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Full text of "Das verbum reflexivum und die superlative im west-nordischen"

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P  ^J/i:*i-ü'AiDW[VERSHY-U 


miüOED  •^W'MSIIY"  um 


ACTA  GERMANICA. 

Organ  für  deutsche  Philologie 

herausgegeben 


TOB 


Rudolf  Henning  und  Julius  Hoffory. 


Band   lU. 


-:»^^^€^^ 


Berlin. 

Hayer  &  ÜülUr. 

1894. 


336281 


;       -      -  -  .•,•-•< 


^ 


INHALT. 

Seite 


Verbnm   refleziTom   and   die    Superlaüve   im  Wmt- 
nordtBchen  toq  Friedrich  Specht.  1 

■^Die  HreniBche  Chronik  in  diplomatiBchein  Abdmck  nach 
der  Stockholmer  HandBohrifb  nebet  den  Zeugnissen 
YedelB  und  StephanioB  and  den  HreniBChen  Volte- 
flberlieferuogen  herausgaben  von  Otto  Lai^d 
Jiriczek.  57 

Teofellitteratnr  des  XVI.  Jahrhunderts  von  Max  Osbora.     97 
)ie  Mondaee-Wienei  Liederhandschrift  and  der  MOnch  von 
Salzburg.     I.  Teil,  von  F.  Arnold  Uajer  und  Heinrich 
Rietsch.  332 


ACTA  GEKMANICA. 


Organ  für  deutsche  Philologie 


herausgegeben 


Rudolf  Henning  und  Julius  Hoffory. 


I. 


Fr.  Specht:  Das  Verbum  reflexivum  und  die  Superlative 
im  Westnordischen. 


Berlin, 

Mayer  &  Müller. 
1891. 


DasVerbum  reflexivum  und  die 
Superlative  im  Westnordischen. 


Ein  Beitrag  zur  nordisclien  Graioniatik 


Friedrich  Specht. 


j-*-^ 


Berlin. 

Mayer   &   Müller. 


Die  gcnnaiiisclicu  Spraohen  haben  IJi»  nnf  ^-cnige  Trümmer 
das  untit«  iuiIugormuiiiHoho   Mediopnasiv   Verijyrc-n.     In    das 
iiderli'beii  der  nordisclieu  Sprachen  bat  sich  lieitt  'i^-lt  wi'rilc 

;«tituint,  runisob  ImU«  (Krogebul),  hti/i/le-kn  (Ll^ilHoUn). 
Mti-ka  {Se«l.  bract,),  got.  •A«»(a,  m.  *hixte  (nber  ae.--JÄi!(t 
(kittte)  -^  g.  hifitada,  Etttnüller.  Lex.  ags.  445.  447,  Grbiii,- 
Ablaut  37.  —  idiuD.  ftfti,'^  Krniick,  Kl.  W'tb.)  als  ttiuzige  Spur 
binabfli^eroltöt  (ScbortT,  Z.  Ü.  I>.  8'197  »307 ;  Sievers,  P.  B. 
B6,  661  f;  Job.  Schrnidt.  K.  Z.  26,  43  f;  Norecn.  An.  Gr. 
I  p.  186;  Kr.  Burg,  D.  iitt.  imni.  Uuiieninscbrift«it  p.  37; 
Kluge,  Urumlriss  d.  gcrm.  Phil.  1383).  Wäbrcjid  die  deut- 
schen nnd  angliscben  Dialekte  diose  Lüirke  durrb  Umscbreiblingen 

uszufUllen  strebten,  erwuchs  di?n  imrdiHchon  Hpraohoii  rin  st-hr 
tietut's  und  scbäucs  Au»dnu'ksuiitti;I  d<*M  tni;<l)0|MUisiTon  Vcr- 
baituisses  aas  dem  Anwachsen  eines  -mk  resp.  -tk  an  die 
Activfonueit,  in  denen  man  Verkürzungen  der  pei'SÜnlicIten 
Fürwörter  mik  and  lii:  sieht.  Inst-briftlich  sind  solche  Formen 
seitdem  9,  Jahrhundert  bezeugt  in  BARPUSK  {Ata-has)  und 
KU-tSK  (kva*l  oder  /.-w^t,  cf.  P.  G.  Thonten,  De  danake  rune- 
tiiii>desma!rkcr  Ull>3>  auf  dem  Aars-runen«teiu  «.  a.  In 
unseren  itlteslcn  HnndsrbriAen  ist  das  Verbum  rellexivurn  voil- 
»ttäudig  cingvbQrgert  und  gern  verwiuidt.  Das  frült^eitigc  Fest- 
irerdeo  diaser  Endungen  hestütigen  Entlehnungen  wie  noueng- 
lisrli  liatt  (Skeat,  Etyiu.  dirt.  53)  und  no  litigh  (aus  an.  huaskj, 
das  schon  mittelengliscli  (bnarJa)  TolUtüixIig  wie  ein  ererbtes 
Verb  conjuffirt  und  dann,  worauf  mich  Dr.  J,  Luther  aufmerk- 
sam macht,  Ton  neuem  mit  dem  BeEexiprDuomen  Tersebcn 
wird,  ib.  iu  Jobn  Barbour's  The  Bruce  I,  HS;  he  bwhft 
kym;  9,  179    Ikai   hukU   thamt.      So  nimmt  os  nicht  wunder, 

1 


SpM&t 


I 


dass    "nk,    -fk  trotz  des  daneben    rorliegenden    miic.   »ik   iiT 
unseren  Hnadsoltriftcn  als   blosse  JSndung<^'n  gcfüMt  uiid  al» 
solche  allmähUdi  bis  zur  Unkenntlichkeit  umgestaltet  werden 
konuteii,   letzteres   erscheint  zlf.   als   sk,  zk,   z,   ts,  stk,  z»,  st, 
ztt,  tt  und  f.  —  •':  '•■• 

Die  Geschichte  diewr-XPaAdlungen  an  der  Hand  eingehen- 
der StofTsammlung  fea.trjiMällen,  ist  der  Vom-urf  der  folgendet  ~ 
üntcrsucbuug.. ._  :''•■. 

Um  spät^rdil  licsouclertfn  Erürtvrungeii  vorzubeugen,  geh« 
ich  nnchstebeiid  eine  Übt'r8i(;ht  über  die  von  mir  benutzten 
Hapds^hriftcH  in  zeitlicher  Folge.     Ich  beziehe  mich  dabei  för™ 
dip  «rSten  fünlzehu  islündischeu  und  die  ersti-n  dri-izehn  uor-^ 

;,:wögi9chen  Handschriften  auf  J.  Hoffory's  Verzeichniss  (G.  G. 

■  A.  1884  p.  478  ff),  filr  die  späteren  auf  die  Angaben  der 
HeiftUJtgeher,  auf  O.  Bi-ennei-'a  Altnordisrlies  Haudbucli  und 
den  AmurnKguroaitischcn  Cntalog  (Kopcnhiigeu  I  1888)  mit 
Zuziehung  von  G.  Vigfusaon's  Ginicitung  in  seine  Ausgabe  de 
Sturlunga-saga  (London  1879). 


I.    Isländische  Handschriften. 


e  derJa 


1.  Aui.  237.  fol.     In  den  Leifar  fonira  kristinna  frccda 
fslenzkra   p.    162 — 67    mit   beibehaltenen   Kürzungen   von 
Bjarnarson  Kaupmaunaböfn  1878  herausgegeben.    Älter :  et 
1160  bis  1176. 

2.  Reykjabolts-ni&ldagi.  1885  zu  Kopenhagen  neu  hernusg. 
von  di-tu  Samfund  til  udgit'else  af  gammel  nurdisk  iitteratur. 
Teil  I:  1170—1193. 

3.  Cd.  1812,  4'',  öml.  kgl.  Sml.  der  kgl.  Bibliothek  zu 
Kop.  Der  altesiti  Toil  ist  mit  peinlicher  Genauigkeit  und 
cursivirten  Kürzungen  herausgegeben  von  L.  Larsson :  Äldsta 
delen  af  Cd.  1812,  4^  Gml.  kg).  Sml.  Kop.  1883.  Aus  der- 
selben Zeit  wie  Nrr.  1  u-  8-  ' 

4.  Am.  674,  A,  4",  das  älteste  Bruchstück  des  isländi- 
schen ElucidariuA.  Ein  photolitliographischer  Abdruck  ist  be* 
sorgt  von  der  Kommission  fUr  dnii  Amainaguitauischc  Le^t 


1 


d 


3  IiRn^wbe  HaadKhrUten.  3 

Kop.  1869.  Kit  ciir»iv-irt«n  Kürzungen  gat»  es  K.  Gislasoa 
tu  den  'Atinaler  for  iionlUk  oKlkjndighiMl  1B&8  p.  hl  S. 
UtTüua.  Oitirt  ist  dieec  Ausgabe  unter  Eine.  A)t«r:  «rsto 
Jalire  de.t  13.  Jahrhunderts. 

6.  Cd.  Holm.  15,  4",  Sl(oildiolmer)  H(omilienboch).  Mit 
curiivirten  Kürzungen  gab  es  Th.  Wiscn  187S  2U  Lund  Iteraus 
als  'Islindska  Homilier*.  Tgl.  daiu  Ij.  Larsso»,  Studier  over 
den  Stockholmska  Homilieboken.  1— II.  Lund  IHBl;  Tb. 
Wisin,  Textkritiska  aiiinürknlugar  til  di>n  St.  H. ;  L.  Larsson, 
Srar  p&  profässor  Wisäna  ^Fextkrit  anm.  til  den  St.  U.',  Lund 
1888;  Wis^n.  KAgra  nrU  oiii  den  St.  H.  (Lund  I8ä8).  ArHv 
für  nordisk  filotogi  IV.  193.  Alt4.'r:  ersXe  Jalire  des  13 
'  Jahrb. 

6.  Am.  673  A,  4  ".  Jetrt  iimi  bcniusg.  von  V.  Dahlerop : 
PhTsioIogus  i  to  isbindtike  bcarbeidelser.  Atit  Fac^imile.  Aarboger 
for  nordiskoldkj-ndighed  1889,  199  ff.  Vorher  zuin  Teil  von  Tb. 
Möbio»,  AnaJecta*.  p.  S46 — 51,  zuin  Teil  von  B.  Kölhing, 
^.ZtfiChr.  t  deutsch.  Alt«rt.  23,  358—61.  Glichen  Altern  mit  6. 
^P  7.  Am.  673,  B,  4^  jetzt  heraosg.  als  PlilcitAsdr&pa  öfter 
I  H».  678  B,  4  •,  etc.  von  F.  Jorssoq.  Separatabdnick  aun  den 
^K'OpniiCuta  pliilologica',  udgivut  af  dct  pliil.  bist.  samf.  Kop. 
^n887.  —  Gleichzeitig  mit  Nr.  6. 

^P  8.  Am.  113  A.  u.  B.  fol.  —  Am.  113  B.  ist  mit  bei« 
bebaltcufn  Kürzuiigvu  und  don  abwoJclionduu  Li-sailcn  aus 
Am.  113  .\.  abgedruckt  in  den  Islendiaga  »Ögur  I  362 — 383, 
Kop.  1843.     Etwas  jänger  ala  Kr.  7. 

9.  Am.  3Iö  fol.  litr.  Ü.  Mit  cursivirten  Kürzungen 
beraosg.  von  V.  Finsen,  Grägfis  II  319—226,  Kop.  1853. 
Kar  wenig«  Jahre  jilnger  als  Eluc.  o.  St.  H. 

10.  Am.  677.4*,  hcrausg.  von  |>.  Bjarnarsou  mit  cui-si- 
[▼irten  KOraunge»  in  dt'n  Lmfar  etc.  Kop.  1878  pp.  1  —  16, 

9 — 160.    Vgl.  Üahlerups  ßfcension,  TicUkrift  for  filologi,  a. 
T.  IV.  149-54.    Wohl  otwfts  jünger  als  Nr.  8  n.  9. 

11.  Am.  931,  uuoditi. 

12.  Am.  645,  4".  Der  ältere  Teil  ist  vortrefflich  herausg. 
Toa  L.  X4ir»«on :  Isltiodskii  handskriften  nr.  645,4'  i  *^^°  Arnam. 

x- 


Specht 


itiDl.  pA.  Huiv^rHiti^tKbiMioteltet  i  Kop.  i  (liitlomatariskt  aflryck,' 
I.  Lund  1886.    GK-icbzt-itig  mit  Am.  677,  4". 

Von  dem  etwas  jüngeren  Twil  II  !i«t  mir  Herr  Dr.  h-  LarssctiuH 
in     Iiel>enä\vilrrligei'    Bereitwilligkeit    eine    eigenbändiffe    Äb- 
sclirill  überlastttiu,  wufQr  ich  ihm  hier  meiiieu  ijesteii  Uank 
ausspreche.  , 

13.    Am.  65r>,  4  ",  eine  BAiumluiig  värschip<]etii>r  Fragmecta^B 
gMStlich««   Iiili(ütC8,    vou    dwieii   U-IV.   XIV.   XV.  XIX.^ 
XXIIL    aus    dem  Anfniig    des    13.  .lahrhundcrtä    stanimeii. 
VI  ist  aus  der  Zeit  d«*  Elucidarius,   XXIIl  gleichaltrig  mtttfl 
-Am.   645,4".    II.     Iluratisgi'gybeii    sind   a)   mit   aurgel<jf<t*;i» 
Kürzungeu,   wie  alle  Üugerhcheii  Ausgaben,  von  C.  R.  Uiig'-r 
i»  deii  H(eilagi-a}  m(anna)  ä(ögiir),  KrisLianiä  1877  :  Frg.   III 
iü  Bd.  II   41  -41).  Frg.  IV  ia  Kd.  II  281—««,   Prg.  V  in   [ 
363—68  11  aao.  öl.Frg.  XV  in  I  27H.  79;  b)  diplotimlisch 
getreu  sind  von  K.  Gislason  in  den  'Um  fniniparta  istenzki'iir 
tüiigu  f  foruüld'  (Kop.  1846)  Imrau-fgegcben  Frg.  I  p.  LXVII- 
LXIX,  vou  Frg.    II  ein«  Piobo   p.  LXIX   f„  Frg.  XXIIf," 
soweit  i*liiiidiscb,  p.  LXXXII  f.    Die  übrigen  Fragmente  sind 
teils  unedirt.  teils  kommen  tiie  liier  nicht  in  betracht. 

14-   Am.  686  B.  u.  C,  —  B.  ist  mit  beibL-haltfucit  Kürxnngen 
h«ratisg.    von     |i.    Bj anmraon ,     Leilar     Iti?  —  68,     175—79; 
Am.   686  O.  diploniati!«cli  getreu  von  Gislason,  Frumpart:i 
0— C  II  r.     Ungofiibr  gleielizeitig  mit  Am.  R4ö,  4",  11. 

15.  Aui.  623,  4".  herausg.  von  C.  E,  Unger,  H.  m.  8  It' 
9—14,  211—19,  236—40;  I  23—27.  256—64.  265-60  und 
P(ostola)8(ögur)  Kristiania  1874  p.  4.55— 65.    Alter:  ca.  IS30. 

16.  Xr.  137  fol.  Kgl.  Sinl..  berausg.  von  V.  Fiusvu  untor 
dem  Titel  'üriigäs,  Islaindenics  Lovbog  i  Fristatens  Tid   efter 
dut  kgl.  BibUutheks  Raandskrift'  Kop.  1850.  52.     Citirt  unter] 
Grg.     Kaum  viel  jünger  als  Nr.  15,     Vgl.  tudi-a  K.  Maurer,] 
Germanin    16,    1—17;    Th.    Möbius,  Bibliographisches  Ver-j 
zeichiitss,  Leipzig  1880. 

17.  Kgl.  Sml.  Nr.  1009  der  kgl.  üuivcrsitätsbibUothcll 
zu  Kopenhagen,  herauBg.  von  C.  ß.  Uiiger  Kristiania  18H1 
uaterdcm  Titel :  MurkiQ^inna,Pergamentäbog  fra  äirsteHaIvdeeLl 


afilet  trettendeÄarliujidretli'.  Vigfusson  (a.n.O.  CCXIIdaürt: 
]£t>0,  dor  HcruiisgebtT  uikI  Möbius,  Anal*X\'II  u.  a.:  Kietnlicb 
Eoitig  in  der  ersten  Hallte  des  13.  .lalirliundertü. 

18.  P«rgamenÜuintl8chrifl  der  grosse»  OUfitag«  heraus^;. 
TOD  P.  A.  MuDcIi  &  0.  B.  UngcT  iils  'Saga  Olafs  knnuuc^s 
ens  helgaS  Kristiania  1853.  Aosführlichere  8ngA  von  Küiiig 
Olaf  dem  Heiligen  nach  der  ältesten  vollständigen  P<?rgament- 
bandscbrttt  in  der  groKscn  kgl.  Bibliothek  in  Htockliolm. 
Alt«r:  1.  Hälfte  des  13.  Jahrb. 

19,  Aiu.291,4".  Danacli  iitt  von  C.  afP«ter8«DBhereiu8g.: 
.[('imsTikittga  sag»  efterAm.  291,  4"  i  diplomatariRkt  aftryck. 
Ciürt  unter  Jämsr.»)    Alter:  2.  Hälfte  des   13.  Jiilirb. 

.  20.  Am.  334  fol-,  Sta<r';(rliAlabük.   Von  V.  Finsen  herausg. 

■als  GrÄgÄa  efter  Am  334  fol.,  Kop.  1879.  Citirt  unter  OrÄg. 
Alter:  ca.  lS60-128t). 

Für  die  folgenden  Hss-,  soweit  sie  die  Gr&gäs  betreffen, 
folg«  ich  den  Angaben  in  'Gr/igAa,  Stykker  som  ßndes  i  det 
A.  M.  HMtDdskrift  Nr.  3ßl  fol.,  .SkAlboIt«)>ök  og  en  Bffikke 
andre  Ha-^ndskriftcr'  Kop.  1883,  p.  XXXVI  ff.  Dieselben 
»ind  mit  karaivirt«n  Kürzungen   hemnsgegcben.     Citirt  unter 

[  8käUi. 

\  81.  Am.  279a,  4",  ]iingeynib6fc,  Lemusg.  Skiilh.  p.  379  ff., 
Pncsimile  V.  Alter:  ci.   1280. 

23.  Skiniibokon  Nr.  7.  4  "  der  kgl.  Bibliothek  20  Stockholm. 
Danach  hat  G.  Oederschiöld  berausg,  'Jömsvikinga  sag«  efter 

Skb.  7,  4  • 'in   Lunds  nnirereitets  irskrift.  XI  1874/75. 

Ciürt  oiiter  .lömsv.  Vgl.  auch  R.  C.  Boer.  Orvar  •  oddssaga 
LeideD  188S.  —  Alter:  Anfang  des  14.  Jahrb. 

I  23,  Am.  675,4*,ein  FragmentdesiitlandidchenEIuddftrius. 
Abgedruckt  mit  b<-ibchalti'nen  Ktirzungon  von  K.  (Jisilason 
in  den  Annaler  1Ö58  p.  99 ff.  Citirt  unter  Ekc  II.  Alter: 
ungefähr  1300. 

t         84.  Am   132 foL     Danach  ist  ron  H.  Gering  berausg.: 

Finiiboga  saga  hins  raroma.     Haue  1879,     Alter:   ca.    1300. 

25.  Am.  315  fo^..  lilr.  A.  Skülh.  p.  447  ff.  Alter:  ca.  1320- 


8]>eclil 


4 


26.  Am.  346  fol.,  Sta9arfel)st)6k.  SkAlh.  p.  55  ff,  Facti,  vfl 
Alter:  ca.  1330. 

27.  Ära.  173  C.  4*.    Sfcälh.  p.  275,  Paca.  VI.     Alter ;_| 
ca.  1340.  ü 

28.  Am.  34'la,  i",  bcnutst  von  0.  B.  Boer  fiir  di« 
Qrvar-oddssaga,  Leidt-n  188H.     Alter:   ca.  1350  bis  1400. 

29.  Am.  675  B,  4",  älterei-  Teil,  zu  gi-mide  gelegt  in  H. 
Gering  Iiilendzlc  ^ventyri,  Halle  1882.  83.    Alter:  ca.  1360. 

30.  Am.  351  foL,  Sk&lholtsbfik.  Skilh.  p.  1  ff.,  Facs.  VI. 
Alter:  ca.  1360. 

31.  Am.  226  fol.,  Sammelhaudsclirift.  Nach  üir  siud 
herausg.  1)  von  Unger:  Stjörn,  Kristiania  184B,  2)  Ton  Q. 
])orl&ks8on :  Gyäinga  eaga,  en  bearbeidelse  fra  loidten  af  dct 
13.  irh.  vcd  Brandt  Jönsson,  Kop.  1881.  Vgl.  ferner 
K.  Gislasoii,  Fnirapartar  TX— XI.     Alter:  ca  1360—1370. 

32.  347  fol.,  Bflgsdalsbik,  Skälh.  p.  93  ff.,  Fac8.  VI. 
Alter:  ca.  137Ü. 

33.  Nr.  1005,  6ml.  kgl.  Sml.  in  der  kgt.  BibUothek  zu 
Kopenhagen,  Flatfjjarbc'ik.  Mit  aufgelösten  KUmingeu  in 
drei  Bänden  berausgegobeu  Kristiania  1860.  1862.  1868.  Die 
älteren  Teile:  ca.  137ü  bis  1380. 

34.  Vatnshyrna  oder  Codex  Besenianua,  verbrannt  1728; 
\gl.  Eyrbyggja  i^^aga,  herausg.  von  G.  Vigfu880U,  Leipzig  1864, 
p.  XXIU  ff.     Alter;  ca.  1380. 

35.  Am.  135,4«,  Aniavbreliabök  (Skälh.  p.  147  ff,  Facs.  Yl). 
Alter:  ca.  1380. 

36.  Nr.  1008,  ThomaBskinna .  Gml.  Sml.  der  kgl.  Bibl. 
KU  Kopenhagen,  zu  gründe  gelegt  dem  Teil  LI  von  'Thomastiaga 
erkibyscups',  herausg.  vou  C.  R.  Ungcr,  Kria.  1869.  h 

Die  beiden  ältesten  Teile  aus  dem  Scliluss  des  14.  Jabrh. 

37.  Am.  657,  B,  4*,  Teil   C,  benntzt  von  H.    Ger 
Istenäzk  iEventyri.    Alter:  ca.  1400. 

3B.  Am.  158  B,  4^  Skälfa.  p.  193  ff.  Alter:  ca.  1420. 

39.  Am.  173  D,  4^  8kjll]i.  p.  465  ff.  Alter:  ca.  1420. 

40.  Am.  162  B.  fol.,    sieben  lose  Pergamentblätter,  von 


Dri.^ 
120.1 


J 


7  Nonre^Khe  HuiibcliriftciL.  7 

denen  ein  Blatt  bvrausg.  bei  H.  Gering,  Finnbogasaga,  XXI  bis 
XXrV.    Alter:  1.  HiÜfte  des  15.  Jahrh. 

41.  Am.  238  foL.  drei  Bruchstücke  (A,B,C^dv«i8)S]tdifiohcD 
Elueidarias,  diplümatisch  getreu  herausg.  Ton  K.  Gislason, 
Annaler  18S8.  Citirt  unter  Elac.  HI.  Alter:  1.  HiUrte  des 
15.  Jahrb. 

43.  Am.  604  A,  4 ",  der  Universitätsbibliothek  zu  Kopen- 
hagen, zu  gninde  gelegt,  mit  Nortnalisirang,  iu  den  'Kiddarft- 
rfniur' ,  efler  Itanilskrifterna  utgifua  af  TIl  Wib^u.  £op. 
1881.    Alter:  Uitte  des  15.  Jahrh. 

43.  Am.  136,  4",  SkinnastaSabök.  Skälli.  p.  463.  Alter: 
CA.  1480. 

44.  Am.  148,  4 ^  SkAlh.  p.  369.  Alter:  ca.  1480?  Aniam. 
Cat.  I  103  iodes:  Alter:  1651. 

45.  Am.  471,  4*;  zii  gmnde  gelegt  iu  'KrükareGfsagft 
Og  Krökarefuimur'  von  P.  Pül»>Mti.  Xop.  1883.  Vgl.  J. 
Signrffaaao,  Isl  sögnr  (1846)  II  p.  XliVIII.  —  Alter:  3. 
Hälfte  des  16.  Jahrb. 

46.  Am.  68,  8*  Skälli.  231  IT..  Alter:  ca.  1500?  Nach 
dem  Amam.  Citt  p.  36  aus  dvm  17,  Jahrh. 

47.  Am.  510,  4  ",  mitbenatzt  in  Gering  Finnboga  saga, 
za  gründe  gelegt  in  C.  af  PetJT^i-iis'  Doctorschrill:  Jörn»* 
vikinga  saga  samt  Jömsvfkiuga  dräpa,  Land  1879.  Alter: 
ca.  IfiOO. 

48.  Am.  551  c,  4*,  zu  gninde  gelegt  id  K.  Kälimd'a 
Aa8gsh«:'Fljütsd(ela  hin  moiri  eller  den  Ucngere  Droplaugar 
8onfr«aga,  Eop.  1883.     Alter:  ca.  1600—1630. 

49.  Am.  181,  4  *  Skiilh.  p.  291,  datirt  vom  29.  Oct.  168.5. 


n.   Norwegische  Handschriften. 

1.  Aid.  655,  4%  Prag.  IX  A.  B.  C,  Ton  C  R.  Unger 
heransg.  in  den  H.  m.  a.  II  307-309,  I  369— S71  und 
P.  B.  883—25.     Alter:  12.  Jahrh. 

2.  Drei  Pergamonthlatter  im  iteich»archiir  zu  Kristiania, 
mit  kursiTirten  Ettrznngen  heransg.  in  O.  Brenner  Speculum 


Speolil 


regftW,  Müuchfii  1881,   pp.  6—16.  21—33,  24—27,  85—89. 
Citirt  uutei-  Fr.  N.    AUl-v:  Aiilimg  de»  13.  Jahrh.  fl 

3.  Drei  in  Am.  315  fol.  (.'titlmlteiK!  Fragmente  des  älteren 
Qnlutliingisfti.'^setx'j»,  Iicrausg.  von  R.  Keyser  &  F.  Ä.  Aluiich 
in  ihrer  Äusgsbc  *N(orge8)  gCanile)  I(ovo)',  I  lll— 115  ihi1> 
Ca,  Cb,  Oc.     Uügefalir  gleicliüeitig  mit  Nr.  2.  .    ^H 

4.  Im  Reichsarchiv  zii  Kristiania  aufgetiiiMleneH  Fragmen^B 
des  iUtereiiGuUitliiHg8gest^^tze»(N.  g.  1.  II  495—500).    G^leidi- 
xcitig  uiit  Nr.  3.  fl 

5.  Ebenda   au  fgc  fluiden  es,  Fragment  des  älteren   EiSsiva^" 
tlüng»>   oder  BorgarthingsgesetzeH ;   cf.   K.  g.  1.    tl    522—33. 
Gleichzeitig  mit  Nr.  4.  d| 

6.  Am.   H19i  4",    das    norwepiscbt-    Homilivnbiicli ,     als' 
Gramme I   norsk   Hi>mili<?büg   mit   aufgelösten   Kürzungen   von 
C   K.  üiiger  Kria.  1864  Iicrau8ge,ij;eben.     Älter:   Anfang  des 
13.  Jahrh. 

7.  Am.  243  B.  fol.,  unter  dem  Titel  'Speculum  regale, 
Mflncheii  1881,  mit  aiifgelüüteu  XUrziingen  von  O.  Brenner  edirt. 
Etwas  jünger  als  das  ICorw.  Hum.  ^^ 

«.  Cod  23.i,  g,  4  ",  Ny.  kgl.  Sml.  der  kgl.  ßibl.  zu  Koi)en" 
hfl^en,    hernu^g.   mit  cursivirten  Kürzungen    in   O.  Brenners 
S]>ec  reg.  p.  89—93-  ^ 

9.  Cd.  137,  4  ",  '8  donatione  varioruni',  in  der  Universitäts- 
bibliothek zu  Kopenhagen,  llaupthandschrift  des  alteren  Ciu- 
lathingsgeActzea,  cf.  N.  g.  1. 1  3 — HO,  Wohl  gleichen  Alters 
mit  Spec.  reg. 

10.  lu  Am.  315  fol.  euthaltenes  Fragment  des  älteren 
GolathingagesetKea.  cf.  N.  g.  1.  I  115-  118  sub  D.  Uugefdhr 
gleiciiKeitig  mit  Nr.  9. 

11.  Brei  im  norwegiach^'n  Kcicbsarcbiv  aufgefundene  Fnig- 
mcnto  des  älteren  Frostathingsgesetzes,  cf.  N.  g.  L  U  501  bis 
615,  520—21,  621.  22.     Uugcfiihr  glcicbzwtig  mit  Nr.  10. 

12.  Zwei  in  Am.  315  fol.  enthaltene  Fragmente  dfs  älteren 
Frostathingsgesetzes  und  ein  ebendat^elbsl  vorhandenes  Fragment 
de«  Bjarltörecbtes,  cf.  N.  g.  1.  I  121  ff.  sub  X,  N.  g.  l.  I 
121  »üb  y  N.  g.  L,  I  834—86.     Gleichzeitig  mit  Nr.  H. 


J 


13.  Cd.  8  fol.  (Ii'r  Delagardescliim  3lftuuskriptsa.nimliu)g 
in  der  Unicenitätflbibliothek  zu  Upsala.  die  'legeiidarisclic 
Ol&fsaga',  Iiei-ftu»g.  von  C.  R.  Uugßr  (Krin.  1849)  uiiU-r  dem 
Titel:  Olnf»  eaga  hius  bciga.  En  bort  Siig»  am  KoDg  Olaf 
dea  Hellige  fra  auden  Halvd^el  af  det  tolfte  Aarliiindre<tc. 
Wohl  aas  aar  Mitte  des  13.  .lalirli. 

14.  Cd.  uiL-mbr.  Nr.  4 — 7  fol.  dcrDcIagai-doscliouMauuiikript- 
samtulang  tn  der  Upsaler  UDiversitütsbibliotliek.  Blatt  17. 
S— 43  diese«  Cod.  sind  mit  aurgf-lilstoi)  Klir/imgen  (Kria. 
ISöO)  TOB  R.  Keysei-  &  C  fi.  Uiigi-r  hcrausg,  unter  dum 
Titel :  Strengleikar  edia  Lj63'al>Äk.  Eine  Sammiimg  rotnuntischer 
Krzählniigeii  nach  I>r«toiiischen  Volksgesäiigen  (Laift).  Ueber- 
6i'tzt  auf  Veriiist^iltuiit;  von  Küiiig  Hnakoii  HaakoDS^uii  auit 
dem  Französisctien  ins  Noi'disclie  am  die  Mitte  des  13.  Jalir- 
boiiderts. 

lü.  Pergnnientscodex  Nr.  6  fol.  in  der  kgl.  Bcliwetlischen 
ß«iclisbibliotlick,  zu  gnind«  gelegt  in  Key&er  &  Uiigcr's  Aas- 
fiab«  der  Barlaams  og  ■loHaphats  Saga  KriatianLi  1S51. 
Alter:  Mittfl  dps  13.  Jahrh. 

16.  Meli,  2  in  der  kgl.  UaiTenjitätabibliollick  zu  Tübiiigfu, 
beraoAg.  von  G.  Sierers  als  'TUbingoi*  brncbstflclie  der  älteren 
KrostnthiDRslÖg',  Tübingen  1886.     Alter:  ca.  12fi0— 1270. 

17.  Cd.Nr.  17,  4  ", norwegisch-islündiBche Pt^rgninentbaDd" 
scbiid  io  der  kgl.  Bibl.  zu  Stocklmlni,  abgedruckt  in  'TfaooisB 
&aga  erkibfskaps',  Teil  I.  (Ausgabe  von  0.  R.  Uuger,  Kria. 
1Ö&9).    Alter:  ca.  1300. 

18.  En  nolitsbog  paa  vostavler  fra  middeialderen  vod 
H.  J.  Huitfeldt-Kaas,  Kristiania  16ä(i.    Alter:   ca.  1300. 

19.  Cdii.  Nrr.  98  a.  99,4",  der  Univoi-siUitsbibliothek  in 
Kopenhagen,  bi/ntusg.  von  P.  A.  Muncii  (Kria.  1843)  unter 
dem  Titel:  Codex  diploiuatarius  tnoDasterü  aancti  Michaelis, 
Bergcnsis  DioioesiH,  \-uIgo  Muiikalif  dicti,  conscriptus  auno 
Chr.  MCCCXXVII. 

Uan  vergleiche  ferner  das  'Biplomatarium  Nonegicum", 
Kristiania    1849  ff.    bia  jetzt,   herausg.    von  Lange   &  Uuger. 
Ain.  3ä5,  (8),  4  **,  eudlich  ist  eine  nach  einer  norwegischen 


10 


Spwdit 


Vorlage  abgt-Khriebene  iulRndtsche  PergarüenthabtUehrift;  si« 
ist  (Kop.  I8U0)  <)iploinati»ch  getreu  ron  V.  Dahlemp  herausg. 
nntfr  dem  Titel:  Agrip  af  Noregs  konung«  s^gum.  Nicht 
viel  junger  nls  Am.  677,  4". 


I. 
Schicksale  der  Uvdio-PasHiv- Endung  -sc  in  den  iaiä 
dlscheu  Uandst-hiiften. 

Das  eigcntliclie  0enii.ixeic1ieQ  des  Medio-Paesivs  in  den 
Jltcstcn  islämliäclicu  Haiidsclinften  ist,  wenn  wir  von  den 
iN«t«u  Personen  absehen,  sc  rcsp.  -»k. 

Die  Sclireil/uiiir  -»k  fUr  diese  Enduitg  tritt  immer  nur  ver- 
einzelt aut  8o  hat  zb.  L.  Lursson  im  Cod.  1812,  4",  fiO  -«c 
neben  nur  2  -»k,  im  Cd.  Am.  64ö.  4  ",  I  44ä  -■■•<:  neben  8  -tk 
gefunden,  und  ich  habe  im  St.  H.  neben  1018  Endungen  -tc 
nur  6  -tut  gezSJiIt,  ungerechnet  da.i  Dutxeud  -zk  netien  -^fl 
Einen  ähnlich  geringen  Procentsatz  von  .'t-formen  «inl  dt* 
Xhirchforschung  der  Übrigen  alten  Handschriften  ergeben.  Auf 
die  Verwendung  von  -»A  oder  -*c  (vgL  auch  L.  Larsson,  Am. 
645,4",  1  p,  LXXII)hjit  sich  somit  ein  Unterschied  nicht  er- 
streckt, wie  der  für  die  Benutzung  der  einfachen  Zcichtn  h 
und  (.-,  dass  nämlich  k  vorwiegend  vor  hellen  Vokalen,  c  an 
allen  anderen  Stellen  eintritt  (vgl,  u.  a.  Holtzmann,  Ältd.  Gr. 
I'105,  Dahlcrup,  Ägr.  p.  XXV;  E.  Sievcrs,  Literatnrbl.  f. 
germ.  u.  rom.  Phil.  1882  p.  51,  Tübinger  BnichstQcke  der 
ilUeren  Frustuthingslog  p.  14;  h.  Larsson,  Cd.  1812  p.  XVI, 
.im.  645,4",  Ip.  LXXII;  Noreen,  An.  Gr.  §  40;  Dahlerup, 
Aarbflger  I88d  p.  2al). 

Vor  diesem  m  vurcinfachten  sich  verdoppelte  VorscliUiss- 
laute  oder  Spiranten  (HofFoiy,  Altnord.  Consonantenstudie», 
B.  B.  ?..  K.  d.  idg.  Spr.  IX  57):  l.Utr  Eine  4„  filr  •Wt'wl: 
•Wf «  -«A.  /wi  (=  */thk.  */ekkfk}  Am.  645,  4 ",  I  27^  prert 
ebenda  83„  o.  16,  meitk  (Part.  Prt.  Refi.);  St.  H.  ffritk 
f=  »griU  -«t  vcm  gripatk)    156^^,   «rtnc  (Part  Prt.   Refl.  von 


A 


11       Die  l[t^diopftMiv«ndllng«n  in  den  isläaOitcheu  UnnJMlmft«n.      H 

t^atk)  &4.„  mecuk  (P.  P.  von  mUa*k)  128^ ;  Morlt.  /ertk  226,, 
/nrs  208,,;  OH. /«er  2I,„,  67j,ff.,  g*t'   194,   u.  a.  — 

TriGß  K  auf  eiii  (  oder  li.  so  tritt  es  mit  demselben, 
ebenso  wie  mit  dem  p  unbetonter  Endungen  (vgl.  Qber  dae- 
sdbe  DaUemp,  Agr.  XIX.  XX.;  Hofforj-,  Aa.  Cons.  30, 
31  Anm. ,  L.  Larsson,  Am.  645,  4 ",  I  p.  LXV  und  LXVU; 
A.  Noreeo,  An.  Gr.  §  IfiS  und  Grnndriss  für  gi-rm.  Pliü.  I  471) 
>(«  zusammen ;  Tgl.  aus  dvm  St.  H.  die  Partt.  Prtet.  j'aritec 
169„,  ntrapette  131,,,  vüraUc  132^,  mtrUuc  19.5„;  die  3.  Sg. 
Pr«8.  1ml.  »tmze  (— •j««(-*i  für  **tem!iik)  31,,  142,,,  Aelh 
(^•lullfk  Kr  *MtUk)  71g,  and  die  2.  Perss.  Plur.  Pms. 
UpttM  I95jg,  gfritse  163.jp  u.  s,w.  aus  "bipep-tk,  *gtrip-ik. 

In  einigen  vielgeliranchten  W'örteni  geht  selbst  das  wurzel- 
hafte  p  Tor  dem  *  der  Reßejuvt^nduDg  in  t  über:  qmt»c  8t.  H. 
7„  9„  95j.  Am.  677,  4",  70„  126,„,  Am.  645,  4^  11  112^, ; 
hr^uk  St  H.  192,,.  Am.  677,  4",  27,^  46„  filr  qvapee  (St.  H. 
139,  153,,  II.  tt.)  und  Ar/;u<- (6inla.soD,  Um  fruniparta  UleuKkr* 
ar  tüogH  i  fomöld  p.  93;  Hoffory,  An.  Ccms.  31). 

Für  und  neben  diesem  u  verwendet  Am.  237  fol.  das 
ZeiciicJi  C  {vift^k  .1,  für  vitrazk  St.  H.  132^),  diti  Pläcili'i-tdräpa 
r«  (jätflc  4.),  te,  tfe  (Irmflc  4,,,  retck  B,,  hehc  9j,  litfe  9,, 
nebcD  titt  9,,)  und  :  {»udlz  ],„.  Im:  10,,  u.  a.).  Dieses  ; 
Ua  u  verwenden  noch  in  der  Minderheit  der  Fülle  neben  Es 
Cd.  1812  (zb.  yV-'c  32,.  /:"--r  31, „  neben  »*(/-31„),  Am.  677,  4% 
(»3.  Hrtzcpu  129,,  135,,  neben  hrttte  27,^  46„)  und  St  H. 
{I.B.  /»«»«c  (3  PI.  Prs.)  62„  aber  öeUe  87,„;  lizk  (3.  Sg.  Prt.) 
58,,,  oifc*  (P.P.  Kfll.)  76,,,  aber  malluc  (y.  P.  Refl.)  195„ 
o.  fi.  C).  Mit  der  Abfassungszeit  von  Am.  645,  4*,  I  ist  die 
Schreibaag  (s  durch  die  Schreibung  z  verdrängt. 

Den  Lantwcrt  dieses  ;  als  '*  hat  I.  HotTorr  (a.  a.  O.  69  ff.) 
sof  Unind  der  älteren  isländischen  Haudscliriften  festgestellt. 
PUrdeoaelbenliautwertdes:  auchüi  den  späteren  Handsehriften 
sprechen  genau  dieselben  Grtlnde.  Ich  begnüge  mich  daher 
damit,  auf  einige  verbale  RofiexiTformen  der  späteren  Hand- 
Khriften  hinzuweisen,  die  durch  ifai-  -f;  neben  gewöhnlichem 
bloenen  -s  di«  Existenz  des  l  -=  elementea  beweisen :  gtritts 


13 


SpMbt 


IS 


(3.  Plur.  Pi^.R*fl.)Grg.II161^,jUÄot  (P.  P.  R<.fl.)  Gig.  T 
17»,,.  setjau  Am.  344  a,  ^'»,  102,^,  i«rt;  Flatey.  b.  I  33„, 
biou  i  braut  OH.  13„./mV(;CP.P.  B«fl.)  Grßg.  -168,„  ebeiwo 
»wüfcr  86,,  und  selbst  teku  (3  Sg.  Prs.;  vgl.  tone  StrengL  40,,) 
Thomassaga  (Frag,  aus  der  1.  Hälfte  des  13.  Jaliili.)  473,.. 
DaüH  fripxftz  (Superl.  neben  j'rlpmt)  Grg.  I  83,^  u.  a. 

Gelegentlich  gt-lit  dieses  :  {^=  ts)  in  <p  und  f>  Üb^r : 
Ägr.  19«  heipt  (=belat),  67,,  bwphi.  S%  qvapc  (=  <jv<u<^), 
51,,  iu^e  (s=  ftoii-),  31,  gerap  pa  {=  geraz  pa)  U.  s.  f.  (siehe 
bes.  Bugge,  Äariwger  1870  [>.  19'i;  Dahlerup,  Agi-.  p.  XXI.; 
Noreen,  An.  Gr.§43;  über  denphoiietiscben  Vorgang  bei  «iQcm 
Wandel  von  /?  >  tp,  p  handdt  K.  Lenz.  K.  Z.  29,  27.  44). 
Vtrcinzfiti!  Fonneu  wie  «;/'*■  (für  sfjf)  Cd.  1812,  4",  31,  und 
andererseits  undraziee  (fiir  uitdiapi»/-  239,,)  Am  fi23,  4  ",  H.  m. 
s.  239;  und  ivoz^ir  (für  impr:r)  Leg.  Ol.  Sag.  13,,,  sind  da- 
g«g«n  wohl  lediglich  vcrsclirii-beu. 


I 


1.  Entwlckelniig  der  Endung  8c>'Ze>'Z. 

Nftcli  den  gemnchten  \'ot'1ii^mi:-i'I(iiii^en  haben  viralsMedin- 
I^usir-Bndung  zu  erwarten:  :<■  rcsp.  '>"•,  wo  *•■  Kaclibar  eines 
(,  d  oder  p  (unbetonter  Endungen  odi>r  im  Stammausguiig  häutig 
gebmuchlor  Wßiter)  wurde,  an  allen  übriKon  Stellen  -»c.  Dieser 
Zustand  wird  frühzeitig  in  verschiedener  Hichtimg  durehbrochen. 

Diese  Thataacben  werden  wir  im  folgenden  durch  über« 
sichten  über  das  betrefTendc  Material  feststellen  und  in  einem 
anscldiessenden  Teile  zu  erklären  versuche».  h 

A.  sc  an  stelle  von  zc  (tsc) 

zeigen:  in  Am.  113  A  lÜ:  B  die  Parti.  /«nV  371,,  jfrootk 
B  379,:  im  Pbys.  ghl-tfe  (?)  (2.  PI.  Prs.)  IX,,  in  Am.  677, 
4  **,  die  2.  Perss.  Plur.  h^p'iM  h%^  (aber  lirepUc  20,),  deltli: 
43,,  und  da-s  Part.  Prt.  mninr,-  146,„;  in  Am.  645,  4*,  I  vmh 
rapMc  (P.  P.)  ii„  ;  in  Am.  G45,  4",  II  W«  do^c  (P.  P.)  ISl.^; 
in  Am.  623,  4",  die  Partt.  yyr»>  mehc  H.  m.  s.  II  217,,  vmb- 

8.  461^0,  muhe 


rapi*c    II     12,,.    ""iiük    1     S62,,.    lignarc    P. 


P.  8.  462s  "1*^  'l'*^  *■  Perss.  Plui-.  i/itf  H.  m.  s.  II  9^,,  hrepite 


13      Die  UcdiopOMivciKluaj!«!!  Ea  (l«n  itl'iiidi><;}i«a  iLuHbchrifton.        13 


II  9,„  ttyrkxtc  n  31-%.,  hr.J>bc  l  266,s,  A'-X"-;  I  263j„ 
»«<«*«■  P.  s.  462„;  ixi  Uorkinsk.  fUnn.'  105,,,  vgl.  ilt///it/>c 
St.  H.  1S2„;  eniUich  qmfc  Am.  677,  4%  87,,  92j.  ^ua^jfe 
Am.  65S,  4",  IV  {Löifar  282,,,)  und  in  deni  norwegischen 
Am.  655,  4  ",  IX  C  (1*.  s.  824,,)  nelwn  >/mU.:  St.  H.  7^^  9,„ 
95,,  Am.  G45  U  112,,,  Am.  677,  4",  126„  et«,  und  .jeoPf-o 
8t.  HL  U9.  153,,  a.  8.  - 

Ofta  cntspi-ecbontl  zeigen  aucU  einige  Superlative  -it  an 
tttUt  TOM  'it:  <iff'-*tr  Am.  113  A  &  B  376,,,  helA  Am.  677, 
**  6«  7a  13j.  A'^'Ä  7.»  ö«l>en  httt/t  St,  H.  107„  1H„. 
t/h-  PläcitHsilr.  XIj  hfben  öf/fer»  9„,  Am.  655,4",  IV  Aeiil 
(Leifkr  283,)  u.  a.  (Uebcr  MiA,  hfltt  u,  s.  w.  vgl.  noch 
Hoflbrjr.  a.  a.  O.  8^,  Anm.  2.) 

Qitafk  kaut)  nun  diu  Hi'flexivforni  zu  der  von  Sievera 
(P.  B.  B.  6j,,)  t-r&ciilofi&eDen,  in  der  jungen  Finnboga  zweimal 
—  allerdings  vor /u  (NuriMMt,  An.  Gr.  SÜ9  ÄJini,  1.)  —  bi^lcgttii 
Pr«tetitalfonn  kva  sein.  JedwilaUs  spvtcht  KU-iSK  auf  d«m 
Kuueoatein  von  Aars  Itli'  ein  betrilcbt  liebes  Alter  der  Form 
knuk  (Tgl,  Biiggo,  Tidskrift  18fiÖ,t>7  p.  250;  V.  Ö.  Thorsen, 
D«  daodcv  nuivmiodi-jniäTkLT  I  33,  U  103). 

Die  Übrigen  Bildungeu  verdaukun  offeub&r 
dorn  Übergewicht  der  Fortucii  mit  blossem  ac  resp, 
»'  aU  Endung;  ihre  Gntstoiiung.  Denn  an  ein«  Äugleicliung 
de»  DentaU  an  das  folgende  «  oder  etwa  einen  Auelitufer  der 
•cbiMi  urgermitDischeu  Vemiclitung  eine3  Deutais  vor  e,  in  der 
Regel  «+  CoDsuiianl  (got.  x«  au»  gcrm.  "x/t,  .1.  Schmidt,  Idg. 
Xeutra  230  Aum.;  g.  andavkiin  neben  vUtt  n.  a.)  ftir  diese 
Furm«ii  zii  <Ieiil«'U,  it,t  durch  d;is  Danebeidiegen  der  zahl- 
riitbcrcn  regeln-fbltn  <*,  -  in  dcrsi-lbin  Uaiidscliril^  verwehrL 

Einen  grüaseren  Umfang  gewinnt 

B.  AtA  Kin  drin  gen  von  :  an  die  Stelle  rOQ  8. 

a)  Die  Übersicht  über  den  Stoff 
seigt  ans 

(t)  z  an  stelle  Ton  s,  sc  der  Endung  dea  Mediopassivs< 
Das  Eindrbgen  eines  t  vor  •  bat  noch  U  und  nii  seine 


spracligeschichtliclie  BcgrüiiduDg  (Hoffor}-,  a.  a.  O.  78  (. ;  Mogk, 
Anzeiger  fUr  deutsch.  Alt.  X  fi2  f.).  In  dieser  Stellung  ist  ts 
daher  am  früLcMten  ht>imi3ch.  leb  nenne  von  reflexiven  Ver- 
bulformeD  und  Superlativen  verwandter  Art"): 

Cd.  1813,  -1 ",  i-i„:c  26„  St.  H.  /jv.-A  8,  82„  121„-  /""" 
8,4  neben _/i"A-«i!  91,,.  „,  mif/stu  192^,  nnn:ptt  68,,.  ,,,  in  Supcrll. 
iNtto  80,,  (Larsson,  Hoffory ;  itiiito  WisÄn,  die  Vermitteluugs- 
Kchreibung  nach  iA'atj- 11Ö,„.,,,  iN«ta  103^,  12.\),  Wn;(  126,  I 
neben  mimi  157,„  207,.,  uuNtta  H0,„;  Pbysiologus  ßnzc  \ 
248,,:  Jimc  249,;  Am.  113  A  &  B  j'aNzc  370,;  Am.  315  fol. 
litr.  0  noch  iml*  22J,;  Am.  677,  4  ",  nmc  64,o.,«,/<"i«  60,j 
neben  yitiA'  36,<,  und  w(«/l«  37,,  39^^  42„,,  Superll.  mimt  96„, 
min:(o  76,,  Mtnrfan  105, „  »eben  "li"^"  37,„  39,,  42,,.  ,,.,,.,„ 
138,j,  im'jt/lo  38„  60. :  Am.  645,  4",  X/aNie  \  8,.  j. ,,  22,..  ,„ 
23,  90,,  Janzk2.Q^^,  kein/ajvat;  witjvif  18,,  mtwi/  19,,,  min:. 
116,4,  '"^'^  '"'""'• 

Mit  der  Abfassuugszcit  von  Am.  645,  4",  I  —  dem  S. 
Viertel  des  13.  .Tahrliunderts  —  ist  (  in  diesen  Stellmigcn 
auerkouut. 

In  den  übrigen  Formen  macht  es  erst  seit  dieser  Zeit, 
in  der  die  Schreibung  to  gegenüber  ä  verschwindet,  eigeutlicbu 
Fort»chriltf. 

Im  St.  H.  ßuden  wir  unorgauisches  (  in  minnette  110,^ 
(3.  Sg.  Prs.  Conj.  Refl.),  opiaUc  (Iiif.  Pr»8,)  168,,,  ^tal»t  (3  PI. 
Prs.  Ijid.)  96,,  und  in  f)_i»tfit<j  (3.  Sg.  Prt.  Ind.)  144,,,  bei 
welchem,  entsprechend  qvülagik  (Part.  Prt.)  156,,  (Larsson, 
Hoffor}-  a.  a.  0.  21;  Wisßn:  ^ixlanrk)  und  /orp,f4le  {2.  PI. 
Pl-8.)  104^  wie  auch  «"«/«rt.- (Part.  Prt.)  Am.  G77,  4»,  139„,, 
das  UmstoilungszcicUcn  für  «  und  (  vergessen  oder  undeutlich 
geworden  sein  konnte;   ich   erinnere   r.b.   an  WisgD-Larsson's 

in 


M 


Streit,  ob  lelkx  oder  icLtk  60.  steht  u.  a.     D«s  zweite   et 


*)  Statt  n»  wird  b  Jen  Hm.  meist  S  geschrieben,  auch  ii  kommt 
rop,  —  Vcrlmirorraen  und  Superlative  kuf  lU  begegnen  Hu«*crli&lb  dei     , 
Wortes  iwlda  &  h«ldr  kaum.  i 


t 


15      bte  Uediopunrendnngeii  tu  d«n  isländiicbeQ  BandMhririen.      15 

fyatate   könnt«    allerdings    nach    dem    ersten    lediglich    \er- 
schriebcm  sein. 

In  Pläcit-  dr.,  Am.  677,  4",  und  Am.  645,  4",!  fehlen 
Terb&le  Beflexivformen  mit   unorgaiiiscliom   -l»  resp.   :.      Am. 
9il,  4^  ixt  leider  uocb  unedirt;  es  zeigt  wabraclieinlich  hier 
einschlagende  Formen.     Denn  in  dem  allerdings  etwas  jüngo- 
reii   Am.    645,  4*,  TI   babeii  schon  ein  Drittel  aller   Formen 
Uo«w»  2   aU  Endung  (67  postvocalische   -x  :  liH  pustvocaü- 
schen  -4C   +  6  poetconsonantischen  •*■:),     ZwiKchen  -sc  and  -s 
in    der  Mitte   el^-ht   i\m   -;c   iji   wfce  112,,    und  etwa  in  UUc 
llÄj^.    Am.  665,  4",  zeigt  in  seinen  älteren  Teilen  an  ;-fi>rmen 
Ulk  H.  m.  s.  II  42„.„  und  vpp  !w:k  H.  m.  s.  II  44,^  ^^ 
*taHktk,     etw  a  eine    Erleichterung    eines     vorauszusetzenden 
•Ändb*  (Tgl.  ufze  Am.  64511  112,,,  /-rti/rc  Jlork    129,,    u.a. 
inder  Art  von  (//t  (=  (W-d)  Am.  181».  4",  37,,,  jeyr(=^j!'(..) 
Agr.   36„  etc.,  wenn  Hoflforj-,  Altn.  Cons.  74,,   und  Noreen, 
An.  Gr.  §  194  Anm.,  darin  Beeilt  Imben,  da-ss  in  dem  in  dieser 
fiaadschiift    nichrnials  für   j-    emchoinenden    :   {aviztar,   o:n, 
heHoi)   eis   dialektischer  Übergang    van   ^  >f«  zu  sehen  ist. 
In  den  erhaltenen  Resten  von  Am.  686  C  finden  wir  nur  -«■. 
la  Am.  686  B  aber  Inuigen  nur  noch  7  Können  am  allher* 
gebrachten  ->c  (postvocaUscb)^  14  huldigen  dem  neuen  -s  (posU 
ransonantisches  r  nur  in  /rrvp:  178,^);   ^ilattze  (3,  Sg.  Prt.) 
I7a„  steht  iu  der  Mitte,  neben  ihm  die  2.  PI.  Prs.  **;.-  I79,j. 
Am.  683, 4  *,  scheint  einen  ctwasälteronZufitandwie^lonUGpiegehi. 
Bier  hat  die  Mittelpart«i  -ze  (28  Formen)  im  Bunde  mit  dem 
altadeligen  ■»<   (160   [xwtrocalisch,    6  postcomwnaDtiiu;h)  dem 
extremen  -s  nur  4  Sitxe  Uberhuisea  {arplaz  Hl  H.  m.  h.  I  268,^. 
mmat  tÜ  I  267^,,  mtdrapü  pmmt  I  27,  +  mimtu  I  23, ,);  die 
IS  Ton  Alten  her  berechtigten   zc  (in  2,  Flur.,  Part.  Prt„  nach 
tm,  p,  (/.   ()   haben    13   unorganische  -zc  nach  »ich  gezogen 
{räpue  ^  H.  m.  s.  n  216,,;  (Aau»)  mäaäze  I  268,,  (hann) 
hreddize     V.     8.     456,,,     (Aan«)    ryndize    H.     m.     S.     I     26,,, 
miKc  I  23,(;   Inff.:   ottazi  II  215,,.  vp  koi>Mzc  1  266„,   vip 
tarne  1  263,,,  egnact:  I  25,,,  eomazc  I  27,,,  wim«-  P.  8.  459,, 
tänaic  F.  s.  460,,  a»d  hrtddxize  I  257,,),  dafUr  aber  an  -m 


16  Specit  16 

wieder  13  Plätze  abgetreten,  die  p.  13  genaimteii  3.  Flor. 
(Itfrkisc,  ifUf,  href>isi;  miiUe,  pickUc,  und  Parti.  Prt.  umb  rajnsc, 
bgpUf  eignasf,  f^rir  melte,  twme,  tnuitk.  Im  Cod.  reg.  der 
Grägäs  ist  die  -:c  ^  gmppe  auf  17  znsammeDgesclinimpft 
(14  davon  postcoasonantiscli,  3  postrocalisch),  zc  zählea  vir 
46  (36  postrocalisch,  10  postconsonantisch,  darooter  die  3. 
Perss.  Sg.  Prs.  hef::-  epp  I  29,  36,,  h>fi:e  II  86^,  »eäzü  I 
224,,,),  von  denen  nur  etwa  die  zc  in  den  Partt.  gerzc  I  73, 
und  telhe  I  313,.,  sowie  die  Formen  mit  Bewahrung  des  stamm- 
hatten (  lat:l:  I  42i„  51^,,  ItHze  I  131^,  letzt  I  42,,  ihr  Becbt 
verbrieft  haben.  Der  --  sind  es  613  (postvokalisch  513,  post> 
consonantiscb  100)  geworden.  Dasselbe  Spiel  in  der  Morkin- 
skinna :  950  -::  (nach  Consonanten  davon  94),  112  -zc  (37  nach 
A'ocalen,  75  nach  CousoDanten,  darunter  die  Inff.  ittaze  194, 
und  minna:c  188^,  und  die  3.  Perss.  Sg.  pra/zc  129,,  und 
l;/i:y:c  215,„),  152  ji-  (54  davon  postconsonantisch)  und  die 
vielleicht  zc  zu  lesenden  -(  in  frattrazt  mioL-  (Inf.)  106.,  und 
ijre:t  62,,;  und  ebenso  in  der  O.  H.:  1250  -:  (ca.  100  post* 
consonantiscb),  21  -zt'  (darunter  hua/estizL-  (3.  Sg.  Prt.)  73^^,, 
emirazc  (3.  PI.  Prs.)  223^,  jahzr  (3.  PI.  Prt.)  18„)und  17  .*i 
(ohne  danebenliegendes  :  oder  -c  darunter  barsc  71^,  73.,, 
btnc  215,j,  j'ahc  39„,  Ulsc  10G„).  Die  Jonisv*  zeigt  370 
■;  (postconsonantisch  25);  45  -rc  (uur  einsilbige  Formen, 
darunter  /W-i  36^,  50,,.  r-rpzL-  52,,):  11  -fk  ((wr/i  112,4, 
J.i-rk  4„  IS.«.,,,  43.,  rpyrfk-  21.  42,',  48,,,  ^Icelfk  43„  lelfk 
58,  und  koinf--  119g).  Die  Staffarholsbök  bringt  900  -.-  (davon 
126  nach  Consonanten).  12  -:c  (unorganische  Formen :  amlazc 
92jj.  f-izc  137..  p,iri,azh  320,;  dazu  .•<rt:c  341,,,  mel:c  299,, 
308^„  356,)  und  57  -«<■  idarunter  54  einsilbige  Formen,  in 
denen  fast  immer  dem  xc  ein  r.  l  vorhergeht).  Eine.  II,  um 
1300  geschrieben,  hat  nur  noch  3  -ei-  {herf  l-iO..  jorft:  114,^, 
/iliop£  115,,  der  Annaler  f.  uord,  olk,  von  I85S)  zu  12  uner- 
warteten-;i-  \3.  Perss.  Sg.  Prs.:  kiiUi>:c  lOU^,.  rokkdzc  111,,, 
/jru-.:  101, j,  Awfcv  99,.,  :ir?i.-,-  106,,:  3.  PI.  Prs.:  ß/izc 
138,,  P/A.-i-  100,,  hra(i)nr<i:c  136,,  h/fuzc  99,,:  3.  PI.  Prt, 
£öSczc  nO^ri,  ^i/rkSrze  106,,;  Inf. /dr.i,.-  114,)  und  200  post- 


1 


[Me  )lediopui»-oa«lan(«n  in  d»D  UUndischen  UamUcliriftcD.       17 

Tokalischen  -:.  piageynMk  hui  -k  aur  iii  tehJt  und  ptnzk 
(SkÜh.  401,  &  605J  und  Am.  315  fol,  )itr.  Ä  (circA  1320 
geschr.)  in  i*rfk  (Skälli.  453.).  sonst  -r. 

Cm  1320  ist  swmit  der  Sieg  dvs  blossau  -:  auf  der  gaoien 
Linie  eut«cliicdcn.  Id  dem  vielleicht  noch  etwas  älterea  Cod. 
Hulm.  7,  4°,  (Jomsv.)  und  io  Am.  132  fol.  sttfht  kein  e'umgtsa 
K  oder  ze  mehr,  aber  schon  sind  dort  ein«  Reihe  Formen  mit 
den  jüngeren  Endungen  -zt  und  -»i  versehen  und  deuten  so 
Beae  Vervickelungen  an.  Allerdings  finden  sich  in  dem  von 
Ti{[fus8on  iw  Jahr  I3»0  gerückten  Cod.  B,  der  Sturlujiga, 
Am.  12Sa  fol.,  ein  schwacher  Procentaatz  von  -;<■•  nnd  noch 
schwächerer  Proc«nt&atE  von  -«(T-fonneu,  der  Codex  ist  aber 
möglicherweise  noch  ein  wenig  älter  als  Cd.  Holm.  7,  4  ",  und 
Am.  13Ä,  die  um  1320  geschrieben  sind.  Wenn  aber  im 
ebrigenText  der  Sturlunga  Saga  (Oxford  1878,  2  Bdd.),  der 
auf  den  24  'scbmutKigen  und  vorbtasetcn  Fetzen'  von  Am. 
1 23  h  KU«  dem  Jabre  1 350  (n>teb  Vi^fussou)  oder  1400  (Arn. 
Cat.  I  p.  85)  und  seinen  Abschriften  von  1690,  ItifiO  und 
1735  Torwieftend  beruht,  die  Uedioptissivendungen  wie  im 
St.  H.  verteilt  sind,  nur  noch  genauer  in  -*Ä-  und  -r*  geiwbiedün, 
nnd  mir  hin  nnd  wieder  sich  ein  sf,  :,  :i  in  den  sehr  umfang- 
rvicben  Text  verirrt,  so  wiii«  dies  eine  Erhaltung  der  alten 
Formen  durch  fast  zwei  Jaiirhuiidcrtc  Itiudnrch,  die  nur  in 
einer  Brabnianenschule  oder  al)^  bewu§ste  WicdoraufniihmL'  einer 
vornehmen  Zierform  aus  der  Urväter  Hausrat  denkbar  ist.  Für 
gmmmatiscbe  Zwecke  scheint  mir  diese  Ausgabe  der  Sturlunga 
Saga  nur  in  itussentt  bescheidenem  Masse  brauchbar. 
fi.  f  an  stelle  von  -i-,  -st  der  Soperlativvndungua. 

Par  die  richtige  Würdigung  der  fiinschmuggeluug  des  x 
ta  das  Verbum  reöexivum  ist  das  Verhalten  der  Superlativ- 
enduogen  recht  lehrreich.  Auch  bei  ihnen  drän;*t  sich  2 
an  die  Stelle  von  ■»-.  !■(,  imd  dieses  Vordringen  hält,  nur  etwas 
beecheidener,  ungefähr  gleichen  Hchritl  mit  der  Umgestaltung 
des  verbalen  -»t  m  -;. 

tlu  den  Hiiüdschriften  Nit.  1  bis  15  unserer  Zählung  geht 
gesehen  von  •Überladenen'  Formen,  wie  balzt  St.  H.  219,^ 



IB 


hetnt  44,4,  */"''"  ^^%v  «P^  1*3,^;  ha^iti  Am.  677,  2„, 
Ae&l£<  l^K  ii-  «•  f-  regelmässig  zu,  soweit  Superlative  iii  Frag« 
kommen.  Die  Formen  mit  nn,  ü  vor  dem  SaperlatirzeicheD 
sind  schon  (p.  16  f.)  genannt.  ErwUhiienswert  ist  nocb  etwa 
iptnxli  Am.  623  c  (H.  m.  s.  II.  218,  =  *imi»t{)  ueben  ynff*ti 
317,^  (vgl.  Qialaton,  Fnimpartar  103 :  Holtzmann,  Altd.  6r.  I, 
p.  111  u.  130;  Noreen,  An.  Gr.  34  Anm.  3  n.  a.). 

Im  Cd.  r*g.derGrÄgä8  bedeuten  dit^  mit  dem  neumodischen 
'£  geschmückten  opUu  I  172,,  II  197,,,  rata;  II  1U4,,  1  81, 
79,,,  rftlas  I  80,  81„  120,,,  >ihut  1  1%,  ritiait  I  S5„ 
120^,,  rttUut  I  85,,.  rtttazta  I  18S,,  und  faivaxt  I  46„  KO, 
85,,  120,,^,  (daneben  noch  retCatt  I  46^,  231,,  und  seine 
Ableitungen  I  53,,  62,,  I63„)  schon  2.<> Pi-ocent  allerSiiperlatir- 
formen.  In  der  Morkinskiona  machon  die  ;/.,  :<foi-meu  zwar 
ein  \'i»rtvl  aller  vorkommenden  Supurlstivfurmen  aus,  als  un- 
organisch siod  mir  indes  nur  qi-enna  friputz  83,„  (neben /ri/io*( 
121,,,  fripotl  174,0  "°'^  *""  f*^^  (Hoffory.  a.  a.  O.  38)  lß„), 
opla:t  i  174,,,  herieaziiT  87,,  aufgefallen.  O.  H.  bietet  uns 
rund  300  ri-  gegenüber  vin^ni  halben  Hundert  c-formen,  un- 
OTiganiscb  darunter /n'öpj  77 ^.^,  j'riivzi  122,,  „  (aber /n/w»/r 
143,  99,  27,,),  apiii:  71, „  (aber  optart  71,)  134,.  161,, 
«■Mte.-  ISlj,.  «dottut  199,,  (aber  tkiotattr  ll?,,  29„  144,,  ff.). 
tegndüiga:  62,,  (teyjuUUgaet  37.  42,,,  ff.),  iiSa:  14^,,  wndiii'ia: 
B9„,  vilrajtU'r  103,,  (neben  i-Ura»lr  30,^  60„  ff.).  Wie  mau 
»icht,  steht  hier  z  stfits  poslvocoliscb.  In  Jomsv*  (Am.  291. 4  ",) 
stehen  48  t^-fonncn  36  (postvocaUscbeu)  ^-formen  (11  -zt, 
24  -j)  +  tmpfeUdazftr  66,,  und  üg(r:{tr  64,,  (;  Über  der  Zeile 
bemerkt  der  Heransgeber)  gt^geniiber,  abgerechnet  die  drcissjg 
und  einige  erwarteten  r-formeii.  Die  juristische  Stailiirbölsbi'ik 
«teilt  opiaz  73,,  338,j  und  Eluc,  II  unter  den  wenigen  Super- 
lativen trvUffa:  118,.  Piunh.  (Am.  132)  i-.eigt  in  34  Formen 
(ßO'/o  aller)  unorganiscbes,  postvocaliscboB  -;,  -zt  (-;  in:  Uz 
47,,,  dolffligaz  72,,,  /attat  45,,  AerjUigai  6,„  haffligaz  78„, 
Wm:  82,,,  eamiiffa:  90,,  »kiola:  31,.);  und  .Fomsv.  (C<I.  Holm. 
7,  4  *,)  bat,  wiederum  von  Inzt,  minnzt  u.  Gen.  abgesehen,  23 
moderne  -zt  (darunter  postconsouantisches  zt  in  j'r^iUt/zU  76,,, 


d 


19       Die  UediopftMiv^ndnn^D  in  de«  iaÜbuliKiiea  HaailKliriftcn.     19 

friyzti  77j,,  lämjzt  71, j.  et  marptiijUa  39,,)  bei  nur  21  a- 
formen.  Zur  AIk'iiiliorr«>ciiaft  kommt  itides  -:,  •.-<  aucJi  in 
den  spitt«rcD  Handschriftt-n  aicht  Jvk  (Ani.  510,  4*^,  um 
1500  geachriebeo,  hat  ausser  ia  finti  48,,,  wmlvr  10„  u.  a. 
•ehon  wieder  «*  in  /rnntttr  78,,,  jr^gtuUir  10,g,  btsMw  22,„ 
(Tgl.  hittmn  hazta  Gyfl.  Sag.  53,),  kr<auuuti  99,,  und  i/nffsta 
47,,  (Tgl.  ynyrltt  Gy3.  Sag.  58,,),  und  selbst  Thomassldniift 
fNr.  1008  fol,),  Atii.  fi7.-.  B  teil  B.  Am.  226  fol.  (GyS.  Sag.) 
ood  dif  Flateyjarlxik,  Eüiudsrhril'tfU  dvs  14.  .T»hrlmnderts,  dip 
Bull  Vocalen  kaum  noch  -H  im  Superlativ  (aussar  iu  Worten 
wie  fitttt  und  /*''<)  aufwoiseii,  bewahren  e»  nach  dem  compara- 
tnrea  r  (H.  Gt-riug,  Isl.  svont.  p.  XVIUJ,  dem  «tammhalten 
r  (/yntr.  nemlr,  j'tffrxtr,  letzt«res  7.b.  Gy»,  S.  77,^  Flatey.  b. 
I  84,)  and  IiSofig  nach  uiufacfaem  /,  n  (vdixhtr,  mntalttr, 
gf4H»tr,   V^nttr   U,   S.   W.). 

b.  ErklArender  Teil. 

a)  Die  Endung  -zc 

FrafttD  wir  nun,  wie  hat  -r  als  RotlexiTzoicheu  das  ältere 
-*e  abgelöst,  so  «rgiebt  unsere  Übersicht  Über  die  würkitch 
rorkommenden  Fnrmeii  deutlich  zwei  Proct^üse :  den  Ersats  de« 
M*  durch  ~r  und  di<!  ^'e^lichtllng  de»  ftuslautendeti  r. 

Was  zunächst  den  emtcreu  betrifft,  so  bat  -:e  allerdings 
ts  in  keiner  der  Handschriften  zur  Alleinherrschaft  gebracht ; 
anst're  Belege  £>ad  indes  zahlreich  genug  und  zeitlich  so  ver- 
teilt, dass  an  dem  einstigen  Vorhandensein  einer  wfirklivhoQ 
Übrrgaugsstuie  •:«  nicht  gezweifelt  werden  kann.  Der  Anatoss 
IU  d4!r  Greetzaiig  des  -»e  durcli  -zc  ging  natürlich  von  den 
Fomien  aos,  in  dcueu  iautgctiülzlich  ein  -:tr  entstand,  also  von 
Formeu  der  S.  Plur.,  2.  Sg.  Prt.  Ind.  starker  Verben,  des  Part. 
Prt.,  und  bei  ittai'kcn  Verben,  die  (.  J,  nn.  U  als  Wurxelauslaut 
haben,  noch  Ton  cinigco  anderen  Fonnen  (cf.  Hofforj-,  a.  «.  O.  85), 
Am  wenigsten  Hindemisse  fand  das  vordringende  :  im  Vcrbiim 
RflexiTom  wie  im  Superlativ  nacli  Vokalen.  So  zog  schon 
im  St.  H.  das  Part.  Prt.  qi^cate  159,,  210,,  u.  5.  den  Inf. 
^pUa^c  158,,  und  die  3.  PI.  Prs.  <iPlaUe  96^,  die  2.  Plur.  Prs. 


*mnnettc  (vgl.  bipetv  195^,,  girit*e  158,,,  ^lektt*c  49„,  /•//*- 
eeUe  114,„  u.  a.)  und  Participia  vrie  h»pfX^  129,,. ,,, /nritw 
169,,  die  3.  Pens,  auf  i.  <*  vor  der  Beflexivendung  nach  sich 
(TgL  St.  H.  mitmei*c,  8.  Sg.  Prs.,  I10„  und  /y*U»te  144,o, 
wenn  es  für  *fystetifc  steht),  80  zogen  endlicli  ä.  Porss,  Plur. 
Prt.  wie  wjtozc  Am.  645  I  50,  die  3.  PI.  Prt,  wie  ja/otc 
O-  H.  18,^  und  ftyrkSvzr  Eluc.  II  Aunaler  1858,  106,,  nach 
sich.  Die  Stimme  auf  im,  IL  in  denen  ;  das  *  der  Eu^ung 
fi^zeitig  ersetete  (s.  p.  14),  sowie  die  Stämme  auf  alrcolareo 
Dental,  die  häufig  ihren  stammhaften  Dental  vor  t  bewahrten 
(ab.  liizc  O.  H.  45,„,  Mork.  S2,  38..,,  mUc  Mork.  138,.,, 
O.  H.  67,^)  und  iu  den  späteren  Handschriften  fast  dui-cbw(^ 
wieder  eingefubi-t  haben  (vgl.  jib.  \m.  657  B,  4  *,  Oeriug's 
Ausgabe  p.  XVIII  f.),  venschleppteu  dann  das  x  hiuter  die 
übrigen  Consuuäuten.  Als  Möbitis  (Hättatal  I  p.  Sl  f.)  die 
Einsilbigkeit  fiir  die  Erhaltung  des  -■^e  als  ausschlaggebend 
ansah,  batt«  «r  also  insofern  nicht  ganz  Unrecht,  als  die 
Formen  mit  Vokal  vor  -sc,  -zc,  ■=  der  Endung  fast  durchweg 
mehrsilbig  sind. 

ß.   Schwund  des  auslautenden  Consonanton  c  im 
Verbnm  reflexivuni,  t  im  Superlativ. 

Di-m  Schwund  des  auslautenden  e  medio-passiver  Formen 
begegnen  wir  schon  in  den  ältesten  Deukwülern.  Einen  festen 
Stfltzpunkt  finden  diese  c-loseu  Formen  au  der  mit  dorn  nacb- 
gestellluri  Pronomen  der  2,  Fers.  Sg.  versehenen  2.  Pers,  Sg., 
deren  Endung  mit  dem  ^  >  -Ktu  (-zlu)  versclmulzt.  Diesen 
Vorgang  haben  schon  Mtiucb  und  ünger  1847,  Norrona  sprogct« 
granunatik,  Kria.  1847,  §  127;  ebenso  P.A.  Muucfa,  Ponis- 
venskaofi  och  Fornnorakans  ttprÄkbyggiiad ,  Stockholm  1849, 
g  46,  ajigemerkt,   während   die  spateren  Qrammiitikon ")  ihn 

*)  Von  gTÖMeren  Untersuchuugen  und  Graiiiuiatik«u,  di«  tUi  K6dii>* 
pauiv  raitbohflndeln,  wien  noch  geuanHt:  RabIc  Vcjicditiiig  lU  det  old- 
ngrdüke  «prog*,  Eopeubagen  18M.  ■;  US;  von  demselben:  AnvUninK 
tili  Islttmibkaa,  Stockholm  1818;  J.  Orimin.  Deutsche  Omni.,  boonden 
B.  IV,  89  IT.;  C.  A.  flolmbut^,  Del  oidiii>nk?  vcrbum  oplyst  red  Mmoun- 


k 


^l       tfi«  KcdiofMwiTeiidiiiig«n  In  iea  itlüiiditcben  Hunbchriden.     21 

gur  Dicht  erwähnen,  diu]  die  Ansgahcn  oinsulilngende  Konneu 
m  der  Kegel  nur  aU  besondere  ümegolnui«sigkwteu  der  be- 
tnfiiudeu  Bitiidschrift  aafubreii.  Ansätze  zu  denelheu  Neigtmg; 
das  r  abzuweirfen.  zeigen  dann  in  denselben  ftlUiii  Haudscbrifteii 
dif  Mediopas^ivfortiiüu,  denen  init  />,  (,  "  oder  A  anlautendo 
Enklitiken  und  Shntivbe  Worte  folgen. 

Eü  sei  mir  gestatlet,  diese  B«obttchtungen  utwas  nnsfllbr- 
lieber  zu  belegen. 


I.   We  2.  Per».  Sg.  Rcfl.  +  ßü. 

Am.  837,  R.  M.,  Cd  1812,  4^  und  Eluc.  zeige»  keine 
i.  Pers.  Sg.  Red,  St.  H.  lial  ifirmlu  5U,,  (LSs  ipnur  /"t 
bemerkt  daeii  Wisin).  kräMu  1^2,^,  »f<fsut  193,^,  m^ttü  51,,. 
MUk'^iM  174,,  li*Ä,-,  ffiniMu  192,„.  Im  Pliysiologus,  der  Pläcitüs- 
irkfn.  Am.  113  A  li:  B  und  Am.  113  lol.  litr.  D  Iclilun 
Wiederam  2.  Peres.  Sg.  BciL  Am.  677,  4",  zeigt  w««rte  37„ 
3»,,  43„,  wiiiw/lc  141,,  142.,  Am.  645,  4',  I  ilraj/lv  &i^^, 
gfr/tv  128,,,  fftüctv  &4,,,  pil-iHv  40„.  Uorkiu'^kiiui»  bringt 
Ajftte    47,,,  ytrfle  127„,   und  Sturltinga  II  130,,  mmMtü. 

Uierlier  gi'bören  ft-roer  die  -z  flir  -zc  nach  n«  In  miK:tu 
SL  H.  192,,  ./i*n.>K  68,4.,;.  Ml»««?  Am.  G4fi,  4»,  I  115,^ 
and  minclH  Am.  623,  4",  e,  H.  m.  s.  1  23,,.  Schon  in  der 
Itork.  i«t  über,  entsprechend  di.-m  HUgemeiucn  Eindringen  dee 
i  in  die  Stellung  de«  1^  Utt  häutiger  alti  stu  (vgl  aeiztr>  lUO^j, 
pierizlv   188„    11,  a.). 

lu  twrttj  des  »püten  Codex  Ain.  510,  4".  (Jvk.  49,,)  liegt 
ucb  Ausweis  von  fiann  btrr"!  ö6„,  kann  btrM  56,,  »( +  ^* 
EU  Orrunde.    In  den  spKteren  Uaudsf-hriften  ist  die  geiröhiilicbe 

ttjpiit^  med  «uukrit  ....  Eria.  1M8,  p.  Srft— 38;  RydiiviM,  8v«a>ka 
^f4keU  lagu*  I,  Stlibn.  1B50,  p.  463  fT.;  H.  Uepie,  Kam  Lnut-  und 
rkaMmadetm  d«r  Klifiuno.  Spr.,  PtMlerhurn  IBAS,  g  6fi;  Wimnu»',  PliiL- 
Urt.  mmI  nindtMlirUt  184  IT.  nnd  An.  Hr..  d«Dt«ch  von  £.  8iet«n.  Halle 
1S77.  §  167,  lowic  FurODordUk  fnrmlun,  I.,and  1874,  g  IB7  t;  (>.  itrauiier. 
Altiwid.  Hudlmcb,  Uipn«  ISaS,  ^m-,  A.  Nc>r««n.  An- Or.  1,  lUU«  lS8i. 
t  «S7  ff.)  Tb.  yi'v*R,  Arkiv  for  nord.  phil.  I  870-81;  J.  Bofforx,  AU- 
MrdJwbe  CoBionatitcnBludkii  B.  B.  i.  K.  d.  idg.  Spr.  IX,  1  ff.;  OrandrUi 
(Er  Renn.  PbiL,  £d.  1,  Altootd.  Gr, 


32 


SiMebt 


SS 


McdiopaHsiren^ting  -^,  und  »o  kam  auch  -fC»  wieder  zu  Ehr«) 
(zb.  Flji)t»(l(ela  iii^  L^fffiu  nüliu)  und  ist  im  Neuiidändisclioii 
derVwrtrtitcr  des  singulaR-n  Impeintivo  gi>wordeii  (bersfu,  kaUcuia, 
(d»ut  (gesclirieben  /.üi«)  u.  s.  w.,  Carpeuter,  Neuisl.  Gr.,  1>ipzjg 
1881.  §  115). 

l>vv  Ülicrgatig  von  -j-c  +  ^  >  i*"  vollzog  sich  augen- 
scheinlich 80 1  dass  üunächt  das  c  zwischen  den  tgnloMu 
Spiranten  h  und  (>  Ühnlich,  wie  liänfig  di'r  mitttenr  dreier 
zuSftmjnonti'ofTGndcrCuDsonuiiU-u,  schwand  (G^is1n8ou,FrunipartAr 
llO&115;Koreeii,  An.Gr.§224,Grdr.  f.  genn.  Phil.  1464 ff.). 
Durch  das  nnnmehi-  unmittelbar  vorangehende  *  «rurde  dann 
diu  toulosc  iuUTduuta,lc  Spii-iius  k  (>)  2u  l  gewandelt  (Hoffory, 
a.  a.  O.  28  ff.)»  wie  die  iDschriftUch  mehrfach  hezcugten  müfit, 
rm»/ru  >  rtüti.  wMt«  worden.  Es  wurde  aho  eiu  ■«hhc  -*m 
>  '»nvs  -i^M  >  'KttimUi.  vgl,  *nfW"  pu  St.  H.  106,»  >  «nw  /w 
Norw.  Hotu.  82g  >  mMiü  St.  H.  5I5,  und  «honso  hre:eptt 
Am,  677,  4*,  129j„ :  mxNzpu  St.  H.  68ij,.  g.,  ww»»;  >u  Norw. 
Hom.  16»,„,  «PL-  ^i  97,  170,^;  Amisd/ St.  H.  198,,,  mteizlv 
St.  H.  192„  u.  a,  I>enn  Formen  wie  qvimgwt  pu  Mork.  83,,, 
näml  pni  N.  H.  154„  196,  und  iuscliriftlicli  ra'utfn  (Litj«giin), 
Buimrkunder  Nr.  1128)  heweisen  wohl  nichts  für  einen  Über- 
gang von  nk  -|-  k"  >  "'  +  P<t  >  »t" .  sondern  werden  durch  das 
gleiclifalls  inscliriftliche  rifptH  (Li^«greii  1181)  als  nachtrug* 
liehe  Co luproniisB versuche  zwiaclion  rai'pi  und  reitH,  qvan- 
ffcuc  pu  und  'jvatiffdflu  verraten. 

AuaualimsloR  durchgefühi-t  ist  dieses  Gesetz  nicht.  Wir 
treffen  schon  imSt-H.  imy'r-pu  193,,,  teUd-pu  (H),,,«cifec^i<200,, 
u.  a.  und  in  Am.  677,  4",  auf  iiUpC--  )■«  129,^,  f«mg<:  Pu  31,, 
lt.  8.  f.  Ob  diese Foi-mcn  auf  RecDDiposition  beruhen  oder 
von  Tom  herein  unter  gcwigscu  Bcdiu^uugcu  sich  i-rhieltea  und 
etwa  mit  dem  Wt-ihsel  von  betontem  pü  und  unbetontem  3« 
irgendwie  Kusamineahangen  (Noreeu,  An.  Gr.  J 184, 2 ;  J.  Schmidt, 
Idg.  Neutra  219  ff.  Anm.),  wird  sich  schwer  entscheiden  Ussen; 
letzteres  wii-d  schon  aus  dem  Grunde  sich  schwer  heweisea 
lassen,  weil  zb.  im  SU  H.  unter  den  230  pt*  —  darunter  1S8 
nachgestellte  Pu  —  nur  eins  gleiclisam  aus  Verseben  acceutuii't 


i 


33       IM'  MtdiopunvenduRgMi  in  lUn  UUadbclH'n  Handwhriften.      23 

ist  fP.  HemnanD,  Stadi«n  flbei-  dm  8t.  H.  |>.  15;  vgl.  uucli 
L.  lawsKon,  Aiii.  646.  4",  I  p.  LXV  &  LX\'II). 

II.    Sonstiger  St^hwand  des  aaslnuteiKleii   e  der  Xedfo- 
IwsslveiiduiiK  in  den  älteren  Uaudsobrirten. 

Warnm  auu  andere  mit  p  be^iinende  Encliticji  iiriiicipivU 
■nf  ilen  rorlierf^enden  Auslnut  aodent  gcwiirkl  luiben  sollten 
alu  pv.  ist  oicJit  aljxu6i'1i«ii.  üiul  so  ÜDileu  wir  deim  auch 
würklich  docIi  Sparen  der3eH>eu  Keignng  das  e  zu  vernicht«» 
anss^^rhalti  der  2.  Pers.  8g.,  so  in  Cd.  I«12.  4*,  37,^  drvgt 
fxä,  l^r  pal  13,,.,,.,,  14,,.  fycf  pal  15„ :  in  St,  H.  68j, 
Uifirette»  pviat:  in  Morlc  93,,  abt/rg«  pie.  In  diesem  Zasammen- 
bange  7.<>pgfn  auch  Vei-9cl>reil>unften  wie  peixf^ii  pi  St.  H.  4, , 
fLamsun:  prhxe:t,  Tgl.  aber  fnrezet  Akt/VT«  Norw.  Uoin.  73,j) 
ttod  fyttott  pa  St.  H.  18,,  fiir  eine  Au»5priiche  *pekeea6, 
*cyttotta:  oder  *pekcez  Po,  \ytto*  ß>a>. 

Vor  «  und  f  finden  wii-  den  Scliwund  in  UngtF  Jim  Cd. 
1812.  32»;  St.  H.  18,,  /«>w  tf/uptr,  26,  ".ywd«  «Par.  18,» 
«riMtw  fi/  (vgl.  ufeiaßy,  b€i»(k)t  etc.  Noreen,  An.  Gr.  §  224); 
in  Am.  677.4",  150,,  Ititiffit  fjwmaHitnf  nnd  endli«!»  in 
htlh  M  (3.  8g.  Prs.  lud.)  St.  H.  71,,,  und  htt:  nwifc  CfÜr 
tatesli  S.  PI.  Prs.J  Am,  645  I  98^,. 

Auch  ror  A  knnnte  das  r  leicht  unterdrückt  wetxlen: 
qoept  A«fi»  Sl.  H.  141,,,,  Äery»  Aaw«  Qn'ig  197,.  fvndi»  hofpom 
(rarfMwdüi,  P.  P.  Bea.)OrvaroddBSaga  188,,,  luid  vor  BUa- 
biaUn  schwand  es  in  varaf  viü  Am.  677,  4",  73,„,  /efifkf  eip 
JoniBT*  S»„  ItynoM  fra  Am.  645,  4*.  II  llä^,  helgoPw  votn 
St.H.80,,,  fft  wrSt.  H.  21„  und^r/Wa/tw*  Cd.  1812,16,. 

Formen  wie  *befeK,  'jwijw,  "/e^c,  deren  «  zwischen  zwei 
Gutiunilen  stand,  berfitctcii  der  Atisaprache  der  Nordländer 
wärklichf  Sfhwifrigkeiten,  das  lehrt  der  andere  Versuch  der 
Brleicbt^rung  der  Aussprache  dieser  Formen  durch  Ausstossung 
des  Btammbaften  e  in  Formen  wi«  Utk  Am.  1812,  4*,  37„. 
gttc  Ägr.  36„,  rttc  Ägr.  93,,,  u>te  Agr.  39^;  /^mA  K.  H. 
ITS,,  ja»c  171i,,  (tW   168,,   u.   a.     Bildung«n  von  solcUea 


S4 


Specht 


VJ^T^^' 


Outluralgtämm«!!    ltHtt«n    also    sclion    g»iu    abg(>iw}ten    von 
folgeudcr  Consonimz  oiu  Be<lürfnis8  zur  Abwerftmg  von  Conso^ 
nanten,  das  dch  ün  Sandbi  nur  noch  erhöhte.    Und  sie  v- 
schleppten  daher  den  Schwand  des  e  auch  vor  vokalisch' 
jliilaut  (St.  H.  3,,  iH-Hg'  ü,  119„  U<j*  ä:  Joaisv"  90,,  UreJ" 
nnd   gaheo  den  Anstoss   zu    einer  nachlässigeron  Aussprachi 
die  schlie»sUc]i  ein  ävd*  efiir  Mork.  107,.^  und  muo«  ■  St.  H.) 
63,,  durcliscblüpffii  lics-s. 


lU.    Allsemefner  Schwund  Am  k  der  Endnng;  -kIi. 

Mit  der  Ersetzung  der  MediopassivenduDg  te  durch  tc 
vnrca  dii.-  Keilexivformen  noch  schwerfälliger  geworden.  Dur 
Abfall  dos  r-  kam  sonach  tilur  einer  noch  dringenderen  Porderuug 
der  Aussprache  entgegen  als  bei  »e.  Ich  hahe  nun  leider 
nicht  vom  Anheginn  meiner  Excerpte  auf  die  den  Mediopassiv- 
furmeti  folgenden  Würter  geachtet,  glaube  aber  docli  behaupten 
zu  dürfen,  dass  zh.  in  den  Sagas,  die  in  der  altnordischen 
Prosa  einen  so  breiten  Raum  einnehmen,  gut  einem  Drittel 
aller  Mediopassivformen  mit  /■.  '.  »  und  h  nidnutetidi;  Pron6- 
niiuit  und  Pftrtikelclien  folgten.  Kecliuuu  wir  die  mit  anderen 
Conaonanten  anlautenden  Enklitiken  und  sonstige  an  die  Verbal- 
form sich  anlehnende  ünbetootheiten  hinzu,  so  leuchtet  ein, 
das»  die  Bewegung  auf  Vernichtung  des  c,  erst  einmal  dui-cb 
den  thatkräftigen  Vorstosa  der  folgenden  f>,  t,  »  und  A  ina 
Hollen  gekommen,  nicht  eher  zum  Stillstand  gelangte,  als  bis 
sie  auch  die  letzten  e  vor  voculischem  Anlaut  erdiückt  hatte, 
unterstützt  durch  übermässige  Consonantenhäulung,  man  denke 
an  entstehende  *geHfflgc,  'bergUe,  **o/;(AJ(«A  nnd  ühuliche 
Lautnngetflnie. 


I 


IT,    Schwund  de»  auKlautenden  t  Im  Siiperlatlr. 

Doss   der  Anstos»  xur  \^emiL<litung  des  Endoonsonan 
nicht  in  den  beti-offenen  Formen  itelber  xu  suchen  ist,  hilft 
uns,  ausser  den  S.  Porss.  8g.  Prt.   wie  l*':,  veü  tnr  Uzt  und 
twüt  (Iloreou,  Grdr.  f.  germ.  Phil.   I  474),   der  Superlativ 


SS      IHe  Unliopueircndongcn  in  d«n  iilBiid>Mb«D  Haodtcbriftca.      S5 

arli&rt«D.  Deiin  auch  soinem  t  wird,  vfoü  zwar  vorwi«gpii<i 
bei  v(X'«li»t:)R-ui  l^leiii«iit  im  SuiKTlntivtbeiiiA ,  der  Pro«vss 
gemtcbt.  Die  Hauptmasse  dieser  f-tosen  Pomieii  stellen  natur- 
gemäse  die  Adverbien,  derai  ei-HtArrt«  Formdiirch  kt^ine  Plexions- 
eoduiig  beoDruliigt  vird. 

Icl  nenne:  St,  H.  tlu\,»iu  rir  85, ,  168„,  Grg.  optaz*) 
(9  mal),  rittoi  (6  mal)  mtiaz  (3  mal) ;  0-  H.  fr^vz,  oytat 
(3  mal).  Ktota: ,  ic;/ndiliifaz ,  UStu,  vetfltliifaz;  Jomsv*:  /!;, 
Kßgaz,  tsfyv:,  liarpai,  likiU,  oplai,  raUiffaz,  mnoz,  »eiotaz,  (//w;. 
mgU^as,  vitrtigaz,  weaUgoxt  6rAg.  oplaz  (ä  mal),  «ü;  .Tomsv. 
/ri»r,*,  kaftigai,  »n,'4az.  itSaz  (2  «lal);  Eluc.  U  Irvtegaz:  Finnb. 
hti,  ihl'ßigaz,  faMaz,  fier^liffoz,  h<gff/tff<u,  likai,  MinUgaz,  «tdotas. 

Ceber  Mit,  käz  und  di«  sonstigen  Scbi-eibnngen  des 
SaperUtiv»  htUt  vgl.  ,1.   Hoffory,  a.  a.  O.  82. 

In  vitiigcii  Bi>ii(cn.u  Banilacbriftcn  ist  es  Bi<fiul  gt-wordou, 
anslaotendes  t  der  Superlative .  deren  Nom.  Maec.  auf  ■«■ztr 
«üdigeai  würde,  abzuwerfen,  »b.  in  Am.  657  B,  4  ",  B  ((iering, 
Ul.  «»tut.  1  p.  XVIII). 

2.  Uabei^tang  der  Modio-passiv-Eudung  2  in  zt,  st. 

Mit  der  Biiinihruug  des  blotweu  -  inr  ßezeicbnuug  der 
Ssperlatirfunction  war  die  Endung  dcsVi-rbuin  redcxivum  mit 
der  des  Superlativ»  idenliscb  geworden.  Ein  weiterer  Wandel 
der  einen  wird  dcrnuacli  ohne  Berücksichtigung  der  anderen 
nicht  zn  erklären  sein.  Sueben  wir  wiederom  zuniicbst  fUr 
die  weitere  Entwickelung 

A.   eine  Übersicht  ober  den  Thiitb«8laBd 

m  gewinnen!  — 

JoniST.  hat  neben  170  r  9  r/  (tmnlizt  el  29,,,  ahyrffzt 
pit/  nalj'r  65„,  htllu  (Part.  Prt.),  Ugzt  nn  63„,  UUt  ud  Ö5j, 
iäzi  pa  69„,  rwknaSizt  ok  55,,,  t4zt  sidan  58,,,  teriazt  ^\^^ 
Pinnh.  (Am.  132)  95  i:  8  ;i  {tezl  68,,  qiuzt  38,,  40,o,  Äyrf 
39„  «y-'  i*  45„.  ««/  19j,  htlUi  64,,  nut  14,). 

*J  Dm  Bel«c«  mA  p.  IB  f.  Kogcben. 


96 


&p«c]it 


Die  önigiishaudsrliiiflen  fuhren  fast  nur  -z,  ao  |)inge}Tfib<l 
Am.  316  foL  litr.  A,  Su9arfoU«b6k  (nur  2  -zt:  abyrffizi  m  6C 
a^ffüt  hann  77,),  Am,  17^  C,  4",  HkiilhoIttiLök  (auB«^ 
A^/ti  (Pari.  Prt.)  38,u),  Belgsdalsbök.  ArnarijfflUbök,  Am.  1« 
B,  4**,  Skinuastajtabök,  Am.  ÜB,  4",  and  selbst  noch  Am. 
8  *.  Ebenso  hat  Gy&.  Sag.  uur  ;.  Dagegi-n  bringt  Am.  344i 
4  ",  Hiuitl  I  gewiitmlioh  j(,  Hand  IT  gewöhnlicii  t.  In  A4 
Flatvyjarbök  tritt  mi  stalle  und  neben  r,  ;(  auf  ztt  (Fiat«) 
jarb6k  p.  XXII)  und  zwar  gebraucht  die  'melir  ialändta 
Hand  :>r  mit  Vorliebe.  Die  YatDshjrrna  mag  ein  ähnlicfafl 
Vorhitltiiiss  g«.-zoigt  liaben  (V'igfusson,  Ejrbvggja  p.  XLJ 
Nr.  1008  fol.,  Thoniasskinna,  hat  :tl  neben  :t  und  :  (a 
^ndii  295,,,  atn{a.lh  297.  :  Ukzt  299,,  /nrffüt  299^:  Fa 
344„).  Am.  657  B,  4*,  C  scbi-iiit  zH  vor  -.-(  m  he»orzog 
(Gering,  Isl.  wveut.  p.  XXIII),  ebcns«  Am.  173  D,  4%  (d  _ 
Fragment  zeigt  noch  9  ;«f:  3  ;).  Dietie  z^t  leiten  dann  — 
wenn  wir  von  den  ;'  des  Cod.  Am.  162  B.  fol.  nbsebea  — 
übLT  zu  dem  iu  Am.  238  fül.  (Eine.  IIl)  allein  henw:heH(len 
<t-.  Dies  Fragment  zeigt  nämlicli  Aber  ein  lialbt>a  Hundert 
-*/  n^ben  nur  1  :(  (/%yH'/e.-(,  Ännalor  f.  u.  n.  1858,  169,,), 
Dieser  Cd.  Am.  238  fol.  stammt  nach  K.  (Üslason  ( AnnaU-r 
f.  n.  0.  1858)  und  dem  Ai-nam.  Cat.il.  I,  p.  20.3,  aits  der 
ersten  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts.  Uud  du  nun  die  Annahme 
wenig  Glauben  tinden  dürfte,  es  habe  ein  einzelner  Schreiber 
zu  einer  J!eit,  wo  alle  Welt  ;.  zt  achrieb  und  sprach,  den  Mut 
gehabt,  ohne  irgend  welche  Kiitigung  au«  blosser  Liebhaberei 
dem  Verbum  rcflcxi^iim  in  dem  «f  L'iue  neue  Knduug  zu  geben, 
80  sind  wir  berechtigt,  für  den  Sieg  des  «l  in  der  Änaspracbe 
der  Endung  des  Mcdiopassivs  —  und  fflr  den  Superlativ  gilt 
dasselbe  —  das  Jahr  14öO  anzusetzen. 

A.  Noreen  nimmt  (De  nordiska  spr&ken,  UpsaJa.  1887, 
p.  17  &  Grdr.  f.  germ.  Phil.  428  vom  Jahre  1889)  wolJ  im 
Anschluss  an  Vigfutsson-MtebiuM  (Eyrbyggja  Saga  XL)  fUr 
dieMu  Übergang  die  Zeit  der  fieformation  (1560)  an. 

SelbstT  erstand  lieh  ist  die  Schreibung  zi  und  sogar  r  noch 
nicht  sofort  ans  den  Handsthriftea   verschwunden.     In    der 


Di«  MedtopuMrivendungea  in  Atta  iiBadücbeo  Hkadsohriftcn.      37 

»aaga.  in  Am.  471,  4*,  und  Am.  RIO,  4  •,  (Jvk)  bilden 
tifpa  die  UtMÜopas&JT-  and  die  Superlfttivfonuvii  mit  st  und 
Hübet  2  uocb  die  Helirii«it.  Aber  die  Schrift  bleibt  ja  bintvr 
Aa  AasEprache  immer  zurück.  Uebcrdies  hatt«  sieb  in  dieHer 
OKhklaMiscbeii  Periode  eine  rege  Abechrcibertbiitigkeit  ent- 
Cdlet,  die  den  Sinn  Tür  orlhogmpliiscbo  Coitsequenz,  ohne 
dtssen  Grvaclien  das  f^nldenc  Zeitalter  der  ialündisclien  OrUith 
iinverstiindlicli  bleibt,  im  ADitcbluss  an  ihre  Vorbilder 
Ich  erinnere  als  deutliclistc«  Muster  ähnlicher 
Binmgeo  nach  Bewahrung  alten  Sprachgutes  an  die 
aabuie  de»  z  aU  KeflexiTenduitg  in  den  Jahivß  1770 
1794  (Vigritsawn,  Ej-rhyggja  XL).  Die  Berechtigung,  in 
•  Zeit  auch  deu  würklidi  gesprochenen  Lant  aiu  vertreten, 
zudem  dem  ^  gleichxeitige  fieime  nb,  wie  die  der 
iluur  vannz:  itanf:  'onn*:  mawu  (Konr.  Rini.  VII 
FütHä.-  w««;  (K.  R.  VIII  8),  rann:.-  hat,»  (K.  R.  VUL 
iy,  matm*:  Fiwi:  (Herb.  Bim.  II  12).  wen«  auf  dieselben 
rieileicht  kein  votier  Verlas»  ist. 

B.  ErkUrenaer  Teil. 

Das  te/tlMT-t  der  Mediopassif-formen  aufrf  verdankt  seilte 
^infähruuf;  aiigeiLScheinlich  der  EinwUi-kimg  dei-  £ndung  ■:/  des 
ipyrfcitiv»  und  der  Ü.  Sg.  Prt.  Ind.  Act.  starker  Verben  mit 
iUj Mammen.     Wareu   docli  durch  den  Abfall   des    f   eine 
diGiMn-   Fornieii   (ti.  p.  24  f.)  mit  solchen  de»  Vcrbum 
lexinuu    lautlich    idcntisdi   gewordeu.     Ein   U:tu,    lc(l}:  fnt 
A   yw   /,^().-    (zb.    Mork.    17,.    7y„    188,,)    kann   activisch 
ur^pnliiglicbera   li:i)   nnd    me<lial    (gleicli   Ui{e)  +  pu) 
rdeiif   lUul    einem    'tzlu.  biizlu  kann  W;'  7"'.  bast 
pu,  ba:('-)  fni  zu  Grunde  liegen.    Ue/h  iat  St.  H. 
fL,  3.  Sg.  Prs.  Uid.  Refl..  dagegen  Am.  645  II,  4  *•.  98„,  Grg. 
Snperbatlv.    Ebenso  können  Formen  wie  miitz,  Uttaz.  likas,, 
Muu'iis  a.  a.  iluer  lautlii^hen  Ge»talt  nach  in  dieser  Zeit  1 
Superlative  »iu  vt-rbalcRertexivformcn  »sein.    War  man 
^oo  gewohnt,  in  dem  eratereii  Falle  die  2.  äg.  Prt  Act.  an 


1 


88  Sipeclit 

Refl.  dareh  dii-scUic  Laatrcrbiniliuifi  ausxudrücken ,  «o  ktninte 
man   leicht    (laxu    Übergehen,   »uch    die  Formen   auf  u,   die 
eigentlich  nnr  <l«r  S.  Hg.  Prt.  Act.   Kukanion,  (lir  Activ  and 
UediopusstT    zu  vcrvmiden ;  und  hatte  man  einmal  laatlio^H 
identisclie,   blosse  ;-foniien  sowohl  fflr  Aon  Süperlatir  wie  fa^™ 
das  Vi-rbum  rwflexivum  im  Gebrauch,  so  war  e«  nur  eine  Frage 
der  Zeit,  aucli  die  cf-fonaon,  dio  tirs))rüiigUcb  die  Bt-sonderheit 
des  Superlativs   wan-ii,    för    beide  Arten    yon  Bildungen    zu 
benutzen.     Waren  aber  erst  eininnl  einige  Keihen  r(-fünaLTi^ 
Reechaffen.  su    fanden  diese  :l  eifrige  Unterstützong  an  daldH 
Superlativ-rf,  die  durch    gebeugt«  Formen    immer    wieder    in 
Erinnerung  gfsliraclit  wnrden,  und  Kraft  zu  allgemeiiicr<^>r  Ver- 
breitung.     Und    fiir    die  Annahme    einer    luutnicchaiiis<.'hen 
AVechsel  Wirkung  zwischen  Superlativ  und    Uediopasair  ist  die 
Thatsachc,  dass  Verschreibnngen  wie  /ramaur  8t.  H.  58,„  und 
«ni  s-vpfiijiuc  Am.    686  C,  4",  H.  ni.  a.  II  816,,,    im  Super- 
lativ Oberhaupt  möglieb  wai-en,  immerhin  beachtenswert,  wenn 
man  ihr  auch  kein  besondere.« Oe wicht  einzuriliinten  willens  ist, 

Nun  Uüniite  Jemand,  der  nicht  mi  die  Mögliclikeit  einer 
Beeinflussung  der  Mediopassivendung  durch  die  des  Supei^ 
lativs  gUuben  will,  die.se  verbalen  ^/-formen  dem  BintJusse  de» 
NorwegiBchen  zuschreiben  (vgl.  Flateyjarb6k  p.  XX),  in 
welchem  in  dieser  Zeit  des  Anschlusses  von  Island  an  Nor- 
wegen -:t  im  Mediopassiv  einen  breiten  Kaum  einnahm.  Sin« 
solche  ßeeinfliiHsung  mil-sste  sich  indes  «icher  in  den  aus 
Norwegen  eiiigefiihrten  Gesetzbüchern  vorwifgond  geltend 
machen,  und  gerade  die  GrigAshandschriften  dieser  Periode 
bieten  nur  äussei-st  .spärlich  niediopassive  cf-foroieri.  ^d 

Die  UbergarigszL'it  der  Eiiduiig  :t  in  er  wird  cfaaraklcrisii^B 
durch  die  Schreiltung  :»L  Wir  &nden  sie  in  grSssereni 
Umfange  verwandt  in  .\m.  657  B,  4",  C,  Klatey.  b.,  VaUis« 
bj-ma,  Thouinsskimia  und  Am.  173  D,  4",  also  von  der  Hitt« 
des  14.  bis  gugen  die  Mitte  des  15.  Jalu-hunderts.  Dies« 
Schreibung  z*.  z»t  ait  stelle  von  s  ist  nicht  aul'  den  Superlativ 
und  das  Mediopas^iv  beschränkt,  sondern  tritt  überall  nnd 
für  jedes  ;  ein,    Flatey.  b.  schreibt  «b.  aucli  »uertiain»  I  46,j, 


29      Dw  UediopMnveodunmn  in  d«D  uli(n<li>clien  Haudschrifleti.      39 


ftez^it  m  Ö„  Ö^,  priotfku  I  9,^,  Ozsurr  I  -JSj.  ,„,  innlfnzkl 
1  57.^,  u.  e.  f.  Einer  vielleicht  gleiche«  bciwockcudvu  Schrei- 
biini*  begegnen  wir  in  de»  althochcli-utocben  t»,  st»  (auch  as) 
Isiiiliin«  und  anderer  tHoltzmann ,  Altd.  Gr.  p.  395  ff.;  W. 
BratiiK-,  Älid.  Gi-.  §  160  Annu  2.). 

Die  Endtmg  xf  selber  nun  ist  tutdi  r  sowohl  im  .Sup^rlatir 
wie  im  Uediopassiv  nicht  durcli  s,  zt  hindurchgegangen.  ]ltUn 
übtirsc'haue  die  unonterbrodiene  Folge  der  KeHoxivfonnen  von 


«r>rf  in:  O.  H.  bar"-  71, 


73„,   hrr>^.  216,,; 


JomsT*  btrfk 


\\■S,^.  fa-fk  4,.   I8„.„  43„   %r/i  21,  42,.   48„;   StaÄ«y 
bölsb.  bar^r   137„.    btrK  (bet^)  8S„    127„„   128^    137,,    161„ 


166. 


19  7„  300. 


3»y„   383„  382. 


438„  477,,  496,„. 


'is"  »s  »"'a  """i«*!*  ^•••'M  "w"»»  ""•n 
/»•«t  43,.  S17,u,  /öMi  52S,„  npyrse  71,., 4.,,  95,. ^  368^,, 
KW  (t*™t)  13„  H6„  157,,  163«  166,,. „  S19„  241„  254,„ 
a65„  342,,  351,,  430„  —  fast  die  einzigen  «-tonnen  der 
Sud.  ii.  b.  gegenüber  fast  tausend  2-fortnen  (p.  18);  Jornsv, 
»pyrH  60,^;   Eine.  II  btrf  140., /yrer  forn-  A  114,»;    Finnb. 

38.;  in  dun  in  Sk&lh.   ver- 


mrri    49,,.  ^^,   fortt    51,^,    tjiortt 


"•' 


ÖfTeiitlicliten  Am.  3ir>  foL  litr.  A  versk  452,,  Sta&arfellsb. 
cfutrM  i  63„  frrj<(  i  82»,  Am.  173  C,  4",  vmil  h  281,«;  aoa 
Aiu344a,  4',  erwähnt  Boer  (QrvaiwldR.)«/!«***  (für  .7<w"()  107,; 
SkUh.  b.  vertt  h  10,»;  Belgsd.  b.  eer»  A  105,,,  ArnarbieUtibOk 
«MTrt  165,,  Am.  158B,  i",  vtrH  i  200,,.  Elite.  HI  bat  nur 
rt  {jrrtt  167^)  und  Kröksrefe».  bringt  /«■*(  23,„.  bem  33„, 
»Ifl-at  21,i,iw*f  33,,,  endlich  Jvlc.  (Am.  BIO,  4",)  beretv  49,,, 
Ä«r(«  56,,,  herrvl  56,,.  -k,  -r*/,  die  nicht  aus  -rfitCk)  resp. 
•r^r  entstanden  sind  (Uoffory,  a.  a.  O.  78')  fluden  sicli  nur 
gans  verciQZ<>lt. 

Zu  dieser  Thatsache  stimmt  anf  das  schünjrte,  dass  die 
SupfHative  bei  Benahi-ung  des  stantmbaften  r  oder  des  compa- 
ratiriecben  r  ihr  «'  beibelmlteu  und  sich  so  ein  Gegensatz  von 
.:lr:  -ntt  heranahUdet:  Finnb . /raina.**  36,,;  Staftarf.  h./ramtui 
7Ö,«:  nparet  61,„  »OarH  60,;  Am.  173  C,  4*.  nur  ndast 
280,;  Am.  675  B,  B  luit  die  Begcl  -«.-fr.-  -aritr  durchgeführt 
(ßeriog,  I3L  KV.  I  p.  XVIII);  SkÄlli.  nJasH  7,,  sidaz  9„, 
G]r^  S.  siSarit  21„  75„,  fe^rMa  77,,,  tierMa  99,i:  fa«(at  10,„ 


30 


Spedit 


aluorligax,  ributSr  27,„  ftc  und  selbst  fimUt  53,  nnd  gnffttu 
88,,;  Belgsd.  b.  nSarHa  141,,:  Wjtarf  1 1 2, ;  FUt  b. /rowia^ 
I  4?aj  «iV/ajjiifr  1  46,u: /if^Kfitm  34,;  Aruarb.  b.  nda^  l^äm 
mtiuta  188,,:  «icterftlSÄ,   a.  B.  f. 

Eine  ähnliche  Fi>fitif;keit  besitzt  die  Verbindang  -J-  (nicht 
-fl»-)  uud  -p*-:  Grg.  (/;»W-  I  43,,.  dU  I  5,  7,,.  ,tU  1  248,»; 
Mork.  t€ihe  pu  16^^,  t  «ri&c  17„  27,  110„, /a/«  148,.,, 
149,,;  JoniBV*  rfw^A-  43,,  fflfk  68,;  GrÄg.  c/a;  6,.,  »rfw 
^11-19  ^35,;  266,j,  (?te488,;  Finnb.  </r(/«/ 45,,  i  Am.  344a, 
4",  hvUft  88,;  SkÄlh.  b.  «i«/  ;'  3,,  el*l  ««i  6,^,  Belgad.  b.  «*■/» 
«w  101,,,  al*  j  vt  99„  Am.  168  B,  4",  tU  j  195^,. 

Mork.  hraufmc  220,,  r«iw^«  S26,,  /*/■«.■  109,,,  re3*r  118,,? 
Gräg.  t>f/Sf.  139,,  r'/iJ«--  99,  'rrTff«,?  409,,  u.  t.  w.  Weitere 
Beispiele  der  späteren  Zeit  siehe  bei  Gering,  IsL  ser.  p. 
XVm  II.  a.  ^ 

Für  das  Verhalten  des  einfachen  -n  +  «•  im  MedioiHissn^ 
fehlen  mir  Belege,  doch  lässt  der  Vergleich  der  Superlatire 
(zb.  Fitinb.  stüts  ipmtiHr,  ffegnstr,  «et'n^fr.  itanstr  n.  a.)  äbnlichcs 
vermuten. 

Von  der  Stellung  hinter  diesen  Consonanten,  denen  sich 
hin  und  wieder  noch  p  und  y,  k  anreihen,  eroberte  da»  •«( 
das  ganz»  Gebiet  wii-dcr,  das  einst  das  mediopasgive  i-k  und 
das  Bupfrlativc  M  an  s,  st  verloren  hatten,  vmd  hat  es  bis 
heute  auf  Island  behauptet  (Uühzmann,  Altd.  Gr.  V  p,  131; 
Carpenter,  Ist  Gr.  §  3,  e.). 


IL  

Schlcbsalp  der  Medlo-Passiv-Kndung  in  den  norwegischen 
Uandschrlften. 

Sc  als  durchgehende  Retlexiv-Endiing  zeigt  von  den  no 
wvgisclien  Handschriften  nur  der  noch  dem  19.  Jahrhundert 
tBgehurig6  Ood.  Am.   655  IX  (ausser  in   minuiu  H.  ni. 
8S3,„  durchweg  -sc.  darunter  -yiwiM  P.  n.  824,,).    Sclion  Pr.  IT.' 
(aus  dem  Anfange  des  13.  Jhdts.)  zeigt  neben  j««  pu  19,,, 


31.     Di«  lIediopaBsirendunK«(i  in  den  iMra«iiüch«n  HandKcbriftun.     31 

«y>M^<-  l-l,„,  dazu  die  Iiiff.  andasu  39,,,  hfram  IS,,,  fw^asc 
28,)  2  .;(  in  !?/■  «.:/  um  7,g,  «■.-<  n'^i  22,,  unil  l  ■*!  in/imiaH 
at  7j„,  sowie  27  :  ("jtÄmi  37..,  haldei  13,,,  A^yres  37„,  »y»ei 
umtS;,,.  13,,  etc.  wiriMu.».  f.).  .4hc1i  diekleiiiMi  Frufiuioulo Nrr. 
3.  4,  n  unserer  Zählung  (p.  S.)  liiKiffn  uocb  <lifsen  iruiii^  einlioit- 
tichoti  Cbankter  ihrer  eiiiHtigen  vollstilndigeii  Handschriften 
abueo:  Am.  315  fol.  C.  hriagi  jiri  ntmasr  N.  g.  1.  I  tll,,-i4-,o< 
Jiri  nesnte  IM,,  nebeu  den  uiiuT;giiniHcIien  eaUazc  113|,  rirrUI: 
114,,,  patidx  Hl,,  aiyrffizk  115„,  /hekiaze  112,;  Nr.  4 
(Galath.  Pr.)  Wa«jä/V  N.  V  l.  H  49fi,.  „.  ir^riA:  497,,,  ((^yc 
497,,,  atyrffiarr  499,,  /irr  49B,„  (iber  Nr.  5  (Borgarth.  Fr.) 
*/  A*  WrmojJt  N.  g.  1.  II  623^  und  vinnz  5S8„,.  Das  norw. 
Hom.  bat  rund  650  -le  (darunter  lotue  l?.*).,  taac  171,,,  Uige 
168a,  mit  VerluBt  d<m  stauHiiIiftftcn  A) :  25  ^  (darunter  /^itftM 
AunN  Iö3„,  jrWfet'  Aoiin  lf>5^,):  öO  -r:  10  ■«  («iN«(t»  3,,  56, j, 
wnaapa  32,,  fcFjrMft*  17,,  /ffyrfu  17,  —  app  lueßtctu,  WOhl 
verscliricben  ftlr  '/unjititt  ^—  /yr»  mpp  33^,  li/i-t  oe  Sft,.  sö'ja 
y/r  49„  51,  53,  54,):  12  •#(  {rmimt  fxrir  129„.  ßtiüjrt  >cp*i» 
83,,,  »ny*t  til  23j,  noA/tut  frÜ  144,^,  mxfit  kvarr  2^,  «ijrt 
apf/  22,.  /nelffa*iS8,  132,,  l^^^- t.  JO»"**  ^Sm-jo)-  Die  gleiche 
UiuiRtgfiUtigkeit  zeigt  Spec.  rfg. :  4  «r  {tynUli  iiSuUga  62,^, 
f ji^irwAr  irm  76,,  p^/Satroe  76j,  j^/tfrt»c  Ä  76,),  45  unorganische 
postvocaliscbo  «•+  iwic  (P.  P.  Uefl.)  101,,,  470  ;  (darunter 
müntftu  178,.  tninnzpit  162,„,  .',rt; fru  97,  170,4,  /in: Pat 
100,),  100  s  (darunter  mmnii  ^i  154,  1%J,  2  ol  ($iilal  pat 
124,„.  iar«t  noeect  189,,).  und  so  geht  es  fort.  Cd.  235 
g,  4":  2  Inff.  auf  -rc  (ilrfitenzk')  ißr  9I,„,  /y^«jt.  flc  91,,), 
6  ftntecousouantischv  postvocalist;he  r,  2  rf  i«d<ut  oUiV  91,,, 
Intimi  liirrrwina  93,,)  und  2  *  (iapff*  tÜ  90„i,  tejrjr«  wMut/tr 
»0„);  Cd.  137.  4",  (e  donatione  rariorum):  102  i^«ij,  2  tf 
/TtwJ5M  30,,,  urvtzc  59„),  64  meist  post-  nnd  antevocalische 
.f,  20  postrocalische  rf  (ausser  fc^*  N.  g.  1. 1 1Ö.,„  27,.  36,^  36, 
tmd   dem  Part.  Prs.   Hndan  fistO.    86„);   Am.  315  fol.  D.:  5 


^  Hit  «F  Iwzeioh&el  d«r  R«ratwg«bar  lU*  gntchwünite  V  dM  Textes. 


81 


postvocaliwbe  -zFi  (tlldh/t  N,  g.  I.  I  lir.„,  fynün  H7,„ 
abyrgizH  117,;  Inff.  on^ir/»  116-,.  fff/a^fi  116,^)  utxl  2  A 
(ayklt  Ilß.„  .-»//t  116,  J;  Prostalh.  Fr.  (Nr.  U):  7  fc  {berfr 
H.  g.  I.  IT  502,^  S04,^  510,,  61%,  ftV  tolA  604,,,  aemfc  507,,. 
ßitHntfrl  507j,),  4  w  ('Wk  608,„  w«  504„.  ma^izc  5I2„, 
*y«  (P.  P.  ßefl.)  514,.  4  /  (Aar/"  tU  504,,,  tay/"  mrfT  605,,, 
Ketof  kawnädar  manne  61S,,,  fTypf  a.  b.  m.  610,«),  13  :; 
Am.  315  (Bjarköret):  4  A  (/«p/.a*r  N.  g.  1.  I  366,,.,„.,„ 
ktr/fe  336,,),  6  poirtTocalisclie  rf  (/«wKrf  N.  g.  I.  I  131^, 
ab^giit  131,,,  jCTrrt  166,,,  ptvkizt  155,j.  ,,,  ntyr^tut  '^it): 
Leg.  Ol.  Sag.:  18  »e  eimilbiger  Formen  und  zwar  10  luich  r,  l 
(bmkec  53,^,  /*/■*(■  29,;,  f?<r*:  33,,  /xw^c^h  68,,.  iojw41,(, 
/or«!  13„,  (/y*f  37„.  ilvcrhi:  37^.  /a/*t  53„,  ./wa/w  (F.  Pi-t. 
Refi.!)  11^,;  da«i  ffite9*k  33,,  fftfik  82,,,  itwwjt  27j„  46,., 
^/*Jt  86sj,  ffop*^  83;„.  iwjwmJ;  49,i  und  ftarttew  II,):  11  st 
(ilyUt  83,,  fciltt.  Kn  (p.  prt.  refl.)  64„,  fiy^tt  33„,  rör8wt 
75„,  >idtwe  32jo,  Jt<Mw«(  81,,  82„.  toit*t  26,^  71,,  «nXvM2,,, 
roynwf  43,^) :  dylxln  73,„ :  rund  270  •;'■  (fast  nur  postvocaliscll) ; 
174  it  (tut  nur  postvocalisch) :  18  ;  (hotz  44^,  (piG  3,,.  piheit 
43,,,  itW  28j,, /aw£  11„  /aniu  60^^,  *wa;  5„.  ^^  71,^,  hxi£ 
7^,,  «(Ftti;  71,,,  tamfiycttiz  14.,  Woffa;  31«,,),  ^Ä/fc'"  50,„, 
Strcngl.  bringt  17  s«  {ävieUk  8,,  /joyi-sA  16,,,,  rrw**  12. 


homtk  4j   10g  34,,    kwaSfh 


tw 


7,,  35,^, 


rtoiJv*  32^,   fhaldegk  4„, 


ffimlhk  24j„,  kanwkifiiifk  35,o,  huldük  8,,,  /nndutk  13,,,, 
duaKatk  7,„,  ^'ömn^i  11,,,  «hmW-  27„„):  S  -8(  {(plskaSoft  frait 
S6j^, /rctff3osl  oe  1,^):  ß  -n  {//ler-Set  kann  39,,  <"y*  Auj^r  39,,, 
/o/»  eituaman  ßß^,  foiaSü  orr«  25,^,  (/m/«  i  85,u.  iiwn»  w  88j,): 
3  MC  {^rniisk  (8.  Sg.  Pi-s.)  29,,,,  layniz'k  (3.  Sg.  Prs.)  1,^): 
1  -Sil  (/rcfffizit  i  2j) :  i-und  300  -ic  (selbst  toezc  45,, ,  (»jjj> 
k^ie  67„  u.  &.):  100  ■£:  60  ■=(.  Die  Tab.  Brachst,  finth&lten 
1  -fc  (iienuc  8,):  3  •<■  (r-rffeit  d(iu9a  1,,,  (ynin  Ifirh'u  2„g  «Fnu 
«wjrf  3*) :  30  -z  (fallaz,  falUz,  rinz.  fasUz,  »mkkis,  ittxkiz,  haUdaz, 
üQttui:),  Bari.  og.  Jos.  s.  nind  900  -rf  f;«^:  l  'S<(  (Mutasst 
14,,):  12  -it*  ((i«affwwt»(  «■  197  (198),  fftrtt  a/WWji  (Ipei.)  192 
(192),  orM8M(^  111  (118),  »hmifl  frn  (2.  Pl.Ipr.!)  173  (172), 
firir  j'ertt  eiffi  78  (78),   i'ffmi   itütn«    116   (121),   »yndüt  hottom 


33      Mt  ]fediopMaiv«ti(langeii  in  lUa  norwc^Klieo  H>utlKlirinra.    33 


SOS  (SOS),  JtoOest  tadtlr  199  (198),  »iMreH  nir  1Ö4  (156),  ve/rt 
(detenta,  ß  86,„  A,  wr*t)  86^,,  /j«/i*(  aZ/c  87,,  uniJ  *«■*« 
(3  Sr.  Pn.)  87  (88) ).  Die  'Notitsbog  p.  voxt.'  liat  cndlicti 
8.  6  Z.  8:  bfFitdixgt. 

ScbÖpfi'ii  u-ir  Iiicr  einmal  AU-iu  uuil  siich«n  wir  den  Faden 
m  (tewinueu,  d«r  tmii  aus  diiscin  buiiUn  Wirrsal  anKcheiuend 
glwicIiWrechtiRter  Formen  heraus  führt !  D«nn  »«Ibst  w«-im  wir 
lumehnicii,  dawt  einige  dieser  Lesiinge»  durch  «twuigc  s|MitorB 
diploniHtisch  gt^trcoe  TcxUhdrücke  wit-dcr  beseitigt  werdtu, 
fto  ist  die  Masse  der  Beispii'lo  duch  x.n  ßbem-ältigend,  am  das 
Nebeneinander  von  sk  :k  t»i:,  st  zt  ^k(,  z  und  »  als  Jledio- 
passiTenduDgeQ  des  13.  Jahrbimderts  zu  leugnen.  In  diesen 
Zeitraam  drängen  ach  also  dio  UmvriilztiDgi^D  in  dor  Bezeicn- 
BODg  der  mediopaasiren  Function  zusammen,  die  die  Bewohner 
d«a  at^legenen  lD»«Uand«A  im  QrnKät^n  nnd^Cranzcn  hQbsch 
nach  einander  in  Angriff  nahmen  und'sich  auf  mvbrero  Jahr- 
hundert« rerteilten.  So  sehen  vrtr  eich  kreuzen  die  Bewe- 
gongen : 

1.  auf  Yerdräiigung  des  *  durch  :  (vgl.  Norw.  Hom. 
660  »c:  36  »s  Li-g-  O).  s.  18  se:  870  .v,  Strengl.  17  m;  300 
xt)  und 

S.  auf  Vomichtuiig  di>a  c  res)>.  Eräetzung  desselben  durch 
t,  die  «c  in  it,  «  und  zc  in  :t,  :  umwandelt  Erhalten  i<it  * 
auch  Doi'Wcgi<u-h,  freilich  nicht  so  rogelmässtg  wie  im  Islän- 
diBcben,  vorwiegc^nd  nach  r,  l  und  gelegentlich  einigen  anderen 
Oinsonanten.  Die  Bichtung  auf  Krhaltung  des  s  im  Amte 
bl<äbt  aber  vorläutig  eine  Unterströmung,"  rgh  N.  H.  674  *«", 
Ä,  .-•  75  2c  z.  Cd.  137,  4*,  122  /c,  A:  64  :r,  zt.  Leg.  01.8. 
»  w,  «<:  488  »,  c(,  :.  Strengt.  85  »e,  U,  *:  i  ttc,  uti  460 
ic.  z,  zt,  Spec.  reg.  6  *c,  rt;  616  zc,  z.  zt,  Bari,  og  ^«9.  s. 
13  W."  900  Zt.  ztt. 

Die  rloseo  Eodungen  (z,  »)  sind  nun  norwegisch,  wie 
u  scheint,  nicht  älter  als  die  mit  t  (zt,  at).  Beide  treten  in 
drn  Handschriften  von  vom  hiToin  neben  einander  auf.  In- 
hi-zng  auf  'ihren  Wechsel  unter  einander  babo  ich  Überdies 
gefondcn,  dass  z.  B.  Ton  den  lllO  -zt  de.  Spec.  reg.  (:  470  -s) 

Z 


47  Tor  Tocalischvtn  Anlaut  8t«keu,  18  vor  }>,  IS  vor 
4  vor  n  (nnch  Farmen  wie  itnuait  «tc.  besoDtlers  ia  der  Bari. 
c%  Jot.  ».,  wohl  nicht  unint«r««sant),  3  vor  (  n.  s.  f.  Reclinon 
vir  ä&za  das  Dalzond  -:'  vor  grossea  Int«riJUi]ktioDL-ii,  so 
wird  wahrscheinlich,  da»s  dos  r,  unter  gewissen  Bedingungen 
direct  aoa  k  «ntwiclielt  (cf.  Jjenx,  K.  Z.  39,  37.  43),  erhallen 
bliob  Tor  Vocalcu.  in  der  Pmise  und  zum  Toil  vor  ^.  t,  «.  «, 
denen  sich  <■  anähnlichte.  Blosses  -z  begegnet  allcrdingB  ebeu- 
fatls  in  «tlen  diesen  Lagen,  aber  ■*  erscheint  neben  -ti  bo 
gut  wie  nur  vor  Consonanti-'n,  wie  die  Beispiele  lehren :  ich 
erinnere  atich  an  da»  analoge  Verhalten  der  isliüuliscbc 
Rellexivenduiig  -«. 

Die  wenigen  -zte  und  -z*t  dieser  Kuihe  sind  Verniittlun 
versuche  zwischen  »c  und  ze,  et  und  j,  zt. 

Id  der  Bari,  og  Jos.  s.  trafen  wir  keine  -»c-  oder  -ic-form 
mehr  —  es  verschwand  das  all  norwegische  f.-  also  schon  io 
der  2.  Hiilfte  des  13.  Jfthrlnmderts  —  herrschend  ist  ;/  {M) 
neben  n(  geivurdeii.  Und  das  nimmt  hei  der  tiiinlogon  Ent- 
wicklung des  Superlativs  nicht  Wunder.  Schon  in  Fr,  M^| 
des  Speo.  reg.  weiche»  die  postvocalischen  siiperlnliTischeß 
■iit  dem  -:(  (ÄUünahmen :  Uoi^tulr  SSn  und  varraHan  8)i). 
Norw.  Hom.  hat,  wie  beim  Verbuin  reflexivuin  -««,  so  hier 
mit  wenigen  Ausnahmi-u  -jrf  bewahrt  (:t  in  aJih/^ifvazIa  29,, 
and  iaznio  91,  u.  (ien.).  Spec  reg.  führt  neben  seltenem  *( 
(/■«■jW'rt  9»,,  184,,  164,,.  siäarit  ÖÜ,  60.  144„  I74„,  Ma/riUer 
86,  65„  marrst  79,,  166„,  l<enij»Ur  48,,.  „  4'J,,  mifkium- 
MMMute  160,  und  ßfMr,  menlr,  ttctHr  u.  Ä.)  durch^ehends  -^; 
Leg.  Ol.  8.  neben  selleoen»  ■«(  {»tirr*tQ  35,  62,,.  fiep»la  66,,, 
vanHr  30,,  34„  UcitcHan  79,,.  /rargulr  31,.  dyrbg»la  70„, 
tangttr  u.  u.)  erwartetes  zt  utid  34  unorganische  postvocnlische 
Zt.  Die  Strengleikar  verwenden  -«(  und  -zt  ungefähr  gleich- 
berechti^  neben  einander  (nacli  r  steht  nur  «();  Bari,  og  Jos.  s. 
aber  hat  neben  verschwindonden  f^formeo  (dantnter  nalürltcb 
fegtftr  74,,  153, „  161, „  186,,,,  ttaerflal^,  lutrstr  (an  Stell« 
von  gewöhnlichem  /iirMr)  135, „  18,,  41,,  127,,,  141,,,  17«,,, 
192,,,  107,,,,  verelr  und  fyrttr.  auch  ImgaC  81,,  198,,,  neben 


A 


35     I)w  UediopiMirGndanfctn  in  d«n  norw<g>»c]i«ii  IlandMihrineo.    35 


Imfzt  156, j,)  nur  il,  von  deneo  ruml  150  -it  postrocaliscb 
steJieii.  ^  Forinon  auf  -:tt  gi«bt  es  nnr  wenige,  wi«  in:«lo  N.  H. 
91^  e«rvj;<rMr-rfaBarl,  A  Jos.  S.  \Ö2  (IM),  lurzMom  Strenjtl.  3,,. 
2!iir  Alleiuberrschafl  gelangt  -zt  im  Norwe^chen  weder 
iu  Superlativ  nnch  im  Verbniii  reäexivnro.  l>eu  Rest  des 
IS,  and  Aag  ganxc  14.  Jalirliiitii)Art  hindurch  treffen  wir 
nrar  immi-r  noch  rt  und  ;,  die  Ponni-n  loit  »  aber  (:stf  *t) 
rSck«u  BtStig  vor.  Einige  Belege,  die  ich  dem  Dipl.  Norv. 
I  A  II  entnehme,  mügeii  geuQgeti.  Allerdings  ttcheinen  eine 
B^'ilie  die»^r  ViTkjtufi^urkuudon  und  Verti-ngsiostrunieiile  nicht 
in  r«.'invm  Kom'ef^i^di  ubgcfus«!,  sondern  mit  rnaur  Art  Kauf- 
nunnswäUcb  durchsetzt  zu  sein,  sie  bieten  indes  andererseits 
deji  VoTEug,  datin  /u  sein. 

1.  rf  mgen:  oSttut  af  \  73,,  (Tom  Jahr  1292),  pro/aSul 
I  7ö,  83  (12Ö4),  »yndüt  ot»  II  32,  35  (1295).  >ot>  raynazt 
1  83.  91  (1300),  iafdozl  {nrir  I  1 75,  215  (1332),  »käxt  ok  jUtlä 
tdir  I  230  (1341),   ktnäUl  vi  1  307,  -102  (1368).    -ynÜzt  f-a 
MS,  470  (1382),  fäffhizf  at,  nmma:t  j,  ßrirumst  oi  11  3Ö7, 
)1  (1367),  OuEndast  ly  (~  ok  kandtizt}  I  429,  594  (1404)  u.  a. 
8.  ;  zeigen;  f'On  hatldez  viZr  I  28.  29  (I29t).  iHruiz  fv^ 
8S,  90  i,V2Q^),   wfUa:   mtlhm  I   174,  213   (1331)   ek  i^.H.e; 
I  270,   340    (1364),   kaindh  ßr   I  302,  393   (1367),   An« 
[/r  at  I  337.  451    (1378),   mytz  pe«   I  S«0,  491   (1384), 
><«.  I  377,  516  (1389),  /anz  nietr  I  405, 559  (1397)  u.  a. 

3.  2*t:  iolnasM  a  II  11,  13  (1266),  /»>  ttintiUtt  al  I  79, 
86  (1897);  btroist.  ItrffffizM  lil,  lykiH  Itfffffiaztt  I  85,  92  (1300); 
M^'auf,  KalitiaiKt  und  ndadtHa  (SuperL)  U  132.  154  (1324); 
mmfnUM  11  253,  308  (1351);  /yrn«.n;rf  I  223,  280  (1342); 
kirmlütt  medtt  I  285,  367  (1360);  gafteozU  1  323,  426  (1374); 
par/ttaz^  II  3-17.  449  (1377),  »em/nazft  I  378,  516  (1389); 
fodiMdiri  (Inf.  ßell.)  I  417,  577  (1401),  h^az^  (Inf.)  II  434, 
S71   (1402)  u.  B.  V. 

4.  *t:  at  koma^t  II 20.  20  (1288),  ba>wt  firi  29,  31  (1292), 
i<ut  I  90.  98  (1303),  okÜdüt  I  151,  178  (1324),  <K«/tfrf  H 

237,  161  (1327),  iiKdadeit  I  279.  355    (1358),  kmdist  I  31B, 
U  (1371),  k*hdi*t  II  352.  452  (1379),  vider  kemist  *t  I  343, 

a' 


86 


BpMbt 


461  (1380),  ktvndUt  pa  I  36«,  4»9  (1386),  ki(r«nUt  ek  I  41S,67i 
(UOO),  kendo^l  ad  /^u  1  421,  582  (1402)  «.  b.  f. 

Da»  Jttkr  1319  luitlu  Nurwi-gCD  mit  Sdiwvdvii  in  Personal- 
iiDion  vereint;  das  15.  Jahrhuiidcrt  vereinigte  es  auch  mit 
Diinemark.  Uie^t!  Unionon  bringen  dem  Noi'K'egiscbon  ein« 
Reih«  8veciiitD«ii  und  viiie  grosse  Mango  DunlsmuD  (Koreen, 
Do  nord.  BprAkeü  ÄS.  (Jrdr,  f.  genu.  Pliil.  I  430).  OstnnnliKch 
ist  Dun  die  Aledio-PaH^iT-Enduiig  schon  so  frühzeitig  > «  go- 
wordt'ii,  dtiss  A.  Nareeii  diese  Endung  nicht  au»  -»k,  Borid«ni 
uns  einem  voriiuszustitKL-udo-u  -*«b  ('*ifii)  nblciu-u  zu  müssen 
geglaubt  hat  (Grd.  f.  g.  Ph.  I  425  sub  9,  4^4  aub  22) 
Ihren  baldigen  Sieg  in  der  noi-wegiscben  Scliriftsprache  wird 
daher  die  Endung  •*  dt-iu  EiuHusse  des  O^tuonliscfacu  zu 
d»nkou  liiibeu.  Denn  seit  dem  2.  Viertel  d('s  14.  Jahrhunderts 
wird  das  Vfrbum  reflexivuui  durch  die  Endungen  zt  &  sz,  ;m 
&  a»z  bexeichnet,  die  um  die  Mitte  dietieg  Jahrhunderts  durch 
«9  and  t  ftbgelöntt  wt^rden.  Ich  gebe  einige  Belege  aus  dem 
DipL  Norw.  1  &  II : 

1.  »c,  ssz,  iS,  Jm;  kaupgerdtt:  II  137.  161  (1327);  va^Utz 
_fyr,fet^iz  pau,  umn/diez,  »yntyKz  oan  I  244,  307  ^1347);  hu^dit: 
I  260,  817  (1349),  «k  himn!*:  p-Hl  I  299.  390  (1366),  semaij\u 
kalladeä»z  vera  II  340,  439  (1375),  .fl-y'.w.-M  II  349,  452  (1378), 
mditfki^rmluzs  U  363,  467  (1381),  k(nudi»z  fia  l  d^d.  431  (1375), 
vidrr  krndnz,  I  333,  442  (1377),  h-ndu.'z  I  340,  454  (1379), 
janfz  vier  1  4U5,  559  {1397J,  kemhisz  pa  II  427,  562  (1400), 

kenäosz  pau  II  432,  568  (1401),  rintfiass  Par  I  417,  577  (1401), 

2.  »,  m;  Iiou  andadM*  ok  II  349,  452  (1378).  dirfuan  til 
81t,  408  (1370),  ba-UrM,  at  I  312,  409  (1370),  kfimaa  pa 
I  388,  Ö34  (1391),  Jach  kiamiteg  t/iet  I  415.  575  (1401).  itaw 
htntieg  irnth  I  477,  619  (1409),  k^muh»  pa  (,adr  I  454,  627 
(1410),  kandf»  }'a  I  498,  695  (1424),  (her  (jfi/m*  fflofuwar  I 
502,  699  (1424),  taijd':»  *''k  II  513,  690  (1426),  htmdU  ptti 
I  515.  718  (1427),  »n-m/ntu  tili  II  624,  699  (1429),  kmdiu 
pfM  I  526,  733  (1431),  i«,<(<'.  forunnd  I  532,  737  (1432), 
kiMiUtek  I  560,  774(1440),  A^w.Jw />a  11 600,  799  (1453)  u.  8.  f. 

In  der  Schriftspmcliv    ist   -a   als  Endung    des  Verbum 


M 


Die  CNtm  Personen. 


»flexjmni  seit  14R0  —  aI^o  um  ()i«>8e)be  Zeit,  wie  -tt  im 
Uliiiidisclien  —  die  Regel.  Oi-lvtgvntliclie  Sclireibungeu  wie 
r/  hiin  pro/irtutt  I  721.  999  (1500)  oder  heUthf  fSiipt-rl.) 
I  703.  976  (1493)  kciiineQ  diese  That»aclie  nicht  umstürxeo. 
In  der  VolfcsaprÄche  Imt  sich  -*(  (auch  n»^-  /"nft  etc.)  neben 
'»  erlialten,  hat  aber  seine  pASsire  Verwundung  fast  ganz  ein- 
gvbBBst  (J.  Aai)«n.  J)«t  Qonke  foUiesprogä  grainiii.atik,  Kristi* 
ania.  1848,  g§  168,  262,  278,  298).  Für  den  Sujierliitiv  ist 
•tt  die   alljee-im^iiiL'  Endung  geworden  (aucli  ÜMf«,   miiist  etc. 


J.  Aueo,  D.  n.  f.  gr.  §  252). 


ni.    Die  ersten  Personen. 

fisbfrli<'ksicht)g(  habvn  wir  in  uiiMvrer  bisherigen  ünter- 
div  onten  Personen  gelaeeen. 


H  L    Die  1.  Pen.  Stug.  Befl. 

^^P  Ist&ndisoh 

^st  für  die  I .  Sk-  RefL  die  Endung  -me  eicher  die  älttirc.  In 
Am.  237  fol.,  R.  M.  und  Cd.  1812,  4",  bogegneu  Km-men  der 
1.  Sg.Beä.  leider  nieht.  Am.  674  A,  4",  bringt  Am/i/tmir  )«, 
du  St.  H.  13  -iM,  2  -m,  kein  -rn«c:  hiöpomc  194]:,  efimumc 
97,.  fC*momf  97„  c6momk  97,i,  hräddome  SOifj.  g^rpome  202,, 
titrome  113,,,  «Xro^owi-^  132,,,  AJ(<»nA- 86,,,  /nw/Kr<wi»c  Iß^,  66,, 
202, ;  dazu  ytrom  «•  118,,  «e  pyciwm  fite  195,.  Am.  677,  4", 
zeigt  ff  qutUonte  37,„,  39,,,  42,^,  138,,,  ee  Ir^ftomc  54,,.  Erst 
Am.  64S,  4',  1  stellt,  wenn  wir  von  dem  ee  mofia  fc  'Agr.  14,„ 
abfiehen,  neben  15  -mc  (fyiumtr  68,,,  formlHOpomc  64i(,  hr^dome 
127,^,  hr^fivmr  127m,  bcertcfirtne  89,,  fynotnr  45,,.,^,  mdrome 
**'ln  82,4  127,  128a,  fit/Hottw  87,,  40^  öl,„  /witonn;  61,,) 
das  £ine  «>-  ffintwufe  102,^.  nnd  auch  Am.  64-^  II  hat  neben 
jorpome  t^  98,j,  ie  firfipomc  98,,,  rt/ntlome  99,,,  W  fiotome  109,^ 
nur  ^  i/^d&tr  <?  (^—  ffiruäomK  eigi)  93«. 

Am.  65.^,  4°,  ftllirt  in  den  uns  hier  angehenden  Fragmenten 
nur  otlomc  tc  (H.  m.  «.  I  366,,),  Am.  623,  4  ",  ausser /«rronw  »w 
(Prg.  d,  H,  m.  s.  I  260,,)  nur  die  lO-Htr-formen:  pottonie  ee 
H.  HI.  .1.  II  13,,.   tc  »titnn<tome  P.  s.  463,,,  /htttome  ee  H.  m. 


SB 


SpooM 


^ 


8.  II  217,,,  lirejrome  te  H.  m.  s.  I  361»  36S)g-  h-^Pome  «e 
ä6ßiiD,  undnnni-  ff  266,,,  um/rwinr  fr  260,.,  ec  Urtf'Oine  11  240j, 
vUhme  ee  II  239^,  und  Grg,.  C<!.  rog.,  nur  ^  &cm«j  *"" 
SSm,  das  erste  •»u:  unserer  Reihe.  Die  Morkinskinoa  bai^H 
neben  fk  Poltvmz  99,  nur  23  -ntc  (und  zwar  ebenfalls  nur 
■oini;  vmc,  kein  -eme),  kein  -trt«i\  O-  H.  6  -/«  frcmrwi;  140jb. 
hittvinr  216„,  fiiiprmj  174j„,  »fttrtnz  206,,  pottvim  Itt^,)  neben 
10  -me  (ffUit  durchweg  in  dun  eiugeB)renU*u  SkaMenveraeu  und 
ausser  tjaiw  80,  gleichfalls  nur  -otnr,  -umr).  Joiasr*  hat  »«r 
-ww  (feilpvmz  ßO,j ,  tokvmz  89,„,  poltomz  41-,  pottvmz  41,. 
Pf/diom:  8,  17,  47,„  57„  88,„  94,„  lt4,,),  Sta^arhölabok 
w  (rftwnc  195,^,  liei-vnir  tc  329a5-a.i  ""«1  t^H'"»-  f  196,^,  Jomsr, 
(7,4".)  wieder  nur  -mz  (ek  KkilSuut:  G'i,^,  pickmmz  ek  7'iti,  fk 
fioltum:  60a.j).  Eluc  II  (Am.  675,  4",  vom  Jahr  1300J  ist 
dnnn  mit  seineu  fk  f^A-mk  I46„,  ek  hrirddOc  99,,  ek  lyfcmk 
l'i'\  die  letzte  Handschrift  unBer«r  Reihe,  die  noch  -mi  auf- 
weist. Die  späteren  HiindHcliriflen  liaheu  nur  -in:  (z.  B. 
Gyö,  ».:  et  fiNum:  42,«,  ftKOin:  44,,  (lUhtmz  rk  57,,  potttim:  ft 
91i.,  n.  a.)  und  seine  Vertreter. 

Diese  Übersicht  beweist,  daaa  -in»e  als  Endung  der  I.  8g. 
Refl.  erst  zur  Zrit  unserer  Haudsdiririeii.  wahrscheinlich  erst 
nach  12110  (Am.  645.  4",  I  untstiimmt  dem  I.  Viertel  de»i 
13.  Jahrhunderts)  enstanden  ist.  Die  I.  Sg.  Uefl.  uof-msc  statt 
•TiK  ist  gowisa  «ine  Folge  des  Übergewichtes  der  ausser  der 
1.  Sg.  allgemein  gUItigen  Formen  auf  -nc,  daAir  sprii^ht  auch 
seine  baldige  W'iodvriiblösniig  durch  -m:,  eiit^pri'chend  der 
des  -K"  durcb  -;,  während  -7ne  sich  neben  dem  letzteren  noch 
über  ein  Itlenschenalter  erhii'lt.  ^t 

Die  rereiBicIten  ^-losen  Formen,  wie  pyh'i/m  pir  8t  H,^" 
198,  u.  a.,  sind  gi'nuu  entstanden  wie  die  p.  20  ff.  behandelten 
k-lasen  Formen.*)  Hänüger  treiben  wir  die  Endung  -ttm  tHr  umk 
in  den  bei  den  Hkaideu  belii-bten  Congliitinatioiiöfonnpo  na» 
der  3.  Pers.  Act.  +  m(i)k,  in  denen  mik  den  D^itiv  und  Accusativ 
vertritt  (z.  B.  rdht-mk  (rdh*  mik),  aber  Höpu-mk  (gtöpn  mir). 


-)  Vgl.  auch  Wi»fu.  Ark.  I  877. 


Die  enteil  Penou«ii. 


8» 


Anrsfulirliclier  kaiidi-lo  fihvT  «Ucse  Fortnen  Ä.  Wiiompr,  Fom- 
bordisk  fonnlära,  Lund  1874,  p.  167  Anm.  und  Ä.  Wia^n, 
ArlÜT  1  383  f.).  Aber  such  dieaeii  •um  liegt  so  wi^nig  wiv 
ilwi  oben  g<;iiuitnli:ii  ■*«  +  m(e)r  ia  Grunde,  t>utid«rn  sie  rer- 
datikcti  ibre  W-rwcndung  fiir  -wnt  dem  metxiscliou  Grunde, 
Poüitioiuilänge  in  Xi>benäilben  zu  vermeiden,  die  vor  <;nnso> 
nautischem  Anlaut  bei  Verwendung  von  .itwiir  doppelt  einpliiid- 
licb  wirkt-n  niiiäsU'  (Wisön,  Ark.   1.  384). 

War  nun  iriumal  -z  in  die  Endung  der  l.  Sg.  eingedrun;jon, 
to  ist  selbstT  erstand  lieh,  dass  sie  entsprechend  den  Wandlungen 
dl»  -;  in  den  Übrigen  Porsoiicn  nnigeruruit  werden  mii-süte. 
Dcmgfinilsft  bringt  z.  B.  Flutcyjarbök  FormGn  wie  /tr<Tjmnz$t 

j    tk  I    89,,,   fnrtiumza   ek   89^   neben   solchen   ron   der  Form 

BiUunu  ft  nr    Un,  eJt  berdwtiz   III    13,„,   und  Am.    162  B. 

^Bl.  (Sr.  40)   fk  ollumzt  l  48„    Knik«rcf»s.  vjtilrutnzt  fj  2«„. 

^B  Di«  anagcscbriebcui-n  Fonueu  von  Jvk.  (Am.  Bin,  4".) 
ea  ^«NUKtt  Btt  &  tk  fwk(i)imi  34,  zeigen  ans  Assimilation  des 
labialen  »>  na  da!t  dentale  :.  Demzufolge  hat  dur  sp&K  Cd. 
Am.  551  O,  4*,  'nat  (z.  B.  li'j  fnituni^  15,,-«-«  If»,*  ff.,  «y 
komiaut  16,, (   re  ritduntt  65,.    tff  koimwft  73,,,    ab«r  friktimut 

Formen  auf  -»nut  (-imtk),  wie  sie  Wis^n,  (.lirk.  I  383) 
fiir  die  1.  Sg.  Conj.  Kvfl.  'temligen  tidigt'  in  Anwendung  8Cii) 
Uut,  kann  ich,  wie  die  Übenicht  lehrt,  aua  der  ganzen  JU'ih« 
der  &lt«ren  islündwchen  —  und,  wie  wir  sehen  werden,  nor- 
wegischen —  Prosahandticliriflcti  bis  berab  auf  Kluc  [I  nicht 
belegen.  Wohl  aber  bi^egnea  wir  jetzt  völligeo  Augloichungea 
der  I.  Pers.  8g.  Retl.  an  die  2.  3.  Sg.  Beß.,  die,  anfänglich 
Torwiegend  tm  (.'onjuncliT  auftretend,  wohl  zur  Unterscheidung 
desselben  vom  IndicatiT  goschaffun  wurden.  So  bringt  schon 
(Nr.  1008)  neben  alaii/i  hr^ffyium  (zf  tk  395,,  a.  a. 
MÜnirie  40ä„,  at  tk  potltz  SM,,,  finÜ:  ek  411,,  u.  ». 
Pinb.  (Am.  13»  fol.)  stellt  M'-  77„  80„  91, „  oUoi  69,  79„ 
tix  91,,    und    Flatey.  b,  z.  B.    a<  tk  amUizM  eUift  (>//  ai,, 

so  geht  es  weiter.  —  Neuiüländisch  sind  diese  nasallosen 
Formen  im  ganxen  tiingolar  hen-schend  geworden ;  e»  heis&t  im 


40 


Singnlar  dee  Indicalivs    fcnt   (geschrieben  meiast  IteH), 

kalhtl',  Ijest,  haräUt,   kaf/aSist  und   in  di-i-   1.  2.  3.  Sg. 

Utüt,    berjüt,    kailUt;     Ijttiat,    berSüt,    kal/aSUt    (CArpeater, 

Ncuisl.  Or.  %Ub). 

Horwegisoh 

macht  sich  die  Bfoiuflussung  der  ersten  FvTMnea   dorch 
nbri^eu  verbalen  Itefli'xivfonnfii  noch  bedeutender  und  früher 
fühlbar.     Die  Ültest  b«legte  Endun;;    ist   -me,   m  ist  •mw 
Singular  mir  gar  nicht  beg«gn6t.     Man  vergleicJie: 

Norw.  Hom.:  a-ii/naSornr  et-  35,^,  minmime  ec  1,.  reWi 
ec  194joi  Spec,  reg.:  S  -"ic  {iSmmf  ck  190,,,  ftWrV«fvm<- 
ft4,a):  11  -Viz  (ec  hceidituinz  i  68,.  J'yswm  ec  5ji,  ec  ^imunu 
1S3)4,  HC  raituTtu  137,,,  rtrftaua  ec  I42gt,  er.  skanutumi  130,^, 
K  trfif'tum:  5k,  p;/f.kiiim:  fv  59^,,  p^cHuniz  *■  683,.  ^oUwmr  te 
173«    und  ftfnimz  «  143,,):    4  •mzt  (ec  neSumcl    I&4|t-,fT  •■*■ 


lier     ' 


äximit 
Oh  e,; 


154,j,  pi/ckiunat  124,),   dazu   skylUlaz  ec  124, 


m* 


18   -K«:  (btriSnmc   17|,„,    iffrw/u;  74,,,    iffricmA  71 


Leg. 

(et- 
32. 


toirtt  41m.  ti7iJrT»"it  27,^,  rf((<)mi  40,j ,  trtti/iititmr  2g,  «*j, 
pikinutnc  66jg,  pottoiM  )«.«,  pottoink  45,,)  neben  Aar«!:  « 
&3iD,  aC  M  skiHic  7iig,  a<  «c  hui/Sht  54j;;  Strengl.:  8  •m^H 
(fi/rir  faramr  BÖd,  lUrfSuink  Tu,  Iiui/Sainr  23||,  hug'Smnc  14^^^ 
hani»kiptumk  'ASa,  otlumk  31}),  ottonik  31,.,  tynemr  25,,),  dazu 
/»MH«  öf  38„  und  3  -mrc  (m  ^unui;  82,,,  jiVnum«  ec  60, j,  Jtomttmcc 
'''■  76.,,).  Bari,  og  Jos.  s.  hat  fttisser  oUaSumut  t^r  197  (196) 
nur  Furincn  auf -i»tri  und  zwar  22  -nm^,  IG  'Onul  und  1  -w«r 
Cctf  «e  tej>ffiu(  1&5,  157).  ^ 

Die  eine  Singularform  auf  -ejnc  unserer  Reihe  {tyneme 
Stren^h  2r>,,  und  «war  in  der  Verbindufig:  hellilr  r-n  w  fyrir 
faronic  or  tj/nemc  a/)  ist  ZU  *tymime  gebildet  sicher  nach  dem 
Muster  von  *l_'/nemsc:  *tt/nuititf  des  Plur.  Itefl.  oder  *tifi>em; 
't;/n'im  de«  PI.  Act,  Sonst  uhi'r  dürfen  wir  schwerlich  von 
einer  besonderen  Einwürkuug  der  1.  PI.  Refl.  auf  die  1.  Sg. 
ßeä.  sprechen.  Denn  die  jüngeren  ttfiMm  (Spec.  reg.)  luid 
tapfinH  (Bari,  og  Jos.  5.)  vfilrden  ihrerseits  schon  eine  durch 
die  Analogie  der  übrigen  HediO'PttEsiv'Foruivn  umgestaltete 
1.  Plur.  Bofl.  voraussetzen,  und  ganz  deutlich  zeigen  den  di- 


A 


Wo  nr»l«ii  Penon«». 


rect«n  Ginfluss  jener  Formen  die  BiMungen  auf  •iitr«  und  die- 
leenannteR  Unvk,  »i^liztr.  m-r/ilila:.  hngitht.  In  dem  lioiiai:fa harten 
Scliwfdon  Iiatle  nucti  die  1.  %■  Act.  kcIiod  früher  die  Formen 
der  9.  3.  8^.  Actiri  angenommen  (Noreen,  De  nnrd.  spr.  30, 
Grdr.  f.  g.  Ph.  I  434). 

Durch  Einführung  der  nasnllosen  Formen  war  der  gnnze 
Sing.  Kefl.  gleich  geworden.  Die  weitere  Entwickelunj*  der 
1.  Sg.  Rffl.  ist  daher  identisch  mit  der  der  2.  3.  Sä-  Itefl- 
So  bringen  denn  einige  Handschriften  noch  -mz,  k.  R  Od. 
17.  4",  der  Thiimassags  (ktMium:  rk  139,,,  fk  pollum:  IM,.,,, 
ti  lyfffftMn:  lä4,„  vinnumz  154j,  u.  a-)r  hi-TrscIiiind  vri'rdeu 
al»er  bald  die  nasallosen  Formen,  die  ent^iirechcnd  den  fibrigen 
KedexiTformen  :,  m.  :t,  :si,  it  geschrieben  werden,  z.  R-  im 
Diid.  Kor«.:  tk  Amuä:  II  28.  29  (1291),  at  «k  kmatu:  iwr 
1  270.  340  (I3&4),  kemtift  tk  I  2d2,  361  (13&8),  at  ek  k(tnm»! 
pal  I  299,  390  (136G).  at  ek  kiaMHZ  fiai  I  305,  399  (1368), 
ti  kennizft  (2  mal)  I  325,  430  (1375),  al  ei:  kteinütz  ptna, 
hn>>ids  tk  I  331,  439  (1376).  milfrkeMniM  ek  I  343,  4Öl  (1880). 
htntüzM  ek  I  364,  496  (1385),  hrnuizst  (2  mal)  I  368,  &0S 
(1386),  atek  tdenwls  1394,  543(1393),  kennitt  ek  \  AU,  BIO 
^1400),   *«-wrf  -114,  572  (1400),   ke>weM  ek  414,  673  (1400). 

Mit  dem  Beginne  de^  15.  .Tabrhiindertis  tauchen  bIo»<>e 
-»,  -M  als  Endungen  der  1.  Pers.  Sg.  imf.  die  am  die  Mitte 
des  Jahrhunderts,  genau  wie  im  Obrigen  Medio  -  Passivnni, 
ia  der  Schriftspntcha  die  Allcinlierrschafl  nn  sich  gerissen 
haben.  Tgl.  aus  dem  Dipl.  Norw.;  Jack  kianntr»  Iftet  I  415, 
575  (1401)  Oslo,  aber  noch  hnnomst  I  461,  639  (1413),  ek 
hmnM  l  hO-r,,  703  (1425). 

Im  Munidifi  (1427)  nocli:  lxitntz/l  50,,,  80,,,,  kenniA  ek 
52..   98,.. 

Im  Dipl  Nor«.:  peu  kenMÜ»  el  I  560,  774  (1440), 
tttma  ffH  I  558,  809  (1449),  kenni*  I/ms  II  591,  786  (1450). 
knam  jef  (2  nial)  I  612,  836  (1456),  ktmle*  jak  I  659.  915 
(1476). 

In  der  VolltRspracfae  hat  «ich  die  Endung  -ft  neben  -« 
trhalt«n  (.1.  Aasen,  a.  a.  0.)- 


49 


SpeoU 


2.    Die  L  r#M,  Plor.  Uefl. 


iBlflndisch 


1P 
J 


deul«n  fUr  die  1.  Plur.  Kefl.  die  Uau(lflchrift«ii  die  Gadung 
-msf  als  die  Ülterc  au.  Schon  Am,  237  zeigt /ji/i/m/V  Ifi?,,. 
iBimiö/!;  1G7,^.  In  K.  M.  und  CJ.  1«12,  4",  fohluD  I.  PeiW- PI. 
Befl.  Am.  674  Ä.  (Eluc.)  bat  zweJm&l  Mmofe  Se,^. 

8t    H.  bringt  40  -»uic:  34  -mc:  1  -m  (Icollom  tiper  81,  J. 
DlUCU  komtllüD  veniomk»  (ttir  ri'*iMt«**tJ  24,,   und  rontf*e  122„,     i 
helgosk  197g.  b«i  dviiOQ  wobl  nur  der  m>stricli  über  e,  o  vei* 
gfSKon  oder  undeutlich  gi-worden  ist.     unter  diesen  Pluralen 
Sndc-n  wir  -«/wr,  -eim:  in  gani',  sUittlicber  Zahl :    Imtmjn'  21 8«. 
ßA'eiiifc  iHif, /orpemM  Üllj,  y//^«"".'!-  177ji,  gmrnnic  194«,  194*. 
tieigemtc  33;«,  fiialpetnK  27j,  IHUeimc  24j,.  snu**iMc  19|«,  «(äa-- 
(ifirMT    32^6    Mail    »yi'ttiuir   194;,    puaenuk    I07|o,    ofilumnk    48)^H 
apleinfc  65ia,    frvUnfmsc  76|ii    und  ronietc    (fßr  *romii!c)    H^a^^ 
—  gkpemk  löl«,   fflihmc  70»,   «yneme  217,6,  (i}m«niA  27«.  — 
Die   Bbrigen  Formen   zeigen  -oinvr,  •omc,   mit  Aiisnalime  von 
bttitnisc  108,3,  «num^r  42it. 

Der  Phjsiologas  hat  /yr  /«j-3/(r  cw  10,n  (=  Anal.  •  249(  , 
foromfc):  Am.  677,  4",  14  -mc  :  4  -i/iyc  (danmter  lirepiuu:  SO«,  i 
repm'/nc  lOu,  rnuemc  G7»;  ramtrnQtmre  7ö|i,  trtvIXimCr  93j,  ri/- 
rim/rt  84j,);  Am.  64f),  4",  I.  ipiomnc  98,:  lyllomc  lüÖ»;;  Am. 
66I>,  4%  IV  »cm«:  H.  m.  s.  II  281«,  hedomte  II  281«: 
travtomc  284).  Am.  623  bringt  nur  8  -wwp,  darunter  tvr  «(an- 
Jimxc  P.  s.  464,.  ' 

Um  diese  Zeit  vcrBchielit  sich  das  Verhältniss.  -mte  bot 
durch  scioeu  »-buslandteil  dem  vordringenden  -z  willkommenen 
Anhalt,  festeu  Fuss  zu  lassen,  während  -mc  im  engen  Anscldu«» 
ftii  die  1.  Sg.  Kell.,  der  es  entslammtc,  ihm  noch  eine  Zeitlang 
erfulgroich  widerstand.  Somit  bekommen  wir  jetzt  das  Ver-  { 
hältniss  mi^  :  iiiz.  [ 

Morkinsk.  liat  12  •»)[!  (darunter  «jpW  viS  ISOm  vU  />/h-  | 
dnitc  77 it  :  4  -nu  (hiopiim:  tlt  140,4,  viS  ßnnitns  rva  SOi»,  fynntu  ' 
Vfr  17m,  vift  jirmimt  oe  107») ;  O.  H.  16  -me  (darunter  fo-  \ 
miink  8fi«,  seilimc  1 19gu>  1 19jr)  -   ^  -»^  (Ailtotns 


»IS» 


Die  enleii  PcrMoen. 


22<>M,  »rUpvmt  St6i,  aollomi  39^.  PoUrm:  l&O«),  Jchsst.*  hat 
uur  5  -ni;  (darunter  i^riti:  104}*)  »iiti  Jomav.  nur  Aerii«;  74,. 
Uit  lit«  Eine  II  knifr/e^tinik  ver  (Annalvr  ld5d  p.  I2ä|)  iiclimeu 
vir  Yon  den  Endungen  mit  dem  k-elemeDt  endgültig  Absclücd. 

inz  «nd  seine  Vertreter  betialten  eine  gernnme  Zeit  lang 
die  Herrscluift  (z.  B.  Finnb.  «r  finnuiia  Ü,,  Am.  3-14  a,  4  ", 
II  Htuxl  hanU:,  Flatuj-,  b.  i^Hpiniz  XU  IS,,,  e/umi  1112%,  v'>- 
rmmcu  I5ji,  Krökar.  b.  hugtlumz  ver  17»),  bis  mit  Jvk,  (Am. 
ftlO,  4*)  -Hzt  Boineii  Platz  emmmmi  (jSntnzl  7S,,),  da»  wiederum 
bald  dem  •»<(  weicht  (x.  B.  Fljut^duila :  hiututft  IG^,  lnn'%intt 
SSm«  witwut  43»  a.  s.  £). 

Neiüsländisch  ist,  wenig<<tens  in  der  Schrift,  daa  m  aus 
<leo  Aotirformeii  wieder  eiiigt-nilirl  (läimift,  berjumst,  köllumH 

0.  s.  w.),  dimebea  aber  hat  sich  eine  um  die  Activenduug  der 

1.  Wut.  -»m  crvfciterte  Form  herausgebildet,  die  ihrim  Ursprung 
wohl  im  Präteritum  hat,  vgl.  die  1.  PI.  Piiet.  ijututt-mn,  börSiut- 
tun,  kaüuSHst-um  mit  den  Prresentjen  Litvtt\im,  bfrjattwn,  ki-l- 
luttum  (Carpeut«r,  Neuisl.  Gr.  §  115). 

norwegisch 

Imscd  aich  ans  den  ältesten  Hflndschiiflen  1.  Pens.  PI.  Refl. 
nicht  belegeo.  Im  Korw.  Hom.  iib«r  bilden  die  Formen  auf 
*m»c  schon  die  Miaderhoit:  10  -mtc  (darunter  vir  biargem&c 
lOttt  fy"''  /tot"*»'  I99i)  +  1  -mte  (nrSiume  I87u)  +  1  -»»«  O'y- 
nani  I38«i):  30  -nii;  (darunter  kein  -emc).  Spec  reg.  zeigt 
Dur  vit  iiati^um:i{ :  nänhim:  64it,  nkiUutiL:  I43|i:  tnitiHumc  168i), 
ßtutime  64m,  Cd.  137,  4",  meFffiuoie  9m;  I«vg.  Ol.  8.  nur  10  -mc 
(darunter  ntbarimk  34»  Mt*, /"•>'*»>^  ^^m)',  Streugl.  viShiUomzc 
S3x)r  "^  »IdtJeaizi:  73j,  vil  ßnnwnz  53ii-  Die  UBgcf^bv  gleich 
alte  )>i^^«k8Baga  (Stockh.  Nr.  4)  hat,  wiewohl  in  den  übrigen 
Punaen  'almindeltgst'  -n  geschrieben  wird,  in  der  1.  Pers. 
'almindelig'  -mk  (rgL  Vorrede  ji.  XVI). 

I>i«  BarL  Og  Jos.  s.  bat  nur  -imt  (6  •umst-,  tlMiünnzt 
Iliu  fl/»>*'mt  7ln,  tikitiitut  30m,  »kilivmzt  30nr  »t/n^wnzt  90», 
tillimnzt  113„t;  4  -oont: /orüomtt  65t*,  fffromU  106iu>  mSomiX 
lOöiM,  nffraSmrut   IöOmi). 


44 


Spedit 


Diese  Übersicht  ttrgiebt.  daüs  in  den  norwe^sdien  Hand- 
Bcliriftou  ra«'-  si'lii-  viel  frliliec  aligewirth»c!iftftet  und  in  grAsserem 
Umfange  durch  >nc  der  I.  Sg.  nud  durch  i'i:  u.  Gen.  RiseUt 
ist-,  lofolge  dieser  geringeren  "WiderstandsfahigVcit  gleiclil 
sich  die  norwegische  1.  Plur.  Refl.  in  der  Folgezeit  in  der- 
selben Weise  wie  die  l.  8g.  RctI.  völlig  den  Übrigen  Personen 
an.  Zunächst  trefifen  wir  im  Dipl,  Norw.  noch;  Xrftmuim  ixr 
U  58.  m  (1302),  gfltotiiirt  ver  I  240,  303  ('1347),  *«iw»iurt 
mit  I  441,  610  (U07),  kfaitomp»  tri  (2  mal)  I  467,  647  (1415), 
aber  schon  144iJ  Intnaiie*  urcrr- 1  568,  "Ö^  0442),  noch  henttewu 
mit  I  634,  872  (1465),  ktmopm^  viilH  I  652,  902  (1473). 
aber  Wi!  ....  »fflte»  I  684.  9.">l  (1486).  kennhs  wn  I  708, 
983  (1496),  h^mU  r,'  I  709,  »84  (149«),  ianmU  vtj  II  745, 
1013  (1500). 

In  der  heutigen  norwegisch-dänischen  Schriftsprache  sind 
diese  blossen  s-formen  die  allein  gebräuchlichen,  in  der  Volks- 
spmche  haben  sich,  wie  sthon  erwähnt,  die  «(-formen  daneben 
erhalten. 


IV.  Zur  EatstehtiQg  des  Verbum  reflexivuni. 

Bezuglich  der  1.  Pens.  Plur.  habe  ich  vorausgesetzt,  daS! 
■m*e  die  Üitwe  Endung  ist.  Die  Belege  ans  den  isländiachen 
Handschriften  geben  diese  Annahme  an  die  Hand,  die  nor- 
vegiüchen  sprechen  nicht  dagegen,  und  Winimers  Äunicht 
(Oldn.  La>seh.-  |).  XIX,  Forn.  Forml.  p.  157),  dass  -mk  m 
den  SlteMten  Handschriften  die  häufigere  Form  ist,  in  den 
Dichtungen  indess  gegen  -tmk  die  Ausnahme  bildet,  scheint 
mir  in  ihrem  er-iten  Teile  nicht  erwiesen  uud  um  ho  weniger, 
wenn  man  erwägt,  dass  die  späteren  -mz  neben  -m/-  in  der 
I ,  Plur.  die  Fortsetxer  und  Vertrster  von  -nwc  und  nicht  von 
■wr  sein  werden. 

Einer  organischen  Entstehung  dieier  Formen  aus  der 
1 .  Plur.  +  ow,  wie  sie  J.  Grimm,  Gr.  IV  39  ff.  nnd  für  -mt, 
das  er  als  die  älteste  Endung  der  1,  Plur.  ansah,  noch  im 
Jahre   1862   M.  Heyne   (Kurze  Laut-   und  Foruicnlehre    der 


r>i«  EnUteliuBg  d«a  Verbuiu  rvSexivuin. 


45 


■dernuuiiseheQ  Spr.  g  Ö5)  sich  daoht«u,  wird  U«ute  niemand 
^■hr  «las  Wurt  nMlen. 

*k  Dan  aU  VerkUnang  ciD«K  redeuTcn  Accii»ativ«  reHp. 
0*tin  «üt  aller  drei  Gesclilechter  iu  beideu  Numeri  in  Art 
A»  ütaaüciiflii  Prouuiiit-n  rvüeuvuiu  (äuhloichvr,  Lit.  Gr.  §  135 
Asm.  3)  odur  des  sanakritiseken  Pronomen  poöseasiTum  «wi- 
MÜnfiuaeo,  wio  mehrfach  ftcschehen  ist,  haben  wir  kein  Koclit, 
«ad  «Lu  »elb8tändij;<e  «üfr  dcrgleiclieu  Neijjuugeu  iiiclit  verrät 
wai  wOrklichv  Analoga  auf  germatii«cbeDi  Sprackgebiete  nicht 
wnhlpiTrirern  sind.  (Wis«n.  Arkiv  I  379).  —  AVeun  uiia  nun 
mtxdtuu  di«  HandscJiriftuu  zwingen,  'msc  nU  die  ülter«  i'^u- 
dimg  der  1.  Plur.  anzasuLzen,  so  Ist  damit  der  Zagang  zu  ciuisr 
bkUraug  des  Zustandekommens  der  1.  Flur.  ReÜ.  auf  rein 
OTgaaiKhem  Wege  verlegt.  Wir  werden  uns  daher  nach  einer 
odsTBo  ErkJüxuug  uiiu.u»«lten  haben,  und  die^  kaou  uur  im 
Zaummcnhaog  des  Gcsanimtmediopassirs  sich  ergeben.  Sehuu 
■ir  Olli  demnach  die  einzehien  iu  Betracht  kommenden  Formen 
niber  an. 

l>ie  in  den  Handschriften  üblichen  Formen  I.  Plur.  8g. 
Bwfl  wie  bjt'punik,  f<iruiiJi\  /nrnlunii;  tl^iiiiiini:,  verjumjk  u.  ä. 
kabtn  nicht  diu  Actiffurmen  dervelheu  Hundschriften  bfip,  /er, 
himi,  tt^tm,  «fr  o.  a.  zar  Voraussetxung,  itoiidem  fordern  Grund* 
ffbrmen  wie  l'ji-pu,  y^ru,  *bmdii.  MitmM,  'vfrJH  (Th.  APis^n, 
Die  Di>nl.  Uedialformen  am'  -uml:  in  der  L.  Fers.  Sg.,  Ark.  X 
370— 3d4).  Inschrit\Uch  fehlt  ttir  diese  Bildungen  ein  uchcr«r 
B«tcg  (^j^f  Kragehuli  Noreen,  An.  Gr.  §  415);  sie  estt- 
ifmtba  jeitochdeD  altbochdeutachen  OiiUu./aru.  binlu.  iuoin(m)u, 
mm  im  den  altsftoluischcu  /om,  hUpu,  tieriu,  ullin,  »Akia,  luMiu, 
irad  den  1.  Fersa.  Sg.  der  ältesten  altenglischuu  Urkunden 
bimtu,  inTifii.  tJrti,  Sr-iiciu  u.  a.  (K.  Sievers.  .\gs.  Gr.  !;  3ä&) 

afiber  den   gothi»cheD  biuJi,  fara,  biinlii.  ilomja,  vaija. 

För  die  Klanen  Tun  Verben,  deren  1.  Veras.  Sg.  Act. 
Jen  Handfccliriften  auf  -u  ansgehen,  nimmt  WisÖn  (_a.  a.  O.) 
-i«jt  «ei  au  «iiesc  Formen  anKCtrelen  erst,  nachdem  der 
AnaLutt  derwlben,  der  umoidisch  aU  '-ö  an  «rscUiossen  ist 
(»|L  ».  B.  gut.  aaiit6:  uni.  *ImIIv  an.  k^la,  g.  fanut:  um.  *j<irä 


*(i 


Speeht 


1 


an.  jara  etc.),  >  a  gewandelt  sei,  und  sein  in  Babs  dann  d«8 
a^H  verdumpft.  Aber  seine  Analoga  ttn.  ntnnutn.  qtmpum, 
d^gum:  got.  stainam,  ifipam,  ilaijain  beweisen  luerflir  nieht^ 
da  die  nUnordisoli-wostgerniaJiiHclic  ÜbereiuHtiminuiif>;  in  den 
Endungen  der  Dative  Pluralis  von  «-StämmeQ  (an.  'lo^um,  ae. 
itaffum,  as.  dagun,  ahd.  lagum)  gegeoliber  got  da^am  diese  ■■ 
der  Kndung  eher  lüs  dirclcte  Fortsetzer  urgermaiiiftcher  o 
(urgerm.  "dayom)  erscheinou  lässt  (Klugv,  (Jrdr.  f.  r.  Pb.  I 
361  8ub.  7;  3G3  §  30.  2;  364  §  31a),  woföni  diese  I-Vjige 
ll))ei'haupt  ent«cbiedcn  werden  kann,  und  niniach  fionima  (ütvu- 
toftcii)  und  pi-ftmn«  [Stentoften,  wegen  den  r  statt  des  a  vgl. 
Noreen,  Grdi-.  f.  G.  Ph.  423  §  6,  3)  dicHe  Annabme  erhärten 
könnten,  selbst  wenn  sie  nur  Nachahmungen  älterer  Vor- 
bilder sind. 

Nun  lauteten  nach  Ausweis  von  runisch  tawido  (GallehuB), 
ujorafilo  (Tune),  hlaalwido  (Strand)  die  ältesten  Personen  1,  Sg. 
Prt.  etwa  *den»«Jo,  'tanäiO,  *pv!f6f>,  *Jkallödö  (vgl.  got,  flfUnida, 
taiiinl'r,   fitduida,    salboda)  für    die  gewühuliLli    unterscbiodeiien 

vier  Klassen  schwacher   Verba,  und  nach  got.  /nmu,  dOmjaM^ 

famjaii,  fndan,  talbö  sind  die  uruurdischen  1.  8g.  Coig.  PraojH 
als  */(tr!>,  *dOiiijo  "domo,  *t<tmj5  *ttmji},  *polo.  *kfdlii  aitzuKctien. 
denen  die  handschriftliciien  fara,  dima,  temja,  pota,  ia/la  ent- 
sprechen. Als  1.  9g.  Onny  Pr»t.  erwarten  wir  nach  g.  fOrjau 
und  dem  spütercn  au.  j'di-a  um.  *jörji^  "föro  und  na«h  got. 
dümidt'djaii  und  au.  dimpa  etwa  'dOmtdjO  u.  s.  f.  ^ 

Trat  nun  an  diese  Formen  mk  an,  noclt  ehe  das  o  dwl 
Endung  zu  a  wurde,  (Noruen,  Grdr.  1  422),  so  wurde  0,  das 
vielleicht  um  diese  Zeit  schon  gekürzt  war,  vor  dem  m  von  ml- 
ebenso  zu  u  (Noreen,  Grdr.  I  448  g  3B,  .\n,  Gr.  g  113),  wie  im 
Pluralis  femininer  O-Stäuune,  (Au.  gj^'^fn,  ac.  gi/tm,  aa.  pAun, 
gehon:  g.  cfib&m,  ahd.  gehöm,  um.  •'7^^'''"*>  wegen  des  «  vgL 
horvmii,  geelum'i  (Stentoften))  and  der  1.  Plur.  Ind.  &  Conj, 
PriK».  der  schwacheu  Verba  auf  -ö  (g.  mlh/iin,  laihOma,  um. 
*kallOm,  'kaliöm/af:  an.  k^Uuin)  u.  a. 

iUt  Eintritt  der  Sj'ncopen  von  *.  o.  des  damit  xitsamiae 
bängündon  i-umlantee,  der  a-brechuug,  deren  WUrkung«a 


K»  EnUlcUong  du  Verbnin  redexivuiu. 

sind,  (Nort-«ii,  Or>lr.  48S  §  6),  den  vntsprccheiidL-n 
Igen  langer  Vocal«  luid  dem  N-uialiiute  Terändera  Hielt 
wput,  *hailodo-»ik,  '/aro-mi;  tUrnttnik,  'lamja-iak,  'fn^thmk, 
]k;  *j'6rjö-mi,firo-tni,  Möwiidjö-mi ;  'kaUo-nik  >^mftumk, 
ndt  k^upuntk,  */artimk  f^rumk,  d4otumk,  temjionk, 
,  t^iami;  jirnmk;  ilänipuHik,  kMtink.  *poUäii-mk 
um  diese  Zeit  etw»  *poliiSo->nk  */w(iduink,  und  dii-scs 
«in  i'  vi«Iloivht  zu  i^k'iclitM'  Zeit  mit  tli>r  Class«  'faiHidomk 
mk,  d.  b.  erst,  aU  das  8vi)copirungtt-i  ketoen  Umlaut 
lewUrict«  (Iforcen,  Grdr.  I  454),  douii  sie  lauten  an. 
i  vdA  polfmmlc  {vokiumk).  Indessen  hatten  einig«  kiim- 
Verba  der  <ii-Kliuwe  Ton  Anfang  an,  wie  es  scheint, 
»cnlloee  Prwtorita  (Hicver»,  Agrs.  Ur.  §  416;  Bntune, 
Gr.  g  368,  Änm.  2;  Noiwn,  Ünlr.  I  512  §  226,  1?), 
I  diesen  aus  konnten  die  i^yncopirten  Formen  allgemein 
et  Elaase  werden.  In  der  1.  Sg.  Prs.  Ind.  scheinen 
'erb*  urnordis<.-h  uof  l  ua8g«laut«t  2u  haben  (au.  fioti: 
>if:  s-puta^skr.  Mar!  au.  heiti:  um,  IL-HTE,  Kragehul- 
cJiaft:  g.  •fijnVa'J),  •^»ft.wufc  sollte  an.  *poHfnk  weiden, 
t.  */orfmf<t/,  got,  jnraiaia  >  an.  farim.  Soviel  von  den 
«.  Sing. 

u  nan  die  Uhrigen  Können  anlangt,  so  fugt«  eich  an 
tten  Personen  -»i  (»ik)  in  derselben  Weise,  wie  das 
\  ejmcopirte  -mk  an  die  1.  Pont,  8g.  Ohne  Schwierig« 
uinte  t{i)k  mit  der  3.  Sinji.  Prt.  Ind.  starker  Verba 
iten,  die  der  Mehrxahl  nach  einsilbifi  waren  und  auf 
Lm  Coi)«ODant«n  schon  um.  (tea*,  Tanum;  varait,  Istaby) 
etOD.  zb.  föffk.  y\f-n;  (irripn;  rkait-»«  ».  ».  w. 
e  biaher  behandelten  Medio-Passiv-Fomien  sind  in  der 
ihl  gewiss  Bcbijii  vor  dem  Ktntritt  der  allgemeinen  Ver- 
^ea  und  Syncopeo,  den  Korcen,  Gnlr.  T.  g.  Pb.  I  422, 


Deber  die  YMireUuig  d«r  uraprflaglkh  mulliintGndcii  oi  und  <tt 
duidi  gitX.  -a.  an.  -i  n.  ».  «.  vgl.  liMOndttn  J.  Scbmidt.  K.  K. 
Uff.  —  Ob  iW  THlucirli^  Vocal  lor  ilem  1  (d«r  /tcl)  &  oAvr  » 
'^U}  um  wftr.  iil  Tür  iwMr«  Frage  »OU  untorgwtdtictcr  ßeden- 
ii  MhlieaM  micb  an  Fr.  Bsrg,  RmteBiiMohriltea  p.  IB  Anm.  an. 


48 


Specht 


um  7O0  ausetzt,  iMit»tttii<l«n.  Da  nun  »hw  die  übrigen  U«tl)i 
formen  nicht  iii  dersellwn  Wi'isv,  «'<-■  Jiu  1.  Pi-rs.  8g,  Jle( 
uns  nötigen,  ältere  Formen  des  Äctirs  als  die  der  späteren 
Inschriften  und  ält«:iteii  Handschriften  filr  die  Bislang  des 
Verbum  ruAoxivuin  vor&usziisctKen,  und  gewisse  Formen  de^ 
selben  wie  die  3,  Sg.  Ind.  Itctl,  (fari->&  beruht  nicht  auf  /ari^ 
»iJk,  Tgl.  Mritttip,  Steiitofton ,  g.  j'ariP)  jüngere  Äctivformen 
erhoisclicu,  so  rückuii  wir,  um  das  Gebiet  der  reinen  Hypo- 
these tliuiiliclist  zu  lui-idvii,  die  w<;itcr<!  Ausbildung  dL-t>  JUe<liu- 
paasivs  in  die  Zeit  uacli  700.  Seit  dem  Jalire  700  etwa  sind 
nun  aligeiiicine  Verkürzungen  der  Hiidungen  belegt  (Noreen, 
Grdr.  I  4aa  Ij  li).  uo  dor  Ubergaug  tou  ü  >  a,  Öyucope  de* 
unbetuntcti  a,  i  uiid  damit  zusanimcubüngeude  o-brcchung  und 
/•umkut,  und  ein  SchlusB  auf  die  bisher  aus  dieser  Zeit  nicbt 
belegten  Übergänge  von  -?,  i  >  i  ist  hiernach  wohl  niclit 
XU  kühn.  Hü  gewinnen  wii-  tur  diu  3.  Hg.  Ounj.  Pr8.  statt 
der  um.  */ari  (g.  j'arai),  'äö7ii(j)i  'dorne  fg.  ä&mjai),  *tam(j}i 
g.  (tamjai),  *poti  fg.  pulai),  'katlo  fg.  xalbv)  jetzt  fori,  dimi, 
teiiü,  pitU,  i-alla  (inCo,  Etelhuui:  wonüiid  Tuue),  ebenso  für  die 
3.  Sing.  CüHJ.  Priut.  statt  "jon  got.  */(irei  pri  jetit  /in,  statt 
Vflnwil,  *tai)iiil  (g,  tlü7tiii(i:li)  zunächst  dimpi,  'tanüdi,  da 
Syncope  und  der  damit  verbundene  Umlaut  nach  langer  Silbe 
frUher  einti-at  aU  nach  kurzer  (Norcen,  Grdt.  1  463  §  49,  1). 
Letzteres  wurde  dainn  'tampi  tempi  (Grdr.  I  454  sab  S). 
Zur  si'lhuu  Zeit  bekommen  wir  in  der  3,  Sg.  Prt.  Ind. 
schwacher  Verben  statt  uru.  'äomidf,  H-aUade,  tajniäf,  'potfdf. 
zunäclist  döuiPf,  iüllape,  aber  'Uiinidf,  'poti^e  (vgl.  p.  47)  und 
für  die  beiden  letzten  im  8,  Jahrhundert  durch  die  spätere 
Sjiicöpe  tampe,  polpi  (Noreen,  a.  a.  O.  bes.  512  §  22ij).  In- 
schriftlich sind  eine  Reihe  3.  Sg.  Prt.  belegt,  z.  B.  «-wrt* 
tTjörkö),  »ale  (Gonimi.r),  daupr  (ßjörketorp),  r(a)ifpi  (B.ygbja;rg), 
garpi  (KJ.  Ja^lliiigi-KanoustoinJ  u,  s.  f. 

Trat  an  diese  3.  Perss.  »k  etwa  im  8.  Jahrhundert  an, 

.  JK^^lgeben  sich  im  Allgemuiuen  die  auch  in  üvv,  Handschi-ifton 

^(äfHuchliciien    Reflexiv  formen,     also  jm-isk,   dtmisk.    Umitk. 

polUk,  aber  'kaUatk ;  Jirük.  dimpitk,   tempUk,  piilpi»k,  kaUapitk. 


A 


49  ^*  Entstcbimg  ilea  T«rb«im  relWxivuin.  49 

VifllüU'ht  schon  vor  ditser  Zeit  «cliwund  n  vor  fo1g«ndcm 
<,  im  Aiislnut  tkciiwand  eo  im  3.  Jalirliimdert  (Koreeit)  (Irdr. 
I.  4S3  sub  13).  Högiicli  ist  dali«r,  dass  »k  üchon  etwa  um 
700  ocI«r  frillier  an  die  tiocl)  mit  Najsul  versohuucD  InS.  und 
3.  Pens.  Pliir.  trat  und  n  vor  *  unterging.  Bei  dieser  Än- 
luüune  wänlen  sicli  die  an.  DitöalloHen  3.  Perss.  Plur.  Conj. 
Act.  (z.  G.  isl.  norv.  fori:  asdiv.  /arin)  als  Übertraj^angea  aas 
dtr  :).  PI.  Conj.  Refl.  erklären.  Die  hier  in  Beti-aclit  kommen- 
den Formiin  sind:  g.  /arami,  janin:  um.  'jaran,  an.  j'ta-a; 
g,  fanüna:  um.  yar^/a/,  aschw.  farin,  an.  fori;  g.  fiirvn: 
um-  "/(*wi(,  an.  /«ro;  g.  ßreina:  um.  ßirfn/a/  *f6rin,  an,  /ifiV; 
ebenso  um.  'dOmjim  'd^mafn/;  'df'm(j)tnfaf  *dömtn,  uo.  (^«hRi; 
am.  *tamjan,  'Jtoiaii.  an.  Inn/T.  fßola;  g.  larnjama,  ptä<üna:  um. 
*tAm(j}fnfo/  'teiniti.  *pctfn/af  *polin,  an.  (^mj,  ^o/»;  aber  g, 
«aUtfmJ,  MillMia,  »albüna:  urn.  'iatlOn  >au.  *kailu,  irie  g.  tuggOn»: 
ttm.  IffingoM  {ha/aK,  SUtnatad)  >  an.  (ufrjru  (as.  fun^im.  abd. 
^■mjrw);  Tgl.  Barg,  Kuneninschrirten  p.  124  Anm.;  Lyngby, 
Tidskrift  VI  48;  Winimcr,  „Nanioord"  p.  119,  AarbÄger 
1B68  p.  287  f;  Heimel  p.  384,  Srherer,  Z.  G.  I).  S.  »570, 
Mtüdow  i*.  1I4„  J.  Sclimidt,  Idg.  Neutra  p.  7-*,  113  ff.;  — 
Jind«nt  Mr.lK-r,  P.  B.  B.  VII  543  f.,  Noreen»  An.  Gr.  I  §  318, 
Aiim.  S,  Grdr.  I  p.  4!)(>  u.  a.).  Ferner  sind  nach  dalidun 
(Tone)  als  3.  Plur.  Ind.  Prtet.  anzusetzen  um.  *d^niiuH 
*dimdH{n/,  hiüloiim  *jtatfoiw/n/,  'UiimSxu  *lamdH/n/,  *Pvleiun 
•^ö/iju/«/.-  an.  dimpu,  JMltifiu,  tomPu,  fiotfia. 

InscbrifÜicli  belegt  ist  zu  dvu  Irtxtgunanutiiu  Avtivformcu 
das  reÜexire  Prt.  Plor.  BAR\y  VSKtM^  dorn  verhältnisHmäsaig 
jnngen  Roneiwtein  von  Aarhu«.  (P.  G.  Thorsen,  De  danske 
mowniudewnicrker  (1«80)  II  p.  93  f.). 

Die  8.  8g.  Ind.  Prs.  Act  endigte  nach  Ausweis  von 
B.iRnmj' (Stentoften)  ent-iprpchend  got./im'/-,  ttasjil>  etc.  um 
700  uocb  auf  />.  Solche  Formen  liegen  den  3.  Purs».  Sg. 
Ind.  Prs.  Refl.  (faritk,  dinütk  .  .  ,  .  )  offenbar  nicbt  zu  Grunde, 
äh,  f>  nr  »  nicbt  ausföllt,  sondern  —  in  Hid)etontea  Silben 
_  vor  »>t  wird  (p.  11).  Die  2.  Sg.  Ind.  Prs.  Act.  endlich 
',  nai'h  got.  Jan»,  dOmeU,  Uititjit,  pidtiit,    *albiy»   ZU  urlcili^Il. 


1t 


fiO 


Speckt 


50 


um.  */aris,  V«»»IB,  *tan^J)i«,  *J>oli»,  •-taflfl«,  nach  700  etwa 
*/arix  */eTK ,  dimtn ,  'letitiK  *UtiHR ,  *jH>ieJi  *f>oiiii ,  "Miau . 
Wir  wUrden  somit  xuuächst  folg«u<lvs  Pxrudigtna  gewinnen. 

PraeMfins. 

schwach 


stark 
IniJ.Sg.  1.  foni-mk 

l'ftrit 


4 


J-ik 


iliimu-mk 
*rf«>ntB  /jJt 


kflla-mk 
'kaOaS  pa 


»ik 


.r' 

3,  fAriuu 
Inr.        faraso 
Onj.Sg.I.  ffni-rok 

3.  fiiri-iic 
PI.  l.ßrim  0" 
1t:  /bri/  !/kr 
8.  farisc 


'dimif  gik 

Jimiim  DK! 
Aimif'  ykr 

t\iira»»e, 
d  Kinase 
dtiulu-ink 
•dimi«  J-ik 
i!(Smi-so 
dömim  Ott 
diini^  ykr 
iliiinuc 


*kaaa)>  »ik 


|*ola«o 

pullfDlk 

'Polin  pik 
pnlip  ykr 


k^Uum  ot$ 

•hülaf-  ,/fo- 

'kalliMu 

"knUusi: 

kgllu-mk 

*i..i:..Ä  pik 

•kRilft-»: 

**'/"'""  M» 

*kan>i«c 


(cinfuMi  0»» 
trmip  gkr 
iviujutu 

lernju-mk 
•UmiK  pik 

Ifmim  OH» 
tetnip  j/kr 
t«niitc 

Das  Praeteritum  wUrdo,  (Li  nach  Noreeiia  AusfUhrDitgen 
(Grdr.  I  454)  <liv  »pütereii  uimiijj^elauU'tcn  schwa^^'hru  Pn^ 
teritA  etwa  im  ä.  .luhrhundert  ihre  Gi^atalt  erhielten .  un- 
gefähr <lie  Tolgciide  GesUilt  hnbeii. 

ütttrk  schwach 

1.  /3r  müc  ildiiipunik.     a1:ier  'tnmfij^u-mk  >  lynlhamk 

S,  f&ri  pik  dimpitt  pik  'tamüi«  pik  >  tampin  pik 

8.  Tär-tp-  dAmY't-sf  ■tamiJi-aa        >  Unit>i-M: 

I.  ftrvm  «*»        dimP«m  os»  *lamiSum  o»ii  >  t^m^umtM 

dämpup  j/ti-  'tamiHup  ykr  >  t^mP\^  ylr 

dtimpiisc  *taiuiJuin]»a   >  IfinpiiM 


4 


lod.  Sg. 


ij.  förua« 


I.  Mru-iiik  ilirii|>u-mk 

S.  /i«  lÄ  /i*  Aimpitt  pik 

8.  Mri-Bc  (lönipi-iiti 
1.  /Vrimo«!  cläm^jni  on» 

9,  /^rt/  iftr  ilimpip  ykr 

Übei-schaitcu  wir  unu  das  Paradigma,  ho  sehen  wir,  daas 
aus  dw-  Analogie  aller  abrigeu  Klagen  lierauüfalleo  die  Punneti 


■tamiJjU'iiik    .>  Ifmf>uink 
'lamiSiB  pik  >  •Uuipikpik 
*tnmiJf-H        >  tMa|H>*c 
'tamiStm  ow  >>  trmpim  ot* 
'tamiSiPykr  ^  tempip  ykr 
•tamüli-ac       >  lerapi-tc 


\ 


5 1  i>ie  Kntutofaaitg  de«  Verbum  roücxivam.  g] 

1)  *f>oUmt  (I.  Sg.  Ind.  Pra.)  »)  »Mitui  (Inf.  &  3.  PI.  Priea. 
Ind.)  3)  'W/n4  (3.Sg.  Conj.  Piws.)  4;  •|vi//>Mjt  (3.  PI.  Conj. 
Prx».).  Was  Wunder,  da»s  sie  aiiironuirt  wurden  xn  I)  pohitnk, 
2j  ifl//aij^.  3)  &  4)  in/Üi'ir;  Ebenso  wurde  die  1.  8g.  Prt.  Ind. 
sUirker  Verba  (ffir  mik  resp.  y'iirmk)  iu  di«  Analogie  der 
übrig«»  1.  Personen  Sing,  hincing«Kog«n  und  xn  /Ommk,  und 
wohl  am  so  k-icb(er,  als  gleichlautende  Congliitinattonsfumica 
ans  der  3.  PL  PrL  +  tmk  (jimtmi  = /vni  mik)  gowiaa  schon  ror- 
handen  warea. 

Vm  700  b«g^iet  die  erste  Erst^tzung  der  3  Sg.  Vm. 
Ind.  Act,  durch  Hie  2.  Sg.  Pr*.  Ind.  Art.:  Aar«/«  (Bjürkt- 
ti>rp)i.  aisl.  brjftr  aus  uru.  *briulut,  ahcr  Doeh  Imriutip  (Sten- 
toftttn).  Somit  gewinnen  die  3  Persa.  Sg.  Pr».  Ind.  R«fL  die 
Gestalt:  yem-tk,  *tUiniit-»k,  *ieinB-sk,  *Jmlitt-*k,  ^kallaa-ek, 
dagegen  die  2.  Per«».  8g.  Ind.  Pn*.:  'jera-pk,  *diinis.pk, 
*ttirta-pk.  ßoHn-pie,  kallafi-pk  und  die  2.  Sg.  Gong.  Prs.: 
'/ariJt-pk,  ;UmiK-pk,  'UmiR-pk,  •poliB.pt,  *l-aliait-f>A. 

«-*  ging  schon  niniKch  in  -«»,  -f  über,  rgl.  m»cliw.  runiHch 
g«n.  8g.  AtAü  aus  *-jeiiit  zu  altisl.  'Mijfirr  (Noreen,  Grdr.  I 
466  sub  S).  Die  3.  Sg.  Ind.  Pn«s.  verllndcrt  »ich  dftdurcb 
^  'fmtt,  /o-y/;;  *€Umü*jt,  tUniifi;  tem(f)tkf  *poii«*^,  poli^i, 
^taäas^,  ialUuJ:. 

JJer  Übergiuig  rou  •«  +  >  (alveolares  r,  Hoffory,  Arkiv 
I  41  +  itidort^ntale  Spirans)  >  *  +  »  (alreolares  r  +  al- 
Tcolare  Spirana)  erfonlert  nur  eine  geringe  Hebung  dos 
spirautischen  VvrHcb1ussi-s  nach  der  ArticulntionaRtelle  dea 
■  zu.  Der  Annahme  einer  Anähnlichung  deti  p  n»  das  s, 
di«  durch  die  vorhandenen  •«*-  {-H-ak  neben  b-M)  befördert 
sein  mag,  ei:hciiurn  mir  folglich  keine  Schwit^rigkeiten  <!iit- 
gegen  zu  Htehen  *).  Bit'ses  a*  ist  dann  in  derselben  Weise 
>  u,  I  geworden,  wie  d.ts  urAprüiigÜche   nf. 

*)  Id  ^mu  •cbwauiipn  I*nii;toritiim  par/tt  von  rrrja  'uiDhUlleu' 
kötuiUt  B  bmI  /  cnt  ruMininei(g«tmfrp[i  «oin  itkcb  WärkiuiK  diacn  Laut- 
«nnddt,  yntir  4»»  (Ttit«rblL-ibeii  d>^  i-niulaut««  (g.  ixwüla  vm.  'tmirtd't 
ao.  wpa)  ipr«oU«a  kaaa  (Xor««n,  (ir<lr.  1  4U}  mhir  aber,  «»  ver<l*nkt 
ilu  )•  MtDu  Erliallung  der  ÜbvrinMlit  des  Hk<ia<-Ii«n  Prwlorila  auf  -pa 
i,  B.  McAum  verja  'licnunun,  got.  vur^nn. 


69 


S|<r«ht 


1 


Nunmehr  sind  2.  &  3.  Pers.  Sg.  l'rws.  wie  im  Activ  so 
auch  im  Mediopassiv  id««tUch:  •*a//<iÄ-M  >  *MltaB.ik  > 
l-ali'u{>i)it,  ebenso  "ferf-pk  >  '/erB-^JI:  *ftr«iJc  >  jertk  and 
*dimiR'Pk,  *lrmB'pk,  *ftdU'l>k  >  *doimK'*i,  •(««»-«*,■ 
"Polin -sk  >■  dimisr,  poliff,  UtMC, 

Kach  diesen  Mustern  erseUte  sich  /^rt-pü  durch  /& 
und  BCliuf  sich  rlor  Imper.  Sp.  Reil.  l-aUa-tc,  far-tc,  ilisn- 
ttrii-»i;  Poli-«e  neu. 

-tc  un  das  Newtrum  Sing,  des  Part,  Prt,  gefügt  —  in  Vi 
bindung  mit  ha/a  steht  das  Vnrt.  Pit.  gewöhnlich  im  Nciitrniu 
ei^i<'ht  dfts  Part.  Prt.  R*fl.:  farit-t«;  *iliml-»^  (vgl  maJiUe 
8tH.  lyS,, ,  r/„r;(«*  128^  voi»  mittuk, 
•*tamU-se  "lamt-te  (vgl.  StH.  Kriliur  78 
AM  64ß,  4".  I  52„.  %.•(  AM  677,  4",  97„  u.  a.),  *polit-ic 
(liajbtc  StH.  l(iL;,(;  pleonasÜsch  für  haßte,  haj'ac  IM«»), 
kaUttUte- 

Mit  dL-m  Niutrum  des  Part.  Pnot,  vfiir  nun  die  Mehrzahl 
<Ier  entsprechenden  2.  Peres.  Plur.  Pra?s.  Act.  bis  »uf  den 
Endcon^onanteii  p  identisch  fa.  B.  fani  aber  j'crip).  NoboB 
dem  />  hügejfnet,  wvuigEtens  in  den  Hiindschriften,  i  in  der 
2.  PL  Prs.  recht  bäußR ,  vielleicbt  beeinflusst  duroh  de«  M- 
jCeuden  Anlant,  ?..  B  etwa  durch  s-anlautende  Wörter  (*gl. 
Dahlcrup,  'Agr.  XIX.  XX.,  Hüffory,  An.  Cons.  Stud. 
31  Anm-,  der  di«  St.  Per».  PI.  auf  -it  neben  -ip  dem  Einfluss 
der  reflexiven  Formen  (nach  talcU-ik  zu  Ud-ip  iiucb  eiu  taiii) 
zuschreibt;  L.  Larsson,  AM.  64-5,  4".  X  i>.  LXV&LXVII; 
A.  MoreiMi,  A.11.  tir.  ^  1Ö8  u.  a.).  Wie  man  nun  icu  den 
PaJ'tt.  Prt.  farit,  tamit,  *potil,  katlat  ein /ai-/(«i',  lamitsc,  *pvfit*c, 
iaUtUte  bildete,  so  wird  niAii  sich  uiclit  mehr  gestrttubt  liaben, 
durch  Anhängung  Ao»  nunmehr  als  Mediopassivcndung  ou- 
geüebenen  ■*!'.  ^a  j'arip  farit,  Uimip  il^imt,  polip,  Cttmip  und 
*kaltap  11.  s,  w.  eine  2.  PI.  Prs.  Kefl.  jarit-31;  ilAinit^ic,  polU-ec, 
tamit-rc,  und  *kallat-se  zu  biideu.  Vor  dem  *  von  «  musste, 
wie  wir  (p.  11)  gesehen,  p  >  (  werden.  *liiUap  {vgl.  got. 
tathöp  >  uni.  "kaUfip)  mag  indes  schon  früh,  etwa  schon  vor 
dem  Antritt  des  m,  die  Endung   -ip  Hllvr  übrigen  8.  Pi'ms. 


63 


Dut  EftUi^iing  äf  Vorbum  reflexiv  um. 


53 


PI.  Pr«.  ad  genommen  haben  und  zu  iallif;  l-<tUU-»f  geworden  sein. 
Die  2.  PersH.  Flur.  I'rt.  fwigten  buld  dum  Muster  dfS  Pra-aciis. 
Aofdidsfir  Stufe  der  Entwickelung  wird  auch  die  l.  I'lur.  sich 
iddit  mehr  mit  der  unbeiiD«uicD  UmHcliroibung  durch  ms  bc- 
gnii);t.  Boud<.'rD  nn  ilire  fertigen  Activformcn.  die  di<;  Ge<>tält 
der  ha ndst^hrift liehen  Formen  erlangt  hatten,  das  •*•■  der 
übrigoii  M>'dio-Pa88iv> Formen  »ngehüngt  hnbea.  Verdankte 
die  1.  PI.  R*ll.  der  Einvriirkonfi  besonders  der  I.  8g.  Heß, 
ihre  Hintstehnug ,  viirde  man  •'»£  a.\»  die  iiltere  Form  er- 
wurtmii  gerade  die  -m^-formcn  der  1.  Plur.  Keil,  sind  aber, 
wie  wir  p.  4<iff.  sahen,  die  späteren. 

Nach  den  behnndelten  Vorgüngen  gewinnen  wir  folgendes 
Paradigm«. ") 

Praesens. 


lnd.Sg.1.  rpra-iuk 

<)iiinii*nik 

Icniju-mk 

fiotu-mk 

kQllii.tnk 

a.  fme 

dimUc 

Um*t 

Poli*f 

kfilUisi: 

fi.ftne 

J«ini«r 

trm*c 

Politc 

kaliatc 

Plur.  l-  f^umtc 

ifpUlUllUC 

temi<tm»e 

PoIhhuc 

k^llumac 

8.  farilK 

AimUte 

Itmihc 

PotitK 

f'kallaUk 

9.  [ante 

ildnaao 

IcmjaBf 

yo\aae 

kallate 

Inf.      tu*»o 

Aituxne 

Ictnjniu 

]>olllK 

kitUatc 

C'atg3t;.l>  fffnuiik 

dAmumk 

leinjuink 

l'olunik 

kgllomk 

S.fariK 

äömiK 

Irmiic 

/•oli$a 

kallüe 

S.  briKi 

'l^iaisc 

tetaiK 

Coline 

kallite 

Flpr.   l.farimK 

(Umimcc 

IrmimK 

Polimsc 

kaUim»! 

%farüsc 

(t^Mitac 

Itmittf 

/totilec 

kalliUc 

8.  (wtto 

(MlBML- 

Umbc 

roliM) 

kallUe 

laiper.  Sg.  far-ic 

dim-ic 

lr«t-tc 

/irfi-fc 

Mia-K, 

Prsuteritum 

ItMl.S?>  l>  fin*mk 

,     ilänifuiiik       tQinlhuiüc 

'i.ßrUe 

Aiia/-i4C 

tam/nac 

3.  fiyno 

dtSnir>»u 

UniPiwi 

P 

.  \.  f&rtmu^f. 

d^m/'umsc     (^m^duc 

i.  fiml-K: 

it^m/fia-ti:     ti>m}'ut-»e 

■ 

ft.löni»c 

d^iafiuü 

t^mlhiM 

•  LHe  gCBpcrrl  g«drackt«ii  Varm«n  iiud  der  Znu-ai-h*  KCKctiüber  <l»m 
Pandigni»  p.  M  f. 


Pr« 

toritam. 

Coiy.Sg:.  1.  rjriimk 

dänipunik 

Ulli  F"»  nie 

S.  f^rite 

däm^Uc 

rnn/üc 

S.  feriira 

diSni|'i<o 

tcmßiiH! 

Plur.  I. /Ürinwo 

iUm/>imfr. 

(«m^inuc 

i-fifitlC 

dimf'HK 

Icm/iiUe 

8.  PiSriiic 

dlSinf>i«u 

l«!ml>ii(;. 

IVrt,  Pr»t.    farit-K  d^mt-»c  tamit-se,  («ml-sc  u.  e.  w. 

Das  Part.  Frss,  Refl.  habe  ich  nicht  im  Faradigr 
aufgofUhrt-  J<'oi'fflclt  kijiinte  e«  sehr  alt  sein.  Ich  habe  es 
aber  isländii>cti  kthI  Thoiiiassagn,  II  Teil,  316,^  gefunden  in 
oftanitü  und  bier  Hcheiiit  ea  in  NacbabtDung  lateintsch- 
gricchiscber  Vorbilder  entstanden  zu  sei« :  t  ynngr  ntrS  >/finiin 
HtHa  Pott  vmik  oUandis.  Im  Norwegischen  bringt  schon  das 
Spea  reg-,  die  gelehrte  Abhandlung  über  die  Pflichte»  des 
König»  UDil  seiner  Diener,  ilie  beiden  Pari.  Pr»!S.  Rcfl.  rei- 
itandts  165,,  und  iMlgande:  141,, ,  aber  auch  norwegisch 
scheint  es  nur  aaHhulfswcise  verwandt  zu  sein,  mir  ist  es  er»t 
wieder  im  Dipl.  Norw.  11717,  974  in  ijfiraiuUe  vom  27.  Marx 
1493  aufgerallen. 

Kach  unserer  Untersuchung  hat  sich  als  iirsprDngliche  R&- 
flexivenduiig  -nir  für  lUo  1.  Pers.  Sg-,  -"c  für  die  flbrigcn  Formen 
ergeben.  Noreen,  Gntr.  f,  g.  Ph,  1 433.424.  ruckt  die  Entstehung 
de»  Uedio-Passivs  ins  10.  Jalirbundert  und  setzt  neben  '«li  (»ik) 
eine  tündung  sn  fm'n  /  ,in.  Er  begründet  dieae  letzter»  An- 
nahme nur  durch  den  Hinweis  auf  ai/ri/ttipU  (»schw.  tentafiia.) 
'starb'  (Högby),  dessen  »  aus  -*im,  -•«(,  -*scb  entstunden  sei. 
Nun  ist  mir  aber  von  einer  Kfflcxivendung  -*»  resp.  -ma 
(w«  &  iHc«)  uirgendii  eine  unzweideutige  Spur  bekannt  geworden. 
Zudem  sind  diese  inschrirtlicheu  Formen  auf  •n  —  etwa  ein 
Butscnd  entapit,  eniap%u  (z.  B.  mtnp!«,  mtp  R,  Dybeck,  Sveiiaka 
Runiirkunder  Nrr.  82,  Ö5.  32  u.  a..  enlapiis  Ijilje^gren,  Run- 
urkuuder  851),  fiiar  hriU»  M<iria  Liijegren,  R.  U.  1978  u.a.  — 
sämmtlich  in  den  jüngsten  Runen,  den  punktirten,  eingeritüt, 
können  also  nach  Noroen,  Ad.  Gr.  32  n.  a.,  ent  »m  das  Jahr 
1000  entstanden  sein.    Unsere  Untersucliuiig  hat  aber  ergeben, 


5S 


Die  Entttehnng  dea  Twbnm  raflexiram. 


66 


dsss  eine  B«ibe  vod  ReflaxtTfonuen,  z.  B.  die  1.  8g.,  mehrere 
Jahrhnoderte  fiüher  entataaden  sein  mtiBsen,  und  die  Mehrzahl 
der  übrigen  Formen  wahrscheinlich  frfiher  entstanden  ist. 
Und  da  wir  schon  in  den  ältesten  Handschriften  die  Neigung 
fanden  (p.  80  ff.  S3  f.),  c  Ton  -nc  im  Satzeandhi  schwinden  zu 
lassen,  so  schreckt  mich  das  Vorkommen  solcher  blossen 
-«-formen  auch  vor  vocalischem  Anlaut  nicht  ah,  diese  in- 
schriftlichen  -s-formen  ebenfalls  anf  sc  zurUckzufllhren.  Je 
mehr  noch  Schweden  zu,  je  frühere  und  allgemeinere  Yei^ 
breitang  haben  diese  -i-formeD  gefnnden. 


Bertin. 


Im  December  1889. 


Inhalt. 


Einleitung.    Die  benutzten  Huidiohrifleii  und  Auagabsn; 

I.  Isländische  Handichriiten S— 7 

n.  Norweg^iBche  Handsohriften 7—10 

Abhandlung:   Baa  Uediopauiv    und  die  SapArUtiva  im  Weat- 

nordiKhen 10-'S6 

I.  Die  Schicksale  der  Uediopaasivendang  -lo  in  den  i*liiii- 

dischen  Handschriflen 10—80 

1.  Entwickelung  der  Endung  h  ^  ec  ^  c 19—86 

A.  tc  an  stelle  von  zo  (tse) IS — U 

B.  Das  Eindringen  von  t  an  die  Stelle  von  ■     .    ■  18~S6 

a)  Überaicht  über  den  Stofi 18-19 

a)  E  an  (teile  von  b,  ms  der  Endung  des  Uedio' 

pauivs IJ— 17 

ß)  z  an  stelle  von  s,  SC  der  Saperlati vendungen  17 — 19 

b)  Erklärender  Teil 19—25 

n)  Die  Endung  -tc 19—30 

ß)  Schwund  des  auslautenden  Consonanten  c 

im  VerbumrefleKivum,  t  im  Superlativ   .  20— 2S 

I.  Die  9.  Pen.  Sg.  ReH.  +  1>ä     ...  91— S3 
II.  Sonstiger  Schwund  des  auslautenden 
c  der  Kediopassivendungen  in  den 

älteren  Handschriften     23—94 

III.  Allgemeiner    Schwund    des    c    der 
Endung  -zc 94 

IV.  Schwund  des  auslautenden  t  im  Su- 
perlativ     24-96 

9.  Übergang  der  UediopasBivendang  z  in  zt,  st    .    .    .  25—30 

A.  Übersicht  über  den  Thatheatand 25—27 

B.  Erklärung 97-30 

II.  Schicksale  der  Uediopassivendung  in  den  norwegischen 

Handschriften 30-37 

III.  Die  ersten  Personen ■ 37  -44 

1.  Die  1.  Pers.  8g.  Heil 37-42 

A.  Isländisch 37     40 

B.  Norwegisch      40--41 

2.  Die  1.  Pers.  Plor.  Keil 42-44 

A.  Isländisch 42-43 

B.  Norwegisch     43—44 

IV.  Zur  Entstehung  des  Verbum  roHcxivum 44  -  55 


unick  »n  A.  Hastn  Ib  Bliiib 


ACTA  GEEMANICA. 

Organ  für  deutsche  PMologle 

beraoBgegeben 


nm 


Rudolf  Henning  tmd  Julius  Hoffory. 
Band  lU,  Heft  S. 

Die  Hvenische  Chronik. 

•  Yoii 

Otto  ILiüitpoIt  Jlriozelc 


c^-O0C^ 


Berlin, 

Mayer  &  Müller. 
1892. 


Die  Hvenische  Chronik 

in   diplomatiBchem   Abdruck   nach   der  Stockholmer 

HandBchrift 

neM  den  Zeugnissen  Vedels  und  Stephanlus 

und  den 

Hvenisclien  Volksüberlieferungen 

herauBgegeben  von 


Otto  Loitpolt  Jiriozek. 


i 

Berlin. 

Mayer   &   MtiUer. 
.     18M. 


Vorwort 


Die  Hv«iu«clie  OLronik  wuidu  xuiu  cnteu  MaIv  von 
Svend  Grundtrig  in  Danmarks  gamle  Folkeviser  (DgF)  I 
(1853)  S.  38—44  iiadi  der  Kopenhagen  pr  Hniidiidirirt  lientus* 
g<.-gvt>cR.  Bvroits  in  den  Naclitriigeii  eu  cl<!iusi-lb«ti  Bande  S. 
423  machte  Grundtvi^  auf  eine  von  ihm  übersehene  Notir. 
Mtilh*>chs  (Bist.  Tid*«kr.  1843  IV  138)  Oliev  eine  Stockholmer 
Han.ischrin  d«r  H».  Clir.  aufiiiL-rkünm.  In  DgP  III  (76Ö  f.) 
kam  er  aof  diese  Stockholmer  IlandHcbrift  zurUck,  erkannte 
in  ihr  das  Original  der  Kopenhagener  und  üuaserte  sich  Qber 
ihren  Wert  dahin:  'sie  gibt  uns  z«'!ir  nur  v'mv  niittolmSssigt; 
Abschrift,  die  Kopenhagener  jedoch  noch  weniger,  nämhcli 
«&••  Hchleuderbafte  Abschrid  jener.'  Doch  musste  er  sich 
dikmit  begnügen,  dii-  wichtigsten  Lesarten  mitzutoilcu. 

Eine  neue  Ausgabe  der  Ht.  Chronik,  welche  den  ältesten 
o&A  erreiclibaren  Text  zum  ersten  Male  vei'üffentlicbt,  dOrfte 
dmher  nicht  liberfltbsig  erscheinen.  Erinüglicht  wurde  dieselbe 
ht  erster  Linie  durch  die  Güte  des  Hrn.  Grafen  C.  Sooittiky, 
Oberbibliothekars  der  Kgl.  Bibliothek  zu  Stockholm,  der  nicht 
dar  die  Zosoudung  der  Handschrift  nach  K<ii)enhdgeii  gestattetv, 
soadorn  auch,  ab  sich  der  Druck  verzögerte,  den  Termin  7.u 
ihrer  Senütmng  bereitwilligst  verUingerte.  Der  Herausgeber 
hui  hicfUr  auch  an  dieser  Stelle  Hm.  Grafen  Snoüsky 
setneo  aufrichtigsten  und  ergebensten  Dank  auszudrücken,  der 
in  gleichem  Kasse  auch  Hrn.  Universität»bliotbekar  8.  B  i  r  k  e  t- 
Smitb,  rter  das  Gesuch  um  Übersendung  der  Handschrift 
gütigst  nnterstfitzte  und  die  Benützung  dursellien  dem  Heraus- 
gcber  in  jeder  Weise  erleichterte,  gebührt, 

Kopenhagen,  den  18.  Pebnmr  lSii2. 

Der  Herausgeber, 


Einleitung. 


Die  Hvenische  Chronik*)  ist  uns  in  zvei  Hand- 
•cliriften  erhalten,  der  Stockliolmer  (S)  und  der  Kupen- 
hageoer  (E). 

1.  Der  Handschrift«nband  der  kgl.  Bibliothek  zu  Stock- 
bolm  /irw.  M««fc.  i:.  a^.  in  4"  (19- 7x15 -7  du)  entliält 
nebrere  orsprönglich  aelbststündige  Papierhandscbriften,  die 
durch  ZuidUimieDbindeii  Ter«inigt  worden  sind. 

I.  Auf  iöü  uu|>ugiuiertea  Seiten  (in  10  Lagen  m  8 
Bt&Uem)  steht: 

a)  eine  düoische  Beimchronik,  die  mir  Hr. 
Axel  Olrik  rreoDdlichst  als  Jrer  Berthnlsong  (f  1569) 
rim  oiu  dan»ke  kon^r  (gedruckt  in  O.  Bang,  Sämling  af  ad- 
«kÜlig« opbjggelig«  ug  nftttge  Materier  [1743— 47j  II  170— 9S 
S38— 8S)  nachgewiesen  bat. 

Die  Retuichrouik  bi^gtitnt  auf  Bl.  Ü  (Bl.  1  leer)  und  endet 
auf  Bl.  74  r.  (8.  147):  74  v.  (S.  148}  und  Bl.  75  sind  frei;  die 
Handschrift  tot  Ton  einer  Hand  nm  1600  herum  geschrieben. 

b)  Ein  Prosastück;  Om  lUe  Meeti^e  Höre  KrigHier"' 
(bic)  OfA  yWcA  fom  t  fonlum  äage  ere  vddragne  äff  Danmareh 
metl  feaheti  oeh  ttrie  tjUr  Krt^»  leUx.  Dieses  Prosastflck  steht 
ftof  Bl.  76—80,  doch  sind  Bl.  79  v  und  80  t  leer;  die  Hand 
ist  eine  andere  als  in  a,  jcdoob  ungefUhr  gleichzeitig;  daes 
dieaes  ProsaatUck  keine  selbsl^tHndige  FIaiitli<chrift  gebildet  hat, 
gttbt  daraus  horror,  dass  es  in  einer  Lage  begiuut,  deren  erste 
drei  Seiten  nmih  von  der  Beimchronik  geftillt  werden.  Diesw 
u.  W.  ungedmckte  ProsastUck  ist  ein  kuner  Auszug  aus; 
£n  teJKfiri/l  aß  giimblt  kr/ftmickfr  om  nogle  ilaatft  jotk  oek 
klfdimffer   (Ohr.    Pedersen»   Danske   Skrifter   udg.    af  C.  .T. 


')  Der  Nune  i*(  iticbt  hatK^Kliriftlich  bewagt,  kotiimt  jedoch  bei 
r«d«J  «B„  vor. 


VI 


juacztx. 


Brandt,  V  334—53),  welches  Werk  nach  Brandt  (1.  c.  S.  538) 
im  j.  1631  von  C%r.  P«*<IerseD  Terf»«'t  woHcn  ist. 

2.  Eino  finden;  Üdschr.  von  IH  unpagi liierten  BlStteni' 
(in  zwei  Lagen  8 -f*  10  B'O  onthält  ein  däiiiHche<i  Lied  von 
der  Eroberoiig  Calniars  durch  Kmtinn  TV  (1611)  in 
150  uiimeriertpD  Strofen  mit  dem  Kefrain:  Saa  Uihrr  hau 
Caimar  tiiii  ffma  ttnder  Itanmareh  (in  verschiedenen  Variationen). 
Dm  Lied  beginnt  auf  dem  itweiten  Blatte  (dessen  RUckseite  firei 
ist)  init  dem  weitläufigen  Titel,  der  die  ganze  Seite  filllt;  Aa* 
letzte  Blatt  ist  frei.  Die  Handschrift  fallt  in  die  erstun  Jahr- 
xehnte  dei«  17.  Jhd».  Auf  die  Vorderseite  des  frei^hliebenen 
ersten  Blatte«  hat  eine  fi-emdc  Hand  ein  latetn.  Citat  ans 
Polyb,  lib.  fJ  m/U  gesetzt:  Augenzeugen  seien  die  bebten 
ßeschichtsschreiber.  —  Das  Lied  wird  (nach  Klitteil.  A.  Olrilra) 
in  DgK  aufgenommen  werden. 

3.  Eine  andere  Hauduchrift  enthält  die  Hveiiisohe  Chronik 
auf  16  anpaginierten  BtiUtern  (in  den  Lagen:  6 -|- 8-)-6 -|- 3  Bl.); 
durch  Einfallen  ist  ein  8  oni  breiter  Hand  gei^hafien,  der  an- 
h«tschriebon  ist ;  das  leiste  Blatt  ist  ganz  frvi.  Die  HandBchrifl 
ist  ron  einer  Hand  geschrieben,  <Iie  wol  jünger  ist  als  das  in 
der  Nacfasolu^fl  genannte  Datuw  1603,  aber  keinesßilU  Über 
die  crete  Hälfte  des  17.  Jhds.  reicht;  Gnindtrigs  Anualuno 
(DgF  ni  769  a),  die  Hdsclir.  stamme  aus  der  zweiten  Hälfte 
des  17.  Jhds.  kann  nicht  richtig  i«ein.  8  ist  also  nicht  das 
Original  ron  1603,  sondern  eine  Abschrift. 

In  der  Hditchr.  hat  eine  jüngereHand  VerbeBserungen 
vorgenommen:  sie  fügt  Inlerpnnctiontaeicheu  (3„,,,,  5,,,  U,,), 
vergossene  i-Punktv  und  ö-Striche  (19,,  |l,j]  —  1,,  4,,,  12,) 
hinzu,  frischt  undeuthche  Buchstaben  auf  (1,4).  oder  ändert 
ihre  Form  (l,j,  3,,,  10,,.  11,,,,»,  12,,  !4,s :  alles  gotische  e 
[der  form  nach  etwa  durch  n  wiedentugebenj,  die  in  lateiniscb« 
e  verwandelt  sind;  das  u-zeicheo  musa  der  jüngeren  Hand 
lästig  oder  schwei'  leebar  gewesen  sein ;  ein  System  ist  jedoch 
nicht  befolgt,  dt-un  alle  übrigen  e  (dh.  u)  sind  tinverändort 
geblieben);  1,  ändert  sie  itngU  zu  rtögeÜ;  4,,  beseitigt  sie  eine 
Dittographie ;  11„  ,  schiebt  sie  je  ein  Wort  ein,  was  sie  auch 


9,,,  15,i,  l»,  heab«i<:htipt  zu  lialien  scheint:  endlich  »tAmmt 
dsM  Marginale  S,,  Ton  ihr.     Au«  den  Schriftxügen  des  Margi- 

l«e  oiid  der  Giaschäbe  euUiiaiint  mau  da»  Recht  von  einer 
itin^<^r«n  Hand  ku  reden;  an  der  hiebci  Terwcndcton  geliilicti«ii 
Tiutu  «.-rkonnt  luun  auch  mit  Sicberlieit  jeuu  anderen  unindivi- 
dnelleD  ZuHÜtz«,  Andomngon  etc.  aU  der  jQng.  Hand  zagehörig. 
8cliwierigkeiten  macht  die  Zuweisung  der  ZusStzc  13,,,  3&„, 
S7,j,  28,  und  dprAndening  von  ö  bu  c  3,,:  die  SchriftzQge 
stimmen  xu  iler  jängvron  Hand,  die  Tintu  ist  jedoch  t^ine  andere, 
von  jener  der  Hdechr.  kaum  zu  unterscheiden;  diene  Ghnippe 
nenne  ich  H'  (H'  ^  jöngei-e  Hand.)  Da  indes  die  Aiidening 
u :  e  unmöglich  vom  umpr.  Sclireiber  kann  Tor^cnommeu  worden 
sein,  da  femei'  die  Zusätze  H'  in  der  Absdirit^  K  sich  nicht 

den,  kann  nur  an  eine  fremde  Hand  zu  denken  ^in.  Ob 
lOS«   dieselb«  ist  wie  H-   —  diu  Schriftzägo  Hprfrcheu  dafür 

oder  diese  Änderungen  ron  einem  anderen  Individuum  her- 
rßliren,  Iftsst  sich  nicht  entiKheiden,  ebensowenig,  oh  die  Bin- 
tragttog«!!  TOD  H*  jeneu  von  H'  vorangchon  oder  folgen; 
die  Abachrifl  kennt  weder  H'  noch  H"  (s.  b.  IX)*;  die  ver- 
schiedene Tinte  beweist,  das-'«  sie  nicht  gleichzeitig  erfolgt  sind. 
U.  Die  Kopenhagener  PupivrhandHchrifl  IHM.  Univ. 
Ilamt.  Aää.  107.  fol.  enthalt  auf  7  Blättern  (1  eingelegt  -f- 
eioe  Lage  von  6  Bl.)  die  Hreniscbe  Clironik  von  einer  Hand 

CBt»  dem  S4.-h1usH0  dos  17.  Jhds.     Nach  dieser  Hand^clirifl  ist 
äie  Hv,  Clir.  bei  Grundtvig  a,  a.  o.  buchstabengeti-eu  (jedoch 
tinter  Durchfühniug  der  I)gP  I  8.  VI  f.  auseinandergesetzten 
Nonnatisierongspi-incipien)  ahgedmokt.**) 
I  Das  Verhältnis  beider  Handschriften  zu  ein- 

ander h«t  schon  Grundlvig  wkaunt:  K  ist  eine  Abschrift  von 


M1U 


•I  lianua  wgibl  aicb  sucli  die  verhlltnitiniUdif  »pit«  Kintr«i;nti^«- 
<«it  i!«r  h«iiJeii  GmppoD. 

")  An  Kclilcm  •Ins  Abdrucko«  h«bo  iofa  nur  tiuiuerkl.  it»*«  ST,,  var. 
«  in  der  Hl.  hcU^ked  irtAht  (()r.  AmlcAm),  und  Or.  bei  (in  Ü4,  tcr^umt 
bat  tn  bemerken,  ilw«  M  über  >ler  Zeil«  (von  iler««lt>eii  Haml)  DAChf^etrftK«» 
i>t;  Kltinigkcitro,  wie  Ana  idi  hie  und  lU  AtcicAen,  et  \\.  9.  tu  \ooen 
|kwh*.  w»  ('r.  ArilrArn,  tt  u»w.  Ueit,  flbergeba  ii4). 


a  HicfÜr  hflbon  wir,  worauf  bereits  Ör.  (DgP  III  770» 
Anm.)  hinweist,  einen  graplmclien  Beweis:  ftlr  miuUn«/«  38, 
liat  K  muftcftUi;  das  ist  eine  Conjectur  von  K,  veranUitist  d: 
durcli  datiH  dvr  Laiigstrioli  des  p  in  p'ia  SH„  tief  lierabgi 
ist  und  zwisctieu  mu  und  k ... .  durcligoht,  sodass  »tufk . . 
zu  stellen  scheiot;  das  war  natürlich  unverstöudUcJi  und  g*b 
Anlfts»  tn  der  Oonjeinur.  Diesem  graphischen  Beweis  kann 
noch  ein  jiwi-itor  hiozugefugt  werden:  die  Jfeile  &,,  fehlt  toU- 
stiudig  in  K,  da  G,,  ebenfalls  mit  fi-uäe  beginnt;  diese  Aus- 
lassung sntzt  8  als  Vorlage  fQr  K.  voraus.  Endlich  könne» 
iu  divsvm  Zusaminenbange  auch  jene  Fehler  von  K  in  Betracht 
kuinmeu,  die  auf  falscher  Lesung  vun  eiii/,ehK-u  Buchstaben  be- 
ruhen :  das  (  erscheint  in  S  oft  nur  als  kurzer  Strich,  der  lei 
verkannt  werden  kann,  namentlich  It  ist  oft  von  n  kaaut  2U 
uutvr»cheiduu :  daraus  urkliircii  sicli  die  falschen  Lesartea  /ii 
für  litt  18^,  nogm  f.  non^t  19,^,  huUcken  f.  hnUehit  ai„ 
umgekehrt  kann  daher  ein  anderer  Buchstabe  auch  als  t  aa^ 
geüwst  worden;  so  crklürt  »ich  die  morlcwürdigc  Porm  d 
doAorg  filr  Caiheidtburg  (heute  Karlmja  ausgesprücb«n), 
sinnlose  Eff(er  16,  für  o/Wr  u.  dergl.  m.  —  IMe  Abschri 
K  mniü  eine  höchst  schleuderhafte  gciiauut  werden;  ganx  ab- 
gcüebfu  davon,  dass  der  Schreiber  sich  nicht  streng  au  die 
Vorlage  liält ,  sondern  Wortforinen  und  Constructionen  varii 
bzw.  modernisiert,  lässt  er  sich  tlie  gröbsten  Versehen  n 
Auslasäuiigoii  zu  Schulden  kommen,  durch  die  ganz«.'  Satze 
siimtos  werden:  man  vrgl.  1  var.  ,„  3  var.  ,,  6  var.  ,,,  10 
var.  „,  „,  12  var.  ,^, ,,,  22  var.  ,„  27  var.  ,o,  27  var.  „.— „ 
u.  a.  to.  Diese  Schk'uderbaftigkoit  schliefst  uatflrlich  nicht 
aus,  das«  hie  und  da  Zusätze  gemacht  und  Bcsst^rungen  vt-r- 
Bucht  worden  sind:  vrgl.  5  var  ,,  9  var.  „,  15  var.  ,.,  83  var.  ,„ 
u.  a.  m.;  mitunter  mögen  dictse  Verbesserungen  das  Kichti 
treffen,    kritischen  Wert  haben  sie  jedoch  natÜrÜch  nicht. 

Die  Abschnfl  K  wurde  von  S  genommen,  als  darin  H 
und  H'  noch  fehlteD.    Betrachtet  man  nämlich  die  in  Pragi 
kommeuden  Fälle   von  H',  so  stimmt  K   allerdings  zu   1^' 
mgeU  (H*;  «ögU  H'j  und  hat  4,,    die  Dittograpliie  htiiieixn 


EISLBITUN«  rX 

(das  erst«  Ton  H*  diu-cfastncben)  vennieilei).  Ab«r  K  hat 
aberhftupt  iibi^rall  M'fftt  für  nö^  (S),  uud  vermeidet  such 
15,,  oßtl  !!:>,,  di«:  Dittographie  vod  S,  ohne  durch  eine 
Stnöchung  veiunlasst  tu  a«in.  Ditgegen  fehlt  der  Eineoliub 
TOD  H*  11«  in  K  und  jeu«r  11,  ist  wol  von  K  BflbtitsUiDdie 
Tori^eDOiiuiien  wonlen,  wi«  die  umgekehrte  Wortatellung  watu'- 
«dieiiüicli  macht;  £  ergänzt  aaoh  ohue  Vorgang  niituutei- 
onenthebrliche  "Wörter  (s.  oben).  W«s  H*  bi-trifft,  so  stimmt 
K  27,«  uiid  ÄÖ,  zu  H^,  aber  diiMo  Päfli!  beweisen  niclits,  da 
K  diese  unenthehrHchen  Zusätte  »elbstHtändig  gethan  haben 
kann,  spcciell  zu  28,  vrgl.  SS^,  wo  K  selbsUtundig  da«  Gen. 
5  binzuguliigt  liat;  dag^ea  fetdt  In  K  der  Zusatt  35,,,  und 
13,,,  wo  der  itangel  eine»  PQss.-Pron.  besonders  fllblbar  \«t. 
Iiat  K  vor,  H'  An:  ein  klarer  Beweis,  dasB  K  H^  noch 
nicht  Tcirfiuid, 


Ueber  die  bei  vorliegender  Ausgabe  b«folgt«n  Grund- 
täix«  ist  folgendem  zu  bemerken.  Die  Blattzahleu  von  S  und 
K  Htfheo  am  l.  bzw.  r.  Bande.  Der  Text  von  S  ist  in  diplo- 
matischem Abdruck  wiedergegeben,  so  genau,  als  e&  die  t}-po- 
graphiscben  Mittel  suliesseo.  Da  die  Zeilenlänge  der  Hdscbr. 
sich  in  das  Pormat  di»  Buches  eiiit^gl«,  ist  sie  bvibvhulton 
«nrdeoi  der  Nachteil  der  unschönen  Unregelmässigkeit  wird 
durch  da^  Vermeid Uchwerden  der  ebenso  unschiineo  und  weit 
«töreodereu  Zeileustriche  aufgewogen.  Die  luterpuuctioii  der 
Hdscbr.,  die  mitunter  recht  wichtig  ist  (vrgL  SS,^  und  rar.  16), 
Ht  heibebalten  worden;  bei  der  Leichtigkeit  des  Textes  ist  au 
St«Uen,  wo  sie  minder  richtig  ist,  ein  Uissversländnis  nicht  tm 
InfBrchten;  nur  wo  besondere  Qründe  dufiir  sprachvu,  ist  »om 
Hcniaitgeber  eine  Interpunction  ergänzt  worden,  worüber  die 
Anmerkungen  Rechenschaft  geben.  Kbenso  ist  mit  der  Hdschr. 
di^r  Ctiti^TSchicd  von  Mignski^ln  und  Uimiskeln,  f  und  s,  J  und  I 
bstgehalten.  Componierte  Wörter,  die  in  der  Hdschr.  getrennt 
feschrieben  sind,  wer<)en  in  dem  Abdruck  ebenso  beibehalten  *) ; 
diK  UogcQteil,  dass  zwei  Wurtei-  /.usoimniengeschrioben  »ind. 

10,«  kein  Sjiy^BpDUiigMtricb  hinUr 


X 


JI&IOKBK 


kommt  nur  S3,^  vor,  wo  das  Congloroerat  der  Yerständlichlteit 
halber  aufgelöst  ufi«)  in  den  Aiimerkangen  darUber  Kerlioiiiitcliaft 
gogeben  ist.  Mituut«r  kann  o«  Kwoifelhafl  sein,  ob  da«  Spatium 
in  hinein  Wort«  zufällig  oder  beabsichtigt  ist;  der  Abdruck 
befolgt  dns  Priticip,  in  solclien  Fällen  daa  Spatium  zu  belassen, 
wenn  üio  Tri'uoung  zwei  CoiiipositioDst«ilvu  entHpricht-  —  Ft^bler 
der  Hdfichr.  sind  in  den  Anmeikungen  als  solclie  bcisuicltni^t *} 
und  rerbeuert;  nur  fehlend»  Punkte  llber  i  (j)  und  Strich« 
Über  6  "*)  sowie  iihul.  Kleinigkeiten  »iinil  in  dem  'YcxXe  ergjinzt 
worden  (doch  unter  ausdrücklicher  Angabe  in  d^^n  Anm.).  — 
Vollütündig  kann  kein  Abdruck  die  KandiH-lirift  ersetzen:  so 
mu»Hten  au»  typographiüclien  Kücksichtcn  der  Bogen  Aber  u 
und  die  zwei  Punkte  über  >/  (das  Fehlen  d«rsölbeu  in  der  Hs. 
Terzeichnen  die  Anra.),  sowie  Querstiiclie  über  Zahlen  wegfallen; 
ebensowenig  lieasen  isic.li  die  Ligaturen  von  fk,  fl,  ft  u.  s.  w. 
wiedergeben.  Die  grÖBste  Veränderung  liegt  in  der  Anwendung 
lateiniücher  liurhstaben  ffir  die  „goti»clien"  („deut9cben*')der 
Handschrift.  Alk-Eigenboiten dir Hdsflii-.,Oorrecturen, Rasuren 
usw.  finden  sich  in  den  Anmerkungen  verzeichnet;  diese  werden 
im  Verein  mit  dem  Texte,  auf  dessen  Correctur  ich  die  grösste 
Sorgfalt  verwendet  babe,  und  in  den  kein  Strich  eingetragen 
istf  ohne  €la,ss  darüber  in  den  Anmerkungen  Uecliensebaft 
gegeben  wäre,  die  Handschrift  hoffentlich  so  weit  reproducieren. 
als  AB  mit  den  gegebenen  Mitteln  erreichbar  war***). 

•j  Nicht  geachehcn  ist  ilict  bei  rdn  orthOBTaphUchen  Fehlern, 
da  «ich  biet  eine  OrenM  schwer  xiehen  lüsst;  so  künate  man  thyrannnj 
SB,  wol  «icher  als  Fehler  liutrachtcn,  jweifelhiifler  »imi  seLon  die  »wei  ü 
hnückiitt  83,,  lt.  ci.,  iin<)  gnr  Fehler  wie  n  für  u  nnd  in  den  altdait. 
Hdaohr.  uni)  Drucken  so  häufig,  dnsi  iiiad  hierin  fuil  eiue  vom  Ciua 
MactioniHTle  Recht ichreibungzii  lehcn  hnl.  Über  ■iiöuilige  SoluMibuii^eo. 
ilie  leiU  hIi  iiulividuolle,  teilii  nln  lüalp^utiBohe  EigeobeiUii  de»  Suhreitier« 
KO  betrnclit^u  sinJ,  geben  liit  Anmerk.  .\askmifl;  vrgl.  «u  2,,  1,.  -1,„  u.  o. 

"*)  itiN!vit:hnct  Bj  si>  schreiben  die  IKiii«ii  nodi  heule  ilir 
Druuk-a  {n) ;  du  sich  typogmphinch  die  genaiie  Wieiicri.'abe  erreiuhcn  lie«», 
xog  ich  r»r  diu  Zeichen  6  zu  hchnlten,  ilnmit  ilcr  (nllerdings  rdn  iuuorlinli«)) 
Untcrscbiod,  den  die  Udschr.  xw.  6  iind  o  mnchl,  nicht  verwimht  wUrd«. 

**')  Till  Zueifeln,  die  Imj  Äbweicliiju«*n  dor  von  Onindlvig  \\V 
m  78P   f.    mitgeUilton  Lesnrlen    von    vorliegender  Au«g«l>a  «nl«tehen 


m 


ErXLEITI.TNG 


XI 


TJa  bisiier  die  Hveuische  Chronik  nur  in  dem  Text  K 
brkatint  wnr,  glaubte  ich  die  VitrüiBten  von  K  vollstUadig 
mitteileu  zn  sollen;  dornt  du  alle  UDti'rsuchuitgen  über  die 
Obronik  sich  auf  den  Text  K  grfindea,  musA  es  la  den  Wünsctien 
Jedes  Fontcber«  auf  diesem  Gebiet«  lief;eD,  Hieb  bei  jedciu  Citat« 
ftbotzeagen  zu  kSnin-n,  ob  und  inwiewüit  der  vorliegende  Text 
eine  Andernnjt  brüi)^.  ohne  selbst  dif  llUhe  der  CoUationimng 
m  baben.  Die  Orundsütze,  die  micb  bei  der  Milteiloag  der 
Varianten  gvlviw-t  habvu,  sind  folgende.  Rein  ortbograpliiüch« 
Variaat«o  sind  nicht  aufgenoromeo,  ausser  bei  de«  Cigennumen, 
da  diese  bei  den  Untersuchungen  nach  der  Quelle  der  Chronik 
ein  wichttgea  Uateriui  gebildet  babon  (<lic  nia  graphischen 
Tari«iit«o  zwischen  f  und  s,  h  und  c,  .1  und  I  sind  nicht 
berSdcstchtigi).*)  Ebensowenig  sind  Varianten  von  gleicfa- 
i>erechtigteß  Wortfonncn  mitgeteilt,  wie  Var.  zwischen  Aa»i  und 
AmtiHm,  (Um  und  dmitem,  ii^e  und  ttagel  (dass  I  rar.  ,,  hjs.'k^ 
mit(|;etettt  ist,  erklärt  sich  a<ts  dem  besonderen  Verhältnis 
der  Stelle  s.  Anm.  za  Zeile  6),  xwiscben  zwei-  und  drei- 
lilbigen  »chwachen  Pnr>teritis  x.  fi.  herttte  und  hertiUii«,  talte 
und  taietU  u.  s.  w. ;  hingegen  sind  alle  syntactischeu  Varianten 
(ndi  wo  der  Spraohgebraucb  im  Düiiiüchen  keinen  Unterschied 
macht,  wie  z.  B.  in  der  Anwendung  der  Singniarfortn  des 
Verbutns  für  den  Plural  u.  äliul.)  mit  aufgenommen.  Ab- 
weichungen der  Interpunktion,  worunter  ich  auch  die  Anwendung 


kÖBsten,  «■Toibeagen,  bemerke  ich,  Jam  &Uc  AbwMcbung«n  a.  a.  u.  ent- 

witdar  N<>nakliMertui|[ea  uder  Fehler  siiul;  amilrüoklieh  *ei  borvar^^lwrben. 

ilw*  fblgeuJe  An|^b«ii  (trumllvign  fidscli  «nd:    1»,,  II*.  tltr  4er  imle 

ll*r.  lief  iitde).  IS,,  offair  (Or.  offuer\   18,,    ägd  (Or.  ilflJ.  beBonJoi-« 

boTTun-vliab«])),    18,,    iiiti^/ligf   (Ür.    manJflige),    ^i    bmigrtt   (Or. 

hiuigrrtt).    25,    Htirff/<  («r.    rtratfV),    28,    muit«i«f«    (Or.    muektnede), 

se, ,    Uaitdien  (Ör.  Auücfte»«),  »,,  Hucnn  rrgl  «L  Anm.  (Hr.  ifu«I»it). 

-  i>ie  ltiolilit(kci(  meiner  L«»DnK  warilc  mir  dnrub  eine  Collationieniug 

irr  bntr.  HteUeti  in  Stockbnim,   vfilcho  Hr.  Ortf  C.  Sooiliky  auf  meine 

BiUe  götigrt  v»ni<linwll  licm,  bOKtüCi;^ ;  alt  ich  auf  j«u«  A)inilidinn;^u  »iif- 

BUtfcMm  wurde,  wnr  nämlicli  <li«  l]nn(b>cbri(l  aiehl  mehr  in  iDrin«n  Hümlon. 

•)  De«  PhndpM  halber  «i  hier  nachfeuagcti,  »1»«  T,  K  Sigei^ 

lte<m  tial  ^K«rft««na  SV 


XII 


JIRICZEK 


von  Klammern  rechne,  sind  uidit  aufgcuoinnK-B,  ausser  wo  sie 
ein«  ftinn««abweichung  verursachen.  —  Die  Variaot«»  sin«!  in 
dar  »c]ir«ibuDf!  der  Hauilsclirift  mitgeteilt.  — 

Aaf  eines  möge  noch  liiugewiewu  werden:  nicht  selten 
steht  in  K  hvilche  Hlr  hvUe/ien  und  fivilcJieä :  die  grosse  Häufigkeit 
der  fäll«  lüHHt  nicht  zu,  nn  Schreiblelilcr  zu  denken,  trotxdom 
hi'Uclie  in  keinem  diin.  Wörterbuch  bvlogt  ist:  wir  haben  es 
wol  mit  einer  ärhreibereigenheit  zu  th»n,  welche  die  nach- 
lüssige  AusH)>nK-lie  wiuJorgtebt  (ühnlich  wie  die  Schreibiiogeu 
lief</iiddi<)htd  u.  a.  in  8,  s.  4,^  Anm.);  oder  soUto  an  eine 
Erweiterung  der  in  Kalkars  Ordbog  til  d.  sldre  danske  ^rog 
angeführten  Conti  hrllh  /.u  denken  sein?  In  S  kommt  nur  12,. 
Uuilcke  für  hmlkei  vor  (was  bei  seiner  SingularitÜt  in  S  auch 
als  Schreibfehler  betrachtet  werden  könnte).  Mag  nuu  in  K 
hvitkt  eine  grammatisch  berechtigte  Form  oder  eine  Hchreiber- 
eigenh(4t  sein,  so  wird  v»  doch  mit  den  Normalformen 
ganz  promiscue  gebraucht,  und  ist  deshalb  nicht  unter  die 
Variauten  aufgenommen ;  die  betr.  Stellen  sind  bei  Gnindtvig, 
dor  dui)  mangi^'Inden  Endbuchstaben  in  Klammer  beifügt,  leicht 
XU   ersehen. 

Schliesslich  mögen  hier  einige  Bemerkungen  xum  Texte 
folgen,  deren  Platz  in  den  Anmerkungen  gewesen  wäre,  wenn 
nicht  die  RückaicUt  auf  den  Ruum  dem  niderstanden  kätt«. 

4,  omlfer:  Qber  diese  form  hat  mich  Hr.  Pastor  O. 
Kaikar  durch  gütige  Mitteilung  folgender  Stellen  aufgeklärt : 
'Die  Form  omfeer  habe  ich  nicht,  doch  hüutig  omsejr: 
Tarsen  247  haml  omnei/r  (letoij  hlnde  <lr>i  ilifffU  toüiäotn:  ebon- 
daHClbst  97;  Tavsen  Post,  sommcrd.  15  ttt  mue  om$fyr  ltt}t 
all  hnde  hanom;  Tidemaud  Hier.  Förster,  b  3v  om  s^tr 
tvitnt  /nm  «hllnl;  Tavseii  Pottt.  vinterd.  I7äv  omseyr  trade« 
ieke  aUcnuU  dm  ffthtf  verde».  Ebenso  omsior:  Tavsen  123 
mmUr  wgtu  op  i  helmdr;  P.  Lolle  nr.  621  the»  etfieen  teoi-dAer 
mmyan'  tood/t,  tom  /wer  tnand  "pylt/mr  vppa ;  Rauch  359  omtier 
htm  trt/gle  larfr;   Colding  Etym.  )3ti6  tum  demum,  daa  omtUi.' 

4y  tJtitl  üre^g:  man  könnte  versucht  sein,  dies  auf  stn»g 
zu  beziehen;  vrgl.  Vidensk.  Ssk.  D.  Ordbog  8.  v.  .stnig:  »mir 


EINUÜTUSÜ  XIII 

'du  kcmmer  paa  itr^^t  =  paa  <lfn  Kant,  /cor  je^  Imcr.  Doch 
wage  ich  oicbt  diese  Verniutung  attfreclit  zu  IulUod,  da  sicli 
Hr.  P.  O.  Ealkar  in  at»lorem  Sinoo  (brieflieb)  ausspricht: 
Mir  »chifint  irs  kutitii  ziroifulbaß,  dass  stregs  an  d«r  betr. 
:>teUe  =  strig  (stieg)  i.  e.  alag ;  vrgL  Vedel  (Saxo)  33  hio 
dtX  f*riiU  ttrii/  oe  i.lay  *M>U  $ipr*;  Hvitf.  IX  bb  4  haadt 
atUltn,  berger«  <k  h^tihr  ß»^  ^"gg  oe  ttrig  äff  fftuis  mthe  oe 
rij»:  D.  SamL  3.  ß.  VI  344  gjord«  han  et  ttrtg  med  vofrgH: 
Pulnedigtl).  1  329«  kau»  Kvnlln-e>i  er  tat  i  lafvt,  der  /tatid 
optog  tnangen  ttreg;  Ti5rkcLK6ii  Htistr.  75  der  med  Ann  «tn  mand 

»treffe  ffifver  fittj: yc  mtd  det  Minme  »lag  da  fiugger  htm 

hofved  frn  trappen.  Ei  läge  somit  iiabc  das  Wort  vou 
Kampf  (Wettkaiupf?)  zu  nehmen ;  indes  sehe  ich,  dass  Sanders 
VVb  fanter  JStreicli  2e)  hat:  „mit  einem  gut  za  Streiche 
koouneu  ->■  gut  auskommen",  was  hier  wo!  passou  könnt«.'  — 

11,1  -^'^  ^'*^'  ofwr/öre  tkuU«:  K  fngt  hiut«r  handt 
han  Dem  xu;  eine  echeinbar  sehr  richtige  Ergänzung;  ich  bin 
indee  g^gen  die  Benserungen  von  K  ziemlich  skeptittch  und 
kutD  hier  uicht  die  Vennittung  unterdnlckou,  das»  ä  doch  das 
Richtige  hat:  handt  als  Äccusativ  kommt  nicht  nur  im  Alt- 
dln.  Tor  (a.  Kaikar  s.  v.),  andern  lebt  such  noch  heut^ 
Ti^L  Kristiansens  Ordbog  oier  gadesproget  b.  v.  Der  Mangel 
dt»  Subjecw«  würde  sich  sehr  leicht  durch  enge  Übcreetzang 
aus  rtnem  lat.  nt  He  trajiciat  o.  fi.  erklflren.  Man  n-ird  Ober- 
hüUpt  bei  Fehlern  von  S  sich  immer  fragen  rafl88«ti,  ob  ein 
to  der  sohrifllichen  Tradition  ciit«(andon«r  oder  ein  Über- 
setzun)^ehler  des  Origisals  anzunehmen  ist;  vrgl.  zu  18,,,  23,^. 

13,  Su«tii_(;*«ii  ^  Schwibbogen ;  da  das  Wort  in  den  mir 
bekannten  dän.  Wb.  nicht  vorkommt,  mögen  hier  vinige  Stelk^n 
folgen,  die  ich  wiederum  freundlicher  Mitteilung  de«  Hm. 
Kaikar  verdanke :  '  Vocab.  1514  j'ornix .  t&ti/häe ;  Colding 
Stjrmol.  77  >ßtfriM;  Kebenfaavna  Dipl.  I  468  lade  mure  am 
hunlbting  oe  neegbuge  offner  aamme  tUle  ttrede  (ISIS);  D.  Saml. 
V*  170  om  tffij  mäf  haffue  kircken  jormatUt  v^dtr  Auriffningen 
oek  tnder  tüebogne  (tS87).' 


XIV 


JIRICZEIK 


Die  Angabt-  der  Nficbeclirift,  der  däni&die  Text  sei 
dem  Lnteiniscben  Ubersettt,   ist   nicht   zu   beawwfclD;    P.   E. 
Mflllcrs  Zweifel  gegen  die  Vorlässlichk«it  der  !fticli8>clirift  sind 
voD  Uroudtyig  schon  l&ugst  widerlegt  wordüß.    Bie  Steifheit 
des  Ansdrufikes  rerrät  die  Überaetsang  auf  den  ersten  Blick;      < 
weniger  beweise»  einietne  Lsttinismeu,  die  jedem  Gelehrten  der^f 
düuiali^i-ii  XvH  nuok  im  OSoikIiod  nutcrlaufen  konnten.     Gin« 
Bostfiligang  der  VerliUslicbkeit  der  Nachschrift  ergibt  sich  aos-^ 
den   von    ihr  angefllhrteu    chronologischen  Daten;    sie   nenDV^f 
J.  Jaoobteu   als   lebend   und  Professor   in  Kopenhagen,    und 
sagt  von  seinem  Vater,  er  »ei  lange  Jahre  Pfarrer  in  Lands- 
krona  gewi-seii,  »{iricht  also  von  iliin  als  Verstorbenem.     Das 
Ift  für  da»  Datiorung^iahr  1603  vollkommen  zutreffend:  Jon*) 
JftoobiK!»    Veuusinus    wurde     ICOÖ    Universitätsprofessor    in 
Kopenhagen    und    starb    1608.    Sein    Vater    Jacob   Jousou 
war  Pastor  ttuf  Hven.  dann  1563— 16(K)  (f)  in  Lnndskroua.**) 
tVrgl.  H.  Fr.  Bordaro.   Kirkehist.  samt.  IIT.  nekke,  I.  bind 
8.    341 — 310    „Jon    .lacobät-n   Veniminu»" ;    Cawalliu,    Ijunda, 
Stifts  hordamiune  III  3Q9).  —  Wfibrcnd  man  auf  Grund  dea 
Textos  von  K   nur   vnisate,   dass  J.  Jacobsen  Yenusiuus    dei 
Besitzer  dor  laU  Hv.  Chr.  gewesen  sein  soll,  besagt  der  Text^ 
von  S,  dass  er  der  Scluviber  (also  Äufzeichner)  de«  lateinischen 
Originale«   sein   soll.    Ich    halte   diese  Nacttricht   fUr  einen 
8toher«n    Kingerxeig.     Soweit    unsere  Kenntnis    reicht .    kann 
memand  als  lateinischer  Aufzeichnor  einer  Hvcnischen  Sage 
in  Betraclit  kommen,  als  der  Pastor  der  Insel  Jacob  Jonsen 
und  «ein  auf  Hvcu  geborener  Sohn,  der  Theolog  und  Historiker 
Jon  Jacobsen.   Ob  der  Übersetzer  bezw.  dessen  Q«wä!ii'$in5nner  i 
mit  Becbt  die  Hand  des  Sohnes  in  dem  Original  erkannten,] 
oder  etwa  die  Handttclirift  die  des  Vaters  war,  lässt  sich  nicht 
auämachen;  in  dem  Ausdruck   i-fr  pamblf    iimJcfitedr   or  r\'fnt 
papir  liegt  nichts,  was  die  Autorscliaft  des  Söhnt?»  zweifelhaft 
machen  könnte;  schon  vor  1591  hat  Vedel  daa  Mapn.tcriptJ 

*J  Die*  der  riehlin»  N*u«:  JciM  (in  K)  bt  ein  wsttverbreiteterj 
IrHam  •.  Racdjim  a.  *.  o.  S49. 

**)  K  nennt  Ihn  auoli  Ptitritt,  vm  tr  in  der  That  andi  war. 


I 


ElNLKTTüKO 


XV 


gekannt  (der  Aosdi'uck:  den  Unrntke  Chr^täeke  geht  notwendig 
aar  ein  SclinAstdck,  nicht  anf  mündliche  Tmdition)  nnd  dn 
J.  (Iiicohsdu  vur  1559  geljoi-LM)  ist,  kftau  di«  Auf^eichuting 
»hon  bedeutend  früher  erfolgt  sein.  Das  SchrifUlück  mag 
in  Lantlscrniia  gelt^gon  und  dann  nach  Noseby  geknniiikeii 
«ein;  dort  wurde  e»  1603  itbvri>elzl;  der  reichi-n  KcuDtnis  H- 
Fr.  R0rdam8  in  der  kirchlichen  FeraonalhiBtorie  Dänemarks 
ist  ea  gelungen  mit  gi'ORsor  Wahrttcheiiilichkeit  den  Mettter 
Niels  UicheiUva  Aalüurg  (seit  16(»0  P&rrer  in  Nosctjy)..  der 
mebrfuch  uIb  Übersetzer  ähnlicher  Werke  thätig  war,  als  den 
Übersetzer  der  Hv.  Chr.  ausfindig  zu  machen.  (S.  K;  kirke- 
ht»l.  Saml.  VI  »88—603.)  Das»  S  nicht  da»  Origiual  si'iiier 
IjlivnutKung,  «oudvni  viue  Absclu'ifl  Ut,  wurde  ücbuii  bemerkt. 


In  den  Anhang  habe  ich  Vcdeln  Einleitung  zu  den 
drei  liibderu  von  Ürimildn  Boche  nach  dum  \'orgauge  t^ruudt- 
Tigs  anfgenonunen,  da  die  Stelle  als  Quellenzeugnis,  das  Über 
den  erhaltenen  Text  herausreicht,  von  gr&sster  Wichtigkeit  ist; 
der  Originaldrnvk  i«t  genau  (auch  in  der  Zvilenhrci(o)  wieder- 
gegeben; auch  da«  lateinische  ßingmmm,  da^i  Or.  nicht  ah- 
dnickt,  ist  mit  aufgenommen.  —  Vedels  Erzählung  geht  offen> 
bar  auf  daa  bit.  ge^hr.  Original  zurllck;  die  Abwoiobungeti 
tun  dem  uns  erhaltuncn  Text  30,  (it  Hurti),  30,  (giorde  buu 
Pact  met  hannem)  30,^    (fick  der  Ht  Banefaar)  und  30,^ 

(Grimilds  fomlyrke,    pa«  det otc)   erklären  sich  aus 

ungenauer  Wiedergab«  des  Gelesenen,  bei  der  das  Stroben 
nach  besserer  Begründung  und  Erklärung  der  verworrenen 
Erzähintig  seine  Bolle  gespielt  haben  mag.  —  Woher  Vedel 
den  Namen  Niding  bat,  ist  iiubukanut.  £)ine  Coutamination 
«OS  Kenntnis  der  Wielandssage  ist  umso  wahrscbeiulicher,  als 
der  Name  von  Niilings  Gattin,  ßodild  (in  den 'Liedern  bei 
Vedel  •—  Dg  F  I  ^,).  vbeDdurauf  liinweisU 

Die  Stelle  aus  Stephanius  bat  keiuen  eclbststiüidigen 
Wert,  dasie  (mit  willkürlichen  Abweichungen  bzw.  Ausmaluugeu 
32,^,  33,4  Ijwalo  Huteal  ganz  aus  Vedel  gi^schöpft  bt;  ich 
habe  sie  nur  mitgeteilt,   ila  das  Original  schwer  xiigäo^icb 


XVI 


jimozBK 


igt,  and  bei  blosser  B<!.<«preohußg  vielleicht  docb  hie  und  da 
der  WunHch,  die  Stelle  uncbKusulK-it,  li&tte  aufkommen  können, 
Grundtvig  meint,  in  der  Bezeicbnung  Hvenilds  als  ^i^antitta 
liege  ein  Anklang  «n  die  von  Sjßborg  mitgeteilte  8age  [Bj; 
das  scheint  mir  doch  sohl-  xweifolhaft:  der  Bi^fp-iff  ^ig»*  liegt 
schon  im  dän.  Icamp€  und  scbon  Vedel  spricht  im  Epigramm 
von  giganUi»  tum.  Den  Namen  Botilda  hat  Stepbanius 
ans  den  Grimildliedem  bei  Vcdcl,  wo  ja  die  Mutter  Hagen« 
Bodild  gvnannt  wird. 

Endlich  habe  ich  im  Anhang  die  Hvenisclien  Volks- 
Überlieferungen  gesammelt:  A — C  stammen  ans  Sjöborg,*) 
D— G  habe  ich  im  Januar  1699  bei  einem  Aufenthalte  auf 
Hveo  aus  der  mtlndlichen  Überliefemng  geschöpft,  Dass  ich 
diese  mir  schwedisch  (sk&niscb)  erzählten  Sagen  deutsch 
bringe,  erklärt  eich  daraus,  das«  ich  mir  im  Augenblicke  der 
Erzählung  nur  Kutizen  machon  konnte:  die  spätere  Bodaction 
aus  dem  Gedächtnis  war  mir  nur  deutsch  mSglicb.  In  dienein 
Zusammenhange  möge  erwähnt  sein,  dass  ich  von  den  vier 
„SchliMsern"  und  „Grtmilds  Ürub"  keine  spur  mehr  gesehra 
liabe,  der  Pflug  und  Ziogelbrennereien  haben  die  letzten 
Spuren  verlöscht.  Dass  ehemals  Beste,  walircheinlioh  von  Ver« 
teidignngs werken,  existiert  haben,  bezeugen  Vedel  aus  dem 
16.,  Sjöborg  aus  dem  Beginn  des  19.  JTid.;  noch  meine  tJewährs- 
männer,  alte  Bauern,  bestätigten  mir,  in  ihrer , fugend  Reste  von 
Wällen  gesehen  zu  haben.  Zu  dem  Zeugnis  Vvdels  stellt  sich 
nach  das  ungeOthr  gleichzeitige  Tycho  Brahes,  der  „auf  seiner 
Karte  von  Hven  in  epistola  agtroncmiew  und  in  Artronomia 
reBtauraUe  mechanioa  vier  Punkte  verzeichnet,  die  er  als 
Spuren  von  vier  Burgen,  die  ehedem  auf  der  Insel  gewesen, 
bezeichnet"  (Heiberg  in  der  unten  cit.  Schrift  s.  188). 


*)  GruDiltvig  teilt  A  B  mii,  C  aber  niuht;  die  stelle  in  „Sam- 
lingtir  etc."  tnuss  iliin  (ifTenbar  uiibekaniit  ^we»U[i  sein,  aorut  hütt«  er 
uicht  in  StUok  ß  Z.  8  v.  u.  A^n  lur  han  vermuten  können. 


EDtLEITüNG  XVII 

SchlieBslich  mdge  hier  ein  Verzeichnis  der  wenigen 
SchrifleD  folgen,  die  sich  mit  der  Insel  Hren  heschäfügen. 
F&r  die  Sagengeschichte  bringen  sie  ausser  Sjöborg  nichts  bei. 
0.    J.   Billberg,    Disaertatio    bistorica    de    inBoIa    Hnen. 

Lnnd  I  1793  II  179B  (mit  einer  Karte)*) 
NH    Sjöborg,   Foreök  tili    en   nomenklatur  for  nordiaka 

forolemniogar  (1815)  b.  81  ff. 
Derselbe    Samlingar  för  Nordens  fomälskare  (1830)  III. 

71 — 85  (mit  einer  Karte) 
J.  li.  Heiberg,  Hven  tilfom  Dasmarks  obserratorium  m 

Urania    1846   (■.  55  —  170)   (mit   zalreichea  Aa- 

sichten   von   Hven);   auch   abgedruckt   in    seinen 

Proe.  Skr.  IX  147—274. 
Olof    Qastafsson    Beskrübing   öfvcr  ön  Hwen    in   Msl- 

möhnsläns    kgl.  HoshUls  SäUskaps  Handlingar  XXI 

(1850)  B.  90—115.*) 

*j  Die  Kentnia  diewr  Abhandlung  -verdanke  ich  dem  VolkiHchul- 
lehnr  auf  Hven,  Hm.  Ro«enq?Mt, 


10 


n 


Om  Hueenn,'   mellum' 
Sielandt  Oc  Schaane.' 

Nugliag  (Ml  lvem[iv,  linfftlv  tliumino  fönner, 
Uugenn '  <>e  Folgmar,  oc  i^n  tlaatther,"  Cbromitd," 
handt  bafTde  oc  et  merckeligt '  iiort '  lif^gentidv  fw 
Alf  ftillT  oc  guld  indliigt  uc  foruaridt  vdj 
Hainmcribicrg.*  (an  alt  liigenn  iMciiifler '"  dett 
finde  kande:    Menii "  en  ttiroldm'igle '^  haffde  haiidt, 
medt  builckonn  hnudt  0)>lu<tt  bk-i'giidt,  ül»  offtlie 
baodt  der  iodgau  rille-     Der  liiindt  nii  dAde, 
Äntnnrdet  haiidt  han  filnn  Hogenn  "  Cinime 
Nögcll,'*  medt  ruadmi  vilkor.  Att  liainU  fkulli-: 
Air  biorgidl  forltune  fiim  aiidonn  brodei:  oc  fyfter. 
Docli  künde  hnndt  Aldrj  foniöye  fimi  fyftjr 
Clireinild '*  «ibu«r  "  megitt  him  tick,  Tlij  fiia  i'tor 
rar  hcndiu  vmfttUolige  "  Kicrigl">(lt>  Och  AitbÜdt '" 
brugte  hon  bode  lockeun  oc  thmeii  utt  huii  fnlff 


I.  N'ogling]  HaxUnj;  H^tdtr.;  (Hier  »  dit  mA>-  antgetAatttn-  titrich 
fodrr  Wmmt  Fteckf)  von  der  jünt/frcu  Haatl.  3.  Iigx^nndi-|  dag  eftte 
B  mw  e  Arrj|<x(<XU.  4.  fölfT)  der  StrieS  tibtr  o  ttark  rcrblnnl.  6.  tlirold- 
..  ..-I.-]  tu  IhroldnÄitoll  tNM  der  fingeren  llitnd  gtändril;  der  Strieh  übf 
itrfA  riofu  tTfduii  fiul  tntkennllUM.  7,  hitTgxM]  der  Bei*trirh  von 
4er  jAttftrtn  Hand.  18.  t^hnor]  s  <con  drr  jünt/tim  Hand  tu  e  ^(Andrrt. 
18.  negiU]  iiber  v  rm  btdietitungthifr  J*iinkt  von  der  jit»!ieitn  ITand. 
lt.  ™r]  •  iwn  der  jängeren  Hand  0Hfgtfn»tht. 

'  BoMti  *  iin«1leiii  *  Sokafinc  *  Hogon  *  \iit)nd»add.  *  Or«mil>i 
••ri  »a  immer,  vo  niehl*  andtreM  angrgebea  td  '  UcnlicUg  *  flur 
*  [l4B)raerbi«t]^  '"  Mcnuinie  "  mea»  und  ao  immer  "  trold-Nö;(e1 
"  Bmcch  \tnd  M  imiacr,  u«  nicktt  ändert»  »ngtgehen  itt  "  TroU-Nöffel 
'•  ftremlW«     '•  huor    "  Vnjtügi-     "»Wrig 


2  JIRICZEK  |B 

[famme  Nagle  haffae  knnde.*     Oc  der  hun  ej  knnde 
j  oagenn*  maade  Affthinnge*  haniun  aöglenn,  daa 
bteff  hun  meget  forbittredt,  oc  ndolthe  Hn  rrede 
i  Lang  tUiidt,  tfenn  lidean  vdbr6dt  den,  fom  vy 
It.       S    her  efftlit^r  [fkall  hörn.*    {Dih  midier  tfaiidt,'  bm 
han*  nu  thil  aoxte,  oo  Hogenn  betesokt«  (eg  att 
ville  giffte  hende,  Ornfporde  handt  fig  grand- 
giffuelig.  huor  handt  fknlle  [finde  den'  fom 
vdj  byidt  %rcke  oc  krigabrng  künde  verre 
10    hendis  Lige. 

Na  faldt  dett  fig  laare  veU  i »  Laffne,  Att  thUl 
Wormitz*  war  en  kemp^  vedt  naffiui  Sigfrid" 
hom  (Saa  kalledt,  for^j  ingenQ  knnde  hngge  - 
l'aar  paa  hannm,  vdenn  "  et"  RedtE"  paa  bana  lyg. 
l^    Thj  Taadnun  en  Itome  haardhedt  rar  v^j  Alle 
liaoR  Lemmer:    Huilckidt  er  hanum  veder- 
farrenii  äff  en  bnmdt  handt  thode  Cig  vij,  fom 
enu  (koffuequinde  Melulma  vifte  hanum) 
P»a  denn  thüdt  lienriegde'*  äff  gandfche  Nor- 

I.  Nögli-]  der  Striih  über  o  fast  ganc  ceilttatst.  3.  nageDoj  a  üt  durelr- 
iiiia  keiti  SchreibfeMer  für  u,  ».  J.  E.  Bttix,  Ordbog  Sfver  nauka  ali- 
mogetpriJcet  (IftiT)  t.  r.  «Urn.  2.  ASthiungc]  die  vngeieSitnt  S<itir*ibmtg 
iu  für  vi  tuiok  tn  thiurt  fl,;.  4.  Lang]  L  ntu  A.  vtrhemert.  G.  eStberj 
Sttchhrr  ein  bedeulungsloMr  »ekmicher  Punkt  [Fleeken  T).  B.  midier]  mj  Itt 
der  Hdaekr.  nur  m  mit  einem  i-P\iukt  über  dem  Utxie»  Strick  (oder  ni). 
li.  Hogenn]  II  attt  c  (?)  verbf»aert.  8.  hoor]  luximal  geiekriAtn,  daa  er^te 
durehatrichen  (vo»  derxelbeH  Hand.)  9.  byrdt]  r  himI  t  «ms  nicU  metr 
erkennbaren  anderen  Bvekstabrn  gebetsert;  Über  r  tat  VM  dem  Qnmä' 
zeiektn,  da»  kier  leegradirt  igt,  ei»  Punkt  ilbrig  geblid>en.  11.  Z*u»Ah»dtnitte 
am  linken  Rande  ron  der  jüngeren  Hand  ein  MargineU:  NB.  De  oondn- 
ratiooe.  16.  borne]  out  hereo  verbesitrt.  16.  Lemmer]  über  e  ein  Pwdä  tu 
der  Hdtekr.  Ift.  Huilckidt]  beidemal  bei  i  nrn  Striche,  die  rioch  wol  nur  oIk 
hedeutungtlose  SchnSrttti  aniffaeken  tcei-den  dürfen,  da  nur  je  ein  i-Punbl 
utekt.     19.  hi^uripfrrivl  vrgL  zu  dieitr  Schreibung  3,,t,S,tt,Aat,fi,\t,  n.6. 

>  Kunde  hafvc  saioc  Nöget  *  Sogen  und  to  immer,  ko  mdttt  aKdem 
angegeben  itt  *  ftfuiDdo  *  Ikulde  fs&  kt  höre  *  De&midlerlid  *  /eU( 
'  d^mt  6i>de  ■  til  •  Worniti  *•  Sigfred  hpmI  m  inmer,  vn  iitcW* 
andereii  angegeben  i»t     "  udj     "  En     '*  Red     "  h«6en  Iteiglte 


DIB   HVOi-SCHF.  «'HRONfK 


ilcfke  iMutlieiut '  v<lj  *  Buitipii  dee  fonuniiblU- 
Adell,  Kri^rni«:*ii(U  -ic  lo'nipor  tliill  Wormid(2* 
iliige  Onu  fonlmn  dee  (invkur  '  thiU  OiTmpiini) 
f^ch  der  vdj  Knngpns  liVtlhnfTue  vdonii  bycnn 
Au   fkiffrmytiM;  *  nr  Offut?  d«in  vty  AlK'liaitdp 
Khg«  Itrug,  [Her  pua  att  Iw*  /  worra  ui»iige 
t-dle  (oc  rriborne '  fnier  oc  .TümlVuer."  Hiiilrkv 
niedt  nll  Wfiinlig  "  fnfiiitliMft,  oc   Kyfs,  thoge 
•Imodt  dfim  l'um  hlulTur  "*  friruiiidure,  oc  dem 
\10    medt  Kranlxe  forerrede. 

Dül  Iwnw,  iiH^l  Hngoiin  "  u*:  Koigmcr."  fw- 
riogfipr  "*  oc  Chromild:    liuitckcn  bode  for  hendis 
Legcines  Iniibcdl.  Ifkickoligh^dt  nc  dieglighe<lt. " 
frcni  for  nagenn  Aiindeiin  Iota  daa  tliiirti?<lt!  Tur. 
1-"i    Alf  drntnJTigviiii  poa  Krtierilufn  iiidbcdis.'* 

ha«r  headc  bcuifacH  '•  ftor  a-rrc  oc  vcluilligbet/, 
i>fft«r^  iKiidra  Teder  fuld«  hendin  "  rknbning,'*  fom 
limi  molUii'  vi-rret '•  i-n  förftiiid"-:  Huorfonrc'" 
•>c.  njiar  drotntugftiD  loüdt  iHt  Fruentemmer 
S<t    wdgick,  Chremild  gick  hende  Althiidt"  neft, 
hutirktitt  gnff  linoi-  »ff  dße  froiniiifdc  Aai-fitg« 
tiiill  mU  itK'*.'uc  liiiii  Titr  Kuiigv-tiä  dntthiM'.     Hcude 
war  ocfi»  tliilllodt,  Au  vdgiffiii"  de-  Hefii'  krandtze 


1  ». 


^^B    &.  flnekerj  w  <im  v  g^emrrt.     7.    rriboroel  rfn-  i-i^miM  I.  in  J. 

^^B|KAr.  7.  Junlhiur]  dUtt  Wart  in  8  immer  mit  a.  II.  ncdt)  ko» 
^Fr  jihifmm  ffaiMt  c  au«  •  {"•*)  li*iye»tftH.  II.  drr  Beitlrieh  imitA 
Kiilffncr  Mm  «Irr  jtingrrnx  Uatd.  13.  rfrr  IMtlriei  uacA  dicgli)(h«]t. 
i<«w  4n-  i^ngerrn  Hrinii.  18.  vp|uilligbeil|  »I  i»  Jti6rrc.  17.  hcndii) 
MW  ilrF  jiitiyrren  llaud  (ff  o  (^«')  in  n  MrdiHfi*r(,  ■tu'  Tinte  jtJloch 
'u-  ylrirke  tcir  dir  drr  HrUKhr.  9U.  I^liiviiiiilil)  m  hat  tnrr  SlrUlK  in 
■Ut  aiUckr.  (iin>.  aa  il«ft.|  abrr  ir«m  Btittvi'*  tuvi  KT-i-Uumtr  7^<NM<-r:J. 
29.   rilpiffilol  i-Punkl  f, 

•  l'mrttT  •  J  ■  Womit/,  '  Urolwr  »  SobonnJ.crv  •  Stod(!) 
■  /dUr  •  Jorafro«:  st  foe  .lerpaa  •  /M»  "•  Wrf  "  Bogen 
"  Polgwar  mJ  «o  iiMwei',  ir«  uirht*  andtm  imgtttbni  tri  "  K«igltti 
■•  'lefUgtiMl  '>  iiiüt>v«>len  •*  Bonifter  ■'  /MU  ■*  Scbabning«« 
•  Vm-     ••  /Wl»     "  feUl 

1" 


.nmvAKK 


tliiU  dvm  l'uni  vdj  Ki'if<tüfru«b.c  luiuirkeii  beboltbe.' 

Samini>  tliiiclt  Koin  «c  Tlicodoricus  '  Veronenfis  ' 
Atl'  luli'ii  thill   Wni-niilz*  luedt  fin^  QoUiefki- 
KrigruiondU  Ov  tisui  vur  der  in.tng»  forruiubk-d« 
>    AfFdifw"  Nonk-ncc  Lawdo  uc  rigt-T.  blandt  *  builcki.- 
l*  T.  huiT  l'irdi'IU  Irflvdfi  att  Kciupu  i«-  forfi'tge  fig 

medt  difto  Qotlior,  Pomin  (a»  ^ott  vmv  derrts  Liand- 
iDifndt  floct  w  foruaadt.  Or  oialwr*"  <Jaa*  dw> 
en-(i  k»mrai'ti  tliill  ftrcgs '"  raedt  bin  And«im. 

10    Lud  Hagen  Hg  i  beryndeligW'/ "  Tor  Andn.>  bofHldi- 
denne  SiRfrid  bom,  oni  liuUckvu 
Ibilforu  er  rurdt.  haio  ' '  halfde  baiidt  altbiidt 
ftir  pna,  ov-  lielft  vilde  alt  handt  fkulle  ectc 
huna  föfltr  (.'broiniild.     Derfor  gick  biuidt 

Ifi    faa  lenge  Sigf'ridt  <»■  Chrpinild  imellum.  Att 
für  dee  drog'^  inia  Wonniz,'*  bleff  bn'dinp 
huldit.  vdj  en  niogitl    ftor  forfiimliug  äff  wUc 
Ki^mper,   Fnier  oc  Jamfruer,'*  huilckett  liröllu|> 
KougenD  bi>konedi>.   Huor  effter  «tt  Sigfridl 

SO    mt'dt  Hagenn  oc  fiim  liiiltni  ('hrcmüd  iiidrivgler '" 
vdj  Daiiiii«rek, "  oc  lader  llaa  offacr  thill  denn 
(InM.  isoiii  lideii  kaldis  Haeen'":  Huoi-  faderonn 
Xögliüg  li«ffd.t  biigt'"  fin>'"'  riotte,  liniickf  de  fielff 


I.  behoHbe]  it  wtdetiUich,  ila  über  swei  (einen?)  anilert  Utteht 
Hie  nirU  tu  crkentita  irind,  äbrrgetr.hri^n.  S.  finl  tu  der  Apokopt  dr* 
r  crgl.  will  S3,iB.  mrniiirki'ii  iH,tt,.  T.  Lanilmc-nclt)  *i>  au<k  K,  tan  ftUrr 
für  Land»;  ».  AfnlhrrM,  Dautk  (ttostariam  s.  r.  10.  Ixxl)  A*li>'"I 
10.  lH^I'J ndelighf rf)  ed  in  Abbrfviatiir;  m  die»tr  die  fMMä»figr.  Au*- 
"prarhe  tcitdetg^tmdt»  Sohreihwtg  rrgl.^,t<,,n  l'J.t.  II.  Iiiiilck«ii)  iw^i- 
inaJ  gt»vhriehei%,  da»  erHtr  mit  anikrer  Tintt  (^  junger«  Band)  rt«mrA- 
»tri^ei:  13.  ritrdtl  der  Strich  durch  o  von  der  jUnfferen  Band.  16.  Ww- 
mii]  Vier  nt-Slriohe  in  der  Hdtcitr.  (tvn);  nafh  lUm  Beistrich  noeh  eia 
Ptmkt  [, .).     16.  bröllupl  hi>.  V  (für  i>>. 


•  ßchuldt  Uiucbcn    '  Teodoriou»     *  Veno  reu«  !•('.)    '  Woniitt 
'4)     -  J  Muidl.    <  omtiilur    ■  i'ör    ■"  ätrcg    ■>  Bcr^«rligh«>l     " /»h« 
"  iroga    '•  Wormh»     '*  Jnmfrucr    '•  ncdreigltc    "  Dnnncniiirtr  (Ahbrtv.\ 
*•  lusul  Hueen     "  bjgd    "  4?« 


61 


lUH  HVKNIIÄHf:  «HKnsiK 


w>-uljgeii  dct^ltlie  mi'llum  bin  Andre.' 

Nogunn  lliiidi  her  efftei'  bcklager  Sifrcdt  Ttg 
t  Lniidom  für  fiiui  Tnog«!'  om  den  Itoro  Spot  liaodt 
Lidd)^  äff  linii  hiiHru.  All  hoiut»  llyi-ok(r  vav  ntttt 
ö    for  Hör,  Taa  att-  liiuidt  um   NaIU-iiq"  \<i,\  Ordt  uüer 
gieniiugvr  wiUv  tliu«  fig  iiHgvIt  wuiiUg,  Üiia  Rod 
hau  Ilrax  op.  thoffL-*  baund  IVnn  Im»  Altliiidt  liaffdc 
tliill  retle  »o  Irandl  liaiiuiii.     Hiiurfor  liutidt  uc  Tägdi- 
fig*  ig^iui  thill  Tynaiidt"  ,ttt   vilk- fui-rii'>grL-.-  Mi'n 

!•)    Hugi-Dti  giiff  liaiu   Tua  farraadt."  Alt  hnndt  en  iiaU, 
irkulli'  ladp  liiinuDi  iiidKaM  (liill  (Tu  Tyltir,  Intiidt " 
fkalli>  {weil  gKiiv'*  d«lt   (ixn  sit  hiin  (idonii  iiigt.'ti!i 
Spolt  rkiillv  IwtiifMi  Till  inaiidt.     Sa»  flaar  dee 
Boddi'"  iip  (im  luitthi^ii,  uc  nau  ett'*  wifse**  hemriidt-" 

lA    llodt  iin'dis,  humr  H^uiiii  l>ctoll  Siglrudt,  all 
liandt  fkullc  iadgaa  »c  logge  lig  i  rengono  hok 
luuiB  liußni.  |Hii)  dett"^  Oliremitd  k-)(«  rktiMi-  aA' 
lieikdti  tnrft4ia,  iiixTlnk-H"  thilgick  ,'  fatnini'  Uagens 
htiflra  licdc''  (tIiiiiu*".     8iia  gaui'  daa  dctiin  i^iie 

30    hen  Üiill  donu  äihIi'Hh  liiiftni,  Der  Hagenu  [nu, 

foin"  holdu*"  llp  for-'  Sigfnd.   Mt  foin  Iiatidl"  vilW 
boldtj  llg  nagett  wenlig,  »r  him  icke  tifl«  Aadcl 
fiud  deti  war  lioadvs  i^geitn  mniirlt.  lteg>nd<T  Imii 


t,  iMSdl]  rfn-  nwjtr  m-MtrirA  tugteieh  dtr  erflf.  d-ttrieh,  5.  «tt) 
<(*r  0)»M  rrfanlni  ntU  K  riii  imHr  la^A  &tl.  7.  AlThiidl|  •(■'  /^nU' 
äfccr  Jen  Mdni  i  fthtett  in  rlrr  Hdtchr.  10.  furruaill]  rJber  <rn  iJoa 
mM.  Forruaal  f>.  Kaikar,  Ortlhog  Itt  iL  «victtv  ^an*k<  Hpr.  ».  t'.>  <i> 
imktm  <ilt  mif  K  <i/ii  furHiud  aHftafa*»ea:  Ueitlf  iceaigttens  int  m.  tF 
*M  |[{*i-  Tur  Rulid  mcM  gAräitrhUch.  \h.  iiiädU{  k».  u.  15.  HoKoaaJ  '■ 
<»■  «(!*>  IB.  IhUgidc  /l  (Irr  Sirich  von  Aer  jnugrrn,  Hand.  SW.  AiMl»tl 
u  ■>•  eaHAM  ttuletertirktit   tlitcMabrn  krrgemtrilt. 

'  uiiIbd  '  nwu*  arfrf.  ■■  riitun  oA*.  '  iik  U'g  '  ■>,;  "dd.  *  TyilDsad  ^ 
&  lAfotmr  n  Imiut  atch  IVl  bcduiirM.*  docA  rrgf.  ]t7,i(l  '  R«igf»- 
'  far  RmH  *  ftill  täberfkeH,  ita  (Ii>  näehtlr  ZfiU  ^cafttU*  mit 
IMI>  h<finatf  <■>  W'liriSre  '■  bc^go  «  Kd  "  Wif  ••  linr«mi 
"  at  odd.     '•  Iti»«     "/•<*'*    "  Olnra'!)     "  rom  m.     "  hol. II    *'  ffhlt 

"  ff  hü 


9  \ 


.IIHirZKK 

fin  gaoibli*  waAO«>  iiimlt'  In-odorcau,  [f««  funi'  ni'xl ' 
mftndeun.    H«nn  haiult'  blefl*  heiide  for  (Ifrck. 
oc  bandt  Hq  l^'flir  [well  bnrt*  medt  heDdei-  oc 
Pöder  üp  tUill  enu  ftjtle  fall  Nögciin  mit  vdj 
5    hafMt':  gick  Taa  vd,  lig«  fwu  liandt  wille  hente 
i't  knip"  rifs,  oc  Knller  |>aa  Sigfrid,  bewtter 
hauum  huor  Altlünf;  er  lliUguutiuii '  uc  llger  limiiiv 
hiiadt  bandt  rkiilli'  ^  gi<Sre.  Toni  var,  att  bandt " 
hviidi-  inodt  i-ir^-nn  "*  fiui  lenge  [Haa  fkoUe,"  iodtbill 

10   buu  Loffde  liaiiant  denn  Lydiglicdt  oc  wenUgli««/ 

hun  bürde.    Oc  faa  er  dett  tlnlgaaviiii.'"  Att  Clireniem 
baffuir  indbild^-t   (ig  «u  meiiing  ont  finn  inandtz 
rturi-e  Krnfft  oc  ftyrke,  Att  hun  (icke  ydcrincrfi'* 
rkullc  vraderftaa  (ig  uageit  att  vdrt>tt(>,  (om  (lenu 

lö    BctoHtabs  kierltgLodl  fonniiKlfk«'  kündig 

Ueiiu  äif^ridt  bethabt«  Hagenii  [igctui 
Jld«.i*    Thj  da»  au  tiaudt  iudgii-Jc  tUill  Öluiuua '* 
HngPiiB  huftru  am  Xatteiin.  daa  iiüeuu  hoMlhe  bandt 
fig  icbf  t'ntiL  V<rni-i-iH  S{>ill.     Huitckett '"  daa 

20    HiigCDii  künde  vramleftaa'"  fig,  [h»d  luiiidt  dett  l'ig,' 
foni  dett  i»c  "  hurdi-  gaii  laare  uer  thiU  hierttlie. 
Uog  iioltbe*"  handt  faa  Unilig  Ixtfs  fig  Telff-'  dutmv 
vr«tt  haniuu  viir  vcdcfiirt-nn,'"  det  hvnf^ttvi  liaiidt 
Kunde,  iudtliill  handt  Kunde  Tee  fig  leiiipe  oc 

ab   Idelighedt.*'    Ocit  da»  en»  gnng  handt  kam 

haiinm  euntig^*  thiU  onk,   Huor  doe  begge  vUlo  gas 
denjiem  att  furlyfte.  Ledsagede  liandt  banum  hen 
modt**  enn  kildp  kallm  flcoldc  kUde»  [etler  knide- 

S.  Sigt>UI|  lirr  Punkt  uim  lUm  mten  i  fditl  in  der  UtU^r 
7.  ligvr]  Hier  g  «tn  Punkt  in  der  Uithr.  10.  wenligbnfj  ti  in  Abbr'- 
tiolNr.    18-  bamll]  dtr  nceilt  (••MricA  dimt  lugkUli  ah  enler  A^tn*M. 

'  taoA  *  ligcfoui  ■  mixl  '  ftJtU  "•  nilj  Hnulit  «Ui  Nögen  *  /VJUl 
'  tilguit  »  rkitl  'fehlt  '"  Rifel  "  fkuldc  Itu  »•  lilgwiit  '•  Ydpr. 
niMra  icbo  "  riije  igieu  '*  Gluirn  ><M  huilche  >'Vnd*rltM  "  fehll 
"ffklt   »'Wdl    "/VA»    "WfMiorfarii   ••  lÄyligh^d    •*  KiwJnlig  » imwl 

'"  Knlle-KiMt 


■ 


faijniid,'   i>er  uu  Sigfi-iill  war  tlirvll,  N«dlttg(lc 
Iiiin<)l  fig  utt  (IHcko  uff  Ivildorm      SU'ax  thsgvr 
Hogdiio  Sigfriils'  luunlt  op,*  gaar  hanuni  (Affter 
tbilli*  behrettor  luinuiu  liuus  riemuie  itorerj, 
A    forTvdt^TJ  Ol'  <  trufkab.  uc  \advt  liuiim-ni  für  rudaoDc- " 
blodfkatn  du  title  ov  miilgiolde.     Dor  teea  endnu 
trn  rior  Ibfciiii  reclt  fammi^   Kildi-  fpritig/  foin   Alf 
forbeiiHiUlic '  Hi^rriilt,  kuldc-^  Sigcrllcvun,  paa 
tiuilckon  Uaiidt  flculle  leigd*  ■•■-  wdgifFacaii"  Hn  Aand. 

10  Der  Cbieniild  im  Inmitni  rinn  luaiidt'" 

lUiill"   linilcketiii  liun  im  li'irrt  linAuir'-  fiMvirn'"  (Lylt 
oc  bühagUglifdIJ  "  Äff  fmn  broder  all  icrre  Jhiell- 
tlageitu,  Stnui  oml^ber  liun  pa.i  Alle  Iiul'e  pa«  " 
Sliitlell'*  rom  t!t  ^l«tt  iiKiiinirkc,  rkrigeuiidis  oc 

15    nutbvudi's.  00  iiii.'iit  Ik'ikIi-''  alle"  liviidi'ü  in^er  oc 
qutodfulck  hjlc  oc  gi-e«lc  [mc-dt  vdriagno  hasr  oc 
n'iffiie   Kloder '•  wdli'ilie*"   vd  alt  )>ort^iin  ntt   fce  fiiiii 
ilüiJf  iiuiiidu  Usi.     Unur  dau  lodttlu;  beud«  eil  AS' 
figgoDB  fflnde*'  budt,  oc'*  wifor**  li«nd<!  (inu  luands 
AQliu^fuc  boffuidt,  iiuor  äff  buii  bleff  l'aa  nred 
IV  b(Nlrr>ffuidt  tbilligv.  Alf  btin  d»iiiitide  ned  **  tbiH 
Jonlenn.  Oc  efftcr  hmi  nu  "*  vjir  KoiDtiietin  Üiill 
Gg  igcDD.  fälgi>s**  bnn  thill  lift  rinit  Cai-beideburg.'* 

4.  bium]  (tu  %  fo  /lark  nnltr  der  ZeiU  ^oiftM.  dafa  et  faft  uU 
c{n  ;  mufidH.  fl.  fees]  ■  flavk  inler  äir  Zeile  griOge«.  faft  kw  ein  t. 
«.  Snl  f*«MM  iAr\-  \  fehlt  •■■  der  Bdsebr.  «.  Auii)|  da»  tteUe  n  au* 
a  Uergrtlellt,  18.  !lai>r|  ilamnler  ein  ii »«radierte  Hufteu  ßcHlbar:  nacti 
liwtr  Fl»  tunkt,  der  jritoeh  nur  drr  lU»t  eimtM  «tnvnuiwrira  BlieAjilitbeU' 
r«  MM  'eheinl.  M.  AiTbu^WJ  die  StiÜM'ir  tiber  u  frUt  in  der  Jidtehr. 
3i.  Bigfa]  A*.  «.  dS,  ('iirliddeburs)  n  »tketut  tut»  o>-  hergttItUt  tu  »ein. 
tber  o  ein   Uakm,  der  ielü  al»  Putit  fHi  i  itinrf,-  d/irkh  der  Stkreiber 


I 

SO 


fekH     '  SigfnAi     '  og 


T.tn«' 


*  tlnTMl      '   VJ^irrer      »  Msudi   lilliaml 


*    rnulau      "    feilt      ■  ftMl 
■>   ftUi    AiVi-,    «(eAl    Itintri 


ItfheJ  f».  «>     "  UrUc      "  Fwit      "   KicHigh«! 


u« 


Sld 


/diil     ■V<*i'     '•/**«     "lob«    "  feUl     «  f..ro     »'tfiAc     " /«*» 


B 


JIBir/EK 


64 


huilcketi  hiiulc  i  Skiffte  var'  tliilfiildfloQ:  Dtir 
lader  liun  heobeie  Qru  döde  Diands  krop,  oc 
eflt«r  Avna  tJüids  Tediiaane  n<:  lieglijrhedt,*  lud  doli 
hM]«rlig«ia  Ix-grafTuc.     Hofs  gruffnenn  Tor  dotn 
A    Tom  äff  Adfkillifft-  (teäer  der  thill  bedne'  woi-ro/ 
Klager  Itaii  liaardeliizeiin  put*  denn  norre  vrett 
foni  hemle  »ff  hi^iidt»  hr<Mloi-  Hogvnii  wniir  wdvr^ 
farviui,  Att  iicndia  Kietre  tuaodt  Ik-ikIb  wdenn 
all  Aarbge  war  berAffnett,  «c  Aldrig  hnn  eller 

in    hendv»  maudt,  luinnL'iii  nogviiti  tliüdt  i  nrd  eller 
gteming*  lorwrettet  buffdo.  Mt-im '  dvane  hondes 
iin^c-ndes^   lluiUf  oc  .mckclige*  klagetsaaU.  Opr'>rdtt 
faun  iim&gie  tliill  ilor  oiediFiKk,  att  dee  Obi-nbarUgi-n 
f'>rb:uuk-tt  denn   MnniKlnib^Tu  Hogcnn.  Der  Iinn 

15    nu  toruierckir  '•  tuaiigo  fig  att  verro  tliilhengi^, 

beder  hnu  att  dee  inedt  raadt  oc  dnad  hend«^  biflHud 
gWre  vilde.     Tl(j,  fip-i-  buu,  doli  er  bufryctviidi«. 
Att  bandt  icJit;  tuudt  "  uig  fItuU«-  giörre,  lom  inod  '* 
min  niandt,  Siger  Cig  att  rem*  en  eenlig;"  i|uiiide, 

SO    uc  ingeon  biftaanil  äff  Na);i>nn  alt  baffut-,  Mmn 
beKf;o  fino  brödix-  att  hafTue  OplaRt  niadt  bnodt 
hende.     KiTter  hun  nu  raadaiint-  Klagfmaall  «fft<^ 
njpetfrwde  [oc  igentogli."  diw  deo  foin  tlülflvdt'  WM;ir." 
Loffdu  tic  thiir»gd(!  ht^'iidi.',  AU  giüre  bmide  dereä 

36    yderfte  bielp  oc  biilWnd,  jaa  eail  ov  deres  Liff 
(for  h«nde'*  att  Tetthe  i  farn>.  Ot»  hvndra  brödrv 


1.  builokett]  Ptmkt  Uhrr  >  fftU  in  tUr  Hdtitr.  I.  MhilIt«J 
Ober  i  feUt  m  «Icr  Udafbi:  1.  Oiilfsldcnttl  Ptt-kt  ftbcr  iftUt.  4.  Hohl 
u  am*  (iwM  ändert»  {wuhfuntlicAen)  BfehstaU»  ttbt*irrt.  B.  UiiU|  Ptmlit 
über  i  /Mt  im  der  HJidtr.  II.  gieraiag)  die  Hand^krift  hat  üi  did 
eintH  Slridt  meiel  (nim).  II.  Meiui|  L  iii«(l  oder  hon  ;.  /.T  tn  lUgcif. 
13.  UbenUriiffenl  der  Punkt  über  i  fthtt  i»  der  Hd*chr.  17.  risrr\  dt. 
AoUrf  aber  i  fehlt  in  der  Hdadir.     [9.  quiod«)  ml  «n  TJyatitr. 

*  TM>  homA  tiiodo  ft*rttt  •  Ujl%h«d  *  badiH  *  /W  *  *->'»<>'- 
*OMraIngrr  't&cd  *gni<(load«  *  VixihcliR  "  fbraneandt«  '*  tncd  '*  mod 
»  Brtig     ><  feUt    '*  lo»i  f«  «letto  nllwoHirra  «u  til  hier!«  ndd.    >*  /VA» 


«s 


HIE  HVKSISUHK  t^HKOXlK 


0 


ht>nde  Nagpiiit  w(>l*l  "c  »rett  piiüfArru  villd«-.  * 

Der  H»g«uii  l'iui'latil  liuffdu  forftafnn,'  daji 
tfimdof;  handt  voll  künde  ^iffnitt'  thillcienndi!  Alf 
liaHclt  retrerdig  Aaj-fap;e  hniidt  |fij;  fmt"  hcffnidt  hatl'de, 
5    wUlu  tiiindt  Alligeu'll  icke,  bodf  fordj  bamit  haffdc 
■fDgenn   Windifbyrdt.*  Diriigefte  [oc.  att*  oiu  fnudunt 
hlcff  Oboiitibarredt,  daa  fig  iiogvuii  tliiull*  nc  wniiglifv/ 
(ig  mcllum'  Imiinrm  oc  Imtis  liuCtrn  tbildnti;«'  fkulle'. 
Hoorl'"!'  baudl  I/tdor  Fol;;miir  riuii  broder  f(>rft»ii 

I»    bgmui,  oc  mcdt  haniiui»  iiuidfüi-«*!- *  fig,  Att  bitndt 
willo  iiidgiflue*  v(^j  fclianiif,'"  Meein-iidtH.  att  dec 
ey  tbryggeli;;  dpi-  iiide  pAa  0enn  bliffui-  kaiidr. 
Au  dei-m  TylVT  jo  Altliüdt  boilv  lönlig  uv  ObcubHrlig, 
medt   faigti  iK  bindcrlin,  liia  vell  foni  cjc  mcdt  throWoniB 

15    Ktiüd  fkulle-  dein  efifti-r  LifF  oc  widfm-d  Iredi-," 
Hoorforrv,  d«e  uri  lador  nedförrc'*  tbill  fkibs 
deriw  bohwffu«,  Oc  iiicdt  (Ii-rri»  l'olck  lader  ilaa  üffui-v'" 
Idor  foih"  baffoidt  er  rnialleft,  HoKenii''^  iiidfylthe"'  dfi 
thucrt  offufr  frai»,  Tom  Uitidi-t  var"  böiel't.  huoi- 

20    liwidt  bygdf  lig"  ett  bufs,  buor  bandt'"  kundi-  wi-rrc 
fri  Tor  füin  frfter  Ohremild,  oc  kiinde  liaffue 


7,  tiaAghMl  td  in  Abbmcialitr.  B.  lig]  oai-li  dtm  lig  r..  7  «ifer- 
«■Atinlf.  8.  ih]  /o/l  ^n(  eriofttteu.  lU.  luDiiunil  i^ia  u  /ttfht  einer/i 
e  /(Ar  cÜnitch,  rfocA  Jer  u-liogen  täatt  leiten  y,ioeif<i,  ttam  «in  a  jk- 
Iidkrti4<a  iW.  10.  liBodt|  rlri'  tireile  n-StrUh  mijlrirh  iJrr  tnit  tt-HtricA. 
It  «aio|  l^nbt  Stbtrr  \  ffhU  II.  init^frii>  |  t'tix  (Ts  /rAJf.  II.  dM| 
auf  rintr  Ua*ar ,  «m  ifciii  »ti-«/)fÄHjtiV'ifn  rydlln  pi»B  dci:  «ijcA  mb 
At»M  ilbrin  f/MiH/tM.  I».  I>lia'ucj  i(rr  l-Punit  fMt  in  (ftr  fftUehr. 
18-  IiiumIsI  mitA  kund«  «■>  Punkt,  ilfr  in  rineft  BeMri'Ji  tfriMmdell  iß 
f*4tr  nmftifJtrI),  |9.  AU]  atu  Tlii  gtUatert  {oiUr  Thi  «ua  .^Uf) 
II.  ObaBlwrltg]  I  atu  rinnu  A<i/Ai;i<  n-älriVA  yel/ftiert.  H.  ihrwlilomiil  liba' 
M  IM  in-  lUachr.  «»  /VnU.  16.  (1cl-|  ütifi'  o  ri»  ü  roii  ifrr  jiVnjfRfVH 
ffirmi,  jedoch  •eiakr  oMgmvteJil.  18.  iiulfiltbo)  äbtlU-U  Slftalhriiff 
llaHT«  115^  vente  I7,t>.    90.  humlo]  a-Sfhlriff  fehlt  tu  ifr  H-iii-hr 


•    f«TrtRB4Kl    I  glftio     *    Im   lijr    '  Will    uibbiurtl    *  /VA''    '  ^•"''^ 
'  Imetlum      *   lU..f(5«     •  Qg  <tM.     '•  ScJimiw     "    ftill«     "  mdBre 


10 


.IIRICZKK 


'  prolpcct  w  vdltun  mod*  fitt  kier«  '  fedfriit-  Landt: 
Ucim  Kolguiai-  itidi«)lU-  i  Snttrrig«  i  Ijeding. 

Der  nu  &re '  Aar  varc  omlöbiic,*  glfftu' 
Cltremild  Hg  igemi  luedt  enn  ADdonn  iiurndt,* 
ö    Oc  <U-i   biiii  pan.  Iiuoun  vMe   liolde"  hrijllup,  iiidbyd« 
hun  tbill  Gg  ntange  henditi  gude  vt-imer:    liuilck« 
hun  baffde  inedt  mne  oc  ilcenck  bi'uili^et,  Ätt 
dee  Itondes  br6dre  flcnde  paaföne'  Hculb;.     Bliuidt" 
huilcki^  varro  oc '  inaug«  focU're  äff  denn  Aiirfagi«, 

1(1    Att  dee  fkuHe  vdj  ramme"'  hAithüdt  öffup  reldfaiu 
fecterij  [oc  Aiidott  Spill."     Paa  dett  wefiligftc'*  iitd- 
bydor  liuii  oc  fiiif  bnJdrt-  [Hogenit  oc  Folgmar'* 
ved  fiiin"  voulige"^  fchriffueirse.     Hogenn  eiidogb  att'* 
bandt   vil'te  vell  denn  )j;»nibli-  AAiu-ikU  var  »(T 

16    batis  lyrters  Iiicrtthc  kke  Affgitfui-nii,  wUla'"  biindt'* 
A]lif*Guell  icke  ABüaa  '*  finn  ryfters  begierring.     Hui>r 
for  Uaiidt  vdreiidci-  riiu-*"  tliieucrc  |roin  fkull«^*'  liyrc*' 
Itaiiiieiii  rkib,  liujlcke-''  fom  igi-uDkoiuiiu-,'*  Tigcadis 
eil  liaff  frufl  ntt  ladet^*  fiR  thilfiuiie  oc  fpaa  vlyck«Iig^ 

80    fna  All  blies  bandt  indkom  pan  hoeeii.  baodl 
daa  Aldrj  rkullo  igeiin  vdk'iimue,  Dvr  liaiis 
bonrii  Oluiia  dett**  borde,  |blefif  bun  forferdt, 
00*"  raade*"  finu  niandt  att  bliffui'  bieiume,  Metiii 
Obroinild  att  gifire  fig  bnMIup  mcdt  dee  geft«r 


8.  giOtcr]  d<r  i-P«nkt  ftUt  i»  dtr  Hitdir.    &.  iadbyder]  4ef  i-i^iM 
ftklt  in  dtr  Hdatkr.    8.  jiaaforpoj  in  Jar  HandtcAn/l  ober  o  ria  S>nn 
und  StrieX  (..).     W.  tkaWcl  a-Schltife  fiUl  in  der  Hit$t*r.     10.  böiÜüiilC 
Pttukt  äbtr  i%  frUi.     18.  vralif[«l  Hdifkr.  xnaaigv  itmt  a»t  dfm  cKfil^ 
a  «in  l  umf  i  gebttterl:  tsl.  9,ii  Obcnbnriix-    l&-  willa]  /b  in  Her  Hdtchr. 
Wttkl  doe   VfrfrhreHtmng  für  vilb'.     90.  imlkvin]  i-Pnakl  roK  il.jäng.  H. 
81.  D»)  D  (—  (>  in  c  owi  if*t-  jüngrrm  Hand  gtUttni.     SS.  bliffue]  A», 
bleB«e.    ».  Gfi]  i.F>inU  frilt  in  der  HdKir.    i*.  hfiAlixp]  h$.  o. 


'inod  VeUt  *  i"  «  forfftkne  ^frAlt  *IitmU.  '■  fthU  *  iUiiii 
"  ftUt  •'  üokdtku  "  ftkU  '•  WKrii([fl»  "  fekU  »  flue  "  WilliR- 
'•  /HUT  >'  WiWo  "  dos  iMÜL  "  »flu«  ••  fin  *'  fMl  "  hyr 
*'  hvilrhcii     **  igüm  Kam    "  1m1«     **  d«lU    "  feUl    **  hiui  'uftf. 


rt7 


blB   HVBNr^^CUK  tlllUiMK 


n 


huii  tuUTilt-.     Mriiii  lian<lt  hucrc-keii  foi-  Iiödh  vüev 
KTsdt  :i6f  nmi  hufb'u  lader  fig  offuerthalle.  kcler 
fdrdj  ttua  iteilt  itiill  llr:t»ileiiii,  der  ffiaun  fcer'  halt  friif  im. 
fpitr  haml-  livncli.'  iiiiorlü^lcs  hiuis''  ritafi-'  ntuUu  K»ti  äff.* 
S    Oc  der  )iaadt  liönlf  liun  fpade  liainiem  wlj'ckc.* 
Ülcff  bandt  vr«dt,  wddragir  fitt  v«rrie  *  oc 
AfTliuggiT  lii-iiiidc  liofTn^dft.     Der  bandt  {iiu  gUJir* 
icd  ftraotlbiickeii.  nc  hanneni  imtder  eii  fcrrie- 
numdt,  hyder  liaiidt  tuiuiieui  Uiill  fernclönii  on 

lii    Ibir'  guldkn-ile  (bandt  bitffdp  oni  (iiin  hals,>"  Alt 
liandt"  offnerföra  fkiille:  Jll«nii  liaiidt  wille  icke, 
huorfoire  Hee  komiiiv"  Diill  im  rktndlxiil  niedl 
tito  Andi'Uii,  Oc  äff  vrede  l'lai'  fierreinaudonn"* 
Jliioll,  tbag^r  fidenu  fprrieim  Alle^iier,'*  or.  mer 

15    (ielff  fna  luirt  hkhIi  Aiiivi-uv,'^  »u  denn  eiif  guAr 

I  Lbo  [for  bmumni.'"  der  bandt  (un  nogitt''  jucr  var"' 
mild"  Laadetl*":  timn-for  liaiidl  iiiedt  deuii  Aiideim"  oc" 
Rh*''-  rkioid  roi^r  Lliill  LamU.-*  Der  bitiidl  uu  Koihukt 
Op,  nioder  ttaus  bn>der  FmIkii»!'  luiniiom.  Com 

iO    rttmine  time,  dog  «ii»  Andfiiit  fteds  der*"  K»m  i  Laiidt. 
D«r  tliAge'*  dei'  [bin  nndonn*'  i  ßiffti,  nc  iiimII  flnr  ^rail 


3.  JiiinnI  «wv  ■ic»'  jnngeftn  Htuid  übf'  •tfi  Xäk.  i.  haitd]  «wn 
irr  /ümgerrn  Haml  iAtr  Atr  Znk,  und  in  <kr  Z.  i-ia  UerttfUhm  (xi. 
L  AuUb]  itrr  a-Bttgtit  feilS  in  der  Udn^r,  8.  flnndbaclicn]  «i  ««« 
r  iitrf  ttfJirribrr  itottU  offttAitr  -1>reili>n  fthreihrn).  II.  Uenn]  V  ('»<') 
>vK  ilrr  /Onjirren  Atmt  iN  c  rträndeii .  11.  iulwl  d^r  BeiftrUh  nach 
•Hrffrt  MWt«  frkriMt  vtm  Aer  jnHymjt  Hanrl  bri*;iirnlimt.  llJL  Act\ 
(w  b««J«it  pn  t—  «f  (Ion  fli*r  jäHf/rrm  HauA  in  i.v  jrtfiMfrrf, 
UL  OiendUiUI  I  «itUeieU  nur  o/a  ttnri  in  iJü-  ffä&e  yc^a^ftec  Obrr- 
IHidt  Pon  »  ao/jM/öjMMi.  18.  ftprmnanHiMiiil  FiMrr  für  fMTi"-- 
It.  Mtaa]  i-FiuM  fehlt  rit  'W  HiU^r.  16.  i)  i-J^uU  /VAlf  in  ite>-  Hdtfhr. 
Vi.tmiitT]  h*.  ■: 


'    f<wr   Imi»1     '   ftUi     '  ffUtt     •    llfiaifn     ^  /VA«     "   Wl/«bcHK 

Suanl     •   fgutt    nu     '   /«AW       '"   IrMt       "   hiu.Mrt.  arfrf.     "    K^-inmw 

■'  If»r^ir.u«i<J»i.     "  Allruo     "  Asreoi-     "  fehH     ''  ftt^U     '-  ««r  Sa»"- 

"  frUt     •*  for  bwwD  wU.     ■<  Aitn'  aif't.    "  xa^\  n-td.    "  T)»     "  Uixlil 

"  l'hll     *•  U^r    *'  hver  Biidri- 


JlR|i;ZEK 

thilki<^ndt>  ){iffuf'  iUm-i-s  bn^ttdig*  Rierlighedt. 
imilckt'nu  gi-a<lt  hh-B  dL-m  et  lurriMi  w"  ondt  teft*"*'" 
thill  denn*  pSterkommendoi  wlycke. 

Der  Ohremillt  foninni  derea  KomniP,  gaar 
5    faun  dem  iiiio^t  iiii-dt   fitt  Fru<'iitömiuer,  oc  dem 
»u^dt  aller  |f6deftü  oi-dt  nc'  vonügc*  faoler  thAgor 
modt.'     D<>ß  baffde  liun  beftillidt  |beut'biied« 
Kiiglmendt  äff  de  ftercki'fte  oc  bpfte"  pua  Nore- 
Ixirg"  floU,  liuilck«-  fkulk-  jt^iüiti  indfald  [uia 

10    Ho^c'uu  »aar  haixlt  indthraad.  Att  Ha  hamieni 
.Thiell'*:  paa  CiirheidvburK"  hlcff  beflillitt  nogle 
llurc,  foiu  Folckmai'  l'kuile  (iinkomniv,  Utioi-fnr 
Iinn  beder  denueni,  att  efflerdj  dce  vai'**  liendw 
Nofte  foruaiidf,'*  de«  willo  fordj  beuifsi^  beude  denne" 

lÄ    »rrc  nij  duniiii  liciidi*«  böitliiidt»  Alt  dee  vjllf  tag*-'"' 
uiod'*  UfMides  indbudna  geller,  oc"  guiro  dem  LjrAtg«^ 
nc  Riadc  paii  hodf*'"  flottene:  Hnilcke,  fagde  hon 
künde  beft  fket',  Oiii  IIog<.-iin  blcff  Ivöpemeltcr 
(for  dem'*  paa  Noivbarg'"  oc  Folckiuar  l'wr  dv  andre. 

M    Dee  giorde  deren  fyftftrs  villie,   Oc  Hogon  fölger*' 
Unix  riirfiiiild,  M^iin   Fnickniar  It^fftges**  beii 
tbill  <1iiii-hindeburgh.-'     Der  dev  im  kumme  iml. 
rtiax  Imrkes'*  portene  offnir  deuncm  Oc  Folckmai- 
wfortlii'iffuidt  iifiiK>rfalde.4  aß"  fdee  bt-uebnede  folck**: 


I.  UiilkieiKlfl]  iter  Punkt  ilbtr  dem  rritm  t  fiJtU  i»  tUr  tUtek- . 
4.  Uhnsiillt]  i  niu  c.  An»  tierite  1  <iit(  t  iwfwMrrf.  4.  dvna]  da*  swntc 
D  (o)  vmt  dta-jüugrrra  Hnud  in  t>  i/eändfrl.  H.  (u(len«1  der  Striek  dtcr 
o  con  itcr  jtin^erm  Haiul  7.  l>e(lUlidt|  ftrim  iHvitoi  i  «n  SirUi  m 
vitl  (ii),-  er^.  £,■<.  18.  bell)  Moob  beft  tu  dtr  lUtcbi:  ein  bedtmltut^t- 
loter  nßUigtr  PtmU.  3\.  (luttinild)  t  aut  e  hrrgetttttt.  3S.  F'.tRkmnrl 
w  der  As.  W«  PhhU  xk.  ,i  tiiMf ). 


'  Krtfter     '  Bnjiirrlijpn     »  fetdt     '  ftkU     ^  ftkü    •  VeuUgftc    » 
•  al  d«  b«Ule  Krisrnaottd    •  Sordhorg    '"  iWrifliia  Haagm    "O 
borg(l)     "   wv«     '*  farruMH«     »  doud 
"  "«We    "  /■"*«    *•  Nortbofg    •'  fSIgto 
bOffr    *•  luirledUr  'im  lagrU«  ((truHdifigt    *•  iIbbimbi 


6« 


DiK   IIVKK18CHE  CHKONIK 


13 


M<nii  tiaiiilt  llod  liuindt  lAiitnli'lifEOun.'  uc  ftrax 
drebvr  ftff  (Iciiiicdi  70.'  i]«e  Aiidn?  f^aSa«  fig 
offner  niureue.  |oc  liufftiidtkuMes  iiedfpning«.' 
Hngen  Tur  ictce  lieller  i  iitindro  fnrt-,  Do^  giurdi- 
t    hAiidt  un*  n/ire  mord  |Hui  Cmv  fivnder  |eud  Folckmar;* 
Der  Cbretnild  nu  foruani  «Sbhei-  bcndes  me«niiig. 
Att  bogge  bendes  brödre  vorrt-  Jhi«lflftgiit;,*  be- 
giffu«r  bun  fif;  ben  Ibill  Cbnrbcidvburg, '  Der  faae 
buti  iod*  gcimum'*  äuebugeiiii."'  oc  leer  (FMlckm»r 

10    (inn  broder  "(laAendisiiiitt'''JbLindtdir&oi^diidekroii[i«r" 
ukhU  biml  ofTtiorftv'iickt,  tittll  bHiinom  tb»ll**  hw) 
eAer  detuic  uit'viiiingb:  O  diun"  wauurtige 
dcaldi,''  ua  llcaltt  da  lide  [oc  vndgieldo'^  fnr  diu 
fk«lijchi-dt  |nc  forredcrj  ":  Attdii  meiU  </m  ""broder  befuor*' 

ITi    dtg  iLiod'*  mig.  dutt  fkall  nu  fina  uffucr  dig  Tiulff.'-' 
Thj  diu  l>n>der  Hogeno  baffaer  na  med  l'itt  bl(Hl 
Itctbnid  mig,  «c  Allcrede  »edfaren  i  h«lfl'ucde: 
.li-kc  ricalltt  du  hollor  wndgaii  ftmffci),  Di-r 
iiatidt  iiu  br<rdo  att  h:ui<i  broder  var  .ThicKlageiui 

211    rtiuilvtcett  buii  lAgiiitctigb  bercttto)  daa  \-iIle 
hnnd  icke  hniin  kiffuc.**  M1.-1111  bad  gudornv. 
Att  dee  faaduti  wrttt,  Ibni  iiunDoin  oc  bans  brodi-r 
äff  rvAerciin  var  vedcrfarenn.  heffne  ville.  oc 


8.  SrUmMtpattkl  r.  Urtf/.  himitgtfUgt.  I>.  immuiiij  m  luit  in  lUr  Hund- 
*^hri/f  rinf»  (Uriei  ru  aenig,  H.  rffn]  i*-)ii  fttmt\er  llavi  über  iffr  ZeUf 
•i^ehgTtragtn.  in  der  Zeile  von  drrfelbru  Hand  tteifeli<n  mwlt  unA  br-ider 
'I«  MrtiLiriekAi  {  X  );  Aie  Btaul  /rAcini  die/elbe  ;n  /eilt  wie  Hie  .jiingerf 
Hamd",  aber  4U  Turf«  ifl  eine  andere.  15.  ticIlTI  der  Pnnkl  Nadb  lIclilYeAr 
«dmtJJrA.  rieUcicU  nur  ein  tü/älhgrr  Tintrnfpritta:  \9.  h^a»}  nftark 
■tif  Zeilt  gttoien,  faß  t-iiWM  t  gteirhttU.  30.  k'igiuicIiKh]  li  mw  *■ 
■'riH,    kt.  n  (fvr  iif.     ^.  bHn«)  «  ftark  ttnlf  dir.  Zeilt  gctogen. 

■  l[Mikiif«D  itnod  '  og:  add.  '  fthU  *  il  *  nach  monl  ^es(el/( 
'  Jhiciriagen  =  CktbcidcborK  •  ffhH  •  Jüicnncni  "  Suubueii  "  ßn 
•tfoifT  Folpnw  '*/5dU(  "<lo  "  Kroppc  ■»  Uhkr  "du  "  fWeb« 
'•  /■<*;<  "  ftktt  *"  wor  "  Wffwr  Kokl  F*kUr:  ix  Iwttar»  Ordtoj  r 
(_  bpnrwrfCü  miir  iKrtf  StM«  angrftVlrt ,  dir  Qrundtvig  wöJ  mit  V-reeht 
•m   Tfj-t  Mieu     **  iiiwxl     •'  /eUt     **  Iotkci' 


JIKICXKK 


rtiiix  dvi*  vSt^r  t(lj  (li;e  <ir>dis  bind  <)nicknede 
oc  qualdt.'  fii*.     Der  Oliromilil  »a  |igftiii  Kmii' 
thilbagc  thill  Norrburg,'  ^in  Im»  liii  bruMlur 
Hogcti  i'iidnu  alt  v«pe  i  Arb*ide  «tt  drein?  oc 
*»   .Tlüelfliui.     S»»  tbBlur*  liuii  thill  hHimenj.  ligeml«*.;" 
()•  dia""  wanart:"  üuiknii;'  fkcnd«'  oc  lordurffiif  tlijt. 
buor  kamnier  dett  tia,  att  du  jblaiidt  alle 
iiu-nifkor,  ur  woffiii'ruiimd<'Ii^:  Strax  l'narer 
haiidt:  O  diu"  ntiilokufTtigu"  oc  »iidc  ijuiiidf,  vedl'tii 

10    icke  att"  mig  äff  s^uderne  ur"  giffoei»,  alt  liialen[;e'^ 
krig  oc  kniiip'*  t-y  faller.  k'ft  daa  fnv  iiigoii  fiwnd*-^ 
l'kud  cllw  l'uwnl  tryctfr  niig?  Huilclcett  luinm'ui 
vforfecndoti  fallt  iifl'  luundviiii.     Mcuii  dvj'  huu 
dottc  t'nrftod.  Optimcklo  Imii  elf*  Andett'*  fuig,   Huu  Iwlr 

15    brtilc  gulffnidt  |i  iuHtliomi"  lüi'd  oxcliudet-,  iVriiddf  fait 
der  offui-ii  jwm  urti-r,  i>c  oll'ucrbrcde  den)ieiii  aller 
med  andro  ran  oxelmder,  faa"  dee  tho  barre**  raa 
fidt^rvi-ndc"' inod  |hiii  iiudeii-":  Mwnciidis  i  lii«  maad.-*' 
wnJL'iin  fur  hogcn-"  att  fkuUf''  bliffuf  l'lfbrig  uaar 

20    haiidt  gick  wd  alt  porthonn.     8aa  (od  biiii  o]i 
pi>rtliL-n  foi'  haniu'iii.  att  liitndt  inntthc  vdgita. 
Memi  HogL'uii  fortliidVinMk-  noget.  oc  k-fdc  nujifU' 
verlB,**  luedt  huilckt!  liaiidt   wilik-  beucbiie  lig  mod*'' 
rill  lyrtcrs  throldom.  oo  [t'aa  vdgirk.*"     Der  komn»»' 

i5    uu  tlir<;-'  iV-iTku  bfUL^bu«^de  Ivrigfincinlt.  foin  >*ff 

vndorluiidigliedl-'*  luig  oc  bmli-agi>rj  wjire  thilbt'ftilli't*'*, 

8.  Norrburg]  liii»  ticrilr  r  annrArr:  iu  iler  Hil*i:hr.  ein  Stridi,  4i 
OKI  eAf/Ic»  ah  r  gtdetcM  ivrr<t<n  kmiii.  8.  wiißufraiimdc'liiil  rfra- 
tf8trii:h  de*  ztreilen  ti  hildrt  »igleieJi  den  erfitn  Strich  i-im  d.  IS.  vibf- 
fevDtlu*]  L'Un  ai»  vor  gcbemcrl.  18.  der]  d  m  c  ver&ndo-t  ron  irr  jüngemi 
Hand.     1*.  lui«]  d-w  n-Bogm  ftklt  i»  drr  mtchr.     SS.  forlhMT-l   fc*.  *. 


'  JKii'iikijnn  '  Nflrborjj  •  taldtc  '  »p  'du  '  WnuHrtige  '  t*«<) 
»du  ■' Si-hnlchttgtijto  "»af  "migfirfd.  'M«s  er  «^  'VW  "  Bo 
**  «iiilen  '*  lutcA  oxcliadcr^MeWn.  vijj  ''nlniM.  '*  Baa«!«!  '*  Wendl* 
••  hvcr  Auiiro  *'  tiisHiIer  *'  liuiiiiijin  "  fi-Ml  •'  liV«wi>>  •*  imuil 
••  si'-li  fwi.  ml     '■  S     ■•  Viidei-tuiiOi«     *'  Iwftillcik- 


»IB  HVBNIStiHE  rURONIK 


lä 


k 


kiiiiDctn,  uo  Alle  Ibru'  tbilliee  med  clen>!( 
in  löbcr  iud  (taa  baniieni.  Iiand  Iiaffde 
«n'  indthtttt  ventiM)  flg  riuiduntt  [jigcuell  Uia^ei- 
handt  imnd  iitsf  tlirc  tlt^ri-s  wnld  nc  Änli^b,  fna 
Att  i  «lett  fAi-fte  aiilftb.  fkred   haiu  fi-an*  dwi  c«i« 
twi,  faa  «tt*  bandt  fallt  i  kiuM^t.^     M«»[i  luindt 
kam  (trux  op'  piui  I'odc  igenn.  oc  forfulde  (aa 
ii^etui  den  eone  efTth^r  dmin'  andeiin.  Att  deo  Alb- 
Uire*  omlcpmni«- 

Der  vttUsr  rntto"  bniidl  fig  Toi-l-  »It  villt;  gan 
wJ  thilP"  ftramlcn.  oc  affuerrctthc  l'ig  tbill  Schanne": 
I>Ofg  TUT  deU  bans  int^'iiing,  Att  band!  tfailfunm 
fQki  bslSg«  {m  l'kiUt  rdj'^  bisrgvt-     Uatidt  opledcL- 
Ij  onglca  oc  effthi»!-  bandt  iin  baffde  Icfl  oBaer 
i''  dfu  oi-d  Ibni  der  (bili  b<^rde,  indgniu'  buitdt  vdj 
Hammertbierg,  uc  der  iiidtliill  inidiijitt  forttiöfTair. 
pur  Gdeii  ben  thill  tinn  faders  gntfT.  oc  der  for- 
lli«d«]n  Ihroldums  ord  »c  uvrcuioniiT  wdkaldc<r 
Aandcnie,  AfT  builck«  handl  Lerde  fln  oc  linffs 
L^dre:    rnm  rar,  Att  bandt  Aldrig  igenn  fkulle 
l<«nme  offner"  tbill  Schaiino'*  tbill   lln  bul>.rn  glun»,'" 
Ui^it  nculla  der  di'i*''  itide  [i  fitt  fiHlcnie  Liuult*"  buib^ 
(ine  befn:  Dog  llcillle  bandt  thilfoni  befoffuc  en 
•lAmfru"  nfl*  Koiiipe  flect,  litüLckcnin  eßTtiT  bann 
4üA  ncullu  föde  ea  fönn,  oc  den  fiin  fkulle  bi-ffnc 
(ig  offoir  finti  farfyner*'*  [Chremild,  ac  buorlede» 
daU  rkuUt-  faa  tW'iDKutif;  Leres  iianiii'in  rwraa." 


ABl6b)   n  SM   m  Uergt*UUt.     13.    H«ndt|  an  atu  tu  gebanfil. 

b]  ahtr  Ol  ein  rrTtckUngene»  gothückt»  grOMf  II  •■ah  itt  jüngf.rtn 

lh.\.M\\i-Pu»Sdf.    l«.fortböff«ir)i<iii«e;  A».  «/«r«.    18.  corr- 

r]  i  »M*  c  gtht»»«ri.    92.  ilcr  der  iiulc]  Dilto^. :  odtr  <hr  ilpnn«!'- 

•  «Bd    •  /yiit     '  fMt    »  Knie      •  fdtU     '  A^r*«     '3    ''"(■• 
ntuno     ••!     "A*"     ■• /MH     ■*  nwan*     '«  Olun»     ■'/■<*" 


16 


JlHliy.KK 


78 


Chreiiiild  i  lige  mandc  ileim  liimiitc  iimU   lom  twr 
CD  tiiir*lAgiintU '  üHrer'-  liuc"'  throldumH  ofier.'  uc 
faai-  fadanne'"  Tuar.  Ätt  Hogeii  kund«  ^ell  forbvdc«' 
liandt  ick«  fkulle  komme  uff  Liindelt,  oc  liieto 
j    tUill  ntl  «gilt,  Dog  l'kulli'  luind  icke  di'ie  Törennd 
haiid'  büfoffuidt  <-ii  t-doU  Jamfru. 

Ken  Folckniai^  Snennv,  der  dec  oni  auOvn 
dagenij  S)>unli'  Ai-vn  lieriti  att  fci-rc-  »mbrafct 
rkiultlii;  di-i-  dt'Ui  vdj  SclioiTuei).     AIcüii  om  Mor- 

10    genon  feer  de«  Hogeii  gaa*  att  Sputserc  wcd  llrajut- 
badceim,  tliill  liuilcken  di-t^   Itrax  heuli'ibe,  tbill- 
bydcndis"  liäunem  Aon-n  tliiäuifte  om  liiuidt  ville 
ofiuer  thill  Schaum-/"  <leo  viUc  velt  fiud«  ett 
Htib  medt  huibkett  dce  künde  komme  offair." 

IS    Meu  luiiidl  lor  liiaiv  fortlii'injedt,  «It  d.-e  faa" 
haffd«  foi'luilt  dwes  bcrre  nleencr,'"  Dog  vml- 
rkyldthe  de  fig."  Att  dce  vam-  heii"'  foirkickitt'"  tliill 
SAnderbori,', '  ■  Ueneudi»  att  baiidt  endiiu  Tkulb' 
••  weriT  i  liilTiii'.     Dt'i"  dfo  iiu  fiiuc  tbultle,  kmimier. 

20    tbill  demi«m  ctui  gatumcU  niatidt  vedt  iiaffnii 
Biürnn,'"  bnilckenn  fom  forduni'^  liaffdo  venidt 
bailc  Uoguus  w  buiis  tadur»  Nügling»  liniui- 
dreng:  luudt  forÜielli-r  urduntüg  Imorledis 
Althing  denn  nefte  dag  thilfom*"  vai-  tlitlguaeiin,*' 

1.  Cbr.-mÜ'll  rfci-  (r»tv  m-SfrirA  nun  e.  10.  Ilmncl-)  dtr  zuirili  a-Htriet' 
mghiek  der  frste  Strivh  von  ■!.  12.  vtlh)  der  i-Punkl  ffhlt  in  Her  SiUrkr^ 
V  fckeint  «u*  t'iMm  anderen  Huchatahrn  hrri/rslHlt  :u  adn.  17.  njldUwj 
•iie  geicuhnticheu  iirfi  Punkte  iilier  y  frhhn  in  <ier  Udxchr.  17.  ri>rn<i<~l(ilt 
der  I'unlit  ülierilent  ernten  i  ^Mt  in  dfr  lläfrhr.  17.  thil\)  i- Paukt  fehU 
in  Jer  HdtchT.  33.  Nü);linK!i|  ht.  >•  für  6;  s  ertt  nach  Ab«eMhtt»  4e* 
Wortf.»  flanger  ICtulttrich  von  gl)  hintugefügt.  34.  thil^^ueno]  Mna  fCiu 
'^erschmitrt,   nirbt  nehtr,   virlUifhl  «cn  der  ann. 


>  ThiTidnR^  Nat  'EflterO)  ■  nn  •  erocK«-  »  raadant  •  »l  ndtf. 
'•  hftfcle  add.  '  u<l  add.  '  ng  tilb6(lr  ■"  rknaiic  ■*  til  flwwi«  iM~ 
■■  /(M^  ■■  Allen«  >•  at  (»iidnnt  War  rhocd  nf  iltrif  Hrrrt«  Efeo  beUtnR 
«kW.    "  hc-dno     ■*  fkiclied     "  Sfindrolx.rg    "  Biürn    '"  Itiiad«    «  /'cW* 

"  tilKaait 


nnc  HVEM8(;iiK  chkonik 


17 


I 


Som  Tur,  Att  Colckmsr,  der  haiidt  throde 
4«e  [ü^Hctigt;  thÜHtrIer*  oni  finri  Itrodars  dödt, 
Üaa  off  (arg  ot-  iNUtglicdt  »tt   Imffiiu  qaald  0<; 
dm^i^-i  Hg  ielff'  vJj '  deo  düdes  blodt,  jtem  att, 
Cbremiild  deini  gunddce  iintt  igoinK^m  haSAc 
pardt  [itt  offer*  nit-dl  ßuc  throldkou«r,  paa  dett 
Au  lUti   fknile  offuergaa  Hogenn  htiadt  tmn  vill*-. 
A.tt  hucs  Hogenii  dt-n  iLig  ^nlT  Hg  vd  i*  lialTuet, 
[li*adt  ibia  rkullfi  umkotnino."     HnnDcin  Tuarede 
Hogcnn  raAlcdi»,  äig  faft  bedi-e.  end'  iiogeu  andcti 
{|MUi  Jonl«nii,*  fiiiii  fkebeiiii*  jor  Lvckc'"  nocliloni  att 
mm  TittorIJK'  i*-'!'*-'  heller  dg  att  tkcni^ke  paa 
Au  nl\f-  thiil  fktbti  igcan.     Handt  beder  dog  biirrti. 
Att  haiidt  vtllt-  gAH  thiil  f'brciiiild.  oc  b«de 
hatdiSr  Au  liui)  ickt!  iiiix'iv  fkuU«'"  mud'*  Ciuii 
brod(<n  \i(f  tyrannitzen' :  Tili  luiidt  baffde  Tatt'* 
np  fum-  dv(l  IxHli^rligeii  att  vi)lt>"  lK-graff»e. 
Mwiii  der  biijiu  laadantt**  benectede'"  aiT  (ryct 
AM"  qiiindtmti  bitther"  verde,"*  gaaj-  tiaudt  (ielff  midt'* 
ßtw  hen"  tbill  Noivbttrg,"  BegicrcndiB  «U  komme 

»Cbr«inUtl  tbill  ords,  Huu  Teendis  vdaff  .Slolz 
räitluct.  ttuiU'--  tlüll  liaiiiiciii  'IC  Spür  buoifoi'  liaiidt 
var  AtUiuinmeii.  liandt  begiercr,  [lig  att*'  giffties 

»Oan  lirad«rs  ii{*Ae  Ijogomm«.  Htm  Lnffner  hnnneni 
.  *fcHtiF"'|  fkonei.  SfKrrilmtig  fär  ibiil<-ii<l<-r.  6.  l-'Ur«iuiilU)  iiun 
Chifcnfnct«  HM  h  entapringl  nti  I,  dax  m  >i(r  äduclkT.  nicht 
titgt  ift,  fa  daf»  CUi  g€iMhritbeM  nt  *rjn  «cArinf.  lä.  ti);!  au»  att 
jH«  Tcit  atttradkrtt  gAetucti.  14.  l'lmuiilill  ''i*!  HJiehr.  It/it  rivn 
-SfrtrA  TW  riff  (nifJit  ü,  rfa  mir  ^«m  Punkt).  10.  tyrannit^crv]  'ti'r  Hdnchr. 
Mr  *rmpr.  nur  nn  d.  «efMi*  rfiu  tttrite  cu,  aber  da»  i  Uüt.  «o  (Im«  jtl:t 
\4rr  Bd^OiT.  läa  für  amiarM.  lU.  vvrili-]  vr^l.  iii  9,i,.  lU.  mi<lt]  i  Ffkl'r 
Ir  «.  SIL  Spar)  k».  ».  äS.  kuurikirj  Jrr  Boatu  über  n  /eJUt  i>i  der 
31.  LrffuBUn«]  fifr  M j(<  Strieh  de»  nvriten  m  um«  e  kfryntfÜl. 


in 


I 


ti 


(MS    •  /«W(    '  Com  ndä. 


nfetnia     *  fliielMie     ■"/'«Uf     *■  tor  lyr&iiniUcrc^MtWtf     "  mnl 
"  /Mt     "  J«l     "   JwwigtM     »=  bittte     "  «'i*d*      '•  m«! 
•'   .Vorbunt    "  t«bl«-    "  nt  fig  m»ato 


4 


i 


.liaiCZEK 


dett  [att  fkuUe  en  ADdetui  dag'  bokomne.    HuoHbr 
liun  bedUlev  bans  Ltg  aU  Afföres*  oc  raent 
vnfkes,  Hdeu  vdj  an  Lig  kilte  att  indlegges  vdj 
KoDtelif!!!*  SuöbeKse,  oc  der  efftbcr  att  Tdberres 
S    Att*  podenii.     Ho^enn  diDi  midier'  thiidt  med  fine 
gwff  liitii^  griiÖ',  Nf^ft  oj)  Chili  lians  faders*  N^^- 
liiigs. '    Oc  der  du  miuig«  baadc  frommude  oc 
Jiidlendii^^  komme  att  fölge  tii^ett  thill  fitt*  Leier- 
rtE)dt,  Daa  begynnte  Hogenn  ved  graffueu  att 

10    Uaffue  «u"  Stallig  Oratio«  oc  tlialc,  vdj"  huilckt-n 
band  foi-tlialde  oc  opregDthe  Foldcmar»'*  dyd  [oc 
Maudedige'^  dad  oc  giemiDger:  Her  boCg  oe  linit 
fj-floi-B  \'trürkftb  oc  ftorr»  forrederj,  Sampt 
beiidts  tjramii  oc  wtnettelif;e  gierigliedt,  medt 

1&    bt-ndis  falfk  oc  Suig,  biioi-  vilj  Iniii  fnlt  i)lTii»rgick 

Alle  meimif k»;ii, "     tiiiff  oc  hur  vdj  tliilkicnfU.  huadi     5- 
Äarsag«  liandt  si\S"^  der  tbül  att  .Tbielflaa  Sigfridl 
M6.  bom,  oc  Tuor  ved  giid^rno,  utt  faa  i  laiidbeilt 

war  (altt  Hg  thildraj^unu.'"     Dur  lian^  oratioo  uc  _ 

iO    tliallo  nu  haö'de  ende,  lod  handt  beimelthe''  l^rre       ^ 
fteenp  paa  fin  broders  giufl',  effti-r  loin  den  tiiiidt 
var  fodiuianc.     Der  dcttt-  [altt  nu'*  var  offuer Jlaen. '" 
gifi^ier  handt  fig  med  fine  ind  paa  Titt  egett  Hott 
Syiidei'biirK.*"  Men  indbyggenie  IVnii  vdl  tliukommt^ 

S.  AflVir.'»!  ..fjttldfidKtf  (g.  Kaikar  t.  v.):  ilie  Lesart  w»  K  (*(  riw 
SMimnJirniirruag.  3.  inilleggog]  öfter  (•«  *'"  bedrutungtloirr  Ftmkt 
M  der  Hdurhr.  5.  midier]  *  ows  I  hergentellt  (oJer  nmgekeJirtr) 
6.  komme)  d  au»  Rinn»  ntr/it  mehr  erkcitnbaren  Bitf/itlabrn  herg^tMll 
IS.  IbiKirOip^']  dt  Feliier  für  I.  14.  fperigbuilt]  dm  ertte  i  ata  v. 
tt.  mMDinii^ii]  r»  FrJilw  für  t;  odtr  Apokojin,  vrgl.  4,i.  17,  Aar- 
»agc]  *  nu»  h.  17.  i,'aff|  Fehler .  i!ii  ßfigening  von  K  h-iffl  ktmm 
(bu  Umpriingt. 

'  ata  anJan  diiKon  at  '  aftörrif  *  Knrtcilif  *  af  '  iBiiiller  '  hAer 
'  y«xlias  (.')  "  JnHlendinip)  "  fin  "'  fehlt  "  fehlt  "  nwadAÜf; 
adti.  "  frhU  ■'  U«nnirh«r  "  hafdd  "'  nt  biJ>e  tiMragit  "  hMkn- 
woldtc     "  Bu  sliswiiineü     "  ofuecfUndeii    "  SJndrelwrg 


DIB  HVENI9CHK  CHHONIK 


19 


dve  felgieruinger  Hogenn  thilforu  dem'  beuiift 
hafFde  forrktiffedi.'  hanoom  no  hans,  Iitierü*  liandt 
rkuUe  [iHtMe  paa.' 

M«tip  ClirCiurlcI  effuii-dj  liun  indthett*  faa  for- 
lenjjdes  efftcr,  (fas   fom'  Hog^-nns  död.  daa  fkickir 
bun  en  äff  iiend»"  piger  Tom  vnr  koftfljg«;  KIed, 
facn  op  lliil)  Hogonii,  att  liandt  hcudt-  befoffue  TkuDe: 
Denne  lliog  liiindt  veoligc"  imod,  oc  bad  hendo  atl 
huu  ville  ligge  hörn  hannein,  IMg  Itefoff  handt 
hende  icke.     T^j  haadt  uieente.  Toni  fandt  vai-, 
Att  huD  ick«.'  rar  aflf  Adels  perfoner  bor«ii. 
Men  ftrax  um  mor^n«nti  (taar  handt  np.  villo  fm-fö;« 
om  faa  var  elU-r  ey,  o«  hondi^  Iiaftelig<>iiii  «puagtlic. 
Dfr  hnn  voga«de  oc  fiuic  dagcnn  fljiiino,  yrifte  !iun 
Aldrig  huor  him  var,  Koin  or  icke  heüt-r  hogenii 
ha  fnartt  ibti.  Iitiorfor  hiiri  Hger  lig  att  niaii  heu 
vd*  thill  riU  Arbeid,  figondiii  (ig  litt  Iiaffno  TofTuel 
for  lenge,  Oc  der  hnn  neffnde  nogett*  arbeide  fom 
icke  r^miDeile  cmi  Adelige'**  Juiiifni.    Lod  handt  haid« 
wfkanircridt  tbilbage.     J  ligp  maadt-  liotidu  dut  lig 
oc  om  Andon  dagenii.    Hea  den  threde"  gang,  daa 
Chremild  fornam  vell'*  huti  liaiinem  indthett'^ 
bedrage  kiindf,  fviider  hini  eii  äff  Tine  Janifnier. 
red  naffn  Hnenild  (builcken  dog  n6dig  vUde) 
S5    Äff  (in  rnierriiifTue  hen  tliill  hnnnem,  lii>nde 

künde  Kunde"  luiudt  vcU'"  Kiende  äff"  mang«^'  tf^gn, 

I.  thiUonil  i-PiuMftkH  im  der  lläfhr.  3.  Imn*.  hunCtl  beitlr.  f.  in  d.  h*.; 
Mn»,  bna  a>  iiVB>l  f/l  Kaikar  $.  v.);  ührr  der  XeiU  t'in  rtrvr'iachteii  h  v.  rf, 
^m§.  ff.;  tDOÜt«  <litH  hvRi)  timachitben,  hnrh  gteük  K  mittvtrtlelMMd'' 
i.  ndcfcer]  i-Pa«kl  feilt  in  dei'  /Marin  ».  li|QK«|  gt  nnn  v.  9.  bandt] 
iu  t  «rAr  tindraÜici.  18.  rar]  r  übt»-  finfr  Raiur.  18.  opuaglhe] 
I  maeKträglidi  hitg^trtol/e*.  14.  wltle]  t-Pnnkl  fMl  in  lUr  Hdtchr. 
t7.  Ettenitiol  i-Punkt  fthU  im  iftr  HdKhr.  »t.  lliTvilr]  »o  mthrerenort» 
ta  Jer  dän.  Atiiipracht.     24.  iw(tif(]  k«.  v.    «t.  kiimii-  KuniUl  Ditlogr. 


Mr  tfailforn  gtttrUt 
'  W.T«^     '  /iUt    • 


'   buBf,  livail     *  pnahoUl« 
DOgea     "  Adtlolij    "  irwlle 


•  fehU    *  fthlt 


S0|T«B 


90 


JiitK'ZKK 


Au  liuii  iclif  viti-  [Adt  i\fS  ^etneiiio  tulck:  Spi'ir 
hvitdu  r'>r(lj  Ulli  li<:;iinfli!<  foi-eldre.  oc  inegett  andet. 
hun  ruarer  hunneni  i>a!i  «Itt,  befkudontlig  noch. 
On  paa  ilett  <i(tf  effter  lang  lamtalle  gaae'  doe 
5    bode  tliiU  li-ngH  ramiiicti.     Otii  imirf:ni')i  flTk-r  aU 
beltiltt.'  forthi'llr'i-  handt  liemlo  hiiur  lliill  viiar 
gnaen'  ved  hans  fadei-9  graff.  oc  lerer  Iieode 
limirkrdiN  tliil?   fkulk'  a;aii,  att  ttei-  oflfinT  Chromild' 
llvulle  blifluc  iiLffuidt,'  oc  lau  i-r  AUliiiig  |licr  med 

!<■    thilganen." 

NogcD  Kuri'  thiidt  her  effter  vr  Hogiin  dnd. 
hnern  Ug  Clirvmild  iirkv  ville  lliüHti-df  iitt  tadn  be- 
fimtfnes"  der  iiide  i  Pitt  fedenic  laiid.  Men  lud 
d**U  oflTuorföre  tiiill  Skaiine,*  Ken  til  ßliinse,'*  ov 

15    liuii  lod  di>tt   vdj  OIiiiK'Iöff "  biorge'-  bcgruffiie. 
Monii  (»luiif  bleff  l'aa  offtc'^  iiff  Hogeniis  Annder 
bcJ'uortNlc.'*  Att  liim  n<5des  thill  att  indruifw'*  v^j 
Noi'gf.  Sien  imlbyggernc  uff  Wliine«  flncl,  kallvde 
ll^denu  der  cffter  ülunellcift^ 

So  Mciiii   Hnoiutd,  dei-  nu  9  maanedi-r  forl6biK- 

worre,  fAde  «ii  löu,  iiiiiickon  efl'terdj  liaudt 
haffde  IWrre  Lemroer  eiid  tmns  Alder'"  ktinde 
thilfige.  dec"  kallede'*  Kanche.    Oc  detr  hendc  fig 
Att  Ohreinild  gick  ocfiui  i  bafriülireiig'"  fanimv  tialt 

2.1    f6de  oc  i'ii   IVin.  huilrkenn  liiin  kalliHlc  roedt  lin 
forige  mandu  miffn  Higfrid.     Nu  indbedot*" 


8.  Iwrfcnilcnlli^]  t,  feh/int  nitthgrtragcn  lU  fiht.  fl.  liGSnidl] licj-fUi; 
ii-Strirh  rrririll  iiigleich  i.  l".  bcfuTi'^n]  SrAtii/'i-i'  iihrrtfhSttiy.  lS,bi(l- 
liyggomi?]  drr  i-Ptiiikl  fthlt  \u  der  Hdgi-lir.  SO.  fniliibiic]  durch  nWn  gdbeit 
Fbcken  ist  der  Strich  SibiT  o  fiit  »nkfnntUch,  Sl,  <*n]  p  aitt  riiinn  iinlei- 
fiarrn  Buchalaben  gebengert.  Ü.  ri''>rTO]  Äs.  n  für  •'};  lUr  tStrirh  von 
tiiAe  geht  tief  bia  u  keritb,  «o  du»»  ein  etifuiger  Strich  über  o  i'un  ihm  auf- 
genommen im.  8ti.  Si({triiil  it  aacMriigUch  [ui>n  der»elbfti  Kami)  ringttrafief. 


*  giar  '  nur  niUi.  '  gaimt  *  hrfnde  "  fMt  "  tilgMut  '  ftUi 
'UxTAtw  "  fkdftiie  '»(Jlon.?  "  (iluiicJiilöf  '•  Bioru  "tidt  "  hcfvCTgrit 
'^  Inddraj^e   "  lommor  "da  " hun  huHWin  aif't   '" nwrcUiing  *■  Ihuh 


hueiiitd  ihill  l'i^,  alt  dee  bode  rkiilK'  wcrn-'  vdj 
vnii  riuv,  villf  (log  icko  Obi^iiiibiiiTL'  huadt  hun  oin 
Hnenild«*  barnn  haffdv  i  finde,  Hucnild  Ivder 
Itende,"  'tc  |mcdt  litt  Itanin  tliHI  Olueinild  indflvKpr.' 

Dcnu  förnr  natt  d«r  doc  uiiilrt^^  ulte  roffue. 
Kotn  bun  vell  btie*  huadt  Uo^un  |1h>ii(U>  haffdc' 
paainindt,  liuorfor  bun  Stiell  Cliroiniid»  barn 
oe  leggvr'  liof«  Hg,    tluiger  lii:i  Imndin  egctt  )>ani*  oc 
leggci'  bor«  ('lir«!mild  igenu.     .Irko  iuan;;;e  dage 
r.    10    ber  efft«i-  Itani-  Cbreinild  w{»  au  NaU,   oc  queler  dett 
liiLriiii  fuiii  tfHiic  hofH  Hucuild:  Doi'  Hui^'iiild  iiu    - 
fitu  morgenpii  opuognede,  oc  t'aiidt  Imriiedt  düdt 
bnfs  Cif,  da  fbriger  bu».  ^iffuer  uv  Klnger  (ig 
«nk«li({tfun.   lim  att  Olii-cinild  vndcrtidca  trönei'. 

1»    mdertidenn  fkeendcr  pna  benH«*,  iiidthill  faa  leiige 

alt'"  bun  dng"  |oiii   Timm'*  oftnergiffupi"  fiiiii"  grandu 
Saa  baffiiitr  dna  Hutitiild  l'uiuokt  bwlraguU  deni) 
AUerriiodigllf  oc  bedragi']is;l'ke'*  quinde  Obremild, 
All  iiui)  Tom  Itülforn  li»fiVle  ladutl  uinbriuge  heggo 

20    fine  brüdii!,  med  Tri  villie  oc  vedßcabr  nu  vden 
hc^dU'*  vt>dfka)>  oc  villi«  l'elff  omkammer  Hirn 
eg<>ii  diu.     Stru\  Ltir  eStei  oGriiemntiiiinlcK'' 
Hufliiitd  livndis  i-^itt  barn  »tt  upamini-. 

IVr  handt  nu  tbiluoxte  oc  bleff  i  litt  fvuModv'* 

23    Aar.  da»  inecntc  HueniM  n-tt  thiidt  att   v«rre. 
om  Imilcketl'*  Hogcn  |h:(ffiU-  liiiUom-"  paamindt. 


I 


9.  hoe}  I.  ihuv.  lt.  buadl]  dtr  u-Bogen  /tili  in  drr  tliUr.hr.  18.  lic- 
''TogfllifrA»]  k  Fthltrfür  I  viA  inM  Otdankettconipromiu  mit  i«-i\rugeri»ke, 
lA.  iiuimln]  ti<l  in  Ligatur.  84.  fviitcml«]  iii  Fehler  für  m.  25.  iMinnt«! 
"l-tr  a  rin  btiieututiif*lv»eT  Hakeu.  itS.\iuAc)i.vU)  lUr AugJmck itt  tynto'^it'ii 
tkr>nibrliiiflicl,;seiiieinl:„itUi'tcht<ZntAuu,tcoiniM  -  ";  iJi« /^«iH  «on 
li,  leodurdi  tivildien  an/  tliiidt  heiogtn  «rirel,  i«(  ritit  SMimmbfMTung. 


'  Kgge     *  lluonildc*     '  ed  «Af.    *  inH/ttcr  til  EiKnIld  mc<l   fit 

ihm     »  /UUl     *  ibnc     =  bafd»  Iiinde     '  .let  add.     '   ftMt     '"  fditl 

I'    "«TOliJw    "ofgaf^ric)    "'cA»  "bednuteligfl*    "Hu  "tilow 


S9 


.ilhlCZEK 


Derfur  KaHvr  bun  Tau  LAnltge  Kaiichv  thill  dg, 
w,  giffuei-  hanneiii  tliilkieiide,  bnorledis  Chremild 
hiiffd«  onikonimeii*  barm*  fadei'  Hog«n,  oc  fürbrodor 
Folclulur:  item  huoHedea  huu  haffdc  ftaaet  bKimeiD 
ö    ßoLflf  eflter  liffuidl,  der  haiidt  war  bam,  oc.  nm- 
kum  (log  ]iDi)  cgciiu  fön.     Oc  ihm  dett  bmi  liuidatit 
alltt  i  bauiiem  katid*  indbild«.    gaar  bun  vd  i  mar- 
«■kun  mml  luutiiuiu,  huor  der  laa  oii  .^rulauiü*  ftor 
rieenu  «nidi^r  huilckcti  den  tliruldiiu^^lv  lan'  fut^ 

10   usridt  iifl'  Hogeoii.     Hau  liefall"  aU  Rand»  nculle 

^Vffueltbo  rt«eii(>ii:  huikkiidt  liandt  | lett^-ligen  oc'  gionIt\' 
Huooild  i'krabf'du  ruiidcu  tbill  Tidt*  oa  vifer  hanDvm 
fas  Xi^lfii),  oc  |li«r  hofft^  lerrer  hanDem,  baorledeK 
liundt  iiiod  lui  lairke  ntodfi'  (foi"  mandt  lueeate 

15  Att  v«Fe  liaiis"  ix-tti:  inodur)  fkullc  imiidle,  oc  locke 
hende  hen'"  tbill  btLH-giit.  Ucv  utt  lucki-  heiidu  indi-. 
•IC  Suflthe"  JhieU. 

Raiicbu»'*  tlmger  iK^gU-u  uc  med  ftor  fi-ydt'"  <>c 
gled«  gaar  [iiid  ihill"  ChremUd,  llgeiidis:  O  mio 

SO    Ällerkiorille  moder,'^  rm  fkal!  icg  giAn  dig  m«gidt 
lyckfalig  offuci  aile  mdimifkvr,  bun  Spür,  j 
hundt  niaadc.     Haiidt  fiiarer,  .Jen  fkall  Üy  dig  fatt 
paa  Nöglitigs"  klenoder.'*     Eia  jfagde  bun,'*  d«tt  er^ 
wmmiligl,  vy  liiar  dctt  aldrig  vdcii  ly  baffo«"* 

na    NAffelenn,  m«d  builcken  min  fadur  oplod  bioi-gett. 
H  *•  Kanclie  fiiarede,  den  haar'*  ieg*'  Alt*,  oc  ftrax  vifüerj 

den,  der  hnii  fiui  duiia,  offiicvgifl'u'^r  bun  Altbirig, 
oc  bcdcr  lijindt  ville  fülRc  hende  did  ftrax  tbill 
Klenodetf.**    Men  liandt  duelde'*  iiogctt,  oc  bad 


26.   bicrsettl   i-Punkt   fthU  in  -kr  U<hvhr.     «.   riftorj   i-«mUf 
nrbrn  (■  «ti    Piknkt  in  dtr   Hihchi'. 


*  omieoinmit 
'*  ffhlt 


*  lin 


'  Kunde    *  grurom     *  »"»r 
'•  fMt     "  iVoltir    "  Kitnu^e 
"Klenwlier    '*  ftMl    '»  htiHq    *"  h«fv«    • 


•  LeftaJilM-     ' 
"  Ifd    '*  iadtil 


DIE  HVBÜldCH»  CUROMK 


SS 


mild  alt  kuii'  tfaago  miul  med  Hj;.  tnen  {luii  lom 
thörltede  eSler  fjaldetl,   giorde   Hid;  ingeji  tandcer*  »m 
maden.     Dog  g&ar  luind  ind  i  Spirekamnieredt 
<ic  thog  thre'  leffa«  inod  (ig;  Soui  )iAudl  gick. 
table  liaodt  med  vilUe  TArft*  den  ene  leff,  foin  lan 
for  Ohreuiild*  f^er,  band  Iwid  liuii  ville  thag«  op 
Bn'tdott :    De»  kuudiT  end  gafFne  litude,  men  bueu 
rar  f:ui  thill  gultlott  thübengendis,*  att  hiin  gleinbr 
Hn'idett.     Siut  timbtu  handt  dett  audol,  bnd  i  üge 

Lid    maadi*  bno  rille  thag«  dett  mmi  Hg:  Uen  bun  fnar- 
redi!,  huiult  fknlle  vy  med  brödt.  imar*  lier  er 
faa  megell  guld  for  bandenV  Haiidt  lod  deU  tlirudc* 
Brvdt  f»ble,  Uge  Tom  dt->tt  lliulle  fhe«d  mod'"  bans 
rillte,"  oc  büd  endnii  bun  ville  dett  optagc.     Henii 

\\h   t^enlj  baoii  hi-ell'*  bcDgdc  (Uli  guldett.  Tha   iküUe 
bun  imltbet  ber  um.     Raiicbus'''  fH^de.     Moder'*  ieg 
fiycter  mig  »M  i  icke'*  lutgrer  dett«.    Thj  naar  i 
Kouiuvr  ind  i  biergt'tt  thill  dette'"  megul'*  guld, 
■Laa  fkall  i  vell'"  icke  will'*  der  vd  igeim,  fiiu  maa 
i  itod"  der  indi*  »Bf*'  buuger.  faa**  fkuHe*"  i  vell  heller 
hafiie  l>röd  end  guld.     Hnn  fuarde,  min  (öo,  gi6r 
knn"  (lui*"  ieg  kand  Kouinie  fürrt'*  tbiU  guldel,  Hdenn 
Wille  vy  vull  handle  om  inadenii.  Oc  Tom  di-e  faa  S  t. 

Ihale,"  komme**  dee  (op  paa  dett  <iffuerfte  paa'"  bierget, 
2S    M  Ranche  fftjer  nigb-uH  thill  biergot,'*  Oplader 

3.  thArft«()«]  r  «Mia  f.  S.  t^liTvmilill  gmitie-«  verjf«um.  10.  fiiaH 
irr  a-Bogm  feUt  in  ittr  BAtthr.  ISL  Ibmlej  t  Hat  dii«n  langt»  Vvntridi. 
•■iiaa»  Itk  jv  tte)ira  aehfinl.  IB.  ha««  burll)  jn  Atir  Hai"l»i-brift  fiu  Wort. 
14.  Xummer)  iltn  nne  m  hat  in  der  Uanii»chr.  nur  ?  StrU^r.  19.  will) 
tfoh^e  dt»  r;  rrgl.  4,i.  90.  itnil|  euljeeitrr  Ffhttr  für  •Vir.  'lihr  ein 
illfr  eJtr  AknI.  atitgefaUrn.    S&.  föjcr]  ht.  o. 


'  Vflde  lufd.  •  taiK-he  '  3  *  /Mt  *  (ircmild»  '  gMieig*l  '  f"P- 
cl«BlM0  •  iB«w  •8«»  "iBcJ  "  Vwillie  '*  ffktt  "  Raiiel»»  "  /**" 
"frM  '*ilet  "tackle:  — mögen,  «tor.mtngfuldiKirtilAi^c'A  tkintkOrÄh^^ 
1.  t.)  '•  ftUt  '•  Vait  "dSe  »•  I  »'dB  '»  fliBl  •' klian  ftnt  «»al 
tiU.  "/ykU(J(.ri  .ie»!-"^  "talikr  "Kommer  «»fToralopi»«  "og«rf«'- 


.nRM^ZßK 


U   T. 


dcU,  i>c  gaar'  fielff*  ft'irfi  ind,  oc"  dcrnoft  ( 'hremild. 
Oc  der  Iiaii  jmi  har'  fuMon*  Tin*  nUi«,   Daa  künde 
hun  ick«  mettis,  nu  tog  hau  dett  i  hentlenie,  nu^ 
iioltt  Iiiin''  dftt  for  /lynene,  itu*  lig«  foin  hun  ville 
Liggv"*  dvr  paA,  Tau  att  Bauclia'"  fpurde  pn«  il«tt 
Cidtie  om  hun  ei  ville  hi«rab  iffenni'  Dan  ruartli! 
hua,  Att  hu»  Imffd^  Uiiid  noch,'*  huu  hnffde  itidlhott 
hioiitEDO  Htt  giörc,  m<^'ii  <\pr  villv  forthöffae"  lidet. 
Meli  liandt   Ta^dü  ult  haud  ville  gaii  hienih  alt 
h«»ti*  Riad,  o<-  rintx  liand  viljnck.  luekte«*'  l>iorf;i>t 
offner  Uende. 

Oui  Audenii  dafeiiti  koni  haiu)  igeiin  mod"' 
ufftvn,"  tUtd  hof«  hierget  oc  rolilc  ind"  thili  01iiviii;liL 
Hun  l'uui-dc,  oc'"  bvgyiithc-  ntl  lado  ilidu  iumI  IkatinioDf 
Att  handt  haffdc  ladet  hende  Taa  [lenf^e  eenir"  i 
Bii^i'füett.  oc  icke  l'om  hand  lofTde.'"  Iient  tiende  luadt. 
Mcun  RanchuK*'  gaff  hendc  fau  [for  fuar:"*  Em)  om 
i  hflffde  lyd  mig'*  paa  vejeuu  dan"  brödet  faltt 
t'ruH  migc'     Spodv  teg  icke  fna  l'ktille  gmi  ediT? 

30    Nu  du  forgifftige  oiidc  quinilc.  nu  fkaltt  du  lide 
for  dine'*  giemipgpi-.    Thj  du,'"  tbm  du  liei-  thill 
meoDte,  oft  iiigelundo*'  min  moder,  Jllcn  Huenilld," 
liuilcken  fom  [dig  fraa  ftai*'  diu  Sigfrid,   oc  mig  |thtll 
dig  i  ft«denD  heiilagde/"  oc  i  dett  du  mig  umkomme 

So    villey  baSiier  du  oiukommet  dinn  ogcn   fonn. 


18.  rol'te]  hinter  b  rtii  SthnÜrkel,  ilrr  iHvlr'itungslo*  ftiitint.    18.  ^'^^n^ 
mild)  m  rier  Strielu:  (oder  ttve*  i-Stritht,  doch  nur  ein  i-Punkt).    18.  bn'h 
ilotj  ht.  <t  für  ö.    ao.  oiide]  aber  o  tili  Pujüit  (^Flerkf).    118.  mlg]  in  ■»»• 
rinem    nifht    Uitbartn    Butlittaben   i/rheiivert.      U.    li<Mll»Kde)    eiu    Ohrr- 
zähtigtr  n-Strirh  iit  in  rinea    Vonclricli   ron  1   i-riieandetl , 


'  fw  <wM.  *  der  add.  '  fthlt  •  ßhll  "  fsnge.i 
iMie  tmch^tr^gen  ■  fehU  '  /Witt  "  frUI  '-  ligRet 
'•  tt  (tu  liii'm  add.  "  Noyit  add.  "  lujil«  hand  "  om 
*' f€hU  "fehlt  "alleiio  ■*  tiufde  lofret  hiniltt  '■Rudi« 
'•  »d  add.  *'  ilcr  •*  Villi«  add.  *•  fehlt  "  inKentimäo 
•■   frafttil    ilig     "    igiea    i    SliuJou    lio»    iliu    Isgila 


*  über  det-' 
"  Handle 
■•  Afl«nM 

**   Huanil 


* 


DIE  HVESISCHE  CHRONIK 


86 


in 


l-i 


ä» 


2ö 


Afiuii  t'adtT  iv  min   tuilerbrutivr.  ImlTuor  tlu 
roiredeligenu  oc  mvd  lUefTiicIfkab  ombragt : 
AJenefte  att  da  kumle  IruIcI  bekomme':  Nu  liar 
■)u  guld«t.  nicdl*  dig  |iiu  p»»  dvlt,*''  du  Alte 
(Unc  dage  liaffm-r  hni]f;i-et  oc  ihArftctt  effter': 
[(V  (leite  runime  j^ld*  hiiilokelt  hm-  vorett  dij; 
«•11  AarAtge  thill*  att  Tnrkrencke  gudiTDox  oc 
mennefltens'  lofftie,*  llcall  uu  fielff  [pU^e  oc  ftüi-ffe' 
dig.     Menii  liun  beder  Tor  Alle  gudern"  fkvld  iiH 
band  icke  üiiud  lian  vTkyldigc  inoder  rkiiUc  vere 
wmild.  Reretter.  huor  kier  hun  Imffaer  hafft 
baiiiiem  allbiidl,  liuor  nfft«  bun  lluukiioin  i  litt  faflii 
baaridt  lialTuiT,"  oc  Hör  vvct  att  »orrc,  att  baDdt" 
for"*  gott,  fkulle  med"  Taadant  ondt  igeiigi«lde. 
Menii  baod  fiiarede,  o<-  bebredeib-  b«nd>'  buefi« 
biia  tnodt  liiins  fader  oc  tadi-rbroder  bedrcfFnutt 
liaffde,'*  befoll  liende  Taa  dec  ond«  i  vold,  nc  girk 
Jhm-i.     Demi  Ihrede"  daj;  liei-  <'ifler  kommer  band 
.Tgetut  med  fion  Müder  HiicnüKI.' *  uo  gaiir  faii  ind  i 
biergodt,  [finde  der'"  Cbreinild  iift'  hungei'  att  vere 
dl*!»!.     \)^•'*  wddrjige"*  hciinde  no  kafter  hende  rdeii 
für  biergotl,  gua*'   lau  bißiiib  igeiiii.     l)ev  Run  nti 
rnre  biemme,  Spurdu  Bauchom.^'  om  band 
ItaSidfl  fwt  /Tu*"  inoder?  Dem  fiiartle  liandt:  JUinii  muiler 
fmr  icg  mrriK-i'endis^*  bul»  mig.  nioii  Cbr<Mnild  faae 


I.  fadwbrtMlor]  di  nw  <.  fr.  tlkArrtaltj  JL«.  •>  für  •>.  i>.  liuik-kett] 
(le€  i-i'Mairt  fMt  in  d*r  Hdttkr,  ».  riwffe]  «.  9,,t.  lA.  Iiebredede]  om 
iMmUor  An'^*Mtt.  K8.  hl«niuc]  tirtprütglieli  liicmc,  danH  «■  etrieittht 
mmi  CM  riiKM  iiifSfrtrA  ffimaM.  'J4.  /tn]  »her  de>  ZeU*  von  iw jüngeren 
Banäffi:  iH'  Tinlf  /rhrint  'Ueüttf  ific  rfif  tfri-  Hit»rlir.:  in  iUt  SMlr 
ri»    iirki.  (X). 


'  l>«k<imnio  Uuld    *  Ihm 
Mraaintenra    *  Tom  aiä. 
t«iril  banuem  i  lin  PMitn     "  hon     "  inod 
fitUtti     ■*  IC«     >-    Mueuild     '*  finder     » 


*  Mter  hvilchcil 

*  rirafi«   o,.-   PIflKc 


n« 


•  fMI  '  /■««(  ■  ftlill 
'<•  (Judurois     "  hiWr 

ffllt  '*  por  bedrcffuet 
•"  \6Angtr      ■'   (TMr 


26  .ItKUZKK 


ifg  iclte'  lonju;*'  lldeua  att'  lofFiie  |reit  fAHelifi«!»«*  »eii 
RaniiUL-rsbii^rKt   ^^'  |vdgftii  llrnx,*  Oc  timle^  hondf  ilöd 
Ijig^endis.    Oc  endog  dcu  Ut-r  paa  höjligutn  fui-untln-r* 
Gg,  oc  r(>6r  hin  an<len  om  Aarfag«!!  thill  hendia 
i    (Ii'hI:  Dog  er  iIht^  ivko  i'Cti  i)>iitiiilt  dem  loni  for 

liendt'  felder  [den  inindft*'  thuar,"  Mi^nii  buer  glud«'"  fijf, 
att  «)»■  [na  äff"  lieadis  iJiynunuj  [er  be&iet.'* 
Tliix-die  düucitri  der  c-flW  kiel  dc<-"  liendee 
lig  W^-raffiiv,  M«itii  Baiichus'^  nii>d  Nogle  äff 

tfl    riite  Teil  l)etii>bned'*  tredfM-  freni.  oc  haflher  ßuu 

tballi*  {dciiii  umkring''   flaaendis"  Aliuiie,"     )>c  i'ffler 
lijtuilt  iiu  OrdeutUgii  .ill*"  fitgviiiii**  for  iii<lbvgK«riii' 
liflffde  bcretthett.  bedtT  hamlt  dt-uoeuu  att  dve  du  bUu 
Ikiilit!**  vreiTi-  T^'i!  itt  iVilt  luodt.  pffterdj  dw  fonne- 

15    dt'tlV-"  tcudci-RH  iiielfi  IUI*'  vnr  vud  doniw**  [«rtelcntte-* 
befriet:  I<o(1iiit  oc  tbillisiT*'  huer"*  flnn  tbienilV. 
Der  Uiallniii  luilfdc  ende,  vddeider  liamtt  blaiidf*       ^^ 
di'in    fiuri   ibtlDüdi-   v:ir.  viiti    llor  Sum'"  guM-  Alt  ^^ 

haudt^'  i   lan  luaade^'  dem  villi'"'  giörc  lig  thilgefoldig. 

SO  Kii-i-  Arti-  bei'  ■■Iftlier  dan  liwidt  nii  var  ttt 

Aiir  giiDiinoll,  J.adt-r  Usiiidt  fliiL-  bvfenT>tiigpr  weU 
t'oruai'e  mod^*  licnderncs  Aitluld,  oc  indkaJder  laa 
äff  Scltaniic^*  12  vwldini.-  Ilcrcke'*  oc"  l'örre  vuge 
KurlU*.  uc  di^ni  niedt  cii  aml  »arlig  bcfulDing*"  vAj      J 


8,  Tliredie]  i  nto  e.  10.  licuebniM]]  Apnkrofif  Act  ■-  ihcA  •■  faucA 
muter  den  ärtitilhiijru  iiliipnc/ien  pr»t.)  iiieMs  Kitemn-  II.  .\liniiB| 
ariprilngticli  AIdui'.  dann  r  lum  i-iDctf'*!!  n-^Sfrieft  gtmacAt  and  c  Awini- 
gefüift.  16.  Hii<lcriiiii|  aiu  Kudcmn  ^rjnvfrltt.  19.  tbjlfitfiilcltg]  1«  "m 
einem  atuterr»   iturhMtahm  hrrgr'MIt.     30.  <)aa)  ■!  liits  l, 

'  Kct  ii.('/.  '  fthlt  '  fehlt  *  gnui-  (li-nx  Vil  ■  ünUcr  "  fiiruii.ln.-do 
»  d«r  •  /**/(  •  Umro  '  •  glwidw  ' '  Vrd  • '-  «far  Ixsfncdc  ' '  rftr 
fM«>  ■*  Üog  ■*  Ranchu  >•  ban-elmcdo  ■'  <lor  aatwDbftrlifc  ■*  ibbnt 
<tdd.  ■*  «UmiifTen  ■<>  sllu  *•  Sagsr  "  ViMn  "  all«  «cd  **  trhtt 
»'dend  ••  Pt-flillonUc  ^- dfliglijrefti?  ••  eiihvM  "  i Wandt  »•  Somoi* 
"  »ach  MiiftUiT  gimltUI  '»  Uaodsr  "  Kuinto  «■  imod  '■■  Sclwitie 
"  Buiirlim'xlc  niH.     '■   «nr/i  ti'irrv  yrattUt      "   Ijeloldiiiif 


i 


DIE  H^-EHISCBE  CHRONIK 


S7 


'ihoe'  Aar  »ttlegger,*  üc  beider  d»m  buDs  üf^  riollf. 
Atl  tiandt  medt  dem  vd)"  ftlle  haaitde  fectetj  oc 
Kri^föffiielfee  (ig  [künde  forfremme/  Hüudt 
beftillede  Tig  oc  ficöue  beA«,  tnedt  ftattJigo^  rabeon 
och  verie.     Tliredie  Aar  indgtck  handt  i  bit^rgitt 
tM*.  vdtbog  fka  mi'^ctt  guld  (om  Imiidt  b«hüfTuede, 
efftf^rlAdendis"  nun  Moder  ett  [gandllce  l'tnrt^  ]i;;<-ndf>  i'x. 
)ter  äff.     ^ienn  Aea  tbn'dnt'igle''  redt  huilcketiit* 
biorgctl  ugiludv«,  |kftft«  hüiidt  rdj  iiufTucdt,'" 
Au  aldrig  nogen  cfTter  dea  dag  der"  fkullo  iiid- 
korome.     Sidenn  lAgd«  bandt  finn  moder  oc  Altt 
AüObU  hufogefmdt  godeuatt'*  uc  mcdl  Jim-  indrug 
gennem'*  TjUandt"  i"'  Italien  thill  dee  Gother  Tum 
dsa  der  iiide"  regerede. 

Meuii  Huciiild  mcdt  libi-ruliti-t  oc  trumWi/f 
fig  faaledcü  mod"  üidbyggerne  forholthe,"*  att  iiiung«' 
tbill  httiido  er  indkommen,'*'  riiadaut  att  fe«  fuin 
ülgt  «r,  HatK  iitt  |0iiiii,  den   Hundt  Imu  ciiduu   k-ffdi'.'" 
bleff  i'flfter  lioodeti  oaffn"  kaldett  Hueen.*' 

tifiler  bendes  däd  [nogen  kort  tliiidt,**  baffiier 
(^liaHhünde**  fom  vnr  H^>^«ns  or  (jlun««'*  loiiu'" 
der  paa  Laudett  indkominet"  med  eiin'"  kriglmact. 
Oc  der  liandf*  mod*"  indbygger*'  var'*  altt  for  rtrengli. 
giorre  </w  eti  Anfald  iod  pna  bauneui  foiii  hiuidt 
Adder  Tor  rettcnn.  oc  llar  b&nimui  mange  laar. 


B.  Kriji«ffaGlCr|  h*.  i>  ßr  a.  12.  fini']  i  au»  fr<?].  IS.  indti>-^\ 
4f  wd.rog.  IS.  fromherft)  nU  in  AbbreviatHr.  91t.  indkommci]  ''n*  :ierite 
m  am»  ne.  H.  ^}  «htr  Atr  Xeilt  ron  andrrrr  HtmJ,  «tbti-  ilit  Tinte  itt 
d««  andere  iU«  ilie  tttr  ,jiliyertH  Ifaiut" :  in  4er  Z.  tut  Mrki.  i  X  )- 


'  a  *  madi  \ytio\Aian  ^»UUt  ■  J  •  fotfrcmnter  *  lÜUIeliu; 
'  Km<-riad«t>a«  *  fMl  •  trntdN6sd  "  Wi\tbvA  lotlU  HiUekr.;  Oniind- 
r,gltt4t/SUdilUAhvi\'anin('irammalischtiiuismSgtk^).  <*M"  "  /^" 
"gadNM  "  igiwintm  "  tJfkUnd  '^og  >*  frhU  "  imod  "  forLoldt 
••komnen  >•  rl«md  ftw>I  limi  l«f.l«  paa  "  d<hl  »Huouldl!)  "  feiU 
■•  CarlUiUc  >>  Olunu  *«  der  n<ig«n  Kort  tiil  var  rorlSbcn  luld.  "  *»■- 
Wrpa«  l»ic)  yrtldlt     "  Nogi-n     "  nu  aM.     '•  Imod     "  IirfWgrgcrn« 


28  JIRIOZfiE  S4 

Jndtbill  handt  d6de.    Och  i  faa  nuutde^  fick  Nöf^ing« 
Affkom  en  ende,  eller  oc  i  dM  müdfte*  offiiergaff 
dette  Land"  DaDnuTC^*    Thj  Sigfradt  Bonche 
16  T.  effter  handt  vijj  Italien  hendreiße*  kom  Aldrig 

5    hildt  ind  tliilbage  igenu. 

üenne'  hiftorie  er'  paa  Daimfke  Tdfchreffaenn 
i  Norebye  Anno  1603  denn  S6  oc  9T  Hartij, 
Äff  ett  gamble"  mukenede*"  oc  räffne**  papir, 
[rom  war  paa  Latine,"  Oc  fagdia  att  IkoUe  irere'* 
10   M.'*  Jon'"  Jacobbens  handt,'*  fom  [nn  er*'  Profemor 
vdj  Köbennhaffnn,*"  HuÜoken  er  f6dt  inde  paa 
Huenn."    Oc  bans  feder  war  fidenn**  Sognepreft 
vdj  Laiidskrone  i  mange  Aar." 


1.  Müglingi]  s  von  derfelben  Hand  loie  dee  (87^4)  lugtfttzt.  S.  iniidde] 
AiiH  r  fcheint  erfl  naclUräglich  in  miidte  eingeschobeit  tu  »ein;  FeUtr 
für  miuiirt«.  8.  Danmarck]  n  drei  Striche  in  der  Sdtchr,  6.  igena] 
i-Ptinkt  fehlt  in  der  Hdechr.  12.  Euenn]  der  ertte  Strich  von  n'  aM 
eiiitM  e  hergtatellt.  13.  Aiir.]  der  Schluftpunkt  mm  Hrsg.  hituvgefilgt, 
fehlt  in  der  Bdiehr. 


'  maader  >  mindfW  '  til  add.  '  Danaemarch  '  indreigfte 
•  forlk^  (— fonkrefne)  aiM.  "•  hinter  AvaDaa  (eic.)  ge^elU  ■ir7f*  ■  gammel 
I "  mufeffidet  ' '  refyit  ' »  fehlt  (prgl.  Jedoch  31)  ' »  Verit  '  •  HettCT 
'  ^  Jens  ■ '  der  Beistrich  nach  Jocobtseiu,  /b  daf»  huid  ob  pron.  ge- 
fönt itt  <^  er  nu  <■  £.iöbeiüiafii  >*  Hueen  *°  Proviat  og  add. 
* '   mcnK  dettc  foni  formeldt,  fandtir  rkrefven  paa  Latin,  add. 


A  E  Ix  a  n  g. 


I. 

Ginlcilung    VcileU   zu    den    drei    Ijiei]«^ri)    von 

(jriraililH  Rache- 

(11  Huiitttvde  vdiuialilo  DanDtv  Vifer.    Kibe  L.'591.) 

Tre  Vifer  um  Friie  Grimild 
■IC   lieiidis  Brndi'o. 
11  BR  efiieifHlgei-  Tre  Vifoi-  oin  H«Mt 

Hogen  oc  Krue  Grimild  /  Om  liitrIckL-  Saei/b 
Grammatini»  fcriffucr  wdl   fiii    13.   Bitß  /  wdi  S. 
Knud.«  Hertiigiü  oc  Martyi-is  Hiftorii'.     Huor  afT 
h  vr  It'ttelige  at  incrck«  /  itt  dcnm-  Dict  er  mcgct*  khiii- 
nwt.     Hi-n  buad  fom  Grimilds  oc  hendh  Hßrkom- 
ilts  Hillorje  er  aurwendia  /  vil  det  faldo  fur  ianKt  I 
den  Ler  :it  bufcriffuf^^  ,   oc  komnier  dog  fri'ui  pua  en 
andeo  oc  heUiligere  tid  nc  (led.     Hendis  Fader  vaar 

I"   Noglinf!  /  som  im;  kaldtiK  Miding  /  oc  hode  paii  den 
O  /  imcUem  KiobeiiliulTii  w  Kniovborg  /  fom  kaldi» 
Hnen  /  äff  .Tomfni  Hoenild  /  met  huilrken  Heldt  Ho- 
Hfio  afflede  fiit  Son  RAiickc.     Paa  denne  f)  kaiid 
mand  «nd  uii  Teo  V<dd(U-dc      tiraffuur  oc  Griiud- 

15  iiaal  j   fnni  i  fordoni  tJd  hulTiit.-   ilanden  diffü  tire  Blot- 
-te      NarborR  /  Sanderborg  i'  Carlshffy  oc  Hainnicr. 
H<*r  bfidi-  Vnii-  tiriinild  /  fom  hnfTdo  furil  lil  «cte  / 
Herr  Sigfrvd  Hom  /  fom  vididigen  ointuU^  vdi 
Ueldenhog.     Meii  til  Hn  oiulen  gifll  /  indbnd  )inn 

*i  liegse  llnc  Brwire  Hvrr  Hogoii  oc  Herr  Poltitiard  / 
i»c  lod  dem  begge  dni'be  fom  Vifen  iiidehoblvr.    Dog 
tieu  Huenfke  Cbrunicko  bolder  uoget  anderlcdin  /  oe 
figcr  »t  der  Polqiianl  bnffde  finget  Fm  Grimilds 
Kemper  thJel  I  fom  Imn  Imff'de  vdfiet  \ynt\  Imuiiem  paa 

2h  ( 'iiHhtiMye  Slol   i  ibi  fagde  liiin  til  bamiem  /  al  linns 


|K1| 


30  JIRICZBE  8< 

Broder  vaai*  flageß  paa  Nerborg  /  äff  de  andre 
Kemper,    Oc  der  ved  harmedis  band  (k&  faare  /  at 
band  drack  it  Hom  fult  vd  äff  de  dadis  Blod  /  oc 
d0de  faa  hoff  de  andre  Kemper.     Saa  drog  hnu 
6  ocfaa  til  Nerborg  /  oc  der  ban  foroierckte  /  at  Helt 
Hogen  baffde  faaet  offuerbaand  offaer  Kerborgs 
Kemper  /  da  giorde  hun  Pact  met  hanoem  /  at  der     | 
fom  headia  Kemper  flog  hannem  fftrft  en  gang  til 
Jorden  /  da  fkulde  band   icke  mere  ftaa  op  /  men  veri 

10  fig  fom  band  künde  beft.    Der  met  gick  den  liftige 
Quinde  til  /  oc  lod  ftre  Brter  paa  vaade  Hude  / 
vdi  Porten  /  Oc  der  grebe  tre  Kemper  tu  lige  Helt 
Hogen  an  /  oc  flöge  hannem  paa  Knseene  /  oc  fick 
der  nt  Banefaar  /  flog  dog  tüforn  Kempeme  ihiel  / 

15  oc  afflede  paa  Sanderborg  met  Jomfru  Huenild  / 
effter  Orimilds  famtycke  /  en  Sen  /  paa  det  /  det 
mectige  oc  sedele  Kempe  Siect  /  fkulde  icke  aldelis 
vndei^aa.     Denue  Helt  Hogens  Sern  /  Ted  nafiii 
Rancke  /  heffude  fin  Paders  oc  Farbroders  I)»d 

20  paa  Grimild  fin  F.irfofter  /  Huilcken  band  vdfardL- 
met  fig  til  Hammerf  h0y  j  at  vife  hende  Nidings 
Skat  /  fom  hans  Fader  baffde  effterlat  hannem 
N0gelen  til.     Thi  der  band  vaar  kommen  ind  i  Bier- 
get  met  hende  /  da  lab   band  felff  vd  /  oc  lucte 

2Ö  Darren  for  hende  /  Saa  blcff  huii  der 

fidendis  /  oc  döde  äff  Hunger. 


IN  HVENAM  /NSVLAM. 

Qua'  Nidingi  opibus  qitondani  fumofa  fxisti 
HVKNA,   Giganfeis  diites  cdumna  virii'. 
30  Nunc  tu  Braheej  Heroie  celeberrima  fcriptis. 
Es  calo  ac  ruperis  aquiparata  Dijs. 
Falix:  hoc  veri  e»t  mxOare  auro  eerea  dona, 
Chaonias  glandee  Hnquere,  farre  frui. 

A.  S.   V. 


'l:i'   in  fratros  pn-titiiä.    U'i-s  liii-|i^.-4:to. 

■  iitileiiu',    iiili'i     cii'toiM    iiiitimi.i 

HeroHiii    geltis.    lummo    Itudiii 

Dli(jiiitatuii)  Danicarum  indigator 

w    \'e]lejiis,    Hiftoricus    quoiidäm 

i|ilV   in    Prisfatione,    tribus   hifcc 

'^iitij   riinmtiLin,  &  rei  gefta>  rerieiu. 

ixponit.     lu  inari  Balthico  Uta  el't 

i''t;imij:    pari  propemodum  fpatio 

lerum  ingentium  &  rublimiutii 

i'tilit«.    Nomen  verö  &  appellationem 

Uveiiililn  gi'^aatifsä,   i{Uie  eam  in- 

i  iti'uibiis  iufignis  fuit;  quanim  fun- 

erlcrc    eft.    i'<>d  rudera    nulla    fönt 

-ATum  adliuc  recenfentiir,  quaruni  una 

■{\i6  uieridieiii  Tita  erat;  eiq;  oppoHtas 

:rtjinn:    licuti    alia    ortum    byemaleni, 

unera  verft  ieitiviim  refpiciebaL     Haue 

lii'  prodilii  eft  incDluiffe  quondam  Illu- 

m,    cogrtüiiieiito    Niding:    qui  fili&m    ex 

l  UrimUdam,  virginem  ortu  nobiUmmaiii, 

animo  ad  omnee  dolos  fraudesq ;  exerci- 

m  nupferat  Generofo  Viro,  Domino  Sigfrido 

(^rmiaxna   in    A t.hlfffftnim   HiftpOria   nfllphrin 


.IIKIUZKK. 


feftivitiitetn  iimtavit.  Ijnä  r|uiiiii  aclienifreBt ,  vjiiiOifl'inio^ 
quo6que,  ex  in^enti  pugiliun,  quos  al^re  iViIehat,  imuieru,  i>er- 
fidf-  l'ubornal,  ([m  utruiuqia^  iiicautum.  &  nibil  doli  fufpicaDteiii. 
iDvad«»tes  opprimorant ;  VerAm  UaquiiiUB  inrict»  uuiiui  vui'- 
porinq ;  robore  egi-egid  fe  def(rndon»f.  inunilToü  k  forore  porcunorp» 
iid  iiriuMi  Diniii;»  ublruticAvit,  ati| ;  iiitentatum  cupiti  fuo  dircrinieii 
lioc  moili)  waßt.  äed  fntUtr  Hiu|tiitii  Falqitardu»  Don  iniiiu» 
iinimoei^  (limtcana.  tandem  cojlis  cunctis  pu^ilibuti,  qtij  iid  Tu 
ii)t«riiii<>ndui)i  venernnt,  ipl'i-  rpet'ioKi'i  inorte  occuhuit.  (juamvis 
vetert^'S  HvcneuGam  aimiiles  Kniquardum,  quiim  fr«trirui  ruutii 
Haqnimiiii  alt  ntUktt^  Nordhur^tenlibus  pemmptutii  fal»tk  i-om- 
perilTol,  i?potii  coriiu ,  iiitertect^iiiiiii  il  IV>  pugiluin  rangTinf 
r^leto,  vuluntariani  liUi  tiL'ueni  (^oiiicivirie  trudaiit.  Cii-leriloi 
Griinilda,  intellecto.  Haquiuuni  omni  tlefuuctum  poiicul».  ail- 
hnc  riipei'l'titem  ;igert>.  furon-  peivit».  Ind  uiltu  laititiani  )>ra 
(i)  tenns,  Nonlhutguiu  coutoudit.  iliiilumq ;  ruin  fiatri- Haquiuo 
tu-dus  &  amicitiani  roiitraliit,  hac  conditione:  ut  fi  qui  pu^iluiu 
liiDRun  litimi  i'uui  leint-l  prortcmereiil.  iioquitqiiiiiu  in  pedes  Ter« 
<;i'igendo  an'ui'f^iTut,  vitiIiii  gt-Dibti»  nixuK  ck^tonnoTion  ruam  i-sr- 
querolur.  (^wo  pacto  inito.  «lUidiniind  faimiiia,  in  jpfo  aroi» 
iiditu.  bovinuiii  i-oriuiii  prob«^  madet'iictum.  piiiü  initerni  curavit, 
ut  lubnci  tcrgorifl  ufTeiidiciili)  incaiitii»  ri-sttnK  l'ubigi'ivt  grcITu«. 
Mox  toti»  ii?'ilm»(  ties  liiiiul  ntlilcUi-  Hiiqniiiiiui  udoi-iuntur.  infir- 
iiioq;  grt'l'l'u  viicUltintom  fatnlimt^  ad  turrani  iiffliffiinl.  QiiostanKii 
jlle  ornne!«,  lethali  prin»  viiliifio  liiuciii'',  ferro  i'i>nriiiiiprit.  Idem 
v«ri\  HaqiiiitU!'  paulo  aiitcä.  Griinildic  pL-rtuilTti.  in  uxorcm  dtix* 
rrat  nobili riiiuam  virsiacm  Ihen'ddmn;  ev  qua  natoa eÜb  ipfi  filiu* 
iiomiue  li'fiu-ko,  qiii  pah-iri  (latniiq ;  ro>dt'ni  lin.-  all«  egrcgi«-  ultu^ 
nft.  Rtciiiin  Griuiildii-  pi^ilualit,  in  oolUtulu  pix)pv  ttix-oiii  Uaiu- 
Kicrani,  iMs^ntis  pretij  tbulauniui  reronditnm  delitelcei-e,  cu.pi8 
cuitodiaro,  unä  cum  (^onditorij  clavibno.  paler  niortenfi  litii  deniaii- 
ilalTet.  Ad  eiim  virendum  aniitä  foi-ttV  deduott*i,  in  luitruui  qui- 
dem  cHUi  VA  iugreditur;  Ted  mux  uurfu  L-itato  fxtn'i  cnviim  h 
proripioDs,  valvas  pesfulo  olidito  firmitei-  iicclulit.  lUd  illa  paidö 
poft  fanif  >t  l'qnalore  puoctii  inireiTimf  pprijt. 


89  DIB  HVENISOHE  CHRONIK 


88 


HL 

Hrenisehe  Volksübcrlioforungen. 


(Ana  N.  H.  S>>borgs  Fonök  tül  en  Nomenklatur  för  nordiitka 
FomlenuiiDgar  Stockholm    1815,  s.  88  fT.) 

Aaliqviteterna  pi  Hven  &ro :  Nombory.  liTKrefter 

rid  norra  striuidoD  äoua  synas  vsUar:  Söndtrrborg,  jrttemt  vid 
Stranden  i  veat«r,  der  tnan  finna  ser  en  liten  vall  jemte  platHeiii 
der  slottet  legat:  KarlaAßga  Statt,  som  legst  nedcrst  rid  liafvot 
p&  öeoa  sjr'döstra  kant,  dor  toan  änuu  »er  platson*):  flaut- 
mar  SloU,  hrareftcr  man  äfren  ser  platsen**)  pä  Öens  Östra 
kanU  N&raKarlsbiSgftSlott  i  norr  luu-  varit***)  OQ  steiuilttiiing 
i  poialUlogiam-fonn,  som  kallats  Frit  GrimUth  graf. 

B 

(Ans  Sjöborgs  For«ök  tili  en  Nomenklatui'  s.  84) 

Bn  fomsÜgD  pA  öod  gör  Orimlld  och  HveniUl  tili  3:  ne 
jUtinoor  ocb  syntrar,  Hom  bodde  pä  Seland,  du  Hvenild  (ilU 
duipadc  Sen  pä  det  »ätt,  ntt  hou  ville  büra  styckcii  af  Sel&ud 
tül  8k£n«,  ocb  kot»  f)  fürst  lyckligen  dit  med  ndgra  jordstycken 
i  förklädetf  och  blefvo  af  dessa  Runeberga  hSgnr,  men  da  bon 
ssdftim  \ag  ett  onda  olltför  stört  stocke,  brast  förklädcs-bandct 
wdti  HJÖD,  sä  att  lion  tappade  bvad  hon  bar,  och  tillkom 
sAkdes  tico  Hv«n.  DA  Hkal  hon  »edermora  byggt  8t.  Ibs 
Kyrka,  efter  bvilken  ^stem  Grunild  pä  Selaud  slungat  en 
■teo,  som  nedföU  i  sjön  vid  EarUhÖga  slott,  der  den  Sunu 
tisas.  Grimild  gäges  *)edan  hafva  bott  pl  Hummar  elott,  men 
di  beuiu»  bämiiaiMlc  bronson  kommit,  kaatade  ha»  slottsnyck* 
lamm  i  ^Öq  ocb  troUade  sloltct,  üA  att  dott  sänkt«»  tted  i 
jordeo  m  m. 


*)  toon  ^  niaiU  tefiknn  ßniiM.    (SjÜbOrK.  Sunl.  III). 
**)  men  man  ttr  cj  dct  miiuta  ip&r  nf  furdnu  Üloltut  (ih>J. 
•")  nnf  [1880]  ej  mintU  ipftr  (ib.). 
t)  giooda  pA  lubbotUk«n  Srver  aniiilot  luU.  in  SamL  lU  78. 

S 


34  JmiCZ&R  90 

c. 

(AasSjÖborgsäAiiiIiiigar  für  Nordens  foroftliikarelll  1830.  s  74) 

Traditionen  pA  ön  Hvcn  sHger,  fttt  den  nS.  kallade 
(itrimildtt  »len,  äom  Ugger  i  sjön  ej  taugt  iirin  Urimilils  graf, 
St  i  vredesmod  ditxlungad  af  Onmild ,  vidarc ,  att  Hakan 
EtUnpes  sou  Haiicku  kastude  nycklarnc  tili  Hanimar  ülott  i 
^ön  och  trollado  slottet,  b4  »tt  det  sönk  ned  i  jordcn,  oHct 
p£  hafsbÄttnen,  men  om  ii&gonsin  3  miLn  komma  att  fintia^ 
pä  ön.  üom  föro  fodsloa  bifvit  fadorlöse,  ooli  idla  3  blifvii 
uppkaltade  livar  och  eii  «fter  sin  fadäi-,  »ä  skall  Hanim.iT 
slott  ät«T«tA  p&  £itt  fonlna  stalle  och  nycklarno  konima  ttil 
rätta  igi'n. 

D." 
(Von  der  (ireisin  .T.  V.) 

Frau  Grimüd  wolmte  auf  Hammarslott,  auch  Norreboi^ 
bat  ihr  gehört ;  sie  mordete  ihre  Brüder,  aber  ihr  BruduruoLn 
verzauberte  das  Schlosn  auf  den  Meeres^und  und  warf  die 
Sclilössel  in  die  Seo.  Aber  wenn  sio  auf  Hammar  wobute. 
ist  schwer  zu  begrt-'ifen,  warum  sie  bei  Karhöiaslott  begraben 
liegt;  ich  habfl  selbst  ihr  Urah  dort  gesehen;  jetst  i8t  nichts 
mehr  dort  /.u  selicn,  aber  als  kleines  Mädchen  hUletc  ich  die 
Scliafe  dort  und  ich  weiss  nocli,  wiu  ich  mich  fürchtete,  wenu 
e«  dunkel  wurde  und  ich  auf  das  Grab  schaute;  das  war  ein 
grosser  Hfigcl  und  roud  herum  waren  Steine  gesetzt. 


o  au^i 


B. 

(Von  dem  Greise  P.  0.) 

Frau  Grimild  wohnte  auf  Haminari^lott,  sie  hatte 
andere  Schlösser,  Norreborg,  Sönderborg  und  Earhöiaalott; 
auf  Nomborg  habe  ich  als  .ruiige  noch  die  Wälle  gesehen. 
Sie  lockte  ihren  Bruder  nach  HammarHlott  und  sperrte  es 
dann  ab.     Als  nie  wieder  hineinschaute,  sah  sie  ihn  am  Ofen 


•)  D— (1  habu  ich  wühreni)  eine»   ilrcituKigen   AufL-ntlinltoa   auf 
Hveu  geaamiucIU    (I6BS.) 


DIE  HVKXISCHE  CHBOSIK 

rbfingt.  da  machte  fiie  dus  Schloss  wieder  uuf;  aber  das 
en  nar  soinQ  Kleider;  vr  ävlbst  ist  «ntkommvn;  abflr  sie 
rerauiilK-rte  doch  das  Schloss  und  warf  die  Schlüssel  in  die 
tiefe  S««,  dortiiin  wo  ks  HAmmar»gJHv[-.St'lilucht>  sowol  zu 
lADde  als  aiu  Meeresgrund]  beisst.  Sie  liegt  bei  Karhöiaslott 
bcgnbeu;  ich  habe  selbst  als  Junge  ibr  Grab  gesehon,  «« 
irarea  viele  Steine.  Man  sagt,  wenn  einmal  drei  Knaben  ge- 
Wtc-d  werden  nach  dem  Tode  ihrer  Väter,  so  worden  sie  die 
Schlüssel  wieder  aufÜsvhen.  Vor  einigen  Jahren  erfroren 
t'inmal  dr«i  Fischer  (trausRen  und  ihre  Frauen  waren  schwan- 
ger; da  ging  das  Qerede  ron  den  Schlftsseln  um  die  ganze 
Insel;  aber  als  ihn.-  Htundu  kam,  da  gebaren  Kwvi  Knaben, 
die  dritte  aber  ein  Mädchen  und  da  war  es  wieder  aus  damit. 


F. 

(Von  demselben.) 

ku  Grimild  wollte  ein  Stück  von  Si-land  nach  Skäne 
»,  aber  da  verlor  sie  ein  Stbck  davon  und  das  wurde 
Tor  Insel  Hvt-n.  —  Sie  könnt«  das  ü«liiuti:  der  Kirchoii- 
glocken  zu  Bslof  nicht  vertragen;  das  bort  maii  ganz  deutlich 
hier  auf  Hveii,  wuun  der  Wind  günstig  ist.  Da  nahm  sie 
mn  Stein,  legte  ihn  iu  das  Band,  das  sie  in  ibr  Haar  zu 
lebten  pilegte  und  sohleuderte  ihn  hinüber;  der  Stein  flog 
nicht  so  weit,  aber  er  kam  doch  iu  Skäue  au  und  die  Richtung 
iit  wirklich  gut;  ich  habe  ihn  seibat  gesehen;  er  steht  drei 
EUen  ilt>«r  die  Erde  herror,  wie  tief  hinein  er  geht,  kann  man 
liebt  wissen. 

O. 

An  der  Stelle,  wo  Norreborg  gestanden  haben  soll,  ist 
eine  Quelle,  welche  Hveuildskälla  beisst. 


-;-+= 


8* 


38 


NAHEN  V  KRZEIOHNIS. 


tDftulcui  8t  all. 
DntiniHrck    (I>auiiGnMrft)    4u, 
(DaiiniMiiHroli)  SBt 

tX>BUD[k    (ÜHUi'kj   SSg 

£*lör  K 

Bnropt  ii 

FolgmBrO)  U.%.  10,  (f)  10„. 
lli»,  Folgmer  9ii;  Kulckmar 
19iiii*ifi>ti>  I3a>*.  1^.  t?!.  ISii, 
SSi.  —  Fol<|iuvnl  V  8»i«,ti-  - 
Ftlqunrdiu  M  31ti>  82;.  lo. 

tiluDa  (Ohtra)  6„.  (Gluiin)  lOii, 
Gluui.-  ao,g ;  thill  UluDsm  (Gliiriu) 
6l;,    Utill    Gluun  (Gtuna)    I6ti, 

(Oluuc)  aon;  jen.  Gluiifs  (Qluau) 
ST., 

OluDCltluct    SOii 

OliiiiBriöfraOio:  •[■Ulimtliiffliici^ 

{Gliiiicr.lön.ierK)  iO,t 
Golliwr  4,,  97„ 
tGutbi^rk  4. 
Qrimthl  «.  üliromüd 
örwknr  (Urck.rr)  8, 
Hi)iuinoi'"hitrfi   {Hmnmerliii'i'ji) 

1(,  l&m,  SS«:  —  Hnmmerriiöy  V 

80ti.— /BcAIoM.7HftmmorV29i«; 

Hunmern  StSliq,  99tii.  ~  Hain* 

munlütl  äBCDB. 
HammarBgjuv  B. 
Hol.it'oboK'  Ta9„:  —  AihWta- 

nim  nirtoriB  St  Slai 
HoiiErnD   (llngcn}    I),    (* Haageu) 

I«,    Sil.    Sio,  ig,    7i,    6:,   M.    Odili 

(f.)  10,..  10,1.18,»,,.,  19,0.  li... 
ITt.e.i«.  18n.  s,  I9i.  s.  i.m,  ÜOis, 
S2,oi  HoKcn  6„,  7„,  12,»,  18,, 
14i,  (0  U,..  16;,,  ,0.  t,,  80,1, 
21.. ,.,  82,,  27., :  —  T  S9,,  „.  •.,, 
30d,  ,11,  i,.  —  Ua^en  4,0,  &,■; 
Ha^onu  (Hoct'u)  8i,,  4to,  5»o, 
SiSi  •«■  ~  H»(luitius  81  Sl.at 
SS4, ),  u>  11,  iti  11,  ■•.  —  U&kan  C 


HufcuO  4„.  10.,  „.  fO  W,, 
(II  mr.  ,,);  Huf«i,ii  TUetps.'. 
Hui^uti  28,,.—  Hrea«  V  SOj,.,,, 
84  31,:    Hiu^u  V  29,,;    By 
ABCF. 

Huouild    t*)     I9,„    80,,,    «1,7 
(tHixeiiilde)ai„ai,, ,,„„.,„ 

»0,,i    HuL-uiUd    84,,,    HiuniiiU 

1»,,.  —  HtpoiM  B;  —  HvfBa<U 

8t81„.  83,, 
HvrnihlshKün  O. 
Iliinnfko  (Ihnitiiclcc  T  29,,;  v«^ 

tfiiv-t    Hveimuriiim     ftnualci     8i 

32.0 

St.  Iba  Kyrku  fi 

Itilicti  4„  87,,,  28,. 

tJocoblipn,  M.  JiMi(.Inn»)  88,„" 

Karliöia  utul  Kftrl"IiÖRA  *. 
Cur  lii'iilo  bürg' 

+  8.  Kuud  HltIu},'  og  Martyr  T 
29. 

KoKlobrynuil  (f.)  B,, 

KoldckiMc  (KsIloKildc)  6,, 

KruneboriB  T  39,, 

Ku1JuijiL)ififfnii(E.i6bonhat'it)38i 
KübeuliftlTii  V  89,, 

Lftmlskrune  88,  j 

Latiiii',  pna,  (liuttii)  38, 

Mtiiufina  S, , 

NianiKT2ft,„80,„„:8t81,„. 

tNordoflf  8,„  4,. 

NorBborgCNontbOTg)  12, ;  Noro- 
burs  12,,,  (Norborg)  17,,;  Norr- 
burji  (Nörbori;)  14g.  —  Norl'Orij 
T  29,  „.  30,,  j,,:  NiinUnirijuui 
81  Sl,,.  32,,:  Norrcbor»  AD£ 
G;  I  Xordbnrgenna  St  88,, 

Nurgi«  SO,.. 

Niifobye  88, 

Nöglin«  !,,  4,„  16,,,  16„  (f) 
22,j,  28,;  V  89.,:  Nonlinp" 
8t  »1,«. 


95 


NAKENTEBZEICHNIB. 


89 


■f-OIympna  8, 

RmncheC)  »„,  9B.,  .„,„  38,.; 
Rueboa  »,„  SS,.,  34,,,  S6,; 
gem.  Banclm  24, :  occ.  Banohum 
96„.  —  Bonicke  T  S9,„  80,«; 
M  n,,;  C. 
Kn  finhergft  högar  B 
Sftrbia  OrunmaticaR  T  89^ 
Schftsae  (Sekune)   TUel  pg.  1; 
Scbaiine  (SchMuie)  9, ,,  (*Skune) 
»5|,-  11.  l«.i.  (SohaanO    26„: 
Skflnne  (Skaaue)  SO, , ;  (Skaane 
1«  rar.  ,,).  —  f  ScaDis  BI81,. 
—  Skioe  BF. 
Sielandt  ZKdj);.  1.  —  fSelandia 

«ai,:  Selana  BF. 
SigerrteeDii(-rteens.XIaiiin.)7, 
Sigfrid  CSigfred)  S,„  *,,.  6.. 
7,j  SigfWdt  4,.,  ,„  6,„  7„„ 
18„;  SigfredS,,,  ¥29,,:  Sig- 
Iredt  6,^;  Sifredt  6,.  —  Sigfridu» 


S(  Sil,.  ~  ^^  Btinanu  Hom 
«faAifl,„4,„  18,„T,  S«. 
8i  g  f  r  i  d  (*Sigfred}  [Sohn  Chremild»] 

20».  2*.. 
Sigfradt  (Sigfred)  Ranche  88, 
Snerrige  10, 
Sönderborg  (Söndreborg)  16,,; 

T  29,,,  80,,;  AE.  —  Syndor- 

burg  (Syndreborg)  18,,!  StSl,, 

(-um.) 
TheodoriousTeronenfiB  (Teo- 

doricna  Venorenaia)  4, 
Tynaiidt{Tydfl8iicl)6„(Tyfklaiid) 

97,,.     Vrgl.  tu  diesem  Worte  K 

var.  ,. 
VelUjus,  M.  Andreas  St  81, 
■|- Venus  6,, 

VeronenaiB  s.  TheodoricDs 
Wormiti    CWoniitz)    8,,,    4,; 

"Wormidtz  3, ;  'Womii«  (WonnbB) 


Drack  TfM  A.  Ibpftr  )■  lari. 


ACTA  GEKMANICA 


Organ  für  deutsche  Philologie 

herausgegeben 


von 


Rudolf  Henning  und  JuHub  Hoffory. 
Band  III,  Heft  8. 

> 

Die  Teufellitteratur  des  XVL  Jt 

Von 
3£tkx  Ovboni. 


-*H»«^*- 


Berlin. 

Mayer  &  Müller. 
1893. 


Die  Teufellitteratur 


des  XVl.  Jahrhunderts. 


Von 


Haz  Osborn. 


Berlin. 

Mayer  &  Müller. 

1898. 


t 


".,-  :■*  'l 


Vorwort 


TorHe9:eQde  Abhnndlung   inncht  es  sicli  nicht  zur 

dif  Bedeutung  der  Figur  des  Satan  fUr  die  deutsche 

litteratar  des  16.  Jahrhunderte  iib«rhati|it  zu  achildern,  oder 

dmnsteUen,   was   sich   ans   den    g<.-drucktfn  Qtnillcu   für  den 

TeBMglaitbon  der  Zeit  ergiebt,  sondern  sie  hat  zum  Gegen- 

itond  ihrer  Untersuchung  nur  die  Bstirisch-didakÜRchen  Bilchor 

ilajirot««tant)S<:heD  Prediger,  welche,  angeregt  durch  Luthers 

T«ife]gl«hre,   sich    im  Kampf  gegen    das  Biise   dämonische 

.Personifikationen  der  Laster  und  Thorheiten  ihrer  Zeit  schufen, 

UD  die   »0    entstandenen    Teufel   zu    den   Titelheiden   ihrer 

Schriften  zu  machen.    Di«  weite  Verbreitung  dieser  eigen- 

utigen  Litterator   durch  ganz  Deutschland   und   die  herror- 

n^de  Stellung,  welche  sie  lange  Jahre  hindurch  unter  den 

Lieblingshächcrn  de»  Volkes  bohiiupti-t  hat  (cf.  S.  34,  194  £f.), 

»dit/ertigeD   eine   eingehende   litterarhietorische  Behandlung 

ohne  weit«res.     Die  sonstige  Tb&tigkeit  des  Satan    in    der 

litlerAtar,  zumal  in  der  Didaktik  und  im  Drama,  sowie  die 

iNhnonologie  konnte  nur  da  berücksichtigt  werden,  wo  sich 

^   tat  nnniittelbarer  Zusauimonhang  ei^b. 

^M      Hit  dem  Wort  „Teufellitteratur"  fiiBSte  auch  Goedek« 

^B>  protestantischen  TeufelbUcher  zusammen,  und  ich  hoffe 

^^nm,  dass  e«  als  Titel  dieser  Abbandhing  nicht  allzu  an- 

■pnichsvoU  klingen  wird. 

Fßr  die  Anregung  und  die  allzeit  gütige  Forderung 
meiner  Arbeit  schnlde  ich  meinem  hochTerehrten  Lehrer, 
Berm  Prof.  Dr.  Erich  Schmidt,  den  herzlichsten,  ebrerbie* 
tigstea  Dank.  Durch  wiederholte  Auskunft  nnd  freundliche« 
fintgegenkommen    haben    mich    in    liebenswürdigster   Weise 


TV 


VORWORT. 


■ 


untersttltEt :  vor  aliem  die  Verwaltung  der  Egl.  Bibliothek  in 
Berlin,  d&nn  die  Verwaltungen  der  Kgi.  Hof-  uud  Staatsbibl. 
in  Hfinches,  der  Grosaherzogl.  Bibl.  in  Weimar,  der  HerzogL 
Bibt  in  Wolfenbüttel,  der  Bibliothek  in  Celle,  der  Universitäts- 
bibliothekra  in  Göttingen  und  Marburg;  ferner  Herr  Ober- 
pfarrer Hoffmann  in  Püratonberg  a.  0.,  Herr  Oberpf.  Hömig  in 
Elsterberg,  Herr  Pfarrer  Eckstein  in  Homburg  a.  d.  Ohm, 
Herr  Pf.  t.  d.  Eldem  in  Bischleben,  Herr  Pf.  Hempfing  in 
AJlendorf  (Er.  Wetzlar).  Herr  Pf.  Schoenbals  in  Öross-Linden 
bei  QieBBeo  und  Herr  Pf.  Zürn  zu  BraunabacL  in  AViirttem- 
berg;  fftr  gütige  Einweise  endlich  bin  ich  Herrn  Prof.  Dr. 
Sdward  Schröder  in  Marburg,  sowie  Herrn  Dr.  Johannes 
Bolte  and  Herrn  Dr.  Max  Herrmann  in  Berlin  zu  lebhafti 
Dank  Terpäichtet 

Berlin,  September  1893. 

M.  O. 


ei^ 


Inhalt. 


8dM 
EtaleitaM« 1 

Der  Teufel  1  —  in  DeuticIiUiid  3  —  in  der  Litterator  S  — 
Luther  5. 

L  He  EBtiUhmir  der  TenfeUltteratiu 8 

lAater-Fereouifikationen  S.  —  Bildende  Kontt  10.  —  Laster 
und  Teufel  13.  —  Narreo  18.  —  Lntheriache  Spezialteufel 
21,  —  Chryseui  23.  —  Friedericb  2n,  —  Mosculns  26.  — 
SpaDgenberg  31.  —  Theatrum  Diabolomm  36. 

n.  Ue  TeoTelbBeher 41 

1.  DämoQologiache  Teufelbücber 41 

Teufel  selbs  41.  —  Zauberteufel  49,  —  Von  des  T.'a 
Tyraiioey  63.  —  Bannt  eufel  64. 

2.  Sünden  und  Laster 67 

Geiz-  und  Wuchert.  67.  —  Geizt.  68.  —  Neidt.  69.  — 
Schmeichelt.  (Rhode)  62.  —  Schmeichelt.  (Frey)  64.  — 
Lügent.  65.  —  Sorget.  6B.  —  Melanchol.  T.  70. 

3.  Wirtshaualehen 74 

Sauft.  74-  —  Spielt.  80.  —  Tanzt.  88.  —  Flucht.  »0.  — 
Fault.  93. 

4.  Mode 65 

Hosent.  95.  —  Kraurt.  103.  —  Kleiderpredigt  107.  — 
Hoffartst.  lOP. 

5.  Ehe  nnd  Familie 113 

Ehet.  116.  —  Zehn  Weibert.  118.  —  Haust.  120.  —  Hurent. 
122.  —  Geiindet.  125. 

6.  TheologiBChes 120 

Heiliger,  Klnger  u.  Gelehrter  T.  lütt.   —    Sabbathst.  129. 

—  Böse  Sieben  ine  Teufels  Samoffehpiel  131.  —  Saora- 
mentst.  141.  —  Pfarr-  und  Pfründ-Beichneide-T.  144. 

7.  Öffentliche«  Leben 14S 

Schrapt.  146.  —  Hott.  147.  —  Jagdt.  162.  —  Gerichtst. 
164.  —  Eidt.  166.  —  Bettel-  und  Garte -T.  158.  — 
Pertilenrt.  161. 


VI  ISHALT. 


a 


I 


SoiM 

Cbkralcter,  Stil,  geineioBame  Uotive 164 

Zutand  lier  Weit  184.  —  Waltunterganif  166.  —  Deutscb- 
Und  166.  —  Pftpsttom  167.  —  Luther  170.  —  Stil  172. 
DogaiR  174.  —  KluBHiiche  Litiflratur  177.  —  Pradigtr 
mfirlein  ISO.  —  DeuUchc  Litteratur  161.  —  Tenfeiglaabe 
186.  —  Äussert'  Coinpoflition  187.  —  Obrigkeit  191.  — 
öeiWlicher  Stand  193. 

HL  TrtrkWiKen  nnd  NaclikliD^ 104 

Verbreitung  194.  —  Katholische  Gegner  196.  —  Verkauf 
107.  —  Die  Lftsterteufei  auf  der  Bühne  168.  —  Ehet.  198.  — 
Hoft.  2C0.  —  Spielt.  202.  —  Andere  T.  203.  —  TeuFelbücher 
de«  17.  Jh.  BIO.  —  Modet.  Sil.  —  Gesindel.  317.  —  Andere 
T.  280.  —  Hartmfinn  226.  —  UrWile  S27.  —  Sohlusa  2S8. 

XMhtrlf« 230 

Berlltn 288 


I 


Abkürzungen. 


ADB  =  Alljameliis  denUchs  BlegiBphl«  sd.  Ton  LIUsnoroB  o,  Wagels  ISIHI. 

AfdA  =  Aaitig«'  fOr  dintKhs  Altaltam  nnd  dtnlnh«  LltUntoi  (inr  ZMA)  wL  Blaln- 

mtftt,  BcKlba  187119. 
E.  A.  =  IiBllun  W*rka,  BtlufD  Angabe  1S9<I — (7. 
GBTin.  =  QBnD*iilBT  TIenalJfthnHhrtft  fOr  deutaohe  AltartDmikniid«. 
Sotdaka  =  Kul  Ooadik»,  Onuidriai  nn  Oaiohlobta  da  dantiolieB  Dlohtnsc  1.  Ad. 

II.  Bd.  (lest). 

Ii.  T.  =  Pablieitlon  da«  LlttanniHhaii  Vtnlsi  In  Stnttaul. 

ZfdA  =  ZafMchrlft  fBi  daulubai  Allartom  (ond  deoMcha  Llttantnr)  IMI  IT. 

ZIdPh    =:  Zeituhrift  Ar  dentub»  Pbilologla  1B6(  IT. 


, . . . .  SataDs  pu» . . .!" 

Carducci. 


Einleitung. 


Wenn  Schelling  die  Engel  für  die  „lan^eiligBt«n  aller 
Wesen"  erklärte')  und  D.  Fr,  Stranaa  meinte:  „wo  man 
nähere  AuHfuhrungen  über  ihr  Wesen  und  Leben  liest,  wird 
man  dies  bestätigt  finden"  *),  ao  kann  man  auf  der  andern 
Seite  sicherlich  mit  demselben  Recht  die  Beliauptimg  auf- 
teilen, (iass  die  Teufel  die  interessantesten  aller  Geschöpfe 
sind.  Die  Oppositiousstelhmg  gegen  den  die  Welt  und  üin 
selbst  heherrschenden  rJolt ,  welche  die  Jüdisch  -  christliche 
Do^niatik  dem  Satan  gab,  als  sie  den  selbstherrlicheren 
AEgramainju  oder  Ahriman  des  parsischen  Dualismus  in  ihren 
Monismus  eiureihte.  reizt  jeden  zur  uäbereu  Betrachtung. 
Der  gewaltige  KevolutionÜr,  der  seine  Persönlichkeit  einsetzt 
in  dem  gewagten  Kampf  gegen  den  I^enker  der  Weltmonarchie, 
lesselt  die  Aufmerksamkeit  und  die  Teilnahme,  und  niemand 
Mril.  auch  wenn  der  Abscheu  vor  der  gottfeindlichen  Macht 
noch  so  gross  ist,  der  geheimnisvollen  Aoziehimgskraft  des 
Frevlers  entgehen. 

Reizvoller  noch  wurde  die  grossartige  jüdisch-christliche 
Peraonifikation  des  Negativen,  als  sie  mit  der  Lehre  Jesu  zu 
lien  (iennaneu  verpflanzt  wurde  und  sich  hier  mit  heidnischen 


')  Allgemeine  Übersicht  der  oeaeBten  philosopbiBcbeii  Litter&tur 
im  PhÜosophiachen  JoumBi  von  Niethammer  und  Fichte.  YIII,  2; 
S.  147. 

■)  Die  christliche  Glaubenslehre  II,  lö. 

1 


OSBORN 


ElemenlRD  aller  Art  rermischte.  Die  alten  Oötter  der  deutschen 
Stämme  wurdvn  von  d«u  Verkündem  der  ne»en  Religion  xum 
Satan  in  die  Hölle  liiDubgeschickt :  in  dt-m  ^SScbaisclieii  Tnuf- 
g«ISbiiis^  I)  erncheint  die  früher  ao  mächtige  Dreizabl :  Donar. 
Wuotun  lind  Ziu-Sjixnot  mit  „nllen  den  Unholden,  die  ihre 
Genofisen  sind-,  neben  dem  altbüsvu  Feind  der  chriKtliclieii 
Wahrh«>it,  dessen  Worten  und  Werken  der  Deicebrte  ab- 
schwüren soll.  Dem  WuotJin  entsprich!  der  Teufel,  wenn  er 
an  der  Spitae  des  wilden  Ueereu  durch  die  Lüfte  fahrt ;  auch 
sein  Karten-  und  Würfelspiel  erinnert  an  diesen  Gott*). 
Donar  mag  ihm  neben  der  Glut  dee  hi^llischeii  Feuers  die 
Vorliebe  fUr  die  rote  Farbe  eingeflüsst  Itabeu.  Vom  nordischen 
Loki,  der  aus  dem  alten  wohlthatigen  und  fruchtbriii(;enden 
Naturgott  schon  lan^e  zur  Person  iß kation  alle«  S(:hlechteii 
und  Niedrigen,  zum  Gott  der  Zi^^rMtöruitg  geworden  war,  eutUeh 
er  zahh-eiclie  ZüRe').  Und  wenn  es  dem  Christentum  bald 
gelang,  den  alten  Götterglaubeo  xa  verdrängen,  so  war  es 
ohnmächtig  dem  ungeheuren  VVunt  aherglSuhiscIier  Vorstellungeu 
gegenüber,  die  man  im  (iegeosatz  zu  der  eigeutllcheu  Götter- 
weit  aU  „niedere  Mjlhologie''  bezeichnet  bat.  und  die  in 
Deutschland,  wie  überall,  1^-eit  tiefer  in  da»  Gemüt  dos  Volket 
gedrungen  waren  und  eine  weit  zähL-rc  Lebenskraft  zeigten 
ftl«  jene'). 

Die  ganz«  gewaltige  Erbschaft  trat  wiederum  der  Teufel 
tat  *).     Br    nahm    die    feiudlichea   Mächte    und    unheimlichen 

>)  Uiiileuboff<8i-lier«r,  iJeukmÜler  •  S.  1«8.  öf,:  „end  eu  furwwbo 
■llum  diobolcs  uuHroum  anil  nuonlum  Tbunur  (.■uUe  Uuöilen  ende  Saxnot« 
eai«  klluiu  thüm  unhoUum  thc  hira  genütus  lint". 

*)  et  Wcinhoia.  bi<>.Sag.-n  von  Lukj.   /fda  7.  bnr.  86  ff.  u.  8. 98. 

^  cf.  W.  Sühwartz,  Drr  lioutitfc  Volluglttubc  S.  7;  PriUiitt. 
anlbrmp.  Atndicii  S.  7.  —  K.  Hogk  im  üninilriM  dor  g«na,  PhLlologi« 
TOD   Paul   I,  S.  BSaf. 

'}  of.  Rotkoff.  GeBcliichlc  de,  Teuli^U.  166»  Bd.  I.  euits* 
Frertag.  Büder  su>  d.  dticli.  Vergaug.  U,  K^.  11:  „Der  deatscbo 
T^urel".  JeUt  li>  dva  Gnamm.  Werksu  tps.  1888.  Bd.  19.  S.  SSOtT. 
—  .Die  NaiuigeKluahtä  d»)  Tour«!«'  vuu  A.  Qrai',  »ui  d«m  IUUtiaiich<:o 
*.  R.  Teu*ch«r  (Jena  1890)  iai  für  wwemL-baflliube  Zweuke  völlig 
unbntuchlMtr. 


BsiErnmo. 


I  Weaen  der  heidnischen  TJheriioferung,  die  wilden  Rieaen,  die 
I  r^nkilstenden  Sturm-  und  Was.v>rdämqnen,  die  (]<«9talten  des 
Tol«Dreiche:s  in  den  holÜRrhon  HofKtant  itiif.  daneben  Aber 
Bucb  die  unQbcniehbare  Miksae  der  kleineren,  harmloseren,  ja 
oft  liebeuiiwürdiRen  Naturgeister,  der  Rlfeii,  Wiphtohen  und 
Hmn/e1mfiouch«n,  der  Nixl^  Zwvrge  und  Koboldr.  Die  Teufels- 
Inirgeu  und  'berge  und  -brücken,  die  Verträge,  die  der  klu^e 
nnd  kunstreiche  Satan  eingeht,  am  nach  Keleinteter  Arbeit  als 
der  (feprellti'  abxuzielien  —  das  aliei)  erinnert  »n  alle  Rie«en< 
und  ElbetiHLKen.  Hinxu  kam  8chlii!«!ilicb  i>04^h,  v/»s  etwa 
durch  die  fiermanen.  die  Hiefireich  Italien  durchzogen  Imtten, 
imd  durch  die  eindringende  antike  Kultur,  ron  Rom,  „der 
proben  (inrknehe  jedes  frouiiuen  Wnbnglmibon»" '),  au  Vor- 
«tpUuQgen  des  griechischen  und  rümischen  Heidentums  nach 
DeutachlaDd  gelangt  wir. 

Alles  da«  trieb  sich  nun  in  dorn  Reich  Am  d«»t«c]ien 
Teitf«ls  umher.  So  erhielt  »in  Charakter,  wie  E.  T.  A.  Hoff- 
otaDa  es  einmal  erklarte*),  „die  wunderbare  Mischung  des 
Burlesken,  dnrch  die  tin»  eigentlich  sinnvent^rende  Orauen, 
du  BnUetzeu.  das  die  8ee1e  zermnluit,  nnfgelüst,  veniuickt 
wird-" ;  so  wurde  der  furchtbare  Peiud  des  Menscfaeogeschlechts 
dameb««!  ein  Iiieblingsgegenstand  für  die  gut«  liaiine  der 
GISubigen  '):  er  wurde  immer  farbiger,  mauoigfAltiger.  |>o])ulSrer 
Dod  hat  sich  dnrch  die  Jahrhunderte  mit  »einen  Gesellen  im 
Volkebewuttütiein  lebendig  erhalten. 

Für  die  deutsche  Littcmtur  konnte  die»  grosse  Gebiet 
d«r  (iedankenwelt  des  Volkes  nicht  ohne  Wirkung  sein,  imd 
bevor  nnser  grü«it«r  Dichter  den  (ieiat,  der  stets  verneint, 
in  allen  Erscbeinungsformeu  «einer  Wewidieit  erfasst  und 
diirgeslellt  hat,  tancht  er  im  Verlauf  der  Zeiten  bald  hier, 
bjild  dort,  jelit  in  dieser,  dann  wieder  in  jener  Eigenschaft  auf). 

•)  O.  Proytag  a.  ».  0. 

■}  SerspioasbrUdvr  (Aotg.  v.  1897)  tll.  St. 

•)  Rotkofr  li»t  (lio  BeJcutua;;  An  TÄufnl«  für  die  ilealMJie 
I^tterslur  tm  gAiiiuii  weni^-  berüukiiclitigt;  <1oc-li  T«rglciche  mso  1. 859  IT.; 
U.  174  (t  —  Die  Bwtooker  DUBertalion  von  Ma»  Oroycr,  „DerTeuftl 

!• 


ORBOfiN 


9» 


Haiiptaünhlich  erschien  er  ßsturf^enmss  du  auf  dem  PIud. 
wo  das  vülkstüinlichc!  Eltnient  Witonders  stark  vertreten  war, 
und  aU  dies  nach  dem  Vurfull  dvr  uiitU>lalt«rliclieD  Litterattir 
immer  mächtiger  in  den  Vorderprund  trat ,  geluif^  der 
Hölloufürst  mit  seinen  likiharan  zu  einer  immer  erüiasereii 
Bedeutung. 

Die  Ketzer,  die  allmäblicli  in  stets  waclis^nder  Zahl  ihr 
Haupt  fif'gvio  die  Wellkirclie  erhoben,  erschienen  dem  recht- 
ßlaubif^eii  Katliolikvn  als  Diener  des  Teufels;  ebenso  auf  dw 
anderen  Seite  der  Üppige,  weltliche  Pfaffe,  der  seinen  feäsX- 
iicben  Wirkiiugskrcis  allzu  offen  überschrilt;  der  iinharmherxige, 
anp;ere<;lite  Uichtur  wurdi-  in  der  AufTassuug  der  Itli-ufce  ein 
guter  ll^'kannter  dea  Satan  ')■  Zahllose  Schnurren  nnd  Anek- 
doten, die  im  Volke  umliefen,  berichteten  von  Heltaamen  Ge- 
schichten, bei  denen  Junker  Volant  beteiligt  war.  Wichtig 
aber  ward  er  ganz  besonders  flir  die  Gestaltung  der 
geistlichen  Spiele,  nachdem  ntan  bereits  im  13.  Jalirhnnderi 
in  Wien  durch  den  ersten  Versuch  mit  der  Einäechtiing  tuu 
TenfelBSzenen  die  Wirksamkeit  der  neuen  Figuren  eqirobt 
hütte').  Hier  wird  er  bald  uTientbehrlicb ;  er  erscheint  ahi 
Rehell  ge^eu  die  Gottheit,  al^  Verführer.  aU  Räcbor  der  Hüude 
und,  nach  dem  Muster  der  frauKusischeo  .Diableries^  *),  nicht 
xum  mindesten  als  lustige  I'erson.  Durch  diese  leortere  Eigen- 
Bohall  wie<Ienini  hatte  er  sich  in  kurzem  auch  mne  Kolle  im 
Wteren  Faslnucht^piel  erobert,  die  er  dauernd  behauptet«. 

Die  GlauKzeit  aber  für  Satans  litterarische  liedeutuug 
ward  das  .lahrhundert  der  Iteformation,  wo  man,  wie  Govtho 

in  der  Litt«Tittur  ilc«  MiltclttUrri".  (IBBt),  welcbn  ihr  Tlicinii  zwmlich 
Kowerlich  br-hnocli'll,  bnt  uuch  in  ilrn  (irciiiicn.  w(-Ichc  n!«  ncfa  zog,  tli« 
tTi)l«nut:hune  hrioeawnei  mm  Alitn^liliins  g'')inicl)T. 

')  cf.  clwtt  Lkiibcrgt  LiedcTNal  II,  US;  349. 

')  cf.  Ludwig  Wirt.h.  Div  Otter-  and  PkuionwpJeilo  Int  lom 
le.  Jal.rbQnd»rt.     Halle  a.  S.  IHSB.  S.  166  f. 

•)  Mono,  Scbfla»pi('le  des  M».  11.87.  Fluge  1-Ebeli  ng, 
cliiclit*  d««  Grotesk-kümiscben ».  (1688j  8.70ß.  Wi-iohold,  tW 
das  Koiaitdie  im  altdeutnih.  SoliAiupi«!  bi  ßi>*afaei  Jftbrboefa  für  IM. 
Gweh.  1, 1  (T, 


100 


EINLBITUNO. 


ngts ').  in  rloutBchen  Gedichten  wie  Bildwerken  alle  „die 
BOtveiidi|*ea  uud  zufälligen  ('bei  der  Welt  nur  iiiitvr  dorn 
Rild«  d^  fratzenltnrteii  Teufels  eu  TcrgegeuwänijioD  wnsste". 
Bi«r  kam  xu  der  wachsenden  Macht  der  volkstümlichen 
l>iclitaoK  der  iiop:ebenre  Anfschwung  hinzu,  den  dtts  relifriSse 
Elrini'iil  im  Leiten  de«  Volkes  anKni,  und  die  tiel'ieehende 
Wirknnp,  die  ph  in  dem  theologischeu  Zeitalter,  wie  auf  alle 
und  alles  in  Deutscbliind,  ho  iiurh  niif  die  liitlemltir  iniHÜbte. 
L'nd  vor  ftlleu  Dingen  fnnd  der  'LVufel  lii«r  gewnllige  Förderiui^ 
darcli  die  niiicliti^e  P«rsÖDUehkeit,  die  in  die  gesamte  Bnt- 
wickeluns  ihrer  Zeit  durch  ihren  weitreichenden  Kintiiisa  so 
lif^tiniiiHind  eingriff:    durcli  Jilnrlin  Luther*). 

B*  ist  bekunnt.  weklie  bedeutende  Rolle  der  Satan  in 
der  Ijehre  des  groMen  Refomiatorit  Hpielt ;  er  tM  ein  wc<)ieut lieber 
itotidteil  dor  ganzen  Welt  «eines  Glaiib«as  und  mit  dem 
n  Sjiteni  seiner  WeltaufrassoDg  untrennbar  verknüpft*). 
.Wie  befiaeni  madii  sich's  nicht  Liither",  so  urteilt  Gocih«*), 
_duri^  st'inen  Teufel,  den  er  Überali  bei  der  Hund  Imt,  die 
wicbtigBten  Phiinomeue  der  allgemeinen  und  beaoitderB  der 
tDonsvhlirheii  Nntur  zu  erklüreii  nnd  zu  beseitigen;  und  doch 
ist  und  bleibt  er.  der  er  war,  fiu:<serord«ntlich  liir  MoitH>  uud 
fllr  künfliffc  Zeiten.  Bei  ihm  kam  es  auf  That  an;  er  fiihlte 
den  Koiitlikl,  in  dem  er  sich  befand,  nur  all/.n  läatig.  und 
indem  er  sich  das  ifain  Widerstrebende  recht  h8s«lich,  mit 
HJ^em.  Schwanz  und  Klanen,  dachte,  so  wurde  ftein  heroisches 
0«inät  nur  desto  lebhafter  aufgeregt,  dem  Feindseligen  üu 
tMgegnen  und  das  Gebasste  zn  Tertilgon". 

TiUther  befindet  sich  in  einem  ununterbrochenen  Kampf 
it  dem  Teufel.     ^Ich   fiihle   oft   des  Teufels  Rasen  in  mif, 
er  von  sich,  „m  Zeiten  glaube  ich,  xu  Zeiten  gbiube  ich 


der  Iß 
P     -Wie 


■>  Dkbbtni;  nod  Wakrbeit.    Wdm.  An>ir.  ST,  ISS. 

*)  Boikoff  I],38Aff. 

*)  Huring,  Di«  MyMik  Imthsn.  8.  Il«ff.  el.  «nah  EöstHa, 
Ltttlien  ItieoUigie. 

•>  Uoetht',  HateriaUea  mp  geschieht«  d^r  Fartit-nlt'hre,  J(,  AV 
Uitn.  ZwiKlieniAiU  ItnOap.aberRogtrBaeo.  Bemp«l>ciieAti»g«b«a«,108. 


4 


d 


OSBOHN 


nicht ;  zu  Z«ten  bi»  icli  fröhlich,  zu  Zcit^'u  bin  ich  traurig"  1. 
„Alle  Nacht,  wenn  ich  erwache-*,  so  erzählt  er  1533'),  ^§0 
i«l  d«r  ThuM  da  und  will  an  luich  mit  dem  Disputieren". 
Und  zawL'ileti  hat  or  furchtbur  zu  toidou :  ,,hi«  brach  mir 
wahrlich  der  Schweisa  aue-*,  so  berichtet  er  cininul,  -und  da« 
Herx  begoiiniit  mir  zu  zittern  und  zu  poi^heu:  der  Teufel  weiss 
seio«  Argument  wohl  auzuaetzbri  tuid  fortxudringeu.  und  hat 
eme  schwere,  starke  Sprache-',  .Er  kutm  der  Seelen  so  banioie 
machw  mit.  disputim,  dass  sie  ausfahren  rnusü  in  einem 
Augoablick.  wio  er»  mir  gar  oft  fast  nahe  gebracht  bat-* 
(E.  A.  30,311).  üud  wie  cb  ihm  geht,  so  widerfährt  es 
allen;  das  ^anze  Leben  stellt  sich  ihm  dar  als  ein  Krieg 
g«gea  den  Hataii');  dies  erkannt  zu  haben,  ist  ihm  schon  der 
Anfang  des  Sieges,  dcuu  da  hebt  bald  ein  Strahl  f^öttlit^her 
Barmherzigkeit  au  hervorzuleuchten  und  die  Seele  zu  ermuntern, 
das«  sie  den  Angreifer  verseheiicht  und  alles  Gute  \un  üolt 
hofft*).  Die  Waflfo  gegen  den  Feind  ist  allein  der  innige 
Glaube  an  Gott:  sola  Sdes  suSicitl  Je  nachdem  der  kfiiupfeiide 
Mensch  diese  Waffe  festzuhalten  versteht  oder  uichf,  fiihrl 
ihn  da«  Ende  in-'  die  Seligkeil  oder  iu  die  Verdammnis. 

Aber  auch  Luthers  christlich -dogmatischer  Teufel  istT 
überladen  geradezu  mit  einer  Masnie  heidnisch-voikstümlichet 
Züge,  und  mau  geht  wobi  uichl  fehl,  wenn  mttu  den  Grund 
hierzu  iu  der  jMinosphäre  des  väterlichen  Hauses  sucht,  aus 
ileiu  der  Reformator  hervorgegangen.  Der  Soliii  de»  iiergmaons 
hatte  sicherlich  iu  der  leicht  eniptanglichen  Friihzeit,  die  er 
bei  den  Bitern  verlebte,  die  allverbreiteten  abergläuhischeji 
Vorstellungen  des  Volkes  in  sich  aufgenommen,  sciuo  lebhaft 
arbeitende  Fbaul4isie  halte  sich  mit  ihnen  bcsclmftigt  iiuij 
vertraut  gemacht,  und  sie  fassteo  in  seinem  Gemütsleben  zu  fc 
Wurzel,  um  jemals  wieder  völlig  daran»  verschwinden  t.u  künueu' 


')  ErUiiger  Au»ff»l»-   17,211. 

*J  Tiacliretleti  vom  Teufel  und  ti^iaen  Werken  1633.     E.  \.  60, ' 
')  Cf.   E.  A.   17,l«5ff.,    338;    20,  U7;   49,  187  f.;  68,a03;   67,40; 
6R,I36,39S;  60.äl. 

')  üf.  Bering,  Um  My«tik  Lothers  &  119. 


108 


£[.NL£ITU!(G. 


Bis  EU  aeiiiem  Lebensende  hatte  er  ho  mit  cineni  lialh  cliriHt- 
liRheu,  Iiall)  heidnische»  bifseu  Geist  zti  scbufTcu,  und  in  dieser 
DoppelgeKtult  erschien  derTeufel  inuner  wieder  in  seinen  Predigten 
and  Tischreden,  seinen  kateehe tischen  und  poieniisehpii  Stliriften. 

Der  Lutliersclie  Ttwfel  ertW-ule  »ich  in  der  Lilteratnr 
bald  einer  uiiKeheureu  Beliebtheit.  Kr  war  dem  Gelehrten 
«rie  dem  3lann  aus  dem  Volk  gleich  Tertrsut ;  er  liesa  sieb 
2uin  Zweck  der  Helehriing  wie  der  TnU-rhaltuDg  gleich  gnt 
benutzen ;  er  verlor  nieuals  seine  ÄnjuehuuKskraft.  Im  Kirchen* 
lied  hatte  ihm  Luther  selhot  achon  eine  wichtige  KoUe  zu- 
gewieMn  ^);  Volkslied  und  Drama,  die  ihn  »cLon  lange  bei  (>ich 
«n^enonunen  hatten,  griffen  mit  omentetn  Mut  zu  der  Gestalt 
dea  gern  gesehenen  BSiiewichts,  der  kanni  mehr  fehlen  durfte ; 
überall,  wo  es  anging,  wurde  er  eingefügt,  itud  mit  besonderer 
Vorliebe  bemächtigte  och  seiner  die  didaktische  [.itteratur. 

Völlig  als  Han|>t]ierson  «her,  »h  AIleiiiLerrschor  trat  er 
in  einer  grossen  Zahl  von  HchrÜteu  auf,  die  tioedeke*)  unter 
d«nt  Namen  .T  e  n  f  e  1 1  i  1 1  e  r  a  t  n  r**  zusammenfassl.  Ihre 
BigetiKliaft  war  „die  dänioiiixche  Personifizierung  aller  Ijaater 
and  aostCssägen  Gewohnheiten,  die  durch  Teufeluamen  geächtet 
worden-,  und  sie  bildeten  eine  weitverbreitete  erbauliche  Unter- 
halt tingvlitteratur,  die  lange  Zeit  hindurch  einen  wichUgen 
TeÜ  der  LektSre  des  Volkes  gebildet  hat.  und  die  darum  einer 
aSfaeren  l'atewnchung  wohl  wert  ist"). 

•)  Rotkorfn, 473fr. 

*)  OnindriM.    U.  AnUagt  11,47«  ff. 

')  Di«  LtUeratarRflMtiMihten  Ibun  <lip  T«ur>^llitl(tniiur  natui^gwo&M 
Biu  wlir  kurz  &l>.  wie  6«rvinu8^  111.80,81.  Sch«rer*  S.  SM  oder 
ric  erKihnen  lie  klt  einen  tellatäiKligeti  Litt«nturxweig  nberbaupt  nicht. 
Skkt  Mhr  MrgGlUge  Aiwöire  mit  korMc,  «beafiilU  nicht  »ebr  gennaan 
rinldlewten  BemeHcnngea  bot  Ignax  Bai),  Dii^  komitohe  nnil  hnmo- 
räliaebeLitt«niUirilDrdeut>c)i«nPriMaiit«ii  dvi  Bei^'bMhnteQ  Jahrliunderl*. 
3C«nibKf«  18M.  S.  S88— 960  and  8.  690-»36.  (ÄuHiüge  aue  il«iii 
^OMDtcnlel-,  dem  „SiMoItcuf«!'',  .Hoß'arUteur«!".  .Ja^Ett-ufel",  .Sauf- 
toaCll",  „ScbrapteuM",  HTanxUafol").  Ui«  BUtfülirUoliateii  Zua&uimen> 
rtflllimg*n  g»b  biiltar  J.  FraDck  in  ibm  Artikel  der  All{r«m.  dtsoh. 
KogTkjdu«  Ub«r  Hock«r.    tS.fiU— M. 


Die  Entstehung  der  Teufellitteratur. 


Die Poraonifikation  der  menschlicheiiliuster  und  schlecbteB 
EigeD&cliaft«n  musste  der  Didaktik  von  jeher  alo  ein  will- 
kommeaes  Mittel  erscheinen,  die  hinge  Weile  trockeuer  Lehr* 
haftigkeit  su  b«]i-ben.  Kleidete  man  die  unbeaümmten  ab- 
strakten Begriffe  in  faasliche  K^irper,  ro  traten  sie  plastiscb 
hervor;  a]les  wirkte  unmittelbarer  tmd  dadurch  nicht  allein 
weit  küuHtleriBOher,  Hondern,  wie  es  der  didaktischen  Ähsicht 
Dor  ervrüiiBcht  sein  konnte,  auch  viel  eindrinslicher.  Die 
rerderbliclte  Thätigkeit  einer  Person  und  der  oflViie  WiderslAod 
gtgea  sie  lietia  sich  uusclmuliclicr  darstelleu.  aU  die  übleo 
Folgen  einer  Eigenschaft  und  der  Kampf,  deii  man  innerlich 
mit  ihr  ftlhrt. 

Friihic-itig  wurde  so  in  der  cliristlicbeD  Litteratur  dieser 
Kampf  aU  ein  Krieg  des  Menucheu  und  seiner  Tugeaden 
gegen  die  Laster  allegorisch  vorgeführt ').  Den  Ausgangs- 
punkt bildeten,  zugleich  mit  antiken  V<>i-$t«]luDgeu  ■),  Stvlleu 
aus  der  Bibel,  iu  den  paiiliiiiscben  Brivfcu  Thettsal.  I S,  8, 
Ephes.  6,  14.  Corinth.  II  6,  7.  Diese  Quellen  überlieferten 
das  Motiv  der  patristischeu  Litteratur  der  spätrümischeu,  der 
weltüoken  und  geistlichen  der  KaroUngorzeit  und  der  theo- 
logischen de»  11.  und  \2.  Jahrimnderts,  die  es  sorgfältig 
ansfllhrteu  und  mit  Vorliebe  anwandten:  die  feindlichen  He«re 


*)  Karl  Rmtb,  Über  vior  nlioKoriichn  Uotire  in  der  latc-inbetiM 
und  duulaclien  Litteratur  de*  Uittelaltcra.  Prognunni  d««  0}iniiMtUiBI 
ta  Loßbon  (SteiBniinrk)  1886.    S.  SS  fT. 

*)  ibi<L  ti.  27.    Aom.  53. 


M 


104  ENTSTEUUN».  9 

Ug«ru  fiioäiKliT  gugvnöber '),  nie  HtolleD  Bi<.-k  in  SchlRcbÜinien 
Attf ').  and  die  Tugenden  §charen  sicli  um  eine  Faiiiio*) ;  ent- 
weder in  offener  FeldacbUclit*)  oder  um  eine  belagerte  Burg*^) 
twbt  d(.-r  Kümpf. 

Ans  den  ouiTersellen  tateiniscben  Werken  ging  dann  die 
Allegorie  rom  Krieg  der  Tugoiideu  und  LiiKter  und  die 
Penonifikatiun  der  mcnHclilicben  EigL-usokafWu  in  die  nationalen 
Litteraturen  Ober;  zumal  das  didaktische  Drama,  das  ja  auf 
bjuidelode  Pm-sonen  angewiesen  war,  iiabni  diese  Art  der 
Darstellung  in  tiebraucJi.  Die  doutsclio"),  die  italicniBclic'). 
die  engliscbü*)  Litteratur  tib«mahmea  sie;  am  weitesten  aus- 
gebildet aber  erscheint  sie  hier  in  den  franxSeischeo  „Uoralit^s", 
wo  die  fieiscligewordeneu  Abstrakta  scharenweise  auftreten'), 
wie  etwa  in  d<.-m  Scliauspiel  ,,6ien  advise.  mal  adTis^".  oder 
aL'bommo  pectieur*'  oder  ,,D'hoBimo  just«  et  riiomme  mondain" 
tuo  Simon  Duurgeoig  (1476),  dem  fnkuzc>siKcUoD  Htikustujs- 
drmma,  io  dem  Orgueil,  Avarice.  Luxur«,  Envie,  Gloutonnerie, 
Ire,  DfaespÄrance,  Obaiination.  Prodigalit*  unter  anderen 
leerende  Personen  sind  '*). 

Gin  Seitensluck  zur  Litteratur  bietet  hier  die  bildende 
KoDät  der  chriütlicheD  Völker.     >Sie  musüte  personificieren, 


*)  Dt  ifJoJatria  c.  XIX,   MIkiic,  l'Btnil.  cumu  ccnnpki.    1,797  u. 
iSb.  IV.  aiUcnu  3[nrdi>n.    C.  XX,  Uiiriic  S,  40fl. 

•)  Lilw  fle  podicit.    C.XVtl-    Mign*.  J.  1018. 
K         *}  Apolo^t.  ailr.  «eut    C.  4,  Uiifiie  I,  600. 
^^L^^*)  fruit «Dtiu«,  PtyoboDMcliia  1  Aiiibroiiu*  AulpertUB,  De 
^^^^Bo  viUoruni  et  virlulum;  u.  ö.  of.     Bsab  a.  »..  0. 
^^^^V^J  AlJbelm,  Df  udu  priocibKlibus  vttiit;  HonorinB  v.  Auluu. 
f    fifKcnl.  ecdw.  ICi^e   173.1095;  Bernhard  v.  CUirraax  lu  «eiaeu 
'     Panbfdn.  d:  Raab  S.  86  u.  99. 

*)  et,   JohnnaeR    Balte  in  der  Ejoldtang  r.ma  Neodruck  ron 
Stricken  „Düdnwbera  ^klömei'  &*  17  ff. 

*)  oC  D'AoGona,  Orifrini  d«l  Tcatru  italiano.    II.  Bd. 
*)  cf.  CoDior,  Th*  hUtory  or  onf;li*h  Dramatic  powtr)-  tl.  Bd., 
iMt.  S.  87«  £ 

*)  Petit    de    Julevill«,    lUportoJre   dn    tUUrt    comiqa«   en 
VirnaM  au  nojren  ige.    S.  SU— 108. 
••)  lUi.  S.  07  f. 


i 


10  OSBORX  106 

wenn  sie  Tugenden  und  Tjaster  darstellen  wollte.  So  er*cliciii«i 
die  in  der  tüten  heiligen  Siebeiiuihl  gebildeten  Kardioal- 
tugendeo:  6des,  Caritas,  spes  in  Bezog  auf  (rott.  und  prudentia, 
jnstitia,  fortitudo,  teniperantia  in  Bezng  auf  da«  Verhalt«»  zu 
den  Menschen,  und  ihnen  gegenüber  die  in  gleicher  Zahl  aof- 
tretuodcD  Hauptliister,  die  Todsünden :  Holfart,  Q«iz,  Keid, 
Unkeuschbeit>  Frass  und  Völlerei,  Zora,  Trägheit,  beide  Grappen 
mit  geringen  Abänderungen,   auf  den   kirchlichen   Geiuälden. 

Als  menschliche  Gestatten  nialte  der  Altmeister  der 
italienischen  Kun^t,  Giotto,  die  »eben  Laster:  Verzweiflung, 
Neid,  Unglaube,  üngerc-chtigkeit,  Zorn,  DnbeBtändigkeit, 
I>ummheit*)  Auf  einein  Teppich  im  Fürsteusaal  zu  Regem- 
hurg,  der  dem  Rnde  des  M.  Jahrhunderts  angehört,  igt  M 
wieder  eine  anriere  Zueftmmenstcllung;  tum  Kampfe  gagen 
die  von  Engeln  geschützten  Tugenden  stürmen  die  Laster  an, 
jedes  auf  einem  Thier  sitzend,  dessen  Charakter  seinem  Wesen 
entüpricht:  der  Stolz  auf  einem  Ko<<<te,  der  Zorn  auf  einem 
Eber,  die  Unkeuschhcit  auf  einem  Bären,  die  TJnstetigkeit  auf 
einem  Esel,  die  GefrUssigkeit  auf  dem  Fuchs,  der  Geix  aof 
dem  Wolf,  der  Hu»*  uuf  dem  Drachen  ').  Auch  iindere  Tiera 
gelten  als  Attribute  der  Todsünden  *),  oder  sie  erscheinen 
selbst  als  Tiere :  der  Fuchs  z.  B.  als  Sinnbild  der  Arglist, 
der  Tiger  für  die  tiraimauiki^it,  der  Äffi?  an  stelle  der  Scham- 
losigkeit *).  In  der  ICircbo  des  Klosters  de  la  Prosesa  in 
Mexiko  ist  Salau  umgeben  von  folgender  Siehenzahl ') :  Kröt«, 
Schlange,  Bock,  Tiger,  Schildkröte,  Pfau  und  Schwein  — 
offenbar  Kepraaentanten  der  Hauptiaster.  Vasari  malte  in 
der  Kuppel  des  Domes  ku  Florenz  die  sieben  Laster,  die 
dort  von  d«D  Gugelchören  besiegt  werden,  als  Tiere :  den  Neid 


>)  Wuirgaog  Menzel,  Cbriitliohe  Symliolik  (ßegensburg  IWI) 
II,  U  & 

«)  Kunvtblntt  1646.  Nr.  41.    S.  191». 

*)  Hierfür  wnr  in  der  Uibol,  und  cwu  Jeremiai  Kap.  S.  V.  4, 
der  erat«  Anntoni  ((«^«beii. 

*)  Bel9g«  bei  Ueniel  a.  a.  O.  S.  19. 

*)  Du  AosUnd.    169«.    !{.  £S.    S.  fi». 


KNTSTEHÜSG.  H 

lU  Sclilange,  den  Koni  nis  Bär.  diu  Fnullieit  als  Kameel. 
die  Vollem  als  Cerlierus'),  deu  Geiz  als  Kröte,  die  Wollust 
aia  üppiges  Weib,  die  HofTarl  aU  Lucifcr.  Jordaens  yw 
körpprte  sie  «pHler  »Is  heidnische  Gottheiten:  Mars  stellt 
den  Zorn ,  Venas  die  Wollast ,  Judo  den  Stolz ,  Bac^huH 
die  Völlerei,  Silen  die  Faulheit,  eine  Puno  den  Neid  dar; 
«deb«  Suade  Ceres  pvi-8oni6ci«rou  soll,  iet  nicht  ganz  klar, 
TieUeicbt  wurde  sie  als  kargende  Göttin  aufgefaüHt  und  ver- 
Irai  den  Geiz*).  Correggio  malt«  die  IjaNler,  die  Avn  Menschen 
befaeiTScbeD.  nls  nackte  Fniucn  mit  Schlangen  im  Haarl. 
Aitdrea  Maotegna,  der  Padiianer.  stellte  sie  als  Sat>TD, 
Centauren,  Affen  dar.  die  lua  deji  Tugenden  unter  der 
Gestalt  antiker  Götter,  wie  Uinerra  (Weisheit),  Diana 
(Keuschheit)  n.  a.  vertriehea  wurden ;  er  malte  sie.  wiedenun 
als  Weiber,  im  Kampfe  mit  den  Tugenden,  bald  siegend, 
aaf  «inotn  in  Eujclaud  bcändltchi-n  Bild,  bald  besiegt,  auf 
einem  Pariser  Gemälde  *). 

HSutig  wurden  auf  Bildern  dwt  Weltgerichts  die  Ver- 
dammten nach  ihren  I^aHteni  unterschieden.  Die  Uberlieli-rung 
der  heiligen  Schrift  regte  hierzu  ja  seibat  an.  l>eDn  in  der 
Offmibaning  Job.  faeisst  es  XXI,  8:  Timidisantemetincredulis, 
et  exccratis  et  homicidis  et  fomtcatoribus  mendadbus  pars 
illontm  erit  in  stagno  ardenti  igne  et  sulpbnre,  quod  est  mors 
Moanda"  and  ebenda  XXII,  15:  Foris  oanes  et  veoeiici  et 
fanpadicj  et  bomicidai-  et  iduliü  servientos  et  omnis,  qui  aiuat 
et  fftcit  mendacinm."  Entsprechend  dieser  Überlieferung  finden 
wir  uon  beispielswciKe  im  Handbuch  der  Malerei  vom  Berge 
AtbM  in  der  Darsti-lhmg  drs  jüngKten  Gericlit«  den  Vielfrass 
(ftärocj.  welcher  mit  lauter  ekelhaften  Gegenständen  gefüttert 
wird,  den  Dieb  (icXtimK).  welcher  auf  einem  Geldsack  sitzend 


■)  «cbarticli  Tcrtabat  darcli  drä  OSttt  Kanüdie  BSIla  VI, 
T.  19— 3S. 

*)  Ueniel  S.  18. 

•)  Bb  GeinÄWe,  dw  sidi  in  C«rl«  I.  v.  £agt*iid  KunsUaniniluag 
Wbidet.    ct.  Wassen.  Kunstwerke  u.  EöiiBUer  in  England  J.  463. 

')  cfc  Wfcagen  1,  127.        ^^^^^^^^^^^^^^^^ 


i 


IS 


08B0RX 


107 


Tom  Tuufvl  gop«inigt  wird ;  ferner  einen  WollOgtigeo  (icöpvo^), 
einen  GeijbaU  (qiiXdpTUf»?)''. 

Ähnlich  verfuhr  der  Meister  dea  Weltgericht«  im  Campo 
Santo  von  Pisa,  der  ringe  um  seinen  kolossalen  Lucifer  j<-der 
der  sieben  Todsünden  ihr  Feld  anweiiit  und  durch  Itinctiriilon 
die  Gruppun  der  ^superl>i",  der  „awiibiosi",  der  „iracoudi", 
der  „avAri",  „invidi^,  „gulosi"  und  „libidinoüi"  von  einaodfir 
scbeidef).  Die  gleiche  Anordnung  linden  wir  auf  der  Hölle 
am  dreiteiligen  klciuen  Jüngst«»  Gerichts  von  Fra  Angelico, 
das  aich  im  Berliner  Uuäeuro  befindet  (ü.  60  A);  uw 
dnsa  hier  statt  der  „superbi"  die  „inaois  gloriae  mipidi"  ein- 
gesetKt  sind.  Und  im  deutschen  Elsas»  lie-8s  die  Hohenburger 
Äbtissin  Herrad  von  Landsperg  in  der  UöUc  ihres  Uortos 
ddiciarum")  Geldgierige  und  Wacherer,  denen  glühendes  Gold 
in  die  Hände  und  in  den  Mund  gegossen  wird,  femer  Yer- 
leuinder.  Wollüstige,  äelbalmürdcr  aunrvteui  dem  Atiflaitrer 
werden  die  Ohren  gi'zwickt,  einer  PutzitÜrrin  caachen  Teufel 
die  Toilette. 

Fohlt  eine  gen«ue  Belehrung  durch  Inschriften,  die  ftUMer- 
halb  des  Gemäldes  oder  auch  auf  dem  Bild  selbst  angebracht 
werden,  so  wird  meist  d^r  Versuch  gcniacht,  die  I>a8ter  durcli 
die  Fulgc-n  und  dui'ch  die  Physiognomie,  diu  sie  dem  Menschen 
Rufdriickcu,  zu  cliarakterisieren*).  So  wird  der  Schlemmer 
durch  seinen  dicken  Baucli,  der  Neidische  durch  Verzerrung 
von  Uuud  und  Augeu  kenntlich  gemacht,  immer  mit  dem 
Grundgedanken,  duss  durch  die  Laster  die  urs]>rtingliclM 
eogelgleiche  Schünlieit  des  Menschen,  das  Ebenbild  Goti 
entstellt  und  gesl^hiuldet  wird  "f. 


1 


')  C.  Ue};er.   OeidüchM  fchnuapi«!    und    klruliUabe  Kuuit. 
Oeigeri  Vierli-ljubrasLlir.  für  Knltur  u.  Idtt«r.  d.  lUnftias.    I,  430, 

*)  P.  Jetieo.   Dir  ilftrat^jlluQ/  i]c*  WHtfccriohU  In»  auf  Hicb«l- 
aogelo,    BerliD  1883.    S.  49  (dnxu  Tafi-l  V). 

*)  C.  H,    EngolhArd,    Herrsd   von  Lsndspcrg  und  ihr  Wvk. 
1818.    8.  BS.5S. 

*)  Dieses    Uitl«U    bmlisnt«  «ich  aovli  Peter  Corn*liai  bei  t^oor 
FreskodantcUuti;^  de«  jüu^jBteu  Oericht«  iu  der  Ludwigtkircbe  sm  Uttnoben. 

')  U«uzol  S.  IS. 


108  BNTSTEHITSG.  IS 

Wie  Ubßriuiiipt  bei  <Ier  Beurteilung  von  KiinKtschÖpfungen 
der  iÜt«re&Zoit,  »o  hat  mau  nucb  bei  der  Bctrachtun)*  dieses 
Votm  die  foisaent  wichtigen,  UDendlidi  verschlungenen 
Wechselbesiehungen  gvischen  der  Litt«riitiir  und  den  bildenden 
Künsten  lu  verfolgen.  Das  hohe  Alter  der  Darstellung  von 
tjpificheo  ßepritfi«ntanten  gewisser  menschlicher  Lauter  und 
Kehier  wie  ihre  Verbreitung  »cliou  in  der  byzantinischen  Kunst 
macht  einen  starken  Eintlus^s  anf  die  Poesie  sehr  wahrscheinlieh ; 
wie  man  ja  umg^'kehrt  gUiihte,  manche  J^tlge  in  Werken  der 
Pla^itJk  und  Maleroi  auf  [Cinwirkungen  der  Litteratur,  namentlich 
der  geistlichen  Spiele,  zuriickßihren  zu  dürfen  '),  und  wi«  auch 
in  unserem  Fall  die  Mtilvr  der  Henni».sauce  gewiss  fiirdemde 
Anregung  durch  Dante  erhalten  hatten,  dessen  Tiere,  Panther, 
LGwc  und  Wülfin  (Holle  I),  sicherlich  sündhafte  Leidenschaften 
bedeuten,  und  der  auch,  allerdings  weit  ttidhi^ljiiidiger  und  freier, 
nine  Sünder  in  Hölle  und  Fegufeucr  nach  der  Art  ihrer  Ver- 
brechun  und  Vorgehen  in  eine  grosse  Zahl  ron  Gruppen  ordnet. 

Wie  die  bildende  Kunst  brachte  schon  früh  auch  die 
Litteratur  die  körperlichen  Gestalten  der  Laster  in  B^wehung 
tum  Teufel.  Dieser  iit  ja  schon  an  sich  das  Ideal  aller 
Bosheit,  in  ihm  konzentriert  sieh  alles  Niedrige  und  Gemeine, 
ood  in  der  Körperlichkeit,  in  welcher  er  trotz  seiner  Geister- 
ttator  iftet»  aufgefAsttt  wurde,  stellte  er  eine  Personifikation 
der  Summe  alles  Schlechten  dar.  Nun  wurden  die  inkamierten 
Abstmkta  seine  Untergebenen,  Mitglieder  seines  ludliscfaen 
Owiodes.  Schon  bei  Tertulliau*)  und  Prudeutius") 
afUa  er  ün  Kampf  ge^en  die  Tugenden  «ine  Rolle,  die  er 
Bitn  in  der  deutschen  Litteratur  sitigreicli  behauptet.  Als 
Anführer  der  Ltwler  erscheint  er  in  Heinrich  von  Mi^lks 
Priestericben  V,  J8 — 48;  er  treibt  sein  Wesen  in  der  Parabel 
.Der  geistliche  Streit"*),  er  ist  die  Hauptfigur  indem 

<)  cl.  Mry«r  a.  >.  0.  Obiger«  Vieri «tJahTMchHft  I.  IBS  IT., 
SM  0«  409  IT. 

•}  Mb.  m  t<l«.  tUrvIoD.    C  XIV  Xigne  S,  S4a  cf.  Rttnb  ti.  85. 

•>  Bimarüfrnia  V.  8«»-4*7. 

')  Pfi-irrer«  Alldeuii^b.  (libnogriMch  S.  lU— US. 


4 


14 


OSBORN 


Gedicht  «Der  SfiiuU-  Widerstreit*"),  er  sendet  im  7.  Sct- 
frid-Helbling-Gedidit  die  TodsÜaden  auf  di«  WalstaU 
(V.  ISlfT.  ed.  SeemUllerS.  244ff.).  In  UlricbB  r.  Escben- 
bucb  „Alexander"  dienen  dem  äatau,  dem  Vogt  der 
Welt*),  die  Twlsündeo.  die  „liellekiiit-',  als  „portunaer«'*  der 
Unterwelt^);  sie  treten  bei  Bertbold  von  Eegeosburg 
auf  als  die  «zwelfJuncbarciide«tiuTels"*),  Alinlich  er^hcinen 
sie  als  das  ^swaclie  gesindo"  der  Seele  io  der  „Tochter  Syon* 
dea  Lamprechl  von  Regeusburg'),  der  andererseits 
gerade  wie  Mecbtild  von  Magdeburg  („alle  cristanliche 
tugende  sint  der  seien  megede"  ")  die  Tugenden  das  ^ingesinde- 
der  Seele  nannte  'j.  Bei  Peter  Suebenwirt  sind  die 
Uauptlaster  die  Brüder  dea  menschlichen  Willens  und  Ijucifen 
Kinder  (XL.  V.  9  ff.  uud  V.  256,  ed.  Primisscr  8.  ISD  ff.), 
und  im  Beginn  des  15.  Jaiirhuuderts  erscheinen  in  dem 
satirischen  Lehrgedicht  „Des  Teufels  Netz"")  .lunker  HofTarl, 
Neid.'  GoU,  Frass.  Zorn.  Unkeuschheit  und  Mord  als  die 
sieben  Knechte  des  Satan,  welche  ihm  ^ein  ungeheures  über 
die    ganee   Menscliheit   ausgeworfenes   Xetz   zuziehen    helfi 

')  Kanb  n.  n.  0.  S.  3S. 

*)  V.  179».  «a.  ToUcliiT  S.  47R 

•)  V.  8««0  ff.  Toitchop  S.  661  ff. 

*)  Oftiu  me  b  den  PaMionrnpielen  seudet  d«r  Teut«!  lie  ■», 
lUvUdcm  Cliridtu«  di«  Vorhölle  gelehrt  liat:  ,nid  und  hu.  ton,  träkeit. 
fräikfil,  uükiinflie,  bühvarl,  gttekeit,  »lugloubu  der  heidm,  der  bau,  got« 
•t'beltw.  gotei  Irugoner  (Dsi  aiiit  iiUe  die  liuh  gwA  vor  dea  liaten  «r- 
m([ent  und  muen  iti  dem  hpri'-ii  got  triegcnt  und«  «ich  •«tbcn),  lerrtr 
KOt«)  rook  (Diu  lind  nllu  die  gotes  iliiMicnt  druckent  undc  nidcmt  alti 
du  ri<!  den  gotcs  biusern  ir  gnoi  nement.)  —  In  der  Aiugab«  von 
Pfeiffer  I.  6B0  ff. 

•}  V.  8825.  e^.  Weinhold  S.  4Tä. 

*)  Fliejs.  Liclit  der  CJottlwit.    1.  3.  »d.  P.  Gall.  Morell 
l.urg  186»)  S,  6- 

')  V.  431  f.     Weinhold  S.  8M. 

*)  Ausgab«  von  Baraek  (L.  V.  70)  Stutlgart  18S3.  xu  dcMM 
Bemerkungen  das  F-!ldk>rchitr  OymnaMklprog^amni  v.  Job.  Haurcr, 
Über  das  Lehrnodicht  .De»  TmifeU  Nrta«  (1B8»>  (in  Paul»  OrundriM 
der  gefTO.  PhiL  11,  390  irrtümlich  al»  ,Lp».  Diw,"  dticrt)  wt  gut  wie 
nicht«  neue*  liriogt. 


1 


"m 


HO  K.NTSTBHUNO.  16 

noA  bei  dieKm  (lescItSft  noch  von  d«n  dttä  G«»«ll(>ii  ^ßoiilvn-sz 
dcD  mu&d",  „KvjtlewMZ  dHS  Herz''  uud  ^Bfsk'vr^vis  den  Säckel", 
den  B«prä8eDtaoten  der  Hartherzigkeit,  unterstützt  werden. 
V.  267— 97S.  —  V.  1056— U05. 

Die  Stolle  als  Trabanteu  der  voniiehtcndeu  Macht  be- 
hielten die  Todsünden  auf  Lange  Zeit  hinaus.  Ganz  wie  in 
dn  «Teufels  Netz"  zählte  noch  1535  hei  dem  Scbweizur 
Johann  Kolros  in  „Äin  schön  Spyl  von  Fünfci^ey  betracht- 
nflssen"  der  Satan  seine  sieben  Diener  auf:  „HofTart",  nQe.vttig- 
keif,  „Vnkeyschayf,  „Presserey-,  „Zorn",  „Ne\d  viid  Hass" 
.Tragkeit*"  (Bl.  EJ  —  F.)  —  "der  lieKs  sein  Landsmann 
Fniit^keliD  in  seinem  Schauspiel  rom  reichen  llann  und 
«rmoii  Luarus  (1550)  im  4.  Akt  mit  dem  Tod  die  sechs 
SSnden  als  seine  Oonelleu  erscheinen  *). 

Aber  schon  früher  war  mau  in  den  Tenfelszenen  des 
gvistlichen  Drantas  einen  Schritt  weiter  gegangen  und  batt« 
die  Sunden  auf  einzvliii*  Individuen  des  itifenialisclien  Hofslaattes 
*ejl«Ut*>.  Die  Teufel  traten  vor,  nannten  ihre  E^enschaften 
und  gaben  eiu  Kild  von  der  unheilbringenden  Tbfttigkeit,  die 
lie  in  ihrem  speziellen  Beruf»  entwickelten.  Im  Alsfeld  er 
Spiel  z.  B,,  das  ISOl  zuerst  aufgeführt  wurdo.  st-hildeni  in 
der  grossen  Teufel  Versammlung  V.  3.'i2  ff.  einzelne  Sühne  der 
Holle  ihr  Speüalgebiet,  auf  dem  sie  besonders  Bescheid 
wissen*):  der  Tenfel  Berith  nimmt  das  Morden  für  sii-h  in 
Be«dila«  (V.  392  ff.),  Scherbrandt  das  Lügen  (V.  406  ff.), 
Hdhundt  die  Verfülirung  zum  Meineid  (V.  414  IT.).  In  der 
Pfarrkircher  Passion  ist  Satan  der  Teufel  der  Hoffart 
ood  der  Üppigkeit,  Ko^enkrantz  verWkt  zu  Tanz.  Patz  und 
Zier,  Welczenbiiel  verleitet  zu  wü*t<?r  Schlemmerei  und  Trunken- 
heit, Astaroth  bat  den  Judas  verführt  und  erweckt  in  den 
I  Menschen  den  Neid,  Ruffn  itit  der  Patron  der  Strassenräuber. 
I  Mordbrenner  und  Diebe,  Auion  lehrt  Spionage  und  Unfrieden- 
F      stiften,  Welphcigor   reizt  zum  Zorn  und  entfacht  die  Uache, 

U 


*)  Baochtold,  Oeach.  iL  dtseh.  Litt.  i.  d.  Schweix  S.  M9. 

■J  Ladwi^  Wirtb  s-  >-  O.  S-  tB8.  166  f. 

^  Z»,  t  d.  Altwtiu»  m.  477  ff.  Ua.  S.  4M. 


i 


16 


OSBORN 


111 


Titinil  vertreibt  die  Aodacht  auK  der  Kirche,  3ncht  besonder» 
die  „witbou,  Dünnen''  and  «petschwoälern"  auf.  mächt  sia 
hofßrtig  nnd  wollUstig  (was  ihm  immer  am  besten  gelingt, 
wen»  m  luul&chtig  sind),  AV»I  endlicb  rerfllhrt  zu  Verleumdutig 
und  jin  fftiBi-hen  Anklaguu '). 

Abalich  iäl  ea  im  Erlauer  Spiel  (ed.  Kammer  (S.  96 
bis  1 00).  Khnlich  im  Priedberger  (Zs.  f.  d.  Alt.  3, 547  f.),  in  der 
Haller  Passion  (GcrmaDia  11.97);  und  ganz  «ntsprecbcnd  irt 
aach  in  der  ungefähr  gleichaltrigen  itatieniscben  „Rappreaen- 
tiaione  di  Bijigio  Contadiuü"  Ästarnt  ein  Gcistcufel,  Callabrino 
ein  böser  Ocist.  der  den  Glaubra  raubt.  Tirinaüzo  Horrschtr 
im  Reiche  der  Betrügerei  und  des  Verrats.  S<|uarciaferro  der 
Teufel  des  Aufruhrs  •).  M«n  verband  auch  dies  MoUt  mit 
der  Htiiudesatirc,  su  beUptoIsweiite  im  Redentiner  Ostvrspiel  ^ 
und  liess  die  Unterteufel,  die  Vertreter  der  einzelnen  Sünden, 
je  einen  Repräsentanten  einer  Borufaklasse,  welche  der  be- 
IrotTttodcu  Süsdu  besonders  verdächtig  war,  Tor  deu  ficrrvobtr 
Lucifer  »dileppen,  indem  man  sich  auch  hier  an  ältere  Yor- 
bildi-r  Jiuk'hnti; '). 

Auch  in  den  Namen  der  Teufel  fand  nacb  französischem 
Vorbild  *)  die  besondere  Art  derlTiiltigkeit  allmählich  Ansdmrk, 
und  uobi-in  den  iJez«icbuuu^u  gaux  uUgemeiner  Natur,  von 
denen  wir  eine  Reihe  soeben  kennen  lernten,  neben  den  idt«n 
biblischen  Namen  Beiini,  Belz^buh.  Astarot  und  neugebildeteo, 
wie  Hellhuut,  Lasterbalck,  Rüllcpröll,  Storonfrie*!  u.  a. '), 
die  alle  ziemlich  willkilrÜL-h  erfunden  sind,  kommen  nun  Teufd- 
ounen  auf.  die  in  bewnsster  Abi^icht  den  individuellen  Charakter 


')  Waükernell,  Diu  äll«iiten  PurioiiMpiule  in  Tirol  (Wien 
1867)  8.  »9. 

*)  D'Aocnna,  Orifpni  liel  Tcktro  it«Uano  II,S<ff. 

•)  ef.  LndwiR  Wirth  it.  «.  O.  ~   Mon«  11,89  ff. 

*)  t.  l^>.  Seifr.  H«lbl.  Vn.  V.  488  ff.  oH.  Scamntlsr  8.  SU, 
«.  dertelbe.  Studien  »n  kl«in.  Lnddar.  (Vion  1863)  S.  109.  Van 
«i-ent«ii  di«  AnfShrer  der  g«Mhlageaen  Lart«rlMur«u  >a  S««len  g«b«nnii 
ilie  ihn«ii  bMomlen  ergeben  «Dd. 

*)  Hi>ne,  SchRiHpiole  de«  MittulKlt«n  11,87. 

■>  of.  Woinhold,  Ooichp*  Jaliriiuch  riirLilt«nitarga»oluclite  I.  If. 


Ihrer  Trüg^r  Torrmt«».  Di«  Teufel  Spi^^lglantz.  Fvddenriscb 
und  KrenzUn  im  l^iel  von  Pran  Juttcn  nennt  Jione  ')  mit 
Rar-hl  „Srhronck-  oder  Ktclkfils-Teuffl";  Krenzlin  stellt  sich 
Bocb  iK'ÄOndent  ah  der  Teufel  dar.  w-eklwr  die  KninzL'  zum 
Tuiz  verteilt ') ,  nnd  Fi'dderwisch  erscheint  als  ein  feder- 
gciiliiiiili  fccii  huhleriKher  DSnion,  als  welcher  er  «iicb  ld 
HexmproKessvD  wiedt-rholt  erwAfaut  ist  ").  SpSt^r  TCirsammt^lte 
1549  das  Spaudxuer  Weihnachtsspi«! ')  zu  einer  Teufelberatang : 
Bvolxehub.  Ftlmthetier,  I^entrirhter,  Dlntdurntninchor,  Seel- 
■iBrder.  tieltkralxcr.  Ehreuchiir,  Neid«tifter,  Blvndelust  und 
LBatscht>nderax :  FSrathetzer  und  Neidstifter  erscheinen  dann 
Micb  in  Hi>iiiotta  nS|iit>l  von  dem  grewlichßn  liHHtei'  der  Hof- 
&rt-  (1663). 

Von  dieser  Personifikation  der  Ijaster  als  Teufel  iibertrng 
■laii  SU  |{l<^>('her  Zeit  diese  BezeichnunjK  auch  auf  last«rhal^, 
CaheO  anrichleude  lI»D«cheu,  die  diaq  al»  verkörperte  Schlechtig- 
keit anfiasste  und  kurzweg  als  ^Teufel"  bezeichnete.  So  erzählt 
die  .ßpistola  de  miseria  Euratom m  sen  Plebanornra'^), 
die  1469  anonym  erschien,  von  nenn  Teufeln,  wekl>e  den  Land* 
pfiurem  das  Lehen  sauer  machen.  DiMO  QnlUgeister  sind  der 
„oollator  eM-lflsiae",  d.  h.  der  anniassende  „Besteller''  der 
Kirche.  Dann  der  undankbare  Küster,  die  Köchin,  „per 
cpiain  habet  tot  tentatione«".  der  „vitricns  ecdesiae",  der 
Bauer,  der.  ..qiiia  nnlliis  in  eo  intelleclna,  predicationes  vitu- 
perat.  contra  mis^as  longas  mnrmurat",  ferner  der  ,,Üflictali8", 
der  Bischof,  der  CapelUn  und  der  „Praedicator". 


*)  Vone,  Sdianspii^le  1. 196. 

')  B.  Haft;;«.  DirtHch  8ch«niberg  und  aeia  Spiel  *od  Fnu 
SnOma.    lUrhar^n  Dm.  IW\.    S.  «9  f. 

*t  SoldKD  I,S96. 

*)  Du  Spindauer  T«iluiselitM)>iel  ber.  mn  Johtontti  Boltt. 
MBrfcJMhc  Ptmebungcn  18,  lOft— SS2.  —  Die  TeiifRlr«rMinmlaiig  im  4.  Akt 

■)  Bvrlin  KrI  Bibl.  Db.  «MI  -  4".  (Pnuwr  IV.  116,  387,  - 
BWB  I.  9  p.  91«  üo.  M18).  Auf  Aee  KiklncH«  (l«t  Titolbtkttc«  ein 
BoltKhiiiit,  d«r  di*  im  Bach«  frcn»nnt«n  fi  Penoneo  aätct;  jtda  «iiu^c 
at  Bit  einer  NnmiMr  vertcben.  ra(jpr«oliead  der  AlftShlnng  im  Toxt. 
Cotcr  dem  Bild  «telil:    «Hi  "'^t  dUboli  vexant«  pMwuoi"'  — 

8 


18 


ÜSKOBN 


113 


Die  Alleinherrschaft  über  die  l^aat^r  wunlf*  dvii  TeutVln 
indenen  stn-itig  gemacht  durch  dw  seit  dem  Eudu  des  ib.  .Tahr- 
htutderte  tuul  hnuptsäcliUcb  seit  Sebastian  Brant  in  hellen 
Haufe»  in  die  d«uti»^h(>  Litteratur  eiDni»rtcbiert>»den  N«rrt*n. 
Alu  eine  Vermüchung  der  beiden  Damtellungsarten 
könnte  man  ein  Gedicht  vom  Ende  des  15.  Jahrhundert« 
bex^ii^hnen  ').  welches  erzählt,  der  Teufel  habe  »ich  einmal  eine 
Marrenlcuppe  gcschnittiMi ,  die  er  den  Hendchen  auisetze, 
tind  an  der  sich  folgernde  Farben  befinden :  ,Jiofrart"',  ,^tti^> 
keit-'  *),  „füllerige",  „vnkeuach",  „vntrOflr',  „eigeunuta"  und 
„dniokerej"  —  aber  uiclit  di«  Kunst  Guteuberg«,  sondern 
„dmckerey  mitt  haodel  vnd  mit  gevrärb". 

In   der  Narrenlitteratnr   knüpfte   man    hier   au   die  alt« 

Vorstellung  an,   das*  Tugend  Weisheit,   Lastor  Torheit   sei*), 

und  Btcmpcltf  zunächst  die  einem  bestimmteD  Laster  Verfalleneo 

zu  den  betreffenden  8pezialnarren.     Bei  ßraut  »elb:«l  tritt  dwM 

Art    der  D&r.'tlellung    weniger  hervor*),    aber    «ir   findsD   ne 

bereits  im  Fastnachtsspiel  .,l)ie  Narren"'  (No.  116)*).  wo  der 

Narr,  der  daa  StUck  be»ehlieBst,  von  dem  nufgetreteoen  Fenousl 

eine  Übersicht  giebt,  die  folgeiidermassuu  beginnt: 

.,Der  erst  ist  feist,  der  ander  faul 

„Der  dritt  hat  ein  krtiinbfl  vreils  maul 

ffDer  vierd  frisst  riel,  der  fünft  ser  sauft 

„Der  sechst  sicli  gern  mit  den  puben  rauft 

und  so  fori.     (S.  1011  Z.   II  ff.). 


')  Birlinger  (eilt<^  i»  AleinBiiiiia  16,  Hl  B.  mit,  oluie  ta1 
da»  Rchoii  Zarncke  e*  in  der  Eialnituog  zum  NftTTRDiiohiJFS.  ' 
abdruckt:    hier   erscheint   ea   in    veränderter  FiMuttg,   <U«   diaJektiHcheii 
EigeottimlichkeileD  %ind  vencbiruiidcii  unil  geinoiDver(tJlDdlic^«ii  For 
gewicbeu. 

*J  .  a«ix.    cf.  der  ,Gytteuf«l"  bei  Ueo«  11,  «16  (o.  u,   S. 
Aleraanniich«  Form. 

■)  So  ThoniMtin  v<jn  Zirklaere  im  Weboben  Onat  V.  739t. 
—  Auch  Seifrid    Hclbling  7.  Ku«b  —  cf.  Wüiuholü  io  Uo> 
Jahrbuch  für  Litter^Oetch.  1.17. 

*)  Zarncko,  Kults.  lam  N.  S.    S.  CXVI  S. 

•)  Keller  U.lO0e. 


19 


In  Jörg  Widtminfl  „NarrengiesaeD*'  (1637)  Hcbleppen 
liF  drei  jan^eu  Narrvn  den  liuliler,  deu  Tnuker,  den  Spieler, 
in»  GaUrsl&etvrvr ,  d(.-o  Wmdinaiui ,  d<?u  Hofßirligcu ,  deo 
Flsduir.  den  Scbwürer  und  andere  zum  Meister  ,,Alt-NuiT". 
b  Wieu  wetterte  Wolfganfr  SchmeltsI')  g«g«u  „G«lt< 
tut.  bulnarr.  hoßnnrr,  »orgnair.  BieDarr.  Diuitzuarr,  rhum- 
Hrr,  «pünurr.  iituüchtig  uarr,  irimkvu  narr,  faul  narr,  pfrliiid- 
mit"  a,  9.  w.  l'ad  NarreD  diener  und  ähnticJier  Art  treffen 
wir  im  Vvrlnuf  de*  Jnlirbundcrts  üi  Geiler»  Predigten,  bei 
IIrmii.  Muruer,  b«i  Haus  ilJachH,  bei  Fischart,  und  die  Popularität 
4r  6&ltua^  erhielt  sieb  bis  tief  ios  17.  Jahrhundert  tuueia"). 
'iFOTg  Fried r.  ilesserschinidl  kouutv  eines  Ertolgi*« 
hcIm«  scili.  «etm  «r  die  B«wohuer  tou  Garzoni»  italienischem 
J!pital  Tubeyleamer  Narren  vnd  När  rinne  u" 
~-'r  .oburg  KIS)*)  üeiuAn  Landsleiiteu  vorlulirt«,  und  bis  zu 
«ter  dritten  Auflage  bracht«  e»  uucb  ein  oicht  lange  vor  1700 
tuaayui  er^rhieueoeB  „Narren-Neat  oder  auHbündi/ti' OfTiziii 
md  WVn--lt*tÄtt  uut«rschied)icher  Narrou  und  Niirrinncu"  *), 
iadem  unter  anderen  ..Peruquen-Narren,  Mode-Narren,  undank- 
hahf«  Narren ,  Weiber  -  Narr<;n ,  Tliee- ,  Kuffee-,  Chokolade- 
NuTvD,  Ehr-absehnciderische  Narn^u,  Geld-Marreu,  liou<:helndfl 
od  fchraeichelnde  Narren,  Fress-  und  Sauf-Narren'*  sassen. 
Ah  tttn  N«ehitii|;l«r  erschien  xogor  noch  1739  in  Freiburg  eine 
tMKmjuw  Siämü:  „Der  gelehrte  Narr  oder  gantz  gemeine 
AhbUdunfl  Solcher  fielehrten.  die  da  vermeinen  alle  (jelehr- 


'i  (lvl«r  ■olttaner  vnd  kiia*trpicb«r  dcutsclMr  Q«wn|i,  toBdrlkh 
■cüJw  Kiisaltidi«  ({»odlitMl.  ...    Nümbcrir  1&44. 
'}  Z*n)ck*  ■-  k.  0. 

•)  Dort  fi«h»  w  »Tniwr-  und  Vrunnlijtc  Nuren,  Tri«  nnd  Vn- 
I,  Voll-  und  SaulT-K.,  Trut«*  aud  Uot(»chondrUch«  N-,  Lochiu, 
amA  RtUunnttig«  N.*  b.  *.  «.  io  ^walti^tir  Rcihi-. 
•)  B  •  •  •  Bin  Werk,  «ekbe*  towohl  w«g«n  wnar  tdi^TtMnd^n  tiwI 
•B  Seluvibkrt,  tl*  uicti  wcgeo  Ti«Icri4y  tinnreictiRti  vatür- 
EüiftUnm  Inblüchrn  tlialoriea,  KliQuea  Moraltei)  und  Lehr- 
halOM,  iImmh  Weltliolm  >ui&  ZeitTertreib,  d«u«a  Getitliclicn  aber  cu 
«a»^i|  iiiigrtnwinw  Conoapton  aicncn  kan*.  Von  J.  N.  t.  •-  Frrytlalt, 
t«  Prtv  XariMii  (Berbner  Kgl.  BibL  B.  D.  7«BS}. 


P 


so 


OSBORN 


in 


samkcit  und  WinseuM'iiaftoQ  rerschlucket  xa  habeD",  f^vidmei 
„dexa  grossgeliolirnoD,  grossg^lahrten  und  bodiveisen  Herni 
Pet«r  Baron  vod  SquenU,  Brl>- Herrn  auf  I^iiirisdi-  nnd 
ToUhauseu"  u,  9.  w.'). 

Neben  dieser  Bvzoichnuug  der  Iia«t«rhafteD  aU  Narron 
tmtcn  aber  auch  die  eineelneQ  Narren  ßlr  die  Laster  selbst 
aaf.  So  wird  in  Hnus  Sachsens  groteskem  Kaittnnchtaapiel 
„Das  Narrenschneiden"  (1557)  der  Kranke  durch  den 
geschickten  Arzt  von  den  Narren  der  Hofl'art.  des  Geizes,  de« 
Neides,  der  Tukeuschheit,  der  VSllerei,  des  Zorne«,  Sdiettem 
nnd  schliesslich  noch  tod  einem  ganzen  .,Nc8t"  unaosgebrüteter 
Narrenembr^onen,  den  HefirÜsentanten  aller  möglicher  thßrichten 
und  schlechten  Eigenschaften,  durch  eine  Snsserst  (Khuiershafte, 
lanßwieri{!e  Operalion  glücklJcli  iM'frcit*). 

Am  t^ude  des  16.  Jahrhunderts  machten  die  Narren  noch 
«iue  Metamorphose  ins  l^erreich  durcb:  Hasen,  unpriinglicib 
Repnücutantcn  verliebter  Biihliisrrheit.  wurden  die  Verkörpern 
der  Laster.  Eine  burleske  ,.U aa e n - J ag t :  AnfT  welcher 
mancherlev  Hasen  gefangen  werden  ...'")  wurde  1 593  durdt 

■)  4 ".  »83  a  BerL  Egl.  Bibl.  AI.  »Itftt. 

*)  (Beiläufig  mikthtf  ic)i  btuivrketi,  das«  die  kleias  Zeicfanang  anf 
dem  im  ßi-tdti  der  ungirischea  LmidvBKuninldeftKilcrie  m  Bndapeit  bfr 
Endlichen  SkixMablaU  Dilrem  {Lippmunn  Bunclroichn.  N,  184)  mit 
diwen  VontelluD^n  jedenrnlia  xiiBninmonhiingt  ^  «ic  rtalU  cintn  Haan 
dar,  der  auf  »iuein  Scliabkarren  von  cinum  ÜNiron  goMliobAu  wird, 
wShrvnd  «ine  xweit«  gttHt  klfino  Nanvoägur  Tom  Kopf  bis  tu  den 
HUft*D  am  Rfinem  wcitgoS (fugten  Kunde  heraiuragt,  Lippmaani  £r> 
klämtig;  (])ii.  II,  S.  VO)  tclK'iot  mir  verfehlt;  er  meint,  c«  Ki  „etn  didier 
Haan,  der  nuf  citie  Puppe  tietsst" ;  aber  die  kleine  Narrcnfi^r  ivt  ndicriicb 
keiuu  P;i|.ipe.  »ucideru  uSmbitr  Uuiüvrat  lebcndlg^  and  banlrcbl,  drni  (irlic)[e 
der  Zäluie  de>  Miuiii«*  zu  catl!ii'b«D;  iti«ier  nbor  beiast  nicht,  toDdws 
reiaat  vielmehr  mit  einem  Aundrui-'k  van  Sohrnckeii  und  V*rwund«nillf 
den  Hund  incislir.hit  weit  nuf,  um  ilrn  Bewohner  seiuM  L«ibee — Wen- 
fall* ilnn  Itrprüii^nlantcn  irgend  eines  seiner  Laot^r  —  hinaai  tu  liwnn) 

*)  n  . . . .  Allen  Hngjrern  und  Leimsti'Dgleru  zu  «onderliobem  Note 
in  deutaclie  Basenreimen  gebracht  und  mit  einem  Jegeriiclien  HaMa- 
gMuhrey  gexlert  duroli . . . ."  of.  Qo«d«ke  *  I,  886  —  DaMelbe  ISSO  mit 
KldcjD  und  einem  ISniceren  „Anhand  vnd  Betchroibnnf  «tlicber  anderar 
voraemnicr  Uuacn". 


lU 


ENTäl'EUUKO. 


Sl 


fj^eporiniun  Hasenkopff  Haseiiin  Haslebieusem"*  crttffiiet,  der 
in  iinge»clu€kt«ii  Reimen  die  SOiulor  xu  urlogeu  sudit.  Ähnlicbe 
Sefan/ten  folgteu ').  Es  ersctieiuim  der  WollusuHua.  <l«r  AIl- 
modiscbe  Haa,  der  grobe  Ua«,  der  Sauffhae.  der  Zank-Kas, 
dior  I^geuiui^,  ^er  Eyfferhas,  der  Geltha».  l'nd  der  Btdilwr,  der 
flbennütigu  Bnuhorr.  dvr  HoffUrtiji;«  —  sie  ftlle  werdeD  zu  Uasea. 
Der  Edfer  des  jungen  Lutliertums  aber  niaclit«  Hieb  die 
aileiitbali>en  rt^rhreitete  ivemnnliclie  Aiin»i«!tiiiifi;  dvr  Lw^ter  zu 
NoUe  Bud  Türbiiod  die  tK-ücbt  gi'wordt-iie  Technik  mit  den 
■JUeoen  TenfeUideen.  Der  Frotefitaatismus  hatte  die  Laien 
mBniiig  g^^macht;  er  hatte  jeden  Christen  der  Gortheit  uumittcl- 
bftr  gefifctiUber  goatoUt ;  di^r  (itnatlicbe  stand  nicht  wehr  zwischen 
dem  Uochateo  und  der  Gemeinde,  jeden  Mitglied  dieser  letzteren 
war  ihm  gleich,  war  sein  eigener  Priester.  80  wuchs  die 
Teno t «ort lichkeit  d«»  Ginzelneu,  der  Glaube  ward  innerlicher, 
die  Lebensauftasannf;  tiefer  und  ernster.  Für  den  1'tieo[>hiiu8 
der  alten  f^it,  der  sich  dem  Teufel  verschriebeu  hatte,  gab 
es  noch  eine  Kettuug :  sein«  Reuu  führt«  ihn  zur  Gnade ;  den 
Satau^enoseen  des  strenEen  .Tabrhunderts  der  Reformation, 
den  Doktor  Fnti^t.  rm  »eine  Schuld  erbarmtuigtlos  io  die 
ywdunmnis ').     Der  Sündige  war  jetzt  nicht  mehr  nur  «in 


■)  DU  Berliner  Kg).  ßibliotli«V  b«sitit  eui«n  UlaceHan-Baiid  4" 
(YjMS),  Act  folgeoilea  eiitkSK ;  I.  CeiituriaThosiuui  de  Huiiouo 
■•tbm>ibiliqa«litate  V.  Alb«Ttut  HiMuliua  1&9S;  eine  übi-rdu  dupjivlt« 
*«Armterle  Utciniiclw  Beirbeitnof,' Ocr  II.-J.  —  2.  Thne«  <ie  baBtone 
•  (  h.  <|.  mit  dralacbcr  CbcntUung:  .Prägen  utul  Sntzreilcn  von  der 
BmmUj'.  —  9.  I>ic  douticlia  Ua«oa>Jaj{t  in  Var««n.  —  4.  Theic» 
4«  coohliftlionc  «iuaquo  vanano  a  coiitsgioDp  (41  Tli«son). 
—  S.  Pbcrietiuni;  von  4.  nSltco  *i>n  der  Loffc1«y  nantpt 
lerca  Eigenscliafften  vail  TQlertcbiedlichcn  URttiingen" 
•OH  .VrilSobuluervonKnieboMn  vadlNedelmaiiD  Qrat«e  voaLoobstct*. — 

*)  Sebr  beaekhuMod  bt,  du*  in  der  Sage  tüd  Heiurmb  dum  LSweu 
der  Tvulel,  lirT  ortjirtiaglicli  die  Koll«  halte,  in  altrr  Treue  deu  Henog 
Ton  der  bevontcliemlea  Wic^on-ermäbliuiK  «einer  Gattin  ku  beiiaeh- 
ncktiKfa  und  Um  noch  rechtnitig  xunkJaobringen,  die«  xu  Tcrbindem, 
m  LAuf«  der  Zeit  darcb  oiMQ  TaMlIcn  enebt  wurde,  of.  Georg 
Tkya*  Gedicbt  Tliedel  v.  Wallmodta  (btr.  v.  Zimmeratana) 
BtUeaier  NMdr.  N.  78.    S.  IX  tt.  X. 


08BORN 


betörter.  soud«ni  eiii  schlechter  Honech;  die  Darst^llimg  d<>r 
Ijasterhftfteii  als  Karren  erschien  den  StrenpglänbiiniteD  »neileicht 
gar  nlit  ein  Frcv4>l.  Der  schrt^kliche  ftllbüüe  Feind,  mit  dem 
jeder  einzelne  den  l'urchtbiireu  Lobenskanipf  um  die  Seligkeit 
zn  kümpfen  hatte,  trat  für  sie  mehr  in  den  Vordei^rrnud.  utid 
YOn  doia  »llo»  Sclilechte  in  sich  zuaammenfss^nden  (rtenfel 
XGbUso  sie  nach  den  vorhandeueu  Mustom  der  frülieren  Iiitt«ratnr 
als  Repräsentanten  der  men^chlicheu  Laster.  Qblon Gewohnheiten 
uud  Torheiten  einzelne  beelinimte  Spezialteiifel  ab,  welche  von 
den  Spezialnsrren  das  Nanieurcj!::»ter  mit  den  enlsprecJiraden 
Änderungen  Ilbemahmen.  bald  neben  diesen  als  mächtige 
Bewerber  um  die  (.>uiiHt  des  lesenden  jBTossen  Publikums  »nU 
traten  uud  sie  schlie^^Uch  ar^  in  den  Hintergrund  drAngten. 
Luther  selbst  Rinfi  hier  nicht  gerade  voran,  aber  er  wies 
doch  den  Weg').  Nach  »einer  Anffa^Kung  hatte  der  T-iifel  ein 
gewaltige<<  Kaisertum  (Erl.  Ausf:.  19,  272  ff.),  uuter  ihm  ständen 
zahlreicbe  mächtige  Fürsten  und  Potentaten,  und  jeder  von 
diesen  hatte  wiederum  einen  Hänfen  IVufel  unter  sich  als  »ein 
Hofgi'siude.  Er  trennte  dabei  von  den  .Jiöheren  tieisteni, 
die  anfechten  mit  Unglauben,  mit  Verzweiflung,  mit  Ketzereien", 
,^ringe  Teufel,  die  mit  Hurerei,  Oeix,  Ehre  und  anderem 
dergleichen  anfechten'*  (E.  A,  6,  406).  So  f«*sl  er  das  Bm-h 
Tobias  als  ein  Drama  auf,  in  dem  Asmodeus  als  Hausteufel 
„alles  bindert  tmd  verderbt"  (E.  A.  63,  109  Vorrede  zum 
Tobias).  Er  sieht  iu  den  Heriten  der  „Schwermer'S  die  seine 
Abeiidniablslehre  rcrwarfen,  obtH*  doch  ihre  Irrtümer  beweisen 
za  kCuDen.  den  .iJchewteufel,  der  so  fleucht  nnd  fladdert. 
dass  er  nicht  richtig  antworten  will"  (30,  Iß3).  Kr  gbuibl. 
die  'Wiedertfiufer  mit  ihrer  Lehre  von  der  Nütxhchlteit  der 
guten  Werke  hatten  emen  „Werktenfel  bey  jnen"*);  er 
kommt  bei  einer  Vergleichung  der  beiden  TeufelsinScbt«  auf 
&drai ,  d.  h.  de«  Papst««  nnd  des  „Mahmet"  su  dem  Resultat. 

■I  liehe  Mch  J.  Fr>nck  ADB.  19, 684fr.  (Hocker). 

*)  (■■■  Der  iricbt  |r1ftDbcn  filr  vnd  tnoiDet  docfa  du  wercfc  vnd 
turri  mit  <lrni  namen  rnd  Klwiti  ilcs  e^niib<>n«  dj»  Rrmra  Iieot  mS 
Invrcn  der  Wcrck".   Brief  an  iwei  Pfarrhcmi  von  der  Wiedertaufe.  ISM. 


IIS 


ENT8TEHÜNO. 


98 


tr 


iler  li'i^lrr*  TonnDiivhou  leei.  weil  er  doch  ironiftstcos  to» 
,J*oltcrHBißtorn  Tnd  Walfartateufel'-  frei  !»ei  (65,  303  f.). 
Die  Vi«Iweib«m  d#T  chri-silioheii  WiedertSnfer  altpr  führt  er 
entweder  auf  das  Wirken  eine«  ,Jl-B-C  Teuf  fei  oder  Sehn«! 
Tenffeliti",  eines  „Grammatischen  Teuffelins  oder 
Ulf  die  „Praklikeii"  dos  ..Golerlpn,  jiiristischeti,  theo« 
lo^«cheD  Tenffel«"  xuriick '),  Luther  kennt  Hof-  und 
Parütenteufp]  *),  ja  er  stellt«  so^ar  Nationaldämonen  auf 
und  orVlürie:  „G»  muas  aber  ein  jegh'rh  Land  »oiuen  eigiteo 
TVafel  haben,  Welsc-hlund  »einen,  Frankreich  seinen.  Voacr 
dfudscher  Teufel  wird  ein  Rnter  Weinsclilauch  sein  rnd  raua 
Saul'f  heilen"  (3«.  353).  Die  „Rpistola  de  miseria  Cura- 
tonttn  seu  plebanornm"  interewiiertc  ihn.  und  hooherfniut  über 
thn  refonnatorisclie  Tendenz,  gaug:  besonders  aber  darUher, 
,fiämf  ftu^ini  aliquem  eo  tempore  taulam  andactam,  ut  E^i- 
Msopos  paliuu  appellarel  Oiaboloe  et  T)'rannoN  Fastoniin".  Itolte 
«r  sie  ana  haibor  Vergessenheit  wieder  hervor  und  gab  «de, 
Hiit  ein^r  IntfiniM'ben  Vorn'de  niisgt-statwt "),  1ß-4i'  zu  Witten- 
berg bei  Nicolaus  Sehirk-ut^  Hilf»  neue  in  Druck. 

Er  gab  die  Parole:  .,Sstac  ist  ein  Geist,  «r  hat  weder 
Fleisch  DO<^h  Kein,  darumb  «ird  man  jhm  nichts  mit  K^iie, 
oihr  mit  der  Faust  thun.  Wir  müssen  ihm  die  Hertx^n  zu- 
nor  ahrei»sen,  durdis  Wort  der  Wahrlieil,  das  ist  rnser  Schwert 
md  Faust,  der  niemand  widerstehen  kann"*).  So  sprat-h  der 
Meister,  and  die  JQnijer  folpteu:  und  von  der  Mitte  des 
ilahriinnderts  au  nahmen  unn  die  sehreihlustigen  protetitftD  tischen 
Pfarrer  in  Nord-  und  Mitteldeutschland  einen  kühnen  Feder- 
krieg  wider  die  Scharen  der  Lästerten  fei  auf. 

Ali   der   Spitze*)   steht  Johann   Chrj-seus,   Pfarrer 

0  B.  A.  «8, 3S8. 

*)  «0,48:  17,210. 

*)  Oper»  Utina  (her.  t.  Heinr.  Sdimidt)  Frkf.  a.  M.  1873,  7. 5M. 
-  DmtKb  Iki  Wulcb  14,379. 

•)  Jen.  Tom.  11  fol.  118. 

»)  Binc  iHnrü,  wie  r»  Kbeint  aiohl  «im  Drwck  Kclangt«  Sobrift 
^er  miltortsKlieb«  Teufel"  (MKnuwript  im  Cod.  Urramo.  I.  971 1 
Al  Vraaek  JU>B  19,886  «mnhat,  war  mir  hider  nicht  itigiiiiglkh. 


94 


oseoRN 


u» 


KU  AUendorf  üi  Hessen,  desMD  l!>44  vollendet««  Sohaiupiel 
„Moffteuffel,  dus  »echste  Kiipitvl  OftDieU8....n 
im  Jalire  darauf  in  der  Luthemtadt  bei  Veit  Creatzer  zuerst 
encbjen.  Er  ist  iu  gi-ntdcr  Lini«  von  Ixither  »bhiliigig, 
D«iU)  er  ist  ein  >Scliü)er  Faul  ßebbuns,  vou  dem  er,  vie 
sich  Qocb  zeigen  wird,  mancheü  gelernt  bat,  und  der  Oa 
sicberlicb  durch  den  in  seiuo  „Hochzeit  zu  Cana"  {t&3ä) 
eiiigofiigtitu  Elleteufel  zu  der  dramatischen  St>tiinsfi);ur  an- 
geregt hat.  it«bhun  Reibst  aber  hatte  seine  Jugend  im  Haaae 
des  groeeeu  Reformators  zu  Wittenberg  verbracht '). 

Das  Siück  hatte  fip-oaseD  Erfolg  und  errang  eine  solche 
Bvliebtheit.  dam  es  noch  im  .labre  1623  aufgeführt  «-urde'); 
iudflMen  die  Giiifubruug  eiuea  äpeitialteufels  und  der  originelle 
G«danke,  seinen  Namen  zum  Titel  eines  Buches  zu  machen, 
fand  vorerst  keine  NnclDiliinfr.  Ah  Dramatiker  blieb  Chrjwus 
in  der  ganzen  Tt'ut'ellitU'rütur  uuf  tauge  Zeit  hinaus  der  einzige. 
Aber  gerades  Weges  von  Luther  aus  hatte  der  Teufel  schon 
iß  die  Kopte  der  anderen  protestantincheu  Pfarrer  seinen 
Einzug  golialten.  80  eifert«  im  Jahre  1551  iu  der  ThonuUH 
kircbe  zu  Iieipzig  Rrasmus  Ssrcerius'),  der  eifrige 
Kampe  für  die  Sache  Luthers,  der  auf  seinen  Irrlahrt«n  vor 
kurzem  dortlün  gekommen  «nr,  „wider  das  Teuflische  ni- 
ordentUche    vnd   riehische  Leben,   so   man   die  Fastnachtswit 


>>  Fa1m,BebhuniiDrBii>«n(L.  V.  49)  Stuttg.  18&fl.    Nacbmtt — 

^  Bolle,  MÜrkituhe  ForanhiinKm   [8,304. 

*)  Sarceriua  ward  1501  in  Annnberg  in  Snchsen  gflinrfini  o»ek 
data  Schulbi-sucb  in  seiner  Vitterstadt  und  in  Freiberg  itudiano  er  in 
Leipng  und  Wittenberg,  wo  er  Lutber  kennen  lernte.  Dann  wurd«  er 
Konrektor  in  Knitt«ck  und  LQbeck,  wo  er  «icb  sn  Hentiftonui  Bonan* 
kninhlos»,  Dnraiir  wurde  er  .Schutrektor  lu  Wiuu  uud  Ot%-i.  Streitig- 
keiten trieben  ihn  wtoder  nach  dem  Nurden;  in  Lübeck  findeu  «rir  ihn 
wieder,  1636  taucht  er  iu  Si«£eo  im  Namaiunobeu  nuf.  1549  kun  w  ab 
Putor  nach  Leipxig,  at>er  1659  iat  er  «chou  wieder  »b  äuporiiit«Dd«il 
ia  Eiilebeii  und  165H  si'bliMalifb  Prediger  ux  der  Johanniakircbo  lu 
Uagdeburg,  wo  er  uoub  in  detneeibeQ  Jnhre  starb.  Sein  XKcbfi>li{er  wti 
Tilemaou  Hciahusiui.  —  Siube  Uoller,  Cimbria  litt«rata  [I,789ff.. 
llSStr.  —  namelmiiiin,  Op.  Utnu-biit.  &  380,  977,  «M,  877. 


M 


I» 


ENTSIKHDMa. 


W 


'r"i)<t-',  imd  licss  di«tui  Predigt  butd  daruuf  iii  Druck 
■  T'^  IteinpD;  und  in  deniselben  Jahre  trat,  Tfltlig  usabtiüagig 
tuD  ChiyBeu«,  der  Pfarrer  Mnttiieus  Friedvrich  »ue 
>.li..tibvrg  in  ScUesJen  mit  seinem  „Sauffteufel"  hervor, 
i-ritderich  war  al*  Sohn  eineK  Fleiitchliauer«  id  (rörlitz  geboren 
iumI  versah  »ein  Amt  iu  8ohüiibi>rg  aeit  1645;  vod  du  kam 
«!r  später  iiavli  GöreoK,  wo  er  1659  atarb ').  ßr  bat  »ich 
ilurrh  zwei  ^itchöne  iieue  jg;ei»tliuhe  Lieder",  di«  1566  zu 
Frankfurt  a.  O,  «rs<:)iifuou,  in  diir  tleschicht«  do.»  protestAu* 
tiadi«!  Kirchealieides  eimm  Namen  geinacht*),  und  durch 
•aoeD  .SauEDeufel"  wurde  «r,  wenn  nicht  der  PUhrer.  so  doch 
der  er»t«  —  von  d«iii  t>«i»«ite  s1«lieiideii  Clir;««!»  abgesebeii 
—  in  der  aufbliUt«udeu  TeufelUlteratur.  ESbeneo  wie  dort 
lehnte  er  sich  liier  unmittelbar  an  Luther  aelbsl  an,  wie  t» 
itaüicb  aii8  si>iuer  Widmuiig  au  »einen  „Lehukvrm"  Erasmus 
von  KüuritJE  hvn-orgelit.  ,.VieI  haltens  dafür-*,  heisst  ee  da, 
„cb  ein  yegklich  I^ndt  »einen  I  tsiidteufel,  ein  yegkliche  Stat 
iran  Statteiifcl ,  ein  yifjklich  Uorff  Heiu«n  BorfTtvufcl ,  ein 
jf^klicher  Uerrentiof  seinen  Hofteutel.  ein  vegklicbeH  Hauas 
Minen  Hausüteufel,  Ja  auch  wo)  ein  yef[klicher  Standt,  eis 
jagUicb  Mfufcb  seinen  eyguen  Teufel  hab,  der  sie  xu  eUnden 
njrtset  vund  pla^t,  wie  man  sihet  das  ein  Laudt,  «tu  SlatA, 
MB  HausB,  ein  Mensch  mit  yi^endt  einem  Ijaster  sonderlich 
tatiiT  ongefuchleo  wiirdt  denn  andere.  Also  bat  Teutsch- 
land vor  anderen  Ländern  sonderlich  ye  vniid  ye 
dftti  Sauffteufel  gehabt,  der  vns  Teutacben  tag  vnd 
atefat  zum  Sanßvu  treybet  vnd  vns  kewe  ruhe  l«sst.  wir  »eind 
denn  voll  rad  toll".  Das  klingt  ganz  wie  liuthefs  oben  (S.  33) 
«rw&hnle  [>ar!ttßlluQg,  uikI  dwmit  nur  Ja  kein  Zweifel  bleibe, 
hat  Friedvricb  diew  Worte  des  Meisten  seiner  Schrift  noch 
ua  Ende  beigegeben. 

AaaMnIem   aber   war   der  Teufel    auch    schon   in    der 


•)  Boliullt  ADaT.SM.  -GottlFriL-dr.  Otto,  Lrslkon  der 
lert  dem  niiiln.-ba&iloii  Jahrfaundort  roratorbeneii  tind  jeUt  l«b«iulen  i>b«r> 
htäUaekwa  SckriAaleU«r  udi)  Küiutlcr.     Oöriiti  1800.    I.W7. 

*)  Wakaruigtl  lll.    S.  IM8f.     No.  1UI.8S. 


'JäBOKN 


frUherpn  Triniclitteratur  mit  in  die  Debatt«  ^MEOgea  worden, 
imd  Fn«d«ricb,  der,  wi«  wir  ^fiter  iiorli  des  nXh«reii  Mhen 
werdeti,  mit  diosor  sehr  Tcrlniut  wnr.  hat  auch  hieraus  Ao- 
reffuniEien  mi  seinem  ^Sauflfleufel-'  gesuböpft. 

Riß  Ton  ihm  icegeii  die  moderne  Kleidertracbl  voriiuetcr 
„Plader  und  Kruiiseuteutcl",  der  ihm  ztigMithrieben  worden 
taf),  ist  nirfiends  xn  entdecken,  und  die  Kschricht  kJlnnt« 
leicht  auf  einer  VerwerhslunR  beruhen. 

In  einem  Koldzug  f^vgeu  die  Mode  »her  nahm  bald  ein 
anderer  Uann  das  Schwert  gegen  den  Satan  in  seine  ktäftif^ 
Fan«l,  um  mit  derben  Hieben  dreinzu&chlagen.  R»  war  der 
bekannte  Pfarrer  and  Professor  zu  Fraukfurt  tt.  O.  Andreas 
MaRcaluH,  eine  knorrige,  streitbare  Tbeologengestalt,  an- 
ermUdlicb  im  Eifern  und  im  Kämpfen,  ein  echte-s  Kind  seiner 
bewegten  Zeit,  dessen  lebendiger,  encrgisclier  und  oft  poIt«nider 
Ton  prächtiff  xu  den  durchdringenden,  ingrimmigen  Augen. 
XII  den  scharfen  Zügen  und  den  starken  Knochen  Keines  Oe- 
Bichts  pasate').  MuHcnlus.  der  im  Jahre  1514  als  Sohn  des 
angesehenen  Hlirgem  JohanneH  Meuael  xa  Schneeberg  in 
Sachsen  das  Liclit  der  Welt  erblickte  und  seinen  Nameu  nadi 
dem  Muster  de»  lothringischen  );dstlichcn  Liederdichters 
Wolfgang  MiiRCnlus  (eigentlich  MeÜsslin  oder  Mosel)  latinisiert 
haben  mag,  genoss  seinen  ernten  Unterricht  in  dem  tüchtigen 
Qjrmnasium  seiner  Vaterstadt,  welchem  Hieronymos  Weller 
als  Rektor  vorstand,  Schneeberg  geliörte  zu  dem  Gebiet  des 
liitherfeindliclien  Hersog»  öeorg  um!  so  ward  der  junge  Mus- 
culus zunächst  im  alten  Glauben  erzogen.  Aber  als  Student 
in  Leipzig,  wo  sich  trotz  aller  Bemühungen  des  Herzogs  die 
neue  Lehre  Eingang  verschiifTt  hatte,  ward  er  bald  schwan- 
kend, und  als  er  bei  der  Kückkunft  in  seine  inzwischen  durch 
den  Vertrag  von  Grimma  an  Johann  Friedrich  Übergegangene 


')  Otto,  k.  o.  0,  nhn«  niUi«rc  AnKitbnti. 

•)  Chr.  Wil!i.  Spinli^r,  Lnbenti^pnchichto  du  An<1n>u  Mnscvlnr 
Fr.  a.  0.  16118,  brin^  nsoh  fiecinaan«  Not.  lit.  Univ.  Prascor. 
(p.  88— »S  Über  Hu«c  )  ein  Biltbiia  »on  ihm.  du  fräber  m  der  Obcrlürcbc 
XU  Frkf.  *..  0.  aafge«tell1  war. 


.4 


ESTSTKHUSG. 


27 


I^Ati-rst4t<)l  hier  ät>n  Prot«8bintUmiis  im  früliliclit^n  Aufblühen 
bekannte  er  sieb  ganz  und  g»r  zu  dem  Utaubeo  Luthers, 
dem  OT  Zeit  tieincs  Lebens  in  unwandelbarer  Treue  und  mit 
mermiidlicliftr  Bi^gcistening  i^rgehen  blieb.  Das  Interesse  für 
die  Biwbe  der  Reformation  aoß  den  juugcn  Protestanten  als- 
bald tuicb  dem  IUitti>l|)unkt  der  religiösen  Bewegung,  nacli 
Wittenberg,  wo  linlür  ftndnren  Lutlicr  selbst  Mtiii  Lehrer 
ward.  Zu  «einer  Persönliohk^^it  Tor  allem  fühlte  er  sich  hin- 
fiao^ea  und  für  ihn  bewahrte  er  bis  an  sein  Knde  eine 
greozenloee  Lieb«  und  Verehrung.  Trotzdem  (rat  er  in  den 
Slrciüg Veiten  zwischen  Luther  ond  Melanohthon  einerseits  und 
dem  eigensinnigen  Antinomidten  Johannes  Agricola  andererseits, 
die  am  Endf  der  :iiier  Jabre  in  Witlenbcrg  auf's  neue  ent* 
brannteD,  auf  die  Seite  des  letztereu').  und  als  Agricola,  der  1540 
Mch  Berlin  ging  und  der  Horpre<liger  Joachims  IL  wurde, 
aach  den  brauchbaren  Genossen  auffurdert«,  Brandenburg  mit 
Skelwen  zu  rertauschen.  gin^  Vuscnlus  seinem  Wunsch  enL 
^<*chend  tM2*^  nach  Frankfurt  a.  O..  um  dort  neben  seinem 
eeisilirben  B^-nif  auch  der  UnirerHität  seine  Kräfte  x»  widmen. 
In  Frankfurt,  wo  er  nun  bis  eum  li^de  seines  Lebens,  dem 
W.  Sept.  1686,  blieb,  war  der  kampflustige  Mann  unnnler- 
brocben  in  Streitigkeiten  aller  Art  rerwickolt,  in  denen  er 
itots  seine  einmal  gefasste  Ansicht  mit  fanatischem  Eifer  vertrat 
nnd  niemnh  einen  Pinger  breit  vom  Plntxe  wich.  Zänkereien 
siit  dem  Magistrat  wechselten  mit  theologischen  Zwistigkeiten*), 
md  mil  besonders  erbitterter  LeidenRcharUicbkcil  führte  er 
lang«  Jahre  hindurch  eine  hcifiSe  Fehde  gegen  seinen  KolK-^en 
in  der  theologischen  Fakultät,  den  Professor  Abdias  Praeio- 
rius  und  dessen  Lehre  Ton  der  Nothvendigkcit  der  guten 
Werice,  —  ein  Kampf,  der  auch  nicht  endete,  als  der  Gegner, 
des  Streitea  müde,  Frankfurt  verliess.    Gegen  den  Willen  der 


■}  Spirker  S.  10. 

■)  Di«  Jfliirsnahl  1M3  «v^ebt  *icli  ftu  d«r  Voneäe  tvm  .Kbe- 
tmfrl"  r«.  »\  wo  «r  —  im  Jabra  1666  —  ngl,  du«  er  niin  14  Jaliro 
(H  Pnnkfurt  im  Ami  »vi. 

•j  Spioker  S.  48ff,-IU. 


se 


OSBORN 


193 


OlHig^eit  setzte  Musculus   hier  neae  kirchliche  Cnterbeamt« 
eiili  jagte  er  dort  ein  paar  andere,  die  ihm  oicbl   pusten, 
tJOM  dem  Amt;  wütend  griff  er  jeden  an,  der  anderer  Meintini; 
war  ab  er.  gelegentlich  auch  UeUnehthon  und  die  Witten-     i 
beider*).     Die   Polemik   vrar   sein   etgeutliches  Element,    und 
schien  wirklich  der  Funke  de«  Streites  einmal  za  verglimmen, 
so  robte  er  nicht  früher,  als  bis  er  ihn  durch  oino  in  der 
Hitze   der  Rede    lün^eworfene   bisu^e   Bemerkung  wieder   in 
hellen  Flamiuen  nngi-faoht  hatte.    Rr  war  «in  starrer,  durchaus 
männlicher  Charakter,  und   es  ist  kern  ZufaU,  dass  er  in     i 
allen  seine»  Sefariften  oft  von  seinem  Vater,  aber  niemala  von 
seiner  Mutter  spricht').     Überall  zeigt  er  sich  als  eine  rer*    , 
schrobene,   eigensinnige,   kampfesltUteme   Forsönlichkeit,   wie 
sie    nur   jene    tumultuariscbe ,    gährende    Zeit    lienrorbringen 
konnte,  aber  doch  stete  aU  eine  ganiu:  PersiSnlichkeit;   er  ist     i 
keiner  von  der  grossen  Herde,  wenn  er  sich  aucli  wie  so    | 
viele  seiner  Uenossen  nebe»  dem  grossen  Vorbild,  der  Rieseo- 
figur  Martin  Luthers  noch  immer  recht  klein  ausnimmt.        ^H 
Xu  den  maniiigfacheu  Zügen  in   Wesen  und  Clmraktei^^ 
die  Musculus   trotzdcut  zweifellos   mit  Luther  gemein   hati«, 
gehörte  auch  seine  Anschauung  vom  Teufel  und  seiner  Stctluag     j 
im  Weltall.     Sicherlich  hatte  schon  sein  erster  Lehrer  Hiero- 
nj-mus  Weller,   der  sein    ganze«  Leben   hindurch   so  viel  mit 
dem  Teufel    zn  thon  hatte,    dass  man  auf  seinen  Cxrabsteb    | 
die  Worte   setzte;    „Wellerns  Satanae  vexatus  &aepias  astu", 
in  diesem  Punkte  auf  ihn  gewirkt  und  den  Grund  su  seinem 
spILter   80    stark   ausgebildeten   Teufelsglauben    gelegt.      Der 
Aufenthalt  in  Wittenberg,  der  peFM>nliche  Verkehr  mit  Luther,     , 
das  Studium  seiner  Schriften  thaton  dann  das  ilirige,  uud  der 
Satan  erscheint  von  nun  ab  fortwährend  in  Musculus'  Fredigten 
und  Schriften.     Wie  Luther  ist  auch  er  von  allerlei  Tenfels- 
spuk  geplagt,  des  Nachts  im  Bett  wird  er  von  bösen  öetsteru 
gequält   und  selbst   auf  der  Kanzel  ist   er  vor   den  fürchter- 
lichen Anfechtungen  nicht  sicher. 

•>  Spieker  S.  lUff. 

*)  Spiekcr  a.  a.  0.  8.  9. 


184 


BNTSTEHCSO. 


S9 


lo  Frankfurt  war  1551  Pried«ricbs  Saafteufel  stierst 
enohieoco,  vbi-nda  1655  <li«  zweite  Auflage,  nod  als  noa 
Uiucalaa  in  eben  diesem  Jahre  durch  ein  ^lutservs  Ereignis, 
ran  dem  Ducli  dio  Hede  sein  wird,  vernnlasHt  wurde,  gegen  die 
oeoe  Tracht  der  „Pluderhosen"  anzukämpfen,  da  schuf  er  sich, 
rielleicht  mit  Anlehnung  an  Friederichit  Buch,  fUr  die  modische 
Slade  einen  eigenen  Dämon  and  hielt  am  Tage  der  Himm&l- 
libit  Ifftriae  seine  benihmt  gewordene  Predigt  wider  den 
.BosenteuffeH.  Kurz  darauf  ]ie»s  er  dies  homiletische 
Knrioftota  i»  Frankfurt  drucken  und  halt«  damit  einen  grossen 
Erfolg.  Noch  in  demselben  Jahr  erschien  eine  zweite  Auf- 
lage, im  folgenden  bereite  eine  dritte  und  suglvich  begaun 
die  lange  Bvihu  auswärtiger  Nachdrucke. 

Der  Beifall,  den  er  fand,  machte  ihm  Mut,  und  so  nahm 
n  das  ächwert  in  die  Faust  und  xog  gleich  im  Frühling  1556 
gegeo  d«u  Fluchtt;ufcl  zu  Felde;  im  Herbst  dieses  Jahres 
sab  er  dann  noch  ein  Buch  „Wider  den  Eheteuffel" 
«ine  susammen lassende  Darttellung  vom  Satan  und  seinem 
le  unter  dem  Titel  ,Voa  des  Teuffels  Tyranucy" 
bcraas. 

Die  Tcufelbücher  dea  Frankfurter  Prodigers  musstfin 
«irkeo,  sein  kerniger,  krüftiger  Stil  auf  Hörer  wie  Leeer 
Sndruck  machen.  Wemi  er  die  Sünde  geisselt«  und  die 
Strafen  des  Himmels  verkündete,  so  war  er  freilich  nicht  so 
tief  ergreifend  wie  Luther,  aber  doch  immer  mächtig  packend 
■od  ToUcT  Wucht,  und  wenn  der  ernste  Prcdigcrtou,  was  oft 
(wehab.  ins  Volksmässig-gemiitliche,  ins  Komische  überging 
Mier  gar.  was  auch  nicht  fehlte,  ins  Burleske  umüchlug,  bo 
*ar  er  dos  allgemeinen  Beifalls  erst  recht  sicher. 

Unsonitts  löste  den  protestantischen  Pfarrern,  die  etwas 
u  sagen  hatten  oder  diw  wenigstens  glaubten,  die  Zunge, 
und  mit  der  Bildung  neuer  Speiialteufel  hatte  schon  Friederich 
an  Beispiel  gegeben,  wenn  er  schrieb  ■):  „Wenn  nu  der  Sauf- 
ttsffel  einen  Menschen  eynnimpt  so  sind  die  andern  La«ter- 


>)  ThaUr.  DiNbol.  167S  (Pol.  S7i). 


3li 


OSBOKN 


1S3 


teuffel  auch  nicht  weit  von  ihm.  Ms  da  sind  der  H  o  f  f  a  r  t  &  - 
tfuffel,  Zorutcuffel,  Lüstt*rteuffel,  Fluchtenffel, 
Traurtenffel,  Neidteuff«!,  Husxztcuffcl.  Uord- 
teuffel,  H  ohiiteiii't'el,  Schmacbtea  ffel.  Schand- 
teaffel,  H  ureDtoulfel,  Gcilxtcuffvl,  Diebstouffel, 
'n'uch  ei-teuffel,  F rasa teu ffel,  Spielteufful,  Hader- 
teuffel,  Lügenteuffel  und  dergleicheo". 

Hiermit  war  formlich  ein  Prograium  liufgcsUtlU  fQr  i'ine 
kommende  Teufel  litt«  ralur,  und  als  nun  der  grosse  Erfolg  von 
Musculus'  Truktutun  bekannt  wurd«.  griffen  die  Pastoren  aller 
Orten  sich  aus  dem  höllischen  Gusinde  eiui-u  besondurvn  DiUaou 
heraus,  und  verbuchten  mit  der  Uarstellung  seiner  Eigen- 
schaften tuid  seiner  Macbly  sowie  der  Mittel,  durch  die  ihm 
zu  bogi-gneii  sei,  ihr  litterariBcbes  Giuuk.  Oft  sind  es  Miinncr. 
Über  deren  Lebensumstände  kaum  etwas  zu  ermitteln  ist: 
daneben  rührige  Tbeologoii,  die  sicli  in  den  kirchltclien  Kämpfen 
der  Zeit  iDunt«r  herumtummeUen,  und  die  ihr  wocltsclvollca 
Leben,  wie  vdr  das  bei  Sarcerins  (S.  2i.  Änm.  3)  sahen,  von 
Stadt  tu  Ötndt,  von  Land  zu  Land  führte;  dann  wieder  treffen 
wir  Namen  au,  welche  uns  von  itndeni  Gebivt«a  her  wohl 
vertraut  sind.  Sie  alle  wetteifern  mit  einander  im  Kampf 
gegen  den  Satan,  einer  beruft  »ich  auf  das  Beispiel  des  andern, 
und  jeder  erklärt,  auch  er  wolle  zur  fiefn-iung  der  WcJt  von 
ihrem  Feinde  sein  Scherflein  beitragen. 

Im  An.schluss  an  die  äussere  Einrichtung  iler  von  Luther 
herausgvgcbeiieu  „Epiütola''  erscbieu  läö7  m^'*>u  den  xehuu 
Teufeln  oder  Lastern,  damit  die  bösen  vnartigeu 
Weiber  besessen  sind",  eine  Dai-stellung  der  weiblichen 
Oardiimluntugendi-n  uudTugenduu  in  Reimpaaren  von  Nicul  aus 
Schmidt  Sonst  aber  ist  diese  Art  der  Bisposition  erst  in 
späterer  Zeit  wieder  nach^abmt  worden,  und  es  ist  sicherlich 
zu  weit  gegangen,  wvnu  man  behauptet,  das»  diei»c  von  Luther 
wiedür  hervorgezogene  Schrift  überhaupt  den  Austoss  liir  die 
ganae  Mode  der  Teufelbtldter  gegeben  habe*^ 

■}  Din   tbat  J.  Frsucfa  ADD    Bd.  18  8.  «M,   im  Artikd  II 
Jodocus  Hixik«',  But  dt!ui  «*  viele  audrr«  tiberuahnea. 


Von  der  f:rö»sten  H«<lL'iitiiiif;  über  füi-  di«  Botwicklung 
der  ToaffUittcnmir  dücIi  Musculus  war  der  nelseitige  Oyriai:us 
Spangenberg,  der  Vater  Wolfliarts  ').  Er  war  am  1 7.  Juui 
1588  iit  Niirdiiauseu  g«bi>rtiii,  wo  »«'iii  Vi*tvr  Johaou,  der  sich 
dorcb  mint!  Kircbc-ulK-dL'r  in  duulsuliL-r  uod  lateiniscber  Sprache 
audi  eiaea  Platz  in  der  Litteraturgeschicble  geaichi-rt  but^), 
an  der  St.  Blasius'Kircbe  Prediger  war,  bis  i-r  1543  die 
wicbligv  Stvlloog  uiues  ursteii  Uvtiüral-Superintendenten  zu 
Biälebea  erhielt.  Bereits  ini  14.  Leben-ijahr  ging  (>}'n«cui>, 
ucbdem  «r  in  Nnrdiiaitsen  ein«  gedicgcue  Gruiidlugi.-  bu- 
naotstiscber  Bildung  sieb  angeeiguet  baUo,  al»  Stodeiit  nach 
Wrttenberg ;  dort  fand  er  durch  »einen  Vater,  der  mit  don  ton* 
angebenden  Krei«eu  in  VerbinduDfC  stanri,  Ajischluss  an  Luther 
ud  Hela&cbtbon.  Nach  4jährjgtim  Stadium  kehrte  er  als 
Hagistar  in  daa  väterliche  Huu^  zurück,  war  dauii  als  19  jähriger 
bunits  aD  der  Schule  zu  Mansfcld  lehrend  Ihätig  und  wurde  1533 
«benda  Stadt-  und  Schloss-Prediger.  Wie  Uusculu»  war  auch 
er  nein  ganze»  Lehen  hindurch  in  iinerttuickliolie  theologische 
Kimpfii  verwickelt,  dii-  er  zwar  rulugt'r,  besuunener  und  weniger 
erbittert,  aber  mit  der  gleichen  Zähif^keit  and  Energie  führte 
■ie  jener.  Durch  die  Parteinalime  der  HaiiKfeldiscIien  GeiatUch- 
luit  im  SyiK-rgistenstreit  für  Matthias  Flacius,  der  die  Brb- 
(ftode  tue  eine  sub-ttantjelle  Eigenschaft  de»  Menschen  erklärte, 
und  gegen  Strigelius,  der  in  ihr  oin  Acciden»  der  nicuHchlichon 
Üator  sah,  ward  Spangenberg  in  diese  langwierigen  Zänkereien 
neingezogen ;  aber  er  stand  zu  Flacins  ans  innerster  Über- 
MBgung,  und  alü  nach  einer  Wendung  in  der  Haltung  dos 
^^^vfflrstlielien  Hofes  Beine  Amt»gent>.ssen  auch  ins  feindliche 
ar  Qbergingeu,   blieb  vr  bei  der  einmal  ausgesprochenen 


')  J.  G.  Leuukteld,  Hitlori»  SfangenbwKMui«  od«r  hiaiorücho 
hffaririil  im  dem  Letwn,  Ltbn  ttoA  Sobriffteo  Crriaci  Spuig«nbcrg*. 
<tMdlinbBrK  luid  AiM>)imlc1i«u.  171S.  4*.  -  H.  Rembe  vcnpniob  in  «.Ur 
lufkbe  roo  Spaagenbcrgt  Briufwechiv  I  1  (tSfiO— 78)  Drctd^n 
188T  und  n  (1S78~»1),  186«  eine  UoooKTkpbi^ 

■)  JohkunSpaugcaber»«  KirobeBlivdMr.'WackeriiKgcl  Ol, 
IBS— 934.    üo.  1103—11^9. 


*An«icht.     So  sah  er  atch   bald  ziemlich  vereiHRnt'  toA  T«1. 
allen   Seiten    aufs   üusHvrstv   aiigugrifToD;    mir  £•  OllIMt  dtt 

Mansfeldiflcben  Herren  blieb  ihm  erhalt««,  IwsoDders  die  de« 
Grttfvn  Volrad,  der  sogar,  als  SpaogeDberg  in  der  Stadt 
für  seine  polemiscben  Schriften  keinen  Verleger  finden  koiuit«, 
auf  dem  Schlosse  eine  eigene  Druckerei  zu  Parteizvecken  er^ 
richten  Hess.  Die  zahlreich  veranstalteton  Dispstation«a  mr- 
liefen  resultatlos,  die  Kluft,  welche  die  ganze  BerölkeruBg 
spaltet«,  wurde  immer  weiter,  allenthalben  steflte  man  sich 
die  Frag«:  „Bi«tu  e«u  Occident^r  oyder  Substansioner?',  and 
dann,  wie  berichtet  wird,  „fii>ngen  sie  nicht  nur  «n  mit  einander 
XU  disputircu,  ^sondern  schlagen  oftinabls  sich  auf  das  Qrau- 
BUDOStc"  ')•  Spaogenbcrgs  Lage  wurde  immer  bedenklicher, 
und  als  1576  der  Graf  Hans  Georg  I.  zu  Eisleben  die  Maiis- 
felder  Opposition  durch  bewaffnete  Macht  kurzer  Hand  zum 
Schweigen  bracht«,  gelang  «s  ihm  nur  mit  Lebensgefahr  in 
den  Kleidern  einer  Hebamme  zu  entkommen.  Unter  dem 
Schutz  des  Grafen  Volmd  fElhrt«  er  ein  unstet«»  Leben  im 
IMenHt«  seiner  Erbsündenlehre,  die  ihn.  sobald  er  eineu  neaeo 
Aufenthaltsort  gefunden  hatte,  immer  wieder  rertrieb,  bis  er 
schlies&lich  nach  Volrads  Tode  bei  d^Heen  gelehrtem  Bruder- 
sohn Ernst  in  Strassburg  einen  Zufluchtsort  fand,  wo  er  den  Rest 
Beiner  Tage  in  Ruhe  und  Frieden  verbringen  konnte.  Dort 
starb  er,  alt  und  lebonssatt,  wie  sein  Biograpli  sagt,  im  Pebru:ir 
1604.  Seine  Züge  sind  uns  in  einem  vortrefflichen  Holzschnitt 
erhalten  ^),  welcher  der  ganzen  AuitfUhriiDg  nach  wahrscheinlich 
von  der  Hand  des  Meisters  Tobias  Stiuuner  herrührt,  obwohl  sich 
dessen  bekanntes  Monogramm  nicht  darauf  findet ;  das  damnter 
befindliche  Gedicht,  das  den  Portrütierten  feiert,  bat  man  in^ 
dessen  wolil  zu  Unr«cht  Fischart  zugeschrieben  *). 

Spangenberg  bat  während  seines  bewegten  J>bens  ^™ 


■)  Leackfeld  9.  «I. 

*)  „Bil<lniU8  <!«*  Ebrwirdib'cn    Hurm  X.  Cyri*oi   Spaageal 
Sebw  Alten  im  65.  Jar.    Anno  IftBS."     FoL 

■)  cf.  Riickbei).     Zar  Kiiahurtlitttn^tur.     SondorafaMMencr  R«al* 
■ofaul-FrogTunm  )S80. 


13B 


ENTSTBHUNO. 


S3 


niche  litterarische  Thätigiceit  entfaltet,  die  in  Wirklichkeit' 
nchcHich  nucfa  weil  bt-deutiuder  war,  als  wir  sie  heut«  nach 
dsm  Erhaltenen  beurteilen  können,  da  bei  den  Ereaz-  und 
(jueniigen  durch  Deut-^Khlnnd,  die  oft  in  hastiger  Flucht  vor 
den  Verfolgern  ausgeführt  werden  mnsstcn,  gewiss  mancheH 
nrinren  g>nS-  Sehen  wir  Ton  seinen  zahlreichen  Predigteu, 
BiboIkomnivntaroD,  polemischen  Schriften  nh,  so  kennen  wir 
flm  als  kirclilichcn  Lyriker,  als  Dichter  geistlicher  Spiele,  als 
Bearbeiter  von  Makropedius'  „HekaKtus",  als  Historiker  und 
Theoretiker  des  Moistei^csangs').  Bereit«  in  Wittenberg 
wurde  er  von  Melancbtbon  zu  historischen  Studien  angeref^tr 
aitfi  denen  riele  weithin  verbreitete  Arbeiten  hervorgingen  und 
durch  die  er  sich  einen  Flatx  in  der  Weltlitteratur  eroberte*). 
Daneben  war  er  ein  eifriger  Dtdaktiker:  sein  „Bhespiegel", 
eine  Sammlung  von  70  „Brautpredigten"  fand  grossen  An- 
klang •),  auch  sciu  „AdclBsi)iegel''  wurde  viel  gelesen.  Für 
die  Tenfellitteratur  endlich  wurde  Spangenberg  sehr  wichtig, 
und  wie  bei  Mu-tculua  wird  auch  hier  der  Aufenthalt  in  Wit- 
tenberg vifl  dii2u  hcigutragen  haben,  den  jungen  Theologen 
mit  der  Dämonenwelt  vertraut  tu  machen.  Er  nelbst  rer- 
öflentlichte  spStw  zwar  nur  zwei  eigentliche  „Teufelbücher": 
.•Tagten fei"  (1560)  und  ^Die  bösen  Sieben  ins 
Teuffels  Karnöffelspiel-  (1662);  aber  erwirkt«  an- 
regeoil  auf  seine  Umgebung,  ermutlugte  seine  Freund«,  die 
gt^o  den  Satan  zu  Felde  zogen,  ihre  Traktate  drucken  zu 
lusen,  schrieb  ihnen  Vorreden  za  ihren  BUcherii  und  lieferte 
ulbst  in  seinen  sonstigen  didaktischen  und  historischen 
Schrift«n ,  wie  Überhaupt   fllr  die  populüre  Litteratur  seiner 

')  SttR  aDoch  VDU  iler  edl«n  hochberQhnteu  Ean«t  i)er  Muoim 
nd  deren  Aiilcanfll  I»b  und  Suit.*  i^b  A.  v.  Keller  lieraii«  al>  Pnlili- 
kkUira  de«  Stiitl£«rt«r  Iitt«r.  Vereint  No.  62.  1661.  —  Dm  Manu- 
^npl  wir  tifteli  I/eiKkMil'a  Worten  (ik  67)  „Bui'  Per^men  gMcliriebm 
and  mit  gfild«iicn  Buckeln  buchlne«n,  xn  SlnwiburK  au^hobeu.  w«lcb«> 
■iv  An.  1S5B  Euicb  Uftantkaa  in  letiieii  Anaiürkangen  Sber  de* 
Upttsnta  DraUche  PrModic  p.  I2«i— 166  mit  boydruckca  Immb." 

*)  BiogTsphia  nnivenclli'  40,  Ili  (Michnucl). 
hiwpisgel''  wnnio  noch  187(j 


34 


OSBORN 


IS» 


Zeit,  so  aavb  für  dio  Teofelbiichvr  eiae  wabrhiift  unerwbüpf- 
Ucl>e  Pundgrabe  von  historiBchen  und  uuhistonscboD  Er- 
sählung«»,  Aiiekdoten  und  Schnurr«!). 

Eine  vrahro  Flut  von  ToufcUcbriA«n  ergoss  aich  oan  in 
deti  60ei'  Jahren  über  das  protesLinUscho  Dc-utschland. 
Mauclie  Verlagsbuchhandlungen  machten  geradezu  eine  Spe- 
zialität aus  dem  Vi<rtheb  dieser  Litt«ratnr,  ao  besonders 
Johann  Eich  hörn  in  Fra  nkfurt  a.  O. ,  dann  die  reioben 
und  tüchtigen  Plrmeu  Georg  Kab  and  Wilhelm  Han, 
sowie  Feyerabend  o.  Simon  Hüter  in  Frankfurt 
a.  H..  daneben  hauptsächlich  noch  Urhan  Gaubisch  tu 
£iiHleboD,  der  erst  Augustinermdncb  war  und  8pit«r  auf 
LuthersVeraulassuDg Drucker  wurde.  Nicolaus  Henricaa 
in  Ursel  und  in  Erfurt  Georg  Baumann  „bey.  St.  Paul'. 
In  bübticher  Ausstattung,  aauberom  Druck  und  auf  dem  Titel- 
blatt geziert  mit  verl<}ckenden  Holzschnitten,  die  roeiat  in 
möglichst  grässlicher  Weise  den  betrc^üTenden  Spezialteufet 
bei  der  Thätigkeit  zeigten,  gingen  diese  Bücher  in  den  Handel 
und  fandi'U  last  ausnahmslos  grossen  Anklang.  Einer  der 
Mhreiblustigen  Pastoren  regte  den  andern  zur  Nacheiferung 
ao,  faat  juder  einzelne  kennt  die  früheren  Bücbttr  und  nimmt 
sich  mit  der  ganzen  Freimütigkeit  des  16.  .Talu'hunderts  tqq 
diesem  \'orgäiiger  die  Dispoftition,  von  jenem  passende  Bibel* 
citate,  vou  anderen  wieder  sucht  er  sich  zur  Füllung  geeignelc 
Anekdoteo  zusammen.  So  trat  neben  vortreff  licheu  beleluren- 
den  und  erbaulichen  Schrit^n  manche  ehrliche  und  flelssigfl^ 
aber  trockene  Arbeit,  manches  xusammengestoppolUi  Flick- 
werk,  manche  ungeschickte  Stümperei  zu  Tage,  aber  sie 
wurden  doch  alle  gekauft  und  gele-sen,  und  der  Beifall  war 
so  gross,  dam  am  Endo  des  JahrzubntM  die  soeben  genannte 
unternehmungslustige  VerlagshandJung  Feyerabend  zu  Frank- 
furt a,  M.'),  die  ja  auch  das  deutsche  Publikum  mit  den 
Amadiahtstorien  versorgte  und  »päter,  1678,  durch  die  Roman- 
Sammlung  „Das  Buch  der  Liebe"  erfreute,  den  Versuch  wagte, 

■)  L'eber  die  Fcyorabend'x  cf.  ADB.  S,7fi8f.,  wo  die  LiUeratur 
verEcäclmet  ist. 


190 


ENTSTEHUN«. 


8S 


die  bis  dabin  erschienene  [ätteratiir  in  ciR6m  gtmlti^en 
TeqreUtou)[>endium  >u  sauimclu,  dvin  sii*  dcu  niarktechretenaohen 
BeUametit«!  nTbvatram  Diabolorum'^  rerlieb.  „ Wi« 
EDUi  dns  Theater,  so  tius»ert  sich  Minor*),  „uis  Abbild  des 
«irklicben  [^ebeus  auffa*<t«  —  dubor  diu  Kablreicben  Dramen- 
bts)  ^pKüuluiu  viUv  bumaoae,  mundi'  etc.  — ,  so  bezeicbnet* 
iBiui  umgekehrt  Bil(l«r  aas  der  Gescliicbte  uud  dvm  Leben 
iler  Zeit  als  Thoatrum".  D^r  Uebmuch  doa  Wortes  in  diesem 
Stativ  war  indesseo  1569  noch  ziemlich  neu'),  er  lenkte  die 
Anfaterk&amkeit  auf  das  Buch  und  reist«  die  Neugier  nud 
iÜB  Kauflust. 

Dvr  genaue  Titel  des  Teufelthestera  lautete  folgender- 


Tbeatrum  Diabolorum 
das  ist 
Bin    Sthr    SnUHeAt'    vfriileniiigtt  *) 
auch  /  darau»  ein  jeder  Christ  l  souderliclt  vnnd  Heissig  zu 
Ivaen  /  wie    da«    wir    in    dieser   Welt  /  nicht    mit    Keysem  / 
KÜaigen  i'  Fürsten  rnd  Herrn  oder  nnden  Potculateu  ,i'  sondern 
mit  dem  aller  mechtigsten  Kürsti^u  dieser  Welt  /  dem  Teuffei 


*)  £iiile(tiuix  >Dr  Au^»be  it«*  Speculum  vitae  humaiMe  lom  Erz- 
Waog  PenIluKiwt  U.  tob  Tirol  HatleiuRr  Xeudr.  Xu.  7».  60.  a  XXX  V^n. 

■)  Atta  de«  10.  J^hrbiiaderl  w&r«  aoub  «Iwa  uuufalirea :  il.  nThc«- 
Imin  TilDo  bamaiifte  .  .  .  ."  eine«  pMiulonymrn  Ljcotttieaci  C  BmL 
lUtt  —  Tbratnun  ni«nitmm.  Arsrnt.  1669  (6  Vol.)— TbMtrum  <l«  Vene« 
tima,  Fnuicof.  l&H)}.  Kol.  («rwübnt  iu  KirchboEi  Weaduniaut  V,  37)  — 
Bral  JBi  IT.  Jkhrlmndcrt  «rardi-D  die»!  TiUI  allKnueiacr  bekknat: 
IbMtrtini  Europk'Diii  IUI?— 1718  (Itl  Bde.)  —  Th.  ('■«■,  äsarnJims  ron 
Viinknuiiulniinent«B  1647— 168)  —  Tlmtrum  »aiori*  I6A6  —  Tb.  Sym- 
piUMlkum  164S  —  EWior,  Tb.  virorum  eruditioM  «inKuIari  illiutrtum 
«.  Zddler,  Tbvfttr.  rironiro  erudJIofUm  mJnnt.  —  Ähnlich  braoi^hU'  Hnm- 
tÜMbr:  „SchftQplati  jtimmerlicber  UordgiM>Gbi<'btea.'' —  Im  18.  Jaht^ 
tmndtrrt  encbeiul  dft*  Wort  bauptaächlicb  iu  ZettachrifteatitctD,  wi«: 
OnapriMli  und  *enetisiii>«bBt  Kriegvlke&tnua.  Uouatticbrift  1716—19. 
~  N*>u  eröibet«!  StaiU)-,  Kri«g«-,  Priedeo»-  und  Naturtbektcr,  Mon«t»- 
•C^Kf)  173»,  -  Nco  triiffoelM  Wflt-  nnd  Staat »-Th*«trum  1737. 

■)  Di*  liegendoD  BuobatKben  vettrelen  deon  rotoa  Uruck  dca 
Origiul«. 


36  OSBORN 


% 


xukcmpfTen  Tn<J  xustreiten  '  Welcher  (Ww  S.  Petrus  schreibt) 
nubber  g«bt  «le  ein  briüleiider  Low  ,'  ms  zuversdiliiigep.  AUo 
das  er  ms  tiglidi  nachschleicht  /  damit  er  rus  zuüill  bringen  / 
in  all«rle.v  sQndt  /  achandt  vnd  laater  einiilbren  '  md  endlich 
mit  Lvib  vnd  Ht^i  in  nbgrundt  der  hellen  HlQrtzen  m'i^e. 
Vnd  derw«g(!ii  eciiiu  grutisHinc  Tjrauni'y  nid  irüterey  /  rvcht 
lernen  erkennen  /  Gott  rmb  hülff  rnd  bejstatidt  seiner  (röit- 
liehen  piaden  rnd  heiligen  (>«i<ite<i  anrulTen  /  alle  giRiige  pfeile  / 
tödUiche  gcschoss  /  genngiMui  uufBcufahm  /  aussziwchlahen  / 
rnd  in  Christo  Jean  vosenn  einigen  Heiland  vherwindeu  / 
Vietoriom  vnd  da»  Feldt  behalten. 

AUe»  /ronune»   CkriaUii  /  «i  jfufr  MtUn  heit  vmi  ttüglttü 

angtUgtn  I  tu  diesen  iHstttt 

Zeiten  ,'  da  ullerlvv  Lastor  grausamlich  im  ecbwang  gehn  /  mit 

gantzem  emsl  md  fleiss  inbetrachten. 

IH*  Üamtn  tUr  AuÜtoren  cnd  S^ibenten  j  jintiet  man  vtfn 
«<iM  der   Vorredt. 

Gebe«»ert  rnd  gemebret  /  mit    einem  neweu  Pcslclentz 

Teuffel  /  so  zuvor  noch  nie  im  Truck  ausegaugen  ,'  sampt  einem 

nützlichen   Register. 

öetruckt  zu  Pranckfurt  am  Maj^u  et«,  im  Jar  1669. 
Folio.  —  6  Bl.  +  542  Bl.  (Fol  1  _  542  ')  +  5  BI. 

Auf  dem  Titelblatt  befindet  sieb  oiue  viereckige  Holz- 
schnitlvigDett« ;  in  eiuuui  ovalen  Kaltiuen  mit  der  Aufsehriit: 
^Wachet  Tod  betet,  auff  daa  Ir  iiit  in  V'erauchnng  fallet", 
der  sich  innerhalb  der  verzierten  Ecken  befindet,  sehen  wir 
Sfttan  ScbSlze  verteilen  nu  eine  ihn  im  Kreise  umgebende 
Schar  seiner  Getreuen,  unter  denen  der  Qoäenteufel  an  »einer 
Beiltbekleidung,  der  Hurenteufel  an  seiner  weiblichen  B«gl«itiiug, 
der  8auft«iifttl  an  aeinom  Pokal  und  der  Tanzteufol  an  seiner 
Flöte,  auf  der  er  spielt,  zu  erkennen  sind.  Das  leti-te  Blatt 
des  Bandes  enthält  fiber  einem  Holzschnitt  mit  allegoHsvhen 
Figuren  und  einem  pOBaunendeu  Engel  den  Vermerk:  ^Gedruckt 
za  Fraockfurt  am  Mayn  /  durch  Pfiter  Schmid  ;  in  Verlegung 
Hieroujrmi  Feyrabend.     M.  D.  J-XIX". 


■4 


EXTSTKHUNG. 


TorauKeaclückt  i<4t  eiuo  Vorrecli«  Sigmund  Feyrabenda 

(31.  S — i),  in  w«]cl)er  ziinüchst  der  Titel  gegen  <leD  N'orwurf 

der  Frivolität   gewiliützt   wird'):    er  sei    „nicht  auss  loidit- 

fcrliffkeit  oder  veracht  des  HitthniiK  nndeni  IcuteD  zum  erner- 

DOE»   md   Itüscili    exumpel,    nlM   geordnet.   Sonder  dieweil  die 

AntlioTflS  Tod  Meister  dereu  Büi-ber.  so  ich  hier  zusniiimeu 

trurkeu  laneii,  enitlich  dieselbigeu  Ton  <leuoii  Teuffeln,  wider 

wrli'be  8J«  geschridbea  sind.  Konennct  tiutteu.  wolt  ich  es  mir 

niclit  gebüreu  in  diesem  gemeiueu  1'itet  den  Nameii  den  TeiilFeU 

fU  ansizulassen  rod  aUo  jre  nrbeit  mit  eiuein  Trenibden  Titel 

n  Tertiinokcin'*.     Kur  EDlscliuIdif^ug  vreist  der  fromme  Ver- 

bgabnchbändler  noch  diirnuf  tiin.  dasa  ja  auch  in  der  beili^en 

ärtrifl,    sogar    von   JeeuB    selbst    der  Teufel    häufig   genannt 

■  ■  r  (.■,     „Vnd  iwi»r  die  lieilige  SchriSV  zeuget,  das  viel  Teuffei 

viel.,    vnd  jbre   vnderscbeid   rud  Ordnung  linben,   daher  wol 

tnsennuteu  das  ei  »jede  sUnd  von  einem  bi^sonderen 

Tvaff«!   gefalirl  rnd  getrieben  werde  wie  man  auch 

pAt^  zu  sagen,  wenn  ein  ding  so  gar  vber/werchs  geht,  ee 

■QMe    ein    eigner   Teufl'el  »ejii,    der    ee   nloo   verkere''.     fir 

fteiBl  sein  Buch   an:    e«  sei  „gleichwie  I^oci  cominunCH  oder 

rin   gemein    Register,    darinn    man    :iUerh»nd   nützliche    Lehr 

IfciciitJicb  rinden  kan",  er  em|>ltehlt  es  „nicht  allein  deu  l^eyen, 

md  gemeinen  Christen,  sonder  auch  wol  vielen  Oolehrteu  ab) 

Pfsrrherru.    Caplaucn    rnd    andern    der    Kirchen   FürateUera, 

OMg  wkI  sagen,  aucJt  den  (ielehrten  der  Rechten  vnd  Artzeney". 

Die  einzelneu  >Scbriflt<-u  vrurdou  ftug«ordnet,  „80  viel 
mlttlicli,   nach  der  Ordnung  der  zeben  Gebott'',  sie  wurden 


■)  Dui  M>Iab«>  iL&UftclkUcti  goftchali,  «nählte  acboo  1M4  J.  Weet- 
ftnl  m  Minam  .Hoffirttteuffel":  ^  »iuA  Juli«  MlielM  Leute,  die  mwI 
•■  traffUdi  (OraiK  danalT,  daM  ko  rkl  Bacher  autgelien,  di«  man 
IMU  aennt'.  iB.  867  A.)  Aoa  ähnliolieii  BSckricfaieu  vorHchlrtdii 
liwfJMÜelier»  Sobriflitcllcr  wirklich  TÜIli«  auf  die  dao)cb«re  Gettalt  ilc* 
Sklaa;  wi  im  17.  Jalirhiindnjt  der  Ilithianr  Scholarch  Ubrisliao  Wciic, 
tfr  M  Umt  aicli  gowaun,  am  dor  Se«l«  «einer  UcbSler  nicbt  m  •dudsD, 
nil  keliMBi  «one  »a  Mbimpriicbe  Roll«  tnniiiiutcit,  ein  Hiobdrama  lu 
threibei).  ohn«  di«  tr«ilwnd«  Kraft  di«>«*i  ganxoa  Ronftikta,  d«i  Teufel, 
kidtrnton  >ü  laawn. 


88 


OSBOR» 


133 


oline  jede  Äsdening,  meist  nitch  der  1«tzt«i]  Äaflag«,  g«oaa 
abgedruckt,  so  genati,  dass  üttera  sinnlose  I>nickfeliler  stehen 
blieben').  Nur  die  Vorrwl«u  der  Verfeüser  nahm  Fftyrabend. 
uro  den  Band  nicht  allzu  sehr  anschwell«»  su  lAMen,  nicht 
mit  auf. 

Der  kluge  Buchhindler  hatte  flieh  nicht  Terrecbnet. 
Das  Unternehmen  «rvries  sich  alt  ein«  glücklirlie  Si>ekulfltioii 
und  schon  6  Jahre  später  konnte  er  diirau  gehen,  ^iiii^  i^weit« 
Auflage  deü  '111.  [).  herzustellen,  das  er  nm  4  inzn-iscben 
erecbienene  Schnfteu  bcrcidierte.  AnjMer  einer  geringeQ 
Änderung!  im  Titel  ^)  war  sonst  die  ganze  Aitralallimg  dieacJbe, 
aucb  der  alte  Titelholzschnitt  prangte  wieder  äuf  der  ersten 
Seite,  Ton  dem  spfitor  ein  KUcherkenner  am  Ende  des  16.  .lahr> 
bocderts  meint«,  die  Teufe)  darauf  seien  „»cheiiwiioher,  als 
wenn  Chodowiecki  sie  nach  lebendigen  Originalen  gezeichnet 
bitte"  ').  AI«  Verleger  xeichiieK-  diesmal  abweichend  geigen 
firflher  Siegisniund  Feyrabend. 

Zum  dritten  und  zugleich  zum  letzten  Haie  erschien  das 
Theatnim  Diab.  aus  demselben  Verlag  und  der  gleichen 
Sehmidtjichou  Of(izin  in  S  Poliobfinden,  der  erste  im  Fsustjahr 
1687  gedruckt,  der  »weite  im  folgenden,  um  ..10  neue"  Teufel- 
bUcher  Termehrt,  wobei  das  kaum  Klaiibliche  Vwsehen  vor- 
kam, dass  eine  bereits  früher  »ufgeuommeo«  Schriil,  der 
nUfllancbolische  Teuffei"  von   Simon  Musaeus  am 

')  So  iat  lieim  Abdruck  do  „HofTleiifel''  ofTcnbur  ntui  dorn  l)ra«k 
von  1566  »tfhrn  geblieben:  im  rrrtonoBT«n:.  unter  HS.vbJllc,  Daaiali* 
Weib":  „Sklomon,  Joieph,  IJnnjamin,  DAiitpIit  Weib"  »taU  „UtaMÜi 
Kinder"  und  statt  „A<^tiis  I«rtii  occn«  Jirima'  utobt  beide  Mal:  sActau 
t«rtii  lOMiA  lertia'.  —  Die  an  (ich  vfillig  nnb«d«at enden  Kl«inif[k«iteii 
xcifc«'»  doub,  diu*  Krjcnibcnd  mohr  auf  s<Thl«Dtil^  HcNt^luitg  mkum 
Buclicj  al"  auf  lori^Ältigv  Rndaktion  bedacht  war. 

*)  Kr  bogann  dicanial:  .Ttieatrum  Diabolorom,  du  i«t  War- 
liaffto  «igantliche  vnd  kurlie  ßcachreibung  /  AUerU; 
grewliclittr  ,' tcbrecklicher  vnd  akicliswUolier  Laater  /  M 
ia  dm«u  iMctm  /  scbw^rea  vnd  bStvn  Zeiten  >'  an  allen  Ort«n  rnd 
«ndMl  Cwt  brfiuchlich  /  ancji  KT«uiunlicb  im  aoliwasg  geben".  Dm 
Übrige  lautot  wi«  1M9. 

')  PatriotiKbi!«  ArchiT  für  Devttc^Jand.    V,  1786.    &  386. 


1S4 


ENTSTEHUSO. 


ftiUim  nodi  emniul  hIs  ,,u«u"  Pl»tx  fniid,  »o  d»m  Hie  in 
denwelbeti  Band  zweimal  za  finden  ial  (auf  Fol.  139'— 136 
and  Pol.  'i74—~i80%  and  die  GtiMintZAhl  d«r  nunmehr  in 
dem  Samniclwi^rk  rvrvmigt«»  ..TtiuTol"  sicli  auf  33  MSaft. 
In  der  Vorrede  zum  2.  Teil  erzählt  Feyralwud.  er  habe, 
tutchdfni  die  Exemplare  der  Anflage  roD  )&7B  „niuunehr 
alle  abfangen".  ,,oicht  unteriasaeu,  fleissig  uAchfraf;  zu  haben 
nud  zu  coUigieren  was  seinther  in  dt€8er  Materi  Kescbrieben 
worden".  Die^e  letzt«  zweibändige  Ansehe  war  iu  der  Folge* 
lait  naturKcrnÜKS  die  i)el[aiiutt«te  und  »nch  ihr  citi«rvu  nieitrteus 
die  Srhrifteteller  dfs  17.  und  18.  Jalirhuudi'rt«.  die  noch 
FOhluiiA  mit  der  Teufe llitteratur  der  Reforraationnzeit  haben. 
Afa«r  ^«radi!  sie  wurde  oft  in  neuerer  Zeit  bnld  übergangen, 
küd  UDRenaQ  und  fehlerhaft  genannt'). 

In  der  Folge  »ind  die  3  AuR^fabeu  von  1569,  1675  ood 
liBim  l.  und  II.  Teil  einfach  durvh  |Ä,  B,  C  wsp.  0" 
bneictuiet;  die  Citat«  richten  sich  in  der  fie^el  nach  B. 

Die«  Sammelwerlc  weit  yerbreiteter  populärer  Bücher 
stellt  fitch  als  ein  wahres  kulturhlstoriikrht^s  Kompi'udium  dar, 
i»B  noch  durch  einige  andere  ächrift«n.  die  Ff'verabend  en(> 
«eder  absichtlirh  nicht  nufhahm.  oder  die  ihm  eutginRcu,  rer- 
raOatSildigt  wird.  Trolz  mnacher  Vert<'hiedenheiteQ  im  Einzelnen 
■teht  diese  ganze  Litterator,  wie  sie  sieb  gegen  daa  Jahr  1590 
entwickelt  hat  und  wie  sie  im  Tht-atruni  Diabot.  ihren  Mittet- 
ponkt  fand,  durch  die  (rleichartigkeil  de«  AuügangfqiunktA 
der  beteSigten  Schnft»teller,  schlechthin  als  etwas  einheitliches 
in  und  giebt  ein,  freilich  in  eine  l>estimmle  tendenziöse  Be- 
limchtung  gerddctee  Bitd  von  dem  Leben  im  protestantischen 

'}  Guedek«  neant  Bi«  nicbt,  er  bcmorkl  nur  Grundr.'  U,489, 
data  KT  „riMD  Drack  tob  1666  nicht  kenne* :  ein  »leb«-  «her  h^t  nicht 
«SMtWrl,  ww  wi  Porarftbciidji  Vorrede  xun  II.  Teil  16BS  dwaüich  her* 
•OffT^kL  Goednke*  Irrtnm  katnint  tut»  dcnt  oben  erwHlinl«D  (S.  96  Anm.) 
Bttdic  von  C.  W  8piek«r  itha  Andwae  Matculiui  S.  840  her.  — 
J.  Vranck.  der  in  dem  «cliou  ^imbbUd  Artikel  der  ADB  Qber  Jodokne 
Hoeko-  li.  6S4  ff.  »ch  fiber  omare  IiU«r»tiir  im  >Dgein«inen  q)rieht, 
*et«t  ganc  Cibeb  di«  9.  Auflag«  in  da*  Jahr  1679  und  n<:iin1  di«  dritte, 
UttJ,  «baiM  CbLhJi  eine  „Wioderbülang  di«Kr  rwoitun".  — 


40 


Deatecblanil  lu  der  zweiteu  Hälfle  dus  16.  Jafartiuuderta. 
Denn  nachdem  die  Mode  erst  eirniia.!  autgekointnen.  blieb  man 
Dicht  bei  deii  Siuideo  uud  Lastern  der  Mäuschen  stehen.  Dämono- 
logische  Bücher  erhielteu  den  Teufel  zu  ihrem  Patheu.  Das 
geetunte  öfi'entliche  Leben.  Gerichtswesen,  Finanzwesen  sogar, 
die  theologiseheu  Streitigkeit«u,  daneben  die  häush'cbeu  An- 
gelegenheiteu  der  Familie  —  alles  wird  mit  liickischeu  Däaionen 
in  Yerbindimg  gebracht,  gegen  die  ein  euergischer  Kampf  als 
nnerUlBBlicL  erklart  wird. 

Bei  der  folgeuden  Darstellung  des  Einzeluen  nun  wird 
es  sich  empfehlen,  eine  Teilung  in  Gruppen  voji  zusammen- 
gehörigen Teufelschrifteu  vorzunehmen,  um  Ordnung  in  die 
Masse  zu  bringen  und  eine  Übersicht  zu  gewinnen,  beror  das 
Facit  aus  deu  Untersuchungen  gezogen  wird,  Daa  Schluss- 
kapitel soll  dann  deu  Versuch  gehen,  die  Wirkungen  unäerer 
Litteratur,  besonders  auf  das  Drama,  und  ihre  Nachklänge  im 
17.  Jahrhundert  kurz  zusammenfassend  in  wenden  Zügen 
darzustellen. 


Die  Teufelbüclier. 

t.  näin«ti«ti)f{[sphe  Tenfelhiirlier. 

Ttttfcl  «clha    -  Zmbetientel.  —  Von  doa  X.'a  T]mnii«y  —  Banntoafol. 

G-leichsam  als  Prolog,  beror  die  einzelDfii  S[>ozLalCi!ufol 
auf  der  liUlinc  des  Theatrnin  Diabolomm  er»clicinen.  ist  eine 
nsamtnimfaesende  dämunologisclie  Abhandlung  über  den  Satan 
Torauageschicitt:  „DerTeuTfel  selbs,  Däb  ist WarhaffÜger 

l»»tei)diger  und  wol  gogründtcr  K-ricbt  7011  den  Teufeln 

tuammCD  gezogen  rnd  in  vnterschiedene  Capita  verfasset  durch 
Jodocum  Hockerinm')".  Hocker  stammt«  nasOsnabdlck 
md  war,  nachdem  or  au  vi-rKcbiedi-ufii  Stvllvu,  unter  »uderem 
in  Goslar  unter  )(elanchthons  Schüler  Jobann  Glandorp  als 
Ccmrektor  thätig  war,  ]5öS  Prediger  zu  St.  Johann  in  Lemgo 
in  der  Graf»chaft  Lippe  geworden,  u'o  er  durch  die  Yer- 
nitteltmg  seine«  Freundes  und  Landsmanns  Uermann  Hamel- 
Oftiin  ebenralls  zum  Conr«ktor  bofönlcrt  nurde^.    Kr  macht« 

■)  n  ■  •  -  •  Vi'u  sie  «etti,  Wi>li*r  iws  gekoiaen,  Tud  ms  *i«  toglidi 
winken,  ilftl«;  ire  groMM  Tyninni^y.  tnMvhl  vn>i  gawalU  lUin  Aucb  vtt 
kabrndigkrit.  I.id  twI  guitzc  tripfirrej-  au&  rleUngtl  ved  eig«a(ttcfa>t 
kM^rwben  wird.  Item  tn*  von  Vcrzeubenitigcn.  T«rbl«ndaii^ii,  k'"^- 
■wclwu  md  •oDit  vi)  Tnd  mkncberlry  Koplurcn  de«  T«nfeb  m  liAtt«n 
Wp.  Tod  wi«  man  die  Zauber«!'  «"a^Q"  »ol.  Alle*  tnwiich  Tod  urdentltoh 
uu  OotU'«  arort  wd  vieler  Gelerten  Bticher,  «It  vnd  urw, . . . .  "  Untt, 
l«i  NicoUiu  H«nricui.  IMK.  8*'  ->  Frankfurt  a'3I.  1627.  a".  —  In 
Tk  D.  A  Nr.  1.  fol.  I-l«;  B  Xr.  I.  fol.  1-18«;  Ci  Sr.  1 .  fol.  I-IOO. 

■)  J.  Praack  in  der  Allg.  dbeb.  Biogr.  18,6949.  Hermann 
QatuelmanD,  Opera  g«n«alogw>*bütoricft,  baraoigcg.  v,  ErneKtm  Oa>i>n- 
WaaMrbach.  Lcmgoviae  1711.  S.  181  ff.  -  S  SSOff.  -  S.  104»,  tOH, 
107«.  —  S.  Uta— 64. 


49 


OSBORK 


137 


(rieh  durch  violfache  dogniattscbc  8chrift«ii  bi-kaont,  vod  seine 
Rede  „de  fame  et  aononae  caritate",  li%64,  erregte  Anbeheti; 
«r  war  cio  bodigelclirter  Theologe  von  einer  gremenloceo 
Belesesbeit  and  wurde  tod  allen  Seiten  geschätzt;  auch  m 
Cjrriacas  SpaogenWrg  stand  er  in  frenndücbaftlichen  Bezieh- 
ungen'). Sein  Buch  ^Der  Teufel  sdbs"  war  noch  nicht 
vollendet,  aU  er  1566  an  der  Peot  ptötilich  starb.  «In  seinem 
Tothenbetblin^  bat  er  Hamelmann,  es  zu  Tollenden*). 

Dieser.  friUier  ein  eifriger  Papist,  hatte  sich  15&3  öffentlich 
auf  der  Kanzel  fQr  Lnther  erklfirt,  war  verjagt  worden  und 
hatte  dann  bei  den  ProtesUoten,  erst  iu  Bielefeld,  später  in 
Lemgo  Änfnahme  gefunden*).  Bald  nach  Hockers  Tode  ver^ 
Üess  er  Lemgo  wieder  (1568),  ging  als  G^eralsoperintendent 
nach  Öandershcim  und  wnrde  1573  nach  Oldenburg  berafeD. 
um  die  Reformation  einxnricblen.     Dort  starb  er  1595. 

Dem  letxtcn  Wunsclie  «eines  Freundes  kam  HamelmanD 
bereitwillig  nach:  «r  eif^nzte  die  ron  jenem  geplanten,  noch 
fehlenden  Kapitel  37,  40,  41.  42,  44,  46,  47,  fQgte  selbst  noch 
einige«  Uinsu  und  widmete  das  Ganxe  dem  Herzog  Ulrich  von 
Mecklenburg,  dem  er  von  seinem  Studienaufenthalt  in  Boatodt 
her  verpflichtet  war  (Vorrede  S.  4). 

Zuerst  wird  die  Bxisteuz  »1er  Teufel  bewiesen,  ihre! 
und  Änimhl  untersucht,  über  welche  letztere  nicht«  bcatinunt 
feststeht  Unter  den  rerschiedenen  Vermutungen,  die  hier 
angeführt  werden,  ist  auch  die  des  M.trtinuB  Borrhans 
geonnnt,  der  die  Zahl  auf  2,666.866.746.664  berechnete  (c.  6)*). 
Auch  die  Zeit  ihres  Falles  ist  nicht  Überliefert,  ebenso  wenig 
die  Sünde,  welche  sie  gestürzt;  und  Vermutungen  hieHlber 
kSnnen  doch  nie  xu  eioem  völlig  befriedigenden  Resultat  fuhren 


inuntjH 


')  Zo  IIorkiT«  Schrift:    „Von   beyclea  Schliiciala  dar  Kirchn", 
Cnci  1H8  wliri«b  Sp.  eine  Yomi«,  tiebe  Pransk  a.  s.  (K 

*)  ct.  w\i>e  Vorrede  «um  „TeiilTel  wlb»". 

*)  Sein  OoburUjahr  i*t  nicht  mit  Sicherheit  fMtzutt«UeB.    et.  Oroi 
HivtoriBchet  Leiikoti  evuif^tiicher  Jubelpriwtur  S.  163.    J.O.  Lenck- 
feld,  nHktori»  Haraelmanni*. 

*>  Rotkoff  il,380. 


138 


DA  MONI  >I.00IM;HES. 


(c.  II.  12).  Die  Wohounio;  Har  Teufel  ist  unterm  Htmmrl  in 
der  Luft  ')  (c.  SI),  die  Hüliv  bildet  sich  ent  nach  dorn  jüni^Bten 
Ovricbt.  Tmtzdoin  itt  e»  rttUam,  wiv  auch  LatherH  MeiDung 
war,  -tiass  man  für  den  fc^meine»  Miinn  aulT«  einfältigste  nncb 
von  ilvr  Hellen  rede,  vud  eie  dum  jungvn  Volck  aufTi;  )^bste 
(ttrbilde,  wie  man  jmmer  IcaD,  damit  man  jhnen  ein  schrecken 
dafür  machen  möge*'  (c  32,  fo).  hl^). 

Dio  Teuftet  sind  CrcAtur«n  Qwttes  (c  4),  der  als  Schöpfer 
«aob  noch  Maclit  über  sie  hat ;  sie  können  nur  das  thun,  was 
Gott  Urnen  gestattet  (c.  18).  Es  ist  dieser  Pnnkt  fUr  den  gan]c«n 
fnlestantigchoii  Tt-iifeUglaabcn  s«hr  wichtig-).  Gott  bvhült 
MBwr  die  Obemiacht,  und  ein  Dualismue,  der  etwa  wie  einat 
die  Manidiäer  und  Klarcioniten  den  Teufe)  als  aÜToqxn^  und 
*YtvitTO<  hinstellte  *),  oder  eine  Ansicht,  wie  sie  spiter  Jakob 
Böhme  aaasprachi  dass  der  Teufel  bei  der  WeltschÖpfnng 
Weiligt  gewesen  sei  *),  gilt  als  Ketzerei  und  selbst  wieder 
■k  Teufelswerk. 

Die  Teufel  sind  durch  und  durch  schlecht*),  und  eine 
Bekehrung  ist  nicht  mehr  möglich.  So  hatte  sich  ja  aurli 
die  Angaburger  Confession  ausgesprochen  *). 

Ao  ilirer  Bosheit  abor  bat  der  ,,li«be  fromme  G^tl" 
iäne  Schuld  (c  1 1),  er  hat  sie  zu  guten  Werken  geschaffen, 
ieldi«r  Bestimmung  ja  ein  kleiner  Teil  noch  treu  geblieben 
irt'}-     Denn  man  hart,   ^dass  in  Issland  dienstbare  Geister 

•)  cf.  I.Dtlicr  t9.sm. 

*)  of.  Luther*  Tttchr«d«n  Tom  Tnafbl  nnd  Minen  Wmitcn  (wie 
•Uni<i)i«  «aätm  SWllen). 

*;  Btur,  ChriHjtcbe  G&mU  H.  9T8fr.  Den.  I)m  manidiitiDcbo 
KcBgiomiTslein  S.  19  IT. 

■)  .C^BptflirdbaB^d«  dr«tPriiiKip(«i)  giffttlicbeDWeMiia''  IftUf. 

*)  cf.  Lniher«  DHnteliaDg  det  T«ii[eti  ab  Antllkeua  decalop. 

E.  A.  se.seerr. 

»(  1.  17,4. 

^  Im  AdkIiIu»  an  dioe  AnEfurnng  wurden  Jie  dioatUrohen 
Wielrt«beii  iwd  HeiiMuliiüiiiocbeo  >och  <rtrktii:)i  ala  klein«  EngntelMD 
larpsullt.  ZunU  die  bQdondc  Knn«t  nahm  ilira  HoÜt  auf.  FretKdi 
■wbeiiwn  im  da  gaiu  aaden  al*  dm  ftrcuen  gCMhl«ebtlown  difittlicben 
bf«l>  ■■  "^l  ii^'in*  fnnadlicbo  rnntwillif*  Bvben;  di«  kMara  Fiascl, 


I 


44  OSIJORS  139 

»ojru,  welche  dar  Leute  Eni-cht«  sind  iit  jhrea  HSwern,  tragen 
Holtz  vud  WftH«ür  in  die  KücLeti.  ^'ud  wann  in  oisem  UHleni 
Lande  was  grosses  f^escbiclit,  es  stirbt  ein  grosser  Herr,  ea 
wirt  vine  Schlacht  gethaii,  so  wissen  ««  die  Öeister,  md  vt^r- 
kündigcQ  VK  dvu  Lcuti-n.  Id  Teutschland  liut  man  sie  geliuissou 
WichtUcben,  Bnlmannerchen,  Gute  Huldeo  vnd  HellekäppcletD 
und  mau  hat  sie  gefunden,  da»s  sie  SchUitseln  in  der  KUclien 
gowaaclivu  habba,  »k  habi-D  d«r  Pferde  gDwart«t,  rnd  ist  ein 
vobn  darbey  gewesen,  dasa  wo  ein  solch  Wicbtlein  sey,  da 
sty  eitel  glück  vnd  gedeyen"  (c.  10)'), 

Die  HiiuptiiuiHsö  fr<.-ilicli  tubt  g<^D  die  Uenscheu 
Haas  und  Neid.  Die  Gottlosen  hat  der  Satan  ganE  in  sei 
Uevralt;  er  wütet  aber  auch  gegen  die  QlSubigen  und  beäoixlera 
geg«u  die  von  Gott  gegen  iim  eiiigesetxten  Stand«  der  Obrig- 
keit, der  Gmtlichkoil  und  der  Ehe-  Gott  ge8talt<-t  nun  den 
Teufeln  hie  und  da  Hwas  durchzusetzen,  um  uns  tur  onaere 
Sünden  zu  züchtigen,  um  uns  zu  prüfen,  uni  unsere  Aufmerk- 
saiiikeit  wacli  itn  rufen  —  denn  wir  sind  st«ts  von  allen  Scit«n 
her  von    xablloueu   Teufeln    umgeben,    gcgon   die  wir   uns  zu 

die  ihr  Kn$(«U'hnrakter  vlt1»ii^,  und  die  *ie  nie  kl«iut!  Aiii(irelt«n  ■''^^1 
»cheti  UsieQ,  (cWnt'Q  wuiijg  iu  üubrnuoh  itu  sein.  Denn  tie  lind  reotiT 
eigentlich  Huf  der  Erik  lu  üaiuc  und  pur^t^ln  bei  Odegenheit  troU  kltar 
Flügel  von  'jinem  Tisch  oder  oiDfm  Balki^n  herual«r.  Albrecht 
Dürer  liebte  sie  beanndero.  iSn  sehen  wii-  lic  dem  heiligen  JßReph  Imi  Att 
Zimra«nn»nn*ftrb«it  lieircnd  (HoUiclmitt:  Die  bdl.  F>milic  in  Ae^yptca). 
oder  d»  ChriHluskiiid  haltend  und  Btiltxend  (Gebort  Christi,  Gemälde 
TOR)  «o^n.  BannigärtDeracheii  Altur),  oder  deu  Bodua  legend  und  puizmd 
(Dresdener  Allfti'Wi^rh),  Auuh  Dürers  Schüler  und  Nuchfolger  brachten 
die«e liebenswürdigen  kleinen  Geintw  gerne  an.  to  beinjiielsweise  Alhrecht 
Altdurfer,  iler  auf  leioem  Uemilde  edio  beilige  Sacht"  (Bremen)  «ine 
ganxe  OeeelUchnft  (olch«r  Rcdiiifclt<ir  Knboldc  in  dem  ätall  la  BotUobem 
Uir  Wden  .triTibcn  Ibiilt.  cf.  Mnx  t'riodländvr,  Alb.  Altdorfor. 
(Lpt.  1B9I)  S.  le. 

<}  Fol.  16*  D.  —  cf.  Luther  f.  A.  eO,S9r.  Zu  diMen  woU- 
thKtigen  ToufelageiMem  vt  Uriium  Hythologle  *II.S9B;  I11.4S7. — 
Duu  Ntederdteeh.  Jb.  «,64.  ~~  itrcminclim  Jb.  I,S14.  —  A.  Rbanuu, 
Hexengtaubeu  uiid  HexunproseMe  rem«hmlioh  in  den  brauuscbweijci^hua 
Luidvu  Wolfeubiiltsl  1863  S.  18  f.  (auch  die  Uexunrion  von  £.  U.  Meyer 
AfdA  B,308-ll).     Ferner  Ztachr.  d.  Har^ereina  V,9L. 


14U 


DAllOXOLOGISCHES. 


4S 


wehren  haben  —  usus  aber  auch  aus  dem  kleinlichen  Orunde, 
B«ne  Macht  au  teilen,  oder  um  später  bei  ilor  Mchliusslichen 
Errettung  seine  Li«be  besonders  gross  erscheinen  zu  lassfin 
nod  zagleieh  „seine  kr&fft  dem  Teufel  zu  spott,  rerhönung  und 
Terdriess  damit  zu  beweisen"  (c.  19)')-  Tn  unserm  Kampf 
gegen  ihn  dürfen  wir  aber  nicht  die  BeschvröniDg  vornehmen 
wie  „der  leidige  BapRt  mit  ocinon  faeschurenen  PlätÜngen"*), 
denn  das  ist  nur  „Gankeley  und  Affenspiel",  vorüber  der 
Satan  lacht.  Wir  sollen  den  „Harnisch  des  Olaubens"  *n- 
legiii],  wie  Pnulus  ihn  besobreibt  Wahrer  Glaube,  inniges 
öebet  und  vor  allem  Verachtung  des  Teufels  s.ind  die  besten 
Sdiutzwaffen,  wie  Luther  »clbdt  c»  lehrt ")  (c.  äft). 

Weitere  Auseinandersetzungen  handeln  über  die  Präge, 
>>li  der  Teufel  Wunder  thun  könne.  Die  Thataaclien  der 
Schrift  bejahen  sie*) ;  wir  haben  an  die^r  Fähigkeit  aUo 
uoht  zu  zweifeln.  N«r  eine  Grenze  ist  dem  Teufel  hier  ge- 
Müt;  er  rennag  nicht  neae  lebendige  Wesen  zu  erschaffen^) 
4n  Elemejiien  ihre  Wirkung  za  nehmen,  den  Ijftttf  des 
HfmineU  au&uhalteu  oder  ähnliche  Dtngo  auszuführen,  welche 
dio  Gottheit  sich  vorbehält  (c.  39). 

Wander  thun  kann  Satan  auch  durch  natürliche  Mittel, 
tt  et  als  geschwinder,  erfahrener  Fhysikus  besser  kennt  als 
£e  Measchen.  So  kann  er  Krankheiten  hervorhringeu  und 
heilen  (c.  37),  ja  durch  seine  Geschwindigkeit  und  Schlauheit 
kann  er  Gedanken  erraten  und  allerlei  Vorgünge  beinalie 
^ir-bzettig,  w&hrend  sie  geschehen,  in  weiter  Feme  mitteilen, 
u  dmss  es  wie  Gedankenlesen  und  Wahrsagen  aussieht  (c.  39), 
flbeitso  kann  er  Milch.  Butter  und  andere  Dinge,  die  er  be* 
sonders  lieht,  mit  solcher  Geschicklichkeit  stehlen,  d&«s  man 
glaubt,  es  sei  Zauberei  im  Spiele  (c.  47)*). 


■)  Fol.  «B. 

*)  Fol.  B6i. 

^  et  Lulber  E.  A.  5D.  398;  343.  80,  »0;  65:  78. 

•■)  Fol.  Sl-91'. 

»J  cf,  Lolher  E.  A-,  Bd.  fiO;  Sl. 

*)  tiL  Luther,  E.  A.  60,  !«f. 


46 


OSBOBä 


141 


Meistens  ab«r  ist  es  nur  Gespi-nst  und  Verbleu  Jung, 
was  der  Teaffl  den  Menschen  als  Wonder  rorführt'),  es  ist 
eittß  „Fantasey",  die  uns  dann  in  die  Irre  fübrtv  Hierher 
gehören  die  Erscheinungen  Verstorbener,  die  Verwaudliuigeil 
von  Menschen  in  Tiergestalt««  (o.  28),  die  Träume,  sofani 
sie  nicht  van  GoU  kommen  odei'  auä  physischen  Ursachen 
hwvoi^ehen  (c.  -15),  und  hierher  gehören  auch,  Bo  sagt  er, 
pdie  vieljährige  Lügen  von  den  Hexen,  welche 
fahi'en  in  der  LnA  rnd  an  die  örter,  da  sie  ein  Conciliuni 
offt  aushalten  sollen,  so  auf  ^semen,  Qnbelen,  Bocken  und 
anderen  Thieren  geschehen  sol"*);  auch  ihre  Zauberkraft  ist 
nichts  als  eitle  Spiegelfechterei,  die  der  Tettfel  den  warmen 
Närrinnen^  vormacht.  Deutlich  ist  hier  bereits  der  tolerante 
Luftxiig  7.U  spüren,  der  sich  doch  hie  und  da  in  der  zweiten 
Hüllte  des  16.  Jahrlitindcrts  schon  bumerkbar  macht,  obwchon 
gerade  in  dieser  Periode  die  Hexenverfolgungen  ihren  Höhe- 
punkt erreichen.  Äiisdrlicklicb  berufen  sich  Hocker  und 
Haiuelmunn  wifdcrliolt  auf  d>.'D  Arzt  Johann  Wuier  (oder 
W  ierns)')  luid  sein  berühmtes  Bucli:  „De  praestigiis  Daemo- 
num  et  incantatinnihus  ac  Veneficiis  libri  sex**  (1663)  *),  in 
dem  ZQDi  ersten  Ulale  gegen  den  cnt«eti1ichen  Unfug  der 
Hexenprozcflse  mutig  Front  gemacht  wurde,  und  das  so  neben 
Lercheimers  bekaimtom  Werk  ein  Vorläufer  Ton  Friedrieb 
Spce's  „Oautio  criminalis" '^),  die  1631  erschien,  gtuuurt 
werden  kann.  Auch  die  Erscheinung  der  Teufel  als  IncuU 
undSuccubi,  sowie  die  Zeugung  undGeburt  von  „KieUa-Öpfen"*) 
oder  Wechselkindem  ist  lediglich  eine  Täuschung  der  be- 
teiligten Personeu,  die  aber  nur  den  UngUubigeo  beg<^flii 

■)  of.  LuthiT  4»,M. 

'J  Fol.  94  J. 

•)  So  b«.  Fol.  911  ff.,  loa».  104. 

*)  Deutacb  von  M.  Fuj^liiiiu  1667.  Uogttti  ihn  erhob  (ieb  Jean 
Bodin.  Trftlt^  d«  In  dfmonomiitiie  i1«i  iorci*n.     1B80. 

*J  .....  Mu  de  proceMibst  contra  lagu  )ibor  sd  msgbtnktw 
GermtiEiii»!  hoc  tempore  DeoeaBariiu."  —  Rotkoff  H.SflTB'.  8D61f.  — 
Heppc-Soldsu  II.5. 

•J  Wutik«,  VüUualwrgUuUii  g  U8. 


148 


DAHONOLOOläO  ItES. 


47 


louio.  Ganz  kUr  ist  sicli  Hamelmann,  der  dies  Kapitul  (42) 
gesdiriebeD  h&l,  freilich  uicht,  ob  e«  tnöglich  wi,  dass  Teofel 
Kinder  xeugca;  er  selbst  sclieiot  dagegen  gestimmt  zu  seiii, 
kbw  geg«u  Lutbers  Ansicht  aofitutreten  hatte  er  wohl  docb 
keioe  Lost').  Oieser  glaubt«  näinlicb  UQ  die  Erscheinung 
solcher  Teofel&kinder  i»?  tWt,  duts  er  sogar  eicmal  einem  Vater 
liet,  »ein  Kind,  das  er  selbst  tiir  einen  teuflischen  Kielkropf 
kiek,  einfa(!b  ins  Wasser  zu  werfen  (K.A.  60,40). 

UDzweifelhaft  fest  8t«ht  es,  dtus«  ein  geordnetes  höllische» 
Keich  existirt"),  wenn  sich  auch  nichts  ^naueres  über  die 
Art  dvr  Organi Kation  aus  der  ßibel  erwoisen  tSsst.  Nach 
Analogie  der  Cinl«iluug  dvr  Engel  in  9  Klassen,  welche 
Diogenes,  der  Hchüler  Pauli,  in  seinem  Buche  „De  caelesti 
blBrarchia"  aufgeatollt  hatte'),  nahm  man  vielfach  auch  eine 
Kenn-Ordnnng  der  Teufel  an*).  Dies«  Auflasanug  war  im 
16.  Jahrhundert  sehr  l>eliebt  *),  duiebcn  aber  traten  zahlreiche 
ttdoro  hervor  (c.  SO),  und  Hocker  entscheidet  sich  eigentlich 

')  Luther,  K.  A.  37 ff.  cnibll  »ogar:  Juliinn  Friedrich  Iwbe  ihm 
aflg«twlt,  ,M  lei  ein  aileligw  äiMohl««ht  in  DeutKliluid  svwe*eii,  ge- 
hran  loti  etnem  Suwubo.'  Duu  excg.  op.  It,  1S7  ,..  .  .  endo  powM 
t*o,  nt  dftomon  >il  rel  ■uombu«  vel  iacubu*  .  .  .  ." 

■)  cf.  Luther  oboa  S.  O. 

')  E»  liiid  umprünKlich  10  EniielohÖr«,  ctBsr  lUlt  nit  Ludfar; 
«  ciad  19  BUB  0,  und  du  Uentcbeogeicblccht  «oU  d«rMait  das  tO.  wieder 
BHbtldMt.  DinK  Aufl&MTiDg  trat  früh  in  die  deutsobe  Utteratur  ein: 
HineiU  in  HoRbsaBi  Fujad]n^b«n  11.  II,  IS,  1?.  —  4  BSeber 
loii«  ta  Di«men  dunh.  GoJ.  d.  lt.  und  IS.  Jh.  8,  8  und  VM.Sltr. — 
ABEironge  bei  Hahn,  Ged.  d.  IS.  nod  13.  .Ib.  18*.  SS.  --  Sermu  in 
liiiTitatD  dornini  ia  WackctnagcU  Ad.  Lc«eb.  1SI.19.  —  Lacb- 
aua^Huipt,  Kinncunjci  Frilhlu.  31 1.  AfT.  (nurlDnuim  v.  Aue).  —  Wuirmn, 
tm,4S8,4:  Will.80e,).  -  Wilh.  Grimm,  t-rcidanc  S.  8  <u)d3S4f. 

*)  Fot.  48:  1.  P«cadothet;  AbföttiMh«  Ttiiifcl.  Ubenter:  Boelie- 
Vak  —  9.  Sjfiritat  Ta<>ndacioruin,  Ob.:  SctiUiiKO  Python.  —  3.  Vs«& 
Wqttiialb.  Belial.  —  4.  Ultor««  «c«l«niia.  Aunodaa*.  —  fi.  Pncitigift- 
krea.    SaÜtan.  —  «.  AerUc  putt^UlM.    Hcnrim.  —  7.  Fori«.    Abbnduii. 

-  8.  OrimiiMt«n:!i.    DUbolui.  —  9.  TentatorM  n.  losidta  («[«•■    Xainiuou' 

—  So  die  UeinaBg  „vtlicbcF  Sckul.Tbeotogen'. 

*)  CfSiber  KU  der  Nean-TeUg.  Exefitica  opera  Utini.  ßrUiisan 
1M0.  1,8a  — 


48 


OSWtJtN 


HS 


für  k«me.  cla  er  Überhaupt  allem,  was  sich  nicht  unmittelbar 
aus  d'-.-  boiligeji  Schrift  hvrleitcu  luvst,  äusserst  skeptisch 
g«genii  er  steht. 

A  OD  Hnnielniann  wiir(]4>n  dem  umfaniireicheu  dreiteüigen 
Bnch  noch  bei^og^beu  oinv  ..eriaacmtift  von  der  Hsile  md 
»ufh  die  Namen  der  Helle",  ferner  -ein  kürtzlicb  bedeuckeii-', 
in  dem  Hockers  freie  mi  Wei«r  sich  anlehnende  Meinunit  tibfir 
den  Hexen{:Iuul)«n  den  An^rifTitD  der  Orthodoxie  ^genilber 
im  Voraas  verteidißt  wird,  und  ein  „Segen  vnd  Wickerteuffel. 
JteDi.  der  Cbrystallenleuflel".  Hier  wird  vor  den  Tenfels- 
bescbwörerii .  WühruHgern .  Crplallensebom  und  Srfiwiuv.* 
kUnatlem,  die  damals  Hcharenweiae  das  deutsche  Ijand  dnreJi- 
iM^eu  nnd  mit  ihren  Xauherbriefen.  ihren  ,X%iirlen"  und 
,31<>?'<^  Tafeln"  die  Ijout«  betrogen,  eindrbigltchst  gewarnt, 
und  dies  ganze  Treiben  als  Teufekwerk  ^ebrandmarkt '). 

Den  SchlnsR  macht  ein  „.Judicium  von  denen,  ro  sich 
selbs  rmbbringwi.  Ob  die  alle  verdampt  sind".  Dio  Frage 
wird  im  allgememen  bejaht,  freilich  kann,  wer  noch  im  letiten 
Augenblick  seine  Thal  bereut,  vit-lleicht  (Jnade  vor  (iott 
ündeu,  und  ..die  .ilirer  nit  mächtig  sind  vnd  durch  Tollhgt^  ^ 
Melancholey,  Vnverstand  solchs  thun,  die  werden  hie  billij^B 
exdpirt"  (125  »a).  ™ 

Das  ganze  Buch  ist  äuBsersl  unüberaichtlii-li  goschriebeu, 
alles  ist  sehr  breit  ausgesponnen,  die  (iliedenmg  der  einzelnen 
Ä«seinanden*etziiügpn  sehr  ungeschickt,  manch«»,  wa»z»Ratiinien- 
gehört,  auseinaudergerissen.  die  von  HameUnann  geschriebenen 
Kapitel  sind  nicht  einmal  an  ihrer  Stelle  eingeftlgt,  sondern 
folgen  den  von  Hocki^r  vorfasste«.  Dabei  war  eine  Stil- 
ongleichbeit  kcinoswegs  xu  befdrchteu ;  denn  die  beiden  Ver- 
faaaer  sind  gleich  trocken  und  unoriginell.     In  den  t»ang  der 

')  f Tber  lolch«  iuteresraat«  Pewönlichfceiten  ffiebt  du  »«lirUndtge 
Werk  »on  Adelung,  G««cliiobtu  der  memotUicheu  NwThijit,  Lpi.  ITM 
in  riclon  klsin^ii  bibliogrftpbiachcii  Skiiicn  Aiulcuiin;  cf.  bei,  VIL  Teil 
8,  1—51:  „JohtiRu  D«e,  ein  Krj'JtftliKttpkcr-,  —  uoi!  S.  IM— IM: 
,Jlichael  Hott  raduinui.  nin  Kviclivnd'MiWr'',  w» d>o  Schic-kmla  i 
OrtiwmvivUm  der  Zauberei  kunpp  nnd  aaBcliaulioh  eratihU  tind- 


«la  dicsM 


144 


DäMONOUW  ISCUES. 


■■diUch«a  Erürt«*niufc  ist  ncuig  A.bwec'bsluug  Kebrachl.  Hinzu 
bwunt  eine  muMierliche  MiHchutig  von  kraiüieRi  Ab«rf[liiulj«n 
tn>d  rmsleiD  Stnslten,  d«r  inttürliclieD  Deutung  zum  UecJite 
tu  Tcrbt-lffiD.  Durcb  die  ADhäufunp  fielclirteti  Ballastes  un<] 
EinniKiuij!  Innrer  lateiiiiiu-her  T'itate  wird  sich  die  ScJtriA. 
iVRrlicb  Popiilarilüt  tTworiten  li«l)«ti,  über  b«i  aller  Dis- 
iooelostgkcit  und  Wcitliitiliitrkmt  )>iiit«t  siv  (loch  «in«  Zu- 
lenEasstuig  d«es«a,  worauf  dt^r  Teufelaglaube  der  Nach- 
Lntbers  beruhte,  und  aus  diencm  Gründe  ist  aie  auch 
attsfuliriicher  behiuideU  wordon '). 
Wpdu  Hamelmann  Op.  geaeal.  bist.  p.  ÜO  tou  sciii«Di 
Freunde  H<H'ker  srJiricb:  ,,ali(|uando  promiait  de  rebus  Teiie- 
teits  vom  Zuubert«uffvl  lilvcllum",  m  meinte  er  damit  jedeo- 
Uh  die  Vorbereit  utif^tru  y.a  dem  „Teuk-1  »olb»".  Mit  dem 
■HfirfiBglicb  ge^^ütilteu  Titel  kam  ihm  inzwischen  ein  anderer 
«tot:  1563  erschien  «i  »juikfiirt  (Foyerabend  und  Hüter), 
„Herrn  Woltlftiuii;,  der  Römischen  Ktviwriu  (.laulalern"  go- 
■Kirnet,  ,.I>er  Zauher  Teuffei:  das  ist  von  ^uljerej, 
«iir>uiguDfc,  B«**Jiwehrt'n  ...dnrch  Ludouicum  Milichium'"). 
llflr  Verlasser  dieses  Buches  war  nacli  Beendigung  seiner 
Stadien,  die  ihm  die  l 'ntenttutzim^  seines  (iönni-r«,  des  (iraüeu 
Vslrad  toii  Wnldeck,  eriii<>gli<'ht«n.  zuerst  praeceptor  cJassis 
in  Marliurig;  von  dort  kam  er  nach  dem  kleinen  hessisohen 
Stidtcben  HomburR  an  der  Ohm.  wo  er  »U  Nachfolger 
4h    (feorg    Nigrtntu     his     i:u     seinem    Tod«     l&7ö    Pfarrer 

*)  Eine  »tnqifr«raB  Sie  kiHiftiw  AnonbinnK  de«  Backet  Bidi  ImIUmI« 
iulv»  drr  '■imwlnen  Ktpitrl  tiofert  uiutubrliub  Ro-mkoff  (II. 879-896), 

'    '  m  Wurk«  ancli  ipioc  an*  hier  weniger  intcrEHutreade  Stellung  in 

'    LMtiHtiKilo^-ie  Nn««iM. 

*)  ,....  Sagm,  AIwrgUulMu,  Hexervy  vnd  mnnchnrley  Wi-ruktro 
ia  lWr«l*,  woJgegrüniJUr  vud  »o  vi)  eiaem  gläubigen  davua  tu 
•faMB  ilieiuUii'li ,  gmng«*jafti  Bericht,  niclit  ■lloin  dam  U«ni«iaL'D 
Ina,  MBikr  aoob  iko  WelUwiMn  Be([<!nt«n  niJ  einleltigrii  PmliK^m 
tiblidi  TH'I  kiutawriliit  lu  Imob.  Aom  heiliger  Schrift  vn<i  bevrcrtcu 
Bcntwnl««  mit  Sei««  nMnmmcn  golraneii  .  .  .■  riebe  Gooilockc»  U, 
8.  *8l.   So.  B,  I.  —  In  Th.  Ü.  al*  So.  »:   A.  207-S«;  B,  176-808; 

ci  ua  -lee*. 

4 


60 


OSSORN 


145 


WUT*),  Dt'ii  Ijenigoer  TeufelsbesdiraWrD  kam«»  aeiue  Zu- 
sammetistelluogen  mIit  g«l«gon.  und  in  ((«r  ä.  HSlf^v  dm 
„Teufel  selba''  (ron  cap.  28  an)  betiutzteu  «e  den  .JSauber- 
teuffl'*,  lim  DisixnitioR.  Qiie]lenan]K<iben,  Beisjiiele,  «inline 
%tK«,  ja  f^aoze  Partiten  daraus  herüber  xtt  nelituvD,  indem  mo 
bie  und  da  das  Vorbild  citi«rlen,  weit  tifter  jedocli  di«a 
uitt«rlies»eD  ■). 

Frcilicb  niii«iit4>ii  si«  ililivbius  mit  VonicliI  beDiit/«n; 
denn  dieser  steckte,  obgleich  auch  er  schon  an  miLorheni 
zweifelt,  doch  noch  weit  tiefer  in  den  Banden  des  niedrigsten 
Teufdsglnubons.  Bi.-i  ihm  i.tt  diu  Urouxe,  bis  xu  welcher  er 
glaubt,  TÖllig  vrillkürlich  gvzuguu.  Dio  Zanberei.  dureu  uusweifet- 
hafte  Existenz  er  nachweist,  ist  ein  Mittel,  mit  dem  der  Teofel 
die  Menschen  (iiiült;  ftlilicbiun  teilt  sie  sonderbarerweise  „in 
Uagicum,  das  ist  vervirniicim);  rud  bliudtniss  mit  dem  Teuffel; 
in  WeiiSftguug  rnd  Terkündi^unß  verborgener  diogeo;  vud 
in  Aberglauben,  die  von  (rott  nicht  j^eordnet  sbd  md 
keine  natürlichen  Trsacbeu  haben"  (Fol.  lT7c). 

Aus  den  NatiiruisseDscbafteu  und  himptsütJilivh  aus  der 
Kunst  der  Arxte,  die  bei  den  (rotttosen  orientalischen  VJilkera 
ihren  .Anfang  nahm,  ist  die  Zauberei  entstanden;  da-s  war 
„die  cnU-  Staffel".  Sie  iiit  stet«  gerülirlicb,  denn  wouu  sie 
Auch  gebraucht  wird,  tun  anderen  zu  nutzen,  ao  ist  sie  doch 
nur  zum  Schein  nützlich  und  in  Wahrheit  durch  die  folgende 
Strafe  tiottes  .scJiUdlii-b.  ,,Ek  ist  besser  stt'rhuD.  denn  durch 
KSuberej-  vnd  Tuullebt  gespenst  gesundt  werden"  (fol.  ISÜc). 
Und  in  gleicher  Weise,  wie  die.  welche  zum  Nutzen  oder  xiuu 


'}  Zu  den  Dfttt'n  Über  sei»  Leben  in  Kotermuutlt  F<M^*«ttans 
von  Ji^elirri  Loiikou  II.  1784  f.  Itrilte  Herr  Pfarrer  Bckitetn  üt 
HonbutK  »n«  'ior  lüorliKeD  Chronik  ciuiKe  wi-itWf  mit. 

*)  Mrd  TCTjEloiulie; 


78-73'- I86'C-E; 
78'E-.189B~-C: 
74  B—  IIHC: 
88 'E—  IMB; 
89* D=  185  DK; 


T.  ■.  97*— 96*  vgl.  mit  Z.  BOSc— 
aoaci  wörtlieb  Ut  VJi  K(. 
h«r4berg«iianiiiieB.  Cittort 
wini  Z.  in  T.  a.  »uueriem: 
Fol.  99.  I0e>  (Z.c.mj,  116* 
tgS-  Z.  c.  81). 


14« 


DAU0N0LOGI8CHE8. 


öl 


Bduideo  zntil)«rn.  siindi^n  die  (iuuklcr,  die  ..rmb  belilütiguag 
deas  KesiitU  willeti"  ihi«  Kunststück«  mst-heD. 

Seine  Auf/^ilung  der  Dinge,  die  dem  Toufol  tuöglicli 
DDil  iininii^lick  Bind,  lcrDt«u  wir  bei  Hooker,  der  sie  ihm  ent> 
trhote,  liereits  kenneu.  AWr  Milichius  war  noch  lange  nii'-ht 
10  konaequent  wie  aein  Naohfolger:  er  konnte  Weicr's  Buch, 
das  in  demsoUi«»  Jalire  wie  8«i»  ,,Z«u1)er1eulTet"  erschJen, 
Meli  oitlit  kenDen,  rtod  man  kann  wol  behaupten,  auch  er 
liitts  sich  von  ihm  beeindiisseii  lassen.  Die  grenze dIo»c 
Uancherheit,  die  «r  fortwHhrend  xeigl,  wilre  Tieileidit  lange 
üdit  go  gross  gew«6en,  wenn  er  Weier'«  doch  imm«rbiii  in 
tJri«D  Stocken  klärendes  Werk  hätte  lesen  können,  beror  er 
ine  Schrift  drucken  liess.  I>eii«  er  war,  wi«  schon  bomerkt. 
a  freien^r  Auflassung  geneigt,  obwol  bei  ihm  gelegentlich  der 
Wrüchtigte  Xanie  .Tacoh  Sprengers,  des  einen  der  beiden  Ver- 
Iwer  des  Malleu»  maleficarum,  zum  H«weii)  h^TAnge^ogeu  wird; 
CS  Mite  ihm  ntir  die  Anregung,  und  mU  er  sie  spjiter  erkalten, 
Int  er  mit  seinem  ..Scbrapteufiel"  in  die  Reibe  seiner  ..auf- 
^kLärteren"  Kollegen.  Malten  wir  ihn  aber  als  Bescbreiber 
ipT  Zauberei  neben  Hocker,  so  haben  wir  ein  deutliche«  Bei- 
i|Hl  daÜir,  wie  gross  der  BinHuss  von  Weivr's  mutigem  ijchritt 
fweacn  ist. 

Milichius  tüilt  noch  die  Beschädigung  des  menschlichen 
Lobes  durch  den  Teufe),  die  Fahrt«»  der  Hexen  durch  die 
Luft,  das  Hiueinzanbeni  von  Nadeln.  Haarvu,  „Häuwbi3r8ten, 
Tblichlm  7ud  andere  Materien",  ja  seihst  die  Fähigkeit  der 
Tiafel.  Wetter  zu  macbeu,  filr  durchaus  möglich  und  glaubhaft. 
Sichcrlicl)  stand  er  hiermit  ganz  auf  dem  Boden  des  Volks- 
gUabens ;  und  dass  es  nicht  w  leicht  gewesen  sein  muse,  sich 
liieaem  zu  entliehen,  xeigt  der  für  den  Pfarrer  entschuldigende 
Unistwid,  dass  selbst  bMleutendv  Amt«  in  seinem  Bann  i<tanden. 
So  erxXhlt  Jobaones  Lange  in  einer  seiner  epistolae  medi- 
äaaiea*),  niau  habe  in  dem  Hauche  eines  unter  schrecklichen 


1  Bpblube  inediciiial«^  iliriirwiruiD  Authorum.  Lii^ani  15&T  Fol. 
S.  BOB/t  Jutt.  LMiigc  epiit.  XXXV Hl:  D«  proiiigiM  vt  danRiftiitun  iu 
nurtiia  [neitign^. 


»2 


OSBÜRN 


U7 


DOtt 


St-hnierwu  vtrstorbenen  Biuiern  ^t^fimden  „ÜRnum  teres  et 
oblonfTum.  qimttuor  ex  cUalybe  calto«i,  parlim  acuto:».  [tartim 
insitar  ferrae  dentatos,  ac  duo  fcrraraenta  asperii  repprla, 
(|uoniTn  »nigiiU  spithami  lonfcitudinein  exc^debant;  aderat  «t 
cspilloruiii  iiixtur  globi  iiivolucniiii*'.  „(jtiii  arte  eint  tiigeslal^' 
frairt  der  berühmte  Mediziner,  und  er  autwortet :  .,C«rt«  non 
aLia  quam  daemonifi  astD  ac  dolo''. 

AiK-Ji  na  div  Kchatzgirftberei  glaubt  lliltcbius  *).  nb«r 
„Tagwählerei".  d.  h.  die  aberfclänbische  Gewolinbeit.  fjewisse 
Tag»  lind  Stunde»  fllr  gliirklich«r  xu  halten  als  ander«,  hält 
«T  ui«d«run>  lur  crlogBD«  „phariBcischc'*  PhHiita«tw«i '),  obwohl 
sie  doch  um  nichts  unwabrscbeinliclier  ist  «Xs  heispielsweiM 
die  Luftfahrten  der  Hexen.  An  riio  Kauberei  manpher  I.eute, 
beim  Würfelspiel  xu  gewinne»  und  su  verliere«,  wenn  fM 
wolk-u "),  oder  mit  ebiem  OeschDiK  imfehlbur  zu  troffen  und 
sich  selbst  gegen  fremde  SchUsse  zu  aii-hem  *),  glaubt  er ; 
N^'ahntagen  und  /eich  ende  Uten  dagegen  hält  er  wieder  fBr 
i'itel  AbeiTflftubeu "),  und  er  weiss  sogiir  dit-  (Ji-wohnlieit. 
einem  aufziehenden  Wetter  entgegen  zu  läuten,  ganz  ratio- 
nalistiitcb  xn  erklären:  „Der  Schall,  welcher  von  Glocken, 
Küchsen  rnd  nndnrin  (lelhüDv,  kompt,  erhebet  »icli  iu  die 
Luß)  vnd  Kertheilet  die  AV'olcken,  wie  die  Physici  lehren"*). 
Aber  gegen  die,  welche  mit  dem  Teufel  ein  KUndnis  eingegangen 
sind,  ist  dns  peinliche  tieriehtsverfnhren  zu  eröffnen  '>. 

Auffalli^nd  muss  es  erBcbeinen,  dsss  hier  wie  bei  Hwker 
und  Hamebnann  im  ^.Zanberteufel"  mit  keinem  Worte  vom 
Doktor  F»nst  gesprochen  wird.  Sein  Name  wird  überhaufit 
im  gnnren  Theatr.  Diab.  nur  ein  einziges  Mal  genannt  in  der 
ÄiifxiUünng  einer  langen  Reihe  von  Teiifelageno»»en.     Da^s  er 


•)  FbUMif: 
*)FbL9Ql>. 
^  Fol.  BOB  •  E. 
*)  FoL  806'. 
»)  Fol.  SOS  «ff. 
*)  Fol.  flOl  K. 
^  Fol.  aOR'Af. 


148  DAMOXOLOGISCHES.  53 

aber  nicht  einmal  hier  b«rUcV:si<-Iitifi:t  ii>t.  wo  doch  üeldgeiülut 
pniu;  Toriaf.  ihn  vor/iiUriiif^i^n.  x«igt.  das»  vor  dem  Eredwinen 
dn  Spiees'scheu  Faiisthuchee  (1587)  die  Soge  uocli  kemcswei^s 
Obenül  vt^rbreitei  und  iiU|t«)nieiu  gekimiit  war. 

Milii-'hiuü  ist  st'hr  gololirt,  t-r  citiert  riel  luteinixcb,  du- 
tAfa  auch  grivchiscb  und  sogar  liebräieich,  aber  obwhon  er 
■Aeahar  viel  beriimgekoinnieii  tind  wgnr  in  Italien  gswewu 
nr'),  veretvlit  t-r  docb  nicht,  greif Imre  Ji«ispiel(>  aus  dem 
l^h^D  «einer  Zeit  aiizuAibren  und  dudurcli  s«iiie  trockenen 
Anseinnudersetzungen  zu  beleben. 

Ungleich  pnckeudcr  und  frit»chi-r  ist  Musculus'  schon 
tnräbnt«  Schrift  „Von  des  Teuf  ffU  Tyraniicy  .  .  ."■). 
Sie  ist  nieht  so  umfaiigi'eich,  auch  Hachlich  nicht  so  erscbüjifeod 
na  die  be»|>rochencn  jüngeren  Bücher,  auf  die  sie  ührigens 
n  mancher  Hinsicht  gewirkt  hat;  aber  sie  ist  klar  dispunii-rt 
niA  populär  gescbriebeD,  und  wie  alle  Schriften  des  Fraiik- 
feiliir  Prediger»  hat  ftuch  »ic  div  Witm^  »einc-s  pexsünliclien 
Slils;  sleta  hat  man  den  eifriges  uiid  eifernden  Weltverheaserer 
Jlaecalus  Tor  Augen. 

Die  Teufel  erscheinen  bei  iiiin  hauptsächlich  als  n^a- 
Üf«  Krüft«,  nU  xerstöreudc  Geister:  wie  Uott  aus  nichts  alles 
Ünduifien  liat,  so  vermögen  sie  alles  lu  utcbte  zu  machen*). 
Zun  Beweise  werden  unter  anderen  aus  der  Jüngsten  Ver- 
gaogeoheit  und  aus  Gegenden,  die  den  mittcIdeut«ohen  Lesern 
bestens  bekaiml  waren,  einige  unheimliche  Sturm-  uud  Gewitter* 
gvMchichteu  angL-fuhrt.  die  Muttoulus  mit  behaglicher  AusfUhr- 
licIiJteit  höchst  anschaulich  atismalt*).  Durch  die  genaue  An- 
fabe  der  Personennamen,  ja  oft  der  Strassen,  wo  sich  die 
tenubicdeneu  äpakge«chichleu  abgespielt  luben,  beglaubigt 
er  sie    wkI    erhöht   ao   den   beabsichtigten   Biodruck.     Was 


•)  Pol  18». 

•),...  M«olil  viid  Ücwnlt:  äondcHtcli  iu  «liescn  letxtrn  tancD. 
Tsiicrricbtiuiir  linrcfa  Aiidn^m  UatcuUini  D.".  Oi>c<d«k«  S.  480.  No.  3,i. 
—  In  Tk.  D.ab  N«.  9:  &,  Kol.  I46*-L64:  B  ISO'— 141;  C>  lOOi—llS. 

I')  Pol.  laa 
•)  1»»— IB4'. 


64 


OSitÜB» 


U9 


Hocker  und  MiHcbius  nicht  vermochteo.  versteht  er  aus- 
geseichnttl :  nüinlick  seine  hvfiet  zu  interessieren,  <icaen  jeden- 
&Ur  „ICateni  LenuDs  Hauss,  dass  er  nnb  ein  Zina  ron 
Gre^r  J^itniDermann  gebraucht" '),  näher  lag  als  Medeas 
Zauberkunet. 

Zn  gleicher  Zeit  ptagt  uns  der  Teofel  von  sossen  her 
und  in  unsernt  Innern  an  unserer  Seele ;  ja  an  dieser  iat  ihm 
alles  gelegen,  »nd  um  sie  zu  erjagen,  leistet  er  mitunter  sogar 
auf  die  änsserc  Anfvchlimg  Versieht.  Und  „das  ist  i-beo  der 
grSaste  and  beste  bauff.  welchen  der  Teuffel  am  leib  nicht 
tUM!txt.  Sondern  gUnnet  jnen  gute  Tag.  k^tlicbs  und  herr- 
Itchs  loben,  damit  vi  »iv  in  Sicherheit  behalt«  vnd  an  der 
Seel  ewig  verdamm«;  dae  ist  aucli  die  rrsach",  so  IGst  er 
eine  schwierige  Frage ,  „dass  den  Gottlosen  vnd  Bösen  wot 
vud  gltlcklich  gelltet  In  diesem  leben"*). 

Neben  den  allgemein  gehaltenen  TeufelbUchem  geh&rt 
TM  der  dämonologisohen  Qrnppo  des  Theatrum  Diabolomm 
noch  HockLTS  Trnktat  gegen  diu  schwindi-lhaften  Teufels* 
austi-eibereien :  ^Wider  den  B an n t e u f f e  1 ,  das  iat  Eine 
getrewe  wolmeynende  ChriNtlicbe  WArnung  wider  die  6ott]o9ea 
Tenffolbesohwerer  oder  Banner  .  .  ."*).  Bin  Erlebnis  veran- 
lasste  ihn.  das  Budi  zu  schreiben.  Als  er  nämlich  1563 
von  Lemgo  aus  seine  Uutter  in  der  Vatentadt  Osnitbrflck 
bcsnchle,   fand  er  einen   blinden  Hexenmeister  vor,   der  aidi 


')  FoU  18S  J. 

*i  Fol.  138  E. 

■),...  Hl  in  diaaeu  SrUni  li«ruiiibher  »ohleidicn :  Aas  OoU«« 
Wort  vDil  nudern  bewerle«  Si;rib<?tit«D  ffettalt  durch  Jodocum  Hocktrinni 
UMnnbui^fiiscni,  Prediger  der  Eirobvn  St.  .lohano  Rir  Lcmfraw.  — 
Dpiitrra  Sl.  Alli-a  was  ich  euch  grbiet«,  dm  tollt  jhr  bnlc^n,  dva 
.ihr  daniai-h  ihul,  Ihr  »oll  nioble  daxa  thun,  nonh  diu-von  ihvm."  I>ie  Aitt- 
gabeFriiiikf<irta.M.  1381  ^unuhDrachunil  Ausatattiiiig  bei  Loeblerg«dracli1 
und  bri  Feyerabeiidt  und  Uiit«n  lerkgi),  die  boi  Üoolek**  II.  4SI 
N.  ll.i  fehlt,  wird  wohl  die  cr»t«  nnn;  dort  erschien  aitoh  1668i.  6* 
«in  Dtuer  Druck ;  die  Auignbe  lUgdcbiirK  lAU.  8>  würde  dann  ein  Kb«Ii- 
drock  der  I-  Frnnkftirtor  »rin.  —  Im  Th.  D.  al«  No  4;  Ä,  I»6»-a07; 
B,  167'     176:  C.  I36'-Ul=. 


iw 


nÄUONOLOüISCHEfi. 


55 


Simon  Melli-r  vdii  Nürnberg  nantitv  uud  nach  Rreiiz-  Ht»i 
Qaenüften  durcb  Westphalen  sich  schliesttlich  mit  Erlniibnis 
iler  ObriffJtpit  dort  ut«der^ela'»i}ii  hatte,  nm  i«  der  Stadt  und 
m  der  Umgegrnd  sein  Hnndwi^rk  zu  treiben,  welches  darin 
Imtand,  die  Bescsseuvu  zu  bcBchworeii.  Er  hatte  es  verataitden, 
itrb  einen  ]|;;roRiiea  Ruf  zu  renchaffen,  und  du  er  siel)  seine 
Kunst  sehr  gut  heziihlen  livss,  bereits  erlieblicho  Bi'ichtUmer 
qeMiniiieU.  Hock'T  war  durch  diesen  Ünfufr  so  empört,  dass 
w  lur  Keder  griff'). 

Im  enten  Teil  »einer  Sdirifl  ging  er  den  Dieuom  des 
Btnnteuffls,  den  Exurzisti^n.  zu  Leibo.  Nur  durch  liescUaidenea, 
linnittiges   Gebet   kann    man    heute  noch  Besessene  befreien; 
t\itT  jea»  tuAcheti  gro«s«ii  Lärm,  wollen  den  Tcni'el  mit  Gewalt 
ttrtreilieu.  braueben  frcTelhafter  Webe  heilige  Worte,  Lieder, 
Pulmen  xu  ihr*>n  gottlosen  Zeremonien.  Statt  auf  dou  Uiauben 
when    sie   „auff  da«  Io*e  gediin   di-r  würtsr"-).     Sie  wollen 
^leiblicher  wcwo"*)  den  Teufel  verbannen;  aber  das  ist  nicht 
Biiglieh,  und  wenu  sie  wirklich  Erfolg  haben,  so  ist  dies  nur 
rin  scheinbarer').      Es    Utg   dann    entweder   eine    ttatrirlidie 
Krankheit  vor,  die  auf  ganz  natürliche  Weine  auch  gebeilt 
«ordcii  ist,   oder  der  Teufel   fährt    nur  zum  Schein   aus  dem 
Leib  and  nimmt  die  Sevl«  nun  um  so  sicherer  in  Besitz.  Ausser- 
dem nehmen  die  Exorzisten  ihre  Beschwöningen  vor,   nicht 
Rn  ein  gottgefälliges  Weric  zu  verrichten,  sondern  „um  eitel 
Ehr  md  weltlich  Gut"*). 

Der  zweite  kärzere  Teil  glebt  das  Verfahren  an,  dos 
nui  Bewmenen  gegenüber  einschlagen  soll.  Stellt  sich  die 
Beeessenheil  als  Krankheit  iK-niu;«,  ho  t-oll  mau  sich  an  Mediziner 
Venden,  alier  nur  an  tüchtige  Heilkundige,  nicht  an  „Keller- 
Irtzte'*.  Sitzt  aber  der  Teufel  wirklieb  in  einem  Unglücklichen, 
filitigeuB  dem  wahrhaft  Gläubigen  nimmer  begegnen  wird. 


>)  Baiaelmann  Op.  Ii!*l.-gencB].  S.  1159  fr. 

•)  170  h 

•>  170  A- 

*)  Fol.  171]}  Mcb  Bivntiui,  Apoit«])(ei^  90.    Homil. 

'1  F..L  17a  A. 


M 


OSBOB!« 


151 


»0  kann  nur  das  innige,  in  NQcliteralteit  vorgenommene  Gebet 
d«s  einz«lneri  wie  der  versammelten  Gemeinde  Nutzen  bringen*). 

Buckor  widm«tc  das  Buch  dvn  Behörden  »«iner  Vater- 
stadt mit  der  eindringUcben  Auffvrdirniug,  nun  endlich  gegen 
den  Sdiwindler  torzugeben.  Der  Bat  liess  sieb  bevegea,  aber 
nocb  i-he  er  seine  Ifassregeln  er^ff,  ward  Simon  Meiler  in 
«inern  häuslichvii  Zwi^t  von  Miner  Bbcfron  vrschlagi-n.  Selbst- 
verständlich wurde  dies  alti  Gottes  Strafe  aufßefaBBt  und 
Hametni&Dn  fUgt,  als  er  diese  Geschichte,  gar  grausig  aa8> 
gesehmQckt.  erzählt  %  mit  erhobenem  Finger  hinzu:  ^Sic  solet 
deus  horribili  judicio  punirc,  abi  nugiatratas  videtur  esse 
segDior." 

DaK  KuBiH'rticbv  Teufclbanuen  blieb  aber  dessen  angeachtet 
auch  bei  den  protestantischen  Pfarrern  noch  lange  Zeit  hindurch 
beliebt;  bei  der  Taufzeremonie  besonders  bürgerte  »ich  eine 
Beschwürung  des  bi5sen  Feinde«  und  »eiuvr  Geister  so  fest 
ein,  dass  us  beispieleweiae  im  .Tabre  1614  dem  KuriiirsteD 
Johann  Sigismund  von  Brandenburg  nicht  gelang,  den  Diakonus 
Raue  bei  einer  Taufe,  zu  welcher  der  Kurfürst  selbst  Qevatter 
ataud,  zu  bostiiomen,  die  Uexenforme)  fortzulassen ").  Ein 
£dikt,  das  Johann  Sigismuud  infolge  dieser  Angelegenheit 
gegen  das  Teut'elbaiinen  erliess,  stützte  sich  neben  Luther 
auch  auf  „Musculus  zu  Fnuikfui-t"  *). 


•)  of.  LntJur  E.  A.  ft»,  Sl«. 
*>  Op.  Opii«l..hi«t.  8.  1164. 

*)  G.  T.  üftllen,  HaniJbncb  Atr  iTaiKteuburgitolieii  Gewhiohte 
(Mlttchsu  17«7>  IV.  »7. 
*)  Ibki.  8.  101. 


3.  Siiuilrii  iiuil  LH.>il4-r. 

U*u>  nnii  Viwhorleufcl  —  U«ixteiifel  —  NiüHU-urd  —  Si'hmi^ii'bell«ufel 

(Bkndc)  —    Sdimrii-beitcuM   (Frey]    —    Ltijpntnufcl    —    Soi^utQafel  -^ 

Ui'laneholiiicher  Trafol- 

Ote  Gruppi;  voii  TeufdbUchern,  die  hier  zusuiniiieiigest«IU 
«sd,  enthält  vremiRcr  als  ilir  Titel  v<>rmut«ii  laasen  LAnnte. 
Das  es  sind  damit  uur  diejeni^cen  Sciiriften  gemeint,  wvlclie 
idQptettcblicb  tlir  rein  innerliclien,  iiiclit  mu  änassre  Lebens- 
KrtdUtnisse  anluiUpfeDctei)  Lusler  und  Sütiden  beli»ndelu. 

DvT  X<;i(l  war  di«  äUude  dos  gMtQirzt«»  Lticifer,  der 
Neid  ist  nacli  dem  Worte  der  Bibel  die  „Warzel  allea  Ubela". 
Er  and  sein  Bruder,  der  Geiz,  durften  auf  dem  Tlieiatniiu  der 
Teufel  Divlit  feldcii ').  Und  tue  fuuden  unt«r  don  Pastore» 
axbr  als  einen  Bearbeiter. 

Der  erste  wnr  Alhrecht  von  Blankenbnrg,  viel- 
Idcht  dem  alten  ÄdeUguHclilocbt  angehörig,  doMsen  Stamui- 
(dilosa  unweit  von  Halberstadt  lag,  mit  Beinern  Büclilein  „Von 
Janker  Geitz  vnd  Wucliert eufe)  ....  "%  das  1&6Ü 
M»cUi«D,  in  deiuj«lben  Jalire,  als  des  Andreas  MuhcuIu»  läöfl 
merst  liorausgcgvbvno  Schrift:  „Vnterricbtung  Vom  Wucher, 
Geitx    vnd    Reichthumb.      Itera   viin   Christlichem    rud   Oott- 


't  Sclion  Peter  Suuheuwirt  iii>uittc  dea  Geüigi-n  „1)0  tcol'cU 
■m[>auBon'  XXXil.S&fl.  (WerfciT,  «L  Priroin«r  8.  103)  aud  mirinie: 
.Xat  iil  lUa  TttnfcL*  ■itfKacU"  Xi.,  IDO  (S.  131).  I'nd  da  i>JeiiiftiiniH<li«r 
,>-  Int  KU  ZwiiiRlii  Kdl    in  cin«ia  SchwdMr  lipüile  luif.    oT, 

ii  ...up.  d.  if.A.  n,4ia. 

*)■'■■-  »o   >elxt    >B    d«r  Woll    in    Mlleii    Stendm    gewRltigliub 

~——'±.     An    »np    Stendt   des    Teu1>cli«n    IMchi    gwiihrlclwii    durch 

'in  von  Blfiukeobur^.*     Prntikf.    Nfb««  Uo«dnk«  nocb:  Fr.  a.  H. 

lüvtirn  Hall  u.  W.  Han)  1566.    üer\.  Kgt.  Bibl.  Dlh  8013.  —  Im  Thwti'. 

bialM)!.  A  8a4)  -  870:  B  813  —  81»*;  d  S68*— StiS». 


seligem  (rebrauch  der  zeitlicheu  Q-äter  ...."')  aafs  neue 
gedniclct  vruHe.  Man  sivht,  Lul)i«r8  AnlTordening '),  „An 
die  Pfcirherra,  wider  den  Wucher  zu  predigen*  (I&40),  war 
niclit  umsontit  gewesen.  M 

D«r  Vurredner,  Andrva«  Tkeobsld  Mercker  aus  KUlebea? 
rtthmt  den  adligen  Vurfasser.  der  statt  d*.-u  »on^ti^cn  Lieb- 
habereien seines  Standes,  den  Jagden,  dem  Pferde-  and  Hunde- 
eport  zu  rröhiieu.  nach  diT  Bibi-I  den  Kampf  gegen  dvn  Wucher 
aufgenoromeu  habe,  „darini)  biss  »her  die  ohren  seinpr  ordcns- 
genOMeo  ml  stcokeD-*.  Kr  Rohildert,  wie  ein  Teil  der  Junker 
gleich  anderen  „Knapaeckcn'  auf  den  Härktvn  von  Frunkinn, 
Leipdg,  Nürnberg  ihre  ^Wechselbauke  öffentlich  aufechtahcn- 
und  ihr  Geld  r.\i  unerburl  hohem  Ziitsfnss  ausbot^en.  Der 
lebendigen  Vorrede  folgt  der  öde  Traktat  de»  wohImcinen<len 
Adligen,  der  in  äussent  ermüdender  Weise  eine  lange  Beihe 
einschlägiger  BibelstelleD  aufmarschieren  Uisst.  Nirgends  ist 
auch  nur  «in  Versuch  gemacht,  die  Le««r  zu  intcn<«ii<;rvD  nnd 
die  trockene  Predigt  etwa  durch  eine  satiriscbe  Darstellung 
der  UMen  ^iistiLiidv  in  der  rignen  Zeit,  durcli  Anekdoten 
oder  andere  Mittel  schmackhafter  zu  machen;  der  Blanken- 
hurger  holt  lieljcr  die  Zeit  des  Verfalls  des  jUdiacheo  Reiches 
herbei,  um  darin  —  höchst  unglücklich  —  ilic  Gegenwart  sich 
abspiegeln  zu  lassen.  Kräftige  Töne  hat  er  nicht  zu  Gobote. 
und  matt  scbliesst  das  Gniixe  mit  abermaligen  Bibelzitaten. 

Nicht  mehr  und  nichts  besseres  als  Albreeht  brachte 
aucli  die  viel  »pätt^r  erscliieaene  Predigt  des  Baseler  Theologen 
Johannes  Brandra Ulier  „Vom  Geitztetifal*").  £>er  wackere 
in  Biberacli  gebürtige  Schtvabo  (löäU— 96),  bekannt  als  eifriger 

')  „  .  .  Aue  dou  hciliftvn  nllrn  Lchfpn  irciag«n.  liu  iiotea 
letzten  fehrliebeii  vtii)  »«aL'hwindRn  iritcn,  ila  ilie  IJcb  crkuUel,  vud  <lie 
Sorgfelti4,'k«)t  t)«r  Nntmnf,  Krtme,  Li«t  vml  Finantzaray  TbrrluDdl 
geuommeu."     Erfurt  (Ocorg  Bkumaau)   Bcrl.  Kgl.  Bib).  (ftii)  I)t>  8013. 

•)  E.  A.  B3. 283-938. 

*)„....  Kia  ('hristlichp  vnd  hetUame  Predigt,  ^«tban  n>  Bual 
rnDil  bcmnch  aiUR  büt  nini'*  Cliri«t.«nlic)i«Ti  Druder*  »uch  gr«chri«bM. 
Darrh  Johanwin  Br»t]ilmliller."  Baul  1579.  8".  Kxvini^Ur  in  der 
Hünch«ncr  Hol-  und  StaAlil>ibUotlii>lc.  —  Goedi-ke  H.  «S.  S.  S».   


IM 


SfrSDEN  UND  LASTER. 


69 


v^M  Ocolampailiu»,  der  auch  sonst  noch  manche 
ft'li«)^').  wandte  sich  mit  einer  gewissen  milden 
<^emat)id)keit  gfigeo  den  Ijeiz,  des  ^TeiiffeU  Bullwage»',  auf 
'!'!n3  die  Habgii-riiiwi  fnhrco,  um  nach  errpichtem  Ziel  in 
VVtillQBt  und  Freude  zu  leben.  Eine  grosse  Schauergescldcht«. 
ilte  in  BoMd  vor  sich  gegangen,  ist  am  Scliltisti  als  aiwehreekendes 
Iteieptul  hinzuEiefügt. 

Feyerabend  wai*  diesiua)  kritisch  genug,  die  Schrift  nicht 
in  Mt»  SammiiiU'erk  aufzunebmcu;  mit  Recht  wandt«  er  sich 
Ii<ber  an  den  trvflUcbon  Johannes  Rhode,  dessen  1&8S 
rrscbieneneu  ^Neidharil  oder  Neidteuffel  .  .  .*)  er  in 
ikip  3.  Band  der  3.  Aufgabe  des  Theatrum  etnßigte.  dotiannes 
Rbodins  oder  Bot'ddinger ,  der  Sobn  des  Pfarrers  tn  Bock- 
hanaen,  im  heutigen  Fürstentum  Schwarzburg -Sondershausen 
«weit  Ton  Arnstadt,  wabrsclieiulicb  zun»  Unterschied  Ton 
i«iii(!m  gleichnamigen  Vater  Socundus  genannt,  war  seit  1653 
Pastor  in  Bischleben  bei  Erfurt*).  Er  gab.  ähnlich  wie  früher 
Hocker,  1Ä8I  »?iue  Schrift  „de  annonae  caritale"  heraus,  mid 
tU  1&6£  sein  Gvburtwrt  durch  ciu  schwere»  Qewitter 
ItBimgesucht  wurde,  schrieb  er,  das  Mitleid  der  Hilfsbereiten 
:.-.:r>-nil,  einen  „Bericht  von  dem  grossen  Scliaden".  Znr 
"  t.  üigung  an  der  IVufclliteratui-  veranlasste  ihn,  wie  er 
ielhst  erzahlt,  die  Leetüre  des  Tbeatnim  Diabolomm,  „darinn 
riel  guter  Büchlein  zusammengedruckt,  in  welchen  die  Laster 

M  ..Geipräeli  Tun  •l«n  Flinten  <lca  Gkabi-n**;  aLeicli-Prsiligton*  i 
.Borturoit-Piviligtcn' :  ..l.ie4priM'h  von  iter  Aufenlehtuig  und  uwigem 
LtWa'  Zo.ll«r.  Uni«n«l-I*xik«ii.  IV.  1788,  Sp.  1072.  Über  ihn: 
Job.  Conr-  Rapp«jt  draLTiptio  vitui?  ot  otritu«  JoIl  BrandtnÜlleri  carmin«. 
BMOrAo  laOl.    8*.    Jüohcr  I.  1335. 

*)„...  Da*  iat  klarer  Ilericht,  rom  Neid,  w*«  er  My,  «ober  er 
Iramr,  «ierid  tchadeu  rr  Üini',  md  gmliaifi  «crilr  rte.  (icitpllot  dnrob 
JtifaannFR)  Hliodiimi  Moondam  KncfcliaHnum  Pfu-Hi<Trn  2a  BiMhleliMi.*' 
tfMttako  ll,4S8  Nr.  80,1.  --  Tm  Tb.  Dimb.  Cu  7«-100>. 

*)  JScbor  n.SOftS  gi«1>t  nur  ^ni  hunce  Tt'tckricht  ran  Hhuile. 
Nemr  Nvtuea  renlaske  i«k  der  Fr^unitlichkcit  de*  Htki  Pfarrer* 
fno  ilcr  Eldcm  in  Biichlelicn.  Aar  nt  aas  dem  ..KirdiMi-  noA  Schulen* 
tf»at  iiu  Ilrn^otttnm  O'.lha"  (Hi.  Ti'il  4.  Stück  tV.  p.  88,  Nr.  R)  »owie 
ju»  einKiii  i)'i'><fari«benenNacliiraj[iniilcr  lUiodcbctreffeniten Stelle roittMltc. 


60 


USBOHN 


austtlhrlichen  gestraft  sind,  nb  aathore  omnis  ruali  Ten 
genannt"  'J ,  und  liauptitiieliticli  der  Schriften  des  Aßdreat» 
Musculus.  Bin  Erfurter  Freund  riet  ihm  ^tius  seinen  coU«t> 
taneit  lucorum  comniuDiuia"  deii  in  der  Reihe  noch  fehlenden 
OSmoD  der  Scliaieichelei  hinzozultigeii.  und  so  schrieb  er  InHI 
einen  „äcbmeichler-  oder  Fuchsschwootze  Tcuft-l",  Der 
günstige  Erfolg  dieser  Schrift,  von  der  er  schon  im  folgenden 
.[fthr  i>int!  S.  Auflage  rt-i-a tistaltt'n  konnte,  die  sich  »uch  wieder 
nuch  viTbreiti't«,  machte  ihm  Jhlut,  in  ebeu  die«eui  •lahii-  l5Ö:f 
mit  seinem  flNeidteufel'  hert-orzutreten,  der  hier  zut^rst  Ik-- 
handclt  werden  soll. 

Der  Keidtenfel  ist  sicherlich  eine  der  hpsK-ii  Hchriflei), 
di«  das  Tbeatnini  Diaboloruro  enthält.  lUt  frischer  Ix-heudig- 
keit  nimmt  atrh  Ühode  alle  8lSnde  und  Allorsklasien  vor  und 
stellt  den  Neid,  den  »ii-  alle  gi-geu  einiiuder  empAnden.  iii 
halb  vervreiHcndem,  halb  lustig  spottendem  IVu  au  den  Fr»Dg<T; 
keck  greift  er  mitten  in  t>eigni$a<>  der  jUngsteu  Zeit  und  rer- 
rticht  sie  in  seine  niorulisiercii<U-M  Wiiniiing<-n.  Kn-itich  isi 
dtts  gnu/c  wenig  gliicklicl)  dis|)ouiert.  und  div  ungt-vctiirkleu 
Wiederholungen,  die  dadurrlt  entstehen  ninssteu,  ermQdea  auf 
die  iJaner  doch  TtoIk  aller  nnziehendeii  Volkstümlichkeit  der 
DaratcUnng. 

^er  Neidhard",  ein  Kind  des  Hasses,  ist  ihm  die  leuflisehe 
Personitikalion  den  Neidest  und  der  M i-ssgunst,  ehi  Name,  den 
der  Teufel  schon  in  einer  aus  dem  11.  Julirhnuderl  «btrlieferlen 
Saga  trügt "). 

]Uit  Humor  schildert  Khode  sein  Äusseres.  Nieusls 
encheint  der  Neidlmrd  fKihliVh  und  lustig;  ,.l«'meinjgljdi 
Stellet  er  nwsa.  wie  ein  Hund,  der  zoniig  ist  Tud  doch  nicht 
bellet"  ").  Jlan  erkennt  ihn,  wie  er  „sein  I  oder  r  pronmicijret", 
wie  er  den  Kopf  -niderheuckt":  bald  sieht  er  schwarz  aus, 
bald  rot.  bnld  „fewert  vud  fuiickelt"  er.  bisweilen  blickt  er  wie 
ein  ..Baailisck'- ;  und  Zweige   von  Kreuzbeereu.  die  mau   in 

')  Vorrriio  um  Sctimeiulielieiifel. 

■)  UitKCUrilt  von  Baupl  ZfdA.  7, 5iU  i. 

»1  U  "  79  b. 


8ÜSDBS  ÜSD  LASTER. 


61 


i^aMl^r   hüiiirt,    Efsi'iilirmit .    BHidrisn.    Sliokwiir/.oI    und 

lE«tlch«u  fiir  die  Kinder  wenien  als  SchiitE  gi'^i'n  uolclie 

ondiarlu-n  lilirke,  die  zauberiüch«  Oewalt  besitzixn.  empföhle». 

Fnter   »einer    ,.Htm()»«tini"    liat    der    X.    eine    trotzige 

T-ieiasnasp",  nut  der  er  am  lielwiten  Gestank  und  Dn-tk  riecht; 

lU'Uii  Holche.''  ist   seine  Niihniiig:.     AInn  nckU^  auf  diese  Nase, 

„wie  er  ditmit  «climtpUct,  wie  er  «e  riimpflet.  wie  er  nie  rupftet 

Tnd  foppet,  streichet  darüber  her.  sehnoulzet  sii>,  oliKleieh  die 

utiluriR  es  iiit  erfordert-  ').     Sein  hei^ercft  l^cht^'ii  «rtöut  mir, 

weim  er   v^pottet,   und   iii  seiiiim  Hi>rxeii   „ist   i^wachsen   ein 

l»Sser  knüpfender  Wurm*'*).   I'nd  fiir  dies  Ideal  alles  Neidisohc» 

bat   Ktiode   »eine    U0H>iidijD:e4i    Gxeniplii   xvr   Hand,   nie   eiuvu 

iyfatiltfaviss.  „einen  hartoeckieen  Papixl",  der  ein  Feind  aeiiies 

Valera  war,  und  dessen  er  sich  aua  »einer  Kindheit  erinnert*). 

Das  touniKclio  Moustrnni  lu't/t  mm  die  Mciisdien  aus- 

mhuisloa   ^e^en   einander ;    keiner  bleibt    ton   ihm  verschont ; 

weder  Billiger  noch  Bniier,  weder  ICaufinann  noch  Handwerker, 

»nW    (»elehrte    uoi-h    Kimsticr,      NHclihjirn,    AinUpono^wen, 

VrnrHndte  —  sie  alte  beneiden  sich :  ;!unml  die  WeiWr  biibim 

den  Neid  Kepa<:htet.     Auch  die  Fürsten  und  Herren  erscheinen 

itm  9trFng«-n  Sittenrichter  vom  Neid  )>eherr»clit  und  wenn  er, 

in    Reispiel    anzuführen .    sagt :    „Daniel    der   Prophet    hätte 

eiueni  iturli  kiiuuen  ein  fiiedlein  davon  singen''  *),  so  wird  ihm 

ffKwiss   der  Hofieofel    des  Job.  Chrj-seiis  Torgeschweht  haben. 

Der  Neidhard  ist  es  aiivlt,  der  die  Zerrissenheit  des  Römischen 

eicbü  deatscher  Nation  versdiuldet;  er  hat  es  dahin  gebracht, 

p«liier  kein  Fürnt  oder  Herr  dem  aiKlem  tranwen  darf"'). 

den  Ztiiteu  des  Meisters  hat  fast  jeder  seiner  Uutertlianen 

De  Kteiniffkeit  m  eigen;  jeder  hat  sein   .,Kelbs  Twplein  wie 

.luden  xn  Franekfurt,  darbej'  man  jn  erkennen  kan"*). 

Der  Neidliard  ist  der  Urheber  der  theologischen  Kämpfe : 

ler   Neid    gegen    liurher    halte    O^rlstadt    zum    „Sohwermer" 

kfrdeji  tasseu.    Aus  Neid  liabcu  Strigelius  und  Flacius  ihren 

eil  begonnen  ^. 


')*)*.     •)81*«.     *)n*f>.     •)»"►.     •)  7««fc.     »J  W".    0  SS«»-. 


63 


USBOHil 


Der  Neid  ist  ein  Eiter  in  deii  B^iueD.  er  ist  ein  (jJi 
das  alle  Adeni  durchläuft  wie  (^iiiM-ksiliwr,  uud  reisst  uud 
beisst ').  Wio  sehr  dies  Gift  uusen^r  sQndigeii  Natur  aniR^boreu, 
das  sieht  man  schon,  weuu  ..EitiderUnu  voter  dn-r«u  Jalireu 
bey  einander  spielen  rnd  kurtzwei)  trejbe»,  wie  sie  sich  neiden 
md  gi'ueokeii'-  *).  Nur  guur.  nebenher  wird  die  H«grilndutiK 
des  Neids  durch  die  wirtE<.'hitftUcheu  und  soziuU'u  Verhältnisse 
erträhnt.  aber  die  UuRleicbbeit,  die  liier  «nf  Erden  herrscht, 
einfadi  kurz  erklärt  mit  einem  apodiktischen  „Es  k» 
dieser  Welt  nicht  anders  se™". 

In  der  Ijitteratiir  sieht  Hhodins  den  Neidhard  Rar 
toben;  dtt  wird  die  giin-/.e  Well  kritisiert  und  iitPtadelt,  „cariiiprl 
Tnd  beriiaselt"  *).  Kr  eclbat  ist  ein  eitriger  Leser,  er  beschattigt 
sich  lieber  mit  RUehem  als  mit  „spaidereu  flehen,  Karten. 
Brettspiel",  aber  seit  21i  Jnhreu,  nieinl  er.  liabe  er  kein 
einziges  Buch  gelesen,  darin  er  nicht  etvrus  gefunden, 
ihm  „in  seinen  Kram  bedienet*'  *). 

Zum  Schiitx  gegen  die  Neidi^hen  wird  cbristlirhe  Demut 
oud  Frumniigkeit  empfohlen;  man  soll  die  Missgiiustigon  nicht 
beachten  oder  ihnen  (^utes  thiin.  Itatschlüge  folgen,  wie 
man  sich  selber  frei  von  Neid  halten  soll,  und  die  couventionelle 
Drohung  mit  den  Strafeu  im  Üiessetts  und  Jen»eits  scbli< 
das  liüh§che  Burli. 

Lan^e  nicht  so  friacli  ist  die  erste  Teafels-ichrift  des 
Johannes  lUiodiu.'«  vom  ,,^oliineichel-  oder  Fuchs- 
schwentze   Teuffei..."'). 

Den  Menschen  ist  die  Schmeichelei  ron  jeher  angenehm 
gewesen,  sie  „kutxelt  rns  in  kleinen  Zehen*',  und  auch  wenn 
man  sie  selbst  ah  ungerecht  empfindet,  ..wenn  mim  sie  gleich 
zu  einer  lliur  hinaus  slösaet.   so   machet    man   ihr   doch   ein 


rlS^ 


'"mu^^ 
icht 
wie     i 
lelle 


')  7«<».  ')  76'».   »jea»»,  *)  SS"». 

*)„...  Dm  i*r  Vtftr^r  Bericlit  tou  Sohm^iubli^ru,  woher  sie  konuM», 
WM  lür  Lmt<^  lie  und,  wie  vi*l  sobiidrn  »ic  ihan  rnd  wie  «ie  gcatnCR  ete, 
Gcttcllft  diircb  Johaaueui  Rhodium  ..."  Ooedcke  No.  BQ,S  —  Der 
lIcnohliT  wird  »tut»  luil  .JuchtBt^liwotiifn"  zuiamtncnicrbrMdit,  ftodi  wohl 
»olh«  „Fui;h»eliw(iax«i"  genannt,    cf.  Deultoh.  Vr'örl«rb.  IV,  I»  Sp.  3äl  fl. 


M 


IM 


Stf-NDKN  USD  LASTER. 


«3 


ADilrr  »i<U'r  »iilT  rrii)    iiimpt  ttie  zu  letzt  ukler  r.»  ^oadeu  niiif". 

lad   LnilKutiigp   ist   es  j^r  ürlilimiii :    „WVr  nicht  U^en  viid 

irifgen  kan«.  der  ist  ein  vprdortwu  man"  ').    Die  Schmeichler, 

iiit  ..Pll«iinn.-D*1rfiftnfr,  Ohrpukrawer.  Olireiijiick<!r,  l'laceu tierer, 

Leisetrciter' ')   werden   überall    beu-irlet    und  gcWirl.     Heftig 

maai    «endet    sicli    Ktiode  ge^en  din  „KoIiiTtrediger'^,  vrie  er 

mit  etn^r  liitixa<rlieu   Wendung   die   MtrelM>rhsft   nach  den  Vor- 

gtaetzten   scliivIcDden   Pustoren   nennt.      Man   Achmeictielt   oft 

„TBlh  einer  Alalilzeit  oder  Suppen  willen"*).     t)ic  „Afl'enart" 

itr  Menschen  ist  »a,  die  hier  xum  Diirubhructi  kommt.     Ttiauf- 

Wlsam    ist   der  Vprf«ll    der  Welt:    ,,vnser  Eltern   sind  erger 

(Rvesen  denn  Toserc  ßrosTetei',  »o  sind  wir  erger  den  vnsere 

Btirn  Tnd  Ias.<ien  Kinder  hinter  tu»,  dio  ergor  denn  vrir  sind". 

Die  Svliildernug  du»  LSchnieirh!ern  xar'  i£o)[r|v  hat  noch 

acht  die  Frische  und  den  Humor  der  1  )aT^>t«linng  de»  Ncid- 

hird,   aber   hier  sind  doch  die  besten  Purtien   der  Schrift  xu 

feiihn.     Der  Schmeichler   „stellet   sich  freundlich,   es   ist  nur 

üeochelej,   sein  weinen    tat  ein  Orocodil  weinen,  Ka  wachsen 

JB  die  Wort  »iinr  der  Zungen,  rud  nicht  im  Hertzen''  *).    ,,Weiin 

tr  Schmeichler    mit   dir   wandelt,  w   lobt  er    deinen   gang. 

btne  Kleiduni;,    deine   Ausrede"").     &  ist   wie    ein    Hund, 

^  ent   mit   dem  ISrhwauK  wedelt  und  na^-liher  „binderwUrto 

«nd  beimlicJien"  *)  beissl;  er  ist  oiu  8corpion,  ein  P^ichs,  «iu 

..»olpepolirter  Spiegel"  ^.     „Es  seind  die  Schmaicliler'  —  so 

DetDl«   später   Ae^idiuii    Albertinus")   —    „vemiunibte  Teufel 

in  meuHchlicher   (4estuU,   dann    weil   die   Teufel   wiiueu,    dn»i 

Bau    «ich    vor  jnen    in    menschlicher    Gestalt    eutaetzet    vnd 

fiircbtct,    so    reden    nie    durch    die    ßeelalt    md   Person    der 

8cbmAichlem". 

Ein  ganzes  Kapitel*)  iuhrt  den  im  AufaJig  ocbou  betonten 
L  nlerschied  von  Preiindschaft  und  Schmeichelei  langweilig 
dnrcb,  und  Wnninn^en,  Drohungen.  IJatsi^Uläge  ohne  Ende 
ßhrm  den  tichlie»«licb  nnertrügücben  Traktat  zu  Ende. 

»)  C««.    •)  C^    •)D^    •)Ü«'.    »)  E..    •)  F».    'JG.. 

*l  Nam-nhAlz  vd.  B.  t.  Lilicacran  (Kunchner  X*l.-Litl.S«)  fi.t7. 

•iC-p.  V.  0,'-0,. 


64 


OSBORN 


15» 


(■'eycrtibend  nnhm  dies  Sltere  Ruch  Rbotlea,  wohl  inil 
Bedacht,  nicht  uuf,  sotKltni  wtztv  diißir  nu  seine  tJU'Ue  Jud 
weh  b«isseren  .Schmeichelteuffcl" ')  von  Hormann 
Hpinrirh  Frey  hinb-r  den  Neidteufel.  Der  Verfasser  i*t 
der  beknuiit«  thoolo^Lichi' Zoologe,  der.Viitor  de«)  „Biblisohiii 
Tier-Buch"  ;  er  ist  der  Sohn  des  in  Würllrniberf!  vou  Aiib«|iniiii 
flei'  Roforroation  eifrig  flkr  deii  IVoteBtantismus  thütiften  Jakob 
Krey.  Er  wnr  IMö  im  Oorfc  Dürronent*  gclwreu.  wurd  1575 
Pfarrer  zu  Oberesebiif^eti  und  Hpüter  Superin teodeut  in  Hchweiu' 
fttrt,  wo  er  1SD9  starb.  Neben  setner  biblische»  Zoologie 
und  einiijtcii  honiiletisrhcn  Si^hriften  iiiteressi^'i-eii  uns  bipr  »or 
alli'm  »cini-  ü  didaktischen  Jiiichcr,  die  ihn  mit  der  Narren* 
und  der  Teufel  litteratur  in  Verbindiinf{  bringen.  Der  erste» 
Gruppe  gehörte  eine  8chrift  an  mit  dem  HaiiR  Sat'h.'tii^hen 
*ntel  „OcIt.Nftrr  mit  seinen  sieben  füniehuwl^n  tbünchten 
Gigeuschuften  .  .  .*',  Und  sein  Schmeicheltenfel  verschaffte^ 
ihm  einen  Platz  im  S.  Bande  des  Thestrum  von  1688.  ^H 

JVey  wfiidel  «ich  hier  hHiiptsncliIich  f^^en  sein«  vo^ 
diesem  Tenfel  beeessenen  (.'oUegen.  gefien  die  «Schmeichel- 
prediger",  die  „vmb  »cbencke,  gunst.  oder  forest  willen' 
allerle)  Sünden  naclwehcn ,  vertii«cln-ii  und  nicht  gobübrend 
bestrafen  *).  die  auf  die  Herren  scliimpfen.  um  den  l'Öbel  la 
„kUtKeln"  oder  den  Pi>)>el  schelten,  um  dem  Herrn  Mi  iJienst 
zu  »ein  •).  langatmig  «iril  iiachgi'wiftsen,  wie  solche  JVediger 
ge^-n  die  beiden  Tafeln  der  10  Uebote  treveln,  wie  sie  ia 
HDianieluckistrher   Weise  den    Menschen   statt  Hott   dienen**  *). 


*) Do»  M  Ein  knrtm  EiuBUtige  Erklärang  Wm  di«  PlaoenU 

Prediger,  So  den  olnohwcbeitd«!!,  mit  all«r  mncbt  fwicreailen  LMlem, 
nicht  mtl  HL-bürendiMn  Kni«t  vnd  Prie(t«rlicliein  £ifTcr  iH.'givaea,  wehren 
Tn<l  ■t4-irrRn,  Tür  •chrei'k liebe  Sund  wider  Oolt,  drn  Kncbrtcn  m<l  Bt'h 
iclb*  befcrben.  .\u(:l>  vmhcr  «dIcImt  Hsnolwlgeict  ••>in«n  vnpninc  DCiniAe. 
AoM  Gott«!  Wort  vnil  ntlicber  Hnchf^ehrt«D.  Alten  vnd  Neuwcn  KircWn- 
Idirer  SchrifR^iit  xntamint'u  kcz«^^  vud  bL^Buliriebeii.  Durcb  U.  Bern. 
Heinr.  Frey,  Pfarrbemi  xa  Sühweinfurl  iu  Fmnken".  D»t  Bucli,  dui  ich 
nur  im  Theslr.  Dmb.  C"  101—119  finde.  i>t  weder  ADB  7,859  {(kmi) 
noek  Tun  Ooedeke  crwiihnt. 

')  eil  lOl'b.    »)  los».     ')  lOa'b. 


1«0 


SÜNDEN  DSD  LASTEH. 


65 


[>M  wil«1n.  RCiiii)4!t9iicbt%e.  vt^rlniuki'uo.  Iralitcrischc  Leben  der 
J*S«ttntrnpr(Nli^iT-',  ihn-  Hutraucbt  uud  Verlopfiiheit  wird  in 
riirtiriiem  Zom  breit  Rpscliildert.  De»  .Iiidiia  Verrätwei  uird 
nutirlirb  als  Beispiel  binterliatigi'j-  Stbiin'iflieU-i  forlw  ahn-üd 
(niaiint;  »i*'  g»b  «ucb  das  Motiv  zii  d*m  TiteUiob!Scb»itt. 

Ein  zweiter  TeQ  vill  aicfa  mit  d^r  BesAlireihuag  da« 
Sctuoeicbeltcufelfi  boschäAi^ii.  Es  wird ,  so  predig  der 
Sd)wvinfiini.T  HnperiiilMiideiit,  ,,vom  gt^muiniii  Liutei-tcuffel 
KUngt  vnud  ■□  dttf  Wvlt  gebracht*'  *).  Sein«  Gesellen  werden 
paäf^:  Der  Ixrckteiifel  nnd  der  Schreckenteufel,  der  |je«t«r- 
leofel,  d«r  Trotiteiifrl  und  der  ..peiiifine  Riimpolgoist".  der 
«ehticlM»  nnd  gvisllichfs  K«-giinvut  diircli(<iuiiDdi.'r  wirft.  Ab«i- 
Aatl  wie  Rhode  das  dankbare  Thema  nUHZnfllhren.  schweift 
?Tvf  hU-H  ab  und  »teilt  zulet/t  in  Inngeni  Kxknra  dio  Ptlidit«u 
ik.«  IV'digen«  dur.  Wanien  und  ätrüfeu  ist  »u  der  Ordnung 
in  «ber  Zeit,  wo  die  Jlenschen  vom  Evangelium  sprechen, 
jfa  were  est  ein  Hiatoria  von  Dietrich  von  Bern  oder  üonHt 
OD  Stäriciu-'). 

Dem  Sduueicbeltenfel  vervi-andt  ist  der  Liigenteufel, 

ibr   steinen   8chrift«te)ler    in   M.   Conrad  Porta   fand,   dem 

Ailor  der  „Meidlein^ohul".  jeuee  allein  ittehftnden  erfolglosen 

Venmcfaeii,  die  Schnlkomodie  in  d)eIliiidc.'hentH.-hul«  zu  verptlun»»!. 

Porta    war    tA41    in    Ottt^rwick    im    Pürstentam    Ualberetadt 

ftborm,    M'hniiuii    nach    rulk-udotetn   Studium    den  Bakel    in 

Bwtock,  in  Eisicbcn  and  in  der  Vaterstadt  selbst;  1Ö69  Buden 

vir  ihn  als  Diaconos  ati  St.  }iicolai  in  ^sieben,  wo  er  aber 

läT'i  schon  n)>ge8e<7l  wurde.     Vom  folgenden  Jahre  an  jedoch 

iwaiut    er   rieh   b«r«its  Pastor  an  Peter  und  Paul  ebenda,  wo 

«rbism  seinem  Ende,  15Ö5,  verblieb ■).  Br  war  im  Fkciuni^chen 

Streit  ein  Qegoer  SpangenWrgs'),  sonst  stets  ein  felseuft^stur 

|jif'  ^r,   wie   sein    ,Pa«lorale    Lutheri",   das    1552  zuerst 

•f-.  L[id  bis  nav  gedruckt  wurde,  Howie  sein«  „oratio  de 


^)  109«.    »)  117*». 

*)  BobtdD.    ADB.  20,44&. 

•)  pMla  bat  bi  ainem  Brief  Tom  84.  Okt.  IRTS  WiK«n<l.  «r  toöelitfl 
mg«i)  Sp.  vorgebeB.    d(.  LeackTvld.  Hiiioria  B]Muit[eiil>LTgui»is  S. 48f. 

6 


66 

asddaa  lectione    opemm  Lntiliad'',    die   bis   1706    au 
inirde,    beweäsen*).     In  die  Didaktik   gehört  sedii   ..Junkern? 
Spiegel"  nnd  sein  „Lügen  vnd  Listerteuffel"  (1581j '^l. 

Dies  Buch  trägt  seinen  Titd  ed^eotlifb  nicht  ganz  mit 
Bacht;  denn  ea  handelt  weniger  TOni  Lügen  ab  vom  Yer- 
leumdeo  nnd  bebandelt  Umliohe  i^ageu  wie  im  gleichen  Jahre 
Bhode,  ohne  dessen  lebendige  Danteihtng  zu  erreichen.  P, 
macht  sich  die  Mühe,  die  HlbstrerstäDdlichaten  Diug^  mit 
einem  nngehenren  Äppixat  ron  Belegen  umständlich  zu 
beweisen.  Von  wirklichen  Intetoan  in  dem  umfangreichen 
Traktat  ist  nur  sehr  wenig.  So  etwa  die  Ausfälle  gegen 
„ehrenräbrige  G^mfilde,  lieder,  Gbtichte,  Famosslibell,  Pas- 
quillen" *),  wobei  er  sich  auf  das  im  Speyerer  R^ichatag»- 
absdued  TOn  1570  emeate  strenge  Verbot  solcher  „Schand- 
schriften" bezieht  *).  ^ 

Den  Weibern  ist  er  sehr  zugethan,  tmd  niohta  ist  ihm 
mehr  zuwider  als  misogyne  Ausspruche.  Darum  stimmt  w 
freudig  zu,  wenn  Martin  Luther  in  seiner  Vorrede  za  Johann 
Freders  „Dialogus,  dem  Ehestand  zu  Ehren  geschrieben",  der 
sich  g^en  Sebastian  Francks  weiberfeindliche  Sprichwörter 
richtet,  jenen  lobt')  und  diesen  in  den  allergrobaten  ihm  zur 
Verfügung  stehenden  Schimpfwörtern  herunter  macht.  Mit 
Behagen  druckt  Porta  Luthers  Wort«  ab,  wenn  dieser  so 
grohianisch  und  drastisch  wie  nur  möghch  die  widerlichsten 
Schmutzöiegen  beschreibt  und  dann  fortiahrt :  ,yJa  eben  eine 
solche  Hammel  ist  dieser  Sebastian  Francke''  *).  Mit  Luther 
tobt  er  gegen  Franckes  dem  Horaz  nachgebildetes,  witciges 
Wort:    „Lesche  das  Lieht  auss.  so  sind  alle  Weiber  gleich". 

Stets  schhesst  sich  Porta  an  ältere  Schriften  an ;  aus  des 
LudovicuB  RabuB  Fredigt  „wider  die  neun  fUmembste  Hänpt- 

■)  Zedier,  UniT.-Lesik.  2B,  Sp.  16S0. 

*)  „  . . .  Hit  seinen  Natürlichen  Fftrbeo  vnd  Eygenschafften.  Allen 
Gifitigen,  VerUpten  Zuugeo,  Ehrendieben,  vnd  Verleumdern,  cur  Ver- 
mahDung  vnd  Warnung  abgemohlet,  vnd  beeohrieben  dnroh  U.  Gonradnm 
Portom,  Ffftirberm  zu  S.  Feter  vnd  Faal  in  Eiwleben".  Gtoedeke 
S.  488.  No.  89.    Im  TbeBtr.  Diabol.  C"  136*-- 168  all  No.  9. 

»)  187  Iff.  •)  I64'h-166«.  "jBrl.  AuBg.63,884ff.   •)  li6»i»— 146». 


les 


8ÜNi>BN  UND  LASTEU. 


67 


butvr"  niiimit  er  eine  BeechrBibtiDg  des  HauptlUgeiiw^rkz«ugeB, 

da  Zun;;«:  mit  Auj^uatinu»  u>ilt  vr  «lic  nicuduciii  üi  o&iciosu, 

peruiriosu,    ioeo^»   und  vertoidigt    Ix'SundiTs   dl«   ßerecbtiguog 

ier  IcbEk-iTti,  div  er  vunii^bmlicli  iu  den  Fabeln  und  Märobeo 

findet,   so   <las3   er   beiqiielsweiae   die  Ae»opii>d)eii  Kab«ln   als 

(io  „alberes  Kinderbuch''  bezeichnet«  ohne  doch  ihro  lA>bens- 

wodieit,   dii<  »uch  LutLur  geruhiDt  batto.  ganz  zu  verkennen. 

Kbe  Vorrede  Ton  2i>  Seilen,  die  weitlsutiR  eine  Schilderung 

TOB  der  verderblichen  Tbätigkeit  der  Znuge  eiilwirn,   geht  in 

in  Original  ausgäbe  dem  Trakut    voraus;    sie   ist   nach   dem 

Hüter  des  itticbra  ,,IX>  lingua"  von  Brasmuti  (;•.  unten :  Flnch- 

Ifafel}  Terfa&at,    das   fiir  die   didaktischen  Schriften  gegen  die 

iJtge   viclfncb    anre^nd   wirkte.     Im    Anschbitts   daran  hatte 

^ispieln'eiBe   such   Csqiar   Uubcrinus,   dur  Freund    Luthera, 

153]  eine  kleine  Schrift  ,.Vou  losen  falschen  xungen"  ')  heraus- 

(Itsctwa,  in  der  bereit»  der  Teufel  al»  der  Antreiber  zu  Jjug  und 

Tnig  imftritl  *).     Auch  der  Weissen iiergcr  I'rcdijior  JohiiuneB 

PoUicariiis  ricJitete  sich  in  seinem  uuifangreicberen  Buch  „Von 

büM*!!  Zungen,  wider  das  veriluchte  Teuffliche  laater  den  Ver* 

l^ainden«,    LUgcus.   Afflcrredcns.   etc.''  (L6fi6)   nach  Eraaniiis; 

luer    ist   freilieb   der  ^nfluss   der  wachsenden  TeufelUlteratur 

trlion  zn  spUren,  denn  wie  der  Satan  gleich  mit  in  den  Titel 

Ml(geDoniDien  wurde,  spielt  er  das  gaitxe  ßncb  hindurch  Tort- 

vSbnod    die    Hauptrolle.     Zum   Titellnide    nabin    PoUieanue 

die    weibliche    Figur,    die    scliou    vor    Zeiten   Hans  Sachsens 

Jiiacliml  das  grcwUch  laater,  sampi  »einen  zwölf  ejrgen9cltaflt«a" 

•ctunüi-kto:  die  Verse  des  Nürnberger  Dichters  selbst  lies»  «t 

am   E^de  »eines  Traktates  wieder  abdrucken*). 

AU  eine  Hüudo  wie  Lüge»  und  Betrtlgen  erschienen 
liBthpT  nnd  den  Seinigeu,    wie  später  dem   Pater  Abraham 

•)rVet  m.  kl. 8».  —  8.  Au«.  Awg»!««»  1649  Borl.  Kgl. Bibl.  Db.7140. 

•>  il  VU:  „(Der  Teülfcl . , .)  Dw  »elb  raybpt  vand  twybl  rm  on 
■H  iB  alten  miuUq  mit  Minain  Uitigea  eiDg»b«n  xündot  ini*rr  bau 

an,  mytit  vui  itua  Vaglaalien,  v«raabtuag  Gottei,  mrwtiffilang, 
TaüiiniiiH.  rtind  xa  nndcni  grolien  Uktern  (ab  Zorn,  Vnkrat^ait,  Gcytt, 
Ottck,  Zvitra«lii  raA  Ilader)". 

*>  Bert.  EgL  Bibl.  Hb.  7IT0. 


6«  OSBORN  Wi 

a  S«Drta  Clara,  hekanntbrfa  aiicb  die  peasiinisiiürheii  fremtlts- 
stimmuoges.  von  dmeo  kaam  etil  H«i»ch  gaiu  und  gar  vvr- 
scboBt  bleibt.  Ancb  sie  ttind  Anfechttmgeu  des  TeofeU ; 
denn  Oott  will  die  frOb!u-Ji«  Heiterkeit  netner  («"treuen,  uad 
ein  guter  Lutheraner  war  zn  nnem  gcwiMi-n  Ma«8  nickt  *a%- 
gelaiwenen,  sondern  still  Tenrnüi;t«-Q  Frohsinns,  der  tiieinals  von 
ibm  wicli,  g1«icb»ani  verpflichtet  *).  Alle  Stiirnngen  dieses 
Normalsntiandes  galten  als  EinwirkoBgen  liüllisrher  D&moueii, 
und  nanehea  brachte  »ein  sieia  Horgenvolles,  ernstee  oder  gar 
trnnriges  Gesicht  auf  den  ScheiterhAufen. 

Ho  kam  der  „Sorge t e n f el'  auf  die  Bretter  des 
Tbeatrum  Diabolorum.  Sein  Darstellerirar  Andreas  Lang, 
der  nl8  Katholik  in  Eger  geboren,  xnerst  1561  in  Obeninitz 
Prediger  h»  der  Johannefikircbc  war,  dann,  1566  nach  deni 
Interim  seines  Amtes  entaetit.  in  Kämthen  eine  Hofprediger- 
stelle erhielt  und  11)73  nach  Klagenfurl  kam,  wo  er  efst 
Viear  und  bald  darauf  Paator  wurde*).  Der  Streit  um  die 
Erbeiinde  vertrieb  ihn  hier  u-iedertun  und  1577  tinden  wir  ihn 
ala  Pfarrer  in  WUlfersdorf  wieder,  wo  er  1583  sein  wechsd- 
reiches  Leben  bcsobloss. 

Sein  .Sorgeteufel"  *)  ist  ein  wahre»  Corn;>fndinni  der 
PhilisterhüAigkeit.  Wenn  Ijuther  in  kräftigen  Worten  gegen 
dl«  „BnndiKOrg"  und  diejenigen  vorging,  die  in  den  kieinücjim 
Muhen  der  Ue»f^'hüfte  das  <>efiihl  für  »lies  Grosse  und  Herrliche 
rerloren.  wenn  er  de«  vergrUbelten  ErwerbsjUgem  die  geninzelte 
Stirn  etwas  gewail.ta.ni  glättete  und  ihre  Klirke  aus  der  engen 
Stube  in  die  freie  Natur  lenken  wollte,  so  wird  in  seines 
Sehülers  breitem  Traktat  eigentlich  jedes  Streben  und  jed« 
individHelle  Kraflentwicklimg  zu  den  schweren  SUnden  geworfen, 

■)  cf.  tulhor  E.  A.  B0,60;  1(1».  fi»,3fi5. 

*)  af.  RntomiuTtd*  ForttwtzuDg  mi  Jjieher.    ITl,  Sp.  11*9  f. 

')  „ . . .  IH*  i<  willer  die  HeyduiRch«  Bauch«orge  der  Mblwhn 
}{alirun|r  achönpr,  nltUvr  rnd  trSatbubar  Vnterri«lil,  vric  «iidi  ein  jodvr 
in  »einem  BenifT,  aum  dvr  FruTidentin  tdoiI  tiültliolien  E%«eliung  trSrim 
Bol.  In  diMi'D  lelxten,  «uliweren  vand  boten  Zeiten,  Mthr  aStig  vnd  nntxbeh 
SU  Itseii.  Durch  Ili-rro  Andrcum  LutDR".  Uooleke  S.  <82.  No,  81. 
Im  Tb.  UiHb,  B.  Nu.  S3.    t'ol.  SaS'—fteO.  —  C"  No.  18  Fol.  343 <-3T4. 


M  SCHEDES  r3n>  LA$TXS.  «9 

***  PSet*  der  Sfttas  eiäien  beireib;.  Läs£  »ü  r»«r  i!ii:*r- 
■fcaden  z«isdten  -Antsof^.  der  cas  toh  »ioir  besTiiawT#n 
IrWn.  imd  -Baacfasorp-.  die  daräWr  hisas^f^ht:  aber  wo 
«  die  Graue?  Deim  nkht  dm  ubr-ririeben*-!:  E3ireeir 
•fcr  g«r  Geiz  mtd  Hibsaohl  bekämpr:  er  a'JeJE.  sondeir. 
pndezn  jedes  höhere  Strebet,  soiert  t*  sjoh  nich:  immiltel- 
hr  nad  anedrücUkh  auf  das  Heil  der  See-le  richiet.  Wer 
■  Herzen  einen  Trieb  fühlt,  emporzukonimen,  ein  Sehnen 
ttrfi  besserer  sozialer  Siellnne.  cach  umfassender  Bildung. 
«ff,  ohne  Geld-  und  Buhmgier.  durch  rastlosen  Fleiss  und 
Bennüdliche  Thätiskeit  immer  Grosseres  und  Tiiohliperes  zu 
birt«  sich  bemüht,  dem  steht  der  Teufel  nahe.  Es  ist 
Bint^lich.  das  konfuse  Buch,  in  dem  so  vieles  in  einen  Topf 
pvorfeo  und  durch  einander  perührt  wird,  genau  nach  seiner 
iuseren  Kapiteleioteilung  zu  analysieren.  Das  wenige 
Gute,  das  es  enthälT.  die  Verurteilung  terdriesslicher  Kleiu- 
bimerei  und  die  Ennahnnng.  niemals,  auch  im  grCissten 
Fiizluck  nicht,  den  Kopf  ganz  hängen  zu  lassen.  Terst'li«'indet 
euz  unter  der  langatmigen  Darle^'ung  selbsuerständliclier 
I>ioge  und  nelien  der  Proklanüenmp  eines  Gott  Vertrauens, 
ia?  weit  entfernt  Ton  dem  Luthersclien  Ideal  der  vita  HCtiva 
(«rnahe    dem    (jiiietismus    gleichkommt.      Wenn    Ijniig    sagt. 

I  ^r  Teuffl  (>liige  die  Menschen  mit  der  ..verzweiffeiten  Sorge 
in  Xahning"  ').  ao  kami  dieser  Satz,  iu  solcher  Allgemeinheit 
»asResprocheii.  angesichts  der  soziuleu  VerhSltnisse  des  16. 
■{ihrhuiiderts   schlechthin   als   eine  grosse  Tliorheit  bezeichnet 

I     »erdfn.     Müglicb,   dass   alle   diese  Eigenschaften   der   Schrift 

[  ts  bewirkteu.  dass  keine  zweite  Auflage  verlangt  wurde,  als 
die  ernte  vergriffen  war.  so  daas  der  Sorgeteufel  zu  der  kleinen 
Si-haar    der   liöllischen  Gesellen   gehurt,    die   nur   ein   einziges 

I     Mal    ans    der   Offizin    eines   Druckers    in    die   "Welt    hinaua- 

I     reschirkt  wurden. 

I  Offeiihar  angeregt  von   I^ang,    schrieb    1585   der    Arn- 

itedter  Pfarrer  Laurentius  DrabitiuB  seinen  ..Herzens- 


70 


trost  widfrr  den  Sorgentenffel*'')  .fiiin  zwo  vntCTscIiied- 
fiebm  Fredigt<!ii''.  von  dcineii  die  erste  iiamentlicb  die  ..ßsuch- 
flOTg"  in  d«r  Elie  behandelt,  während  die  z^^eite  an  den  in 
HatÜi.  16  und  Miirc.  ti  erzühlten  Gesclurlileii,  wie  Jrsiis  die 
Eranken  heilt  und  die  Hungrifien  sättigt,  die  Gute  Gottes 
darlegt 

Die  Anregung  zu  seiner  Schrift  wiederum  nia^  Lang 
dordi  den  im  .lahre  vorher,  1572,  erschienenen  „Melan- 
choliBchen  Teufel"  tob  Simon  Musaeus  erhalten  haben, 
wenn  aidi  aucli  Übereinstimmtiugen  im  Einzelnen  nicht  uach- 
weisen  laraeu. 

Audi  die  „Melancholey'  war  seit  Luther  unter  ilie 
Sünden  eingereiht.  Im  Begiuu  des  Jahrhunderts  hatte  sie 
ErasmuB  noch  in  «einem  „Enkoniion  Moriae"*  niit.  satiriacher 
Feder  verspottet.  Er  pries  die  Unwissenheit  und  ihr  angetrabtes 
Glück  und  stellte  ihr  gegenüber  das  ungewisse  Streben  nach 
Wissen  mit  den  Sorgen  und  der  Verzweiflung,  die  es  mit  sich 
bringe,  ähnlich  spottend,  wie  um  rund  100  Jahre  später  der 
Leipziger  Chr.  Bachmann,  der  in  seinem  Drama  „Melancholicoa" 
eine  witzige  Charakterstudie  gab  *).  Aber  nach  Eraamos 
machte  sich  der  grijsste  bildende  deutsche  Künstler  des  Jahr- 
hunderte,  der  zugleich  überhaupt  der  grSsste  Künstler  auf  dem 
Gebiete  der  gesamten  Phantasieschöpfung  imseres  Volkes  in 
jener  Zeit  blieb,  Albrecht  Dürer,  diesen  Vorwurf  zn  eigen. 
Er  packte  ihn  mit  tiefem  heiligem  Ernst  an  and  Terwandette 
in  seinem  unvergleichlichen  Stich,  der  „Melencolia"  (1S19) 
den  Weisheitsnarren  „in  einen  Genius,  welcher  emporfiiq^ 
möchte  bis  um  die  Grenzen  der  fassbaren  Welt.  Er  zeichnet 
eine  mächtige  Frauengestalt ,  in  deren  ganzem  Wesen  sich 
dae  kräftige  Streben  nach  dem  Grossen  und  Erhabenen 
kundgiebt.     Er   hat  aber   doch   auch   die   Überzeugung,    dass 


')  „ . . ,  Aus  der  vierden  Bitte  vnnd  vberaus  troitreiohen  wunder- 
wercke  Chriiti,  da  er  mit  7  brodten  4000  Hann  BiUR^nomtiieii  Veibcr 
vnd  Kinder . . .  gesettigt".  Erfart  (UftTtin  Wittel)  Verlag  von  Otto  von 
RiMwigk.    4».    {A.-G,)Berl.  Kgl.  Bibl.  (an)Dp.70O.    Fehlt  bei  Gorfoke. 

*)  Scherer  ADB  I,  768. 


166 


SÜNDEN  DNI>  LASI'EB. 


71 


diu  i^istifcc  Ringen  dcu  Friede«  der  Se^le  Tpntelirf.  dio  Rnhe 
lies  Ijebeos  gefährdet,  tiefe  Schwefumt  im  (iefol^o  tmt" '). 
60  tat  seine  „Melancholi«"  der  mstlos«,.  stets  iinbefriedi^e 
Mrascbi-ngeist,  di-r  Fiuifit  kd  (lern  (leatäadniii  treibt,  „dRSS  wir 
inchta  wisBen  köBueii"  '). 

FBr  di«  (irösxe  und  Brliiibouheit,  die  tu  dieser  faui)tiflch«n 
Melttncholi«  einer  tu  qualvollen]  Riofiefi  um  die  W'alirlteJt  uach 
Erkeiinliiifl  dürstenden  Slensi-lieuseeie  liejet,  fifhitv  LuIIiit  jede 
SjHiiijiihie  "f.  iJfti-  Korschert itnuisin US  di-s  Uimmelstürniers, 
ibr  prkvnuvu  will,  wu»  di«  Welt  im  ioncrsten  zusammenhält,  nt 
winer  Ansfliammp,  »elrhe  die  Well  so  aniiiniiiit  wie  «ie  ist, 
iMl(>r  vielnißhr  wie  sie  Uott  geschiiSen  hitt,  und  sich  in  ihr 
nrvtJit  zu  tiuden  sacht,  Tölliß  fremd.  Dieae  Ansclimiiuiß  war 
■•bcii<io  pesund  wie  borniert.  Dnun  jedes  darUber  hiiinue 
irlwnd«  Streben  hielt  i'v  Üuci^tlich  tou  «eh  fem.  und  er,  der 
in  dem  ßewaltigeu  transscendenteJi  System  des  C^riatentums 
lebte  und  webte,  venirteilte  da.s  Sueben  nach  den  letzten 
•irtindeii  der  Oiiige  als  ein»  schwere  Sünde  nud  di«  Mi-Inndiolie, 
he  Verzweiflung,  welche  fiir  den  unbefriedigten  8ul^keQdeD 
daraus  resultieren  rausste,  aIs  ein  Werk  des  Teufels. 

Gaiir.  in  HPJiieii  t^iMMNlapfon  uiHrschiurt  ustürlich  der 
Schi]d(>rer  des  ..Slelaueholischen  Teufels".  Von  Albrecht 
IfQrers  groaesTti^r  Auffafsung  ist  jede  Spur  verschnninden. 

Simon  MiiRäus  wurde  i&ä\  hei  Kotlbus  goboreu.    ,,Sinion 

"'  <  "1.  ein  anner  vVckersmann  und  Kedwie  Neumanuin  hatten 

i^hre   seine   Alttrii    mi  aeyn",    wie   ein   apKterer  Hic^raph 

lieh  HuiHlnivkto  *).     Naclidem   er  in  Frankfurt  a.  O.  studiert, 

ik  Witteobei^  den  Doktorhut  erworben  halte,  begann  er  seine 

'I  A.  SrrinGer  Albrrcbt  IMivr,  Berlin  1693.    S.  101-  103. 
>>  E.  .Schmi>it,  Chnrnkti-hitiken  S.  7  u.  Tbnnmn)!.  I)äri-r  (1.  AafL) 
SI.450. 

■)  ef.  TiMhrMleii.    E.  A.  60, 185  (F. 

*)  Biegiam.  JmXw  Ebrbafitt.  Prenbyteriologi«  »Im  ET«uir«ili«litB 
l.  Bd  Lii-Knit.  1780.    8.  IBS  fl.  —  uf.  Auwenlem  über  ihn 
I,  Ol  (tchitnmclprrnnifr,  wo  Ate  HiiMti|ro  liltmtur  venctcliiMt  ut, 
dip  Antnben,  <li«  Fr«)>cn  Thii'nlrDm  riror.  cniditiono  HOgulBri 
chmni  (I'^P)  S-  3*8  aber  ihn  vorbringt,  Tfrwirrt  rind. 


OäBOBN* 


tastloM  Wiiodenchafl  durch  lientachland.  An  atlen  Ortftn 
tagt  begegnet  er  uda.  in  Hrealaii.  in  (rothn.  in  Kisfeld,  in  Jena, 
in  Bremen,  iu  Sohwcrui :  \>n\d  finden  wir  ihn  in  l^lera,  hald 
üt  Tbom,  bald  in  Cobnrs,  dann  wieder  in  Soeet.  Nirgendwo 
bSlt  er  länger  aus  als  3  Jährte,  und  ala  er  endlich  IS76  die 
SuperiutendenteDateUe  in  MHn!ff«ld  erluillen,  die  bis  dahin 
Cf  mcua  Hpuugenherg  innegehabt  hatt«  —  es  war  das  14.  Amt, 
das  er  bekteidetej  —  starb  er  schon  11  Wochen  darauf,  hn 
.Juli  1576.  Muitaen!)  stand  in  Verbiodiiitg  mit  den  ersteo 
th4.-olügiiich«u  Kreisen  Ueutscblandd ;  Tik-miui  Hcmhusias  w«r 
sein  ScJiirieRerBolm,  mit  SJelanchtboo  war  er  eng  befreundet : 
er  nahm  reg»ten  Anteil  an  den  Streitigkeiten  der  Zeit,  im 
Augiml  1560  «eben  wir  ihn  als  Priütidviiten  tu  der  Wejntiirer 
Dis{>uta]t  zwischen  Matthias  Flacius  und  Vivtorinua  tjtrigel. 
Er  selbst  stand  auf  Strigels  Seite  und  gab  1561  eine  ...Senientia 
de  peccatu  origini.'^  ijiiod  iion  sit  äubstuutiR'*  herau». 

Der  ..melaucbolischo  Teufel"*)  des  weit  Umlier- 
getriebeuen  iteigt  im  Stil  eme  erfreuliche  Friaehe  und 
Ijeb«udigkeil. 

Dkl  anderen  Teufel,  so  meint  er  im  Aosrliluss  an 
die  aJte  Teilung,  seien  alle  scliwurKe  Dämonen,  der  et'iuu 
aber  ein  hinterlistiger  weisser  Satan.  Nicht  Übel  schildert 
er    die    „schund liehe    Melanchole}",    wie    sie    „vertreibet    den 


')  „Uvlanuhu lischer  Teufel,  Xiitzllolier  bericht  Tud  tieilMuer  Rsili. 
gegrrünJt  am  Ootle»  Wort  vik  mau  alle  Helauchuli«ulit>  Teutnbcfce 
guilonken,  von  sieb  treiben  aoU,  Ituondcrheit  allen  .SehwermötigL-n  Hertaen 
tum  Mmlerlichva  Trost  gestcllct.  Durch  Simooem  Uuhüuh,  der  IicÜigcn 
Sohrifl  dootnr".  Tlum  in  dex  Ncuinnrlc  (Ulirittoph  Uiuigiiii)  I&79.  Vor- 
rcdi'  von  1669.  —  Der  vorUndertc  'l^itcl  einer  ipätercn  nai^h  Uns.  Tode 
veraottallctiin  Auflage  hat  Ooodck«*  II,  483  No.  19  vcranlaut,  riunn 
neiMn  Teiüol>tr«kt«t  amnitct^uiD,  der  i:a  *triiicli«D  iirt :  „Spckalatioi)ii>-licr 
TculTnl,  darin  bniUnmor  Hcricht  vnd  That  nu«  Mottca  Wort  niMrami'ii 
g;Rfaii*t  vad  ecioKRn,  womit  mnn  die  JtlcInnclioliKhc  Tcufünlitch«  gclflnlLcn 
von  neb  trelban  wl,  Allan  bekUmmcrWn  Tnd  wliwcnnlltiinin  HcrlMTn 
m  Traut  durch  I>.  .Sim,  lluan«nm  8elig  bei>c.liriel>«n.  IB79,  Zu  Jtagde- 
burgk  drucku  Andreas  Griieii.  In  V«r]eguug  Syiuou  Hüten".  Im  l'beaAr 
Diitbol.  BfiCO'-HS;  dt  ulsSpekulatiiiniaoher  TeufrellS^'—ISe, 
als  UelanohoL.  T.  S7«-&eO'. 


168 


SÜNDEN  VÜD  l^fflEK. 


73 


B-  Geial  Ttuid  ladet  isu  gast  den  btinen  (leiitt,  der  macht 
dna  aiu»  vuaer  8eet  vnd  T^eih  ein  Iniil^r  KutiiorliHii«^.  od«r 
tin  Tng«stiiui  Mi-«r,  diiss  Air  vud  für  aulT  vnd  uider  gebet, 
bniiset  vond  «liäumet  mit  sorgen,  grillen,  biunnielR  md  taube» 
ilurch  oriiiniid<>r,  da  jrauier  «in  fcedanck  den  anderu  treibt, 
raiid  «in«  Viirube  die  «uder  jiig«!  vund  »ohlSget" ').  Ein 
Abfall  von  ü!«tt  ist  es,  wenn  «ir,  nie  Fanst,  nach  den  causae 
primae  suchen,  «nd  Verlust  unseres  Seelenheils  die  Folge; 
}\,  MtuaeuH  ^(»riclit  geradezu  von  einer  „E^)ikuri»chüD  Tniwrig- 
IwiV'l')  Cnd  gegen  diese  AnfecJitungen  des  Teufels  empHehlt 
BT  neben  dem  Gebet  »nd  dem  inni;een  (41aubeu  auch  die 
^Bwerlicheii  Mittel"  >  IteselUgkeit ,  eiucu  niHSsigou  IVunk 
Weines  und  die  Mnaib.  auch  hier  sich  eng  an  Luther  an- 
•cfalieasend  ').  Die  (Qualen  des  T^ehena  muss  jederrnntin  erdtildcn, 
dkl  biiMeu  Tuge  sind  iticltt  Zeichen  göttliclii-u  Zonis  und 
^ejenigeu  am  dicksten  ins  Himmelreich  &hren,  die  am  meisten 
bie  jbr  zBitlid»  Helle  gehabt"  *).  Wenn  Bs  Dir  Übel  gehet, 
fßo  crschrbcke  nicht  dafür').  «#  ist  nicht  ein  Hcnckers  Scbwerxlt, 
aoodem  nur  eine  gnädige  Vatters  Bulite  .  .'' "). 


'jO'lBO»'.  DwuawUlS»'«.    »)  188».    *)  138*'.   •)  185».    »)  IBS»-. 

*)  Die  wenig«!)  Protwn  aua  dem  Buub  dta  MuM<rui  xeigi-ii  iclioD 
rar  OenSge.  «ir  nnberi^cbUgl  et  ist,  wenn  v.  Ej«  odiI  Atlilui  (Dür«r- 
rttHikn  S.  106  fr.)  bctwapVm.  iImm  im  IS.  .lAlirIiDD<lcrt  „nirgümt«  von 
irr  Mebncltolie  mk  A'cnwpfflcinii  oder  WcItu-limeH  ili«i  Kcde  i*t;  Ka 
d««rt%«*  daciitf  diu  I>üreT>chR  Zait  niubt*';  Uclnacbolikcr  intca  onr 
Mnudbro,  w«Ic1mi  ,.m«lir  ^e[i«>i)i:t  zur  L«l)r«"  •>*»<].  Natürlich  inu«t  m 
■tie  A«ff«Miuig  (kd  DilrerKliiMi  Sttcbei  pine  falicli«  werden. 


3.  WlrtshAUfilelKn. 

8Mtft««fel  —   Spiell«arel  —  Tatnlenfcl  —  Flnditeafel  —  FadtOofeL' 

„Vbbw  deadscher  Teofel  wird  ein  guter  Weinschlaudi 
■OD  und  muss  SaufT  heiss«ii".  bntte  Luther  ges:t^t.  uud  mit 
dnn  Kampf  gegeu  das  ..Natiouallaster-  der  Trunksucht  hatte 
Vradeneti  1551  dea  Krieg  der  Pastoren  geeen  den  üaXan 
eigentlich  be^iounen.  Er  fand  hier  den-Boden  bereits  geebnet. 
Denn  seitdem  in  der  2.  Hälfte  des  13.  Jahrhuaderte  bereits 
der  „Weinachwelg"  und  die  „Wiener  Meerfahrt"  vom  AVein 
gesungen  und  die  realistische  Darstellung  wüster  Grelage  ver- 
sucht hatten,  war  allmäMich  eine  weit  verbreitete  satiriadie 
Trinklitteratur  emporgekommen,  an  der  sidi  noch  die  Epigonen 
der  höfischen  Dichtung  beteiligten,  die  Braut*)  und  Marner*) 
in  ihre  Kreise  zog,  die  im  16.  Jahrhundert  dann  einen  gewaltig» 
Aufschwung  nahm,  in  der  Schweiz  in  Niklas  Manuel's 
Sohn  einen  trefflichen  Vertreter  fand,  und  schlieealich  in 
Fischarts  grotesker  Trunkenlitanei  im  8.  Gargantnakapitel 
ihren  Höhepunkt  erreichte  *).  Fast  ausnahmslos  richten  sich 
die  Verfasser  gegen  das  übermässige  Saufen,-  aber  aie  alle 
können  doch  die  Luet  nicht  verleugnen,  die  sie  empfinden, 
wenn  sie  lärmende  Kneipereien,  oft  in  launigster  Weise, 
schildern.  Und  wenn,  was  oft  geschah,  einem  Verteidiger  des 
Weines  und  Bieres  ein  asketischer  Trinkerfeind  gegenüber 
gestellt  wurde,  so  werden  nicht  selten  die  fröhlichen  Wort« 
des  Bechers  auf  den  Leser  tieferen  Eindruck  gemacht  haben, 
als  die  trockene  Nüchternheit  des  wohlmeinenden  Wamers. 
Vielleicht,  könnte  man  hie  und  da  gar  meinen,  ist  dem  Ver- 

')  NiMTBnBchiff  oap.  16. 
*)  NBrrenbeBohwörung  cap.  18. 

■)  A.  HaulTen,  Viert«]JBhriHchr.  f.  Litteratargesch.  II,  481— 5IB. 
NaohtrSga  VI,  174  f.,  bea.  Änm.  31. 


170  WIRTSHAQSLEBEN.  76 

fasser  das  Lob  mehr  aus  dem  Herzen  gekommen,  -wie  die 
Empfehlung  der  Massigkeit. 

Die  Prediger,  die  schon  seit  Berthold  von  Hegensburg ') 
m  den  Seihen  der  Kämpfer  gegen  die  Tnmksucht  standen, 
waren  freilich  ernsthafter  bemüht,  den  moralischen  Zweck 
äentUch  in  den  Vordergrund  zu  stellen ;  so  wurden  sie  starr 
ond  streng  und  brandmarkten  den  Weingenuss  überhaupt  als 
«findige  Erdenluat. 

Friederich*)  war  im  Grunde  des  Herzens  gewiss  eben- 
&]ls  ein  strenger  Gegner  der  Trunksucht,  aber  auch  er  schildert 
das  wüste  Jjeben  in  den  Kneipen,  den  Hausch  und  seine  Folgen 
Dicht  ohne  ein  gewisses  Behagen.     Er  erzählt  selbst  mit  köst- 


'j  cf.  BertfaDlda   Predigten,    her.   v.   Pfeiffer.     Wien   186fl 
8.  las.  190.  S25.  *S*.  436. 

•>  „Wider  den  Saufteufel"  Frankfurt  1651.  4».  -  Frankf.  1566.  4». 
—  ^Widder  den  Sauffteufel,  gebessert,  vnd  an  vielen  örtern  gemehret. 
Item,  Ein  Sendbrieff  de«  Hellischen  Sathang  an  die  Zutrincker  vor  46  Jaren 
MTOr  «uigegaugen.  Item  ein  Sendbrieff  Mattbaei  Friederichs,  an  die 
füllen  Brüder  in  deutschem  Lande".  Praakf.  a.  O.  1557.  4".  —  Siehe 
Goedeke*  11,460.  N.  5.  —  Ausser  den  dort  genanuten  weiteren 
Ausgaben  noch:  Frankfurt a.  O.  1581  (Eichhwn)  [Berl.  Kf;.  Bibl.  Db.  8001] 
ond;  „Wider  den  Sanfletiteufrel.  Etliche  wichtige  vraachea,  narumb  alle 
Menacben  sich  vor  dem  SaufTen  hüetcn  sollen.  Item  dz  das  halb  vnd 
gtait  Sanffen  Sünde  vnd  in  Gottes  wort  verboten  sey.  Ilem  Etliche 
Einreden  8  Seuffer  mit  jreii  verleß«ü(,'en.  Durch  llattheum  Friedrich 
TOB  Görlitz".  Am  Schlusa :  „Gedruckt  in  der  Fürstlichen  Stadt  zu 
Tnssprugg  dnrch  Rueprechlen  Höller  in  der  Holfgassen".  o.  J.  Im 
ToL  Kiic.  der  H unebener  Hof-  und  Staatsbibliothek  Hör.  I9S. 
Die  Torrede  ist  von  1664  unter/te lehnet,  und  da  der  „Sendbrief  Schwarzen- 
bergi  wie  aocb  die  seit  der  3.  Ausgabe  beigerdgten  Anhängsel  Friedrichs 
fehlen,  so  wird  die  vorliegende  Ausgabe,  ein  Unicum  als  Druck  eines 
Tenfelbnchei  in  katholischem  Gebiet,  ein  Nachdruck  der  9.  Auflage  (1665) 
•ein.  —  Schlieistich  noch  eine  Übersetzung  ins  Schwedische  durch  Pet. 
tSmon  Löfgren.  1664.  cf,  Otto,  Lexikon  der  seitdem  16.  Jahrhundert 
Tcntorbenen  und  jetzt  lebenden  Oberlausizi sehen  Schriftsteller  und  Künstler. 
Görlitz  1800.  I,  867  un*  Unschuld.  Nachrichten  1724  S.  938.  Im 
The«trnm  Diabolornm:  No.  10.  A,  816—839*.  —  B,  272— 8B2.  — 
CI  SSS'— 940*.  Teilweise  abgedruckt  nach  d.  Ausg.  von  1662  in 
ScheiUes  KlosUr  I,  S.  60—92.  —  Stücke  auch  bei  Ignatz  Hub. 
■ieiie  S.  7  Antn.  3. 


76 


03BORN 


171 


I 


lieber  >rtiivitiit,  or  lialte  »idi  ku  einem  Angriff  aoT  den  Sauf- 
teiifel  besonders  ^eeif^et ')  ..als  der  icb  Torzeileu  jm  aucb 
^dienet  vnij  vuter  Reinem  Fehuliii  (als  icb  hoffe,  zu  seiuem 
grossen  scbadvu)  -gelegen  bin",  and  erbneidet  «^i^ntlich  so 
eeiuer  im  späteren  Alter  gest-briebfucn  Prwligl  von  der  V*r- 
werflicbkeit  de«  Trinkens  ihre  Wirkung  selbst  ab. 

Aueb  Friederieb  nwiut,  vreuu  die  Deutschen  das  Saiüea 
liessen,  HO  ,jio1ten  sie  es  mit  Verstaodt  vnd  Wilxe  vielfn  audern 
Nationen  zuvor  tbnii"  *).  nnd  im  Kingan^  reimt  er: 

„Du  vdlf  dviititcbe  Nation 

„Die  du  wärst  allvr  Land  ein  Krön 

„So  du  Toii  deinem  Süuffen  liesat 

„Deius  liobi«  ein  eiid  kein  Menscb  iiidit  wllsst'"  '). 
—  ein  Gedanke,  den  vrir  in  der  ganzen  TrinkHlU-rnlnr  n 
bri'ilet  finden  '),  So  sa^e  aiicli  Hütten*),  als  er  tbe  ^fablroichen 
Tugenden  der  !>eiitschfii  luitV-äblt :  „Wo  sye  die  behallen  müchteu 
und  darbey  niicbt«rD  k-btüo,  wussxt«  ich  kein  nntion  (tir  97« 
XU  setaea". 

Das  Saufen  ist  von  nllen  Ijnülem  begleitet  <s.  S.  89  f.). 
Zalilreicbe  Beiei>ielv,  darunter  der  seit  Seb.  Braut  (N.-S.  c.  16 
od.  Karncke  18, 41  f.)  nie  fehlende  Alexander  der  Urosse,  der  im 
Trnuk  seinen  Premid  erscbiflgen.  l>r!<itatigen  diese  llehauptUDg. 
Kiiie  ergötzlichi'  SfhiUU-nmg  giebt  FriiHlerioh  (fol.  27fi) 
von  der  Zorstorimg,  welche  die  TruDkeuheil  an  unserer  (fecund* 
beit  anrichtet,  und  besonders  heftig  weudet  er  sieb,  wie  alle 
seine  Zeitgenosneu  seit  Übsopoeus")  gegen  das  Laster  des 
Zutrinken»,  dos  „halb  Tud  gantz  saufl'ens":  ob  wir  trunken 
wurden  oder  nicht  —  die  That  allein  ist  sündig  (fol.  278J) 
Diese  Sitte   hatte  Ja    srlioa   lange   nicht   nur  die  Didaktiker. 

')  B  fi>l.  288  «H, 

»)  878  «c. 

*}  Vgl  bhna  u.  S.  a08  u. 

*)  Btatfm  a.  k.  O.  Im.  S.  ß08.  Stnudi.  Am.  L  d.  Alt.  10. 
803  Anni.  u.  380.  Ro«tl.*.  AIIk.  BUcli.  Biogr.  81,  131  (Sul.ertlinl, 
Aiiuh  Kuweniu  Vi«rt.  V,  176  f.  A.  Schultz,  Dt«cb.  Lelwu  im  14.  u.  15.  JK 
<Wi«D  189»)  S.  67  r. 

*)  ed.  Boeukia^r  1, 282.    *)  Haufien  a.  ■.  0. 


VIKTSH  AUSLEBEN. 

rn  auch  die  Obrigkeiten  und  »ogar  Heu  Keidii^aj;  l>e- 
I  I  Igt.  Die  sireugsttTi  Verbot«  prginßen  und  die  ücliärfsten 
StiBfen  wurden  feetgesotxt.  Wie  sehr  mitunter  uiic-li  der 
«ns»lufl  iiiitftr  der  HerrsHmft  der  BlK-rtrielwuen  frenudliflien 
^lUc  zu  Ividou  Italte,  ork«imt  man  am  bfatt-n  daraus,  dans 
üch  nanche  aus  Furcht  vor  der  Verpäichtung,  flbennäiisiji;  oft 
K«ic)ti:^id  ihim  xn  tnUoseii,  dagejw»  dmdi  i^tTcntlich«  Urkunden 
m  Brbät».-u  gnclitvn,  in  dwion  sio  erkliü'tvu,  ««sei ihrem  (rlauben 
oiid  ihrer  Gesundheit  scbädlioh  '). 

Eine  der  n-ititig^teu  Schriftcu  der  ganieu  Trinklitteratur, 
des  Früiherm  *on  Schw^rzenberg  „Büchlein  wider  die 
Zntrinker"  *)  hatte  sich  auch,  wie  so  Tieie,  iiiif  eine»  jener 
Gesetze  gettfltzt,  und  zwar  auf  das  Edikt  ilaximiliaa«  toto 
Reichstag  zu  Trier  und  Köln  1512,  das  dem  widerspeiiRtiKen 
Adel  den  Zutritt  zum  Dienst  atn  kaii^trlidieii  Hof  verscliloHS 
SDil  den  iii«.-dngereu  Ständen  drohte,  iui  Füll  der  THiertretung 
ne  „an  jren  Leiben  hürtifilich  darumb  zu  otraffen".  Schwarxeu- 
berg  flchliesst  sich  in  sein<«ni  Ijüchlein  an  da»  alte,  zuerst  im 
13.  Jahrhundert  bele^tv  Motir  der  satirischen  Tcufelsbriefe 
aa,  aiiger^  durch  die  berühmteste  und  verhreiletste  die«er 
erfaudenen  BotRchnneu,  die  „epistola  liuciferi"  de»  Heinrich 
Ton  Lan^oHtein  aus  dem  Jatu*«  1351,  welche  kurs  vorher, 
l&'i7,  zum  ersten  .Male  durch  einen  deutachen  Druck  (Straaa* 
borg  hei  U.  H(i[>ruit.  imgeblich  nnob  einer  ältoreu  Pariser 
Ausgabe)  weitereu  Kreisen  bekannt  geworden  war ').  Rr 
erzählt  Ton  ^ei  E>likten,  die  jenem  kaiserlichen  folgen.  Kurz 
«ird  daa  erste,  eine  EiifieUhotscltAft,  abgethau ;  m  werden  nur 
dii>  alli^uriflcheu  Fij^ircu  des  Titelblattes  beschrieben  imd  die 
anilea    moralisierenden    Verse    von    den    bösen    Folgeu    des 


')  J.  M<iltcr  in  der  KtKbr.  f.  ilttch.  Kall<ir^;«*cb.  r.  UUlIcr  n. 
r«Ur«  iaS7  S.  T«7  if 

•)  Oo«4«k«*  II,  8Si. 

')  of.  Wklteiibaoh,  AitBeif«  Tdr  Kunde  der  denUcbon  Toneit 
ine,  Bp.  96 1(.:  1890,  »p.  S;  168S.  8p.  88S  und  be».  SibtuugofaeridiUi 
der  Berlin«  Akadmiie  d.  W.  1893  T.  91— 18».  —  Dkzn  Loren«, 
ÖBtJiiohtjqaolIcii  •  II,  818. 


78 

TrinkeilB  milKeteilt.  Dann  aber,  so  erzälilt  der  Verfasse 
sei  nach  Schhiss  des  Keiclistiiges  iu  Kütn  ein  Lollisclier  l'ost- 
bote  eingeritten,  schwarz  war  seine  Kleidung.  scIiwafz  sein 
Boob;  eine  Weiu Husche  truf;  er  als  Büchse  Torue  um  Rodi. 
Und  dieser  brachte  den  Ziitrinkern  eineii  ■.Sendhiieil"''  des 
^tan'^),  als  dessen  „Dyner"  hier  „Trunckenpelz.  FUscheuzapt 
WeiuBchlanch.  Rebeiiha  peyt  ein.  Ösaenwcin,  Sclilork  den 
wein,  8an&us»,  KrecLv.iu.*eiE.  RHilwein.  Prasser.  Toberer, 
Schlemmer ,  Spyeler ,  Rasaler ,  'nffel"  aufgezählt  werden. 
ISn  prSohtigt'r  Titelholzachuitt  zeigt  die  Szene,  wie  der  Oberste 
deff  Tanfel  aeiin-'m  Unt ergebenen  das  Schreiben  übergiebt- 
Dies  eelbat  ist  wie  seine  Vorlage  ne  Parodie  der  kaiserlichen 
iEdikte;  es  beginnt  „Wir  öborstm  Fürst,  Kegierer  vud  Stände 
desB  hellischeu  Keichs,  Entbieten  allen  vnd  jeden  vnseru  vnd 
vnaers  H«ichE;  liebsten  Getreuweu,  die  noch  leiblich  autT  E^deu 
leben  .  ,  ,  mser  Freundtachafft,  Gnad  md  alles  Ghits,  damit 
wir  vnsere  äeissige  Diener  begaben,  zuvor"  *),     Und  am  Schlnss 


■)  Auch  andere  Dinge  wurden  ähnlich  icbenhafl  patbetüolt  in 
„Sendbriefen"  bebandelt.  Aus  den  SOer  Jahren  dea  Jahrhnnderti  stuaint 
beispielaweiee  ein  fliegende»  Biatt,  ein  SchnUbrief  gegen  daa  Necken,  du 
„Tezieren''  im  geaellBchaftlichea  Verkehr.  Er  begann:  „Wir  die  allAT 
gew«Itigiat«n  Tnd  beriimbteaten  Herrn,  Bath  vod  Burger  de*  mfletigsn 
Geriobts  von  Orient  bin  zu  Nidergang  der  Sonnen  von  Hittag  bist  nach 
Uitternacbt  vnd  zu  allen  Zeiten  Sammer  vnd  winter  tnebrer  des  rnoh« 
in  Bohlanrafieu,  Caoedoniea  vnd  schlampampen  vnd  Nanagonia  etc.";  et 
droht  den  „Vexierem"  mit  achweren  Strafen  und  sohliewt  ngeben  ia 
vnser  Stad  Narrago  in  Ciribiria  gelegen  auf  dem  schnaderberg  myt 
TnBerem  anffgetruckten  Secret  den  49.  trunoken  Tnaen  Segymenta  am 
86.  Tag  Weyumonetts  Ewysohend  Phynsten  vnnd  Ealyngen".  Daa  ^tioS- 
getruokte  Seoret"  dieses  gleich  dem  Schwaraenbeig'aohen  den  kaiaarliQlMn 
Edikten  humoristisch  nachgebildeten  Schreibens  (BarUoh,  Peintr.-grav.  7, 
N.  134),  ein  kreisrunder  kleiner  Hokschuitt  in  der  Orösse  eines  Siegels 
ist  keinem  geringeren  als  Albr,  Dürer  mgeschrieben  worden.  Wenn  dies 
der  Fall  ist,  so  könnt«  der  ganze  Sohutzbrief  eine  bewnsste  Nachahmung 
nnaeres  Sendbriefes  sein,  dessen  Verfasser  ja  von  Dürer  in  einem  Holi- 
schnitte  porträtiert  worde  (Bartsch  167). 

*)  cf.  Anz.  f.  K.  d.  dtsch.  Vorz.  1883, 336  nach  Cod.  laL  Uanac.  89801 : 
„Beelzebub  prinoeps  Daemouioram  cnm  satellitibns  suia . . .  snia  amida 
tartareas  salutes  et  inviolate  societstis  federa". 


n  "WIRTSHäUSLEBEN.  79 

hat  ea  „X>atnxn  in  rersaiiileteio  Raht,  vDter  vnserm  auff- 
ptridrtcn  grossen  Flaschen  Sigill ').  Am  ersteii  Tag  dess 
läuiKHiats  nacli  vehnmg  ynsers  Reiclie  im  jare  7710".  Die 
UÜKiw  Uajestät  ermaluit  ihre  Getreueo,  nicht  abzulassen 
m  Saufen  nnd  vom  Zutrinken;  sie  ist  erbost  Über  die 
liBgkeitsgesellBchaften  *),  die  sich  iu  Schwaben,  Franken, 
%crn  und  den  obem  Rheiolanden  gebildet  haben,  hofft  aber, 
itt  des  Kaisers  Befehl  schliesslich  ebenso  wie  die  frühereu 
dl  Dur  zum  Gespött  werden  soll.  Eine  treffliche,  ungemein 
hmorroUe  „Instruction,  was  die  geübten  Zutrinker  von  den 
&bden  der  bellen  zn  handeln  in  Befelch  haben",  giebt  eiae 
inaoe  Anweisung,  alle  Berufs-  und  Altersklassen  zum  zutrinken 
a  lerfohren.  Der  Satan  verspricht  den  Seinigen  Kraft  und 
licht  zu  Terleihen  „viel  Tumenschlicher  Wunderwerk  zu  thun", 
■d  er  zählt  dann  witzig  solche  „Wunderwerk''  auf:  „So 
Hebet  die  Tmnkeuhej't  die  Geraden  lahm  vad  die  Lahmen 
fingen  vnd  tanzen  .  .,  die  Alten  werden  zu  Kindern,  die 
Zhihtigen  vnverschämpt,  die  Stillen  schreyend  ,  .,  die  Heym- 
brhkeit  wird  offenbar,  die  Nacht  wird  gebraucht  für  den  Tag 
«ad  «iderunib  der  Tag  für  die  Nacht,  die  stillstehenden  Brktter 
nd  Häuser  laufen  vmb  vnd  eines  wirdt  geachtet  für  zwei, 
(ieistlicbe  werden  Fleischlich  .  .,  die  Menschen  zu  Thieren". 
Die  köstliche  Schrift  erschien  anonym  noch  im  Jahre 
in  Heichstags,  151Ü.  und  die  Satire  auf  die  kaiserliche  Ver- 
ordnuDg  wurde  ein  Lieblingsbuch  des  sonst  in  der  neueren 
dtntscheu  Tjitteratur  nicht  allzu  belesenen  Kaisers  Maximilian^). 

')  cf.  Anz.  f.  K.  il.  dtsch.  Vorz.  18t>8  Sp.  39  nach  eioer  Münchener 
Bdfchr.  (1576)  Fol.   178   „ . . .  aub  noetri  t«rri1)iliB  Signeti  charactere". 

*)  Der  ältesl«  dieser  Hüflsit^kei tsverei Tie  war  die  1617  K'egrÜDdete 
ChratOph-OmellKhaft,  welche  ihr  Programm  in  19  Artikeln  zusammen- 
hate.  cf.  Chr.  t.  StramberK  in  d.  Ztechr.  für  dtach.  Knltur^'etch.  von 
XäUer  und  Falke  1S66.  S.  394  f1'.,  vo  eich  auch  ein  Abdruck  der 
Artikel  befindet 

■)  cf.  Brunnenmcialcr,  die  ({uelteD  der  Bambergensis  (Lpiig.  1671) 
ä  5§  Adid.  2.  Vorrede  SchwarzeDlwrg-B  zu  deu  Ofticien.  Er  habe  auch 
^a  B^hlmn  gcachrieben  vom  Zutrinke»,  welche»  Kalter  Haximilian 
Mb  wohl  gefallen". 


Phnr  «ie  norh  Ifi8-I  niitpr  Sohwarzenberga  voUem  Ni 
g«dnid(t  wurde,  «-igi.  du»»  sie  keii)«sw«gs  so  tmcIi  vendionai 
wir,  wie  man  nacb  Friederich  gUnben  möchte,  der  sie  von 
der  3.  Aiiflapp  (1557)  an  seinem  ,.Saoft««frl"  beifÖRt«'  nnd  sich 
g«wi8g«crnittMS«ii  »h  ihren  Entdecker  nuHgab.  Sicherlich  kannte 
er  anch  das  Uni-h  scliou  früher  und  hat  sich  durch  die  Ver- 
bindiinfr  de»  Trink lanteni  mit  dem  Satan  beeinflussen  lassen; 
dnss  er  e«  erst  Jetxi  »hdrurJcte,  ge^tdiali  wohl  deeshaJb.  weil  er 
sich  Torhcr  die  Sulhstäudi^keit  der  Ertiudung  de«  .,Siiuft4.tuf&l8'' 
wahren,  nnn  aber  seine  trockenen  Äusfuhningen  mit  Scbwarzeu- 
berpf  Wit:^  neu  vruri^en  wollte.  (■>  nalmi  dun  Itiichleiii  im 
ganzen  imreräudert  auf,  strich  nur  einzelu«  Verse  unter  deo 
Bildern,  die  ohne  diese  unrerständlicb  waren,  und  nahm  einige 
UmslcIliiiiKen  vor,  wobei  er  die  rnpesdiirklichkeit  beging,  de» 
Engelbriel'  hinter  die  TcufoiHhotschuft  ;tu  slelleu  und  so  die 
Steigerung,  die  Schw,  durch  seine  Anordnung  erreicht  hatte, 
mutwillig  KH   Kerstöreu. 

Dies«r  Fohlur  wurde  nur  nocii  «cblimmer,  wenn  Pricderich 
nnn  noch  einen  „Sendbrief  an  die  rollen  Bruder"  hinzufügte, 
in  dem  er  g«g<m  grosse  Trinkgefässe,  gegen  nächtliche 
Knetpervtcn,  gegen  die  an  mauchen  Orten  gegründeten 
„Saufforden"  —  besser  „Sauorden"  zu  nennen  —  wotterl 
Den  Schluss  macht  ein  schwungloses  Lied.  Bin  grotesker 
Holzschnitt,  der  eine  von  grinsenden  Teufeln  geleitete  wilüte 
Kneipiuiene  in  denkbar  unflätigster  Weise  darstellt,  schmiiokt 
das  Ganze');  das  rohe  Motiv  des  bezecliten  Gesellen,  der 
unter  den  Tisch  speit,  erhielt  sich  noch  lange  auf  den  Titel- 
ilhiätrationeu,  uud  noch  1726  ziert  ein  zu  solchen  Zwecken 
bestimmtes  Gefäss  das  erste  Blatt  in  des  Leipzigers  ChrJetJan 
F.  Henrici  (Picander)  Schauspiel  „Der  Brtzaäufer'.       ^^H 

Unmittelbar  vom  Saufteuftl  oder  vielmehr  ton  Schwarze»- 
berg'8  „Scndbrieff"  abhängig  ist  Eustachins  Schildo, 
erst  Kantor    su   Kirchhain    in    der   Kiederlausitz.    dann    in 


■)  Der  HoUschDitt  mit  dem  Titel  nl  v»ah  dorn  £ic1ihoniMb«o 
Druck  von  l$S7  reprodnciert  in  Stwike'i  itliulriert«r  tleutidier  GmcL  ü. 
nrisch«&  S.  l&i  u.  1«I. 


Ol  -WIBTSRAÜSLEBEN.  gl 

Ui^  HO  er    am   Martinstage  1657  die  Vorrede  zu  seinem 
^tlteafel'*  *)  unterzeiclmete -). 

Schon  bei  Schvarzenberg  fanden  wir  unter  Lucifers 
hsm  auch  „Spyeler"  tmd  .passier";  in  Bertiard  Klinglers 
.liehlein  vom  Spiel"  (1630,  Goedeke,  G-engenbacb  S.  373—84) 

I Um  das  1.  Kapitel:  „Wie  der  Teufel  das  Würffelspiel 
rfuht  bat*',  das  S. :  „Wie  man  die  Btrafft  die  da  volgen 
lüTeufels  leer*-;  Gervinne  erzählt  C^ III,  äO)  von  einigen  noch 
hberen  Handacbriften '),  in  denen  auch  dem  tjatan  das  Vr- 
khorecht  des  Spiele  zuerkannt  wird;  und  der  HöUenftirBt 
And  Dach  dem  allgemeinen  Volksglauben  dem  Glücksspiel 
Kothe,  dass  er  sogar  in  Hexenaktan  den  Kamen  „Scbenzerlein" 
inm  ^^schattzen"  =  würfeln)  trägt  *).  Scbildo  kämpft  gegen  die 
(ädcD  Schlemmer,  deren  Gesang  ist")  „ede,  bibe,  lüde,  post 
■ortem  noUa  roluptas"*).  Ihr  Abgott  ist  der  ,,epikuri8cbe 
inffel*'  und  dessen  Gesellen,  unter  denen  sich  auch  der  Spiel- 
tttfel  befindet.  Ganz  wie  Scbwarzenberg  wählte  Scbildo  die 
Ftrm  eines  satiriscben  Sendbriefes,   den  diesmal   nicht  Satan 

')  „Spiltenfel.  Eiu  gemeyn  ÄuiBSchreilien  von  der  Spiler  Bruder- 
•daft  Tnd  Orden,  Bkmpt  iren  Schriften,  gneteu  Wercken  vnnd  ablaM. 
]Iii  einfir  knrteen  sngelien^n  erktäning  nützlich  vnnd  lustig  eu  leaen. 
^•irockt  zu  Frankfurt  an  der  Oder  durch  Johann  Eychom  Anno  1B57" 
'Berl.  KfcL  Bibl.  Db  S002).  Diese  erste  Ausgabe  feliU  bei  Goedeke,  der 
Cmudr.  II,  481  unter  N.  16  die  Boderii  Auflagen  kufxiihlt.  Dazu  noch 
ht  AoBK>be  Urxel  IMI  (Berl.  Kt;l.  fiibl.  Db  8015).  —  Im  Theatr.  Diabol. 
So.  18  A  506«— 515;  B  435-448;  C«  (So.  18)  284*— 270«.  —  In 
licbeiblea  Klcater  I,  54  fT.  ist  der  „Spitteufel"  räleuhlinh  Andreas  HuscuIub 
üfeMsfariebeii.  Danach  hielt  auch  Ignatz  Hub  (s.  o.  S.  7)  den  „Spilt." 
Jär  ein  Werk  Musculus',  obwohl  er  selbst  S.  591  abdruckt:  „Spilt«ufel 
larcb  Enatochium  Schildo". 

')  Ro«the  ADB  81,309. 

*)  £r  nennt  vine  Weimarer  von    1475   „Von  Uom  Würfel",  eine 
tndere  von  1489  „Wie  der  WüHTul  auf  ist  kommen". 
')  örimni,  Myth.ilogie*  U,  481. 
•)  V'Jirede. 

*)  Diese  Erwähnung  des  „reyen"  ist  /u  Hauffen  Viert,  für  Litt. 
lt«*L'b.  VI,  169  nachzutragen,  l'ber  die  sintere  Überlieferung  des  be- 
kannteD  Befrains  seit  1720  cf.  Max  Friudländer,  historisch  -  kritisches 
CWniersbucb  (Berlin  1892J  S.  161. 

d 


83 


OSBOBX 


177 


■jUat^  sondorD  die  Spieler  iin  Namen  ihres  Tt-ufels  Ausgehen 
Immd:  „Wir  SpitzbuWn  Dopler  und  alle  Spielbriider.  sumpt 
vQsvm  treuwt^n  Gefaülffiin,  de»  Karten inahieni,  WüHfeUchnitzt^rc 
vnd  deu  Eunittrvichi.-ii  MuibUtii  «lus  Schachs,  BriitopieU  md 
andrer  Instrument,  darauf  mau  spielet..*',  so  heginnt  er.  Eb 
ist  eio  Spiclurorden,  der  hier  sein  Edikt  ergehen  lässt,  nod 
der  mit  komischetn  Ordenshewiisstsuiu  stoU  die  TlUiltgkoit 
der  Mit^Ueder,  wie  Spieleß,  Fluchen,  Verschweiideti,  LUgea, 
Betrügen,  Kaufen  und  Schlagen,  rühmend  »childert.  Hatte 
Friederioh  deu  Einwand  der  äüufer,  das«  man  durch  das 
Trinken  doch  wenigstens  in  der  Zeit  des  Zechens  selbst  den 
^)iele  fem  bleibe,  vorgebracht,  so  erklärten  Schildo'e  Orden»- 
briider,  sie  sfueltoD  nicht  „vwb  kurtzweil  willen",  mndero 
,.dass  wir  vub  (U-ss  Sanffeiis  enthalten".  BumuristiHoh  wird 
dann,  auch  ähnlich  wie  hei  Friederich,  die  ]Jiener&chal>  des 
Spielteufels  vorgeführt*):  Der  „Vnrüwige  Teaffd",  der  die 
Leute  ins  Wirtshaus  treibt,  die  beiden  „ProviantmciEter", 
der  Fressteufel  und  dor  Saufteufel,  der  „BoSBenreisser-"  und 
„Lachteufel'',  der  ..Sauerteuffel".  der  uns  heim  Veriieren  eiD 
wilt«udes  Gmicht  macliuu  lässt,  der  „Litst»rt«ufcl,  Haderl^ufel, 
Schweroteufol'S  mit  dem  „Nachtteufel**,  der  uns  die  Nächte 
durchxpielen  heisst,  und  der  Liigenteufel,  zn  guter  letzt  noch 
der  „gmbe  Unflat",  wie  mit  einem  grobiani&chen  Lieblings* 
wort*)  der  „Mordteufel"  genannt  wird. 

Dem  flotten  SUnderbrief  folgt  eine  langatmige  Ausein- 
andersetzung Über  die  Sündhaftigkeit  und  die  «chidliclK« 
Folgen  des  Spiels.  Wie  Priedericli  mit  seinem  Teufel  genauere 
Bekanntschaft  gemacht  hatte,  so  giebt  dies  auch  Schild»  reuif 
zn.  Daher  die  treffliche  Kenntnis  von  seineji  grüulichua 
Eigenschaften.  Nicht  ohne  QeschickUchkeit  ttcliüdert  er  diA 
Aufregungen  de«  Spiels,  erzählt  er  von  gewerhamSaaigflo 
Bütrügeni.  Jedes  Spiel  wirft  er  zn  den  SUnden,  nur  das 
Schach  und  einige  Brettiipiele  finden  Q-nade  Tor  seinen  Äugen. 
Aber  schon  die  4  Farben  der  Karten,  die  ihm  als  Sinnbilder 

>}  Fo).  486—86. 

*)  er.  Stmucbs  Btxtfiilivii  vou  HaudViu  ,C«apar  Scheit"  AfilA  ie,STS, 


WTRTSHAÜSLEBES. 


der  4  I^einonte  orscheiDeo,  denh't  er  auf  drohendes  Verderb«» : 

Bot,   <liti  Ulatfarb«,   ist  wässeriger  Art   und    erinnert  an   di« 

Schlägereien  um  Spieltisch,  wo  oft  ,,die  rohtv  Wiirtx  vber  die 

hackf-n  lüafTi't^;  Orüii,  diu  Wüldfarb«,  windiger  Art,  h«11  zeiguD, 

wie  die  Spieler  vom  Gluck  herumgetrieben  werden,  den  ßlätteni 

der  Bäutue  gleich,   wenn   der  Sturm   in   sie   hineinflihrt;    die 

gelbe    feurige  SchetleDfArb«  ist  ein  Symbol  des  „geblichen" 

Zorns  d*r  HpicU-r  und  dcubtt  zuglvicb  auf  die  Narrenkappe, 

die  sie  verdienen;  die  ..Eychelfarb  ist  Erdiger  Art"  und  legt 

den   Ver(;Ieich  mit  den  eichelverzebrenden  Schweinen  nahe. 

Wie  HiinK  Sai'bs   in   seinem    bekannten  Pastnacbtsspiel 

Spieler,    Trinker   und  Bubler  als   Brüder  suflreten   lasst.    so 

küonoD  wir  hier  dem  Spiel-  und  SHufteufcI  den  Tnniteufol 

iii|>exelleD,   der   mit   ihnen   in   den  WirtsbäuHom  sein  Wesen 

treibt.     Ihn  erkor  sich  der  Pfarrer  Florian  Daule. 

Aoch  der  Tans  war  schon  lange  für  weltliche  und  gütst> 
Udi«  Obrigkeit  ein  Argorujs,  das  sie  durch  Einschränkungen 
ood  Verbote  zu  bannen  suchte ').  Bei  der  zunehmenden 
Riihbeit  wurden  sie  immer  zahlreicher  und  eindringlicher, 
and  schon  früh  riefen  zugleich  mit  ihnen  die  litterarischen 
Bdcämpfer  des  Tanzes  den  Teufel  zu  Hilfe,  um  stärker  lu 
wirken  •■».  Schon  Hugo  von  Trimberg  sagte  im  Renner: 
T.  19469  ff.  ..Alsam  furout  die  teufe)  gern 

„Swa  streit  ist,  tantz  vnd  tahcm; 
„Wann  sie  der  sein  wartent  da 
..Michels  mcre  dannc  ander«wa". 
In    der  ripäteren  Zeit  erregten   namentlich  die  „IjOb6> 
tioxe"   den    Zorn,   die,    seit    1458   belegt,   hauptsächlich   in 
Unsaen    und   Umgegend    zu    Hause    waren  %    nnd    die,    wie 
Spmngcnberg  *)  sie  sp«t«r  erkiäric,  dazu  da  waren  „damit  die 


>>  BölttM.  »mcbiuhU  ddi  T&iuM  in  DeutsakUad  I.  S.  UXT.  Üb«r 
KaÜiolMclie  TaotrcrUiti:  er.  Omfet  Pliili|ipt,  Vermitclit«  8«hrift«ii  Ell. 
B.  <T  f.  atti  data  diu  Anmcrlcniigcii  8.  4Pfi  ff. 

*)  cC  Alwin  Sehulx,  häf.  Ltbta  i.  Z.  d.  Hiaiualiisw  I.  AtSf. 

•)  BHuM,  >.  a.  O.  I,  IW. 

*)  in  iler  U.  Predigt  Mtno«  ,Elw*picgub'  1&70. 

«• 


I 


TtiiiimlM 

1 


Kinder  tob  den  Nacbbanera  geseheu  werden.    BbcstiftuDge 
J&r  m  nehmeu".    Darum  rief  im  Spiel  von  Fräu  Jutteu  LuciF 

„Alle  meine  liebe  helleldnd 

„Die  mit  mir  in  der  Helle  sind 

,Krentzelin  vnd  Fedderwisch 

„Dazu  Nottis  ein  teufel  frisch 

„Ästrott  ilglantz 

„Macht  .obetantz"  — 

Sfanlich  wie  in   einem  ma ')   der  Satan  einem  dei- 

Verduamteti  befalil :  "o          nygbe  reye  dichten".     Im 

Kurreiuehiff  Uess   der  1  astian  Braut   Eeine  Stit 

warnend  ertiinen :  ^^"l-, 

61, 6 ff.:    „Aber  so  ic!  'dar  by 

„Wie  tautz  mit  siind  entsprungen  sy 
„Vnd  ich  kan  mercken  vnd  betracbt 
„Das  es  der  tu  fei  hat  rffbracbt 
„Da  er  das  gülden  kalb  erdacht .  .  .  ." 

Und  diese  Stelle  gab  neben  anderem  vielleicht  aach  die  An- 
regung  za  dem  von  Bolte  (Alemannia  18,  74  S.)  mitgeteüteu 
„Lied  wider  daa  Tanzen"^: 

„Der  Teaffel  hat  geschaffen 
„Des  tantzes  raserey 
„macht  dieut  zu  narren  vnd  sffeo 
„Da  steet  manchs  gaffen  klaffen 
„Manch  grosse  bnlerey".    (8.  89.) 
Anch    einen   besonderen  Namen    er£uid    man  schon  in   der 
2.  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  iUr  den  Dämon  des  Tanies: 
„omnes  in  Chorea"  —  so  heiast  es  in  dem  „Liber  diacipuli  de 
emditione   Christi  fidelium"  *)  Bl.   26  *  —  „sunt  in  potesto 
diäboly  ...  Et  ille  dyabolus  vocatnr  schickendancz.     Jom 

>)  Uone  II,  es. 

*)  Aug    ndrey    newe    lieder    von    gegenwertigen    lüttem".     1640. 
Berl.  Egl.  Bibl.  Ye  301.     {Das  1.  handelt  „von  Uberflosa  des  aeMhmncki", 

(las  2.   „von  allen  vollaauferu"). 

')  fierl.  Kg).  Bibl.  £o.  4733. 


\ 


180 


WmTSHAL'SLBBEN. 


ar. 


^.Tuboius  qui  rocatur  st-hickcndanCK  der  Dimpt  dich  in  sin 
pewalt  gants". 

und  die  deutschen  Ppiidiger,  wie  Geiler  ron  Kaisersberg, 
«ie  Jobannes  PhuU  im  ^Scltimpf  uud  Ernst"*),  wie  der  V«r- 
Uwer  der  in  einer  Wiener  Handsolirifl  de»  15.  .iMlirhundvrts 
«rfaalteuen  PriMÜf^t  „Was  schaden  tantzen  bringt"'),  leiteten 
du  YÄrwerfliche  Vergnügen  vom  Teufel  ber,  ebenso  wie  in 
Frankreich  Wilhelm  von  Lyon  den  Tani  ala  einen  Zirkel 
imtollte,  dessen  Mittelpunkt  der  Teufel  ist,  der  nllc  Hildchen 
und  WeibiT  an  seiner  linken  Hand  führt,  oder  Lambert 
Oanaeos  ihn  den  InhejE^ifT  aller  Gattungen  von  Giften  nennt, 
die  der  Tonfei  durcheinander  gemiKcbt  bähe,  um  die  Herzen 
mit  scbiitidlicben  Lüaten  zu  entzünden  *).  Auf  Horodiaa  nud 
inf  den  Tanz  am  das  goldene  Kalb  wird  allenthalben  warnend 
liDgewiesen. 

Freilich  waren  sich  die  Didaktiker  des  16.  Jahrhunderts 
Bber  die  Sündhaftigkeit  dea  Tanzens  nicht  recht  einig. 
Oomelius  Agrippa  halt«  all»  Tiinze  ausnuhmalos  verdammt 
nd  sie  als  Anreizungen  zu  Lastern  aller  Art  gcbrandniarkt. 
An  ihn  a4;hIo3&  »ich  Caspar  Oruner  an,  der  153ß  „Ein  Bat- 
Khlag  wider  die  gottlosen  tentz"  herausgab;  er  zog  auch  den 
Satan  in  die  Debatte  und  stellte  jcdi's  Tanzen  als  teuflisches 
Laster  hin,  indem  er  nur  die  ausnahm,  welche  zu  Gottes 
Ebre  veranstaltet  wardeu.  Johannes  Bösobenstein,  der  b«- 
rQlunte  Hebraist,  wetterte  auch  gegen  den  goltloeun  Tanz, 
a  nennt  ihn  des  Teufels  Fa^tnachtspiel  and  gab  eine  Schrift 
benos  mit  dem  rohen  Titel  „Ji.iliunnB9schenst«in,  Hebravitcher 
i^nogrn  Lerer,  wünschet  allen  tantzem  vnd  tantzcrin,  ein  scliuell 
nnbkereo  am  ]{ayen,  ein  keuchend  Hertze,  müde  fUss,  trüb« 
Mogeo,   schweysitiges    Angesicht,    mit  viel   vnseligen  gedanken 


<)  Bäbnw  I.  lOS  f. 

*}  AUdealwbt-  BliU«r  von  H>u|>r  uii4  Huffmaiia  S.  »3  B.  — 
Bück«  dantw  jaLrt  bei  V«tt«r.  Lehrhaft«  Lilter.  <!.  14.  <i-  IIV.  Jh.  11.  Teil 
{—  EOracluien  NnLLilt.  tS,a)  S.  317«. 

■)  Böbna  S.  im  Anm.  S. 


OSBORS 


vnd  Tnru  jres  gemüts '),  Gol  bekere  sy  von  jrer  thorliäit"  *). 
Hit  zelittischt-iti  Eifer  «rklürtc  Mckliior  Ambaeh  zu  Frank- 
furt 8;H.  i,149ü  zu  MeioingeD  getioreii,  wuhrscheitüich  1&59 
in  Fr.  A/M.  f)  allen  Tanz  Rir  ,,äiD  sch&wspiet  der  ertzhuren 
fraw  Venu«  und  jrcni  son  Oupido  auffg«ricktet"  und  fUr  utn 
Werk  des  Teufels  (1543)»).  Schon  1537,  a.h  Ambaeh  noch 
in  Xeckaräteinach  bei  Heidelberg  Prediger  war,  liatte  er  aicb 
über  dies«:  Kragen  mit  duni  Pfarrer  .lacob  H»tx  aus  Neuen- 
stadt am  Kocher,  zu  Helmstadt  gestritten  und  war  von  diesem, 
der  Torher  iu  einer  Predigt  sich  dem  Tanzen  gegenüber 
weniger  oskctinsch  verhalten  liatte,  besiegt  worden.  Als  dann 
1642  diu  Kunde  sich  verbn^itel  Imtle,  Balx  sei  erblindet, 
ward  Ambach  plötzlich  wieder  mutig  und  griff  zur  Feder; 
doch  war  der  alte  Gegner  noch  kräftig  genug,  am  iu  einer 
unendlich  groben  polemischen  Schrift  im  folgenden  Jahre  tu 
antwortfiu  *).    Ratz  ist  ein  echter  Lutheraner  der  alten  Zeit, 

■)  Haa  verjtleiclie  mit  dioaer  Zi]8aiiiin«i»itp]lnn^  (V«p*r  Sdiejl, 
Lobred«  tod  w«g«u  des  H^yeti.  H  4^:  ,Dit  «eind  woUmI  rotte  mmd, 
rotte  triefende  augvu,  blawi-  Heuler,  kluiiperude  Z««d,  eritM't«  gtid«r  — ". 

')  Augsbiu-g  (HeiiinühSluyiitr)  1533.  6  Bl.  4".  —  HolaoliniU; 
8  Pfeifer ;  Unrendd  Pwirc  —  Bei  Goedekc'«  Äufioichiiuug  von  Bo»clieusleiB» 
Schriften.  Orundr.»  LI,  149  fohlt  iiic»cr  TnOctBl,  —  B.  mtiul  auch:  „Drr 
tants  ist  ein  miitter  Tnt]  iiou^inni<<n  Timlb>r«r  mfUIe'',  tmd  in  derber 
KftimpKiu  beschreibt  er  die  T»n:ienden ;  .Diu  hat  ilii'  mein  Irjrdcn,  m 
Wimen  lie  liis  krefd^n  vund  iuU«8HIi  gegen  eiiui'iiler  gnoygcn.  die  Hood 
(Utaiiinien  ich«;bon,  darauch  eiuiiuclt^r  uinfulieii,  li«y  de»  Icjhan,  ein  ander 
Gc^hmuckeii,  trutikcn,  ja  iii  di«  oreii  plaseu,  Ol-U  wAjest  wol  wsa,  b«adtin 
l(ral;[eii,  menglin  »ehinaUeii  viid  aimiinlfr  wul  fairen". 

*)  Amhnrli  («iehe  ADB  I,  888,  »0  Briiukn«r)  «uhriob  auch  „EU' 
'rnlclat  vom  ZiisaufTeu  xnd  Trookciilieit''.  —  Dia  hier  erwäbnt«  Sobrift 
iial   den  Titel;    .Vou  Tantsen,  Vrlhoil,   Aiia*   heil({pr  Schrifll   vnd   den 
alUn  Cliri«! Hüben   Lerem  gputcllct  durch    M.  Mtikhior  Ambnoh  . . . ." 
Frkf.  a.  M.  (Hermnnü  Oülffrich)  1M3.  Berl.  Kgl.  Bibl.  Db  8090.  4".  17  Bl. 

*)  »Vom  tantzun;  cbs  Oott  vcrpotlon  hat.  ob»  »Und  »cj.  Vnd 
van  aiid«ni  erlauptcn  karUwailen  der  Chriat«n  als  Spiclra,  Singen, 
Trinken.  Jagen  et«.  Mit  Verlegung  dw  Palwlien  vnd  onbeaclwTdcn 
iTt«iU,  U.  Melchior  Ambaofa,  Pt«dig«ra  ta  Prandifiirl.  vom  Taatxe«,  g» 
Klirieben.  Durch  Jacob  Ratz,  P&rberr  m  Netiweiutat  am  Koober.  1540. 
(Vorrede   geschrieben    IHi)  cf.    Unnchnldige  Nachricbten  1780.     Ö,, 


lea 


WIRTSHADSLEBEN. 


87 


«r  tiftt  Quch  i\ea<\e  am  friüchcn,  l'ruhlicIiL-n  Volkalebeo  nnd 
io  seinem  Traktat,  der  auch  von  „Sinffen,  Tnnken,  Spielen, 
Jagen"  handelt,  sucht  er  nicht,  wie  dir  späli-i-fu  Verfasser 
4b-  Teufclbücher  in  ihrer  Starrheit,  alle  weltUchon  Ver- 
pQguag«n  b1»  süiKlliafl  zu  vordummen ').  Man  dürfe  nicht 
tcrbtetcn,  m  rief  er  zornig,  was  Gott  nicht  verholen  habe; 
Ambach  nennt  er  einen  ^TaDtsnerpiettisch  Ueucbel  TeufTel" 
■od  vrkljlrt,  nur  was  diu  Qnnwn  der  äobicklicbki-it  üb«r- 
tteige,  tiei  terwerfUch.  Eben  solche  Freiheit  verlangt  er  für 
iliu)  Volk  auch  bei  anderer  Kurtxweil.  bei  den  Spieleu,  „es 
tej-  tnit  karten^  im  brult.  mit  scjiie^son  auff  der  taffei,  mit 
kefcdn,  mit  fccht«a,  mit  öffentlichen  schiesscn,  der  armbruBt 
nid  der  hüch&en''  und  waa  das  Trinken  anbetrifft,  so  meinte 
m  »leb  triock  gliern  gulten  veya  vnd  danck  Qott  im  Hertzen 
«aoD  ich  «in  (;uttvii  truuck  Iiab,  bin  fro,  das  wir  des  sawL^ra 
veitu,  im  -13.  jar  gewachsen,  ab  seyu". 

Ähnlich  wie  Knts  dachte  Luther  ')i  auch  hier  io  schroffem 
UcgeosatE  zu  dum  titarreu  Calvin;  er  meinte,  wenn  man  tanze 
,ak  ein  Kind',  so  sei  es  nicht  zu  verdammen.  Aber  der 
Zaak  dauerte  fort  und  fort.  iri94  .sclirieh  Johann  von  Uünater 
n  Vortlage  uint-n  „QulL«vlig(Mi  Tnücttit  von  dorn  vogotj^eligeo 
Tautz"  ').  In  dem  Kampf  zwischen  Orthodoxen  und  Piutititeu 
iiD  17.  Jahrhundort  wurde  um  die  Zuläsaigkeit  der  Adiaphora, 
<rie  Tuns.  Spiel,  Theaterbesuch,  ge:«tritten,  welche  jene  ftls 
aMitteldinjce"  ver(«idigte!i,  während  die  Schule  Spouer»  sie 
ferwarf;  auch  A.  W.  Francke  veröffentlicht«  1697  über  den 
Tkoz  ein«  betondere  Schrift.  Chrtstiaa  Weise  hatte  vorher 
Ol   den  ^3  Eranarrcu"  (IG73)   eine  I^anze   fiir  den  Tanz  ein- 


')  BShiDi-  liat  ilbrigeiu  dicw«  chorahtrriatiKlieii  Streit  der  P«itorcn 
wie  BiaacbB  «adero  d«r  hier  ic-napnti'.n  ScLriftm  nioht  erwalint. 

»>  Tom.  Jon.  IV,  132,  M8.  -  V,  871.  8»1.  -  IV,  2S6.  -  Erl. 
AtMV-  84,  -Wf.  —  II.  40 

*)«... den  TeuFel  eh  trols ..."  —  D«r  VMfuter  beadmibt  dwi» 
fiaen  gaas cig«atSiul>olMn  ,.g«iallicheii  gotteelie«D TaaUi",  •l«r  bei  iwlixiäien 
BttTMihlaDgai  den  UeaMhcn  „ankonMl"  «ad  dun  man  „bey  t>ch  innciliali 
Vfr1>-irtirn)>rli«lt*.  31  rrkwÜrdigerwviti:  verteidigt  er  oodi  die  BereohtigUDir 
llir«M  HlUiBicii  .TKiiict''. 


S8 


OSBOBX 


1S3 


gelegt  Und  noch  1719  reichte  in  Rostock  eiu  Studiosu» 
thoulogia«  JuHtus  StatiuB  eine  Doktorarbeit  oiii  mit  dem  Titel: 
„De  saltatione  Cliristiana.  Ob  einem  Chmten  za  lantzen 
erlaubet  sey" '). 

Florisn  Daule,  im  Jahre  1522  in  Neustadt  an  der 
Pratidnifck  in  Obfir-Schlesien  geboren,  war  wobi  nach  dem 
Zusalx  „To»  Fflrsteaherg",  dvu  er  seinem  Nameu  beifügte, 
in  diesem  Ort«,  nahe  bei  Guben,  eine  Zeit  lang  Pfarrer'). 
Später  linden  wir  ihn  in  Schellwalde  bei  Neustadt,  wo  er 
1S66  die  Vorrede  zu  seinem  im  folgenden  Jahre  zuerst  er- 
schienenen „Tantzteufel"')  schrieb.  Er  schildert  da« 
Leben  in  den  „Krügen"  und  „Krätzschemhüiisent".  er  mall 
mit  frischen  Farben  die  ÄUBgelassenlu-it  und  Unanständigkeit 
der  Tnnitenden.  das  wüste  Zechen,  das  Springen  und  Toben, 
das  Drehen  und  „Verkördem",  das  Schreien  und  .lauclaen 
auf  dem  Tanzboden.  Er  nennt  dii^  gottlosen  Lieder,  die  da 
gesungen  Werden :  n^om  Waokorin&gdlein.  Item:  sie  sa«s  anff 
der  Schwelle  etc.  Pfeiffe  noch  einmal.  Item :  rom  Schneider 
der  den  Kittel  gemacht  die  Hosen  zerschnitten"  (M9c).  Die 
Upzncht,  die  der  Taus  hervorruft,  und  ihre  Polgen  werden 
mit  derbem,  krtiHgcm  Humor  vorgefiihrt  (221).  Und  so 
erbittert  ist  Daul  anf  die  Blindige  .Tugend,  dass  er  pBcbwacIi 
vnd  kranck  vielmal  darüber  worden",     (ibid.). 


')  Dio  polizciliclien  Tanxonlnuug«u  xiebMi  »ich  laugre  lilu;  itocb 
1707  erschien  in  R«^D«burg  ein»  getmu«  Vorichrift  (ur  «Im  Benetuivm 
beim  Tanx,  in  der  Ix^HOuitcra  da«  Tftuzen  ohne  UanU*!  4tn»ig  verbotet. 
vru^d<^.  —  AJt  ein  Auiiäufer  d<>r  Üiuo1ü|;iiii.'1i(-i:  Saliriden  ^uj^i-n  Aea  Tmih 
erauliieii  notli  1867  in  Luxt'mliurg  i-in  unuiiymcr  Traktat  .('bor  d«a 
Qefahrlichu  der  Tanübeltutigting«!  von  tini'iu  aufrichtigen  Freundi;  lier 
chri«tli<thoo  JuRend",  in  kntoi'hftiiicher  Fnrm  abgofnsit,  in  drm  v>  boiut; 
bTftnx  int  Teufeln  werk,  der  Fonctbi-nl  der  IjcidRnicbftn.en".— BShmo  1. 1 1 1  >'19. 

*)  vgl.  «ninn   Vorrmic 

*)  HTftntxtoulTnl,  dn.i  iiil  wider  den  leiuhtirrtijfcn  vitrerocUililpl'in 
Welttuitx  vnd  «<md*r!icli  nid^r  äk  Gottc»  »ucht  xnA  ehr  rnrg^muM 
NtcfatUnU  g«(t«Uet  dur«)i  Florianum  Deuleo  von  Pilrftefiberg'.  Friif .  n.  K- 
U07.  Goedelt«  &  481.  X.  U.  Im  Theatr.  EHabol.  A  S51*-äTS*; 
-«4;  C>  17»*— 198. 


WIBTSHiUSLEBEN.  89 

Strengste  Weiberzacht  empfiehlt  er  nach  türkischem 
Inpt,  nnd  die  Aufilegnng  von  des  Apelles  Gemälde,  das 
Tau  mit  der  Schildkröte  zeigt')  —  »gleich  wie  die  Schnecken 
MF  auss  jbrem  Hanas  kompt,  Also  sollen  auch  Weiber, 
Jngfrtam,  Dirnen,  za  Haoss  bleiben,  md  nicht  spatzmauseu. 
■k  ngen  spacieren  gehen"  —  übernahm  er  von  den  Ehe- 
feiUböcbem,  bei  denen  dies  Motiv,  wie  wir  sehen  werden, 
ibeibrcätet  war*). 

FQr  eine  radikale  Abschaffung  des  Tanzes  überhaupt  ist 
Dal  fireilich  nicht,  sondern  er  steht  auf  dem  Standpunkt  von 
(NnacuB  Spangenberg,  der  in  die  44.  Predigt  seines  „Ehe- 
fiegels"  eine  kleine  Abhandlung  einschob,  die  dann  in  den 
.ruzteufel"  eingefrigt  wurde.  Spangenbergs  Theorie  läuft 
■  wesentlichen  hinaus  auf  eine  Teilung  der  Tänze  in  4  Arten, 
4ie  schon  Ratz  aufgestellt  hatte :  die  geistlichen  Tänze,  die 
Götsentänze,  die  mit  dem  goldenen  Kalb  ihren  Anfang  nahmen, 
ie  bürgerlichen  Tänze  und  die  „Bubentänze".  Die  2.  und 
4.  Klasse  ist  natürlich  verboten,  die  1.  hat  seit  der  biblischen 
Zeit  keine  Bedeutung  mehr,  also  bleibt  nur  die  3.  übrig. 
\ü  sie  fallen  die  ehrbaren  Tänze  bei  Hochzeiten  und  die 
.l^betänze".  Anekdoten  und  Geschichten  bestätigen  die 
Richtigkeit  dieser  Teilung  in  Gottloses  und  Gottesfiirchtiges. 

Der  Zorn  der  Prediger  wandte  sich  naturgemäss  auch 
^ei^n  das  tolle  Fest  des  Karnevals,  das  in  den  katholischen 
Teilen  Deutschlands,  zumal  in  den  Bheingegenden,  noch  in 
M)  ausgelassener  Weise  gefeiert  wurde  und  das  sich  auch  im 
Protestantischen  noch  in  die  lutherische  Zeit  hinüber  gerettet 
Latte.  Hier  gab  es  Anlass  zu  mannigfachen  Übertretungen 
des  göttlichen  Gebotes,  aber  ein  echter  rechter  „Fastnachts- 
lenfel''  entstand  doch  noch  erst  viel  später.  In  der  2.  Hälfte 
des  Iti.  Jahrhunderts  sind  hier  nur  die  schon  erwähnten 
Predigten   des  Erasmus  Sarcerius^)  zu  nennen,  welche 

•t  321 'c- 

I)  cf.  uiiUn  S.  134. 
i)  «.  o.  H.  24. 


90 


OSBORN 


18& 


aber  gDimu  g<.-uuiiuiicn  tücht  eiguntlicli  Iiierlicr  gciiürun,  da 
sie  mit  der  Art  der  Teufelbüclicr  iiicfaU  gemein  luiboti,  soodera 
nur  im  tririjileii,  g«wo)itii«n  Kauxeltun  dag  FastoachtsgetriebA 
höchst  uulubendig  schildern '). 

In  der  Luft  der  Kneipe  gedieh  aber  neben  den  Teufeln 
der  VergnllgungeH  auch  d«r  „Fluchteufel"  *),  den  sich, 
wifl  schon  geitttgt,  HuhcuIus  vornahm.  Da«  Fluchen  war 
ja  in  dem  Jahrhundert  des  Grobianua  in  der  Thut  eine  ganz 
bcsoudera  auffallende  st-hledite  Eigenschaft  der  Deutschen. 
Alle  Bücher  sind,  wenn  sie  nicht  selbst  den  derben  Ton  an- 
Hchlagen,  voll  von  Klagen  über  dies  eunehmende  Laster. 
Schon  149.^  hatte  Kaioer  Max  ein  strenges  Edikt  ergehen 
lassen,  das  ät.:n  unbedachten  Fludier  und  äottesl&störer  mit 
eioor  Geldstrafe  bclvgt,  bei  ZahlungsunTahigkuit  aber  mit 
Leibesstrafe  droht,  das  ferner  dem  ungehortuinien  Adel  die 
KegierungsSmter  Tersdiliesst  und  sugar  den  gleichgiltigeu 
Zuhörer  fÖr  strafbar  erklärt.  Ebenso  erschien  noch  1557 
ein  „Mandat  wider  das  vnchristenlich  Gottslestem,  schweren 
vud  lluchen"  "),  fUr  die  Lündereien  de»  Pfal^grafen  bei  Rhein 
„publicii'ret  vnd  öffentlich  angeschlagen",  das  die  strcugüten 
Strafen  ankündigte  und  für  die  ärgsten  Flucher  bestimmte, 
„ersoll  um  leben  oder  benemung  etlicher  glieder.. 
peinlich  gestraft  werden"  (Ä,'). 

Wie  wenig  indessen  diese  Erlasse  fruchteten  und  nie 
tief  die  Sucht  7.u  tluchen  im  \'otke  Wuntel  geßtsst  hatte, 
erkennt  mau  um  be«t«n  aus  einer  Oeifcbichte,  die  enfiliU,  in 
Sachse»  seien  nach  einem  solchen  Edikt  die  Bauern  zum 
Amtmann  gekommen,  um  ihn  zu  bitten,  er  nolle  ihnen  doch 


ia    ' 


AlMchnit^i 
IgTMua«^ 


''i  Sil-  ifohürnn  jniloeli  i.a  don  cmlvii,  welch«  deu  Tonfd  in  ilircro 
Titi  1  iiilinii     niid  wiirdr-n  wohl  ilaruni  vou  Ooedoke  Ui  den  Ab*cliiiitt_ 
^Toufpllitlprviii.i-"  ;m  .  ijgon. 

•)  ,Flui:lit<iur..  1,  widi;rdM  vnohriaUioUe.  LT»u)iruc!ilii:he  vnil  | 
Fluclieu  vnil  GoUvn lüttem,  trcuwc  vnd  wolmeinonde  Vennabauag  vad 
WKriiiiug''.  ÄuMer  ßu(Mj<.'ki!  S.  4B0  (N.  3,0  noch:  16M.  o.  0.  aber 
uMCh  Druck  und  Funnut  nu«  dem  Verlag  von  Kichhorn  in  Frlct  a.O.  4*. 
Itn  Thwilr.  Diabol.  (No.  6)  A  248— Äl ';  B  20((»~Sli;  CI  l«8*— 176. 

^  herl.  Kgl.  Utbl.  Üb  7175.  ÄLulicbe«  cf.  A.  Svhultt  ii.a.  0.  S.»»-«! 


^VIRTSHAÜSLKBBN. 


91 


r  KOKa  .Hausfluch"    verstatleo,  da  sie  90Dst  ihr  Oesindo 
tii  n-xiereu   könnten  *). 

Itn-   Giriaüichküit    innclitc    dio«  Laster    Rroae   Sorge. 

ii  AKbcrmitlwof-h   1S05  begann  Geiler  von  Kaiscnborg  im 

kla-  Tna  Str&»Kburg  seine  Predigten  „von  den  85  itündeu 

'^inds"  oder  den  „Blatern  au  dem  Mund'*,  wo  er  neben 

-'■<jt.Seliletninen.Schwör«n,Lußeii.ScbelteD,SchnieichelDetc 

wd  tim  „Outsttlestem"  dea  weiteren  spricbt  und  moiut :  „Wenn 

*  jTint,  das  einer  gott  lestert  von  8uiii«r  ftclicit«bi  an  bia  an 

«  *ts*DD  ts»  Gate*  nag.   Gotsa  liertz,   Gotss  nass  vnnd  alle 

fita  darchausfl   nent.     So  gan  dir  die  bar  ze  berg,   das  ist 

»icfaen,  dHK  der  tüffel  au»8  dem  menschen  redt"^).     16^5 

b  Eraaintts    Hein  Büchlein  .fLingua  sitk   di-  Ungnae  nsn 

apc  abttnu    Über  utilisämus",  das  Johann  Herold  in  Basel 

Ü44  aDt«r  de-m  Titel  „Von  der  Ziing"  Tenleot«ckt«  *).    Dieser 

*    iu  Kiipitel    ein    und    überscUrivb  das  LB.  (8.  79  ff.) 

out  Oottlestern,   fluclieu,   scliweren  . ."     Weniger  klar  dts* 

fgoiert  and  elegant  in  der  Form  wie  die  feinen  Auseluandor* 

■ttnitgeD  des  Roterdamers  ist  der  ziemlich  lanKweilige  Traktat 

«D   M.    Caspar   Brummylleus,    der   3   Jahn;   uacl)   Musculi]« 

«kIübii  :    ..VoD    dem    EmchrockenliclieD ,    Gntusameii ,    Vu- 

lifflichen.    Vocbristliclien,   scbädlicben,    Vnnötigen,   Gottlosen, 

6»Ährlicl»en  tnd  Vf-rdaroliciieii  laster  di'm  Gottlestern",   1Ä80 

■  Strmasburg    susammen    mit    einer   „BasBpredigt"    beraus- 

fejBben;«). 


')  HMmnjmi  Wolfii  in  Uio«r<wi*  Ufliuia  Coumeatarü,  (Btail.  IBM) 
»  TTB:  D*>  Fluflieo  m!  milanUr  natvendig.  AdM,  ut  in  S*xoiua 
ftt4sBi  tlitlonn.  iDterdictM  eXMTRtionilnii  AgricAln«  m  Familüm  liii« 
arm  r«rcr«  imb  pame  eoa^MtU.  practoma  oraTdmat,  ut  mIUri  do- 
•••tioam  sliigiiani  (lic  f'iiiin  loi)uaittiir)  imprccatioticm  tibi  ooii- 
kL  Um  roftti  i)u*m  r«!)«!!?  Petrin  iuqoiuiit.  >)iiae  liluph«initt 
Tum  ille :  Si  iia  wlt«,  iuiioilt  atqu«  aecMM  eit.  hiilH-lote  uobw 
Btorbum   Oallieiiin,  ancipiti  rvwpmuo  pctiliom«   illorwn   Ht  deriM 

■>  Ains"'**  **"*  1^1^'    Stnmb^s!  (OrjniiiKer)  XIX  *»u 

>)  B«rL  Kgl.  BibL  U  MTl. 

•>  Bei  UMMrMdnnidt  8*.    E«L    Bibl.  in  Bvtlia  (an)Xo  IS,  BTS*. 


»s 


OSItORN 


167 


Der  Frankfurter  Prediger  wies  die  Verwerflichkeit  des 
Fluchens  wie  die  andern,  nur  etwas  polb^mder  und  Ifirniender 
UAch;  er  xei^t,  wii;  die  GotteslÜMterur  isündigen.  indem  sie 
alle  Symbole  der  Kirche,  die  Worte  „TeBtameut",  .^akrameuf, 
„Leib  und  Blat^,  die  Leiden  und  den  Tnd,  die  "Wunden  und 
die  Marter,  die  01iedm.is«en  sogar  und  Ringeweide  des  Herrn, 
ja  di«  einselnen  Buchstaben  des  heiligen  Abendmahles  in 
fre?elhafter  Weise  benutzen,  um  ihrer  gottlosen  Wut  AusdrurJc 
zu  geben.  Es  sind  die  ulteu  Klugen.  Lebendig  setzt  <-r  ein 
mit  einem  zornigen  Appell  an  die  lüssigo  Obrigkeit  und  wirk- 
sam bricht  er  ab,  indem  er  den  Schluss  seiner  drohenden 
Prophezeiung  dor  Stnifen,  die  der  Gotteslästerer  harren,  durch 
die  Erzählung  viner  griiuliohen  MiMtoriR  besiegelt. 

Musculus'  Bemerkung,  dass  die  Flucher  den  Herrn  jetzt 
täglich  Hcbmühlicher  martern,  quälen  und  morden,  als  die 
Kriegsknechte  auf  Golgatha  dereinst  gethau  haben,  uabm  der 
geiwbicklo  Künstler  des  prächtigen  Holzschnittes  auf,  der  die 
\.  Ausgabe  des  ,.P luchteuf el"  schmückt.  Um  einen  trefflii'h 
aufgeführten  Crudticus  scharen  sich  die  Flucher:  zMikeade 
Bürger,  eifemde  Gvldhändlei-,  spielende  Burschen,  raufend« 
Knechte,  ein  tobender  Fuhrmann,  der  auf  seinen  Gaul  los- 
schlägt —  sie  alle  sind  zornig  erregt,  und  aus  jed<.<m  einzelni^n 
der  ofTeneri  Münder  geht  eine  Lanze  in  den  hlnllrieffJKk-n 
Leib  des  Gekreuzigten,  in  seine  Hände  und  Füss«.  Ein 
riesiger  Teufel  im  Hintergrund  mit  einer  phantastischen  Tier- 
Tratte  hält  die  Ketten  in  Bereitschatt,  die  Frevler  zu  fes-^eln, 
nnd  ein  im  Vordergrund  hockendes  Teufelohen  schreibt 
schadenfroh  grinsend  in  das  Schuldbuch  der  gottlosen  Sünder'). 

'}  I>rr  Tt-nfEl,  drr  An.»  Schuldtnicb  dn  Mi-n>ohrn  fiiiirl,  tritt  WllioB 

mit  «ineiii   anncircr   HUriat''ii   Iknknüilcr   in   din  Litt^ratur  !!■■«  dvatidbac 

VollcM«in-.  Im  MDRpiUi  hfUA  fji  (HUIIimlißr.Bchnror.  l>«nkmiil«r'  T.IS) 

V.  88 ff.!  ...  da»  (l»r  tiavsl  dir  pi  hiUmit  *ti>nti1 

der  li»p£t  iii  ruovu  mliönn  iiuelilia 

'Ins  iler  mäii  i-r  i'iili  rid  npLIw  kifraimta 

das  (^r  U  klUz  kisagut  dstlD«  er  le  deru  •UOUD  tiufnlL 

Vgl.  über  die  weiteren  Schivtsale  dw  UiXiv«  D«iiluii. '  H,  Mf-  n.  An». 

f.  Kund.  d.  dtwh.  Von.  1681.  S8fl'. 


188 


WIllTSHArSLKBEN. 


93 


Ganz  Shnlich  ist  die  Idee  auf  (ieni  Ttt«]i>ildo  «iiier  1659  zu 
ÜMrinug  ftDuuyiii  «rMchieiioneii  Flugsclirift  „AVid«r  die  Lester- 
aimler,  so  deo  heyig«»  namen  Qottes  unDÜtz  füren" ').  Bier 
littgt  eilt  modisch  (tekleideter  Kriegsmann  iiiit  einem  rolieii 
Oeoicht  nur  >irm  Bndeu  und  von  KeiDCin  Muud  g(ihi;n  Strafik-n 
mitB  *)  auf  dto  im  Uimmi>l  Bch«reb«nde  Dreifaltigkeit,  wobei 
Oott  Vater  merkwürdiger  Weise  mit  einer  dreifachen  j)iip«it- 
bcboa  Krone  gescbmtickt  ist,  auf  die  zur  ebenen  Erde  dai- 
gsatellt«  Taafe  Jesu,  aaf  den  Abeudmuhlkeich,  die  Hostie 
uud  auf  die  Häode,  Fü^&e  und  das  Herz  d&s  Heilands,  di«, 
Totn   Ki-rper  abf^etrennt,  einzeln  in  der  Luft  hilngeo. 

Den  Teufehi,  welche  die  Mvn)H:lieu  durch  das  wüste 
YergnüguD^Hlebcn  roo  ihrem  Bvrnf  abzulocken  suchen,  gesellt 
•ictt  der  Dämon  zu,  der.  rein  nef^aüv,  ilmen  die  Lust  zum 
Ar*ieileii  raubt:  der  „Paultenfel".  Er  fand  aeiticn  Schrit't- 
«taller  in  Joachim  WestphalO  aus  Eialebeu  —  dem 
Schwager  und  Freund  des  Cyriacus  S)>angenberg  —  der  erst 
ia  Saogershausen,  später,  nach  1565  in  6erbste<it  im  Mans- 
feldischen  Prediger  war,  wo  er  1569  starb.  Autn»er  einem 
^Willkomm,  womit  die  Welt  Christum  und  die  Scinigwi  ptlegt 


*>  Berl.  Kg\.  Bibl.  an  Dz.  4«.    B  8. 

•)  hirte  Tprdeutlkbvtidv  Technik  war  i*lir  beliebt:  auch  Albrtvbt 
Mnr  mvebmäh:!--  >k  E«lc^Dilich  tiioht.  äo  gebi'ti  auf  Beincm  UoIk- 
ickaitt,  drr  ilantetlt,  wie  der  hcilij{c  tVanciicui  von  Aisiri  die  Wundmal« 
iti  Hern  cmpCiD|rt  (Barticb,  Pnintr.-jirav.  Dd.  7  So.  110),  wii-  afi, 
nm  tlon  ninilpn,  den  Füwm  vnA  dnm  ,S«itcnh<>hlchi!n*  eiiip«  acn  Himmnl 
mehfltnvndcn  Ookrcuiigt^ii  «larkc  icbwano  Linien  hiiiab  auf  HSitdp; 
n«ie  niid  ßru>t  de»  Hcilij^D.  L'tid  di«»  g«ßel  ibm  *o  ^i,  du» 
«ir  «in«  |i;>.'naiiv  Nadibililiuig  de«  HolxK-.hiiitU .  Bur  tehr  tipI  vi>r- 
Utvncrt,  ab  Eckvcr^ieruiiE  vioM,  Jedeiilall«  den  SOcr  Jahren  aog«- 
köt^n  (Uef{i!nd«n  Blatl«,  .Ein  kurtu  beyuht  Zettel'  wi«d«r  lliid«& 
(Ihrlieb  7.  Appeod.  89). 

■)  Ober  ihn  Uoller,    Cimbria  Lit^raU  (Haaniaa   1744)    IH,  Üb. 

ür  iit  ni«bt  lu  v(Trw(>chMlii  mit  dr.m  hamburBisuhen  Luthi-racior  gk'icheii 

S'iTnma.   (der    IftlO— 74   lebte),   wm   (cbiin  Wilh.   ßqdavna   Üial.     Aach 

jnf[<:r«r  Joocb.  W'-itphol,  d«r  I6M  irrbonin  iit  und   1634  aU  Saper- 

tont  in  RMtock  »ttuh,  itt  von  unwrm  in  Mh«idcn.  -    SpAngenberg 

-li  Über  iba  eine  .Uittoria  vitas  ac  jtMrtt*". 


M 


OSBORM. 


189 


zu  empfiingeii'* ')  iintl  einer  Schrifl  „Geistliche  Elie  ChrinÜ 
and  seiner  Kirclieu'")  gab  er  S  Tt-ufelbücher  heraua,  von 
denen  uns  das  jUngere  und  bedeutendere,  der  „Hof^^i^s- 
teufel",  8|)iiter  noch  b<>»cliäftigen  wird.  Der  Panlteufel ") 
erschien  1563.  Wc-sIphaU  Schirugcr  JoAcliim  Pmeturins, 
der  Dichter  de»  Kinderpsalter,  der  auch  mit  Spangonber^ 
eng  befreundet  war,  später  aber  mit  ihm  zerfiel,  empfahl  ihn 
durch  eine  Vorrede.  Westphal  ticlieidct  nach  dem  Vorgang 
de«  Johann  Brentian  2  Arten  von  Müssiggaug,  er  trennt  von 
der  den  gSttlichen  Qehoten  entsprechenden  Uuhezeit  an  jedem 
Abend  nach  den  Mtihvn  des  Tage»  und  am  Sunn-  itml  Feier« 
tag,  wo  nach  der  Anstrengung  des  Körpers  der  Geist  betend 
weiter  tliätig  ist,  die  Faullenzerei  der  Arbeitsscheaen.  Auch 
erkennt  nach  i\i:m  Uui^lervon  Friederich  =  Sehw*rgenberg  aod 
ächihlo  einen  Orden  seiner  Sünder,  aber  er  nutxt  diesen  Ge- 
danken gar  nicht  aus;  der  flotte  Stil  des  Anfangs,  der  frisch 
imd  kräftig  einsetzt,  erlahmt  nur  zu  bald,  und  die  gehSufteo 
gelehrten  EiiischivbBi.'l  verdeutlichen  weniger,  als  nie  den 
Zusammenhang  stierend  unterbrechen. 


'J  Ursel  16B8.    4". 

■)  Eisleli«n   IKÖS.     B". 

')  „Faultouftel.  Wider  ilna  liMtir  dem  Hütn^angs  Ckriatlielier 
rbnffligvr  Vritorricht  vud  WAmiinK  buhb  GruDili  der  btTtigCB  ScIlriA, 
vnd  den  alt« n  CbriRtlicti gm  Lehre ro.  Auch  andom  wMtM  Spröoben,  mit 
Klein*  iiuoinKKin  brscli'.  Durch  JofLcliiiii  WMlpWum  IwMuchmiu. 
Kirehondicnor  m  SaiigersL&uHen".  Queduke  11,  48ü.  No.  0, 1.  Im  Tk. 
DIA.  A  4IS'~41M;  B  8&7— aU;  U<  1196-308*. 


4.  Hoil<>. 

HoBPulenfel  ~  Kniiuleuful  ~  Kteidcrpredi^rt  —  HoffKlirM^uJbl. 

Früh  bvginnt  in  Di-uUclilatid  di«  Uttonuische  Opposition 
ftf^ea  Mode  ood  Putzsucht.  Schon  Heinrich  Ton  M«lk,  der 
Kb*rfe  Satiriker,  wett«rt  in  seiaer  „Krinnorang  vom  Tod«" 
dagegen ')  ntul  in  den  Seif ried-Uelbing-G «lichten  hören  wir 
«iederiioU  davon*).  Ab«r  allgomeiner  und  eindringlicher 
vprden  diese  Klagen  ertit  vom  14.  Jahrhundert  ab,  seitdem 
dtti  Obrigkeit  den  Kampf  gcf;cn  Luxus  und  Üppigkeit  aaf- 
gmommen  hatte.  Denn  während  in  Frankreich  sich  bereits 
Ladwig  der  Heilige  ge^en  die  Auswüchse  der  Mode  wandte, 
nd  Philipp  der  Schöne  I:ü94  das  cnt«  Kluidcrgesetx  gab, 
K&breod  in  Italien  um  dieselbe  Zeit  schon  äholicbe  Mass- 
ngeln  getroffen  wurden,  begegnen  uns  deutscli«  ^Verordnungen 
gleicher  Art  erst  von  l'Mi  an*).  Nürnberg  führt  hier  den 
fieigAD,  pTRokfart  nchliesat  sich  au,  Speier  folgt  1366  mit 
dner  schon  detaillierten  Vorschrift,  dann  Zürich,  1371  Straas- 
barg,  Ulm,  MüQclien.  Seit  dem  16.  Jahrhundert  nun  schwoll 
die  Zahl  der  Kleiderordniingen  ins  Ungcmcssene,  fast  jode 
Stadt  Ton  Bern  bis  Lübvck*)  gab  ihm  G«»ctBe;  die  Füratun 
folgt«»  und  bald  gab  die  kaiserliche  Begierang  allgemein 
gSltige  Kestiminungen.  Der  Reichstag  von  Ijindau  erlies 
1497  ein  Kleiderge»ctz,  das  L498  zu  Freiburg  i^'B.  wiedi'rholt 
nnd  1600  zu  Augsburg  Terschärfl  wurde.    Seit  1360  berichtete 

•)  «d.  Hnhucl  8.  Sl  f.  -  V.  31»  tl- 

*)  V,  V.  U~fil   «d.  Seemiilkr  8.  68  f.;   VUL  V.  874  ff.  «L  ä««- 

■nur  8.  aas. 

•)  J.  Falk«,  dia  dputsche  TradiMn-  maA  üodewnll.    (Lpi.  1868), 
I  ai«.  I.  IT»  IT.  —  AI«.  Schultz,  DtKli.  Laban  im  M.  n.  I&.  Jh.  (1898) 

*)  Eine  ZiuKrom«iistallung  aber  di«  Bied«rdeutoch«n  Vvronlniingen 
^nar  Art  gietit  J«ltinfrb*u*  in  Paul's  Ornodrin  ü,  448  f. 


96 


üSßOKN 


191 


die  Limburgische  Cbronik  roiu  Modewechsel '),  vom  ifalire  1388 
meldet  «ie  beispielsweise-):  „Item  i»  diser  zeit  wart  der  suet 
von  den  kteideni  vurwaoduU  also,  vor  buwcr  cto  meister  was 
von  dem  sDede,  der  wart  ober  ein  jar  ein  kuecht,  aU  man  daz 
beroadi  wol  bescbrebe»  findet",  uud  seit  derselben  Zeit  angeiähr 
eiferten]  Dun  allentlialben  diu  Didaktiker,  die  Satiriker  und 
besonders  die  Geistlichkeit  gegen  Uude  und  Laxus.  Auch 
der  Satan  erftctiien  »cbon  als  \'eranla8ser  und  Bestrafer  der 
Putzsacbt,  ebenso  wie  in  Frankn-icb  s.  B.  in  de»  Aufzeich- 
nuDgen  de«  Ritters  de  k  Toar-Landry  (am  140O)  der  Teufel 
beim  Gericht  über  den  Menschen  die  Masse  der  Kleider  in 
die  Wa^chalu  der  BUnden  varf").  Vär  die  Karreulitteratur 
ward  dann  der  raodiwic  Ueck  eine  wichtige  Person. 

Um  die  Mitte  des  16.  .lahrbundert^  war  in  Deutschland 
die  aus  den  Niederlanden  herilbt-r^ekomuene  Mode  der  be- 
rühmten „Flnderlioaen"  allgcwnltigu  Herrgcberio.  Sioae  Pladei^ 
hoHcntracbt,  wie  sie  eich  in  ihrer  Blutezeit  entwickelte,  Ist 
sicberlicli  eine  der  selt&arasten  Ausgeburten  ertinderiacber 
Kleiderphantasie.  Entstanden  war  sie  wohl  aus  dem  BeslrcbeOf 
sicJi  von  der  unbequemen  Enge  der  früheren  Beinkleider  zu 
befreteu  *) :  man  erreichte  dies  sehr  einfach  durch  Schlitze  in 
der  straff  anliegenden  (jewanduiig,  welche  eine  freiere  ßewegun{[ 
ennJiglicliten.  Uie  BlÖsve  der  Beine,  die  dadurcli  itum  Vor- 
t«])eii)  kam,  zu  vordvekcu,  füllte  man  die  Schlitze  zunächst 
durch  ein  Futter  vuo  dünnem  Zeuge  aus,  da«  man  bald  in 
viele  faltvn  zusamraenlegte.  Allmählich  aber  ward  mit  der 
Quantität  die^ex  Fittterstfiffes  ein  ganz  ungeheurer  Aufwand 
getrieben;  bi«  zu  13U  Ellen  braucht«  man.  wie  berichtet  wird. 
Daft  Tuch  aU  eigentlicher  Hosenstoff  wurde  jetzt  natQrlicb 
viel  zu  schwer,  und  man  nahm  infolged<»^n  eine  Art  Rasch 
oder  sogar  Seide,  so  d&ss   nun  aber  die  Mud«  bald  riesige 

'J  MiMium.  <ioniiaiiiau  bittor.  UnuUch«  t))in>niheD  IV,  I.  S.  Mff; 
tlann  tic«.  «riodu'  79  fT. 

')  iliiil.  S.  75  {(SBj. 
•)  Falko  I,  17«. 
•)  FaIIib  H.  82  ff. 


^^^^^  MODB.  ^ 

^^■»»w  Tersclilaog.  Die  Beinkleider  faiogen  jetzt  vom  Oilrt«! 
Hriulic  bis  auf  die  ^huhe  herub,  und  waren  nach  der  Läng» 
^p  in  die  Qaere  vielfach  aufgeschnitten.  Laudtkiicclitc  und 
^Uentao  soi^t^D  dftfDr,  da»s  die  neue  Tnu.'ht  bald  in  die 
B(k>  kam  ').  Und  kurz  nach  1550  taucht  sie  UUerall  auf. 
^k  Lisdr  da«  \h&&  auf  einem  fliegende»  Blatt  godruckt 
^ne,  aber   schon   friihei-    ent«tandoit  sv'm  uiu&s,  preist  sie 

B^tr.  15)  .  •  ■    »Der  Teufel  inng  wol  Uchen 

H  „zu  Holclicm  iiffenspicl 

H  „im  gfallen  wol  die  Sachen 

H  näeissig  er»  fürdorn  wil. 

H  „tag  Tnd  Qttcht  tut  er  raten, 

H  „sein  rat  folgen  sie  nach, 

H  „bJ83  er  bezalt  in  taten. 

H  „rtiw  ist  KU  spat  «laniuch". 

■        ITber    ihr«    Rntstehung    erzählte    man    sich    die    incrk- 

pbdignteti  Anekdoten,  eiuu  Nürnberger  Chronik  ^)  lässt  sie  im 
I«^er  des  Knrfttnten  Uoritz  vor  Magdeburg  erfunden  »ein. 
Eidilreiche  Abbildungt'n  /.c-igen  uns  die  für  den  heutigen 
Ceiehinack  recht  plampe  Tracht,  auch  die  Titvlholzschnitte 
äoselner   „Hoftenteufel"-Aa8gabea  zeigen   solche  weitbosigen 

*)  Der  Philol«|[e  Hicronyma«  Wolf  «cbrii-b  in  der  Vnrmle  la 
■^y—  DnniMtboni«  mogniti  in**cM>l*tim  (prcim«!! :  (])B*el  lUS) 
Jlfrtrwie«  milite«  patram  nottroram  nicdnoria,  eiu  formorum  putet,  (juae 
•  pdvwliB  m1  gvnua  portlBeat,  nudaa  hibuorant.  Xanc  contra  madem 
4iii  pMini  Uli  fcnci  i>or«m  et  nonai^nta  (cmtnm  tu\ia  lirvvior  eat 
MMMvna)  —  ■lebe  nnlen  —  aoleot  ümrcire;  credo  ut  id  lupiileHnt,  quud 
Ijllril'«  et  »ria  d«fait.  U  iiuAni&iu  tingul&remt  iguwn  UmeD  humine* 
t»  diu  pUcei)  itndioii  nm  imilftri  ««d  viouer«  «tudent.  0!  «coula, 
«t  iKorea,  o'.  diMipliBun  Academumm,  a«I  quik  illa  promiit  «tue  eomm 
aatoriUl«  qui  cum  prohib«r«  Uli*  et  potaenl  et  dolorakt,  fai^iant  iiMÜ* 

*)  UliUnd,  Alt«  boch-  DD>I  Bi«derdeotM^«  V«>lkibedpr*  (1881> 
L  S.  109  8.  408  fr.  Anmerkt!.  S  811:  1&S6  h«iMt  «  Im  Tit«l  tcbon 
ffcn^krt'.    Dm  Lied  bat  nun  2S  Slruphvn. 

*)  OtuidtinK,  hiMoriiclui  K*cline]il«ii  «oo  Kurob.  (Frkr.  1707} 
8.  4U. 

7 


98 


OSBORX 


193 


HodenuTfin    oder    gar   Junker    Sstan    selbst   &   ta   mode ') 
gak]«det<). 

Zugleich  mit  der  Uode  vudts  die  Zahl  ihrer  Feinde. 
Beeoudors  dio  Gvi^llichkcit  lie«s  v«  sich  angelegen  ««in,  die 
neue  Tracht  zu  bekämpfen,  aber  sie  nahmen  allß  den  Himd 
zu  YoU  und  schflBHen  weit  Über  das  Ziel  hinaus,  so  dass  die 
Wirkungvii,  welche  sie  eruelten.  der  aufgewandten  Anstreoguug 
scbÜesslidi  keineswegs  entsprach  üii.  ML^lanchthon  hielt  eine 
Oratio  ,, wider  die  neuen  moden  iD  kleidangen" '),  unser  Ludwig 
Milicbiui«  schrieb  „wider  die  unmSssige  Pludertracbt",  auf 
allen  Kanzeln  ertouteu  die  Stiuimea  der  Prediger  gegen  dto 
neue  Kleidung,  die  ao  viel  Geld  verscblang,  und  es  ist  ganz 
dem  Olmrukter  der  Zeit  entsprechend,  wenn  Achim  ron  Arnim 
seinen  Hofprediger  Martin  Martir  als  citieii  wütenden  Eifor<.T 
gegen  die  neuen  inodiscliou  Trachten  einfuhrt*). 

In  Frankfurt  a.O.  hielt  an  einem  Sonntag  des  Jalir^ 
1656  der  Dtakuuus  in  dur  Oburkircbe  wider  diu  Pluderhosen. 
dieae  Zeichen  der  Eitelkeit  und  der  X'erschweadungssacht, 
eine  erbauliche  Predigt.  Am  folgenden  Sonntag  aber  war 
tarn  Schrecken  der  gunzou  Uemeiude  vou  mutwtlli|[«r  Hand 
in  der  Kirche  hoch  an  eint-m  Pfeiler,  der  gerade  der  Kanzel 
gegenüber  stand,  ein  ['aar  grosse  Pluderhosen  angenagelt. 
Musculus,  der  GeuenilMupt^irintendent,  erfuhr  alsbald  den 
Frevel:  er  nahm  die  Sache,  die  jt^dünfalls  ein  iibertnUtiger 
Studentenstreicb  war,  »ehr  enitit  und  hielt  am  Sonntag  darauf 
eine    Predigt  „Vom    zuluderte u,    Zucht   vud    Ehrer< 


')  Du  Wort  „jrode"  »olhtt  kam  cr«l  im  17.  J&krliund«rt  auf. 
cf.  KHch  .Schmidt,  Dt<r  K^inpf  gegen  die  Hod«^  Im  neaon  Iteid  1880 
=-  Ch«r(ikteri8tiken  8.  «»-8R). 

*)  Eine  Modctruful-Zeicliuuiig  findet!  wir  beruit«  weit  friUier  tn 
einer  Oiforder  HiUchr.  (Cottun  Nur,  CVIl).  Dort  il«llt  dio  KarrikitUT 
eine  uach  neuntem  Schnitt  t^cklciilot«  Ilamc  mit  SchlcppkUid  und  go- 
kBi>l«tem  Fninkiinnd  ditr.  et.  Alvin  Sohnttx,  höf-  Lcbea  x.  Z.  d.  Hionea. 
1,  SBV  f.,  w  n«  abgebildet  ist,  nach  Henry  Shaw,  Drdtse«  anil  DMOratkini 
oF  th«  HJddle  Agw>  I  tu  Tat  10. 

*)  Arnold,  Kirehen-  und  KeUcr|{«9Kh.  8.  168. 

*)  Wurke  10,  73. 


1V4 


UODE. 


»9 


wegeilen  pludricliten  Hos^nteiif fct,  Vermaliiiung 
rnil  Warnung"').  Sie  vt-rdient  die  grosse  Zahl  der  Auf- 
lagen, die  si«  geftutden  faat,  vollauf;  denn  sie  ist  in  der  Tliat 
OD  kostiiclies  Unikum  der  huuiileti»<.-lii;n  Lilteratur  und  im 
Thcatrum  Diabulorum  sieht  we  mit  dem  Hofteufel  des  Chrjseus 
koch  über  der  HenK«  der  anderen.  Sie  iH  ein  Meisterwerk 
IfTobianischnr  Kuuttt;  allei  ist  Toller  Lebcii  und  Bewegung; 
die  äprftclivi  buut  und  mannigfaltig,  roll  xchlagender  Wendungen 
uofl  treffender  Bilder,  und  bis  zum  Ende  von  einer  uuenniid- 
lieben  Begeisterung  der  Wut  erfUUt,  die  erstaunlieb  wirkt. 
Eto  grimmiger  Humor  wurit  dabei  das  zornig«  Gepolter  des 
Moralpredigers,  Musculus  zog  alle  Jiegister  seiner  gröbsten 
Schimpfwörter  auf  und  öffnete  alle  Sobleusen  seiner  gentdeza 

•)  1655.  o.  0.  4*.  <BarL  KgL  Bibl.  )>b  3003)  jcJ«nrolU  bni  Bicliliom 
i»  Frankfurt  «.  0..  «oliin  Druck  nnd  Hobiohnii.t  wirUftn,  wo  auch  <1m 
RtiM«  Ton  Uiueuliti  x«ilruckt  ward«.  IMptn  1.  Aiiii(*«bi>  (cf.  nnnh  Sclmorrt 
Aldiii  ID.SaiJ  frblt  boi  Uoodoli«  II.  480  H.  3,  U,  wu  die  übrigeu  v«i^ 
wli  liiHit  *t«beB,  I>arD  noRnt  O.  Schwiilwl,  Zt*i;lir.  f.  dUch.  Kullurj;each. 
V.  F.  n  (letV).  906  (T.  uocil  eiut<  Auagftbc  IMl  Frkf.  a.  0.  —  Der  Üruck 
tun  1830  hui  fol^'Cud^'D  Titel :  ^^eM  jcirigeii  W«<ltbcsi:lirejt«u  vi^nchleo 
vnad  verlaohlcQ  AI-  modo  KlrjFdn' -  Tt'nfTi^U  All-Vat«r,  OiMiant  d<r 
Ba««s>TvaRel,  dm  »«t  Wit-d^r  au!  rp I ■--(?( e.  »uhwure.  doob  tr«wliertii)(o 
WaimiBff  vor  d«r  BlIcbFr>;it  diuiMlcn  nob  b«imliL<h  regradea  Boidicit  vnd 
B«Qut  in  Kleidern.  Wna  lUMiacn  diMoIbc  (lotl  in  dctn  Uimmol  «RÜMiet 
fttd  »  pkonmon  StniSoa  w«g«n  rieiriHixor  Vbcftraltunt(  icincr  hniügeu 
GtboU,  »itbtvt-klicber  Erg^rriust  d««  Nevhiileii  vnii  viMatsbleibliclieii  Ver- 
derben vml  nun  »ein  »elbeteu.  trin^eT  vud  brinj,"*t.  Vor  xier  tiid  siebmttig 
Jahren  in  der  vlx'lgerathenun  EiiiilliL-it  vnd  Wicbttliutiib  di^r  fremden 
BejdRrtiO^rl  in  l«iil«cben  Landm  au«  tr«w  t'<rßurifii>r  Srcltur^rriieber 
VTolmeiuatift  bcacbricbcn.  Ihirvb  D.  Aadr(«n)  Hutcntum.  f'rofcsionun 
drr  h-  Itehrifü  tu  Frankfun  an  der  Od<^r  vond  fieneraltiipcr.  der  Chur 
»■d  Hark  Urandcnbur)!.  Ranipt  boyiro'iijil«!'  tmwrinrcn  Historien  von 
•inr  weiten  i  birmarbti'n  vemloi'lt'J^n  llt'lTBrt  viTcIambt'-n  Sc^cImi  In  der 
Htlbn,  an*  i-iner  Allen  0.:*<:hidit  Serra.  09  nd  Fratree  in  Heremo. 
XkUgvtnidkt  Ardo  UUCXXX.  4°.  Ai-.-D..  (GAtting^nt.  Unin^nit.- 
Bibl.  Theo).  Moni.  S8»}.  Im  Tbeatr.  Diab.  A  fiOl— AOS*;  B  480—434  *; 
C»  K8— A3'.  Abgedruokt  Iit  dvr  HolrnU-nret  noub  In  Scbeiblc»  Scbalt- 
Jahr  1.  140 ff.,  SSSff-,  438(1..  «nB..  II.  ST  (T..  339 (T..  388 (T.,  VHIT. 
ßher  die  ndUeh«.  ÜbeneUgf-  ■■eh?  Komsponden/.blatl  dee  Teffein«  fiir 
nitUcbc  äiiraclifoncfanng>  I&.8  u.  99. 

7' 


100 


OSBOKN 


tds 


Alte!«  {Iberscbwemmeiitlcn  Beredsamkeit.  Es  „verdienet  Teutsch- 
land jvtxundvr  nit  alluin  den  zoni  Gott«8  vitd  diss  gegenwärtige 
VnglUck  . . .  Sondern  vere  kain  wunder,  dass  ras  auch  die 
Sonne  nicht  ansehe  . . .  von  wegen  der  grewU«hen  Vnmenscb* 
liehen  viid  Tuuffelischi.m  Klt^'yduug.  damit  »ich  jotxunder  di« 
juDgeo  Leute  xu  Vnmenschon  machen  vnd  so  schändlich  ror- 
stelleo,  d&sa  nicht  allem  Qott,  die  Heben  engel  vnd  alle 
frommen  ehrbaren  Louti-,  Hondum  auch  die  Ti^uffel  selber,  einen 
eckel  vnd  greuwel  dafür  tragen-  (430  k)>  und  nun  wird  eine 
Geschichte  erxählt,  die  stich  vor  kurzem  zugetragen  habe. 
Eiu  Maler  üolltv  otiiulich  da»  jüngste  Uericht  duratellen  und 
um  den  Teafcl  recht  gräsalich  zu  machen,  kleidete  er  ihn  in 
modische  Pluderhosen.  iJa  sei  der  Teufel  gekommen,  habe 
dem  Maler  einen  gewaltigen  BackcuNtrcieh  versetzt  und 
tinergisch  gegen  eine  solche  Behandlung  protestiert:  ^denn 
er  nicht  so  scheusslich  vnd  grewlich  sey,  als  er  jn  mit  den 
Loderhosen  ahconterfeyet  habe"  (480"»). 

Acht  Sünden  scheinen  Musculus  die  Folge  der  Herrschaft 
des  Hosenteufels  zu  sein.  Zunächst  eine  ßeltirderung  der 
Unkeaschheit,  da  die  jungen  Leutt;  ,.mit  hellischen  FIamm«n 
das  cutblösscii  vnd  jedarraan  so  vnverscbämpt  das  für  die 
Äugen  stellen,  zum  Urgerniss  vnd  anreitzung  hüser  begierde 
vnd  lUäte,  dsiH  iiuvh  diu  Natur  bedeckt  vnd  verborgen  hab«ii 
wil" ')  oder  sich  „so  kurtze  Röcke  vnd  Mtüitel  machi'u  lassen, 
die  nicht  die  Nestel,  geschweige  denn  den  Latz  bedecken, 
vnd  di«  Hosen  so  zuludeni  lasstou,  den  Latz  fornen  also  mit 
Helliscben  Flammen  vnd  Lumpen  vnmenscblicb  vnd  gross 
machen" ').  Gegen  die  Religion,  Gottes  Ordnung  und  den 
Bund  der  heiligen  Taufe  werde  gesündigt,  die  einfache,  ehr- 
liche, gjugetbane"  Kleidung  der  Vorfahren  verhülmt*),  das 
Ebenbild  Gottes  geschändet,  das  Ansehen  der  deutschen  Nation 
herabgesetzt*);  denn  „Alle  Nation,  Wahlen,  Spanier,  Pranio.sen, 
Polen,  Vngem,  Tattern,  Türeken  hitbeu  jbre  Kleidur  vnd  ge- 
wöhnliche zudeckung  dess  Leibes,  wie  sie  es  von  jhren  Eltern 
empfangen,  behalten;  allein  Teutschland  hat  der  vnversctiämpta 

')  *81  B.     »)  «2  b.    ')MaD.     *)  4M'D. 


d 


IH  MODU.  101 

l^ffel  gar  besessen  vnd  eyngenoiniii«u,  da*«  jt^tzundor  mehr 
neht,  schaDi  t-nd  elirbarkcit  im  Venus  Berg  rnd  vorzeiten 
in  den  HiiidorfaHUSorn,  (gewesen  ist,  als  be;  va»  'J^eutHcbcn, 
die  wir  doch  ms  alle  jetzunder  Ehrbar,  ElirsKin,  vnd  Bhm- 
»eete  scbreitwu  Tod  neniiei),  vnd  nicht  «o  viel  Ehrbarkeit, 
Ehr  vnd  Zucht  Iia1>«n  als  oitie  Mücke  mag  aufT  dem  schwantz 
wegfiUiren"  ')• 

Vor  allem  aber  weitt  Muscidus  auf  die  fürchterliche 
Teracbwendunf;  lün,  die  diese  Mode  mit  sich  liringe,  und 
«amend  erbebt  er  seine  Stimme:  „wo  Teutucbland  noch 
Unger  stebcii  »ol,  so  wird  kein  PiV-nning  daricu  bleiben,  nach 
dem  c«  die  Krümer  vnd  Kauffleut  mit  Wajjen  vnd  Scliiffeu 
binaasa  filbren  vnd  bringen  vns  Uosenlappen,  Kartlieck,  Senden. 
VorstAt  vud  andere  Dingo  mehr,  lierwider,  dass  man  wol  nagen 
darff,  Fnmckfurt  am  Mavn  sey  jetii^er  zeit  das  Thor,  durch 
welches  alles  Gelt  aua»  Teutschland  in  fremde  Nutton  gefiiret 
wird'*  *).  Er  ereifert  sich  darüber,  ^d&oi  jetxundvr  ein  junger 
BotxIiifTel,  ehe  er  tiocli  das  gele  vom  Eclitiabol  gar  abwüschet, 
mehr  Gelta  la  einem  par  Hosen  haben  miins,  aU  sein  V'atter 
xnm  Hocbzeitkleyd"  *).  Er  erzählt,  es  habe  ein  Landsknecht 
seh  99  Ellen  znni  Futter  gaionimvii,  und  Auf  die  Frage, 
wsmm  er  ni^ht  gleich  lieber  das  Hundert  voll  gemacht  hätte, 
geantwortet:  „99  sey  ein  lang  woit  vnd  gut  Landsknecbtisch, 
100  aber  sey  kurtz  vnd  nicht  so  prilcbtig  zu  reden". 

Die  SUnden  der  vorsintflnUicben  Menschheit  erscheinen 
Üuii  gegen  den  Zustand,  den  der  Hosenteufel  hervorgerufen, 
als  ^.Kinderspiel"*),  nnd  er  propheKejrt,  dass  den  Modenarren 
die  Teufel  dereinst  in  der  Hölle  ebensu  „die  Schenckel  mit 
Helliechen  tiammen  ntixUnden  rnd  vnaufThörlich  verbrennen 
werden"  *). 


■)  WiMt«rb(ilt  finden  wir  dieten  Vorwurf;  .D«<utiicha  nhn«  oigsn« 

V    Uatet    eine    RMHtbemerkuiis    in    Cwpsr    Scbeita    Orohtan«* 

r.  8.  31);  et  frrneT  Ooedckir,  Sfliwiinke  d.  16.  JalirliuuderU  So.  350; 

Cawenui.  Bolth.  Kinilpnnivnu.  UeschirMbl.  f.  lla![d«liup^  '17,  •297.  —  <i«hc 

Stnacli'«  It«-ii'naioti  vnii  HanfTcn'*  ,C»apnr  Hcrhcit*.     AfdA  tB,  S76. 

•)48*»A.     •>  433'a.     •)433'e.     '',432c. 


102 


OSBORK 


197 


Alles  Heil  erwartet  Husculus  vom  Eingr^ifoD  der  Bc- 
bSrden;  (Untm  lobt  er  die  Kieiderordiiungen  und  die  wirk- 
nme  Kaa&regel,  die  so  eiaiffen  Orten  die  Obrigkuit  vrgriS'Dn 
habe '),  Dämlich  den  Henkern  die  madiecbe  Tracbt  ftls  Uniform 
z«  gehen,  und  niaclit  —  freilich  wohl  mehr  im  Scherz  —  den 
Machthabbrn  di>ii  ^'orsti!dug,  „duas  siu  böse  Buben  bu»t<dl4t«a 
die  jnen  ab  Meerwunder  rad  l^sttiachtsnarreii  nachlieffeii^  *). 

In  der  EoFfniuig,  dnss  seino  llAhnnn^i^n  i^hürt  würden, 
widmete  «r  diti  Predigt  den  Frankfurti-r  Burgermeiattira 
Caspar  Witterstadt  und  Michael  Holfrass,  von  deren  redUeiieot 
Sinn  er  ein  energischo*  Vorgehen  erwartet*), 

Ii)  der  erstun  Origiimlamgabo  gingen  dem  Text  nocli 
voraus  „Reime  Tom  zeitliche!»  Hosen  Teuffel"',  die  Crregoriit« 
Wagner  von  RtiHtiel.  Miiocnlus'  College  ah  Professor  an  der 
Frtiiikfnrter  Universität,  wrAissl  huttc*).  Keyenibend  drudcte 
eiu  iu  dem  Huiniiielwürk  nicht  mit  ab,  und  die  folgenden 
Auflagen  des  „HosenteufeU"  selhnt  bis  auf  die  nach  der  1. 
Au*(gahv  iibi>rAet/.te  Diederdetit«c)ie  Fassung^)  moclitvn  «t 
i-bensu.  Diu  Beimpiutre  geben  gaiiü  geschickt  eine  Übersicht 
Über  die  KflstÜmgeschichte,  welche  darauf  hinaus  läuft,  dass 
die  Kleider  immer  inUndiger  geworden  seien,  bis  di«^  Zucht- 
los igkeit  in  den  Pluderfausuii  diis  di-nkbar  hoc  liste  Uass 
erreicht  habe;  aber  neben  Musculus'  ursprünglichem  Wits  und 
derber  Kraft  halten  sie  doch  nur  schlecht  Stand. 

Neben  der  im  Griuide  völlig  deutsche«  Pludertracht 
machte  sich  nun  aber  in  der  /.wcttei)  Hälilc  des  JahrhuDdorts 
der  Einfluas  dvr  spanischen  Mode  geltend,  der  immer  mehr 

>]tf4a.    'jOSk. 

•)  et.  VorreJe.  —  Wie  wenig  »olühe  Verbote  in  Wuhrbcit  friichtiteo, 
ECigt  am  bMteu  die  Kundbvnirrkung  zu  «ioer  Hrrlinnr  KlniikronlnuQg 
V.  J.  1604:  H^fliiit  vbel  damit  angelaiifTeii  vn<!t  lU  nichti  »d  «fi«ctwa 
komm«!!',  cf.  O.  ScbwcbiL-l,  Zur  TrachteiifCMohiuhta  von  Alt-EkrÜB, 
Ztwbr.  f.  Jtwib,  KuUurge*vh.     N.  F.  II  (18»»),  80«—^. 

1  cS.  Eon-etponilcnabUtt  iL  Ver.  f.    udttob.   Spraehfuncb.  XIII 

*)  cf.  ibid.  S.  I  abdruckt :  „Kimn  nn  dem  TslHcnren,  TotldiKca 
8ohendtg«ii  Baten  Düuele". 


[ 


196 


UODE. 


103 


i-acha  und  scUIiessIicli  zur  AllBinlieiTScliaft  wurde,  biit  im 
B^^inn  <lc»  17.  ■Inhrlinnderts  rlie  fL-imiitöusohc  Mud«  allmäliUcb 
ü^rcich  vordrang  und  im  Laufa  der  ZoH  die  spanifiche  Vni^ 
l^gerin  fpiOK  und  gai-  aus  dem  Felde  schlug. 

Neben  den  bildlichen  DAr8t«IluR^en ')  haben  wii-  voii 
ibfeser  Pcriddi;  der  deutsclivii  KostUrngtHtcbichte  keiue  ein- 
geheoderea  Mitteilnngen,  als  die  der  xümeiiden  Geiütlichkeit, 
welche  miünahmslijs  jede-,  neue  SFoile  verwarf,  and  li«»ondeni 
die  der  TuulVIbücbi-r  aus  jeuvin  Zi>itHb)tcbnttt.  Den  kultur- 
Itistorischen  Wert  der  Bücher  von  Strauas.  Oslander  nnd 
Wfistphal.  die  wir  im  l'olieeudcii  besprechen  wolleji,  erkannt« 
luaa  bald  ■),  und  wie  im  vi-rgAugonen  Jahrhundert  die  Kostfim- 
forBcbuQ^  sich  schon  um  die  Mitteilungen  dieser  Traktata 
b«kUmmerte '),  so  richtete  sich  auch  Jacob  Falke*)  in  seinem 
Werke  Ober  die  dcutscbu  Trachten-  und  Modeuwelt  auch  den 
Aosfülirutigeu  der  Prediger. 

„Nachdem  der  zerlum)>te  Hosonteuffel  etlicher  niawen 
den  8c«]>ter  vnd  die  Kronu  nidor  gelirgut",  kam  iiHCh  der 
Versieheniii^  des  Johannes  Strauss  aus  Elsu-rbri^ ^), 
Fbrrers  zu  Nenstadl  am  Schneeberg,  der  „Pluder-,  Pauss-  nd 
KrausH-Teufirl'-  aus  Ruder.  Stnius»,  der  das  Tbeatrum  Dia- 
bulorum  und  alsn  auch  Musculus'  Kleiderbüchloin  geleseu  hatt«, 
bcau  sich  durch  diese  Lektüre  anregen,  den  neuen  Unhold  xu 

>)  BMunden:  Julioane«  Wuig«!.  HKbltiio  pnocipuoriim  populorum 
tiB  virontm  qnam  fncminuruin.  Ans  i»l  "rnwIiWdbni.-h  . .  , ."  ZiiiTut.  IB97 
■whwiwm.  (BcrI.  KgL  Bibl.  b(»iut  ein  K^tumplsr:  Ulm  16HU.  Fol,  Üb. 
iapr.  nr.  foL  164).  —  Jort  Amtnum,  t)ynnei»am  (Bprl.  K.  B.  Pn.  3118j. 
rb«>r«vUt  ftl»;  »Von  alWrky  nliSDen  Ki«Klun([cn  und  Traulileo  Art 
WEtiMr*.     FnnkfuH  168«.     4«.     (B«rl.  K.  B.  l'n.  AiW\ 

*)  Üohuii  Battluuiu-  Schui)]>  iHf^tv  li«<lirT«Jehe  Schriften  b'tkt.  IdM. 
B.  108:  ^vu  (lii-  IrutBchco  Tür  vKuitüt  traiben  in  kUidsnß.  ilavon  ioiirt . .  . 
riu  tfcrjitnim  diabnloram  part  2  voa  dem  Kletdeqjaut-  und  hr«u»>Tpiifel'. 
ti.  diwb.  WÖTUrbucb  5.  lOflS. 

*)  Jonn»)  iroD  am)  für  DeutMliland,  li«nuii(.  t.  SigMo.  FrdliBirB 
•na  Bh«.  IL  Jiikirs«iig:  i;bS.  8.  480-44«  „KlmdcrhuMu  d«r  EkntMboB 
na  mdnahntM  JAhrbuntlcrt*. 

•)  IJ.  8.  Bl-187. 


104 


OSHORK 


1S9 


beküDipfeu  uud  sclirieb  l&m  ein  ßQcIilein  „Wider  den 
Kleider-,  PI« der-.  Pauss-  ?nd  Kraussteaf  fei ..."'). 

Stratigs  sali  xuuäclmt  zwei  örilnile,  um  derentwillen  Gott 
den  UouHcben  übcrbaupt  Klcidor  rerordnet  kftbe,  nftmlirb 
erBteoa.  um  sie  uuunterbracheo  an  den  Sündt^'nfsll  zu  erinnern 
und  zweitens,  „um  die  verderbw  iloiischftn  Xatur  zu  beklej'den'--). 
Erst  allmählich  fidlen  itim  nocJt  weitere  Qrllnde  ein,  nftmlich 
die  Vermeidung  der  büsen  Begierde,  der  Schutz  ror  Kälte 
und  Näas«  und  —  was  man  kaum  erwarten  sollte  —  ä^thetisohp 
KückKichten.  Denn  auch  Gott  habe  Gefallen  an  «hrbarc-r, 
bescheidener ,  der  Person  und  dem  Staude  augemeesener 
Kleidung,  ja  auch  an  kuntitroUen  Kleidern ,  wie  an  dem 
UDgenfthten  Kock  Jettu"). 

Anden  »Ik  Musculus  mncht  Stmujss  positive  Voi-«chlKge 
and  sein  .Judicium"  verlangt  folgendes :  „Ein  Leinen  HemWe 
aufT  blosser  Haut . .  .,  die  vapore«,  Dünste  ^'nd  SchweiHs  so 
au«s  du8s  MeuKchon  Oörpor  ausszieheu  per  poro«  AufTxufahen"*). 
Ferner  „Hosen  vnd  Wammes  fein  zusammen  gemacht"  ;  duran 
sind  ihm  freilich  die  ..Lätze''  unangenehm,  aber  er  b'jistet 
sieh  damit,  dass  auch  die  „AltTüttor'  sie  nicht  entbehren 
konnten,  nnd  verlangt  nur,  daas  mau  sie  nicht  „so  gar  vu- 
fl£tig"  herstellen  solle  *).  Dazu  will  er  noch  einen  „Leihrock 
mit  einem  selbst  angeloiTenen  Schurlz  oder  eine  Hartzkappe" 
gelten  lassen.  Von  der  lierr^chenden  Mode  gefallsn  ihm 
allein  die  Mäntel  und  Htite. 


')  „  . . .  Durch  Johann  Slmnii»  EUt'^berfr''.  OoDdeke  U,  «SS 
kennt  nur  die  Aunj^br  UAHitx  (AmbrMiu*  KriUab}  IR9t.  S'.  Kt  frhlrn 
<lort  iliemit 'iin>ierOörlitz«rÄu«gal>«  tlberDin*tinini(in(]evi^nLiiipuf[d°.  1681 
(Bert.  Kgl.  Bibl.  Dh  3011)  uud  ili«  in  raftticbün  Partien  ein  wenig  kSrnenJ« 
von  „PrejbcTgk  durah  Seorgium  I{i>a'maiin-'  Uiäl.  kl.  »".  (BerL  KgL 
Bfbl.  Db.  M«3).     In.  TheaXi.  DUb.  C  "  M  -71  *. 

•)  C"  W'b.    ')  66»i>.    ')  esi". 

')  EigiMitümlicb  tut  di«  Atiichnuuaji,  .die  Ttiroken  «nlli-n  »oiMUrlicb 
msern  huBrn  feind  icyii  vmb  dnMW«g«n.  Sin  tr«)[cin  jbr«  »hne  lÄt«r. 
oben  xiuammun  gmoKon  mit  «iiior  Schnur,  wir  jctr.t  fa»t  (Im  mMTO 
Pludcrhoicn  riod,  doch  nit  (o  w*it*.  —  I>ie  Mode  der  greiMD  UtM 
war    BUt   l^nkrcicli    Rckomnien:    dio    Beinkleider    uanat«    man   dort 


iw 


HODE. 


105 


Strauss  enipfiDdet  wie  Huscalus  den  fortwährenden 
Wechsel  der  Mode  als  eine  Schmach  für  die  deutsche  Nation 
nnd  erzählt,  ein  Maler,  der  dem  Sultan  alle  VölkiT  in  ihren 
Tnichten  darstellen  sollte,  habe  die«  aucli  bis  auf  die  Deutschen 
fertig  gelirm-ht,  „üllein  den  TcutJMiheii  mahlet  er  Mutter  naket, 
md  gab  jm  ein  Fallen  (rewand  an  den  Ann,  da-s^  er  jin  darauss 
•ölte  matthe»  lassen,  ein  Kleyd  wie  er  selbst  wolt" ').  Auch 
die  von  Musculus  «chon  erwähnte  Geschichte,  dasa  die  Türken 
ge&nf^e  Ueutscbe,  „wie  sie  zerhackte  vnd  zerlnmpl^  Kleyder 
gebmbtr  also  auch  am  Leilx'  «erliacken  vnd  xerreisscn  lassen*', 
«■ne  Gewbichte,  die  wohl  wirklich  gexchehen  sein  ma^.  — 
finden  wir  hier  wieder;  sie  ist  gewiss  aus  dem  Hoaenteufel 
liertibeTRenommen,  wie  manche  andere  Stelle  ganz  auKdriicklich. 
Mit  «iner  merkwürdigen  tJmkehrung  der  thatsäcblichen  Ver- 
hältnisse meint  der  Verfasser:  „dieweil  wir  uns  Hispanischer 
■weise  bddejden,  so  schicket  rns  auch  Ciott  die  Hispunier  Ins 
TeutAcbland"  \ 

In  dem  interessanten  Schlusskapitel  schildert  Strauss 
die  Hoden  seiner  5!eit,  die  er  höchst  ergötzlich  beschreibt. 
Die  Haare,  die  ihm  erscheinen  „wie  ein  schöner  Waldt  auff 
«tneiu  B«rge'*,  machen  die  Männer  „ki^lbicbt".  dass  man  aus- 
lieht wie  ein  „raucher  Igel"  *).  —  Junge  Leute,  Stalljungen 
uikI  Ktlater  tragen  jetzt  „kWine  Häublein",  wie  xun^t  nur 
Doctores  oder  alt«  kranke  Ijcute.  Stniuss  meint  *) :  „Ach 
die  gnten  Gesellen  haben  sich  etwa  ein  mal  oder  zwier  mit 
dem  Donato  fbr  den  Hindern  schlagen  lassen,  darumb  mUsaeu 
cie  solch  Häublinn  tragen,  dass  die  Kunst  nicht  wider  oben 
SSM  fahret'-.  Er  haast  die  st4jlfen  und  gekräuselten  Kraben 
UM  Hals,  das  ..GekrÖss'',  aus  dem  „der  Kopff  heranss  jucket 
wie    masa   einem  Sacke"*).     Die   Ärmel   sind   so    weit,    dass 

JRn^»^',  die  lÄUt  .Bragvtle*".  et  FISc«).  (teicii.  d.  komiiclien 
Uuer.  1784.  I.  179  ff.  Aach  die  rraiuäciiclieu  S»tirili«r  ipoii«!«!!  über 
Ma,  M>  MoDtai^Be,  ßinia  Livre  ni  Csp.  5  p,  899  (Konen  I6l9)i  so 
Bilwhh  (OenTTM  I.'Cap.  8),  der  den  Hcnenktj!  des  Oargsutua  beaclirieb 
ud  ^ehut  den  AnbM  ni  seinen  Bcmerkungca  über  di«  deiiUclion 
BoMnUUxr  im  II.  Cup.  ilrr  Ori^liiclitikUttiinuis  saU 
')«•«.  o.  S-  100.     ■)  88  •.    »)"«»•.    •)  68*  «. 


106 


OSBORX 


21)1 


mancher  sein  Hab  uod  Out  darin  ver«Uick«n,  di«  Hakeu  der 
LeibKioke  ho  gross.  das.s  man  einen  Hut  oder  eine  Kanne 
Bier  daran  buugeii  kann.  80  wird  jede«  KieidtingssUick  der 
Hoile  rorgenoniinen  und  sntlrisch  «.Tklürt. 

Di«  Frauen  tragon  fsUche  Zöpfe  „wie  die  Bergseyl**')! 
spottend  vnüiilt  t-r  mit  köstlicher  Laune,  wie  tio  sich  aa^ 
stopfen,  wie  di«  Ärmel  durvbsiclitig  gomucht  werdvu.  wie  sie 
die  früheren  langen  Schauben  verkürzt  liaben,  .,dass  man  den 
fraciit  vnten  sehen  mag"^}. 

Keinen  Augenblick  vertiert  Sti-uuH«  seine  gute  Lauui- 
and  auch  am  Ende,  wo  er  alles  Übel  der  Welt  von  den  bof- 
ftü-tlKcn  KUacIeni  herleitet,  gerät  er  nicht  in  den  Polterton 
seiu«;r  Am  tagen  OS  seil,  HOndom  bleibt  immer  noch  gemütlich. 
Hui  verlässt  nie  ein  gewisses  verächtliches  Lächeln  Über  die 
thörJchten  Menschen,  und  auch  die  Verse,  die  er  nnter  sein 
Hoch  setzte,  bewri^en  dies: 

(72"'')   „Bin  Kleyd  werd  ich  verdienen  nicht 
„Mit  dieser  Sohrifft,  bin  ich  bericht; 
„Dennoch  hab  ich  die  Waluheit  gesagt. 
„Was  schads  ob  mau  gleich  drüber  klagt". 

I>ie gleichen  Ziele  wie Strauss  verfolgte  Lucas  Osinnder. 
Rr  ist  ein  Angehöriger  der  altberühmten,  heute  noch  blühenden 
Theologen  familie  und  ein  Sohn  di^s  bekannten  Andreas  Osiander, 
der  sich  lebhaft  an  den  grossen  kirchlichen  Kämpfen  »einer 
Zeit  beteiligt«.  Auch  Lucas  tuinrnello  sich  munter  in  der 
thcologtsohi-u  Bewegung,  Er  war  16:14  zu  Kumbcrg  geboren 
und  kam  in  aeinetn  31.  Lebensyahre  nach  Württemberg,  wo 
er  erst  in  Göppingen,  dann  iu  Blaubeurcu  unil  Mchliesslich 
1562  in  Stuttgart  Aufnahme  fand*).  Hier  kam  er  bald  mit 
dem  Uof  in  Berührung,  ward  Rrzieher  Aea  Prinzen  Lndwig 
und  blieb,  nachdem  dieser  den  heraugliclien  Thron  beätiegeu 


')«9i'ff.    •)M»"i'. 

^  ADB  S4,  403  ff.  Tlioodor  Scliott.  Auili&t  OtÜDdert  Lebeu. 
LrlH«  und  Sdiriflen  ron  Carl  Hviuricb  Wilken.  (SUftlaunit  1M4).  — 
LucM  0-'*  Bild  im  Tli.r«lr.  viror.  «ruilit,  xwiioli.  S.  SiU/SS.  —  Über 
andere  Scfariftea  O.'h  siehe  Plön«!,  Gnvh.  tt.  kumiiuhcn  Litlerxtar  III,  335. 


KODE. 

iutb',  sein  Freund  und  Ratgetier,  bis  er  üich  ISUii  mit  dem 
joDgeu  Herzog,  der  »idi  nicht  meiistoni  luxseo  wollt«.  Uber- 
«uf.  Br  verlor  seine  Stellung  und  starb  1U04  in  Tübingen. 
Et  war  ein  üusMrst  gc^cbicklei-  Mtuiu,  ein  gewandUT  Theologe, 
in  ia  Kunst  des  Disputiervutt  vrfvlirvn  und  geübt,  ein  Staat«- 
unit  von  grossem  Einäos  und  er  entwickelte  eine  lebhafte 
Biterurischo  TltÜtigkeit '). 

Öeine  „Predigt  von  hof fertiger  vugestalter 
KleyduDg  der  AVeibs  vnd  Manns-Fersnnen"-) 
ediort  eigentlich  gar  nicht  in  diis  Sammelwerk;  denn  vom 
Teufel  ist  darin  überhaupt  nicht  die  Bede  ^).  Neues  wird 
bivr  neben  UiHCuluit  und  Strauss  nuc-h  nicht  beigebracht 
E»  sind  die  gewöhnlichen  ijcUildoniiigun  <ler  Hofüirl,  diu 
«r  in  den  kräftigsten  Ausdrücken,  meist  recht  lustig  ver- 
qmttet.  Die  Uiuurc,  su  hOiint  er,  werden  nun  Über  einen 
Itaafat  gezf^en,  „gleich  wie  man  in  den  Seuwhugvn  diu 
Rfauteo  vber  die  Trentel  sencht"  *) ;  und  er  glaabt»  man 
wQrde  vor  eim-m  niO(liK<:h  geputzteu  Weib,  wenn  man  ihm 
aof  freiem  Felde  hegf^iiett^.  ein  Kreuz  machen.  Originell 
tat  seine  Art,  die  HnUkrausen  zu  bekämpfen.  Er  meint, 
man  bfib«  sie  zuerst  angewandt,  um  die  Narben  am  Halse 
za  verstecken,  welche  die  ..abscbeuUche  Krankheit  der 
FantxOBen*'  dort  zurückgelassen  hatte  *).  Den  Kopf,  der  aus 
solchen  .Jvrüsen''  herau^ragt,  vergleicht  er  mit  dem  Haupt 
des  TSnfijrs  .loliannes  auf  der  Schuiwel').  Mit  einer  Fülle 
*BD  komischen  Vergleichen  verspottet  er  die  Ei;;entitmUclikeit«n 
da-  Uode:  die  Haare,  die  vorne  „gestroblet"  sind,  werden 
JÜDden  vnd  zur  seilen  gar  lang  vnd  zottig"  getragen,  „als 
mut  jiuige  Katzen  ein  Zeitlang  daran  gesogen  betten.     Oder 


')  l.'nl«r  amlerotn  war  er  im  AuftTugo  ili3  Uenoss  Liiilwij;  i69ft 
•a  'Irr  llnruiigaW  der  ('nnki>nli<nironBo1  beteitigt.  — 

*)  4*.  IS  S.  I<S66  in  Tübingen  boi  (h-org  ßnipprnbiwih  gi^druokt; 
m  TTi«iIr.  Diab,  C"'46»-W.  Von  6oe<l«k<>  nicht  rrwälitit.  Im  Ana- 
ntf  toilgritTitt  von  Filk«  .lar  ChuukUrictik  der  Moik  im  IS.  .InhrhuiKlvrl" 
ia  «rärr  Zuchr.  für  KuUur„-«w:b.  185S.    8.  SS. 

')  1.  B.  a  18«.    «JC"»?*.    ';liT«».    •*>57V 


ri 


108 


OSBORX 


kU  wenn  am  mor^gens  eiu  Polni»clier  Bauwer  auss  dem  S 
borfilr  kmucbt :  oder  als  wenn  uin  solcher  Mann  oder  jung< 
Geselle  allererst  von  einer  Ketten  entUuffen  were:  oder  als 
wenn  der  Teuflfei  jn  hinderw«rtz  durch  einen  Zaun  gezogen 
hutto" ').  Die  weiten  Ärmel  werdca  mit  der  Trnclit  der 
früheren  Karren  zosammen  gebmcht:  die  goldenen  Ketten, 
die  vDi  den  Hais  lagen  und  auf  die  Bruat  herab  hingeu,  mit 
dem  Strick  des  Henkers,  die  abscLculiehe  ilodo  der  „G'Snsic 
bauch*'  mit  dem  im  Verfall  begriffeneu  Brker  eines  Hau: 
rerglichen.  — 

Die  Kleiderdilmonen  geboren  in  das  weite  Gebiet  de« 
pHoffahrtsteufels"  '),  dessen  Macht  und  Ränke  Joachim 
Westphal*),  der  Verfa«ser  de»  „Fauitcafeh*'  weitlüuiig 
beschrieb.  Der  Titel  seines  Bnchee  lautete:  „Wider  den 
Hoffarts  Teuffei,  der  jetziger  xeil  golchen  pracht,  rber- 
mnt,  vnm&»ft,  rppigkeit  vnd  ieichtfcrtigkeit  in  der  Well  Ireibpi, 
mit  vkerfliifisiger  vnd  vnziemlicber  Klojduug  kurts  vnd  ein* 
feltig  Sehulrecht.  —  Von  Frauw  Hoffart  vnd  jhren  Töchtern 
aampt  treuwcr  Wamnng  sich  mit  ernst  für  jnen  üu  hfl 
M.  Cyriacus  Spangenberg"  *). 

Es  i?it  bezeichnend  ftlr  die  Nachlässigkeit  der  Fefer- 
abeudschen  Redaktion,  dass  »ie  diesen  letxteii  Satz  mit  ab- 
druckte, während  die  Abhandlung  seihst,  welche  im  Einzel- 
druck dem  Werke  Westphals  vorausging,  wegfiel.  So  haben 
die  Worte  gar  keinen  Sinn,  und  es  ist  wunderbar,  dn^  auch 
die  folgenden  Auflagen  keine  Verbesserung  bringen. 

Spangenberg  beschrieb  in  dieser  „Vorrede",  die  selbst 
wieder  ein  kleinen  Buch  fiir  sich  ist,  uach  kurier  Empfehlung 
der  Schrifl  seiues  Schwagers,  den  Hofstaat  der  ,,PrauwHof- 
fiu't"  mit  ihren  sieben  Töchtern  Jactantia.  Prae»umptio,  Hv)in- 
crisis,  Pertinacia,  Discordia,  Contcutio,  luuobedientJa.     Diese 


')  68». 

•)  «f.  Luther  £.  A.  S».  800. 

')  Übn-  Wtit{ibftl  aictie  britn  Ftultrufvl  a.  S. 

•)  1»  Tbotttr.  Diftbol.  A  484 »-MO»;  B  8«**-4»«;  C"  I-«. 


IM-        I 


4 


UOI)E. 

Töcbter  liabeii  ^ann  wieder  eine  grosse  Schar  von  Naub- 
konuueD  und  GeDOHüiimen  um  sich  vctMiuiinelt ;  so  ist  limspiels- 
weis«  ein  Kind  der  JAcUtio  die  BlaspbemJa,  die  wieder  eine 
HeXbe  von  Tochteru  iu  die  Welt  gesetzt  bat,  nämlicii  die 
,u>ile  Kulmbeit» ,  die  ^oppugnatiü  vcritaUs  agnitae" .  die 
.DtKÜDatio",  die  «Dosperatio-'  und  «inige  andere.  Neben 
Lntber,  desseD  Eiiifluss  hier  oatUrlich  in  jeder  Zeile  zu 
«püi^u  ist,  waren  üeine  Quellen,  wie  er  selbst  uiigiebt,  des 
Manch»  Fntnciiscuii  v,  Rbct«  ^Commestorium  viciorum"  (1470) 
and  das  1439  Terfas§te..Deatructtirium  Ticiomm"  des  Engländers 
AIr.va.nder  Fabricius. 

Die  Detlicaüu  an  einige  Freunde  veranlasste  Westpbal, 
imr  nnn  zu  Worte  kommt,  tu  einem  bUbschen  Kukomiou  der 
FrenndHchaft,  wobei  er  eine  ausfObrlicbe  Erzählung  der 
Scbickaale  des  Oamon  und  „Pithias",  wekhe  durcb  die  Mit- 
(eüu&g  der  „ge&ta  Komaiiorum"  deuj  deulticben  Publikuin  nicht 
anbukaiint  waren,  ein  Hiebt. 

Der  HofYartsteufel  selbst  ist  ein  gani  präcbtiges  Buch, 
Wena  V9  anch  wie  eine  reditv  Pre^ligt  „Aleiiie  Utrliebt«»  im 
Herro  Christu"  einsetst  *),  so  gerät  die  Sprache  doch  bald 
in  na  äotteres  Fahrwaaser  und  wird  äusserst  lebendig  und 
aasiebKod.  Nur  muuolimtil  liUst  lüch  der  Verfas»«^r  allzu  «iilir 
phai  und  wirft  die  Dinge  völlig  dispositiouslos  durchein- 
ander. Kr  iXTÜert  jedoch  niemals  seiiiea  grotesken  Humor, 
der  ans  stellenweise  wohl  an  Abraham  a  Sancta  Clara  erinnert. 
Daaa  er  dabei  oft  derb  und  plump  wird,  ist  natürlich;  aber 
(s  ist  docli  alles  mit  urspröngliclicr  Kraft  und  launiger  Frische 
fttchrieben.  Der  weitverscblagene  Hurrcr  weiss  Geschichten 
akM  Ende  zu  erzälilen,  und  er  tritgt  sie  mit  grosHer  An- 
(dnulichkeit  und  einem  geradezu  schninnzelnden  Behagen 
nir.  Handle  Anekdoten,  die  wir  bei  MubcuIus  und  Strauss 
fanden,  begegnen  uns  auch  hier.  Der  liosenteufe]  besonders 
kal  auf  Westpbal  grossen  Ein6aw  gehabt ;  und  in  dem  einen 
Ja&r,   zwischen  dem  Erscheinen  des  ,  FaulteufeU"    und  des 


OMi'o. 


k 


4 


110 


OSBORN 


205 


,3»frart«t«ufel",  hat  «r  grosse  Fortscliritte  gemocht,  dit  viel« 
leicht  einer  genaaoreti  L«kture  der  Schriften  des  Andreas 
UtiflculuH  zuzURchreiben  mnd. 

Nicht  eheo  loyal  gegen  Minen  Laadesherni  leitet  West])hn.l 
das  Wort  Hoffart  her  ,.Tora  Hofe  rnd  seiner  art'*  und  berührt 
sich  »0  in  miiiidicii  Punkten  mit  Chryscutt'  Hoftcufi?!.  Kr 
anterschoidet  die  geistliche  Hoffart,  die  er  liauptsiichlich  in 
dem  menRchtichen  Selbatbewusütftein.  in  d^r  Ehr-  und  Ruhm- 
BQCht,  dsneben  aber  ancli  in  dem  pruiikvolleo  Gottesdienst 
der  katholischen  Kirche  sieht,  von  der  weltlichen  HolTart 
Die  geistliche  findet  er  rasch  ab')  mit  der  Entsrhuldigung, 
wjfgcnd  ein  Lufhcrus"  müssn  diese  8chwiengi.t  Materie  des 
Kfiheren  behandeln  ^).  Der  weltlichen  HufCart  gehört  dann 
der  Best  des  dicken  Baches. 

Und  nun  wird  die  Kleidung  der  Stutzer  and  der  ge- 
putzten Weiber,  der  Wechsel  der  Moden,  das  ..schmincken 
vnd  Kleistern  (ii;r  Angesichter'-"),  dcrOüDg  der  Modenarren, 
ihre  Haltuni;,  ihr  Benohmen.  ihre  Art  z»  sprechen  einer  ein- 
gebenden scharfen  Kritik  unterzogen.  Wenn  Hpangenbet^ 
eine  groSRe  allegorische  Familie  der  Hoffart  zusammen  st«Ut, 
so  beschreibt  Wejitphal  einen  „Baum  der  Hoflart"*),  der  in 
dem  Boden  des  Un^^kubens  wächst  und  gedeiht,  dessen  Kern 
..Vergeasung  aller  giiädigt.-n  Woithaten"  ist  und  dessen  Aste 
und  Zweige  Vermcssenheit,  Geiz.  Gigiinwitle  und  Fürwitz  sind. 
„Sorbo",  eine  Frucht  vom  Toten  Meer,  die  änsserlich  sch&a 
□nd  glänzend,  inncrlicli  aber  ,.Asche  vnd  kot"  i^it,  tragt  die«» 
Baum  der  Hoftart. 

46  Kamen  und  Umschreibungen  für  sein  Last«r  teill 
Westphal  aus  Kirchen vÄtoru  und  didaktischen  Werken  mit*), 
und  wenn   im  „Sorge-"   und   „Melancholischen  Teufel"   die 


»)  870—878.    •)  373  a.     *)  35»  B- 

•)  S76*ff.  —  Aiicli  diitn  i<t  ein  «lti>«  Motiv  der  Prali^;  man  »gl. 
s.  B.  Bnibnlii  v.  Itagcnibur^  U  (ej.  Strubl)  ATO  (AnlMU>g\  wo  »U» 
Sflodon  al*  Büume,  die  Fo)gp#u  alt  A»U)  und  Zweig«  ilirgestvllt  lind. 

*J  87S'-380. 


J 


»U6  UODS.  III 

]Ieiucl]etivri.'lt  »Is  die  Wate  aller  denkbaren  Welten  gepriesen 
wurde,  in  deren  «eise  ei&g«riclitct«in  Kosmos  Soi^e  und 
Traurigkeit  Sünden  sind,  so  worden  hier  gerade  im  Gegenteil 
die  Erde  ata  ein  JammertbiU  und  die  Menschen  als  elende 
Kreaturen,  aU  jäinmerliclic  r.Mudensücke''  bingettellt,  die  ru 
irg«.iid  »f clcher  Hoffart  durchaus  keineu  Grund  haben  köuiien '), 
Westphal  seigt,  wie  dureb  das  Treiben  der  „grossen 
Bimsen"  alles  Ehrbare  heranierkomme*).  Die  Farben  seihst, 
die  friilier  heilige  Dinge  bedeuteten,  sind  nun,  wie  er  naiv 
swiAUrt,  Ausdruck  und  Bild  der  Süudi^a'},  und  sogar  die 
edle  Kunst  der  Musik,  die  David  so  fromm  übte,  Ist  nun 
Ifanz  ,^nwisch"  geworden,  „wenn  Hanna  Schadenfrab,  Juncker 
Luulskuecht ,  Kruder  Veit  vnd  Cuulz  Stroichiinbarl "  iiu 
Wirtshaus  sititeu  und  trommeln,  pfeifen  und  trompete»"  *). 
Bei  den  Kleidern  «■'scheint  en  ihm  besonders  t^Undhafl,  dasii 
iBiii)  oft  durch  die  langen  Müutvl  und  spitxeii  Hütii  Uünner 
sad  Wviber  gar  nicht  von  einander  unterscheiden  könue, 
tmd  er  glaubt  es  nun,  „so  viel  leichter,  dass  ein  Weib  Bajist 
gewesen'  *). 

Die  Hauptsache  ist  ftir  ihn  neben  dem  nationalen  der 
materielle  Gesichtspunkt,  und  «r  liat  trefftiche  Hittel  znr  Ver- 
fügung,  seinem  Zorn  Ausdruck  su  verleihen. 

um  von  der  KletderpraoJit  abzuschrecken,  sucht  er  die 
fettteu  Stoffe  zu  riiskrcditiercn,  so  den  Flachs,  der  ,.auss  der 
Erden  im  tttiuckenden  Mist"  wachse,  so  die  Seide,  „ein  Spinn- 
web, vnrejTier  abiiclieuwiicber  Würmer  Geschmeyss"  *). 

Mit  tiefem  Ernst  schildert  Westphal  mehrere  der 
scbreclclicheu  Missgeharten,  die  der  Aberglaube  der  Xeit  all- 
oählich  masseuliAft  znr  Welt  brachte  '),  und  die  in  besonderen 
Schriften  weitlüuBg  erklärt  wurden.     Da  gebar  *)  ein  Schaf  ein 


'J37».4ieff.    •)88a»A.     'JSIUI'.     »JSaöo.     »)891«b.    «J-iiM'». 

*t  Kofaiwi).  Geteli.  d.  Uark  BraiitletiburK  S.  49«  f. 

*>  UdalHci  Ztnri  (DiaVonu»  xu  T^mpliu)  ^Neue  ZeitutiK,  vio  von 
«iwni  Sckaf«  in  >1«t  C«li»nu>rk  ra  Tetniiliii  Ä.  1&I8  ilr«i  PrQclit«  cind 
Uinnsn,  »U  xir«i  wobtgeidiaflieii«  Iiäiumer.  Ute  dritte  aber . . .  .* 


4 


■rt 


112 

Fa&r 
frau  i 
den 
TV 
läad 
auf,    ; 
Vero 
Akt 


OSBOÜN, 


'rhosen,   da   kam   das  Kind   einer   Zimmermatiiis- 

izlau  mit  Krausen  an  Hals  nnd  Händen  ans  Licht 

w»,   da   erschien   in  Pletzen   bei  Stendal  ein  junger 

in  voller  spanischer  Tracht  und  mit  weiten  oiedec- 

eu    Hosen-).     Solche  Wunder   hörten   erst   sehr   spät 

der   Mark   BrandenhuTK   beispielsweise   erst,    als   die 

I       B]  Lliche  MisBgeburten   an   die 

:  ^erlin  einzusenden*). 

'  IräDilenburg  p.  392.  394. 

da  rebuB  Uarchicts  p.  740. 


•)  ct.  J 


6.    Klic  und  Familie. 

Ehet«nf»l  —  Zfhu  Weilwrteiifol  —  Hausleuf«!  —  Hunnlenfet  — 

Der  KHinpf  Liitbors  Dud  »oiner  Äoliäager  gegen  den 
Ooelibat,  die  protestanti'^^lic  Anflassung,  die  im  schroffsten 
Gogeosatx  itani  katholischen  Keunchheitüideal  die  Ehe  als  eine 
g6tüich«  Einrichlung  obiie  Ausonhoc  imbediBgl  forderte,  und 
den  EbfiStand  als  einen  Grundpfeiler  der  christlichen  Welt- 
urdnnng  l>elrachtei(>,  fand  iti  des  Ijitleratur  mSchtigeu  Wieder- 
faail.  Bereits  M  Jahre  vorher  hatte  Albrecht  von  Kyh  durch 
■eme  Utciniavhcn  Optucula  über  die  Hie  und  besonders  durch 
■ein  deutsches  .EbebUchlein'*,  dos  1472  erschien,  eine  Anre^ing 
dazu  gegeben,  das  eheliche  lifiben  gründlicher  und  ernirtor  ku 
behiindeln.  als  dies  bisher  gegcheheu  war').  Die  wachsende 
Rohheit  des  15,  Jahrhunderts  hatte  ja  auch  das  weibliche  CJe- 
schlechi  auf  dem  Altar  <ie<i  neuen  Heiligen  St,  Qrobiaiius  ge- 
opfert, und  der  brutalen  Behimdluug,  welch«  die  volketümlivhe 
Idtteratur  den  Frauen  zuteil  werden  liesa.  trat  die  triTole  der 
Humanisten  zur  Seile.  Der  reformerische  Eyb  und  der  revo- 
Intiuniiru  Luther  mit  seiueu  Nnchfolgera,  Licufaart  Ouluuum, 
basmus  AU>enis  u.  a.,  begründeten  nun  im  Greg ensatz  hierzu  eine 
iifti^  Khelitteratur.  die  sich  in  ehrlichem  Kampf  gej^en  Buhlerei 
uüd  l'untllidikcit  wandte,  die  friedliche  Ehe  pries,  das  Familien- 
leben feierte,  und  welche,  um  licsserud  zu  wirken-  die  Ptüchten 
jer  IJatlen  gegen  einander,  die  Stellung  der  Kinder  und  des 
der  Familie  augerechneten  Gesindes  mit  liebeTotler  Sorgfalt 
antenachte  *).     Freilich  «iir  der  weiberfeiudlicho  Ton  dämm 

*)  el.  Vax  Ucmnftiui,  Albr.  v.  Kjb  und  d.  Frülueit  de*  dtach. 
fioBUiiiinn*  (ßvrlia  1B9S).    S.  320  «. 

*)  W.  K»w«T«u,  Lob  u.  Schimpf  am  tUieibuidoa  in  der  Litt.  d. 
IS.  Jh.  PreiiMiKhe  J»l)rblkil»«r  W.IIVV— 81.  —  Dvn-,  din  Btfonnation 
tud  die  £be  leii.    S.  64  ff, 

8 


114 


OSBORN 


B09 


nicht  tot;  auch  die  Protestanten  schnoben  noch  „vou  dea 
neun  Hüuten  der  Weiber"  oder  „wie  ein  Weih  drei  Häute 
hab,  eine  Hundshaut,  eine  S&uhaut  uud  ?.um  dritlen  erst  «ine 
HeoAcbenhaut",  ^item  «rie  ein  Weih  eine«  der  nuun  biSsen 
"WOrmer  »ei" '),  und  noch  1595  wurden  in  Wittenberg  51  Thesen 
verbreitet,  die  unt«rsachoD  sollleu,  oh  Wt^iber  Menschen,  »od 
und  als  IteBultat  apudiktiscb  den  Satz  verküudetoD :  f,Mulier 
uou  hono!''  —  eine  Behauplunj;,  die  trotz  des  heftigstfln 
WidcrBprucbs  der  "Witteuberger  Professoren  gegen  den  „Teufel»« 
stank"  und  tzotz  des  uiuBtindlichoQ  Gej^eubvwoiMS ,  d«n 
M.  Andreas  Schoppe  in  seiner  „Corona  Diguitatis  Huliebris** 
liefwte,  lange  Zeit  hindurch  Liebhaber  fand*)  und  noch  dem 
jungen  Iritsabg  vertraut  war  *). 

Die  beiden  Strömungen  fanden  nim  Einfalls  iQ  die 
Teufellitteratur.  Selhatverständlich  überwiegt  die  lutlierisdte 
Weiber-  uud  Khefreuiidliche ;  aber  die  andere  lebt  lustig 
darunter  weiter,  erbebt  gar  oft  recht  bemerkbar  ihr  Haupt  und 
taucht  eiDinal  sogar  gauz  empor,  um  —  in  Nicolaiis  Schmidt* 
^ehn  Weiberteufela"  —  den  uaverßUschten  «lt«u  ffltsogjnea 
Ton  zu  zeigen. 

Den  Teufel  hatte  Lutlier  schon  oft  mit  dem  Bheatand 
in  Verbindung  gcbrHcht  *) ;  der  Feind  der  von  Gott  viugewUtM 
Ordnung  musste  natürlich  auf  eins  der'  nicbtigsten  GeeetnB 
dieses  Kosmos  besoudera  erbost  sein.  So  tinden  wir  daa 
Satan  denn  auch  in  der  kirchlichen  Volksdichtui^  des  Pro- 
testaotiamus  thütig ;  er  intrigtdert  im  Fastuachtaspiel  gegen 
den  Ehefrieden;  er  arbeitet  gern  in  den  biblischen  Dramen, 
die  es  besonders  mit  einer  frommen  Ehe  su  thun  haben,  deo 
Isoac*  und  Tobias-Stücken,  oder  den  Schauspielen  der  Susanna- 
Gmppe,  meist  unterstllzt  durch  die  Beihilfe  eines  alten  hexen- 


*)  Vorrede  lu  Adam  Sohabkrt*  „nftu*t«uM'. 

*)  Vf.  Kkwomu,  Die  HcfortnAtioo  und  dj«  Ehe  (— •  Scbrvfl«a  d. 
T«r.  Kl  Rdfbrmationsgficli.  No.  89)  1B92-  S.  41  ff.  he«.  S.  M.  — 
JsBiMn,  0«mIi.  d.  dtwh.  Volke«  6, 390—7. 

•>  Der  jungn  Gelehrt«.     JJ.  Act,     IS.  So. 

*>  et  rtw»  E.  A.  18,St»f.;  60,57;  Sl.lMff. 


310 


EHE  UNÜ  FAUILIE. 


116 


«tigen  Weibes.  Und  einen  besonderen  „Bbeteafel"  finden 
wir  srhon  bei  Paul  Rebhun,  üunHchst  in  seinem  Spiel  tob 
d^T  Hochzeit  SU  Cana  (1532)  and  dann  in  der  späteren  ge- 
reimten Hocbteitüpredigt  vom  Hauafriedeo  (1M6)'). 

„ilit  was  hiTinischeni  Hertien  vnd  schilenden  Augen  . . , 
mit  was  listen  und  Bubenstücken''  dieser  bßse  Gesellß  wüte, 
nahm  sich  Musculus  in  seinem  „Ehcteafel"*)  zum  Thema. 
Zu  Oniudo  I^to  ttr  die  biblische  Erzählung  Mos.  I,  2, 18 — 35 : 
Die  Bepriindunf;  der  üe  durch  Gottes  Wort,  die  Erschaffung 
der  Era  und  ihre  Vereinigung  mit  Adam,  welcbe  aucb  der 
Holncbnitt  der  ersten  Ausgaben  zoigt. 

Hecht  wiUkarlich  hat  Musculus  eine  Teilung  in  8  Kapitel 
rorgenommen,  in  denen  je  ein  „angrilT  des  EhetenfFels"  gvgen 
8ott«s  Gesetz  behandelt  vird.  Dtc  Darstellung  ist  frisch, 
lebendig,  roll  guter  Laune,  stellenweise  recht  derb  und  ohne 
RDclcMcbt  auf  die  drei  scbwest«r1icben  Hausfrauen,  denen  das 
Bacb  gevidmet  ist*). 

Der  Eheteufel  fährt  nach  M.  erstlich  in  die  Männer  und 
pflanxt  ihnen  einen  Widerwillen  gegen  die  Ehe  ein.  Aus 
tolcher  satanischeo  Eingebung  entstehen  dio  gottlosen  Sprich- 
Wörter,  wie:  „Ein  Eheweib  ist  nicht  anders  im  Hauss,  als 
eh)  dick,  schwartx  md  rngestflni  Wetter  am  Himmel",  oder 
,^  ist  kein  Weib  gut,  auch  die  aller  beste  nicht",  oder  auch: 
„Wer  wii  seinen  Feind  zu  Tisch  vnd  Bett  haben,  wer  mit 
lanck  vnd  hader  sich  wil  niderlegen  vnd  aufgehen,  der  nemme 


•)  et.  Hobtein  A.DB  37,4891 

*)  „Wider  den  EhtcufTcl"  Frkf.  a.  0.  156«.  —  Goodoka  II,  4B0 
ü  3. 4.  Psoeben  nocb  ein«  Au«f.  Frkf.  a.  X.  1S64  (Miliichcn  Blor. 
H7Cj  Ea««r*D  8.  96.  Seit  IKiT  iit  der  Titel  n-ireit«rt,  der  ao  ituch 
Im  T%.  D,  konisat.  —  Kadi  freundlicW  Hitlbeilttcg  da*  Herrn  Dr.  Job, 
Bohe  in  BtrliQ  esiati«rt  noch  «ine  AuSKufa«  am  d«m  Jahre  1S74.  — 
IflLaltBuiii^U-  b(!i  Spii>k«r,  Uujirutui  8.  175 — 9.  Eawerau,  FreuM.  JaLrb. 
•»,n4ff.  u.  Dwi-  li.  Keforro.  u.  d-  Ehe  S.  Äiff. 

*)  B^raw  XBi^arctha  liöjg  WoiiMna,  Rt^fik«  Doctor  Bartlioloniaei 
BkftdBuaa,  md  Kathariaai:  Srruntij  Rhadmans  obliclie  haoifrawea  all 
tei  fMcbwiaUm*. 

8» 


116 


OSBOBN 


21t 


ein  AVeib"  '),  und  so  meineu  die  Männer  sdüieeelich,  ein  Weib 
nehmen  sei  nichts  »ndent.  „als  rnglüclia  honen  aniöehen''. 
Mu!<culuf<  gesteht  zu.  die  Ehe  ist  meist  kein  lduulzu»taud, 
,,«8  läufn  viel  b%)e»  mit  Tiiter",  aber  trotxdetn  hat  sich  der 
Christ  nach  Gottes  Gebot  zu  richten  und  n»  heiraten.  Die 
Fra^e  ernstlich  aufzuwerfen,  ob  man  ein  ehelich  Weib  nehmen 
soll«  oder  nicht,  wie  dieo  Albrecht  Ton  £yb  noch  getban  hatt«. 
wärt?  dvm  Frankfurter  litttheraner  tichon  als  eine  schwere 
Sünde  erschienen. 

Oottea  Reich  zu  mehren  nach  seinem  Gebot,  soll  uns 
der  Antrieb  zur  Ehe  sein,  aber  der  Teufel  hetzt  die  Ijeute, 
dass  sie  weniger  dem  Höchsten  zur  Eliro  handeln,  als  „durch 
TQUieDschliehe,  vnordt'utliche  vnd  vieliische  bruust"  sich  b«- 
stümoen  lassen  *).  Dann  natürlich  ist  das  UoßlUck  da,  „veno 
die  erst*  hitü  oIti  wenig  gctilget'*,  und  da«  tduflische  Wort 
wird  zur  Wahrheit,  das  sagt :  ,,Wer  wil  einen  Tag  wol  leben, 
der  wUrg  ein  Ganss,  Wer  wil  acht  Tag  wol  leben,  der  scblacbt 
ein  Schwein.  Wer  aber  wil  vier  Wochen  ein  gut  leben  haben, 
der  nerame  ein  Weib".  Nach  einander  treten  solche  Eho> 
lente  in  5  Mönchsorden,  die  immer  härter  werden.  Aas  dem 
behaglichen  Bencdictiner  Orden,  in  dem  sie  nnr  kurze  Zeit 
bleiben,  kommen  sie  in  den  Predigerorden,  wo  der  ein»  dftm 
anderen  die  Epistel  langer  liest,  als  diesem  angenehm  ist,  und 
wo  es  demnach  immer  kleine  Ungeniütlichkeitea  giebt.  Durch 
den  BftrniS8er-(„Barfot*n"-)0rden,  wo  Trauer  und  Wehklagen 
herrscht,  gelangen  sie  zu  den  PeitschenbrÜdem,  wo  man  sich 
mit  Unten  schlägt,  um  bei  den  Karthfiusem,  wo  man  still- 
scbwoigt  und  von  Tisch  und  Bett  sieb  ntx^ondert,  zu  endigen  ■). 

Der  Kheteufel  leidtt  die  Augen  der  Männer  auf  andere 
Frauen  und  wendet  ihre  Herzen  von  der  Gattin.  Aber  man 
soll  ihm  zum  Trotz  die  Mitterwochen  beibehalten,  wo  der 
Ehemann  eo  ungern  sich  von  »einer  Frau  trennt,  dass  er  sie 

')  fi98c.    •)  3M'D. 

*)  994' B-  —  Vgl.  ta  Aem  Sdient  von  dca  OrJen  (aocli  &af 
SudiB,  pMtiischtwpivto  ed.  Qoetic  1,164  f.)  Kawerau,  R«bm.  n.  £be. 
Aiini.  »0.  S.  Ol. 


212 


EHE  DKD  FAMILEE. 


117 


„jmmer  zu  in  einer  Sntt^ltKschou  mScht  bey  sieb  tragen" '). 
EiiKC  soll  des  anderes  SchwächeD  nach  Möglichkeit  zu  ver- 
decken suchen.  Der  Illaiin  soll  sein  Weib  lieben  wie  tteiueu 
vi^voen  Leib,  au  dorn  er  auch  zudeckt  and  yerhullt,  ..nras 
Behäbig,  prindig  rnd  vurein  ist"  *). 

Bei  d*'r  Wahl  des  Weihes  hetzt  der  Teufel  die  jungen 
Ufinner,  dass  sie  utich  eigenem  Gutdünkeo  „xugreiffen  oiie 
Oottea  sciucknnge"  ■).  Das  ist  Sünde;  man  soll  Gott  „Preyers- 
mauD"  sein  lassen,  soll  sich  wie  Adam  »chlafttu  legen,  die 
Angeu  zumachen  und  den  Uücliaten  um  ein  Weib  bitteu,  das 
man  daon,  wenn  er  e«  von  oltea  herab  giebt,  mit  Dank  au- 
cDoehmen  hat*). 

l>eu  Verheirateten  sucht  der  Teufel  die  Ebe  zu  verleiden, 
er  ja^jt  die  Männer  ins  Wirtshaus  und  an  den  Spieltisch,  macht 
die  Frauen  putzHUcbti^  und  eitel  und  „sälit  l'nkrauf'  zwischen 
dm  Gatten '').  AU  Beispiel  wird  die  bekauut«  Geschichte 
erzählt,  die  aacli  Hans  Sachs  bebandelte*),  wie  der  Teufel 
durch  ein  altes  AVeib  mittelst  schändhcher  Lägen  zwei  (ried- 
Ucbe  Blielent«  gegen  einander  hetxle,  bis  der  Mann  die  l^'rau 
mnordet» '). 

Den  Weibern  setzt  der  Ehet«ufel  dadurch  zu,  dass  er 
fle  aufreizt,  ihrer  von  Gott  verfügten  untergeordneten  Stellung 
nebt  zu  achten,  sondern  die  Herrschaft  au  sich  sii  reissen; 
nad  seine  Erfolge  hier  sind  so  gross,  dass  man  schwerlicb  ein 
Hau8  tinden  wird,  „da  uicht  Doctor  8iciuann  inoe  r^jert"  *). 
Die  Weiber  »oUou  nicht  vergessen,  dass  Eva  dereinat,  weil  sie 
Adam  zur  Sünde  verlockt  hat,  mit  allen  ihren  Töchtern  von 
Gott  degradiert  worden  ist  •),  und  so  haben  die  Frauen  das 
Joch  der  rutertbänigkeit  geduldig  zu  tragen,  bis  sie  der  Tod 
davon  erl&st.     Darum  soll  -Doctor  Siemanu  Doctor  Herrmaun 


')  898*.    •)8«6c.    •)  888'B.    *)  »7«d.    »)  S98»r- 
*i  F««tii»chl»«piol  N.  18:    4)er  Teuffei  mit  dem  alten  Weyb".  — 
TgH.  dam  (lb«r  di«  Verbreitnng  dieM«  Stoffe*;  Oitcrlcya  AniRkbe  voa 
Kircliholb  Woadunmoth.  S.  «a  —  Audi  c(.  Kfltor  ».  67  II,  491-Ö11. 
UsUilt  die  Qnchichla  Jenur  Au*g.  V,  881. 
i)»«»».    •)  SM'»,    »jawo. 


118 


0B80RS 


813 


wni^lien !'  *).     Der   Brfindor   d««   Ebetenf»!«,    Paul    Rebbun, 

batle  sogar  in  d«r  -Hochzeit  zu  Cana-*  too  der  fVaa  Tcrlaogt, 

««DU  ihr  Haan: 

„G«ga  dir  wiird  £ahr«ii  mit  ffctralt 
„OIcicb  «Dem  wütrich  rad  Tyman 
„Kidit  Bin  dein  Herr  vnd  ehikh  H^n 
„So  mMu  «rrtlicb  denken,  du* 
„Vi«ll#iclit  told)*  wol  vi^Mcbaldct  bwt" 

und  Oott  oder  im  RchlimniBteQ  Fall  die  Obrigkeit  zn  Hilfe 

rufen: 

,,Dn  aber,  für  Dan  eigen  Perion 
,^Ut  Tor  vnd  anch  «ein  rnterthon 
iiVnd  allen  X'ngeknrMm  meiden 
..Eh  drabcr  gvilt,  md  vnreoht   i<'i(inn!"'J 

Der  -Doctor  SiemauB''  war  wie  «ein  College,  der  „Doctor 
Kolbmann".  der  ron  Hans  Sachs  sogar  svn  „aa&t  Kolbmaou" 
ethobeo  wurde,  im  16.  Jahrbundert  eine  allbekaDitte  Figur*); 
die  Ehebacher  erzJlhlen  gern  von  ihm  *),  in  eine  grome  ZaM 
Tolksliimlicher  SprichwHrter  ging  er  Aber'),  bis  tief  ins  17.  Jh. 
blieb  er  am  Loben.  Und  der  ,, Kampf  um  die  Homo*'  wurde 
mgleich  auch  ein  Vorwurf  fUr  die  bildende  Kunst*). 

Halt«  Musculus  bi.s  auf  den  iet7.ten  kurzen  Abschnitt 
bauptsSchlicb  di«  EbemUtmer  anis  Korn  genomman,  so  be* 
schSftigte  sich  mit  den  Ehefrauen  eingehend  der  schon  genannte 
Xicolaua  Schmidt  in  »einem  Büchlein  „Von  den  zehn 
Teufeln  oder  Lastern  damit  die  bösen  Tnsrttg«D 
Weiber  besessen  sind^.    ÄuchTO«  sehen  Tugenden. 


1  aO0*A.     *}  Act.  III,  0.    ed.  F*lm  S.  I1i&. 

*)  cf.  JaoMen,  GcKsb.  d.  dbich.  Volkei  «rSWff.  — Kaw«T«ii,  Befoc- 
nikUon  u.  Ehe  S.  M  ff. 

*)  Zu  Ksweran  S.  47  u.  Anm-  64  S.  94  ef.  noeh  Weckherlin. 
Oeiatl.  u.  Weltl.  Oodicht«.  Amiterdaro  1641.  18.  Epigramm.  S.  184: 
.lob  bin  d«r  Weib,  du  biiit  die  Uadd". 

*)  Euüburii»  Bjering,  ProTerbionun  mpia  (IMl)  1,  Ti  1,70;  S;T4; 
2,606;  8. 187. 

*)  PMtiiVBul,  P*iDtr«.Oravenr  I.  95.  —  AI«.  ScbolU,  DUck.  Leben 
im  14.  B.  16.  JL.  (!«(»).    S,  97it. 

')  Aehnlicb  regiMriereodiUna  Sa^H:  .Zwiilf  EjBvnKbaSUa  ejaM 
bonbafl\ig«a  vreybs".    OSa\.  Kgl.  BibL  Yg.  6161>. 


214 


EHE  UND  FAMILIE. 


119 


damit  die  frommeo  rnnd  rersfinffti^eti  Weiber 
fezieret  Tnnd  bef;abet  sind  .. ."').  Schmidt  TerwHfart 
sich  ZKsr  auüNlrfJcklich  gegfa  d«ii  Vorwurf  prinupiellAr  Feiod- 
sohaft  gegen  di«  Frauen,  aber  man  merkt  es  seinen  VeiMm 
Aber  die  kSsen  Weiber  und  ihrer  ingrimmiiiieii  U'iit  au,  daas 
«r  in  äiuvu  sich  Keg«ii  die  M<-briafa]  des  sdivichi-nrn  (icochli-cfats 
vendet:  er  ist  Bin  grobüuuficber  Wcibenerächter  nnd  Franen- 
»erhßboer.  Des  h6sea  Weibes  Leben  behpimcht  d*r  üoltlo»©- 
Tenfel :  sie  g«ht  nicht  in  die  Kirch«,  sie  Ternachlkssigt  die 
Efziehung  ihrer  Kinder,  sie  hält  das  Öeainde  oicbt  znr  Gotlaa- 
fnrcht  an;  daneben  Müat  ihr  der  Stolze-i^teufel  daa  Verlangen 
ein  na<rh  n^i<rhi.*tn  Patz:  «io  die  vom  Adel  muss  sie  daher- 
gehen, alles  muss  schimmern  und  glitzern,  lalBche  Haare 
«erden  zu  Hilfe  genommen,  und  das  Gesicht  wird  geschujukt 
Der  üngehorsauiv  Teufel  heUt  die  Frau  gef^en  den  Manu  auf, 
der  Zankteufel  lässt  sie  mit  ihm  wie  mit  dein  Gesinde  keiaeo 
Tag  in  Frieden  leben.  Der  uuverschümt«  Teufel  nimmt  ihr 
den  letzten  Kest  der  Scham:  sie  rast,  tobt,  Budit.  im  Haus 
ist  allea  toU  Schmutz  und  Unordnung,  die  Kinder  laufen 
BWiissen  tiud  besudelt  undier.  der  Hocken  liegt  auf  dem 
Boden.  Wo  aber  keine  Zucht  und  Orduuug  hemcht,  da 
dnngt  auch  der  Saufteufel  ein;  heimlich  lüast  die  Fraa  sich 
Bier  holen!   Dem  Saufleufel  nahe  i^t  der  Uukeuscbe  Teufel 

Demi 

„W«an  BaccbtM  vud  Or«»  ragier«n, 

,So  i"il  Vfuo»  mit  hoffifMin", 
Wird  da»  Weib  seines  Maiine3  Oberdrilssjg,  so  kommt  der 
Mordteafel  wohl  auch  noch  dazu.  Der  diebische  Teufel,  der 
sie  den  Hann  um  Geld  betrügen  lässt.  und  der  unfreundliche 
Teufel  sind  slfiodige  GSst«  im  Hause  eines  solchen  Weibes. 
Die  Beschreibung  der  Jtehu  entsprechenden  tagendbaften 
Blgeaacbaf^  der  frommen  Weiber,  „Gottfürchtig,  Demütig, 
GÄonam,    J-'nedüch,  ZilHitig,  Naditem,  Keasch,  Gütig,  G«- 


'),...  in  Beim«eis  getteh  don^  TfidMS  Seliniidt'.  Leipwg, 
Oeor;  BkntMch  1&57.  f.  A-G.  —  Wittenberg  IMS.  8*.  Qoei.  U, 
S.  480.     N.  4. 


08BORS 


trew,  Preiuidtlich".  wc1ch<'  doii  Toufetu  iiaclihinkt,  ist  &U88«rst 
öde  und  farblos.  Die  UnKPscMfklichkpit.  die  Schmidt  in  d»r 
fiehuidliing  der  licimpaar«  vorritt,  könnt«  hier  uicht  wie  im 
erstvn  Teil  durch  die  Knifl  und  deu  herzlichen  Zorn  des 
Ausdrucks  verdeckt  werden ;  auch  die  bequeme  Techuik.  ganzi.' 
Vers«  aus  den  „Teufeln"',  deren  Sinn  durch  einen  kleineu 
Zu«atx  ins  Gegenteil  verkehrt  wurde,  biet  anxiihringen,  var 
nicht  ^eeifinet,  dio^eu  Abschnitt  zu  beleben.  t>ic  BeHchreibuu^ 
der  'l^igettden  nach  den  Lastern  musste  langweilif;  wirken, 
und  Schmidt  8elb»it  sclieiiit  keine  rechte  Freude  an  den  (,niteu 
Weibern  gehabt  zu  haben :  denn  er  widmvt  ihnen  nur  14 
Seiten,  während  er  für  die  bösen  24  brauchte,  — 

AVeit  geschiokt^T  iil«  Schmidt  in  der  Bebaudlung 
Stoffes  wie  der  poetischen  Form  zei^e  sich  Adam  Schuba 
in  seinem  „Haussteuffel"  ').  Über  diesen  Sohriltateiler  ist  uns 
nichts  überliefert,  und  von  seiner  soustigen  litl«rarisehen  Thfitig« 
keit  nur  bekannt,  dues  er  etn  Buch,, Vom  gähti^^en  Tode:  ingleichen 
von  denen^  die  sieb  Heibat  erwtirRen".  veröffentlichte ").  Jeden- 
fftUs  war  er  ein  eifriger  liutheraner;  seine  Heimat  werden 
wir  wohl  in  Mitteldeutschland  zu  Huchcn  haben  ').  Schubart 
kannte  «war  seinen  Vorgänger  Schmidt  —  gegen  den  er  sich 
im  Vorwort  niiüdriU-klidi  wendet  —  ebenso  wie  Franck  und 
andere,  die  «ich  früher  mit  den  Lusteru  der  Weiber  bfi«chUtigt 
hatten,   recht  gut,    indessen   er  benutzte  sie  fast  gur  nicht. 

en  schlo»»  er  sich  wohl  an  MuhcuIub'  Kheteufel,  den  er 
nirgends  erwähnt,  enger  au,  wie  schon  der  genauere 
Titel  vermuten  lässt :  „Hanssteuffel,  das  ist  der  Meister 
Sie  mann.  Wie  die  bSaen  Weiber  jhre  fromme 
Männer  vnd  wie  die  bösen  leichtfertigen    Buben 


14    I 


')  Luther  meint«  (J<mi.  6  [157B},    LBH*):   wenn  «in  Fürst  „i 
Pcindo  iimb  und  tunb  ubemuudea  btit  (wie  Hercule»)  ao  ka&a  er  docb 
EU  letil  dca  Uaasteuiel,  den  oittheimiüclien  Feind  nicht  überwindcD.  —^ 
et  dtich.  Wörterbuch  IV,  3,  ö93. 

•)  Es  «rschien  Erfurt  166S.  —  Oörlit*  1M5. 

*]  cf.  Uoeth«  ADD.    Sä.  BkuiL. 


-4 


216 


EHE  UKI>  FAUIUG. 


121 


jbre  frommH  AV eiber  plagen .,,"  *),  Ein  Uysog^n  nie 
Schmidt  ist  Schubart  k^iurawe^re.  „Vnud  ist  ein  Weib",  so 
ugt  er  io  Aer  V»iTedt>,  „die  aller  Rchönste  Cr«atur  aiilT  d«m 
tmbkr«iji8  d«r  Erd«u,  fluch  viu«  herrliche  (tchöne  Werckstatt, 
dAfinoen  Gott  die  äletischen  foniiit>rt.  Ein  ecbüoer  lieblicher 
Baum,  velcher  die  alterschöiisten  Ftlantzleiu  viid  fruchte 
bringt,  die  da  sollen  lus  himmlisch«  Wesen  versetxt  werden". 
Ah«r  der  tJogehorsHm  der  A^'oihor  TCrdirbt  ihre  Schönheit, 
tmd  gegen  che  ungehorsamen  Frauen  wendet  er  sich. 

Ein  Dialog  mit  einem  weisen  Uaiiii,  den  der  Dichter 
sof  «inem  Spaziergang  trifft.  Ieit«t  in  Hana  HachseuH  Atanier 
das  BucJ)  ein.  Der  Fremde  enählt  ihm,  wie  die  A^^iber 
jetzt  allenllialben  die  Uerrscbnft  lui  sieb  gerissen  haben,  er 
stduldert  die  Verwilderung  im  Familienleben  und  beschreibt 
Szeiten.  »ie  sie  der  Holmchnitt  de»  Titelblatte«  iceigt>  wo  «in 
vfitende»  Wvib  ihren  )Iauu,  der  heulend  auf  dem  Boden  liegt, 
mit  tüchtigen  Rutenhiebeo  traktiert. 

Aamod,  der  Khcteufel,  wird  aht  das  treibende  Element  ge- 
nannt. Die  Figur  dvs  .Doctor  Niemmin"  tritt  aU  handelnde 
Permo  auf,  sie  erscheint  als  ein  tiberweib  an  Kraft  und  Grösse 
im  Zimmer  des  Dichters,  um  ihn  sich  zu  unterwerfen,  und  nur 
tnÜ  der  alk-n^rSsaten  Anstnogtuig  gelingt  «•  dem  BedrSugten, 
nadi  einem  heissen  Kampf  ihn  oder  sie  za  Fall  zu  bringen 
nsd  das  sähe,  immer  wieder  sich  aufmtfende  Riesengeschöpf 
n  töten. 

Dem  lebendigen  ersten  Teil  folgt  ein  trockener  zweiter, 
der,  iDMSt  in  dürrer  Ijehrhaftigkett ,  auseinander  setzt,  wie 
■dl  Ehegatten  gegen  eioAuder  zu  verhalten  haben.  Der 
Haas,  ao  doziert  Schabart ,  ist  vor  der  Frau  erschaffen 
wurden;  «1*0,  folgert  er,  gebührt  ihm  die  Herrschaft.  Will 
aber  die  Ftuu  auf  ihren  Mann  einmal  Einlluss  gewinnen,  so 
nraug  sie  es  weit  besver  durdi  Müde  und  Güte  als  durch 


'}  ■ . .  ■  SaiBpt  «iaar  vermanMag  au«t  heiliger  Sokrid  vnd  icböiii'n 
HjtUiriei)  wie  ritii  tnmai*  Bhekuli.-  gegrni  eiDsndw  Vfrball^ii  ■olkti, 
BtUUch  vnd  liMtJg  lu  Imvd.  Beacbrielieii  durch  Adamum  Schuhart". 
rrk.  ü.  U.  1605.    S*.  —  di»h«  Ooed.*  n,  4SI.    N.  lü. 


122 


OSBORN 


817 


Frechheit  nud  Trotz.  Eine  lange  Reihe  too  Beispielen  soll 
die  g^itoD  lehren  iUustriereu.  Auch  di«  USiiner  werden  zum 
fkJünBs  ermahnt,  ihre  Gattiuneu  gut  zu  behandeln. 

Schmidt«  nugalant««  Oepolt«  fehlt  bei  Schabart  vällig, 
und  der  .HauMtenfTcl-'  bloibt,  vie  Roetbe  mit  Kecbt  herror- 
hebt,  Ton  einzelnen  Längen  im  zweiten  Teil  abgesehen,  stets 
eine  Dichtung  von  behaglichem  Humor. 

"^otK  aller  Vorzüge  indessen  nabni  Fejreorabeud  die 
Schrift,  die  noch  dazu  ans  seinem  Verlage  herrorgegangen 
«'ar,  in  das  Theatrum  Diabolorum  ebeuHO  wenig  anf  wie 
ächmidt'fi  „Zeheu  Tcuffel".  Entweder  er  wbloss  die  poetischeo 
TeiifelbUcher  prinzipiell  an*  und  macht«  nur  bei  OirTaeus* 
HoOeufel  eine  Äuanalime,  weil  er  der  älteste  war,  oder 
Sduttidt's  Buch  war  ihm  entgangen,  und  den  „Uausstfluffol", 
von  dem  er  1569  bereite  die  $.  Auflage  ht-rrtelleu  konnte, 
hielt  er  allein  für  wirksam  genug.  Statt  dessen  Hess  er  im 
Theatnim  dem  Rheteufel  den  Hurenteufel  folgen,  so  das« 
nnn  diese  beideu  (No.  1 1  und  12)  uach  dem  in  der  Einleitung 
anagesprochenen  Ordnungsprinzip  (siebe  S.  37)  daa  Toben  de« 
Slitluis  gegen  da«  6.  Gebot  darstellen. 

Der  Teufel  der  Hurerei  ist  sehr  alten  Ursprungs.  Neben 
f^sr  bibHsohen  Tradition,  deT  Hoi^hmnt  »ei  die  Ursache  des 
'ESogelsfalles  gewesen,  steht  die  de^  Bucb«»  Henoch  (cap.  6  fg.), 
die  «innlidie  Lust  habe  Äzazel  (oder  später  Semaja)  mit  den 
bösen  Engeln  gestürzt'),  und  im  Buch  Tobias  (3,8;  6.15; 
8, 1  ff.)  begegnet  uns  der  Dfimon  Aamodi,  der  in  sinnlicher 
(rlnt  för  Sara.  Raguels  Tochter,  entbrannt  ist,  ihre  sieben 
N&nner  t5tet  und  nur  von  dem  Eirzengel  Kapbael  gebSndigt 
werden  kann.  A^modi.  nach  Alex.  Kubut^  aus  dem  persischen 
„Aeshma"  entstanden,  bedeutet  selbst  _der  heftig  Suchende" 
der  „Begehrende";  er  erarheint  als  Geist  der  Wollust  auch 
im  Talmud  (Gittin  68, 1),   wo  ihn  eine  Erzählung  mit  K9nig 


■)  Schenkel.  Bibel-Lexikon  I.  265.    (Fritacbc). 

■)  C«ber  d.  jildiiclia  Aogotologi*  und  Dämonologie  in  ihrer  Ab> 
vom  P«r(iitinu<.    S.  Ttß. 


BHfi  UND  FAHIUE. 


^ftlomoii  in  V«rbiuduiv;  bringt,  und  von  hier  sus  f^laai*te  er 
mit  der  SnlomonsaRe  in  die  Litt«ratur  der  sbendUüidtscbea 
Völker,  wurde  im  älavtscheu  „Kitivvas"',  und  blieb  Asmodi 
m  drn  deutecfa«u  Gedicltt«Q  von  Salmsa  und  Uorolf'). 

Der  Verfaafter  unseres  Traktates  vom  „Hiirent«afeH  *), 
A  adreas  Uoppenrodt,  war  Prediger  za  Hett8t«dt  in 
der  Grafschiift  Mnnrfeld,  wo  er  1584  starb,  und  geborte  «u 
dem  Spani^eDbergiscbeD  Kreine  *) ;  freilich  war  er  einer  von 
den  GenoesiMi  des  hii>d«ren  Cjriacus,  die  spHter  ini  Synei^ten* 
itreit  die  Feder  gegen  den  alten  freund  wandten*).  Neben 
wmen  theologiscbeii  Schriften  verfaaste  er  noch  mehrere  histo- 
liaob«  Arbeiten,  von  denen  sein  pStsmm-Buch  oder  Erzälihing 
aller  TiabmhaJReo  Geschlechter  in  den  säcbsiflcben  lindem" 
d»e  bekanntest«  ist  (StrassburR  1670);  in  die  schöne  IJtteratur 
tims  er  ein  durch  ein  Drama  ^\}m  Golden  Kalb'  %  da«  nach 
«Der  sehr  ungeschickten  und  breiten,  den  riesigen  X.  Akt 
iDidaaaenden  Exposition  in  den  apSteren  Partien  sehr  hübsche 
SaeDeo  aufwoist,  und  durch  das  er  ein  Plätzchen  in  der  Ailg. 
devtacb.  Biographie  wohl  verdient  hätte.  AVie  die«  Drama, 
w    erschien    auch    sein    -Hurent<^ulfe1''     mit    einer    Vorrede 


■)  d.  Salman  u.  U<trol{,  iMnmgtigthta  t.  Fricdr.  Vogt  p.  XLVIir. 
a.  p.IL.  Noch  bei  Gooth«  wird  im  2.  Tail  d.  Faoat  I.  Akt.  (Wetmsnr 
Augsb«.  'W«rkt>  1(,  1.  B.  85)  T.  5878  Amodi  als  elief«iiidlicb«r 
Simon  gtnannt. 

*)  WiAtT  den  Bun-u  TM(^l^l  vnd  all«rley  vniacht.  Wanrang  rud 
Sniehi  aou  OntlUober  SohriffL  Q««t«Ut  md  euBtunmen  jreMften  darek 
Aadrcai  Hoppenrndl.  Mit  einer  Vomde  C}Ti«ci  SpuigctiliRrfpi,  Frkf.  ■. 
I.  IWB  —  nebe  Goed.*  II,  481.  K.  IS.  -^  AuMerdem  noch  Frkf.  s.  M. 
(Hüttr>  16N.  8*.  (Berl.  kgl.  BibL  Db  SOIS).  —  Im  Tb.  D.  No.  lä: 
A.  8M*— SM':  R  801*— 3t9*:  CI  24»-«8. 

■)  JScher  II.  170S.  —  UmT«rul  -  LMcik.  Xni  <IT85)  S.  810.  — 
v&analea  tienrodea*  von  eiMBi  Prwrvr  Pi^ppenrod  t»  G«mrod«  wnrdeu 
bn  fräbor  irrtlMaüioh  (ugewifaen.  —  Siebe  .Nnehtrfge". 

*)  Leaekfeld,  Untoria  SpengcnbcrKetiui  S.  89. 

*)  ■  ■  • .  Bin  8pi<^l  Kon  der  HicUiria  de*  cwof  «nd  dr«!ai|[*ten 
C^t«U  im  Andorn  Buch  Uok.  lUimon  veiu  |[cBf  et  dardi  Andmam 
BopptBRidt-.  SlraMborg  (SudmI  Emaid)  IKeS.  8.  cf.  Oaedeke*  H, 
M8.  (Btemfi,  an  mir  dem  dort  etigegrebenea  nodi  B«rl.  IcgL  Bib.  Vp  9811^ 


124 


OSBORN 


319 


Spangt-nWrgs,  der  nuf  die  letztere  8clirift  s«hr  eingewirkt  und 
such  ihri^D  Druck  v^mnlHMt  Iiut.  Ein  hübscher  Holzsebmtt 
liert  das  HUr-hlein :  er  zeigt  ein  üppige»  Weib  in  verführerischer 
Lag«  auf  «iuom  Bett«;  ein  Madii  tritt  8tauit«ud  und  mit  !>&• 
gehreadem  Blick  ing  Zimmer;  aber  au  dem  Bett  sitzen  3 
grinsende  Teufelchen,  von  denen  eines  dem  Eintretenden  eine 
Sanduhr  entgegen  bXlt. 

Noiwn  dem  Satanas.  dem  ITriieber  aller  Cnzucbt,  meint 
Hoppenrodt,  int  es  die  in  der  menschlichen  Natur  beffrUndetd 
bö«e  Bogi«rdf.  di«  uns  tm  dieser  i^iinde  treibt.  Dazu  das 
Leben  in  den  Wirtshäusern,  das  TrinkeD  und  Tanzen,  das 
Schwatzen  tmd  Henim-ipairieren,  das  ^spat  vnd  langsam  tiochen'' ') 
~-  alles  das  l)ef(frdert  die  Unsittlichkvit ;  bMonden  aber  irt 
der  Müssiggang  „«in  s&nSt  Küsszlein.  darauff  der  Teuffei  seme 
ruhe  bat" ').  Eine  Reibe  von  Anekdoten  macJit  den  Schluss 
dieses  Aliscbnitts,  unter  denen  sich  aueb  die  nach  ^lanlius 
erzäblto  NoTelle  zu  Hhakcspearea  .,Mas8  für  Mass'-  befindet  *). 

Ein  zweiter  Teil  setzt  uns  die  Beweggründe  anwinander, 
die  uns  vou  der  ,,Hurere}"'  abhalten  sollen').  Gottes  Lieb« 
zu  den  keuschen  Menschen,  besonder»  aber  das  Beispiel  Jesu, 
der  in  seinem  Verhältnis  zu  seiner  Braut,  d.  i.  der  christlichen 
Kirche,  dfts  Muster  eines  keuschen  lieheus  bietet*),  sei  uns 
ein  Antrieb.  Die  Erklärung,  Äpelles  habe  die  Aphrodite  auf 
einer  Schildkröte  gemalt,  um  anzuzeigen,  dass  das  Weiber- 
volk sich  stets  in  den  Häusern  halten  soll,  tindet  sich  bei 
Uoppenrodl  ebenso  wie  schon  bei  SIum'uIuh  und  Schubart. 

Von  der  Herrschaft  zum  (»esiude  wandte  sich  der 
Dresdener*)  Peter  Glaser,  der  in  Schul-Pforta  und  auf 
UoiTersität  zu  Leipzig  *)  seine  Ausbildung  erhalten  hatte, 


')  80B«  a.    ")  Fol.  800  a.    *)  FoL  8(». 

*)  Uan  vgl.  L&tli«»  Predigt  vMn  Ebeliolieii  Lebeo  <Ifi9S)  SA. 
90, 67 ff.  bei-  8.  62.     ')  Fol.  817  äff. 

*)  I)u*  er  in  Dresden  gcboKti,  gebt  kiu  der  Vormhi  xa  äta 
iViurUig  AnfecfatuDKen"  BI.  A  7  hrrror. 

^  Dort  wurde  or,  wie  mir  U«rr  Dr.  Johanties  BnlM  aai  ttiawi 
TiotiMu  freu  Dil  li  et»!  mittheitte^  im  Sommiir  1346  imiuttrikiiliert. 


SSO 


£HE  UND  PAUIUi:. 


1S& 


iIauu  eine  Zeit  iiiii«  PredifEer  in  Bamersdorf  f^eweseo  war 
and  schliesslich  die  Stelle  eines  StadtprediserB  in  seiner  Vater- 
itadt  Uro^eii  erhielt,  die  er  bis  zu  seiucm  Tode,  1583,  inne 
bstte').  Er  war  —  Eumal  im  Sacrajaentsstreit  —  ein  eifrifier 
Orthodoxer,  verfasate  polemische  und  homiletische  Schriften, 
dAraut«r  auch:  „V'iertzig  Aiifeclituugen  des  Teufek.  dft<iiirch 
er  vns  am  Gebet  hindern  wolto  *) .  - .".  In  seinem  1564  ssuerst 
enKbieuenen  „Gesind  Teuffe]-* ')  teilt  er  sielt  den  Stoff  in  8 
den  Tufiuig  nach  sehr  unjiU-ieiie  Abschnitt*,  vielleicht  im 
ÄDEcbltiss  an  Mus>ciilus'  Elii_-teufcl.  ^Ht  grösster  Wielitigkoit 
wird  lue  T'nftezoKenheit  des  (resindes,  seine  Faulheit,  Tintrene, 
KtwchhafUgkeit  behandelt,  eanz  im  Sinne  liUthera,  der  sich 
sach  wtedcriiolt  mit  diesc-u  Fragen  beschäftigt  hatte*).  Der 
Latberacben  ADsckauuDf;  entspricht  auch  der  GnindRedaoke 
d*r  ganzen  Schrift,  daas  die  Forderung  von  Treue  und  Ge- 
horsam des  Gesindes  gegen  die  Herrsebaft  ein  Teil  des  4. 
Q«l»oles  sei,  wenn  dies  such  ausdrücklich  nur  vom  Gehorsam 
der  Kinder  gegen  die  Eltern  spreche. 


>>  JSetMT  n.  101  S.  ~  L'Mver»l-Lex.  X  (173&)  Sp.  tSSO. 

*)  B . . . .  oder  dtrinna  irr«  vnd  iwcifclliaStiK  mmcbpo.  Vnnd  wie 
dtOMlbi^B  KU  begegn«!).  G««t«llal  riid  KntiiinincnKFJx>i:«Ti  von  U.  Petro 
Qluer.  15TS  XBraberg  (Valentin  GoyMliir)  fohlt  bei  Gordfliie.  —  Andere 
6cbrift«ii:  .Li'hreLudiFriniderdieSaknmentirer'.  Dntiden  lßS3— 1696. 
*•.  —  ,C«tli}[iLTte  Tod  reTt«atscht«  PropheuyiiDgea  Lutheri  too  aller- 
hml  Slnffca.-'  Hallv  1826.  —  .Unlerrieht,  wi«  der  Chritt«n  Traurig- 
k*it  la  (tülcn  «ei*.    >.  n. 

')  ,Dnrinn  acht  itückc  j[cliaii<1rlt  werden  voii  de»  Grinde*  vuti*«, 
•fleh«  im  iiai.'b£atirrDcl«n  hUt  vcneio)iii«t  durch  U.Pet«r<jlaiittr,  PTi!<liger 
n  DrMKdm,  ircatf  ll*t  vnd  luMmmco  [(^lagmt.'  Frk.  ■.  M.  15IH- . . . 
«L  Ooed.*  II,  481.  N.  12.  —  Aiuarrdcm  noch:  Leipzig  (Eraal  Vögelio) 
1SA4.  V,  mit  and«r«'in  HoliK^nitt  als  die  Prankfurtur  Aiugnlw  von 
Fcjer»beml  u.  HiHer.  -  Im  Tli.  D.  No.  8:  A,  378—987*:  B  284'-M6: 
CI  IW— SOS. 

*)  c(.  Lotlier:  Wie  da«  Gebinde  fein  »olU  EA.  S,l6f.,  30.27S. 
—  Nim  t'eliermm:  64. 154;  93.369;  3fi.Ji»8.  Ab  BeifpJf I  für  die  Mügdo 
i.  Jnng^n  Mona  hiogiritcllt :  B.BOtä'. 


6.  Tfaeolo^sehes. 

iey\.  Kluge  unil  geli^hrta  Tt^ufel.    —   Sa libul« leufei.   —    BSk  Sieben 
Teufi'ls    K»m8Qel»piuL      -     SukraniL-ulstpufel.    —    Pfarr*    UDil    Pf 
Bewihneicl«  •  Teufel. 

Den  Teufel,  der  den  Menschen  nicht  zu  einer  bestimmten 
SQncle  rcrlciton  will,  BOudern  ihn  iiberhnupt  vom  christücbea 
Glauben  loszulösen  sucht,  also  den  eigeaÜicbeo  chnsÜich- 
dogmatisdien  Teufel,  stellte  Andreas  Fabricias  dar. 
Er  witr  der  Bruder  des  bvrübiutvu  Puvt«a  und  Scbulinaniie.<) 
Qeorg  Fabricius,  war  wie  dieser  in  Chemnitz  geboren,  in 
Kordhausen  zuerst  als  Uagister  philosophiae,  dann  1562 — 65 
als  DiacüDus  und  sohliesalich  als  Prediger  angestellt ').  Er 
geborte  hier  zu  den  Anhängern  und  Freunden  Cjriacus 
Spangenbergs;  als  er  aber  15ß8  an  die  Nikolaikirdie  nach 
Bisleben  versetxt  wurde,  ward  da«  Biiud,  das  ibu  mit  diesem 
verknüpfte,  lockerer,  und  als  im  Beginn  der  70er  Jährt-  die 
Drt^hung  de«  Consistorinmit  erfolgte,  lieas  er  sich  zur  Partei 
Strigels  hinüberziehen,  iu  deren  Siun  er  sogar  iu  einer  Dispu* 
tatioD  gegen  Spangenberg  persönlich  auflrat  ^).  Fabricius  ätarb 
in  Bisleben,  6  Jahre  nach  seinem  Bruder  Oeorg,  im  Ilerbat  1577. 

Sein  Büchlein  „Der  Heylige  Kluge  rnd  G-eUhrte 
Teuffei,  Wider  das  erste  Gebot  Gotte»,  den  01aQb«o  vnd 
Chn&tum..."  (1567)*)  stellt  also  den  Dämon  dar,  welcher 


■)  of.  Zedier.  ünivon.-Le3i.  IX  (173S)  Sp.  86  dmIi  Oleuin*. 
ajrnUgni.  Kar.  Thuriug.     p.  IBB.  904,  908. 

Andr.  Fiibricius  ■chrieb  noch  ma  Ut«mi8ch««  Godiolit  .ChrittM 
DftDf  WiU«nbert[  1651. 

*)  Letuikfäld,  HitUiria  SpuigenbergeDiiu  S.  36. 

*) auH«  heiliger  Sohhfit  Tiul  Pktr«  Luthw«  b«Mkriet>«n  von 

M-  Andrea  Fabricio  CbamniiienBe.  Prediger  in  der  Oejaein  lu  S.  P<4«r  in 
Nortbaiuen.'  Goedeke.  S.  481.  K.  13.  -  Im  Tbeatr.  DiaboL  Xd.  8. 
A161«-19S;  B  141*— 167;  C'i  113'— 1S5. 


SSS  THEOLOGISCHES.  137 

dm  Mensch«»  aaf  seine  Klugheit,   seine   Kenntnisse,  seine 
Uebeneugaogeu   stolz  und  siohcr  macht,    um   ihn  rom  Pfade 
des  Racbten  abzuziehen.     Der  Teufel  war  ja  selbst  immer  als 
«D  Uoger,  durch  eine  Jahrtausende  lange  Erfahrung  ongemeiQ 
fcwmtPwrwfAfT    Geist    dargestvllt    worden').        In    LienLard 
CnlaiumB  ^Pandora'  (1544)  bei.ipi^il.'iweise,  wo  zwisciieo  Pro- 
uetbeos,  Epimetheus,  Faudora,  Juppiter,    Uerknr  der  christ- 
liche Satan  herumläuft '),  sagt  er  selbst  tod  sich  (III,  4) : 
„Ich  kann  alle  sprach  und  bin  bekannt 
„Nicht  allvyn  in  dem  TfutseheD  laudt, 
^Soodern  in  Yngera,  Bebeim  rberal 
»Der  Hispantüch  kennt  mich  und  der  Wahl, 
„Portugal,  Korn,  Pol»  vud  Frani-kreych 
KDarzu  auch  das  gants  Komisch  Refcb 
„Ich  durchwandert  Tud  logen  bin 
flUit  grossem  gwall  rud  grossem  gwiu. 
nVon  aaff  vnd  nidergang  der  Sonnen 
„Bah  ich  mit  meynor  kitnst  viel  gwonnen 
•Kein  sprach  ist  mir  zu  schwer  gewesen, 
nKeio  gachrift,  ich  habe  können  lesen." 
Bei  Fabricins  nun  werden  dk««  Eigenschaften  das  obersten 
Satau    auf  ein  Mitglied   des  hülIiaeheR  Gesindes   Übertragen, 
nad   der  ^Heylige,   Kluge   und   Gelehrte  Teuful"  geschaffen. 
In   winem  Gefolge   sieht  Spangenberg,   der   eine  Vorrede  zu 
d«m  Buche  schrieb,    die  Sektierer  und   Rotten,  die  das  Land 
iluchziehen,  aber  nobvu  ihuen  auch  fast   alle««  hW&s  Gross, 
Bcic3i,Wtitse,  Gewaltig  Tud  gekrt  ist  fltr  der  Welt".    Fabricius 
sentit  ihn  geradezu  den  „Theologi  sehen  Teufel"*). 

Er  truibt  die  Menschen  dazu,  dass  sie  »elbst  alles  am 
beaten  zu  wissen  vermeinen  und  iliren  WiUeu  durchseti«D 
wbOco.  JDaa  sdiändtlicbe  Ego  vnd  Nos  richtet  alles  Hertz- 
leid  an*)."  Luthers  Kämpfe  mit  diuem  Teufel  werden  be- 
Khrj«beu,    sein    mannhaftes  Kingen   gegeu    ihu    als    Beispiel 


■)<£  Luther  EA.  W.4S.     <)  Qoedeke*  H.  381.     *)  C<  I16b. 
•)  C»  118»  *. 


i 


188 


OSBORN 


928 


gtHchildert;  im  ö,  Capitel  stellt  Fabricius  aus  seinen  Schriften 
142  hierlier  gehörig«  SprQche  Eusamuien ! 

Der  Heilige -TeuPei  hjkt  t-iu  staUlicliei»  „Hofßcaind", 
und  alle  mögliclieD  Misstände  treiben  ihm  neue  Anhänger 
zu:  zumal  „der  Hobenschulen  missbrauch'  Tergrfl»«ert  seiu 
Reich.  Dort  wird  „der  grüßte  rnod  besti:;  tboil  vniH^r  Jugend, 
gleich  wie  ein  Bntnittopffer  geopSert ')".  „Denn  datis  sie  in 
Hurerey,  Fresserey,  Tnnd  öffentliche  bosheit  gernhten,  ist  d«« 
geringste  verderben.  Uass  sie  aber  mit  falscher  Ueydniückur 
Kunst  Tnd  mit  Gottloser  Mt-uschlicher  Lehre  vntenretset 
werden,  das  ist  des  Feuwer  Moiooh"  •), 

In  eiiK^m  Miscellnnbiind  der  Kgl.  Bibliothi-k  xu  Berliner 
der  nur  Teufelbücher  eiithäU,  befindet  sich  anj  Schluss, 
hinter  einer  späteren  Ausgabe  des  „heyligen  Teufel",  ein  ge- 
schriebener Nachtrag,  der  von  ^M.  Andr.  Fabr.  Üheumicensis" 
unt(;rzeichuet  ist  und  offenbar  auch  von  seiner  Hand  stammt. 
Es  ist  eine  22  Octav-Seiten  lange  „Apologie  des  ausg&ngenen 
Büchleins  vud  Deutung  des  gemeldes, .",  in  der  nach  einer 
umständlichen,  in  der  üblichen  Weise  gehaltenen  Entschuldigung 
wegen  der  Wahl  des  Titels  eine  intei-essante  Erklärung  des 
Holzschnittes  folgt,  der  das  Buch  echmUckte.  „Aach  die 
tindiTu  Hiitort-s  hüben",  »o  meint  Fiibricius,  „Ihre  mnteriani 
ein  jeder  mitt  einem  sonderlichen  Bilde  gelieret  rnd  abge- 
niahlet,  das  KUgleicl)  das  Bilde  auch  die  Summa  des  gaotXQD 
Handels  zuuerslehoun  gebe."  Dos  Bild  hatte  man  ihm  nadi 
der  1.  Auflage  übel  genommen;  man  hatte  ihm  vorgeworfen, 
er  hätte  damit  „gelerte  Leutte  veracliumpfiereL^  So  erklärte 
er  es  denn  des  näheren.  Eine  Mönchskutte  trägt  der  heilige 
Teufel,  weil  er  sich  für  einen  geistlichen  Herrn  ausgiebt;  ein 
Seifen  geht  am  seinen  Leih,  dass  er  vor  Hochmut  nicht 
platze,  Beine  Rechte  trügt  ein  Buch,  aiu  dem  er  seine  Ge- 
lehi'samkeit  hat.  die  Linke  ein  flammendes  Schwert,  mit  dem 
er  den  G'lauben  bekämpft.  Aus  der  Brust  guckt  ihm  ein 
Mönch  heraus  nach  Luthers  Wort:   rjeder  mensch  tregt  jnn 


■)  188  •■.    »)  I8S  •  M.    »)  Db.  8018. 


224 


THK0L0ÖI8CHKS. 


139 


iwiofiiii  Basvit  Toti  n&lur  eiu«ii  vogeheworn  greslicben  mönch." 
Obea  im  linken  Ärmel  sieht  ein  Jesait.  unten  ein  Pliilosoph 
henns.  Aus  dfii»  i-echt«ii  Ärmel  raf^t  oben  irgend  ein  Wiedcr- 
tiUif«rt  vatd  Dnteu  Uiinzer  s«lbst  mit  einem  Schvert  hervor, 
mgleicb  sU  KepräsentaDt  aller,  ^die  Rieh  xusammea  rottirenn, 
vnd  wollen»  mit  dir  klingen  dmn  viid  das  bapstumb  mitt  dor 
Faust  angreiSun.  es  sej  Dicbts  mitt  dem  Luther,  der  da 
ssget:  „Gladio  Terbi,  bxcula  labiorum  et  nrc.  infantum." 
Vielleicht  i»t  dabei  au  Hutton  und  iteine  BoBtri'buugcn  ge- 
dacht. Diu  beidtm  Filsü«,  der  Bockshuf  und  die  Greifea- 
klaue,  kann  der  Teufel  nicht  verhergen,  sie  kennzeichnen  ihn 
trotz  Beines  M&tichsgewaufU  und  trot«  des  Heiligenacbuines, 
der  Hciniün  Kopf  umschwebt'). 

£inen  ganz  merkwürdigen  Dämon  schuf  sich  Caspar 
Faber  von  Mellerstadt  —  „ParinopoUtanus",  wie  er  sich 
Molx  darnach  nannte  — ,  der  zu  DujrHtiugon  suf  dem  Bicha- 
ftld  in  der  kurzen  Zeit,  wo'  dort  die  Latherscfae  Lehre 
boTSchte,  Prediger  war.  Kclion  1582  eroberte  der  ErabiBCbof 
Daniel  TOQ  Ifainz  die  Landschaft,  die  zu  seinem  Gebiet  ge- 
bort«, mit  Eilfe  der  Jesuiten  dem  Katlielizismus  zur&ck, 
aber  für  die  kurxe  BlUthe,  die  der  Protestantismus  dort  er- 
lebte, setil  unser  Pfarrer  ein  Denkmal.  Er  schrieb  „wider 
alte  Heuchler  vnd  Werckheiligeu  auff  dem  Eichttfeld"  eine 
,Eiu fettig 6  vnd  kurtze  Erinnerung  rom  Sab- 
bathsteuffel"*),  in  dem  er  alle«  personi&rierta,  was  die 
gtaetamäfisige  Befolgung  der  VorsebrifteD  fUr  die  Feier  den 
Sabbaths  oder  vielmehr  des  Sonntags  hinderte.  Die  Vorrede 
iM  1567  untenteichnet,  und  wir  haben  also  die  erst«  Ausgabe 
«obl  anch  in  dies  oder  das  o&clut«  Jahr  anzusetzen,  w&hrond 
die  5Üheste  bekannte  Auflage  1678  gedruckt  isU 

Faber  erweiterte  sich  sein  Thema,  indem  er  schliesslich 
seine  Strafpredigt  auf  alle  Sünder  aasdehnt*.  weil  «ie  ja  am 
feterug  wider  das  g&ttliche  Gebot  liandeln  und  so  den  Sal>> 


•)  SMm  u.  S.  SOS  f. 

t  o.  0.  1572.    Im  Tt,  Di«b.  B.  «5*— »1;  Cn  838— 314«. 

9 


180 


08B0RK 


M&. 


batb  eatheiligen.  8o  werden  Papisten,  Belormiert« ,  „En< 
thusiaaten",  d.  h.  WiedertRufBi-,  augegriffi-n,  die  schon  durch 
ihren  Kultus  den  geheiligtem  Tag  entweibeo.  Ziemlich  trocken, 
ohne  Beispiele,  ohne  Anekdoten,  werden  die  Laster  jedes 
Alten,  8tuude8  und  Gewerbes  vorgenommen.  Auch  die  Buch* 
dnicker  aogcklagt,  di«  „das  was  zur  Bvltinlorung  des  Rvicbs 
Christi  vnnd  rechter  Heiligung  dienlich  ist"  '),  also  jedenfi 
die  orthodoxen  BUcher,  nicht  «hdnicken  wollen.  Ohne  eim 
Spur  von  VerBtSndnis  für  das  Lcbtui  des  Volk«»  sohiinpfl  P. 
grimmig  auf  den  „Pfingstteuffel"'),  eine  besondere  Abart  des 
„Sftbbattiteuflels",  dessen  Wirken  sich  zeigt,  wenn  am  Pfingstfest 
die  Gedaokfu  der  Menschen  statt  auf  das  Anhoreu  der  Pre- 
digt und  auf  Beten  „sind  dahin  geriebt,  dass  sie  guten  Wein 
oder  Bier  heimfuhren,  weidlich  sctdemmen  nud  denunen  md 
Sawfrölich  seyn  wollen" "),  und  wenn  „Überkeit  und  Vnder* 
than«n  jlir«  Bronnen  rcynigungcn,  Schutzenhöfe,  Vogel  ah- 
schiessen,  Gülden  Tersammlungen  mnd  anders  Leichtfertigkeit 
als  Tantzen,  Fecbten,  in  die  Milch  mit  der  Grel«n  gehen, 
oder  in  den  Kloos  oder  uuff  dcu  ^trobvrge,  Ehrt'uberg, 
MUhlf<nberg  auf  dasselbige  herrliche  Feste  anstellen  vnd  ver- 
ricktvu,  auch  mit  VersRuiuung  vnd  Verachtung  dess  liebeu 
Worts."  Stet«  im  Kreise  sich  drt-hend  spricht  er  von  den 
Sündern  und  entwickelt  im  Anscliluss  an  das  Einzelne  seine 
Ansichten  von  der  Sonntagsh^.Utgung,  die  zusammen  ein  ultra* 
orthodoxe«  System  starrsten  Furilanertums  ergeben;  «r  will 
Hochzeiten,  Kindtaufen,  Festlichkciti'u  aller  Art  rom  Sonntag 
verbannen;  Spaziergänge  und  Belustigungen  verbietet  er;  die 
Leute  sollen  auch  am  Nachmittag  „den  Kateclusinus  baDddn 
iu  den  Kirchen  odir  duheymcD  mit  Kindern  vnd 
denselbigen  repetireu"  *). 

Wertvoller  jedenfalls  als  das  ganze  Buch   ist  sein 
hang,  eine  Sammlung  von    IG  geistlichen  Gedichten*),  zom 
grössten  Teil  von  Faber  selbst  verfertigt,   die  sich  fast  sStnt- 


uauatmi 
»du  io^^ 


•)  B  480U.     ')  480'o.    •)48iD.     ')  «4*K— *'8.  ^ 

*)  Bai   Wackemager,  diu  deutwhe  Bärolieuliod  IV,  K.  U67— TS. 


(ß.  lOSl-tlOfi). 


THEOl/XüSt^^HES. 


131 


lieh  durch  eiBen  frischen,  volkstümlichen,  oitch  der  LektUr« 
d«t  Sat>hatht«ufela  tlberraschenden  Ton  auszeiclincn.  Manche 
Nnmmem  wie  „Jacob,  der  ward  von  Hertzen  fro-'  und  „Es 
ist  gaotz  nahe  der  jüngste  Tag"  sind  nicht  unbekannt  go- 
bli«beii,  einige  „Kindertiedcr",  die  iwisdien  den  ui«prüng- 
liehen  lateinischen  Versen  iutorlincar  die  deutsche  Keimüber- 
Setzung  bringen,  sind  f^anz  htlhsch  geraten,  und  eine  Fort> 
•etzong  ZV  Jobann  Walther's  überall  gesungenem  „HerzUch 
thnt  mich  erfrenwvu  die  Vivhv  Sommerzeit",  die  er  1668 
dichtete,  war  ihm  treffhch  gelangen. 


WShrvod  nun  die  Bücher  des  Fabricius  und  dos  Caspar 
Faber  immerhin  nnch  Fühlung  mit  der  Tenfellitteratar  hatten, 
welche  Sünden  und  Uis»täiide  bekämpfte,  falle»  2  Teufel- 
tchrÜteu  ganz  und  gar  aus  dem  Rahmen  heraus.  Sie  ftlhreo 
■OS  in  die  wütenden  tbeoIogisrJien  Kriege  der  Zeit  und  ge- 
hören mit  7.a  der  Kiesenzabl  der  Bficher,  welche  den  streitenden 
Parteien  im  iGideuschaftlichen  Kampf  um  das  Dogma  als 
Waffe  dienten,  und  die  mit  der  i.ngeutliclicn  didaktischen 
liitteratur  nur  ein  sehr  dünner  Faden  lose  verknüpA. 

Das  filtere  dieser  Bücher  ist  der  schon  erwähnte  Traktat 
Cjrriacns  Spangenbergs  „Wider  die  bösen  Siben 
ins  Teuffels  KamftffeUpiel"  *J. 

.Ji^artiÖffel"  war  ein  im  15.  und  16.  Jh.  allgemein 
Terbrettete«  und  ftussorst  beliebtes  Kartenspiel  %  Es  brachte 
eine  interessante  Äbwechselang  durch  den  originellen  Ge- 
danken, die  niederen  Karten  Über  die  höheren  zu  stellen: 
die  Drei  stach  den  Ober,  die  Vier  lieii  Uutcr,  die  Zwei  den 
König ;  höher  stand  die  Zehn,  dann  die  Sechs,  und  alle  stach 
der  ..Karokiffel'':  „man  hat  erdacht  KamöfiTelapiel,  da  stechen 
ihe  mindern  die  mereni  viind  die  vnder  die  obem,"  sagte 
Gefler  ron  Kaisersberg  *).    Nur  die  Sieben  konnte  der  Kar- 

<)  Goedekc  480.    No.  «„. 

■)  tt  J.  Voigrt  ici  Banmen  hiator.  Tudwutiach  1838.    S.  402fr.  — 
DcBtaebw  WSrturbuuli  5.  Bd.  (Ku-i.  Hitdubruid)  Sp.  iWt. 
*)  Geiler.  Die  BriiMmUB  1617.    I,  CIX*. 


1S2 


08B0EN 


Döffel  nicht  stechen,  sie  war  „teufels&ei" ')  and  wurde  auch 
scblfrchthiu  der  „Teufel"  genannt 

Der  Name  des  Spieü  wird  kaum,  wie  ßud.  Hildebrand 
naeint,  durch  irgend  eine  Beziehung  zu  einem  Leibesschaden 
—  KumöfTel  bedeutet  xunKohst  eine  Geschwulst  —  entstiuideD 
sein;  begründtiter  ttcheint  mir  die  Vermutung  von  Johannes 
Voigt  ■),  das8  in  der  VollwBpracbe  das  Wort  Kardinal  schon 
firOher  bühnisch  zu  „Karnöffel"  rardreht  wurde,  und  nun  das 
Spiel  nach  der  Hauptkarte,  die  meist  einen  Kardinal  dar- 
stellte, getauft  wurden  sei. 

Wie  vertraut  da«  Spiet  bald  jedermann  iu  Deutschland 
wurde,  erkennt  man  an  den  zHblniichen  satiriochL-n  Anspie- 
lungen, in  denen  hantig  der  Karnßffel  mit  dem  Teufel,  der 
Sieben,  znaammen  auftraten  *).  Geiler  demonstriert«  daran  die 
Schlechtigkeit  seiner  Zeit  *).  Er  meint,  wie  früher  im  Karten- 
spiel der  Ordnung  gemäss  die  oberen  Karten  mehr  als  die  unteren 
gegolten  hätten,  ho  war  es  aacli  nach  Recht  und  Billigkeit 
im  „weltlichen  Rogimont": 

„Aber  jetzt  so  hat  man  ein  spfl,  heiaset  der  Kamiffel- 
Bpiel  karniffelitis,  da  seint  alle  ding  verkehrt";  und  da  jedes» 
mal  zur  Bestimmung  des  Trumpfes  ein  Ass  —  der  Kiiisur 
genannt  —  nmgescblagen  wurde,  fährt  er  fort:  „ietxt  ist  so 
einerlei  Keiser,   darnach  ho  wUrt  ein  anderlei  keiser  wie  dat 

glQck  gibt     Also  in  dem  gewalt  int  es  auch  rmbkeret 

ach  wi«  dick  kumpt  ob,  dass  die  fhimen  ersamen  fürsicbtigen 
werden  mder  getmckt  in  raten,  in  den  erwlilungen,  so  man 


•)  Sp&ogeubergs  Vom-di)  Äiiy. 

»)  %.  »,  0.  8.  403  uoil  408. 

•)  I.  Bsp,  (niioh  Wörterbuüh  V,  SSO)  „Teufel  vnd  k«rnofr*l"  Ftutn.- 
Bpiel  162.IS.  —  ,^ob,  du  vcrihiehter  Bötvicht  und  Touf«I^op(  mit 
doitten  Brüdern  den  kkraoffeln  und  kamaliocliei)  IfeMbJMhovea."  Iiutber 
J»a.  Tohl  III,  M'.  —  Uun  Futnachinpiel  „Di  HarnMcbvatnacbt" 
Kcllor,  Xo.  09,  Bd,  II,  757,  Zcilo  3.  —  eS.  Alwiii  Sl^halU,  Dtwh.  Leben 
im  U.  j>.  I&.  Jh.  II.  51«. 

*)  Q«il«r,  Dm  Bucli  Arbor«  bumsna  Voa  dem  meiiHblielteD  Bum. 
ICSI.  Stnuiburif  (Oryningi^r)  (dmIi  der  latein.  Oripmiuegi]»  ibid. 
161«)  Fol.  CXXXIX'b-CXL. 


A 


B38 


THEOLOGISCHES. 


138 


kötüg  vnd  biachoff  enrölen  soll  ....  Tnd  ander,  die  TrteUen 
BBch  dem  äeiscli  vud  der  sinliclikuit,  die  worden  erhört." 

Bald  aber,  in  der  Z^it  des  Kampfes,  trat  der  politisoh- 
satirtsohe  Chnraicter  des  Spieles  noch  weit  »ch&rfer  in  den 
Vurdergmnd.  Hfia  Itiess  die  Hecbs  der  Papst,  er  stach  das 
Au  —  den  Kaiser  — ,  den  König  and  alle  weltlichen  HSupter; 
die  Zehn  v,-urde  nach  der  darauf  gemalten  X  das  „Kreuz- 
panier**  gäiaont  nnd  als  eine  Waffe  der  römiBohen  Hierarchie 
UngMMUt,  mit  der  diese  die  Weltlichen  Uberwan<l.  Der  „Teufel" 
var  sttchfrei.  sum  Zeichen,  dass  ihn  der  Pn[i»t,  die  Sechs,  »einer 
gSttlichen  Statthalterschaft  nneracbtet,  auf  Erden  passieren 
lasse.  Allee  aber  war  dem  Kai-nüffel  unterworfen,  der  seltener 
auch  als  ein  Landsknecht  erBchien  —  eine  kräftig«  Auf- 
forderang  der  weltlichen  Macht  wider  den  römischen  Stahl 
aaxug^en. ')  Zahlreiche  andere  Beziehungen  wurden  gefboden 
und  witzig  ausgebeutet;  die  vier  WeltmonarcMcii,  Türken  und 
Heiden ,  Adel-,  BQrgei^  und  Bauernstand  fanden  im  Karnoffel- 
tjde]  ihre  Vertretung.  Alles  dae  erklürte  höchst  lustig  und 
•Bschaalich  in  einer  prächtigen  satirischen  Flugechrift  „Pu- 
qoilltis,  Newe  Zeitung  vom  Teufel",  (die  leider  in  Schade» 
Sammlung  nicht  uafgenomuieD  iitt^  der  Satan  dem  Papet.  als 
ar  die  gemeinsame  Stichfreiheit  des  Papstes  (der  Sechs)  and 
de»  „Teofetfi*'  (der  Sieben)  zum  Beweise  dat\lr  heranziehen  will, 
iaum  er  der  natHrliohe  Genosse  des  rumiechen  Bischofs  sei  *). 

Eine  ähnliche  Rolle  hatte  schon  früher  unser  Earten- 
qiiel  in  einer  Flugschrift  inne,  welche,  wahrscheinlich 
als  Antwort  auf  des  Cochlaeus  gegen  Luther  gerichtetes 
Mtinsches  nBockspiel"  (1531)")  ans  dem  protestantischen 
Lager    1637    licriorging,   als    Papst    Paul    IIL  das    Conoil 


0  el.  TMtocluT  Herkur  1788.    EtMm  Vi«rt«ti*hr.    S.  SS.  iL  B«y- 
trag  NT  Q«achichlc  der  Eartenipi«!«.    Be*.  S.  66,  7S  ff. 

>}  „Puqiullus,  Newe  ZeitunET  vom  Teuf«!".  Zu«nl  1646.  Goedaka 
Urandr.*  II,  874,  St.  76.  —  Aulgabe  o.  J.  (18  Bl.  *"  BerL  Kgh  Bibl. 
Cd.  9aM)  BL  5  (B)  -  $>  (Bij.<>  -  cf.  ooeb  Voift  in  RMmcra  Hbtor. 
LraacbanbDcb  1B38  .S.  897  tt. 
^H         ■)  ct.  Biederer,  NacfaricliUn  xur  Kircbes-  etc.  littch.  VI,   896: 


134 


OSBORX 


8S9 


zu  Mantaa  msammea  gvrtir«n  battc :  „Eiiio  frage  des  güotzca 
heiligen  Ordens  der  Xartenspieler  an  das  Conciltum  zn 
Hantua')".  Hi«r  bat  der  „Orden  der  KarteDspieler  vom 
Kamöffel  gestalf  *)  die  Katholiken  um  die  Erkl&nug  der 
merkwürdigen  VerKältaisse  in  diesem  Spiel,  wie  etwa  nwarumb 
doch  das  erwvhltc  Tauss  da«  geringste  rad  ärmste  stUck  aaff 
der  Kart«n  der  Keiser  heisBe?  Viel  baltoa  d«r  BaiMt  habe 
jm  zuvil  geraubt  vod  gestoleo  daa  er  ein  B«ttl6r  moss  seyn 
Tod  doch  der  Keiser  httisie."  Spangenberg  uahm  aus  dieser 
Flagschrift  mineu  Titel,  druckte  eie  to  der  Vorrede  ganz  ab, 
um  sie  dem  „gesohraierten  Oelgfitzen  auff  dem  Condliabolo 
inus  Teuffcln  iiammeu  zu  Trieut  versamlet"  zu  präsentieren, 
da  ja,  wie  er  ironisch  sagt,  „alle  Ketzcreyea  sonderlich  die 
Lutherische  aussgerottet"  und  iufolgedessen  „nichts  mehr  toi^ 
bandet)  zu  thun  ist"").  Sp-'s  Traktat  selbst,  dem  er  das 
hochtöuvudc  Programm  mitgiebt:  „Wer  wisst-n  vil  was  hinder 
dem  BapBttbumb  steckt,  der  läse  diss  Bach*),''  stallt  also  die 
„böse  Sieben"  d.  h.  de«  „Teufel"  in  da  Teufels  Karnöffel- 
spiel  dar ;  und  diese  „böse  Sieben"  wird  gebildet  durch  eine 
Q-mppe  Ton  7  Männern,  die  Spangenberg  in  d  Abschnitten 
bekämpft. 

Der  erste  soll  den  ersten  G^^er  schlagen:  „Wider  die 
Balla,  SoBapstPius,  dieses  Namens  der  vierdte, 
Adqo  1660  liat  aussgehen  lassen"').  In  wildem  Zorn  und 
mit  einer  Kraft  der  Sprache,  die  dem  Schüler  Luthers  alle 
Ehre  macht,  wird  jeder  Satz  der  Bulle  vorgenommen,  aU 
Lüge  und  Betrug  entlarvt,  als  „eittil  Teufoley"  gobrandmarkt"). 
Es  ist  nur  ironisch  gemeint,  wenn  er  sagt,  man  dürfe  wohl  „einen 


..Bookvpiul  Uartini  Lutheri :  darinnen  fast  olle  Strnilc  der  lEensckca  W 
irrigen  und  wie  licb  ein  yeder  beklRjiet,  der  yntil  lRur%an  tcbwWMi 
tvjt.  (ianti  kurtEwe.vlig  vnd  lu*tig  lu  le«cn.  UohaitRO  ni  Rimbaeh  nS 
d<Bi  Schio«!.     Am  £5.  Juni  1681." 

')  cC  Flegel,  Oeich.  d.  komKclieti  LitUr.  178«.  VI,  HOB.  — 
J.  Voi^  a.  a.  0.  S.  418— Itl. 

•>  Bei  Span^ubcrg  Ä  i  i  j. 

»)ÄiiJ».    '>Äilj.    *)  Ä-CV.    •)A,«. 


THB0L0GI8UH£8. 


solchen  grossen  Herrn  als  der  Bapet  ist,  tiicht  Liegen  heissen"'); 
denn  8«)nn  Wnt  kennt  Überhaupt  kcinu  Orenzcu,  und  Hucb 
die  gut^o  Lcliri-n,  die  der  Bspst  gi4.'bt,  benubet  er  zu  m^iss- 
losen  Angriffen,  indem  er  nachsaweLien  sucht,  dass  dieser  »elbeit 
Mine  Lehren  nicht  befolg«  und  also,  wenn  er  sie  gebo,  von 
Hochmut  und  Heuchelei  beseeoen  sei. 

Die  folgenden  beiden  Abschnitte  wenden  sich  gegen 
Dominicas  Limpricius^),  einen  MJlRob,  der  im  Auftrag 
des  Bischöfe  Marcus  von  OlmübE  in  Mähren  ,, Zettel  und 
BUchlein  von  Religionssachen  schreiben  und  drucken  lassen". 
Zwei  von  diesen  Traktaten  fielen  8pangonberg  in  die  Hände, 
und  dieser  nahm  nun  mit  glühendem  Bifer  di«  Qelcgeiihett 
Wkhr,  wieder  einmal  die  protestantische  Lehre  als  die  einzig 
wabni  und  die  katholische  ale  die  erlogene,  teuflische  hinzu- 
rtellen.  Der  erste  war  des  Limpricius  Schrift  „Biae  rechte 
Vaterweisung  Christlichej-  Conimuninn"  *),  welche  nach  Span- 
genbergs Bericht  folgend«  5  Tlieson  aufstellte :  1 .  Alle 
Cfariaten  sollen  fUr  gewöhnlich  nur  Ostern  zum  Sacrament 
geben.  9.  Bin  „gevreiheter  Kebterpriester  vnd  ein  vngeweihe- 
ter"  können  das  Sacrnment  nicht  rciclien.  —  3.  Priester  „so 
üt  Hess  halten"  und  Laien  sollen  sich  „an  einer  gestalt  des 
Sftcnunents  genügen  lassen".  —  4.  Die  Handlang  des  Sacraments 
tä  ein  Opft;r.  —  6.  Es  könne  nur  in  der  Komischen  Kirche 
^bandlet,  gereicht  und  empfangen  werden-'.  Mit  gewaltigem 
Apparat  sucht  Spangenberg  die  Beweisgründe  des  ,.&eue) 
Mflnch"  zu  entkräften  and  er  schliefst  in  der  Hofiiiung,  das 
Publikum  gehörig  gcwunit  zu  habvn,  „das«  sie  sich  für  dem 
■Bheodlichen  Wolff  in  der  Uiinchskappen  htiten  lernen". 

Der  zweite  Angriff  gegen  Limpricius  richtet  sich  gegen 
itmm.  Schrift  .,Vou  guten  Wercken."*),   und  wenn  er  auch 


OS— P«,. 


*)  „Willer  DDinuiioum  Limpricium  aiaen  «ehildliclieii  Hünidi  nd 

iden  Wolff  vitt«r  der  Hccrrfe  (!1iriiti  in»  L*inl  lu  Mehren."  Ci— ci*. 

*)  sAnff  den  Zettel  Limpricg  Ton  dor  Chriitliuh«»  ComnuaiaiD.'' 


*)  ,Wid«r  <1m  BiichUin  Dominid  Limpridi  Von  nuUn  Werkeo." 


L 


136 


OSBOBK 


n\ 


sagt  .^iner  (Limpricii)  ScbrJfft  keine  vrirdig,  das  man  ein« 
seile  dArauff  antworten  solte",  eo  braucht  er  doch  80  Seiten 
iür  s«ioe  Widerlegung. 

Der  Dritt«  aus  der  böseu  Siebemahl  ist  der  LivfI&uder 
Friedrich  Staphylus')  (15)3— 64),  der  nierst  in  Witt«it- 
berg  ein  Scliülcr  und  Anhänger  Luthers  und  UeüuichthoDs 
gevmen,  auf  des  lotsteren  Empfehlung  »»gar  ProfMMr  in 
Königsberg  geworden  war,  dann  aber  nach  vielföltigen  Streitig- 
keiten, besondere  mit  Andreas  Oslander "),  sich  seit  1633 
wieder  der  katholitichen  Kircho  zugewandt  hatte,  und  als 
kaiserlicher  and  bafrischer  Rat  1561  mit  einem  „Chrifitlichen 
Gegenbericht  an  den  Uottaeligen  gemeinen  Ijaien  vom  rechten 
waren  verstand  des  Göttlichen  worls."  ")  horvorgcti'i'le»  war.  . 
Setbstveratündlich  giesst  Spacgenberg  auf  den  Abtrünnigei^H 
der  „Ton  riel  Legiouen  Lesfertenfeln**  besessen  ist,  die  ganz^^ 
Schale  seine^i  Zorns  ans.  in  7  Kapiteln  greift  er  die  ein- 
zelnen  Teile  «eioes  Buches,  auch  Titel  und  Vorreden  und  { 
besonders  heftig  die  Qriinde,  aus  denen  Staphjlus  den  Laien  \ 
die  LektUre  der  Bibel  entziehen  will,  und  die  Vorwürfe,  die 
er  gegen  Luther  erhebt,  an.  Spaugenberg  ist  Lutheraner  bis  zur 
starrsten  Conaequene,  nnd  wenn  der  B^tholik  es  fUr  eine 
Torheit  erklärt,  t^das  man  in  eiuein  Concilio  allein  den  Text 
der  heiligen  Schrifft  vnd  nicht  aach  zugleich  den  gemeinen 
verstand  derselben  wolte  lassen  Kicliter  sein,  rod  das  mao  *lso 
hart  auff  dem  Buchetab  dur  schriETt  dringe,  vngeachtet  dor 
Glossen,  so  doch  der  Text  der  schrifft  ein  tödtea- 
der  bachstab  aey,  aber  der  (sensus)  gemein«  vnd 
rechter    Verstand     oder     dentung,     bringe    das 


P)* — Lf.  I^CT  vollstündige  T^tct  von  Limpricriu«'  Dach  lautet i  .Vm) 
gaten  Wcroken  rechter  mte^^iclit  vnd  <iiUE  dJo  rwi^  «rweluDf[  Tcrbraoht 
wird  durch  (i<!n  (glauben,  Chri"tlinho  t»uffe,  ¥nd  got«  WCTck." 

*)  .Wider  den  Sc1)endlich«n  J,Ügvtiet  nid  Onwlidica  (}oU«alest«n>r 
Priderioiun  StaphylHin.*    Li  —  a»'. 

•)  Jiicher  4.  777 1 

*)..„...  «etüha  inelir  den  34  bogen  hitt..'  Li-  —  Jüuber  n«ant 
dioK  Sobrift  nicht. 


4 


S33  TBEOIXIGISCHES.  1S7 

Ltbeu,**)  80  wird  «r  kls  ein  „rediter  doctor  Grobinuus" 
höiDgeschickt,  und  der  Lutheraner  ruft:  „dass  er  äcb  nicht 
(chemet  solches  zu  ttclireibt^n  :- 

Bin  ^gottloser  Apostat"')  vie  Staphylos  ist  auch  der 
nSebste  der  Sieben,  Stephan  Agricota  der  jüngere'). 
Sein  gleichnamiger  Vater,  der  eigentlich  Kastoitbaucr  hiesa. 
war  ein  geborener  Baier  und  war  ein  gut«r  Katholik  —  sogar 
ein«  Zeitlang  Beichtvater  der  Oemahlin  Ferdiuand«  I.  —  bis 
Lalliors  gewaltiges  Auftreten  ihn  vie  ao  viele  nudero  intn 
proteetantäsche  Lager  lünüber  üog;  nach  manuigfachen  Müh- 
salen  und  einer  dreijährigen  Qefangeni^chAft  gelang  es  ihn, 
den  Binden  seiner  katholischen  Feinde  zn  entrinnen ;  er  kam 
sacb  ÄngHborg,  nach  Hof  im  Vogtlande,  nach  Merseburg 
JUni  schliesslich  nach  Naumburg,  wo  er  als  Dom-Prediger 
■larb.  SpHugenberg,  der  den  Alten  sehr  gnt  kannte  und  eine 
faabsche  BeBchrcibung  seiner  LebenHReschichte  giebt*) ,  war 
auch  mit  seinem  Sohn,  der  sich  deutRch  nicht  nach  dem 
T«t«r,  sondern  nach  di-m  berühmteren  Johaimes  Agricola, 
^ckermanu"  nannte*),  seit  1546  eng  befreundet,  und  dieser 
hat  auch,  wie  er  erzählt*),  „darzu  viel  geholffen,  daz  leb  da- 
nmuü  etwas  hcfRig  de»  historischen  Stades  oblag,  darinnen 
nir  StcphanuK  aus  seiues  Herrn  Yatters  seligen  Bibliotheck 
mit  etlichen  Cronicken  vnd  Historien,  so  ich  sonst  nicht  zu- 
bekommen  gewost,  Seissig  vnd  willig . . .  gedienet.**  Er  dedi- 
ziart«  ihm  ancfa  eine  Genealogie  der  deutschen  Kaiser,  die  bei 
Steiner  in  Augsburg  gedruckt  werden  sollte,  die  aber  uiemals 
(nchien.  Die  Freundscliaft  mit  dem  jungen  Steplian  Agricola 
körte  indessen  auf,  als  dieser  im  Anscblu&s  an  Georg  Maior 
fBr  die  Notwendigkeit  der  gut«n  Werke  eintrat ") ,  und  ver- 
wandelte sieb  in  grimmigen  Hass,  als  er  zum  Katholizismus 
abertrat  und  nun  wie  er  früher,  hauptsächlich  durch  Ueber- 

•l  ÜTij'  (ttnarUMpilM)  von   IfißaVÜj). 

*]  .Wid«p  d*n  OotlloMD  ApoiUtMiStaphaiimn  Axricolsm*  ai*— f,. 

*)  Jöcbor  I,  IWf. 

Ob-t-    '>!),.    •)»,*. 

^  Zedier,  Univ.-Lesikoii.    I,  1781.    Sp.  BäS- 


i 


138 


OSBORN 


setzu&g  lateinischor  Sc)inft«D  von  Luther  un^  Brenz,  fUr  die 
protestantiachB  Sache  titterariech  thätig  war'),  für  seinen 
netion  Glauben  in  verschiedenen  Schriften  eintrat,  fiegen 
eine  dieser  letzteren ,  „Vm  Papsts  O^vralt"  wandt«  sich  nun 
der  frithere  Freund  mit  allem  Zorn  and  der  ganzen  Kraft 
»eines  Poltertons*). 

In  Aitscbluss  an  dies  Buch  Ägricolas  nahm  Spangen* 
herg  das  de»  Eardinale  Contarini*)  »Vom  primat  des 
Papste»  zu  Rom'  vor,  das  zwar  lateinisch  schon  lanf;e  er- 
Kchicneu,  ihm  aber  in  der  deutschen  UeberKtzung  von  „Uoister 
Grickel"  erst  vor  kurzem  in  die  Hände  gekommen  war. 

Als  sechster  schtosa  sich  der  KHlner  Buchdnicker.Iaapa  * 
TOn  Gfitnep  an*).  Mit  dem  vielgewandteii  Uiieinländer,  dei 
durch  seine  Ücbersetzuug  von  Peter  Diesthemius'  „Homals 
(1640)  dem  Hc'kastus  -  Drama  in  Deutschland  neue  Wege 
erschloüH  und  auch  in  einer  „Susanna"  (1563)  sich  als  Theater- 
dichter versuchte,  war  Spangeiiherg  in  Stn-itigkeiten  geraten^ 
als  dessen  „Epitome,  warhafftige  BeBchreibung  der  vontehmBten 
Händeln,  su  sieb  in  geistlichen  und  weltlichen  Sachen  von 
l&OO  — 1559  zugetragen"  (Oüln  lä59  Fol.),  ganz  in  katholi- 
schem Sinne  geschrieben,  gegen  des  SIeidanus  ,,Commen- 
terii  de  statu  religionis  et  rei  publicae  Oemianorum  Oarolo  V. 
Caesare"  heraunkain  ").  Spangenberg  wandte  such  in  einem 
kleinen  Buch  „Antwort  vnd  Bericht .  ■ ."  (Eisleben  1660)  gegen 
die  tendenziöse  Darstellung  dieses  (reschichtswerks.     Es  wird. 


ari 
dec^ 


')  Ein  Vf^rteichuiB  «einer  Sohrinen  giebt  Spaagenberg  b  i  *  ff. 

*)  «Wider  A\a  Büchlein  Qntiparb  Coatareni  Von  des  Bapat«  sa 
Rom  Ge«-«!!.-    F,*  — ki. 

*)  ConUrini  icbtc  U88— Ifi4a. 

*)  fjber  Uennpp'B  Thäti^keit  bJr  ScbrifUteller  und  Buobdnicker. 
Siehe  neben  ADS  VIU,  798.  Wolwr  a.  Weite  Kirchen lenikon  V,  391, 
jeUt  «ucb  Will;  Scheel,  Jupar  von  Geanep  und  die  Entwicklung  der 
nhd.  Scbrifttpr.  in  Etiln.  im  ^TsKiuiuigebeft  8  der  Wealdtich.  Zt«cbr. 
fUr  Gnch.  u.  K\ia»L    §  8.  S.  S— 19. 

■)  Adelung.  Fortaetzung  m  Jöcber.  H.  189S.  —  Willy  Sr.he«!  a. 
a.  O.  S.  13.  f. 


834 


THEOLOÜISCHKS. 


139 


wenn  ea  aach  „nicht  mehr  d«D  vi«r  bogeL  bi^greifft"*),  grob 
geaag  g«w«scn  sein,  Qennep  aber  blieb  die  Antwort  nicht 
schnldig  mul  vcröffeiitlicbU'  „Ein  BrnsUmfftig  tieaprech, 
zwischen  Jagper  G«anep  etc.  vnd  Cyriaco  Spang<!nb«rg  etc. 
Allnt  Liebhobcru  der  Warheit  tiUtzltcb  vnnd  kurtzweilig  zu- 
iMdu"*).  Die  B«plifc  uahm  Spangi-iibcrg  nun  wieder  auf") 
mit  einer  weitläuägeo  Verteidigung  seiner  Ansichten  gegen 
du  „Ge«pn-€hbUchlein'' ,  diesen  „rierdteii  teil  vun  Schimpff 
nind  Brost''  *) ,  „so  uütjilich  gleichwul  nickt  sulesen",  diesen 
„andern  teil  vom  Beinke  Fuchs"  *). 

Noch  durch  eine  andere  Veröffentlichung  verschafft«  »ich 
Geonep  einen  Platz  in  der  .,höHen  Sieben'^.  Er  hatte  näm- 
lich einen  „Katholischen  Spangen bergi»chen  Katechismus" 
bmasgegebcD,  d.  h.  er  hatte  den  Katechismus  des  Johann 
SpaQgenberg ,  des  Vaters  ron  Cjrriacus ,  mit  willkürlichen 
Abänderungen,  Streichungen,  Zus&tzen  unter  diesem  Titel 
dmcken  Uuseu.  Das  war  allerdingH  nicht  nnstündig,  und 
man  begietll  es,  wenn  der  Sohn  über  diese  Vergewaltigung 
einer  Schrift  des  Vatei's  ausser  sich  gerät  *) ;  „Ht^dler  vnd 
Inatpenwcscher',  „ungeschickt  EseUkopf",  sind  die  Titel,  die 
er  dem  Kölner  Buchdrucker  nachwirft '). 

Den  BescbluBs  als  der  Siebente  in  der  Gruppe  macht 
der  b«riihnitc  Bischof  von Ermeland,  Stanislauit  Uosius*). 
Spasgenberg  meinte  zwar  selbst,  es  wtire  eigentlich  „ono  not", 
dus  er  sich  gegen  ihn  wende,  aber  er  thut  es  doch,  „das  er 


'1  „Videi-  ilea   sltoo   Gockrni,  Jnnpftr  Oennep,    Buchdrucker  xn 
CWea.«    k.^t«. 

*)  Damii    xu>amiii#iij«i»t«Uen    der    Neben  -Tit«l    do»    Biic-hna    von 
necke  Fuobi  lM4:,J)«r  koder  Tejl  de»  bucha  SchiinpIT  und  Ertut..." 
I^pponberg,  OeDtpi.  S.  800. 
•)k,'. 

*)  HKiirtz«r    Beriebt    uiff    den    Katboliioli«n    tjp«[ig«til)ergitchen 
£«Uc^m)uii),  durch  jBn[iar  Gonnop  io  Druck  (reben.'   t«*— xi'> 

■)  ADB  18,    laOff.     Tb.  Bincli.   —   Seine  SchrifUti  bei  JScber 
(«Bt«r  0*iua>  m,  llMt 


140 


OSBORN 


939 


die  bösi;  Siebeu  voll  mache  md  div  Oalgournhl  derer  Gottes- 
diebe  auch  compliret  werde"  (z »).     H£tt«    er  eia  wenig 

gewartet,  m  bätte  er  den  7,  Platx  besser  vergebeo  köonen; 
denn  in  der  Vorrede  der  ebeofallH  nocb  1562  erecbieneueD 
Scbrifl:  ,. Wider  die  ancbristlicbe  SnoabaunR.  so  .TuUus  Ffittg 
von  K«ligioiissaoheii . .  h&i  Ausgehen  lassen''  (Eisleben,  Urban 
Gatibisch)  meint  er  bedanemd,  er  „Itätt«  mögen  leiden,  vr 
wSr  ein  wenig  eher  gekommen,  so  »olt  er  in  den  bösen  Sieben 
nicht  einen  btisen  Gesellen  geben  haben".  So  nahm  er  sich 
Hosias'  Büchlein  ,S}v  exprosso  verbo  Doi"  vor'),  daa  kon 
TOrher  in  der  1S&8  in  Köln  veranstoltetfln  Sammlung  seiner 
Schriften  erschienen  war^,  nnd  in  dem  der  Grundsatz  an«* 
geeprucbeu  wtir,  „das  man  sich  k»ine«  wcgea  auff  das  ans- 
drfickliche  blosse  Wort  Gottes  heruffen  solle",  man  solle 
„viel  mehr  sehen  vnnd  halten  auff  den  gemt^tnen  verstand  der 
Bömischeu  Kirchen,  denn  auff  deu  Text  der  Schrifft."  (k  a). 

Mit  einer  wohlbegrUndeten  Entschuldignng  schliesst  das 
lebendige  Buch:  „Der  Christliche  Leser",  bittet  äpangenberg, 
„wolte  mir  meinen  ciffer  vnd  da.  ich  etwaii  zu  hefftiR  gewesen, 
solchs  zu  gut  halten.  Denn  mit  dem  Teufel  vnd  seinen 
Werckseugeii  ringen  oder  kemplTen  vnd  noch  jnen  gat«  wort 
darzn  gehen,  kan  ich  bey  mir  nit  finden."  Peyerabend  er- 
kannte richtig,  daSB  die  fesselnde  Schrift  doch  ganz  und  gar 
ans  dem  Krein  der  satirisch-didaktischen  Littemtur  heraustrat 
and  lediglich  einen  theologisch -polemischen  Charakter  hatte; 
er  nahm  sie  infolgedessen  nicht  ins  Tbeatnun  auf,  obschon 
sie  offenbar  rasch  allgemein  bekannt  geworden  war  *). 


')  Widor  ilrti  ofTeullicheu  Ftind  GSWliclier  Wahrheit,  Stkniilaun 
HoBinin,  Biscboff  xu  EnneUndl."    jii»— Oo«'. 

■)  ZedJer.  DoiT.-Lex.  18  (ITBft),  SS7.  ' 

*)  So  uwint  «B  t.  B.  FiBch&rt  im  „Blsaenborb",  ab  wmu  tit 
den)  Pabltlnim  recht  vnrtnut  nur«;  er  *prlclit  dort  (AttifslM  TOD  1S68 
8.  177*)  „Vau  Sacnunonlcn  dn-  «ibea  Weihtn",  will  al«  BllegorMcb  aev 
Icgeo,  tnüchl  oinige  Mtiriscbe  Yor«t'hlS|^  uod  aaiit  dftEio:  (179)  ,,i>i)er 
dua  «I  dis  nbeii  bSaed  im  TeuCTeli  Kuniöffi'Upi«!  ttria  m&Hleti,  dkmoa 
Spaagrenberg  geachribeu  hat." 


836  THEOLOGISCHES.  141 

Mit  der  gleichen  Begeisterung  und  der  gleiclien  Wut  wie 
die  „Böse  Sieben"  ist  auch  dm-  „SnkramentBtoaffel" 
voD  JoIiannVH  Schütz  goschriebeti.  Der  YerfaEser  dieser 
Schrift  ist  nicht  identiHch  mit  dem  b«)cnnnt4>rei)  Johftimes 
Schill«  ans  Balle,  d«r  von  iA77  bix  £U  seinem  Tode  1680  in 
Wittenbvrg  die  Stell»  eines  Professors  oiid  Kanzlers  der 
Akademie  inne  hatte,  der  ebenfalls  ein  Todfeind  der  Kefor* 
mirten  war  and  auch  litterariscb  de«  öfteren  gegen  sie  vor- 
ging'),  Unser  Schüts  uiitenteichnet  sich  1580  in  seiner  an 
den  brandenburgi scheu  Kurfürsten  Joachim  Friedrieb  gerich» 
teteii  DedikatioD  als  Pfarrer  zu  Biestcdt  bei  S«iigcr»)iuu»eD. 

Sein  dickleibiges  Bnch '),  dem  ein  kurzes,  empfelilendes 
Sendschreiben  Selneckers  —  danmU  Superintendent  in  Lei])xig 
—  Torausgoht,  ist  ein  äasserst  intorussuntes  Zeugnis  von  dem 
bnatischen  Kampf  zwischen  den  Lutheranern  and  den  Geg- 
Bern  der  tutheri-scheo  Abendmahlslehrc  oder  „Sakramentircrn", 
wie  sie  auf  jener  Seite  insgernuiu  genannt  wurden.  Schütz 
schreibt  Ton  Anfang  bis  zu  Ende  mit  einer  unermüdlichen 
Kraft,  and  mit  einer  unerscblltterlicben  Consequenz  im  Glauben. 
Seine  Spnkchc  ist  flüstig  und  wuhlklingend,  div  Worte  sprudeln 
ihm  nnr  so  aus  dem  Munde,  und  wenn  er  auch  partienweise  in 
eine  unerlaubte  Breit«  fiUlt,  sich  öfters  wiederholt  und  im  Kreise 
beramdreht,  ist  er  doch  nie  eigentlich  langweilig.  Et  beherrscht 
die  riesenhafte  Kampflitteratnr  der  Parteien  Ti5llig  und  giebt, 
sieht  im  Kusaiiimenhuug,  sondern  auf  die  einzelnen  Abschnitte 


»)  Jöch^r  rV,  878. 

<)  ..Serpeu  »nliqBus.  Die  alle  SohUage,  da»  M  iler  Sacr&nenU 
^nCU,  der  licli  in  itieaen  letsten  telirlichea  Zeit«ii  mit  87  tein«r  (Ui^ 
snntMUn  Adinnsaten  oder  Ohertttm  tm  dem  heUiachea  H«<eh.  üTenÜtoh 
tu  F«U1  golegt,  die  reine  uutu)Keli*oli«  Lulheriiuhe  Lehre,  färneinliclt 
mtD  NsclilsiaJil  da  Umtd  vod  erböbuDg  »ciiier  Ueochlicheii  Nntur  mnb 
'^tIiP**"  vnd  dsKCRce  den  Sacramcntichwmnii  auDVunohloti,  vnd  dieaer 
litade  Kirebcn  vnd  ScbnlCD,  veneht>{!m<ir  vnd  liuikiiclii-r  wein  xu  r«r- 
UhrsB  willen«.  Dnm  Sohn  OottM  m  Elir«n  und  allm  froininen  Chriiton 
tnr  warnuDg,  ('ifcnctlicli  md  deutlich  enlworlTea  vnd  b«K)iriBbcn  dnroh 
MUn  SchQtf-,  Pfsrrera  ta  RhtMtedt.-  —  Goed«ke  S.  482  N»-  VJ.  Im 
Tk  Disb.  0"  (JJol  Vt.)  SKH-1(a4. 


i 


142  OSSOEK  837 


rerteilt,  ein  TortreEFliche»  Bild  vom  Gang  der  Streitigkcitcti. 
Diesu  Abschnitt«  erbSlt  or  <l«»}nrch,  <)«*«  er  dem  „serpena  anti- 
(juaB",  also  dem  Satan  des  »Heu  TcsUmimt»,  wio  eclion  im  Titel 
ED  lesen  ist,  37  « Adjuvanten"'  zuerteilt,  die  er  einzeln  vornimmt 
und  »icli  so  gßwiMBcrmuKseii  di«  Unma««e  der  Schimpfwörter, 
die  er  gegen  dio  Feinde  in  Bereitschaft  Imt.  systematiscli 
Gruppen  ordnet. 

Er  stellt  also  den  Teufel  dar,  der  den  „Sakrementirern" 
im  Nacken  sitzt,  sowie  seine  „Haubtlout,  Leutenampt  vnd 
Pendrich",  da  ist  ein  NeidiscJier,  abgünstiger,  ehrgeiziger 
Teufel  (1),  ein  „grober,  dBlpischer,  Abscbeulicher"  (2),  «io 
„schöner,  beiliger,  Englischer  Tenffel"  (3),  ein  ffLc^tiTtL-ufcl" 
(6),  ein  Heimlicher,  ein  sophistischer  Teufel,  da  erscheint  ein 
LUgentcufel  (7)  uobst  cintm  „SykopbftntiBchen  Verleumbteufel" 
(8),  ein  Ketzer  Teufel"  (13)  mit  einem  ..zwevzüngicbten" 
Teuffei  (17)  neben  einem  „ÜnordnungsteufToI"',  ein  „Pladei^ 
geist"  und  „Lichtsehenender  TeulTel"  (25),  ein  vermessener, 
aufrührerischer,  nndaukbarer, verstockter  Geist  und  vide  andere. 

Mit  Luther  donnert  Schütz  gegen  die  Vernunft,  die  „Fraw 
fiuld-j  mit  der  Bützuasen"  ')  und  meint,  wenn  man  die  Ver- 
nunft in  Glauben  ssacheii  zu  Hilfe  nehme,  „so  werden  wir  auch 
inkürtz  die  ewige  H.  dreifaltigkeit  selbs  verleugnen  wiejetzand 
die  Sacramentierer  in  klein  Polen  thun" ').  Scbwenkfelds, 
Karlstadts,  Zwingiis  Lehren  werden  bekämpft,  öcolampadiua, 
Beza  und  andere  nicht  minder;  eine  ganze  Flut  von  Schmähungen 
wird  über  sie  ausgegosNeu ;  „Absurdisteu",  „Dreckislen"  werden 
sie  genannt  ")•  Die  scbleclitesten  Motive,  dio  frevelhaftesten 
Ziele  werden  ihnen  untergeschoben,  AbtrOnnigkeit  und  Undank- 
barkeit Luther  gegenüber  ihnen  vorgeworfen,  Simoci  Magna  aU 
ihr  Voriütifer  geiiamit,  der  ihnen  den  Weg  geebnet  habe;  di« 
Lutheraner,  wie  der  Strussbnrger  Marbacli.  Brenz,  Selnecker, 
Übermässig  gelobt;  Luther  selbst  wie  ein  Gott  verehrt.  Und 
zwei  vortreffliche  Urteile  von  Zeitgenossen  über  ihn,  die  Schatz 


:el 
nt     I 

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')  10.  A4JUV.  —  C  "  Fi)l.  638  fc.     »)  Vorrede. 
»)  16.  Aiäjuv.  -  C  "I  241 ». 


338  THfiOLOGISUHBS.  US 

niUeüt,  mügen  hier  uocb  Platz  finden.  Voa  Urbftnus  Begius 
nimmt  er  die  Worte  herüber,  «lie  er  scbrieb.  Dachdem  or  den 
R«fi)miator  iu  Coburg  kennen  gelernt  liatt^:  „D.  M.  Luther 
i»t  der  grSst«  in  meinem  Ucrtutu,  denn  ich  habe  jn  nun 
gesehen  vnd  gehöret,  das  man  mit  schreiben  nicht  begreifTen 
nocli  ausreden  kan."  „In  seinen  HUchem  ttpUrct  man  wol 
Mmeo  Ueist  aber  riel  buss  wird  di^rüulb  erkandt  wenn  man 
je  selbst  tod  Göttlichen  Sachen  reden  hört";  Und  Erasnius 
Alberuü  sagt  in  einem  Buche  wider  die  Anhiinger  Karl- 
stadts:  ,J).  M.  Luther  war  ein  Man,  der  den  Zoni  Gottes 
aaffbalt«n  kund,  keiner  kond  fleisüiger  vnd  ernstlicher  beten, 
Tod  Gott  annifTen,  kvinur  kund  bo^Kcr  trösten,  keiner  kund 
besser  Prwligcn.  Es  war  ein  Kann  on  Falsch,  Ligeneni  md 
Zwey züngigen  war  er  gram,  AufTrichtigkeit  hatte  er  lieb,  den 
6eit2  bas«fet  er,  der  Hoffart  war  er  £remd.  Trunkenheit  vnd 
V&zacht  war  jhm  vnbekandt.  Man  spüret  an  jm  keinen  Zorn, 
OD  wenn  er  zu  Felde  lag  mit  den  Papisten  und  Schwerniem, 
da  aah  man  des  H.  Geiiits  vnd  nicht  eine»  Ucnsclien  zoru. 
Ein  fein  klar  tapffer  Gesichte,  vnd  falcJcen  Äugen  batt«  er, 
md  war  von  Gliedmassen  ein  schiine  Person.'' 

Alle  Lotberiscben  nind  nach  Schutz  von  Gott  iuepiiiert 
und  alle  Zwinglianer  vom  TeufeL  Und  diese  Behandlung  der 
kirchlidien  Handel  erhielt  sich  lauge  Zeit  hindurch,  noch 
Walch  schrieb  1734  in  seiner  „historischen  und  theologischen 
Sinleituug  in  die  Religions  •  Streitigkeiten  der  Evangelisch- 
l«hcri.*ciieD  Kirche"  III,  S.  20.  f.:  .....  Auf  solche  Weise 
ncht«  der  Satan  die  Ein  setsungs- Worte  und  insonderheit  den 
8atz :  das  ist  mein  Leib  auf  allerhand  Art  zd  verdrehen  und 
Bubte  sich  an  ein  jedes  Wort  deüselbigeu."  — 

Waren  hier  die  £ämpfe  der  Theologen  anter  sich  dem 
Teuf«!  zugeschrieben  worden,  so  nahm  sicli  Christoph') 
Marittaller,  Pfarrhcrr  in  dem  Marktflecken  Braunsbach  am 
Kocher,  die  Zänkereien  der  Kirche  mit  der  weltlichen  Obrig- 


')  Kiobt  Caapftr,  wie  Gocdeko  ihn  8.  itS  So.  38  BtfUUC. 


i 


144 


08B0RN 


839 


keit  uikI  den  Färsten  vor  and  schrieb  üincn  Pfarr*  nnd 
Pfrttndbeschneiderteuftel..."') 

MiirvUillvr  sct£t  umständlich  di«  Bedeutung  des  Pfarrers 
für  das  Lehen  des  einzelnen  Menschen  auseinanderund schildert 
mit  bchiigUciier  Breite,  wie  der  Oeistliciie  von  der  Wiege  bis 
zur  Bahre  fortwährend  imeiitb«hrlich  sei.  An  dieser  Wich- 
tigkeit der  Stellung  der  Prediper  wird  dann  die  Frevelhaf- 
tigkeit g«in«8scii,  mit  der  sie  oft  behandelt  werden.  Zahlreiche 
Exenpe)  werden  zosammengestellt  aus  allen  Zeiten  und  Vötkem 
ron  gott«sfilrchti^eD  Fürsten,  welche  die  Priester  gut,  und  von 
gottlosen,  die  ^c  schlecht  behandelt  baben.  Er  schildert  dann 
in  dem  Kapitel  „Was  isi  nun  der  Luhn  der  Diener  Gottes"?*), 
wie  die  frevelhaften  Grossen  seiner  eigenen  Zeit  sich  ^^en 
die  Geistlichkeit  verhalten,  wie  sie  die  goldenen  Kelche  nnd 
Leuchtor  durch  vergoldete  ans  Kupfer  ersetzen  *>,  wie  sie 
^.stellen  jnen  etwa  einen  Jagbnnd  in  das  Haas  *)  und.  wenn 
der  Herr  will  hetzen  reiten,  muss  der  Pfaff  auch  unt«r  andern 
Hundsbuben  mit  seinem  Schwciuhetzer  vorhanden  sein  im 
■Tagen."  Aber  neben  dem  Tadel  der  Sünder  geht  auch  stets 
ein  warnender  Appell  an  die  Geistlichkeit,  trotz  allem  ihra_ 
Pflicht  za  thun  nnd  tapfer  auszubalten. 

*)  „.  .  .  80  VDter  dem  heiligen  Eunngclio  (iob  btui  der 
Orten  Jer  Enlco.  in  diespn  let^iien  Zeiten  herfur  Rcthui ;  Vnd  hftjr  d«ll 
gewillijfpu  PolBntnten  difier  Welt  tHglichat  oyni^lUil.  Wm  gTOIseD 
Schildern  vr  dem  heiligen  Eoangclio  mfligel.  Auch  wna  «cfa  die  X>i«Ber 
deat  Kusnjiclü  vnter  jm  miiaaen  leiden.  Auch  na*  für  BeloDUDg  gTOSM 
UeiTi'n,  10  dietien  TeaÜel  zur  Uerberg  nnfTni-hmeli,  mlUMn  generlig  «eyn. 
BMohricbcn  durch  „Chr.  M."    Im  Th,  Diab.  Co  (No.  7)  11»«— ISA. 

»)  C  n  IS«*«  ff.     •)  127»»  ff.    •)  137"- 


7.  ölfeiitllcbes  Lnbvii. 

Sci)inpt«4if«1  —  Holleurel  —  Jast^afel  —  Oi?nchl»l<ufel  —  BydUufcI  — 
Bette!-  und  (Hrtet^ufc!  —  PMUtna/tiicrcl. 

Ähnlich  wie  die  Schriften .  die  stieben  als  ein«  6ruppe 
„theologischer'*  Teiifelbllchor  behandelt  wimleii,  beitcliilftigt 
lieh  Doch  eine  Keilic  wciturur  Tralctuttf  di's  Theutnim  Dia- 
bolonun  Dicht  mit  einzelnen  Sünden  und  Tliorheiten  dea 
Henüchen,  sondern  mit  den  Angelegenheiten  des  öffeutlichen 
Lubu&s. 

Ein  rein  nationalökouoinischei  Buch  kaiin  man  den  tim- 
{iiagreichen  „Schrapteofel" ')  von  Ludwig  Milichius 
n«QQCD,  dem  besäiaolien  Pfarrer  zu  Homburg  an  der  Olim, 
den  wir  schon  oben  bei  Gelegenheit  der  Besprechung  seines 
.^anberteufels''  kennen  lernten. 

Milichiii»  sieht,  es  mit  Erbitteniiig ,  dnss  nach<lcm  die 
ilrOckenilt.-  L^t  der  kutholischen  Ansprüche  für  diu  Kirche 
terschvunden ,  nun  eine  solche  „Schrapperey"  der  veit- 
lichen Obrigkeit  eingerissen  ist;  er  ist  aber  sehr  »oraichtig 
mid  will  nirgends  AnstOHS  erregen;  dämm  spricht  er  nur  „in 
gemein",  hat  ,jnit  vleis  die  Singnhma  verhUt«t"  und  bat  sein 
Buch,  damit  es  nur  ja  nicht  „für  ein  Zunder  einer  Rebellion 
«erde  ausgcBchriebe»  vrerdeii",  einem  Fürsten  und  zwar  »einem 
ilien  äönner  Volrad  von  Waldeck  gewidmet  •) 


')  .^eknptcnffpl.  Wu  man  den  Berr«chail«ii  Mlmlidis  ^ty-  Wo- 
&;t  -Im*  VoIcK  bochwent  werde.  Ww  xilcbo  BevcbwcruriRcn  für  SL-faaden 
hrii^wi.  Wa«  Aw  NcbrUt  durwidi^r  zeftsn.  Wie  (tot:  «tnfe,  Tod  mit 
wdelMli  Hündro  aie  dkl  Volck  Trrdioiir.  AUm  au»  hnyli^cr  Scbrift 
Bit  Avil*  tracii«rt  nd  gvbciwrt  durch  Ludouicmm  Uitk-liiuiB.''  (Vor- 
nie  von  ISK).  —  Goedeke  S.  481.  >'.  9,}.  —  Im  TliMtr.  Oiftb.  kl* 
S.  U;  A  8T0'— *16;  B  8l»-38e»;  C  »«»-296». 

*}  lielie  Vorrede. 

10 


146 


osBoas 


Hl 


£Sr  zeigt  auch  in  seinem  ersten  Kapitel,  „Was  man 
der  Oberkeit  schult^ig  sey".  das»  er  sieb  keineswegs  mit  Ke- 
volutionsgedaulfCu  oder  iiucU  nur  mit  sozialuu  Bi-furmpÜlucu 
trägt,  und  an  seinem  lutherischen  Gtrundsatz,  vie  er  ihn  in 
der  Vorrede  auatipriclit,  hält  er  fest:  Weim  die  Regiemog 
sündigt,  so  wird  sie  von  Gott  fjLitraft  worden,  „nicht  durch 
die  Jiauem  vnd  Vntertbanen ,  wie  UüntKer  und  sein  Hanffe 
vermeinten.''  Immer  wie<Ier  wendet  er  «ich  ie;eg«n  di« 
Forderuiigfu  der  Äufwieglor  im  Bauernkrieg,  uud  er  v«r- 
langt  nicht  nur,  da&s  die  Leute  die  zatdreichen  gesctzm&aigen 
Absahen,  die  er  weitläufig  aufzählt,  ohne  Murren  entrichten, 
er  will  nicht  nur  alle  möglichen  besonderen  Beiträge  hinzu* 
fügen,  wie  Bussgelder  für  Versäumnis  der  Prudigt  oder 
besondere  „Hejratsteuem"  fUr  die  Hochzeit  fürstlicher 
Personen,  sondern  er  vcrkngt  auch  „Geschenk  vnd  gabeD."  *) 

Aber  nicht  ohne  Nachdruck  wendet  sich  tlilichius  audi 
gegen  die  ungerecht  handelnden  Fürsten  und  obrigkeitlicheo 
Personen,  g^en  den  Luxus  an  den  Höfen,  wo  in  den  Küche« 
nSuppcngiesser,  Küchenrätze,  Penerscliilrer.  Holzträger,  Braten- 
wender Tud  Aschenbrödel^ -J  heniiiilaufi/n.wo  man  sich„seltzamme 
mnötige  Thicr  .  .  .  Hunden,  Löwe»,  Büren,  Affen,  Meerkatzen, 
Babich,  Falken  etc."  hält;  gegen  die  Putzsucht  der  Frauen, 
die  verseil w ender i.tche  Erziehung  der  Kinder,  gegen  Schlemmen 
und  „paucketieren";  er  wettert  gegen  Kinderhemwbaft  und 
Weiberregiment ,  gegen  übermässige  Bauwut ,  gegen  die 
tyranniHche  Forderung  von  Dienstleistungen,  wobei  die  grau- 
same Behandlung  der  Juden  in  Ägypten  aU  Exempel  aus- 
gemalt wird. 

Er  schimpft  auf  Bestechungen .  auf  die  Herrschaft 
der  „Obrcnbiäser',  .,Liebkoser',  „Stubenheitner"  „Hunde- 
pfläger";')  auf  die  häutige  Änderung  der  Uüiizcn  und  auf 
unnötige  Kriege*).  Diineben  stehen  Klagen  über  die  ein- 
goriHsvne  Bettelei,  diesen  .Sold  der  Faulheif*),  für  die  schon 
er  auch  einen  besonderen  „Bettcltoufol"  orfindot"). 


')  B  891'.     ')  837»D;E.     •)  33ft.    ')  3»'.    »>  842»«.     •)  348»d. 


24S 


ÖFFKSIXICHBS  LEBEN. 


147 


Der  Verfaescr  zeigt,  mit  welolieo  Nnnicn  dio  tjrannischcD 
B«^L-niiigeii  in  Jit  Iwiligen  Schrift  bezvicbDet  werden,  er  weist 
ftuf  die  schrecklichen  Folgen  hin,  die  stets  am  letzten  Ende  der 
Obrigkeit  svibst  nur  Schaden  bringen.  Freilich  glaubt  er, 
ias  \oik  rcrdi«ne  durch  seine  Sündhaßiglceit  oft  selbst  die 
Quälereien  der  GroBsen.  Bas  Tier,  so  meint  er  zusammenfassend 
cum  SchlusH.  erfdlle  seine  Pflicht  weit  besser  ab  der  Uensch. 
„Da  lerne  doch  ror  der  Kuwe  dich  schümt-n,  du  voBütige, 
wilde,  unremlinftij^e  Sauw,  so  du  nicht  von  deinem  Herrn  md 
Heyland  lernen  wilt,  als  ein  Christen  x«  leben" '). 

In  die  SphSni  des  Schrspteufels  gehört  auch  der  älteste 
der  Teufelgesellficliaft,  der  „Hofteufel"').  Über  das  Leben 
•eine»  Schöpfen,  de«  Johann  Chryscus,  tet  uns  kein«!  einzig« 
beatimmte  Xachricht  erhalten,  und  wir  müESon  uns  mit  der 
Annalime  begnügen,  dass  er  in  irgend  einem  Allendorf,  wo  er 
die  I>edikation  seines  Dramas  und  xwei  Jahre  sj>Hler  die 
Vorrede  geiner  Übersetzung  des  Naogeorgscben  Hamau  datierte, 
tielietcbt  in  Hessen,  gelebt  hat  nnd  dort  nach  seinem  Proea- 
Stil,  der  den  getlbten  Kanicelrcdner  verrät,  Pfarrer  war'). 
Zu  äachsen  hat  vr  jedenfalls  intimste  BezitihuDgeu  ge* 
habt,  indessen  mit  dem  1545  in  Wittenberg  nachgewiesenen 
Studenten  Johann  Chryseus  aus  Fraustadt  *)  kann  er  nach  der 
Unterschrift  tieines  Hoftuufels,  „Datum  Allcudorff  am  tag  Joh. 
Bapt.  (also  d.  ü.  Juni)  Anni  44"  nicht  identisch  sein  *). 

Sein  Schauspiel  behandelt  die  Oeschichte  des  Propheten 
Daniel  nach  dem  Ü.  Kapitel,  einen  Stoff,  der  durch  die 
Sdiilderung  der  Errettung  aus  höchster  Gefahr  durch   den 

>>  SSSa. 

■)  ,.ili>(t(iiifU.  Dm  Mcligte  Kapitel  Danielii  don  GotttHrchtisren 
in  ifotl,  den  ÜoUIimm  cur  waruung.  SpielwM»<  ge*t«llet  vnd  in  Reimon 
«erf»n«t  durch  Jobsnoem  Chry«««n'*.  Cf.  Qofä.*  II.  BAI.  -  Im  Th.  D. 
*b  No    19  :  A.  Wft'  -B30;  B.  442»-4W» ;  O-  (So.  U)  S7I— «83». 

•>  ««herer  ADB,  4,  Bd. 

*>  Soliervr  ZfdA.  ÜO.  186  Aom.:  „Johann  Cbrit^as  PraattadloBMi" 
vunlfl  am  16.  tll.  IM&  unter  ilic  „panpare*  grnUa  inscripti"  geaaUt. 

*>  Bolateln,  Die  RsformatUm  im  i^iiDsel1>.  d.  ilT»iDat.Litt.d.l6.Jh. 
a.  108  bilt  et  Irot^dem  für  möglich. 

10' 


146 


OäBORN 


S48 


Glauben  auf  clio  protestaatiscbeu  Dichter  ein«  grosse  Au- 
ziebungskraft  ausübte.  Seit  1533,  wo  in  StralBund  eine 
Daniel •Aunuliniiig  stattfatid,  bef^egnen  uns  allenthalben  in 
Dcntscbland  und  in  der  Schweiz  Bcarbettunijen  dieses  Vor- 
vrurfs.  Sixt  Birk  beftclulftigte  sieb  mit  ihm,  Hans  Sachs 
»cbrieb  1557  l-Jiiu  Koinüilie  „Daniel"  und  Ü  Jabri;  spütvr 
eine  Tragödie  ^der  G«tt  Bei"*).  Noch  lange  blieb  der  Stoff 
beliebt:  an  der  Spitze  des  Kördlinger  Repertoire«  der  eng- 
lilcfa«n  Komüdiaiiten  von  1604  steht:  «Anas  dem  Buch 
Danielis  6.  Kiq>it«I"*).  und  über  150  Jahre  »piUcr  war  es 
ein  den  gleichen  Vorwuri'  behandelndem  Epos,  Friedrich  Karl 
».  Uo»er8  „Daniel  in  der  Löwengrube",  da»  auf  die  Knaben- 
dichtang  di.-s  jugendlichen  tioutbo  befrucltti-iid  wirkte.  — 

Die  Handlung  bei  Chryseus  ist  kurz  folgende:  Daniel 
geniesst  beim  König  D»rius  grosses  Anseben,  aber  ein«  Scbat 
Tcmichter  HolVchranzen,  unter  ihnen  «in  Bischof  und  Cardinal, 
intriguieren  gegen  ihn,  nnd  mit  der  Hilfe  des  Hofteufels 
gelingt  e»  ihnen,  den  Prophet<.'n  gerade  durch  seine  Pnlmmig- 
keit  und  seinen  Qlanbvn  zu  stürzen,  indem  sie  beim  König 
das  Gebot  durchsetzen,  da.ss  .jeder,  der  zu  Gott  bet«,  in  die 
Löwengrnbe  geworfen  werden  solle.  Durch  ein  Wunder  wird 
Daniel  ton  Gott  errettet:  seine  tiicki*>chen  Gegner  aber  «r* 
leiden  die  verdiente  Strafe,  und  der  Hot^eufel,  der  sie  gehetzt 
hat,  wird  nun  ihre  Seelen  der  HAlle  znfQhrea ''). 

Schon  liutber  hatte  l>etoiit.  (E.  A.  17.210)  „Der  leidige 
Teufel  ist  allezeit  bei  Hofe,  welcher  der  Fürsten  Hcneu  hier 
and  dort  durch  einen  bösen  Bath  bindert*',*)  und  in  der  biederen 
ernsten  Sprache  des  Allendorfer  Pfarrers  nehmen  sich  die 
Vonrllrfe  Über  dies«  Zustand»  recht  ernst  und  wuchtig  aus; 


>)  ibi<i.  s.  loa  f. 

*)  Ooedcke  »n.,  MO. 

*)  Eine  aotfUhrlicti«  AnftlyM  findet  «idi  bei  Boikoff  II,  41S— 425. 
Sdion  in  Jahn  1786  «-unie  im  5.  Baude  des  „P«triotJaoli«n  Archiv« 
fBrD««ti^lud*uiMennSoliautpieleit]eeiiiKeb«mIeIk«prGubnaKg«widm«t, 

•)  «f.  Ruok  die  bei  Jinnco.  G«Kh.  A.  Uttck.  Volke*  fl,  B04ff.  «f. 
«iUteii  Gtecbiclitvn. 


ÖFFENTLICHES  LEBEN'. 


es  ist  ein  herzlicher  Zorn,  der  ihn  beseelt.    Gleich  im  An- 

fuig  (1, 1)  sagt  sein  Kundschafter  Btepsidemus,  der  ro    eine 

Art  Raisonueur  darstellt : 

Habt  uicbt  ßMeliD  bey  all  ueici  Ut'° 
Awcb  niuhl  ^Ii^rt  mein  lelicn  Uan 
Dm  liegn  uutl  trii-gn  ([v  im  ichwanjf 
ücguDpin  wer  bisj*  hoh«n  Lt^utcB 
All  ji'ttt  gMcbiflit  XU  vnirra  Zeiten. 

Und  etwas  demoknitisch  klingt  seine  Bemerkung: 

Wenn  soloht  aber  tbal  ciu  s<<Uccfater  Uann. 
iHma  »pricbt:  Diricr  mat*  kein  ob»  htm 
Bcy  dicsnti  Ab«r  hU  «ddi*  l(«iii  not 
Vnach;  Ma  nircbten  ir«<lcr  neoscbM  Docb  0«t. 

Üer  Hofteufel  selbst  S':h!l(lert  seine  Person  and  aeiae  Thäti|;- 
keit  gleich  U-i  seinem  AufLreteu  in  einem  nach  altem  Mutter 
an  (los  Publikum  giiricbt«tcn  Monolog: 

(B.  1)        D«r  H<>m«ufrel  w  bin  kb  graandt. 

L'Qil  komm  ;«Ut  ber  um  Peiwr  Isad. 
Wjl  icb  Auob  weiter  •cxi'iiti'D  dabej 
Wfti  mein  (tew«b  lu  Hofe  »ei. 
All  lJt)2lUck  richte  icb  dn  ac 
VTo  ieba  ra  vegm  nar  brinfon  kui 
Jivu  «nt«ii  *o  rieht  iebi  da  hin, 
Wie  ich  donn  ätt  «io  Ueitter  bin, 
I>»M  KSnig,  F&n1«n  ücber  Icbn 
Anff  GoKe«  Wort  vud  6tnifT  uicbts  g»ha. 


So  ich  die  |t'<>***n  Herrn  denn  bin 

Jn  fnljrt  bald  d«r  ir«mciiM  Uann 

Da  gübtA  M  denn  ent  rodil  mit  hAulTcB 

Uii  Fludm,  «piekm,  freiMB  \-aA  lauffcn 

ICil  Ehebruch,  allcrley  Hurerey 

)[it  HofTart,  vulrew,  (rif-gerey 

Da  Mkür  ieh  m,  leg  immer  &». 


Verleumdung  und  Verhetzung  herrscht  bei  Hof: 
(II.S)        ..maaoher  offl  mit  treweo  dient  trobl  langk 
Kriegt  do«b  Tulelrt  de«  Tvuffeh  Daock. 
Den»  Uerm  gnnat  wert  uiuht  atUi-it. 
Der  gröeit«  Lohn  Ut  liats  und  neid." 


:50 


OSBOEX 


846 


Ebenso  klagen  Daniela   Getreue  Über  das  verrottete  Leben 
bei  Hofe  <II,  4) 


„So  iit  Frc-asen,  Saufen  k>  geoicyn 
Dat»  m  muM  ncliipr  groM  Elu«  »eyn 
Weun  i'iuer  ineLr  triiickt  deua  wol  elu  Rhu 

Speyt  ^'1eii:k  uu'i  lliut  uoch  tva.«  dkxu.'* 

Mit  hübschem  Geschick  wird  aber  vüd  Chryseus  die 
Untreue  bei  Hofo  auch  als  Handlung  vorgetülirt.  Die  Ver- 
räterei, die  Machinationen  der  Hofachranzen  werden  trefflich 
zur  Darstellung  gebracht,  der  Hofteufel  selbst  durchweg  mit 
eint^m  kräftigen  Humor  bebandvlt,  besonders  V,  1,  wo  er  nach 
einer  durchzechten  Nacht,  die  er  köstlich  schildert,  am  Morgen 
beiuAhu  die  Zeit  verschlafen  hat;  ein  paar  grosse  Ver«ai»ta> 
lungsszenen  werden  übersichtlich  angeordnet  und  verlaufen 
äusserst  lebendig.  Das  Schauspiel  hat  Überhaupt  dramatische 
Momente,  die  es  den  besten  seiner  Zeit  an  die  Seite  sielleo. 
Die  knappe  Form  und  die  wirkungsvolle  Steigerung  heben  es 
Über  die  ungeheure  Zahl  der  mittelmäsaigen  Arbeiten  auf 
diesem  Gebiet  empor.  Unverkennbar  ist  der  EinflusH  Paul 
RebbuDs  im  Bau  einzelner  Szenen,  wie  in  der  Behandlung 
des  Metrums  *).  Denn  Darius  spricht  meist  in  jambischen 
Quiuaren  im  Gegensatz  zu  den  sonst  benutzten  gewfjhnlichen 
achtsilbigen  Reimpaaren:  Das  ist  Rebhuns  „ratio  decori"'). 
Auch  an  den  Ehuteufel  iu  der  „Hochzeit  von  Caoa"  sei  hier 
noch  einmal  erinnert  (s.  S.  24).  Daneben  war  Chrfseus  zur 
Zeit  der  Abfassung  seines  Hofteufels  bereits  mit  Nsogeoi^, 
dessen  Hanmu  er  ja,  wie  schon  erwähnt,  spät«r  übersetzt«) 
recht  vertraut,  wie  schon  die  Bezeichnung  des  Papstes  ala 
„Pammachtus'*  beweist;  ebenso  ist  der  Xame  eines  CardinaU 
„Oucogeues"  von  Naogeorg  entlehnt  und  zwar  aiu   dessen 


')  Schwor  «.  a.  0.  —  PbIui,  lUbhuD«  DrwoPn  (L.  V.  4«)  S.  188.  — 
Ders.,  Beitritte  xar  Geich.  d.  diach.  Litler.  d.  16.  u.  17.  Jahrb.  S.  M. 

*)  Böpfuer,  Reformbentrebaug^en  auf  d.  0«bi«t  d.  dt«ch.  Dicbtg. 
d.  16.  unid  17.  Jshrh.  (ProgrMnm  d.  kgl,  WUhelms-Gymna^iuin»),  Berlin 
1886  S.  14.  —  In  <3.  Cbrjt.  ,3<*t«r"  iat  Mgmr  ein  melrlachei  Schema 
angebracht,    ibid. 


M« 


ÖFFENTUCHES  LEBEN. 


161 


^nccndium".  Auch  hier  mag  ihm  Kcbhun  den  'Weg 
gewiesen  haben,  welcher  ja  <Ier  nicht  lange  vorher,  um 
1&40,  enchi«neneti  Tyrollfscheii  Pamnuichiutt-tJborHctzung  sehr 
nahe  gestssdeo  hat.  *)  Uitncla*  UngeschicklichkeiteD  freilich  iieigt 
Chryseus  noch  in  der  Technik,  zumal  in  der  Motivierung  des 
Auftretens  und  Abgehen«  der  Persunvu,  wie  er  etwa  IV,  2, 
als  er  den  DariuB  von  der  Bühne  schaffen  will,  ihn  sagen  lässt: 
nLycini,  komm  vnil  nimm  xugleicli  init  dir 
Ciiubyun,  denn  jr  bojd  lolt  jet»t  luil  mir 
Ein  nViultniDak  tbun,  il«nini  kommtf  fol^  mir." 
Aber  filr  diese  Kltniaigki-iten  werden  wir  entecLUdigt  durch 
eioe  ganz  trefflici«!  Chitrakti^ristik  einzelner  Forsonen.  Darios 
spricht  ehrlich  and  treu ;  Daniel,  halb  Christus,  halb  Luther, 
bestimmt,  gläubig,  gottergebrn;  die  Kindersnenen,  offenbar 
■ach  dem  Must^ir  der  Ki'bhun sehen  äusannA  gebildet^  sind 
einiach  und  innig,  dabei  untei-scheidet  der  Dichter  fein  den 
Udnen  artigen  Benjamin,  der  die  Bedeutung  der  Trennung 
Tom  Vater  noch  nicht  fasst  und,  «Im  er  hört,  dieser  gehe  zu 
6ott  dem  Herrn,  nair  fragt:  ,,.Im  Himmel,  wo  die  feinen 
Eng«l  8tnd?''*)  von  dem  schon  älteren  S&hncheo  Joseph,  der 
dem  bedriEngten  Vater  helfen  will.^  Auch  sonst  giubt  sich 
Chl^seus  Muhe,  durch  Abwechselung  in  der  Schilderung  der 
Persönlichkeiten  die  Scene  zu  beleben:  in  der  Gruppe  der 
Oegenepii-ler  stellt  er  dem  sauguinisclien  Pyromacbus  den 
rahig  erwägenden  Oncogenes  gegenüber. 

Cbryseus  hat  seinen  Stoff  ganz  und  gar  tendenziös 
bebandelt.  Dariue  ist  der  Kaiser,  seine  Umgebung  dessen 
katholische  Freunde,  Daniels  Partei  die  Protestanten, 
und  mit  Daniel  selbst  ist,  wie  aus  der  Dedikation  an  die 
jungen  Ȋcbsischeu  Printen  bervorgebt,  niemand  anders  als 
deren  Vater  Johatm  Friedrich  gemeint.  Schon  war  ja,  als 
das  Drama  geschrieben  wurde,  die  Spannung  zwischen  dem 
Kaiser  und  dem  KorfUrsleu  eingetreten,  die  kurz  darauf  sum 


*)  ThoniM  Xoogporgu«,   Piitnmachiui,  btraai^.  v.  Job.  Bolte  und 
Stieb  Sclimidt.    (Lat.  I^itt.  Denkm.  Ho.  9)  &  XIII  ff. 
OlV.e.    >)IV.7. 


OSBOKN 


347 


Ausbruch  de«  schmalkaldüclien  Kriege»  führte.  Der  Austraug 
dieses  £riegea  aber  und  die  Gefaugcuiialime  Joh&iiii  Fricdriclu 
uigten,  wie  riclitig  und  klar  der  Diditer  die  EroigiÜGse  voraue- 
gcs«lien  baue,  und  verscbafile»  seinem  Dranm  eine  weite  Ver- 
breitung. Mau  betracliti-te  os  geradezu  als  eioc  maskierte 
Darstellung  der  politibcbeo  EreigniBs« ;  £0  findco)  stob  in  einem 
Exemplar  der  Ausgabe  tou  ir)64  in  der  iJerUner  kgl.  Biblio- 
tbck ')  heim  PorBonenTorzoiobnis  von  alter  Hand  geschrieben 
folgende  KrläutLTUDgen :  bei  „Diirius" :  „König",  neben 
„Daniel":  „OhnrfUrat'',  mi  „Oncogenes,  ein  Oardioal":  „AI-  ' 
bertiis  Mogonlittcus",  itu  „Oainbysc!*,  ein  Pürat" :  ,.Morit3t"  und 
bei  „PjTomacbus,  ein  Fürst":  „Brauuscliwiger".  und  neben 
diesen  poliÜRcben  Beziehungen  machten  zahlreiche  Hinweise 
anf  fiffentliche  Zustände,  auf  allgemeine  bekannte  Ei'eigniflse, 
scliliesslicli  auch  noch  die  pikatiU-  Würze  dirt-ku-r  Anspielungen 
auf  akandalöse  Vorgänge  der  jüngsten  Zeit  das  Sttick  bo  in- 
teressant und  so  populär,  daas  es,  wie  scbon  ei-vrübnt  (o.  S-  24), 
bis  1623  noch  aufgefUlii-t  wurde. 

Kach  allen  Richtungen  ist  der  ..Hofteuffel'-  unbedingt 
die  Perle  des  Tlieatnini  Diabolorum;  er  ist  nicht  *nur  der 
Zeit  nach  der  erste  der  Spezialteufcl,  und  er  ist  vou  keinem 
der  folgenden  erreicht  worden;  er  ist  eine  der  wenigen  Teufel- 
schriften,  die  es  verdienten,  aucli  weiteren  Kreisen  bekanut  i 
zu  werden.  ^H 

Weitaus  zu  den  besten  „Teufeln"  gehört  auch  Cyriacu^^ 
Bpangenberg'fl  ,,J  agte  nfel"  *),  der  sich  ähnlich  wie  der 
Hofteufet  an  die  böchstcu  Kreise  der  GeBelkcLafi  und  an  die 
Fürsten  wendet.     tSpangenberg   ist  hier   achlicht   und  populär 
in  der  Darstellung,  sein  Traktat  ist  keineswegs  nur  eine  8traf- 


1)  Im  Volumen  MUdlnn.  Db  8018. 

»)  ,jBjrtcuffrL  Ikitcndigitr  wni  \Volgej;r(lmHer  beriokl,  wi*  ferro 
di«  Jt-gUa  reckt miiiHg  vnd  *ug«lsMen.  Vod  «id«nunb  worinuea  «ie 
juigor  zeit  do*  mchrcDlheiUOoltloB,  gewalu&iu  rurt'uhl.  vsd  verdamlicli 
■ein.  Vad  dwlmlben  kilüdi  viitorlusaeu  od#r  dixLi  getadurl  vrenl«»  «ullen. 
Durcb  D,  CjTia.  Spaocotilierg."  cf.  QQvieke  U,  480.  Xo.  6,«.  —  Im 
Thettlr.  Dtftb.  So.  9  A  SI»7'-8lÖ;  B  S49»— 871«;  Ci  SOS»— SW». 


i48  ÖFFENTLICHES  LEBEN.  1S3 

(irwligt,  seil)  Toti  nicht  pediiutisclt  oder  polt«rad  wie  iu  Avu 
„bö60o  Su'ljf-n".  Boiideni  elier  massToll  uitd  geiuUtlieh.  Mit 
hAbecbem  Erzablertaleut  teilt  er  atis  t^in^r  rciclieii  (ielehr- 
ssnkeit  (6rtwfibr«ud  6e9oliicht«ii  mit,  obiie  sllvs  ho  pIadIos 
über  «iaaoder  ieu  büui'eti,  wie  die  andeni  dies  zu  thun  pfl^eu. 

Spaugenbpr^  teilt  die  Künste  in  ]jib<>ral«s  uiid  Mochfiuicae 
und  recliiiot  da»  Jtigeu  der  letztereu  (iruppe  xu.  Kr  stellt  die 
Gesetze  Trat,  nach  denui  die  „rechtmässigen  Jagten"  vor  sich 
geben  sollten,  nändich  ohne  Gotte«lit8t9ruDg,  c^«  Versäumnis 
des  Go1le4di«-ust«s,  ohne  Beschüdigung  des  Eigwitumes  andurer 
Leute.  Cod  nebeu  den  Yorteilen,  welche  die  kSrperliche  Übung 
de»  Jagens  mit  sich  bringt,  neuüt  er  auch,  dass  „Jagten  sollen 
dieiieu ...  »11  vermeiden  Geillieyt,  Vnkeuschlieit  vud  nuder« 
BeiBchliche  Wollust" '). 

Bei  dar  Beschreibung  der  „unrecbtuässigen  Jagten''  wird 
ftaz  die  gleiche  Dispo^ititin  angewandt  wie  bei  den  ..rocbt- 
mSasigen'' ,  waa  bald  eromdend  wirkt ,  wenn  auch  iu  der 
Schilderung  des  „rnnienseldicheii  H-ilteiis"  und  der  „Tyrannischen 
owUobkeit"  iiuincr  noch  Gcluiigeues  genug  ist'),  ßio  b«- 
it«D  Jüger  der  Bibel  und  des  Altertums  marsdiieren  auf. 
Zahlreiche  Anekdoten  erläutern  die  Gefahren  des  Jfigerhand- 
niTks,  das  rieleu  die  Gelder  Yerschluugeu  und  inaucheni  den 
Tod  gebracht  but. 

Mit  Stolz  weist  Spaiigouberg  auf  sein  Buch  als  ein  gott- 
RpHtiligcs  hin,  denn  er  htit  den  deutlichsten  Beweis,  das«  ea  dem 
Teufel  zuwider  ist.  Dieser  nämlicb.  so  erzählt  er*),  habe  ihn 
.jiulF  mancherley  webs  daran  Ycrhindert  vnd  da  ich  es  das 
tntenuil  gefertiget  rnd  Tolleudet  hatt«,  auff  den  vierten  Tag 
de«a  Jenuers  dieses  löGü.  Jars  bat  er  ttuss  grimnii^em  zorn 
to  fiel  zu  weg^n  bracht,  dass  mter  der  Abendnialzeit  in 
aetnuDi  Studier^tfiblin  vom  eiuer  LichtputKca  ein  Feuwer  auss- 
lunamen".  Die  Flammen  beruhigten  sieb  indessen  bald  und 
bflt  von  allen  Büchern  blieb  wenigstens  so  viel  ÜbriR.  ..dass 
ud  erkeuueii  mogeu,  was  es  gewesen.    Aber  vom  JagteufTel 


^Wun 


OltWn.    *)»58«lt    *)Sti: 


4 


154  OSBORS 

wie  ich  denselben  gesteUet,  md  aadi  von  den  CoUectaceis 
wie  ichs  Kiterst  im  Lntoin  eiitworffeii,  hatte  man  doch  nicht 
eine  Zeil  oder  einen  Bachstalien  fuuden".  Aber  der  mutige 
Pfarrer  nahm  den  Kampf  ge^n  den  Satan  noch  einmal  auf, 
tiud  diej>nial  gelang  es  dem  Böseu  nicht,  ihm  die  Arbeit,  ehe 
sie  in  Druck  kam,  zu  v^niichten.  ^J 

Ganz    und    gar  juristisch   ist  Georg   am    Wald    iu 
seinem  „Gerichtste  n  f  e  I" ').     Der  Verfasser  —  auch     i 
Auwnldus  geuauut  —  ein  üuseerat  Tielseitiger  Mensch,  wie     ' 
schon  »ein  Titel,  „der  Rechten  Licentiaten,  PhUosophiao  rad     | 
beyder   ArtKneyen    doctor"   zeigt,   machte   sich   bauptsachlidi     ! 
durch  seine  medizinischen  \iT|d  chomischeu  Leistungen  bekannt. 
Er  nannte  sieh  stolz  den  Erfinder  der  terra  sigillata,  oder,  wie 
er  sie  taufte,  „Panacea  Anwalditin"  und  praktiiderte  in  Au^- 
burg,  von  wo  «r  1583  vertriebeu  wurde").     Sein  Buch  xerfällt 
iu   vier   „Traktate",    in   denen   er   Richter,   Kläger  and 
Beklagte,  Advokaten  und  Prokuratoren,  sowie  die    ! 
Zeugen   behandelte:   alles  ist   trocken  abgethan.     Statt  der 
gewChnlichen    Klagen    über    den    Verfall    des   Gerichtswewus 
sind  hier  einmul   die  Fordcniugen   für  eine  ideale  Gestaltung 
aufgezählt;   aber  es  ist  meist  nur  eine  recht  oborflfichliche 


*)  I, . . .  DarinD  aiigpietgt  vnnd  gebandk-t  wirdf,  wta  vnd  in  vrai 
masien  der  leidige  Suthaa  biisweiltm  vnnninuuK  vnd  lerrütluug  in  Ge- 
rielitea  clnrub  die  Uichler,  Kluger.  Hekliigteii.  Aduociitcn,  Proi'unitorvD, 
Zeugen  vud  dergleichen  Feraoneu,  ■<>  zu  einem  Ucric^bt  gvhüren,  •nrioktcn 
thuL  Neben  ohristltchem  VmlemRht,  wie  sich  angerrgtu  Penonen  io 
jhrem  Angtt  thun  vnd  weacn  v^rbnltcn  ■□llen,  dttmit  Recht  vaA  Q»- 
r<iehtiKk«it,  gelUrdert  vnrni  erhalten  werde,  wamaDg*woiu  gc»t«1tt.  Zu 
Ecd  i»t,  auch  iLilgehenckt  der  üt^^iuhllich  ProceM  wi«  er  io  gcncincti 
getohriehnen  Büpsdiuhen  vnd  Eejiter liehen  Rechten  gagrilnilct,  vnnd 
jetziger  «eit  iu  TeulBchland  Ubliuli,  HuiTi  bürlzeat  mit  allen  wiiian  S/ah- 
«UBtialien  verfasiit".  Ooedehe  S.  488.  Nu.  86.  —  Im  Thc«tr.  DtaK 
C»  188-S08'. 

*)  ZMiler,  Umvcni..I^x.  RS.  (I74T),  Sp.  tl97  —  Kcitner,  Ucdi> 
ciniKhe*  ()elehrt«n-Ij«xikrin  p.  904.  ~  Er  gab  über  die  t.  ■.  einen 
,.H*ri*-ht"  hnauii,  der  noch  1601  in  8.  Audage  in  StDttgut  «rtchicn. 


MO 


ÖFKENTLICHES  LEOBN. 


Behaadlang  der  Fragen,  tielerp«  Eiß<jriiig«a  in  dna  ^^'«kou 
der  Juristerei  ist  keineswegs  ztt  :^)üri>u.  Eiiie  Abwechselung 
bietet!  uur  die  sehr  apärlicbpn  Anekdoteu.  Auffallend  wenig 
aber  spricht  der  Verfasser  von  der  Bibel,  die  im  VcrgleicJi 
tD  dea  audereu  Bücheru  völlig  lu  den  Hintergrund  tritt.  3o 
nimmt  seine  Schrift  im  Theatnim  Diabolornm  eim»  Aiisuahme- 
«lellung  ein,  ebenso  wie  er  wlhst  uiitt-r  den  Pustorcu  uli 
einziger  Weltmann,  der  Tielteicht  auf  Cliristentum  und  Theologie 
Kar  nicht  so  gut  za  sprechen  war  und  nur  den  verlockeodei) 
Tetifi-Itilel  toh  den  Pfarruru  entlehnte.  lu  Foycrabcnds 
Sammelwerk  putsst  der  „Gerichtsteudel"  jedenfalb  nicht  hinein, 
nid  mnu  darf  wohl  annehmen,  das»  der  Frankfurter  Buch- 
b&ndler  sich  gar  nickt  die  Mühe  gouommeu  hat.  ihu  zu  lesen; 
•ein  Titel  schieu  ihm  allein  iur  die  Zugehörigkeit  zu  der 
SciiAr  der  andeni  xu  bfirgen. 

Die  Originalausgabe  bringt  am  Bude  uoeh  den  in 
kolperigen  Versen  abgefassten,  3  Folioseiteu  einnehmenden 
3«>'"1'™™*'"'  *'^''  ^^^  '1^'**'  Terspricht.  Ganz  nnd  gar  pro- 
ntsob  wird  hier  der  Gang  des  Reich^rozowrerfHhreuH  ab- 
^handelt,  ohne  dass  auch  nur  einmal  eine  nahe  liegende 
poetische  Wendung  über  Recht  und  Gerechtigkeit  die NOcbterD- 
heit  der  Darstellung  unterbrach«;  Fejrerabend's  Prin»p,  alles, 
wf^3  nicht  zum  eigentlichen  Traktat  gehörte,  nicht  mit  auf- 
mnehnieii,  das  so  oft  gerade  hübsche  Partien  der  Bücher  dem 
Sammelwerk  fernhielt,  «rar  hier  einmal  wohl  angebracht. 

Wie  das  ganze  nicht  gleich  den  andern  Tcufelböchem 
als  ein  satirisch-dichterisches  Werk,  sondern  ala  eine  lediglich 
juristische  Arbeit  augesehen  wurde,  zeigt  die  Aufnahme,  die 
der  _ Gericht steufel'  in  des  Juristen  Abraham  Säur  .Formular, 
■Jurament  und  Eidtbucb . . ."  FVankf.  a.  M.  (Xicol.  Daaaaeus) 
1588  und  ebenso  in  einer  erneuten  Auflage  Frnnkf.  a.  M.  ir>97 
bnd.  Walds  Buch  wurde  unrerändert  abgedruckt,  nur  im 
Titel  das  Wort  „Qerichtateufel"  durch  „GerichtsTuordnung'' 
«setzt '). 

^niwi-  KgL  Bibl.  <SB)  Gi  M70  a.  (m>  Fx  618.  Auf  Fol.  3u 
teginnt  die  „OorJchta-Vsordnung^, 


166 


OSBORN 


Dem  „Gerichtsteuffel"  verwandt  ist  der  ältere  «Ej'd^ 
teuTf«!"  Toii  Cliristopb  Obenhin  (oder  Obenheim)* 
vinem  hus  Ultingcn  gebürtigvu  Pfarrer  zu  l'rsel,  dessen 
8c]uiftsteUeria<:he  Thätigkeit,  soweit  wir  überMliCD  könncu,  ia 
die  Jahre  1562—76  fällt ').  Sein  „i^ydteufel'' ')  entstand  1574. 
Er  »elxt  weit  kräftiger  eJu  wie  vom  Wald'ä  tiuclt,  wendet  sich 
gegeu  die  leichtfertigen  Schwüre,  die  jedermann  bei  der  Untid 
hat,  sobald  ihm  ..sein  garstiger  Mund  vnd  Tnflätij;er  Gottes- 
lästerischer Kacbeii  aiiffgehet''  (-1911),  gegeu  die  Meineide,  die 
den  Leutf-'ii  leichter  ton  Statten  gehen  als  ,4todfU,  Hacken. 
Dreschen  oder  Rüben  graben",  und  nimmt  dann  hauptsüchUch 
den  „i'lffwi  (liehen  Byd''  vor.  Er  definiert  ihn  mid  zählt  die 
ü^des/.tfri'moiiieu  iitliT  müglichen  Völker  gest:hwiitzig  her;  „be; 
ms  Teiitschen'',  fahrt  er  dann  fort,  „ist  jetKunder  der  Bram 
dass  man  im  Kydschwpreii  pilegt  zween  Finger,  beneben  dem 
Dauiueu  auözuhebeu,  oder  in  die  höhe  anffiiureckeu'*  •).  üod 
er  fuhrt  de«  Cyriacua  Spaof^enber^g  Erklärung  dieser  Sitte  aus 
dessen  „Erkläniug  der  anderen  J'^iHtel  an  die  Corinther'"  (fol.22) 
an*),  nilmlich:  ,.Dic  üween  Finger,  beneben  dem  Daumen, 
die  bedeuten  die  heilige  hochgelolite  Dreyfaltigkeyt  ....  Die 
andern  meen  Finger  in  di«  Uaud  gebogen,  hedenten  dess 
Meuschen  Leib  vud  Seele*',  und  wer  nun  den  Kid  leiste,  spreehe 
diiuiit  aus,  dass  der  dreieinige  Gott  ihm,  wenn  er  falsch  ge- 
schworen habe,  in  der  Stunde,  da  Ijoib  und  Seele  »eh  trennen, 
eeine  Hilfe  versagen  soUe. 


■}  cf.  Zedier  j»  (1740).  Si.    Daiu  wlne  Subriflen  Jticbor  III,  1007. 

•)  „Ejrdtuaffet.  W«»  Schwereo  suy  vnd  litiBse  Wm  luau  vorzelteu 
für  CeremDnion,  OeberJo  viid  cussurlichi-  Zeioliea  in  Eyd«tliwer*ti  jre* 
braucht  !mb  vnct  nocli  heutige»  Tojp'»  brauche,  Wodurch  vnJ  ivubej* 
lURn  *chwcriiti  not.  Ob  nucii  «in  Chritt  ichworeD  vnd  mit  ^teni  Qe- 
wiaMD  irinqn  Ej'i)  thun  möji«,  Wie  maiKihcrley  der  Ujrd  My.  Tiul  TOn 
d«r  StrRflc'dcN  Uoynoydt,  nül/lieher  vnd  olnf«ltiffor  Bericht,  »uu  Qottc« 
b»ylMID<iln  Wort  Mvn  vud  neu  wen  Kirdicn  lehre  rn  toA  Honst  bncb- 
begabter  L«ut  Si-liriflt«n  troiiwlicb  xuMmmeng-cxogea  vud  wrfiuiet  durch 
Cbrittojihurum  ObeuLiii,  Pffttrlierrn  /u  Vrwl".  —  Goed^n  8.  483  : 
Im  Theatr.  Diab.  B  «l'—öSH;  C"  816-8«'. 

•)  494k.    ')  491-494«. 


iS3 


OPF£STLIOHBS  LEB£N. 


!57 


Die  Mensclien  sollen  naoh  (iem  Hebpüerbricf  „schweren 
liey  einem  <}röss«ni  denn  sie  sind",  also  bei  Gott.  Beim 
NamQD  der  Kaiser  zu  scbwöreu  iat  streng  untersagt '),  ebduso 
der  £id  bei  den  Heiligen,  „bey  der  Mutter  Qottea  Maiia,  bey 
ilem  heiligen  Creutice"  *). 

Ubenhin  ist  aatQrüch  ein  Gegner  der  Wiedertitufer,  die 
nach  dem  biblischen  Satz  (Matth.  5)  „Eure  Rede  *ei  Ja  ja, 
Neil!  netD'*  je>den  Eid  rerwaifcD;  allerdings  wendet  er  sich 
scharf  g^eu  daa  ..viilKare  jtiranientutD"  auf  dem  Markt  und 
ia  den  Kneipen,  ßt  folgt  eine  langatfanuge  Darstellung  der 
Formen  des  gcrichtüchfln  Eüdes  nnd  der  getstigen  und  leiblichen 
Strafen  fiir  den  begangenen  Meineid,  mit  zahlreichen  Reiiqiielen 
ftusgescbmückt. 

Der  Verfasser  ist  im  ganxen  ein  klarer  Kopf  und  spricht 
recht  vernünftig.  Freilich,  wenn  er  jeden  Schwur,  der  nicht 
bei  d(^m  hiichsten  Oott  gCHchworen  ist,  als  sündhaft  ver- 
dammt und  dann  Joseph  gegen  den  Vorwurf,  er  habe  bei 
Hiarao  geschworen,  mit  den  Worten  verteidigt:  „dass  •fosepli 
tagt;  So  wahr  Pharitu  k^bet,  i!<t  »oviel,  als  wollt«  vr  sogen: 
leb  schwer  bey  dem  Gott,  der  dess  Pharao  Keicb  vnd  Ilegiment 
ffhtdt  »nd  regieret,  dnrinnen  ich  jetzt  Oberster  bin"  •),  ho 
lassen  wir  üWr  diese  Logik  einer  f^^ettuug^'  Josephs  denn 
itth  den  Kopf  schlttteln.  — 

Zu  einem  wicbtigeu  Element  des  Öffentlichen  Ijebens  in 
der  3.  fiültte  des  16.  Jahrhunderts  war  nach  dem  schiiial- 
dütchen  Kriege  die  I^andplage  geworden,  die  in  Ciestalt 
heriiniziehcnden  Soldaten  bau  den  Über  Deutschland  ge- 
hommen  war,  die  immer  bedrohlicher  wurde  und  die  nicht 
«sflifiren  sollte,  bis  der  verlieeri-iidi'  Sturm  des  grossen  Krieges 
TDT&bergehraust  war  *).  Hans  Sachs  hatte  sie  in  seinem  witzigen 
Schwank  „Der  TeufTel  last  kein  Ijaudskuecht  mer  inn  die  Helle 


r 


")  4»3»Bff.     ')  -Ifi»'«.     •)  4H8'a. 

*)  Mkiircfc^ln  UngfgM  «nrJen  tohon  154A  auf  <lcin  AuKsburuer 
RdchMag  ergriflen  und  in  itcn  Pulüref-Orilnun^o  von  1MB  und  I&77 
meaert  aoii  «»chätfl,  —  cf.  K,  Pfoff,  in  Atr  Ztaehr.  fllr  dt»oI».  KaUnr- 
gacb.  V.  Job.  Mtllter  md  Job.  Falke  1861.    S.  «1  IT.  b««.  9.  486  f. 


168 


OSBORN 


ftsa 


faren"  *)  trefflich  charakterisiert :  Beizebock,  tob  Liicifer  aus- 
gesandt,  um  die  sicli  leereudi'  Hölle  mit  gottloiivii  Lunds- 
k&e«liten  neu  zu  fUlIeu.  kehrt  gaoz  ausser  sich  zurtlck,  er 
beschreibt  sie: 

Jr  klej'dcr  nulT  den  wUdesUm  sitMn 

Z«rilaiubl,  xerbtiwuD  thiI  jonchnitUn. 

Eius  tbevls  jr  »chenkcl  blecken  thetlen 

Die  aodem  grOM  weyt  boten  beiMn. 

Die  ja  bia*  auiT  <liv  füt»  rliab  liiengen 

Wie  die  gebutmi  Dsuber  gi#ug«ii. 

Im  Angeiiobt  »chnimniet  vnd  knrbelparlet 

AufT  da>  aller  wildrst  gcorUt 

In  «ummn  wiiiit  aller  Kestalt 

Wie  man  vor  jaren  rn*  Teuffnl  gemalt. 
Er  meint  zum  Scbluss : 

Wilder  leut  hab  jeb  nie  geeeben 


In  meiueiu  Siim  tM>  daUL'ttle  uticb. 
Sie  weren  viel  wilder  dann  ioh 


VaiiT  keiner  sicher  bei  jn  wer!" 
und  hat  darum  koiui^u  in  die  Hölle  mitgebracht.  —  War  hier 
schon  die  (lesellschaft  der  „fruraben"  Landsknechte  dpm  Satan 
gegenübergestellt  werde«,  so  wurden  sie  nun  anch  in  die 
Teufellitteratur  hineingezogen  und  zwar  von  Ambro sius  Pape, 
dem  Pfarrer  von  Klein -Ämmenaleben  im  Magdeburgiscben, 
„Ijuetken  Ammensieben",  wi«  er  es  nennt.  Sein  Name  ist  uns 
aus  der  Geschichfe  des  Dramas  wohl  bekannt.  Er  war  1563 
zu  Magdeburg  geboren  und  wurde  am  dortigen  (lymBasium 
der  Schüler  G«org  Kollenhagens;  seit  1577  beWeidete  et  seine 
Pfarrstelie,  trat  aber  1608  m  den  Ruhestand  und  zog  sich  in 
seine  Vaterstadt  zurück,  wo  er  lfil2  starb').  Schon  in  seinen 
Dramen,  die  meist  biblische  StotCe  behuodelD,  wie  sein  liavid, 
Jonas  oder  sein  Spiel  von  der  Grehurt  Qiristi'),  das  neben 
dem  Stück  von  Christoph  Lasiua  die  Quelle  für  Pondo's 
Berliner  Weihnacbtsspiel    von    iftfiö  wurde*),    fehlen  Teufel 

')  Üorl.  Kgi.  BibL  Vg  9Ö82.    »>  ADD  2S,  184/186. 

•)  Qoodeke*  II,  367.8. 

*)  Bolte,  Jb.  d.  Verein*  f.  ndtacbe.  Sprach fonolig.  9,  97. 


854 


ÖFFESTIilCHES  LEBEX. 


159 


sEeoeii  nicht.  Durch  seüien  umfangreicbeD  „Bettel  viid 
Garte -Teuf  fei'* ')  aber,  den  er  dem  brand«Dburj;iHcheu 
KuriunttüTU  Joachim  Friedrieb  widmet«,  lieferte  er  ein  farben- 
prächtiges, lebendiges  Kulturbild. 

Pape  v*ndet  uch  g«gen  den  ganzen  grossi'n  Haufen  der 
bettelnden  Vagabanden.  Regen  „die  jungen  SCrotzer  vnd  starcken 
Schelmen,  die  nicht  »rbeit«n  wollen"  *),  gegen  „dÜe  Leyrer, 
Grig4^ler  md  SackpfeifTer,  welch  Ymb  kein  Allmosen  bitten, 
nudvru  i-iuen  Fsatni  oder  Licdlein  daher  klingen  lassen  vnd 
was  sie  damit  xammeln,  verspielen,  ventauffen  md  mit  Jren 
Madunnen  Ter^-ehren",  ge^en  „ Wandernsbiiree  Ton  Schreiben) 
rod  allerlev  Haudwerckern''  und  .^die  Hcholarea,  die  vmb  ein 
Viaticom  schriftlich  oder  mündtUch  bitten*',  oft  „sich  mit 
etUchen  copnheren,  dai»  sie  drey  oder  vier  stioimen  ktiaueu 
niHtimmen  bringen''.  Von  ihnen  haben  besonders  die  Fustoreu 
n  leiden.  Pape  schildert  den  Schwindel,  den  sie  treiben, 
bdem  sie  carmina  anderer  fUr  eigene  ausgeben  und  die 
Dedikatio»  jedesmal  nach  Bedarf  ändom.  Es  ist  die  ganze 
Gesellschaft  ans  <jeu);enbuc}is  köstlichem  „Über  Tagatorum", 
die  liier  an  uns  vorüberiueht '). 

Dann  wird  TOn  abgericfatetcn  Kindern  erzühlt^  und  Ton 
nmtellten  Krüppeln,  deren  .,Beine  md  ßliedmassen  wol  so 
fetsde  »eyn  als  eines  andern  wie  deren  solch«  offt  ei^iffen 


■)  .....  Ein  kBrtMC  niiid  «inflUtiger,  doch  wvhafTtiß^r  Bericitt 
tun  ilen  Jeliig«n  Be1tl«ffii  Tud  vermeiatcu  Landikii«chteii,  wia  *ie  vor- 
MBlicb  uiir  die  DiHrflfer  liftutthalteii  mi  die  wmen  Leute  plagen,  dow 
de  Dichr  für  Tüivkoo  ah  für  Teutactie  mucbteu  ^ceachtet  wvrdcii.  Vnd 
>i«  jfan«!!  m  >tvuwr«ii  vod  lu  LelfTen  tey,  damit  »ie  da«  arme  Volck 
löchl  gtkT  vi^nlabvD.  nuoh  siah  «elbtt  deni  Ti-ufFel  nicht  aiinopfiera  rad 
notwilUli  »-onliiitnicii.  Kotellul  vod  lieacJirielfeD  durch  Atubnwiun  Blpen 
HiKdi^faurfreiuicni".  M>i[<lcl)UTt:  r&6S/87.  8*.  —  Oocdeke  &  488  So.  31. 
-  Im  TU.  Dkb.  Cn  lö8'— 192'.     »)  167^. 

■>  Go«dako,  Paoiph.  ti«ng.S.  943—10.  —  Luther  icbriub  I6S8  zur 
ncttvn  Auriatrc  d«a  anonymen  BQcbbin«  „Von  dtr  raWchcn  Betllw 
BUMm"  eine  Vorred«,  in  weklisr  d«r  Ta«if«l  auch  nicfac  fohlt.  E.  Ä. 
Q,  96>  tr.  Die  ScliHft  Mlbot  i*t  eäae  ProaaauflSinng:  da«  libor  vagatanim. 
c£  O«od«ke,  a.  a.  0.  S.  «78. 


OSBORS 


Tn<I  Meister  Hnnsen.  die  (jUieder  »ider  zu  recht  im  bringen     | 
b«fohleu  werden,  welcher  jhueu  bnld  ht^lHen  kniin". 

Pape  mnlt  die  Gefahren  aus.  welche  den  Bilrfem.  die 
nicht  fUlcn  efn-as  gebi^n  konnten,  von  den  abgewiesenen  &«ohen  I 
OesellcD  drohen,  und  ftihrt  als  Bvii^pid  den  ^naeuTollen  Jtjiii)>-  ' 
mord  an,  den  solche  Burschen  an  eiuem  seinef  benachbarten 
Amt»«:eno«3eo  verübt  hatten,  einen  Vorgang,  der  ihn  selbst 
£u  <Icm  E^ilschlu«8  gobradit  habe,  das  liingst  geplante  Bncfa 
herau&zogeben. 

Viel  Schuld  an  allen  diesen  Misaständen  giebt  er  aber 
andrerseits  aucb  den  unbarmherzigen  Reichen  und  der  echlcchten 
Verwaltung  der  Armcti'  und  Siechenfafioser.  i 

Hauptsächlich  wendet  er  sich  dann  gegen  diis  Luudsknechts- 
nese»,  dci^üen  AuswUchse  er  mit  einer  Lebhaftigkeit  schildert,  i 
die  den  Dramatiker  verrät.  Erstlich  laufen  sio,  so  meint  er, 
ans  tanter  Mutwillen  in  den  Kriei;,  um  rjren  freien  Walen 
dwelbst  SU  vbeo  .  .  vnd  als  Eisenfresser,  fOr  welchen  ein 
jeder  sich  fürchten  sol,  licniuth  herein  zu  tretten/  denD  aber 
„ziehen  sie  nicht  zu  eiocm  Herren,  der  eine  rechte  Bache  hat 
rnd  Teutschland  entsetzet  md  die  Warbeit  deaa  Euangelij  ver- 
theidiget.  Sondern  einen  ftuälendischen,  <Iem  viis«r  geliebtes 
Vatterland  ein  Dom  im  nuge  ist.  vnd  dcrhalben  nicht  lieber 
sehe,  aJs  dasä  es  im  Blute  schwimmen  vitd  ersticken  möchte." 
Packeud  schildert  «r  <laii  wüste  Leben,  das  die  vinldeu  Horden 
nach  dem  Friedensschluss  filhn.'n,  wie  sie  auf  den  Dörfern 
die  Baneni  plagen,  atelden  und  rauben  un<l  die  Beute  zu 
nngehenerlichen  Preisen  verkaufen  oder  vielmehr  den  wehrtoeen 
Leuten  aufzwangen,  wie  sie  sich  zu  Banden  zosammi-urotte», 
in  die  kleinen  Orte  eindringen  uud  mit  Gewalt  das  letzte  un^^ 
KQche  und  Keller  nehmen.  ^| 

Zoniig  will  er  die  rohen  Gesellen  nicht  mehr  mit  dem 
ehrenvollen  Namen  flLand^-Knecht-'  nennen,  sondern  er  schilt 
sie  .Hflnerdiebe,  Marterhansen^  Wundenknechte,  Sacraments- 
schender,  Spockfresscr.  HuronfOhrer,  Feinde  vnd  Verächter 
des»  Vatterlands."  Und  es  geht  mit  ihnen  wie  ^uiit  dem 
Ungczieier,  Hambster,  Ratzen   und  Meuse",   sie   „hecken  all« 


tftgc  scliicr  ein  bauffea  Jungen  aus»."  Ein  Edikt  des  branden- 
boTgischen  Kurfürsten  von  ir>ß4  wird  mitgeteilt,  welch««  vor- 
ordnete,  „dass  ei»  joder  LaiidHkDiM.-lit  wegen  cinus  gantzen 
DoHä  vor  dem  Krage  mit  3  pfenning  bezalt  md  damit 
abgewieaen  wQrde,  um  »o  die  armen  Ijente  zu  HohiltzeD." 

Pape  klagt  über  die  Foightfit  di-r  Bürger,  welche  ihre 
Mart«rer  aus  Angst  vor  Rache  nicht  zur  Anzeige  bringen, 
Aber  die  Furcht  der  Obrigkeit,  die  «3  nicht  wagt,  enorgiscli 
einzugreifen ;  und  wie  er  orzSblt,  das«  ein  Mutiger,  der  «inen 
dieser  RSuber  auf  eigene  Faust  festgehalten  hatte,  um  die 
Bebiirde  zu  benachrichtigen  und  ihr  Einschreiten  su  erwarten, 
nocli  10  Gul'k-ii  als  Stiafe  zahlen  musste,  da  wettert  er  ganz 
unpredigerbafl  los:  „So  sey  der  Teuffei  ein  fromb  Mann,  mit 
der  weise  Rolt  ein  jeder  wol  Stelen." 

Eine  schlichte  Mahnung  zur  Arbeit  8cblies«t  mit  einfachen 
heizlicbm  AVorten  den  Traktat  ab.  — 

Zu  der  Gnippe  von  TeufelbUchern,  die  siel)  mit  dem 
öffentlichen  Loli«u  beechUftigen,  gehSrt  schliesslich  noch  der 
Traktat  von  Hermann  Strack  „ W ider  die  zween 
Pestilentzteuffel  DebervndCheteb  genannt.."') 
den  wir  ebenso  wie  Freys  „Scbmeicbelteuffel"  nur  im  Thea- 
tnun  Diabolornm  finden,  wo  er  von  1R69  an  ftls  Hzuiior  nie  in 
Track  anssgangeD"  erscheint  Strack  war  Pfarrherr  zu  Mßnch- 
b&usen  und  aof  dem  Cbristenbcrg  unweit  von  Marburg.  Die 
fQrcht4)rIicben  Seuchen,  die  in  den  60er  Jahren  besonders 
stark  in  Deutschland  wüteten  und  so  viel  Menschen  aus 
Stfidt«n  und  Dürfem  dahinraf^n,  dass  man,  wie  es  in 
Sebastian    Franks    fortgesetzter  Chronik    ron    der  Pest   der 


*>  ,.•..  w»lclie  gf'mait  hah«a  *n»*  (}ott««  rin-h«iifcnit>,  Knht  vnd 
inliHiint  vmb  der  SUnda  willen,  di«  lloiucbpo  mit  Pe*til«ntcuclien 
hiucn  tud  SUrrixlrüMa  xa  Kliicfaen  vod  vmlxabringen,  Ocwimer  Troat 
■UM  Oüttci  Wort.  It«ii)  iu  diesen  lelit«D  gcbbrliohsn  PtMUeiu-  vnd 
Sterbe tuUtifIt«n  Tt-neli«iig  Ltitw  vitd  der  Seelen.  Bedclil«  md  G«bette 
in  «oklier  Xol  rad  AnfeeliUBg.  I>uroh  HvmutBinUD  Stnck,  Pfarrherrn 
n  ChriiUinberv  coUigir«t  tdiI  gepredigt."  —  Im  Th.  D.  A  680<— M2'; 
B  45l{-46&;  Cli  2Si— S91*. 

11 


4 


163 


08B0RN 


S57 


Jahre  1563/64  heisBt '),  ^nicht  vcrmcinut  hott,  das  so  viel 
Toldcs  rnd  Leut  vberal  darinn  geweseo  woreo,"  veranlassten 
ihn,  vielleicht  angeregt  von  Andreas  Musculus'  Schrift  „Ge- 
wisse vnd  boweilo  Ärtzuoj  wider  diii  »«iiclio  der  PestüttiitK"  *), 
in  dar  auch  2  Teafel,  Securitas  und  BeHperatio.  eine  Bolle 
sptüKtii,  die  „zwei  Pcstilentateuffel"  aufe  Korn  zu  nehmen. 
Stracks  Grundsatz  lautete  *) :  „Ob  wul  div  Ertzt  natürlich« 
TBi!  vemünfftige  vTsath  vbor  die  miaersalem  et  primam  setzen, 
daher  sich  die  Pestileiuisclie  seuohe  TervTsacht,  müsi^n  sie 
doch  nvbun  Gött<»  Wort  bekennen,  dass  Gott  solche  Plag 
dnrch  die  mörderisches  vnd  helUscbea  Geister  in  die  Welt 
auiMitreuwe.''  Fortwährend  betont  er,  dans  das  wichtigste  und 
beHto  älittel  gegen  die  Seuoho  der  iiiuige  Glaube  an  GoU  sei. 
Fn^ilich  verkennt  er  nicht  ganz  die  Bedeutunt;  der  ärztlichco 
mittel  und  macht  hygienische  VorschlKge  *).  Denn  der  Teafd 
kann  „in  feuchten  sumpichteu  Orten,  du  es  vil  fauler  stUl- 
stehundcr  WaHscr  hat,  in  h&usern,  Stuben.  gasseD,  da  es 
vnreyn  vnd  schlamniicht  gehalten  wirt,  leichtlich  das  vngluck 
brauwen";  „wenn  mancher  vor  ein  Hauss  gehet,  da  man  allen 
Voflat  herausschüttet  vnd  sonderlich  bey  der  Nacht,  kau  er 
ein  grawen  darvber  machen  vnd  Hugs  mit  seinem  Hauchen 
infahrcn"  ").  Damm  lehrt  er  Keiulichkcit  und  giebt  äusserst 
verstandige  Ratfichläge  "). 

Philipp  von  Hessen  wird  gerühmt,  der  zur  Zeit  der 
Peat  1503  durch  seine  AKte  „ein  nützlich  gantz  bewehrt 
Ordnung  vud  preseruatiua"  ')  zusammenstelleD,  drucken  und 
TflrteileD  Uess,  auf  des  Burkhard  Mitbobius  Schrift 
„Wie  man  sich  vor  der  Pestileiitz  bewahren  soll"  *),  wird  hin- 
gewiesen lind  danach  werden  die  Mittelchen  empfohlen ;  mnn  »oll 
„nach  seinem  vermögen  Ejmhorn,  Mitbridat,  gebeisst  Entziau 
vnd  andere  bewehrte  Latwergen"  brauchen  ")  ii.  8.  w.  Beamte, 
die  ihre  Pflicht  bindet,  will  Strack  zwingen,  am  Ort  zu  bleiben, 


'J  lfi«B.  foL  (Bcrl.  Kgl.  Bil.l.  Pi  7898)  foL  CCXCV. 

■)  Fnnkf.  0,0.  tS6S  i;^*  Spiekor  S.  SSO  IT.  Bert.  Kgl.  Bibl.  lu  tKOO. 

*)  457»  B.    •)  467'  K-458.     »)  468a-     •)  463.     *)  460'  ». 

^  Zu/att  Erfurt  1652.    4".    •)  460'  O/n. 


968 


ÖFFENTLICHES  LEBEN. 


163 


die  anderen  sollen  sich  ruhig  „auss  der  Dachtreuff"  machen. 
Christliche  Liebe  and  gegenseitige  Unterstützung  wird  Terlangt, 
aber  das  Küssen  der  an  der  „anstinckeaden",  „anklebiBchen" 
Krankheit  Verstorbenen  als  Yermessenheit  strengstens  onter- 
sagt;  and  an  den  abscheulichen  Aberglauben  der  Zeit  werden 
wir  erisnert,  wenn  es  heisst'}:  „Es  ist  ein  Teafelischer  Ynraht, 
da  ein  böser  Mensch  meynet,  seiner  Pestilentz,  die  er  hat, 
ledig  zu  werden,  wenn  er  sie  einem  andern  anhencket." 

>)  468  b. 


11' 


Charakter,  Stil,  iremehisaine  MotlT«. 

Es  ist  schon  daranf  hingewiesen  worden. ')  dasa  di« 
Teufel  Schriften  der  hehanilelteii  Periode,  die  wir  soeben  in 
(rruppen  geurduet  nach  einander  an  aas  vorübentii-ben  lieeuD. 
um  die  Eigenart  der  ein>;elnen  zu  erkennen,  sich  im  gössen 
und  ganzen  als  etwas  Einheitliches  darstellen.  So  erschien 
diese  Litteratur  auch  dem  Publikum  des  16.  JahrliuDdvrtti; 
der  Charakter  der  einzelnen  Traktate  als  .,Teafel"  oder 
„TeufelbUcber"  nivellierte  sie  in  den  Augen  der  Leaer  nahesa 
TQlUg;  die  PerBönlichkciten  der  VcrfasHcr,  deren  durchaus 
angleiche  Begabung,  wie  wir  sahen,  in  iliren  ungleichartigen 
Schriften  sich  kundgab,  wurden  fast  gar  nicht  beachtet.  AU 
dann  der  Sainmeihand  herausgegeben  wurde,  erschien  er  als 
ein  einziges  Work,  in  dem  die  aufgenomuicnfn  Bücher  nur 
einzelne  Kapitel  darstellten.  Diese  Anschauung  ging  von  dem 
durchaus  richtigen  Gefühl  aus,  dass  trotz,  allen  Ver%c1ueden* 
heiten  im  Einzelnen  aus  dem  gewaltigen  Folianten  Feyerabend* 
doch  nur  eine  einzige  Sprache  ertönte.  Und  unbedenklich 
könneil  wir  hier  bei  einer  Charakteristik  in  Bausch  und  Bogen 
auch  die  wenigen  Schriften  hinzunehmen,  die  aus  irgend  einem 
Grunde  in  das  Theatrum  Diahotomm  keine  Aufnahme  fänden. 

Gleichmässig  ertiint  ans  den]  Munde  aller  unserer 
Pastoren  die  Klage  darüber,  dass  das  Böse  seine  HeiTschaft 
in  der  Welt  zusehends  erweitere;  noch  niemals  waren  die 
Menschen  so  sündhaft  wie  gerade  zu  ihrer  Zeit.  In  jeder 
Vorrede  wird  auf  diese  Thatsaohe  hingewiesen.  Die  Men- 
schen sind,  wie  es  oft  nach  dem  horazischen  „Epicuri  de  grege 
porcus'"  beisst,  „epikurische  Saw".')    Es  haben  ,,in  der  Welt 


')  S.  89  f. 

')  Di«  ..epikurische  Sbw"  itt  oiiu   der  belicblcftcn   grubtaniteliM 
Scliitnjifwörter.    a.  AftJA  18,  87& 


960  CHARAKTER.  STIL.  GEMEJNSAME  MOTIVE.  166 

an  alten  Orten  die  grewlichsten  laster  md  Bünden  sehr  ge- 
nejn  rnd  vberhaod  genoDimen''. ')  „Es  wird  alle»  etirgeitz, 
Wucher,  buuohfra»«  vod  flvisoli  werdcu  wie  vor  der  S&ndänt.''  ^ 
So  verzweifelt  klingt  es  überall,  and  ancU  in  den  Titel  des 
Tlieatram  ging  diese  Anklage  der  Gegenwart  Über;  dort  ist 
die  Ked«  von  ,^ll«rl«y  growlicitCDf  sclirecklichon  rnd  abüclieu- 
lichen  Lastern,  &o  in  diesen  letzten  schweren  vnd  bßsen  Zeiten 
An  allen  orten  vnd  enden  fnst  bräuchlich  auch  grausanilich 
im  scliwHng  gehen."  Das  kaim  sich  nicht  anders  erklären, 
als  „dass  es  die  letzte  Zeit  ist,  von  welcher  die  Propheten, 
der  Herr  Christus  vnd  die  Apostel  gesagt  haben,  dass  es  ein 
Behr  bös«  ergerliche  Zeit  sejn  werde,  da  alle  sfindetk,  schaud 
nid  laster  im  schwang  gehen  werden".')  Ganz  teidenscbaft- 
Uch  spricht  belipielsweise  Musculus  dies  als  festeste  Über- 
zeugung aus.')  Die  ßegenwart  ist  „das  aller  letzt  drUnun- 
lein  von  der  Welt  vnd  das  letate  Zipfflein,  welches  vns  bald 
aoss  den  Händen  entwmchen"  wird.  Nun  ist  es  eine  alte 
Erfahrung/)  dius«  der  Teufel  „zum  aller  ergsten  wAteu  vud 
toben  vund  die  Menschen  zu  allerlcy  lästern  vnd  eöuden 
treiben  vund  aUo  vber  sie  das  Webe  mit  Hauffen  bringen 
werde  im  letzten  tvil  der  Welt,  diewcil  er  weyss,  das  er  wenig 
raoni  vnd  weil  habe,  die  menschen  m  die  ewige  vordamnus 
z«o«rfaren".*) 

Merkwürdige  Zeichen  am  Himmel  deuten  auch  auf  den 
sahen  Weltuntergang.  „Vom  Cbristtag  un",  sagt  Musculus  ^ 
1655,  „bis  auf  Triam  Regum  (also  den  6.  Jannar)  waren 
schreckliche  Gewitter  sowie  Zeichen  vnd  Wunderwerck",  wobei 
noch  ,fZam  vberflass  ein  Cumet  am  Himmel  etliche  wocbi^u 
»ich  Itat  sehen  lassen",  der  sich  „so  seltzam  verendert,  das 
auch,  80  der  Gestirn  vnd  Himmelslauff  erfaren,  ettwas  jrr 
darüber  worden  sein.'**) 


<)  Vomdc  lum  T«i2teufi>1.  <)  Vorrad»  tum  Wiicb«rt.  ■)  0  '^Tk. 
•j  aM».  •)  of.Lolber.  E.Ä.  S*,»0:  SB,  318  ff.  "}  Vorrede  «um  Spii-lt. 
—  V|l.  damit  «twB  Von.  tu  MeianchoL  T..  xum  Lügoat.,  ferner  (Hoient.} 
B  480;  Ncidt,  C."  81"      ')  in  der  Vorrede  luin  Fluclil.     •)  Äialiob 

aoTtsi  stsr. 


166 


OSBORN 


S61 


Er  moiiit,  GoU  liabe  seine  Hand  nasgereckt  und  seine 
BuÜie  gczöißt.  Und  weun  der  Herr  auch  langmütig  sei,  «Anit 
AndreitH  Hoppenrodt,  so  ..hitt  doch  die  läng  die  ferne,  die 
nwige  die  to]g<s  vnd  man  krawct  vimd  reitx«t  jfan  oucli  w 
Iftoge,  biss  er  muss  anffwachen."  ') 

Diese  Furcht  \ov  dem  nahen  Weltuntergang  beherrscht« 
in  der  zweiten  H.%lflc  des  16.  Jahrhunderts  Qberhaupt  du 
ganze  deutsche  L:ind.  AilenUialbcn  wurde  von  Feuerzeichen 
und  Blutregen  erzählt,  Stimmen  erti'mten  auH  der  Höhe, 
wildes  Getümmel  »ah  man  tu  den  Wolken,  Überschwemmung«!), 
die  (ibics  voraussagten,  wurden  massenhaft  gemeldet,  und 
eotsetzÜche  MissgeburCen  kündetön  das  N&ben  des  jüngsten 
Tages.')  Der  märkische  Chronist  Peter  HafFUz  beschrieb  in 
seinem  „Troet*  and  Lehrbücbk-iii  vom  jUugsten  Gericht*'  in 
einzelnen  Kapiteln  ausführlichst  Zeit,  Ort,  „gestalt  des  Rich- 
ters", und  berichtet  „vom  apparate,  geprenge,  maj-estat,  pro- 
cess  vnd  aussgang  dess  Gerichte"  *). 

Der  Teufel  hat  nun  zwar  „alle  winkel  der  weit  vbor- 
schQttet"  (127B),  es  sind  jedoch  „sonderlich  solches  grausams 
wüten  vnd  toben  des  Niedurland,  Frankreich,  Engclland  vnd 
Schotten  inne  worden'' ;  *)  aber  es  ist  keine  Frage,  dass  die 
bösea  Geister  „sons  nirgend  mehr  in  der  Welt  seind,  aU 
allein  häufög  vnd  semptlich  in  Teutschland  vnd  niemand  aich 


weniger  der  bösen  Geister  vermutet 


als  eben  wir  lieben 


Teuttchen."  *)  Wir  Deutschen  „stecken  tiefer  als  alle  Vftlcker 
anff  Erden'")  in  allen  Hündeu;  ja  es  ist  schlimmer  als  es 
,pm  Bapstthumb"    war.^     Die  alten  Germanen  werden  alt 


')  VoiTBiio  rnin  Hurmt. 

*)  ef.  K.  V.  Lilieucron,  Uit(«itaDgän  aux  dem  Gebiet  d«r  SSort- 
lielieii  H«iiiuDg  in  DUchld.  nShrend  <l«r  9.  Hälft«  des  16.  Jslirli.  In  den 
Ablumdlnngen  der  hayt.  Akademie  der  WimenBcbaften  1874.  S.  107  CT., 
bw.  S.  188  ff.  —  Daiu  LutLer  E.Ä.  62,468,  818;  Kö»llin,  Luther»  Tb«>- 
logi*  II,  §  £5.  —  Cordnlus  Tn^buch  über  Lnther  vd.  WrkmpcliDeyer 
(Ball»  UaS)  N«.  860.  549,  551,  8R3,  951.  953,  984. 

*}  Zwn/t  la(ainiB''b  1&7IS  ik  exiromo  iuiiioio.  DouUeh  1&7T, 
S.  Avä.  1578. 

')  ISasc.    ')  er.  auch  430».    «)  SIO»d.     ^Ka^B. 


CHAHAKTEH,  STIU  ttEMEISSAHB  MOTIVK. 


167 


Ideal  gepriesäD,  ibre  Gebräuche  gelten  itls  nacbftbmeiiswert, 
ihr«  ÄnsicbteD  lüa  sittlich. ')  Aber  «s  würden  „vosorc  Uvba 
önleltige  VorfahreD,  wenn  sie  jetzt  (dass  ich  so  rede)  wieder 
komraen  solteo,  Tc^utschland  vud  seine  Kjniwouer  nicht  kennen, 
80Dd(.'r  gar  für  «in  frfinbdo»  Lnnd  vnd  Voick  ansehen."  ') 

Der  Türke  erscheint  als  der  Satansdiener,  *)  als  der 
DabeDde  Antichrist,  er  ist  rerflacht  tmd  rerdauunt.  Der  Papst 
steht  ihm  als  zwfit^r  GohilTu  des  Teufels  zur  Seite.  Er  war 
ja  schon  vor  Luther  im  Kampf  der  katholischen  Laienwelt 
gegen  die  Kleriicei  von  Dichtung  und  bildender  Kunst  in  die 
Hölle  geschickt  worden,  und  so  vorbreitet  war  diese  Ver- 
höhnung des  Nachfolgers  Petri,  dass  schon  in  Luthers  tie- 
bnrtsjahr  der  Künstler,  welcher  die  HolzHchoitte  au  der  in 
KUmberg  nAch  dem  Vu]gatntexte  gedruckten  Bibel  Anton 
Koburgors  fertigte,  de ni  Pnpste,  dvu  Kardinälen,  den  Btwhöfen, 
den  Mönchen  u.  b.  v.  einen  Platz  in  der  Hölle  (zur  Offeub. 
Jol).  8.  K«p-)  mitten  unter  grinsenden  und  hohnlocheDden 
Teufeln  anweisen  konnte,*)  wus  schliesslich  schon  eben  so  grob 
war,  wie  die  späteren  Darstellungen  im  „Passional  und  Äoti- 
pttssjODal"  des  protestantischen  Lucas  Oranach.  Seit  Luthers 
Auftreten  aber ")  und  zumal  seit  seinem  mwsloceu  AugrifT 
„wider  das  Papsttum  vom  Teuffcl  gestiftet"  (1645)  verlor  der 
rOmische  Bbchof  diese  Stellung  in  den  Schriften  der  prote- 
stantischen Schriftsteller  nicht  mehr  *).  1557  veruffentticbte 
DBaerMuscaIas„Beydc'r  Antichrist,  des  Coustjutinopolitaniscbeu 
und  Römischen  einstimmige  . . .  Lehr,  Glauben  nndBeligion".^ 
Und  noch  im  Jahre  1664  wurde  aus  des  schwedischen  Se- 
kretarius  Joh.  Ulr.  Wallich»  •)  Buche  über  die  türkische 
Keli^on     und     Mulianieta     Leben     ein    weitläufiger    Auszug 

■)  SIMc.  900*»,  8B8"b:  CI  2615»,,  Cn  I6&b.    ^  MSc. 

*)  nitiKC.  IMinix.  4B9K. 

*)  et.  Vulpiat.  KurioMUUiB  m.  807. 

^  et  £.  A.  Kl.  11»  0.0. 

^  cf.  Bctulid.  OMob.  d.  dtMli.  IU-foniiati'>a  S.  811. 

^  Fraalcfort  a.  U.  —  2.  Annngv   icbon  1S59  Erfurt  et  Spiaker 


S.  S0& 


•}  Jöcbor  4,  I78& 


OSßORS 


gesondert  gcdrnckt,')  „dAriuneu  er  beweiset,  wie  der  onen- 
talische  Antichrist  (der  TQrke)  mit  dem  oocidiMitali»oheD  (dem 
Papst)  za  vergli>iehen  sey  and  wie  also  der  Era-Äotichrist  ] 
(der  Teuffcl)  als  ein  xweiköptige:»  Monstrum  seiner  Häupter  | 
dns  im  Orient  das  ander  im  Occideut  Ktrccke-',  und  in  dem  ' 
mit  gewaltigem  gelehrtem  Apparat  und  au  einem  aufgezeich-^ 
neten  Stanimbatim  ein  abenteuerlicher  Beweis  von  der  Blot4^| 
vcrwandbichnfl  dur  bviden  „Anti-Christe"  erbracht  wurde. 

Die  protestantJBchen  Piarrer  des  Thoatnun  Diabolonun 
überboten  sich  in  wütende»  Ausfällen  gegen  den  Katholizis- 
mus und  seine  siimmtlichvn  Eiiirichluugea.     Das  „schSdIicbe. 
Lcyllose,   kindÜMihe,   hurieche,   verteuffeite"*)   „rermaledoyte, 
verfluchte ,    Terdampte ,    Terzweyfelte ,    durchteuffelte    Bapst-     , 
thumb" ')  ist  ein  Ausbund  aller  SUndcn  und  Laster.     7ffi^| 
spottet   wird   die    Heiligenver(rlining ,   die   als  Abgötterei   g«^^ 
brandmarkt   wird,    der    Wiuiderglaube ,    die  Wallfahrten  *). 
Die  Legenden  und  Wunder  der  katholischen   Überlieferung 
galten  den  Lntheranei-n  als  arglistiger  Betrug,  als  „angserwel 
grosse,  vuuerscliÜiiiptL',  feiste,  wolgemeste,  erstunken«  Papis' 
sehe  Lügen,  welch«  aller  Narren  Tugend  als  des  Gulensiü^els, 
Marcolphi,  des  Pfaden  vom  Kaienbergs,  Fortiinati,  Rollwagens 
etc.  weit   übertreffen,"  wie  Hieronjinus  Kanscher  1562   seine 
äammliiug   von    Hundert   Wundorgeschichteu    nannt«.      Der 
Papst  wird  als  Zauborer  geschmäht*),  als  Hoffärtiger,  der  aich 
über  Gott  stellt "),   und  besonders  gegeu  Gregor  VIT,,  den 
„öffentlichen    Zauberer,    Mörder,   Hurer  und  Ketzer"  richtet 
sich  der  fanatisclie  Haas  '');  der  Eid,  der  dem  Papst  geschworen 
ist,  verpflichU;t  zu  nichts*).     Der  katholische  Gottesdienst  mit 
seinen  Zeremonien,  die  so  mystisch  sind,  „dass  niemand  etwas 
davon  verstehet"  *) ,  die  Monstraue,  in  der  ,.diui  Sacrameut  in 
ein    silbern    oder  gülden    Häusslein    gesperret"  '*)    ist,    das 
„beuchelische  Fasten  der  Gottlosen  Müiiche  vnd  Pfaffeu  . . . , 
die   damit  etwas   sonderliches  von  Gott  verdienen  wollen""), 

')  BerL  Kg-LBIW.  im  VoL  mi«o.B.  0.646.    *)  iU^'o.    •)149»i_^ 
*)70A.*eio,89'i>iie.l78n,B3öjt'.  Cu86aV    ')161V78f-    OOTI** 

m*K.  *)*. B.6i7'n,73-B.  'ißiiv.  °j  47aA.   "*> »wc.  ")  n*n. 


ttol 


CBARAKTEit,  STIL,  OEME1KSÄ3IE  MOTIVE. 


sind  fortwährend  Gegenatand  des  Spottsa');  die  gross«  Zahl 
der  k«Üioli»chen  Fek-rtuge  wird  als  uiinlltz  uud  schJUllicb  hin* 
gcBteUt*).  Die  ^PlatleulaTreQ"  sucheii  „wie  die  HewschredieD" 
die  Christenheit  heim');  Üppigkeit  und  Simonie  herrschen  hei 
den  geistlichen  l'ürslen  im  Ühermass*);  mit  den  Kirchen- 
abgaben hL>drückvu  ei»  die  BiirgKr;  da«  Cölibat  ist  eine  Ein- 
richtang  des  Sntan.  Unermüdlich  sind  die  Teufelsbekämpfer 
in  watenden  Ausfällen  gegen  die  „laasicht«n  MUnche"): 
Der  Ttufel  ist,  nach  Latht-r').  Gottes  Affe,  der  ihm  allen 
nachraachen  will,  freilich  „bÖH  rnd  widersinnig"  und  ,,da  Gott 
d«D  UeoKchen  schaffet  und  sprach:  Fiat.  Tbat  es  alsbald 
dieser  Äff  nacli  und  sprach:  Pfuat.  Da  ward  ein  Mtincb 
daraQss"  ').  In  der  Sage  vom  „Bruder  Rausch"  wurde  ja 
schon  lange  der  Teufel  211  einem  Klosterbruder;  Oeiler  von 
Keiscrsherg  hatte  dann  die  Mönche  zu  ,,taffeln"  gemacht, 
wurde  aber  gexwungen,  diesen  Ausdruck  zurOck  z\i  nehmen  % 
Bald  erschien  in  der  Folgezeit  der  Teufel  in  Begleitung  eines 
Mönchs"),  bald  ward  er,  wie  1530  in  Speyer,  selbst  in  einer 
Kntte  verkleidet  gesehn  *") ;  in  der  Überlieferung  der  Faust- 
sage*') tritt  äleiihistoi)ht;le.>t  gi-legeutlich  im  Gewände  eines 
Kkwt«rbrudL'rs  auf.  In  der  bekannten  Flugschrift,  Luthers 
Dialog  mit  „der  geschickten  Bntschafft  aas  der  Hölle",  kommt 
Satan  ,,iu  ejrues  Prediger  MUuchs  gc^tilt"'-).  Auch  die 
bildende  Kunst  eignete  rieh  dies  Motiv  an,  und  Luther  lubte : 
,4)aruro  liabens  die  Maler  eben  recht  troffen,  wenn  sie  den 
Teufel  malen  in  einer  Mönchskappen  uud  seine  TeufeUklaiien 
untvu  criur.  Denn  er  rou  Anfang  der  Welt  nichts  Anderes 
(bot,  denn  die  Welt  mit  Müncherei  verführt"  (1532)**).  Kan 
tritt  der  Hofteufel  selbst  als  ein  Mr>iich  auf  die  Bötiue,  ilhn- 
Hcb  wie  in  Jacob  Kufs  Drama  „vom  Wohl  oder  Cbi-buind 


■>  ot  ISO  r.,  830,  S71'ff.  ■)  46eK.  *>9S0dik.  •)  SO»*c.  SäC^B, 
4S*A.  ■)  150a.  ■)  LuthL-r  E.  A.  S,  «S;  3S.  87«  ff.:  St.  SM;  8«,  1»S. 
^  SW*o.  *)  Ämroon,  Ueikr  v.  KeiMTibrrtti  Lclwn,  Lelirca  und  Plra- 
lUgtcn.  (ErUngcD  1BS&)  S.  11.  *>  Scbeiblc'i  Schdijnbr  I.  SOSt.  >*>  ibid. 
1.  554  f.  >■}  SchciUc,  SciiAUjcriibrr  $,  S8.  ">  Uallcoicr  Ncndr.  N.  «9. 
8.  4.     ")  E.  A.  43,  3S8. 


osBoax 


i?iner  l&blicfacD  EidgCDOfisenscJiftft"  *).  Mit  <]em  Rcfonnntor 
legt  mau  sich  ins  Zeug  gegen  die  QQadenmittel  der  katholi- 
schen Kirche,  die  guten  Werke  und  den  „Hchändlichen  vnd 
erticlit4;n  Ablassbandcl"^.  Und  Eck,  di^r  ,.grobu  vuTCrscbämpt« 
vnzuchtige  Tropff*)"  wie  überhaupt  alles,  was  sich  feindlich 
gegen  Luther  irendet,  ist  ein  TeufeUknecht. 

Denn  Lutlier  ist  iUr  die  Verfasser  der  Tcufi-lubücher 
natorgemäas  Wogbahncr.  Vorbild,  Lelu-er.  Umsonst  suchte 
man  frtther  der  Macht  des  Satan  wirk.'tani  entgegeu  zu  treten, 
„biss  endlich  Lutberus  auff  den  Platz  tritt  vud  durch  6ott«s 
G<>ist  jn  augri^ifl't . . .  mit  dvui  Scligmachendvn  Olaabon  an 
Cliristum"  *).  Gott  wird  g«priesen ,  dasa  er  ihn  gesandt  *). 
Nach  seinem  Tode  freilich,  so  klagen  sie,  erbeben  die  Gi^er 
wieder  mächtig  das  Haupt,  über  ,..sie  soltcn  jbm  bey  seinem 
leben  gemuckt  haben,  er  sult  sie  Mores  geleret  haben"*). 
.,Ja,  wenn  der  liebe  Luther  noch  da  w&re,"  ruft  Joaohiin 
Westphal  im  ^^offurtstouflfc!"  traurig  aas,  „aber  er  ist  dahin, 
wie  die  "Welt  verdient  bat." '). 

Er  erschien  ihnen  tadellos,  nahesu  sQndentos.  Aber 
in  der  JJcwundcrung  und  Verehrung  wurde  sdiliesslioh  wo 
Ton  3Qf;eschlagen,  der  den  Reformator  selbst  keineswegs  er- 
freut, sondern  sicherlich  aufs  äusaerste  eritinit  haben  würde; 
denn  die  fanatiscbon  Bekümpfer  rler  katboli&chcn  HeiUgen» 
weit  sclienten  sich  nicht,  nun  den  verstorbenen  Luther  aolbct 
mit  dem  Namen  „Sonctus  Lathems"  *)  zu  bellen,  die  grimmigen 
Gegner  des  Papstus  sprechen  von  dem  „heiUgen  Vater 
Lutberus"  "),  als  Prophet  wurde  er  gepriesen  und  unpaasendw- 
weise  gerade  der  vom  Mythus  umwobenen  alttestamentlichen 
Gestalt  des  Blias  gcg<:-nübvr  gestellt'^).  Die»e  Autfa»:<uDg 
war  nicht  mehr  neu  und  hielt  sich  lange,  bis  ins  18.  Jabr> 
hundert   hinein ").     Schon    1568   waren    „Etliche  Propheiey- 


■)  BaechMä,  Grach.  d.  dltcfa.  Litt.  i.  d.  Schwiüz.    S.  tH1k 

')  B  U3'E.  405'i»,  ISO'f^  4«9o,  I63f,  Cn  v.K^. 

*)  42» 'f.     •)    160c.    ')   110c.    •)  3«*.     0  884 'b.     ')  S7»d. 

nS0c,SS3=.    >)  4U8  (T.    ">)  Ifilu,  460£.    »)  Cf.  B«Eold,  Occch.  d.  dttcL 

Refummtion  S.  852, 


CHAKAKTBft,  ST]L,  »EUEmSAUB  3I0TIVE. 


Sprllciie  Jtfartini  Lutheri  gesniulet  durch  Anton  Otto"  er- 
schisiiVD ,  WitlthiTs  «zui<a[imiengt>tragi.'nc  Propbesoyuiigcn 
IiUtheTB"  {^ViUenberg  I5Ä9}.  Musculus'  „Weiäsaguufien  D. 
U.  Latlieri"  1567  und  ntnncbe  älmltcbe  S<:hnrten  folgten;  1606 
erschkn  zu  Li^^ipztg  Laurcntn  orationes  11  dpi  cumpftnitione 
Lutheri  vntn  Elia,  und  Doch  um  ein  .labrhundert  spiäter  gab 
Michael  X«nnder  ein  Buch  heraus  mit  dem  Titel  „Lnthen», 
der  di>«t8che  Prophut"  (Jeim  1706)'). 

Den  Pastoren  des  Theatrum  Biabolorum  war  Luther 
nnfeblbar.  Sie  naiint«»  sogar  seine  Schreibart  »anft  und  seine 
Polemik  milde").  Das  Kaufen  und  8«mm«lu  seiner  Werke 
galt  als  Zeichen  der  FrömmiRkeit*).  Seine  Scbriften  wurden 
in  «ine  Linie  mit  der  Bibel  gerUckt;  wie  die  Sätze  des  heiligen 
Buclies  galt  ihr  Inhalt  an  sich  Bchon  als  Bevcis;  über  Bo- 
rechtignng  oder  (rlauhwürdigkeit  ihrer  Au^ftlbrungen  and 
Behauptungen  zweifelnd  ku  grübeiu,  war  allein  schon  sündhaft. 
W«r  etwas  auazu«:tzi-u  hatt«,  worde  ohne  weiteres  als  mit 
dem  Teufel  besessen  gefaranduiarkt  und  im  grobeten  Polter- 
tone heimgeschickt.  Oh  der  K«formator  selbst  den  Wust 
der  Tenfelsbüchur  freudig  begrüsst  hüttu,  wenn  or  ihn  erlobt 
haben  wfirde,  kann  man  billig  bezweifeln;  man  könnte  eher 
denken,  er  hätte  tlber  sie  da-SMilbe  Urteil  gefiUlt.  da.s  er  ein- 
mal (I&43)  (ibor  iwitgenössischv  Schriften  ausspnicli :  *)  «sie 
Hisd  nicht  alle  rein,  die  jetzt  schreiben  und  will  Jedermann 
im  Laden  feil  stehen,  nicht  dass  er  Christum  oder  sein  Ge- 
hetmniss  wolle  offenbaren,  sondern  sein  eigen  Geheimniss  und 


')  Von  UialicheD  SchrifUu  »ek-n  nouh  cmühnt,  TimmBnnii 
|Mraph«(ia«  qnacdam  LnUirri  Mumlcb.  15S2,  —  Sopnou»  ..Wulirlinffle 
Proplificeynasen  M.  L.  ma»  «Heu  miiiph  Schriflcn,  Vnt]  1578.  —  Phil, 
Sab  mit)  t,  Qciitrticli  TnrtrciTHcho  und  bödutwiahtigc  WeluaraDseD  . . . 
um  Dr.  Lntlifini  .Sckrirt«n."  Witt«nbeT|r  IflUS.  —  Job.  Lftttb«rtDi, 
iMlhcnia,  der  (l«Dt4clie  Propbot,  NSrnberg  l«39.  —  Cf.  S{ii«k«r,  Jloft- 
cdIu.  S.  848. 

•>  I56',  im. 

*)  VnrTrde  »iin  Fluditcufcl. 

•>  £.  A.  63,  3Tt.  Vanaio  (u  Jobaoo  Span^'^nberg«  POttill«  ibtr 
6i»  Sonn-  utid  FMttagv-EvimgDlioD  nnd  Epiit«ln. 


179 


OSBORN 


8clii5nc  Gedanken,  die  vr  unter  Christi  GohvimBin  fallt,  Bicht 
will  umbsonst  gehabt  haben,  damit  w  hoffet  Bchit-r.  auch  di» 
Teufel  KW  bekehren,  so  er  noch  nie  eine  Mucke  bekehret  hat, 
oder  bckcbrcn  kttun,  wo  nicht  äti%  Verkehren  das  Ärgcst 
dx-an  wäre," 

Selbstvei'ständlich  war  dor  Mann,  mit  dessen  Auftreten 
die  neue  Zeit  der  Christenheit  beganu,  auch  in  seiner  Eigi^n- 
Schaft  als  Schriftsteller  für  unsere  Verfasser  ideales  Vorbild. 
Ohne  Äusunhtue  galt  fiir  alle  sein  Stil  als  Muster.  DaQle 
scbrieb  im  Tanzleafel  sogar  einmal  an  den  Raud:  Jmitatio 
verbornm  Luther! ').  Wena  ein  Gedanke  besonders  klar  and' 
prägnant  aiisgeil rückt  werden  soll,  so  wird  eine  einschlägig« 
Äusserung  Luthers  zitiert,  und  mau  gewinnt  dadurch  dcU' 
Ausspruch  einer  unantastbaren  Autorität  in  der  vollendetfiten 
Form.  In  der  selbständigen  Nachahmung  des  Luther'schen 
Stiles  blieb  es  freilich  meisti^us  heim  guten  Willen,  di« 
lebendige  Anschaulichkeit,  welche  diesen  so  anziehend  macht, 
stand  hier  nur  selten  zu  Gebote;  die  unermüdliche  Frische 
des  Luther'scheti  Eifers,  der  auch  dif  breitesten  Ausführungea 
fftst  niemals  langweilig  werden  lässt,  suchen  wir  hier  meist] 
vergebens,  und  so  konnte  es  nicht  fehlen,  dass  die  Teafel 
sehrifben,  da  sie  au  eingehender  ÄusfiShrliclikcit  in  der  Dar- 
stellung allerdings  mit  dem  Vorbild  wetteifern  küimeu,  nur 
zu  oft  ermüdend  wirken  mussten.  Die  Verfasser  fielen  dann 
in  einen  unerträglichen  Predigerton,  der  die  Ditige  in  lang^ 
athmiger  ücde  von  allen  Seiten  umging,  statt  sie  kurz  und 
kri^ftig  an  der  Wurzel  zu  packen  und  herauszuheben;  sie 
spekulierten  dabei  wohl  richtig  auf  die  „gute  Gesinnung"  der 
Frommen,  die  es  nicht  wftgteu.  derartige  mit  einem  gewaltigen" 
Apparat  biblischer  Gelehrsamkeit  ausgestattete  Ausfühi-ungen 
offen  fiir  langweilig  zu  erklären,  auch  wenn  sie  dieselben  als 
Langweilig  empfaiidei). 

Gauit    besonders    reizte    die    Luthersche   Grobheit    die 
Teufelsbekümpfer  zur  Nachahmung,  aber  wie  sehr  verkannten 


J 


')  22a 'u. 


CUAUAKTKK,  STIU  (JEMEISSAME  JIOTIVE. 

auch  hier  die  niei3t«n  Xnchfolger  ihi-eo  Vorgänger;  wie  weuig 
vennochteii  sie  es  aqcIi  liior,  die  Wirkung  d^H  Must«rs  zu 
ermicbeiL  Bei  LnÜier  luderte  stets  ein  heiliges  Feuer  innigster 
TJ«ber7eugung,  atets  war  in  seiner  Polemik  »eine  ganze 
F«t9&nUchkeit  aiit  all  ihrer  «prühoiidou  Lcbciidigkint  hvloiligt. 
Qn  kräftiges  Wurt,  ja  selbst  eine  derbe  Grobheit  schien  dort 
ganz  natUrlioh  in  der  Erregung,  in  der  er  sieb  fast  immiir 
an  Willkür  Ucli  befand,  in  diu  er  sich  niemals  künsüich  hinein 
za  versetzen  brauchte,  wie  die  Schwächlinge  seiner  Gefolgschaft. 
die  sich  selbst  in  eine  Wut  hinein  predigten,  damit  ihre  Wort« 
aach  so  ernst  klangen  and  auch  so  aus  den  Tiefen  des  Herzens 
ZQ  kommen  schienen.  Bei  ihnen  waren  die  Grobheiten  nicht 
8|>ontane  Äus«eruiigeii  einer  kraftvollen  Indiridualität,  die 
sich  oinnisd  Terleiten  liess,  mit  mächtigen  Hieben  dreinxu- 
schlftgen,  sondern  unflätige  Schimpfereien,  wie  sie  Leute 
aaszusto£Si.'n  ptlugeii,  die  aus  Mangel  au  Gründen  oder  an 
einer  kilAigcn  ÜbcrKCUguug  keine  anderen  Waffen  gegen 
ihre  Feinde  zur  Verfügung  haben. 

Freilich  gehing  es  den  bedeutenderen  Per«önlichkuitoii,  wie 
Musculus,  Musaeus.  Schüdo,  Bhude  n.  a.,  hie  imd  da  sich  dem 
Vorbild  za  nähern,  aber  die  Masse  war  doch  nicht  imstande, 
«cfa  über  das  charakterisiert«  Niveau  e[uporzuhc)>eu.  Dvr  Mangel 
an  einer  tiefen  inneren  durch  eigene  Kämpf«  errungenen  religiösen 
L  herzen gung,  das  Fehlen  einer  im  Herzen  wohnenden  Kraft 
des  Glaubens,  daneben  die  starre  Betonung  de«  Dogmas,  brachten 
die  Verfasser  der  Teufelsbücher  oft  schon  gefährlich  nalie  an 
die  Grenxe  der  starren  Orthodoxie,  in  der  das  Luthertum  im 
17.  Jahriiundert  so  ganz  und  gar  nu  verkiiücheni  drohte^  bis 
die  pietistische  Richtung  wieder  einmal  vom  Buchstaben  au 
den  Geist  appellierte.  Sie  geborten  zum  Teil  schon  zu  den 
^kurzsichtigen  StarrkSpfen",  die  den  grossen  Vorgänger  und 
Meister,  wie  Lessing  klagte,  verkannten  nnd  „seine  Pantoffi'ln 
in  der  Hand,  den  von  ihm  gebahnten  Weg  schreiend,  aber 
^eii'hgiltig  daherectdeudcrten" '). 


■)  of.  Eridi  SL-hmidt,  Ltu>ng  U.  43». 


174 


OSBOBN 


S«9 


Wenu  Luttii-r  Oiog«  behsapt«t  und  mit  glühendem  Eiftrr 
verficht,  die  dem  gesunden  meDscblichvR  Qefäbl  ins  Gesicht 
sclilagen,  so  ntaunt  man  iD«iE>t  trote  alledem  doch  immer  noch 
vor  seiner  unürscliöpflichen  Fähigkeit,  za  gluubeiii  und  lässt 
sich  von  der  Gewalt  seiner  Persönlichkeit  hinreissen ;  er  Qbeiw 
x«ngt  oft  schon  halb  dadorcb,  dnss  er  selWt  »o  te»t  ilberzeagt 
ist  Sobald  dies  ab«r  fcblt,  erechoiuen  die  verstandeswidrigen 
Konsequenzen  der  reinen  Lehre  .ils  lebloser  Dogmeiikram 
oder  ftls  Borniertheiten.  Wie  musste  auf  den  Leser  etw-a 
folgende  Definition  der  ThiLtigkcit  des  arbeitenden  Monscben 
wirken ') :  „Die  Gottsetigen  arboyten,  ein  jeglicher  in  seinem 
BcrufT  \-nd  das  allein  danimb,  dass  Gott  so  haben  will  und 
nicht  dftHs  »ie  sich  davon  nehren  v&llen.  Denn 
smtemal  Gatt  die  Erde  rerfiucht  bat,  können  wir  mit  unserer 
Arbeit  nicht  zu  wegen  bringen,  dass  die  Erde  etwas  frucfat 
trage.  Arheyt  aber  ist  darumb  allein  iviiffgelegt,  thigg  damit 
der  siindlichi'  Corper  gozilinet  werde."! 

Die  Bibel  wird  keineswef?»  nur  zitiert,  wenn  es  erforderlich 
ist,  sondern  bauptsücblich,  um  mit  der  ßelesenboit  zu  pnt»ki-n; 
sie  wird  zum  Beweise  für  alles  beri'orgebolt,  aacb  für  die 
selbstrerständlichaten  Dinge,  wie  dafür,  dass  das  „Wildpret" 
im  Walde  Iebt=). 

Das  System  der  lutherischen  Glaubensdogmen  in  der 
endgiltigen  Form  der  Augsbui'ger  Confession  ist  die  Grundlage. 
Die  WeltAUscbauung  ist  die  rein  spirilualistische :  der  Körper 
ist  die  unangenehme  Beigabe  unserer  ewigen  Seele.  Sundig 
ist  er  Ton  vornherein,  „weil  denn  die  Kinder  in  Mutterleib 
in  Sünden  aiiss  vnreinem  samen  empfangen  eeyn"  *).  Das 
Niitarliche,  das  Körperliche  ist  unser  Feind,  _vnser  Adam", 
dessen  Überwindung  „vollbßmmlich  nicht  gesdiiebl,  denn  durch 
der  Natur  todt  vnd  begraben"').  „Pleisclilith  ab«r  gesinnt 
sein,  ist  ein  ffindschafft  wider  Gott"  *).  Die  Naturgesetze, 
zu  deren  Erkenntnis  sich  die  Menschheit  mühevoll  em]>or- 
gerungen,  haben  nur  bedingte  Geltung,  so  lange  Gott  wilL 


>)  SftU-    *)  3^D.     ■)  4&9a.     'J  *Mv.    *)  BGO',  431  b,  3Se<. 


CnAKAKTEK.  STIU  HBMElÜäAilE  »OTIVK. 


175 


Er  ist  „mit  nichten  an  den  LaufF  der  Katar  vcd  an  die 
Uitt«l  der  Creaturen  gehunden"  ').  Er.  der  sie  selbst  ge- 
sdiaffen,  kann  sie  aucb  willkfirlioii  wieder  absiultaffui  oder 
weoigHtens  zeitweise  zn  bestiiDmt«D  Zwecken  darchbrecben. 
Er  «regiert  die  Creatiireu  nicht  allzeit  imch  jhrer  natUrlicIien 
cygenscbaSt.  soadcro  nach  seinem  Wort  dvr  Vvrbuissung,  dass 
sie  sind  InHtruinente  and  Werkzeuge  seiner  gute,  Gerechtigkeit 
vnd  Gerichte"  *).  Darum  ist  menschliches  "Wissen  «nd  Forsehen 
echliesBÜch  doch  nur  Sarrenwerk  *),  auch  die  Knnst  der  Arzte, 
welche  bei  der  Diagnose  die  Wichtigkeit  der  natürlichen  Ur- 
Cftchen  über  die  prima  ac  principalis  cansa,  nämlich  Gottes 
Willen.  sti'Uen ').  Die  Gläubif^^u  haben  die  Siobcriieit,  dass 
ihiit^n  nichts  ifiderlährt,  ^es  geschehe  denn  entweder  jhnen 
fttr  jkre  eigene  Person  oder  jttrem  Nebc«t«u  zu  nntz  vud 
got"  *).  WieTiHtLor  die  Vernunft,  welch«  Zweifel  und  Grübeln 
erzeugt,  mit  dem  Ti>rächtlieheD  R»f,  ^Frau  KlUgelin"  *)  zurück- 
wies, so  wird  auch  im  Theatnim  Diabolonim  spütliscb  von 
den  „WeltvomiinflligL-u"  gt-sprochcn  ^;  und  statt  der  ^Welt- 
lichen Bechte.  welche  altein  nach  der  Vernunfft  gerichtet 
nod"  *),  werden  fitr  die  Obrigkeiten  immer  noch  die  Gesetze 
der  heiligüu  Schritt  empfohlen,  die  trotz  ihrem  Alter  immer 
noch  unfehlbar  sind  "). 

Die  Menschen  sollen  «ich  Überhaupt  vüllig  aus  dem 
Irdischen  her&usreisseD,  nur  di«  Klioksicht  auf  di«  jenseitig« 
Welt  ist  auch  fOr  das  diesseitige  Leben  massgebend.  Wenn 
beispielsweise  von  den  Teufeln  Kinder  ans  der  Wiege  gestohlen 
worden  sind,  „so  haben  die  Ritern  mehr  zu  bedenken  jre 
Sfind  Tmb  welcher  willen  Gott  solches  dem  Teufel  Terfaengt. 
denn  dass  sie  trachten,  wohin  die  Kinder  kommen  seiu^  "). 

Alles,   was  geschieht,    geschieht  durch   Gottes  Gnade. 


')aM«A.    *)  »BOiL     »>>»5*K-    •)4K»B-     ')  I73»B. 
_  *)  cf.  «ucli  ub«ii  S.   14S:    „Pnu  Ilalilc  mit  der  BoUnMc»''.  — 

Dhu  Si«gfruMl  &«.'k,  Erkk-ruiift  vbcr  dk  8otitAf[«  Raaogelü.  IMK.  BI. 
SIC:  „Vcmtinft,  die  graitK  Niirriii."  cf.  Kkvortu,  dio  R«farmftt>on  u. 
d.  Ebe  S.  -tif. 

*)  188»  A.     ■)  327  B.    •)  BMondcn  im  8chr«pt«ufcL     ")  IW  o. 


176 


OSflORX 


271 


Das  mUssen  die  Mensclien  glauben  «nd  ,der  Flata  zur  tbaug 
dfi8s  Glauben),  vnd  Hoffnung  gegen  Gott  ist  sonderlich  das 
CreutE  vnd  Toglfick,  wenn  Gott  eine  scheossliche  Lame  ftlr 
uin  Ange.sicht  zeucht...  vnd  IKsst  rn^i  gleich  ein  Trüucklmn 
von  der  hellfn  schmitcken"  ').  Äbtr  wir  sollen  wissen,  „dass 
es  nur  ein  Vätterlicber  Schertx  sey."  Ans  tiefstem  Grunde 
des  Herzens  sind  alle  begeisterte  teleologische  Bewunderer 
der  Schöpfung,  und  Andrea»  Lang  fasst  das  Bekenntnis 
nicht  übel  zusammen'):  „Ka  schawe  nur  jeder  den  gantxen 
Brdboden  im  Winter  au,  wie  ist  er  mir  so  hart  gefror«a, 
dass  er  wie  ein  Stein,  alles  Grass  vnd  Kraut  durauff  gleichsam 
alles  todt  vnd  nichts  ist.  Die  Bäume  stehen  da,  aU  wenn 
sie  ein  dOrrer  Üt-sen  weren.  Noch  wenn  der  Leut^  komnieitt 
so  stehet  der  Erdbodvu  gleichsam  vom  Todt  anff,  vnd  wirdt 
Lanb  md  Grass  alles  wider  lebendig.  Ausb  dem  harten 
Holtz  wachsen  in  vier  Monden  die  scliüustvn  besten  Früchte, 
in  dem  klcinesten  Kern  stecket  widt-r  ein  grosser  Baum,  allein 
das»  er  seine  Zeit  zum  wachsen  haben  muss.  Auss  den  harten 
Felsen  vnd  liochsten  Bergen  entsjiriugvt  das  klar«ate  vnd 
frischeste  wasser.  auss  Sand  vnd  Erden  wechsst  järlioh  Waita, 
Koni,  Gersten.  Hahem,  Htmch,  Heidel,  Kraut,  Zwibet  vnd 
Kübcu.  Vod  wunu  die  Kümleiu  gleichsam  verfault  vnd  nicht« 
mehr  sind,  so  wachsen  sie  doch  endlich  aus  vnd  bringen  jhro 
FrOchte.  In  dem  sclilechten  Rebenholtz  distüiert  sich  das 
gemeine  Begenwasser,  dass  Wein  ein  edler  guter  starcker 
Traock  drauss  wirdt.  Auss  schlechtem  samen  Manns  vnd 
Weibss  virt  in  neun  Monat  ein  schöner  Mensch  gar  artlich 
mit  allen  Gliedmassen  formiert.  Ein  Thier  wird  gar  wander> 
barlich  vom  andern  gezeugt,  sonderlich  im  Meer  vud  Wassent 
sihet  man  Gottes  wunderwerck,  wie  auss  anzeigen  dess  Rogens 
ein  Fisch  viel  tausend  zeuget,  dass  wenn  man  gleich  alle 
tage  fischet,  so  sind  doch  die  Wasser  nicht  gar  one  Fische. 
Also  ist  die  gantze  Creatur  votier  wunderwerck."  — 


•>  666'  D.    •")  65ft»  f. 


CHARAKTER,  STIL,  OGKEI.NSAMK  MOTIVE. 


177 


NtfboD  der  Kenntnifi  der  Bibel  und  der  Schriften  litithers 
aber,  dene»  sicJi  die  W«rke  der  KirclieiiTHt4;r  und  Ivirchcii- 
schriftjstvller  Euuäuhst  anreihcu,  zeigen  die  Vertasser  der  Teuf«l- 
biicher  fiue  ungeheure  B«1eseabeit.  Freilich  ist  die  Zahl  der  be- 
naUten  Uflcher,  welche  mit  eitlem  Qelebrteiwtolz  von  munchem 
genannt  wird  —  ro  bei  Miiichs  „SehniptouJ'el''  6&,  bei  ObenhinB 
aEjdtenfel"  IUI,  beiSpan^nbergs^.Jiigteufel"  143,  bei.Tnd>icus 
Hockers  „Teuffei  seiba-  218  —  weit  Übertrieben,  «Iwr  inimer- 
hiD  ij-t  «>K  in  Wirkliclikvit  docli  nocli  «o  gross,  dass  es  un- 
möglich  ist,  allen  einzelnen  Zitaten  nachzu§^heD. 

Wie  Feverabeijd  in  der  Vorrede  ausführt,  wollten  die 
Verfasser  nicht  nur  für  Iriiii^n.  itondcrn  auch  för  ,.c)]riBtlicbe 
Gelehrtf"  sclireiben.  Dazu  aber  witr  vs  im  Jabrhtmdert  des 
Hanianismus  natürlich  unentbeiirlich,  die  Werke  des  Alter- 
tums XU  berücksichtigen.  So  werden  uDaufhörlich  lateinische 
und  griechische  SchnflstcUer  zitiert,  di»  letzteren  meist  in 
lateinischen  Übersetsungen ,  in  denen  sie  hauptsächlich 
Melunclithon  und  nach  seiner  Anleitung  Johanne«  Migor, 
Wdlielm  XylaiidtT  and  Caspar  Pcucer  bekannt  gemaobt  hatten  *). 
Da  wird  za  einem  ganz  einfachen  und  einleuchtenden  Satz  ein 
achwerur  Ball»»t  ruu  unnütigen  „Exemplis^  au8  der  alten  G»- 
acbichte  oder  Bestätigungen  durch  Dichter  und  Philosophen  licran* 
geacbleppt.  Die  Schriftsteller  wurden  bieraof  schon  durch 
die  Uethode  der  Philologen  ihrer  Zeit  hingewiesen,  —  deren 
Typus  des  Georg  Babinus  Erkliü-uug  der  Metamorpho««» 
des  Ovid  darstellt  *)  — ,  in  der  _die  kritische  BehHudloug  des 
T«ztes  und  die  grammatische  Erklärung  hinter  der  rbetorisch- 
poetischen  Intc^rpretatioD  gani  in  den  Hintergrund  treten, 
dafUr  aber  die  Deutung,  die  historische  and  ethische  Er- 
klärungsweise ,  sowie  ethische  Digressiouen  und  Katzan- 
wcndaugen  auf  die  Verhältnisse  der  Gegenwart  eine  grosse 
Bolle  spLelen"  *).    Oft  haben  wir  es  hier  bei  unsem  PCureru 


*>  «f.  BurriMi,  Gesduuble  der  kloMiMhcni  Philologie  in  Denttdf 
laad.    8.  l'ht. 

<)  Fabulanuu  OtmU  tDterpmlatio  tradit*  in  Ac»d«iun  RtfimonUiM 
WitUnt)«TB  t5M.  tt.  ü.     ■)  ßuniau  ■.  >.  0.    S.  ISl. 

12 


lii 


176 


OSBORX 


273 


eicberlicil  mit  «inw  nichen  und  tif:Tm  Gelehrsamkeit  su  tlmn, 
die  aus  gedieg«ieD  selbständigcD  tjtudien  hervorgeht.  Beun 
Släuner  vie  MdscuIus,  Hocker,  SimoD  Musaeua.  Erasmus 
Sarcerius,  0)Tiacu8  Spangßuberg,  Joachim  Westphal,  Lucas 
Oiiander  dürfen  Bich  cintT  trffflichfii  humauiHtiäcbvD  Bildung 
wohl  rUhmeD.  Oft  aber  ist  die  reiche  Kenntnis  offenbar 
nicht«  als  geborgt«  Weisheit  aus  zweiter  oder  dritter  Haiid. 
Plato.  ÄriBtotfle»,  Bias.  Socratos  und  Diogenes,  Hesiod 
ood  Homer,  Euripides,  Pindar.  Xenophon,  Äesop  werden  oft 
erwSbut,  Plutarchs  vitae  werden  eifrigst  benutxt,  Cicero, 
Otid  und  VergU  zu  xiticren,  reraüumt  kaum  «in  einxiger; 
daneben  nimmt  Plinius  einen  bedeutenden  Platz  ein,  aber 
snch  Tacitus,  Horaz.  Tibull,  Seneca  und  Jurenal  «erden 
häufig  gi-iianiit.  UuemicHtilich  ist  die  Zahl  der  mitgeteilten 
historischen  Ereignisse,  Anekdoten,  Sagen,  erdichteten  Be- 
gebenheiten. Oft  sind  sie  in  langer  Reihe,  mitunter  Qbei- 
mehrere  Seiten  hintereiDAuder  aufgl^zählt.')  Freilich  ist  ihre 
Einfügung  eine  v«nschiedene.  Paast  die  Moral,  die  ton  den 
antiken  Schriftstellern  gezogen  wurde,  zu  der  christlichen  und 
specivll  lutherischen  Moral,  so  wird  von  den  „weisen  Hejdeu' 
gesprochen ;  im  anderen  Falle  aber  wird  trotz  ihrer  Weisheit 
ihre  Kenntnis  der  wahren  Lebensprinzipieu  fflr  noch  nicht 
auüreicheud  gründlich  erklärt^  du  sie  noch  nicht  des  Lichtes 
des  Evanguliums  teilhaftig  waren.')  Oft  aber  auch,  wenn 
der  Zwiespalt  zwischen  der  weltlichen  Lebensanschauung  der 
Antike  mit  der  trausct^udvuteu  dos  CbriHteutunis  zu  gross 
wurde,  wenu  der  griechische  Individualismus  dem  christlichen 
SoziaÜBmus  allzu  schroff  widerspracli,  dann  wurden  die  sonst 
gepriesenen  Scliriften  ddr  Alten  aU  heidnischer  Unfug  ge- 
brandmarkt; danu  hat  der  «Eygendiuickel  vnd  hochmütige 
Abgott  die  Heiden  alle  besessen", ")  dann  wird  von  der 
„blutdürstigen  Ehrgeitzigkeif  Cicero,  von  „doss  Aristotelis 
PUtzerey"  gesprochen,    Piatos  Dialoge  ein  „WortgezSnck", 

')  <tf.  B  Fol.  176*  f.,  179.  189',  635'.  SÖO,  805».  asfl.   28»,  176', 
B74f..  nea:  C",  124',.  1641,.  141  f..  303,  S51,  lfi3»f.,  199,  91,  99. 
•)  t.  B*p.  3ß9.     •)  146'  A. 


274 


CHARAKTKK,  STIL,  GEMEINSAME  MOTIVE. 


179 


I     ihr  Verfasser  ein  .Jiochmütiger  auffgeblasener  Heide",  Orjd, 

I     Tereas,   Vergil  „Hurenjägpr  md   Schandlappen"*)  Reuoiint, 

I     nnd  U8  wird  vor  „solcbeo  heydnisclicD  losen  bewSlinuigen" 

1     eindringlichst   gewarnt.     Von   dem    inneren   Verständnis   der 

antiken  Welt  nnd  ihrttr  grossen  Männer,  das  die  deutschen 

Hunianiston   beseellu,    »ind   die  Verfasser   der  Teufclbücfaer 

weit  entfernt,  und  wenn  wir  im  Texte  ciomal  «ncr  "Wendung 

begegnen,  irie  „hie,  hie  sind  Gtitter*',  so  ist  dies  nichts  als 

ein  recht  iiuH&erlicher  Behang,  der  <\v^a  Bindnick  macheu  soll, 

als   seien   dem   Schreiber   die  Worte   der  Älleu   »o  vertraut, 

dam  sie  ihm,  ohne  da«s   er  e«  beabsichtigt,  in  die  Feder 

gekommen. 

Selten  stehen  die  lateinischen  und  griechischen  Zitate 
allein,  ohne  übersetsung,  nur  fUr  die  Gelehrten  unter  den 
Leftern  bestimmt,  wobei  miui  danii  etwa  die  „Eiufeltigen" 
auf  spätere  Auseinandersetzungen  vertröstete.')  Meistens  wird 
nach  der  Sitt<.-  der  Zeit  211  dem  Orit;inaltext  eine  Verdeutschung, 
grösstenteils,  auch  bei  prosaischen  Sprllchen,  in  Keimpaaren 
hinzugefügt.  Niemals  freilich  ist  hier  der  Gedanke  iu  der 
knappen  Form  des  Vorbildes  ausgesprochen;  alles  wird  um- 
•tändlicber;  witxigc  Pointen  sind  durch  ScbwerfUlligkeit  der  Aas- 
drucks weise  und  ungebührliche  Lunge  der  SStse  zumeist 
Tfillig  um  ihre  Wirkung  betrogen,  Nur  selt«Q  treffen  wir 
«ine  Ausnahme;  Ludwig  Milichius  x.  B.  Übersetzt  ganz  ge- 
schickt  Stellen  au»  Juvi-aal,  Ovid,  Vergil,*)  und  besonder» 
hübsch  ein  Stück  einer  Satire  des  Horaz.*)  Für  die  sonstige 
ÜbersetKung^lciniüt  müge  ein  Exeiupel  fUr  viele  gelten:  Ein 
häbscber  Satz  des  Soueca:  „Multi  pervenirent  ad  sapienliam, 
nisi  iam  perrenisse  pntarent"  wird  im  HolTartsUiafel  fotgender- 
mafsen  wiedergegeben : '') 

„Viel  weUer  Lcut  die  Weit  wul  hell 

„.tu  wrnn  der  loidtKc  Stolti;  nioht  thet 
„Der  die  Lcut  alio  vbcrrcdt 

^b  ob  de  jütet  tu  dinMr  >tlt: 
„SdiOB  &1Ibor«ft  sind  gctckrt  md  klag 


')478'c    ■)Cn76(..    •)  17»f.    •)  SOS«.    *}Zn». 


12- 


OSBOBN 


,^  et  doch  ut  eitel  lujr  md  trug 
„Dar  gkichwot  bindert  trciflirb  ■ohr 

„Dum  vid  nidil  nöllen  Itmon  mehr 
„Wer  aber  mejiit  er  kann  «a  g«r 

,J)er  bMbot  ein  Narr  jimnordar." 
Ton  dem  Witz  des  Gedankens  und  der  Prägnanz  des  Ausdracl 
ist  hier  wie  in  den  mvisUiii  ii'ällcn  gar  nicbts  mehr  geblieben. 
Änch  durch  «igone  Poesien  saditen  die  Terfamer  der 
Teufelbdcher  die  Einti'migkeit  ihrer  Prosa  ku  unterbrecben. 
Auf  CaKpar  Fabor»  iingcbKngte  Liedi^r  vnirde  »clion  hinge- 
wiecm.  Andere  streuten  mitten  im  Text  Ver»e  ein;  vieles 
erhielt  Reinen  PUtx  vor  Beginn  oder  am  Schluss  des  eigent- 
lichen Traklatit  und  wnrdc  an  wie  dio  Vorreden  in  da«  Sftmai 
werk  nicht  mit  übernommen. 

Die  Pastoren,  die  fortwährend  PlihluRg  mit  dem  Puiiliku: 
ihrer  Bücher  hatten,  wnssten  recht  wolil.  dass  bei  aller  Pröi 
migkeit  der  Leser  die  Schriften  schliesslich  doch  nur  Erfolg  ha 
konnten,  wenn  sie  durch  kleine  Zatbaten  schmackbafW  ii-urden. 
»tPredigtinSrlein" ')  waren  ja  acbon  seit  laugen  .Tahrlimiderten 
beliebt  Schon  Bcrtbold  von  Regonsburg  sagte:")  ich  will  „iu 
ein  maerlin  sagen,  daz  behaltet  ir  nl  lihte  baz  dann«  die 
predige  alle  samt"  und  Luther  hatte  gesagt :  *)  ,J)em  gemeinen 
Mann  und  Haufun  g(;nillt  nichts  besser,  denn  Gesetz  und 
Bxempel  predigen,  ihm  ist  auch  nichts  nutzer.  Predigt  von 
Gi>tte8  Gnade  und  vom  Artikel  der  •lu.vttfikntion  ist  ihren 
Ohren  kalt.  .  . .  Wenn  man  von  Artikel  der  Ruchtfortigung 
predigt,  so  schläft  das  Volk  und  hustet,  wenn  man  aber  an- 
ilkhrt.  Historien  und  Exempel  zu  sagen,  da  reckts  beide  Obren 
auf,  ist  still  und  höret  fleissig  su.*'  Danach  riclitvteo  sich 
die  Tüufekbekämpfer  so  gut  wie  die  meisten  Didaktiker,  und 
Feyerabend  konnte  mit  Boeht  in  der  Vorrede  des  Tlieatnim 
sagen,  „daaa  es  auch  Wettleuten,  so  der  H-  Schrift  vud  der 
Kirchenlehrer  Bücher  leichtlicb  vberdriissig  werden,  lieblich 
und  kurtzweilig  zu  lesen  sei." 


')  Oerm.  8,  407ff.    •)  Berth.  ed.  Pfeiffer  I,  67»,  14ff.     ■)  Aiigutt 


^ 


Sach.  U,  S.  16«. 


S76 


CHABAKTER.  STILy  ßEM£IX8AMK  MOTIVE. 


181 


Uiiiib«rsehbiir  ward  durch  tolcfaes  Bestreben  die  Zahl  der 
mitgeteilten  Anekdoten,  der  Anspielungen,  der  BrzShlurigeu 
Tun  Erei^ÜNHen  femer  und  onher  Zeiten,  die  in  der  massen- 
Uartcn  AnhSufiiDg  oft  dt«  ZuBammensteUangen  der  antiicen 
Zitate  noch  übertrafen '). 

Eine  der  Hniiptqiielleu  ist  das  reidihaltig«  „Kegeot^D- 
bnch"  von  Georgius  Luuterbcck.  das  zahllose  Geschichtchen 
enthält*).  Daneben  sind  die  historischen  Darstellungen  der 
Schiokaale  einzelner  Ijand»chaften,  wie  die  „düriiigische",  di<? 
Schweizer,  Oyr.  Span^enbergB  Mansfeldisclie  Chronik,  wichtige 
Fundgruben  fBr  interessante  und  lehrreiche  Anekdoten ;  ebeaso 
grti8««re  Gtschichtswcrkf^  wie  Caaptir  Ht-dio's  „ChronicoD 
Germanicum".  daneben  des  Ludwig  Rabe  nelgelesene  „Predigt 
wider  die  9  Hauptlaater"  und  seine  Märtyrergescbichte,  des 
Jbhaunes  Carlo  von  Helanchtbon  fortgesetztes  und  schliesslich 
TOD  Peuccr  weitergeführtes  Chronicon  —  alles  vielgelesene, 
weitverbreitete  Bücher.  Auch  die  „Vitae  patrum"  liefern 
Material,  Sebtsttan  Müti»it«rs  Kosmographic ,  auch  Caspar 
GottwurntH  Hi st oriL'nkiL) ender  werden  als  Quellun  geuatint. 
Gedruckte  Wundererzäblungen.  wie  sie  auf  den  Jahrmärkten 
Twkauft  wurden,  „PlanetenbUchlein"  fHhrt  Hocker  im  „Ver- 
uidiniss  der  Scribentcn"  au.  aus  denen  sein  „Teuffei  selbs 
maammen  gezogen''  sei.  Die  ganze  Weltgeschichte,  die  Scliick- 
ttle  der  TUrkeo  wie  die  Völkerwanderung,  wie  die  KrenxzQge, 
alles  wird  zur  Anekdoten-Erzählung  ausgenutzt. 

Von  der  neueren  ausserdeutschen  Litteratur  finden  wir 
wenig;  nur  Tereinzelt  erscheint  Petrarca ')  oder  Poggio*). 
Um  so  grö6Mr  aber  erweist  sich  die  Belesenheit  in  der  ein- 
heimischen  Litteratnr. 

Haus  Sachs*),  Johann  von  Schwarzenberg 
(S53*A,  870-B  o.  ü.),  Oeorg  Nigrinas'),  Sebastian 
Braut  (267  G,  269,  373'  u.  ö.)  worden  genannt  und  zitiert, 


')  cf.  B.  3&1'.  *0l'— *W».  293f.  a«l»,  SSO«,  188».  189.  409>, 
SOO,  807*.  388.  3,»t*.  SS7*  (F.,  41Sf.  n.  a.  n. 

*)  o.«.4(»*D.  MS»,  S09a,  X05'a.  9M'C  «6*.  ')  68'K,ß30»B. 
*)  41»c,  370«  c.    »)  SM».    •)  aS7.    »)  s«e». 


182 


OSüORÜ 


der  Teaerdank  wird  benutzt'),  der  „kartxweiligi)"  Bebet 
gerühmt  -),  Fried  rieb  Dedekind,  der  Verfasser  des 
GrubiaiiuB,  mit  dessen  Art  die  Tuafi}lbüchcr  zum  Teil  eiue 
nnleugbare  enge  Verwandtsdiaft  aofveisen  *)  wird  erwähnt, 
von  Jakob  Wimpfeling,  firaRmus,  Pirkheimer, 
EobaiiHoss,  Uulanuhtbuu  wird  furtwäbrcud  guHprocUeo. 
UnuBterbrocben  tritt  die  Schaar  der  theologischen  Kämpfer 
hervor,  Brent ins,  Catuerariua,  Tilemann  He^shu- 
Sias  und  die  ganz«  Reibe  der  Streiter  für  die  Suche  Luthers. 

Deutsche  Sagen  und  Märchen  sind  nicht  fremd,  von 
Dietrich  toii  Bern  winf  erzählt,  vom  SchlamfFeiiland,  Taiin>  i 
hAuser,  Meliuina  boren  wir  Kprechcii*).  Aber  für  die  Poesie, 
die  hier  verborgen  liegt,  fohlt  das  Verständnis.  Ganz  tmberechtigt 
werden  nach  Analogie  der  eigenen  didaktischen  Art  den 
„alten  Tichtem"  moralisierende  Tcudenseu  unterguschobim. 
velche  sie  sicherlich  niemals  hatten  ^).  Und  wenn  Luther 
noch  im  Kreise  seiner  Tiscbgesellscliaft  gans  behaglich  und 
ohne  Zorn  gesagt  hatte:  „wie  gehets  doch  xu,  da»  wir  in 
CamalibuE  tio  manch  fein  Poema  vnd  so  manch  schön  Carmen 
haben  vnd  in  Spiritualibus  da  haben  wir  !k>  faul  kalt  Ding" 
und  wenn  er  daiii)  noch  nach  der  Mitteilung  de«  Sammlers  der 
Tischgespräche  .^tiquas  Uermunicas  cuntilensa",  darunter 
„den  Thurnier  von  den  Vollen"  sogar  rezitiert  halte*)  —  so 
wird  im  Theatrum  Diabolorum  zu  Giiastvu  des  Kirchenliedes 
gewettert  gegen  die  „Schuiidlicdfr  von  Huren  vnd  Bubenwerke 
oder  sousten  alte  Beyen  von  dem  Danhäuser,  Hildenbrannt 
oder  dem  Herrn  von  Falckenstein'^,  die  samt  und  sonders  als 
Schriftstück«  „auss  des»  Teuffels  Cantoroy"  erklärt  werden  '). 

üebersät  sind  die  Teufelschriften  mit  einer  Unzahl  TOn 
^richwörtern *).     Die   Pfarrer,   die   mitten   im   praktischen 

')  968».    •)  Cn.  TS«.  9Pb.  ^" 

')  U&nohe  BerUlining»punkte  wW  Strauch  in  seioer  BaMnaion  von 
Hsuffens  .CMpsr  ScLeit"  im  AfdA  It).  Bund  uuuh. 

')  Z.  Bsp.  629»  K.     »)  Et*B  »68  (.     «)  E-  Ä.  «51.310.     ')  477' o. 

*>  J.  Fnnek  zühltc  (ADB  lü.  536)  ia  der  Auisube  von  1&76  566. 

OD  för  ilockeri  9  Bücher  allein  63  cutfnlUn. 


CHARAKTER.  STIL.  GEMEINSAME  MOTIVE. 


Leben  sich  l>ewvgU!ii,  liutten  j»  Gelegenheit  gcnag,  die  Redens- 
arten ,  Sprüche  und  WendtuiRen,  welche  das  Volk  liebt«,  kennen 
zu  lernen,  und  sie  scliöpften  ßeiR-tig  ans  der  reichen  Quelle.  Oft 
freilich  crkliireii  sie  selbst  höchst  oflcn,  dnss  sie  ÄgricolAs  Sprich- 
wörter-Sammluni;  für  ihre  Zwecke  dorcbforscbt  hätten,  wenn  dies 
auch  sicherlich  meist  nur  geschah,  um  recht  gelehrt  xu  erscheinen. 

Die  Fülle  iiitcrcs»anter  Kleinigkeiten,  welche  die  Ver- 
fasser so  ihren  Lesern  auftischten,  konnten  in  der  Tbat  Ihre 
Wirkung  nicht  verfehlen,  und  mit  gatem  Grund  preist  der 
Herausgeber  das  Theutrum,  es  sei  „alles  mit  uiancherl^ 
liutigen  Historien ,  Sprüchen ,  SprUchwiSrtcm .  Reimen  md 
gleichniss  reden  vermenget  vnd  geschmücket". 

Hinzu  kam,  dastt  —  freilich  nicht  albcu  oft  —  wo  die 
lani^'eilige  Prodigtspracbe  verlassen  wurde ,  ein  kiäftiger, 
urwüchsiger,  rolksmässiger  Ton  angeschlagen  wurde,  der  an- 
«cbsolich  und  lebendig,  wuchtig  und  energisch  die  Misstfinde 
det  öffentlicheu  und  des  hfiusliehcn  Lebens  schilderte.  ..Es 
ist  das  zornige,  das  grobe,  das  krakeeleriscbe  Jahrhundert. 
Aber  auch  das  ernnte  und  gruDilebrliohe,-'  so  charakterisiert 
Baecbtold  diese  Zeit  *).  Und  wenn  auch  nicht  gar  setteu, 
wie  s4^on  angedeutet  wurde,  St.  Grobiam  Sauglöcklein  allta 
Unt  erklang,  so  ist  doch  die  Frische,  die  unn  hier  entfgegen 
webt,  eine  wohlthätige  Ablösung  für  die  drückende  Atmo- 
spbSre  des  Kanzeltons.  „O,  ein  Knüttel  her  und  binder  die 
OhroB  ge«chlag*D!"*)  —  solche  Drohungen  werden  aof  die 
Sünder  des  16.  Jahrhunderte  eindringlicher  gewirkt  haben 
als  seitenUnge  theologische  AuseinanderKebtungen.  Bin  gesun- 
der Humor  ist  dann  oft  2U  spüren*),  wenn  er  auch  stets 
einen  sehr  derb«tii  Charakter  hat  und  oft  ein  geradezu  grim- 
nii^s  Antlitz  annimmt.  Keimprosa  *)  and  makkaroniscbes 
Latein  (S30A)  bringen  neben  den  Versen  Abwechslung  in  die 
Prosa;  Wortwitze  im  b'ischart'schen  Stile  fehlen  nicht"). 

■>  Urtoh.  A.  abch.  Litt,  in  ci.  Sobwcii.     S.  346.     *)  .158. 
■)Et«,-kasi,fiB8[),  9M's.S&ftA,  SaO,3TI<,4£«,&ae>.  •>S57,473'.-i;6. 
*)  Vs  .Hellfach"  fUr  .h*yli«"  ([«wtot;  —  470'd  „Jomiwid«."   - 
Id  .Sapponatt^ndMil'*  fQr  l}nperiiit«iid«Dt 


184 


OSHOKX 


279 


VortreSlidi  stimmt  der  ganze  Ton  der  TeufelbUcher  zu 
der  Kunst  des  Holxscliaitt«.  d«r  si«  ihre  Tit^l-DlustrationeQ 
zu  verdanken  hatten.  Auch  auf  si«  &cheii)i>n  die  Wort«  za 
paBücu,  mit  denen  Anton  Springer  die  Kunst  der  Refnrmatioiitt- 
zett  erklärt«'):  ..Der  Drang,  dun  iDdividtiolleu  Gedanken,  bis 
auf  die  flüchtigen  Einfälle  herab.  Körper  üu  leihen,  die 
sctiArfure  Betonung  des  „Was"  als  des  ,,\Vie"  der  Darstelhing, 
die  natürliche  Uiisedold.  den  anondlicb  rasch  gleitenden 
ßedüukenfluss  in  sprlide.  einer  aOHfUhrltchen  Bebandlung  be- 
dürftige Formen  zu  kleiden ,  liat  ein  ])asaende9  Hateriftl 
erzeugt  und  im  Holzschnitte  die  üun  zusagende  kUnstleriscbe 
Form  gefunden.  Den  derben,  breitfiezosenen,  liüchstens  durch 
necbaniwh  gefCibrte  Öcbaltenstrlche  oder  durch  Farbe  belebten 
Umrissen,  sieht  man  dii;  furmelle  Auxpruchslusigkeit  sofort  an. 
Genug,  dass  den  Voist«Uuui;eii.  selbst  wenn  sie  abstrakter 
Natur  sind,  und  den  Edinduugon  der  regen  Einbildungskraft 
«ine  sinnliche  GL>stalt  geschetikl  nnd  der  in  der  Bildung  Tor- 
wiegtmde  didaktische  Trieb  befriedigt  werden  kann'*. 

Echt  deuti^i'h  wie  Sprache  und  Stil  ist  anch  die  Ge- 
sinnung-); die  pruteBtantischen  Pfarrer  .lind  ron  einem  cbr- 
Uobea  festen  Patriotismus  erfüllt,  sie  klagen  übi>r  die  Zer- 
fiplitteniDg  im  Reiche  und  sie  glauben,  wie  sie  auch  über 
die  Gottlosigkeit  junimcrn,  doch  »n  die  Grösse  und  die  hohe 
Kulturiitission  des  deutsclien  Volkes.  Darum  wird  auch  die 
SltyeMtät  des  Kaisers  trotz  seiner  Zugehörigkeit  zur  kittlioHs(;hen 
Kirche  niemals  angetastet,  sondern  nur  seine  Katgeber  und 
Ohrenbliscr,  wie  im  ^Hofteufel"  die  rachlose  Umgebung  des 
gottosfUrchtigen  König  Darius. 

Im  Grunde  sind  die  Verlasser,  trotz  aller  Unzufriedenheit 
mit  den  bcstebendon  sittlichen  Verbältnissen,  in  politischer 
und  sozialer  Hinsicht  streng  konservativ  *).  Die  Uuterthanen 
Bolles  der  Obrigkeit  gehorchen,   und  di«  Stände  sollen  «ich 


')  Di«  bildendcD  Kniule  in  ihrer  wcltgcBcluobtlieliMi  Bntwiokliiug. 
Png  1857.    S.  58T. 

*>  Man  Irac  etwit  8Stf.,  886',   1(0.  387,  CU901*h,  C"  6S<h,7fl<'b. 
*}  Uftoudcri  ipricht  lioh  äka  im  „SchMiptcafdl"  a.V%. 


I 


CHäBAKTER.  STIL,  GEUEINÜAUK  MOTIVE. 


I8ß 


fitreng  rnn  einander  scheiden ;  wir  sahen  ja  schon  frUher,  wie 
sich  diese  Anschmnang  in  der  Behandlung  der  Kleiderfrage 
aaMpnich.  Aus  tUesi-r  Gesinnung  b«rani>  Terurteileu  sie 
aocb  aufs  strengste  die  rerolationfire  Bewegung  der  Batiem* 
Imege^. 

Mit  der  ängstlichen  Wahrung  des  Bestehenden  ver- 
wachsen ist  auch  die  Furcht  vor  der  steigenden  Uacht  der 
WiBUU8cha(t«n ,  welche  die  Kirche  von  ihrem  Platz«  rvT' 
drftngen  könnten  und  luni  Teil  schon  verdrängten.  Es  fehlt 
darum  nicht  an  feindseligen  Au.tfällen  gegen  die  Univi^i-sitälen, 
Gelehrten,  Professoren  und  Studenten  *). 


Der  Teufelglauhe  unserer  Pfiirrer  ist  im  grosaen  ond 
ganzen  der  in  Hockers  „Tvuffel  selbe"  entwickelte,  äatan  ist  der 
fitrchthare  Peind  des  MenEchengeschlecht«,  der  «war  die  letzten 
Reste  der  nlten  Volkt^ttlmlichkeit  und  GemfUlichkeit  noch 
nicht  oingebUsst  hat,  keincswugs  aber  nielir  der  alte  leicht  zu 
flberwindende,  in  seiner  Ohnmacht  komische  Satan  des  Ka- 
tholiiismns.  Er  ist  —  ein  bpsonders  beliebtes  Bibelritat  — 
der  briilluude  Lowe,  der  umher  gehet  und  sielit.  wen  er  ver- 
schlinge (Nach  1.  Petri  ß,  8.).  Er  ist  wie  in  der  Faustsage 
der  Verftlhrer  zum  biisen  und  er  ist  schliesslich  das  an«- 
erlesene  Raclievrerkzeug  der  ztlrnenden  Gott}ieit*).  Aber 
trotzdem  hat  Boskoff  Bucht,  wen»  er  meint  *),  da«s  er  doch 
schon  „unter  den  protestantischen  Händen  zu  verblassen"  be- 
ginne. So  ernst,  wie  es  Luther  um  den  Kampf  mit  einem 
persönlichen  Sittan  zu  thun  war,  meiueii  ca  die  Verfasser 
unserer  Traktate  doch  nicht  mehr.  Nur  bei  den  ersten,  Hof- 
teoiel,  Saufteufel,  Hnsentenfel.  Bbeteufel  sind  sie  noch  einiger- 
aiassen  konsequent  und  fiiliren  die  'l'eufeUidee  ziemlich  ein- 
heitlich  durch.  Aber  schon  JUusculus'  Fluchteafel  fällt  aus 
dem   Stil.     Scherer   sa^    einmal ,   ausgehend    von   Mumera 

')264.a47»,  800.  588«.  S.-»«.  880».  832.     •)  1^5.  473*. 475',  C"  8S8f. 
*)  ST3*D,  803c,  43!f'A.  IWk.  178  e.  12S*b,  160' a.  465' b.  135o, 
■■  n.  (.  f.  —  Tit*l  d.  1'bi-atrani  l>i>b.  wlfact  ~  ef.  L«t]ier  £A  61. 48». 
^-  »8, 1«».  —  9, 74.    »)  II,  8.  4ftl. 


iä6 


08B0RN 


S81 


Schelmenzunft,  altgemetD  tob  der  LitUratur  des  16.  Jltbr- 
huudi>rU')=  r<^»a  liebt  es,  sich  in  Ma$k<!Q  zu  stocke»;  aber 
man  giebt  sich  nicht  die  Mtthe,  in  dvr  Bolle  zu  bleiboD." 
So  ist  es  nach  hier.  Der  Teufelstitel  reixte  die  Kaoflast, 
und  so  nuhm  man  ta  ihm  weine  Zuflucht.  Von  manchem 
wurde  dann  noch  der  Versuch  gemacht,  ho  gut  e«  ging,  die 
bearbeitete  Materie,  die  oiit  dem  Satan  gar  nicht«  zu  HcluLffen 
hatte,  in  Beiiehung  2u  ihm  zu  bringen,  wie  von  Peter  Glaser 
im  Gesiiidet«ufcl,  von  Hoppenrodt  im  Huronteuful  oder  von 
Schütz  im  Sacramentateufel.  Die  meiHten  indesuen  bequemen 
Bicli  schlitsaslioh  nicht  «inmal  dazu,  und  im  Gericlitsteufel,  im 
Sohriiiitoiifcl ,  in  BruudmülK'rs  Gi-izti-ufd ,  im  Bettel-  und 
Garteteufel,  im  Eidteufel  wird  der  Höllenfürst  Oberhaupt 
nur  auf  dem  Titelblatt  erwähnt.  Bi>zeifhnend  ist.  dass  Fejreiv 
iibi?nd  )58S  eint- Schrift,  die  Kleidcrprodigt  Oeiander»,  in  da» 
Thmtium  Diabuiorum  auEuahm,  bei  der  auch  nicht  eiumal 
dies  der  Fall  war.  Der  Herausgeber  sab  aber,  dan  oicht 
sowohl  die  TenfelstnaMke  als  vielmehr  der  didaktiHch'SattriKChe 
Inhalt  an  sich  die  Hauptsache  war,  und  dass  die  Predigt  80 
ausgezeichnet  in  den  Knhmeu  pas^te. 

Die  Zeitschilderungen  geben  der  TeufetlJtteratur  ihre 
Bedeutung.  Sie  führen  ans  rortreßlich  in  da»  bürgerliche 
Leben  der  i.  Halde  des  16.  Jahrh.  ein,  diu  Verfasser  sind 
keine  Stubengelehrten,  sondern  Männer,  die  ununterbrocheu 
in  Fühlung  mit  dem  Volksleben  stehen,  und  wenn  man  die 
Übertreibungen  des  theologischen  Eifers  von  den  Darstellungen 
loslöst,  so  dürfen  wir  ihnen  unser  Vertrauen  nicht  entueben. 
Die  Sittengeschichte  jener  Zeit  kann  ohne  BerQclcsichtigang 
dieser  BücJier  nicht  geschrieben  werden.  Wir  li(5rton  tod  Telt- 
lichen  und  kirclilichi.'n  Diugeii.  von  Kriegen  und  Glaubenskämpfen, 
Ton  den  Zuständen  in  den  Städten  und  auf  dem  Lande,  von 
umherziehen  den  Landsknechten  und  vom  Kneipenleben,  von 
Sitten  und  Gebräuchen  aller  Art,  von  agrarischen,  rechtlichen. 


')  In  der  Vorr-^de    *ur   photoÜlboBraphiiihen    Nuohbildong    der 
ScWImemunft  (nach  iblS).    £erUu  IBSI.  . 


CHARAKTER.  STIL,  OBMEISBAME  MOTIVE. 


1B7 


fijuuzpolititichvn  VerhiiltDi«»OD,  vou  allon  Fragen  imd  Sorge», 
die  den  Deutschen  jener  Zeit  beacbäftigten. 

In  der  Husjtereu  Komposition  zeigen  die  Teufvlbüolier 
bat  darcliweg  miti^iuiuidor  eine  grosse  AJinliclikeit,  welche  der 
engen  inneren  Verwandtschaft  eutspricht.  KiuEebic  R^hrillen, 
wie  die  4  d&monotogiachen.  die  beidt^n  gereimten,  der  Oerichttt- 
tenf«!,  der  Schrapteaf«),  stehen  hier  iiatürliclt  ganz  abseits. 
Aber  wie  der  Hoftoufel  bei  seinem  ersten  Auftreten  (II,  1) 
nach  dem  Munter  des  alten  Passion»spiels  gleich  eiue  ein- 
gebende  Charakteristik  seiner  Tliätigkeit  gtebt,  so  beginnen 
&8t  alle  unsere  Traktate  mit  einer  Beschreibung  des  be> 
treffenden  Spezialteufels  oder  des  Gebietes,  das  er  beherrscht, 
und  meist  wird  dieser  grundlegenden  Auseiuuuderüelaung  ein 
eigenes  Kapitel  gewidmet: 

Heyl.  Teufel,  c.  II.  „Was  dieser  heyliger  Teuffet 
widftr  das  Erste  Oebott  eygeQtlicli  scy  vnd  was  er  für  grossen 
schaden  thut . . ." 

Zauberten  fei.    c.  iL     „Was  Zäuberey  sei" 

III.  „Wie   mannicbfaltig   Z.  sei" 

IV.  »Vom  Ursprung  der  Zäuberey." 
Jagt.  „Wie  maiicherley  das  Jagen  sey." 
Burenteuful.     ^Was  doch  die  beweglichen  rrsachen 

mögen  seyn,  so  die  Menschen  £U  solcher  grvwlicheu 
Sünde  vnd  Schande  der  Vniucbt  ....  bewegen 
Tod  reitzun." 
.fault,     ^um  ersten,  dass  zweyerley  Huaso  oder  Müssig- 
gang  scy  vnd  welcher  vnter  den  beyden  sträfflich. 

Ho  f  f  a  r  1 1.    „Was  Hoffart  in  gcmeyn  scy  vod  heisset . . . ." 

Eidt.  „Von  dem  ersten  Stück,  wie  das  Wßrtleii 
Schwören  gebraucht  werde  vnd  was  ein  Bydschwur 
s«y  vnd  heisttt." 

Sorget.  1)  Was  die  Bauchsorg  soy,  Ä)  Woher  sie 
komme. 

HelancL  T.  gWa«  dio  Melaucholey  sey,  woher  sie 
sich  benenne  vud  wie  mövdtlichen  Schaden  sie  einem 
Menschen  sufUge." 


OSBOBN 


K«idl.  I.  „Was  Neid  sey  rad  bedtute,  wie  man  jhn 
beschreibe  md  theile." 

LUg«nt.  Von  den  Namen,  welche  in  heiliger  Schlifft 
diMem  LoMter  gfigceben  werden.  Was  es  sej?  Wo- 
her  es  komme?  Und  was  es  für  EygciischAft«ii  hnbe? 

Im  Tanst.    Spangenbergs  Predigt: 
„Zum  1.)  Was  Tant»  sey." 

Sodann  folgt  stets  eine  Barstellong  der  ««liildlichen 
Wirkungen  des  b«trefFenden  Teufels  oder  der  Sünde,  die,  ia 
der  WeiHo  der  Zeit,  nach  Möglichkeit  lenblt-nmässig  registriert, 
zugleich  die  (IrUnde  sind,  die  uns  wamon  sollen.  Die  rer- 
echiedenen  Kapitel  der  verderblichen  Thätigkett  geben  dann 
Kiiweilun  auch  dii^  Grundlage  für  di«  Einteilung  der  ganxcii 
Schrift. 

Flachteufel:  r>  Sünden  gegen  d.  h.  Geist. 

Eheteufel:  7  AngrifTe  »uf  die  Wort«.'  der  Bib«]. 

Hoseoteufeh  8  Sibiden. 

Gesindeteufel:  7  —  Teilung  der  ThRtigkeit. 

Saufft.:  7  Ursachen,  sich   vor  dem  Trinken  su  hSten. 

Paulteufel  hat  4  Scb&den  im  Gefolge. 

Hoffart  St.:  6  Ui-sachen,  „Stoltz  zu  meyden". 

Neidteufel:  18  böse  Wirkungen. 

VereiiiJtplt  findet  sich  auch  «ine  umstäDdliche  Ordnung 
nach  den  einzelnen  Geboten  des  Dekalog»,  wie  es  schon  in 
des  „Tcufüls  Nutz"  geschehen  war');  so  im 

Sorgeteofel     fol.  435'tF. 

Schmeichelt.    CU  \0S,  bff. 

LUgentcufel     I44-fT.  u.  153'.  ^B 

Spielteufel     439  ff,  ^" 

Ein  Prinzip  der  Anordnung  in  der  Darstellung  der 
ichädlichvu  Wirkungcu,  wie  es  etwa  Hauffen  in  der  Verteilung 
auf  Ehre.  Seele,  Leib  und  Gut  in  der  HnuptaaaaM  der 
Trinklitleratur  fand ').  läs.st  sich  hier  als  allgemein  geltend 
naturgcniHSs  nicht  aufsti'll«n,  weil  die  vcixlerbticben  Folgen 


")  V.  1380-2881.    ")  Viert«yaliwülir.  für  Litt.  OtKit.  H,  481  ff. 


3fg4  CHARAKTER.  STIL.  GEUEINSAUE  MOTIVE.  Ifift 

■o  Tersehiedeneu  Charakters  sind ;  dodi  ist  ciuc  fast  stets 
vittderkchreiido  Trennung  der  übk-u  IWultat«  für  Geist  and 
Leib  3U  bemerken,  bei  der  diese  Huuptrubriken  dann  aber 
MMgr<i«M«re  oder  geringere  ZabI  vvrHchit-dcDer,  dem  Cliaraktcr 
d«s  1)«treffcDclen  Teufels  entsprechender  Unterabteilungen  ent- 
halten. 

Häu6g  werden  iiuch  der  VolifitüDdigkeit  halber  alle  er- 
denkliclien  Einvürfe  Torgebnicht,  im  Sinne  einer  OppositioD 
begründet,  die  dann  iii  ihrer  UnhiiUbarkeit  gexeigt  werden, 
tUtts  in  der  eindringlichen  und  Kibemlig  wirkenden  dialogischen 
Form,  die  den  Predigern  vertraut  war,  die  —  ein  treffliches 
Wort  XU  braudien  -  „da»  Denken  gesellig  macht  und  eine 
ideelle  Unterhaltung  herbeiruft."  *) 

So  im  Teufel  selbs  &8  ff., 
Saufft.  277  ff., 
Peatilenzteufel  459  ff. 
LQgentenfel  X.  Cap. 
Sorgeteufel  566*. 
Jedem  der  A'erfa«ser  er^chotnt  das  I^aster  seincM  Buches  alt 
die  Wurzel  aller  Übel ;  alle  anderen  Lasterteufel  stellen  sich 
als  ein  Gefolge  des  betreffenden  Spectaldamonen  dar.'}    Dabei 
ial  luu)  deao  aimerordentlich  ertiuderiscb   in  neuen  Teufeln, 
am  diesein  einen  möglichst  grossen  Hofstaat  zu  rerleiheu  *). 

Die  Strafen  Gottes  fUr  die  einzelnen  Sünden  und  Laster 
«erden  in  den  Exeni{n}ln  xuiuuiuneugestellt,  meist  auch  die 
BeJofanung  der  GottesfUi-cbtigen  als  Seitenatück  daaebengesettU 

Den  Klagen  Über  die  schlechte  Welt  ist  am  Scbluss 
ein  positiver  Teil  angeiilgt,  der  darlegt,  wie  man  sich  vor 
der  Sünde  zu  hüten  habe  and  was  man  tUnn  «olle,  um  ihrer 
Macht  KU  steuern.  Da  wird  zunächst  jeder  einzelne  Mensch 
&aJgerUtteit,  der  Versuchung  su  widerstehen  und  den  Teufel 


*)  Bricli  .Schmidt,  l^tnini;  II,  783. 

•)  Z.  B*p.  85:*  Fault,  H<A.  876.  635,  «4,  86».  4»»,  Cn  BSa; 
ttie  nieifteii  VurrnUu  ki-zeugca  diM  aucli,  bttond«»  die  tora  SorgtA., 
SutfL,  Spielt.    43.^*:  Su«mneBtct«d(til  (EuiWiluDg  ita«h  d«m  (id'olKe). 

>)  of.  480',  608»,  110*   112. 


190 


OSBORS 


1 


zu  bekampfeu ;  deü  Besidvrins  Erosmus  nitcli  dem  EpboMr- 
brief  (&,  lu  fr.)  geficbaffenes  Bild  von  der  geistlichen  BQstung 
des  clinetlichiMi  Kittc-rs  »{»dt  hier  eine  grome  Rolle.*) 

Teufel  aelbs:  c.  86.     „Was   wir  für  Wehr   nid  Waffen 
wider  viisera  Feind  brauchen  Bollen* 
c  26.  „Was  dio  Christen  zum  Knmjif  bewegen  soll." 

Teufel«  Tjrrftuney  c  VII.    „W»  wir  m»  in  solcher 
gefahr  sollen  verhalten,   darmit  wir  fär  den  Teuffei 
sicher    sind    vnd     desto    weniger    Itlr   jm    hitben 
fürchten  .  .  .  ." 

Bannteufel:  „Wie  man  Christlich  mit  den  Besessenen 
Menschen  handeln  mJige." 

Sorget.:  „Was  ein  Christ  thun  sol,  damit  er  seine  Leit 
nabning  vnd  Notturfft  mit  Gott,  recht,  fnd  Ehr 
haben  kann". 

Melauchol.'T.:    ,.Wie   dem  Melancholisclien   Teuffei  l^^ 
begegnen  vnd  widenu^tehen  s^."  ^M 

Neidt.  c.  12.:     „Trewer  Bäht  vud  Unterricht  wie  sich  die 
sollen  halten,  r»  geneidet  werden." 
c.  13:  „Von  Ärtzeuey  wider  diejenigen,  so  vom  Neid 
eingenommen  md  angefochten  werden."  ^f 

Lflgent.   c  IX.:   ..V^tta   ein   jeder   Mensch   nach   seinem^ 
Stande  vnd  Vermögen  zu  verhinderang  rund  abscbaf- 
fuDg  dieses  lasters  zu  thun  schuldig  seye."        fl^^J 

Bettelt.  3:  ..Wie  man  sich  Regen  sie  (die  Bettler)  rw- 
halten  vnd  erzeigen,  vuiid  want  ein  jedes  fllr  seiu  selb^^ 
P«r«on  bedencken  vnnd  beherzigen  soll.  ■*  ^| 

Hnrent.:  „Zum  andern,  was  herwiderumb  die  Leute  vom 
Huren  Teuffei  abschrecken  vnd  wodurch  ein  jeder 
nach  seinem  Beruff  sich  vnd  andere  rou  solchen 
Lastern  mit  gsntiem  ernste  abhatten  solle."  ^d 

Hoffartst:    „Zum  füufften.     Mittel   vnd  weg«,  dadurck^^ 


*)  dl  Briok  Scbmiiit  dar  obinattii.'he  Rit(«r.  Dculicbe  Rundxcb«» 
Bd.  LXIV.  (leeO)  S.  194-S10.  -  VorklHnKn:  TTiomwiD  v.  ZirkUerc, 
W«Uch.  Gurt  V.  7869^84  u.  7419-88.  —  V.  d.  Uagen,  M&8, »>  (der 
Hinuenbergvr). 


886 


C-BARäKTER,  STIL.  OBUEUVSAllE  UOTIVB. 


191 


iiU«ni  StoIU,  praciit  vnd  hoffurt,  küudUi  \iii  »oll  ge- 
wehret  werden." 

Kenier  aber  »erden  alle  Paktoren  des  öSentlicben 
Lebens  ermahnt,  gi^eo  deii  T«ufvl  mitEukämpfen.  Und  zumal 
ist  es  die  Dreixahl  di>r  Eltern,  der  Geistlichkeit  und 
der  «eltlichen  Obrigkeit,  an  wflclie  appelliert  wird. 
Die  erfit«u  sollen  durch  die  Erziehung,  die  zwvitfu  durch  div 
Predigt  und  die  SeeUori;e.  di«  dritten  durch  Terstäudig«  Ge- 

ond  unnachnichtige  Bestrafung  der  Schuldigen,  alle  aber 
gut  1-8    Beispiel    wirken.      Und   du   die   Didaktiker 

letzte  Forderung  bo  selten  zur  Zulriedenheit  erfüllt 
9«D«n,  so  nehmen  sie  die  ßelegeiihejt  wahr,  sich  recht  offen 
ttber  die  herntcheuden  Zustünde  aut'zuhalU'n  und  den  Pflicht- 
Tergessenen  ihre  Pflichten  zu  predigen.  Ahnliche  Züge  hatte 
auch  8chon  die  ältere  Litteratur  au&uweisen,  und  sogar  auf 
der  Bühne  Latte  Hans  Salut  1537  in  sein  Frodigus-Dnima 
eine  Konferenz  der  Obrigkeit,  an  der  „Landaogt,  üoiutnl, 
Comes,  Aduokat,  Licentiat,  Pretor"  teilnahmen,  eingefügt, 
die  gegen  ,,saiiffen,  Spillen,  rnküsoheyt"  Besclilltsse  fassl,  um 
die  Werke  der  beiden  Teufel  Temptator  und  Stimulua  zu 
nnt&reD. 

„Man  sehe",  ruft  Wii^tphal,')  „was  die  Oberkeit  vnd 
grosse  Potentaten  jetzuud  thun  wie  sie  regieren  vnd  jn«  Ampts 
sieb  annemmen.  Wie  viel  solte  man  jhr  wol  finden,  denen 
gratiwe  Har  wachsen  für  sorge  dess  Begimont«  vnd  gemeinen 
Dotzes.  Ja  wenn  es  jagen  were,  darauf  sie  doch  jetzund  der- 
ounen  erpicht  als  were  es  jhr  sonderlicher  einiger  Befehl 
Tiid  Ampt.  Item  spielen,  pnogeu,  voUust  vnd  kurzweil  suchvu 
nd  treiben,  in  allem,  was  man  för  hat,  ein  ander  zu  boden 
•anffen,  dass  abfalle  wer  reiff  ist,  das  lernen  denn  die  Räthe 
HSuptleute  md  andre  auch."  Solche  AutfUlle  sind  nichts 
seltune«.*)  Anilrerseits  werden  dann  wieder  gutu  BatscMügu 
gegeben,  und  den  Behörden  gegenüber,  die  ihre  Pflicht  er- 
fUlen,  unbedingteater  Gehorsam  gepredigt. 

>)  Fkult.  368.    ')  >.  B*p.  9M^   174,  3U',  18S>,  6Stl',  823.  32T, 

MI*.  441*.  S4»*fr..  im\  ä04',  63t<,  ai4* 


id2 


OSBORN 


387 


Auch  der  geistliclio  Stand  irird  dabei  keiii««ire^  geschont. 
Freilich  gah  es  hier  mancherlei  tu  Terbessern.  Die  grosse 
Menge  der  in  den  pi-otestantiscben  Ländern  plötzlich  notwendig 
gvwordvnen  Prediger  war  natürlich  auch  tob  Hcblecbt«u  Ele- 
menten durchsetzt;  Leute  olme  die  geringste  theologische 
Bildung,  so^ar  Handwerker  wurden  za  Pastoren  beiwrdurt; 
die  Landpfarrer  bctncb«n  oft  nebenbei  den  Bienobank  und 
waiBD  in  dieser  Eigen^iclialt  alu  Wirt«  nichts  weniger  als  ver- 
Ussliche  Tugendwüchter  ')■  Üeber  Habsucht  und  Üppigkeit, 
über  Hartbenigkcit  nach  unten  und  Kriecherei  nach  obeii, 
ftber  die  völlig  geechäftsmäBsif^e  Auffassung  des  Berufes  haben 
sieb  die  Zeitgenossen  vielfach  zu  beklagen.  Alle  diese  Za- 
StKode  wurden  ganz  offen  uud  cLrlicli  behandelt  *),  und  dio 
Pfarrer  dagegen  an  die  Pflichten  ihres  Amtes  gemahnt,  sich 
trotz  allen  VerRihiningen  nicht  beirren  zu  lassen.  Daneben 
vnrde  aber  auch  der  Theologeiistand  aU  der  schwierigste 
und  gü(tgerd.lligHtc  gepriesen  und  den  unberechtigten  Angriffen 
g^enüber  verteidigt. 

„£s  Mtgt  wohl  der  gemeine  Mann,''  heisst  es  iin  Sorgen* 
tenfel*),  .^Es  hab  niemand  besser  Sache,  deun  di«  Pfaffon, 
welchs  von  den  Messzpfaffen,  auch  etlichen  Brnngelisch^a 
Bauchdieuem  die  laut«re  Wahrheit  ist,  denn  dieselben  iienien 
«ich  nicht  der  Sc«l,  sondern  der  Seckelsorgu  an.  Aber  der 
rechten  treuwen  Prediger  Schwej^ss,  Arbeji.  vnd  Sorg,  ist 
grosser  weder  jrgend  der  Hau8üvUtt«r  oder  Regenten  Schweyw. 
D«Dn  weuu  ein  Ärbeyter  »eine  Arheyt  getban,  so  ist  er  m 
Btdie.  £^n  Regent  hat  neben  seiner  Arbeit  Gewalt,  Ehr 
vad  Gut,  vnd  kan  bisäiweileii  seine  Lust  vad  Rrgetzlicbkeit 
haben.  Aber  wi-nn  Ircuwc  Prediger  taj  »nd  nacht  studieren, 
predigen,  beten,  vnd  den  Leuten  für  jre  Seelen  aafib  getreaw- 
lichflte  sorgen,  so  haben  sie  doch  auff  ein^r  seilen  den  Teuffei 


')  cf.  Au^iiirt  Socb  11,  169fr. 

»)  So  SS*;  818'.  224',  387b,  416c,  478» a,  581.  238',  868',  B71. 
aW»,  »Je»,  281'.  441'.  207'.  a»t*,  41S,  412*;  884V,  cn  llftt,  _^V(im 
Ainpt  d«r  Seelbüler,*  im  »PfsiT-  d.  PA-ünd-BcichD.-Tsufcl". 

•;  631  K-632*i. 


S86 


CHARAKTER,  STIL,  GEUEINSAME  MOTIVE. 


193 


mehr  weder   die    andern  Stände   zum  Feinde auff  der 

andern  eeiten  haben  sie  seine  Apostel,  Ketzer  md  Schwermer, 
wider  welche  Teoffels  Propheten  sie  müssen  flir  Tnd  ßir  zq 
Felde  liegen . . .    Zorn  dritten  haben  sie  die  Tyrannen,  die 

joen  ....  jres  ge&Uens  zn  lehren  Tnd  zu  straffen  gebieten 

Zorn  vierdten  haben  sie  popnlmn  &oinorrhae,  den  gemein 
rohen  Haaffen ....  Das  ist  der  Danck,  damit  die  Q-ottlose 
Welt  jren  getreuwesten  Seelsorgern  abdanoket ....  Und  solte 
warlich  einer  lieber  ein  Säwbirt  weder  Gottloser  Menschen 
Seelhirt  seyn." 


13 


Wütungen  und  Nachklänge. 

'Was  in  diesem  AbachDitt  zusammeDgestellt  ist, 
keineswegM  den  Au»]trucli,  die  Wirkungen  und  >lacbklftag<e 
der  TeufeUitt«ratur  dus  XVI.  JaLrliunderts  erscbüpfuDd  zu 
Bchildem,  sondern  soll  nur  eiu  vorläufiger  Versucli  hiersu  s«in. 
Den  TeracIilungeneQ  und  ver«*! ekelten  Fäden  nachzugehen, 
welche  die  Teutelaclirifteii  besondci-s  mit  der  didaktiücheii 
Litteratur  Überhuupt  und  mit  dem  Drama  verknüpfen,  die 
Wechsel  Beziehungen  ohne  empfindliche  Lücken  darKustellen, 
endlich  die  Fortführung  diest-r  eigenartigen  Litieratm-  iui 
XVII,  Jahrhundert  zu  verfolgen,  g<;hort  nicht  mehr  iu.  den 
Rahm«n  der  rorliegeuden  Studie.  Der  letzte  Punkt  ist  über- 
dies vielleiclit  einer  nKheren  und  genaueren  Belundluug  in 
der  That  nicnt  wert;  die  erste  Frage  aber  liesse  sich  nur  in 
einer  zusammenfassenden  Darstellmig  der  gesamten  deutschen 
Litteratur  in  unserem  Zeitraum  zur  Befriedigung  löseo. 

Hiur  soll  also  nur  kurz  da«  wicbtigaU'  Material  vor- 
geführt worden. 

Über  die  Zahl  der  Aufkgen  der  einzelnen  Teufolbllclier 
und  ihr  V'erliäJtuiK  unter  L'iuaudor  geben  die  bibliogriipbischcn 
Notizen  ÄuBkunft,  die  als  Anmerkungen  der  Besprechung  der 
Gruppen  beigefügt  sind.  Fasat  man  sie  zusammen,  so  ergiebt 
sich  als  Resultat,  dass  die  ersten,  originellen  Schriften  von 
Cbrjrtous,  Friederich,  Musculus.  Spungeuberg,  Westphal  nicht 
nur,  so  lange  sie  die  einzigen  waren,  die  meisten  Auflagen 
erlebten,  sondern  auch  spüter  noch  sich  siegreich  unter  der 
wachsenden  Scliaar  behaupteten.  Das  längste  Leben  hatte 
der  Hosenteufel  des  Andreas  Musculus,   der  1630  wieder 


S90 


WIRKUSGES  UND  NACHKLÄNGE. 


196 


eine  Auferstehung  feiert«,  ond  von  dem  Go«deke  noch  einen 
ick  SU3  dem  Jahre  168S  aufiibrt ').  Zunächst  stehen  ihm 
er  noch  filtere  Sauften  fei  Friedericbs,  dessen  deutsche 
^rucko  xvt&r,  soveit  bekannt  ist,  Hchon  1567  aufliörleo,  d«r 
her  noch  im  Jaliro  1651  von  Pet«r  Simon  Löfgren, 
^feüsor  eloquentiee  et  poeseos,  ins  Schwedische  übersetzt 
wurde*),  und  der  Hofteufel  de»  Chryseiis,  der  awch 
j  1S66  zuletzt  aufgelegt  zu  sein  scheint,  der  weh  aber  auf  der 
Buhne-,  wie  schon  oben  (S.  24)  bemerkt,  bis  1633  lebendig  er- 
^^clt*).  Diesen  folgt  dann  der  Jagteufel  von  Cjriacus 
^Bpangenhorg,  der  nach  Goedeke  Ton  1560—66  7mal  g»- 
^^packt  nrurde. 

^H        Sie  alle  aber  wurden,  nicht  &n  Zahl  der  Auflagen,  aber 

^Ki  Lebenszeit  übertroffen  tod  der  alten  Schrift  „Epistola  de 

miseria  plebanorum  Beu  Ouratnrum",   die  ja  nicht  eigentlich 

I     in   unsere  Litterntur   hincingehürtc.   abt.T   sie   doch   gcirisser- 

ssen    einleitete,    die    danu   durch   Luther   wieder   bekannt 

je  und  nun  im  Jahre  1701  noch  einmal  hervortrat,  am  so 

tu  Kreis,  de»  sie  begouucD,  wieder  zu  scbliessen.     Sie  fand 

Stsamt  der  Ltitberschen  Vorrede    von    15-40    in    dem   zum 

^Oeten  gekr&nten  Feinstedter  Prediger  Johann  Gottfried 

|eidler'),  dem  glücklichen  Besitzer  von  liuthers  TintenfMS, 

er  (Ar  viel  Geld  nicht  von  sieb  gab",  einen  gewissen- 

_haften  TTebersetzer ,   der  zur  Kontmle   den   lateinischen  Text 

j^ben  s«inem  deutlichen  wieder  mit  abdruckte ').  — 

Das  Publikum  der  Teufelbücber  haben   wir  fast  aus- 

liliessiicb  in  den  protestantischen  Gegenden  zn  suchen.    Auf 

^urd-  und  MitteldtiUtscMand   wies   uns   ja   auch  der   grünste 

der    Verfasser   und  der  Verleger,    denen   sich  freilich 


>>  Onmdriu*  II.  S.  460. 

*)  Otto,  LexikoD  <)berlnu*itxiich«r  S<ihrift«t«Uar  I,  88T. 
*)  BolU,  UärkiKlio  Fon^ang«D  18.  SM. 
•)  JoehM-  4,  Sp.  inO. 

*)  „Nenn  Friealer-Teufel,  da*  M  eJn  S«nd-Schr«ibea  tod  Jamnaer, 
Elend,  Noih  und  Qual  der  ermea  Dorr-FEtirer.     UU  einer  Vorrrd«  D. 
Lntlien.  o.  0.    (Halle).    Aaao  1701.    8».    OmJeke  S.  488.    No.  43. 

18* 


196 


OS80RN 


S91 


einige  aus  dem  lutht-rischea  SMaa  anschlossi'n.  Der  Inns- 
brucker Drude  des  Saufteuftds ')  steht  ganat  aUt-in,  Er  wigt 
freilich,  dass  filr  diese  Litteratur  trotz  ihrem  antikatholischeo 
Charakter  auch  in  doo  päpstlich  gi>siu»t«n  deutschen  Iiändem 
Interesse  vorhanden  war ;  aber  dies  Intores«.'  irardo  gewaltsam 
UDti.'nI  rückt.  So  werden  in  dem  156t>  erschienenen  „Catalogus 
der  EüclicT  tönd  SchrilWn,  rnwr  heilige  Religion  vnnd  Geist- 
liche Sachen  belang^-ndt,  welche  im  Landt  zu  BayiTn  offontlich 
fayl  m  haben  und  zuuerkauffen  erlaubt  seindt.  Gedmckht  zu 
MüiuohuD  boy  Adnm  B(Tg"-)  unter  den  verbotenen  BUchem 
aufgezählt  *) :  „ Jtem  alle  die  newen  tractütl,  die  inn  t«uffel8 
D&men  i&tituÜert  seiudt,  als  Hosenteufel,  Hpiltenfel  etc.  dann 
ob  wol  alle  die  das  ansehen  haben,  als  ob  sie  allerding 
politisch  und  allain  gueter  zucht  halben  geschneb«ii  8«y«>n,  M 
seiodt  si«  doch  der  ergerlichen  exempel  und  anxug 
h a  1  b e u  nit  zeleiden  und  fast  also  geJichafTen,  das  sie  deme, 
dessen  titt  sietragen,  zu  seinem  reich  ammaisten 
dionvn,  und  ist  uit  noth.  das  christlich  Tölcklin  durch 
teuffels  büe  cblin  von  lästern  abzetreiben,  weil  sonsten 
der  heilsamen  gut«n  schrifftvn  bey  der  cutholischi-n  christlichen 
kirchen  eben  gcnucg  darzu  vorhanden."  Schon  vorher  waren 
auf  der  Kölnischen  Provinzialaynode  1649  neben  Luther  und 
Calriü  unter  ihren  Anlittngi>rn  auch  Musculus,  Sarcerius, 
Spangenberg,  Hermannus  Bonnns  —  der  Lehrer  JoHt  Hockers  — 
sowie  Sebastian  Franck  und  sein  Chronicon  iu  dem  index 
librorum  prohibitonim  genannt  woi'den*).  Und  der  streitbare 
Vorkümpfer  der  katholischen  Kirche,  der  Feind  Fi»cl»rt», 
Jobannes  Nas,  der  schon  1570  seine  antUutherische 
^Quinta  Centuria"  «dem  M.  Cyriak  Spangenberg  nachgefolgt 
Tod  zugeschriben"  sein  Hess,  wettorto  wiederholt  gegen  die 
protestantischen  Teufelbücher;  «r  rief:    nDiese  jetzige  Welt 


')  (iehe  Anuierkg.  (u  &  TS. 

*)  F.  H.  K«ujicb.  Dia  Iiidicci  librurum  proliibitonini  diM  Ift.  Jh. 
188«  (PubliUtioa  .h»  Stuttgarter  L.-V.  N.  178)  S.  SSiff. 
■)  ibid.  S.  328. 
')  ibid.  &.  78  noch  Hartjthtim,  CoDCJlia  OwnaniM  VI,  687, 


i 


\41RKCNGES  KSD  KACHKLANGE. 


prvdigt  und  schreibt  Bücher  ins  Teufels  Kamen  nnd  das  mues 
alles  recht  und  wohlgethan  sein:  Ursach  ihr  (}ro««VAt«r  und 
Patriiirch  Martin  Luther  hst  solches  angefangen  .  .  .  dem 
Täter  folgt  der  Sohn  ')"  und  stellte  dagegen  Spexialeugel  auf, 
wie  den  „Dienst  rnd  Ehehalten  Engel"  den  „fasten  Engel", 
den  .^Ehcongcl",  den  „Kritigscngel",  eleu  „Straffengel"  und 
den  ^Wamungseogel",  den  er  selbst  zum  Titelhelden  eine« 
Bucbes  macht,  während  er  fSr  die  andern  auf  eine  kommende 
Engellitteratur  vertrustet:  „Andre  ncrdeu  jhuen  mitler 
Zeit  der  andern  Engel  Gottes  etliche  faerftir  zu  streichen  lassen 
luit  bessern  Argumenten  befAlhn  se}*»  dnnn  die  obgeraelten 
Teuffttl  der  'WAl  Koyn  vbersandt  irurdcu,  damit  das  Boss  duich 
doe  Gut,  die  Finstemiaa  durch  das  Liebt  vertrieben  werd." 

Im  protest«nli»chen  Di'^utschland  war  die  Teufel  Ütteratur 
illbokaniit  ■)  und  viol^clesyn :  Ffyerabend  Bt-tzte  in  der 
Fasten-  und  in  der  Herbatmesse  15fi8  bereits  1320  solcher 
BDcher  ab,  darunter  232  Bhetenfel,  203  Spielteufel,  180  Pluch- 
teuft-1,  Iftl  Jugtiulcl,  136  Hoaeufcl,  131  titfiztcufei ').  Iüt«r- 
essante  Einzelheiten  erfahren  vir  auch  aus  dem  HoKs-Hemorial 
des  Frankfurter*  Michel  Härder,  der  in  der  Fastenmesse  de« 

')  Asj^tu  panwneticun  Der  WamuusMinK«!  (15S6>  Berlin,  Kfl. 
Bifal.  ka  Uu  430.  S.  i-9.  Sichn  aadi  Schöpf,  Job.  Nu  (Bolen  IttM) 
S.  U  Xot4r  8.  —  et  Jftnuon.  Gcncb.  d.  dt»ch,  Volk«  6,470. 

*)  In  Kirclibef*  VTaudanmut  tritt  d4r  „Sauflenfel"  auf. 
rL  OeU^rle;  I,  414.  —  Fiiclifirt  im  , Philo*.  Ehemcljtbachl.'  1597 
(BctL  KgL  BibL  Yi  177)  %*  nvaat  ileu  ,H«u8«t*uf*l«.  im  GMgantoa 
deu  ..SanAiitilTel''.  —  li9i  foblt«  licli  d«r  lleukl«iburg«r  Su[>«riotendeiit 
Andr.  CNliohiu)  j^vooti;^,  die  Lücke  du»  XheatnUD  Dialratorum  —  vir 
er  aaMlräckliob  bemerkt  —  auMuTullen  und  iu  „de*  Selan*  ti-txtem  Zoni- 
ttarm''  Sbr.r  Ik-notvonR  m  bcrichtoa.  et  Judiil-ii  6.473.  —  Johann 
SotniDcr  nimmt  die  rilckiiditdcan  Aofdechnnft  (!■-'*« Hx^bnftlichor  8ohüden 
ia  Mtiaet  Etliopntpbi*  (ment  Mattdabarx  1609)  in  Hchntz  mit  de» 
Vort«n:  n*ol1teii  darainb  die  Tiirnlogi  T<iiffel  «ein,  wril  *ic  den  Jag- 
teuffel,  SaiaffteuflU.  Spielteuffol.  Kleidertcvfl«!,  Uoa«nt«nSel.  Hurvotenflel. 
OeltiteuOcI  vad  in  aumma  ein  gaoi  theatrum  Diaboloruro  gMohrielMa 
Laben?*   —  cf.  Kawenu,  Vierte^hrtuhrift  f.  Litter.  Gotcb.  V,  169,  ^ 

•)  Heinrich  1'nllroann,  Sijtmuud  Fryornbcnd  (-■  Arclu»  fiir  Franlt- 

GtKh.  u.  Kaut.  X.  y.  vu)  lesi.  s.  iss-eo. 


198 


OSßORS 


folgenden  Jabrea  452  unserer  Sclirirten  an  die  Biicbbändlc 
iii  Li^ipzig,  Uu^duburg,  HalbcntUidt,  "W'itteuberg,  Münster, 
Speier,  Stuttgart,  Heidelberg,  Tübingen,  Eegensburg,  Scbweio» 
fürt  verknufte.  Es  waren  dabei  verti-eteo:  <>9  Expl.  Satif- 
teufcl ,  67  Hoft«ufcl ,  64  Ehctcufel ,  62  Spietteofel, 
56  Flachteofel,  64  Jagteufel,  3S  Wucberteufel ;  und  fried- 
lich stehen  die  TrultUite  der  Pastoren  neben  „Wenduninnt", 
„Scbimpf  und  Entst'S  dun  „7  wciacit  Meisttim",  neben  den 
Volksbüchern  von  Triütrant,  Octavian,  Uagelone,  Melusine, 
nebe»  Scheits  Grobianns  und  Adam  Rieaes  Recheobucb,  neben 
des  Johannes  de  ParisJü  „Nvucr  AVundcranney"  uud  des 
Albertos  Magnus  Buch  „Von  Weiboru  und  Geburten  de^i 
Kmder"  ')■  fl 

Ihr  Einftuss  machte  si<'h  gnii?.  besonders  im  Drama 
geltend.  Hiergi'hört« jaderSatauzumallcuIurcntar(s,S.  15f.); 
und  wir  sahen  schon,  wie  aus  den  alten  Teufeln,  die  alle  sieinlich 
denselben  allgemeinen  HSUencharakter  bcsassen,  oUjiüUilich 
einzelne  heraustraten,  dte  bL'Htimmte  Sünden  und  Laster  für 
sich  besonders  in  Anspruch  nahtuL'n.  Nun  aber  gingen  die 
Spezialdlimouon  mit  den  neu  geschaffenen  Namen,  die  über 
die  Eigenart  ihrer  Träger  keinen  Zwoifff  mehr  liessen,  aus 
dem  Theatrum  Biabolorum  auf  die  wirkliche  Bühne  Über. 

Qonz  vereinzelt  fanden  wir  bereits  in  früher  Zeit,  wahr- 
Hcheinlich  ali>  Vorbild  für  Chr^seus'  Lnsti-rtuufel ,  1538  in 
Paul  Rebhuns'  Spiel  von  iler  Huchncit  ^u  Cana  den  Ehe- 
teufel, dem  hier,  wie  dem  Hurendämon  im  Buch  Tobias, 
der  Engel  Kaphael  siegreich  gegenfl bertritt.  Aber  noch 
wurde  die  Bezeichnung  nicht  allgemein  gebräuchlich,  und  1645 
heisst  in  Hans  Sachsens  bekanntem  Fastnaclitspiel *)  „der 
Teuffei  mit  dem  alten  Weyb"  der  Titelheld  ebeu  nur  „der 
Teuffei'*,  wenn  er  auch  seine  Thätigkeit  angiebt: 

„Icli  bin  ei[i  Oaiat,  der  die  iwiuli«cht 

,ZwiMli«ti  frommen  Ebe'l«ut«u  macht* 

")  lfM».M«moriiil  df*   frankfortur  JtuubliiuKJleri    Mich«!  HftrJi 
Futfomi'»«  1&R9.     II<T«u(gc^.   v.  Hrnit  Kclcbner  und  Htch.  Wüloher. 
1«8.    8.  IX.    S.  »,  4,  4',  6'.  8,  9'.  18',  U',  15.  16',  l«,  i7,  19.  19;; 
SO',  81'.  22,  23',  SO.  28.  S9.    ')  Fwlaachtupirl  Xo.  IB. 


I 


!94 


WIHKLXQEN  UM)  SACHKLAKGE. 


199 


Eni  unt«r  (iem  EinfluBs  von  Musculns'  SchriA  und  bMonden 
d«»  Theatrum  Diiibulorum  erBcheiiit  vr  als  „Eheteufel"  hSn- 
figer.  Oft  trägt  er  noch,  auch  der  biblischen  Tradition  ent- 
iprechend,  de«  Xame»  Asinodi  (s.  S.  122f.)  und  Immer  noch 
findeo  wir  in  seiner  Begleitung  das  alte  Weib,  das  seinen 
Ifitentionen  gemäss  kuppelnd  oder  hetxend  die  Handlung  vor- 
«trte  treibt*):  ao  iu  dea  Schlesiers  Zachorias  Liebholdt 
,3^höner  Historta  Ton  eini>m  frommen  gott(urchti<;en  Kauff- 
mann  von  I^dua"  (Breslau  1596),  wo  der  Eheteiifel  nach 
der  in  Klammem  beigefügten  szenischen  Bemerkung  mit 
einem  Blasebalg  dorn  (;ehetztGn  Falsarlus  die  bösen  Qedanken 
Mhinderwertig  einbleset"''),  während  .,Pragmatica,die  alte  Kupp- 
lerin" ihm  hchlilflich  ist,  seine  ÄnscliUge  durcluufUliren ; 
90  im  .rGbesptegel"  von  Thomas  Btrck  (dem  Pfarrer  im  wUrt- 
tanbergischen  llntertflrkbeim)  *) ,  wo  dt^r  Elieteafel  Asmodi 
wine  Sddechttgkeiteii  mit  Hilfe  der  alten  Bared  auaßhrt; 
so  in  des  Ueorg  Hauricius'  „Komödie  von  allerley  Ständten" 
(1606),  wo  (im  3.  Akt)  Asraodenss,  der  Ehetenfel.  sich  Hilfe 
holt  bei  der  „Alt  Hein,  der  Wettermacheriii  vnd  ZotfeJin", 
welcher  der  Satan  anch  zugestehen  moss:  ,JH  haet  «cltier 
mehr  denn  ich  gewalt".  Die  biblische  TJebertiefemog  vereinigt 
mit  dem  neuen  Namen  zeigt  sich  in  dem  Titel,  den  der 
Boderdorffcr  Pfairherr  Georg  Schvfaubergor   aeincm  Drama 

')  riebe  <lun  Auch  Luther  E.  A.  60,  S7. 

')  TJ«hrr  BhnlicJii-^  verdentlicbonde  uMniicbc  StfUcI  cf.  Bnltr. 
Virk.  Forachg.  18,  lT4f.  Duu  vtito  noch  m  n«oDen  Jon.  Uur«r,  B*- 
hgenm^d«!- Stadt  Itebylao  (l&SO)cf.  BMchtolil,  GeMh.  d.  ilucb.  Litt.  i.  d. 
Scbweu  S.  966.  —  Und  alt  ein  Gegentluck  iub  der  bitdeadea  Kunst, 
4le  hier  riellei«ht  der  redendsn  wieder  d«ii  AiutuM  g«g«b»u  hat,  Mi  der 
Dörenobe  En prent! ch  „Der  HünKi^'gaiig"  genuiut  (Ba^bIC^h,  PeUilre- 
Onveur.  Dürer.  VII.  No.  76).  der  dsntdit.  wie  einem  liintw  dem 
Ofen  t)eliH)>lioh  ciEi(ti'M.'Iilunimarti'n  Faulpelz  eine  Oftckte  Praueiiswt«it  «r> 
■Bhttint,  wüfannd  am  böiiur  Däuon  ihm  die  lündbaftnn  Bcgierdac  duKb 
«iaen  B)web«lg  iiu  Ohr  «inüüml.  Dazu  H.  Holbnin  d.  j.  Totentaiu 
TF.  IIS  Lyoner  Amirabn;  „Der  lUtluberr".  —  NMhkUDjr:  PeU«- 
Conteliuf.  TitclhUlt  mm  .Faiut',  wo  de.-  Teuf«!  der  Uartlie  bSM  R«t* 
Hüä^  ciublliit.     Duu  Goethe  Fkuat  n,  V.  «400  W.  A.  15.  1,90. 

*)  Holitetn  Zfd  Sb.  l«»7ifl. 


soo 


OSBORN 


gah:  „Der  Kn^l  ÜAphael  wider  (ten  A»mo(te)im  der  Eh« 
touffel" '). 

Das  Drama  des  Samtuelwerk»,  der  Hofteufel,  fand, 
bemerkt,  keine  Kacbfolger  in  der  Teufellitterotur;  rnnti' 
denn  Afiirtiii  Haynoccius  hierher  zaiil«n,  dt-r  die  Ü«bei^_ 
Setzung  seines  lli7ä  (zu  Leijmg)  erschien<)nen  ,.AImanHQr  ai»U 
ludtiH  litterarius'%  den  er  schon  1 582  als  „ A  Imniisor,  der  Kindrr 
Schulspiegel"  ins  Deutsche  Ubertraijon  hatt<>,  1603  „Schul- 
teaffel"  betitelte  —  ein  ziemlich  üusserlicbea  Mittel.  Interesse 
für  das  Buch  zu  erwecken,  da  ,,Sathan,  der  SchulteufTel"  Ober- 
haupt nur  i>in  i.-inzi)^s  Mal  (II,  1)  auftritt,  am  si'inon  Hass 
gegen  Zucht  und  Ordnung  weitläufig  darxuthun,  und  die  .jdrey 
Büra  Engel,  des  SchulteufTels  vorleufff  nur  „mutuae  personne" 
sind.  Kbensu  iialim  den  Teufclstitel  na  da»  tor  Outteched 
im  ,^ötigcn  Vorrat"  (11,  256)  erwähnte  Drama  ,.Ratio  Statns, 
oder  der  itsiger  alamodtsireoder  rechter  Staats-Teufel, 
in  eioem  neuen  Schauspiel  abgebildet"  I6fi8,  sowie  Johau 
Btemer  in  seinem  „Ers-Verläumder  und  Ebo-Teuffel 
von  Schottland"  (1679)»).  Der  Hofteufel  selbst  blieb  als 
dramatische  Ponou  noch  lange  am  Tjeben.  Bei  Hans  Sachs 
tritt  schon  1550  in  der  Tragödie  ..Diu  viiglückhalTtigo  KlJuigin 
•Jocasta"')  im  5.  Akt  „Satbanas  der  Hofschmeichler" 
auf  und  hetxt  die  Sohne  des  Oedipus,  Joristes  und  Plnrist«^^ 
einander;  dann  erscheint  er  iu  der  „Tragcdi,  wie  ESnig 
tvid  sein  Mannschaft  zelen  Hess"  (15S2),  wo  er  sich  selbst 
nennt:  ,JDer  listig  Hofteufel  ich  bin"*),  und  in  der 
Folgezeit  begegnen  wir  dem  Versucher  der  Grossen  rocht  oft. 
Ein  Plagiat  an  Chrj'seus'  Schauspiel  beging  Franciscns 
Omichius,  der  Rektor  am  Gymna-fium  zu  Güstrow,  der 
1Ö76  seine  „newe  Comoedta  von  Diouj'sii  Syracusani,  md 
Damouis  vud  Pythiae  Brüdcrschafft  ■  .  .  .'"')  litirau^ab. 
Wie  er  hier  eine  Reihe  niederdeutscher  Sienen  aus 
CUiQS  Bur  hinüber  nahm,  entlehnte  er  einon  Hofteufel  von 
Chijseus,    schrieb   bald    längere  zusammcnhüugeude  Stücke, 

■)    Qouduke*  n.  876.    *)   uf.  Guedekc'  lU,  9a9.    »)   od.  Ki-Uer 
S,2<lfr.    S.  46.    •)  cd.  K«Uer  10,  397,121'.     ")  QMd«k«i<  1^  MS: 


i»G 


WIRKUNGBX  XJSD  NÄCHKLÄNGE. 


801 


btld  küTMrc  Vt-rsrcifaon ,  bald  Büdcr  »od  Vergleiche  voti 
diesem  ab,  bildete  ganze  Auftritte  nach  ihm  und  flickte  den 
Diatog  oft  aus  allen  mliglichen  Äufiscbnitten  der  Voriage  zu- 
•uuDtiD.  Ich  musH  mich  hier  darauf  beeclirünkeu,  die  betreffenden 
SteHen  kurz  aufzuzSlilen ,  ohne  auf  das  oinzcliiL' einzugehen'): 
Der  Auftritt.tmonolog  ile»  Hot'teufels  bei 
Omichius  HI,  4    «iitspricht    nach    einigen    oinleiteudcn 

Worten  genau  dem  bei  Chryscus  II,  1. 
0.  XU,  5  Beratung  der  debelthäter ;  selbst  bis  auf  die  Ver- 
teihing  der  Heden  an  die  4  ^conciltaiii"  genau  uacli 
0.  ni,  2;    auch  macht,    wie  hier,    ein  Narr  Band- 
bemerkungen. 
0.  III,  6  Beratung  vor  dem  Herrscher  nach  C.  IV,  6;  die 
Sohlussbemerknng  dei>  Xarreu  aus  C.  I,  1  (Schluss) 
entnummen. 
O.  IV,  1  Monolog  des  UoIVufols;   würüichv  Änkliüige  an 
O  .IV,  I.  Wie  hier  erwartet  er  dort  von  Bclzehnb  als 
Belohnung  eine  Ktvne,  aber  nicht,  wie  Chrfseu»  die 

1^  alte  Belohnung  der  geistlichen  Spiele  ^  witzig  erweitert, 
^  eiuv  „dreifache  Krone",  sondern  —  viel  matter  — 
Ä-ie  gewöhnlich  „eine  güldene  Krön", 
0.  rV,  l  Selbstgospriich  des  Bauern  nur  eine  niederdeutsche 
üebersetituug  der  Worte  dtw  Dj-Hlig«»  bei  C  HI,  3. 
Ebenso  nahm  Heinrich  Kielmann  in  seine  „Tetzelo- 
imia"  einen  ,.Hoff-  und  Kirchenteoifel"  auf,  der  gani:  dem 
Intrigantvu  des  CLryseus  uuchgebUdet  ist,  und  ihm  I,  3 
(nach  O.  II,  1)  nnd  III,  2  (nach  C.  IV,  1)  wörtüch  entspricht*). 

*)  Darch  dl«  GBt«  der  lionoglichen  BibUolli«luverMitlu&s  in 
WolfeBbiitt«)  koiuite  ich  eiu  dort  bcSnillic)i<-«  Exemplar  ät*  Dnuiwa  iii 
Bertin  hwtitten.    •)  Ludwig  Wirth  a.  rl.  O.    S.  1»6. 

*)  Dil-  leltsamo  Bunirrkiiog  von  Gcrrinu*  OcmIi-  der  dttdi. 
Dichtung*  HI,  144,  die  „mjcenauiitcn  Uoflcuful"  lUindca  al*  „bkMM 
Einblüacr  dea  Büicn'  d«n  rXl':'':''*"^  cxi^kutiven  Teafcia  ,*  die  deu 
Namon  „Sat)Tii"  rührten,  gagtiiäbar,  entbthrt  j«d«r  B«rcclitii;iinif. 
WabrMhrinlioli  »ollUn  die  altan  TtiifU  von  d«u  asaan  TcdIcId  Kctrcnnt 
«•rdu,  abrr  dteM  Ictxtoren  ali  «»ogenuinte  Bonenfel"  mantiMn  zu 
hM«ii,  ixt  dnrchuu  oariatüialt. 


203 


OSBORS 


3 


Unzweifclbaft  durch  die  Lektüre  von  Schililo's  Spielt 
teufel  angeregt,  schrieb  Thomas  Birck  aeiu«  origiueUe 
Komödie  von  den  Doppelspielern^)  (TübingeB  1890). 
Zvri-i  Heore  stehen  sich  hier  gegenUhur:  nuf  der  einen  Seite 
LeTiathau,  der  Spielteufel,  mit  seineu  Trubantcn :  ..Bauer, 
Vnder,  Oher,  König,  Saw,  Hertz,  Laub,  Schellen,  Kychelfarb", 
auf  der  Andern  „Syroch,  ein  trviser  Mauu,  mit  »einem  WUrffcl 
vnd  Kartenspil  als  Ein  Würffelträger.  Ein  Kartendreyle, 
Vierte.  Fünffle,  Sechsle,  Sibetle,  Achtle,  NeundUe,  Bauer, 
Vnter,  Ober,  Eüuig.  Saw,  Laab,  Hertz,  Schellen,  Bychelfarb, 
Qleich  i  Ober,  Hochzeit  1  König  vnd  ein  Ober.  Tanz 
1  ynt«r  1  Ober  I  Kiinig,  Kn-id,  Mnnten,  Tnimphen,  letzte 
Lij»s".  Manche  ans  wohl  bekannte  Motiv«  finden  wir  hier 
wieder.  Tobias  warnt  vor  dem  Spiel,  ea  sei  dabei  das  „gaotz 
hellisch  Gsiud"  los: 

Ii  I  (&  14)    H^"'  Bvobt-'isttouGpl,  da  man  betmugt, 
„Der  LnijcnUiullel,  da  man  leugt, 
„Der  xam  Teuffel,  da  man  ergrimpt, 
„Vnd  Gott  den  Aiiwzug  nicht  anaimpt 


„Der  FlucbtvafT«!  i«t  auoli  uicbl  weit 

„Da  mBD(,')ii;r  la^hr  Guttetäüch  auscpeit 
„Denn  Augen  nuff  Jörn  fl'ürfftl  «ein 

„Der  Znni'ktcufful  koinpt  auch  dar*io 
„Den  Sdimählnuffol  r.r  mit  »ich  brinst 
^Der  Wor<lteiiffp|  »inh  nufih  citKirinftt,* 

Man  vergleiche  damit  Th.  D.  B.  Pol.  435'36.     Die  Ausreden, 
welche  die  Spieler  dem  Warner  gegenüber  mncben,  die  Änek- 
n,  die  erzählt  werden,  erinnern  nn  Sclitldo*);  die  im  7^| 
Pol.  44(1  mitgelcilto  Erzählung  ist  S.  25,26  behaglich  I^ 
Reimpaare  umgesetzt. 

Der  S.  und  3.  Akt  sind  den  fürcbterlioben  Folgen  dm 
Spiels  gewidmet:  Barrnbas  verliert  all  sein  Gut.  er  stiehlt 
und  wird  verurteilt,  und  mit  grausamen)  Ernst  mahnt  Birc)^ 

)>  Goodek«  II,  887:  Bed.  Kgl.  B.  Yi)  llSl.     Eine  Analyse  d^V 
Drauut  giebt  Holateio  Zfd  Pli.  10, 71  ff.,  ohne  hhor  Bchildo  mit  eiii«m 
Worte  tu  erwSlinen. 

')  el".  S.  62  u.  S.  170. 


ä^e 


WIKKUXGES  VXD  NACHKLANOE. 


203 


die  Eltern  an  ihre  Ei^ioliungäj>flicUteii,  indüm  er  den  Barntbas 
vor  Gericht  seiner  jaiami.>mdcn  Mutt«r  diu  Nase  alireissen 
and  die  Worte  sprechen  liUst  (II,   1): 

JSn.  r.am  Exi'mpcl  ha))  icb«  thon, 
..Diinit  die  lArtc  Müttcrldn 
„Mit  «charpfTm  Kaion  ncUlftircn  ilr«in 
„Vnnd  vbertehen  nirht  *ovil 
nlhni  livlMu  S&linlriti  mit  dem  SpieL" 
Aber  Bircks  Syrach   ist  nur  ein  Feind  des  Ober- 
massigen  ijpielens  uml  will   vor  allem  den  Frauun  nicht 
ÜMS  Reotit  zugestehen,  die  Mäoner  von]  Spiele  überhaupt  Teru 
sn  halten.     Darum  wird   Dina,  die  ihren  verhielten  Haun 
Job  geprügelt  hat,  mir  Strafe  für  diese  eigcDinSchtige  Hand* 
Jniig  vom  Eheteufe lÄsmodi  geholt,    üud  ein  grimmiger 
Weiberhass  des  Verfassers  zeigt  sieb,  wenn  der  von  Sjrachs 
^rteukänig  aungeüchickte  Bote  Cusi,  der  die  Gattinueu  an 
dem  Exenipcl  der  Dioa.  warnen  soll,  zerrauft  und  zerscbnnden 
siel]  wieder  bei  seioem  Herrscher  einßndet.     Das»  der  gute 
Scbmbe  selbst  dem  Spiel   nicht  allzu  feindselig  gesinnt  war, 
zeigen  auch  die  guten  Leltrsjtrüchk'iu,  welche  Syrachs  Würfel 
tmd  Karten  III,  1  aufgageii,  sowie  das  60str«phige  Schluss- 
lied,  „darinnen  die  Karten,  Würffei  vnd  Kreiden  nach  laut 
der  Cümüdicn,  mit  heiliger  SchriffC  kfirtzlich  erklärt"  werden. 
Den  Wucherteufel   uberiiahm  Cyriaca»   Spangen- 
bergs  berühmter   Sohn    Wolfhart   io   seine    „tragödische 
Torbildung- :   „Mammons  Sold"  ')  (Nömberg  1613).    Da  ist 
er  die  treibende  Kraft ;  er  erscheint  tn  Verkleidung,  und  wean 
der  in  einer  3J3nchskntte  auftretende  Hofteufel  des  Chryseus 
im  Anschluss  an  dcu  alten  Glauben  sagte: 

It,  l.    sKeiaef  keanl  mich  Dicht,  er  tcksw  dtno  an 
,;Uelii  PUm  .  .  .•*, 
10  führt  der  Wucherteufel  sich  mit  den  Worten  ein : 
„Wer  midi  auiielit,  drr  mi'inot  fein 
„Ich  «e;  ein  guter  Eofel  rein 


')  BctI.  Kgl.  Bihl.  Vi  2890.  Herauigegeben  von  £rnrt  )(«nin  in 
den  EUiwiKbeii  Litt«rRturJnikmäl«ru  ■le«  XIV.— XVU.  Jh.  Bd.  IV.  Auii- 
gewihlte  DichbiDgL'u  vou  Wolfliaj-I  Spangen berg  (Struak.  u.  Loadon  1887). 


fi04 


aSBORS 


(,Wer  abrr  muiticn  Gang  bctncht 
„Und  bat  mir  anfT  iIIb  Füuw  aeht 
„Dni'  mrrkdi  liald,  nadi  wuuem  Siiin 
..Wu  ich  m-hl  (iir  oio  Vojj«!  bin."  •) 

Er  treibt  „Veit  den  Landskneclit,  Reicbart  deu  "Wuclierer 
viid  Lentz  den  ßaueni-'  itiim  Wucher  und  Betrug.  Hie  si»d 
harthvrifiig  tci'g^n  die  Frau  Armut,  die  sio  unbcltclt,  und 
folgen  der  glcissenden  Frau  Reicbtumt* ;  doch  der  füllt  plötz>fl 
lieh  _aUe  Haiiptzier  vom  Küpff,  die  Erniel  Ton  Armen,  die 
Jungfraw  Schönbart  vom  liesiclit,  die  Kleider  vom  Ijcib  viid 
erschoiDet  sie  in  gestalt  dess  Todes  mit  Pfeil  vnd  Bogen"  *), 
der  die  Frevler  unbarniberzig  vrscliicsst. 

Nahezu    als    eine   Dramatisierung   des    Sacrameots- 
teuf  eis  erscheint  Nicodemus  Fri.sohliDS  „Phasraa", 
159£,  im  folgenden  Jahre  von  Arnold  Glaser  ing  Dcubchfl 
übersetzt.    Luther,  Brentz.  Zwingli,  Carlstadt,  Schwcnkfeld  — ] 
kurz  die  ganze  Reihe  tritt  auf,  und  Satnna»,  auch  hier  winle 
in  Mönchsgestalt "),  gesteht,  dnss  er  nach  dem  Zueamraenbrnch] 
der  katholischen  Kirche  Zwingli,  CarUtadt  mit  den  Wider») 
täufem  gegen  den  Gottesfreuiid  Luther  gehetzt  habe.     Dies« 
beiden  Teufelsdiener  wcrdt-u  denn  auch  ebenso  wie  „UeliboouS)] 
ein   widerteuffcrischer  Bauer",   nebst  dem  Müuch  Francis 
und  der  Nonne  Brigitte  V,  3  „zum  lohn  jhres  irrthambsj 
Plapiiern"  von  Christus  in  die  Hülle  gestossen.     Satan 
bleibt  ein  guter  Katholik  —  er  nimmt  (IV,  8)  sogar  as  den 
Boratungett  des  Tridwitiner  Conzils  teil  und  zum  Bchluss  bete 
er  mit  den  Seinen: 

„O.  BnpBl,  1a**  dir  befoblcn  icin, 
„UnspT  Kirchpn.  die  Kindar  tlnti, 
„Im  Rlt«n  tilaulicn  tj«  erhalt 
„Und  reit  «ie  aus  des  Luther*  Gewalt." 
Hierher  gehört  auch  Zacharias  Rtvanders  „Lutherui 
redivivus"  (I.'IQS),  der  sich  zwar  keines  Teufels  zu  erfreuen 

>)  (Blatt  Aij>)  —  Neitdruok  S.  361.  —  et  d.  &  IW. 
*J  (Bl.  Bij')  —  NcudruRlt  8.  S78. 

•)  So  ja  ftudi  in  Kolro»'  «Kfinfcrlei  BctrachtaGMoa"  und  oft. 
auch  S.  tä».  le». 


300 


WIEKUNOEX  UND  NACHKLÄXUE. 


205 


JiBt,  in  dem  aber  der  ^gantxe  Verlauff  des  SacrumenUtreite 
von  Anso  Christi  34  an  hm  7.uni  cndu  des  93.  Jalir»  in  eine 
Actiouem"  gebracht  ist  uad  Luther,  Melanchthnn,  Rrentius, 
Heshusius,  Selneccerus.  Afatthüu»,  Carlstadt,  Zwingli,  Occo- 
Iam])adiiis,  Ruc«rus,  Bulliugcr,  Calvin,  Buza  a.  s.  w.  auf  der 
Bühnu  erscheinen. 

ÄQ  SchildernDgen  aus  Pape«  „Bettel*  und  (iarte- 
teuffel"  flihlt  ma»  sicli  in  Barthulomaous  ErOgers 
packendem  ^Spiel  ron  den  bäurischen  Bichtem  und  dem 
Landsknecht«"  (1560)^)  genuthnt,  wo  Satati  und  besondfrs 
der  Mordteufcl,  der  auch  hier  wieder  seinen  Beruf  in 
einem  Monolog  ausführlich  darlegt  (TT,  l>),  das  Unheil  an- 
richten. Ein  K  1  e  i  de  r  teu  fe  1  ist  iii  Andreas  Saurius' 
«ConHagratio  Sodomae"  (1607)  der  Belial,  der  als  ein 
Krämer  am  Hofe  zu  Sodom  erscheint  und  seine  Waaren 
feil  biet«t*). 

Eint-  bi-sondere  Neigung  für  die  Tvafel  des  Theatrum 
Diabolorum  zeigt  zu  Beginn  des  17.  Jahrhunderts  in  seinen 
Onunen  der  Nünibt-rgor  Schulmeister  Georg  Manricins 
der  ältere,  wenn  sie  auch  bei  ihm,  wiL-  all  das  Nobi>nwcrk, 
dem  er  eine  solche  Vorliebe  entgegenbringt,  niemals  organisch 
is  die  Handlung  Hngt'fUgt,  «oiidcrn  stets  —  nach  Scherers 
Worten  ")  —  „üusserlich  angi-'Ucbt"  erscheinen.  In  wincr  schon 
erwähnten  „Komödie  Ton  allerley  StSndon"  (I606)erbSlt 
jeder  der  einzelnen  Akte,  in  welchen  die  verschiedenen  Stände 
geecfaüdert  werden,  seineu  besonderen  Teufel:  der  erste,  der 
allgemein  die  Schlechtigkeit  der  Welt  beklagt,  den  Satan 
BClilechthin ;  Akt  U,  der  den  „Obrigkeitlichen  Stand"  schil- 
dert, den  Hofteufel;  Akt  III,  dem  Ehestand  gewidmet, 
den  Eheteafel  Asmodens:  in  Akt  IV,  wo  es  sich  um 
Familienlebt:'«,  Hausstand  handelt,  tritt  Prllfles,  der  Teufel, 
auf,  der  nacb  seiner  eigenen  Angabc  —  ,, Herrn,  Kindr  md 
Gsind  rerfUhm  ich  sol"  —  etwas  Yon  Glasers  GeaindedämoQ 


■)  Henuigegreben  von  Joli.  Bolt«.    Ltiptig  1884. 

»J  A«l  rv,  &«De  6. 

■)  Sohcnr  ADB  SO,  7001. 


206 


OSBOUX 


nn  sich  bat.  Nur  im  letzten  Akt,  der  wieder  allgemeiner 
Natur  ist,  uimmt  der  Äbwecliülong  lislber  eionial  nRüpl, 
der  Hof-Narr",  die  Stelle  der  Teufi-l  ein.  Der  Hofteiifel 
erBcbeint  auch  neben  anderen  Brüdern  aua  dem  alten  hSlIi»chen 
Yornit  der  Paanonrapielc,  Hatschip«tt<!«ch  und  Helk-brand, 
den  Herodes  hetzend  in  der  „Oomoodia  von  den  Weysen 
aus  dem  Horgenlsnde"  und  im  Verein  mit  dem  Ghe- 
teufel  Äsmodaeus  spii-lt  er  uine  Roll«  in  der  „Comüdie 
von  Graff  Walther  von  Salntz  rnd  Griseldon." 
Id  der  schönen  ..Oomödia  von  dem  Schalwesen"  lies» 
UauiiciuK  im  3.  Akt  den  Haussteuffel  Bmiei>rOll,  im 
4.  den  Waldteufel,  der  die  Spieler  holt,  auftreten;  and 
im  1.  Akt  quält  der  ,,SchuIteufel  Feinddiekansf^ 
den  armen  Schulmeister  so  unbarmherzig,  d««s  er  selbst 
meint: 

.Micl)  wandert,  das  «ra  Aurnteiiti  kiD 

.Er  niuts  dooli  »eiu  mu  z«Ucr  Hund 

^Diiiiü  VT  darüber  bleibt  gi-'iuiul.'' 

lu  grössen.T  Zahl  niarschiertcu  die  Teufel  aus  Feye 
abenda  Folianten  auch  in  das  lebendige  and  kräftige  Tendei 
stUck  hinüber,  da»  der  aus  Lindau  gebürtige  lutheriscbS 
Pfarrer  im  wUrttembergiscbvu  Ürlmmeläugcu,  Johann  Ru- 
dolf Fischer  ')  (1598—1632)  in  der  berüchtigten  ..Kipper- 
und  Wipper-Zeit"  gegen  die  vfillig  in  Verwin-ong  gerateuea 
nirtsobaftliclieu  Zustände  tu  Schwaben  schrieb.  Die  Tra- 
gödie „LvvSte  Weltsucht  vnd  Teufelsbruot"  erschien 
1623  zu  Ulm :  gleidi  im  Prolog  wird  alle  Schuld  an  den 
bösen  Zuständen  dem  Teufel  xugesprucbcn,  und  der  1.  Akt 
setzt  sofort  mit  ciucr  TcufcUkonferenz  ein.  in  der  Lncifer 
de«  Vorsitz  fuhrt  und  an  der  „Kriegsteuffel,  Sauff- 
teuffel,  Hurenteuffel.  Geitzteuffel ,  Wuchur- 
teuffel"  teilnehmen.    Sie  sind  alle  fröhlich  bei  der  Arbeit, 


•)  Bftywti»  JEundartnn,  Bvilriigi-  lur  deuHohen  Spsnob-  nsd 
Vulkukau'le,  licniasge^.  v.  O.  Bräunet  u.  A.  HarlinKiin.  Bd.  I.  Aufliuat 
Holder,  Joliauii  Ru'loU  Fischer.  Vvher  sein  Leben  und  Abdrudi  der 
TragSdie.    S.  11^-116,  161-82.  331—38. 


«OS 


WIREU»0£N  UKD  NACBKLaNOE. 


307 


da  der  Krieg  ihre  Pläne  begünstigt;  der  Wnchertenfe)  aber, 
dem  sich  spater  (IV, 4)  noch  der  „Schacherteuffel"  ira- 
geaallt,  wird  (111,4)  »Is  di^r  tücbtigsto  gekrönt. 

Auf  den  ersten  Blick  erkennt  oiad  an  diesen  Proben 
trotz  der  unletigbtu-un  Verwnndtscliaft  der  Motive  «as  der 
dramtUiscben  Litteratnr  mit  denen  der  TeufelbUcher  an  dem 
Teofel  der  Schauspiele  noch  eine  Reihe  wichtiffer  Züge  aus 
der  alten  Zeit,  die  wir  im  Theatrum  Diabolorum  entweder 
nicht  mehr  oder  doch  sehr  outerdrilckt  finden.  Der  Theater 
teofel  in  der  2.  Hüllte  des  16.  nnd  zu  Beginn  des  17.  Jahr- 
handetts  ist,  wenn  auch  »elbstTeret&ndlich  der  Giufluss  der 
ernsten  protestantischen  Auffassung  nieht  spurlos  an  ihm 
vorüber  ging ,  auch  hei  den  Lutheranern  doch  noch  nicht 
durchweg  nur  der  fürchterliche  Feind  des  UcoKcfaengesehlechl», 
sondern  vielfach  immer  noch  der  mehr  Harmlose  Bösewicht, 
der  betrogene  Betrüger,  die  komische  Figur  der  vorlutlie- 
rischen  Zeit  —  HoUoii,  welche  x)i  den  mUchtigcu  und  vcr> 
derbtichen  Lastertenfeln  onserer  Pfarrer  nicht  mehr  passten. 
B«  waren  aber  wohl  äusaerlidie  Rücksichten  auf  das  Publikum, 
welche  die  Dramatiker  hier  bestimmten,  sie  mu»st«n  den 
dramatisch  unendlich  wirlcsameron  katholischen  Teufel  auf  der 
Buhne  gegen  Ans  Vordringen  des  luthi'rischen  nltbösen  Feindes 
schützen;  in  den  Änsehuuungvn  seihst  war  sicherlich  kaum 
ein  Cnterschied.  Die  Vorrede  z.  B.,  welche  Joannes  Bein- 
hard  seiner  „wunderlichen  (Seschichte  Francisci  Spierae'*') 
(15G1),  in  der  diu  drei  Teufel  ,,Vnruh,  Schadenfro,  Hurlehu" 
aoch  ganz  aus  dem  alten  Apparat  stammen,  voransschickt«, 
würde  vor  jedes  einzelne  der  Teufelbücher  vortrefflich  passen. 
Sic  spricht  nur  von  dem  Satan,  der  in  der  Welt  rase,  und 
meint,  er  tobe  bo  scbUmio,  „das  os  nicht  wuoder  were,  die 
liebe  Sonne  entsetzet  sich  darfUr,  gieng  zd  rück  vnd  geh  vns 
nicht  mehr  jhrvn  fi-eundtlidien  anbliok  vnd  schein." 

An  Friederich,,  den  sclilesischen  Pastor,  der  gegen 
den  Saufteufel  kämpfte,  an  die  zahh^ichen  mutigen  Ausfülle 


■)  BerL  K;l.  Bib).  Yp  »781. 


sod 


OSBORN 


303 


g^en  ^rannische  FUrsten  und  verbummelte  Adlige,  an  die 
SnDahnitngen,  mit  den«n  aicb  die  ^'ei'fasser  der  TeafelbUcher 
AQ  die  Prodigor  wenden,  werden  wir  erinnert,  wena  wir  in 
£artholoma,eus  Kingwaldt's  „Speculam  mundi",  wo 
die  Teufel  Alaliis,  Peior,  Pesfiimns  auch  noch  tod  der  alten 
Sorte  sind,  seihen,  wie  der  tlirlicbe  Pfarrer,  der  gegen  das 
ÜbermäsHige  Trinken  geeifert  hat,  von  seinem  Fürsten  ver- 
trieben wird,  aber  trotz  aller  Unbill  sn-eng  zum  Qlaaben  und 
zu  svinen  Grundsätzen  hält,  und  Kingwaldts  „Lautre 
Wahrheit"')  klingt  ganz  und  gar  wie  ein  in Beimc  gebrachtes 
leufelbuch-    Oleich  im  Aufang  heilst  es  vom  Satan,  er 

„  .  .  .  brüllttt  widtTii  Wort 

„Diewail  die  Welt  «wht,  fort  und  fort, 

„Vnd  liut  der  Kircheu  keio«  nib 

„him  Gottes  Hon  er«cli»iiien  thn. 

„Fürnemlich  ab^r  wtlt"?l  er 

„Zu  uii«äru  Zeitttu  butTliger, 

„Bivwi^il  ur  abituri^L'liuttD  wiria 

„Dti<  bntd  wird  fHlIn  <]«r  Erdenkrei*. 

„Vnd  weil  denn  nu,  wi«  jtut  gcducLt 

„Die  Welt  an  allen  orten  kracht 

„Vnd  nicli  dio  wrb  vnd  ((rotsc  pUgin 

„Sampt  TJclen  wninipricichen  j«gn 

nDU  TOM  verrasiiiiß,  vor  drr  Bon 

„Der  breiten  »CrMHL'n  ab/iilnn, 

„Danu  lericbteu,  daa  gar  frey 

,J!>er  letzte  T»g  vorhanden  aej." 
Der  Christ  wird  S.  23  gemahnt,  er  miiss 

„Ein  Krii'g:i£m>Liin  blcibun  biis  ntie  end 

«Vnd  hie  mit  vielem  inivrcn  tchveis 

.Mit  TeufTel.  weit  vnd  deiach 

„Sich  heimsen  bi>  er  scheidet  nb 

„Der  (iHst  m  Gott,  i1er  Leib  ins  grub." 
Riugwaldt  klagt  über  die  Trunksucht  (8.  59): 
„Ach  wenn  die  deutacben  Knecht  vnd  Hem 
..Nicht  leider  »o  veruofftn  wem 
„So  wer  kein  »ohötier  Nation 
„Vnler  de»  weiten  Uimtnols  Thron." 

')  Zaertt  eraoliieneo  168t).    Ich  zitiere  nach  Kg.  Bibl.  in  Berlin 
Yli  MSS,  1666  njtit  von  dem  A.utare  auüs  nuvii  wider  vberaeheu". 


-J 


S04  WIRKCMJKS  CXD  NACHKLJoJGK.  S09 

Er  nenut  das  Trinken  eine  „Uutt«r  aller  Laster",  «r 
:hr«ibt  die  Krankheiten,  die  daraus  ent«t«heii,  er  wtttert 
diu  Unzucht,  gegen  die  Spielwnt  tmd  ihr«  Folgen,  das 
gottaalästerÜdie  Fluchen  und  die  abscheuliche  HoüTart,  die 
ikhaAe  Kleidung,  die  den  Uoterscbietl  der  Ständu  ver- 
i«cbe,  er  oniiiiert  an  die  äragdebiU]gi;r  Kleiderordnung. 
Klagen  werdeu  geführt  ütwr  „dur  eraagfiliscfaen  Predikanten 
tJneinigkeit" ;  die  Obrigkeit  n-ird  znr  Unparteilichkeit  und 
Gerechtigkeit  ei-niahni;  in  dem  Abschnitt  „Vom  Ainpt  »Her 
onuoen  Predicantou-'  winl  an  die  Pfarrer  apjrelliert.  daneben 
tem  and  die  „frommen  Praeceptores"  auf  ihre  Pflichten 
lingewiesen  —  alles  Motiv«,  die  wir  in  den  TeofelbUchem  so 
r<^ic)dich  vertreten  fanden. 

Auch  des  „Osnabrticker  Hans  Sacha",  de»  onginelleu 
Rudolf  Toii  Bcllinckhau»  nach  dvi-  »Iteu  liegende  gedichtet«» 
„Stratagenia  Diabolicum"  gebort  in  diesen  Zusammen- 
hang. Hier  ehelicht  der  heiratslustige  Satan  auf  den  Rat 
der  SUiide  die  Tnirikeidieit  *).  JUit  groeiser  Geschwindigkeit 
«Dtopriogen  aus  dieser  Ghe  7  Töchter,  welche  ebenso  rasch 
tsfaliig  sind  und  nun  Tora  Vater  Satan  folgender- 
massen  versorgt  werden:  Arrogantia  wird  mit  dem  Ade)  vei^ 
fai-irntet,  Avaritia  mit  den  Kaufleutcn,  FaUitas  mit  den  Land- 
wirtheii,  Inridia  mit  den  Handwerkern,  Homicidia  wird  den 
Übeltbäteri)  zugesprochen,  Hjpocrisis  den  Pfaffen  und  Uönchen, 
Soortatio  aber,  sein  Lieblingskiad,  muR«  daheim  bleiben: 
„iDBOuUrheit  SuorUtio 
,.MaoIit  niviu  Herx  luKig  und  fri)!!."") 
Der  ganze  grosse  Teufelapparat  der  alten  geistlichen 
Dramen  aber  ging  mit  dem  17.  Jahrhundert  in  die  Faustspielo 
aber,  die  nun  allüberall  in  Doubschland  aoftuuclieii.    Und  auch 


^«ntsp 
^^luära 


■)  c£.  Ucbiol,  Cliriiilicba  Sytnliolik  II,  477.  tiärra.  Die  Ctirüt> 
lidia  HynO:  lU,  09«. 

'>  LichtADbtnt.  DaauebM  Uawam  177»,  II,  3.  146.  —  Aoeh 
Balll'-  Schapp  «rMUt  in  wiiMm  .Sakmo  oder  RcKe&tea-Spieg«!'  im 
•iaa  .LebmiciMD  Scbrifun'  Frkf.  >.  U.  170»  BerL  Kgl  Bibl.  \j  S072. 
S.  7»0>  tlieM  OeKhickts  Dn<l  fdgt  kiaz«:  .IliMa  Fabul  wird  mn  Tjel«n 
Tuniclumeii  PrMÜgerB  io  ilir«ii  offeailicIiAB  Sclmfft«n  Klleirirat''. 

14 


810 


OSBOBN 


hier  wirkt«  die  Teufellitteratur :  die  Söiidisii  werden  verteilt. 
Id  «iuem  Danzigei'  Spiel  von  IßSS  beispielsweise  ersclieiueu 
gleich  zu  Anfang  luil  Pluto  der  K]ugb«itteufel,  der  Hureo- 
t«ufel  and  unt«r  aiidereu  der  eben  unst  vuUtandeD«  Tobac- 
teuffel,  von  dem  das  Zeitalter  der  Beformation  uocb  aichts 
wissen  kounte.')  Und  noch  bflim  „Teulelümalei"*  Müller 
treten  in  dem  „dramatisiart«n  Leben  FausU"  neben  eiui«la«u 
Repräsentanten  allbekannter  Todsünden  *)  der  moderne 
„liiteraliir-Teufel"  Atoti  und  der  dem  Dichter  wohl  besoadera 
vertraut«  „Uablti:ufnl-'  Bubillo  auf. 

Indessen  auf  die  dramatische  Litteratur  beschr 
sich  die  Wirkungen  der  Teufelhücher  nicht.  Demi  das 
Jahrhundert  brachte  noch  eine  lange  Reihe  von  Teufel* 
tractaten  hervor,  die  freilich  alle  mit  meist  unmittelbarer  Ad-; 
Ichnung  an  die  Vorgänger  geschrieben  »iiid.  Die  VerlJas 
veniaohteu  es,  dii>  uUl^  Form,  die  alte  Buhaudluiigswcise  dt 
Fragen,  die  alten  Motive  mit  der  neuen  Zeit,  in  der  sie 
lebten,  in  Rinklang  -im  bringen,  was  ihnon  jedoch  nur  äusserst 
selten  gelingen  wollte.  Meist  ist  es  ein  wunderliches  Ge- 
misch, was  zu  Tage  kommt.  Auch  der  Erfolg  war  ein  sehr 
miLssiger;  denn  das  theologische  Jahrhimdi-rt  war  dem  poli- 
tischen gewichen,  und  es  war  ein  vurfehlter  Gedanke,  die 
Zeitschädun  dieses  letzteren  mit  denselben  Mitteln  bekämpfen 
zu  wollen,  die  damals  gewirkt  hatten.  Der  Krieg  und  seinfl 
Folgon  standen  als  Ursache  alles  Elends  überall  im  Vordur 
grund:  etu  bildeten  das  Element,  das  die  öffentlichen  Zustände 
beherrschte,  das  als  die  Quelle  aller  Misstilude,  aller  Ui 
aittlichkeit  erschien.  Kein  Wunder,  dass  die  Didaktiker  bi« 
machtlos  waren,  wenn  sie  in  einer  Zeit,  da  mau  mit  Eise 
entschied,  mit  Druckerschwärze  kämpfen  wollten,  wie  mau 


<)  et  Eugel,  VolkiK:bauiipiei  Doctor  ,1.  Ftia<.t  £.  Aufl.  (168S)  8.  SSf 
■)  FauBta  Lebi^n,  dranmliiien  vi>:n  Slnhler  SEUller.     I.  T«il    Slanl 
heim  1778.   8,  WH:    Mi)Boh  „UeWr[f«lilet«  Arinuth  i*t  mehi«  B»bprr«oh^ 
uok"  —  nU  er  tom  Verführen  «priclit.  ruil.  C>vs) :    .6ruJ«r  wog  —  an* 
nKiinem  Iteich  ~  hier  fingt  niriiii'  BMtsUuuK  au;  kil  fall  lii!     BJD 
WuliusU  Uon',  diin  di«ce  W*lt  tun  uei<it«u  dMuet". 


WtRKCSGES  rSD  NACHKLÄNGE. 


im  Jalirhuiidcrt  der  geistigen  Kriogo  giMbftn  halte.  Wenn 
«8  trotudeni  immer  wieder  versucht  wiird<?,  so  lag  dies  vrohl 
daran,  daüs  man  anf  den  Äberglanben  der  Zeit  rerti'ante, 
dt«  sich  mit  Vorliob«  an  Tt-ufcU*.  Hexen-  und  Q'e«penet«r- 
Gescbichten  erfreute;  man  vergass  aber  dabei,  dasa  die  Teüf«!- 
bUoher  (^i^entlich  ansser  ihren  Titeln  mit  solcher  dänionologischeu 
Litteratiir  gar  nichts  mehr  gvmein  hatten  und  man  dachte 
auch  gar  nicht  daran,  die  trockene  Lehrhaftigkeit  durch  eine 
stärkere  Betonung  der  Teufelspersoiiifikation  zu  beleben. 

Voran  gebt  auch  hier,  wi<-  in  der  Zaiil  der  Auflagen 
und  der  Daner  de«  eigenen  Lebens,  in  seinen  Wirkungen  Mus- 
culus' berühmter  Hoaenteufel  und  seine  Nacljfolger. 

Der  Kampf  g<.-geD  die  Mode  entbrannte  ja  im  17.  Jahr* 
hnndurt  noch  weit  heftiger  ak  in  der  vergangenen  Epoche, 
entsprechend  der  wachüenden  Macht  der  Mode  selbst  und  der 
fremdlKndiscben  Einflüsse  auf  deutsche  Silt«-,  Spruche  und 
Kleidung.*)  Wie  MoscheroEch  im  „ AlamodekehrauNs" 
seinen  gestriegelten  modernen  Jungdentachen  PhiUnder  auf 
Burg  GeroIdHeck  den  alten  dent!<chen  Kecken  gegenüberstellt 
und  von  diesen  heruntermachen  and  verhöhnen  liissl,  so 
machten  auch  die  andern  Satiriker  des  Jahrhunderts  aus- 
nahmslos grimmig  Front  gegen  da»  fremdÜlndiMhe  Weaen. 
Oft  wird  hier  wie  bei  Mosoherosch  der  Teufel  als  Urheber 
genannt.')  zumal  da  er  das  Papsttum,  die  Quelle  aller  prun- 
kenden Hoffart,  erfouden  hat. 

Der  Redaktor  der  Hosentt-ufelausgabe  von  16S3  schuf 
sich    dann    einen  eigenen    pÄIlamodeteafel'")  und    be- 

*)  c(.  Eridi  Sohmiitt.  D«r  Kumiif  s^gtn  die  Uode  in  der  Litlcrs- 
tar  den  17.  Jli.  im  Xeneu  Beicli.     1S60  —  CWrauteritttkcn  S.  6Sff. 

*)  Mvscheroscb  n«iiiit  io)tar  Oiiianderi  Hoffarts-Prvd^t  (in 
der  Anagmbe  ron  I6&0  8.  41)  und  xitierl  «ui  Strnax'  Kleidortoutcl 
Au  V«nc:(S.  84.) 

„Ein  U»nn  der  «ch&ne  Kleider  hat 
.Gcaelitet  wird  eia«a  Fiintea  Bat". 
*)  Uri>«r  die  Eiitwirkelung  d«a  Kletderteuf«!«  handelt  nicht  eben 
gründlich  JulJu«  LuMing  in  ciiiem  Aaftalt:    .Der  Mo^letcvlel"-     Volk** 
wirtachtniiche  Zeitrngen.    6.  Jahi^og  ltfS4.    i.  Heft.     Berlin. 

14* 


OSBOHS 


LÜtelte  de»  alteu  Muscnlua  Predigt  nun:    „dess  jetzigen  "Welt 
escbruytvn     veracbt«a     vimd    verlaclit«D    Äl-modo-Kleyder- 
Tüuffels  Alt-Vftter.  genandt  der  Hoaea-Teufel  .  .  >' »)    Dm 

taeaen  Dämons  selbst  ufthm  sich  bald  in  ein«r  besonderen 
cbrift  zuerst  Johannes  Ellinger,  Kaplan  zu  Arheiligcn, 
au.  Sein  „Allmodischer  Klejder-Teuffcl*'  erschien 
162d*);  er  zerfällt  in  3  Teile:  „1}  Diskurs  Aber  Allemodische 
Trachten,  —  2)  Wie  ein  Hausvater  gegen  seine  tnodevücfatige 
EhfliJilfto  vorgeben  soll.  —  3)  Kegolae  eines  ChriBtlichen 
Eheweibs."  Nach  alter  Sitte  bringt  der  AUemodisohe  Teufel  ■ 
7  Begleiter  mit:  den  „müssiggv^'heiideo.  pfla.stertre(onden 
Spatzierteuffel*'  {.die  linke  wirfft  man  in  di«  Se^-te,  die  recht« 
spielet  mit  dem  Allemodischen  Bärtlein"),  den  Tanzteulel, 
den  Hurontüulct,  Frvsetuufel,  SaufTieufel  und  den  Diebisdieo 
und  Mordsteufel,  den  Repräsentanten  des  Krieges.  Die  Ver- 
finderlichkeit  der  Moden  nird  dureh  die  Etage  auagedrUckt, 
man  köimc  die  .^Itemodisclien  Monsieui-s"  gar  nicht  beschreiben,  ■ 
da  sie  sich  von  Woche  zu  Wocho  veründcTt«n,  dua  Vwliültuis 
dieser  Zu8t£nd<j  aber  znr  politischen  Lage  wie  schon  bei 
Strauss  (s.  8.  lÜS.)  auf  den   Kopf  gestellt:    „Ich  glaub« 

kgantz  rnd  gar,  so  lang  der  Ailemodisdie  Kleiderpracbt,  darvon 
man  vor  20  .Tahreii,  10  .taten  nichts  gesehen  vnd  diu  alten 
TeutHchen  nichts  gewusHt  haben,  nicht  sieb  leget,  vod  durch 
die  Obrigkeit  abgeschaffet  wird,  so  lange  ist  auch  kein  Fried© 
in  Teutscliland  nicht." 

Ellinger  ist  ein  erbarmungsloser  Misogyn,   er  nennt  es 
,,toll  Tnd  tyranjiiscb-'*),  „das  etliche  Obrigkeiten  so  rabe« 

.sonnen  md  tollkühn  seyen,  die  nicht  gestatten   noch  zolaseen 

Cvolleu,  da»  die  EhcniSuner  jbre  Eheweiher  je  zu  weilen  mit 
streuchen  wann  es  ja  nicht  anders  sein  will,  zum  gehorsam, 
zwingen  und  dringen  sollen",  und  dass  „utUclie  Thfologastri" 
derselben  Ansicht  sind  *),  und  meint :  „Alle  Bossheit  ist  gering 

*)  üthe  8.  90  Anm. 

>)  Fnuikfurl  ».  M.  bei  Otrl  Udc][»1.    ikriin  Egl.  Bibl.  Db  S611. 
"Ooedekc  8.  «8.    N.  84. 
•1  S.  »e.    •>  8.  *5. 


I 


aoa 


wmSDNGEN  UXD  >'ACHELÄN'0£. 


213 


gegen  der  Weiber  Bo««lieit."  *)  Er  v«rlnng1  von  dem  Ehe- 
wi'ib  in  Gest'lzcii,  die  er  for  sie  aofateüt.  „ob  sie  auch  Tom 
älanne  villeicht  auüs  Zorn  geschlagen  wUrde,  soll  sie  ihren 
Schioerts«n  daheim  verechlucko»  und  v«rdftu«n." ')  Es  ist 
noch  dioBt'lhc  Starrheit,  die  wir  in  Paul  Bebhons  Hochzeit 
zu  Cana  am  lOÜ  Jahre  früher  antrafen.  ÄUBeiuai)dersetxang«ii 
tlber  „Doctor  Siemann"  erinn«m  an  Nicolnas  Sclimidt  und 
Mtwculu8,  eben«)  die  Anekdoten,  die  übrigenit  eine  weit 
geringere  Rnlle  spielen,  als  vir  ee  bisher  gewohnt  waren. 

Der  patriotische  Gesichtspunkt,  den  Kllinger  nur  nebenbei 
berücksichtigt,  tr»t  biisoDders  berror  in  dem  nm  50  Jahre 
tipSter  anonym  erschienenen  Buche :  „Teutsch-PrantzSsi- 
scher  Alamod  e-Teot'el  '),  beschrieben  und  anf  den  Schau- 
Platz  DeutKcblands  aufgcfiiiiret  und  vorgestellt  von  U.  S.  Z. 
Einem  alten  teutscben  aufrichtigen  Patrioten".  1679.  Dresden 
(Mflciiior  Bozens  Erben.  4").  Der  Verfasser  ist  tob  einem 
ehrlichen  Zum  errullt.  „Was  nicht  nach  der  Frautzöstschen 
Ifode  reucht,  und  schmeckt",  so  rnft  er.  „das  ist  uns  nicht 
nnstündig".  Und  ron  den  Kleidern  kommt  er  auch  auf 
andere  Fragen;  er  wettert,  dass  mancher  „einen  FranxÖsisohea 
Karren  höher  achtet  als  einen  vornehmen  Teutscben  Doktor'*, 
oder  er  klagt  wie  Logau  „die  schöne  Tewtsche  Helden-Sprache 
will  sieb  nicht  mehr  zierlich  reden  la»«en,  wenn  sie  nicht  mit 
Frantzüstschen  Worten  onternienget  und  gespilcket  ist".  Nach 
dem  Uu.«ter  von  Musculus'  Hosenteufol,  den  er  selbst  des 
iiftcren  zitiert*),  stellt  er  polternd  die  Tracht  seiner  Zeit 
dar,  und  die  Ani.'kdot«n  des  Frankfurter  Superintendenten 
benutzt  anch  er  noch  ^). 

In  demselben  Jahre  1679  gab  auch  Johann  Ludwig 
Hartmauu  einen  „Alamodeteufel'*  heraus,  von  dem  ji-doch 
erat  bei  einer  zusammenfassenden  Behandlung  der  Schritten 
diese«  VerAissers  weiter  unter  die  Rede  s«:iii  wird. 

Auf  den  anonjnun  „Teutsch  -  Frantzösischen  AlamodL^ 
Teufel"  stiiute  sicli  Michael  Freud  der  Ältere,    Prediger 

*)  S.  4a.  *)  S.  na  (R^gvl  X).  *>  Dm  Baob  r«lilt  \m  Ooodcko. 
*)  S.  28,  57,  08.     «)  Btwudw  S.  157. 


214 


OSßORN 


XU  Cuppendtngen  und  PlauenhogcD  in  Meckleubarg,  in  sei: 
Buclie:  „Alatuod«-Teuffel  oder  Gewissens-Fragea 
ron  der  heutigeuTraclit  und  Kleider  Pracht. .  .*; 
Freud  ist  nicht  zu  vt-rwechs«!»  mit  seinem  gleichitnniigen  Sohn)' 
der  später  Conrektor  in  Lübeck  war,  vorher  in  dot^clben 
Eigenschaft  za  Wistiuai'  lebte,  wo  er  seinen  alten  Vater  nach 
dessen  AusHcheiden  au«  dem  Amt  beherbergte.  Der  ältere 
Freud  var  ein  echter  orthodoxer  Lutheraner;  mit  Heftigkeit 
wandte  er  sich  gegen  die  verbreitete  Sitte,  Taufen  und  Hoch- 
zeiten zu  Hause  statt  in  der  Kii-ciie  zn  veranstalten;  er 
sandte  smue  Auseinundersetzuugeu  an  Spener,  der  ihm  als 
seinem  guten  Freund  zwar  sehr  liebenswürdig  antwortete, 
aber  doch  recht  klar  und  bUiidig  schrieb  *),  er  „gebe  dodi 
lieber  mit  denjenigen  Bingen  uuib .  welche  das  iiinoru  und 
Hauptwerk  unmittelbarer  berühren,  worin  wir  leider  genug 
eu  reformiren  finden  werden"  und  sp&ter*),  dass  die&e  Sache 
nicht  H^iit  grosser  Hefftigkeit  zu  treiben  soy,  und  gleichen 
£ifer  meritire  alä  diejenige  Dinge,  wo  Göttliche  Gebot  uu- 
mittelbar  übertreten  werden .....  Wie  ich  dann  dieses  uns 
Prudigcrn  sonderlich  obzuliegen  achte,  das»  wir  einen  merck* 
liehen  Uuterachied  unter  denjenigen  Sünden  machen,  welche 
unmittelbar  gegen  Gottef;  Gebote  gehen  und  andern,  wo  nicht 
ändert»  als  gegen  solche  Menschliche  Verordnung  getban  wird". 
Freud  hatte  in  der  That  wenig  Veranlasamig,  diese  treflUchen 
Briefe,   die  er,  wie    es  scheint,  durchaus   irgendwo  n 


'J  „•••  '^»8  woh]in«iDeudeiii  tivmüt  und  ChmtUchcm  Sibr, 
■onderbarea  Be^elir<?D  bMChrieben,  mit  •nimm  rechlpn  Fnrben  itlmnimret 
Dud  in  öSnntlicheii  Drutk  g'-gebeii  auff  dd«  TheBtriiin  <liirg«leUet. 
Unrcb  HichMlem  Freud,  den  Aelt«r«n."  Hatnhiirg  (Peter  ZirgW)  16Bä. 
4f>.  804  S.  Dedui«it  der  LUbeoker  Geiiilichkeit  „WiMaour,  d«n  18. 
Octobri»."  —  BerL  Sgl.  BibL  Db  89&1.  —  Uoedeke  neant  ikn  8.  468  X. 
41  (lilwhlicb  Frt^iuid,  Di«  Verwcchituug  mit  dorn  Sohne  beging  aucli 
3Schvr  S,  717,  der  diesem  eiiitelne  Sdiridi^u  des  Vuters.  tluruiit^r  deu 
p_Aiiiniodeluufel''  und  dii-  „Gewimens  -  Frngen  nn  Proienti'n  widcr 
Hexen"  imcbrinb;  in  Adelungs  F^irUetzang  fi.  ISR&f.  wurden  <li«  Ua 
nBDigk«itm  dann  verbauert. 

»)  Frkf,  ft.  M.  I.  Sept.  168S.     ')  Fr.  a.  M.  14.  Doc.  l«eS. 


310 


WIRKUXÖES  USD  NäCHKIjCNOE. 


215 


lichfn  wollte,  seinem  Teufelbuch  als  Anhang  beizafQ^en.  Denn 
dies  bevegt  sich  noch  ganz  im  Fnbrwnsser  dm  lüto»  poltcro- 
den  SpStlutbertums  aus  der  BlUthezcit  der  Teafellitteratur. 
und  Ton  dem  ^ünterficbied'',  den  SpeD«r  verlangte,  ist  nichts 
zu  spüren. 

Fre»d  beruft  sieb  nasdrjicklicb  gleich  in  der  Vorrede 
auf  das  Th.  Diabol.  Gleich  seinen  VorgÜiigeni  aus  dem  to^ 
gangenen  Jahrhimdert  siebt  «r  den  bnltligen  tTntergaug  d«r 
Welt  vorau».  den  ilim  Comvten,  Hvu&chrcckouschw&rm«.  Häose 
und  .^grausam«  hohe  Wasser-  and  particular  SUnd-FIutbeD** 
verkünden  *).  In  13  Abschnitten  le^t  er  die  SUnden  der 
Kleiderpracht  dar,  er  meint,  während  „Gott  der  H«rr,  Selbsten 
der  Ei^tc  Schneider  auff  Erden  gewesen"  ist,  haben  „die 
Alamoden  und  Pracht  der  Kleider  die  C&initen  erdacht  *)". 
Hauhen>.  HflUen-,  NcsteU,  BSndercbon-,  PrUnten-,  Appetit» 
Tcuffel  (S.  12).  Stolzteufel  (S.  3ti)  und  Haarteiifel  (S.  152) 
nod  das  Gesinde  seines  Dämonen.  „Manche  Zucht-,  Ehr-  und 
Tugend  liebende  Jungfer'  wird  „eine  blanke  Teutsch- 
Frantzösische  Älamode  -  DomoiseUe-' .  die  „zum  öffii-reu  wol 
die  ärgste  Grund-Hore  ist  *)".  Freud  teilt  auch  einzelne 
Hode^heiinnisse  mit,  so  das«  die  Damen  auch  ,.in  Büchern 
Spiegel  haben,  die  sie  mit  sich  in  die  Kirche  nehmen,  damit 
sie  ihren  gläsern  Rath  jederzeit  in  der  Eil  mögen  bei  sieb 
haben  und  wenn  man  meint,  sie  losen  und  sind  sehr  andächtig, 
so  Bebauen  sie  sich  und  andere  im  Spiegel" :  er  erzählt  von 
der  aufkommenden  Tracht  <)er  .^Loddel-  untl  Zoddel-Haare"  *), 
von  „Pcracqven"  {S.  148),  roo  der  Mode,  das  Gesieht  za 
schminken  (8. 1 76)  und  mit  Schön  hei  tspflästerchon  zu  schmücken, 
oder  das  Haar  zu  pudern,  während  man  besser  Asche  aufs 
Haupt  «treue.  Die  Auordnung,  die  Anekdoten,  der  Appell 
aa  Eltern,  Prediger,  Obrigkeiten,  die  BfsserungsvorschlÄge 
sind  ganx  nach  dem  Muster  der  alten  Teufelbiicher ,  die  er 
öfters  nennt '^),    und  vielfach,    wie  schon  bemerkt,    nach  dem 

•)  8.  «.    »)  8.  a    •)  9.  44.    •>  a  180. 

*|  Er  xitifTl  Vatc.  Rowii-T«afol  S.  13.  S.  101.  -  8.  317.  TU. 
Oiabol.  —  Strau«*.    K.  «7  !)l  M,  105.  68f. 


216 


OSBORN 


Vorfjang  des  anonymen  Älamudotoufela  g««cl)rlcbeii ').  WeDigi 
stark  war  der  Einäuss  der  zeitgenössischen  Litteratur . 
werden  Mösclier<iseli  (8.  43.  69),  Erasmus  Francisci  (S.  3*, 
156, 1Ö9  u.  o.).  Schupp  (S.  &8).  hucIi  Ow«n,  dar  beliebte  eogtisefae 
Epigrammatiker  uud  dessen  üchvroizerJscber  College  .Tohannes 
Qrob  wiederholt  erwähnt,  daneben  LogBO  zitiert  (S.  197), 
ohne  äass  sein  Name  genannt  wird. 

„"SVie  der  alamodiscbe  Teufel  g»ntz  sicbtbarliah  die 
aame  ßuss  verspotte"  Überschrieb  dann  noch  Frans  Woeri 
«US  Lübeck  das  3.  Kapitel  »eiDCe  Buches :  ..Des  Teuffels  Wei- 
Quast  und  Schminck-Kessel"  (S.  37  ff.)  <),  Aber  eine  Schrift, 
die  1708  unter  dem  Titel  „die  neueste  Allamodische  Teuffeley 
Tnd  Zauberoj  . . ."  ')  ewchiou,  entlehnt«  nur  den  Titel  von  den 
soeben  besprochene«  Büchern.  Ihr  Inhalt  ist  ein  während 
eines  Po^taufeiithalts  geführter  Dialog  zwischen  einem  aber« 
glüubischcu  Wirt  und  cinvm  aufEeklärte»  Passagier  aber  ^oen 
Fall  Ton  ßesesseuht^it  und  AuBtreibuug,  der  kurz  vorher  in 
Leipzig  Aufsehen  erregt  hatte  *). 

')  Bwondew  S.  89.  »7.  40,  -17.  59.  83.  105,  117.  13». 

*)  Kuprohngen  (Hnubald)  1073, 16*.  189  S..  Exemplar  in  Wolfen- 
baUaL 

')  „ . . .  recommoiulirct   nn  «latt  dcc  Alten   FaboUitiBlcn  Ekiem 
nhiT^lnuhi« eilen    lipinulicrten    hiilbi?n    liccbti-Cinlchrtcn    (lind    «ijricieli 
allen,    so    die  ümiliercy    gvrais    iinch   di-r  iii!Ui-tti^n  Mi>i3e  In'ni'D  wolltn.) 
Bey  Ernthlmift  einer  j^t^Sgeo  recht  rcinarqiiiiblr  n  Zsulier  ße«cbt«bte  in      ' 
Lcipxig.     Kin  irnh«Knnl«rt«r.    1708.    &>.  —  H  $.     (GoodRk«  kooM  ilt«      ' 
Schrift  nicht.) 

*}  ])ni  Andenken  de«  Itotenteufi^ls  wunl»  tu  Di»i«nn  Jfllirlmiiüeri^H 
dureh  Willibald  Alexis  wieder  aulgrfruclit.  der  üi  nviiieui  v:el  ga«^! 
IcMoen  Bomaj)  „Di«  Hueeu  des  Herrn  von  Ureduw"  die  PludcrlKiwn 
■owi«  ihreb  wlltend«teu  BekUmpJ'er  Andreai  Uuicalu«  voißhrte.  Wit 
MiDfl  Frau  ßriglll«  vom  „WMcbtvuTel"  beie«ien  ist,  m  .Innker  Unit* 
Jochwa  vom  Boaentpuf«l:  und  der  Hufkupko  Andrea«  llnacula*  eifert 
im  Qsföngui*.  wo  «r  den  sefituKe°<--u  iCdclmann  Iicxuclil,  K^xen  <!)>■ 
modieelic  Hu-T'nlrai.'lit,  uud  Uüriu»  liu»i  den  polternden  G eidlich *n 
gatua  Abicbuille  nun  «.■incr  Teitfi-lipri^di^^  vortrA^n.  (Uerliti  1846.  I. 
a7fr.;  70  Bi-iclireibuujr  .Icr  l'IuderhoRca:  71,  74,  8ii  II,  64fr.  Uusoulos; 
ZitaU  aa>  dem  Uotcntflufck  S.  6ütr.  S,  8&4).  Freilich  erlaubt  Hefa  d«r 
mürlcioehc  Romaniehi'iflstcller  einen  gewaluuiucu  Anachronisraiu.  denn 


812  WIHKÜSeEN  USD  NACBKLASGE.  ifl7 

An  Zahl  der  KacbalunungeD  stellt  dem  Hosc-nteuf«! 
zunächst  seltsamer  Weise  der  Gesindeteufel  von  Peter 
<jIaaor.  Nat'li  seiner  GüiteUmig,  —  von  den  8  Kapiteln  ist 
das  letzte  ja  das  positive,  während  die  7  ersten  die  Sünden 
der  Dicutttboten  registrieren  ')  —  schrieb  Tobias  Wagner, 
Pfarrer  zu  Easlingca,  einen  „Siebenfältigen  Ehchalton- 
Teaffel.."*).  Er  beruft  sich  auf  die  Theologen  des  vergaa- 
genen  Jolirhnnderts,  „welche  ein  gantz  Tbeatrura  Diabüloruin, 
das  iet  einen  groeseo  Folianten  von  solchen  vud  dtirgleichen 
TeuEfle»  haben  znsanunen  getragen  vnd  geschrieben.''*)  und 
zitiert  und  beuntzt  fortwibrend  seinen  VorgSnger.  Uan  ver- 
gleich« etwa:  S.  7.   16.  22.  24,  83,  87,  89,  42,  46. 

Wagner  klagt  sehr  Qher  die  MtssstSiide,  welche  die 
Diensthotenfruge  mit  sich  bringe.  ^Wer  »ölte  gedacht  haben", 
so  ruf^  er  aus*),,  „dass  nach  ausgestandenem  so  [aiigwUrii^em 
Krieg  das  vilissiniuni  gonus  hominum,  Knecht  vnd  Mägd  vus 
allererst  solche  Sprung  eolten  macbun  vnd  ohne  alle  ^'rsacb 
aller  Orten  ein  Vrsach  solcher  Zerriittiing  vnsers  Nehrstandes 
in  vnseiTi  HSunern  seyn?''  Der  Vorlage  entsprechend  teilt  er 
die  venlerbli^.-bi.':  Tliiitigkuit  seines  Tt;ufels  in  7  Abteilungen 
ein  und  fugt  Verkündigungen  des  jüngsten  Gerichts,  Ermah- 
nungen an  die  Regierenden  und  einen  kurzen  Schlusfiahschnitt, 
der  die  TliioheThStigkcit  nfFomnierEhchaIten''b«sc}ireibt,  hinzu. 

Die  Einteilung  Glasers  und  Wagners  Gbemabm  auch 


«Uireiid  der  wirkliche  Ändrcu*  lEiucnliu  nntor  Joacliim  II.  liebte,  i«r- 
•ctztc  Um  AlezM  mitnm'.  Atr  PlndurboMntncbt  »dtr  wUlküriich  nud 
unhiatoriidi  um  SO  Jabr«  tariLck  uuter  di«  Rogioruu^  jMrbim«  I. 
(Ußfl— 16Mj  ucd  iw«»  Aie  Predigt  vor  d«r  Eiauvihung  der  UHiT«rait&t 
Frankfiirt  160fl  «uUieliea  (H,  67). 

•)  Si«ht  o.  S.  128. 

*)  Du  Buch  fehlt  Iet  Owddt«.  „...  Du  ist  Ein  ertottiafTie 
S«nnoa  von  vlwrliiuidiiemmciidcr  Boatlipit  der  Elieliatten  vnd  Dte&«t> 
butlcn  jvtii!t«r  Zeit".  Ulm  1651.  4".  —  B«rl.  KffL  Bibl.  Db  SUSI.  — 
Wa{;ui-r  wor  unch  der  Vorrede  iD  Kwliagea  &T  JtLrc  Inng  Prediger, 
vorbei'  8  Jnhrc  Diawniu.  —  ü«I>er  dkt  Worl  „Ebvhftllen*'  —  Ditnit- 
bot«  of.  DentwbM  WSilerb.  S,48r. 

•>  Vorrede.    *)  S.  S7. 


i 


S18 


OSBOBS 


Bftlthasttr  Schupp  in  sieiner  Schrill:  „Sieben  bßse  Gei&t«^ 
welcbe  iieutigeH  Tage«  Knochte  und  Mfigde  regieren  und  ver- 
fuhren .  .  ."  *).  Er  scbreibt  darin  nun  ewar:  ,Tm  Theatro 
BiRbnlorum  stehet  ein  Tractütlein,  welches  ein  gel^irter  Mann 
M.  Pvt«r  Glus(.T,  guwesener  Prediger  zu  Dressden  getnachet 
hat  und  nennet  es  den  Geainilteufel  *J.  Indem  ich  an  dieses 
Tractfitlein  gedenke,  dUnket  mich,  es  sei  nicht  einer,  sondern 
sieben  Teuffvl,  welche  diut  gemeine  VoUk,  Knechte  und  Alügde 
heutiges  Tages  regieren  vnd  verführen'-,  aber  seine  7  Teufel 
sind  nichts  al»  R«pr&sentinten  von  (rUiters  Capiteln;  auch 
sonitt  hat  er  sich  in  der  DispoKitiun  im  einzelnen  ganz  nach  ihm 
gerichtet,  seinen  8.  Abschnitt  auch  noch  hinzugefügt,  und 
Bibelzitate ,  Sprichwijrter ,  Anekdoten  massenhaft  herUber- 
genommen,  ohne  die  Quelle  ebi  einziges  Slal  ausser  der  an-  ' 
gegebenen  Stelle  zu  nennen.  Zum  Schluss  empfiehlt  er  noch 
die  Schrift  des  Nürnberger  Predigers  und  Liederdichters 
Johann  Michael  Diolhcrr,  „von  Knechten  und  Mfigden",  ^H 
Schupps  Büchlein  fand  am  Ende  des  Jahrhundert«  ein^^^ 
scharfen  Kritiker  an  Philemon  Menngius,  der  es  „an 
sich  gantx  unvollkommen,  auch  weder  mit  Exempeln  noch 
Sprüchen  der  H.  Schrifft  noch  mit  andern  Vemnnffts  Regeln  , 
genug  ftussgexieret"  fand.  Er  suchte  Ersatz  zu  bieten  tn  | 
einem  dicken  Buche:  „Die  Hieben  Teuffei,  welche  fast  in  der 
gantzen  Welt  die  heutige  Dienst-Mägde  beherrschen  und  ver- 
führen. Zum  Schrecken  der  bi'isen  unter  sieben  Hauptstückeu 
fUrgestellt,  als  da  sind  der  Hoffnrtti-Teufrel,  der  Diebsteuffel, 
der  HurenteufFel,  der  Lästei-ungsteuffel.  der  toUfcöpfige  TeuSie), 
der  Schleckerhafta  Teuffei  und  der  Heuchler-Teuffel"  *).  Er 
bot  darin  allerdings  viel  mehr  als  eine  Zerlegung  des  Oesinde* 
tenfels,  wie  Schupp  sie  gegeben  hatte,  und  das  Buch  stellte 
stdi  geradezu  als  ein  Auszug  des  Theatram  Diabolorum  dar, 


')  p Zur  Ali'chfwung  rorgeitellet  durch  J.  it.  Schoppimn  D." 

HwmbuTg  (Georg  l'Bpc)  1668.  —  S'miQ. 

*)  Blut  Biij*. 

•)  Frankfq«  (Philipp  Fiever»)  1693.  8«.  Vorr.  +  87«  8.  Mit 
Titelk»pf«n.    Berl.  E«l.  Bibl.  au  Nd  480. 


314 


WUtKUKG£K  VSiV  NACHKLÄNOE. 


319 


mit  ZusKben  sus  den  Werken  dar  jflngeraii  Vorg)lng«r,  nacli 
dvreii  Muster  Auch  ErtMimus  Frniicisci  als  Anekdot«nqueUfl 
benutzt  urird ').  Das  Kapit«!  über  den  Hofläruteuffel  giebt 
Gelegenheit,  weitlfiufig  Qber  die  Mode  eu  hoDcIein.  Es  ist 
Duu  auch  hier  Vfie  im  Teutsch-Frantzöslsclien  Ällamode  Teufel 
die  Pariser  Tracht,  die  bekämpft  wird*):  „von  dem  Nieder- 
l&ndtscJien  Krieg  mit  Prankreich  von  Anno  1672  in  HoUiiud 
hjit  uUe»  HufF  dii-  Fniuliü>«ische  Modi;  «ich  gekleidet  und  allerlei 
Frantzösische  Sttt«a,  Complimente  und  die  Frant^sische 
Sprach  selbst  häsAg  daselbst  gebraucht.^  Die  mi^idischco  Sitten 
irtrdcn  dratitisch  geschildert  *) :  „Bald  müssen  sie  ihre  Haare 
auN  den  Äugenbrauen  mit  Zfinglein  zerren,  daas  sie  ihrem 
Vorbaupt  ein  breiter  Ansehen  geben  luid  die  Augeiibrauea 
schmaler  werden.    Sie  boren  die  Obren  mit  Pfriemen  darch, 

darüber   etliche   UDsäglichen    Schiuertzen   empfinden, 

damit  sie  den  hej<lriisclien  Auierikaneni  aus  WeKt-ludien  in 
dietsem  Stück  mögen  ähnlich  werden."  Es  folgt,  wie  früher, 
Preis  der  Patriarchenwirtschalt,  Lob  der  Kleiderordnungen. 
Bezeicbuend  für  die  Auscliauuiigen  des  Verfuäsexs  int  in  dem 
Abflchnttt  über  den  Hurenteufel  die  Bemerkung  „das  fluissige 
Besuchen  der  Comödien  erwecket  rechte  Feuerbrände  der 
uukeu-tchen  liewegoiigen'*  *),  ebenso  „diu  »uffrichteu  der  iiackeu* 
duu  gehauenen  Bilder  in  deu  Lusüiäusem  und  Uürlen,  als 
wenn  aie  der  Venas  würen  zugeeignet'  Dabei  Yer»chm£ht  er 
e«  selbst  nicht,  Toi^oblich  zur  Abschreckung,  si-itonlaog  pikante 
Geschichten  zu  erzählen,  was  ihm  Übrigens  nicht  ohne  Grazie 
gelingt  *). 

Ganz  im  alten  Ton  geschrieben  ist  das  im  Tit«l  sich  au 
SpaDgenbergs  Buch  „wider  die  böse  Sieben  ins  TeuffelsCamöffel- 
^iel"  anschliessende  „Carnüffel  Spiel  des  Teuffels..."*) 


>)  cf.  s.  113.  ne,  IS4. 144,  im.  les,  i8ö. 

*)  8.  84.     •)  &  80.    •)  a  157.     •)  S.  Iftlff.-lÖft. 

*)  „...  Dfiiluroh  er  all  ein  TautendkünBtler  fielen  IL'Ilionwi 
Uenaoben  binhuru  Hiound,  Se«]  und  Siv^ligküit  Hb^ewouneii  lial..." 
„Zttm  drittennwU  gfcdmokt  eu  (jueillintmrji  bcy  Juhunii  Ockcltn.  Im  Jnfar 
1W4."  —  Bn-I.  KgL  BiU.  in  VoL  mitc^  JlcSSS«.  —  feblt  bei  Goodeke. 


OSBOKX 


Ton  Cliristian  Wnrner.  Dieser  Käme  ist  offenbar 
tin  FseudoDjii)  wie  der  Tiulzusstz:  „Dur  sintern  roheii 
Welt  aoBS  Ob  r  i  3 1  Uc  h  e  r  IntentioQ  zur  treuberzige» 
Warnung  beschrioben  von  Cbr  ...  W  .  .  .  Her  h.  Schrift 
bedissenem''  neigt.  D«r  Verfftaw-r  battv  den  Zweck  iui  Äuge, 
„daas  die  Dopler  und  Spieler  dadurch  aucli.  in  dem  sie  die 
Cbarten  in  der  Hand  haben,  in  etwas  ihres  Christentunibs 
«riuoert  vordcu,  wahrzunobmcn  wie  jbncu  der  Tenffol,  wie  in 
andern  Werken,  also  auch  nicht  weniger  in  dem  G(<winn- 
sächtigen  Spielen,  auf  miuicberley  art  und  veise  mit  dnch« 
schweren,  Lii^en  etc.  nnchsti-lle.  Secl  und  Siwligkcit  jbue: 
damit  abzugewinnen."  Nun  foljjt  eine  durchgefUhi'te  Ve 
gleickung,  wie  ji!<der  eiDxoliieit  Karte  oder  Kartenkonstellatioa 
und  iliror  Dedcutung  im  KaroiiffeKäpicl  entsprechend  dur 
Teufel  auch  eine  Karte  auszuspielen  habe,  wobei  nebenher 
eine  unfreiwillige  Anleitung  zu  diesem  Kartenspiel  gegeben 
wird.  Ein  Beispiel  wird  genügen:  „Öloich  wie  in  dem 
CarnUffel-Spiel  die  PanlTe  Bin  solch  Blätlein  tst,  damit  man 
die  aiideni  alle  erlanscbcn  vnd  iTwvbteu  kun,  ilaüs  man  auch 
das  hiichste  and  beste  Blat  dafiir  nennen  darf:  ÄIm  braucht 
der  Teufel  in  seinem  CariillffRl- Spiel  unsRre  flinff  Sinne 
niclit  anders  als  ein  solch  Blälleiii,  dadurch  er  von  des 
^enscbon  Seel  in  allen  occ^onen  erlangL<u  kan,  was  er 
nur  wUnBcht  und  hegehrt,  denn  durch  sehen,  hören,  riechen, 
schmecken,  fühlen  wird  der  Mensch  zu  allem  h&!ten  ge« 
reitaet". 

Das  soziale  UnglQck  des  kriegerfültten  Jahi-hunderta 
war  Boch  weit  mehr  als  früher  der  „gart*nde"  Landsknecht, 
der  rftubeude  Soldat:  ihn  finden  wir  in  all  den  gonanntea 
und  ebenso  in  den  noch  folgenden  Schriften  ala  Änabund 
aller  Schlechtigkeit;  Moschero^ch  gab  in  seinem  Ge-ticht 
„Soldaten  Li'ben'*  eine  um&ngrciche  satirische  Schilderuug 
dieser  Verhältnisse.  Es  konnte  nicht  fehlen,  dass  auch  ein 
Soldatenteufel  entstand,  zumal  da  Pape  und  ancli  Musculus 
hier    den    Weg    wiesen.      Er    erschi<^n    uoch    inmitten    des 

J&rmes    1633:     „Kriegs     Belial     der    Soldaten- 


iri^H 


Tenffel  .  .  ."')  von  Arnold  Mengering,  Inirfürstlicb 
sKchsischem  Hofpret^igcr .  <)on  Kurfürsten  von  S*clisvii  und 
Brandenburg,  Jubaan  Georg  nnd  Geoi^g  WUb«}n),  dediziert. 
Kacb  Eraamae'  Duterscheidung  dea  niilcs  Cbrisliuins  und  des 
milos  prnfanus  —  x.  B.  I>avid  [Hx>elistur,  ut  dcfendikt  coelirstem 
ductriuum,  JuliuH  proelifthir,  ut  suam  dignitatem  deleodat  — 
setzt  der  Verfasser  in  bebagticher  Breite  die  Berecbtigung 
des  ei-sterun  und  dio  SfiudliAftigkeit  des  let2t«reii  aus«]»* 
ander,  bi-st-lireibt  weitläufig  in  Cap.  6—16  nacb  dem  Muster 
Rhodes  (im  Neidt^uiel)  die  einzelnen  Glieder  des  Soldatenteufels, 
js  auch  sciao  „Zucht  Tnd  Gkuemtios"  und  benutzt  die  Her* 
Ii-ituijg  seiufs  Dümonen  aas  der  verderblichen  Tbatigkeit  un- 
gentchter  kriegerischt-r  P'iirsten  aller  Zeiten  zu  omstälidlicben 
Anekdot«nvriiLhlungen. 

Nocb  manche  der  anderen  Spezialtvufel  lebten  wi«l«r 
kof:  so  Fne<terichs  Saufteiifel  iu  des  Halberstiidter  Pastora 
Hetaricb  Ämmersbach  ^Pkitoitopliischem  Sauff'Mantel, 
darinn  sich  der  Wollüstige  Sauflteaffel  verkappet  and  ver- 
kleidet . . ."  ■),  Iiauptbitcblicb  gc^en  Diejenigen  gerichtet,  welche 
lue  uod  da  einmal  einen  kleinen  fiaiiscb  als  Ausnahme  gelten 
lassen  wollen,  und  die  damit  abgefertigt  werden,  dau  mui 
auch  nicht  „ah  nnd   xu"  Mord  und  Diebstahl  begeben  dürfe. 

Der  schmeichlerische  weisse  Teufel,  der  den  Itefor- 
miert«n  von  den  Lutheranern  schon  früher  beigelegt  wurde,  M^• 
scheint  io  derselben  Eigcnschafl  nl»  Protektor  der  Calvinisten 
wieder  in  oinentau!«  dem  Englischen  Ühenietztvu  und  zuOffeuburg 
ohne  JahreszuM  orscliieneneo  Buche,  das  jedenfalls  demBodedes 
U.Jahrh.angebört:  „Die  mitTenffelnbeseaseneWelt. .."')■ 

'>  „ . .  iMcb  Ontta«  wort  voA   gHo^aem   Uuff  (I«r  IcWen   Zeit. 

EiofUri;  vMi)  bUrtilicti  «ntwcrffnn  rnd  bowbrieWii  ron ■'     Drc«}ra 

ISaS  (Wolf  S«jff#rt>.     IV.  _  «00  S.! 

*) Oau  Ihn   (lit?    mhvn    und   nebern  Weltkiii4l«r  in  tebur 

bunlicbcD  uixl  gretdicUen  Mord-Qmtalt  niubt  altUld  orkooiKti  und 
ichctira,  •undern  für  etiivD  Bngel  ärs  [>icbu  ballen  und  anbot«'!!."  S. 
Aaäagp  10»  n  Qa»dliQb<uK  Wi  Jobüna  0«kdln  scdraekt 

•),....  iü  drry  GcHpriidiua:  I.  Von  dorn  loHeelsnen««!  Tonffcl.  — 
8.  V«n  KhwMUen  T«nfWo.  —  S-  Von  weüteu  T«uffeln".  gr.  8*  ISO  3. 


sas 


OSBOBN 


Oline  eigentliches  Vorbild  in  der  Littcratur  di-s  16. 
ist  der  „Faaas-nuchts  Teuffei  .  .  ."  des  Heinrich 
Lubertus,  der  «iv  Musculus'  Hosoiiteufel  eine  Vorgeeohichtv 
auf  der  Eauzel  hat.  Am  Sonntag  Invocavit  1672  nämlich 
predigte  LiihertiiN  „dass,  solch  Fast-nactits-weseti  eine  An- 
betung dL-8  TeuCTels  svy,  vom  TcutTvl  selbst  erriiiuleß,  und  auf 
des  TeuffeU  Antrieb  von  seinen  Kindern  getrieben"  (S.  7 
und  nm  den  zahlrwcben  Anfeindungen  und  Verleumdungei 
die  sieh  infulgodessea  vidur  ihn  erhoben,  zu  bogegneD,  schri< 
er  seinen  Traktat.  In  17  Paragraphen  werden  die  Sünden  d' 
PastuBclit* treiben?  vorgfifillirlY  ihre  Polgen  nach  Art  der  To; 
gSnger  mit  zahlreichen  Exeni])i4n  illustriert,  über  die-  i-r  aber' 
nach  jedem  Abschnitt  tn  Anmerkungen  genaueste  Becbenschaft 
giebt.  Kam  SchluRS  folgen  noch  ü  Fragen  rein  theologisch' 
Xatiu*,  die  mit  grosser  Gelehrsamkeit  entschieden  werden. 

Ohne  Vorgänger  ist  ebenso  der  1604  erschienene 
wissensteuf  fei".  Sein  Schöpfer  ist  der  vielseitige  Heinri 
Decimator,  der  Scbulmeistcr  und  Prediger  zu  MUhlbausen 
im  Lüneburgischen,  der  neben  seiner  ausgedehnten  tbeologiichea 
und  philosophischen  Th&tigkeit  sich  durch  aatranomische  UO' 
aatrologische  Schriften  bekannt  machte  und  sicli  auch  eine: 
Platx  unter  der  Schaar  der  poetae  laureati  gewann.  D' 
,,6ewissensteufel"  ist  verwandt  mit  dem  „Melancholischen" ; 
er  pAanitt  den  Metisclien  nach  den  SUnden  die  nagenden, 
vermehrenden  Vorwürfe,  die  bittere  Traiu-igkeit  in*  Hon  und 
zieht  sie  von  der  frommen,  innigun,  Gott  vertrauenden  Keue 
ab.  Eine  längere  Vorrede  ist  ganz  nach  .Tost  Hocker's 
,,TeuffeI  selb*"  gearbeitet,  der  auch  b-  als  Quelle  genannt 
ist.  Auch  das  Theiitrum  Diabolurum  kennt  Decimator  (c^, 
0,*,  d*),  und  ganz  im  alte»  Stile  ist  seine  Disposition,  seine 
Katalogisierung  der  schädlichen  Folgen,  seine  Aufzählung  de 
alten  (Quellen.  Als  neues  Element  tritt  jedoch  die  Beuutzuc 
der  alten  ilyatiker  hinzu:  am  Schluss  druckt  er  S.  lS2ji 
„die  erbermliche  klage  Amaudi  Seus  vom  jmmer  webrec 
den  Wehe*  der  Helle^  ab,  und  wenn  er  S.  150  sagt,  di4 
Menschen   sollen   sich,  wenn  Gottes  Zorn   über  sie   dahia  zi 


1 


31« 


WIKKIWÜES  Vaii  XACHKLAXGFL 


333 


fahren  drolit ,  ,4u  die  hohlen  Wunden  Christi  verbei^gen  rnd 
kric-chvn",  »o  wisMii  wir,  (Uss  wir  Üv-  Quelle  für  die««n  Satz 
nicht    bei  den   orthodoxen  Spatlutheranein   zu  sucbou   haben. 

Kin  kultHrhistoriüches  Compendium ,  ähnlich  wie  das 
Thoatrum  0iubolurum  selbstr  ist  dits  zneifeUos  auch  auf  An- 
regimg  durch  die  ältere  Teufel)ittc>ratur  i-ntstandene  tx^kannte 
Bach  TOD  Aegidiua  Albertinus  „Lacifers  König- 
reich vnd  Soelengejuidt  oder  Nar  renha tz" '),  das 
ja  »or  kurzer  Zeit  erst  durch  K.  v.  Lili<tncroii  eiuc  Erneuerang 
gefunden  liat.  I>er  weitere  Titel  zeigt  gleich  die  Disposition 
de«  Ganzun:  „In  8  Theilen.  Im  1.  wird  )>«»chrieben  Lucifers 
KöniKTeich.  Macht,  Gewalt,  Hofhaltung,  Hofgesind,  Offieier 
vnd  J^iener,  die  Hoffertigen,  Elirgeitzigen  vnnd  Fürwitsigen. 
2.  Gc-itzhälHS,  Wucherer,  Sintonisten,  Käuber.  3.  Fresser, 
Säuffer,  Schwaiger  und  •i^türtzer''  u.  s.  w.  Dies«  Bintvilung  der 
Sünder,  dazu  die  Aufzählung  von  Teufelnamen,  die  Verkün- 
dignngeu  des  Wdtuntei^ang»,  wo  S  Teufel  sieh  in  die  Uensch» 
heit  teilen  werden ,  die  Drohungen  und  Knnahnungcn ,  die 
Vorführung  der  Rüstung  des  Teufels  und  d«r  Rüstung  der 
Christen  erinnern  an  die  frdheren  Darstellungen,  and  neben- 
her läuft  noch,  wie  Ja  «chou  der  Titel  zeigt,  die  alte  Vor- 
stellung von  den  Sündern  als  Nsn-en. 

Spielten  schon  in  MoM^licroschs  satiruchen  Phantasien 
und  üumal  in  seinem  Eingaag»-Gesicht,  das  seine  Betrach- 
tungen an  die  Bekomitnisse  seines  Titelhelden,  des  „Scheinen- 
teuffels"  ankntii)ft,  sowie  ganz  besonders  in  dem  7.  Gesicht 
„Hof-Schule"  die  Motire  unserer  Teufellitteratur  eiae  Rolle ^ 

■)  Hiinchen  1616. 
<  !  111  7.  Ociicht  wurden  (nach  der  Aiugsbe  mn  1&60.  I,  &.  6M 
u  'Tidii.!  fol^^uDde  Spezialt«iif«l  Bufseziblt:  „Zepnr,  oin  Ti^utliil  der 
AlMDuiti-kli.-i'lFr  und  ti[i;:üolitiger  Wdbvr,"  „Buau,  otn  Touffcl  der  Z*iick> 
und  Mord  tue  htigcu,"  „SUlf  nu",  eia  Tcnfl«!  d«r  VentwtiiTduDii;,'*  t^J^'^*' 
ein  Tvud'vl  d«r  OeilLcit."  Pogmiui,  ein  Teuf«!  der  HoRart;  Chu,  £be- 
teufe);  Furt.»,  „pliitoMupli-jcbrr  Veraunna-TeoScl'';  AtndtiHiu,  Vcr- 
führi-r  dec  Oennd«);  Fbocoa,  Lü^  und  Birtruir.  DaDobnn  neue  Teufel: 
,^v&r,  ein  Verderb-TeuiTel  dur  guten  Künate-g  Zogoo,  ein  Teuffel  der 
f&bchvD  MüiiHtT,  Kipper  and  Ovldbesclieiilcr;  Kuvboeiu,  ein  TeoEü 
der  t'raDiüstsohen  Flüobu  und  QottvaliUtemnt^n. 


324 


OSSORN 


tfi  trot  die«  ebeufeiU  hertor  bei  eincin  JCachahmcr  des  Qus? 
"ndo - Uebersetzers ,  bei  Baltbasur  KindermanD,  der_ 
1636  geboren,  seit  1659  Coiircktor  uud  mt  1664  Rektor 
der  Sclmlc  zu  Alt-Braiulcuburg  war,  einem  Scbütxling  Rist»,  de 
ihn  aacb  mm  Dichter  kriinte.  Mit  dem  Pseudonym  Curat 
dor  verßfFentlicIite  er  anter  dem  Tit«l  „MTalirbatfUger  Traum 
uud  träumoitdc  Wahrheit,  betreffend  don  ietzigon  iicuvu  Uli 
(leut§cben  Zmtaiid  in  gantx  DAntscbland*'  eine  Kopie  de 
Alamodekebraus'),  und  zahlreich  sind  die  Anklänge  au  Mo 
scheroscb  auch  in  Eetnem  .,SchoriBtent»uffel''  *) ,  «ro 
Cbristiano  und  Mundano.  die  wie  Dante  und  Tirgü  die  HöUe 
dorclischreitcn,  dort  „ithertriebenü  Jäger".  Gdüige,  Khrgeizigc, 
Undankbar«!,  Falsche,  Wuchertreihende,  ungetreue  Nachbarn, 
unchristliche  Soldaten,  Hurer,  „Gottlose  Zeugen",  Flucher, 
Gotteslästerer,  Prächtige  und  Hochmütige,  in  einzelne  Äb- 
teilnngen  untergebraclit,  vorfinden,  vfibrend  aber  den  Gruppen 
in  den  Lüften  GeiHtcrstimmen  in  Versen  (Alexandrinern)  Sünde 
und  Strafe  der  betreSendeii  Verdammten  verkQnden. 

In  diese  Spbärc  gehört  uucbVeridor  v.  Stackdori 
mit  seinen  Phantasien:  „Barbatos,  d.  i.  der  Teufel  der  Ul 
einigkeit."  (Leipz.  1664.)  — '  „Eiigor  und  Permalfar,  d. 
der  Soldateu-  nnd  VorzweiflungjAeufel.  Zweites  Gtsieht.* 
(Lpz.  1664.)  —  »Belfty,  d.  i.  der  Goldumcherteufcl.  Drittes 
Gesiclit,*"  (Ijpz,  1664.)*).  Niir  das  zweite  Werk  war  mir 
zugünglich :  es  »teilt  eine  W&nderoug  durch  die  hülliscfaen 
Beiche  des  Eiigor,  des  Teufels  der  Soldaten  und  des  Permalfar, 
des  Teufels  der  Verzweiflung  dar,  welche  beide  sich  vereinig 
haben  und  nun  xiisiunnicn  herrscheu.  Ein  Teufel  Bellet  über- 
nimmt die  Führung  und  zeigt  dem  Verfasser  ein  Schauspiel, 
das  der  erste  der  beiden  unterirdischen  Fürsten  dem  zweiten 
z»  Elirfin  verajislaltet.  Es  ist  dies  eiu  Festspiel  „der  Soldaten 
Leben"  (S.  37  ff.),  ein  Abbild  der  noch  auf  Erden  oustierende 


■)  cf.  £rtcU  Sckniidt.    Im  Xeu«u  R«Lob.    h.  a.  0. 
*>  Jeu  lueu    12».    BbiI.  KgL  BiU.  Db  3711. 
■)  cf  Gtwdeke*  U,  4S8.    So.  87.    Eher l.  BiMio(:rapL.  WÄrtarh 
onUr  „T«ur«l-<.  —  Exemplttr  de«  S.  Gniolit«  io  Wolfculüit«). 


SSO 


WntKÜXGES  USD  SäCHKLäSGE. 


ZuGtändu.  Bor  Verfasüer  getil  iu  eine  umbcrslehende  Soldaten- 
bande, und  nun  wird  mit  kräftigen  Stricliea  das  wilde  Leb«n 
der  Krieger  gezeichnet,  das  AirchterUcbe  Unglück,  das  Über 
DeutticIilaDd  gekommen,  und  die  t>uti(ctiliclieu  Ornusamkeitun, 
welche  die  zuchtloBen  Ooselleu  verüben.  Altes  wird,  ganz 
Rsder»  wie  bei  Pnpe  oder  bei  Hengering,  mit  einer  Lebendigkeit 
tmd  AuHchunlichkcit  geschildert,  die  »tellcnwt.-i»e  uu  deu  Sim- 
plicissimus  mahnt,  und  aos  tiefstem  Herzen  kommt  es,  wenn 
der  Verfasser  bei  den  Gräueln  und  ZeraUirungen,  die  er  mit 
ansehi.-n  mii»s,  schmerzlich  ausruft:  „Wer  hier  hüUc  ein 
Bteinoru  Hortz  gehabt.  Imtt«  doch  weinen  mSesen."  (S.  103). 
Curandor  -  Kindermann  land  nicht  durch  Moacheroschs 
YennitteluDg  allein  Au»c'lilus<s  an  die  Teuft-IIitteratur,  sondern 
gesdlt«  sich  zu  ihren  nnmittelbareu  Fortsetaeni  durch  sein 
Büchlein  „Die  bissen  Sieben,  toq  welcher  bent  zu 
Tage  die  anglUeklichen  Männer  gntu»»mlicb  geplagt 
werden."  (16ljl) '),  iudi'in  er  hier  vieles  aus  Musculus'  Ehe- 
teufel benutxle')  und  die  alte  Einteilung  der  Epistola  de 
miseria  Flelkanoram  Ubenuihm,  die  auch  noch  J.  O.  Zetdler, 
der  8pat«re  Übersetzer  dt-r  Epistola  seiner  (anouyni  erschieoeueo) 
Schrift  ^Sieben  böse  Geister,  welche  heutiges  Tage«  guten 
TeiU  die  Küster  regieren"  zu  Grunde  legte*). 

Der  eifrigste  unter  den  Naclutbmeru  der  alten  Teofel- 
büchur  möge  den  Hchloss  bilden.  Es  ist  Johann  Ludwig 
HartmauD,  lange  Jahre  Superintendent  in  H^tenburg  an 
der  Tauber,  wo  er  aucli  164"  gebor««  wurde  und  1684  starb. 
Er  beschüftigtu  sich  viel  mit  Teufel-  und  Hexenwesen.  1678  gab 
er  eine  Sammlung  „Nene  Teuffel-Stücklein"  *)  beraos  und  schon 
vorher  hatte  er  begonnen,  die  Teufclbüchur  des  Theatrnm 
Diabolonim  teils  zu  bearbeiten,  teils  zu  eigenen  neuen  Tr&k- 


■)  cf.  Uuucker  ADB  15,  TUfT.    Goodecka  srwIUiiit  die  Scbnft  aicbt. 

*)  cf.  Kancno,  Lob  und  Schimpf  <le«  EbeiUiid««  in  d«r  Li(ter*tur 
des  16.  Jh.    Pninaiadw  JmkrMcher  99. 

*)  H^le  o.  J.    8«. 

*)  Pta&kf.  —   t".     6  Bogen.     Assi^ifrt  in  des  „tJiu»cliuIi%«n 
Ktcbrielit«)"  von  17IS  S.  9$«. 

1» 


S26 


OSBOKS 


891 


Uiu-u  2U  benutzen.  HhilaAiiii  war  keiiiättwcgs  «iu  geechicktor 
Schriftsteller ;  <«  oiner  hölzernen  Dubeholfenhuit  im  Ausdruck, 
der  oft  unerträglich  iu  die  Breit«  geht,  p;€>sellt  sich  eine  Un- 
klarheit iu  der  Disposition,  welche  die  Plaiiloeigkeit  uianclier 
seiner  VorgUuger  bei  weitem  überbietet.  Dabei  hat  er  sogar 
das  He»treben  nach  einer  beinahe  achablriuenmäasigeo  G-Ietob- 
fSnoigkeit  der  Behundluitg.  Dvna  in  den  Titeln  ist  stets 
durch  den  Zusatz,  e«  solle  des  betrcffeudep  Teufels  „Natur. 
Censur  und  Cur,  Mannigfaltigkeit  und  ÄbscheDlichkeit-'  ge- 
äugt werden,  eine  Ginteilung  versucht,  und  er  sagt  »vlbst '), 
er  wolle  die  Dinge  immer  „obvu  in  dem  Methodu  uud  Ordnung 
rorstellea."  Er  ist  im  grossen  und  ganzeu  ledigUcli  ein  Nach- 
ahmer der  alten  TeufelÜtteratur,  zu  deren  alten  Koxepten  er 
gelegeutlich  einige  kleine  Zuthaten  aus  dem  Vorrat  der  »tU 
genössiscben  Satiriker  hinzufügt.  Dass  er  einen  Älamode- 
teufel  schrieb,  wurde  schon  bemerkt,  und  darin  gelaug  ea 
Uun  noch  am  besten,  selbständiges  zu  geben ;  freilich  schöpft« 
er  auch  hier  fortwährend  aus  dem  alten  Sammelwerk,  aus  dem 
Bheteufel  (3.  46),  dem  Hosenteufel  (S.  16:^),  dem  HoSarts- 
teufel  (S.  101,  147),  dem  Tanitteufel  (S.  322)  und  nennt  dM 
Theatrum  selbst  sehr  oft^).  Sonst  aber  ist,  was  er  bietet, 
nicht  Tiel  mehr  aU  eine  Aufarbeitung  der  alten  Schriften, 
«ein  Ltlsterteufel  (1679)  ist  nach  Porta»  LUgenteulVd 
(cf.  S,  208),  sein  Tanateufel')  (1677)  mich  Daule*),  sein 
Sauft eufel  (l(i7'J)  nach  Friederich,  sein  Spielteufel 
(1678)  nacbSchildo*)  geaibeitet,  dei-  Schmeichel-  und 
Fuchsschwanztottfel  (1679)  eine  Aufwiirmung  von  Job. 
Rhodos  gleichnamigem  Buch,  sein  Uüssiggaugteufel 
(1680)  eine  Erneuerung  des  Westphalachen  Faulteufels.  Sein 
Flui:hspieg6],  natürlich  dem  Fluchtenfei  des  Andreas 
Musculus  nachgeschrieben,  bringt  wieder  mehr  selbständiges, 
zumal  über  die  neuen  fUratlichen  Edikte  gegen  das  Fluchen, 


')  Im  Lü»t<>rt«ü1äl  S.  808, 
>l  S.  187,  84».  857,  u.  n. 

•)  Tooxtvufel    1077  (die»«  äusb»IjL'  feUl  bei  GoudekeJ  u.   1079, 
cf.  Taant.  Ü.  30,  33,  7S,  84.    ")  cf.  Spiult.  S.  10%  114,  11«. 


322  WIRKUNGEN  CSD  SACBKLAKttE.  227 

unter  denen  besondei-R  ein»  nus  dem  Jahre  1609  eine  Rnlle 
spielt '),  das  d«r  Alarkgraf  von  Brandonborg  erlas)i«D  hatte- 

Neben  diesen  Bearbeitungen  schrieb  Hartmum  nach 
altem  Hniter  zahlreiche  andere  selbständigeire  BQcher,  in 
denon  i^r  seinen  Zi>rii  Über  die  schlechte  Zeit  unter  der  alten 
beliebten  Teiifelsmaske  in  die  Welt  schickte.  So  entstand 
ein  „Stafttfi-Teufei  oder  Anatomie  der  verkehrten 
Staats-Raiiion",  ein  „Privat- Interesse-Teu fei" 
ein  „Schrairalien-Teufel"  und  der  Entwurf  za  einem 
„Präcedentz-Teafel".*)  den  er  am  Schluss  des  Tanz- 
teufel« abdniciceu  Itess. 

ünj  die  Wende  des  17,  Jahrhunderts  Terschwindeu  die 
Teufelbttcher  vom  deatechen  Büchermarkt.  Der  lutherischen 
OrthodoxiC)  aus  deren  Heihen  ihre  Verfasser  samt  und  son- 
di-rs  stamniteiif  war  schon  lanfce  der  Pietismus  wirkaani  ent- 
gegen getreten;  das  grobe  Geschütz  der  Polemik  Lutliers  und 
der  Seinen,  die  Waffen  der  „aristophanischen"  Jahrhunderte 
waren  im  Verlauf  der  Zeit  so  völlig  abgenutzt,  doss  sie  nicht 
mehr  xu  brauchen  waren ,  und  der  trot2  aller  Macht  doch 
schon  sinkende  Teufelfiglaube  der  Zeit  bot  nicht  mehr  recht 
die  Grundlage  Hir  vino  Litteratur,  die  doch  aus  ihm  enUtanden 
war  und  immer  mit  ihm  Fühlung  behalten  hatte,  wenn  sie 
auch  immer  mehr  und  mehr  von  eigentlicher  DSmonologie 
sich  entfernte  und  nur  ihre  Biichertitel  von  dieser  borgte. 
Das  Befremdliche,  das  schon  um  1700  bei  der  Lektüre  jeder- 
mann empfand,  zeigt  am  besten  Zeidler,  der  Übersetzer 
der  „Rpistola",  gewiss  ein  unverdfichtiger  Zeuge,  wenn  «r  in 
der  Vorrede  achreibt:  ..Man  rauss  sich  an  die  Kedensarten 
nicht  kehren,  dasa  die  lieben  AIt«n  ho  einlUltig  gewesen  und 
allem,  wie  es  ihnvn  ins  Maul  kommen,  Teoffel  geheissen,  naob 
dem  Sprüchwort:  homo  bumini  diabolus.  Was  mich  anlanget, 
fürchte  ich  mich  weder  vorm  Teuffei,  noch  vorm  grossen 
Mogul."    Die  homiletische  Bedeutung  der  TeafelbUcher  aber 

')  8.  158  ff. 

*)  J (ich er  fuhrt  noch  einige  Tcn(ol(«hriften  de*  Roteaburfrer 
SttpHrinleadcnten  an. 

15' 


238 


OSBOfiX 


333 


8C:iiiltr,te  mnn  selir  wobl  noch ,  und  in  einer  Anzeige  des 
Thetttrnm  Diabolorum  iu  den  „Unschuldigen  >'AchricIiten** 
von  1713  heisst  es  (S.  76):  „Ist  ein  s«hr  nützliches  und 
löbltc-li-wtlrdiges  Werk,  in  welches  vieler  goUseliger  Uänner 
Schriften  wid«r  allorhacd  im  Schwange  gehende  Laster  za- 
sAmmen  getragen  sind,  daraus  ihr  Eifer  vor  die  Gotseeligkeit 
iihztmehraeu  ist  uikI  Pn-diger  viel  scbBn«  CoUectanea  und 
Argumenta  wider  die  Sünden  der  jetzig«»  Welt  nehmen 
können."  —  ein  Urteil,  das  noch  im  Jahre  1745  Johann 
Heinr.  Zedier  in  sein  Universnllexikon  aller  WissenRchaften 
nnd  KSnst«  unveriind«rt  aufnahm,') 

Indessen  der  Rint)us.s  derTeuMIi  tteratur  war  doch  vorllber, 
nnd  CS  ist  Minor  wold  kaum  zuzustimmen,  wenn  er  noch  oine 
unmittelbare  Einwirkung  auf  den  jungen  Schiller  für  möglieb 
hält').  Nur  die  Namen  der  hüllisnhen  (Gesellen  blieben  leben, 
sie  bOrgerten  sich  ein  und  wurdeu  fa  festen  Bestandloiteo 
des  dentscben  Sprachscliatzes ').  Darin  benibt  neben  der 
knlturhintoriHohen  Leiatuntn  das  dauernde  Venlienst  der  luthe- 
rischen Schriftsteller  des  Theatnini  Diabolorum,  dass  sie  neue 
Worte  prägten,  die  noch  nach  drei  Jahrhunderten  volle  Gel* 
tung  bwitzeti  sollten.  Sie  verstanden,  der  eine  mehr,  der 
andere  minder,  aber  doch  alle  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
die  bewundeniswerte ,  uns  nahezu  völlig  verloren  gegangene 


0  Bd.  *».    Sp.  468. 

*)  Uinor,  Sdiillar  I.  17Sf.  bei  6«lctrenh«it  <Ict  Qi-spreohuD;;  des 
verlorcDcn  <ir.<liclita  „TriuinphgtMSDfT  der  Hölle"  (üocdoko  1,  116). 
Schill«p  war  von  Craae  beeiiifiu«»!  (cf,  VinrteljaliMchr.  f.  LMi.  II,  M4 
Änm.),  dnr  licJi  nach  ■ieni  ka(boH»cIicn  Teuft  Im  luWcibcr  Johitnn  Jotr|>h 
{4>tiii<tr  (Roashnff  II,  4ft5ff.,  Adelnu^,  Forlwlrg.  m  Jf.ohnr  H,  lM7f.) 
Hpct«r  OaMner  den  Jünger«a*  ii&niite  und  uator  dieM'in  PRoudonyro  ein 
Buch  .Gallerie  tl#r  Teufel"  1776—7  »olirioli,  da«  SoLlller  lekr  gern  Ins, 
nad  in  d«iu  allerdiusv  cinu  oai  dun  vtiudo«n  perwnifiKierteu  Senden 
tuMmmeugeaetxte  tcuäiadbu  Fnmüie  aur  Blm!kri)ergveTtafntnlang  ridi 
einfand  (1.  Stück.  S.  l^ltf.)'  olme  dat.i  rann  jedooh  Mnoh  bier  an  einen 
direkten  Eicflun  dM  Ift.  Jh.  glauben  tnuntr. 

•)  cf.  Duell.  WSrtorbnch  IV,  I,  8.3828:  IV,  II,  16t«;  6fl3;  1964; 
V,  1082:  VI.  IS89:  Vill.  188«;  XI,  276. 


324 


"WIRKUNGEN  UND  NACHKLASGE. 


229 


EtiQst  ihrer  Zeit,  mit  spielender  Leichtigkeit  Abstraktes  za 
Konkretem,  ünsionlicheB  zu  sinnlich  Greifbarem  umzugestalten 
und  durch  bunt«  Bilder,  durch  lebendige  Personen,  durch 
fassliche  Verkörpemngen  zum  ganzen  Volke  so  zu  sprechen, 
dass  jedermann  sie  verstand  und  jedermann  seine  Freude 
daran  hatte.  Hente  noch,  wo  der  Teufel  seine  lange  mächtig 
behauptete  Stellung  im  Leben  des  Volkes,  im  Kampf  der 
Geister  und  somit  auch  in  der  Litteratnr  Terloren  hat,  wo 
uns  die  Anschauungswelt  des  Reformationszeitalters  und  seiner 
Henschen  ganz  und  gar  entschwunden  ist,  leben  in  unserem 
Munde  noch  die  Teofel  ans  Feyerabends  Rieaenfolianten.  Auch 
sie  legen  Zengnis  ab  von  der  Übermächtigen  Sprachgewalt  des 
16.  Jahrhunderts. 


Nachträge. 


Zu  S.  Sl.  über  Sp&Dgenber;i  «icbe  jetrt  kuch  Edward  ScbrSder  In  iet 
Ai\t^m.  dtROh.  BiogT.  36  (18»S).  87—41. 

Zu  S.  M.  Üher  Sig:>ii.  Feyerub«u<l  cf.  die  Uonogrkphi«  von  Htimr.  Pall> 
tnaiin  (•>  Arclur  für  FTknltTurUT  GMobichte  u.  Kuiut.  Xeu« 
Potffe  VII)  1B8I. 

Zu  S.  4S.  Za  dem  Olnubcii,  di«  Hölle  bilile  nnh  erat  rmch  dem  janirstcii 
U«Hcht  of.  nuch  d*i  vielgclesene  ^Frirlaliciuni  fiiioi'  dea  Alfoiuiu 
de  Spin»  (Koriiib.  1494.  4".  Aiilon  Knliprgsr.  Jlcri.  KrI.  BiW.  Do 
29Ö8)  B!.  CCLXSIVf.:  De  bnbJtWit'iie  UenKmum  jiort  cMnni. 

Zu  S.  71,  Anm.  4.  Übni-  Hu8a«u*'  Leben  cf.  ndch  Leuckfeld,  Hi«tori« 
$pan^nbpr(ten«ia  S.  54  Äuiu.  ^gji.  Ein  Brief  dea  llinisterium« 
ia  Giilebeti  vom  15.  Juli  Ifi76  bewutit  seineu  Tul  in  dimeui  Jähre. 
Dm»  er  niuht  t&8S  ^tRl^rbeii  sein  kann,  wi«  SchimmetpffTUi:^  be- 
hauptet,' Migt  schon  der  Titel  doj  Spekulation i»uben  TeuCeU; 
„..  durch  D.  Rim.  HaiHcum  Selig  beschrieben  167*.' 

Za  S.  81.  I)c.r  Tcnfel  alfi  Kriinder  des  SpteU;  „lAtnberti  D^no«!  in 
Acndvmia  Ln^clnno  Bntftva  TheiiloRnne  Profetsoris  olim  Cclebi^irimi 
opn«oulft  omnis,"  Geuerse  1«64  (Üerl,  Kgl.  Bibl.  Bf  (iSli  Vol.). 
De  luilo  alea«,  X.  (8.  814—82), 

Zu  S.  M.     Dflr   TeHfel    liebt   den    Tum:    cf.   Hnns   SnchB,   „der   Tcufffil 
racht  ihm  ein  BuhMfttt  auf  Erden."  (lAU).    Der  Trnfel  kann  c» 
nirgend»  auf  die  Dauer  aushalten,  weder  bei  Hof  noch  bnini  Biachof 
noch  auust  irgendwo;  da  kumiut  er  au  einem  Tantlioden  vorüber  ' 
und  bMohliatat,  dort  zu  bleiben. 

Zv  8.  104.  Anm.  £.  Dir  Nürnberger  itat  itIöjitI  Verordomifen  geeen  ^a 
lÄiM.    cf.  Alwin  Kc:h»lti,  Utich.  Leben  ira  14.  uiu)  Ifi,  Jh.    8.  88S. 

Zu  S.  118.  Anm.  6.  „Doktor  Sieniann"  im  SpHuhwon  cf.  U.  Friedr. 
Petri,  Der  Teutschen  \Vei»beit.  Hamburg  lß06.  II,  l&S  (Beri. 
Kgl.  Bibl,  Vd  lü'lü.) 

Zu  8,  11»,  Di«  Weiber  werden  nach  Lti«teni  eirig«**ilt  in  Geilen  Intcr« 
prvlatiun  de»  84.  oap.  des  Narre usthi II*  (.Von  li6»nn  Weibern*) 
cf.  Schcible»  KIusUt  I.  678, 

Zu  S,  123.  Zum  Uureutrufcl  cf.  Haui  Sachs,  Comedia.  darinn  di« 
OJittin  Palla*  dl«  Tuftend  und  die  Göttin  Venne  (tie  Wotliirt  vitr- 


Zu 


Zu 

Zu 


Zn 


Zd 


331 


Acht  (1530).  Hier  endwint  S»tan  >la  Diener  der  W«Uust  vor 
Karl»  V.  RioliUrrtlmin. 
S.  189.  Anilr.  HoppenrodK  Heimat  war  nicht,  wie  JöcImt  and 
Zedier  melilcQ,  HcolulaJt,  loudeni  Hetttrtedt  im  i1iuiiifr)ili*>:hcn. 
Kr  «cbrieb  auch  eioe  kleine  Chronik  dieeer  Sudt^  .KiirUar  und 
cinTmltigar  Bcriclit  von  der  Stadt  HettaUidt.  In  18  CapiUl  ver^ 
GiMct,  uml  Anno  16<S4  xuJMiniiicn  {«traKcn  durcji  Anilr.  Hopp^B- 
rodl" :  Kodrxickt  nrnt  i»  <lcr  ^diplonktHcheti  and  carieuMD  .\acli- 
Iwe  d»r  fliitorio  loa  OWi^HacbMn'  bsniiug.  r.  SohSttgeu  und 
Krsyii«.  V  (1781).  S.  60-i«i. 
8.  ISI.  Hermann  Stntck  verttb  Min  Amt  alt  il«r  B«i-gkirohe  muf  dem 
ChrietcDbers  wl^  bo^  oebeabeL  £r  war  (nftvb  Strieders  bewiiKiher 
Oelehrtengeachicbte)  um  1S53  auU  wohl  auch  uoub  I67G  Prodiffor 
mUalicilbBUMaWiUlU'burKier  ttarb,  SSJnbreall,  am  IS.JunilfiSa. 
S.  813  (ieiifl  ta  S.  290f. 

S.  aSOf.  Ein  ,Tont«.-h.FrmDtjiö«iwh«r8(ililaten-T*iiff*.l"  befindet  »icli 
auch,  wie  mir  Herr  Dr.  Boil«  *o«beD  in  leuter  Staadi»  uilt«ilt, 
im  Ui»e.-Bd.  0^.  841—60.  4"  der  OrositiereoKt  BibL  lu  Weimar. 
Sein  VerfuMr  iat  JL  S.  Z.,  der  Anoa>-mui  des  .TeuUdi-Franteö- 
uaohea  Alaroode-Teufffln," 
8.  liSS.  Der  voDitändiRr  Titel  den  KuDnacbtt.tcufdii  Inntei:  ^t'niua- 
■aclita-Teuffol  '  da«  i«t:  Kurtaer  r'  doch  SchrifTtmiariiror  ünt*rricbl  / 
du*  dsa  FaabnBcht-io)iwmiiaa  /  S*uf)«R  I  TantMin  /  HwQinb  lauSen  / 
Bmmi  «tc-  niohtei  acdcrea  als  wo»  liaidniicbo  und  fchKadlicbe 
AnbtURg  dei  T*ufl«lR  kj.  Wobey  fUnff  Frag*»  IcSrtiUch  er- 
6t1«rl  und  hiudeu  aii^e»eti^et.  Alli^  lu  GoTto»  Ehren  und  B««Reruug 
de«  NiK'hiit«[i  aus  0ull(.-8  WuTt  HulTi  viiifitlli^te  eutworfTen  Von 
Henrio.  Luberltn  Paitur  zu  Bübleodorfr.  VerlegU  Ulrich  Wet- 
•teiny  Buokhündler  tu  Lübeck.  Anno  ISIS."  1«°.  ISO  S.  ExL-mptar 
in  der  Heraojcl-  BibL  m  Wolfenbültel  (986). 
&  SSa.  Der  rolbülndi^  Tic<^  d««  arwi*fen*t«u(cU  lauli^t:  „Ue- 
wiMeMt«nffel /  da*  int:  £inbllif[«r  vnd  tiründlichtT  Uericbt  von 
dem  aU«r  «rK^irecklicliaten  '  Or«wlich«t«n  /  vnd  gronen  TeulTel  / 
de*Gewia*»D*Teufl«li'  und  deMelbigen  Grew«U  wie  er  die  Uenachm 
'rerbleode  /  vud  liatiger  weit«  in  aUerley  Sünde  •ruA  Scband« 
lUhre,<  md  uauh  begaiig«a«r  Suade  /  Jhn«n  ■<»  der  Fll«|^n  eiuen 
groeeen  Elepbanten  mache  /  vnd  aie  also  io  Ang^t  vud  NoUi, 
Schwcrmul  viid  Hcrteeleid  (  ja  ofil  In  Vcr»v.-oifftluug  vud  Ver- 
(«jpuiK  bi-inffc  '  vnd  alao  wol  endlieb  in«  cwik«  Vurdcrbou  ritd 
Verdamni«  ntürtse  r  an*  h«ili][<*r  Schrifit  xuaammon  )(<^*(Vea  '  vnd 
durdi  vtel«  denkwürdige  Hitrtorion  «rkl^ret.  Durch  31.  lienricum 
Dicimatorvm  Giffliomenaem  F.  L.  (.'am  ((r>t>a  et  privilotni«  etc. 
Zu   Uegdeburgk    bey    Juliaun   Franken    Buchfiihror.     Im    Jahr 


98S 


KACHTBAOE. 


ICOi."  (Im  WoircnbUUeler  Mi>c«U,-JlHnd  Ül.  177  Tli.)  Über 
Decimfttor  cf.  Zedier,  UDiTon»ll«x>  VIl,  919.  Brwar  ,^iilli«n«cbBr 
Tlieolo^s  tu,  UUhUiaiLMD  uiul  Giofliom  un  Lfittcbut^gitdiM"  und 
Um»  uMilirere  Si:brirt«ii  dru<:k«ii. 

Zu  S.  2^4.  Der  vullotSodiKU  TiUl  dca  ^  QMiofatB"  Ton  Veridor 
V.  Stnckdoni  Uu<«t:  Veridor»  »on  SUckdon»  Eltgor  ond  rcrtnal- 
far,  dal  iit  der  Suldutcn-  und  Vprz«einuiif[B  -  TcuJfcL  Zwoj'tei 
Gssicht.  Dkrinn«»  din  iirauBamknit  der  Soldaten  /  and  ilir  Vfüveaf 
wted«r  dia  auiobuldig«  Clirtat*B  wir  d«nn  audt  die  PeiMo  '  jlirer 
V4rt«iiff«)t«ii  Ht'ri/^n  /  welche  sie  deneu  Meiucheu  authun ,'  neb«! 
«Iner  Bmhluag  d«a  h&llUuben  Soldateu-LebL-tii  /  dftrgMtdlel  wiid. 
AUeo  Chriitllebea  Soldakai  die  Grausamkeit  zu  metdMi '  jtir* 
Omriateu  lu  belncliteu /  und  mehr  auff  Gott/  Jruonderhcit  m 
dieeer  Schwer-  und  bctrSbUn  Zeit/  al*  auff  jhr  matwilli^ee 
Flei«obf  uml  woniKu  Uowall,'  welche  jhnen  zugejiebon  wird/  tu 
«eben:  Auf  da»  hieram  ;  jbnca  der  Himmel  beliebt  nnd  die  HiMle 
vcrhaHt  werde/  boehniitzlich  und  ergwUlicb  (u  leieii."  Letjieig. 
Gedr.  bni  Job.  Erich  Hdliuer.    Iftü.    lö". 

Zu  8.  237.  Zu  den  Urleilen  über  da«  Tbealr.  Diabol.  cf.  tooh  die  An- 
teige  dee  HoHeuteurels  von  IBSO  in  den  uuBohnldigcB  Naelirichleo 
171&.  S.  ItOBf.  S«lb*t  bivr  icbeinl  dnm  ReMniettten.  „wie  die 
Abeiubt  do)  Autoris  gar  gut  gewcaoQ  «cyn  in».g,"  ,^U  H^  er  im 
EüCv  UnneiUD  allxuwoit  gpgangen," 


I 


Register. 

<•.  N.  —  liehe  ^ÜKblrisc"). 

ÄgrwoHi,  Stephan,  d.}.  187f. 

Docimator,  Hctar.  9M. 

AUmodetenfel  21I-1S,  SS». 

DenUdilaad   SS.    76.    100  L,    103. 

Albtttinin,  A«fpd.  68,  S98. 

l«8f.,  184  r. 

AlaxM,  Willili.  816  Ann.  4. 

Itouttcbe  LitlenUir  181  f. 

A11«f[orie  Sff. 

— r  Teufel  1  ff. 

AmlMch,  Heleluor  Mf. 

DUblerius  4. 

AuuMnbftdi,  Heinr,  9St. 

Didaktik  7  f. 

'        Annkriot«n   I80f. 

DrabitiuK,  I^urcnlitu  S9f. 

A^moiii  lai,  ittr,  1»»?.,  sosf. 

DnmiA.  xviAl.  4,  7.»,  UA,4,  ISff. 

DUrer,  AIhr.  SOA.S,  48  A.  7.  TOff-, 

Ibinateuh)  UfT. 

7aA.<,  S3A.S. 

Bauernkriege  18&, 

Berthold  v.  Rce«iul>iiTs  U.  7&,  180. 

Bbrlitleratnr  66,  118  ff. 

B«ttelt«tifel  IM,  166  ff.  905. 

Ebetoafe:2fl,  116  ff,  198ff.,S06f..SS5. 

Bibel  8.  IS9.  174. 

Eidt«afcl  IMf. 

Bildende  Kunst  9  ff.,  Mf. 

EOliBger,  Job,  S9fif. 

Birck,  Tbomta  SM  f. 

Eiigellitt«r«lur  t»7. 

,       Blrakcaburir,  Alt»,  v.  67f. 

Enlstehuug  d.  Teufellitt.  8  ff. 

Bü>oh«n*Uin,  Joh.  85f. 

Eptatol»  de  miaeria  Pleb.  et  Cur. 

Bocktpiel  ISS. 

17,  S3.  80,  196. 

Brant.  Seb.  16,  74,  7A. 

Emmtu  67.  70.  91. 

Br«ntiu«.  Joh.  (U. 

Sxorcitmu«  54  ff. 

Briefe,  »cberiJiafl«  77  ff. 

%b,  Albr.  *.  118. 

Brumm jlleai,  Cup.  91. 

Baohh»ndel  M,  lOTf. 

Fab«-,  U(^  139t 

Pkbridiu,  Andr.  IMff, 

Chryieut,  Job.  i8f..   61,  M,   100, 

PMtMKhtMpiel  4,  e,  114. 

147  ff.,  IM.  900  ff. 

FtatoMbtiteufe)  94  f..  89  f..  89S. 

CompoBition  lB7ff, 

Fuiltoofel  «sr. 

Coulwini  188. 

pMWUpiele  Soor. 

Cnniidor  SM  f. 

Peyerabead.  Siegn.  84  f.  (i.  N.),  87  ff. 

ISS,  140,  197. 

IWiiiotiolofn*chM  41  ff. 

Fkefcart   89,    74.    140  A.  8,    183, 

Danle,  Floriui  83. 

197  A.  9. 

^L   £^HHHH 

^H           334                                       REOISTEB.                                       839 

^1            Fincber,  Joh,  Riia.  90«  C 

HaboriniMi  C*«p.  S7. 

^M            Flucht^ufel  9»,  00  ff.,  301t. 

Hureateufel  l^ilSir.  (*.  ^.).  300. 

^H            Frnnck.  Srb.  ßtt,  161 1'. 

Halten,  CIr.  78.  189. 

^H            Fruuzösischa  Lilt«ratiir  4,  9,  83,  9S. 

^M            Fivud.  Uich.  il.  i.  318  (T. 

Jagdteafel  38,  t&Sff.,  198. 

^H            Friedoricli.  Uattbeu«  £6,  76  ff^  196, 

JÜQ^m  Oerichl  tlf.,  184  ff. 

^H                   SO?  f. 

^^1            Fruichlin,  Nicodeiniu  SOI. 

KarnCflelipi«!  93.  fSlff.,  SlSf. 

^M            Frey,  Herrn.  Heinr.  Uf. 
^^H            Fuulii>BL'liweutz«r  OSff. 

KialiDAnD,  Heiur.  SOI  t 

KiDdermaan,  Bnltfa.  S34f. 

^^B            Funckelin  15. 

Kircbentiti)  7,  130  f. 

EltMtSL-be  Iiittenitur  177ff. 

^H            fi«rtet«afGl  I&SIT.,  S0$. 

Kleider-Ürdnucgeu  9&. 

^H            Qciler  r.KAuenb.fJÖ,  »1,  ISlf.,  169. 

— ,  Pluder-,  Paiuf  n.  Krau«>Taufel 

^H            Geitteuf«!  S7.  66,  SOS. 

104  ff. 

^M              Gelehrter  Teufel  ISS  ff. 

—predigt  107t 

^^H             Ocnnep,  Jasp«r  v.   13Sf. 

Klu^i-r  Teufel  IJWff. 

^H             0«richUteufcl  l&4f. 

Kulros,  Joli.  15. 

^B            G«sbdot*[iIcl  IS^  SI7fr. 

Krauitcufel  36.  104if. 

^H            Oewii»>en*l«uf«l  3i2. 

Kriegsteufcl  807.  gSOf. 

^H            Olaacr,  Petor  Ut4f. 

Kunst  9ff.,  S19. 

^m            Grobi&uiadhMfiJt,  118  IT.,  llSff^  IBS. 

^H             Oruner,  Oktp.  S5. 

Liunpre«fat  von   Kagontburg  14. 

^^H 

L>»'l»kii««hte  97.  (88.  l&7ff. 

^^H            Hnmelmaua,  Herm.  41  f. 

Lang,  Audna»  tiaft'.,  176. 

^H              Harlumuu.  Juli.  Ludw.  S18,  S25fr 

Lfenge,  Joh.  81  f. 

^^1              Htmeu-Jagd  u.  Ü.  ^>(. 

Liiiipriciua,  Doiubiic.  186f. 

^1             HauKteulvl  S^,  äR,  ISOtT,  ä06. 

Litteratur  88,  68. 

^H             Uttyncccius,  Uarc.  ÜOO. 

Luberluii,  Beiur.  8S8. 

^^m             Heinrich  v.  Laugensteiu  77, 

LiiKcnleufcl  efiff.,  32S. 

^H             Heinnch  v-  Mi^lk  13.  «6. 

Lntlier  &tf.,  äSf.,  86,  37,  66.  68, 

^H             Hexeaprozi^ssu  17,  46,  81. 

TOf.,    Ö7,     118  fr.,     148.     US, 

^B             He;l.  Kluge-  n.  (VI.-Tl-uM  ISSfT. 

170  ff.,  180. 

^H              Hocker,  Joilocun  41£r.,  iiff. 

Luthertum  81,  ITSf. 

^B              Hölle  4»  (■.  N.),  46. 

^H             Hoffartdeufel  lOSff. 

StKrahen  183. 

^H             HofleWu  U«. 

UAr^lalWr,  Cbriat.  148  ff. 

^M         Hon«ufei  aa.  :i4,  S6,  88  A.  i.  61, 

Mauriciu«,  Georg.  '1.  £.  S06f, 

^B                    ins.  19&,  »OüfT-,  SOSf. 

Uechtitil  V.  HuLgdebg.  14, 

^B             Holachiiitto  84.  88,  «7,  78.  60,  »3t.. 

Mediiin  50t.  56,  188,  176. 

^B                    »7  f.,  134,  167.  184. 

MuUnchoHicber  Tvuf«l  88f.,  70ff., 

^B             HoppeDrodt,  Andr.  188  f.  («.  N.),  166. 

SS3. 

^B               Hnientcufel  S9.  Oeff.,  195.  Sllff. 

McitAKiiii,  Philemon  8l9f. 

^^^^       HniiuE,  SUniaL  lS9f. 

Mcagcring,  Arnold  331.                        i 

Uerckcr,  Andr.  Tbeob.  M. 
HMMnohinifIt,  Gwtrg  F'riwlr.   19. 
Uilicbiu«,  Lixlw.  49  fr,  9K.  145  ff. 

Uod*  26,  s9.  96fr..  anir.,  n». 

USndi*  ISBt,  IftSf.,  aoi. 

UardteuTcl  Sä,  119,  9». 

UoaoheroNh  Sil,  ÜSS- 

Müller,  K>ler  SIO. 

UuHiieuti.  StmoH  98  f.,  70  IT.  (*.  N.) 

Muiculu«.  Aodi^a«  iSB,  »3f.,  66, 

BOir.,   98IT.,   lUff.,    las.    169, 

194  f.,  318. 
MytJioloKiKbi-«  Ht.  töf. 

Siii,  JubKooe*  19«  C 
Naojjeorß.  Thom.  160f. 
XarrcnliUcrntur  IBff. 
^^2<«tdt«iife!  (Neidharl)  £9  ff. 

0 

I     a 


Obenhto.  Christoph  Ifi6f. 
Obrigkeit  t-lSff.,  191, 
Öffentlich««  L«beD  145  ff. 
Omiobio),  Fnnsiio.  SOOf. 
Oauider,  Laca«  108,  106  ff. 


rkpe,  Ambra.  159  ff. 

'■prttnu  4«,  ISI.  las,  l»7tT. 
Fuqulllui  183. 
Peatücnxtctifirl  161  ff. 
Pf»rr-   nnd    Pfrümi-Boicbn  .-Teufel 

143  ff. 
PßngMteafel  ISO- 
PiM  IV.  13*  f. 
FltuterbiMen  29,  95  IT. 
Pulllourins,  Job.  67. 
Port»,  Cmr.  65  ff. 
Pntotoriu.  Ab(Uu  ST. 
Predincrilaml  64f.,  144,  192f. 

^P  Ratz.  Jkcob  88  f. 

f^  Rebiiw).  Paul  84.  115.  116,  ITOf. 

I  H^inbut,  Job.  907. 

I  Rhode,  Job.  Uff. 

I  RiatTnldt,  BortlioUim.  SO$f. 


2Sfi 


Skbbfttbitenfcl  US  IT. 

Shoh«,  Huii  90.  «7.  88.   117,   118 

A.  7,  1^1.  148,  1571,  181. 
8Bcraro«ataliHi(el  141  ff..  äOll 
SarcerivM,  Brwmn«  34,  B9f.       • 
S«iu(Wufel  S3,  29,  75ff.,   11»,  195, 

1W6.  SSI,  2-J6, 
S«iir,  Abraham  153. 
Säur.  AndreuH  806. 
Schililu,  Eu-iUiL-b.  80ff. 
Schiller  »28  A.  lt. 
Solmieichcltoufel  60,  62  ff.  (Rhode), 

«4  f.  <Fnj),  S2S. 
Schmidt,  Xieol.  80.  114,  ll8ff. 
Scbnriiitcnt«ufc1  224. 
Schn>pt«afel  145  ff. 
Schubart.  AdfttD  190ff. 
ScbUt«,  Job.  140  ff. 
3chiüt«Dr«l  200,  306. 
Schupp,  Ballh.  218. 
Scbwirs^iiberg,  Job.  t.  7Tff..   181. 
S-^üM  H^lbliut;  14,  16  A.  4. 
SelbatiuSrder  48. 
Sieben,  BSse,  in>  T.'v  Kmn.  181  ff., 

219  f. 
Sienwnn,  Oootor  117f.  (i.N.),  121. 
SoIdatenteiifUSaOf.  (i.N.),  aa4f.<*  Jl.) 
Snrffcteufcl  ßSff. 
Spangcnhev^,  Cynacur  81  ff,  (a.  N.), 

ß5,    108  ff.,     123,    Ue.    131  ff.. 

I52ff..  15B,  195. 

—  Job.  13». 

—  Wolfhirt  2031 
SpeoaUiioitiiKher  Trufcl  72A.  1. 
Speocr  214. 

Spicltcufnl  61  ff.  («.  >'.),  202  ff.,  226. 
Stutateufcl  200,  227. 
Stftckdoni,  Vnridor  v.  224  f. 
StaphytuK,  Pr.  1361 
Stil  172  ff. 

Strack,  Bern.  161  ff.  (i.  N.) 
Stratagema  Diabolicum  3(09. 
StraaH.  Job.  10811.,  SUf. 


n$ 


REaiSTZB. 


831 


Suchenwirt,  Feter  14,  IT  A.  1. 
SiiiideD  und  Laster  6TS. 

labakteufcl  SIO. 
Tajizteiifel  88S.  (».  N.),  336. 
TeUelocramia  101  f. 
Tenfei  Iff. 
— bannen  54  ff. 
— briefe  77t..  80ff. 
— einteilnng  47. 
—glaube  186  ff. 
— '■  Karnöffelspiel  83,  53  ff. 
— litteratur  7,  fl9f.,  US..  39f..  59, 
310  f. 

—  —  Entfltehung  8  ff. 
Verbote  196. 

—  —  Vertreitang  34f.,  197f. 

—  namen  16  ff.,  228  f. 
— aelba  41  ff. 

— azenen  im  Drama  4,  16ff.,  114f., 

198,  307. 
— 'fl  TjTanney,  von  des  29,  63  ff. 
Theatnim  86  A.  9. 

—  DiaboloruiQ  86  ff.,  59,  229. 
Theologischer  Teufel  1B7, 


Theologiiehes  12B— 144. 
TrJQklitteratnr  251'.,  74ff..  228ff. 
Türken  167  f. 
Tyranaey,  V.  d.  Teufels  39,  63  f. 

Cniversitäten  126,  186. 

Tolkslied  7.  88,  97,  188. 

Wagner,  Grejtor.,  v.  Rössel  102. 
—  Tobias  217. 
Wald,  Georg  am  164f. 
Weckherlin,  &.  Rod.  118. 
Weiber,    10   Teufel    der    unartigen 

30,  118  f. 
Weier,  46,  51  ff. 
Weltuntergang  114». 
Westphal,  Joachim  93  f.,  108  ff. 
Wirtsb  ausleben  74 — 94. 
Wucherteufel  57f.,  a08f-,  206f, 

Zauberteufel  48  ff. 

Zebn  Teufel  der  unart.  Weiber  30, 

iiaff. 

Zeidler,  Job.  Gotlfr.  195,  234,  2ä7. 


f 


ACTA  GEMANICA. 

Organ  für  deutsche  Philologie 

VLin 

Rudolf  Henning  uud  Julius  Uol'fory. 

Band  lU,  Heft  4. 

Die  Mondsee- Wiener  Liederhandschrift  und  der -Mönch 
von  Salzburg. 

Von 

F.  Arnold  Mayer  ud^  Heinrich  Rietsch. 

Erster  Teil. 


--H»^*- 


Berlin. 

Mayer   &   Müller. 
18«4 


Die 


lOBilsee-fiener  LieileriianilsGlirin 

der  Mönch  von  Salzburg. 

Eine  Untersuchung  zur  Litteratur-  und  Musikgeschichte. 

Nebst  den  zngehArigea  Texten 
aus  der  Handschrift 

und 

mit    Anmerkungen. 

V.m 

F.  Arnold  Mayer  und  Uclnrlfh  Bletseh. 

EnUr  TelL 


•4-51 


Berlin. 

Uayer   &   UUlUr. 

1894. 


«t*« 


Pllr  dcp  Baobblnder  lipfiniki  aich  nine  Anweiiuuj;  anl  K.  VI. 


Vorwgrt  tind  Inhal t*TM«cichn[«  m  der  tn  ibretn  enlm  Tdle  hier 
vorli*!^«U(l«n  Sclirift  folgt  mit  dorn  EvrsiUu  Teile.    Di«»er  briniri  kucli 
ein    volUtüDili^rg   Veneicliuii>   Jer  AbküncungM.     Kintweilnt   fc^nüge 
eine  provisoriicbi.'  ZuBUicmviiBlellmig. 
Acta  (irnn.    Ai-t«  Ucnntmion.    ßorÜn  1690  01 
ADB.     AIlgi-mciDc  di-utKlx-  Binin^pliic.     [ii-ipiiK   IB75  fT. 
Ad.  Bl.    Altdratwlio  ß1i(it*>r  Ton  ITaopt  n.  iloffmAnn.    Lripnx  1837—40. 
AI.     Alejn»iiiita.     Bonn   1878  fT. 

Ambrot.    Ambntt,  Oticbioht«  d«q-  Uunh.    *L«ipt%  1S80— 81  (II— IV). 
Ampf.  oder  Aoipferer.    Über  <l«ii  M<incb  von  Salzburg  (Progninm  d. 

h.  k.  SUuls-Qvmiiaa  t  in  SaUburj;   I8M). 
Areb.  r.  E.  fi.  0.     Aroliir    fiir  Kundv    Österreich.    0«4cliiRht>riurll(^ii. 

Wien  lB43m 
Anh.  Hs.  (itn   ücsRntutx  r.ti  Wnr.  111.^  d.  i.  UaadtcJirift  der  Wtcnnr 

Hcifbiblioth«^).    &  lt.  8.  &e  Änm.  1. 
B.  Beltr.     Bkrtacli,  Hi-itriijie  tur  l^uelUnkimde  0.  nlt(iout*cben  Iiiteriitiir. 

Strsuibiu^  I8SS. 
ß.  Cat.    BartMih,  Die  klldeuUch.  Hiinil>chrill«n  d<r  UniTPn^.Itiblratlieli 

1d  Heidelberg,     Heidelberg  IdST. 
B.  fir.     Weinhold,  Biiniclii^  Grammatik.    Berlin  1867, 
B.  1_    Alldeuttcbea  Lifdi-rbucli.     Von  BÜhme.    Lä^äg  1877. 
R.  ■!.    Hciitcrliedur  der  Kolmarer   Handiobrifl.     Eng.   v.    BttHtcli. 

HtuUifkrt  186S. 
Burdkch  Kelnni.    Biirdach,   R«ininAr  der  Alte  n.  Wsltlur  v.  d.  Vognl- 

wttd«.    Leipzig  1080. 
Cat.    Catalogtis  codloum  anuia  leriptor.  bibliotbecae  rogiM  Honaceiu. 

MoBMliti  1875  IT. 
CB.    Oarmina  Bamia.    Hrtg.  r.  SdwelW.    *BrMleD  1888. 
DOrklier.     [Düi-kiT  (Diiokber),  SalttbnrttiBolic  ChrotiiLA.    SaUburs  18611. 
ICnfclm.  ('hnn.     UnKlnAiT,  Knn«  Cbronik  v.  Itud.iiudt.    SaUbui^  ISiQ. 
KrlO«iiii|[.     Di«  Krlmning.    Bng.  v.  BarUtiii.    (t<""l'i"biir(;  1868. 
P.  A.    FrSDkfurliacbe«  Archiv  f.  IHer«  'leutM^he  Litter.    Hnjf.  v.  Rahard. 

Frankfurt  ».  H.  1811  ff. 
Palke  Oewli.      FKlke.    Oeochielrt«    de«    furttl.     Hauam    I.i«dhtenitein. 

Wieo  IM»«. 
F>  L.     Da«  Pr»nkfurt<'r  Liederbofb,  hnir.  v.  Bcr|[niann,  StnttRarl  1846, 

n.  d.  T.:    D«i>  AmhrxfT  J.ii'a<-H>ucb  v.  Jnhro  1S8S. 


rv 


Ovrin.    Germanin.    SlntfKiLrl  (Wioii)  ISUIT. 

Gcrin.  Stiid.  ()<iriiiUNi<tii<:h<'  Stinlicn.  Hr>i[.  v.  tiurlwh.  Wien  18TB— 7S. 
den.  B.  (i<^rviiiu>,  (iDscliichtc  <l.  dciiticbon  Diclitunif.  "  LripEig  IS7I  ff. 
6.  G,      tioedek«,    OriiudriM    n.    Uo^hieKt«    d.    di^uinchvo    J>ic!htuDt;. 

■Dreaden  l«8<ff. 
flcllas.  Gollu.  StuiJetit^nlipd«Td.tfttteUHf.VnnL«i)rtner.  Stutl«»rtllt7f^ 
6,  ÜlwL    H.  tieriu.  Ktud. 

H.  F.    FutidicniUu.     Hrig.  \.  Uoffnmoii.     ümlnti  1880—37. 
U<  HS-     Uauii^.  Uermnuiu  ;<ucrii.     Aui;.  Vind.   LTäT  ff- 
H>II.    Licdirrbnch  dnrCliiruHkltloriii.  Hng. v. UalUu*.  l^uuilliiiWrg  liJW. 
B.  £•'  U.  K<*     ilotTmnnii.  l)r«cliiohtR  il.  donUclioii  Kirdiculicdri,  'Brenlku 

1832,  'Baonovei'  185«. 
H.  V>    Holüiiftuii,  Venwioliui»  der  alKlruUch.  Hnndtchrifteu  cior  k.  k. 

HofbibliolWk  »u  Wio».     l.--ipzi)i  18*1. 
Kb.    S.  BühiD.  Di«  Hkadschrifle'i  <un»-.  (u.  S.  68  Arm.  I),  &  lift  iniiw  35«: 

A'amnKTfrücAfr  <lo»  £rNt^  Salzburg. 
Eiriin.  Jbt.    KIvtiiiiLjTii,  NavbricUtHii  v.  ZmUiiili.'  d«r  Qugeadetk  u.  Hto<it 

.luvikvift.    Sftiiburii  178(. 
E.  n.    Kubcrttcin,    Orumlri»   der  Qe»olticiitc  d.   d«iil«ohuti    National- 

litt,rulur.     ^Lvijuijr  1872  ff. 
KnDimcr  Wild.     M\p  p(>cti>i-h.  Kriähliinccii  <Im  Homtud  v.    M'ildanw. 

Un%.  1.  Kummer.     Wum  I»80. 
Leier.     Li'x-i',  Uitte^lbochdruUch--  HnndwGrtarbnA.    Lupcig  1872  ff. 
Llndiier  jdcr  Lindner  0«U)h.     Liadnt-r,  GowMobt»  d.  dauU^h-  Roirliok 

uuii>i'  Vi.  W^imel.     Braunnohwei^  1K79  ff. 
LI»    i)i.-  l/)i-b»nier  (s.  Viortetjnbntchrift  I'.  Uu&ILniHenücJiaft  I,  L«qi2)^ 

188&,  S.  4Slb)  Ijtderbui'h  uucli  dir  Ausübe  iu  ilea  Jftlirbiiulieni  I'. 

uiu«ik«lisuli<!  WiHtH-mioliad  II.  Leipzig  1)M7,  S.  I  ff, 
M<  An«.     AnKcigpr  I'.  Kundr  d,  deiitioh.  Mittel Ullirr».     Brtg.  v.  AufsWü 

(u.  Uoiif>,     Siiniburs  18Sa  ff. 
Meiitsner  I4t4dntii.     Upi>.<n'-r,  Ü<'rto!d  ät«inmnr.    Fiulvrtiorti  1888. 
nbd.  iir.     Weiubulä,  JliltclhochibuUuhe  Üfumioatik.    'Puderborn  1883. 
Mhd.  ffb.     Uittcibochdcul liehet  WortorbuRh.    Von  (Bamiukc}  MüUcr  ii. 

Ziiruuk«.    lnupog  I8M  B'. 
MwiU^  oder  Montfort.     Hd^o  v,  Montfort.    Hrw.  v,  W)iick«rn«lt.    Inu»- 

brnck  18KI. 
M8F.      Dp»    ILitiut'tsu^'s    Frühling.      Hr^,     t.    Laclunaim     u.    Hnupl. 

*Leil>/.ig  188». 
H8H.    Minnueinger.     Von  V.  U.  v.  d.  Haj^nn.     Ulpiig  1838  (I— IV), 
MSL>    MitthcilunguD  diT  Üeaellachntt  L  SkUliuriac  IiKiutp»kun<l«-    S*U- 

burK  1861  ff. 
NUIor    oder    MtUler,    l,«u rpiiWru.      Xiillnr,    Heinricb    LoufiTobcrK- 

Berlin   1880. 


J 


^Hbrxei' 


Obb.  Arok.    Oh«rbftjer.  Anbi«  f-  <r»t4irLMd.  GfschtGliI«.  HnachuB  1089  fl. 
F*btli  tiekwuc.     Pi-IhJ.   LebnuKMchickt«  du  rfim.  u.  bülim.  S« 

WüuMBliai^    Pn«  1788-90. 
Pu.  Script.    Suriptvni  m-um  AiMtruw.     Gdld,  H.  P«(-  LijMia«  (lUti-i- 

bouc)  17»  ff. 

IMi  Ui«  Oedklit4!  Keioinan  v.  Zwetor.  Hng.  v.  Boetbu.  Leipoti  18HT. 
Sob»r«r  L.  Schorvr,  0«««1iicbte  iL  dtalvchen  LiUcralur.  *  Brrliii  ISHT. 
Seeaucr  Ckraa.    8.  it.  S.  41  Amn.  I. 

MB.    Di«  Scbvrciscr  Mirmetito^iitr.   Hr^.  v.  &rtich.    PrauoRfeM  \<em. 
Tab.    Talmlit-  uixiicuiu  idhiiu  «cript.  in  tiibtiotbaca  paUtin»  Vindoboni-iMi 

niBpn-alonuu.    Viudobouae  18M  fl'. 
llt  SohTt      Ublsiiii,   ScbrifltiD   xur  Oeaaliiclit«   der   Dicbtunit   u.    ^^'«. 

Stuitart  18«  fr. 

yt,  K*'    Dw  duaUcbi'  Kunlwulied  vi>a  iL  ältcatMi  KaiteD  bii  in  Anf&nn 

.1.  XVII.  .lKhrii.v    Von  P.  W«ckcni«gi?l.    LriiMiK  leMfT. 
W.  L.     W.  WiMk«miigul,  ()c*ohichU  <l.dcul*|^llcIl  LitUmtur.  *Ü»av\  i«79  IT. 
W.  Lb.       Wilmaon«.    I.cb<'ii    u,    Dichten    WaUli«n    v.    d     VogHvcida. 

Bouu   IS02- 
Wnr.  Us.    S.  o.  Ar«b.  Üb. 
WftB.    Silxuii^bc rieht«  der  k.  Akadeini«  d.   Wi'tKuaclian«».     Pbilut.- 

hirt.  V\ia-K      Wien  1848  fr. 
Xanncr«  Chrcn.    Zauiiui,  Chronik  v.  Sitlilnirg.    äokbarg  1196  iL 
SMIfr  VnitrrHll.     Zi-dln-.OnMnua  tolUt.  UuiTeniil  Lvxikuu.  Halb-  ITMi  tT, 
ZUIner.    Zilloer,  Salzljar{[i*cli<;  Kutlurfrncbicbt«.    Sal/burg  1871. 
Zt.    Zoitscbrift  f.  deatscbc«  AlUrtkum.    Leipojg  (Berlia)  IStl  IT. 
Zs.  Au.     Anuigrr  f.  d«at«cii«>  Altcrtbum.     Berlin  ISTflfl'. 

Citalr  au«  DracIcoD  Üa4  im  allgemainen  in  drrrn  OrUiDKrapliin 
und  Iiit«rpuiik(ioti  gi(g«beu ;  inabetondaro  gilt  dia*  von  AwR^wn  aa« 
der  ältcivu  Litt«nilar.  Wo  Zweifel  beatebeo  kSmit«,  meinen  (lie  CiUt« 
Seit«.  —  Durch  recbU  oben  sngeaMslea *  iat  bandeebriftlichi.'  V^rderbui« 

i«lu)«l. 

Binij[n  ortiinKi'apbiacItR  lukOD«c<qu«nzcii  io  ilCD  nratan  Ti«i'  Bogon 
lai'gw  man  entachaldifcen.  —  Hau  Im>m  ^  19  unter  1,  i^,  Zeile  4  Diph- 
ihong  ünat.  DipbloB^,  S.  1ä  unter  ii,  Z.  4  Diphthonge  auat. 
DipbtonKe:  S.  SM,  Z.  )t  •&  aniL  1M7;  S.  V7.  AU.  i.  Z.  3  4t  aiut. 
U2t  S.  40.  Ann.  4,  Z.  8  H.  U  uiHt>  8.  41.  S.  19.  Z.  2  ist  rar  nicht 
ein  Komma,  S.  81,  Anni.  8,  Z.  8  v.  n.  nach  u  da«  Wort  Inrnrn  ein- 
üolngrti.  S.  6,  Z.  3  ß  totko  laute o :  'Die  Weiten  von  Nn.  II  bis  16. 
17—34  lind  auf  fiinriiniiten,  alle  Uhrigen,  »wie  die  t'uniba/tiliminc  lu 
No.  II  auf  vi«rhn igen'  >uw.  S.  IS  unter  (L,  Z.  S  »Jnd  die  Wort«  ertaturm 
tii>  W.  U6,i  tu  (troirlMu.  Ebda.  Z.  S  mII  «•  hvieaen;  'rg\.  Ubd.  Ur. 
g  los,  Wi  inholil.  Bniriaelw  Uranimatik  g  7i).     In  inel.reren  FHIIcd,  i.  Et. 


-^ 


t'radJiirfn  :  »urvii  ;  Irttre»  W.  5511,  6,  nalur  .  Intr  :  »ur  80, 1  fT.  rak^nni 
man'    imw.;  Z.  H  int  itet«  m  »truk-bon  tmit  Z.  '  nach  Zllgen  hiniii* 
iufüß*»i:  'Ell  licfff  hier  wolil  nur  vtav  Sohreiliung  liir  den  Diphthia«  «u 
vor,  wie  B  utiii  C    für  iImi  Diphtbonft  ou  gMuhrieben  weril*n'.    Endliisk 
»tt  mit  Bmuk  Ulf  8.  74  B'.  si^hon  bim'  bemerkt,  (Uu  da«  dort  g«ge)ieiMl 
itiliiittBi^bu  Schemti  liereitt  im  .1.  IB87  entworfen,  »noli  ^nPm  dem  Ver- 
rmiNT    l>rfrpiindiilpii     FBi-hjrrno«i«ii     mitsi-tdit    wur.     «Uo     lanffn    bevor 
SiMeiiW^i^n" 'UnliTvnfliunjiPn   iibrr  WiMuncl«  kinninchi'  KrTShliinjfwi'  rU] 
ertcheiii^ii    be^nnan     (Vipr1*ljiilir«cUrift     fiir     I.it.tpratiiritinaiiichtP     !V, 
Weimar  I8fl|,  S.  £81  IT.).    Der  Oenchlvponkl.  von  denen  die  i>lil»ti*Rfaa] 
Unl«rtuchung  8.«  h.  a.  0.  S.  fiUS  aoa^^lit.  triiR  \<\\\i^  mit  itm  ii.  B. 
uiu^iKinimi' Dilti  /iittHinmvii.     Hl^rouf  ist  aii  dJe*er  Stell«  nicht   woilfl 
rinKiiKC'hBTi. 

Im    übrizen   vcr>(«iiieii    wir  Mif  die  '  Berioliti)[ung«n,   ZubuIm  nnd 
NnclitrikEc'  »u  beiden  Teilen  des  Werkt-»,  die  df^r  Lewr  um  Sc!ilu>»e  de« 
üwnit^m  Teile»  tindi'u  wird.    Du-«w  (enthüllend:    V.  Dti'  Ueloil  iour^^ 
tlann  A»  Teste,  Anmerkungen  pbilolojnioh-muJiikwiMenMliftiUidiei^H 
Notar  XU  diiuea.  inhliewliob  Ainen  Anhang:  von  Liedrrrn  aiu  nndcntn^^ 
Hand'chriftrn)   wird    tntnnil    dem   Musiktoxt    nml    den    Fnkniinilc* 
jcdfiirallK   noch   in  dieneni  Jolire  erecbi'inen:  da«  Work  wird  dann  anch 
als  tiugetrenotcR  Ganr.e  ftU8geg«')i«ii  werde». 

Der  rorlie^'^nd«  «iite  Ti'il  iil   mit  Auanabnie  der  aiiT  die  Mii>ik-| 
notpc  heriiRlietien  .Stellen  in  Absuhn,  I  durcliau»  viri  Mayer  verfewl. 


Für  tipii  Biiclitiliulpr. 

8.  III  -VI   i.t  iinch  ilerti  Erscheinen    von  Band  IV,   Hell  t  d«! 
Acta  llpmiamc«  durch  'Vorwort'.  ' Inhalt«rer»iobBi«    und  'VerseicUnii 
der  Abkürmngcn'.  die  mit  diwt'-m  Hi-fti-  ertelicinen.  xu  enetireii,     Bil.  Ilfj 
wird  nl*'i  nni  bcittin  rnt  diinn  nelnindcn. 


Die  Handschrift 


b 


Die  Handschrift  der  Wiener  Hofbibtiothek  No.  2&56, 
olim  LouaeUc.  fol.  119  (Tabolae  codiL-um  U  144  f.),  ist  «la« 
Papierbandscbrif^.  »'«Iche  ueußrilings  in  H&lb&us  gebuitdi^ii  iüt, 
w&breDd  sie  noch  im  J.  1881  nur  Hälfio  erD«a»rte,  zur  Hälfte 
mit  d«iu  atUQ  Lßder  dberxogtae  Hohdeckel  liaUe.  Sie  ist.  obne 
den  Einband  iu  uatflrliolior  Lage  göinessen,  20  cm  lang.  27^/,  cm 
hoch.  8  cm  dick.  Die  Ha.  entbält  (HofTniaon,  Verzeicbois  d. 
altdeiitsob.  Hss.  der  h.  k.  Hofbibtiothek  zu  Wiou  242):  1.  Bl. 
1—28»  K.  Ludwig'B  Recbubocb.  2.  BL  29«— 42a  Mäuchoer 
.Sta<ltTe«bt  3.  Bl.  42a-44b.  28b  Jndenoid  a.  dgl.  4.  Bl 
4'>a-  99a  Schwftbucbes  l,aodrecht.  .'>.  Bl.  99a-119a  SobwlUiiacbes 
Lebciireclit  6.  BL  119b~16&b  Von  den  heiligen  drei  Kfinigen, 
ein  Prosatractat.  7.  BL  Iö6b— 282b  Lieder.  8.  Bl  28£a— 414b 
Koara'i*8  Ton  Megenberg  Bacb  der  Natur  (vor  dem  Schlnsse 
abbrechend). 

Schon  durch  diosen  Inhalt  charakterisiert  sich  die  Hs.  als 
SammcLbandscbrift.  Was  man  auf  einem  Voritei-kblatt  der  ganzen 
Hs-  als  Noiix  eines  Schreiben  oder  BeBitxers  liest:  DU  butft 
Ut  nüA(  Kiir  Wn  jeden  j  dan  der  tnftt  die  ttoUt  vertthet  /  dtr 
kfiaii  «  niltt  brauchtn,  beliebt  sich  allein  auf  die  Lieder  (7) 
und  kaim  erat  gesobrieben  sein,  als  die  einzelnen  Teile  des 
Bandes  zu  einem  Ganzen  vereinigt  waren.  Nur  der  Teil  der 
die  Lieder  enttiilt,  bescbüftigt  uns  hier.  Dan  diMer  utsprftng- 
lieh  «ine  sclb«Uiodigi>  Handschrift  war,  beweist  »eine  eigene 
Pi^^eruDg,  sodann  der  Umstand,  dass  das  erst«  Blatt  desselben 
mit  seiner  stark  beaobmutiiteii  und  vergilbten  Aossenseite  von 
den  Torbergebeoden  und  nachfolgenden  Blättern  sich  sehr  be- 
merUieb  abhebt  und  dass  sich  am  Schluss  zwei  eigene  Deck- 
blätter befinden. 

Diesen  Teil  der  Sammeihs.  b«8ohr«lbt  WaekemageL  Das 
deutsche  Kirchenlied,  1864  ff.,  I  3ö6  ff.  mit  manoben  Unrichtig- 

X' 


F.  Arnold  Mayer  a.  Htiinrich  Ricrtioh 


836 


keiteo  und  tlngenauigkeiteo  '),  Dschdem  schon  HofTmiiiui.  Fund- 
gruben  I  328  ff,  dio  Ha.  besprochen  und  Proben  mitgeteilt  hatte. 

Die  Lieder  sind  bluttweise  selbstfindig  paginiert,  und  zwar 
TOB  1  bis  115.  Die  neue  Zählung  hat  also  zwei  Blätter  mehr, 
namlirh  zwoi  eingoeohAltete  kleine  Zettel,  welche  die  alte  Zahlung 
nicht  eelbstäudig  bezeichnet;  letztere  hrzeirhnH  nurh  «ofh  die 
beulen  ihr  Hi.  fol^endeH  Uerrn  Blätter  mit  C  'JO  tmd  C  3t 
(nev€  ZtiMftHg  283  timl  2S4),  womiu  fol^t,  das»  tor  dUsm  Ittrat 
Blättern  urxjtninffUrti  nofh  viiT  ändert  Blitttr  rörlumd'fn  ofwesen 
»ind,  W.  K.*  I  366.  Difise  alt«  Paginieruug  ist,  wie  es  scheiot, 
von  der  dritten  Hand,  die  wir  unten  y  nenneD,  oder  von  Peter 
Spörl  selbst  (8.  u.  S.  11  und  Faca.  No.  I.  III.  IV.  VII.  IX). 
Die  IjSgen  der  Hs.  sind  nicht  mehr  zu  zählen.  Schuld  trägt 
der  neue  Einband.  Die  Blätter  353  IT.,  ebenso  dns  Eweite  ein- 
geschaltete Blntt  244  haben  «in  anderes  \S'a8serzeichen  als  die 
fibrigen:  eine  Wage  in  einem  Kreis,  während  frQher  ein  dem 
Fragmente  eines  Sterns  ähnliches  Siebeneck  erscheint.  Das 
wQrde  zu  dem  unten  S.  11  Äus^^ofübrten  stimmen.  Cbrigens 
fehlt  das  Wasserzeichen  anf  einigen  Blättern  ganz. 

Die  erste  Seite,  ebenso  die  Rückäeiten  der  (auf  den 
Vorderseiten  leeren)  zwei  letzton  Blätter  der  Liederhs.  zeigen 
Schriftzßge,  die  wohl  nur  als  Federproben  anzusehen  sind.  So 
steht  auf  der  letzten  Seite  a.  A. :  Mich  ^üegt.  vne  e»  golt  füt^U  f 
m  Achieyttet'  (AehU^Uererf  s.  W.  K. '  I  366)*),  darttber  ein 
verachlungeues  M  und  0  unter  einer  Krone,  Unter  den  Peder- 
proben  der  drittletzten  Seite  steht  der  Name:  Ilerdtgen  von 
Hurnkain  zum  Hornhaut,  auf  der  ersten  Seite :  Regina  Nerrt/eldern, 
unten  in  der  Ecke  zweimal  der  Name:  Maria  (W.  K.*  a.  a.  0.). 


')  Du  genannt«  Werk  itt  Uberh&upt  nicht  gant  tuvertütaig  und 
verlangt  liberall  Naclipriiruu^  trotx  aller  pelnbchen  Bucfasta  beult  lau  barei 
(Qocdeke,  GrundhH*  1  309),  freilich  tind  VeralÜuo  bei  «iaem  Werke 
TOB  tolchen  Verhältniisea  fatt  unvennuidlich.  Kleinere  Verwhen  rer- 
beuere  ich  im  Folgenden  öfter«  itilliohwcigpud. 

*)  Ein  Aobleiten  im  ^kbuLgiBL'hen  Tbalgna  «rwäliueii  die  uti- 
burgiichen  Ksmmerbücber  (im  Veneiohnit  der  Abkürzungen  unter  Kb.) 
U  Ko.  918. 


d 


336 


Die  HkiKUchrift. 


Di«  IniHaI«n  sind  dorehaus  lebhaft  rotb,  sowohl  b«i 
Strophen-  ais  bei  LiedaDOngeo,  bei  letzteren  grtazer,  aber  nui 
sehr  nlt«a  reicher  aasgefnbrt.  Auf  Bl.  221a  ittder  Liedaufaog 
durch  rothfl  Initiale  mit  blauem  Grund  bezeichnet  (Pacs.  No.  IV). 
BisweiIeD  bab«n  die  luitialeii  in  dem  ausgesparten  Itaume  die 
entsprechende  Minuskel  mit  der  gewilhnlichen  Dint«  vorgezeichoet 

Unsere  Hs.  enthalt  100  Gedicht«.  Ton  diesen  haben  3t 
den  Charakter  von  Kirchen*  oder  eigentlich  geistlichen  Lieilern, 
die  fibrigen  69  sind  meist  weltlichen  Inhalta.  Bl.  166b — 18Sb 
stehen  nur  geistliche,  I85b— 18da  weltliche,  18%  «in  geist- 
liches, 189b— 214b  weltIiok>.  2Hb  ein  geistliches.  215a-220a 
weltliche,  22la — 245s  geiBtlich«.  '24üb  bia  zum  Scbluss  weltliche. 
Mehrere  Ueder  sind  unrellstlndig,  so  No.  60  am  Schlüsse  *). 
No.  11  Bteht  nochmals  als  No.  80,  No.  13  als  No.  31.  No.  20 
aU  Ne.  40,  No.  63  Str.  1—4  aU  No.  77:  alle  Wer  Wieder- 
holoagen  sind  im  Gebiete  der  Hand  ß  nnd  wohl  durch  eine  Ver- 
inderung  der  Vorlage  zu  erklären '). 

An  Melodien  sind  83  vorhanden,  und  zwar  56  zu  weit- 
liehen  Gedicht«D  incl.  zwei  MeistorgetäDgeu  (Qber  die  12  'Meister- 
gesfaig«'  s.  n.  S.  31).  In  der  Zfthlang  musste  selbstverstindlich 
d^  trumpft  nnd  die  Wflchterstimme  Iiiezu  als  ein  Oesang  ge- 
rechnet w«ideD  *).  Keine  Melodien  haben  nur  die  (im  folgenden 
wie  bei  W.  E.*  a.  a.  0.  mit  forttauFeoden  Nummern  boieichneten) 
Stücke;  25—27.  66  (s.  u.  S.  6.  7)  89—91.  «4—100;  bei  8 
und  9  ist  anf  die  Melodie  zn  7.  bei  10  auf  die  zu  6  verwieseo. 
Die  Not«D  stehen  den  Texten  Qbergee«hriebea  *).  Aach  wo  dieM 
oho«  Koten  stehen,  sind  die  VerszeÜen  forUaufend  geschrieben  *}, 

•)  Vgl.  Kidwrd*  Archi»  IH  «7.  S72.  2!7. 

*)  UiB  nebtt  bcRooden  die  Melodifiii.  —  Vgl.  ilbri^iu  Miillor, 
H«mricti  Loufetiberg  1]  übvr  die  alt«  StmMburgvr  H*. 

*)  DnTcii  AuiivnkubfUaauiif^iliFBevDntUudeaiiUileii  W.  uu*l  Aruuld 
(imLoohamerLitdHH'Ucb.iiu  V«rzeii.'hDiail«irAbkfiniiiig«(iuiit«rLL.,ä.l70) 
rtaLW  mehr;  öbenüesililillÄriiuldgnr 89 Melodien.  ÄuchDeGroyler.D»» 
denladie  To^Ued  60,  oimnit  die  Wücblcrstirome  »b  ein  nlbitätidigp)  Slöok. 

*)  Im  L  L.  itcben  die  Noten  lam  Kräutea  Teil  för  neb. 

*)  V|[l.  I.  B.  Wnckcraell.  Hngo  t.  Montfort  S.  CXU  über  die 
Heiitelbergir  H>.  So.  929. 


F.  An)i>l(l  lia,yer  n>  Heinrich  Rietseli 


33^ 


'H 


nadi  dea  ReimwSrtern,  Bnd-  und  inneren  Beimeo,  maDehmal  iri 
andi  uch  anderen  WOrtora.  stehen  Punkte  oder  Striche. 

Die  Weisen  der  ersten  Gruppe  woltliclier  Lieder:  Ko.  11 
bis  15.  17 — ri.  &8— 60  sind  auf  fünfliniKen.  die  zweite  Gruppe 
So.  80—88,  sowie  die  MeistorgesÄnge  Xo.  92  und  93  auf  Tier- 
linigen  Zeilen  notiert.  Dieselben  sind  ebenso  wie  die  Seiten- 
leistea.  die  die  Notensysbeme  betdereeita  <>inHi:.hlies£eu  {bis  Bl. 
201b  und  Bl.  267  ff.  j«  eine,  sonst  je  zwei),  mit  gleicbmOsdg 
roter  Diote  g«£ogeu.  Giai  unansgefQllt  blieben  die  Noteoliuiea 
bei  No.  26  nnd  27,  zum  grMzten  Teil  bei  25  oud  66. 

Im  Allgemeinen  rerfahren  alle  HSnde  bei  der  Textuoter- 
I«gDng  torgftltig  (anders  als  im  L  L.).  obwohl  auch  in  di 
Beüiehung  nur  die  erste  Band  ftbsolot  korrekt  ist. 

Ks  waren  weuigstt'us  drei  H&nle  »u  der  LioJerhs. 
Die  erste,  sie  beiaze  a.  schreibt,  abgesehen  von  den  mit 
Dinte  geschriebenen  Cbersclirifben  (s.  u.  S.  12),  fivst  durchaus 
mit  Htark  verblas^ter  scbwaceer  Dinte;  BL  I88b  und  I8da  ist 
in  Wort  und  Noten  teils  mit  roter,  teils  mit  der  gewöhnlichen 
Terblassten  Dinte  ¥on  a  geschrieben,  nni  die  Partie  des  Mances 
von  der  der  Fran  za  nnterschetden  (s.  im  Text  No.  1&); 
a  (FacB.  No.  L  H)  endet  mit  der  di'itüetoten  Zoilc  von  BL  196b, 
in  den  Noten  schon  mit  BL  193a.  An  o  schlieszt  die  zweite 
Haod,  ß,  an,  im  Worttext  mitten  in  einer  Strophe  *)  (No.  28, 
1.  Str.),  mit  kräftig  schwarzer  Dinte  (Facs.  No.  III)  und  geht 
dann  in  Noten  und  Text  bis  Bl.  220a.  220b  ist  leer  (nur  zwei 
Systeme  Notenlioien).  Von  BL  221a— 226b  reicht  eine  dritte 
Hand,  y  (Fsc«.  No.  IV).  mit  weit  blasserer  Dinte.  aber  lebhaft 
roten  Üborschriften.  Bis  BL  240  b  schreibt  wieder  ft.  dann  folgt 
ein  erstes  Einsetzblatt  241,  von  dem  nur  die  Rückseite  beschrieben 
ist,  in  den  Schriftzägen  noch  am  meisten  a,  in  der  Orthographie 
1^  ähnlich,  mit  blasser  Dinte  (Facs.  No.  V)^).     Der  Text  dieses 


')  Sowie  in  c!..rlI(intr.-U?.(lieHiin<J  B  eiiwM,  vgl.  Montf.  S.  t;XVni. 

*)  Im  L  Ij.  ichri'ibun  nach  dem  UrrftuBfnebpr  vmohicdeno  Hiiiido 
nnr  g»nx  Ueioc  Strtekra,  «o  nnd  >'o.  89  nm)  4S  von  «iaer  Kniid,  von  «iner 
aadcKi)  wieder  No,  88—37;  in  <Uf  UaDU.-H».  i«!  der  Schreiber  C  aar 
mit  einem,  D  nnr  mit  xw«t  0«dicbt«n  v<nret«ii,   Uontf.  S.  CXVIII  ff. 


a 


838 


D>o  H*nd«i-hrifi. 


BIlHetabUttM  sdilieezt  mit  dem  Lesozeiefaen  //  an  Bl.  242«: 
M  ist  atoo  iiirtekzal«8«n.  Daou  weiter  ß  BL  342a— 243b, 
daraaf  ein  zweites  EinseUblatt  244  b  tod  y.  Bl.  244  a  iBt  leer. 
Von  Bl.  24.^  a  hat  die  erste  Hälfte  ß,  die  zweite  •/  beBchiieben. 
Letztere  Hand  verweist  sodann  mit  dem  i^icben  A  auf  die 
Mf  dem  vorliorgehendeu  Eänsetzblatt  344b  gteheode  Forteetztuig 
Aes  Teites.  Xan  reicht  bis  Bl.  252  b  ß  und  von  da  bia  zum  Ende  y 
(F«cs.  No.  VIII),  dieselbe  Hand,  die  BL  244  b  und  einen  Teil  Ton 
Bl.  245  a  schrieb.  Auch  a  hat  nicht  in  einem  Zage  geschrieben, 
denn  ihre  Schrift  ist  nicht  immer  ganz  gleich '). 

älitnnter,  x.  B.  lU.  lS7b  und  1^8  a,  ist  dem  Schreiber 
der  Kaom  xom  Schluss  knapp  geworden,  da  er  sich  die  Linien 
fttlber  Torgeuigen  hatte,  ohne  den  für  deu  Text  erforderlichen 
Kaum  richtig  abzuschätzen. 

Der  Umstand,  dass  die  zweite  Hand  mit  den  Noten  £röher 
beginat  als  mit  dem  Wortteit,  bietet  Gel^enheit,  die  Art  and 
Weise  der  Niederachrift  ku  koutroUeren.  Es  bat  o&mlich,  wie 
schon  oben  erwähnt,  die  er^t«  Hand  den  Wortteit  bis  in  die 
enie  Strophe  tod  No.  2S  hinein  vorgeschrieben  und  acheint  dann 
unterbrochen  worden  zu  sein,  so  daas  sie  nicht  mehr  dazu  buu, 
die  noch  leer  gelMMBen  Notenzeilen  von  No.  2h  an  mit  den 
zugehöriges  Melodien  tu  versehen.  Die  zweite  Hand  begann 
bei  No.  2ä,  offenbar  in  der  Absicht,  die  fehlenden  Melodien  zu 
ergSnzen,  das  Aafimgsmelisma  und  die  Noten  zn  den  drei  ersten 
Svlben  Atrin  U«rcz,  pi»  eiuzuzeicbuen,  gab  diesen  Versoch  aber 
aof  und  beschränkt«  ticb  daraaf,  die  Tollst&ndige  Weise  zu  dem 
Uede  No.  28  zu  notieren,  das  sie  ohnedies  auoh  dem  Wortteite 
nach  zu  Tervollständigeu  hatte. 

Hieraus  erhellt,  dass  vom  Schreiber  zunächst  die  Noten» 
Unien  gezogen,  sodann  der  Text  der  ersten  Strophe  untergesetzt, 
dannf  die  Noten  in  das  System  eingetragen  worden:  ein  Ver- 
hbtvt,  das  durch  die  räomlicb  gröszer«  Ansdehnnng  des  Wort- 
textes bedingt  war.  Nor  bei  den  Melismen  musste  eine  Aus- 
nahme gemacht  werden. 

')  VrT»Giiic<lriihcit«n  einer  und  denelbni  Buid  anirt  MMb  die  H«. 
dM  LL.,  >.  obd.  S.  10. 


8 


F.  Arnold  Kay«-  o.  Heinrich  Rictach 


3^^ 


Die  Lieder  ron  Bl.  13öb  bis  189  a  sind  g«naa  in  dm 
Ueosnralnoteo  Dotiert  Von  lAed  No.  16  (geistlich)  uDd  17  an 
findet  sich  aolteo  mehr  das  Zeichen  fOr  die  Brevis  oder  Longa, 
BOndeni  statt  deren  2,  3  bis  4  eng  aueinanilergesetste  Rauten 
(Semibreres),  ebenso  toq  Ligattuen  nur  mehr  jene  oppoeitaa 
proprietatis,  welche,  vrie  es  ficbeint.  nicht  bloa  am  längst«! 
iich  erhalten,  sondern  »nclt  von  jeher  die  allgemeingto  An- 
wendung gefunden  hat  Endlich  tritt  einmal,  und  zwar  Bl. 
347  b  fOc  den  zweiten  Teil  der  Noten  von  No.  82  die  fllr  die 
geistlichen  Lieder  gebrauchte  Choralnotation  eio,  d.  b.  statt  der 
sofamalen  Raute  mit  oder  ohne  Strich  jene  breite  stet«  sieb 
gleichbleibende  Kautesform  ohne  Strich  (ausser  zur  Verbindung 
mehrerer  Tone  auf  eine  Sylbe,  also  statt  der  späteren  Ligatur- 
form) :  ein  Wechsel,  der  auch  rhythmisch  nicht  ohne  Bedeutung 
seio  dOrfte.  Vielleicht  sollte  hier  einer  strengen  QuantitAteg- 
mesaung  ausgewichen  werden,  ganz  wie  beim  Choral,  dem  diese 
ftusserlicb  einfache  Notenschrift  bei  grdsster  Veränderlichkeit 
ihres  Wertes  bis  heute  eignet 

Die  zweite  (/f)  und  dritte  Haud  (y)  unterscheiden  sich 
TOD  der  ersten  sowohl  durch  die  Schrift  wie  durch  ihre  geringere 
Korrektheit ').  Mit  dem  Einsetzen  der  zweiten  Hand  wird  die 
Fonn  der  Noten  viel  achleuderischer  (s.  Faca.  No.  III),  was  sich 
besonders  bei  der  Semibrovonligatnr  geltend  macht,  ebenso 
macht  sich  die  Inkorrektheit  gleich  durch  zwei  Schreibfehler 
(8.  zu  No.  28)  bemerkbar.  Mit  der  zweiten  Hand  tritt  femer 
der  Gebrauch  ein,  senkrechte  Abteiiungsatriche  durch  das  Noten- 
system zu  ziehen.  Dieser  Strich  dient  dazu,  da»  Veraende  in 
der  Melodie  hie  und  da  noch  deutlicher  ku  kennzeichnen,  er  fehlt, 
wenn  das  Versende  mit  dem  Knde  der  Notenzeile  zusammentrifft; 
in  der  zweiten  Reihe  der  geistlichen  Lieder  (No.  61  ff.)  werden 
B(^r  die  je  zu  einem  Wort  gehörigen  Noten  durch  kleinere 
Striche  (zuerst  mit  roter,  spÄter  mit  schwarzer  Üinte)  abgegrenzt; 
ebenso  pflegen  die  melismatisnhen  Figuren  gegenflber  dem 
syllabischen  Melodientexte  durch  einen  solchen  Strich  abgesondert 

')  Erstero*  UUat  dArauf  achlieszeD,  das»  Letzteres  atokt,  oJc-r 
weniKiteol  nicht  allein.  Fehlem  der  Vorlage  iiuueolireibifu  Ut. 


d 


Die  Ukiidtulirift. 

ZU  «erden.   Gr  war  ilso  ein  nicht  notwendiges,  aber  znr  ^(l8z«ren 

tpb«nichÜiciike)t  beitragendei)  PhrasidrUDgaz«icheD. 
P         Die  Noten  der  Melodien  xn  No.  92  aai  t>3  atnd  »omftgUeh 
QOcb   weniger  eorgflltdg  sls   die  Notirongen    der  Hand  ß  und 
inrcJiweg  in  sdüeuderischer  Kirakturform  aufgexeicbnet. 
'         AJJ  ScUflssel  sind  nur  0  oder  F  vorgesetzt;  um  hfiufigaten 
i«t  C  auf  der  Tieiten  Linie,  docb    kommt  es  noch  auf  der  1., 
2.')   nnd  3.  Linie  ror.     Das  F  steht  anf  der  3.  ivler  4.  Linie. 
Daas  die  Schr«ib«r,  besonders  der  iweit«  (ß),   «ehr  wüIktlTliob 
die  Schlttssel  w«ebs«lii,   leigt  gleieh  das  «iBte  Ton  der  zweiten 
Huid   niddergMchriebene    Lied    No.    28,   in    welchem    fQr  die 
letzte  Zeile   der  C-Schlfissel   auf  die  dritte   Linie   herabgesetzt 
wiri,  obwohl  sich  hiedorch  fQi  den  Schlouton  d  die  Notweudi^j- 
keit  einer  HilfeUoie  ergibt. 
j  FAr  jene   F&lle,   welche  bezfiglidi  der  richtigen  Setunng 

dei  Schlflmizsiehens  Zweifel   anf  kommen  lassen,    ist  oft  der 
Custce   (guidon)   von    Wichtigkeit*).     Auch   ßlr   andere   FlUe 
kann  er  entscheidend  sein,  so  in  No.  40,  wo  im  vorletzten  Vers 
^_der  ersten  Strophe  eine  Silbe  rom  Schreiber  beim  Beginn  einer 
^BtiKlieu   Zeile    Qbersprungeu   wurde   (nach   der   ftUhereD  Auf- 
'     roicbnong  in  Ko.  20  das  Wort  d-u):  hier  zeigt  der  Custos  ao. 
dsss   die  entsprechende  Note  g  gewesen  w&re,   allerdings  nicht 
conform  der  ersten  Liwart  in  No.  20,   doch   li^   in  der  Äb- 
weicbong  Consequenz  (s.  die  Anmerkmigeu  zu  den  Uedem). 
a  ist  nach  GMtalt  der  Schriflzfige  and  der  Orthographie 

kdie  Altest«  Hand,  noch  aus  dem  Kode  des  14.  oder  Anfange 
Am  15.  Jhs.  (»0  W.  K.*  I  S<>8),  konnte  aber  dennoch  den 
andern  gleichzeitig  sein,  wenn  der  Schreiher  etwa  ein  alter  Mann 
war,  der  noch  in  der  Weise  seiner  Jugend  schrieb.  An  sich 
eracheioeo  ß  rtai  y  freilich  jOoger  a>wohI  in  der  Schrift  als  in 

')  Bo  in  No.  II.  Dm  Sdehen  enehdnt  hier  in  der  0#«Ult  ^. 
VgL  Bienwnn,  Studien  t.  Oeaehicbta  dw  Kotemcbrift,  Tft(«l  übtsr  die 
SntwioUiinir  Arr  C'l>vi>*  *i|nulM.  Über  din  abwcichcndti  Cbertrasvag 
rem  Ambro«  *.  ilie  Anm.  zum  Iiivd. 

*)  S.  r»c».  Ko.  n.  VI.  —  InabMonden  wirf  die»  bei  der  fttg- 
wmatuwium  Ü))«rli«feruag  der  IhrtiniUodor  im  Qpn.  715  hcrvurtrcten. 


10 


F.  Arnold  Majvr  q.  Heinrich  RivUcb 


dtr  Orthoi^rapliie :    nach  W.  a.  &.  0.   g«bOren  sio    dar 
tUlfbe  des  15,  JhH.  im.     Weon  ab«r  di«  u.  S.  Uf.  a' 
ADn&hme  richtig  ist,  so  lebte  der  Schreiber  f  um  1472. 

a  schreibt  recht  sorgOiltig,  während  ß  sofnrt  durch  « 
un^lnubliche  Flöcbtigkoit  und  Willkör  sehr  übel  auffallt,  di 
haom  auf  Kecbntmg  einer  reraudert«!!  Vorlage  ku  setzen  sein 
mdohte.  Dies  warde  in  B«iug  auf  die  NoüemDg  schon  bemerkt 
(o.  S.  8  Anm.  1).  Loidcr  sind  gerade  die  weltlichen  Lieder, 
{Hr  welche  tusere  Hb.  fast  die  elxizige  Quelle  bietet  (u.  S.  20  IT.), 
von  dieser  Hand,  daher  die  häufigen  und  groben  Verderbnisse 
des  Testes. 

Durch  die  wenigen,  in  doppelter  Aufzeichnung  erhaltenei 
Lieder  wird  ein»  Vergleichnng  der  Lesarten  nach  ihren  tonalen 
und  rhythmischen  Abweichungen  (wovon  noch  o.  Abschn. 
die  Sprache  sein  wird)  ermöglicht,  und  werden  weitere  Ashal 
punkte  für  die  Beurteilung  des  relativen  Alters  der  H 
geboten.  (S.  o.  die  Anm.  zu  No.  11.  13.  17.  20.)  Bemerkeni- 
werth  ist  es ,  da«B  die  Melodie  bei  vtrschiedeneu  Lesarten 
b&ufig  um  eine  Tonstufe  verschoben  ist ').  Obwohl  nun  der- 
artige Schreib  versehen  durch  Köcfeiing  der  Note  um  ein  halbes 
Spiatinm  nns  weniger  natürlich  erscheinen,  als  solche  um  ein 
ganzes  Spatlnm,  so  finden  sich  doch  gerade  eiHtere  in  dei 
Spfirrschon ')  und  den  i;ur  Veigleichung  herangezogenen  H: 
h&ufig  genug.  Bie  sind  entweder  vom  Schreiber  richtiggestelll 
sei  es  durch  Cberschroibung  (boi  einem  höheren  Ton,  indem 
eine  Cauda  zu  demselben  Ober  die  unrichtige  tiefere  Not« 
geführt  wurde,  z.  B.  in  No.  31,  viel  hüuflger  im  Cgm.  716), 
sei  es  durch  Anschreihnng,  wobei  der  Schreiber  meist  rorgaaz. 
die  unrichtige  Note  später  zu  löschen ') ;  —  oder  die  richtige  Not*. 


sn 
balt»S 


i 


•)  S.  dio  VOTgleioLeinle  ZuMmiDRititvIlun^  ron  No.  SO  mit  No.  40 
und  von  Xo.  17  luil  ii«r  Variunle  in  dor  H*.  E. 

*)  Wie  die  Hs.    Huoh  genannt  wird,  z.  fi.   von  Böhme   im  Al! 
ileatich.  Liederbuch  771  (*.  u.  S.  11). 

*)  So  da««  muu  ■äe  oft  lur  den  erticn  Aag-cnblich  all  m  ligipreni 
XetM  anithen   mochte;    ■.  uicli   du    I.  Hartinali«d   in  der  3.  Ijnait 
(Anh.  No.  I}. 


I 

A 


342 


Dw  HuubchrUL 


11 


ist  gitr  niclit  ein^tragto.  mag  non  der  Sebraiher  sein  Verseben 
nicht  bomerkt  (z.  ti.  bei  drei  Noten  in  der  vorletzten  Zelle  dea 
K«fruns  von  No.  8B,  s.  Anm.)  oder  sich  besagt  haben,  wie  in 
No.  11  dei  hh.,  ein  Zeichen  an  dor  Stelle  (als  Vorbehalt  f&r 
spfttere  Korrektor?)  aozubrin^o.  Der  Grund  dieser  hfluQgen 
Venafaen  ist  wobl  in  einer  wenig  deatJicheu,  auf  sehr  schwiteh 
sichtbaren  Notenlinien  geschriebeneu  Vorlage  zu  suchen,  welche 
einen  flfidhtigefi  Scbreil>er  veranlanste.  bei  zweifelhafter  Stellung 
einer  Note  ohne  langes  Nachdenkeu  sich  fQr  die  eine  oder  andere 
LaeuDg  in  entscheiden. 

Ursprfliiglich  schoint  die  Hs.  vor  den  ancb  nach  ihrem 
textlichen  niid  mUBikalischeu ')  Gehalt  ganz  fQr  sich  stehcR'Jea 
Heistorlicdern  61.  253  u  fT.  gescblosEen  in  haben  (rgl.  a.  S.  Sl) 
and  bis  dahin  otu  Ton  zwei  HAnden  geschrieben  zu  sein,  wenn 
das  erste  Biosetzblatt  241b  einer  derselben  sogebOrt  (?).  Diese 
Ansicht  wird  noch  wahr^cbeinlichor  dadarob,  dSM  nicht  nur 
auf  Bl.  382  b  am  Schlüsse  der  Hs.  der  Name  Pfter  Sp&rU 
(Facs.  1^0.  IX)  steht,  sondern  auch  auf  Bl.  232b  unten  von  der- 
selben Hand:  Item  da»  pweh  iU  Feier  Sporlt  1472  (Faca. 
JJo.  VII)*).     Peter  Spörl  wai'  also  einer  der  Besitzer  der  Hs.; 


')  Mail  T)tt-  oax»a  •lio  unter  No.  ^  iiiul  fiB  mitf;« teilten  UübdicQ 
tqwie  di«  NoUn  unter  "So.  dS. 

*>  Vgl.  /fem  dog  jfxuh  wt  JSrg  Beggenburg . , .  1470  Mf  it«n  I«txtoa 
Blatt«  dvr  Hltülerin-H«.,  ».  H»tt«aB,  LiMkrbach  ier  KUra  HKtiUrJn 
S.  tX;  WolfUin  von  Lochame  irt  da»  gesenitgk  ptteA  im  LL.,  S.  41  iet 
Hb.  Btgrg«!!  sl«bt  der  Ktlni:  d«r  KUm  HStzl«na  tiur  &I*  d«r  <Ier 
3chnib«nii  am  finde  dm-  Ha.,  B.H.  S.  IX.  —  Dan  div  Lieder  uaob 
BL  SHb  Ton  P«tiT  SpSrI  KMcbrie1>«ii  -Au^uea,  rngt  fl.  F.  I  833;  H.'« 
Aiuiuht  war  aaob  die  mcinr,  nach  bevor  ich  auf  die  SUIIe  in  den  F. 
anfinerlnaiD  Kcworden  war,  nn  hat  bei  nältorer  UDl«niuihiing  nicht  Stand 
l[«halt«nj  TgL  dto  Fae*.,  ebaraktcrittiacb  ial  namaDtliefa  der  fincbttab«  d 
in  Nu.  VI!  g«t(cnüber  y.  VgL  audi  W.  K.  ■  I  96tii  lon  diraitr  Hand 
(der  de«  I'etrr  SpSrl)  «ei  mm!  nichta  in  dem  Uucb  KCtchrieboa;  dii? 
tsciite  Ahnlichk«it  mit  ihr  liättcn  Jena  (iImi  TtUiln  dnr  Ijcdcr)  raielusten 
Voti»i  iiÜitUh.  Müniehci.  lUt  MtlHkhct  (t.  u.  S.  18).  -  raiU$  Spörel. 
BSfgir  n  KitahUbd.  UT6.  Mitteilnngao  d.  Oewllichan  f.  Salüburser 
Landeikiinde  16  S.  US  So.  HS;  1490,  1«  S  838  f.  »o.  ßlO.  HI8  (üpärfll, 
SpSnlJi  Atdhoni  Spürt,  Urkunde  vou  Inder«<lorf.  1616,  Obnr bayrische i 


IS 


F.  Aroolid  Hajcr  n.  HeiBhch  Kiotaeb 


er  hQt  wohl  die  Hb.  durch  dio  Blätter  2ä8  ff.  er^oreo  und  diese 
beschreiben  lassen  '),  durch  deiiselbeu  Schreiber  (y)  fUUte  er  abe^y 
auch  Lücken  der  ursprünglichen  Hs.  aus:  Bl.  221—226,  die  waiuj^^ 
scheißlicb  uraiTünglich  leer  waren  *).  feroer  wurde  244  frisch  ein- 
gesetzt und  245  a  ergSjizt.     Eigenhändig  setzte  er  (aaszer  der 
alten  Faginierung?.  a.  o.  S.  4)  vicUeidit  (?,  i.  Facs.   No.  I) 
fehlende   Oberschriften   (mit  Bezeichnung  des  Dichters)   Aber 
die  StDcke,  und  stwar  Ober :  No.  I  {Ifas  ^dn«  abc  de*  Münchez). 
2  {P^lgnim   Münchz),   3   (Räehtnu  plehama  |  jt  Rtutat  |  dt» 
Mwtic/ic:),   4  (Maria  virgo  de*  Hilnichz),   67  (Aue  j/rerlara  dt» 
Münirhc:),  76  (A  »o/ii  orto  cnrdine  Jet  Mnrtifkcz),  78  (De»  3/iimVÄ 
miUr  don),  79  (Det  Munichrz  ktireze  don).     In  den  Cberflchrifteo 
Über  No.  5—10.  61.  88—71.  7S— 75.  77.  82  ist  nur  der  Ver-     ! 
fassemame  von  dieser  Hand  nachtr^Iicb  zum  Titel,  am  Bande 
oder  im  Text*)   (Münieh,  Müniclic:,  de*  Münichfz,  Münich»,  lu 
No.  82:  MügUn  *)>  eingeflickt.    Von  /*  geschrieben  sind  (mit  roter 
Dinte)  die  Titel  («her  keine  Verfassematocn)  über  No.  08—75.     1 
77.  82.  von  a  über  No.  5—19,  von  /  über  No.  61  —  05.  66  (De* 
Mimkkx  paa*ion).    89.  90  (längere  Cberschrift).    91.92.96—98. 
99  (Hie  htbt  »ieh  an  tin  teuUcker  cinoiantis  dvt  Mütäch»),     100 
(wie  bei  90).     Ohne  Überschriften  sind    No.  20—60.  80.  81. 
83—88.  OK— 9r>.     Pßter    8pOrl(?)    hat   also   vereinzelt   blosze 
VerfaesernameD,  aaszerdem  volle  Überschriften  (diese  Aber  No.     | 
1—4.   67.   7ii.  78.   79)    nachträglich    hinzugefügt.     Von  ihm 
geschrieben,  vielleicht  sogar  gedichtet,  scheinen  zwei  Verse,  die 

Archiv  fiB,!tÖ?;  ein  Joh.  Spörl.  Schullchr«r  xu  AlWorf,  bU  Verrnseer 
TOIJ  Aiif»älzyii  in  den  Verhuudlunpiti  d.  hi»t,  Vcreiiu  f.  Nieilerbayem  II 
und  V.  1  Jatob  Spar  nennt  JOÜcklicr  in  t«iner  Chronik  S.  184  uat«r  dem 
Adel,  der  mit  Kr/.b.  Friedrich  IIL  I8fi9  h»\  Ampfing  kümpfte.  j 

')  Äbalich  vereinig  IT.  Ott.  einer  der  BcsitJter  der  Loolum. 
Hs.i  (wei  Hrn.,  dif  dc9  Licilfrbiichi>s  und  di^  der  Ars  organisaiidi.  in  dncr 
Papiencbatc,  L  L.  7. 

*t  V|[L  die  Kolmnrer  H>.,  Barttcb.  Die  Uei«t«rl)oder  der  KalmArer 
H*.  4;  kucb  in  der  Lncham.  H*.  wurden  t«o  vinein  apfitercn  Bi'KitfM 
xw«  Linder  aiif  xir«i  lußUi^  frei  ^liliebeue  S«it«u  gi-echi'iebpn.  | 

*)  UiiB  rg\,  z.  B.  daa  Factimil«  kiu  der  J>^nB«^  Hs.  der  Hinn*- 
■ät^!«!'  b«>  T,  <l-  Hs,g«u,  UiuQMitiger  IV  706. 

*)  W.K.*  ».  ••  0.  liett  liiicxliK  iStüe^in?).    S.  Face.  So.  VI. 


344 


0M  Butdwlirift. 


18 


am  Rande  von  Bl.  221  b  st«hea.  Sie  schlteszen  sich  durch  ein 
Verweiiungszeich*!!  in  der  Hs.  an  Str.  8  dca  Liedes  W.  K.* 
II  No.  ööO  »0,  die  durch  sie  fiberRillt  wird.  Bei  W.  stehen 
diese  Verse  unter  den  Lesarten. 

üuwre  Abgrenzung  der  Hftnde  (mit  der  Folge:  \.a2.  ß^.  y 
4.  fa  ?ß  5.  ;*  6.  /  7.  ß  9.  y  9.  ß  10.  y)  rechtfertigt  sich 
lonSchst  durch  die  Qestalt  der  Schriftuflge  und  Ketenzeichen 
TOD  a.  ß  UQd  y,  Tgl.  die  Facs.  Aber  eine  BettStigong  liefert 
auch  die  Orthographie  (beziehungswoiae  Sprachgebrauch).  Diese 
kennteichne  die  folgende  Zasammenstelloag. 

1.  Vokale. 

Mhd.  ^. 

a.  vatikUiek  (im  Ürock  bei  W.  K.»  U  No.  580,  Str.  21 
L«8art)  tiltnd  W.  No.  547,  Str.  5.  ~  mfnkHch  n.  No.  17'). 
82.  —  ^Mrtlicher  18.  &. 

ß.  edh  33.  12  gtft^tt  W.  576.  1  dttknt  W.  563,  I 
(Bl.  342a)  hmd  W.  54d.  2  Uhengk  80,  s.  11. 12.  —  jttämklHeh 
34.  3  esärüiieh  W.  579.  2  ffetläiJa  W.  548,  1  «JA*r  W.  549.  1 
ärmlein  80,  a.  11,28  Lesart.  (Im  Diphtong  erscheint  immer 
8  in  j'rlvl,  z.  I(.  54,26,  frtwden  66,1,  usw.  in  dt-n  Foriiion 
difMs  Stammes). 

y.  ft-nftikait  W.  560,  2  herriikUkk  W.  660, 1 1  Lesart,  herrt 
W.  652.  4  bfixhm  W.  549.  3  hi-rrtm  W.  649.  2  tnade  89,  Str.  2. 
—  «cdAer  W.  660,  12  aimäcMig  W.  649,5  MV^ocA  W.  549,  4 
mäniJUneA  W.  649,  2  (I.  so  statt  mamUeie/t)  gCtnctlich  90,  Str.  I. 

Mhd.  le. 

a.    fanden  W.  581.  11  «cvtr  17,  29.  —  geffrd  19,  28. 

ß.  itäliiatl  33,  1  icär  W.  578,  2  nenrnt  W.  563,  3  ye- 
däcJiUH  W.  649. 1  Irti^  8),  28.  —  w?rlfieJien  33.  14  riHm  W. 
688,  II.  —  MlJenreUhe  50,  37. 

y.  »äläen  W.  56S,  1  mir  W.  562. 1  gMär  W.  549,  3 
(wo  ffmar  steht)  vär  89.  Str.  67. 

*)  Cna«r«  Zfihliuig  d«r  Slu«lu>  in  d«r  Hb.  difioTierl  tod  Nu.  t&  an 
roo  der  ZUIiuk  W.  K.'  I  HflS  C  um  eiiw,  ■.  o.  ä.  b  Aon.  8.  —  Wo 
bd  d«n  Citatt'Q  dat  W^nokcmi^I)  flshI^  ist  di«  Ko.  dar  «aten  ab. 
odruckUii  Listler  j,'eineinl. 


14 


V.  Arnold  Unfer  u.  Hdnriok  Ri?t*oh 


Mhd.  e 
und  das  «  der  Ableitung  werden  stets  durch  e  wiedeigegeben. 

Mbd.    eL 

a.  Id  der  Regel  »i  (ay)  aber  anch  ei  (tte^  13, 12):  fteUig 
W.  855,3.  W.  651.  1  iind  so  regetinÄszig ;  Tgl.  auch  leiden  W. 
665,1  gegenüber  /oiWct-  ebd.  4.  (Bl.  241b'):  aiit  und  W«  W. 
662,  3  ratn  ebd.  eheäm  ebd.  4.) 

ß.  ai  (nebeu  ay) :  ratn  28,  44.  66,  22  petaät  66. 1  tUlttkait 
ebd.  4  ftaUet:  rrutile*  W.  583,  l  käme»  W.  583,  7  Iraii  W.  548, 1 
mmen  W.  64Ö.  2  trait  87.  7.  —  ei:  ein  und  «in  neben  einaodet 
28,  25  f.  W.  683,  12.  W.  56S,  6  Jtc>«  56.  6  rwj^i  87, 16. 

■/.  Neben  ay  (»w.v*'«-  W.  626. 8  pra>/ten  92.  Str.  2 
»bu/win  W.  5.i2,  3)  ai:  «-«rAaü  W.  560,  I.  W.  .^26.2  sckain 
W.  626,  6  Küü  ebd.  3  pro»(  W.  S60.  2  chain  W.  526.  3  laiät 
W.  562.  I  öezaUAunri  \V.  549.  3  licKfiotjurn  ebd.  2  Aaifei  89, 
atr.  3  maUt«rt  90,  Str.  1  taidei  92,  Str.  2.  —  ei :  ein  W.  626, 1 
(doch  Ol«  für  laL  tolam  >V.  560,  7  terai«e(  ebd.  4)  /««cä  W. 
660,  8  ImliffSH  \V.  549.  5  (leüu»  89,  Str.  8  (vgl.  oben  c  ijowt« 
W.  663,  2  nnd  rogolmfiaüg  so). 

Mbd.  i. 

a.  Kegelui&B7ig  i,  aber  h&ulig  ancli  y;  ym  W.  580,  6.  16, 
Prosa  j/R  (Prouom.)  uobeu  in  (Praep.)  W.  680,  6  mj/^me  ebd.  8 
dahifn  17.25.     (Bl-  241  br  h^mlmch  W.  562.7). 

^  i:  i»i  56,  11  litfmmelisc/ie»  W.  683,  1  durehj'einiff  . . , 
durefiiclieiniif  ebd.  6  durch prüettiff . . ,  durf/trüftfiff  ebd.  £ü  W. 
562,  1  teirt  81,  6.  —  J-  (y,  y) :  ly  28,  21  «ynwf  28, 32  pym 
ebd.  «ynn  66,  11  rti/vimm  W.  559,  1  dyter  W.  563,  2. 

y.U  inyf.  660,1  «n.veX  W.  536.  S  himeU  W.  658.1 
im  ebd.  2  hmfl  W.  549,  5.  89.  Str.  2  u-i/  W.  549,  2.  —  y:  ^s^m* 
W.  660,  2  »i/n  W.  826,  1  nr/w  W.  549, 3  «ynn  ebl  eyitw« 
89,  Str.  1   ffryrtmen  92,  Str.  2. 

Mbd.  t. 
a.   RegftlmiSiig   «i   C«y) :    «'  ^^'-    580. 8    vm/  ebd.    dW« 
V.  680,  9   rpeif  ebd.  16  reicher  W.  582,  1,  1,    wo  in  dou  Left* 
•>  S.  o.  a «. 


M6 


Dia  Bnidiclirin. 


IE 


arten  rü^  aDgegeben  ist,  aber  deutlich  n  strebt,  nur  dass  das 
e  durch  die  grosxe  Initiale  des  K  fast  gsoz  verdeckt  worden  ist; 
/«*  W.  582,  2  erjml  W.  fl67.  4  «:A«iA  16,  36  ffeme/td  Vf.  M7,  9 
gelnchft  obd.  Fflr  hymeirieh  W.  600.  S  Tgl.  Weinliold,  Mhd. 
Grammatik*  §  16,  woDach  ricJu  iu  ComposiUs  im  Mhd.  aacb 
burz  gebraucht  wird;  aber  o  schreibt  auch  noch  ^  S7,  28, 
vgl.  dazu  u.  noter  Q.  (Bl.  241  b :  «:Am'n  :  tdtrin  W.  &6ä.  3 
ehindtltin  ebd.  ^a6«4  cbd,  4  fftiti^li  obd.  7). 

ß.  ei  (ey):  «imfonisc^^n  28,  19  ruMn  ebd.  SS  j<«m  56,9 
Min«  W.  5<S8,  3  »pei»  ebd.  3  *;>«'«{  W.  662,  6  mk  W.  549,  1 
Brhrtibet  82.  Str.  2. 

/.  ei  (ey);  prfi*  W.  560,  1  »ehtin  ebd.  2  Uichnam  ebd.  4 
8p«/«  W.  549, 4  »mlHiA/ncA  ebd.  2  /«y  89,  Str.  1.  Fflr  erdtnc/t» 
W.  595,  5  vgl.  0.  za  b^ntirieh  aai  mcA  W.  660, 8. 

Mhd.  d. 

ff.  au:  «nur:  HacJigtbaur :  »chmtr:  Iraur:  bthawr:  ßffour 
W,  667,  5  kaum  18.  16 ;  ond  noch  fl:  »ahuT« :  tnurn  W.  557,  S 
crfoftii-wi:  ruren:  trurtn  W.  555,5.  Cber  die  Mischung  der 
alt«D  Üiphtönge  mit  den  neuen  bei  Dicht«m  und  Schreibern 
vgl.  Mhd.  Gr.  §  106.  Iu  unseren  Fällen  erkennt  man  Aber 
dem  dem  &  rorauMtohondou  Keusoiiautcu  stets  ein  klcinea  a  In 
gani  feinen  Zflgen.  Vgl.  ß:  Itneter  38,  S9  tnma-t  29,  12 
»au/t  34,  35.  y:  autt^  W.  560,  2  tratet  W.  526,  2  au/  ebd.  6, 
&  hier  und  dort  nur  In  F2Ueu  wie  rreatttr  55,  43  natura  zfigur(4) : 
fore-.Jumrt  W.  860,  7. 

Mhd.  ie. 

a.  ie:  hü  W.  680.8.  —  ye;  yt  ebd.,  gavShuliefa.  — 
i:  gedin^  W.  680.23  lOattr  17, 14.  —  y:  ny  W.  680,6  wy 
ebd.  15.  (Bl.  241b:  emp/ienff  W.  668,3.  —  M^e  ebd.  4.  — 
^jcAir  «bd.  5.  —  liff  ebd.  7). 

^  ie:  titiK  28,31  /wÄ  66.46  eHerd  W.  683,4  Lesart. 
■»«A*  W.  563,  1  vfrdritum  W.  649,  1  «-Ator  81.  36  dit  W.  559,  6 
(und  dfy  ebd.).  —  fv:  nye  66,6  di/emüetikail  W.  583,5  (jy« 
W.  548.  1  ny««»fii  W.  649, 1  i»ya  ebd.  i^  86,  68. 


16 


S.  Arnolil  lUfcr  a.  Ucinrieh  Ri«Uch 


y.  ie;  du  (die  steht  MhoD  ftüh  nelwn  diu,  Uhä.  Gr.  S.  &99} 
W.  660,  l  fci  ebd.  i  .m  W.  526,  6  ^  W.  652,  2  cw  W. 
546,  3  d«  ebd.  2  ßühen  89.  Str.  23.  —  ye:  (njl«  W.  M9.  6. 
90.  Str.  3  ist  vereinzelt):  i^i  W.  660,7  yaUicher  ebd.  du 
und  ./ye  W.  549.5  lyer  92,  Str.  2.  —  y:  <iy  W.  626,  i 
W.  649.  2.  4.  89.  Str.  1.  —  i:  »ckir  W.  552,  I.  W.  549,  S. 


Mild.   B«. 

o.  fl:5ßr.-^mß(18,  27.  29.  (Bl.  241b:  wiirärt  W.  562,  4). 

ß,  fle:  grüemm  28,  19    tfrütMnn  abd.   26    plüernlfiit  56,  6 
niy^'a^ww  W.  686,4  'li/emüetikieich  W.  568.5  Mfi3«(t  W.  569, 
^ribncr  W.  548,  2  mietet  82,  Str.  1. 

j-,  fle :    rü*/   W.   6.12, 1    brüeder   W.    649, 5   ^tikKt   89, 
Str.  20.   —  a-.jürl  W.  626,  3  m«#  W.  649,  5  ßat  92,  Str.  2. 


^ 


Mhd.  uo. 

c.  no  (gesi^hr.  ü,  vgl.  ft  o.  S.  15):   (5  W.  580,16  ffli 
«bd.  17.  —  u,  das  bald  allciu  herrscht :  plut  W.  580,  2  do/ucAcI 
ebd.  5  muter  W.  681,1  imten  ebd.  10.     (B\.  241  b:    ftwy  W. 
562,  3,   ue  kommt  bei  u  nicht  vor,  wohl  aber  bei  ßl    o.  ti.  S. 
18 ;  muf.Ur  W.  662,  5,  wobei  e  auB  o  gebesiort  ist). 

jK  ue:  ffiiet  $i,5  tuet  65, 16.  W.  588,  6.  87,  16  pluem 
W.  583,  2  Tvem  ebd.  mwsier  W.  583, 1.  11  ffueter  ebd.  and  87, 
10  czve  W.  563,3  (neben  c:u,  x.  U.  51,8.  19). 

y.  oe:  (we  W.  560,11  mffien  \V.  526,4  ptia:  ffrtut: 
tue»  W.  649,  4  vergaechen  ebd.  3  giuter  89,  Str.  3  ßuecliet  ebd. 
62  hirf  92,  Str.  2.  —  o:  («*(  W.  560,12  ;«  W.  549,2 
/luches  89,  Str.  3. 


2.  Konsoiunteit. 

Mhd.  k(ck). 


4 


a.  R«geln)äszig  k,  aber  auch  ch:  ehain  W.  580,9  oAom 
W.  557,  2,  und  aaslautend  nach  r:  mereh  W.  580, 18  würclt  ebd. 
vtrpan-h  W.  647,5  tarch  ebd.  —  kch;  trkehant  W.  557,8. 
(BL  241b:  km$the  W.  562,3,  meist  ci:  ekindtiexn  ebd.  3 
«AoiiM  ebd.  4  ^rchant  ebd.  6). 


I 


Pie  HkotUclihft. 


fi.  fc  (kk.  cfc):  *.iK-*«W  W.  68e,  2  klar  W.  576.  l  krönt 
W.  S78,  1  kri*tenlne}ient  W.  549,  1  cr«cAn>f  38,  45  gtdenk  56, 19 
onp/icXr  98,  18  dikken  «bd.  20.  —  gk:  /(i>i9<t  S8,  21  umaijk  W. 
583,4  Khxädigk  W.  563,3.  —  ch:  «cArwA«».-  mäicAct  44,  34  f. 
—  kcb :  dikch  82,  Sti.  2. 

/.  cfa:  i^AotR  W.  663.3  e^^ln«n  W.  696,6  chßrtn  W. 
549.  3  fidar  ebd.  rAon  ebd.  4  ckain  ebd.  3  rAun^f  89.  Str.  1 
tJUamme  90,  Str.  1  chain  98,  Str.  2  hechamt  W.  595,  3.  —  k : 
Jr«Ht;)A  W.  563,  5  iiinu;  (lohd.  künie)  W.  695, 1  jbtjfMriN  89, 
Str.  54  kmiehtn  90,  Str.  1  »eiiikeH  W.  595,4  ttr^n  100, 
Str.  l.  —  g*  »ereiatelt:  herrttigUeieh  W.  615. 1.  —  kch:  dankek 
W.  615.  I  ktkihen  W.  549,  3  ^otcAeu  ebd.  fiikdt  ebd.  lUtic^J^Aw 
ebd.  :*tkela  9S,  Str.  2. 


Mhd.  w. 

a.  w:  iciiN«cA  11,2  «min  11,20  swir  11,30.  (BI.  241b: 
«wrt  W.  562,  4). 

fi.  w :  wnnn  38,  2  icaffrn  W.  548,  1. 

y.  w:  wtltUieh  W.  560, 13  tKwrf«/«  ebd.  14  fcieart  W.  660, 1 
mtveifm  89,  Str.  I.  —  h:  friV  W.  S63,  2  btX<Um  W.  549,3 
elÄg  W.  616, 1  eniiiij'  89.  Str.  1  and  oft  80. 


Mhd.  8 


ist  regolftr. 


k„ 


Mhd.  3  (50- 
o.  Bes^elm&saig  z,  iz:  laxt  W.  580,  6  jrruu  W.  580, 13 
TOS  ebd.  14  täzztr  ebd.  16  «fmiu  ebd.  17  dat  ebd.  22  alla  18, 4 
wttz  ebd.  6  uxu  ebd.  18.  Aach  %,  im  Fron.  (Art,)  </«?,  z.  B. 
W.  567,1.  13.46  u.  sonst  o.  (BL  241b:  dot  W.  662,3  dcuebd.). 
^h  ß.  s:  <{<»  56,  10  tergi»  ebd.  31  «/«ä  W.  583,  II.  —  es: 
^^xrtlonm  W.  583,  3  verdtiattn  W.  549,  1  pAnig  82,  Str.  2 
[  iciA  87,2;  anch  h:  mafz  66,14  »d*/;  W.  583,«.  —  z,  T*r- 
1     eiDzeli:  gtuU  35,2. 

}>,  8:  txeört*  W.  563,  3  au«  W.  595, 1  vtrto»  ebd.  5  lat 
W.  649,  3  da»  ebd.  4  <'a<  90,  Str.  8  fitu  ebd.  10.  Auch  n, 
z.  ß.  iwMiw  91,  Str.  4  OToA  (Praet.)  90,  Str.  8. 

9 


18 


F.  Arnold  Uajer  n.  Hdariob  Ui«Ucb 


849 


Mild.  T. 

o.  z:  £11  23,  9  j<w(wK  23. 40  svtar  ebd.  46.  —  cz:  «phpct 
22,2  ^ow««.  ebd.  »1  /wnri«i  83,81.  (Bl.  241  b:  htrfzm  W. 
S62.  8). 

^  k:  2«Tvn  W.  648. 1  ze  W.  649,  1.  80,  9.  II,  10  Lesart. 
—  os:crNn^40,  8.  SO,  13  ^n  40,  8.  80, 16.  W.  686, 1.  W.  662,8 
czaH  41.1.  80.  «.  11,39  czaivf  W.  686,6  ««Aer  W.  549.1 
cxwir  80.  B.  11.  20  tw«er(  40.  s.  20,  ö  hfirczUirJi  41,  18  Jl#r«CTi 
ebd.  22.  W.  686,  6  heezmthmt  ebd.  h^xftz  ebd.  A«r«  W.  668, 4, 
W.  549,2.  80.  8.  11.3. 

/.  t :  zart  W.  568.  2  rn  ebd.  zwtg  Vf.  549,  5  rrfr  ebd.  S 
jnfarAt  98.  Str.  2  bfzaü-hatff  W.  549,  S.  —  cz:  «wm  W.  552,  5 
«rwar  W.  549,  3  ciwei/l  ebd.  esKfifeU  89,  Str.  8  Aerc;  V.  558,  2 
veripitrczte»  ebd.  3  ehrfucz  ebd.  4  vertzbei/el  W.  549,  3  /tereze» 
ebd.  89.  Str.   I  tjUmzlv^h  90,  Str.  1. 

Dios  wird  geuOgcii  zur  Eeunzeicbuung  der  Schreiber  und 
zur  Recbtferti^ug  der  vorgpnoramenan  Unterscheidung  der- 
selben TOD  Seite  der  Orthograpbis.  Gegeu  W.'ä  Aiigabeu 
(K.»  I  S6ß)  liat  also 

1)  o  noch  ie,  freilich  selten,  vielmehr  spratih  ebenso  wie 
y  auch  a  schon  ie  =  i.  und  ebenso  kommt  auch  no  hier  nocb 
vor;  richtig  ist  dagegen,  dass  Qe  unil  iie  liier  fohlen,  b  uud  t 
gCBcbieden  werden,  -lieh  uud  -ieiek,  -Un  (z,  B.  drWin  11,28, 
aber  auch  -lein,  t..  B.  plilmlein  W.  580,18);  nymattd  z. 
B.  11,9. 

S)  {i  scheidet  zwar  i  and  ie,  bat  a  and  ne,  ü  und.  fie, 
unterscheidet  aber  nicht  immer  ei  und  ai.  nift  56, 6.  W. 
583,  ö  njfemand  38. 16. 

3)  ist  gegen  W.'s  Angaben  zu  bemerken,  daas  /  zwiBchen 
i  and  ie,  n  and  ae,  fl  and  de  flberhaupt  keinen,  zwischen  ei 
und  ai  nicht  durchweg  einen  Unterschied  macht;  nuemaiuit  W. 
526.  7  f>/emanl  89,  Str.  2. 

Was  wir  unten  nuter  VI  aus  der  Hs.  mitteilen,  beschrSnkt 
ticb  im  Wesentlichen  auf  die  weltlichen  Lieder.  Fßr  die 
flbrigeu  Stöcke  rerweisen  wir  unter  dem  Text  auf  die  Drucke 
und  fOhrea  auch    ungednickte  Stacke  nur  mit  den  Anfang»- 


360 


Die  Uftodschritl. 


19 


Worten  an.  Der  Text  maclit  den  Anspracb  einer  ^mtuen 
'Wiedergabe  der  Cberliefenmg  nicbt  mehr.  Nur  baben  vir 
die  Zeilen  abgewtst.  and  swar  mit  wenigen  Auankbmen 
alle  Reime,  da  eich  rerbfllCnismlLatig  sichere  Kriterien  für 
tnaere  Ueime  nnr  in  den  seltensten  Ffillen  boten  (s.  Abschn.  V 
B  nnd  die  Antn.  zu  No.  21.  23);  in  ihrer  Bedentung  klare  Ab- 
kflnangen  sind  aufgclfiat,  in  der  Ha.  getrennt  gceefarielMme  Cem- 
pesita  Tereinigt  (beides  schon  oben  iu  den  B«iBi>ieIen  für  die 
Orthographie,  nnd  Qberhanpe  im  Folgenden  bei  Oicaben  aus  Rss.), 
Inttrpunktionszeiebea  wurden  gesetzt  und  die  Minuskel  im  Ccntext 
gteicbmtexig  dorcbgeführt.  }',  f,  y  erscheinen  duri-'baua  in  der 
Uestalt  Ton  y  widei^egeben,  das  lange  T  schon  oben  ab  s,  ausser 
in  b.  h.  Von  den  roUsttodig  mitgeteilten  Nummern  sind  unter  dem 
Teit  auch  etwa  erhaltene  Lesarten  angegeben,  Beeaeruugen, 
auch  gani  eridente,  durchaos  in  die  Anmerkongen  venrieses. 
Pfir  die  kritische  Behandlnng  des  Werttextes  bAtte  man  von 
sprachlicher  Seite  insbesoudere  die  Punkte  3  und  5  S.  1S4  f.  zu 
buchua. 

Ober  die  Art,  wie  hier  der  Notentext  zum  Abdruck 
gelangte,  noch  einige  Bemerkungen.  Die  einlachen  Mensoral- 
verh&ltniBse  der  Lieder  Uesien  eine  möglichste  AnnAherung  an 
die  Qberlieferte  Fenn  m,  so  daes  nur  bozt^Ucb  der  Ligatorou 
ein  Zugeständnis  au  die  modenie  Schrift  gemacht  werden 
nnuate;  dieselben  erechcineu  hier  stets  durch  eine  Klammer 
^^  Aber  den  getrennt  gMchriebenon  Not«D  anagedrflckt.  Wir 
hielten  uns  auch  nicht  berechtigt,  statt  der  Doppelr&uten  je  das 
Speichen  einer  Brevis  einzaMtzen.  da  in  anderen  Pillen  diese 
•elblC  geeetzt  ist  und  der  Schreiber  also  doch  wot  einen  Doter- 
Bchied  gemacht  haben  wellte ;  welchen,  ist  allerdings  nicht 
klar.  Dagegen  wurde  in  der  Cbertragung  stets  das  fQnflinige 
Nnbensysiem  angewendet,  da  hierdurch  grtewre  Gleichheit 
«rzielt  and   u.   K.   anch   das   Leeen   erleichtert  wird ').     Auch 


>)  Bei  Übertragong  vom  TierliDif.-eii  Sylt««!  6m  Oripnal«  «rtr«  u 
g«aMV,  äi»  tätdU  littie  Um  n  p«nkti«r«a,  vri«  et  £.  Fi»chBr  üi  U  S  U. 
IV  TTSff.  thut,  doeb  wnHe  d)M  wegen  («chnitübsr  Schwierig keit«n 
ualrriaMcD. 


so 


F.  Arnold  Miyar  u.  Heinrioli  Ri«tBch 


361 


in  der  ScblÜBselTorxeichDung,  die  wir  Oben  als  sehr  willkSrlioh 
bezeichaen  laoasteo,  warde  dem  Original  nicht  sklavisch  gefolgt, 
auszer  bei  zweifelhaften  Stellen,  wobei  stet«  die  fünft«,  ol>erete 
KottnUnie  ü»  die  im  Original  fehlcudo  m  botraclitou  ist.  Dai 
Notentext  selbst  ist  ganz  unverflndert  abgedruckt  und  auch  liier 
Bind  alle  Vemintuugcß  Aber  verderbte  Überlieferung  einzelner 
Stollen  und  dor«n  etwaige  wahre  Gestalt  in  die  Anmerkungen 
lerwiesen.  — 

Fast  nur  die  geistlichen  Stücke  unserer  Hb.  (D)  und  die 
Qedicht«  von  BL  253  a  ab  *)  finden  steh,  bald  alle,  bald  einzelne, 
zum  Teil  auch  um  andere,  hier  nicht  eracfaeinendo  vermehrt, 
mit  und  ohne  Musiknotcn,  noch  in  vielen  *)  Hsfl.,  die  hier  in 
möglichster  Vollständigkeit  angeführt  werden.  Direkt  benQtzen 
konnten  wir  von  dieoen  (meines  Wissens  durchaus  Papierhss.  — 
doch  s.  u.  Texte  No.  16  Hs.  13)  die  Hss.  1.  12—17.  41a;  aus 
Us.  3  Terechaffteu  wir  uns  die  nötigsten  Collationen. ")  FQr  den 
grölten  Teil  der  Uss.,  fibrigons  meist  solche  von  genng^nrem 
Belang  fOr  onseren  Gegenstand,  standen  nur  abgeleitet«  Quellen 
ZB  Gebote. 

I.  Mfinchner  Hss. 

I.  A,  Cgm.  71.5,  ■**,  aus  Tegemsee,  (im  Catalogus  codicum" 
T  lld),  die  vergleicbBweisc  vollsUndigste  imd  beste  der  hier 
zu  nennenden  Ues.,  aus  der  ersten  Hfilfte  des  15.  .Jbe..  s.  Pfeiffer 
in  den  Altdeutschen  Blättern  II  325.  P.  beschreibt  sie  und 
gibt  den  Inhalt  ansfahrlich  an ;  ein  altes  ('horalbnch  (a.  a.  0. 
326}  war  sie  aber  ebenso  wenig  wie  D,  denn  sie  enthält  oder 
enthielt  wenigstens  auch  weltliche  Lieder.  A  bietet  aus  D, 
mit  Ansnabnie  von  No.  52  und  den  wenigstens  ini  alten  Rpgistev 
der  Hs.  augoführton  NKo.   Öl.   ÖG,  alle  eigentlich  geistlichen 

')  Wo  noch  »cilera  Lioder  aua  D  eracheinen,  «ind  im  folgoud«» 
Ver«eichni«  ihr«  SummiTO  durth  clon  Druuk  htrvorijcli'jbeü. 

■)  So  wie  HoffmAnn,  Oi-ioliicbta  d.  cleultoh.  Kirohenliedei  ■  149  f. 
■chon  vermutete,  nli  er  durt  au«  dem  Inbnlt«  von  D  Üo.  6-  61.  6S. 
64.  «7.  60.  71.  73-7S.  76  »ofdlirtB. 

*)  Sine»  Aufotilhnlt  in  Uünchert  tot  mebrcren  Jabrea  beuiitat« 
ich  fMt  aimtelilietzlioli  lu  NKrfafonuhnngen  über  den  Stoff  de»  IL  Ab- 
aobnill«!  (vgl.  u.  S.  6&  Ann.  1). 


86S 


Die  HanduliriA. 


Lieder '),  sowie  wenige  weltliche  (tkber  die»e  o.  S-  36  f.).  D 
No.  99,  der  Cisioiauos  («■  o.  S.  18),  ist  in  A,  wie  'So.  61  und 
66,  anr  im  Register  angeFOhrt  Aoszerdem  entbäh  die  Us. 
in  Obersetximgen  und  dentschen  Originalen:  4  (IV)  (Nomerinuig 
Dadi  Pfeiffer  a.  a.  0.,  der  auch  die  Alinoa  Terzeichnet)  Kin 
andtr  UMijMr')  Salue  mater  6  (V)  At«  rir^inalU  fonna  7  (KI) 
Vterv»  virpineut  12  (X[I)  Stabat  mater  15  (XXllI)  F^tlmn  www 
16  (XXIT)  Surffit  C'Amh«  cum  tropfito  23  (SVI)  Cnix  juUlit  24 
(XXXII)  Von  '»emd  El^fzabtthai  25  (XXXI)  [CWV  r«(imm;]  ')  26 
(XXXIlIa)  JöwpA  /wJer  iw/e  mnVi  29  (XVU)  imwfn;*«»-  ndiK 
30  (XVIU)  SalMfttia  die»  13  (XIX)  Zw  otttm  32  (XXI)  ^«t 
andtr*)  MuH'ii  rtnouaöo  /da  WcitxhfnslaimfrJ  33  Von  vnnter 
rrduvn  ;m*eA  34  Ave  merea  tttme  usw.  3ö  (VIII)  }liuü  a<i  nrffitum 
/hat  der  Otwatd  Wclkemtainer  iimtaehtf  44  (XJiVII)  Von  tont 
Marttüu  ^aeilrschafl  45  (XLVIIl)  Ein  (rädd  wn  $and  Marttm/ 
(XLK)  i£in  r.id«i  vm  teirttenj  (beide  nur  mehr  fragmentarisch 
erbalteo,  a.  n&heres  im  Anh.  unter  2  und  3).  Gleichfalls  in  D 
fehlend,  aber  auch  in  A  nnr  im  Register  angeführt  sind:  «XXXIV) 
Ein  litd  dt»  jWwiMcA  usw.  (XXXV)  Saiue  re^ina  fflorit  (LIII) 
Oncald  WoilKher>»tainrr  von  fftspol  der  vraioin  USW.  (LV)  Von 
I  MW.    (IjVI)  Von  de*  A^mmeU  un^moeif  usw.  (XXIV)  Der 

npnus  te  phitifltUnu   UBw.     (XXV)   Veni  tanete  tpirüu»  usw. 
I)   Der  t/mpnus  von  der  Iieyli^en  rfry/d/öiaii  USW. 
1  a.  An,  Ogm.  379,  4**,  14r>4  in  Augsburg  geschrieben  (s. 

olte.  Ein  Aiigsburger  Liederbuch  rom  J.  1454,  in  der  Alemannia 

}.  97  ff.)  enthält  D  Xo.  53.  26.  17.  60. 

2.  C.  Cgm.  628,  foL,  von  1468  (Cat  V  101,  Ad.  Bl.  11 
325):  D  No.  1.  5.  6.  70.;72.  78,  auszonicm  BL  2Öl)d_bi8  251b 
A  No.  »3. 


*)  Die  Alinea  Ul  uiit«ii  in  VI  iiiit«r  der  Xo.  das  «iiitelnen  Lieds« 
JedsHMl  g»ti«uuti  duielb«  gilt  tob  dea  im  Fol^endeu  aufgeführtou  Rnt. 
nr  die  SläcJie  *m  D. 

•)  L,  rxHgtr. 

*)  Wm  hier  in  [  ]  lUbt,  rtt  ttu  d«m  »lluQ  Regiit«r  der  Bt. 

*}  Im  Kvtniter  jtekt  asBiiltclbor  raraui:  UunJi  rMOtMcio 
(ntM  ü«.  71). 


F.  Arnold  Uayer  n.  Heüiriob  BietKb 


1 


3.    K,    Cgm.   4997,    4».    15.  Jh„    Tgl.  B.  JIl.    und  da 
Cit  VI  511  ff.:  D  No.  1.  S.  7.  8.  9.  10.  II.  12.  52.  6Ö.  78.  71 
82.  89  (70  Str.).  90  (4  Str.).  91.  93.  96  (blos  3  Str.).  99.  100. 
A  46  (XXIT)??  (8.  n.  S.  38).     Mitten  unter  diesen  Liedern 
steht  eine«  Bl.  üS8,  das  beginnt :  Ick  Ht  dich,  yeler  guter  ding«. 

Es  folgen  ntu:  4.  Cgm.  1U;>,   foL,  eiste  U&lft«  des  15. 
Jba.  (Oat  V  170;  W.  K.*  I  865;  ebd.  II  409  mit  B  bewichnet). 
Hier   stehen   hinter  Notata  dren   rt»  »aertu   mria  latina:    D  4. 
61.  62  (nur  die  ersten  Zeilen,   vgl  W.  K.»  I  866.  die  AngBbe_ 
ebd.  II  378  kannte  iireffihreo).  69.  70—76;  dain  ans  A:  BI.  211" 
N&  6  (V).  28b  No.  7  (XI),  39  No.  26  (XXXÜla). 

5.  Cgm.  444.  4",  voo  1422  (Cat.  V  73):    am  D  No. 
N-Z  au4   de*   Attine&i   von   S<üil>vrg   ABC  auf  Maria;   ferner 
No.  61  (mit  dem  Orig.);    dann  BL  16  (vgL  W.  K'.*  II  zu  N<^ 
610)  das  tetecz  maffnum  tioitun,  voran  geht  BL  17  (vgL  den  Cil^^ 
a.  a.  0.)  daa  lateinische  Original;  BL  20  I/it»  est  laetiti<K,  eboufaUa 
lateinisch  und  deutsch.  ^H 

6.  G.  Clm.  4423,  8»,  J.  1481—1492  (Cat  III  2  S.  164^ 
W.  K.  *  II  409)  enthält  unter  Anderem  Carmina  Monachi  Saliz- 
bwgenfii,   nSmlich:    D    No.  1.   ö-  6.    16.  70.  72.  78;    Bl.  56 

A  Ke.  33.  ^ 

7.  Cgm.  351,  4",   v.  .1.  1474  (Ad.  BL  II  .146  steht  inS 
tfimlich:  13.  Jh.).     Darin  D  No.  8.  96.    (S.  Aretiu's  Beitrige 
I.  Geschichte  u.  Littoratur  9,  1128—78). 

8.  Cgm.  716,  i",  15.  Jh.  (Cat  V  119):  D  No.  3;  at 
No.  1?  (a.  Cat  V  34). 

9.  Cgm.  270,  2»,  1464  CCat  V  34):   D  X».  1. 

10.  Cgm.  1019,  4",  15.  Jh.  (Cat  V.  166):  D  No.  9. 

11.  Clm.  5967,  4^    15.  Jh.,  enthält  nach  dem  Cat  Ut 
8  S.  60  D  No.  5.  67.  71. 


rtge 

1 

9.   ^ 
.  Ut 


II.  HandKhrifteu  doi  Wiener  Hofbibliothek. 

12.  E,  4696,  4°.  von  Lambacb,  aus  der  ersten  H&lfte 
des  15.  Jhs.  (so  W.K.*  II  409;  schlechtweg  aus  dem  15.  Jh. 
Tab.  in  353,  Wolf  in  den  Ad.  BL  H  311  und  H.  V.  167)  ist 
Mufflhrlicher  tod  W.  K.  ^  I  369  beschrieben,  nachdem  zueist 


l>i«  fiuiltcbrift. 


PrimisKr ')  in  Uormavr's  Archiv  1822  S.  362  und  danach  H.  K. ' 
143  di«H3.  erwlhnt  hatte» :  D  No.  2— 4.  16  (mit  ein«r  Stiopho 
mehr  als  D).  17.  61.  62.  67—69.  71.  73.  74:  atw  A:  Bl.  159b 
6  (Vj,  ßl.  Uöb  32  (XXII,  BL  131»»  Sß  (VIU).  Bl.  149a  46 
(XXIV).  Kl.  1.10a  47  (XXV).  Bl.  152a  48  (XXVI).  Bl.  168a 
44  (XLVII).  Bl.  170b  45  (XLVIU);  dann  ein  wuIUiclies  Ued, 
das  ich  im  Anh.  unter  Ko.  4  mitt«!!«.*) 

IS.  d,  3741,  fol..  l.'i.  Jh.  (1469).  wie  D  aus  Mocdaw» 
((dim  Luoaelae.  f.  195.  Tab.  UI  72>  Das  Papier  hat  ein  WuMf 
zeichen,  dnsa  sich  Ähnlich  ancJi  in  D  findet,  osd  ea  sind  beide 
Hbs.  ntOglicherweist!  an  demselben  Orte,  vielleicht  in  Uondsee 
selbst,  entstanden,  il  enthalt  D  Xo.  1.  5.  6.  16  (s.  unter  der 
No.  in  den  Texten).    70.  72.  78.  daau  Bl.  17»  A  No.  33. 

14.  F,  2975,  4",  von  146.'.  (s.  die  Tab.  U  lö.l  f.;  beschrieben 
aaeh  Tön  H.  V.  170  ff..  W.  K.»  I  369  f.):  aus  D  So.  2.  3.  4.  61. 
63—65.  67—77.  aus  A  Bl.  152a  Ko.  4  Q\),  Bl.  156»  32  (XXI), 
Bl.  Ut4h  3.^  (VIII)  (Verxeichnis  schon  in  Mone'a  Aoieiger  1888 
S^  577). 

15.  4494,  4^  15.  Jh.  (Tab.  HI  286),  enthalt  D  76, 
nnmittelbar  vorher  (BL  61»  ff.)  das  Orig. 

16.  3946.  f".   15.  Jb.  (lab.    III  123).    euthfilt  deutsche 
ieder.  unter  ihnen  D  70.  71,  BL  471b  A  4  (IV). 

17.  3027,8M5.— 16.Jh.a"ab.U182;TgLH.V.188):Dl6. 

nr.   Hoidelbcr^r  Hss.: 

18.  No.  lOÖ  (nach  »Iter  Bezeicbnnng,  bei  Bartach,  Die 
Itdeutech.  Hss.  der  Üniv.-Biblioth.  Heidelbei^:  No.  66),  4*, 
16.  Jh.:    D  7.  9. 

19.  No.  355  (in  B.  Cat.  182),  4".  15.  Jh.:  D  8. 

20.  Ko.  356  (in  B.  Cat.  183J,  4*  15.  Jh.:  zuBretBL  87» 
ein  (ledicht,  das  beginnt:  IM  ffOt  jn  lintr  Meyenttat  I  Gar 
virdiciifJi  rtn  Aaiw/  fffiat  nsir-,  T<H&  UjJncb  v.  Salzburg?  s.  Bartsch' 
Germanist.  Stud.  h  3091;   weiter  D   1.  8.  9.  89  (Str.   30, 

')  der  ÜB  aocb  ia  L*&>1>ftch  fanr], 

*)  Ampftni,  Cb«r  d.  USnch  v.  SaUbnrg  &•  *  rcrwecbselt  diew 
Hi^  mit  I>,  Kbulich»  V«rM)i«a  giU  e»  in  d«r  gcnanotAR  Schrift  *t)ch 
(onit  Boch. 


u 


F.  Aniuld  Hn)*Br  n.  Heinrich  Bietaob 


au.  Vi. 
NBtd-    I 

M 


ebenso,  wsa  uuf  Str.  60  foli^,    fclilt.   vgl.  SifanngsbericlitB  d. 

Wiener  Aksdemie,   Pbilo3.-hiHt.  K\&m.    1^67  S.   471  ff.);  90. 

208.  No.  372  (in  B.  Cat.  199).  f".  14.  Jh.:  D  62. 

21.  ISo.  392  (üi  B.  Cat.  214).  i\  Ib.  Jh.:  D  82;  Ö6 
(bricht  ab  in  Str.  6  mit:  nodt  hat  vnt  got  ein  ueuen  sin  ffe/ffehmf,}. 

22.  No.  693  (in  B.  Cat  314),"  4",  lÄ.  Jh.:  D  82.' 00.  92. 
Fcnwr 

IV.: 

23.  Eine  von  B.  Ml.  70  nicht  säher  beieichnete 
berger  Hs.  «ntliält  D  9t    (identisch   mit  einer    der   folgenttMi 
Hss.  24.  25  nnd  26?). 

24.  No.  3910    des  Germ.  Maseuma.    kl.  S^    von  142 
euthfilt  D  ö2,  3.  Die  ßrlösung  von  Bartsch  H.  :tOB  und  8.  I^XTV  f. 

25.  Hg.  der  Nflmberger  Staatbibliothok  eent.  VI.  86, 
1&.  Jh.,  8":  D  67,  rerh&ttitism&sBig  nur  ganz  unbedeutend  weicht  der 
Nfimberger  Text  von  der  sonstigen  Oberliefening  ab,  a.  dagegeo 
a.  a.  0.  8.  293  nnd  S.  LX,  wonach  die  Nttruberger  Aufzeichnoug 
eine  altere  Übersetzung  sein  soll. 

(26.  In  der  Hb.  cent  VI!.  24,  8 »,  15.  Jh.,  steht  (BL  PI 
ein  deutsches  Stabat  mater.  dessen  Verfasser  nach  Ilartech  ^H 
a.  0.  LVITf.  (vgl.  290  ff.)  mit  dorn  von  Hs.  A  No.   12  (SJ^T 
dem  Mönch  r.  Sabburg.  identisch  ist,  jene  sei  eine  filtere  Cfaetj 
Setzung  des  Originals,  aber  ron  demselben  Dichter.) 

27.  Kine  Strassburger  Hs.  (wie  28.  28  a,  1870  Terbrannt)T 
B  121.  4".  15.  Jh.  (W.  K.*  II  443.  528.  MfUler,  Loufenberg 
9ff.)  euUiieltD  1.  7.  8.  71.  82  (nur  vier  Str.?  MflUer  16);  UL 

sht  ein  deutsches  Salve  mater  salvatoris,  vielleicht  vom 
ch  (s.  W.  K.*  11  zu  No.  585)  und  dann  seine  dritte  Ober- 
aetinng  des  Originals. 

28.  Job.  A  82,  {",  Zeit?  (s.  W.  K."  II  420),  enthielt  D  7. 
28  a.  0    374,    15.  Jh.,  enthielt  Str.  1.  2  und  die  ersten 

fönf  Zeüen  der  dritteu  Strophe  von  D  93  (s.  W.  K.*  II  No.  845). 

29.  Die  Hs.  der  Klara  Hitzlerin,  fol.,  von  1471  (s.  H.  H. 
S.  IX)  enthalt:  D  No.  7—10.  16.  52.  59.  66. 

30.  Bechstoins')  Hs.  (s.  H.  H.  S.  XXXVIH  ff.,  der  aber 
')  Ludwig  Bechatcio,  cliedom  BililiolbokiLr  iu  l[«iniugoii> 


336 


Die  HtDlt•l^hrift. 


S5 


hier  ehenw  wenig,  wie  im  Bericht  der  Deutschen  Oes«llsehafb 
zo  Leipzig  1839  S.  44  Aber  die  Süssere  Be»chaffenbeit  der  Hs. 
0«iuiueres  mitteilt;  s.  jedoch  AL  18,98),  4".  (1&12):  D  69. 

31.  Die  Hs.  des  LL-,  4*,  zum  grOssten  Teile  um  die  Mitte 
des  15.  Jbs.  geschrieben,  enth&lt  D  16. 17  (Ad.  BI.  II  848  iUh 
UmMbMfa's  Lioderhs.,  s.  &a«h  M.  Aai.  9.  277  f.). 

31a.  Fichard's  Hs.,  4^  aus  derselben  Zeit,  aoazugsweise 
gedmekt  F.  A.  lU  196  ff. :  D  60- 

(32.  H9.  1305  der  Leipiigor  Dniv.-BibUothek,    Ende  des 

14.  oder  Anfang  dee  15.  Jha.  (W.  K.«  U  za  Xo.  605):  Bl.  115 
A  26  (XXXIII  a),  der  Text  stimmt  mit  dem  tob  A  ziemlicb 
genau,  nur  hat  jener  nm  eine  Strophe  mehr,  ebenso  wie  oben 
Hs.  4,  8.  W.  K*  Ü  No.  606). 

(SS.  Zwickauer  Hs.  No.  X.  15.  Jh.  (s.  MQller,  Lourenberg 
23  ff.)  enthält  wie  Hs.  27  W.  K.*  U  No.  585.) 

34.  Eine  Hs.  in  lö"  aus  der  ersten  H&Ifte  dea  15.  Jhs., 
die  fHher  dem  Wiener  Antiquar  Euppitsch  gehörte  (Kanjao, 
Der  Schftt^7flb«r  I4S  f.>  enthält  Dl;  Bl.  158  A  6  (V).  Wo 
die  Ha.  jetzt  sich  befindet,  ist  nicht  bekannt. 

35.  Klosterueuburger  Hs.  533,  f,  enthält,  wie  H.  K.*  285 
Termutet,  wirklich  D  67,  auszerdem  aber  D  74:  beide  Ober- 
setzungen  mit  dem  Datum  1418  am  Scblusse*). 

36.  In  einer  Hs.  voa  St.  Floriaa  (Czerny's  Catalog  XI.  37), 
4^  Aufang  des  15.  Jhs.,  stehen  D  73  (Strophe  am  Strophe  die 
Cbersetzung  mit  dem  lateinischen  Original  wechselnd).  16  (unter 
dem  Titel ;  Ein  ,jutt  fftpett) ;  rgL  Ad.  BL  H  348. 

37.  Hs.  I  28  der  kgL  Privatbibliothek  in  Stuttgart,  4^ 

15.  Jh..  enthält  D  16  (M.  Anz.  1S38  Sp.  288).  ebenso 

37  a.  Cod.  asc  38  tod  ebd.  nach  Bartach,  Beitrage  z. 
Quellenkunde  381. 

38.  Us.der  CffenÜ.  Bibliothek  ebd., Theolog.  19,  1S''(\V.  K* 
n  421  :  8*J,  15.  Jh.:  D  8  (aber  nach  W.  K.  a.  a.  0.  nur  der 
Anfgeoang  der  1.  Str. ;  M.  .Vnz.  18S8  Sp.  282).  63  (a.  a.  0.  283). 

39  a.  Hs.  392  der  Stiflsbibliothek  in  St  Gallen,  4*,  16.  Jh. 

■)  Hern:  tJililiotlmktr  P.  Pol«rUn  in  Kloirt«raeubnrg  büt  i^  >u 
DeiÜc  verpflichtet. 


36 


F.  Amoltl  Ibycr  a.  Hf^mricfa  RieUcli 


3S7 


(ca.  H70— H80.  W.  Am.  1833,  277),  bietet  1)  16  (7  Str.).  ». 
Sclierer.  V6r2«ichms  der  Hm-  der  Stiftsbiblioüielt  tod  St.  Qal]«B 
S.  344. 

:töh.  Dasselbe  Uej  enthält  die  Ht.  455.  {",  15.  Jb.,  d«r 
doriigeii  Vadiana,  Scii«rer,  St  Gallische  Hss.  in  Auszttgpu  S.  S6, 
dam  Scilonr,  Verzeichnis  i.  Mouuscripte  n.  Inctmabeln  d«i 
Vadianischen  Bibliothek  in  St.  (lallen  S.  ISO  (das  Beoedicit«. 
dem  das  Gratias  folgt,  stellt  hier  als  Dt*  Männe/i»  bettedid 
von  Saitzhiirtt:  im  gauiOD  5  Str.). 

40.  He.  4^  der  Grazer  Ümv.-Bibliotli..  8".  13.— 14.  Jh.: 
D  8S,  s.  Beiträge  z.  Kaode  steieno&rkiacher  GeschichteqneUen  I     1 
35,  Gerniaui«  20,  442.  ^ 

41.  Hs.  H  ebd.,  f^  15.  Jh.:  D  52  (8.  H.  K.'  382).     fl 

41  u.    S.,  die  SterÜDger  MisoeUaoMnba.,   4",    aus    dem 
Ende  des  14.  Jhs.  (WSB.  54,  293  ff.)  enthält  von  D:    12.  15i 
26.  36.  63.  73.  76. 

42.  Die  Wilten.  MeiBtersaDgerhs..  kl.  f».  15.  Jh.  (WSB.' 
37,  331  ff.,  dam  B.  ML  108  unter  66)  hat  vou  D  89  Str.  1—18. 
43 — 45,  dazn  am  .Anfang  3  Str.,  die  in  D  fehleo,  aber  in  Hs.  20. 
44  (alle  3  wohl  aach  in  K,  s.  WSB.  55,  471  f.)  stehen;  dann 

D  90  (WSB.  37,340,  B.  Ml.  102)  «ud  98  (WSB.  37.  859  £^ 
B.  Ml.  07).  ■ 

42a.  Eine  Friauler  Hr.,  gr.  4*,  N.  Jh.  (?).  enthält  D 
No,  68,  69.  70,  8.  Germ.  23,  SO  f.  ^ 

42  b.  Gdrzer  Us.  No.  447,  4 ",  vom  Ausgang  des  14.  Jhl^l 
Bl.  1  Str.  1  von  I)  16;  Prof.  Adler  io  l^ag  besitzt  eine  photo- 
graphisclic  Beprodtikliou. 

43.  Die  Donaaeschinger  Hs.  120,  kl.  2  ".  15.  Jh.  (&  Bartck'U 
Catalog)  ist  ein  Auszug  aus  K  (B.  Ml.  92):    D  8.  d 

43a.  Hs.  in  ebd..  i".  15.  Jb.:  D  16  {8.  n.  die  Teite).    ' 

44.  Die  Göttbger  Hs.  21.  C.  von  1463  (WSB.  65.  452), 
gibt  D  82  (s.  a.  a.  0.  485  unter  .Vill,  16—30)  unter  25  Str., 
die  twn  <l>fr  ttinit  des  gutan^  und  anderem  handeln ;  D  89  unter  den 
72  Strophen  Zv  hhf  un»er  fnmtcm  (a.  a.  0.  471  B'..  4 — 72; 
Str.  47  von  D  steht  vor  D  46,  die  Ordnung  von  D  ancli  in 
Hs.  20  oben);  D  90  (s.  a.  a.  0.  VIH,  S.  477  f.:   Vm  der  leh^nde 


3«8 


Die  Hmndielirift. 


■iJ 


der  natura);  OS  (a.  ».  0.  S.  46-1,  21—23.  unter  U,  S.  -161  ff.: 
32  Sprtche  Vok  der  hh^Kha/t  dtr  mle);  93  {Von  der  httut 
attrönomit,  a.  a.  0.  XH  S.  482  f. ;  D  Str.  13  steht  vor  D  Str.  11); 
100  (*.  a.  0.  470  f.:   Di  b&tle  und  di  prop/tgten). 

45.  Karlsruher  Hs.  81.  4  ■>.  16.  Jh.,  b.  M.  Am.  7.  393:  D  82. 

46.  Üb.  0  IV  38  d«r  Dasl«r  Dmv.-Bihlioth.,  U.  4",  xweit« 
HUfte  des  15.  .Ihs.:  D  82  (B.  Beitr.  277). 

47.  Die  Grßgoriashs.  aus  Spiez  am  Thunerse«.  KeitrSge  z. 
GueMchte  d.  deatscheo  Sprache  a.  Littoratur  vou  Paul  u.  Drauo« 
m  90  ff.,  kl.  4",  aus  dem  «rst«u  Viortel  des  15.  .Tbl.,  eotbalt 
D  7.  9  (a.  a.  0.  358  ff.).  Beide  Gedichte  sind  in  der  Tfaat  'von 
domselben  Verfasser',  wie  Paul  nach  der  gloiclieu  Strophenfornj 
vermiitet,  and  'nicht  riel  ilt«r  als  die  Hb.' 

Von  den  o.  S.  20  Aam.  1  b«mchneten  weltlichen  Liedern, 
die  D  enthält,  finden  sich,  nie  das  Vorstehende  zeigt,  nar  wenige 
noch  In  anderen  Hss.  ausier  dieser  (rgl.  o.  S.  142). 

Clan  Pigt  hin«!,  in  I: 
«,     Cgtn.  7M,  4^   1&.  Jb.  (Cat.  V  IM):  D  ^fo.  91. 
Sa.    Cgta.  811.8°.  Uilt«  de«  IK.  Jbi.  (Keim  Ja  don  SiUung»- 
M  d«r  bair.  Älcad.,  Philo«.-hi»lor.  Cl.,  1891  8.  68»fr.):  D  No.  78 

(Keinz  m.  %.  O.  6«Q. 

49.  Uonu  in  «ciiMna  Aatcistcr  1838  Sp.  498  £  ToMiuhiKt  d<m  In* 
balt  aatr  Kräneren  H*.  au«  dem  Anfang  dr*  16.  Jh$.  in  4er  Stadt- 
NNwtJM  m  Htgenthurg.  DImc  Hu.  niuu  lick  jcUt  in  UÜDchan  befinden, 
wuigtten«  rind  &\e  Hm.  der  K«i;<nabuifrer  Stadtbiblintkck  dahin  j^c- 
koUB««.  A.a.O.  Sp  496  uul«r  49  buMt  st:  VäneA  von  Satespnrg 
(dit  Henorbebaag  ilt  vod  Uone)  kinrbrift.  Iit  da»  S<Ut«  Regina  gtoirirt 
(TgL  o.  S.  81  H«.  !>, 

ZbIV; 

50.  KlotieRicuburger  Hi.  No.  7)6,  am  itm  Ai&mge  det  15.  Jbt. 
(to  der  geaohri«b«ii«  HundaehriftenoKUlug  inKlotternetibag):  D  No.  9. 
Vgl.  U.  Aot.  1838  Sp.  579.  Diew  H*.  nnd  H«.  U  kouute  iob  wlbit 
einMbeii. 

&I.  Br«iUDer  H*.  1.  4*  48$  cntbäit  onoh  H.  K.*  No.  ISS  D  67 
in  einer  'im  Wrtentliclutcn'  nborgiMtitnmcndcn  Fwiung.  Vgl.  Ettörang 
S.  LX  und  0.  Hl.  äfl. 


F.  Arnold  Mayer  u,  Heinrich  Hietsch. 


359 


(BS.  V.  d.  Hagen  kennt  MS.  IV  762  eine  Perglia.  (vgl.  o.  S.  20) 
de»  13.  (vielmehr  14.)  Jlts.,  welche  Dr,  Soller  in  London  beeilzt,  und 
scheint  eines  der  beiden  Gedichts  T>  No.  9  oder  7  ab  in  ihr  enthalten 
m  beaeiolinen.  Diese  Hs.  ist  nicht  die  einzige  unter  den  aufgeführten. 
aber  deren  Verbleib  mir  die  Nachrichten  fehlen.) 

Hb.  4S  wäre  all  Cgm.  6198  anzaTühren  gewesen.  —  Yen  Hs.  IS 
beBitet  W.  Bäumker  eine  Copie,  denn  offenbar  ist  nichts  anderes  die 
Copie  eine»  geiellichen  Liedcrbuehes  aus  dnn  Anfange  de»  15.  Jahr- 
hunderts, aus  der  er  in  setneni  Bache :  Das  katholische  deuUcbe  Kirchen- 
lied, 1666  ff.,  wiederholt  citirt  (z.  B.  I  366). 


n. 

Der  Mönch  von  Salzburg  und  der 
Erzbischof  Pilgrim  IL 

Der  Hof  von  Salzburg  und  salzbuigische 

Lyrik. 


Die  31  geistlichen  Lieder  unserer  Ha.  D.  zu  der  wir 
UX8  uns  zUDäclist  rQckwendeo,  sind  bekannt  aus  W.  K.*  II  40i)ff., 
DOr  No.  62  Ich  wtchter  $*>l  enttckm  osw.  steht  a.  a.  0.  328, 
es  ist  Tou  Peter  Ton  Arberg ').  Von  den  Obrigou  30  nenut  £a 
25  (da  in  No.  77  So.  B3  wiederholt  wird  *))  die  Hs.  selbst  im  Titel 
Ober  den  Liedern  als  Verfasser  den  UHüch  (s.  o.  8. 13).  Ka  bleiben 
TOn  den  goiatÜcheu  Liedern  somit  noch:  No.  16  {AUmäckiff  got, 
harr  Jietu  ChrUt,  W.  K.*II  No.  600).  62  (Ega,  htrr*  gel,  tea« 
mag  da»  tfew»,  W.  K.*  No.  r>2ä).  M  {Kuniff  Ckritte,  macher 
aller  dinff,  ebd.  No.  595).  65  {Jiga  der  grottm  littet,  ebd.  No. 
615).  72  (Sälig  »ey  dtr  tfldeti  czeit,  ebd.  No.  588)  =  fllnf. 
Dnter  der  oben  (S.  5)  abgetremiteu  zweiten  Gruppe  tou  69  Ge- 
diobteo  sind  12  Gedichte,  z.  T.  sehr  omlangreich  and  in  der  Art 
d0B  fpSt«reu  Meistersanges  *),  die  den  Scliluss  der  Hs.  bilden, 
wir  heh«n  vorläufig  rou  diesen  uur  etces  heraus,  No.  99,  das, 
ähnlich  trocken  und  lehrhaft  wie  -lie  anderen,  docli  in  der  Us. 
selbst  schon  als  Citioiatwu  de»  Atäniei»  unterschieden  wir<i 
(TgL  0.  S.  12.  21). 


')  Xiclit,  viv-  Genn.  19,90  6npTiotmn*ii  wnrd*.  BiirfigTnf  tob 
TftDttr*  in  der  Scbwdi  (w  nocb  W.  L.  I  46&):  «um  Jahr  185»  führt 
dis  Limburgvr  Chronik  Min«  groixe  TsK«weüe  an.  S.  über  tlio  die  weitere 
Litt«ralnr  bei  li.  O.  1  S»7. 

•)  Unrichtig  Mgt  W.K.*  H  481  (w  No.  M3)  Tan  dteteni  Liede; 
D  baticknet  iireimal  den  itifiKh  «J»  Verfaster. 

•)  E*  und  Hat  durcbaiu  cignitlich  meiattrli'ihc  Dichtmiya : 
Ko.  09.  BO  bvjwiohnct  der  Schreiber  je  •!»  Schlafe  ■!■  mai»Urgrtangk ; 
vgL  andi  über  90:  Hit  leil  der  maitttr  lutgrH  mv.;  über  100:  l7tV- 
naeh  trit  der  n>ai$ter  iiii^«n  aiw.;  9S,  Str.  1  ich  hSr  die  maitter 
den  geUmbtn  ander»  »chreiben;  98,  Str.  I  Wer  imeM  tieh  mai$tfr  für, 
der  f/em  .  .  .  avff  tlUttmn  halft  .  .  .  mit  der  kür  grtang,  td»  nidn  M 
«ot,  94,  Str.  9  ich  iprieJt,  dai  maitter  tMng  ir  icvjwAaif  «ycMand 
lernen  be$r«iffen  cftan;  duu  d.  S.  ISi  Aam.  S. 


P.  Arnold  llfty«r  a.  Hdarich  Rittacb 


OenaneTe  KacbTichten  Ober  dieseB  MCocb ,  TW  Um  ■ 
eclion  j«tzt  behauptet  werden  kasD,  dass  er  j«de80dlt  fit 
bedeatendem  Masi«  an  den  Gedichten  tmsi>rer  Hs.  b«t«iligt 
gewesen  ist,  and  seine  dicbteriecbe  TbStigkeit  geben  non  einige 
der  anderen,  o.  (S.  30  ff.)  geoannKn  nud  im  folgendeii  nochmals 
anzuziehenden  Hsg.  Dem  Alter  und  der  Bedeutung  nach  «t«kt 
A  (o.  als  Hs.  1)  voran.  Hier  besagt  die  Vorschrift  auf  Bl.  1  a  >), 
das3  folge: 

Ein  rttfitttr  mit  diteUektn  ttqutntatn  wn  vnnter  liAm 
vrawen,  auch  tequenaen  von  etlnriten  heyligen  vnä  auch  ympHiOf 
aiteft  ^fütliehe  vnä  werttlicfie  titd,  so  ein  icolffelerter  /xrr.  hir 
Berman.  tin  mnnich  bmedictiner  oräen  eno  Sainbwffk.  ztr  d«n 
Klben  ezeiten  mit  sampt  atnem  layprittter  herm  Marttin  ^maeid 
haben  vnil  nc  lii-wUeh  liracht  Jiitvh  btgrOwen  vnd  an  befferen 
(Ut  hochwirdigen  filrUtn  vnd  ha-en,  kemi  Pylgreim,  erczlfifsehe/, 
teffat  t«  Rom,  st  Saictptirk  erahytehof,  vnd  e*  hat  gedtr 
pueehlab  seine  nainent  ainen  vert,  darjnn  man  *)  manige  fiffur 
OH«  der  hyhel  getammet  *)  vnn>er  liehm  vraicm  zugeUteM  ian» 
md  iit  dl/  erst  y«7CC»CTj,  darrmb  jn  der  lemeU  htrr  se  dett  ttlbt» 
rzeiien  ein  ritter  p/ruent  geben  hat. 

Hier  ist  der  Wortlaut  genau  ku  flbcrlcgon.  Das  folgend» 
Register  enthalte,  heisit  os:  1)  Deutsche  Sequenzen  auf  die  W. 
Maria  2)  solche  auf  andere  Heilige  3)  HymneD  4)  geistliche 
6)  weltliche  Lieder  •).  Diese  hatten  gemaelu  ...  vnd  zib  tt  brachlj 

'")  Pfeiffer  Ad.  Bl.  II  8S«:  Amp(.  £;  W.  K.*  X  «6. 

*)  »Ulli  i*t  KU  tilg«u. 

*)  gttamtt  (*o  eclireibt  die  Hb.)  tiitd  wollt«  Profestor  Heüm-'l 
U«en,  derselbe  im  foigendeo  ist  dai  (tls)  für  itt  dy. 

*)  Die  aua  dem  Likt«iiii«i.'lieii  überMtuten  Gesänj,'«  iiaA  im  Reg-igter 
cor  zam  T«tl  gp«dell  «U  Hjuiduh  oder  ttla  SeqDtfDx  bK«ic'hiiut.  BL  8b 
»ben  ttcht  Ympnvt,  du  acbeiot  vteuigslcn«  für  alle  Qenäuge  dteter 
Seite  m  ^«Iteo,  licnii  von  diesco  i>t  mit  Auanahme  eine*  eiiucigen  jeder 
DOeb  ktudrückliirb  nU  'Hymnm'  boKeichiiet ;  von  Bl.  3a  folgeo  dann 
irieder  'Hymnen'  and  'Sequunren'  virmischi.  —  'Lied'  dürfte  hier,  wenn 
der  Aundruok  von  cici^m  Gedicht  >li  [[an;!pm  gebraucht  wird  (z.  B.  Reig. 
No.  XXXV 11  Ein  kotlUieh  lied  ....),  dcut>ch«  Originaldichtung  bc- 
Michnon,  da«  Wort  itohi  aber  auch  cinfeeh  für  'Stropbe  (c  B.  R»g.  No. 
XLI  Zt  lerytiachttt  fünf  koalith  lud  ,  .  .). 


364 


Der  USnth  von  Sslibuig. 


88 


d.  b.  ja  wot  aus  dem  LiMisiKhea  übersetzt  fsi/-  J.  hr.)  und  selbst 
v«rfas8t  (ffemachi)  zwei  Mfimier:  ein  B<>uediktiD«rniOocfa,  Herr') 
H«niiaiiD,  «IM  usolytltrUr  herr  (er  Tflntand  Latcttüsch.  deiu  er 
flbersetBt«  latetmscbe  Ori^inalo  tuid  dichtete  auch  luteinisch,  s.  il 
S.  48),  no  <im  tdben  ez.  mit  sampt,  also  im  vereine  mit,  untfir- 
«tOit  TOD  einem  tat/prittier  ^)  herm  Marta'ii ;  und  swu  bitten  diese 
beIdl^D  gedlcbtet  durch  hr^.  md  an  btg.  det .  .  .  I)/lffreim,  ercz- 
l^tdtof,  .  . .  Hier  heisst  an  be^eren  jedes&lls  aof  Wnnsch,  die 
eisbe  Formel  dwcA  l/t^rOiattn  scbeint  dieser  zweiten  nicht  blos  for- 
mell, sondern  auch  dem  Sinne  nach  parallol.  srnonym  zu  stehen. 
TgL  sach  in  der  Vorschrift  der  I^ambAoher  Us.:  dvr<h  bf^trtn 
vnrffi««  (unten  S.  39).  Man  bStt«  dann  an  di«  alte  allgemeinere  Be- 
deatiiog  des  WortM  gräesen  zu  denken  (HittelhochdentecbM 
Wört«rbuch  von  Benecke.  Müller  und  Zarncke  I  583).  Was  nun 
in  der  Vorschrift  folgt,  kann  sich  nur  auf  eines  der  folgendes 
Lieder  beii«h«n,  Xo.  1,  welches  im  Register  fohlt  (No.  2  in 
D):  'da»  jeder  Buchstabe  seines  (des  Bribischofs)  Kam«ns 
eineo  ver»  ('.Stropbenabschuitt',  vgl.  Ubd.  Wb.  UI  303  b, 
Leier  III  208  nuter  vers  (Strophe:  ileqxmsorium))  bab«*, 
das  Gedicht  bildet  ein  Akrostichon  nach  den  WortAti: 
PYLGREIM  ERCZPISCHOr  LEGAT.  SchÜMBÜßli  betet 
es:  'das  besprochene  Gedicht  sei  das  erst«  gflweBUi,  darum 
iboen  (n&mlich  den  zweien)  der  Krzbtscfaof  eine  Ritter- 
p&Qnde  gegeben',  wofal  so  zu  verstehen,  es  war  das  erste,  was 
sie  machten,  und  der  Erzbisohof  belohnt«  sie  dafOr  (für  di(^ge<  eine 
Gedicht  oder  lieber  für  ihre  ganze  Tbätigkeit?)  in  dieser  Weise. 
Aas  dieser  Angabe  wtlrde  also  folgender  Sachverhalt 
hervorgehen:  der  Erzbischof  Pilgrim  von  Salzburg,  ein  kunst- 
sinniger Uerr,  stand  mit  dem  Benediktinerm^ncb  Hermann  in 
Verbindung,  der  nir  ihn  geistliche  und  weltliche  Lieder  dichtete 

■)  Bwioicbnnt  hier  irnhl  nicht  den  Adel,  Tgl.  I-^xot"»  Wörterb. 
1  1&69  outcr  hörr«;  r«rii«r  du  D«utKb«  WÖi-terb.  d.  Dr.  Grinitn  IV>, 
1127,  atit«r  d.  V.  Sc),  wooMh  di«  0«i(tli«bsQ  volkumäaiag  auch  Unrreit 
bouMn  (Eirchlietr  «  F&rrbwr),  auch  der  'I^typrieaUr'  beiazt  «.  Hcrr 
(■.  Ama.  V). 

•)  d.  i.  WeltgflbtUcW,  •.  L«Mr'»  W8««rboch  1  IMJ  unter 
Joienpbaffe. 


u 


F.  Arnold  Ua?«*  o.  Huaiiah  Bietsch 


ää5 


ond  Qtxnetztc  und  dabei  tou  einem  Loat^rißst«r  M&rtäQ  untet^ 
stützt  wurde;  der  Erzbischof  belohnte  beide  für  ihre  ßemfllmo^. 

Durch  diese  Krklärang  der  Hs.  arJieint  Hermann  mit 
dem  Martin  Hur  alle  Lieder,  die  das  non  folgende  Bcgister  von 
A  entbftlt,  als  Verfasser  bezeugt  Da  nun  dieses  Register  olle 
geistlichen  Lieder,  die  in  0  enthalten  sind,  auffährt  (mit  Ao*- 
nabme  von  No.  52,  8.  o.  S.  20),  ao  Utten  wir  ja  auch  flb* 
die  ßnf  geistlichen  Lieder  von  D,  bei  deneo  dort  der  Verf&SMT 
Dicht  angegeben  ist  (o.  S.  31),  den  MöncJi,  das  bicsse  nach  der 
genaaereu  Angabe  in  A :  den  Mönch  Hermann  mit  dem  Lent- 
prieeber  Uartin,  als  solchen  von  vornherein  bestfitigt.  Dem 
stelleo  fliob  aber  sogleich  Bedenken  gegenüber,  wenn  die  obi^ 
Angab«  von  A  vor  dem  Begister  sich  ans  dem  Inhalt  der 
selbst  als  ungenau  eriroist.     Demi  nemi  au<;h 

Heg.  No,   V    (Text  Xo.  ti)    Ave  virffinaU»  jorma,    «n 
ta:mtu   hat  maisttr  Jacob,  ein  seliiutmaiiter  :i!  MiUdorf,  genuukt 
fgn^M  nur  se  gemeint  ist.  dass  das  Original  von  diesem  Jacob 
■w»)  (es  steht  Ad.  Bl.  U  332,  W.  K.'  I  220),  so  Terhilt 
ach  doch  anders  mit  den  >r\o. 

Tut  (35)  Ein  ander  MtUit  ad  oirfftnem.  ftat  der  OsirtUd 
WtUkclienttainer  gtinacht;  und 

XXI  (32)  Einander  Mitndi  renouacio,  des  Wolkclifnttaintr. 

Diese  zwei  werden  indes  nur  so  hinzugekommen  sein,  dass 
der  Schreiber  zo  den  Ühersetinngen  des  M^inchs,  die  er  in  seiner 
Vorlage  fand,  uoeh  je  eine  des  <).  v.  Wolkenstein  ^)  hinzufügte 
als  ihm  bekannte  andere  Obersetzungen  derselheu  Originale'). 

')  0.  G.  I  S37  fniat  iui  tivgentviU  dic'jun  Jütob  als  deataubea 
OrigiualdicihtLT. 

*}  Die  Anagobe  von  Bvdn  Weber  nnchKU  sie  nicht,  aber  nuch  den 
Hm.  fehlen  ri«,  s.  Zingerla  W8B.  U,  «S7. 

*)  Di*  Hg.  S7  (oben)  bcxitichnct  in  eber  VoMclmfl  Laufiubtrg 
■li  VtrfuMT  dca  Bucbcs,  aber  Buch  hier  fiml<^a  nah  nuuh  Lti^dcr  <'r«miler 
VerfluHT.  xn  (nngm  katko  httnurVX  die  Hs.  »Ibst,  iIms  er  eicht  voii 
Laufeoberg  wi,  er  »wht  hier  nur  we^eu  iIhb  folgeod«i  L.'icbFii  KmcIm, 
MülUr,  LoufenburK  13.  G«d4  ithiilich  folgt  iii  unserer  Hb.  D  ouf  No.  81 
nur  dcohalb  No.  81t  (von  Heinrich  vou  Uüg:<^ln,  o.  S.  IS),  weil  in  j^ncm 
gldchfaÜB  da»  Motiv  der  ■Tümperamenlf'  vurwendet  iit. 


ibige, 

% 

■M 
ob 

1 


Sooit  findet  sieh  hier  unter  deo  Liedern  in  der  Th£t  cor  ein«8 
noeli,  b«i  dem  anedrAcklicb  ein  anderer  Verfasser  als  der  UAnoh 
g«ttaont  ist: 

Lm  (f«hlt  dann  im  Text)  Oneaid  Woikehenfteäner  cxm 
pe»j}Ot  der  vrateen.     Der  maif  Da»  gg/rJfz  May  dein*). 

Wir  werden  wol  aonehmen  dürfen,  dafiB  die  Erkliruug  der 
Vorschrift  Qeltnng  hnben  soll,  wo  die  Hs.  nicht  eigens  einen 
anderen  Dichter  nennt. 

XXXIV  (fehlt  im  Text)  ist  noch  speziell  als  Kigentom  dM 
Mfincbea  bezeichnet :  Ein  litd da  Münieiic  c:tt  de»  loeynaehun, ..,, 
ebenso  XLVI  (im  Text  43)  Da»  Btntdidte  md  Onuiaa  dtt 
JUhumA;.  BL  4  li  beisst  ee  nochmals  fim  Register) :  EUeitJu 
kottparieifheit'  hlibatfte  lud*),  *o  der  fmmfli  herr  <fttnaeht  hat  mit 
rii  ffiffurw  vnd  nhtilittten,  patdt  gwtläck  vnd  wgrtUich.  Dl« 
irelUichen  Lieder,  von  denen  schon  in  der  Vorschrift  ror  dem 
Register  and  jetzt  wieder  die  Kede  ist,  stehen  anf  Itl.  R  b  vei^ 
zeichnet,  wir  dnrfen  anch  diese  nach  der  wiederholten  Angabe 
der  Hs.  dem  Hdnch  und  seioeni  tienosaen  Martin  zuweisen,  in- 
dem wir  nnr  das  schon  erwähnte,  nach  der  Hs.  selbst  dem 
Wolkenstein  angobArige  LIU,  femer  auch  die  vier  Ueistetlieder, 
die  wie  in  D  den  Schluss  der  Hs.  bilden  und  sich  auch  ohne 
«ig«ie  Beieichnong  schon  darch  den  Inhalt  genugBato  ron  den 
flbijgen  scheiden  (rgl.  o.  S.  3t,  u.  S.  37),   hieroa  atUDOhmen. 

Ks  ist  nötig,  eine  Vorstellung  dmvMi  zu  gewiimeo,  in 
welcher  Art  sich  Hermann  nnd  Martin  in  die  Abfassung  der 
Lieder  geteilt  haben  könnten.  Vor  Jem  Register  von  A  beiut 
es,  der  M(nch  Hcrmunu  habe  die  Lieder  gemacht  'zu  den- 
selben  Zeiten   mitsamt  dem   Leutfriester   Martin';   dann   in 

')  Bei  Weber  liesrinnt  No.  XLI.  SU".  i:  Der  may  mit  lieber 
m/;  liXXXlV,  Str.  l:  O  mtiüklicksr,  volgnUrter  Mat/,  dein  «iUu 
gaekray;  XXXV,  %  WS.-,  maf/,  itiit  s^ritr^y  »iek  lUtrirtt  u*w. 
XXXVl.  $,  I  t«;>:t  die  Dan«  ni  dam  iMbe^rrendnn  Bitter:  Ir  Ucst 
gfn  mir  ictfl  ciTfr»  ipot  MW.  (?);  faingegsn  wird  vmgnkciirt  der 
I>ioht«r  Ton  Kraitvii  tu  Aogiburg  verspottet,  XCt.  Scblammer- 
H«ier  LVIÜ.  LX  (?). 

*)  Die  geUtlkben  Länder,  dio  j«tzt  fotfiea,  nud  fut  aar  douUaba 
otl«,  diM  «|>Hcht  für  die  obiye  DeutoBg  tos  Lisd  (t.  S.  83  Anm.  4). 


86 


F.  Arnold  Uayer  u.  Hetnricb  BieUcli 


867 


der  Erklärung  auf  Bl-  4ti  ist  von  Uim  überhanpt  nicht  die 
Uede,  der  betitelt  herr,  also  jedesfalls  Hermann  allein,  bab«  di« 
folgendßn  geietUch«D  aiid  wcltlichon  Lieder  goin&cht;  wo  ferner 
bei  einem  oiiizeloeD  Liede  ein  Verfassonianie  steht,  ist  es  diu 
der  dus  'Mönchs*.  «)so  wieder  dos  Hermanu:  die  anderen  Hss. 
endlich  (s.  u.  S.  38  f.),  kennen  tlberhäupt  nur  d^^n  'Mi>nch', 
keinen  Martin  *).  Cberl«^  man  dies,  to  schoiot,  dass  dieser 
M&rtiii,  wenn  anders  die  Nachricht  von  A  überhaupt  Glauben 
rerdient,  den  zn  weigern  zunflchst  nichts  nötigt,  bei  der  Abfassung 
der  Lieder  eine  —  wenigstens  in  den  Augen  des  Schreibors  von  K 
—  mehr  uutergeordnoto,  1>fiholfende  Rolle  gespielt  habe,  und 
da  liosze  sich  wohl  vermiitoD.  dass  er  die-  Gedichte,  die  der 
Mönch  allein  verfasste,  in  Musik  setzte:  ^s  finden  sieb  unter 
den  Melodien  manche  Yolkstüuilichen  Charakters  ( s.  Abschn.  V  C), 
der  Leutpriester  kam  viel  unters  Volk  und  hatte  so  Gelegeuh«it, 
manches  der  Art  aufzuuehnie».  Ich  könnte  dabei  auf  die  Ana- 
logie des  Hugo  von  Montfort  verweisen,  deseon  Gedichte  der  Knappe 
Mangold  komponierte').  Ist  das  rinbtig.  so  fallen  auch  die 
Folgerungen  fort,  die  Wackem^el  wai  andere  ans  der  EüstenE  des 
Martin  ■)  füllr  die  Autorschaft  mancher  der  Lieder  gftKOgen  haben. 

Ans  dem  Liederbestande  von  A  waren  ans  (o.  S.  34)  die 
geistlichen  Lieder,   der  hei  weitem  grössere  Teil,  wichtig  för 
die  Antoracbaft    der   geistlichen  Lieder    unserer  Hs.   D.     Die     , 
weltlichen  Lieder  in  A  sind:  jfl 

XLVII   (44)  Sand  MartHn»  ptiutf schaff.    Wol  mif,   /m*^ 


))  Vgl.  d»zu  kunli  B.  E.*  MO. 

')  £iue  DarnUllung,  wie  Ttif.  91  der  Eniw'scheD  Uiniatur«!!  ina 
ilur  Unueüau'aobeo  Lkderha.  (vgl.  M8U.  IV  434)  wiedergibt,  l>«£«ufft  m- 
nücbit  Dtir  die  rouailmlischi'  Begleitung  de*  vortragenden  Herm  durch 
den  Di«n«-.  —  No.  7Ö  A  iii  UhUnds  Volkiliedem  isl  von  'iwei  Kriüncr» 
jungen',  Tielleii-'ht  einer  der  Komponist?  Vgl.,  wenn  Widaw  v.  Rü^n 
«uf  eine  fremde  'Weise'  diclitete.  Überhaupt  gilt  die  IdrutitÄI  roB 
Ciohtor  and  Kompoiiiit  nur  für  die  mbd.  BltUGzeit,  weiJnr  früber,  noch 
tpttUr,  wn  man  so  gern  beliebten    Tönen'  neoe  Text«  unterlegt«. 

*)  Wi«  aber,  nenn  diese  erjt  durcli  grobe«  IflMventindnis  und 
FUditigheit  iv*  Schreiber«  nui  don  Hartinilied«ra  der  H«.  (Anh. 
Mo.  1 — 3)  enclil(M*en  wiirol' 


Der  liÖBcb  von  6ib1>nig. 


tf«telJenl  (im  Text  Bl.  180a  mic  dem  Titel:  Von  aata  Marteint 
gettlUtehaj't). 

XLVIII*)  (45)  Ein  rädtl  von  Mmd  Mariein,  d6D  ToU- 
stindigCQ  Text  dieses  and  des  vorbeigehenden  Stackes  bietet 
nur  'lie  Wiener  Hs.  V.  (o.  als  12). 

XLIX  (im  Text  nur  in  wouigen  Cberrosten  «rliAlteii.  s. 
im  Anb.  Ulitei  No.  3)  Ein  rädrl  von  wirtten, 

L  (nicbi  im  Text)  Von  </«i  klafem  md  verraUm  vnd 
tehtnder  prietler  vnd  vramn.  nnt  Juäat  e:ug*lticM:  dies  wild 
dasMlbe  Lied  sein,  nie  in  D  No.  59,  t|^  V.  1  luffnir,  klaffer 
9  Judas  i»t  dein  aidgetell  20  dvi  fehätett  prieiter  pnd 
fraw€»  25f.  «er  leeii»  vnd  prieiter  »chendet.  de*  leben  püt- 
Imehen  endet  .  .  . 

LI  (ftblt  im  Text)  Zum  netcmjar.  von  anruefm  ffetetltn 
(wohl  Gen.  sg.)  ist  Tielleiclit  D  17,  vgl.  V.  1  Mein  traut 
stall  .  .  .,  Cberscbrifl  auch  hier:  Zu  nfiem  iar'). 

Dag^eD  ist  LH  (nar  im  Register)  Von  der  pratenn:  /^ 
•lein  vnd  pey  tpangtn  Bicber  D  28. 

Von  dou  nun  folgenden  rier  MoigtetÜedein  gbeht  ein«, 
(Begister  LIV)  Von  den  vier  compfexionen,  in  D  No.  82,  ich  leM 
hier  CompUxion,  von  den/yren  (Wackug.  Q/ren),  den  Beisatz  zum 
Titel  (s.  e.  S.  12  Anm.  4)  Müt/Un  (AVackng.  Müczlin.  Müexlin). 
es  ist  ein  in  mehreren  Hss.  öberliefertes  Gedicht  des  Heinrich 
Ton  Udgelo  (u.  S.  39).  Cber  (Register  LV)  Von  drehten,  wie  ty 
huut  lernen  tollen,  atlronomia  vnd  phylo^oplda,  atieh  phyiica  ond 
(Begiflter  LVI)  Von  de*  liymmeU  vmbttcaif,  in  me  vH  jaren  weisz 
ich  nichts  ku  sagen:  (Register  LVII)  Von  der  planeten  reffirung 
halt«  ich  fllr  J)  93,  die  Cbersrlirift  Von  der  »leren  (so  lies)  vnd 
planäten  ifonkeh  steht  fölschllch  über  92.  Du  Heiaterlicd  erörtert, 
nie  die  Gestirne  da«  Leben  der  Menschen  'regiereu',  wie  die  'Kom- 
plexion' der  Menschen  je  nach  der  NatiritAt  Tersohieden    sei. 

Nach  der  Ha.  A  sind  nun  auch  diu  anderen  Uss.  fär  die 
Frage  der  Autorschaft  der  Lieder  zu  prüfen. 

1)  S.  im  Anli.  DOter  No.  S. 

•)  V^.  jedoch  Mich  wp(t>>n  anrueffen  <li<i  Klophnli«dor  «»  Nc»- 
jthnrtati,  über  w«lQb«  Schftdc,  W«iniariicho*  Jalirb.  II  til  ff.,  liuKlelt. 


^^trt 


88 


F.  Arnold  Uajrcr  u.  Hnnricli  RiutMh 


C  (o.  3)  enthält  die  Lieder  bij)t«r  dem  2.  Teil  der  Pi«digtu' 
doa  Johaimes    T^oler.      Hier    steht    dqh    Dl.  2^b   ror   dem 
'goldenen  ABC  Fo^odes  Ober  den  Dichter  (i.   Ad.  BL  n 
887"):  Maytter  Hannt  predigers  ortient*),    der  gnceten    Ut   pty 
dem   erezpjftehof   zu    Sa/ezpurff,   genannt   pt/aohojf   I'yt<fram,    hol 
ftmaeht    vrut    iietioht    da»    nacfufttciiriöen    köstiicti    jitt    von  vnt«r 
fraieen  (nämlich  das  fol^ude  golduo  ABC),  er  /tat  auch  tjttioht 
die   oben   ffttehnben  pet   von   vmer  /rateen.     Pet  igt  im  letuteu 
Satz  PI.   (frflher  Noni.  sg.):    damit  werden  dem  Dichter  des 
ABC  noch  weitoi'O  5  pet  aus  D,  eines  aus  A  zugeschriebeD,  alle  äiiid 
Marienlieder  (s.  o.  S.  21  unter  2).  Im  Widersprucho  mit  A  oeoDt 
also  U  den  Dichter  Johannes,  nicht  Hermann,  und  bezeichnet  ihl^^ 
als  Predi^r  — ,  Dicht  Benediktinermönch,  aber  auch  hier  steht  il^B 
in  Dieoston  des  Pilgrim,   'er  ist  gowosen  bei  Bischof  Pil^rim 
beiszt  irieder:    er  war  ao  soinem  Hofe  uud  dichtete  in  soinei^— 
Auftrage  i*h  sein  'Hofdichter',  vgl.  o.  i^.  33,  u.  S.  54).        ^| 

In  E  (o.  3)  stebt  xuerat  itl.  6^t0  vor  den  Ltederu  und 
für  alle  geltend  Darnach  Mum-he  von  Salalivri/,  hierauf  folgt 
in  'dos  Mönchs  zartem  Ton'  D  No.  10,  dann  'in  des  Mönchs 
Hofion'  (631  und  6äS)  D  78.  79,  'in  des  MSot-hs  v.  S.  langem 
Ton'  (682—634)  D  8.  7.  9,  "in  des  M.  sfissi'ui  Ton  (Korwelie)' 
(638)  daa  o.  S.  32  unter  K  am  Schlüsse  erwähnte  Gedicht,  alfti 
'des  M.  T.  S.  goldnes  ABC'  (639)  Dl;  643  V^fz  i»t  c2aJ| 
toijhom  dez  Munfh*  von  SalctpHnj  644  b  Daz  naehtfiom;  644  d 
heifizt  es:  'Dies  ist  es  des  M.  Korweise',  und  es  folgen  D  66 
and  ein  Qedicht  mit  der  Überschrift  Jiin  ander  par  itt  dytem 
nnd  dem  Anfang  Goc,  vater,  ton,  heiliger  geist,  tur  das  Bartsch 
vielleicht  mit  Unrecht  auf  A  46  (XXIV)  (Ad.  Bl.  II  348)  ver- 
waist; 'in  des  M.  v.  S.  kurzem  Ton'  (647)  folgt  D  5;  648 
Dez  Munchet  eithjaniu,  du  janei/te  (D  99).  Dem  Narht- 
Aorn  i«t  nicht  wie  den  öbrigen  Liedern  noch  eine  epeüeUe 
Hinweisuug  auf  den  Manch  beigefügt,  es  steht  aber  hier  mitten 
anter  seinen  Oedichten,  die  allgemetue  Überschrift  vor  diesen 
hat  auch  auf  jenes  Geltung,  uud  oa  kommt  auch  iu  D  immitteU 
bar  Terbuadon  mit  dvm  Taghom  des  Mönchs  vor. 


')  Die  H>.  hat  Ulu-  und  nach  Pylgram  eiucn  Punkt  (>. 


i 


370  ^r  UBoeh  von  Sabboig.  39 

R(o.  12)B1.  lÖ7a  stellt:  Dy  »equenatn  hat  tin  gtltrtttr 
Herr.  herJohawu.aiii  munieJi,  fftmaeÄt  dvreh  bej/tren  vadbeUde» 
hocliwiriti^ett  Herren  titrren  Pi/liiret/in,  erezbtfacAof 
«nd  ItgaO).  vnd  hat  ytder  pu«ch»tab  »«in»  »am« 
aittfn  eert  mit  vit  luibtcl^en  fiffurfn,m»Merl{tb€n/ratren,(l«r 
muelirr  Marie  c£u  ^eieiehet  etc.  (vgl.  Ad.  Bl.  U  311,  wo  U.  K.* 
142  {.  schon  citirt  ist).  Ndd  folgt  zuerst  D  No.  2.  Zhj  im  Anfange 
bezieht  sich  wohl  uuf  alle  folgenden  *S»qucREea',  nicht  blos  auf  dl« 
erat«,  das  Akrostichon  auf  Pilgrim.  welches  ohnehin  den  lägen- 
titel  bat:  -'Wr  kotüiohe  (Tgl.  hcttparieichets  o-  S.  35)  tequencztn. 
Bei  —  oben  dnrch  den  Dntclc  berrorgeboboneD  —  wArtlicben  Ober- 
einstimmangen  mit  A  weicht  die  Bezeichnung  des  Namens 
and  Standes  des  Dichters  ab,  darauf  komme  ich  unten  zuräck. 

Die  fibrigen  Has.  bieten  Aber  •ilo  Person  dos  MOochs  nichts 
weiter  von  Belang.  >So  steht  in  d  (o.  i:))  nur  Über  dem  goldnea 
ABC  von  derselben  Hand  MowKMif,  bei  den  andern  sechs  geist- 
lichen Liedern  ans  D  (o.  3-  S3)  ist  der  Verfasser  nicht  ange- 
geben. P  (14)  nennt  zu  sieben  Liedern  den  'Mduch'  als  Ver- 
fasser, zu  zweien  Oswald  von  Wolkenst«iu  in  CbereinatJmmnng 
mit  A*).  Bei  den  ersteren  hetsit  es  in  den  von  deiBtIben  Hand 
wi«  der  Text  geschriebenen  Cberschrifteu  schlechthin:  tf^ 
Homehy  oder  Mtmaditu.  Die  Hs.  der  Belara  Hätzlerin  (23)  giebt 
bei  Tier  Gedichten  als  Verfasser  den  'Hftnch  ron  Salzburg'. 
3  (41«)  gi«bt  BL  8b  D  36  mit  der  Cberschrift  Mtmeli  vtm  SaU- 
Imy,  41b  D  96  mit  der  Aufsclirifl  Umtieh.  Im  Anschlösse 
stelle  ich  aas  den  genannten  Hss.  Zeugnisse  für  andere  Dichter 
Ton  Liedern  in  D  zusammen,  D  No.  £2  steht  in  K  unter  Peter  v.  Ar* 
berg,  No.  82  ebd.  im  'grOncn  Ton  Meister  Heinrichs  v.  MOgcliu'  *). 
in  21  als  'Müglins  gröner  Ton'.  No.  9(1  bietet  'im  kurzen  Ton 
Heister    Heinrichs   t.    HQglin'  Us.   42,   'im   kurzen   MOgting* 

')  Dar  Punkt,  Jer  hiur  naoli  der  H».  geseUt  i*t,  mU  «lurt  riollriclit 
dodi  andmtcti,  da»  <U*  Foljrcnde  rieb  nietit  auf  alle  Lieder  I>czi«bt9, 
in  A  r«kH  «r  as  der  «nUprcefaendoD  Stallo. 

*)  W.K.*  I  870  iinUir  g  bat  bi«r  w)e4«r  «in  klrüiw  V«neh«n. 

*1  In  kll^^meitirii  iat  nalCirkcbwahliruboachioit.  dw««ineHf.,ili««ia 
Gedicht  tia  'in  dem  Ton*  einet  bsvlimmtea  Dichien  abgefaatt  bemuhiMt, 
damil  Ducli  nidit  sogt.  tfaMs  c«  von  diesem  wlbst  Mcli  wirkllob  iMTrOhr«. 


40 


F.  Araold  3Eay«r  u.  Heintkli  Rietooh 


371 


inK;  auch  in  Hs.  44,  der  'vollständigsten  Sitmmloug'  der  Ge- 
dichte des  H.  V.  MQgeln  (WSB.  55,  453),  steht  es.  Im  'schwanen 
Ton  KlingSOrs'  ist  <fer  hori  ron  dtr  attronomy  (No.  91)  in  K. 
No.  93.  lOÜ  (dieses  über  die  Bücher  der  Bibel)  stehen  tu  K  10 
wie  No.  IKt,  flberdies  beide  such  in  Um.  44.  'Regenbogens  gnner 
Ton'  bei  No.  96  in  21.  ebenso  im  'grauen  Ton  Regenbogens'  in  K. 
Aus  dem  Vorangeschickteo  erwächst  uns  Jiunflchjt  fOr  di« 
geistlichen  Lieder,  bei  denen  D  keinen  Verfasser  neuct  (o.  S.  31), 
noch  weitere  Gewehr.  Von  denselben  ist  No.  Itl  im  Register 
TOD  A  Bl.  öh  ausdrücklich  liem  JKjnch  zugewiesen,  ebenso  in 
Hs.  39  b,  abgesehen  von  der  allgemeinen  Ertläruug  in  A  and 
(o.  S.  89)  E,  in  der  letzteren  Hs.  kommt  e»  nämlich  such 
Tor  (o.  S.  23).  Die  Erklärung  in  Ä  und  K  gilt  auch  flir  62  •), 
die  in  A  (Br  04.  65  *).  No.  72  wird  durch  die  Erklärungen  in 
A  ■)  nnd  C  gesichert  Von  den  Obrigen  69  Gedichten 
(o.  S.  31)  nennt  die  Hs.  selbst  als  Verfasser:  ta  No. 
MfigUn    (s.   0.   S.    12.   37.    39)'),    zu    91    Eliugsor    ($. 


* 


1 


>)  Nach  W.  K.*  It  878  tteht  diese«  Oediobt  ancb  in  'Bs.  4,  t' 
nach  deniielben  I  86S  bricht  diene  Hi.  mit  den  Anfan^zeiltn  ab, 
«in  Einblick  in  <\m  fl',  nach  hiinlütitiftq. 

»)  No,  66  ipricbl  W.  K.'  II  «8  dem  Mündi  ab,  offenbar  n 
weil  in  keiner  H*.  der  JIoiieL  a>i*drilcklich  aU  VerfaMer  ([enannl  vfird, 
■oloha  Li«der  weist  er  überbaujit  nur  mit  Bedenken  dem  Mönch  m, 
vgL  II  461 :  Nu.  TS  mit  noch  fünf  anderen  Gcdichien  ifirit  man  iton 
MSnek  von  Saltturg  tuichreibfn  dürfen,  ohtehon  dertribc  in  Urinier 
der  H»t.  oll  Ver/atirr  hrtrkhnrf  itt.  —  la  No.  6S  kann  Übrigen«  Str.  11 
immerhin  aiu  dem  Volktmundc  itammen  (*.  ebd.  It  4W), 

')  Bier  allerding«  mir  ira  Text:  im  Ket!)iit<ir  nicht  g^annt. 

*)  Der  Stoff  da«  Gedichtea  iit  bei  den  U«i8ter«äugeru  beliebt :  vgl.  e, 
B.  Germ.  fi7.  413  ff.,  ein  Gedicht  au«  eiuer  PapivrhK,  dee  IG.  JL«. ;  MSH.TV 
641  Aum.  4.  ein  GeJichi  in  der  TnnuwetHe  Regvnbu^fenBübr^r  die  Veneliieiten* 
beit  der  vier  k-nipltxen;  H.  H.  II  No.  II,  69  ff. :  Der  rier  eonptexeit  rraffl 
Trtgt  ty  mit  tiller  maiit erschafft  Zärtlieh  geformt  an  tr person.  Eine  H». 
de  4.  homini»  complej^ionibus  luhrt  die  Mantigta  Chronici  ].unael*Ma*U 
(tob  174«)  S.  419  auf.  Über  tlie  CompUxion  auch  Fitchart.  Aller  Praktik 
Oroatmulter  S.  7  ff.  (dct  Halleuaer  Neudrucke«).  Ann  rin«m  Antiquai^ 
katalog  notierte  ich  mir  grlegentlicb :  In  dU»nn  biVrUein  loirt  er/«nif«i<i 
von  CwpUxion  dtr  mtnteh  .  .  .    Austptirg  Itan»  Seliinpergfr  läl4. 


372 


Der  JlöiMh  vou  SaUbnrg. 


41 


Dieses  letztere  ist  der  Meistergesang  von  dem  Teufel  im  Gins, 
der  dem  BsoDuiden  Itede  steht  *),  der  Titel  ist  hier  CAlini/ftor, 
lutronuy  (s.  0.).  Deinsellwn  aageohaften  Meister  schreibt  auch 
die  Hs.  42  zwei  Qcdiclite  zu:  KÜrtgtor  im  tehtcurzen  iIoh 
(wie  No.  l'I)  ...(/«•  hlU  krity  (Germ.  6,  295  ff.)  und  eines 
auf  den  Zauberer  Virgil  (ebd.  ■!,  237  S.),  aoch  im  »chwareen 
iion,  aacb  Bartsch  aus  der  ersten  H&Ut«  des  14.  Jlu.  KUngsor 
und  seinen  »chwari«ü  Toii  kenut  ferner  die  steiriKhe  Heistor- 
siDgerfas..  ScbrGer,  6.  Stud.  II  226.  No.  96  ist  schon  hier  in  D 
(s.  audi  0.}  fiberschrieben :  Iie<ie»p<>ifenM  mul.  jn  dem  graben 
(i.  i.  graaeo)  äon,  es  ist  der  Meistergesang  RegenbogtDB,  der 
bei  W.  K.*  11  Ko.  419  nach  besserer  Cberlieferung  gedruckt 
ist')t  Ko.  97:  Albreeit  LeteA')  in  Btiner  /ewertni».  von 
dm  /rtKdm  (l.  frewnlen  und  8.  Q.  G.  I  312  unter  24); 
No.     98:      /."<«     ander     i/<*anij     Albrtthl     LtKh:     dat     gtUdtin 

")  Z«  dem  DisloK  twiicben  Banu«iideiB  untl  TviiM  vgl.  dlo 
Quptii^  (vlfdieii  Salmkn  und  llorolf,  bcaiebun^oweii«  Saloiuo  und 
dcBDiiBoa,  iiid«rdeat»ctieD,  jüdisch«!),  jilil.-i>Urit!tlicL>eii  und  inoHlitniKbeu 
8«^  V<^  Di«  ilrutecli,  Dii^lttiiiig«n  \a\\  Sftlouoii  u.  M»rkulf  IS.LIIfr., 
Tgl.  nuBcntliob  (Ii<<  oriv  als  tische  Tr»dit)i>u,  wo  ajcli  Sfklijnioa  von 
DKmooen  in  verbor^uer  Weisheit  anterTichl«»  Ui*t.  9.  LIH  IT.;  im 
ilputicbeii  riit«prtclit  9pezi«U  der  Uorulf  de«  SprucLgedicfaU,  S.  LH.  V(>1. 
teroer  du  ogi.  Ucdicbt  von  Sütumun  und  SaluruuB,  «bd.  LUI  ff.,  und  nuok 
lUe  0«*cbichto  vom  'fivuber  mit  livm  Ociilu'  in  1001  Nnobt  (äbeia.  r. 
UslMohti  V.  d.  Ilascn  mid  Schall  in  den  Ergäiumigiiierkeii  der  C3ft». 
Cabineubibliothok,  Wien  1836.  Bd.  I  lU  iT.>. 

*)  Di*  Hl.  1>  (und  K,  o.  S.  231  kommt  aUn  uoRb  w  Ava  «.  ü.  I 
355  uater  Rtgcnho^n  6.  v«rx*t«hncton  Hw.  de»  Gedicht«  hiosu.  — 
Dkwelb«  Bild  der  'Muble'  geiillicb  avcb  bei  Huikitblut  (vd.  Groole)  Nu.  S9 
vnd  \m  Lmfenberg,  W.  K."  II  So.  704  («.  Müller.  Lwufctiberg  US),  hei 
KämcKUnd  auf  Eunatsachon  au»f;eileut«t,  ■,  MSH.  IV  S.  fiel  li  und  die  olid. 
Aiun.  4  belgi-bncbteu  FarAltcku;  auf  den  Licbodinn»!  in  ninem  Neu- 
jdinliod«  H.  H.  H  No.  89,  Vgl.  Miob  den  KRnxler  (JISH.  II  845) 
Xin.  1,  S  din  (Wintrr*-)  m«l  itüU  nur  malt;  SttobieBheim.  Uürin  1679 
DtH  mtüin  maUt  vii  in  grof»  (du  redmt  lu  viel),  vgl.  Hnrtin  lu  1678. 

■)  EioA.  L.  iatali  tlürgrrzuHUucben (wonach  O.G.  1  SlSiiotldcht 
tu  herichU;;«!!  iet>  am  19.  XI.  14«0  bez«ug1,  Obb.  Arch.  18, 316.  \aa  dem 
Dichter  atebt  ft»t.  daM  tr  ein«  Walllährt  im  Salxbiirgiicbe  Luid  nwh  St. 
WoIljgmBg  (noi  MuaileM  rt«mml  die  IIr.  Dr)  uBternommen,  «itM»  »ftlner 
Q«diclite  beriet  >iob  bienni;  *.  WSB.  07, 861. 


43 


F.  Arnold  Hayer  u.  Heinrich  BieUob 


878 


ffaanji<;  (aas  der  Hb.  42  ancli  am  eb«D  a.  0.  gouaunt,  W.  E.* 
U  No.  »45  setzt  sein  Bnicbstück  (s.  o.  S.  24  mUit  2Sa)  ohiM 
Angabe  äes  V«Tfaasen  schlechthin  luiter  'Fünfzehntes  Jahp> 
htmdort*).  D  S9  G«Mtn^  von  den  edln  pestattt  uod  92.  eine 
philosophierende  Örilbelei  fibcr  die  '.vdea*.  Jeu  'Willen,  d«r 
io  Gottes  Herzen  ewig  ist',  stehen  in  Hs.  44  unter  den 
Gedichten  Heinrichs  von  ^fag«ln,  der  sich  in  89  Str.  6  selbst 
nennt.  D  du  Uuft  hinaus  auf  das  Lob  der  hl.  Jungfrau  uod 
des  Kindes  und  zieht  dabei  gewisse  merkwürdige  Fabeln,  wie 
vom  Pelikan,  der  seine  Jungen  mit  seinem  Blute  nähre,  herein,  Hs 
VerÜHsaer  fanden  wir  (o.  S.  39  f.)  denselben  Heinrich  von  MOgeln. 
ihm  sind  auch  93  nnd  lOÜ  ruEuwciscu  (o,  S.  40).  D  94. 95  kann  ich 
sonst  nicht  uacliwetsen.  Von  diesen  preist  das  erste  die  als  sieben 
'Töchter'  personifi<;ierten  'freien  Künste',  dos  zweite  bandolt  von 
ErschalTung  des  Himmelreiches,  Stura  der  bösen  Eugol,  Schöpfung 
des  Uensohen,  'dasa  die  ChSre  nicht  leer  stünden',  Fall  der  ersten 
Menschen,  Fluch  Gottes.  'Erbarmung,  Milde  und  Gnade'  bitten 
vor  den  drei  göttlichen  Personen,  'fierechtiglceit'  widerspricht, 
die  drei  Personen  gehen  mit  eLuaudcr  zu  Bat  und  Gott  boschlieszt, 
den  Sohn  zur  Erlösung  zu  sentlen.  Cber  D  9!J  oben  (S.  3 
dazu   K,  h.  S.  38,  und  die  Vorschrift  von  A). 

Von  den  nun  nbrigen  .^7  durchans  weltlichen  Liedern, 
deueu  D  koitien  Verfasser  nennt,  kennen  wir  noch  gleich  No.  11, 
das  Nachthorn,  12,  das  Taghom.  26,  dann  28,  Pe>/  perlin  vnd 
pey  ipatiffen,  36  und  59  einem  Dichter  zuweisen :  dem  'Mönc^i 
von  Salzburg',  II  and  IS  gestOtzt  auf  K  (s.  o.  S.  22.  38),  g^J 
36  nach  8  (s.  o,  S.  39),  28.  59  nach  A,  nach  A  vielleicht  auch 
No.  17.  wenn  es  wirklich  mit  dem  hier  im  Register  angef&hi' 
identisch  ist  (s.  o.  S.  37). 

Wer  ist  nun  dieser  Slöuch  von  Salzburg?  Cberlogeu 
die  Zeugnisse  der  Hes.  Dur  Nachricht  in  A.  die  unter 
Hss.  einen  so  hervorragenden  Platz  einnimmt  (o.  S.  20)  und 
daher  von  vornherein  einen  gewissen  Anspruch  auf  Glauben  hat. 
widersprocheu  nur  zum  Teile  die  in  C  und  E.  Die  Frage  ist 
hier  zunächst:  wie  kommt  C  zu  einem  Meister  Hans  Prediger- 
ordeos,  das  letztere  um  so  aufßUiger.  als  aus  jener  Zeit  tos 


"La 

I 

und 

lucb 

1 

de^^ 


374 


Der  Möooh  rou  Salibuif. 


43 


DoBunikuieni  in  der  Stadt  Sahlinrg  selbst  *)  nichts  bekannt  ist. 
I^  gtenbe  die  Sache  dnroh  den  Cmst*nd  erklir«n  zu  k<Vnu»n,  data 
die  Lieder  des  MGnchs,  wolofao  C  enthUt,  Unter  d«n3  zweiten  Teile 
der  Predi^rten  des  Dominikaners  Johannes  Tauler  stehen. 

Das  mag  dem  .Schreiber  von  C  Aolass  gegeben  haben, 
onaein  Mönch  mit  jenem  audoron  Mönch  tu  remecbselD.  sei 
ea,  dass  er  nur  ongenaue  Kachriehten  fiber  den  ersteren  hatte 
—  nnr  diese,  dass  er  im  AuRnge  Pilgrims  gedichtet  hal>e  — 
and  die  Mr  ihn  nnhefricdigenden  Nachrichten  zu  ergäuzeu 
suchte,  Mi  M,  dasa  der  ganze  Irrtum  auf  einen  Schreibfehler 
zurflckznfQhren  ist.  ^Vas  £  betriflt.  so  vriri  'der  Schreiber  so- 
Wohl  A  als  0  gekannt  haben*).  Die  Vorschrift  stjumit  fast 
wörüicb  mit  der  tu  A,  der  Käme  de«  Dichters  stammt  aus  C, 
anJ  da  die  Hss.  in  der  Bezeichnung  des  Ordens  abwichen,  so 
balf  sich  der  Schreiber  so,  dass  er  eiDfa^-^h  setzt« ;  ein  MCncli.  — 
Di«  andern  Hss.  auucr  ACE  nciuion  deu  Dichter  nur  »chleclitbiu 
UJbicb,  Uonachtts,  oder  M^dicli  von  ^isUburg.  ersteies  schon  in 
D  Dod  S.  In  der  Kolmarer  Hs.  erscheinen  die  T6fie  des 
'UfiDchs  (ron  Salzburg)'  als  ganz  gehrituctilich  (o.  S.  36). 

Also  der  'Mönch  rou  Sahburg',  Verfasser  der  geistlichen 
nod  sicher  eines  Teiles  der  neltlichen  liieder  in  D  (s.  e.), 
Ue«  Hermann")  und  gehörte  dem  BenedikÜDerorden  an. 
Heiszt  aber  neiter  Hermann  in  A  ebt  Mönch  Benodik- 
tioerordens    zu    Salzburg,     so    scheint    damit    schon    gesagt. 


')  Son*t  finden  ticb  kllenlinii»  tchioc  (Hih  DnmitiikftBer  auf  dna 
OebieU  de«  Erzbiitani«  (in  »icMch  Kit  IS17,  Zuiner,  Oironik  v.  S*U- 
l.urs  I  SM). 

*)  Duo  muM  ab«r  B  jünger  Kin  aU  IW8  (>.  o.  S.  Sl)! 

■)  VteiBer  m^  di«  Saotie  nicks  gtradektn  m  fnlaeheidtn,  neigt« 
«ich  nb«r  xn  HcnsauD  (Ad.  Bl.  It  887),  w  tiu«h  Koltunttiit,  UrunilriM 
d.  OeMluoht«  d.  (l«ultch«a  NationaUittomtur ^  I  3S0.  utsA  Herciam 
(Ocadtidit«  d.  deatMboa  I>icbttiii£*  III  IS;  die  irrliimlichRa  Aiieabi-u 
An  vwrtMi  Avigabe  hotte  liereiU  IfrifTwr  (nefrea  H,  H,  S.  XXVII) 
bvncfatigt.).  Kiir  lirrmunn  «rar  aocii  BarUch  in  der  Allgmix^iiieD  Dcnt- 
■obaa  Biographi«  13.  165.  II.  K*.  239  «teilt  beidv  Namen  Deb«iicinaDder, 
chneoiiMmden  VorxuKxai^^ti.  Dagegen  für  Joiiaonet:  Kehrcin.  Kir«beu 
und  n-]f.  Lieder  au*  d.  IS.  bia  15.  Jh.,  ll}53.  &  XIX.  und  W.  K.*  II 40H  IT.. 
i;^l.  aiiab  G.  G.  1  8t>7:  Johannet  («ibr  Hermann). 


44  ^-  Arnold  Mayer  u.  Heinrich  itiettch 

dass  ev  ein  Konventual  des  salz,burfri«chen  Benediktinerkloftten 
KU  St.  Potor  irar.  Findet  aich  nun  in  joner  Zeit  ein  solcher, 
in  dem  wir  unMran  Diebtor  orkouuou  kOimten? 

Ampferer  s.  s.  0.  2  entscheidet  sich  auch  für  iea 
Namen  Uermann  and  venautet,  dass  er  der  petrische  Prior 
Hermannus  eei,  der  in  einer  Stlfteurkiuido  von  1424  *)  mit 
einem '  Fräfekten'  .lacob  Steiner  zu  Mühldorf  erscheint.  Nur  dieser 
eine  Hermann  finale  sich  in  Klostnnirkunden  aus  der  3.  HätAe 
des  14.  und  dem  1.  Viertel  des  15.  Jhs.*).  Was  fUr  Ampt'» 
Meinung  spricht,  ist  der  Xame  llormuun ;  die  Äbfassun^pizeit  der 
Urkunde  wEIrdc  wenigstens  nicht  wiiifirstreben,  der  Dichter  w4t» 
damals  hoch  bei  Jufaron  gewesen  (vgl.  ii.  S.  145).  Et  orschieM 
als  Zeitgenosse  des  l'rüf.  Steiner,  und  dieser  wird  in  der  TDai, 
wie  Anipf.  meint,  mit  dem  Meister  .üakob.  Schulmeister  xa 
Mühldorf,  der  nach  A  das  Ave  v.  f.  verfasst«  (o.  S.  34), 
doraelbe  sein :  es  w&re  dann  ganz  begreiflich ,  wenn  Her- 
mann ein  lateinisches  Gedicht  dieses  ^lannes.  mit  dem  er 
nach  der  Urkunde  in  Verbindung  stand,  (übersetzt  bfitte.  Kau 
wird  aber  Aber  eioe  dichterische  Thütigkeit  dieses  Münchs  nichts 
berichtet:  weuigatons  in  den  mir  erreichbaren  Quellen  ßr  die 
Geschichte  Salzburgs  und  insbesondere  des  Klosters  fand  ich  nlobtl 
einschlägiges,  die  Chroniken,  die  sonst  oft  Kleinlichstes  gewlMenfalft 
rereeichnen,  wissen  nichts  von  einem  Dichter  Hormaun.  So  wurden 
mir  schon  Zweifel  rege,  ob  Hermann  wirklich  dem  Stift«  St  Peter 
angehört  hat,^)  ja,  ob  llbeihaiipt  die  Nachricht  der  Hs.  A  sicLet 
isi  Jedesfalls  spricht  auch  die  ganze  Cberliefcrung  der 
Folgezeit   von   einem  Mönch    v.    Salzburg:    aber   immerhin 

')  &\f.  iit  nicht  nnhür  angegetien ;  s.  j<;do>'!)  B.  .Soennvr'a  KoviN, 
Chron.  antiqiii  nionsst,  ftd  S.  Petr.  Salisb.  (177S)  5-  863  »nm  Jahr  lUl! 
in  dit  cmivernoni»  Üatitti  Pauü  apottoU  (d.  i.  9fi.  L)  tlocavü  Dominnt 
Abbat  <-ui<l0iN  Jacobo  Striner  .  .  .  etir'tam  «oatram  im  Mülldorf  «t«. 

*)  Doch  vg>L  die  im  Aichiv  f.  Euud«  ÜHterr.  GeachiL'litiiiu.  BtL  19 
gcdriickten  »uliburg.  Xekrologien :  Itu  L  Ni-kr.  (uacb  AKh.  38,9  roin 
Domitift,  uiclit  von  St.  Poier)  tlvht  iiiit«r  dem  8.  IX.  &ui  ilcni  U.  Jh. 
(•.  B.  0.  878)  ein  Fr.  HennantiH»  preab.  H  prafttnu  t.  rdri. 

'}  OvwiM  nicht  dem  UumkHpiteh  hi«r  wAren  Augu*liu«r,  such 
bMcichnetc  raan  di<;>«  uiuht  ali  'Slönuha',  «ondern  «Ln  'Herren'. 


Der  M&nch  von  Sddmrg. 


46 


die  Meiano^  iii  A  aucli  auf  etneii  BenediktinernidDch 
hm,  der  sieb  tu  SoUburg  am  Hofe  des  Erzbiscbo^  nur  eben 
^Uflttelt,  vielleicbt  tod  di^üem  aas  einem  frenideii  Benediktiuer- 
UosMr  (die  pQclibeim  waren  i^in  Asterreicbisches  Gescklecht,  u. 
8.  &8  *))  las  Land  gebracht.  Bodeakt  man  indes,  dass  die  alten 
Geichichtoqaelten  aucli  berflliiate  Dichter  nicht  erwfthn«a  *), 
daai  iasbeModere  die  Historiker  des  Hauses  von  8t.  Peter  ~ 
derartig«  Aof^elchmuigeD,  die  icb  kenne  (u.  S.  58  Anm.  1).  sind 
fifarigens  vohl  allo  aus  viel  spStfirer  Zeit  —  TJelleicht  gefliKsentlich 
dicbteriscbeo  Bestr^brnigen  Hermanns  Qhergingeo,  weil  ja 
leichte  weltliche  Lieder  tod  ihm  herrflbreu  (s.  o.  S.  ^i  das 
MMdrIkcUiebe  Zeugnis  der  Ha.  A).  die  auch  der  Dichter  selbst 
Tor  der  Öffentlichkeit  mag  verleugnet  haben  *),  so  scheint  die 
Sache  nicht  zu  aatTalleaJ.  Ampf.'s  Identiliuemng  tat  an  sich 
statthaft,  Bchiecbthin  Dberzeagendo  Kraft  besitzt  sie  freilich 
nicht  Abt  de«  Klosters  war  im  3.  Viertel  des  14.  Jhs.  Johann  IL 
(Bosses)*),  der  eifrig  Jen KirclieofreBang  pflegte  und  reformierte*), 
hi«r  oder  vielleicht  erst  am  Hdfe  Pilgrlms  konute  die  dicbterisehe 
Thitigkeit  eines  Hermann  wohl  Förderung  finden. 

H.  F.  I  328  sagt  von  unserer  Hs.  D  unter  anderem: 
17i.a  hat  eint  {ein  Lied)  </tf  Ütitr»rhrij't:  P^lffrtim  müiirh,  tatd 
OH*  lUn  An/anffulinehMabe»  MiVr  34.  Str^it^m  er^ebtti  nM  du 
Worut  PYLGREIM  ERCZPISCBOF  LEGAT  (s.  o.  S.  33); 
wir  »cAetN/  ed$  hab»  tich  tler  unter  dem  Xamen  dti  SSönekt  Mn 
SalxbuTff  behamle  Difhttr  kitr  mit  eeintm  leaJtren  JVonu»  ffenatmt; 
tUnn    setir   teahrtf/ieirtlieh    iri    dtt»    ZAed   nelnt    mehreren    andeiwi 


*)  Am  d«an  Jetxt  oberötUrrn^it^as  Hoadsee  ■Umtut  di«  H«-  D. 

*)  Von  K.  Heiiirit'h  VI.  alt  Diclit«r  *i-h«reift  die  Oetuhickt«,  nie 
kennt  nicht  uiuniKl   Wallher  von  der  Vog«lwvide. 

*)  Scboa  früh  ichrilt^n  dii:  KouoiLien  gcK^n  die  fcriatlichen  Dicbtcr* 
Vifsntea  etu.  lo  dai  Cunril.  &liib>urE«D.  Iä91  «.  8.  1310  g  8  (Wein- 
hold,  Di«  deatKh«»  Frauen*  U  143),  tkI.  u.  S.  U  Anm.  3,  »iS. 

*)  Wenn  Ampf.  ■-  *.  0.  tbm  Kfttnan  Ji>buin««  fUr  den  Müncik  in 
£  aad  0  «af  Verwccbilnnn  mit  dicMm  Abt«  nirtcknihTcii  «dl,  »o  i>( 
■Im  Ktch  rai-iuT  Ann^hmf  (S>  41)  nicbt  aZtig,  aach  bleilil  prtd*s«r» 
ardemä  la  C  dann  norli  uiierklUrt. 

*>  Fci,  Scriptore«  rarani  Auatri»c.  t  4I&. 


46 


F.  Aniold  Usyer  u.  Heiarieli  HieUcli 


377 


um  ihm  usv. ')  Dagegen  ist  nun  za  sagen,  dass  Hoffmann  loi 
dein  Akrostdction  allein  dieRen  8r.hlus»  darchao»  niclit  zufafo 
durfte,  lien  nbrigena  er  selbst  im  E.  *  239  niid  schon*  Asm. 
155 ")  tJallcn  Ifi<st.  Die  mittelalte  rlicb«<o  Dichter  brachten  in 
ibre  Gedichte ,  wenn  auch  zum  Teil ,  nie  Heioricli  von 
TarliB,  ihre  eigenen  Nameu  (Tgl.  Wackemagol,  Geschichte 
d.  deutschen  Litteratur'  I  im  Reg.  unter  Akiostichon), 
so  doch  ebenso  oft  die  Namen  ihrer  Freunde  und  tiAnn«r. 
deoeu  sie  ihre  Werke  widmeten  ')■  EDtscheidonder  ist,  dus 
aber  dem  Gedicht  nicht,  wie  HoSbium  liest,  miineA  stellt, 
sondern  I'^l^reim  Mämfis,  dabei  soll  nämlich  Pj.'lgTeim  gleich 
dem  Leeer  das  AkroBticbon  oniieigeo,  und  das  zweit«  Wort 
beeeichoet  den  Verfasser  (vgl.  die  Zusätze  in  der  Hs.  za  den 
Titeln,  0,  S.  IS).  In  gleicher  Weise  ist  das  folgende  Slüok  ein 
Akrostichon  auf:  Hnchrni*,  plAMnw  jn  fiatttit,  die  Formel  steht 
wieder  über  dem  Liodo  und  daneben  det  Beisstx:  da  MuuUha. 
Dieser  Keicherua  ist  also  kein  eigener  Dichter,  wie  W.  t.  I  842, 
nur  auf  unser  Gedicht  geät&tzl,  auoalim. 

leb  kann  ihn  übrigens  in  Urkunden  als  Zeitgenossen 
PUgrims  und  daher  auch  unsres  MOnchs  nachweisen.  Am  I. 
III.  1369  stellt  I'Ugrim  dem  Reicberus,  Plobauus  zu  Bastat. 
auf  dessen  Bitte  eine  Urkunde  auH.  worin  er  ihm  gestattet, 
däü  sali-,burgische  Lehen  MosäUhen  der  Kirche  in  Ilastat  (Rad- 
stadt), fflr  die  er  es  gekauft  hat,  wirklich  eiozii verleiben  (War. 
Hs.  No.  9273.  im  Diplomstar  Ortolfs  und  FilgrimB  Bl,  36). 
Ohne  urkundliche  Nacbweisungen  bietet  auch  Engimayr,  Chronik 
von  Radstadt  33 :  Im  J.  ISffi  «-ar  Rtiiclier  Pfarrer  in  Rattat  — 
Rii-hern»,  rtctoT  paracliialU  ttxliniae  in  HaMal.  Er  frhtärbt  an 
Tu'je    St.  Johann»    dei    Tauj'er»,    das*    ihm   die  Bar(ierrchafi    «w 

■)  Aach  in  U.  Anz.  18S8  Sp.  964  wind  d«r  Möncb  mit  dem 
Bntiitchflf  Jdvtiiiticicft. 

*)  Hier  ''rkliirt  tr  sich  ohae  «eitprea  fdr  den  DAin^n  Jabanii  dar 
Hu.  E,  it«  ihm  dii-  H».  A  noch  iiolickBimt  war.  tj;!.  n.  S,  43  Atiin.  3. 

')  i>a  sWhl  tclinn  iler  Ihctrich  in  üollfrieü»  Triitnii,  Ki»  JJiu- 
TMTftSndiiiii  liotft  ki«T  nabn,  wi«  es  c.  B.  bei  ilem  XAtnvti  daa  Urnfnn 
Eberhard  ton  Wlin^mbera  »m  Anfang  d«-  liouttchoti  Cbi-wcliiina  fio« 
BStopad«»  »ehr  bald  der  Fall  wnr,  <i'tx.  ti.  TT  333  mii  Anm.  Si^fl. 


] 


378  Dv  JUocb  von  Saliburg.  47 

HoMlai    tee^ftH    der  täifiinJie»    Meu   itamiltt   tüiifft    G>U«r 

übtrgtben  habe.  . . .  Knbüehof  PUgrim  batätigt«  e»  unterm  4.  Jult/ 
i38A.  139ä  baute  ein  Pfarrer  Reicher  (wohl  derselbe)  die  Kapelle 
der  U.  Anna  zu  Kadstait,  nacb  Winkelhofer,  Der  Saliaefa- 
kreia,  1818,  S.  230.  //«•.-  Her  HtytAer  Pfarra-  ze  HtuUil  « 
(tot  ttäer*  Hy'maiMtr  :t  SaUbury  erscbeint  aber  aach  in  der 
Kesideiu:  des  Enbtscbofs  als  Zeuge  und  Mitsiegler  in  einer 
Urkande  des  Simon,  Pfarrers  zu  Kachel,  aungestollt  zu  Salz- 
burg, 6.  XII.  1384  (MSI,.  12.  237  (No.  151».  Hier  dürfte 
avBzer  dem  Ort  doi  Abrnsäun^  auch  der  Aasdruck:  Uofmaitter 
£€  StUsbttrg,  nicht,  wie  es  sonst  gewöholicb  heiext,  KoAnetster 
dM  Hofs  zu  Salzbu^ '),  darauf  hindeuten,  dses  sich  Reicher 
dgmals  in  Sokbnrg  als  Ho&ieister  <1es  Hofs  dauernd  uufbielt '). 

')  Z.  B.  Erhart  ...  dU  teit  hofmaüter  dn  }tof»  «  SaUhvr^  84.  IL 
tSBl  OläL.  13,  S55  (Xo.  166}).  -  Übi-r  <Ui  Hulincittenrnt  tiuMlnlt 
ScQÜgcr,  Dm  dnutichc  UofBiei»ter«iut  ha  ipütcricii  HiUclnltcr  (Bcrlintr 
Dixartation  1684  und  volbtändig  lomliruck  1686).  Nn«^  ihm  vncbeiut 
der  'Bofin«i"tcr'  zuont  in  Ana  Klüstcrn,  nxi  tiu  uri]ii-iiii),'lic>i  «iitweder 
I^MBbriidw  rU  licilnr  der  stiHlichcti  AckcrhSfe  od«r  (die«  «peiiell  bot 
■Jen  BeasdilctiDcni  ddcI  Augustinern)  wcltlictie  Miuitterialeo  »h  A^t^iiteu 
d«r  WirttdianiiKobAmiiK  dw  Abtei  wuon  CChef  iler  Beamtea  und  ü«« 
OetindM  b«)  Hof,  'Aia  «nteo  der  weltliciieu  ScJfUbeainUu,  &  7  tT.  dfir 
TulMbidJgeB  Sclirill);  atn  FUnteobofo  liv){)-);nvl  im  14.  Jh.  c'ia  Suiti«ree 
Uofmi^iitentnit  (BolliUigimg  an  der  LBodecregii-'ruujil  uud  uin  inncrei 
(LdUmjc  de«  BauDweienB)  (&.  a.  0.  18),  Lund-  und  Bnuihormebtor 
(S.  Äl).  Untrr  Karl  IV,  und  Wtna-I  hatten  die  Hofmeister  doa  rr»ten 
Platx  in  der  Hoflicnnitcnbicirftrobie  (ä.  HOf,}.  An  unierem  orxliiiicliöflioli«» 
Hofevird  dorn  UaDubofmcittcr  dor  'Huftiif'iatvr  m  Sabiburn'  (■.  o.),  (]?m 
lA&dlioftii«iat«r  W4:rdcn  veni.-biedoiia  'Unfmoiater  d<i  Hnfi  xn  Salzburg* 
ab  Über  die  «inivlnca  eriibiichöfliclien  (lütor  KCKrtzt«  VfT«-altung»beaint« 
enttprecbcii,  vgl.  diua  Klcimnyrn,  Inraria  48T',  der  dem  Hofineitt«r  die 
LatKOg  de«  ninüidien  Urbanreeens  nwchreibt. 

*)  Er  w{rd  aUo  ejnca  Prarrrerweeer  ffebabt  and  nur  die  Ein. 
Itönfte  winur  Pfurro  bozogen  liaben,  di«s  betagt  Mbon  der  Auxlruck 
raotor  «eoleeia«  ('KiioliliMT') ,  a.  Bortsob,  Diu  ScJnretxer  JüuDcaiiiiRer 
S.  CCXVI.  Ander«  ßi^iipielc^  bt-ttcuneo  mahrfnoli,  ich  führe  an:  Ilaniu, 
eharhcrr  te  VoKtote  vnd  :c  drn  teilm  eliaattUr  untert  hof»  te  SaUilfurcb 
in  «tner  Urknad«  (Moif*  ISS5.  Wnr.  IIa.  9273,  BL  12  im  Diplomaiari 
«in  gtmiu^  Lorär,  Auditor  doa  Uol*  sa  Uom,  beitoUt  lich  cia<.-u  lYarrviliar, 
En^lm.  CbroQ.  S4. 


P.  Ammld  AUyar  n.  ncäaricli  Kiot*ch 


!?o  mag  Hermiuiii  sieb  mit  ihm  befreundet  und  dißter  Freond- 
Bchaft  in  der  ob«o  besproeheDeii  Widmung  Ausdruck  gegeben 
babiMi,  n'&hrcnd  ein  andcire«  Gedicht  so  sc<iu«D  Ffinten  oiitl 
Gtkiner  l'Ugrim  ausdrücklich  erinnera  sollt«.  Noch  bemerke  ich: 
in  dem  zweiten  der  a.  (H.  44  Anni.  2)  a.  0.  gedruckten  NekrologiM 
steht  zum  10.  September  (ana  dem  14.  Jabrbnndert):  Reicluna 
pl^anut  in  Ranltil,  ijvonilam  matter  airü  ^ialzhitr^nfii  i  im 
ersten  Nekrologium  wird  sein  Todestag  auf  den  11.  Septetnber 
angegeben:  Re'u-htrus  rector  parrochialtt  tcelttie  in 
Raflatl*)  fr.  nr.  iptondam  viO'j.  evri«  SaUhurp.  (taecillHD 
XTV/XV).  Also  am  10.  oder  11.  September  eines  der  letzten 
Jahre  des  .Jahrhunderts  (1395  lebte  er  noch?  s.  oben)  wird  er 
gestorben  sein,  wol  am  11.,  denn  damit  stimmt  auch  die  £üh 
bragung  iji  einem  Nekrolog  des  Domstifto  (Arch.  f.  K-G.  G.  28. 
135):  JIJ  hlut  (Sept):  Keii-hi-rw  pM/anti»  in  railat  fr.  h. 
Diesem  Nekrolog  ist  beigefügt  ein  lUgUlrvm  fraimm  «t  aoromm 
vivmwn  und  da  findet  sich  (a.  a.  0.  171):  t384  receptti»  nt 
Rädterua,  rector  parochialU  eccUtiae  iti  Haetat,  qnondam  ma^Uter 
curiae  eecl.  Salzburffennii. 

Die  Hb.  K  bericbtet  Bl.  Idc  (bei  1).  Ml.  6  f.)  FolgtndM: 

AI»  /iiT  pelur  von  Saftsai*)  dem  viüneh  von  (die  H».  hat  vo) 
Salczbura  dt/fz  vort/enohr.  par  gcMcktt  da  tchiektf  er  ytne  dg& 
nar/ipfiul«  tati/nitch  par  her  tot/dtr  vtrJi  in  dem  Mlben  tone,  iamt 
folgt  die  Hymne,  gedruckt  bei  Mone,  Latein.  Hymnen,  18.^3  ff.,  11 
329  ff.  aus  einer  Hs.,  die  vorher  dem  Domdecbauteu  Greitli  ia 
St  (lallen^)  gelif^rte,  spster  nach  Donaueschingen  gekommen  ist, 
«B  ist  die  oben  mit  43.  von  B.  Ml.  mit  L  bezeichnete  Hs.  Ancb  sü 
gibtdie  Nachricht  tod  K.  Eingebende  Nachforschungen  in  St.  GaUot 

■)  Vgl.  ß.  lim  tltet  nun  EnKim.  Obrem. 

■J  Ein  Bttrant  von  htr  Peter  von  Saften  in  K  Bl.  19«,  L  8 
<B«rtshb  11.  n.  0.  «). 

*)  Nur  BDf  dJQie,  wie  ich  bekenne,  «chwachc  Stütiu  grünJtft  *ieb, 
(o  TJel  ich  sehn,  dio  Meinantr,  <ia*>  dieser  PHtorSaaba  o^ch  St  <HUen 
gtbÜte  (Ampf.  S.  S8;  V«L  u.  8,  liS),  ÜbriHPB»  i«l  dk  urktiutlliobe 
SchKihung  d^R  Nsmeui  nur  Sofien  oder  Sahten  (so  in  E,  in  L  nur 
84ieliae«.  B.MI  90),  Uoue  a.a.O.  830  msubt  daraiu  i^inen  i'der  fon  Sax 
4Uid  «rst  Aui[>r.  u.  n.  0.  »pricbt  Ht-hladitwcK  von  cinoiu  F^er  Sax. 


Ihr  Mriacli  von  Sfttdiunr, 


49 


Jen  Ti«IIeicht  noch  manches  Aber  P«t«r  Sachs  (v<hi  Sachsen) 
ermitUlo.  VorUnfig  oor  di«a :  Han«  Pols  ftlbrt  als  ältere  Divhtw 
anter  uidorou  eiuua  Ptter  S<kA  fPüttrlem  Sax)  auf,  G.  Q.  I  308, 
J^terUinn  Saeh»  ist  auch  Unter  den  'alt«n  Meisteni'  in  der 
Jenaer  Handschrifc  Valentin  Voigts  genannt  (s.  MSH.  IV  892). 
lob  finde  flbrigcus  den  Namen  in  salzlKirgiscben  Quellen  ziemlich 
h&ofig.  rielleicbt  stammte  auch  dieser  Peter  (in  8t.  nalleo?) 
ans  änlibuig.  Da  ^t  e<s  einen  Eberhard  Saeim,  Domprobet  1315 
Cgm.  2906  Bl.  &9,h,  ge9torl>eD  1319,  8.  den  Cgm.  2889  Bl.  SöSa. 
Ein  Beinrich  and  ein  Eberhard  ron  Sachs  sbd  als  Dichter 
bekannt,  %.  MSII.  IV  98  ff.,  yielloicht  ist  dieser  Peter  aus  ihrem 
tieschlechte?  Dabei  vUl  ich  anmerken,  daes  Eberhard  ron 
Sadis  1309  bezeugt  ist,  SMB.  ä  CXOIXf.,  also  in  derselben 
Zeit  wie  iler  Domprobst  Eberhard  Sachs,  jenen  beseichnet  freilich 
die  'Pariser'  Hb.  (s.  a.  a.  0.  S.  CXCIX)  als  PredigermOach 
OwL  0.  S.  44  Anm.  3) '). 

wm     Nach    diesen  Erörterungen   gehe  ich  an  die  Plage  der 
^Rtorschaft  der  noch  nicht  besprochenen  (weltlichen)  Gedichte 
VM  D.     Va  blieben  oben  (S.  42)  51  (äO)  Stücke, 
^fc     Ich  b«tra<.'hte  rorerst  No.  18.     Hier  hetszt  ea  am  Schlüsse: 
^K  D«m  tmtwurt  »ckrtib  mir,  tibsUz  E, 

^^^^  mir  t^iffram  fier  gen  Kntn  »tat, 

^^^H  gegdin,  da  man  zalt  M  drfu  C 

^^M  vor  vasnarht  sttot/  vnd  tumeziff  ür. 

^^  Das  Lied  ist  »einer  Form  nach  eigentlich  ein  'Lielw^ 
brief  (e.  die  Anmerk.  x.  IJede),  ffemaeAtt,  wie  die  Hs.  angibt, 
itfl  Prag,  als  der  fc^.biHchor  bei  dem  ihm  'abholden'  KOnig 
Wenzel  wcUbo.  und  gesendet  dnn  aiUrlibtim  . . .  teeib  im  Frtadm' 
mI,  mit  der  Bitte  um  Antwort  ^e»  miwi  stai  (d-  i  Stitte  des 
Sebnens,  n&mlich  Prag).  Das  f&hrt  uns  also  neuerdings  in 
d0B  Knie  des  Grzbischofs  Piigrim  v.  Pnchheim,  auf  den  uns 
dM  Bsgist«!    von  A   Torwtcs   und   dem    der  MAncb  Hermann 

■)  CiMjMU-  dtr  Stku  Kb.  U.  S.  3U,  J.  ISeO;  Johnma  Soxv 
pUbam»  in  £6*  I.  N«kroL  (von  81.  Pat«r,  *.  o.  S.  U  Anm.  S)  n» 
17.  Ct.  (Meo-  XIVj,  nnd  elwn»»  Johannet  4i<t««  Sturo  ptcAanw  m  Eb» 
JM  V.  NektoL  tum  8.  X.  (tue.  XIV). 

4 


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k 


1 


F.  Arnold  Uayn-  o.  HetarJch  Btotwh  38X 

Miii«r  geistUcbeji  Gedicht«  zueigoDt«  (o.  S.  45  f.).  Wir 
haboi  hier  auch  di«  beräliimut»  Z^ürnffkit«  1392.  Damals  lebte 
Pilgiim  BUerdingG  oocb  (s.  o.  S.ÖO  ),  «ber  fraiUch  ist  auch  trotz 
den  anadrficklicheu  Worten  de»  Iiied<>s  nicht  ohne  weit«ree  aw> 
gemacht,  dsss  er  wirklich  der  Dichter  iat.  Von  eiiier  diolito* 
riachou  Thätigkeit  Pilgriius  wissen  wir  sonnt  nicht»,  indes  be- 
weist der  Mangel  an  i^eugnisseii  hier  so  wenig  wie  ob«n  (S.  45). 
Ist  dagegen  ein  Aufenthalt  'iea  Er/bischofs  in  Prag  bei  K.  Weiuel 
anderweitig  uucLmweiBeQ? 

Kh.  n  S.  68ä  ff.  Sndo  ich  folgende  Korrespondenz. 
Wenxel  schreibt  l'^SB  d^ni  Pilgriio  nnd  gebietet  ihm.  ernsÜicheB 
Frieden  mit  den  HerxAgen  ron  Itayem.  denen  er  bereits  das 
eut«pre«beude  Gebot  aaterlegt  habe,  zu  machen.  Gr  soll  •lann 
zum  Könige  kommen:  io  u^ollen  wir  ilieJi  mit  »ampt  «im  tttbiM 
viueri\  ('heitMn  trUifr  verltDren  vnd  »oMte  tadien  .  .  .  ffenfizUehai 
vermhte'i  .  .  .  fftben   awn   Betlem ')   t/as   aunabeniiu   vor  sand 

(1)  Andrts  toff  (d.  i.  30.  XI.)  .  .  .  Kb.  633.  Darauf  erklärt  in 
demMlben  J.  am  Eritag  nach  St  Nikloa  (6.  Xll.)  von  Burg- 

(2)  bausen  Herzog  Friedricb  alcb  bereit,  zum  KSnig  zu  kommen 
(o.  a.  O.)-  S.  685  folgt  der  dem  vorigen  inhaltlich  ent- 
sprechende Brief  TOD   Seite    Pilgriius    ohne   Datum    nud  Ort, 

(3)  über  gewiss  au«  derMlben  Zeit  wie  der  vorige.  S.  6S6  stellt 
dann  ein  Schreiben  Wen7.el3,  in  dem  er  Pilgrim  befiehlt,  au 
Sonntag  nach  St.  Martiu»  Tag  (11.  XI.)  nach  PÜsen  m  kommen 
(zugleich  mit  Heriiüg  Friedrich),  nachdem  er  schon  früher  auf 
St.  Micbaele  Tag  (20.  IX.)  hfitte  erscheinen  sollen;  jebt  will 

(4)  Wenzel  im  Notfall  auch  nhne  ihn  die  Sache  eutscfaeiden,  ffebeit 
ctevt  Bftier  an  aller  tele  ta^  1S89.  Dagegen  erhebt  P.  Eio- 
Sprache,  S.  684  (ohne  Zweifel  vom  selben  J.>.  er  hfitte  den 
letsten  Brief  zu  spSt  bekommen,  um  rechtzeitig  eintreffen  zu 
können,  zumal  er  durch  Alter  und  Krankheit  gedrftckt 
sei;  er  hofft,  der  ESnig  werde  «s  bei  dum  Termine  bewendeiL 


ndwL  J 


"}  ß.  i.  BetUnni,  tsobocli.  ZobnUc,  ein«  kleinr  Togeroiiie  von 
U   der  Rcicluitruz«   gcleg«ii.  wo  Wcaxel   »ich  K<Fti  attfhiett,  c*  knmini 
tun  rxtiva  HkIc    1883  ror,    Pcixel,    L(!b«i*);«*cliicht«  ä.   Romiicli. 
Böliiniiidi.  Königs  Wrncriiau*  I  137  f. 


Der  Hondi  von  Sakburg. 


61- 


lasBra,  den  sein  (des  Bnbüeboß)  Schwager,  Hans  tod  Liecht«ii- 
stein  *}.  mit  dem  K5iitg  und  seineD  Kfitlien  festgesetzt,  nimlich 
nscb  WeilmarliMn.  und  bittet  nocb  uiu  einen  gelegenen  Ort 
(Ortäaogabe  fehlt  dem  ScbTeibeo).  Sc)iU««zlicb  schreibt  aus 
Sb  FloriaQ  am  Martiust^  (11.  X(.)  138U  ein  Ungenannter  (5) 
an  den  genanoieii  Hans  von  Liecbt«nst«tD,  er  mOgc  sich  dabin 
bemflbeB,  dass  diese  Sltere  Bestimmiuig  wirkllcli  tafivcbt  bleibe. 
CS.  685).  (6) 

Also  K.  AVenzel  forderb  1:188  Ptlgrim  and  die  HerxAge 
TOD  Barem  ?or  sieb.  Wen»!  g«bietet  jenem  dum  oocb  wieder- 
holt, Tor  ihm  zu  encbeioea:  zuerst  am  20.  IX.  und  dami  am 
11.  XI.  1389  sollte  er  sich  in  Pilsen  einfinden.  FilgrUu  bittet 
tun  einen  nftbercn  Ort  nnd  deo  frOher  bettimmten  Termin 
(nach  Weibnaclit<-n).  Wir  atod  hier  in  dflu  VsrwiokloDgeu 
des  Stidtekriegs ,  der  im  letzten  Viertel  des  Jahrbnnderts 
DeatscUand  venrAstete.  Krtbischof  Filgrim  war  von  Uercog 
Friedricb  tod  Bayern  1387  (jedesfalls  in  den  letztAD  Tagen  des 
Norembers,  8.  Lindnor  Gosoh.  II  448)  bei  einer  Zosaumen- 
kanfl  io  Raitenbaslacb  goEangeo  genommen  worden,  es  brach 
der  Krieg  ans.  wobei  die  mit  P.  rerbündeten  StAdt«  fär  ihn 
lüLnipfteit,  a.  s.  0.  II  5.  Pilgrim  wurde  scblieBzlicb  der  Haft 
«ntlaneo.  niid  zwar  aof  drüekende  BodingongeD,  welche  deno 
aach  das  salzburgiacbe  Domkapitel  niefat  ratlficierte,  ebd.  II  7. 
.\m  23.  IV.,  beziehungsweise  l-V  V.  1S88  wurden  die  Friedens- 
orkniiden  von  Friedrich  und  Pilgrim  aasgestellt,  ebd.  II  22  f. 
Docb  brach  »choii  am  19.  X.  der  Krieg  von  neuem  aus, 
Pilgrim  musste,  obwohl  «r  den  Bayern  Crfcbde  geschworen  hatte, 
docb  ehrenhalbttr  die  StSdte  weiter  nnterstützeu.  Xnn  gebot 
W«iim1,  dessen  Haltung  flbrigens  iu  der  ganzen  Angelegenheit 


'}  Jofaaiiu  von  Idecht«otl«in-NikoU)iiir^,  der  in  d«ii  Wiireo  jener 
ZritongeBttuuteBofiuHUUr  Albrf^ta  vonötterrotcfafLioditw,  G«icliicbt« 
d.  dntMk.  Betcliw  Qtit«r  K.  W«iml  II  S03  f..  Falke,  Oetchidite  den 
fnrstL  Hmiwu  I>i«vbt«ii stein  I  3ySt>  halte  zur  Urillen  G«nMblln  BUwbolb 
ron  PscUidM.  Pitgrioi«  SobwIT^t«r.  Er  -xar  wi«<d«rbolt  all  SckJedunaan 
b«t  StrtUigkeilt^ii  tbülie.  Falke  1  83&  S..  nuioentlick  aucb  bei  K.  Wctuel 
«oMgeliUui,  a.  ft.  U.  3W  f.  878. 


62 


F.  Arnold  Hajvt  d.  Heinridi  Siettch 


38a 


sehwmnlieiKl  vrar ,  Pilgrun  brieflieh  nnterm  28.  XI..  sofort 
Frieden  xa  schüeszen  tiud  perBOnlicli  7or  ihm  zu  erscbeineii, 
ebd.  II  57,  wo  der  Brief  aogeföbrt  wird  (o.  No.  1).  Pilgrim 
erklärte  darauf,  dem  Gebot  des  KOntg»  oacfakoionien  zu  wollen 
(o.  Ko.  3)').  Herzog  Friedrich  war  gegoii  Endo  1388  wirklich 
ia  Prag  und  der  angelubrte  Brief  Weazels  Dach  der  DarHtellimg 
Ltndiiers,  Gesch.  II  51,  eine  Folge  dieses  Besaches.  SchoB 
früher  hatte  sich  iu  diesem  J.  das  GerQcht  verbreitet,  die  beides 
Gegner  worden  zusammen  kq  den  Hof  nach  Prag  kommeo: 
jeilfitfall*  ät  dtu  niela  yeteJielien,  nieiut  lindner  11  '£i  *).  Die 
andi^ren  Briefe,  die  ich  oben  aas  dem  J.  13Sd  mitteilte,  öiad 
Zengnisae  von  weiteren  Bemflhungou  des  Königs  um  den  Frieden; 
Aber  die  spätere  Urled^'ung  des  Streites  a.  a.  a.  0.  U  57  f.,  der 
Friede  wnrde  am  10.  111.  IS'JO  geschlossen.  Ich  bemerke  our 
noch,  ilass  Wenzel  die  Bayernherzüge  nud  den  Salzburger  am 
lii.  IT.  1889  einlud,  zur  Fastnacht  (vgl  u.  Anm.  5)  zu  ihm 
nach  Prag  zu  kommen,  a.  a.  O.  £8.  Im  April  und  Mai  1389 
hielt  er  einen  Reichstag  m  Bger  (Palacky,  (iescbichte  von 
Böhmen,  1844  ff.,  111:1,  52),  bei  dem  frelÜch  Pilgrims  An- 
wesenheit nicht  be/.outft  ist.  Möglich,  duss  letzterer  um  diese 
Zeit,  vielleicht  gelegentlich  <Ier  im  selben  .1.  vor  P^rfilTnang  das 
Reichstages  zu  Prag  gefeierten  Hochzeit  Wenzels  mit  Sophie 
T.  Bayeni,  die  er  im  Anftr^  des  Königs  vermittelt  hatte 
(l.  Liudner  II  45.  61),  doch  in  Prag  war,  in  dem  Liede  No.  18 
also  anstatt  92  einzusetzen  wSre :  80 ').  Übrigens  sei  zxaa 
äcbtosse  angeführt,  dass  in  dem   oben  citierten  Briefe  No.  5 


>)  Woh«r  hier  lÄudner  du  Ofttum  8.  XH-  nimmt,  wgUz  ich  nicht, 
in  der  Urknndn  f«hlt  Datum  »od  Ort. 

*)  E*  ist  hier  der  Erwühuung  wertb,  dua  Weniol  am  !4.  X.  einen 
Thk  /uomC  EU  Weideu,  dnon  xa  Pituuii  (u.  No.  4.  8)  halten  sollt«.  d«<r 
nb*r  nicht  •tattR»AiRd«D  bähen  diirftf^  (niich  Lindner  II  \W  Anm.  1). 

*)  ADdar«r*MU  Jit  Wennel  gendo  13B8  am  Sonntage  vor  Faat- 
Dftrht  aU  in  I'rag  anwesend  bexeiigt,  Fl^l;ttl  Ijchumi;.  I  iI47.  Auf  «iuea 
späteren  Beiucb  In  Prag  deut«t  der  Greleitabrief,  den  er  lur  Kcii«  n«c]i 
Prag  fUr  sich  und  die  Seinen  ein  IS.  II.  1896  von  Wenivl  erhii^lt,  obd. 
n  319:  über  einen  früliereii  bei  Kaiser  Ssrl,  der  dem  lürzbitohof  gewiM 
auch  'abhold'  Miiii  mutslc,  u.  S.  50. 


Do-  Monoh  von  äaUhiir([. 


PUgrmi  von  Urkunden  spricht,  die  er  dem  Künig  nach  Prag, 
E^r  and  tlndweis  'nachgi>fahrt'  bab«.  Ganz  erfbndea  ist  die 
Nachricht,  welche  tms  die  Überacbrift  von  Xo.  18  aufbeKahrt, 
schwerlich,  wenn  auch  auf  den  Erzbischof  bier  eine  gangbare 
Anekdote  nur  flbertragen  acheint,  die  z.  B.  Eneokel  von 
Pri»irich  EI.  und  Hertog  Leopold  eriililt  (dieser  will  der  kaiser- 
Uchen  Einladung  xu  Tische  nicbt  folgen,  der  t^rst,  ilariber 
erzürnt,  verbietet  ihm  daa  Holz  fiir  seine  'Knchcl',  der  Herzog 
Usst,  wie  hier,  Nüsse  kaoTou,  Zeitschrift  für  deutsches  Alter- 
tarn  5,  282  f.)')-  VeraulaMong  nu  dieser  flbertragung  bot  der 
umstand,  dassK.Weuzel  dem  Sulzburger 'abhold'  war.  dies  begreif- 
lich bei  den  oben  geschilderten  VerhftJtaissen,  da  der  Stidteband 
in  letaber  Linie  gegen  den  Künig  gorichtot  war,  MSL.  28.  U 
Anch  der  formolhaftc  Schlnea  des  Liedes:  gegt^n,  da  .  .  . 
sobeint  ffiia  erste  spedell  aof  fürstlichen  Verfasser  ?.a  deuten. 
DerMUw  findet  sich  aber  auch  in  No.  30,  nnd  Oberhaupt  wird 
man  erwfigen,  da88  die  zwei  Kftlle  stattfinden  können:  der  wirkUelie 
Dichter  kann  in  einer  Absicht  der  Parodie  oder  Urstifikation 
eine  Maske  vorgeDommou  haben,  oder  es  kann  ja  aucli  Pilgrim 
durch  seinen  'Ilofdichter',  eb«u  den  Mönch  (u.  3.  54),  das 
Gedicht  haben  anfertigen  lassen.  Ich  gebe  zu  bedenken,  daas 
sich  der  Enibischof  1389  vor  dem  König  mit  Alt«ir  nnd  Krankheit 
cutschuldigt,  was  schwerlich  als  leere  AusSucht  passieren  konnte. 
aiul  dass  man  ihm  dabei  noch  drei  Jahre  sp&ter,  wenn  1392 
in  Xo.  18  richtig  ist,  Lust  und  Fähigkeit  xq  Bol<:her  dichtorisohen 
TfaStigkeit  zntraaea  mfisate.  Eher  dichtete  Hermann,  der  iluu 
durch  geisüiche  Lieder  Erbanong,  durch  woltUcho  Zerstreuung 
Terscballte  (u.  ebd.),  auch  dieses  Stock  für  ihn  ~  wie  wir 
aus  den  Hss.  A  nnd  E  (o.  S.  32  (f.)  wisse»,  arbeitete  er  ja  auf 
usdrQcklicben  Wunsch  P.s  -~  mag  der  Zweck  welcher  immer 
«een  sein.  Doch  haben  wir,  wie  angedeutet,  vielleicht  auch 
iB  ohne  Wissen  P.s  abgefaaste  Parodie  vor  ans.    leb  rerhehle 


,    Msa 

Kl 


')  FrtvndUclier  Nadiweia  too  Prof.  Seemäller.  tTnler  den  Aoek- 
tlot«B,  welche  die  iU«r«n  bibniMlien  0«»obicliUobreibcr  (z.  B.  Dubraviu 
Ib  Minor  Biitoriu  Boliemii«.  xuent  IfiiUij  von  Ui'enxel  lu  erzihlcn  «riMan, 
fiade  ieh  die«  Dkht. 


54 


F.  Arnold  Usyor  n.  Hcinneli  RietMh 


SBS 


mir  Dicht,  dass  diese  ganxe  ÄTgnmeatadon  keine  zwinguiide 
ist,  und  wir  werden  bi>i  der  Dühereo  Dntersucbmig  der  tiieder 
No.  18  besonders  im  Aage  behalten. 

Betbitigte  »ch  der  i^biscbof  nicht  selbst  als  Dichter. 
•0  war  er  doch  angenscheinlich  ein  Förderer  der  Dichtkanst 
in  Hinem  Lande.  Wir  d&rfeu  uus  woM  seinen  Hof  als  einü 
Art  poetischen  Liebeahofes  vorstellen  ') ,  der  JU6nch  Hennaim 
als  ein  eigener  erzbischöflicher  Hordichter.  wie  wir  ihn  jetxt 
nennen  kennen,  belebt  denselben,  oud  mif^m  er  geistliche  mit 
weltlicher  Dichtkunst  veretnigit,  sorgt  er  fQr  religifJse  Bedarfitiw 
dnrch  seine  prunkvollen  ^^equcuzcu  und  HyiiiiiDu,  für  die  gesetligsn 
durch  sein«    leichten  Liebes-  uud  Trinklieder ').    Hier  in  SaU^ 


■)  Hi«<r  wSro  der  Ort,  auf  geiehiclitliohe  Annlogjon  UiiutweiMii. 
deati  iii«lirfacli  «piall«D  di^utichc!  Fürftcnhöfc  nnd  Fürsten  Jie  otivn  >»■ 
IteilenteM  Kolla.  In  Am  Slütexcit  dnr  mlid.  DichtiiU),'  der  5tt«rr«KibiM)ba 
ood  tbOrinfptcli«  Hof;  im  14.  Jb.  «Und  K&r)  IT.  ru  H«umcti  tm 
HUgtln  und  P«trarch  rIr  Gönner  und  y^rderer:  ini  16.  3h.  IwhUt  dii 
ERbeRogiu  Miitliilde  in  Siidwe«Ul»uUcttl)ULd  «iiii.-u  ^riaUgen  MitUI 
punkl,  ScLerer  iu  d«iu  QueU«n  u-  F<jrMliuiig«<ii  t,  Spnah>  u.  Kulta» 
gMchicIitv  d.  (fennaiiischeu  Völki-r  81,  IS,  »iioh  uoeh  audri?  höh«  OSiiiivr 
fand  di*  Dichtkumt  in  diesiT  Zeit.  Adlige  waren  milUlbur  oder  nnmittfl- 
hmr  bei  der  fjbeMetJ^unfr  iln  Amudis  ihütiit,  lam  Teil  bi-gugniin  an»  bi«r 
dicMlIwn  Familien  wie  im  16.  Jh.  (ebd.  88  f.)  u«w.  Bck«uiit«  Bciipi«!» 
E«b«ii  dauu  die  fuL^'endvD  Johrhuadertv.  Nucb  tiüher  K'&g'en  atin  npeciell 
^itliohe  Fürnlen  ah  Uüccitr  an,  wolür  ich  nar  an  die  Itvziebungen 
tJIriclu  TOD  Eachcnbaflh  xum  SaUburger  Hof  (ii.  K.  144)  rrinni>r«.  Eine 
dgcatliclii.-  'Hofpuenin'  i^^iht  «■  aber  doch  HenigHT  in  der  d*iit«oh«n,  ab 
in  geviineu  triTtodcn  Littcrataren.  der  portag^eMsoben,  arabiaohen. 

*)  iJbcr'Gciitlichc  all  lEiiiu«*))n^^r  »ernleiolie  itberliaupt  Waoker- 
nageU  Umehicht«  der  deaiacben  Uttetratur*.  Band  I  §  71  Anrn.  8.  Bd- 
*piele  tind  Best  toel  SaniMt  (vgl.  BarUch,  Die  Sohwoizer  Uiuneiäager 
S.  CCXVI  und  di«  AUp^mtine  Deutitb«  Biogr^hie.  Band  89.  271), 
lleiao  Ton  Biiiach  (vgl,  8MB.  8.  LIXVI  ff.).  Abt  Wilhelm  von  St.  (lallen, 
fiiachof  Heinritb  von  Kootanz.  Bpiondcra  gab  es  in  Zürich  üppig;«, 
«•Itlioli  f-winut«  Oeimlich«.  rpl.  Uhland  in  d«n  Sohriften  zur  <iaiichichte 
d«r  Dichtung  und  Sugt,  Band  V  874;  nm  MQn*lnr  entstand  naoh  dem- 
■elben  Fondier  (tkI.  »eine  «b«n  genannten  Schrjft«n  c  Ueanhichie  der 
iDichtunfc  nnd  Sage  a.  a.  O.)  die  ehetnala  PariMr,  j«t(t  wieder  Heidel- 
bn^r  (Mann ein eicbe)  Haadichrifl.  für  dercin  Zfiriebor  ünpniug  »ich 
ja  die  ceucaUn   L'utcrnichungoQ  auigriprochva  babeo   (vgl.  beauaderi 


D«  IKiMb  TOB  Sftblwirs. 


barg  scheine  eine  Xnohblöte  ixt  ritterücben  MinnehCfo.  ein« 
Vorblfite  der  Itenaissance  Aeb  eatfalt«!  zu  haben,  ein  Kreta, 
_äer  dem  in  Odthes  UCtz  geschilderten  Bamborger  Hof  ähnelt«. 
Soblioszen  lassen  xnf  all  dies  auBier  dem  Liedo  No.  18 
ich  die  fibrixen  in  D  ge«amineHeD  Stöcke.  Denn  gerade  auf 
ebnrger  Zustände  und  höfische  Kreise  weist  noch  mehrere«: 
No.  13  hat  nwb  dem  'lltel  (Das  kc/tHAom)  noch  weit« 
ObeTtclirift :  Vn/am  itt  (fewwdtfh  rfdtn  zt  Saltbnrg  vnd 
fiedAttt  nsw. :  dass  das  gaoz«  Gedicht  eine  hDfische  Form  anf 
Ifttsdlicbe  Verhüttnisse  des  Alpenlaades  flbeitrigl,  wird  iint«a 
aofgMeigt  worden ;  b<<«onder8  aber  gohOrt  nochmals  No.  18  hle- 
Br,  mit  d«D  «rsben  Wortes  (l«t  Cb«Fechrifl:  Der  tenor  hakt  dtr 


JLnfMtx  von  ZiiD^«ni*i>ter  in  Avr  VT^AAimUtibm  ZdUckrift  fUr 
U  aaä  Kuniii,  Bantl  VII  935  ff.).  Übrig;«DR  ilicht«ii  tclion  im 
'^n>  Jahrhuniii^rin  Klaril[«r  Li*bMlt*daT,  Weiahold,  Die  d«<ut8oli«ii 
%  Baii'i  II  Ut  f.-,  die  UVncbo  von  St.  Qalku  waroa  die  «ntca 
FScgBT  der  ixtlkiniÄMif;»!)  Vuljtfcrpocric,  T^l.  Wackoniagvl,  Die  V«r- 
o  der  Scliw«<iMr  um  die  dput»cho  LitUrttar  9,  TT.  Sdir.  V  10; 
iWB  und  SahivibeQ  ward«  von  Nonnen  nicht  bloM  Kum  kircUichea 
g«flbt,  ■ondem  «ucb  ^ur  AnfioicbnuD^  wekliclir  Liedeben, 
aie  eisRDiler  xut<;ut!«<len.  wogegen  f«ibon  789  ein  Verbot  erging, 
'eänh.  n.  >.  0. 1 188.  Der  Kleriker  wurde  bald  eiu  get^hrlicLer  Nebwi- 
iler  du  Ritter*  in  der  Onntt  der  Damen,  «o  dichten  suoh  in  Fraoli- 
näek  QcMtlioh«  im  Wcttirifcr  mit  den  HitUni,  TgL  Qiei«brecbt  bei 
QoliM  S.  XVI.  In  d«r  volkitnmliobon  Lyrik  ipieg^lt  nch 
nb,  vgl.  Garminn  Banina  No.  66  (noch  jetzt  i>t  den  Klrrikera, 
im  VnlkigMMig*  d«-r  Br«tagae  eine  bedentande  Holle  ^lUfieteilt, 
Scbr.  m  4M):  bJebei  noch  der  8tr«it  ivcder  JungfmQeo,  Carmina 
BuruM  No.  66,  die  eine  liebi  einen  Ritler,  die  andere  einen  'Studenten'. 
Vgl.  anoh  <li«  gntüiobaa  Penon«a,  die  Sfter*  in  inbd.  Tamlie'lern 
emkeinea,  und  Hoini«lin  von  Kumtanx,  Vom  Flaffen  and  dem  Ritler. 
!«  wir  uiin  die  Snoheinuug  in  jinur  ent^u  übej-gangaieit  am  E«a> 
der  mhd.  Iitter*liir  beobacblun  kSnnen,  su  auch  in  der  ^tereni 
•UB  d«r  nnaer«  Bs.  «lammt,  am  Anigang  der  Pcriudo.  Es  wir«  ic^blieBzliob 
anf  die  bekannt«  Verwand tschofl,  die  zvi>cii«n  Uinoe-  und  ([«iKilicfaer 
Dichtitny  bcatcbt,  biniinreiaen,  jeoo  Int  auf  dieae  gewirkt,  weltlicl» 
ToratallBsgen  wurden  noii  geiatüche  Gebiet  Übertragen,  vgl.  V-  Sohr. 
V  178.  140*):  haaonde»  iat  bier  an  die  Dlchtong  der  jljitiker  ni 
erinnera.  8.  noch  Ro«lhe,  Reinmar  von  Zweier  936  mit  Antnerli.  M6 
ebd.  m  19.  IM,  S.  966.  I  %«. 


66 


F.  Aruold  JUyer  u.  Heioricli  Bictook 


f\rtadm»iU  nach    ainem  tjutAam  piy  Sat^vrg  tun-,   and  wvkIh 
T.  1  f.  Pem  alUrlihtUn,  «eii&ruten  uwü  im  Freädental  USW. 

Dieses  'Luatiiaus'  fand  ich  oacb  legerem  Sachen  eu- 
B&chst  bei  Zauotr,  Ohron.  T  307:  Ifa*  Sciticu  Vrtyiaal  odtt 
FrendeKtaat,  out  tettfhem  die  ErzbüeiOf«  tat  ttralUn  Zatt» 
Ürm  Einritt  in  die  Stadt  zu  halten  pßefftett.  hatte  er  (Enies^ 
1540' — b4)  .  .  ■  vom  Omnd«  ati»  mm  erbauen  .  .  •  lasifn.  VgL 
Bübue»  Beschreibung  der  Haopb-  und  B«sideni8tadt  Salzburg 
(1792—1793)  l  -143 f.:  />«■  Fre^sahi,  nahB  d«r  HoUebnmner- 
strasze  iDmitten  eioes  Weihen,  mit  meien  BeqwmUciiixH«n  för 
eine  nit'M  »ehr  :ahIreUfte  Herrschaft .  .  .  Ja/ir  der  Erhauuttff  .  .  . 
int  nicht  beicatmt.  Stetit/fjuwr  nennt  «  Fmidensald  (wO?)-  Ich 
finde  es  schliesziicb  auch  urkuudlieb:  Kb.  V  No.  82(3,  S.  522 
beiengt  "Hu/man  Wyihay  am  Mittwoch  vor  FrobnleiclituUD  1463, 
dass  er  Aber  seine  Forderungen,  ein  bestimmtes  tiut  atMwrMi 
der  »tat  Salesbtirg  pty  dem  Fn^detunä  betreffend,  sich  mit  den 
EnbUebof  Burkhard  geeinigt  hübe.  Die  Bildung  ist  wie 
Preudeaberg,  das  Kb.  U  No.  712  belegt  wird;  vgl.  auch  die 
Preadenau  bei  Wien  (Herders  Volkslieder,  Werke  haransg^.  t. 
Supliau  25,  419:  L»bt  Schv^tUm  all'  im  FrttuJeruaid).  Es  war 
also  ein  Luatscbloss  der  th-zbisRhOfe  von  Salzburg,  eio  EleiiiMJ 
Versaillea,  in  dem  es  gewiss  lustig  genug  zugegangen  ist       ^H 

Ferner  gehört  hierher  No.  19  Ain  tenor  von  hübtchermelodey, 
ab  t>/  es  ffem  ifemurlt  ftnhen,  darauf  niefit  i/i)!icher  kutui  vt>a-ti»ffen. 
Bewahrt  hier  ty  eine  Kriimening  an  Hermann  uod  Martin?  Daon 
kQnate  nglicher  auf  die  Hoflentc  gaben,  das  Publikum,  fQr  das 
das  Gedicht  boatinunt  war ')  (s.  übrigens  die  Anm.  xum  liiede). 

Weiters  25 .  96  ff.  ieh  hold,  da:  ick  mil  frumer  diet  mieA 
fritidm  niet.  ju!  aber  dar,  du  frUlieh  tchar.  Üb  frawen  ffor 
süln  yr  hüf  danv  ttrekeu.  Dor  Dichter  fordert  die  HoHeut«, 
TioUeicht  im  Preudeusaal,  zu  Pflege  fröhlicher  ijeseltigkeit  mit 
den  Hofdamen  auf,  er  rftth  ihnen,  sich  um  die  Q  o  f gallen 
34,  3<}  hoftteff  40  ho/pall)  nicht  m  kOmmem. 


IIb     UMU 


')  Vbertingcn  bietet  Le<x«r  11  1668  nur  in  den  Bcdcutumien: 
'einen  Prubegestiig  ksiten'  XtaA  'im  Singen  übei-treßea'.  Ei  atelit  aber 
hior  ab  Uuliniaolior  Ausdruck.  *.  dir  AaiuiTk.  zum  Lieil. 


d 


S88 


D«r  KöMfc  «OB  ^Utorf . 


57 


H«.  SO  (ijfi.  beaoodCTs  1  ff.  H'ür  «rwr  dtr  jiwai^mt*  «m 
dir  «dkir  da  im*  kofcttind*  ^ar  dt*  koft  civ  Sates- 
burfk  tten  Am  btMtd  .  .  .  Jtn  /rmmi,  dit  nu  iaba*  tvnr«ul) 
gawilirt  uns  «iiu>&  wüteno  BinhUck  in  dia  galut«  Treib»ti  du 
Salibarg«r  Hofes:  ist  das  Gedieht  tod  Henninn.  so  bat  er  hier 
für  die  Hofleate  gedichtet  (vgL  damit  o.  &.  53).  Am  ächlosM 
beiHt  «8  dana :  41  ff.  dU  han^ui  yar  om  ar^tn  liit  mdet  keyteri 
kof  jM^ni  id  horh  nur  der  olhtH  i»  /lerbtl  /ritt,  da  drew^fieH 
kimtdert  jar  hiet  Krist  vnä  nuM  drty  setÜi^*  ')  an  drw  jar. 
HoMtfal  .  .  .  iftittt  erimurt  an  Ana  Ausdruck  In  No.  18  (s.  o. 
S.  öS),  hier  kamt  docb  gewiss  nicht  ao  PUgrim  gedacht  worden. 
Di»  Hofleate  befinden  sich,  wie  ee  scheint,  mit  ihm  tn  «ler 
Premde,  'in  des  Kaisers  Hof  (?),  hoch  oben  im  Gebirge'),  im 
Heitst  1387,  iind  sohteiben  an  ihre  Damen :  kijoneu  wir  an  die 
GeCugenschaft  Pil^'rims  za  Raitenhaslaoh  im  Koveinbor  d.  J. 
(s.  o.  S.  51)  denken? 

Die  eben  besprochenen  Ueder  weisen  also  iü  der  That 
aasdrflcklich  aaf  Salzbarg  und  den  Satxbarger  Hof  oder  doch 
wenigeteos  auf  hofiich«  GeMUschaft,  wofnr  sich  oben  am  D&uhsten 
die  Salzbuiger  darbietet.  Aber  auch  der  Best  der  Ueder  setzt 
meistens  hOGsche  Kreise  voraos,  die  'Elaffer'  sirieleii  eine  besondere 
BoU»  (So.  14.  15.  19—21.  2-3—2.'..  34.  M.  45.  ST*.  59),  ein  Ziig, 
der,  wean  auch  Oberhaupt  der  hyiüc  der  Zeit  gemein,  hier  Im 
Zusammenhang  erhöht«  BoJentung  erhÜL 

Es  ist  mir  nicht  gelungen,  in  Chroniken  und  anderen 
baitdwhrifUicben  oder  gedruckten  ({nellen  weitere  bestätigende 
Berichte  über  jene  durch  unsere  Liedersammlung  bezeugten 
eigentümlichen  KuHurzuntftnde  am  Salzbnrger  Hofe  xu  er- 
halten, ebenso  wenig  kann  ich  genauere  unmittelbare  I^acb- 
ricfaben  Ober  Pilgrim,  der  Ja  als  Uittälpuukt  dieser  Zustände 
erscheint,    besonders    auch    Über    sein    Leben    bis    üu   seiner 


■}  Über  Schilling  a.  X^ier  «.  d.  W.  (hier  dmaaelb«,  wm  *oi»t  dir 
iMigen  Schilling  bedeuten.  —  aO>. 

'i  £•  gibt  aW  sttck  Ortsdiaften  d««  Nuneua  Alm,  m  Iwi  8m1- 
foldm  und  noch  »onat,  Weilmefr.  Tupogr.  Lexioou  vooi  Sniiachkwint 
Iglä,  t  ä&,  der  auch  (S.  3i)  ^n  Altwn  bd  TmnattiB  BMUtt. 


36  F.  Arnold  Uayer  u.  Hworick  RictMb  389 

Erw&blnng  Kam  Eribischof,  boibringeß.  Aus  den  His.  nivl 
DroidlMi.  die  ich  in  Wien,  Salzburg  und  Manchen  darctinh, 
Btelle  ich  unten  das  Wichtigere,  soweit  en  noch  nicht  «rwftliut 
ist,  zasammen,  am  etwa  weiter  ForscbetideD  überflüssige  MOhe 
SB  sparen'):  noch  anderes  wird  an  seinem  Orte  genannt.  Pilgrima 
QMcUecht  stammte  aus  OberQstcrreich  (s.  o.  S.  45),  das  Stamm- 
schloss  liegt  im  Haasruckviertel,  nahe  der  Balmstatioii  Ättoaug. 
Die  Piu^heim  hatten  das  LandmarRtrhallamt  von  Österreich  and 
waren  «rbliche  Trachsessen  in  Ostermicli  ob  u.  anter  i.  Knna; 

')  Wnr.  Hw.  (Tab.) :  4B4.  UM,  6.  2317. 3.  3029.  8841,  *.  83«.  IH. 
17.  8402,15.  3768.  3«ei.  4010,98.  488fl,8,  4««9,6.  4«7&.  1-8.  78*8,  IS 
7251. 1  — a.  7307. 1.  7898.  7380, 1. 3-4.  738a  7887.  7-ia8. 8.  743Ä.  7450, 1. 
756S.  7691.  7693.  800».  807S,  I.  8120.  614^.  äl»l.  83BS.  SU!),  I.  »HS. 
S447.  S637. 1.  8545, 1.  8517, 1.  9273.  9329.  9803.  12014.  19683.  1S«S». 
18210.  18516.  —  Arch.  Hs«.  (Böhm.  Die  Hs».  rtc»  k.  u.  k.  Hau«-.  Hof-  u. 
StaaU-Arohivn,  Wieo  1873):  tOn,  11.  Bd.  115,  1.  Bd..  I.  8S3— SS8.  8S7.S. 
Brl.  88a,  1.8.  a44.U.  Ib— 2a.  845.  347,1— 3.1».  SSO.  853,3.7.9.  We—SaO. 
865, 1.  Bd.,  a— 4. 5b.  2.  Bd..  9.  870,  1081.  —  Coildttm. :  1683.  1688.  1S91. 
lHtl6.  1698.  169».  1732.  2860-8885.  KSHU.  Ü8»4.  8695— 2906.  8690.  4406. 
—  CdUlm.:  »n.  1874.  1876.  IS73.  1686.  1926.  18635.  14511.  14S94. 
88846.  87077.  87085.  27148.  MaturiiJ  für  die  Ocscbiohtc  der  Pucbheim, 
■bcr  gi-TiidB  für  Pilgrim  Itt-ino  oder  nur  die  bcknnnt«ii  An^ben  bieten 
Werke  wie:  Hond,  Molmpülis  Salifburgenii»  1582,  -Ipsielbi-n  Bayer. 
StMnmvn.Buuh  1598  (HrgÜnoiDgun  dnzu  im  3.  Ud.  von  Vn-yheig'i  SamniL 
hiitoi'.  SoliTillen  1834  fr.),  Sibmacbvr,  Wnppenbuch  leO^Ö'.,  Bucelinn*. 
Germuiia  top«  •  chrono  -  itemm&to  -  gmpbin  11155  ff.,  Yslva-ior,  Ehre  d. 
Hencogtlw.  Knün  ItSSft?.,  Wurrabriind.  CalleclATica  genualoginn-hiiitoTica 
1705,  P«ct,  Theniin»  1781  ff, ,  Duellius,  Ex^rirpta  ^"noünKlca  1780, 
Ilohmutck.  Löbliche  Herren  StSnd«  17S6  R.,  Hinüber,  Aiistria  ex  archivia 
llollicctii.  illuitnttn  17SS.  Steyerer,  Comment.  pro  hiatr>r.  Albert.  II.  duci* 
Auitria«  1785,  Oordo.  Her.  Boiearum  scnptore«  L7H8,  Caeaar.  Aanal«« 
Stjria«  1708  (T..  Klmmsym,  Javavia  1784,  Rauch.  Ker.  Auntr.  icriptona 
1793f,,  Wiffigrili,  Sehauplatü  1794  ff..  Hantholwr,  Fftstonim  OampÜlI.... 
oonUnnatio  1818,  de«ielben  Reueusu«  ...  ardiiv,  Oampitil.  1819  f.,  TIU, 
Oeach.  dea  ß«iiedict.-Slift«a  Uidmelbeuora  1833.  E8t«rl,  Chroolk  dea 
FraneiMtiftM  Nounberg  1841,  Miicbar,  Gi<Buh.  dun  Ht^rzu^tha.  SW^ennark 
1844  IT.,  Pritt,  Oeech.  d.  Laud-.*«  ob  der  Eiin»  1818  t'.,  Earajun,  Ver- 
brüderuugHbuoh  d.  Stifles  Sl.  P«ter  1858.  Knuschku,  Deutaob.  Ade)^ 
l«»koii  1859  ff..  Pjohler,  Salzburg'«  Landi-sgeauh.  1865.  Zilltior,  Sal/borf. 
Kalturicnch.  1871.  Zahn.  Urkundcnbaob  d«*  HenuiKtbt.  Steiermark  ISTSC 
Wichdcn  tiwcbiohtti  Admonla  1674  (F. 


J 


390 


Der  Monäi  von  Sklibiirg. 


5» 


ihr  Wappeo.  me  t>a  auch  in  den  Chroniken  encbeint,  war  ein 
SQberKhild  mit  roter  }litt«lfa8oia.  Erzb.  Pilgrim  I[.')  war  ein 
Sohn  Pitgrim  n.  t.  Fuchbeim*J.  Seine  6eschiohte  beginnt  io 
den  Chroniken  eigentlich  erst  mit  seiner  Krwfthlang  zum  Bnc- 
biKhof  *>  (o.  S.  Ö7).  JedMfalls  hatte  er  dem  Domkapitel  aogehSrt 
weaiTBtens  heissb  ee  Arefa.  Es.  S^5  II  S.  2403,  doM  PSiffn'nm 
diA  mMNinans  der  zweite,  ein  herr  wm  Pitehkiim  und  domherr 
:u  Satsbitr^*)  xnni  Erzbischof  gewtthlt  wurde.  Nach  dem 
phroD.  Salisb.  (Poz,  Scriptore«  1  418)  geschah  dies  1365. 

Die  Zeit  war  rauh  und  kriegerisch.  VielÜ&ch  nahmen  die 
geUtiidien  Forsten  an  den  Welthandeln  teil.  Auch  unser  Rrz- 
iscfaof).  Er  trat  als  ein  sehr  streitbarer,  nichts  weniger  als 
geistlicher  Herr  auf.  Schon  1371  unterstützte  er  die 
HerxJJge  Friedrich  und  Stephan  Ton  Bayern,  um  sich  ihren 
Beistand  gegen  seine  Widenacber  zu  schaffen,  'lagegeu  traten 
die  Hetzfigo  von  Österreich,  Kaiser  Karl  und  der  Papst  Gregor 
auf  und  brachten  das  Bündnis  nur  Auflösung,  was  nur  schwer 
gelang.  P.  besuchte  daranf  den  Kaiser  zu  Prag  and  die  Oster- 
rticher  in  Wien  (1374)  ")■  13ä2  kam  er  dagegen  mit  Friedrich 
von  Bayern  in  Krieg,  weil  er  den  Probst  der  Kirche  in  Berchtea- 
gadta,  einen  Bayern,  ubgesetüt  hatte ').  Aber  wichtiger  war 
seine  Beteiligung  an  dem  groazen  Stddtekrt^e  (s.  o.  S.  öOff.). 
Aoszerdem  wird  noch  manches  abenteuerliche  rou  ihm  erzfiblt, 


's 


*)  Auch  Hautit.  Ocmunk  Moni  II  i68— 465,  gitit  uur  die  muoh 
MnM  bekwuilvn  N»-'hriukluu  übt-r  ihu. 

■)  Vftl.  8cblai:btiier  in  der  Aroh.  H*.  836  U  S.  S405. 

')  Dkmai)  nvL'bL'iuuD  noub  nnilm  MilRliRdor  d««  OoKchlr^htn  ju 
Balxbnrs  (vielluieht  vou  junvin  hu  Lduid  gczOfTtm?):  rin  Htuu  WH 
nehaim  .  .  .  pKUger  i«  Atyn  1887  (Aroli.  H«.  BS«  n  S.  488); 
1874 — 1S87  Albert  von  Pnchboim  »1*  BauptniRmi  in  Saliburg,  Obb, 
Ar<-h.  XXVni  79;  PÜKrim  von  Fualibeim.  HAUpImsnu  in  Salibar^. 
Arvli.  H«.  869  n  S.  «SB.  «97.  BW  (1384). 

*)  0er  ril«>irnnu*  canonkiu  SaliiborKcruis  <lrr  XoDumenU  Bcii^n  II 
936  (von  1690)  muM  W(>fal  ein  aiicl«r«r  »eia. 

*)  Xknlicli  i.  B.  mtui  älMrer  Zettg«no»e  Bttldaiu  vou  Trier  ff  18M), 
le  Pflgriu  kioi  iiaeb  diHKr  in  ÖgfugmKbBft  (vgL  ADB.  II  II  fT.). 

•>  Pez  Script.  I  491. 

'>  Ebd.  497  f. 


t 


60  P-  Aruold  lUyer  u.  Heükrich  Ri«tM>h  3dl 

das  nicht  iie'ba  tteltt:  Z«dlOr,  GDiv«räaIl«iican  XXIX  1153. 
wili  wiflsen.  dut  «r,  mit  dem  6raf(<a  H^lfenstein  mm  t'eld- 
herrn  gegen  Karl  V.  tob  Frankreict  omantit,  neun  Jahre  in  Pari« 
gefangen  gowosen  sein  wU,  eiiie  Nacliricht,  die  i^nnz  unglutbUck 
ist,  Karl  V.  (1864—1280)  fftbrte  ja  nie  mit  ll«atsobUad  Krieg'). 
Cnter  PilgriniB  kriegnmclier  R«gi«niRg  wurde  die  Stadt 
Klierst  mit  Maaem  und  'rhöreii  umgeben  (Clm.  27077  II  793)  und 
entstand  vielleicht  die  Börgerwehr  am  Mßnchaberg  (MSL.  I  70). 
Kr  niiBS  viel  Ansehen  und  tSinfluxii  gent^noen  haben:  nicht  bloo, 
data  er  einen  Streit  zwischen  seiner  Sohweeter  Scholastica  und 
seinen  Verwandten  Pilgrim  *),  Albort  dpm  jüngoren  und  Oeorg 
schlichten  durfte,  er  vermittelte  auch  den  Frieden  zu  Schirding 
Kivisoheu  Österreich  und  Bayern,  29.  IX.  1869  *),  und  er  watde 
Bop>r  von  K.  Wendel  erwählt,  zwiscLoii  diesem  nnd  dam  Papst 
zn  Aviguou,  Clemens  Vn.,  zu  verhandeln*).  1884  bestätigte 
er  ala  Metropolit  die  Universität  Wien").  Kr  starb  Dimstag 
5.  IV.  1390  *),  nachdem  er  auch  seinen  Landbenite  erweitert  hatte. 

Allem  nach  war  er  eine  nicht  nubedeutende,  in  gewissem 
Sinne  imponierende  Erscheinung.  fUbig.  Willens-  und  Thatkraft 
zn  entwickeln.  Er  i»t  air»  proszmfiettiffer  fiirtt  ffmcfsen  (Cgm.  2906 
BI.  35),  ain  Itfrrlirhir  r^iml  ^mztnüettigfr  jnvlai  (%o  oder  fihnlich 
in  den  Coddgm.  2895 — 2900  and  sonst).  Noch  Megiser,  Annales 
Carinth.  Leipzig  1612,  S.  1030  sagt  von  ihm,  dass  er  fiw.* 
eiiauinchffti  vtmd  gro/imMi^n  BerUen»  gewesen.     Im  Cgm.  1600 

>)  Zu  Pil^'rim«  Zeit  nuiulit«  K^rl  VI.  von  Fninkreieli  mchrfBcbe 
VorttöWf  aiif  deutsüheii  Gebiet,  t,  Ltndner  ObiuIi.  II  81  IT.  319  ff.,  die 
B«idiMUtl(«  fiirchUUn.  da»i  die  Franntm  lUn  Fürsten  HUfe  gegen  $ie 
anbieten  leiirden,  uM.  flS,  unil  um^fuhi^lirl  benorgtc  niKU  in  Franki-eich 
«ineii  L'btrfail  der  Di-uUch«ii;  viulleicht  liegt  ia  ilcr  obigeii  Nacbrioh^. 
ebe  Erümorung  an  dicue  ZuBtiimle  vor? 

*)  Die»   wird  jener   Pilürim   «dn,  der   bfi   ^enng  Älbrecht  lam' ' 
Sturx  des   Johaan   von    LieuhtuiuteiD   mitwirkte,    Fnlkc   Ursel),    I   899; 
vgl.  auch  n.  S.  61   Atim.  I. 

*)  Nnch  Kleini.  Jnv.  3B9. 

*}  USL.  XII  343  Anm.  1. 

•)  So  KIfim.  Jnv.  170. 

*)  Sex  Script  I  481. 


ääS 


Dar  ÜSnab  von  Salxbiu^. 


61 


S>  428  beiSEt  es  (nach  Aügabfl  der  Hs.:  ex  chwaeo  S.  /Vtn) 
such  anders:  Duer  war  ein  mann  etnfr  »oHäerharen  de* 
fftmüett  beaUHdt^ckehait.  Nach  dem  Clm.  14894  Bl.  I46a 
var  er  pottn»  in  opvrt  et  termene.  Anch  aeice  fürsorgliche 
B^emn^  wird  hervorgebobea '),  lifi  besoaders  —  nach  den  oben 
gegebenen  Aiiszageu  —  seine  'Groszmatigkeit*  geitboit,  d.  i.  sein 
f&rstlicber  Sinn,  seine  Festlf^koit  ond  l<:nergie,  und  ferner,  dass 
er  ein  'herrlicher  Frftlaf  gewesen  sei.  Diese«  letzter«  meint 
nun  nohl  die  Praoht  seiues  Auftretens,  seinen  glanzTolleo  Hof. 
Seine  Energie  giu^  allerdings  bis  zur  Uficksichtslonigheit,  indem 
er  sich  fiber  die  Itechte  seiner  Unterthanen  hinwegsetxbe,  venn 
er  eben  etwas  zn  erreichen  wAnschta,  und  Widerspenstägo  mit 
stvker  Hand  bändigt«  oder  auch  Torgennltigte:  die  Kb.  bevrabren 
verschiedene  Grfehdebriefe  (z.  B.  QI  8.  4ä2.  485).  Andererseits 
verzeichnet  die  (Jeschichte  von  ihm  Handlungen,  die  als  Zeichen 
von  SchtrSche  gO'üeutet  werden  ki>anten*).  Nach  seinem  Tode 
beklagte  aicb  denn  auch  die  Landschaft  hei  seinem  Nachfolger, 
Uregor  von  Osterwitx,  über  die  Besobwemis,  die  sie  unter  jenem 
erlitten*),  ond  nicht  umsonst  wird  die  Freude  benrorgehobeu, 
die  jedermann,  Klerus  und  Volk,  bei  der  Wahl  (jregots  empfand*). 
In  einer  eigenen  ürknode  musste  noch  Eiv.lfischof  Bberhard  UOS 
'Kittem,  Knechten  und  B&rgern',  die  sich  nach  Pilgrims  Tode  in 
dem  Igetbunde  zar  Verteidigung  ihrer  Kechte  vereinigt  hatten  ^), 
Ttrvprochen,  dass  die  BedrQcknngen,  welche  sie  von  Pilgrim, 
bed^ungaweise  von  seinem  Nachfolger  Gregor,  erfahren  h&tben. 
aolbSreD  würden  *).  Die  von  ihnen  damals  erhobenen  Beechnerden^ 


')  Id  d«r  Tliat  hat  i-r  maucbe  grot«  Fri«dt-uawvrku  »atKU führt : 
«r  Uell  auf  gule  Ruuhtnpllet'i^,  Kleim.  Juv.  664,  uud  gab  OrdnuiiL'i-u, 
ebd.    878  g.  h.    Ober    di«  gnt«  Bebaudlung;  der  Bitu«ru   im  Grzitift 

ebd.  ses. 

*>  Bei  Linilner  H  93  iat  P.  Qberkmapt  «in  'tcliwachor  ChttrakU-r*. 

*)  Cgm.  lees  Bi.  la&b. 

*)  Wnr.  Hs.  S07S  Bl.  18. 

>)  Die  L'rkutKlu  irt  i.  B.  U8L.  V  WS  tt,  ^nieku 
^  Ebd.  V  160;  Abdrwik  Am  T«t«i  <k<r  Urknnde  Eboriianb  vom 
SS.  V.  1403  «bd.  ITft.    Vgl.  aueb  Kluim.  Jav.  447. 
'j  ilSL.  V  läa. 


62 


F.  Arnold  SUftr  o.  H«inrii:h  Rkt«ch 


2^An  wieder,  dass  T^lgrim  mitunter  ein  recht  gevalt 
Herr  wur. 

In  dieses  UUd  eines  kriegärisuheu,  eigenwilligen,  rieilelt-bt 
tyrannisch  dn  Fftrsten  bringen  nun  künsÜeriche  Neigungen  einen 
mildernden  Zog.  Das  ist  nlcbt  soniiorhar  —  ich  erinnere  aar 
an  den  deutschen  Heinrich  VI.  —  und  obeuao  'galant«  Lyrik", 
wie  sie  unsere  jedasfallB  zam  Hofe  Ton  Salzburg  enge  ^hörig« ') 
Sammlung  zeigt,  geraiie  in  dieser  Zeit  und  an  diesem  Orte  ganz 
gut  denkbar:  äitlzburg,  fern  im  Südosten  Detitschlauds,  erscheint 
damit  als  ein  /.uflucbtaort  der  Musen  in  rauhen  ICriegsUuft«B. 
Eiben  damals,  am  Ende  des  14.  Jhs.,  war  ja  überall  in 
das  geistliche  Wesen  'weltliche  Üppigkeit'  aller  Formen  etn- 
gedrongen:  man  denke  daran,  daas  scheu  am  Anfang  des  15. 
Jhs.  das  Konstnnzer  KodzU  stattflmict.  Was  insbesondere  Satz- 
burg betrifft,  so  gestatten  die  erhaltenen  ddrftigeQ  Berichte. 
wenigstens  zwischen  den  Zeilen  za  lesen .  dsM  hier  eine 
hervorragende  Statte  solchen  Treibens  gewesen  sein  moss,  so> 
wohl  am  erzbischöfÜL^hen  Hofe,  als  auch  im  Kloster  St.  Peter. 

Pilgrim  selbst  liebte  Glanz  und  Pracht:  er  fing  den 
I)om  und  viele  andere  Gebfiudo  zu  erneuern  au-j  und  nahm 
auch  den  erzbischofliiheu  Hof  iu  Angriff.  Zum  Teile  wenigsleos 
wurde  seine  Tliätigkeit  auf  diesem  (iebiete  schoo  du 
grosse  Feucrsbmnst  von  1383  veranlasst  ">. 

Der  Hofliall  wird  schon  «uUr  ihm  ziemlich  au 
gewesen  seiu.  ein  eigentlicher  Hofstaat,  dessen  UauptbesUmmnaf 
war,  den  Glanz  des  fürstlichen  Hauses  zu  erh&beu,  wie  an  den 
anderen  Hflfen  der  Zeit.  Das  ist  das  Hofgosiad  in  No.  30 
unserer  Sammlung,  Hofherren  und  Hofdamen,  deren  Beziehungen 
zu  einander  die  eigentliche  Grundlage  für  die  Lieder  gegeben 
haben  dfirften*).     Kine   vollständige  Hofordnung  des  Hefa  xa 

')  0.  S,  49  ff.  fiS  ff. 

')  Arc-h.  Hs.  327  U  8.  BI7;  Pm  ScrfpU  I  4M. 

»)  Ar^;li-H.-337«.n.a.;I'«:.ii.a.0.S.uoebAfcb.  Ht.8S6nS.ä480l 

*)  Elwriiani  JU.  von  SnUhursr  (vgl.  ji-duoli  aatU  u.  S,  87  Über  i 
iiaUc  auf  dem  Koiuäl  m  Komtanx  rinen  «otctieu  ho/itatt  uui  »icK  ni 
c«  vrrd«D  Ritter  aua  demaellien  mit  NnmeQ  suli^efiibrt  (Areb.  B*.  8S4  '. 
B1.  4a0b):  Er/liiichof  Frivdricli  m.  orwäUiit  vnntcm  Hof,  USL.  V  14 


wenigsleos 
dorey^ 

au«3BP1 
Bstimmna«    I 


394 


Der  Mönck  von  SaUbuff. 


63 


Salzburg  konnte  ich  ffir  diese  Zeit  zw&c  nicht  finden  *),  aber 
einxelne  WQrdentr&ger  und  Beamtete  Verden  erirahut.  So 
enoheint  ein  Hofüianchall ■),  Scbraiber'')  und  Kanzler*)  des 
Hofs,  Kaimuermcister  *),  Kellner  (K^Uenaeister)  *>,  Kästner '); 
anszerdem  l'feifrer").  Büclieejuueister*),  Küchenmeister '"),  Mnnd> 
sobeok ' '),  Thürhflter  und  Ji^rmeirter'*).  Dazu  kommt  natürUcii 
dar  Hofmeister  (o.  S.  47  Anni.  1).    Äusfölirlichere  Nachrichten 

')  EtJt  *on  IGaOilnhtrinellofnrdnnnKWoirDietHcliaeba.XIIStK. 

»)  1892:  Ohunr»a  der  «rann.,  Kh.  U  S.  668.  uud  uocU  »oiHt, 
t.  B.  in»:  WWkatm  WUptJcrb  ebd.  III  8.  6-t».  Ht.  ~  Nur  dvr  Hof- 
nikr«ch*n  tritt  hiiiißx«<r  in  ürkiitid«n  alt  Zeuge  aul,  auden  Uitglieder 
^tm   Hofgcundv«  tIoI  iult«u«r. 

■)  C'kuenrat,  UofRclirciber  13»1,  USL.  XII  23S  X».  KU);  Jatann 
UtüleT  Paul  ebfntrr  Sehreihtr  dtt  Bof»  t\t  SaUburg,  Uitgli«<l  d*» 
*gMcbwMni«n  lUthoa  Pilgriiiis'.  1B70.  Kleim.  Jitr.  57A. 

•)  HaM  Batttttr  aus  »iner  Ürknndi-  «bd. 

*}  Vgl.  Conitre  SalttburgtiMi»  IHagiatro,  USIi.  XIJI  No.  190  der 
UrkuDdeo  d««  CouMBiuHal-Aruliivs.  'Mi-ini)  H«riL-D  roa  Saklmr^  Kummer- 
meMe/,  ISTV,  Kb.  II  S.  66ä.  —  l>«r  Kaniinerm<;itter  tiusurgt  dai  Kammer- 
wcoeo  üb«rbatipt.  aacli  Eli-iin.  J<i*.  197  dL 

■)  Konrad  Hombtl  IS87.  JISL.  XX  187 :  Bann»  SaHchenperger . . . 
AofeMlner  i«  SaUtbtirg.  Kb.  Vi   S.  81.  J.   1491.     8.  W».  J.  liSS. 

')  (Jtmnrat,  probst  n  Gömili,  |io)  (l«n  tet/lUn  it»  von  Siüabn¥y 
ihattnärr  (V^l.  a.  Ü.  47  Auic.  %  Arch.  lU.  858  £L  S73.  J.  139b: 
n«iiun  .Sin((Aa«»er.  Kattner  d«a  Hoda  an  .S.,  ubd.  Bl.  33!t,  .).  1443. 

')  (rüg  der  InetUrr  ,  .  .  mcini  hrrrtn  von  Salaburi/  Ifviffer, 
I8M,  XSL.  Xil  W&  No.  L92,  vkI.  auch  XIU  94  (im  [Jrkundt^abache) 
No.  44,  J.  1407,  wo  noch  «in  zwritrr  mit  diMem  encheint 

*)  £iii  Erkart  Ilan  ron  Zabem  UW,  ebd.  XIV  N'o.  StH)  d«i '  Arehin'. 
'•)  IV41  <nn  Küclietiiii«L8t«r  nVntAnr.   «bd.  XX  187 ;   1300  Ckvno 
de  TtjfMi*g,  Magltttr  Caquiiie  Curie  n^rfre,  vlA.  X  Nu.  13  des  Aictuv» 
mil  Anmerk.  t  (S.  141'}. 

"]  TuriMr  d«  iVeufcwim  .  .  .  nupretHun  pincrma  Salifburgrnti». 
IS./]«.  Jb..  SeeBu«T  Cbron.  34«. 

'*)  JJIiM  uu/haiui«r.  Tliürhiiter,  ilSl..  XIV  Nn.  SOI  d.s  Archin 
(1447);  DvrfrtirA  AeAuim.  JÖKcnBcirtcr.  1418.  obd.  XXVI  S-JO.  .Spüt^i' 
nm  die  Uitu-  de*  16.  Jbt.  findn  icb  eiii«n  TIoliakrotAr,  Bainrich  cen 
P^ailc  (uImI.  XIV  üo.  369.  SW  de«  ArcliiTs),  eiiieii  Zdir^mer  (Z>>br. 
Kadett  —  ^iwkamiiicT)  XklM  Winkeiler,  ebd.  Na  178.  Für  dia  Aiu- 
dthnntig,  di«  it«r  HofliaU  nehoa  im  IS.  Jb.  bokam.  t.  Pirckmajer  «bd. 
XX  187:  'Au Küche  u.E«Uer,  Gad«u  u.  Katten  d.  Ftinteu-Bnb.  t. SaUb.' 


Q4  ^-  Arnold  Mayor  n.  Ueinricli  RicUnh  39S 

beBitzen  wir  Über  einen  anderen,  freiliob  kleineren,  geistUcben 
Hof  aus  dieser  Zeit,  den  von  Freising ').  Hier  gab  ab  schon 
im  13.  Jb.  an  Laiesliof^^Huidfl :  zoOkchäi  den  Pra&positus  Domini 
Episcopi,  Uausbofmeistor  des  Dlscbofs.  Er  stand  an  der  Spitze 
dei  ftlrstbischöflichen  Hauses  und  gebCrtc  zu  den  höheren 
BMuat«D  des  Hofes,  wie  der  Dieostkimmorer  des  Bisehoä  (Uiles). 
Ihm  ist  das  Hofgesinde  unterstellt,  und  er  bat  (als  Vicedominus) 
auf  den  IWelgötem  doa  Bischofs  Recht  xu  sprechen.  AnBMt 
diesem  werden  genannt:  1.  Mactator,  2.  Taaemarius  (fCkr  du 
Hofbräuhaus  mit  Gastwirtschaft),  3.  Chaatnorius.  4.  Piator. 
ö.  Picariater  (Oborpecblor?  sorgt»  für  alle  kleineren  GeAaze  fKr 
Keller  und  Tafel,  för  Spunde  nnd  Bohrer  für  die  FSsser), 
6.  Hostiarlu«  collarü  (KellerthürTorsteher),  7,  Hortulanos  (Ober- 
gilrtner),  8.  Kofgaemlinus ;  dann  dor  Coqainarius,  der  wohl  zur 
Domgeistlicbkeit  gehörte,  und  noch  einige  Kautmoiboten.  Im 
14.  Jh.  wurden  diese  Ämter  eingeschränkt.  Wir  finden  jetzt  den 
Hofgämel  (Hausmeister),  den  Pistor  (Hofb&cker),  «inen  Molen- 
dinatov  (Mftller)  und  den  Grassarius  (der,  wie  es  scheint,  ur- 
eprüDglicli  dem  Pflster  das  Holz  zum  Backen  üurecht  zu  machen 
hatte,  dum  als  zweiter  Hofdiener  dem  Hofgämel  an  die  Seit« 
trat),  XU  oberat  aber  trat  das  Hofmarschallamt,  welches  den 
fOrstlicben  Hanshatt  zum  Teil  durch  Qewerbsleute  besorgen 
licsz.  Auch  sonst  haben  wir  Nachrichten  über  das  Leben  am 
Hofe.  Der  Hofg&mel  und  der  Grassarius  hatten  die  besondere 
Pflicht,  der  Hoftafel  beiznwobneD.  GiUto  waren  hAufig,  da 
wurden  Kber  aufgetischt.  Der  fürstUcheo  Tafel  fehlt«  nichts: 
Allectia  (d.  i.  marinierte  Fische),  Bohnen,  Ktbesn,  Mohn 
werden  genannt.  6fters  gab  es  ein  »ollempn«  condvivm.  Di9 
Hofküche  wnrde  dem  Bischof  stets  naehgeführt ,  wenn  er 
die  Stadt   verliosz.    Übr^cn»  scheint  er   den  Sommer  immer 


»)  8.  CH)b.  Aiv'L.  XXXV  88-lr  'Dm  Hofgeiinde  der  Furrtbiwhbfc  von 
Frebtn?  in  MilW  de*  13.  und  im  14.  Jh.'  Von  FriciJr.  H«kt.  Graf.  Uandl. 
Tgl.MuerileDt  iibpr  duiahln.'iuhoGi!(iiBdi'do«KraacaklootcrsNiodi.Tnb«rfF 
an  Anfftu(f  Jt's  IK.  Jbi-  •lio  Vvrbviil].  dei  bist.  Vcr.  f.  NUderI»;«ra  ITlS 
114;  daxu  uoch  Ü1>b,  Aroh.  XI  9&7  übi-r  die  Kosten  d*«  Hofhklt*  imd  <t«D 
Käch«nxGttcl  dcR  Ilofct  in ;  '  Uliaclinor  Bilder  uns  d«m  14.  Jb.'  von 


Heber.    I 


« 


Ml  «ll  ÜB  UhM»  ii  tt» 

Stiik  tili  will  a  aö.    Jigin  Oiin  «i|taM  Bnrtlintuiit. 

DoB  gMeUtelM  Uadif^  onr  tnf  Do«b  grteifnu  PiMt, 
wird  dw  Grii^wgM  Hat  «iagcrielitot  g«irMM  Bttia.  Von  Am  obnn 
a^oAIirtBa  HoOmtera  begaana  wi«  dar  RnftamebaU,  KwUmf 
md  KtUun-  mithrfarb,  «in  Hortuluaa  ist  witcir  d«n  KntM«cli. 
Eberhnd  IV.  (1427  U->9^  imd  Friwiricli  IV.  tU4l-14fi31 
bsMUgt*)  (meb  der  Ausdruck  llofjiftin«!  koDitut  vor*).  Audi 
hier  wir  du  Gesiode  wenigst«!!»  uiin  'IVUp  sns  dum  [.Hioii- 
staode,  aofli  der  Enbiscbof  «inl  dou  Sammer  niif  tloni  IiIldiIp 
rerlebt  bsben.  aaf  soincn  LastechlOH»»,  hier  i.  M.  im  Knindnn- 
sui  *).  in  fn'ihliclisr  (ieselligkoit  *),  mit  fn"«»]!«!!  T«ri'lii  tiiid 
Jagdvo*).  im  Kreise  smin«!  HoflicrTen  und  'lloQanfffraiinn'*). 
Zxaa  Hofstaat  ^hOrte  gewiss  au«b  'Maiator  lluu  don  lll«i)i<ir 
Axzl  von  Saizbaix'  ')■ 

DioM  HofluO.  konnte  künstleriMlipn  IlMlrfttitinir«ii  ntir 
(Urderlicli  soin.  Solcbeo  fehltü  hier  aiifib  die  TnullUon  nlnht 
^zliob.  Die  groaze  mbd.  liiltnriiturblAt«  w«lit  x««r  w»ii1k 
Vertreter  in  diesen  Oe^iiden  auf  fdoeb  ■.  o.  H.  144  fl),  ilaltlr 
encbeint  diti  bildende  Ktinat  »chon  im  12.  .Ih.  In  Kslrbury 
gepflegt*).     Bs  mag  aJmu  emt  Pilgrim  dar<:fa  win  lltt«rariftfiliM 


>>  JtSL.  VI  319  C,  liirr  mit  kiKl«!r«a  •'•uh  <h»  Tnioli« 
*)  Xida»  hofyepmfl  «»•  Kgk,  1483,  Kb.  IV  M.  S8I. 
*)  Em  uidcrta  Latfatcblo**  wkr  da*  ftelil'M«  IfoalMiH  Utui  M'MI»- 
bn^,  nt  «mm  Ixf-  «iwi  ow/'eiitlUll . . .  roN  frwndt  tmffrfomlh.  I^m.  IWI 
Bl.  SMh. 

•)  VgL  oatar  .Im  Uuimnk  fcw»lliff  3i»,  UU  ».  W, 

■)  &MI  JacdoiAi— g  von  Orfadpfc,  nifrioM  VavxtNiiKr,  Nk  Mtn* 

Jt«d  Ibi  SbMrf  •.  Kb.  T  B.  137  (In  DiMk  MML.  XSVII  444  f.j.    Jgr 

vfvtabi  lafiO  4m  ■ftgWBiUiiiM*  4m  Ulli,  4m   t»n  tJtMa  Um^mmmm 

■«'.  Heinikk  dM  Olnur.  KK  V  IL  US,  m(  .ImmU»  tMUbl  «M  •>« 

PilffräM  •»  Vir»  U7t,  B.  Uft, 

«)  So  MMt  Kmot  L«4«k  M  «ivr  trrlM4*  «<w    tM»  •«*•• 

fii  Bi^UatiM   MMT  Ji/S^uyi— M^,  fM,.  Aff<«.  V  tM)   4M 

*>  CfftMfc  «w  Un,  OM.  Ank  UUV    IW, 
■)  &  2^»-  I«.,  n«  fl  —  JUüt«-  O^mmA  4br  •mU',   ill» 
Kk.TlLaU. 


¥.  Arnold  Ibyer  u.  Heinriob  RieUch 

Interääso  einen  nachhaltigoreo  Austosz  2U  hoimUcher  Produktion 
gegeben  haben,  der  aticb  in  der  FolgOKeit  nicht  ganz  ohne  Wirkoag 
blieb.  Wenigstens  heisxt  es  tod  seineiD  Nachfolger  Gregor'): 
er  i*t  aurh  ein  ^pvuer  tübhalrer  dtr  mamea  gewaen  vnd  hat  dit 
mtuico»  in  sondern  lietfvnd  wtrlhp^uäim;  and  nocb  TOD  Frtftdrich  IT. 
(-{- 1452)*):  liberaix»  m  <mmi$,  tum  m  numiw  in  liUerato»,  Quorum 
famitiarilaU  deiectalu*  etL  Die  WeltllcJikeit  Im  allgemeineB 
nabiD  Bogat  derart  fiberhaod.  das«  Maezrogoln  dagegfeo  nötig 
Bcbienen.  Die  Eircbenzucbt  war  freilich  seit  langem  in  Verfall, 
hier  wie  flberall  (o.  S.  62):  Hansiz  führt  eine  Keihe  tob 
KoDÜlion  an,  die  von  Seite  der  KrxbiachOfo  abgehalten  treidui 
mussten:  schon  1310  (gegen  die  cloricox  jaculatores) ,  tod 
Filgrim  eelbst  1386  (gegen  das  Leben  der  Geistlichkeit  flbet» 
haupt)').  141S  wendete  sich  eine  Synode  gegen  das  KonbobiiHU 
der  Kleriker'),  und  Johann  (t  1441)  erliesr.  zur  VerbeMonug 
dar  Sitten  von  Klerus  and  Volk  ein  Dekret,  worin  sogar  strenge 
bestimmt  war,  wie  die  Kleriker  sich  klt^idon  sullten  * ).  DerettB 
Ortolpb  batbe  Erfolge  In  diesen  Bestrebungen  erzielt :  er  hat .., 
ilie  ob»enta«z  de$  htlige»  ordern  aaimt  Av^ugtiH  auf  dem  timitb 
hir  jftUtiert,  die  r«  ab/aal  trar  kfhomtn  ffetoaett*);  freilich  h&tte 
er  eher  an  eeiueni  eigenen  Hofe  die  ZOgel  straffer  anzieheo 
mtlssen,  denn,  wie  später  unter  P.,  scheint  es  auch  m  seisw 
Zeit  schon  hier  recht  lose  zugegangen  zu  sein  ').  Aber  auoli 
am  Hofe  selbst  trat  wohl  bald  nach  Pilgrim  eine  Reaktion  ein. 
Von  der  Kr^iuRiigkeit  des  letzteren  erzählen  die  Chroniken  wenig 
—  dU8  er  Kirchenlieder  äberüKtzim  liocz.  ist  kein  ausreicbendw 
Beweis  für  eine  geistliche  Lebensführung  —  auch  noch  Gregor 

')  Cfiu.   IÖ99  S.  480  (r^  chronico  S.  frtri). 

*)  Wi^ntr  H».  Biso  ßl.  öS.  M)  «uüh  iu.  Clia.  !27B   Bl.  47  a. 

■)  H.  GS.  U  44S  C  4ttS.     Kin  Konzil  I'ilffrinii  ■ehon  ISSO,  ebd.  460. 

*)  Ebd.  4fi«. 

»)  Clm.  ST077  U  938. 

*>  Ckto.  3WM  B1.  84:  ütim.  SSOI  Bl.  Mo. 

*)  EbcrbKnl,  PrcpoK.  meLrupulition  —  Rol.,  klftut  Qbnr  ihn  bo!  dem 
Pftpat  zu  Arisnon;  er  rcnuu^liaN^  icinc  Pflicbton,  bcK^iDi^ligc  »eiiM 
UioDcr,  Vcnrandtou  nnil  Iftieae  pcrioaai:  aod  Tiuvchleadoro  Giiler 
an  lio.     Clm  a70T7  11  TeOt 


398 


Der  MÖDcb  von  Sdtboi^. 


67 


Scbenk  (f  1403)  fnit  quktudim  et  tranquillUati  dedüus,  etä 
venatio  ^  aueupüim,  caTte«  et  equi,  tolatiu  tt  voluptati  pure  rMi- 
giont  tanten  non  nt^lecta  (die  letzten  Worte  wohl  sls  elo  vor- 
sicliUger  ZnMtz  des  Chroniateo  aufzufassen,  der  «iner  Obleu 
Meinung  von  seinem  Erzbücbof  vorbou^n  will).  Svmpttu  in 
eäifiaa  et  in  tfttonmdam  tmptionem  /eck  .  .  .  tHueicot  amacil  et 
fmit  (Vgl.  0.  S.  66) ').  Jedoch  Bberhard  III.  (■;■  1427)  war 
einer  der  frömmsten  Herren  *),  dtvotUmi  tantoptrt  itUtfUut,  vt  et 
matuHnali  officio  in  tJutro  cum  oanomm*  rarittinu  n&n  affturit  . . . 
gmtfe  mbieetonun  devoUo  tt  divinus  eultut  pttu  solito  ttmc  cremt  *). 
Gegen  die  Rfiform  erhob  sich  oatQrlich  lebh&fte  Bewegung,  die 
Klerisei  soll  Eberbud  IV.  (1429)  haben  vergiften  lassen*). 
Keinesfalls  kann  diese  Richtung  von  langer  Dauer  gewesen 
sein,  s.  0.  S.  66  die  Mitteilung  aber  Friedrich  IV.');  Remban^ 
TOD  Salibnrg  (seit  1466)  war  bereits  wieder  ein  flppiger  und 
bequemer  FGrst,  nnd  bekannt  ist  der  prunkliebende  M&ttbaeus 
Lmig  (t  1540). 

.\bnlich  durften  sich  auch  die  Zust&nde  im  Klostor  St 
Peter  entwickelt  haben.  Naob  dem  l'ode  des  Abtes  Johannes  n. 
Roeees*),  der  den  Kirchengesang  so  sorgsam  pflegte  (s.  o.  S.  45), 
aber  auch  viel  ScÄiädm  ffemaeht^  (gestorben  den  19. 1.  1375)'] 
wurde  xunärbst  Otto  Chtättperger  II.  gew&hlt ").  Er  war  ein 
Finanzgenie,  die  6000  fl.  Schulden  zahlte  er  binnen  wenigeu 
Jahren  ab  '*"),  und  die  Einkaufte  des  Konvents  wussto  er  zu 
erhßben.     Er  hielt  also  schon  strengeres  Regiment.     Cbrigeus 


*>  Clm.  IS76  fii.  44  b;  im  CIni.  27077  n  S.  SI6  »im  einer  metd- 
ach«u  mH«  rpitooporum  erhaltene  V«rae  nutchen  um  zs  tänm  Kviuid* 
<ter  Mook  (und  der  Jond). 

*)  Cpn.  18(»  S.  MB. 

*}  Clin.  iS7fi  Ul.  4Ra. 

V  S.  Arcli.  H>.  825  n  S.  »07  IT.  B,  GS.  11  47V. 

*)  Ül>«r  du  von  ihm  I4S1  >bK«lialU>ii<f  Koiizil  B.  08.  11  483»'. 

*)  Wftiz.  Onbilt'iikiufiler  vi>u  St.  Petw  I  S.  4»  N».  SO. 

»)  Düokli«r  190. 

»)  ».  ft.  O. 

t  I*«  ftcrii>t.  I  438  ff. 
'•>  Cftn.  290«  W.  flj. 


68 


F.  Arnold  Ibyar  u.  Heinricii  Rictacli. 


399 


verschfineite  and  beieicherto  auch  er  das  Kloster,  baute,  kaufte 
Kunstgegenstände.  Georg  Waller  ^er  (1428—1435)  machte 
sich  an  eine  gründliche  Reform  ').  Dcmdbiff  luii  dji  difericana 
der  kayligen  regia  «und  Benedkten  icideTliracld ,  djt  hei  seinen 
virmudern  in  abixtU  loatz  kommen  jwu  dUien  kloeter,  darum  er  vät 
leideneärtif/ktiil  erliiteiiti  lial  ti/btn  jar  «nd  iti  ffnv^iekeil  penrjien 
ist  setww  le/ims  (vgl.  0.  "^"t  ''^■irhard  IV.)  -).  Petrw  Klti^ 
hahter  (seit  1436}  wn  un  ein  Abt  von  unveigleichlicher 
FrSnimigkeit,  sehr  gottc       chtig  uttd  sparsam ''). 


')  Dückher  303; 
')  Clm.  27077  I 


Bi  m-,  H.  OS.  n  47». 


■)  C^.    S8S9   Bi.  —   Unter  all   dieien  Wandlungen    ge- 

Inn^en  jedoch  die  eif^pot  i  Studien  in  St.  Peter   za    einer 

auszerordentlioheu  Blüte,  i  UBaniBiima  in  dem  letzten  Z>um- 

tiiiim   dtx   Ifi.  Jahrhimdfrm   .. jinent  gtivxsscn  OedeUtai  gelangt. 

Tiamentlidi  ragte  da  der  Abt  Chllian  hervor,  und  sogar  raanche  Dichter 
werden  jetzt  genannt;  übrigens  gibt  es  schon  im  In.  Jh.  zaMreiche 
Zeugnisse  für  diese  Studien  in  den  Klöstern  der  Alpenlander  (Horawitz, 
Z.  Gesch.  des  Htimaoism.  in  den  Alpcnländem  I,  W8B.  111,  331  ff.. 
über  die  litteraritche  Bedeutung  Mondsees  speciell  S.  337,  dazu  auch 
Staufer,  Mondseer  Gelehrte,  in  den  Programmen  des  Jlelker  Gjmn.  1864. 
1865,  und  Horawitz,  Z.  Gesch.  ...  III  in  den  WSB  114.  76a  ff.) 


HL 


Autorschaft  der  weltlichen  Lieder 
der  Handschrift 


im  Torst«liondoD  habe  ich  die  historischen  Verhältuisso. 
aus  denen  die  Lieder  unsrcr  Samiiiluiig  dor  Hauptjnaasd  nach 
erwacJisen  sind,  klarzulegen  versucht,  soweit  ich  sie  ermittolji 
konnte.  Freilich  werden  diese  durch  die  Lieder  seibat  atu 
beet«a  b«t«ugt  D«nn  Anas  einige  von  ihnen  nnmittelbar  auf 
Salzbarg  und  seinen  Hof  weisen,  ist  oben  (S.  49  f.  55  ff.)  dar- 
gethao ;  dass  auch  die  übrigen,  die  jetzt  in  Frage  hommen 
(<t.  S.  57),  ifla  allgemeinen  hotische  VArbUtoisee  znr  Omndiage 
haben  oder  mm  mindesten  solchen  nicht  widorsprechen,  ni<^ 
eine  kurze  Oborschiiu  deutlicher  zeif^a. 

(No.  1  — 10  sind  geistlich.i  Ko.  11:  Das  'Nachthorn', 
der  Liebende  träumt  von  der  Geliebten.  No.  18:  Das  'Taghom', 
ein  TagUed,  vie  No.  13:  Das  'KHhh»rii'.  wo  ein  hofischer  Dichter 
eine  dBrehaas  l&udliche  SituaUou  vorftlhrt,  vgl.  u.  R.  14:4  und  die 
Amn.  No.  14 :  ein  Dialog,  der  Liebende  wird  von  seinem  'Fr&olein' 
empfangen,  sie  sprechen  einander  Trost  zu  über  die  Nach- 
stellungen der  'Klaffer',  er  soll  sich  nur  nicht  m  riel  'rlLhmen'. 
Dialogisch  ferner:  No.  loa  (Besuch  bei  Nacfat,  Ahnlicli  der 
rorigen  No.,  Verwünschung  der  Klaffer,  vor  denen  noch  tn  No. 
16  b  der  Wichter  warnt)  No.  43  (^genseitige  Liebe  und  IVeae). 
4o.  16  ist  ein  Ki'i't^t^hes  Lied).  No.  17  (der  Dichter  in  Sehn- 
SQcht),  ebenso  No.  43  (Glückwfinscli,  Trsue),  No.  57  und  No. 
36  (die  ganze  AVeit  mßchte  er  ihr  zu  FOszen  legen)  sind  Neu- 
Ueder.  No.  18,  der  'Fieniiensaal',  ein  eigentlicbei-  Liebefi- 
brief,  so  aocb  No.  30,  wo  die  Hofherren  au  die  Hofdamen 
^lehreiben.  No.  19:  Mahnung;  zur  Verschwiegenheit;  die  bäsen 
Ter.  No.  20 :  Mögen  die  Klaffer  noch  so  viel  ihren  Teufels- 
ten  aottSeo,  es  bleibt  die  Hoffnung  auf  bessere  Zeit!  No. 
21 :  Wnnseh,  wenigstens  im  Mai  mit  dor  Dame  beisammen  zu 
sein,  wenn  es  schon  zur  Fastnacht  nicht  sein  konnte;  wieder 
die  bO(»en  Klsffer!  No.  22:  An  rtaeU  and  Verschwiegenheit 
will  ich  mich  halten !    No.  S3 :    Leiden  der  Minne  durch  Schuld 


7S 


F.  Amald  ünjvr  \i.  Hriuricli  Ruit»oh 


4er  KIolTür,  UofftinDg  auf  gutes  Ende,  vgl.  No.  80.  Xo.  S4: 
'UOchton  sie  sich  doch  in  ihren  eigeDsn  Stricken  faugen  T 
Ko.  25:  'Freut  eui:h.  ßenosapn,  kümmert  euch  nicht  um  ü» 
ko/gaUm!'  No.  28;  Die  Herrliche !  Seine  Verlegenheit  vor  ihr. 
No.  37:  Bitt«  iui  die  Botfernt«  nm  oinon  Brief,  wie  in  No. 
M;  TgL  No.  18.  30.  Ko-  Sä:  Seine  Freude  steht  bei  dur  «taid 
.  .  .  ra  h/UU  klaitl,  nicht  hei  hohen  Damen.  No.  29:  'Scheidw!* 
«benso  »0.  64,  vgl-  So.  47.  (No.  31  ^  No.  13).  No.  32:  Ihr 
'Gube-Niicht-Grttsz'.  No.  33:  Versicherung  der  Treue,  er  fUfalt 
sich  in  ihren  Banden.  Ko.  34:  'Fluch  den  Klsifera!'  (ko/»Uf, 
ho/iflill,  Str.  3).  No.  36:  'Verloren  ist  alle  Mühe  der  Ver^ 
liumder!'  No.  36:  Ihr«  ScliOnheit  und  Aiimat.  No.  37:  Biete 
um  Versöhnung.  No.  38:  Sehnsucht,  Hoffnung.  No.  39:  Br 
hat  das  Schmachten  satt.  (No.  40  =  No.  ao).  No.  41:  Sehn- 
sucht und  Liebe.  No.  44 :  Ihre  Schönheit,  ansführlicb  geschildert 
No.  4&:  Keilen  (aber  nicht  der  Klaffer)  besser  in  der  Liebe 
als  Sohwoigeu,  No.  46:  Er  hjit  endlich  Gewährung  erbalteo, 
sein  DankgeföUL  No.  47 :  Scheiden  von  ihr.  seiner  erston  Liebe. 
No.  48:  Sie  ist  sein  Stern.  No.  49:  Sie  ist  eine  Rose.  Ho. 
50:  Gostünduis  der  Liebe.  No.  51:  Kcsigoatiou  und  HoltViung 
auf  die  Zukunft.  (No.  6S.  s.  o.  S.  31).  No.  63:  Sein  Äig- 
wohn.  No.  55:  Sie  soll  sich  mit  den  'klaffenden  AfTen'  nicht 
«bgebcii!  No.  56:  ' Vergissmeiiinicht'.  No.  '>8:  Nahes  Wieder- 
sahea.  No.  59:  Grbitteriiog  gegen  die  Klaffer.  No.  60:  Lob 
der  Geliebten.  (No.  61—79  sind  geistliche  Lieder).  (No.  80 
—  No.  11).')  No.  81:  Übermütagee  Herbstlied.  (No.  8B,  a. 
o.  S.  40).  No.  83 :  Von  dem  geliebten  Falken,  den  «ine  Trappe 
«atmhrt  hat.  No.  84:  Sehnsucht  nach  einer  Zusammeukooft 
mit  ihr.  No.  85:  'Wflrde  mir  das  Kr3D£loin  'Wolgemnt'  von  ihr!' 
No.  87 :  Schmerz  des  Getrenntseins.     No.  88 :  '  Kratea  Veilchen'. 

Die  ÄumorkungQu  werden  die  traditiouull-hGfischen  Elemente 
io  diesen  Liedern  (schon  jetzt  fällt  die  fortwährende  Botonong 
der  Klaffer.  der  VerscbRiegenheit  u.  s.  f.  anf,  vgl.  o.  S.  57) 
im  einzelnen  nachweisen. 

*)  Wu  W.  in  MiinoiD  VermiohDia  der  LimlprkRßRX''  (K-'  '  "7} 


nichl  anmoriit. 


9 


Hm  AntoncliBft  (l«r  woltlidwa  Liedar.  73 

ft  Mut  M  stellt  Dnomelir  feet:  1.  iaaa  ein  H&uptteil  der 
buMn  Saoinila&g,  g«istlicb<!>  Lieder,  uach  Salzburg  and  dem 
MAnoh  Ht-rmaim  g^ebOrt  (o.  S,  31  f.  34) :  H.  aber  glanht«n  vir 
web  welilicbe  Lieder  nach  dem  /«ugnis  der  Hsa.  sich»r  dem- 
»dbeo  Dichter  zuacJireiben  la  k^Ducn  (S.  42);  3.  weisen  ron 
Jeu  Qbrigou  wieder  einige  ausdrQckltok  auf  den  Salzburgor  Hof 
(&  4y  f.  55  ff.).  So  Ue^t  schon  von  vonüierejii  di»  VennnluoK  nahe, 
dass  mit  diiJMii  letzteren  auch  der  Keat  der  Lieder  (mit  Aus- 
ualuoe  jener,  die  sogleich  auGzuscfaeiden  waren,  s.  o.  ä.  31.  34  f. 
40  ff.)  TM  SaUbiurg  and  deiM6lb«u  Dicht«r  ansgeguigea  sei. 

Di»  Liodor  dor  eben  ui  zweitvi  Stvll«  c^rwUmtan  Gruppe 
sind  wohl  ZQ  uodI^,  als  dass  sie  ein  Bild  tod  UermunoB  »cbrift- 
sieUeriacbem  V'harakter  und  >o  eioeo  PrQf&tein  für  die  fra^r- 
Udwa  Lieder  in  D  gaben  ki>nut«ii.  Immorhin  zei^n  schon 
diM«  ««aigea  (No.  11.  12.  »6.  2U.  3«.  ö9  und  rieUoicbt  auch  17) 
eine  verhUtaiamfisägie  ManuigfalÜgkeit  der  Formen,  und  wenn 
mao  weit«r  bedenkt,  da»?  derselbe  Dichter  im  Staude  war, 
iwci  Kirchonliedor  zu  diclitou,  wie  z.  B.  W.  K.-  No.  56ö  und 
Ne.  6O0,  so  wird  man  ihm  auch  sonst  gar  verschiedenartige 
Scbfipfongen  zutrauen  dürfen.  Gewisslioit  des  Krgebniäaas  wird 
sich  unter  diesen  Umstiuid^ii  ebenso  wfiiig  wie  bei  allen  ähn- 
lichen Cnteriuchongeu  erreichen  lassen,  und  ich  würde  mich 
mit  dem  Nachweise  begntigeu  mQaseD.  dass  die  zu  untemucbendeo 
Lieder  nach  ihrer  ganzen  BeschnCr«nhoit  der  Anuahoie  eines 
VerfasMta  nicht  entgegen  sind,  vielmehr  durchgehende  Ähnlich- 
keiten mit  eiusndi-r  xeigen.  Dabei  beachte  ich  beeoodors  (las 
Lied  1 1  und  die  übrigen  <^en  genannten  (im  folgenden  mit  einem  *, 
17  mit  zwei  "*  hexeichuct),  denen  ich  jetzt  auch  die  erhaltenen  (im 
Aiib.  gedruckten)  MartiusHeder  (s.  o.  S.  23  unter  12  und  S.  36£) 
beiziehe,  während  No.  91),  der  Cisioianus  des  M9nchs,  seiner 
gaBz«n  Art  nach  fllr  die  ünt«rsQchung  ziemlich  abseits  bleü>eii 
wird  (o.  S.  31):  danu  No.  IS,  du  am  Schlüsse  den  Erzbischof 
Pilgrim  nennt  (o.  S.  49,  bezeichnet  als  19);  ferner  Lieder, 
deren  Stil  in  seiner  Einfachheit  und  Volkstümlichkeit  ron  dem 
der  anderen  besonders  al>zuweiohen  scheint  (s.  die  AnmerkongeD 
zu   den  einzelnen    Liedern):    zu  nennen   wiren  etwii  NNo.  t^- 


F.  Aruold  MmjvT  n.  Heioricb  KioUcb 

41.  42.  46—49.  51.  53.  56— 68.  66.  83.  86.  Das  am  htOfm 
hexeagte  Eigentum  Hermanns,  die  KircheDÜeder,  ist  gleichfalls 
noch  heraD7.tiKieben,  um  vielleicht  aach  Ton  dieser  Seit«  hör 
7.nr  Entäcfaoiduug  dor  Fri^o  boizutrogtiD. 

Ich  unterHuche :  A.  Stil.  Cber  diese  Kategorie  noch  nntM. 
B.  Phraseologie.  Hier  ist  fQr  den  Dichter  charakte* 
listiacli.  inwiöwuit  ibm  das  Spmcligut  zur  Verfdguiig  «tetit 
QDd  welche  Auswahl  er  daraus  trifft;  der  'Formelschate'  ist 
dannistellen,  zu  betrachten,  welche  Ausdrücke  and  Wendtu^en 
er  für  bestiiumt«  Begriffe  niid  Motive  verwendet  Für  nitsore 
UnterBuchong  insbesündor««  ist  es  wtciibig,  Cbcreinstimmung  uod 
Gletcbbeit  im  Oebrauche  dor  Phrasun  festzustellen.  C.  Metrum. 
Für  UD8  sind  unter  anderem  gleiche  Keimbindungen  ber.eJelH 
nender  Xatur  von  IJedeutung.  In  diesem  Abschnitt  kaui  auch 
ilber  IteiiurciohtitDi  und  -ariuiit  (Flickn5rt«r)  gebandelt  werden. 
D.  Sprachliche  EigentQmlichkeiten,  wesentlich  wieder  aof 
den  Oesichtspunkt  des  Zieles  dieser  ganzen  Untersuchung  ein- 
geschritoht. 

A.  Stil. 

Ftlr  die  Methodik  der  atillstiscben  üiitcrsurlning  habffiT 
noch  immer  keiu  allgemein  brauchbares  natürliches  Schema. 
Das  hier  folgende  gibt  sich  nur  als  eine  Art  Notdach  fttr  das 
augenblickliche  ßedorfnis. 

Ich  orlne  die  stilistischen  Erscheinungen ')  nach  den 
< jesichtepuukten :  Episch  verweilend  oder  Dramatisch 
b«vegt  Auf  diese  zwei  Kategorien  hin  kann  man  gewiss  den 
Stil  eines  Scbriflstellors  ohuo  Zwang  betrachten.  Natürlich 
paset  sieb  im  ein7,elnen  Falle  die  Darstellung  der  Art  des 
Stoffes  mCgliclist  an,  im  ganzen  wird  sich  doch  der  eine  mehr 
auf  diese,  der  nudere  mehr  auf  Jene  Seite  neigen,  damit  abei 
eeioen  Ausdruck  versobiedem   entweder  mehr  sinnlich -konkret 


■)  Für  di«  otijelctivi?  BeochrribuD^  de»  Stilt  l*t  W  gleichgUtig,  ob 
«in  Stilmiltel  be&bsichtigl  odfr  unbi-witstt  verwendet  wtrd:  aadwi  fr^üdi 
nir  diu  ^-keimang  de*  dioht«nd«n  Subji^M. 


Antoncban  der  wclUicIwii  Lieder. 


76 


L 


oder  mehr  gdistig-abstrakt.  realistigcli  oder  idealisierend  (maleud 
oder  rbetonsch)  gestaltoD.  Danach  beetimmt  sich  aber  aacti, 
welche  specietlen  Stünüttel  er  anwendet.  Die  bezeichnete  Unter- 
Mhoidang  gesKbieht  2.  T,  schon  in  der 

(1.)    Syntax  (aaf  dem  Staudpnnkte  ^ntwictelter  Konst- 
flhong)  nach  Vorherrschen  Ton 
(ft)  Parataxe  oder 
(b)  Hypotaxe    (die  Terschiedcneu    Arten    der  IIeb«n- 

sätze).     Auinsehlicszcu  sind  noch 
(e)  Anakoluth  (PsrenUiese)  tind 
(d)  Oobraoch  der  Wortarten. 
Aber  besonders  darf  man 
(2.)  die  eigenüichen  Stilmittel  sondern  in 
a.   'Epische' *)  Figoren: 
1.  Fleonasmua. 
Umschreibung  *). 
Vergleich. 
Uetapher. 
Oxymoron. 
Antithese. 

Annominatio  (Polyptoton). 
R«petitio. 
ParaUelismna. 
Onmnlatjo  (HSaüing). 
Polysyndeton. 
'DramatJBcfae': 
1.    Asyndeton  —  Kürze. 
S.   Climax  —  Steigemng. 

')  Es  venUht  lioh,  due  ilie»  i.-tf[cDt]ivb  lUnlcud-rtUnlierenilen 
Kirnrtm  •nob  in  tlem  kbbafl  dalitMilentiMi,  oben  *•>  KCntmaUn  ilnuna- 
ti>^en  Stik  Anwendung  Gnden.  aber  Bciria  «eiu)[or  ali  div  uiit«r  li 
wi%«nihitc&  (k.  i>.  ^  74). 

*)  Kitnnti^r  frrilich  Dur  itavh  Rnimnot  iibtii-''vaingcil,  wie  dM 
K.  B.  Minor  >n  WinlrrftiitlPn  (S.  XX  fT.  <l<ir  Aucgn)»)  vii-mpliriciert: 
'Isnn  nur  in  d«r  Himicht  tUlistimbct  MctIhdbI,  nU  auch  in  diMcm  IMle 
Hn  bmtiiBmter  Dicfaler  gewine  ümMhmibnnKi-n  bcTorangt. 


76 


P.  Arnold  Hayer  u.  Hetoricti  Rielsuli 


407 


—  Bewegung. 


3.    tt.  Apoetroplie 

ß.    Aasmfe 

y,   Khetoriach»  Kragen 

ö.  Wünsche 
Hudelt  «8  sieh  nun  bei  »ülittischon  nntwrsucbai^^ 
dariuD,  die  SÜleigeutümlicbkeit  bestimmter  poetischer  SohOpfongH 
oder  einer  bestimmten  dicliteriachen  PerHSnIichkeit  tesix-U-ttelleD, 
M  vird  mau,  wie  ja  bei  älmlichcu  Gologouheitcn  wiederholt  bek>al 
worden  ist.  wolil  diirsur  acbteo  mügsen.  wts  Hllgeineio  gobiindt- 
lich  ist  zu  einer  bestimmtet)  Zeit,  etwa  aaeh  in  bestimnitn 
OegendeD,  eine  GrwOgung,  die  oft  mit  ScIjwieriglceit«D  verbimiieii 
sein  wird :   die  Zerlegung  darf  eben  nicht  »u  weit  g«hoa  'J. 

1.    Santax. 

<b>  Hypotaxe.  Wenig  poedache,  schleppende  Da»SAt». 
u&chst  relative  sind  in  deu  Liedern  ziemlich  gleiobmAtfig 
botiebt.  Beispiele  in  Hiille  und  Fölle.  Ich  föbre  nur  an:  IT, 
37  IT.  Snczuket  wird  ich  o/t  so  hart,  daz  ivJt  wün  . . .  ieJi  tfh  Jidi . .. 
vor  irUr  .  .  .  iilaii,  daz  ich  denn  /tan  den  wan,  i/m  sei/  alto,  md 
pin  gar  JTC.  81,  11  ff.  tSleteh  saft  ...  ac/iaft,  Ja»  fia/t  tum 
csung,  daz  sy  uifM  Haft.  *17",  XIT.  teizz,  das  dir  wäiucJkn 
meine  wort .  . .  daz  dich  tmid,  was  dir  venrtuiciu,  IH,  6ff.  teisz, 
das  mein  litrc:  ...  ncfi  tmt,  das  mir  dg  iceil  itt  taiJi,  19, 
18 ff.  Wi: z,  dai  üJi  nyvuuut  klag  da»  tmien,  da»  tc/i  trag,  hi*  ... 
daz  wir  . ,  .  niüfftti  pe>f  ainander  SM, 

Parataxe  (a)  tritt  in  der  Begel  oui-  iu  gewissen  inhaltlich 
lebhaft  orregtou  Gedichten  auf:  so  Anb.  No.  1*.  1  8'.:  Wohi^ 
.  .  .  reit  gemait .  .  .  tat  sor^e»  ,  .  .  ww  /lutjriwde  brarkt  Martein  usw. 
Hierher  gehören  auch  vielfach  die  erbitterten  gegen  die  Klaffer 
gerichteleu  Gedichto.  die  z.  T.  in  einer  Art  von  senteuziöeeefl 
Form  erscheinen:  25,  Str.  1.  24.  Str.  2:  vgl.  19.  7  ff.  vemeiff«!^ 
itt  dah'fti,  nav}i  Iwgen  »tet  der  *i/n.  wtr  all  sein  ding  UäW.  25, 
91  ff.    i/i«n  /rSiut    nUt  euJt  tiock  frfud  geviäit:   kumpt  hail,  sieh 

*)  Deu  Im  folgenden  ii«s«benuu  Bt^l«f^t^tl  «chictio  icb  Rir  Ab- 
«olmin  B  gleloh  Uer  die  Btuncrkuag  lonius,  iIbhi  Wiederhol utii^u  uic'it 
zu  TOTTneidett  wann. 


i 


I 


Auiar»cliafl  der  iir<?ltltalMn  lauder. 


77 


HOtA  «!»nil«r.  30,  23  ff.  »auch  <lingk  .  .  .  der  volg  yem  vnitffr 
ÖMT  nwA(,  de»  näU  wir  kaum  ptttikiieh.  34  ff.  ffuti  üt  gelrfwei 
Hiernach  /äer  pSsea  tust  .  .  .  ein  yegltieh  $u4t  geaeti  der 
kI;  34,  :ä6  (T.  ieh  mmirA  in  VHgefeU,  nin  i/tffleieh  gvet 
titll  dfr  mm*--*  mir  nocA.  Vgl.  aacU  35.  20  ff.  28,  49  f. 
6a,  37  ff.  14,  31  ff.  PuratÄX*  ferner  in  mehr  tolkstümücli 
tnfocheo  tiedicbt«a.  wie  56,  21  ff.  E»  itt  *o  .. .  gUma  . ..  no 
•A  j«  ttager  an  »ifch,  i/i  mer  .  .  .  !ust  e*  (för  einen  DaM-Ssts'). 
benso  zoigt  83  mt-ist  parataktische  Aureihong  d»c  Sätze.  Beliebt 
It  dabei  die  Anviitboso  (s.  z.  B.  tn  Xo.  5Ö),  also  so.  dass  selbst 
ie  beiordnenden  Konjonktionen  meist  fehlen. 

Direkt«  Rede  statt  indirekter :  65,  28  f.  itorr  aiarr  »jmcht, 
ff  taiekt  miefi.  81.  30  ff.  {<•&...  mtwr,  mit  «tttrcker  uw  ain 
rtute*  Aw  ieA  pald  verkfr  (?).  51,  13  f.  ie&  höret  yt  dy  vw^k 
a^m,  got  biet  alte  itinl:  dan-h  da*  pnt.  1 6  f.  »o  rfd  iefts  auf 
'tf  (mev  man,  e*  mörht  noch  vol  geralttt  mir.  57,  15  f.  vnd 
prie^  <m  alUn  fztcä/tl  rsmir,  dein  ffüet  mag  nifJU  verpergen  neJ». 
7,  Sf.  inA,  «f  teortt  mein  hera  dir  ain.  17  Jcä  hof,  mein 
mir  an  dir  b^H, 

bflmerkenswertb  i«t  (d)  der  U^braoch  des  demonatrativen 
"rtMiomens  und  AdTerbiums  zur  Aufnahme  ^ines  7orbergohiMideii 
VMtw  oder  Satzes'):  '1*-  l*  f»"^«"'  •'."  mofhgnt.  28",  37  ff. 
liM  man  . .  .  jieil  nttmd  .  .  .  sf.Kanmen  eztennff,  Jax  oft  icA.  Aoh. 
•,  41  f,  «Mv/fH  hrt  rfy  wy.  14,  38  Tutt  du  wol,  das  tut. 
13.  3  f.  terr  fiffi  d'irinn  reriüiri,  der  itt.  II  f.  am  hlaffer  ... 
irr  (M(.  IS  f.  litr  fnim  ,  .  .  der  «h-«ü^.  S8  frßmd  ukA  dy  tunt. 
Et-,  30  f.  dein  liepUich  plirk  rn  Aeivzen  »fhrikch  die  madtent.  SO, 
i  f.  ain  khine  j'rfud  .  .  .  di/  toirdt  84,  13  f.  frftßden  ,  .  .  rftf 
tum.  83,  22  f.  tmiägeaeiUn,  dit  habenl.  .S9*,  18  dnn  hmoft 
Um.  29,  iS  f.  foll  >wm  herez  ein  rneen  Ann  mvA  Inet,  dag  M( 
cA  fem  peif  dir.  50,  33  ff.  wif  lang  e*  hat  in  ieil  gfdort,  den 
nOdli  rt«  /.  g.  mir  marhen  jmt».  60,  IS  f.  vrtrd  t/f  kam  fr. 
•tnh  *rh.  grert,  de»  pi»l  dn  ...  mrd.  Vgl.  50.  9  lag  emi  nackt 
O  iet  m,  lyn.      49.  ß    Czw  der  ain  to  gel  ein  a. 


')  R"vthe  £93  r. 


78  ^-  Aruold  Mayer  u.  Heinrich  Rictack  40ft 

a.  Stilmittel, 
a,  'Rpiscbe*. 
1.  Pteonasmus. 
Besouders  gern  wini  'Hen'  pleooastiscli  zugesetzt:  11*, 
45  f.  piit  , . .  J'ro  IM  herczen  grund.  15a,  43  in  herczt» 
/ro  (vgl.  13,  7  f.  in  'ler  utirtn  matht  «  fro.).  30.  6  vn* 
bdanfft  in  hereztn  grünt.  38,  33  des  _/>*» "  mich  in 
hercien  ^runt.  ßO,  37  S.  ein  *.  »ttintl,  dy  tnir  idt  kutui  in 
hereeen  grnnt,  IS*,  44  ff.  mich  //etwa/u/  ...indem  Aercsca. 
47,  6  iek  ...  in  /terczen  gewan.  8  mich  in  hereztn  tndit 
eerlcerH.  57,  10  die  mir  in  herezen  fr.  seit.  88,  10  das  tut 
mir  ve  in  herr.zen.  35,  51  dem  e<i  von  herezenvot  iftfA. 
ÄU8E9rdem  vgl.:  34,  5  *y  gelatfien  in  yer  j'äutt.  Anli.  l*. 
it.  »eit  gemaii  in  der  Jrfviden  klaid.  'l?*,  7  in  fr.  pail. 
65,  lOff.  ffflüfl:  .  . .  ah  »neiden  ,  .  .  mit  leiden.  —  19,  50 
mein  Aw«  auf  e  rd  nieht  me  heffer(,  47,  32  die  weU  ieA  Üb  auf 
erden.  56,  18  meins  herae»  tuet  auf  erd.  85,  63  m>  vär 
ni/e  tnoN  avf  erd  so  ffatl.  14,  14  (u,  S.  99),  67,  14  in  aller 
icertd,  wo  icli  kinfar.  SCi,  23  der  plüeinlein  in  dem  geuild, 
—  86,  36  machen  echaUn  für  dye  sunn.  —  Anh.  l",  55  f.  «. 
Siartäns  nwJil  .  .  .  heinl  «tu  naeht.  51,  1  hev>er  dat  iär. 
85,  6  der  herfmt  wtrd  hi-iner  so  ffuet.  88,  83  liewer  in  djfetm 
vierczen.    —  88,  Ü2  f.  mijul,  den  ih  vant  ...  ttatt. 

2.  Umschreibung. 

ii )  Gepaarte  Begriffe  (Zwillingsfornjelii)  Tär  einen  tiesammt- 
begfriff.  All:  Anh.  S*,  7  (feioten  vnd  ;ieprat^n.  86,  20  itauf 
end  allt.  2S  esam  vnd  wild.  32,  22  ariiieu  md  reie/i.  13,  47 
ffut  vnd  mut.  Überall;  55,  26  /ijm  vnd  andersum.  56,  \6  ze 
kircJitu  wd  ezii  strafi.  Imuier:  26*.  66  lag  vnd  nacht.  50,  9 
ebeoso.  37,  19  naeM  vnd  ta.j.  38,  13.  44,  2.  86,  29  ebeiäO. 
4B,  2  dex  atientz  cui  de*  morgen.  Nichts:  48,  27  lOt  notk 
taid  nocfi  otigemach.  Vgl,  13,  48  gold  vnd  wrJl*  (:=  *KotV 
barkeitun')  niid  outor  'Synekdocli«'  unten  S.  83. 

/f)  Subätantiva  gauK  ronnelbafior,  x.  T.  abgeschwächt 
metaphorischer  Ueileatung  treten  zu   Adjoktivon,   Prouomiaon, 


410 


AvtoraRbafi  der  «vJtlicbcD  Lieder. 


79 


ZsblwArteni:  36*.  S9  dv  Ubiicfi  j'r^rhi  (•=  sie,  die  liebliche), 
$3,  13  mttreie  tat  mir  «in  kertUt  tpU  (=  hart).  85,  37  ä<M  recM 
gguert  (^^  das  Rechte),  no  ipU,  feuert  gjutz  pleooastiscb  neben 
dem  Adjektiv  stoben.  Vgl.  noch:  54,  35  »cJioiiUnleKh  mort 
(—  Scbeiden).  51.  19  alU  dwtjk  (=  alles).  27,  S2  all  werlt 
(=  «lle).  57,  9  Vor  aller  wcrlt  (=  vor  allem).  11*.  1  in 
i&tr  acht.  IS*,  10  m  tiber  aA;^.  28  in  lib«T  «ocA.  11",  18  in 
aCU/ier  lib^  Mteh.  ii,  14  aü  uriit  »aeh.  36*,  33  zu  alier  ffutm  tacJt, 
16a,  26  EtiicA  tae/i.  33,  33  Jrömd  »aeh,  die  (Jmscbreibnng 
tat  beliebt  (vgl.  docIi  S3.  7  lib  laeh  ■=  die  Liobfoden).  i)3,  14 
and  56,  14  i«  i^liuc/ter  tnafz  (=»  ho).  29.  25  in  falm/ien  litt 
(j=  ohne  Falschheit).  30.  41.  31,  26  «n  ar^en  lüt,  vgl.  87, 13 
4trff  Ust,  Insbesondero  stehen  OcueÜvc  mit  einem  regierenden 
Nomen  in  der  Weise,  dass  der  eigentUcho  Träger  des  Begriffes 
der  G«neliv  ist:  28*,  6  in  kyuU  klaiH.  Anh.  1*,  30  ke<ker 
tränekt  f^  30.  6  and  4fler  in  here-zen  ^runt,  s.  0.  unt«r  1 
(8.  78,  baam  verschieden  von:  im  HerKcu),  was  auch  sonst 
aehr  gebriocMich  ist  bei  allea  Dichtern,  ebenso  FSlle  wie 
30,43  in  herbtt  jriit.  33,  10  an  enda  v^yl.  54.  18 /«r  cnnwr 
paider  tail,  85,  44  aller  nhtAtewer  ant/angk.  —  Auch  in  Ver- 
bindiiDgen  wie  67,  6  aller  tttgent  vd.  16  a,  61  aller  »fJtandat  vol. 
36,  2i)  ffaai-srr  jWieiiirn  vot.  lh\t,  S9  alter  tuffutd  llr.  34,  \i  Karltait 
ptozi  enthfilt  der  Genitiv  das  eigentlich  materielle  Element. 

Participia  formelhaft  gesetzt :  36*,  6  f.  mü  ^\iet  hehuet. 
29  ivngk/rewleich  l^teart.     21,  22  frum  ffentmttt  (=  /rum). 

y)  Umschreibung  von  Adverbien  durch  einen  p  r  ä  - 
posittonalen  Ausdruck.  F&lle  wie  25,  11  in  kurezem  sil. 
34,  31  ebenso.  38,  22  in  kwrtzer  »tnitd.  11*.  34  in  den  tagten 
berfibreu  sich  mit  den  Heispielen  unter  ß.  Vgl.  aber  für 
immer:  22,9  t\t  aller  /ritt.  24,  13  ebenso.  18,7  an  abtgaitk. 
47,  17  ebenso.  87,  6  ^r  au  ane/anffk'),  für  sogleich: 
11*,  3«    an    der    tfUren    ivirt,    femer    noch:    38*,  38    mit  tuet. 

13,  9  ebenso.      86,   l  noM  Itm.     38*.  16  f.  nt/maud  ,..  an  tey 

allein  (nar  sie). 

')   Vgl.  W,  51.  «7,  B.  3«*.  30  all  eart.    M.  S  uUwen-    4S,  «  all  frUt. 

14,  i»  all  tttmd.     13,  47  alUrU. 


CSU 

1 


$0  F.  Arnold  IU;rer  u.  Heintiab  KwIkIi  4t  t 

S)  Verb»  (imscliriebeD.  7.  T.  wieder  in  ziomlieh  gebrtach- 
licUeo  Formen'):  48,  SI  Mein  *t«m  i»t  ffenama.  35.  4  «^  üt 
jrmeimf.  88*.  9  f.  mem  Manffm  itt  . . .  tu  yr  alain^).  11*, 
43 f.  (icA)  AflN  </mi  tran.  S9.  13  iti»  HWM-n  Aon.  48. 17  Ad! ... 
;?«»««.  26*.  23  ;^--AaA«i  fcW.  21.  lÄ  iwaM«(  /ru.  49.  29.  13,  8 
ebeoso  (vgl.  28*.  16  f.  Arwi*»!  qutU  . . .  gmtaeltfn  naal).  51,  80 
wirt  er  gra.  49, 10  darviniir  vntnl  «•/<  uymmtr  <fro  (vgl.  5B,  27 
DMieAeN  ^»w).  19.  33  »yml  »ut.  21.  6  Ai-nrrr  an/<^'(.  39.  31 
trtUg  n*id.  S7,  10  wir  .  .  .  j'rneJrn  t/tä.  3  /rfwtlm  ttitt. 
22.  21  "II'  ffonr^en  frruden  iwrt.  13.  52  sh  /riwUn  rmexen. 
35,  8  mo«  Ae/f  «W*  .  .  .  i«  kttet.  36',  17  (ir  (»w)  kwnpt  .  .  . 
■mi  ftH  (=■  irtj.  84,  16  himpt  nar  .. .  est  uncx,  5\',  19  «u 
A(Tc;<N  •«•;*.  14,  9  A/fin  gedank  xtfl  alt  :tU,  fr.,  mi  d% 
•17*.  SI  Dkh  laiMml  metn  ^edarik  meht  ain.  60.  10  fpoen 
21.  8  /ä?«"  ^"i. 

e)  Umschreibimg  durch  eioeo  ganfen  Satz:  23,  45  «ra* 
ÜA  ynuMr  ktr.  88,  6  wo  ic/w  hin  her")  (boiiJos  =  itbflrall). 
'IT*.  3  auj  den  lag.  »o  ttat.  iiir  an  varJd.  ♦  ma:  zti  getük  y  reard 
erdaeid.  15  b.  77  uv  ihu  Üb  tUr  liben  gert,  da»  AiU  siek  (>«  dJA 
Liebenden  hQten  sich !).  33.  18  f.  i>y  rnyiin  ^tnl . . .  sK<rr6>A  on, 
IT«  ^i£  d«m  l.  ijutfr  ffon.  2ö,  19  f.  der  Judo»  IxhuA  mir  jTtuntiiek 
taigt.  (e3  der  KlaffT.  zug)«i«li  Beispiel  für  di«  Metapher).  d*r 
teirdt  . .  .  39,  31  f.  diu  mir  twh  trrrd  csv  Ion,  darnach  nwü 
A.  latig  Kttet  ärh.  57,  3  ffelück,  w««  j'r^oden  tuet.  48,  15  oo 
freu>t  «iob  alie*,  da»  ich  jpin  *). 

3.   Vei;glcich. 

16  b,  79  f.  <rr  püier,  /aUcJier  nyn  heixt  at»  dtf  »lang, 
anBj;ef[)brterer  Dctailschildoraug  36*.  Wi,  ain  den  «dl*n  itmgen 
Mv/jT,  f/.v  mit  den  tiic^tn  ncheraen.  25.  7  /rwcA  «/«  ain  grnslm 
(die  Geliebte).     38*.  3)i  UrOstlein  o/«  nro  tynwel  pifrn.     At 

*)  diö.  hier  uur  bt^iRi)>eUw«i8e  &agef<ihr1.   für  tioli  uatUrlicIi 
nicht«  cfaa»kti-HitiHcfai-t  hnbrn.  • 

•)  Vgl.  ÖH.  38  f.  ilcin  gutt  tat  g.  rein  rju  mir  aüri». 

■)  Vgl.  ßi.  10  welichen  vtf  er  keret  »icA-     15b.  78  iry  man  M  Äcft 

*)  Vgl.  S9,  IS  «0  (mri'rrr  till<-«  mein  gtilMgkeit  (rar  'Helapbc 


412 


Antanoban  der  weltlieben  Lieder. 


81 


1*,  4ö  er  ftiftb  aü  vtn-  dem  mtit  ein  ait.  48  ait  ein  patt 
(ftut  fgi  gH>rAiichliclifl  Cmschreibtui;  für:  nicbte).  36*.  II  f. 
tt*/  roltH  Hiüiullein  taehtn  *am  rvle»  r/nUätt  pronMii.  SS,  76  If, 
le/iaJJk,  der  itinen  palk  /rüzt  al»  der  kalk.  44,  bü  t.  TAiatB  aU 
he^enpain.  36  f.  Haar  (U*  oold  gti'ar.  28*.  25  i>  mund  ab 
aitt  rot  rubein.     34,   17  ptäst  . ..  lup  aü  dat  nul. 

4.    Metapher. 

Sie  dient  iaebesondoro  dem  Zwecke  der  Situüichkeit  d»r 
Bede,  wi«  lUoa  vielfach  schon  die  unter  1 — 3  behandelten 
EracheinuDgen  tbun. 

r)  Die  luiter  9  /f)  gonaanto  genitivisch«  Dm- 
schreibnng  vt^rbindet  sich  auch  mit  der  Metapher:  Anh. 
1*,  3  in  dtr  /reieden  klaid.  41  »or^m  latt.  84,  27  der  ior<ftn 
rtut.     34,  4     in    tCmdfit    kalk.      18,    11   dtr  rrtn  }>fat. 

0)  Atich  von  den  nnber  8  d)  gestellten  Beispielen  können 
einigB  Dorh  als  Metaphern  wigeseben  werden;  deatlicher  aber 
&iod  etwa  folgende  P&lle:  SO,  SS  »enfn,  da*  mrin  Anw  durrli 
port.  45.  19  f.  Hafen  .  .  .  BtUi  j'r^vd.  50,  33  e»  (das  Herz) 
hct  in  teil  ffedori.  34,  17  platt  ...  luff.  Metaphorisch  heigzt 
es  ftOcb  58,  7  ich  teil  mich  fiWn«'). 

y)  AU  S 1 0  f  f ge  biete  lär  die  tuetaphorischea  Vor- 
stellunFj'en  sind  besonders  xa  uenneo: 

1.  Naturleben  (Tbierwelt  usw.):  19,  31  f.  mn  tropf  an 
melä  ifOit  jrfuden  me,  denn  i^n*r  Hb  ain  goMitr  h.  Ä3,  47  f. 
uwnRuf«  pilirrkail,  dy  manger  mir  beraü.  44,  33  faiektn  äugen. 
66.  62  affm  (von  den  Klaffora).  11".  81  '/y  htrcsen  lW*ten  pim. 
85,  32  die  Brost«  m  cxicai  gepiry  . . .  getmogen.  —  Die  Metapher 
wird  zur  Allegorie  in  48  (die  Geliebte  als  ein  Stern). 
49  (aU  eine  Rose).     fs3  (der  Mann  als  ein  Falke). 

2.  Menschenleben:  2r>,  20  dm  angel  ttintUn  (o.  S.  80). 
S8',  h  (mein)  Aurrc  /lui^  (sie)  ^uf  dem  tmgen.  63,  21  w  »I  der 
ptywfg  gar  c:a  vil.  öl,  15  gvt  ein  geleither  tckialmann.  34, 
33  ff.  m  fätieliein  tpil  *)  irirt  of't  atn  /.  ktafer  bin  gesehupht,  der 

■)   VrL  80,  19    Aarinn  »o  Utfz  Uh  vinden.  midt.    90,  jH  Mvr  lieh 
daritM  trfinJen  läl.    U.  99  f.    vnd  vindel  «mA  yemn-.  diu, 
*}  M.  IS  VHtrtK  .  .  .  «tt  titrllu  $pil  (o.  8.  79). 

« 


äs 


f.  Arnold  lUyer  a.  Heiuridi  lUatach 


mr  l.  virl  ^gruphL  35,  55  f.  4aji  iek  mk  mnniiiem  tati/,  tfrr  parr, 
vnd  Uh  d«H  Vorlauf  d.  erltarr.  41,  87  dfr  cxi/ter  hm  mich  «uj 
d.  gtesUt,  Zb,  SS  m?^  ».  da»  ctU.  4  f.  ist  die  Dam«  ein  l.  pUd. 
39.  35  dtu  ül  ein  w.   le.  piltl.     45,  19  t/u/«  tu*  nn  r.  ./jirf. 

1$)  Anf  der  aaderen  Seite,  unter  den  Be}n''^«ii.  )Ue  darch 
motnphoriscliit  VorsteUui^n  gegeben  wertleo.  tritt  beeonden 
die  Lieb»  mit  den  zugchörigou  Gedanken  hervor.  1^  gibt 
Liebeswunden:  30,  6  den  jr^we»,  die  vnt  k.  verwunt,  vgl.  9 
da»  (die  Damen  Ta  seben)  inCcId  vm  machtn  u-.  gesunt,  35,60 
HmU  "*/  nteüi  »«uiUeirh.  wntndeH.  44,  8  «y  hat  m.  h.  twAntMii 
LiebeBbaode ');     11",  öS  ff.    dein  heian^fn  hat  peran^en  mieL 

41,  9  ff.  icJi  hob  mich  exu  gffangen  dir,  xmgepuwien paü  mUk. 

35.  59  *y  i»t  mir  nicht  ^pututen.  46,  11  Gefangen  vnd  fffjrundtn 
33, 1  f.  Hrra:  .  .  .  wir  diejt  verttricke/*)  hat.  Vgl.  23.  1  ff.  myiwi  . . . 
wer  »ifh  itariiut  verwirt,  der  i»l  sein  »elbet  nii-ht  (vgL  U.  S.  103). 
Uebesfeuor:  35,  3  die  mieh  in  h.  prennt.  21,33  lib.  dy  jyrennt. 
SO,  1  ff.  dein  gliel  tuet,  daf  ieJi  teilet^)  in  lietseer  glüH.  37,  13 
Dein  lieb  (ebeuso  *17*,  15)  hm  gar  eni^-imdet  mich. 

«)    Zur  ]Uetapb(>r  gebör«u 

1.  die  Synekdoche; 

56.  89  Ml  meinem  herczai  fiel  rein  *lam.  11*,  36  rmin  h. 
aold  iTülieh  »ein.  49  dem  armen  /lerczen.  14.  3ö  c^beOBO.  12*, 
22  dai  "»ein  h.  in  freOden  uckrik.  "17*.  7  «o  icurd  m.  h.  in 
freOden  gail.  28*.  45  mein  h.  trtehriM.  Aub.  l*.  60  (älet,  diu 
wein  h.  hab  tfe  gedacAt.  14.  19  dein  i.  nicht  mag  rerge^sert  mein. 
13.  52  »ein  h.  Ann  »>f  z.  fr.  raiccen  (o.  S.  80  unter  J).  30,  14 
vnntre  hfn-z  (sind  euch)  allczeü  bamt.  39  treue»  here:  »ein  trew 
ny«  praeh.    33,  3ß  meine»  h.  van.    49. 4  (der  Gltmz  zweier  Ro8«i) 


3/,    IS 

4 


')  VgL  dagog«!!  SS.  13  ym  umrd  laid  aitgetigen. 

*)  Ba/ii  34.  16  fo  »ehalk  »ich  recht  in  »einem  »trikeh. 

')  Vf(i.  SB.  81  ff.  gemüt,  nii  ttuf  durcli  frawen  gilt  (Jftm  89  t 
ln»l,  uninn  e.  frfmt.  nu  pis  btrttit  durch  r.  frawen  wiÜrn.  47  f.  fro 
r.  gail  dunh  atler  w.  frawen  hait).  fiO,  6  er  tobt  (und  zwHr  4  f.  ^  mer 
ieft  mick  vor  tetKu  küel,  ye  feeUr,  vgl.  n.  8.  88  unter  I,  ftrtivT  18,38 
(3.  lOS)  und  M,  23  i.  «o  ith  ye  Unger  an  neth.  t/e  ner  tem  mAcm 
«8  mich.    A8,  19  f.  itii  lirbcel  mir  .  .  .  yr  paa  yc  pa»). 


414 


Aslcnobaft  der  w^lÜichMi  Li«d«r. 


88 


k.  durch  /rfiet  tta*  h.  matt.  11  «y  durrJi/rrvt  da*  K.  mein. 
56,  8  tiMtrt*  A.  Ii4el>»u  aujfmwaid,  eine  Verbindung,  die  eigentlich 
nicht  sUtthafl  ist,  aber  wigt,  «rie  fonndbafl  die  Umsctireibung 
mit  'Herx'  in  unseren  Liedern  schon  geworden  ist,  7gl.  auch 
86,  10  atUs,  dat  tr  K.  begert  cnd  »%«eht;  39.  5  mem^  h.  ^ier. 
11'.  19.  57.  23  eb«ri90.  41,  11  deine»  h.  gier.  18,  19  nteitt$ 
h.  pitttr  quai.  Sl  mäfu  h.  /rSudenaat.  25,  90  feäneher  h.  j'rfuU 
jf.  vemeinl.  18.  29  erfreß  mir  h.  mein  gemät.  14.  16  Dan  k. 
frrSi  mein  ffemüt.  60,  9  erfrfxeen  .  .  .  metn  gemikt.  36*,  5 
(Scham  xavi.)  Mrd  woi  iV  jungk/r.  ^nütt.  50,  5  ^  /««tfr 
itM  alt  m.  ffemäet.  S9.  IS  ao  trauert  alle»  mein  gedmgken  *). 
21,  18  ff.  Ja*  weib,  der  t.  zarter  leib  nymer  Hbel  tut. 
35,  61  f.  leeibUrUr  UA  ttt  tatdvertreib.  26*,  1  ff.  Ain  libl. 
treib,  der  zarter  leib  t«X  laidverlrelb.  15a.  54  Vtäg 
itt  yr  leih  (die  Klaffer)!  50.  34  ff.  ein  litM.  gruet  .  .  .  von 
deinem  roten  mmui.  14.  26  Dank  f.  höh  mein"  r.  mwnd.  65,  46 
«rin  €*ung  dii-k  rüegt.  81,  14  f.  da*  haft  »Mtn  esung,  dax  *y 
nich  hla/t. 

9.  die  Hyperbel: 

68,  19  cfu  lidmt  tiwr  loieeent/ettig  m«r.  60,  14  lateaent- 
»tiuid.     47,  19  ebenso. 

3.  die  Metonrmie: 

41,  6  f.  ieh  piu  dein  güet  (dich  bei  deiner  Güte)  .  .  .  dttn 
gettad  tue  mich  Meneien  (du  in  deiner  Gaad«).  S8  de»  mag 
dein  guet  w.  rr/riicen  miefi  (du  mit  deiner  OQte).  Ö3.  20  ob  et 
deifi  gütt  tterwider  tat.  60,  38  tet  gern  *),  tnu  d.  guet  micft  Urt, 
58,  |0  wie  miiA  enpha/ixn  tcii  dein  güet.  12*.  33  f.  znvtreicht, 
der  mir  d.  ireibi.  gut  wrjic/U.  17  ff.  giiien  tag,  den  mir  h?iU 
tag  ...  d.  gut.  II*,  64  hie  du  tröeiett  mein  eilend  (d.  b.  mich 
Im  ellCKd).  16  b,  91  des /rftU  ticA  tein  jalteker  litt.  21,  11  bix 
lUu    enpfwäm    ld>    erhema    (d,    h.    bis  ich  durch  Empf  .  .  .). 

>)    VkI.  »■  S.  m  uuler  <  <IS.  16). 

■)  Vgl.  ^.  U  da*  ist  iek  gern,  Ifi«,  31  0,  wy  geren  irJi  dnt  tat! 
14.  15  Vngtm  icM  aniirm  tat.  'AB,  "ii  tet  »yr  dingli  so  pnrcii.  2&,  27 
,cfr  da»  tat.    30,  I?  iiwr  de»  niekt  biL    SB*.  IS  du*  tat  ick. 

ft* 


P-  Aroolli  Mmynr  a.  ilninncb  Kicttfch 


49.  7    wvrd  mir  vcn  ir  ä»  /retBiiltU-Jt  ya.     Aub.   l*.  44   er  fftt 
<KtN  *^«l>     fi&.  27  nuK/ien  grro  (alt  m&obM).     49.  10  v^urd  . 
ffre.     fil,  20  UTt'rt  er  ^ra  (altern). 

4.  im  weiteren  Siduo  aacU  dio  PersomficatioD : 
85,  I  ff,  Seint  rSilein  .  .  .  hat  mU  im  hin  gejüfrl  tl,  mag, 
88,  3  erczaii^  er  (i).  i,  .Jer  Mai)  tkh.  19  hi^,  u-.  J/oy.  9 
tnich"  mich  tnphiüitn  well  d.  maif*).  24  f.  der  alyrill  micA  des 
■Kol  «rmatü,  ttie  ich  mphaken  toi  d.  magm.  21, 1  f.  O,  Vatt- 
nacht,  tpy  i/ar  off  ich  dich  lietrafht!  23  f.  0.  tüzter  MayJ  J&^. 
87,  24  oft  in  bflur*  dtr  mi/nnt  rat.  25.  1  Mein  Hercz,  p« 
fro.  31  f.  Oemät,  nu  wnit.  12*,  53  ff.  IJb  teil ...  »«y  dein  fftlail. 
42,  5  ffflOgklcieh  lioil  drin  pßfg-  63.  9  f.  M>ie  vtutätiitait  äfif 
lierez  hafr  anderftco  gelait.  25,  43  f.  dein  viUr^  kan  w.  jindtn  i 
dich.    61,  3  vngej'eU  da»  gel  mir  nacA.    'i4,  22  f.  micJi  httU  d.  hid.     , 

5.  Oijuioron.  ^M 

87,  14  Seind  mir  »o  kürest  zeit  lank  iet  (Tgl.  5S,  48 
unter  6:  Antithösen).  43,  15  Lang  ezfit  hob  ich  in  kttmer 
j'risi,  in  weiterem  Siane  auch  t'^le  wie  47,  10  f.  ich  wil  d.  h. 
nickt  gefcitaiden  »ein,  ob  »ich  mnn  tccve»  *cAoit  von  dir,  58,  23  f. 
da»  >nir  dein  anplik  nähet,  den  ich  von  mir  ntfc  hon  getan.      ^H 

6.  ÄiititheBon.  ^1 
15  b,    75  f.     sdlikait     hat    klaffer    mer    denn    vn»dtd. 

*17*,  15  dein  Hb  mein  leid  teprfch.  23,  14  das  Hb  icht  leid, 
20  f.  ff  »tfler  man,  y  gr^zzgr  .  ,  .  herczett  laid.  22,  6  f. 
umikait  kan  machen,  daz  frffxd  nach  laid  Hb  »ach  ervert. 
54,  1  Mein  lißdisle  j'riwd  gibt  groew»  laid.  18,  18  f.  was  irA 
nh  freüdtn  Sbrral,  dy  ist  meint  h.  piUer  quäl.  55,42  Seitä 
»üetfer  an/angk  utirt  fo  » wi r" .  21,IOf.  wencn  /rfuet  nicht, 
bis  dat  enpfinden  Hh  erkennt.  24,  1  A'iuAts  freipet  mich 
fSr  altet,  3  vier  etwat  winl,  da  ny  nicht»  ma».  7  aur 
nicht  leinlt  etwaz  grozs.  12  wer  ich,  sucht,  da  nicht 
enisl.  25,  14  f.  dy  &<iH  hercz  dert  mä  mieh  ernert 
(Tgl.  18,23  u.  S.   102).     24  ff.    ich    reid   dm   tnandei  gett  dem 

■)  VgL  duu  68,  10  0.  8.  8»  unter  8. 


416 


Antonchftft  ilor  v«ltlictian  Liodor. 


86 


• 


I 


I0IN<J,  pis  iefi  mp/ind  der  auunen  tflanrt.  86*,  17  f.  kün::, 
Untf,  hßchj  nyiler,  nnal  vnd  prait,  tinii,  Ziert.  27,  14  f.  S«ind 
nttr  w  kurctt  seit  laut  i4t,  vy  tu  teh  dann  dff  tanken  /riet. 
20,  4  f.  fliw  klaint  /rfnd  .  .  .  mit  grozzer  /orc/it  cerezeri. 
48,  a  f.  da*  er  m.  rndnekleie/i  wUldet  vuä  pin  im  dfiim  allaiii. 

7,  AnnotDiuatJo  (uod  Polyptottm). 
39,  3S  Kalu  ffroBwr  gati  wart  »tfe  ^gebeit.  50,  15  ff.  Den 
>infa»^  .  . .  nicht  vahtn  an.  27,  3  ipy  Hb  mir  i*t  m.  U&tte  minn. 
33,3  w  liehe»  lieb  vor  allem  laid.  14,  34  f.  laid  . . .  winll , , . 
laider.  M,  17  ff.  Irh  han  dick  iitb  t^-habt  pis  litr  vnd  i»t  mir 
lieb  «rtt  wcnle»  new:  du  liebest  mir.  EM,  37  ff.  leenn  $jf  dtn 
ic'UueA  von  mir  enpfiien^,  lo  icdr  mein  h.  ffensee»,  wann  ich  ir 
icäneefi .  . .  vie  ich  ir  ee  alles  erwSttaeht»  mag.  68,  7  li^iel  mir 
ii\  lieber  ja.  19,  25  ff.  tUg  ab  m,  m,  lait  mit  liher  aäszikhait, 
tilt  Üb  mit  nfwer  Hb  p^ttiAc.  49  </.  Üb  ncA  liblifh  t.  mert.  21,  14  f. 
irt  lA  mit  Hb  gelibet  to,  daz  Hb  in  Hb  m.  machet  j'ro.  24,  6  da* 
pÜt  von  p&f  in  pönem  kaj't.  23,  19  toct  Hb  dem  Hlten  tpUen  gan. 
30,  39  treae*  fterct  tein  trete  tuf«  praeh. 

S.  Repetitio')- 
Anapher: 
28*,  44  die  lieb,  dif  rain.  49.  2ö  rfy  tiei»t,  </y  mein. 
50,  7  «rit  Heb,  teie  hold.  fi5,  2  dein  fr,  dein  lieb,  dein  Khün. 
56.  1  e»  i*t  mir  Iraiol,  et  itt  mir  ezart.  59*,  2  du  pCeer  laeter 
»ehafer,  du  teh.  ttacAdraber.  60,  1 1  mi4  rch-in,  mit  jfepärd,  im< 
alter  gäet. 

EpiiflUiis : 
28*,  36  dai  fierttz  gein  kerci  in  fr.  epruny,     48,    17    «Ä»o 

Heb    an    Hrli   geiein. 

Das  Vollwort  niedorbolt  statt  des  farblosen  ProDomeos: 

26,  61  ff.    ürA  lg  mut  ng  .  . ,  waim  y  mut  g  iet  mut  aiu 

, . ,     64,  1 2  f.  so  tpart  mein  leiden  n^e  so  gras,  dein  leide» 

mir  näher.     51,  14  f.  got  tuet . . .  well  got . . .     hQ,  17  www 

iMndän,    vgl.  uuch  85  mein  pluem.     50.  41   f.    lo  vmrd  mein 

■)  &  BocUio  £911  IT.  fUr  dsn  Oobnueb  in  der  mbd.  Lyrilc  überliAupt. 


e« 


F.  Arnold  Xaj«r  u.  Heinricfa  Biotoob 


417 


htraz  in  Utb  «o  ffoil,  da»  i/y  Ueh.     Y^  BUeh  86,  24  f.  et  ffitnf 
$ucA  inm  wiUtn.  vnd  da»  e»  mocA  irtm  vUien  erffimg. 

In  Wiederholungen,  wie 
13,  46  ff.  Da»  f&gt  mol  cmxm  arm.  hwcAt  .  . ,  tfold  v.  t, 
üt  ym  nit  refht.  ^m  f&ijt  vit  paz  ...  —  37.  7  da»  »oitdu  inx 
fftlauben  mir.  12  da»  aoU  dw  mir  ijttrateen  ez\car.  ~-  Si>,  1  Aim 
mnucA  erjrfat  all  m.  natw.  16  f.  y  mer  liab  ic/i  vor  mAkUwA 
Uold  otn  meti»eh  wnb  fr.  r.  »old.  —  46,  4  UDil  9  ieh  dantfk  usw.  — 
84,  7  S.  wort  vti'i  leerch  .  . .  do  aiiier  ^ee^rl  mid  teerch,  S6  ff.  dai 
ich  anptiekt  mein  liebttes  taU  , . .  tearai  ich  anplikt  man  liAtUn  fro*l 
darf  man  wohl  Tolkstümlicbon  Stil  sehen. 

RespouBionen ') : 

45.  14  lied  geit  troat  «,  darrzu  j'rhed  und  18  rvd  ^1 
iroit  V.  mao/ift  Ueh.  29,  16  vor  allfr  wtrlt  »o  fic^fdu  mir  upd 
20  liebt  iek  dir  fütr  all  werät. 

Anderü  Wiederholungen,  es  ist  die  weitans  gTRawr« 
sind  kein  Stümittcl,  zeuguii  uur  rou  einer  gewisscD  Armut 
d«B  Aosdruckes.  Ich  fühie  bei  jedem  Lied«  die  wiederholten 
Worte  nur  einmal  (meist  in  nhd.  Fonn)  an,  ohne  KQckaicht 
auf  diu  Vorfiuderung  der  Flexion,  Steigerung  usw.  *). 

No.  11*:  liebV.  I.  18.  31.  39.  Hera  3.  19.  26.  31.  86. 
46.  fröhUch  2.  22.  36.  sösz  14.  31.  No.  12*:  Wille  16.  59. 
Freude  54.  66.  76.  No.  13:  Wohl  thun  2.  12.  No.  14: 
freuen,  Fr«ade  7.  16.  27,  liob  1,  14.  22.  23.  27,  28.  No.  16*: 
atsete  (adj.),  stsÜkoit  22.  23.  44.  No.  IBb:  Sor^'e  (besoi^n) 
73.  74.  No.  *17*:  Freude  7.  13.  23.  No.  l»:  Freude,  freaeo. 
«freueu  5.  10.  29.  lieb.  Uebe  16.20.  22,  30.  No.  19:  Ding 
10.  11.  leideti.  Leid  4.  16.  W.  2ö.  gchnlich  2.  25.  48.  Uebe. 
lifib  37.  26.  32.  35.  No.  20:  sehnlich  2.  21.  No.  23:  fnim 
18.  ft2.  No.  24:  frum  11.  20.  freuen,  Freude  1.  10.  No.  25: 
empfinden  10.  26.     No.  26*:   Liobe,  lieblich    1.  29.  33.  zart. 


H 

ml 
mir  mi     I 


'J  Roclhn  313  ff. 

*)  Kin  ühnliclic*  Ver&lirtfa  kftlU  kh  anten  in  AbRohnitt  B(Pbr[i«e< 
logio)  ein  (i.  B.  S.  100:    28,S.  fiO,  17  mangmi  loiciit  Rlr:  29,6 
10.  SO,  17  mant^  trirAt), 


eo»    1 


418 


Aut«r>chatl  der  ««UlidMn  lisder. 


87 


aftitadt  2.  24.  49.  No.  27:  Trost,  trOstfln  7.  19.  29.  No.  28*: 
Bch&Q.  äcliOne  26.  34.  47.  :tTo.  29:  Trouo  6.  7.  24.  gedenken 
4.  12.  No.  3U:  lieblich,  Li«blicbkeit  9.  11.  Treu,  getreu  16. 
34.  39.  No.  :)2:  lieben  2U.  32.  No.  34:  (jeseil  12.  16.  28. 
No.  35 :  lieblich,  Li«be,  lieb,  liobfio  b.  8.  24.  28.  45.  eiitbehreii 
16.37.  No.  36':  jungfräulich  1.3.  21.  29.  No.  37 :  lieb,  Liebe. 
liebUcb  2.  13.  16.  22.  27.  29.  No.  88:  entbehren  8.  10, 
^)rreii«n,  Freude  M.  14.  20.  23.  No.  39:  boffon  2.  7.  Sl.  No. 
42:  ^QcUicIi  1.  ö.  Heil  8.  &.  No.  43:  tnaen  18.  23.  No. 
44:  lieb.  Liebe  4.  22.  43.  74.  98.  edel  40.  S.').  No.  48:  lüb 
I.  7.  No.  49:  loben  13.  26.  No.  SO:  GQte  I.  28.  No.  51: 
geben  2.  S.  .5.  Glttck  6.  8.  No.  .53:  treu,  Troae  3.  6.  19.  be- 
denken 2,  14.  No.  54:  Leid,  leiden  1-  6.  9.  No.  56:  lieb  6. 
17.  S6.  Herz  8.  18.  {Aim:en)\Veide,  weidlich  8.  35.  No.  57: 
\Vtln»cliett,  Wan&ob  {=  VoUkomuienheit)  1.  4.  Freude  3.  10. 
üaado  7.  24.  trauen  7.  28.  No.  58:  Fronde,  freuen  32.  23. 
No.  59*:  2  Uuiifr  scAi/er.  8  /nfUr,  No.  83:  verlieren  3.  8.  filr- 
tam  36.  89.  No.  85:  lieb,  Liebe  8.  14.  18.  No.  86:  begehr«n 
4.  10.  No.  87:  Treue,  tivulich  7.  17.  23.  No.  88:  stebftn  5. 
6.  15.  17.  Zeit  13.  12  (c/y  »tu»d  vtui  <fy  ezfü).  helfen  \fi.  38. 
Anh.   I*:    gut  14.  23.  37. 

Nicht  blosiL  der  Wortvorraib.  auch  der  Oed  an  kenkreis 
unserer  Gedichte  ist  k«in  allzu  grosier.  Die  Nachweise  (a)  mfig^en, 
wenn  auch  nicbt  tarn  Kapitel  Stil  gehfirig,  doch  anhangsweiM  hier 
ihre  8t«lle  tioiIeD.  eiwnso  (b)  die  Bel^  für  Benntzung  bereib- 
liegcnder  volkstCimlicher  Spruohwoisheit  (Sprichwörter). 

a.  IS,  6  fl'.  und  23:  Sehnsucht  33,  S  f.  und  11  f.:  von 
eiaem  'Wicht'  alles  dulden  zu  iBABseo!  25.  19  f.  nnd  43  f.:  der 
Fskche  fällt  selbst  in  die  Grub«.  61  f.  und  68 :  AVcü>  ist  Leid- 
Tertreil).  39  f.  und  12  f.  92:  Noch  geb  ich*»  nicht  verloren. 
49 f.  und  67  tl.:  auf  'ihre'  Hilfe  kommt's  an.  27,  28  und  33: 
die  Zeit  wird  lang.  30,  16  und  3t:  Treue.  34,  8  ff.  nnd  18  f.: 
die  Znoge .  die  Unheil  anrichtet.  39  ff.  nnd  38 :  wer  Kich  2u 
viel  herauaiimmt ,  muss  es  bOsKen.  38,  12  ff.  und  IS  ff.:  ihr 
Aoblick  wire  sein  (des  Dichters)  GlQok.  39,  16  und  18:  Dm 
die  'Welt'  kQmmerfl  icli  micli  nicht!  41,  3  und  6:    loh  boffe 


I 


86 


F.  Arnold  Mayer  u.  Heinrich  Ricttch 


auf  dein«  gnädige  Ueeiiuiung.  43.  6  f.  und  14:  leb  bin  gamt 
dfliu  BigeDtum.  43,  7  and  10:  Versprocho  Tmuc  1I>  f.  und 
23:  Fem  von  dir  ist  mir  die  Zeit  lang.  46,  14  f.  und  27:  Vof* 
xug  des  Uedens  vor  dem  äcbweigeu,  Tgl.  «ucb  2.  15.  26.  47.  SC 
und  15  f.:  Du  bist  meioe  eiste  Liebe.  SIT.  und  27  f.:  Aacb 
in  dor  t'orne  gehöre  leb  dir.  49,  3  {.  nitd  1 1 :  Sie  ist  muM 
HereeoHfreude.  &0.  18  ff.  tuid  27  f.:  Mdcht«  g«ni  dir  £u  Gtboc 
als  dein  Diener  leben.  5:-!.  4  ff.  und  19  f.:  (tugenscitige  Treue. 
65.  49  und  58:  Hßte  dich  vor  den  Klaffern!  56,  19  nnd  SS: 
Von  iliu]  (dem  Blümloin)  läse«  ic)i  uicmaU.  57,  II  und  17  T; 
Nur  dir  allein  will  ich  dienen.  69*,  9  und  18:  derKlafforg»- 
bdrb  unter  die  Verdauimten.  87,  15.  17:  Dein  eigen  für  inuaar! 
b.  84.  29  ff,  H'iT  auf  dem  ruck  Irak  su  eil  uaVi.  88  f.  i«r 
hotJi  kit/mpt,  teil  mai»,  da»  er  hoch  J<UI,  tgl.  aucb  25,  19  f.  d> 
Judo*  kehtu  mir  fr.  zaigt,  dtr  wirdt  dm  ant/tl  sÜnden. 


9. 


r.  di^ 


lOg^^i 


Kar    eine    bosoudor«    Form    der    GedauheuwiedorlioluDi; 
(o.  uotoi  a)  ist  der  I'araltellsiDus,  als  solcher  synonymer 
genaijpt  (u)  uiid  vom  antithetischen  xu  trennen,  wogegen- 
sätxliche  G^dunkeu  in  paralielor  Form  der  Satiglieder  vcrb' 
werden  (il.  hier  wenig  ausgubildet). 

a  (häufig  in  einer  Form,  dass  die  Keje  vom  AUgemetnra 
Kiun    Besonderen  oder  unigekebrt  fortsciireitet).    27,  0  ff.  aa^ 
«rib  ,  .  .  der  teit  uichl  wart  vmi  piy  yr  »ey.  S8*,  40  ff.  ob  "^^B 
an  ir  to    teol  pelung,    ich    leoll  mit  ir  nicht  rangen;  of>  n/  müh    ' 
lUbltick    'bemn0,    eziear  ich  liniffrl  der  ttangen.    29,    24  f.    mit 
trewCH  leben  cm/  IiaUlen  ffor  an  jaUchen  li»t    (Tgl.  43 ,    7  f.    »tut 
an  /altchen  rat).     34,  8  ff.  ^lere  scliorjfe    wort    »neident  pr.   vtnb 
dat  ort   vnd   ttiffUid   morl.     36 ,    6  f.   getconhaii  kan  tr/  tnaeluti 
fftut,    «y    maimerl    natSerUirh    tnnrl,      39 ,     12  f.    trat    »lif    iumA^ 
verd  ezn  tml  oder  tctn  mir  möfM  au  ^va  pefc/teMn.     23  fl^ 
wurd   erfütt    mein   gier   vnd  erfriwt  da»  heres«  mein,  eil  trai 
war   mir   dann    vnmär  .  .  .  aÜerertt  to    v>är    mir    wol   se  mi 
28  ff.  iTüm  Ui>,  toem  faid,  de»  acht  ich  nicM  auf  meinen  aid; 
mir  lUtrvmb  yetnaad  auch    träeff  neid,    de»  acht  iek  wlterteii 


420 


Aut«raoli*fl  dar  welUicIica  Lioiloiv 


89 


ümn.  45,  20  da»  ttUt  yViVrf  mit  nuieAgt  hat.  4Ö,  Iß  ey  Uez 
vnd  woUz  dvrelt  iiyfitwnd  /<wt,  Tgl.  83,  7  da*  trt  ich  »ieht  ewl 
tie*  dtrch  ffMi  (dam  0.  3.  83  ontor  8  uod  Aum.  2).  47,  7  f. 
das  du  miWi  fftutrtt  vnd  mkh  .  ,  .  mrht  rtr^erif,  49,  7  IT.  ururd 
mir  VOH  tf  ein  fr,  ya,  ««  *>^*i?Aii(-A  wiir  wo/  »in/  nyinm^r  «>.■; 
neun'  mir  der  rotun  «n  hr^etttein,  darwtdtr  wmrd  ich  Ht/imnir 
ffro  (a  dopjpcJi)-  51,  S4  f.  «o  kU  tth  aüe*  traaren  tait  vnd  teil 
btteibm  «dl  tnd  vtft,  56,  WS.  rioAoim.  tu  kirrJten  vndazu  gtmfz 
ist  mir  mein  plxrnnUirt  iieb  r.  werd:  es  isl  meinr  A,  tust  nttf  erd. 
83,  28  f.  das  titA  nicht  twl  eerßirgvn  vr»d  kaütat  färha*  hetriepen. 
t)7,  7  f.  mnn  fifrci  iHr  ganfz  v.  gereckt  trew  trmt  o.  t»ut  mieh 
ytinetUirh  aigen  dein.  20  (T.  dieh  meiden  tnir  esu  mal  abpreek, 
das  ist  mein  üag:  das  ick  nirhl  mag  peg  dir  geseiu,  das  ist  mir 
Ireteiifh  laid  vnd  pringt  mir  nyrUieit  tAgUii'.h  pein  (doppelt). 

fL  l&a,  19  ImiI  tut  Wf,  iib  Jr?u>el  mich.  30,  38  teatdcM 
imitt  ist  aäcx.  swaeb.  trett*»  kertz  sein  trete  nye  pravh.  4S,  1  f. 
üyl  maniper  gvml  von  riteiffen  sich,  c,  ich  tob  retien  da/Her  ait/':, 
18  f.  rtil  ijeit  tratt  vnd  macfiet  lieb,  kiafen  ist  ein  reehttr  diitb 
(ft  mit  ii).     86.  26  f.  ni/rlen  »mal  v.  <d>en  prait. 

10.  Uuinulacio.  < 

\l*.  2  Üblich, /WJicl,  nackt.  14,  28  Liber,  säzier  KorL 
l&O,  12  Pötrr,  jaUrher  kiaßer.  19,  3fi  piue,  f'aUrltt  uvrt. 
28*.  34  /tefr,  sehfin,  exarU  29  f.  iiueter  fei,  ganc:,  ttiui  vnd  hei, 
49  ezartten,  nufnnHäeiehen  leib.  44  die  lieb,  dy  rai«  (mit  Anapher. 
O.  S.  85),  Tgl.  87.  1 1  litpkich  V.  min ;  36'.  1 7  ff.  liMeirh  aU  ir 
tuu...  mit  seid  (ß.  HO  uütei  6.  n.  S.  Q6).  ii.B  g«peM,»eha^,tHemd 
hah.  44,  \h  ir  schimpften,  sf^ltrrsen,  sehalUn.  Zß,*,  32  (tL  S.  118). 
4i|>,  1  hüb'rhfji/r.  ezarl.  48,7  deftter,  t&Ulenreitlia-  hort.  27  lieino«h 
laid  MKh  rngemaeh.  49.  27  Heben,  gueten  woh.  SO,  7  (o.  S.  85 
nnter  8).  '26  dein  ezarter,  vxdge&aUer  Uib.  47,  3  here^,  mvet, 
gedangk  v.  itin.  AI.  21.  *17'.  24  hen::,  nuiM  v.  sin,  21,  13 
imtt  V.  herr-z  v,  all  mein  »ynn.  63,  2  lieben,  sätsfOt  «ort  55,  8 
pOsen,  falseheti  »tfnn.  151),  79  ^r pöter,  j'tUtfh,  «y«.  66.  6  willig . 
worhaflg  trev  herail.  30  toarder,  hoehgelobter  lutm.  59*,  1  f. 
tupner,  klaj'er  .  .  .  pAm-  laebrr  Khaßtr.  87,  4  ff.  <^lci«U  .  .  . 
erar  an  anefangk.     Anh.  1*,   17  lieber,  ezartter,  troKter,  — 


90  P-  Arnold  Mayer  o.  Hoianiofa  BietMb  iü 

Hieher  stell«  ich  aoch  die  'geptarton'  Ansdiücko  (anderer 
Art  «1>  0.  S.  78):  11*.  4  krtgi  vml  macJiL  8  tUmä  v.  «n. 
13,  39  Di»»t  r.  Im.  34  kan  v.  leaü:.  SO,  19.  61,  9  kmut  t. 
tncx.  14,  86  Haä  v.  »äM.  3S  J'ivuä  v.  umnit.  36  (mUr  oni 
V.  fu^.  83,  8  w€rch  v.  wort.  84,  9  (rorf  v.  mrcA  (rgL.  66,  3 
tdort  ».  t0«r<:iA  tt.  «fi<A  fftdön),  64,  S9  t^w  v.  tevrt.  S4,  18 
o/(  V.  dikcA.  86,  36  ha«/  v.  ha=.  47.  &&.  44  /ro  r.  ffoit.  86,  iS 
/re%mt  v.  gttlUn.  55,  36  /rmemt  v.  maffrn.  87,  33  ro«/  v.  mL 
34,  IS  jv^ütA  V.  <r«t  36  mo/t  v-  fup/t  (eo?  8.  s.',SteUe).  44, 6i 
gtläk  t.  hau  (vgl.  18,  4  nieimt  diiut,  gtUik  v.  aUUz  hmt).  46,  II 
OtfanfftH  (?.  gepiindtM,  47,  89  tlät  v.  mar.  61,  86  »lät  v.  vttL 
26*,  38  ve»t  v.  etfl.  63,  19  trtte  v.  »tat.  56,  17  &fr  n.  wtnL 
49,  I5/rMfA  u.  i&o/(«n  mwrt  {e.  z.  St.).  57.1  ff,  /mi  v.  aUe*  ffiut ... 
cfclück,  Hh,  ^^  tftkrivpett  V.  •jepogen.  ^Q,  \^  betfert  v.  »üekU  87.7 
pauez  V,  gtTtekl  trtvr.  11  ütpteüA  v.  rain.  äS,  8  aUe*,  da*  iti 
t/t  här  V.  uur/t  si«rh.     Anb.   1*,  4  aorgen  v.  auch  Icäd, 

Zu  9  (PKraUslismus)  leiten  zurflck  Formeln  wie :  18^  6 
nuin  iiercj  v.  m.  gedank.  88*,  1  I-'<!t/  peiiin  v,  p«t/  tpan^im. 
49,  86  m«tn  hört  v.  auch  m.  lro»f.  ftS.  49  czu  /rrwdm  V.  ts» 
ir«int}Br).  Anb-  8*.  3  f.  ctu  deinen  frfn  v.  durch  den  u-ltUn  dtin. 
86,  18  d^  Hund  i:  dtf  c^tit  (vgl.  S.  79  unter  y  mit  Aum.  I 
nod  S.  104). 

II.  Das  Polysyndeton') 
ist  in   den  Liedern   wenig   beliebt:    18'*,  76  f.    gedatk  an  müft 
vnd  hab  dein  rti  v.  slaf.    65,  S  (o.  Tiiit«r  10).     86.  19  ff.  Ui>d  M 
ich  aUer  ir>.  tfeaallt . , ,  vnd  aneh  das  m.  <*m  »tiUen,  v.  atl  IfferMn. 
91,  13  m.  V.  h.  V.  a.  m.  ti/nn  (o.  S.  89  unter  10). 

C.    'DramatiHclie'  StUmittel. 

1.  .\Byn[ietou.'j 

(Mit  Anapher  verbundOD  c.  S.  85  luiter  8.) 

22,  20  pla,  fwares.     88,  4  yrüfn,  rot,  twarct,  weie. 

1M7  (o.  S.  89  uütcc   10).     57,  12  f.  vertui^en,  »tat  . 

darcm  mifh  tieing(  dein  trev.    22,  4  nlüi,  rerrtinffeii.  17  i>eri 

•)  Ro«tbo  833. 
*)  Roetbe  »18  ff. 


422 


AutundMA  ikr  «eltlkkn  UbAet. 


91 


tut  (jgl.  56,  4r.  veriwifftn  v.  amM  itätikait  ,  .  ,  trete). 
57.  17  Mein  »täte  trete.  dUiitti.  nmet.  26*,  17  f.  (o.  S.  85  taUst  6). 
26*.  SS  gtAeri,  ^preyct  nacA  tut  u  tat.  34  (o.  S-  89  unter  10). 
44,  lö  (o.  ebd.).  mit  Alliteration,  wie  36*,  32  i/e  m«r  »y 
tcht/mphett,  »thaüert.  27  iV  treUn,  tonc^m,  tprii^tH.  Ä9*,  1 
rutmer.  Uignlr,  klarer. 

2.  CUmu. 
Etwa  F^Ue,  wie  t&a,  61  f.  Sturmm  ffitMun,  plat:  rumor/ 
ifit    '/»   au:  für  alfe  lor!   Vgl.  auch  'l?*,  1  Mein  troNt  grtell. 
mein  h-iriiater  kort. 

3.  a.  Apostrophe. 
Der  Dame:  Ko.  11'.  12*.*17*.  18.  22.  29.  37.  43.  47. 
50.  54.  55.  57.  60.  87;  mit  Wochwl  von  zweiter  in  dritte 
Person:  S7  (Str.  2  und  3  in  zweiter  Person).  36  (Wechsel  innerfaslb 
der  Str.  3).  39  (xweite  Person  nur  38  etUndew  icmii,  sonst  ancb  in 
diMer  Strophe  dritte  Person).  41  (dritte  Person  21  AaJ  irhi,  s.  z. 
Stelle).  46  (vgl.  4  f.  daiiyk  dir  mit  14  f.).  49  (zweite  Penon  In 
Str.  3J.  58  (in  Str.  1  Wechsel  von  zweiter  und  dritter.  Str.  2. 
3  in  dritter  Person);  der  Kläffer:  35.  Str.  3.  59*;  der 
Zuhörer:  15a,  57  f.  Menktich  »ekr^  ...  Snutek  fif  ...  15b, 
81  meritt,  tetj  ain  g.  Maßet  prang.')  SS,  87  ff.  geUmbet 
min.  ...  44,  114  seit  g.  nackt^pcaenn!  26,  99  f.  jv!  abtr 
aar,  ibi  /r.  »f/iar.  Anli.  l*.  1  ff.  Wolau/  üfiin  i/euellm  UHW., 
TgL  ebd.  den  Refr.  -rn**  aiu,  ifktnkrh  ein.  61  raieh  her;  36  ff. 
(0.  S.  93,  /).  Ferner:  16  Seit  wilUkomen  her  Martein.  2*,  l  f. 
Martein,  l.  Aerw.  nu  lafx  vm  frßleick  «et«.  88,  19  (o.  S.  84 
nnt«r  4).  31,  1.  33  (ebd.,  wo  auch  Doch  weitere  Apostrophen 
an  'Bert',  'Oeinfit'  und  anderes  Dobelebto).  In  No.  13  ist  der 
Teil  a  epi«cb,  in  b  nur  die  SchluMstrophe.  dagegen  sind  die  Gbrigen 
Strophen  (abgeiiehen  vom  Keftvin)  ganz  draniatiscb  (Dialog  des 
Paares).  Oans  dialogisch  (Kwisdien  d^u  Liebenden)  sind  No. 
14.  15a  (15  b  wendet  sich  der  WSchter  an  das  Paar).  43. 

*)  94,  4  merk  mi»kliek,  vy  mcA  (audi  eine  fT'^ffen  div  KJafler 
KiricbUtr  fthtUo).  13, 86  aar  vaib  »org  nj/man.  87, 89  ibtrmnft  mir  lieb 
«ycmdiad  <A  trdrfwd-    K,  19  nycmiDid  gedenk. 


92 


F.  Amol<)  H*yer  n.  Heinrich  Kteuub 


423 


ß.  Ausrufe. 
IS,  19  f.  ho,  trab  aux:'.  hoho,  da  iU  eeit!  40  wisx  ytt! 
18  key,  tey  woC  et  ttit!  Tgl.  37  f.  wy  wol  (VA  tpOr,  dax  .  .  ■' 
19.  83  f.  im/  paid  nyatt  eitä  mein  l,  vk  .  .  .!  loa.  5  0.  uy  W 
mir  meiden  titl!  52  f.  Pßifh  d*r  i.  f.  tungen!  ä6  Amen,  herean 
L  wäb!  61  Stürmen  fflokkan  usw.  (o.  S.  dl  nnter  2).  21,  t( 
0,  Viuenaeht,  wy  gar  6ft . .  .'.  12  0,n*that  ntynR...23  (o.S-Sl 
unter  4).  23.  41  f.  o,  wy  yar  tcolyeear  . . .  36*.  1  ff.  0.  wit 
i.  j.  gdimph'.  0,  icie  ffar  csari  .  .  .'  25.  41  f.  Ppiett,  rtrr  km 
dan  .  .  .!    99  ju!  öfter  dar. 

y.  Blwtor.  Frafe^eu '). 

21,  8S  MW  »nifeAt  yflaxzen  Hb,  dy  prenntf  24.  1»  (Pj 
mfieht  mir  ymer  pa£  geaein  (Tg).  0.  anter  ß).  27,  15  vy  (m  ui 
<^M.  20  wer  tut  mir  dann  (vgl-  25,  5  uw  tut  dir  mi?J  .  . .' 
44,  20  ff,  «olt  ich  die  niefit  yeren  »chnwen,  die  .  ,  .?  Anh.  1*. 
3t»  ff.  wie  KU  her  Äppet,  /ler  Dyetd  .  ,  .  ob  ir  nu  exu  yriji 
P(=  grein;  zu!) 

li.  Wöiuchö-). 

16a,  55  Vnyelük  yr  sälil  oeHreüi.   1 2*.  53  ff.  (o.  S.  84  ODtW  4). 

Das  Grgebuis  des  Vorstehenden  kann  dahin  zusauneit- 
gefasst  werden,  da»s  unsere  lüedor  die  Stümittol  der  erstt« 
Gruppe  (epische)  ansgebil'Jet«r  zeigen  als  die  der  zweitn 
(dramatäsclie),  letztere  treten  in  der  Kegel  nur  bei  einei 
gswisaen,  schon  o.  (S.  7G  unter  la)  bezeicbnetou  Beschaffoubeit 
des  Inhaltes  auf:  auch  die  'Uialoge'  gehören  z.  T.  biohor. 

B.  Phraseologie. 

Die  'pootiscbea  Qedanlcea'  unserer  Lieder  sind  w«8«atUct 
typischer  Natnr.  Nicht  in  demselben  Maszu  tvpisch  ist  derHi 
Ausprägung  durch  den  Wortschatz.  Die  Herauabebung  dieser 
Gedanken  kann  ein  Schema  liereru  fOr  die  Darstellnng  der  Phraseo- 
lo^,  aowoit  sie  mein  Zweck  erfordert.  Dabei  bemerke  ich  nnr, 
in  die  einzelnen  (irujtpen  gelegentlich  auch  Ausdröcke  und 

*)  'Frft|t«n  cnd  Aufriifa'  Kncthe  898  (T. 
■)  Ro«th6  SS7  f. 


i,ut«r«^aft  der  weltlielwii  LMer. 


9S 


endongeD  aar  auf  Omnd  eln«r  üuszerUcbou  B«iJ«1iuiig  gestellt 
id  (iL  fi.  unter  'QlQck'  in  der  (Jnippe  S.  9ä  Mich  Aiis- 
Bcke  für  'liläck'  nicht  gerade  nb  Liebfisglfick),  Qud  doas 
f  die  Phraii«ol<^e  hie  und  da  mcb  im  Alwclio.  A  aom«rkuDg»- 
1186  RSdcsicbC  goDOnuneo  nonidn  ist. 
^  Fast  deo  aosacliliflaxlicheu  Inhalt    der  Liedor  bildet  die 

■  denn  uur,  37,  22  f.,  ^^tr  tirit  ni/e  rtrit  vertueehet  bat,  der 
IK  wol  Itoüifn  mi'M  Ol«  gaucJi  (rgL  35,  54  rw^rA  nuhiikUiefi, 
U/t  attf  ain  narr).  Die  /rttmtlieh  Ittb  seiner  Dame  wfioitobt 
K>  der  Dicbter  (50,  40;  46,  SO  U^  «i/t«l  rein),  und  sie  soll 
rerseits  erfahren,  teif  lieh,  wU  hold^)  (50,  7)  er  ihr  ist. 

Die  Jiiebe  erscheint  gern  als  feindliche  Macht. 
t  Terwnndet,  aber  die  verursachten  ScfamereeD  (32,  30) 
iCh  heilen  kann,  mit  Votxeu,  Fallstricken  und  FesBeln 
»ht,  oder  wie  l^'euer  wirkt  (o.  S.  ä3  unter  Ö).  äie  kann  einen 
«ondflrs  hohen  oder  höchsten  Grad  erreicfaeo,  uod  das 
id  dami  in  vcrjchiodciieu  Formen  ausgedrAekt: 

56,  25  f.  ni«fit  ptwm  .  .  .  HÜ-ht  Heber  moeht  gt'&n.  44.  22 
»  üA  gttorh  .  .  .  ny«  Heber  wnfr.  60«  IB  toi»  meiutJt  «ye  lieher. 
I,  16  ror  allrr  verlt  to  lieii*ldu  mir.  58,  19  du  lidiett  mir 
»tent/eltig  m«r.  57.  9  f.  Vor  alUr  «erll^  ptftitu  allein  USW. 
I*,  50  f.  wirf  hiet  ieh  alUr  fraieen  teat,*}  n/  «vir  Jye  Uehrt  nwr. 
I,  11  f.  VMir  aU  dtff  teerÜI  ffür  aüjwii  mein,  mit  dem  teurd  irh 
r  t)nderbM  (vgl.  S.  83  UDt«r  2  und  37,  10  f.  »olt  ifh  au/enl  «ein 

fj„  ifh  imm*  dir  ymmer  veetn  fiold,    36*,  35  f.  vnd  tekoU  ieh 
£e6en,  e»  war  mir  vauerdromtRn).    19,  16  f.  mir  tut  pat,  das 
dich  leiit  trenn  du  für  mi^h.     54,  1 2  f.  w  tearl  nMt'n  leiden 
1^»  gros,  dein  leiden  kam  mir  näAer.*)  —   S.   BUch  Anm.   1. 

^Fl  Vgl.  W,  17  lUb  cnd    uwrj   {TOm  Blümk-iti  '  Vcr^nnciiuiicbt'). 
xoH  plfiemt^n  .  .  .  lUher.    7  f.  «a  {«I  mir  traiet,  es  int  mir  aarl,  mein» 
Ibbile  aitffenieaid.     IS  t»  tat  mein«  h.  lutt  avf  erd. 
H  *)  Vgl-  U    in  aller  teertd.    85,  48  en  liet  cor  aUen  dingen  leot. 
^V  aUen  dingen  inh  beginn. 

^ß  *)  VxL  23,  11  hifi  ain  moimA  alter  mcnxAm  ti/nn. 
^  *)  VrI.  Ot  die  Swrfona  U.  « f.  me  Aer  te»ftl  feintMeh  rÄi»e*(, 
mir  wiertffr  ah  dem  Uaffer  frätttt. 


f^  F.  Amoltl  it»y«t  n.  HMOrioh  Kietoob 

Di«  Li«b«ndeD  selbst  preissn  «iDftnder  uft  4ei 
sftrtlichsten  IJameD; 

d«r  Mann  heiait  l^  44  herejm  tibtUr  man,  15a,  (>4  Trum 
gettU,  44.  103  /uraen  tratet  pf*eü  —  die  Kniu  &8.  2  tiebaUr  Iravt 
ytotü.  38.12-  19.1.  n?',  1  tmwt  {ftwü.  13,27.35,31  /«di 
^pt/.  U,  41  htrc2f»  traut  gt«^.  26",  29  d>j  lihUch  /rwM. 
45  dw  liblü-f'  hört.  50,  29.  19,  35.  .^.'7,  2  i/m  /(«^«(a-  hört. 
58,  1 1  meti»  aU^Uehster  hört.  48,  7  wt*in  litb»ter,  »dJdenreieAer  Aort 
41,  Ö  csarS  lUhnttr  hört.  54,  11  man  aUerliehtU  csuvertidi. 
32  ifm  (rori.  49,  2Ö  mni»  Awt  v.  <uteJt  mein  trort.  84.  2f 
gtMn  &6»(et  totL  28  mein  lUbtten  er-i»{.')  43,  16  mein  Uid- 
vrrtr€ib*)(i).  54.  19  m«'«  höeJaU»  hall.  2S*.  44  ((w  /«*,  <ly  f«m. 
55,  26  um  titbf/rmo.  21,  4  lihtten  j'rawtn  mein.  12",  3.  lös.  I 
HhHe  Jra,  27,  [6  >ninri  Hhntr.  frau.  15  a,  7  ll«rcse»  lAtt«  frm, 
84,  8  dar  aütriüifittfn  frawen  mein.  11*,  1  Zm^  tibtte  fnm. 
44,  4  Uebite».  eohihittm  jrawn.  50,  1.  12*,  68  7Vi»rt  /nor. 
74  /ran  aiaerietlt.  25,  60  rainer  fraieen.  39.  4  o/fcn  raitu* 
J'raatn  czier.  15a,  6ö.  18*.  58  frau  g<jnait.  11*,  3»  I3»tn 
frtviin  zart.  60,  1.  39,  38.  57,  4  lifb*  jrivuUm  etart.  4ti,  1 
hühachei  frfwelein  rjart.  14,  2  tränt  j'rihäin  rain.  21,  18  WÄ. 
27,  27.  50.  27  aller  liltixz  veib.  18.  1  D-^n  a//erlihitm,  «cianttm 
K>n6.  15a,  5(5  A«rc:«n  Ubftex  weib,  26*.  1  ^in  iiblieh  imA. 
^,6  immschleick  weib.  23,39  ain  myjmikdcha  reeib.')  S8*  4 
ffi'ji  myrmikiicJie  maiJ.  II",  30  miinHUdic/ie  dir».  12",  9  fiwis 
MtynmU.  i/tVit.  28*,  31  mtft'n  beiundre  lithe  dirn,  39.  3ö  «R  K 
w.  p.  (o,  8.  82  unter  y).  55,  1  IFInfr,  aUer  frStoden  ebtrkraK 
43  tmt^,  hochhobt«  rreatur. 

Speciell  ^It  von  dor  Frau,  dass  ilir  ganzes  Wests 
edelster  Art  ist, 

18,  11  f.    auf  der  ertn  pfat  yewöiäich   komen  v.  von  ort. 


*}  87,  S  r.  ntn  u<ei6  «o  tttH  tu  tmt  moelt-  fiS,  IS  cnt  frofl  «nsill 
(dM  Blüml«iB).  aS,  49  mar  werd  yr  Irotl  «n  (oiJ.  8H,S4  f.  nwiiu 
ft«r»en  (rüst,  cIiM  iat  .  .  . 

*)  Vgl.  o.  8.  88  guter  1. 

■)  Vgl,  98*,  <8  f.  ^at  ich  gtdenek.  grtran  nye  tecift  »o  aartten, 
mynniklricknn  Mb. 


Antonchaft  der  ««ItiidMn  Liedv. 


9h 


24  f.  zart  *<Om  ort.    Ü2,  12  Ir  etllt  ort,  nchSn  wtipi.  ezart. 
10  'y  i»l  pepom  au»  holter  ort.      18  ir  edle  friimkeif. 
Ton  auB«rIesßa«r  Sch&Dbeit, 

41.  13  Mich  iiat  bftutvuff&t  dein  gatait.     43,  II  Vnn  tith 
tfftetaJt  hrinfft  mieh  daresw.    33,  2L  da*  maeht  dem  gOet  vnd  guei 

yenttUb.     S8*,  47    yer   fcAfin    das  sckikt.     34    9  ü(  /.,  scji.,  ct. 

^btral  (o.S.  91  nutor  l).  SO,  36  «fein r-^,,  tetttg.  leib  (0.  S.  RS  nntor  10). 

ai,  19  über,  tarier  WÄ  —  im  oinzolnen:  28*,  29  f.  tin  L/et,  g., 

f.  V.  h,  (o-  «bd.).  20*.  1 5  f.  biaici,  rot  vnd  weizx  ge»ael\  ieh  ny  »0  wo 

gutelttket.  44.  5G  ff.  obttt  in  der  kfvt  geüder  tretet,  klatn  geeaoUen. 
hertt  ffidmile».  29  f.  »lieren  ,  ,  .  vOlHg  vHuerpUcJten.  28*,  23 
ti  Ulfen  tifUi  /tin.  44,  38  jaUken  augtn.  28*.  23  tmat  bra. 
44.  31  L  nnal  gettriehen  rinC  ir  pra  mit  jki*.  38*,  S4  rtufnoarb^i 
vangen.  44,  33  nätifflein  rot  r.  wti*.  23  ff.  yur  klar  ist  t> 
Aar,  reelil  nU  •toUi -jtpir:  krai^e  lAcMän  tiepieieh  ffar.  28".  20  f. 
z/ip&  von  diikfii  «ti-nng«»,  laH'jk,  'jotdfar,  ai*  tjf  (ao  I.)  güUen  sein. 
32.  4  ain  mündtein  rot.  36',  11  dy  rottn  inändtein.  14,  26 
dein  (iO  L)  r.  mutui.  TtO,  36  von  deinem  roten  mnnd.  44.  50 
ir  tmmd  iu  fffHMft,  28*.  27  ir  send  eint  Idain.  44,  ÖO  f. 
zändUin  Hain,  vnpenött^  aU  helßfnpain.  47  f.  euuerwelt  iet  ir 
tiäslein,  tchßu  j/epog^n.  '>itt.  k/ior  ffexpalten  i*t  ir  tynn,  dy 
mytM  darinn.  28*.  26  f.  ein  ffniehlein  hat  empfangen  ir  käres 
kynn,  44,  49  Srlein  gar  nuhtU  vnd  gwmogen  (s.  dlO  kritJMb« 
Amnerk.  z.  Stotle).  38*.  38  ein  ecKOne  IteL  13*.  34  brüettirt 
teoigettatt.  44.  60  ff.  ir  tiitlein  »int  find.  38*.  33  f.  tätUin  o/k 
stro  egnieei  pgrn')  asw.  (o.  S.  81  unter  y.\.  Vgl.  85.  28  mit 
ganesetn  tuet  ff.  n.  g.,  0.  S.  90  nntflr  10.  82  m  cswai  gepirg .  , . 
fchon  getmogen).  44.  63  ff.  hilndlein  ■  Armhin  ir  tangk  .  . .  prg 
«0i(j/>n  iangen  «eilen,  and  (44,  67  ff.)  nutt  all  tail hant  gelük  vtul 
hau  gtinitleicArn,  nu/$imileieken,  tehin  polieret,  durdt  meiert, 
VOD  tadellosem  Benebraen  und  Anstund, 
36*.  37.  4y.  30    Yr  gut  geperd.    3Ö*,   1    lift>  jungk/reieleirJi 

geümjih.    17  ff.  ^  o.  ir  t.  . . .  m.  «.  (0.  S.  8*J  unter  10).    12*.  44  f. 

try  mich  bttwang^i  lätl.  »ehercten,     71  ff.  mit  geigmp/en,  fröUth 

"i  VgL  II*.  31  Jy  kereten  lUitten  pim. 

*)  VttLwolRroImnii.la,  l«rni'r»-9riiiiilcrG<aT,  18).  103  (81, 1&  f.-J 


96  P-  Aniolii  Hmyer  u.  Ueiiincb  KieUsk  427 

*eAymj^en,  su  IraU  '),  den  <iein  gtpfrd  mütwU.  44,  lö  11.  da»  ir 
fffi.,  ft'A..  «<h,  (o.  8-  89  unter  10)  kamtm  fi-noKn  mojr  myttuiUen: 
rcann  t*  Ut  .  .  .  mit  gfltpnpheri  leolheAuel,  35,  14  fftlympA  mit 
ercN.  82.  81  /read  Ut  mit  ereu  (rgL  87,  14  in  eren)  ai»  /ftit  »i. 
'A3, 12  n*.  Ir  edle  iirl  ,  . ,  kan  mit  geiimpii  woi  ir^fbtH  *c/iiiHpi,'i 
81  ff,  iV  tcAertim  .  .  .  da»  kan  ny  wot  mit  tAitriJi(»iy, 

voll  <iüte. 

33,  38  dtu  vuieAt  dein  ffOet.  .  ,  .  57,  ll3  dem  gSet  may 
rncJit  verperfffn  fir/i.  50, 1  ff,  (»,  0.  S.  8S  Dnter  d  mit  Ajun.  3} 
lind  die  Itoidpiüle  o.  S.  HS  nntor  3. 

mit  ciuom  Worte,  an  Eöipur  und  tieiet 

47,  3  A..  m.,  ff.  r.  ».  M,  ai.  'l?*,  24  /..,  wt.  r.  <.  (o.  8. 69 
tmter  10),  vgl.  21. 13  m.  v.  A.  v.  all  m. ».:  18,  li  m.  A.  tr. «».  g.  (o.  S.»l 
unter  10).    44.  55  «W  Ktipl.  «ynn.  81,  23  ain  Iröff  ßUymatia»!. 

vollkou)in«D: 

4S,  Ö  vnittteMeich  weit.  44,  21  die  alUtt  imnuM  hat  M 
dem  teilt.  00,  2  tri«  atlur  «-«»«■•/(  ffuwz  in  dir  Uit,  5^,  3  t 
ffttäck  .  .  .  »arh  allem  wuntrA,  SO',  17  f.  h'irac,  Ung  .  ,  .  ül 
alle  nach  Wantch  berait.  SS,  26  ff.  sinat  v.  .  .  .  prait  noch  neiUt 
tcal,  mit  ganeitm  laut  (vgl.  57,  83  nacA  Iwt),  GÖ,  12  tKaari 
ilein  gtleicJien  nye  kain  man.      16  niemand  mag  voüohfn  dicA. 

Die  I.iebeiidon  besitzen  eines  des  andern  Persoti 
(Hera.  Leib): 

42,  Ö  f.  JrA  ffth  dir  fftni  .  .  .  keret,  miirt  r.  Uib.  29.  23 
seitU  dein  herc:  mftji  eigen  ist,  47,  3  f.  A.,  m.,  g.  rr.  s.  (s,  weiter  ft.) 
damit  icil  ich  dir,  j'raie,  rcu  Itete  ')  la».  87,  7  f.  nMtN  Uercs  .  ,  . 
laet  mielt  ^änrzL  ai^en  dein.  13  AT.  dein  tc.fijtl.  wird  .  ,  .  tvet 
mich  dirk  in  eiriktit  (7  3.  dio  kritlBcllO  Anm.  z.  Stelle). 

Andererseits  ist  das  VerfaSltnis  des  Singers  not  Oaoie 
wie  ein  Dienst, 

84,  6  do  dient  ich  tr  .  .  ,  55.  8  f.  «Ptf  n:  v,  w,  v.  süifz  gedün 
(0.  S.  90  anter  II)  dir  dienet  vmb  Uepl.  myn«.  57, 1 7  dimrtleieAf» 
IHM«.     38*,  44  nur  gtpHü  (sie).     50,  13  f.  da»  du  mir,  fnie, 

*)  Vgl,  Sl.  31  träaen  ad>(  ich  ehlain. 

*)  84.  10  IT.  «in  p.  Ao/j«iIf,  fo  all  arin  n-AmpA  irirl  vnj/elimpK. 

■)  Vgl.  61,  ai  A.,  m.  V.  8.  wirf  im  gelecit. 


498 


AMondiBJt  <l«r  weltlichnn  Lieder. 


97 


ab  tUinem  htteht  gtptKttM.  S8*,  15  das  IJlt  i^  alt  ir  aifffUr 
buelU  (Tgl.  33.  11  f.  tun  kl.,  der  nein  huebt  kaum  tefr.  d.  t.. 
0.  S.  77  unter  d). 

ecbon  ein  bl<Ku«r  Orasz 

33,  8  morgen  ffnienen.  39  vmb  ffveten  tag  iek  ir  eztaprifh 
(s.  di«  kritJBcbe  Antu.  z.  St.).  IS*.  36  mir  wäntnA  guttn  lag 
dän  mund.  I5a.  65  Wüjuch  mir  ffitt  nach.  11*.  S  wiIn«eA  mir 
ain  lOL,  /röl.  nacht.  33,  3  ff.  die  guetea  naehl,  dttc  mir  enpot 
axn  BtündtHn  rot. 

maobt  Freude: 

33,  25  f.  ffuet  nacM  .  .  .  lübet  mir.  44,  14  frhed.  12*,  66 
fßUh  j'rtüd.  '17*.  13  mil  freädat.  Aidi.  1*,  3  in  d.  fr.  kl. 
(o.  S.  81  ant«r4,ß).  h  m*  hat  JtIuhU  brwlr.  36  yWir«i.  37,12 
mit  koken  j'rhtdeii.  64,  1  Man  höehile  friied.  38,  30  ff.  fr.  v. 
(©.  S-  79  unter  fi).  44.  84  mil  ganaer  /rnod.  vgl.  auch  0.  S. 
m  oBtcr  &:  U,  32  fr.  V.  w.  (0.  S.  9«)  unter  10).  8ö.  49  «.  fr. 
V.  fg.  w.  [0.  ebda.).  26,  59  trort,  wunn  tmdjrfud.  44.  109  f.  ftylsf- 
leieh  vahen  an  fr(iml,  ipunn,  20,  1  >lif>  m.  erfrfut  all  mem  iiaXur. 
49,  4  hat  dureh  frfwt  da»  hercze  mein.  39,  23  f.  «t>  wurd  .  .  . 
erfrftet  d.  hert-ze  m.  25.  1  /n»  fro.  IT,  45  jnn  gar  fro.  55,  44 
jt.  fr.  V.  g..  Vgl.  25,  47  (0.  S,  90  unter  lOj;  11',  14  dy  maehml 
mich  so  gail.  49.  39  das  ntaeht  mich  fro,  weitere  Beispiele  s. 
S.  80  unter  d\  16a,  43  De*  pin  ich . .  .fro.  14,  12  d.  p.  L  /. 
96,  6  sprich  frsliek:  ju!  80  froltch  woneu  mit.  89  alr  pald  yr 
fröi,  mit  mir  eint.  Anb.  2".  3  nu  lafi  vnt  frßleick  sein.  21, 3  f. 
gar  /Hitiek  sedi  dort  tnü  der  l.  fratc.  1 1*,  22  tey  iek  gar  /röUr/i 
»€g  bey  dir.      39.  27  mW  m  murt. 

Ufihere  Oanst  wird  erst  nur  erbeten 
18,  34   tedenk,   «nu   ich   eoit   er$i   erpat.     84,   18   da»   e» 
mein  KndUieh  pet  figdrnk.^) 
UDd  zugesichert: 

B3,  3  dein  trete  .  .  .  vereprach,     6  d,  tr.  verJtit*. 
Einstweilen  verscbSnt  BriuoeruDg  das  I<ebeu, 


0  Vfl.  08,  S   ptdtngk  df  l  s.  wort.    S6,  S  Motct  *r«tM  er  <u<k 
M.  6  gtdengk,  wo  wart  ye  laid  so  A.  t 

1 


F.  AtmU  H*]r«r  u.  HcinrMi  Ki«Ucli 

64, 39  (/d<  tVA  btmm  ■)  dtut  w.  v.  w.  (o.  8.  90  onUr  10>. 
44,  96  f.  HocA  ptdenek  wA  !»»■  teoKtt  cxmet*)  an  du  Itcctm  wwl 

Horfnung 

26,  49  r>/(  Art/,  .«»>  vfrd  yr  hiM.  14,  36  G.  m.  •)  o,  A. 
(o.  ebda.)  gehört  dar  m.  49,  27  mi/  L,  g.  tran  (o.  &  8d  uitt«r  10). 
35,  33  noM  ÄiÄ  ich  den  fingen.  41  nocA  lian  ic/i  de»  ffeiAgt». 
61,  16  f.  M  red  teilt  auf  äi/  trmre  niein,  e«  niAeht  noch  teol  gerate» 
mir.  39,  12  t  (o.  S.  88  unter  ».  vgl.  19.  88  i<y  pald  nyM 
«nd  irMJN  langet  tee).  20,  16  muerM'At.  20  lang  jnt  mrdt 
/rötieJi  o/t  enolt  (fiüniicli  antithetische  WeDdODgÄD  o.  unter  A. 
2,  a.  6  und  6,  S.  t^). 

and  Vertraaea, 

S4, 1 1  jVu>  trauf  ich  ir.  86, 40  doch  iren  <ienaden  ich  wof  (rar. 
57,7  vnd  träte  aueh,fr<iw),  deinen  genad.  \r.  (vgl.  noch  24  dein  gewai). 
47, 13  rmrf  träte  aueA,  fr.,  der  güeU  (vgl.  o.  S.  83  ODtcr  3)  deiit. 

angetrabt  durch  Eif«rsacht, 

denn  (36,  21  ff.)  der  etifrfr  water  oft  »wachen  in  h.  adUK, 
iMtm  ein  gfsell  toirt  lachen,  der  .  . .  vor  vorcld  darff  ni/mtner  uacAtn 
(rgL  30,  36   ein   ijegi.   gaet  genell  der  lach  uud  uuten  S.  100); 

bis  endlich  das  hocberwfln achte 'Glück  und  Heil' 
eintritt, 

14,  24  SöUh  geiük.  25  de»  tuünscA  ich  dir.  29  SiflikhaU. 
la*,  53  ff.  Lih  ;««,  dg  ganaz  Jrikid  geil  .  .  ,  mit  i-älikatt.  26,48 
(durch  aäer  werden  fraaen)  hau.  *17'.  8  ff.  dir  mineehen  meini 
itorl  ,  .  .  tmr  m  gelük  y  teard  erdacht.  8  dein  gelßk  da*  ü( 
irtnn  hau.  42,  5  gtlügkl,  hatl.  85. 61  m  gueUm  hail.  55, 10  d»n 
guet  gtlütk.  ^.  4  g.  v.  a.  U.  (o.  S.  90  unter  10).  36,  ^\  da»  hml 
han  ich  erfinden.     23,  34   sein  geniet*).  —  35,  63   eo  iet  itMW 

')  Vgl.  t'l,  S8  teiiU  icA  mich  da  beginnen  kan.  ^^^| 

*)  VrI.  U*,  90  BW  trenn  ncir. 

*)  Vjrl.  43,  lef.  da»  .  .  .  pringt  mir  muet.  46,  13  d.  p.  m. 
49,  Ift  ir  atige-»icU  gibt  fr.  v.  AoAm  m.  (o.  %.  90  unt«r  10).  40.  8  if 
tnphahe»  gttt  mir  hohfn  muet  (ditiii  SB.  Sl  da»  enphahen  mich  erlott. 
14  Titvl:   Ain  tnpfahrn). 

'1  Vgl.  S7,  17  krenkct  mein  geni»t.  39  f.  »chaff,  dac  mein  heret 
M  gar  iekt  krenk  durth  »einen  Itut  oK  in«i»  grdenk.  39,  10  an  /rr'wdeK 
krenektn.    11*,  la  mit  »enm  icÄ  dtn  tlaf  bikrttik. 


A>(onch*ft  Art  w«iltlicben  Uvdttv 


18, 16  f. 


-aid  B*riwtindtn,     90,  31    dat  ngmt  tnir  sMädi  /(Üicn. 
^^hhJ  .  .  ,  dy  tnir  benim  den  vigemaeA. 
^B       die  Liebe  ihr  Ziel  findet: 

^H  IS,  4  f.  täd.  rii^n  ».  pty  der  diren.    9  ff.  D^  tmt  ItiH  d^m 

^^e»tiUn    <tM    driJä    tnii    hrutt.     21  f.    «y  ervachel  luich  d«r  mü, 

XI*,  27  f.  ikAoh  fffdruki  in  nrWüi  kvü  ond  di«  ganze  ijtroplie. 

^K        Bedingung  ein«8  dauernden  Terhiltmeees  ist  Treue. 

^H        63,  3    lifin  irfur.     33,   1    Such,  Hera,    dtin  Irew,  </.  ftiU, 

^^■*,  3    »o  >n«tn    /urrci  dein    trvü    betraehl.'')     87,    17    mein  (r«w 

^Ki  iJn-  hefiarl.     30,  37.  5*6,    10  mä  (14,   19  tn)  ^one?«?-*)  treK-, 

^87,  7    j.  r.  <?.  öw   (o.  S.  90   unter  10).     56,  5    w.  w.  ir.  i. 

(O.  S.  äd  llDt«r  I0>.      15ft,  23  /»  >(<i/^.     14,  14  Hbfr  dhy  tcard 

ttg  auf'  trd  Kvnn  ((öl,     57,  17   Man  nttäe  trw.      19  fiät.     43,  7 

/M  M^  dir  fXät.     26*.  28  e.  r.  «L  (o.  S.  90  unter  10).     61,  SS 

^.  P.  c.  (8.  ebd.).    47,  29  »t.  v.  ic.  (ebd.)-     53,  19  Ir.  r.  st.  (oM.). 

^|W,  16  mit  wiUen  Hat.     89,  15  «ju  farbm  hon  itA  mich  verpßieht, 

^7  ff.    (o.    S.   81   Anm.    1).     14,  10    An  gevfr,  i.   y,   »*.   (n. 

I      Amn.  i)f     30,  15  mit  g.  tr.  (ebd.),  an  al»  gevär.     Sl,  96  m 

I      or^i    U*U      41,  8    wi    ö-rtr<tn  .    .    .  am    umkeh^n    (b,    X,    St.). 

58,  7  f.    ee  ich  dich  Um,   ich  koÜ  ee  humma-  It^dtn.     1 7    Witi, 

dai    irh    ndfh    puffern    tehmd.     S4    ich  wä  di^  n^mmfr  meiden. 

S6,  28    d«»   ich   mieJi   Hymmtr  ron  im  tchaid,    48,  IS    tta»  ich 

jifvmd  lith  oMch  mädfn  tac 

IM       wechselseitig: 

^^  68.  4  ff.  Iid>  .  .  .  ffertm  htUiUn  teil,  twM  da,  alt  mir  dän 
^  tttu  verhiu.  19  f.  leA  lewr  ^«m  trtte  r.  «(,,  oi  <v  d.  ff.  htrmdtr 
^Bm.*)  47,  13  f.  tr.  a.,  /r„  d.  ff.  d.  (o.  3.  98),  du  tut>t  aUao 
^Tto  gdtiehm  nur. 

Sonst  TertUlt  der  betrogene  Teil  aoeb  seiuereeite  leicht 
der  üntreae: 
^^        S'S,  29  betrieffm.     85.  3i  fräMiaeh  betrieffen. 

^H         •>  Vgl  ia\  -tl  ff.  ifh  betraeH  .  .  .  dtn  libttea  anevang. 
^^  ^  VgL  Bis,  8  ^na  betchtädenktit.    M,  89  getirilich  rtän.    *9,  16 

fncdw'A.  eruwll.     14.  10  in  jiunarr  $lätikk.  f    30,  IC  mtl  yonci.  (rvw. 

■j  Vgl.  Uf,  47  C  da  toh  <tm  1.  wtcksd  traib,  t«  tjoj  m.  Wc<  ^ty 
Ür  b^ib:  du  kvcAmI*  kA  htr  wider  wart  con  <ltr. 

1" 


100 


F.  Arnold  Uuycr  u.  Hvinridi  Riutach 


431 


liiebe  gebt  zusammeu  mit  Leid: 

19.  19  tädan.  33,  Sl.  3S,  7  Aereftm  tmt.  38.  I  mnmw. 
6  jww.  1 9. 48  tofin  retdich  laiil.  SO,  S I  *«i/.  UUUtt.  3  »(wt  fnir, 
26.  66  raoMnocA.  70  laid.  4S.  S}7  J.  ».  /.  ».  r.  (o.  S.  89  imt«i  10>, 
]6a,  5  im.  IK,  1»  ;)ä(er  fmi/.  38, 1  ;nXter  «merc;.  23,  IS  püUr 
nefr,  61.3  im^t/tU.  14,  34  f.  /air/ . . .  wirtH  dtm  annett  hemm 
Iaido-  gar  ze  •«*.')  83,  3  «o  1. 1.  '•.  o.  laid  (g.  0.  S.  85  unter  7)i 
19,  48  wirdt  m.  »enl.  laid  terkert.  23,  14  (o.  S.  84  unter  ö).  »0.  8 
mir  roard  ny  lih  tior.fi  laid  »o  nur.  8t, 29 f.  lih  nocli  laid  mü-  maehit 
vndtruekaid.  16a,  17  f.  Ich  hati  von  dir  I.  v.  l.  Hast  du  da*  am 
vndersc/taiiiT^)    27,  3  f .  wy  /^  . . .  fid  was  iel>  davon  !aid*  ffema«. 

54,  1  Mein  hfiehnte  jrrxed  ffiöt  gro»see  taid  als  Stropheosatatig  wie 

55.  42  S.  »Otner   anfatigk    ieirt   »o    nedr"  (s.  noch  U,   Ann).  *), 

Insbesondave  ist  das  LiebesglQck  daich  die  bOse  Welk 
gefUirdet, 

19,  6  r.  dy  legrit  nu  hat  ff.  selten  treu.  23.  29  d»f  teeü  «ni 
nicttf  aUo.  19,  39  'S,  dt/  leüt  nnt  rirt  »o  icmiddber,  ay  «a^l 
mir  V,  laztmt  mehu  ^ii/en.  30.  1 1  %  Ituzent  toerdfu  nirhu  zu  lä>, 

die  Klaffe r: 

so  beseicbnet  ■/..  B.  34,  7.  23,  11.  24.  8,  20.  10,  Dag«: 
15  a,  34.  2&,  30  »chelk.  35,  70  weittn  »ehulk.  55,  7  dvreh 
tribm  »ehalk.  24,  5  ain  yffftrh  p6»er  toh.  der  Haft.  ISa,  37  f. 
Pfif  fftteäen  (im  Gegeogatz  zu  ^4,  12  all  geliert  gtiet.  30,36 
ytgl.  ffuet  geidl,  daffir  auch  Ö.  101  u.  dtr  j'rttni)  /read  hin  rdlm, 
SB,  95  pös  ijtwald.  59*.  1  ff.  Phueeh,  ntaner,  lu^nSr,  Uafer, 
du  pdn.  liiittrr  »fhnfffT,  du  tc/icdkhaiter  nachdral>fr° .  34,  14  dw 
pdt.  maci.  34,  40.  2.'>,  84  ein  pm  hofgaü.  Vgl.  .36,  4ti  f.  der 
klaffer  Wort  sinl  mir  <iIk  pilkr  ^idUn.  59*,  1 1  dein  (dos  Klaffen) 
frihed  j«(  von  dtr  gallm;  23,  5.  20,  17  mangem  wicht.  24,  19. 
16&,  36  den  faUcJien  leicKu.  l.'ja,  52  f.  i^W-  (vgl.  o.  aus  69*) 
der  tunken  fa/sefien  tujigeti!  69*,  7  /.  czwigen.  25,  41  f.  P/wA. 
verr  hi»  dan,')  du  faleeh.  man!    34,  33  ain  J.  klaffer.     25.  90 


ß 


')  VgL  ir,  49  daa  viirdt  dem  orm.  krrr.x.  ml  «  mir.    36* 
onfKna  man.     60,  16  icA  armrr'  mo». 

•j  VrI.  23,  82  /"röwid  itafA  rfy  (un(  ym  vndnrsrAoii. 
^  Vgl.  4fi.  I«  «(*Wti**i*«(  muQi  frrr  daAin. 


U  mir 


Autonchaft  d«r  wdttjclicn  lAtAnr. 


101 


jaUektr  htrc£.  15a,  18  Pßter,  f.  kl,  tag  (o.  S.  89,10).  66,8. 
16b.  79  (o.  obd.)-  19.36  (o.«bd.l.  56.59  (o.  S.  81.4.  y.V). 
15a,  54  Vaig,  60  dff  vniffeH,  65,  IS  dm  gttcAeiden.  LÖa,  63 
Dat  «y  nymait  ,yiT«n  mn*.  87,  19  di^  nieAt  enirri  kam  arg 
Ä«t(derKiaffernflraIiph),  Vgl.  21,26.  29,25.  30,41  (o.  8.  79.^: 
16a.  48  Er*i  imrk  ich  Am  itlffanci.  26.  i9  t.  <lfK  ai  . . .  mpUkm. 
36,  36  in«rit  n.  r.  A.  (o.  S.  90, 10).  2S.  18  »-m  Mo&n.  34,  35 
da*  er  (der  Kl.)  Min  Ubtlag  vaMurtn,"  i,  84,  3  wer  ttvax 
tefnt,  da  ny  nicht*  tm«.  12  uMr  "cAiUtöeA  «ucAL  59*,  80  du 
»ehilUft,  16  h,  49  ^y  «!«*«»(  /»f^wA.  28,  32  wild  gtvert  d^i 
ßvmendert.  47  f.  (o.  S.81,4,7,1).  Ihn,  äl  S.  Mr-nkHet>  n-Arei/, 
ttae  man  ry  paniL,     Stnäch  M/,  acht  «y  .  .  .  Man  iiol  zaigm  auf 

d,  B Wi(  yn   rt«  für   alle  tor!    Und  so  enden  derm  die 

Kkffer  scbliesKlich  (59*,  29)  ('«  t/bterleieik.  tekatuUn.   27  w  üKm«-- 
UvJi,  rngt/fU.     25,  43  f.  dein   rtttr,  kan  w.   finden  d.  (o.  8.  84,  4), 
^_  Um  sicher  vor  ihnen  icu  eein, 

^y  21,  4  f.    dort    mil  der  l.   fratven  m.    ati  ger?r.      19,  21  f. 

F     an  »eArikat  .  .  .  peif  ainandfr. 

^H  ist  Vorsicht  geboten,  vor  allem  Verschwiegenheit 
^^P  dflOIl  (15b,  73)  meiwti  un  svrtf  der  hat  nicht  ter:  liamni 
r  (19,  38.  14,  40)  6i»  trrtwiffen.  14,  40  rüm  dirh  meht  st  mt 
I  15a,  28  Iht  räiiut  dicfi  poii  mir  :h  i-il.  35,  II  f.  mÜ  ieA  dU, ,, 
dun-h  meäten  ditmt  pfrkrren.  37,  8  f.  das  ith  dir  dyim  ntit 
ganes,  fffftr.  eaear  ich  dich  nicht  terkeren  m>Ü.  Vgl.  19,  31  f. 
ain  tropf  an  inM  U8W.  (o.  S,  81,  4,  y,  1). 

Im   QbHgen  nur  nicht  zu  sehr  bebllmmert  Ober 
die  bo«faa(l«n  Ndcbstellungen  I 

24,  19  f.  fo  /rffr  ich  tiUeh  de»  j.  mehU,  daz  er  d«n  frutnen 
i$t  aU  rueliU  (23,  13  ff.  der  Jrum  .  .  .  hat  jfedtnff).  Tgl.  24,  10  f. 
MoeA  ffrfizzer  jrtud  hat  ,  ,  .  d.  ftHm,  der  waiz,  daz  er  itt  rfltn 
(vgl.  weiter  o.  ans  demselben  Lied) ;  25,  Str.  3  gehört  auch  in 
diesen  ZosammenhaDg  (97  mit  frumer  diel)  -,  ebd.  1  ff.  Mein 
Sgrer,  jnifro,  tu  nicht  alto  ditreh  ymands  dro.  34,  12  n.  petelUn 
ffuet  dy  »preehent:  tract.  65,44  pi» /r.  v.  p..  to  ein  »ekalkch  traieer, 
PreUJch  bringen  es  djete  bisweilen  sogar  lor  Trennung 
des  Lieboapaares,  Terursacheo  das  biklistc  Leid  dea  ächeid^uv. 


iQii 


F.  Arnold  Hay«r  u.  Heioricli  RieUch 


433 


53,  34.  87.  90  meidm.  Sit  f.  nifM  .  .  .  pey  dir  ^«mm. 
44,  89  nw-A  eUmdm.  43.  1 3  ^nul.  56,  28  ich  m.  nym$H.  K>n 
m  »cAaid.  47,  10  f.  nicht  petc/unden  »«n,  ob  neA  .  ,  .  ncAoct 
(«.  0.  S.  84  'Oiymor.').     26  «daid  ditA. 

Dum  entsteht  Sehnsucht: 

38, 4  am  mW/,  heres.  18,  6  ff.  unnn  A.  v.  tn.  ^.  (o.  S-  90, 10) 
. . ,  tüA  tent.  83  ley  u<uf  mnit  A.  in  «nun  dnl.  58.  81  stno 
Aal  rnecA  uiNir  brueJU.'")  19,  S  Mi>/.  tmgtv^l.  48  m»/.  ittrf. 
60,  39  «M  Hn«n,  da«  mciR  A.  (iitrrA  ;>i>r(.*)  38.  I  P^/oMf^ai  üt 
am  pitUr  gmerez.  30>  6  deu  m«  lifJangt  in  A.  j^nnil.  37,  19  1 
iidAil  r,  tag  *o  tuet  f/nlangm  mic/i  c^i  d.  38,  12  f.  vor  ic^  pty 
<lir,  ^enck  ifJi  »end!.  n.  r.  (.  20,  2  »ni/,  trur.  31  «W.  lädi». 
50,  9  C  '.  V-  n.  '0  Mt  "t^rt  tr^  ceu  dir  do  hin.  '  17*,  Sl  IStA 
latieni  m.  ^lani  mt-ht  ain.    II*.  19  Dirk  !nt  nicht  am  nwöu  A.  gir. 

Fern  rou  eiuander  gibt  es  für  die  Liebutdei)  k 
Freude: 

5B,  S2  t/,  I.  jtum  fmo<{  nn  dlrJi  riuin  him.  29,  15  an  tUei 
vätk  fdck:  erfr^wen  kan,  84,  16  aii  tfjf  hnnpl  mir  kaüi  liebe  est 
^uet,  28*,  16  f.  nyeniattd  mag  mäna  h,  quäl  an  tet/  all.  fftmacken 
rmal,  44,  93  f.  mech  ich  'dien  liut  lun-  mir,  ytdoeh  ist  rneitt  h.  all, 
fey  tr.  '17*,  23  ff.  vnd  wa  irh  nift.  pey  /reüden  pi$i,  fo  i»t  jwy 
dir  h,,  m,  V.  ».;  rntd  mßcht  ieh  *db  alf  teot  dahyn,  man  /und  mjcA 
t^fmtr  n.  J>t*f  yn,  petf  dtn  ic/i  imder  dank  beleih  t:  darrh  gtt.  stMntff 
mit  ^  treib.  38,  2  f.  frfmd«r  »thertz  in  friteden  nir/it  rni  A«rczM 
gel.  18,  18  f.  imir  ieh  nih  /reäden  rberal,  dy  ist  ineitix  h.  päUr 
gfuU,  Tgl.  26  f.  >N«»t  A.  nymandt  me  begert  denn  dein  tu  trait 
betunderwar.    1 9,  50  f.  mel»  h .  nicht  nM  bsgerl  zu  Irwt  trenn  difA. 

AUr  selbst  jetEt  sind  sie  sich  wenigstens  geistig  Dafae, 

58.    M  ff.  mein  gem.  .  .  .  ganct  pey  dir  *)  geaeten  tat,  viit 
wA  ptg  dir  nicht  mag  gteeiti.     87,  1  ff.    Wye  fremd  ich  dir  jn», 


')  Vgl.  80,  17  Ieh  tcai«*,  wie  ieh  dich  inne  fring. 

*)  V^L  M.  37  dein  lieb»ter  ....  plick  mein  h.  durch  fort. 

•)  Vgl.  41.91  mein  h.  all  pey  ir.  29,  18  f.  Vnd  äoU  mein  h.  ein 
loesen  han  mich  iitsl.  Ha»  tat  ich  jam  pey  dir.  87.  23  f.  da»  icA  nirhl 
mag  pt^  dir  jW«in.  68.  8  pey  nyemaHd  dann  pey  ir  aüain.  &7,  17  f. 
dtän  et.  tr.  .  .  .  behalt  ich  dir  v.  nyenuind  mer. 


Ä 


434 


AKt«r*ohA(t  der  «eltti«h«i  Lieder. 


los 


ftr*.    /.  fr.  e:„    <I<nri  teif»,    e»    warft  »mto  A,  ilir  am,    r.  iM  atiek 

aücs.,  t«f  du  pifi,   ffane:  m,  gedank,   vgl.  37.   15  f,    mm  twn-  «•. 

icA  dodt  von  Jir  pm,  »o  twhtffet  micA  dein  lurpl.  tehem;  37,  34  ff. 

m«M  k.  .  .  .  aU  m,  gedftJi  .  .  .  p«y  (Kr  hol  wirf  «mcA  trotilottm 

ontMr')  tat, 

und  die  Hoffnung  des  WidersehoDS  trOstet  ntwh, 
89,  28  f.  tnw  frftcden  mir  da»  l/ritt^n  mag,  wann  üA  diei 

pa^l  »bti  »ek«M  an.     58,  I  f.  Eiu  esärii.,  ligpf,  an^mfAt  »ekmekt 

mir  mein  l.  tr,    ff.      23    mid  /rfwt,    dar    mir    d.    anpUk    Ȋhtt 

(O.  S.  84,  5). 

es  kommt  Prend  nach  Leid 

99,  6  f.  ri.  Aar  m.,  daz  JT.  nach  i.  lii  nuA  HVtrt  (o.  S.  84.  6). 
14.  31  f.    A'oeA  reffen  ^  rtieint  dy  ntnn.  NaeA  iaid  kämbt  fr.  v.  M>. 

dordi  die  beseligende  Gegenwart  der  Geliebten. 
Diese  verwirrt  mitunter  auch  den  Liebenden,  raubt  Uuo, 
obwohl  ihm  Reden  in  diesem  Falte  mehr  nfitxte  als 
Schweigen  (4S,  Str.  1.  2.  doch  vgl.  3ö*,  53  f.),  die  Sprache: 

26*.  45  ff.  der  Hbt.  /iort  nur  w.  f.  w.  to  ifor  tntort'),  das 
micA  er*tiintbt  yr  libiicldi.  38*,  45  f.  tneiii  A.  ema/iriict,  venn  ay 
auf  piHt,*)     86*.  ii  ^  la  mir  aü  m.  »yttn  «rrMmt.'). 

Ueist  nur  zur  Verherrltchung  des  geliebten  Wesens  (o. 
S.  94)  wird  auch  die  Naturwett  (Tiere,  Pflanzen,  Gestiroe) 
herange«i(;ofl,  weniger  oU  StatTage  denn  su  atUistiscben  Zwecken; 

36',  14  d. e.  I.  tp.  (o.  S.  80. 3).  83.2  ainfaUken  waidettteiehm*) 
(o.  S-  bl.  4,  ■/,  1).  6  e»  U!är  <iU  mild  nyt  tcorden.  9  mgertSm. 
lö  <f€dtr«pä.  49,  13  left  Ivb  ley  fCtr  des  »6f*fen  magen  (s.  U. 
8.  IM)  blSet.  14  für  dy  HeefUfi»  roMii  eiorl  (o.  S.  81,  4,  y,  1). 
2  ('n  KtchUm  refinn.  3  ir  titclitet  prthnt.  48,  13  wwV  lU^hlem  prfJitn 
(des  bildlich  gi-ibrauchleo  Stemee).  1 1  f.  uari  ge  Hern  ,  .  ,  . 
MidvMr.     3  am  fflanet.  »tertn.     23  (.  (i^rffUtUn  mit  mm.  fiancz. 

')  Vgl.  o.  S.  m.3.  90. 10  aas  No.  'll*.  II*. 

•)  VkI.  Bü.  S3  ikt»  ieJt  lir»  rtgtn,  mm»  k«  loott. 


M  (ffe*  itr  fmm  amfiidK». 


*)  T(1.  83.  9  f.  da»  trMwt  tSldtn  Aert. 
•)  V)[l.  W.  IS  f.  ihi»d.f0».4rtdiriekd. 
^  Vgl  88,  17  £>w  IT.  v.  (MMteest  mhA. 

*>  Tml.  SS.  S3.    »4.  3    «äXrm-   MÜT    M,  ft    lH«l(fi  (tMjW>t<MM(    (dM 

Bll«l«in>.    S6  w.  fiftinM  M(  M  kvimImJ. 


B6,  91  Et  (das  piAtmUin  nergii  metH  nieht,  81)  ist  to  mymntf. 
ifltMei!.  8S,  ]  1  dif  provmen  (bo  L>  plüfmUm  (das  Kräiuileiii  Wohl- 
gemut) n'ni  so  fflanr.:.  48,  5  getaut  m  Mein  ort  (der  Sbera). 
56,  I  Ein  blüeifd,  m  f"ih»  arl  grt.  81.1  IMr  kerlut  (fi.  den  ^. 
Absatz)  tiUt  •riUtneit  traabfn,  1 1*.  3 1  dy  herezen  I.  pim.  28*,  8  tmt 
ynu  mm  grünrr  htäd,  44,  36  alt  yo/d  ffef'ar  (Haare).  5 1  hdftn- 
petüt  (Zaiine).    38*.  32  (o.  S.  80  uoMt  3).   86,  96  «///r  £ä«/.  pnn. 

Vorwiegend  in  Ueziehimg  zu  den  geiuuiuten  MotivM 
prackeinen  auch  Zeit-  and  Kauiubeatimmungeii 

27,  14  to  kuri-ze  zeit,  16  ä'/  lang.  /rixt.  32  dtr  liuiff.  tonlL 
18,  14  f.  Uenl  vatitaeht,  maif  v,  nnd.  zeit  «iM  /äptm,  daz  .  .  . 
21,  S8  0,  mzzer  Mat/!  >)  /dg  (vgl.  0.  S.  9S,  ^  und  S.  84  unter  4). 
26*.  56  ra(f  ''.  nacht  (o.  S.  78,  a,  2.  a).  24,  10  /ru  v.  tpal 
(vgl.  ebd.)'    37,  4  nUcseil  nnd  die  Übrigen  Beispiele  S.  79  Anm.  1. 

und  Negationen: 

60,  lÜ  nye  k,  man  (ge»ach  dein  gtl.)  (o.  S,  96).  16  tuiem. 
mag  voü,  dich  (ebd.).  18  kain  mf.nvch  nye  lifhrr.  65,  53  i^ 
man  (fronte  sich  so  wie  ich,  wenn  .  .  .). 

Ana  den  Kircbenliedern  zu  Äbscbnitt  A  und  Bi 
Der  ätil  der  frühesten  deutschen  Kircbenliederdicbter 
(we«ntlicb  ÜberBetzer)  trfigt  einen  nneelbatfindigen*)  Charakter 
(Hflller,  Lonfenberg  137  0'.);  ich  durfte  also  eine  eingehende 
Untersuchung  für  meinen  oÄchsten  Zweck  sparen.')  Hin  paar 
Einzelheiten  habe  ich  angemerkt 

W.  K."  11  No.  550,  ö  auf  gnaden  ronl.  vgl.  n.  84,  27 
eorgm  raul  (o.  S.  81,  4,  a)  ;  551,  8  der  herpjtn  Mank  md  aUer 

')  Vgl.  49.  tS  (o.  8.  103). 

*)  Per  Eiiidruck.  den  die  einzelnen  ÜborBeteiingen  mai^hen.  i« 
Grunde  durch  die  Oriffinnle  Vjosliniitit.  So  klinsl  x.  Ü.  W.  K.'  11  No.  B78 
1^1  flüiiis,  weil  diu  Vortkge  eine  rinfacho,  un;[<^küniitclte  Dichtung  iM, 
dagegen  int  Nu.  690,  da«  die  Utviaiiieh«n  [nncnruimc  wicdorüUKQben 
Buobt,  obn«  Ueibilfo  de«  OrigioBl«  kaam  veratündlich. 

*)  Eine  iuiBiiinienhiinK''nde  Bctrochtung  de«  Stile«  dte««r  Dichtungen 
hätte  zanüelul  dir  Cir^iuen  fe^tmutellcn.  innerhalb  deren  »ich  aat  dein 
fiiaflnue  d«r  latciii.  OriifiiiBlr'  einer-,  der  diuliMrinohen  Individualitäten 
Mtdeiwntt«  (doch  käme  nach  da*  gcintllche  Volkslii-d  in  fietrucht,  u,  S.  Ul) 
die  ftiliftiache  Tntdition  entwickelt«,  and  wi«  dieie  nun  welterwirkte- 


3" 

ter] 

ter    1 


436 


AHKMTMlnft  dir  wehlidien  Iilecter. 


1U5 


fOzs '}  getatik,  a,  8S.  42  f.  Der  pff^'n  r.  r/<r  »aittH  ktangk . . . 
V,  ffOKxiigk;  5S1,  4  <m  jaitihe  zuitff  eng  nag.  —  lÖa,  63.  SQ*.  7 
/.  zimffm  (o.  S.  100);  561,4  hi^  daz  fhain  mtntch  reraag.  — 
88,  19  Aii;  «-.  M.,  f/a  ror  UAüet  (o.  S.  «l.  3.  o).  43.  27  hilf, 
da*  när  awJi  nirM  fUhrrt  tcvrä;  Ö6I.4  d«r  nmden  tot.  —  34,4 
m  ».  katk  (Ton  den  Klaffen),  o.  S.  81  unter  -l.a);  552,  I  f/y 
morgen  röt  xaii.  klingt  wie  «io^  Togüedstrophe ,  Tgl.  besonJAra 
V.  14  dat  tcAaitifn  lUr  ^fMliü-ht,  84  da*  er  mich  von  t/m  tehn/d 
Dud  0.  S.  101  f.  CScbeiiien') ;  653,  I  D«r  AiWV  akk  veitleOtt 
hol  von  graben  eidaid  xtt  wOBter  teuf.  —  1 8*,  6  IT.  tey  l.  ffra  i» 
gar  j.  pla  ül  zwüeh.  dem  ^Mtirri;  558,  5  (djfri'M  nurm,  cbeo- 
N  U.  12*,  60.  täglich  mrrt  I«,  49.  alleuü  gemert  60,  42; 
M5,  8  dei-  tot  daz  Üben  »tÜt.  —  46,  19  f.  jtA»/«i  . . .  M.  j'rfted 
(*. S. 81  anter  4,  ß) :  555. 3  hwftig  .-;«>,  —  27. 3  üi  i.  zeit;  555. 5  </«/■ 
«rt»  rytiH  »trätet,  —  26*,  34  //r  /,  in.  n.  i'i.  f^n»  erttrrul  (o.  S.  103); 
565.  5  gewonieieA  güet,  —  18,  1 1  f.  nw/  dar  eren  p/at  getPötUicti 
kotiten:  657.  2  Maria  machet  Got  ao  ezain.  —  48,  10  im  er, 
aUam;  567,  3  gwt  j'uer  Iraurre«,  —  35.  5  F.  Jver  trateret».  geu>on- 
hait  ,  .  .  gu*l;  657.  3  toer  ncit  aber  teibt  hall  m  huet.  — 
35,  8  man  A.  »,  ir  cm  lieb  i.  A..*  667,  4  Watm  twl  das  lebeu 
tAe^neit.  —  .55.  10  f.  gelBek  ...ahm.  (o.  S.  78,  a.  1) ;  557,  6  kaint 
meHteiiert  her'-:  briii/nni,  —  27,  8  'la:  ich  .  ,  ,  be»in>i,  auch  54,  39; 
580,  4  dein  khurier  nam  Qot  maehet  ezam,  der  aäer  %etril  teaa 
will.  —  48,  9  f.  rf.  er  m.  m.  le.  (o.  8.  8ö  unter  6)  i^d  pin  usv. 
(wie  zu  557,  2);  580,  10  Kf.n*rJiUir-hem  UA  gab  rerkt  gtlidmatt 
dg  moddt^äb.  —  26*.  19  f.  da»  mojiz  on  gr  gewürket  hat,  daz 
gr  aliz  ding  rteht  teal  an  »tat,  Tgl.  13  f.  daz  alU  zaichen  gr  Jlgur 
gepiiäet  hont  mit  ganezem  ßeizz.  Daxn  35,  1  tS.  Ptande»  e,  die 
«tement  haben  all.  ir.  jtri/z  gewent  an  die  .  .  ,  60,  6  dg  »o 
reeht  »ehön  leg  g^ormiert ;  580»  12  »g  kan  tertn  rtm  »undett  ken^. 
~  Tgl.  36,  6  r.  (o.  S.  86.9);  580,  15  me  leicht  dein  pannung 
t'n  entwich,  m  teär  der  li^'et/roi  mein  kittd,  tue  nieiil  aUto.  — 
66.  46  f.  vege  lacht  d.  Heb  ein  fr.  me  ßiegt,  ««tu  /.  heret  d*» 
meht  beilegt  <90  L>     26,  l  f.    M.  Herez  .  .  .  tu  meht  aUo  (o. 

')  W.  druckt  hi^^r  abfi.  eiiUpr»eh«n<l  nu^  bei  aniloreii  (/luUutrn, 
idi  Milircibe  wi«  oben  und  entiprecbeiKl  in  don  niwlogm  VUI«n. 


106  P-  Arnold  lUyrr  m.  Remrteli  RirlMh  437 

S.  84,  4):  580.  16  »i.v  rn-  nfl  ttertlJwi  iäft  rrtM-nät.  —  »7.  M 
du  hati  mir  nU  w«rU  eraert;  680,  19  Toren  WtAm  torliait  an. 
—  0.  8.  86,  7 ;  580,  20  Vfid  hUt  hhm  jrrtait  alt  »&nd.  —  82.  II 
A,  fiin  m,  d//.  nt.  «ynn  (o.  S.  93  Änm.  3);  681,  7  '/(U  'fu  wnuiiiil 
atUt  iraterm  ist  wieder  ganz  Stil  der  Liebeedichtutig.  o.  zn  662, 1. 
657,  3;  681,  11  t^emtmd*  dro.  —  86,  3  ymand*  dro;  688.4 
kiaaeh  in  ifiiteh  dtiz  hru«cA  <jej}ar.  Tgl.  o.  S.  86,  7 ;  58A  (tob 
H«niuun9  •.  o.  S.  :M  nutor  H».  37),  1 1  din  Muchgr  lip  got  Twtdtti 
xam,  vgl  0.  KU  680,  4:  686,  12  errhot  dz  teir  nüt  vnrdent 
^eet.  —  88,  19  (o.  m  551,  4):  690.  3  kämeAer  käueeU  kAudt 
gtpvrd,  WO  die  stitistischo  Figur  ohne  laMinischoo  Vorgug  8t«lil 
(O.  zu  688);  691,  7  die/i  )i'm  rnnji<r  klainÜstiit  gänczlmh  nifkt 
voäoben.  —  60,  16  «yew>.  moff  ruUobfn  die/i;  593,  6  0  Got,  du 
veräer  nam.  —  66,  60  f.  dn  edl.  vreipL  nam :  608,  6  vnä  hitt 
ÜA  kvmdert  tammt  ezmiffe»  ittd  rtiit  .  .  .  (o)iDe  EiDttpnollQlV 
im  Onginal;  nach  W.  ist  das  Gedickt  nicht  vom  Mönch.  B.  in» 
deeMO  0.  8.  40  Anni.  8).  —  37,  10  »olt  icli  a.  e.  •««  A.  jar, 
duu  0.  zu  680,  80  und  S.  93  (bflsonders  28*,  60);  608  (Tgi  «. 
S.  24  Doter  S6),  7  Hilf  tun-,  da:  ich  mit  dir  uroine  .  .  .  W  rfi 
vmit  >cfi  Üb  '111^  erd  .  .  .  gesell  mieh  dir  an  abelan.  —  Tgl.  zb 
661.  4.  47,32  die  v>.  i.  t.  a.  e.  (o.  H.  78,  a.  1,  u.  S.  118).  \».  7 
«1  abeff.  (o.  S.  79,  y);  616,  II  (s.  0.  S.  40  Anin.  2)  Darumk 
so  muMi  du  (oamlich  Jadfts)  fer/den  hrUixche  pfin,  Lmiftr  geuSt 
nuKAf  du  fftnumr  tein.  —  69*.  9  Juda»  ist  d.  (des  Klaffen)  aUl- 
gtteÜ,      18  <i.  hawpt  dai  naigt  sieh  nu  tltr  lull. 


t 


C.  Metnun. 

Auftakt: 

Zweisylbig  ».  B.  29,  18  da:  ith  häh  (do«b  a.  die  kritiBch« 
ABinerkung  2.  diwer  Stelle,  ebenso  bei  den  folgenden).  35,  8 
Kabtn  äUfK.  36",  23  aölich  lieb.  37.  4  </«»  ffeUteb.  39,  4  riuler 
dätn.  63,  13  temn  vntr^w;  mir  eüimal  (12*,  36  dg  dem  Armtt*. 
B.  aber  die  L«earteD  und  lüe  Anmerkung  i.  St.)  im  Bereich« 
im  sorgßiltigon  Schreiben  u  (oben  S.  8  f.).  wo  doppelter,  dnrefa 
Apokope.  ^vukope  usw.  leiclit  ku  tilgender  Äofbikt,  ebenso 
geartete  mehrfache  Senkung  snnst  oirgendg  beobachtet  werden. 


43H 


AnUirwhkfl  der  ««Hlidirn  liirilnr. 


107 


indem  die  Apokopen,  Srnkopea  asw.  ^phiscb  auDgeftlhrt  sintl. 
Dunit  Btinunt  dann  aach  die  Mnuk.  Die  tllmraaa  nachlässige 
Huiil  fl  fortiert  Dicht  uor  solche  Apokopt«rung«u  ugw.  »hr  oft  vom 
Leeer,  si«  scheint  auch  nach  dem  so  gMchriebeaen  Worttext  in 
den  Noten  das  rrHprTiogUche  geändert  xn  haben. 

Hier  qii>j  im  folgenden  ÜDd  wi«der  die  KirchABlieder 
zum  Vergleich  bonuutuziefaeD.  Dsb«i  beschräolcd  ich  mich  ab- 
sichtlich auf  die.  welche  in  mehr  als  einer  Hs.  unter  Liedern 
des  MOocbs  Uermano  überliefert  sind.  ZanflcJigt:  dem  doppelten 
Auftakt  gegenOher  zeigt  neb  ein  Slmlicbes  VorhAltni»  vie  io 
den  weltlichen  Liedern  anserer  Ua..  insbesondere  stAht  wioder 
die  Band  a  in  der  gleichen  Weise  gegen  die  übrigen.  Leider 
nur  tragen  für  die  KircbeoIieiJer  die  Note])  kaum  etwas  Ii^rheb- 
lichea  znr  Beurteilung  des  Worttext«8  bei. 

Die  Beispiele,  die  Wackernell,  Uentf.  S.  OCX,  für  doppelten 
Aul^akt  in  den  Kirt^tienUedeni  beibringt,  geboren  z.  T.  nicht 
Hermann  ao.  * 

FOr  deü  Gebrauch  der  Zeitgenostui,  firOhwer  ond  späterer 
rHchter  e.  Wackereell  S.  CCV  ff.  Vgl  ^ei»U  ascfa  Laofeubo^, 
bei  Wackefoell  a.  a.  0.,  Mllller,  Loufenberg  M. 

Oebrancbliche  Mittel  zDr  Herstellong  von  Kinsylbigkeit 
der  Hebung  und  Senkung: 

1.  Apokope. 

wOttteii  (Imp.J  11*,  3.  vtU  13,  87  (im  Keim),  vertnih 
(Cwy.)  16,  5.'».  «/"(■Aä'A  ,- (w  iffh  :  srprffti  :  tu  tprfeh  (Onj.)  *]7*, 
13  ff.  V*/^*  (Imp.)  18,  24.  Wo?  (Ind.)  19,  \.  mtfcAt  (Conj.) 
SSr,  19.  merk  ((\»ij.)  24.  4.  kehaU  (Coi^.)  .-  hofg^Jl  :  mitnaS 
{CoD}.)  2Ä,  83  ff.  fffd^fik  ((nip.)  29,  4.  33,  2.  %«i  (Ind.)  37,  8. 
vml  (lud.)  (:r:aH)  41,  3.  <lanffk  (Ind.)  46,  4  f.  wfrti  (Conj.) 
«,  7.  »tift  (Imp.)  (:  tJ-Ari/t)  64,  84.  ßm  (Ind.)  59. 9.  rerhrr 
(inii.)  57,  20.  möeht  83,  14.  y.r<f«4(  84,  25.  tyim  :  f>egm«  : 
^flrt"(tBfi.  und  ronj.)85,  I7ff.  jpm?  86.  a4.  A»/ (Ind.)  87.  17. 
k^r  (lud.)  88,6.  laifh  (Imp.j  Anh.  1",  51.  wrni  (Conj.)  ebd. 
68.  —  #fr(i/(Acc.)  f>»Aj^  18.3.  errf(Dat)  14,14.  «wy  (Acc.) 
15,73.  j»*-.-A<w«-(Aoc.)  21.  Sr.  Aui/  (I)at.)  23,  27.  j^rpfl-./ 
(Nom.):  ffnerd  (Aoc.):  betxea-d  (Ac«.)  26',  37  ff.    A«ri  ^7,  6. 


106 


V,  ikTMld  Hmj^t  u.  Heinrich  RicUeb 


43» 


42.  7.  44.  8.  51,  21.  53,  10  (Nom.  und  Acc).  lefd  (Nool) 
26*.  27.  »mJi  COec.)  (:  un^mach)  30,33.  flikeh  (Dat)  32. 1». 
ir  (Ni>mOr>A«r)  34,23.  h-  (Acc.):  ibn-  (so  ].,  aU  Inip.)  43,  ).3. 
j'rfHid  (Aw.)  36-.  13.  S8.  14.  stHing  (Nom.)  45,  7.  ^«  (Ott.) 
48.  24.  «1*  (Voc.)  49.  22.  ^ütl  (Nom.):  wütt  (Ind.):  ^ 
(Dat.):  W(  (Ind.):  ^nörf  (Nom.)  50,  t  ff.  xciäb  (Dst)55,31. 
gatU  (Nom.):  tmtf  58,  2.  4.  j^-jHSr./  (Dat.)  60,  1 1.  csvm^  (Nom,) 
81.  16.  kUüd  (Dat.)  (:  /<«>/;  Anh.  t*.  3.  wtnt  (Acc  pL>  eM.  60. 
genn»  (Acc.)  Anh.  2*.  5.  ezbe^pat  9«'.  83.  —  tämd  (Adj.)  39.  I. 
tftl  fr  vtrkent)  47,  5.  —  /m  (Adt.,  im  Keim)  12*,  1.  lang  20.  7. 
refJu  59*.  14.  /tWnf  Anh.  2».  3.  iimkjräwUkh  99»,  10.  /w««». 
i/trUkh  (90  I.I)  ebd.  61.  inifiinikleiirfi  ebd.  81.  —  S.  noch  dis 
kritischen  Anmßricangdu  zu  84,  16.  85.  6. 

Aus  den  Kirchenliedern,  z,  B.  W.  K.'  No.  682:  1,  2  fzung 
(Nora.).  4  f/'r&n  (Dat.).  4,  2  »pKrt  (Ind.  prt.)  (:  gepurd).  6,  7 
•waM  (tmp.).  8,  6  erlo*t(iai.  prt.)  (/(wjO-  10,  1  »cAffn  (Dst). 

Aach  andere  Dichter  der  Zeit  gostetton  ai<.-h  di«  Apokopa 
in  sehr  «asgedehntcm  Ubszb.  z.  B.  Suchenwirt  (Kobersteii, 
Cbor  die  Sprache  des  Österreich.  Dichters  Peter  .Sachenwirt  I 
58  f.,  H  6  f.  nud  sonst,  III  2  f.  19  ff.)  oder  Mentfort  (Wackor- 
netl  S,  CXLK}.     Vgl.  Möller,    Loufenbers  97  fdr  Laufenberg. 

2.   tllision. 

«niwr'-A(Iud.)ll«  20.  «aj?(Coiy.)  14,3.  mScU  15,24.  60,34. 
Uu  (Ind.)  20,  16.  hoff  (Ind.)  23,  35.  werd  (Conj.)  25,  4«. 
vaeM  26*,  6.  tat  28*.  15.  35.  13.  lUbt  (Coqj.)  29,  20.  vtl^ 
(Conj.)  30,  24.  wünneht  (Coiy.)  32,  6.  »(JioU  36*,  35.  ttcx 
(lad.)  37.  5.  war  38,  20.  mird  39,  23.  kiH  41.  17.  45,  3. 
46,  13.  83,  5.  pfieg  (CoDJ.)  42,  5.  imrck  (Imp.)  55,  9.  »pridi 
(Ind.|  57,  16.  iicz  (Ind.)  81,  27.  havr  (Conj.)  84.  11.  säch 
85,  30.  <niu»i  86,  16.  wift  (Imp.)  87,  2.  hör  (Ind.)  88.  8. 
weil  (Acc.)  Anh.  1*.  IS.  ichmkfh  (Imp.)  Anh.  1*,  16.  triakA 
(Coiy.)  ebd.  43.  inni  (Dat.)  ebd.  46.  —  S.  noch  die  kriti*cheo 
Anmerk.  «n  38,  23.  39.  24.   41,  14.  59*.  26.  86,  S.  15.  48. 

V|jl.  W.  E.»  II  No.  547.  2  encetul  (Imp.).  550,  1  i.rA*R* 
(Ind.).  7  tnoM  (Imp.).  679, 1  lobscmgk  (Dat.).  584, 4  genad  (Nom.). 


1| 


440 


Anloncbafl  Atr  welttiflhtn  iMdqr. 


109 


6  a^hoen ....  aUett  (Gen.).  18  «Asnn  (Imp.) ....  ffOtttich  (Adr.). 
688,  :  tod  (DatJ. 

Suchonwiit  liest  statt  der  EUsioa  Uebtr  den  Hiatu» 
(b.  a.  S.  113}  gelten  (Kolierstoin  «.  a.  0.  II  6).  Ober  Luufenber^ 
MfiUer  97. 

3.  Synkope  (die  folg«Dden  BoUpiele  bieten  anter  audereu 
atioh  schon  frKher  gebiiacliliche  Fälle,  ferner  solche,  die  man 
sonst  wohl  auch  als  'Veracbleining'  anffassen  kannte). 

bftrac/it  (!nd.  pra.)  11*.  3.  mafJu  13,  8.  u^Ü  ebd.  14. 
freut  14,  16.  tfkemt  cbd-  31.  bmUtiU  15,  2.  gdingt :  niMit  ebd. 
82  f.  tveigt  23,  14.  Ichoit :  «i'iott  2h,  65  f.  lübttdu  39.  16, 
haUi  56,  31.  tP«(  (2.  sing.  Cory.  prt.;  vgl.  Mhd.  Gr.  §  404.  368) 
60, 1.  Card  (Ind.)  87, 14.  grift  (Coiy.  prt.)  Anh.  1*.  88.  (S.  noch 
die  kriüschon  -Unierkiingen  üu  29.  IS.  33,  19.  34.  16.  44.  89. 
47,  22.  57,  8.  68,  19.  23.  84,  8.  Sh,  49.)  —  ii*em  (Inf.,  im  Keim) 
12*  60,  ff^ij^H  _I8,  38.  m  Anh.  1',  26.  (S.  Bocb  die  kritischen 
Anmert  zu  29.  1.  3.  39,  17.  18.  41.  7.  16.  49,  22.  24. 
60,  9.)  —  mei»»  II*.  19.  39,  34.  mkA^  15,  2.  ymaiuU  25.  3. 
hof»  30,  3.  kaiiu  41,  18.  a*«Ui  tö,  2.  »pringtn»  54,  16.  Uidene 
ebd.  26.  i/orui'»*  99*.  73.  Anh.  1*.  40.  55.  (S.  noob  die 
kritisclieii  Anui.  zu  30,  2.  SS,  5.  45,  27.  64,  35.  86,  36.)  — 
aifftm  12*  12.  iffrt--  22,3  (im  Reim).  <wet;  85,34.  liebfr» 
43,  27.     HAa    57.  4.     tdigt    86,  43.     {&.    noch   tu    39,  38.) 

—  mäntt  V^,  4.  tdtm  36*.  14.  Vradn  99\  68.  kmdeln  Aull. 
I*  13.  (S.  noch  zu  29.  6.  86".  24.  41,  22,  23.  45.  24. 
49,  9.  67,  7.  83.  29.  86.  41.  88,  25.)  —  »eUh  14.  24.  (S, 
noch  zu  30,  23.  32,  9.  36*,  23.  50,  32.  55.  27.  52.  81.  II. 
43-  84,  15.)  —  Zu  h'isäg  99",  2.  —  man^fem  12*.  21.  mihttM, 
•17",  22.  19.45.  21,  17.  ko/nuHQ  41.  19.  gtatiUfJtajt  46.  22. 
ahriUetx  (:  gttOlm)  99*.  26  (und  7..  St.).    ßertlomt  (ao  1.)  ebd.  65. 

—  Abr  14,  35.  26,  7.  kUIt  14,  37.  (S.  noch  zu  39,  4.  13.  44.  7. 
46,  5.)  -  gdenh  22,  3.  gttUm  26.  79.  m  Anh.  l*,  I.  (S. 
Doch  za  29,  S.  30,  S.  32,  7.  83,  83.  37,  4.  39.  8.  9.  28. 
41,  3.  6.  10.  42,  1,  5.  8.  43,  18.  47.  6.  10.  49,  1.  8.  61.  6.  7. 
67.  7.  24.  60.  3.  11.  84,  4.  86,  18.  23.  33.  40.  87.  7.)  — 
&    aoeh   £U   89,  6.   37,  39.    39,  30.    41.  18.  45,  82.    46,  7. 


uo 


P.  Anuld  Xkyer  a.  Heioricli  Rietoob 


441 


51,   W.    &9*    SO.    81.   28.    63,   80.    8ö,   44.    86,  S6.    87,  & 

Mittmter  mÜBBen  recht  harte  Fälle  angpaommen  «erden. 

Vgi.  W.  K.»  [I  No.  659,  7  Cxai^t.  578,  3  mit.  579.  1 
vt^obutu.  563,  13  wttrM.  586,  2  »mtI.  588,  i  klagU  — 
606,  7  aMtrhom  :  reriom  usw.  —  581, 5  künigt  (hängt*}.  —  547,  (. 
SSO,  4.  678,  2  dfüu.  576.  &  <rm.  —  647,  "i  mig^  683.  II 
gtdrfiu.  —  584,  7   fi^rru.   —  547,  Ti   heägtn.     560,  4    AiuJ^. 

Sucheuwirt  ist  strenger  (KoberstetD  a.  a.  0.  I  56,  11  i. 
7  f.  und  iKNtst.  lU  3  ff.  19  ff.).  Far  Montfort  Wackernell  S. 
CXCL     Ober  Uafenberg  MOUer  98  f. 

4.  Enklüe. 

ietu  (—  ich  es)  85.  62.  51,  16.  83,  6.  8.  (^  ich  sie) 
46,  16.  mtuu  (—  man  sie)  ebd.  SO.  teez  r.  teolu  46,  14  (, 
mir»  (■=  m.  es)  83,  23.  ira  85,  57.  —  S.  noch  die  kritiscbeD 
Anmerlt.  ku  34,  17.  39,  5.  41,  21.  47,  32.  55,  31.  60,  17. 
86.  30.  32. 

Vgl,  W.  K.*  U  No.  552.  2  pins.  575.  2  miehg  (=  m.  mit 
d«m  Graetiv  m),  Eoberstetn  a.  s.  t).  11  65.  66  und  MftlUr, 
Loufenberg  97. 

5.  VcncliIciTiuig  (F&lle,  die  sicli  Lacbmannscher  B«gal 
fügen  würden :  aber  aar  ausserhalb  des  <iebietea  der  Haod  a, 
u  hat  nichts  dergleichen,  oben  S.  106  f.). 

Auf  der  Hebung:  30,  5  futl^n.  34,  32  u.  6.  tOHeim 
(=  ■^öUtiiMi).  37.  1  raren.  45,  2  rtdm.  47,  19  gnegm. 
69*,  26  Wen;  im  Ileim  49,  1.  3  geteitm :  preiun,  61,  8.  10 
fftpvrm  :  verloren,  ebd.  11.  13  veraagen  :  ^agen.  la  dar 
Senkang:  86,  85  vilUn  erging.  S.  die  kritisohoD  AnniorkaiigWI 
tn  diesen  ätclleu  und  noch  m  33,  8.  34.  3,  35.  50.  64. 
55.  86'.  34.  37,  26.  Ü6.  3S,  5.  39.  7.  9.  41,  27.  44,  TS; 
45,  1.  5.  50,  8.  .-.'3.   14.  5G,   14.  59*,  15.  81,  7.  85,  !.  88,4. 

Ans  den  KircheDÜedem  nur  Beispiele  aus  der  Zeile.  1b 
der  Hebung:  hahtnt.  548,  2.  616,  3,  l.  4.  8,  7.  hegvreti  568,  4 
rttim  560,  14.  lohen  56SJ,  1.  setein  563,4.  litbl-iben  ebd.  Uhenlig 
678, 1.  komen  ebd.  3.  vber  575,  I.  583,  II.  QoU»  575,  I.  591,  9. 
MIX«  ....  M>m  579,  9.  tvgmt  683,  3.  8.  tttgenden  ebd.  1& 
<lvren  684,  3.   prehendem  9bd.  5.    vnuertnilen  ebd.  6.  regenpögi* 


I 


I 


44ä 


Aatomlkaft  da  weltlicbcu  Licdur- 


111 


690.  10.  mA««  595.  6.  tiuifnJe  606,  «.  In  der  Senkiui([:  562, 
l   «Mde  tirr.    ebd.  7  u//<f  g^eieA,    573,    1    tterUle  QeUQfiifiait. 

Cber  Ltufenborg  Müller  S.  97  f.  Zn  dem  Qainftn  Wacker- 
nell  S.  CXCII  ff.  CCXIX  ff. 

Ü.  Betonung. 

H«rTortuhcbeu  ttberbaupt  siod  Fälle  (aas  dem  Anfang 
und  Inneni  des  Verses)  wie  ^lend  II*,  8.  htitdUth  16,  46. 
iSrÜieker  18,  5.  wermit  23,  50.  teeibiicAer  2fi,  51.  Ao/jjti// 
ebd.  84.  zHßiirJa  26*,  31.  trottliit<tt  27,  39.  (rno^;«  30.  19. 
fMrttmi»9er  S4,  19.  ^wkM^  53,  II.  faeiffitiUeüA  54,  8. 
laätg  58,  5.  lUpUeh  ßbd.  13.  pläemltin  ebd.  31.  gij'orttdwt 
60,  6.  ffißarieri-l  99',  10.  rn/^tn  ebil.  lä.  6<j&nW  ebd.  20. 
Jhr«n^  ebd.  27.  Si^mmd  ebd.  29.  raw/^  ebd.  41.  OneälH 
eM.  51.  i&%  ebd.  71.  Zärtliche  ebd.  78.  n.«*.^  Anb.  1*,  7 
(1^  V.  33.  61>  tim«,  ebd.  96.  —  (eh  entndg  15,  10.  tv» 
(to-  ebd.  17.  <i(>«  hat  «ieh  ebd.  78.  d/«  «r  fd  ebd.  90.  mein 
herex  19,  5.  daz  *)tn  laid  SS,  14.  dy  Htb  50,  42.  d«n  hvrniing 
99',  14.  d^  wU  Anh.  1*,  12.  rfy  ^a^hrift  ebd.  26  n.  dgL 
FiUe  «fler. 

Dazu  W.  K.*  II  546,  1  y^ai  (:  ee).  550,  2  hontünff. 
&5I,  1  ytfUehti.  653.  5  pfirmAcroi^«.  556, 1  on/i^.  567,  6  tiMrA> 
/«jeA< ....  ;piHiif.  559, 3  on^T.  ebd.  7  ond^-.  ebd.  9  Sand4n.  «bd. 
tl  v<Wm&.  560,  2  haytdndt*.  ebd.  5  o;yVr.  ebd.  12  ezOhir. 
563.  I  Chritti-.  ebd.  2  heyligtr.  676.  3  ^f«fni/2  ....  ofrAhar. 
678.  1   .^rwW/.  583,  3  Awl^ri«.   590.  1 /rWA.   691,  7  *^»/««.^i. 

Cber  Unfenbei^  MiLUer  100;  fQr  Mo&tfort  oud  sadere 
Wackernell  S.  CCXSXVni  ff. 

Fflr  den  im  allgemeinen  beabsiobtigtoB  AVeofasel  Ton 
Hebung  und  Senkung  spricht  auch  die  Anwendniig  der  Distractio 
(WortTerlftngerung).    Vgl.  tu  den  %.  Stetlen  wieder  die  Musik. 

13,6.  7  diren  :  ttiren,  ebd.  13.  16  :orfn  .- horfn.  28*.  22 
iit  ttitrm  ra  lasen,  vgl.  aacb  unter:  'Feblen  der  Senkungen', 
(Baten  S.  112  f.)  und  14, 41.  16,  21.  *I7»,  29.  28,  81.  38.  24.  53, 
5  «?(T«rt.  35.  13  rn^tTfl»;  36,  40.  42.  6.  50,  28  1.  geren.  68, 
!7.  19  1.  vn^en  ....  fftiren;  48,  3  ateht  tirren  (im  Reim) 
nnd  so  1.  48,  II.  21. 


F.  Aniold  lUy«r  u.  Heiniidi  Ri«iiL-h 


Vgl.  W.K.'  n  No.  548.  I  :oreu:ore«.  553,  3.  666,  «. 
58l>  9.  684,  13  ««ren  (teilweine  darch  den  Keim  gesichert). 
565.  2  trhi!rttiuir.hUt.  567.  I  (meren :)  i/eren.  577,  6  gertH 
{:terfn),  hier  auch  noch  weit«rgflh»nde  Pille:  579,  1  mcu^« 
(.=  malit,  2.  Person  des  PraeteritopFfiseDB)  {^:  betTochu,  Imp.). 
Dil?  ErBcheinnng  der  Distractio  beobachtet  man  namentlich  Im 
noch  HpStoreii  Dichtern  8<^hr  h&uög;  fQr  Laafenbei^  Mfillec  100. 

Mehrfache  Sttukuug  findet  aicb  wieder  nur  sasier- 
balb  des  Gebietes  der  Hand  o  und  ist  meiiit  leicht  xu  beseitigen: 
Tgl-obeuS.  li)6f.  und  die  kritischen  Anmerkungeo  ünden  cönulin 
MUen.  öo  wi  XS',  19  grum,-m  vor.  aif,  Ü  gib  'Ur  getwii. 
30,  33  wM  *ölkh.  55,  62  fnurmeid  wlirfi.  32,  5  ndehte*  gedäeia. 
ii,  b 'ti<iei>  ffetjiba,.  34,8.  35,64.  6'.)*.  15  tmmihlfifh.  36*,  S4 
fyimtH  vee»lii»*im.  38,  6.  53,  H.  5*6.  14  sUfirh<^.  39,  7.  45.  t. 
81,  7.  85,  1  frviriigni  (- r).  41,  Ü3  yVo«-«!  Iierdän.  44,  7  Huf 
oder,  47,  S  wÜ  tlem  ffeliMien.  61.  6  Im-  kam  ffeläiti^A.  65,  4 
äpenet  vmb.  57.  7  frtiw,  deinen  fftnii'Un,  59*,  6  t/muier  htUiixn. 
(iO,  1 1  itrASw,  mi't  geparä.  83,  20  JallrUin  betr6gm.  84,  4  ««*( 
/TM^  fftivm.  86,  49  erdhwket  ctu.  86,  7  t^e^t,  </ann  rr,  ebd.  30 
ick  ir  ta  dUf»  enn^ttschfn.  87,  7  i}<h\r:  vnd  ^fer^rht.  88,  8  düt», 
da*  .  .  .  hör  vnd  atieh.    ebd.  28  liilf  mir  vxrtrtihfn  tnem. 

In  den  Eirchenliederu  scheinen  auch  schwerere  Fälle  ge- 
stattet: ist  ja  doch  auch  die  Muüik  eine  wesentlich  ander«:   ^H 

549,  i  tciJiiif  den.  .15;J,  5  erfüll  mit  tf^näd  (in  D  von  Haad  a  tj^ 
669,  I  w^rcli  dein*.  660,  a  duimm  wirf  imif.  ebd.  9  wrWrt  ttnd 
^tfDhmt,  ebd.  10  »HUrlifn.  562,  3  heiügtn.  ebd.  7  Hnffent  die  .  ,^1 
Behepher  iwn.  568,  ö  sr/t!//  uw</  ciucA.  576.  3  pUlncJt  dein.  obd.  1^^ 
Atfi'f  (/u  (/jr.  ebd.  V.  Ü  jiOUiek  du.  obd.  V.  13  ieM*n  siin.  676, 2  AijA«n 
vitd.  ebd.  4  )KfA«n(  (/«r.  678,  S  müfter  von.  679,  4  ^t^ü  fftv^n- 
hatt  dif.    ebd.  V.  6  fffuittert  veriail.  580,  8  (in  I)  unter  o)  /«rwr 
md.  681,  3  (D  or)  heiliget*  (und  so  gewOhnUch  in  den  Hss..  auaxer 
in  D  a).    68S,   1  ktftiviMlitehin  gendd,   ebd.  12  kindff  fffcs^^wel. 
M4,  7  «rpuirmi  ie«r(.  595,  2  »chiip/er  der.  600  (Dal),  4  ^mmar 
iW.  606,   1  wtttfen  mein.  ebd.  2  u>Ugen  dein. 

Ähnlich  steht  es  mit  dem  Fehleu  der  Seoknugen: 
34,  29    nfcJt  trau.    35,  40   girn  mich.    42.  6    gim  uninacMeieA. 


A 


Anlendiaft  dar  wdUidieii  Lwdtr.  113 


ftO,  28  <fin>,  v4»  u.  A.  grm  tla  Hebung  nnd  Ssokuiig  {s.  ci. 
OUtnetio):  37.  19  wieh,  nAeM.  39,35  teinh  wifUieli.  43,  17 
äü  c^eiftl.  48,  il  »U-n,  feltter.  ebd.  21  Hiru  ist.  68,  12  <il» 
mein     87,    12  Ury  li*t.    88,   1  fftwirl  dU, 

Vgl.  W.  K.*  II  No.  660,  4  UicJtHdm.  hÜi,  2  mrfj^  v>imM- 
Mm.  Ö76,  I  (Tebidij'  tlrhKrUirii.  ebd.  3  Wrr  himpl.  «hd.  4  f/o/,  (rf(ip(. 

Zu  dem  Vorstellenden  vgl.  für  Laufoubers  Uflllsr  96.  102. 
Waokenwll  ä.  C^'XXXIIl,  (ür  Montfort  und  die  Abrige  [.itteratuv 
Wackornetl  S.  CCSlIlff.  t.^'X(Xff. 

Hiatus  iiu  «ng;ereii  Sinno  sbebl  nur  5ß,  8  Hrltte  au^i- 
«eoüf.  99*.  -SH  Ma^nf  rnd  (?);  und  hemericsnawerÜi  ist,  due 
anch  di«  Kirchenlieder  ih»  zu  meiden  seheinMi. 

Für  Moütfort  Wuckarnell  S.  COXLI,  ftr  Lanfenberg 
Malier  101. 

Qaantitftt. 

L&ngung  der  Wurxelvokale:  I2*,<il  gem  (imSm).  IK.  14 
her(:nwr).  «bd.  77  (kthirt:)  ^rl.  19,50  (•nfrti)  htgtrl.  23,46. 
33,  24  her  (:  b«r)  («.  die  kntiecbe  Anm.  ui  33,  17  ff.). 
24,2  ttperl  (-.Kerkert).  34,^4  (^r :)  /irr.  42,  4  (vmitrhh-tij 
w«r</.  47.  7  (int:)  g^erM  (: rerk^-et).  60,  14  befiert  (lUrt). 
56,  6  heffoH  (so  I.!)  (:mtMj.  68,  17  Arr  (:m^).  60,  14  f^^MrJ 
trertt  (:  fftitiert).  81,  30  ff.  neer :  te«r :  Iter  (:  vtrkrr).  36,  13. 
38,  8.  24  vn^trtK  (gtreu)  (:  erc») :  euperett  (klingend,  und  »cbon 
ilanacb  iJiu^^uug  ku  koD8tatier«u.  s.  die  Slnslk  und  Wackernell 
a  CXLVIH.  CXOIV  f.).  ebeuw  48.  3  »(«r»  (:  irm).  9»*,  61 
heyerttt  (tterrn)  (so  1.);  36*,  18  metd  (: fäd),  rg).  dazu  fOr 
noeb  b««ahrt6  KQrxe:  34.  17  (*iuUI:)  nwl  (:hä);  14,  30  teiil 
(:wmt).  21,9  «pn«!  (.-w^en):  36*,  Mtff.h-n.-Uhe»  (klingend!): 
28*,  16.  32.6  (ffedetM:)  tn^-At  —  23,  44  (Uih- :)  nar.  67,  18f. 
fiar:hmjar  (:esK*ir).  88,  3  (iAr:)  ttmdervar  (sol.?);  18,  I8tr. 
*ArtW  (;  (]H<U)  :  val :  frfvdtnML  28%  17  (tpt<U:)  unal~i^.  16 
(kä»!)  kau.  fibd.  29  (hä>i:)  an.  39,8  (1.  km  tut  may^).  61,  28 
hm  (:  tAiJ.  &'l,  6  «^r  (:  him);  41.  14  <uA/  (:  tfdeit).  88.  15 
(näeh:)  fffMcft.  Anh.  P,  69  (fftdneM :)  ^maehl.  —  13,  18. 
15  torm  !  hwert.  16.62  (ntmA- .-J  tor.  28.8.  26*.  46  *»»rt 
(.'  er«(di-r>.     60.  30  ff.    v>ort    (.•  m-*(A< :}   port.     54,  36  ff.    inort 


114 


F.  Arnold  ii%yer  v.  H*iarieh  Ruttaeli 


44« 


(:*r>t6rl,  80  l.):j>ort;   85.28.  32  fftpopen  :  fff-»nu>^n:    47,  IftU. 
ffot    (:  «61)  :  rpol.  —  35,  39  ff.    /nffta  ;  barmjru  usw.     36',  3  l 

Vgl.  W.  K.»  11  No.  551.  3  ./wer  (.-JA-;.  «57,  5  (*^:}  Mpn: 
htr,  675,  1  («^c-)  A«r,  tiOO,  5  (yfitMi^rmtr:^  hirr.  5&7,  I  (teret: 
mertn:)  ffrrm.  679,  IS  iww  .•  (*  -  tfr«J.  680,  IS  (eertn:)  gera 
nsw.  581.  9  (ea-en  !}  geperfii  :  »tfreH.  583.  9  #/«■*«  (".-  frmi: 
ööö,  2  irini/ :  c/MtM«r  (:stent);  657,  2  (/itj'>ttn  .■>•/•«>«.■ /«5n.  660,1 
/«/'«N  .'  ffeg«b«n  :  </eweiten  ;  ebeM,  ebd.  6  /«frm  .'  ibinfben  OBW.  — 
656,  3  ilar :  gar  (:  kt-ir)  119W.  669.  6  (idrm :)  erj'arm,  660.  IJ 
noTf  :  oft<niiarf ;  S53.  ö  bi-mn  (:  min).  580,  ]9  f'^etm  :  hm  (:  mdff 
*twi)  :  pon  nsw.  684,  8  fAün  .-^  '-/mn;  567,  5  namru  :  miua; 
656.  1  mitr/ieji  .■  wA^R  f;  rui/Vi<-Afji^,  668,  1  naekt  (:  bräeJU); 
&M,2  maif  Opit'ifj).  hSä,  \i  veriatrcn : '•erczaffeM  USV.;  662.9 
(ffäd  :)  tfraff.  —  5.^3.  4  ort  (:  bet6rt)  :  moH  (:  ent6rt).  5ft3,  3 
(bft6r:)  vor.  568,6  ffeporcN  :  rrkorm.  681,  I  '{oren  :  erkortK; 
560,  3  (ISn.-)  ron;  660,  II    ioch  (:  ItSr/,);  57C,  5  ftöd :)   GoL 

Am .  siebersten  flli'  die  neue  Dehnnitg  sind  <iie  xweisLllHg 
Uis^nden  Reime  mit  kurzer  Päuultlnia.  Der  Mi^ncb  v«rweft> 
det  alt-  and  neakliogendo  IteimbiTiduDgen  bereits  gleichwerthig, 
WackernoU  S.  CXrVII.  Lnulenherg  Hbeht  auf  demselbAn  StasA- 
puiikt«,  ebd.,  für  den  Gebraucli  auderttr  Dichter  ebd.  (?XCVTff. 

Beim. 

DioHPr  ist  im  ganzen  Cdialektischl  rein  (s.  S.  123  ff.). 
In  84.  auch  sonst  nocli,  ai-beineri  nicht  alle  lieinie  erhalten; 
in  inobreron  Stellen  auszerhalb  der  Hand  »  ist  der  Reim  duicb 
Verderbnis  gestOrt  (».  die  kritisohe  Anni.  zu  37,  16),  So  bleibt 
an  wirUichcü  und  sicheren  Cngenauigkeiten  ausser  Anh.  1*,  61. 
54  laKlrn  (1.  mit  Synkope  des  f):ha»t  (auter  45  ^iner,  ca.  S^a) 
kaum  mehr  als  83,  6.  8  worjert  :  verdorbm  (so  l.f).  was  za 
den  leichteren  Fallen  hei  «'aokernell  S.  OLXXII  gehört  (ca.  8»,;). 

Stellung:  gepaart,  gebiliift,  Qberschlagend ,  umschlingend, 
verschränkt  und  ToreteckU  Goseblocht:  ein-  bis  Biebeiib«bi^[ 
stumpf  filier  ein-  bis  fönfhobig  klingend.  Dabei  ist  nur  m  be- 
rücksichtigen, dasa  die  Versabteilung  nicht  immer  eine  sicher» 
bleibt;  Tgl.  unten  S.  ISS  für  die  inneren  Reime.     K6rner  weist 


446 


Aolvaohafi  iler  w«lüick«D  Lwdsr. 


116 


tarnt  di«  SchlDanOe  d«T  Strophe  (Ahne  1t«fnis  g«iMMnm«n): 
No.  ll-.  \'ä*.  19.  80.  21—24.  32.  35.  36V  38.  39.  42.  48, 
KD.  66.  S7.  60.  88;  am  .A.nftog  des  Abf^san^  st«bt  nin  Korn 
in  Xo.  27;  im  rnneiron  lu  No.  14.  &4.  84:  in  No.  81  io  itm 
Afasclinitlcn  Ü.  3:  jwei  Kftmer:  No.  18.  26".  30.  46,  im  An- 
hi^  vmä  8chlass  des  .\bgvBat)g3  in  No.  ö3,  io  den  iw«i  Schlas»- 
teilen  in  No.  35  —  alle  Fäll«  durchaus  rpimloe  in  der  Strophe 
(il^;e«eheti  vom  R«Craiii).  In  Ko.  28*  ist  in  jeder  Strophe  ein 
fllifEuber  Keim  als  Koro,  suszerdem  am  Schloss  oin  Reimpaar 
nnd  in  der  Mitce  eine  Waise  als  Korn;  mehrere  K&rner  sind 
k^«b  in  No.  87,  9.  das  Schema. 

^B  Auob  die  Reime  der  Kirchenlieder  sind  meist  (dimlcktiach)  rein 
Hw.  K.*  II  No.  547.  r>48.  550.  fi.SI.  .'iSS.  665.  657.  56».  563.  668. 
^^73.  677.  6T8.  .'>80— 683.  6h6.  596.  600.  6I>6.  615);  ca.  1"/,  ist 
I  unrein  iu  No.  55if,  i%  iii  64«.  5^0.  579,  3°/,  in  675  (nach  W.8 
'  ömck).  691:  in684(?):  4",',,  in  676,  5*/,  (P)  io688;  6%(?)  in 
690  (OrigiRal  mit  sehr  kOnsÜichen  Keimen),  ?",„  io  569  rmetriscb 
schwierig  als  Nacbahmang  der  sapphischeo  ätr.  des  Orig.). 
SteUang  und  Geschleclit  sind,  wie  0..  sehr  manmK&ch,  innere 
Keime  (nach  W.8  Druck)  in  No.  677.  690.  Körner  in  677.  580. 
j^H  Fflrdie  Autorfrage  sind  auch  gleiche  Reimbiodungen 

^Hoa  Wichtigkeit,  wriii<,'8r«us  dann,  wenn  sich  mit  ihnen  (ilcich- 
^Keit  de«  «Jedankvns  verbindet.     Beides  trifft  in  nnsem  Liedom 
^^Bemlich  bfin%  znsainmpn. 
^B  S6*.  45  ff.   »"-in   /ufr<-:   ertehritt,   w>«NN   »^  Oig  pltkt  ,'  tcAiJci. 

I      Ä6*.  16.  36.  51  f.  fffßfhiiti  :  »mm»  «^  ««  mywiütÜM  oHj'ptikft 

^^.  herez  mit  iÜfr  foreht  ab  yr  eru^hritJttt,  Tgl.  12*.  21  t.  p/it: 
^mArik.  44.  34  tr.  »fhrie/um  i^^Jum  :  piü-ifn.  —  26*.  24  f.  (sie 
^^k)  iort  pon  ort,  Tgi.  1 1*.  39  f.  32.  IS  f.  (dieselben  Keime).  — 
49,  22  IT.  hfx  mirh  ^eHj/tn/vfif  lieu  irh  deiu  »toter  (/imiMr  pm  . . . 
tut  als  rerdrioKn.  29,  6.  8  ta  nucA  meiner  tretcftt  ^ent/eeten  .  ■ . 
aU  rerdr.  —  14,  40  f.  räm  die/i  nicht  le  vi/.  Gtren  htrea^n 
traM  fffpiL  16.  28  f.  IM  nbnxt  lüeA ..  .xu  viL  Ntäit  ich,  A.  (r. 
fft»p.  —  15,  43  f.  De*  pm  iVA  .  .  .  /ro.  Pitt  du  *tft,  i^h  pin 
19,  46  f.  iml  du  o/»,  w  piH  irh  jm.  —  19,  49  ff.  <'*^' 
»dl  .  .  .  täg&A    mtrt.    «leäi    heret  .  .  .  mcAl   m«    befftrt  rti 


116 


F.  Arnold  Mayn*  o.  Hoiiuich  KicUd 


447 


troat  wenn  dirh.  44,  \fit[.  da»  icA  :atroH...  amlm-t  nir/it  br^r , . . 
frfiednofii  «wrr  Ifr.  60,  13  f.  Ä8.  42.  ii*u  tiu  mir .  ..  fffptraluL 
we»  dein  A«rc:  Itfffrt , . ,  im«  (/«in  ^H  mtrh  UH  • . .  dar  tfy  M 
vanl  aÜezril  gemtrt.  —  B4i  18  f.  Am  jro  j'är  w»iw>«"  paider  loa, 
ntfin  Aackntf»  haä.  23,  S6  ff.  da:  paid  taU  tii  dein  haU . .  ,  tmr- 
den  /ro,  —  14«  21  f.  ^(tiUz  m  rrm  dfat,  lÄlrr  te«äi  mrtf  ngam 
mir  ffetein.  16,  23  f.  ro  pai  iV^  dein,  Jjitfr  m^ffAt . , .  mv-  nicAl* 
f^r«!^.  43,  2.  4  (VA  ;>m  aifftn  dein  : »ein,  —  II *,  33  f.  nach  dtu 
vrilUin  »tnn,  aU  icli  da  *rÜt  sott  atiu,  21,  3f.  i^h  «vtnt,  ich  nb 
par  fVö/Wl  «tfm.-mnn.  —  81,  l8ff.  vnd  »eet  www  ßfftm . . .  dm 
irh  ffnrynn  dtf  litfiiti  nitfim.  60,  9 ff.  »O  ist  wiW«  >yn  etudir... 
auf  dfn  //rtryn,  oh  irA  , . .  reräieiaum  tnficAt.  —  1 6,  6  4  ff .  leih  :  wr- 
treib  :  weiti.  69*,  4  f.  tfetrfUien  :  w^.il'ctt  (bfiide  Stellen  geffen  di» 
KlaJfer).  —  25,  61  f.  ti-d'Hfiifr  leih  «(  hidverlrtü:  36*,  1  ff.  wA: 
ieHr  :  tiiidvertreib,  —  85,  20  ff.  utatAen  :  ricM/ifti  :  aciien  :  taekm: 
saeAm  :  tiiaeAen  (Kifersiicht  luid  VertraUDU  üi  der  Lieba),  »gL 
30,  33  ff.  (der  Dugotrouc  und  dor  eiuet  gerfU)  *arJ> :  pnt/*mwA : . . . 
Ueh  :  tnath  :  mnuh.  —  18,  31  ff.  ol'  et  dein  kfafer  nieAt  4fee^  . . . 
fram  aurertPfJt,  12",  7Sf,  zu  inUz,  den  dein  inj)^d  mismtll .  . . 
frauauzerttelt.  —  34,  26  f.   rmtf^'dl :  peteil,  68',  9.  27  md^nü: 

tngtfeU  (beide  stellen  ge^en  die  Kläffer)-  —  ^t  l^f-  **'"  ••" 
m  Uiäen  mir  pe*f/iiAc  ,  . .  in/in  zitvi^mAt.  64,  10  f.  was  cj.  L  m. 
ffMckidtt,  m.  ,  .  .  fzuvenärlu.   —  24,    I2f.  oMl:  friH.  34,    I9ff. 

i»t  :  JriM. ir    pön    reivzaf/ten    fi^t,      1 5,  89  ff.  />r5«  . .  .    ak  tt 

M(  ...  »ein  faitehfr  Htt.  —  16,  i7  f.  lä>  v»ä  iaid.  Hatt  dm 
da»  «m  vndeiurhaitif  21.  29  f.  icnui  iA  noeA  taid  mir  markei 
itttirrKihiwI,  —  48 ,  27  ff.  /ifh  norh  iaid  .  .  .  tnieA  von  int  nirfe 
»ol  »t'Jttiden  .  .  .  mir  mfemand  eriaidfn.  66,  19.  28  nyeituutd  . . . 
mir  et  Iaid  .  .  ,  micA  ntfinmer  ron  im  »rAaiä,  vgl.  29,  !,  > 
srAaiden  ...  näeA  dir  nyfmmvl  eriaidm.  —  26*.  12  ff.  wt/w.* 
d/i:  aUr  zairAeM  ifr  fioMr  ttrpi/det  hont  mit  ff,  ßäzz  .  .  .  roC 
wirf  iP«üi.  44,  31  ff.  ^Mriehen.  .  .  .  mit  ßti»,  .  -  .  rot  rnd  irm, 
ebd.  74  f.  die  liih  mim;  .Vy  päldH  wtincA  ßgnr.  —  »4, 8.  !<► 
hat.  . .  .  fru   pijrf   »put   (der   X/eyjVr  und  der  frunt).     üO,  8.   \(^ 

fm  tmit  «pat ...  Aal   (der  Hafer  als  Feind  der  LiebendeD), ^ 

89,  34.  36  ni«m  kerezen  tro'l /rewntleicA  koet.     25,  63  ff— J 


J 


AnloTKluIl  inr  w«1Um1md  Livder. 


lU 


rame:  teeib  pU4  ***i/t.   ttvtt,  tii/  yrAmf/üA  tehoH.  —   I  ö,  47  f. 

95.  ä8  f.  iianci  :  altfanc:.  —    1 9,  44  f.  /Uu  :  luil  JüA  . . .  dttUr 

jpae.     ih,  34   ff.    käl    iti^A  .  .  .  df*ier    paz  :  kax.   —    tS*,  45  f. 

mUeh  »i^rrien  in  dem  herein,    38,  31  f.   i>  »rkerez«n  luU  mir 

im   ktmen.  —   90,    18  f.    h^H  .  .  .  vuttt  friwten  rrlehen   *old. 

äB*,    II  f.    hold  rmA  Ul-rn  loU.  —   &3,    I  B.    mein  li^iiUr  hört, 

peftf.fiffk    dtf  .  .  .  Wort,     d.     iitir     J.     /rn«t    *o    Ituiif    rtrapriuA. 

44>  96  ff.  nocJk  f/edmi-l  i-h  ...  cwi  dir.  Uexte»  teoH,  dU  exu  mir 

«pr>ii-/i   IB.   /tW'if.    liort.  ■—    lil,  35  ff,   BMent,    mein    liefut.    hoH, 

tiuz  i>ö*f,  fidffite  urort  ffroi  Hb  zrntort.  i3,  7  IT.   utort  .  .  .  teorl, 

da»    frttort    *atden    hört.      34,  8.    10    ntwt    .   .   .    ai^tetU    morl. 

35,  45  f.  Avrf  .-  tewt  (gloichfaUs  von  den  Klaflfern).  —  15,  41  t. 

ring  :  iftding  (wir  vroUon  uns  um  <lie  KUffOr  niobC  k9miD»ni !). 

33.  15  f.   ffodin^:  .  .  .  n'nif  (UofToiii^,   den  Klafeni  zu  eat- 

g^en).   —   S7,  9.  2S    h«rt  :  wann  du  itaM  mir  all  tewlt  frtetrt. 

54.  Ö  r.  herU  :  trint  trliaülm  mir  titl  fr?ml  rnwi-(.   —   38,  3K  f, 

gte€rt:deft:  ...  «mtfrf,    ebenso  2b,  14  ff.   (von  den  Kläffern). 

^   25,  31  IT.   Gtmüt,    nu  teüt  durch  fratetn  güi.    hO,    I  f.  /rau», 

«fem  gM  ...  üt/i    vOft.   —   IS,   10.    12   ffOtt  :  fft/raefst  al»  mm 

grmOH.      14,    16  f.    freut    titrin   fftmSt  :  ^L      18,   Ä7.    SS    ffM: 

rrj'r^  . . ,  mein  ptsnät,     —     23,   35  ff.     An   hoff  uA,    mtin  ding 

wwTff    »elär   gut  , . ,  tun  L  mtlgemvt,    der  mir  pat  fuf.    80,   4  ff. 

irittd  . .  .  </y«    mtinem    Atrri«!    nuifu    tttet,    ich  hoff,    der  herhtt 

wtrti  h.  to  gttft,  litt»  mir  con  prateiien  rvolffemveL   —  64,  9.   40 

htm  !  güneh  aU  ich  dittt  dori  Mch  üetl.  »tan.    1 1*,  38  ff.  icli  le^  . .  , 

ieh  *eA  di^h  . . .  ror  mir  ,  .  .  par  teeibl.  »tan,  das  ich  detm  /tun. 

—   30,  4.  7   »haul  . .  .  mttnd  es»  namd.    84,  1  f.  »t»ml mund 

tw.  m..  Vgl.  50,  36  f.  nuotd  :  thtnd.  —  41,  17  ff.  kaiit»  umnteh 
Mit  ieh  wy«  litfter  e:eit  , , ,  daran  .  . .  mein  ho/nunp  leü.  SO,  8. 
4  teie  aller  rrururA  ijaHtj:  in  dir  leit  .-  r^tit.  —  5d,  14  f.  M 
iBltiehtr  mafs,  halt  nder  iafi.  56,  14  f.  in  '.  uiaA.  ...  (um 
mtl  mith  ta/k,  —  33,  81.  83  dm  macht  dein  ...  gvet  ^auUU 
, ..  du  htul  tnii-h  ccfcar  mit  giutfsem  getnillt.  50,  80  (.  dttn  L 
gttnit  ttirt  mir  ge\eaüt.  —  34,  1  ff.  *^haüaJ\  :  latUrpalkeh: 
mUkeh  :  kalk:  ebd.  39  f.  Jaä :  h^'gtdl;  85,  76  ff.  «cAa/J:  ■-  H^-' 
kalk  . . .  lxh<*U  :  hofffotl  :  nnMinaH  (beide  Wale  von  den  KUtTero). 


118 


F.  Amiild  Hsy«r  u.  Hvinrieh  UivUcb 


—  21,  22.    33  frum  gmmnt  .  .  .  lih.   dy   prennt.    :J5,  3  i.   du 
mirA   in    hrrfze»    prennt  :  pfuninl.   —  4ä,    [3  f.  (s.  die  initlscbe 
Aiuu.    ZU   4B,    14).    49,    1.    3    pnkei»  :  ~$ehen    (die    Qeii«t>» 
allefforisiert  als  Steni,    hezgv.  Kose).  —  36*   32  f.  y*  mrr  *» 
lehfmpht«,    »chnlUn,   ye   pa»    mue»  6»  gejalUn.  44,    ISf.  da»    nr 
Kiymp/en,  ocA.,  Khaile»  kaiiiem  frwnat  map  mytttaütti.   —    26' 
29  f.    dy    l.   f'mdit   hat    veibtieJt    mcAt.    44,  39  f.    ic  frfu-M 
n£»rlu  ...  dit  fdel  j'rucht.  —    19,  16  f.    aA«H«rf  .•  lad.    55,    II  f. 
a&  meiden: leiden  (vom  KUffer  isl  die  Rede).  —  ßO,  12  f.    SÜ, 
6 f.  Hi6c}u  :  hweht  (er  wönflcht  in  lliram  '  DiooBt'  itn  stehen) 
43.  13.    \h  too  du  püt  .  .  .  l.,nng  rzeit  ...  in  htrfzer  frift,    i' 
14 ff,  *o  Jt,  zeit  lani  üt  .  .  .  /ritt,  da,  du  .  .  .  niihl  pi*t,  —  37,  l' 
IS    »oU    icA   auf    erd    'ein    humUrt   jar  :  rxtrar.      47,   31  f.  ««■ 
iar  'jw  iur,  die  teeil  ich  Üb  auf'  trden  fztear.  —  ebd.  15,  17  I>i 
pist  die  enl  an  anefangk  ...  an  aiieffonpk.    18,  5.   7  zJrtt.  jrfudai 
anevank  ,  .  .  an  abtijmik.    —    50,  22  ff.  y«  itttv  ich  düi»  an  ritck, 
i/e  mi/nntrr  . .  .  kp  Menlieh  (eo  1.)  cr/rvwt  mic/i.    56,  äÜ  tt.  iv  icA  t/r 
letiger  an  necA,   _v*  "**•"  ■  •  ■  '*•*'  '*  "'iffi  .  .  .  *"    wcätienieifJi?,  — 
19,  27f,  (dt  ia>  mt  newer  (ib  v^n^  :  trew.  58,  17  ff.  fifib  ^haU 
pit  Aw  vntl  iM  mir  lieh  rrnt  worden  ntw  :  Irew. 

In  den  Kircfaenliudeni  ^tebt  es  eine  grosze  Anzahl  von  Beim 
die  sich  &ncb  in  den  welUiuhea  Asdeu.  auf  die  aber  weit«r  kein 
Gewicht  7.u  legen  ist.     In  Betracht,  weil  gehnllptl  an  Oedanken, 
die  illinlicli  auch  uuh  den  weltlichen  Liedoni  zu  belogen  Sind, 
kämen  etwa  nur  Keime  wie:    W.  K.*  11  No.  547,  2  D»  Aatt  yena^\ 
vnd  auch  gewatt  mii  tw« . . .  dein  ziirtlei^  iimh/r<näieA  ffe»talt .  Jj^H 
vgl.  aus  N«.  33  und  50  auf  S,  117.  —  W.  K.  ehd.  3  »ft'jr  kü>w^ 
drutrt  dein  tmmd  an  kitidleiiui  mtind,  da  er  ncA  an  dein  hnMJeia 
»muit.    Vgl.    I]*,26ff.  an  htnz  ffeanaJit  vnd  »chon  gedndet  in 
Ormlin  wäz.  —  W.  K.  No.  558,  7  Sy  (Maria)  ht/it  jtt  o/l  in  irem 
taid  vntl  tprii-h  'mein  {ieli»te  nugefwaiti . .  .»o  ieh  niut  ran  dir 
»ckaid,  wer  »ol  dann  trotten  micht  '...'  tcA  bin  ffetitziieh  eUend 
vnd  weili  nü,  leÜ  ieA  Idti  ker,  vgl.  56,  8.  19.  28  mein*  k.  UehMe 
auffimwaid  .*  I'tid  .'  da»    ifh    inii-h  ntpnmer  von  im  *ehaitf.  —   Vgl. 
noch  W.  K.  No.  577.  9  säe»Ui<-/i  yräe>,leieh  liint  dein  er,  da» 
kain  tsvtg  dein  ffuet  eohait  und  «üefleitit,  ^rüetteieh  Ko.  44,  41  £ 


habt 


Ä 


Aaior*c)isfi  ier  w«1tludieii  Li«d«r. 


tl9 


I         Stropb». 

I  t.  Urei  wesentUeb  gleich«  Strophen  in  Xo.  U*.  12*.  14. 

Il7».  ^-2.^.  26'-a8'.  29.  30.  32—36*.  37—39.  41.  42.  43. 

K.  46.  47.  4*6.  4»-  51.  53-  R6.  56.  57.  58.  58*.  60.  83—85. 

M~88. 

i       Unter  diesen  Ust  sich  tnetriacbe  'üreiteiligkeit'  anfsteÜNi 

hr  (KOrner  bezeichne  ich  durch  fette  Bachstabeo) :  a)  No.  Ü4 : 

^.4-a^4-h     ^4.ii^4.b  II  ^4-i^4-c^4hI.     No.  27:  „4-ii^4-a^4-a 

^4-»     ^4-b^4-b^4-b^4-b   (  ^4-c^4-<,4-<,4-fl^4-e.     No.  28»: 

^3^«^4.b^3^a^4-b  ,  ^3^a^4-b^3^«^4-b  \  ^3^„4-«^2Hi  ^h1 

^3.d„4-O-0w<-f^4-l'-  No.  48:  ^3,a.3^  i  ^J>JiJ>  || 
^4-e^4-c^4-ci^jd^^3-e.  No.  63;  ^4-«^4-a  [  ^4-b^4-li  || 
^4-c^4-d^2.<i^3^e.  No.  .17 :  ^4.a^4.b  ^4.Ji^4-b  j  ^4-c^4^s 
^4-1.^4-d.  No.  59*:  ^^^S^\ßj^  w^^M^M^b  li  ^3^ 
,_.3^c^4-4.  No.  60  =  No.  57.  Von  allen  diesen  iat  nnr  No.  S7 
Kucli  mnaikaltsch  geg:Uedert  (b.  n.  S  189),  die  uideren  wären 
aar  metriKcb  (also  Aberbaupt?)  dreit«ilig  (wo^n  No.  27  $.  o. 
8.6).  b)No.it5:^ü-a^.a^2.a^-b^Ü-b^2-b^4-c^4-c^4M:^3^| 
^a-«^V-6jJ-e^-f^2-^-C4-g^4-g^4-g.3^d  ||  ^l-h^l-h^-h 
^l-b^3-i^2-i^-kj?-ltji-k^3^1  1  Kefr.  =  Abgosaug  mit  Reim 
der  leUt«D  Zeile.  No.  29:  ^4-a^4-b  ^4-ii^4-b  ^4-c^4^d^4-c 
^4-d  .  ^4^^a  J.4H!„3^f  als  Rofr.  No.  33:  ^4.a^4.b  |  ^4-a 
^4-b  I  v.,4-««*-d^4-<!^4-c^4-»:^4-d  |  Kefr.  =  Äbgesaug.  Da« 
löad,  wi«  auch  noch  andere  im  Bereiche  der  Hand  ß,  scheint 
•buk  Tordorben  ond  das  M«truin  gesUirt,  8.  unten  die  Ao- 
■ksrkoiigen,  die  Itier  Oberhaupt  xu  vergleichen  und,  uainonüich 
W4  die  Oborlieferung  zu  den  hier  gegebenen  Schemen  nicht 
Kinuilt.  No.  35:  ^4-a^4-a^4-ii^-a^3^b  ^4-c^4-c^4-c^>C 
JJi  II  ^^d^3^d^3jd^jC3^3^3.«^a.e^8^  ;  Refr. 
*  Abgesang,  die  Schlussxeilen  beider  mit  einander  reimend. 
No.  37:  ^4-a^4.b ,  ^4-8^4-b  '|  ^4-c^4Hl^4-c^4-d  Kefr.  «  Ab- 
tmug.  No.  39:  >i^4^4-b  ;  ^4^j^4H^^4-b  (  ^4.d^4^4-d 
_4-e^4-f  Refr.  —  Abgeaaog  mit  Reim  der  Schluaazeilen.  No.  41 : 
^4-a^4-b  C3J>) :  ^4.a^4-b  (^3^b)  ||  „4-c^^d  (^4-d)  ^4-c^3^d 
(^4-d)  I  ^4-6^4-E^4-e^4-f  ala  Refr.     No.  43:  ^4-a^4-b  i  ^4-a 


lao 


V.  Arnnid  Ukyer  q.  Ueinricli  UieUch 


^4-«^4-b  l|  ^4.c^4-c„4-il  Ji-e^2-U?-v2-C2-gw3-g  «1»  R«^- 
N«.  47:  ^4-ii^4-b  ^i-a^-t-b  ||  4-c^-i-d^4.c^4.c^4-d  |  Befr. 
Abgesang.  No.  49:  ^4.a^4-b^4-a^4.b  ^4-c^4-d^4-<(^4-d  ,| 
^4-i;_,4^^4-f  alfl  Hefr.  No.  ftl :  ^4-a^4-b  \  ^4-a^4-l>  I 
^4-c^4-c^4-d  I  Kefr.  ^  Abgesang.    No.  S5:  ^4-»^4-n^4-»j_4-ti ) 

^4-c^4.c^4-<-^4-b  i^-d^^<A.«  K"  K,»  ,^^K,'*'K^'«  \  Rffr- 
=  Abgesang  mit  Reim  dor  KCrner.  No.  83:  ^4-a^^b  ^4-» 
J»^b  i|  ^4-c^a^d^4-<:^:i^d  Kefr.  =  Abgesaiig.  No.  85:  „4-a 
^4.a^4.n^5>!^4-c^4M;^4-c,A>i:^-|.d^^A^4-J^4-d^-dJi-r 
w**C^w*  I  ^f'-  =  AbgesBng.  war  hat  die  vorlotute  Zeile  5 
Hehungea.  No.  Sfi:  ^4.8^4-a^4-b  (^3^bj  |  ^4-c^4.o^4-b  {^3Jb) 
^4-<^4.*.  C3^e)  „4-J„4-B  (^3^e)  ^4-C4-f  |  Rofr.  =  Abgeawg 
(aber  durchaus  ^4-).  No.  88:  ^4-a^4-b  |  ^4-u^4-b  ||  ^4-0^4-« 
^^4-c^4-d  I  Refr.  =  Abgesaag  mit  Reim  d«r  ScIiIas3i«Ue.  — 
No.  M:  ^4-ii^i*.a^a-<^.b^-b^4-b^4-b^4-b^4-c  '  ^4Hi„4^ 
^4-6^3^  Tier  VV.  wie  die  letzten,  mit  diesou  retmond,  all« 
aofat  Rofr.  In  glolcber  Weise  goi;lic>i«rt  »ohcint  mir  ilis  Scbenia 
ton  No.  56:  ^4-ii^-Ä^4-h^4-b^4-b  ^4-c^4-c^4hI  ^4.e^4-e 
^4-f  I  ^4-g^4-g^4-f  (die  letzten  wcbs  Zeilen  st«heu  zuMjni»6n 
als  Refrain.  S.  Dbrigcn»  die  A unter knug(Mi).  Ungeteilt 
(vgldninS.  199):  No.  U*:^4-iK^4-&^4-ii^4-tt^a-bjr-b^I-liJt-« 
Ji-c^2-d^l-d„4-e^«.e^4-i;^3-f  2^  2^g^4-b.  No.  12':  ^M 
J*-a^-bjä.b^t-bJ!-b^l».b^^-c^4-cji-(i^l-<i^.«^2-eJ(^ 

^>UK^(Tgi.  11'  y..R-8)  jt-ga^h  a^h^4-i^4-i^4-k^4-v 

(vgl,  II*  Z.  1  —  4)  ^2.k^4-l.  No.  14:  ^3-n^3-ji^3-li  7-c  7-c 
5-d  6-d  5-0  S-«  a-f  4.f  S-g  S-g  5-b^3-h.  No.  'IT*:  ^4-a^4-» 
^4-b^4.b„4.b^4-b^4-c^4-c^4-d^4Hl.No.i8:^4.a^4.b^4-«^4-b 
^4-c.4-c.iSc_4-c_4-d_4-d_4-«_4-d_4-f.  No.  19:  _3-a.3-a_2-a 
.a_b_4-c_2H;,3_b_3.d_3^,4^_4-&.Ä-f.2-f,4-g_4-g_4-g_a* 
No.  20:  .4-a„4-a.4-»_4-b_4-b.4-b,3.c.  No.  ai:  .2-»  4-a 
,4-b_4-b  3jc^3^t(A)_2-d.3.d  3^e3-e(ll)_4-f  (A-"B).  No.  22: 
_2-».8-».Vb_4-b_3_o_3_«,4-4.  No.  23:  _4-a^4.«_2-*_4-b 
^i-b^i-h  2-c  2-c  2-c  2.c,4-C3-d„8-e_3-e_4-M-f,8-t. 
S«.  26":  .2-ft.24i.2-a,  l-b,l-b.2-c_2-c.4Hl_2-«_2-e_2-e^4-f 
.4.f_4-g_2^[_4_h_4-i„4-i_4-k_4-k.  No.  30:  _4-*.2-a.4-b 
^4.b.4-b_4-b.4-b,4-b.4-b.4-c^4-d_4-d_4-d,4-d_4-e.    Nc 


A 


r 

^t-ii,4-a.4-a.S-a_5-b  4-b^6.b^3.c  4-c_V-c,J-dJ^d„a-o„2-e. 
^o.  36":  ,4-s,4-a.3.b,3,b_4-c_l-c^l-c,8_d_3_d.3_6_3_6 
,3^f.  No.  38:  .4-a.2-a_4-b.4-a_4-h^4-c,4-c_3„d.  No.  42: 
_4-a.4-«.+*,4-b_4-c.  No.  46:  .4-«,4-b_4Hi.4-d_4-e.  Die 
xweite  Strophe  wio'Ierholt  dio  zwei  Schlusszoilea  der  ersten,  in 
der  iiritton  Strophe  Lauten  je  Jie  fwei  letzten  ZeUeo  T^llig,  in 
der  erst«o  uiid  enoit«u  Htropbe  Rahezn  gleich.  Xo.  50:  ,ä-a^ü-a 
.2-a,4-a.4-a.3-b,2-b_8-c_4.c_2-c_Ä.c.4-d,4-iU4-e.  No.  Ä8: 
_4-*_*-b.4-a,4-b_4-c,4-d,4-c.4-d.  No.  84:  .4-»_4-b^4-c 
_4-c.4-d.4-d,4-e,4-«_4-f_4-f.  No.  87:  ,4-a_2-»„2.b„4-e 
,2-d.2-d.4-e_4-f. 

II.  Au»  xwMf  gleicbeo  Strophen  besteht  No.  99*:  .3,a 
_3„b.„3,a.5_b_l>,c_S.d.5_c.  Es  ist  die  lauge  beliebte,  aU 
'jöDKere  TitureUtrophe'  bekannte  Fonn. 

III.  No.  13  besteht  sna  zwei  je  dreistropbigen  Teilen: 
A  (2-a  3-b  2-ft  3-b  ,  y_c  2-d  2_c  2-ii)  und  B  (4-a_5^  i 
4-a,5-b  I)  ,4_t  3-d  ,4,c  8-d  |  _4_e  3-f  _4,e  3-f  als  Rcfr.). 
Über  die  Art  des  Vortrages  s.  unten  S.  215.  Auch  No.  16 
lerfäUlt  io  zwei  Teile.  A  ist  draiatrophig,  B  einstmphig:  A.  _4-a 
Ä-«.4-b  4-b  4-b  4-c  4-c  i?_d  2.d.2-e  4-e  4-e  4-f  4-f  2.g 
Slb  4-Ii  4-h  4-i  4-i  A-k  4-k.  B.  _3-a  2-a  g-b  l-e_l-c.>b 
4-c  4-«  4-c  4-d  4-d  3-e  4-e  3-f  6-r  3-g_l-p  2-h  4-h  2-h  3-h 
4-i  4-i  2-k  4-k.  Dazu  die  AamerkuugeD.  Im  ersten  Msrtin»- 
lied,  Anh.  No.  1*.  ist  Teil  A  vierstrophig,  jt^le  :^trophe  mit 
dem  Schema:  fi-ai-a3-a(„)3-a3-*„4-a<_)3_b,l.b_l.c_l_c3-d 
S.e_3.e(_)3tL2-r,  die  lebete  Zeile  ist  eine  Rerrainieile ;   Teil 

|B  iat  der  Tonor:  .4-a  -Va  _l-a  2-«  2-a  6-a  2-a.3-a  4-a  2-a. 
^K  Über  den  Vurtni^  iuit«a  S.  216. 

^H  IV.  Kinstrophig  tat  daa  xweite  MartJualied,  Anh.  No.  2*: 
^K_a.3-b  3.a_3-b_3_a3-b_3.c_8-b  (rein  metrisoh  kSnnte  man 
[     nach  der  xweiteu  oad  vierten  Zeile  Binschoitto  setxen). 

V.    Keine  atrophen,  sondern   nar  .\bflrhiiitt«  (Leichforml 
l     bittet    zunichsl    No.   81  :    1.    (Äa)    .3,a    2,a  2_a  2_a  _2_a 
(Ab)   3-b   2-b  2-b   2-h   (Ac)  4-b_I-*_l-cl-c_l-c_3-o  (Ab* 
■chnitt  I  -  V.  1-lS,  Aa=  1-5.  Ab  —  6-9,  Ac— 10-16). 


AuUirichart  d<r  ««Itlictien  Li«<ler. 


121 


IM 


y.  Amoid  UiiyiT  u-  Heiunch  Ri«Uch 


453 


2.  (B)  .4-d_2-e,Z-e,i?-e.a-fl  |  . 4-d. ii-f_if-f_Ä-LS-f  (Abscho. 
9  =  V.  16— 2R).  3.  (B)  .4-(l,2-g,2-g„a-g,2-g  I  ^4-d_2-h 
^-li_2-h_,2.h  (AbsohiL  3  =  V.  26—35),  4.  (C)  ,l-i_l-L.3.k 
_I-i-,4-l  (AbMhn.  4  =  V.  36—40).  No.  44  stoho  Ich  tiamlkh 
raCblos  gegonflber.  Vom  masücaliscb^a  Standpunkte  uiu '}  ergftbea 
stcb  dni  AbschDttte  (t:«ilweiee  mit  Unterteilungen) :  A  (2-a  2-« 
5-a  4.b  3-»  2,c  4-a.3_b  2-d  ^3-d  3-d  S-d  _S„c  Ä-d  4,e  4_» 
4-f  4-f  4-f  4.b  .4-g  .6-g  l-h  l-h  V-li  3-h  4-h  8_i  IJ  AJk 
2.k  3-1  S-l):  V,  1—33.  B  <l.m  l.m  3_m  Iji  l_n  3-o4-o 
l_p  1-P  Kl  1-q  l,<i  -4-r  S-r  4^8  4,8  _4-a'  5-a'  4-h'  _l-b' 
_l-b'  6-b'  3-c'  _2-c'  2.d'  2.d'  2-e'  I-f  l-f  „1-e'  _!-«'  ,1-g' 
.4„li'  S-i'  3-i'  2^k'  2_k'  2^'  it.l'  4-g' .2-m*  .3-m*  l.o'  l.p 
l_p'  l.q'  I.q'  I-q'  3_Ii'  4-r'  ,2-r'  2-r'  2_8'  2_8'  2_s'  4-i 
S_t'  2„t'  8-t  4-v  S-v  4-T  4-T  3-w  _4-w):  V.  34—98,  dabei 
V.  34—86  metriscb  =  37—39.  C  (2_o  2_«  _l./(  1.^  S-f 
*-r^i-Y  S-y^a-^  '2-6  3-d  4-«_  1_*  4_#.2-(  5.5) :  V.  99—  1 14. 
Die  bier  aufgestelltem  Schemen  kCiimen  nicbt  durchgebends 
als  sicher  angesehen  werden.  Hier  ist  ein  Hauptpunkt,  dass  das 
Metrum  kaum  ein  zuverlässiges  Mittel  bietet,  die  ioneren  Reime 
als  solche  auch  zu  erkennen.  Die  von  Bartsch,  Genn.  1 2,  129  ff., 
dafür  auf^i^ätällten  Kriterieu  crv'eixen  sich  auch  au  unseren  Liedern 
als  unbrauchbar,  vgl.  Minor,  Winteratetten  S.  V.  Auch  die  Mu»ik 
gewährt  keine  ganz  sichere  Hilfe,  trotz.  Lachniannn  Bemerkung  zu 
Walther  98,  40 ;  alles  r,usamuicnzustellen.  was  sich  von  dieser  Seite 
ermitteln  Iflsst,  wbd  ^.  190  ff.  vtrsucbt.  Im  vorstehenden  sind 
darnach  fast  alle  Iteime  regelmfiszig  abgesetzt,  die  wenigen  als 
inui<re  angennmmeuen  Heime  nicht  ansdrficklich  markiert  (in 
dieser  Hinsicht  zweifelhaft  sind  die  Schomeu  eu  II".  12*.  13.  15. 
28.  19.  ai    23.  25.  26*.  2Ö'.  34-36*.  38. 44.  50.  64.  56.  81  n.  a.). 


M 


')  Dieser  itt  anlürliuh  liri  dnr  BRurtüUuDK  dci  StrophenbMiM 
Lieder,  die  »mwt  eine  unzureichende  blJobn,  xu  borÜRkuobtt^Dn.  K«Lii 
mHtrMok  uugMeJMii,  viiiv  dii?  o.  iiDt{«g«hpiie  UUed«ruiig  der  cüwelDen 
SvliciUFD  uicht  tinm«r  die  oJaxij{  mÖKlIohr.  Uukl&r  Jat  mir  hier  gebUebon. 
wi«  in  Nu.  44  du  Vcrlütitnli  von  Mntrum  und  Uoivik  »ioli  tI«llL  V|;l 
audi  Anh.  No.  t*.  a*  o.  iiiitfr  111.  IV  und  n.  S.  189  f..  die  luau  übeih 
huipt  hnar  «ehe. 


Aotoraclind  der  weliticbcn  Licdur. 


193 


Auf  die  vres«uüich  verschiedene  StropbeDbildung  der  Kirchcn- 
er,  die  t.  T.  ron  latfiinischen  Originalen  sbh&ngig  ist  (so  sind 
z.  B.  tio.  &60.  573  unö  nooh  and«»  metrisch  oaeL  dem  Original) 
gebe  ich  nicht  ein.  Auch  hier  ^«bt  es  nnter  ilou  glt-iubstrophigen 
Stücken  nichtdreiteiligf,  so  No.  fi62  und  zahlreirlie  der  fnigenden. 
Refrain  Hilde  üb  nar  in  No.  606  (600)  (voUctnniliches  Lind), 
nod  zwar  nicht  Ar  allo  Stropiion  nrörtUuh  gleich. 

Nebenbei  bemerke  ich  zu  dem  Vorbergehendeii,  dass  gegen 
Binbeit  des  Ver&aaei'S  die  MannigfaJtigkeit  des  Metrums  nichts 
bttweiBt.     Ich  verweise  z.  B,   auf  RaprooktswU  (SMB.  381  ff.), 
■lesBea    erstes  ßedicht   einen    einfaohou  Ton  hat.    w&hri.>ud  das 
tweite  durch  K«imspieterei  ausgezeichnet  ist:    auf  Muskatblut, 
iMsen  Ocdicht«  sicli  mei&t  in  kurzen  KeimKeilen  bewegten,  der 
ü»er  auch  längere  Verse  hat.  vgl.  S.  1 Ü6  bei  Groote ;  auf  Wolfram, 
in  dessen  l.iedei-a  taao  auch  die  karten  Beimrerse  findet,  aber 
nur  7,41  ff.  i.Actimann;  Botenlauben,  der  einfache  Metia.  aber 
ucb  (MSU.  1  S.  29  XI)  Keim^ielereieD  weist:   Reismar,  der 
■nr  mitunter  Körner  braucht,  ebenso  wie  Steinmar,  vgl.  SSIB. 
S.  CXX;  tiutenbnrgs  (MSF.  70,  19  IT.),  Herngers  von  Horbeim 
(ebd.  1 15.  ■ä7  ff.)  und  Wcmhcrs  toq  Teufen  iSMB.  S.  5d  f.,  so 
^nr  in  diesem  Lieile)  R«imspielereieu. 

^ft  Ü.  Zar  Onmmatik. 

^^  Ich  beabsichtige  kstneswegs ,  eine  Oramnutik  unserer 
Lieder  ui  geben ;  die  fo^odea  Bemerkungen  sind  nur  bestimmt, 
im  Id  den  vorhergehenden  Abschnitt«»  gesammelt«  Material 
auch  vom  Gesichtspunkt«  der  Sprache  her  einigenuu^eu  zu  ver- 
stftrken.  Ich  b^chiänke  mich  auf  Notizen  xur  I^autlebre  aus 
den  Reimen. 

l)  a:  o.  \8,  ftf.  ztirl :  wart  (i.  i.  «ww-y.  57,  2.  4  Aort.- 
tsan.  Kirchenlieder  No.  5S3,  18  poHe  .-  v>arte.  &9Ü,  7  ^r  :  riyor. 
AUgemeio  oberdeutsch,  nach  Mhd.  tir.  §  33,  aber  TOrzQglich 
baihsch,  B.  Gr.  §  6.  ^i  mit  Beispielen  aus  Otocker.  ToichDer, 
Sachenwirt,  Wolkenütein  und  andeien.  Auch  bei  Montfort,  vgl. 
Wackeniell  .S.  Cl.Ü,  uud  bei  Laufonberg,  Mflller  12&.  —  d:6.  3», 
20 1  trän  .■  lou.    Kirchenlieder  No.  ä68,  4  rot :  ttroi.  S7tf,  1 1  «o/ .- 


1. 


1S4 


F.  Aruolil  Utty«r  a.  H«tariob  tUeUch 


(irot.  606(606),8  not : fmi : pi-ot.  Vgl.  Mhd.  Ur.  §  86.  90;  Dadl 
Batr.  iit.  §  38  ist  bei  Osterreicbischen  Dichtern  Tom  Ende  d« 
drnMfantnn  Jabrbonderts  ao  der  K<)iui  unb«d«nl:lich  (Beleg«  ans 
Ot>filc«r.  dem  so^ounoDtoo  Seifriod  Holbllug,  WolkoBsteLn  osw.j; 
bei  Motitfort  (vgl.  Wuckernell  S.  CLII)  uiil  L.aur«iibfiTg  (s.  If&Uer 
IS5)  ebeüfslls  b«lagt.  —  a:  6.  33,31ff.  kam  tfkoH  :  van  !  pm. 
Kirchenlieder  No,  549,  1  tin:bau:Üir<rn:hfijan.  vgl,  579, 13  nar*,* 
M»äerj>are  :  ktyr^,  &7ri.  2  »riton:  tntut,  V'gL  obOB  S.  1 13  f.  Belege 
B.  Gr.  §  SS,  ans  Montfort  bei  Wsckernell  8.  CLII.  aus  Lauren- 
berg  bei  MttUor  lÄS. 

3)  i:  ü.  llMöf.  SWC  jn>.-;w.ruBK../i"m;;>^  IS*.8f. 
pfttimzdim.  88*,  31  f.  4im:p;fm.  44.  iJ8f.  diertH:»Hrrtn.  Ööf. 
tNjnfT :  czwUr.  60,  »ff.  tpirt  :  ffffortniert  : gf'^*«*^-  87.  13  f.  uwd; 
«W,  Anh.  1*.  67f.  riervii  :  pt/Tvn:  nur  POr  den  Schreiber: 
37,  7  f.  mo"  ■•  ffytr.  38,  ft  ff.  /wir .-  ^npiVr  ;  </«>.  KirchosUeder  Na 
562,  6  »fAwT  .■  ir,  681.  8  ffe«tier«n  :  d^eren.  583,  8  t/rr  -■  «W. 
.184,6  etirdf  :  \ifirde.  590.2  Uieriwir.  ebd.  5  ^j>otiH  :  ri-rirttr. 
hol,  h  (rill: lid.  Dies«)  Keime  sind  besonder«  bitiri»eb,  daneben 
uich  alemanntBch  (wBuig«  aus  Moutforl  führt  Wnekemcll  S.  CLIV 
an),  seit  dem  12.  .Ib..  Mbd.  Gr.  %  45,  Belege  aus  Clrich  von 
Licbtcusloin ,  dfni  Pleier,  Otacker,  Toiclmer ,  Suclienwii 
Wolkenstoiu  u.  a.  bringt  B.  Gr.  §  90. 

3)  Koues  ri,  53,8  16.24  Itiflen  :  paiiUn  :  mtüttTt.  57,9. 
II  a//eüi .- Min.  85,  1  f.  maHiperlaif :  gescfirai/.  Andererseits  wird 
aber  ai  von  «  dentlieh  uatoi-achieden  entsprocbeud  der  dialektlscii 
verschi«doHi>n  Aussprache  (B.  tir.  §  64):  39,  aSf.  imtl:ai*t  Dclwn 
ebii.  30.  33  tieitl:i.:ei/,  metriBch  a-  und  b-Reime.  ebenso  88',  19  ff. 
»r/teiu  :  HJH  : /ein  liehen  10.  27.  44  nlain  :  hiain  :  raät ;  j»,  fllr 
Anh.  !•,  30f.  rt(/>.-p/i/lt  (eo  I.)  bleibt  niiAt«  übrig,  als  al(09  '  xu 
kenstatieren;  dann  dürfte  aiicli  -19,  2:{.  iö  pin  ■•  '"■nn  Jas  Hichtige 
bieten  und  keine  Verderbnis  vorliegeo,  wie  man  vermut«n  kilnnte 
(fflr  die  Dehnung  des  i  B.  Gr.  §  5 1).  Reime  nie  »9',  64.  66 
weifen  :  Dytmü^i  baben  natürlich  an  sich  nichts  Beweisendet.  — 
Neues  ei  benoisen  auch  für  die  Kinbitolieder  56a,  3  kimleliin : 
ittin,  590,  5  ttain  :  xt^hetn.  Altes  ■'  begeg'net  xwav  nicht,  aber 
daf9r  «nch  hier  der  Cntorschied  im  Reime:   689,  18    preji»*: 


■* 


A 


Aiftondiad  il«r  weltllefai-n  L(«d«r. 


185 


17 

^Bp^aillt  gtitU :  tvÜttftt  als  a-   and   b-UeiioP,   ebenso  373,  I 

gaUgcntttit :  ytunait  und  czeii  :  weü,  —  Kflf  diß  ^m»  Hlitivtcklung 

des  ueueD  Dipbthoiigs  in  den  OnntEiuiloni  vgl.  Mbd.  Cr.  §  IOr>ä'., 

woraas  die  Sprödigkcit  di<r  DiutiMr  gp}!ouflb«r  dum  indcrlubODdigeu 

8pr«obe   bereits  ganz   durcbgAdrungencn  «i   erhellt.     In   sah- 

liurgtsclien  Urkunden  aiis  dem  leUteu  Viertel  in  Jahrbanderts 

«ini  man  den  alt«n  Laut  vergebens  eocheu  (vgl.  t.  B.  järtärh, 

.SalKburg  1 IX  1373  (MSL.   13.  19»),  meim,  von  ebd.  (a.  a.  0.). 

ceiXr^  von  ebd.  2211  )37fi  (a.  a.  O.  S02),  uvjMn,  von  «hd.  {a. 

a.  O.  SOS),  ffetctir/u,  Halleiu  3I,V  1365  (a.  a.  0.  S»8),  :"3r.  von 

eba.  (».  N.  0.).  Ifä.  (8.  u.  0.  269).  Urkunde  I'ilgrims  vom  2  II  13»3 

Salrtturg).     Anders,  wie  bemerkt,  ilie  Dichter:  die  östermclier 

des  14.  Jfas.  (Teicbncr,  SuchoBwirt)  verwouden  das  neue  m  nnr 

Mbr  sparsum,   Uhd.  Ur.  S.  \02.     Aucb  uosere  I.ic>dor,  sowohl 

die  weltlichen  alu  die  geistliclien,  biaiieiieu  es  nach  der  obigen 

ZasanmeDstellung  nur  selten,  ja  nun  findet  sr^ar  noch  Spnrsn 

des  altieii  Utttes. 

4)  6 :  at,  56,  1  ff. :  tltertrOit :  gefiöH :  tjtdOn.  Kirchenlieder 
No.  K49,  S  (toTt :  entdri  1  ptfrt.  Im  14.  Jh.  ist  dieser  Umlaut 
in  aUg«m«i]»eu  »cho»  iSagst  gcbrU^uiäitx :  s.  dazu  Hhd.  Gr. 
S 11 1  (§  1 16)  and  vgl.  oouh  B.  6r.  g  54.  &7  mit  Keimen  aus  Ütacker, 
Teicbner  u8w.:eDdiit:liMoDtfort  S.CLVf.,  MflUor,  Loufenberg  127, 
.'i)  Altes  u  ist  nirgen-ls  m  lonstatieren  (Beim«  wie  die 
«.  S.  lä  aul«r  u  angefütiTten  »itHrvti :  tntrtn  \V.  557,  3.  nabirt : 
f0mi«)  osw.  ebd.  560,  7  sind  nicht  beweisend),  ab«r  auch  uicfat 
UWB  IN.  Dieses,  wie  ä  in  den  salzhurgischen  Urifundt-n  gaiK 
tirfl^ruugeu  (vgl.  r..  B.  hau^,  Sahburg  liX  I37;j  (MSL 
12.  199),  rt«;.  Mflbidorf  UXD  1378  (a.  a.  O.  »16)  und  (a.  a. 
0.  862)  Salzburg  8  11  1393),  gcbeioen  sich  die  Dichter  Mnst 
•her  erlaubt  zu  hahen  als  ei.  Mbd.  Gr.  g  I  IM,  Teichner  und 
Soeheunirt  haben  hier  eiue  gan»  Amabl  von  Keimen,  Tgl.  data 
«.  a.  0.  S.  100  r. 

6)  ä  (ur  om,  IUI.  12*,  3  ff. /ra  .- pra  .•  »c/ui  .•  fpvi  .•  p/o,  14, 
Bf.  tuuUrrtca  : an  wAa.  19,  29 f.  nfhaiwa.  22,  l  f.  an  ftha: pla. 
34,  27  f.  nat-h:atwh.  ^ä,2if./raw;aRiI«mto:yrv.  99*,  40.  42 
motoi  .•  Paulen.     Kirchenlieder  No.  548,    I    ttaffen  :  nhertatifm: 


126 


y.  Amuld  Uttyer  n-  Ucinndi  Biebwh. 


467 


/(ity^<rn  .■  tawfen  :  Mratifen,  .">82,  I  Maria  :  vrav.  Solch«  Reim» 
»nd  vorzQglich  bairtBcher  Dialekt  des  13'  14.  Jhs-,  Mlid.  Gr. 
g  12a  (Ki^imo  <!.-  6  (=-  mi)  aus  Montforb  b«i  Wackcrnell  &  OLIIJ, 
Belege  aus  dem  T«icbner  und  anderen  auch  Ü.  tir.  g  40. 

7)  m:  n.  26",  63  f.  »tan  i  ffraii.  .'i8,  6.  8  daim  :  itüaiit. 
83,  9.  11  rngfceäin : ifON.  Kirchen lioiler  No.  .'>51,5.  5&S,4fft:main: 
hmn:rmH.  552,  1  gram: an.  55<l,  5  von : hh^MiR : ateran.  560,4 
leiehiMin:  srhnm:  fhon:  ttain.  Dieser  Iteim  tRt  nur  bei  wenden 
Dichtern  bedenklich,  Mhd.  Gr.  i$  216.  SI8,  speciell  bairtsclie 
Belege  B.  Gr.  §  IC9;  für  MonWort  WackönioU  S.  CLXVl,  fili 
Laufeiibers  Mtiller  I2'J. 

8)  t:  3.  i4,  1 .  3.  66,  1  f.  da» :  wu*.  26,  86  f.  mn  :  min. 
Die»e  Reime  sind  ober-  und  niitteldentsoh  dialektisch,  Mhd. 
Gr.  S  ^*^-  '^^^'  ^^'^^  sforadc  bairisch  sonst  seltonor  (einer  aus 
dem  Teichnor  B.  Gr.  §  151);  für  Montfort  WackemeU  S.  CLXII. 
für  Laufcnbei-g  Müller  lüö.  —  Bin  regulärer  Reim  ist  22,  3f- 
zartt  1  »icarcz,  vgl.    KirchenÜMer  No.  nOö,  S  fi-heüt:  :  hrrües. 

9)  »  (3):  teil  (st:  »cfitj.     34,  6 ff.  /liml  :  rt\ufcM  :  grtüut. 
Anh.  l*.  I2f.  /l<i»chm :  va»»en.    Vgl.  Kiri^henlieder  No.  683,  10 
erliigch :  ^liiH  (a.  die  I:.e8arten).     S.  da?.u  B.  Gr.  g   164,  wo  «in 
Reim  rven : gnlronlum  ftus  Otackcr  augefQhrt  wird,  Mhi 
g  210:  Montfort  bei  WackemeU  S.  CLXIV. 

Einige  andere  Kintelheiten  hebe  ich  noch  gelegen 
hervor.  Aber  schon  hier  ergibt  sich :  unsere  Lieder  zeigen  ent- 
schieden bairiscben  Dialt^kt  (vgl.  besouders  unter  I.  2.  3  und  6), 
uud  zwar  ist  der  KinSuas  de»  dialektischen  Klementes  ein  xiemlich 
bedeutender,  wofiir  namentlirb  auch  einige  z.  T.  roh  dialektische, 
noch  untno  (so  zu  44,  108,  49.6.  29.  86,34.  88,  16.  26.  Anh. 
4**  6-  2*.  3)  besprochene  Reime  zeugen.  Andererseits  hat  der 
Dichter  doch  nieder  ein  ScbriftbewasHtsein,  wenn  er  <las  neue 
M  spärlich,  im,  wie  es  scheint,  gar  nicht  verwendet. 


WO  «in 
rentRP 


rv. 


Iiitterarhistorische  Stellung 
Hermanns. 


<^ 


!;J 


Unser  Dichter  hat  geisÜiche  und  weltliche  Lieder  rerfasst 
Tod«  logt«  ihm  schon  sein  Stand  nahe,  dazu  knni  noch  äi« 
KofTorderuDg  von  Seit«  »oines  Ober^u  und  Fürutoii  ').  Ihr« 
Hellang  in  der  Oeschichte  des  Kirchenliedes  ist  im  iresentlicbea 
)«9timmt:  H.  K. »  339  ff.,  Koch.  Ceachichte  des  Kirchfnliede-s  ' 
1  196  f.,  dazu  Ampferer  6  ff.,  MfUlc<r.  Loufenherg  46  f.  48.  56. 
i9  ff.  lOS  ff.  Zimflcbst  wäre  da  berTorznheben,  dass  er  Oberhaupt 
ier  ertU  namhoj'u  ChfntiUer  lateinischer  HTmnen  und  Sequenzen 
£t  (H.K.'  239),  dann  wäreu  namentlich  die  Boziohtmgeu  zu 
tteiorich  LauTenberg,  seinem  Nachfolger  (s.  a.  a.  0.  247),  zu 
»rOrtem.  Darfiber  hat  Müller  a.  a.  O.  Nachweianngen  gegeben. 
3o  gshen  die  Oedichte  Lauf.a  W.  K.  *  n.  No.  732.  73S  auf 
Ajbeiteu  HerDianue  zunlcfc,  s.  Müller  57  f.  60  f..  W.  K.  No.  796 
Kheint  eine  Koutiafaktur  iles  Martiiietiedes  ontea  Anh.  No.  1*. 
i.  Müller  91  f.  Im  öbrigen  wird  Müller  dem  Dichter  Hermann  nicht 
jpuu  gerecht.  Eine  gewisse  Iteimarmut  haben  beide,  a.  a.  0-  72, 
H.  aber  eine  ?od  Latinismen  IVeiere  Sprache,  a.  «.  0.  76  f.; 
lu  seiner  Nachbildung  des  Goldnen  .ABC  (W.  K.*  H.  No.  5fiO) 
«cheint  mir  L.  unter  seinem  Vorbild  zu  bleiben  (vgl.  Müller  144). 
S.  ancb  Litt  Oentralbl.  1890,  Sp.  836.  Mag  aber  auch  H.  als 
(Tbenetsor  immerhlD  hinter  dem  jOngeren  Dichter,  der  an  jenem 
»cbOD  einen  VorgiUiger  hatte,  zuruckst«bea,  so  gibt  es  doch 
reu  ihm  anch  geistliche  Originale  (unten  im  Text  Ko.  1.  2.  5. 
B.  7. 16.  6S.  66.  72.  78.  79),  die.  xam  Teile  lieblich  und  kuuat> 
roll  tugleich  (wie  No.  6),  von  innigem  Gefühle  getragen  sinl. 
Ibrigens  eine  bedeutende  Vielseitigkeit  des  Dichters  beweisen 
[mao  TgL  etwa  xwei  Stacke  wie  No.  16  und  79).  Dennoch 
nflMto  ich  der  Cberschfitzung  dieser  Dichtungen  von  Selbe 
SoUands,  Geschichte  der  altdeutscben  Dichtkunst  in  Bayern  480. 

*)  Qtbtlichf  u  u  d  ireltljobe  Qedtohle  auch  HMist,  W  mdilraicbea 
McbUrn,  aidit  b)«M  K«i«tJic)i«i>  StaudM.  beaondM«  \m  'EUmndra':  ■» 
Mi  den  Kanzler  lUSH.  [V  703t.),  Bopp«  («IkI.  «W  C).  Btmeduid  (ebd. 
l8Pf.J.  UoDtfuit,  SkchMiUuiüii. 

% 


lao 


F.  Arnold  Hkfer  n.  Ueinricfa  Btctwh 


meinerseit»  eutg^K^ntreU-n  aoil  fiber  den  ästfaetiscbeD  Werth  der> 
selben  eher  nie  H.  K.'  240f.  urteilen:  obwohl  solche  8Ug»mdM 
Werthurtßile  immer  eine  missliche  Saoh«  bloiben. 

Den  geisUiclien  Liedein  i^egenüber  ist  die  Bedeutung  der 
weltlichen  iu  der  (jeschichte  der  deutschen  Lyrik  erst  aofit- 
£ei£;eu,  dabei  aber  ein  weiteres  Ansbolea  luivermotdlich- 

Wie  überall  bo  ist  auch  in  DeutscbUmd  die  Kanstlvnt, 
speciell  die  Liebeslyrik,  aus  dem  Volkaliede  hervorgegangea  *). 
Freilich  siud  von  lyrischeu  Volksliedi^rn  aus  der  Zeit  vor  im 
Äuftrebin  der  hOfiscbeu  Eiuut  kaum  sichere  Reste*)  vorhandeo. 
und  auch  die  Uekonstmlctioa,  die  Meyer  in  »einem  oben  erwähnten 
Aufsatze  voisucht  hat.  gibt  m.  K.  kein  Bild  dieser  ftlteftao 
Volkslieder.  Aach  die  zahlreichen  erhalteueü  VollcsUeder  >pU«rK 
Zeiten  sind  daza  nicht  geeignet,  deuo  es  ist  dooh  ohne  weitem 
gewiss,  dsss  auch  das  Volkslied  eine  (Jatwicklnng  wird  darel)> 
gemacht  haben.  Eher  mag  <iie  specielle  BetraoLtung  der  Uteatci 
Lieder  in  MSF.,  wie  der  sogeuäimten  Ktireubergsliedet,  4» 
Dietmar  von  Aist  taugen.  Denn  dass  Jer  Minnesang,  je  ilttr. 
dem  Volkslied  um  an  nAIier  steht  und  sich  im  Laufe  der  2(il 
immer  mehr  davon  entfernt.  dOrfle  scbou  daraoe  herrorgvhah 
ilass  uiioli  dem  AuflidreD  des  Minoesanges  die  nun  erst  onseiti 
Betrachtung  zugftnglieheD  Volkslieder  gerade  mit  den  frftbettM 
Dichtungen  dieser  Art  Verwandtschaft  «eigen^);  und  eotspreeheiii 

')  Ü1>«r  (Ion  B«gri(r  ilei  VoLkitHcd«»  ßiidet  man  u.  S.  150  Ann  l 
■liiMfiemrrltniiß.  Im  iibnf;enaimii>tiler«bigeSHti«oli(iDSti>11uuirgeffei]di* 
AntichUii  WIltnuiiiiH'  iLcbuu  Walthm  16E.  alinlii^h  tiuhun  W.L.  I  SWA. 
vt;L  audi  iUrliii  Zt.  30.  46  R'.  und  Ucrv.  0. 11  48ü  I'.).  <iie  von  vorabercn 
der  Wiil^rtvKui»,'  (Burdauh  Z».  ST.  843 0".,  K.  U.  M<;yer  39.  131  ff.,  frübcr 
.Hütl«[iliolTiiiicinun  uml  Sr.horer«  )Wt!tniileni3B3ff.)kiiami»ehrli«htrft«a. 

•)  \'iiL  <I««i  Wp)-.t  ».  •.  O.  187  ff. 

')  Xachdtm  in  thutaekem  Lande»  <ier  häfiache  SlmneioHg  w 
klitngrit  war.  fanden  dif  LUbr.ilirdcr  da  Volk*  von  neuen»  (iebSr  imJ 
aügtmtinrre  Orltung.  Hie  kalirn  die  jIcirAr  »alürliflit  (Irnndl/tgt:  »■ 
Beatui  ahitr,  data  lie  nicht  ein  Xnr.liklani)  dfn  ahgatorbenrn  JSTiuur 
atttM^e»  tinA,  knüpfen  rit  tich  nickt  an  feine  leUttn  Kruugnittt,  »owtir* 
b*r1ilin»  MrA  urit  mehr  mit  dfx  wrhtmtrkUH  Wttit  der  lUfaitim  ilhm»- 
tieier,  dfutn  eben  liontit  ein«  tetiterf  (rtwAAr  tAtvr  votkttumlicht»  Ab- 
itammitng  TtiKächst.     V.  Sehr.  III  3S9. 


462 


Litt«i«rhntAniK'.hF  8tel)iiiif  Bennum«. 


131 


wftre,  dass  die  von  Mejer  a.  a.  0.  als  volkutfimticlic  geummelt«]! 
FormelD  boi  "ha  siüliUni  Mbo^sSn^em  in  (;eringerem  Muze 
taftiAteD.  Ferner  »ind  hier  die  Tamiina  Kurana'  ganz  her- 
vorragend wichtig '),  die  ForBcbang  dar  letzten  Jahre  liat  sich 
ihnen  deno  auch  wiederholt  »igeirmdeL  Neben  Tielem.  dae 
gpecioll  fllr  die  Fnbreodeii  charakteristisch  ist  Cm  ist  i:.  B.  No. 
19] ,  3  gegen  die  Geidgen  und  Wortbrüchigen .  die  ihr«  Tei^ 
sprechimgeD  nicht  halten,  gerichtet)  klingt  aoderes  ia  der  That 
ganz  TolksmSMig.  Vor  altem  aber  wiren  die  'Vieizeiligen', 
wie  sie  unsere  Bauom  noch  heut»  singen  and  wie  sie  aticli 
fremder  Volksgesang  wohl  kennt  *),  zn  beachten  *).  Wenn  wir 
also  aaf  Vnlkslieder  vor  imd  wibreud  der  BlOt«  der  ritter- 
Ucben  Kunst  fast  nur  scfalieezen  dürfen,  so  ist  es  nichtedeeto- 
minder  gewiss,  dass  immer  der  Volkügesang  der  Baaero  neben 
den  Kunstli^dom  der  Ritter  ertftnt«  *).  Hiobei  darf  man  kamo 
einige  uDt«r  Ne i<iliart8  Liedern  flberllofert«  Stücke  als  'biuriache 
Tratastrophen'  heranzieheu,  s.  darOber  Haupt  zu  Neidb.  31.  9  und 
geg«a  dteseo  S^hOnbacfa,  Walther  ISäf.  Die  Bauern  waren 
Tirifaeh  reich  ^eworiien,  flbermfitig  strebten  sie  nach  (ieitung 
gegeofib^r  den  ritterlicbou  Kreisen,  während  die  Kitter  selbst 
loch  wieder  in  manchen  Beziehungen  dem  Volke  näherten "). 
Bexeicfanend  dafHr  sind  Hchnn  Neidharte  Gedicht«,  dann  der 
*  Jüngling'  von  Konrad  von  Haslnn,  der  sogonannt«  Seifried 
Helbling  und  noch  manche  andere  litternrtiche  Erscheiniingen. 
Aber  seit  dem  14.  Jh.  kamen  gegen  die  RitMr  und  Bauern  die 

^^p  ')  Die  Varaina  Hurana  im  'iU<)rmciHen  sldktH  der  V«ik»p«r*U  nährt, 

^^Bl  irgend  ein«  aitdtrr  oJ.  lAtderliaitdMckrifl.  ik^viur  im  Am.  lur  Z».  1  iOV- 
^B  *}  Vgl.  SchftiYT  H.  k.  0-  IM  ff.,  bMond«n  sbnr  UtutHv  M«>-pn 
^n*y»  uBil  SUKÜrn  S.  3HS  ff. 

^  AmUm  dum  viMi  K.  M.  Hoyir  in  Anm  gcnumtcn  Aobttie  in 
ilarZ*.  —  Zn  dem  Obigren  aockäcborw,  (ipichlciiV  <\.  Ucqtach.  LitUr.  DOS: 
Der  adetigt  Minne»ati^  gimg  m  0**trrrrich  und  ßaUrn  am  dem  i«ft*> 
MmUcJUh  Liebe^Ude  hervor;  denelb«  Oelelirle  wetet  im  toljrvkdoii  mcb 
nuDencita  uif  die  bair.-iSaUrrmobbcbeD  ImproviwtJcnMn  hin- 
*)  Oben  a  13a 

*}  VkL  >I>z»  U.  8vkr.  tll  476  (Anm.  40)  Ober  dl«  Mmngvng  dar 
SÜbidii;  ober  aucli  dcu  £xkim  u.  S.  läO  ff. 

V 


a 


133 


F.  Arnold  Ibffw  ■■■  HeiBrio)i  lUctMh 


463 


Bflrger  tn&chtig  herauf,  politiseb-social  and  als  Trfiger  4ts 
GMUges.  Merkir&rdig  fOr  diesea  Verhälbnia  aifid  eiaigp  Ut-dicbte 
aus  dem  aUenUi^  orst  im  15.  Jh.  gnaammengwchriolMmen.  aber 
in  eiiiKplneii  Teilen  beträchtUcb  lüteren  Lietlerbucbe  der  Kim 
HStzleriB.  (jleichaam  syuiboIiEH^h  ist  hier  II  Ko.  18:  swei 
Schwestern  streiten,  wolcho  vod  beiden  sieh  des  vonOgUobsru 
Geliebten  rfibmen  dArfe,  der  eine  ist  ein  BfirgerUcber,  der  tiiim 
ein  Ritter,  fQr  den  letzteren  entecheidet  denn  niletzt  die  Mtnoe, 
d.  h.  wobl  aacb  der  Dichti^r.  II  No.  67.  Keinipaave  itu  NeM- 
bartschen  Stile,  greift  die  Bsuoni  und  die  Stnachritter  an,  g^ 
also  jedenfalls  von  den  Itürgeni  aus.  die  sich  gflgcu  die  beidea 
Eitreme  der  (ieselischaft  wenden,  äo  verspottet  auch  Witteo- 
weiler  im  'Ring'  xugleicli  Bauern  und  Ritter,  wenn  man  Gerriitm' 
(0.  U  420  f.)  Auffassung  folgt.  Anf  die  Bauern  allein  tirieo 
mehrere  Lieder  des  Krankfurtor  (Ambraser)  Liederbuchee  and 
in  Ohiaods  Volbliedeni ,  hier  z.  B.  No.  361,  wo  de»  Bauen 
die  'Hursen'  und  ihr  Leben  entgegentreten.  So  war  die  ritttr- 
Uche  Gesellschaft  von  zwei  Seiten,  von  den  bSuerlicbeo  und  dm 
bürgerlichen  Kreisen  her.  unterwühlt  und  iem  Cntei^[a&g  ni- 
fiUen.  Sell>Bt  solche  Dichter,  die  ihr  nahe  standen,  wift  der 
Teicbner,  erkannten  dies  und  haben  jede  Holfiiniig  aufgegeben, 
schlagen  sogar  einen  parodisttschen  Ton  an.  Damit  mnsste  aacb 
die  ritterliebe  Dichtung  als  solche  zur  AuflOsu^  gelangen  0^ 
Die  TolkstÜmlicfae  Dichtung  drang  jetzt  geradezu  an  die  HOli^ 
Koeeoplüt  t.  B.  suchte  dieselben  auf.  Es  ist  bekannt,  wie  sick 
die  Dichtung  zuDäcbst  weiter  cntwii^kelte.  Die  alt«  Kunst* 
dichtung  brach  keineswegs  ganz  ab,  rielmebr  trat«n  mit  direkter 
Anknüpfung  an  die  ritterlich«  Lyrik  die  bflrgerlichen  Fahtendea 
auf,  der  Maruer,  Rümezlaud.  Hermann  der  Damen,  und  andere, 
wie  der  Regenbogen  und  numentlicb  Frauenlob,  die  ganz  unmittel- 
bar zu  den  eigentlichen  Meistetsli^rn  der  ^tern  ^t*)  Ober- 

•)  «CT*.  U.  II  578ff.  vHbljt  iUmch  Proww. 

*}  Don  bctütnmt«!!  tMhniiabea  äinn ,  in  dem  die  BpwMbnnaB 
'Mrialor'  jciitt  auftntt.  bat  aie  gewiM  noob  nkht  im  13.  JL.  (W.  L.  I  SM 
Ann-  U],  in  diMem  Sinne  wendete  nwn  n«  wohl  mnt  vt,  Hitdctn  ilie 
gewerblichen ']lei>t«r'  in  aiuiged«luit«r  WeiM  lu  ilichten  bcgnunco;  nei- 
leicht übertragen  dieee  da*  Wort  blcMt  vom  Uuidverk  oaf  die  DicmkunH 


nUireii.  Sie  pfle^n  vor  allem  die  Formeo.  du  ÄosEerliche  der 
alteo  Dichtung,  dM  sie  io  ihrer  Weise  um-  und  wetcerbildet«n. 
wfthrend  die  Stoffe  unter  ToUst&ndig  ungewaudeltea  VfirUttniMea 
aadere  «erdeo  massieo.  ZoD&chst  besteht  >lenii  aach  hier  noch 
eis  durchuu  chrfurchterolle«  Verhillnis  sa  'der  Minne  Orden  and 
R«gel':  dann  freilich  uuchte  sich  tebh»A  die  Parodie  geltend. 
So  wendet  sich  ans  bOr^rlichea  Kreisen  direkt  gegen  den 
Minnenug  wieder  ein  Stück  der  H&tzIfiriD-SainBiliuig  (11  No.  42), 
das  ab  eine  Art  poetischen  Quodlibets  nnd  offeDbu  parodisob 
beliebt«  Formeln,  Damentlich  der  Liebeepoesie.  ohne  Rücksicht 
auf  d«D  Zaaaminoniiaiig  auejoandtir  filgt.  Kii»  andere  Parodie 
fteht  ebd.  I  No.  83.  Vgl  auch  die  'Orasmette'  Sacbsenheimg, 
TOD  Gorv.  0.  n  442  als  S^falbthenntnU  nnc«  a/Un  Minnrrt  ao- 
g»nhrt;  n.  dgl.  ID.  noch  sonst.  .\ber  die  neue  bürgerliche 
Dichtong ')  leitet«  auch  den  zweiten  Hauptsctrom  des  alten 
ttesaogM,  das  Volkslied»  weiter  fort;  augoa«cfaoinUoh  jedoch  so, 
daas  die  Lvrik  des  Volke«  immer  mehr  und  mehr  sn  Bedeuta:^ 
f  arlor,  je  mehr  der  Qeoe  fcnnstinSszige  Itetrieb  sich  aosbreitete. 
j«  weitere  Schichten  des  Bürgorstaodos  er  durchdrang  und  dem 
nrangloMO  Siog«n  entzog  (als  'Meistergesang'').  Dass  wir 
gende  aus  diesen  sp&teren  (1.^.  16.)  Jhhn.  die  meisten  Anf- 
»tehnungen  Ton  Volksliedern  besitzen.  wOrdo  nsr  für  das  Gesagte 
■prechen.  Erfahningsgemflsx  werden  Volkslieder  erst  in  der 
Zeit  dos  Verfalles  schriftlich  festgehalten,  wann  die  niOndliche 
Verbreitung  keine  lebendige  mehr  isi,  und  dio  meiet«n  und 
KbftDSten  dieser  Lioder  reichen  sicher  ihrer  (Jntotehung  nach 
in  Tiel  ftltere  Z«it  zurfidt:   wenn   noch  in  den  sp&teren  Jhhn. 

')  Awib  jetzt  i[»b  e*  gani  g»wia«  dAiwbea  noch  immer  ein«ii  li»- 
ttof  der  BftDern.  w«nittsl«ita  ia  Jenen  oben  <äL  181)  annbntcn  priaiitiTcti 
Panaeo  dtn-  Volk*|>oe«ie. 

■)  OogcDwürtifc  tM  di«  VulhapuMie  «wder  bt  guu  lu  den  Iteuera 
gilolnin,  wie  in  der  riit«rllcliM  Zett.  und  uch  da  findet  nie  «ioli  vor- 
wtegCBit  nur  in  der  primiliTMi  form  de»  Vicnoiler*:  duielica  werden 
ftreiliuh  «aob.  beaooiUtri  iu  Mittel*  ddü  NonIdcattoMftiid .  Lifd^r  »ail«ni 
t!b«r*lctitn  f[aiun(rtti,  aber  wccugrtorii  nicht,  wi«  nir  «dieiDt,  noch  ■>•« 
fnUcbIct;  nir  &lle  die*«  Iringe  wird  natilrlidi  da«  motten»  lavben  immer 
«BBttMtig«r. 


doB  KlmliBiBigeB  DiehUo  dar  Handwerker  in 
Mrgtrliehn  EniMn  and  von  jeaeo  NÜMt  anaMr  der  'Sebide' 
noch  immer  zwaoglu  ^noffeii  wurde  (rgL  W.  I.  n36C43^ 
Iit  M  Abiigeaa  erlaubt,  die  fiDtwicklimg  tod  Text  und  iloaik 
det  VoIkBliedei  parsllel  m  MtMo.  wag  ja  viel  Wabracheioliob* 
keit  bat.  n  hat  vrohl  AnoU  im  L.  L.S.  l&8ff.  ao  der  Oesckieirt» 
dar  Melodie  zo  No.  17  ')  dieser  Sammliui];  einen  exakten  Bew«ü 
geliefert,  dsw  die  eigeotlielie  Blflte  dea  Volbliadee  jedeabUi 
vor  der  Kefonnatiüusieit  gewesen  aeiu  miuB.  Jenen  gvmftUkkM 
Erre^angßii  gegenfiber,  die  wenigsteoi  das  lyriacbe  VoUalied  — 
binorix:be  VolkBÜeiier  aus  dem  IG.  16.  Jh.  haben  wir  taU- 
reiehe  —  Tomigsneis«  srhalTen.  ciacbStUirteu  in  der  Befor* 
malionsxeit  ganx  andere  geartet«  Beweguogen  die  Seelen,  w«li^e 
in  erater  Linie  nacb  .\u£Keruii|;  verlangten.  Vgl.  V.  äofar.  HL  MS, 
der  ron  der  'bSrgerlicben  Nüchtembeit  des  16,  Jti.8'  tpriobt 
die  Lieder  ans  dieser  Zeit  betouen  die  'Zbchtigkeit'.  setzen  £• 
£be  als  Ziel  der  Uebe.  Dazu  kommt  nocb  die  Krwagung,  daa 
mit  der  Zeit  die  mehr  und  mehr  ateigonde  Macbtatellung  dM 
BQrgortums,  damaU  Haupttrügei-s  der  Valkspoeeie ,  jener  im 
Sebilterschen  Sinne  'naiven'  S^elenbescbaffenbeit.  di«  das  Volb- 
liod  fordert  (».  unten  S.  I>'>0  Aam.  1),  immer  abträglicher  tan 
mtuete.  So  neigt  alles  dabio ,  eutgegon  «iuer  landlAolgM 
Meinung  etwa  fOr  den  Anfang  des  14.  Jh.«,  als  die  alte  Kmiat- 
dicbtong  im  AbHterhen,  die  neue  noch  in  der  Bildung  war. 
frische  Krftfle  (die  KQrger)  tbatkrftftig  gestaltend  in  das  Auexen 
a»d  innere  Lebtm  der  Nation  eben  erst  rcciht  eiust^ieifea 
beganuen.  «in«  besondere  Bifite  des  Volksiiedea  aomnebmeo '). 
Die  bßrgorliche  Volkspoesie  hatte  eine  Entwicklung  durch 
etwa  drei  Johrhuudorto,   und  kwbt,  wenn  die  obige  Durlflgniig 


'1  Ghft  der  betrcffiendeu  AoraerlttinR  AfV  Angab«  iii  ü-rtämlicli 
N«.  16  goanickt  für  Nu.  17. 

*)  UJM  soll  Hucb  irklaiuln  KeinuiiH  ir«we*«n  teia,  Lh.  il  17, 
I,  Aam.,  Tgl.  dunlt  U.  Sehr.  III  SC.  8cher»r  1^  258  findet  «luen 
HAkepankt  d«r  Vo1kt(8|ii«lBiutiit)l}-rik  um  laX),  tkI.  II.  .Scbr.  III  8. 
Üerv.  O,  II  191  nnnDi  die  K«forii)atiDu  dii-  Znt  ittr  UeMf»  4m- 
brtitunf  fOttiitchtr  Utrvorbriitfung,   a*un>it   hivr   nidiU  cntachieden  Ht 


IdttonirhiMoriMlie  Stelluof  HenuBiiiw. 


135 


richtig  ist  eine  ibeteigend«  *),  oiobt  bloez,  v«il  der  Kiuistgenng 
Uir  dnrob  Mine  Ausbreitung  Luft  ucd  IJcbt  entiog,  ecutdern 
Tteüeicht  auch  w^en  lins  Kinflusses,  den  Beine  KTzeagoisse  «if 
di«  einfacheu  Volkäliodor  uolimeü  luantcn*).  leh  meine  mit 
Anwld  LL.  S.  Iß  ff.,  es  gibt  echon  früh  im  14.  und  16.  Jh. 
lieder  und  iJesftDge.  die  wir  als  tou  der  gleichzeitigen  KiinRt> 
diclitttog,  in  der  ja  ilio  illt«ru  Traditiouou  fortleben,  be«iufltint« 
Tolksnisdg«  Dichtungen  «hanikterisieien  ntassen.  Gewöhnlich 
bezeichnet  nukn  im  G^enteile  dieselben  als  Kunstdichtung, 
die  KioflKBse  des  VolkaUedfls  aufVeüt  .\b«T  in  diesen  Uedeni 
dringt  flbendl  die  Groudlage  de«  VoUgm&nngou  durch,  sie  ^d 
meist  einfach,  sehlicht  und  kurz;  was  ihnen  wie  fremdartig 
angeflogen  eiscbeiDt,  das  sind  di?  Motive  dee  auslaufenden 
Uüuie-,  de«  Meistersanges.  SÜlistiB^^h  und  historisch  bilden 
•1«  einen  Cbergang  rem  Volkslied  xur  Konstdichtong  CMelster- 
saug'  *).      Die    socialen    \'erh&ltaisse ,    die    una    entgegMitreton, 


')  Die  urlulteimu  uuil  datierljareu  VoLkabinlor  iie)uu«u  lun  m  luebr 
BD  Qüt«  tb,  je  jÜDgpr  sie  lincL  Hau  vgL  z.  \i.  nur  No.  59  bei  U.  V..  >l>i 
noch  in  Droekeu  da  17.  Jh.i  vorkümmt  und  schim  Rin«n  g*at  wntimentalcn 
Zoir  hat.  fTbfiKtni  cnthlilt  V.%  Sammlouif  wohl  nicht  b1(i«i  wirklich«  Volk»* 
tüd«r?  Vgl  No.  140  oder  ein  (icdioht  wio  No.  166  (vorn  J.  Ui9),  da* 
•ich  g«fpn>  ■'**  Orutliehkcit  wendet  and  gau  nwutsriViiKDriich  aniaicht; 
No.  102  Ht  ein«  Art  BänkalgMaii^  ('journaliiiitclic  PoMie). 

*)  DtT  aiMgpbsnd«  UinnManK  boninHunat,  wio  luau  in  vfivderboUen 
P3Ut«u  koutUtieron  kaim,  Am  itleujuettigs  Volk*lioil :  der  Praui-udicust. 
IKviaM'  Fomi*'u  d<T  TMcwrUr,  dir  W«ohMlse>iSufe,  BoteiilipdiT  uud  Ne«l- 
hartr  tind  hiofacr  tv  reiehnfii  (*.  K.  O.  I  8U).  V^l,  aaeh  dfen  HiiK*U^i> 
■n  <i«r  smnen  In  gniir  unhiifl»ch«a  VerbSItiÜMVii  b«i  U.  V.  üo,  44,4 
u.  ilgl.  {gral  Xu.  SAI,  1>;  «ndera  iit  x.  B.  No.  80  (KcmuiUin),  eigeaüieb 
na  Tagtied  tuit  Vit-  und  Nachnpacliicfatc,  n»  iil  eben  eine  VolkibBjlailo, 
die  ihren  epöaolien  Stoff  aui  <l<u-  Itiltcr/*it  nimmt,  i^boMO  veriiilt  m  gidi 
mit  N(i.  SO.  Kittvr  und  lleryoKin,  dlo  vor  grnntr  MU  nicht  iiii**iniQpn- 
kommen  konnten. 

*>  Von  einer  Kbli>rwiliclipn  ARnikheratitc  de*  VolkttJedM  «ii  den 
IkiiUniniC  «priebl  ancb  J.  (iriinm,  (ib«r  den  attdeoteok.  Ueirtrr- 
fMUm  184;  vkI.  u.V.  N'a  87,  ein  natUrhcbe«  und  warn  MnpAntdMMi 
Lind,  rliwin  Anfang:  Ith  ixuri  ein  frtmltin  Idagtn  doch  Mhon  an  dir 
ncKtenlnarrriMb  wo  Wliebtr  Blnkleitlant;  «rinaort,  daM  rtailick  der 
l>iehm  anwdil  nnd  «In  QMpricb,  «ine  KUicv  WlMKht  luuien  S.  laO). 


186 


F.  Arnold  IItiy«r  u.  Heinrich  Ri«tMli 


rilid  die  der  niederen  ÖesellKbatt,  die.  dichterisch  «racheiiiai 
sich  dem  Zwuge  der  ]Ut«reD  und  ftberlebteo  FonocD  ani 
Formelo  bie  und  da  fugen  mÜsseD.  Kntacheidend  ist,  im 
dieser  ToUatflmlicheD  Mi»c)ipoesie  *)  Tielfacb  eine  iodindneO» 
GemfitntimmDiig  (6-  L.  S.  XXUI)  eigeu  ist,  gcnule  eine  Big»- 
Schaft,  welche  aie  soe  den  VolksUedem  snsschlieRit  (dtrtkr 
u.  A.  160  Anm.  I  *). 

Hiehcr  stelle  ich  eine  Licdemuumlaug  wie  dss  Lodiamer 
Liederbuch,  dessen  lohult  im  aUj.'emeincn  der  2eit  tod  I39ü 
big  1430  entstammt  (IJj.  S.  lö).  Kine  ^sie  AoaU  UfiM 
durfte  deasolbeu  Verfasser  hibeo.  Für  den  roDotfimlidin 
Charakter  der  Sammlung  nur  soviel:  Nd.  I7(«iis  der  zweiten  HiUto 
des  14.  Jh.8?)  scheint  in  einem  Volkslied,  hei  U.  No.  134,  nct 
gebildet  (rgL  LL.  S.  166).  No.  28  sieht  selbst  ganz  ans  vi» 
ein  Volkslied :  dem  Sänger  ist  sein  Pferd  reniggelt,  das  kocniit 
iwt  untren,  er  will  Auf  den  Markt  und  eis  junges  VWaa  tdr 
(aoBchen  (otacftn  zu  verstehen).  Vgl.  ooch  No.  4S  (S.  173  J*t 
Ausgab«  ein  'Binkelsängerlied'  genanot),  es  schildert  die  eigee- 
tOmUcheo  VorzQge  der  Müdchen  bei  den  TerschiedeneD  deats^ 
St&mmen.  Auf  der  anderen  äeite  tritt  ein  liied  wie  No.  ti 
gam:  der  spiteren  Kunstdi&htuDg  nahe,  und  NaturgefShl  seigt 
sich  in  der  ganzen  Sammlung  nur  sehr  apirlicb.  Die  stilistiBcbe 
Form  ist  b&ufi|;  ganz  so,  wie  wir  sie  ans  den  VolkaUeden 
kenuen.  man  vgl.  x.  B.  No.  39  {du.  du,  du  und  Ähnliches). 

Auf  gleicher  Linie  uDgefkhr,  vielleicht  im  ganzen  noch 
auf  volkstOuiliiberor  Stufe,  stehen  die  hieher  gehörigen  (ledichte 
in  Fichards  Hs.  (F.  A.  HI  196  fr.).  Geschrieben  ist  die  Sauunlui^ 
um  die  Mitte  dos  16.  Jb.s.  Man  ßndet  da  recht  ein&che, 
Khlichte  Lieder.     No.  XLVII   steht  bei  0.  V.  No.  36   und  tsi 

')  AmoliI  ([rbrniiüht  ■.  ».  O.  16  dio  Amdriklte  biirgtTlieh-ljfri»^ 
Kvnttpixtie  und  Meixtrraaitg  (im  wcittrmn  Sinne),  von  denen  keJBer 
ugenicaKn  in. 

■)  ii^rr.  ti.  U  432?.  pr«ci*i«rt  die   Stallune  lÜMer    Dicht««? 

nicht  «cbarf  genuii,  vri«  mir  ncbrint,  iiulea  tritt  ihre  w«*entlicbe  Art  aoch 

bti  ihm  »cboD  daroh   eine  tninr.  Ch»rakl«risivrunt{  zu  Ta^;  U.  8cbr> 

m  4   b«ieichiiet  'lie  Lieder  in  d><n  Samiulun^n    vuio  Eingänge   dM 

■k,  Jb.t  allgemein  h1«  Uitt^l^Bttung  zwischen  Minncuag  und  Vollutoo. 


LtttartrbiatoriBolw  Stellung  Heranau;. 


durcli  Mio«  bMtvndera  spnuif^haft«  DarstcUunf,'  beumrkcnawortb 
(tueist  eiD  Selbstge^rfidi  des  verlassenen  Mädchens,  dann  tiogteicli, 
ohne  de»  der  Scenenwechsel  eigens  bemerkt  wflrde,  eiue  lUa- 
etratioo  des  Frfiliereu  durch  den  Dialog  b«im  Tauze.  die  zwei 
SGUoaastrophen  k«hren  wieder  zum  Anhng  zurück).  No.  \XXVI 
■agt  sehr  einfach :  da  (Sott  nicht  will,  dass  ich  bei  dir  soll  soiu, 
so  faätt'  er  mir  so  groäis  I^ieb'  erlassen  sollen.  Aach  No.  XXVH 
tot  gans  MUiohi  mid  kurz  ('l.i«bMgnm',  bei  U.  Sehr.  III  263). 
AnderenHitfl  wieder  zeigt  sich  doeb  aclioo  bfiofig  die  breit«, 
meisteisäugerische  KnOhlaogsweise,  etwa  wi«  S.^845  (XXII): 
JeU  taff  eyn»  tag*  nachts»  in  «yme  'jfilanck  (du  Gedicbt  Ist  TOn 
d«m  Q.  genannt«!)  Sucheosino),  die  Zücbtigkeit  der  Liebe  wird 
hervorgehoben,  z.  H.  S.  353  (XKX) :  teh  Uan  iltc/i  Hep  m  rtchur 
xHtiit;  No.  XXXV  doDtet  die  Blumen  aus  (s.  n.  die  Anm.  tu 
39,  14).  Viele  Stucke  sind  oig«nUich  nur  Liebesbriefe,  ander«  in 
der  Weise  Neidharts,  so  No.  LVU,  auf  einen  Üauorn  und  seine 
äuszere  Krscheinung,  die  Dirne  lache  ihn  ans.  Auch  No.  Lid 
{=  D.  V.  No.  1 34)  vorspottet  die  Bauern,  fordert  «bor  sugloich 
den  Gdelmaun  xa  Raub  imd  Totschlag  anf.  Dieae  Sammlung 
—  ftusxer  ihr  auch  noch  ander«  —  bietet  aia  einen  eigenen 
Dichter  den  Snchensinn ').  der  als  eine  charakteristische  Indivi- 
duditäc  dieser  Epoche  d«r  Lyrik  Beachcong  verdient  l'Veilich 
aind  die  Zeichen  dea  steifui  Meistergesaogo«  bei  ihm  schou  keuo- 
barer:  man  kannte  ihn  einen  rolkstümlicbeo  Meisters&nger 
nennen.  Kr  kann  sich  gar  nicht  genug  thnn  im  Lob  des 
Weibes,  er  meiut:  'wie  kann  jouaud  Leid  im  Itorzcu  haben, 
wenn  ihn  ein  Weib  ansieht'  u.  dgL  Fast  jedes  seiner  IJeder 
arhliesKt  mit  der  Aufforderung  an  die  Kranen,  ihro  Sl^ner  zu 
lieben,  auch  hier  erscheint  eheliche  Lie^  als  das  einzig  Zu- 
iSsugo  nud  AnzuHtrebeude,  wie  im  16.  Jh.  In  seinem  Fmuen- 
lob  wird  er  verstiegen,  wenn  er  Gott,  'dem  besten  Maler  der 
Natur',  das  Weib  vergleicht,  die  anch  eine  Malerin  »oi,  denn 
sie    male    Fnteht   in    ir*    htngn    gart    (S.    Si9).     In    No.    XVII 

■}  Nukw^iBung  aui  dem  J.  1899  Ad.  B1.  II  78.    Ein  J«hrhun<lort 
mpiUrf  (Ifiil»  it-h  vitam  Atdrtn*  Siuch<n.iin  nnUrr  Ava  Kapitalann  von 
.$eokw  in  einer  Urkund«  Tom  89/VIIl   I48Ü,  USI^  XV  .S.  [60; 


138 


B.  Arnold  Ukjrtr  u.  H«iarich  RieiKli 


^i»  Dichter,  wie  er  an  pineni  Uuenmor^pn  ia  lieii 
'''^allt.  er  findet  eine  Juiig&aa  bei  «ioem  Broniiat,  die 
sieb  beklagt,  daes  er  die  Jnugfraiieii  gegea  <ii«  Fraoea  «uflet- 
•Btae»  er  sticht  aicb  zu  Terteidij^u:  aUo  wieder  die  spifier  et 
beliebt«  l^nkleidnag.  Dabei  erbalten  wir  eine  kurze  Nattir> 
scbildeninif.  Einen  gauK  TolkstOmiicheD  Zag  rerwendet  er  ftr 
•olchee  Thema,  veno  er  »gt  (Ko.  XXIV):  'Laub,  ßras,  SteniP. 
Fieolie,  «Uea,  was  lebt  (U.  Sehr.  III  HS),  konnte  die  weibliche 
Tugtnd  nicht  voll  uhren,  wie  sollte  icli's?' 

Im  Fraukfurter  Liederbuch  ist  eine  Reibe  reiner  Volks* 
Ueder.  die  tls  solche  bei  ü.  stehen.  Wir  treten  in  gua  httsget- 
liehe  Kreise.  Ein  ehrsamer  Spaziergang  fährt  dto  LiebendM 
zusanuaen  (No.  OVITl}.  Heirat  ist  da«  Ziel  (Str.  6;  Tgl  oben). 
Die  .Sammlung  entbUt  auch  riel  UuTolksmSszigee,  abeitaijA 
fliue  Menge  Ungleichartiges:  BSnkelsftngerelen,  Schwinke,  LOges- 
dicbtuflg.  Mitunter  wird  ein  in  Volksliedern  bnliehter  Stiff 
ganz  tt6if  uid  gelehrt  dargestoUt  (Üc.  CIX.  oiu  Klosteriied). 
Mischtmg  des  Volkstamlichen  und  Meisteisfingeriscbea  xejgt 
t.  B.  noch  No.  I^JCXIl,  auch  in  der  Form  (Itefrain  trobc  du 
gelebrteu  Charakters).  An  die  frohere  Kunst  oriunern  notei 
anderem  die  Kahlreichou   W&ohterlieder. 

KigeitUicb  TolkstÜnüicbes  Out  ist  weniger  in  dem  Liedcr- 
ba«h  der  Klara  Hatxlerin.  Im  tlbrig«n  zeigt  es  dio  Ter»chied«uii 
Richtungen  besonders  gut  vertreten:  jüngere  und  öHere,  Liebe»* 
Ijrik,  äFinichpoesie,  Parodien.  Oeistlicbes.  Kobt  volkstQmJick 
erscheint  z.  B.  H.  H.  1  No.  116.  Sonst  gewinnen  wir  hier  die 
besten  Belege  fOr  die  Stilmiflcbung.  So  klingt  in  I  No.  110 
die  erst«  Strophe  hoßsch-konventianeU,  die  dritte  Strophe  wieder 
wie  aus  einem  Volkslied  (Sie  hat  einen  andern  lieber  I),  und 
die  Tierte  rergleicht  sieb  wieder  der  ersten  (Ibr  'Qro»'!)- 
Auch  I  Mo.  36  ist,  was  schon  Uerv.  (O-  II  424)  hervorhebt, 
wie  zusammengeButxt  aus  Stellen  des  reinen  Minne-  und  dee 
Volksliedes.  11  No.  60  ist  eine  Tennue.  Mai  aud  August  Btreiten. 
also  eine  sehr  volksmäsiige  Form,  aber  wenig  in  der  Art  des 
Volksliedes  ist  es  schon,  wenn  das  üatu«  ron  einem  dritten  sehr 
lang  und   breit  erzählt  winl.     In  II  No.  11  handelt  jemand 


470 


LittenwIiiitoriMLb«  ätellunf;  Hcrmauiith 


IS9 


rccbl  fjAkflilStfllt  Von  tltm  eriten  pixh*taben  Mm*  BSItn,  am 
Scliluss  sb«r  iat  in  rolkstn&sziger  Weise  eio  '.S«(reii'.  Die  FYaueD 
treceu  begebreod'  »itf,  v'w  in  früher  Ljrik  de«  13.  JL.s  uud 
daoM  im  Volkslied.  Tgl.  x.  B.  U  Ko.  46  (doch  auch  wieder  mit 
J[ODveiitdonf>U»o  'lassen,  z.  B.  V.  362).  49,  r^l.  aodi  l  No.  119 
(\.  97  IT.).  Wieder  zahlreiche  Uedirhu  stellen  sich  lÜlgMchicht- 
Uch  m  dem  auslaufendea  UinDesang.  und  ihre  Verbeser  sind 
Too  dem  gteichuitiij^n  Volkeliede  nur  mehr  oder  minder  beein- 
fluest.  Oberall  stoszen  uns  daher  noch  die  e^entUchen  Atotive 
des  Minne«angea  aaf:  U  Ko.  7  (steUenireise  >eht  derb)  V.  250  ff„ 
«0  die  Oame  dem  Drftu^a  de«  Liobeoden  ^j^viiaber  ihr«  Ehre 
iKKint  (Tgl.  aber  V.  259  IT.),  I  No.  43,  wo  W.  Lb.  S.  196  zu 
Terfjleiühea  ist  (dem  ääoger  ist  das  Singen  verbot«»?),  I  No.  40 
V.  10  MuuftÜeli  ir  ffit:  vorMrA  (Rficloicbt  auf  die  Heiuong  der 
Leute,  wie  hier  noch  sonst,  i.  iaia  W.  Lb.  183).  Immerhin  HCheüit 
diCM  Zi<it  bereit«  eine  abgeUafeue  und  die  Kitterlebre.  11  No.  62, 
etwas  antiquirt.  Dagegen  stellt  sich  die  neue  Koaveattou  des 
BQi^erliohen  dar.  anali^  der  Mfaeren  ritterlichen,  nur  daaä 
die  Sohnnkea  jener  iii  dem  Masie  weiter  gexogen  sind,  ab  der 
Kreis  der  Dichter  und  des  Publikums  ein  uaendlich  grOsterer 
geworden  ist  Die  in  Uede  stehenden  Oedicbte  fallen  scboo 
Ttelfa«li  in  die  Weise  der  eigentlichen  meisterlichen  Dichtung. 
Banuders  was  die  Stoffe  betriOl:  «>  bandelt  IX  No.  75  Vtm  äer 
fiat\tr  d«t  fhind*.  Wie  Später  bei  den  Meisters&Dgem  t>e8chlie6xt 
bäuSg  als  Schlussreim  ein  Wnascb  für  di»  FnniiMn  das  (iedicht^ 
z.  B.  II  No.  Br>.  Ausartuugcu  der  Sprocbdlektlllig  Bind  manche 
lange  (iedichte  in  Beimpaareo  in  n.  Hier  ist  No.  70  ein 
Cato  (bei  Zamcke,  Der  deutucbe  Oato,  S.  16  unter  r),  No.  71 
«ine  Tischzucht.  No.  61  gtebt  rein  didaktisch  Lebeosre^tu. 
Das  Schema,  dass  der  Dichter  aiuigebt,  in  eine  G«B«Usohaft 
kommt,  und  nun  irgend  fioe  Krörternn^'  beginnt,  t.  B.  II  No.  73. 
wiederholt  sich  ^um  tJberdnias;  oder  der  Dichter  belauscht  ein 
4ie6prftch,  II  No.  85  zwischen  Matter  und  Tochter.  Die  .Alle- 
gorie ist  oatQrlich  sehr  bellet,  die  Sprach«  neigt  su  derben 
AnsdrOcken.  Von  den  Dichtem,  deren  Namen  genannt  sind, 
sheinen   unter    anderen    als   Spruch-   und    (Sasprächdichter : 


140 


F.  AntoU  Mayer  ■>.  Hoiitricb  KirWoh 


i 


PBeadoaTm  (?)  RIblin  von  Rüelbpirg  (II  Xo.  68  Da» 
pUtU  ntd  am  MaüterUehf ' )  ließt  rtdt,  ein«  ßrSrterniig  (Hier 
das  Weeen  der  Liebe,  zwischen  einer  Fran  tmd  einem  Mnnnc 
S«1iomn  ist  das  gebrftnchliche,  oben  angeführte ;  aber  den 
Dichter  0.  Ö.  I  S97)  tmd  der  Kaltonbacli  (II  No.  73  Wm  ,iii 
HeU  wy.  KaUenpacJt}.  Anch  Musintblut,  der  nach  dem  ChtnktK 
seiner  Kunst  zn  den  MeisteTSängem  x&hlt  ist  vertreten.  Et 
i«igl  als  Dichter  wenig  Individualität,  vgl.  x.  B.  I  No.  1H8  (ha 
Otoote  No.  37).  Seine  Sprache  ist  ruich  an  Gleichnissen,  «r  Iwk* 
Beimspielereien,  vgl.  z.  B.  I  No.  127  ((}.  No.  53).  ein  inhaltü^h 
ganx  konventionelles  Ocdlcbt,  das  wesentlich  die  {'rauen  im 
allgemeinen  preist,  der  Dichter  yerabsobeot  die  Fntnenliaster. 
Dabei  vergröbert  auch  er,  indem  er  der  Weise  der  bürgerlich«« 
Sänger  folgt,  die  poetischen  Uilder  und  Vergleiche  der  Uinne- 
sftnger  bis  xur  Abgeschtnacictheit.  lodes  parodiert  aach  et 
gelegentlich  die  unsinnigen  Forderungen  der  Frauen.  GrootM 
Ausgabe  41,  31  ff.  (vgl.  dazn  oben  ä.  133). 

In  dieser  Gmppe  von  fiedi^htRaniinluogen,  die  icb  ebM 
_eiDigen  Beispielen  (Lochamcr  Liederbuch,  Fichards  Hs.  QSir.)  in 
feliildem  versuchte,  tinden  uun  auch  die  weltlichen  Ueder  unsetw 
le.  D,  die  Lieder  KerniannH,  wie  ich  mir  nnn  m  sagen  eriaiM 
die  oHchst  verwandten.  Auch  Hemianu  ist  ein  DichtAr*  der 
zunächst  in  der  Weise  des  Volksliedes  dichtet,  von  dem  w 
ausgegangen  scheint.  Dabei  wird  er  aber  von  der  gleich xeitigni 
and  früheren  Knostdirbtung  beeintlusst,  ja.  wie  ich  unten  zeigeo 
werde,  er  bildet  sich  bewusst  au  ihr.  Es  war  die  Zeit,  wo  »- 
woiil  rf*r  dichtende  Ritter  dem  Volkston  sich  fügte  (unten  S.  I4it). 
als  auch  der  difhtfiide  Mßnch  den  Ton  dt»  Mmiuiiedes  (nir, 
Gerv.  0.  11  4ä4f..  wo  diu  bekannte  Stelle  der  Limboigec 
Chronik  (ed.  Vogel'  83 f..  J.  1374)  von  den  Liedern  des  am- 
E&tzigen  Barfasjrermßnrhs  angeführt  ist.  Dem  Volkslied  überhaupt 
stanil    Hermann    in    gewisxer    Hinsicht    schon    als  geistlicher 

')  Vgl.  W»Uh.  18. 3  und  Wihn.  dwu.  -  Sebonbi^i  bemerkl.  Weht 
du  upiziigerte  Güdiubt  *uuh  in  tkr  H*.  Hb,  dtn  bei  Kclkr,  Elbtiu  T«a 
B»clb«g,  fehlt  (M.  Am.  1836  Sp.  4971  onUr  70).  Der  l>icht<T  beb« 
dort  Lipfl  Alben  ron  KUanpfrck. 


tiittonrhiatoriiH'be  StcUang  Hermmnu*. 


141 


Dichter  nahe,  deon  die  geiHtlicbe  l^yrik  in  Deutschland  ist 
wenigstens  in  den  xwei  Jahrhunderten  vor  Luther,  wenn  mau 
TOD  ClMTWtzungen  absieht,  doch  rorzugsweiae  Volksgesaug,  lehnt 
aidi  auch  schon  damals  an  da«  wettUche  Volkslied  an.  Noch 
in  späterer  Zeit  beröhrt  sich  ein  'geistlicher  Minnesänger'  wie 
Spee  mit  dem  Volkslied«. 

Im  einxelnen  werden,  denke  ich.  die  Anmerkungen  die  den 
Texten  xngewiesene  stilistische  und  geschichtliche  Stellnng  reciit^ 
fertiges,  indem  sie  dieselben  nicht  bloss  mit  iea  nächst  verwandten 
Stockten  der  oben  be^rocbeuen  .Sammlungen  T«rglei€hea.  um  den 
allen  gemeiusumen  StUchurakter  aufzuuigeii,  sondern  auch  einer- 
seits das  Volkslied,  von  dem  jene  ja  ausgehen,  andererseits  den 
ganzen  Minnesang  und  ilie  Lyrik  der  t'ahrenden  ihnen  gegenQber- 
stelien,  w&hreud  der  eigentliche  bfir^rlicbe  Meistersang  der 
spätem  Zeit  schon  den  ^toflen  nach  absteht.  Hier  alwr  stelle  ich 
Dur  einige  Punkte  ^uaammäu.  Der  Dichter  fählt  sieh  nicht  als 
UgraUich  kuDst-  und  berulsmäsuigen  S&nger,  niemals  heiszt  es: 
ieh  will  sin^n.  ich  ainge  u.  dgL  Das  Sinnliche  der  Liehe 
ist  betont,  i.  B.  No.  11,  ^t>  ff.  uud  sonst,  uuverhfjllt  das  Ziel 
uugesprochen  (Tgl.  W.  Lb.  111  336).  Von  ganz  konvontionelleu 
]UotiTen  wie:  Bitte  der  Dame,  ihr  die  Lieb«  in  erlassen,  oder 
daas  'der  Dienst  zwar  verloren,  aber  alle  Frauen  dadurch  geehrt 
seien'  (M.SF.  189.  30},  oder  dass  sich  <ler  Kitter  selbst  die  Schuld 
an  seinem  UnglDcke  xuächrcibt.  die  Dame  wegen  ihrer  Strenge 
lobt  (MSF.  205,  19.  208,  18).  Sndot  sich  hier  keiue  Spur:  das 
hÜrt  freilich  auch  in  der  adeligen  Lyrik  mit  der  jVudenmg  socialer 
Verbftltoisse  auf.  Kbenso  spielen  Merker  und  Klaffer  auch  früher 
ein«  wichtige  Rollv,  ubi'r  nicht  leicht  wird  man  dieses  MoÜt  in 
der  ritterlichen  Lyrik  individuell  gefärbt  finden  wie  hier  In 
"Sa.  16  a,  32  ff.,  augenscheinlich  ein  JSexug  auf  einen  beatimmt^n 
Vorfall.  Die  MiunesAager  klageu  schon  frOli  über  di«  Ver< 
Bchlecbterung  der  Sitteu  imd  Zeit«»,  unser  Dichter  ist  guten 
Matee  trotx  aller  Widrigkeiten,  die  ihn  verfolgen,  vgl.  z.  B- 
No.  85,  Str.  1.  2.1,  15 ff.  .<l,19ff.  (jedoch  auch  19,  6  ff.). 

Anf  der  audom  Seite  irftreu  etwa  folgende  Momente 
herroizuhebeu.      Das   Natut^fühl    fehlt    fast    duiobaus,    vgl 


li 


142 


¥.  Arnold  Hmyer  a,  BMoricli  RieUob 


Burdaeb,  RAiamar  i.  Alt«  36.  47.  Du  HSdchen  —  dann  tü^i 
ist  auf  «lue  verheiratet«  Frau  als  die  WsangeDe  Penoo 
scUieszeu,  wie  oe  ehedem  fast  ausnahmBlose  Sitte  war  —  «ri 
Lehren  Ober  die  Minne,  No.  &&.  Von  den  b^anen  soll  mau  ni'-ii' 
Dblus  redeo  (vgl.  U.  H.  11  No.  J).  Der  Dicht«r  mahnt  die  G«luhl« 
bei  ihrer  «wptaVA  €P.  No.  87, 1  (rgL  H.  H.  [  106  V.  35  f.  and  oft). 
Vielfach  Uflcksicht  auf  dritte  aach  hier  (vgl.  z.  B.  MSV.  IB4.  15 
irA  Atfn  li  mir  te  Jtiund*  htririt,  fwaz  iemnn  fit,  187,  !jtj  iMi 
»ekät  dns  ifmm  usw..  dam  «ben  S.  139).  Allgemeüi«  OedaikM 
Über  Frauen  nnd  Lieb«  in  No.  25.  wo  das  Thema  Aea  ailgemeinei 
Frauenl«l>«s.  in  dem  sich  der  Sarhenainu.  UermauDs  ZaitgenesM, 
so  gefllUt  (fl.  S.  la?),  benihrt  wird,  vgl  auch  No.  55,601  th 
idUr  KeipleieJur  nom.  Von  Bolcheo  Motiven  aind  aber  reioe 
Volk^lit'df^r  frei.  Uass  ßbrifrena  den  Liedern  trotz  ihre«  voik»- 
tfimüclien  .Stiles  <iie  Verhältnisse  eines  fdrsÜicLoD  Hofea  als  n 
ßrundlag«  dienen,  ist  oben  (b.  S.  71  ff.)  daigethan. 

Nahe  kommen  nnaerer  Ornppe  auch  IJnder  dor  lei 
MinnosÜDger.  aber  diese  Dicht«r  nehmen  doch  eine  and« 
Stellung  ein.  Ihr  Atiaf,'an)^puukG  i»t  umgekehrt  die  rittralich* 
Ljrik,  die  sie  fortsetzen,  nur  beeinflusst  werden  sie  durch  du 
Volkslied ').     Uieher   Hugo   von   Montfnrt.     Volkstflmlieh  mi 

')  VkL  o.  S.  13D  über  dun  kIUxI«!!  UiiiiipsaitK.  <I«r  nah  gleicltUli. 
nur  in  nmWirer  WeiBC,  nitt  dorn  Votkili^Je  liBrübrt.  Die  früh-  und  die 
■pStichil.  l.ilicrBtiir|»-Tir)(Ii.-  hatiun  ütii-rliHupl  BerulirungBpunhtc.  *t>  <ta$»  üi 
Zeit  4et  Slt'kfnt  unr  die  de»  A*if»leig«tui  in  moncAer  Iksiehung  iricA  Und« 
(Erlütuii^  S.  VIJI).  Hi«r  wi«  itnrt  nraohdnt  in  Avr  lUehtaag  der  Streit 
zwie<;hen  RittairiUnd  und  Gw«tli«hk<iit  um  d>'ii  lORislon  Vomuift  (tjiI.  duo 
CB.  a  '24»*.  BaiMHi  ua<l  KleritK-r):  Heinrich  v.  Uclk  |«d.  Bniiu«!  latT) 
EinleiU  S.  H^,  MviaxvUat  \.  Kon»Un/  |  Von  äan  rittrr  vnd  von  dtnt  pfagoh 
diwu  Pfeiffer.  S.  SUJ  •^iatST  AuHßahc)  u;)ii>ii  a.  S.  66  Anm.  (dir  tn«ii  hi« 
mh(!)  ftDt[eii>{[enM  Oe^rSch  iwrior  Frniioii,  ob  Ritt4Tr  oder  I'bfl'e  ab  G* 
li«bter  vonüxUcbor  »ei,  dw  l^iohtf  r  belauscht  tli*  K«i»ndrn  ('K  WJker  *1» 
KonkniTontPi)  der  Rillur'.  W.  Lb.  [H  ti'H\.  wo  uof-h  w«it«ra  LiltentorV 
KentfT.  wi^  im  13.  Jh.  und  rriilier  da«  «pilf^^r»  Volk«Gpo*  ent  Dur  duKfc 
Einjelliedur  dargeBl«!!!  war,  »i  treten  jetnl  solobt.  ibrer  Cnttleliong  uM* 
freilicL  bedeutend  ilt^rv,  Einx>'lli«der  &<if  (.Suifrieitii-,  HildebmuliUtd), 
TgL  Q«rv.  O.  II  119.  Wio  ynuf  Zeit  iMheiiscb  sla  eine  'minaticlH)'  la 
bezvidin*«)  >*l>  *">  "'»^^  aiimr«  Kpoclie,  t).  a.  0.  II  1 19.  vgl.  Gbrigeut  «bd. 
di«  eilidringeiilie  BrSriM-ung:  47$  ff. 


474  UtterarhiMontcliB  Stellaag  BemMno«.  14S 

Iwi  ilini  unter  anderem  di«  rMlUascheti  Zllg».  Wackenioll 
S.  CCLVl,  vgl.  Mich  »em  ga.ux  episches  Tagelied.  a.  a.  0.  COLVU. 
Seüie  Technik  ist  Bachlässig.  s.  a.  0.  X(!VI,  wenn  auch  sein 
'8tU  durch  mapcb{^  KunstmitccI,  wie  Weudung  an  deu  L«ser, 
rhatoriacbe  Fni^'cn,  Diuloi;«,  Kontnute  und  Antiitbeseu.  f;e- 
•chmBekt  und  hetebc;  Wort-,  V'ere-  und  KeimkAnsteleieo, 
ABeoedarieu  a.  dgl.  venneidot  er.  Aber  er  hat  das  alt«  Ver- 
b&ltuis  zu  deu  Fraaeo.  gibt  seiner  Daini'  länger«  Verbaltungs- 
Torscbriften  (so  in  No.  I.  III.  X\l l) .  bringt  ausgedehnte 
K$rp«rbeachreibuDg»n,  ein  Kennzeiobcu  der  Bpigonenzeit  (a.  a. 
0.  S.  XCVini,  dann  besonders  auch  Iwi  den  Heistersängem 
beliebt,  nod  spricht  in  einem  langeo  Gedicht  (No.  XXXYIII) 
Aber  die  Macht  und  Vortrefflichkeit  der  Fraueo.  Ein  didaktischer 
Zog  lebt  in  ihm  und  kehrt  sieh  polemisch  gegen  die  Ver- 
bUtniiM  der  Ge>geonart  (vgl.  oben  H.  Hl):  No.  XXVII  (Preis 
Q«lites,  gegen  «ins  Weltleben).  XXV  (Strafrede  in  Form  einei- 
Vision.  Typou,  die  Sündigen  und  die  Tngendkaftou.  Frauen  und 
MAnDer.  tretou  auf). 

Dum  nenne  ich  an  diesem  Orte  Oswald  roa  Wolkensteia, 
TOD  dem  auch  die  Hs.  A  und  das  U..  Gedichte  enthalten. 
DJMftr  ist  itir  oiis  besonders  wichtig,  worillier  unten  S.  I46ff.-. 
im  übrigen  Tg!,  über  ihn  besonders  Ziiigerle,  Beitrage  xax 
Altera  üroliBchen  Utteratur  I  Wi«n  1870  (=W3B.  G4,619ff.). 

Koch  auf  einen  anderen  Zusammenhang,  als  oben  (S.  1 40  ff.) 
anger^cbi-D  ist  för  die  Lieder  Hermanns  flbi>rhaupt,  leiten  ein- 
zelne Stücke  des  Dichten.  So  N».  13,  das  'Kuhhoni'.  als  ßber- 
tragmig  der  Form  des  Tageliedes  auf  bAurische  Verhältoissö, 
Knecht  und  Magd :  dem  Qedicht  ist  par«distiBcbe  Tendene  gaiut 
fem,  rifilmehr  liegt  eine  reio  eenttmeutule  Stimmung  zum  Grunde, 
wie  neidisch  sieht  der  Dichter  in  der  letzten  Strophe  anf  das 
GlQckdes  Knechtes.  (Doch  s.  unten  S.  I4ö  über  die  Utterarische 
Vemitbelung:  der  l-äkurs  (S.  IbQff.)  verfolgt  diese  Ricbtnng 
durch  die  Geschichte  der  Lyrtk.)  Dazu  kann  man  wohl  auch 
No.  S&*  nehmen:  nicht  bei  'Perlen  und  Spangen'  gedeiht  seiue 
l->eii>l',  sein  Uern  »chtAgt  fOr  die  'Maid  im  Kittel'.  Ober  No-  61. 
das  flerbstlied,  und  die  MartinsUeder  s.  unten  S.  146. 


144 


F.  Arnold  Uayer  n.  Ueiniicli  Ui«ticli 


4'i 


Veigleicht  man  mit  diesen  Liedern  die  Haase  der  dl 
die  bald  gua  einfache,  bald  mobr  oder  minder  kümtUehe  Fonnes 
zeigen,  wob«i  docli  ein  allgenieiner  Stilchaiakter  henrortriU« 
Liebesbriefe  (No.  I^  tind  30,  vgl.  Xo.  27),  Nei^alirgUMl« 
(Ko.  *17*.  42.  57.  86),  -iauu  wieder  cioe  Art  Tagliod  (No.  I5a.  h.y 
80  darf  diese  VieUeitigkoit  (vgl.  oben  S.  199  über  die  Eircb«ih 
lieder)  einer  Dichtematur  zum  wenigstea  in  oiiier  Keit  beireo- 
den,  wo  wir  in  der  That  aucb  sonst  die  Terechiedeiuten  titu- 
rariiclieu  IUcbtungi>n  in  einer  Person  eich  kreuzen  und  berJUmo 
sehen.  Ein  and  derselbe  Dichter  kann  bald  natürliche  nsil 
fVische  Tßne  anachlageo,  wie  sie  ihm  getn&SK  sind,  bald  mit 
küDBtlichen  r.eBÄngen  erecheinen  in  der  Weise  der  frflhenm  t«- 
nehmen  Dichter,  an  denen  er  sich  etwa  gebildet  hat. 

VoD  den  eben  aosgellQlirten  allgemeiner«»  BerieboDgen  a^ 
gesehou,  glaube  ich  fOr  das  Diohtou  üermanns  noch  gaax  be- 
stimmt« unmittelbare  AnknQpfungspnnkte  nachweisen  za  kSniiM- 
In  Sulsburg  selbst  ist  freilich  vou  littorarischer  Traditüm  tw 
Hermano  Dicht  allm  viel  wahntnncbmoii.  Eis  Hartwic  T«a 
Bute  erscheint  unter  antierem  ancli  im  Malbuch  von  St.  PMei 
in  der  ersten  H&lfle  des  12.  Jh.s  (s.  USF.  S.  279:  osdi 
Kammer,  Uenmnd  tod  WUdonie  S.  65  f.  ist  der  Dichter  ein 
Ober-ÖBt«rreicber),  der  Fleier  (aus  der  zweiten  Hälfte  des 
13.  Jfa.s)  stammte  ans  SaUbm^,  und  Ulrich  tod  BwbeobMb 
stand  mit  Hnhtschof  Priedrtch  II.  (|  liSi)  iu  Verbindug. 
Näher  gclicu  unsero  Dichter  rielleicht  die  alten  salzbargischea 
Vaganten  (tiiesebrecht ,  Allgem.  MoQatsschr.  f.  WisMbscliaft 
u.  Literatur  tod  1S63  S.  36  If.),  deren  mau  bei  den  Martin»- 
liedern  H.s  wobl  gedenkon  mag,  dann  über  der  Tanshäasei 
(t  nach  1268)  an,  der,  aus  einem  hairisch  - salzJ>argiscfa(B 
Geschlecht  (?),  (in  Ttsterreicb  durch  Neidhart  l>eeinBiisn?)  die 
■Dorti)oc«i(>*  pflegte.  Nicht  so  die  euteprechenden  Lieder  des 
U&nchs  Hermauu  (eben  S.  143  und  unten  ä.  145)  als  dessen 
anafUhrlichere  EOrperbeschreibnngen  (a.  besonder«  No.  44) 
.  m4ohte  ich  mit  ibnliclien  bei  jenem  (z.  B.  in  No.  XI.  bei  t. 
d.  H.  II  93)  vergleichen.  —  Der  eben  genannt«  Neidhart  hm 
in  Berähruog  mit  dem  Gnbischof  Eberlia^  II.,  und  die  Schenken 


LiJlUtnriintorlKbe  SleUnng;  HemBnos. 


TOD  Winterstetteai  war«n  zwar  iu  Schwaben  anKesoeseo.  liatteu 

rBeü^himgeo  za  Salzbu^,  MSH.  iV  S.  133. 
Wichtig  ist  für  uns.  dass  die  I>orfpoe3ie  der  scbwäbtscheu 
Dichter,  des  Winterstetten,  besondors  i»  Neifen,  schwfliMlisch« 
Biohter  b««iiif)u«ftti>.  Mcis»u«r,  Stoimnar  89  f.  101.  Denn  «i^rad? 
^jphweiier  Dichter  scheinen  auf  Hermann  gani  unmittelbar 
pbrirkt  zn  haben.  Auch  sonst  besteht  ja  zwigcben  Örtlich  woit 
Ton  einanitor  entferat«a  Diclitoni  oini>  Beziehung,  wi«  nenn 
etwa  der  Schweizer  Siagenberg  von  dem  Oflterreicher  Walther 
lernt.  Noch  näher  träfe  das  Beispiel  des  K&mtners  Suneck, 
dfir  gleiclifalls  von  der  Schneid  her  Auregongen  empflingt. 
Kammer,  Wild.  125.  Vgl.  ab«r  auch  oben  S.  48  f.  äb«r  iw 
Verbindmig  Hermanns  mit  einem  Fet«r  .Sachs.  Denn  dieser 
Peter  Sachs,  nach  der  oben  S.  46  Aom.  3  erwähnten  Vermutung 
von  St.  Gallen,  kann  ihn  auf  die  ächweixer  Sünger  hiugeirinon, 
geradezu  ihre  Koantnis  vermitUiIt  haben.  Von  dieses  kommt 
roran  Steinmar  in  Betracht.  Da  derselbe  noch  in  den  neunziger 
Jahren  dee  13.  .ihs.  Hermann  als  Zeit^renoese  des  Er7J>isrhof« 
Pitgiim  und  des  Reicher  ron  Ka^istadt  (letzterer  zuerst  136» 
bezeagt,  oben  S.  48)  lebte,  so  trennt  beide  ein  Zeitraum  von 
etwa  70  Jahren  (vgl.  Öbrigens  noch  o.  S.  44).  Unsere  alte  Lttteratur 
zeigt  icnr  Ocnflg«  Beinpi^Ie.  daes  auch  zeitlich  abstehende  Dichter 
anf  einander  wirken.  Vgl.  z.  B.  Hiltbolt  vonSchwangao  MSH.  1281, 
V  2,  1—3  mit  dem  viel  filteren  Rietenburg  MSF.  19.  27—30. 
So  kann  denn  wirklich  ans  Steinmars  VIII.  Lied  direkt  dae 
'Kuhbors'  g«8oeaeii  aein.  denn  die  Ähnlichkeiten  gehen  bis  ins 
eiDKelne,  wie  ein  einfaches  Nebeneinanderstellen  beider  SCOcie 
lebrt:  nur  ist  die  Flrbuog  bei  Steinmar  eine  leise  parodistische. 
Tgl.  dagegen  oben  S.  I4S.  Ferner  gibt  es  auch  bei  Steinmar 
ein  Herbstlied,  wie  hier  No.  81,  uod  endlich  erinuert  Stein- 
mar Vn  .Str.  1.  2  an  No.  S8*,  die  Situation,  in  der  das  Mädchen 
ritt,  ist  hier  dieselbe  wie  dort. 
Auch  Hadloub,  ^ter  als  Steiumar,  sei  hier  genannt, 
dessen  Herbst-  und  Miuüiislieder  die  entsprechenden  Dichtungen 
Hermanns  mit   veranlasst  haben  kJ^nnten.     Vgl.  auch  Hadlonb 

E.)  3,  86  u-  (der  Jdetker)  wwi  äiu  midmt  mit  u.  No.  34, 8  f. 



146 


F.  Arnold  lh>'er  u.  Heinriob  RietMk 


471 


Coter  den  ftltereu  Schweizern  bebe  icb  in  diesam  Kasamnienb&iig 
noch  SiDgenbei^  berror.  Kr  war  Troeiisess  von  St.  iiallen,  aal 
eb«Dda  wohnt«  ja  vielleicht  jeuer  Peter  Sachs.  Sing«ul)er^  GelieLu 
tot  eine  Jungfrau  (SMB.  n  16,  II,  vgl  obeo  S.  14<),  obu?  iu 
gewöhnliche  SprOdigkeit  der  hAfiscben  Frauen  (SMB.  No.  1U>. 
Wie  Hermann  hat  andi  S.  lyrische  Dialoge,  uur  da«  jener  fut 
dtircliaus  die  Redenden  Zeile  um  Zeil«  wechseln  Itot.  was  diner 
höchstens  im  Abgesaüge  thnt  (a.  a.  0.  S.  XXXVIli,  aar  No.  34 
kommt  unserer  Form  noch  näher,  ein  Ued,  das  lebhaft  an 
Stack«  HenoanDR  wie  No.  14.  15  a  erinnert  H.  die  Ab- 
merl^nogeu  za  diesen  Liedern. 

Kitte  deutliche  litterarische  Nachwirktiog  des  Uermaoi 
ron  Salzburg  zeigt  zoniehst  Heinrich  lianfenberg,  <Aen  ü.  lä^- 
Schon  1422,  weuD  H.  schon  tödt  war  (rgl.  o.  S.  145),  w  war 
daa  dorb  kaum  lange  her,  «recheiiit  df>R  letzteren  AB4'  (Vi.  K.' 
11  No.  &60)  bei  Laufenberg  uachgealimt  (Maller,  Loufeuberg  5ä. 
60  f.).  Aber  ich  bemerke  auch  einen  deutlichen  Niedersdilig 
der  weltlichen  Lieder  bei  Oswnld  ven  Wolkefl!<tein.  Daftlr  hier 
eine  Reihe  i.  T.  sehr  BcfaLagender  ObereiiistimmuDg«ii: 
Wölkst  XL  1,  1  f.  Sa^  an,  lurü  li^, 

nä   ureu    bedeutet  tfiu  toffor  (80 !)  «cj 
ÜeAer  hol.' 
H.  IBa,  If.    (Er:)  H6r  (Aar),  libtU  /ra^i  .... 

(Sie:)  Waz    btäititt    de»    nae/its    da»   taup   ff 
pnehtf  — 
Wölkst.  XVU  8.  d  ff.  >  rotk  (die  unter  dem  Zeichen  de«  Uta, 
des  Scorpions  und  des  Widder»  geb«na 

sind)  .... 
tehamt  JrauH  uud  hrittUr  gut, 
.  ,   ,  T^tmer. 
H.  69  *,   l  nmmr  .  . .  .  B5    ver    at^    wirf    priiOtt 
fctfudet.  — 

mUst   I.XVI  2,    Iff.  I^r^v  dich,  du  htrtlkh  a-tät&r, 
doä  dir  aü  m&tt, 

roeAf  M  au  atät. 


.3 


B  Litt«rartii*torucb('  Stellung  Hem^ani.  Ii47 

H.  26*,  19  f.  das  motz  an  yr  gtwürket  hat, 

daz  yr  aüz  ding  recht  wol  an  »tat. 
olkatLXXU  1,  16  ff.  dareÜ  v  jugent, 
freunÜSeh  tugeni 
mit  »chaUtn,  seJiMnj^en 
pringt  geUmpfen, 

des  freu  dich,  alter  Itebtte  fraul 
H.   36*,   Iff.    0,  wie  lieb  jungkfrmdäch  gelimph} 
o,  wie  gar  ezart  itt  all  ir  sehimph 
in  jungl^r£toleic/ur  iugentl 
32  ye  mer  ly  gchympken,  sekallen. 
60,  8  des  mag  dein  güet  wol  friwen  Bteh.  — 
olkBt.  LXVI  2,  10  ff.  Dick,  »mel,  kUrtz,  Img 

von  hSch  zu  tal  »ö  iet  ir  le3> 
baidelieh  potniert  unverhint. 
H.  26*,  17  f.  kürez,  Ung,  iiöeh,  nyder,  »mal  vnd  prait, 
lind,  hert  itt  aüz  naeli  wunteh  beraU.  — 
'olkat.  XXXVIl  2,  3  brüsüein  »y(n)bell  alt  die  piem. 

H.  28 ",  32  ezway  tätlein  aU  zwo  tynwel  pym.  — 
Wölkst.   KLII  3,  13  tnich  nymant  trist. 
H.   1 1  *,  9  f.  vnd  nymand  main 
zu  trotten  midi.  — 
olkBLLXXXVl.lff.  Wach  auf,  mein  hört  .... 
plick  durch  die  präh, 
vemim  den  glantz, 
wie  gar  p*in  pldb 
de»  himett  krantz 
tick  mengt  durch  grab. 
CI  1,  I  ff.  £f  leucht  durch  grä 
die  vein  latür 
diirclttichtigklic/i  getprenget, 
plick  durch  die  pro. 
XXXIV    1, 1   Erwach  an  tcla-iek  .   .  . 

6  BUck  durch  det  mayen  obedaeh. 

XXIV  1, 1    Wol  auf.  und  wacht. 

10' 


a,  1  ff.  GttiU,  Hük  btek, 

rmulieh  »trtek 
dicA  au/  .... 
H.  18*.  3  ff.  wich.  fiebtU /ra! 
plii  durch  äy  pra 
CTid  »rha, 
wy  tiitücel  ifra 
to  ffnr  /ein  pta 
iit  eieUcfutii  dem  gatirti, 
29  ff.  dein  ärmlin  rek, 
dein  ßlxlin  »trecli\ 
ich  wet 
düA  .  .  .  . 
vnd  hör  .... 
wt/  dein  gesell 
dich  weken  well,   — 
Wölkst.  XCV  4,  18  wil  mj  mir  leol,  so  furcht  irh  nyemandt  dri. 
H.  25,  2  ff.  (w  nicht  aUo 

durch  ytnandg  dro :  . 
wen  fürchUst   du?   — 
Wölkst.  SXX   1.37fF.  An  verlangen 

well  wir  prangen, 
in  den  sangen, 
mit  rerhangen 
lauh   die   wangen. 
2,  9  ff.  vor  grfinem  wald  nach  ppfferlingen  idavbtn 
mit  ainer  maid, 
lieklaid 

i-on   niner   Händen, 
dun   In.'t   !<-h   breis 
l'ür   nlte  hoj'ewi«. 
H.   28  *,  1  ff.   Pey  perlin   rnd  pe'i   Spangen 

tnr  ich  gesuchen  nicht  mein  waid  .... 
,    .   .   ain   mynniklirhe   maid   .... 
da  ich  sey  sah   .... 


^ 


~4do 


XiU«MrfiittciriMike  Stell  um  Heniuiuu. 


149 


M  Imtiich  vor  mir  prartpen 
dort  für  mit  gras  von  ffräittr  heäd, 
18  f.  Ir  anpli«k  tga*  verhangt» 
mit  gr^tMm  .... 
39  da4  if»  ich  für  aU  tanffvn. 
Vgl  etwa  noch  Wölkst.  IX  6,  S  (tl.  h.)  mit  H.  13,  49  (d.  d. 
ü  ä.  h.)  —  Wölkst.  XL  2.  15  (:.  m.  d.)  mit  H.  28'.  49.  11»,  80 
f«.  d.).  12*.  9  (ebeiuKp)  —  Wölkst  VI,  3  f.  mit  H.  14,  34.  37.  22 
—  Wölkst,  XVI  1.  IBff.  mit  H.  86. 1  ff.  —  Wölkst.  LSXII  I.Öff. 
mit  H.  48, 18  f.     Ändere  Boispiele  in  deu  Anmerkuogeo '). 

Um  jiasammeDxnt'asBeii :  Hermsim  v.  Sabiborg  erfahrt  in 
Minea  weltlichea  Liedern  besonders  tod  den  späteren  Schweizern 
B«aiDSiiisun^'  und  übt  «lio«  solcbo  selbst  auf  Oswald  t.  Wolken- 
Mein;  Salzburg  grenzt  Ja  an  Tirol  (e.  aber  auch  Anm.  1  am 
ScUusse). 

Aa«h  in  d«r  Folge  noch  mus«  der  Einilase  H.s  nicbt  an- 
M«at«Bd  gewesui  sein.  Sein«  TOoe*)  wurden  uachgedtchtety 
IwNBders  irar  die  Korweis  beliebt,  auch  bei  Haas  Sachs,  wie 
t  B.  der  Cgm.  499$  ausweist.  Oder  «ine  andere  Meistersängerbg., 
dii  steiriaclie,  kennt  seinen  langen  Ton  und  die  Eorweis,  bat 
ttd{«DS  keine  Gedichte  io\i  ihm  (Uerm.  Stud.  II  330).  Die- 
Hlle  Hs.  fahrt  ihn  unter  den  Naobdicht«m,  d.  i.  Nachfolgen! 
In  altes  Ueister,  anf  (auch  Naebmoistor  geoannt;  a.  a.  0.  228). 
AhIi  SteinbOwel  scheint  die  Kirchenlieder  zu  kennen  (ebd.  309  C). 
■^  Das  Reigister  der  Hs.  K.  schreibt  einigen  seiner  Stücke, 
■ithtiger  wohl  den  Originalen  dieser  Cbersetzungon,  gelieininis* 
*iB«  Kr&fte  zu  (Ad.  BL  U  SüS  f.  xu  den  No.No.  JüL  XIU.  XXIV). 

')  Üb«nin«tinuauiifen  zwi«oh«ii  Wölk*),  luul  Ana  Lieiisrn  H.  V. 
(ttä  (■■  H«nn..Vo.  11*).  881  («  Herin.  No.  19'J  Dwrkt  nnch  Roethe  >a, 
2t  Au.  XVI  80*)<  auf  Gruiul  ilirv»  vr  die  letttereu  dem  VoUuL  m- 
^AtMbl.  AbgMeLoii  voll  dvm  g^nide  hier  vurliaoilenea  •»•driioUicIun 
Wi^ai*  (h.  Si  S8  unter  K).  duwImd  ebeu  die  o.  iiuMnm(!n|[tiitc:Ut«u  Be> 
■ttrungen  da«  ruu  mir  bubkuptei«  V«ihilltun  wnlinHibeititiuliLT.  —  liM 
<*gL  !>.  S.  IW)  war  0.  T.  Wollut.  un  cnbiM-k.  Hofi:  (W>bcr,  0.  r.  Wolktt. 
Bd  Friedr.  8.  876),  w**  i,^  onrÜhn«. 

*)  8.  bei  drn  Hci*tcrniiig»ni  (ibltcba  Nunen  ittfMlbcn  o.  8.  38 
(nwr  K). 


■ 


f.  AratrÜ  Uaver  o.  H«iDricli  Rifltrcb  4SI 

Exknn  (zu  S.  148). 
MaaMAnger  Bcheiden  sich  iD  solche ,  die  vSüig  zu- 
in  den  konventionelleo  VerhaitnisBen  ihrer  Cm- 
solclie.  lue,  mitunter  vielleicht  von  einer  Art  'seno- 
ilBÜsch«r'  SehftBUcht  erfMlt.  in  bewiwater  Weise  m  iw 
«teArkM  Nstar  dea  Vitlkes  hinstreben.  Ergtere  sind  eigentliol 
iinaitt  Naturen  (nach  SchiUerscheni  Tenninag)  zu  bezeichum, 
«!■>>  (Ke  Verhältnisse  ihres  Standoa  als  die  wahren  und  gnitn 
tMfßMJVB :  SU  den  Verbältnissen  des  Volkes  und  seiner  Diehtuos, 
«o  «ie  ihnen  eut^egeutreten,  rerhatten  sie  aiifa  ablehnend,  anch 
MtirlBcfa  bis  zur  Parodie.  Dagegen  werden  die  iweitgeuannMB 
i^  Dichtungen  leicht  der  Art  des  Volksliedes  'J  n&heni.  Ein 
HHtortr  Fall  ist,  wenn  einem  Dichter  das  Volksmftezige  uatQrbcli, 

')  Hier  wnr  h*i-eit»  so  viel  v.im  Vdlkalk-il  Uk  Redt-,  lU'i  ein 
Wnrt  der  Veratiiudiiiuug  über  Befniff  uml  WeaBU  wohl  »m  Plntre  iti. 
Ihtin  dnrübpr  i"t  eher  niulta  nla  tniilliiin  ^eBagt  «orileu.  Zaent  gälW«, 
•Imi  Umfaiui  lies  Bef^ffea  cinznachränkou.  Uari  wird  hier  kaoin  mehr  k*- 
aMlhin  köuuen  al«:  Volkilied  ist  nur  ein  soliiL«>  Lied  (aber  nui'h  j«ilM 
•uWIm!),  da«  vom  'Volke',  imler  Volk  liielwi  ilie  naive  Schiebte  der  NaMa  ' 
VPMtmidcTi  (val,  Viii'her  hi=i  B.  L.  S.  XXIV),  ^i:^iiiii;<>T)  wird  (vj;l.  Si'hvrt^ 
L,  9M).  Der  DirhliT  ist  —  in  der  RtL'p)  —  oio  Mnnn  des  Volkes,  lier 
«l»  Stimm«  uTii!  Dulmet-rh  Hir  sein«  Viilk-<yen(n«eti  lileichssm  am  ilef 
(iMiDnnnK  der  Grinmmllieil  heraus  dirhlci.  Sein  Gesichtikreis  int  kein 
w«it«rer,  nur  eine  aewisse  lormelie  Gewamltheit  lieriibiRt  ihn,  wa!"  alle 
«nderen  fühlen,  aui'h  /.u  Kii(;en,  [eine  'Kunstfertigkeit',  die  man  siuh  \a 
deu  lilteateu  Zeiten  aaiir.  «Ilpemein  verbreitet  denken  mu?i.  Mir  Jieien 
B«merkuiig«n  ist  aber  nni-h  iiiihts  iestgestelli  ülicr  den  Inhalt  des  Begriffef 
Vnlktli«d,  d.  h.  (las  innere  Wesen.  Man  führt  wohl  seit  jeher  eine  Reihe 
ciDaalnar,  mehr  oder  inimler  rirhtiic  beobaehteter,  ünszerlicher  atili* lischer 
Eijt«n»chaflen  de»  Volksliedes  an,  aber  weniij  oder  i;ar  nifht  ist  man  auf  den 
Werd«proieM  einee  aolfhen  Liedei  im  dichtenden  Subjekte  nla  »esentlieh 
clMTAkteriatisches  Merkmal  dtener  Lieder  eiut^etfant^en.  die  Wurzel,  aus 
der  lieb  alle  anderen  Merkmale  de«  Volksliedes  ableiten  laiaen  münzten. 
Duüt  IM  aohon  jreaftgt,  dnss  die  Untersu<;hun);  auf  psyeholoeisehem  We^e 
nrwirfa  g«hBn  mQme.  Statt  alles  anderen  möehte  ich  hier  nur  auf 
tiaen  Anfkatl  von  F.  KrejGi:  Das  charnktenntisehe  Merkmal  der  Tolki- 
pOMi«  (Zbitaohrift  f.  Vßlkerpsyfh.  u.  Spraehw.  XIX  U6  ff.)  verweisen, 
der  mir  das  Richtige  8u^udeuten  aeheinl :  danach  ist  bei  der  Entstehunfj 
einer  Volktdiebtuaif  im  Unterschiede  von  der  Kunslpoeaie,  psychologisch 
Kusgadrftokt,  vetentlich  regellose  Reproduktion  thätig. 


48» 


LittsMrlüitorisclM  SU^tlnugr  Hornunni. 


151 


der  Stil  iler  Kuiifttäicbtniig  pigentlich  tod  Haus  »ns  fremd  ist. 
Tgl.  oben  S.   13Ö  ff. 

Die  GMctiicht«  dee  Mtmiwsiiges  auf  die  eben  aogedeuteta 
Weise  Mb  io  Kürw  za  mustern ,  dflrffcä  nicht  ohne  Inteteese 
sein.  Es  genftgt  iiiebni  oine  rasche  Cbersicht,  die  auf  eiiueluee 
tücht  mehr  aU  nötig  näliur  eingeht. 

Opposition  gegen  den  Minnedienat  und  das  ganze  ritterliche 
Lebensidcal  bestan')  vi>n  Anfang  ab,  tgl.  Uurdach  Keiuin.  125  lt.. 
wo  auch  die  fortwährenden  Klagen  der  hMachen  Dichter  ies  13.  Jh.B 
Aber  den  Verfall  der  iide%en  Kunst  erwähnt  sind.  Üherhaupt 
waren  die  Männer  jener  Zeit  nicht  jtnfrieden  in  ihrer  rberkitltui. 

dchou  Walthers  Diohtang  ist  bekanntlich  gaiu  nur  ron 
ihrer  Tolketönilichen  .Seite  zu  begreifen,  er  hat  ein  U&dohen,  und 
swar  niederen  Standes,  geliebt.  Auch  tliejeuigom  eeini>r  Lieder, 
di«  nur  den  gewfihnUehcn  Minnestil  zeigen,  halten  diu  Ki>nventtoQ 
nicht  immer  ein.  er  droht  seiner  epTfideu  Dame,  ihr  den  Dienst 
zu  kflndigen,  W.  18 ;  und.  obwohl  er  ein  (iegner  des  •mhörtrltrMen 
Sanges  ist,  hat  seine  Kunst  doch,  wie  eben  berQlirt,  selbst 
volkst^imliobe  Elemente,  was  schon  U.  Sehr.  V  249  Iwtont.  Vgl. 
noch  49,28.  71,1  f. 

Auch  Hai'tmann  von  Aue  (f  Tor  122U)  hatte  «ich  bereits 
zu  arm«,  wfft™  (JtSF.  217. 1,  9.  anch  WilmauBB  ni  Walth.  49,  22) 
gewendet,  wie  ja  überhaupt  eine  TenlrieszUehe  Abkehr  vom 
'Dienste',  wentgstenü  in  der  Praxis,  öfter  vorgekommen  sein 
wird,  als  die  erhaltenen  Lieder  bezeugen;  nod  bald  fand  es 
Ctiloh  TOn  Lichtenetein  (J.  1923)  ftir  odtäg,  nusdrOcklicli  zu 
erklftren,  Öt),  1  f.  Lachmann 

A'iätriu  tnitiHe,  an  /rtmlen  töl 
i$t  tr  )Um  ti  an  gtdgt. 

Aber  'Jer  Dichter,  der  siob  tnerst  mit  Bewusstsetn  und 
Tendenz  von  der  hßtiachen  Minnepoesie ,  wie  sie  bis  zu  ihm 
geflegt  wurde,  ah-  und  ländlichen  Verhältnissen  zuwendete,  ist 
bekanntlich  Neidhart  von  Reoenthal  (f  um  1346),  der  eigent- 
liche Beigifinder  der  sogenannten  bfllischen  Dorfpoesie.  So  wird 
man  diese  Dichtung  weiter  bezeichnen  dOrfeu,  mit  Ijaclitnaan 
Xzn   Walth.  65,32)  und  Haupt  (Neidh,   S.  217).      Nicht  mit 


162 


F.  AmuM  Hayer  u    Hmniich  Ri«Uc)i 


4S3 


W.  I^  1 217  alfl  Tottam&aKig«  Ljrik  d«r  HSfe  (rgl.  aucli  Sefartd«. 
Die  böfiscbe  Uorfpoesie.  Gosch&s  Jahrbucli  f.  Litteratniigesdi. 
I  ih  ff.,  speciell  49).  Demi  nicht  blosz,  dass  Nei«lhart  die» 
l&ndüolivu  Suff«  in  kOmtUcheo  TCnen  nnd  in  wosentlicfaeu  PunJnen 
im  Stile  ileB  MinaeBU^ces  bobandolto.  &o  tut  auch  der  kleinste  Ted 
dieser  popaien  wirklich  Tolkstfimlicb,  d.  h.  ans  der  Anschaavag 
nad  Gcsinuong  dee  Volkes  horau»  gnt^chrieboii.  Gewdbutich  rer- 
folgen  'iieee  Dit-htar  eia  bestimmtee  Ziel:  d«a  TorDebmea  Kreisen 
etwas  Xeu«)  zn  bieten  an  Stelle  der  bCkfischen  Lrrik.  an  der  man 
nach  oml  naeh  den  Geschmack  rerlor ').  In  diesen  Liedern 
erscheinen  die  Bauemburschvn  als  ihre  Nebenbuhler  bei  int 
Werhoi)^  nm  die  ;tt&dchea.  guwiBS  sehr  oft,  wenn  auch  nicht 
immer,  io  Naohbildnn^  d«r  Wirklidikeit.  und  wesentlich  diewr 
Umstand,  wwie  >J«r  Cbermut  der  retchen  Baaem  Qberfaupt, 
gibt  jenen  Dichtiiu^n  hfiuSg  eine  parotiiatisohe  Tendenz.  Vw 
FftUo.  dass  Dichter  vom  Bauerniebon  durchaus  abgeetoaseo  nad 
durchaus  uusvujpatbisch  berührt  auf  die  Farndie  ßelen.  war«n 
gewiss  die  Belteneron  (vgl.  u,  S.  I.'iS).  Für  Neidhart  sind 
hier  subjektiv  gfl'ärbte  Lieder  interoseaut.  wo  voa  pwrodistisi 
Tendenz,  die  Oberhaupt  meistt-nB  nur  im  Schlassteil  der  Lii 
hervortritt,  sich  nichts  xeigt:  z.  Ü.  tl,8fi'..  ein  Botenlied, 
dem  Kreuzheer  ins  Dorf  gesandt  (HiüJsohriwsk^-B  Urände  ftr 
meittermM  =i  Ebefrau,  Arr,a  Germanica  11/2,  08  f.,  {IberzeQgeii 
mich  Dicht),  ähnlich  IS.Öff.;  Tgl.  noch  14.4fr.  Viel  Olfick 
bat  der  Ritter  bei  don  ländlichen  Schönen  nicht  gehabt,  neiia 
mau  ihn  bOrt  in  stellen  wie  71,  II:  Ich  teaa  ie  den  w!t>tn 
holder  danne  f!  mir  «In,  101,5:  »t^kt»  /tinde»  (»dttOM  vAt  Uf^i 
mir  an  »rJuxmiii  wSbr  ir  ffebratt.  In  rieloD  seiner  uiherpn 
Berichte  Ober  betitimmte  VorfUlle  stecken  «icher  nur  pwtiscbs 
Motive,  aber  offenbar  ist  ;iacb,  dass  ihn  eine  wirkliebe  Br- 
bltterong  erfUlt  gegen  die  dörpehschen  Bauernburechcn ,  di 


an« 


')  AwlogMu   >ii   ilic'Kr   KrBi'bi^iiiiiiik.'   bjclnt    in   OBierer  Znit 
Dori|([MohicbU   BDil    IrBhLir   ilic^    litl<:rari>.'hi-    liTHnKnuK  in   ili^r  zwwb 
Bülft«  (1h*  vorificn  Jalirliiiii<li.TU  (Itouswaii),  iioiiMir  iiixl  überall  i^iii) 
Ulchc  Ri<ihtan|rci]  auii  oiucm  t'brrsiittiiiuctEi^fUlil  ärr  bShcrcu 
heriror.    Du»  ßardavb  Koinm.  (90. 


4U 


Idltcnriiwtorwclw  Stollnttfc  Hcmuuu. 


163 


Luft  zu  roachra  ibm  BedOrfois  Ist.  Uh  glaub«  nocb  immer, 
fQr  sein«  gang«  Oicbtuiig  fand  er  Euaftchst  blosz  ein  ho&sohea 
Publikum;  oatürUcii  ist,  ilas  vieles  ins  Volk  dringen  koant«, 
and  nicht  tunrabracheinlich.  dass  sich  die  Bauern,  denen  er  im 
Gesäuge  »0  oft  entgegeiiCrat,  höfische  Phrasen  aua  seinen  Liedern 
zu  nutze  machten ;  si«  iuehten  ja  ihroTBeita  daa  ritterliche 
Minnewesen  naehzuahmon ,  wodurch  sie  freilich  wieder  die 
Parodie  herausforderten,  Singenberg  36, 31  ff.  —  Neidharts 
Stil  ist  in  den  eigentlichen  Minneetrophen  olufSrmig,  überall 
begegneu  die  altou  Formok,  die  typiseben  Wendungen  und  Motive 
sind  hieber  ubertn^en:  die  «en^teiie  n&t  sogar  von  'Kiud  auf 
(48,  5)  u.  dgl.  m.  'j.  Auch  die  Reden  der  BauenuuHdchen  selbst 
erscheinen  mitunter  geradezu  unmfiglicb,  z.  B.  16,  13 

deheiner  teirbet  um^  «tn  wlp 

der  er  ^fitiuaert  waere, 
ood  so  auch  in  dem  folgenden  '(jeaprSoh  tneier  lieiBpielen'  (einer 
an  sieh  Tolksmas/igeu  Sitaatinn?  U.  Sclir.  III 405):  wie  in  echter 
und  rechter  tiobäfcrpoesie.  Hie  und  4a  mag  ja  geziert«  Sprech- 
weise und  affektierte«  Oebahrcn  unter  den  reichen  Bauern  wirklicti 
Torgekommen  sein  (vgl.  weiter  oben  und  o.  S.  181).  Andererseits 
aber  sind  durch  die  Hinwendung  mm  Volke  auch  Tolkstflmliohe 
Qemente  in  Stil  tind  Motiven  eingedrungen.  Im  allgemeinen 
herrscht  doch  ein  frischerer,  krAftigerer  Tod,  da  giebt  e»  h&bsche 
Gourebiider,  z.  B.  46, 38,  der  Uiciiter  und  das  Mädchen  beim  Flachs. 
Vgl.  noch  48,  32  und  sonst.  Die  Kauforeien  unserer  Bauern- 
burschen  erscheinen  hier,  nach  den  UmstAndeu  verschieden,  io 
der  Poesie.  Fflrmlich  modern  sieht  eine  Situation  aus  wie 
XLIX,  ^,  bei  Haupt  unter  den  unechten  Liedern,  er  sitzt  vor 
ihr  und  hält  ihr  das  Hemd,  das  sie  faltet.  Gegen  die  8itt« 
der  TOrnebmen  Welt  bedingt  der  Dichter  Meide,  Jungfrauen; 

')  IMür  ^iht  ci  aunli  id  ilea  Soiniii«rli«derii  ficlegc,  nmbt  biu»« 
in  d«D  Winl«rli<Nk'rn .  in  <l«i«i  dt«  pindjitiiäie  Tendciu  i-orziiglicb 
harvartnlt.  (Jbri{t<!ii!i  w«n<)«t  «irb  ja  diesv  wc«c!tiUich  nar  g«gou  die 
Männer,  nrsrutii.  ilui  wird  dur«li  <U*  olwn  Bemerkte  wohl  ciulauubUnder 
erklärt  ab  iloivh  Ate  AusfiUi rangen  Bi*lacb»«-*kf>  in  den  Act«  Germ. 
Uli,  97.  Du  «tirn  ritierle  Lt&l  aufH.  49  ipielt  ■llcrdiDg«  IHobt  in  du 
FkrodirtiMlie  liinübcr  (vgl.  49,  3>. 


IM 


F.  AnwU  JUftr  n.  Haiariek  RioUck 


«a& 


und  im  Einklaofc  mit  der  Art  diMer  Lyrik  «neii«mt  itt 
weiblich«  Teil  als  'begehrend*  (itaa  üben  S.  139).  UiuehM 
tcbeint  nuaifeteibar  am  dem  Volke  g«Bcbdpft.  wenn  etwa  da 
mdclicii  seine  Vcrfahnuig  Jurdi  deo  Ritbei  auf  «in.  Tamba- 
knnl  »iräckflihrt,  17.  31.  Ans  dem  VoUngesug«,  weoa  tdcbt 
umgekehrt  <lie«er  e*  aus  Keidh&rt  bat  {??),  stammt  risUeicht 
UCb  das  bei  di«MDi  «n  häatige  Motiv:  die  Mntt«r  and  ihn 
taaxlnitigfl  Tochter.  Vgl.  U.  Sehr.  111  396  oud  daui  daa  uiedeid. 
VoUntied  bei  G.  No.  37,  ee  ist  dieselb«  Situation,  ein  Dlahlg 
zwischen  Matter  UDd  Toeht«!.  aber  ernster  gehalten ;  dann  CB- 
No.  '>4  (Oolias  No.  9),  eine  ('rOhUngsschilderuDg.  aber  der  Sebtiua 
iu  NeidhattiBcfaer  Weise,  die  Alte  juckt's  In  den  Beinen,  auob  zoffl 
Tanxe  m  springen  (aock  von  BielMhowskj^^  Acta  Oenn.  U/S,  131, 
citiert).  94,  31  ist  die  Geliebte  unserem  Dichter  eine  domige 
RoHe.  als  er  sie  brechen  wollt«,  stach  sie  ihn:  Tgl.  die  Volks- 
lieder vom  JleidenrMlein  und  Wertes  Aluirauscb  (meist  'Schnads- 
htipfeln')  103,  das  .Mftdcheu  ist  ein  dorniger 'Wildling'  (dazu  a. 
die  Anm.  xn  36*,  I  i).  Unter  den  unechten  i.ieäern  erscbcinei) 
3.  LI  wieder  die  aus  dem  Volksliede  bekannten  zwei  Gespielen. 
Ferner,  wie  im  VoUoUode  wecbeelt  awb  bei  Neidh.  die  Fora 
der  Darstellung  iu  einem  Uede,  oft  epischer  U^inn,  daia 
dramatische  Kinfübrung  durch  eio  Gesprftch,  xnletzt  wie-ler 
episch.  Am  SchJnsse  beistt  es  oft:  'die  S«it«n  sind  zenpmogeo' 
(dem  Singer),  vgl.  bei  U.  V.  No.  114,7.  —  Neidh.  hat  natttrlieh 
auch  der  beben  Minne  »einen  Tribut  ge/ollt.  sicher  sondern  ans 
seinen  flbrigen  Liedern  lieszen  sich  diese  Fälle  kaum,  da  jn  den 
bftftsi^hen  Stil  auch  die  Lieder  nir^dcror  Minne  weisen  lt.  o.  S.  153^ 
Mehr  nocb  als  Neidb.  t'ühmii  die  anderes  Vertreter  ^ 
hfifisehen  Dorf^oesie,  die  uns  alle  weniger  Lieder  bintorlaesen 
haben  als  er.  in  oiu«  der  alten  Lvrik  fremde  Atm'^spliSr«.  Da 
spricht  man  natdrlicb,  nenm  prosaische  Dinge  usf.  Zugleich 
verschwindet  die  parodistische  Teiid«Rx  immer  mehr.  So  bei 
Starabeim  (MSH.  I!  S.  77).  —  Von  Friedrich  dem  Km'<-ht 
(MSH.  n  168;  I2I3  urkundlich?)  ßllt  No.  U  Weber,  ein  Lied 
voll  aufrichtiger  äehusuoht,  ohne  irgend  einen  parodistischen  Zug. 
In  yio.  IV  versagt  sich  das  Hfldchen  dem  Dichter,  weil  er  ihr 


A 


486 


UU««rtiM«iriMhe  Scriluag  BennaiiQi. 


165 


keÜMn  Pelz  geben  kann  i  ilas  ist  vrobl  satLruch  gemeint  (s.  daxu 
outen  S.  1 58).  hr  ist  ein  Falirender,  );ebililet  in  der  hfiliscben 
Poesie»  wie  Waltiier,  verspottet  diese  aber  (itanlach  Keinm.  133), 
indMD  er  Noidb.  folgt.  —  ilelUr  (Uedrut?)  (MäH.  II  173) 
wendet  sich  in  No.  I  und  11 ')  direkt  gc^eu  die  Mitmedicbtong 
and  deren  Onsittlichkeit.  Die  folgenden  Ijeder  No.  III,  in  der 
gflwffhnliclion  Weiiso  <des  Minneticde«,  Qbrigei»  sehr  oinraeh 
^halben,  and  No.  IV  (wieder  die  Matter  mit  der  Toobter,  jene 
rftth  dieser,  den  Vottit  xu  minnen)  seheint Burdach  xa  verdäcbtigeo, 
vielleicht  mit  Cnrecht  (Tgl.  Aber  Neidb.,  eben  S.  154). 

BurkbMTt  von  HohenfeU  (bis  Iä29  iu  Urkiuxleu;  USH. 
I  201)  hat  eine  Aniali!  im  alten  Stile  gehaltener  SdiiinelieJer 
hinterluaeD.  Einer  andern  Kichtong  Toigt  er  aber,  wenn  er 
als  einer  nnter  wenigen  sich  in  Liedern  aus  der  Auscbauuug 
lies  Velkes  heraus  versucht  (vgl.  a.  a.  0.  beeondeni  Üo.  XI 
nnd  oben  3.  152*).  —  Ähnlich,  wenn  auch  nicht  völlig  gleich 
ist  die  Stellnug,  die  dem  Ulrich  von  WintersMtton  (bis  1869 
zu  rerfolgcn)  gebfifarb  Seine  Lieder,  wie  die  der  Terwandten 
Dichter  rit>erhaupt.  haben  Öfters  epische  Form,  vgl.  Nn.  XXXVII; 
die  Tanzleicbe  sind  in  ihren  Sohliissteileo  ganz  folkstömlich, 
S.  Minor  S.  XV.  Indes  bietet  er  auch  parodistiacfae  Zdge, 
ff^  Ueder  No.  XXXVl  (eine  ländliche  Schöne  beantwortet  des 
Stngers  Liebeswerbuugen  mit  derbem  Spotte).  —  Bei  Gottfried 
Ton  Neifeu  (bis  1255  in  Urkunden)  findet  man  neben  den  Minne- 
liedern  ganz  Kinfaches,  Volksm&sziges,  wie  52, 2.'>  Haupt ;  vgl. 
aoch  die  angezweifelten  -(4,  30  und  45,  8  (a.  xn  45,  3).  die  an  die 
SchwanUitteratur  erinnern.  Aber  da,  wo  er  ein  M&dchcn  niederen 
Standes  im  1'one  der  Minnepoesie  preist,  thut  er  es  wobl 
durchaus  iroulsch  und  meint  es  »cbersbaft,  in  einem  dieser 
Lieder  (45,  21)  antwortet  du  lUdchen  grob  (s.  oben  Aber  ein 


<)  Hior  nlnil  thra  Ti«r'Kapt»«D'  lieber  »It  uin  Ermn/.  Burds-ih  181 
Abhi.  49  tnSrhie  ibm  ilMw«irc"  A*"t  Titel  hlr,  den  ihm  iKe'll>i>e«"P*clir' 
B«.  l>«il«ifi,  alwrlieiiiieii. 

*)  Icli  kiSnnte  «Uo  hier  Bunlodi  nicht  luitinimuti,  'Irr  k.  ii.  O.  ISO 
di«M<>  Dichter  mit  ikh-Ii  aiNlvr«ii.  nubr  mlrr  viVTiigtr  wrwandien,  N!hle':ht' 
hia  «U  Na«bitimer  \viiUt.«  ■bftrtitrl. 


16« 


r.  AnoU  Mmjvr  m.  Hentidi  Rietadt 


487 


Ld.  roB  WinUintetteD;  etvis  aaäta  Miitmm,  Stdnm.  S.  W. 
r^  jedoch  mit  dem  Be&wn  in  45,21  fie  VV.  4, 13.  i,  IS. 
32. 12,  alle  vier  U«der  Kh«iDen  |Hur«dtstiKb  md  nad  r» 
ebuKii^r  'nicht  zn  trejuen'.  e.  MÜMoer  l  i.  0.).  Die  l«tzt- 
geBaonteD  drei  Dichter  gebAres  zaaaminai,  atufa  (ienr.  G.  1  51^ 
Bteüt  sie  netwueiuaDder.  Assangeii  wiren  noch  Kirebberp 
Csoit  1265  nrkuiidljch:  iiSB.  l  23).  d*r  ab«r  in  der  Form 
pmrenzaUscbeD  KinSoss  zeigt,  6.  <>.  1  IM.  dann  unter  fifhaÜH 
aberliefertc  Strot>beD  (rgi.  ItSH.  n  172  No.  U:  ein  Vollolied?). 
D«r  Taler  (SMli.  anter  IV).  Zeit^eooeBe  de«  Ndüurs,  den  er 
eriräbut.  parodiert  in  No.  2  eis  M&dcben.  das  in  v«Ue»  gebt: 
sie  legt  ihm  aof.  eiu  tedericoUer  auf  Irloszem  Leibe  m  tragen 
und  w&cb^nüich  eiu«a  Tag  zu  fastou,  und  vot^ttet  ihn  dann 
(Tgt.  oben).  Kin  audures  Lied  encihlt  von  einem  Liebee- 
brieC  de»  er  durch  einen  Knappen  ins  Eom  senden  will,  beüebt 
sich  also  aof  eine  Banerudinie.  —  Der  Tannbaoser  (f  um  1368; 
vgl.  oben  S.  144;  USH.  11  Sl)  itt  im  Grande  dem  liOfisobeo 
Wesra  ibgenendet  er  wüoecht  dto  alt«  Konvenient  gesprengt: 

»oek  itt  diu  terrlt  gar  ungemeiner  haote, 
klagt  er  TerdriesxÜch  No.  VII  3,  13.  Gerne  schildert  er  in 
sBincD  o(V  Hbormatigen  Dichtungeu  Liebeeabentener.  In  VUl. 
IX.  X  parodiert  «r  die  unsinnigen  Forderungen  der  Tomebmen 
Frauen,  s.  oben,  uud  parodisti9ch  IiAuft  er  auch  im  Che 
die  beliebten  Fremdwörter.  Aber  Dicht  minder  meint 
paroiiistisch.  wenn  er  in  I[[  von  seioer  augenscbetolicb  uiede: 
Krtiiseu  eutHtanimeaden  Geliebten  wto  von  einer  hohen 
spricht '  NacliahuiuDg  der  Pastourellon?);  hiohot  ist  wohl  auch  IT 
zu  stellen,  seine  Qeliehte  ist  schCner  als  die  Schflnsteo.  was  an  einer 
Meni;e  Beispielen  ausgeführt  wird.  Wenn  er  einmal  einfach  in  d 
gew^hnlii^hen  \Vi*i*e  des  Miuneüedos  diohtot,  x.  B.  in  XV, 
ist  er  sich  dessen  als  etwas  Besonderen  bewosst,  Tgl.  Str.  3. 15 

vrotOM,  ncA, 

(DM  tchotte  ieA  mwA  ttelle''^,  twentu  ieA  gedenke  an 


i 


>)  »M  Hhil.  Wl>.  übmeirt  {Wi.  5S8  uat«r  tidle  IL  t:  '«teil«  mid 
IM>,  Kobvrd«  niii:h')ri[i  wotuliiT  Hhüceii  .StimmuiiK  Kdi  bin'. 


488 


LittMvkücoriMti«  SUllnii);  HarnuDi». 


157 


Bavronbni^  (8MII.  noter  XXIII :  in  d«i-  zweiUii  Halft«  des 
13,  Jbs.)  Terspottot  eine  sprOJe  Fiaa,  die  xa  den  twa^Jien,  nicht 
XK  den  ffuoUn  »Ihm  gebore  (No.  4).  auch  den  Herbst  proist 
er  (8.  unten  S.  158),  liKDebcn  hat  ar  uidore  Stocke  mehr  in  der 
herkftmiDlic)i4!u  Weise. 

i^em  bürgerlichen  Pabrenden  wie  Koppe  (M8H.  [I  377 ; 
lebt  noch  1287)  stand  eine  Polemik  gegen  die  nasJimigcii 
Fordernngeu  der  tVauen  fNo.  VIIT)  schon  nfiber,  übrigens  folgt 
n  biebei  dem  Vorbilde  des  TanohAufiers.  sni-ht  ihu  durch 
weitere  H&ufung  der  It«ispiele  zu  übertrumpfen,  ist  aber  nur 
entsprechend  trockener.  —  l«06li(SJIB.  unter  Xll;  aus  der  zweiten 
HftUt«  des  13.  JbB.)  igt  wesentlich  Kachahmor  Xeidhart«.  Wie  die 
Winterlieder  dieses  Dichters  bewegen  sich  seine  Lieder  io  der 
im  Minnesänge  üblichen  dreitnil^eo  Strophe. 

Steinmar.  rttterUchcn  Standes.  Zeitgenosse  K.  Rudolfs, 
dichtet  Lieder  auf  hohe  Minne  und  im  alten  :^tile:  Meiesuei 
Nfl.  II— IV.  VI.  K.  X.  XII.  XIII.  Gleichwohl  ist  das  nicht 
eigentlich  seine  .4rt.  Tielmehr  steht  er  anf  der  entgegengesetzteo 
Seite.  Ge^en  die  Konrention  ist  schon,  wenn  er.  ungeduldig 
geworden .  die  bisherige  Herrin  rerlassen  will  und  ohne  viel 
Kummer  sich  der  Herbstfreude  zuwendet  (Nft-  I).  Aber  in 
noch  »fiherer  stolliing  gegen  das  hlVtische  Wesen  mag  er  auch 
fliehte  wissen  vou  freuiieu.  wie  sie  das  Tagelied  schildert:  er 
würde  weder  die  Merker  fürchten,  noch  auch  dem  Wftchter 
Tertnuen ,  wenn  er  bei  der  <jeliebten  lüge  (Xo.  V).  Und  als 
eine  Paarodie  des  hdßschen  Tageliedea  (vgl.  Meissner  S.  94)  ist 
es  zu  bMon,  wenn  er  Knecht  und  Magd  beim  Rufe  des  Hirten 
erwachen  Ifisst  in  einem  ron  Meieaner  mit  Recht  gerühmten 
Gedicht,  das  io  seiner  Art  voritiglich  ist  wie  nicht  alUu  vieles 
in  der  alten  Litteratur.  Vgl.  oben  S.  143,  Meissner  a.  a.  0- 
citiert  auch  Ko.  13  unserer  Lieder.  Reiner  in  der  Stimmung  ist 
er  aber  doch  in  No.  VII,  wo  gegenüber  der  geliebten  Dirne,  diu 
näeh  krütf  ijät.  der  ii-onische  Ton,  der  in  »olchcn  Gedichten  selten 
vüllig  mangelt,  faxt  gans  zurücktritt,  (iewöhnlich  fühlen  sich 
eben  die  Dichter  auch  den  Mädeheu  gegenüber  noch  immer  ale 
Mftnner  ans  einer  höheren  GesellMbaftasphare  (s.  Meiaaner  S.  88). 


168  P.  Arnold  lUfcr  u.  Heinridi  KJutMfa  489 

AUerdin]^  venrertbet  soart  auch  das  Volkslied  gerade  Staud«}- 
lutencltiede  ia  der  veracbiednitsteii  Wfiise.  Melir  s«faoo  iraottii 
geOMint  sind  \o.  XI,  die  Dirne  auf  doiu  'Stiobssck',  nud  XIV. 
uicli  hier  will  sieb  die  Magd  ihre  Liebe  bexaUeu  lasaen.  V|L 
aacb  Neif.  37, 31  ff.  CbrigeoB  ist  solche  S^rg«  nm  KMUt. 
Betitx  ftberbaupt,  wieder  guu  in  der  Art  dos  Volksliedec. 
Z.  B.  Greueln  bei  L'.  V.  Mo.  2ä«  A.  die  um  ihre  Klei^r. 
aioht  am  dil^  verlorene  i^lire  weint;  ia  No.  106  ebd.  scitoiit 
der  ßesell  bei  di-m  MAdcheu  /.u  unrechtei  Zeit  seilte  'K^^', 
sie  koste  ihm  ja  &0  Pfnad;  im  F.  L.  No.  CLXXVIU  31: 
So  rfwm  mieli  iNMn  eruta-  Kehaeh, 
die  ifJk  nach  jhr  tarlrttieu  kab, 
ÜHii  tut  kapptu  Bon  bratmrn  tAuci^, 
rgi  Sclilosaar,  UeutMhe  Volbl.  ua  Steierm.  No.  139, 5.  wo 
der  Bumcb  klagt,  dass  er  Schob'  und  StrSrnpF«^  der  Dirse  halber 
zArrissAu  habe.  Auch  Neidh.  S.  XLV,  22:  tl  «prarA  'wä  tri  da: 
i/uatf  Steinmar  beigitet  «odUdi  gaax  gegen  die  KouTentkiD 
anstatt  des  Mais  den  H<'rbfit  ia  einem  ftbermOtigen  Liede  and 
anUfigt  damit  eiDon  neuen,  kräfligen  'l'oti  an.  Auch  SobM 
weiat  er  mam^he  realistische  Zfige  auf.  Sehr  gut  betott 
UeiBBoer,  dass  8pe<:ieU  in  der  Schweiiwr  üichbang  icwei  Uichtungui 
bestaDden,  die  eine  wesentlicb  die  alte  böfische  unter  Waitber 
von  Klivgen,  der  die  neue  Zeit  gar  nicht  ahote,  a.  a.  O-  S^, 
imd  eiu«  TolkäUuniich«  mit^r  Steinmar.  —  Ob  das  USH.  lU.  ab 
unter  Ko.  XVII  gedruckte  Fragment  des  WizLtw  foo  UAgw 
(1302 — 13S&)  liietier  gebart«,  wenn  das  Lied  ToUst4ndig  vor- 
Uge,  muss  mit  Vogt  in  Paula  Gruodrias  der  germ.  Philologie 
n/1,889  bezweifelt  werden  ftgl.  Scheror  L.  216).  J 

Im  Qegenaatze  zu  Steiiunar  ist  Uadloub  (SHB.  XXVwP 
am  Anfang«  des  14.  Jbs.,  ein  BllrgeiÜcli«r)  uur  Nachfolger 
der  Alteren  Minnesllng«r,  das  HOfiscbe  ist  das,  was  er  austobt 
(Tgl.  U.  Sehr.  V  274).  Gr  hat  zwar  auch  Heibstüader.  nimatt 
aber  auch  in  solchen  die  Partei  der  Maienlust,  und  auch  die 
herbstliche  Natur  dient  ihm,  im  Einklänge  mit  den  frdheten 
Sftngem.  vorzOgUch  zur  Anknapfung  seiner  QwpQtamgttiide, 
nur  dass  er  dabei  mehr  das  l^ebea  und  Treibeii  der 


I 

i 


490  litterarbütoriache  St«lluii{r  Hermanns.  159 

in  der  Jahreszeit  uufahrt :  auch  sonst  hat  er  noch  realistiBche, 
Tolkstfimliche  Schilderungen,  was  eich  bei  dem  bärgerlichen 
Dichter  leicht  von  vornherein  eioBtellen  konnte.  So  ändet  man 
in  seinen  Liedeni  lebendige  Sitoationen  ans  dem  Leben  der 
damaligen  Zflricher  GeBellBchaft.  Das  Sanernleben  lehnt  er 
parodistiBch  dnichRiu  ab,  No.  15,  hier  Tergleichen  sich  zwei 
Nebenbuhler  dabin,  dass  der  eine  von  seinen  AnaprAchen  anf 
die  Dirne  um  'zwei  Geisze  und  ein  Huhn'  zorflcktreten  soll, 
Tgl.  oben  S.  168.  Er  bewegt  sich  wesentlich  in  den  alten  Motiven, 
lobt  die  Frauen,  Ko.  53.  53,  ist  wesentlich  konventionell  im 
Wächterliede,  so  in  No.  33.  Vgl.  mit  diesem  letzten  No.  51, 
hier  schildert  er,  wie  die  Dame  dem  Geliebten  das  Thor  anf- 
schlieszt ,  mit  ihm  sich  in  ihr  Gemach  begibt  usw. :  wer 
konnte  bessere  Freude  haben!  meint  der  Dichter.  In  fihnlicher 
Weise  weiter  ausholend  sind  ja  dann  Tagelieder  des  Volkes, 
wie  sie  z.  B.  bei  U.  V.  stehen.  Hadlonbs  TOne  sind  oft  ziemücb 
künsüich,  auch  dies  stimmt  mit  der  vorgetragenen  An^ssung. 
Diese  ganze  Erörterung  liesze  sich  in  grCszere  örtliche  und 
zeitliche  Zusammenhänge  stellen,  worauf  ich  hier  verzichten  muss. 


ACTA  GERMANICA. 

ORGAN  FÜR  DEUTSCHE  PHILOLOGIE 


von 


RUDOLF  HENNrNG  ltnd  JULIUS  HOFFORY. 


BAND    IV. 


Berlin. 

Mayer  &  Müller. 
Iö96. 


Die 


Mondsee -Wiener  Liederhandschrifl 

der  Möncli  von  Salzburg;. 

Eine  Untersuchung  zur  Litteratur-  und  Musikgeschichte. 

NebBt  den  sugehörigen  Texten 

aus  der  Handschrift 

uod 

mit    Anmerkungen. 

Von 

F.  Arnold  Mayer  und  Heinrich  Rletsch. 

Zwettttr  Teil. 


-f-* 


H-^- 


Berlin. 
Mayer  &  Müller. 

189«. 


Torwort. 


V        Die  vorlicpeude  Arbeit  wnrda  semsriteit  von  Richitrd  Heinz«! 

mftmgh     "^  ^^  ^^'^^  ^"^  pliilnlnsiHchen  Staiidpuiiktt!  ids  wiin- 

^noufwerth   heraiiBStellte,   die   Melodien   der   Ilandächrift  heran- 

Z(Uiel)i>ii,   und   diec$o   selbtit    UnteräUüliunK    und    Ven'ilTentlichutig 

lockend  erscheinen  liftüxen,  »o  kam  die  Vereinig;ung  der  beiden 

Verfasser  zu  Stande,  wobei  Rietsch  die  Bearbcitun;;  des  musik- 

"butenschuftlictieu    TcüeH  zuliel.      Ea  er^fab  sich  allerdings  bald. 

^itm  dss  InteresHe  des  Musikhititorikfini  nicht  in  gleichem  Moszu 

4eti    Prägen    sich    kii  wendete,    zii     deren    Li58ung    die    Arbeit 

^untdust     uuternumin<!ii     uud     !Lii»i^t>  führt     wurde,     sondern     in 

wWer  Linie  der  objektiven  IJetriicbtung  der  Kberlieferten  Weisen 

B»it.     Doch  wurde  ein  mrigüchnt  eingehendes  Zugarnraeriarbeiten 

■hgwtrebt  und  vor  allem  iiir  den  kritischen  Teil  der  Anmerkungen 

■VgenGt^t:  wir  hotl'en.  der  Ventnch    erweist   sich   fruchtbar.     Ba 

^nd  demnach  die  Abhandlungen  I— IV  (mit  Ausnahme  der  auf 

^  UDfiikuuten  sich  b«^ziehcndeti  Stelleu  in  1)  von  Muver  vorfosst, 

AUclui.  V  von  Uietscb;  ferner  liat  jener  die  Teite  S,  219  ff.  und 

äoälf.  herausgegeben.  R.  die  Noteo  dazu  316  IT.    und  517  tL: 

du  beiderseitige  Eigentum  an  den  Anmerkungen  lot  sehon  durch 

die  iuszerliche  Trennung  in  philologische  und  musikwisnenschaft- 

lidie  erüclitlieli.    EudlJch  sind  die  Nauhtrfige  jeweilig  von  dem 

Vft^er  der  Stelle,  r.\x  der  »ie  gehören  (eine  vereinzelte  Ausnahme 

ift  gdtennxeichnet).  und  ebenso  bat  jeder  von  un»  beiden  dng 

BflgiBtvr  zu  deu  vuu  ihm  herrührendvn  Partien  iuig«ferligt 

Für  die  S.  4S  It  erfirterten  Fragen  hat  der  Ver&fiser  vnr 
Jahren  natürlich  auch  in  Salzburg  seihst  Nach-'^chau  gehalten  and 
venigrteus  in  der  dortigen  Studionbibliothek.  dem  Kluiteum  und 
dim  RefpenuigurchJv  die  Obenteugung  gewonnen,  das«  hier  nichts 
rorhuiden  sei;    nicht  »o  in  .St  Peter,  das  doch  rarent  wichtig 


Jturzustlnd«  am  enhischnit  Hofe  zu  S 
sowi«  nach  Hof^rinnugcn  aufl  der  Zeit 
BwoltU  (rr^bun.  äulzbuixonsta  von 
enthalt  gegenirftTti^  auch  das  Museum  Fr 
nicht  mehr.  Das  QescUecht  Fachheim 
vorifTcn  Jahrhuaderts,  und  OHUt.  Kiunel 
die  Orafen  SchAnboni:  es  war  daher  nic| 
fliufchlAgij^  Ar i'hi Valien  noch  im  Itcxit 
SchAnbßrD-Buchheiiii  sein  k(iiiiit«Ti:  doch 
hnw.  Ilittc.  NachfursL-hangen  anstellen 
toilusg,  daas  übet  die  Kamili«  Hiit-bheim  1 
noch  im  Archiv  fm  Schlos»  SchOnborn  ! 
der  älteren  Zeit  etwas  xu  äuden  sei. 

Im  Notentext  sind,  der  Anlago  d« 
die  geiatiichen  Uudcr  dor  HandjKhrift.  we 
fleUMUndigen  mnakalisch-technischen,  w; 
ponkteD  xn  betrachten  waren,  unhorflck 
ge^en  brin;^  er  die  Kümmern  Sit.  99. 
in  der  Melodik  zu  ermöglichen.  Itemerkt  | 
text  ursprünglich  in  grAsierem  Format  f 
daroh  photogniphiäche  Verkleinerung  dt 
anKcpoiut  wurde. 

'"tr*r   nur    Hkm»Jm^^h^^M^^^^B 


Vonrort. 


vn 


Blbst  Gcnößc  gescheheo  ist.    Horrn  Prof.  Hpinzel,  der  der  Arbeit 

ach  in  späteren  Staditm  fTirderode  Diirebeiciil  biit  ku  Teil  werden 

gebflhrt  er  an  erster  Stella    Die  nngeetSrte  Vollendong 

st  cntt  die  i^lti!nt>  Ltberuütflt  der  k,  k.  Hnfbibliothpk  niöglicli  ge- 

iit  die  uns  die  Handschrift  wiederholt  und  dauernd  zur  Ver- 

"flgBiig  gestellt  bat.    Auch  kennen  wir  nii;bt  umbin,  mit  aufrichtiger 

AnerkcDnun;;  unserer  Verlefier  zv  gedenksn,  der  Herren  Mayer  und 

Müller,  dir  nicht  blosx  allen  nnsfren  Anforderungen  das  getUUigste 

Kntgegenkominou,  sondern  auch  gegenüber  dur  lungen  Verzögerung 

dos  Ab»cblii)UC)!  der  Arbeit  die  möglichste  Geduld  bewiesen  haben. 

Nachdem  das  Werk  bereit«  im  Anzeiger  f.  dewtseb.  Alt^'rtb.  XV  248 

und  früher  schon   in   der   Vierteljahmachrin  f.  MusikwisKenschaft 

t^Bi  910 ')  als  in  Vorbereitung  betindlich  angekflndigt  norden  war, 

konnte  doch   erat  im  Jahre   189:?  der  I>nick   begonnen    und   im 

Jahre  1894   die   kleinere  Hälfte  als  Acta  Germanica  III.  4   au9- 

gogebeD  werden ;  nach  zwei  weiteren  .luhren  kflnnen  wir  die  Fort- 

^hebcung  und  den  .Schluss  des  Werkes,  dessen  beide  Teile  gloich- 

^■«itig   auch   in    einer  Separatnusgabe    mit   einfachem   Titel   und 

fiuEacher    Pagini orung    erscheinen,    als    vierten    Ifund    desselben 

^Brgoiu}  folgen  lassen.')     Innere  und  ftuszer«  Gründe  machten  es 

^^na  tri>tz  lebhaftesten  Wunsches  unmöglich,  die  lange  ersehnte 

VöUenduag  des  Dnickeu  ruscbur  ku  fördern. 

^^^  Wien,  im  Jnli  1896. 

^^^B  Die  Terfasser. 

^H  ")  [I>i«  BfdaklioD  am  Auu  GFriuitniiuihat  dleVar&ffgntlidiune  der 
^Piaf»DgT«l<-h(in  Arb(>lt.  dit^  Ivtdt-r  Ann  UiiljiueD  i^liitis  BtndM  gMpraint  hnt. 
'  um  80  li«ber  übcriKimmi'u,  itlii  durch  dic^  surgriiltigfv  Heraofgabo  dar 
J'txM  und  >[elüdieii  eine  Istimfi'lii^gto  Äbaiiilit  Sdit<r<.'r)  vHtillt  wird,  d^r 
Dud  Min«r  Wicaitr  und  Stnu»bur|[er  Zeit  6ie  «vItliciLeu  liledrr  dn 
^fiocfaoi  ini  Verein  mit  Jocobillisl  edieren  wollt«.  Hoffcnüicli  werden  die 
rsMondcD  ^'ororti leiten  des  IcUtcrcn  noch  >u  einer  woiterra  Uvhud- 
dcr  ma*ilcwiucnachaftljoheo  Aufiraben  tuhrcn.  K-  H.] 


InliaU. 

Seite 

orwort V 

ezwichnis  d«r  AbMixungen Zm 

bhandlung  I— V: 

I.  Die  U«ad«chrift 1 

SeltreibonKitii  B.    Inhalt  8.5,     Unvollutändlj^  iind  wi4d<'Ttio1t« 

Utder  B.     Holodion   5.     Zühhin^   dnr    Lfoilar   (>.     Sclimibfir  tf. 

NoUtloD  8.   HSnde  a,  ß.  y  0.   Sic  sind  nicht  gleich  veriJUsKc)'  10. 

Vorla««'  II.  vgl.  8>).     EnUtebung  dor  Hs.   II.     Peter  SpÜrl 

»oad  BMttsernuncn  lu  anderen  Hu«.  11.  ÜbrnohriRen  13.  OrlliO- 
enpUe  18.  Wtpil(<rKBl>e  <ler  Texte  in  Wort  und  Weise  Itl,  Ge- 
dichte der  Hondiee-Wieocr  Liiederhi,,  D.  in  «nderun  Hw.  nnd 
(Ibenioht  über  diese  SO  (A  30.  Aa  21.  C  »I.  K  23.  B  »2.  F  5(8. 
Hülricrin  84.  Locli.  Uodcrbch.  36.  Fidinrdi  Hi.  2S). 
IL  D«r  Möarh  von  Siltburn  und    der  F.rcb.  I'ünriin  II. 

—  Dnr  Hof  von  Halibarf;  und  xalxbnric.  Ljrik  .  .  29 
■  Der  Müncfa  kU  VerfsMer  der  nMiiiiton  i;ni«tliobnn  liioder  in  der 
Ha,  «elbit  beieuirt  BI.  Die  Mebtlerlleder  am  Sablusae  «tehea 
gani  für  liub  Bl.  --  Macbriohtcn  und  Zcagniate  über  den  Hi^nch 
sod  letne  dichteriache  Thülif^keit:  In  A  32  (^'er^aBle^  dirr  noch 
fragBoben  KeisUidien  Lieder  von  l)   84.     Andere  IJichler  in 

iA  84.  Der  Leotpriester  Martio  der  Kompontit?  36,  Die 
weltlichan  Ijiadcr  in  A  3li.  Die  Heiatnrticdcr  87).  tn  C  und 
K  38.  in  K  80.  di«  llbriKOB  Ha».  89.  —  KnuRniMo  der  |r»> 
nuiatcD  Ht*.  Ki  von  anderen  Dlchttm  berrfihr«tnd«  IJadrr  vnn 
D  39.  Weitere  fdr  dfn  Mdnoh  kU  Verf.  der  »nonjmen  Kniat- 
Uoben  Lieder  von  D  40.     Die  Meiiterlieder  in  D  und  ihr«<  Ver- 

IlwMr  4t).  btaeugl^a  Eigentum  des  HSnoh«  an  den  iibrlgeii 
wwlUteben  Uedem  4S,  —  Der  Uönch  heiozl  HermaDn.  Johaoo. 
PredigorordinM,  i«t  VorweohiluoK  d««  Sohreiben  43.  Hau 
Konventnkt  m  SL  Peter  ir<'"eaDn  lein,  mnn  or  ancA  mit  keitieiu 
hMtimmt««  OrdnitimitKlind  iiichnr  identiÜciert  werden  liana  44 
(ob  Diit  dem  Prior  Unnnannut  44??  jndenfall*  nicht  uut  dem 
Bnbiwtb.  PUgriai  40).   —   Reicher   v.    Üadatadt   4ft.     Henuuin 

t— '-"-let  dleeem   and  dem  GrabiMbor  Ondlr.bto  48,     Seine  Ver- 
DOKen    mit  Peter  'Sachi'    (von   St  UalloaT)  48.     Ander« 


z 


Inhill. 


'SkIu'  4».  —  Die  reiUeNndPD  weltUcben  <t»dlcbu  la  D,  tu- 
niülat  ioluh*>.  di(-  ftusdrückllck  dx?)i  S*lsbiiri;  wcUcn  49.  Dm 
Lied  Nu.  18:  Pilffriinll.  v.  Puuhhoüa  In  Pr*^  uod  der  Slädte- 
knafc  SO.  ilcrnmnn  ah  i^tlf^rinu  HofOk-liter  63.  Pilfrriiu  als 
Fördorrr,  irin  ilof  dIi  Stalte  gi'Utlielivr  und  weltlicber  Dicht- 
kunnt  (V4.  Bcloift  noch  doroli  w*itflrp  Uedtr  von  D  65  CKnb* 
hörn'  6IS.  'Kpeiidfnifuü'  öß>.  —  l'ilgrim»  brlien  69,  Min  Wesen 
und  Charakter  DO.  Kllnitlcniche  Neigunnrn  6S.  OUnz  de« 
Hüfeai  du  BofKerindo  und  soinr  B?nehnii|teo  «U  OnindUtcv 
fUr  die  Lieder  62.  HoffU&l  In  Saliburg  nnd  FnUixig  «3.  Du 
Hili«u  künatletiaclieD  Beatrebun^en  RirderlkJi  (i&>  Friltiuro 
Sporen  ron  Kuiiatpflege  übvrliaupt  bl  Sallbiug  Ö5-  —  Heaklion 
((eg«D  die  vetlliuhL'Q  Brntiubuiigctt  bald  aatäa  Pil^^i  6ü.  Ul- 
wegung  B'Kcu  die  Kvfurm  67.  -  -  PsraUi^lc  Enlvitiklung  der 
Inneren  Ziutände  in  St.  Petur  67. 
JIL  Autortchufl  d«r  woltltehcn  Lied«r  d«r  ilandiebrlfl 
ITbornirlit  dar  nun  in  Kni|in  komniondon  Iiicdw  dam  Inhalt« 
nacb  71,  nifpoailinn  für  düt  IJntcmiu-.huriii  7i].  —  Prlifulie 
nnüb:  A.  Stil  "4  (ScheniB  7«.  —  I.  Syntax.  HypotUL«  7«. 
Parataxe  70.  Direkt«  fied«  «t.  Indir.  77.  Proaom.  und  Adverb. 
dMnon«tr.  77.  •-  H.  StUiaittot.  PI«oub«iiiuii  78.  UnwolinibiiiiK  78. 
Vcrglt'iuh  HO.  3Ictaph«r  Hl  uiit  Sjui-kduubo  89.  Hyperbel  und 
Motonymic  80.  IV-monifikation  B4.  Oxymoron.  AntilbewiEi  S4. 
Annominatio  und  I'ulyptutim  85.  Hcpctiliu  85,  Armtit  im 
Aniidruck  and  Uedaokcii  SÜ.  itpriubwiirtor  SS,  forallpÜcinun  ßü). 
Ctttnulatio  HS,  fopaarto  Au«lräcko  90.  Palyt]md«t«n  9Ü. 
AayndntaD  SO.  (Jlimiix  Bl.  Apostrophe  und  Di«lo|[  91.  Aua- 
rufe  93.  Kkntoriacb«  Fragen  DU.  W'äntcJia  9i.  Kr^bnU  92). 
It.  Pbra«nnIo|pD  üi.  (HeranxbhiinK  der  Kirch  od  Itoder  für  A 
und  R  104.)    C.  Metrum.     Auftakt  IM  (Hand  <t  und  Hand  /)!), 

—  BlniUbifikeit  von  Hi'buug  und  Seukiin^.  Apokope  107. 
BU«lon  lÜS.  Synkope  lÜU.  Enkliw  IIU,  Venohlolfucf;  110. 
BetoDung  111.  Didraoliu  111.  —  Hekrtaab«  und  fcMendo 
8eakoag  112.  -  Hiatua  U».  —  Quantität  113.  -  lU-im  114. 
Oleiube  B«iiubiodangcti  115.  —  Struphe  119.  Innere  Keime  133. 
D.  Zur  Dnunmalik  (tat  Lautlehre  aua  dan  llcinion)  123. 

IV.  Ifittorarhittorischo  Stsllucfr  Ut^rniann* 1| 

Di»  ([«M^KiMn  l'toder   ISA.      Ijaufeiiber^    und    Hermann    ISÜ. 

—  GoachJchtliobo  B«d«utun^  der  weltliditn  Liodor  erst  auf- 
xuxrigen  180.  Uraprung  der  Kunidlyriik  aiu  dem  Volktlifd  ISO. 
Canatna  Buraua  läl.  Sdinadahüpfelu  ISl.  —  Volkdi^d  und 
KoHiUjilk   neben  einander  in  Betrieb    131.     stünde:   Bitter, 


InlMlL 


XI 


Seit« 

Itaü«Tti,  BüTKur  tu  Iwben  und  Lfed  181.  Anfifinne  4er  ritter- 
lichen Diclilung  I3S.  P«roilitMi  133.  Neu*  bürgerlidi«  Dicbtuo^ 
(in  ««ei  Kil^bttlQBea  133.  Btüte  de«  VoUuliciIu  «n  Anfang  du 
14.  Jh*.  134.  —  AbitoijpMidc  Entwicklung  der  bärgc^rlicheci 
VoUtipoenc  135.  VolkstÜBÜiohc  Hiscfapcwaic  (durch  din  Konit- 
dichtTtni;  brflJntlDMrtn  Volkipocnir,  nicht  nmic kehrt)  13IS.  Hiohor 
du  liarlinmcr  liiniitirbiu-h  \HH,  Ficharilx  Hi.  läQ  (RnchvnMnn  187), 

tFr«ckfnrliT  Licdcrbiicl)   138,   Kln«  liiLtderin   188,  und  wctent- 
Udi   H»niMinn   v.  S&bsbiirg   140.    —    Die  totsten  Minncdngrer, 
>tilt«ll*oh«  Stellung.     Hontrorl  149.     O.  ▼.  Wolkenstein  149.  — 
Du     Kulihorn'    143.    —     Viflaritigki'it    itea    Dii-htcn    144.    — 
Litt«raiiaL'hu  TrndiÜon   in  Saliburg   HJ.     SohwÜbischo  Uiehtsr 
b««nflu«iwn  die  Si'hwpinor.  dieac,  Stuiniunr  vornu.  Hcrmanti  145. 
H    P«tcr  Sadis  romiiltclt  l:*  145.     NrtciuHrkuiig   de*  U»sch>  nuaier 
H    auf  IdufrnberR  bpiondcri  noch  auf  Wnlkonitcin   14Ö,     Nachnir- 
H    kons  '■'i  ilon  MpistimänKtTn  149.  —   ICxknr«  in  .S.  143  (.'!l4>1li]nK 
"     der   IfinUMinger    «ii  ' Konv<intion'    und  'Natur')   160  (Willhcr, 
llkrtmann  Ißl.     NridhnrI  ISI.     Stamhoini.  Friedrich  d.  Knecht 
164.    «eltnr  1ö6.    HohonfeU,  Wlnt*r*<ett4.ti.  S«iffn  155.     Kireh- 
bor^,  Nianlu.  TaUr,  Tannliäuter  lüü,     Bumuburg.  Boppv,  Oocli 
■fi7.     8t«üuiiar  IST.     WixUw  v.  Kügen  168.    Uadluub  15tt). 

V.  Dia  Mvlodinn 161 

A.  RhrtLimk   163   (VerbältnU  vod   1'akt  and  Bbjlhinui  163. 

•  Kickt  (aktmüizigF  Miiaik  165.  KhythmiinerunB  solcher  0«Sage 
166.  ÜbcrgaogMcit  173.  BcdoulmiK  der  Inätrumc-ntulmuiiik  fiir 
da«  Taktprinzip  174.     Hhj^hmik  der  Torlie.jrendrn  Melodien  176. 

»UeiuunilTerhÜllniiie  denmlbrn  I7t^).  B.  Uelndik  179  (To> 
nnlitfit  179,  Kndenxi«niDB.  Jjnitnton  IfiS.  Paralleln  Kntirick- 
lang  Ton  Takt  nnd  rnodcmir  ToDalilät.  IS«.  Cbowleht  über 
die  l.l<.''der  nacb  rit'ii  Toitarteu  IIST,  Buii  der  Melodivn  18$, 
Brkeuiiiing  iunen-r  Kviui;  aun  Avr  Mvluilicngbedcrung  19ü.    Ana- 

»■elchnaog  kUngcnder  Ktjnic  durch  die  Muiik  lau.  Meltsmen  197. 
Syl1abi««be  Textbebandlung  300.  Inten-alti)cbritt«800.  Tanum« 
Aug.  SlimmlaRe  SOI).  V.  SlankReiobicht liebe  Stellunfl;  der  licdcr 
901  (Alter  201.  I'erjon  de»  Komponiaten  20ä-  Ob  dem  Volk** 
geaangxnaorrchnr'n?  904.  Üb  Tunzirriiii'n  darunter?  307.  Loich- 
föra  SV}.  Kehrreim  £13.  (inippinning  der  tncbi  mchntim- 
migan  Lieder  214.  Technik  dea  mebrallmmlgOD  Satsof,  Behand- 
lung il«r  Oiatonaiwen  SU.    Ättbctioche  WürdlgüDg  St7). 

Texte ai9 

Vorbeiiierk ting  lum  Text .■■>,.     .     331 

Vorbemerkung  lum  Muiiktext     ..•..>...    316 


xn 


TnMt. 


SeiU 

Anmerkungen 883 

Vorbcmerk  ang 385 

Anlianp  von  Liedern  ans  anderen  Handschriften 509 

Bericl:             n,  Zusfitze  und  Nachträge 533 

Begistur 547 

Sach-  and  Namearrgiatoc      ■ 54H 

WörterTerz<>ichQis , SÜO 

Terzeichnis   der  Liador  n»oh  ihren  Anfängün    .     .  568 

Facaimilfl  No.  I— IX. 6«9 


Tenelcbnls  der  AbkOrzangen. 


Acta  6«rB*  Aobi  Oemiftnica.  Ber- 
lin ISPOir. 

ADB.  AllKnnMBO  d«DtKhi>  Biogra* 
phie-    heipnn  ISTSIT. 

Ai.BI.  Altd«ubcbeBISlterTOnHBQpt 
n.  HoCrmann.    Lr^iptig  1837—40. 

Dietmar  v.  Atat,     HSF.  3«  ff. 

AI.     AIcni&imiB.     Bon»   1878  fT. 

Allff. mH.Ztgr.  (Bi^rlinrr)  Allgt-mpinp 
in(i*ikali>chc  Zeitung.  (Früher  Ber- 
lin) Leipiig  182<-I8äS. 

Alnuwuck.  Almliula  Vi»  St«ior- 
mwk.  Hnieg.».  Wwlo.  Gr«lft84. 

Knnntd  v.  AlUtetUn.    SMB.  965  fT. 

Amkm.  AoibroD,  Geaohioht«  d«r 
Mmilt,    »LeipHjr  1880-81  (II— n'). 

Anpf.  (^er  Ampferer.  AmpKercr, 
Über  deu  H'>iic)i  von  Salzburg 
(Progrunin  il.  k.k.  StAiU-Oymniu.R 
in  S«lz>)urg  tSM). 

Arefe*  '•  IL  9.  ti.  Archiv  für  Kunde 
ötterreidi.  Oc*c  hielt  UquRllcti.  Wien 
1S48C 

Arcli.  Hl.  (im  Ovconnt)!  xii  Wnr. 
Hr..  d.  i.  Haiuluchrift  d«  Winocr 
HoaibUolbek).    S.u.S.ft«  Aum.  I. 

Aretla.  B«itrilge  t.  Oeach'  u.  LJtt«- 
ntur,  Torziixl-  •■  d.  SchStMti  d«r 
Münchner  National-  u.  Hof  bibliolh. 
Von  Arettn.    München  1803—07. 

B.  Beltr.  Bai-taob,  BritrKfce  nir 
Qoellonkundc  d.  nltiii^utichcn  Litc- 
jmtar.     .StruilmrK  !88H. 

B.  Ctt.  BarUch.  Die  altdauUcbeo 
BaDiltcluiIteo     der    ÜDJTeraiUt«- 


I      Band) 


Bibliothek  in  Hnidelbertr.    H«id«1- 

berjt  1887. 
B.  ttr>     Wrinhold,  Bairixchc  Gram- 
matik.    Bnrlin   18117. 
B.  L>  AttdnutachMLifdfrbach.  Von 

BQhme.    Lejpejf;  1877. 
B.  HIp    MeiaUrlieder  der  Kolmarcr 

HaiidBclirifl.     Hra^.   t.  Barttofa. 

Stuttgart  tSSS. 
Blihtn«,  tincb.  d.  T.     Bülmie.  Oc 

nobit^htc  dri  Tanic«  in  Deutachlaiid. 

lAjifuis:  188».   -  MB«il.     Mutik- 

IwiUiri^  hii^za. 
Otto  V.  BolenlKiihnn.     liSH.  t  S7  ff. 
Jobaiin  V.  Urabant.    HSH.  I  IS  ff. 
Bnrdftch  RHnm.    Burdauh,  Rfiamar 

der  Altr  u.  Waith^r  r.  d.  Vogel- 

wi-idf.     ImipiifC  1980. 
BDschtnK*     Wöchentlich«  Xachricb* 

richtcu  von  lAndkart«!  n.  Biiehem. 

Von  BHuchinnf.    Bwlin  1778—87. 
Cat.    Cai«)ogua  codicuiu  inauu  acrip- 

tcir.  hiMiotbLisai!  regia«  Jfouacent. 

MonauWi  1875  ff. 
Cn.    Carniioa  Burana-     Brazir-  vo» 

Schnirllcr.     'ßtwUu  1883, 
CouBSfimaker.     (Äni»«makcr ,   I/art 

harmonitiuo    ans    XJI.    et    XHI. 

Nteiea.    Paria  18«6. 
DeOmyler.  I>eQroj1«r,I>a«d«tttaclie 

TajieÜed.     Leipxi^'  1687. 
DKW.      Dr*    Knaben    Vrundcrbi>m. 

Von  Arnim  und  Brvctano.    Hm^ 

delberK  1806-08. 


XIV 


Vcneiahnit  d«r  Abkürtungen. 


Dlckker.  Düdkrr  (Dilckher),  »sitz- 
burt^KNlieOhronicn.   8«li(burg  ISÖfi. 

D.  Wl).  Orimm,  J.  o.  W.,  DeuUcho« 
Wörit-rbuch.    Leipajt  1864  ff. 

EukIid.  Chron.  Kii){lni>yr,  Eurxe 
Cbronikv-Riidsiiuit,  Snl«l.tiiglö40, 

ErlSsnii^.  (he  Krloiung.  Hng.  r. 
Knrtiich.    Quedlinburg  18S8. 

f,k,  FraiikfurtiKh«aArvhivf.  ültci'' 
livutDi^hi-  Littfr.  Hni(f.  r.  Pichnni, 
Frnukfurt  «-  M.  1811—1». 

Palkc  (J(>«ch.  Falktf,  t)p«chiclite  d«« 
l'iinLi.  Haimvh  LiMhtonitcin.  Wien 
1868—77. 

Fl  I.  Du  Praukfurtpr  Liederbuch. 
hr*if.  *.  Bi.Tsm<utn.  Ktunirnn  184fi, 
11.  (1.  T.;  Dm  Anibra>i>r  Lieder- 
buch V.  Jahr«  lfi82. 

FrMenl.  Bnnricli«  \.  U(tiH*cn  drj 
Fr«ue<nl6b««  Lniahc  (Leii.).  Sprüche 
(S|ir.).  Streit  codi  i.-hte  und  Idcder 
(W.).  Hmk;:,  V.  Eltuiüllcr.  liu«J- 
linbiii-tc  1M43, 

tYledrit'hdwKiiMihl.   MSH.UlflBff. 

OtTin.  Gfirmaoi«.  (Stuttßirt)  Wien 
le5B-98, 

Germ.Stud.  Oennuniitiiiche  stmlieu. 

Hm«.  V.  Bart»uh.    Wim  1879-75. 
fl«rT.  G.    ti«rviuu9,  (icachiuhte  der 

deuUchen  DiolituDK.  ^Lvipciy  1871 

—1874. 

()•  6.  Goedi'ki-,  UniDdri»  x.  UmcIi. 
d.  drulRcLen  üiclitung.  *DrMi)eii 
1884  IT. 

6oUm.  Ouliw.  Studciitf^nlirdor  iet 
Hittclatten.  Von  Laialrur.  Stutt- 
gart 1876. 

Grlnm.  J,  Orimm,  Über  d<™>  alt- 
deulachen  üritA^Tftmng.  QiMUngtn 
Jßll. 

0.  Sind.    S.  Hern.  Stnd. 

Ulrich  von  flulcnbarti.    MSF.  69  ff. 

Johannci  lUdluub.    SUB.  SBüS, 


Hsrtmauu  v.  Au«.,  lAoAer  K87- 
fiOG  (f.  DvT  arme  Heinrich  a.  dia 
BUcLldii(Bllchl.)'  iln^s-v-Ha^ 
•LBipwg  1881.  Iw^in  dw.).  VoB 
BeDeakaD.LacbBnann.  ^Berlin  1877. 

Pritdi-ich  v.  Hansen.     MSF.  42ff. 

lUwart.     MSH.  11  t6üS. 

H.  P.  Fiindci'iibeu.  Hng,  v.  Hoff- 
roanti.     Breslsu  1830—87. 

H.  <JS>  Ilnrinü.  Oermauiufacra.  A^. 
VJDd.  und  Vindobuuiu!  1737— U, 

H.H.  Liedwbuub  der  Clara  Uäul«rit. 
Hrag.  v.HulUiii.  Quudtii)brjrg  lljW. 

H.  K.1H,  K.t  Hüffmann.  OMcbidit« 
d>deut«cdieiiKirr.hrali«dM,  'Brv»laa 
I83li.  *Bannovnr  18«, 

Biirkliard  v.  HohfloM*.  JISU.  1  aOlO: 

Holland,  Ad.  DIchtk.  Holland,  Ot. 
EcliiL-hto  der  altdcutMtb.  UditkBBrt 
in  Biiyeni.    RL-geusborg  tSS8. 

H.8aclisKeudr.  Hai»  SmOir,  ZaÖlT 
KaitnacliUpicIu  au»  den  Jahreo  IS64 
bin  tG6U.  Urans,  t.  Uom«.  HalW 
IttSfi.  (Xuudruuke  dciitaobei  Litit^ 
rolurwerkr  No.  S0.4L) 

Hnbuer.  Uubn«r,  BMcbreibnt^ dca 
Er<!«tinFB  und  K«)chs(>ir(t«atwai 
Sakbuix.     Sakburfc  17W. 

U.  V<  Hollmaau,  Veraeiohniu  d«t 
alUl(^ul«oli.  ilau(lschrift«n  der  k.  L 
Hof  bi  tili  othdk  m  Wien,  lin^t 
1041. 

Kb.  S.BSI>ra,I>ieHaiidichrittMWir. 
(u.  S.  58  Am».  1>,  a  tat  iint«raU: 
Karnmerbüclter  dt»  Kntliflt  &b- 
frurjj. 

Kehroinl.  KirchaD-  und  nligüM 
Lieder  aus  dom  13.  bi«  15.  Jatr- 
bundart.  An«  Hw.  der  k.  k.  Ho^ 
bibliothek  ru  Wtfrn  cnru  «nbn  Sali 
bngg.  T.  Kebrnin.  Tadtirbarn  1653. 

KahrelnOr.odorKebr.tlr.  Kohrcia. 
Urammalik  dar  di;uUcbe<i  Spncb« 


Venetchni*  d«r  Abkünuiif!«n. 


XT 


Jtbrbundtni.     'Laiping  ISflS. 
KeUer>SleT*r8.    Kellor,  V«nteKiiniii 

wltd.   Hm.    Hngeg.    tod  Siovarc 

TübingMi  1800. 
K,  d.    KoberRttin,  GruuJri«i  der  G«' 

■ubiaht«   der  ilFUtdclicn  NKlioual- 

littcratur.     "U-ipag  1872-74. 
KIcJm.JqT.  KloiiiiajTii.XBcbriohteii 

V,  Znatondo  der  Uef^ndrn  a.  äUdt 

jDvnvia.     Salübiirt;   1794. 
Walther  v.  Kltiig«u.    SATB.  113  E 
Konriul  i.  Winburg.    PiLrtj>uopier 

and  McJiuT.  Li«iter  (I^d.)  u,  Sprilchu 

hngg-  ''•  B»rUch,     Wkti  1871. 
Kuia*r  WIM«     Oia  poetucLea  Er- 

aUilun)(«n  dei  Hernttid  v.  Wildonio. 

Hng.  V.  Kummer.     Wiun  t&»>. 
Kllr«Db|c.     Küreuberg.    USF.  7iT. 
K.  Y.  Hünb.  >.  KonrMl  i.  WHnb. 
KoBDul  8<ib«nk  V,  Laade«;.    SHB. 

»07  ff. 
Lb.    AUdouUchüi  Lvicbnirb  von  W. 

WunknrnaBol.     'Biuid  I8«l. 
Leotholit.         Lentbold,    Uediebl«. 

»Trau^nfeld  1884. 
Lexer.    Lex^r,  lÜtt«Uii>obd«ut*c)ir> 

HandirSrterbudi.   Lcipxig  186(r-78. 
Li«kt.    oder    MchtnoRt.      ülriub    v. 

LiehtcniteJD.  Urigg.  t.  Laobmuin. 

BerHn  1641. 
Scbonk  T.  Mmbar«.     ITSII.  I  ISlff. 
Llntaer  od«r  Linker  Oeacb.   Liud- 

ser,  O^'cbicbte  d.  dcutiofa.  R«icli«» 

unter  K.   WeuMl.    Bittuusckweig 

1«7S— 80. 
LI.     Dan  lxi>-liunitr  (h.  Tiert^lJKhra- 

•ehrifl  f.Musikwiueniichitit  I,  tjcijt- 

zig  1885.  S.  4SS)  Lii-derbncb  nach 

der  Autgabo  in  den  J>hrb6«bem 

IBr  nrarikatifclip  'WiitcTiiicbttft  II, 

iMftifc  1887,  S.  1  ff. 


LInJnK*  Lüninit.  Die  Natur,  ihre 
AuffiusutiK  und  pooti*cho  Vnrwen- 
dungf  in  drr  altKcrm.  und  mbd.£pik. 
KUrifth  188». 

■.  Ani>  AniM'igf'r  f.  Kaad»  d.  d«ut- 
vchen  MiIti<Ult«r<  (der  t«ut«:h(>u 
Vorzeit).  Hragr.  (luerst  Au&e») 
MoD«.    Nariib«rg  (daiiD  Kuitmbo) 

leaa  -8». 

Der  Hnrncr.  Unigg.  t.  Straaoh 
(<iF.  14).    StmuibufB  1878. 

Heinrich  v.  MelM«ii.    MSU.  I  18  f. 

M«lK«ner  Stelnni.  MriunT,  Uvrtold 
ScrinmBr.     rmifTlKicN   1888. 

Mnlster  od.  Kelst^r-BKimker.  Da* 
k»tholi*clje  dQut«che  Kireheulitsl  in 
««inen  Singwcäien.  Bd.  I  v.  Ueinter, 
Bd.  II  V.  BSumker.  Freiburf;  i.  B. 
188:^—88.  (Separat  citi(^n!  ich  dia 
NeubearbuiluDg  de«  t.  Buidea  von 
Biumker  ebda.  1888^  «oio  noch 
«in  8.  Bftod  ie»l  cnebicu.) 

Ii>  t.  X.  Uornttihcfto  für  MHnk- 
lioichicbt«,  hniK.  von  der  Q««eQ- 
■chaA  f.  Mii-iikfnrncbun^.  Redigiert 
v.R.Eitocr.  (Fh^orficTba)I«c^iig 
l889tr. 

Hbd.  Gr.  Weiuliuld.Kittelhüchdral- 
«utieanimiiiütik.    'Padrrboru  1883. 

Hfad.Wb.  UitteUiochdoatiuh«*  Wür- 
terbuch.  Von  (l}enBcko)Miilicrund 
Zamckc.    Leipzig  18U— Sl. 

Hise.  Poc«n,  lliiKellaneeii.  Hüachen 
1809. 

llaiitf.  "der  MontforL  Hu».'«  v. 
Uuntfort.  Hrsgg.  v.  Waekeruell, 
Inuübruck  1881. 

■onrwblfttt  fiir  gebHitete  Sttsd«. 
Tübmg«D   1807—18. 
I  Uomriuli  V.  Morungen.    M8F.  1S3  if, 

.  Mourvk.  Monrckitborden'Krumuier 
I^kpinrood«  Bltdeulaohc  r  ([oiaUictior 

,      Texte'  indea  SitiunipitMt.dnS.^ 


i 


XVI 


Verxtdcfatii«  dirr  Abkürcongen. 


buhm.  Omellsch.  d.  Via«.,  Klu*e 

f.  Pliilos..  Q«*cli.  u.  PhiloL.  läW), 

410  IT. 
■8F.  DuUiiiueiiuiigiFrilhliu^.Hraf;. 

V.  Lftcbnwiiu  u.  Unupt.    *L«ipri|; 

1888. 
W8B-    Uinoetinger.    Von  F.  U.  v. 

d.  UagRii.     Leipxig  1838   (I— IV). 
MSI»    Mittlicilatigcii  A«t  Geaellschaft 

f.  SHkliurgfir  LandoRkunde.    SalK- 

liurg  lef>l  (T. 
WkohKinut  V.   NUhlliNnHci).     MüU. 

I  337 1. 
MUier  oiitT  XlUler,   Loufenbei^. 

Ublter,  Heinrich  Loufciibkr^.  Ber- 
lin 1869. 
■mkittblut.    Lieder.    Von  Qroote. 

Lob  1852. 
KmiK'nbDCh  i>.  P. 
Seldlurt  t.  Kcunnthnl.     llngg.  von 

H«apL    Leipzig  18AS. 
Gottlri«^  V.  Kelft^D.    HraKg.  v.HaupU 

Leipzig  1651. 
Obb>  irob.    Oberbayer.  Aivliiv  FUr 

vatcrliiad.   Onnhiehte.      Uünohon 

18»Bff. 
Otfr.  ()trrid(Kv»nBdicnhiicli.Hr«g([. 

V.  RnlniBnii.     Unlld  18S2. 

Ofld  M^taaiorphosea.  Ed.  Riese. 
LiptiM  1879  (P.  Ovidii  Nuoni» 
cftRiiiofi.  vol.  H). 

F.     Dan  heil.  Siuni-'nbuoh  von  Konr. 

DeuKkrot^hdm.     Hng.  v.  Pickel. 

Slraiaburg  1878. 
Pars.  <i.  Woirr. 
Pul,  Hhd.  Cr.    PatU,  Uitt«tl>oL-hd. 

GraiüuiBlik.    «HnUe  ]eS9. 
PB.  n«itr.     Beitriicc  t.  OcMb.  der 

dcutwlim   Sprach«'  uod    Litcratiir. 

Bng.  r.  f^tnl  und  Uraane.    Hallo 

1874  IT. 


PelseU  Lebeuf.     Peljed,  tabn*- 

gutuhicilte   de*  roio.  u.  botun.  C.I 
WeuufMtauB.    Fntf  1788— M. 

Fem.  HeripU  ScriptorM  renuD 
Auatriac:.  Edid.  H.  Pet.  Up«i« 
(d«Dii  Rntialionai')  1721^-40. 

P.  U.  T.  Deutsche  Volkslieder  au 
Kirnten.  Geoamm.  v,  PoKuUchnigf 
und  Herrmuun.     Otm  1668—70. 

Pickel  s.  P. 

QF.  Quelleu  nnd  Porscliungeii  nr 
Sprach-  und  CuUnrgMdikbt«  dtr 
uona.  Völker.  Hrsgg.  vos  Tv 
Brink  und  Schervr.  8tns*b«g 
1874  ff. 

Reliimar  der  Alte.    H8P.  l&Off. 

RoatiKirL-hhemuSarDen,  8HB.899B. 

߻elbe.  Die  Gedichte  lUinman  v. 
Zwotcr.  Hr^.  t.  Hoetbe.  h^fBg 
1887. 

Rudolf  V.  Rothenburg.    USH.  1 74E 

Budoir  d.  Schreiber.    MSU,  11  96iL 

Ediirich  V.  Ranr"*    ^^^-  MA. 

Sachsonh. MOr.  ']>i»  Murin' iaiHtr- 
nmnu  v.  SachaonhoiRi-  Hni,'g.  t- 
Mnrlin.     Stutl«»«.  1878. 

Sebrrer  L.  .Scher«r,  Geeufaicbte  d. 
(U'iitschf n  Liiteratur.  *l(frliu  1867. 

Hohl.  HonaUeb.  Uonaluchnft  v«a 
u.  für  Sclilesiun.  Htik.  t.  Hoff- 
mono.    Breslau  1839. 

Scbiii«U.  od.  Scbmeller.  Schnieller, 
ßsy (irisch- Wörterbuch.  'HüiKbeo 
1872-77.  -  SebmeUer  Ma.  Schma- 
ler, Die  Mundarten  Beyems.  IKn- 
übeu  IBSl. 

Sek.  T.  I>eul»che  VolktU«der  ans 
Steiennark.  Hrsgg.  v.  SobloMar. 
Jnnabruuh  1861. 

Hiltboltv.Scbnnn^au.  MSH.I380ff. 

Seeaner  Chron.    S.  u.  S.  44  Ab».  1. 


Veraeidmii  der  AbkSniniigeD. 


Xwnloh  V.  SereIliiK«n  MSF.  Ulf. 
81mr«eko(I.SIiiiro<:k)litrUntiL  Uju^ 

tii»Ued«r.fV<»$)mr»A-.>ituiiul8tö. 
ttifH-  tnriob*.Siageiibi.'rg.  SUÜ. 

IS  ff. 
8JEB>     Die  Schsoiier  MinoeiSoger. 

Hng.  f.  Bkrtach.    Krauonfeld  lÜtHJ. 
SUdItr.  Stadler  {und  H*ini),  Vollst. 

BwIigoo-LosikoD.    Augtbur^  1858 

—82. 
StalUN.    UeiuDer,  Bertold  Sleinnutr 

T.  Klinpiftu  u.  Kiu«  Lieder.   I^m» 

bom  1886. 
8*  T>     Sakburgiieh«    Vollu-Lieder. 

OmuhdcII  V.  !SÜ9x.    SaUburg  1666. 

Tab.  Tabul»«  oodicuni  mauu  auript. 
iBbiblMthecapaUtioaVirnluboncnsi 
UWrrKtcnun.    Viudobonau  1864  ff. 

Der  Taler.    SUB.  66  ff. 

Tiuialiiuiö.     MSH.  II  Bl  ff. 

Togyhg.  Kraa  v.  Toggenbuiy.  3X3. 

71  g. 

Vt  Sehr.    Chland,  Schrieen  zur  Ge- 

■obiohtc  der  Dinhlun^  nnd  S»(:e. 

StuttEirt  1865—73. 
l'.  T.    Alt«  hoch-  und  iiidderdeutoch« 

Vol)uli«d«r.      Hr*Kg.    v.    UhUnd. 

StuUgMt  u.  Tübingen  1844—45. 
Hfliurieli  V.  Yeldehi-.  HSF.  68  ff. 
rjH«hr.  f.  M.      Vierlüljnhrasphrift  f. 

Uonkwineiiichiill.   Hrigg.  v.  Cbry- 

nnder.  Spitta  und  Adler.    Ijejpiig 

ISSfi-tU- 
Wa(&«nuw«I,ICl.Sohr.  W.Wacker- 

a»^l,  KlBioere  ScLrift«u.    Leipug 

187»  -7t. 
W«ek»rnell.    S.  o.  Xontf. 
W.  Al«x.     VS'i!d«rAI«xuidvr.  USH. 

n  S64E 
WalUier   r,   d.   VoHi-lwoide.     Hrtgg. 

T.   Wilmann«.     MUUc   18H3. 
W«lm>  Jftlirb.    \V.<iniari»chi'»  J«hr- 

boch   Tiir  deuucbü   Sprach«   uiw. 


Brtgg.  r.  Haffmuin  und  Scfaod«. 
Haanorer  1854     57. 

WHnh.O.Fr.Wi'inhoirhDirdout*cheD 
Krauen  in  dem  MiltelalUr.  'Wieo 
1883. 

ffl«UBd.  Wieland,  sämtliche  W«r][«. 
Qnuji.,  V.  Gruber.    Leipzig  lÜH-W. 

Wild.  »■  Kummer  Wild. 

Wllm.  Lb.  8.  W.  Lb. 

Hllm.  Walth.  >.  Walth. 

Wlnlt.    SMB.  15üff. 

Ulriuh  V.  Wliiter*tett«n.  Leiche  o. 
Lieder  (I<d.).  Hngg.  Ton  Minor. 
Wien  1882. 

WixUw  V.  UiiiTcn.     UUS.  lU  76ff. 

W.  K.  ■  I')i.  Wockcraatfcl.  Da«  d«ut- 
•di«  Kirchcnlicil  von  Luther  bis 
auf  Heimari  und  Blaiircr.  Stuttgart 
1841.— W.  K.9  Da«duuUclie  Kir- 
clieuli^d  vun  d.  ültevteii  Zeiten  bis 
ta  Anbiig  d.  XVIL  Jahrlu.  Vüh 
Ph.  Wackernagel.  Leipiig  1864—77. 

W.  I™  W.  Wntkernagel,  üeacihiuht« 
der  deuticbea  Litt^nitur.  'Baiol 
IB79— it4. 

W.  Lb.  Wilinann».  Loben  u.  Dich- 
ten Willhers  v.  d.  Vogfelwcid«. 
Botin  18Hä. 

Wnr.  U>.    S.  o.  Arob.  Ha. 

Wolfr.  Wolfram  von  Eacheubaob. 
Von  Lachmann.    'Berlui  1879. 

WolktMiat.  oder  Wolkxt.  Ihn-alda  v. 
WolkfTiitcin  Gedichte.  Hngg.  r. 
Wrbcr.     Innabruok  1847. 

WSB.  SiixunKubcrichle  dor  k.  Aka> 
deidi«  d.  Winsen  nchftitpn,  I'hilni.- 
bist.  ClttSPte.    Wien  1848  ff. 

Zduiier,  Ckroa.    Zauu«r,  Cbrooik  t. 

SJiburg.     SaUbuiK  17iPB— 189«. 
Zedier  Dnirersall.    Zedier,  GroiRea 

voltatÄnd.lJmvi>nDlLviikoD.  Hall« 

1732     St 
2>ltsclU'.f.T61Jtcr|nycholoKie.  Hrng. 


xvni 


Verieiohiii*  der  Abkürznagea. 


V.  Laxami  nsd  Steiuthal.    BerHu 

1860 --90. 
ZUlB«r.     Zillner,  SalEbargiKhe  Eu)- 

turgeachiclite.    Saizbac^  1871. 
Zb.  Zeitschriftf.deutachasAltertbum. 

{Zii«rat  Leipzig)  Berlin  l&U  fi. 


Zb.  Anxi  Auceiger  f3r  flestiebM 
AlterÜiuni.     Berlin  1876  S. 

Zr.  f.  dtwh.  PUlol.  ZeiUchrift  f. 
deutKlie  Philologie.     Halte  18«e  i 

Reiumu-  t.  Zireter  s.  BA^tlie. 


WegflP  der  diskriti«rheD 
KoKo.  der  3.  »3  ff,  ibeedruckt 
ist  f«m?r  dorcb  reubu  oi 

wichnet;  t.  "b™!«!  amem  

npt  dieses  ula  beaonderi  t>»™ven«v- 
Varliegendeu  Bedentase  ludit  sot"! 
ionat  iint  elnKsachrtiikt  verwendei 
=  unter. 


4ia  Ib  den  DiitcriurbDiigeii  über  die  einnlui 

-t  aiad,  a.  o.  79  f.    In  den  UDtersanbiui£«ii 

dachriftlirfafi  Verderbnis  der  TetM  bt- 

H-^     besprocbenea  Worte  zugefügt,  bsreirl- 

1  i     it«t  an,  dau  «a  Sberlijkapt  od«-  ia  da 

■u.  boi  »fiteren  öehritwiellera  Ublioh  lal  aiti 

L.   ^  'b.'   Dicht  blos2  =  unten.  M>ndeni  auch 


V. 


Die  Melodien. 


■i 


- 


k.  Rhythmik. 

Da  die  Theorie  di>r  rbvüuuiecheu  Verbältnitwe  alter  wie 
neuer  Musiii  noch  sehr  strittig  ist,  sollen  hier  einige  Tbesen 
Torangesullt  worden,  deren  BegrODdung  au  dioeem  Platze  nur 
aagedeatet  und  nur  bezüi^licb  der  Lieder  unserer  Ha.  weiter 
AosgefUilt  werilen  kanu. 

1.  Takt  und  Rb.vUimue,  sowie  ihre  boiders«iti)^D  Avcent- 
ordnungen  dnd  strenge  za  scheiden. 

Takt  wini  im  Sprachgebraucb  abstrakt  und  konkret  ge- 
nommeu ;  das  Koukreto  des  Rbytlimus  ist  das  rliythmiache  Motiv 
(U.  Lussy  '>  gebraucht  dss  Wort  rfiiftJime  in  beiden  F&llen). 

2.  Die  Taktaiten  lasaeu  sich  erschöpfcud  klassifizieren, 
nicht  aber  die  unendlich  mannigfaltigen  RbjLhmeii. 

3.  Die  rhythmisclien  Aocente  können  den  'i'akt-(ioetrischen) 
Accent  stärken,  aber  auch  ihm  entgegenwirken,  ihn  abschw&cben. 

Diese  von  M.  Liisst  ics  einzelne  entwickelte  Theorie 
scheint  mir  die  einfachst«  und  natürlichste  zu  sein.  Sie  wurde 
mehrfach  von  anderen  ächrifUteUem  teilweise  aufgenommen, 
teilweise  bekämpft.  Soiuou  eigoueu  Wi^  geht  K.  Westphal 
in  der  Cntersuchuug  über  die  mUBtk&Ii8>che  Rliythmik  seit 
J.  S.  llacb.  Der  gelehrte  Philologe  strSubt  sich  hier  gegen 
eine  uuhislorisclie  Teriaiuologie  Luatys.  in  der  Sache  selbst 
aber  machte  man  z.  B.  der  Theorie  des  letzteren  von  den 
rhythmes  choTauchanta  den  Vorzug  geben  vor  der  Kouatiuktton 
Westphals,  derzufolge  die  Taktstrtehe  nicht  immer  die  Takt- 
grenzea  bedeaten,  sondern  z.  B.  die  zum  Takt  geb&rige  Ana^ 
knuÖB  bei  einfachan  Takten  stets  so  geschrieben  werde,  dasa 
sie  im  Bereich  des  Toratugeheuden  Taktes  steht.  Unter  den 
deutschen  Theoretikern  dürfte  M.  Hauptmann  ')  noch  nicht  über- 
holt sein;  er  hat  die  Entwicklang  der  Taktaccente  aus  dem 

1  Le  rliythmtt  luiHiMl ',  1684,  TmiW  de  l'esprowion  rauMCkle  *,  1866. 
*)  Die  Naur  der  Hannoiuk  und  Uethk,  1953, 


164 


P.  AiDold  Xkjrer  n.  H^aricli  KivUcb 


n 


Weseo  der  eützelneD  Taktarten  nacbgeirieseii.  Weim  er  sp&t*r 
das  Uetmm  ^irischen  Takt  DDd  rbyÜLmiscbe  BildoDg  gieiebstm 
iD  die  Mitte  stAÜt,  so  war  e«  ihm  dab«i  wohl  haaptsftchlich 
um  die  AntätboM  zun  Moll-  tmd  Darbegriff  zu  thim.  Haoptnum 
bat  anch  schon ')  deo  Haoptonterachied  zirischeo  spiacliUchtir  vai 
niDB^alischer  Metrik dahiu  bestimmt:  lotttor«  at«llo  m^insarslil* 
OrJJazen  der  TerBehiedensteti  Gattung  einaDder  gegeDflher,  jm 
habe  &iisz«rlich  nur  Ev«i  (h&age  —  Karxe),  in  d«r  That  aber 
ebenfalls  riele,  jedoch  inkommensurable  GrAsxeo.  —  Wun 
endlich  (i.  r.  Tueber*)  von  der  Verbindung  des  mnsikaltsciiea 
Aceonts  mit  dem  guten  Taktbeil  aU>  etwas  nicht  SelbstTerstAnd- 
lichem  spricht,  so  muss  man  amiehmou,  da»  er  outor  Takt  m- 
oAcbst  nnr  eine  quautitiei«nde  Hisfaeit  Terstebt.  Im  Endergebnis 
stimmt  es  mit  der  hier  entwickelten  l'heorie  Obereia.  wenn  e; 
spftter  sagt;  du  altt  Musik  kmiit  dtn  Satt  dtr  nmtrtn,  iau 
der  nauüc^ilücltt  Accent  reg^mättig  nur  auf  dem  ffvte»  TaktteÜ 
ruhi,  mt/it. 

4.  Musik  la«et  sich  ohne  Kbythmns  nicht  denken,  wi^l 
aber  ohne  Takt,  nur  die  Musik  zum  Tanze  muss  rermfige  dieser 
ihrer  Bestimmung  taktisch  gegliedert  sein. 

Die  Taotrhytfamen  haben  zwei  Kriterien:  Eiofachheit  und 
Gleichheit ;  es  ist  tliuen  daher  die  taktische  Form,  welehe  ehen 
auf  diesen  Elementen  fiiBxt,  inhärent,  /um  Tanze  wurde  aber 
in  alter  Zeit  gesungen,  und  die  Tauiüeder  bilden  daher  eine 
Art  taktischer  Vokalmusik  Jener  Zeit.  Es  war  dies  aber  keine 
bewusste  Anwendung  des  Taktes,  sondern  die  Sache  seUnt 
brachte  es  mit  »ich,  dass  die  Quantitätseinteilung  mit  den 
melodischen  Rhythmus  —  zur  Wahrung  möglichster  Einfachheit 
—  und  beide  wiederum  mit  dem  sprachliciieu  Metnun  des 
Tanzliedes  enge  zusammen  gingen.  Wenn  man  dem  nicht  tani> 
m&szigeu  Rhythmus  alter  Kompositionen  bei  der  Wiedergabe 
durch  Taktwechsel  gerecht  zu  werden  sucht  (s.  onten  S.  168). 


')  V^l.  W<4tphal,  Di«  AHntosrnische  Rbj'lhmU'li'lirc  in  V/kIu.  f- 
Minikw.  Vn  S.  74fr.  and  Au  UiUt  Brärke»  <]Melbit  S.  76. 

*)  Zur  Hunikpnixia  und  Theorie  de«  16.  JMU.  Abacha.  HI:  Dir 
rhj-ttimtjiuliun  Elemenl«.    Aüg.  mu«.  Ztg.  1871  Sp.  8«9  IT. 


A 


Di«  lIcl<>di«D. 


80  mag  dica  ali  Auskniiftgniittel  hingeben.  Nur  halte  man 
sieb  vor  Augen,  dtum  äch  boide  Dinge  tlurchaiu  uicht  deoken, 
Tielraehr  zniachen  ihnen  ein  ähnlicher,  aber  noch  bedeutenderer 
UDt«r8cbi«d  b08t«ht,  wie  etwa  Kwiecben  tier  Acbteltriole  eineB 
»,4  Taktes  oad  den  drei  Achteln  im  '/^  l'^^»- 

5.  I>ie  bloaz  rhythmisierte,  nicht  in  Takte  eingeteilte 
Musik  kann  entweder  variable  Nntenwerthe  odpr  aber  solche 
aufweisen,  welche  nach  bestimuiteu  (üesetzou  in  ihri^r  Dauer 
geregelt  sind.  Krsteres  ist  der  Fall  im  gregorianischen  Kircheo- 
gssang.  IcUtoree  io  d«r  sog-  Mensuralmusik. 

Setxt  man  die  den  einzelnen  ßntwickluugsphaMD  eafe> 
iprecfaeoden  NotenKaichen  ah  KintBilungagrnml,  so  ergibt  sich 
die  TOD  G.  Adler  in  der  VJachr.  f.  M.  I  S.  8  als  vieUtiefit  man- 
gAttuUte  bezeichnete  historische  Gruppierung  in  die  Epoche 
der  Nenmen,  der  Meusnralzeicben  und  der  Taktbezeichnung.  Eine 
tmhaltbaro  Mischgattutig  zwischen  gregorianischen)  und  mensu- 
riertem  Ge«aug  bildeten  die  Celtis-Tritouius'scheu  Versuche'), 

6.  Der  Mensuralniusik  liegt  ein  integer  valor  notarum  m 
Grande,  welcher  sich  bei  den  Versuchen,  zwei  oder  mehrere 
kontrastierende  Stimmen  zu  vereinigen,  als  notwendig  ergeben 
haben  musste. 

7.  I>ie  Anfänge  der  mehrstimmigen  lHusik  kennen  selbst 
bei  Kmst  ziemlich  freier  Bewegung  noch  nicht  deu  Gebrauch 
regelmässig  behandelter  Oissouanüen. 

Man  sehe  zur  ilestätigung  dieses  .Satzes  die  bekannt 
gewordenen  Reste  ältester  Mensuralniusik  bis  herauf  ins  14. 
Jahrhundert  durch ;  auch  die  mehrstimmigen  Lieder  unserer  Es. 
gehören  noch  hieher.  Da  nun  jene  MnsikscbriftateUer,  welche 
sich  Oberhaupt  bemttssigt  sehen,  fQr  die  iVnnahme  dee  Takb- 
prinzips  in  der  Uensuralmusik  irgend  einen  Grund  aozufOhren, 
bei  dem  Stillsobweigen  der  Mensuraltheoretiker  Qher  diesen 
Funkt  nur  auf  die  DissooaDzenlebre  zu  verweisen  vermögen '), 


')  S.  darüber  LiüeDoroD  in  Vjcchr.  i'.  U.  Ul  S.  36ff.,  iiubee.  S.  41. 

*)  C.  V.  WinterTold,  J.  Oaliri«U  ttod  Hin  Zeitalter.  1834,  S.  ISO, 
B.  Bellcrmann.  Die  Mentnnbiohin  und  T*kUi:ioli«ii  de»  15.  nnd  10. 
Jhdti.,  1868,  S.  6S  i.  f..  Ambro«  U  44fi,  Tuchor  ■.  o.  0.  äp.  S67. 


IM 


F.  Arnold  Kay«-  n.  Hehiricb  ttiewA 


BO  »igt  Gidi  aaoli  dieses  Ar^mest  fßr  die  <Mo  herAehm 
ertt«  Periode  dn  Mensaralge'suiit^  hioßUig.  Nor  G.  Jar'^tfaal 
will  aacb  schon  in  den  Qa«11en  der  Krsaci>Di»clien  Zeit  <m 
eüüffen  Amtinandrrutivwfen  iHttr  iHf  moili,  lüt  SoUntehrift  mui 
iltu  Vfr/uUtnU  der  Mden  Stimmet  eittxflH«  (tiaen  I^inkt  bttr^endi 
SoUiua/o^imin^ra  marken.  Insbesander«  mhrt  er  W.  Odingtoos 
Vergleich  des  Modus  Longa- BreTis  mit  dem  Trochftos  an  and 
die  Stelle  hei  Kranco.  welche  von  der  ADwendung  von  Disso- 
nsazen  in  »Uint!»  hei*  spricht  Dass  hier  nnr  von  einer  Noim 
fOr  durchgehende  DiBSoniozen  die  Rede  sein  kann,  und  wie  dies 
m.  K.  nicht  notwendig  mr  Annahme  eines  Taktsysteuis  in  Jener 
frühesten  Mensuriilepoche  führt,  s.  unten  S.  217. 

8.  Die  Einführuuj,^  regelmäsidg  behandelter  Dias&nanzfm. 
die  irohl  innichst  dem  üestrehpn.  die  Kadenxen  CcUosulae) 
flflHiger,  eleganter  zu  gestalten,  ihre  Entstehung  verdanken, 
bracht«  die  Notwendigkeit  eines  vou  der  rhrthmisclien  Acoeot- 
ordnnng  der  einzelnen  Stimmen  unahhflngigen,  allen  gfmeiiis&m« 
Accentes  an  der  St«lle  des  Diasonanteintrittes  mit  sich,  vrelcfae 
sieb  wiederum  am  stfirksten  in  der  St-hlussbUdung  xeigte.  d» 
hier  der  Dissonanzanfl<Ssimg  der  letxte  Kasainmeokiang  als 
Ruhepunkt.  also  nochmals  ein  allen  Stimmen  gemeinsamei 
Accent  folgte. 

Man  wird  sich  gewöhnen  mässen,  an  Stelle  der  allgemeinen 
Ausdrücke  Über  die  nnbe]i<~'If>>DPn  ersten  Versuche  in  der  M^ir> 
stimmigkeit  und  das  Auftreten  einer  festen  Technik  in  di 
Werken  der  zweiten  Niederländer  Schule  aus  den  wenn  a' 
bis  jetxt  nicht  reichlirii  nieazenden  Quellen  die  alimfihUcbi 
Ansgeetaltung  dieser  Technik  von  Schritt  m  Schritt  analytisch 
ta  verfolgen.  AnaStite  hieKU  finden  sich  wo!  (s.  Ambros  II  409); 
einer  STstematiachen  Darstellung  müssen  aber  noch  einzelae 
Vorarbeiten  vorangehen.  HicKu  ist  freilich  eine  feste  Termi- 
nologie in  der  Dissonanzlehre  unerlüsslich,  leider  bexfiglici^^^ 
tKi  eintretenden  Dissonaiuen  nicht  Torbanden.  ^^^f 

Speciell  nun  die  oben  berührte  RiufQhrnng  regelsu^^^ 

■)  Dw  Anring«  de«  nwlmUnuiiigHo  Qent^  im  Uitt«lalter.  Auf. 
moE.  zig.  1B78  Sp.  6«  ff. 


Die  Uelc^itn, 


167 


behatulelter  Vorhalt«  dArite  gcgou  Eo^e  des  14.  oder  Anfang 
dM  1&.  Jahrhaudßrta  fallou.  Während  die  Meder  No.  14  und  15 
onserer  Us.  Docb  keine  Spur  daron  aiifweiHD.  bilden  Stellen  wie  jeo» 
ans  H.  de  Ze«laDdia  tod  Ainbros  a.  a.  0.  citderte  mit  der  Kadenz 

wobei  der  Vorhait  nur  vemchleiert, 
nämlich  konsonierend  und  ohne  Bindnng 
anftritt,  eine  Vorstufe  zu  der  im  LL. 

so  oft  Tortretenen  Kadenz  _.  I     i     r welche 

'^   Ambros 
aSKSin 


M 


oder    der    ähnlichen    im 
Dijoaer  Codes  No.  295, 


-er-.az 


Ä 


die  Mitte  d« 
I     15.    JshrhundortA 
^b      rerectzt: 


Wie  diese,  so  toiv 
dAnken  wir  aacii  die 
3  stimmige    chaoaoB 


rosa  bella'    von  J.  Ounsi^le    der  VerOffentlicboug  durch 

irdot.     In  letzterer  Kompogitiou  treten  neben  der  eben  ci- 

tieften  Scbliiss-  ^  J.  ,       xX,.  J-      J  .^.-     ("'^ 


formel    Ȋdere  Uaa  '^-'^^ 
Arten  auf:  i 


.71^= 


r 


Z^£^ 


der 

TOD 

Fetis  angPDonuueuen  Versiou  des  Dijoner  Codex  No.  296,  wäbrond 
•  die  Ton  Ambro«  in  der  Beil.  kiuu  II.  Bd.  S.  22  gebrachte  vati- 
kanische Lesart  sa-b  auf  die  erste  Kadenzform  mit  der  freien 
Sext  beschränkt  und  daher  ala  die  ältere  Gestalt  anzusehen  sein 
wird).  —  Eine  gewisse  Eleganz  und  Mannigfaltigkeit  zeigt  Ib 
seioen  Schlfisaen  schon  W.  Dufay,  von 
welchem  nur  eine  der  obigen  eut-  c|j.>  a-J  .^ 
sprechende  sweistiinmige  Schlnssform 


^ 


T 


=1=-*     ^ 


hier  PUtK  fiiidcu  »oll:') 

9.  Die  tlhythmik  der  ataktischen  QeBänge  ist  entweder 
durch  ein  von  aussen  kommendes  Moment  (Text,  Metrum)  oder 
durch  das  Mek-s  selbst  bcdiugt,  oder  beide  Faktoren  wirkeo  in- 
sammen.  Die  irüAf  iMirüehe»  Texte  in  Chvraliwtation  HMtett 
McA   nach    lietn    freien  BAiflhmat    der   T&xtäeklamatiort.     Bei  den 

•)  Im  aUrigea  ».  Fr.  X.  Haberi,  W.  du  F*j,  m  der  Vjichr.  f.  H.  I. 
S.  501  und  A\v.  lluiikbcilaj^,  bei  welcher  wir  nur  gerne  Keg«n  <lic  nrcit« 
UbcrtnfnaK  »n  du  maierntU  Fartiturform  eine  rhytbmiscbe  TcxtunUr- 
legVBg  Kvr  ersten  «itigolsiincbt  hüttcii. 


168 


F.  Arnold  ÜMytr  a.  Heinriob  Rietrob 


M 


sttitfitehen  Texim  üf  da*  Verttncui  im  ßoiwn  tiuutgebtnd 
den  munkalächen  liJiythmui  ^),  imiflrlialli  deeselbeo  erg« 
■ich  nock  fomoro  AbsLufaugou  aus  der  mttukalisclioii  Struktot. 
—  Versucht  miin  streng  talttiHche  Eüitoüimg  der  alten  Lied- 
melodien  (Tanzlieder  natürlich  auBgenomnien),  so  «rgeben  sict 
oft  genug  Inkongrueiizou  zwischen  Taktacfiont  und  aatfirlichtr 
WortbetcnuDfr  hex.  Metrtun,  welche  bei  dem  innigen  Zusammen- 
hang von  Wort  und  \Veise  gerad«zn  der  Natur  j«ner  Geatoje 
zuwiderUnfen.  Will  man  diesem  Cbelataude  iusierlich  daith 
Taktwecbiel  abhelfen,  so  ist  dagegen  bezüglich  des  Endresultate) 
nichts  einzuwendeu,  nur  hat  man  sich  hiedorcli  seihst  der 
str<>ngen  Ivonaequnnz  Jener  Takttheorie  begeben.  Hier  zwei  Bei- 
tpielo:  No,  1 1  des  LL.  ist  von  dem  ncrausgeber  mit  C^  verselHii 
worden;  dieses  Zeichen,  als  Quantit&tsv.eichen  genommen,  ist  hier 
auch  am  richtigen  Platze;  als  Takj^eichen  verwendet,  bat  et 
aber  eine  unnatflrlicho  Betonung  des  Textes  zur  Folge.    Statt 

Ach  melden  dii  vU  B^ne  peln 
e^bt  sich 

ich  meyden  du  tu  a6~-ü6  peinj 
das  ganze   Lied    rhythmisiert  wird   dagegen    folgende   Gestalt 
annehmen : 


Statt 


43ir ' -* ^ J -K     ■  J-- 

— 1 =^^ = —  -«^-«fi 

' r ■ ^^— 

Atih   nwjr  ■  ii*n    d<i     eO     m 

-     -     •     ne  ptin       tpy*  lutit    au    nnn 

: B.    fTT^r^^    c^..     .■■■■■■■:= 

-^ i L 1 ß 2. ■"  " 

tmh    .    f§   -    -    .    •    tcn        ver-ßlot-**n  in  Jen    lan    -    ftit  tehr^m 


3; 


Ök 


IX— P      "^ 


-g     ■^■-' 


dar  jnn  fär     leh  mein    fo    -    -    -    -    ben        dä-rlnai  leh   tä^ 


F=^^-£^E^^ 


^^^ 


»    «Ulf        ^1 


mit    fov-Nrr •fymm      ikitmplmiT   gar      ene 


■}  B&ninlwT  in  Vjicbr.  f.  U.  IV  164. 


9  Di«  lldlodicn.  169 

Hiebei  liabe  ich  die  von  H.  Hellermaim  gebrachte,  aber 
als  uawaiirscboiiilictL  bezeiohuetö  Koujüktur .  die  nuch  ecbon 
Chrysander  (ebenda  S.  164)  zu  Quasten  einheitlicher  Tmiai't 
«mpfiehlt,  angonommen  und  die  Noten  bis  zum  Zeichen  T  um 
eine  Stufe  niodriger  jjesdtzt,  in  der  Erwägung,  dass  ähnliche 
Verseben  After  na  beobachten  tiind,  so  in  derselben  Sammlung 
bei  No.  16  und  41,  wo  die  gauze  Stimme  dos  Coutratenor  ffir 
den  C-SoblöMol  auf  der  4.  Linie  um  eine  Stufe  zu  tief  notiert 
ist,  femer  bei  einigen  doppelt  aufgeiteiehneten  Liedern  imserer 
Hs.  (s.  die  Anm.  zu  den  einzelnen  Melodien).  Durch  obigü 
Rhjtlimisierung  tritt  der  Bau  der  Melodie,  die  Umbildung 
der  .Motive  (zum  Teil  in  der  Form  tendier  Imitation  d-a,  a-d) 
pUsti»cli  hervor.  Wollte  man  schon  die  Taktbezeichnung  zur 
Darstellung  des  Rhythmus  verweDden,  so  milsste  '/j  Takt  mit 
der  ersten  Semibrevis  als  Auftakt  vorgezeichnet  werden.  Kiu 
anderes  Lied  dos  LL.,  No.  17,  benutzt  Fr.  M.  Bßhme  (Vor- 
wort  zum  L.),  um  zu  zeigen,  dus  beim  Volksgesong  l'^twecbsel 
origin&T  sei,  und'dass  die  Takteinteilnng  in  jener  Ausgabe  dem 
Tenor  Gewalt  anthue.  Solclie  Zerrbilltr  zv  vemieiJen,  sagt  Böhme, 
toar  <t4r  Orund,  warum  icA  bei  dergUidun  Melodien  in  meinem 
Badu  eine  Rfiifthininieriintf  tter  Taktitrung  vorzog.  —  Tm- 
stobende  Tabelle  veranschaulicht  nun  die  verschiedenen  taküschen 
Obertnjpiugen  des  Liedanfaugs  'Botlanbet  ist  der  walde'  nach 
den  bei  S.  W.  I>ehn')  veröffentlichten  (gellen,  ferner  nach  A. 
Kretzschmor,')  C.  I-'.  Becker.*)  A.  W.  Ambros*)  und  V.  M.  Böhme, 
Dei>st  drei  eigenen  Vorsuchon,  sie  zu  rfaythmitiereD,  teils  mit, 
teils  ebne  Taktstriche^}. 


')  Über  die  Hrlodien  deaUuher  voltlicIi«r  .uud  Volkiliedcr  de« 
1«.  Jhdt«.  iC'&oili*  XXV). 

')  I>eutsche  VoUi«lii>iler  mit  ihren  Originslireiien,  ISSSff. 

')  Uiftler  Qui-t  Wi^iMD  T«r^i]f[ener  Juli rh und« rt«,  1843. 

*)  IL  Bd  S.  SBf :  Oie  3.  vou  H.  RetmHiin  be«or^e  Auflage  kouni« 
aicht  mehr  bnoutzl  wi-nlcn. 

')  R.  Kitncn  Bibliofniphii!  der  B(u*ifctiuiiini-1  werke,  167T.  führt 
noch  zwoi  Bcartieitani;«!  naf;  Ban*  Hougcl  4  vocani  <lä36  BsenoUt 
No.  I ;  %.  auch  LL.  S,  167)  und  Jvo  do  Vcnto  3  vocum  (1614  Kaoff- 
oiasQ  No.  87).    Nicht  b«Jd  war  aUo  oid  Lied  «o  rorbrvil«!. 


1       mann  ^o. 


170 


P.  Amotd  )Iaypr  u.  Heinrich  Biotasb 

„Entlaubet  ist  ier  walde  gen  disem  winter  kalt" 

Hbus  Gcrlu. 


».  ESG 


^ 


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TWna»  SlolUct. 


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Luidv.  SeoffL 


3    ^PF^^E 


:x: 


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'^  -^.m-j-KT-^ 


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{dem. 


4.  g^g 


ibES: 


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=^13 


i_ü 


s 


s. 


6. 


7. 


0.  Otfcgmyr. 


^ 


1-1 — ^ 


u^r'"!^'^ 


Ambras. 


Oe!«i1tclie  Ftrodlv. 


-•:-«- 


I=:rrri 


f-^ 


TC 


r^~!a-iz 


^^^ 


Ititdattk  dir,iiArr  Ütr  '  rt,  ita$  du  mich  hott 


^^^^gD»»«!. 


(«•mÖW. 


•  Lied  BUS  d«m  16-  Jahrhundert,  komp,  t.  Ladv.  Walttl,  Freund  LuIImcm 


^  1  ■  >  ■  f 


z'-ztz 


Hnni  X4;ii*iedl*r«  Lnutenbuch. 


=*? 


-J-^J-i- 


bii 


Altdrataehoa  Licdorhueh, 


S.  f«nieT  die  beiilen  auf  ungleichen  Tuktteile»  (tiiiKtzenileB 
liiiiiuDisch  gefiibn«n  ijtimmen  im  Duo  aus  Ubsus  Biciaiea, 
abgedruckt  bei  l>«bu  m.  a.  O.)  und  Ambioe  (U,  2&&j. 

TaktUche  Cbdtnigiiiig. 


11 


Die  Kelodien. 


171 


10.  In  der  BlOteaeit  der  polyphonen  Vokal-  nud  )m  der 
ans  ihr  abgeicitetcu  [nstramentaliniisik  stötzt  sich  der  Rhythmus 
v«rB«hiiilich  auf  die  melodische  (JliedoruLg,  da  der  Teit  bei 
den  vielen  meiianatischou  Ausgüätaltunjiten  od  Bedeutung  junu-k- 
tritt,  und  zwar  so  neit,  dass  man  die  ünterlegUDg  des  Textes 
Tielfach  ganz  dem  kundigen  Säuger  tthorliesz.  Uievon  nur  ein 
Beispiel  für  unzählige. 

In  der  Samiiüuiig  geistlicher  und  weltlicher  ii-uapelk-Mosik 
TOD  Ambroe-KaJe  steht  zu  oberst  da«  Üauctus  aus  .1.  Okeghoms 
Mis»  cuioBvis  toni.  Mit  feinem  Gefühl  hat  0.  Kade  «umeist 
die  Textanterlegung  nach  dem  Rhythmus  besorgt  Und  io  der 
That,  wenn  d«r  Sopran  beginnt : 


fiba    -    -    cAu.  lati      -      -      -      etui.  lan       .        .        .       eil* 

SO  ißt  an  den  bezeichneten  Stellen  je  eine  Änderung  des  Rhythmus 
onleugbar.     Uer  gleichzeitig  einMtMnde  Ooubratenor 


IS— g— a:  f   f-  er- 


""^TTT^ 


=o= 


Sa 


<fe(.  tan 


rSu* 


bringt  in  a  das  rhythmische  Motiv,  mit  welchem  bei  der  3. 
(perfekten)  Brevis  der  Tenor  eingesetzt  hatte: 


Endlich  folgt  der  Bags  in  dieser  Weise 


rtti 


trS- 


:r=t: 


^    <j— <>■—»- 


a==t 


-i    .1 


^ 


2E= 


-a    ■*■ 


Sa 


riui 


Diese  Stimmanfänge  in  Partitur  gebracht,  w<^i  nach  den  An- 
gaben der  alten  Tiieorcttk«r  das  Spatjum  der  Semibrevis  ab 
Tactot  (mit  pnnktierten  Linien)  markiert  wird  und  die  rhyth- 
miflehen  Abschnitt«  der  l>essereo  Überseht  halber  dmrch  Bögen 


i 


172 


F.  Arnold  kUjwr  u.  Hvinmb  BietMli 


» 


aogtxeigt  sind,  bieten  das  folgende,  soboo  iusterlich  plaetäscbere 
BUd: 


DiDcanim 


ContraUnot 


Tmm 


BsMut 


i 


:az 


■^^a^=^^sz 


San\ 


1  (4(U,|mii 


■ET —  i:.  -L- —        .r 


<-a 


-  (  -     -I 


«iiu.luii 


~a    .g    ffl- 


^  I      I 


'-(=^—6     e-g^ 


5ß 


|-_L 


l£ 


SE 


^ 


fja« 


Das  rhythmische  Motiv  a,  welches  in  vier  F&llen  aiidi 
inelodiBob  dnäsclbä  ist.  würde  durch  strenge  Taktiening  f wj»  , 
miui  sich  boi  der  Kadeachen  Partitur  flberzengeu  mag)  ^^| 
verschiedene  Takttaile  zxx  steliou  komtuen.  der  luetrisolio  Acce^^ 
mdsste  daher  die  Gleichheit  iIhh  Motivs  erbarmuiigiilos  iterst6reai 
der  reich  gegliederte  Bau  wfirde  hoiuopboii  serstflokt  nod  di- 
duruh  uusdruckalos.  Denken  wir  uns  dtigegeu  das  gau»  Saocttn 
in  obiger  Weise  rlythinitiiert.  von  kundigen  und  im  Geiste 
jeuer  Zeit  wolgeacbulteo  Sängern  mit  feiner,  sich  an  die  rlijth- 
mischen  Phrasen  anschliesKender  Scbattieriuig  vorgetragen,  ^H 
gewinnen  wir  eine  Vorstellung'  von  dem  grosiartigon  Eindnicafl 
den  die  AuffUhrang  soleh  eines  polj'phoneii  Wunder!»aoos  maofasa 


Die  3C«1oä!en, 


173 


musst«.  Hatt«  ilas  Duroh^manderwoigcu  der  Stüumeti  das  Ohr 
anfs  hJJcbste  gespannt,  so  tnt  in  Oestslt  gleichzeiti^r  Kaden- 
zieruug  und  Vereinigung  der  rhythminchon  A<^cente  d»r  Ruhe- 
punkt  mit  impolucirciidor  GrÖBzo  oiu,  um  iii  ;ecitKt>Uigem  bomo- 
phooem  ToDBatze  zu  verharren  oder  sofort  neuerlich  nachahmende 
EinsätJW  zu  hieton  oder  en'llioh  Apn  Schliisatfin  in  einer  oder 
zwei  Stimmen  feetzuhaltou.  während  die  Qbrtgeu.  nur  langsam 
sich  beruhigend,  motivisch  ausklangen.') 

11.  Die  Mensuralneicht^o  waren  also  znoAchst  nur  das. 
iru  ibr  Name  auzeigt.  Zi>i<.-lii>D  fOr  die  U«Bauug  dor  Noten  noch 
dem  integer  valor,  dem  der  tactiis  zu  firunde  lag.  Unser 
TariahUr  Takt  konnte  erst  eintreten,  als  alle  die  verschiedeneD 
MeSeuiigon  nach  Modus,  Tempufl,  Prolatio  allraUfaltcb  verschwunden 
und  einem  UauptinaEZ,  dem  Tempus  imperfectnm  sine  prolatioue 
(qiftter  ia  der  Proportio  duplex)  Platj;  machten*).  Nun  wird 
anch  die  B«i«icbuuiig'  fQr  die  Proportio  eine  lediglich  rhythmiiche 
ond  wird  nicht  mehr  neben  das  TempDszeichen  gesetzt,  sondern, 
ihm  gieichherecht^,  allein  angewendet. 

Lehrreich  ist  Her  die  Beobachtung  der  Übergangszeit  des 
!7.  Jahrhundert«.  We  Umwandlung  vollzieht  sich  Soszerlich 
Schritt  für  Schritt.  Die  vertikalen  Teilungsstriche  werden  immer 
Uufiger,  dienen  aber  zunächst  noch  mehr  der  Phraaieniugs- 
bexeichnung,  wie  etwa  honte  unsere  BCgen.  Stellt  mau  daher 
ans  den  einielnen  Stimmen  einer  solchen  Komposition  die 
Partitur  zusammen,  so  ergibt  sich  eine  grosze  Mannigfaltigkeit 


')  VgLBi]cliM.Hauj)tmum,Bri«bui?rkiizHaiiMr,  l87l,dd.CMml 
88;IQ  ISaS  und  S.  10  1684. 

■)  G.  Zarliuu  (Lo  latitiuioni  Hamonicho,  TeHtU  IR69  S.  SOS  f.) 
aneli  den  Jtunliui  O'Icr  Anapüt  oinn  Imttuta  antmilfla;  lein  Talct> 
d««kt  *kb  lUbor  noch  nkht  mit  dem  innd^mnu.  S«tU  Calviiiua 
von  C.  V.  Wintrrrcl<l  >1<  (iRrjonitiP  hinKP*tqlit,  welclier  inartt  den 
ohwd  de*  TuktKi'wicbti  iusiin*procliPTi  IibIm^  Da  er  deM«n  ÜrfinitinD 
:  bringt,  nt>\\  lio  hi«r  mm  Ahdnick  komiueo,  wie  tie  neh  taut  wörtUcb 
BbeNiiMtiniBiand  in  dnai  C<>rn|>e4idiiiin  Haiine  (LiptiM  I60S  CKp.  VI) 
md  der  ExoTv-itfltin  Miiiic«  t^rt.ia  (Llp»iM  leit  quaetlio  XXX}  ündot: 
[-AehM  «ft  melu*  orWus  ^vt  rffffMiM  Mr*MMf«e  «MNendo  vti  repTnat-nitilur 
tMMurt  «I  inttÜigHtir. 


174 


F.  Arnold  lUjtr  n.  Haiiirich  Ri«U^ 


in  der  Anwendung  der  l'^Uangsstriclie.     Am  lllngsten  erhalt  m 

obu«  den  eutznoiactiueidenden  Taktobrich 

die  noch  bei  H&ndel  sehr  beliebte  Hemi-  E^ 

olenfigur ').     Wenn  daher  die  Pbrae» 

im     17.    Jahrhundert  ^^^^_ 

sich   noch    in  folgen-    -^ß-S-^^^^^^^^ 

der  Sohreibnitg  findet: 

Mangel    des    mittleren    Taktstriches*) 


so  zei^  dies 
qpiel  auszer  dem 

cbanUderistisdia 
noch     mehrere     Tbec- 


gangsformen:  das  ^  aU  Sltercs  Zeichen  Ilkr  die  Semiminina, 
die  Scliw&rzaug  der  Semibreven  icur  deutlicheren  Hervorhehnag 
der  Hcmiolo,  endlich  die  Tempusbezeichnung  Tor  der  Pioportio. 
Hier  hat  ",',  schon  eine  eminent  taktische  Bedeutung,  die  rieh 
mit  jener  des  c  nicht  rortra(,'oa  würde,  die»»  stellt  daher  noch 
das  reine  Mensurakeichen  ohne  jede  rhythmiät^ha  Nebenbedeutung 
dar  luid  ist  hit^r  lorliglich  »ns  Gewohnheit  noch  beibehalten, 
oachdem  das  Teiupus  pcrfuctum  schon  auszer  Gebrauch  gekomniM 
und  daher  eine  Verwechslung  ausgesclilosseu  war.  In  diesHi 
dreizeitigen  Taktarten  also,  welche  von  nun  an  stets  mit  Hilft 
lies  Augmeutationspunktes  ausgedrAckt  wurden,  äel  das  selbst- 
Terstfiudlicbe  C  später  gau£  fort.  Dagegen  erhielt  es  sich  da, 
wo  das  zweixeitige  Masx  mit  der  Accentonlnuug  zusammenfiel 
also  im  *;«  und  */,  Takt. 

Auch  die  SeUuug  der  Aocidentalon  gibt  einen  Anhalts- 
punkt für  die  Beurteilung,  waun  der  TakteCricb  ztir  vollen 
Bedeutung  und  konaequenten  Ausgestaltung  gekommen  ist. 
Früher  g&M  das  Uosebz.  dass  eins  Note  von  der  unmittelbar 
vorhergehendeu  iu  gleicher  Tonhöhe  die  Accidentale  entlehne, 
auch  dann,  wenn  der  'Taktstrich'  beide  von  einander  trennte. 
Am  längsten  erhielt  sich  ilie  Gewohnheit,  den  Taktstricl 
Sndo  der  Zeile  als  übertiQsaig  fortzulassen. 

12.  Die   Instrameutalmusik    ist   der  Vokalmusik  in" 
Annahme  der  kleineren  Notennertbe,  sowie  der  Taktstriche  rttr- 


i^P 


>}  S.  NEhtTCB  darüber  bei  H.  Bdlcrmann,  Die  HsttinralaoleD  S.  SS  f. 

^  S«Jbit  in  lier  NotciiKhrift  <lea  19.  Jkhr^iQQdert*  kfriamt  e«  aoob 
TOT,  daM  d«r  Takuthcb  in  wlohoa  FiilUn  mitten  dnroli  dM  gftuc  Not* 
gewgea  wir>i. 


A 


Di»U«1odiMi 


angegangen:  der  firund  Ue^  tot  Angen:  sie  hatte  DJclit  das 
Textwort  zn  borOcksichtigen,  könnt«  daher  aueh  von  dem  M«ti'am 
desselben  nicht  gotngou  iveiden,  fern«r  trat  die  polrpbone 
Stimmfähnu)};  »i  ()UOHt«n  einer  Hanpt-  (Ober-)  ätimme  zarQek, 
endlich  hat  flio  ihre  weitere  Anabil'Iiuig  wesontlioh  auf  die 
Tsuiforrueii  gesldtzt.  welche  der  taktiechea  Glioderuug  nicht 
entrathen  konnten. ')  —  Cberhanpt  ist  der  Talct  in  der  Vokal- 
niuaik  wohl  nie  m  jener  Herrschaft  gelangt  wie  bei  der  sc^.  ab- 
soluten Masik.  Dips  hat  ron  der  praktiBcheu  Seit«  aus  C.  M.  v. 
Weber  erkannt,  w«mi  er  in  einem  an  den  Musikdirektor  PrÜger 
Ober  die  Metronomisierung  der '  E<>aiyanthe'  gerichteten  Briefe  sieb 
Qber  die  Scliwierigkeit  verbreitet,  besang  und  tuätnimuite  za 
einem  großen,  gleiebbolebten  Ganzen  mi  verbinden.  JJmn,  tShit 
er  fort,  Qtsang  und  bi»trumtnU  »telim,  ihrer  Natw  nach  im 
Gtfffuat:'.  Iftr  Gf*aHg  ludinijt  dttrrh  ÄthfinJioltK  und  Artiht- 
'  türm  der  WoHt  »citon  an  gettiftts  Wo(ien  im  Takte,  dtnt  gtäeh- 
/örmi^en  Wefftmchiaoe  vieUeicM  £u  verffleic/itn.  Das  LuMrunieta 
(baonder*  dax  SiiiteniiulTUuKut)  Inll  in  »char/eti  Kini^hnitlfn,  tjUteh 
PtndtlKUä'jKn  lii«  Zeil.  IMe  WoAi-Aeü  dt*  Aumirufk»  j'ortt^rt  das 
VmefimttitiH  dUter  enigtffenffft^Un  Eigenlßmh'ehkeiun  (Wiener 
mos.  Ztg.  11  148);  Weiter  au^efQhrt  ist  dieser  Gedanke  in 
der  Schrift  'Cber  das  LHrigieron*  ron  B.  Wa^er  (Ges.  Sehr.  a. 
Dichttuigou  Bd.  VIIl).  —  Wie  sehr  der  Taktzwang  —  einmal 
herrschend  geworden  —  auch  wieiier  als  Ifistig  empftiudcL  worde, 
ist  in  Fr.  (.'hrrganders  Aufsatz  über  Pb.  E.  Bacb-Gersteuberg 
(Vjscbr.  f.  3d.  VII  S.  1  ff.)  t.a  lesen.  Vgl.  auch  die  kraftigen 
Worte  Böhmes  (L.  l,Xni). 

.\qs  dem  Gesagten  ergibt  sieh  (6r  die  Cbertragitng  von 
Uensnraluusik  iu  moderne  Kotation  der  Onmdsatz,  dass  man 
sich  der  .Anwendung  von  Taktstrichen  entweder  gaui  zu  «nt- 
halten  hat,  oder  falls  sie  doch  mr  Orfentierung  beigesetzt 
warden,  dies  unter  Verwahrung  gegen  die  Auffassnng  derselben 
im  Sinne  unserer  Musik  geschehen  mnss  *). 

')  Vgl  BohnM.  QMob.  d.  TanxM  in  Douticlil&ud  S.  ÜSil. 
*}  V«niiitt«lndi>  VöMuche:    W.  Büuiukur  (Vj.uUr.  f.  3L  IV  S.  846 
I  nnd   patnni)    wjtit    in    der  Partimr    Kmitilimiui^or  Li«tler  ^unktki^i^ 


176 


F.  Arnold  Marer  a.  Hrinrwb  BwUch 


IS 


Bei  dflr  Wiettergabe  der  vorliegenden  Lieder  imrde  tm 
THhf^trichen  ganz  abgesehen.  Der  Tiruud  liegt  in  der  Auwendunj 
der  oben  angefQ)irt«u  GrundsätKe  auf  die  aus  einer  früben  Periost 
des  MensuTalifesanges  stammenden  Lieder  and  die  Dnchatebend« 
AusfQhrangen  werden  die  Unthuiiliclikeit  takÜBcbw  Übertragng 
noch  besser  iue  Licht  setzen. 

Die  Rhythmik  sämmtlicher  Melodien  der  Hft.,  die  znä- 
Stimmigen  nicht  ausgenommen,  ruht  anf  der  Grundlage  in 
Versmaazes.  d.  h,  durnh  das  Gewicht  der  Hebungen  ist  d« 
musikalisch  -  rbythmiäcbo  Accent  bedingt.  Die  Quantität  d*t 
Noten  ist  hieven  unabhängig.  Wenn  auch  in  der  R«goI  der 
betonten  Silbe  eine  mindestens  gleich  lange  Note  zukömmt  w 
der  uubotouten,  so  finden  sich  doch  Hehnogen.  die  anf  eue 
Miuima  fallen,  also  auf  die  kleinste  Notougattung '),  dagegea 
Senkungen,  welche  mit  der  l&ngsten  innerhalb  des  Liedes  vor- 
kommenden Noteugattnng,  mit  einer  Brevis  oder  ihrem  Wert« 
bedacht  sind. 

Solche  gedehnte  Senkungen  sind  besonders  h&a6g  beiu 
noetrischeu  Auftakt  zu  beobachten'),  eine  ^h■Bche^nuIlg,  wie 
sie  sonst  erst  der  Praxis  des  10.  Jahchunderta  b«i  Boauunnig 
von  Melodien  als  Tenor  mehrstimmiger  Gosftoge  zugescbrieben 
wird.  Diesen  Fall  ausgenommen,  ist  der  metrische  AnftaVt  so 
regelmässig  durch  eine  Minima  ausgedrOckt,  daas  mau  das  Ver- 
kommen der  Semibrevis  als  Schreibveisehou  anuobmeD  darf 
(z.  B.  in  No.  20,  Zeile  e). 

Diu   SclilusBUöto    der   einzelnen  Zeilen    ist   bftoflg 
eine  Itrevis,    bez.   doppelte   Semibrevis,    oder   eine  Sa 
mit  Pause  gekennzeicimet,  die  sich  mit  der  Minima  des  D]ichst«D 


imeo  darf 
Samibftirtfl 


ZwItchcnHoien.  0.  Ad1«r  (ebenda  fl  S74  und  ff.)  und  0.  Koltiir  (eb«Dd« 
IV  8.  86  Bod  iHunim)  weiiden  Koniiiiftzoicbcn  {Iber  d«n  Keilan  an.  Klein« 
Stricbe  oben  &b  die  Zeileo  setxen  Miwellen  6.  v.  Tueber  (o.  a.  0.  .Sgi.  419) 
and  B.  V.  LilioQcron  (Die  hiHtor.  Volkslieder  der  DeuUcbou,  Svättng, 
di«  Tun«  eni haltend,  jpMtim). 

>)  Man  «eh«  bMOiul«ra  No.  44. 

•)  DieiolbfD  »iad  jpdeimal  im  Suliemft  de»  Liede«  mit  eiu«m  ' 
den  di«  HvIodicicilR  dantollc-ndou  Buuhitttbua  gckennzeichDet. 


Di«  MelodiiM. 


177 


letrischen  Auftaktes  xu  einer  Semibrevis  ergänzt '},  väKrend 
loi  erBten  Falle  die^o  Minima  des  Auftakts  die  Torangclieiido 
äcIilii8sl>r«!Tig  um  ihren  Wertb  vcrtnindert  (fallH  mua  Dicht  die 
Wirbtmg  einer  Fermat«  annehmen  will).  Il«i  klingendem 
Ansgaog  der  Zeile  bat  auch  die  vorletzte  Silbe  oiiie  doppelte 
Länge*). 

Je  nachdem  nun  innerhalb  der  durch  das  Versmasz  feat- 
gMteUt«n  Accentordnung  die  kleineren  oder  grOszereu  Noteu- 
wertlie  Qherwiegeo,  gestaltet  sich  der  fUiytliuius  des  Liedes  teb- 
bafter  »der  trftger,  und  hiedurcb  wird  der  allgemeine  lUiythmus 
Temuaszea  musikalisch  nübor  bestimmt. 
ÜBoh  diceeu  Grundsäuen  liesze  sich  die  Rhylhmieieniog 
3«r  Lieder  mit  Loichtigkeit  durchfahren,  wenn  nirht  in  den 
on  der  Hand  ft  (und  y)  aufgezeichneten  Liedern  eine  bedenkliche 
^illkflr  iu  der  Setzung  der  Miniinae  und  ihrer  Abwechslung 
lit  den  Semibreves  xn  Tage  trüte,  EOm  Teil  korrespondierend 
mit  einer  Häufung  oder  auch  lern  Mangel  an  Senkungen 
JUetiam. 

Dses  man  bei  solchen  Stellen  berechtig  ist,  den  Wort- 

lad  Not«ntest  als  verderbt  anKusehen  oder  in  ihm  weDigst«D> 

eine  spitere ,    Ton  der  ursprünglichen  abweichende  Lessirt  so 

reimnten,  dürft«  durch  folgende  lirwftgungen  begründet  sein. 

1.    Die  Abweichungen    vom    strengen   Metrum    beginnen 

der  Haud  ß.    Schon  in  No.  2S*  fuhrt  sich  dieselbe  mit  zwei 

breibreraeheo  ein  (b.  o.  S.  6  und  die  .\nm.  zum  Liede).     Im 

brigen  ist  dieee  Melodie  noch  unangetastet,    was  oifenbar  mit 

sm  Cmauinde  zusanimenbäogt,  dass  der  Teit  der  ersten  Jitrophe 

th  zum  ffröszten  Teil  Ton  der  Hand  a  herrührt.     Die  geringe 

rerläsalichkeit  der  Hand  ß  xeigt  sich  aaoh  durch  V«TgIeichang 

'der  doppelt  aufgexeichneten  Lieder  No.  11*  and  80*,  13  and  31, 

and  40. 


■)  In  dieaar  An  li»(  «neb  F.  W.  Arnold  dir  SehhMbnvü  vor 
Idmiaima  Sbertragi-n.  t.  LL.  8.  t71  du  unten  vacSfioBtliobt«  Li«d 
IT  (bei  ihm  all  No.  18),  violldeht  contüLict  kuf  <lon  in  ILSH.  IV  658 
cbtcn  Schill»  0  oontrario  von  tl«m  pautir  nil  dar  Uettienluii^r. 
*)  a.  aaUia  H.  195  ff. 

U 


178 


F.  AniM  iUjtr  o.  HMsridi  Büttcb 


18 


2.  Dem  iiDgleichnmwgan  Wechsel  kwImInd  Hebu^  ml 
Seakang  iimeibalb  der  1.  Strophe  ist  last  immer  in  den  tfotes 
Bechnoog  getragen  (ein  oder  der  andere  Fall,  wo  dies  nichi 
gesdiebeB,  spriclit  amsoniehr  flQr  die  regelmiszig«  Ongiaal- 
gtatiU).  während  sich  die  AliweidiungsD  im  Worttext  der 
oftdntea  Strophe  wieder  an  ganx  andereD  Stelleo  Torfindeo.  Hi^r 
blieb  64  alao  dem  Sänger  Oberlaaeeo.  die  Melodie  der  geftndeneti 
Form  anzopatisen.  Dabei  ist  der  Unistuud  von  groeur  Bedeutung. 
dOM  dem  Vorkommen  doppelter  Seokiiugea  in  einer  Zeil« 
durchwegs  die  doppelte  Setzung  einer  nnd  der- 
selben Xote  in  derselben  Zeile  entspricht  and  zwar  so, 
dsH  diese  ohne  Schaden  für  den  melodischen  Ausilnick  einmal 
weggedacht  worden  kami,  gerade  so  wie  im  Woitteit  sich  eine 
leicht  zu  tilgende  Silbe  vorfiodeL  Diese  jedesmal  wieder- 
kehrende  I'h^cheinnng  wirft  ein  helles  Ucht  auf  das  Verf^brui 
des  ächreibers.  üeflel  ilmi  z.  B.  bei  Xo.  32  Z.  g  oder  Ko.  3d 
Z.  e  besser  tOltieh  etatt  «^^i  lu  schreibeu.  so  muaste  ntm  ein 
zweites  a  het..  e  ßingascbultet  werden.  Wurde  er  bei  dem 
späteren  Niederschreiben  der  Melodie  *)  erst  zn  spät  gewahr, 
dass  ihm  eine  Nüt<t  fehle,  so  «rg&ozt«  er  die  Zeile  etwa  erst 
vor  dem  .Schlusstone  durch  Wiederholung  einer  Note  (so  ia 
Ne.  89  Z.  a  des  2.  StoUens,  No.  86  Z.  i  x  e).  Es  war  demnach 
ein  mecbanischee  Vor&hreU)  bei  dem  er  sich  nicht  einmal 
immer  die  Mflbe  nahm,  die  so  verdoppelte  Not«  im  Werthe 
eotaprechend  zu  verringem  (also  statt  der  Semibreris  zwei 
Uinimae  oder  wenigstens  eine  derselben  als  Minima  [bei  Prolatio 
maior]  zu  setzen).  Eiue  ähnliche  ICrscheinuug  bietet  der 
nmgekelirto  Fall  des  Fehlens  einer  Senkoug  zwisohea  zwei 
UebuBgeu,  wenn  auch  hior  vom  musikalischen  Standpunkt  die 
Sache  nicht  so  Oberzeugead  oachgowiesen  werden  kann. 

Die  MeDSuralveriiältnisse  sind  trotz  der  meist  fehlenden 
Quaotitfitezeicbeu  sehr  einfach.  Die  zwei  den  ersten  Liedern 
(No.  11*  «nd  12*)  vorgeeetüten  Zeichen  geben  die  Typen  für  alle 
folgenden  an;   offenbar  hielt  auch   der  Schreiber  eine  weitere 

*)   Über   die   Prioritit   Am    Wontcjttw    in    d*r   Nwderaokrilt 
oben  S.  7. 


DI«  Uelodlen. 


Angabe  donelben  für  flberflflss^.  Sie  sind  im  Tempus  inip«r- 
fectum  teils  mit  Prnlatio  (perfecta),  teils  ebn«  dißselbc  nieder- 
gesehriob«D.  Mit  lier  Wahl  der  ProlaÜo  sohoint  man  sebr 
wUlktlrUcb  nmge^'anj^ea  m  sein  and  bald  eine  Unterteiltu^ 
der  Semibrerä  in  drei  Mininiap.  bald  in  bloss  zwei  Torge- 
logCD  za  boben.  üo  ist  dies  der  Fitll  bei  dorn  deppolt  aof- 
gexeiobnoteu  Lied  No.  18  und  31  >).  Ütss  sieb  ein  und  dieselbe 
Weise  bald  in  gleichem  Maaz,  bald  in  dem  Masut  S:  I,  also  modern 
gesprochen,  in  Triolenfonn  rorfindet  (vros  bei  mohrstimmigon 
Bearbeitungcu  uocb  weniger  auffallen  kann),  bat  »clton  Ultencrou 
betont«). 

B.  Helodlk. 

Hier  gibt  xonSchst  die  T  o  n  a  1  i  t  &  t  uiiMr«r  Lieder 
Verauhsatuig.  sie  im  ZusiunmeobaDg  mit  den  bis  jetzt  &ber 
diesen  Punkt  entwickelten  Theorien  xu  untersuchen.  Ohne 
vorerst  auf  die,  wie  sich  später  steigen  wird,  teilweise  sehr 
schwierige  Cutersehsidung  zwischen  weltUcbem  Volk»-  and 
KanstigeBang  einzugeben,  so  ist  nicht  in  Uugnen,  daas  die 
berrscbende,  auf  den  Nachweis  der  Selbständigkeit  des  da- 
maligen weltlichen  Liedes  gegeußber  der  kirohUcheD  Vokal- 
musik hinueleode  iüchtuiig  dem  ersteren  die  frühzeitige  Obung 
der  modernen  l'ongeschlechter  (Dur  und  Moll)  i:uschreibt  (etwa 
mit  der  weiteren  Zuteilong  des  imlivi-itttUtH  Ihtr  au  den  MeiMer- 
d.  i.  weltlichen  Kuustgcsang  und  des  allgtmeinm  Moll  ao  den 
Volksgesang  '^. 

Diese  seit  Kiesowctter  *]  reo  der  Mehrzahl  der  Forscher 


■)  8.  darGber  aud  weiter  iinl«ii  S,  907  f. 

')  Di«  bbtorfMhen  VolIt«lled«r  der  DvuUobea,  Ka«htr*iT,  dit  Tön» 
enib«lt«uil  S.  90. 

*)  OriDBin,  Über  deu  ftltdeut^ctiuB  UuuterKo«nK  8.  87  Anm.  97. 
Vgl.  Joh.  FrtrMl,  Die  MiMik  des  biiiwvi«ch<^  LnndTolkM,  im  Obb.  Anfa. 
M,  169  ff. ;  Scheidtug  TOn  Ihir  und  Xoll  iMck  ntbitojinftiUchni  M«moiit«n 
(Wcmumnß  —  8lBvcn  naw.). 

■)  8r  bRtont  dca  Aft«ra  die  autachlimliiAe  SernohaSt  des  Dar 
«nd  Holt  bei  di^n  ftlUren  T<dkataiolioti«n  Ualodi«». 

Vi» 


160 


F.  Aniald  Hafer  n.  Hcinridi  RietMfa 


SO 


gebrachte  und  Terteidigte  Ansicht ')  dürft«  dennoch  nicht  m- 
treffen,  und  os  bi«t«i]  gemdo  die  Lieder  unserer  Hi.,  sowie  die 
im  Anhang  fol^nden  MartinBüeder  Belege  für  die  g«gAnteilig« 
Meinong,  welche  darlD  gipfelt,  dass  kirchliche  und  wettliche 
Musik  in  tonoler  Be^JeLiiug  ziemlich  gleichen  Schritt  gsbaltMi 
hahen,  dass  die  Faktoren,  welche  zur  Cmgeetaltiuig  der  tonaleD 
Verhältnisse  im  hentigen  Sinni>  führten,  in  gleicher  Weise  anj 
gleichzeitig  bei  boideu  Musikgattnngen  einwirkten,  vor  «Uw 
die  Aasgestaltung  der  Polyphonie  und  der  durch  sie  b«diiigtu 
Mnaica  ficta. 

Auszor  den  von  Liliencrnn  (a.  a.  0.)  geltend  gemac>(eD 
Gründen,  wonach  der  eiustimmige  Gesang  in  den  Kirchentonanen 
keine  Schwierigkeit,  wohl  aber  ein  grOszeroB  Mittel  zur  Cbankte- 

■)  So  CouMPmakor  (S.  97) :  CHte  tmalüf  arittait  Jan»  fo  jrfwport 
da  airt  populaire«  H  »pontantt  au  utoym  äge.  Amold  (LL-  S.  90)  fbkbt 
dftsi  D«ultiulil&ud  «ich  ^«'«ihundert  Jahre  frilhcr  aln  itai  übrige  Evrej* 
TOD  dem  rumauiKdieii  Tuusyiteni  etuaiicipierte.  K.  Burrlaoh,  Über  Üe 
TnuvikiUisclii- BilJtmi;  der  däut«ähi-ii  DichWr  im  13.  Jalirb.  (An haus  I  b> 
Reinmar  der  All»)  Mj^  S.  176 :  Die  Kirchentonarlen  ....  ainA  trakr- 
lehriutich  vo»  ife»  tceUtichen  Litdtrdichtern  gar  nifAt  oder  nur  «sKes 
Vtraandl  worden.  Adler  (Vjtchr.  f.  M.  IJ  .107)  fiitdrt  in  dem  Faktaun 
der  DnrtAnnUtÄt  ein  wichtit^*  Bewrianritninniit  flir  dpn  wcitlich<>n  I'rqiruaf 
dei  OMangn»  Sumer  ■«  irunKR  tn.  Vgl.  auch  Schnaidrr,  Uai  tniuikalbcb« 
Ided  in  gMcliichtlioher  Eatwicklao^  1M3,  S.  SM.  Ob  Onrald  Eollfr 
(Tjschr.  rV  71)  )celeg«ntIJc1i  der  Beaprechang  aiuM  Triplon  au<  den 
Üedercoilex  von  KoutpelUcr,  wctelioin  er  modamt  TofiaiiUU,  «nttchMntt 
Gdnr  tngpricbt,  letatare  TouslitSt  ah  Eiguotüml ichheil  dei  wetüiclin> 
Oomug*  von  jeher  beceictinuu  wollt«,  ial  tun  «o  sweUelhafter,  al*  er 
•elbat  iene  Melodie  Hon  ali  da>  (»onach  zuf&11i([e)  SetHltat  einer  alier- 
dingt  »ekr  gtüeüiehen  Ditkaallegung  anriebt.  Ambroa  (IX  270>  and 
Bühtne  (0«aoliicht«  dci  Tanxri  ÜT)  «chrcibco  wctiiK>t«tia  den  nuMD 
den  Charakter  aasgefprncben^r  Durtnnart  xu.  Wirklich  xei^^cn  dk 
orfaal leoun  Tanimalodioo  ein  bedeut«ndet  VorliarrKhon  d^tt  Hodas 
ioatciui  (If^'^'U'^,  doch  verband  man  damit  is.  E.  nickt  dw  VoratdlniK 
tmiarcr  DutoDatitSt,  die  ihrer  Vorbedingung,  der  IionoplioBeii  bamo- 
machcn  Oruodlair«.  nictit  gedanklich  vorwegiroDomitMiD  werden  kaiia. 
Ol^pign  atafat  B&hme  (L.  S.  LIX)  bFEüglich  anderer  weltlicher  Lieder 
Mf  den  hier  «ia|COMOinni«nen  Staudpuiikt,  ähnlich  fUr  die  Minneliadicr 
T.  A.  Hagea  (TV  S,  XXXVIII),    ia«be«ouder«  aber  t.  läUtncron  (Nadi- 

tn»  s.  ny 


Die  Uelodien.  lt)l 

listik  findet  und  man  nicht  annpbiuen  darf,  dass  inRbesondere 
äaa  altweitliche  ^'olksIied  ein  TooalitäteupriDxip  gehabt  habe, 
da«  sich  erst  durch  di«  polyphouo  Euust  späterer  Jahrhunderte 
ulluiilblicb  Ueruusgeataltet  bat,  möchte  hier  vielleicht  darauf 
binzuweisen  sein,  iu  welch  reger  Wecbselbeztebutig  seit  frOher 
Zeit  kirchlicher  und  weltlicher  Geaaug  standen  (geietlicho 
Farodieu,  s.  zu  d.  Martinsliod),  eise  AVechaelbeziebiuig,  die  allein 
schoD  die  Aufrichtung  einer  .Scheidewand  in  tonaler  Beziehung 
nicht  Ktü&sst*).  Nun  wird  aber  selbst  von  den  Anliüngeni  J«r 
Kirchantonart  der  Jouiache  Modus  ohne  woitoros  unserem  Dur- 
geschlecht  gleichgestellt,  wie  der  dorische,  bei  andern  deräolist^he 
Modus  mit  erhöhtem  Leiteton  ousereui  Moligeschlocht. 

Doch  auch  hiebei  ist  Vorsicht  geboten.  Der  jonische 
Modus  des  einstimmig  erfundenen  (lesanges  ist  von  unserem 
Dur  uouh  ueit  entfernt.  Zur  Bestätigung  dieser  Ansicht  wird 
auf  die  Kadeuzierung  Bedacht  zu  uehuiou  sein.  Dio  Kudi>uz- 
bildnng  ist  vom  gregorianischen  (iesang  bis  herab  auf  die 
weltliche  Musik  uuBcror  Tage  ein  getreuer  Spiegel  der  jeweiligen 
melodischen  Ausdruckaweise ;  in  ihr  pr&gt  sich  die  Eigentum- 
lichbeit  jeder  ätilperiode  durch  besondere  Kennzeichen  aus.  wie 
es  denn  auch  logisch  und  psychologisch  natilrlich  erscheint,  im 
Schluss  der  Melodie  das  Charakteristiäche  derselben  gleichsam 
zusammenzufassen  und  so  den  HCrer  mit  dem  Gefühl  eines  be- 
friedigenden Abschlusses  zu  entlassen,  ßs  war  daher  schon  den 
alten  Theoretikern  die  Schlueskadenz  zur  Bestimmung  der  Ton- 
art niaazgebeud.  Wie  ferner  die  liandinoscho  Schlussformel 
durch  die  eingeschobene  Sezt  im  Diskant,  wahrscheinlich  ein 
Cberbleibsel  der  alten  freien  Diskantierweise,  welche  sich 
wiederum  an  gewisse  Gänge  des  gregorianischen  Chorals  an- 
geschlossen bal>en  dürfte  *),  die  herbe  Kontrapunktik  des  14.  und 
15.  Jahrh.  charakterisierte,  so  finden  wir  in  unserer  Hs-,  im 
Ixichamer  und  im  Walthersoheo  Liederbuch  mit  zuoehmrader 


')  VoD  d«ii  iu  der  Vjtchr.  t.  TU.  Vf  vcr^flentlichli^n  fl7  nieder* 
iXnditcheu  geittliahen  Liedem  beteiohnel  Büumker  <S.  Itl5)  86  Hnlodien 
all  wetthu)i«u  Ursprungs,  d&ninter  blutu  4  vou  den  U  joniscban  Melodion. 

«^  ä.  Httberl  in  Vj«jlu-.  f.  U.  I  öOö  Anio. 


4 


182 


¥.  Arnold  M«f«r  o.  BeiDrich  Ei«tMh 


HAaBgkoit  bei  «instimniigeu  Lledoni  nai  bei  dem  Tenor  tob 

mehretimmiKen  Gesang«!!     t|j-,^(5)g   -^--t — f=—     ■  '> 
die  Srhlusflphraae  F-^*^ä^rT^   --    ■  -*'~i~Ta~-"B= 

Diese  beiden  KadenKformen  —  jene  im  Diskont,  diese  im 
Tenor  —  leiten  nun  auf  die  Pigeutflmlichp  Krscbeiniing  hin, 
dass  der  einstimmig  orfanileiie  Oesang  regelm&sxig  sbvteigeoj 
bidenzierL  Die  im  HexacliordsTstem  wurzelnde  Unsikansrliaiiiing; 
konnte  sirli  anch  gar  keine  andere  Schiossbildiuig  vontellca. 
Die  tastenden  Versuche,  n-elche  die  frei  diskantisierendon  SS&ner 
onstellteu.  mflgen  später  zu  der  Erkenntnis  gefOhrt  liaben,  itsa 
die  Obersext  oder  Untcrteri!,  zur  xwoitcn  Stofo  der  Tonleitet 
als  Torletxtem  Ton  der  Hauptmelodie  (Tenor)  nro  einen  Hallt- 
ton  (Snbsemitonium !)  Kar  Oktav,  bei^iehnngsw.  zmii  Einklang 
des  Tenorftnaltones  hinaufgeführt,  dem  Ohr  den  als  Absebtau 
befriedigendsten  Idnug  vermittle.  Kein  Wunder,  daes  man 
bei  Fixierung  von  Diekantmelodien  dieser  Wendung  den  Vor- 
jtug  gab,  ihr  spater  durch  Vorhalt  der  Sept  oder  Untenekond 
erhöhten  Reix  verlieh  und  so  allmfihlich  weiiigstens  praktis 
den  Leiteton  ^ur  Geltung  brachte.  Dies  mnss  als  Aus 
punkt  der  Uueira  Ücta  nnd  als  die  erst«  Vonboni^  der  niwter 
ToDaltt&t  anKeaclieu  werden,  zu  der  aber  freilich  noch 
langer,  mftheTolIev  '^Veg  turfickiinlcgen  war. 

Sollt«  ein«  dritte  Stimme  hiuiutreteu.  so  war  zu  unt 
scheiden,  ob  Tenor  und  Di»kaut  im  Einklang  oder  in  der  Oli 
fchlowea.  War  es  die  Oktav,  so  lag  die  Sache  eiDfacfa.  Man 
n&lmi  zur  vorletzten  Not«  des  Tenor  die  Obert«rz  als  Contra- 
tenor und  Uesz  ihn  Eum  Finalt«n  eine  Stufe  hSher  fortschreiten, 
80  dam  ei  zum  Tenor  die  Quint,  zum  Disbmt  die  ÜDt«rquart 
bildete.  Sobwioriger  geätalt«tfl  es  äcb  beim  Einklang;  uod 
half  sieb  mit  einem  sopbistifchen  Antweg.  Der  Contratenor 
trat  zur  vorletzten  Note  des  Tenor  in  die  l'nterqainte  and 
gprang  hierauf  in  die  höhere  Oktav  als  Oberqninte  des  g«iitein- 


))  ArncM  S.  96  wcJM  aat  dm  CkDona  in  ogni  tnowi  von  Ooktubeim 
hio.  Fmi  nnhMlkh  «uCdriitirlich  wird  die»«  SMimMDrm  id  di^m  leuU 
g»naji[it«a  Liederbaoh. 


Die  Udodien. 


BRiDen  PiDaltODS.  unserem  hurmoniscb  li^renden  Olire  den  Findrack 
TOQ  Qainteafomschreituugon  hioterlassead.  Ails  dieser  Kadenz- 
bil'loog  ergibt  sich  dor  ScIiIübs«!  znr  R«ktiU8truktion  dor  dr»i- 
stiiami^n  Iiieder  No.  16  und  41  des  LIj.  '). 

Die  obeobezeichnete  Stimmfflliraog  hat  Rieb  naii  90  typisch 
beran^ebildec,  due  mau  bjcuach  ein«  oDbezeichuote  Sümiae 
rabig  klassiäzioreu  bum.  so  z.  B.  die  Melodie  10  des  LL.  als 
eine  Dikantstimnie,  weshalb  ihr  die  Textunterlage  fehlt  und  sie 
für  sich  auch  nicht  jausikalisch  vcrittäudlich  erscheiut  (wir  haben 
«s  eben  nicht  mit  der  Blüte  der  Kontrapunktik  zu  thuii);  des- 
gleichen No.  37.  liH.  i'A  und  45  ebenda  als  Tenorstimmen,  von 
denen  entere  beide  darum  genies  nicht  zu  einem  Satz  ku  Ytt- 
einigeo  sind-). 

Wie  Qon  der  Tenor  die  frühere,  einstimmig  erfoDdeue 
Melodie  repräsentiert  und  daher  durch  Beobachtung  des  Gesetzes 
Tou  der  absteigenden  Kadeuzieritng  dieses  aof  die  einstimmige 
Weifie  zurückfallen  lässt,  so  kttnneu  wir  bei  den  in  der  ursprüng- 
lichen Form  erhaltenen  Melodien  dies  (jesetz  ebenfiills  n&ch- 


M  In  ))e!ileii  Fällen  in  äer  CoQtriit«zior  ätt  Stein  ära  Aii>lüsz«g. 
DtT  OkUviprung  Km  SchluBse  weitit  ibm  jedoeh  etai;  gur  niirht  ru  be- 
■treitende  St«l]uiig  Bcgcn  die  übrigiTii  beiden  Stimtncti  ca;  du  nun  die*« 
ihr«  SohlÜMclroru-ichnun^  hoben,  10  int  auch  <lic  «biolut«  Slimmkf[i) 
de«  Cotitr«t«nc>r  in  beiden  Füllen  aiiticr  ZwcifcL  [>i«  Torletxl«  Not« 
Biu**  dio  Unt«nniiiiti)  dos  forleUtcn  Ton*»  vom  Tenor  nnd  Ai«  l«tzt« 
I{<>t«dioOb«:rqnint<i(lc«Tonf>rü[iHlt'!m«s  KiniderftogfemeueneScfallinel  ist 
da]i«r  der  c;-Schl'lxe<'l  auf  d«r  rierlvu  Liuio,  und  beidu  Coatnteoanlimnien 
•tod  bloR  ffbU'rhafl  um  «in  lialbea  Spstiuui  zu  li^f  uotiert  (j^utiLli^  gleich 
der  beut«  iBiMbifachllolwii  Xoli«ruui;  den  Tenor  um  eine  Oktuv  böber 
'aa  G-Scblüwel  anf  der  xwcitec  Linie).  Dwt  totuhu  Wriwlicn  üfUr  vor* 
kommen,  bewrist  No,  11  dtu  LL.  (■.  obou  S.  16Sf.}  und  üttnrti  füll«  in 
muerer  Hi.,  welche  bui  den  botref!«ndon  Liedi'rn  irtr  Sfaacho  kommen 
w«iil«D.  Dtr  Contrittnnnr  lÜiiit  tlbrl(;cnii  ^lu  flnuilich  «rkcnoon,  wie 
«r  «pStitr  hinmitcfuirl  nnd  tcilwci»«  mit  Vorl«genhe'i>f<)rtwhrritaDgeB 
iMdodit  ffar^n,  rin  B«w«is  ni«hr  für  doa  von  Ambro«  11  351  QsMfrU-  — 
Die«  aU  MMibtr*«;  m  O.  K*d«  (Mouttish.  t.  ][uaikg«acb.  187S)  nnd 
B.  B«llermum  CAll^.  mui.  Ztg.  1878). 

*)  S.  LL.  Anai.  ä.  IM.  NftChtriKÜc^b  fwd  ich  bei  B,  BelkrmBnn 
eine  geJegentlicb«  Xotii  mit  ibalicber  Tnn<lau  (äp.  lB6f,  dea  AubiU«* 
in  der  Aüg.  tan».  Ztg.  1678). 


184 


F.  Arnold  Uftfcr  u.  Hoinricb  Ri«tacli 


wciaeD.  Von  aSmtnUichen  .'»6  za  weltlichen  Liedern  erbsltei 
UelodteD  uiMorer  Hs.  k»>leDzicrcu  53  in  abeteigender  Tonfolgs 
TOD  den  ttbrigoa  drei  Weimn  kono  No.  39  oicbt  gegen  das  hier 
Voi^ebrachte  sprecbeu,  da  die  letxt«  TorUchreitutig  eine  Qutit 
ist,  welche  den  Fiualton  der  lydisohen  Touart  von  seineta  nntom 
Planten  sprutigwebe  erreichen  Ifisst  ual  daher  mit  den  do- 
kuitierenden  Formen  Dichte  geoielB  bac,  eher  noch  ao  die 
spätere  Kiidciizfonn  der  Bassstiminc  oritinort. 

Die  zweite  AusDabme  ist  No.  44,  Jene  auch  sonst  von 
den  übrigen  Melodien  aicli  abhebende,  durchkomponiert«  Weise, 
welche  eigeutUcli  auf  die  Texteilben  gwt  nacAt  ^  abetoigend 
kadenziert,  dann  aber  in  einer  melisniatischen  Scblusewendung 
mordentartig  die  untere  Stute  (als  lieiteton?)  berührt.  Eine 
ansgesprochone  aufsteigende  Eadeu/.bildimg  hat  die  letxte  Weise 
(zu  No.  93).  Ob  hier  eine  zweite  Stimmt'  vorliegt,  2U  der  die 
Tier  letzten  Töne  des  Tenor  etwa  lanten  niti»sten  a  f  e  d,  oder 
hier  wirklicb,  rielleicfat  nach  Muster  mancher  kin^hlicben 

eiiie  uraprüiiglicbe  Fassung  anzunehmen  ial,  wag«  ich 
zu  entscheiden ').  Ks  würde  an  dieser  Stelle  zu  weit 
führen,  die  F&lie,  welche  eine  Ausnahme  von  diesem  Gesetz 
bildeu,    ans  allen  zerstreut  verdtTeutlicbteu   Proben  alter 


^ 


*)  In  No.  711  div  Berliner  Ll>.  vemiatet  Eituer  (S.  178)  im  D» 
Icmnl,  nicht  im  Tftnor  die  MeloiJie.  Ich  inGi^bta  «nch  hi^r  filr  diu  Vr- 
Bprüngliuhkcit  des  letxleren  Fiatreten.  Hau  vergleiche  die  oline  Takt- 
•triebe  ^tettten  Flirftien 


T. 


zaz 


=c 


^ 


■»     o- 


D-    5; 


Will 


di«  abiriirt»  «teitiwido  ScliluBiformel  <  -  ■■  <1«b  Tenor  uioht  ab  bewei»- 
kriftic  UMchcn,  lo  geht  et  uoch  ueuiger  an,  ilnn  Divkant  mit  der  ikm 
Finalton  nacbfotgatideD  Fülluotl^  -f-  die  Uelodie  iiuatprecbeii.  —  Die  hier 
g*lt«iid  feniachto  Theori«  mücht«  eu  ilcr  vuu  O.  Kadc  (iL  S.  U.  1873) 
M%WteUtoa  Vermutuo^  Cber  den  buiiucbon  Teuor  <aicfat  Ulakant)  >li 
eigeaAüobsn  <d.  h.  unprCoglicbfn)  Uelodiekörpcr  tu  dem  Liede  'Inaprak 
ieb  nUM  dicb  luttea  eiu  oeuet  BeweUinomattt  liefen. 


Die  Melodien.  185 

stimmiger  Musik  weltlichen  Textes  zusauimeiunstellen ;  hierüber 
angestellte  rntersuchungoö  ergaben  mir  eine  verscliwindeniie 
Miuderbeit  solcher  Fi,U^,  von  denen  vielleicht  manch«  auf  Ent- 
lehnung aus  der  kirchlichen  Tonsprache  mrücfctuführen  sind  und 
in  diesem  Fall  hier  nicht  in  Anschlag  kommen. 

Ganz  anders  verhält  es  sich  Bl>en  mit  den  altkircbüchen 
Melodien.  Sie  schöpfen  ans  tJem  nie  versiegenden  Born  des 
gregorianischen  Kitnalgesangos  und  dieser  steht  so  fest  auf 
diatonischer  Grundlage,  dass  es  niemandem  beifalleu  wird,  in 
seinen  zum  Finatton  aufsteigenden  Wendungen  das  Oharak- 
teriatiscbe  des  l.eitetons  zu  suchen. 

Da  nun  weder  die  altklrchlicheu  Melodien,  noch,  wie 
wir  gesehen  haben,  die  einstimmig  erfundenen  weltlichen 
Weisen  auf  der  die  Kadenzen  tmd  somit  den  ganzen  Molodienbau 
charalcterisierenden  .\awenduiig  des  Leitetons  beruhen,  da  andrer- 
seits unsere  Dur-  und  Molltonart,  wie  hier  wohl  nicht  erst  nach- 
zuweisen ist,  mit  der  Erkenntnis  des  Leitotous  steht  und  ßllt, 
80  können  wir  auch  den  jonischen  Modus  der  alten  Melodien 
unserem  Durgeschlecht  nicht  gleichsetzen.  Man  greife  nur  die 
eiuo  oder  andere  der  hier  veröffentlichten  jonischen  Melodien 
heraus  und  singe  oder  spiele  sie:  sofort  wird  die  Fremdartig- 
keit der  tonalen  Behandlung  dem  Obre  auffallen '). 

Bevor  auf  das  Zahleuverbültnis  der  bei  den  Liedern  unserer 
Us.  vorkomiueudeu  Tonarten  eingegangen  wird,  soll  nool  kurz 

')  Oernde  Huklii'  Wei«eu  wie  Nu.  IS*  uud  18  uosrer  Ha.  ae^erea  im 
wirkiiaiiuiUm  die  besoudi-ni  wurm  vou  CiniMemAli«r  verfovhUii«  Idee  dea 
orslMn  Oebruuflis  miieriT  Tonali lät  niiiide»Uus  bei  ileu  oürdliolian 
Vollca>tJinimeu,  von  wu  «ic  durch  diu  Kirtbcntoniirtun  iTit  kiitiJitliaU 
vcrdiün^  woodeu  toi,  am  nach  Jabrlrandertcii  vrieder  «ur  unnnutrittcnon 
BvmcbafI  xu  geUngen.  IKe  S-  f)ß  f.  *oiner  L'Arl  htinn.  nu  Xll.  et  XIII. 
■UcJm  mit  irrnsier  Schürfte  ^gcli«nr  üntmcboidang  nrinchen  nllca 
md  modern«!!  Tonart«»  lüatt  far»d«  di*  von  ihm  im  Text  gc^c>>enan 
etanimmigen  U(<lodi«iirob(<ii  uicht  der  modernen  Tnn»lilüt  xuich reiben. 
Dia  Vonnicbiiuiig  dei  fi*  dient  dixrb  r.iir  Vvrmoiduug  d«a  Tritonni 
(welcher  moderu  ttatthaft  wire),  wälireud  Aienv  Brbübuug  in  der  Kadenx 
vermieden  1«1.  Di«  mehntinuui^'eu  Li#d«r  komiueu  Tiir  dieeeu  Nachweie 
erat  in  ic««iler  Linie  iu  BeU-Hclit. 


186 


F.  Arnold  lüAfee  u.  Heinrich  BtcUeh 


■11^4*''  Pnr&II^Iisinns  liingiedßntpt  werden,  der  in  der  Entirict- 
iB^'der  r)i>thmisüliL-u  luiii  tODal«D  Verhältntsse  za  twobacbten 
ist  and  welr^en  man  auf  eine  goiueiustune  Ureacbe  xurihdCRH 
roiireti  geneigt  aein  künntf.  Wir  haben  bei  der  BMprechBDg 
der  rLTthiniscLcD  Verliflltuiss'-  uitserer  Lieder  gesehen,  jaas  dn 
Aufkommen  inehrütiinmiger  GoHÜDge  durch  die  Hotwcudi^it 
glfiichzeitiger  Accente  und  Kubepnnkte  den  Keim  zor  Eot* 
Wicklung  d^s  TaktgefQlils  gelegt,  dasa  dann  die  Homophonie 
(faux  bourlon  im  Hpi^teron  SiiiniN  contxapuuctua  aetjualis)  niati- 
seits  itod  die  die  eine  Stimme  auf  ICosten  der  andern  bevorzngenda 
Instruiuoiitalmusik  (in  den  Orgel-  und  I.autcnauazCtgea  poly- 
phoner (iKHungstüoke)  andrersett«  dietten  Keim  zur  EnUältong 
brachten.  Wir  haben  ferner  gesehen,  dass  die  Mehrstimmig- 
koil,  indem  sie  iu  dor  notweodigeu  Föhrniig  der  Stimmen  a 
einem  tonslou  Hubepunkt  im  Einklang  oder  in  der  Oktav  da« 
Gefnhl  für  den  Leiteten  we^rkte,  auch  den  Keim  ftir  die  Ent- 
stehung der  modernen  Tongeschlechter  iu  aich  barg,  dass  aber 
auch  hier  jahrbunderti^kuges  Rtogcu  dem  endlicbeu  Si<^  d« 
Dur  und  Moll  iu  unserem  .Sinne  vorangingen.  F^s  zeigt  sich 
also  tbatsäcblich,  objektiv  genommen,  eine  gleichartige  Bntr 
wickliuiy:  von  Takt  und  Tonalität.  und  wie  ob  echeinC.  bat  die 
KadonKbillung  in  beiden  Ricltungeu  einen  schwerwiegenden 
Anteil  daran ').  Auch  die  Instrumentalmusik  dflrfte  nicht  bloez 
auf  die  Forderung  des  Takt^efMls  Eiiifluss  genommen  haben, 
sondern  auch  durch  die  gröszere  Loichtißkeit  der  Intonation 
dem  Aufkommen  der  Chromatik  und  somit  der  Zerstörung  des 
alten  Tonartensj'stems  VorBcIiiib  geleistet  hi^en^).  Wemi  nun 
manche  uuch  weiter  gehen  und  nicht  blosK  eine  ebenso  oft  b«- 

'}  Die  Oi'icbichtc  dor  Kftiicn/.bildanir  vom  gTveori"»>'cli*v  Omuk 
bis  jtnr  J[a«ik  unieror  Taac  würde  drmniich  im  klainsa  ITntiWMi  dt« 
KUim  muiikOiPorctiacho  Kntnii^kluiiK  in  nioh  «chliMMni. 

*)  KiiK^u  nndrrcn  Urund  Auilet  Ambro»  (II  411)  Anm.)  tUrin,  dMa 
für  rtucht  Beufgung  die  Kirehetttet\t  itieM  gvt  tOMgm.  Fr««cob*Uti 
schreibe  ilober  bald  in  il«ii  KircheDli>iieii,  bald  iu  iler  u«u«nti  Toiuirt, 
ia  diever  Wi  tebba(t«r  A^'urivrtuu  Sätz«a.  —  Au«Ii  ^ewiMO  M»ordliclk« 
Freiheiten  tandiea  suertt  in  Iiistrum«ulA)-  (Orgel-}  StSokoa  »uf  (ftmrt- 
MxtSL-cord:).    Die*  ^ilt  auoh  noeii  für  di«  hi.-utige  KaiMt. 


27 


Die  Uelodien. 


»87 


bunpteta  al$  btstritteno  Piioritut  des  Tripeltaktes  vor  dem  xwei- 
teiligen'),  sornJern  aach  eine  analoge  Priorität  des  Hollgeeclilechtes 
Tor  dem  Dur  anneiimen  ").  liiebei  den  litterar historisciicu  ünMr- 
»cliied  eines  frOhcwn  epUcht-n  VoUtsÜedes  (Iwroiscber  Volksepik) 
und  einer  spSteren  Volkitl^rik  auf  die  eine  oder  andre  dieser 
Kaugorien  Obenragend,  so  gesteh«  leb,  auf  diesem  Wege  nicht 
fol^cu  ni  k&anen*). 

Die  Tonalitllt  der  Lieder  uuserer  Hs.  ist  der  Anordnung 
derselben  nicht  zu  Urutide  gelegt,  wie  es  spater  etva  bei  ge- 
druckt«« Licdersammlougen  der  Fall  war');  ein«  Bolcbe  Aa- 
ordnung  vritre  aucb  rein  fiiteüerlich  und  irerthlos  und  würde  nur 
ein  Zeugnis  für  die  Niedersobrifc  nach  einem  fertigen  Plane 
oder  nach  einer  bestimuitisu  Vorlage  abgeben. 

Die  Tonarten  verteilen  sieb  auf  die  einzelnen  weltlichen 
Lieder  der  Hs.  wie  folgt: 

Jouiscb 
1»*.  13  (trnisp.)-  '17*-  19  (transp.)-  30.  31.  34.  36*.  38.  41.  42. 
43.  47.  49.  51.  59*.  83.  85.  88.  93. 

Doriscb 
11*.  14.  15.  22.  23.  24.  28*.  32.  33.  35  (mit  l;d.  Scbluss).  37. 
40.  44.  4^.  .^0.  5.^.  60  (mit  pbryg.  SoU.).  81.  84.  87.    Anh. 
So.  2*  (und  4). 

Phrygiach 
SO  (irausp.).  21  (mit  Jon.  Scbl.).  4S.  66.  82.  86.    Anti.  No.  1'. 

Lydiscb 
18.  29.  39.  48.  99*. 


•)  S.  dac«8«ii  BSIimc.  Ocfch.  cl.  T.  8.  347  i.  f. 

•)  Bi-id...  i»i  P.  W.  Arnold  LL.  S.  M  uotl  IM.  oMb  üim  C.  P-cler 
ta  der  Vjicbr.  f.  M.  V  &  SS  t  nntl  8.  W,  der  ji^doch  du  Dur  Riebt  nas  d«r 
joniacbrB,  Mmdcm  Binder  lydkdgo Oklav^nctunfr  mit  reiner  QtiKrt  hn'leitet. 

*)  N<>cb  iB&chte  hi*r  auf  iwct  StinnDnii  nuü  Atr  n^acden  Litt^rator 
Rbtr  ili««e  FVaira  UinKOwi«*en  Min.  R.  Scbl«cbt  (M.  1.  U.  ISeO  S.  46  ff.) 
MUt  Bob  Ittr  diJs  HiBiuittb&e  d«r  alten  Tonurten  und  ibrer  ci^ntümliclieii 
Beisv  zu  den  Emin(;«pKbafieD  de*  raodemen  Sj^temt  no.  H-  <■  Herzogen* 
berg  «ried«r  greift  rar  EMinag  der  OruudhanaODi«Q  «nr  die  altsa 
OkUTKattuogen  zurilck  (VJidu-.  f.  U.  VI  563  IC). 

•)  Vgl.  R«mi..  Ksde  in  der  Vjwbr.  f.  M.  VI  476. 


188 


F.  Arnolil  Mnynr  u.  Hi-iorich  Riflt»cli 


Mixolydisch 
67  (mit  dor.  ScLI.). 

Äoliscb 
63  (transp.)-  64  (mit  dor.  Schi.). 
Nicht  gelaiig  «s  mir,   die  Tonalität  fe8tzti8t«lIeR  bei 
(Tfirderbte  Lesart  von  11")  und  93. 

Die  SchluHskadenzen  haben,  wie  obeu  bemerkt,  mit  rer» 
scbwiudeiiden  AuRnahnien  absteigende  Bevregon^;  hiebet  »inl 
&ber  Jene  bcm^rlfäuswerth,  welche  nicht  stufenweise  den  tinrnJ- 
ton  erreichen.  Es  neigt  »ich  nälnüich  (nbgciseheu  von  der  um 
eine  Qnart  aufwärtii  springenden  Scblussbildnng  in  Xo.  39, 
8.  oben  S.  184)  in  Ko.  12*.  13.  19  nnd  48  eine  ganz  gleichl»ut«Bd« 
Ponu  der  auf-  und  wieder  absteigoudou  Terz,  m  dcr*n  Er- 
UftniQg  auf  die  ersten  beiden  Lieder  nnl  ihre  die  instriuueDtale 
Erflndang  betonenden  Übersobriften  liedacbt  zu  nehmeo  ist 
Den  BlaainstruDienten  ist  nebst  AViederholong  eines  Tones  (mit 
Znngenstosz)  die  Wiedergabe  von  Taurerbindungen.  «elcb«  von 
Naturtünen  gebildet  sind,  am  geläotigsten.  Dieses  Zugestindois 
an  das  Instrumentale  liat  sieb  nun  bis  auf  die  Kadenz  erstreckt. 
Interessant  ist  die  abweichende  Passung  der  Kadern  in  der  eine 
Variante  von  13  darstellenden  Kummer  31.  Hier  sind  nie  im 
ganxen  Liede  die  starren  accordlicben  Intervalle  mehr  nud 
mehr  &bgl•äl^blij^ea  und  (durcb  Terbess«<rnde  mündliche  TrtditioDf) 
mr  den  Gesang  geschmeidiger  zugerichtet,  so  dase  die  in  der 
ersten  Version  vorkommende  Schlusspbrase  (transponiert) 

nunmehr     — 


m 


^ 


:gr-ar 


«oU  ich  Irti-bm  iiocA. 


dieseOestaltl 
bekommt : 


:3=r 


-(='( 


la: 


toU  ieh  (rn-i«R  nocA. 


f 


Nach  Erörterung  der  Tonatit&t  soll  jetzt  dem  Bau  der 
Liedmelodieo  einige  Aufmerksamkeit  gewidmet  und  sollen  etlicbe 
damit  zusammenhangende  Fragen  besprooheu  werden.  Xach 
ihrem  Aufbau  zerfallen  die  hier  verfilfentlichtfin  Lieder  wesentlich 
zwei  grosz«  Gruppen.     Die  erste  umfasst  jene  Lieder,  die 


ID 


')  f rbrr  anderwoitige  Vwucliipdeohelteu  t>etd«r  LcMrl«B  ».  die  Ann. 


«u- 


39 


Die  Melodie  o. 


189 


durch  Wiederholung  einer  Anzahl  Melodiezeilen  <iie8e  enger 
zos&mm«Dgohörig  erscbeinfin  lassen.  Es  sind  dies  So.  13.  28. 
38.  35.  37.  39.  41.  «.  45.  47.  49.  Sl.  64.  55.  57.  81.  88. 
83.  8S.  sa  und  88.  Je  nachdem  di»e  Molodienteile  bei  der 
WiedorbolOBg  ein  neoig  verhindert  erscheinen  oder  nicht,  er^bt 
sich  folgende  CnterteiluDg:  .\  ,\.  .V  —  49;  A  A.  B  —  57.  82; 
A  A,  JJ  B  —  2i9.  83.  35.  43.  47.  51.  83.  85.  80;  A  A,  B  B'  —  37. 
39.41:  AA'.BB  — 45.  55:  AA',  BB'— 88;  A.  BB'-.-i^. 
Bedeutet  A  einen  Stollen  and  11  entweder  Abgesaug  oder  RefrntD. 
so  zeigt  sieb,  ilass  die  beiden  Stollen  eiuerseite  und  Abgesaog  mit 
Refruu  sadrerseitfl  gleiche  oder  ähnliche  Melodie  haben ').  Im  Ab- 
gesaog  selbst  aber  tritt  einigemale  ein  Anklang  an  die  Stollen- 
melodie hervor  (in  No.  37.  39.  45.  85.  86.  88)  oder  sie  kehrt  nach 
«iner  Art  Mittelsatz  voUatändig  wieder  (No.  83)*),  Fallt  dieser 
Mitt«lsatx  ganz  fort,  so  gelangen  wir  zum  Schema  von  No.  49. 
Während  diesp  alle  der  ilaujitsacho  nach  zweiteilig  sind,  bogeguen 
wir  bei  No.  81  einem  dreiteiligen  Aufbau  nncb  dem  Schema  B, 
A  A',  C;  dieser  Geaang  hat  also  sostusagen  die  zwei  Stollen  in  der 
Mitte  (vgl  hiezu  das  Schema  von  14  in  den  .\nm.  zum  Lied).  Bei 
No.  13  endlich  besteht  eine  Zweiteilung  insofern,  als  die  Melodie 
des  Aufgesau^s  im  Ahgesang  in  untergeteilte  Werthe  zerlegt  ist^). 
Hieber  kennen  noch  vier  weitere  Lieder  mit  dem  Schema  A,  B 
eiogereibt  werden,  bei  welchen  entweder  der  Sum  der  Melodie 
(Anh.  Xo.  1*  und  2")  oder  die  Andeutung  einer  Melodiengruppe 
als  Refrain  (56  und  auch  Anb.  Xo.  4)  eine  Zweiteilung  veranlasst. 

>)  Ea  kommt  vor,  iIm«  der  Sohlurafall  je  eüi  Budenr  itt  und  stub 
die  Eidenjten  der  beidvti  Slolieo  verhatteu  v/iv  Hiähtahiujsa  und  OanuoliIuH. 
Aocb  Abgcwng  and  Rofrain  uotcncboiden  ticb  in  drei  Füllen  durch 
den  ßdiluu:  No.  31  Kadenz  anl'  c— d;  No.  89  Kadenx  kuf  d— f;  in 
Ho.  41  ist  «ine  Anderuns;  durch  die  AbwcchilunK  Ton  klingendem  und 
»tumpfom  Reim  bedingt.  Bei  drei  Liedpm  (47,  RB,  88)  iit  d*r  Refrain  in 
Kot<iD  nicht  (toR^cbricben,  «ondcro  nur  durrh  du  bei  Be^'uu  de*  Ab- 
petAii^  at^bende  und  'otist  im  Beginn  de»  ReA-nina  wiederbolt«  Zeichen 
der  Reptiu  auf  die  3Iclodie  de»  Abgei&ng«  ^ewi^aen. 

*)  Di«ae  Form  hat  «ich  wegeu  ihr^r  inoereu  Bereohtigung  im 
8onat«ni»t(  vollkommen,  wenn  aucIi  sehr  erweitert,  erbiilCr-n.  Vgl. 
J.  Orimra  8.  40.  41  und  4». 

*)  &  Moh  unten  S.  307  f. 


190 


F.  Arnold  M»j-*r  v.  Heiarich  Rletocli 


ao 


Allo  amieru  Linder,  darunter  die  ricr  xwoiEtiuumgen, 
lassen  koiu»  sj^temstiscUe  Gtiedenmg  der  Melodie  erkenoea 
(es  w&re  denn,  daas  man  id  den  beideB  Meiste^^^fingeo  [s.  deren 
Schema]  ein«  solche  finden  wollte):  dabei  ist  nicht  ntug«sc'hlossdD, 
daes  ticli  eiuzelue  Melodieuglieder  wiederholen  (so  in  No.  S8'( 
oder  dsBs  sii:li  P»rallelst«lten  roa  noch  kleioeren  AbschuittM 
7.erstrei]t  Torßndeu,  von  denen  uotAn  woit«r  die  Bede  sein  wird. 
Es  ßÜIt  sofort  ituf,  dass  diese  Wiederholungen  ron  Melodi«- 
gliederu  mit  der  Reimorduuog  in  einem  gewissen  Zusamnieit- 
hang  stehen '),  und  «8  fOhrt  demnach  die  ErQrterang  Aber  ^ 
nnd  aber  die  sie  erkennen  lassenden  Oftsaren  unmittelbar  m 
der  Frage:  sind  die  einzelnen  Versr^ilen  des  Worttextes  masjt- 
gebend  (Ur  die  luitorste  muolkalischö  (Sliederung,  und  wie  swlh 
sich  die  Sache,  wenn  die  Abteilang  des  Worttextes  selbst  nicht 
sicher  steht,  d.  b.,  wenn  aus  der  metrischen  Struktur  Dicht 
erhellt,  ob  iimero  oder  Gndroimo  oDzunehoien  sind?  Mit  auderta 
Worten:  bietet  die  Jlusik  ein  tJrkennungsxeichen  für  inneren  Keim? 

Von  musikwissenschaftlirher  Seite  ist  man  meines  Wisseos 
dieser  Frage  noch  nicht  nahe  getreten.  Dangen  warie  tod  des 
Philologen  die  I^Csung  dieses  und  verwandter  Probleme,  wd«b* 
auf  ihrem  Gebiete  versagte,  vou  der  Analyse  der  Musik  erwartet*). 
Nun  wirft  Tiachmnnn  *)  golegeutlich  folgende  Bemerkui^  hin: 
Wer    an    Heraui^fher    mhd.  Lieder   <tie  Forderung    tteät,    imtrt 

>]  VkI.  Uud.  Schwwtx  in  d«r  Vjiohr.  t  U.  U  433.  der  hti  dec 
Proilolun  diu  (iq^HoiiiTiihcit  Ün-Irt,  die  gl«jchr«i(n«itd«ii  Vnne  aiiob  dvreli 
gleiche  niiuikBliicbe  Tomy-ihro  ttnnndriick«!!. 

*)  VkL  i.  Grimm  S.  48.  SO.  SS  ua<I  74;  ferner  RSihe  8.  35S  uad 
fi.  Ml.  S.  180.  Hierüber  ist  vorertl  uur  im  iJlgemciuuu  m  a&gvn,  littt, 
sofern  fic4i  die  Umik  dem  Mi^lruiu  gruau  miBubliuiiil,  sie  dew»  Bit 
platriitcher  bervortr^teii  I3»t,  d»  purallel  gi^baute  Strophiiulcil«  (iL  k.  nil 
gleidi«r  Zahl  dvr  Hebung«»  und  gleichem  Küimtubeins  im  Wortt«x(*) 
Unge  siubt  «o  sioufailij;  nnd,  *t«  die  tu  dciui-lb«ii  gtttUi*,  üeh  geotu 
wiedurbuleud«  Uulodie.  Von  *m»ch1aggebeiidcr  Bedeutung  wild  «t>er 
dM  MuludieiohcmH,  wenn  btu  tDctritcher  Oleiohlieit  die  Weiie  TcncliwdM 
gutkllct  iit.  £iu  iclobcj  Lied  uur  gaiprockcu,  uidit  ^r-iongeo,  giM 
weilan»  keine  ^luroiclicndo  Vßntelluiif  von  dem  eigentücbcn  Bu  de« 
Qmiisu. 

■)  S.  da*  Cital  oben  S.  19ä. 


Reime  äherail  ro«  tl fu  Kuth-äme»  :u  »aU^tcheidm,  dtr  notllf  ne 
UNS  «r^f  ntit  Siehgrfifit  ericentteit  Uhren,  Öder  k(mn  etiea  JtuMttd, 
der  dU  Wriiuf  lU*  lÄ'tUa  „  Wii  »chöH  Iruc/it  Uta  <Ur  Morpentterti" 
niclit  kennt,  vwen,  dat»  der  Airgemnii  auf  foifffmtf  Art  wiä 
^eachruben  aeht  t 

/rtvmUieh 

»tköH  tmd  herrlich     grot»  und  ehrUeh     reiefi  von  gaben 

hoch  und  »*/ir  präehtüi  rrhiihtn," 

Gberseitzt  man  LaclmiauDS  rhetoiisohe  Pmge  ins  Positive 
UDd  vergleicht  biezu  die  Melodie  des  Abgesaugs.  die  folgender- 
mas/.en  lautet: 


-r-r ?=s= 


80  ist  klar,  was  Lacbmann  als  Itegei  fflr  die  Erkeuuung  des 
Eadröims  aus  der  Musik  auf<;ü8tcUt  nisMiu  will:  Endreim  ist 
aberall  dort  aozuiiehmeo,  wo  die  Reimsilbe  mit  einer  lAngereii, 
eine  mosikalische  Oäsur  andentcoden  Note  bedacht  ist  (je  nach 
Vorliilltiiis  der  Qbrigeu  Noteawertbo  Longa  oder  Brevia,  spjlter 
ancb  kleinere  Notongattuiig  mit  Fermate);  alte  sonst  vor- 
kommenden Ileime  sind  innere  Iteioie. 

Die  Untorscheidtu^  ist  so  einfach  und  naheliegend,  dasa 
jeder,  d^r  diesem  Problem  nachgeht,  jouäcbst  auf  denselben 
Gedanken  verfallen  wird.  Leider  hält  er  bei  näherer  Be- 
trachtung nicht  Stich.  Mau  mag  sich  noch  bei  dem  Ergebnis 
tüa  den  oben  angeführten  (Choral  bemhigen,  obwohl  die  dritte 
Zeile  doch  ziemlich  langathmig  ansgefalleu  ist;  sehr  fraglich. 
ja  teilweise  nnmilglich  gcsUItot  uich  die  Sache  bei  einigen 
Liedern  onserer  HaudsL-hrift. 

Die  Kegel  ist  hier  aliordings,  daas  einer  normalen  Zelle 
von  vier  Hebungen,  boscblossen  durch  ein  Keimnort,  eine  melo- 
dische Zeile,  abgegrenzt  durch  eine  längere  Note  (Brevis  oder 
doppelte  Semibrevis,  am  Liedende  auch  dreifoches  Zeichen  der 
SwaibreTis  oder  eine  Longa)  entspricht.  Kher  gerade  dort,  wo 
der  Metnker  im  Zweifel  ist  und  die  UUfe  der  musikalisdiui 


P.  Arnold  )[ay«r  m.  Bnnrich  RigUdi 


AtiaI,Ts«  aarnft,  ei^ebeo  sich  darch  die  Anwendang  des  IjKb- 
maDuschou  Gesetze«  lom  Teil  uogelieuorliohe  Gebilde.  Laog- 
zeileu  von  23.  36.  39  Xoten  oder  Süben  (in  No.  4i),  ja  in  No.  81 
würde  die  zweite  Keil«  ■^>-l  oder  (mit  Kmendation)  mtodestea 
60  Silben  zahlen !  Dass  dit^s  nicht  beabsichtigt  sein  kaoii,  ift 
klsr.  Bei  nSberer  Betraclitung  ergibt  siel  aber  auch,  dm 
solche  Zeilen,  deren  Keimworte  nicht  dnrcb  eine  Ui^re  ScUoa»- 
note  marlcirt  sind,  fielfacb,  ja  grOsKteut«il3  aaf  ander«  Wetw 
iuusikalis<:li  clisrakteriaiert  sind,  nio  hier  im  einzelnen  iblgt 
Sie  sind  gekennzeichnet 

1)  dnrcb  gleichen  Ton  auf  den  Keimeilbou: 
No.  11*:  zu  trösten  mich  wenn  dich 

„   12*:  vnd  scha  . .  .  fein  pla 

in  lieber  sQzs  vnd  grOzz 
„  44:  ir  kyun,  dy  mynn  darinn 

Bchol  wol 

frOret  ...  stOret  ...  töret 
„  82:  seiden  . . .  melden 

2)  dorch  analoge  Melodiephrasen 

a)  in  derselben  Tonliölie: 
No.  12*:  daz  mir  gar  still  —  dein  rainer  will 

„   15 :  Sag  an  ...  zu  raut  —  0,  wy  we  . . .  tot 

Wahin  .  .  .  beffir  —  Herczeo  ...  zu  dir 

Sag  an  schallen  —  dein  gerallen 
„  21 :  an  gev^r.  dein  zeit  —  sOlch  besw^r  anleit 

seoen  nach  gesiebt  —  weoea  &€aet  nicht 
„  23 :  md  hat  .  .  .  geling  —  »eis  mut  .  .  .  betwing 
„  44 :  schrieben  —  »cbiohen  —  ...  pticbeu 

sQesleich  —  grfiesleich 

leben  —  geben 

jogent  —  mngent  —  tngent 
„  63:  mild  rad  kiuscb,  woUelbig . . .  pluotes  — 

in  rechter  stAt  beleibig  . . .  muetes 

b)  versetzt: 
11*:  auf  stfiten  syn  —  to  ich  na  pin 


Di«  Uelodien. 


IBS 


81: 


No.  44:  Bchrmphen  —  schercz«u  —  schnli^n  —  . ..  mysonllcii 
Tunerplichen  —  Bmal  geetrkhen 
flachen  —  inachoD  —  laebeii 
klain  g«8woUea  —  beiH  gedroUen 
Tnntkleicben  —  mynnikleichen 
stciiön  polierpt  —  dun-ii  visiert 
IiicMt,  fröret  --  stiftet,  störet 
mit  dem  stillen  —  gueteo  willen 
strauben  —  ...  tawben 
am  ilem  kopb  —  meiaen  echopb 
hat  kraft  —  rud  schaft  —  das  baft 
82:  flrdeu  —  werden 
iKohet  —  wachet 
c]  in  Dmkebrang: 
Ko.  12':  dein  gQt  .  . .  pUk  —■  so  Am  ...  schrik 
„    IS:  Kum  an  sorgen  —^  zu  wir  morgeu 
1^  23:  Tnd  bat  goding  —  vj  yni  geling 

6ö :  merck  auf  sein  tügk  —  dein  i^uet  gelflck 
8)    durch    rhytbnüBch    gleiche    oder  sonstwie    melodisch 
Dudierende  Glieder: 
No-  15:  jT  aalt  encb  . .  .  sei-  —  saükait  .  . 

Ideno  rns&Id  . .  .  kcbert  —  na  dne 
I  Uid  . .  .  fröwet  mich  —  darnach  . . 

^  daz  er  . . .  m&Dklicb  wSr  —  pi>s  . . 

\,  23:  haimlieh  mort  —  weich  md  wort  —  das  eretort  — 
Salden  bort 
f.  44:  neigen  —  3woig«a 
i,  55:  dir  mit  leiden  —  den   geacbeitlen  —  soltdu  moidou 
f,  81:  mir  mein  bawben  —  machet  stzanben —  ...  klawben  — 
. . .  tawben 
ich  alach  noch  rawf  -    ich  spring  nocli  lawf. 
Zwischen  den  vei-schiedenen  Abstufungen  der  nach  obigem 
Schema  eiugeleUteu  47  FUle  obwaltet  nur  ein  gradueller,  keih 
MBentteller  OnteTSchied;  es  geht  daher  nicht  an,  eine  Qraff« 
ider  mehrere  der  obigen  herauszuheben  und  bei  ibnu  di«  Ab- 
jMlHug  in  gesonderte  Zeilen  zu  befürworten,  bei  den  flbtigtti 


m«r 
. .  gert 
balden  dich 
tugent  1er 


194 


F.  Arnold  Ibjer  xt.  HBinriah  BieUch 


M 


innere  Reime  anzunebmen.  Nun  findet  sk-h  in  der  Toa  Lacb* 
mann  gi^bildeteu  Laitgzeile  des  Chorals  mit  Binnenreimen  eine 
raasikatischG  Struktur,  welche  unter  die  Gruppe  2a  eiusnreUwiii 
Ist.  Dns  Schema  jenes  Abgesanges  lautet  n&mlich :  a,  a,  b.  bv 
b',  c.  Sieht  mau  von  der  durch  Fermate  gedehntea  Note  ab, 
die  sich  als  trügerischer  [weitestem  erwiesen  hat,  so  ist  nicht 
xa  ergründen,  warum  hier  oder  in  ähnlißhen  FUIen  h— b  ni«ht 
Bo  zu  behandeln  sein  soll  wie  a—a. 

Damit  will  oii^ht  gesagt  sein,  doss  die  älostk  alle  nii 
jede  Hilfe  bei  der  Abteilung  Ton  Reimzeileu  versagt.  ZonSchst 
ein  positiver  Anhaltspunkt.  Wenn  auf  eioe  Keihe  ron  kanea 
Reimzetlen  die  Melodieglieder  so  verUiilt  sind,  doss  man  deut- 
lich eine  Unterteilung  ersten  und  zweiten  Grades  gewahrt,  w 
liegt  es  nahe  —  und  man  därfte  damit  kaum  fehl  gehen  — , 
die  in  die  erste  Unterteilung  zuäiimmimgehOrigen  Mvlodtegtiedei 
als  enger  verbunden  zu  betrachten  und  daher  di«  mtaprechttidw 
Versglieder  in  eine 
Zeile  KU  ichreiben. 
Z.  B.  in  No.  21:  m   g*-vtr.JemuUtaUÄU-twtr  dn- 

in  zwei  Zeilen  (V.  5  f.): 

Oft  jwfr.  dein  ffit 

töieh  ?iftwci?r       imieit. 
Eine  genau  dem  Metrum  enteprecbeade  melodische  Spi 
bringt  obige  Melodie- 
glieder invers  angf. 

ordnet   wieder:  w-iwn  nÖeA  getickt  w-nat /nu-tt  mmU 

ebenfalls  in  zwei  Zeilen  zu  schreiben  (V.  9  f.) : 
»enen  nach  gewicht: 

wetien  i'rfuet  ntefd. 

Der  Grund  leuchtet  ein :  bei  |  iat  dem  melodischen  Sinne  oaek 
eine  grOszore  Cftsur  als  bei  |  anzunehmen.  Musikalisch  konfomt 
jedoch  ohne  verschlungene  Reime,  ist  die  Stelle  in  No.  33: 

-^ 1-^ , !t r L-J , 


m 


3E 


la: 


zaz 


ettd  hat  f-di^,  tcg  lfm     fe-Hnff,  tnti   «tut    üt    rint/.   ley     tr      b*-Uenif. 

velche  demnach  lolgendermaaEeu  In  i^ilen  ahzuseixeu  ist  (V.  i 


Di«  Ifelodien.  196 

vnd  ftat  $«>img,  \ey  ym  geling; 

«I«  mut  int  ring,         wy  er  hetwing. 

Ähnlich  wird  in  44  (V.  60  f.)  za  schr«ib«D  seio : 

ü*  mtmd  ist  gerottet,  zändleiti  tlfin, 

tmgeiißtttt,  aU  itdffenpain, 

Cber  die  Zelle  w"  +  2"  in  Xo.  44  aud  Ä.  a  and  6  in 
No.  84  s.  die  Anm.  2u  diesen  Liedern. 

Ferner  Iflsati  sich  wenigstens  negativ  feststellen,  dass  dort 
heine  inneren  Itt>inie  auzaoehmen  sind,  wo  entweder  ein  Reim- 
port mit  einer  langen  Note  bedacht  ist  (hier   hat  mau  sich 
jedoch  vor  einem  Schlass  e  contrario  auf  das  positive  Krkenneo 
von   inneren  Reimen   xn  hfiten),   oder   wo  dies  zwar  nicht  der 
Fall  ist,  aber  die  folgende  Zeile  mit  einer  laugen  Note  hoginnt, 
welche    daher    oben   (S.    176)  ohoeweiterB   als    Dehnung   des 
metrischen  Auftakts  bezeichnet  wurde.    Nur  ein  Beispiel  hiofar. 
In  No.  44  wii-d  Zeile  o  und  p  (Y.  SO  f.)  zu  lesen  sein 
»oU  ich  die  niefu  geren  »cfuneen. 
die  alten  mmse/i  hat  an  dem  tisii   USW. 
Obwohl  nthaie^n  rhythmisch  nicht  gedehnt  ist,   wird  man  hier 
doch  ttbsetzen,   du  die  fol^eude  Silbe  di^  eine   lange  Note  hat. 

Im  Anschlusa  an  das  Gesagte  mnss  hier  einer  P^rscheinong 
Erwähnung  gethciu  werden,  welche  den  Zusammenhang  zwischen 
Metrum  uiid  Tonweise  nach  einer  anderen  Richtung  hin  her- 
stellt. Es  ist  dies  die  regelmfiszig  beobachtete  ('barakterisierung 
klingender  Reime  dnrcb  die  Musik.  Die  Regel  iab  hier,  dass 
die  sprachlich  wichtige,  betonte  vorletzte  Silbe  des  Keimwortes 
musikulisch  mit  einer  mindestens  den  Wertb  der  ächlnssDOte 
erreichenden  Note  oder  Notengruppe  heiiacht  ist  u.  zw.,  der 
Häufigkeit  nach  angeordnet,  entweder  zwei  Semibreren  (meist 
in  der  bekannten  Form  ligiert)  oder  einer  Brevis  (auch  Doppel- 
raute)  oder  einer  Urnppe  von  4,  bez.  .'>  äemibreveo,  ja  »dlMt 
einer  noch  längeren  melismatischen  Figur  (in  35). 

Allerdings  finden  sich  auch  klingende  Rwime,  denen  dieses 
masUcälische  Merkmal   fehlt;  um   diese  F&Ue   auf  ihre  Stich- 
haltigkeit als  Cegenargumente   zu   prüfen,  folgt  hier  die  Anf- 
^ählung  allet  iu  den  ersten  Strophen  vorkommenden  klinge: 
■  W 


196 


P.  Anftld  Mayer  a.  Habriob  BieUeh 


3« 


Heime,  wobei  mr  Cbersicht  die  nach  obiger  Regel  b«hai><ieltMi 
Reimsilhen  durchschossen  gedruckii  sind. 

11*  n.  80":  »laßtn  —  tfraffiii,  12*:  tw/etitUefi^tt  —  mjim- 
niklichen,  13  (31):  diren  —  rtfrm,  mfftmoichfi  ~  velehm, 
dirm  —  yren.  15:  »orywt  —  morgtn,  wAo/Jm  —  fftcaUtn, 
19:  »meresen  —  herexen,  SO:  meiden,  21:  »enen  — 
wejifn,  32:  »atthtn  ■ —  wiacJtrn,  28*;  $j>an<f4n  —  ergangtn 

—  angen  —  pran^tn  —  belangen,  29;  »MoWcti  —  eriaülta, 
g«nyt**fn  —  wrärietaai,  krtneken  —  fftilm^ken,  32:  gr\te»»en 

—  ^emm  —  pütl*en,  95:  trawren  —  naehtytpawfrn, 
t4ren  —  rwkertn  —  vngieren  —  *fei»  —  mtren  — 
«Rp<ren,  fft/atlen  —  allrn,  macfttn  —  »ttachen  — 
aehtti  —  tacken  —  nnchen  —  warhen,  36*:  itt^tnt  — 
tvff^nt,  wandet  —  hantlet,  tachen  —  tac/itn,  protttn, 
88:  mpertn,  39:  ffe»ekefte»,  40:  travtr — muwr.  meidtn, 
41:  bfiitnrkfn^-wtHk'chett.A^'.virporifrn  —  morgen, 
atertn  —  «rtn,  gepitdtt  —  wiHdet,  40:  (/ff f^at  —  prfhm, 
53:  If^dfn,  64:   nrtlter  —  g&hfr,    T>7t:  »»eilten   —  leüUn 

—  ^selifidfi  —  meiden,  69*:  ktaj'/er  —  »ehaffer  — 
naehdraber",  getretben  —  weihen  —  tnteiben,  czungtn 

—  rtinpen.  83:  iraidmletetien  —  atreieAen,  teorden  — 
vtrloren^,  herezeu  —  »mercztn,  85:  »eAawew  —  frateen, 
enearmeH  —  armen,  verwarren  —  darren. 

Hiebet  ist  von  den  Weisen  xn  44.  81  (und  82)  ganz  ab- 
geselien  worden,  die,  nach  anderen  Regeln  gebaut,  das  einheit- 
liche Bild  nur  verwirren  würden. 

Die  niunkalisch  nicht  Hi)^;ezeiobDeton  klingeDdea  R«tme 
laisen  sicli  zum  Teil  auf  den  Schreiber  zurücknihren,  so  in 
Ka  29.  40.  49  und  55  ■);  die  übrigen,  nämlich  in  1 1'  (und  8Ö*> 
12*.  13  (und  31).  1&  nnd  21,  nelche  tAinnitUch  rou  der  Hsnd  a 
aofgezeichnet  sind,  inOssen  di^egen  als  wirkliche,  der  Zahl  nach 
öhrigens  sehr  geringe  Ausuabmeo  Iwtracbtot  werden,  da  nichts 
auf  eine  Verderbnis  der  Text*  bindeut*t.  eine  wJebo  auch  dem 
im  ganzen  sehr  korrehten  ersten  Schreiber  nicht  leicbt  zozu- 
mat^o  ist.    Vielleicht  ergibt  sieb  bier  ein  nenes  Merkmal  ßr 


37  Die  UoMien. 

die  Annahm«  vou  inneriMi  Reimen :  wenigst«DS  ist  es  auffeilend, 
i»3B  diese  wenigen  nicht  aosgezeidtueteii  BfiimsUben  iixiist,  kurz« 
R»imzeil«n  etnscbliMKen,  und  m  ffewinnt  diese  Veruiutuiii;  au 
Wahrscbeinlicbkeit,  nenn  nir  sehen,  dass  die  uif  anderem 
Wege  (s.  oben  S.  194)  ab  inner«  Kfinie  erbannteu  Worte 
Kf^i/-n  —  trenm  in  No.  21  auch  tou  die«<)iu  tieeioliupuiikto  ans 
als  iolch*  «rBchciuen.  Hiedarch  wfire  dann  auch  ein  AnbulU- 
puokt  ^ogebeii.  um  dip  kurvten  K^inueilen  in  den  bei  TOi^atehemier 
Aafz&blung  nicht  in  Bettacht  goKogeuen  Gosäitgea  Nc.  44.  81. 
82,  nanigsMns  soweit  sie  in  klingende  Raime  endigen,  za 
Uasai&zieren. 

So  kUr  an  und  fQr  sicJi  die  Struktor  der  regoluifiszig 
gebaute]!  Lieder  ist  (s.  obea  3.  189),  so  wird  sie  vielfach  noch 
durch  die  Manier  plastisch  hervorgehoben,  den  B^inn  dar 
SloUeo,  erentuell  anch  d«D  des  Abgoeouges  uii<l  H«frniD8  je 
dnrob  eine  gl<'iche  ineliBinntische  Figur  einzuleiwu. 

Daa  Auftreten  teortioier  'fotireihen  (wie  man  die  Melismeii 
mit  B.  T.  Lüiencrou ')  kure.  w^on  auch  nicht  ganx  genau 
DfDDen  kann)  könaen  wir  durch  die  gui7«  Kntwicklung  der 
Vokalmusik  verfolgeo.  Ks  ist  allemal  die  Klaugfreude,  welche 
sich  an  einem  Not«  fQr  Kot«  iuitergelegt«ii  Text«  nicht  gMtSgt, 
sondern  die  Melodie  einleitet  oder  austj^neo  l&ast,  bevor  oder 
nachdem  das  ^Vo^t  zur  Herrschaft  gekommen  ist.  Ob  «s  nou 
Jodler,  Mdüm/at,  Koloraturen  otter  Jnhilatiotun  tia  altckrvttifJifn 
KirvhenQ«tai%ge»*)  sind,  (tberall  tritt  das  deklamatorische  gegen 
das  reia  musikaliKhe,  d.  i.  instrumentaie  tUement  surOck, 
womit  nicht  gesagt  sein  soll,  da»  der  Cnprung  des  MeUsma 
0bßew«it«i8  in  der  Instrumentalmusik  zu  suchen  sei  % 

■)  NkoUrax  K    S;  B.  I..  LH:  »«xOoa«  Tonrrihen. 

))  H.   Kkiuuiq  in  lier  VjlcLr.  f.  U.  U  S.  4A1. 

')  ITatM'  (1«D  Aufgab«!!,  mich«  (l«r  Uutikforsvlitin;  ooch  iii  Baiug 
auf  du  Fay  oad  tciae  Z«ät  obliee«ii,  m-mil  Fr.  X.  Haber)  (Vjfclir.  I  611) 
ancli  die  Untcnuchung  der  Frage;  Wie  tecil  witr  4««  Er/iiuttatg  am 
imtlmmmtiiUn  EinfliUi-n  ahh&ngig  odtr  fon  »oUien  iliklirtf  Wvrdfit 
äie  cieUn  IcMontn  ilclimun  9««inij«M,  orler  van  ltutlr»mt»Uii  odtr  Orgel 
mni  it  wtUher  WHte  tn  0«hSr  gebmekl  f  —  Für  die  Vokalgaltang  der 
Froitole  ««aigttent  glaubt  Budolf  Sdraarb:  (VjKhr.  U  448)  eJocn  Kiii- 


I9S 


F.  Arnold  Hnyer  u.  Heiaridi  Rietacli 


Die  Melismea  ia  iinsern  Täedfrn  aisd  fUr  di»  Amfnhi 
durch  den  (>(>8aDg  geschrieben.  Diee  zeigt,  abgesehen  (UtobJ 
dass  sich  eine  Andentang  oder  AnweisoDg  fQr  iDSinimente  nicht 
Torfindet.  auch  die  sangbare  Art,  iu  d«r  sie  notiert  sind,  tmd 
scblieazlich  noch  die  ltj»nier  der  Teituuterlegung,  inJem  entweder 
die  enite  Silbe  zweimal,  zu  Beginn  des  Melisnia  nnd  za  Beigian 
der  Byllabiereudeu  Melodie,  geaetat  ist  (so  in  No.  lÄ*.  15.  ö\ 
Tgl.  aach  No.  21  des  JjL.)  oder  doch  die  Initiale  dem  Melisnn 
Toraogeht  und  der  Rest  des  Wortes  anf  den  Beginn  der  eigent- 
Uchen  Uelodie  nachfolgt.  Daran»  scheint  herTOrxngeheD,  dan 
man  diese  Tonreihe  auf  Jen  Vokal  der  nachfolgenden  Silbe  bei 
AnfangSBielisnifln,  der  Schlnssailbe  bei  abscblieszenden  Melisnieii 
zu  eolfeggioreu  hatte.  Auch  die  Pr^e,  ob  diese  Figuren  tm 
Reichen  Zeitverth  wie  die  übrige  Melodie  oder  etwa  in  sohiieller«ni 
Tempo  itu  Hingen  waren,  dürfte  in  ersterem  Sinne  zn  besntwortea 
sein.  Wenigstens  deutet  die  BebanlluDg  der  Meüsmen  in  den 
iwciBtimniigcu  Liedern  darauf  hin.  da  dort  währeud  des  Meüsma 
der  einen  Stimme  eine  mit  Text  Tenebene  Melodiezeile  der 
andern  erklingt,  daher  das  Zeitmasz  dasselbe  sein  musste,  und 
da  kein  Grund  vorliegt^  die  einstimmigen  Lieder  in  dieser 
Beziehung  nach  anderen  Grandsätzen  xu  beurteilen. 

Von  den  verschiedeneu  Arten  der  MeLiswen  werden  on: 
jene  von  m&ssiger  Ausdcbaung,  wolohe  den  Schluss  der  Melodie 
auBiieren.  als  die  natürlichsten  anzuerkennen  sein,  da  das  Ohi 
gleichsam  das  Bedflrfnis  empfindet,  den  Klang  nur  allmUdich 
Tertöneu  zu  lassen,  nachdem  das  eu  Si^eude,  der  Text,  scIhb 
erscbSpft  ist').  Ferner  sind,  um  an  das  oben  Gesagte  wieder 
anzuknüpfen,  die  den  Beginn  oder  das  Ende  der  Stollen,    bi 


■0 


SuM  cler  L»ut<Miiniuili  muf  Aw  llaaler  sa  «rhonueu,  wie  die  Fr«Uol«  mit 
vieles  Uufen   »od  PwwKonwe'rk  »lugetUtt«!  »ioil,  —  Im  LL.  S.  It3 
XU  No.  16  ««rd«n  taax  üliolicha  HeUtmeD  wiv  die  <ler  SpSrrecben  Bi. 
mit  7or-,  Ztcuekett-  ¥nd  Xaehtpid  beieiohueU  B(j  ilea  nicbBten  8trapl 
noit  liu  Vonpiet  weg.    Sollt«  dl««  euok  [iir  die  Lieder  tmwrrr  Ha.  gelUti 

■)  In  den   tu«lu«tUBBiig«u  Kompoiitiooea  wird  diMcm  Bedi 
It«clinanK  Ketrageu,  iiiden  Ubar  detn  Finaltim  de«  Tenor  licli  «mIi  eia 
raiehw  kmitnpunktiscbe*  Spiel  entfall«!,  d»*  «nt  allguDia«!)  mr 
koBunt  (jgi-  obeu  8.  178). 


-m 


«Iteafl 


^ 


39 


Dir  MqlodiDD. 


la» 


1 


des  Ab^sangü  tuii  Kefiains,  aiisz<«ichDea<Ien  tklelismen  za  neaaen. 
Von  den  xvai-  uud  dreiteilig  gob«ot»ii  Melodien  habeu  No.  2*9. 
39.  41  Je  gleiche  AnfangsmeUBmea  vor  deo  zwei  Stollen,  vor 
Abgeeang  und  Refrain;  No.  35.  37.  43.  45.  47.  67.  8Ö.  86 
wiche  vor  deu  Stollcu;  \o.  35.  49.  51  und  55  je  gUiclifl 
Schlusemelismen  uacb  dou  buiden  Stollen,  nach  Abgesang  und 
Refrain.  Ne.  54  endlich  hat  ein  Melisma  zu  Beginn  und  Schluas 
des  Aufg^esangs  und  je  ein  gleiches  am  Schluss  von  Abgesang 
und  Hefruin.  Ohne  meliäuiatiacbe  Verzierung  sind  No.  13.  31.  82. 
ß3  und  von  den  ungeteilten  Melodien  No.  34.  60.  81.  92  und  93. 

Bei  allea  flbrigeu  hier  nicht  aufgezilhlten  Liedern,  sofem 
dieselben  nicht  hlosz  am  Itegiuu  und  Schluas  der  Melodie  (wie 
No.  "l?*),  sondern  auch  zwischen  einzelnen  Zeilen  MeÜBiuen  auf- 
weieeu,  konnte  mau  von  dem  Vorkommen  der  letzteren  einen 
Analogie-Kückschluss  auf  die  Zi>rfSllnng  in  grOszere  metriliche 
Gmppen  wagen. 

In  den  sechzehn  uugeteilteu  Liedern ,  welche  grSezore 
Melismen  aufweisen.  ergSben  sich  durch  dieselben  .Abschnitte 
iu  folgender  Weise: 

1)  Abteilungen  dem  Reimwechaol  gemfisz  in  No.  12*  (T.  14). 
19  (V.  13).  23  (V.  6.  10.  12).  38  (V.  5).  50  (V.  &).  58  (V.  4). 

2)  .\bBonderung  der  letzten  Keilen,  welche  zumeist  durch 
KOruer ')  ausgezeichnet  sind,   in  No.  20  (40).  22.  4S.  48. 

3)  Abteilungen  nach  Körnern  in  der  Mitte  in  No.  46 
(V.  2  und  3).  87  (V.  3  und  4). 

4)  Melisma  vor  dem  K«frain  in  No.  56. 
AusuahmEßUe,   iu  welofaen  MoUsmcn   zwischen  zwei  anf- 

einander  folgenden  Heimzeüen  stehen,  also  den  Beim  gleichsam 
durchschneiden,  bieten  No.  19  (V.  14).  32  (V.  5).  .'.6  (V.  3  nnd  4). 
In  der  Art  der  Toufolge  erweisen  sich  die  Melismen  sehr 
mannigfaltig,  auf-  und  absteigend,  stufenweise  und  in  gröszeren 
Intervallen  fortschreitend. 
AufTalleud  ist  eiue  Art  dea 


Widerschlags  (Nebennote) 


oder 


^Mtd. 


")  i'ber  tli»»»  und  Ate  Rdm-Terminolojiio  ilberliaiipt  ».  x.  B.  Uutfat 
Uetrik  A3  ff. 


F.  Amutd  Uti7«T  u.  Hcjürich  lUetadt 


welche  sich  in  den  Liedern  34.  4ö.  84  uud  80  TDr&Bd«&.  — 
Hie  and  da  zerfallen  sie  aiicli  in  zvei  deutlich  ansgepri^ 
Hfilften,  »0  X.  B.  dae  beide  SloUeii  eioleiteudo  Melisnia  in  No.  47. 
Iftttireseant  ist  sdüiesslicb  die  Zetl&gnag  des  Anfaugsmelisma 
in  der  letxten  Melodiesteile  ron  No.  B4.  sowie  die  Wiederkelir 
der  Toufolgo  von  V.  4  und  5  ia  dem  Melisms  nach  V.  12  UÄ 
No.  19.  Digegen  erweist  sich  die  Erscheinung,  dass  die  SvhlusB- 
melismen  in  4ö.  48.  .'>:{  und  87  auf  KOrner  (allen,  als  bloater 
ZofaU,  denn  ebenso  oft  ist  dies  uiobt  der  f^:  ao  sind  in^ 
bMOndere  die  Kairoer  in  Ko.  54.  55.  57.  59*  nicht  durch  Molismen 
ausgezeichnet 

Eiu  Gegenstflck  des  zum  lustrumentaleu  hiooeigendM 
Moliama  bildet  die  ayllabiscbe  BebandluDK  de»  Teitea  aaf  einen 
Tone  ohne  Wechsel  des  musikalischen  Rhythmus.  Cberwtegt 
dort  das  RioiukaJisohe  Gt«ia«nt,  so  wird  hier  das  deUunatoriscbe 
in  den  Vordergrund  treten ').  Deiurtige  Tonwiederholuogea 
weisan  besonders  die  Ges&nge  Mo.  93  und  93.  dann  auch  No.  88 
auf.  welche  andrerseits  ganz  frei  too  ineUsmatigchen  V«r- 
üerm^eo  sind  und  so  auch  melotiisch  eine  SouderstoUang  ein- 
nehmen. 

Die  (ihrigen  Lieder  zeigen  wesentlich  syllabiscbe  Behai>d- 
long  dee  'festes  olme  luifTaltciide  Touwioderholangeu  oder  doch 
nur  solche  mit  rhythmisclier  Gliederung.  Die  Melodien  beweges 
■ich  meist  in  sangbaren  IntorTaUenschritten,  und  es  st«ht  das 
Vorkommen  lier  eimetnen  Intervalle  zu  ihrer  Ortsio  w  ziemlich 
im  iinig<tke)irt«n  VerhiltniBse.  Am  bSoägMea  sind  Halbton-, 
diatODtscho  und  'l^rzenfortsch  reitungen,  ihneo  reihen  «ch  die 
Quart-  unii  Quintschritte  in;  selten  sdton  flodeo  sich  OktvT-, 
dann  SeiteusprCiuge.  Ein  Septimtpruag,  der  ührigens  durch 
di«  daxviscben  tretende  t.^ur  gemildert  ist,  Hndet  sicii  in  der 
Wächterstimme  des  {wetstininitgen  Liedes  No.  lö. 

Cb«r  die  Zusammensetzung  der  Interralle  in  Ko.  11*.  12*. 
13.  15  mit  Berficksicbtigusg  der  Naturt&ne  tod  Blasinstnuneaua 

*)  Di«  letel«  KonwijiMiu  die*«*  Sy>t«BD«,  bei  welc)i«r  da«  miui- 
haÜMlw  MooiMil  MhoD  fut  nur.  Tereobwiaüci,  ti&d  dk  »og.  Sevcone*- 
talire-    Vgl  aaah  die  fattibortleui  dtr  Ulesteo  PuatODsmusikea. 


Ke  Uelodim.  801 

in  der  ausgesprcchenen  Absicht,  damit  si«  $iu  sa  blaun  seien. 

wanle  schon  oben  gesprochen. 

Der  Tonumfiiig  bewej^  sich  r^elmäsxig  innerhalb  einer 

Oktar  oder  \od«.    GrMunu  Tooumfiuig  haben  eiiug«  der  auch 

MQSt  aw^dehnterea  Gesänge   und  xwar  eine  Deiiine  Nu.    14 

(d— f).  SO  (c— «)  und  i5  (c— ej,  eine  l'ndemi  No.  44  (c— f). 

Kleineren  Cinfang  weisäu  blosz  zwei  Li«diM-  auf:  No.  39  (SeptJm 

c— b)  and  No.  37  (Seit  c — a). 

Di«  Stimmh^o   ist  gowübuIi«li   die  der   IcIeineD  Oktav 

e — S,   nur  einige  Lieder  der  ersten  Hand  sind  bfiher  notiert; 

die«  ist  tosbMondere  von  Bedeutung  bei  jenen  Uedeiti,   welche 

sowohl  TOD  der  ersten  als  von  der  zweiten  Hand  flberliefert  sittd 

und  zwar:  a  ß 

I  IX':  g— A  80*:  c— d 

^^K  IS:   t—t  31:  o-c 

^^^  20:  a~&  40:  d— 1 

^B         C.  Mu!4lkg«schIrhUiche  St^lliini;  <l«r  Lieiler. 

^^  VoD  den  deutscheu  Liedersammlungen  des  Uittolalters 
siud  uai'  iwfi  MtnuosiugcrhaniJschrifteD  io  M8H.,  das  Ijochamer 
LiederbuL-li  aud  die  von  Roh.  Eituer  ab  Berliner  und  MOnchoer 
Liederbuch  bezeichneten  Handschriften  mit  den  Melodien  in 
oeneren  Druckausgaben  verOtTeotlicht  worden.  Steht  nun 
scheu  der  Zeit  der  Niederschrift  nach  unsere  Hs.  zwisahen 
rlen  ers^naouten  und  den  drei  späteren  Liederbflcbeni,  so  iKast 
sich  dies  auch  in  Bezog  auf  das  Alter  der  aa^ateicbneten 
Melodien  feststeUeu.  Hier  sind  lUlerdings  U&t«rschi6de  zu 
nrnchen.  Die  zweistimmigen  Lieder  des  Spörlschen  Buches 
und  die  dreistünmigen  des  Loohamer  bezeichnen  die  jeweilige 
vorgescbritteust«  Stufe  der  Technik,  und  es  dOrftcn  wenigstens 
(/y  trumpft  und  Ain  mp/ahen  nicht  lange  vor  der  Niederschrift 
entstanden  sein,  ebenso  wie  die  dreistimmigen  des  LL.  dem 
Staniie  der  kontrapunktisoben  Technik  etwa  um  1430  enlsprecheo. 
Älter  ihrer  Kntetchong  nach  erscheinen  mir  die  Melodien  mit 
ptunhaH  und  das  ixhahom;  bei  den  zwei  Aufzeichnungen  des 
Utztwen  Iftsst  sich   nieder  mit   ziemlicher  BestimuitiieU  du 


909 


V.  AnkoU  Xaj-er  ■■  HmriA  lUabcb 


bdh«re  AlMr  dar  enMn  liSurt  kooMBtiareo  (ft.  die  Aam. 
dem  ried). 

Die  cinstimmi^o  Melodi«n,  das  Kiibhorn  (13  nnd  31'] 
und  die  durchkomponiert«  No.  44  auegeaoiDmen.  hftbeu.  wie  schOD 
oben  erwihDt,  nur  wenig  mmikalisch-rbyttuDische  Abstufuttgen 
innorfaalh  d«r  dureb  das  Versmasz  gegebenen  Grundlinien;  di« 
»iDstimmigen  Weisen  des  LL.  bedenten  dagegen  einen  Fort- 
Bchritt,  da  sie  fwt  dorcbw^  thytiimiscb  selbständiger  beraos- 
gearbeitet  «ind.  Auch  hier  ist  aJao  weuigstoos  eine  relative 
Altersbestinunang  mOglicb.  Absolui  genommen,  könnten  die 
Lieder  nnsoi-or  Hs.  sehr  wohl  üiemlick  weit  ins  14.  Jabr- 
bundert  zurück  angesetzt  werden;  di«  Notationiweise  tritt  dem 
Kum  mindeütBn  nicht  entgegen :  denn  die  Uinima  war  schon  zu 
Beginn  des  14.  Jahrhunderts  bekauut.  Die  meisten  dieser 
Melodien  zeigen  wiederum  durch  ihre  knappe,  veritiadliche 
FasHung  um]  ihre  mit  eint^r  drittt^n  kleineren  NotengiUong 
immerhin  plastischer  herrortretoude  Kli  jthmik  eine  vorgeschrittene 
Stufe  gegen  die  iu  der  Jonaer  und  der  t.  d.  Hagenschen  Nei^H 
hart-Üs.  Öberlieferton  Weisen,  deneu  nur  drei  Melfiion  unserer 
Hs.  (inhaltlich,  nicht  notwendig  zeitlich)  näher  treten;  es  sind 
dies  No.  S2,  92  und  93  fauch  mit  abweichender  Notation,  Tgl.  ^ 
das  oben  S.  8  f.  Gesagte,  ferner  wegen  der  Melodik  S.  200),  ^M 

Auf  die  Frage  nach  der  Persöulichkoit  des  Komponift«^^ 
gibt  die  Handschril^  keine  unmittelbare  Antwort.  Es  ergibt 
sich  KuniLchst  nur  eine  nahe  Verwundtschaft  jener  Melodien,  tta 
deren  Gedichte  die  oben  augeetollte  TutorsuchuDg  den  M&ncb 
Hermann  als  Verfasser  wahrscheinlich  zu  machen  sucht.  Wer  sie 
aufmerksam  vergleicht,  wird  eine  Menge  ei07-eber  Zuge  entdecken, 
die  ihnen  gemeinsam  sind,  die  sich  aber  zum  Teil  der  scharfen 
Fassang  iu  Wort«  entziehen.  Hier  muss  ich  mich  auf  tuäge 
Hioweiee  beschränken.  So 
kommt  die  Melodiezeile 

genau  iu  No.  '17*  und  30*  vor; 
femer  mit  leichten  Änderungen 


m 


^ 


in  No.  49  und  63,  annüberad  in  No.  41  und  Öfter. 


Ib«rdie8  mit  seiti»D  entoo  beiden  ZeiteD  ein«  R«miuiKenz  an 
jene  ron  No.  51  oder  nmgekehrt. 

Vgl.  ferner  No.  23,  Z.  d  mit  No.  24.  C     Äueh  in  der  Vor- 
liebe, die  Versneilen  IIA  -■■*-■■—    ,     .  , 

.,   .      ...     .  *■    r —  ^    gg-    beginnen  zn  lusen: 

mit  der  nendunj;       *■     '        ■-    -  " 


L 


Xo.  58  Zeilt*  Ii,  No.  85  b.  aliulich  No.  59*  a.  8'3a.c. 
sowie  in  der  Manier  wiederholter  Quartengänge:  ll*g,  12* 
sehr  oft,  34  g,  36' b,  f,  59»  i.  81  z,  8Ö  d.  Anb.  No.  1*.  Lesart 
A  Z.  g,  b  kAnnt«  mau  Aohattspirnkt«  für  die  Zuweisung  diojur 
JUelßdien  an  einen  und  denselben  .\utor  linden ').  AndrerBeits 
leigen  No.  83  und  vollends  92.  93  <>inon  wesentlich  ver- 
tchiedouen  Charakter  des  melodischen  Auedmrks  (tgl.  oben 
S.  200).  desgleichen  »Jas  hier  nicht  veröffonüichte  geisüiche 
Lied  No.  52  (Text  von  Peter  von  Arberg). 

Entweder  nun  man  nimmt  an,  dasB  auch  in  diesem  Fall, 
wie  in  der  Blütezeit  dar  mhd,  Dichtung,  Dit-hter  und  Komponist 
in  einer  Person  reri>iDt  waren,  oder  noch  schärfer  gefasst,  dasit 
der  Erfinder  <'«  Strophi-nhauf,  der  lAnge  und  Zahl  der  Zeilen, 
Sultung  und  Bni^lniffenheit  der  Reime  such  als  Erfinder  der 
dax»  parallelen  rhytlnnisrhen  und  metodiiefien  Gestaltung  rfe» 
LUd«*  auztiseheu  ist-),  danu  wäre  dem  lUi^nch  von  Salr-burg 
aacli   dur  Ruhm    eines    musikaliHuhen  Erfinders   gewahrt,    was 

')  Einy.rlnc  Anklinge  nn  db  Holoilion  unacrcr  H*.  lameii  »iult 
allqrdin^K  »unh  in  nndfini  Li<?dern,  nie  *ie  ilio  oteii  8.  201  tccnaotitob 
Quellen  bringen,  nnchwniiieii.  So  bletnt  daa  Schliiaiinicliiiiia  toii  X».  18 
schon  oin  Vorbild  di^r  friilicr  S.  183  «rwiiliiiten  typini'linii  Kndrni.  No.  lä 
dM  lÄi.  int  molndi»uli  «ehr  verwandt  mit  So.  9S  unserer  11*.,  nbonio  81. 
SS.  33  dori  mit  ÜU  und  4U  hier,  bcsonderti  waa  mau  b«i  diwen  nw  den 
Verteil niirkelunj^ij  durcL  Uetisnieu  und  äilbenhäuruiigeii  abliebt.  Des- 
gkich«u  lutbeu  eiuig>!  der  vou  Lilienurun  im  Km-htra},'  aus  dem  Dre«dn«r 
Cod.  U.  68  mitgetcilleu  G>:'»äii|{i^  g&tin  iUiuhcliH  niel<>di8ulie  Wendung«« 
wie  Lieder  ummper  H«.  Man  bpIip  j;.  B.  No.  54  hier  und  LXX  dorl, 
£•  Ttäffi  lieb  hier  then  nur  die  Eni'hcinuiig,  dua  die  Originalitüt  der 
£rfindnnit  aiieb  dntDnU  riclfucli  ilurob  dm  VorhcrrtcJi^n  gerade  bL'li»l>t«r 
Aiudruckifnrmnn  bccintrAchtiirt  nr. 

')  lt.  T.  liilir'ncron  und  W,  Sladn,  Lieder  und  SpHicbe  am  der 
letalen  Z^it  i)p>  Minnewng«  Uber^ettt,  fllr  geini*cbt4Sii  und  Uiioncrchor 
vientimmig  bearbeitei.    Weimar,  H.  Böblau,  S.  8. 


r.  AiBoU  Utyvt  o.  H«Jarieli  Ri«tack 


Iwi  der  gerade  in  seinem  Stande  too  alunher  flberkommeEiea 
liebeTolleo  PBege  der  Musik  nichts  AufnUIiges  bitte').  Oder 
aber  vir  halten  lODit  nach  einer  PersdnUfihkeit  Ucoschao, 
welcher  die  mosikaliscfae  Ginkleidtmg  der  IJader  sugeftclineben 
werden  kOnnt«.  und  da  begeffaftn  wir  dem  in  der  He.  A  ge- 
nannten   iatfimt^er    herrn    MarUtn,    auf    den    oben  &  35  f.    tn 

dietnn  Zusammeahaug  hingewieaen  worden  ist.  Hier  kauD 
nor  gesagt  werden,  dass  vom  Standpunkt  der  mosikaliseben 
rnterenohung  kein  Aohalt^ookt  ffir  di«  eine  oder  andere  Ver- 
mutung gegeben  ist;  doch  neige  ich  mich  aus  Aoszeren  GrAndeo 
der  Annahme  lu,  den  M$nch  als  Erfinder  roa  Woft  und  Weis« 
aozusßhen  and  die  Gestalt  des  Martin  in  der  oben  3.  36  Aom.  3 
augedeuKten  Art  za  erklären. 

Wotin  Ulm  Kum  Schlüsse  der  Charakterisierung  der  ein* 
lelnen  Gesänge  und  gewisser  Gruppen,  soweit  sie  sich  nach  der 
musikalischen  Seite  hin  von  einander  abbeben,  einig«  Auf- 
merksamkeit gewidmet  werden  soll,  stüsut  uiau  vor  allem  auf 
den  bei  Ambros  11  280  gelegentlich  der  Besprechnug  alt«r 
Volksmelodien  auf  dinse  Handschrift  gegebenen  Hinweis.  Dies 
gibt  Veraulassong,  gaiu  kun;  ?.\i  skiulereu,  waä  lerstreut  in  der 
mnsikwiseenscbaftlichen  Litteratur  als  Kriterium  för  den  Volks- 
gesang  hingestellt  wird. 

Vieltach  weist  schon  der  Name  darauf  bin ;  luan  sehe  die 
Zusauimenstelluug  latuinischer  und  deutscher  Ausdrücke  alter 
Zeit  (9. — 16.  Jb.)  für  Volkslied  bei  OChme.  I<Un1eitung  :!am 
(S.  XXII  Ann).).  7*iemiicb  treffoude  Beobachtangen  bringt  sehe 
ein  Aobatz  in  der  Allg.  mus.  Ztg.  v.  J.  1801  (K.  Spazier^ 
Einige  Worte  Ober  den  Volksgesang). 

Versuche  su  Definitionon  finden  sich  u,  a.  bei  BSfal 
(a.  a.  0.  S.  XXI),  Eituer  (AUg.  nius.  Ztg.  1868)  und  Schneid 
(a.  a.  0.).     Nun  noch  im  eiDzelueii  systematisch  geordnet: 


')  Vf(L  dio  beliuiiit«  St«Ue  aa«  il«r  LimbnrKer  Ckrotiik  c.  J.  IST! 
Iber  (inco  tngntrtadiüen  M^iiiuL  BkrHiuer  Onleiu,  raa  iWm  offuibar 
■ioht  als  BeMMiorbcit  bervors«  hüben  wird,  du*  «r  O«diokt  und  Kelodie 
ggwsalil,  tendAni  dBM  er  be«)e«  aefar  gut  KntoBclit  lutbo.  (Ancb  n]^ 
gtänmkt  bti  Chrynodi-r,  Jabrb.  C  ühm.  WiMontabaft  I  I8M.) 


Ote  Melodien. 


SOS 


Bet9SDianu*): 


h 


Bflhme*): 
lUicncron*): 

^     Arnold'): 
Bordach*): 
Liliencroo  ^) : 

Bölime»): 
BCbiuB"): 


F.  Wolf*): 
Böhme*): 

J.  Griiaai  "J 

Adler  ") 

Böhme ") 

Wolf) 


Dns  Volksli^td  folgt  unbewtust,  ohne  Beflexion  dem 

Natur^setzQ :  hlnheit  in  iler  Mannigfaltigkeit. 

TimogfiaAer  mnsikatiaclicr  Ausdruck,  nicht  durcb 

Refloiion  erMnRt. 

Inneres  Kriterinm  der  Naivetät. 

Aller   G«eang   bis    xnm    1 2.   Jh.  Volksi^aang. 

dann  Cbergangsformen. 

/  Gegenmtz  zum  gregor.  Kircbengesiiog. 

Der  Volksgeetang  his  ko  gewissen]  Grade 
ein  Refltti  der  Knnstmusik  eeiner  oder  einer 
froheren  Zeit. 

Weise,  die  mit  einem  wirklichen  VoIksUedertext 
verbunden  irt. 

Melodie,   welche  versohiedonou  Texten  sin  Ton 
vorgeschrieben  iat  oder  in  Quodlibets  fragmen- 
tarisch zur  Verwendung  kommt, 
unbekannter  Verfasser. 

Einstimmigkeit,  hSchstens  eine  in  Xaturharmonie 
sekundierende  8timnie. 

I  Strophische  Gliederung,  also  nickt  durchkom- 

[  ponierL 
Symmetrisch-melodische  Struktur. 

>  Refrain. 


*)  Zar  Kunkpraxi*  und  Theorie  vf.  Abi«bn.  IIL 
*}  Du  dentiichn  Linl  iii  »tinpr  hitt.  KTitvIcklun^,  IdSI.  S.  ST. 
•>  «.  o.  O. 

*;  Die  hittor.  Volktlied«r.  Bd.  I.    Vgvnde. 
•)  L  L.  S.  60. 

*)  B.  t.  0.  (*.  Aiiro.  oben  S.  ISO). 
")  Naclitr»»  a.  9. 

*J  Ub«r  die  Lftiv.  Sequeouu  und  L«tch«,  1M1. 
^  B.  a.  O.  S.  176  («n  S.  41). 

")  Diu  hitlor.  OrundkUHKa  d«r  cliri]it1..alH'ntf1.  )[a*ik  bii   1600. 
Allg.  ItLM.  Zl;;.   16S0. 


206 


F.  Arnold  Miiyar  u.  Heinrich  Rie(«v)i 


Wenn  ein  lt«fraiii  votfaaudea  ist,  so  Bsilet  er 
sich  bei  Volkaliederu  fast  immer  am  Schlosse. 
Vorherrsobeod  syllabiacher  Qtag  dor  Tonweiw 
(w«nig  BiuiuugeL  oitd  llleUsro«D).  —  Ton- 
wiederholimgeu. 

Dur-  und  Molltouart  (dagegen  B.  L„   s.  ol 
S.  180  Anm.) 
Natürliche  Tonalität. 

Ausweichung  bloBK  nach  iler  obem  uud  unt«, 
Domiaaute  ^). 

Bestimmt  gegliederte  rhythmische  Form. 
Khythinische  Richtigkeit  (?)  und  Melodiosii 
Verbindung  des  Acceuts  mit  d«ui  gut«u  Tlikl 
ungerader  Takt  spricht  für  vtdkstämlicheB  Ur- 
sprung. 

Khythmischer  Wechsel  läsat  auf  Abstamini 
aus  dem  Volkegesaug  scblieszen. 
Bringt  man  von  obigen  Merkmalen  jene  in  Abzug,  welche 
entweder  nicht  unangefochten  bleiben  (i..  B.  das  der  modernen 
Tonalititt),  oder  welcho  einem  oder  dem  anderen  Zweige  der 
KuDstmusik  ebenfalls  zukommen  (z.  B.  die  Form  dea  Refrain), 
oder  welche  nicht  allem  Volksgeeaug  eigen  sind,  ao  erübrigt 
ein  eben  nicht  sehr  reiches  Material  mr  Prüfung  einer  lieh 
auf  ihren  voIkstDmlichen  Gehalt. 

Mit  ziemlicher  Sicherheit   wird  sich  sagen  lasMB, 
eine  Melodie  volkstümlich  ist,  wenn  sie  fioszerüch  ein&cb. 


Orimm'): 
IWhme"): 


Kiesewetter  *) : 

Bommer  *) : 

Adler»): 

Eretscbmer  •) : 

Dommer  *) : 

Schneider  *) : 

Tücher"): 

Arnold'"): 

Wiuterfeld  "): 


un^j 


')  a.  a.  0.  S.  m,  Aam.  97. 

*)  a.  B.  0.  punm. 

*)  SubiokMla  und  BeiohulTcMiIieit  <lut  treltl.  0«»agn  obw.    IML 

*)  Handbuch  dw  llosikgescb.  1876.    S.  1S8. 

*)  n.  B.  O. 

*)  DcutKho  VoUnlivdcr. 

*J  Vgl.  BdMmann  a.  ».  O.  S.  SS. 

•)  ft.  •.  o.  8.  ass. 

*)  a.  a.  0.  (f^  oben  S.  164  Arno.  &). 

«>  a.  a.  0.  S.  M. 

»')  Job.  GabrieU  usw.  S.  188  f. 


Die  Melodien. 


207 


uii)b«souiIere  weder  polypbOD  erfunden  ndoh  durclikompouieTt 
ist  anij  innerlich  eine  gewiAe  NaiveUt  der  musilcaliachen  üenk- 
nnd  Bmptiiiduugsweise  verrälb.  Erfabreo  wir,  dass  ein  derarÜgOB 
Lied  neit  verbreitet  war,  so  gibt  dies  Datörlick  einen  weiteren, 
zwar  nnr  äuazeren,  aber  doch  den  einzig  sicIiereD  (s.  o.  S-  l'»0 
Aam.  Ij  Aubaltspuukt,  in  ihm  ein  VoUtslied  zu  »ehon.  Der 
Umstand  freilicli,  dass  gerade  die  weltliche  Votlununeik  veu  jeher 
zameistiDfliiillich  (iherliefertwunJe,  dass  nur  besondere  Verhältnisse 
bie  und  da  zur  Aufzeichnuni,'  derselben  Ribrteii.  beuiuimt  wohl 
für  immer  die  Aussicht,  einen  Cberblick  über  die  Verbreitung 
und  lieltehtheit  der  meisten  Volksweisen  zu  erbalten,  wie  er  uns 
durch  einen  glfickliebeu  Zufall  bezQgUcb  dos  Liedes  'Bntbnbct 
ist  der  wiilje'  gestattet  ist.  Wie  hier,  so  wird  vielleicht  in 
manchen  Fällen  ein  Kücbschlnss  aus  dem  Vorhandensein  geistlicher 
UmdichtUDgen  auf  die  als  Motiv  hiozu  anzunebmeude  Volks- 
tümtiohkeit  der  betreffenden  Jleludie  mOglicb  sein.  Auch  das 
Vorkommen  von  Melodien  oder  Melodieteilen  in  den  sog.  Quoii- 
libets  wird  zu  Uunsteu  ihrer  Volksmäszigkeit  sprechen.  Keines 
Ton  beiden  gelang  mir  bei  den  Liedern  unserer  Hfl.  uaclizuwoisou. 

Nach  der  Natur  der  f!acbe  machten  wohl  ferner  Melodien, 
die  wir  ihrem  taktmSszigen  Rhythmus  nach  als  Tanzweisen 
etkenneu,  dem  Volksgesaug  zuzuweisen  sein.  Sollte  letzteres 
bei  einigen  der  hier  verfiffentlicbten  Lieder  der  Fall  sein? 
F.  M.  Böhme  hat  No.  13  (das  ixhiUiom)  den  Beispielen  alter 
Tanzlieder  eingereiht,  otTeobar  ist  fOr  ihn  b»uptsflohIich  der  in  der 
Proportio,  dem  Tripel,  gesetzte  zweite  Teil  bestimmend  gewesen. 

Doch  sehen  wir  näher  zu.  Der  erste  Teil  schon  fSllt 
durch  ungloicbmfitzig«  (Takt-)  Gliederung  auf;  denn  es  ist  kein 
Zweifel,  dass  man,  wenn  Oberhaupt  Taktstriche  gesetzt  werden 
sollen,  abteilen  muss,  wie  folgt: 


3=1; 


^^m 


ferner  würde  joder,  der  den  2.  TeU  uioht  kennt  oad  bei  Btthme  liest, 
dass  er  <ti«  voraa/gefieniU  Sinr/tf^üf  in  uniirradcn  Takt  um^ttfanilell 
witdtrhrmgt.   sich     f^-B-tt^r -.- :  i^g-r  T    ■    'i      ^r^ 


*.*.l. 


208 


F.  Arnold  Uayr  o.  Hainriob  Riotaek 


-(fl 


Statt  deEMD  Sndet  sieb  jedoch  die  Melodie  eio&cli  in  d«r  ProUÜo 
msior  figuriert.  Am  zweiteilige  HiliptOM»z  bleibt  oureilader^ 
nud  üw  obiger  MoieniLsicrimg  de«  *rst«B  Teiln  eatqrraehend« 

Sobreibürt     _ 

nicht  aber 


wSre  daber 


IJStjjJTt 


t)  Dass  nun  auf  diese  Unterteilung  in  der 
Prolatio  ixirfecta  k«in  Gtwicht  zu  logen 
u.  n.  t  ist,  ^eigt  roUeods  die  znreite  Version  % 
■welche  die  Brevcn  und  Semibreven  des  ersten  Teiles  in  gleich- 
müszige  Minimeu  zortegt.  Dies«  drei  Momente:  die  wechselnd* 
Accentordnung  dps  ersten  Teils,  das  durch  beide  Teile  stationlrt 
iweiteilige  Hauptmas?:  und  die  sputeie  Lesart  des  /weiten  Teiles 
ohne  L>iao  Spur  von  Pri>poriio  —  im  Zusaniineabalt  intt  dem 
zum  Tanzcburukti-r  niulit  passendoo  Texte  lassen  mich  in  ihr 
Icejne  Tanzweise  erkennen,  und  dieser  Anhaltspunkt  fQr  die 
Bearteilong  ihrer  Volkstfluilichkeit  wOrde  sonach  entfallen. 
Trotidem  kann  man  d«r  Melodie  den  rolksiuiszigen  Charakter 
nicht  absprechen,  da  sie  einfache  Verhältnisse  aufweist,  auch  riel 
gesungen  war,  wie  das  Verhältnis  der  beiden  Lesarten  rermuU'n 
lägst  (s.  oben  S.  188).  und  da  sie  wohl  der  Gattung  jeuer  Kuh- 
reigen oder  Bergi'digen  zuzuweisen  ist,  welche,  wie  B&bme 
(Q.  d.  T.  S.  244)  selbst  anfährt,  keine  Lieder  mm  Tanze  darstellten. 
flOndorn  von  deu  nirli>u  gesungen  oder  aof  einem  [nstrument 
(dem  Älpenhoru,  Kuhhoru)  goblaaeu  wurden,  kunstlose,  oft  wohl 
vom  Moment  eingegebene  Weisen,  wie  man  sie  auch  lieate  iio<^ 
auf  den  Triften  der  Alpen  liOreii  kann  *). 

*)  Böhme,  Onch.  d.  Tuuwa,  ItBi'ü.  S.  4  No.  13  bietet  den  Dnreli- 
I[«ui[itou  fa,  Ku.  31  üi-ii  Acuoiilloii  iiii,  da  aber  tu  diMer  xw«ilen  Xie*«ri 
die  ProlMio  minor  verwi-iiilet  itl,  lag  bei  Wiedergabt  int  drtiictiifftm 
Zeitmau  die  Wahl  der  «ratea  Lesart  näher. 

*)  Von  Böhme  L.  381  ata  guu  gl«ioblautead  nit  der  ent«D  (■«• 
genommea  <Ke  Traiup(»itiua)  tn);<-fiitirt    Dng«^m  •.  aixth  oben  &   tSS. 

*)  Eine  ^enraitiiiene  ErklSruns  icbeint  mir  jene  ron  Ö.  Hi>tbn  {.in 
der  Beniriwhuiifl  tos  W.  de  äriiyt^r.  Du  di!Ul*ch«  Tsselied,  in  di^r  Zbvhr. 
f.  d«iit*cbe«  Altertum  I8B0  S.  Hl)  7u  tein.  der  di«  Vcmatonif  L'bUad*, 
die  Tiiß«li«d«r  «»ioa  muatkatiHcb  ao*  dem  wirklKtbcn  Wüchlorruf  h«rvor- 
gts^agt^a,  durch  da«  fccAäAoni,  nacUkam,  tagh&rn,  rfy  trwnjut  hettStift 


i9'  I>f«  Kdodtoo.  209 

I  Die  fibrigou  T^elied«r   Ditseri>r  Hs.  gehCrcti  melodisch 

nicht  dem  Volki^esang  an:  es  fehlen  ihnen  die  einGicheD, 
darchsichtigen  VerhAltoiss«,  «inige  sind  sogar  znmümmig 
erfuiid^n. 

Womöglich  noch  bestimmter  zeigt  sich  der  Stangel  volks- 
tdmlicher  Weise  bei  deu  O^aäßgen  44  und  81,  schon  darcli 
ihre  durchkomponiert«  Form,  noch  mehr,  wenn  mau  ilire 
melodische  Struktur  ins  Auge  fosst.  Da  No.  81  mehr  die 
äefaablone,  N«.  4'i  dagegen  die  ins  kleinste  gehende  Ausführung 
«inos  oigeuArtigen  Molodionbaus  darstellt,  so  wirnl  diu  ÜQti'i- 
suebung  dieses  letztereD  mehr  Interesse  bieten.  Die  Melodie 
zerfUlt  in  drei  Teile,  von  denen  der  erste  tmd  dritte,  tod 
relaÜT  geringerem  Umfang,  unter  einander  grosze  Venvuidtscliaft 
zeig«n.  Der  zweite  Teil  hebt  sieb  Jagegon  scharf  ab.  indem 
er  melodisch  bedeutend  dürftiger,  rhythmisch  dagegen  lebendiger 
und  maimigfalttger  gestaltet  ist.  Er  umfasat  den  gtCsKteu  Teil 
der  Melodie  und  bietet  scholnboi-  «in  wirres  Gemengsei  von 
Phrasen  und  FhrasenteÜen  mit  wenigen  Kadenzeinschnitten  dar; 
bei  näherem  ßingehoo  gewahrt  der  UntcrsnclieBde  dennoch 
gowi»»,  wenn  nicht  gleiche,  so  doch  Ähnliche  Ginge,  welche 
sich  zu  analogen  Gruppen  zuBammenscblieszea ')■  Solcher  Gruppen 
sind  drei,  welche  ja  wieder  einmal  unterget«ilt  sind.  Der  leb- 
hafte Rhythmus  abwechselnder  Semibrevis  und  Minima  leitet 
jede  dieser  OrnppenhMften  ein  und  herrscht  darin  vor. 

Es  drSngt  sich  nun  Ähnlich  wie  oben  bei  No.  13  die  Frage 

auf,  ob  hier  etwa  ein  TanzrbTtbmus  vorliegt,  welcher  in  dem 

charakteristischen  Cbergang  des  ersten  Teils  zum  zweiten  den 

Übergang  vom  geschrittenen  zum  gesprungenen  Tanit  «rlconnen 

iesz«;  In  weiterer  Verfolgung  dieser  Idee  und  da  andrerseits  die 

findet,  inilem  ihnen  eMtprrf)i*niie  Signale  mtloditcfi  untfrgdegt  »tin 
dorftcüi.  Der  i-ntt'  Tdl  clvr  Kuliburnmeluilie  hi^tint«  nvcb  mit  öv  Ömytur 
rtJsrnftlroiüui);  f^di^iitrt  wcrdrn.  bL-zü^-iicb  <Ivt  siiili.Tn  Mvlodicn  möoht« 
tM  jedorh  ontichtRilRn  xu  Ti-mcincn  win.  Dur  von  Alfred  TobUr  (KSb* 
reihen  ...  in  AppRnxoll,  )B90,  K.  30)  rckniutniicrtc  Lockruf  'Loba'  hat 
Ubrifrena  in  «eiTi«ni  aufaUt^mten  Teil  nino  mcrkwürdigt;  mclodi«abn 
Älmlichi:«it  mit  dem  Anfang:  de«  figuriortun  Trüc»  in  unterem  kMihom. 
■)  8.  du  Schema  ia  der  Anm.  «um  Lied. 

U 


^9 


F.  Arnold  Jlnjer  u.  U«iuridi  RietKh 


durohkompouierte  Form   die   Bezeichnung  iils  Lied  aosschliest 
und  HU  die  Form  des  heichs  erinnert,  »b  wir  im  vorliegctiden" 
Gesang  einen  Tanzleicb  vor  uus  haben  auä  wie  wir  uns  mir  Frage 
der   Instnimentallio^^leitimg   stellen  müsstcu.     Das  vom  niusi^H 
kalisulieu  Stimdpunkt  über  den  Leicli  Oberhaupt  Ge«»gtc  ist  doüI^^ 
sehr  geringfügig  und  findet  sich  haupte^hlich  ia  zwei  philo- 
logiichen  Werken:  jenem  QtHtr  die  Ltüs,  ScqueouD  lud  Leiche 
von  P.  Wolf,  in  welchem  (S.  lOi)  der  Verfiusw  durch  sclDeu 
uiusikgelebrten  UemfsgeDOStien  A.  .Schmid  eine  kurae  Charakteristik 
der  8«qnenzemuolodieD  gobcu  blast,  die  (nach  8.  HB)  auf  die 
Leiche    aU    <liiTi^hcOinponierle    Melodien   nach    Art    iler    ^fijuftKa^^ 
Auszudehnen  ist;    ferner  in  jenem  über  Ueinmor  von  Zwetefl^ 
T«a  Q.  RjSthe  and  Ewai  in  den  allgemeinen  Bemerkungen  über 
den  Leich  (3.  352  ff.),  welche  der  Verfasser  der  Besprechung 
des  Reimuarschen  Leichs  voranHchickt.     Da^ugeu  begnügt  sich 
E.  M.  Böhme  (Gesch.  d.  T.  21^6  ff.),  die  Verwirrung  bezüglich 
des  Leichbegriffs  zu  koustatieren.  und  stellt  seinerseits  deu  SatE 
auf,  J«ss  zwischen  Sequenz  tmd  Leicb  keine  nahe  Verwuudtschaf* 
bestehe.   In  dieser  AUgemi>inheit  ausdrückt,  setit  sich  die  Tiiese 
in  Widerspruch  mit  der  Thalsache,  dass  ohne  Zweifel  viele  Leiv 
in  deutscher  Sprache  den  alten  Sequenzen  nachgebildet  sind, 
sehe  z.  ii.  den  Leicb  des  wilden  Alesander  (Eyn  trvrecMieJi 
ctoffyn  in  der  Jenaer  Hs-,  s.  MSH.  IV  78S,  sowie  in  der  Wiener 
Hs.  No.  2701  Bl.  44b),  Frauenlobs  'M.vunokUchou  leych'  (0  mf 
du  fioer  eren  f<a/t.  in  letzlerer  Hs.  Hl.  34  a)  oder  den  von  Uermann 
Damen  (Jenaer  Hs.  in  MSH.  IV  S.  8S2)   oder  "des  heylvfo"» 
cruecys  Icych'  (Wiener  lle.  BL  22  b;  identisch   mit  dem  in 
yf.  L.  I  äOO  Anm.   27  a   citierten   Leich   aus  der    Eolmarer 
HS-    272a   mit   der  Cberschrift:    £He»   itt   lie^bogtn*)  ffeäekt 
Jjes    hfitigfn    entzi*    leiek    U   neey    lutle    in    ein«!«    toiu   rint 
XXII  low,   wodurch  also  die  den  Sequenzen  übuliche  Bauart 
aasdiücklich  hervorgehoben  ist).     Für  die  AusfOhruDg  3olclu( 
MqacuzarÜger     Leiche     bat    die    aof    obiger    Keigel 
Vermutung  viel  fQr  sieb,  welche  man   In  HSH.  IV  S. 

•)  Wk  Slartiii  In  den  Tont  W»okei-u»gvU  «ioiciuiUet,  nickt 
iMgeos,  »undurn  Fraueulubs  (Elmülltr  S.  löfL). 


Die  Uelodim.  SU 


findftt.  </a«t  oiM  Gitanff  der  Art  von  ztctt  Säntfo-n  (me  von  steei 
Ch6r«tt)  ahteeekitlnd  autg^'üht  in,  weil  e»  in  der  Thal  auch 
die  phyiüche  Kraft  änet  M€n»ehen  älierUficfm  würde.  «/&af  mit 
den  noheendig  ergänstu*  Pausen  et  auezufd/irett,  vnd  atwh  in  den. 
Mdodien,  die  zu  zwei  lieihen  gelißreu.  etwm  Heffl,  wat  dioe  An- 
eiekt  verttidi^ti  kimtle. 

Das  Vorkotam^u  eider  hi»rTOu  ganz  vei-acliiodciicu  Art 
Ton  Leichen,  welche  IlObme  offenbar  im  Au^  hat,  bringt  nun 
eben  jene  Verl^enhut  barvor,  ans  der  sich  KOthe  hilft,  indem 
er  zwei  grotse  KloMen  Miuiiuuit,  die  ijar  nü-ht  ftreug  grnu^ 
gesondert  %oerd«n  kOnnen:  den  religiösen  Leich  and  den  TauK- 
teicfa,  welche  sieb  allerdings  ancb  i»  ihrtr  Tedmik  hretiijluteen, 
80  dass  ÜbergABgege6t.-tluiu  vorkommen.  Sicht  man  seine 
Theorie  nüber  an,  besondere  die  der  Zweiteüiglteit  als  gemein- 
samen Kriteriums  aller  Leiche,  ho  äberwuchem  alsbald  die  Aas- 
nahmen  die  Regel,  und  die  aufgcstoUt^iu  bestiffiiueudcu  Kenn- 
xeichen  für  die  eine  und  die  andere  üftttung  zerrinnen  ihm 
gpiter  unter  den  Uflnden. 

Es  ist  mir  leider  nicht  golungeu,  einen  sicheren  R«pt-Bjion> 
tanteu  für  Tauzlelchmelodien  zu  fiiidcu ').  Fehlt  uns  souach 
xwar  das  iAast  für  die  Uearteilusg  der  Weise  No.  44  als  eines 
Tanzleicha,  so  kaan  docb  schon  gesagt  werden,  dose  sie, 
wenigste!»  iu  der  hier  Qberlieferten  Oestalt,  nicht  geeignet 
erscheint,  Kum  Tanze  gesungen  mi  werden  (bei  No.  81  fällt 
überdies  d»  Moment  der  rhythmischen  Belebung  fort). 

So  erObrigt  nur  noch  zu  erwfigeu.  oh  sich  nicht  noch 
eine  Verbindung  mit  dem  ItegriCf  des  Leichs  ton  der  tQstmmen- 
talen  Seite  berstelleu  liesz«.  Ur^rflngllch  ist  MVA  tecfauiäch 
=  Spiel  (mit  Instrumenteu),  mtuieich  »>  Spiel,  verbunden  mit 
Gesang,  oder,  da  doch  die  Singstimme  alsbald  die  herrschende 
Knlle  übernomtnen  haben  wird,  Qesang  mit  obligater  reicher 

■)  Du  von  Dr.  H.  Schreiber  ini  Tawhenlnicb  f.  Ocacb.  und  Aller- 
fnm  in  Süddi-atiahlftad.  1889  H,  S59  ff.  und  184ü  S.  SflS  ff.  ji-  rait  ciaer 
Notcntftfel  (»ueh  in  H8H.  reprodaxiert)  ([«biuchto  Urachitück  cbes  Tsnx- 
laühs  doi  Ulrich  \on  Wintentcttcn  Mt  ro  nnvoUttindiiti  mn  borecbtigt« 
ScUIUho  buf  dm  Bau  der  f[uucn  Uolodi«  ■uiaUtMii. 

Vi« 


919 


S.  Arnold  Mayer  u.  Heinrich  ßietaeb. 


iDstnunentalbeglcitang ').  Im  Nibelungenlied  vrird  das  tiä 
gingm  dorn  Uie^  "piln  gcgonflborgeaUtlll.  Ähnlichen  Sinn  gelwo 
twei  charakteristiüclie  SteUea  aus  'Kduig  Koth«r'  *).  Eine  aoden 
Stelle  findet  sich  in  Konrads  von  Wflrzbnrg  Trojanerkrieg 
(ed.  KoUer  54Ö0,  bei  Böhme,  Qosuh.  il.  T.  283  Adbl.  1  citiert): 

Au  kam  j'ilr  in  ein  gpilntan 

mit  tiner  harp/en  üf  lUn  tat, 

<ier  /uiop  <ld  tpHnnectiehm  »chal 

tttit  sSnem  /täbte/iett  neit^nsiMi, 

tem  undi  *&eS^  lache  vil 

UtS  er  d&  lau  erelingen, 

dar  sito  btgtmd«  er  muffn 

vnelteh«  b1  der  rtunds. 
Hier  ist  die  Scenerie  eine  andere,  die  Charakteristik  des 
Leich«  aber  genau  dieselbe  wie  in  'König  Rether'.  Je  nachdem 
man  das  vnd  konjunktiv  oder  ilisjunkiiv  auffasst,  liest  sich  hier 
auf  Ähnlichkeit  xwisehen  Taaz  und  Leioh  oder  auf  das  Qe^n- 
tflil  ecbUeszou. 

Wie  steht  e«  in  dieser  Bexiehnog  mit  No.  44  oml 
unserer  H».?  Von  einer  Ingtnimeutalbegleitnng  ist  allerdings 
nichts  fiberliefert,  weder  in  Noten  noch  in  einer  Anweisung 
oder  Andeutnng,  wie  etwa  bei  den  rberechriften  der  ersten 
Lieder.  Nichtsdestoweiuger  ist  anzunehmen,  dasa  die  Melodie 
als  mit  InatrumentODbegloitung  zu  singen  gedacht  irar,  ja  diese 
Annahme  wird  sur  Notwendigkeit,  will  man  anders  dieser 
Gattung  flberhaupt  einen  mnsikaliscbea  Ueix  zuschreiben.  Di 
aaf  die  kurzen  Keimzeilen  gesetzten  eintflnigen  Noteoreih 
kOoaeu  ihre  Belebung  nur  durch  uuterstDtzcnde  nnd  wechselnde 
AccordsoblSge   oder   etwa  au/-   und  <ii>steigmd«  Zäti/e  det 


'M 


■)  J.  Orimm.  S.  Hi  u.  Aam.  —  lu  divoem  Sian«  vpnobl  skih 
andi  V.  LUieocroD  (L.  o.  Stade,  Vorwort)  aiu,  ~  Zu  weil  g«ht  d«r . 
druck  bei  H.  Rücken  (KAnig  Butlier  Anm.  sn   V.  172);  IncA  •— 
miuikatüdtfr  Satt  ntit  der  oAn«  BegUittitif  von   Worten;  oder  W.l 
I  S.  88:    das  getungme  Wort  diente  tur  ßtgUUung  liet  SaileMpiitt. 

*)  &Mtg.  vom  HtixtT.  Kückcrt,    ISTit  (in  K.  B*H»ch«ti*  DNt»c)»en 
DicbtoBgen  dm  HA.  Bd.  1)  V.  106-177  tmd  11607-962». 


ide" 
skih 


Die  Uelodlea. 


213 


gUitewUn  Ücdteatipieh  'J  empfaogcii  habsn.  Daes  sich  der  Schroiber 
nicht  Teranlasst  gesehen  bat,  darüber  eine  AufKeichnimgzti  machen, 
mag  iii  der  Bekamttheit  dieser  Tielieicht  dem  Belii>beu  des  Spielers 
aabeimgestetlten  Begl«itung.  oder  aber  in  der  Nachlässigkeit  des 
Schreibers  seinen  Grund  haben;  erinnern  wir  uns  nur,  dass  auch 
b«i  dem  Lied  No.  80',  welches  sich  von  der  Hand  u  schon  als 
No.  11*  rorftndet,  d«s  begleitenden  Pumharts  keine  Ervräbuung 
geschiehtl 

Fasst  mau  das  Oega^  siuanimeu.  so  findet  man,  da» 
sieh  die  durcbkouipuuiertui  QeB&Oge  No.  44  und  81  von  den 
strophischen  Liedern  scburf  abht!b»a,  das»  sie  ferner  vermutlich 
mit  Instrumentalbegleitung  «rfunden  waren,  and  dass  man  sie 
daher,  wenn  sie  auch  uicitt  mit  den  Sequenzen  und  den  dlesoa 
nachg^ildeten  Leichen  übereiuetiminen.  dennoch  als  eine  Art 
weltlichen  I,eichs  ansehen  kann,  denen  jedoch  weder  tanzmäsziger 
RLythmus  noch  volkstümliche  Meloriik  eigen  ist. 

Zurückkehrend  za  der  Frage  nach  Vo]ksmisu|;keit  der 
ilelodien,  von  der  die  Untersuchung  ausgegangen  war,  haben  wir 
die  Lieder  noch  auf  das  Vorkommen  dos  Kehrreims  zu  prüfen. 
Dieser,  wenn  gleich  voikstümlichen  Urspruntps.  war  liLngst  schon 
in  den  Kunstgesang  übernommen  worden.  Da  nun  insbesondere 
auch  jenen  Liedern  imserer  Hs.,  welche  mit  f{«tiain  versehen 
sind,  sonstige  Merkmale  des  Yolksgeeaugs  nicht  eignen,  bildet 
der  Kehrreim  kein  Hindernis,  sie  dem  Kunstgesang  zuzuzahlen. 
Ob  man  sich  zur  Ausführung  dieser  Lieder  einen  Vorsänger  zu 
denken  bat,  der  das  Lied  ullciu  intouiert:,  bis  beim  Kehrreim 
alle  Anwesenden  einfallen  und  den  letzten  Teil  der  Melodie 
(den  Abgesaog,  s.  oben  S.  189)  wiederholen,  mit  andern  Worten, 
ob  derselbe  als  Ohorrefrain  zu  denken  ist,  daHir  fehlen  alle 
Anhaltspunkte.  Wollte  man  es  bejahen,  so  wQrde  hierdurch 
allerdings  ein  wesentlicher  Unterschied  zwischen  der  Wieder- 


>>  So  J[SH.  1  8.  XXXIV  UKh  Licht«tiit«m.  Viellcioht  tinil  tolcbe 
OtttugO  unt«r  dnn  layri  eantita  maxirnf.  irrcgiiXartt  xu  vcrslchi-'D,  Tat 
««bbe  Jeroainius  de  HorsTia  im  cap.  VIII  «ein««  TMlctatea  <CoaMc* 
Bwker,  Script.  I  163)  eine  beaondere  Art,  die  Vi«]l«  lu  itisun«!!.  vov^ 
(clu«il>l. 


L 


L 


F.  Arnold  Mfty«r  n.  Hcdarich  Riotwb 

bolnng  der  HoloiU«  dos  ersten  StoUeng  Em  zw^tee  und  jener 
des  Al>ge8ang:a  im  Kefriiin  getchaffen,  and  die  Dreiteiligkeit 
bliebe  anoli  musikaliscti  (wenigstens  in  djTDaniMclicr  üiusicbt) 
gewabtt. 

Mit  AusDftfame  von  No,  44  und  81  sind  sfimmtlif-'he  welb- 
H«tie  Lieder  strophisch  &bg«t«ilt,  snch  die  mehrstiniinige» '), 
van  welcbou  ftls  den  tut  die  goschichtlfclie  Bctwicklnag  nichti^sceii 
jetit  noch  einigea  gesagt  rrerden  soU.  Ansier  den  vier  zirei- 
•Umnii^eit  Liedern  im  SpSrlscIien  Bnch«s  Verden  such  die 
beldeu  Martiuslieder,  weklie  eich  in  der  Wiener  Hitndsckrift  4696 
and  dem  C]^.  715  finden  (s.  oben  S.  22  ood  20),  in  des 
Kreis  der  DetraHttung  gezogen,  und  zwar  «in  zweifttimmigea 
Lied  mit  sobi-  verderbt«u  Li^mrten  und  ein  ratitl  ron  dmn 
ttpnmtn,  d.  b.  ein  dreistimmiger  KAtbselkaßOQ. 

Diese  aecbs  niehretimniigen  Lieder  onn  «erfHllen  in  zwei 
Gruppen,  welclie  sicfi  in  einein  weiieDtlichen  Punkte  von  ein- 
ander abheben.  Die  Lieder  der  ersten  (Iruppe.  No.  14.  IJ  und 
die  budMi  Martinslieder,  haben  wesentlich  selbstAndige  Stimmea, 
die  der  anderen  (i^■upp^  No.  U"  and  12*,  eine  Haupt-  und 
eine  ven  dieser  tonal  und  rhythmisch  ganz  ubhAngige  Neben» 
(begleitende)  Mtiume.  Diesß  begieitende  Stimme  eines  Pumharts 
(nie  die  Haiiptetimmc  nach  Belieben  vnkiLl  od«r  iostrumental) 
erinnert  in  No.  11*  mit  thron  Quintsprünfiou  leMiafl  im  nusereo 
barmonischen  Orundbasa,  welchen  l'hrysaoder ')  als  (rnii)  bourdon 
der  Krvcheinnng  de:*  fanibourdon  entgegensetzt,  iim  so  diesen 
NmuMl  m  orklltren.  Jedenfhlls  ist  die  Doppolstiiumigkoit 
ia  No.  11*  und  12*  wesentlich  hamionischer  Natur.  Die  Lieder 
der  ersten  Ornppe  dagegen  bähen  durchweg  reale  Stimmen;  ren 
ihnen  iaoliert  sich  znnüchat  wieder  der  Rfithsellcnnon  daroh  die 
Form  eelbst  und  daroh  die  Dreistimmigkeit.  Die  drei  flbrigea 
sind  iweistimmig  nnd  iwar  derart,  dass  jede  Stimme  mit  anderem 
Teit  versoheu  ist,  indem  cluo  wirkliche  oder  suppouierto  Scenerw 
dem  Ganzen  mehr  dramatischeB  Leben  verleiht,  insbesondere  wenn 
in  Ko.  15  in  der  einen  Stimme  die  beiden  Liebenden  abwechseln, 

')  Nur  zur  WacbUretiniRM  vixi  IS  jat  bleu  eineStrophc  üborlieftrt 
*)  A.Ü«.  mui.  Ztg.  188S  Sp.  837. 


w 


Die  Uelodlen. 


wfthrond  Hazu  der  Wficbtor  Boinen  Mahnruf  6räcb»lI«D  lUsst,  xn 
n  drei  Strophen  der  ersteren  immer  dioselhan  Worte  wiederbolpnd. 
hÄne  andere  Ztisairnnonstellung  ergiebt  sich,  wenn  wir  dio 
in  den  Anm(>rkuugi>n  m  den  botrotTLindeo  Liodeni  näher  erörterten 
VennDtungen  tlber  eine  nrsprDngüch  mehratimiDige  Passnng  lii 
Tletracht  Heben;  es  wÄren  dann:  1.  dreistimmig  No.  14  (biet 
liegt  nl>);(>8oben  von  den  musikiitisch>t«chnisL'hpu  iiitinden  die  An- 
nahme  nahe,  dass  wie  bei  der  'Trumpet'  ein  Wächter  das  Tagelied 
rervollstlndigt  habe);  Anh.  No.  1*  nnd  2*.  2.  zfreistimmig,  aber 
Ton  drei  Personen  zu  singen  No.  15;  No.  13?  (Änch  die  Stellang 
gerade  mitten  zwischen  den  4  mebrstimniigen  Liedörn  der  Ha. 
ktlnnt«  djp  auf  anderem  Wßge  gewonnene  Vermntnng  bestArken.) 
Wa«  nnn  das  Tochnische  dos  mehr^immJgDn  Satzoa  an- 
belangt, so  muss  hier  einstweilen  von  den  Martinsliedern  ab- 
gesehen werden;  vielmehr  wird  anä  dem  bei  No.  14  nnd  15 
i^wounenen  Resultate  bozflglich  der  relativen  Reinboit  3h 
öatzfs  auf  die  Zulaasigkeit  der  oder  jener  KekonStruktion  des 
leo  und  die  Kanon-Anflf^sung  des  andern  Uartiosliedes  ein 
ihtigter  Rfickschluss  in  xiehcn  sein.  No.  15  enthält  keine 
iMilKiteneR  Portschreitnngeii,  ist  aber  durch  seine  steifen  Inter- 
TaUschritte  (wenn  diese  auch  mit  Kflcbsicbt  auf  das  Instrument 
gewählt  sein  mSgcn)  kein  musterhafter  Satz.  Viel  melodischer 
abgestuft  ist  der  sich  ganz  artig  einfithrende  Zwiegesang  Ain 
mpjahm,  bei  welchem  freilich  die  Fessel  instramentaler  Itttck- 
:cht«D  entfiel.  Hier  blieben  aber  auch  einigd  bedenkliche 
ichroitungen  nicht  iaxs.  eine  offene  Oktav-  und  zwei  offene 
itfortscbreitungen  {deren  eine  jedoch  dnrch  einen  zwischen- 
ilegten  Ton  weniger  aufßlUig  wird),  dazu  ein«  flreie  Quart 
Uen<irr)  und  die  mordentartige  L'raspielung  der  Semihrevis  a 
'.ü'cr  ding)  durch  die  drei  Minlmae  h  a  g  in  der  anderen 
mme.  Solche  einzelne  Anwandlungen  aus  den  Zeiten  des 
iten-  ond  dos  «chwelfenden  Organum')  waren  wohl  dem  Gehört 

')  loh  ginl«lie.  mit  W.  teuiuVw  (M.  f.  M.  XVII.  1685.  S.  81)  noch 

Qiner  «Ter  Auticlit  zu  »ein.  <Iun  das  Ori^num  tlrr  Maaiua  ei)ohiri«dt« 

rklich  gesunken  wnnila.    Haben  wir  denn  »iaht  auuh  jr^Ut  iiucli  unaorfl 

eude  an  dem  achaeidlgen  vollen  Werk  J«r  Oruul  mit  Quiul-,  ja  mit 

leu  Accoriitnixluren? 


S16 


F.  Arnold  älB)-cr  n.  fiatnncti  Eictaoh 


Doob  Dicht  tremi  gevorden,  sie  dOrfien  den  MnsiherD  des  14.  Jabr* 
hund«rts  Mcbstens  etn  weuig  archaietbch  geklungen  haben. 
Nach  diesen  tiesichtsjiuukteu  moss  der  Versuch  zur  Rekoustruktioii, 
beziehaogsv.  Auflösung  der  MartinsUeder  beurteilt  werden. 
Hicbei  ist  noch  der  Cinstaud  in  Grwaguug  m  xiehen.  doas  die 
zweistimmigen  Lieder  der  Spilrlscheii  Hs.  wegen  Mangels  einer 
bindenden  Kegel  (i.'auon)  die  Keinbeit  des  Satxes  leichter  be- 
wahren konnten.  Andererseits  ersetzen  die  UartinsUeder,  was 
ihueu  au  Glütte  im  Zosummenklaug  abgeht,  durch  Flüssigkeit 
der  Einzelmelodie,  ein  anigekehTtes  Verbaltuis  zwischen  Melodik 
ood  Eoutrapimktik,  wie  ta  sich  in  den  ersten  Zeiten  von  seihet 
ergab.  Ja  ich  st«he  nicht  au,  dieselbeu  mit  Hücksicht  auf 
den  Inhalt  schon  '),  sowie  wegen  ihrer  flie37£ndeu  Melodik,  wozu 
noch  ihr  mefarmaliges  Ersuheiueu  in  HaDÖschriften  tritt,') 
für  vollLStiinilt<:hen  l'rsprunga  za  halten  oder  doch  anzunehmen, 
dass  sich  der  Komponist  hier  bewusst  au  TolkstOmlicbe 
angelehnt  hat"). 


1 

JaMMB         I 


')  Am  tl.  Kovembcr  (dem  Ta^  des  hl.  Muiin)  wird  aioa 
Kott  itcr  licuritce  Woin;   daher   diq  Popularitiit   didfcs   HciligM,   dteMB 
Segen  man  vohl  für  niocn  guten  Trniifen  und  r.iue  fett«  Martinmw  sr- 
fltthto.    Vgl.  B.  L.  Uli.  350.  wa  ««  tu  Str.  1  h«i»t: 

Sant  Marteu  wO/Ien  loben  teir 

der  uns  au»  rnont  kan  tnachcn  ichicr 

den  ittiH,  dm  wir  golln  trinken. 
ÄbaUcb  Str.  IS  iu  Ko.  351 ; 

Wut  :&  dem  Iniboi  newen  wein 

(den  betchcii  QMt  und  »aiU   Idartein) 

i$l  die.  gart»  darm  geben; 

demselben  itit  man  unn  tU  er, 

Gott  im  en'igen  Üben. 
Tinlcrc«  litt^rarhist.  Mnt^rinl    Über  die  UMlin«liedcr  •.  in  din 
im  Anh. 

*J  Audi  über  die  ilarucho  Spr&chgr«iuu  »cbeist  äit  B«liabttiait 
dar  Martiailiecier  geilnuigeii  ta  *oia,  lowie  da«  deuttche  Tageütd  tos. 
Biullust  auf  da»  hShiniscbe  nr;  man  »ehe  deu  Anfrng  einet  sntcl 
LiedM  State(h)o  Martina  (tvalf  i—  heilig),  deu  «ich  R.  Bitn«r  (UoBat: 
f.  Uunkgi'tcb.  VI  S.  68)  ntchl  icn  eblnitbtelu  vertiiocIiU. 

*)  Daher  mit  Recht  in  ü.  L.  S.  49ü  gobruoht    Nifaerca  ia  den 
Anm.  Im  Anbnng. 


bau 


Die  aUlodlAD. 


S17 


Tb  allen  secbs  Liedern  Ussb  sich  foststellou.  duss  aus  der 
(«liaDdlong  der  DissonanzeD  kein  Schlass  auf  die  Existeux  ii^ 
'aktes  in  jener  Zeit  gezogen  werdeu  kann.  Vorgehaltene 
»isson&nzeu  sind  der  liier  vortretoneu  Entwicklungsstufe  gfijizticb 
remd  (s.  oben  S.  i6ö  f.).  Die  TorkommeDdea  freien  Quarten 
ind  zwar  zum  Teil  (nicht  immer!  s.  No.  14)  regelmäszig  diirch- 
ehend  behandelt,  d.  h.  sie  stehen  in  No.  ll*.  lä*.  15  je  auf  dur 
ritten  Minima  (einer  Prolatio);  doch  würde  dies,  selbst  wenn 
s  konsequent  durchgefAhrt  wäre ,  nur  beweisen ,  liass  man 
tiasonanzen  nur  als  Durobg&uge  auf  gewissen,  nämlich  uiibe- 
>nten  Stollea  (in  ädnüt  loci«)  anbringen  durfte,  wobei  aber 
ffenbar  nicht  gesagt  ist,  dass  diese  Accentlosigkeit  von  der 
t«llung  in  einem  Taktsyttem  und  nicht  etwa,  wie  hier  doch 
nrcbweg  anEunehmen,  von  der  Stellung  zur  Metrik  des  Textes 
bbln^g  war.  Krst  der  durch  den  Vorhalt  bedingte  muEikalischo 
LCoent  könnt«  und  rnussto  der  Natur  der  Sache  nach  sich  bald 
OD  dem  Worte  und  von  der  rhythmischen  Gestaltung  der 
^Dzelstimme  loalOsen  und  eine  selbständige  taktische  Accent- 
rdnung  anbahnen. 

Sollen  zum  Schlüsse  uoch  eiu  paar  Worte  Ober  den  allgemein 
ADsikatischen  Werth  der  Lieder  gesagt  werden,  so  kann  dies  nur 
ait  dem  Vorbehalt  der  hiebei  unwillkGrlich  mitspielenden  indiri- 
ueltoa  GeschmacksrichtUDg  gescfaeheo.  So  dOrfte  jemand,  dem 
iese  Liedweisen  nicht  wie  dem  Herausgeber  durch  langen  Cm- 
ang  vertraut  geworden  sind,  selbst  Melodien,  wie  jener  zu  No.  !>$ 
nd  83  oder  dem  zwoistimmigou  Ain  enpfahen  kaum  einen 
«sonderen  Uetz  abgewinnen.  Niemand  wird  aber  die  Schönheit 
er  Uelodie  zu  No.  49  leb  kam  in  aijumi  garten  gitufhat  in  Ab- 
ede  atelleu,  bei  der  vielleicht  nur  zu  wQuscheu  wäre,  dasa  sich 
er  Abgeaang  von  den  Stollen  nicht  blosz  durch  das  Schluss- 
ifllisma  unterschiede. 

Als  Anhang  11  gebe  icb  einen  Versuch  harmonischer 
lewandung  der  letutgenannteu  Weise  fiir  4  voce»  inaequalea, 
robei  wohl  die  Wahl  gerade  dieser  Form  für  den  Kundigen 
einer  Rechtfertigung  bedarf. 


Texte. 


Vorljomerkiiu^;. 

Ich  verwoiee  liier  auf  &.  18  f.  uud  habe  nar  wenig  bin- 
zuzuffigeo.  Von  dem  ob«n  aa^steUten  ßnmdBatze  einer  ganz 
imverflnderten  Wiedergabe  des  fiberlieferten  Textes  wurde  üur 
iu  ein  paar  FftUeu  unbedeuteniier  Schreibfehler  eine  Ausuahme 
gemacht  und  das  Oberlioferte  in  die  Lesarten  geaetüt.  Auf- 
ICsnng  nicht  g&m.  sicherer  AbldlrzungeD  ist  ebenso  augezeigt. 
Die  Vereinigung  von  in  der  Hs.  getrennt  geschriobeuou  Com- 
positis  betrifft  in  den  folgenden  Texten  nur  einige  sogenannte 
ei^ntliche  Composita,  gleichfaÜH  unter  Wahrnng  de»  Über- 
lI»f«rteD  in  den  Lesarten  (iu  den  ortbographischeu  Beispielen 
0.  3.  13  ff.  igt  dies  auch  noch  auf  mehrere  andere  Fälle  aus- 
gedehnt). Majuskel  gebe  ich  im  Kontext  auazer  den  wenigen 
Tortonmienden  eigentlichen  Kigenuamen  nur  dem  'MOnch'  und 
Personifikationen  in  der  Apostrophe.  Bei  verderbten  Stellen  ist 
die  Interpunktion  nicht  immer  anreifellos;  in  ein  paar  Fällen 
wurde  ganz  darauf  verzichtet. 

Alles  Handschriftliche  erscheint  in  Antiqua,  nur  die  neue 
Paginierung  der  Hs.  (s.  o.  S-  3  f.)  und  eigene  ErgäozoDgen  in 
Kui-äive,  nachträgliche  BintrsguDgen  in  der  Hs.  beieichnet 
Petitschrift. 

Die  Hs.  setzt  das  Zeichen  j  mitunter  auch  för  den  Vokal : 
ich  reserviere  es  hier  fUr  den  Konsonanten.  Der  Diphtong  m 
erscheint  bald  als  Ai,  bald  als  m?,  und  OB  war  Dicht  iu  jedem 
einzelnen  Falle  sicher  xu  entscheiden,  was  die  Meinung  des 
Schreibers  gewesen  ist.  übrigens  i^ben  die  zwei  Paukte  Ober 
dem  Buchstaben  das  handBcbriftliche  Zeichen  nicht  ganz  prlcise 
wieder;  andererseits  wieder  findet  man  nur  vereinzelt  einen 
Fall,  wo  etwa  ein  «  iu  der  tls.  sicher  zu  erkennen  ist  (s.  No. 
26.  8). 
L  Bei  No.  S6  und  81   sind  die   iu  ()  gesetzten  YersKUhlen 


nur  mit  KDcksicht  auf  die  ob«B  aus  diwao  Uedarn 
Citato  gdsotzt  imii  gelton  nur  fOr  die». 

In  dem  Verzeichnis  der  Hss.  und  Drucke,  das  tcli  jeder 
ein7:elnen  No.  beigebe,  ist  auf  Noten  keine  Rflcksicfat  genommen: 
was  zu  d«u  Tollätfiudig  mitgotpütou  weltlichen  Liedern  von 
Koten  erhalten,  eventuell  auch  siJion  publiziert  iBt,  wird  ohnehin 
iqjtgetQilt,  beziehungsv>'ei6<i  unten  in  den  Anmerkungen  zur  Musik 
der  Lieder  genannt.  Kflr  die  Qbrigeu,  im  folgMldeo  nur  vorseicli- 
iiet«n  Nummern  wäre  bei  der  ManK^ltiaftigkeit  der  Kacbcicfaton 
auj:  eine  ictckenhafte  OberBicht  m  erüelen  gevasea.  Auch  auf 
yeucbiedouheitQu  der  Strophouzabl  u.  dgl  der  Texte  in  dea 
cinzdlneD  Uss.  bin  ich  nur  K^lef{entlioh  oingegaugen;  nur  bei 
No.  89  ff.  habe  ich  überall  die  StrophenzÄh!  in  D  auadrück- 
iich  angegeben  und  die  Abneichongeu  der  flbrigea  Hsa.  in 
dioeem  Punkt  miSglichsU  soweit  06  die  kut  Vorfüguuj,^  stobendeo 
Quellen  ge&tatteten,  uachnuweiBen  gesucht  (man  sehe  zu  den 
unter  den  einxeluon  NoNo.  Ober  Hbb.  gemachtau  Angaben  noch 
0.  S.  20  ff.  uuter  den  dort  aufgeführten  Hss.) 

I>ie  miten  ahgednicktea  Lieder  sind  von  allen  mir  er- 
reichbaren Variautou  begleitet;  dabei  habe  ich  mich  nicht  ge- 
scheut, auch  Varianten  gauK  gleichgiltif^r  lautlicher  and  ortho- 
graphischer Natur  autVufüiireii,  und  geglaubt,  bei  der  geringen 
Anzahl  der  Lieder,  zu  denen  Überhaupt  Varianten  erhalc«& 
«ind,  eher  zu.  viel  als  zu  wenig  thuu  zu  dfirfui.  Die  Varianten 
waren  ganz  in  der  Schreibung  der  Hsa.  mitEuteilen ;  vOUig 
konnte  ich  diesen  Grundsatz  nicht  dnrcbfüiireu,  woU  icli  mit 
Auanalime  der  Hsa.  A.  und  E  teil»  fremde  Kc^üonen  benQtzte, 
teils  Drucken  folgte.  Ileim  Verzeichnis  der  Drucke  habe  ich 
von  Bolcbeo,  die  nur  die  erste  Stjropbo  (als  zu  den  Koten  go* 
Mrig,  wie  mehrere  Drucke  in  B.  L.)  oder  Bonst  nur  kaT7e 
Fragment«  bringen,  abgetiehen. 


(BL   Ifi6b—t72a)  No.  t 

Uta  gulileiu  nbc  des  Unnclicx. 
Str.  t:   Aue,  Balsams  Creatur  utw. 
(BL  i73a—174b)  N«.  3. 

Pylgrelai.   Uüuolu. 
Str.  is   Pldin  geczartet,  rOs  an  doren  tme. 
(Bl.  1741— ma)  No.  S. 

B«ic!iirru<,  pWbuiu*  in  lluUt.  it»  üfiaiAex. 
Str.  t:   Reicher  scliatx  iet  höchsten  fnüdco  vtw. 
(Bl,   ma—t77h)  No.  4. 

Uam  Tirgo  d«a  Alänielm. 

Str.  i:    Muter  guter  sacli  dy  pest  imw. 

Xo.  1.  Da»  Sliick  »UM  in  fg.  Has.  (o.  S.  äOff.);  I  Bl.  «a. 
^  Bl.  !K3.  S  Bl.  639.  S  Bl.  »i,  nur  ein  Fraginmt.  «,  o.  S.  Ü.  6  £L 
BS.  9  Bl.  197.  13  Bl.  IIa.  aO  Bl.  90b.  '47  Bl.  S5b.  U  Bl.  135a. 
iHe  Bs».  1.  Z.  S.  9.  30.  .14  uixl  i)  »itirf  »rhvn  au*  dt»  Ad.  Bl.  II  335 
Adtannl,  .S  au«  U.  All.  S.  ST.  S.  nucA  o.  «.  23  unUr  S.  —  Drucke:  1.  Bit 
KAon  tat*  dem  i.V  Jh.  stammende»  FiitiolilatI  bcKiim  Dactn,  midi  JfiAcd- 
Uaita  I  $4.  U  14S  (».  MiMnim  f.  altd.  Litur.  I  18?/.  2.  Aug^hurgtr 
Druck  wm  JSMI,  B.  W.  K.*  U  443.  3.  MSH.  IIl  4^8 1  ff.  nach  Hg.  SO. 
4.  TV.  Ä.'  JÜo.  769  n«cA  Hs.  S7.  5.  W.K.*  II  .Vo.  SSO  meh  1  mit  3. 
6  und  D.  Über»ckr.  Miiiicbcij  Hünichz  W,  K.*  I  3^6,  ähnl.  nocA  sonsl 
hfi  den  fg.  NoNo. 

A'o.  3.  IU%.:  J  Bl  tia.  12  BL  ttffb.  14  Bl.  t49a.  Ürt.  1. 13 
^  D  »dtott  Ad.  BL  11  aSl.  —  Druck:  W.  K.*  IX  Xo.  38/  nach  1 
mit  D.  IS.  14. 

Xo.  .¥.  mt.:  J  Bl.  ISa.  8  Bl.  170.  tS  Bl.  tlSb.  AÜt  %tnd  D 
A^  Bl.  a.  <i.  0.  An8ttriUn%  noch  in  14  Bl.  150a  und  in  SO  auf  der 
Mftai  Seite.  —  Drvck:  W.  K.^  It  Xo.  583  wdi  l  mit  dat  übrigen  okue  50^ 

So.  4.  Ht*.:  1  Bl.  «S«.  13  Bl  133b.  (Dit»t  tveei  imd  D  »cAon 
Ad.  Hl.  11,135.)  4  BL  24.  14  Bl.  lOSa.  —  />r»rfc<;  /,  Jührein,  Kirchen- 
u.  rdiffitv«  Lieder  WS  nach  D.    V.  W.  A'.<  11  Xo.  S77  an»  4  mit  D.  1. 12. 14. 


I       «.  rdiffitu 


A 


224 


¥.  Amotd  ÜAyer  n.  ficinnch  RMi^ 


U 


(Bi.  17Sa—t78b)  No.  6. 

Das  Aue  Usria.  d««  USniehet. 


Str.  i:   Maria,  pia  gegrOizet  utw. 
(Bi.  nnb—tHOb)  A"o.  6. 

Das  guldeio  ritigerloiD.  da  JSMoctm. 
Str.  i:   Mein  (mein)  trost,  Matia.  rnin«  malt  u«w. 
fJ5t  SS0b—iH2a)  i\o.   7. 

Zu  Weihnachten,  itm  USoiohcE. 
$tr.  i:   Maria,  keäscbe  muter  zart  une. 
(BI.  iS2a—iS3a)  No.  «. 

Tod  dem  heiligen  gaist.  in  der  seihen  weiae.  <le«  Xunichcz. 
Str.  i:   K&m,  sanfter  tiost,  heiliger  gaist  «mw. 

So.  .',.  Ihn.:  l  BL  I33a  (mir  mei  Str.)  undnorhmalt  BI.  lS5bf. 
(mllgtändig^.  ä  BI.  HSI.  (Bfidf  Ad.  Bt.  II  313,  für  2,  u>ie  kier  itoek 
•OMf,  mit  fatteher  Alinea.)  3  BI.  SiT  (a.  B.  Ml  ef).  6  BL  67.  11  BI 
•JflQ.  13  BI.  IHa.  —  Drucke:  I.  KehrHn'  1^9  naeh  D.  %.  Ainff.  3S  (ttaek. 
Kthr.f  Ampf.  kennt  die  Heu.  kaum  direkt).  3.  W.K.*tl  Xo.Mf  naek 
D  mit  1.  3. 

2Co.  fi.  Wegen  (mein)  vgl.  die  Anm.  tu  13*,  t.  Hn.:  1  K.1S71. 
im.^1.  (t.2Ad.Bl.II.U7.)  6  Hl.BTb(!iSr).  13  m.  tub.  — l>r>Kie: 
I.  KArtin*  13t  nach  D.  S.  Ampferer  33 ehento.  3.  IF.  A'.'/f.Vo.  ASOsHi) 
■nie  1.  ä.  n.    HoAimit^rH  t6i\  Ablbinrl,  Ad.  Dichtk.  431  f.  Brudutüeke  mÜ; 

J\V.  7.  Bm.:  IBl  lS4a.  29  BI.  18gb.  (l.  39  Ad.  BI.  II 346.) 
3  Bt.  633  (i.  B.  Ml.  66).  l8Bi.J56a.  a7Bt.llSb.  SV  auf  der  Ulste» 
Seite  f*.  ir.  K.*  II  4äO).  47  S.  201.  Vgl.  noch  o.  H».  M.  —  Dntckt: 
I.  ff.  H.  II  Sq.  6ä  nach  39.  3.  W.  K. '  Xo.  778  nach  37.  3.  ÄfAm«' 
i36  nac}%  t).  4.  U'.  A'.'  //  m.  a&3  nach  t  mit  1)  und  39.  II  iV«.  SSi 
mch  37.     H.  Paul  u.  Braune,  Beiträge  llf  36S/f.  nach  47. 

yo.8.  IBLl^aa.  TBl.MU?.  lifBl  ir,b.  .HU m.  114 (a.o. unter Bs. 
SS;  die  vier  genannten  Bs».  und  D  »cAon  ih  den  Ad.  BI.  11346).  3  BI.  e3i 
(B.ML66).  aOBliaSa.  37Bl.4Sa.  &  BI  n6b.  43  Bt.  2S2.  —  Drveki: 
t.  M.  H.  II  Xo.  63  nacA  Ii9.  3.  W.  K.'  $4S  nach  S7.  3.  Kekrnn'  140 
MAcA  P.  4.  Ampfertr  15  nach  D  mit  Varianten  aua  S7  timd  29. 
&.  W.  S.*  II  Xe.  MS  nadt  1  mit  It.  39,  Xo.  M6  aach  37. 


6S 


Test«. 


235 


(Bl.  lH-^a~IH4b)  No.  9. 

I         Von  gcrtes  leictmani.  auch  in  der  selben  weise,  dei  HOntckoi. 
^f        Str.  i:   Got  in  driualdikait  ainvalt  mw. 

(Bt.  184b— ISSb)  No.  iO. 

Dy  IetM«y  singt  man  alB  oben  d»  ^Ideio  vingerlein:  M«iu  tiost, 
Haria,  räino  uudt.  Miinichni. 

Str.  1:  Herr,  got  allmächtig,  drey  peieon  ufw. 

fß^.  ffi5AJ  No.  11. 

Das  nachthorn,  vod  ist  gut  7m  blasen.     werltUch. 

1  Zart  Ubsto  ^au  In  über  acbt, 
wQnsoh  mir  ain  libUeh,  frOUch  uucht, 
wann  so  mein  bert;?,  dein  treu  betracht, 
[)a3  fVetlet  all  mein  kraft  vnd  macht 


So.  9.  S»».:  1  BL  lS8a.  10  Bl  t7a.  äU  Bl.  178b.  (Dme 
irti  A*.  Bl  II 346.)  3  Bl.  634  (n.  B.  Ul  66).  I8BLl54b.  :tOBl.l3i<i. 
47  S.  J»5.  Vgl  nocU  o.  Sa.  53.  -  DrwU:  1.  R.  H.  11  Xo.  64  muJt  39. 
a.  KeArtin  •  144  nach  D.  3.  W.  ff.»  //  Xo.  557  nach  1  mÜ  D.  39, 
Jfo.  SSd  nach  11*.    4.  PB.  Beitr.  Ill  359  ff.  nach  47. 

So.  10.  Hau.:  1  Bt.  171b.  S9  Bt.  tSOb,  (Dittr  zum  Ad.  m.  11 
347.)  .1  B(.  630  (B.  Ml  Si).  —  Drucke:  1.  Jt.  If.  //  A'o.  «6  nach  39. 
S.  Kthrrin '  14S  nach  D.    3.   W.  A'.'  If  Xo.  SSI  am  D  mU  t.  39. 

A'o.  11  noehmaii  Bl  345b— S46b  in  tinrr  tektefMeren  Aufzeichnung 
durch  ^  (obett  S.  lif.  In  K Bl  644h  (o.  S.  .18)  nur  Str.  1.  -  GMntcH 
nach  Dn  von  H.  F.  1331,  der  hei  itittrm  ujid  bfi  den  anderen  von  ihm 
mitifHcillen  Lieiiem  zvar  Interpunktionen  einführt,  alier  nie  rfir  ff«,  nur 
in  Strophen,  nicht  in  VWffn  abritt,  die  Mtiiutket  nicht,  u>ie  Ich,  tut 
Kontext  durehfiikrt  und  nu«  Abkärzimgen  ergSntte  BurhRtaben  dmrvh  dt» 
Druck  unttr»ehadet.  Unbedeiäende  AtnB*ichun$rn  dtr  hier  mitgeteüten 
Texte  hfbe  ich  bei  IMurkea  nicht  immer  autdrü/^kUch  hervor. 

Überttkrift  W^rltlich  Mt&t  ItnJk»  am  Bande,,  ohne  Überschrift  ff,  für 
K  0.8.38.  f  HEJD  (llyii  A*)  lieb«te  l'raw  ^  £.  lieber /i  iT.  ^^  wuiucb  £. 
ein  ff.  frtiwBtli.'icli  rrr>l«tub  fi,  Ikpüch  tolich  ff.  3  waa  ff.  mm  ff. 
diu  tra  ff.    ttew  fi.    4  t'ii=wt  ß.    dez  front  liofa  •.  ff.     niyn  k.  und  K. 

Vi 


226 


F.  Areotd  Mayer  a.  Bcioricb  Bietech 


66 


S  auf  fitsten  syc, 

K  icli  DU  piu 

dEbin, 

«Uend  vnd  ain, 

Tnd  njrmand  niain 
tO  m  tti}st«D  miob 

wenn  dich. 

mit  seaeD  ich  des  slaf  bekrenk, 

du  ich  dy  nacht  gar  tU  an  dich  fBl.  tHSa)  gad«ak; 

sim  treum  d>  uucbent  mich  so  gatl, 
f.S  daz  ich  mir  wfiDsch  das  haiL, 

daz  ich  slaffiju 

solt  an  straffeu 

in  solcher  Über  sach  an  end. 

Dich  ist  nicht  ain  meins  herczea  gir, 
20  dar  Tmb  so  wOnsch  ich  mo  wenu  zwir, 

daz  dir  sol  traumen  auch  von  mir, 

wy  ich  gar  frßlicb  aey  bey  dir 

vnd  dodi  in  gut 

nach  deinem  mnt 
U  bebat, 

au  bercz  gesiuukt 

Tud  schon  gedrokt 

in  armliu  neu 

mit  fleiz, 

S  Bin  |9.  uff  stvteo  tinK.  6uik  ß.  büi  £1  7  do  hio  /f  K.  8  vtul 
ein  K.  9  nyomanU  ,f.  und  uiemuut  in«yn  K.  10  ice  ß.  traM«D  K.  It 
wuui  p,  wun  K.  tu  b^krcngk  ^.  »kff  bekrenck  K.  J3  dM  ^,  m  <Ua  £ 
die  n.  »o  V.  K.  g«d«io  R.  14  sui-fx  lrH«m  ^,  Susz  treum  JtT.  die  uiacbeB  £. 
geil  K.  IS  du  tob  ^.  vunaoh  du  bcil  A'.  76  diu  .-1.  17  oo  Hinff  ff. 
iS  «öliclinr  («olclicr  A*)  lielivr  fl  K.  nach  Mcb  AJ.  ^4Sa  /*.  ennii  /f. 
on  end«  K.  19  gi«  r  ^.  äO  dnr  rmb  ifurrJi  i{a#ur  getrennt,  mtt  dum  /, 
aiewoni)  H.  F.,  wo»  )V'.  iT.*  /  SSS  beteerl.  civil'  /t.  Sl  d**  d.  »oll 
tnvnen  ß.  Slf.  von  btt  frSlid  aafradierirm  GmmU  ft»  ttanitn  die- 
KOtn  Worte,  t.  T.  Htea»  hähtr  in  >ler  Zcilt).  2:/  fcölMch  irir  p«y  /l. 
SJ  gvet  ß.  34  niuet  ,j.  £5  bebuet  ,<f.  ^  A.  h,  gedrukl  ß.  iT  wbSn 
fecmiikt  /f.    iä  armlein  wcia  ^.    ^  Beii  ^. 


67  Texte.  8S7 

30  vnd  daz  du,  mynnitdiche  dim, 

in  süzzem  alaf  dy  herczen  libsten  plrn 
TmbTmgeat  nach  dem  willen  mein, 
als  ich  da  selb  seit  sein: 
in  den  Sachen 

35  sold  entwachen, 

mein  hercz,  Bold  frOlich  sein  behend. 

Enczuket  wiid  ich  oft  so  hart, 

daz  ich  wSn  an  der  selben  vart, 

ich  seh  dich,  libstez  fröolin  zart, 
40  Tor  mir  gepildet  schon  von  art 

gar  weiblich  staa, 

daz  ich  denn  han 

den  wau, 

ym  sey  also, 
43  Ted  pin  gar  fro 

in  herczen  grund: 

zu  stund, 

so  mir  entwischet  dein  fignr, 

das  wirdt  dem  armeu  herczen  ril  ze  sur, 
50  ez  mant  mich  au  dy  libsten  zeit, 

y  herter  ez  ym  leit; 

wann  dein  belangen 

hat  gerangen 

mich,  bis  do  trOstest  mein  eilend. 

Das  ist  der  pumhart  dar  zu. 

Zart  libste  fr.  etc.    (Bl.  ISSb) 

30  das  d.  mjnnikleiche  diem  fl.    31  siiessem  ß.    herczen  lieben 
piem  ß.    32  vrobviengtt  in  d.  ß.    33  ich  selb  sotd  (to  a.  ß.    35  k\  ß. 

36  dein  h.  md  fröleich  ß.  37  Entczukkat  wirt  ß.  38  Sm  \.  w'än  ß. 
waan  H.  F.  39  sech  dy  liebsten  frawen  Mart  ß.  40  von  mir  ß.  41  g. 
liebleich  st.  ß.  43  das  i.  dan  h.  ^.  44  im  s.  altso  ß.  46  gnmt  ß. 
47  zustund,  dy  st.  ß.  48  wann  mir  ß,  49  zesnr.  wirt  ß.  hercz.  gar 
ze  sawer  ß.  50  Es  ro.  mich  alle  fröleich  czeit  ß.  51  ye  hertter  es  mir 
I.  ß.  52  wann  belangen  ß.  53  gefangen  ß,  54  pis  ß.  Die  Utttm  tvei 
Zeilen  fehlen  ß  und  S.  F. 


S98 


t.  AnoU  Hsjrcr  u.  Hemrich  Ritttch 


68 


Ao.  12. 

Das  taghorn,  aock  {pit  zq  blasen,  Tod  ist  sein  pamfaart  ij  er$t 
nota  nnd  jrr  fnderoctaiu  slerht  hin.  ^^^ 

i  Gar  (gar)  leis 

in  senftor  weis 

wach,  Übst«  fra! 

plik  durch  d;  pra 
5  TD(i  »cha, 

«y  tunltel  gra 

80  gar  fein  pla 

ist  zwischen  dem  gestini. 

na  wach,  mein  myiinikliche  dirn, 
io  \a  Über  8Q2z 

vnd  grÜEK 

dein  aigeoz  hercz  bey  mir, 

geiod  ich  eopir 

der  st^mm  von  dir, 
t5  dAz  mir  gar  still 

deiii  raiucr  will 

wünsch  Üben  guteu  tag, 

den  mir  hSut  sag 

tngoatUclieQ, 

iVo.  1»  awh  in  K  (o.  8.  M  unttr  S)  Bl.  S43  und  m  8  (o.  S.  26 
unter  41a)  Bl.  7b.—  Gudr.  H.F.  I  333  aaeh  D  und  WSß.  S4,S9t  ff. 
ton  Zingtrk  (Z.)  nach  S. 

Phtmchriß  Für  K  obtn  8.  m,  ftW  8.  vnderoctnvB  11.  F.  1  Ow 
nur  eitimat  KH,  »rlion  H'  A'.'  /  .WS  tilgt  eia  pir,  g.  u.  Anm.  lys  ff.  Uüh  S. 
3  wy.  A',  vmU  S.  .1  fraw  A'S,  lipljstiT  8.  4  Blick  K,  plick  S.  dorch  K. 
d\m  K8.  bnw  A'.  5  Und  £.  «clutw  ffS.  Dtr  Drtuk  w»  S  hat  V.  i. 
e,  6.7,  S0,31,  33.33,  S7.SS  alt  j«  tine.  S3~5ö  m  der  n.  attg^JeuteUn 
WHf«  aU  drti  ZriUn.  S  viv  KS.  dimokul  gntw  ff.  Umckult-nb  S. 
7  vin  blaw  ff,  lein  ptab  8.  8  «»abm  K.  9  nv  8.  myo  ff.  mynato- 
liebe  X.  mfoiiecleiob»  dient  S.  10  lieber  ff  8.  nun  ff,  biu  8.  11  nod 
gtüir.  ff.  gmh  S.  12  din  uiiroc  ff.  >iiC*n  hcrtt  8.  by  ff,  pd  & 
13  lyl  ff,  Mdd  8.  «t>)iir  ff.  14  der  *tyni  ff,  da  «Uro  8.  iJ  lUl  A 
J6  diu  miiMr  ff.  t?  wniikcb  ffS.  lieben  ff.  lieb  vnd  inito  t.  8. 
J8  hat  ff,  ntvtT  hewt  8.    19  tugwnUich  S,  tojrsntMcben  2. 


T«U«. 


20  tnynaikliclieit 

doin  gflt  mit  laaiigem  Üben  pUk. 

so  ilaz  mein  liercz  in  freOdßn  schrik 

zu  trost  der  libsten  zuvt^rsicbt, 

der  mir  dein  weiblich  gut  verjicht. 
25  bis  i&ä  geschiclit, 

daz  mir  wOiisch  guten  {fU.  iS7a)  tag  dein  mund. 

Erwach 

in  über  sacU! 

dein  aimlin  rek, 
30  dein  füzÜL  strek. 

ich  wek 

dich  auz  der  dek, 

dein  liercz  euplek 

vnd  brüatlin  wolgestalt, 
35  dy  dem  armen  tun  dy  nacht  gewalt. 

dein  haup  eupör 

rnd  bOr 

du  wunderlich  geschell, 

wy  dein  gesell 
40  dich  wek«n  nell. 

(roa,  ich  betracht 


T.  38)  S,  ?ut  S.  mit  t»  (  )H.  F.  iRt>oiah«m  S.  lieben  K  S.  blick  K, 
pliok  8.  23  den  mir  diu  (ilciii  S)  hen»  (Iiertx  3)  in  truwen  (Irewen  S) 
tchiiik  K  S.  SS  lioIi^Q  K,  Wvhnlea  S.  ä4  du  m.  <lin  wyplicb  )f.  vergidit  K, 
dia  m.  d.  veiplicb  ^t  (gut  2.)  lu  «pricht  S.  äS  wan  da;t  bsachiclit  £. 
jHsdaES.  gwchit  S.  gr«tchi]it  2.  W  da«  A'S.  wtiiiacli]  «ag  &' S.  friUenS; 
•DMobmZ.  diD  if.  mautX'S.  H.F.  hat  Bl.  l^a  ßUehlidttrat  naeh 
mund.  V7  Her  w-aob  K.  XS  Lieber  £S.  S»  diu  ermlla  K.  ermloin  & 
«cJt  K3.  SO  Diu  füadia  ff.  luebün  S.  »lr*ck  ffS.  3J  weck  K8. 
S»  ai^K,  «ufi  £.  d«ok  ES.  -HS  üin  <^nalia  bleck  K.  bertz  «rblwk  S. 
Si  vnd|  Din  A'.  dein  praitiein  w.  k.  &'.  .7d  dy  ilnrehiilrichtn,  (Jfer  mif 
•mtm^ciehferi  fiiltigkriUpHnktm.  Din  arin  dir  tunt  dicnnclit^walt  f'40/^  ff, 
die  nnht  die  tut  den  orden  gobalt  S.  36  din  lieupt  cnbor  K.  bnwbt  lUtpor  S, 
8?  und  K.  hör  A'  lS.  3«  Aaa.  K.  wunderlich]  wiiiiecUnh  S.  S!f  wie  KS. 
din  ff.    40  wecken  A'S.    Ji  Irut  Iraw  i.  tradit  ff.    Iraujdoä.    betnbt  S. 


230 

all  tag  rnJ  nacht 

den  libaUD  ansTftDg;, 

wy  micb  betwang 
45  Üblich  scherczen 

in  dem  horcz«ii, 

da  ich  den  Ubsten  Wechsel  traib, 

■0  iaa.  mein  hercz  pej*  dir  belaib: 

d«e  neobwls  ich  her  wider  wart 
SO  riMi  dir,  ni«iii  Ubstez  fre&lin  xart, 

Tod  han  all  rart 

dich  pey  mir  in  moins  hercz«n  gnind. 

Lib  »it, 

dy  ganex  frSud  gsit 
i&  sey  dein  gelait 

mit  sätikait. 

berait 

mich,  frau  gemalt, 

wy  dein  will  sait, 
90  das  wil  ich  täglich  mem, 

watm  ich  getet  ny  ding  so  gern 

ward  mir  das  buil 

zu  tail, 

dioh  tAglich  sftlion  an. 


43  al  ä.  unj  K.  DHhi  S.  43  din  trutea  umb«ranf 
(niiUn  anfanit  H.  44  rI«  m,  bezwiuiK  K.  wy]  (!«r  8.  45  lieplkili  K, 
Uejileich  S,  BcbcrUcn  Sf.  44  dea  /iü  hcrtxco  S.  47  du  5.  1iep«l«a 
wclucl  treib  A',  liobtton  w.  Irsib  8.  43  ti\*a  myn  AT.  u>  diu  m.  bcrtz  & 
tiy  d.  balajrp  ÜT,  f«i  d.  i)leJb  8.  tfj>  wobMl«  Kl  htirwülvr  f  S.  AO  r.  d. 
drnt  lisptte  fnuw«  x.  X.  m.  )iiiMrwi?;1t<*  fr«wlin  S.  5i  rnd)  leb  K.  bri  Kä. 
9-t  by  K.  nyou  £,  meines  S.  hera«n  K,  herUen  S.  gmot  K  8. 
SS — M  Wie  ganlx  {rewJ  g«it  [  wie  lubeot  Mt  |  die  teil  iu  ialick«it  S. 
MLyfaiytJf.  Mdieii.  fmiilgi-lX'.  M  sy  din  geleit  £.  W  m.  sti^tliki^it  Jt 
«7  beroit  K.  SS  hilf  S  (roiob.  fnvr  K  8.  geracit  JT.  39  wie  K8. 
din  ff.  wil  S.  Mfl  K.  SO  Dax  wil  ich  KB.  (ich)  ff.  F.  t««Ucb  K. 
lag  m«rttn  S.  $/  g.  Alan  am  a.  A'  cwnr  ich  t«t  <L  Die  ».  g.  5L  $?/*.  ward 
m.  >iit*il  diu  b«i)  K.  vwnl  m.  «.  t.  dai  lt.  .%  M  teglidi  K. 
dich  (rtw  4oU  t.  r.  & 


Tcirtc. 


S5  anf  erd  ny  man 
SClcb  freflii  ^ewan: 
weim  so  ich  dich, 
traut  frau,  an  sieb, 
90  hao  ich  frefld  genug; 
70  wann  du  ptst  chlug 
mit  gelyiDpfen, 
fV^lich  gchjinpfea 

za  tratz,  den  dein  gepSrd  missvelt. 
gib  vrlanb  mir,  frau  auxerwelt: 
7J  g«denk  an  mich  vnd  bah  dein  m 
Tud  slaf  mit  freüden  wi(i«r  zu, 
I  ez  ist  noch  fru. 

I  tn  dein  genad  mir  all  zeit  biod. 

^K  No.  13. 

Cotar 


9S1 


Das  kchAhom. 


o. 


Untara  Ift  gewoulich  mUn  z»  Salzburg  vnd  btdiutt,  m  man 
batA  Dach  mitteni  tag  tber  ain  stund  od«r  zwo. 

£■1  uff  K,  oafT  S.  nicmait  K,  niemant  S,  nyman  H.  F.  66  «ülah 
tniid  K,  grofz-pr  frflwi)  S.  fi7  wiin  K.  '!ar  »or  i.  d.  S.  6S  trul  (trawt) 
fVftw  KS.  aiwich  ÄH.F.  «S  fron.l  Ä',  frewd^n  geoUg  S.  ?Ö  »jt  Ä, 
naa  S.  bitt£5.  klug  £,  klug  S.  7 j  «rt^C  tN  £  nacA  7«.  ^elimpf«ti  £& 
7«  froUch  «h.  (fchimpfen  S)  KS.  73  d«m  ÄS,  din  K.  geberd  K. 
g»pen!  ini*r«lt  S.  7J  urlaub  K,  ixvt  vor  mir  KS.  uBienr*!t  K.  au»- 
vriRctt  K,  75  gcduDck  /f  S.  und  K.  diu  ril  Ä,  ein  rw  S  (Ü.drMckt  rw, 
im  folytitiku  iw  [tw,  fr™  [frü).  7S  v,  (u.  iC)  ilafT  K  S.  frcudcn  wydcr  ff, 
frcirdcn  v.  Ä*.  7'7  t^i  KS.  fr&  K.  7ä  und  t.  din  f[nad  m.  nlUjlt  kAnt  Jif. 
guod  ä     allznit  H.  F.     nl/l^it  knnt  5. 

In  Xo.  13  glit'kri  »ich  der  Text  »a.  loia  er  oben  obgeimcfA  iät. 
In  dtr  Bg.  titht  V,  t — 24  iind  Sä  —  SfWu*«  je  tu  continua.  iibfr  den 
Stfr.  IN  •lä If.  (*.  data  4tc  Anm.  i.  Sfu*,).  Da»  Gänse  tuiehmalt  Bl. 
19Sb—l99b  (3),  »o  abgiiäU :  Str.  1  —  a  Str.  t  b  Str.  l,  Str.  3—a  Str.  2  h 
Str.  3,  Str.  3  —  /t  Str.  .1  b  Sir.  .r  —  (it4ru<kt :  t.  H.  F.  I  H.?.  2.  B.  L. 
No.  39T  in  tinrm  gtmt  nntuvfrie»tigt»,  tMÜ  dnrih  grabf  Lnt-  odtr 
ScirtibfeUer  entitelltfn  Text. 

Überschrie  mittem  bü  two  ilber  dtr  Zeil*  «,  fthU  ^ont  ß- 


232 


/  Uotarn  9laf 

tut  den  suiuer  wol, 

der  an  straf 

Üblich  rueti  »ol 
Ä  pty  der  diren 

auf  dein  stro : 

in  dor  stiren 

macht  ex  fro. 

Oj  mit  lust 
10  dem  gesellen  gut 

drukt  sein  bnist  — 

hey,  wy  wo!  ea  tutl  — 

der  ist  zoreu, 

wer  sey  wekt 
IS  mit  dem  hören 

rnd  erscbrekt 

lu  dem  lauzz, 
80  der  lierter  sclireit: 
ho,  treib  &wa'. 
20  hoho,  des  ist  /-eiti 
«y  erwachet 
uach  der  mu: 
vabeeachet 
eint  dy  kcha. 

(ker  vmb!)   (Bl.  187b} 

b. 

2S  Sy:   Ich  mozt  hyn,  mein  traut  gesell, 

ich  hab  ze  lang  geslaffcu  hy  pey  dir. 

fl  hat  Kciter:  1  tJnti^r  «1.    2  tooC  d.  «ununcr.    S  «er  n.  «tr 
4  liebl«i«b.    S  ^ej  dycrDiTO.    7  in  den  atiem.    8  o*.    A'ar.h  macht. 
Bl.    t9äa.     9  Uew.     10   den   g.   gaet.     11  druckt  iw  prüit     13  wie 
M  tu«t.     IH  den.    14  ay  schrakt.     Iti  vnd  sen  n«kt.    17  In  der  UusT 
IS  bitrt  lawt   *ch.     /9  kux.     ^  ho  lio  wann   es  i.  c«eit.     ^J  «r«'&ch«ul. 
22  noch  d.  mün.     ?4  küo.    2S  Ny  und  or  feJtlett  httr  und  im  folgenien. 
nuM  hin  m.  tniwt.    SO  zelang  a.     Weiter  ,1:  han  ciulang.    lue. 


Tcxta. 


Er:  Traut  gespil,  ge,  wy  got  weU, 

ich  laz  ilicli  äclinideit  nicht  so  pald  rou  mir. 
Sy:  Ja  siiit  d)  kchü  uoch  vugeiuolcbeii, 
30  darvmb  ist  mir  gacb: 

gespottet  wunl  mir  von  den  Tolchcu, 
8üld  icb  treiben  uacU. 
JR.  ain  frische,  wolgemute  diren 
k&n  vnd  yi&iz  gelympf: 
3i  dar  vinb  sorg  uyniau  viub  dy  yreiK 

ez  ist  nur  yr  suhympf. 

Er:  Herozen  Trost,  wy  wol  iub  apfir, 

daz  du  mir  pist  ain  vngetreuez  weib! 
Sy:    Dinst  vnd  Ion  ich  gar  verlflr, 
40  v'izi  gütl    nit,  da/,  ich  leuger  by  beleih, 

gehab  dich  wol,  ich  kam  her  wider, 
so  ich  peldist  katt, 
rod  leg  mich  wider  zu  dir  nyder, 
berczeu  Ubster  mau. 
45     R.   aiii  frUche  ete. 

Das  fügt  wol  ainein  armen  kuecht, 

d«m  gnt  Ttid  mut  stet  all  zeit  in  dem  saus; 

gold  vud  vechs  ist  ym  iiit  reoht, 

jta  fQgt  vU  paz  dy  dyreu  in  dem  haus: 

.T^Mdiigeip.  wie.  äS'lafx.  ^1«  Nv  nititdic  kuc.  .?/ wunl  meäDv.dem 
volkoln;.  32  «olt.  33  ff.  IHr  Refrain  mit  drm  Zfiehtti  tfcc  Rfiplit  wwAcr 
hachliettl  dir  ertU  Strophe  (t,  obtn  übrr  die  Ahtfiluitg  von  ^)  und  usird 
mac-h  <Ur  tittitcn  und  dritten  in  rf*r  geieöknlifhen  Wti»e  ongedevtet;  die 
Hand  t  (tn  auch  der  Druck  in  H.  F-l  »ettt  den  Befrain  naeh  der  lettten 
Stnphe.  HS  frUch«]  IWche,  wul)j«iuuet«  diurß.  M  n&ia  ^eümpli. 
S5  dftTvmb.  r  ums  [  gebetteri  in  lor;;.  yt-manil.  yereu.  36  whuti  (•*  i. 
WUT  «tn  ichymph.  37  1ieb>t«r  borl  wio  w.  i.  »püer.  3K  daa.  vneölreiireii, 
99  dieiüt.  verlü«r.  to  wit  g.  Om  {Bt.  J9%).  bje.  Be/raitacichcn 
maA  bel«ib.  41  küm  dir  w.  43  p«ldi>t)  auhicrisl.  43  v.  wü  oiiok  l«gea 
CEw.  willer  ythtniiert  an*  n-yilcr  {nx«!«'.  44  hoKacnlietwr.  45  R,  Eiii 
fruche  (anMlalt  c  wolUf  der  Schröter,  urie  t§  »ehtint,  «  »chrtiben)  wol- 
getuuete  iii«ra.  «  iücitt  ai.  47  iln  muc-t  an  spuit  hebt  nllcMit.  nwEn. 
^  im  nicht.    49  jn  Erewl  pa»  d.  dicrn.    Brfraintriehai  tiaek  lui«». 


k 


i 


F.  Amotd  Xajer  ■.  H«iimab  Biebtch 


60  wenn  sy  des  morg«u9  Tru  vi]  b»icz«D. 

so  wekt  «T  jTi  Tor; 
sein  hercü  hart  sr  xu  fteflden  TBioMD, 
das  dz  Bwebt  «npor. 
H.   <nn  frUfhe  9te. 

No,  U- 

AId  oapfahcn. 

t  Sy:  Wol  kimi,  mein  libstes  ain! 
Er  (ai(f  Bl.  188a):   Genad.  traut  freuUn  rain! 
Ssg  an  dein  gelingen : 

50  wann  ly  di«  «lubtm  fru«  ir.    SJ  in.    Si  au  früwden  r*xctta. 
53  dsi  o*  Huuget  v.    M  R.    Ein  freche  wulg«ntii«l«  diem  et«. 
H.F.  luit  (nack  a):    41  kum  herwider,     47  tUtnL 

Barltch  teilt  im  Album  Jet  litterar.  VereifU  in  XüryAerg  f.  /SSä,  S.  St 
einen  au*  H.  F.  (aber  niehl  trtu)  äbertetzlen   Teil  de*   Texte*  mit: 
Dir  kriügeQ  Zorn. 

Wunu  luaii  «ie  veukri  mit  dem  Harn 

Uud  em-lirecket  in  dein  EUuh 

Wenn  dor  Hirte  soltreil: 

Ho:  imli  Aui,  faohul  «a  i»l  Zeit! 

Sie  erwaulivt  nach  Avr  Hüh: 

UubMBoliel  «ind  die  Käk. 

Sie:   lull  muri  hin,  mein  TnutgOHtill; 

loli  hnhio  liier  zu  lun;^  j^enumt  bi-i  dir. 
St:     TrxulKHiijnH!,  nt'in,  uiulit  au  lohuell, 

Oeh'x  wrc  «■  wull«,  lulieide  du  von  mir. 
Sie:  Die  Kübe  sind  uocb  uugeinolkirn. 

Drum  will  ieli  fort  von  hiur: 

Blieb  ioh  xurüpk,  bei  all  dem  Volke 

\i\r*  eine  Sclinnde  mir. 
£r:     Herien*tro«t,  ich  merke  Mhen, 

Dafx  da  mir  bist  ein  ungetreue«  Weib, 
Si«:  loh  rerlSr«  Dienet  und  Lohn: 

Dnun  wiese  Oott,  dua  idi  niohl  länger  bleib'. 

Oobab  dioli  wohl,  ieli  komm  xuriiuke 

Sobald  ich  irgend  k&nn: 

Dann  (V«iin  wir  uD«  nn  unnerm  UIHcke 

II<ir«»l)cr1iebeler  Muin. 

Xo,  14.     OfJnukt  ff.  F.  I  .Vl-i. 

Die  ifbrrifkri/t  itehl  tmtrr  der  Utzten  ZeiU  ron  Bl.  ISTb. 
■4  f.  Znertl  folgen  Urf  Bedrtx  «itfA  eiitawler  Bt.  ffffb.  ISHa,  anf  Üen 
eifiuo  die  seilten  BU  ISHa;   H.  F.  gUit  dn*  »ieltt  im. 


TesU. 


va  pisb  ia  (BU  tdHa)  so  lang  gewesen  eUender  von  mir? 

Mich  hat  ht  so  ser  belanget  als  dy  7.e\t  nach  dir. 

Wy  ist  ez  dir  gangen  anderswa? 

Jliclt  frönt  nicht,  wy  vil  ich  freud  an  scha. 

Hast  da  Bider  y  ffedscbt  an  mich? 

Mein  gedank  stet  all  zeit,  fraii,  an  dich. 
tO  An  gerSr,  in  ganczor  stStikhaitV 

Sicherlich,  auf  meinen  ayt. 

Zwar  des  pin  ich  fra. 

Fran,  dem  ist  also. 

Über  ding  ward  ny  auf  erd  wenn  8t3t. 
15  Vngern  ich  anders  täL 

Dein  kuoft  freöt  mein  gemfit. 

Ich  dank,  frau,  deiner  gut. 

Ich  han  den  gedingen, 

<laK  dein  hercz  nicht  mag  vergezzen  mein  in  ganczer  trSa. 
20  Waz   ich  iHr  y  hah  vpraprocheu,   das  ist  tAglich  nSu. 

Dar  vmb  pin  ich  gatitz  in  eren  dein. 

Liber  weih  mag  Dinner  me  gesein. 

Mir  ward  ny  auf  erd  so  über  man. 

Solch  gelGk  ich  nicht  verdinen  kan. 

Hail  Tod  sftld  des  wünsch  ich  dir  all  stnnd. 

Dank  so  hah  mein  roter  mnnd! 

Fred  dich,  libster  hört  — 

Liber,  sflzzer  wort. 

Stdikhuit  kümht  oft,  so  man  nicht  wenL 
SO  Dar  nach  mein  hercz  sich  sent. 

Nach  regen  scheint  dy  saun. 

Xach  laid  kümbt  früud  vnd  woiiu. 

Laid  mozx  Üb  oft  twiogen, 

wann  cbainmensch  erkennen  mSchtdylib,  so  laid  nicht  wSr. 


4  biiit  It.  F.  'i  Vor  g«tiKcn  i«(  rirw  Ramr  (von  gaf}.  7  Kn>cha  R.  F. 
tO  geror  H.  F.  Iii  lt.  F.  littt  ßltchlich  kumt  ur4  »rt*t  dtüiintfr:  (I.  knurt). 
freui  H.  F.  tu  trn-4  //.  F.  3t  Dwmik  ff.  F.  ^  Fr*u  ff.  F.  üt  Selik- 
Jl^t  Ä  F.    30  DumHch  ff.  F.    34  wer  IL  F. 


33g  B.  Arnold  Uoyer  u.  Heinmli  Ri«t>cb 

S$  Abr  ez  wirdc  dem  anncu  hercz«o  latder  gar  ze  swSr. 

Guur  mut  rnd  lioff  ^liArt  dar  zu. 

Uat  mir,  waz  ich  widr  dy  Uaffer  tu. 

Tust  du  wo),  das  tut  dem  klaffer  w«. 

Dm  wU  ich  micli  fieixz«u  yuuiier  a». 
40  Pis  Terswigen,  rüm  dich  nicht  ze  vlL 

Oeren,  hercz«ii  traat  gespiL 

Sprich  den  frawcu  wol. 

Als  ich  pillich  soL 

Nym  den  rmbrang  dir  zu  gancteni  it05t. 
4S  Dein  Üb  hat  mich  erlost.    (BL  tsab) 

Ao.  IS. 

Das  haizt  iy  truinpet  rnd  ist  auch  gut  zu  blftseu. 
das  snai'cü  ist  er,  das  rot  ist  sjr. 


t  H6r  (hol),  übste  frau.  mich,  deinen  kueohtl 
Waz  bcdeutt  dea  uachts  das  laug  geprecht? 
Nicht  anders,  frau.  denn  eytel  gut. 
Sag  ao,  waz  dir  sejr  zu  mut. 


ngtrie 

trnnLr       I 


3a  Wder  B.  F.    i«wör.    36  dawu  B.  F. 

Xo.  JS  i»t  fff^nuM  U.  F.  I  -VU  f.  unit  .lanafh  a  mit  AtarfilM^ 
dtrZcatnin  IFüA.  Wackmuiatli  Dt^attAim  Lesebuch  I*  I17tlf.  (lA^'. 
l&a  strhi  Aueli  tit  SBl  43b— tia  nnd  itt  iIonocA  gedrueJct  von  Zingtrte 

W8B.  M.  330  ff. 

i'benchrift  Dm  . . .  »j  »trkt  tinka  am  Band,  such  übtr  Jer 
Für  swaKv  uiut  rot  o.  S.  6.  Im  fblgemdm  Ixffmiä  in  jtArr  Stroph* 
Schmn  (Er)  und  icrehttU  mit  Auntakme  mm  V.  H(.  ISf.  «nd  ilr«  t» 
Str.  S.  S  tnl»prrelitHdfn  tfilevirtUt  mit  Bot  (Sie),  vgt.  A'o.  14.  I>i$ 
gmut  V.  ftUl  S.  und  Lb.  (im«\tr  u  für  dm  Volud  r).  1  Hör  Nur 
rinmal  S,   tcie  »chojt   H'.  £.<   /  369  littt,  Lb.  Hinr  (immer  a  fiir  ien 

ÜmUMt4nö)Amao(t-Xo.l6lMi.).  licb*tivfraw&  ol>ii«lttS{ohiwcbt2.). 
»  'tn*  S,  Wag  Lb.  (immir  g  für  AU  Sjnrant  x).  bedewt  fi,  imliM 
(oai-hUs  Z.)  deia  l>wdti  (lairdU  Z.)  Kcprrcht  (geprellt  Z.)  8.  3  (nv 
Hunntvl  (eilol  Z.)  gät  S.    4  mir  S  [ma.    wm  d.  mi  ae  mut  (milt  Z.) 


0,  wy  we  mir  meiden  tut! 

Wahin  aent  sii-ii  deiu  begir? 

Herczea  libsto  frau,  zu  dir. 

Kum  OD  sorgen 

zu  mir  morgen. 
10  Frau,  ich  enmag. 

Waj  gewirt  dir  pey  dem  tag? 

Pfeer,  falscher  klatfer  sag. 

Dy  besorg  pey  nacht  vü  mor. 

Ich  pin  haimlicb  kumcn  liür. 
15  Sog  an  suhuUon 

dein  gevallen. 

Ich  bau  von  dir  Üb  vud  laid. 

Hast  dti  das  zn  vudersühaiJ? 

Lud  tut  we.  Üb  frSwet  mich. 
SO  Darnach  wizz  zu  baldea  dich. 

0.  wy  g«reD  icb  das  tat! 

Pia  TOr  allen  dingen  stflt.     (Bl.  i89a) 

In  stlltikhftit  so  pin  icb  dein. 

liiber  mCcht  auf  erd  mir  nichts  geseJn. 
U^  Doch  ist  mir  troat  gar  cMitiu  b«iclierL 

Etlicb  such  mir  das  enrert. 

Warvmb  pist  du  mir  so  fiert? 

Dn  rdmst  dich  von  mir  zu  viL 

Nain  lob,  borceen  traut  gcspil. 
30  Ich  muz  Kamen 

S  vrio  S.  moyMa  t&t  8  (maidon  tUt  Z.).  6  wohin  (wo  hin  Z.) 
»endt  8.  Va  liin  IA>.  7  hert«en  liebiv  fran  S.  ^  cham  »n  S.  tO  trtm 
nr  icli  ^ehit  Z.  11  was  g^richt  d.  boy  S.  tä  po«Mr  vB]iicher  claffer 
(t.  /VAU  Z.)  S.  13  di«  b.  bei  S.  U  chum«n  S.  15. 18  on  S.  I«  b'«ii&>leii  8. 
17  bou  S  [hau  Z.  Ii«b  r.  leid  8.  IS  hattu  S.  viiterrafa«id  &  l'J  U«b  8. 
&«vict  8  U.F.  Lb.  SO  du  iou  (ia  Z.)  8.  Dar  naoh  U.  wilz  lu  hslUii  8. 
St  wie  gern  B.  tet  S,  tiet  Ui.  (immtr  u.-  fitr  £,  VnAtwl  von  i).  78  pifz  8. 
M<it  S.  AufBt.  tma  lUht  titertl  .\o.  I!ib.  dann  a  Str.  2.  3.  3.%  itctilotil  8. 
S4  lieber  moobt  (mocht  Z.)  mir  vnn  Hir  nicht  g.  8.  2S  crlich  i.  8. 
SIT  ilarumh  biutii  micb  i.  h.  ^  War  nmb  iA  SS  rnm«*t  S,  raemut  IJb. 
M  8.    S9  hcrtMD  tTawi  S,    lrautge«pil  Lb.     30  müd  S. 


k 


3S8 


F.  Aroolil  Uayer  u.  Bvinricli  Eictwh 


auf  «ramen. 
yVy,  wa  vnd  weimV 
W^nst  du,  iiz  ich  dir  sy  nenii? 
T  doch  ich  dy  schelk  erkeim. 
So  vermeid  Jv  falschen  wicht. 
Log  mag  ich  verpiten  nicht. 
PCs  geselleo 
frefld  hin  vollon. 
An  all  Schuld  ich  kumer  leid. 
40  Das  gelnk  wil  habeu  ueid. 
So  wU  ich  ez  wegeu  riug. 
Mich  uert  auch  der  selb  geding. 
Des  pin  ich  iu  herczeii  fro. 
PJSt  du  stet,  ich  piu  also. 

45  Uan  woU  vns  zwar  vorwerren  gar. 

Des  hab  ich  kondlich  genomen  war. 

Oelaub  yo  nynier  me  so  gaacz. 

Erst  merk  ich  deu  alefaucz. 

Frau,  sy  sucheut  pubeuscfaantx. 
SO  Yn  ist  y  mit  laster  wol. 

Sy  siLt  aller  eehaudou  vol. 

Pfuch  der  iungen 

falschen  ziingeu! 

Vaig  ist  yr  leih. 
S5  VngelOk  yr  süld  vertreib. 


31  oft  S  [Kit  32  vk  8.  .13  w«utu  d»  S.  w«ii*t  UJ^. 
34  iL-dooli  S.  ydoch  U.F.  Lb.  dto  S.  crobenn  S.  HS  di«  6'.  36 
fiietoitS.  STfaUS.  as  tivoii  JI.F.  Lb.  hinT«IInn  H.F.  frcudcn  vrllpn  . 
.WaüaS.  chamuTS.  40  geluirk  S.  41  rt  S.  ^  hsrlMa  S.  44  pirla 
iwt  S  H.F.  Lb.  4&  i[w»r]  irwei  unll  M.F,  *w»y  im  U>.  4S—SI,  fitf-W 
lält  Z.  dttn  Mann,  Sä— öS  iler  Frau  tu,  a.  dagtgen  o.  tnr  t^ertekri^ 
46  h&n  i.  kurtilivb  g.  8.  4T  iiyiuenneao  B.F.  glaub  in  airoDicnncr 
«.  fftatt  S.  4il  tii«rck  i.  dein  allairauU  (alluinntt  Z.)  S.  alifbiii  B.F.  Lb. 
49  fnw  «i«  B.  pu)i«n  «cbaatx  S.  pubeii  »ch*nu  LA.  SO  in  u  ie  A 
51  wS.  5S  jnägtn  S.F.  Lb.  S3  vaiach^a  H.F.  Lb.  8.  54  i«ig  let  ir  S. 
ir  S.F.  Lb.    »  vngtlück  iU".  U.    uld  H.F.    viig«iack  tr  teU  & 


-1 


79  Texte.  239 

Am«a,  hercMD  libstoz  weib! 

MSokUch  sclirey,  du  mau  sy  paan. 

Smäch  sj>  Seht  ay  in  der  scliraDo! 

Mau  3ol  zaigOQ 
6'0  iiuf  ilj  vaigea. 

.Sturinen  glokken,  platx  niinor! 

Mit  jn  aiiz  für  alle  tor! 

Daz  sy  uyuiau  yrrun  mer. 

Traut  gesell,  von  hj-nne  ker. 
j     6S  Wünsch  mir  gut  naoht,  frau  geuiait. 
I  Ici  wonach  dir  all  saÜkaiL  (Bl.  is9b) 

^fc  &  (aaf  Bl.  tH9a} 

^^^H  Das  ist  der  wacbter  dar  ni. 

p  Ich  wil  euch  naroeD  zwar 

I  auc  var, 

'  als  ich  sol, 

70  wann 
ich  gan 

euch  paiduu  {.nites  wol. 
mensch  an  sorg  der  bat  nicht  eer: 
jrr  sQlt  eaoh  besorgen  ser. 
7&  siUkait  bat  Maffer  mer 

denn  vnsäld,  wy  man  ez  kchert: 
wa  das  Üb  des  Iib«n  gert, 
das  hat  sich  vor  yn: 
wenn  yr  pOeer,  i'EÜscber  syn 
SO  beket  als  dy  slang. 

S6  hi^nv.en  Urbstci  S.  libttc»  H.F.  Lb.  67  isnicHcbcD  »ehret  ilu  m. 
lies.  Uonklicb  if.A'.  U.  2»  Üclit  S  (noUcli,  uiuüh  i/.F.  sirin^S.  64)naff 
die  8.  6t  »tarm  lii«  Ktookoo  iikr^i  rumör  (minor  Z.)  S.  pU^l  Lb. 
83  in  Boa  H.  tür  H,  tor  X.  OH  d»t  lie  DiemiuiU  irrBD  S.  6i  trawt  g. 
r.  hinaoti  eher  S.  'l'r*ut^M»ll  L6.  (i5  iruiMck  S  H.F.  fraw  & 
66  mtiunh  8.    iille  »oli^Hiait  S. 

b  ist  H.F.  aU  sMsländiget  StiUk  gtAruekt.  W.K.*  I  367  bt- 
teiehAet  f»  ivenigttenn  als  mit  tum  eorij/en  ^itörig  (e.  8.  S  Aam.  8.}, 

VariiuUen  dfs  Dmcka.     Vbervchri/t  darxu. 


teielinet  ei 
7ai 


i 


340 


F.  Arnold  i(a>«r  u.  Brinrkb  Kieltdi 


80 


merket,  vy  ain  giftig  klaffer  prang. 

w  YUi  £U8cb  geliugt: 

er  singt 

esel  sank; 
85  yty  d&B  doch  sein  er  ist  krank, 

»in  geduik 

hat  doch  hohen  svrank. 

daz  er  wolt,  daz  mäoklicb  wSr 

pSs  vnd  aller  tugeot  1fr, 
90  als  er  ist: 

des  frSut  sich  sein  falscher  list. 

A».  16. 
Der  tenor  ist  der  tiscbsegeo. 
Str.  i:  (A)AUuiächtJg  got,  herr  Jhosu  CLrist  '«w. 

.\'o.  17. 
Zu  newen  iar. 
/  Mein  traut  gesell,  mein  hßchster  hört, 

U  «Mlauili.    S8  wtT.    B»  lor.    91  (rvnt 

yo.  IS.  (A)  in  Sir.  1  i»t  InUiaU;  vgl.  12.1  Loa.  und  30. 1.  53.1. 
Su.:  J  Bl.  IT9h.  13  Bt.  I67a.  S9  Hl.  .f2.tb.  Sl  S.  SU  (7  Slropiirn). 
Afi  Bl.  S48a.  37  Bl.  T  Alle  diät  vud  D  »chon  Ad.  BL  It  348. 
Datu:  6  Bt.  <>4.  IH  auf  der  a-lkitt  einet  Ptrgainenlblattrt  am  SMumc 
der  H».,  Miret:hmd  mit  pit  l«tt  Str.  4  de»  Druekr»  4.  IT  Bl.  3S0b 
(hegintU  hier  naeh  rtcAtijfrr  Paginier.).  S7a  Bl.  f  39a  S.  £8.  39b 
(nach  Sl.  Ml  f).  4ilb  .(g.  oben}.  43  a  Bl.  Ib  {das  Qralias  itt  liBrch 
Abschnitt  eiues  Stückes  d<.'s  Blntl««  nnvoUtlHndig,  Baraek  106).  — 
Drucke!  1.  LUtrtir.  ConvertatitmtllitU  lUSSf  nach  31  (t.  LL.  171). 
i.  H.M.  I  AV  lOr.  .1.  LL.  l.W.  4.  W.  ff.»  //  No.  »00  ata  A  mit 
den   Varianten  von  D.  6.  13.  29.  Xo.  eOl  an»  St. 

So.l7.  JIts.:(ir§.  0.8.37}.  I  a  (An)  Bl.  llSb.  13  Bl.  t7Sb.  318. 
HD  f.  —  Drueke;  I.  L.L.  H.  JT2  nark  D  (dienen  nioM  gant  korrrklm  Druck 
btrÜektiMige  ich  hier  nicht  weiter).  S.  Ebda.  S.J4S  nach  31.  .1.AI.1S,S03 
nach  la  (die  Variantm  von  la  und  .tt  folgen  hier  itaeh  den  IhTtektn}. 

ÜheTichrift  llnism  Ae.t  IIiidi:-liiMiii  nn  ilnn  (T<tli«bt«n  fingiert  von  Bolle, 
Zw  dem  Neuen  Jar  nin  liod  E.  fehlt  -11.  l  H<iin  twetmal  K.  trant  Au  E. 
g,  nid  ll<!ibtl«r  liürt  Au,  i^t'tWi-  r.  m.  licb>t«r  hört  31.  litbMnr  K  (höebiUr- 
Noeft  hört  Bl.  173a  £. 


61 


■fwtit. 


341 


wm,  (laz  dir'wflnsphfta  meine  wort 
auf  den  tag,  so  das  iar  nn  vaclit. 
WJU  KU  gelBk  y  ward  erdacht: 
S  dsa  werd  all  zeit  an  dir  volbra^^bt, 
vnd  dit  dich  meid,  waz  dir  venuuicht:  (Bt  H'Oa) 
m  wurd  mein  bereu  in  freüden  i^il. 
vftnn  dein  gelfik  das  ist  mein  hail. 
wy  ich  pey  dir  nicht  mag  Kcsoiii. 
iO  so  pin  ich  doch  &U  xeit  'las  dein. 

Solt  icb  nach  lust  erwfmschßn  mir, 
so  wold  ich  frölich  sein  bey  dir; 
wy  das  mit  frefldou  sckir  geschöcb, 
dftz  ich  dich,  libster  hört,  an  sPcli. 
15  als  pald  dein  üb  mein  laid  7.eprecb, 
so  'lu  mir  vnd  ick  dir  zu  sprSch 
in  myimUüidier  tuu^ohait: 
so  «aid  mein  senen  ny  so  prait. 

3  wib  («yfc  81).  urtui  d.  Ätt  St.    wUx  dw  ioli  <Ur  wünwti  nilur 
mfiara  WKrt  K,    S  pie  Av,  bis  £.  biri:  >?I  vor  Kuf  (aufT  Ju).    lo  d.  i.  *.  r.) 

j.dw  «ich  <1.  nrn  j.  «iiincht  Au,  das  rieh  d.  novo  j.  ani<(tich  .fj,  «o  licli 
ä.  Ii«wc  J.  anvncht  E.  4  was  Die  xü  frJtntichafFt  lieb  w.  e.  Au,  «ru 
cm  g«10kcb  ye  vari  e.  £  Wa«  jre  ni  frewnUcbnAl  vnd  xii  lieb  w- «.  ^1. 
ff  alli^t  an  im  wolpr.  Am.  w.  an  d.  gflBCJttBich  v.  £  werd  gewU  alimt  3J. 
fi  vnd  tFi  du  tnfiiden,  dat  <iicb  T^nohm.  Au,  v.  das  d.  lu.  «ai  ^B(.  i7db^ 
d.  venmaohtt  S.  vitd  daa  m«yd«'Ci.  das  dir  g&r  faarlt  venmockt  .71.  7  )<> 
wer  ID.  h«rtt  jIh,  dee  war  iii.  E.  fr«wd«n  An.  ftvwden  K.  7  ff.  frUen  91. 
S  w.  Hoin  i^luuk  Ju.  9  wbdd  ivli  p.  im  n.  Au.  tutg  es  Hii  dir  'kwb 
niebt  K  [wy  /n*  m.  /O  to  isi  ur  d.  at):t.  der  mein  Att,  tnwt  aller licbtta» 
6vw<>tcin  K.  tl  ff.  Str.  S  rieht  vor  Str.  2  in  E.  II  »(wht  S  [Salt. 
lilit  nü  wunictitin  Au.  13  ».  wnlt  i,  wüiMcliftri  mi^h  xQ  |d)ir  Au.  •.  wolt 
i.  frillni^h  ■.  pay  d.  K.  IS  vip  wol  daa  du  in  kurticr  tt\\  vnd  w«yl 
^riicharh  Au.  xxiA  wi«  d.  tn.  fV^^dm  nchivr  KMp.häck  R.  14  du  i.  di-ii 
liebutcn  li«b«t«D  Ki>M>llro  amtacb  Au,  da*  i.  d,  )i4b*bir  tro'l  an  «ürh  E. 
JS  das  nin  li«b  m.  I.  nc^rccb  A».  wi«  p.  d.  liob  E.  cmprSdi  £. 
iCi  vnd  da*  ioh  im  vad  er  mir  x6  «pndi  /tu,  vnd  da«  i.  dir  v.  du  ra. 
liebleicb  vxa  Spruch  E.    17  luynikleidivr  Au.    Am  wir  »ein  bnrcx  in 

.ürSwdra  i^   E.    IS  waD  dein  K^lüi^cb  das  war  mein  hail  £,  mein  a. 

[vard  nie  ho  p.  Au, 

16 


Mä 


F.  AmoUl  Uaf  er  u.  Hnnridi  RietMh 


69 


dein  gut  mOcht  wol  erlösen  mich; 
HO  wann  icb  pia  du  vnd  du  pist  ich. 

Mch  lazzent  meia  geduk  ntefat  ala, 

wuin  ich  dich,  ftaa,  vor  mBnUidi  main; 

nid  wa  ich  snst  pe;  freüdea  pin, 

50  ist  pej  dir  hercz,  mut  Tod  srn; 
2S  md  mCcht  ich  selb  als  wol  dahyn, 

man  foad  mich  njmor  nicht  p«;  yn, 

pey  deo  ich  rnder  dunk  beleih 

Tud  durch  gelimpf  schimpf  mit  yo  treib ; 

wenn  ich  pey  dir  »o  gereu  wfir: 
30  80  tröat  mich,  hord,  in  solcher  swfir. 

No.  18. 

)er  tenor  hsizt  der  Fi'J!adcDsaI  nach  ainem  lusthans  pey  Salzbarg 

id  ist  gemaohet  zu  Prag,  da  der  von  Sakhurg  dar  waä  bomeo 

za  katser  Wencxla,  der  ym  abhold  was  md  rerpot  ym  holcz  zu 

briDgeo:   do  schuf  der  von  Salxbnrg  m  baufTeo  als  tÜ  duzz, 

daz  er  genug  het  m  breimen  in  »einer  kucben. 

i  Dem  iiUerlihst«s.  schS&sten  weih 
im  Freudeusal,  frau  cren  gail, 


19  f.  lUg  ioU  pvy  dir  doüli  nidit  jj««eiB  tr>ut  E,  womit  dw . 
aibridiL  IS  sein  lieb  m.  w.  arfrewon  m.  A».  ^  w.  i.  p.  er  v.  «r  uA  ü  Au. 
äi  lastend  m.  godcnck  eit  A%t.  Uniüil  m.  frctUnkdi  E,  S2  «cid  i.  d«n 
aller  liebit«n  m.  Ä\t~  d.  Aovh  vor  >ll«mifliiiklcich  E.  23  vnd)  ftJtÜ  Au, 
Oikr  E.  wo  Ah  K.  Irii-aim  E.  «fingt  p.  »adsrau  gwalün  p.  Att. 
U  I.  i.  doch  p.  J.  hnrU,  mal  v.  iriun  Jh.  Ut  pay]  «tot  ein  £.  muel  ra 
«in  S.  SS  inüclit  E.  «f^lb«  Jh  £.  airic  tr.  d»  bin  <1h.  alttrol  daUa 
^£1.  t74a)  E.  36  fönd  in.  «elton  da  liejr  in  Au.  ii:nnm«r  £.  ir  £  |ra. 
27  if.r  E  (den.  «iitider  da  Ju  [v.  d.  ^.7  dauk«  £.  :S8  wanti  d.  g.  kb 
•cb.  &■•  in  vurtri-'ib  Au,  v.  Hdiimpb  vnd  kürawcil  mit  ir  tr.  £,  moUt 
kif  die  Stntphe  ahbricht.  39  vninn  Au.  vil  lieber  Xu  [«.  g.  90  troat  Xh» 
liab  Am  [k.    lölicheiii  Xu  Itüicker. 

Xo.  in  i»t  stdru<M  3.  F.  I  336  f. 
Cbtrtchrift  inoAntmA  H-  F.     iiAnaata. 


io 


15 


20 


aö 


send  ich  den  brif,  daran  ich  schreib 

metQn  dinst,  gelQk  vnd  all«::  bail. 

zArtlicher  fr^udeo  Anovauk, 

wiu,  dai  mein  hercE  vnd  mein  godauk 

an  (BL  l!*Ob)  abegank 

sich  sent,  daz  mir  dy  weit  ist  lank; 

waoD  memscb  anf  ord  ward  ny  so  xart, 

mich  frßu  vil  paz  dein  weis  vnd  wart: 

du  pist,  frau.  auf  der  ema  pfat 

gew^nlich  komen  vnd  von  art: 

ny  weib  gesach  icb  geruor  «war. 

Cerd  vasnaübt,  may  vnd  ander  zeit 
sieb  fQgten,  da^  ich  dich  nicht  sach; 
der  üben  stund  ich  kaum  erpeit, 
dy  mir  beoim  den  vngemacb. 
waz  ich  sib  freöden  vberal, 
dy  ist  meins  herci«n  pittor  qnal: 
in  Über  ival 

pist  du  meins  herczen  frfudeusat; 
«aiin  lib  noch  laid  mir  das  erwert, 
wy  vast  moiu  beroz  in  seneu  detC 
bedenk,  waz  ich  von  erst  erpat, 
da  ni(>in  hercz  nymands  me  begert 
denn  dein  zu  trost  bosundemar. 


Nu  pit  ich  dieh  durch  all  dein  gflt, 
daz  du  gedeokest,  frau,  an  mich : 
erfrefi  mir  körczlich  mein  gemnt, 
'äo  daz  ich  mit  lib  mflg  sehen  dich. 

Iob  ez  dem  klaffer  nicht  gevelt, 
doch  bab  ich  mich  xa  dir  geselt. 
tna  auzerwelt. 
icli  wflDSch  dir  hail,  das  nicht  eutwelt, 


l 


10  trw   B.F.     18  (reudmlTbenü    B.F.    31    freudeiual   B.F. 
t  benniler  war  H.  F. 

16* 


244 


F.  Arnold  Mnvcr  n.  Uetnricb  RietKli 


84 


3Ö  dar.  dich  vemieiden  mKxz  all  we. 
dein  antwnrt  schreib  mir.  libütez  K, 
mir  Pilgreim  her  ^ea  wnna  stat. 
gegebn,  da  man  zalt  M  drSs  C 
Tor  Tasnacht  znaymdneuncxig  iar. 

No.  i9. 


Ain  teoor  von  hflbscher  melcdejr.  ab  9f  «z  gent  gemacht  baben, 
darauf  niclit  jglicher  kund  vbeiaiugftD. 

/  Ich  klag  dir.  traut  gesell, 

mein  soolich  YDgevell: 

ker  war  ich  (Bl.  lUta)  well. 

so  leid  ich  smercKen, 
ä  dy  mein  bercz  Dyman  wizzen  lat 

dy  WDiIt  nu  hat 

gar  selten  treu  In  herozwi, 

verawigen  ist  dahyn, 

nach  lugen  stet  der  syn. 
iO  wer  all  sein  ding  anzricbtt  mit  kall. 

der  TCÜ,  daz  kaj-nm  sein  ding  missvaU: 

solch  grofz  YDpUd 

macht  mich  so  wild, 

daü  ith  pey  dir  ril  freuden  meid, 
16  daz  dir  kain  klaff  dein  eer  absneid: 

mir  tat  pan.  daz  ich  fOr  dich  leid 

nenn  du  (fa  mich. 

Will,  daz  ich  nymand  klag 
dM  I«ideu,  das  ich  trag, 
30  bis  aof  den  tag, 
daz  wir  an  schriken 
wol  mOgen  pey  ainander  sein: 
Bo  trOst  das  dein 

;j««r  vnd  DMiudg  B.S. 


TiMte. 


24S 


mit)  mynniklicben  pUk«ii, 
\25  tilg  ah  mein  senlich  Uit 

mit  über  BQmkluiil, 

ait  Üb  mit  nüwer  Üb  vem^w, 

aug  mit  gepSrd  dein  haimüch  trSw, 

dy  icb  oft  achä, 
^0  icb  waiz  wol  wa: 
I       aiii  tropf  an  meld  gibt  ft'L'udi3ii  m«. 

deiwi  offner  lib  ain  ganczer  se. 

wy  pald  uyiut  eud  mein  langest  ne, 

nenn  ich  dich  Kicfa ! 

\3S  Bedenk,  mein  libster  hört, 

daz  pöse,  falsche  wort 

groK  lib  Kestort, 

vnd  bis  v«r9Wigen. 

dy  lest  sint  nu  so  wandelbSr, 
\40  sy  sagent  mSr 

Tod  lazzent  nichts  geligen: 

so  loeot  yderman 

dem,  der  da  klaffen  kau. 

hSnt  Üb  iat  morgou  vetnt  mit  hu: 
4Ji  hat  dich  vor  mänklich  dester  paz. 

tust  du  also, 

so  pin  ich  fro; 

vud  wirdt  mein  senlich  laid  rerhert, 

dein  lib  sich  liblioh  tfigUch  mert 
\S0  mein  bercz  auf  erd  nicht  me  begert 

m  troat  wenn  dich.    (Bl.  litlb) 

Nc.  20. 


1  Ain  uieuBch  erfreut  all  mein  natür, 
nach  dernt  icb  oft  gar  senücb  trnr. 


So.  UO  steM  nocAMola  Bl  »Kb-SOSa  (ß)  mit  folytndm  VufiaittHH 
'J  Ein.    gtlrvvU    natar..  3  noch,    wnlnich  Irawer. 


946  S-  Aniotd  3Uyer  a.  H«iiu-icb  fiielMk 

mir  ward  ny  Üb  oocb  Uid  so  sur: 
wirdt  mir  ain  klaine  fr^ad  beschert 
5  dy  wirdt  mit  griMiter  forcht  T^rczert, 
das  herczenl&id  mir  daa  abdert, 
K>  ich  Üb  lang  max  meideo. 

Hu  sät  der  truel  fru  vnd  spat, 
dax  po  sein  sam  gar  dik  auf  gat ; 
iO  dy  klaffer  er  da  iwischen  hat: 
dy  laztejit  werden  nichtz  zu  lib. 
sy  sleichent  nach  recht  als  dy  dib: 
daz  yii  yr  falsche  zuog  erklib, 
ias  wtiDScb  ich  den  gescheiden. 

15  Waz  nn  zu  leiden  mir  geschihb, 

doch  lax  ich  nicht  mein  zuversiht: 

wy  mir  dy  laidet  mauig  wicht. 

y  mer  Uab  ich  vor  m^aklich  hold 

sin  menscb  vmb  fr^nden  reichen  sold. 
äO  laog  pit  wirdt  rrdlich  oft  ervolt: 

das  Ufut  mir  senlich  leiden. 

No.  21, 

i  0,  Vaseuacht, 

wjr  gar  oft  ich  dich  betrachtl 

ich  waut,  ich  solt  gar  fr&Uch  sein 

dort  mit  der  libsten  frawen  mein 
ä  ao  gerSr.  deiu  zeit  (BL  tSia) 

solch  beswör  aiileit 


86 


S  wart  njr«  liob.  »wer.  4  wirt.  frSwd.  Kadi  bMchart  bcytimt 
Bl.  S06a.  6  «lie  wirt.  «roMcir  vorcht.  fi  hercxt^n  lud  m.  «b  dert,  7  Hell 
1.  mno«.  SS«,  tenfc)  fruc.  S  du  im.  dick  aa%at.  Sf>  di«.  <lo  cnr. 
Usulib«.  TTtfitn- ^:  di«iMKn.  nicbs  t.  lieb.  l^slekkeB.  ab[iacb. 
die  di«p.  13  d&s  in  ir  f.  c^ung  erklieb,  14  dt>8  wiiiuoh.  K  Was  nw  cio. 
gwcbiobt.     /S  laTü,     ceuvomicht     17  dtw    mir  do   I.     iS  jumer  k&n. 

kleicb.     IS  frfrwd»!)  r.  nolt.    äO  pitt  wirt  frSleicb  o.  erfolt.    Hl  nympt 

ndleich  i.  ■ 


i 


87  Texte.  247 

mir  sendem  mau, 
seind  schaiden  fOgen  kau 
aenen  nach  gesieht: 

10  wenen  freuet  nicht, 

bis  daz  eupfiudeo  Üb  erkennt. 

0,  na  hat  mynn 

mat  Tnd  hercz  md  all  mein  synn 
in  lib  mit  Üb  gelibet  so, 
15  daz  lib  in  lib  mich  machet  fro. 


wy  ich  pin 

Ton  yr 

Dtönlrlich  hyn, 

pey  mir 

ist  zwar  das  weib, 

der  Über,  zarter  leib 

•20  nymer 

vbel  tut; 

ymer 

wol  behnt 

ist  sy,  Tor  wandel  frura  genennt. 

0,  süzzer  May! 
fSg  gelflklich,  daz  wir  zway 
'25  erfüllen,  waz  versäumet  ist, 
gelympflich,  gar  an  argen  list, 


daz  chain  klaff 

da  sey, 

dy  icht  schaff 

yr  krey; 

wenn  lib  noch  laid 

30  mir  machet  mderschaid: 

träczen 

acht  ich  chlain, 

Bwäczen 

ist  gemain: 

wer  möcht  gelazzen  Üb,  dy  prenntP 
No.  22. 

Wann  ich  an  scha 

recht  swarcz  vnd  pla, 

so  gdenk  ich,  wa  ward  y  so  zartz 

als  Btät,  verBwigen,  pla  Tnd  swarcz, 

in  allen  üben  Sachen: 


248  S.  Axaoü  Ikjrcr  m.  Hrärich  BwUch 

wann  scfttiltaii  kao  mach«ii, 

daz  fr6ud  Dach  laid  Üb  sach  ervert. 

Verswigen  ist 
ZQ  aller  frist 
fO  das  aller  jiest  in  stSter  mynn. 

hiet  äin  mensch  aller  menschen  synn 
rnd  Hott  niclit  sein  verawigeo, 
ym  niird  laid  uigesigeu, 
daz  ym  laid  all  aeio  such  «rwert 

i5  Darrmh  wil  ic)i 

aach  halten  mich 

ailcwit  ZQ  dir  Terswigen,  stSt; 

vnd  wer  mich  aniers  fQrbai  pSt. 

der  m^clit  mir  nicht  gevaUen: 
30  pla,  swarcx  Übt  vor  jn  allen, 

das  mich  mit  ganczen  fVeaden  nert.  (BL  ts-2k) 

.Vo.  aOf. 

Ob  allen  wundem  trondert  mjDn: 
sy  raubet  vnd  ban  geben  syna. 
ner  sicli  darinn 

verwirt,  der  ist  sein  Mlbor  nicht: 
5  er  muz  vertragen  maagem  wicht, 
daz  er  waiz,  merket,  hOrt  vnd  sieht, 
baimlich  mort, 
werch  vnd  wort, 
das  eratort 
10  säMon  hört: 

aio  klaffer,  der  s«in  kiiccht  kaom  w$r, 
der  tut  ym  pitter  »wSr. 
ist  denn  der  frtim  gescheid, 
dar  swoigt,  daz  lib  icht  leid. 


X».  Si.    11    Vor  hict  ift  eine  £a*ur,   wit  ei  tthtiiU.  ton 
14  t  IM  du  i«t  am  *  tftbttKrt. 

So.  S3.    4  r  in  »eiber  ict  au«  ■  gtbtntrt. 


89  Texte.  S49 

15'  Tiid  hat  gediB^,  wy  ym  geling; 

B6Ü1  mat  ist  ring,  wy  er  betwisg 

mit  weishait  argen  list. 

Dy  myno  kamt  aach  gar  Bwfirlicli  an, 

wa  lib  dem  Üben  gutes  gan. 
20  y  stöter  man, 

y  grözzer  hat  er  herczea  liid. 

fremd  Bach  dy  tont  ym  Tndenchaid 

vnd  manent  yu  gar  sflzxer  waid. 

gar  an  mail 
25  stet  er  gail, 

daz  paid  fatj] 

in  dem  hau 

mit  ganezen  eren  worden  fro: 

dy  weit  wil  nicht  alwL 
äO  ain  pÖBvicht  wSct,  der  sttt 

tn,  daz  er  geren  tfit, 

BO  wild  gevert  den  fhimen  derb 

ward  ym  beschert,  das  yn  «mert, 

erst  jQngt  sich  sein  genisi     (Bl.  193  a) 

35  Ku  hoff  ich,  mein  fing  werd  Bchir  gnt: 

mich  troBtt  ain  über  wnlgemut, 

der  mir  paz  tat, 

denn  allez  leben,  das  Itlti.  treib. 

yn  gab  ain  mynniklichez  weib, 
40  daz  ich  gesacb  ny  zartem  leib. 

0,  wy  gar 

wolgevar 

ist  dy  klar, 

herczen  nar, 
45  der  ich  pia,  wa  ich  ymmer  ker. 

zwar  ich  gedenk  doch  her 

an  weimotB  pitbeitaüt, 

dy  manger  mir  berait; 


250 


F.  Araold  Ua>er  u.  Hotiirich  Kietsch 


90 


sy  sint  gep&r  toh  der  nat^r, 

50  wermat  ist  sSr.  wy  vwt  ich  trnr. 

mein  wolgoniut  mich  frist. 

No.  24. 

1  NicbfiS  frewet  mich  för  allez  das, 
das  ,v  lueiu  hercü  suf  crd  begort: 
wer  etwsz  wSnt,  ds  üy  nichts  was, 
merk  mi^Dklicb,  wy  sich  das  verkcrt! 

6  ain  yglich  pöser  schalk  der  klaft. 
dai;  pj}a  Ten  pj>$  in  pOaeni  haft, 
daz  ort  auz  nicht  wirdt  etvraz  grezz. 

Als  chlsinen  tjost  der  klaffer  bat. 
daü  er  sein  posliait  v/an  al&iD. 
iO  Doch  grOzzer  frSmi  hat  fru  vnil  spat 
der  froin,  d<3r  waiz.  da^  er  ist  rain. 
wer  schfilklich  sucht,  da  nicht  «nist. 
der  äfft  sich  selb  eu  aller  frist: 
mnu  klaff  tdd  nicht  ist  warhait  plozn. 

iS  Wy  mOcfat  mir  ynier  paz  gesein, 
90  schalk  sich  vccht  in  seinem  strikch, 
dai!  ym  sein  Ui>g&n  kumt  zu  pein, 
der  mich  verklafft  bat  offt  vnd  dikeh: 
90  fVew  ich  mich  des  f&lscheu  wicbts, 

2Ö  dftz  er  den  frumen  ist  als  nichts, 

der  went,  ez  leb  nicht  sein  genOKZ.    (BL  ISSb) 

Ai».  35. 


1  Mein  Herz,  pis  fro, 
tu  nicht  also 
durch  ymands  dro: 


49  f.   F&f  diu  1i  /irr  rier    Bfimmorte  bjL  20.  l-~9  <uuf  du 
ricitifftingeit  u«u>.'  ru  S.  IB. 


91 


T«xU. 


S6I 


tv 


13 


20 


25 


30 


35 


wen  fßrchtest  du? 

wer  tut  dir  no? 

sprich  frölich:   ju! 

Irisch  als  aiii  gr^leb  ubr  als  ee. 

ich  vaiz,  daz  ez  tut  rnangem  wee, 

der  ntaint.  ich  wurd  nicht  friMtch  mee: 

der  muz  Doch  dos  eopSudeii 

in  birozem  zu. 

daz  ich  noch  wU 

haD  fr«Qde&  vil, 

dy  Bein  hercz  dert 

vnd  mich  emert. 

so  »ein  gorcrt 

so  lästerliobeo  wirdt  geuaigt. 

daz  man  sein  snatlen  yiu  g^waigt: 

der  Judas  kchus  mir  fr^uotlich  xaigt, 

der  wirdt  de»  angel  sUndeD. 

gescheid 

ist  aeid, 

den  ich  da  leid: 

ich  reid 

den  niandel  gen  dem  wind, 

pis  ich  i^npfiiid 

der  suimen  glancx, 

der  gar  vnd  gantz 

den  alefauc:? 

den  schelkeu  kan  «npleken. 

Gemtit, 

Da  wflt 

durch  frawen  gut 

T&d  hQt 

dich  fOrbaz  dester  paz: 

merk  neid  vnd  haz, 

halt  Testen  std, 

wann  lijn  ist  bjn! 

knmt  mir  gewyu. 


k 


26S 


F.  AiDoM  Jbjw  o.  B«iifrid)  Bietwli 


4<ji  ich  ban  micb  noch  vol  reken.     f^S/.  tS4a) 


Pfacfa,  verr  hin  daa, 

dn  falscher  maa! 

dein  vncrSu  kan 

wol  finden  dich: 
4&  das  frSwet  micb. 

be«iUiderUcli 

ist  meiB  hervi  piUicb  fro  vnd  gail 

durch  alter  werden  frawen  hail: 

ich  hoff,  mir  irerd  yr  troit  zu  taU, 
50  der  alh  meto  laid  kao  stillen. 

weiblicher  leib 

ist  laidirertreib: 

ain  minez  weib 

gibt  eenften  trost, 
55  iy  fr^nntlich  kchost 

vnd  mich  erlost 

Tcn  ftUor  widerwßrtikliBJt : 

weib  ist  ain  süKner  nam  f&r  lait, 

trost,  wnuQ  vnd  f^^ad.     Nu  pis  berait 
eo  durch  raiiier  frawen  willen. 

ich  ly 

mat  ny, 

wy  ex  mir  gy, 

wann  y 
65  rai  f  ist  mut  aiD  sauh 

fllr  vngemach. 

wotd  n'eibticfa  steür 

mit  abentSur 

mir  sein  gehöur, 
70  so  mScht  micb  laid  nicht  schrektn. 
JL  Genau 

MH  «tu  eU. 


Jip.i6.  41  DtrBaumf.^IiitMUFM/n^tlaattn-   A£lAid«enr. 


93  Teste.  863 

Gut  Darrenweis 

ist  halbe  speis, 
15  dy  ich  verr  preis 

ffir  weisen  sclialk, 

der  seinen  palk 

frizzt  als  der  kalk. 

dar  rmb  ich  freimt  vnd  gsellen  pit, 
80  daz  sj  mir  frClich  wonen  mit: 

freäd  üt  mit  eren  ain  gut  sit, 

der  mir  gerelt  besnnder. 

ob  dar  zu  kchall 

ain  pos  hofgall, 
85  der  ez  missrall, 

dem  ist  dest  wirs, 

gelaubet  mirs, 

versuchet  yra : 

als  pald  yr  frölich  mit  mir  sint, 
HO  daz  falscher  hercz  frSud  gar  rerswint 

mein  freud  mit  euch  noch  freud  gewint: 

knmpt  ball,  sich  hebt  noch  wunder. 

so  pald 

Dicht  ald 
95  wird  pös  gewald: 

ich  bald, 

daz  ich  mit  frumer  diet 

mich  freuden  niet.  • 

ju!   aber  dar, 
tOO  du  frölich  schar. 

lib  frawen  gar 

Büln  yr  hilf  dar  zu  streken. 
R.  Gemüt, 

nu  wflt  etc.    (BL  194  b) 


73  Das  G  in  Gut  u(  für  di«  nicht  auagefilhrte  Initvde  im  ottf- 
gegparten  Baum  vorgeschrieben. 


SM 


t.  Arnold  Kqr«r  n.  Heüiriak  Rictoeh 


A'o.  SU. 

1  Aiu  Üblich  weib, 

der  zarter  leib 

ist  laidTertreib, 

fragt  mich, 
S  ob  ich 

west  judert  chain 

80  ej-tel  rein. 

dy  chajnen  ladel  an  yr  b?t. 

da  Dam  ich  war, 
iO  iK  sy  so  gar 

sehen,  wolgevar 

von  aigenschaft  ist  der  natar, 

ilaz  alle  zaichen  yr  fignr 

gepildot  haut  mit  gaoczem  fleizz: 
t5  bl&ich,  rot  tdjI  welzz 

gesach  ich  ay  30  wol  geachiket; 

.Vö.  Sti  »trhl  auch  in  Au  Bi.  llTb—ll'^a  CjOflrKc-U  wh  BaBe 
a.  0.  S.  31  a.  0.  S.  läßt  und  in  S  Bl.  41h  (gedrucU  von  ZingerU 
W8B.  B4,3iTf.).  Sottri  Druck  »eitt  die  VtfM  ab  (vgl.  a.  a.  O.  98) 
lUKh  den  obigen  Vertm:  H.  3.  S.  7.  H,  10.  11.  1:1.  13.  14.  15.  16  Muf 
aeUff  vne  in  anderem  Texte,  trntsprechcnd  dann  in  Str.  2.  S.  GoM 
gtgen  da»  MHriim  iit  die  AbUilung  in  Zingerkn  Druck  {vgl.  a.  a.  0.  894): 
4.  ä  bi»  ß  WMt,  cbrimo  44—i'i  alt  jr.  einf.  ZrUt,  fi  alt  tttvi  ZtiUu,  dit 
ente  btttthend  au»  die  chain-,  die  mrite  aut  dtm  ßbrigtn;  ebenm  »ttlttn 
für  äS  twei  Vmt,  der  urite  reicht  bi»  tier ;  die  *wei  letzten  Worte  von  *9 
tetrdtH  m  dem  folgcndm  V.  gezogen.  Die  W.  S7  ff.  dnukt  er  dtirdt 
ein  Spaliutn  von  Str.  H  abgetrennt.  —  Wegen  der  doppelte»  VertxMl. 
0.  H'id  w.  Ao.  81  ».   Vorbem, 

Aiifsrhri/t  tnuuicli  S  (».  o.  8.  ä9),  Pnsi«  der  Q«Uebt«n  fingiert  ton 
Bolle.  1  £iu  li«plidi  .-lu  S.  4  fr«R[t|  drttckt  B.  S  yeocrt  [ein]  to  B. 
indtTt  nin  S.  7  g»T  eitel  S  [>o  ey.  8  die  An  8,  loinerlay  dtätX  A». 
ir  Ati  8.  hct  Au,  hctt  S.  9  do  Dem  i.  war  Au.  10  <]>•  A*  S.  ay«  An, 
ai»  S.  II  iwhon  S.  ichon  wiu  gtfü-  Att.  lä  vor  aig«QM:hftfll  Jh.  In 
8  tttM  |>ai!wililj  ao  vor  tügtaKii.  13  <1m  Av.  ir  Au,  in  S.'  14  gebildtt 
^  ä  bat  A»,  bui  S.  gaetxein  Att  S.  vkifi  Au,  floiCr.  8,  18  pbtjcb 
^N  S.  rot  in  «us  Au.  weib  8.  16  geuch  feUt  8.  ich*  8.  im  An  8. 
jTSfchickct  <1k,  boKluckel  8. 


25S 


kfircz,  teng,  hoch,  oyder,  smal  vnd  prait, 
lind,  hert  ist  &lk  nach  wünsch  berajt: 
das  msu.1  m  yr  gewOtkot  hat, 
20  ilaz  yr  alU  ding  recht  wol  an  stat.     (Bl.  i95a) 

Wr  niOolit  dann  luail 

an  solchem  hail 

gehaben  tail? 

da  zart 
SS  Yon  art 

igt  ej'tel  gut, 

da  mozK  der  niut 

in  solcher  zird  soüi  vost  vud  stüt: 

dy  Ubtich  frucht 
30  hat  weiblich  zucht 

vnd  gaocx  zuflucht 

alt  zeit  r.Q  aller  guteu  sach. 

VJ  ist  ain  üblich  vngemach: 

yr  lib  mir  all  mein  syun  vratrvut, 
äS  daz  mich  gefreut, 

wann  sy  bo  myrniiklich  aufpliket. 


L 


IT  KürU  An,  ahürtn  S.  hoi:h  niilcr,  ichnuU  v.  fartkit  Äu,  nider  S. 
pniidt  S,  B-  »dzt.  vor  dir.*r.  Zeile  dtu  lUfrainteKken.  18  roA  Au  [lind.  (!) 
alle«  Au,  alt  N.  wilnuch  ^lu.  19  du)  ilte  Am,  ti\i  8.  maii.  n.  ir  ^i(  8. 
gewUrckct  Au,  gowiircket  S.  äO  <1m  Ir  «1»  At  8.  reobt  fehlt  Au. 
ADstat  Av.  '•ll  Der  ente  Buclistahe  mC  nur  durch  Atultvlutig  für  die 
Initiale  gtgtb*n,  ebenso  V.  41.  Wie  du  8.  moi-ht  S,  ein  Au  [Jftnn. 
tun  [i]  1  BoUe.  SU  irölitbem  Ju.  «ulbt-m  &'  (solchent  Z.).  S3  babvn  Ja. 
^4  di«  I.  Äu,  26  ytel  gdt  A«.  eitel  ifiit  5.  117  Ao  Au.  du  &  miUt  jIm, 
ntui  S.  lu&t  Au,  miit  S.  3H  in  inlicher  (iiollir.r  .S>  zier  Au  S.  fönt  Au. 
«tct  jIu  N.  SU  die  lieblich  du.  din  odnl  Milcht  (fnicbt  Z.)  8.  30  irt 
wcjrplich  (weiplich  .S')  Au  S.  .7/  Kante«  /.Üflacfal  Au,  gwau  tuduoht  S. 
.IB  allieit  S.  ali»  /.  ti  a.  {{ütW  ».  4u.  33  tiv  8.  «in  üablich  (Ii«p- 
licli  8)  Au  S.  34  ir  lieb  Äu  8.  alle  (lll»«]  in.  *.  jtN.  rinn  8.  Kr- 
»treilt,  du,  lentrewt  S.  35  Am  Äu  3.  gttifüt  Au,  ^pfrevl  8. 
30  venu  Au.  Hje  .lu,  aie  ä<  lujnnecltcli«»  du,  minnRclichrn  S.  kufs 
pticki^t  du,  aofT  pliukhot  6*. 


d 


95« 


F.  Afvold  llaj«r,u.  Hdsrich  Riet«ch 


ä6 


Tr  gut  gopori 

an  allz  gererJ 

njmt  mein  beswerd, 
(40)  azz  mit 
46    tucb  yr 

ist  wol  vnd  we. 

y  mc  T&d  m» 

mein  hercz  pey  meiner  seel  sy  trSt. 
fJj;  der  libUch  hört 
SO    mir  weis  vnd  wort 

90  gar  entert. 

daz  mich  erstumbt  yr  llblicbhalt; 

yr  zärtlich  form  ist  so  gemait. 
(SO)  wy  gern  ich  trib  mit  yr  den  schere«, 
SS    als  pald  mein  hercit 

mit  über  forcbt  ab  yr  erschriket. 

awoig  ich.  so  wc  mir  armem  man; 

sag  ich,  so  wirdt  ay  mir  leicht  gran: 
(SS)  vy  icli  das  pest  dariun  betraclit, 
ft'O    damit  gan  ich  nah  tag  vnd  nacht.     (Bl.  i9Sh) 

3T~40  fehlen  ohne  Lücke.  41  Ir  An  S.  gut  fr^lH-rt  Au.  gepBj  S. 
11  on  Am  S.  tills  st\«il  Au,  lüs  goTür  S.  43  uympt  Au.  bocfaverd  ln- 
iiitupt  mir  m.  tiw<^r  S.  44  ilu  Au  S.  4S  ir  Av.  S.  M  so  ,1h  |ut.  t3  s* 
m.  }•»  m.  Au.  ieme  ivnie  ä.  ^  m,  bArti  au  ir  gwet  m  tn^t  Am, 
ir  tierti  bey  m.  mI  ü  tmt  $.  j(9  d.  lUbit«  h.  Ju,  ir  UepUeb  h.  S. 
50  i^t  Au  [mir.  (^  waia  Jh.  5/  «iibort  Au  [«nitort.  S3  du  jw  S.  VtK- 
ttiunpt  >4ii.  irliolibt-fab&il(liuplicbftitS)du&  ASImrtlJoiiilKä.  häiNck 
Au  i^io.  ]^«m»id  /Ih.  M  vi«  Jk  S.  ((«reu  [lob]  mit  ir  droib  Mbert«  Am. 
traib  m.  ir  0.  »cherlz  S.  S5  [bM\  Boltt,  h^rU  A»  8.  0«  vor  An  [niL 
lieber  Am  S.  aber  Au,  ob  ir  S  [ab  yr.  erecimckat  Am  S.  ST  ZÄroor 
tettt  B.  mttUr  aar  Sf/rainKtehen.  armen  Au  S.  OA  red  A«  [Mg.  virt 
qr«  (ue  S)  Au  S.  in^iom  Au.  gnm  &  51^  itiv  Au  S.  best  Au.  darin 
bnlriKiit  A«.  bpirnhl  5.  äO  da  mit  Ken  Au  S.  In  Am  folgt  ttacA  60  mtk, 
jtdenfaUn  nur  mm  Stlireiber:   Sy  nil  nWr  mein  niclil,  Amm^  Hec  ük- 


97 


Tut«. 


S&7 


No.  27. 

1  Wann  ich  durch  herczen  Inst  begiun. 

>Iaz  icli  in  kflnflig  zeit  besinn, 

vry  üb  mir  ist  mein  libste  miiin. 

vnd  waz  ich  davon  laids  gewiiin, 
5  80  krigit  muiü  hercz  dy  widerpart. 

warrmb  ich  bab  aiD  weib  bo  Kart 

zu  ti'ost  erwolt,  der  icb  uiehC  wart 

Tnd  pey  yr  eey  als  «i  all  vart: 

das  ist  mir  vbor  mazzen  Itert 
tO  meiii  licrcz  wil  nicht  seiu,  wa  icb  pin: 

so  mag  ich  laider  nicht  dahin, 

da  ez  mit  hohen  fri^uden  gailt, 

dy  ez  gar  selteu  mit  mir  tailt,     (Bl.  iSSa) 

Seind  mir  so  kurcze  zeit  lank  ist, 
IS  vy  tu  ich  dann  ily  laugen  Trist, 

da  du  mein  Libsto  frnu  nicht  piat: 

solch  fürsarg  kronkot  mein  genist. 

BO  ich  dich  laug  zeit  meiden  muzz. 

daz  mich  nicht  trÖBtt  dein  üblich  gruiui, 
30  wer  tut  mir  dann  der  «orgcn  puzz? 

chaiu  auderr  trost  ist  mir  nicht  suzz, 

wann  da  hast  mir  all  nerlt  erwert 


26 


i 


MetDs  herc^eu  aller  lilistez  weib. 
rat,  wy  ich  dann  mein  zit  vertreib, 
daz  ich  icht  gar  au  trost  boloib, 
äO  durch  all  dein  gut  mir  dann  verschreib 
IDr  aenen  ettwymanig  zeil, 
weno  mich  verdrkz  der  laugen  weil, 
A"().  Sff.    23— äe  fehlen  ohnt  IMckt. 


VI 


SM 


f.  Araotd  ll«j-t-r  u.  UanrioJi  RietMli 


3az  icb  dunit  Mrcz  rast  md  meil, 
«y  ich  kuffl  auf  dy  widereil, 
36  dax  mir  dein  anplik  8«y  beschert: 

schaff,  dax  oiein  hercz  so  gsr  ieht  kreok 

durch  »cineu  lust  all  mein  gedenk, 

dv  ez  mit  fremden  pey  dir  hat 

¥ud  mich  troatloaen  ainig  lat    (Bi.  tMb) 


1  Pey  perün  vnd  pey  Spangen 

tat  ich  gesachen  nicht  mein  waid: 

ex  ist  also  eii^augen, 

daz  mir  aiu  myrniilclicho  uiald 
5  das  hercx  hob  auz  dem  äugen, 

da  icb  8oy  sah  in  kytels  kiaiil 

so  lustlich  vor  mir  prangen 

dort  her  mit  gras  von  grüner  bald, 

dax  allez  mein  belangen 
to  ist  »yder  her  ta  yr  alaln. 

ich  pin  yr  hold 

vmb  Üben  sold: 

ob  sy  icht  wold, 

des  sy  all  zeit  von  mir  gedecht. 
IS  das  t&t  ich  als  ir  aigner  knocht; 

wenn  nyemand  mag  lueins  herczen  qttal 

an  sey  allain  gomocbeu  snml.     (Bl.  li>7n) 

Ir  anpUck  was  verbangea 
mit  gr&eoem  vor  simnen  schein; 
|t^s&ph  von  dikkeu  straugeji. 


M  iridcr  eil. 

Xo.  äH  üt  i»i  HfgUtcr  von  A  nnttr  So.  LH  grtumtit  mU  dru 
WcrUn:  Von  der  ^rMurin  pey  perlein  »nd  pi-y  »paugO  (oben  8.  37).— 
QtArwM  B.  F.  J  S36. 

18  1  »0  angtdtMtet  idt  Q  o,  S&.  iS,  7S.  19  grüeuem  (Ktm)  S.  F. 
[([rüciwni.    numentohciii  M.  F. 


Text«.  350 

^B  luDgk,  goUüx,  als  b;  süll«in  »ein; 

^^  ir  sdern  hat  Tmbfange« 

I  nual  bra  Tud  aagdu  cyt«!  feio; 

[  i)ey  roBettvarben  wangeii 

2i  ist  ir  luand  als  alo  rot  rubeia; 

i  eio  grüebl^in  bat  eiahting^ü 

E  ir  Wrcz  kjnn;  ir  zeDd  äiit  kiaio; 

^P  «io  schQne  kel, 

^^  ein  lawtor  f«l. 

5'>  gsncz,  liud  rnd  bei, 

F  hat  mein  besundre  liebe  diro: 

^K  «Eway  tStleiu  iils  zwo  Bvnwel  pyrn, 

^M  gehert,  geprewt  nach  lust  ze  tal: 

^P  sy  ist  lieb,  scbOu,  cxart  Vbcnii. 

135  Cxw  ir  mit  arnieu  rang«D, 
I     das  hercz  geiu  heicz  in  frenden  Sprung, 
I      vnd  das  man  als  mit  zangOD 
[     pcd  muud  mit  lusl  la  sammeD  czwitog, 
I     das  afs  ich  für  all  sangen. 
40  ob  mir  an  ir  so  wol  gelung, 
»ich  wolt  mit  ir  nicht  rai;geu; 
ob  sy  mich  liebleich  vbernmg, 
Gzwar  ich  begert  der  staugen: 
wann  mir  gepSnt  die  lieb,  dj  rain. 
^4S  m*in  hercz  erschr-ikt, 
^m     irenn  sy  auf  plikt: 
^M     yer  schon  das  schikt. 
^V     das  ich  g«dt>uck,  guwuu  nye  w«ib 
I         BO  czartten,  mynnikleichen  leib: 
"    50  rnd  biet  ich  aller  frnwen  wal, 
k  8y  Hfii  dye  liebst  mir  an  der  uzal. 

I  st  als  tj'  tteht  twei  Mtü  und  tUgt  cinnuü  lehon  H.  F.    »ullcn  H.  F. 

I      ItS  da  H.  F.    2e  »  in  i-mpf.  aut  v,  b  attn  p  jFt6f««er(.    vmpfetigcn  H.  F. 
SOradfeiiUa.F.    aatwt^H.F.    33  gv^nvil  ä.F.   34  mrl  Ahtm}  H.  F. 
'      38  xcMmmen  B.  F.    39  fui-  H.  F.    42  überrung  R.  F.    45  ewchiltl]  »efcoit 
I      H.  F.  littt  «rwhrikl.    46  «urplikt  B-F.    4S  Au  (l.  M)  H.  F. 


360 


F.  AmoU  ilayer  u.  Heinriob  Rietach 


100 


t  Mein  hott,  mues  icb  micli  tou  dir  schaideo, 

got  geb  dir  gelück  cxw  deiner  vart. 

la  uicli  dir  niemand  erlaiden, 

gedeugk.  da«  mir  nye  liebers  wart: 
Ä  R.  (BL  litlb)  darvmb  soltdu  nicht  vorgessou  mein 

vnd  la  inicli  metner  trewen  genyesseu: 

nanu  du  mir  mit  trewen  wUt  sein, 

so  leh  ich  gar  an  als  verilriesBon. 
R,  ein  laids  wortt:  gesegen  dich  got, 
10  tuet  mich  au  fr«wdou  kreuckeu; 

wann  ichs  von  dir  hOr  an  spot, 

eo  trawert  alle»  mein  gedeugken. 

und  solt  mein  hercz  ein  weoeQ  ban 

nach  luBt,  das  tat  icb  gern  pey  dir: 
15  an  dich  mich  nichz  erfröweu  kau. 

vor  aller  werlt  so  Hebstdu  mir: 
B.  ich  hoff,  wann  du  bedenckest  das, 

daz  ich  hub  mein  trew  aiu  widorgelt; 

mich  niOcbt  docb  nichz  erfrewen  pas. 
20  wauu  Ü6bt  ich  dir  fiter  all  werllt. 
B.  ein  laids  wort. 

Kain  grosser  gab  wart  nye  gegeben, 

deuu  scüit  dein  hercz  mein  cigeu  ist: 

mit  dem  wil  ich  mit  trewen  leben 
26  vod  halden  gar  an  falscben  list. 
R.  wenn  ich  an  aensn  gai  verciag, 

SD  wil  icb  den  gedingen  han, 

waa  fVSwden  mir  das  bringen  mag, 

wann  icb  dich  pald  solt  sehen  nn. 
30  R.  ein  laids  wort.  (Bl.  lifSa) 

A'o.  30. 
1  Wier  (wier)  der  ffinfcy^hent  an  der  schar 


Xo  30  M(  gtdrutkt  R.  F.  t  336  f. 


101                                         Tute.                                         96]    ^^B 

des  des  liofgesiiid  gar                                                                ^^^H 

des  biO&  cza  Salczbuirgk  tuen  hie  tnmd                                    ^^^H 

mit  disem  brief  czu  aller  Btiiiid                                                ^^^| 

ä  den  fraweu,  lü«  yds  hftben  vcrwuut,                                         ^^^H 

dss  TDS  belangt  in  bereuen  gntat                                                  ^H 

cxa  euch  von  sprechen  miind  czu  mund ;                                 ^^^H 

d&B  m5cht  vuB  liiactieu  wol  g^Tsiiut;                                          ^^^H 

wann  allsu  stet  der  liebleich  puDt,                                           ^^^H 

10  als  die  sach  bat  erhaben  sich,                                                       ^^^H 

^           das  ewcr  trost  mit  liehlichkait                                                 ^^^H 

1           sol  VDS  pencinon  hBrczeu  laid.                                                  ^^^^H 

1           darTmb  eint  each  an  vnders(!haid                                             ^^^H 

cxirar  Tonsre  hercz  allezeit  berait  (Bl.  läSlr)                         ^^^H 

ti  mit  gauczor  trew,  au  als  gevar.                                               ^^^H 

Wir  schiülen  sein  mit  willen  stSt;                                          ^^^H 

wer  des  uicbt  tat,                                                                     ^^^H 

den  BOl  enplDdeu  uyemaud  nicht,                                                  ^^^H 

er  sey  trewlos  vud  gar  euwicbt.                                               ^^^H 

■ja  gesellschaft  ist  allso  gericht,                                                    ^^^H 

da«  kaiu  artikel  Bey  nicht  pricht.                                             ^^^H 

ein  schalkch  verirret  gar  die  HÜclit:                                        ^^^H 

wie  wol  sOlich  dingk:  dnrch  gnet  geBchicbt,                                ^^^H 

der  Tolg  yem  vnnt^ur  keiner  nicht,                                           ^^^H 

'     S5  den  sQlI  wir  hassen  vestiklich,                                                 ^^^H 

wenn  wir  sein  pui^er  sin  vostet.                                             ^^^H 

«er  sich  darinn  erfinden  lUt,                                                ^^^H 

der  ge  mit  vns  nicht  in  den  rat.                                             ^^^H 

mit  recht  man  das  erfondon  hat;                                            ^^^H 

30  Hw  trewgt  nicht  als  vmb  ain  bar.                                           ^^^| 

Fremd  lieb  sol  vne  nicht  geben  muet,                                     ^^^| 

wie  we  es  tuet,                                                                        ^^^H 

do  man  enpiert  der  liebsten  sach:                                           ^^^H 

7  Tön   «pr«oheii  (L  zu  tpreclin  rou)  B.  F.    12  b«r<.^»enlBid  i/.  F.           ^^| 

14  iwar  B.F.     Xack  btsrnil  fdilt  tiU   Altnta   ff.  F.     IH  niobt   H.F.          ^H 

£S  mIdI)  H.  f.    26  Tn*t«l  H.  F.    S  d«r  iim  R.  F.                                     ^^^M 

2C2 


F.  Arnold  llAjrer  a.  Hetnricb  Rtetwii 


gnc-t  ist  ^etrewes  ^iigenueli 
55  fßcr  pöwfu  luat,  der  ye  geschavli. 
ein  jegleich  gu«t  gewll  der  lach, 
der  sich  mit  gaucz«r  trew  czu  mach; 
watui  watückel  muet  ist  allezeit  svrwli. 
trevres  hercz  sein  trew  eye  prach: 
40  des  well  wir  lialteu  sicherlicti. 
die  liiuitfMt  gar  ud  argtu  Ust 
in  de«  keysers  bof  geben  ist 
hoch  auf  iler  alben  in  berbst  frist, 
da  drewciebeuliiiDdert  j»r  hiet  Krist 
4i  md  auch  diey  sc'IUng  aa  drew  >ar. 

(BL  iä8b—t9Ub)       No.  31  s  iV«.  IS. 


(BL  19a  b) 


No.  32. 


I  Wenn  ich  betracht 
die  guetcL  nacbt, 
dew  mir  eupot 
ain  mflitiUein  rot, 
■''  Tnd  das  icli  ir  Jos  ua«lit«8  geduckt, 
HO  wQoecIit  ich,  das  ich  wfir  ir  kuecbt 
vnd  Tmb  ir  genad  verdiennea  iiiOrlit 
ein  liepleich  morgen  giiic«seu: 
sOloich  sfl«8seu 
io  ui0cht  mir  pücüsi-u 

in  bercxen  all  luelancoley.  (BL  200  a) 

Ir  edle  art, 
schön  wciploich  cjiart. 
ksn  mit  geüniph 
i5  wol  treiben  scbimph, 

das  mit  ir  gfleUeicli  wortt  crschcust; 

4i  drM)c»li«n  bundart  H.  F.    46  Klliug:  (ak)  ßr  ««llin«  H. . 
•MM  mAm  n'  £.*  l  .1^,  dn*  auck  die  ricMii/e  Letung  cjHytU,  imcA  drr 
Si.  bfoerif.    an  Any  H.  F.  (».  drew. 


103  Texte.  263 

wann  was  mau  snst  in  frewden  neust;, 
ir  grues  auch  fast  in  hercien  fleust, 
den  sy  mit  plikch  bed^wtet: 
20  sj  trewtet 
Tnd  enpewtet 
gein  armen  vnd  reich  sich  wandeis  frey. 

Fesunder  hail 

wart  mir  czu  tail: 
25  guet  nacht  tod  ir; 

das  liebet  mir. 

dew  nacht  mues  all  nacht  newen  sich 

md  mit  gedencken  frSwen  mich. 

vmb  gneten  tag  ich  gee  ir  czasprich: 
30  das  frewet  mich  flier  smerczeD. 

ir  scherczen 

liebt  mir  in  herczeii; 

das  kan  sy  wol  mit  churthesey. 

No.  33. 

l  Siech,  Horcz,  dein  trew,  dein  stätikait 

gedenk,  wer  dich  verstricket  hat: 

so  liebes  lieb  vor  allem  laid, 

das  nymmer  an  dir  czergat. 
5  R.  ich  han  ffler  aigen  gegeben  dich, 

do  ich  dich  gänczleich  lassen  wil: 

daaselb  aoltdu  herwider  mich. 

fraw,  si5leichev  trew  ich  dir  vergich, 

der  ich  dir  sicher  nymmer  prich,  (Bl.  200  b) 
10  ich  noch  mein  hercz  an  endes  czyL 
R.  war  all  dys  werllt  gar  aigen  mein, 

mit  dem  ward  ich  dir  vndertan 

mit  ganczem  guetem  willen  dein: 

werleichen  als  sunne  schein 

No.  33.    18  In  fleuet  isf  fl  aus  g  gebenert.    39  Xnch  gee  girht 
c/u,  abrr  ausgeitrichen. 


SM 


F.  Arnold  Uayer  n.  Htinrich  Ketsch 


t5  darcfalSachtest  du  il«s  b«rcx«  mein, 
du  dir  nicht  weti«ken  kau  noch  wiL 

Dw  wirlTest  rnd  beBtrewest  mich 

:iii*   ';  ■   i.N'ii  jilupmfiu  Iijuiftlfar; 

.'11      .11  ■   ■.■!   i'iMrttBL  b*snnft  du  luicli, 
20  der  ich  tagleich  warttimd  pin. 
R.  das  macht  dein  gflet  rnd  guet  gestallt^ 

das  dw  mich  frewest  all»  »er; 

da  hast  mich  czwar  mit  gacczem  gewallt 

tflgleich  vmhe  fangen  her. 
2i  ich  g«iu  dir  ker  das  hercze  mein: 

das  macht  dein  guet  vod  weipleich  er. 
B.  w&r  all  dys  werlt  etc. 

Tita  macht  dein  gOet  vud  guot  gestallt, 

daa  ich  mich  tSgleich  czu  dir  ker; 
30  dein  liepleieh  plick  vn  herczen  schrilcoh 

die  machent  mich  güncxleich  so  her. 
B.  das  ich  dein  nicht  vDrgesscu  kau, 

das  macht  dein  guet  vnd  weipleich  er; 

du  piat  ob  lUIen  frawen  schoa 
ä&  Ugleioh  in  meines  berczen  van, 

auf  gestrokt  auf  liebe  pan: 

darczu  nuer  mich  dein  guet  betwingL 
B.  war  all  dys  werllt  otc  (Bl.  20t  a) 

No.  34. 

1  Der  töwfel  vnd  ain  klaffent  schalkch 
sint  paid  in  aiuom  laäterpalkcb ; 
»0  wnnscbent,  dun  sich  mOnikleich  walkcb 
in  sQnden  kalk: 

5  des  mochten  sy  gelacheu  in  yer  tUust. 
wie  der  tewfel  feiutleicb  niuscht, 
jedoch  mir  wierser  ab  dem  klafi'er  grftust; 
man  yere  scbarffe  wort 


lOS  Texte.  366 

sneident  gräntleich  vmb  das  ort 
10  md  stifftent  moit,  • 

iaa  do  füer  ist  kain  huet; 
wenn  all  gesellen  gaet 
dy  sprechent:   tracz, 
dw  pöser  swacz! 

15  So  ward  der  klaffer  plaicfa  vnd  gel, 

den  ein  gesell  deisweiget  so  snell-, 

Bust  plftst  ir  einer  log  als  das  mel: 

ir  CKong  ist  hei 

als  ain  morttmesaer,  daa  geBÜffes  ist. 
20  zwar  mich  wandert,  was  sew  (Bl.  201b).fnat: 

man  kent  vnd  wais  ir  pös  verczagten  list 

vnd  rindet  sich  yemer, 

das  in  tewer  ist  guet  vnd  er 

ye  noch  pis  her. 
25  ich  wünsch  in  vngefell, 

ain  yegleich  gaet  gesell 

der  Wünsch  mir  nach 

rnd  fluech  in  anch. 

Wer  auf  dem  rack  trait  za  yil 
30  vnd  yemer  auf  sich  laden  wil, 

der  feilt  da  hin  in  karczem  czil: 

in  sölichem  spil 

wirt  oft  ain  falscher  klaffer  hin  geschupht, 

der  vor  laidleich  wirt  gempht, 
■7.5  das  er  sein  lebttag  wassersnall  sauft. 

hofsieg  dem  nicht  geczimpt, 

der  eich  sein  rast  fber  nympt; 

wenn  wer  hoch  klympt, 

ich  main,  das  er  hoch  fall: 
JO  das  tuet  ein  pOs  hofgall, 

so  all  sein  schimph 

wirt  Tngelimph. 

No.  34.    16  der  aweiget.    19  mortt  metger. 


^H 

■—3 

^^^^                                             ^^1 

^^^^^*  /  Planotet)  tqi)  die  elemeat                                         ^^H 

^^^^_        haben  allou  irou  fl«if:i:  gowpDt                               ^^H 

^^^^^B        an  die  mich  in  berczeo  prennt:                               ^^H 

^^^^H        sy                                                                               ^^H 

^^^^^     6  ein  Itcpleich  püd  fflci-  tranreii.                                ^^H 

^^^^^^        genonliait  kan  s\  mu^^lieu  guet.                               ^^^| 

^^^^^1        t;  maistert  »»tflerleiob  innet,                                   ^^H 

^^^^H        nian  h«It>  sich  ir  cKa  lieb  lu  km**«                           ^^H 

^^^^V        ilas  man  niclit                                                          ^^| 

^^V       10  dnreb  Ininen  naobtg«paweru.                                ^^H 

^^H        B.  (B!.  20-Ja)  solt  ich  die  anders  lereu,                       ^^| 

^^^^^B        durch  meinen  dienst  verkereu,                                  ^^H 

^^^^^P        das  tat  ieii  gar  rngeri^n.                                           ^^H 

^           iy  kau  gelynipti  mit  «ren                                     ^^H 

^^^m        iS  je  pai)  mit  fr^wdeu  meren,                                      ^^^| 

^^^^^^        das  ich  nicht  mag  enperen,                                      ^^^| 

^^^^H                         trewleich  lioM:                                        ^^H 

^^^^^1                 rechter  sold                                                     ^^H 

^^^^V        igt  mir        vol  gefallen.                                          ^^H 

^^^F        iO  B.  mmtr^n  kau  liraczeu  macheu:                            ^^H 

^^^^^^       der  eii-frör  mues  oft  swachen                                    ^^H 

^^^^^1        in  herczenleiohem  aohen,                                          ^^H 

^^^^1        wenn  ein  gesell  wirt  lachen.                                    ^^^| 

^^^r             der  in  den  lieben  Sachen                                          ^^H 

^^H        36  vor  rorcht  darff  nymmer  nacbeD.                             ^^H 

^^^^^        getraw6u  machent  stat:                                            ^^H 

^^^^H        wer  du«                                                                     ^^H 

^^^^H        der  liebt  steh  vor  in  ollen.  (BL  il>2b)                       ^^H 

^^^^^         M)-nu  ist  »in  bort  mit  sorgen  ril,                           ^^H 

^^H        30  dea  ajeinand  nicht  i^etrunen  nil.                             ^^^| 

^^^E              die  wal  hnb  wir,  mein  trnwt  gespil,                        ^^H 

^^^B                            das  czil.                                                     ^^^1 

^^1             noch  hab  ich  den  gedingen,                                      ^^| 

^^^B                  A'a.  SS.    6  Tvr  (rewonliait  tat  de  durcA^h-kAm.            ^^H 

107  Texte.  267 

sy  taet  allezeit  ein  ^etz  an  mir; 
35  geüSr  gedacht  ich  nye  gein  ir. 

so  eytel  rein  ist  ir  begir, 

dae  ich  enpir, 

was  czweifel  mir  mag  pringen. 
B.  das  mir  all  klaSer  lugeu 
40  vnd  gern  mich  betrngeQ, 

nach  ban  ich  des  gehügen; 

ob  sj  all  kirnst  ans  czQgen, 

es  möcht  ir  falsch  nicht  tügen, 

das  sj  mich  pringen  mQgen 
45  TOQ  meinem  liebsten  hört: 

der  klaffer  wort 

sint  mir  als  pitter  gallen. 
B.  misstrevr  etc. 

Ich  frew  mich,  das  ich  hab  erweit 
50  mir  ain,  darnach  maniger  stelt, 

dem  sy  von  herczen  wol  gefeit; 

doch  ist  gesellt 

ir  hercz  czu  meinem  herczen. 

roecb  mänikleich,  ob  ich  sey  ain  narr, 
55  das  ich  mit  manigem  lanf,  der  pan-, 

vnd  ich  den  verlauf  doch  erharr, 

das  ich  getar 

erleiden  wol  yr  scherczen.' 

sy  ist  mir  nicht  gepunden: 
HO  haut  sy  mein  sendleich  wunden, 

das  hail  han  ich  erfunden ; 

ilien  ichs  czu  allen  stmiden, 

30  ist  mein  laid  vei-swuiden, 

das  ich  fremd  den  Tnbmden: 
t)5  dem  dester  mynner  wirt, 

der  sich  verirt 

mit  frewleichen  kallen. 
R.  misstrew  kau  etc. 


268 


F.  Anwkl  ilmjtr  a.  Hcituiclt  Bietacib 


IM 


/  0,  wi«  lieb  jnagtfreirleicti  gelimpfa ! 

0,  wie  gar  czart  ist  all  ir  scbimpb 

in  joDgkfrewIeicfaer  (BL  203a)  iogent! 

scbam,  czocbt  vnd  eitel  tugent 
$  zierd  wo]  ir  jangkTreirloic'b  gomüet, 

mit  goet 

betraet 

LH  ft^-wd«tireicbem  wandel. 

gar  kintloicb  ist  ir  haodel, 
io  wansaRi  in  sUen  sacben; 

dy  roten  mOndloin  lachen 

sam  rotes  rOslein  prosseo. 

leb  wais  kain  fri-wd,  die  mich  pas  helff; 

reht  als  den  edlen  iungen  wellf, 
ti  dj  mit  den  täcxlein  scberczen, 

so  gar  mit  rainem  herczen 

trampt  liebl«ich  als  ir  tan  tza  feld 

an  meld, 

mit  seid, 
20  schamrot  vod  &o,  mit  scUricken. 

ir  jangkfri.^wleichB  plicken 

mir  in  dorn  herczeu  krewselt: 

sClicb  lieb  sich  wiertleich  bewselt 

in  allen  m«inon  synnen  rorslossen. 

JVo.  Se  »teht  auch  in  S  Bl.  üb.  fftdruckt  WSB.  54,301  f. 

Überiekriß  in  8  Munoh  vö  ml  (t.  o.  8.  39).  Varianten  ww  8: 
t  w.  K»''  imioltfr»wlich  gclimpf.  3  «irt  «uhimpf,  3  in  frhit.  iunck- 
frnwlkhe.  4  Scbkm /eAU  nur  Z.,  nicAt  A.  niht  9  ziert.  ia(u}vkrnwU(-4i 
Z.  sannt,  fl.  7,  18.  19,  80.  31  je  tUi  eint  Heile  yedntckt  8  frawdea- 
mcbem.  9  cititlioh.  II  ir  rot«  mnixllein.  lä  rot«  ralileic.  tS  waib  k- 
ttewA.  bftTi.  J4  alfi  die  ed«ln  iÜDgin  (iungou  Z.}.  lü  dir  m.  tot<l«in 
tehwtMD.  1$  rtiufi  D,  WtUer  8:  hemeu.  17  chumpt  lioplicli  ftUt- 
tbnn  le  neld  (v«](]  Z.).  19  vor  18.  3ft  iunokfraw  liehe«.  32  in  mein 
hiTixen  crewwlL  33  to\ob.  wirtlieh  bewielt.  Si  bat  D  mmtS.  Weiter 
S:  nli  mm  nno  v. 


109  Teste.  269 

26  Hercz,  lieb,  gemaet  iet;  eitel  rain, 

k&i&  falscli&it  hat  mit  in  gemaln; 

ir  tieten,  tanczen,  springen, 

ir  sagen  vnd  ir  singen 

ist  aUes  iongkfrewleich  bewart 
HO  all  fart 

so  czart. 

ye  mer  sy  sehymphen,  schallen, 

ye  pas  mnes  ee  gefallen. 

ir  Ueb  kan  söleiche  frewd  geben, 
'65  vnd  Bcholt)  ich  ymmer  leben, 

es  war  mir  ynnerdrossenn.  {Bl  Ü03b) 

No.  31. 

1  La  varen  durch  all  dein  weipleich  er, 

dw  aller  liebster  eongel  mein. 

czwar  es  geschieht  mir  symmer  mer: 

des  gelawb,  mein  bort,  mein  höchster  schein. 
5  R.  darvmb  secz  ich  mein  trew  cza  pfannt 

dir  ain  vnd  anders  iiyemand  mer: 

das  Boltdu  wol  gelauben  mir, 

das  ich  dir  dyen  mit  gancz«r  gyer. 
K.  czwar  ich  dich  nicht  verkeren  wolt: 
iO  solt  ich  auf  erd  sein  hundert  jar, 

ich  mues  dir  ymmer  wesen  hold: 

das  solt  (Bl.  204  a)  dw  mir  getrawen  czwar. 

Dein  lieb  hat  gar  enczQndet  mich, 

das  ich  an  dich  nit  mag  gesein; 
i5  wie  verr  vnd  ich  doch  von  dir  pin, 

so  twinget  mich  dein  liepleich  schein, 
K.  der  mich  in  dancken  nicht  TerUt: 


25  Hertz  1.  gemüet.  eytel  (eitel  Z.),  36  olwiu  schalkait  h. 
^T  Untzen.  2»  iu(n)ckrrawleich  Z.  30  vart.  31  gar  z.  32  ie  mer  »ie 
■chimpfeii.  33  ye  (ie  Z.)  bafü.  ^ei'allen.  34  ohan  lolch  fvewd.  35  aolt. 
immer.    H6  wer  m.  viiverdrosaen. 


870 


K.  ArnoM  Usfcr  o.  Heinrich  BtrtKb 


du  iultila  no!  ffetrsnen  mir. 

!o1i  ■lafl'.  icli  nach,  nacÄt  md  og 
20  w  tiiot  Iwlaog«!)  mich  ca,u  dir. 
K.  cewKr  iob  dtcb. 

W«r  U^  njre  recht  versnechet  hat, 
tlor  mftcht  wo]  baissen  mich  ain  gAuch: 
üb  in  boslnfs  der  lujiute  rat, 

iS  ich  bof,  das  vrewo  geschach  im  auch. 

K.  cxwsr  ea  wir  sebad,  das  muiigeoi  man 
von  Ueb«B  ftxKm  geschieh  ein  frgwd, 
wemi  «r  sein  iiicht  knnd  recht  TerstJu: 
darrmb  mix  lieb  njemand  ab  erJrewd. 

SO  B.  czwar  ich  dich  nicht. 

No.  38. 

t  PeJaogen  ist  ain  pittcr  sinorcz, 

iraim  fremder  scbercic 

iD  fr&wden  nicht  czu  herczcn  get; 

mich  woadort.  das  ain  seDdleicb  hercz 
5  in  sSleicber  pein  das  leben  bat.  (Bl.  '20ih) 

wann  die  verguigen  ocrlikait 

ist  ftudors  nicht  wann  herczcn  loid, 

80  man  ir  mues  enperen. 

Also  goschiecht  auch  laider  mir, 

iO  seinl  tob  enpier 

des,  «las  auch  mich  gcfrowen  mag: 
0,  trawt  gesoll.  wftr  ich  pey  dir, 
gcd«nck  ich  sendleich  nacht  rnd  tag, 
80  biet  ich  nimn  vnd  tit-ytA  mit  hayl, 

iS  das  iij'e  wnrt  memich  auf  erd  so  gall, 
rnd  doch  allezeit  mit  eren. 

Lieb  cKuversicht  tuet  mir  so  wol: 
ob  ich  noch  solt 
1  9f\ifii  meiner  awgou  tiost, 


Texte. 


HO  90  Wir  ich  gttucior  frowdeo  vol; 
nanu  das  enphaben  mich  erlost 
Tou  langem  laM  Id  karcz«r  gtnod. 
i«s  n^w  ich  mich  in  heroten  gntot 
Ted  t«t  nye  dingk  so  ^reu. 

Ao.  53. 

f  ]«h  pin  cUcud,  ilocli  frew  icli  mick 

Tud  hoff  auch  hin  allezeit  tiir  sicti, 

ob  yemand  das  erparmen  ff«U 

viider  allen  raincn  frawcu  czier, 
5  By  beiiencken  ^etletcii  meins  {B(.  305 a)  b«rczen  gier: 

die  teug  allaiu  ist  mir  czu  ril. 

ich  haa  gekoffet  manigen  tag 

aaf  genad,  ob  mirs  geschehen  mag ; 

geschieht  mir  nicht  genad.  ich  habs  füer  trach 

Tait  wil  daiTmb  kaiu  fröwd  uicht  Un; 

vil  tranreu  ist  czw  nichte  guet. 

wer  wais,  was  mir  noch  werd  czn  tail 

oder  was  mir  mQcIit  czu  gnet  geschehen. 

prawn,  rot  vnd  weis  wart  mir  nye  fsU: 

czu  färben  han  ich  mich  verpflicht, 

ob  yemant  das  Terdrvossen  tuet.  (Bl.  äOöb) 

Dew  färben  wU  icli  dir  beschaiden, 
dew  sol  mir  sicher  nyemaut  laiden, 
darinn  so  lafz  ich  visden  mich: 
prawn:    muet,  rot:    lieb,  weis:    gueten  waa. 
ich  hoff,  das  mir  noch  werd  czn  Ion, 
darnach  moiii  hen'z  lang  senet  sich; 
geschSch  Jas,  so  wurd  erfült  mein  gier 
vnd  erfrewt  das  hercz«  mein. 
TÜ  trawreu  war  mir  dann  vnmfir. 
wann  sv  mich  trüst,  ein  fniwlein  vein: 
allererst  so  war  mir  wol  zo  muet. 
wer  wais.  • 

Ko.  39.    3  I»  w<fl]  igt  «  a*»  \  sthttteti. 


B. 

to 

K. 


■20 
K. 

B. 


S7S 


F.  Anold  lUyer  d.  Beinridi  Biatad 


Hkt  ich  ir  hold,  wem  lUib,  wem  laid. 

•fO  dea  acbt  leb  nicht  auf  meioe»  aid; 
ob  mir  damab  ^remand  aueb  trOeg  naid, 
dee  acht  ich  sicberieicheo  Uain. 
g«leicb  wolt  ich  sy  mit  treweD  maio 
Tod  dienDen  ir  csn  aller  czeit. 

35  K.  in  «ngds  weis  mcinK  herczeo  trcst, 
das  ist  ein  werds  weipleicb  pild: 
ir  mmid  Uepleich  md  fVewotleieh  kost, 
wann  »y  ist  tugentleich  vnd  darczu  mild, 
«llendew  wend.  Liebes  frowlein  czart! 

40  R.  wer  wais,  waa  mir. 


(Bl.  20Sb—a0ßa)      No.  40  =-  No.  20. 


(Bl.  30Sa) 


Nc.  4i, 


i  Tnnt  allerliebstes  fVl^wleiD  czart, 

nach  dir  beUugcn  tuet  mir  we: 

deiner  frewntleicheu  gnaden  ich  altcxeit  wart 

hiucx  ao  mein  end,  ge,  wie  es  ge. 
5  B.  (Bl.  201:1)  ich  pitt  dein  gtlet,  czart  liebster  hoct,' 

dein  genad  tue  mich  bedencken; 

mich  tit  frewen  ain  frewntleicb  wort 

in  treweu,  suuiier  aue  weukchen. 
K.  ich  hah  mi<?h  rau  gefangen  dir, 
iO  vogepuniien,  fraw,  das  ist  mein  klag: 

pint  mich  mit  deines  hercEen  gier, 

das  ich  von  dir  nicht  wenken  mag. 

Mich  hat  hetwangen  deio  gestalt, 

das  ii'b  kaiut^r  audeni  nicht  mag  haben  acht; 

tA  mein  getrawen  ein  dir  iat  manigfalt, 
das  eich  mein  bercz  ser  czu  dir  gacbt. 

K.  da  haat  mein  hercz:  biet  ich  das  deio, 
kains  *wutiach  lebt  ich  nye  lieber  iicit: 
das  mir  der  Wechsel  wnrd  kürczleich  schein, 


113  Texte.  873 

daran  doch  ye  mein  ho&inng  leit. 
20  R.  ih  hab  tnicli  czn  gef.  etc. 

Füer  all  dys  werlt  hab  ich  erweit 

czu  troBt  meim  setmden  herczen 

ans  allen  frawen  herdan  geczelt: 

des  günn  mir,  fraw,  czn  scherczen 
25  B.  noch  deinem  gefallen,  wie  dn  wilt: 

hört,  g&nczer  trew  ich  dir  vei^ch: 

der  czyler  hat  mich  auf  dich  geczilt. 

des  mag  dein  gnet  wol  erfrewes  mich. 
R.  ich  hab  mich.  (Bl.  207  a) 

No.  42. 

t  Ain  gelfigUeich  iar  nach  deiner  gier, 

das  daz  mit  hail  volkom  an  dir, 

des  wünsch  ich  dir,  fraw,  rnuerkert; 

wann  du  pist  wol  von  schulden  werd, 
5  das  gelfigkleich  hail  deia  pfleg  all  frist. 

Ich  geh  dir  gern,  wooscbleicb  weih, 
czum  newen  iar  hercz,  muet  vnd  leib : 
so  ist  es  vor  in  deiner  gewalt 
domit  gepent,  schaff,  tue  vnd  halt, 
10  wann  es  ain  dein  aigen  ist. 

Dein  lieb  gestalt  bringt  mich  darczw, 
das  ich  fremd  lieb  auch  meiden  tue; 
auch  kan  mir  nyemand  machen  wennd, 
ich  peleib  dir  recht  dienstleich  an  eud; 
15  wenn  du  meiner  frewden  vrsach  pist. 

No.  43. 

1  Sie.  Chanstdu  mir  halden  trew  Tnd  ei? 
Er.   la,  gern,  wann  ich  pin  aigen  dein. 
Sie.  Lieb,  sin  vnd  hercz  {Bl.  207  b)  nicht  von  mir  mir  kertl 
Er.   Dag  eol  mit  ganczen  eren  sein. 

1» 


H          S74 

F.  Arnold  lUycr  n.  Heiuridi  Riel»ob                       ]  14 

^m        s  SU. 

R.  Dein  wirdikait  motu  Iiorcz  betwingt, 

^^^ 

das  nymnaad  dich  von  mir  verdriogL 

^^^ 

Ich  heleib  dir  stftt 

^^^B 

ao  falscheD  rat. 

^^V 

R.  Lafs  mich  aas  deinem  herczen  nicht) 

^F          10  Er. 

Kain  vntrew  dir  von  mir  geschieht 

^^H 

Dbb  ist  aiu  er 

^^H 

mit  gueter  1er. 

^^1 

El^  mir  eilend,  wo  du  pist! 

^^^P 

Warvinh  des  nicht,  trawt  seligs  weibf 

^V 

Lai^  ozeit  hab  ich  iu  kurczer  (Viat, 

^B 

wann  ich  dich  meid,  mein  Laidvertreib. 

H 

Ich  trost  für  all  cweifcl  dir. 

^1 

Meiu  hört,  getraw  uiemaud  pas  dann  mir! 

^M 

Wann  das  ißt  guet 

^M 

vnd  priugt  mir  mnet. 

^^H.^ 

IiaTz  micli  aiu  deinem. 

^^H 

Lieb,  wiTz,  das  dir  mein  h«rcK  getrawt. 

^^^p 

Aio  tag  an  dich  ist  mir  aiu  iar. 

^^^^ 

Chain  frewntBchaft  mich  gein  dir  nicht  rewt. 

H 

Ich  kau  dein  nicht  vergessen  czwar. 

^^.  R. 

Du, pist  mein  höchstes  hail  auf  ord: 

^^H 

hilf,  das  mir  auch  nicht  liebere  «erd. 

^^^B 

Dein  weipleich  t'zucht 

^^^r 

priüj^  mich  «tu  frucht. 

^»~    *0  H. 

Lafz  mich  aus  deinem.  (Bl.  HOSa) 

^b 

M>.  44. 

^^^  / 

ich  jag 

^^^B         iwclib  vnd  t^ 

^^^^         mit  dem  herczen,  was  ich  rmmer  mag. 

^^^K              No.  4A.    16  Uid  vertreib,    il  <l«in6. 

^^^^^              ilTo.  44.     Wtgen  der  o.  anjf«itomiiKnen  Qlicdertmg  iki  Tfite»  t. 

^^K          die  ^jtm. 

^^^ 

118  Text«.  B7B 

nach  der  liebsten,  BchOnsten  frawn, 
5  ij  ich  trewleich  tr&g 

in  den  synnen, 

was  ich  ymmer  Bing  oder  sag. 

By  hat  mein  hercz  verhawen 

aÜBO  ser, 
10  das  ich  zu  trost  piB  her 

anders  nicht  beger, 

wann  ye  mer 

kan  sy  beginnen 

frend  noch  weiser  lei, 
15  dos  ir  Bchympheu,  Bcherczen,  schallen 

kainem  fromen  mag  mysoallen; 

wann  es  iet  so  eytel  gaet, 

mit  gelymphen  wolbehuet, 

das  es  wol  dem  heiczen  tuet. 
20  8olt  (Bl.  208  b)  ich  die  nicht  geren  Bchawen, 

die  allen  wünsch  hat  an  dem  leib, 

das  ich  gesach  aof  erd  nye  lieber  weih? 

gar 

klar 
25  ist  ir  har, 

recht  als  gold  gefar; 

krawse  ICcklein  liepleich  gar 

dekken  schon  der  dieien 

stieren ; 
30  die  ist  völlig  vnaerplichen; 

smal  gestrichen 

sint  ir  pra  mit  fleie; 

falcken  äugen,  wtlnglein  lot  vnd  weis. 

Schrieben 
35  schichen 

kan  ir  weipleich  plichen; 

ne^en, 

Bweigen 


276 


F.  Arnold  Üaycr  u.  H«JDricb  Riebtch 


116 


linieret  ir  &«wletch  czuobt; 
40  darczn  kan  die  edel  frucht 

aSesIeioh, 

grQesleich  (Bl.  20!ta} 

ein  deD  liebsten  aacheu 

machon 
45  ImIiod. 

das  nicht  ir  anplictc  wirt  Terstelt, 

aaserweit 

ist  ir  näslein,  »cb&D  gepogea; 

<lrlein  gar  sabtil  vad  gesmogen; 
50  ir  uiaud  bt  gerottet,  ziLniileiu  klain, 

VDgenöttet,  ulei  beüraupaiti ; 

schon  gespalten  ist  ir  kynn, 

Ax  luynD 

dariua 
5S  kaa  beczaiühen  edel  weipleieh  synD; 

oben  in  der  hewt 

gelidor  tri'wt, 

klain  geswoUen, 

hertt  gedrollen; 
tiO  ir  tütleiu 

sint 

lind: 

bftndlein. 

ftmüein 
tiS  ir  langk 

bat  sy  pey  stnalen  langen  Seiten: 

sust  all  tail 

hant  gelak  (Bl.  209  b)  rod  hui 

yaDikleichen, 
70  myunikloicliea, 

ficb^n  polieret, 

durch  visiert 

des  mues  ymmer  haben  dangk 

kdi«  lieb  naiur. 


117  Texte.  $77 

7&  dy  pilldet  sSleich  fignr, 

Bchol  wol 

leben 

geben, 

jugent, 
80  mugent, 

tugent 

in  wertleichen  czeiten: 

Bo  mag  sy  erwenden  laid 

mit  ganczer  frewd. 
8&  ir  beschaid 

hiczet,  fröret, 

stiftet,  sUJret, 

weiset,  tOret 

mich  eilenden,  wo  ich  pin: 
,90  sOleicbs  wunder 

hat  beeander 

lieb  czu  lieb  do  hin. 

Buech  ich  allen  lust  vor  mir, 

jedoch  ist  mein  hercz  allain  pey  ir; 
95  wie  das  ich  ir  lang  enpier, 

noch  {Bl.  210a)  gedenck  ich  mer  wann  czwier 

an  die  leczten  wort, 

die  czu  mir  sprach  mein  liebster  bort 

Mit  dem  stillen 
100  gueten  willen: 

0,  leiden, 

meiden, 

herczeu  trawt  gesell! 

darrmb  ich  ye  gerner  stell 
105  füer  vngefell, 

das  ich  well 

sy  sehen  fro, 

dy  wol  kan 

trOstleich  vaben  an 


S78 


f.  JUvold  Ibjar  «.  Hcinnd»  Sütttch 


110  frifwd,  «niui,  der  ich  Dicht  renaift 
fB«r  tnwno. 

bail  ■  wenden  der  kUffer  schawrm. 
do  mit  ich  pitt 
lU  geseHeo:  seit  gaet  Daditgepawna !  (BL  itob) 

Zy\  maniger  gewd  von  sweigna  liefa 

md  ich  lob  reden  diftler  allctflit. 

nach  red  biet  ich  gerichtet  micK 

aUao  wais  ich  nicht,  wie  es  leit: 
.}  R.  ob  ich  aej  wol  oder  rbel  daran, 

deMelben  ich  nicht  «iaseo  kan: 

gedii^  nert  mich  t>e3anderwar. 
R.  ein  liepleicb  vort 

in  rechter  main, 
fO  das  ist  ain  hört 

von  frawen  raia; 

daa  pringt  mnet, 

das  sneigen  nicht  entaet. 

Red  geit  trost  rnd  darc»  frewd, 
i5  damnb  iclis  aUcieit  loben  wil; 

di«  Maffer  ich  damit  mcbt  gi^-wd: 

den  wfittKb  ich  laidee  mer  dann  vil. 
B.  red  geit  trost  Tod  machet  lieb, 

klaffen  ist  ein  rechter  dich: 
:iO  das  stUt  fri^ird  vai  machet  laiL 
R.  ein  liepleich  wort. 

Wenn  ich  Ton  einem  gesellschafl  weet, 

der  man  in  ot!eii(BL  21ta)\eich  zig, 

riet  ich  in  ttewcn  darcm  diu  pe«t: 
'J5  das  wSr  pesser.  dann  ob  ich  swig. 
R.  darrmb  ich  red  ciwar  loben  mnes: 


113  Da*  Wart  tiaeli  hftil  »ieht  wie  ddoo  oh«. 


red  machet  Uidos  n&  truvten  pues, 
vo  mans  in  rechtter  lieb  tuet. 
B.  ein  liebleich  wort 

t  Wol  mich  wart!  atn  hClbsclies  fr^welein  ciart 

hat  mir  gedient  auf  einer  slat: 

daa  kam  mir  czu  allem  guet. 

ich  daugk  dir  sicher,  ob  ich  mag, 
5  ich  dangk  dir  sicher,  ob  ich  kan. 

Ein  B  mich  vieng,  ein  V  mir  wart, 
verspat  hat  sich  meiner  fflesse  pfad: 
ir  eophaheo  goit  mir  holiou  muot. 
ich  dank  ir  cicher,  ob  ich  mag, 
iO  ich  dank  ir  sicher,  ob  ich  kan. 

Cjefangen  vnd  gepanden  hat, 
aU  ich  die  allerliebsti^n  pat, 
da«  sy  mich  biet  in  irer  huet : 
sy  tecz  vnd  woltz  durch  nyemand  Ion, 
\iS  93  tecz  vnd  woltz  dorch  niemand  lan.  (BL  2Hb) 

,  No.  47. 

1  Bnb  aller  ctweifel  ayuon  nicht; 

ich  wil  dem  geleiohen  njudert  han. 

hercü,  muet,  gedangk  vnd  sin  domit 

wi]  ich  dir,  &aw,  ceu  lecze  Ibq; 
5  H.  wenn  du  pist  sicherleich  dy  erst, 

von  der  ich  fr^wd  in  herczen  gewsn. 

ich  traw  dir  wol,  daa  du  mich  gewerst 

vnd  mich  in  herczen  nicht  verkerst, 

wann  ioh  mich  dir  am  peaten  gaii. 
iO  R.  ich  wil  darvmb  halt  nicht  goacLaiden  aeia, 

ob  sieb  mein  wesen  schalt  von  dir. 


879 


S9.  46.    S  Vor  m*g  itt  ka  ausgestrichen. 


380  E'.  Araold  Uay»r  u.  Heinrieb  BieUoh 

ewikleich  pist'lu  da«  mein 

YDd  traw  auch,  fraw,  Jer  gOete  dein. 

du  tuest  allso  des  geleichen  mir. 

iS  Dv  pist  die  erst  au  auefaiigk, 

all!  ich  dirs  yor  hau  gesait; 

Rw  beleih  dy  leczt  an  abegaiigk. 

seit  eicli  mein  weseii  von  dir  schalt, 
lt.  tawHentstuiid  gesegen  dicli  got! 
20  mein  liebste  fraw.  nw  nüiiach  mir  baiL 

das  ich  mich  schaid,  das  (Hl.  '2f2a)  machet  DOt, 

doch  beleibt  dir  das  bercz  hu  aUeo  spot: 

dein  gueten  willen  mit  mir  tail. 
R.  ich  wii  darvmb. 

35  Mein  liebste  fraw,  geselle  gnet. 

Bchaid  dich  von  mir.  als  ich  dit^b  pitt. 

mau  spricht:    wer  aus  den  augeo,  der  aus  dem  muet: 

des  inain  ich  siciierleicbcu  ntt: 
R.  des  peicib  an  mir  atst  vude  vrar. 
30  des  gib  ich  dir  c?m  pfannt  mein  trew 

gar  vnnerkert  von  iar  «xa  iar, 

die  weil  ich  leb  auf  erdeu  cxwar: 

dein  wil  ich  sein  an  »IIa  geren. 
R.  ich  ml  darrmb. 

A«.  48. 

t  In  lieber  sacb  rerporgeu. 

des  abentz  vnd  des  morgen. 

Uncht  mir  ain  glanc^er  sterou 

in  frewdeu  vnd  in  eren 
5  vnd  ist  getftilt  in  sechs  ort: 

czucht,  acbam,  gelimph,  guet  woil  vud  weis. 

mein  liebster.  sflJdenreiehor  hört 


A'd.  i7.    16  i  tut  gtiixi  iit  aM  ^  gebetttrl.    Jii.  34  darvni. 
So.  48.    3  vfl. 


121  Texte.  »1 

ist  allso  schon  gepildet, 
das  er  mir  mftnchleich  (Bl.  212  b)  willdet 
tu  Tnd  pin  im  czllm  allain. 

und  wart  ye  stem  feiner, 

an  czarten  frawen  scheiner 

ist  er  mit  liechtem  prehen; 

wenn  ich  in  an  sehea  Bol, 
i5  SO  frewt  sich  alles,  das  ich  pin; 

swermüetikelt  mues  ferr  dahin: 

allso  bat  lieb  an  lieb  gewin. 

wo  lieb  dy  angen  witert, 

das  hercz  in  frewden  czytert, 
20  do  ist  lieb  eytel  rein. 

Mein  Stern  ist  genennet 

als  Fenus,  der  da  prennet; 

wann  er  kan  fberglesten 

mit  seinem  glancz  dy  pesten, 
25  dy  ich  mein  lebt^  ye  gesach. 

darrmb  ich  mich  czw  im  versprach, 

das  lieb  noch  laid  noch  Tngemach 

mich  Ton  im  nicht  sol  scheiden: 

io  mag  mir  nyemand  erlaiden, 
■iO  ich  pin  sein  vngemein. 

No.  4H. 

1  Ich  han  in  ainem  garteu  gesehen 

czwo  rosen  gar  in  liechtem  schein; 

ich  sprich  fürwar,  ir  Hechtes  prehen 

hat  durch  frewt  das  hercze  mein. 
5  czw  der  atn  so  get  ein  a: 

der  andern  bab  der  mues  ich  yehen, 

wurd  mir  ron  ir  ein  frewntlich  ya, 

9  mir  Mteht  ober  der  ZeUf.    39  mag. 
So.  49  ist  gedruckt  H.  F.  I  337. 


2S2 


P.  Anold  Ua]t«r  a.  Heinriob  Rjcttch 


1» 


80  geschäch  mir  wol  rnd  nymmer  we; 
B.  (BL  ■ii3a)  Word  mir  der  rosen  ein  krönczeleiii, 
10  darnid«r  wurd  ich  Dymnier  gro. 

sy  dnrchfrvwt  das  heruza  mein, 

in  irem  dinst  so  pin  ich  fro. 

Ich  lob  9cy  flier  des  sflessen  mayeti  blllet, 

wol  fQr  d)'  liocfateo  roaon  czart. 
15  ir  angesicht  gibt  frisch  vnd  beben  muet, 

sy  ist  gepom  aus  hoher  art>, 

gar  adonteioh  wolgeatalt 

ir  edlo  frümkeit 

in  moinetn  herczeo  genc/Iichsn  erweit; 
'20  ir  giiot  gcpSr  ich  vndorscbeid. 
R,  wiird  mir  der. 

üil  edle  roB,  lafz  nttcb  genyessen, 

das  ich  dein  stäter  dienner  pin; 

iofa  spriclia  flirwsr,  an  aU  vcrdriessou 
25  lob  ich  dich  für  dy  liebst,  dy  mein: 
B.  du  pist  mein  hört  vod  auch  mein  trost. 

ich  dien  dir,  fraw,  auf  liobon,  f^aoten  w&n, 

wann  da  mir  wol  gebelffen  mj^^st. 

swarcz  md  plab  das  macht  mich  fro. 
'JÖ  R.  wurd  mir, 

No.  SO. 

1  Trawt  fraw,  dein  gOet 
tuet,  da»  ich  wüet 
in  heisser  giftet: 
je  mer  ich  mich  vor  sonen  hQet, 


4  (luwlifrewt  ff.  F.  9  Die  Atinea  fehU  ff.  F.  krencadcin  H.  F. 
i/ ilun-hfrewtff.F.  tSCarff.F.  H  hobenmuct,  18  »chfirU  verttümmtU, 
leoa  ich  im  Tczt  ttngedevUl  habe,  framküit  ff.  F.  19  meine  ff.  F.,  wu 
•c/nwi  Waekemaget  in  da»  o.  QeKelde  vcrhrsufH  (Ue.  mi-inf-)-  Sä  \%h  H.  F., 
g<bt*¥ert  von  Wackemagft.  24  fnrwar  ff.  F.  SS  plob  ff.  F,  «cAoh  vm 
Wnektrnagel  ctrhr.ttcrt. 


mam 


133  Texte.  383 

5  ye  (Bl.  '213  b)  fester  tobt  als  mein  gemäet, 
das  ich  dir  sagen  Bolt, 
wie  lieb,  wie  hold 
ich  dir  vor  mänikleichen  pin; 
wann  tag  vnd  nacht  so  ist  mein  sjn 
10  czu  dir  do  hin 
auf  den  gewyn, 

ob  ich  vmb  dich  rerdiennen  mOcfat, 
das  du  mir,  fraw,  als  deinem  knecht 
gepewtest,  wes  dein  hercz  begert. 

15  Den  anfangk  tan 

ich  armer  man 

nicht  vshen  an: 

was  red  ich  vorhin  ye  besan, 

darinn  mir  knnst  Tnd  wicz  cznran; 
20  wann,  fraw,  .dein  lieb  gestalt 

tnet  mir  gewallt: 

ye  mer  ich  dich  an  siech, 

ye  mynner  waia  ich,  was  ich  sprich: 

so  süesleich 
25  erfrewt  mich 

dein  czarter,  wolgestalter  leib. 

darrmb  ich,  allerliebstes  weib, 

tet  gern,  was  dein  gflet  mich  lert. 

Mein  liebster  hört, 
30  sprich  mir  ein  wort, 

das  mir  erstort 

s&Iich  senen,  das  mein  hercz  durch  port: 

wie  lang  es  hat  in  leit  gedort, 

des  möcht  ein  lieblich  gmes 
35  mir  machen  pues 

Ton  deinem  roten  mnnd: 

das  w&r  ein  seldenreiche  stnnd. 


Ab.  60.    27  duTm.    36  deine. 


asi 


F.  Araolil  Uaypr  o.  Heinrich  Riottcli 


134 


dy  mir  Ut  ln»d 
iD  bercxen  gmnt 
40  dein  fVewotÜch  lieb  czu  gnetein  hail: 
eo  wiird  moiu  hi>rcz  in  U«b  8o  goil. 
im  dy  lieb  ivurd  allcxeit  gemert.  (Bf.  2i4a) 

No.  SU 

i  Waa  Ich  hewer  das  iar  aoTach, 

das  ^ct  allee  lilndar  sirti; 

VEgefell  das  ^et  mir  nach. 

des  han  ich  mich  erwereii  nicht. 
a  R.  wolhiii!    OS  8ol  nicht  oudors  ^^aii. 

das  ich  das  iitr  kain  gelükch  sol  hau, 

das  wil  ich  leiden  gedultiklicb : 
R.  wer  czu  gi^lftgk  uicht  ist  gepotcu, 

an  dem  ist  kunat  vnd  wicz  verloren, 
SO  welichen  weg  er  keret  sich. 

Tedoch  eo  wil  ich  nicht  vefczagen, 

ich  wil  barroL  auf  das  loczt; 

ich  höret  ye  dy  weisen  sagen, 

got  tuet  alle  dink  durch  das  pest. 
in  B.  wolt  got  ein  geleicbor  scbieduiaa  sola, 

80  red  ichs  auf  dy  trew«  meiD, 

es  möcht  noch  wol  geraten  mir. 
R.   wer  CKU  gelugk  nit  ist. 

Wer  alle  diogk  cxu  herczeo  secKt, 
20  ei  ist  nicht  wunder,  vnd  wirt  er  gra; 
hercz,  muet  rnd  sin  wirt  im  gelecirt 
vnd  Tolgot  (HL  2131)  allezeit  im  hinnach. 

Jft.  51  ist  gedruckt  U.  F.  l  338. 

S  «ol  hin  B.  F.  8  Keforaii  It.  F.,  Ha.  g«port.  äbrr  e»  üf  ^firtM 
au/cwlciwn  wU  o.,  vgl.  V.  11.  13  und  o,  S.  110  unter  8.  9  lU.  v«rionai 
B.  F.  (Hl.  vo-lorfij.    :i2  va. 


1 


lä8  TcKte.  286 

B.  gfiint  icli  mich  des  beüuueu  kaa. 

so  wil  ich  allee  trawren  lan 
2i  vad  wil  beieibeii  stilt  ^Ttd  vest 

R.  wer  C2U  gi>lfikch. 

(Bl.  2i4t>—ataa)  No.  Ö3. 

Ich  itachter  aol  erweclcea  tu». 
(Bl.  215  a}  No.  S3. 

t  In  (in)  aller  werlt  mein  liebstor  hört. 

peden^k  dy  lieben,  süessen  wart, 

die  mir  dein  trew  ao  (BL  21ib)  taug  versprach. 

ee  ich  dir  doch  der  lieb  yeriach, 
5  dy  ich  ye  geren  halden  wil, 

taest  dn,  at»  mir  dein  trew  verhies: 

ee  ich  dich  lio», 

ich  wolt  ee  kummer  leyden. 

Mich  dungket,  wie  vnstEltikait 
to  dein  hercK  hab  anderswo  gelait; 
Tnd  ward  ich  des  ynndert  gewar, 
ich  müost  mich  dein  verwegflu  gar: 
wenn  imtrew  ist  mir  ein  herttes  ^il. 


asvh-v. 

So.M.  Bit.:  SBlSISa.  34  Bt.f  S9BI.STSa.  4tBl.la.^ 
Dnteke:  t.  U.U.  l  Xo.  36  nach  Ih.  SS.  3.  JärVftvng  SOS  jtach  £4. 
3.  S.  MJ.  S.  sra  nad,  H.  4.  W.  K*  11  AV.  49«  »aeh  B.  Ml^  Ato.  töS 
HOfh  84,  .\o.  4M  nach  S9.  eU.  nach  D. 

So.  S3  tttM  öucA  in  A%  Bl.  KJ-^KSa. 

Aa  fuU  (t.  S.  usf.  dea  Drucket):  Ühwaehrift  WKraung;  an  dU 
VanktflmaUtc^  fingiert  vom  Bolle.  1  In  nur  einmal.  Kult.  S  b«d«iiok 
ich  die  L  9U«K^n.  .V  A\f  m.  d.  m^ndt  jio)  1.  cd  ipracb.  dir  D  [die. 
Wcitrr  Aa:  4  yiir.  Aa*.  i.  dir  diir  I.  vcrjach.  5  die-  >'«  fehXt.  lialteu. 
6  Tiiit.  nlfx.  A.  gut  vcrhtefz.  7  (ii^hj  il.  Wuti..  8  Uidfln.  9  Nuu  luuckt 
mich,  w.  V.  10  h«rtc.  andarf«  wa.  tl  v.  würd  i.  j-mmer  d.  f{«wär. 
la  müfit.     13  wKcn.    mir  fehlt.    h«rb>i. 


i 


386  F>  AntoM  BUyor  a.  HeiDrich  Rirt*cli  196 

peiüongk  <Uch  recht  in  edleielier  mat^ 
i5  halt  oder  Urz 

CKU  aiaem  tail  dy  paiden. 

Wi(^  daa  ich  mich  rQg«ni  scbaid, 
wann  v$  tut  meinem  hcrozen  l&it, 
wann  ich  war  gern  tren  vnd  stfit> 
20  ob  08  dein  gQet  herwider  tat: 
BD  ist  der  peyweg  gar  «tu  vil. 
doch  veun  dein  guet  ist  genczUcb  rein 
czu  mir  Allein, 
ich  wil  dich  nj'uuuer  meiden. 

A'o.  54. 

1  MuB  b&obsba  fitewd  gibt  grosses  laid, 

Mit  ich  mieb  ichaid 

TOD  süesser  naid, 

dy  mein  hercz  nert 
5  in  guet  (Bl.  2iea)  geferl: 

gedengk,  wo  wart  ye  laid  so  hertt! 

seiot  schttideo  mir  all  fri)wd  erwort, 

dein  trew  nicht  c£wifeltU:Ieich  dertt, 

das  ich  an  iJir  mit  leiden  han; 
IV  wami  was  czu  leiden  mir  geschieht, 

mein  allerliebste  Czurersicht, 

90  wart  mein  leiden  nye  so  gros, 

dein  leiden  k&m  mir  näher. 
Ji.  rot,  vreis  vnd  swaicz  dir  due  vergicbt, 
IS  das  ich  mich  anileni  nicht  rerpflicht; 

mit  röeleiü  »priugon«  njö  verdros. 


J4  Geil«aok.  sülliguB.  16  xS  a.  t.  da  dich  reicher  turidra, 
Bolle  ein  [?]  Ktit;  danaeA  Bl.  163 a.  17  m.  oidit  geren  *c)i-  tchtdd 
SM*  tchied  gebatMrt  D.  IH  tneinö  D.  WeUfr  A%t:  zwar  v.  vb  mir  im 
hertK«!!  I«id.  J.9  vrr  KM'cn.  rtct.  ^  d.  tntw  lier  wider.  ^/{MyweKA 
Wnttr  Au:  xR.  SS  1).  vor  dein  li«rtx  gcnUlictica  i-ftin.  S3  ti.  alUia. 
94  i.  n-ol^t]  d.  [D]>-mm«r  meydeD. 


LS?  Terte.  887 

mir  aey  czn  dir  noch  gfthet.  (BL  216b) 

Bis  fro  für  vniiBer  paider  tail, 
mein  hdchBtes  Hau, 

!0 

wann  ich  wil  ee, 

das  mich  beste 

das  laid  aUain,  wie  es  mir  gee, 

>5 yemer  yemer 

mich  frewt,  so  pistdn  leidens  an; 
i.  wann  was  czn  leiden  mir  geschieht, 

mein  allerliebste  Czaaersicht, 

so  ward  mein  leiden  nye  so  giOB, 
10  dein  leiden  kam  mir  näber. 
l.  rot,  weis  rad. 

Mein  Trost,  der  all  werlt  vbertrift, 

mit  deiner  schrift 

mich  wider  atift. 
'5  seit  schaideuleich  mort 

mich  hat  erstört, 

dein  liebster  bort  rnd  plick  mein  hercz  dorch  port, 

das  tcA  oft  ge  ain  an  ein  ort, 

das  ich  besins  dein  weis  vod  wort, 
0  geleich  als  ich  dicb  dort  säch  lieblich  stan. 

No.  55. 

i  Weib,  aller  frewden  vberkrön, 

bedenck  dein  er,  dein  lieb,  dein  schön, 

seit  wort  vnd  werch  vnd  säefz  gedön 

dir  dyenet  Tmb  liepleicb  mynn, 
5  der  oft  ein  gnet  gesell  beger. 

So.  54.    20.  24  scheinen  (ohne  Lücke)  zwei  Zeiten  i»  der  oben  an- 
^deuteten  Weise  ztt  fehlen;  attch  3S  ist  imvoUatändig. 

No.  55.    3  vfi. 


2&B 


F.  Arnold  Uayor  «..Beinrieh  BkUob 


I8B 


dem  laid  war,  Jas  er  dich  (Bl.  -JtTa)  entert, 

90  ein  durch  tribeii  schalk  dich  lert 

vDstSt  mit  soiiiem  pöseu,  falüchen  sjna. 
R.  morck  ftuf  sein  tiigk: 
iO  dein  gnet  gelück 

wolt  er  ab  gneideD 

dir  mit  leiden; 

den  gescbeiden 

soltdii  iiteiden, 
15  sein  mSrterleich  gealallt 

wirt  njmer  fro,  wenn  so  er  vbel  tnet. 
B.  dw  raintts  weib, 

damub  beloib 

Test  Uli  'lern  stftten, 
20  der  TOD  raten 

noch  von  tJtten 


wie  in  baist  dein  gewaltL 

geträw  das  liercz  dein,  dein  er  bringet  mueL 

i5  Ein  achalck  der  klagt,  sein  liebe  fraw 

dy  laich  in  hye  vnd  anderswo: 

aClich  klatfen  mOcht  mich  macb«D  gr«, 

wann  niner  spricht,  dy  laicht  mich. 

wie  weit)  gelaichen  müg  den  man, 
äO  der  sacli  ich  nicht  erdengken  kau, 

seit  aiuem  weib  atet  vbel  an: 

kh  vorcht,  sy  Met  gelaichen  sich. 
R.  Bchalk,  antwurt  mir: 

solt  aine  dir 
95  80  l^rleich  wagen 

&ewnt  TDd  magen, 

dy  gar  tawgen 

vmb  sy  fragen, 

IS  d&rvm.    Zi  kein«  tüeU  in  der  B».    S8  SHati  mich  ecMnt 
nn  V  atttgtttrteitfn.    31  ainfi. 


1S9 


lui«. 


28» 


wie  sy  ir  er  behalt, 
40  Vit  w&ger  war  dein  häwt  auf  einer  glnet. 
R.  dw  raincB.  fÖ^  :i(7fcj 

Seiot  sQessor  anfangk  wirti  su  aw&r, 

weib,  hochgelobte  creatur, 

pu  fro  Tod  g^il,  so  ein  schalkch  trawer, 
4&  das  er  icht  gi'wd  vou  dokiem  büd. 

wye  leicht  dein  lieb  ein  frcwd  nw  füegt, 

sein  falsch  horcz  des  nicht  begint: 

wiltda  nicht  mer,  Boiu  czang  dich  rflegt. 

ilarvmb  pey  c^eit  dich  von  im  echaid. 
60.  51  R.  da  edler  weipleicher  nam, 

vonucid  solich  aflTou, 

dy  Houil  kUtTen, 

wann  sy  gaffen, 
5S  wye  sy  schaffen 

dein  laster  m&ni^ftlt, 

wol  fräW'i  ffler  laid 

R.  dw  reines  weib. 

Xo.  SC. 

t  Ein  biflemlein  in  sechs  art  getailt, 

plab  vnuerniailt, 

bedewtet  gancz  buschaidenbait, 

TersTfigen  vnd  auch  atättkait, 
&  willig,  warhafttg  trow  berait; 

kein  plQeinlein  mir  uye  lieber  wart. 

es  ist  mir  trawt,  es  ist  mir  C7.art, 

meins  berczen  liebste  awgenwaid; 
B.  (Bl.  -juta}  ich  fleis  mich  sicher  dos  allwcg, 
10  das  ich  mit  ganczer  trew  sein  pfleg: 

mein  syDU  sint  all  czu  im  gericht. 

Ich  ban  mir  es  czu  trost  erweit: 


SO,  61  Vgl-  rfi«  AnitKrhmgen. 
MÜ-  angtdciUlt  i»t. 


57  %»t  vtrtiütnm^  woi  ofteit  von 


Mk 


SSO 


ArnoM  Hajvr  o.  Hehtr 


liejplioh  gmelt 

piD  icb  Tod  w  in  sSlcJcher  mali, 
t&  ijas  ich  durch  es  tuen  rnd  auch  U£e. 

dohsim,  ze  kircbui  vod  cm  straTt 

ist  mir  mein  pla^mlein  liob  md  weid; 

CS  ist  meiiia  herczen  luat  auf  crd. 

iiyemaud  getJenk.  der  mir  es  laid. 
'20  B.  ich  fleirs  mich. 

Es  ist  so  mynulkleichoD  glaocs, 

rain  e)^el  gaacx: 

80  ich  y«  lenger  x«  an  siech, 

jre  mer  cjtu  sebou  lusL  üs  micli. 
35  mein  pltiem  ist  so  waidenleicb, 

das  OB  nicht  lieber  mocht  gosein: 

es  tx6st  so  wol  ilas  hercxe  mein, 

das  ich  mich  nymmer  von  im  schaid. 
B.  in  meiiiem  hercKen  stet  sein  stani: 
30  sein  Werder,  bochgelobter  nam, 

der  bütt:  piflemlein  vor^  mein  niobt. 

A'o.  57. 

i  Ich  wonach  dir  hail  vni  alles  guet 
czum  Qowon  iar,  mein  liebster  liort, 
darczu  gelück,  wub  fröwden  tuet, 
nach  allem  wünsch,  liebs  fränieiu  cxart, 

i  R.  (B(.  -JlNh)  das  dich  als  ko  vermeiden  sol, 
naun  du  pist  aller  tugent  vol; 
rnd  traw  auch,  fraw,  detDeo  gonaden  wol, 
das  du  aUcKeit  godenckeat  au  mich. 

Üor  aller  werlt  pistda  allein, 
iO  die  mir  in  herczen  fröwden  g«it; 

ich  will  dein  aigner  dyenser  sein, 

verswigen,  stät  eta  aller  cxeit, 
R.  darcEU  mich  twingt  dein  ttew  80  gar, 


iu  oller  vrerld,  wo  ich  hlofar, 
'iS  vnii  sprich  an  allen  cweifel  cnvar, 
dein  güet  mag  nicht  verpergen   sich. 

Mein  ttato  trow.  dieustloichou  iiiuet 
bebalt  ich  dir  rod  oyem&nd  mer; 
md  vt&T  ich  pesser  dann  vU  gast, 
■^SO  dein  wirdifeait  ich  nicht  verker. 
B.  mit  rot  vud  swarcz  ich  warte  dir 
nach  deinem  pot,  dea  traw  auch  mir, 
\ai  hotr  nach  lust,  mein»  herc7.en  Gier, 
lioin  geuad  wirt  Ueplelch  trösten  mich. 

JVc.  SS. 

Ein  cK&rtleich,  lioploich  angnsicht 
scbenckt  mir  mein  liebster  trawt  gesoU: 
ich  han  mich  auf  dy  fart  (BL  2l3a)  gericht, 
das  ich  dich  kflrczleich  s«heu  wolL. 
darrmh  gib  mir  guet  poteabrot: 
ich  pring  dich  czu  ir  selber  haim. 
wU  mich  vindeu,  das  tuet  not, 
ay  nyemand  dann  pey  ir  allain. 

Wie  fcawm  erpait  ich  deiner  wart, 
iO  irie  mich  euphaheu  wil  dein  gHel, 

das  du.  mein  allerliebster  hört, 
,   ga&ewest  als  mein  gemüet, 

ftü  gtyicx  pey  dir  gewesen  ist, 

wie  ich  pey  dir  nicht  mag  gesein, 
i5  dos  du  allciteit  gewaltig  pist, 

wann  icli  pin  nyomamls  mer  dann  dein. 

Ich  han  dich  lieb  gehabt  pis  her 
1(]id  ist  mir  lieb  erst  worden  new: 
du  Liebest  mir  tawseutfeltig  mer, 
j«  pas  yc  pas,  mit  ganczer  trew; 
mmo  seoen  hat  mich  iune  bracht, 


W 


298  t'-  Arnold  Ukfer  •.  HeJoricJi  RI«Uc)i 

du  leb  6aiii  frcwd  an  dich  mag  hau, 
auch  fivwt,  Jas  mir  il«im  aoplik  nftb«t, 
den  ich  von  mir  nye  hau  gelan.  f^/.  2t 9b) 

y  Fhuoch,  nioiiier,  lagDt-i',  klaffer, 

da  pCser  laatei  uchaffer, 

du  schalkhafter  nachdraber, 

das  du  tarst  getreihen 
5  den  schiuipb  poy  liobciu  woiben. 

da  Boldest  ymnier  beleibeo 

p«y  aLdi>rD  falschen  czungen, 

iy  ye  nach  laster  ruugcu; 

wann  Judas  ist  dein  aidgesell. 

10  Dir  cztmpt  weder  schimph  noch  schallen, 
dein  IV^wd  get  ron  der  gallen 


wer  das  an  dir  well  spefaen, 
der  90/  dich  recht  an  sehen, 
15  so  mues  das  mänikleich  yehen, 
das  dein  gesteht  erscbricket, 
to  dich  der  frum  anplicket: 
dein  hawpt  das  naigt  sich  csii  der  h^II. 

Dein  vr  ist  gar  rerhawcu, 
20  du  schiltest  prieeter  vnd  fruwea: 

K».  59  »Uht  noch  in  H».  39  Bl.  2S0a.  .W  Bl.  SSOb.  (Füfl  o.S.Sf.) 
Varianten  von  U9  und  30  (hitr  nach  drm  IM-urk  II.  R.  I  Xo.  45, 
vgl.  S.  XL.  t.) :  I  Pfucli  Römer  (riiini«r  30),  Hfg*p,  d»ffw.  W.  K*  T  8«T 
(k«l  /HlMhlich  uivtuer  [memHr.  Weiten  Varianten  der  ymanntra  H$».: 
$  Du  nl  M)halck}iaffiif(ur  lauter  mtichcr.  3  D.  Kübäniticber  (icbondUdwr  30} 
aaiüigaS'er.  4  D.  d.  tiunci-'rit,  m  tnibea.  i  Dein  tclierts  mit  rainctt  w. 
(  D.  *olt  nun  b.  7  Bey  n.  taUcliD  *.  S  Dia  auch  u.  &  wKim  fthU. 
10  D.  xpnmbt  nit,  tb  •dullon.  11  D.  «ehimpSun  Ut  v,  g»U«n.  12  Wem 
mSebt  dkt  wol  g«hlloa,  in  D  fehlt  iler  Vcr$  ohne  Lüeke.  13  l>ar  d.  a.  iL 
wSIIh.  I4mtik[toD.  aintehen.  15  Fltntlr  mul; iehd.  wbon.  JTfnuiaa. 
18  Bau  ikh  vor  groKsm  laguMX   i9sind[i.    30  V.  «cbwrfrt  gaclUn  v.  f. 


Texte. 


darrmb  wirt  mim  divli  Bclinwcn 
in  IfisterleicheD  schaadeD, 
schamrot  in  dyeWs  paoden. 
gcFQort  von  schorgcD  b&uudeD. 
35  wer  weib  vml  priest«r  scheodet, 
des  leben  pSsleicben  endet 
in  i&merleicbem  vitgefell.  (B!.  2Wa) 

No.  eo. 

West  du  es  recht,  lieba  früwlcin  c/art, 

vie  aller  wünsch  gancz  an  dir  leit! 

icb  main,  dein  geleich  halt  n;e  gepoiea  irart 

80  lang  dort  her  seit  Adams  czeit 

vnd  nymmermer  geporen  irirt, 

dy  so  recht  sohOn  sej  geforiaiert: 

deiu  leib  mit  klarhait  int  geenierd, 

des  nu^  dein  güet  wol  fri^wen  sich. 


10 


Was  mir  erfrPwoa  mag  mein  gemQot 
Tnd  Uepleich  haist  vnd  wesen  kan 


Sl  Dnrumb.  33  IHntPTliohcn  MbAnndon.  SX  ReliAmrott.  di«bet 
ixnndcn.  ?j()i>nirt  y.  Act  Richten  (/)hBnni1pn.  £9  W.  ^wrn  tüA  kmoUcq 
*ch«nndct    SU  nieli  bnalitli  [pi)»!.    Sff  Sein  liaubt  »ich  wtgtA  gen  <l«r  h«n. 


w 


So.  60  itfM  noch  in  Au  Bl.  t3ra~l37h  unA  in  .Wa  Bl.  t 
Die  Variantrn  der  grnanntr/i  Hi:  fnlgen  mtdtr  nach  den  Druckm 
(Ai.  18,  3l3f.,  heiifhungtweitf.  F.A.  lllälS):  L'^erieltrift  Ovatündnn 
fimgitrt  WÖ71  Botit,  Kyo  tubnriicb  Ijcllin  3ta.  l  Wut  3ia.  Ucbc* 
IWiiwliD  ort  3la,  traut  li«l>*t«ii  fKilin  intrt  ^h.  3  a.  mein  v.  frantx  An. 
guils  ■-  i.  lit  31  a.  3  l  sfinnh,  du  d.  |c*  "«cb  ni«  g.  ^*»rd  Ju.  meiii 
dina  glkhen  ny  (ii-boreii  31a.  4  alü  L  alFi  aieb  b'-pt  ru  A.  x.  Au,  Dort 
h.  to  1.  Mvt  L  iji  .Till.  S  Docb  Au  31  [vuil.  ttymmar  moe  Au,  nicmw 
mer  31a.  gahuri-a  3ta.  wurt  Au.  6  die  bUj  r.  »clMn  licpüch  My 
fannieret  Au.  ey  geformiorot  .S/n.  7  d.  Icip  iil  d.  wo)  geilert  Au,  Ir 
Ijeti  m.  alar)i«it  ist  bezi«rct  Sla.  S  m.  ir  gut  31  a.  it^t  Au.  fr«wcn  Au, 
freuwea  31a.  9  oriröwea  Au.  tC^mal  jIh.  Du  m.  erErwwet  al«  myn 
gcmuet  .!J(i.    10  Vml  lieblich  aedJia.    du  IctpUcb  U«Ci.^t\T.  v.^.  Am. 


E 


F.  Arnold  Uaycr  n.  Hdnrich  KwUcIi 

mit  BchfiQ.  mit  gepArd,  mit  aller  gfiet, 
gesaoh  dein  geleichen  uyo  katn  man. 
ward  ve  katn  fniw  vmb  sch&n  geert« 
des  pist  dn  tawaputstund  wol  werd: 
IS  all  adiUa  hat  sich  aii  dir  gemert, 
das  nyemand  mag  voUoben  dich. 

Ich  wais.  wio  icb  dich  inne  pring, 
äsa  mir  kain  mensch  nye  lieber  was; 
doch  nert  mein  hercx  ein  giiet  godiug, 
30  ob  (Bl.  -liOb) 


II  ^epert  Au.  aller  deiner  ^t  Ä*.  M.  ^bareit  m.  ach.  ta. 
gut  31  a.  ist  [m]  g.  A.  gf'leicli  uie  Au,  Bi  g.  diu  t-elJoh  balt  nie  kein  ca.  Sil 
18  viri  D.  &iu  Ju  [kkin.  .VolA  vtnb  folgt  Bt-  J^b  in  Au.  Wut  ;e~ 
kein  meuac)]  uinb  .fi<i.  guerd  Au.  7J  dus  A»  (de«,  pist]  wunt  Au  SJa. 
toicnt  «t.  ■IIa,  wert  31a.  UubudI  itimt  [ihXz  wert  Au,  IS  Din  .Via  [k|L 
icliön«  jtu.  1$  du  /'eltlt  3ta.  nierann  Au  .9J((.  kan  Au  j/n  (mag. 
vol  loben  A«  it/a.  17  I.  vtitt  nit  recht,  w.  Ah,  I.  nelei  nit  w.  3t  a. 
innen  brian  Au.  IH  Dir  tvieitf.  Bur.hxtaht.  von  1i<:bor  itt  in  V  uitdrutlUli, 
jedtnfaUf  Ictin  i  (dafür  vrrtchriehen  of  cf).  kein  .tl  a.  oy  Sl  n.  wurt .?/  n 
[wM.  da*  icli  k.  m.  nir^  1,  tcwnnn  Au.  19  d.  n.  *ioli  m.  bertii  d«r  »clboti 
ged.  Au,  Yo  doch  n.  myn  li«rU  dir  gut  g,  31  a.  iO  Dtr  SMm*»,  «eirw 
die  folgenden  Verte  fthUn  in  D,  auf  Bl.  ä^b  »teheH  nur  tuti  Beikm 
KoUnlinifK,  ».  o.  8.  fi- 
,80 jf.  lauten  xn  Au: 

«b  ich  dich  möctite  senclten  an, 

das  icb  dir  enielt  mein  «lüte  trewe, 

di«  icli  dir  tJtgliob  trag  an  viitr«we, 

dein  lieb  in  lieb  i«l  mir  wordi'n  iwwui 

d«a  larz,  tntwrt  frälin,  geuie^sen  mich! 
7m  SHt  tUkI  dafür: 

Wie  ich  dich  aolt  &vlieh  aehen  ui 

Und  erveleii  royii  ili'tie  trw 

Dr  icli  dir  tculidi  trng  an  rw 

Den  li«b  in  lieb  dy«  iit  ta  nü 

Dnt  fraaw  de*  la^ii  g«iiyc><tn  mich. 


135 


Teste. 


296 


01.  2J1a—232a)  No.  6i. 

Das  Aue  viuens  hostia  ze  teu^'h.    Muaicb. 
Sir.  i:  Ave,  lebendes  oblat  ww. 
(BL  -i-ab—IiSa)  No.  K2. 

Ein  gilt  güsaag  vod  eim  wachter. 
Str.  t:  Elya,  herre  got,  was  mag  das  gesein  «sie. 
(Bl.  233  a— 223 1>)  N«.  tf-V. 

Der  ympnus  Cbristo  qui  lux  es  etc. 
Str.  t:   Ciiriste,  du  bist  liecht  vnd  der  tag  tmc. 
(BL  223  b— 224  a)  No.  H4. 

Der  ympnus  Kex  Criste  factar  omnium. 
Str.  t:   Kunig  Otiriste,  macher  aller  ding  u«ie. 


No.  St.  B»*.:  4  Bl.ajb.  5  Bl.  U.  IS  Bl.  imb.  14  Bl  lS7tt. 
Für  S».  l  vgl  o.  S.  30  und  Ad.  Sl.  II  329  iwlrr  ^XXIX)  imi  tbda.  S49. 
—  Druck:    W.K.'  II  Ao,  äso  au«  4  mit  D.  IS.  14. 

,\o.  SS.  H»t.:  I  Bl  131a-  4  Bl.  »'Jb  («.  o.  S.  SS).  ISBllTIa, 
SOa  (».  Bl  tOSc  ff.).  —  DrwMe:  1.  M8H.  III  8-  *fi8u  ff.  nach  SOa. 
i.Ad.Bllt34äf-nachl.  3.  S.  K.' K41  etenao.  4-  W.  K.*  11  .Yo.  SM 
nach  1  und  nach  D  mit  Ig,  No.  537  Str.  8—14  nach  nOa.  t!hvt  nn« 
jncder^evXKhr  Fa»»Hng  ».   W.  JE,*  II  tu  No.  SMS. 

jVo-a?  (g.  u.  No.TT).  Uns.:  1  Bl  106 lu  ad  Bl  f  (dUtn  mit  D, 
ktzUrt  n».  au*  H-  K.'  143  okn<  BlaÜnugahe,  *fft»n  AA.  Bl  II  33S}. 
14  Bl.  109b.  41a  Bl  46a  (WSB.  S4.  33i).  4äa  (Bl  13S).  —Drucke: 
1.  ÄVAmn'  151(186)  ans  O-  ä.  Ämpfrrtr  S.  8  »ach  D.  3.  W.  K.* 
II  No.  3«3  iiui  A  mit  D  und  14  4.  Qerm.  -jS.HOf.  aus  43».  BoUe 
/aArt  in  ifcr  Zt.  {  tlttch.  Fhilol  Ji^f.  443  nur  die  eräte  Zeile  einer  ni, 
Üb*netning  (au»  dtm  Liederbuch  der  Herzogin  von  Cleve)  an  (leoU 
um  einem  anderen  Verfatter). 

No.  64.  Hu.:  t  Bl  lOSa  (mit  D,  wn  »ocA  U.K.*  143  wieder 
du  AHHea  fehlt,  AA.  Bl  II 339 f.).  14  Bl  159  b.  —  Drucke :  1.  £ehreim  >  1S3. 
g.  W.  K.*  II  Xo.  69S  au»  D  mit  i.  14. 


kft* 


996  F'  Arnold  Hkjer  u.  Heinrich  Riet»cb 

(Bl  2340— 335  a)  üo.  6i. 

Zd  dem  haus  tibi  Ohriüte  in  der  tinster  metten. 
Str.  t:   Eya  der  gTOBBen  liewe  ww. 
(BL  33ia—336b)  No.  6'ff, 

Des  Mimicbz  paasion. 
Str.  i!  B.v  Dächt  Wirt  scliir  des  himela  ^ast  *ttte. 
(Bl.  227a— ä39b}  Ab.  67. 

Auo  preclws  dm  UQuclics. 
Str.  t:   Ich  gmefs  dich  gerne  tute. 
(Bl.  233h— 332a)  No.  68. 

Salue  mater  saluatoris.    llünii:]i. 
Str.  1:   Satoe.  grOeet  pist.  munter  bailas  ww. 


N».  W,    ffa.:   I  Bl.  ItOa  (Ad.   Bl.  It  «0>,     14  Bl.  t60a.  — ' 
Drucke:   t.    Kduein'    1S3.     2.    H.  K.'   !U3.     .%    W.K.'   Xo.   6tS   aiu 
1  miJ  D,  14. 

So.  m.    Bs».:   3  Bl  644.    ä9  Bl.  S36b  (Ad.  Bl.  tl  349). 
t  0.  8.  HO  and  A4.  Bl.  II  S.HO  unto-  (XLIV)  (BL  5a  der  Ht). 
Dntciu:  1.  Kthr^n '  HS  ous  D.    3.  W.  K.*  II  No.  Ssa  omm  D  mU  S9. 


J 


A'o.  07.  ffn.:  I  (Bl.  ÜSa)  and  12  (Bl  J53a)  «dlon  Ad.  Bl.  11.133 
(HHl  D).  11  (».  m.  W/O).  14  Bl.  153a.  SS  BL  f  ($.  W.  K.«  //  449). 
3S  BL  4a.  51  BL  40a.  —  Drucke:  1.  In  scbr  enUtellUir  jrburliofoning 
in  Ml.  Claaiws  Ptalmen.  Lriptig  IS4S.  S-,  8.  40.  ».  W.ü.'  U  449. 
S.  Kthrtin  >  inrj  ans  D.  3,  Erlönung  S93  au»  Et.  26.  4.  W.  K.^  U 
Na.  &86  ouj  A  mit  Ü.  13.  14. 


So.  68.  Saa.:  I  (Bl  ISa)  uiut  13  (BL  ISTa)  mU  D  Ad.  BL  I> 
881  f.  14  m.  isla.  -  DnKke:  1.  A'eArcMi  ■  lß4  mu  I).  3.  MtiMfr, 
Dm  kathol.  ärutacM  Sird^nld.  I,  AnM.  1  unter  So.  l  dtr  'Kopiai, 
an*  D.    3.    W.  K.*  II  iVo.  ÄS.l  ai»  A  mit  IX  13.  14. 


M 


137  T«te. 

(Bl.  232  a— 234  a}  No.  69. 

MitUt  ad  Tiigiaem.    Uünichcz. 
Str.  i:  Des  menschen  liebbaber  uno. 
(Bl.  234  a— 234  b)  No.  70. 

Von  nuuer  ärawen.    USoich. 
Sir.  1 :   Wir  sfillen  loben  all  dy  raine  vsw. 
(Bl.  235  a— 236  a)  No.  71. 

Mnudi  renonacio  zw  ostern.    Uünichoz. 
Str.  1:   Aller  wetide  gelegenhait  ww. 
(Bl.   236a— 237a)  No.  72. 

Von  vnnser  frawen. 
Str.  1:   Sälig  se;  der  seiden  czeit  umo. 


897 


No.  69.  Hm.:  1  (Bl  61h)  «ni  13  (Bl.  135a)  mit  D  Ad.  Bl.  11335. 
4  Bl.  -85.  U  Bl.  154a.  42a  (s.  Bl.  135  f.).  —  Druck  bn  W.  Ä,"  II 
No.  576  au»  4  mit  D.  1.  12.  14. 

No.  70.  Em.:  1  (Bl.  68a)  und  2  (Bl.  SSO)  in  Ad.  Bl.  II  336. 
4  Bl  mh.  6  Bl  55.  13  Bl  16b.  14  Bl  155a.  16  Bl  471b.  42a 
<».  Bl  135 f.).  ~  Drucke:  1.  Keltrein'  172  oh«  Z>.  S.  Meister  a.  a.  0. 
unter  No.  3  der  'Kopien  au»  D.  3.  W.  K.*  II  No.  578  aut  4  mit  1. 
2.  6.  14.  D. 

No.  71.  Hm.:  1  (Bl  79a).  12  (Bl  143a)  und  D  Ad.  Bl  11338. 
4  Bl  31.  11  (8.  Bl  270).  14  Bl  155b.  16  Bl.  47ab.  27  Bl  93a.  — 
Drucke:  1.  Kehrrin*  173  aus  D.  2.  W.  K.*  II  No.  573  aus  4  mit  1. 
12.  14.  D  und  No.  574  naOi  27. 

No.  72.  Hn.:  1  {Bl  141a)  und  2  (Bl  350)  Ad.  Bl  II  344. 
4  Bl  30.  6  Bl  55b.  13  Bl  16b.  14  Bl.  155a.  —  Drucke:  1.  Kehrein ' 
176  und  2.  Heister,  'Kopien'  No.  3,  aua  D.  3.  W.  K.'  II  So.  S88  aut 
4  mU  1.  2.  6.  14.  D. 


29d  F.  Arnold  Itaycjr  ti.  Heinridi  RieUoh  U 

(Bi.  237a^237b)  No.  73. 

Von  gatesleichnam  der  yiupnos  Paoge  Lingwa.    Uünicb. 
i<tr.  I:  Lobt,  all  czungoa,  des  emreichen  m*w. 
(Bl.  mb—i40a)  No.  71. 

VoQ  gotes  teichnam  dy  sequeacKen  Landa  Syon.    Uäaicli. 
Str.  i:   Lob,  0  Syon,  deutea  schepher  utw. 
(BL  n0a~>40b)  No.  75. 

V«i   Band  JohaiiDS   dem   gotoat&wffer  der  ^mpnos  Vt   qoeut 

Ulis.      MunicW. 

SU:  i:   Das  hell  auf  klymmeo  ww. 

(Bl.24Üa.  i4ih;>f.o.S.6f.)    No.  7K. 

A  lol»  ort»  OjinliDR  <lc«  Muniohci. 

Str.  t:   Uon  anegcng  der  simue  klar  um«. 

.Vö,  7J.  ff»«..-  di.  SI.  //  539  verteiehnat:  D.  I  {Bi  89a).  M 
{Bl  irrhy  36  (Bl  ima).  Zu  nennen  sind  noeh:  4  Bi-  ST.  U  Bl.  iSSa. 
4Ja  Bl  43a  {WSB-  54.3:19).  4»a  Bl  M.  —  /Ji-wfce;  t.  Antngehlf 
dtH  Wnr,  Jahrhiith.  der  lAtter.  XL  (/«*?■),  17  aui  36.  3.  Kehrrii*  •  IT6 
ausJD.  3.  Ampferer  14  nach  D.    4  W.  K.*  lTXo.5(>SaH»4«tit  D.  1. 13.14. 

.Vo.  74.  H»».:  Ad.  Bl.  II  339  kennen:  A  {ohne  Alinea;  ea  6r- 
ginnt  BL  9Sb).  13  {Bl  ITSb).  D.  S.  noch:  4  Bl  .■i4b.  14  Bt.  /««. 
SB  Bl  .la.  —  Drucke:  I.  Kelirnn  '  179  atw  D.  3.  Ampftirtr  H  hocA  D- 
8.   W.  A'.»  ;/  Xo.  579  am  4  mit  V.  L  Vi.  14. 

Xo.  75.  Su.:  D  {ohne  Blattangabe)  und  A  (fit.  99a)  Ai 
Ä. //.5.W.  4  BlSSb.  14  Bl  l.-iHb.-  Drueke:  l.Kdirein' ISSavtD. 
3.   W.  K.'  II  A'o.  «9  au»  4  mil  D.  1.  14. 

Xo.  76.  Ras.:  A  (Bl  rj7b).  IS  {Bl  S»a)  und  D  Ad.  Bl  11340 
(15  und  D  ohne  Aliuea).  4  Bl  39.  14  Bl  IMa  41  a  Bl  34 b.  ~  IMifit: 
I.  Ad.  Bl  II  S40  an»  A.  3.  Kehrein  •  ISS  an»  D.  3.  Ampferer  9 
naeh  D.  4.  »'.  K.«  //  .Vö.  S63  itach  4  mif  A.  D.  14.  Z*ixi  8tn>phm 
atc/ten  an»  4ta   WSB.  M.S22. 


139  Texte.  299 

(Bt.  242  a— 242b)  No.  77. 

Der  ympuQs  Chriate  qni  lux  es.     des  Uüsichcz. 
Enthält  die  ersten  vier  StropJitn  von  No.  63. 
(BL  242  b— 243  b)  No.  78. 

Des  Münich  miter  don. 
Str.  1:   Magt  hochgeporen  vsw. 
(Bl.   243  b— 245  a)  No.   79. 

De*  Unoichcz  kurcze  doo. 
Str.  i.-  In  gotes  aanien  usw. 
(BL  245b— 246a)        No.  80=No.  it. 
(BL  246b)  No.  81. 

1  Der  herbst  mit  saesseD  trawben 

mir  mein  hawben 

machet  straubeD, 

BO  ich  klawben 
5  Wirt  als  ain  tawbea 

mir  czu  ainem  kroph 

manigen  throph 

ans  dem  koph, 

meinen  scfaopfa 
iO  machet  waiben  als  ain  toph. 

söleich  Baft 

hat  kraft 

rnd  Schaft, 

das  haft 


No.  78.  Äs«.;  1  (Bl  175a)  xtnA  2  (Bl.  25Z)  Ad.  Bl.  IT  347. 
3  Bl.  631.  6  Bl.  59b.  13  Bl.  SOa.  -  Druck:  W.  S.*  II  No.  548  au» 
D  mit  1.  3.  6. 

No.  79.  m».:  A  Bl.  l?7a  (schon  Ad.  Bl.  II  347).  3  Bl.  636. 
—  Drucke :  1.  Kehrein '  189  nach  D.    3.  W.  K*  11  No.  549  aus  D  mit  1. 

So.  81.    Gedruckt  M.  F.  I  338,  in  continuo  wie  in  der  3t. 
attrvwbmH.F.    10  machet  steht  ober  der  Zeile.    llS^\.'ä.<äü.K.'B. 


P.  Arnold  Mayer  u.  Heinriob  Eielacb  I4» 

tS   m       cziuig,  daz  sy  nicht  Uaft 

(Iti.iJJM    weil  piu  ich  eaugniueus 
Tsu  Becz  mein  synu, 
wie  ich  beginn, 
(20)  das  ich  gewynu 
20   dy  lieben  mynn. 
(33. 2^J  darnach  ain  trag  ölegmaticua, 
czam  als  ein  Bchat': 
(2S)  ich  slach  noch  i'sw£, 
ich  spring  noch  lawf, 
'25   ich  liicz  vnd  slaff. 
f2S.i9JDann  (B!.  247a)  fraydig  als  aiii  colericus: 
(30)  ich  schilt  vnd  swer, 
mit  starcker  wer 
ain  grosses  her 
30   ich  pald  verker. 
H-SS)  nw  trawer  ich  melancolicns 
schier  in  ain  klawa 
bin  geiu  gartbaug 
in  gotes  haus ; 
■iö    ich  lel)  in  sawa 
(40)  AUaiu 
vnd  wain 

vast  viuii  mein  süud: 
sölicb  föULJ 
40    erdengk  ich,  wHnn  ich  trungkeu  piu. 

(Bl.   247,1— 2481')  No.  N2. 

C'onplesion,    von  den  fyren.     ilü^^lin. 
Wiltdu  menschen  art  «■«<(■. 

Jfl  daz  sy  ober  der  Zeile,  das  H.  F.  21  Hi'ymaticus  H.  F.  26  Die 
Alinea  fMt  H.  F.  34  g^.leshaws  H.  F.  35  i  s.  (s  ans  h  gebess.).  SS  vm, 
H.  F.  vmni. 

^^o.S2.  Hss.:  (iXo.LlV.s.  0.  S.  35.)  3  Bi.6ä6a.  äl  Bl.  115a. 
ää  Bl.  Ua.  27  Bl.  50a  (g.  o.  unter  Ha.  27).  40  (am  fünfüetttm  Bl.). 
44  Bl.205.     45  Bl.  ?     46  Bl  9b.  —  Drtick:  Genn.  20,44011.^1^  40  mit  21. 

In  FjTcn  scheint  F  aus  0  gebessert,  UyroQ  ir.  Jv'.,  s.  dazu  iiuili 
0.  S.  13  Anm.  4. 


141  Teite.  301 

(Bl.  248b)  No.  83. 

i  Ich  het  czu  bannt  geloket  mir 

aiu  falckeu  waidenleicheo ; 

das  hat  verloren  all  sein  gir 

vulI  tuet  sich  von  mir  Btreichen. 
5  biet  ichs  gepaist  noch  meinem  muet, 

es  war  als  willd  nje  worden. 

das  tet  ich  nicht  Tnd  lies  dnrch  gnet, 

darrmb  han  ichs  verloren; 
R.  es  bt  mir  worden  Tngeczäm, 
10  das  tut  mir  we  in  herczen. 

gar  vbel  ich  im  des  gsn: 

es  kund  wol  wennden  smerczen. 

West  ich  sein  strich,  ich  volgt  im  nach, 
ob  ich  ea  mScht  gewannen. 
15  chain  vederspil  ich  nje  gesach, 
das  sich  tat  myiinei  swingen 


R.  Tod  hat  sich  (Bl.  249  a)  doch  verflogen 

mit  ainem  trappen,  der  es  öeng; 
2ü  der  hat  mein  filklein  betrogen. 
R.  biet  ichs  gepaist 

Nw  traw  ich  allen  waidgesellen, 

die  habent  mirs  versprochen, 

das  sy  den  trappen  paißsen  wellen, 

25  pis  das  ich  werd  gerochen. 

R.  ffurbas  ich  mir  stellen  wil 


No.  83.  Oedr.  MSF.  S.  231  {tchtm  früher  gant  gleüAlatUend.  nur 
V.  15  steht  durch  ein  Versehen  vedenpiel,  Zs.  13, 326)  mit  fg.  Variaiäen: 
1  tu  (immer  z  für  cz)  haut  gelocket.  2  falken.  4  und  (immer  o  für  t 
als  Vokal).  5  nach,  6  wild  nie  (immer  ie  für  ye).  8  dämm  (darvfi  D). 
9  R.  fehlt  hier  und  im  folg.  12  vendfln.  14  gswinnei  (immer  i  flir  y). 
15  ktin.  {16  Die  Ha.  hat  dat,  aber  das  t  nsAtint  mw  ein  NnvoUendete« 
'rvndei  i.)  17  Die  Lücke,  die  die  Sa.  nicht  andetäet,  setit  oikA  der 
Drvck.    18  DU  JÜinea  fehlt.    22  Nu.    «S  bi».    26  furbw. 


E 


ao» 


F.  AraoM  Uayer  n.  finniicb  KietMih 


alLün  nach  edelm  v(>denpil, 
das  sich  nicht  tuet  verfliegen 
vnd  k&iDQD  ftlrbas  betriegeo. 
30  R.  byet  Ichs  gepaist 

iVo.  W. 

/  Wer  ich  sin  stund,  du  ich  tod  mund 

cani  mtud  nach  Inst  gereden  nidcbt 
der  «llerliohslea  fisw«u  mein, 
Bo  tat  ich  doch,  das  nicht  mag  gesein, 

S  aia  ye  vorher  das  ingent  iar. 
do  dient  icb  ir  tnit  treweu  oKwar, 
suat  send  ich  wort  vnd  werch  do  hin. 
das  duDcket  mich  gar  ein  tammer  syn, 
do  aincr  nort  vnd  werch  hinmas:  (Bl.  249b) 
10  so  mag  ich  laider  yeczunt  nicht  pas. 

Nw  traw  ich  ir,  sy  harr  auch  mir, 

als  ich  tuen,  ir  txewor  knocht; 
vnd  was  ich  frewden  nw  erspar, 
die  ta«n  ich  all  zu  sammen  gar: 
15  SJJloich  grosso  syiui  bringt  frfiwden  trucz. 
an  sey  kumpt  mir  kain  liebe  cko  nucz. 


30 


vnd  wäre  das  vor  mir  so  getraw, 
das  es  mein  gcudleich  pet  bodciuk 
vnd  mii;h  der  langen  czeit  ergeczt, 
damit  das  jar  mich  hat  bescliäczt, 
id  vud  priLcht  mich  mit  gelagk  vnd  hau, 
das  ich  anplickt  mein  liebstes  tail: 
zwar  ich  vergäfz  der  sorgen  raat, 


Texte. 


803 


Vftmi  lob  anpUkt  mein  liebsten  troat, 
md  wolt  ir  dyeneii  gar  an  has, 
t^dor  ich  czwar  vor  nyo  vergas. 


W  der  ic 


No.  85. 


löslein.  plüemlein  niunigerl&y 

vnd  söesser  vogelein  geecliray 

hat  mit  im  hin  gefüort  der  may. 

80  mnea  ich  mir  vnib  andre  frewil  an  schaveo, 
^^dye  meinem  hercseo  sanfte  tuet. 
^bch  hoff,  der  herbst  werd  hower  so  gnet. 
^bu  mir  von  {irawneu  wolgemuet 
"■in  krencKlein  wnrd  von  meiner  liebsten  fratteD  (ßl.  S50a) 

TDd  das  ich  mit  ir  darimi  tancü, 
tO  du  wir  nach  lust  erwarmen. 

*dy  prawnen  plDemlein  sint  so  glancK 
Tod  machcut  all  meio  früwde  gancs: 
«urd  mir  der  krancz 
vnd  lieber  grues, 
tS  ich  Sprung,  das  ay  mich  haben  mues 

ozw  ir  mit  puiden  armen. 
ä.  daa  wolgemuet  hat  all  mein  synn 
mit  ganczer  lieb  verwarrcn. 
fOr  allvu  tliu^i^n  ich  boginn. 
iO  nie  ich  daa  kräncxleln  schier  gewin: 
ward  mir  darinn 
mein  will  crlawbt, 

es  kirn  doch  uymmermer  von  (Bl  250  b)  meinem  hawpt 
ad  mueet  such  selten  darren. 


KRid 


tS  Dye  plflemlcin  atent  cznm  frewden  tal: 
ir  puschleiu  das  ist  nvdon  smal 
Tpd  oben  prait  noch  rechter  wal, 

^bnit  ganaem  lust  gelcrispelt  vnd  gepogen: 


Xo.  8S.    11  prawmen. 


146 


T«xtc. 


306 


Uta  mflst  Tornn  ir  Aigm  sein; 

Tod  W68t  iob,  »vtiB  ir  hori^K  begert, 
ö  des  mQest  sy  Ton  mir  sein  gewert, 

■olt  ich  dni'vmb  nn  leiden  pein. 
R.  TDii  wer  mer  geit,  diinu  er  selber  liat. 

dem  selben  mag  man  nUhner  nicht. 

ich  wil  ir  wänschen  frue  rnct  spat 
iO  alles,  da»  ir  hercz  begort  vnd  siecht: 

das  sey  allezeit  ir  anefangk 

cxn  giietem  jar:    das  iar  ist  nicht  langk. 
R.  Ynd  dos  ich  pabst  vud  keyser  w&r, 

gewaltig  aller  kristPnhait, 
JS  das  wfir  mir  yanikteicheti  vnmllr: 

der  gewalt  niitost  ir  sein  berait; 

ich  hof,  sy  gehilt  in  an  geuL-ri. 

wann  sy  hat  darczu  gesbilt  vnd  geperd.    (Bl.  25ib) 

Und  biet  ich  aller  werld  gewallt, 
'JO  darczu  der  haydoa  iimg  vud  allt, 

vnl  ancli  das  mer  czu  stilleD, 

Tud  all  tycrlein  critni  viid  wild, 

darcEQ  der  plüemlein  iii  dem  geaild: 

es  gieng  nach  irem  willen. 
25  R.  vod  das  es  nach  irem  willen  ergieng, 

so  woit  ich  froleich  weseu; 

wenn  sy  den  wünsch  von  mir  enphiecg, 

so  war  mein  her«  genesen, 

wann  ich  ir  wünsch  nacht  rnd  tag, 
00  wie  ich  ir  es  alles  erwQiischen  mag. 
Ji.  das  war  mir. 

Cnd  war  es  mfigHch.  da*  68  sein  soll, 
das  ich  lies  regen,  wann  ich  wolt, 
darc2u  dj  sannen  scheinen. 


3  möit  «fcer  der  Z<Ue.    S  d&rvtii.    «  d«niell>en  B.  F.     SaeK 
nihacr   ittM    (tic)    H.  F.     l?    nnKcuenl.     1$  i>i>   Alinea  fehlt  H.F. 


F.  Arnold  Uayer  u.  Heinrich  Rietie!i 


i  TL»  ^     ollt  hlet  aller  käelen  prüQ 

vnd  >      i  machen  acfaaten  für  dye  sunn, 

das  laid  müeat  verswinden: 

t.  das  B      tr  bewer  czn  dysem  oewen  iar.  ^ 

8j  tut     D  mii-,  recht  wie  sy  well, 
40  doch       1  genadeß  ich  wol  traw, 

sy  laica  Iah  aein  Iren  armen  gesela, 

vnd  wüDSch  ane  atudenvai 

czu  dysem  new  ein  seligs  iar. 
R.  das  war  mii. 

No,  87. 

i  Wye  fremd  ich  dir  pin,  brawt  liebstes  frewiem  ozart, 

doch  wi6,  es  wartt 

mein  bercz  dir  ain, 

vnd  ist  auch  allezeit,  wo  du  pist, 
5  gancz  mein  gedank  (BL  252  a)  ' 

gar  all  aaefangk: 

mein  hercz  dir  gancz  vnd  gei'echt  ti'ew  trait 

vnd  tuet  mich  gänczleich  aigeu  Jeiu. 

Mein  hercz  hat  sich  in  dich  verspart 
10  mit  gueter  art 

liepleich  vnd  rain. 

dich  nicht  enirrt  kaiu  arg  list; 

dein  woipleicb  wird 

in  eren  czird 
lö  vnd  tuet  mich  dich  iu  ewlkeit. 


Ich  Loft',  mein  trew  an  dir  behart 
gar  vnuerkart 
an  alles  mail. 


41  lafa  //.  F.     43  suuden  var  H.  F.     4.1  Für  ein  ;,  vidhirld  ain, 
der  Bteclittabe  ist  veriKiacM. 

jVo.  S?.     IG  fehlt  ohne  Lücke. 


147  Texte.  S07 

20  dich  meiden  mir  cza  mal  sbprecb, 
das  ist  mein  klag; 
das  ich  nicht  m^ 

pey  dir  geseio,  das  iit  mir  trewUch  laid 
rnd  priDgt  mir  wSrIeich  t&gleich  peiD. 

No.  aa. 

1  Ich  hau  gewart  all  dicz.  isr, 

mich  mich,  enphafaen  well  der  may: 

30  erczaigt  er  sich  gar  snndarwar, 

gräen,  rot,  swarcz,  weis  in  monigerla;. 
5  R.  darmder  etat  ein  plQemlein  bla: 

wo  ichs  hin  ker,  so  stet  es  da 

vnd  liebet  mir  in  lieber  (Bl.  252  b)  ja 

fflr  alles,  das  ich  ye  bör  vnd  anch  siech. 
B.  mir  ist  entsprangen  aber  das, 
iO  daz  ich  czn  frewden  ans  derlafz 

das  es  mir  pilleich  lieber  was 

dy  stund  rnd  dy  czeit  frewet  mich. 

Ich  wais  kain  czeit,  dy  hübscher  sey 

wenn  der  may.  dem  sey  allso. 
iö  darrnder  stat  ein  blüemlein  fein 

in  rechter  hoch  gewachsen  do, 
R.  vnd  das  stet  vest  auf  seinem  plüed. 

kein  vnkrawt  geit  mir  gemflet: 

hilff,  werder  May,  da  vor  behflet, 
20  SO  wil  ich  frJileich  loben  dich. 
R.  mir  ist  entsprungen. 

Den  ersten  reyol,  den  ich  vant 
bewer  in  dysem  merczen  stan, 
der  abrill  mich  des  wol  ennant, 


No.  88.  2  Die  ttoei  ersten  Striche  de»  m  im  enten  mich  lehen 
$0  au»,  all  ob  der  Schreiber  äat  T9ort  in  ein  andere»  (t.  die  ^nm.) 
betsem  wollte. 


30B 


F.  Arnold  U*)-er  u.  Heinrich  Rietoch 


148 


25  wie  ich  enphahen  sol  den  mayen; 
vad  wer  mir  das  czom  pe3t«a  czelt, 
d«r  sey  mit  mlv  ein  majgeeell 
md  helf  mir  vertreiben  metD  groRoes  Tng«f«l] 

30  B.  mir  ist  «ul«pruti^eu. 

lt«m  du  pueoh  iit  Feter  Sp»rl  UTS  ((.  FacM.  Xo.  VII).    (BL  :iS3e) 


(BL  2S3a~253b) 


Ne.  S9. 


Gesang  von  den  edln  gestaiu. 
Str.  t:  0,  pilder  der  vernuft  tuw.    tiH  Str. 
(Bi.  assb—äeob)  No.  90. 

Hie  wU  der  maieter  sagen,  das  scbOude  der  oaturen  offt  bfirket 
macige  diog,  die  tds  Tomfiglcicli  vni  wunderloich  dunkea,  in 
maniger  bant  tyere.  vo'l  flicht  das  zu  vnser  frnwen.  seit  das  dy 
natnr  das  vermsg,  vil  pas  Tennag  der  liarre  der  tiatoreu,  du 
«r  [in]  seins  smis  gepnrde  den  magttnmb  rnser  frawen  in  cbtineD 
weg  verscbranczte.  vnd  die  IJeder  singen  sich  aucli  in  dem 
selben  houcdone  etc. 

Str.   t:    Lob  in  gesangea  Iswt  tmc.     i2  Sir. 

(Bt.  2fila—267a}  A'o.  91. 

ClittDgrsor  astromey. 

Str.  /.-In  astrODOmey  ein  maister  was  mw.     St  Str. 

Xr  mar  ge«e1I.    29  frUt  o/inr  LmU. 

So.  S9.     Hm.:  .1  (».  B.ML  61  unfer  «fi8).    iO  Bl.  imh  (i.  9.  8. : 
42  Bi.  46b  (»-  0.  S.  SS).    4t  Bl  170  (g.  Oiia.). 

X».  90.  m».:  3  m.  eioA  c».  o.).  »  k.  m<i.  as  ä  *.  0 

^.  4ib.    44  Bl.  183.     [in]  habt  kli  aus  44  eiitgttrtit.    Iiouc  done. 

No.9l.    Hm.:  3  Bl  667b  (B.  Ml.  70).    23  Bl.  f  (tgl.  die  ' Sadh 
Irdgi  am  SfhUme  tUi    W^rUi).    4S  Bl.  Srr. 


149  Texfe.  309 

(Bl  ■2ii7a~-2H8a)  No.  it3. 

Str.  ii  Der  will,  der  in  gottes  herczeu  oviig  ist  "«ir.  3  Str. 
I     (BL  ■ÜGSb—ilOb)  No.  9$. 

L  Von  den  speren  rnd  plunetton  gaukch. 

^P        Str.  1:   Wer  zeucht  sich  maister  für  iu)c.     t8  Str. 
(Bl.  270b— 272b)  No.  94. 

Str.  1:   Ea  aasaen  weiser  tdohter  vier  tmc.    S  Str. 
(Bl.  273b— 274b)  No.  95. 

Str.  l:  Oot  macht  ein  Mmelreiohe  utte.     12  Sir. 
(Bl  27ib—27Sb)  No.  96. 

Kegenpogens  mal.   in  dem  graben  doo. 
Str.  1:  Erpawet  vnd  (*q.')  ward  ein  reiches  werch  tme.  tiStr. 

(Bl.  275  b— 276  a)  No.  97. 

Albrecht Lesch  in  seiner  fewerweis.  Von  den  frewileo  (».o.S.41). 
Str.  1 1  Kvud  ich  wol  ticht^D,  des  gieng  mir  not  tuv>.  S  Str. 

.Vo.  92.  Hb*-:  S2  Bl  17 a.  44  Bl.  ISi.  Übfr  Xo.  92  tMti  die 
Übtnchr.  ifon  .W. 

Xo.  93.     Hm.  :  3  Bl  SS9c  (B.  Ml.  61).    44  Bl.  199.     t^r  A  o.  S.  ST. 

Xo.  m.  ms. :  G,  G.  I  SlTu-i,  2  «»1<t  «.  fährt  «uf  H».  7  (ffi.  »57h) 
«ml  2t  (Bl  98a)  an;  amterdrin  noch  in  3  Bl  .VHh  («-  jrrfocA  o.  3.  Xi; 
vgl.  BKcfi  S.  41  Anm.  U).  ~  Drveke:  1.  Arttin  9,1164  atia  7.  9.  M. 
Atu.  7.  S7eff.  au»  Si.  3.  Etne  TiaihiirStrlt»ng  MSH  IJI  347-4S  atm 
7  uikI  ät.  4.  W.K.*  II  -Vo.  41S,  wo  I>  «kht  genannt  ül.  «-(•«»«. 
Wiairrabdr.  von  Dr.  3  (düi  .ibuxiehungtn  von  Hi.  7  wnd  St  MSH. 
JU  i^Hf.y 

Xo.  97.  tiv'r  -tttTtt  D.  Dat  anfewanilte  Ztiehtn  '  tat  hier  nicht 
Im),  aber  auch  ein  -  übtr  dem  r  kütf  ea  nicht;  in  der  Hg.  »ttht  ein 
Haken  %'On  dem  r  ni  item  vurkergchcTuten  Buchttoben.  Dataelbe  Zeichen 
grbraneitt  die  Hand  y  auch  für  .*t,  «tui  to  Ut  99,  tS  mart'r  der  S» 
nellekht  tnnttnt  auftHlÖnen. 


310 


P,  Arnold  Uajtr  a.  Heinrick  Ri«Ucb 


ISO 


(Bl  27«  a— 2786) 


No.  »8. 


Ein  ander  ^esaog  Albrecht  L«8cb:    dss  guUeiu  geaanug  etc. 
Str.  I:   Ich  wil  TOn  »iner  m^t  fron  taic.     iS  Str. 
(Bl.  278b)  No.  99. 

Hie  hebt  sich  an  ein  Uiatocher  ciaioiamu  des  MOnicbs  etc. 

/  Besnltcn  birdigkloichea. 

wart  der  dreyer  k&aig  betaget. 

Krhart  vnd  Pauls  die  reichen. 

sand  Felix  vnd  aacb  Änthoui.     Prisca  m^et 
!i  SubaHÜan.  Agnes.  Viucencz  bechenuer 

Timotbee.     Paula  bechert 

bcsunderleicbeD  endet  sich  der  jener. 

Preid.     llecbtmers.     Blasna  «zieret 
Ag.  Dotothee  getüttet, 
10  iunkfWwloich  geflorieret. 

Scoln^ttca  bat  wolkcupruit  geoattet 
Valentin  marter  .lolium  nicht  nendet. 
darnach  wird  sandt  Peter  gecbrönet. 
Mathias.     Walpnrg  den  bomung  voU  endet. 

/Ä  JJw  bege  KOnigundon 
naob  kaysorleichen  «rdeu. 

Sa-  9N.     Um.:  ÜHn  Bt.  ISSa  (a.  o.  S.  2f).     43  Bl.  Hih.  —  (7? 
drnckt  br-i   W.  K.*  II  Xo.  Mff,   lOMtbr  oltae  D,  nur  »aek  dem  in  SSa 
übrrlirferirn  Itrvxhaltwk  {mit  faUchtr  Slrophcnobleüung);  twfi   Brudi- 
itUfke  iiaclt  4:!  bei  ZingMr,  W8B.  37, 3ä$f. 

Xo.  »9  ttM  mch  in  K(=  Ha.  S)  Bl.  648. 

K  hat:  t  ÜCMhuytten  winliolichrn.  9  w.  die  dry  kung  b.  S 1 
riehen-  4  mdI.  und  uui^h  «düioq  p.  a  nufcnem  xiatteact  bekoancr. 
tf.  thymotbo  p-  bekert  bciuodcrliolwiL  jannnr.  S  Dryd  licbmcw  bluiDi 
sitret.  9  Agt  daroUio  getötet.  10  JaQ|;fi«uliob.  tt  woUiaD  briiKt  f[onot«t. 
IS  Für  mntat  i.  ^orgtH  D  iv  Xa.  97.  martror  Jnlitui  K.  K  Kteittr: 
13  wirl  P.  cbronet.  U  njathya«  (UBthiw.  mlpnrK  ftMt.  veUeodet 
IS  N«  ftUt.    Peg«  «ant  kanig^midtn.    16  kefMlUc^m. 


i 


Text«. 


paipetua.  zw  scnnden 
ist  sand  Gregorins  xti  Kom  worden. 
Gedräut  lebt  auch,    sand  Wenedicteo  smerczeu. 
20  Gabriel  gruest  Murion. 

sand  Raeprecht  wirdikleich  starb  za  morgen. 

Magilalen  bochort. 
sand  Ambro«  urbait  harter, 
das  «r  vns  hat  gelert, 
i5  vai  auch  Tiburcius  mit  »einer  marter. 
auch  seind  gut  geHein  die  beiligeu  Prig. 
Marens  ewangelist. 
be^ohaidenleichen  VitaUs  endet  abrillen. 


3S 


Philip.  Sigmund,  chroucz  fanden. 

sand  Johans  ist  gesotten 

vnd  Jordanus  uunden. 

Gangolf,  erwetlen  himelH  poten. 

mit  ench  PotencianuB  aol  gehelen. 

phlig  Bawerlichen  rrdan 

des  neiüE.  mon  weich  sand  Petron«llen. 


Qetrewer  Marcelliue. 
^K.     Erasmaa  bat  gelitten 
^^    d«D  ptaeh  mon  miuiiga  pain. 
^P      sand  Warnabas  hat  rnd  sand  Veit  gestritten. 
^^0  mau  sol  auf  pawmen  sand  Achaczen  malen. 


\t 


1 


IT  ta  timAnB.  Ift  utat.  Born  biibMt  v.  1!>  0«rdnit  MOt  Buned. 
IJD.  ^J  gTünl.  'Jl  Mut  Kiiprotht  winliulicli«»  itirp  «.  menuieii. 
SS  j)d(«Tet.  üd  snnt  A.  iu-beii.  ^  <Ui.  ort  [vni.  t(eler«t.  2.i  Unii  a. 
tilartiio«  m.  iriner.  2ß  a.  iM  jiuthelle  Santjorg  gEsellcQ.  dio  bidtisll  P. 
feAlt-  SS  b«iiclioyr1eii1icli  v.  t^tl  ■br«l)an.  29  (i^inunt  cruu.  30  uaU 
31  <a.  pntnijiaii  fuiul^n.  Sä  iatdft:  pan^iatz  ^o^ff  h'welt«D.  33  mit 
uchpoWnoiou  uiubt  «.  iais£helt«ii.  34  f.  pU^  «uberlicbeu  d««  wynct 
DMD  wich  Miit.  36  Getriuwe.  UsMeUine.  37  BulyKen.  3H  <1.  ]>racb- 
1     SMwiff  piae.    39  «BBt  Bvuabai  u.  «ant  vyt  ge8trytl«n.    M  uff  pautiien 

tl 


I 


812 


P.  AnoM  lbj«r  u.  Heinncli  Ri«4*cti 


Tawffer.    wetterherren, 

rerslatTeo.    pui  Testlicheo  Pet«r,  Pauleu. 

Die  keoer  rmb  Vireichea 
das  hew  den  hundea  Culen. 
45  Wouedicten  sloklien 

cban  JlargaretheD  cEwelfpoMn  tavl<;u. 
saad  A]«x  bat  lieb  die  scbOn  Kagdalea. 
begert  Band  Jacob  Aiuieii. 
sand  Panthaleon  bedacht  Abdon,  Seoen. 

SO  Saud  St«frao  Dymmet 

vindung.    Oswald  Sixt  Affra  lebeno.  (Bl.  ajüa) 

Uonian.     Laurencx  der  prynnet. 

Vppolitas  Tastet  Afarien  ebenn. 

Augustus  hat  gamid  Wonihart  dw  fanden. 

Timotbe  sanndt  Bertlme  nitht  macht 

Wirt  Augustua  endthawpt  vnd  geschundeiL 

Oüg  deu  lii^rbat  aD  rScbt. 
sand  Uague  vnd  Mareyeu. 
Gorgonius  versmächt 
60  nicht  Felixen  wirt  das  chreticsc  erhOcht  frej-en 


41  f.  TcafTer  und  Hetterherran  venUITe  iMinD«siieti«)  (joMi 
Uchnif)  f.  ^  43  Tue  (Sic?)  r«irner  u.  iilrichoo.  44  dsii  h»w.  Teiler 
4S  f.  Sant  bonedickt  mni^reten  beinriclien  kau  xij  bott  leäclieu  teU«ii. 
4f  land  fthlt,  die  *cliSn  thtngo.  Üop.  Magd.]  ma^al«a«ii.  4S  aanl 
Jakob.  49  aaat  Pantl«ori.  wriaf  (mei»  Ofieälirtm.  teUt  mit,  daa*  in  der 
B».  —  «r  fast  durthiceg  avtgnehr.,  —  «n  ineigt  6  abgt^~  Ut;  Uider  litl 
et  auch  dit  XettUrt  AhMnung  ohnr  Anteige  mif:  o,  ilf.  ist  er  tttbtl 
seiner  Lts.  nivM  licher).  50  Saut  iilepf«ii  »leffan  mynuer.  Sl  viodltit  fehU. 
Otwatt.  BtTrau  l«b«n.  £V  lor«aa  d.  itrinnift.  S3  ypolitus  fiutrt.  Eben. 
M  in  K  fäitehl.  alt  Strophenanf.,  5i-*).l  alt  eitte  Str.,  rieUig  glitt 
die  »tue  Str.  mt  mit  ST  ein:  mit  50  beginnt  in  K  kein  nnttr  Ab»alt- 
Rnnt  Bernhart  od.  IH  Thn.  fehlt,  annt  ßnrtlome  nit  inac^«!.  56  w. 
aiig«1ui  «otliupt  gebunden.  S7  aofnlict.  Bf*  «tat  ma?  u.  maHen. 
S9f.  g.  i-avmabet  TeliMn  (nach  c  ein  li,  durehttrichen)  nicbt  dai  eracs 
obobiet  Ereu  (*»/}. 


153  Texla. 

Lampertus  mues  besunderteiulieD  begeru 

nach  Mauricz  geBeilon. 

Rueprecbt  der  cban  sand  Weacsla  iiüchel  leriMD. 

Romigius  deu  weisen 
ti5  PranciBcum  lernet  .    .    . 

sand  Marcüin  vnd  Üyonisen 

gesoUeu  vrir  auch  saud  Kaliitcn,  sand  Gallonn. 

Martha.  Lucas  mag  sand  Vtseln  machen  rasten. 

besudderleich  fucgot, 
70  das  saüd  Symon  Narciasen  leruot  vasteu. 

Heilig  »eel  acbullea  schQpphen 
sand  liieahart  klärüch  wachen 
mit  grossou  Marteins  koplie» 
Briccius  spottet  nu  Otbrasrus  Segen 
ja  erben  Elizabeth  endloses  wee. 
Cecilitt,  dement. 
saud  Katrey,  Kunnit  seind  vor  Band  Andre. 

ZartUohe  mnid,  sand  Barbara, 
sand  Nicla  ist  emphangen. 
«0  kUrlichen  roseniiarh 

ist  sand  Lucia  myuuikleich  gegangen. 

gechronet  tausendueltig  pas  dann  Uester. 

sand  Thomas  der  czbelfpnt  nahet. 

Clirüt.  Steffau.  Hanns,  kind.  Thomas  vnd  Silreeter. 


313 


$i  Umpert  mueK  baeuuileiliub  beffereii.  62  nacb  (die  Ltiwng 
i»(  eweifethafl)  j^alU.  mawriun,  CS  Kupn-olit  d.  kwi  wnt  wtnt'l»»- 
«n.  l«r«n.  6i  wy»eii.  ßS  ItTet  sohallen.  Stf  »will  fthlt.  und  diony»ieu. 
67  MQt  btide  Male,  citlixten.  gallen,  68  merakt  lux  mag  Mttt  un«Ui. 
es  f.  beBundcrlicb  fuget  da«  unt  S.  narciumm  lerrt  v.  7t  H-  «cIoMUes 
■ohäpCeoi.  73  Sant  leuhart  cUrlicg.  73  martinR  köpffto.  74  Bricins  Bp. 
ain  O.  flo(i.'blin.  75  Erwcnd  Giy«abelb  eodolmob  wehen.  7S  cUnnnteii. 
77  Mut  Inthcrvn  cunrat  vigilg  vor  «aiit  ftndreeu.  78  Z«rllicb«  ncji  uuit. 
79  unt  mar?  onpfftng^tn.  80  cl«rlich«'u  rosviifarbu.  81  Saat  L.  tnjm* 
nklich.  82  Oecroiiet  tusentfaltig  bsaz  Uaiiu  b.  83  «and  fehlt.  x)j  l>o<t. 
aabot]  Debet    84  Cri>t  (rt«pbaii  bnna  kindet  th.  mid. 


F.  Arnold  Ilayer  o.  Heinrich  Rietach 


154 


(El.  27!)aSS3b) 


No.  100. 


enach  wü  der  maister  sagen,   was  der  gemain  syn  sejr  aller 

«eher  der  Libel  vnd  der  prophetten,  vnd  wil  die  puecher  aUe 

ucnnen  mit  ngmeo  Tnd  wie  vil  sy  capitl  haben  md  saget  danD 

2U  leEt  von  der  heiligen  geschrift,  wann  sy  ein  ende  ist,  mit 

der  all  chunst  wern  beslossenn  etc. 

Str.  1:   Her  nu  der  wibel  puech  ksic. 

Peter  &p&tM  (■.  J'aea.  K».  II). 


No.  100.    m».:   K  BL  596a  (B.  m.  61).    44  BL  164. 


Vorhrtmcrkitni?  zum  Xaitikt«xL 

Zd  dem  oben  S.  19  Gesagten  i«t  hier  noch  einige«  ao- 
zufilKen.  Die  Triolenbeztichnuiii;  In  den  Liedern  No.  lü.  13. 
14.  15  wurde  als  das  einfiicliBte  Mittel  {{ewüblt>  nm  bei  voll- 
stüodig  uDverselirter  Belassuug  des  Notentextes  die  ImperRzieruug 
der  Semibrevis  genULaz  der  ProUtio  inaJor  fQr  den  der  Meosurol- 
schrift  tmknndigen  deser  zn  veranschaulichen.  Die  ans  dem 
gleichen  tirundo  zum  Abdruck  gebrachte  Wertbvermgerosg 
einiger  Bieven  in  Ko.  15  ist  in  den  Aumerkungen  genau  an- 
gezeigt In  diesem  Falle,  sowie  dort,  wo  die  Lesung  nach  der 
Vorlage  Zweifel  zuliosz,  verweiäou  Zahlen  und  Zeichen  im  Text 
auf  die  betreffenden  Musikanmerkungen. 

Die  Noten  haben  in  der  Hs.  darchaus  gefflllte  KOpfe  and 
rwar  scUwari,  einmal  anch  zur  Cliaraktori5ieruiig  der  Gegen- 
rede mit  rot  abwechselnd  (No.  16).  Da  hier  gleichmäsxig 
nnan^ofUllte  Noten  zur  Verwendung  kamen,  masste  in  jenem 
Falle  Rede  und  Cegenrede  durch  die  Zusätze  'Er'  und  'Sie'  ge- 
kennzeichnet werden,  die  also  iu  der  Hs.  nicht  vorkommen. 

Die  Hiuiniae  sind  iu  der  Hs.  fast  durchwegs  nach  oben 
gestrichen;  wo  die  Oauda  abwärts  geführt  ist,  wird  es  in  den 
Anmerkungen  ausdrücklich  erwähnt.  Die  oben  8.  8  erwähnten 
Phrssioruugsstriche  sind  in  der  Hs.  mit  grosser  Sorglosigkeit 
bald  durch  das  ganze  System,  bald  nur  Ober  wenige  Linien 
gezogen;  sie  konnten  hier  io  ihrer  Ausdehnung  nur  bcUfiufig 
wiedergegeben  werdeo. 

Von  der  ergänzeuden  Setzung  der  Accideotalen  wurde  bis 
auf  einige  unzweifelhafte  Fälle  Umgang  genommen;  iu  jenen 
wenigen  FüUeu  ist  das  Versetzungszeichen  nach  schon  fest- 
stehendem Gebrauch  Über  der  Not«  angebracht. 

Die  Angabe  i!er  Hs.-Seite  bei  jeder  Melodie  bezieht  sich 
Anfang   der   letzteren ;     die    bei   den   zweistimmigen 


Liedern  oDgefSbite  zweite  SeifceDzahl  xeigt  den  Beginn  der  hier 
partiturmässig  unMr  die  erste,  iu  der  Bs.  ab«r.  wie  damals 
allgemein,  nach  der  ersten  geschriebenen  zweiten  Stimme  ao. 
über  den  Abdruck  der  NotenschlQäBel  bemerke  ich  nocb 
Folgendes.  Der  C-Schlüssel  liogt  in  zwei  Scbreibuogeu  to:. 
von  der  Hand  a  (s.  Facs.  II)  und  von  den  Händen  ß  anJ  y. 
welche  Scbreibong  den  Baohstaben  noch  krilft^  mid  deutlich 
wiedergibt  (s.  Facs.  IU  und  IV).  Sie  sind  im  Stich  durch 
die  beiden  heute  gebräuchlichen  Formen  in  der  Art  erwtat 
dass  sie  sich  in  gleicher  Weise  abb^Ben  wie  die  beiden  Formen 
der  Vorlage.  Der  F-SchiösBel  ist  im  wesentlichen  stets  b 
einer  Form  geschrieben  (s.  Facs.  VIll),  und  die  Wiedergabe 
fand  daher  auch  mit  dem  einzigen  modernen  Zeichen  ihr  Atu- 
langen.  In  den  Lesarten  aus  anderen  Hss-,  die  darch  kleineren 
Stich  kenntlich  gemacht  sind,  ist  der  zumeist  vorkommeBde 
Doppelacblflssel  hier  dem  Original  nachgebildet. 


l.lfltb  uodl86u. 


II. 


Das  nachthom.  viid  ist  gat  zii  blasen. 


isl  der 

punJiart 
dai  lU' 


m 


fe 


£ 


a— ft.  0- 


■»■■— i- 


-o— *- 


Ziirt  lib-slf  frau  in    li  -  ber  iic'ht,n-ünsd)  mir  diu 


^^ 


♦    ^ — ♦ — *- 


♦  ■     ♦  ♦- 


ff     '     ff 


♦     o     ♦ 


^^.—i- 


-m- 


lib-lich,  frö-lich  naiiit,%viinso  mein  herfx  dein  treu  be-tmclrt, 


♦= — ♦ — ♦ — ♦ — ♦ — •- 


■H-Tff    ■ 

— 9 

— ■ — Ä — 

-*— « : s : ^ 

1      ff     *      ff 

S — 

~fi * * — 4 

— ^ 

dtiR 

frpn-rt 

iiH  mein  knifl  vnd  nwcht 

auf    etil  -ten  syn, 

■r^i- 

=a= 

— ♦ — ♦- 

* ♦"* — 

■»-■-♦ ♦ 

— 1 , 

« — ♦      * — 

^ 


:^=3= 


«     ■     B 


so    kti  DU  piii    da-lÜB,  el-leodvitd  ain.Titd    nf-m^tod  muin 


1    »=^*^ 


ai8 


,-!•'' 


lU    trö-stm  mich    wenn  ^-h.      mit     s«>ii«]    ich     den 


•       *        « 


^ 


-♦ — « ♦- 


'•  -    g       f- 


♦      ft 


♦      o 


K 


dnf    be-fctenh,   das    kb    d;  Dacht  gur   vi]    aa    dk-h  ge  • 


-• — ♦- 


»     *      »~ 


9       "       *■ 


C.      ■«- 


K 


denk;     sütxlreani  äy    nu-eheot nich  so  gail,  du   ich  oiir 


1 


*      ■      * 


■     » 


wÜDscli  das  faail,        du    itb    filuf-fen    solt    an  stnif-reo 


-♦ — B- 


:»: 


-♦ — ♦- 


^^ 


b     göl-cb«r   li  -  ber  sacb    m    ead. 


r* • « •- 


^  — 

■       1  ,  J         i 


J 


«• 


so. 


Will 


-♦•- 


* 


stein    lieb  -  ste     fraw     in       tie  -  ber     adit,  wänsch  mir 


3C 


»         '        *       W 


i 


nm  rreuiit-lekh.  rrS-lekh  Dacht,  w&bb    su  mein  berci  dein 


^ 


=**=>= 


•g*       -8" 


-♦♦- 


tre«-    be-tracht,    das    frewt   «II  mein  kraft    vDd    macht 


:r 


»  *  I»»  » 


♦♦    ♦■■ 


1 

auf  stä-ten    sin,  so    it-b  rw    pin    du     hin,  el  -  lend  vnd 
t)                                if"                                ii  4 

-a- 

a — __     ..       ...                  .     . ,_._., 

**=-«» * » «* j 1 s 

. ^ -I ^ 4 M 

k 


ain,   Tod    nye-nmntz   main     ze    tru-sten  mich  wunn  diih. 
1) 


m 


iä: 


zei 


Tg- 


mll      se  -  Den     ich      den    sluf      be  -  krengk,  das      ich 


Je 


»        tt       .        ff  -^67  ~.g    I^Ü 


:s=*= 


ff    tf 


dy  oacbt  gar   ri]    an  dicJ)    ge-deDk;säesslniwni<l;   nucheol 


^ 


»: 


-♦♦- 


:iBz 


h 


> 


mich    flo   galt,  das  ich  mir  wünsch  das  bail,    das    ich   stif' 

__  »  «> 


i^ 


-♦♦- 


Eea  soU  an  stntf-fen    in     so-  li  -cb«r  lie-bet  sath  an  eiuid. 


Daz  nacbtfaorn 


-♦    ♦♦ — ••- 


♦.11.. 


Myn     lieb  -  ste  Imm    in     lle  .  her   «tU,  wmnb 


Düf       elQ      llep-llch,    Tro  -  lieh     ii;i(M,witB     so      min      hm» 


^ 


% 


41a       tni      be   -  tradtt,  dn    freut    sitb      «Q      ovn      kraft 


-•♦- 


:*•= 


-•♦- 


und     DMcht      uff      bit  -   ten      sia.     so        ich      no       bii 


♦♦      ♦»      »      *»•      »» 


I 


T     T     I     " 


do       hin,     et    ■    lend    und      ein,     uod      nie-mant      nieyn     M 


-♦•♦- 


"    I    [    !   1 


tr»-BteD    mich    wan     d>^.     mit     se  •  »«n     Irb     toi   skff 


T     I     .    f    I  ^ 


be-ltreocic.  so      daz       irh      die   nvohl      so      ril      ao      dich 

i  1   ,.   "'''    '^  ■   I    !   !•  I   r 

gt  -  denc;    Buf^z  treum    die      ma  -eben    mii^     so     geil,    dia    ich 


mir   Wunsch     daz    heil,   daz    ich     sM  -  fen     salt     o»     ftlniff 


In       Ml' eher     lie  -  her     tach    od      en 


SM 


k 


Das  taghorn.  auch  gut  zu  blasen,  vod  ist 

sein  pumhart  Ay  erst  note  vnd  yr  vnder- 

ootauaslüc^hin. 


^ 


-• — ♦- 


dar 


gsT  leiä   io   WBf-ler  weis 


W^ 


g    » 


^m 


wach,  Ijb-  st«    tri!   plik    dureh  dy    pni         vnd  scJia,  wjr 


W 


tun  -  kel    gta     so     gar    fein    pla  ist       twi  -  scben 


— -g-  g"g= 


w 


dem    ge-8tini.      du  wtuh , mein  oiy-nnik  -  li  -  che 


<i     '     n 


» 


INF 


dini,  ia     li-  b«r  süss  vnd  gtvzz  dcJii  ni-iteDt  betet  inj  mir, 


■""    °         *     g      .      8     ^^^ 


seind    ich    eti  -  pir  der  sQrnuDVon    dif , 


-^;   '    y  '    1    '    y  *    1      '  ♦ 

d»z  mir   gar  still  dein  rai  -  Der  will  wiinseh    li  •  beo 


^ 


m 


gu-ten  tag,      deo    mir  heut    sag         tu-gent- U  -  chen, 


3  £8 


myn-mk  -  li 


(.itta  dein  gut   tnit    lUHD-gem  li  _  beo 


4 


~m- 


pUk,   so   dui  mein  ben^i  in    freü-den  scbrik    zu   Irost   der 


za: 


lib-sten  su -ver-sicht,  der  mir  ieia  ««ib-Iicb  gtit    ver-jictit 


»      «     ^ 


I 
1 


bis    iäs  ge -schiebt,  dai  mir  wünsch  gu-ten  Ug  dein  muod. 


Hs.  K. 
BI.M3. 


Dysz  ist  daz   tagborn  doz  Munchs 
von  Halczpurg. 


«racb,  lib  -  ste    fraw!  hlidc  dordi    die    braw  und  sdiatr.  wi«    dun  -J 


ck«l  gm«    8*     f&r    viD     blaw   iat     lu  -  »dien  dem    gt  •  Mn. 


DU 


yneb,    mya     myo  •  olc    -  11  -    cbe       dn, 


I 

1^ 


-♦♦- 


*» 


in      Ue  -  ber    sisi    und  fciäat     din     «i  -  fren     henx     ^ 


I 


-♦♦- 


— •♦- 


-*♦- 


-♦♦- 


mir ,      syi 


U-h        en    -    hir      der     fXjat     vdd 


-gg- 


-♦•- 


to. 


dai    mir   pr  still   din     rei  - 


-♦♦- 


*** 


-♦♦- 


-*♦- 


-♦♦- 


-••- 


fr 
fr 

K 


will    wunsdi    lie  ■  ben     gu  ■  (en     tag,  den    mir     but      SAg 


-•*- 


-**- 


-♦*- 


-•*- 


to  -  gcnt  -  ti  -  cJieD,  ifijni  .nie    -    1)  -  chen    diu      muni      mit 


-♦♦- 


-»»- 


-♦•- 


♦*♦ 


-•♦- 


^*S= 


nun  -  g:eiD      (le  -  bea     blitk,     den       mir      dio       lier«:       In 


=F 


^ 


-**- 


-*•- 


-•♦- 


:*Ä= 


«»       ♦♦ 


tru  -  wen     scbkk     zu      tro^t    der     Ite  -  ben     lu  -  v«r  -  ekhl, 


-gy 


-»»- 


-••- 


4u     mir      diu      wyp  -  lieh      füt     rer-gichl,    wui     daz      be  - 


-♦• ♦♦«- 


-♦•♦- 


-♦•- 


■♦♦- 


1 


-♦♦- 


-•♦- 


sdiklit,  du      mir       ug      g\i  ■  Xta     Ug     diu      muiil. 


SM 

Hs.S. 
Bl.48b. 


Hör,    lieb-strv   fraw,  nwb.dei.nrn   cbitfUi 


-»-    * 


^^^ 


♦         n 


-♦ ♦ — •- 


Was   be-dewt  des  nHibst  dHn  Uwdu  gepreobt?NH^(  an-der^.     fmir.nnoD, 

»  .  9         7         9V 


-♦ — ♦- 


»       r 


-**- 


ey  -  tel  i^uet.  S»ff  mir.  wm  dir    sei   se    muct.    0     wie  vre    mit 


?=3= 


'  M        *     * 


n^'  den      tgel'    H«  •  hin     seodt  «Irti     dtio    be  -  gir?      Rertsca 

13. 

Das  kcüühorn. 


Bl.  197«. 


«^ 


-»■  ■« 


Cnturtisliif  tut  densamer  woI.deT  Mislrif  liWii-h  ru-«n  sol 


-*—•- 


pey  iler  di-ren  auf  dem  stro:  in    der  slureninarfit   ex     fro. 
^^  .9-9- 


^__I|^_i^zp=p-f^-t^ 


3y:  khmuza  bp.ineinlraut  gesell,  it*  babie  lang  ge-slaf-feo  by 

i 


pey  dir.  Rr:Triiut  ge^ü,  ge,  wy  got  »eil,  ich  In«  dich  sc 


den  nitiit   so  paid  von  mir.   Sj;  J»  sint  dy  kchü  noth  va-  g«  - 


US 


aas 


^ 


^^ 


«    p 


BK^-hei),  dar-vinb  ist  mir  gaih:       ^e-spot  -tet  wurd  mir  von 


Wt  /i 


^^ 


-♦ — ♦- 


-« »- 


dcB  vijk-heo,sold  ich  trei-ben  mch.    ä  Am  fri-sc-he,nol-ge.iDu< 


W ;   ,    1   .    Ü 


P        a 


•g    ~  g 


■♦■     ■»- 


in    di  -  reu  kan    rad  wais   ge  -  iympf :  dar  vmb    sorg 


-♦- — ♦ 


ny  -  man    nnb    dy     y  -   t«ti:   ez      ist     nur    yr  sthj-mpf. 
Bl.lMb. 

31. 


^^ 


3g: 


-g-  rff- 


-wr 


-gg- 


-^-S^ ^^ -____ 

Uo-ter  sUt   laet  den  sum-mer  wol,  wer  »n  straff   tieb-Ieicb 


^ 


B        * 


■  fl— ff. 


— ♦ — 99 ^— — ^ 

ru-eo    sol   p«y  d^TT-nen   »uf  dem  sIk:  io   den  stiem  macbt 


ee    fro.  Ich  mues  hiD,meiD  tmwt  ge-sell,  ich   faan  cco  •  \hog 


-g  g 


ge-s1<if-fi;n    bie  p«y  dir.  Mm  ge-spil,  ge,  wie  got    w^l. 


S 


r  I  r  M  ^  u  M  ^  I 


i(b      Usz  dich   sthai-den   eicht     so     pald     tod     mit. 


na 


m 


^- 1  1  M-i-4-i  I  1  i  i  i 


Nw  sjnt  die  kÜe  rbeh  Tn-ge-mol-cfaen,  darnnb  ist   mir  gnh: 


iE 


1  !  ^'  '^  T  U  i^4^-f4 


^»^ 


^e-spot'tct  wnrdmein  von  dem  vd-hche, soll    U-b  trei-beoD>i<li. 


^r^i  T 1  iTy-rri 


Ä  Ain    fre-i'he,  »ol-ge-mue-le    die-ren  hun  voduuis  Kt»-ltiEfA. 


♦♦♦ 


dnrnnb  sorg  j-e-mand  vmb  dy    ye-reR,wami  es  ist  au«r  ein  stiiymidi- 
Bt.  197b  und  ISSr-  .. 

Ain  eupfahen. 


^^ 


-m- 


Sy.   Wol   ttam.meio     lib- stes  ain.' 


m^ 


^^ 


Ge-Dad.  travl 


1NF= 

— — 

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ze: 

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dein 

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-gen 

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pist 

du 

so 

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langge- 

- -» 

-4- 

^i- 

▼ 



— •- 

-#- 

— • 

fr6a-tiD   min!      Mich    but     oy   so   ser  be-  lao-get  aJa 


107 


m 


^ 


*    • 


m 


ve-sea  cl  -  len-der  tod  mir?  Wf      ist      vz    dir   gaü-gm 
A __L 


♦     g 


djr  zeit        aath         dir.  )ticli  Treut  nicht,  vj  vil    ieb 


an- (fers-wa?Hiist  du    si-Aet    y     ge-dacht  an   mich? 


» 


datik    stet    all      eeit,    fraii,    an      dicfi. 


it 


^^^^ 


guDcter  st«  -  tik-liütT 


1^ 


3 4- 


?=*= 


^ 


Zwar  des 


^ 


=^=^ 


h 


Si-cher-lich.Hur  mekieD  HjtFrau.  d«m 


IW    .     »    ■    ♦: 


^ 


pin  kb  fro.  Li   ■    ber     ding      ward      iiy  ituf  «rdwecmstät. 


-*— gr 


-T    |?I^'  T 


:*=xz 


-m- 


ist    al  -  SU. 


VR^5ia(i  Wb  ÄiijiR»  ^TvsS»- 


Ul.  \fiSbmi  W9B.. 


Das  haizt  dy  tnimpet  ^iid  ist  auch  g\it  zu  blasen. 


dumsrcx 

toter, 
du  fot 

Mej. 


Das  ist  der 

wschtet 

du     ID 


» 


^ 


-♦ »- 


Hur 


^ 


hör,  lib-ste  lhta,ini(t. 


Ich  wil  eucb  war-nen  iw;ir 
Sie 


a  -  oe    var. 


Er 


S 


-♦ — •- 


dei-nen  kiiechim'jiz  b«Mlöut(  des  oacbts  das  bin^  ge  -  prettCCidtt 


M     ^     '^     « 


-♦-—•- 


-♦ ♦- 


-»■  -■»- 


ÖS 


als  kb  sol,  wann  ich  guneULh  pHJ  -  diii  i^ti-  It^  wol. 

Sie. 


^^m 


^ 


^ 


an  -  ders.ftwi,denD  ey-  te)  Rut.  8ai^  an.waz  dir  sey  tu  nai. 

"'  I)  >:-.  y--  --* 


-♦ •- 


m-  ■» 


?s$ 


^ 


menseii  äQ  sorg      der       hat  nicht  eer  yr  süU  euch  Iw-soFgen  s«r. 


Er 


Sie^ 


TTnr^ii 


^:-,^y. 


?     *    jarra-  yj 


J 


0,  wy    W8    mir  mei-den   tiitt  Wa-hin  sent  sit-hdein  be-girT 


i=i 


^^^^sü 


sÜ-li'kait    hat  klaf-fer  merdfon  vn-säld,»;  outD ez bthert^ 


16» 


»• 


Er 


Sie 


^ 


^ — ♦- 


^ 


Her-czpn  lib-stp  rruu,  zu   dir.  Kura  an   sor-gcn    su    mit 


-» -■♦" 


HB 


w»    du3  lib  des    U  -  ben  gvrt,  das    hüt  sicli  vor    n; 
Er  Sio  _ 


•    T  1    ■    !   ■    I   .^ 


mot-g«n.  FniH,       ich    en-mng.  Wai  ge-wirt  dir  pejr  itm 


»      ♦     ♦ 


wvea  }'r     pü-ser,  fal-SL-btr  yyn     h«     -      ket  als 

Er  Sie 


^E^ 


*       A 


tag?   Po-  ser,    Tal-Bcher  bkf-  fer    sof;.   Dy    be-sxirg   pey 


I  dy      slHng.- 


^ 


mer    ■    ket, 


Er 


-♦ — ♦- 


nacht  ?U  mer. 


ij 


kl]  piu  baim-lith  kn-men  her. 


~*~ 


-« — • — * — • — ea- 


^m 


-* — •- 


wy    ain  gif-ti^  klaf-fer  prang,  90  ym  falsch  geJingt:  er  sjqgt 


SSO 


Sie 


Er 


a      a  -■    ■*  -       a y 

1  I       '        f  1 


-•— r 


&ijZ  «n  sctttUlen  dein  e«-riil-lai.    Icti  bui  vod  dir   üb 


m 


sei  SilRk; 


Sie 


«y         dflE       d(H-h  sein 


^ 


HR- 


vnd       luid.  Haist  du  da»  an  ni-deF«chaidf 


a    g    g 


-♦ — ♦- 


er  ist  krunli,  »ein  ge-d^nlt 
Er  _  ^ 


hat  doc-b  tH>4ieD  Kwaok, 


Sie 


r '  I  '  t 


!  •  1  '  I  ' 


Luid  tut  we,    üb  frew-et  micb.  D»-flatbwiu  zu   bal-den  ikh. 


^ 


■»      A     ♦ 


das   er  woit,dHZ  nwnlE-licb  wer   pös  vnd  al  -  ler   lit^Dt  ler» 
Er_  _  Sie 


^ 


^ 


-♦ — ♦ 


*      *» 


-♦ — ♦ 


0|  vy    ge-reo  icb  das  tat!  Pis  vor    al-leo  din-gi;n  stÜt 


als  er  ist: 


des  frtiDt  Hieb  sein  fal«(:ber  lisl . 


171 

6t.  189  b. 


ai 


17. 

Zu  newen  iar. 


»*»  *  *  ^ 


*     ■ 


w-ff ■■  ■■» • — 

-    ein    traof     ^-seU,   meio    hÖLli-ster 


M  - 


Ä 


i 


iz: 


i^ 


-♦♦- 


-♦♦- 


hört,    wiu,  duz      dir     won- sehen    raei .  a«    worl     xaf 


« 


g       • 


P 


' — * • »•- 

den    ttg,   so     das    m     an    v»>ht,     «iiz    tu     ge  •  \Sk 


» 


*       ■ 


::as= 


y       «-ard      er  -  dacht;    d^s     w«d    nll     leit      an      dii' 


» 


•gc: 


-♦♦- 


a      ♦       y        ^       «     i|* 


•a       o 


vol-bnicht,  vnd    d»z  dich  meid, waz  dir    vcrsmaclit:  so  wurd 


» 


«       ** 


mein  hercz    in      freS-den   giul,  waoa  dein     ^e-lük     ans 


n 


•  •  • 


•  ■*■ 


-■ • — w— 

ist     mein   biii).     wy    kb    fej  dir  nicht  ma^    ^-kid, 


♦       *        V  :=*! 


•      «♦ 


80    piB     iUi     doch   all    Kit    das    dein. 


aaa 

iU.  K. 
ßl.  172b. 


Zw  dem  newen  Jar  aia  lied. 


mein      trowt     K^-selt,  mein    Ikb-stftr   bort. 


m^ 


*        » 


^m 


-•*- 


wisi.  das  ii'b   dir  wÜDsch    aJ -ler   mei-ner  wt  bis   auf  dea  lug. 


111.. 


^ 


-* — -*- 


"»♦" 


so    sieb    das    new.e      jar     an-  vacbt,     was    czn      ge  -  IfikiA 


»       '       ■ 


M        I    i         .  »         *         "  ^ 


-•♦- 


je  Wirt   er  •  dacht;    das  werd   ao    dir  gänia-lekh   vol-bncU, 


■       *         9 


-g *- 


^^ 


nd    du  dicb  meldj  was  dir    rersmiuMt:     dee  itir  ntda   bcna 


Ü 


■       * 


■»     a 


->•- 


-»- 


Ifl     fnw.  den    galt,  waon  dein    g«  ■  tük    das    Ist  neta   hall. 


I 


Der  tenor  haizt  der  Freudensal  nach 
aineni    lusthaws  pev  Salzburg  usw. 


?  •♦~g' 


m 


-♦*- 


D  . 


-  em     al   .  ler  -  lili  .  ?teii,  sthün.sten   meib 


3»=*: 


-♦4~ 


♦    iw     g    »: 


iui  Freu-deu.Stil  fraii  e  -  ren  »^uil,  send  ich  deu  brif,  daf.u 


i 


-»  a_A-  -»i^ 


-**~ 


-« — •- 


-♦♦- 


icbschreibmeinddinsti^e-lük  vnd  »i-ltz  huil.  zürt-li-cber  freuden 


^S 


^    »»      ^ 


■»    ♦- 


-c— »- 


A-  De.\'aDk,v.i/z,daz  meia  hercz  vnd  mein  f^c-ilaiik  »n  a-be-gank 


Ht  L.I 


-g— «- 


B        ♦^ 


i 


sich  seot,  daz  mir  dy  weil  ist   lank^wanD  meti^cli  aaf  erd  ward 


Ä 


S 


-♦♦- 


-♦♦- 


ny     sn     zart,   mii^  frCu   vi)     paz    dein   *tis  vnd   wart: 


i 


«  '*    y 


±=sz 


du  pisl,  fm,aiif  der  e  .  reo  pfit    ge-wön-licli  ko-iii«D  md 


» 


^^ 


■■»  — ■f- 


^ 


-♦♦- 


»  »  ♦♦ 


Ton   art:    ny  weih   gc-sach   ich   ger-ner    zicar. 


I 


«4  ,Q 

Bl.  WO  b  '*• 

Ain  tenor  von  hübscher  melodey,  als 

sy  ez  gern  gemacht  haben,  darauf 

nicht  yglicher  kund  Vbersingen. 


«"«^ 


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g-»»- 


-^p- 


"*-    -T» 


*     BB    "y 


Üb    klug  dir,  traut  ^ .  seil,    inciQ 


♦  ♦       »       a       ♦ 


Qg       » 


sen-IJch  iii  .  i(e .  wll;    ker  war  ich    »Wl,  ^o    leid    ich 


-*♦- 


i 


-• — ♦ — »- 


-*♦- 


zs=^t: 


biner-L-iieD,   dy  meioberez  ny-man   wiz.iea  lat.    iy  ««rit 


He 


:ti: 


fl      *      e- 


3a: 


iffiE: 


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-♦♦- 


uu   hat   ffar  sel.tea  treu  Ld    her-  cua,  ver ■  swi  .  gn 


m 


^ 


iä: 


-gg- 


-55 — • — 9 — • — 

nai-li  lu  -  ffcn  stet  der  sjii^  »"er   all 


ifc-t    da  -bj-Q, 


HE 


8  g         -♦- 


$ 


-♦♦- 


si'io    dinff   aaz .  ric-htt  mit    kall,    der   wil,    daz    k^-nm 


Ä 


a        g 


♦        «        *- 


-B—  g- 


-♦♦- 


seio    ding  miss-vall:  Mich  gnsz  rn  -plld  macht  mich  so 


H^«»  ♦ 


w  <,      ♦ 


■    ♦ 


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0     a 


»     « 


S=M^ 


«ild, 


ixt  ich   pey  dir  tiI    friaAtn 


^^rifl 


-* — g- 


»*1«»^""'^ 


*        a         ♦- 


-♦♦- 


meid, 


duz  dir  kaiD  kluff  dein  eer    ab.sftieid: 


m 


♦  tf  *  "  *  ft  »  1^^ 


"    a 


»t» »   J 


♦♦- 


** 


mir  tat  paz,daz  i<-h  fiür  dich  leid  ntoiidu   für  mich. 


Bl.  191  b. 


20, 


fl        w  "   ^ 


14=^: 


g      ♦♦ 


A- 


in  ineiijth  er  .  frent  all  mein  n»  .  tur, 


-*-^ 


nach  dem  ich    oft    gar    sen  -  [ich  tror.      mir    mtA  nj 


^^ 


»      »«* 


-**- 


Hb      Doeh  laid     so      gur:     virdt  mir     aia     klai  .  ne 


i^ 


fieud    be  -  schert,     dy      wirdt    mit      gro .  zzer     forcht 


« 


-♦♦- 


Ter  -  czert,    das     her  -  cien  -  laid     mir      das      ab  - 


'^        g       8  "-(Ttr- 


-*— a- 


-♦♦- 


den. 


so    ich    lib    Uog  moz    mei  -  den. 


177 


«7 


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~gg" 


:e 


«      »     **<* 


anfielt   mir    seo  .dem  mtm,  seind  schal -den  fa-genluB 


^^ 


3t: 


se  ■  oet)     auch    ge  -  siebt:   «e  -  n«D     frea  .  et     nii-bt, 


m 


z a i fi « 5^,- 

bis        daz      eD   -  pfin   .   den       lib        er    -    keBnl. 


Bl.  192 


28. 


tt 


^ 


-*-8- 


♦  ■ 


♦    *    ♦ 


tf  » 


2t; 


W  - 


ftiin    ich     an     si-hu  recht  smm  vod 


M—   1   ,   ^ 


*  tf 


^^ 


-♦♦- 


p]a,    so  gdeiik  ich,  hu  »^rd   y     sc  ZHrtu      «is  stkl,  nr- 


INI  .  i>o 


-*— -a-    -♦< 


-ff— »- 


=«=**= 


swi.gen,pla  Tnd  s«'ari.2, in        al  -  If n  li  -  ben   sa   -  chen: 


^^ 


♦    o    '■■■♦- 


*     a 


-♦♦- 


W8DD 


stä  .  ti  .  kait    kau    m«    .    eben, 


g   ♦  '--•> 


^ 


^^ 


♦    ■    ♦  g 


daz  frfud  oachlaid  lib  ^cb  er    reil. 


Vk 


d 


am  klaf*  fcr,  der  sein 


der  tut  3nii  pit  -tcr  &kSt. 
3= 


ist  denn  der  frum  gescheid,der  sweigt,daz  üb  icbt   leid, 


Tnd  bat  ge-ditiff.wT  ym  K^-liiig;seinmut  ist  rlog,»?  er 


be-twiog  tat    weig-htit  ar-gen  list. 


zvj-vr 


— * *  "  »♦    .-y 


♦-«-*♦- 


^^ 


>'.----         -  ji-hts  frew.et    micli    ffir 


S 


'■  ■  ,^  i  •  : ^ 

sl  .  \ez     aas,    das     y     mein   hercz  auf  erd     b«  -  gert: 


W=*=^ 


*       « 


♦        a- 


-•«- 


-• — ♦- 


vifT    et  '  wa&  ttenl,  du     ny     nichts  was,  merk  mönk-licli, 


i      ^^       > 


-♦♦- 


try    sich  das   ver-  kert!     ain    j^  •  lieh    pö  -  ser    schalk 


i 


-♦* 


-a »♦ 


der  klaiT,     Am     püs    vud    pÜb     Id      pü .  äem  haft,  daz 


«^ 


«      »ff  ♦ 


'''       ♦       a 


*    >   tf 


♦   *  ♦♦ 


uft   auz  nicht  wirdl  et  -  waz  f^rozs. 
Bl  198  b.  *5. 


3E 


3: 


M  -----       ein  Hercz,  pis  fro,  tu   nicht  also 

ru.s.w. 
Biieeb.  28. 


■*♦  •       ftO  j.  »  oo, 


*♦- 


P  -       -       -       -       -       -  ey       per  -  liü       md      pey 


>♦- 


• — V9 * • — - — *-— y 

span    -    (^en         tar    icJi    k^  •  so  .  dien  nicht  mein  vüA. 


es    ist    al  .  so     er  .  rhu   .    gfo,      daz   mir    aü)    myri . 


a— g- 


-gg- 


»     o 


-♦♦- 


nik .  ti  .  iJie   nutiii  das  betcz  hub  hue   dem  an 


geil 


& 


i      »      a      *      » 


-# ^ — ^ — »      - —    *        '       == 

da    icb  scy  sab  in    ky.tels  ktaid  so    tust .  lieb  ror   mir 


f\ 


4 


-•—tr 


-♦♦- 


-**' 


-•*- 


■_ * *■ ^  -T 

pTuu    .    gen    dort    her    mit    gias  von    grä  -  dct    baid, 


»      * 


31 


-»-B" 


*  '  «  ♦ 


du  al  -  l«s  mein  be .  I*d  -    gen       ist    qr  .  der  her   zu 


-9» 


$ 


"Tgtt: 


-♦♦- 


g      »♦ 


yr     al  .  utn.     icb   pin    yr     bold    vmb     )i   .  ben   soM: 


Ä 


rsar 


-♦♦- 


-♦♦- 


ob    sy    ii'bt   Mbtd,  des     sy     all    leit   von   nur    ge .  dettt, 


^ 


-i-    ♦      a      ♦      g       ^-- i- 


3E: 


das  tat    icb  als    ir     aig-ner  Itoeibl;  wenn  uye-mund  mag 


■U  »  B 


— • ♦ — ^^ '■     '      *    -y 

meiA«  ber-a«n  quaJ     an    tsejr  «1  -  lain   ge.nu.cben  stn^. 


I 


Bl.  107«. 


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^♦      g  ♦» 


T      "    T 


:t: 


^^ 


"■»»  * 


-♦♦- 


M  - 


.  ein  bortjiiuiesii'h  mich  von  dir  schai.deo, 


Ifc 


»»  ^^  »» 


-ft— *- 


5^ 


■**^ 


— ♦ — 5 — * — w— 

gol  geb  dir    ge-liitk  czw  dei-ner  vart. 


EU 


-*• — y 


t  !    I 


^ 


^^ 


-♦♦- 


-♦ •- 


la  mith  dir  nye-mander.ltii-deD,    gwleugtidas  mir   nye 


w 


,,  M  «  "  >  0  ,»  fl      *      t      T      ^ 


~9 — • — W 

lie.bers  vwi:     % 


dar-Mob  soll-du  Dicht  ver. 


m 


e      a 


-♦ — •- 


-♦*- 


ges-seii  mum  vod  la   mii.'h  mei- iier  trew. eo    g«.Djes.sen: 


fc^ 


-B— ^ 


9         '         "       -> ffg "        » 

«iinn  du   mir  mit  trew.  en   «iit  sein,  so    leb  ii-b   gar  hu 

b 


->.«-*. 


:^=ai 


"»♦- 


«■-»» 


-'» — 5 — ♦ — w 

aU  ver- dties-scB. 


eiolaids^k-ortt^ee-se. 


--♦::  ♦?.-»»{  o      » 


*«*  «4      0= 


gen  dich  fioi,  tuet  nmh  an  frew-d«n  kren  -  ckenittwoi  Khs  von 


"*— ffi 


t,      » 


"^W 


■"»     «" 


»»^ 


dir  hör   an    spot,  ao  traw-erl    a!  .  les  meiD  ^ -dccv-^Vt.v 


i 


80. 


ISf 


-a — »- 


tf  '*'>♦ 


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S^ 


•      « 


W  - 


ier  vier  <jei  fünf-  ciebenl  an  der  sdur 


»      * 


^^ 


■Jl-  tf. 


"«»- 


>lt-f  deii    hof-i;e  -  sind   irar    des  bi'f»  m  Salczburgklnes 


*     a 


*     fl 


-ff— *- 


:.jy~ra-~=g: 


hie  kDDd  mit  di .  sem  briefczu    sl  -  ler  stund    den  frav-eo, 


.  '  1      i 


-g.  -ff  ■  ■»: 


-gg- 


die  vns  ha-beo  vtr-ivum. das  vns  bt-lau^iu  berczen  umct 


;e 


=g~  T 


-g-   g 


3he: 


-g— ^ 


czu  euch  viiD  spi-ethcD  lUQud  czu  iuuDd:da»  möclitTns  ma-cben 


w 


A    * 


t  '  '  .  . 


-♦•" 


wol  ((c-«an(:  »aon  all .  s(j  slet  der  liebleith  pnut,  tis  die  s*(h 


IE 


♦       tf      ♦ 


^ 


g       fl 


*v  g    »♦ 


-gy 


h»t  er.hu-ben  sieb,    das  ev-nr    trust  mit  tieb-lk-h-kail 


■»-Ta: 


rffit 


^ 


sol  vns    pe  -  oe-uen  her-czei]  Inld.      dur-vmb  sini  eurb 


^ 


♦      fl 


31 


*     «  ft   t 


aD   vn.der.ächäid 


ciwar  vons-re  herc-z  allcwit    bp  - 


^ 


B        »      ^gi 


rait    mit  gaD^-ier tre«i  aD  als  ge.m. 


,  g  ♦  a 


«ag 


m 


-°— *- 


-gg- 


w 


eiiD    ich    be  -  tncht  die     gae . 


»      ^      * 


-fl         »       flBI 


i 


ten  nai'lit,  äew  mir    eo  -  put     uio  miind-IeiD  rot,  vnd  d«s 


^ 


^      »*  '  «  ^=^ 


ich   ir    des  uach.tes    ^.düc-hi, 


so  nüUficht 


^ 


*        B         »       t^         «         «» 


-g *- 


-*-r 


icb.  dtii)  ich  Här  ir  knechl  «ndviiib  ir  ^enad  verdienneQ  mik-lil 


^ 


**     >*       I      I 


ein  liep-leioli  luor.g^o  «cmes-Ben:  sö-kich  äüeg-sen  moebt 


& 


n    y    * 


mir  pües-seD  in     her-czen  all  me .  Us-ooley. 

33. 


*  • »  ^ 


m.  £00  a. 


-♦•- 


s . 


■^  »♦  [ 


ierb,  Hercz,  dein  trew,    d«ja 


aa.  -  -^- 


^ 


stä  -  ti  -  kait.     ffe  -denk,  wer  dich   ver-  stri-ckpt    hat: 


g  »  o 


=5=S= 


-♦♦- 


SO      lie  -  bes     tieb     Tur 


~gg~ 


F^^FF^ 


til    .  lern    liiid,     das     nym-mer    au     dir    i-iet  ■  gat. 


I 


M« 


fH 


^ 


-♦- 


♦      g 


^ 


*       »»  — ^ 


Sich  bau  fäer  ai  -  i;eii  ge-ge-ben   dicli,  du  kh   dich  giua- 


-»— »^ 


a     «       »: 


-♦♦- 


leic-b  Ijis.sen  vhJ:      da:igdb  solt-da     her -tri  -der    mni. 


.  i< 


Ö 


-fl     -g     ^   -fl- 


^g—  ft     »-    a — ♦■ 


fraw,aÖ-lei-cJier  trew  ich  dir    ver-gich,  der  ich  dir  sickr 


^ 


«      «       »♦      ♦ 


-♦ • •- 


♦       »      ^♦♦^ 


nynunei    pricb,  idi    uucb  mein  bera  uo    in  .  de«   czj-l. 


^ 


ff     »   '  a: 


♦»     ^ 


« — * — w- 

1^  war  all   dys    u-erllt^r  ai .  gen  meio.mit   dem  rnud  idi 


£E 


fl 


ft      *       »    =»: 


-»-■»■ 


-«*- 


*       «* 


dir    vii.der.t»n    mit   gan-czcm  ^ue-teui  »il -len   dein: 


^ 


A  ■■a..„  g: 


«»*-*- 


"gfl" 


«'vr-iei-chm  a\t-  sun-ne    sibeio  dun-Meuih-test  du      das 


^ 


«       g 


-4 ^ 


^ 


-♦♦' 


*      ■♦» 


ber-cze   ineiii,  djii>   dir  nicht  «-eD-dPO  kmi    uoth  n-il- 


Vit 


34. 


Bl.  301  a. 


m 


-» — w 


Der    tew.fel    md    ajn    klaf- fcut  schalkch  siut  paJd     m 


»       u. 


-5 — —5 -* 99 9 • 

^i  .  D^m    Iss  -  ter  -  p&Ikchi    se     nim  -  schenl,  dus    sieh 


S 


^ 


:3i#E 


»         ffO. 


*    ■ 


-♦♦- 


mä-nik-lek-h  nalkcli   in   suii -den  kalb  des  moch-ten  sj 


»       »»j 


»       g     ..g 


ge  -  )a  .  eben  in      yer    fönst.  nie    der    tew  .  frl 


^ 


^      «      »»^ 


^ 


g      *- 


^^ 


feinlieieh  rcuseiit,ye-doch  mir*ier-ser  ab   dem  Uaf-fcr  gr&ast; 


*       » 


i 


♦     »      ♦- 


"■»- 


wajm  j'e.re  schatf-fe    wort  snei-dent  grünt-ltricb  vmb    d»» 


:^ 


-♦      oa 


1 


-g— *- 


ort    vnd  sliff-leat  nioil^das  dw  föer  Ist  kain  huetiwennall 


^ 


^ 


i 


-gy 


-♦ 55^ 


m 


ge.sel-ten  guet  dy  äpre-(beat:traez,dw    pö-ser  swaez! 


^ 


201  b. 


»♦    8 


V-*-tl- 


P- 


♦♦- 


35. 


•     * 


-ft— a- 


-♦«- 


.  !a  -  ne  -  len    vnd    die    e  .    le  -  raenl 


$^ 


a     H      *    o   ♦   «   _^     ^      »^ 


^ 


hH.beo  ul  -  len  i  .  reu  fleisz  i^-went 


ao   di« 


*♦       gft-  ■  -*     -  ■    — 


i 


mit'b         in    hei'.cKfn    prennt:  sy       ist    f^e  -  neont  ein 


-♦ — -♦- 


-• — ♦- 


-•♦- 


♦♦- 


rt^ 


i 


I 


liep-leich  pild  ffier  Iraw-ren. 


-♦      ♦" 


■p-    »» 


ge.Kun.bait  kan    sy     ma- iheD  ^uet,   sy    mai-stert  lu- 


^ 


ft      »     -g: 


:±zffi: 


-B-»» 


-♦♦- 


"gg" 


täerleicb  muel, 


mau  helt  sicli    ir    czu 


>■*»""*«» 


♦    » 


-«- — ^ 


tieb  in    huet,  das  man  nicht  tuet  dnreb  kai-oen  oacbt-Ke 


-*♦- 


■♦*- 


=i=a= 


Den  nacDt-Ke-^H 

i    ■    '1 


-a-M- 


pHW    .   eni. 


^soh    iti     die 


^ 


^SH 


o      ♦ 


-♦♦- 


TT—*- 


an.der$  le  -  ren,  durii  mei-nen  dieust  vtr-ke     ,    nn,   daä 


in 


»7 


^^ 


«       ♦       ♦       'tf      ^^ 


==S 


"gg" 


tut  ich  gar  ra .  ge  -  reo.    sj-  kan    «e-lympb  mit  e  .  ren 


*       * 


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»      g     ^ 


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n  püs   mit  frtw.den  me  -  ren,  daü  tch  Tif'hi  nw«  en  . 


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pe  -  ren,    irh    sey    Jr    trew.leich  hold:  mein  rech  -  ter 


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soid    ist     mir  ye    *oI    «e  -  fal  .  len. 


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%  miää-tiew  kun    kra-czen    ma  -  eben:     dT    erf  -  nr    muc« 


Itf      ,      "    a     ^^ 


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oft   swa    .   eben    in  her-czen-lei-'-bem  »  .chen,Miinm 


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»re-sell  nirt  U  -ihcn,  der  in  den  lit-ben    sa  -  eben  vor 


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Torcht  daifl  ü_\mmer  «-» .  chea.  ge-traw-en  raa-chent  »tat:  »"er 
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das  tat,    der  liebt  sich  vor  in    al  -  len. 


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96. 


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61.  202  b 


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tt'ie  ti^  jungi-frewleich  ii:v ,  ittnpb! 


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o,    «ie     g»r   czart     ist      all     ir     :>cliiRiph    in      Jiüi^< 


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tu  -  gent    zienl    wol   ir    Jungk-frew-leidi  ^.mü«l,   mit 


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gu«(    be  -  huet    id      frew  -den  -  r«i  -  chetu    w«d  -  del. 

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g»i     itiDi  .  teicb   ist     ir      Jiaii  .  del,     uim  -  sam    iu 


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bI   .'len      SU    .  cbeQj      dy         ro    -  tra      münd .  lein 


Ift    -   eben      sau      ro   .  t«s     rös  .  tnn     pros  .  sea. 


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0,  «de  gtt  xart  Ist  all  Jr  schimpf!  Inodcfrawlt  .the    tu  -      .  ^d(, 


schäm, nfat    viuf   el  .  tel      tu  .  ^nt       ifert   «ol      ir     lunck-fraw- 


t        «       , 


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Uch  ^  -  mnt,  ml(  guel  be-huet    in    fren'.dcn-ref.cheiii  wtD-del' 


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^ar  ctnl.lkb  ist    Ir     haa.del,  miB-sam  in     il  -  l«n    ea  -  tima; 


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Lr      ro  - 1«  muiHl-leln  la .  ehea  sam  ro .  te    ross-lHn  pros-mi. 


BI.20Sb. 


37. 


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dn        iil    ■    Ifr      lieb  -  ster      enn  -  gel       mein. 


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cmur  es"     ge-»hi<.)it  mir  nym-iufr   raer-. 


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-♦•- 


de»       ge  •  Inst,   mrin     hört,    in«tn     hufh  -  j^t    schein. 


solt  idi  Mir   eid   sein  bun-dert    jar,     ich  muisi  dir   yin-mer 


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we  -  seo   liold: 


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ias  snlt  dw  mir    i^-trav-en  ctzw»r. 


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DeiD  lieb  lut  i{ur   eD-i-xän-itet    mü 


ftl.»>4ft. 


38. 


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P e   -    lan-gcn    ist    höh 


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pit  -  tcT  8inen3,waon  fremder  scher«!    in    frew-den  nictt  cza 


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«        a» 


fl         * 


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her -wen   grt;   midi  wun-dert,  das  aiii  send-lflicii  hena     in 


SCI  -  lei-dier  pein  das  le  ■  ben  hut , 


"♦■<_*♦  "- 


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*      g 


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nsan  die  Ter-gun-gen   se-  li  ■  biit      ist    an-dtre  mcM  nuiui 

— .  .    ■ JU_ 


1. 204  b. 


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her-f/en  laid, 


SU    man  ir  moes  en  -  pe  -     ■  ren . 


89. 


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-  <ti   pin    el  - Ieiid,diHh  fnrw  ich  mitli 


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Tszzi: 


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»nd  hoff  amh  hin  all-czeit  für  sict,   ob  ye-maiul  ins  er-ptir-iiieii 


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well  vnder 


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&1 '  leo  rainen  frawo 


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(ider,      sy      be  ■  den  -dien  güet  -  lekii  meins  her  -  cwn    gier: 


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B-  ..»»   -gr»: 


die    leiig    al  -  kio     ist    mir    czn     vil. 


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I'  U    Kim    ge  .  huf  -  H    m«  ■  m  -  gen 


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tute       igd     gt  -  aad.    ob    am      fx  •  »he  .  hm      aafi 


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ft«- schuht  mir  nkht     ^e  .  iiiuj,    idi    hHbs    ffier    tmcli    rai 

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3C: 


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wi]      düF  ■  vinb  bsii    freni]  iii<ht     Ixo: 


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vil   traw-ren   ist  izw  nidi-le     fi,ael.  H 


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wer  wais.  wag  nur  noti  «erd  czu   biil       o  -  dn  «'«s  mir  mödtt 


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cm  guti  ge-^the-hm     pi'»wn,n>t  Tnd  «vis  wuil  mir  njf  fnii: 

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g       '       *       *       a       * 


CZD    to  -  beo     han     ich    mich     vet  ■   pflicbt, 


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üb     ye-  mant     das     tw  -  drye.    ss^ii 


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-  rawt   a)  -  Ipr-Iieb-stcs  frewlein  rzart, 


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nucb  dk    be-lan- gen  tuet  mir    we-. 


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itd  -  ner  freinit-lei  -  Abb    gna  -  ^u    idi     all  -  ozeit  WBii 


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hiliexHn  mein  end,  ne,  wie  es    ^.  %  ii-li 


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pitt  dein  güetA''/><Tt)iebRtRr  hört,  dein  (^emd  tue  miilibe -den -ckeDj 


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micli  tst  frew-en  nin  freftutleii'h »ort  in    tre«--cii,Maii-diT  a  -  ne 


3E: 


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«tii-kdien.  tt 


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ich  tuibmuliczage-flingen  dir, 


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m  -  (TP.puii-den,  fww.das  ist  mein  klwii;,  pint  mich  mit  dei-ne« 


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h«r-c<ci:n   t^m,    das    idi  von    dir         odAA  wen-ken    mag. 


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in  ;w%kletdi  i«r  oaili  dei  ■  ner 
1) 


gier. 


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lii  dei  ■  ner  ^H 


das  daz  mit  htül  vDl-kom  uo  dir,  de»  wunsUi 


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wum  du  pJEl  «-ül  mn  sditildeii 


idi  itir,&Hft',niueir'kert; 


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d)is  ^e.Iugkleu^  haildpiii  pfleg  all  friKt 


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'  haust -du    mir   hal-deo  tie«  vnd    er? 


^ 


-♦ — ♦- 


la,  gem.wami  idi   pin    ai  -  gen    dein. 


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Lieb,  sin  vnd  hercznitJrt  \oa  mir  kert!   &is   sol  rait   pan-ozen 


B=c: 


*    «* 


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e  -  ren  sein.  Dein  wir-di  .kait  mein  hercz  betwinjctjiaB  n^inand 


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diih  von  mir  vcr-dniigt.  kh  be  -  leib  dir  etat  an    ful-sthen  nrt. 


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%Liiss  mkii  aas    dei-  nem  her-czeo  nicht!  Kam  m  -  trev  dir 


■♦-   -♦- 


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5 • ffW 

Tim  mir    (^tludit.    Das    iA   axB    er    mit    gue-ter    lei. 


BL  S08n. 


44. 


il^   -  ♦»  ft  y  i  ♦♦  *  «  »^  ♦»  » 


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ich    iiig  natiit  rad    tag 


mh  ifami 


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■»     4-   ■*■     it 


iet-am,  »»?  ich    ym-mer  arn^,  naih  der  üeb-slen,  schönst« 


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frawTi,  dy    i(i  trewlwrfi  trag    in   den  synnMi,was  ifh  ym-mer 


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?-  c     e  r:»: 


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siiifi;  i.  .  der  s«n-    sy  hat  meinhen«  ver-haw-c»  »U-so    s«, 
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diis     ic^    ÜB  IroRt  pis    her     an-ders  nicht  be.ger,  «inn  ye 


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mer    kun    sj-    he  .«in-nen  frewdnooh  wei-s«r  ler,    das    ir 


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^^ymphen,schen'<:eQ,6chal-len  kni-nem  fra-men  nu^  oifgEbil  -  len; 


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svmies    ist    so    ey. tel  goet,  mil    i^e-l^mphen  wal-he-lmet, 


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geg. 


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dae  PS  «-ol  d«ii  hcrczen  tuet,  solt  üii  iie  nicM  geren  ediiiweii, 


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die    m1-  kn  wnnsiii  tut  ui  dein  leib,  das  ih  gesacti  Mif  trd  n^e 


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tie  -  ber  wcib?  gar  klar  iti    ir  hur,  recjrt  »Im  (ptld   ge .  tu-, 


*    fl     '     » 


krawee   lixUeiu  liepleith  Rar    diJi-k^Dsdion^riUH>reii  sti^^.fvii,- 


*     *     g» 


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fl     g     *     »r 


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die     ist    vöi'Iig  vn  -(iitr-pli-tVn-stDiil  ge-stri-rhensint    ir 


?    **    A    ♦    g  ^ 


pra     mit  fleis;    fal-cken  au  .  Keo,n^'ngletn  rot  nid  veis. 


^S      a      e      o — 8- 


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y     tf     V     p     ?     g     t 

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SdiridiPii  Erhi-cbeD  kan  ir   weip-leichpli-chi'ni  nei-gni,  tiv«>i)^ 

»       ..  .  .      . 


♦*    g 


oa      ♦      ♦      ♦     ■» 


die  -  ret     ir     fr«wlddia:Dctitjdar-cKu  Lm  die    e  .  dd  froctt 


m 


■f:^  ^  T  "  r  M  *  r  "  T  "^  y  *  r  ■ 

üäes-lnchxriief^iclicint  deo  beb-sten  w-rlifn  nm-cheii  U-rhen. 


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das   nifht  ir    in-plick  nirt  ?er.i.1eit,    utis- er  < weit    ist    jr 


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nÜs-Ii'iaschünir'' -p*>. Kern  Ör. lein  fflir  sub-til     mA  xe-sniu-K^n; 


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ir  inaDd  i«.!    k«- rü-ttM,  z^md-lrtn  klHin,  vd  -  icc - bd ■  ttct, 


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■Is   hel4Ten-p»ii]-,5<'honf^-5pii1-teii  ist   ir  Vyiiii,<lj- nniiD  dar-inn 


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bau  be -ctiii     -     then    e -delv^p-leichspo;  o  .  b«D  in   der 


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hS«t  K^-  )i '  der  treKt^klaiD  ge-snol-len.heFtt  Ke-dml-ien^ 

'■'^    "     T     t     e      t   ■  M      *      T      '      "     *     ^     ' 
ir    tut -lein  sint  lind;hiiDdJeiiL,ärin-lei]i  ir  langkbut  tty    p^ 


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cma-len  lun-Ken  sei-teii:siist  all  tail  haot  f(«-lnk  .md  buil 


338 


yn  -  uik  -  i<-)  - Lhen,  m^n  -  nik  -  l'.'i . thvD.M^iiii  po  .  lür  - 


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I       '       1      '^       '       "^ 


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(tari-h  vi  -  fiart.       dcri  nmes  yin  -  mcr    ha  •  btu  dmi^k    du;. 
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lieb    na  .  lur,      4y      piU  -  det    so  -  kkh  fi  -  ipir,  stA«!  v%\ 


-* »- 


le  -  ben  ((e-beo,  ja-gent,  niu-Kcnt,  tu -«rnt  in  ft-ert-b-i 
-* — • • K — K : : — 8 — X — » r*    '  ♦♦ 


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ctKOLtei-ten:  »n  mufc  &>'    er-wcn-iJrn  hM  mit    KHD-taet  frewd. 
ir     btr-dchuid    hi-rzct,  frö-  ret,  stif-  tet,  stÖ-  ret,  urt^set, 


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tu  .  ret  mich      el  -  leD-deii,«u    ich  piri:  :>«-lei<|is  Knu-der 


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hut    b»:-6UB-der  lieb  <iKu    lieb  io    hm.suech  iih    ul  -  leo 


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libt  Tur    mir,    j^.iluoh  ist  mt-iii bereit  al .  Uin   ptrv    ir- 


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Vit  diti   ich   ir    Udk  ea-pieriDooh  (^-dcnrk  ich  mer  tnm 


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czwier    un    die    lecz-trD  wurt,    ifir      eza  mirspmi'haieiR  Üeli  - 


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ster  hört   Hit  dem  Ftil-Ieo    pie-ten  »il-l«c:  0,    lei-ileo, 


r  M  ^  t  °  **  I ,  , 


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mei-den.h'T-czeii  traut  ^- seilt    dar.?inb  ich  ye    ger-ner 


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htetl    fäer     m  -  gc  .  feil,    iJhs  icb  «eil    ny       se  -  heu  fro, 

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ich  DitJit  »er  -  miss    (ücj 


ipiiw    -     reo.   hflil     •    *en. 


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den    der   klaf-Ter  sdutw-ivo.     do     mit    Kh     pitt 


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uU  ^-geUteD:seit    (^ctoucht-ge  ■  pHW   •   reu! 


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lob  re.rlen  dH-füer  all  ~  cxeit. 


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ich  i;<>-iieh>tet  mk-h.Hll'üO  «mis  icb ni<-h4,«ie    «s      leiti 


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okJit  «iü-sen  kun:     ge  ■  dinK  n^rt  mich  be  -  sun.der  •  war. 


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D  ein  l)e[>4eit:h  «ort    lo      rpch-ter  mHin,  ins  M  »in  burt  ran 


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fnw.en  raiii^   das      piiriKtmu^t/liis-s««.*!«!)  iidit    cD-taet. 
HI.21U. 

46. 


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-  ul  mich  Äurtlain  hnlwdiesfreireIHncÄart 


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bat  mir  f^ent  auf  ei-ut-r  slal: 


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si-cher,  tib   k'h  nu^,       ichäMtiji^dir  si-ctier,  ob   ich  kun. 
BI.ZUb. 

47. 

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k'h  ttildeni  ^.lei.chtnnynHprthan.        b-      -       ■  ercz,iiniet, 


* 


"  «  *«   I  A    «   »  ■  "r~r 


"♦    *    V    " — —  — — ~"  •'  ■  «* 

(Cf-daDKliviul  (lin  du- mit         «il  ich  (lir.frHA;cztt  le-ui;e  htn; 


IJJ      ^       * 


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♦       ♦       ♦     ■■«      ■»♦= 


8  ueufl  <iü     pist     H  -  fher-lpich  dy     erst,    von    der     ich 


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j.        M         1       .       "        '^^^^ 


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frewd  in     hT-cien   ge  -  wan.    ich  traw  dir    »öl,  das    in 


midi  ge.nwsl     vnd  mich  in     her-czeD  nicht  m  -  keret, 


* 


^ 


5 


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uvud    ich    mich    dir     um      pts  -  teu     g*a. 


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lie-bersaJinT-iwr-K«!,  iJfit  a.bentt 


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(Did    <1es    mvT  -  ^eii,  liiucht  mir    uiti  »^nii-czer    bte  .  reu 


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in       fn-ftiiteaiiid  in    t*  .  reo        vad  ist  |t!«-1«ilt  in    ^ettii 


^ 


~i^a~ 


ort:cnicht,ichaiivt;e.liiiipli^^u««orl  vod  «eis. mein     Ueb-£i«r, 


^^ 


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siil-den-iei-c'her  hvrt     bl    «11  -  so  schoa  kc  -  pÜ  -  di-t,  ühs 


•»ag. 


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er  iiuriniiiii:hl>'ichvill-d«t 
2iab. 


fiid      piQ  imcziim  id-lnio. 


49. 


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lc]i     nun   in      ai  -  nem  t^nr  •  len    ge  -  se  -  hen  cxuo    ro 


Cew    dfr     Hill     so     fKt 


em    B: 


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der     HD 


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spti    jCHr     in     liech.t^in  schein^  iuh  sprüh  für  -  «r,    ir 
dem    hab   der    mues  ich    yehen,Murd  mir    »on     ir     ein 


m 


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1 


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liech  ■  tes     pre  ■  heu      bat  durch     frtAtdüs     her  -  exe 
frtunt-lich     ya,      so         ge .  sthitohiuir  «irf  rad    oyia  -  mer 


%Kurd  mir  der    ro-s^D  eiD  kreo-cie -letii,, 


mein. 


»OS 


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tUr  -  vn-der  UTird    ich    iQTn-mer   «ro     sy  (torcWrewt (US 
1} 


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g     ^      **«»»♦»»  3 


her-cze   mein,  in     i   -  remdinBt  so    pin  ich    fr». 

50. 


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-  rawt  fraw,  dein  j{ü''t     h"-t,    das      i«h 


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i       *      i      *    ^ 


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^irt     in       hei .  sser  gXütk 


jf    mer   ich  mith  tot 


»      fl      »      ft      ' 


g      t 


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se  -  nen  hiiet,  yr     fes  -ter  tobt  als  mrin  ge  -  miict, 


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r'v^*" 


dus  ich  ilir  sa-f»ii  solt,         »ie  li(-l),>iie  hoW       ich  dir  tor 

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nu  -  nik-h^i  -  chcii  pin:    ft^^iin       Iw  Tnd  nw-ht  tio    irt   mein 

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>jii     vm  (lir    do    hin     auf     den  ge  ■  «)-n,  ob    ii:h    vmb 


t       g 


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dich    Ter-  dien •  nen     möcht,        das       da     mir,  frtm,    als 


fl       ".Sf.j— F^       «        0- 


dei-Dem  kiiecht     Ke  ■  peT'test,«e»<  dcüüiercic  he  .  g«r(. 


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Was  ich   hew  -  er  das    iar    «i  -  »wh, 


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däs   g«t    til  -  Irs 


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l>iD-<ler  sich;  rn-f^-ffl]  das  iti^  mir  micK,       dcstunkh 


I    a    g    fl^ 


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mith  er  -  we  -  reo  nkht.        %  *oI  -  hin!  es   stA  niibt  «n-  »iers 


»■'  ..  U  ■t  " 


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KMü.  das  i(ii  das  iar  kain  »^-lükcb  sol  baii,  da:^  «il  üb  It'i-drD 


1     fl     g 


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Ke-cliu-tik- lieh:         ii*er4'][ti  Ke-tii^olcbti»!  fce-paren^n  dem 


^ 


-a.  a 


-♦■  ♦ 


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•»'»" 


i>t  klln^tn)dBiil'Z  ver-torea.we-  U-dienwc);  er  keret  skh. 

53. 


S 


bto 


In 


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in     al  -  Jer  «erll  mein  lieb-ster  hört, 


^ 


♦     *-  »— g- 


-♦♦ 


pe-deDt<kdy   Iie>beii,5Üe-ssenwor1,  die     mir  dein  tre«'  so   U 


^ 


Tersprst-fa,  ee     icb  dir  doch  der  lieb  Ter-Uch,  äj     kh  jf   fferei 


MS 


hfli-den  wil,     liiesi      du,   als  mir  dein  trew  ver- hies: 


*       99 


:±^i 


-#♦- 


ee     irb  dich  lies,    ith  woK    ee    kum-mer   lej-  -   d^ß- 


B1.:i»b. 


54. 


m 


Mein 


,♦ «L. 


-♦» ♦ 


hiH'h-ste  frewdgibl  grosst-»  [ud.seU    idi 


^ 


-T-^-^^-^ 


^♦- 


mii:h  s<-h»id   rnn  siiesser  waid,   Aj  meio  lierrz  oert   in 


=5^: 


-•♦ 


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.*  ■  tf  .    e  I»: 


♦»I 


gue(  f^-    -Tert: 


-♦♦- 


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^e-dengk.K'o  warl  ye  luJd  ho  taerttl 


a^a     ^-*-~iftr 


*       >      «      «- 


IÄZZ4 


*♦•*•>     I 


seiot  schallten  mir  all  frvwd  n  -  wert. 


1    i      '     i> 


^ 


:±=k: 


dein  trew  oitht  czwirdtikleii-h  derlt, 


das  Jc-b  an  iit 


nn  ^  ^ 


■»■■  ■  ^       B- 


-**- 


mit   leiden  han;    wuiui       was  i.-iu  lei-den  mir  ge-si-liieht. 


♦    ♦ 


g     ft 


^ 


i 


mein  sl-ler-lieb-sti;  Czu-ver-sicht,  so  wart  bmid  lei.4ea 


♦      *     > 


^ 


*♦  ff  ,  J=^ 


nj-e   so  f^oH,  dein    lei .  den  kam  mir     oi- 


-het. 


b. 


Hft 


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-g    e 


i^ 


_# — «- 


%   rot,  weis  vnd swarc^  dir   ies   Ter-gicfal,    dits  icJi  mich 


g     ~g~ 


$ 


♦       « 


-*♦- 


an-ders  nicht  ver.pflicbt;   mit    rös-lrin   sprin-gens   njre 


^ 


■     '  a  ^  a  »^1^ 


Bl.  St&b. 


ver-dr<w,    mir    sey   czu   dir   oodi 

55. 


gä-     -     -het. 


^s 


:^=a: 


-»"«- 


♦•- 


»    ♦»- 


Weib, 


&I  -ter  frewden     v  -ber-hri>n. 


m 


:^=:a: 


« 


±ä: 


^# 


♦•- 


iff==^ 


»     ♦ 


bedeDchdeio  er,deiD  lieb,deiD  srhÜD,        »eit  «orlvodwerch  md 


»      * 


rtüBEi 


siiesz  ge  -  dön         dir     dj-e-aet  Tmb    Irepleich  tayaa. 


^^ 


-♦•- 


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Sa***»»  "T    '*<*«♦ 


°»» 


der  oft  ein  ^uet  g»getl 


i»-^-^^«4f 


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ItZi 


be-gtr. 


demlaidwäTjdaserdicheiiten,  sn  eiodurFfa 

*) 


•  ao  ^  4" 


^       *        tf      ft     ♦==» 


(ri-ben    sdialk        dic:h  krivD-stüt  mit  sei-nem  pÜ-Bcn, 


4 


TO7 


M7 


-••- 


♦    o     ao 

falstlieDS^iiD. 


31^ 


♦♦- 


merck  aufsein  (ügk: 


g  ■  ■♦< 


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* — '     ♦    o 

dein  ^uet  iKe-liick  woll    er    nb    ünei  -  den    dir  mit  ki-deß; 


"gg~ 


-♦— w- 


-♦ — ♦- 


3»! 


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«*- 


den  ges<-hei -den  solt-dii   mei-den,    sein  mürter-lekb gestallt 


3=*: 


-♦♦- 


3[=^ 


3ai 


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g    •** 


Wirt   nvmer  fro,  wenn  so  er  v-bel  tael. 


JE 


E- 


*    ♦ 


-  in   blüem  -  lein     in    sedis    art 


H»  .   •,. 


^ 


-ag- 


i 


*      » 


ge  -  tiiitt. 


plab    VD  .ner  -  maill,   be  -  dmr  -  tet 


^ 


-*—o- 


»     g 


^^^^ 


:^ 


^Dcz  be-si-haiden  -hait, 


vers-ni  -  gen 


^ 


:^=*= 


=S=^ 


1 


-♦♦- 


vnd  «urli  stä-ti  -  kait, 


«il-lig  wur-bttf - 


■j^'    *    ^ 


*fl»*w°°     «      g      *     *ga», 


I 


tig  tr«w  bfl  -  rait:  kein  plüemleio  mir  oy«  lie-ber  wnrt. 


ee  ist  mir  Irawl,  es  ist  miroxarl.  meüishmtveD  liebsl«;  «dgenwuidi 


ich  fteis  mich sicherdesallwe^ask-b mit ^m-seitr«« 


seinpfleg;        mein syno ninl  ulloiu  im  geriibt. 
Bl.  218  a.  57. 


tos 


]      ♦     ♦     ä    a    *~«'"t<r 


»    »      1     ♦      B^ 


-•—f 


nünst'hdirhail  nid  dl-les  ^etuiois 


-99— •- 


-—- 


^S 


dttrciu    £i;-iück,»ii6  fräft'den  tuet,  Dach  d)-Icin  wiiiis<-b,IielMJ 


-»g     —8' 


früwlein  curt,  ^  dtts  dich   als   »«  ver-roei-dfo  so],  wjinii 


^ 


a-     *- 


du  pist    al-ler  lu-genl  vot-,  vnd  Uav  ducb.fr««,  dfi-neii 


^ 


AM- 


ge-iu-deii    voi,  dun  du    aü-ci«it  ge-d«Dckest  an   tntth. 


3O0 
Bl.  218b. 


M» 


58. 


♦■^-^ 


^-00- 


-»— »- 


g  ♦♦    ^- 


CKürlleicb.liep'JeK'fa  8D-ffesii?ht8ob«iKMmir 


3£ 


-8— ♦- 


-••- 


mein  liebster  traft't    ge-selli     ich  ban  mich  suf  dy  hrt 


^ 


-*-y 


T 


-ff-*»^ 


:EtE 


*c»  '  »     * 


-• 9- 


gericht,        das  ich  dii-h  kuruzleiib  sehen  well. 


■1    ♦    tf 


rt:Bi 


^S^ 


'*'»»»» 


darnnb  gib  mir  (jiret  polen-brot: 

t 


icbpriog  dit^b 


>  ^  -♦♦  «^ 


-♦-♦■ 


♦  *♦» 


-♦•- 


a:  j: 


-     » 


-♦ — »— 

ich    wU  mich  vinilen,das  tuel 


«ZB  ir  si'l-ber  haim. 


^ 


♦  c»*  g»»   I  ^ 


not, 
Bl.  219b. 


-♦-■♦■ 


'♦*'»<>■ 


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pcy  nyemtinddHnD  pey  ir  d-lain. 

59. 


^ 


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-.j-«- ~<-^ — "cw 

V  '       -      -       -  huet-h,toe-mer.  lii^-ncr,   klaf  -  fer,    du 


-«— »- 


«    ♦♦     «- 


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P»-scr  l«B4er  sfhaf-fer.    du  schallt -b«f-ter  nath-dr«  -  her, 

i 


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-»   ♦  ■ 


-♦•- 


d4is  da  larst  ge  -  irei  -  ben  den  ecbimph  pey  lie-ben  wei  -  ben. 


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•Tr»-T8a 


»  octJ 


da  soldest  ymmer  be-leiben     pey  ao-dern  ^Isthen  irziin^o, 


^ 


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rfE~r 


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dy  jrtiDiichlaster   ruo-^en;«'iinD  Ju-das  iitt  dein  aidge-sell. 
Bl,i80..  g(j^ 


-•♦- 


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-♦•- 


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-   est  du    es  rech1,)i«bs  frewlein  CKsrl, 


^ 


*      » 


1 


-♦♦- 


wi<^  ul  -  ler  wuDKtrh  gimcz  an    dir    leit!     ich    maiii,  deia 


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)^-leich  ball    Q)-e    ge-po-reti  wart  äo    lan^    dort 


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her  seil    A-dams  cMit  vnd  nym-mer-mer  ge-po-ren  wirl. 


M  .  i  .  ^ '  ^^ 


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dy  so  recht  schün  aey  ^-fur-mierl:deiii  ieib  mit  klarhaJl  ist 


^'      .    ..       i      '       i      ^      ^      '    ^     '■ 


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ge-ctierd^es  mag  dein  güet  nv))  fr«wen   SKb. 


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Bl.  246  ta. 


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81. 


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Der  herbst  mit  siicsNiMt  IruwbeD   mir  meto   bawbeo  macliel 


IfiZI^ 


'     »     *     »    » ^ 

strxaben.sD  ich  klawbeo  wirt  als  sin  tawbeo  mir  criu  BJ-Ren 


!li   .    i  1 


-*— gr 


kroph  mtt-ni-gen  troph  ausdembopb  mei-nen  sthoph  ma-rhet 


♦     »     * 


3: 


wai-beo  alsaintopb,  söleich  saft  hütkrHflVDdsc-hafl.das  baft 

n . t 


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mein  (2ung,dHzsy  nicht  blnft.  Aid  weil  pin  ich  saog«i  -oe-Ds 


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■O.    ■*-fl-*-     »».      ft.. 


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vnd setz  meiD    &7nD,«-ie  ich     be-ginu.  das    ich      ge-wyon 


m 


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dv  lieben  mvun.  darnach  uin  trüg  ffleg-ma -ti-cne.ctaiD  als 


i      » 


O      * 


♦  -    -» ♦— =^ =^ ♦ ' «" 

eiDscbaf:  ichsladinot'hrawfJchspringoochlHwf,  icji  sii-s  vnd 


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3: 


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slaff.  Dnnn  fmy-dig  als   ain    eo  -  le-ri-c-usiii^  ecfailt   md 

gl     »)  »^  ^^ 


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♦      »  » 


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sner,  mit   star-cker  wer  ain  groH-ses  b»    ich    psld  vet-ker. 


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Dv  (raw-er  k-li  me- Uo-eo-N-riis  schier    in      «la  klaws 
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bin  gtiin  gart  -  huwe      in      go  -  ttw  luiiäj    i<h      leb 
4>         s) 


-♦- 


-♦♦- 


ia     saws      AI  -  lain    rnd   wuin   rusl     vmb  at«tn     aünd.- 


j    ^    t 


if 


-^— 1- 


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-♦♦•- 


GD-tk'b  fiinil    er-deogk    ich,  wnnn    irti    trttngken    pin. 


Bl.  24TA. 


82. 

Conplexion.  von  don  fyren. 

Miucliii. 


5 


:^::i3e: 


a  ♦  a-^ 


Wilt-du         meDscben  art 


ganci  auf  er- den    wer  - 


den,  »ey-ser    I«y,  ge  -  l«i.     das     du      ic    er-ken-ncst 


-a       ,  «♦       B       aa       a-  --»-g 


uu  dum  gl' sidi-tfi:    d«r   «an    -    g«-i<DB.iiB 


S13 


an 


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s 


-Q--       ^.    . _ — 9  -^      — * _ _ 

^        9        a    ■  a     .      4. 

g^  ■  r^i     1»  -  cbel,    wa  -uliot,  siu  -  get    md     aut-b 


* 


I) 


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'g~  »~~g"   ♦     a     ^ 


Biue?^  gjip-tig  SKin  deni  giie-tei],8rgk  ili>m  widi-te, 


-y     a      a     a      o     »--fl.Jft— .a a      t      * 


W 


%  män-ltiit'li  viid   zür-net  sel-den,  seJii    an-plikcli    rot  viid 


fl      • 


o      ♦    ■  g     a.  ' 


g      a      a  ..  a. 


a      ♦ 


of  -  fen  -  bar    ge  -  f rue  -t«l;  wirf   czor  -  ries  fisinm  !^it-h  yii 


^  )  e     *     g      a 


g    ,»-  .  .a      aa 


im  mi-l-dtiii,8eiii  niiM  in  giym-cue  ra-thp    wüt^-letj 


g"--«- 


*      ^      ♦- 


mild     Tiid  käitöi-h,  wol-l^ti  -big,  von    a  -  dnl    »H  -  lies 


^ 


^ 


-• • • ♦- 


.a      a._±: 


-«- 


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plufi-tes,     in  rei-h-tcr  stät     bf-lri-big   viid     H     gp  - 


g      »      ft  ■    .aa.-!  ■♦■ . 


-a.-  -a- 


trew-es  roue  -  te«.      lüf -IfS   arl    der  ücI  -  be    lial, 


%= 


fl       * 


-*— g- 


-g~   ag 


L 


Giaiibt  viid  warm  nach  ai  -  1er  mui  -  sler  tich  -  li^u. 


rt* 


Sl.  246  b. 


83. 


k-b  bet  etv   luiiiiit     g«  -  In  ,  kei     mir        ain     fal-i-kr 


wai  -  d«ti  -  I^i  -    ■  obeti;     das  hnt    ver.  lo  -  fpii  uU  sFin  I 


— 9 7 W- 98 9 »•— 

gir     vud  tui>t  sich  voti   mir   ^tTfu  -    oheii.       iüel     icks 


gcpaist  nriL-h  mei-iirm  mtiel,  i->  war  al^  willd  nv«  w<ir-  den. 


da»  f«t  ich  iiiebt  viid  li»s  durcli   giiel,  dar-viiib  Uüii    iibs 


"ff      ff" 


9^ 


ver  -  )o    -    reii}      Sm  ist  mir  wor-deii  vu- gtt -i-xirm, 


das  tut    mir   wi^    in     bt>r  -  vzeu.   gar   t -In*!    ich    im 


ff 9 — — • — ^i^r- 

Aff      gaii:      es  kund    wol   wtiitn-dni    Hni«r  -  czcii 


2K 


Bl.249t. 


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84. 


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\V't<r  ieli  «in  »liiiid,  das  ii-li  von 


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muiid  citiimiuid  iiach  lusl  go-rc  -den  müdil        tl«r   hI  -  ler  - 


!i.)  y  t   T  T  ^^ 


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I  |jeb-»teii    l'raw-«ii  iiieiii,  so  tut    ieh    doili,  dat;  nicht  tusg 


s 


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»      ♦     ♦     ♦      fta  *  aa- 


■8  ■  »..o,»» 

g)>'S6iii,  alü  yt*  vur-btir  das  hi-gent  iar. 


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tt       ♦ 


^g    *    gy 


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di>  dient    ich     ir    mit    trew-eii    ciiwiir. 


*E£ 


g     g    »      »: 


-^•~  g' 


-»-^-   »     an     t        A        fl 


siisl  send  ich  Wort  vndwi^rth  du    liin. 

I. 


das  dun  - 


i!>   >    e     . 


'     ♦  -fl ,,    »  fl  "  »^=^ 


I  cket  niiL-ti  gar  ein     tii-iiuniirr    >yn, 


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d<i     ai  -  iiiT  wort    vnd    wercli     bin  -  mss: 


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so 


Diag     ich      lii  -  der     fn  -  i'zuiit     nicht        jf»s- 


niH  -  iii  -  gfr  -  !a_r 
saiil  -  W.  tuet. 


gt'  -  sL-hray   li<it   mit      im      hin     gr-füerl    dr-r      «utj, 
all       gutt,    das  mir    von  praw-neii    wol  -  g«  -  mu«! 


85. 


^=e= 


-v^ 


3e: 


f^iiil  ros-leiii,pIGciii-lMit 


vTid  siic  -  ssfir    vo  -  ge  -  teil 
ich  Lüff.  6nT  berhst  werd  (iK»»r 


~5~ 
im 


:^ 


?=*: 


^^=*= 


Sil  miiBs  ith  mirvmb  and-re  fiwwd  an   siIisw-bii, 
Hin  krPiKeleuiwurdvnnniei-iier  lit^b-steu  ttw  -  en. 


^«^ 


i 
1 


a»~      ff: 


villi    dflb    ich     mit     ir     dar  -  inn    taiii-?..  das  wir    nach 


« 


-♦♦- 


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IiikI    er  -  war    -    iiwii.      Ay      praw.  neu    plüem  -  l^^ip 


*      *     «t^* 


«-•^ 


sint   »ü  ^ancx  viid  iiiii-c-h^nt  all  mein  fräw-de  gaia-t: 


1 
1 


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witrd  mir   der  knucs  Tnd    lie  ■  ber    gnie^i,  ick  spruiig. 


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dag  sr  mich  hab«n  mues   czw  ir  mit  pii-dfii  ar-iUMi. 


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im     «      »      *      *       *     ^. 


%  ds.-^  w«l-^^iuet  hat  all  Ulf  in  srim  niil  gmiL'Xf  r  lieb  v*ir-w»r-pen. 


-♦♦- 


für  al-lfii  diii-gi»u  icb  tm'gi]ui,wi«>  iclidsHlcrntu^Iraii  scliinr 


-g~»< 


a      *    *    acnl: 


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gB-WHt: 


wiird  itiir  dar-jiiii  nii-iii  will  nr-liiwlt,  t«  käui 


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llocbIqr^lInfrmt^^v<lM  iii>fii)MiiiiHW{ilvmliiiut:tstaiH'Li4iltMiilar  -    .  mi. 
Bl.gßOb.  **• 


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K--------  viidii-bnach  lust  dr-wmiM-Jieu  dns, 


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•   *   0    *    acz 


daz  hewt  auf  err-dcii  je    was,dfl9  intist  vor-an  ir  «i-gcii  Boin; 


i    *    0    *    T' 


UKHL»: 


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nid  west  icli,was  ir  faen-s  be-gurl, 


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T>U  '  '  « 


fr  »-  fr— ay 


desinrieKlsy  vonniirsreiiige-WürtiSolt  icbdarvniinu  lei-den  peiu. 


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"g~*»      ^      ♦      ♦ 


%vii(l  wer  iiii'rgi>it,itniin  «r  spI-  ber  kal, 


<l«ni  6«1- 


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iii;igiiiHii  iifilmenm-ht.  icli  wit  ir  wiin-sc-hni  fruit  vnd  <qMt. 


IM  i  i  '  .i   i  i  ^=F 


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a~  ff  -  gj 


al']t-.s,  ilus  ir  lirrcx  be-gert  viid  üi«t.-lil:  da^  S17'  «ll-c-xt*il    ir 


1f 


»  »    ♦» 


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a.lK*-faiigk  vKii    gUR.tem  Jardnä  iar  ist  iiidit     langk.       H 

87. 
BI.3&1  b- 


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♦    B      ♦< 


Wye  fremd  ich  dir  piii,  trawl  lirb-ätes 


■^'^     fl    ♦     „      i     g 


a     *       ♦ 


»♦  a^         - 


fr>'wl(-inc7^rl,di)t;hwiss,e»;  warft  mein  hcrc/,  dir  ain, 


-♦— ♦ — •- 


-»,    a   *  fto  w  »*  »  *•>♦"    T     t    t"f 


mdJstaticiialli-wit.'K'odu  pisl. 


^ian)«iiigB.dflnk 


»*afll  i      •W 


-♦♦^ 


gar  3D  aiie-fangk:  mein  bercs  dir  gancz  vnd geredil  trew 


te 


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aa: 


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trau. 


viid   lU4itiniuligüii(;£fr'iuiidig«ii    dein. 


219 


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ßl.eS2a. 


88. 


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♦     » 


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leb  hau   ge-wart    all   dii-a    iar,  mich   luk-h    rü  - plia  -  b«ii 


i 


*      0     * 


♦-  -  4    a  » — *~ 


9      *     »*r 


-*     ^ 


Well  der  may-. 


so  rr-uzaigl  er  sii-h  gar  snir-dcr-war, 


■E 


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grüfiijvit.KTsrcz.weis  in  nia-iii-g«-lHT.  %  dar-in-dcr  stsi 


f  T    T  ■"  T  "  "^ 


-»  -♦- 


'  ♦»«    I 


ein  pirim-K^iii  bl«:  wo  iths  bin  kt^r,  so  ütel  es  da 


w 


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♦    ♦ 


g     »    *    -a- 


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viid  lin-b'-t  mir  in  lif-licr  jii 


für  Bl-liis,das   ich 


w 


i 


O         a      a — y- 


-ft.    0- 


^   *   *  ^F 

p  biir  vnd  auch  !?ieck.  ^  nur  ist  «iit-spraB-gni  a  -W  das^ 


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q     ft 


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diic     >eh  (.'KU    frew-dei    aus    dnr  -  Issz 


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~ffg~ 


'     *     ^  I 


das    es    ntir   pi)  -  leich    Üp  -  ber     wa» 


^ 


*  !»'<'♦ * y^ 

dy    stund    vud    dy      t^neit        fr?w.  et        mich. 


will,  der    in    got-le&   her-czen     «    -  wig 


iül,     der       ist  y-de-a    ge-naiit  iiai^b  der  mai-st^r  Ij^l. 


in    ditm  endUworf'fffu    ist    ein    yeg-leicli    we  -  g«iio, 


UO 


31 


0        »      *      »- 


iseb: 


Tggr 


aaaB»aa        »      «^  ^^ 


vn    -   weri-dig  gar,  wie   at-lt's  diii-ge  sich  wen-den    sol. 

^     g      g      ♦        ♦      « 

ai  -  ner   rnii-li,  der   »ii-dHr  arm,  der  dril  hoch    vsl-len 


-a    a    0    »    a    g: 


tnues   zu    tal;      ai-iier  kurcz  lebt,  der  uD-der  laii-gt^  äoU 


a*oa|o     fl     fl    "*    o  -y— *»- 


ft    *     a. 


gt-ue-eew,  dermoesin  weishait  habeophlit-htl,   so  mag  der 


Tg — g: 


O     .ff 


vu-ge-ber-de  iii<^lil  vcr- niei -den-,    des  sjiui  auf  raw-beim 


'    "    »      *        «     ,     *    -»— ffff — I 


tsl    gL'- rieht,    auf   ep-de  so  iiiuess  der  las-ler  Isv.  den. 


säX  al  -  le  ding  eadi-Kotf-kn   sein       vn-nvii'dig  gm- 
4V-  a.   -*  -A—  »-  S~l    ♦      ff-  avr 


'g—  ff     ft-r^g: 


vod  niueseen  nl-  so      be-  lei-  ben,     whs  hilf-  H  dann 


-ft.  .fc_a. 


g..  aa. 


-yr  -fl- 


puetseD,  hof- fen,  Ho-hen'?        ich    hör  die   mm-etfr  den 
o     *     ^     S~\    j        B      ^y  '    ' 


1 


g      » 


IP^'lau-ben  ün-ders  sthiviben:        ver  -  lo- reo  sa-die 


ff      ff 


^ 


g      » 


hoff-niing  »«nndet   dikch    in    das    bes-le,    das  was    ein 


*>      g     o     . 


ff-  a- 


3tt: 


i 


-*— tr^ 


-■"♦" 


-♦♦ ♦- 


ZHi-i'hen  dn  ny-ni-ue,         die  Ju-nns  ee  durdi^ts«ort 


¥ 


-g— ff. 


n>LZg: 


»♦    9 


UeB  VHl-len  bin:  sy    be-laibdunii  pues-se    Fes  -  te- etc. 
Bl.  26«lk  93. 


^ 


-♦♦- 


Wer  Eeudit  sich  md-ster   fnr,      der   yem  auff  slies-senn 


ao  I   B      »■-♦■ 


T 


-♦♦ 


baisl  die   tut     as-tro-no-mi-a    mit  <lfT  kiir     ge-saog, 
I)  ^__ 


la: 


man     es    ler^oeo    sot.     er  wird  mir  hie  eis  düod, 


srrs- 


-•»- 


-♦♦- 


ee     er    die  mei-Rler-^uf- te    vind,    wie  faoili  des    hi  - 


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y=.^ 


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zsrz: 


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m«ls  spe-ren  seind,  d^s  skfa  mn   an-fiinlKfa  «%-^    wol, 


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fl       a*g       *■ 


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vnd  «je    die    zeit    den     Terti  liiiifT   er    •     Tu)  -  I« 


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vnd  wi«  skb  lidUnd,  few-ei;  wug  er  -  Iwl.liifi:    man     sol 


n      ♦•     ^a~ 


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-•♦- 


lokb  mit  stallten  ouil-len,    ob   yemand  das  gc-tieb-tet  p»s. 


Hs-R. 
81.  «48. 


Dez  Mimches  oi8lojanus,die  junryw. 


BB-sthayt-ten    wir-dic  .  II  ■  i'lien.  wart  die   dtt     tomg     IW' 


^ 


3 


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ta.  get,     Br-hart  und  Pauls  die     ri  -  dtni.       üutt       E^.  lU 


QBd     oudi    Ao-lhon.Pris-ca      im-   get.      Sn  •  b«  -  ril-  an. 


'■«      k: 


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Asf'DC«.  VtnUrnct       he-ken-  ntr    Tt|,v-iiKi-tte.  PUl*  be-kert. 
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be  ■    OD  -  der  -  li  -  ttm      ta  -  del  >idi  dv   Jeit  -  ncr. 


Anmerkungen. 


Vorhemerknng. 

Die  Anmcrkuugea  zorfitllen  runicliat  in  je  tkoi  Teile,  einen  phi- 
lo! 0Ki*<^ben  und  einen  musikwitseniir'htifl liehen,  jener  vr>n  äS  nn  nach- 
miiU  in  xwci,  deren  eriter  unr  kritüchc  Ücinorhiin^ti  zum  Text  ent- 
hült.  J>iG*e  letzteren  sind  nicht  mehr  all  VonchUf[e,  die  uioht  alle 
gleiche  Evideiu  haben,  ohne  d&M  die  Ab*tufun.g  dieaer  ülierall  angezeigt 
wäre,  und  die  mitunter  auoli  auder«  MS^lichkoiten  Euliwien.  Die  Hor- 
•tellnng  eiaer  krititch^n  Aut^be  war  »heu  uichl.  beabsiiihti^,  diu  Texte 
dJMiM  vialinuhr  in  er(t«r  Linie  als  nothweiidige  Beif^alw  für  ilie  Unter- 
aoohnngon  (rgL  o.  S.  19).  Dennouli  bi-ruhl  nicht  hlon  lUs  leitende 
Prinidp,  ilai  auf  die  eioEeIncu  Fülle  angewendet  wurde,  auf  genauer 
ÜbcrlEgung,  auch  dieae  lelbit  wurden  peinlich  erwog^en  —  namentlich 
in  *t«ter  Reriickaichtijrunif  der  Munh.  Dio  Auf^abo  der  Annirrkungen 
war  ion»t  aiwwr  eigentlicher  tat*rprot«tion,  die  beknnutlicli  fiir  die 
Litlerhtur  der  UbergangaiteiT  nicht  ohae  8L'hwieri);keit  tix  »ein  pflegt  (r,\i 
Ihr  sind  auch  naineutlich  die  Beitrüge  mm  I^exikou  su  ruchnen),  haupt- 
tSehlich  die  o.  S.  141  bezeiuhnete.    Hieb«!  aoUt«!!  hercits  von  aodereTi 

Cgebrveht«  Belege  nii^t  wieder  aui-etuhrt  werden;  wenn  Irotxdeui  eiu/elne« 
der  Ali  stehen  ^blieben  ist,  so  liegt  der  Grnnd  /..  T.  dariii,  duat  dem 
aogeatrclilen  Ziele  iJctnBti  auf  eine  gewi»«e  Füll»  und  Albeitigkeit  beJacht 
genommen  werden  muaste,  r.  T.  darin,  das«  die  gerade  in  unsiTem  Falle 
oft  weit  xeritreuten  Nachneisungen  tich  nur  schwer  übersehen  iDtien  und 
Kl  manche*  davon  m  ipat  nur  Xenntnii  des  VerfaMeni  kam.  —  Di«  o. 
bexoichiieto  Teilung  der  An merku eigen  i»t  überall  in  gleicher  Wpiiie  fchon 

tKiuMrlich  kentitlicb  gemacht  Speciell  den  ruletxt  be«prnchenen  Teil 
,  dertelben  helretTi^nd  maebou  wir  Tür  diu  äussere  Einrichtung  tunächat 
■uf  diu  kleiuereu  und  groneren  Spalten  aufmerkaaiu.  die  dai  Zusammen- 
gehörige leiukler  urkennun  liuien  und  dadurch  die  Ülieniohl  erleichtern 
•allen  (vgL  o.  a.  a.  0.).  Citato  »ind,  wie  im  ganten  Buche,  lo  auch 
hier  in  der  Orthographie  und  Interpunktion  der  xu  Grunde  liegenden 
Dmeke  gcgnhcn,  jedonh  wird  um  Schluine  jodci  einielnen  Citatei,  ab- 
gesehen nur  von  Ausrufungn-  und  Fragirxoicben,  durchaus  Punkt  gesetzt, 
nur  Tereinzelt  Semikolon,  um  da*  dadurch  Abgegrenzte  a1*  näher  lu  dem 
Vorhergehenden  gehörig  cu  beteichnan;  wenn  swei  oder  mehrere  Text- 
■teilen  hintereinauder  angefdhrt  werden,  aber  nur  nach  der  letzten  ein 
wurtlichea  Citat  fulgt,  gehSrl  dieses  in  der  Regel  nur  lu  der  letit- 
geuannten  Teitatelle  (ändert  o.  in  Abaobn.  ill  hei  Citateu  aui  Hermann). 
Die  Benutzung  der  ABtnerkungen  soll  durch  den  Index  erleichtert  werden. 


386 


VoAmatikaa^. 


2S6 


der  panllelF  St«1t«ii  uuUr  «inem  Sdilagwort  nMli«i«Ut  uixl  cU]i«r  dort 
cintretcD  k*aa,  wn  etwa  im  Text  der  AnmeriinaKea  die  viae  ud«r  ander« 
Verncimiig  oDtcrWicbcn  Ist. 

Dem  muEik  wisJCDKc ho ft lieben  Teile  jeder  An merkntig  itt  «inScfacrak 
d«r  Melodie  vnruigciKbickt,  Enr  Krklinuif  der  dabei  vorkomtiModtn 
Zrtch«!!  diene  fnlgcndar  (micb  f&r  die  Anm.  dt»  Aabftnit«  {(eHaadtr) 
ScfalikMl. 

1)  Oi«<  BucbHlabvii,  in  alpbab«tiM^<T  lUibenfolg«  vcnreodet,  be- 
deuleu  die  M#1-tdie){lieder,  -ZeileD,  Uotive. 

){)  Die  JleliamiMi  sind  ^wühnliob  Didit  be*oadtfrskufi«(illirl;  kcui 
es  doch  ■«■  irseiid  «iDem  Ontnde  gvscbab,  wurden  dkOir  die  ilticbit«b«ii 
X  nnd  f  rtrweudet- 

5)  Bei  den  xwFiatimmiitvti  Li^icra  (die  lUrLimlieder  UH£*iioiBnMii}i 
>ind  die  Kl«)chieitit(ci>  UolodicKliodi-r  durah  N«b«iiMDftvd«nt«llii]ig  de* 
UtoiniHhoo  und  friaduicbwi  Alphib^ta  keitullicb  ^«luuilit. 

4>  -f  bed«iiU't  Aaoinftiid*rr«ibuug  tZu*unnie(il«Kna(r>,  x  toitwei« 
KonbimtioD  «wfaar  SlotivB ;  die  Brocbfurm  deutet  an.  dui  di«  neue,  tobi 
ZitbW  duf^tcllt«  Zeile  eiii«D  T«il  der  im  Neuu«r  gegelMiwa  fniberea 
/mI«  bildet. 

6)  a',  n"  a.f.f.  bedeuten  Variant«u  de*  Uotira  a. 

6)  Daa  Wicilerboluiis«2eich«R  .:  :|  eine  Keile  tiefer  gctetzt,  dculot 
ao,  dk*s  die  WioderfaolunK  der  Uelndin  in  Xotcn  nicht  anv<^ie]ii-iefami  itt. 

7)  •  Qb«r  il«in  Bucliülabcn  leigt  die  IJrbnaitK  dea  lii«ln*cbeB 
^afinkl*  RD  (H.  n,  S.   176). 

8)  *  bedeutet  Umkobrting  de«  Mi>tiv«  oder  der  Orappo. 

9)  Dort,  wo  die  Abteduag  der  MuaikzeiIeD  mit  den  Zeilen  de« 
Worttexte*  iiicLt  Uberemttiniint,  <ind  die  Numnera  d«r  Wort4«iIen  in 
Klumicni  b^ieelügu 


1 

i 

1 

i 


Xo.  11«. 

1.  libale  ....  über:  ihnlieh  nouh  aouit,  £.  B.  Ift,  49.  Zu  Sl.  14. 
—  in  iifcrr  acht  ist  «igontlioli  pleonastttioh  xu  Zart  libiitt  (ach!  '  Meinung, 
OeridBung',  Leser  I  80  u.  ahte  ilf.)- 

S.    Zu  N'ü.  8S,  t  II. 

».  H.  H.  n  38,  3  So  ich  duin  friUntlifA  lieh  hi-iraeU.  Wollrat. 
hat  Aicat  Wcndun);  und  ähnliclio  rift^ri,  bCRnnil^n  »m  AnlitD^  der  Li«di>r; 
XXXm  1,32  Wrim  ich  gtiUnck^t).  XLII  3.7  %emn  ich  inetn  laid 
bttracU.    I.XXV11,  19f.    CX  1.  l. 

tl.    dich:  nc^n  rlvs  Cmqr  «.  Mlid.  Wb.  m  481  b ff. 

14.  3HU  trfvm  usw.:  D»  GruyU-r  51  ('rwälinl  uimc^r  Iiieit  bei  der 
Bespreohung  diese«  Motive»  iu  den  Tageliederu  dor 'Ülii'rganKjperiode'. 
EVankfnrUr  Liedcrbnoh  LV  17  vie  offl  hin  ich  gelegt»,  in  ewtm  (minn. 
aU  het  ich  dich  lehSnt  litb  amhfa'ngfn.  GliXXXlIt  1  (vgl.  uatra  8tr.  3 
V.  4)  SKcMlifJifr  tat  —  ni*  »<k  ifhg  früUeh  von  (I.  vor'.)  mir 

ttahu.  vgl.  i.xxv  i»ff.      v^i.  Moi.tr,  xvni  &s.;  Woikti.  xxxii 

Mi{It  den  Mftiiii  nuruliig  nuf  seim^ni  T.u^«r.  D.  v.  Ant  MSF.  3S.  9 
{<tF.  4,  lOO")-  Knnt  belut  «s  audi  noch  bei  H.  v.  M<>i-uiig«u  MSP. 
138,  SIT:  »tvenn  ich  eine  bin.  ti  »eliint  mir  vor  de»  ougrn.  »o  btdHnktt 
mich  tcie  »i  ((f  dorl  her  «  mir  aldur  die  miiren,  kümtÜcber  iit  derselbe 
143,  SS,  der  Dichter  siebt  »inen  wcbi^cn  I^cib  <iiireh  die  Xncht  Lencbten, 
ftbi-r  nein,  u  iat  der  Mond.  Du  Motiv  »cheint  bei  llor.  beliebt.  Leiden- 
MhaAlich  iat  F.  v.  Hausen  MSK.  49,  30  f.  Wnlthcr  verwendet  da« 
Kotiv  T&,  2S)  Wilmnnna  für  ein  bokanntca  Lied;  innit  Jtber  nicbt  bloRs 
in  Liebondins«!!,  vgl.  94,  II.  TT.  t.  Uolitotwt«!»  S82,  II  Lxchmuin  Mtn 
ttp  der  lac  niulhh  eine  unde  tntraehte  itich  dtr  /Voiiicm  mtn,  dat  »i, 
diu  vd  »iUie  r^ne.  mit  ir  teilten  (vg;!.  Betniunn  T.  80  ff.  dat  ifii  . , . 
nach  dem  leillen  mein)  solde  bi  mir  sin.  von  dem  leuntche  ein  wunder 
mir  gtsehach.  daz  ich  die  vil  minnectichen  mit  de*  herzen  ongen  bi  mir 
taeh,  Schouk  v.  Limburg  (MSH,  I  ISlff.)  11  2  (nach  dem  mlien  n«tn>. 
Hadlaub  (SMB.  S88ff.)  63,  dl  Der  tläfnidU  manne«  kcrtrn  kan  benemcn 
frotiwen  urot  getan,  »in  gedanke  »in  in  bt,  al»  »t  tcMSa  cor  im  we»en. 
Nei'Iliart  101.  Xi  Ilanpt  oi  itt  mir  in  dem  »ISft  nähen,  xolde  icA  «f  mir 
armen  umbevnhen,  tind  diu  minnrcltch  gttchche!  dat  itt  otlex  Cttt  gttroe 
dai  mirh  in  dem  $l&fe  triuget  tini  mir  in  dem  liebem  tr^ne  Uuget.  da 
.  DON  hSn  ich  gniuien  loc.  V.  r.  Wintertt«lteii  Lieder  XIV  Sl  Minnr 
((^F.  ft.  a.  O.).    VgL  WiUnana«  ni  WbIUi.  79.  33.        Der  beginiuade 


388 


F.  Arnold  Mnjcr  u.  Beinrich  RicUch 


Ueistcrgpaaos  spinnt  <U*  Motiv  umt  aas,  mehr  als  uD»er  Gedicht,  das 
jn  n«c^b  nicht  allzu  lang  itt,  abtr  undt^rHrat-'itii  doch  dir  Situntion  des 
Liebesgenusses  belioglinb  ausmalt,  nührecd  das  Volkilicd  das  Traan- 
motiv  anders  verwerthet,  fUr  Handlung,  Uewegoug;  U.  V.  So.  87  eat- 
•chlKil  der  Bursch  in  einem  Uarten,  da  kömmt  sein  Lieb  grg*Migisa,  Dtid 
wie  er  erwacht,  wnr  alle«  ein  Traum,  Tgl.  diuu  So.  28  mit  einer  origi- 
□elleD  Wendung  uml  No.  890.  Tmiiinglürk  Pogntichnigi;  —  Hermaau. 
_VolkilJt-der  1  No.  1S7:  Ka  Set  ohne  Wasacr,  ka  Wald  ohne  Bam.  Und 
I  Kachl,  wo  i  »ehlaf,  Fon  mein  Schalt  ohite  Tram.  TgL  Na.  SM, 
I  damit  stimmt  Subloanju-,  Vulkili«d(ir  No.  1S5,  1. 3-  Ebd.  Str.  8  stinunt 
mit  P.  H.  y.  I  No.  367,  mit  einem  angebliub  sab: bürg iscli-iu  Sehnada- 
hQpß  meinc^r  lu.UcJien  Siunmlung  und  mit  Uonlf.  XVIII  13  JfiM  käwi 
halt  JfA  ghiüien  acAoA,  ich  u>anil,  k/i  hett  si  »etbrr  äa.  Vgl.  noch  Warlsi 
Almraiisch  106  (No.  6).  SuhwcRir  Traum  Tun  der  0«l)obt«B  U.  T. 
No.  «6.87,  vgl.  No.  291.  8c:h.  V.  N.>.  150,5  stellt  Wann  i  teaeh  hm, 
wann  i  tram  ^  immer.  CB.  No.  60. 21  per  noeles  obtcvra»  per  'imagi- 
nariat'  tteum  tum  figura».  Die  'ßeüelito    im  Traum*  ist   aiicli  in 

neuarer  m)f.  66,81)  und  neuester  (<rgl.  üeinr.  Lcuthold.  '  lioransge^.  «r. 
Biohtold,  45)  Dichtung  ein  beliobtea  MoltT. 

26.  «mdcJieit  scheint  Termiuus  für  den  Liebtegenust:  H.H.' 
No.  87.  SUi)  Watm  fr  ty  trvckt  (wie  hier)  Vnd  «y  In  »chmuckt.  Vgl. 
ebd.  I  Nu.  1 1,  S84.  26, 91  f.  «.  5a ;  87, 18.  Wölkst.  XXIX  l.  8t  fren 
KcA  . . .  tmucken  (im  Taglied),  dasstlbe  XXXV  3,  37.  G.  t.  Ne 
14,  9S  Haupt  lupHch  tmiieken.  Vgl.  Büscliing«  Woche otlicbu  Natdi' 
richten  f.  freunde  der  liciuhichtc,  Kunst  und  lielabrtht'it  d.  llitt«laltert 
I  343  Wolle  Galt,  ich  war'  bei  dir  aUetn,  Vnd  dräekf  dick  freundlidt 
0»  mein'  Drutt. 

81.    pim  vtrrteho  ich  nicht.    Obscön? 

G8.    Eine  Sylbe  ist  jedenfalls  lu  tilgen  nach  den  ralapT«ob 
VV.  in  Str.  1.8  und  ouch  der  Musik;  vgl.  auch  die  Lesarten. 

62  ff.    Zu  33,  If.  und  38,  19. 

64.    Audi  U.H.  I  No.  112  ist  der  Mann  iw  'Eilend',  mi 
ihn  die  Oelichte  rotten  loll. 

Ütier  puniharl  vgl.  die  Aniduhnuigen  u.  — 

Kino  apostrophierende  Wendung  an  eine  Abwesende  finde  ich 
nirgends  in  Volksliedern.    VgL  diuu  oben  S.  &1,8.  a. 


Musikalisches  Schema: 
«(')  fr(»)  C(')   i(*)   ((».•)  ^+»(',«,»)  j('».")  *(••> 

Da  d«r  pumhart  keine  selbständige  Stimme  i(l  (t.  oben  8.  S14 
folgt  setD  Schema  dem  der  Haeplmolodie. 


2S9 


ijamtrhaagm. 


389 


Abgedruckt  liei  Am1)ro«  11  478  und  G.  Ailler  hi  der  Vjvohr.  f. 
M.  II  SIS.  0ie  in  der  H».  «pBter  (So.  80)  ersdiuiueadti  Vninnlf  Mein 
liebst  frutc  ohne  UberKihrifl  und  ohne  ptimhart-^Umm«  «owi«  jene  au* 
ilcr  Hl.  K  ebunlolls  ohne  fumliart  siml  bu  den  L'it.  Stellen  niohl  in  B<]< 
traofat  ffeKogen.  Ko.  80  iiit  jeilocli  enlaoheideud  fiir  djo  Asnabmo  de* 
7  ralundani,  wie  ci  Koide  (bei  Ambro»  n.  n.  O.)  varmutnnKi'wniiii  binatellt. 
Dsm  Ambro«  nicht  etwn  di<^  »pät«re  Lcsnrt,  welche  diu  Jjied  um  nae 
Quinta  tranaponi«rl,  also  in  der  von  ihm  gehrschion  lat^i:  aufwoitt,  be&Uttt, 
•ondem  dM  ^  d«r  «mlen  FM«iuig  »U  F-Schtünaiil  gck.gen  bat,  beweitt 
die  Übertratsmig  den  pum/uirf. 

l>er  piiniAart  (I^mAiirC,  bomAor^  naluro&chahiDcnde  BeMichuuog 
«tue*  Uolzbliuiuiitrumvntea  vuu  venohi^deuer  ÜWtaze  und  jener  Ost tuoK, 
zu  d«r  dt«  heutigen  Fagott  und  Oboe  gebüreu.  Später  currumpierl  in 
Pomuer  (meist  mit  den  Schulmejen  nuammen  gentiunt)  und  wuhnuhein* 
lieh  »uoh  in  dus  rumnnische  bombarde,  bombardti  (wenn  auch  die  Wun«! 
beiden  Spracb^uppon  origiDär,  tu  dooh  niuht  der  xweitc  Wortbutand- 
teil);  letzter«  kam  mit  der  Verftrösierung«*ilhe  •oue  wieder  ins  DentKbo 
und  biücichnet  lieute  ein  ISIechbla>in«trumont  (Bombardon).  Kiomauo 
(Uuniklexilton  v.  brimhartj  hält  dienoi  Dir  corrumpicrt  au>  bombarde, 
indem  er  nicht  auf  die  Urform  xurilo-kneht.  —  In  i-invx-  Urkunde 
V.  I6>'5  1S74  (i{<^ge8la  «.  rcrum  boicarum  aiitogrspha  IX  814)  nird  die 
OtU  Pumharzetorf  erwlihut,  w«lehe  U.  GradI  unter  die  'Orl^uaineu  atu 
Fichtel^cbirg«  und  Ju  denKeu  Vorl&udeu'  (Arch.  (•  Geech.  u.  Altert,  v. 
OberfmulieEi  Bd.  18)  aufgeuununeu  hat,  wobei  er  jedo<Ji  die  Schreibung  ia 
Bumhardtdorf  ändert,  wie  bb  ifhuint,  »einer  Konjektur  Bfmhardadorf 
»uüebe.  Ohm-  Zweifi-l  hat  die  Ürtaübal't  von  diuspm  Iiutrument.^deBsen 
Kr/cu^nng  etwa  dort  betriubcn  wurde,  ihren  Namen  erhalten.  [Vgl.  auch 
Lonmer  Ucich.  S.  S35,  ferner:  Bepnblieatiou  eine«  Berichte  über  da* 
FrankfurtAT  Pfoirergerioht  von  J.  H.  E.  Frica  1759  in  den  U.  f.  U.  XX 
S.  160,  endlich  Job.  Frewl  a.  a.  0.  (oben  S.  1711)  S.  163).  —  Hier  i»t 
ein  mitilerei  oder  tiefe*  Initrament  diwer  Gattung  xu  vorelehen.  Die 
Puiuhartntimmc  könnt«  auch  von  einem  xweit«n  Sänger  libernommea 
«enlen,  der  den  gleichen  Text  wie  die  Hauptetimiue  zu  eiugen  bette; 
wenigitvOB  Bchlieaien  sich  Zahl  und  Ginteilui^g  der  Noten  genau  dur  Haupt* 
itimme  an  und  die  onten  drei  Worte  dea  Liede*  sind  nouhmnU  untergelegt. 

'li.  i  hat  in  Ktr.  8  eine  Silbe  mehr,  was  entweder  eine  Asiimilierung 
d«*  Not«Dt«xt«i  («tw»  durch  Spaltung  einer  Xote)  oder  die  Beseitigung 
«incr  Silb«  ni  Gunsten  der  Gleich  mMxighoit  aller  Strophen  ct-heiacht. 
Über  diese  bei  Hand  ^  bliu5ge  Ertcbeinung  «.  d.  Bern,  xu  'Js, 

Das  luusLkalischö  Schema  der  sireiteu  Au&eiuhnuug  (ß)  (i.  di« 
Texte  unter  No.  $0)  i«: 

n.  fr,  c,  (!.  c,  f.  g,  h,  i,  kxf,  I,  m,  n,  o,  y. 
Weicht  von  der  ertteB  Lesart  (So.  II)  im  eiowlnen  bedeutend  ab. 

1%* 


890 


F.  Arnold  iläyer  n.  Haturich  KieUch 


Abgfe«eli«n  ron  der  um  «iii<^  Quinli)  ti«f«ren  KotJtrang,  ««loli«  di« 
tMhnir  dl»  blou  (■iiiiual  vurg«z#ii.-liDM«D  l'  rot.  durch  du  guue  ImA 
iMdinft  (ucb  nchoo  Kur  YonneidDAg  litt  Tritooiw),  e«g«b«n  «iolt  noch 
folgend«  Untci-Kliiedi?. 

Die  Setzling  der  Uiniraw^  witrl  mnäcbut  eine  j^rom  NMihlSciig- 
keit  in  rbylbraixchvn  Dingen  jrt'icraiibw  dw  Aiif«>iebait«{;  der  Hand  o. 
!)■  bier  die  iw^ite  Stimme  (d^r  Pumbui)  mebt  hirtriijEineUt  i«1,  w«r  der 
Zwang  i^tner  ratiouellen  V#Tt«ilang  der  NoUicwerfb«  oLcbt  vorbaadm. 
Die  Not«n  tib«r  der  Auflitkttilbe  »iiid  luneileii  »U  SomibreTi:«  («aU 
Uinima«)  bulusi-n;  bei  1)  Bmd  eiitwLiler  einfsok  Seiafbreven  bvmuWImi 
OÜVT  <!in  dnrauffolK'fnttlpo  Noten  t,  bi!i-i«brnllirb  d  in  Hinim«»  m  rcmadeln. 
Boi  S)  frhlt  umgi^kelirt  ent«edrr  d»n  Suspirium  oder  drr  Aiiffmontetloitt- 
pmikt  «ur  vorbergfhenclen  Jiole  orirr  liie  «u  ctiminuinrnndii  Breri». 

In  BoTug  «ur  die  Inl«rra!!ensc-hriitc  miic.ht   Hieb    bi«r  Hhnlkili 
bei  No.  81  (gti^ti  13)  ein  ni<r«llien-ndor  Zuff  liR]tierkb«r,  der  «ber  tüer 
tä<M  %i»  ForUchritl  zu  bfitracJiUn  Ut,  violmvhr  dit-  AofdruckaräliifcIcHI 
der  Uelodle  besinträcbljgt,  min  aelie  die  Toawi«id«rboliingeD  statt   der 
8i<kuud»ebrilt«  bei  +,  statt  der  TenwBtchritt«  bei -j-^. 

Femvir  ist  entaproobeud  der  Zu8&mmeiiii«huu|{  det  freuet  Z.  d 
frfirt  der  Quintenaprun);  (Freudensprung!)  nsob  d  weggrfttllen ,  uai 
hiemit  nicht  hloaz  iaa  CbBralEtaristisobe  der  gönnen  Tonfblsp  (*if)-  üht- 
licbr  Ziiffe  in  den  von  Ucctboren  gnotitcn  ichottiichcn  Vnlksliedfrm  i, 
ROndem  ttach  du  rhjDiniitioh«  Ulricbi^c wicht  inntÄrt. 

(iftni:  v*nichicden  iirt  Aw  kur^e  ZpiIi-  rttcnd  rni  ain,  tt.  ««.  duFCk 
die  öftere  Wiederholung;  d>'e  f  nicht  xiim  Vorteile  umKeatalt«!. 

Ebenen  iit  bei  8)  der  ersten  Le»art  der  Voczug  tu  sieben. 
Septtprung  iet  uuMug-lich.  wenn  aoeh  eine  Cäsur  daz«ri»olieDU«sti 
dnniit  i^wonnene  Abweohthiug  i<t  su  unbedeutend,  um  jene*  Beden 
»ofiuwicHen. 

TVahrpnd  nun  bei  4)  in  der  Veniiiii  Trtn  No.  II  im  weeeat- 
licben  die  zwpi  «bini  vorbi^rgehenden  Melodieneilen  niedcriiolt  wefden 
(b,  f  +  fi  —  h',  f),  «ind  dieselben  hier  fast  darcbau«  verecbieden.  Es  dürfte 
die  hnwumte  Andemn^  «eitcna  oineB  Stinger«  vorliegen,  dem  die  Eitere 
Variante  mit  der  Wiederlioluiig  der  frübereu  Pbragi>  fiir  die  neue, 
Stei)ferung  ansdrUckende  Textzi'ilc  nicht  eutsjirocbvQ  batto. 

Die  vorletzte  Z.  deckt  sit-h  wifder  Note  nSr  Xöle ;  dageg«a  i*l 
Divergeoz  der  letzten  die  nufüillrndite  und  inter««santeste. 

Die  durch  Andemnjt  in  rSlirfter  Kotcrnuber  »SUher  entfltiidi 
überriihlige  Silbe  iirt  dnrcb  eine  einxeicboben«,  ihren  Werth  ven  der 
TOraagebenden  Ung^n  Not«  borgende  Hinitna  aiugodritcht.  Ton  be- 
tonderer  Hedouiurig  ist  aber  die  Änderung  der  fUnf  letzten  Noten  dea- 
halb.  weil  aii>  da«  Lied  in  einer  anderu  Tonart  scblienen  lasaen.  Da 
das  ganse  Lied  (IrvwpoBierl)  doritch  gebalten  iat,  «irkl 


Ib.    I 
ein. 

ä 

ier    ' 


t     I 


irkl  dieser  iolia^HuJ 


1 


331  Anmerkunüea.  391 


8cbltH8  befrtmdeaiJ.  Aiu  anuelinibantea  iclieiDt  mir  DVI  fnlicRnilt^  F.r- 
kliruug:  der  Sebreibei',  sich  nicht  luebr  gegtaxi^Srlig  halUtid,  lUn«  tr 
in  traiUpanierU-T  Tonart  tcltruibt,  gUubt.  um  zum  riulitigou  <li>ri-okeii 
BcbloN  (u  gvlftngeii,  dift  Kadenz  uuiniiderii  xu  mäani'U,  Mi  lUes  uuu  dieM 
S.  Lemrt,  «ührend  üe  *ich  «odbI  in  der  Untcrcjuint  d«r  I.  Lewirt  l>e- 
wcgt,  in  der  antem  Oktav  ilnr  Ictrb-i'cii,  aUo  transpimiert  Solisob  Khlieizt. 

DsT  kuiia  mvliiiiutiix^lMi  Anliang  fehlt  in  dieKr  Venion. 

Bei  ft)  i>t  nndeullicli.  oh  c  oder  d  xu  le«en. 

Statt  e  wSre  lifi  6)  nach  d«m  Cutto«  f  ku  leMn. 

Di«  Lesart  d«r  Hs.  K  darfli!  als  die  Ültesi«  anianeii«)  »eiD.  Di* 
NoUlioa  in  einer  übergiiu|j;t-(»ti;jel->Sidirift  uSoerseit«,  uod  dis  noch  fs*t 
guut  ftuf  den  Naturtöiien  aufgebaut)?  Uelodik  audrerHeils  deuten  darauf 
hin.  In  di^^ser  Hiuiiobt  itt  duB  Vtrhältms  fjd  ühuUubeii.  nur  ruelir  tn 
die  Aagen  «pringrnct,  wie  lUs  iwischen  No.  IS  und  81.  In  divsur  FaiBuiig 
wird  noch  dem  anf  dni  lastrumenlale  binweiinnden  Titel  voll  Genüge 
gctliaii. 

Xo.  !»•. 

übenubrift.  taghom  bedeutet  so  riel  «b  tagtüet,  fagemie.  man 
hat  an  den  HoruetMz  du«  WSohten  zu  d«uken  (t.  De  Qruyter  tt  und 
vgl.  nachthorn  in  11*}. 

1.  Gar  (gar):  wegen  der  WieOcrhulung  t.  u.  unter  den  »tut* 
kaliacben  Aiitnerkungeo. 

d — 8.  tiaiu  enttpreehcndc  Stellen  üftcrn  bei  WolkwuL,  t.  B. 
XCIV  S,  I  ff.  /fer  stand  durch  grrbe  won  lUr  pUbr.  tit  rntroKt  J. 
T.  Warte  (KUH.  £47  ff.)  b,4. 

n  f.    Zu  88,  l  f. 

S8,  KS  (s.  I^sarL)  diü-fteii  hier  das  Richtige  biet«n,  v«!.  V..  88 
und  D.  t..  Miiaik. 

S5  ist  mir  nuventiindlii:!!.  Nach  den  anderen  StK^ben  ist  der 
Auftakt  um  eine  Sylbe  überladen,  vgl.  o.  S.  100  utid  die  Leeart  von  K. 

47.  U.  V.  Singenberg  {SHB.  13  fT.)  9, 8S  «ü  vil  oucA  dir  ir  kertt 
bin  diu  Irinieen  dir  geicaaett  nie  (der  WiuhlL-r  im  Tnglied).  K.  Wenzel 
<USH.  1  6  fr.)  I  4  so  trulen  wehncl.        Zu  83, 1  f. 

59  f.  U.  U.  I  Nix  6,  ao  Wat  du  itUt  Aon,  laiMt  iek  M  re'w. 
Wolkenet.  LI  it,  5  um»  dein  ^ndd  well,  ilarxA  bin  ich  berait. 

60.  nt£rm  ist  oft  nur  <-  than,  ein  (Icbraiich.  «Um  die  Wärter» 
Imcher  nicht  twlegi^n,  vgl.  Wolkenst.  OXIII  2,  IS  nur  g&U  wtrek.  ob 
iek  der  hirt  jftmirt.  Ci.  v.  Neifen  40, 17  Haujit  fHtde  innren  (~  er- 
fr^wem).  Ähnlich  steht  ettdtn,  K.  v.  Toggenburtf  (SUB.  74  IT.)  3,  ST 
leat  teil  diu  minnecliehe  tht  an  mir  enJtnf        S.  nodi  u>   £8, 84.  3B,  1& 

71  f.    Zu  8»,  IrL  — 


3d2 


F.  Arnold  Uayer  u.  HeHirieh  RMttcIi 


tha  0«diclit  ist  ein  Taglird.  abor  anderer  Art  aU  n.  So. 
(Tg),  «ndi  No.  I6>.  De  Uniyter  keaixl  n  (ebenso  sie  Na.  11*.  18.  ■<■) 
■w  den  Divckeii,  bcnihrt  aber  die  Aatarftage  atdil.  •oadem  IxwpHcbl 
da*  Lied  unter  den  T^ifclledcm  der  'Uben[«acipenodc'  (ebeiiMi  bei  do 
nbHi«n  ebra  s«nsnntcii  Stächen):  der  Uann  weckt  dis  Preuadin. 
G«fenMts  ED  den  Li«drni  der  (riklter«D  Zeit,  der  Wlditer  fehlt,  ntir 
Firbong  des  Htnimeb  encheint  als  Zellen  d«a  Tagea  (a.  a.  O.  4S. 
—  Abnlidie  tt«iiuipi«l«rei«u  (kum  V«tm}  vit  liier  beaoadiera  anob 
Wolkeast.,  i.  B.  XXIV.  XLIV.  XCIL  Den  Crduken  de«  'Herve 
tautdiirus'  (Str.  8)  kennt  aacb  dai  Volkslied,  aber  ohne  du  Uotir 
nilr«teu  (lii«r  nent  V.  II  f.  nod  dann  nieder  47  ft.). 


K,  a<'.».*)    fc(')  c(».«.»)  t'(')  fr'xe'C)   dC".".'«)  <<'»)  /(" 
ff,jx«(' »,"•.")  ?'+»(",'•■«'*>  t{")  »"(")  *(•»)  IC'*>  ■»<")  »<" 

AbRednckt  bei  O,  Adler  üi  VJKhr.  t  IL  H  8ia  —  Die  Ab 
Ungigkeit  der  herleitenden  Stimme  (*.  oben  S.  SM)  ist  bier  be«ond« 
anfEtlleod,  ja  der  W^clisel  xwi«<:)i«ii  den  btid«n  OklAvtnoen  (dem  c  de 
UeiM*  und  der  eiumal  ^Mtrlufaenen  Oktav)  d«a  Bvliebea  des  Spi?l«n 
UbtriMeeiL  Über  die  Toualitüt  s.  oben  8.  186.  ÜImt  4ie  E*d«ni  ä  ISS. 
Besonder»  luiu-kaut  ist  das  Auf-  und  Absteigen  in  den  TSoen  dce  Drei- 
klaagB  in  Z.  ■  und  i".  m 

Über  die  doppelte  SubreibnnK  der  enten  Silbe  e.  S.  198.  I 

Zu  beaeliten  ist  die  Setxnng  von  3  Brcven  auf  die  Silbe  nm  ia  Z. 
^'xe*  (also  nacb  Art  einea  OobctuiX  ein  in  den  Liedern  dieaer  tb. 
t-'inäg  iJMtnheiMler  Fsll;  bni  Str.  2  bat  cnni^rc  Hs.  nav  am  nrei  Stlben 
«m-eilert«  Zeile,  wodurch  jede  der  drei  Ureren  eine  Silbe  bekäme,  dodi 
dürfte  die  den  andern  Stropk«B  g«i*c^  werdendo  Lesart  dce  Woctt«xtM 
in  K  (Glulidi  S)  voTxuxiehen  sein. 

In  der  Hs.  K  sivbt  die  Melodie  eine  Quint  tjefer;  sie  bt  noch 
nJeht  laeanirlert.  eulsprecbend  der  Aubeichnun^  in  Cb»nkt«<ren  der 
Übergaagssobrilt.  Die  Abweichungen  ixiu  der  Lesart  der  Hs.  D 
nicht  so  erheblicher  Nmtur  wie  bei  dem  rurkergelieiiden  I>ied. 

Sl'Iu-  inleresBaot  int  das  in  U*.  S  ruin  Text  des  Liedee  Xo. 
nberliefcrie  Sruiibstück  dieser  Melodie,  ücr  Text  ist  in  9  Str 
vollitiindig ;  xnr  «nton  Strophe  sind  6  Noti'nxeilen  gaasta.  daron  di^ 
ersten  rwei  besch rieben,  auf  der  dritten  nnch  eine  Note.  Die  ä^rhriFI 
ist  aus  der  Uberjininiiiueit  ('FliofToufUue');  <lio  erste  Zeile  ohne  Scblösecl; 
wo  im  Text  innerhalb  der  ZnU  die  SchlUssel  «toben,  beginnt  in  der 
die  9-,  bexielinnKsw.  S.  Zeile. 

Die  U«lodio  ist  um  eine  Tors  vencbobcn  und  dAdureb  in  eine  »nder 
Oktarengattung  gerQckt.    Sodann  acheiot  sie  vom  Schr«ib«r  Kewalt 


0^ 

So.  isM 

trophertf 


883 


Aiuu«riEimg«i. 


898 


dem  Text  augepud  worden  zu  loin;  donn  die  Vennmiiu  von  IS  und 
16  a  diÜ'crieren  bedeutend.  Suhlienlidi  durften  «ich  die  Schwicri|[k(rit«n 
■o  gehäuft  haben,  lin»  <-r  die  Sachs  vrrlomi  gab  und  ktine  ir«it«reit 
Koten  mshr  einietztc. 


' 


N'o.   !8. 


1.  unlamtlaf  Ist  —  NaohmittatruKchlHf,  im  Mhd.  Wb.  IE ,  866  und 
Ell  169  nnch  iinsnrOT  Stell«  nnfcefilhrt  Rua  H.F.  I  8S3.  Schmaller, 
Bayer.  Worlerbiinh  I  116;  arctibitUf,  undartmlaff'.  Dp  Ornytnr  S.  60 
mrint,  untarn  sei  iww  In  der  Aiimerkiiog  über  dem  Text*:  herrrM"- 
geboheo,  aber  viellejvht  doch  ei»  llisv<.'r8l£ndnii  der  Überliefe  rang, 
d*nn  da*  AuaCreiben  und  Meilteo  der  Kilh«,  diu  hier  da«  Zu«Mnnieniiein 
bModigfl^  ft^he  im  Widerspruch  zur  ltitt«,i;«reit.  lu  Kocrada  Knj^elhart 
immen  die  Liebeoden  t'  tntiJrm  im  Mai.  im  Bsunigar1«ti  zuHatuineD, 
die  >>Vhtig;alt  ist  Wäahteriu  (a.  h.  ü.  S.  116). 

8.     der  ^  w«au  «iner  (Tgl.  Fant,  Mhd.  Or.  ■  §  IU6,  it). 

6.    Siiigb^.  31.26  hart  ieh  dU  »ehontii  if  ein  $trS. 

14.    uw;  vgl.  lu  8. 

17.    laasi.  mhd.  Mi.   l&ze  stf.,  Mhd-  Wh.  I  1061,  Luxer  I  9000, 

...i^tcKn  BcU-geo,  bc^i  Wolken>t.  öSten,  *.  S.  XIII  10.1;  ygl. 
I  1512. 

23.     v>tbrm''hrl  ist  in  nndtrer  Bedeutung  bei  Leixr  II  17R8  belogt. 

31-  x'olcken  hier  ^^  Geaindc.  ei^<^  Beileutun^  de*  Wortta,  die,  ichOD 
in  der  nlton  Sprach«  nachxuwe]>i7n  iHhd.  Wb.  III  366  u.  d.  W.  8).  in 
beatigea  Mundarten  vorbreitpt  ist  (vgl.  Orabbes  Werke,  lteraaage((eb«n 
TOD  Blum«iiUial,  III  618:  Thtitnelda:  Dit  Völker.  EsMnutit  und 
durauf  !□  dt'r  Btihneus.iiotiiuug :  Das  Volk  kommt  iuw>).  Daiu  vgL 
U.  H-  I  S,  S3  Er  trurd  yenthatcet  von  dem  wicht. 

36,  yren:  die  Üni.  Yrn,  Yrm.  Iren.  Si'limeller  I  H7,  ist  ein 
FIQ>rigkoit«inati,  nach  Sdimeller  a.  a.  0.  ist  es  in  Stdxburg  ebi  ilua 
für  Branntwein,  Wein  tinr.,  da»  vicrxig  Viertel  hält.  Aber  an  unserer 
Stelle?   Nicht  mehr  linden  kann  ich  dieae*  Hitat:  ner  ifni  icdn  grit». 

89  f.  'IloiGott,  nicht  daranii  würde  ich  mir  einaa  maclieo,  Uinger 
hier  ea  bleiben ;  ich  denke  daran,  (iats  ich  Dientt  und  Lohn  usw.* 
Butach  überaelzt.  wie  weuu  atüude:    dat  icA  niX. 

40.  »«(  wird  mit  BUokaiubt  auf  die  audeteu  älrvpht^n  tu  tOgeii 
•CID,  I.  ß  unter  den  Ltsurteii. 

47.  31it  Rückiiclit  auf  /i  (i.  unt«r  den  IjOiorton)  möohl«  iob  leteu : 
drm  mut  an  gut  d.  'Der  Mut  itcht  ihm  im  Sana'  iat  «oviel  alt:  er 
ItU  in  (Um  gü»f.,  vgl.  Mbd.  Wb.  U;,  7AS  unt^r  tut  (Diool.  36S0)  (Sau* 
nad  Brsn*',  Lexer  It  1327). 

M.    dy  dyren  in  d.  haita:  gtoi  eo  Wolk«nat.  IV  8.  Sl  — 


394 


F.  Ataoid  ÜMyer  n.  Heinrich  Utclich 


Ther  ilin  Art  ilo*  V<irtr»f(t  (.  u.  filMr  di«  Huwk.  INs  Lenrten 
dn  VtUn  Unnd  Bmoheinon  üqcIi  hi«r  fant  ilnrclMUi  (*.  J«do«b  X9  46.  47) 
ftli  m[irllnerlicl>««'.  Tgl.  nucli  da*  o.  8.  10.  107  über  di«  Hand  /i  QntgU. 

Za  dem  Lied  v^;).  iiuch  u.  8.  143,  wodmIi  «a  Kwkr  direkt  ild  di* 
Form  des  liufiiii^hea  Ts^lt«dc?a  augelebut,  ahtr  koiterorsriU  Bboa  dardi 
die  Übi-rtT«K"'>K  ^^f  ■^<'"  ländlicbi-n  StufT  frd  von  den  fcoBrontuNMUcn 
Züfteii  der  0«ttunf(  ([cwurdRn  iat.  \a  puiracheni  Ktil  pMikcn  ft  Str.  l 
QDd  1)  Str.  8  diu  !»>  dva  lu-mi^a  Kocchtci,  fi«r  nacbmittaf*  im  beiaecn 
äomiuer  mit  der  lÜraa  aal  dem  Httob  der  Jji*bo  pile^t  and  l«iobt  gM 
VHd  vtch*  «nthchrcn  Icuid  (daracilbe  Gf^eonts  a.  No.  SS*.  1  ff.J.  wenn 
aar  die  HeutinuH^d  »ein  >i4,  dtrtu  TreiTlIchkdt  der  RefVain  vcrkQndat. 
a  Str.  8.  ä,  b  Str.  1.  Ü  fUliren  das  Scheiden  vor.  Zu  vei^leiclwa  iit 
WitlkHusU  XXXIX:  iu  8lr.  1  will  datUidcheii  auf  den  Ruf  ihrer  Hernn 
TOD  der  Seile  ilin.-«  KunU<l  nicht  «ubtelied,  darauf  at^ilt  Str.  2  recht 
kliciidig  dur,  ww  hier  (31  f.)  da«  Uäddum  fUruhtet,  indem  die  Hnrin 
«ctailt  und  der  ilajcd  die  iLrohcndc  Schande  aoamalt.  Auch  No.  LXXVII 
Uetet  eine  Sceno  xwiichen  eioeDi  Uirl^n  und  •iaer  Hirtin,  wie  in  XZXIX 
mit  eiacm  parodiiliKlicn  Zus,  alw>  anden  als  bei  BcrmanD.  v^.  o.  S.  1 


«(<)  kC)  a('>  b' (•)€(».")  d('.») 

e{".»»)  «'(".") iiAüii^rci;:!!)--!- 

Abgedruckt  in  B.  L.  S.  381  und  B.  6e«cb.  dei  Tnoxe«.  UBeil.  «r 
die   laktifche  Übrtriraeung  in  letzterer  Saromluiifr.   lowie  Über  den 
Cfaerakter  dincc»  I.ird««  iiberLaiipl  «.  oben  K.  SO?  C. 

lUn  vüro  fut  vereiicht,  du  lAoA  ali  ühnlidiM  KneietimmifcM 
Teraelt  wie  nnten  Xo.  16  aur>:ura«HB,  wlinte  nieht  der  Itefrain  die 
Rongnenx  der  beiden  Teil«  (a— d  uiid  e— C)  Mrttören.  So  etUbrigt 
nur  ein  Cliurlied  mit  ein^elegleo  Suluilimmea  (je  einer  wetbliclwa  und 
inSnnlicben)  an/uiielimen,  welche  die  Weise  dee  Chorea  In  lebbaft«T<r 
yi|[uriorun)(  wleilerholi-n.  Uvukt  mau  rieh  derart  den  aoort  mit  dns 
S.  Teil  dca  äfllogcKDiigii  metrisch  und  iniirikaliioh  frleicblauteDileii  Kehr* 
reim  vom  Ulior  gelungen,  ■□  tritt  er  pLattiaeh  hervor.  Dabei  muM  in 
d«r  Stroplienordnnng  beHIckaiehtigt  werden,  dui*  Str.  S  und  8  vom  eretos 
((%or-)Teil  dem  Sinne  nach  io  einander  Uber^ben ;  vielleicht  war  dia 
Ordnung  folgende: 

Chor:    1.  Teil  Str.  1— S 
Soli:  K.  TeU  Str.  l 
(8oU  n.)  Chori   Refnun 

Soli:  S.  ToU  Str.  8 
(Soli  B.)  Chor:    Itefrain 
Soli  11.  ühor:  ä.  Teil  Sir.  8 
diewlben;   Refrain. 


S85 


AnmerkunsCD. 


395 


Tori  Refrain  Nud  die  «rtiton  ilr«!  Noten  euch  sur  tweitto  Stroplj« 

Bine  stiw«ichftn<)«  Letart  bietet  unecr«  3».  voo  der  sweilen  Haud 
onter  Nu.  81. 

Sehen»  wie  18. 

In  Z.  c  feUt  Hl  dritter  Stnllo  eine  Note  e  entiprccheDd  drr  aa 
Kweilfr  Ktclle  fohlenden  Silbe  drr. 

IVie  SchluMnolii  d  dürfte  «tatt  c.  v«nichriebcn  wiD,  da  des  QiDite 
doch  ftaigeeproclien  Jonitch  ist,  v^l.  div  «r«te  liet»rt. 

So.  81  bietet  eine  «päten-  Form  d«r  Kulihomweise.  Die  Helodie 
ist  durchwegs  mehr  ab^'«BchliITeii,  to  wie  *ioh  der  SÜuger  die  eteifen 
AJÜEordschritte  der  Naturtimrcihi-  mundgerpclit  macht«.  Insbwonder«  be- 
seht» man  die  Äuderunj  von  h',  der  iweiten  Hälft«  von  p  und  e'  (dialODiBub 
■bwürts!}.  ebenau  der  Zeilen  f  and  f  (be^^Üglicb  der  Kadmu  lobon  oben 
8.  106  erw&hnt).  Dem  rieht  auch  nicht  entgegen,  daa  die  onte  Fwmag 
die  Iranipnnierte  Tonart  aufweiit,  vinlmehr  Ueate  «ich  die*«  unjicxwnngeD 
dahin  trrküireii.  daie  die  iltnro  Lmart  nicht  blo»  in  der  Tonfot{fo.  eondam 
anoh  in  der  TonhÄho  naeh  genau  auf  riii  hcatimmten  Blaiiaatnuaenl 
(mit  den  auf  F  boBienen  Naturtönen,  bckanntlicii  dar  auch  jetvt  ge- 
brüachltchiton  Stimmung  im  Oreheetcr)  bezogen  war. 


No.  14. 

I.  Wot  him:  n.  Lexer  III  971.  wo  nach  Lb.  »69.17  wulhim 
=  teillifkvine  genommen  ist.  —  mein  lihites  ni«:  F.  A.  III  318  rajfn 
alUrlUbKttt  ein.  ebenso  H.  B.  I  I1.SS9.  Wolkcnit.  XCIV  8,  II  Hattet 
ain.    XXIX  0,4  aiu«rbelleii  itin. 

9.  Über  verschiedene  VariatinncD  für  den  Auadrack  die««*  0*> 
danken*  zu  83, 1  f. 

19.    vtrgrtttn:  i-a  S7,31ff. 

SO.  H,  H,  I  17.  Sl  Ala  dir  von  mir  venprochen  ist.  —  Wolkonit. 
LVI  S,  14  das  löst  dir  teytkli  tftsmi  Bew. 

S2f.    Zu  i\,»iS. 

S6.    L.  dein  r.  m. 

96.  Der  Ocn.  wäre  aanh.  mit  Punkt  nadi  V.  37.  al«  Antraf  ea 
denken,  anatatt  al*  Unierbrnchung  der  ^^'c)^to  dca  SEannc*  dorch  die 
Frau  und  abhitngig  von  /Wa  d.  («o  hier  nach  H,  K.). 

S9.  Tgl.  Zingerlo,  Di«  deattchen  Sprichwärter  57,  unter  'OtllcV 
gegen  Soda- 
ss. '  Leid  gebt  mit  Freud*,  der  tn  der  alten  Poeaie  «o  eft  variierte 
Oedaukc.  ü.  .Sohr.  V  leSf..  Ztn^erle  a.  e.  O.  68  ff.,  De  Omyier  7  (im 
Taglied}.  Sehen  Otfri<^d  T  7,  87  tue  mit  miMnu.  I.L.  18, 4  l\*h  m>  XaUL 
»ii  r\ag  ergan.    Ebda.  Xo.  44  Ciart  lip   leit  »ilft  dein  ntifauek  usw. 


L 


896  '•  Arnold  lUyer  n.  Hsinricb  Rietich  23G 

F.L.  VI   1  ACk  It^  unJ  ?nil.   mit  ka»tit  linm  IvvrAfiJ,  klrgtu-A  in  kwrl: 
gMpielt  auf  m^h.  XLV  28  hrt(  frewA  und  Uid  uh  armrr  knab.  CLXXIl  IT 
fli«li  dureK  Uid).    CCL  6S  «ach  triHaeliger  teil  kmnpt  gtr»  it>i4tr  frend, 
tctnn  Got  dtr  herr  Uni  scheinen  ttin  liehen  tonntnaehei»,   in  grSmat 
tvald,  al»  donit  kommt  (•.  Lt)   bald  widtrumb  freuA  und  M-onn«  (t{^ 
o.  V.  81  f.).        Wolkitu«!.  CVUl  1, 17  ain  ycder  «oJ  wrttfu  At9  litt  i» 
laid   die   leng   nit  mag  rrgia.         Kpinmar  drr  Alte  *>-hÄlzt  It^  äne  Itit 
^arin([;   HSV.  18»,  S&.     KUr  Walth.  ■.  41, 3S  und  WilmaniiR  x.  St.  Sinsb?. 
10,6  di^  nie  n5(  nach  herifcHchfr  litbe  rrlcit,  der  ka»  owrh  niht  teiaem 
wat  gdäcke  leiitmencltchrr  teünnt  ftl  :uo  werdfktU,  v^l,  V.  v.  Euaxtng«n 
(KSH.  I  80a  P*.)  I  3.  B.  V.  Schwangon  (MSH.  I  äSO  ff.)  ITI  t  und  o.  No. 
37,23.    B.  V.  FelObiroli  (USH-  LH  äl7l  S  al  min  ktt  nath  liei«  ergat. 
LiobU-ntt.  421, 28  lilbm  inttri  und  Ui<len  wanc.     Keidh.  67, 23  niemen  iit 
•0  kinder.  tiiot  tnt  lirbr;  leiden  wanc.  im  mtran  (Ztr  UiiomeN  »fAin  Mtnv 
niAt  mnoKiirn.    Dcnvlbe  60.21.    83, 19  f.    Dvrielbc  &5, 1  Sieer  tn  itmr 
tougeti   ie   liep   ode  teil  geumn,    dem   iriiit  mint  »argen  und  mtn  kumttr 
uol  bekanl.    FrBuonlnb,  Liedsr  U  3, 6  leid«  tirl  lübe  ni«  gtbom,    D«mlfa( 
Lil.  II  S,  4  Sutkh  hmr  in  »olht  lirht  inrl  gtbundm,  daj  kdt  mit  Uftt 
Uit  gar  überwunden:  liep  undc  leit  mvo^  btiditi  tüten. . .  ittlieli  ntinmen- 
diep.    Karner  V,  31  Slmiii;l>.    K.  v.  WilNbiirg,  Lieder  14,  i>  (Putoaopiet 
u,  Helior  uaw.  lierkus^g.  v,  BnrUcb)  von  litbe  tcheide  er  giVA  emil.  du 
dicke  feil  dem  frtuude  g(t,  drr  im  i«  lang  M  ueltt     Ebda.  14,230.; 
14, 38  (D«  OruyUir  a.  •-  0.).     WiUer  AlMtauJw  (HSH.  II  364  ff.)  18 
Steer  eht  ie  getpille,  wtder  ntiniiifn  sdiille,  der  leil  uM  iindc  f  uof,  ob 
norA    US»-.,   Tgl.    (i«nM;11)eii    II    1.     Iloili.   34,  I    (l>c    (irayXcr   >.    a.   0.). 
jtluBkatbliil  39,^8  Grüoti^   itai   lieb   mit    leide  van  tüAe  toi  tek<iden  dst 
hei»t   doch    wnl   ein    Ij/dm!    iivtn   lieb   an  lr.U  nit  tiuirk  gr.tin.     DerNlbt 
45,2  f,     14  lieb  bringt  j/m  Mt.   Aa»  trftnjo  Gedicht  »(lirlt  mit  'li«b*  uad 
'Liebe'.    mSH.  III  43a  (3CXXIX  4)  diu  kurte  früude  mir  ie  dar  maei 
<tn  langet  tntren  broltte.    Ebd.  8.  435  (Str.  38)  Lieb  tindt  Itit  die  beiA 
kan  ich  von  einem  toibe.    Seltwner  »iml  Beiapielt-  für    Lieb  nnch   Lrid", 
wie  «ohoii  u.  und  hier  V.  a».     Vsl.  hiefür  K.  v.  Fenti  USF.  84,31,  d«r 
den  Godankeu  in  •.-iaur  »^aiui'u   Stropho  »uaführt   (».  d»t(i.'j[cti  nnsOT^e 
Dichter),    LiuhlauBt.  105, 1  SU  man  leit  nach  liebe  kät,  »5  »ot  ovck  li^ 
nach  Md  eryän  luw.  822,20.    Ficudo-Noidb.  .\.XVII  17  didtü  liep  nAci 
leide  kumet.        U.V.  M  JLl   K*  wonct  licU  bei  lirbe  diu&  grofi  htrtt- 
leid.        CU.  62, 4  u&i  amor  ibi  miseria  gravi». 

87.    Zu  84,1. 

40.  Sich  m  'rühmen'  Ut  eine*  der  »ohwenten  VergclMO  f[*S*B 
dio  bttfiMbe  Sitt«.  WXb.  lU  581.  Vgl  F.A.  III  2S8  Du  »alt  Itmt 
twigtn.  2M  Süt  dich  vor  geneUehafft  Dg  tich  heriimet  und  klaff- 
V.U  XXXIX  10  f.  XLVII  23  hrliiit  dich  (Mt.  mrin  müadlein  rot.  rtr- 
mär  mein  elir  mit  mchten.        W'olkonat.  LI  1, 10  »5  tw  verneigen  (vie 


337 


Anmi-rkunsen- 


397 


hier!)   gerlieli.  H.   v.   ScvRlinucn   MSF.    14,14    Dir   mrgtdt   in   arm 

lan/tf,  mcr  der  rine  gmpan,  der  lol  stUlr  notgrn  usw.  («in<^  Str.),  Aint. 
88,93  »wer  nick  gerUmiet  alte  vil,  der  kan  der  heattn  mäxf  niet. 
Walth.  41,  18  fraict:  trat  touc  ter  wHt«  tin  rürmie  tnauf  DerMlbe 
41,  ü  (W.  Lb.  1TB).  Hau«.  6B,  1  (o.  a.  O.  III  &81).  WiuUnt.  Ld.  37. 36 
l^onUMnv.  ÜArn.  IX  &  Bilemen  uiule  liegen  Ut  uierden  ivViai  Ml.  V|;l. 
Heine.  B.  Werke  (Haiabuiu  1861  ff.)  16.  IBO  (uiit«r  3S).  wo  lüu  Motir 
atgentitiulkh  Heiuin.'h  (j'ewenilet  int,  nanicutlich  in  dtr  ScbluHpointc. 
Folgcndti  Citat  iiui  Hatm  fX)  lumti  ich  ukiit  mehr  Ündca:  l.irb'  iit  ein 
Sijtd,  QeJieimni»  neine  Ammr.  Litb'  Ut  die  Ampel,  Lufttug  länchl  dit 
Flamme.  Lirb'  ht  rin  Stern,  darf  niekt  liei  Tag  fiek  zeigt»,  lÄtb'  itt 
«in  Selmli,  sein  Wär.litrr  int  dan  Sehweigrn.  (JbriKona  auch  im  Vollc*- 
lied.  U.V.  41  A  4  (lli.  Jh.).  66. 2  (16.  Jh.)  uter  »ieli  Min*  btiln  tut  rfimen 
der  hat  »ein  kUint  er.  In  N'o.  107  liUr»t  <1aii  llildch«n  den  Liehliaber 
w^gtn  >«iii«r  SchwHtzhaftigkeit  nJcbt  m  sich  oiu,  vgl.  die  Mahnung  im 
Cgn.  879  No.  36  bei  U.Svhr.  III  529  Auni.  S37  Ob  im  «in  /Vaip  um. 
CB.  48,  &  EH  ergo  dignum  vinim  henignum  ritare  gignum,  nwrfe 
ntalignum  murmur  curiiUt  per  papulum. 

•IS.  Kill  echt  kouvcntioiielk'B  Motiv.  U.  H.  II  1  bnndelt  darüber, 
Das  iiyrnuind»  {»o!)  fratcen  Hhcl  red.  Auch  Wolkcait.  fuhrt  das  Motiv 
aus,  öfter  und  hreitnr  nli  Uorm.  So  rühmt  Xn.  XXXVI  (identisch  mit 
H.  R.  I  105,  auch  in  ilor  Anzahl  dor  Zeilen,  wonach  U.»  AamerkuTig  lU 
beriühligeu  itt)  der  Dichter  von  »ich,  daw  ihm  ilhlc  Nachrede  und 
Schmii hangen  Segen  die  Frauen  immer  mitfallen  hti1I«n:  6.  T  Wer 
freultin  fchtndet  (v^U  ti.  No.  39*.  SA)  üne  »ac/i  und  tich  tr  an  »chulde 
rvfVitt    {'•.    t.    V,   40),    derttlb    verplimdet    vngtlHuch.  W.  Lb.   887. 

HI  574.  .^75, 

49.  baobenschante  atf.  Bubenapi«]'  im  lllid.  Wb.  II.'t  85a  (nur 
uufa  uiwerer  SlelK-  aus  H.  F.)-  — 

Sobuo  luv  Form  cle>  Zaile  um  Zeile  (doch  >.  die  dritt«  und  vierte 
Zeil«  jeder  Strophe)  wec  lue  luden  'Duuttcs',  dcaien  Itoden  siob  um  oiu 
Bauptmoliv  oder  xwei  (Versicherung  der  Trcnc,  die  'Kluffer')  boitändiif 
hcninbewegen.  ist  ganz  unvolkitümlieh.  Altkonvcntinnollo  Zil|Co  weixt 
boondert  Str.  8.  Der  Aiudruck  ist  aber  gerade  in  diraor  recht  einfach, 
fl.  den  AnfanK  mit  neinor  populüren  Spruch woiibeit  (vgl.  xa  üo.  '<& 
am  Schlutn). 


Sy.-  aC)  €(',•)<((•)  «(')*'.  A")« ('*)*(") 
Er:  6(')  c"  (•>  *(')  «.*  +  *{•>«  + C(">  «•(")  *(")• 
Dieica  Livd  iit  uDtcr  den  Eweiatimmijteo  (ab  (okha  lu  Q.  Adler 
a.  a.  0.  S.  S15  i.  I'.  erftanzcnd  hinzuxu ritten)   du    intcrctsauteate ;   denn 
ea    hat   vobl    koatrapunkliiche  Härten   (••  o.  S.  315),   aber  eine  lelir 
tliMKendc  Melodik. 


398 


F.  Arnold  ÜMjtr  u.  Heduricti  BleUch 


SS8 


3E 


Bei  1)  i>t  in   ä»  H*.  «in  Fleck,   an   dfnat  Stdlü   offrabar  tuM 
BrwU  a  m  l««en  itt. 

Di«  KailMif  »fliliMit  iserkwUrdii[4>r««i*e  mit  der  Quinte  ftttt 
Oktav  in  iter  ObentimniH.  Eine  loleke  anltkllendc  Aumahan«  Ifiaat  tu/t 
TMnantan,  daa*  der  ScUdm  ein<?r  dreiBtinuni^ea  Fawung  entnoauiMn  iit, 
MWB  mit  luniDg«nigt«r  Wäehtcntiiiimu.  ilereo  6d)latx«ite  gelaalet  hitt«: 
j.  ■■        ^     IZ    ~     ^'"^   ähnliche   Vermutuug    draiiKt    nch 

j-    *-^"^         ~  '=     bei    dir   Lesart  A   da   ervlen  Martinir 
ll«d«i  auf;  R.  dieaM; 


N<i.  Ift. 


1.    L.  kSr  nar  einmal,  wie  in  S.  Za  So.  18*.  I. 

S.  gebrehle,  spütcr  gebrerM,  Lner  I  760^  Icein  Maaaiicha«  Wart, 
auch  Pars.  42-3,7,  Wolfram  lii-M  bekanntlich  vonütate  od«r  onlritflaehe 
Wort«.    VkI.  H.H.  U  76.  lOS. 

«.     U.V.  4»,a  (18,  Jh.)  zu  ir  »Ift  mein  begir. 

14.    H.H.  II  &, $4  Ifh  bin  gar  vnturmärt  Zv  dir  ekomcn  her. 

fiB.    Zu  No.  14.4(1. 

46.  nwi  für  »war  (•.  Lmarten)  ist  unnötig  (t.  auch  S>,  obwohl 
eine  Änderung  de»  UrspriinftHohi-n  in  tiear  nufcen  du  folgFudcu  gar 
lei«ht  gesohoheu  konnte. 

48,    rtif/ancr.    H.H.  II  68  in  der  (tlierwJiiill  ahnfitntt. 

411.  pubentcluint: :  Lcxer  [  88ft  buobmiifhaiiu  rtf.  'Bal>en(piif 
(Beleic  nur  unicrc  Stellt:  am  H.  F.), 

63.  So  heinzRu  die  Klaffcr  anch  F.  A.  lU  XJO  (No.  XLVII.  t. 
V.  V.  Xo.  8ß)  itie  f.  t.  .  . .  »ehngdettt  mir  die/ft  iffundm  (vgl.  o.  S4,9> 
28!»  (LifdueliluM)  Got  hthüt  den  hBbsehen  fretivirlin  ir  rr  Vmr  ettlk)m 
f.  :.  Za  heidflbfrg  fint  man  ir  fiel  Der  nUen  und  der  iangen.  H.  H.  11 
35,10.  Auch  bei  WolktTnit.  XXXVI  6, «.  Nelf.  61,14.  Wcilarea 
XU  31, 1.    Vgl.  aoeh  in  SO,  14. 

64.  vaig  trt  hier  -^  verwtiusflit,  unBelig,  «.  Lwer  III  48. 

«1.  »türmen  gtokken:  für  die  Bildung  vgl,  Wolkenit.  VI  lOt 
rlurmgloglien.    -  platt)  i.  platt  wie  im  Lb.? 

74.    euch  benorgtH:  »clt^ne  Koimtruktion  (Slhd.  Wfa.  11/«  47St). 

01.  merket:  IT.  V.  No.  16tl,9  (v.  J.  1460)  Nun  merk  mn  iegOA 
erintenman, 

fli.    frl^t:  wohl  Conj.  prl.  — 

No.  18  a  uml  b  zuummMt  vennni^i  nieh  xu  einem  Tu^eUed,  aber 
diaaei  weicht  von  der  konnotfoneileu  Form  ab^  ea  i>t  kein  AbacUed 
d»r  Liebanden  nach  nununmen  tcrbnuhter  Nacht.  Viehnubr  erecl«iilt 
Xfl.  15b  (fehlt  in  S)  gleiduam  angehängt  an  No.  l&a  und  dadurch  daa 


339 


AniiKrkungctt. 


399 


Osnia  wl«  invnltMiii  In  tU«  Form  d««  TaqitlWt«  Sbertni;«!!  (vgl.  jedodi 
O.  S>  '21b),  lu  h  wiederboU  ja  (I«t  Wäcbter  nur  a  Str.  lt.  3  in  waraHBiiur 
Form.  15a  tlvlit  ^uai  gleiub  No,  It,  wi«  diesei  ist  «■  ein  W^aliiulgroaniift, 
der  «in«  f[u«iBic  voilumüaziÄe  Eutsprpchung  in  den  'l'e ml t-nt reiten'  de« 
Alpenvolkc«  (z.  B.  äüu,  Sakbui^er  Tnlkilicder  S.  106  ff.)  Täadc  16* 
Str.  S  liezi«ht  rieh  vielleicht  auf  eiarn  bestimmt«!!  Vorf«ll,  alu  K-bScr 
die  Liebend«!)  vcrun«iiien  wollten  (V.  4K).  —  Sttliatiich  (ind  populär« 
Santenion  x»  b«>in«rken,  wi«  in  No.  14;  lö»  Str.  S  wandet  «ich  Mbr 
Mbaft  und  erregt  gegiea  di«  Klaßer  (tu  No.  M,  1). 


Er  und  Sie: 
»,i(')e(')rf(=)«(')^{»)e"C)«'"(*)/C.«)j,("')A(")iC«)fc('»> 
f(")  !»(■=,'•)  n('»)  (?{'•)  i»xe(>»)  <""(»">  j(")  rXMC'). 
der  imw/iter; 

*4<")  M(")i("'")  /'C")''(")iC")o(")»(")  *'(**)e(*")''(")- 

Über  die  Zählung  ».  olien  S,  &. 

Abgedruckt  bei  G.  Adler  tt.  a.  O.  S.  316ff.i  bei  1)  nud  9)  iat 
kein  Anlaas,  die  Geltung  der  Noten  m  indflrn,  dcna  Bach  der  Ht.  Ut 
n  über  gut  als  Longa,  and  a  über  nirr  al*  Longa  mit  Pcinkt  KU  leMD. 
Bei  -i-  stallt  je  eine  Brcvis,  welche  hier  nach  ifarnn  Tenninderteu  Werthe 
anfgelüii  wurde. 

Da*  Uanzc  iit  rin  7Wei»tinimi(irii  Twaett,  d.  b.  eiu  Oeeangitück 
in  xwei«timmig«r  Führung,  wobei  di«  eiiw'  Stimme  abwechaelnd  von  «wei 
Perwmeii  xu  tiogeu  igt.  Die  Hnzige  Surophe  de«  Wücfatergeeange«  aoll 
offenbar  lu  deu  iwei  weiteren  Stropbea  der  andern  Stimmig  wiederbolt 
werdi^n,  wu  dein  Charaklcr  eine»  cindringlichca  Jlnhnrufea  rntipricht. 
Vgl.  übrigen«  auch  Anhang  No.  1*. 


I 


So.  «IT*. 

4.    Uoctf.  LH  43  glaii  gang  dieh..,ttti. 

B.  H.  H.  I  59, 0  IFincoI  ick  tdteH  ly  dir  bin.  Dm  »U.  tart  fraw, 
«if  yrrtn  mich.  Du  vxmtt  mir  itätU  in  mfinrm  *ynn  (such  aus  etn«ni 
Neiuftbnlirde).  !i,L.  199,8  (16.  Jh.)  ob  ich  bti  dir  bin  nlUn.  Ist  nit 
9Min  Khulii.        Weiteres  lu  No.  37. 1&. 

19.    <eei»  gut:   tu  No.  »3.  »1. 

94.  F.  A.  m  861  Uin  tip  Kynnr  mu(  hatit  »ich  gegchiket  (Mn 
dir  iH  «tn.  H.  H.  II  36, 15  Jfein  A..  auch  «.  v.  m.  II  87,  83  Leib,  : 
V.  m.  aey  dir  begeben.  II  88, 39  H^  m.  c.  $.  itt  darumb  dein.  Margen* 
blatt  1819.  S39  .Vun  littet  Briefirin  .  .  .  fahr,  da  H^  U.  und  aü  mein 
S.  fu  aUtr  Zeil  «ein  muft,        Weiteiy«  zu  tCo.  83^  L 


400 


F.  Arnold  Mayer  u.  Heinrich  Rietwjh 


S5.  icA  »elb  im  Ui>((<-'>i*ii^  'U  ^  ^-^  ">'  i^'  *'  Hiti^  ftnilrr«  Sobaiduac 
I.  B.  bei  B.  T.  ÜoheiifcU  (U»H.  I  301  S.)  IX  1  Jfi»  h<rM  hat  mhm» 
«in  wiß  (il.  i.  die  frautce)  le  jagen  u^ffCMnt.  Zu  Ko.  3&,  1.  —  ZbD 
Gedanken  in  dicmnni  and  dtvn  fgg.  VV.:  LL.  7,4  mA  jAh  dein  iiA«>gwv 
F.L.  XLIX  &  /?cnn  uo  icA  sAn«ten  bej/  lettteit  bm,  ao  Aal*  kern  aim, 
alltinbeydirfrmchbin.  CLXX^LH  »-11.  U.  U.  I  48.  IS  JUw  «cAiMp/ 
den  acht  ich  cUtinl  Ob  ich  »ot  /Wi'CteA  mich  eratAein  Bey  aaden*  IJeM 
fratem  ratn  ui«.  ßkiuhgUligkeit  KeRen  andere  Frauen  {Hi>nn«r).  T*i]- 
ii«hni«l(.«igkt-it  in  GusulUthoft  bei  Wulthcr  und  nnclerm  W.Lb,  190. 
\n.  19«.  lU  lei— 183.  IST.  'X&%.  GB.  86,4  Otnefit  apren  vJrymwM 
t^ä  (rijiuflin,  Ir  t^i)Ii-n«  mihi  utngen.   1S6,  8   V.   1. 

26.     (L  gelimpf:   'aii»taod*linlbw'. 

Die  obun  unter  dem  Text  Bugugcbencu  Lenrlcn  xcntSrco  mi 
du  Uetrum.  ^ 

Über  die  Form  de«  Xeujahralipdei  la  No.  42.  Di-r  Auailrack  b 
den  Strophen  ist  acltlli^iit,  doch  hat  die  :iweite  verwickelteren  Penodoi»- 
bau  und  abstrakte  AuKdriicke  (vgl  V.  17),  wie  ale  ein  VoUolied  bickt 
leiclt  böte. 


WM      I 


o.  fc,  c,  d.  t,  f.  g,  h,  i,  k. 

Ab^drackt  in  ¥.  W.  Aranldi  Ajuq.  üuri  LL.  3.  171  f.; 
Lied  findet  «ich  aucb  im  Cod.  Lamb.  S.  tTäb  bit  1748.  aber  nit  weaaal*' 
licheu  Auderuugea  (also  nicht  bHnafi  Xott  für  Xetf,  wie  Arnold 
0.  tagt);  die  Lesart  gelang  daher  su  beiunderem  Abdrucke 

itber  du  Uoliv  Z.  e  a.  o.  8.  90S. 

Wtgta    der    (^Iwrlragiinfi;    der   SchtuHnot«    (Dopprlrante) 
/eile  durch  unsere  gatute  Note  mit  halber  fan»«  bei  Arnold  a.  o.  S," 
Annt.  1. 

Zur  Leeart  der  Hr.  B. 

Schema  wie  17,  nur  obnu  Dehnung  der  mctiüolien  Auf 
in  Z.  c,  f.  h. 

Obwohl  die  beiden  l^iarten  verscbicdrncu  t^oi-llcn  ectatamiimi 
ergibt  aicli  bezüglich  dnr  vorkommenden  Varianten  eine  ubcrraaofatBd* 
Anliebkeit  mit  d«m  Verhältnis  von  N'o.  20  nnd  40  der  ^>driKliea 
Liederhi.  u.  tu,-.  httupttKcblicIi  in  iwei  Pnnkteo:  1}  üciläuüg  die  BiÜU 
alltr  Noten  stimmt  lihorein,  dio  übrigen  Tariieren  xom  grfiHteii  Teöle 
nm  eiua  Tonitnfe ;  9)  jo  eine  der  Zjeearten  bietet  eine  miavaratladlielM 
Übertragung  in  di«  doriiche  Tonart. 

Bier  aind  im  Zuwuiiut-ulialt  mit  Lesart  D  4&  Xot«u  gleich.  45 
veraehieden,  von  dicun  36  um  einen  Ton,  9  am  ein«  Ten  and  1  um 
eiiie  Srst. 


241  Aamcrkungcii.  401 

Di«  Touart  ist  uabodiugt  jouiedi  und  nur  mit  einem  gevraltMinen, 
nn motiviert« D  Kuvk  g«UDgt  tlic  Uetodie  iu  (l«r  l«txteu  Z.  ia  du  Gebiet 
der  liuriBi'hen  Tonalilät,  IHvs  sowohl  ala  die  rhjlbmiBfiieii  ÜnebsiuliMteu 
ltis»tn  die  Version  dos  SpürlBcboa  Lb.  iJt  die  reinere,  hvr,.  ilttn-  cr- 
■cbeinen;  aacli  dio  rhythmlecbe  Abwcohsiutig  im  Oebnuob  van  kunwr 
und  bmirer  Note  für  den  Rietriurhea  Auftakt  hier  gc'gc-n  dio  cibförmiK 
{.'•'«rt^tn  Kinimft  dort  anterrtiitxt  dieie  Aunftbrne.  Eiidlicb  ixt  die  Auf- 
Zeichnung  in  t)  nach  aorgf&ttiger,  als  die  der  Lnmbacber  Hs..  wofür 
ni.-_b»t  der  Scbrif^  »In  nolchcr  aurb  die  Setzung  rlc«  Krbohungizeicbeiu  tj 
in  Z.  {  spricbl,  welche*  in  der  Ha.  £  feblt. 


No.  lg. 

Fro«8.     Uau  betone  JXr  tenor. 

li.    'Durcb  Übung  und  durub  Xaturaulage'. 

15.  LL.  No.  11  (=  H.H.  1  No.  3»)  beklagen  fuuf  Stropbw»  das 
Leid  des  Oatri'tintaeins,  elidn.  18, 2  ilas  ick  dar  ithfn  icürii  erfreicl, 

19.  dy  geht  liul'  freüden  18,  »ohw.  ÜeaiL  «s-,  ficia{)icl«  bei  Kebrein, 
Orainmatik  d.  deutschen  Sprache  d.  fanfzsiinten  bia  liebcnietiDtcn  Jahr- 
hunderts I  §  315. 

30.    H.H.  I  7,84  Die  wat  nem  iek  für  allet  g&t. 

Jt6.    henunAerwar  «>  hetutiAtriMr  (B.  Gr.  §  1^6), 

»7,    Zu  No.  83,  ai. 

82.    H.  H.  II  S5, 23  Sidi  hat  mtiti  heHs  lu  dir  gtieü. 

86.  UhtUx  E:  lu  4»,  8.  —  Bitte  um  ein  Brief  lein  audi  H.  H. 
I  1.80. 

87.  R«»Rn  $tat,  Stüt'e  des  Sobnenn,  vgl  llnntf.  II  3S  gf.n  Senenberg 
behitsen,  wo  Weiiihcbi  iibfi'fimsijf  Snornbtrg  las,  vyl.  aiirJi  Wapkflmcll  7,  St. 

88-  Moutf,  XXHT  '61  Otmacht  und  g*brn  .  .  .  drdzthfn  hundert 
jär  ,  .  .  im  arche  und  n&nttgoitrti.    XXXV  S3  0<tchr^cn  und  gtbfii.  — 

Ülier  das  Gedicht  o.  8.  4,9  ff,  (vgl.  zu  V.  U  No,  21. 1  ff.  8U  ff.). 
Eh  int  ein  Liebt-sbrief  und  kcinote  acbou  als  lulober  nicht  Volkslied 
(vgl.  aber  Ü.  Scbr.  HI  S56.  261  IT.]  genannt  werden,  Str.  1  enthält  die 
honvontionellcn  Phrasen.  Tgl.  dagegen  Str.  8;  Str.  2  bringt  individuelle 
Zug«, 


«(')  »(')  o(*)  «'<*)  d(')  flxc('. ')/(•)  s(»>AC«)  i{")fc('»>i('»). 
Über  die  in  der  Aufschrift  enthalt^ioc  Bcieichnuog  Ver  Unor  k. 
BÜotMtM  Lied.    I>io  Tonart  ist,  mit  Riicksiclit  anf  das  b  quadratnm  auf 
der  TDrUtcten  Silbe,  lydisch,  nicht  transponiert  jonlsch. 


403 


F.  Aroold  SIfty*r  u.  Heinrich  Kiolacii 


No,  1». 


S4:! 


Pro».    S.  oben  S.  56  tuiO  die  Auin-  Mir  Uatik. 

S.  vinicigcn:  vgl.  lUid.  Wb.  U'i  T»»b  an«  vn-ftrCpcn  (its.*  odei 
du  auhiUiitivierUi  Xcntr.  üei  l'^rt.?).    S«cLilicb  xu  No.  14,40. 

S3.  da*  (bin:  'miob'?  oder  inavrer  Aocumliv  (tröaUi,  to  w«iti 
an  dir  lii>gt')? 

SS.    auy:  I^uor  LI  188  oujr«  ««rv.,  im  liuatvii  Mtid.  Heltvii. 

3t  f.  H.  H.  U  58,  ÜTä  Mi/nn  uiU,  da«  »inn«  haitiUich  trag,  S» 
tHrt  die  Ucb  dtst  gr^atfr.  II  ßfl.91}  Dauon  teil!  ich  mriutn  m.  V.  aO 
mein  *.  V^  /laimliclie  mffnn  Sicliten  v.  auch  g•^brn.  WXb.  162.  170. 
III  fi.  27.  W.  V.  Klingen  (8MB.  uaiT)  l.Sft.  A.  *.  Heiffcrloh  (MSE 
I  flS)  S  Verboten  tcij'Jirr  bej^er  Ktnt,  denn  offen  vin.  IJ.  \".  So.  M.f 
/(^A  Imn  ni(  nu;  gr*rh>iirigen,  »  ^Ini;  mir  nii?  »o  hart,  liafc  iVA  (rii^  h^miiA 
leiden.  S.  V.  R.  177, 2  I  wolt  di  nchon  liab'n,  Aba  mg'n  nitaftt  a*  nÜ: 
WJinn'»  (T  Leut'  anwfl  tritr'at.  So  mag  i  di  nU,  WKsrntlich  —  P.H,V. 
I  No.  KIT,  vgl.  S.V.  S.  818  No.  48«:  S.V.  &  SIS  Xo.  460  Uak'm. 
Liab-m.  Äba  hamla  Itamta  —  P.H.V.  I  No.  080  ~  Älmr.  190,8.  Str. 
Vgl.  noch  P.H.V.  I  No.  9U  (mit  VnriaiiU-)  unO  ei4  ff.  I  «9r  laotct: 
Wia  sHlUr  de  Kocht.  Dttto  scheaner  de  Stern,  Wie  hamlar  die  IM. 
Dtato  mehr  hab  i*  gem.  Almr.  ISO,  3.  Str.  Ovid  Mcliun.  IVM  Rlm 
quogve  magig  tegilur,  teetio  magin  luiluat  igni*. 

38.    L.  püner,  fahcher  wJ 

44.     H.H.  I  114.«  Itewl  lieb  VTid  m'>rgen  laid.    It  99,  1S4.    - 

Am  «iofncliiieri  int  die  xwcito  Stn>ii}ii?.  mehr  an  die  3Iatire  dff 
Uiniiepoen'ß  Vlingt  dl«  erste  hii.    Die  tent^niiSw  Wciw  vw  in  Ko.  14. !(. 


ä(')  ft(»)  c(')  di^)  c(»)  n*)  j(')  ÄC)  i'C)  fcC")  /(■»)  «  +  i 
f_. +  <£  +  <,;(. t,.,,   „(..,    ;(x„<..)  ,(,.)   ;(.T). 

Die  Titelbcmerkuug  darauf  nicJU  yglicher  kund  rberringen  erklitf, 
nrie  die  Beidolinung  Der  tenor  ia  No.  IS  (guiittioli:  der  KteA^tg^)  ra4 
y<  zu  vvnleboD  ist:  ea  »o\\  d*mit  eino  Uelodie  liexuiobnet  wordoB,  vakbi 
zum  Irtii«!)  Diiik»nti(?r«n  überluMnn  wird;  mc  gibt  utuimglcioh  fUrdinM 
Wort  d«u  iIeut«Dh«n  Ausdruck. 

Di«  Bezeichnung  uon  hiihacher  melodfif  Innn  wenigsten«  fir  d« 
Onippc  A  bii  c  atidi  heute  noch  in  Anspruch  genomiBen  werdcD. 


No.  SO. 

«.    Der  StU  hängt  ab  vob  /imxU  S,  du  E««it«  «io«  in  V.  6  fthSn 
in  4  üaine  frfMd. 


AninorkuDgca. 


8  f.  'Waltb.  31,34  tievtU  tütMen  uud  Wilm.  x.  St.  Hawkrt  (MSH. 
n  163  ff.)  1  8  (V.  B).        U.  V.  No,  l«e  (M60).  l  vaUclitn  lamm  hat  r.r 

18.  H.  H.  II  3S.  80  Mir  mSukt  erktielim  Mein  hrrtt.  I  U.  tS 
dat  Im  »ein  mnff  erklüb.  bi'iDvrkuDHwcrrth  ist,  dnu  du  «bd.  fole«nde 
Qwiiuht  (Nu.  45)  vuu  Hcrmatia  irt. 

14.  getchndm:  dua  Mbd.  Wb.  U/,  97  röhrt  ui  (Chronik  v. 
KirdiberR  677.37):  UMig  u.  yf^cAIflc,  Kcbmcllor  I  873  aa*  Itaduti.  v. 
Lkbcr  die  merker  tint  gr-tditdc ;  L&xor  I  901.        Weitere«  xa  No.  84, 1, — 

Ein  M»nn,  der  freilich  wmig  BUnnlichh^Kt  Migt  (Str.  I,  vgl.  o, 
141),  ipricht.    Str.  8  vcrrälli  noch  >m  meisten  wuhrc  Empfind utig. 

Die  NacblJüiaigkeit  dar  Aurwichnung  durch  fl  (>.  o.)  wigeu  die 
iQDgeu  in  6.  IS.  18,  in  1 1.  H  hat  lio  jUuger«  Formen, 


«,  b,  c.  d,  f,  t-  gx  "■ 

Di«  plujKJMib«  Hauptkadvni  im  Motiv  c  kIh  da«  bervuntechcindit« 
Merkmal  <Ier  Melodi«  wird  den  Uttfxetak  xur  Beurtmluog,  bes.  V«r> 
gletohnng  der  I^ceert  )!  an  die  Hand  gilben. 

Das  Schema  dieser  inveileo  Lcurt  i  No.  40)  ist  daaaelbc. 

In  den  Audcrnngen  bezüglich  der  (ieltung  drr  Noten  (Insbeo. 
Minimn  e  in  Z.  a)  und  Amahl  derselben  (in  Z.  d)  liAt  a  die  reiner« 
Lesart.  Da»  ferner  der  phrjgi»i:he  SchliinR  und  nicht  der  doriache  dem 
Liede  eigen  ist,  gehl  rat  Oeoilge  aus  dem  von  der  Haud  n  beidemal  vor* 
gMetuton,  in  der  Iraiupunierlen  Tuuart  notwendigeu  7  rotunduin  hervor. 
Der  zweite  Selireiher  mag  leiue  im  F-SuIiIühbi/I  auf  der  S.  Linie  iiütiurte 
VorluRe  don  Noten  uauh  heuütjrt  und  aus  Vei'sehen  den  ihm  geläufigeren 
C.-Schlüsiel  auf  der  4.  Linii.'  vorgeaetzt  haben,  mügliehumeiBo  auch  mit 
Absicht,  d>  ihm  ilii-  lo  häufige  dorische  Tounrt  1>cuer  posste. 

Zur  VorKleichung,  wie  weit  sieh  die  Melodictifolge  selbet  deckt, 
bmcht  man  blosz  beide  AnfxeichnungAn  mit  dem  ti-Sehlliuiel  auf  der 
9.  Linie  xu  versehen,  wodurch  beiderseits  (natilrlieh  in  a  nun  mit  Weg- 
Wiaimg  des  t*  rot.)  die  Originalgestalt  des  Phrygischen  entleht.  Dabei 
aeigt  siob,  da*>  86  Töne  beiden  Lesarten  gemeinsam  sind,  die  übrigen  35 
dagegen  stets  um  oin«n  Ton  ditforicrcn.  Htedurch  erklärt  aivh  auch  die 
oben  S.  9  berührte  Keniequeitz  in  der  Abweichung  des  in  Z.  f  eioiu- 
schicbendon  Tunps  g  (nach  dem  Custos  an  der  mit  j/  angezeigten  S(«lle}. 
Eine  ähnliciie  Erscheinnug  bot  die  Vergloir-hung  des  Neujahrsliedes 
>'o,  'IT*  hier  und  im  Cod.  lAmh. 


No,  91. 

1.    Die  vaatttaefit  spielt  in  den  Liedern  der  Zeit  ein«  groM«  Kolle. 
H.  H.  1  87.    I  6S,  31  Z»  hannd  cluml  vu»  dU  vaavuaekt   rn4  atwA  itr 


U 


4M 


F.  Arnold  Uayar  n.  H«aarich  Rietacli 


SM 


Mag  (u.  Str.  S)  Mt(  yantMr  iikkA(.  ifeim  lUb  iamff  hi»  gtAacid,  igL 
IU%Wr.;I9S.l  DU  itutnadtt  laM  m»  i»U  frMm  Mk»!  WotlaL 
XLIX  1.  1  El  iichntt  gilt  drr  tta«rii<ieA(. 

7.     Wintvint  I^.  X  SO  an  mir  tttiätn.     Übrigen*  xn  87,  IB. 

13.  Zu  '1T'.24. 

14.  ÄhDliche«  ni  33,3.  l)ani  Kürenliorn  U8P.  7.11  mtn  tu 
IMet  lieft.  Betond^n  Siiigbg.  ürht  diu  Fi|pm  otpitol.,  x.  B.  IS,  S^  letMi 
tttp  und  u>1ir  oft.  E.  Scht^iik  v.  Landoge  (SUB.  907  ff.)  1,65  Sm4  lUp 
tit  M  Ii«6i!,  lupttcb  «au  «icA  lM&«nt  uitw.  durch  dt«  f[uiKe  MclusluiMÜip 
Strojihc,  ^*tlZ  rbntiiu  4,  V), 

1«  ff.    Zd  S7.  15. 

17.    m/nJUi{A  hyn:  Sinn?    Andere  InterpaitlcUoiiF 

27.    klaf:   kta/r*  »1»*f.  Lex«-  I  1597. 

81.    IrJlftert:   U.U.  I  43. -15  In  frätUn  ieü  ich  trttien.  — 

Di«  Uinne  personiflcicrt  bctondcr*  Walth,  gpra,  W.Lb.  IW 
die*  geht  bei  dea  ^Ateren  bia  tvr  SUUung  von  Fra^a  an  die  Ut: 
UbffT  ihr  Wesen,  UeiifiDer  (USH.  DI  86  ft.)  II  10.  Tu  auieram  Lied« 
»bcr  tritt  Str.  3  nouli  iiiobt  über  die  Gienze  des  bloaz«ii  Bbatnkteii 
BegrifTe*.  Phruen  des  MicneiangeB  V.  7  mir  tmdem  Man.  9  amn 
nach  geticht,  Wartipi«lcrci  in  Str.  3.  Aiiderpr*«ita  wendet  «ich  10 1 
gegen  die  h^Hwhn ''Wftlmfri'iidp';  Seiit«iiMa  «chlicueD  Str.  1.  8,  ■.  b«* 
■onder»  o.  No.  14  und  ygl.  m  So.  38  am  S^loM. 

An  die  FiMiDiicht  (V.  1)  knüpl^n  xidi  nicht  bloK  Spiele,  »oadi 
ftncb  Lieder,  vgl.  W.L.  I  8.  401  und  Anm,,  Übermütiger,  irie  i.  B.  H. 
I  87.  flS.  Wölkst.  XLIX,  »ber  »uoh  ernster  Art,  i«rie  aimtr  Liod  o*r 
H.  il.  1  69.    Die  Gattung  schliäiizt  licb  >□  die  der  Nciyahnliedor. 

Fiir  dio  Abtnilung  der  V«tm  im  Text  i.  iuit«n  zur  Uuilc. 


4 


«(')  *{•)   c{»)  d(')  <A')   eAV  sC)  *(•)  fti»)  /■«(■•)  i(" 

Int<re*Mnt  Ltt  die  durch  dun  Text  bedincte  rhythmtKiie  Ui 
ttalttint;  der  .Hotivu  e  u»d  t: 

XKT*'  jj     Ijjjjw     iJJJ  (i^ii*p'Mt)*cli<jambiw]|) 

T  c 

dmnii  J  j  j^  J  I  j  J  jj"   j  (trocJiSiKh^ktjrlkcti) 
Über  die  CäBur*ii  uud  Zeilcnabtcilung  *.  o.  S.  104  asd  197. 


ä 


Ko.  ». 

1.  Ah&lich  beginnt  H.  H.  I  6  tTiin  ieh  tut  rieh  dm  liteUrH  tag, 

2.  BUu  bedeutet  in  den  Ltcdorn  d«r  Zeit  Überall  'Stite',   B.  B. 
n  19  (eb  Ocdiuht,  dm   (tAni:  die  Aitttei^ng  der  Farben    lieli 


AainorlnuigML. 


V.  1 1  Kair  bedräUt  tlättikait.  Montf.  XXVITl  il  die  blaicen  mnce 
tclirtt  ieh  für  dit  iieifen.  Stet  an  gtreefilen  diitgen  liabi  «(  man  bdihtn. 
—  SchnttR  iirt  •oiiit  Tod,  Trauer,  hier  =  8ohw«igim,  BegriiTe,  dia  ju 
in  Zusamracnh&nii  m  bringen  rind.  8ahw«igoa  mich  im  Ckoi.  379.  \'o.  8ft 
(bei  Ü.  Sehr.  lU  628  f.). 

4>    rtraviigtn  :  xu  19,  S. 

7.    Ii&  sdcA  i«t  Subjekt.    Sachlich  m  14.88.  — 

Duruh  x«-«i  Stf^ph^ii  (1.  a.)  nnr  xwei  liiaientchadeii  tu  prmeOt 

erinnert  eher  an  den  Uoistenaug  sls  »n  du  Vi>tktli«d:  Uher  dte  Fiirb«n- 

Buideatunit  W«it«ret  xu  No.  99, 14.     Der  Autdroclc  ist  «on>t  einfacli, 

T^I.  aiu-li  di«  Hyperbel  V.  U  (zu8ä,llfOi  «ntprecbendtitbemadenStr.  8. 


«(■•0  M')  -•(*)  Ä(»)  et»)  /('). 

Z.  b:  du  >  Tor  der  I>i|t.  opp.  propr.  (tartr)  «Iaht  in  der  Hs.  )chou 
xvoi  Xoteii  rriiher,  g'ilt  also  filr  di«  Zeil«;  da  dia  Zeilen  in  antercm  Ab- 
dru«1i  mit  dem  Original  nicht  übereinittimTncn.  wurde  M  vor  die  be- 
treffenden Nieten  (-etetst. 

Z.  f,  dnrcb  ein  Melitma  von  den)  tibrigen  Uelodieganxeii  getreimt 
hervorgehoben,  hat  ciueti  b^fii^'vn  doriaohen&ohliin,  inabeaondere  Daulc 
dem  kühnen  Anfdeigen  o  ^  a  —  i. 


i 


No.  id. 

Vgl.    ü.  Sehr.    V    IM  f.    Wilm.   ^a 


9.  Vgl.  U.  SckT.  V  ITOf.  Wilm.  ^a  Waltli.  IIS.SS.  (91,94. 
Vgl.  tu  der  Vorstellung  feriKr  Morong.  18ß,  R  rfa*  mfn  ttp  von  fr-'ü^f 
trgehrac.  Xeif.  23,38  mir  titmt  ir  minne  friOde  und  tinne.  Taler 
(SUfi>66ir.)  1,41  icA  »ach  dar  offenbar  als  ein  »tar:  ick  »praeh  ' fn&dr, 
frvwtt  mini'  Denolbe  1, 10  dtn  minne  tinn«  routet  mir,  dat  htrtc  min, 
gau  ähnlich  Winli  fehd.  ISO  ff.)  3, 89  f.,  W.  v.  Kirgen  («8H.  UI  78  ff.J 

V  8.4.  MSU.  lil  486,48  (V.  Sff.J.  Ebdu.  418  IV  Do  rA  jansat 
ttiat  bi  ir  und  ich  vor  <ler  tUheit  tag,  minnr,  sich,  do  (leC  liii  wir,  dag 
ich  vor  Utbc  niht  enaprach,  und  ich  min  ueüir.»  gar  vergag.    Kteinmar 

VI  8, 6  Ueiianur  i'on  ir  »checne  ich  niM  entpraeh.  Uadl.  liehandelt 
6, 15  dien  Gedanken  in  einer  ganxcn  Strophe,  in  No.  13  in  einem  nafen 
Liede.  Gottfned  v.  Slni»burg  (MSH.  [I  3Rtt  fT.)  I  3.  yraiienl.  I.d.  XIII  3 
Soft  dag  Ucn  trrt.  ru»  undencert  irrt  vilbc»  tninne  die  »innc  gax  an  eil 
manegtm  man.  Vfnüi  din  ro\ip  Der  ist  manrcvaie.  Miixkaib).  39, 3t 
So  ii  mir  buet  du  fmntUeA  wort  ntyn  htrtt  gtn  ir  trschricUtt.  LL. 
SO.  1  vnd  wenn  ich  keymiich  tu  jr  kämm,  »o  tte  iek  vor  jr  alt  ein 
Mumm.  F.L.  LXXVI  87  leii  ward  tu  luiKin  «fumtnen  uaw,  H.  B.  I 
73,  Sl  S.  Seh.  V.  Iä7, 4  teoK»  »0  frfuudlieh  rtdt  und  lacltt  So  ttekt 
ma  da  Vu$t(uid  to  ttadt.  Als  irar  ma  da  gatu  Kopf  voArad.  P.  H.  V.  I 
»o.  2»7.        VkI.  XU  83, 1  f. 


406 


F.  Arnold  Xtytt  n.  Einrieb  Rielwfa 


8  f.    Zu  83, 1. 

4.    Winli  6, 10  Sä  hat  H  mich  m  ir  knote,  Au  iek  weder  mi_ 
noch  kteiiK  mtner  tdht»  bin. 

92.  vndtrtcliaid  hier  wohl  —  Abweebulun^,  Wccluel,  L«x«t  II 11 
«.  underschfit,  vg\.  H.  H.  1  S,  Ifi  Mtin  aaeH  hatt  cAoin  mtd^tchaU. 
'Dinge,  di«  mit  «einer  Liebe  oichti  za  thun  haben  (frihitd  *a^),  rrr- 
ediftHren  Ihm  eine  Abweofaslvng  in  MioMn  Horel^id,  indem  üe  ihn  ui 
(üste  Stunden  erinii^m'.    Alles  mahnt  eben  dea  Vd-liebMn  ui  di«  'Kim'. 

SO  f.     Der  Siuu  itt  mir  unklar. 

88.     gevtrt:   ^eerle    >tn„    Ilex<^^   I   ftSOf.,    iat   beacKidDrs   ia   der 
Bedeutung  'Benehmen'  mhd.  nidit  häufig. 

84.    lri^ii<;t  tkh  *t«ht  das  Verb  in  Uhnlioh  ab)^bla»t«r  B«d«aliui^ 
wia  o.  mfrcn  (tu  13*.  60),  auch  ntuifcn  steht  Hhtilich. 

44.     heraen  nar:   nar  >tf.  und  ttm.  ist  ein  hanpta^hUch  apÜUohd. 
Wort  (Lcxor  II  84),  du  dann  wieder  verachwinilnt. 

4A.     Ij.  war  [wa  und  vgl.  £L  H.  1 50, 10  wi  icA  hin  eher.        W«t 
XU  87. 1&. 

49.    jT^Ar .'  gMre,  geb&r  Htewio-,  Lex«r  1 764,  audi  als  ScliimF 

fil.     ivolgtmut  ist  j,'ebildel  wie  tingeutttot  ilni,,  Leier  II  1850, 
hier  i*t  w<ihl  die  Päaua«  (vgi.  Pnttel  &  Jessen,  Div  dlich.   Valk>iuunen 
der Pflanxen  S.  676  u. TFöWjjenn«0  gemeint  (vgl.  V.  36ff.;diuu  tu  S»,  14).- 

Eino  Betiuahtuag  über  die  Macht  der  Minne,  recht  «in  Tbnna 
der  Spätneit,  und  über  das  Unheil,  du  die  Klaffer  anrichten,  fttam- 
■pielweiui;  vgl.  dagegen  Zeilen  wie  3&— 87.  —  Über  die  Vem^teüang 
a.  wieder  lur  Matili. 


pSUnhd. 
Vmtet^H 


oC)  6(0  c(»)  ^(»J  J'(»)   «(•)   m  j(»)  A(')  iC)  l(")  IC 

M(")  wC«)  oo-C*)  oo^C«)  p("). 
Die  Melodiei;lieder  fghi,  sowie  oo"  entiprechen  kiunau 
Mitoa,  eretere  vier  zwar  tnulodivch  \-enchieden,  aber  rbythtniaob  gleie 
8.  auch  hier  S.  IM  L 


No.  94. 

S.    htgert:  in  Ictaaiiicher  nihd.  Poetie  fat  nur  daa  Simplex 
br&uchlich,  a.  i,txer  1  M5  unter  f>tfgrm.    Vf;1.  übrig'enB  Büiching  X  343, 1 
8chän'»  Lub,  wa»  nur  dein  ifcri  beyehrt.  Sollt  du  pon  mir  ifä(*  Wein  jnci&M,^ 

6l  'data  Böm«  von  einem  Böten  (auageliend)  in  mnetn  bÖMti 
(H8rer)  haftet'.  -  ha/l:  da*  Wort  (Mhd.  Wb.  I  «04.  Lcxor  1  1140) 
kömmt  (war  «chon  ahd.,  dnnn  in  friibmbd.  Z«tt  vor,  wird  aber  erat 
wieder  mit  dem  Aufgang  der  mhd.  I*erii>da  hänflger,  am  nhd.  tu  bleiben. 
Vgl.  UbrigetiB  zu  K),  14. 


947 


AnmcrkuDgen. 


407 


1».  VitL  H.  V.  Teldeke  USF.  6».  tl  »i  (die  baeun)  tuochin  biren 
6f  den  ^uocAen. 

1$.  vkM:  Tt(L  er  fteht  an,  er  empfceht  H.  Kachii  bei  Kctbr«ia 
Or.  l  S.  861,  diwu  Mbd.  Gr.  g  83.  — 

Der  Dichter  verteidigt  sieh  gegen  BeiühuldigunKen  der  KUS«r 
(zu  8i,  l),  wi>bri  er  lioh  gegen  eine  beatimmt«  Penou  weuduQ  ia»g 
(i.  m  Ift  am  Schbi««):   er  fühlt  «ich  rein, 

FrShere  Dicht«r  thun  wohl  ein  (olcbos  Tbema  kürzer  th  (V«Iil. 
6(.  5  eine  Stroplie).  Daliir  Ltt  bier  im  eineelueu  der  Auadruck  ■(«Uen- 
wti>e  durcJi  ub«rj{Tosxe  Kürze  unklar,  wi«  oft«n  in  dieMn  Liedern. 
Volkttümliche  Senteusen  (xu  No.  U8  un  Scblu»}. 


a.  b.  e.  i,  t,  f.  g. 

Dm  AnfungBineliRnia  bringt  viermAl  dio  o.  S.  199  f.  betprochene 
Figur  und  zwftr  zweimal  mit  der  UDleren  und  zweimnl  mit  der  ohorcn 
Sebennote. 

Die  Helndie  iit  ziemlich  reizlo«  ond  »Uit  und  poltert  tul«ttt  tu 
«inetn  U^litma  Toro  hohan  d  in  die  tiefere  Oktav  hiaab. 


No.  SS. 

1.  Dm  'Hon'  fUlirt  im  HiDoesaiig  ein  ganz  MlbatSndigca  Leben. 
Anrede  sn  daa  Ben:  R.  v.  KotltenburK  (MSH.  I  74  ff.)  III  9,8.  H. 
V.  Aue  im  I.  BUohL  H.  v.  d.  Uur«  (USH.  I  119f.)  III  !  Berte,  du  biri 
ttne  «in,  volgtatu  dien  ougeti  nach.  Oo«tli«  npacitraphiert  in  ilrm  Licde 
'Neue  Liebe  neue«  Leben'  (W^ke,  Weimarer  Aniflabe  1  70)  «ein  Hent, 
dem  'ivh'  und    midi'  (Str.  Ü.  S)  irrgRnübcr«t«ht.        WeitcrM  zd  38,1. 

K.  (un  steht  hier  in  der  Br^dtiulunn  'znleld  thni)',  wofür  man 
Hhd.  Wb.  III  134  n.  d.  W.  I.  9.  V)(l. 

«.    p**:   vRl.  44. 1  nnd  !rf™er  I  1493  u.  d.  W. 

10.  tnpfinden:  du  Mhd.  Wb.  III  819  kennt  nur  die  Konslniktiun 
D)it  Oenit  (vgL  jedoch  Lexer  I  004  a.  d.  W.)  oder  mit  untergeordnetem 
Satz.  Nbd.  iet  für  die  erste  die  mit  dem  Aj:uti«.  eingetreten,  wie  ftenin 
■chon  u.  V.  ItT. 

18  f.    freütkn  .  .  .  d}/:  v.  lu  ig,  lö. 

16.     grpert:   tu  83.82. 

18.    »ntUhn  =  lohwBtjicn  Lexvr  11  1083  (im  Reiuer). 

SO.  H.H.  11  58,  »3  l>tn  Angel  »Mindeit  a»  der  mjrnn.  anfd 
tttaf.  Iji^xer  1  TO  (für  die  Bedeutung  'Staubet'  noch  W.  Orimtn.  über 
tVcidank  90),  »linden,  im  kla*»ls(^heu  Uhd.  »elteu,  ebd.  II  981.  Dueelbe 
gilt  VQD  rtidenl(a.  V.  S4),  ebd.  II  4SS. 

30.    enpUken:   ebd.  I  64tt  Ui  Wolfr.  und  Sp*H<et«u. 


408 


F.  ArDold  Uayer  u.  Heiurioli  KieUoh 


'S 


3S>  wlit:  lUi  Wort  tcbeint  klar  — >  übermütig,  böklt^  *«in. 
übtnctxl  auch  lUi  Mhd.  1iVb.  Ilt  630b  (unter  vütU)  in  kSkem  nhuIc 
•HMOMlf  mit  'höchat  ^lllcktich'.  Vgl,  nocb  H.  U.  I  43.  7  Mein  Ittrt:  in 
fradett  wöt«  -VncA  i>er  loerij^n  jiHe,  1  97. 83  Nach  dcinrr  lieb  ich  witttl 
ÄhnUek  wird  tobtn  g^braitcbt,  QF.  4. 68  ");  noch  nhd.  sprecben  wir  t<ii> 
LSebetwut,  Aoilora  iit  <)Agt-g«o  H.S.  I  87,SB3  rndt  $emat  . 
Wann  ich  dein  mäfi  emptrtn. 

49.  F.  A.  III  SIQ  Vtn  Iroil  mt/n  hart  tat  myn  aüfrUebwh*  «mT 
H.H.  I  4S, 8  rn  ftojf,  r«  thoinm  mir  not:h  ir  hau.  IT  Jth  hoff,  lUn 
jfM  miolb  lies  ergett.  Klin^.  1,  33  trd«(«  mwA  ii*  nfiniid  nt,  »6  K^rr  oI 
Mtn  teit  versminden.  Neif.  Sl,  IS  Ounde  mir  dim  »aUeban  das  ir  Mal 
mir  fräide  bam,  tteart  tcotdt  icA  tcndtr  tieiAer  Un,  ^e)  »tpfeahf 
Wollctt.  VXU  a,  1  /(A  to/f  mri«  sacA  mocAt  uwrfcn  jjlt,  wunilt  unwre 
Stelle  XU  Tcrglutuhtm  wt.         WeiUjreg  ni  89,  ISf ;  «ygvQ  50  »uoh  aa  i«",  41 0. 

Slf.  H.H.  I  94, 8S  rliu  atlb  rtiinr  meib,  Mitint  herUe»  taut  c«r- 
trab.  II  4, 64.  R.  v.  Bnuncaberg  (MSH.  I  sas  ff.)  IV.  5  du  mahl  imT 
Aei,5cn  IrU  vertrip.  X«if.  60, 90  iV  rtiniu  giltle  kan  teol  leH  verMhtm. 
10. 14.  Winli  4, 9  iC  .  .  .  fteisd  «erui»  Ici(üi;rirl|). 

64.  (r<M(:   ku  49. 

65.  ftcAoaf.-  Itöte,   Uhd.  Wb.  I  808,   Lexer  I  1686.   tcboa 
nUuL  uiuht  klastiauh:    pliiuileru. 

66.  Dor  N«m(  Weib;    <iP.  4,  lOl*'). 
69.    ntuf   >tl^ht   hier   *cban   in    nbd.    BedculuDg,  vgL   Jthd. 

U/i  SSS  U.  d.  W.  8,  d&fCDiirn  Lnxor  1  9242  u.  d.  W.  tCCg«)  Kode. 

6$.  <!(intti»re  hniiizt  mlid.  (*.  llhd,  Wb.  I  69  u.  d.  W.  8>  vtdi 
'g'lUch liehe«  0«>chick,  Seligkeit*.  AI«o:  'wenn  rieh  mir  waiblich«  Hilf«, 
k  la  boiitie  beiire.  aniteiiehm  erMig«ii  wollte*.  Aber  «ig«iitlich  i«t  iIm 
Wgrt  hier  otir  FUll«ol  fUr  den  K«im. 

77.  Giigel3icht«r  kalk  t(t  gwnciot,  and  d«r  Sinn  achcittt  voa 
V.  78  Bn:  'li«b«r  ein  Narr,  al«  ein  Scbftlk,  d«r  eidi  vor  Ncdd  wibrt 
WTi«hrt". 

84.     Ao/ja«:   hovegaOe  »wf-,  Mbd.  Wb.  1459;     diiB  BÖm.  <1«>  dca 
f[kniieii  Hof  vcnlorbt',  wobei  KSU.  Ui  860k  (die  tuif  rtriuicen  dUt)  citii 
irird.    licxcr  I  18X0. 

86.     Arm  i:u  hofyall  xaiä  aivtair  konjitroiart  (yjrl.  34, 40  f.). 

96.  Adldf»  >»  nioinen  ist  in  den  lubd.  W&rt«rbüchem  {Leser  I  11< 
nur  au«  den  Mjfstikeiii  (Vnlk«»pnwhe?)  oud  den  SUtdtechronikeB 

97.  frwmer  dict:  im  OHgeoMt«  «u  der  «i  61  citierten  mtjr«(WMW. 
99.    'Nun  wieder  frigch,  uubeküuimr^rt  drauf  loeT  — 
Den  Elaffero  —  oder  wohl  wrieder  «iu<H»  bentitunilea  (41  ff.) 

mnM  et  ([elaDfreD  eet»,  einen  Errutg  tu  entieLen  (di«  Liebeud«u  lu  «er- 
merrcn'f  15,46;  xwitchen  Na.  16  und  85  köntitc  No.  IM  fatlea,  vg^L  da* 
acllitt  bcKindttri  Str.  8),  du  drückt  den  Diditer  aber  tiiobl  uiedrr,  wis 


AatatTVvagta. 


409 


winfl  Feind«  koffen,  uocli  gibt  ea  J«  liebliclie  Fr«u«n  (V.  101)  und 
luitlge OenUtduift  (T.  96?.;  vgl.  o,S.  M:  d«iu  ttuxU.V.  r.B.Vo.  13). 
lu  Str.  S  die  ftlt«a  Weuduug«!)  dps  Itiniieiaiigii,  überbtapl  Qu- 
ilanken-  und  Wuftftnuut  (o.  S.  66),  gcsiiuhl«  UnKobrcibauguQ,  die  den 
äinn  viTiltinki-lu  (T.  f7tf..  vgl.  ta  Nu.  S4  mm  äcblu»),  K^im*  and  Vcr*- 
künitcleieii.    VgL  *Wr  aaoh  Vcrae  wie  6—7. 


No.se*. 


d«a  Tirf 
Die  K*otc 


Iff.    Zu  Sft.  51  f. 

19  r.  KiirJi*ii  lieiaxt  auch  'HinuMltMidkeii,  Sdetiea 
kr«itm',  Uhd.  Wb.  ni  8<i3  u.  d.  W.  7  (Lemr  Ilt  1047). 
Stelle  iii  adlrolugitcliem  Silin«:  vgL  Kuiind  v.  Megeub.,  Buch  d«r  Nmtiir 
tll,8S6'.  uTiV  teilten  lool,  Au  altiu  diu  dindt.  din  in  den  vier  rlrmcrtttM 
grtchrkttU,  von  der  Htm  Itrtft  Jtvment.  —  Dm  Weib  enobeint  in  [l«r 
Lyrik  häufig  bIb  'Mei»ltrvrerk',  beBonden  Gölte»,  Vgl.  Wilm.  zu  Wultii. 
&S.ä5,  ikburiT  L.  908.  Koc^he  lu  K.  v.  Zweier  II  ».  I.  X«if.  IS,  1» 
dai  vunder  hat  htmindtr  got  mit  fliir  an  iri  gtlöL  Vfcl.  S.  V.  S,  äD8 
No.  315  (W  wann  i  mein  lyiitndl  Ran  Tdni^n  böMekt.  Und  Aft  g'frtul 
■tu*  dea  Mdii.  Dtar  *>  Arhat  hat  g'mMtt  Cß.  Ko.  1S2. 1  (Zt.  Am. 
7,  149).  Wickud.  Ifer  um«  Amndiii  10, 1»  (Werke  von  Gruber  14,  198) 
J«r  Erttnii  .  .  .  fühlt  mit  jedem  Schritt  Sich  meAr  rnecekt  den  Haufer 
•0  tint*  Werk»  ti\  loten.  Eb<l.  11.36  (U.SSS)  «o  oft  ihr  »ehUiehender 
Blick  Anf  seiner  Perion  verweillt,  die  wirUidi  ein  MeittrmlUck  Der 
IMattik  icar  (»i»o  er'  al«  Heitlervrerk),  vgl.  diuu  Prra-Ijang«,  Frcund- 
»cbikltltuhe  Lieder  So,  48  (Sauen  Neudruck  io  den  DnntKluin  T^iUnratur* 
dnnknulen  SS,  5&)  0  thevrer  FrtMnd!  .  .  .  Da  MeiitentSek  der  Ttiftnd 
nnd  der  Freuitdiehaft. 

16.    Zu  44.S3ff.  (>.  UBtvr  'Wangen'). 

1».  malt:  n.  I).  Wb.  VI  1741  matt^  meraan  (tär  den  Begriff 
eiiM*  Oerütlm  mm  Hewcn  dieat«  ahd,  uihd.  das  Nculr.  »t^,  für  dnn 
(I«r  g«ni«M«n6»  ilwg«  oder  Auadebnung  d&i  P«an.  m6ga,  mä^,  «pitar 
■neb  mi^,  aber  «clion  im  14.  Jh..  und  v/U-  r*  ichnint,  nur  in  bair.-ä»t»rr. 
Quellen,  kommt  «in  Neutr.  mi!^  für  jene«  me^  anf;  die  Ikdriitatig  i«l 
bter  'Mauitab'  oder  '  Winkclmaix',  D.  Wli.  n.  a.  O.   17S3  n.  S.  o). 

ai.     ca.  117  (V.  «)  earrt  min:ula. 

Uff.  'Id  eiuoni  KhÖucn  Körper  moM  auch  eirii.'  ««hoiie  Seel« 
•ein'.  Vgl.  H.  v.  HniMen  <USH.  I  13  f.)  V  i  An  tckantm  übe  teol  gevar, 
in  eddtm  mnote  reint  gar. 

27.    mut:   hiiir  in  all^meinarer  Bedeutung  ali  ■>.  &5.69; 

SO  f.  Hoi^f.  XVn  41  ir  m^UeK  tnckt  and  »it.  Vf.  Lb.  UI  559. 
Wintent.  Li.  XXXII  SM  /WiuiicnricAe  .  .  .  doch  mit  rthUr  tuht  .  .  . 

H-ite«  fruht.  Lat(d«gg  e.as. 


410 


F.  Arnold  llaj-cr  a.  UcJDhdi  RiM*cli 


84.    Zu  SS,  S. 

41  e.  Notüriioher  »t  der  Auidrack  F.  A.  111  SM  (N«.  XXV 
Aller  Unmut  ent*ohwindct  ihm,  wann  rr  nn  «r^  d^nkt.  er  i*t  ihr 
er((eben.  liebt  lio  tn«hr  ala  allna.  Dajc-irtin  wieder  KKnx  «o  wie  hii 
P.L.  XXXIU  S  jhr  wfi«  iimi  6ctt1,  i<(  goUf^  tarrt.  Zar  gep^rd  geW« 
nach  d«r  O&ng' :  i'-Ii.  XVIII  43  St«  hat  «in  gaaf  rrfJtt  im  «*n  f^i 
('XUtl  B3  Sit  trit  Aerrm  gar  schötit,  rtrJtt  wie  dtr  pfaiftn  art,  »o  wii 
ebd.  CLXIX.  lü  f.  H^utxuUge  würde  dlcRer  Verg1«)cli  kein  Lfub  a«>- 
■precheu,  im  Gci^unli^ili^.  vgl.  übrigi-us  Slniuoh  xum  UHruer  XV,818. 
Mnntf.  III  85  Da»  macht  di»  leipUch  geber.  Wolktt  LXXIl  1. 19 
wort,  geptr  Hngt  mir  die  swlr  uiw.  Fviu«ii  Bvnebin«u  det  Fmn  W. 
S.  S3A.  Liuhteiut.  677,  14  micA  liio(  <V  jfu«EIteJi  gebirrtle  o/T< 
U«iii«eu  V  3  /r  lu(rr  ttpicijrl  varwe^  I«6rn  tan  (rtMArn  fersen  «nti 
^riirn.  Im  Ynlktllud  hriaxt  i'v  «infaoli  (U.V.  No.  38.3)  «ir  kan 
freudfn  machru,  Umt.  lirh,  fu  aller  seil,  >bur  nuuh:  (S.  V.  S.  S5S  No.  flSj) 
/.^n  Ihandl  iah  Treu,  Und  ioA  ^RuJnvIi^Aariri,  t7nd  iah  hätg'tcktiff'nt 
Thcan'  VafiiagcM  gir-ift  amAl  oan'.  V.  H.  V.  I  Ko.  89S.  Almr.  lOL 
8.  Str.  An  atiiuri»eh  Oraul  Warh*t  avMa  b<M  fitaan.  Und  an  aintmitek 
Dtandl  Hat  wt  vil  fein'»  Tkoan.  6^.8.  Str.  Und  i  tetatt  a  «Mmm 
i>MniZI,  Dö  hat  an  achean  Gang,  ebenso  S.  V.  935  Xo.  fflO  und  iu  eineai 
(iteirisoberi  ?)  Stucku  lueiuer  liB.liulieii  Satnuiluiifc'.  VgL  uoeli  fi.  Ii.  Xo. 
Sil  (au»  einer  Hb.  um  URO):  Da»  mncltm  ire  tätten  icort,  ito  mit  favt 
aitmeinkerxvorfurt.  Zu  V.48spe<i>«Ut-)(LH.H.I38.15.       Uuntf.  XX 

48.    m.  A.  pejf  m.  *.,  d.  i.:    m.  U.  und  m.  &.  Iri'l  aua  trait.  va\ 
tragen  (B.  Or.  {j  49. 49).     Oder  ittfckt  ftumshmsuciw  in  Au  (>.  di« 
etww  IJnpriinfilioheireaS'  fl.  m.  h.  an  (i\.  i.  äne)  ir  gru-tr  (ohne  daw 
ihrersniU  'gRwälirt')  «y  trJÜ?) 

4»  tr.    Zu  SS,  S. 

Bä.    eiVtumU.'  I/ex«r  I  678  kennt  nur  ei»  iotra.  hwv.  ergtHmme. 

S9.  gemaiU  Dtt  Vfort  (*.  Jaeuiuk«,  De  dtoendi  usn  Wolframi  de 
Eschcnbttcb  9  ff.)  wird  in  der  Bedeuluiig  'alattUdb,  iii;b'.<n'  gew&Unlich 
noch  mit  anderen  Adj^kUveu  verbunden,  doch  v];l.  H.H.  I  S7, 169 
Gi*Sd  frate  gmait!  uud  da»  Uhd.  Wb,  ll,i  131  b  (Wi|;ulot8  flSS«). 

KT  f.  B.  H.  I  78, 23  f.  Vmt  sorg,  red  ich,  du  tümeH  mir,  SduBtig 
ich,  vntSnft  ieh  dti  empir. 

69.  Emc  T3ß9  da^  ■■■«>»  totrliieUer  man  .  .  .  luM  he^gen 
beirahte  (aui>  d«m  Uhd.  Wb.  IU  83b).  — 

Frei*  der  üuKeren  und  inn«r«n  VortUg«  der  Diuno  (m  No.  44,  S8  ff. 
wd  m  Biu  Sclituiig:  W.  Lb.  S.  183  f.  186  f.).  Armut  in  dtn  Godauken 
(Wiederholungeu.  lu  Nu.  S5).  g-elphrt«ii  WiMen  (V.  18f.):  Raimapieltfci 
wie  im  vorigen  Lii-de.  Di«  Kinkleidunj;  im  Eingang;  ift  nach  der  in  den 
Kanatlicdcm  der  ipHtrrcn  Zeit  su  beliebten  und  bSafig  weit  ausg«sponnenMt 
Uanier.    Natürliclier  itt  die  3.  .Str.  (V.  64-58). 


Anmerkuiigea- 


411 


Ho.  97. 

8.    Hb  .  .  .  tibite:  xu  äl,  14. 

4.    Zo  14.38. 

H.  aüterpart:  «o  und  widerparle  ilivf.  Lc'xer  II[  844  (Hüdam. 
il*b.  14«  ■=  Wid^rwärlijikoit,  Lcirl;  auder»  bei  Wolk»t.  XXIX  1,19. 
fi.  Wpban  Wh  u.  .1.  W.). 

7.  trott:  xa  95,49.  88.1». 

8.  «U  et  <M  vart:  'wie  iiunKr  v»  geht'? 

10  (und  39111).    Selbslünilifcca  Labe»  <ltu  Heraeus:  xu  83. 1  f. 

11  t     L«id   dei    Meident'    (V.    18):    zu   ä9, 1  f.  —  ÄlinUch   Ndn-r- 
"ntiv  wi«  »S  (V.  II)  (Uhl   <Iä  bt:  Rubin  (MSII.  I  311  ff.)  I  3  bttuMtn 

Knii/'  gnuntr  kU  fuont  i'u  irol:  (fa  bi  fuo(  mir  drr  uabcJun  liitk  vrüud« 
tinHuijcn  iiv.  r)[l.  obd.  3  (V.  4). 

la.    gtüt  tw.  i«t  mild.  «i^lUn,  Uhd.  Wb.  I  498  (Leur  I  798). 

14.    Zu  43. 83. 

17,  ßrtarg:  Die  lahd.  Wbb.  (Stbd.  Wb.  llj',  470.  Leser  III  ß09> 
liabea  filr  fürtorge  tiur  «inen  fi-^teg.  aus  i)t>iu  Luuzelei. 

SS.  all  irrrft;  d.  h.  die  Freude  d&ntn.  LL.  33,3  an  s^  ■'■(  iiiii- 
alit  frewd  fiu  pein.  K.  r.  AlWett4sn  (SJIB-  255  ö-)  1. 22  Sol  kft  «f  niU 
sch»uiceM,  £(«)({  mir  ienter  tware:  »Ü  n'nt  aniler  /rovuyn  le  teAnt  mir 
uniTKPrc-.  W«it«niii  xa  'IT*,  SS- 
SO  f.  7m  i^  nm  Kiid«.  Als  Liftbntbnefe  nenjgfteDa  gedacht  sind 
Auch  mehrere  StUcke  in  F.  A.  lU. 

SS  ff.  ErimieruQg  in  der  Feme,  W.  Lb.  S.  804.  lU  8«.  Zo 
So.  S3.8»f.    - 

Der  Diuht«r  bitUt  uub  dur  Feme  die  Oeli«ble  ihm  2u  nutirtiibeu: 
<U*  ist  kein  eigentlicb  ')i«dmiüuiKe*'  Uutiv  (i>.  m  ^.  Auuh  di«  Aus* 
fUhrung  iit  nicht  volkiliimlicb  «infaoh:  Ungi' l^iodi-n,  Breit«  (SS" Sft}i 
du  für  die  'Liobcibriofn  f[^**>hn liehe  Motiv  dw  TrcunuDgucbtnrms  hält 
auch  diticr  frit.  nb«r  «teilt  dabei  (Str.  8)  in  'Thr  ifcküiuitcltvr  Wtöe 
H«rz,  Üedank«!!  und  das  gtltw  Ich  in  Oegeoiat«  (a.  o,  la  10  und  speciell 
noch  m  Ko.  ■17*,  SS), 


No.  »8'. 

19.    Mit  H.F.  wird  (o   1«Ma  sein  grSenem  gnu.    SS.  1-  Sfienn. 
ST.  Irtircm.    S.  hier  und  im  folgeudeu  zur  Musik. 


5.  angen:   von  irn^  twnif.,  wir  f[ebrau<-befi  jetat  dafür  nur  aw^ 
atmf.  (Lexer  I  ö«.  70), 

6.  k^rJ  iit  dem  eigentUoben  liUermrisoboit  Uhd.  fremd :  ICbd.  WK I 
8S1,  I^xer  1  1690  (dun  D.  \Vh.  V  861  ff.,  wo  auch  nach  H.  F.  1  336 


412 


F.  Arnold  Mbjtct  n.  HmmA  BicUeh 


832 


aBwre  Stelle  oitferi  itt).        Vgl.  F.  A.  TIT  S79  Er  warf  »U  uf  Au  M 
In  irtm  gtlipfn  kitttt. 

18  ß.  LL.  8.  5  (oy  die  wUt  HO  viitdtttu  mich.  24,  S  geprirt  iW 
»thaff  mit  deinem  kneeht '),  utimn  loi/  rfu  wUU,  to  stet  et  her.  Uoctf. 
XXIV  II  DM»  hertt  wit  doch  nun  irw  «t  «riT.  WoUat.  LXVIIl  1,|0 
hofitliA,  nur  loot  ifü  unl,  da»  toi  icA  Mn  an  endet  tit.  LXXXTII  S,  IT 
In  yrtm  dimt  ditweit  ich  Itb  tot  ich  mich  tonen  vimJ^n.  Roethe  n 
Zw*t«rn  fiU,  U,  wo  weitere  Verweiinngen  gcnnboii  riod.  Reintn.  IVi.I 
«KM  si  jfobi'utet,  ahd  trU  ich  tebcn.  Walth.  1 1«,  St  SS  teil  ich  miti 
ntigfiu  >ind  tuon  alltt  dat  »t  teil. 

Iflf.  W.  Lb.  103.  m  »13.  Liehteiiol.  410,1»  W&  vM  aoU  iA 
wettn  vrt,  tuienrte  von  ir  mtnt  »inne  noch  mtM  miMt  niht  »tuende  KT 
PfHaeol.  h<\.  VII  5,9  »enden  smenen  kan  die  litbe  mir  alcint  •»*  «fc 
fn«R  lag  verkeren.  Unrtm.  Büt'hl.  1, 1703  ich  hau  dm  muttt  alaS gttivA, 
iicM  ich  das  ganend«,  dat  oiir  an  dich  alliu  lani  tint  mn  tltnuk. 

SüfS.    Za  di«wr  Btrschrcibniiir  i.  tu  44, 23ß'. 

Sl  f.  Wollat.  XLVIII  2,  18  ain  tcaidfticht  dicm,  gtdrit  «yttM 
rteht  ab  die  pim. 

88.  gthert:  vgl.  Beispiele  wie  Part.  910, 19  mangen  ttol  gchirit* 
rine.  Snchcnwirt  11.897  der  tchitt  gc*Mrt  wmf  gehfret  (aue  dem  KU. 
Wb.  I  66«  MTiUir  htrt).  —  gcprfwi  A.  i.  g»l'r«ittt 

86.  rangen  t»t  ~=  ringen,  Lpx«r  tl  34t,  <li«sor  nnd  Sclimt)!tr 
II  II»  ciliereii  untere  Stelle  aua  H.F.,  lUs  UhJ.  Wl>.  D/i  716  awA 
H.  H.  II 6, 89  (Mit  meinen  armen  rangen):  bei  Leser  nuch  ändert  Belebt. 

37  f.  Vgl.  die  'Minue  all  Z&ugp'  bei  StMueh  Kum  Marn.  I  SS,  Ih 
Ürnytcr  88,  Dergleichen  Ali^tsoUiuiicktheiteii  biolou  »ndcro  iiichter  der 
SpäUeit,  in  der  Foltfei  besonder«  die  Meinlersänner,  in  ihrer  vergrÄbcroiir» 
Art  (s.  o.  S.  140)  bäufiiicr  uli  nnsi-r  Diditer:  H.  U.  ü  7. 1S3  Eier  <«rf<r 
mgnae  rutt  Hait  gtftiget,  da»  ielt  prtfun,  11.47  Ich  pryttn  <ef  dtr  m^»M 
rctt.  Du  bitt  getehmeltt  in  mein  prutl  Mit  glüenJeii  rangen  f  SU,  M 
Wift,  ich  IHd  grossen  hunger  Ton  dir.  IIS  ff.  Wifz,  dat  ich  teird  o*- 
getchribtn  Ab  dem  lebentigen  brief,  Vnd  tärd  gtdSrret.  alt  ain  gria, 
Dtirch  wekkct  vnd  durch  »ottcu  .  .  .  .Vi/ni  Margran,  ipjfd,  teatter  Vmt 
deiner  Heb  tffpprr  wein  u«w.  132  (.  148  ff.  (mänt  htrlten  hennd  mi 
pain).  Welkst.  XXVII  S,  19  ff.  tn  aendm  pein  »S  mTi*»  ich  von  dif 
mUen  .  .  .  mein*  hertzen  tacker  nar.  XXXVII  3,4  tcnRcheä  «rAoidoi 
pringt  tauer  zucktr  nar.  Uutkutbl.  &3,  44  Aer  m^tii«  »chwaift  driajt 
dnrch  mein*  hertzen  garten.  , 

39.  fangen  'juiigc,  tunäi  kleine  Fi»cbah«n  geviner  Art«a'.  ■ 
Scbndler  XL311.    'Du  btitte  idi  lieber,  alt  wenn  i^  .  .  .  iaae'? 


')  Dia  Hervorhabang  irt  von  mir,  wie   Bbenll,  wo  Dicht  ilu 
0«gi.'uteil  aiudritcklich  Termerkt  üt. 


2&3 


ADmcrknngcD. 


413 


45.  ^r  ftnngcn  gern:  '*icli  fiir  übenvundra  erklämt',  t.  Lex«r 
II  1187  u.  »fange.  Vgl.  'Stangen recht',  ' Stangen ariuil'  bei  Schmeller 
U  770  XI.  Slang. 

43.  H.H.  1 110,83  So  ieh  »y  dann  ooh  ferr  auf  tick.  Stein  htrtt 
«M  frSden  »er  mchrickl.        Zu  83, 3. 

46.  da»  itrht  nU  Konjttnklion  «wm*  aiK^h  in  Zeibit^ien  UM. 
Wb.  I  391  u.  IV.  8,  aber  ich  finde  ki.>iDi'  uniMem  nnnlngs  Falli?. 
£li«r  war«  an  die  1>.  Wb.  IT  622  unter  14  erwähnten  Rciimsarirn  'da*z 
ich  wci»,  dojx  ich  wllilo'  (=  'inriel  ich  vciu')  nnzuknüpfen. 

BOf.     Zu  4i,älff.  — 

Über  da*  Oedicht  oben  S.  146.  —  Troti  de»  'ISodlichfrn'  lobalU 
küiutliohe  H«trik  mit  RoiiDtpiel«rei ;  Armut  de«  Aiudruck*.  Dabei  lang« 
Besclireibung  de«  Uäilobuu«.  Iiulcs  wird  weDig*t«ua  «ine  beetinuiite 
Situation  knapp,  aber  Ubendig;  be»-ichiiHt  (V.  Alf.  verglichen  mit  18 C). 


«,  b,  e,  d.  e,  f.  g,  \,  c.  i,  k.  },  la,  n,  o,  a,  p. 

Bei  l)  die  QcItuDg  der  Noteu  vertautcht: 

9)  «oll  Kbima  aein. 

Über  die  SdilüsielvorxeiobiiiuiK  Z.  p  s.  o.  S.  9. 

Z.  b,  «  uud  i  Hiuit  in  Str.  H  j«  um  «ine  Silb«  kiirMr  als  in  der 
uud  8.  Str.  Nimmt  man  diu  Mi-ludie  nla  biudemle  Swrm,  ta  wäre 
liier  Je  eine  Silbe  zu  crgümvu.  S.  übrigens  die  allgemeitiun  Bcmerkuugen 
xum  näohricti  Lied. 

Man  bcacbt«,  daa  X.  a,  im  Anfang  and  ^cgcn  Ende,  tnctriiuh 
ungleiche  'I'cxtuDterlngo  hat 


No.  S9. 


1.  I.  icfxiicl».  2.  gtuek.  H.  Eine  Sylbu  (Autthkt?)  fehlt.  I.  trlaidii. 
5.  tlrvinb.  0.  Ircwn.  gtitiftstn.  7.  1.  mit  Ireuien  mir;  souat  würde  wühl 
«ine  Sjrlhe  fehlen  (■.  xu 3)  und  trewn  m  lesen  «ein.  8.  xerdries»«.  9.  laüU». 
—  »et/rn  jedonfiilU  einsj-Ibie,  am  eiatitchitt^n  mit  Synkope.  Kaum  mit  Ver- 
•cblcifung,  für  die  o.  8.  110  untvr  S  eine  Apy.ahl  Falk  hjiiutheliaeh  xu< 
-nmmongutcllt  wurden.  An  der  Einnjlbii^krit  der  Stinkung  holti:  ich 
U*  Kcgrt  auch  für  Hermann  fest,  Verichlrifmig  nitt,  wenu  lic  übtrbaupt 
Je  in  der  behanptften  Weise  bMtauden  hat,  für  ihn  gewin  nicht  mehr. 
11.  I.  (tne.  IS.  so  trairrt  aU  m.  g.  18.  &.  j.  mein  tr.  h.  tciderg.  ÜO.  alle. 
SS.  S4.  grgtheu :  leiirn :  *.  hieftir  nnd  fUr  die  entsprechenden  Fülle  o.  m 
9  getegeu- 

1.  H.H.  begfinnC  I  No.  US  phra>o  wie  unser  Lied:  U.  b.,  m, 
i:  mich  ichaidtn;  der  Sclieldende  bittet  dt«  Oeliebte  neb  niobt  xu  grämen, 


414  ^-  Aznold  üay^r  n.  Haiaridi  Riotjch  s^ 

TtnpriGht  Treu«,  «ie  tegaet  ihn.  Aut  diete«  Stück  folg«D  itird,  oBnbw 
ftla  Oeg«MitliolEe  m  diecem  Scbluss  gedieht«!  (vor  No.  119  h«iazt  eat  Die 
driu  lied  sind  gemacht  ie  aitu  nf  lUi»  ander):  So.  116  i»l  tla«  Mädolm 
enumt,  dau  er  furtgeht,  lie  w«rde  wb'ia  «inen  suddru  finden,  in  No.  UT 
BOioht  er  sie  xu  beBchwicbtigi-a,  er  hafll,  «ie  bleibe  ihm  iliicli  gut.  Wottn 
LXZXI  8, 5  ich  bcU,  leer  tehauten  hift  erdacht,  4aa  IM  hinfür  faiia 
Jtebe  niKhl . . .  lirichech.  .SclicidcD  und  lleiden  Vi.  Lt>.  S.  209.  Ul  3£I. 
SpoOioU  iit  im  VoUnlicd  diu  SniicidRn  (uu<l  »ein  Schmer»,  dvDB  «Mai 
npci  hcrtlith  leheidcu  loln  j/schicM  totdcr  tewlw  K^UUn  U.V.  49  B 
(18.  Jh.),  6)  eiD  unenchßpf liehet  Thema.  (Über  die  Abtcbiedttiedtr 
ü.  Sah.  ni  44S  «.)  Aber  dit  ncheidet  der  Matin  nwar  Mhr  oft,  jedocb  nidt 
immer  mit  T^aut^r,  «ouderu  unter  L'iuHlüudeu  auch  mit  Qbarmütigtia 
Humor,  betoiiileris  wenu  ihn  das  Miulchvii  xum  besten  Kch«bt  hit 
Imtnurhin  hat  doL'b  der  erato  Fall  eine  Miliilie  Bedeutung  für  dka  VolhiliRj. 
daa»  hier  die  Liebe  kaum  ein  andere*  LTngliiuk  kanut  im  Vcrli&ttii)*  n 
(lieneiu  hüutigateu,  wahrend  im  UtUDcsangu  du«  Leid  de«  Subeidona  ur£ck- 
tritt :  wurde  ja  doch  erst  in  apUterer  Zeit  diu  Wandum  leichter  und  bliifigK. 
Ini  U-inncaangi'  aind  viI^l1Ilehr  die  I^iicdi-r  überhaupt  von  vorali«r«iii  Teil 
Kummer  und  unhctriediglem  Sehnen,  und  in  den  erlialtrncn  ScbcM<- 
liedem  int  faxt  nur  die  eine  Form  di^i  Ernsten  und  der  Traoor  v«rtrel«i. 
Vgl.  ilbrigon«  U.V.  No.  67  (HS.  Jh.).  iiigbMondcr.'  »ir.  ■*:  Sott  mA 
Mein«  hutn  enregm,  at»  oft  ein  finder  tut,  lett  fürn  ein  frölidu  Mm 
dartw  ein  UieMen  mtä.  das  kan  und  mag  doch  nit  geedn;  getegen  üci 
golt  int  herteti!  (vgl.  H.H.  I  113  o.  zu  V.  1)  ea  muft  getcheiden  NU. 
dann  ebd.  No.  69  (16.  Jh.),  Abwhied  von  der  Sladl  [nuabrnuk  and  dn 
Uüdchcn,  und  viele  andere.  Hin  Bi-isiiiul  für  die  eotircg«nm«(*»( 
Stimmung  beim  Scheiden  gibt  No.  40  (16.  Jh.),  vgl.  mit  d«r  citierl«! 
Str.  No.  67,4  hier  wiriU»  Str.  4:  So  tciü  if.h  greifen  ein  freien  aiat. 
ich  Ito/f  et  toll  noc/i  werden  gvt,  und  npringea  mit  frrud^H  an  diu* 
tum;  glück  da»  kommt  grgtn  dem  ander«  n»ri,  da»  gtb  un»  gott  tu  galt' 
Du  Volkslied  kennt  eben  keine  Schablone,  die  Dichter  kfinnen  wescatlirl 
ajigahindert  tbn'r  Natur  folgen,  die  bald  acKwcrer,  bald  heiterer  it- 
Vgl.  Doch  S.  V.  S.  S16,  No.  4»5  £»  Winta  »<^ineibt't  ScA»e<  Und  o 
Summa  waai  Klee;  Und  icdnn  zwo  Litd>ö  schoad'tt.  Von  Seateht'n  thtM'i 
weh.  P.H.V.  I  No.  ll-IS,  iiberliHujit  von  11S7  an  die  iiüebttfolgendoi- 
CB,  169,  1  a  preiiiltcta  dirum  en  vocat  exitium.  AbtehiedsfbmelD  btta 
Schddeii  im  Taglied:   De  Gruyter  87  ff.  65.  107  ff. 

3.  erlaiden:  mhd.  tat  dai  Simplex  hSuAger:  doch  achoa  Hartia. 
Büchl.  1,  U33  gebraucht  da»  <:omp4>!tam  (Ubd.  Wb.  1  983).  —  Zun 
Gedanken  F.L.  LXXXIt  19 f.  H.H.  I  10,88  Die  litbtten  fron*«  »n* 
ilag  mir  nyemant  erlaiden.  Hontr.  III  %9  »ieaum  tatt  mich  dir  leide*. 
W.Lb.  S.  190.  Ul  176.  MSa.  Ul  S,  4S8  XXHI  4  ilir  »ol 
leiden  dich.        De  Oru^ter  36  (für»  Tagelied)^ 


S65 


Aninorlnuigflii, 


416 


ch  ein  Sänger  gegen  die  LügeaiuiiBeB,  die  ihn  bgi  dor  OtUebtea  ver- 
amdet  haben, 

4.  gtdeHgken  wird  lonat  mhä.  nicht  mit  in««  luostruiert  — 
Zur  Saoli«  H.  H.  I  47.  II  Vff  erden  trani  nye  Htb4r»  Mir  nnil  m  41,91  ff. 

5,  H.H.Il&4.8S(t  Xwär  ifk  dti»  ny«  vergfSicn  kan ;  s.j;u2T,32ff. 
«.     WoIIhL  XXXVI  7. 1  Lät  mich  geniegtm,  edle  fntcht    Montf. 

XX  83. 

18  f.    Zu  88,  U 

13.    Zu  £7.39. 

16.  H.  H.  I  48,  8  Seilt  ich  dich  ...  Vor  aller  wtll  hob  vfitrtcdt. 
I'U.SO  Dag  ick  für  all  <Iis  lotll  dich  main!        Zu  41.  2\  (f. 

18,  mein  tr«io,-  Bei>))kle  für  du  tmflcktjrrtc  PoispHiv  bei  Eehreio 
lÜ  §  14S  untur  1.  —  aidergeU:  Iä'Xct  Ul  685;  vgL  H.H.nS,481 
n«  meiner  triu  leerd  widrr  gelU. 

20.     Wie  m  I«. 

89  f.  Zu  83, 1  f.  —  »eint :  tu  ist  &n  die  espUcative  Bedeutung  der 
tooj.  KU  dpnitrn  {=  diuu)  Leier  11  971  a.  rtt, 

27.    Zu  92.  Hl.  89,  I2f.  — 

Daa  Lied  eeigt  gkr  niclili  Konventiou«lle«  und  Gektiuitelte*.  der 
Lnadrack  iot  »6  einfach  (•-  k.  B.  V.  9>  wie  dfti  Thetun  votkttümlich; 
ar  eine  gcwi««e  Breittpurigkuit  uud  frablreiche  Wiederhulunfion  künnen 
enffitllca. 

I;«1.6;!  \:e.  d.e,fxb:. 

Hier  wurden  beäde  Stulko,  loirio  Abgeaanf[  und  R^ifroin  ab  je 
identiacb  «nKenommcn;  hiiuu  geUngt  man  jedoch  «irtt  durch  die  o.  8. 
177  ff.  gebnichtcn  Krwügangm.  dcnm  linh  die  »an  der  UehmUil  der 
Fülle  gexogeiM  Regel  bezüglich  der  Auei^eichnuDg  kLiogonder  Beim«  (i. 
S.  196  tt.)  lugeHllt. 

Ee  ergibt  eioh  mnldut  tUr  die  ein:ielneu  Zvilensublüsee :  a  in  beidnk 
StoUea  uud  d  im  AbgeaHUj;  raimeu  uraprüiiKlich  ■lumiif,  d  im  Refrain 
klingeud.  Dun  führt  —  ds  vom  philolugiicfaeu  SUndpuoktu  die  £nt- 
•oheiduug  nicht  eefällt  werden  liAnn  —  die  Cntenuohung  der  Kelodic. 

Die  Form      '  _    (in   »rhaidm—trlaidtn)   Dir  die   xwei    Reimiilbeu   iit 

jedonfklU  güor.liüh  usauuchmbar  uud  euch  ^  S  fgi^nyeSKii— rrrdrirfJm) 
iit  beilonklioh,  wenn  men  ilnr  SinsuluHlüt  dei  Falle«  dic^  Fiuaung  der 
i.  Duit  3.  StriTphc  cntgogcnhüit,  bei  welch  enterer  allerdings  wi«d«r  «in» 

AuftakUilb«^  uud  -Note  zu  cr-^ „ . _^ ■ 

gftBtts  iit.    Z.  d  des  Abgo-f^  ~^-      -  ■g *»-^— «— ^^^ — 

•ange  in  »llen  drei  Strophen' 
würe  demnach 


md  la    aäth  tnti-  uer  trtwu  ft-ngeifi 
daxkkm4i»freiv  kab  wi  -  iler-jell 
M  wtf    kh  den   y*  -  Ar»  -  yfli  *■»• 

(Vgl.  da«  umgekehrte  Veriiiittni«:  1, 8lr.  «tonipf,  S.  Str.  klingend  in  Ko.  iV\. 


416 


F.  AmoM  Hnyer  u.  Hoinri^  lUcttdi 


2»^ 


Für  den  S«Gnio  liegt  dagegen  keüw  XStigong  vor,  d«r  Kongntem  dn 
Mülodie  tuliebi-'  d«u  Beim  »U  rerdcrbt  »nsmeben.  Denn  e*  Itamaa 
Fälle  vor,  in  (lüoen  dia  voHcUlu  Silbe  de«  ktiiiKeiiiiL-n  Rtinu  dim:h  nee 
ftl«  9,  bii  m  &  Koten  nmrkiert  Ut;  liior  lüio;    c  -s  s  S    I^viohl  in  Al- 

krcH-  ekelt 
Kvang  al«  im  K<ifraLin  köntien  aber  die  dfci  Si'inibniTca  KUNatanon  vc 
d«n  Werth  ciiirr  llrcvi«  bahon,  wtnn  da»  rhythmiichc  Oli^ichj^ wicht  väi^' 
«mpßridUch  gwtSrt  werdet)  soll  (bei  der  sp&C«reii  weiuen  NotalioB  wili^ 
diee  durch  Schwanung  [s.  H.  Sellermsnii,  Die  Uensurslnoten  u.  e.  f.  S.  SB], 
heuUi  duruli  die  3  uli  Triole  beieiohn«!  «erden). 

Aucb  inDi^rhidb  iltr  analogen  Zeilen  denelben  tiod  TenckiedeMr 
Rtrupht-D  wrcbiuln  Auubl  und  Geltung  dor  Koten  in  wilibörlicbcr  Wiitr. 
Eine  Zeile,  x.  Ü.  u  de«  2.  Hlallcai,  lieasEO  dch  wobl  rbyüimiocb  in  dr 
«orliegiendea  Ontalt  denken,  nicht  nbcr  die  ontapracbcndc  d«i  ].  Stalltai 
Dieier  ünutand  und  der  Vrmich,  dir  Wort«  der  iipitercD  Stroplien  dir 
UhUhLIc  unt«nDli>iion.  leiten  r.a  der  Wahmohiauog,  dua  jedeamal  ki 
einer  Dißerenx  d^r  Silbenantabl  luelodiich  unweteotliche  Wtedatbolnage* 
«iuei  Tones  vorUegeu,  die  onetibar  eine  dem  TeJite  lullebo  voremonuHiw 
Spaltung;  dea  urspriioglidien  U«li>dietoueii  bedeuten.  Soweit  ein«  ■oici' 
nub  iu  daa  rbythmitobe  Gebiiude  »wacifilu«  «iulüst,  wie  x.  B.  Z.  c  dci 
AbjteanngB  die  beiden  Minimen  o  «uZt-du  oder  Z.  b  dea  1.  StoUew  dif 
beiden  Uinimen  a,  kann  vom  rausikaliichm  Stnndpunkt«  nicbtt  tic- 
gewendet  werden»  (es  geschieht  du  heute  noch  bei  (trophiacben  Liadoi 
und  bei  IlbcTiiet.TUn^rcii  fremd i)>rnrliip;r  tieiangwarko);  bei  rfaythnüdM 
Storiin^ren  jedoch  mnn  eine  Verdprbni«  der  Orlgüuilgwtalt  angeaomaa 
werden;  hior  a]*o  ntisxer  bei  den  o,  «chou  wegen  der  Reime  enräbfltN 
Zeilen  noch  bei  Z.  b  des  9.  Stotleni  und  Z.  o  d«a  RcDrsiDs;  bei  der  crvln 
haben  die  SUinioiae  keine»  Sirtu;  rs  !>ullen  Semibrer«*  teio.  da  aaek  dK 
Test  keine  eitii,-ti8oh')beue  Sfükuug  uufwciat;  das  Venwbon  des  Selintihen 
ist  etwa  auti  dem  Äbachreiben  der  zwei  riohtiKgetctiten  Uinimae  in  deraelka 
Z.  des  enteil  SioUent  zu  erklüren.  Einiger  erlHntcmder  Zwiachengliadv 
bedarf  dagegen  Z.  c  de*  Refrains,  wie  folgt :  xa  vermutende  wahre  Gaatill 


^ 


"^— 


daraus 


X 


ein  tai-<Ut  worll:  getfyndirh  g»t  j*-w-j«i 

dann  nach- nnn  dureh  Attuwer-  ___^ 

ISsiiger-       ,,      ■-  —fang  dei  <■  in  laUUt^^^=^-e,       ^    -.  ,~^ 
weite      vorlli 

Bia  hierher  ffekommen,  blieben 
dem  Scl)ren>er  9  Koten  nnd  nor 
2  Silben,  datier 


«liu  taiä*  geortt:  ;«  •  u-gm 


'■  Beieichnend  i*t,  dua  ha 

:  den    k«iden    vorletiiai 

JirA      got     Noten  nicht  di«Ligalut- 


AcnerkuoseB. 


torta  nnxnnomint  iit  wie  bd  klingenden  Keimen  in  d«n  urapriingflidi  «o 
be«baichlijrt4>n  Fällnn.  In  Z.  «  d««  Kohrreinu  sind  di«  beiden  SiMiiIt>reveu 
Über  a»  offeoliar  analog  «terwlben  Stalle  im  Abg«auig  zu  Ireiiaea,  s.  ■>. 
I.  V.  11.  So  «riibri;;!  endlich  ilie  l«Utv  Zuile  dw  Refrain«,  welahc  im 
OvgenasU  xur  euUiiri-uhraili-n  dei  Aligonaiigii  ihnii  klinffvndon  Auiffanjt 
««ffcn  Z,  i]  de«  Rcfmiu*  bclmttca  taasa.     VonnuteU  Orit(itialKn«tftlt; 


w  rrawr/  all  nrnin  fe  -  (fcn  -  gUea 
Der  Schreiber  eetrt  ziiDiicli«t  den  Text  ungenau:    (rawert  alle»  it  t.  f . 
und    bcRinnt    nun   die   Nateu    darüber  ■  —      P^  ^r  pjp 

iiierbei 


vtDiuilctxen . 


die    Cauda    der 


dis  folgen- 
den    Tiar 


errtwi  Now  vergessend  ,o  Irawert  al -tet 

Silben  nur  niubr  3  Noten  übrig  hat,  «r«rden  die«:  auf  du  Proknules' 
bett  geapunnt,  die  Ligatur  wird  zcrriuen,  eine  Semibrerii  c  ^iogeMbobeu 
und  dio  Silben  >ind  alte  untergebracht.  E»  tritt  aUo  bier  äoM  eben 
S.  178  nngedeutetc  mechauitcbe  Yerfahreu  deutlich  hervor.  Yer< 
nOn/tigerveiae  büllo  die  textlich  erweiterte  Z.  Uut«n  mütseu 


-o— g--y  -  ■_- 


to  tramerl  al-le*  meinte 'den  -  gken 


Nol  so. 


■ 

r  1.     Wirr  nur  einmal.    Für  fiinftifhcnt  vermute  ioh  fliufttihei% 

und  maebe  den  Oonitiv  abhüngif;  von  schar.  9.  I.  de»  hefsrind»  gar. 
8.  haben  Hnqrlbig  (Ai£n?  «.  m  29,0).  7.  «it  /'iw»,  Für  die  Fügung 
muiMf  rm  rnunfl  («talt  von  m.  rt.  m.)  vgl.  £.  B.  tniiiit  iptif^  iii.  im  Xlid. 
Wb.  n/i  230».  83.  I.  »Steh.  SS.  S?.  vnittot  (B.  6r.  §  84,  Mhd.  6r.  |  89): 
lei.  SlXtme^rl.  3!).  Hnn  r«rniiMt  den  Auftakt.  48.  1.  ftegWJrs.  44.  (Tme- 
eMA«N  aweiiylbig  {drewafn^  *.  übrigens  «u  ö). 

5.  Liebe  (die  Qeliebtc,  ihre  Qcgenwart  naw.)  tcbligt  Wuiuleii  und 
heilt  «ie  aach  wieilur,  macht  gesund,  und  wai  der  verwandten  Vnr- 
atcUungen  mehr  »ind  (o.  S.  89,  fl).  De  Oruyter  64  (im  Tagliod). 
F.L.  XCIIl  40  Die  Frauen  »cbift^m  gar  höfflieh  nach  dem  lUl. 
K.  H.  I  48.  SS  Dein  lieb  hott  mich  »o  gar  vermtnelt.  I  BS.  19  lA  wwii 
geaunt  It»  kurttcr  gtititt  mw  II  3S.  15.  Wolktt,  LIV  1, 1  Mein  Urrtt 
das  igt  vtrtirt . . .  nnd  le&t  biin  arttt  . . ,  imr  ain  a%enMch,  da»  mir  dtti 
»chaicn  hat  gttän.  LXXIU  ä.  4  i<t  ea  ihr  rötrr  mand,  LXXVI  1. 1 
ihr  FreuniUiicher  ptick,  der   verwundet«'.        IjF.  4, 111  S.,  wo  auafiUif 


418 


F.  Arnold  Uayer  u.  Heinrich  Ri«(Mh 


2S8 


liohM'  aber  di«  Vontellung  gehandelt  M.  Stranob  £um  Harn.  II,  60.  it. 
Am.  7. 140.  W.  Lb.  195.  UI  936—296.  ä68,  RocUie  xu  ZwetM-  II  96,8 
Ueilang  dnrc^  eiomi  Kna«,  Walth.  I  lt.  9  and  Witm.  z.  St. ;  MpiaMn  T[  I 
(V.  öff.}.  0.  *.  Bot«tilauben  (MRH.  [27  fr.)  XI  16.  Noif.  «.  I  £m^ 
blifktft  .  .  .  freut  »tnde  stecken  man.  13,  SO  WM  diu  mich  tr  «mmm 
»Irält  in  dtu  »ende  herte  aehSz.  datt  diu  »nttrheUti  »mnde.  ob  ir  Irvft 
mir  die  verbünde  mit  ir  rvaevarmen  tntutde  lu«.  17, 6  ff-,  \^.  41.1 
Ürnelbe  ae,5  >tdlt  liob  tu  Wakli.  US.  9  («.  o.).  Vgl.  bei  Nci£  Kit* 
4S.  13  f.  49.  S  ir  briinet  här.  ir  oagen  klär,  ir  rittr  mrint  hat  midt  fr- 
uiunt.  Tslnr  1,17.  K.  v.  Wiirib.  I^.  13,14  ich  bin  ftmdrn  u-unl  TM 
tV:  nu  macht  si  mich  heil        Waldhprg  tiF.B6,44ff.        i:.V.»0  (I«,  Jk». 

I  ich  bin  veneundt  Intt  in  den  toi  (von  dem  Un^rtrMen),  klagt  Am 
Uidch«!!.  88  (niederläDdJHb.  IS.  Jh.),  I  V.  H  iT.  P.  H,  V.  I  Nt>.  1» 
£«  ia  gar  hi  Doktrr  Der  ni«i  KrankkrU  vfritttnd.  Wann  mei  Dirfi£ 
nit  it'iU,  Wer  i  ni^imermthr  g'minJ,  wie  a.  Wolktt.  LIV  1,  I  :  P.  H.  V 
1S3  ktfhrt  (las  nur  imi,  hier  iit  diu  Uaddieu  'krRnk'.  Scfa.  V.  No.  IK.t 
«ücBijlit  d<TBursdi«iiBu»»erlBl»'Pfl»aler.  CRl(Mi;4.  lll,8ro-i 
qnf  <tt  et  erat,  tcla  *na  proferat  in  amantet  puella».  IM,  1  tua  faem 
tntU  at  quo  neeor.  Ovid  (QP.  4. 116)  UcUm.  IV  306  RicMayTi«..- 
jvaw  viitnvt  habcbitt. 

le.  rnwicM  i*t  nicht  bei  allen  gut«Q  nihd.  ScbriftatnlUva  ■■ 
tiobrauith,  ijexer  U  97  unter  niwikt.  Vgl  H.  H.  I  112.  SO.  n  89,  IBi 
n,  70  und  H8lt*uB'  Wh.  Wölkst.  XXXi  2. 18.  CXn  3.  IS.  CSVUI 
»,11.  LXXVn  1.9. 

33.  dnrch  g»et:  'weil  es  gut,  scgenehin  i*t'?  vgl.  durtit  jmt 
Mild  Wh.  I  4041,. 

86.    Hiua? 

30.    i-mb  ain  har.    H.  U.  II  4, 105  vmb  ain  tchwacJitt  kSr,  vgl 

II  72. 334  (U.  V.  Sacbionhoim)  all  mtb  ain  Ay.  WoUciU  lU  3, 3  ■■« 
ain  ay.  XXIX  3,80  (XCV  4.17)  nmh  traarm  gab  ieh  nit  ain  hir 
fain  $tr&}.  Wilm.  >m  Walth.  lOS,  86  und  io  der  Kiolett.  S.  96.  KcinaL 
l«0,8e  ait  umbe  ein  hdr.  Noidli.  8»,  2  rfir  frmde  iiiW  in  aelbe»  koitfte» 
umbe  ein  halbtt  ei  und  Äoltcboa  oft  bei  ihm.        U.  iächr.  III  816. 

84  f.     'jimt  .  .  .  fiier:   d.  h.  'be»»er  .  .  .  aU'.  — 
Üli«r  dat  G«dichl  o.  S.  57.     £*  l«idet  an  Brut«  und  Wieder- 
holungen  deMwlben  Gedanki-ua;    wie  No.  ]^  g)«bt  ea  Mch    als   cÖBta 
Ldcbc*A>rief. 

a,  *,  cxb,  a',  d,  c.  fxa',  g.  h,  i,  k,  t,  «",  ni.  m. 

Z.  &.    Di«  «nte  Semilrf'vii  d  iit  ta  liceciligen,  ileiin:  I)  die  cnt* 

Silbe  iat  nur  w«f(eo  de«  vorangehenden  Heliun«  wied«rhoHi  die  Analog* 

mit  Mo.  18*  und  IS  iat  um  *o  iicherer  aumnehinea,  alt  aiob  ia  da 

nKelutea  Sljopben  eiuu  Silbe  weniger  findet.    IndsD  dicMi  mar  nicht 


£59 


A.nmcrkuiiit«ii. 


4L9 


geDSO  nator  da*  ll9li*ni&  gtMtet  ww,  wgib  aicli  dM  Minvoratündnii,  daxn 
«•  nocl)  einer  eigenen  Not«  bedttrf»;  S)  diau  Not«  iai  aber  xchon  ilc>hall> 
bedenklich,  wei)  *ie  einen  uamelodiaclien  SepUprun^  bietet  und  weil  unuli 
ihr  di«  Uiuiina  ihren  ClnntkUr  als  Auftsktminiuia  einbUizeu  würde; 
3)  d*  ia  der  Zcfle  lieiuc  Note  doppelt  geeelct  iat,  ISaat  aich  «ut-H  lonit 
nirgeod*  eine  Spaltuiig  zuGunBtvu  einer  iuterpolierien  Silbe  aaui-bmini. 
Z.  b  hat  nach  dem  Tuxt«;  d«r  folgende»  Strophe  eint'u^h  ;eu  Uuton 

^gj.Ll^  -^            _  Hioi'  n«ii>en  Rclion  die  Tonwiederboluagoa  dar- 

■_         '  •     auf  hin. 

Z.  d  iat  das  zweiti'  n  über  hahvn  all  Minima  m  deokeD  oder  du 
Wort  bloei  oinailbig  mit  einer  S«mibr«via  g  ni  lewn. 
Wegcu  Z.  m  ».  oben  S.  302. 

So.  82. 

&  I.  aaeMi.    7.  ^nod.    9.  »iilcA.    SS.  arm.    89.  tili^  j^m.    38.  t.  mir. 

I  ff,    F.lb  X  9  f.  Wimn  JeA  die  If«b  er^  recht  betraeht,  ist  mir 
mtetn  tdd  verschinindfH.     CLXVI  1  tT.  So  ith  betrachl,  hey  ta(i  iinil  naeht, 

Aiet^önc  r«r ilarru  lUin  frevndticiifn  »dicrtttn.  H.  H.  1  119. 7  Ifiinn 

tcÄ  Kill  (riu  lirdrncfc™  tu.  Wolkit.  XXXIII  1.22  Wtnn  kh  gedtttckfef 
«n  ir  gr.trntkr  . . ,  frranlUch  tpfirenekr  dy  nj  kim,  \mderiän  $S  itl  mein 
leib  .  .  .  XL11  3,7  teenn  ich  mein  laid  Mraeht  die  naehl.  LXXVI 
1, 19  paide  tag  und  nacht  »5  trA  hetracht.  Zur  Sach«  tkI.  m  M,  1  über 
die  Sch«id«liiMlcr.  Kinm  (iutc-Nncht-Oran  enUialtcn  riole  Lieder. 
LL.  18, 8  tw  dir  Im  so  mtl  ich  Kiintchrn  dir .  .  .  zw  guter  naehl  norA 
aUtr  deiner  begir,  jn  liefe  vnd  trewm  tri,  di<-h  mai/ne  (odpr  anch  nur; 
LL.  1,7  Graegm  dich  gut  (vgl.  17,7,  o.  -jit.B  mviA  Dr  «raytcr  99. 
67.  109) . .  .  dritt  »i:he\/den  tut  mich  fciwckrri,  m  tect  Utfft  ich  dir  htrtt, 
YHut  vnd  »ifn).  lu  den  LiedtchlQstcn  stellt  der'OroM'  danu  gaui'  fonntl- 
balti  F.L.  XXIV  :M  fT.  XCV  32  aide  atbSit»  lieb  tu  raiiarnt  gHter  naeM. 
CLVU  86  f.  XI  SO  uriinscii  ich  jr  ein;  gnte  naehl,  tit  hundert  taHUeut 
itunden.  XIV  24.  H.H.  1  71  beiuhlieKt  ein  G«te-Nacbt-Wuu.ch  d« 
Manse«  jecle  dur  drei  ätrophnn  (nnch  Hj  Druck).  Bin  Outnn-MorgnD 
(•Tftg)-änm  Ut  «cllcncr:  Wolknt.  LXX  1, 1.  I.tchlenit.  h\8. 1  Vrtwt 
wi!n,  got  gebe  dir  gtiolrn  tnnrgen,  Quoten  tae,  vU  freuet  riche  uahl. 
MSH.  III  S.  448  LXXX1X  1  f.  Xtl  W.  Lb.  S04.  Hl  880;  Strauch  t. 
Marn.  X,  14.  Ilnrtni.  212,  Iß  liteker  got,  in  irrlW  miUr  wirf  ir  griMt, 
eii-fnii  ic'i  fi  nhr  dir  ich  dA  mide  tiutncgen  tac.  Im  Volkslied  grünt 
meitt  der  Mann,  U.  V.  No.  27, 10  ich  teäatch  ir  vil  frewd  vud  wunnt 
und  auch  vit  giUei-  nacht,  übd.  6$  (t&  Jb.).  7  lu  iauient  hundert  guter 
lutelU.  73  (19.  Jh.),  1  So  wdnseh  ich  ir  ein  gute  nacht,  bei  der  ich  war 
aüetHC  7Ö  A  (I«.  Jh.),  17  Der  nnt  dit  tagireis  nta  gemng  .  ...  mit 
tmutnl  giter  nacU  (iu  der  Seht Li»Irophe).  79  A(I6.  Jh.),  7  (amStibliuM). 


420 


P.  Arnold  Usy«r  n.  H«iBriek  Ricttcli 


HoTReagnus  In  Xo.  42  A  <I9.  Jh.),  &.  wo  'ri«'  yruwU  was  'er  in  6 
«nried«rt.  GlaioUklb  nie  ■!■  Grunaile:  L'.  V.  &a  (IS.  Jh.),  S  mü  incM 
rotm  sHMib  fie  imr  <lfi«  «ejr«"  i^ai  (F-L-  I<XXVI  M).  61  (16.  Jh.).  t 
£i  Mfr  ia(  d«r  hm  rfo*  Ik<{I«m  Mattgt  «m  sciUm«  juikfrate . . .  «ie  fjTfidU.' 
aJ<Je  n>  3«Ut  mtkt!  Uui  trI.  >cktiaMl>di  wx^  «bd.  848  <16.  Jk),  II 
Diu  lici  4m  aci  jwwgw  im  ömmo^  tw  jinter  imcM,  fsmer  Scbl. 
HoBKtscb.  1S99,  US,  6  /Au  £i«4l  Kt  ilir  gtmtnget  <h  latuwii  ^Mter  .VocU 
<7a  U.  V.  76  A,  *.  o.)  und  Htlhner,  BcKltreibung  d.  Emtift«  ^Ub«irg  aW 
A  «cMrc  jTKt«  AVAt,  i?r«y  Rotn  auf*  Daek  Drty  UutcltiatbtSbe,  Satt 
a  gmtt  SaM  iwm  mir. 

6.  LL.  4,  S  (triN  rtelm  tretrtn  Itn^f.  I.B  Durrmfr  trolU  ick  tr 
4t«>in-  *ni>  lUt  pifi  an  da*  enik  mtin.  H.H.  II  Vff.  ISSf..  vtrl.  II  38,80. 
Umitr.  «pricbt  in  So.  XXIII  der  Ihme  «einer  '  Diewrwiltixkcit  (V.  1  f.) 
aus.  Wotlut.  XXSIV  S.  9  Dein  sitter  dieiw  tUgtiich  »$  feil  ich  «rin. 
D«a  iit  tmtürliub  Tradition  dc>  Uinuomi|rc>.  D«r  KiniMMM',  der  an« 
dieier  Vontellatv  h«nc>rKclil,  z.  B-  bei  Unit.  39,  SS  f.  Vgl.  Uhrigeo« 
PB.  Beitr.  II  891fr.  Wniin  auoh  in  Volk*U«d  mitunUr  ,BOi.-b  IM 
'DivMt'  die  Bed«  i«t,  «o  kaan  doch  dabei  an  die  ti^htr  dem  BegriJT* 
anterüagendo  VonteUuog  «in*r  Ai-t  tob  IrfbensvcTLältait  nicht  ai«bi 
^«dachC  w«rdMu  L'brigeni  drückt  ilu  Voik«]lvd  dvu  G«il«nkcn  der 
ErK«b<.ulii'it  gew5knlldi  eiaTMber  aa«,  vrje  «twa  ELH.  II  37,82.  TfL 
daiu  <ii\  m.  61. 

e.    Zu  Iff. 

9.  «iMMm  —  erquicken,  erfreuen;  ixUffi  ia  dicaer  öbviintftMi 
lUdcntung  an  «inigca  Steilen  im  Hbd.  Wb,  Il^i  7U;  bei  Lcxor  H  ISH, 

14.  griimph  briut  'niiKcenovwnt«  Beaehmaii',  M  hior,  dann  'B(- 
Mhmpu'  Überhaupt.  Die  Ebrbarkmt  wird  in  ita  LJvderti  der  Späutrt 
iiumur  mebr  belotit  ^o.  8.  134):  Ldi.  3,  ii  dein  wandrll  gvt,  d*m  fretcnUick 
ttKkt  ijy  Int  mich  tu  dir  gagtn.  IS,  H  tetiplieite  iucht.  i 7, 0  jw  rriidU«» 
...  iwrMt.  H.H.  I  «t.l6  Drr  t]/  ty  »clÜMpff  ncM  tit  gMehen.  MA 
itirhait  mag  ifkaiiur  gtscIimSiien.  Di-nOedankeaiuavererStellobriB^ 
aber  »clLon  WalUk  (und  dui^  oadere  vor  üim)  48,81  ktuut  i»  mü  süküm 
«tu  ^mi-it  uiw.  ».  Wiltn.  i.  St.  und  Lb.  X3A.  Ul  659;  Koetbe  zu  Zw«l«r 
«0.4.  LitbietiBt.aV4.lBr.  WiuUtrit.  Ld.  XXJ:i.37  bi  <[en 
min  frouue  wiptirk  tukt, 

Itf.    trfrhnut :  trtdtiiu*  ('luStatUn  kornm^)  iat  bei  guten] 
Kchtcni  «eltcD.    licxrr  1  $>]$. 

18.  jbiut  mu«  bii-r  tni«tv.  atebea.  vgl,  Lexer  m  404  u.  tiiejoh 
U.  Wb,  111  179«  u.  fiietifH  1». 

19.  l/tdihritn  m  »outt  mbd.  neatt  «  aiulait«D,  inicrpratan.  -  -  Uia 
'AagMUpracba'  tit  tm  MiiiDetaugr  vin  konwutionelk*  Uotir:  W.  Lb.  130. 
Ul  «7.    Reiam,  ITT.  $  IT.     Wiatunt.  Ld.  XXI  17.  XXXI  «  Mttc  «rwae 


i  znxw«i«r 
gutena^^P 


£61 


Anmci'k-nnK««. 


4SI 


nnt  •£  gHOt,  *«C(I  liep  toitgtn  wtder  o^gti*  blicken  lit«t.  MvimMi  V  I 
(V.  7  lt.).  V.  V.  (M  {le.  Jli  >,  6  die  tafien  ir  et</elin  tchUrien,  >i>  reheiH 
tinanAer  an.  8.  V,  S.  SIT,  507.  Balich.  ('«iw  Olwrinlorf)  Dinttll  tcamit 
mt  triUtt  liahn  i  ÄK^iupratA  därftt  nU  fühm  d'  Lcnl  tand  jettt  n 
viel  fitheh  kennan  gln  idU  (v/l.  o.  1».  38  tmd  lu  19, 31  f.).  Orid 
llctAin.  IV  6S  ii«(ii  fT^njiTtir  loquvntar, 

SO.     tre.iDtet:  tu  mli<!.  triutea. 

22.  uianM»  fri-g:  i.  Lcxcr  [II  ATO  oiiter  wanJtl.  Vg],  CD.  IIB,  8 
i«  nt  «ü  prari  »eio  /brc. 

S7.  Über  die  hSfiich«  '  Wahnfrpnd«'  W.Lb.  9ü«f.  III  SSSfT.; 
StianiM  ]|r*g«n  di«MJb«  «bd.  III  844.  Vgl.  noch  Vf.  v.  MeU  (MSH. 
I  a07ff.)  IV  ly.  HKrtm.  BBchl.  I,I«£T  Of^iit^«  tM>t  midk  .licfc;  batt: 
ala  kh  rk«  btginnt.  tirtetl  tuot  min  htrte  kalt  Hn  iciiltr  z«nge«'inne.  — 

Der  Diuliler  rtrllvktini  ülit^r  tinra  äu(«-Ku<;Ut-1!irun!  iviiicr  [Jamit; 
dkl  VolkalJ«d  (o.  r.n  I  ff.)  rerw«rthet  daa  Uotir  fewöfanKch  nur  kU 
Schlunformi!!. 


«('.«)  fc(>.*)  c(t)  d(«)  ex»(n/(«)  *(•.'•)  *{")■ 
Bei  1)  ut  entweder  eine  Semibrevi«  (ctwn  b)  nieh  der  Xioima  b 
zu  trgkatta  oder  groad  diurrli  Syakopierang  dei  e  cioiillngf  la  leicn. 

Fär  Z.  c  wicUeg  und  Z.  ti  (ÖIckA  ■.  ilaa  zq  Xo,  SO  tie«airl«:  im  or«t«it 
Fftlle  wSr?  die  Teilung  beuer  auf  den  Silben  — Ira  ge —  durchuiftihran 
f:e««teni  in}  «weit«)  Falle  *clirak  der  Sclirsiber  aocb  aicht  Tor  der 
äpaltiu!;  der  Äuft»ktmiiiima  turUck  and  <w»r,  d«  die  Setniminim»  uoeb 
Dklrt  bekannt  war.  wtt>ler  in  swei  lUaimae. 


Na.as. 


4.  1.  iiyniFner  mer.  5.  ^et>rn  (aadb  mhd.  Regel,  Xhi.  Gr.  §  378). 
B.  Speicher  iwiisylbig,  i.  luS^.O.  IS.  I.  miUtu  mein.  14.  nU  der  cimn« 
«cA.  18.  IC.  n^il  n.  knn.  17  (T.  Die  W.  köanieu  au  zu  ordnen  win:  24. 
SS  (L  hast  du).  25  (I.  dai  h.  tn.  j.  g.  d.  ker).  S6.  S3.  81.  dann  ittitßnit 
da«  lEi-trum  mit  ilem  von  Str.  I.  19.  I.  worttn  (oAer  icortUn  huenft? 
Für  dir  Endung  dr*  Vnrb«  vgl.  Schail.  Braat  bri  Kclirno  tir.  I  §  977 
du  . . .  vtTMt\pt»Khaf!X  dich  nnd  Mbd.  Ur,  S.  498  g  395).  20.  la^idtm 
vMTtt  mid  harr  (für  trarffund  B.  Gr.  §  2S9).  23.  juxiUt.  24.  %McAe«. 
S6.  gtachM-fr  (vgl.  Lexer  I  001  o.  geaehicke^  »tu.  'Gtatalt.  Bildung.  B*- 
nehmen')  (geat.    3U.  AuRaktV    37.  Der  Reini  «cLoq  iirtprÜD glich  foblend? 

1  f.  trtK.  dfih  »tätihtit:  Wilm.  t.  Waltli. 50. 13.  —  5w«A.  Srivz  vttw. 
Di«  alte  und  neuere  PoMJe  besilit  ein  reidie«,  weilTentweiKle«  Xoüv 
darin,  dan  sie  dem  Honen  eia  ulbsUiiidig«*  L«ben  gibt,  du  Herz  in 


4SS 


F.  Arootd  Uajr«'  «.  Oeturicli  Ri«(ach 


am 


Gcf^ciuiib  xum  Leib  mUt  ea  d«r  guuen  Penan  Inten  liatt.         Botadt 

XI  9,  rlfti  Urn  lagb-  ihm,  gloicb  ab  er  ■»  du  «ntc  Uni  uli,  irä 
l.'nKi'mitnh  m'i  aaliin.  LichtMIft.  131,9  Iii  dat  ikSa  lif  M  /ivtMtni  hrit 
de:  lif-rir.  tiht  midi  meUtewt  m.  408,  7  und  10  (.  Hawarl  01  6  (T.  3  f  i. 
Auch  in  Harlrn^  I.  Büohl.  wird  .wiu  wa  ^uu*eT«r  Stelie  du  Hcr 
apostrophiert.  Frau^nl.  Ld.  IX  !t,&  diu  ■••M<.  iJIh  A«rM  Mfent  iln- 
jf^Aturra  (nämtich  g«geu  'dick  selbst',  mk>  die  Ibiine).  Vjrl.  Um!). 
So.  39,  49  ff.,  «XI  der  Siua  den  Leibe«  Bote  cur  Dsrae  Ut.  Oettatmtt 
von'Ui-rz'  uncrOcmätc' ;  Haupt  lu  }(eidb.  32.  S.  Anden  H.  v.  WiLdonk 
Str.  S  Kummer  aitö  kaa  der  «in  diu  htrt*  Ihrit.  In  der  g^irtlieben 
Pocrie  tmtcn  'Seele'  und  Lolb  einander  Kcganüber,  tkL  i.  B,  BrlGavui 
9.  LXVI  ff. ;  Litteratar  auch  b«t  De  Grgytcr  18S  Anw.  l.  Au  der 
bertthrt*n  Ürandvontellung  g^ht  nun  eine  Unihe  in  der  Xiieb«adicblQt 
typiieber  Vor*i«llungcn  herv»r,  die  nch  noch  dadurch  reicbor  «lutirieileD. 
du*  der  Uedaoke  der  UeganaeitiKkeit  (Gefenlieb«  uew.)  in  die  einxelsoi 
eintritt.  F.I..  LI  5  Doch  blt>/ht  hry  <lir,  mein  htrtt  mit  gir  (%iü  »priMi 
XJI  Sl  Afit  dem  teib  niuM  irA  niicA  teheidm  usw.  H.H.  I  I8,fl3L 
llS.flfT.  a  Ü9, 1S8  rn4  tcöll  ir  rtckt  btdatcken  da*.  Vom  nyr  duiin 
nXHKcA  mein  liertt  heeaü  AU  ^entrJicA.  ah  tr  habt  j)Ftän.  So  titid  ir 
mich  iiiJiitr  aorg*n  «X.  SS,  7  /cA  btn  re  u^en  dir  rrgrhtii .  .  .  Ob  idiby 
dir  ni(  mag  geiciil  (s.  u.  zu  37,  15).  So  hatt  du  dofA  das  ktrtte  meJu  . . 
gtpttnd^n.  Ohne  Teilung  heiut  i»  einfach  P.L.  CLXIII  7  grht  (1.  jirJii 
wie  et  vjol,  »c  ml  ich  sift»  dein  eiyen  *cm  <s.  dazu  Uei*<<iter  r.  SfeLnM. 

XII  1, 6).  LL,  36,  b  die  pitt  mein,  dt»  gleieli*n,  fnac,  j>in  >a(  aiuA  «Mn. 
vgL  MSF.  1. 1  D&  bi$t  mi'n.  ich  bin  dtn.  Licht.  48«,  7  tri«  dti  min.  *' 
bin  ick  dSn  (vgl.  44B.B>.  SehL  V.  No.  175,13  Dm  bitt  Mein,  /  bfn  dein. 
Oder  aber  mit  noch  nviturcr  Tcitune.  z.  B.  F.Ij.  CLXII]  IS  du  ha»t  nri* 
gamüt  hrrit  mut  und  tinn.  lünneinng:  QF.  4,  109")-  W.  Lb.  168.  Ifi3 
UI  165.  I9B.  190.  Itufctiv  100,  Uff.  ICeinm.  194.31  (PB.  fieitr.  U  399). 
Lichtenat.  508,31.  ItS0,91  S.  Zuo  dem  reinen  tiUten  »ibt  teirr  da:  Mudi 
hcrie  min  ofte  grmr.  &i  mUum  Uhu  usw.  F.  t.  Lelalngeu  (KSIi.  I  SU  f.) 
S  (V.  4).  ItrennbK.  (MSH.  1  986  ff.)  IV  »  («r  ist  xur  ^Ifte  hier,  nr 
HUfle  durt).  Allst.  1. 1  ff.  F«mer:  Lidite»«t.  136.13  wir  «i  mir  t*^ 
to  ift  (lU  ""in  ere  mix  ISji  und  mtrt  Üben  ir  .  .  .  eigm  gegehetu  Ro»l 
(SUB.  893  6'.)  8. 10  ff.  Vgl  Neidh.  4»,  3  ttk  bin  ton  der  guot^  ungt- 
adttidtn  minc»  Itbt»  und  der  gantm  triuwen  mfit.  Mootf.  XXXVl  9  ff, 
(und  Wftckoruoll  dazu).  Volkslied;  P.H.V.  I  So.  303  i  ^  dir  ud 
Herul,  Wann  i'»  autta  thu^i  kunnt  (Sie).  Abur.  124,  Str.  3  V.  8  t. 
Ebii.  18»,  Str.  4  Mein  I^b»  . . .  Fremd  . .  Kopf  . . .  Sin,  h  altcat  hin 
DranJt.  Sohl.  llonaUch.  I8£0.  654.9  ich  habr  kein  Her:  nickt  mehr, 
es  ist  bei  H""  ■'"'^  "''^  '"■  "ir.  Natürlich  i«t  d«r  Ansehtun  einer 
(liege a  die  vorige  clvoa  modificiert«ii  Form  liöclut«  Liebe  aoMii- 
drücken :  die  LiebendeD  denken  *t«t4  an  einander,  aie  'wotiiieo'  oinaitdtr 


Anmerkung«!!. 


im  H<iRan;<1»m  nahe  »tcht  ■ü«  VomtHlune  dn  R«min«  hIi  ninrr  Knmm<<r, 
«iiiM  Schreine«  u.  Hgi.,  zu  lUm  nur  «ine  FcraoD  den  Scbläsacl  bal,  di« 
dadurcli  Ub«r  dio  nndero  Uacht  erUnirt.  ht.  8.S  (V.  I  f.).  SO,  I  Ver- 
»lotien  jn  Aa>  herexf  m*'m  hat  sich  ein  leeipUehipUit  verp/litht.  PX. 
LV[  7  (All  mir  mein  (1,  dfin)  hertt  au/»cMi€fien,  gchUiis  mitU  heftiUtA 
hiHrin.  tgl.  «b<l.  LXXVl  Sir.  B.  wo  roi»  Suh1ü«Kel  kuui  '  Wurx^rlen  der 
.luDgfniu  die  Red«  i«.  H.H.  II  W,  16  —  19.  36,85  Lafi  miek  in  deinet 
hertien  Hauten  üinfär  att  her  lieplieh  haweii.  38.25(T,  41,$.  1  78.8 
teär  ich  ihr  trynn  Vmm  herttrn,  al»  ty  mir, .  . .  Ick  taM  i>  oben  rfaron 
Jbfeni  ftfnn  rnid  mtlt;  die  haidu  Sot  ttj  gettUlickm  von  mir  /uin  (•.  ■>.)■ 
V.Lb,  IS9.  ill  l68(initLitlorntarnntnl>cn),(la!riiljF.  &S,58.  Wi«llh.nß,2Rf. 
Iji«bt«n>t.  44{i,  &  fiirni  mich  in  <lin^m  herten  hinne».  6t  R.  16,  618,  Ifi  rJIn 
Jtjn  i*t  mir  in  dem  herzeix  min:  »ü  i»t  din  rrin««  fttrte  in  atnrm  1(6«.' 
\ctlhem  toi  et  dennt  naher  »Inf  449.7  du  bist  rofi  in  dem  herxen  mtn: 
tarn  bin  ieh  in  dtm  hrrten  dtn.  FrausDl.  tiebt  be«ouden  den  0«daiike«i> 
Vgl.  dieten  Ld,  \lll  3.  1  ff.  Ich  »uohte  mich:  da.  ranl  ieh  min  dar  heiitt 
iitM,  ieh  vatil  ein  dine,  da^  tealik  mieli  taten  al  mit  lüite.  Hndl.  I,49ff, 
M.SU.  111  S.  433.  XXll  S,  Iff.  Mchrcrt-  hteUcn  nu.  Hohent-,  die,  wi« 
«inzrine  di^r  rbnn  trennnntno  Citfttc,  z.  T.  »uch  binnnti't  (i.  u.  B.  4M 'Liebe 
b1(  (eindltche  Macht')  schorcn,  i.  Za.  Ade.  7, 141.  Dieselbe  bildliche  Vor- 
«(«Jluojf  wird  noch  auf  sodorc  U«dankenkreiii?  anictwiuidt :  Wnlth.  93, 3R  f. 
8,  14  frt  und  vamde  fuot  . . .  gotf^  huide  . . .  die  uolU  irh  gerne  in  rinn» 
»cAW».  H»rtm.  Iw.  ri6*3ft.  Pupndn-K.  v.  Wiirrb,  S.  401,1«  Bftrt»ch. 
Recht  »itcentlich  f[fh<^>rt  nhw  diu  Hntiv  dem  itlt^ren  uod  jUiifervo 
Volk»li*ile,  betionder»dor'8chliUnr  (»cl.  Sei. melier  II  588),  U.  V,  ».7 
In  meinet  bSlen  kemmerlein  da  »t<it  ein  guldntr  srhretn,  darinn  da 
tat  htschloüen  dtu  junge  herte  nwM  ....  aeh  hell  ieh,  tieb,  dtm 
$Miiftel.  dein  eigen  woU  ieh  immer  mn.  No.  80  (16.  Jb.).  1  i«t  pinx 
Uinlicb  bi»  üuf  die  SchlitMieiteu.  S.V.  S.  SOS, SM  Wann  mein  Hearz 
a  Ftnuta  hat.  Aft  »ach  »Sa  g'wi/t.  JJu  käd  «■  lüloan  Vnd  tiatt  koanS 
dinn  U.  P.H.V.  l  No.  288  (V.  3  f.),  I  So.  IM  Wann  i  itat  tleh% 
•MIM  i  (tili  ttek',  8o  teundert't  mk  nit,  1  trag  ja  me.i  DieniUe  Im 
Hertkammert  mit  —  Almr.  14«.  Str.  4,  vgl.  ebd.  Str.  3;  P,  H,  V.  I 
S«.  168  Mti  Hcn  und  dci  Hrrt  Seitd  tamabund'H,  Ihr  SchUlMtt 
is  Verlan,  tVerd  niemermeJir  j'/im'Tn  (vgl,  HSV.  1, SIT.),  gvni  Shnlich 
I  So.  1199.  Mit  I  No.  1«4  »bd,  »Kl.  Almr.  149.  Str.  8,  mit  P.H.V. 
1  No,  IBO,  8.  SIT.  ebd.  No.  1108  und  Almr.  149,  I.  Str.  'Den  SchHiuel 
Kcbeu  heUil  loviel  als  'trau  «ein,  P.  H.  V.  I  Ko.  Ü63.  V54.  Vgl, 
aocb  Seh.  V.  No.  89»,  S  (T.  )t  ff.).  Aliur.  «8,  8lr.  8  MH  Stluitt  U 
a  Sehlatta  .  .  .  Er  macht  mar  a  SehHUterl  In  tei  nerzkatl't  nei.  119, 
Str.  8  iJtr  ma  '■  tiab'n  icit  tcrhr'n  Mnaf:  mti  Henerl  iuatper'n 
<<iMa  anderen  Sinn  bat  dio  Formel  V.  H.  V.  1  Ko.  363.  354).  318,  Str.  6. 
Audi  in  d«-  goittlichen  Poeai«:    V-  V.  No.  S9S  (16.  ,)b.)  i>t  die  fromme 


k 


434 


F.  Arnold  Uajrcr  ■.  Hetnriob  BieUdi 


8mh»  «»  Hut,  dtmm  XtUter  Cteutw  itX.  OB.  137. 1  elamM  eorCi 
(4m  lOdekSM)  ^mmZo.  Zam  'WaetHtT  dtr  Hntvo  Uin«r  WlntmL 
S.  XVU  W.  Lb.  UISOl.  auu  QF.  W.KS.  D«rgle»eh«D  boMMidmim 
Befctawe  d«r  Tiij«li«d«-,  *gL  Um  ZaMflimiBttaUaBgM  beJ  Da  äni}tft 
fi7.  66l  Dua  iioob  Wotfr.  WiUebUa  Uff, «ff.  Seiah.  15,  t8  arimmt  ^ 
writaidet  hertt  Ireil.  Im  Voünlied  Bteht'Hcn'l  UiMcli'n'  jpuu  rmiiiiliin 
fBr  '«tiModar  ticbhabeii,  auch  wobl  cvphcmtitüch  &r  '  Li«bM|tfaMi'- 
So  P.  H.  V.  l  No.  •!!&  I('4u»i  dd  JVoiHf  M  «cicM  fcArini  [TimI  de  Bmh 
ta»  ramtck'»,  HenalUrliibM'»  Dtfndl,  Laft  t*  HertU  tamacA'»  (<k<i 
~  WS,  1.  Str.,  AUahBUD«  iu  der  hlgtadam  Stnpln)  bdJ  7«?,  «a  4»» 
Wtäakea  iprichij  dteier  Istut^rea  Straplia  guu  UuUch.  nur  •!«  Asf- 
Ibrdenu«  iIm  Bancben  )MgEl>co.  ist  S.  V.  («.  sucli  H&bMr  669)  ä  SIS. 
493  (iD  4M  dann  wiodw  nbiehaenile  Antwort  ite*  JCfidcbeoa),  (era« 
Almr.  140,1  (mit  d«r  Antwort  inS;  tsl.  «Mb  Ull,S>.  ViLooeliSi^V 
So.  184(0:  ebd.  So.  ISl  Ht  ein  hMog,  in  den  dM  Uädchen  »of  die 
•ehfiiMn  LicWaorkärutiKca  de*  BiiT*cbco  di^  aatwortci,  ttt  Tcrfbidwii 
•ind  Str.  8. 4.  1^  iiibt  alter  aiKh  nodi  ander«  Vonlrllung««.  uatar 

devQD  di«  Haeltt  Aor  Liatie  und  der  Liebenden  Qber  einander  po«UKfc 
gtUmi  wird.  An  dia  «ben  betprocheae  »eUi«««  neb  di«  »clian  o.  (S.  Sab  f) 
berOhrt«  VonteUsp«  der  Liebe  ab  reindUober  MaobU  AU  lolobe  ieaMÜ 
■i«  mh  Slrkken  und  Bkndeo,  kinpll  aüA  PMha  aitd  Oeaebonen.  Ffr 
die  nrtiit«  Vontenni«  vgl.  xu  80.  &.  W.Lb.  195.  HI  SS8.  Fnr  Vef 
bisdniic  dor  Voratellnniten  der  Liabc*fe«ae1ii  und  der  MiaMWDnd«n  m 
oiiwr  Hoctbc  H.  S78  und  Anm.  Hi^r  atnllc  ich  nodi  eiiÜKea  tiknoatiidi 
Kit  ertt«n  loatmvMU.  &b«T  dia  njrthalogiache  Umndlafe  d*r  Tor- 
•telliiBf  de«  'LitbaadeD  in  Feia^lu'  a.  lleJMNer  x.  3t*ieni.  X  S,  8.  V^ 
LL.  3,8  *0  rtuA  midt,  fratc.  au  deintn  Hritk.  für  mi^  jm  Mm  gtlf^Üi 
49, 4  (V.  7).  F.L.  XCmX  18  OtfuTtyen  und  <ftf^n<l«n.  <Ja»  Komiaa  tat  n 
tUgenl)  Aal  tie  dat  jfngt  herlte  mtin.  Stoulf.  XXXVI:  'Hein  Bett 
bt  in  dein«u  Uandüu.  in  einer  gul-Junen  Kati«,  will  ron  mir  in  dir  bis 
fllahen' luw.  <JF,  4,87f.  RtMtbezuZweterlllM.e.  Vgl.  Zi.  Au.  7,140. 
Abt  86.3  (PB.U8IM).  Xoruag.  141. ül  »i  bratk  alt*  toufrH  ai  in  nlaa 
ktrten  jfmnt.  Li«ht«Dat.  IK,  88  WrlU  icli  diu  bittbrn  odr  imtmer  trr- 
QirecAtfN  mit  angtdmtde,  to  tätt  mich  tri.  417,  SS  ifA  wiu  ir  mü  tri»i» 
vUgthunien:  ddhiKaBti  Wküne  tont.  USF.  ni  190,S6  ('aie  i»t  ledic')- 
Horunj;.  lU,  9  üuw  iSiniu.  yibfin  UU  der  litbtn  n^Her  nSt.  Nvidb.  95,9 
UinHt,  lä  mich  irri:  mich  Itringent  »ht  rlfniu  bant,  Faeudo-Nndk. 
XXXVII  22  ir  min-tl4ieke  rittt  dU  ttritke.  ähnlich  ebd.  S.  S3S.  Hfl 
N«if.  29,  Sl  aüeh  iät  betätigen  minnaolfcA«  ir  Itp.  S4, 16  3(iur  Uinne, 
tnakt  dm  6iiHlM  liic  mM  der  ich  friu  ^ritundM,  diM  Mtn  anul«  An-»  ^nf  f 
»4, 6 1,  vgl.  Stt.  7  (. ;  WinUnt.  Ld.  1  »l  *U  icA  dir  gebuttdm  bi«.  Unra^bt 
Lei«lieU43  Ir  blie  den  »tric  mir  hat  gerM  der  mimnf.  iil  81  Miimt,.. 
(wiiM  dir  tt«»m  oIk  MirA,   gani  Ühnticli  Brennbu.   (USH.  I  885  £>  X  S 


861t 


AnniufcnaguD. 


48S 


(V.  ey.  v|tl.  TIkHI  «.  S<)  fr.  RuHnlf  d'-t  SchrciWr  (HSH-  II  «M  S.)  II  9 
/fn,  viut^  iVfinii^.  ttrine  dt«  miniwJifirA:^,  nt«  rfu  t««t<  miot.  Kaniler 
<1LSH.  n  8S7  fr.)  IT  S  (V.  S  ff.),  «rl«i<'bf»U«  mit  AfMtmpkM  m  <li«  Mina«, 
vgl  Uuiwji«-  1.  Si«intii.  VI  1,6  (a  66).  V;l.  nach  BnwKbg.  USH.  lU 
S9»  <V.  1).  Holi«nf.  X  S  (V.  4 1)  n  ii»  (d«n  'wilden  Hui')  Junt  Mit  ir 
«toten  N>fto  fuAt.  Oottfr.  v.  Sitnuah.  (URH.  II  MS  ff.)  I  «  (V.  13). 
Sdiwaoff.  UI4  (V.fl).  K.  t.  Luf.ln  (USU.  li  20  9.)  iU  8. 1  Idt  tvl4t 
ir  geca»fftn  mm.  Limbari;  1  3  tmMitK*,  u^-  leitdrn  Mi'.Vf»  micA  eiMnt. 
J.  V.  BniMst  (USH.  I  tfiif.)  I  I  (V.  »ff.).  H.  v.  S«x  (SUB.  138C) 
1,«.  A.  T.  BapTMbtiwil  (SHB.  aSiff.)  8.töff.  T«)[rIi«.  S,  9  u.  nluiUi:h 
S.  W.  r.  Homberg  (SUB.  8TT  ff.)  S,  1»  Sm  hat  >i  atkh  •£  ^ui»d««i  du 
tsifii  Ittnt  i»t  rofiffl  ifttnilm  M  ir  neue  tcA  toncl*  Mi-  (v£l.  o.  la  :f3. 40). 
Badl.  «.  8  r.  FniwnL  SprUohe  140,  L  ff.  W.  Alex.  (M8H.  H  SM  fT.)  I  SO,  l 
jntüm«  (der  Mluue)  $tr^üu,  von  ir  otiyen  blikkt;  'dv  JUaM  Strick'  Docb 
brin  PiUler  (MSH.  11  M  (1.)  IV  S  {V.  7).  Pfeffel  (8MB.  II  (L)  V.  41. 
Untkalbl.  47. 90.  Vgl.  «uhbeeziioh  pwolt  Fri»dTioU  d«r  Eii«cht  (UStL. 
II  166  ff.)  118  min  ktne  nach  ir  minnen  alreit.  Üli«r  di«  'Wkffen'.  di« 
tue  Uinu«  bri  tli-a  tnbJ.  Lyrikern  fuhrt,  Koutlie  SOA.  {£iiier  audt^ren 
Vuntüllunit  «nttjirinfit  et,  tsvnn  Leulbold  83  sugt:  J/^ji  LUbiter  .  .  . 
htäffl,  Na<  una're  iUrtt»  band,  (rIeieA  «tjtrm  thhiffttau  h4.)  Für  <U> 
dcMtacbe  VoHulia]  w«iM  icb  kein«'  Bniijnoli'.  CB.  117  ..  .  fKf  cftr-dU 
fmiit  intitna.  108^4  'Awc'  mnori«  tmculo  eupio  ligari.  116,8  Pb^Mi- 
»ram,  rt  fneram  tnprtwif  rfJuctiitti*,  et  ttcrum  per  /•uo-khi  «mih  7riwn 
protrttnt.  iil\B  Hodu»  abaqtt«  iiwlo.  141.7.  IM,ä  i/e  Connfw  J«i<r 
d^Mt  tifxuit.  IM.»  (V.  6  ff.).  104.4  qui  {uitahtb  aiiu>r)  no»  vtncit 
iuotmei,  vineat  rt  iimeneula*  tiltra  inoduM  rigidat.  1V8, 1  (V.  1  (.). 
143. 1   mUiMit  Vm<ri.  Ikuu  F.  H.  V.  I  No.  a»S  (Dnifrebung  d«r 

6t&dt  KlKft^fnrt!)  UeitrUc  .  .  .  /ht  Aavf  mer  mei  Jhrtit  <i*intUt*ia 
g'tUMn.  vgl  H.  H.  I  106. 25  Frata . . .  Sitii*  htrtt  höht  ir  g«»U>Un,  VW 
bin  in  emvm  gtio^ill.  Montf.  bei  Kotthe  lu  Zwotrr  II  80,6  (mit  •luli'r«!) 
ilel«B«n),  Fnaonl.  Spr.  US.  6.        Almr.  77,  Sir.  8. 

S.    vtrttrirktt:  Mhd.  Wb.  U.,  683  ddUt  verttrieke  C. 

8.  liebtB  liA:  «olohe  Sjuel«<r«ien  bringt  «neh  Srnf.  gerDe:  S.Sl  A*(/V- 
vfrilc  Ad/'«.  11,38:  IS.3;  8. S6  tpiolt  die  Strapbe  mit /rSide;  16,  80  bict«t 
»mg*n . .  .  tan«,  riitym  .  . .  rane.  O.  lu  31, 14.  —  vor  kümmt  an  niMerer 
Stalle  liiu  DAhe.  es  iriire  an  d«n  Oebraiuih  dt-r  I*rilpoiiti«n  in  V«rbiailitii( 
mit  'Wwt«ii  der  B«IV«iun^  uziiknäpfen  (Lner  III  468). 

7.  Vgl.  mir.  vod  LL.  8,3  ibf  telhcn  gtleicAt*  lüt  ieh  (Ann  ru 
dir.  t«.  1  (\'.  8  f.).  H.  H.  I  80. ».  tOfi.  98  u.  o.  b\L.  CLIIU  9»  ih-ieJMu 
sn  mir.  Gott  mhs  an  dir,  ifA  (An  rfir  auch  tlerman^n.  ULXVII  IS 
Slfib  $tfhtt  bey  mir.  aU  ick  be</  dir  vmA  hinr  iitbr  oft  m;  CLXXXIl  l!t 
Ich  bleib  dir  Mtttt  bin  in  mrin  .fnih,  dttglfich  {ert.  icA)  mi«A  ni  dir 
lwr*i«A.        UoDtf.  XXII  88  bi»  mir  «im»,  alt  irh  dir  bin.        N«idh.  71,  IS 


436 


F.  Antold  l[fty«r  n.  Hemricb  Rl«udi 


Atinr. 


äiut  mir  niA(  aU  ich  ir  bin.  HkiU.  6^36  Fromr«  imIn,  iek  man  der 
rvcAtcM  Muietn  dich,  ipor  <Jic  Aön  tcA  nnU  f«];«»  dir.  Vfrl.  Almr. 
171,  Str.  7  H'or'«  i>eini^  (dein  Ucrx)  JbroHJIc  ü,  /*  nein*  ntt  reeJU  g't 

9.    Wa^n  An»  Qua.  der  «.  Pao).  )Di<).  Or.  ■  $  B67  Anm. 

IIX    ich  n.  m.  herci:  (i)  1  f .  —  Ohtnieactgt:  H.  H.  I  36,  7  Foiiir' 
■rSI  irA  Hit  icMicJbm  fii<  cjf  hkim  «uIm  nj.  II  40. 55.        Wolkiit.  LX VIII 
I.  II  dat  toi  irh  tiin  &h  endes  :. 

llf.  Solche  byperboliaube  Veudungeo  üienca  vn«  ilie  nnUr 
beb>QÜv]ten  in  der  Lyrik  gk-tabUlt  zum  AuB<iruck  d««  Bczriffes  'bSch 
Liebte'.  I)«aon(leTS  gern  in  der  VolkspoeHe.  Hieher  gehörm  unurfUllbw^ 
Wiinaehp,  ül>erhftapt  dii-  'nntnöglichcn  Dinge,  L'.  Sehr.  Itl  SIS  S., 
(*«rm.  7.  187  ff.  Vgl.  Lt-.  «9.  1  (t^F.  4, 84  ")  mll  w«it*r«n  PmralloUli), 
guit  Ahulich  F.A.  No.  XXVIl :  FX.  XLIll  1«  «diM  Hut,  filr  dieM  mtm 
ich  niehi  An  kryttrt  gvt,  CX  fl  Alle  urtU  meat  eltt  r»  »dmiUm  ytJut, 
ehe  dmn  ich  »it  loU  mtidnu  H.  H.  I  61,  S  Hett  ich  gtwiUt  itaek  mei»tr 
gir.  asv.  57. 5  War  all  itiii  Ktlt  (wi«  hier !)  mir  mAeriin,  imw,  U  S7, 90S 
Ob  mirA  rfot  stüt  »oll  führm  üh  himelreitA  «if  Ml  vnd  Mb,  Et  itoU  iek 
6y  dem  »chönen  irfib  Hit  rff  erd  beleihen !  S,  356  ff.  45,  S!0  Heti  idt  aütr 
tedi  aal,  loh  kür  noch  nj/tmanlz  dann  In.  Uoutt  VI,  l  J/in  dieiul  tiU 
ffmwt  mr.  tu»ent  itttnt,  denn  geiriiipp  int  in  der  Kunuenf  XXX  35  daa  dm 
(OoU«s)  tob  ieman  grilnd,  c  »trieb  man  vt»  dut  mer  mit  einem  bttem. 
v^).  XXXVni  160.  IV  35  lerren  alle  vaturr  timplen  .  .  .  der  fOri» 
himtl  papir  fir\,  nmi. ;  Wolk»L  XOV,  4, 1  ff.  Und  teer  pari»,  vt»edif, 
pruek  .  .  .  mit  perlein  yö/(  ol»  überbeut,  »in  wiirdo  dJMCn  Schatx  miT- 
wi«genl  Zt.  Aux.  7,  I43f.  W.Lb.  191.  m  187  und  ta  Walib.  U,». 
USF.  8,7  IFor  <Iiu  merlt  altiu  mt»  ii«w.  Übar  ValtL,  der  >•  teit- 
wcitc  nocb  auf  volkttümlii'hem  Buden  4T«hl,  Burdach  lUintn.  84.  Rugf« 
101,7  Mir  i»t  noelt  lieber  dax  »i  ntüete  Ithen  »&eh  h-en  . . .  dan  «itn  Jti» 
wertit  tp<WT.  Hnrltn.  I.  BüchL  1631  Ö'.  Für  Haus,  uiid  ü.  t.  Qi)t«Bb«t; 
■.  BurdRch  Ki-iniB.  38  f.  Bolhenb.  IX  8  (V.  I  ff.)  (MSP.  tu  4, 17),  woltd 
g«w[*t  vomcliwi^bt  \V>lth.  60,  II  f.  UlicTs  geliürt  mit  tnohrtrea  Stellca 
von  No.  1  (USn.  I  102  fr.)  hirbnr.  Munkatbl.  as,  Sit  Wtr  aÜ  (Ikm  rnreU 
im  eigen  «lyn  (iri«  )ii«r)  die  wuld  ich  i^.rgd>tntt  nnr,  40,37  Fjf  rrden 
tcBK  ich  nil  heiter  tin  ee  ich.  Tratte,  wfiH  rnprren  der  gnade  vnd  omeh 
der  httlde  din  (»gl.  Gul«nb.  70, 8  f.),  73  diu  allit  getri<ht  aer  edel  ge- 
»legnt,  mir*  frauiee.  altejm  lieber  »ohtu  mir  terrden!  SobeS'cl.  Tromp. 
V.  Skck.  '"  H»  (Lder.  aua  Welaoblaoil)  XI  Und  ntäfd'  ich  vUUauptmi 
Fräulein  noch  »ei'n.  Ich  pritte  doch  Hets  nur  die  Kine.  Und  käme  mc 
jetiD  des  Weg*  vorbei:  Dir  selbst,  du  »oliiea  Qüadergtbäu,  Durehtmektt 
r»  Mark  und  (lebeine.  Wünnclie'.  bMondora  aoerniUbaro,  U.  V,  Ko.  S— 7 
<16-  .Ib.):  No.  B6  (16.  .Ib.),  6  und  tOMt.  Hyperbeln  Uiul  onmSglicbs  Dinft 
ülxrhaupt;  t'.V.  14«  (16.  Jb.).  8  ^otgct  ir  taiofttt  ^dter  wr.  71  (16.  JH.), 
S  für  in  (deh'Knabi-n')  näui  ich  nHi  keüera  yut,    SSI  (16.  JM>  IS  »Ar 


Aomcrkaugea. 


alle  iBfÜ  mrin  rigtn  (wia  bi«r)  die  lieh  ifh  e  lian  in  (Jctua).  Dm 
Kiiab'n  Wunderhorn  III  108  fSteilc  Liebe')  S'  i*t  mu"  aurk  kr-in  Xarhl 
80  finster,  S'  ist  mir  aiirh  tc.'n  Wty  so  irrtl;  HVhii  ich  tu  mtin  Sclidtlein 
gehe  uxw.  S.  V.  S,  108.  SOS  (£r)  wtlnn  d'  SdUn  an>iilriieka»cht,  Ä/t  kimm 
i  um  di.  £74  (tTm  meine  Treue  l'ng)  leiinn  iV  Bech'  Amol  GambakrttfM 
häh'H.  P.  H.  V-  1  Nu.  SSO  Scliean»  Dienrkl,  tcann  i  di  helcam,  Glabat  i 
■Ff/KRi,  /  hUt  in  Kiinig  tei  Brich  Und  in  Kuitrr  tri  Krvn'  (•.  dwtt  di« 
violbenprochene  Stelle  MSK.  4,  17  und  die  Änmorkuua  *"  deraolbun). 
1  310  *ö(i  wenig  der  N'ms(Birn ibnuni  Äpfrl  trnifen  wiril,  so  weain  wird 
nnverc  Liebe  endnn'  =  I  137D;  1190  tritt  der  Buolub«ain  ein;  Sil. 
Almr.  147.8.  Str..  we.entlicb  —  P.  11.  V.  I  381.  Almr.  184.«  »'«in  da 
Html  papirran  u-ar.  Und  alti  Stfm  Schrniia  warn;  Sü  schrribat'n  »  utt 
an'a  Ena,  It'ta  tconW  Liab'  Habt  «nrf  hrtnt.  nahc/ii  —  P.  H.  V.  I  829. 
Scb.  V.  So.  163,».  10.  Älmi-.  31.8  /  ktin  Bii-hichiito  g'fchnupfi.  I  h«n 
Schnup/tabak  klob'n,  I  lion  HoUäpfl  g'apun,  /n  Bamwipfl  nb'n.  CB. 
HS,  «4  Flu»  amaitnt.  plus  optaran  »v.*  uerbi  doita,  quam  ti  mnnAi  rt 
iocandi  fungerrr  eorona.  168. 10.  II  Krgo  'dum  nox  erit  dit*,  tt  'dtun' 
labor  erit  quie«  .  .  .  cara  mihi  Hemper  eri». 

U.  Wilm.  I.  Walth.  4».  15,  vf{l.  di-nKlbcn  (u  64,81.  Liining, 
Die  Natur  in  der  nllKcroi.  u.  inhd,  Epik  20  fl".  Mennchliche  Scbiinlieit, 
br.»Q»dfTii  dir  den  llVifccii.  mit  dm  (imtiiiim  ch  verglrkhea,  darf  al» 
durchau»  alt  wul  P^lkttumlieh  gelten.  Uurdacb  Itoinm.  48  (über  V«ri[)cLclie 
(pecicU  mit  dem  Houd  Rcitfr  u.),  der  iib«rfaBapt  hier  einzuiahcu  ixt  (]>«• 
•onilen  Tiir  Uotuu^ei)).  H.  K  I  42,  K  Dtf  cdn  die  «rheinet  als  die  wtnn. 
U.  Sctir.  V  166.  Zu  Adx.  7,  144  f..  W.  Lb.  211-  lU  394  Kahon  Belege 
beaonilert  fllr  den  Mieneeno^,  Lichtomt.  80.6  Ouch  igt  rin  (dei  T«g«*) 
teilin  dtr  rroittn  min  vil  geltek.  Steiam.  XU  3  Klär  algam  diu  »unne 
ü(  din  lielita  ougeiAitKeii  utw.  K.  *.  H»ui1p  (MSH.  I  1 18  ff.)  8  (V.  8  ff.). 
4  (V.  l  ff.).  V.  V.  !M  (i.  F.L.  No.  CXLVII).  9  sie  kwkltt  «iw  fenu 
gttkh  wie  der  inargeiuterne.  59  (18.  Jh.).  12  Auf  get  »i  mir  im  hmen 
gUich  wie  Hie  /teile  »onn.  Almr.  293  (Bon'n-lÄad)  Abar  %  hab'  a  Rfm'n  . . . 
Oeitt  Aug'  loar  di  Sun.  da  hat'n  hlurrul  g'maehl.  CB.  1B3,3  (V.  S). 
168,8  liKme  u(  strlla  poti.  I3S.3  lampa$  ocuJorum  'eoMetriaf  earbvn- 
«Oo.  FÖr  Vorgleicho  de«  Weibe»  mit  dem  Monde  (W.Lb.  III  894. 
Ldning  81  f.)  habi^  inb  nm  der  Volkdyrik  Iceine  Beiipiele.  CB.  114,4 
elareng  lana  oportuna,  nb  quam  vulnrror. 

16,  B,  H.  II  45,218  Dammb  irh  nit  getccnekeri  ftnit,  Abc''  en- 
wUl  oder  »ol.  Wack^ruell  zu  Uontf.  XXII  86.  Neif.  31,  13  »tt  tc/i 
dir  nihl  entaenken  hin. 

19.  betenden  t<t  nnit  nicht  mhd.  (dafür  ««it/V>:  tihd.  l«t  eine 
ftnderc  Ableitung  gebrÜuctilicb  fcewordoii  (bttänfligrn).  Die  B<^delItnTlg 
i*t  hier  ptügnant;  btnenft  'du  kaaiirt,  verttehtt  xu  bea'utftigeu',  Übnlicli 
ndett  Neif,  10,1 


4S8  P-  AmoUl  HajM-  u.  Hemrick  RictMli  SM 

Sl.  dat  %Mfht  dfin  ^Oet  luw.!  Wölbt.  XXXVin  9  Dttn  <m^ 
ItrA«  jrfit  ttt  mich  »tnffett.  FB.  Boitr.  EiaMf.  Liaht«int.  IS7, 1  Ir 
tciplteh  gufte  mii-chft  in  gfUtnken  mieM  eil  ^,  Zu  ffxtH  geatolll  DOCk 
U.  H.  1  3S.8S  üieh  tut  friMnUith  bntfingtm  Ir  lieplicA.  gM  ^ttail. 
V([l.  noeb  S8.  M  Diu  marht  ir  raiKtr,  ttStter  mftt.  47,  Ifi  Datmadit 
Hein  (x^ott  mamguaU.  48.  U  Ba»  weküft  Atin  gtUtr  uwntnJrJ  t*ir! 
Wolküt.  L  1.6  r>a*  matkt  iein  miindtin  woJi^cnir  mw. 

80.  Ktra*n  »cknkch:  ■.  Ijckct  I  19Tlt  snter  Aer<«*ribric '  «tm. 
'•larliM',  plStKllchor  Schreck'. 

Sl.    htr:  h>«r  —  froh,  Lvxcr  [  ISM. 

SS  f.  P.  A.  N'o.  XXXIV  Diu  giU*  hat  Mmui^rm  Htirft  Z?ca  iti 
Mit  kau  vtrgeuea  rfiM.  Ansh«!!!!  (H8H.  II  76  r.)  IT  »  Sk-U  diu  m^ 
an  rruWm  »aaehr,  doth  mag  ick  iter  vrouimi  mun  A'iAt  vergtam. 
SchL  Moutsehr.  SKt  (8)   Ifi«  soU  i«A  rfm'n  mt^mmm. 

S4.  LL.  6,  a  Wa*  ifA  ir  virA,  Ao  gefeltl  mir  nit  fSr  dein  g^aiH. 
S9.S  (Sic)  jcfc  iiy«  erkannt,  noch  nffmer  aitr  erkfitK  ich  dein  gcUiehm- 
r.h.  CLXXXVI.fi  Au  ich  lUUin  Ihn  aMtiK  Sicht  aty  dniw  gUiH^,  >* 
ditttm  reirh.  LXXI,  lü  f.  Wollmt.  XXXIV  1, 1 1.  XXXVIJ  9. 1  Kai* 
mauA  gemclinU  litöeriliefH.  XLVII  8, 1.  XCV  3, 1  f.  LXVI  1. 10 
8jf  h»  den  prrU  ...für  oOt.  MSF.  3»,3Ji  (W.  U.  III  108  mit  uU- 
reicli«n  woi1«r«i  C«l«-g«n),  v^l.  aut«nb.  7ä.  17.  U.V.  100(1».— 16.  Jü), 
6  Beil»  ('Im  Rittert)  gleich  («M  oiVAt  attf  tnUn.  Almr.  S.  4i>i,  IS  Sit 
kan  dat  gatui  Land  durchgtah'n,  8o  icoaü  i  g'vifi,  Uta  /iMd't  net  Uiekl, 
Jnchhe!  A  Diandt.  dS  Ja  Meinift'n  j/ieicht.  CB.fil.S  prfatataior  amd 
ertatnra.  118,4  min-  milU  ffor  noit  ttt  hwenta.  187,  t  VuU»  mdm 
tiarior  prt  ntcri».  ia7,«(V.7).  I66,S  (V.  St.).  I«ft.  7  inier  dum 
piuUarum  nihil  cidi  tarn  prrclarum. 

S&f.  auf  gf*trekt  if^Mt  KU  van,  v^. 'die  fahne  ai)Eit«ckcii  U.  WK 
nt  1^41  u.  Fahne;  tiefte  pttn  wi«  'die  Hahn  d«r  Tut^eDd'  D.  Wb.  I  lOSS 
u.  Bahn  10. 

87.  HMri-;  dieM  Form  hebt  Striokw,  •■  Lex«r  £11  IW  raicr 
WMCN  rtv.  — 

E^mtlJclie  Apostrophe  itii  da«  Hent,  wie  hi«r  j»  Str.  I,  wSrda  bdi 
im  Volkslied«  kaum  finden. 

:  a.  b  :\  ,:  e,  d,  e.  f,  g,  h  :[ 
Z.  b  verderbt,  im  2.  Slallco  eine  Silbe  und  Kot«  (u)  etoxascliiriiai 
(v{(I,  T<nct  dcrS-Strophr;  die  LiMert  von  Str.  I.  3  tieuo  sicli  auch  duidt 

küuttliubcu  RUytbniua  erklSren;  J  ^     J  ^  ^'  ^  I  ■«■ 

Di«  beiden  UtoiniRn  c  &  M4  K.  3  «ind  nach  abwärt*  g«M 
Z.  «  des  AbgM.  enll  die  lltnim«  f  8«mibr.  a«n. 
Bei  1)  hftt  der  Sohreiber  eine  Note  über  »iekr*  vorsveeeii, 
der  »Halogen  Z.  g  des  B«fraiua  ein  C. 


J 


£69 


AnmcrkutUCOD. 


439 


Z.  d  dM  Rtk,  Ut  durch  die  Sclireilart  ^    A  iek  Jir  gtsinkiam  in 

cwei  SSfiltil  ge«pfth«l,  vgl.  j«doob  dt«  lotitt  gleichlKuteode  Z.  im  Ahgv. 

Bai  S)  «it»  oMb  dem  AbgM.  S«iuibf.  a  xu  crwu-lvu. 

In  Z.  f  de*  Befr.  lUilt  «ine  Sitbu  (vgl.  Ab^c«.  der  2.  Str.)  aod  Ncto 
^naoli  ilein  Abgea.  Svmibr.  t'  an  drittl«Ut«r  Stelle). 

Z.  h  verderbt:  im  Abf[c*.  fnlilt  die  CHuiU  an  d«r  er*t«n  Not«,  im 
it«fr.  Kiid  dagr^en  die  Uiiiinuc  «dd  io  SoiuibrevHi  uta(iiwand*lii. 


So.  M. 

8.  1.  mäntfcJctirA  zw«Uilbig  {%.  o,  lu  SrEI,  9).  IC.  dtnweigl.  IT.  ata  'i 
met  Qder  liabrr  fr  rin  I.  a.  d.  SS.  t«wr.  S9.  n(rjl:rn.  99.  äSlichem  iwm- 
«ilbig  (*.  zu  3).  33.  tnalt  itid  «u^At  (aujf/Wi^  twv>  '«clilSrfeii,  irlnk«ii' 
l>ei  Lexrr  11  I9äi). 

1.  Ua^fraf  srKnUMA;  der 'KUffcr  itt  der  Uvrker  dt«  SlinDesunge). 
Vgl-  tiber)tau])t  und  insbeaoQilvrt!  liir  dii?  VL-nuIiicdciiH  Btfz^iulinuag  Frei- 
<lank.  kerautgeg.  r.  W.  Gninni,  8.  XCIU  der  1.  Ausg.,  W.  Grimia. 
Über  Freidanlc  Q»  (uu  U'l.  II.  12).  U.  Sehr.  T  189,  Weinh.  I>.  Fr.  1 869  f., 
W.  Lb.  170.  lU.  i(8,  JTU  Slontf.  XI  18  ff.  Ulgfmtre  «ind  Verläumd«-  gegwi" 
iibrr  wri'ftiti-e'Aufpaisei'.  H.  v.  Kuijjtf  MSF.  109,  SS  bexcichnet  «ie  auch  ftli 
batt  man  (?).  A«e(«MT  Mornng.  131,  S7.  rüfgtr  Vtlilnkp  ßO,  39.  nirftr 
Hothcnb.  I  13,  rgl.  «rrfe«  H«u».  49,«.  A'rtdpr  Schi.  JlonnUciir.  1HS9, 
8S3.4;  we/dff  Hdgerl.  {MSH.  I  03)  1  (V.  7),  Ro«  (SMB.  8«  ff.)  li.  15 
(rt||l,  ailcli  Uhd.  Wb,  II.'i  184  a.  melilam).  M.il  dum  kunj^eheudeii  Miiine- 
aaag«,  iu  dur  atlgemdnen  Vo-giiibemng  der  Mutire  und  das  Ausdrucki, 
tritt  auoU  für  den  M^rker  unt.  dw  Klaffoi'  tin  (Oi-rv.  0,  II  42«,  Dt- 
Oruyler  ßfi).  du  birxen  clrfrrr  Imiurt  i»  »chou  USF.  xu  a03,9S.  Montf. 
•teilt  XXV IU  109  Lut/nrr  und  Air  eta fffTtnuAitimtnivobl  in  aUgtaiemtrem 
Sinne).  Dur  Kiticr  Wi>l  kernt  cid,  in  Stoffen  und  Formen  von  nickt  leicbt 
erreicbler  VinUritiftkeit.  hat  auch  nock  dm  Horker:  LI  S,  10.  ßagegen 
F.L.  CXLIX  8  und  w«r  der  Uäfftr  noch  w  ge»chfi4;  hier  hoinxt  p«  au<-b  mit 
FiiieiDgiuixb<Uiromt«n  Ausdruck:  CVI(S.  113)  II  WfiAtfiirdeit»  nnttr  fmtnA 
Sftear.  B.H.  bat  Kläffer'  x.  B.  1 10.62.^,8»;  die  etOsehm  It  59, 119  (ebeneo 
USF.  m  SOS,  9).  vgl  LU  1.4  drr  faUchtm  wellt  nr  layU.  Ebd.  7,  8  dy 
weUde.  SLw.Ila30.XXVI.3.air.Ä'ei«M>»cr.  Subl.  Monalaobr.  18»",  554.4 
i/ättr  Leute  Tüeke  (gleich  dumur  die  faUrlitn  Hund),  vgl.  Fncenl  Ld.  III  1.8 
AU  Jjule,  baltuh.  (.'nd  k«H  t  tvü  Hohe»  thua,  Sf»ritln  nui«  d"  Levt  (S»h- 
lnti)[i4oh').  So  hat  denn  auch  du  Volkilieil  die 'Klaflrr',  die  'faLwIteo 
Zangen',  wie  ue  hier  bSnflg  heiven  (vgl.  l-'.L.  LXXXII  8,3).  aber  gcwis« 
«wniger  ala  traditionollf«  Ifolir  d^nn  alt  ein  dorn  jetgreiligeo  Falle  xu 
Orando  Uagendet  Wirkllcbkeltselemenl :   U.V.  S  A  (llt.  Jk.),  K  Die 


4ao 


F.  AroolJ  JUyer  «.  fieinricli  Ki»Ucb 


370 


HirMe  leiiiuch  dU  toltt  ««M  .  .  .  dafz  alh  fattehe  ttmgeH  nicJU  Körn» 
MN({  nkkU  wfitUn.  86  (F.  A.  ^o.  XIA'II).  3  dl«  faUcben  tunffen  ...die 
tOknidatt  mir  <1k/V  iphniI«*»  (igl.  n.  V.  B).  72  {>.  F.L.  No.  UCXXVIt)^ 
S  rii  frtUther  tHiijKN  Air//^i  micA.  41  A  (L6.  Jh.).  4  ICVu  aiJit  irk... 
auf  aller  kUfrr  ^ngt«  f  M  (16.  Jh.),  «  tUu  tit  Jfm  kUtffer  ve.  löt  B 
(».  f.  1*  No.  LXIX),  7  rcie  mSt^n  . . .  itiu  t<ktidtm  tintm«  kUffrr  triUm; 
75  A  (lö.  Jh.),  5  i>B  caJw*ert  tiejfrr  »Molen  eitifu  rat  (niubt  in  Bexag 
aal  LiobeiverhältniM«;  äluilich  iiiHdit  Walth.  11,116  van  ilea  Phuiniera 
Bin  JEcrkcro).  Sojjw  noch  die  alt«  Hulo'  Hrfchtiot:  C.  V.  «OA  (1«.  Jkl. 
1  rU  (der  ttitt«r  und  die  Htnogiii)  .  .  .  mochten  tw  grvfitr  Afife  t»- 
«OMfii  Jtommm  »ir.  ticKi^n  die  Lin^a  menAu:  tl  doloxa  .  .  .  Aigita 
'UirHfifMri,  tt  in  ignc  i-oMrriwaW  jfeht  CB.  169.  H.  HMch*  »pricta 
Httllenter  Nendrucke  «0.  Sl  S.  7«  V.  831  von  klaffrrn.  —  Vvtm 
Lieder  «nlbtilien  «rbitt«rt«  FlUcfae  ROKVn  dir  Klaäer,  ^«nie  G<!>^(Jit* 
erscböpfea  «iob  in  der  Variation  iliewa  Themit».  Im  MinoeMag  littit 
licli  Zum  uod  Hms  geg«u  deu  'Merkor'  doch  weit  mehr  in  Bcbisnkm. 
lo  h«fiigi!  Zmiva  wie  Hau«.  4^.  S  f.  »iitd  schon  >olt«i>.  Im  übrittm  tinl 
die  Vuntvilunf;«!),  die  Mvh  iti  ucevn-i)  Liedern  niii  deu  Kiaffcni  *«• 
binden,  ihuliehe  wi«  in  H.H.  uud  den  verwandten  SunmlnDgvn:  Set 
wird  (11  d«n  cinxelnen  Sti^lkn  belebt. 

3.    walkeh:  Lexer  III  ä&fi  unt^r  walt/rn,  Schntcllcr  II  909. 

6.  nuscht:  llhil.  Wh.  II;,  892  ui)t«r  r&»cben  S.),  'in  aauatfndOB 
Galopp  dabertpreiigeD'  (L«xer  II 658).   gerevach  aiib«i.  bei  Wotl(«l.  II S.  M- 

9.  «mb  das  ort:  Ubd.  WU  IL'i  444  unMr  ort  2.)  'der  Endpunki' 
tjMOfr  n  1«»  f.). 

la  mort  belebt  du  Ubd.  Wb.  H  i  SÜO  (dun  Lexer  I  ]iS04)  ab 
«tn.,  ipEtLT  Huuli  Htm.  oucb  demlioh  »elten,  in  der  Lyrik  gar  niehL 
])iilict[e<i  i>t  in  der  l  Tbrrjfitnitwcit  zum  Nbd.,  welcbe  ja  die  alarkon  An» 
driicko  lirbl,  daa  Wort  «dir  gobrüuclillcb,  mit  einer  d«m  frUhrren  und 
heutigen  Gebrauch  (ceicotiiiber  Abe«iicbwä«htnn  BedcutnnK-  H.  11.  I  S9,44f. 
Ob«  ttäd  iTiri  gro»9tt  mori,  Maü  M  ft/  alxr  icarnen!  II  Sl^.fll  ewü 
vtKrwettrr  honlt,  Stidt  du  gexfifftet  Itatt  dirn  morL  £6,164  Dn  tttti  M 
mir  noch  grüfirrt  ntordt,  Dana  ye  ftiiin  mm»  tett  an  ainttn  lefA! 
6i,  160  der  durrt  tSI  mir  den  »lort,  vgjl.  85,  10  Da»  dich  ehitn  vaJar]u 
i«»V  (vgl.  o.  KU  V.  1)  ttit  mordt.  Wolkrt.  XL  S.  l».  CVII  1. 88  Mtlkk 
mort  —  Livbvnchmuri  (der  bL  Jungfrau  um  ihren  Sohn).  8.  noch 
Wober»  Wb.  u.  d.  W.  und  «.  ä^,  7. 

18.    wenn:  'gleiehvrobi'  (.Lcxer  III  667  n.  toiiit  adr,  u.  oo^.). 

13.  Iracz  lautet  früher  din  Interjektion  g«i«i>htilicb,  trott  ent 
Jerosfhin  und  Spätercu  (Lexer  11  UÜB). 

14.  maa*:  Lismr  II  IU6  ('Ge^chwati',  'ScbwUUcr'). 
16.    denweistt.     Ee  wird  lu  venlefaen  *ain   dernteeiifrte .    Co 

prSI,  dei  Init,  Verboms  »lee^en  mit  drm  Pixfix  d*r  —  {Schmdlw  I  631 ). 


S7 1  AmuerkuDfceo.  43 1 

17,    einer:  d.  li.  '«chon  eiuer*. 

Itt.    morttmtsser   nur   drei   U«l   tielej;t   (uädi   Lexer  I  SSO?   a. 

35-  vnj/*/VH;  «o  noch  H.H,  I  97.8.  Wolleal.  LXIXVm  1, 6,  in 
Aer  Form  unjn'cH«  bpi  Laxer  II  1676. 

S3f.  Zur  Krkliirunit  iit  hcrsDrimohfD,  km  BoHbcIi  Rcinm.  48 
in  der  Änm.  ra  H.H.  I  111,6  und  SISF.  173,  18  f.  bemerkt  (T^w  H 
887  n.  Khüpftn).  —  84  rupAni  itt  inlid.  Tioch  »ell«ii,  Lexer  II  554  u. 
d.  W.  i  din  Bedeutung  gcliort  hier  zu  der  im  D.  Wb.  8,  1530  u.  rupfen 
S>  a>  (mit  Acc.)  angegclwnftn:  'Ton  t?innm  Haare,  Federn  u»ir.  abreisEeii'. 
Der  Reim  »cv/fin  .'  rupfin  aoch  hei  Heiur.  d.  Gleiisner  (Lb.  S93.5f.;  »■ 
Mild,  Wb.  It/i  8211)  u.  rup/V '«ausen,  nipfon'), 

86,  »nallm  iwv,  »rtehl  Leier  11  lOaS;  Mbd.  Wb.  11/,  417  u.  d, 
W. :  'iiehnuf  Flüiai^ketten  mit  CerSuBcb  d««  Uuudut  oder  SobuabeU, 
»chnakend  ein',  "veriiohllicli  icUwitie'.  Wolktt.  CXVn  8,6  Ain  rfcA 
begert  tii(  «»?i',  mann  es  verbraitehet . . .  tS  fä  irir  gleich  der  tcetttr  gtm», 
die  leglieh  iratter  xnallel. 

87.  rfimi^nirii  i«t  mlid.  aclten  iMleKt,  Lexer  II  1648.  —  teiu  i»t 
hier  rofIn:(iv. 

89.  mainen  im  Sinno  von  gJauhfn  i»t  wenif[«r  hJiuflg  als  i«m<n, 
B.  Lexer  I  SOSl  u.  d.  W.;  in  uiiaerer  H».  ballen  «tdi  beide  Verba  aooii 
xiemlicli  da*  Oleiobg«wichl,  wührend  aeenen  jettt  ala  reralt«t  gilt. 

-    40.    hofgall:  Lexer  I  1360  u.  horegalW^  sirf.  'Buset  oder  Bötor, 
woduruh  .  .  .diu  Hoi'lebeii  vergilll  wird".  — 

Zu  dem  Gediebt  *.  o.  S.  60^ 


a.  6,  c.  d,  e,  f.  gxe,  h,  i.  h,  t.  m.  n,  o, 

d,  k,  u,  o  gaai  kant  STelodieieileu.  eiitijjroehi'nd  dem  Metrum: 
dtftgtn  e  luid  g  X  e  tod  der  aiuiergewühnliuhun  Lallte  von  10  Silbrn, 
mnatkaliiob  je  durvli  eine  zweifache  Schlnnnote  autKeicichnet,  u.  iw.  iit 
die  Uinima  c  ülicr  /3u«f  nicht  elwa  von  der  nüchiricn  Zeile,  welobe  au- 
QHii;  ohne  Auftakt  i>t,  tiu>  Veriehen  horllbergeaomnieu  (denn  Z.  t  htt 
hl  nllcn  Str.  nhnc  melr.  Auftakt),  tondem  »je  lat  wohl  aualog  vou  ffHiHtt 
in  eine  Uoppclrsule  uniiu  wandeln. 

Die  Semibreven  e  d  bat  1)  köDuen  Euaaininen  nur  den  Wertb  vber 
Semibravia  oder  mit  der  forherg^hendeu  xuwmmen  den  Wertli  einer 
Brevie  aasmachen. 

Z.  i  nüre  meludiseh  aU  Oegenrtüclc  xu  Z.  h  mit  WeglauuDg  einer 
Semibrerit  aui  der  Mille  zu  konstruieren,  dorn  wideiiprieht  jedoch  dna 
Fehlen  de*  Aut^ktm  iu  allRC  drei  Str.  Daher  tirt  die  Enieadatioa  darch 
Beaeitignag  der  (^uda  an  der  arrten  Not«  Torsanebison. 


F.  Aniold  lUytr  n.  Hdarich  Kictwh 


in 


Xo.  a». 


S.  1.  kab(n  rtTitilhi^  (h&n'f)-  3.  di^  dU.  t.  nat&erlfiahen.  S6.  »MtfaL 
37.  iMNMiMr?  40.  jertn.  SO.  fimr.  »crngn- (t.  in  SV,  tt).  S4.  MMiJkItkk 
(t.  ebd.).  Afi.  nian^CTJi  (k,  ebd.).  67.  /rtvtHtickttt  (vrtottick  itdtimfltm 
im  MhiL  Wb.  UI  4it5  u.  uruHm^Ukt). 

S.  Vgl.  Z».  Akk.  7. 139  f.  Du  IdcbcBrcucf  i*i  bMoodsn  M 
X«iL  niDc  lelir  bäufifte  VoratelluriK:  21,  SS  JViaiw,  in  ittlwr  jH'l*^  *t)k 
bri»nt.  S7,  6  ff.  39, 23  ni»  hol  micA  diu  mianedtrM  rniiin^  .  . .  iMdMc 
st  midi  Mit  ir  ntiiine  q.  •»nii.  MSH.  lU  S.  446  LXXXVII  dn  fcroMMt 
mich  (WM  ^IfMt.  H.  V.  SAchaeoheiiti  U&rin  S14S  U&nio  Jtfif  hiccvm  /St 
)((  mir  rncfint  Htret  Uh  und  Ifben,  »in  ttud  muot  <,».  sa  '17*,  85  wid 
8u  43S).  Speciell  über  >leu  brennetidvit  Hund  Scielhe  xa  Zwetiu-  Q 
27S.  3.  Z<.  Aui.  k.  ».  O.  F.  L.  XVIU  1  (V.  &,  *.  Zt.  Aui.  b.  •.  a> 
CB.  108.  &  .S'i  frigtt  in  fua  orJc«,  iim  miAi  vult  calf.rr,  qiäd  (wtcmnlai 
IwtuirruDi  mihi  qiieunt  ealert,  118, 6  Ardori*  ncitUiUa.  detoliina  i*i  lUa . . . 
cor  ouuni  i^irif,  quod  ror  fit  fanita.  133,4.  1  f.  Üviil  Uetam.  IV  8S 
eaptii  nrdrJiant  mfntibut  amb".  Seltener  im  ganxen  acheiul  mir  <iM 
im  Volkalii^rl.  Alm.  164,4  UoM  i  icits'n,  ua»  dat  Ding  Im,  Datt  «T  LiA 
W  g^McKteinA  6rint. 

10,    nahtsepaur  beUgt  IiOx«r  II  7  ti.  NÜcAjfcMr«. 

IB.  KrrJcerfn  ial  eiu  Lieblingtwort  der  frleivbzeiÜKien  Dsploeibr. 
Et  h«int  (t.  nut^h  L«xpr  Ul  140  u.  iL  W.)  voriadeni'  I.  nluM'  j*6« 
NcbcnbcdvatonK,  t.  B.  Wolkit.  I  5.K  rät  und  flaiek  kSt  akk  vcrUit 
mein  angcnrJil.  2.  pröjciinnt,  ins  Sohlrchtciv,  nUo  'schlecht  dmcIm^ 
schticJigiMi',  wioiiniinsirrorSl«lli',  Tjjl.  H.  H.  I  11,233  Ir  Er  plib  vHMerrlunt- 
17,  V4  Dt»  ich  dir  »it  utrcher  (niinilidi,  dma  du  mein  ganU  yeuriittif 
bitl).  10S,S4  Ich  pleib  dein  vmuer<;hert !  (~  bleib  dir  tr«u!).  U.< 
Der  dein  itci»  oder  pSrd  Vtrchnt»  müg.  clid.  IS  Vitit  hof ,  .  .  P» 
iDÖlUat  micil  nit  verehertn.  66,  B8  Wer  mir  dal  (uämlicli  tter  süMca 
mi/ni*c  fpil}  isrrcker<H  tmL  71,  ülä  QdtH  ich  ye  tu  deinem  mrtt,  Dat 
hat  eidi  nun  tt-reherrt  garf  Muruiig.  lOS,  IB  fM  Aöt  ni  gar  verltirtt 
ktr  u  mir  (friUi«r  «at  er  ilir  d»)  Lkbat«).  8.  gleiab&U«  pnipunt. 
'xuni  BetMrou  weuduu'.    Uoruoi^.  110.31  li  kau  vtrürta  torgt. 

in.    mertn:  Tgl.  lu  12*.  60. 

20.     kraeteu:  vr  apürt  gipiehiua  «ni  KtisIigiM  Jui^keii  dcrch  ' 
Verdftcbt;  fj[l,  diu  D.  Wb.  V  307ä  uaUr  6  erwiUuile  Bnlcutuui;  'p«ia 
achmcrien,  von  lleac ,  wo  auch  dni  linir.  tau  diek*  nieltt  krattm  (künourn) 
«iig«lulirt  winL 

31.  ey/m-.-  W.Lb.  I«a.  lU  2£— S4.  b*L.  ('Bi«d«rä>ten«ii:faitdwa 
Waldviertef)  Dort  dritnien  im  Wri/ta  Tiun  if  Anita  tdterztn;  Wo  hm 
Eiftrtnrht  it,  Geht  k9a  JUnb  vom  Htru».        H.  H.  11  4ö  angiert  im 


S73  AmMrkung«!!.  433 

l>ichtcr  CID  Qcipriioh  mit  Riner  Frtii,  di«  □iMritcliiitt«rlic^  ut  <Uo  Trano 
ibrrs  lAehaUn  ttlanbt. 

Sl.  nvAcAen:  iiitr«.  ai«mli«li  ipärlich  belegt  (Lcxer  11  1331  ii. 
H.  W.),  auch  tiir  Wölkst.  verMJ«hnet  WeVr*  Wb.  nur  dan  tri.  Zviticort, 
da(;«gieii  iinil  im  Wb.  tu  H.  H.  beide  lJ^eatung;«n  belegt. 

41.  gehüytn:  mhd.  i»t  gdiä^t  atf.  uiid  gthügtn  Uti.  belcKont  (Lvxer 
I  793  u.  d.  WW.). 

60.  »tdt.  ron  der  Jagd  übertT«g«ii:  so  iiiulit  im  beitcu  Slhii., 
ouL-h  mit  DjiiW  (Jllid.  Wb.  U/,  560  u.  d.  W.  1  3,  Lexw  II  1171  u. 
nlclUn  twv.). 

Ml  f.  (3odcx  bei  SchmcUvr  !  401  Man  »ieiit  *y  laufen  unit  paren 
as^  dem  angtr  hin  und  her.  Kbd.  die  Uloito:  par  ^  Utuffea,  rur.iu 
ctriare.  Vgl.  auch  Burlouffuitif  et  incHlouffuns  l  1*43.  -  vartouf 
b«i  Lexor  I!I  473  in  epÜUrou  Bel«^eD,  auch  bildlich.  ~  rrAnnT»  beleg«n 
<lie  mbd.  Wbb.  mir  su>  xwui  C^elleu  de«  lö.  Jh.»  (g,  Iicxor  1  ß34  u.  d. 
W.),  auch  du  Simplex  (lMX«rI118')  iat  uook  uicht  liituü;;.  Der  Wett- 
Iftut  iBt  bi«r  bildlich  vurwttudt  (>>.  a.  8St  y). 

5».    Zu  »3. 1  j. 

BO.     Kfnitteich:  weeeu  dcs<IHhd.Or.§  189.  —  Zum  GvUankuu  xu  8(>,&. 

Sa.    (iiriif«  wird  bitr  «=  verdienL-n  nfin, 

64.  nJtU'Klcii.*  Iicxer  lil  1804  u.  uKknndt  «wm.  ('d«r  Uobckkniitr!, 
Fremde'). 

86.  ffkA  tcrirra*  bolest  Lexw  III  ISil  u.  d.  W.  nur  ui«  dltm 
Scfavabeiispie^'el  (mit  gtgen). 

67.  fritwUiehen  gi-hürt  lu  rri'iiii'^Ii^A  adj.  I^cscr  I  642;  doch  (. 
o.  die  kriliiichi!  Anm.  (wrf^eu  der  Eodung  r.a  99',  16).  —  AnUr»  *tiu: 
Lexvr  l  14H8  but  ktiue  Bcte-^'e  nun  kltusiHclivui  JIhd.  Das  Wort  tial 
gcvtubnlich  den  Nebeiibofjrifi'  il(.-9  L'nbc»ouiieii«n  oder  audi  Boibiftsa 
und  wird  baondvr«  vou  des  Kla^'i^n  (in  84,1)  gafaraucht.  Vgl.  H.H. 
I  100,7  6*0  ich  gantt  cnJiciunnrn  kalt.   -~ 

Ovtchrtc  KUmonto  (V.  I,  vkI.  xu  No.  86*  un  Scbltu»}j  'Dicmit' 
(V.  18-  63))  utderarwitt  populär-MulenxiSse  Uanier  (Str.  Ij  (.  lu  No.  86 
am  ScUom). 


::«,  t,  c,  A  «:|    1:  /",  fcxj.  *.  i.  i.  J  >e  i.  ■*,  »,  o :) 

Woffon  Z.  b  Antoi  *.  B«ai.  zu  33. 

Die  Lif»bir«ii  find  Twifub  nudnullidi  gv>vhri«li«n,  rbqnvo  kt  die 
Not«  bti  1)  nur  nach  Analog  dr«  A.1)^«».  ab  Semibr«vi*  %  xa  erkennen. 

Z.  «  im  1.  StoIUn  hat  ain«  Not«  m«hr  «U  Silbou,  nftcb  de» 
H«lrum  tic^  der  FrhUr  auf  Seit«  cte«  Wortlest«!^ 

Z.  b  de*  %.  Stolleo«  verderbt. 

I>:u  T('xtuut«rle)ruii)c  zu  Z.  e  )*t  in  den  beiden  StoUcu  ungleich; 
di«  richtige   tuhnint  mir  die  zweite,  welche  die  Litiatur  auf  die  erttc 


i 


4M 


P.  AmoUl  Mayer  u.  Beüincli  Rietach 


274 


Silba  iIm  mJblichea  Itmtn«*  «ntit;  dum  hsl  die  zvitiXe  Semibrevi*  •  ■)• 
UbenÄlilig  ra  i^ntfallen. 

Voo  den  bsid«D  Varianten  der  Z.  i  i*t  dtr  de*  Abgeamng«  tnclodüci 
iler  Vonug  m  gvbnu 

No.  K\ 

81.  L  mit  S  iungkfi/wkktiu.  33.  dmIi  8  «öldl.  84.  in  aU  mro* 
iijnii  v^  «.  S.    84.  iö2rA  (eu  S9,  fl). 

1 1  Ül)ep  jfrIt)n;>A  o.  »a  83,  U  (vrI.  fiwjr«)-  -  «dWwtjrt  Ut  Sdun. 
aber  »chym^ttn  V.  3S  nShort  »ich  brrcita  Atr  heutigen  Bed«ntanf 
(Übrngang  duix-li  'sL'hlechter  Sclierz). 

»f.    H.H.  1  34,9  Mit  symum  wol  bt^it. 

8.  tvandfl  —  Lebeuswaudirl  ht  (Loxrr  III  670  a.  d.  Vf.)  bu 
dnroli  eine  8l«tte  aus  dvn  Sljitikuru,  ausserdem  nur  nocb  an  awei  aadam 
StcUeii  lielcgt.   Vgl.  noob  Wolkil,  XI  8,  18  titgtnt  tcolgeiieret  mit  handftlL 

9.  handtt:  ..  H.  ü.  da»  Wb.  u.  d.  W.  und  I  S7, 10  1P«W  *« 
ij«in  hanndct  .  . .  jiringmt  rrnfnn  gütü  füg. 

II.    rofei*  mändlfin,  «tolipiid«  Verbiodunjc,  ■.  u.  lu  44, 83  ff. 

19.  jwossoi  ni  tro.j*  (tn.  Lexer  I  961.  —  IMc  Lti!l>ead«D  wenbi 
Ubcrbanpt  mit  Blumeu  lerglichuu,  beumdon  der  wdblicbe  TcO.  att 
Ewsr  in  (1er  Volk*-  uud  Kunrtpoeaie;  dabei  apiett  dio  Bo»c  otne  1u'n«^ 
rat-eudi-  Roll«.  Wackeriiagel,  El.  Sehr.  I  äOOfT.  LL.  1R,S  «riaA 
mich  mich  dürren  ast  .  .  .  *o  vtet  mein  hefct  (o.  za  33.  1  f.)  in  ptM. 
FJ-.  XC  al  J/fi«  Aw/f  irt7  ich  dir  auffaMieftm  (o.  lU  8»,  1  t).  ff 
«ncM  roucnjcrtrhin.  VI.  Kehr.  V  189  fT.  UuikalbL  4fi.  88  Aa*  dm  •■ 
Ais(  .  .  .  tym  rotenhatim  tti  j/tkJim.  Vorftleich  der  Dame  mit  eiow 
(lilQhoQdcn)  Zweig.  Zinjrerie  ta  F.  v.  SonnnoborK  IV  43S.  D.  Scbr. 
111  449f.   PKW    in  6ft  Ihi  liegst  mir  »lein  am  Herztn  (o.  m  88, 1  ti, 

ICii-  rf'  Bm  am  Stitlc  Mngt.    In  jpiiit lieber  Poerie  (vgl.  Ilooiia 

711  Zwnlrr  II  aii.  ts):  R  L.  No.  IS85  (16,  .Tli.)  Iflt  iiri/t  H«  Blümlätt  klAtA 
und  fein,  dag  (Auf  wir  wohl  gefallen:  <»  SÜfht  mir  in  dem  H^rtt»  ntria 
(Jetuij.  600  (14.  Jh.?),  1  vir«  Maria,  ain  rot  an  alle  ttora.'  cb«nK>  W 
(ift.  Jh.),  I.  Vgl.nochM5b(U.  Jh.}^.  1  (V.  IT.).  Di«  Itoi^  in 'trupiocber' 
Verwendung  sonit  nicht  häuü^r  im  Volkslied?  Vgl.  OB.  147, 1  Suttif 
Flos  fiorrm.  186, 4  Hanc  amo  pr^  reteri»,  qwtn  n<m  vineU  roao.  W  G 
vidi  rotani  madU,  ennitin pftlehriorrm.  'KOMD'rotdenMnndiiu  aenaw. 
i«t  aebr  beliebt,  auch  die  Wan^n  nerdmi  mit  KoMn  verglichen,  Lüiiicf 
186  B.  V.  Sübr.  V  129  f.  W.  Lb.  lU  404.  17,  V.  7«  A  (16.  Jli.^  U 
ntvH  roarniHirtt  mnnd.  CB.  188.8.  3  Farie»  ett  nirta  ...««... 

roueo  rubore  .  .  .  laMpw  ocittorvm  'esnctriat  eatintneuh:  tietd  fiM 
t»t  fiortim  tvta  (bier  liegt  der  Gi'und  für  den  Vrrglduli  der  «cbdMB 


275 


AnmarknuKi»!!. 


435 


Frau  mil  der  Rmi-)>  «tpfrfminet  firginalem  rhvrvtn  (vgl.  Z«-  Am.  7.  ISü'), 
125,6   (V.    1).  SptfcieD    let   in    der   KumUiobluug    niin    Vcrgleiob 

wcibliclier  Scbänbeit  die  'Rote  im  Tan'  lieltcbt,  ebcnao  die  'Liüe  im  Tan', 
liüaioK  133;  Überhaupt  erachetnt  die  Koto  liHonlcn  mit  der  Lilie  ■»• 
«ninnicii  zur  Bciriobaung  der  woibllohca  ÜetdchurarbR,  ülHrhaopt  neib- 
]icii«n  LiclirniMi:  U,  Sclir.  V  139,  W.Lb.  III  40S.  LiininF;  inBf.  WeiiM 
Rom}  uTiil  Lilie  vciirctcni  sich  f(pj^n«citie,  Liiuiii^  IB6>f;  Kow  und  LUi* 
vprviDiiit  bozoichnrn  aiicii  VollkniDmoaUoit,  V.  Sehr.  V  ISA,  Waltb,  43,  32 
nnil  Wilm.  danui  jEcttcDilbcrgcitellt  bedeuteit  diu  neisie  und  die  rot« 
Blump  (Ko«it  nnd  Lilin)  ditt  'mei  (}o»pieleii  im  FrlilüiRg*,  TJ.  SeUr.  HI 
«15  f.  480.  CB.  61,2  pukhrior  lUie  i-el  rosa.    138.3  (Y.  1  f.).  Lili« 

KileJn:  CB.  riÖ,3IiIi..m  ..  .  vinrit  cdore.  1*7,3  (V.l).  169,6  Vityin4Ue 
titiltm.   tnaiii  prrsla   tubsMum.     61.  1    lUia    suf    eattilati».  Andere 

Blumeo  und  PlUa»^n:  F.L.  OCXXVII  B6  ^in  krrHlttUi»,  vom  roamarin 
vtrffi»  nil  metn.  Ich  notierte  mir  '  Versleicb  der  Oriickten  mit  dem 
Klee  im  Wnlda,  doch  kann  icb  du  Citot  nicbt  mehr  fiadnii.  Älmr.  39, 
Str.  8  O  du  tnei  liaba  Gott,  Schenk  mir  an  Xag'liloek,  Ü<r  auf  iieoa 
Füafin  firht  Und  mit  mir  $rhXafn  gthl.  453,10  D'  Dlcataantpmeh' : 
diu  MÜdcbcn  bindpt  riucD  Slrauii.  <lni  Voigorl  (llb^r  du  Voilcliw, 
»pecidl  da«  crtlo  V.'  iii  88,22ff,)  bedeutet  Min  Auge,  SteinnairiTl 
•ein«  Wange.  Aichkitxl  die  ßonien  (daft  mei  Ben  hat  kca  Ba»t),  a 
KleVn:  daft  i  tarn  Etvi  hold  61cifi'n  thwi.  Über  diete  VeninDlic>i»Bg 
dM  Abitrabten,  wie  sie  daa  Vulktbed  liebt,  iiucb  lu  SS,  31.  'Seiae 
(Um)  Tugendeu  sind  ebenio  viel  (oder  mehr)  wertk  ata  Btumcu  uod 
Vo8<dgenuiK',  Roctbe  lu  Zweier  II   116,8. 

IS.  htlfen  mit  Aca-  per«,  ('aütiro,  fordern')  ist  mlid.  gsni  ^- 
irölmlieli. 

14.  tütllf  h«iRt  da»  Junge  eioea  wilden  IWa«  Uberhatipt,  T^exer 
I  750  Q.  d.  W.     Der  Dativ  bSiigt  von  humpt ...  er.  f.  (V.  17)  nb. 

£0.     »chric  atm.  bei  Lexer  II  796. 

SS.  kreu'trlt' :  ».  Leier  I  IT3fi  kriuteUn  »in.  und  Uiuwlrn  ebd. 
16ST  ('itruiubeln.  bätiubeln,  luiuncioheln')  und  die  Vervreiauug  auf  da« 
1).  Wb.  Uli  beiden  Stellen  (ca  beiaxt  '«iuem  kläuaelu.  klümln',  aber  auob, 
a.  Sclimeller  I  1848.  truslv,).  —  wirrtMch:  d.  i.  wtrttnelt  (i.  uwfiK* 
»4}.  und  tiwUic'ioi  adv.  Luxer  UI  7i»fl,  dam  o.  8.  18t  unter  S.). 

S3f,  hfir!i«U:  äcJimeller  I  IlTfl  fuhrt  an  »ich  rintiäu.tt(n  ron  der 
Sehueeko  und  'liKärlich  von  UenachAn*.  AUn:  'die  Liebe  wohnt  ehrbar 
in  meinen  Sinnen'. 

80.  all  fort:  Beinpiele  im  Mhd.  Wb.  III  353  n.  nwi  6.  c, 
Lvu>r  III  SS. 

88.     Zu33,  Uf. — 

£ine  «»lebe  Aneinauderraibttiig  von  Lobaprüehm  anf  die  Dame 
kt  kein  Thema  de«   Vi>Uuliedea,  «eoit  aie  uieli  hier  «lititliaoh  x.  T, 


iU 


F.  Arnold  Utyer  u.  Hcdahch  BietMh 


27« 


ToUtstunilicli  dniohgefölirt  wird:  'oBBÖgluI»  ])iBKe'  (36).  Teiskiahe 
Mit  der  belebten  Xatnr  (14),  mmncbc  aebbeUe  lutd  einÜkcho  Ansdrflefce 
(18);  Moit  freilich  tnelit  Worte  and  Pbrawii  de*  UinntMingiw  (vrL 
UbrigOM  mit  wuerein  Lied  WolktL  T.TTT|T  oder  gmr  H.H.  U  SS). 


«<<)   &(•)  CO   "IC)  <(»)  /(•■')    J(')  ^C>  IC»)  i(">   ?("). 

1;  S)  8)  nndentücbe  Doppelr»utini;  dui  b«t  S)  und  3)  nicht  h 
ttktt  c  xn  leten  i«t,  lehrt  die  Vergleiobuiig  mit  d«T  folgeaden  Leurt, 
ist  aber  auch  tnelodiiicii  begründet. 

Bit  SÜBimen  in  Z.  *  aind  noeh  Leaut  S  niofat  aU  bcabriebtiKte 
rliytlmiMli«  KlliiM«lcJ  tuuQtdivD- 

Z.  ti  vud  l  bietet!  Au«nfthm«Q  von  der  BehuidlDng  ktinKrad« 
B«une;  «■  tcheinl  aber  iiur  ScliuM  eiuer  f«lüerb»ft«n  Torlag«  odtr 
einer  VerwöobBlung  des  Suhreiben  in  d«r  Art  la  win,  dftM  die  Dopf^ 
naUs  (tatt  b«i  der  vorletzten  bei  der  iweit«ii  Note  di«Mr  Z«ilo  u- 
gebracht  wurde)  vgl.  dueetb«  Lit»!  in  Hb.  S. 

L«Bart  der  Us.  S  im  wcaentUcheit  glwuh,  nur  Z.  b  hat  uUir 
«MMnroeDgeiagene  Intervalle.  Z.  o  zwei  geändert«  Tön« ;  hier  itt  (Dr 
die  Noten  dne  Silbe  zu  wenig.  lie  ergiebt  licb  aoi  d«r  anderen  LeiaH. 
Im  übrigen  itt  diese  Veriioa  rhjlhmiiic-b  riafnchcr  (r  oben). 


No.  87. 


I.    L  vaTtn  einnilbig  («.  zu  89, 9),    4.  gtateb.    6  ff.  Dl«  Folge  dar 
Ztilen  icLeiut  getturt:  6.  8.  6  (].  ändert  m.   nyemand).7?     I&.   Reim7 
(vi«  verr  vnd  docA  eo»  dir  p.  tcA?)     Vgl.  noch  beiooden  n  19  und  in 
äü.ie.  Iirr.  ^.  i)7.»9.7:  ».  8.  IS.  £5.  89.  M,«.  U.  «9,86.  61, A.  65. 
47.  50.  51.  &«*.3.  H3,B.  8i.8I.  &.  66.50.  sis.BT.  87,1».  80.  S»*.  IT. 
19,  I.  iMtcAt  vn<Uy  (Reim'')    85.  urfsrn  einsilbig  (».  zu  1)  oder  wrsen  9« 
Sl(-  »u)it);«»i  xweidlbig  (1.  zu  SS).     87,  /Vnioit  ^«(cA.  oder  frateen  gschäek. 
89.  driMHi. 


1 


u 


h    H.H.  I  46,98  durth  all  dein  tnipUch  tacU.    108,86 
w.  X.  u.  o.  K>.        Wölkst.  XXXVI  7,8  durch  all  eier  er  und  btipUA 
iieM.        VgL  o.  Jiu  80*.  9»  I.  - 

9,  verkenn ;  zu  36, 18. 

10.  Zu  88,lir. 
18,    getraicm  mit  Dat.  p«n.  und  Acc.  rei:    bei  Lczw  I  960' 

getrütixn  «in  Beleg. 

16.    LL.  36,4  ley  wol  ich,  frait.  pin  d«rt.  (»o!)  So  luutH  d«db 
Bleligiuh  von  mir  herct  oiw.    90,8   Ick  bin  jr  vtr,  ay  itt  mir  noAmA 


Aum«rkuiiKei). 

H.  H.  I  36,37  Wie  tetfJ  (dkrar  ^nhi^rt  «in  Komn»  in  ilrn  Trxt!)  k/i  ay 
mAfi  mtidm  uiw.  56,8  Wirtool  irh  xUen  by  dir  bin  atw.  WoUiat. 
XliVII  2, 1  Wie  verr  ich  pin,  mir  nährt  »cMr  i>  i-oin*  getiekt  durch 
alU  Und.  LXXIV  3. 1  f.  Schi.  Monatlich.  648  (8)  Dafi  ich  bei  ihr  nicht 
kann  gf*tiii,  drm  llrrtrn  mein  i»(  m  riii  »oAurtr  Pein  ...  06  ith  gleich 
bin  weit  von  ihr.  glaub  firher  mir,  mit  Gedniiken  (u.  V.  17)  bin  ich 
bei  ifir.  HeU.  V.  IflS.  I  Woar  ja  immrr  bei  dir.  Wann»  if  a  weit  «eonrst 
von  mir.  Üfi.  129, 8  In  abatHtem  ariteo  . . .  m^etu  tarnen  gaadeo  ab' 
aentia  Präsentia,  IS».  S  (V.  9).        VgL  (ibrigeos  xu  SSy  1  L 

10.     Zu  33. 1  f. 

17.  danc  iu  der  Beduutung  'ßetl&nke'  itl  ithr  teU«u,  L«x«r  I  408. 
-  Über  dio  Funn  lät,  litt  UM.  Wb.  I  ÖU  u-  Mte;  lal  f..  B.  atn-b  bei 
Beb.  lluntt«r  (1644).  Ki^bri-iu  Or.  I  S  365. 

19.  H.  H.  I  6, 10  Ich  »cklauff,  ich  loach,  u>c*  ich  beggan.  So 
Hwut  mir  aiätii  ■»  meitum  it/nn.  U  99, 147  (T.  Wolktt  LXXVI  1. 18  ff. 
XCin  1,8  vofl  klag,  aag  trag  irh  hnide  nackt  und  tag.  h«lich.  (on- 
bekanntfT  ProvcDienj:)  Mag  a<-htafen  mag  icache».  Mag  tkoan  tvaa  t  wiö, 
VnA  i  kan»  ntt  vcrgtaaeu  Es  achment  nit  :it  viel.  Dan  iit  der  «lufkcb 
TOlk«m)Le«ige  Au«drui?k  Hir  das  im  HinoMaug  viellach  «o  breit  auvge- 
sponneij«  Uotiv  des  fenfn«. 

8S-2S.  Keinm.  brauuht  168,  9  ff.  fUr  den  Oedaukei)  dieter  Vene 
mehr  kU  die  doppolte  Ani&UI  Zeilen. 

84.  beatiezen  wird  hier  durch  'iu  Haft  oder  in  Be«itN  nohRivn* 
tu  übenet/.en  sein  (Leser  I  21B  ii.  d.  \V,)- 

99.  ab  erdrlwd:  v|{].  erdrÖUKC?!  .  .  .  abr  Ijcxae  I  6S8  und  abdränen. 
welch  letzteres  das  D.  Wb.  1  SO  durcb  mini»  auferre  ilboraetct.  Hier 
dürfte  aber  der  Sinn  Min:  'niemuid  vcmche  mich  durch  Drobuugeii 
zum  Aufgeben  der  Liebe  rix  vertnluaeD'.  — 

LiebeuenvUrfiiis,  mit  gani  iodiTidiMlIeni  Aola«  (V.  8.  9  «ad  vgl. 
u.  zu  Nu.  114  am  Schlug«),  einem  ihnlicben.  wie  er  H.H.  I  110  vorliegt 
(vgl.  ebd.  V,  I  Ick  hrtt  ain  frawen  . . .  Der  ae^en  ge/itl  mein  sehimpff 
nU  uoJ,  und  vgl.  ebd.  V.  33  mit  V.  »  hier). 


|:<X>  o,  &  :|  a,',  bxe,  «',  b', 

t/,  bxc,  a'.  hxc,  a'xK 
Di«  «ntt  Z.  hat   in   der  1.  Str.  2  Minima«   %  votsprechend  S 
SoBkangeil!  di»  naheliegende  Anaabmc,   dus  die  S.  Strophe  (mit  nor 
«iarflbi^r  S^Blrons)  lieginnen  würde 


Mein  iiti  tat  gar  eit-eiünäel  mich 


■Ä' 


438 


F.  Arnold  lUyor  u.  Heiiu-icb  Rtelicfa 


9I7S 


vini  durch  ili«  auidrll üblich  in  Xotra  bojfmt^e  frato  Z.  den-  S.  Sir. 
iitng«itoKen.  Sie  Ut  obeu  S.  S&O  2-  '  ■ligi'driK'kt.  Trottdoia  muM  cnUr* 
Form  der  quellenmStii;  UbarlielerleD  vorgoxogen  werd^D ,  d»  äarek 
dieie  ttatl  dei  uot«r«udigHu  WMbwh  (d  den  Kadensea  eine  pl*tt«  Eia- 
flSnnigkeit  pUlKgr«ift.  Äuuh  hier  dürft«  die  Sclirvibun;  dnreli  nwcbkniMk« 
Vorfireben  dn  Absokreibcr*  lu  vrklircn  t«JD.  Frifüicb  wir«  dk  AnotliBH 
aiuht  ftusgatcbloMOR,  dut  der  Scbroibcr  gerade  d«nTrg«n  die  ««1« 
Zcsta  der  swdtem  Slropho  «nl^egttn  der  Q«piloi[cnbait  in  Koten  ut- 
gcscbrieben  h>l,  um  d>«  Abweii>hiingf  xii  tintnrpn. 

Z.  a  de«  S.  Stollen»  i>t  ib  einer  leiolit  orkiftriicbeu  Weite  TerderU 
(so  wie  die  Melodie  bier  «tebf,  wäre  der  Text  rbjIbntisDb :  cttear  h 
geschieht  uifr  n)/mmir  mir  zti  betoueu).  Der  Scbr«ibi>r  luit  tiätnlK^ 
trotzdem  bier  rugL-lmSazig  nnr  je  eine  Senkung  rtebl,  die  Noten  geua 
nacb  der  entou  Z.  Uberlrigcn  und  bei  der  rorlet«(«n  Sjlbn  nn^komun. 
bemerkend,  daii  nocli  drei  Tüuo  unteriubringen  iind,  dicaer  Silbe  am 
Iiotea  tu!;c teilt. 

Iit  7j.  b  des  1.  und  2.  Stollens  ist  die  Minima  a  auFhllcnd,  fcnxc 
der  Untpnchied  in  der  Textlegong,  bloaz  veratiloMt  durcb  die  Zwic- 
tilbigkeit  von  geloiirb.     Vielleiibt  lautete  die  Z,  b 


-»- 


i^iig: 


ö » » 

f/iv      at  -  f<r     /m6  •  sier  ttmftl    tngin 
de4  glawb.mein  hört,  mtin  Itochster  schein 

Z.  *,',  welche  dreimal  vorkommt,  wäre  rbytbmifch  am  RatSrIicbMn 
m  Bi-ginn  mit  einrr  Auftaktmtnima  und  xwei  fol^udeu  S«mibreven  n 
l«ien  (in  dicaem  FäU  idcntiueh  mit  der  eben  vermuteten  Urform  tob  a), 
da  abpr  zWRiranl  Ale  form  Minima  Scmibrevts  Utiiima  und  du  drittrn»] 
drei  Minimae  vocknmmen,  lo  köunte  man  aulur  Ku^undetognnf:  lUr 
eratcn  Letart  reraucbt  aein,  gteicliaam  «ynkopüiab  m  lecen  und  demnach 
im  dritten  Falle  atatt  der  mittleren  Minima  eine  Semibrvria  aa  artMo. 


No.  8&. 

8.     ftivdeti,}    I.   faidrn?     gat.     h.   »äleidier  aweiaUb^  (m  »,  8). 
IB.  toi.    SS.  frittt  ich  mich- 


4.    »tndtrieh :  lu  36,  *iO  und  87, 19. 

18.     Zn  .18,  14. 

IS.  mriiKT  au'jTCH  Irnal:  'Troit',  tod  einer  PorroD  geaatrt,  acbou 
bei  Otfr.  m  S.  81.  «.  a.  St.  Friedr.  d.  Kn.  11  nennt  die  Geliebte  a«üHr 
vriuim  troit.  -- 


AumeTkungen. 


PortwiUiiviidc  Vnriicrunir  dcMelbati  Themu.  —  8«]it«tucii  (Str.  I) 
und  Natfliuiät^idAktiKohc  Auu|irii<;lia  hnt  auch  iIm  aijr«ntlich  lyrinoh« 
V<)U"lied,  X.  B-  U.V.  Iß  (Ift.  Jh.).  8  ain  fritchrn  frneH  m«(  lUt  tM 
ain  kritger  kahtM.  48  A,  4  Zu  lüittl,  tu  vil  i»t  wvgtmind , . ,  ikr  bmun 
hat  tintn  faUdu»  jinind  darein  man»  waftrr  wAA  tragtn,  M  (Ifi.  Jb.), 
A  Oll  der  UUt  ron  urlt  nit.  101,4  '. . .  um  mri  lunlkb  beinamler  tind 
die  ne«i  toi  niemant  tchritlen',  1311  A.  8  wajf^rt  das  tut  ^ict»H«ii. 
146  (16.  Jb.),  8  Jlan  »oll  rliinh  achäncr  junk/'rtuUu  tnUrn  irrtt'Kh<n 
dit  *ptr;  nbcr  iln  «nuht^üieu  lie  aparum,  niubt  lo  irie  in  unwrcra  Liedc 
in  Str.  1  Kchnult,  wo  tie  übri^ns  cinxclc,  aa  rieb  nicht  unvollutämlich 
«ind.  —  Apoitrapho  nn  diu  abweseml«  (.ielicbtu  (zu  II'  »m  Schluit). 
Bürnoriioli«  KonvenioDji  V,  Iß  {o.  S.  188). 


X  0,  fc,  c.  (f,  c,  X  a',  f,  g. 

1)  iu)d«ntlich. 

S)  UDdeutlicbo  Ligntur,  vi«|]«i<;ht  g—v. 

In  Z.  e  ^^leicAer  vcrganx  der  Schreiber  bei  dem  fiioiichiib  oinc* 
BWAiUii  •  deo  Werth  der  Not«  zu  verriufferu ;  in  d«u  gpHteren  Straphen 
iat  du  e  nur  ejufocb  «u  seLmi. 


Nö.  Sft. 


S.  l.  mU  <«.  hkk.).  4.  fitdr.  5.  Ad^NcfteN  *'  oder  bdencktna  (Gen. 
des  Oemni].),  eher  sy  bdeticken  meinet  uaw,,  da  d«r  Satz  mit  ob  kaum 
ekt  »öu  Ao/f  Blibäugii;  Rpiniiühl  werJen  kann,  lendem  »U  ZwiialieiH 
ttz  EU  nehmea  i«l.  7.  ni(»iijr<^n  ^wei>ilbiK  (cii  S9. 9).  to^m?  ((ny  auch 
nrm.,  ■.  llhd.  Wb.  III  9),  cbttiuo.  6.  jmicl.  ftan  {mag.  9.  ggehieht 
. . .  gnad  (oder  gcrtad  \ftaz  xa  tilscn).  fiier  Iraeh]  mrlragen'f,  xw<!iiilbtf[ 
{m  7).  18.  «rfr  «i.  mir  noch  ex.  g.  gtKkifht.  17.  bctf.haidn.  18.  InMi«. 
S8.  fteiäeh.  ger  (;  rnmär  B.  6r.  §  48;  oder  :.'&  lo.  rf.  v.  mir?  tkL 
j»docli  wegeQie.-fsB.  ßr.§4i}.  47iiiit90).  24.  vnd  iciird  «r^r.  jt7.  aKrtmt 
81.  «frimtfr.  S3.  jpIinWl.  36.  tcerJes.  38.  «y  wt;  u-tinn  dfirft«  eu  tilpD 
•etn;  *on«l  miiiaie  (u^fJrtrA  gi-leaen  werSen.  Oder  lieber:  le.  «ji  iit 
tAfCMtMeh  V.  m.i  89.  I.  titbt  fr.  vrmet  (Lexer  lU  fifi4  u.  vrwt  'feia, 
uliff,  gMittet'). 

1  f.    Zu  13  f.        für  «cA  'foniiTliia'  Iiax»r  Itl  EM. 

5.  (M.  beraen  Qicr  heisit  H.  H.  1  4, 15  die  Frau.  VgL  Übrigem 
fiir  k.  g.  11,266.  47,1).  II  1. 193.  Wolkil.  LXXVt  S,  IQ  puix  «i«  sa 
aniTor  Stell o. 

7  f.  LL.  4, 2  jfh  warft,  lart  litb,  Atr  fnadtt  dtv*.  PB.  Beitr. 
ZI  905.    Kugge  UO,  80  ml»  ktÜ  in  iV  |r<i*<U«n  »tAi. 


440  P-  Arnold  Htjrar  o.  H«uu-icfa  iUeUoh  39» 

ist.  LL.  I1L8  iriß  90U.  >o  inri  n  allft  7u(.  ^.A.  S  SSO 
Ko.  IX  (rJCkJt  ut  «cniod  al»  man  do  tpricbl  Dtz  Aon  ifit  ein  gvtt  gt- 
dingt.  V.L.  111  Uf.  XXIIII  94  wei»  mcA  »ot  twr<im  ffvt.  LXXXTH 
Uff.  XOI  38  ff.  CliXXt  7  a.  /ri  •rort  der  tnt,  kUnfftifier  frrud,  la 
lr<M(  iotri  tKh,  gne^glitJt,  (loa  jlttfdfc  ni  mir,  auch  neigeit  »chirr. 
H.  H.  I  46, 8  Fri  Aojf.  m  rAomni  mir  «ukA  t«  hau.  WoIltsL  VUl  8. 1 
JcA  hoff'  mein  «itc/i  MÜi.'At  werden  yilf.  Aucb  im  ül(«r«n  KinBtNBit 
•cheint  diese  Wenduaj,'  Ij-piscb.  i.  T.  mit  rcoht  kümÜii'btMa  Atudxvci- 
Vgl.  W.  Lb.  lU  84 1  und  Rebm.  190, 17  tivr  mtic  oiteh  witirH  vor  «nc: 
diiK  eryälf  ri  hat  tugeitt  und  (re:  da  von  mae  et  ii>eräen  rät  (PB- 
BeitT.  n  S90).  SOe,  97  mmte  mm  . . .  dem  nitmer  liep  gftciiltt,  iraN  da: 
er  tieh  veniU  deit  «üle  grichthen,  und  luot  in  dtr  gntingt  fri,  dagt^n 
vgl.  denselben  S18,  Sl  tt  minn(»ing<tr  . .  .  das  iv,  den  Bchadcn  tmd  da 
iit  der  wdtt  (vgl,  daiu  ».  r.u  8^,  ä7);  Lii;bi«D«t  399, 16  f.  N«if;  19.S) 
icA  k&n  noch  «»In  dal  tnir  icü  liep  befthelten.  SS.ftf.  4d,9&f.  U.V. 
40(16.  Jb.),  4  ^Sd  vnl  ich  greifen  ein  freien  «tut,  ich  hoff  ta  woÜ  Md 
werden  gnt,  unri  tpringtn  mit  frtuden  an  di»tn  tant;  glück  diu  iommt 
gegen  dem  aiuUrn  vi «i  (vgl.  o.  Sl.SSD.),  ila»  grh  iint  goU  im  gutef  68  (t 
F.  Ä.  m  865  Nu.  XLIV)  im  Refraiu.  Mihi'.  II  860  IXVl  bcninnt  jtit 
Str.  mit  BeMchaffen  (ilüek  ist  unverimamt.  dthur  ilcn  Uut  nicht  Tvrlana! 

U.  Zur'Farb«n«ymbolik'  Koittf.  S.  XC  (T.,  tjgl.  auch  LüaingSSSt 
Noch  Koorad  v.  Vilntb.  «tollt  gelegeotlich  »»cht  Parb«ii  ohne  Deutaaf 
(utsiamen,  *o  in  eiuem  Frilhliu^aliede  u.  aouti,  Sartsch  ku  Parlonofk 
IS44B  (vgl.  {iber  Blumen  und  Farbvu  bei  Scliild«rttng  Akt  ■ommerli<)ita 
Natur  W.  Lb.  in  876,  Luuiu^'  185  und  Aum.  I,  >.  daxu  u.  eu  M,  Sil- 
Aber  ichun  im  18.  Jb.  (mvht  enl  im  14.,  nie  Waokemell  I'.  XC  «ft) 
begegnen  wir  d«r  *yrobali«üh«n  Manier,  bei  Praueal.  (vgL  auch  n.  d«K 
V.  Alex.):  ea  Ld.  U  2,6  Ba^  dem  munde  zteme  ein  liljentci^eg  Ji 
dcnne.  ein  nein  von  jämer  bld:  dag  wort  tuot  mich  jnngm  ffrd  (•■  K 
über  '  Weiiu'  und  '  BUu').  Spr.  189, 18  Sut  Mimie  ir  vriunde  mttla  jt 
durch  rStcn  gruo^  (■■  u.  Tibor  'lUtl')  unmektic  blä,  ti/  UtnJtr  lU 
ein  itndej  gr&  {vgl.  z.  St  und  u.  über  'BW  und   Onra').  Ylt. 

LVII  (vgl.  U.  Sehr,  in  488  mit  Adid.  329)  l«t  ein  Farbeulied.  HIw 
tit  sunftahat  da«  'QrQn'  ^  S«lin«n,  «in  anfang,  recht  ao  dt  grAtl 
0ra»y  ei&e  St«lle,  dje  fUr  den  H<<rgan^  der  AuknUpfUDg  d«r  Symbolft 
an  die  iku«(«re  Natur  lehrreiob  iat,  vftl.  Wa«k«mell  S.  XG.  XCIL 
Iji  anderer  Weise  geaoliielit  div  Kuazere  Anknüpfung  in  einem  modamc« 
VolkaUed,  F.  H.  V.  II  696:  durch  weiue  Kleider  bneicbnei  der  BvtkA 
«eine  Oeliebte  aU  UtiUentocbter,  duroh  rote  ali  Pleiaeber*-,  grüst 
nta  Oürtaera>,  blaue  nU  Fürber«-,  gelbe  ab  Zinngiewen*,  bnnt«  ab 
Kaofmanna-,  Bcbwarre  aU  Hauchrangkohrentochlcr.  Wenn  man  die 
'bunte'  abrechnet,  sind  hier  wieiler  die  HOhl  Farben  (a.  O.)  T«f«iii)gi 
Eine  aDdero  Ankoüpfang  kann   die  ritterliche  Sitte  der  Wapp«»*  <amk 


S{81  Anin«rkuDg«n.  441 

Turnierfarben  ^bolen  hnbeo,  vgl-  Sichscnh.  Mör.  2IB8  Ir  i/fgiichf.n 
{niimlic-b:  jeder  Dame)  ain  färb  tr  triiag  (die  tnoiatca  U««icbta- 
punkt«  rroffnet  wohl  der  ichon  von  'WRckcmHI  a.  *.  0.  citiart«  Anf- 
pfttz  Wa<:k«TO»geU,  jetrt  Kl.  Sehr.  I  U9ff.)-  Für  dio  Kntwicktiings- 
fCnacliichi«  dieser  Symbolik  ist  auch  bemerk eniwertb.  dam  H,  H.  II  Sl 
(Tgl.  U.  .Sehr,  tu  8.  52«  Äßin.  S96)  sIt  GewilLmn*tin  für  di«  hier 
TorKel rasen e  Erklüruug  der  secha  Farben  ein  Rittwr,  Graf  Weniher 
V.  Werdeuberg  (richtig  r.  Hoinb«Tg,  ■.  Wackemag^l.  Kl.  Sehr.  I  304 
mit  Änm.  6.  7),  gennont  wird  <V,  31).  Da»  Gediubt  muss  zu  einer  Zoit 
rntslanden  lein,  no  Um*  Istercue  an  dem  Oegenilande  am  reg*t«n  war, 
e«  tritt  gleichBBm  aU  eine'authenÜBclie  Au«!ei[ung  auf  (rgl.  noeh  u.S.  44S). 
Im  Volkslied«  tritt  die  Farbenaj-mbolik  niclit  mit  lo  breitspurig  amgetilhrter 
Öywbolik  auf  wie  oft  in  der  Kunetpoerie.  Ein  Ijiod.  wie  F.I^  No.  LVn 
hat  denn  auch  Uhl.  nicht  in  aeine  Saminlung  aufgenommen.  'Braun', 

V.  20  muft,  bedeut«t  snnat  entweder'Schweigeo'  oder  steht  fiir'Si^hwan' 
—  CntMo«,  TrcDDUDg.  Tod,  Mnotf,  S,  XCIt  Anni.  1.  Ihm  H.H. 
n  19  (Tgl.  IT.  Sehr,  m  433),  Ift  iVnicn  lerne»  »tättr  hit;  in  di#Min 
G«diehl9  werd«n  die  Farben  zaerat  eiuKelu  gedeutet,  dann  twei  und 
cwel  rerbunden  und  jede  YerbiuduDg  wieder  gedeutet  (vgl.  Weiuh. 
D.Fr.  II  ST!{).  'Ruf  wird  tieit  jeher  auf  Blut  und  daher  anch  Tod 

ged«nt«t,  Saohaenh.  Mtir.  8410  die  haner  .  .  .  DU  ytet  rot  geferbet 
tca*.  Da*  $9lt  heitütten  aber  da».  Min  bluot  vergierien  und  den 
tot.  Aber  aooh  die  Bcdrutuni:  'Liobe  ist  älteren  t.'rsprungs.  Jlontf. 
S.  XVI  Anm.  2.  Vgl.  W.  äImc  (MSH.  U.  SUS.)  I  83  Dinen  leliiU  la 
tchouiern  (die  Uinn«  wird  apostrophiert),  ain  velt  itt  rot.  AI»  man  ilur 
itif  rrmiurm  kumt  in  dir  not.  H.H.  11  19,  19  and  31, 45E:  Zingerle, 
ticrm.  8,601.  H.H.  U  &S,14Sf.  Ut  Rot  Treae'.  Umkatbl.  38,88 
lieb  die  i#  roÜ.  4«,  38  mit  rot  bin  (1.  6r»nn?)  irh  inhrvnKtieh.  Im 
gannon  hat  dieaer  iipite  Dichter  weniger  dergleichen  aln  veracbiedeno 
seiner  Zeitgenotaen  und  Nachfolger.  U.V.  S44  (10.  Jh.),  &  ein  roter 
strieh  .  .  .  darinnen  (im  Arniel).  »o  tieht  »i  dan  dafi  ich  ir  kan  in 
rechter  liebe  prinnen  (dam  Wackernaget.  KL  Solir.  I  806).  'Gelb'  (lu 

Uontf.  S.  XC)  kann  nueh  Liebe  bedenten,  Praacn).  (•.  o.  8.  440)  Loh.  III 
8,  l  ü  ie(p  . .  .  Du  tnugcn  borte,  der  rieh  dringet,  gvä  tieh  iag  golt  in 
golt  i'erfpringri.  fij  g!a.<tr*  viumer  undrr  tweinf  wo  EttmÜller  i.  St. 
gnll  =^  Liebe,  beiiehiingiw.  Gegenliebe  «etit  und  dazu  H.  H.  LI  Sl,  171 
citiert  (hier  bedeutet  vielmehr  Gold  die  Krfinung  der  Liebe  durch  Ge- 
wührung):  dir  varb  (gelb) ...  tat  der  mynne  fold!  Dag  min  laitter  gold 
Kitndft,  da»  tr  »ey  gtieert.  Vgl.  uoch  19, 10  Gel  mynn  angedan<ik 
(Zlngerle a.a.O. 499).  G6,U1  frav>Er,Oeltregt  »y  ymermer.  'Wei«^ 

iit  au  uneerer  Stelle  —  Boffen.  lo  auch  F.  A.  III  802  (bei  Ü.  Sehr.  HI 
488).  Vgl.  H.  H.  II  19,  18  WHf:  bedeiit  gülUek  ge4eneken  (Zingerle  497). 
66. 147  bedeatet  e*  lüld.        Uuskathl.  88, 88  «i«  in  Jer  (Liebe*)  nott. 


i 


442 


F.  ArooIU  3iayer  d.  fleuiridi  RieUcli 


sas 


4«,37  Hirn  anfang  m'/i.  'Ui€a':  H.H.  U  l»,B  (Slotitf.  S.  XO.  » 

(i.  o.  und  U.  Scbr.  Ul  4SI),  37-4^,  aabe  rergktcbl  tiwh  U.V.» 

{L'.ädir.  111408),   I  V.  1-4.  L,L.  S8, 1  n»  p<7(i  >"  plaber  wat... 

gol  i^lfcr  c*  gtpUdet  hat,  olin«  Deulun;.  H.  H.  XI  1»,  11  (Zinserle  500X 
U.  144  f.        ItuikatliL  S8, 67  I.f<i  m  «>  im  il«r  rt«{«,  eb«ii»  M, 87.  Za 

'tiran'  (ilmtti.  S.  XCU  Anm.  1);  H.H.  U  19.St  Oniiv  bedtStet  Miyma« 
ipU,  Zhiftya^l  uMdAwAnt  mM  (Wack«m»g»l,  Kl.  Sehr.  1 906).  B.  ü. 

II  1»,  17  (ZiDgert«  MS).  Ma»katbl.  46.  SR  vmb  avarti  »pricA  icA  Htr 
«lUtnf/  ja.  V.  V.  4»  (le.  Jb.),  t(  I«  »ehioar:  kUI  idt  mtrA  kltidcn  . . . 
ttoUi  meiiun  baten  ictll«»,  eon  drr  UH  urlanb  hob.  HO  (16.  Jb.),  4  itti» 
ftitu  lub  Irtgl  Olli  »chicartt»  klcid,  damniUr  trtgt  tit  yroft  AenenUid. 
«ft  (I«.  Jh.)  A,  13  (B,  13).  1I.U.  11  19,28  Gtttretjfftt  üt  m> 
Of<m  Uaidt,  De«*  i»t  tc  mat  rndtraaU!  Sfinboltkcli«  ZnuititaHf 
■tdlvilgon  malir«r«r  Fiirben:  Sohwkn  und  Ono  LL.  17,  ä.  Wcnc 
Gnu.  Braun  VL.  18,  fi.  ebd.  82,  l  J>urdi  äieh  trag  ick  iceif:,  j*nm 
vnd  rot,  W«isi.  (ii\ia,  B!au  Uiukatbl.  40,  <tl.  Kodidetu  dcli  ouimiI 
«litt  Symbolik  (l«r  Ftrben,  wenn  aueb  im  eiawlaen,  wie  wir  uImd,  «I^ 
fiir  *lle  KldcbmuBzif;  ftnUtebcnd  (t.  o.  die  ZuMmnunatelluiie)  «iwgvblUiM 
halt«,  lug  «a  nkli«.  mit  dcu  Karbeo  die  fkrbcnniduUn  Xmtarkfirper,  At 
Blumen,  «ymbolincb  xu  vrrbindaa,  vgl.  I'.  Hcbr.  III  435  IT.  Eino  tevoe 
niKmdc  Kolla  «fiielt  dabei  du  bl«u«  Blunilciii  (cbil.  43d  ß.\  lU« '  Vergiw- 
■neiiuiicbt',  BUu  Ist  fast  durcliKchcnd*  Tnuc,  und  di«  Art  J«r  AbmI«ui«i< 
iit  ilamit.  gelben.    Inda*  tiad  die  RÜinvoUou  Blumnniiun«»,  di«  C  Sd«. 

III  487  Riifl&Lrt,  und  dunil  ilereo  Aiudeulu»^  auf  Licbeadtege  aicfal 
bis  in  ili«  Uitte  des  14.  Jli.s  aufwärts  «ioher  i«  verfolgen  (a.  «.  O.  486|. 
Die  Beieicliuaus  und  Deuluut;  der  Bluraen  blow  durch  Farben  iteU 
überhaupt  auf  Kiuar  früberen  Stufe  ala  jene  (iitm  Hrouett  Teile  «ilt 
Itärliuhc,  beim  VvrKitimuinniehl  tritfl  Name  uad  Kacbe  maammcn,  a.  a.  0.) 
Xamcnir^biuiK  and  •deutuug  (a.  a.  0.}.  So  werden  noch  P.A.  III  SUC 
(vkL  U.  Sdir.  in  485)  die  eiaxclaen  Blumen  nur  mit  Farbea  bAwtotaMl 
und  danach  afedeutct,  i.  B.  Str.  7  Au  icy«i  blumlin  da$  intrfet  uff  gMti, 
und  U.  V.  No.  SS  («.  tJ.äcbr.  III  43«)  bedcatol  du  Btümloin  to%  Lieb^ 
BIBmIeinnniu:  i<Ji  dienen  im  mil/Ti/c.  Blümlolu  braun:  dicjHiijr/rituadiwl, 
BlSmleiu  ^rlLn:  mein  Iic6  i»t  tart  und  »thim,  IHarnlcin  grau:  min  hern 
llet  ir  imA,  BlUmlaia  treib:  ick  hoff  ieh  M  ffCKtrt  (wi«cl«r  Hcha  Farben^ 
Di«  Deutuni*  entfamt  «ich  fT«iltcb  i.  T.  wieder  lebr  von  d«r  typixh 
verbreiteten,  undiuro.  berlihrlen  Sjuibolinierung,  die  aU  «in»  Tielboh  gmt 
willkilrliuhe  bet«4Qhuol  wurd«,  in  nur  mehr  ein  Schritt.  Hierbar  gaUrt 
whon  U.  V.  No.  54  (10.  Jh.),  wo  neben  Farben  such  di«  Namen  nranhiiiiill 
aaaier  Fer^iA  ntl  inei»  aucli  HeruntTtiti,  Schabab  und  ander«  POaana 
dieier  pcettookeu  Volktbotanik  (vgl.  U.  Sehr.  III  437).  Aaf  diaae  Veüe 
irird  aueb  eine  lo  gekünattlte  Aualvfrung  der  Blilter  Tet»dii«d«iitr 
Bäume  und  Striudic  inügli^^b  wie  U.U.  II  No.  S3  (U.  Sehr.  III  iSBCX 


443 


Die  Liebe<fn-udkin  enclicincn  nacli  unter  deui  Hilde  d«i  (RMeu-}tiaH«us 
<U.  Sehr.  III  4'iSPS:).  Kraueilt.  JA.  III  "i  ünA  dui  er  in  <ier  lütte 
garUn  ktitio  ikuileru  Bluiueu  gebroclieu  mla  «(«f«j  trit  mit  nender 
»wäre  {Uit  luul  «tcor«  hier  »1«  Biumeu  nnr,  am  in  tl«io  BÜdo  da  GBrU-ns 
SU  tileibeo). 

Vi.  Wulkeiut.  LXXXVII  3.  IT  In  yrem  >Iin«l  . . .  »ol  ich  micK 
lanen  vinden. 

SA  f.    Mit  dorn  AiKdrock  d«a  (ledftnken«  hier  vgl.  o.  38. 18  ff. 

80.  32.    acht:  Conj.  prl. 

33.  »iiitn,  loflu. :  B.  Or.  §  167,  Mlid.  Gr.  §  S99.  —  Zum  Äuadruok 
H.H.  I  8,48  mit  IritVii  ich  dich  maiTui.  101,8.  BuscLiu^  1  343,14 
ßerilieh  ich  dic'h  in  Treutn  mein'.   Die  Wäuiduiig  tohelnl  g&ni  votk«tÜmlii!)i, 

37.  kosen  stellt  ivbou  mhd.  mit  (1er  Nebenbedeulung  'verliebten* 
Sprechem,  t.  I>.Wb.  V  1814  unlar  S. 

36.  mild:  dii>  BedEUtuog  'gnüdig.  barmbonig,  MulfV,  weJobe  dte 
u»priiQ;tliolie  ist  (Mhd.  Wb.  U/i  !T1  u.  mille  itf.),  «w  mlid.  Dur 
■ptdüliäert,  um  in  der  UberRaiiKUeit  wieder  liervonutrctfn  und  ridi 
für  die  Zukunft  reBt£u»etK<'n.  — 

Der  Dichter  ist  fem  von  leinvr  Dann  (V.  6  auf  Ko.  SO  n 
bttziohen?)  und  will  sieb,  wenu  er  nielit  endUob  ein  aofmantcrndM 
Zeicbeu  erhalte,  einer  auUeru  unter  iten  niincn  frttwen  ciier  «uwenden 
(vgL  o.  8.  1»1).  Wenn  diene  Auffftnuiig  richtig  ist,  kuiu  hier  vi«der 
höfischer  Gesell BohafUkreii  angedout«t  neiu  (o.  S.  56  ff.),  diauttn  M. 
Farben« jrmbulik  mit  «incm  gcwiistn  Irtirbui^ea  Tita  {V.  17  ff.).  Aiidrer- 
NÜt«  vülkstümliobe  Sontenzi'U  (V.  11}  (2a  No.  38  nia  Sublusi). 


(:  a,  b,  e  :[  |:  d,  e X a,  fx b,  g,  hxc  :] 

In  Z.  a  de«  3.  Stellen«  tut  «tnc  iJamibTeris  (statt  n'clitiii  Micima) 
d  interpolirrt,  aber  nicht  am  Orte  der  «ingMchaltiitcn  Renkung  (nic^ht 
bei  vadtr,  londorn  bei  frawen);  in  der  fi.  and  3.  Str.  bat  diese  Nute 
SU  ent&li«n. 

Is  Z.  b  djM  lt.  StoU«iti  gilt  dasMlbo  bciUglich  je  einer  Semi- 
brevis  g  und  ». 

to  Z.  d  des  Abgrea.  bt  ein  zweites  e  oliue  die  rhytlmiicb  not* 
weudige  Werthverriiigeruug  eingerührt. 

Z.  exa  tcheiot  verderbt  aus: 


^ 


-.*- 


Abge».:  auf  gtaai.oh  mö-»    gt-uJu-heit  mag 
Betr.:      Wr    niat  mir /noehj ezu  giiti    f^^tUäU 


i 


444 


V.  ArooM  Maj-er  u.  Heinrich  Ri«t*cb 


m 


Z.  f  X  b  im  Abg«*.  mit  RkelcMcbt  xat  die  «päteren  Sieofbrnh  tai 
den  Refr.  wobt  to  «n  Uten: 


3E 


X 


a^ 


T>    ■■  ■    ^ » « ■ — ■" 

gttlS<lü mirmclit  iputd,  kk  imfu/Ser  trach 

Z.  d  und  fxb  im  Bc&ftiB  ohn«  iva  aufönglicben  Sokoadtobritt. 
Oler  den  aafwKrts  tpriagcndea  Sdilunton  a.  oben  S.  184. 
Wegen  <)«r  klingeiideii  'Bmme  in  Z.  a  und  b  de«  entcii  StoOta 
der  iweitva  Strophe  rgt  zu  Nu.  80  S.  416. 


No.  41. 


8.  I.  ohne  deintr  :  frewnitficher  gnait.  6,  d.  g%ad.  1.  erfrttm. 
8.  tiitdix  w.  10.  vn(g)putiden.  14.  daa  k.  a.  ich  hob  acht.  16.  gtmm, 
19.v;echsl.  H.ieh».  S3.Wi«(cboii^MStrflphiTniicb«ni«(o.  S.  119)aDMictil 
find  dio  S.  4.  fi.  8.  Zrilen  in  den  einzelnen  Strophen  nicht  nielH«ch  gWek 
Zwar  lierae  sieb  dnrcb  Synkope  (wie  o.  xu  39, 17.  18)  l«ichl  UImoB 
tturapfer  Beim  beretellen  ^  nber  aucli  d&nn  nocli  würd«  je  ein«  Hebniit 
TermiMt,  wEhrend  docb  audereneit«  den  Veiten  nichta  ta  fehleu  Kbnd; 
«t  müsrieQ  denn  g&ni  «iud ringende  Verderbniiee  angenonatnen  werdei, 
die  freilich  an  aicb  der  Haud  fi  ganx  wohl  luiutrauen  wären.  Du» 
kömmt,  da*»  ihuliche  metriiube  Differenzen  der  Strophen  scKea  ein- 
ander nach  >onat  beobachtet  werdi-n:  b.  Houtf.  S.  CCXLIVif.;  und  di 
aucb  dir  Muaik  nii^hts  mr  Annabmu  viiirr  imprüngticbt^nin  Form  bei- 
bringet, »0  knnn  hier  über  die  einfai^he  Eotutationtag  der  ThftUtcbca 
kaum  hinfiua^egangtn  werden.  In  derselben  Weiac  wird  man  ncb  bei 
deu  Qbrigan  in  den  Liedern  vorkommenden  Fällen,  wie  rio  fcbOD  O-  die 
Slrophenachemen  angeben,  tHuc)ieid''n  müunn.  93. 1.  /roten.  SS.  gfcilf' 
87.  ctyttr  einnlbig  (■.  ?m  S9.  »}.    88.  tilge  v>olt 

8.    bilange« :  m  87, 10. 

«  ff.    Zu  83.  t  f. 

18  f.     Zu  33.21.  MT'.SS. 

Ifi.  H.  H.  I  7, 46  Ich  trau  dtr  uol . .  .  Dm  iter^T  gm  mir  dm 
weiplieh  tueht.  Wolkrt.  XXXVn  4. 1  TrStfUefi  gtdingm  ieh  H  Aa^ 
gtUen  kSit.        W.Lb.  fioe.  IH  341.  34». 

16.  Für  den  reflexiven  Oebiauch  dea  Verb»  gaheit  vgL  man  »ol 
gahen  'gih  werdeo.  in  Eifer  oder  Zorn  geratben.  und  liek  eurjrto, 
w>«  «In«  Ültrrc  (Quelle  mit  praeeipitari  über^etit  (Sehmeiler  I  886  natat 
gähfM),  daiu  D.  Wb.  IV/i  unter  gälifn  {»ieh  g<Khfn  —  in  HitM  gerstbeft, 
'gib  werden'). 

IT  ff.    Zn  9  ff. 


S8£ 


Aninerkuii{sn. 


445 


»Iff.  2ui».i8.  Vgl,  iuMontf.  I  18.  LL.  19,2  für  aUe  dint 
weit  #0  lUbatu  mir  viul  anch  dein  rolrr  mundt  »o  tzart;  lea»  frtviA  ich 
hob.  dy  inanpt  von  dir;  da»  machet  ah  dein  gut  gettalt  («.  o.  V.  18; 
dM  OutU!  iit  B«frain  dos  Lie(l«>).  H.  H.  I  46,  SB  Seid  ich  für  all  du 
teelt  dich  Main,  vgl.  II  64,366;  I  86,17  Vber  aU  rfü  icitU  int  »y  grielt 
Oar  hoch  in  metnirni  hcrtcim,  86,  9  Sy  U^t  mir  t/c  für  all  di»  weit. 
Ich  holf,  ich  vind  drs  Ktdrrgcll  (o.  SB.  16).  II  1. 17S.  »3,  IS6  Mich  frAet 
ttter  ethr  rotter  intinti.  Wann  ath»  da»  vff  crri#«  UM.  F.  A,  III  SSI 
No,  XXVm  y/ann  \e\r  («öl)  Mff  cräcn  nye  lieher»  wart.  S.  88«  V.  3 IL 
Bbd.  V.  IS  Wenn  mir  kein  memch  nye  lieber  wart.  P.L.  II  15& 
XXTU  16  kein  tiebre  »ol  mir  u:er4en.  XLtX  (~  Uisc.  11  Mit  XXt)  17. 
Ucintf.  XIX  17  Du  »oU  teerlich  &n  tteifel  «fri,  das  ich  nicht  lieber»  hän 
dann  dich.  Wolksl,  LVI  B.  5  /"«r  ait  dit  werlt  hebt  mir  dein  er. 
LXXIV  3, 4.  W.  Lb.  190.  III  179.  Sereliii«.  14,  ö  (PB.  Beitr.  U  385). 
Buifoptt  V.  Bietenburg  MSt'.  19,  8  IT.  K«inni.  163,86  f.  (ebd.  888). 
Ifi8,84  dS  teart  mir  einiii  alu  der  Hp,  üoiu  ^F.  4.  SO.  Baggt:  109,  IOC 
H-  V.  BreiBlau  (MSH.  I  10  f.)  I  1  (V.  4);  Walth.  49,99  d&  bi»t  mir 
Mdtu  vor  al  der  lielte,  frvwe.  »wai  gS  mir  getchicht.  Nddh.  94.fi?  f. 
100,80f.  Neif.  1A,3T,  vgl.  S4,8:  43,13  lieber  Kp  vor  aJIr»  Itben. 
Bü»cliiiig  I  88  (unt-er  8)  Mein  Her»  dat  hat  dich  •iiis«rfc//rti  Veber  iült 
Jungfrayen  hochgebor'n.  Dick  hab  ich  mir  nun  atteerwählt.  V.  V.  U 
(18.  Jh.),  10  kein  lieber  ich  auf  erden  hab.  38  (16.  Jh.),  S  (V.  St) 
(»gl.  A.  r.  JobaiiUBdürf  MSF.  88. «  f.).  69  (18,  Jh.),  7  bei  allen  andern 
tehönen  jungfraan  liab  ich  tic  lieb  allein.  72,8  (V.  6).  80  (16.  .Jh.),  S 
(V.  6),  P.  H.  V.  I  287  drinelweg'n  Wag'  i  mei  J^th  und  l.eb'a  .  .  .  Hab' 
und  Ovet.  Hitich.  {'SuUIiurgisch" )  Ja  tniit  ma  vielliaha  AU  if  Engln 
i«ir  »an  Und  i  mag  emeht  im  Himml  Won»  di  drobn  Anw,  vgl.  H.H. 
II67,808£  o.zu33,Ur.  CB.  Ut,6cHncta  tpemo,  ilonec  eemo  lolan 
tenert.  H.  Saclii  Nfndr.  00.  61  S.  151  V.  4»  Den  . . .  Der  mir  fier  aOe 
w^t  gefeit. 

Vi.  henlan  geaelt  i»t  —  ilf  gtielt,  Leser  II  SD86,  rgl.  PHtionil 
680, 5  die  «debn  juncfmuieH  ob  atün  vnwen  dg  getdt  (im  Uhd.  Wb. 
in  846  u.  tel  I  S.  u.). 

S8.  vergich  mit  Aoo.?  (dsTtir  *chon  mhd.  Boiipirle,  lysxcr  III 188, 
dam  D.  Wb.  IB.  607  ff.  ii.  d.  W.)  oder  bcMor,  via  o.  iat«rpuDRri«rt  wt, 
Jbrf  ab  \'ok«t.? 

B7  (vgL  V.  6).    Zu  33, 21.  — 

Stitutiach  vgl.  i.  B.  V.  4.  13  f.  Sl  gegen  6.  II. 


B,  k  I  a,  1'  ]  c,  dxa,  e,  f :  e',  dxd.  e',  f. 
Z,  a  dM  S.  6taU«n>  hat  «iae  mHt  er««it«rte  G«4talt  mit  Hilf«  der 
Öfter  goaeWea  T8d»  e  imd  g. 


446 


F.  Aroold  ÜMpir  u.  HeiDmh  Rialwh 


88« 


Z.  c  bei  den  ent«u  zwei  N<)t«ai  Vertautchnng  d«r  rhjIhtaiMiwn 
Werlbe!'  Die  OrigiBalteitall  iIm-  Zeil»  S  ist  wvlil  in  T  xd  sohen,  wenn  «tt 
die  obne  Test  daatdieade  Nute  a  «utfoncn.  Dm  Form  in  f  i«t  iitit*düeda 
enttaUtt;  dabei  lisit  jodoch  die  nionkiliwike  Aaalyae  die  Fr*g»  oScb, 
ob  uniffänKlich  tt  Icaeo  war; 


^ 


gz-g. 


zsn 


•ov- 


in   Ireir-fN,  ttindtr    « -  im  weitkcftH 


oder 


^^ 


-«'-'=■-  ^ 


■^--  :gy 


m  rrfn!-en,  iiiniirr  men-kenim 
&.  h.  hier  und  in  übnlicliea  Fällen  läist  die  Mutik  cinon   vi«rhabi|^ 
ttninpfau  wler  limbebigen  klingi-ncUn  Vit»  *ii.    S.  »ach  o.  ta  No.  M 
JÜinlidie  Oivergeax  bieten  Z.  h,  b'  and  d  x  a  in  den  vencbiedeaa 
Sdropben,  >.  o.  lum  Wortteste. 


Sq.  4a. 


1.  5,  1.  glngklrick.    6.  jK^'«- 
[otn.    14.  pleih.     IS.  meinr. 


6.  ^icaA  oder  Aeiur  gete. 


9.    voftomm:  Lexer  3,444  ttv. 

5.  (f«*  —  >f Af  nnch  H.  Or.  g  863,  3[hd.  Qr.  $  489,  oder 
wie  oihd.  RvbiüuehliKh. 

6  ff.    Zu  38, 1  f. 

6.  H.H.  1  17, SS  Wamn  ^h  mcm  gUHU  gfntttig  biet.  Dr*  iA 
dir  mit  vereher  (V.  8). 

9.  domil  «tehl  xu  grpeut  aU  Zeuginft.  Wohl  eben»  xn  Aott;  «fl 
man  an  diu  VrrbioiiuiiK  t*  iuilten  mit  tinem  denken,  (O  eteht  cntgefe^ 
davi  dnü  unbritimmle  Prou.  fulilt  und  ili«  Ponnel  Sberbaapt  m«!  qA 
bel«^-!  i>t  (D  Wb.  IV  ü.  ÜU4  iintt^r  6).  Pur  ircAa^fm  mit  «hon  *^ 
D.  Wb.  VIII  SOS»  uufer  4.   — 

Die  Neujabnlieder  bilden  eine  Üattunf;,  die,  er«t  ipHtci:  in  dn 
Bereich  der  Kunitdicbtung  Kuugen,  ur^rünftlich  von  Iieuton  aut  den 
Volk«  K^P^^K^  wird,  ubur  auf  diu  entaeheidendc  Kriterium  des  Volk^ 
litdea,  idlirarorinc  Verbreitung  im  Qennm,  Itnuin  Anapruch  »Miliea 
kanji.  Überall  kehrt  dicipibe  (t cd nnkcn Verbindung  beiafthe  tjräMh 
wieder:  Qläc)inun»ch,  gern  in  TolkitUmlicbeo  Anadrücken,  wobei  b»> 
tonde»  die  Hyptrbeb  ('unmfiKlich«  Uigee',  m  83, 11  f.)  beliebt  «ind. 
Tr«ue-  ond  Dieuitversicherungr.  ancb  noch  Bitte  «m  Liebe.  Sdinaiicht 
Individuellere  Bezüge    trolou    (clten   auf.        ITnier  Lied  (Olückwniudi, 


_j^ 


S87 


AniMTlniBgei), 


4-47 


VtrsicLemuB  dor  Traue)  wunle  «bou  o.  (S.  71)  mit  No.  •17'  (Olüelc- 
wiiiiacliL-,  Verlangen,  bei  d«r  Oclicbtcn  m  leio).  57  (WüqicIi«  werden 
darsebnicbt.  J)ieiiitber«il*chiifl,  HolTaung  auf  Gr^fenlivba  wird  aoBf^ 
druckt).  Sit  (VTütiieh*  in  Tolkttlimliclicn  ADtdrüekcti)  zi»iimiii«nf;o*ttilt. 
Ooradn  liii)  Licdnruiinraliingen  <l«r  Ubergnngucit  tinthnlt^n  vide  Stücke 
<1i^rr  An.  H.  H.  11,  84.  SS  »ind  uDHnn  LinScrn  '17*.  ft7  »ebr  Hhnliob, 
dort  36,ftf.  wilnecht  der  Dichtsr  seluer  G»lifl>tm  mit  apeoi<iller«r  Be- 
(iekang  («.  o.)  Glück,  in^beBoadere  gegviiUbKr  d«ii  'KUfTern'.  No.  86 
bringt  Firbendeutung,  we  u.  No.  67.  AuineTtleni  vgl,  H.H.  I  51.  68. 
SB.  69.  79.  92.  108.  U  87—41  (ein«  Hnr»t«llnn((  vwi  I  66.  04.  II  87—41 
•cnrie  anderen  bieher  ^hörigen  Stücken  bei  H.  H.,  au«  den  lierziger 
Jahren  de*  IS.  ,lh.>,  gibt  Scbndc  im  Woim.  .T*hrb.  12.76  fr.).  No.  89 
■ct/t  die  Liebe  Tericlricbcnd  in  Beziobnnj;  zu  der  Arbnil  einei  Unbl- 
(tcini,  darin  sucli  eiur  autfcf^fiihrte  Li>)i]>rciiiiins  dci  (iclinbt<n,  «ie  in 
«inam  Wo lkrn«t«>in seilen  Neujnhnili«d  (No,  IjDC,  vgl.  »ich  No.  I<>.  Ein* 
eigcno  Art  der  SeiiJ8br«lieder  «ind  die  ■Klopfanlieder'  (?.  darflhcr  Wrim. 
Jalirb.  S,  91  IT,).  Soweit  »ie  eig«utlk'b  Ijri««.')!  «iud,  bewegen  »ie  «ich  in 
«iuem  i(bulicli«u  Sobeiua  wie  diu  übrige«  NenjahrtliFOer,  iJirf  Form  (iniJ 
Inkalt  tagt  lie  aU  Pndukte  der  Ktm$tj>oerie  (■.  a.  O.  188,  tj^.  o.). 


a,  6.  c.  il,  t. 

Bei  I)  i>t  von  den  beiden  negcti  undeutliofaer  Sabnibwoito 
inö);lieb<!a  Ton<in  n  und  g  Irtzttrrcr  voriuzirben,  «eil  «Rdermfalli  xum 
nachfolgciidcn  c  ein  Sprung  in  die  grniac:  Si>xt  abwärt*  nötig  wÜre. 

K.  a  fitr  die  er*te  Silbe  in  grtUgklneh  TtiTfUi  der  SchrutMr  «n« 
entaprecWnde  Note  (etwa  ein  iweitet  c)  eiiuiucliieben,  we»lialb  bwr  nm 
■o  g^wiMer  die  Leauug  glügldtieh  wieder  hennRtellen  iit.  In  Z,  e  hat 
«r  es  dagegen  bei  deius^Ibeu  Wort«  nicht  verab«}luint> 

Z.  c  und  V  rliytliuiisuli  vurdirbt. 

No.  48. 

9.  1.  kcr.  7.  bleUi.  13.  vnd  wu.  17,  «Bfn.  18.  gtraw  oder  lieber 
traw.     ii.  gttriwt  (*.  Schmell«r  I  »35  u.  (nnwm), 

^  8.    Zu  3»,  I  f. 

^^b         8.    H.H.  I  86.65  Chain  tncntch  dich  nag  vtrdringfn! 
^B        9.    Zu  8S.  I  £ 
^B         16  f.    U.  (u  V.  83. 

^V         80.    Zu  mwt  «Kl.  den  Ocbrkudi  de«  Worte*  o.  u  85,88. 
^P         88.    Zu  41.15. 

83.     LL.    19.  1     Ein    augrnplifk   inl   mir   rin   tag,   kthr   ich  difh, 
I     fram,  nit  angthen  mag,  H.  R.  I  4ü,  18  ß.    %i,  6  Mich  ^unckt,  ts  »ey  vol 


i 


448 


F.  Arnold  JUay«r  a.  Heinridi  Sietach 


(iHwuf  Jnr,  D<ig  ich  von  dir  gf.frhaidm  bi».  Vgl.  Wölkst.  Xilt  8,8. 
LJlXUI  1, 1  ff.  Hftrtii).  :M9, 14  ....  «in  «tttnik  ein  tae,  ein  tae  ei» 
aothe,  «in  u>oeht  ein  gantet  j&r.  Hiaiibg.  14,  44  mir  «NPre  «in  jSr  cm 
tac  U  dir  nMt  «c/iufjen,  gaiix  Ültnlich  Vf.  Al«x.  (USH.  11  364  ff.)  n  l, 
V.  If.  EM.  V,  e  tutt  muoj  ick  vil  dikkt  trure»  bi  tfrtrlicken  nad 
geboren:  dtt  itt  mir  ein  tag  ein  jar.        S.V.  S.  S44, 6S5. 

aS.     Zu  33.  .13  f. 

86.     2n  41.  21  ff.  - 

Dinlogform,  Zwi«gcspriiab  de*  Ltebeipaarei  (vgl.  die  fibrig«B  a 
8.  91  n.  8.  o.  mMmmengectellten  gleiohftrtig«D  tdedei^  nicbt,  wie  g^ 
wö)iiili<!h  in  den  hi>fiichen  'Weohaein'.  Stropli«  um  Strapbe  weclntU 
(Burdkcb  Keinm.  78.  109.  147J.  Auch  Wollot-  rtcllt  licb  LH  Xo.  LL 
XCIV  (Tftgelinl)  nähor  m  unseren  Liedi-m  aU  in  drn  böBfdhML  TgL 
DOch  U.V.  yio.  tS8  (17.  Jh.}.  —  In  iinsercm  Lindo  «t«l>ea  mini 
iüug«rische  PbrasoD  wia  in  V.  6,  S8  f.  volkttilm liebereu  WeadniifW 
g«g«uUber  wie  V.  £3. 


I-  a(i)fc{3)  ;|    [r  c(J)  d(.\)e(,]l.t)z\ 
Dit  Weoliaelrede  kummt  in  ileu  Kndenxen  r.a  pUstituhen  Atudndkt 
In  Z.  b  wäre  man  der  rbytbmiicbcn  Oldoiibeit  mit  Z.  «  wogM 

Tftnacbt,  «t*tt  J  J  J  d«"  *■  Stoll*ni  und  J  _  „   des  S.  StoItcM: 

e/  o   «  *"  '*'^°   '''^''   ^"  *'   '"   ^"^   ^^' 

lo  Z.  c  des  Abges.  ist  Ji«  Auftaktnote  ^  vregeo  der  erwsiuirtsn 
Form  beleih  in  zwe!  Hinimse  ge^xüten;  ein«  derselben  ctitODU  in 
Str.  a  und  3 


Xo.  44. 


I 


4.  I.  frawen.  7.  oder  einsilbig  (öd?).  89.  csiert.  49,  til^je 
fiO.  1.  gr&ttet.  61.  ale  da»  h.  vittertt,  75.  aölrifh  einsilbig  (i.  m  S^,  f). 
HO.  vermid  (.'  /litt)?  lU-  loenij»  der.  Die  o.  für  den  Druck  ang»- 
nommene  01ied«rung  de*  Textes  süblieiizt  sich  au  die  drei  ffrosun  Ab- 
sohiiilte  üfs  rnuaikaliacben  Soliem«!  au:  ob  fr^ibch  mit  Bevbtf  vgl.  3. 122'>. 

I.  Jv:  WoUuU  XXXI 1, 14  tclireien  fritchtich  j«.  s.  noch  Wobrn 
Wb.  n.  il.  W.  —  IKe  Lii^be  erscheint  bnußg  tintor  d«m  Bilde  einer  Ja^fA, 
F.A.  lU  SSa  sind  'villigea  Herx'  und  atikler  Unt'  tttm  Bande,  die  die 
'Dirne',  da«  Wild,  erjsgsi).        Auch  Hoheof.  IX  ist  dio  Frau  du  Witd. 

S  r.    Z«  «8, 1  f. 

6.    Zu  80.6, 

18.    Zu  82. 14. 

aa.    Zu  8S.84;  vgl.  ancb  EU  41,aiff. 


S89  Aamerknag«!!.  44Q 

SS  If.  Schililomni;  dtr  Rchonbüit  ier  Öeliobton.  Über  dt»  Th»mft 
überbAupt  uuil  iui  UinoMange  inibeionder«  ü.  Scbr.  V  165,  Wei[ili> 
D.Fr.  I  81»  ff.  Wilm.  Vorbem.  to  W»lth.  No.  38.  PB.  Beitr.  VUSBOff. 
Der  Stttire  Uiiiiio<&u{;  thiit  d«rgleicfa»a  noch  kuri:  tb,  Wilm.  «.  a.  0., 
dttxn  noch  fiurd&ch  B«tiiui.  61.  Kurze  BeBubreibuDKCii  nach  bei  W.  v. 
Mühlhiiusen  iMSH- 1  S?7  f.)  I  UV.  1  -$),  III  I  (V.  ] -6).  Wolfr.  »uoht 
uaiib  hior  mügliohst  lu  cbarsktcrKieren,  ([aiu  anders  als  etwa  ■päter  di« 
Dichter  iltr  Kennisiamxiieit.  Dabei  bevorzugt  er  dr*stisch<>  oder  tfcrbe 
Aoadrücke,  sagt  lieber  Bruntbein  als  Brait,  Acbsolbeiu  lieber  aU  Achsel 
n.  dcr^gl.  Nennt  er  Farben,  ■□  betont  er  besonderi  ilrn  Glanz,  wi« 
MoninK-  cIm  Strahlende  der  Schönheit  herTorhebt  (PB.  ßeitr.  VnB84f.; 
vgl.  daxu  W«inh.  a.  a.  O.  I  9äl  Anni.  S).  Vod  ijpftter««  vgl.  i.  B. 
Uuskatbl.  'So.  3T  (Str.  fi.  8),  der  in  kureen  Reimverseo  die  Gebebt« 
bciii^brt'ibt.  Uoutf.  No.  XXI  (vgl.  Wacb«raell  S.  XCVIU  f.j  preist  d«u 
Körper  «einer  Duu«  schon  reuht  traok«u  ins  «iuieUie  aosfübreod,  dooh 
wird  jed«  der  drei  längeren  Stroph«u  so  geschloBuen.  dsai  ni  der  Be- 
'Vehrcibnug  ein  «ubjektives  Uoment  hinzugefügt  winl  (Liebe,  Sirhusacbt 
Q.  äergl.).  Viele,  z.  T.  ausführliche  Schilderungen  in  der  Ubcrgangizril: 
stilistioch  >'harakt«ris tisch  viÄre  2,  B.  F.L.  Nu.  CLXXX.  neun  Tieni^ibge 
Strophen,  di«  mit  Ausitnfame  dreier  lo  gebaut  »iud,  daas  immer  nur  die 
«nt«D  xini  Zeilen  eineu  beichreibeuden  Zug  briugeu,  der  SchluM  ist 
i*i«  in  d«m  eben  erioUrntaD  Oedicbt«  Uontf.s.  H.  H.  gribt  I  28  (Ain 
maitUrtichr»  lUd)  gar  eine  eingehende  Körperbesobreibung  der  Fraa 
Kbrc,  vgl.  übrigem  Wilm.  n.  n.  O.  Uitsere  Ueicbreibung  hier  ist  doch 
nicht  gaoc  obui.'  individuellere,  lebendige,  von  der  gcwühnlichou  SubablGue 
abneicheude  Züge  (V,  37.  doch  vgl.  u.  unter  'Augen'  Sachscnh.  Mör.  S97), 
Zu  den  Einulhelten  der  Beachreibung  ist  zunächit  xu  bemerken,  dan 
das  'SuhoubetUideal  nicht  überall  und  ra  allen  Zeiten  gleich  itt 
(1.  dazu  Zi.  Anz.  TU  lS5f.).  Üb«r  da*  weibliche  Scbdnheitmdoal  im 
Uittelnlter  tgL  speci^tl  Wuiuh.  a.  a.  O.  I  380.  Ich  gebe  nun  hier 
in  einer  vergleichenden  Zusammeuiitelltiitg  einiges  Material .  lugleicb 
FarsUrlen  für  unser  Oediciit,  als  KrgänxuDg  zu  den  ZusBmmeustelluiigea 
bei  Wcinb.  D.  Fr.  I  822  ff.,  wo  in  erster  Linie  da*  mbd.  £)poi,  und  i\i 
Wilm.  Lb.  168  f.  mit  den  Anmerkungen,  wo  besonder!  der  Miimetang 
berück* ichtigt  i«t,  indem  ich  die  einxrrlnen  Schönheiten  der  Beihe  noch 
behandle  und  da).<ei  aucli  die  von  den  Dichtem  in  den  verschiodcnca 
nUeo  getioffeue  Auswahl  de«  Hervonuiiebeuden  bei  ZurammenitelUing 
Bslirerer  Züge  beachte  (duruh  Beifügung  und  Verweisung  iu  Klammnr; 
vgL  hieiür  m  Munlf.  No.  XXI  uud  W.  Lb.  187.  UI  U8,  Ufl).  "Wuchs*, 
Gotall'  Oberhaupt.  F.L.  C'XCVI  6  schmale  Seiten.  CCXLVI  Str.  l.  2 
(Angen,  Uaare)  '•cbnuüe  Lenden'  (u.  V.  SS)  (Hände,  Mund).  CCXLVII 
ein»  gliaUni  also  tchon  (■.  unter  'Haare').  H.  H.  I  fi9  Zv  baidrn  tfittn 
üt  ty  langk,    In  dir  mitt   i$t  «y   tchwanck   (■.  unter    Hund').     VgL 


i 


450 


F.  Arnold  üttym  o.  Beinncb  Ri«t«cfa 


8M 


oM.  I  S8')  Ir  gtHalt  wdplicJt  vnJ  friarh  <».  unl^r  'Htnii-').  KmiÜ 
No.  XXI  (*.  o.)  (Uund,  Hniv.  Aiiflr«ii.  Zähne.  HaU,  BriMlc.  Ariwcbi 
UciKO  S«it«ii,  enjtf  Tnillc  ("Biichli'.  'Bnia,  Fan,  SoblBNxeilei  am  ir  iä 
tiklitt  vtrgi»tfii).  Wnihit.  LX^'l  3  (3  das  Jir  atl  rnJum,  Hm,  I&m  rttk 
hol  an  ftSt)  10  Ditit,  imtel,  kürlt,  lf»g  i«n  hock  tA  tai  tS  üt  ir  Idi 
baidttS(h  fotnirrt  (G«*iGhUfu-W>.  UHU.  II]  S.  4<W>  Str.  17  ntaEf 
laut;«  Seiten',  uf  gtdnllm  htiftliu,  bMio^jr»,  iiHrf^wdiinyp»  (dazn  Str.  11 
HniTv  iih'I  Stiru,  18  Brauen,  M  Aui<»i,  IK  'Wanic^n,  16  Uund,  17  Xuk«h 
Kehl«,  Uüua«  uiiil  F>ns»r,  Brust).  Alnir.  36»,  S  ScMn  molAt  mi 
fein  . . .  goar  so  sehean  eng  um  ü  UUV.  P.  H.  V.  X  78  Met  />taJ) 
in  Intgalat,  U  teie  a  Salm  (■.  luiUr  'WuigeTi').  Seh.  V.  166  wniMkr- 
xcli'mcr,  tchlank«T  Wscl»  (*.  otittr  'Mand').  P.ll.V.  1  111  krumm  (th 
tilimlich  «rwfUitt:  ».  untrr  'Hmi«').  CÜ,  M  (mct«  .  .  .  liistrivl'mlar 
latfra  pro  nidiiiJo  («.  iint^r ' Busen').  118  /enjTHnt  f«(«M  (•,  uiitvr'äiira'V 
109  Orafilia  »nb  cingulo  (•.  niiter 'Bnusn'.  t^I.  nat^r'BuM»'  M'fndS 
».  eingulo).  HS  latnt  graeilt.  ton^furftitls  wodwf  (i.  unter  'VBii|r(Ci'> 
60  tr^höne  Qlivder  [».  onter  'ZUme').  'BäuI'   und  'FleÜKb'.     D» 

blFn<i«iiiJc  HmitfÄrbp  hrbt  bMooii*rs  Wolfr.  gern  hervor  (x-gl.  a.  dai 
W.  Lb.  111  U7).  AiiurrdcFin  vjrl.  I.ichtenit.  64«  hCz  (iat)  tV  Up  {t.  ■. 
'Huni)*).  664  (ihr)  lirhlur  »rMn  .  .  .  tr  lithff  vartcf  tMr  («.  ebda.). 
BrntiRiit  VI  («.  u.'Hund').  AdiRkatbl.  AS.SI  lirrJbt  ■«  din  ftl  (fOAngW 
SSlIiind,  <40'Kehla',  Sl  Hsare.  Iiiemuf  ahichliMMail:  ü-A  ntf  «MrjW  Ja 
UicMte  vwr  itni  roienf  a»w.).  CB.  S8  rare  mnilW  («i«rA  .  . .  mtm« 
s<:ntp(Io  Ifw*»  tartum  «o»  offhulit  («.  n.  'firusl')>  U  (•.  n.  'ZSbam^. 
\'g].  50.  II  risiiv  litiu  Kplmdiduii  erat  .  .  ,  lamqtiam  iter  Inrtdiia  aaa. 
17  Forma  tna  fnlgida  (s.  »bd.),  Soli.  V.  127,6—7  (Au^.n,  Wan'*- 
Qriibcbeii  darin,  Zätice)  Seidcahaat  (Bai*.  Broal).  S.  noch  a.'GMichi' 
und  'WanRcn'.  'Oenclit'  (alt  iraiiie*).  IJj.  1  Ooaictit  tiepliek  piaiA 

(■.  D. ' Wanfren*).  H.H.  II  M.SB  Ocaicht  rein  md  el&r  (ITaar«,  Geaicil*- 
farbf  —  ».  o.'Wftnjrm',  — Stirn,  Braiinn,  AÜ  ir  g€*t4iltVHiierptirMeji—r^ 
u.  V.  30  ~,  Aiiir«».  WinfTcn.  Naao,  Ohr^n,  Mond,  ZXhn«,  OrübrJin)  im 
Kino,  Bmot,  Armr.  TlUnd«  und  Finger).  I  69  anlliUi,  M  cfenblir  i*.  «. 
Muad).  CB.  109  («.  o.  'Brauen').  I»  («.  u.  ']tnnd').  18«, fi.  8  PaMn 
tibi  faciet  (Auiitit,  Haare,  Oesichtafarbe).  50  0«aietit  Mr«n4a  (a  a 
•ZSIme').  'Stirn*.  F.L.  CCXXVII  31  ««iaz  tAMjren.   Haarr.  Mavl. 

ntnde,  «ilettl  heit^t  es  allgenwin :  dein  Uib  tt^tptrtomirrt).  H.H.U» 
Stini  vSUiy  tmtr  (».  u.  '0«(icht';  \g\.  u.  V.  80  i<mv).  USH.  S.  «sa* 
otf™  litin*  {•,  o.  'Wnob»').  t'B,  168  fron*  . .  .  miMri«  nfimcniiiM  (t  a 
'Bnut'}.  IIB,  S.  4  (Maare)  front  nimirutu  ecrmuta (Brauen, miarillr.UpfM% 

'}  Wo  hier  bei  Citatrn  Strophen-  oder  Vertsngabe  rcbll,  fiadrt 
man  dieae  ao  dem  Orte,  aul  den  die  in  KUmmcni  •(Rhumlen  Wort) 
TenNÜMii. 


iSl 


Zib  n«,  mnnu» . . .  Uitui,  gwtlvr  tl  (otic*  onuifu«  «((  efd>n  düigentia  dirma  wm- 
parttt»«).  109  Stirn  perum  imltnafa  (b.  u.  Brancu').  *ä,  3.  4  (Lippen)  Ljfa 
/roiM  (AiM  MHta  (AD):en,  Hure,  HIhida).  IM  (*.  a.  'Mund').  'Brauen', 
ehartkurjatiaok  für  dvn  Mianetajtg,  da*  Volk*li«d  bevoRugt  natürlicher 
di«  Augeu.  DieM  enicbciu(>u  dort  metit  inil  unbertiinmtra  BesMobniuig«n 
<vkI.  Woinb.  D.  Fr.  I  225).  H.  H.  1  S8  BraiMu  vftgfttriehai  vtin  (■.  u. 
'Babn').  Q  Sft  NaAmiil  ^«tricA«!«  <u.  V.  81  f.;  t.  untor  Goicbt'). 
Xdckt«ti*t.  631  (f.  u.  'Hall').  i!K,  £7  (Aagen)  bnan«)  Brauen  (W«ii2«n, 
Branii,  Rot,  WHu  «eicn  ihre  FarlMu).  646  bnuwi!  Braacn  (>.  u.  'Hand'). 
A)l*t>  3, 8  tK&  brüne  brä  die  hänl  mich  dn  ceriemiuUt  («.  u.  'Ilal*).  Dorn. 
K  (a.  u.  Hü&da').  MäU.  U  31  IXSff.  wirdni-wnlmt  JavinDrauafiihrlicIuiran 
Bwchrmbiing:    (Autrea)  dtr  'üftun'  der  Bron«n  (Wangen,  H)iode,  Arme, 

Unod,  liipp«ii).        CB.  I(i9,!j — 4  (j/cDf-,  cotfM  diigr^j/ata  fronte '€tuiU' 

tota  Ti*let  facira.  Wuchs)  lÜtiixnt  »vpercUia  dreent*  at  f^unji  tpatio 
ridenli  (Maud).  IIH  gupcrxilia  nigriita  et  ad  Iri»  fonnulam  in  fine  r» 
curvaUt{i.  u.'Sliru').  öö  laqvaci . . .  aupeTcUio  (*.  u.'Bruit').  'Wangen' 

(aaeb  nocb  ni'UMioht'  o.),  LL.  1,6  (tieajcJit)  Wasgeo  rol  uiol  gtctiret 
(lliüide,  AvtgDD,  ir  leib  irt  leol  geetiret,  Uiuid).  80,  i.  A  Ibr  Apbliok  wciu 
ucd  'tot,  Wanfen  htrctlith  gefiorirrt  (lluad,  Uuirc,  Halt,  'Ksblp'). 
r.L.  XCIX  3.  7  (Mund,  Augen.  Himr.^)  Wangen  rot  (Arma).  XIX  17 
(Haare)  Waiii^«n  rvliinrot  (Arni'%  Uiind).  L'LI  14  (vom  Sdicitcl  bi«  xur 
Soble  gttierrt  leol,  vg\.  fl.  H.  1  ^8  a.  'Haare')  rMeofarbn«  Wangen  (Muud, 
Alkgen.  'Kehle').  H.  H,  I  69  'feine'  Waoi^ii  mJt  Griibchea  (t.  u.  'Uund*). 
II  29  Wangen  rot-weiu  (».  u.  'GeaioblT).  I  ijS  Wangen  tBotgenar,  wie 
Hilcli  und  ßlul  (s.  u.  'Haare'),  vgl,  IX  V9  Fü«  tatii .  .  .  red,t  gmar 
(*.  a.  'Gciicbt')  und  Woilcd,  LXTI  dein  gemenff  ron  ampliek,  irib,  plaich, 
weit,  durch  rät  gttroni  («.  u.  Wuchs').  WSU,  U  83  Str.  8  liehtiu  ttengel 
(•,  D.  'Brauen').  Wild,  Ülr,  8  tveiai-  uncl  rote  Wangen  (>.  u.  'Unnd')- 
LidiMitt.  B31  (>.  o.  'Hai*').  ßSft  rirn  r6tm  tcäHgeHa  {».  n.  'Brauen'). 
Altet.  2  wot  ir  uttnga.  vrol  ir  hiufdn  rß»mrdV  («.  u.  'Hind«').  Tanub. 
(USH.  H  8t  ff.)  Xo,  XI  I  rote  varKtn  (»tohoadi-ii  B<>iwort)  iratigt  (welter- 
hin-  Str.  X  Haare.  Mund.  Au^u,  nochniah  rononfnrbne  Wangwi,  'K«Ue', 
noohmale  Haare,  Busen,  'Seiten',  Str.  3  Zehen,  Fllue,  BeJne^  Solunket, 
•Heixe^,  Gmüse,  Str.  3  Hiude,  Finger).  Mua>[atbl.  37  (*.  u.  'Mund'). 
118  BoMOwaagvc  (i.  ebda.).  49  ebm»o  {i.  a.  Augen).  Frauen).  Ld. 
tV  1,6  «u>en<i  ich  an  giht  dU  rtiucn  vnt  ier  liljen  teMu,  der  abt  ir 
Hehttn  Wangen  durch  diu  v»grn  min  geKalteeiUiieit  brichtt  .  ,  .  cw>  dem 
hentn...  6,1  (Mnnd)(vgl.  MSF.  zu^CM.U.  V.  1 S.  i/errr,  wer  AJt  eie  te- 
^MXM  mit  der  »likhr  und  mit  Jan  bluohf  ira  folgenden  Über  ir  tewIwAes 
aMMdtUny  F.H.V.  I  6»  »ehäne  rote  Wsnfien  (ilea  BurMibcn;  ■.  u. 
'Augen').  UTa  hocbrote  (t.  d.  'Haara').  Ahnr.  94,7  ifet  ScJuOt  ■'•  a 
Joga  . . .  Bat  brtnrolhi  IFan^erl  (Augen).  P.H.V.  I  «7  und  S<^.  V. 
ISS  bKiinn>t«  Wau;;eu  (a.  d.  Mund'  und  'Aag«n'>.    P-B-V.  I  78  (Wodie) 

tu 


k 


452 


F.  Arnold  Haycr  n.  BMoricb  RieUch 


39S 


WaHgalait  rotenroth.  Seh.  T.  1S8, 8.  3  (Ang«»,  ZShn«)  Wtmgtrla  Itctt 
gant  rtwnnih  (Fiiaze,  Arme).  P.H.V.  I  66  ttött  af'n  Wang'n  (•.  n. 
Aug«n'>.  Seh.  V.  ia7  WiDueri  wi«  Morgenrölo  («.  u,  •HaoC).  P.ILV. 
1  98  Mei  DienJXt  i»  icei«  und  nlh.  Weint  leie  der  Sciinet,  vgl.  70  (a. 
'Angeo);  Scli.  V.  168  ttommi-'twiiiiKcii  mit  Orübcben  (■.  u.  'Simd^ 
OB.  109  Rvbffil  gtnf  (■.  u-  '  Braaciit').  VkI.  141, 9  pvdliiia  ...  in  imim 
*ii(c(  /hci«  irandor  num  ruheAine  (irHtBrhiii  Brait  8tr.  8,  Angvn  Str.  61 
IIB  ntofiUf  nchiMfrirniiix  und  roronrot  (x.  a.  'SUm').  143,  S  Aiipta<U 
ein»  lüii«,  rom  gtni»  trt  sJmili«  (Mund,  Wnctii}.  35  lilivm  rCMqvt  perim 
(i.  u.  'ZiUinO'  1^  ^«a  ruhicuttdior,  Utio  eandidior  («.  a.  'GMichlTv 
Z.  T.  such  von  dieser  Vor*l«Uung  der  Vereinigung  TOn  Koie  uml  Lilie 
im  Auiizereii  ior  Ftku  k&ante  überhaupt  d«r  V«fgleich  d«r  Fran  nnl  , 
'Rote  und  Liliv'  auigv^Angeo  letu,  nicht  »Uein  roa  der  Usriealffjk 
(Eonrkd  v.  WünK,  Oold.  Sohm.  8,  XLH.  18).  "Orübahen'   w  ita 

Vaniren  oder  im  Kinn.  H.H.  Iä8  8riibch«n  im  Kinn  (■.  u.  'Hmu«*).  OSB 
Ir  Mintill,  trhiin  gtupatlrn  (u.  V.62;  (.  u.  (icni-ht').  Dw  'OrUboW 
ilt  bmoniion  in  ilcm  Alpcnlitndom  icaachtttzt:  hui.  COcKcmKch')  I  US 
an«  A(!i>a/Aen,  SoH«  a>(«  drr  Stadt,  ffoa»  aber  nH  mügtn  IFnf»  dal 
GrOahrl  nc(  /tat.  F.H.V.  I  72  (Snare.  Augm)  Grllborl  im  Kiun.  cbanto 
Almr.  I«8  (r.  u.  'H&are').  Seh.  V.  Ko.  16i  beliandelt  nur  'Du  Orübof 
im  Kinu-    Hooh  Weitere««.  u.'HautV  Augen'  und 'Wangen'.  'Aoctn'. 

LL.  1  klar«  Auglein,  obun««  FL.  XCK  und  COXXVII  («.  fSr  diu»  dm 
CitaU)  'WHiigfn'  und  'Stirn').  UCXLVI  braune  Augen  (».  n.  "WdcWi. 
CLXIX  7  (Hiuirc)  ^.woi  bHunn.  kiwc  Augco  (Mond).  IXIVIU  StrS» 
brause  Äuglein  (Arme,  Mund,  dioicr  lohon  V.  1)  brau»  änghim  w» 
Karfonkobtcin  Icnchtnnd.  CLI  wie  Karfonkcl  louchtendf,  •chvarcbrann^ 
klar«  Augen  (*.  u. 'Wangen').  CLVtl  @  (BruiiL,  Hand)  xwei  klare  Falkw 
SuKlein ,  'leuchteijil  wie  der  Hor^eusUru  mit  ihren  brauueo  A«g(a' 
(V.  Sßf,).  H.H.  I  U8  braune,  kUre  Augen  (».  u.  'Haare').  It  HS  mtf 
nakicen  augcn  (f.  u.  'Geaichl').  1 69  Adleraug«n  (i,  d.  Mund').  McmH 
XXI  klure  Augen  («.  u.'WuchB'].  Veld.  5i),i;i  th  ich  tr  ougen  wadt 
nwitl  *aeh  »•'>  icnl  rtfn  und  ir  kintK,  dS  wart  mir  ditt  htm  mbinite  tw 
<S  $ilatr  tumplifit  tcunl  ua«.  Krabant  VI  miittieh  »ugtn  (t.  u. 'Mnod'V 
Lichtea>t.  fi21  und  636,  «Iwnao  585  und  Ö4S  lifhle'  Augen  (*.  n. 'Hab*. 
'Bnkuon'  nnd'Mund').  MSR.  11  31  IX  S  Eint  edeten  nilkrtt  ou^en  bnm 
<t.  n.  a.  Braaen).  HSEl.  HI  4^8°  Sn  fin.  to  Idar  ir  oiiffen  brdtm  (t. 
n.  *Wacbs').  Alttl.  2  Aug«ii  vnn  'licbW  FarI>o  |«.  u.  'Hlndo').  Tsiinh- 
(t.  0.  0-  'Wangen').  Sacluoah.  MÄr.  S97  (Bland,  7.«hn«>  /r  oegUn  cloar 
nach  vaUken  art  (Haare).  Huskathl.  69  (■.  u.  'Haut').  87  klare  Augen 
(«.  u,  'Mund').  49,  It  (Arme,  Waniren,  Bm«l)  ir  liei:hien  atigcii.  PÄV. 
I  67  blitMnde  Augen  («.  u.  'Mund').  Seh.  V.  168  In  ihre  Augen  n 
eeheu  «  o  Pracht  (i.  u.  'JlaniT).  15(7  klare,  lanfle  Augen,  wie  von  Lofl- 
und  Himmel  Kemaeht  (b.  n.  'Haut').    Atur.  106  und  F.H.V.  I  7a  liUaa 


393  Aamcrkniicon.  453 

(•.  u.  'Hi»ar'  nn-J  'flrtlbchen').  P.H.V.  I  TT  Dw  Bonch  hat.  Btovie  Aug'n 
(Hkure.  Onibclitu  im  Kinn).  ^79  lidilbl&ae  («ine  Yarianl«  hat:  kuhl* 
Bchwknv)  Aiig«n  («.  o.  'H&Krv').  Suh.  V.  1!28  Aevgerin  hat»  blau  \eia'§ 
FirmaBKiit  (».  o.  Wangwi*).  P.H.V.  I  fi6  (blond)  mil  bUuen  Ausen 
(Waniioa).  974  Au^ii  tchwiin  (Hksr).  70  'weJux  und  rot',  bUittd  und 
lohwkRi!  Augeu:  du>  IbL  Ana  Idml.  Almr.  94  kofatBcbwnric  Ang«n  {». 
n.  'Wanffen').  Soh.  V.  133,  2.  8  kohUchwnni!  Äugt-n  O^'nden,  nochmala 
lt.  A.,  HbU,  Wangen,  in  i!er  Sahlumitrophr  wiedpr  mri  *c)warta\igat» 
Dirndl).  P.H.V.  I  89  I>cr  Burnch  bnt  (Wangen,  Zähni?)  ncbwftni.'  Augen 
wie  Kohleu.  45  (Haar)  Augeo  wie  Tinte  (ZSbne).  Ut  ■chJeleod  («.  u. 
'Haiu-').  CB.  ISS  ocidorum  aeiti  (•.  u.  'Oeaioht').  4S  Iwc  üctdorum 
aurea  {a.  u.  'Stirn').  141  Tui  luccnt  oitUi  «cut  »olis  raiii  a»w.  (».  u. 
'Wtingen'),     50  Augen  In  iocunda  facie  ((irZIf  (s,  n. 'Zübne').  'Xwa'. 

Sohön  ^bo^n  H.H.  11  Sfl  (s.  u.  ' Uvatcdit').  I  38  nöftin  bogen  nit  le 
langk  (s.  u.  Haaro'}.  CB.  ISB  {..  n.  'Mund').  Tgl.  dwu  Weinh. 
D.   Fr.  I  fiS6  Anm.  4.  'Mund',  der  im  MinnciuiK  so  vorwiegt  wie 

in  d«r  Vnlkupoenie  die  Angen.  LL.  92,  I  drin  mürtdlem  rot  mir  da$ 
gnpot,  ro!  i»t  tWlmnd  bei  Stnnd  (W.Lb.  186.  lH  134);  MltencT  t»l  rnbin- 
F0>~,  LL.  I  wir  d«r  roto  Rubin  brontiend,  nicbt«  SUswrM  gibt  m  («.  u. 
'Wangen').  80  An  DtMin  Hund«'  isl  tuokersüsxes  fioicampi  rot,  fialwunt 
Geschmack  (i.  u-  'Wwigren').  F.L.  OCVin  mändkin  fein.  V.  l  m.  r. 
(t.  a.  'Augi^n ).  CGXXVU  mündlnn  trolgmieitt  {t.  u.  SUni'}.  LIX  und 
CCXLVXI  roter  Mund  (t.  u.  'Brust'  und  'Haar),  thtnio  CLVU  («.  u. 
'Aagca')undXCIX  i».  u.  Wansen).  CVI(8.  US)  19  ««in  rvter  tnund  .  . . 
tUr  hat  beticvngcn  mkh.  XIX  iiml  (.'IJCIX  laabundcr  rnlur  Mund  (>.  u, 
'Wangen'  und  'Ang«n').  CCXLVI  Munil  röter  nl»  Kubin  (i.  a. 'Wuchif; 
V.  17.  ^  33  encheint  dann  nnchmalii  daa  mündUin  rot).  CLI  roiicn- 
farb«ner  (>.  u.  'Wangen').  H.H.  I  38  mündlin  rolt,  täit  mn  rubin  (i.  it. 
'fiura').  I  5!>,  8  sbcnio  (Wantr«n  mit  Orühclion,  Gmicht,  Haar,  Augeu, 
Zähne,  HSnde,  Briüt«,  FllRie,  Wuchs:  vier  Str.,  wetcntlich  Sohild>>ruug, 
nofate  ab«T  auf  die  Schi ussi. eilen  der  eiiixeluen  Strikph«n),  II  Ü9  Uuud 
bronnt  wie  oine  Roie  (a,  u.  'ßeucht').  Moiitf.  XXI  rutvufarbuw  Unnd 
(a.  u. 'Wuchs').  Veld.  56  (».  n.  'Au«[«n'].  LichUnit,  564,  l&— 685, 1 
(Hautfarbe)  Ui  ir  kUinr^lrSttm  munde  iriietf.  »üae  «imm  g&t  (Augen). 
Sfil  (*.  u.  'HaU'),  S4ft,  in  Ratrr  drnw  eine  i-to  (V.  18  kUinvtlT&ter) 
itt  ir  munt  tätt  und«  h<i:  (Urauen,  llautfarbc,  A*t  Schlun  hnbt  noch- 
mali  den  Mund  und  die  Aiigi>n  htrvnr).  Wild.  Ütr.  6,7  Ir  mi^nd«Un 
<Wrt  röfettvar  i Wangen,  dann  beschlieix^nd :  an  ir  Ut  tehoette  ein  grSt 
unttuter;  acht«  auch  auf  die  VV.  4,9.10  und  6,1^8).  Altat.  ä  Mund 
von  'lichte/  Farbe  (a.  ii.  'HSnd«').  Tannh.  XI  roter  (i.  o.  n.  'Wangen')- 
Btnbuit  TI  4  »pnuht  vom  MtwMJeit  miindelin  rot,  vorher  rater  M.  fuud 
AiiK«ii,  ir  klatfH  sein).  FrauvuL  IV  iü«/n-  Hund  (a.  u. '  Wang*n').  MSH. 
U  38  Str.  10  Mund  $o  taite  •/ttUilet,  dag  usw.,  Lippeu  (n  u.  Bnueu). 


i 


454 


¥.  Arnold  Usy<:r  u.  Heinrich  RtetMli 


»94 


SK^Mnb.  Hör.  2B7  rubinroter  Mund  (».  u,  'AuKrn').  Uoslcath).  87  Eit 
«mnddm  roit  (V.  Itl  norhmal»  tu  r.  m.  M  Ir  r,  m.  68  tr  rotenfori» 
m-  68  mA  riMrV-  <■•-)  "f'  »*nder  noil  mW  häffen  fian  ^Kehl«',  Haan. 
Aus«n,  Wangi'u,  Ha]«,  Ann«,  Hiliiil«,  Diu  Uff  i*  rafm  —  60  d.  J.  M 
wOn-  rostt,  vgU  nofi  V-  Ättf.  — ,  Bni»t,  im  maitnr«  ^m«<  ((»«Im  gMti*- 
ntrrt),  58  din  r.  m.  titacht  mich  gesont  («.  u  'Hbui').  B8.  33  roMalartNnMT 
(41  wie  ein  Rubin  l>r«iiai^ii<JtT)  unil  leuchtuadw,  'feiuta  Uäddlein)  Hand 
(WanKcn).  P.H-V,  l  87  (Augen.  Wanipui)  Göichert  fein  ^'TiUt.  Seh. 
V.  168. 3—4  (Augen,  Wnngun)  ßUtohcri  bnimroth  (Wucht).  PJH.V.  I 
407  fpoUend:  (Haare]  Der  SrJtnahet  M  bUne.  CB.  4S  labia  rmtfta 
tumcntia  et«,  (s.  u.  'Stirn').  110  «»  invitat  »»eulttm  (t.  u.  'Bmtniy 
148  öS  dttlef-  {:  u.  'Wan(t«n*).  ISA, 2  nrnint  lahrllula  (and  faeiet,  frm», 
nares,  Cftarii-s).  IIA  rnnitii,  ri^te  Lippen  |*.  u.  'Slim')»  166  tabm  ... 
amorii  atimentum  (i.   u.  'Bfutt').  'Zuhn«'.    H.  H,  I  &9  w«i«  i*.  k 

'Hund*),  n  SO  Eir.:iibetiitSkDe  (■.  u.  'Oesiebt*).  I  38  weiin>  Elfenb«» 
xihne  (».  u.  Haare').  SaiAaeoh.  USr.  S^  puiz  weiMo  ZKhn«  (•.  a. 
'Augen').  Uontt  XXI  Elfenbein  übertr«flenil  (>.  n.  'Wneha').  8i^ 
V.  1S7  wciize  Zälme  <>.  u.  'Haut').  P.H.V.  I  «9  Mböno  Hei«>«  Ott 
Bunebcn;  «.  u.  'Autron').  65  ZKhna  wie  Schnee  (■.  ebd.).  81  »vAneeMnih 
^Anerf,  lo  ichr  hiufiz  in  don  Ijie<l«rn  aa*  ilro  Alp«i>  (Kuiee).  SA. 
T.  1S3  «nV  />»-!»  AI9I  iAH  ;fMiHl  (i.  u.  Wanden').  CB.  1)6  «eoir 
glituiendc  ZUin*  («.  n.  'SUr^}.     8A,  I«  (Matuliitt   »ideri*    iubar  /rj^ 

—  Wangen)  tnieat  tbur  dentium  per  tobium.  SO:  slli^uietn  14  Tum 
tittu  usw.,  dkOD    ]&.  tO  einsulnes,  so  (nach  Haar,  $iäa,   Bnut,  Gh3.-1i! 

—  vgl.  eohon  Str.  lö  V.  7.  8  — .  Augi-n)  ehori»  vtaieriam  deiUei  «^ 
diealiant  (zuletzt  Wuchs  uud  Str.  17  wieder  abtublieuend  mit  Ftr^ 
tun  falyida).  'Haan''.  LL.  SO  ^Idfnrbne  (•.  n.  'Wan^'ca'),  Fi* 
XIX  krause,  wie  u,  \.  37  (»,  u.  Wsngen').  CCXLVII  8.  W  (Wneb. 
Mund,  'Kehie',  Bnut)  gelbe«,  kraiine»  Haar.  CCXXVtl  «obiSnea  felta 
(«.  u,  'Stirn').  XCIX  gclboi  Koflonhlnpi  (».  u.  'Wangen').  CLXIX  «ol 
CCXLVI  goldfarbne»  (>.  u.  'Ang^n  «nJ  Wuch»').  H.  H-  U  »  Hmh 
Kotgctehaffen  («.  u.  GeBicbl').  1  G9  ^Idrarbnee,  'fewundDaar  («.  il 
'Mund'),  I  28  (■.  ik  S.  44Ö),  67  AU  galt  g*»punnen  ica»  tr  hör  (Ai^ren. 
Wuiften,  Brunen,  Mund,  ÜShne,  Ohren,  Wnobs,  Kactcea,  Naw,  HaU. 
Braut,  Ori)b''hen  im  Kinu,  Arme,  zi;m  SebluM  lieiut  ea;  Jr  IfA  ier 
10O»  gantt  rftgtKoUcn,  AU  von  der  teiaittel  uf  di«  tolen).  Tannh- 
XI  Haare  g^lotkl  und  vai  (i.  a.  u.  Waugcn';  te  ma^  lani  Tamli. 
HSH.  11  Hltr.  III  Str.  7).  MSU.  111  .S.  46a«  Eeinckl.  ^Idfarbig  (>.  n. 
"WuiAO-  Moskatbl.  87  imt  reyne  wie  yeiJ  (gre!}  i'rt  dir  rfei»  htir!  (i.  u. 
'UnniT).  53  K«lbei  Haar  (■.  u. '  Haut').  Sachaenb.  M5r.  804  aohwUBce  ^ 
kiauitea  Haar  I»  hmlin»  lein  oIm  et  *ol  «tit  (t.  u.  *Augea').  MmitC  XXI 
M'hongerirbtw  (a.  o.  'Wach*).  Der  eigentli«he Uinneaanc  BiMt  dien^ 
liön»-riidicn  Reii  xiemlidi  auaier  Betracht  (i.  boiJi   Weinli.    D.  Fr  I 


295  Anmerkungen.  450 

iti&  Äuni.  K),  Am  Volk«lii.-d  dagt^u  fiiidfl  iu  d«n  Haai'eii  oft  «ine  in- 
ilividunlinnTend«  Bed«uluDg  («i«  iu  ileu  Au^u),  Drr  UinnoaaK  habt 
oben  entapreohend  idner  konreutioo eilen  Xatar  be«uuilen  jt-ti«  Körptr» 
teils  hurvor,  mit  (Uaoii  «ioh  eU'lieiKte  unlieitiiBmto  BeMiohiiutitrcD  am 
l«icbtcaien  vcrbinikn.  Übri^eti*  ist  im  VnlkfUM  (in  dar  iiiitt«lBlttrlicli«n 
Lyrik  übM'haQpt,  K.  Zolcrting,  Dnr  UinnnäiiRrr  tioMtHnd  t.  XoiCeo  19) 
im  alltrcrofin«!)  dai  hlnodc  Haar  bovonuitt.  Almr.  Ifitt,  1  (AuK^n)  blond 
(GrUbohan  im  Kiiin).  Blond  noch:  P.H.V.  I  72.«.  70  (•,  b.  "firtlticUo' 
und  'Aut;en').  liTit  (Won^reD)  golilfarbae«  (*.  auch  die  Viiriaiiteii  a.  a.  0.) 
Haar  (Augen).  77  braune  Haare  (s.  o.  'Augen').  ST-l  nutsbraun«  («.  u, 
'Aueen),  flö  Haar  wie  Tinte  (».  rbd.).  78  peolmcliwMrjrwi  Hasr.  lll 
(kruntm.  lobicUoil)  rote  Hunre.  <07  brünroÜK  (ala  bÜBtliab,  t.  a.  'Hund'). 
OB.  186  eapiUarum  s«ria  («.  u.  'Ocvicht').  109  (i.  n. '  Bmiieii').  118  und 
m  bUiniin  Ilftorc  (•■  u.  'Stirn'  und  'ilniit').  60  Äurta  .  . .  evma  (*.  u. 
'Zftbne').  4S  Cfitari«*  «M(rufc«a  (n.  u. 'Stirn').  1119  (luu. 'Mund').  'Obren'. 

H.  H.  I  SS  Ir  örlin  vwh  Gepogett  krumm  (t.  o.  'Haar/).  II  20  Irt  Öriin 
»uptil  gcscJtmogen  (n.  V.49;  t.  u.  'G«»iohl').  'Kitin'.     \>ld.  M  (•-  u. 

'Aiuren').  Ltchteust.  521  (s.  u. 'HaJi').  AlUt.  8  (i.  u. 'HüqiIm').  CB.  168 
tHtnlum  .  • .  atnoria  atimentiim  (i.  u,  'Brust'  und  Weil«r«a  u. ' Urübobeo'). 
"Hai»'.  LI,-  30  ir  heUzUin  klar.  Jr  iut  aneweift  (».  u.  'Wangeu').  y.t. 
CCXLVII  jr  fcWjfc«  »ei«  (».  u.  'Haar).  CLI  »clineeweiMe,  'woblKe«talt«ta 
Kebl«'  (*.  u.  "Wftnsen'),  H.H.  1  SB  Ir  hälftlin  ueift . . .  Fein  vfig«- 
tehtcaifci  larl  (a.  u.  'Ha«r«').  Jfanlf.  XXI  runder,  oicbt  zu  kUinur 
Hai«  (».  n.  'Wucbi').  l.ioiitcnit.  521, aS  Ir  M  kUiitvriiBUer  halt,  h- 
Jfciimr.  nunf  (V.  7  rnitenvarbrn).  brä.  leärtgel,  ougf»  tüJit  itt  itrr  minnen 
apUgel.  31  Woldt  gut.  xoUl  ifh  ir  hals,  ir  tntgrn,  tiriUtit,  kirnte, 
itängtl,  mun(,  mit  ir  guoteit  willen  küxtcn  tougen.  AltiU  3  iinuiMi, 
vreiaM  'Krhln',  Arm«,  je  tun  End«  der  «inrnlnon  Slrojibcn  iinnunat 
S  'K«blo'  lilivnfftrbis  (t.  u.  '  üüixle).  Tannli.  XI  blank  f.  o.  a.  'Vi'uiigeti"), 
Huckiitbl.  37  0  li4ihti-r  k€ii  .  .  .  rlin  heUdtn  <Uu  ig  wol  gtdan  (».  iL 
'Mund'),  tk-i  iltt  dym  ttuMen  kel  (t.  <i.  Haut).  ScM.  V.  133  krcid»- 
«ei*:^er  Halt  (t.  u.  'Au([vu').  137  kteidew.  H.,  rund  uuil  glatl  u«w.  vis 
•iu  UarmurstBiii  {t.  d.  Haut').  CB.  fiO  lannjuam  ma»*a  nivea  gula 
(s.  a.  'SKbiw').  lie  (a.  n.  'Stirn').  169  giUa  .  .  .  amorit  alimenltm  <■. 
0,  'Bnui').  'Naokun'.  H.  U.  I  28  Ir  näeklin,  al»  ain  kärväiu  planck 

(•.  u.  'EaN«').  Die  wciblioba  Uruit  und  andere  intimere  lü'iio  berübrt 

der  MinneiaQ!;  beschreibend  nur  iclt«n,  um  lo  mehr  die  CB.,  die,  wie 
von  i^incr  Seite  mit  dem  Vnlkilicd«,  lo  von  «iner  aadenn  mit  der  an* 
tikcn  t'oeiie  zusHmninnbilnKan.  FX.  CCXIiVU  mnde  firUftleto  (i.  u. 
'Haare').  CLVIl  weinxe  (■.  u.  'Augeo'),  LIX  S  (Hand)  icbnecwciixp 
Brtttttain.  H.  H.  I  38  Zway  prütüin  an  ir  ktrtt  gaehmiuM,  In  rrc^ter 
Itöh  rmpor  grrufkt  {*.  n.  'Banre').  1  nU  harte  Brü«!«  (i.  u.  'Hund').  II 
SS  prüatltn  htrtt  getrMckt  {n.  u.  'G«iitolii).        Jiotiit.  XXI  Brutto  ab«r 


i 


456 


F.  Arnold  Mkjw  u.  Boioncli  Kietoch 


-n-eiue  P*rleii.  in  n-cliter  OrSsM  (s.  o.  'Wuohi").  ebd.  bSeMi  OA  miU 
dahi  rein  (t.  ebd.).  ebd.  'Brüu'  (s.  ebd.).  Licfatcoit.  SSI  (i.  n.  'lU*'). 
Tannh.  XI  Grdrat  dine  brütte  .  .  .  reit  brm  iH  tr  mcinH,  ir  wUrA 
gedr»U*  (■■  a.  'Vfuigaa').  Miuluttbl.  37  gar  K«t  gedan  »int  dir  dia  bnal 
(«.  n.  'Mund*).  4S  by  tnftun  bru»ltn  (i.  a.  'Antten').  MSH.  HT  S.  MB* 
BrHrt«  ein  /ä»rl  ti/'  gtdna  («.  o.  'Wuci^).  Almr.  SB4, 6  nroa  HmT* 
TFiar  a  Kng'l  io  rtind.  Seh.  T.  U7  iT  Bertcl  it  M  runä  und  nrft  Ji 
dae  ihr  g'  MUilal  »pringa  aotl  1».  u.  'Haut^i.  Cfi.  141  nobUitat,  fi^ 
in  /«o  pecturt  lac  int»»!  nun  Ronjrxini'  (»■  u-  '  WmigtMi').  60  ptctitt  trat 
graeile  (>.  u-  Zuhiie').  64,  S — 4  Branea,  coro,  nr^nalt  luext  jHwtMt, 
paritm  Kurgunt  ubtra  modieo  tnmore  (fatera,  nochmals  caro)  grueili 
tttb  eingulo  iini'>i(i«um  pTffrtcndit  pavlulnm  ventrieulo  ttimeaeemtitrt. 
168,  8.  9.  hitmeri,  ptcta>  tt  ve«tfr  lunt  formala  laut  deetnter  (Stin. 
ITah,  Lippen,  Kinn,  Haar«,  Scbluna  mit  Str.  10.  11;  Ergo  . . .  cara  rnÜi 
eemper  tria  .  .  .,  rgl.  die  Eialeitungsrer««  der  Ce»cbT«ibuBg  Str.  6, 1-  9V 
'Scliulteru*.  Uontf.  XSI  Achteln  ein  wemg  abw&rU  ;i«t«nk<,  benBeÜa- 
f»rb  («.  u.  'Wuchs").      CB.  188  («.  u.  "Bnxt).  ■Arne*.    F.L.  XCIX 

bl&ub  (».  u.  'Wsngeu'),  CCVIH  w«itz  (a.  u.  'Aagoa).  XIX  %eiMc 
«ehiiiftlc  (s.  u.  'Wangem').  H.  H.  I  9S  fr  ärmitn  wfiren  vfygtdnUn 
(«,  u.  ' Hnare').  II  S9  wtiKt  und  bU&k  (*.  n.  '»o^aht').  USH.  It  13 
Str.  9  (>.  a.  'Brauen')-  Allst.  8  blank  («.  u.  'Hali*).  HufVatbl.  87  Vi» 
armlin  in«  mit  gantt€m  flis  getchnittft  »in  («.  u.  'Hnnd').  49  in  wf/W* 
arvien  btang  («.  u.  'Augen'),  Seh.  Y.  183  kugelruDde  A.  (s.  n. '  Wsnsn') 
"Hände'.  LL.  1  iichn»ewei»iie  (i.  o.  "WanKen")  F.L.  CCXXVII  weto 
(i.  u. 'Stirn').  CCXLVI  NchneeweiM  (•.  u.  'Wuclit').  H.H.  I  69  kWa 
(a.  IL  *Uuiid").  n  ^  htnnd  niptit,  ir  vinfer  langk  (n.  T.  63  ff.;  %.  *. 
"Gericht'),  MSH-  H  82  Sir.  9  wei«,  ron  bester  Form  iMw,  (i.  «. 
"Brauen').  Altst  2:  Str.  9  flünde  (Wangen,  Str.  8  Augen  nad  Itaai, 
4  Brauen,  Kinn,  Kehlo,  jede  der  Str.  beginnt  mit  «inem  Hdliwnai^ 
wal  mit  dem  Dativ,  fär  die  (.'rwähnten  Körju-Tteil«,  die  fiinft«  Str.  «chtiMBl 
mit  Wnt  ir  lihe  nb,  iiaidideni  die  Eingnngsitrophe  d«a  Li«doii  mit  Wtl 
dem  mri«N  nnw,  basoinen  Iiatte),  Tannh.  XI  ir  wnt  MlrndfH  Atild$,  «r 
vingcr  lang,  als  Hn«r  kuniginnc  (•.  n.  Wangen").  Unikatbl.  87  dU  keikk 
din  «tütt  lobelich  gätirtt  (*.  u.  'Uund").  1I8H.  IH  a  488<'  wusm  HKodi, 
laoB«  Finger  («.  u.  'WuchB'),  CB.  118  Jönjjf  mantu  {%.  u.  'Stin'). 
4S  mann*  vicenles  lüla  (•.  ebd.).  Dergleichen  Feinheitca  (koge  FSofcr 
und   Ähnlieht*)   kennt   ds>  Volkilied    kaum.  'Beine'    um)  'Fflne': 

H.  H.  I  59  fiifleit  raiM  (>.  u.  'Mund').  Kontf.  XXI  Fun  kothritHg. 
tmal  ...hol  <«.  n.  Wuobfl').  Tannh.  XI:  Zvh<^n  irol  gttttUtt.  PSm 
to  hcl,  10  umal  wi«  nie  andere,  'Beinu'  weinr.,  lindia  diehd  (s.  o.  'Wangen*). 
8<.-h.  Y.  138  Füautrln  haU  nett,  liat,  und  kloan  I*.  a.  'WaagaB*)i  18) 
takriaah  diek«  Wadel  (t.  u. 'Ao^n').  P.U.V',  I  81  >ohneewteiaM  EnW* 
((.  u.  'Zlihne").  Vür  den  Gebrauch  der  fpHUma  Kuortdiehtung  in  d« 


S»7 


Aniut»rkungeii. 


k 


JJcifihreibungen  vgl.  QF.  68.  7S  ff.  (die  Aii&t«! langen  nnf  S.  76  bei)Urf«u 
wohl  einer  Eiiitcbrankung).  Beinnd«T*  bildete  Aif  Ännkrcniitik  ilj«  B»- 
Ncbroibnageu  tuia.  VgU  wie  Wieland  im  Kanen  AnuMl.  IS,  17  (Werk« 
IS,  64  f.)  ein«  tcböne  Dun«  beichraibt:  Lkog«!  Gesicht,  Wuclis  aod 
Bmsii  der  Juno,  Aug«D  groii  und  gna  wie  der  Pallfts,  der  Blick 
nnd  die  Uieue  vou  Vtiiua  uud  von  Uediisa,  eiii  AiuBxoueasuhritt. 

30.     vnuerjiliehen:  «in  weiterer  Beleg  Leier  II  1M9  n.  il.  W. 

3«  ff.    Zu  83,3. 

37  ß.  Es  ist  wohl  von  der  venohiedeoen  Art  de«  vwMickeii 
Oniuca  die  Rede  (*.   Wctnhold,  D.  PV.  I  183  f.). 

3(1.    frfuiltick :  d.  i.  vrouwtUch  (b.  Loxer  IH  S41uDter  vr<mu)tikhy 

42.  grütiltieh:  jrtie^wiWcAe  irt  eininftl  im  Par«.  beie^  (Lexerl 
1100  u.  d.  W.). 

51.  vng«nSlUt:  xa  nuedtn  —  iiicastr*re  liei  SuLmeller  I  1776  u. 
Nuet.  Vgl.  nüejt  Hhd.  Wb.  II;,  488  luit  dorn  Xutheiaea  .  ,  .  uiishi^yeD, 
Pagen  reiiien'.     Also:  '«'*•'"  Zilioe*  (ohiio  Vurtiufiiiigen). 

&S.  hf'iet,  mhd.  hiulc,  miiastc  nbd.  so  lauten  wie  blCT,  weuD  dt« 
Flexion  nach  der  I-Deklin.  durdigedrungea  wäre. 

57.  geliiier?  Scliiaeller  bcl«gt  1  1440  (u.  Leder):  Ain  geliderte 
Küehatit  (voiu  Verb  ledeni,  Udtm  ^=  gerbtn),  vgl.  lidrrti  im  P.  Wli.  VI 
8p.  896.  Liderung  ('Lederurbett  an  eiuetii  KunstgBieuge')  ebda.  S96,  ße- 
Kdrr  a.  coli,  nu  Leder  f  Lederwerk),  ebd.  IV  in  8p.  3016.  —  trivt: 
n  (n'ukn  awv.  Leser  Vi  1519? 

59.  Do*  Partie.  gedroUen  weilt  auf  ein  ttT.  drillen  Laxer  I  48B) 
TgU  drnll  sdj.  und  H.  H.  I  38,89  (o.  lU  2aff.  u.    Arm«'). 

7U.  durcli  vieierl:  mifr«n(LexerIIId74)  heieil  hier'modelliereo'; 
dtirdi  fiatiem  Codex  bei  Solinieller  II  649  antor  visieren,  Cüdex  ebd.: 
polirt,  vitieren.  Lex«r  I  485  u.  ditrtiipolierra  bietet  auoh  einen  Beleg 
für  darpotitrtt.  polieren  ist  kein  klasaitobee  mhd.  Wort,  a.  a.  O.  II  SS3 
u.  d.  W. 

eo.     »lu^ntt^:  »tr.  Lexer  1  SiSO  CM»i^lit>  Kraft,  Vermögen"). 

82.  iMrtiricAen  ist  wohl  —  werllieichen  (Lexer  111  784  u,  teerU- 
/tcA)  und  IC.  cmt  to  viel  als  ditc  tit  (da*  r»iü.  Leben',  Leier  III 1 1$6  u.  itt). 

83  f.    Zu  28*,  41  ff. 

86.  H.  H.  U  66,  88Ü  tr  früren  vnd  ir  kitstu  Btiarff  ich  Ale 
nit  künden. 

67.  »lifUt.  »töret :  fliften  und  ticerea  M  atdieiiid  Ceiii-  o.  abtettta, 
sn«t«tlcn  a.  abdanken',  Lrxar  [I  ItSS). 

104.     ftell:  KU  »It.Sa 

108.     Für  den  Reim  Uan:fro  IDid.  Gr.  §  315  mit  KGr.  %  M. 

IIS.  »chmertn-.  s.  »ch&r,  aehürt  «tawm.  Lexer  II  8S7  (tr  ninjfrn 
seAdr  ebJ.  t<S8  aus  dem  Renn.).  — 


458 


F.  Arnold  Uitycr  ■■  HeiBrich  RkiMb 


^ 


D«r  DiohUr  «»itt  in  der  Premda  (89  MicA  cU(itd«N,  M  ff.  101  i, 
t^\.  ^o.  Ifi.  90  und  duu  um  Scbton).  —  Dm  ti«diclit  i«  trraeatftd 
eine  ku^a  Besoiireibuug  der  Ge lieble n.  t^hoa  guu  In  <l«r  kuniUaSnigcna 
Weite  ajättn-r  Zeit;  ^  einztlueu  b««chreibeiMl«n  2(l|^  ir«nl«u  x.  T.  ^ 
«UipÜMher  Sslfform  au  einauJur  (;erei1il,  ähnlich  wie  H.  H.  U  99. 


i('*.  '•- '»)  «('•)  »('•)  o(")  p(*')  i+of*')  ?(»»-*•)  «+y(»')  ((••.  "» 


i 


«+i  +  ^(*»  ")*("-")7(")  •'(»•) 


«>"  +  »"('•-••)  *"'(••)) 


A1)K0kGntat  Sch«ma:   A 


B 


C 


b+fi.  b'  +  /f.  y'  - 

Zur  ditirakteriiitfli  di««n  Oonngc*  *-  ölten  S.  S09  8*. 

S.  36G  Z.  7  JliDim«  d,  Z.  d  Hinimen  c  und  h  »bwXrt«  g^iritba. 

S.  3B«  Z.  3f.  ToDlPtbbi«wri(C-SchlQHeUufderl.UBdS.Lia»: 
nach  dorn  Kiiaio»  richtig  auf  di>r  1.  Liuie- 

S.  S&6  bei  1)  uQileutliobo  St«Uuu;  d«r  Doppetntut«,  vitfUriclit  <:: 
übrigAiui  niüuhti^  mau  liier  uiufBclk«  Semibrevl«  erwartMt;  oder  ubcr  niu 
nimmt  die  Miuiuft  e  alit  Einsuhivb«»!  au,  reranlaast  durch  d«*  etient 
(tatt  criert,  aud  stallt  den  Rhytliuiui  her,  iadem  man  auf  ttceigt»  dk 
Bwei  Somibrtven  cl  und  v  und  Über  cn>r(  die  Duppelraute  d  lieat. 

S.  3ß6  Z.  6  ri^ripkich  bi»  S.  357  Z.  2  anpliek.  ebcnto  8.  357  Z.  8-T 
Aynn  hin  htrit  steht  der  C-Sohlü>iicl  auf  der  3,  Linie.  Doch  loU  er  adtoB 
von  3)  an  um  eine  Linie  hfiher  irtchnn  (nach  dem  Knito«),  d.  h.  di«  (Qxf 
Noten  «Ind  nm  eine  Tont  tiefor  lu  lei«n,  «o  daa*  die  thjtthmiaotie  Figsr 


J 


«3   CS 


auf  d  und  u  auvli  in«lod)«oh  gleich  erKtheinU 


&  868  E.  4  tu  mrtieicJu»  Z«ils  mit  C-Schlnwel  auf  dtr  S.  nnd  4. 
Iiini«,  noch  dorn  Kuitos  ricbtis  «nf  der  xweitsn. 

8.  a&9  bei  8)  d^(U  MinimA  g  an  leMB  MÜn. 

Z.  o'  über  /'roitf«  rwei  getrennte  Semibr«»en  d,  *l»o  wnhl 
lu  lunn. 

Z.  «  rhytfamiMb  verderbt. 

Z.  oxf:  da«  ente  d  durfte  («letiMi  d««  metrncti««  AuflaJcb  tfi 
kl*  Minima  lu  Iswn  Min. 


299  Anmcvkiuix«!.  4S9 

Z.  w-t-i:  dit  Ewvite  Semibrevii  f  {kan  ir  wtipttich)  wiire  der 
KoBgmcnx  halber  al«  Minima  tu  leMn. 

Z.  S  +  y:  di«  Delmanjc  de*  o  über  iwbfil  wilnJe  hier  alleia  keinMi 
ZeiIeniib<chliiM  raohtfartixi-n,  dn  hier  nl*  aelt«!!«  Aanaliiac  aicht  zagleich 
ein  inctri»cher  Schlnu  Ut,  doch  liwt  di*  malodiaoh*  Gcitalt^iiug  ulbit 
(eiue  Art  Kadencftmm  gleich  der  vorsngAlwiidan  Zail*  ;■)  die  Annahme 
eine«  Zeile uMhlnsH*  vreuü,tteut  in  der  Uberlieferteo  Form  nicbt  umgehen. 
Dea^leicbeo  wäre  in 

Z.  i+"  veni  Standpunkt  des  überlief orien  llutu*  beMer  vtul  gamogA 
tu  IttKu:  dazu  dan  auirb  metrisub  waltncboinliebe  gräliet  gübi-  dun  Aa>- 
foll  je  einer  der  ilnpiwlt  ^feni'tiUii  Semibrevcn  a  und  f. 

Z.  «'  +  «'  rhythmisch  nicht  klnj-, 

Z.  v''  +  i":  eine  Abaetinng  von  tehol  wol  ain  Endreimi-a  «ürda 
eine  gleiche  dynamisch -quantilAtive  StcUunj;  beider  hetrdfToiid«»-  Noten 
bedingen.  B«i  den  folgenden  zweintbigen  Reimen  Irbttt  gebtn  Q.  «.  f.  iit 
die  trooMkiscbe  Fifrnr,  je  einen  Reim  erföllond,  fÜDfioal  wiederholt:  eine 
Qlifderuag  i«t  hier  aus  der  muaikaliBcheu  Ausdniuka weise  heraut  nicht 
ra  ercielen. 

Z.  jt-4->i:  die  SlcH«  k*uf  tnpter  itt  rbftbmiMfa  nicbt  gut  «ioau- 
füsen,  ülinlioh  in 

Z.  w"'  +  p'  die  St<^ll«  O.  Uiden.  mriHen. 


(odn. 


IfO.4«. 


1.  I.  manger.  3.  rtxim  ciniühi^f  (».  zu  29,  9).  8.  oder  mit  Syiiltope 
(od'?),  übel  einailhig  («.  z\i  Sfl,9).  IS.  prittjr^t.  lt.  18.  milr?  I».  Man 
venni««t  den  Auftakt.  SU.  ebenso  (wann  da«?).  SS.  1.  eim.  33.  o/fen- 
teiehen.    34.  treio».    25.  peiafr.    U7.  laid»  v.  trmvreji».    SB.  liebe. 

7.    Zu  89.  la  f.  —  begundertear  wohl  —  bemnderbar.  ».  tu  18,  £6. 
H.  B.  1  102. 8  Go(  ^rü/i  rficA  . .  .  betvnderbar. 
f>.    nunn  :  >Haine  atf.  Leser  I  S079, 

IS.  MUd  bedeutet  hier  'tirehobue  Stimmung,  Freudigkeit*  D.  Wh. 
VI  »791  unt-  «. 

SS.  graeUsthafl'  (lir  die  Bedeutung  ygl.  mhd.  getrth  und  der 
manne,  manttieh  gtteättiiaft,  Konrad  v.  Urgonb.  im  Mhd.  Wb.  II',  32 
O.  A.  W.  1  (—  Beischlaf).  — 

Der  Dichter  loht  Ked^n  vor  ScbvretKen,  denn  «r  mSchte  «iaen, 
ob  er  lu  hoiTon  habe,  und  darüber  könnte  ihn  ein  eluKige»  liebe»  Wort  (B) 
ftnf1[l&r«n:  kUre  B(«ichung  auf  ein  wirkliche«  TerliiUtui».  —  Der  An<- 
r  druck  int  einfach,  aber  da«  Ganxe  ohne  Handlung  und  nur  Reßexion 
I  Sber  den  Voring  ron  Reden  oder  Schweigen,  freilich  mit  Ruekiioht  «uf 
I     «inen  beeUmmien  Fall,    Viele  Wiederholungen. 


i 


460 


F.  Arnold  Jbtfer  b.  Heiaridi  Rietach 


SOO 


Uelodiach  von  den  übrigen  abgMiÄoad;  socb  fahlt  bei  a  ia  b«id«s 
Stollen,  bei  o  im  Abgu>.  di«  gedthut«  ScUumdoI«. 

Z.  k:  li«it  mnn  im  1.  Stollen  manger  uuJ  ontanlrUokt  eine  Miptwi h 
•0  M  di«  tilcichb«it  mit  dem  2.  äiollun  bergritcUt  und  eina  rhjrthtBtKb« 
Verkgenhcit  be.^eitigt.  Äuszerdem  vure  in  Z.  •  dM  1.  StoUon*  and  b 
de«  S.  die  AufUklmiuinin  Bt«it  der  Semibrevii  henuBtoUen. 

Z.  0  nacb  dem  Test  der  3.  Str.  to  xu  konttruieren: 


^ 


-*— *- 


daivmb ich    rtdnwar  lo  ■  ien  miw« 

Bni  l)  itebcn  über  pringt  zwoi  •SemibreToa  t,  dnbcr  primgct  n  tttMn. 

9)  !>!«■«■  b  nocb  unten  auagetogeu,  um  ein  fViUiora«  ft  m  m^ 
benern  (r.  Au  oben  S.  10  Gesagte). 

3)  Di«  letxbm  S  Koten  febluu  In  der  Ht,,  lind  nb«r  «us  dem  Ab- 
ge«aiig  unschwer  eu  ergSoKen  (auch  teigl  dot  vorhandciie  Sastoi  ab 
niohateu  Ton  e  mn).  Vielleicht  widurstrvlile  e»  dem  Schreiber,  die  !■ 
Abgeaang  al«  Jteltama  auf  der  loUteu  Silbu  ,  .  .  mar  benütxt«  Nolfs- 
gruppe  bei  der  erweiterten  Zeile  c1«b  Bofmim  nunmelir  auf  drei  SObco 
m  verteilen.  MDglicberweiii«  lit  auch  urnpriinglicb  eine  dem  AbgMHg 
in  der  Hiliipnznhl  nnnloge  Fasaang  vorgelegen. 

Bemerkenswcrth  ht,  dau  bcd'  im  Abgetnng  und  Refnün  gMM 
dicBelbe  Melodie  aufveiaen,  im  Beim  jedoch  verschieden  tiEid. 

Ober  die  S.  Zeile  der  3.  Str.  Bl.  211  a  ist  ein«  leere  Ifot«iililie 
geiogen. 


Nd.  46. 

1.  leart  tat  wohl  xa  tilgen,  jeOeufalli  ist  die  Uherlierenmg  nieU 
in  Ordnung.  1.  frealein.  3.  Man  vermistt  den  Auftakt.  4  f.  dir]  L  fr! 
nach  9  f.  und  dann  kein  Personen wechxcl  (o.  H.  91. 3.  «.).  7.  Mtinr. 
S.  »r  htphahn.  11.  hat»  i=  hat  tie)^  In  V.  3.  7.  aind  wohl  inDen  fUiaw 
(fauaen')  aii;runehmen  und  danach  wäre  der  Text  tu  drucken  gei 


1.  Wol  mich  iciirt.':  Grimm,  Grammatik  FV  ITS  (doch  >.  o.  aal 
Lexar  III  S65  (ür  u<of  cum  acc). 

6.  1-Hlr  £  vgl.  Xo.  IH  (V).  —  Zum  'Buchalabenspiel'  U.  Sehr,  m  MC^ 
Uontf.  S.  XCVIIL  L.L.  91. 3  Ettetjn  hoher nütf  usw.  (ontorS  StrophuB 
4  über  dfla  E.  auseerdcDi  beginnt  jede  Strophe  mit  dieiem  BoeluUbed). 
T.h.  XXn  11.  H.H.  II 11  prciit  den  Buchafaben  E,  den  eralen  il«a  Namoiu 
der  Geliebt«».    Anders  Q  15,  ßl  JJit  ainem  .V  hab  mA«  yefitn,  Vn4  mit 


Anra«rkun^«n. 


aintiH  J  hüb  iehg  an,  da«  Oeclicht  begiuiit  mit  dem  Buc)iatK>iHa  J  und 
«iiidM  mit  d«m  BuchsUbea  o.  Wolktl.  L^l  3,  in  xi^iuliab  kompitoiecter 
VfAe.  UnakaltiL  9S.  77.  4H,  Itä  f.  41.  DiesM  Btiohatabtiiuipiel  kommt 
ü  der  ÜIwr^nKKCHil  »uf,  hüfiswli«  Konvcntioa  mochte  liuia  nitcbwirkeii, 
dSM  nuui  Kl  ilcD  Nomen  der  Önlieiitoa  cur  audcutcto. 

T.    Ist  meiner  fäame  pfad  lonel  Als  »«ine  ftU»»e  (^  ich)? 

n.    Zu  38.11  (S.  434  f.).  - 

Dfts  Lied  klingt  g»ru!  Tolknniüaig,  gegeo  di«  alte  EcinTeotioin  iat 
V.  S,  wo  von  d«  Oeli*bten  dw  Aufdruck  gcdifttt  gebmucht  wird;  b«««ht« 
kber  das  BuchitsbeQipie],  wodurch  der  Sinu  \au  V.  6  L  uakl&r  Ut,  und 
die  küiiBtHdte  Reim  bin  düng. 

a,  h,  e.  d.  e. 

Z.  a  und  b  rhytlimiscli  verderbt;  iutbee.  IXtit  eich  fUr  die  unprUo^ 
licli«  6«4t&lt  von  Z.  a  avhwer  «ine  Vermutung  ftuOtuUeu,  (ta  dieselbe 
Uelodtenireil^  inoerlialb  d«r  Stroplie  uicbt  mehr  wiederkehrt.  Bezeichuend 
iit.  dMs  die  Mimmü  an  zweiter  Stell«  iteht  und  die  Zeile  inelriBch  mit 
IIcbun((  beginnt;  in  der  3.  und  8.  Str,  dürfte  die  erste  Kote  (  einfach 
xa  itrcicbcn  fein;  sollte  die«  «uoh  mit  Silbe  und  Nute  in  der  1.  Str.  der 
P*ll  icin?  (i.  o.  in  V.  1).  Für  fTticdein  fehlt  eine  Note,  «bo  frrieUin 
(•■  0,).     In  Z.  b  dürften  die  Minimne  e  e  f  ali  Semibr.  m  Icseu  sein. 

Bei  1)  scheint  ein  Strich  hinnufzug'ehen,  tchlieszt  »ber  nicht  ±a 
die  Baute  ui,  dalier  nngewias,  ob  Semibr.  oder  Minima. 

Der  Rciteti^ur  der  Bepetitio  entspricht  auch  eine  inustkalitche 
Verw«QdUoh*ft  der  ZZ.  d  und  e;    a  bb  aa  ttgf 

g  aa  bh  Ted. 

No.  47. 

1. 1.  nit.  S.  14.  glfichrn.  6.  gwan.  7.  gieertt  {uertti).  Oder  trct» 
ilir,  4at  d.  m.  g<u>.  10.  drvmb  .  .  .  gtthaiden  (oder  drxmi)  n.  gtarKTi- 
tS.  Alt  Auftakt  vielleicht  uinnn't  16.  1.  ifir  e».  17.  bläb.  19.  Hon  ver- 
mint den  Auftakt  it»l?}.  gc»tgcn  xwcisilbig  (a,  o.  xa  ä9, 8).  22.  bleibt 
dir».    ST.  man  »pr.:  au»  augm,  au»  d.  m.    39.  pkib. 

1.  FA..  S.S6ON0.  XXVU  Kfj/iHK-eifdtaituanmirhan.  Hontf. 
Vn  7  gtn  dir  . .  .  twxvels  an.  Wölkst  TJ  S,  8  ibeif(e)l  »it  6n  (*o !)  mir, 
Vf.  Lb.  IB».  m  16$.  104.  vgl.  S07.  in  S48.  Hutkatbl.  88, 88.  OB. 
ISS.  8  dnUa»  arntio  dolorem. 

2.  ii^A  irt  lu  betonen.  —  «ymieri:  Leser  U  77  u.  niemr  CBirgend*, 
'durchan*  nicht'). 

8f    Ku38.1f.    VxL  noob  U.U.  I  14,591  ff«rb.  «ynn,  fflOt  vtMl 
mein  gfJatick  u>w.  —  cxh  Itctt  (an:  I^exer  I  1891  u.  leU<  M, 
10  f.    Zu  37,  16. 


i 


ihäü 


463 


F.  Arnold  U*jvr  u.  Haiarich  Rittwli 


303 


11.    toMm  bexielit  «ich  hier  auf  den  AuTeiitlialUort. 

14.  V-k.  No.  U  V.  8  Va  »tlica  gUcktn  biet  iiA  dich.  U.  3.  1 
17.  Sl  L  Wölket.  LVI  St.  U  f.  dM  U*«  <ti>  tegttiA  wescm  »cic,  wid 
detV'Mi:'^  >>A  (mül.  Vffl.  «och  W.  Lb.  19S.  III  Sna  261  uii4  a 
33,7.        Mi«c.  n  W3  XXI  Sir.  9  V.  1  f. 

Ift.  17.  anefanffk  :  ahcgangk:  vgl,  Pm;a<U>^ott£r.  v.  Straaib.  im 
LobgM,  tiuf  die  h.  JuuKrmu  (Werke  von  v.  d.  Hagen  8,  38)  i^m  M«t  (kr 
ffltnne  tfin  anevfinc.  norA  tiiemrr  mir  em  ofccfffiv^ic  (ULd.  Wb.  I  475  «. 
oftf^dnc),  —  'Du  biat  in  Benig  auf  d«a  Aaii^o^  ii*  ent«  —  bldb' 
die  Ictste  ohue  Ablnswit'  (F) . 

19.    tawjcnditunil :  xu  38.  II  f. 

93.    Zu  S7,  16. 

a».  II.  II.  I  1»,  L9  liarf<\T  ic/i  dW  :e  pfaK»He  tett  Mein  tri«  ia 
ganttvr  itättikait.  VkI.  Roetho  S.  S61  Anm.  316,  der  a.  o.  auch  Htmbf 
*, »  (SMB.  S.  878)  citiwt. 

88.  H.  H.  1  47, 1  f.  A.in{g  wOl  Ich  heUOtn  dein.  Die  imU  kA  tO, 
on  vndertchaid.  Weiter«*  ai  8»,  II  f.  — 

£r»te  Liebt,  ÄbHubied  btim  ScbeiJi-n:  ein  gant  TolWtürelM-lMt 
Thein».  TolkttHinli«!!  iiuoh  der  Auadruck  {vgl.  V,  lOf.  und  die  za  87.  IS 
tof^tfrihrUrn  Parallelen,  ferner  T.  87),  aber  direkt«  Aportrophi^  tjx  & 
Abweiendd  (ru  Nn.  11*  am  Schlu«*}. 


TS*. 

1 


-.ihb:\  c,  d,  t,  (,  s 


Hier  erklärt  ticK  i(«rum  du  RepititJODiMichen  idiou  zu  Be^a 
dei  AbgL-ii&nj^s  atelil.  Die  Wiyderholuug  der  SIelodie  miin  Rcfraia  »t» 
dem  AbgcMnic  rerateht  sieb  nömliob  von  dimem  Z«ioben  nn  (xf(i.  obo 
8.  188  Anm.  1). 

Die  Nnto  1)  undeutlich,  '\%i  aber  nicht  nli  o  m  lewn  wtjgto  i*t 
nnnrcifelhaftcn  Not«  f  im  2,  StoUca. 

In  Z.  b  dei  1.  StoIlFiia  iir.  9.  Semibr.  f  iMitnoder  xu  bcwittgea  (Jen 
gUif-hen)  oder  niinde«t«n«  dicie  und  die  vorb^rgobRnde  («lell  nkch  dcB 
Spüleren  die  Anwenilung  'ler  Frolatio  minor  ersichtbch)  mit  einer  ÜMb 
tu  vcr»i>h«n. 

Z.  b  des  S.  StoUeaa  bat  dageiien  di«  <n(«  Not«  uunahamreiM 
alt  Semibreri*  (ttatt  HinimaX  wohl  eis  Veraehen,  wie  iob  ob.  8.  I7i  ia 
allgemetuHn  anftenommen  habe. 

In  Z.  f  ilürfle  Minima  a  nnd  in  Z.  g  die  Hinima  £  mb  Yeraohia 
statt  der  Semibr.  «ein. 

In  Z.  a  d4a  8.  Stallen«  der  Str.  3  «lud  nrei  NoUr  itnt«mtc>lu. 
wenn  man  nicbt  nrnneht,  dio  iw«i  üb«näUigea  8ilb«a  n  beieitiicii 
(•.  oben). 


303 


A.ninerkoa][«D. 


463 


Ko.48. 


S.  I.  geliältl.    6.  ikcm  vnd  leort. 
98.  nyeuutnd  taiäen  (ni/nuf  erlaidcH'!), 


11.  ftl.  tttrt».     U.  toi  an  »ehen. 


I.    vcrpargcn:  klnu  beimliuhe  Ijieb«.     VgL  xur  Swha  18,3t  t  uod 

S.    glancser:  Leser  I  I0S7. 

9  f.  GiMncint  ist:  'nur  mit  mir  Ut  *ia  vitrtraut,  für  die  HDiicroD 
«iB4  Frtmd«  ;  in  10  viire  gewöhnlicher:  vnd  ist  mir  etäm  allaia.  — 
•PtUe  and  tarn  wnnl&n  nuch  »naat  in  tibortntgencr  Bc^iJouluni;  einander 
«Dtg«g«Dge«teUt,  vgl.  Zweier  II  77  V.  h  {tarn  nach  Konjektur  H>a>. 
46,S9,  I.  PB.  Boitr.  II  iitH).  Om  Verb  ivildtn  ist  übrigena  koin  gut 
nhid.  Wort,  Leser  in  SSO.  —  mir  'M  vüüaehtt  Dativ. 

]  l  f,  '  ITuJ  wenn  m  je  riuen  «uhiinru  St«ru  gsb.  nocli  melir  leuoUlet 
■ic  nni«r  lorten  Fmaea  hirrvor'  (7).  —  >dA«iiier.  adj.  comp-,  Li-ser  JI  744 
a.  KAtn  kilj. 

16.     tjcxcr  III  IS43  waiEt  «xHvrmfietic'  »4].  nach. 

18.  dl/  augrn: '!  —  wiUrt:  iiexcr  1  708  bdunt  die  bior  gdntilert« 
Btdmtuug  nur  TOn  tl«ni  seitcnen  crKit<ra.  ■>- 'Wo  ein  Xicb'  dMuid«r« 
in  der  Mibe  merkt'  y 

1%  WolkKt.  LXXII  1, 9  IT.  dt«  tMcitwm  htrüen  frtudtn  wttkt,  dat 
ts  Aarinn  ersitttrt,  frÜtcAen  kittert. 

UO  üt  Nachtat«  itu  IS.  19. 

SS.  Fenv$  ßiide  icli  »owolil  aU  Güttin  wi«  tU  Abcnditem  nur 
a\»  fem.  —  pretmtt:  liier  ^  leuolilet',  'glüuxet',  Lcxcr  I  3H  u.  frrinne»  ttv. 

S3  f.    Zu  SS,  U.  34. 

39.    Zn  3«,  8. 

80.    vitg<maiit:  'ich  bin  ihm  ■luicbliMzlich  «rg;o)Mn'.  — 

Für  den   älnro   bU  Bild   yu  »3,  14.     Vgl.  uodi  USF.   10,1  Dirre 

I      tunitfl  rteme,  aicA.  ilcr  ^ir;;ef  lii^h.  alt  tuo  du,  frwuat  »chitne.    Soldi« 

I      Bild«'  fUlirt  da«  Volkulied  nicht  ho  breit  duroti,  vie  t^s  liier  geauliiefat 

^      (vgl.  betonden  V,  h  {.).    Son«t  i«t  dor  Auedruck  im  guuun  einikflli  und 

licireLicb  (14  £  ST  f..  Kintio«fttiger  wärdeu  du  kunutlicber  gubeo). 

^_  a,  b,  c.  3,  <,  f,  g,  h.  l.  i. 

^H  Bei  Z.  d  (nad  k?)  b«*t«ht  di«  Delmung  de*  metr.  Aultsktt  in 

^«Ber  Ligatur. 

'  In  Z.  e  liegl  der  Mltenere  amgi-kshrte  Fall  einer  Zutammüiurichnog 

von   Text   uiiJ  Meludif         jedenfalls  iit  in  dun  nKchtten 

vor;  rietletdit  ur»priiiig-^-la    ?     _    ^..gH  Strophen  die  Ligatur  aufxu* 
Goh: 


9* 


~tai-Ui   Ml     '^'*''  '"^  "*  '"''^  ge»oh«Ii«a. 


464 


F.  ArooU  Mmyvr  u.  Heinrich  Kietoeb 


304 


Ho.  49. 

I.  3.  1.  jfmAoi  iprehen  («iimlbig,  ■.  zu  99,  V}.  *■  daa  kat?  6.  D« 
AufUkt  wird  T«nii>nU  8.  L  yen  (.-  kv  B.  Tgl.  B.  Or.  §  187.  IMV  8.  fftchä<L 
9,  rotn,  II.  «y  Aa(.  18.  tilg«  (u«aMi>.  1&.  Ulfl«  AAben  oder  vinDekbt 
IwBwr  yViidl  Piid  17.  I.  mfoiifirJitfn  Koljr^ifft?  18.  VentcrlmU.  Ift.  Z«*i 
Silbm  lu  vicL  SS.  34.  ^niyi^iuii ;  etrdrituM.  28.  2S.  Über  ptn  :  nKrin  *)[l. 
8.  )S4  u.  S.  27.  tilK«  gwlnt?  Für  iniiii  .yrn  (39)  vrI.  B.  Qr.  §  l«7-  88, 
Hontf.  S.  CLXV.  S8~  majtt  (.'(n>»t  36}  acboint  anriehUgr.  L  kanttt 
Vgl.  ».  Or.  g  l«B,  (bmi  §  K).    20.  Wie  in  ». 


S£    Hir  anv^nUiiidtich.  Tgi  (Ibrigeai  lu  46,8. 

T.  vo:  ZiDgerle  EU  Soonenb.  IV  S«8.  Roelbe  lu  Zweier  tl  94,7. 
Valth.  30, 18  (Spruch)  aimmt  U«ber  ein  märu  nein  fBr  tte^i  gdogem» 
ji  {•.  audi  (.  8t.>.  Uoruog.  187,81  wi«(l«r  leiden  «cbaft  lieb.  Witk« 
XIV  8  (V.  8). 

9.  krlntxttHn:  vgl.  Wilm.  in  Waltb.  74.90.  N«id)).  P.  XXXI  t£ 
S-  186,  IS  idiefdcriu  IruoF  ein  rStenkrmu  . . .  die  (nlnlkb  ^rlingt)  bt- 
giindcn  hüburJilii-h  gem.  icdlunt  loürd  liai  krtnsdi».  Konnwl  v.  ^Vurtb- 
Ld.  9.87  für  eiarn  kraut  (beim  Tnnie)  man  gcrnt  trtU  ritt  brg^lJtSiai 
oder  ein  ntoert.  An  dio  Kiiiiue  schliesxt  sich  du  'Knn£«iiif[iin',  weh  ä 
TOTiiebtem  Sinne,  ü.  Sehr.  IQ  908  ff.  Überliaupt  nbcr  hiit  d«r  KnM 
»ine  liervnrre^nd«  ifmholiachie  Bednutunj;,  indrtn  «r  im  Li«be«veiUEMi 
ErfTillniig  Oller  Veno^nR,  anch  Tmur.  j«  nach  d^in  Halerial,  uu  4eB 
er  heeteht.  bezeichm^t  H,  H.  I  13,71  Mein  bitten  Wäa,  Au  sy  mir  ak 
kranti  Von  habmichiteb  solt  inaeheit  Vnd  auch  wm  vetgem&l  («.  o.  ■ 
39. 14).  n  3I)  { Von  aintm  ströin  krentiHn)  «rbSlt  der  Uauu  einen  Stnib- 
knuix  uud  auf  wnitur«  oiudriugüclu;  Bitteu  hiu  wird  *r  vertröstet  (9ftS  VV^ 
Wollwt.  XXXVIH  1.89  bürd  mir  dtr  krantt  ro«  rSsental.  XCV  8.t4 
ntöeht  iVA  ir*  ab  erkSitn,  das  ay  mich  ir  S/r(t}H  yarten  [*.  o.  ku  99;  14) 
(im«,  da  >y  ticanttt  ilnrch  die  rSatn,  und  leünl  mir  dö  ain  krenttüm 
(»  Hm!)  grüau  U.V.  20  (17.  Jh.),  9  Drauf  gab  nr.  mir  tu  pfaadi 
(der  Treue)  vergittitichtmein  ein  kram.  89  (16.  Jh.).  8  Dtmtelben  ir«ebv 
«•addein  aekickt  ieh  newlich  ein  krentetein  mit  roten  goU  bemuiAii, 
dabti  »ie  mein  gtdmken  »oli.  39  A  (16.  Jh.),  4  Wa*  icliickt  tic  mir  draa 
wdtrf  CO»  perltM  ein  krmxtlein:  'tik  da.  An  feiner  ritter,  dahti  gtdoA 
dn  mrinr  vgl.  41  A  [16.  Jh.).  1  (V.  3  f.)  und  198  C  (16.  Jh.),  91  (V.  1 1); 
M  (16.  Jh.),  4  (ein  Svheidvlied)  Da«  tnegdUin  an  der  timun  lag,  eit 
laeh  tum  fentter  rhii/j,  in  rechttr  lieb  und  Iretre  warfrit  twei  krtiuUim 
rauü,  da»  eine-  war  von  veirl,  diu  ander  von  grünem  kle.  37. 8  ifai 
kräntlein  (von  llncrnblülteni)  tet  micÄ  erfiwe>t  vü  Ungtr  dani\  ein  jat. 
9  Und  da  da»  jar  kernmlAer  kam  dat  krän:Uin  mir  perdarh,  tca»  fragil 
•cA  nach  dem  krüiueUi»,  da  ieh  mein  ticb  eiu-arbf     15<>  (15.  Jh.),  1  Dtr 


466 

Rpiti^  klusl:  bei  n'nnH  p»rg<:r  leär  mir  pafz  iinrl  hvlf  der  Hirne  mähen 
(in«  gr«g.  So  gab  *it  mir  ftn  n>»r.akrans  .  .  .  mein  »ach  umrd  tlechl,  das 
pett  «mrif  gut.  Vgl.  Douh  75  A  (16.  Jh.),  Br«anenbarg  kSmml  in  eiaen 
Bttum^rttfu,  drei  Juiigfraueu  brechen  drei  Aomo  iii  eioem  Kncz  für 
den  Abend UuE.  ein«  bietet  ihm  deiiwlbeu:  4  van  bUker  farve  «o  iivie  t( 
nt,  <can  galt  »o  ipo«  it  rikr.  ean  perlen  säverdke.  51  (16.  Jh.),  &  ich 
hob  der  litteii  lUno  lang  giii^Jit.  tcaa  gab  nie  mir  lA  lont  ein  krant  fo» 
heüierrlra  (Ü.  Sehr.  IV  46).  8ß  (16,  Jh.).  3  ifancAer  gel  tn  «im  friikn  6m 
liecbtt«  manen  ichein,  wan  gibt  wie  im  <u  ^>nc?  fin  ratcnkrenielein,  ist 
jrrüner  ilnnn  ilrr  klr-  (»bd»,  8Ü).  Nach  vcrlorenor  Jungforaicbalt  wird 
der  Eraiii  nbgt'leüt,  (ebda.  IV  99,  lu  V.  Mo.  W>.  vgl.  83  B  (IK.  Jk),  5 
iprnn  and^r  mtgtlin  kreme  drUgen  ein  schlöier  mö»t  iek  dragm  (du 
Uüdcbeu  vprwtii-ert  den  Eintritt  iu  «eine  Sclilaf  kHininir).  114  (Itl,  Jk),  4 
verlorrt  hab  ieh  mein  roaenkritni.  dai  ifü  ieh  uiidemmb  holen,  lag^t  d&i 
MEdcben,  nU  es  leinem  Verführer  &af  der  Hridu  begegnet,  P,H.V.  I  543 
Orli'  auf  ka  Musik,  Geh'  auf  kan  Tane,  Schlaf  ba  kan  ßwebn.  I»  »chad 
m<in  Kram.    S.V.  S.  227,  652  (V.  8  f.). 

10.  gro:  für  die  Form  B.  Gr.  %  68,  Scbmdl.  1  MI.  -  F.L.  CI 
12  E$  wer  kein  ufundcr  da*  ieh  leerd  gram.  vrI.  l.Il  1 1.  XXm  6  -8. 
■Örau  werden  für  'nlt^m'  (durch  Leid  n.dEl.)  lii-bl  besondera  Neidh. 
Z.  B.  60,18.  76.S4f.  91.17.  vgl.  Bß.89;  S.  S42  (tu  in2,ai),  10.  Vgl. 
KSH,  ZU  S.  443  XLVn  (V.  5),  Miiskfttbl,  S.  809  (xn  No.  38).  V.  4. 
Dum  QF.  4.g»  uiittr  Sl. 

18  ff.     fnllt  gnnx  nui  dem  Dild. 

U.  wol  "teht,  wie  mW  nclioiot,  binr  in  dor  im  Volkslicde  üblichen 
Anwendung,  ».  Schmellerll  892  unter  imi  d).  —  lirchten:  kanm  Pliml, 
nouderu  uocb  di«  ülte  Form  des  scliwachon  Acc.  f.  *g.  beim  Adj.  Di« 
B^piule,  ili(>  Kt<br.  Gr.  I  §  3U8  aus  dem  14. —  IG.  Jh.  gibt,  zeigen  >ia 
«IIb  BiKih,  über  «:ht>n  bei  Albr.  v.  E;b  liest  man  (1511)  Aber  die  verlorne 
uiligkeii  ncbnu:  du  eertreibul  die  heiligen  text  (a.  &.  0.)- 

16.  Nach  der  iibcrliotertvu  Lesart  (doob  a.  o.)  g«lKJrt  frttch  eut- 
xn  vritehe  «tf.,  du  mhd.  nar  Kwtümsil  belegt  i«t  (Lexur  HI  6SI], 

odw  c*  ist  da«  Adj.  HexionsW,  vgl.  mbd.  Gen.  pl.  teerltlieh  unde  tttmber 
»itc  aua  Lsmpr,  *.  Regeusb.  Hbd.  Gr.  §  KW  und  die  Beispiele  ebd. 
8.  567.  Sooli  bei  Goethe  »o.  —  Zn  kolifn  muel  Jtonlf.  XJX  8  din  er 
die  git  mir  holten  nmet,  rgt.  auab  xu  46, 12-  SH*,  il. 

17.  adenltehe  belogt  Lexer  (I  Sl)  einmni,  dansben  Sft*r  adel- 
tUhe  (ebd.), 

■J6.    Zu  26,  49.  88. 19. 

27.  aufl..  guefen  loan:  Wölkst.  XXXVH  4,4  mtä  harr  auf 
gAlrn  tedn.     Weitcrci  ta  32,97.  — 

Auch  lini  Volkslied  sctit  Blutnea  gleioh  oha«  weU«m  dir  die 
«liebte  (V.  iS).    VgU  auch  speelell  fiir  die  Boae,  o.  m  W,  U  nnd  di3 


1 


466 


7.  Arnold  Uatot  u.  Hvinridi  BivMob 


3M 


OL  n  8»,  U  citierte  VoIkiUod  V.  V.  Xo.  53  (du  BlBml(>Jii  bnoa  M  te 
HUcbcn).  Dor  eraühli^DilB  Anfknji,  der  fUii'  brntiutinte  SitnatiMi  j» 
^gMtwXriitit,  iit  sluic:hfiilU  nach  Art  d««  Volkilw^lca.  AndenneUi  al 
tdw  die  Tollatünitii^be  VcriiiltllichanK  lohon  mit  dem  kniMtlicfa«« 
BuchstabeDtpiel  Tcrknüpfl;  auch  im  rinielticn  2>'*öhtili4'.bc  Phn>U  da 
ViunoMiiga  («.  B.  IS.  37);  RetpomioD  (3  n  M;  n.  8.  86).  POr  dit 
FarbeDijuibolik  am  Suli)um  zu  89,14:  ani  MDsr  dort  vi>t«r  'Schmiß 
angeführten  Stelle  tiebl  man,  daM  difse  Färb«  oiL-bi  ausuahtuak»  «•■ 
Uagliiekiibrbe  ist.  —  Dw  Gediubt  itt^Lt  iiu  gamvn  d«m  vorigen  uk. 


a,  b.  c.  li,  Jt, 

1:  :,  a,  *,  e",  d,  y. 

Z.  a   des  L   Stollen«   bat  2  Taiaptilimgen  gartm    gesehem,  bd 

dem  S.  Stollon  muss  dt«  (In  der  Ht.  nicht  bMi;e««lxi«)  Helodi«  in  ikr 

einfachureu    ßetUlt    und    iibordiea    ohne-    Auftakt    wiederhol!    ir«nl«v 

-Jh  Üboibaupt  dürfte  n«di  dMn  Text  d» 

"  8.  StoUcnt  und  der  gmnscn  8.  8o. 

und   dem  llanKcl  der  AmMK^M^ 

kliogeuder   Roime  <>.  &.  196  ff.)  w 


-w 


etw  d^ain    10  get  «in     « 

spriinglich  diircbwc^s  »tuiupf  gereimt  «ein ;  d«nn  bni  K.  a  uQd  «  in  ftr.  I 
nnd  3  dürfte  nur  eine  TeUuug  der  Schluteiiot«  (Doppelraule),  tnlck 
DrsprüDglich  eine  ßeimnilbe  cliarakti-risiiMli«!,  n&xunohtnon  Min. 

Die  K}nima  k  bei  1)   soll  Sr^inibr.  »ein,  TgU  Z.  b  diM  Abgemgt' 
Z.  d  ist  XM  Beginn  unrichtig  notiert,  für  den  1.  Stollen  atsm  tk 


lȟtijn:r3E 


;  fnr  den 
'2.  Stollen : 


^^ 


hat äurchfrtitt  4<u  fogftcJidehmir  tratni 

Bn  Venelieu  des  Schreiben  urkUrl  licb  kiobt  aus  d«r  Kombinatim  btUet 
Z.  a  des  Abge*.  dritte  Semibr.  c  nn  loll  Uinima  «ein. 
Di«  Uinima  g  bei  S)  iat  nach  dorn  l'ekt  nicht  tu  «rkläno. 
Dieae«  anmutig«  Lied  folgt  im  Anhang  11  vientimnif. 


Xu.  5a 

d.    I.    mänüäeifk   iweisilbin   <«.  e» '  &,  9). 
86.  erfrtmrt.    V8.  gem.    83.  xölick  oinallbig. 


U.    ahof      MtalidL 


S.     teiUten  in  läcbcidingon:  xti  S3, 8S. 

a.    Zu  35,8. 

S.     tobt:  zu  ».33. 

18  f.    'tJmtoDU  habe  tcb  mir  »obane  Kudcn  erdacht' ;  an  SS.  IL 


307 


Anmerkiingeii. 


467 


81.  entort»  b«d«lM  gawSknlkb  Vioen  «tww  Angenebrnpi  xrr- 
nichtt^n',  f-  ß.  fi.  H.  I  110,  U  Der  mir  mau  fräd  hat  entorl,  «iltonfT 
'inir  Fmiilc  nafrc^ra',  Lcxm-  I  677  u.  trtttrrfn.  1>%*  xoto  Mhd.  gvbmiclit 
wieder  tUi  Simplex  lieber  nla  daa  Konpoütum. 

SC.    d  urehporcn  Ist  ku«  der  mbd.  BlÜtcMit  nicht  belvfrt  (Lexer  1 47ft); 

41  f.     in  lifb...  dy  lieb:  xu  21,  U.  — 

Du  Iiied  Euft  in  die  Bitte  am  ('in«n  '(iroM*  ans.  So  beactieid«n 
nüTv  ein  VolVidiakler  acliwerlicb.  Keinen  einfacfaeu  'Gnidi'  mfiut  P.A. 
III  S21,  wo  an  einen  gHoJen  gma  tum  neuco  Jalir  gi-bcten  wird; 
ÜbriiTraa  o.  xu  So.  8S  am  Sulilaw.  —  Breit«  im  Auadruck:  vffl.  9tt. 
di*  mvhRoüitr''  IVriod«  (mit  der  Vontelluni;  d«B  'INornit«')  mm  Aut- 
drvelt  dM  einfachen  Ocdankcm  'Schenk  mir  ddno  Uebo' ;  Anuat  in 
Inliah  und  Vcort«)). 


IT,  0,  c,  if,  f,  /,  g,  A.  1,  k,  I,  IN,  n,  A 
Die  JP   »uf  eini-r  TiixtiilbB  itelMmdun  xwri  Semlbr,  bei  t)  uud  8) 

dürfen  rbytlimtsdi  utir  den  Werth  einer  Semibr.  erreiofaen;  wahncheintiok 

ta  lc*«n  ni«  die  in  Z.  b  vorongeli^nd«  Verbindnuji;  vou  Uintma  und  Seniibr. 
tn  Z.  li  halwri  tiberditri  in  den  nlicibftt«n  Strophen  iwei  T3ne  tu  enl- 

bltn;   vielleicht,    war   die   Origiual-      |^      , 

^Mütlt  der  MftlodicMil«;  — I"-  j-<g 


-g»-   g 


*5K7- 


dio  KotdiRTuppc  nm  Scblan  wuüog  der  von  Z,  i  i^Domueii. 

Il*i  S)   ist   die  «nt«  Nalmilini«  nnterbreohen.  dahecr  die  Stellung 
der  Doppirlrante  nndentlich,  jvdocb  ist  d  dem  c  vonmieliea. 


So.  (fL 

1.  £in«  Senkung  Bohdat  cu  ergüiucun,  wnh«i  Aeur  tii  Iomh  «ire; 
tider  dar  Ver>  iit  vollttüiidi);,  dann  abiTr  wohl  hemtr  ta  botaa«a.  2.  Bin« 
Senifung  fehlt.  S.  L  teann  vnge/tll'if  4.  nicht  erterr.  ntcA.  6.  gtSkdi. 
7.  ji<f uJ(iAJKA  ?  oder  lieber  (tuJtiMtcA  <■.  Lcxnr  I  474  ual.  itUtecHrie. 
D.^l>.  U  lß08  unt.  duldigtidii).  leUn  grd.?  8.  ICi.  gtpOixn  :  fertorm 
Bin  atumpfor  Erini  (*.  o.  lu  S9,9).  10.  L  mrf  K«{cAen?  (vgl  JDid.  ^Vb. 
III  105  nnt.  U.a.)  11.  IS.  r*raagtn:Msen:  «.  lu  K  1».  1».  Wie  lu  S. 
1.  UM.  14.  4(U  j.  t-  all  d.?  (oder  j).  (.  i^Y).  IB.  «JnfAcr.  W.  tnuulr. 
rtid  (wttnJer,  ir.?).    SS.  hinna. 


1.  A««»r  d.  i.:  ».  Lexor  1 1810  ont.  himt  und  D.  Wb.  IV/,  IS85 
ant.  Jio)«r  I). 

2.  hinder  »ich:  Amdfr  »uA  (rrfm  üit  mlid.  bKafig,  'hint*r  licb 


F.  Arnold  lUyer  u.  Heinricb  Rietach 


geketi'  b<<i  Scbin<?ller  1  1 IBT.  Vgl.  W.  Schindtil  bei  Spengler.  W.  ScfaBi«hil 
S.  90  (CK.  Quodl.  M)  all  m€in  atisrhltg  gen  hintrr  ttek. 

8.    H. H.  I  W.M  vnytfdl  Iit  mängetHl  Vni  tit  nadi  ttt  mir  kamtai. 

14.  durch  bFxdubnet  tiier  den  Endxweok.  noch  in  der  >h«n  mbd. 
Bedcutnug. 

16.  gfUicIier  Khiedmnn:  nach  den  I)oIc|r<'Q  liri  I>ox«r  H  6M  nad 
7S8  «ind  «cAeiflemiiii  und  gchidit)man  (SdiüeAarKhltr)  keine  atfceotliA 
Uttenriiclvaii  Wort«  (RaubtaqiMlleii,  Urkuodeo  n.  dgL).  geleieAefz  □üiiitieä 
rdr  beide  Teilt,  &1bo  'tmiiarteii^oli',  'gereckt' ;  jff«icA  tt«!!!  bünfig  ia  V>r- 
binduDg.  mit  Steht.  Scliniellor  I  1448. 

17.  wol  gerateii:  mliil.  ili>lit  in  diiMer  B«dc?aliuiE[  prifiniiDt  anoh 
grvätrn  «nein;  vgL  Fnrx.  698,88  (im  Ubd,  Wb.  U/,  561  u.  d.  W.  A.9.). 

IS  f.  Der  Gedknke  «ohRiat  ipriohwijrttiob.  Vgl.  «ach  Mootfl  VH 
13  f.  UVr  luil  iiU  nii:A  tr.  uiimuot  nen,  tbt*  muof«  mit  mVien  oJtmi  diow« 
Gedicht  hat  wie  uonore*  Wol  hinl  im  Kefr.  nnd  nrinn«rt  QbcrlAupt  la 
nn»«re  Str.  3.  Vgl.  feruer  H.  H.  I  6&,  3  Lii^b  pringt  laiH,  alt  liitt  <tn 
Ttjfcn.  Da  btdarff  »ich  nf/eirtant  uuitder  UÜn.  Wtr  Im  äaa  lieh  tt 
tuirUn  i/än,  Der  mäat  allieit  in  Inurett  »ein;  auch  die»««  Stiick  i>i  n 
Kkuieu  dam  vurlieKüDdcu  nehr  ühuliub.  Der  Singer  klattt,  dau  «udi  a» 
ihm  üdi  gricigt  hhbi!,  wie  'FrnuoiiKimst  uml  HoiTMidietiBt  nioht  orben', 
und  «chtituuft:  17  Vngefell  $ich  pald  crkdit;  Da»  i»t  an  mir  ttvl  mrJm 
«cAcin.  —  Für  gra  na  iS,  10. 

20.    r,ut  wir-t:  Mhd.  Wh.  TU  184  uni.  U-  1. 

ai.  grlectt:  mhd.  ttoht  noch  daa  Simplox,  fUr  du  nhd.  eingetnteM 
Kompoi.  mit  oer-  gibt  Lexer  HI  ItO  n.  verleite  nur  wenige  B«lege. 

89.  'Audi  H.,  U.  und  S.  wird  Uim  ,gr»a",  d.  b.,  er  wird  Mb««^ 
fUlig  und  UngMu  iu  Fühlen,  Wollen  und  Deakeu{?);  t^  ährisTflu  ■< 
■r?*,  SS.  —  hinnath  belegt  Jus  Hhtl.  Wb.  H/,  $B8  I.  b.  t.  nur  m) 
DioRicm  'IJsuUohcn  ÜvdiuhtfD'  und  Wollest  (daxu  Lexer  I  1991  n.  hin).  - 

Dai>  «J\gr-fdl  iat  natürlich  Idcboloid.  Ahnlioh  klagt  utieh  H.  & 
I  103  '■moT,  dw»  ihn  Unglü'^k  T^rfolgc:  *choD  lange  baue  er  «in» 
Acknr  im  JammDrtbnl,  wna  vt  •äl^,  wollo  ein  aadornr  itbwkocidon.  Kot& 
vertclcicht  rieh  nflir  nähr  mit  nnncriyim  Liede  I  111  (It  Wat  ick  nit  ioM 
gewendtn.  Der  lori/en  irJi  nit  teil.  M  texll  e»  »Mähen  ivn  kettndn,  L'ni 
got  Ja»  Uutcn  eniUn  ....  .Vu»  h/A  ich  oft  ftmtmm ;  Wä  teataer  *^ 
yevieat.  Da»  nüg  wt>I  leidtrkvmen!  Mnn  A«fitMaj)  pringt  mir  /Virnioi 
Von  ertt  bi»  vff  da»  let»t  .  .  .  Was  im*  der  irinttcr  letttt.  Oar  »eUv 
VH»  de»  ergeUtt  Der  eiUt  »Site  Jfuy).  —  Armut  des  Aaitdruckt  Mi|t 
aueb  diesen  Lied  No.  51.  Als  wtrlUich<^*  Volkalied  würv  es,  w«iia  m 
■uub  volktliimlicb  empfunden  iit.  kaum  :!u  dcukcn;  es  nimmt  angru- 
tcbeinlioh  uul  bcBtimmte  VorfiUti  Bciug,  ohne  dan  do«h  irf^ndwie 
deutliobcr  nuttrwproohcn  würde,  worom  ca  rieb  b*Bdolt  —  in  oio«n 
wirklicbcB  Volkulied  würds  der  Dicht«r  eher  ein  epttahe*  Element  «in* 


309 


Anin«rkuagre&> 


46d 


trctrn  iiucn  und  ont  dknin  witchlicnond  »citicn  Vorrats  Irandgcben, 
trotz  Mem  guten  Uutea  ca  bleiben. 


|:  tt,  6  :|  |:  c,  d.  <xb  :| 
Z.  H   rhytliDiiich   unkbr;   in  den  woitcrcn  Strophen  bat  nie  in 
I      beiden  Stollen  gleiche  SilbeniaU. 
I  Z.  li  im  S.  Stollsn  *oll  offenbtr  bciaKen.- 


lä.— ä 


?5^rz 


' -RS— W- 

4eskan  teh  midier- iv<- Ten  nith' 
Indem  der  Schreiber  die  Xütcnxeilo  dei  enten  StoUcn«  ftb«chn«b,  feUte 
«oUprecliead  d«r  dort  muiKclnden  Senkuüff  bei  gii  dio  twaite  Uinim»  ci 
den  Haagel  einer  Kot«  entdeckt«  «r  aber  mt  gtgtia  Bnde  und  tchob 
Dun  einftob.  ohne  wegen  der  Rhythmik  Bedenken  lu  Iregeo,  eine  dritt« 
Scmibrevi»  g  ein. 

Z.  d  Av*  AbgesKüga:  die  3  Semibreren  b  miiatttni  Uinimnc  werden; 
oder  ei  ist  eine  Semibrevia  und  ein«  UinimR  b  aniuDobmen  und  die 
dritte  bet  TU  entfallen  {g(fi)UAck). 

Die    rhythmische    IJrgeiUlt    der   Stollen-    und    Abgeolinginelodie 
dürfte  gewesen  eein,  win  folgt: 
I  I  j 

^*'  (C)  odeoooQ.  »BS 
b-    I        I       !        ^^ 
""■•  J   e  J«  J. 
exb:  J  o  J  o  o  o  o  ««! 
Ein   Ton  L.  Seoftl   6stimmig   gcaetilei  Lied   IToi  kK  ttüfacA  gt€t 
hindcr  tich,   iat  im   noitcren  Vprlnufo  der  Dichtung  und  i»  der  VeiM 
von  dem  rorH^'^end^n  durühaoa  Tencbieden. 


No.  U. 

I.  Wegen  det  zveinuib'gen  tn  m  15, 1.  18-  mtV  mit  An  m  tilgen. 
14.  Wegen  sühicher  la  89,  Ü.     17.  1.  vngtrfn.     19.  ^crriL 

7  f.  Zn  33, 1 1  f.  —  Ufa:  whon  iiihd.  findet  sich  du  Vorb  in  der 
bier  geforderten  Bcdeutang  'ftutgebcn*.  lEbd.  Wb.  I  9U  A.  II.  1.  y, 
Leser  I  1843. 


9  e  o  S 


F.  Arnold  Uayer  n.  Heiwick  Bäetach 


10.  geJail:  d.  t.  'gclüitot'  (oder  too  Uff»),  In  betdan  Filln 
dürfte  kbcr  amUrnrar  ra  kacn  «ein. 

11.  yiuulert:  fibcr  die  FormoB  d«s  A.dr«r1)«  a,  Lexcr  I  1416  », 
iOKT;  XU  47,  a. 

18.  «jiil:  dfträbcp  o.  S.  TSf.  im(«r  3.  ß;  vgL  Toanh.  (USH.  II 
81  ff.)  Xnr  4  gitot  gnfrie  (i^  yuot)  und  viele«  ÄfanKehe. 

IS.  Ich  vHnt^li«:  HrH,  nämlicb  die  Ldaba  (V.  4  f.)  tuul  am 
Bediuguugen.  »ei  Ireu,  od«r  rertieht«  auf  ein«n  ron  Ddoea  >wri  fit- 
«rerlKini.  nümlidi  auf  tniob*. 

17.    »<Aaid:  ConjnolT.  prt.  de»  iwv.  xAeüI««  (Lex«r  H  668)? 

19  f.    Za  38, 7. 

31.  «o:  d.  i.,  wenn  du  «■  noch  mit  «aocm  zireiten  hälUt,  iaft  ta 
vinl  der  prt/wag;  diu  letztere  Wort  iat  urepräDElicb  «in  tcrm.  tocbn.,  ■> 
Ti«l  wie  iäumeag.  Schneller  II  668  u.  IHt  Wäg,  vgl.  SchSpf.  Tind. 
Idiotilion  794  u.  wil^,  c*  bcdent«t  hier  'Zugabe'  in  eligeavetnerem  Sinn.— 

Vrrdflcbt  weiblicher  nntrene  und  Wamuiifr.  —  Da«  Stäc-k  til  ia 
cinxeloen  wobi  nur  ■tolleawcisv  etniu  gnsolmabt  (S  f.  15  f.)  nod  uaf»- 
»Ohickt  (18  f.  Hvinn  —  wann),  ahvt  jedenfail«  hat  «a  uiobU  VoEkiliel- 
mftango)-.  ea  her.eichnot  nur  eine  buttininte  Piiaie  eiDea  laebexre^Ut' 
aiaeei^  ohne  VomagMlxungea  und  Folgen  anendeuteo  (vgL  zu  Sl  am  "i  lila«i) 
'«riihrend  da«  VoUulied  wie  eiu  kloinea  Drama  elwtu  ntügticbu  Abf 
tohlooen««  danntleDen  liebt. 


a,b,  cd,  «,  /■><<!,     ,  \. 

HoU  A  bei  1)  dürHe  als  Senübrorit  zu  kten  «ein. 

Du«  M  trauBpumerle  (KoUeclie)  tTonart  itl,  ergibt  aich  mm  te 
b  rot.,  da«  X.  ß.  in  Z.  a  nicht  lur  Vermeidung  eines  TMtonu«  notw«adif 
geweteu  wSre. 


No.H. 

la  Hier  bfffinnt  d«r  Befr.,  in  der  B«.  iteht  da«  Qbliobe  Zekfa« 
«ratTarl4.  Piir  16f.  «.(UEudieit-ii  VV.  £5.  Lynaer  (/nur.  S&.  scAoütei' 
87.  d.  1.  jifict?  (dem  Schreiber  «chicn  hier  wobl  ein  S«imauf  entTM  n 
feUeti).  4«.  gdeieh  »  tUgeo?  Der  8.  Sir.  fe)>h  jede  Buxerlicli*  An- 
d*atuag  dee  Befr. 


5.  in  gatt  gtftrt  ist  kaum  mehr  h1i  'gut'  (adr.):  vgl,  o.  S.  W 
luvU  T  »nd  gtttrit  trtn.  Lexer  I  961,  Gtfährle  n.  D.  Wb.  IV/»  aOM 
uut.  5)  a). 

8.    Sinn?  Tg),  indes  dnt  rorig«  Lied  15  f. 


8U 


AtuntfrkungMi- 


471 


10  ff.  F-Ii.  CLXXXUI  lA  tairtcol  ieh  jr,  aU  Mir  Uii  wüntvhm 
glflek  cnd  thr.  Reinni.  1(19. 26  vil  nitre  friStden  ich  iV  galt  dan»  ick  mir 
»tlben  ^ujtde.  Harlm.  fi.  BQcbl.  StK)  ÜA  teotU  abrr  dea  nihx  das  ir 
•tnendt»  tieatt  ifer  infKeii  glich  ivaere  ix»vi.  LidiMiul.  577.  11  ff. 
685, 7  Qot  weil  irul,  mir  i«t  ir  irt  lieber  Jan  diu  ire  min.  Uawsrt 
HI  0  nu  0t  dir  tool,  so  si  mir  uc!  t>.'h  fiude  kein*  £iit*pr«chuiigen 
im  Volkalicdo.  —  gtachehm  mit  luf.  uud  zu:  Uhd.  Wb.  11/,  118  n.  d. 
"W.  a.  «.  (vgL  ebd.  Iw.  S86). 

14.  S.  zu  89.  U  uult-r  den  bif^r  genannten  Farben  (Sohwan 
^  Trennuiiic}. 

16f.  Dvr  Sinn  iül  JL-deulalU :  'iah  hulio  «i  noch  eiliger,  wicd«r 
au  dir  zu  kommen,  aU  ob  Jtöstlciit'  haben  bei  ihrom  .Hpringvn" ;  aber 
die  Stelle  lebciot  übrii^ena  verderbt. 

82.  TVort:  na  88,1».  —  vhertri/t:  am  Verb  im.  mhd.  in  der 
ltlB4sixGLeu  Sprache  nicht  /u  belegen,  h.  Lexer  fl  1668.  Znm  Gedanken 
9a.84  n.  daxu-,  ausüerdem  noch  U.V.  IS»  A  (10.  Jb.),  3  Jfctn  tra*t  ob 

83.  ichrift  =  Brief,  z.  B.  Para.  55.  »0  (Mhd.  Wb.  H-,  809  u. 
d.  W.  a.). 

St.    Für  «ti^ten  mit  s.  Lexer  U  11«S  a.  vgl,  o.  lu  44,87. 

37.    plifk:  iiitr  =  Aubliukf 

88.    orl  könnt«:  hivr  stm.  oder  »tn.  lein. 

40.    oZ«  —  all  ob:  Mhd.  Wb.  II,'',  4U  u.  »0  II.  3.  c.  — 

Das  Qediobt  i>t  eiguntliah  auch  ein  LiebasbrieT  (a.  bceundcra  Str.  3), 
VgL  XU  No.  27  am  Si^hluai.  S.  auub  Ne.  19.  Di^r  Ausdruck  itt  breit 
ntid  goknnit«lt  (e.  B.  13  f.),  die  Uedanken  wicdcrholun  sieb,  iLaiu  Farben- 
»ymbnUk,  nhne  das«  die  Deutungen  zugefügt  würden,  wie  ei  gewöhnlich 
im  Volkalicdc  geschieht.  I>ie««a  behandelt  oft  da*  ScbeJdetbetna  (m 
S0. 1).  führt  aber  dann  dir  Uedankeo  einfach  nnd  kuri,  obnc  »cUeppende 
Wiederhol  na  gen  duirb.  Z.  B.  die  mehrmal»  genannt«  No.  M  A  bei 
D.T.  gibt  io  Str.  1  der  Trauer  Ausdruck  über  die  geganwSrtigo  Not 
de*  Scheiden«  überhaupt,  Str.  8  beklagt  inabuoodere  die  Trenuiiag  ron 
der  Geliebleu  und  ruft  deren  Mitleid  an,  8lr.  8  venicho^  Treue  und 
»cblieBzt  mit  eiui^ui  SugutiawunJicb. 


«(')  t(')  c(')  ic,»)  exo(')  rC)  ffC)  jf(*)  1 1  «x«.  äxk.  i.  I 

t,  «  X  d,  rf  X  k',  /. 

1)  ala  Semibren«  tu  Ie»en. 

Bei  S)  war  uraprUugUcb  g,  irurde  dann  vom  SchreJber  in  da* 
rkikUge  a  auagebeaeert,  dagegen  blieben  die  m.-ui  trübereu,  ebenfaU«  um 
eioea  Ton  gegeo  die  eiil«|iteobendo  Zdio  det  Abgeaang*  differiereuden 
Noten  «tebea. 


479 


F.  Arnold  Hafer  a;  Haisricb  KictacU 


318 


Die  kUnfMdw  Reine  in  Z.  I  Inbeu  tocv  $  Koten  snT  der  nc- 
IMiteu  SObe. 

Kinflntbcb  üi  hier  nur  «ia  AnfgMaag  (keine  StoUeiit«Qiui(X  ^^^ 
«ia  »tu  nra  gleidien  T«iUn  beatebeoder  Abgenag  (twxtlicfa  R^^rain  n 
ftU«a  Str.)  «nlgerentriU  (*.  obon  S.  IS9). 


N0.5S. 

t.  l,  Utrh-on  (duu  o.  S.  1S5  n.  4).  4.  lifpleicfic  S.  be^ 
8.  ]»<tR«n  oder  fatttheit  m  tilKeo.  34.  Nkcb  iler  t'berlicferang  ■«■ 
dM  «weit«  4eiti  betont  werden  (oder  hercxt  d^  d,  e.  Magt?).  ST.  tSbei 
«insilbig.  BS.  {akVl?  31.  teiti  (—  »^  nV)?  43.  law.  43.  crcaiav. 
44.  tmicr.  47.  fahcka.  bcnütst,  SO:  «tu  otfjfr  Warn?  BI :  leeiprcifiltr 
fMmV  (ffdm  ;  noin  «Dcb  66, 39  f.).    6S.  «i>IkA  vried«-  eiiuilbig.    63.  d.  m  Jt? 

I.  c6rrtr»n  (d.  i.  icherkron,  t.  o.  3.  1S$  n.  4):  H.H.  H  83.34  0 
Cron  ob  aUen  vribrn.  Mnnlf.  l  40  du  volg  miner  Ure:  aüA^iiri 
/rww  Krr  dir.  muij  didt  abrrkrSten. 

7.  durch  tribm:  du  lD>d.  Wb,  III  87,  L#x«r  I  490  bel^ts 
durMrtim  fut  nur  «na  Quellen,  wie  lloties  Ad.  Sch&uspieten.  Ti  iimfcii, 
dam  Renner.  Ein«  Stelle  wie  im  Reuu.  eSfiS  künnte  nuui  •!*  rbo« 
Mtong  ni  dem  obd.  febeolulen  Qebriiucli  äei  Participimos  aU  Adjcktir 
betnchten.  d«»  übrifreo^  aohon  Leier  belegt. 

8.  vHftät:  Aoous. -Objekt  tn  7  Irrt. 

9.  tüi/k:  Plur.  zu  Iitc  (tro.,  bei  Luxer  11  16&6f.  in  der  bter  DOl- 
weDdigen  Bedeutung  meiat  >ai  «pitcren  ^Bellen  belefrt,  d««  Von  id 
fiberbnupt  nicht  ktMii«ch  (könnte  aacb  Sinfc.  zu  fix^  etf.  Min,  Lcstf 
1566  f.). 

13.  gruiJttidcH* :  Loxnr  I  »Ol  gttrJiUt.  D.  Wl>.  IV  L,  S84T 
UDt.  3)  fujilistijr'). 

16.  m^rtMcwA  bedeutet 'qua! roU'  Laxer  I  SOU  unter  mariertUk 
aber  hier,  in  Verbindung  mit  gtaatU,  TUt  einen  iweiten. 

Nach  38  viallaioht  lieber  Komma? 

37.    gro:  xa  49,  10. 

80.  itrr  Mach  hUngt  ab  Ton  nicAl,  vgl.  niMh  Alex.  Hagr  (USA 
beä  K«br«in  Uv.  UI  §.  317,  oder  von  erdengkem,  daa  daa  XhA,  Wh.  I 
848  u.  d.  W.  I.  a.  mit  dem  Oenit.  rerbundeu  teigt. 

SS.  hitt:  B.  Gr.  §.  SSt.  —  gelairken:  *t.  ParL  prüt  ra  den  m. 
Ifieftttt.  Leier  I  1868,  da*  »elteu  belegte  Part,  bedeutet  'betroiret)'.  V|^ 
bei  Schraeller  1  1418  unter  taicim  vu  den  Cgm.  870  BL  306  Etlick 
dt  ehan  vwl  ilaiJitn  vnd  lu  menigtm  gesdUn  lak^eu,  ob  er  »i  dm 
Am  wider  laieht.  Pat  Wort  aohelnt  auch  ua  der  lebenden  Koudcrt 
liemlich  ver»cbwuudea. 


AnmerkunKen. 


33.  antieHrlen  liat  liier  die  Bed«'Utu[ig'ii«|i  venDtworteii'.'Rech«u- 
•cfauft  «t«b«u',  mbU.  wird  e»  bevoudert  roui  Kampfe  tti  gebrftucLl,  Hhd. 
WU  in  811  u.  d.  W.  a.  c. 

an.  Zu  frtvnt  vgl  die  n.  m  34,  1  ($.  49S)  citinrU  Stolle  P.L.  CVI 
II.  irtlfd'Ti»  «.  freimd  gittnar. 

M  ff.  Liolit«n«t.  S53,  SB  Sieä  i6  von  lumbrn  lüfbe  gar  Mngtfätgtm 
imannr  lUp  gegekiht.  ilat  birt  tr  beider  Itb«  iedoch  die  Itrtgt  htrzen 
•OMnnc  nihl. 

66.    manigfalt :  wobi  prüflikktiv  lu  SR  »ehafftn.  — 

Wenn  uiiier  Lied  nn  die  FrftiiRti  im  allgem«inen  jrchl  (vg-l.  V.  RA  f.), 
WO  wirc  «>  hier  da*  ctnuige  Uodicht  in  dinurr  eanz  kunitmaDiiirfn  Art, 
^e  m  ptwft  der  Sucbcnsinn  (i.  o.  S.  187)  li*bt.  luden  könnt«  der 
Dichter  xach  von  ninrr  bestimmten  Penon  nnigchon  nn'l  «rst,  •Istin  eich 
in«  AllKPTit^inrre  wcniüpn,  od^r,  noch  wslir«chvinlich«T,  «r  IihI  auch  dies- 
mal durcbkus  ein  ludividuuin  im  Sinne.  Dann  ^ht  6  guet  yoell  auf  ihn 
■«Ibst;  «r  furchtet  f^ioHn  Neben biihler,  d«T  Im  GegenHatzH  /.a  ihm  ein 
'durchtriebe II vr  Schalk'  Hei.  einer  von  .ien«n.  vor  denrn  sieh  die  Frauen 
KU  hüt«u  haben.  —  Da«  Lied  beBi'hüftin^  tich  im  wetientlioheD  lehrhaft 
mit  der  Hinue  und  bewegt  »ich  demgemü^i  in  den  nb^entorbeuen 
Forrocln  de«  Minnesangs,  Die  Fniu  ist  immer  rviu,  alh?  Stlmld  fallt 
kuf  den  Itnnn.  jene  dngegen  steht  »a  hoch,  dass  bei  ihr  von  bewusster 
am  Uannn  verübter  TÜiiachiitig  und  Betrug  gar  niobl  die  Bede  nt'ttt 
kitnn.  so  etwas  RtJind«  mit  ihrt^m  ■ittlicbnn  Werthe  im  Wtdenprach 
(Str.  9).  Anderfiraeits  keine  'Blerker'  nn*tir,  «oniiwn  lUr  'Klaffor',  der 
'Schalk',  der  hier  iillgeineiii  einen  sclilechten,  der  Franenliebe  unwertheo 
Kerl  bezeichnet;  die  'Hute'  eracheint  nicht  mehr  so  konventionell 
unbestimmt,  et  sind  'Freunde  und  Magen  (V.  88).  —  Miniielehreu  erteilt 
■n  Haan  und  Frau  Hubenf.  N».  XIV,  Fraaenl.  Spr.  U9  (vgl.  142) 
Id  tpüierer  Zeit  ist  dai  Thema  (in  unseren  Liedern  noch  «onat,  vfL 
t.  B.  No.  19)  sehr  gebräachticb:  Uonif.  tcbürft  in  No.  III  seiner  OeUebtcn 
besnnderi  Vorsicht  ein.  la  No.  I  gibt  r-r  mehr  nllgi-meine  Lebens-  all 
Uinncregeln.  H.  H.  n  No.  S,  in  einem  langen  Gedieht  in  lleimpaaren, 
belaancbt  der  (leaell  da*  OeaprKch  rw«ier  fraitcn.  der  'Filnvitnigen  und 
der'Stüten,  letztere  gewinnt  jenen  im  'WUrfelepiel  als  ihren  Xnecbt  und 
HOB  gibt  sie  ihm  Lehren,  'ein  witckerer  Biedermann  xa  sein  und  der 
Trauen  Ehre  uieht  üu  kränken*.  Audi  XL.  37. 2  gibt  das  Weib  Lebren, 
indem  iie  dem  Munne  Hut  einspricht.  FX.  CCVILI  4  wird  da>i  Müdcbea 
Tor  den  Klaffem  gewarnt,  vgl.  noch  XCV  17  ff.  S5  ff.  Im  Volkslied 
nracbcint  das  nur  »pürlich.  So  irt  U.V.  68, 8  eine  Warnung  für  da* 
Müdeheo.  H.  Sachi  Ncudr.  m).  81,  No.  74  gibt  die  Mutler  der  Tochter 
Lehren,  ihren  Kbemann  ku  tüuscheo. 


474 


f.  AmoM  Mi^w  ■■  Hainrich  Bietaeh 


314 


■O  H*)  5(')  h*)  1  «{•)  »(•)  «V)   *<•)  I 

Z.  il  hat  «(im  Not«  nebr  ab  SBbea;  uacU  dem  Uvtrom  gibt  der 
Xot«nlest  ili«  ricbUg«  Venwn,  der  aaoh  dem  Worlt«xt  in  d«r  8.  9u. 
eatapncht. 

Z.  o  snd  d'  doi  S.  StoÜMia  ifaid  naoli  Acklogii-  dea  1.  SloUtoi 
rad  mit  Bncknchl  «of  dio  berrotzalielieDdo  Abteilung  beim  lUinwwi 
Urt  fbltfcndcmutuen  ea  lesen: 


m 


-#- 


=«^ 


-Tp       m- 


SO    ein  iluTCh  triitu  ttJiM  dich  Urt        rH-ttäi  mä  ttiutm  jm^mh  jgMl 
Von  dea  beiden  SoblÖMelii  bei  I)  iA  wegen  Analoeie  mit  d^ 

wiedcrkcbreiKlea  Ucliiina  der  SclilöMei  Biaf  der  4.  Linie  /.u  leseti. 
S)  im  Xotontext  iit  ^a  tilgen. 
ßvi  3)  C-Scbliuaol  auf  der  8.  and  *.  Linie:  nach  dem  KatcM  aar 

die  8.  Lini*  bebrabobahiRi. 


No.  M. 

P3r  den  Uefr.  wären  Douli  zwei  anden:  Uöslicbkciten  denkbar,  ii> 
o.  iiD  Stropbenaolienw  (S.  ISO)  fectjceeetit  wurde  (V.  9— U  und  S9-t1 
ab  Heß-,  for  all«  Str.):  dau  in  Str.  1.  S  nur  V.  9-\  1  den  Refr.  bibMt 
nnil  in  3  fiir  K«il«  9 — 11  dlo  auf  dicsn  llolndic  Cfaetite  Aiiftoeusg  dB 
Biilhwlt  «in-  oder  dau  *'it  binr  noch  ku  dieaeo  Zdlon  biniutnt.  Fil 
den  o.  ang^nommeaen  Fall  «cbeint  ^tliclt  die  Settang  der  Keptii  ia 
Str.  1.  S  ni  vpreeh«a;  vjr'-  ancli  d«u  Beim  T.  11 :  81.  U.  L  töUiO- 
«iiMilblK  (tu  Sift.Ii).    £&.  jiluemtetn.    waüt^filM-A. 

1.  art:   d.  i.  natdriicb  ort  'Spiu«'. 

S.  ntHn-moiJt  krSnnt«  adverbtell  tu  ptob  acia  Croin  blan'). 

8.  ficicüaiifoiAntt:  ncluia  in  der  beutige-u  Uedeutung? 
4.  ttrtieigtH-.  zu  19,8. 
7.  ctart:  'lieb'.  Uier  III  182:   Mhd.  WU  III  850  n.  d. 

«noheiiMn  (rfU  und  tart  mil  einiindur  verbunden  {si  inu  fni  htäf, 
Wide  Mfi). 

9,  oiltMg:  iMxer  I  89  u.  alUuitr. 

13.  F^  ni  !Uö  /^er  {•lünicftii  litr  Ael  icft  mir  eine  «uMncrtt.  — 
ee«  (roef:  vgL  zu  S7,7. 

18.    H.  H.  II  S6, 33  Sich  hat  dmiu  Anli  /h  dir  gtnlt. 

14.  in  N>lMdi«r  mafc:  Ulid.  Wb.  II.',  SOSa  und  o.  m  58.  IS- 
IS,   tiie»  rnd  aHcA  (uA:  m  ä$>..13  ff. 


31  ?t 


AnmerkuD^B. 


476 


I«.  :t  kirchcn  v.  fsn  ttrate:  ähnljuhe  VerbindoaKcii  bni  Waltli., 
ViltD.  Kuldt.  S.  TB,  Tfcl.  Kottntl  v.  Würib.  Klage  d.  Knnut  (IjF.  54) 
16,4  er  hovr.  and  in  dem  »fhafle.  Kontl.  XX.XIV  4t  in  hütrm 
od  nff  gatsen. 

19.  D«r  Sinn  tcBan  traU  k»!n  anderer  si^iu  aU:  'luciuand  deuke 
M  mir  in  Tnrleiden  :  akur  iub  kuin  die  Sooatrkt.  n.  (f.,  «kr  . . .  eoiut  m«lit 
bcleiceo.  —  Zur  8»«b«  zu  ^.8. 

S6.    e»;  nach  17  pIiKmIiiin  konxlraiert.  —  trött:  o.  ni  13. 

31.  Blumen,  PIUiU'Mi  übortiuupt,  «rKhi'mm  in  Aet  Lvrik  «iniehit 
»]«  BtafTnge.  dip,  Dnatcntlicb  im  Vulkaliodu,  j<;  nach  der  Stimmung  der 
Pononnn  wechsolt,  dienen  fthcr  auch  xur  poc^tiichcn  Symbnlisicning,  zur 
Verain ntichuDg  uncl  Anknüpfung  de«  Geintii^nn,  •.  dai-Ubcr  »chon  o.  ku 
89, 14  und  4^  Schlu««.  Icli  |^■I^bc  bior  wiodor  Sfaterial  nir  B^arteilitng 
de*  Qelirauche*  in  d«T  KuuBt-  und  V»lhapoe«!ei  xugleicb  Bt?i8pic<l«  für 
die  *Natar«iuwehr  der  Diobter  zur  Priibtiuga-  nud  KutuncbiliJeniug 
öberbaupt,  die  Zu«ainnit'uiilelluii|;eii.  weun  tuvlireres  auf  uiniuHt  b«rvür- 
^obob«n  wird,  wobi-i  dio  Einridiluiig  wiodtr  guij:  «o  iat  wie  o.  bei  No.  41 
(«ur  •Käqverbcicl.ruibung).  Vgl.  V.  Sehr.  V  136.  QF.  4.  Ul ")  f  Exl«o»ive 
Nftturb«tni«btuuR'),  Lüninj.-  239  f.  ("EnUirbcii  der  NÄtur").  340  ff.  ("Er- 
wachrn  der  Natur*).     137  IT.  (Blumea  belebt,  lAobnnd,  tmuerod).  S.V. 

240  fwtblühnnder  'Apfnilmum'    (t.   u.  'Kinchlmum").  'Bao.bMi':    vgl. 

F.  U.  V.  I  1190  (Sri  wrnig  d«r  Bucfasbaum  Apfel  trftgnn  wird,  *n  wtinicr 
ondet  naK.n  Liebe)  (vgl.  Vcld,  «6, 1 1  f).  'Crocii»'.  Kourad  v,  Wllr^b. 

Ld.  12  (■.  II.  'Gm^).  4  gelbe  *Zi>itlo«eD',  •.  u.  'Wilcheu*  und  Bfertach 
z.  St.  7,  S3  gelbe  'Zeitloacn',  die  diircb  grtlne«  Oru  eu(«prietMn  (Boten, 
Teilchen  und  dezu-.  durfh  die  gwanen  dorne  lathft  u4;iii  blnot  vil  ma- 
nicvoit :  d'it  s«A«  vanee  treit  dtr  aalt).  Konrad  v.  Würxb.  Ld.  1!J,8 

Uekle  bluomtn  uttdc  gras  hänt  ir  gelfen  inuj«  iV  munntdielten  aMn  ret- 
U>m  (d«r  Wdld,  manic  rit^dorn,  dio  Nacbiigall,  Lili*n  nod  Roiua,  'iiu 
Utintn  vogellin)  der  (nümliub  der  glückliub  Liebende)  vfrrfüiet  u>0(  der 
ttUt&seit,  mecmte  er  M  dem  (HWe . . .  liget.  im  itt  baz  ilann  ob  er  rtol 
bnreiie , . .  boi  dann  alle  llaiimen  xeAtcne  röt,  gri  Wide  hlaiie.  .MuikRtbl. 
4S  ((.  lt.  "Kloo').  t"B.  96  odorifera  »urjunf  gramina  (•-  ii.  'W«in').  Sfi,4 
griinei  Onu  ^abiei,  Vogelgentng,  pmla:  FrilhlingMchildiriing),  108 
grünen   Qnu  (».  a.  'Linde'),  'Hollimder.    P.H.V.  I  118»  weiwe 

Hnllnnderbllite  (>.  u.  'Untketen').  SV.  Slil,l»Il  Qrean  t»  da  Holla- 
Stawtu,  Wew  it  du  SlüoA ;  Diandl  i  hdn  di  ^can.  SV.  840. 787  Vitd 

da  Kca»elibiimm  MüuAf  icrl«;  (Apfulb&um);  ITrijin  can'  Diitndl  leid' 
i  Aft  dennasrht  kmn  Xäth.  240. 788.  Konrul  t.  Würj;b.  Ld.  4  grüuw 

Klee  (s.  u,  "Veiloben').  Musketbl.  43,2$  (Sehilderiing  des  Msi»)  den 
grünen  ele  lanff  groM  vnd  auch  die  btomen,  vgL  noch  die  fgg.  Vene 
(4S  wieder  mit  lieditea  ftloMcn)  und  68  beide  vtd  tmd  otich  die  rof«n 
(Teilchi^n    und    KIm    kommen    iMten    xuuamen    vor).      Hatkatb).    48 


47fi 


F.  AmoM  iUyar  n.  Uriiricb  RietKii 


m 


Klea  (i.  u.  •V«tli;hiMi").  U.V.  «4  grünw  Klee  (».  u.  ' Veilcbeu").  « 
ebenio  (mit  Vriluben,  ■.  a.  '  VerK>)"">">°ui°'>*')>  H.  H.  I  10  lila^t  drt 

Huin  «IT  morgm  $tind  ura  diu  T«rloreii«  G«liebt«.  V.  11  (t:  tVaeitv. 
ith  httt  tnir  erbayen  Ain  lytien,  dt»T  vnA  \eri[t.  An  der  tag  all  ■«• 
firift.  DU  ict  mir  in  dtm  Majftti  VertAirttndm  <■•  n.  nt  83, )  £t 
SFunkatbl.  48  (».  o,  'Vrilcli«n').  Oem  emhciacn  im  Vollulicd  di'  Lifi« 
bei  trauriKcn  AnlKimi^nr  U.V.  63  A  (16.  Jb.),  13  Kt  tplu-h»en  drri  lÜfn 
auf  iwinfm  grab.  M  (16.  Jb.),  ß  (du  UÜdcbon  gnbt  zu  MinciB  totoa 
<i«liebt«n).  S.  nocb  LUntng  lS6f.  Woitere*  ntr  'Lilie'  o.  xn  86*,  It 
vgl.  noch  BielsdiowBky  in  d«u   A,cls  Genn.  ü/g  133.  Veniiuput 

ton  Lilie  und  Roae  (»od«»  »U  o.  lu  B0*,  IS)  sl«  StaA^^:  Koomt  t. 
Wünsb.  18  (o.  u.  Gm').  CB.  103,4  cvm  variü  c^hrilnu  tarn  pi^ 
. . .  iatn  ii'iHin  (.'um  ma  (vgl.  auoh  Str.  3,  iiberli«ii])t  ut  da*  fun 
Ordidit  wenentlicli  Früblingncliildmiiig,  bis  auf  di«  8chhi«wtro|>»l 
Im  g«istigen  Sinn  rereiai([t  icbon  Olfr.  V  S3, 877  Lilie  tutd  Kotr  ili 
rnrndieiesblnmen  (n«ch  Erdmann  n.  St.).  'LtDdv'.    W.  Lb.  IJI  3Si 

Zu  Wnlth.  43, 38.  Bei  Nnidb.,  bi.>iieliungnrei>e  in  der  tob  iha  »b- 
bfiutci^«!)  Pnciiir,  nd.  n.  B.  Keidh.  S.  IST,  IS  (zu  67.  18)  Hiuirtr  bt  i» 
Kn<J«.  »och  «an  ttiMarfft  ri/.  U.V.  [16  A  (16.  Jb.).  5  Her  £JM»  ftmti 
tinfff  ti-MY  liorfffi,  T  A*rt  dfr  vtA  «in  tiidf  (Tgl.  107,3,  V,  I  f.).  IKl 
£w  Hei  ri»  titi^d  i»  jVnciii  kal  urw.  P.  H.  V.  I  381  Ba  dvr  XÄnin  W 
(  g'tee^n  . . .  Dort  kann  ■  tntin  »chtan  Diandl  Ihr  gAtnr't  Berz  ütffm 
iter'n.  CB.  1(}6. 4  tiiia  (Tb]riuisii,  Gn»i  Str.  1  a%eni«in:  ecct  t«n^ 
Mmita.  jirnCii,  ru«  i^f  nemu«.  da>  gsni«  Lied  iit  nar  PrUhliiigMobild«niaf> 
14)1  (oin  obaiyinea  dcuUnh-Ut«in.  Uiscblied)  Aefr.  nktl/iJicnnfur  (itir  imtli 
viam  ponilf!  vgl.  ebd.  6.  7.  'Ma«lnt«n'.    In  U.V.  !*9  A  (tft.  Jh.),  1 1< 

für  den  Naturcingin^  der  exotiseli«^  lluskatenbaum  RntapredtBnd  dv 
g^tclItcbftftUchen  Stellung  ri«R  HHdchens  gwwlüilt:  d«r  KSnigftOcU« 
•tahrn  di«  ersten  Blüten  dieaen  kiMitbKrrn  Baume*  xu  Gebot  —  and  doA 
j^cvrinnt  der  einfache  lt«iter  du  Müdcbea  (od«r,  einrnchor.  nur,  weil  iu 
Lied  in  'Gitcmich',  d.  i.  im  MorgenlAnd,  iptclt).  Vi«l  Sft«r  über  iit  te 
NatunuMmmcnbong  loliwer  «u  erkenoea  oder  gw  niclit  rorlwadn 
Z».  Am.  I  308.  Vgl.  noch  P.H.T.  I  118S  Sttitaa  m  äi  Mu»caMit 
(Variknte:  Weift  it  die  Hollerbliif}.  Alte  Lialt  rotttt  nia.  'Hiukatia' 
und 'XKnUin':  U.  V.  S».  6,  ^inx  äbnlicii  90.8  (C.  Sehr.  HI  441);  SIJ 
frau  gertiuriit  —  kh  teilt  euch  tUcken  ticei  iMnttntlein,  die  moIUh  ntutat 
und  neglein  tragtM.  'Roten'  (gern  'Roten'  und  'Kien'  verdnigt)  mrte 

Ubtvbaupl  b«i  nll«a  GelegMiheiteo  dichtentcb  remreadet  CBoae'  «IdU 
mbd.  auuli  —  Blume  ilberbaupt  nHob  Zi.  f.  deutsch«  PltU.  94.  S8U 
W.  Lb.  111  385,  Heistner  Steioui.  79  und  o.  zu  49  SebloM.  KuttiW 
V.  'Wllrxb.  Ld.  4.  7  rote  Ro«ea  (*.  u.  'Veildtfo'  und  'Otocaif}.  12  rme- 
dorn  (t.  n.  'Ofm'),  Huihalbl.  48.  46  Itoien  («.  n.  'KW  u.  ' VeilrliFa'V 
Über  Ko«en  im  Volkdied  ni  49  Stblm«.    U.  V.  88  (16.  Jb.).  8  Enit 


Anmerkau^D,  477 

ich  4m  ti^tUn  tommer.  to  A«fit  tkh  ritt  grofter  Mtreit  vor  dtn  bhirnUin 
tu  irr  ouv  dart&  dm  rStlrin  röl :  icA  mei»  die  tartt  junkflnateai.  67,  ein 
UaitiMl.  hrinKl  vicar^  und  n>t«  Koicn  (Sir.  4,  vüL  Snob  3.81)  und 
Mhildert  liherhanpt  dvn  «oimDPrlicben  Blumaurekblum  aiMfllbrlicher 
{b.  U.  Scbr.  in  44d;  («cbn  Strophen  WMentlich  »cliildenid.  doch  v^L 
Str.  I  uod  di«  Schlusottropbe  7].  107  <ltS.  Jh.).  8  toll  der  abgewicMiw 
Iiicbhkbirr  an  ein*u  Roienbaum  (-««l)  leiu  Pferd  biudeii.  D.V.  68  («.  u. 
'VsrjtisameitiiiiDht').  CB.  88  (».  u.  Wein').  'Rcseo*  v«Peini){t  mit 
'LilUn'  «.  o.'Lilim'.  Scheff«!,  Trompeter SJ45  (Ldt-r.  uui  WeUoht.  V): 
wilde  Konen  ani  Grabe   der  Liube.  Italien   inuhueD   im  Kumt-  und 

Volkotiedn  au  die  Ocücbtc,  U.Scbr.  HI  438.  V«!.  Wild.  8.4  Jer  r5,e 
in  towt  vergleicht  licb  ein  trAinuT  wtp,  (.  i.  St.  u.  n.  xu  88*,  12  (bi«r 
auch  Über  'Lilie  im  T*a').  ferner  ri  Mam.  V  18,  wn  man  Walüi.  27,39 
1m^.  ued  Haj^r».  Stcinm.  79,  Noch  ni»brere*  andciv  «chlicixt  «ich 

xiraprüuj^lii-h  ab  die  Hose  au,  diu  'Koten lachen',  'bleich  and  rot',  die 
'xwti  Get«lleu'.  vgl.  Liininj;  189  IT.,  dazu  noch  Ü.  Sehr.  V  ISO,  HeLsmer 
m.  B.  0.  Der  Eupbeminnai  'Bö«kin(BliiDieu)breoben'  ist  bekanBt,  tu 
IValtb.  112, 8.  U.  Sehr.  lU  4S0.  Vgl.  LL.  8, 1  ob  mir  da»  haU  irärd 
M  tayl  von  der  liebalfn  ein  lieplich  vmhefangk.  ye  da»  icA  mit  tr  rollt 
foenn  ieJi  wollt  narh  raitn  in  den  (garten)  gtingk.  vgl.  V.  V,  SS  (da» 
sich  ata  von  ctRem  'BaurrnBohn'  Kctnachl  Rilit)  nnd  S4  (16.  Jh.);  106 
(10.  .Tb.},  1  tuKth  rörlrin  violtm  »in  yan.  110  (16.  Jb.),  S  (V.  1—8) 
(Sir,  3  Aeh  .  .  .  gan  und  d«  die  taigen  pirn  utan).  14«  (18.  Jh.),  1 
rSslen  volt  fit  brtchtn.  181  (10.  Jh.),  S  £»  (dai  UiicdJein)  wl  atuA 
unser  tomrrtierltiu  »ei»  vttd  brwhen  du:  raten  röxrletn.  Im  VoUnliede 
((eht  im  L'at^rHchiede  von  den  KucntJiedeni  du  RjUeinbrrchtin  oft  tracri»cb 
AU«.  I.'.  Selir.  Hl  42S.  Vgl.  noch  Seh.  V.  188. 8  Blatt*  Veigerln  teolln 
»ut  broeka.  Kunrad  v.  Würzb.  Ld.  IX  Veilchen  brecheii  ohne  Xebeu- 
bcUeutunit  (».  u.  'Gni'),  Auch  'Srüntleiu  macheu'  Btebt«uphemtrti«eh, 

H-U.  11  8&,79  (vkL  o.  «1  49.S),  ähnticb  auoh  'Ueb«n,  S.V.  248.887 
Saog»t  dttuiTn^,  du  tiab»t  mi.  Afa  g-'liabt  ha«»t  mi  nia;  I»  scAon  ztcoa 
e  dn  A'oorÄf  Itiat  tca't  vol  txrnma  t  früah;  (Ür 'ipielcn'  »gl.  U.V.  106,8 
(V.  8).  Mitiinliir  rnwheinnii  ühntich,  wie  o.  die  Lilien  allein,  'Koaeti 

und  Kle*',  «o  U.V.  103,9:  Grab  unt^r  Roten  und  Klee  (vgl.  Str.  ft 
'Lilien   und   o.   uul.    Lilien).  CB.  98  induttur  folii»  'abit/  (i.  U. 

^'Oras').  CB.  55,  6  Thymu»  et  lapatftium  (=  SauerampW)  •'«i^nint 

»ilimm  usw.  (rgl.  auch  die  vorbergehendeu  Strophen),     108,  4  tkj/nm« 

'{•.   u,  'Linde').  Veiicbcn'.    W,  Lb.  Ul  885.  BiellohoiHky  la  AcU 

Gorm.  U't  182.  Eonnul  v.  Würnb.  Ld.  7  bUue  \'cilchen  («.  o.  'Crflcu»'). 
4. 28  ebrn«o  (Klee,  'Zciltoteu',  Boaeo,  vgl.  noch  V.  40  die  Wiatde»  hwme). 

rJliuItatbl.  43  Veilchen  (■.  u.  'Klee').  48,  Ifi  Veilchen  (Ro«ea.  Kl», 
Lilien:  im  Mai),  Für  die  Verbindunff  von  ■Veilchen"  mit  'Kl««'  »gU  *. 
1.  'XI««'.        ü.  V.  "So.  64  (16.  Jh.,  eiB  Al>ichieil>lied),  1  mein»  hleibetu  itt 


478 


F.  Arnold  Uityw  u.  Settuiob  BieUob 


318 


Ate  nil  III«;  -ItT  niifi  iter  tut  uiu  brinym  den  reitl  und  ^rdimi  Uiv 
vorm  wali  da  fiSii  man  rini/cn  der  kUiiten  vögUin  gtang  (tkI-  o-  Konnul  t9 
B.  'Onu').  Bier  Kheint  die  Nktantaffitge  (vgL  nncfa  Btr.  4  V.  4  IT.)  ia 
OcgoMtUt)  irur  StimrauDK  de«  Sängen  m  «tebuti,  di««  kennt  ja  Mchjtf 
Mitmoaniit;.  Nur  bUtlnt  dort  die  Staflig*  ragelmäizlg  don  Eiueaa^:  too 
diwer  Ordnuiv  *prin{(t  die  Dimtclluiig  hier  rtwni  ab.  CB.  96  Veikl«« 
(■.  a.  'Wein').  U.V.  Nn.  67  (I«.  .Ib..  nn  »nbcidoliod,  ü.  Sehr.  HI  «ttk 

Str.  S:  ffpt  mir  ri«  gertltin  bauirn  von  tvil  uiul  yränm*  Jclc,  üt  mim 
/Mi  trfroren  6ei  (OitM^nsirAeüi  «'in  kraut  Jt  Un^cr  14  N«6er,  ein  UtiaU«* 
Vtrgif*  ttit  MetN  (».  9.  lu  3»,  U  S.  4t3f.>.  Bi<n-  ist  wm  dm 
OarUn  de*  LIebeigliick«  die  Kede,  däMw  Blam«»  'ku  Ir&h  «cAm' 
sind.  (Str.  8  TerMebt  unter  di-m  Blüiiil«iii.  'Att  I0I1  uieina',  dia  Ovücbtt 
•elbst  uud  Hpriuht  tail  cosBlruuUu  hiit«  ai-rtaii-  von  ir  MfbuUeüi  nol 
U  cujrfein.  Vgl  u.  So.  49  und  xu  85  «m  Sohlass.)  No«fa  firliilii, 
Trompetur  Si3  (Lder.  aus  W«lacb).  1),  ■•s'  i^  •bnuhtlichor  NacbaliBtnc 
»oloher  iUtnrnr  VonUllunif :  VoUchcn  und  Elea  *iiid  orfmre»  Kr:  di> 
Li«l>R  iat  duhi».  Zum  VcTKiMmcinmoht  noch  LL.  80,  4  Ein  j»Ua*laa 
Aai/Vt:  vergift  mein  iiif.  dfn  ,i;i*unt  xtef  jn  dem  herrmn  tnrin,  da«  mII^ 
j^ünüein  mvrirkt  a\tfk  nil.  jrh  tuayi»  daii  loeiplieh  pitdt  vein,  Bier  «iB 
der  Dichter  mit  der  letxlen  Z^ile  snKen:  ich  'moino*  mit  den  'NiAt- 
vergcuoti'  dio  Geliebte,  aaf  ric  bcncbi'  ieb  du  Blüinl«in.  vgl.  U.  V.  St 
(18.  Jh.),  8  ieh  mein  die  ;art«  junkfravirn  und  U.  V.  «7  (16.  Jb.).  1 
(•.  o.)i  F.L.  CC  11  Me  soI  mir  die  liebetr  stin.  Ein  blürnteiit  auf  dir 
lt«j/den,  dag  hei»t  \tTgii  nil  in«!»  (iiell  uur  heisiun :  'S.  v.  id.  d.  L  i. 
ieli  will  ihrer  muht  v<.TgHiH(>ii"i.  H.B.  H  Sff  (über  das  Oedicdtt  uiä 
CSobr.  m  Ul  Hill  Aum.  »)»).  77  7«A  mnd  awdi  da  . . .  Pergift  mm 
mt  da»  ptftmlcin  (die  Fnu  spricbl  von  ibrem  Wur/gXrtkin,  lita^ 
Friicfate  Air  'fnliahen  Ztuttfeti  ihr  zervlörl  babeu,  «ie  mrint  damit  ik 
verlorne«  Liebu(;liick,  vie  n.).  Sehl.  Hoantuch.  &61  Darauf  gab  M 
wir    lu    Pfände    VrrgitcnifKhtiein    ein    Kram.  D.  V,    &8    (16.   JVt 

(«in  Unilied,  der  Säntrer  itt  freudonvol),  Wdui  er  ui  (ein  Uiidcbo»  denki) 
8:  Bin  btilmhin  auf  de  k^dt»  mit  nomeit  Wol^eniii  lafs  mn*  der  M 
golt  uticiiteit.  i*t  ttm  fllr  (mwren  gn(;  Vergift  uietn  nii-At  atet  ii»4 
dnrfrei ,-  gmtz  mir  »ir.  gatt  im  Herten  die  mir  die  U^Mt  »ei !  4  IVo»  jn», 
ieh  »oU  ir  wümfhen  ztro  rosen  auf  einem  twdg !  CB.  99  (FrwgTDeiU) 

fioridf  nun  fioridU  ftorent  vitff  pampiitis  (Graa)  . . ,  virettt .  . .  rwla 
n>»a  et  ambrtinia  (nuch  Koreelliai  h«iul  amWtJa  vonUflioh  die  muI 
all  Axtoniina,  '  Beifii«/.',   bek«aiite  Art   drr  Oomjioiilae).  Ncidb.  m 

87,18  (V.  4)  batonje  (d.  l.  fettuniea.  das  D.  Wb.  u.  BHamie  eAlirt 
'BeUinica,  f-elht  BetiMiie,  »t«cbya  an'en*!*')  sS  itt  tt  gtwuii  umI  yrate^ 
atiu   tetp.  Wolgemut'    (o.   zn  88,61).     U.V.  56  (n.    o.  'Taryit» 

meiuBicbt').  — 

Ab«tr«kte«  «i»ter  dem  Bilde  einer  Blume  dsraatteUeu,  Iveben  vir^-: 


319 


Anrnnkongen. 


479 


bc»oii*l«r«  luai  Kri.ilerMnge  äberleitcndv  Gedicht«.  Dm  gebt  »u  weit, 
dau  H.H.  n  No.  tä  ein  langem  Qi-dicht  in  iteimpuarsn  «ich  bHit«U; 
Yvn  («o!)  pl<>mleit  AtUrUir  (die  veratnulichtn  'Somineifrcade' f).  Hier  io 
OBMNin  Falle  iat  die  Trmc  untrr  <lrm  Jlilde  Au*  Vn^nmeiniiiobU 
G^gwatand  d«i  Otdiehtea.  V^l.  Amm  dvi  «chou  a.  citiort«  Stack 
B.  H.  tl  6*,  wo  71  ff.  nnicr  anderen  Feryi/i  niei>i  nii  dat  plümltia,  Dc§ 
varb  •!«  i,-iaint  in  lUäilaiit  (die  Stelle  aucit  bei  V.  Scbr.  in  63S  Anm.  346) 
encheiDt.  I>ieea  Ivtxteii  Verae  neigen  ileutlieb  den  WeK,  auf  dem  der 
Nain«  entstand,  Blau  beUeut^l«  ebeu  'Stät«',  t.  ku  89, 14.  —  Cnaer  G«(Uol>t 
uägt  ichlioblou  Aufdruck,  einfache  Syntax,  di«  dit>  Säix*  meist  aiyndetiacb 
»0  «iuuidcT  reiht.  lud««  wünlv  man  ein  Botobe«  Tliema  wie  hier  in  «iner 
'VulkBliedertunmluiii;  »ergi'l>tns  ■uuben:  ein  PreisUed  auf  einen  iu  eine 
Blume  veibiillteu  abdlrakteu  fieüriff  iat  gewia«  gnox  unrollutüniliub. 
£iiiMliie  'allegoriBuhe'  '/•ago  findet  maa  ja  aucb  in  VolltBUedem,  aber 
nie  vird  etwa  die  Xrena  alt  lokbr  zum  Tbcms  eine«  Iiiede*  itemaobt. 
D*a  Volkilicd,  im  iill;;eraciii«ii  drm  Abstrakten  abhold,  geht  womögliolt 
von  etwai  Ilt'i'Uc.-in  und  Sinnliphrm  nus,  und  die»  tritt  ja  auch  in  der 
oroprim^ Heben  Anwondunü  von  FarlHsn  nnd  llliimcn  berror.  wran  lieber 
gesAj^l  wird:  Bleu  will  ich  tragi^n  filr:  tr^u  will  ich  wn  ii,  ilgL  Dem 
geg«nlibor  Mtigt  un*«r  Li»i  «cbou  die  allegiorieierende  NeiifunK  der  Zeit, 
vgl.  o.  S>.  189  und  Gert-,  G-  II  431  ff.  Die  hi«-  vorgebildel«  Art  treibeu 
dana  die  Sjäteren  bia  xor  Siiielerei- 


a,  b.  c.  d,  e,  f.  ff,  h  ]  u  k,  I. 

Z.  4  iit  der  Strich  xur  llinitnn  b  von  anderer  Tinte. 

Bei  1)  erwartet  man  die  den  Sehtun  der  Keile  andeutende  Doppel« 
nnte.  Dmr  Zeile nidhlaai  iat  aber  dort  melodiir-h  eben»  nwinKend  wie 
In  der  Zeile  i,  wo  vietleieht  bei  d«<r  AubrinKiinjf  der  Dnppelniute  eine 
Verwechslung  mit  der  drittlotit^n  Note  gtnttfiefnnden  hat, 

3)  die  Hinima  nndeutlich,  entweder  Korrektur  tob  g  in  a  oder 
mDgekekrt. 


N'o.  «7. 
7.  I.  d<inm  mit  Synkope,    gnadfn,    S.  gfdfTirtut.    S4.  gnad, 

1  ff.    Zu  -IT'.  4. 

4.  mtcA  aU«in  oMnttJt :  H.  H.  II  37. 19  Kadi  allem  wunjitA  bitl 
tln  ain  pit4t. 

ft.  H.  H.  I  68,  SO  \Vann  n/  Ut  alUr  tugfmt  tw(.  Rudolf  d.  Scbr. 
H  8  *J  i*t  tui^madm  gfgfi  mii-  rot. 

».  Zu  St6*,t6f.  uiid  41.21  ff.  Dann  H.H.  II  ».10  It*  hob  (w 
L  iSr  jMi&)  s^nU  ftäd  nul  mi>t  Vo»  dir  allai».    Sn.  Iß   Wann  du  aüam 


480 


K.  Arnold  llayer  u.  Ilcinricfc  lUetaeh 


330 


mein  mllcktig  büt  Zu  nlUm.  atoi  du  dant  btyertH,  86,  fl  Mein*  ktrttr^ 
jHm  du  üt  geriebt  Zu  dir  aUain, 

lt.    Zu  3!^  8. 

13.  Zu  SS. 81.  JHea  H.H.  11  87.»  fio  .  .  .  nVA  drin  tri»  $» 
/nuitdtcA  hett  Nach  oIUbi  meinem  b^ertti  .  ,  .  Mein  tri»  «vA  «ucA  r»* 
dir  nye  cAert. 

16.  Zu  S3,8I. 

17.  21.  H.H.  II  Sa,19  IiA  fSr  tria  in  rMem  (diuu  weiter  «. 
oocb  blau  =  'State',  woise  ^  'Harnt')  ttld  In  meinem  le-Jtilt,  deimil  tA 
meU,  Das  ich  mit  ynpriiiatigtr  ger  Bttearen  wiü  dein  ttu-M  vttd  gr. 
Schwarc  iK  in  ubaeror  Stell«  vtrtwiffH  (V.  IS)  (ni  SS,  S:  im  übrigca 
ta  89, 14). 

IS  f.  ^uel  hier  in  der  mhd.  hokannUii  ited«ulun^  'vomtJiiD'  (TtL 
H.  H.  n  88. 8  Vnd  u-är  ich  ainn  küniga  genott,  .V«cA  aärett  du  mir  x 
ifiX):  '^^re  ich  uoch  so  voruehm,  auf  keineu  Fsll  hielte  ich  dick  nut 
Im)«I«ii  und  icUto  <liob  dadurch  in  der  Wt^rthscbätKuns  der  Welt  Iwrab'.  — 
TgL  xum  Auidruak  in  1»  H.U.  1  95,24  Mieh  Unägei  mer  dnnm  Mi 
Siof^bg.  4,  14  mirr.  denn«  in7.  Hiihlh.  V  3  bester,  danne  gttot.  ~  Zub 
Gedanken  H.  11.  II  84  (N«iij(thr«lied),  5  Da»  mjemantz  lebt  vff  erd.  Der 
<tnpi  weit  oder  pärii  Verrhereu  intij  mit  grlimpff.  —  verberen:  tn  85.11 

31.     warten:    swv.  Lnxer  111  698  'uutcrjicbon  Kin,  folgen*. 

SS.    pot;  Lcxer  I  981   (kein  kloMiachM  Wort). 

33-  H.  H.  n  S4. 88  hk  hn/f,  mein  (nu  *eg  vnua-hrm».  Wann  «w 
mit  eren  kilnt  gescin,  Des  gnad  mir  ai*  da»  herttt  4H»,    Zu  30,  ISL  — 

Über  'Nei4Jslir*li9der'  xn  No.  4S  Sohl.  —  BinÜHbe  Srntu.  itftfit 
Wiedertioluugeii,  Reiroarmiit,  abitnkt«  AuadmckaweiMi  (V.  16,  tfl 
auch  19);  Farbensymbolik  in  Str.  3,  aber  okae  aMdröckliolM  £rblän^ 
dRT  Farben  (doch  b.  V.  IS). 


I:  O,  6  ;|   c  «',  dxfe',  t. 

Z.  d  X  b'  durch  Einaohübe  von  Noten  (vgL  die  übrigen  Stmpfaa 
mit  rvgolnüaiiig^  8  Silbim)  rhythmisch  rerdorbt.  In  di«wr  nmi  äx 
varui|[«h«ndan  Z.  die  Auranguminimn  berxustcUnn. 

Id  Z.  e  würe  die  Uinima  statt  bei  a  bcawr  beiin  uweiteo  4 
•m  Platxo. 


No.  SS. 
IS-l.tOlM.    ».JMbsI.    S3.l.n(iAt(iiaB«im:5fwAt.Uhd.Gr.§.94i). 

1.  augt^M:  l^zer  I  71  angeriht  «tt  'daa  AnMh«a.  Amohaueu'. 
•b«mo  augetiltte  «to. 

&.  pctet^nt:  Wölkst  LTl  9.  U  prt<nfr6t.  bei  <leui»elb.  CXIV 
S,  IS  in  gclMlicbem  Ocdidt.  —  Bekannt  KJii.ljli*  'RntonHwlur'  der  iUc« 


821 


AnnicrlEUDfvii. 


481 


Lyrik.  Fi'ir  <leii  Mianeaang  vgl.  W.  Ui.  tll  89.  Dieser  filhrt  «clion  die 
im  folg^eudeu  beipriK'heneu  Stellen  ftua  IfSP.  aii.  So  Seveling.  II,  li: 
d«r  RitWr  entbiet«!  aeineii  'Dienst',  nur  Bede  dw  Boten,  der  ülirigeiu 
«1b  Bolcher  uifht  btiw-ichnct  Ut.  14.  1  onlbielet  wiodtT  der  Ritlur  icinen 
Uifti«,  nr  bitfei  liia  Uurae  nni  ihre  Liebe,  wieder  nur  Rede  <le«  Ilotcn, 
dici'^r  TRrgk-iulit  sich  diit  boten  den  mmertit,  die  Blamen.  Aiit  32,  18 
Im»!  ileii  RittiT  {r.xan  Baten  der  ])>ine),  in  der  i%.  Str.  (31)  die  Dame 
ruBi  lioten  daa  Lioboleid  kUgoa,  der  Ritler  wird  zar  Vonicbt  gemahot; 
«piidie  Einkleidung  fehlt  wieder.  8(t,  U  rührt,  lieh  der  Bot«  de«  Bitt«n 
Mlbtt  aU  »ulcfaer  ein;  nur  Rede  de«  Boten.  Keiniii,  ITT,  10  Dialos  iter 
DsRi^  und  des  Buten,  nie  isl  unaohlümiig,  wu  lu  thuu.  vetbüte  dt-m 
BitUir  seinen  S&u|(,  weuii  tie  damit  nur  niuht  den  Leuten  ihru  Freude 
benühme;  178,1  ijiricht  die  D&me  nun  Boten,  eie  kuui  nicht  Kew&hren, 
ww  der  RitUr  will,  wie  u.  Hkrtm.  314,31.  Bei  Waltb.  w&re  113,86 
du  einiiKO  Botenlied,  i.  jedoeh  die  VerlieaMrkung  Wüm.i  lum  Gedicht; 
H  tat  diftlnKi>«h  nud  icboD  Wilm.  vcrglcicbt  KciDm,  177,  10.  Hmrtm. 
SI4,34  Gc»prü<;h  zwi»cheii  Dame  und  Boten,  «ie  mam  du  BeKrbren  »b- 
nelilagBu.  TT.  V,  ÖS  (Kfrtnttriii,  aii>  Cgm.  D7ft,  ¥((1.  im  dem  Gedicht 
Dv  Oroyier  TS.  ASif.  98  f.  100)  haben  die  twei  ettXea  Strophen  die 
Form  dee  Botenliedee,  die  im  UiDnetaug  konventionell  ttt,  mit  Sir-  8 
(otine  weiteren  DbeTK«uff,  nach  der  beluuinlea  Kärze  der  Dantelluug 
in  Vollciiüed,  enoheint  der  Ritter  selbst)  tritt  die  Fonn  dei  Taf^liedeii 
Üi>  e*  folf^  nini  Bohlna*  Entdoekoog,  d<-r  Wächter  wird  beichniiligt 
(gttfVi  die  konventiontUr  Form  doi  Toglirdca).  94  (16.  Jb.),  4  iteh  frete- 
Inn,  gfht  mir«  potenbrat!  nast  der  'Schildknecht',  drr  den  Tod  »oiiiei 
Herrn  mddet,  130  ('HuiBRhnIbock',  [6.  Jb.),  89'Aannct  mir  mein  fratttm 
taigen  lo  küf  dt  mir  autz  imC  ith  hob  vitthundtrt  gtU^ti,  die  miimI 
dein  botttnbrot'.  162  CKutt«uber^,  l*.  Jh.),  &  ier  vtttde  Irruelit  da« 
pottenhrat  gen  Kalten  auf  dm  berg. 

7  r.    Zn  *17*,  SS.        Der  Zummmcnhant;  von  Str.  1  ist  mir  nicht 
Itlar,  daher  auch  die  Interpunktion  nicht  siuher)  Verderbniiee? 
9.    teari:  B.  Or.  g  ft. 
13  f.    Zu  S7.  Ift. 
16.    Zu  33,  I  ff. 
17ff.    Ih&  ...  Ii«6  ...  Iie6««t:  in  91,14. 

19.   Zu  as,  Uf- 

90.    ye  pa»  yc  pat:  J^exer  1  lätf  u.  baj. 

83.    V^l.  xa  7  r.  und  lu  SS*.  16  f. 

S4.    'Auth  b  der  Ferne  warat  Ou  mir  immer  gegenwirti^.  — 

'Kahca  Wiedertefaen.  SchlieaKt  «ich  daran  No.  14  Jüt  impfakm? 
Dirdite  Vcndotig  an  die  Abweeende  (zu  II*  am  SoUtiw):  das 
OxyinorOD  üS  r.  fceht  weiter,  ab  ee  Tolkitümlicb  «üre.  Die  einzelnen 
G«daak«n    und   der  Aiindnick    entipritcban  tonst  wolil  den  Vulkitied; 


48S 


F.  Arnold  lUfer  tt.  Heinri«li  RietMh 


3« 


«b«r  Bevagung   und  FortMhritt   bi    ihr  Art  <!«■   cchtm   VoDtatteia 
fehlen  gkiu. 


a,  h,  c.  0,  t.  f.  3.  h 
In  3!,  a.  b.  c  trBT«a  (lio  An&BKttniniRien  bvrKucMllra. 
Z.  b  liat  eine  Note  ni  rie),  der  IVxt  i»etriidi  voUatlBiitK. 
Schwankende  TonalitÜt. 


N».  8»». 

8.  I.  KkälkhaftlT.  mit  H».  99  »ael<3afffr?  i.  j/rtartt  (vfL  vtA 
H*-  29).  IS.  bkilKn.  Ifl.  itrdfr  eliwilbig:  od«  fit  [trcfler?  (t^  Pmi. 
S.  15,  im  Mhd.  Wb.  Hl  BATb  nntcr  mM  und  H*.  99).  19.  FOr  <b 
fehlend«  Zeiio  *.  H*.  99,  die  jvdocb  ichwerliiili  Aaa  Rhbtigo  hktit 
15.  l.  mänik-  i-in«ilhig  («.  ru  29,8).  90.  priatr  mtd?  (od»r  md  m 
tilgun?)    ae.  Mim  Ma«ilbig  (od«r  fiSsteifk?). 

l.  PAwrA;  Übet  die  TerMhiede«««  Ftorm«n  d«*  Wort*-t  «.  l«w 
n  249  u.  jiAiu. 

B.  aiigexclX:  \iA  Leser  I  588  U.  dt^tMUf  CgeMhworeDeT'  Fmaft 
kviop  Bi-kir«  nns  IcInHiiLhem  AIhd.  WoUcrt.  LXTS.tl  nennt  dtcGiMi 
mein  traaUv  aidgr.trtl. 

10.  Vul.  o.  8.  147.  —  Sinn  bier  und  im  fg.  Vene:  'Du  &»»• 
dich,  wenn  dn  dich  Ürfccm  ktinnit  (H)-  'l'»  ^enit  uch  flir  dkli  tn 
anderer  iamtnt  Anadrnnk  der  FVeiide  (10)  nl«  fSr  die  übritren  ÜMiKh« 
denen  die  Freude,  wie  e<  natilHich  ist,  an*  dem  IIrrz«ti  konunt,  tüÜ, 
wie  Dir,  aus  der  Gntle*. 

18  ff.    'Sohuldbi^vuMt  tclilügtt  Du  da«  An^  Bwdei'. 

19,  WtuUnU  Ld,  VI  13  mtnen  mitot  da»  mir  tnit  geturrAm  Ul 
vtrhouvien  ein  »dp. 

SO,  'Priester  und  Fmu  aolt  man  eliren ,  Wander.  Deutachea  Spni^ 
wSrteivLexikon  III  U08  unt.  80  mit  der  dort  angeführten  lÄUmM 
F.A.  No,  Xm  Ijringt  ciuun  Streit  über  den  Vorrpg  Ton  Priester  ^d» 
Pniu  (Sucheueinii,  d«r  Dichter,  entadieidet  eioh  Tür  die  letzt«i«).  fX. 
CCXXV  33  ff.  eiufninHl  der  sleirisr.he  Rittor  Trianu»  von  aeinMa  V»w 
die  Lehre,  Frauen  und  I'riertcr  xu  ehren.  II.  H.  II  48  (von  SiKbMiwvt)i 
117  Fmutcn,  Bitter  vnd  prirtteruitaftt  Den  kreitektt  er  (der  V9iM 
htm  crafft.  Wolkit.  XVIt  8, 9  (o.  S.  148).  WaHh.  46,fi7  8iek  \  iiitif 
fimoen  unde  pfaffm,  dat  «t  *ich  tükt  »dttdai  ISrnt,  n  Wibn.  z.  St.;  W 
o.  xn  14, 4S.  — 

Der  'KlsiTer'  i«t  da«  Tbenta  det  Oodkltt*,  vgL  m  34, 1.  Ba  be«i« 
■ich  nicht  in  den  Spuren  der  nayi^^ffttqtoMiOi  andi  hi«r  konman  > 


3119 


Anm^rkuojpin. 


463 


dieElaff'-T  vor.  «ber  nur  epiioduclj,  (nlem  wiril  ein  UnglSc.k  erzÜhll, 
da*  sie  tcnirhiiUlel  babeii.  lu  der  WcUa  vtiv  xuiu-t  Lied  verweadot  du 
Tbems  wobl  uur  die  Eniutpoeiie.    Dm«  Btfick  (rgL  b«*ond«n  Str.  1) 


a,  l.  c,  ä.  e.  f,  s,  h,  i. 

Uor  in  Z.  d  foltlmd«  metmch«  Auftakt  tritt  io  der  &  Str.  anf^ 
dum  niUsit«  dio  ent»procboDds  Uininut  vor&ti^e*t«IIt  werdeci  (etwtk  g). 

Z.  f:  die  a.  S«mibr.  b  Ist  in  eine  Uiuiiua  m  verwuideta  (wahr- 
icbeinlicb  eb  Einüdiub  ta  Ctuuiten  de*  crwfiterten  beUiben). 

Z.  ü  ei'tle  Note  g  als  Uininia  lu  Icion,  ebciua  eine  der  beiden 
m-f  fiber  fattthen. 

Z.  i  critcs  c  als  Uiuimi  xu  Ici^n. 

t'hrygixdie  Zwiscfacnkailcnien  ia  c  und  b. 


No,  «0. 


8.  1.  gleich  H.  gportn?  (oder  L  gkich  und  tilge  kk  maiit).  9.  er- 
fritnt.  11.  gpäriU  od«r  pdirii  (Lexer  I  IST  auU  l/irrdt  M.  D.  VU  I 
il96);  vicUdfht  m.  tcA.  gepärd.  IS.  jiJcKAm.  17.  7oAn  waw?  I>«r  in 
P  («hl«ndc  S(!hliiw  i*t  o.  uDt«r  dem  Ti^xt  mitgeti^ilt  uueh  dopp^lt^r 
— nanMutUch  in  Au  verderbter  —    Uberli^rerung. 

1.  lieb*  frUieltin  fjart:  ähnliche  Eioflnlnffc  finden  neb  lehr  büult^ 
X,  B.  F.A.  Nn.  XXXIJ  und  noeb  oft  dMcHnt. 

8.    Zu  3S,a4. 

19.  iln'n  gtkichen:  Über  mtn  gclieh  luw.  t.  Uhd.  Wb.  I  9TS 
unter  jjeKcA  S. 

18.  Zu  4l,Slfi. 

19.  Zu  89.  lüf  ;  vgl  aucb  i^u  32.  W.  — 

IKc  Oedmikeu  sind  volkiliimlii-'h-oinfiiuh.  By[H.'rbeln  (zu  83,  11  f.): 
V.  4  (weilt  uuf  den 'UüccK'')  14;  jeducb  ApMtropli«  an  die  Abwe««nde 
(zu  It*  am  Schluta),  £reil«.  Wiederhuhiog  denelben  Gedanken. 


a,  4,  c,  iXB.  exe,  f.  g.  h. 

Die  Udodi«  hat  in  der  Hitt«  joa  Z.  a  und  b  je  «inen  Bintcbuilt, 

der  miuli   dem  Text    in    keiner   Strophe   Qenit   anlhut ;    ob   damit   die 

Betrang  dpr  Minima  e   bex.  d  in  der  Milt«  dieser  Zeiten  ituammeDbäagt, 

iat   nicbt    bettimmt    xu   entscbeidcn;  jndenbll*  «ürc    die    rhytbroiacb« 

£cfaretbuiig  luuäcbrt  eo  richtig  lu  «teilen:  J  oo»«*oodH 


484  I^>  Aroold  Hayer  u.  Heinricli  Bietocli  3^ 

Z.  c  müsste  ricbtiic  Intitco: 


^ 


-^- 


jPL^g: 


-^ — 9 — «- 


ichmam.tleia  ytltteh  hall  myt  gi'po-ren  imsY 
■Irtsiu   zix  Str.  S   dir?   mutmnJzUcb   imprüneliclic   Uiit«lt    rellOIulraKri: 

—  W  -lu      tfi a    ^  ^ 

9 — * — tf — a — 

mit  leM»  fffpard,mit  ai-ler  ySet 

Mnn  beuchte  die  votlitändig  diatonUche  Abwirbbeweguag  in  Z.  (. 

So.  81. 

7.  1.  »kMV-  «iiiffilbigr  (70  SKI.  9).  n.  39.  f9l(e)KA  einiillMii-  U.  ab 
wird  EU  tJlgcD  «oin  (vgl,  V.  31),  lonat  wäre  ffaydig  mit  Synkope  n  tmt- 
8t.  1.  (raior. 

8.  hawbf  hier  flr  'Hure'  (mit  Rüdcticlit  auf  V.  S)f  Vgl,  Stifr. 
Helbliug  n  1341  SeemOller  diu  hennr  von  ir  hüben  tiht  dm  idkdi 
Mtriiben  (».  Ulid.  Wb.  II  S. TÜÜ  uut.  itr&bt  awv.:  Aer  Rem  MI«: 
slriiben  au  üb  Bouat). 

4  9'.  jo  icft  Jt  atcben  iriri;  für  di«  Koastruktion  Scb melier  tl  M 
nnt.  werden  ('idiTanKu  *n  ta  . . .').  —  Uüht^  (*wv,  Ijtixtr  I  1684)  iicbt  ii 
Bwiehun^r  r.n  '  Wrintraubcn'  (hi«r  vom  Wein  *rlbflt  gebmuolit)  H.  ü.  II 
1.8«  (Mild.  Wb.  I  84«  h.  d.  W,);  aber  onrocntlieli  di«  T*obo  'kknK. 
Svifr.  H«]bli)i([  II  361  ff.  »»emQiler  (s.  Ubd.  Wb.  r.  k.  0.)  ko»  drt  li^ 
vier  täbmmShtm  den  wcU  Idübtn,  diu  irkrSphe  würden  vol.  —aintMcba: 
twf.,  10  mhd.,  a.  Lexar  II  1A&4  o.  d.  W.  —  Stun:  'Iah  trink«  *o  vtil 
bii  ich  einem  Erupf  bekuuiiue  wi«  uin«  Tftub«'. 

7.  throph:  ■«eilt  sowohl  mhd.  all  obd.  icbwodh  (Loxer  II  läSS). 

8.  fcojiA:  Lexer  I  167B. 

10.  rtniben:  Schmdlor  II  839  u.  icaiMn  lührt  atiMr«  St«lk  n 
and  erklärt:  'lieh  drvben  wie  rin  KTvitc!  ^iojih  ilrwra.,  Jjtxtr  II  I4tt 
'Kr«i«er).  vg\.  nui  Oiim.  717  \i\.  lOft  H'iu6fw  nndt  ffhuanta,  Mt 
man  trunrken  tat  (Schmcll«)-  a.  a.  0.).  —  Subjekt  tu  mnchet  iil  auk 
dar  o.  gtartiinn  Intcrpunktina  1   herbst. 

16.  klaffen  h«iii:'.t  hit^r  wübl  nur  'aohwatMn',  luohti  wie  ja  da 
floichzailigeii  Li«d^m  ^-ewShuliob,  lovi«!  al«  'kUttvlieii'  (D.  Wb.  V  BH 
uU.  jUojfcR  ä)  b)  aud  e). 

17  ff.  Wintern.  Leicbe  V  87  wtc  ;ar  mine  liitHe  i (eOcnl  i^  4i( 
^irlttM,  itiu  mir  friuden  iM  terriatu. 

ÜSIT.     nhaf:  rawf  usw.:  o.  S.  195  unt«r  6. 


835 


Annrnkangeoi 


48S 


24.    n»rlm.  Iw.  «8  itige  liffett,  ditt  »prnngUH. 

28.    fraylig:  t.  Lexer  III  406  o.  vrtidtc  (whrtokUeh',  'wild'), 

8Sf.  hin  gctH  garthaw»:  «a  itürft«  eine  bei  einer  bcdiromt«» 
EartfaüiKi*  (du  Wort  riaromt  IiekMuiltich  von  fra.  Chartrtvae,  Dorf  im 
DnpartniDPnt  <ter  Iiäre  mit  dem  bi^rlih  in  teilen  Karthiiiaerkloator)  gelegen« 
'Kluiif'  (;<^n>^tit  *ein. 

S6.    Mutt:  XU  13,47;  «ber  hier?  — 

Der  f>ioht«r  «teilt  dar,  m'e  er  im  Herbtt«  tloh  volltriukl  und 
•eine  Slimmuni;  Jm  Ransohe  aaoh  den  vier  Teinpertmenteii  wMiheelU 
Durch  ili«»e«  kttte  Uotiv  vorrüth  »ich  wohl  ita  OedioUt  lugtejoh  alt 
du  Werk  einea  gebildrten  Ukcnc«.  vgU  oucb  83  garl/iaurn  (tu  60  Sohlun, 
ttbcr  V.  4).  Rcim»pie!erei  und.  suhon  dndurch  bewirkt,  breite  Ilede- 
w«iM  {vi:l.  V.  17  ff.).  —  Wir  heben  hior  ein  Herbillicd.  Für  de« 
«igentlieh  konventionellen  Minneeang  iit  der  Herbst  nnd  Wint^ir  nar  ein 
formelle*  HaÜv  dir  dm  Anschlnsi  der  KlajEf^  über  Liobe*leid,  »elteiMV 
trSetet  tich  der  S'inuer  in  knntmstierpndpr  Weiw  mit  *ein«<m  LfebngIGck 
aber  das  Ende  der  eotiönen  Jahrrv^cit.  Aleo  <li^  liekanuten  Formen:  der 
Sommer  ist  bin  und  dnmit  auch  meine  Freud«,  od«r:  der  Sommer  \*t 
hin.  aber  mein  LiebeigiliJck  llUet  mJcb  da«  venchmeraen ;  inibeeoudnre 
wird  in  dieaem  Falle  der  veratahteoen  Freuden  günstigen  Nanhta  (cedoobt. 
Dagegen  lehildert  man  in  der  spÜteren  Znt  «elbeUndig  die  unmittelbaren 
Freuden  dfi  Herbstes:  das  sind  nun  meitt  Schmnii«>  and  Zechfreuden. 
Val.  dai  «ooh  bei  H.  U.  (I  91)  (ri>drnckte  Xfidthtrti  gffräfz  (dum 
Uei**ner  Rteinm.  W).  ein  <iedic>ht  voll  Roimtpielereien  und  Könati^lrien. 
Sa  tcbildert  xuent  ilic  Maifreudr,  dann  «etM  V.  S7  ein :  So  hhtn  wir 
Jttt  herbtt  gtät  und  es  hp^innt  da«  •Schlemm erlicd  (mit  Anreden  an  d«n 
Wirt  wie  in  uniervn  Mnrtint>lie<l(^m  im  Anhang).  Uinneglllck  boflt 
vom  Herbit',  wtu  nach  dem  Obigen  «in  älterei  Kotiv  iat,  Wölket. 
XLTin  3. 7  ieh  ho/f,  dfr  odobcr  mir  pring  ifttw-k,  <il*  rr  vor  offl  hat 
prnjit.  Dageceii  findet  «cbon  Steinm.  So.  T  (llrinnrr  64  f.)  in  j<'n«n 
derbeten  HM-b*tfreuden  eineu  voUen  Enatx  ftlr  andere  Krcuditn,  die  ihm 
■eine  «prüde  Heliebt«  *er«ag:t;  1  SU  ti  mir  tiihi  ISnen  iirit,  drr  ich  Mit 
gelungen  ril. nht.iS icUich prticn dtn, 4«r  mir tu6t »orgcn  rSi,Hfrbetti»w. 
Ander*  (weiin  au<'h  von  .Steinmar  becinlluiMt,  Sleiuner  96)  alnd  Hadl.« 
Berbillieder.  die  uUu  xu  der  'hoben  Minne'  tu  viiier  Dame,  der  er  dient, 
gU  dat  wir  beidiu  irären  kint  {V,  1),  in  Beziehung  genelxt  sind.  Zwar 
tchildcrt  aach  er  cinKeheuiler  Jene  eigentliuh  berballiubea  VergnUguagen, 
(t«llt  aber  ausilrückliali  Keine  Stimmung'  in  Oegunutx;  dai  «ei  fttr  ander«. 
ibiD  mncbo  «eine  Dänin  das  Herx  Hcbwer.  oder:  allei  freue  «ich,  aber  er 
mäeie  tniocm.  Auch  damit  tritt  er  wrsL-ntUch  in  die  Tradition  d«r 
(rSberen  Minnelicder,  deren  SÄngiTn  der  Herbst  l'rsac'hu  lur  Trauer 
war,  insofern  er  in  die  Stube  bannte  und  den  Anblick  der  Damen  ersdiwerte. 
Vgl.  datu  bei  Hadl.   No.   IS,  heaondcra  die  hexeicbnenden  Worte  der 


48« 


V.  Arnold  Majer  u.  Heiitrioli  EieUoh 


496 


glr.  1  Hi«lier  nach  No,  90,  wo  «r  data  Hirrlxt  mit  MiiiCM  Aethtt 
Frctulm  in  Str.  4  itn  mmm  icktmt,  in  Str.  fi  aeiom  XiielMHohiiwn 
CDtgegeDMlxt.  £t«D*o  üt  43,  ein  &nt«lt«d,  hier  klaget  er,  dftu  die 
'Uerka'  ihn  tob  der  Oeli«bten  fern  btl1«n.  Nscb  44,  1  f.  sind  die  Herlnt* 
frenden  nur  för  dia  gtMit^a  tHat,  der  Dichter  meint  T.  91  IhxA  nj 
inoNfein  minttfr  bat,  dö  »nmer  mu  . .  .,  jHit  b«rgttu  aicb  die  Francs 
hüllen  ibrea  Leib  in  Wintrrkkiikr,  to  dku  man  uo  nicht  recht  w^ni 
Imin,  und  dum  folgt  Str.  5,  wiuder  1,'mu  mit  d«n  nltoa  IwfitebM 
Pbrnjcn  dot  UiunelHHlei^  «to  wolle  (einuu  UntergKug  u.  dgL  Awka 
ist  No.  Hfi,  ein  &ntc)ied,  hi«r  foidcrt  or  die  Knecht«  auf.  lu  den  Üinus 
in  di*  Scbeuer  lU  iteben,  uud  MEt  leUMt,  wohl  in  angtnblickliohar  Te^ 
■tinnuing;  über  orfob[loani  Werlwn :  hai  ich  ein  liep  dat  giettge  dar,  U 
türm  ftn  in  dtr  »dtitirr  Kar,  in  diaun  Zag  *.  o.  S.  160  ff.  (du  S.  IMC 
Itc-iiierkte  bleibt  nii,'hl<d««low«ni^r  wueatUcfa  ta&vobt),  und  TfL  itm 
ein  ucilvres  EmCf lu-d,  No.  M,  Sir.  K :  fiinNtttAt  nu);  «mJcN  rU,  dtr  fir 
itw  /Vmhkm  id«!  Adn  n»ac.'  wmden  (ho(  tim  ib«  IkÄt  «enden  jnn  .  da 
ab  (wie  ieh!)  fnmwen  nunncN  ^er(,  <(er  Auote  pfUift  luu-At  und«  uc 
fvfmwM  tcirt  im  JS  IkU  nirmrr  »Mn.  Zn  di-m  Tfai-mK  de«  Heflnt* 
lied«!  noob  UeiMniT  96  ff.  —  Lbi-r  muglioben  Ein  flow  Stcinni-t  und  B*dU 
auf  onier  Qcdioht  o.  S.  I4S.    lian  xgL  tocb  die  Sliirtiulieder  im  AaL 


»(•■.'•)  0('*>  p(")  g+r(«')  »(")(('»)  mC'.  ")  I  l+w(")  «•(*«.•«> 
*(•*)  P'(")  9 +  »■(")  »(*•)  (<">'*>  »(")  :  P(".»')  w(»')  «{".") 

AbgeküncU*  Soheiua:   A.  B.  B',  C.    Vgl  du  tob  Ko.  44. 

Uan  beacht«  die  diatoniftdie  Abwiirt>bew«guiig  in  o  (vgL  Noi.  fb 
Z.  2  und  die  letzt«  Z.  Ton   IFie  acASn  tetuAt  unt  ittr  MoryrHtter»). 

Die  Uelodie  iat  eigentlich  nur  in  dner  Motcnftattan);  (doppcHs 
nnd  ein&ehen  Senibr.)  g«achrieb«n ;  boxäglidi  der  MininaM  In  £.  e 
{manigtn),  Z.  i  {nöUUit}  anil  Z.  t  (tälifh)  ».  IrQhnr«  Bem. 

Büi  I)  nicht  klar,  ob  d  odor  t;  doch  o  au  Rkkaiebt  nf  da 
Uelo)  TflrximeheiL 

l^m  di«  KoDcüuütBI  der  oweimal  ertobeinfs'Im  2.  1  -}-  m  nik 
atindig  hinustelleii,  mÜMte  Dann  fraydig  auf  i  Silben  rüdnsiMt  aäm 
minilcfiteni  die  auf  fray  fallende  Duppelrituto  o  aufgulöti  nad  aaf  dk 
nUchiite  Silb^  mitbeiogen  werden;  dadurch  würde  bei  nUricMt  die  Lägaltf 
g-f  aoaloü  der  Stelle  tangwinm»  wi«<lerhcT]tc«dlt  sciu.  Ähnlicdiee  gilt 
voa  Iraieer  (frairr)  in  Z  q  +  r.  Die  rhythtnixrhe  Parallolbildiuij  ««■ 
l  +  m  und  q-f^  0  nnd  q  je  eine  «weiiilbiire  Verbindung:  Semibrahi 
und  SrevT«.  wie  «iu  Anrof)  lieixen  noch  einti  Untort<'i1u»g  «wcHmi  QndM 
an,  wodurch  jede«  drr  vier  Temperament«  geiondert  m  atobea  Una. 
Aber  auch  da  bliebe  die  erirte  Teilung  weitaus  Übemgend,  mü  ^ 
meloditaher  (iletchbeit  atifg^wut. 


837 


Aiiin«rkuiifcit. 


467 


Z,  a'  weiobt  vou  Z.  u  ia  ileu  mit  2)  bewicbneten  Stellen  uli; 
aooli  bctieuleodcr  iit  die  Äu<l«rung  vou  Z.  p  «a  p'.  Di«  Anflöiung  der 
noj^lrant«  A  (mynn)  in  S«raibr.  g>a  (tierft«r)  i*t  meloditch  feiner  gednelit 
kls  «tw«  di«  faloRC  Wtoüerbohtng  von  K. 

B«i  3)  iti^hnn  Uoppclrnalco,  wo  in  den  früheren  PwaHeUUllcn 
nur  «infache  Rind. 

Die  Stelle  4) — 4)  irt  anf  d«D  It»iid  ohne  Linien  lUtchiiiitrafMi, 
duber  beeiiglicb  der  Tonvtur«  andcuUich,  Doch  d«m  Ktutoi  und  dar 
frUlMrea  P&rallelstelle  in  Z.  n  ku  lein,  nie  oben  it«ht. 

No-SS. 

a  ("'*),   «  («rJ«")  +  ff  (««nlni)  +  J  (gtlff),  c  (»«(rtl.) 

([((Mm)  e(firi-«(f<()  rf'(Bi.ia.B)  e'(ir>i.»r}/(«>»ai»ii)  j7(pi"''«)  ^(«fiMi«;}  j(*»><'»} 
ij  (i.i/«")  +  fc  {*"').  cC"**™). 
AbRcIdirato»  Schema;   ,:  A  +  B  :|   C.  C,  D.  D,  B. 
Ein  phrreisph'-r  Ton  Hranrinhs  v.  Miigelo,  Ihateäeblich  von  den  Übrij[«ii 
Xiiedeni    im    Hfilo'iipu'iarftkttr   güniüch   verichiedcti;    man   beracrlte   in»- 
besondere  dni  in  i;Rni<ier  iiml 
rerkebrler  Bene^ng  Öftrr  vor- 
Itommeiide  Motiv: 

Hicbci  ilüHli^  bezü^tiob  dvr  drei  auf  eine  Bilbe  Ire*et^ten  Semibrcven 
dft*  m  No.  Sfl  Z.  d  Bemerkt«  ebeoliitl«  Anwendung  find«i). 
Von  1)  ab  üborklnoten.  Tgl.  oben  S.  8. 


No.  88. 

6.  1.  wr((ot*en?  <o,  8,  III).  II.  twrjron  (f  in  der  Bedeutung  "»»- 
gSnoea'  Laxer  m  ISI  nnt.  rcr^nnen.  vgl.  D.  Wb.  XII  479  nnc.  S). 
30.  Arro^m?  (oder  /iifcfcii  ftetrojen?)  91.  Zum  Refr.  »ind  in  der  H». 
irrtümlieh  die  ersten  Worte  de«  Abffei.a  gcwtit,  der  Iletr.  ist  V,  fl— IS. 
SS.  S4.  Stuinpfc-r  Heim  irt  gefordert  (•jrrarfln  :  uvlfn).  SB.  Bin«  Senkung 
fehlt ;  im  folgenden  waicbt  die  Reimst r II iinz  »h  (VcrderbniMe?).  Hft.  I.  ftaiitA. 

1  ff.  D»s  Bild  des  (entHohenen)  Falken  i«t  mit  Uinlic^M  (bboIi 
'verwelkt«'  Blumen  n.  dgl.,  Tgl.  o.  in  Nn.  M,  31  S.  47S,  tind  ub«r  Ta^el 
ned  ander«  Tl«rc  in  ilor  alten  Diobtang  Ilberhaupt  LUning  163  9.  —  ipeciell 
•iber  dsD  Falken  \9Ai.  180  f.  ISS  IT.  — .  T&r*  Taglied  De  Oraytw  Mf.  (19.  »S. 
lOS  f.)  xar  Darstellung  Ton  Liebesdingeu  (das  Olüuk  als  ein  Wild,  das,  nii.-bt 
gebUtet,  ontfliebt,  Zweier  II  Sit.  7  und  n.  St.)  verbreitet.  P.A.  HI  Slft 
Str.  3  Itk  \at  mir  »d&cr  lujfm^lt  Zu  (iwsfe  in  mgn^m  herttm  JBm 
/ejrjttitt  da*  mir  icot  ^f/Wt  . . .  Diu  miUt  kh  »idder  fitestii  Um  . . .  JSu 


488 


F.  Arnold  ICkrer  u.  H«iiiri«}i  Bi*4<di 


338 


wotd  lieh  «rol  ytttimgel  Aon  Wolt  et  nt  mynem  tuäer  »tan  80 
wir  pUi  g«»dlen.  D«d  OccUokcn,  dn*  in  loii-'hon  Vciwt^uBfWi  rtatkt, 
gibt  pruu>«cbcr  £.  B.  PX.  lAXIX  4  Mt  tair  tiit  fän*  m*gß«i»  amtbtf- 
körn,  rin  ander  fAuf  uiirA  orrdringen.  Vgl.  bier  aocli  CXCVl  1  SIB* 
fein*  iUb  Ul  hiuiKggrfiofen  aujf  einen  ^Untm  iweig«.  XXVIll  ricU»! 
■ich  polcmifcb  g«gon  A'k  Pmurn :  17  Dm  fatkai  UbmeN  »ie  itrtidUm,  di^ 
wwil  wi)*  bty  Jhn  «et»  u«w.  LXIIII  Str.  1  «nehcÖKl  du  IfBdobaii  ilt 
«in  HirwMmB,  du  g^agt  wird  (Str.  8  aU  «in  /aidOtin).  CXCC  S  i)« 
«oiUI  da*  ith  gejaget  häb,  dat  hat  ein  anäer  ftfangen.  d«r  Vorfwr  ika 
Liedca  ibI  naeh  IV  ein  bäcKtenmHüer  gut,  eiuem  tokbea  lag  dio  Vor- 
aUlluag  beaoadar«  uahe.  H.  H.  I  M  «reiid«4  da«  BiM  de«  entflohMta 
Fklkeii  Bof  den  eiciiamtFD  LiebbaLer  an,  v^l.  13  S.  1 104,  40  tr€«M  ridi 
dio  Vortosicnv,  die  von  einer  ewl  (der  Xcbcnbubtvria)  rerdiilugi  iM;  Ai» 
valckcn  lail  iVA  Aän,  jpDen  nndcm  dugpgen  will  lie  fiiegea  iSn.  I  4t  (f. 
auch  MSF.  üu  S,  38  mit  der  dort  sD^Ggebencn  LitUtratur),  27  klagt  (Hl 
Varlaatsoe:  In  hat  ain  Eyl  vrriagrt  Mit  irrm  caltthen  ^eccAroy.  VfL 
die  'Trappe'  in  iinserom  Lied  und  U.  Sehr,  tn  182  ff.  über  di«  Sidt, 
wsicbe  da«  EftuzIHn,  d.  i.  'die  MLg[eDda,  godrllckta  Liebe ,  verfolxt  la 
dmn  gensunten  Stück  der  ffilxlerin  t«t  die  Form  der  Dant«lfamg  ifie 
der  beliebten  BahmcoenUilttag  der  SpStereu:  der  Diobtcr  reit«t  mim 
Tage«  au«,  findet  ein  hetrSbte«  Fräulein,  die  ilim  auf  Bcfrajfnn  ihr  Uü 
erzSblt,  Eum  Scbluut;  ratb  er  ilir:  Nemht  ain  Sperber  {i\.  i.  wohl  «raelbtt) 
vf  die  hatmdt  Vnd  laftt  den  valcken  «rAiunymni,  i.  in  uDBerem  Ii«d( 
V.  96fl'.,  H.H.  V.  13  St/  $praeh:  ifh  hob  verloren  vrL  u.  mit  V.  8 
(*.  jedoch  o,),  und  U.  H.  S4  Sy  tpradt:  er  tttl  «ucA  triegen  mi  a 
V.  29,  VgL  noüh  LL.  20,4  leA  teay/s  nit  teat  mich  ymmer  irff. 
denn  aintt,  dat  der  viagi^n  kirt,  Ju  hat  rin  ander  paft  geamirt.  All 
bloKUT  Vergldob  «d-ht  boi  Wolkit.  XXXVIl  t,4  d«r  Falko  fSr  dit 
Oelicblo:  ry  myniklMe*  valkentrrtx,  uiir  »An  itt  dir  dein  •)u^«>I<m 
wolgevar,  vgl.  LXVtl  2,7  (in  einem  ptrodistiscben  Gedicht)  Ir  «aüU 
räeht  al»  ain  volkm  kel  Iiu  allgemeiBen  atohl  die>er  rdle  Vofal 
liebiT  für  den  Lichbab«-  ala  fUr  die  Fna,  w«gen  aeinar  Wililhtft, 
eo  auch  im  cigtriitLicben  UiBBeaanff.  Die  Stelle  Eürenbjc.  8,  SS  nl 
bekannt;  vgl.  35  AT.  mit  n.  T.  5:  abo  am  Bin-  und  Aoa^ange  dar 
mbd.  Zrit  kc-hrt  daiselbe  lloliv  wieder,  in  Zeiten,  wo  aidi  betd* 
Uale  Volk«-  nnd  Kunntlied  berührt.  Nur  bat  Knrenbs.  —  die  SUvplv 
könnt«  ebeiuo  Tür  ein  Volkali«!  gclton  —  noch  nicht«  davon,  da««  Ver- 
krumdung  oder  Neid  den  Falken  verjagt  haben,  und  wird  damit  uraprüaK- 
tidier  acin,  rgl.  dagegen  Äiit  37. 4;  dein  H.  «.  mgün  (ad.  Müller)  MiBBe- 
liedfO'  TI  I  £m  /Vomwc  qmuA .'  min  faike  ut  mir  nphhgen  ...  3  Ad. 
httt  it*  etn«  btäfüt  vor  «Im  /oUm.'  Umkatbl.  hat  No.  86  aiulaH  dn 
Falken  einen  ffinch:  dem  IKchter  klagt  ein«  Fraa  da«  Leid,  da«  ihr 
ein  Hinab  nit  »mmdi  'Wanketmat'  bereit«,  der  Dkihter  nUh  ihr,  wie 


ÄBiiierliuii^«!). 


489 


n«  ihn  an  uch  boken  köuue,  erklärt  dann  ilai  Oinw  für  uin  Oloioliait 
vimI  fSgt  du»»  Ermahnungen  für  Slanu  und  Frau  io  der  Ehe  (zu  V.  U 
fO  kan  icJt  in  doch  tu  mi/n  ntti  mit  kcifnan  li»trn  bryngfn  vgl.  aai:h  O. 
tD  M,l).  SachHnnh.  ertählt  in  A;r  Mör.  (4666 ff.)  mit  ithidicher  Alt»- 
gme,  tri«  «ich  «inmal  «in  Tier  in  «einem  K«vier  vcriiTt«,  ar  meinte  ea 
•choa  fefnagen  ta  baben,  da  eutwi»c)il«  eiihmi  Hoclmüd,  Falken  jMftt 
«r  ni«,  immer  nur  kleine  Vüj^t;  einmal  Gring  es  ihm  «ohitsuht,  da  uafamen 
Ihm  di«  Fontmeiiter  'Hund  und  Seif.  Bei  <t«ii  Uiiiui.-iüui;em  ateht  d«r 
Falke  aU  blosEer  Ver);l«icb  nur  bei  Keinm.  oft:  156,11  (QF.  4.97*^ 
■n^feführter  180.  10.  I)cr  Fniku  und  0«geD«itie  dazu  bildUah  verwandt: 
Bocthe  xa  Zwfutor  111  1S2, 8.  Eulen  und  Pulken  beitichnen  eitlen  nariLTtm 
Op^nniiBb  aU  o.  beim  Urnuhnmor  (MSH.  III  S8f.)  2:  die  Herren  luillcn 
Diclit  jene  anrtatt  disiidr,  d.  t.  'LoRker'  für  Sangmeister  halten.  V|[l. 
dtxa  WalUi.s  ButgegeostoUung  vou  FrAacben  und  NachtijEall  (,66,91). 
Im  HinuMaD^  vergleicht  sich  auch  weiter  der  Sänger  mit  einem  Vogal, 
X.  B.  Walth.  68, 97.  Der  Kuckuck  als  Typus  des  ecblwihten  SSn^ra  und 
der  Naditigall  gegrenübergeHtellt:  RoKtbc  ku  Zwi'ter  II  SOI.  5.  Vi«  die 
Kaehtigall  ali  Bole  enoheinl  (H.  v.  Stretlinffen.  MSH.  I  110  f.  No.  I, 
daxu  U.  Sehr.  UI  109  ff.),  »o  aueh  der  Patkc  («.  a.  0.  171  «•').  S.  über- 
h»upi  für  Verwendung  der  Vögel  lu  Bntichafl  und  Gru«x  I>e  Gmyter 
100  Anm.  1.  Die  eben  genannte  Kacbti^l  ennheint  auch  mahnend, 
rathend.  L'.  Sihr.  111  Bft ff..  De  üruyt«r  103  (Botin  und  Warnerio), 
ftuar.rr  ihr  to  ttui^h  andrr«'  Vögel,  I'-  a.  b.  O.  1S4  ff-,  «o  die  Taube  (a.  a. 
O.  136);  auch  der  Kucinik,  S.V.  S.  882,  5B7.  'Ahnuag  und  Vorhorw^!«* 
der  Vögel  bei  U.  Sehr.  III  1S8  IT.  Baurobac'h,  Er/ähluiigvo  und  Hilr«h«B 
8.  11;  bier  heiaxt  der  Liebende  >iu  icrauer  Falke,  der  wie  «iu  Tauber 
fCirrt';  bei  ebentlemtielbon.  Summennürcheu  S.  134,  erseheint  da«  Uädcheo 
■1»  ein  Edelwild'.  Nibelung,  !8, 1  hnchmaan  Ei  tmumiU  ErirmMilte  ukk. 
(der  g«Ueb(e  Falke  und  ncrn  (im,  dieae  feiudlicheu  Tügel  hier  mehr 
bBMiohnend  nU  'Terlüumdcrr.  EUlTer).  lt.  L,  161  (IB.  Jb.).  B4  (8.  MS) 
Wal  acht  idl  an^  der  Töglein  Sang,  und  auf  der  Klaffer  ZungeitT 
U.V.  No.  Se  (16.  Jh.)  i«t  der  Ueliebtc  ein  Watdröglein.  Ein  unb«- 
■timmtei'WaldTÖRlein'  steht  auch  ebd.  88  A  (16.  Jh.)  und  B  (17.  .Ih.}), 
in  B  iirt  c>  dem  Sänger  aus  der  Hand  geflojrvn  in  den  Wald,  es  kiknint 
»  kUine»  H'altvOglin  vH,  M  lirogeit  grot  nit  tinri  hat  (die  Klaffer?),  xuletvt 
TOT  liiebcbeua  Scfatarkäuimerlein,  wird  aber  nicht  eingelMseu.  Wir  habe« 
o.  den  entttoheiieu  'Falken'  mehrfaeh  gefündeo.  Daneben  erKheint  auch 
die  enl&obeue  Taube  für  du  Jtädoheni  ü.  V.  S4  (16.  Jb.),  5  fch  »cAmA 
nach  einer  taube  in  rinr.m  grünen  icalA  ...  6  Irh  mein*  nit  die  tatihe  4U 
iuir  enSftogen  itt,  irh  meine  meinM  bulen  galt  ...  tu  ir  atel  all  mein  >inn. 
Daiu  noch  P.H.V.  I  ntSi  Avfn  Feld  lehtagt  die  Wachtel.  In  M'aU 
tehlagt  der  Fink  Und  t"  hau»  hab  i  a  Nachtigall,  De  gar  to  «eAi$N 
BÜtgt.    Almr.  90.  Str.  8   Mi  Khaun'H  alti  IMt  Für  an  FUchabMam  an. 


k. 


490 


F.  Arnold  Uaycr  n.  Heinrieb  RisUiuIi 


3311 


Wtil  >  .  .  ,  .  FitckfitHff'»  ka».  ibntidi  Sdi.  V.  166,4  (V.  1.  aj. 
Almr.  172,3.  4.  m  <Ll«r  Borvcb  eta  Scbüt*,  du  Dicndl  «in  Gsmftuxk 
oder  d«iMii  H«n  die  Sdieibe  («.  n  83,1).  ScU.  UoouiKh.  5&4.S 
JAkA  tAdt  mir  mmter  aUt»  'VS^ln'  im  H*nen  keüta  gefaUen  aU  tm 
tdiSitt»  n'aekt«Uin:  dantm  trag  ick  grofx  VrrtamgcH  soIoA  WaeMMm 
tu  fangen.  TGgel  tind  wir  fitumra  kucli  ah  üou»  Sikffive  ^o.  n 

M,  31)  dicbteri*ob  beliebt.  Blum«»  und  Vü^btng  oder  Mü  nnd  V5gd- 
*MI((  itvbua  und  {[«liäreii  Sbcrbaupl  z«nuivincn  (Tgl.  «cbon  o.  ■.  «.  0> 
nnd  ru  ZvroUr  II  SS,«).  U.Schr  III  95:  Im  »oMiaUisen  0*fdln 
an  ttk$«r  Form  (SinKvöircl  im  Krühlingcbild  un  £iasKtii[r  d«T  liieJir 
bei  FrowazftloB  iiud  Ni>rdfr«nn»«n)  rrproU  tirk  ihre  ttotkamüfsifi 
Begründung.  iUt  etneni  Ankbutg  an  die  Weise  d««  TtdlnlM» 
Vai'iiDt  Aist  3t,  3:  Üf  dtr  tbuten  ettn«  däsane  ein  kttinet  vögtBin.tt» 
dan  vralde  mart  a  Uit:  dS  huop  mch  aber  das  ktrzf  mtn  an  eine  lU 
äfft  t  dd  «nu .  ieh  aath  dU  rStebluomtn  »tAn:  die  mancnt  mich  da 
gtdanke  vÜ  dir  ick  kin  m'nrr  frontet»  kä»  (o.  M(  81  d.  'Bascd'  S.  471). 
O.xuin  Tum«  II  (SllB.  365  ff.)  4,Bff.  Dennl  in  der  FrilhllDS»childcnn( 
Drunolti,  Lerdieu,  Ziin^  und  ilie  KschtigaU  (V.  U  Ideiniv  wtgM^ 
IjuiAcsK  18.9  (V.  8  sll^raciu:  vogeUangea  ai-lfrgdt)  tihrina:  Wilfvel 
(_  Ooldanu«]),  Drond.  I.«rohe,  N«c)iUsali  (im  Hei).  Uam.  II.  7  (ds 
Wicbtcr):  lek  ktere dfden  twttn  firtgrtidf  »hritn  vogtUfn(rgl.97  !'.).  Em- 
r«d  X.  Würzb.  I^d.  7, 48  wühlt  unter  dein  Vögeln  die  Lercbn  «li  Staffk^  Ulr 
den  Liebenden  ioi  JUi  (Tgl.  aucli  V.  U  f.  diu  tiehr  nakUgal  unJ  £■ 
IcrcA<  vtUdr).  17, 9  Lerche.  DroMoU  Nachtitciü],  AiumI  und  Gnlud« 
(KinKlorohti)  lohweitcen  ana  (im  Wint«r).  4,  S2  (im  Uni)  er>cbeiot  warnt 
müdiu  nahttgal  (vgl.  II.  4V  diu  vogtltn).  Die  NachligsU  iel  überbaaft 
typiich  ffir  die  tch&n«  Jtkremit,  W.  Lb.  HI  883 ;  anttalt  ihrer  die  Atmi 
abd».  Audere  Tiete  als  V6|^I  uennt  der  Uinneiaiis  überbaupt  trUm, 
RoeÜw  SSS.  anders  die  SpruchdK-bter.  «4ida.  888  IT.  0.  V.  3fl  (IS.  Jli.),4 
tek  ritt  dtirtk  einen  griinfn  wall,  da  inn^r»  die  vögUim  icol  gertalt,  frwt 
Saditigal  mit  iitf».  I  lOS  (17.  Jh.).  9  Der  gntk-jm-k  »dterit,  rlur  anrkn 
pf/siit.  ilr»u  die  turlcUauben,  da  fieng  det  jägert  räfalein  an  m  nfltnaTxkm 
und  in  »ciinattbfH.  67  (19.  Jh.).  1-  8  Li^rvbi',  lirliliek  die  vSgliit  singm, 
voranft  die  ntuhtigtü,  Kuckuk  (in  Prüfaliiig).  Über'Kackok  undNachligalT 
Oberhaupt  i.  noch  Lüninir  187  ff.  P.ILV.  U  M3  Dr  Täublan  xein  Keiß, 
Jh  Fliegen  fein  lilam.  Wo*  ntittl  «er  dti  liabfi.  Wann  i  di  nil  mag. 
8.  V.  S.  S47,  BT7  diene»  SliiigUtjt  niid  Fiok  r.vt  Naturanlutüpfun«  im 
VierEeiler.  Almr.  Ü.  S70  No.  3  i  bieib'  ba  mein  Deand't  «a  lang  aU  m 
f'/rft.  *»*  *"«  *>  ^?"  '"^ ''  SotkrJipft  aehreit,  eben»  PÄV.  I  1 187; 
i  78«  Wann  4"  Nacktigai  gingt  Und  der  Knlci^  geken  Khreit  ii»w.  (Übet 
den  Kiiokuk  als  FrilhlinKMiimme  U.  Sehr.  III  »f..  rgl  87  ff.)  I  SM 
(der  Bundi  auf  dem  Weg  inr  Dirno);  Wia  i  aber  die  Alma  geh.  Da 
ktr  i  u^rmll  . . .  Üit  «cAjnist«  Frau  Sachtigall.     Fran  XaMig^ 


881 


AnmrTkunifXD. 


491 


pfeift  und  tingt,  Von  t'uiem  Bxiui  mm  aruUrn  »prvi^t,  SU  madit  mir 
amf  a  Tatul  y'atAicind  uaw.  Im  Volk»lieJ  hoiwt  t*  öflew :  'Die  W«ld- 
rSgluLn  nud  lium  die  Naobtigall'  (Beispiele  a.),  wu  boMichnend  ist  (9r 
die  berrorniüend«  Rolle,  di«  die  Nwihtigmll  hier  ipielt.  U.V.  IS  (16.  Jb.),  1 
kfindigt  tie  mit  ihrem  GonnK  den  nkbcndon  Sommer  >n.  4S  A  (16.  JbO.S 
trifft  ibr  Venobwiuden  mit  d«m  Bog-tii')  de»  'Winten  zuiuiininnn.  Ihre 
botondere  Sleüe  hat  sie  In  don  Taf^liedem  beim  Tdgi'.snnbriich,  tie  iit 
Ulxirhaupt  diä 'einzige  ZflDj^'n  heimlicher  ZiianmmenhUnrte',  U.Scbr.  IQ 
ISl  f.  («.  aucli  o.  XII  13,  t).  IT.  V.  19  <lft.  Jb.)  meiikt  der  0«««11,  di« 
Jliichti^ll  «ingc,  indes  ist's  die  Jun^rao.  umgekehrt  i«l  e*  in  No.  80 
(17.  Jb.).  du  kber  xum  'Ratb  der  NaohUm&ll'  (i.  o.  S.  489  uud  Ü.  Sohr. 
in  ISl)  gchSrt.  S.  speciell  über  die  Nachtigall  noch  Iitluiug  166.  Koch 
ein  |>a*r  wi-itiTS  Beispiel«  für  die  Kaluranknilpfaiig  tin  Tierzeiln'  (o.  xn 
M,ai.  S.  476):  P.H.V.  I  18S7  (Qeinabaak  nnd  Hinuh).  1843  (zwei  kohl- 
■ehwarao  KiMtlnin  and  xwoi  dnnkelbratuio).  1189  (cwi-i  ImhlicbwanM 
Böteleiii  and  xwei  Khnei'veisie 'Stern';  '6t«m'    aind  Starn).  V^L 

mm  ScfalnMO  die  CE..  t.  B.  99  dulcuona  . . .  hirnndo  (im  Sommer,  V(J. 
anHi  V.  1—3  nnd  (Ion  lutilcn  V.).  lOfl,  1  alaadiila  —  COrnictUa  ... 
philometui.    11  hirumlo  . .  .  eip'u»  ■  ■ .  eticulu»  (im  Frühling). 

8.    dot:  konslruicrl  nach  IS  vtrUrepÜ  oder  20  (UVdein. 

4.  ktreichvH:  Leser  II  1^35  u.  strictten  inir».,  auch  *pe<^eU  vom 
Falkvn  gubruudiL 

6.  gepaitl:  ra  hei^  ivr.,  Lextr  I  191.  Schroeller  I  887  u.  d. 
T.  S;  einen  Hund.  Falken,  tin  H'iW  beittrn  machen,  den  Hund,  Falken 
auf  da»  Wild  baif^en,  baiten,  d.  k.  hrtten;  und  mrlnni/mitr-h:  rin 
Thier  baifztn,  baieen,  d.  h.  hetzen,  jagen;  al«o  bi«r:  Wirf  idi» gtfaitt 
■Oviol  ala  'Hütt'  ich'«  dreetiert'. 

13.  «trieb:  in  dieaer  Bedentuof*  f,  IjCicer  11  1339. 

14.  16.    gewjfnnen :  tmnfen'-  B.  Gr.  §  170. 

SS.    «iaidges(Uen:    t.  tceidegMeile  Lexer  HI  739. 

96.  tletlm:  zu  81.  IT  IT.  Iq  dieser  fiedeutusg  rtehl  du  Wort 
ohne  Accaa.  (der  Seile,  Metie.  SübliD)(<.'n  ufw.)  aiaht  im  f(atea  Xbi. 
(iMbu  U  1171);  vkI.  XU  35,50.  — 

Unter  Lied,  dem  schou  Yollmöllcr  in  (etn«r  Schrift  'Küronbet^ 
und  die  Nibelungeb'  iietegeiitlich  »einer  Beeprediuunc  voa  MSF.  8|83  ein« 
Bemerkuus  widmet  (tj.  19),  Icönute  wohl  die  Bearbeitutig  eiaea  Volkv- 
Itedee  lein. 


|:  (X.  h:\    IC,  d,  a',  b  :| 
Die  in  den  Stnllen  geeeliteu  Ifinimae  sind  im  Aberannff,  anweit 
de    nicht  den    melritcheti  Auftakt  ubarakterieieren,  durch  Semibroren 
er>et(t,  wie  es  Kbeint,  die  riuhliger«  Porin.  umsomebr,  als  innerhalb  der 


492 


F.  Araold  Ukj»  V.  HcoMich  Kc4Mli 


b«Mlen  StollOD  iib«rdi«*  koino  GleicbiMit  horrtcbt.    Oder  »oUt* 
and  b  wegen  Bionen-Cibiiraa  du  zu  No.  60  Bencriil«  n  gtilm 

Dto  StoIleoBielodi«  kttiK  an  Schlu«  dM  AbgoMOga 
wMer.    Über  die  Uelodieseil«  d  s.  oben  S.  SOS. 

Z.  «'  dca  ReAsiM  tollte  jedeaMU.  da  ein  «reiblieber  S 
Torlebst«r  Xot«  Tun  duppeltor  ULcge  oicht  b<«biichligt  ii 
analog  mit  a'  im  AbgcMug  g  und  f  je  mit  eiavT  8Üb«  vencbo 


No.6i. 

i.  ttiu  oder  jiMtN.    8.  itiitK-m.    10.  laidr  gtctunL     18.  $ 
16.  täUidt  cinnlliij;.     16.  tt«t?    Sl  idieiol  vurdtrbt.    92.  bfdatk 
(:  hteeU  13.  B.  Qr.  §  4S).    80.  nyc  mcr  (vgl.  Mhd.  Wb.  U/i 
4.  b.  (*.).  Od«  PorAer  n.? 

I.    diu  tUtnd:  'eine  Zdt  lang,  einen  A.ngeablick'  ()(bd. 
710  ant  ilu7idc  1.  b). 

3.    Abbängig  von  S  uocA  Iu*t? 

S.  in^ent:  Lexer  I  I48S  u.  in^cfici  wo  aas  der  ^«digt 
(lo^  ingtndic  jSr  belegt  wird. 

7.  »M»(:  ■«>  aber,  uutw  dieaen  Cmrtindeo':  in  dieeer  B 
mid.  selten.  JDid.  Wb.  U ,  758  u.  d.  W.  b.  —  leort  vnd  wer« 
Wb.  HI  687a.  binu  hier  uuJ  in  duu  fg.  Verteu? 

18  £.    'Alle  die  Freuden  will  icb  daiiD  auf  ciaiual  geniMi 

16.  von  gTvjeK  Hinnen  bek^  das  Mlid-  Wb.  Il,/(  813  uut 
der  Sinn  des  Ttn«? 

16.  Iicht«iuit.  98,  17  IViV  MJJAf  tV  {Hai  und  die  gante  ^V 
vrende  gtbm  &ne  die  vit  Uebm  guottitf     Weitere«  lu  IM,  32, 

34.  betchäat:  iu  übertragener  Bedeutung,  ■.  Leser  I 
beichatten  und  ilit*  Citat  Hadnni.  v.  Laber  fi8  bei  Scbmeller  Ii 

36.     nietn  liebitM  lall:  vgl.  nbd.  'meiue  beueie  Halito'. 

S7.  ra»t :  rvtt  itm.  («.  B.  Gr.  |  88)  wirf  Uußg  meU 
gebraucht.  Luxer  11  499,  vgl.  H.  H.  1  IIT?,  67  fi«  «rjeti  rStt  (1 
Wb.  II/i  767  u.  ä.  W.>. 

30.    Zu  29,6.  — 

Da«    Lied    lejgt    Gednakcnarmul,    braite    Bcdewwae. 
bcr»olit  die  Voratellang  de*  Dieiwle*  (tu  83,  ß). 


ae,  a,b,  c,  d.  a:Kt,  f,  g,  h,  i,  *■■«. 

Boiüglich   der  Minima«    inciittea  von  Z.  a  und  b  vgL 

No.  rö  (und  88)  Oe««gle.    Da  hier  außerdem  Beim«  wr  dn 

icbnitten  tteben,  «*rwi  naub  Analogie  d*r  oben  S.  IM  t  beapi 

FSlie  tnnese  Beönc  aninnrbmen. 


833 


Amacrkung«». 


493 


Diu    vier  Himmeu    d  d  c  o  Z.    8    abd    ■utaahmiwoiM    abwJirtt 

Keitrkb«n. 

Z.  o  und  d  rhylhmiach  verderbt. 

In  Z.  h  möchte   man  entneiicr  dtinckfi  odar  jrc**  *>'*  rbjrtlimiscli 

I 
■u  e  O  Tcrkiinet  crvFmrten,  dies  umtotnehr,  aU  in  Str.  8  siu«  Senkung 

entlillt. 

Auch  Z.  k  ist  rhythmisch  nicht  klar,  wm  ebeufalls  mit  «iueni  vom 
BchrtibeT  zu  Gnnstea  einer  iibencüliligen  Senkung  bewerksteUigteu  £in- 
•obub  xDsin)in«nh*nget>  dürfte.  Über  dit^se  SchJu^sxeile.  suwie  über 
HotAD^upiien  in  Z.  d,  n  X  e.  i  uud  g  a.  auah  8.  199  T. 

Die  letrte  Kot«iiMi]e  (BL  94»  b  dir  U«.  üben)  hat  den  F-Süblüuel 
auT  dar  3.  Liefe. 


No.  85. 


1.  I.  manig-  oinmlbig  C'u  S9. 9).  fi.  h^wr.  98.  mV?  (w«g«n  der 
Eiit«pnchnDg  roil  dem  korretjHiudiurendeD  Ver*  des  Abgesaugt  i  aber 
nicht  notw^udig,  s.  o.  S.  läü  das  StrupheuHuliema  and  u.  lur  Musik). 
43.  der  liVAter?  M.  oboifeior  an/itnjfJt.  «0.  erdmckt.  50  f.  vnd  w.  m 
n.  cm  jr-  Aatl  |  m.  I.  /V.  vertprcc^ii.    69.  ^lefcAem. 

If.  Vgl.  Über  das  Naturg«filhl  in  der  Mtercn  Lyrik  U.Sohr. 
m  384  tl.,  besonders  Kit  dm  Ms.  uuuh  QF.  4. 9ü  fT..  Kununer.  Wild.  78. 
85  0..  W.  Lb,  a08  ff.  mit  den  Awnrrkungpu,  Roethe  207.  313  mit  Änm. 
270.  Lüniuf,'  SM  ff.  875  ('Natur  und  StiuiinuiiK').  Die  «Uta  Dichter 
iKweeleu  die  Natur,  was  ülirigen»  als  'Tcfilnuhmi;  der  unbelebten  Natur 
an  tnciiscblichcm  ÜMchick'  alt  und  volkstümlich  ist,  Burdach  Heinm.  50  f. 
Vgl.  I'.  V.  126  (16.  Jh.),  5  got  gefegen  dirA  lob,  gi>t  gtutgne  dich  gras, 
ffot  gelegne  alic$  dat  da  vai!  ich  mfl/i  BiirA  von  hinnen  $thaiden. 
9 ...  gol  gtutgtn rficA,  «unn,  got  gescgnr  dich,  vion !  dazu U. Sehr.  IV  U7  ff. 
m  S46  n.  UrtprtlDgliub  ^&at  volkstünilioh  ist  auch  dit>  Anknüpfung  du 
MelUchen  Elcmeuts  an  den  Weuhiel  der  Jahreszeiten.  Die  Stufenfolge 
jfeht  dabei  von  Einheit  des  Oefübla  mit  der  Natur  xum  Qegeusatz  und 
in  weilerer  Entwicklung  d«r  Knnstdichtung  lur  auaiahlieaxliuben  Ver- 
It^guug  des  OegeDsüt/ liebeln  in  da«  Menicbliche,  Burdarh  Keinm.  08.') 
Auf  dtcwm  luti^ten  Standpunkt  rtebt  dann  aunh  die  Kunstlfrik  spüterM- 
Zrit,  I.  B.  die  'galante'  Lyrik  weisz  von  dem  allen  Natureicgang  niuht« 
■nchr,  ({F.  54, 53  f.  Anilera  ist  die  Verwendung  der  Natur  in  «igcnt- 


')  Die  Getchicbt«  de«  bSfiicfaen  Natnreingangs  icfaenit  mir  durch 
die  Antrdhrangen  fiielsohowskya  in  Acta  0«mi.  U,^  SSfT.  nocb  nicht 
endgiltig  erledigt. 


4d4 


r.  Amotd  Ihrer  u.  W»anA  RmCmA 


Udwr  ftuagenihrtar  XaUindiildoctuig:  Nktnracfaildcnnig  nft  mairSuv- 
cmpAndniiK.  S.  WttHh.  Wi  W.  Ui.  S.  Sl I.  Einigerdwnen  ta  iniUiiW 
M  andi  Veld.  59. 11.  ffT,  9.  U  d<m  CB.  irt  No.  3S  w^'— llifb 
Frubtingtacliililaroii; ,  auch  No.  108  i>t  cm  «oii^kp«  Frühünsdiad.  ]f«*tl 
bietet  n«4>eii  Anklin^ea  u  dia  Waiw  ilc«  NaturwingABgm  »oefa  wtbaUudi|C 
NattiT«duld«niiiff.  i.  WatkerMn  8.  LXXXVTtl  f.  Pir  Jm  Knit>  hI 
VolkilTTlk  lürt  tii-h  ein  gewiMM  NalunsTt  iiUr,  «ine  KmtarmaawtU  fa^ 
■teDtn  (vgl.  o-  Blatnen  5«,  31,  Vöf^l  Sä.  1  ff.).  ~  Ctuer  Uad  Mt  Mhn  SB 
du  einiige  dtr  Sammlinif.  daa  ao  d«D  all«!!  Xatarnacmof  («Biliit 
Aber  (kr  Oeduike  w«icht  «enictUa«  in  AeK  in  Bed«  •t^MJte  Uidt 
von  dar  g^wShalklicn  höfiaeben  Forv.  Pantllelicraiw  odar  KosbrnM  te 
Stönung  md  iw  JafarMMtt  (*«■  i«t  rrwUüiK,  und  kb  bis  hvH.  »im 
'«bwoU  . . .  Kt  bis  ieh  doch  tnsri^' ;  'c*  bt  Winter,  and  Idi  bin  tiMri^. 
od«r  'Irota  dea  Winter«  hin  ich  frab'),  ab:  mit  d«r  Fk«aile  sa  W 
•obSMB  Zeit  IM'«  nun  vorbei,  dtbcr  ptfi.  and«r«  (LMteaO  FnaSn  m 
gvm'voMn.  Vffl.  daf^egen  88.  M  ff.  —  rMfin:  i.  m  ai),8|.  _  yorfa^ 
von  Tieran  Sb«riunpt  und  tod  VSgvIn  nub«Mi>d«r*  D.  Vb.  IT  1, 
3Mn  unL  e. 

7r.  Div  P6ante  WoUgemut:  ku  S3,S1;  aber  da«  Krinilüa  «t 
Woblsrnnt  s^winnt  hier  eine  #uph«nutti>cbe  B^d«utung  (a.  tb  tf,  9\i 
dam  H.  B.  I  13,7)  Jfnn  ti(f<n  tPa«,  das  *y  mir  ai»  kranb  Ton  i^ 
mkUieb  toU  mat^tn  Tmä  a-eh  t<m  motgtm&t.  Noidb.  84, 10  hrünt 
iUtM  bluomtn,  rSt  mit  rÜMH  UHtUrvi^rrt.  XXIX  S  ieüwr  Unomo*  ift 
iS  til  *S  dfr  brAneit  M  (in  d^m  Krituul,  daa  der  Singer  crfaahcn  hMf. 

18.    rmmrrvM:  B.  Gr.  §  «.  Wüm.  n  Walth.  S4,1S. 

54.  darrttt*.  mbd.  gew«hnll«b  derrfnf:  Lexer  I  413.  420.  D»- 
Mb»  dorren  (Lexer  I  4M). 

55.  Itt  jvJdemlein,  ferner  daa  KrnuIiHn  an*  braanem  {rg],  hi«w 
■tf.  Ifcxer  I  S6Ö)  Wohlgsmot  und  Sß  pufrJiZrin  (vgl.  biitckettn  «tn.  Leier 
I  4O0  MD  Scbliuse  «ad  BMeMem  D.  Wb.  II  üdi  nnt.  8}  oImcöq  gemeint? 
vgL  Doob  B.  V.  89  f.  4<t  f.  &S.  In  3ä  icfaeiBt  dann  vohl  d«r  B«imd  der 
G«liebl«ii  gemeinl  (Belege  dufEr,  daaa  'kUJaem  Körperlichem'  Uberbopt 
Gcbirgaform  b«<g«1eRt  wird,  im  D.  Wb.  IV  1  \  1784  ual.  4)  o).  —  frtttie» 
tal:  Tgl.  Mbd.  Wb.  Ol  II  b.  u.  toi  (USB.  II  asOa.  d.  i.  X«im«r 
Sigeber  I  5,  rrStukn  toi  (or  ILma.  MSn.  I  Sa,  d.  i.  Brabant  VH  i, 
moHfgtT  htit  V0n  minnrn  taU\  'Die  Blämlein  nacbaen  im  FrendeuIbaTt 
(nt  —  in,  a.  Ubd.  Wb.  III  656  nnt.  b). 

98.    jctridp««':  Leier  I    178«  n.  Jh-itjw. 

33.    Hiiuigk*:  Uxux  lU  KK  ('ki«4elbart*}- 

84.  40.    Mritgen.gdin^cn:  B.  Gr.  §  166  nit  §  M. 

34  f.    uüniUuh.    w^n  ich  daa  Ki&nileia  gcnÜDDe*. 

37.    diu  rfrht  ^eii4Tt:  cn  63, 13  (vgl  aaeh  n  S3,SS>. 

S».    ywM«i-t   Xbd.  Wb.  11/,  14»  «nt  t. 


335 


Anmerkao;^. 


495 


48.  »preehen  vnd  gttangk  wie  'tagen  und  ntig«i^.  Tgl.  Ubd. 
yi\i.  U/,  6a2>i  u.  »pricht  A.  1.  t. 

44.    allfr  abenUwcr  antfangk  h^int  ebfkob  'alle«  HotT. 

4fi.    itiaikUich:  d.  i.  'leicht^. 

4«.  Kürczer*:  Lexer  beleir<  IH  1011  u.  a-^nart  "GSrtDet'  du 
Wo«  nur  einmal  aus  Koiuvktur  Haupts  iu  Hartni.  1.  Büchl.  IBM. 

47.  jmbrn:  hier  =  autgrabea?  vgl.  Mhd.  Wli.  I  äBla  n.  d.  V. 
(Furt.  4B5.81J;  s.  jedovfa  zu  SS. 

63.    ir  frfied  lu«.,  nlmlicfa  bei  mir,  wi«  ich  bei  ilir. 

67.     Vgl.  KU  4*ö,  ».  — 

Da«  Stück  i*t  ein  Berbiitlit>d  («.  ku  No.  81),  abvr  kebi  ScUemmor- 
lled,  kBclwteu*  lieeae  es  in  Jer  Wei«e  SU-inmanclier  Lieder  («.  o.  8.  167  f.) 
SD  ein«  Endliche  Schöne  denken  (vgl.  V.  »,  duu  o.  S.  143).  Eine 
jWi*iue  üngCMbicklivbkeit  im  Ausdrnck  kann  auch  clic*  Lie<l  nicht  rei^ 
Uittgaes  (V.  7  f.).  Überhaupt  ist  nur  Ate.  cnt«  Strophe  lri«cli  und  leb- 
haft empiundcn,  die  xwelte  ergeht  neb  in  lAngacvr,  gekünaleltcr  Bc- 
•obrcilntcig  An  'Krünzleins',  denen  Sedentong  niclit  diirchnu«  dieeelbo 
m  bleiben  «chcint  (ru  V.  So;  Ahaliche«  kömmt  librigons  auch  im  Volki- 
Ued«  vor). 


«(')*(«)  fC)  J  +  fcC) 

[-(»)   {•)   C)       t')=i  ['*(,!)  «'(!!)  ?(i;)  ffCiS)  *  +  <'Ci?;i» 

Z.  «  uHini^er  e  ^  o  m  leMn  und  die«e  UiniiM  ft  im  iweiton 
Shdlsn  (aanflt  tuet)  ta  elimioiiTen. 

In   Z.   b  de*  9.    Stollotn   dageg«»   etna    -  1|j  |  — 

Xinima  einzoscb  leben 


— "^—f^ 


lieit-tr   »  guet 

Die  Doppelnute  o  in  Z.  f  ist  au^llend,  da  der  Test  ror  denelben, 
die  Ueludie  na  eh  derselben  keine  Cüaur  xuläist. 

Z,  k'   im  Befrain    gegenüber  dem  Abgetang   um  fi  SemibreTen 
erweilert.     Vielleichl  so  zu  lesen 


=1FF 


-ir^'V—  g-' 


la  Bcfrain  Dud  Abgnang  Tehlt  durehwegi  die  Anfangvminima. 
2.  h  +  d'  mit  AuKialime  der  ersten  Note  =  der  snicn  Keludifr 
■eile  de«  Sflcr  citicrtcn  Choral«   IVie  «cAiin  tciicAc  »iria  der  Mar^tiktivr^ 


496 


F.  Arnold  Hafer  u.  Heuiri«b  RieUeli 


No.  88. 


9.  L  htm-t  ytrgtitt.  7.  »tib.  10.  all,  Au.  IS.  m  f« 
(oder  '«  <<w?>.  16.  jpttiiklätA.  16.  ^«icaJt?  (iptMlt  <{«•?).  17. 
18.  gltalt  vnd  gpi'nl?  (»nch  itatt.  cinnul  belegi  bei  I^xer 
«ncl  j>#r<l,  ■.  o.  tD  60. 11,  wäre  möglich).  32.  aBtr.  83.  fftiild. 
mit  äyokope.  gUng'f  (t,  übrignai  für  triUeit  «r^.  o,  xa  89,  9).  SS.  m 
30.  rVi  auf  89.  ild«  m]  'lo*'*  (•=  da»  u)?  36.  jrtntlH.  S6.  Jbint 
(«nd  miich«M?).  37.  all.  vertweinen  (Lexcr  LIl  S6&  vcraictui 
8&-  Kaer.  tilg«  m>-  ond  1.  iww  (rgL  a.  V.  iS}.  -W.  gmadtn.  tri 
die  kril.  Bern,  zu  43,38).    41.  irtm  mit  Sjnkope.    ^.     48.  m. 

Iff.    Zu  88. 11  f. 

8.  mag:  liier  ichon  in  nbd.  Bedeutung,  vgl.  Uhd.  Wb. 
n.  d.  W.  4,  b,  1,  f.  —  nähner:  Belege  für  di«icii  E(iiap«r.  bei  hcrxi 
n,  n^en.  Pur  die  Vcrbindntit;  mit  mag  wuc  enf  Itbd.  Wb.  II; 
4,  b,  D.  Wb.  VI  E463  nnt.  f.  zu  rnncciacn.    L.  rielldclit  nacAm 

9  f.  frve  rnd  »pat:  vgl.  Roit  7,  IR  an  hi^enden  ganx  3be 
nior^rii.  —  Der  RelMivMbt  V.  10  irt  eigentlich  NebeiuBtt  in  xw«l 
■SUen  [9  lind  II),  Komma  «är»  nach  10  &ug«ni«Men«r. 

18.  da»  iw  t*(  i«icA(  (uniift:  "Anbuig  gut,  ti\t*  gut.  ^ 
Jslir  itt  niobt  Inag"?? 

18  IT.  19  0.    Zu  88.11  f. 

17.  ghirlt  (».  o.):  bohütcto,  bowfthrt«'  (ticxer  t  784  trat,  gl 
—  an  geuSrd  i«t  du  tie^oteil  too  mit  getuKrie  fmit  Uvtrogr  od 
Nebeuabeiclit',  Lexer  I  968  unt.  gevarde  «tlii-),  ftlno  'treulich*. 

19.  ailer  «lerld:  bier  wobi  di«  ebrietliclie  Welt  im  ßegei 
90  liaifden. 

3fi.    da»  koDditionkh    MIA.  Wb.  I  SSlb  n.  .to-B,  IV,  8. 

87.  enphi(ng:   prüfcnant  'gfui  »ufnpbmpa'  fß.  Mhd.  Wb. 
d.  W.  I,  8,  dj. 

90.  enoünachfn  steht  lihd.  üi  kbge«i:hwiicbt«r  Bodwtang 
•Dch  hi«r),  mhd.  bedeut«t  «  nach  I^xer  1  704  n.  il.  W.  1.  'durch 
verMbtffen'  (wie  o,  V.  1).  8.  (im  Part  prt.)  ■»oUkommen  ge«tall«t. 
bMchaffen'. 

88  f.     Vgl  r.n  33.  1 1  f. 

88.  »tj/:  man  erwartet  den  Konj.  pnt. 

41.    armra  geaeln:    dj«   Bed»i)l\ing   «cbeint   hier    (vj[L 
'arnwr  GcselT  im  0.  Wb.  IV  1/,  4038  unt.  10.  b.)  di«  von  armm 
(Lex»  I  M)  n  tein;  Tgl.  daiu  SuhmeUer  I  148  unt  arm. 

4Sf.  H.H.  I  108,9  Ich  wuMch  dir  gtlüek  ni  di»etn  ne 
ntndrnnH-:  'uhii«8dnd«n-Fu-be'?  — 


337 


ABSierlningcD. 


497 


Pur  [Im  gnwo  Oei^iulit  vgl.  ^a  93,  II  t,  tekoa  o.  citierl.  uuJ  zd 
42  Schlug*.  U.  Sehr,  m  S61  citiert  et  uikeh  H.  F.  —  Suloli«  Xeujtthi«- 
Itedwr  sind  gewiHt  mei«t  von  Dichtem  am  dein  'Vulk»'  Tarftut,  tlier 
doobj  konTeutiouell  uud  h&iidluDsnrm,  kein«  Volkilicder,  weil  nicht 
TOD»  Volk«  (jöBungen.  —  Armut  im  Äiuilrack  (wrnn  V.  S7,  leanit  Sft). 


j!  «■  t,  c  :    rf,  e,  A  g,  h,  ixt. 

1=  =1 

Die  zweimal  konaequent  inDerbalb  der  Zeile  geanbttc  Uinima  b  in 
Z.  B  entJpriclit  wiadcr  äaer  Cii*ur;   vgl.  No.  60,  83   nnd  84. 

Bei  Z,,  b  de«  1.  StoUeni  i>t  in  Str.  2  die  Vcrhioduoff  von  ag  nu 
trennen,  dn  hier  eine  Silhc  mehr  dio  gletchmüsiige  Abwechilung  von 
Hebung  und  Senkung  hcratollt. 

Z.  c  hat  in  d«r  S.  und  8.  Str.,  Z.  e  uud  g  in  der  8.  Str.  drei 
Hebungen  kliageod;  di^  hietot  d«r  Uuterlegung  unter  die  Melodie  koiiu 
8chwi*Tii;kcil ;  denu  niau  brnuaht  blosi  die  dritt-  und  ivreitletzte  Not« 
zur  Ligatur  luaammeiuugeben  and  der  klingende  Ausgang  (vgl.  oben 
8.  195  IT.)  erhält  >ein  rhythmiHiho  Oleichgevricht  gegenüber  den  Versen 
mit  4  Uobungen  und  ntumpfom  Iteim. 

Z.  d,  e,  f,  g  sind  rhythmiic.h  nicht  klar,  xudem  wechselt  im  Refrain, 
welcher  nach  der  Melodie  den  Abgns.  vom  Zeichen  an  KU  flinj^eu  ist,  und 
in  den  späteren  Strophen  die  AnMihl  der  Senlcungen  und  man  bat  nach 
der  schon  öfl^r  (b,  Nu,  it9  u,  später)  dargelegten  Weise  den  Noteiitext 
■tela  enteprecbend  einxuriobten,  wenn  mau  nicht  in  allen  ZeÜun  die 
strikte  BogelmÜBxigkeit  von  4  Hebungen  und  4  Senkungen,  abo  B  Noten 
herstellen  will,  was  allsrdini;i  leicht  m  bewerkatutligen  ist;  ja  in  riclon 
Fällen  lüot  sich  die  eingt'schubene  Silbe  und  Not«  alt  solche  gar  nicht 
verkennen  (vgl.  No.  32,  59*.  81),  wann  sie  auch  nicht  beide  an  derselben 
8t«Uc  vorkommen  mijsson  (vgl.  No.  89.  61). 

Bei  1)  ist  weder  b  quadr.  noch  b  rot.  tüllig  fm  von  schlechtem 
doch  uns»,  falls  man  nicht  d«n   Notenlext  ändern  will   (etv« 

I  g  statt  e).  das  b  quadr.  bevormgt  werden,  da  immerhin  zwischen 
dem  Tritunus  li-f  etu  Ton  eingeschaltet  nnd  da«  h  fUr  die  folgende 
phtygische  Unaptkadeni!  chnnkteristiscb  ist. 


No.  87. 


I,  (roirt  litb»ifii  ui  tilgen?  6.  anfangk?  7.  gfchtt  (^na  gtr.Tf 
IS.  arger.  15.  drin  [d'ifJi'f  (vgl.  die  Beiapicle  für  die  Verbindung  von 
tuOK  mit  Objektn-  und  Prädikatiaccuantiv  bei  Lexer  II  16771.  19.  moin. 
fiO.  ah^rfch  scheint  mir  nicht  richtig,  der  Keim  211  19  Itif,  4  pitt 
v«rdcrMi   man  kStintc  abbriü  (voa  abbrtttsn,  vgl.  Lexcr  I  8  and  860 


498 


F.  Arnold  Uayrr  d.  Heinrieb  KieUcli 


QDl.  bre»Un)  venuoten,  aber  btette»  ist  iolnittr.,  mid  d«r  9 
XU  SO)  tclMuit  tili  tnostv.  Verb  ku  forden.    S8.  XS^^  tmeütk 


1.    /f-Mtii:  liier  ^  tora  von  etam,  Leser  UI  SCO  n. 

S.    uMrIt:  d.  i.  'vartot';  übrigem  xa  &7,31. 

7.  ^«redlil:  bicr  wobl  ijntonym  mit  ^aita,  Treu«,  wm 
•olL,  die  'ricbtigc',  Mbd.  Wb.  It/i  616  b.  n.  d.  W.  5:  »int 
Grfgoria»  faifth,  tS  ittw.  «inl  ti  aier  gen^t,  $d  tu«.  (Ffmfl 
UM,»)- 

a     Zu  3S,8:  auch  m  8S,tC 

9.     Zu  33. 1  f. 

18,    cnirrt:  wir  «ürdeo  uhd.  fceirw»  >etz«a. 

18  r.    Zu  39.  U.  87. 1. 

IB.    vntierfcarf:  Wulkrt,  XLIII  l,&  bkt  iliMelbe  Farm. 

SO.     flu  mal:  'friuxlicb',  'uif  Etn  HkI*,  'aehi',  cberbaug 
für  diMR  Bcdcutuns  im  Hhd.  WK  IIi|  SSb  n.  mül  2,  h  (L.c:x< 
u.  m^,   tnoitt   nur  not  SpSIrrrn.    'Meiden   cntäcbt   dich    mir 
däs  ist  meinr  Kliigi>'(?)  (vgl.  o.). 

2Sf.     Zu  i£.  Ift.  S7.  II  r    Tgl.  Bocb  JjtMA»«B  16,40  acA 
ml  ^ua(«  »ottf  H  mir  «fn  tovjjm  «Seh  drnt  wätfii  mtit. 

Dm  G«idiclit  leicbnct  »ich  duroJi  parataklische  SaUlugna 
kli&gt  ita  einzebiMi  gani  TolltatÜjiillclL.  Daneben  kfinBUicb« 
■»«lirfadi«  Wort-  und  Gedanken «-iedcr1ioluiig«a,  dl«  den  Eind 
Armol  macheo.  Ein  wirklidiea  VölksUed  würde  viel  eher  den 
die  Situation  des  Sclieiduns  selbst  lebbafl  vor  Augen  «tclleti. 
Tlieroa  clc»  Gedicbta  vgL  noch  Uontf.  No.  VI;  der  Dicbtnr,  »u( 
Fomti,  vprspriohl  Treue  tu  halten  (V.  88  i>iii  frömäi  »ch/tdl 
nicht,  wii  man  tuol  trlUn  srhm). 

aV)  K'.')  «(')  d('.')  eC)  /(■>. 
Z.  a   weinl  in  Str.  I  eise  £rweil«rung  von  S  Silboa 
gegen  din  nUeb«tei)  Str.  anf.    Die  ZurnckfübruDg  anf  die  mtp 
OeiUdl,  welcher  der  Text  der  S.  und  3.  Str.  untcnulegcn  i«|, 
heine  Sahwierigkeiton.     Ueloiiiitcb  und  rbftbtiiituii  nngclioriyif  iat 
brrvii  f  an  vorlclitcr  Steile;  im  iibri^«n  i«igeta  die  Uioitu««  o  t 

Spaltung  "ier  botreäcndcn  Semi-         i 

breven  an;  abo 


^ 


M^  herei  kal  tieh  m  dick  * 

Z  t)  gar  an  anrfangk:  hier  vergaat  dar  Schreiber  für 
gescbubune  iveit«  Senkung  eine  Note  «inioaatMD. 

Z.    e    fftrecht    muBikaliiuh-rbythmiiich    eine   llinjin«   i 
«ntipricht  einer  xwrilcn  Senkung  im  Hutram. 


AuncrkBosttik 


499 


* 


* 


Va.  ea. 

I.  gncarut.  ü,  loie  (odtr  ob)  mich?  vgl.  V.  K5  uud  die  Ja 
S.  M  ercwiijjt.  »iindcrpüi'?  (»uniieri'ar.  '  Bigentumli'jh  t'sGb'bt',  l»nn  iob 
»var  Bui  üem  Mhd.  Wb.  und  Lexor  aiohl  iH-Ieip-'n,  lioch  Tgl.  Lexcr  II 
1813  nutidrrvariBe)  odnr  »»iiilci'wi.  ffinfnoh  für  iwnrfür'wr  (<?.  ra  18.  S6)- 
4.  matigrrlai/,  ».  o.  ta  ^,9.  6.  ich  [Uhi'f  7.  liebeni?  {ja  alu  Bulxrt. 
ist  n.).  8.  /".  aU,  d.  ich  ye.  h.  vnA  «.f  U.  la  Jim«  Silb«  folilt  dam 
Terae.  S3.  htMiir.  96.  moyen  mit  Synkope.  S6.  ctd.  98.  Äua  iwei 
Verseu  xu«an)m»Dgexo({>>u? 

S.  Anilpra,  nanh  Art  do>  tj'pivcheo  Naturein^uigs,  kntipft  «a 
htlluche«  Lied  Wolkat.s  »u  d«n  Mai  au  (Mu.  LSXSIV^), 

4.  in  manigerlay:  ».  ULd.  Wb.  I  USU  u.  feif«  (H-H.  II  S8,  1 
in  manifftr  irnndllay  weiti,  Lexer  I  186(1  u.  ffie. 

7.    ja:  XU  49,7. 

9—11,     Verstehe  ich  ukht, 

12.  dy  »tund  vnd  dff  cteU:  ^fad.  Wb.  U/i  710b  u.  tluttdt  1,  b 
(Florr.  bei  Hyllfir   1 170j. 

13.  hüi^ch:  in  (Irr  j^txt  cnncbiircQ,  attBr  »chon  in  ilteror  Sprftcbe 
belebten  iill,jomoiner.iri  Unlflatiinjt  fl>.  Wb.  IV/3  I8M  not.  9). 

14  f.     Lal  wiedtir  luclit  ^di  klar. 

16.  /«in  ;  19  aey  beruht  auf  DSaalem  Verklingen  dea  n,  Ulid. 
flr.  8.  912 1 

18.    AcirJi :  htehe  »tf.,  Lexer  I  18S8  u.  d.  W. 

17.  plüed:   uibd.    wird   sesubiedya   6iuo(  stm.  und   hlvot    (Öen. 
iläete  od«r  bluiit)  itl'.,  letztere  i>t  die  kliuiiiii^tiL'  Furiu. 

18.  üchöit  zur  Blumnnsynibolik.  vgL  xu  56.81  (do/ii  zu  6S.  1  ff.). 
UIT.     Ka*itiniiii!nhan|[':'    Zu  32  t'.  Sehr.  111418  mit  A^lnc^^k.   Itl 

und  ebd.  48T.  Lfltiing:  338  f.    I)vu  Almr.  118,5.  Str.  ("*  cr>t«  Veigerl'), 
ä5.     may(e)n:ia  »(an;    B.  «r.  §  39.     Zum    KmpfanRp"   dm   Mai« 

oder  Sonimtra  *.  LiininK  238.   lJinUi'lifiw»ky  in  dmi  Acta  (iem).  H/i   14. 
SB.    'Wt-r  mir  dad  gut  aiiruimint'.     (Vgl.  dagegen  Uhd.  Wb.  XU 

BiSa.  a.  ttl  J  3.  b  Triüt.  6513  uud  Wigal.  S96».)  — 

Da«  Stack  wibeüit  eigentliuh  i^lti  Lied  aufs  'erste  Venlobeu',  dieaea 

aber  hier  nicht  »o  wohl  eigentlich  als  Jiur  Verbildlichtuig  eine«  —  niuht 

gaiu:  klaren  ^  Ucdnnkcm  geEntirt  (vgL  nooli  zu  85,  I  t). 


a.  b  1  «'.  *'  \c.d,t.r\  e,  «I,  «',  f. 
Z.  a  und  «'  rhythmisch  verderbt:  rermntete  erste  0««ta]t: 


^ 


g 


-19- 


Ith  haa  ft-wM-M   aB    4kx  ürr 
totrtxaiyt  €r  sich  gar  stm-  4er'W9r 


^ 


BOO 


F.  Arnold  Xa>rer  u.  Hcinricfa  Binljoh 


349 


Dixu  Ut  dt*  in  So.  87  vou  Z.  *,'  Oetagte  lu  buditvo.  —  Di«  S«iBtlr 
Tür  <lcti  metriMbea  Auflakt  in  li  tind  h'  iit  kcrrelil,  da  die  Z-  ■,  a'  aar 
durdi  do«  Somibr.  geauliloBten  wird.  Die  Aiiileriiug  von  b  üi  b'  bia^ 
mit  der  «nr«itert«n  Wortlbrm  maiiigertat/  /usniuiui-ii. 

lu  Z.  c  da  Kcfr.  bat  ilrr  Sohnüber  (»chwerlich  ]icfliaai»tlicli)  die 
Ktniioa«  tiu*  Aar  oiialagco  Z.  da«  AliguMo^r*  unterdrückt;  letztere  «nclb«M 
alkrdingi  rbythmiccb  g«lcüa«t*1t«r. 

Z.  «'  bietet  dar  Beb»iii  lii  »ecbs  Koten  oin«  VartKkt«  tun  I  Sufe 
liöber  (wobi  ein  SutireibT«neli«ii,  wi«  «»  aidi  iUtar  vorfindet,  rgL  <lia 
Li^Mrten  von  SO  uad  40,  *17*  hier  und  im  Lamb.  Cod.). 

Z.  f  laatRin  riellcicJit  unprunKliah: 


^ 


31 


-er- 


-*- 


:£s: 


/fir    d//,  •/im  k/t  yc  A^r  rni^  riWA 


Vo.9t. 


a(U^  fc(«»w)  I  n'C-i)  fe(»->-«}  I  c(i*i*e»«i)  dx6(«™«M«)  |  c(i 

Abgekärite.  Sch-Tmik:  A,Ä',  B.  B.  t,C,  D. 

Übpr  di«  Notation  dicgejr  un<\  ^en  folgenden  Liedet  «.  oben  8.  Bi 
Bber  die  glaichfüD«  von  den  Qbrigm  Ouängen  »butochoude  Uc^bidik  ■. 
S.  19»,  SOO,  S09. 


Ko.  68. 

ff,  b.c,d\  a.  l'.  f.  d'  t.  <.  r.  d". 
Durch  ungeaaae  Vonteiclmuog  der  SchlüHel  nnd  Knutoden  wild 
der  Not«nl«xl  unklar.  Bei  1}  teigt  der  Kiuto»  «iu  d  an,  bei  S)  (S.  B81 
«nte  Notenieik)  da«  b  der  kkinpa  uud  bei  4>  lin«  h  der  i^roasen  Oktn. 
Vor  B)  bia  9}  (S.  36ä  xweil«  ZeÜ«  liea  3)  -3))  itixc  dor  F-Scfalünel  anf 
der  3.  Linie  ra  erwartM  (vgl  Z.  e  uud  d  de*  cntcn  Htollent  uad  Z.  d" 
d«s  Abgeaansaj. 

Obige«  Scbcma  Ktrt  diese  l4chlünrt-Aaderangeo  vonuv 
Dai  K  über  (<pe-)m  (S.  389  !^  ä]  uad  Jm  a  üb«r  enl  (2.  4)  aia< 
dnrck  eine  virga  aMged^^^^ 


341 


Anio«rkiiii^n. 
No.  W. 


Unwrn  Ciiimnnni  hnt  trobi  xnerat  IfniRir  im  Bempcun  186S, 
S.  Uli.  unter  No.  I,  h(;*prooh«n.  Pickol,  Da*  bl.  NamitiibaiJi  von 
Konrad  Danakrotxbaim  (Kltiüiiaclio  t>itl«nitun]«nkinll«r  1)  rilhrt  ihn 
nnt«r  den  (icntachcii  CiaiAiani  auUr  tio.  3  (S.  ftl)  niif  und  l)p«LiiDIDt 
ihn  «cfaon  richtig  als  Wortcuioiann«  i».  hieraber  a.  a.  O.  S.  U),  Jad«r 
UoDAt  hat  ein«  Strophe,  auch  in  K,  wo  nur  dia  SdophaoMtnii^  nicht 
duri^u«  riokti(c  markiert  aiiiJ  («.  iu  duu  Laa.  m  V.  Kl;  dalier  riUut 
auch  BarUcbs  irrij^e  Z&lileug  rou  uur  11  Strophen,  ■.  Piok«!  S.  61), 
Utilvr  dvu  t)i.<i  I*ii.'k«l  bvaprochvucii  Inteiniicliuu  Cinioitmi  bildtii  eine 
Oruppe  (B.  B.  Ü.  2B):  Ko.  12  (Qmundcuor  Gi».  *ou  N39).  No.  13 
(Wivner  Ci«.  von  InIS)  uod  No.  äS  lim  Ciiai.  4435).  Djeae  veiaea  mit 
der  lUriicliui  (Iruppc  (a.  a.  0.  &  S7J  ncmdaum  den  hL  SigUmond, 
fcroer  habca  «it;  Konedmam :  Krhiurt,  Kunifpinde  und  WoUgmiis,  drei 
Utilige,  zu  deren  Vtrrhrung  htMndrr»  df.r  Sprengtl  den  BUthttm» 
litgrrtthvrg,  uriterhin  dcf  Eribi'iliiimB  Salihmrg  Grund  hatte  (a.  a.  (t,  30). 
Von  lüpap.Ti  Hrr.i  CiiD.  Rdilieazi'B  u-ili  uHlier  an  «naadar  No.  13  itiid 
No.  'M  durch  Rrwühnua^  fol^jcnder  in  No.  12  und  m«äit  «onat  fehlender 
H<:il>);urt  []«iiiricli,  Ot.Uiuar,  Acba<,  Kupurt  <P.  DOf,).  Othiaar  war  AM 
von  St  Oalleii,  Aohat  uii<l  Hupert  vurehrU.-  heiODdura  dia  Salikurger 
I>iuvBi«  (a.  a.  0.}.  Iu  beiika  Cisa.  TaUt  {urnvr  HurKaiutba  auf  deu  19. 
atatt  13.  Juli,  Ooorif  auf  den  Si.  ilutt  iS.  Aprü,  ln'jdc*  beweist  äater- 
leichiache  Abkuufi.  (Sal/burgur  DiucL-av),  P.  S2.  60.  Nu.  13  alteio  (P.  Sl, 
Z.  B  V.  o.  ■oll  o»  «ttenbar  hc^iaMn:  Xo.  13  autatt  Xo.  £3,  '£.  4  v.  u. 
Mo.  13  anatatt  Xo.  23,  Z.  S  v.  a.  Xo.  SS  anitaU  Xo.  13)  «r»-ähBt  unter 
anderen  Valentin  (Uiaehof  von  Paaaau),  famer  Ann*  (gnvuinnn  mit 
No.  5,  einem  ?r4Kcr  Ci«.},  aach  uin»  dw  HniliKOD,  die  »ich  i»  (hterrtidi 
odtr  UH  Dairk  drs  Knbiithvm»  SaUbtlrg  d*r  Vtrrkrting  erfreuen  |  P.  81). 
2a  den  eben  genannten  lat^inigchi-n  Ciii.  atallt  nob  Bon  unaer  deataohtf, 
Ul  aichUeB  sa  No.  iZ.  £r  nennt:  Sigieinond  V.  SB,  Brtiart  S.  Knni- 
^ude  16,  (Heinrich,  e,  zu  46),  Qthinar  TJ,  d«aaau  Bu«»düia«xliche  Er> 
wihuang  iu  den  Cin.  No.  13  und  S9  (auch  in  fi)  P.  (8. 80)  'hik-hsl  adfalttK' 
findel,  Auhaz  40,  Rupert  (Mieinial.  V.  itl.  flä,  tUr  d»a  Sl.  Jlärz,  aeinen 
Tudevtac,  uod  ilea  34.  Heft.,  liea  Tu^  «einer  VunMLuiDK.  a.  P.  30  f.). 
aehlietadicb  Valentin  12,  wgaa  ttticeu  ürwühnutif;  alio  No.  18  uoeb 
nicht  ana  dem  Paienucrr  liiatum  iv,  lein  braucht  (gnsoa  P-  31)  und 
Anna  48^  Üeorg  »choint  hier  auf  den  S4/1  m  bllea  |dic  Ubet^ 
liefcrang  iat  übrigem  in  baidcu  Uw.  geatort),  UMnarotha  dage^n  aof 
den  allg«i]iciMD  Tag  ihrer  VercbnioK.  den  13/7  (.auob  hier  iet  die  Über- 
Ikfcruug  in  Unoriinang,  ■.  ni  V.  UH.  48;  TkI.  Übrigeaa  o~).  —  U^cDihr 
KlaiclMltriK.  nach  P.  aogftr  wahnclieinliob  älter  al«  Harmanna  Üia. 
(a.  a.  0.  69),  i«t  der  L-Sa.  du  Toichnera.    Er  i*t  gleichTalU  «iu  Wait- 


I 


mi 


r.  AnM  llmjtr  n.  Renriefa  RÜttM« 


ririoiMWU  und  iwaiit  Erh*rt,  VBlnatm,  Boperi  (zw«iiBftl  wi«  bei  IT m) 

uDil  Ach«i.  U>iffi:*relh4  lUH  uf  dM  tS.  Juli,  Gtorg  mat  ie»  H.  Ipl 
Von  den  WortoiM.  WolkanalMM  Mum  fand«  (a.  P.  Mff.)  Erte 
VkteBtin,  KnnisuDile,  Bupr*cfcl  (No.  CXXIII  zw«itBaI>,  AA 
OlhBwr,  lIftnn>nrtW  mr  den  IS.  Jnli,  Qtor«  Ox  den  M.  Apnl.  No.  CXUC 
alHB  NiKnanil.  —  Zur  Litlentitr  des  Ci*.  (nfar«  iefa  Kit,  d«n  ümj. 
Ha-  T.  SL  Vlonan  43,  unler  XI.  M  BL  iWam  eüw«.  wia  m 
HB«t  nodt  mbolcMiDUi)  Oinoimiuu  erwihnt. 


i 


I.    Circumciam  doniai   ta»   I.  I.  —  Wnlkat.   CXXI  Sft 

S.    EpipliKnia  6.  I.  —  1.  weh  K  irtj/  küng. 

9.  Bthan».l.PM\MBnm.lO.J.—ditrrKlfen:SLl)ma^ntAiim 
ed.  Pi«kcl  *R  EMort  ■(■■•  fMOt  yiiirm  flMf.  —  Cb«T  die  mfaitti^ 
AoenMitrlemihuiig  d«r  BeiligeBaaBun  bicr  and  ini  felfceBdcD  Püfal 
8.  IG.  47. 

4.  Fdix  in  pinoia  14. 1.  Antaa.  Kapi.  17.  L  Pri>M  I«  I.  .-  L 
Amtlum  ameh  K,  iMtA»iii  «tcht  äbriaciH  WoUM.  CXXI  17,  Biieh  CXXIU  I. L 

5.  Scbuliu  iO.  I.  Agaf  31.  L  Vümwdz  99.  I.  —  tefaiMr 
(oonfMtor):  to  hmien  kllo  mKantidira  Ueili([eB  «nwer  dm  Hartyrrn, 
'Vetier  aad  TUTolu,  KirRh«ii1*xikon  *  11  S6B  n.  d.  W.  Di«  BemeitußiBf 
könnt«  hier  gnamatiaub  «oirohl  zu  Vmtettet  ala  Kuth  ra  8  TVwiifH* 
gotiozea  vrenl«i):  jedu«li  »tnJ  alle  b««d«  Jlwlfrer. 

&    TimotlMiia  34.  I.    Futi  oonnnio  lU.  I.  —  L  be<*rrtt. 

7.    bttUKdert.  aidtt  i*t  nieht  mehr  ab  nuM  alleiD. 

e.  Bri«tttB  1.  II.  Uchtme»  2.  II.  BUmt  ^  li.  —  lieOi^ 
hSDBl«  aiKih  Ohjekt  mi  cricni  »eüi.  —  IHc  Form  brtid  «Übt  »Mkjb« 
Wölkst.  CXXI  89.  CXX[n  I.S. 

9.  Agatha  5.  IL  (über  AbhtlnaBgm  drr  BdÜ^DBunen  fn  Cb. 
P.  47>.    DorotliM  6.  11. 

10.  Tpl.  Samenh.  81  Dit  ttUU  jungfroiet  Sunt  DorMtev.  SUrtrf , 
ItOB.  Donthftt  rtti  jutwA/rmt  (bei  P.  14). 

11.  (Kittei»Mui  'WnUienbnicb',  Ln«r  IH  97a  —  genatUt:  n 
IW^M  Lexilr  U  109.  —  Schokitie«  IOl  II.  Die  Heüigt  hatU  atet  ooa. Ala^ 
lieit  an  0«tt  ^eeVit.  A'ur  <^nal  iM  JaJire  berutkU  lie  iMrat  Bni4ir 
(den  hL  BctiLvIiel).  der  rtt  dteiwiii  ZiMcfce  «ein  Kroatin  vertieft.  Ba 
eiMcm  («Ii'Aeit  £i!iiiw.b«  yttrhak  *»,  ddA  rfte  At.  Sehola$tira  .  ,  ,  an  4rn 
Bru4er  die  Billt  MeUle,  die  NaeU  aber  bri  ihr  tu  Ufibfn.  «m  »it  mnt 
Jen  FrruAtH  tU»  JlinmtU  m  trUtUn.  AI»  «r  *te  nifkt  trkSrtm  wOU, 
rief  M  m  GoU  m»A  dUair  rrUrtt  nt,  indm  tr  jJottUth  em  wM*l 
VngtHitttr  enUttht»  tieti,  dafi  drr  hL  Bene Jielu4  noUgalmmgai  M 
MviMr  Brkitefltr  iMtAanvM  muMt.  Staüler  &  Heim,  VoUitäad.  H«üi| 
Loxikoo  V  S». 


AnmerkuDg«B. 


15.  Viletitio  U.  II.    Juliaiu  (1.  mit  K  J«tia«l)  16.  I. 

18.  8.  Petei  «atbuitn  SV.  IL  »anät  Ut  mit  K  zu  «Ir«ichni,  loniit 
erlialtea  wir  deii  S3.  «luUtt  d«*  23.  i  auch  <l«r  Vnn  winl  durch  di» 
Silbu  iilrtTluUt.    -  1.  dirihiel  noch  K. 

U.     Mntthint  24.  11.     Witlpiirjfn  36.  11.     K  ivaUlPa»]? 
lA.     Kunigund»   8.  111.     I)  {Nm  hfgr.  K.)   sowohl   «li  K   kfiouten 
du  Bkbtige  btibeu;  vor  K.  müfteen  zw«i  Worte  «ti-h^ii. 

16.  K.  war  Kaiierin,  GenmliLu  Heiurivb»  II.  —  Wegen  de* 
•cIiwaoliiMi  Adjektiri  naub  der  PrHpoi.  vernrdai?  ich  auf  Orimni,  Orun- 
natik  IV  &7tt, 

17.  Pcrptitua  7.  III.  —  1.  mit  K  »txtnden  Oiocb  ra  dcMoIboii  Zeit, 
•Oglnch',  Lcxer  II   I2<i8  u.  »Utndt). 

16.    L  uscli  K  GrcffOtjoM  (13.  III.)  iti  B,  babed  w. 

19.  Ourtrud  17.  111.  Benedict  31.  HI.  Kr  hntto  bckaiiutliuti 
Ivufliauhc  VcriuchuiigcQ  nuizuhnltcn ,  diu  xu  übi^rwindtMi  er  sich  Ja 
NoMvlii  UQil  Dnriicii  w»rf,  Stadler  T  480.  —  liA  Mit  hier  —  '«Hebte' 
(Lcxcr  I  IS47  II  lebrn)  und  mit  gmerctfn  lu  verbiiid«.ii?  Anch  tiertnid 
hattv  tcuriiii-lie  Ver«ucliuijg«u  «u  iib^rwiud«».  Stadler  U  432. 

20.  Mncili  Verküud.  25.  III. 

21.  Kui-tfctil  37.  III.  —  1.  uiidi  K  tvirdikUiehtn  .  .  .  meratH. 
IHe  Uberlieftrnnij  tagt:  (t  sei  an  einem  Ottertoanlag  (da»  OBtwtust  fiel 
in  »eiuvm  TodtjJBlire  auf  den  27.  lU.  Butler,  Lebcu  derVüter  IV  261) 
gtitorbra,  tiachilnn  er  cuvor  nodi  dat  fricrlickt  Amt  gtliallen  uiut  uäitrand 
dettelbeti,  da  er  »ein  Kndr  niiAr.  fühlte,  tich  »dbtt  die  he\L  CotnmaniaH 
ata  Wegcdtrung  gertifhl  halte.    Ütuillcr  V  168. 

33.  K*  wird  Ilaria  Aegypiiaca  (3-  IV.)  gfimniul  und  doron  Uo- 
kdiruDK  "lit  ilrr  der  Magdalena  (10.  III.)  lerwocluslt  «nin.  1.  Sani  Ü. 
(dann  in  33  sand  7,a  tilg«a  uud  Ambrotjut  na  leeoii)  nnd  na«li  K  l/erherel. 

38.  Ambrod.  4.  IV.  —  arbeilen  hnt  Lierdie  Bedeutunt:  'rieh mühen ■ 
■ustrun^ii',  LvxvT  I  80  ii,  d,  W.  —  karltr  Ul  mir  all  Koinpai-aliv  uiebt 
duutlKth. 

34.  1.  geUrct  mit  K.  —  Steht  in  dinier  H>.  het  (lo  wörJ«  ich  t«Buii) 
oder  hat'i  Mein«  AbK-hri(t  von  K  ist  an  dieicr  Stelle  un<l«utlic}i.  Die 
Zritfolgc  im  Nrl>Rniat./  wäre  aber  in  jodcm  FbIIr  nnftonühalich. 

8».     TihurÜD»   14.   IV. 

S&.  1.  mit  Di^iiijuitug  der  hu.  von  K :  aucA  ».  die  h.  naiid  Jörg 
(Dativ)  g&t  gtseUtn  (für  heiltgtn  u.  a  10»  u.  Syukop«)  (y).  XÜr  tieorg 
am  SS.  IV.  ».  t>. 

37.  Slarcus  35.  IV.  —  L  tteangeUtle  und  y^l  Nanenb.  190  Saßt* 
Man  der  mangrlitt.  üiaX.  Hon.  8ant  ilareux  tvang^M.  BU.  Kop. 
Kai.  Saut  Marx  ein  nangtliite  (bui  Piukcl  13). 

38.  ViUlU  38.  IV.  -.  L  iioub  K  brschaidentfirk  T.  tmdt  obrwUen. 


I 


504 


F.  AmabJ  Titaytt  *.  Hräuicli  Rktarb 


99.    Philipp  1.  V.    Si«iii»ii4  wird  v*ch  den  Actm  8S.  ibm  9. 1 
(■■  tt.  dtn  'PractarmiMf  iIi«MB  Tafca)  la  verwtiedMaa  Ocnwadcx  a^l 
u   dioMB  Tig«   wnhft   tUU  an  1.  V.   («.  B.  ni  AqaÜQi,  *■  FM 1 
KraufiBdung  8.  V. 

80.  JobaniiM  »nta  porU  Latia.  ft.  V. 

81.  I.  Gordianiu  (10.  V.}.  der  udi   tu  «tncn    im  Rnefc^nl«.  | 
H(*!eii«]ri:top«eilie  IT.SM  ^UigcdniakteaCift.  vorkömnit:  derKai 
iaiU«iiiUv  ra  ilnm  Sabal uitiv  mi«dai(!^     Voa  dm  ITriDi1(»BW  (f\  S» 
•li  H*U)f*  btkaaat  «iod,  wird  kei&pr  tat  IQ.  V.  tctcIlm. 

88  f.  I.  nit  BwütttiaDii  von  K :  Paasridt  (12.  V.),  GangOf.  iiiijfci 
MMcitfoten,  Mf  euM  Potmndn  nüM  «l  wi/iArllm.  Gangolf  wird  uA 
un  la.,  ■niUd  am  II.  V.,  vonhrl,  •■  AeU  SS.  nuUr  deo  'PraetoHc' 
de*  13.  Mu.    PoUnttAtia,  grwithultcb  Padooliuia,  18.  V. 

8L    t.  oMh  K  $aKh<rli^en.  —  rniwi]  L  Vrhan  (SS.  V.).    b  M 
der  1.   I^lp>t  dJM»   K»ni«iiB,    hier  Fatrm  der   Vcinberft»   dnn^  Tn 
««cluhuiii  mit  dnra  hl.  Bischof  v.   LangRS  gkicben   NBineni, 

85.  L   (In    tKiNHtviw.   man    leiriol   »oMde   /Wranfi/rM  (?). 
nalh  81.  V. 

86.  l  Karcfütint  (8.  VT.). 

87.  Brumui  wird  nkch  ilnm  pohiMliMi  mid  Bredantr  Pfepras 
•a  8.  Tl.  verehrt,  Slulkr  II  TS,  nein  Tag  iat  MBit  dpr  9. 

99.  L  Dsoh  K  foine.  oKinijr*]  mninjre (nraiailbig ;  m  M,^?  Dk- 
3«lirBiber  in  D  tolioiiit  ventandon  ita  babea:  'man  brach  ihnen  naacki 
Bein',  wührriid  pnicA  mom  ab  otn  Vort  imiimaeagcbSit. 

8».     BamabM  II.  VI.     Veit  18.  VI. 

«),  ÄtaciuB  (Achitiin)  *t  lOOi»  .Soc.  MM.  S9.  VI.  Er  wirJ  ib- 
mltttdvt  mit  «iiMwn  dSma  Baumad  mUr  mit  Iknmpn  in  drr  Haud.  NkIi 
ehMir  anderen  lit^vaAe  mII  er  *«f  eiaem  Haamact  an^thangea  aurJai 
Min,  W*a»e)7,  Ic«n«iti«phi«  Gott«*  und  ikr  IIvi%rn  4SL 

41.  I.  nacih  K  P.  tn«d  HWtn-Afrrnt.  J«haniwt  bapt.  91.  VL 
W«UeriiefT«n  liiMl  Heilifr*  (naraeatl.  Joliann  n.  Paul),  die  K«ig«n  Oewüler- 
aDKliiok  aogenifen  w«rden,  Loxcr  III  807  u,  tetttrktrrt.  Ucmnint  niul 
aa  uummt  ätolU  alle  WfitMbemo,  iWr  S0.  Jiui  iat  aller  Wetin^ 
iMiren-Tait  (a  8ibl  noch  «loeit  Jakob  ala  WctUrberr  «m  85.  VUL,  «iaoa 
LeoaUrd  am  8.  XI,  >.  Ui>fler.  KalendKriom  der  obMbayir.  Knlttlft«^ 
Zi.  £.  VSlkerpi.  19,271.  xum  9».  VI.  2«.  VII.  6.  XL). 

4S;  vtrMfm  bonl  'd«r  «ich  *«r*ch1ahii  hat  od.  QbennSarif  am 
Sohbfu  fl««dgt  ift".  LeJu^r  HI  881  o.  ttrMftm.  Gcmeiot  i«t  8.  Kai»- 
miann*  «l  8  8oc.  MM.  (dir  Siebe »»cliUfiT),  hier  am  87.  Juni,  wäbreod 
•ia  gewShüli«!!«  «ai  87.  Juli  (ah«  •<>*••*  "»eh  noch  an  anderen  T^e») 
terehrt  witJso.  —  pa»  «iihBrt  hiM  »»  ftnaum  in  «kr  Bcdculimg  Taa« 
■«a  Feiortageu  prklärea  {»«((»«Arn  "I«bb  ni  iWin  Ui  Le»iT  III  880 
MBual   balegtea    Adj.   />*«*<*)    «der    feetlaltED,    «ubem.    bwnrins»»" 


848 


AnfDBrkanf(«ii. 


505 


(D.  Wb.  I  11161  n.  baiuiffi):  venlobwe  <lkL  durch  0«b«t  (Besuhwürung) 
der  Hille  tou  Peicr  und  Pwl  (PanI  «!■  äcfantzbeiligvr  p-gvii  Hsffel, 
Hftok,  Der  oliristliulii!  Bil<lerkr«U  8.  846,  vgl.  o.  nl)«r"Wctt«rfaen«ii'>.  Ihr 
Ttg  i>i  allgcmeiii  dur  S9.  YI;  dkhrr  kvin  die  L*.  Ton  D  nioht  ricbtin 
M^in;  K  biuU't  zwar  riohlig  itatl  p.  v.  nur  nn  Wnrl,  ».hat  t»  irt  udvo^ 

BtÜDdlicb. 

43.  i:«Her  «cbeint  Snbjekt.  Am  UlricUUg«  ^4.  V'IL)  finden 
KftpelleD-ümritto  tum  Abhkttoa  von  niig«sief«r  luw.  «tett,  Büfler  a.  ». 
O.  BDUr  dem  4.  VII.  —  rtpmr  K]?;  «gl.  «Ur  Häftar  ».  a.  Ü. :  'ülriuln- 
Mgan  gitbt  Regen. 

44.  D&4  lieto  o-innert  an  deu  'H«iiuuiuat',  aber  d«r  3ian  irt  mir 
nicht  duutlii'.h.     /iiitrn  auheiiit  das  Vwkauul«  Verb  (^  ifolilfeil  nMclim). 

W.  S,  E{Mi«di<tli  tnuslatiti  II.  Vli-,  va  itt  ilao  mit  K  Kmt  oin- 
zusetifn.  1.  mit  K  Uirhrn  (a.  IkA  itf.  Lvxor  I  1696,  aiiuh  ^^  LoialMn* 
bccüofiaia;  über  dio  acfawncho  Korm  von  liiiel»  ».  D.  W1>.  VI  619 
u.  d.  W.   l). 

46.  MarKaretha  la.  VU.  Heinrich  14.  VU.  ApottoloruiB  di- 
visin 16.  VII.    I.  d«<n  V.  mit  B«[i<iUiing  von  K:  Margreteu.  ficCnricU» 

47.  Aiexiust  17.  VC-,  bIbo  sand  mit  K  in  til^n.  Haria  Hag- 
daleua  Sli.  Vit.  --  L  achÖTten  utid  uiil  K  MagJalenen. 

48.  Jakob  SBl  VII.  Anna  86.  —  Bcmwkt  «ei.  dasH  der  hl.  Apo«t«l 
Jakob  naoh  nlt«r  Triiditiini  ein  Bnkel  der  hL  Aiiu«  war.   Stadler  I  881. 

45.  PunUlL'on  37.  VII,.  lauit  tat  bi«r  lu  tilt,t>u  uud  naob  btäacKt 
ciDziuttUep.  Abdon  et  Scnnn  80.  VU.  —  bedadit  arohl  xu  btdentm 
in  dur  Heileulang  'wofür  lorKcii'  (Lexer  1  140  u-  d.  W.^  PaaUeon  iat 
Patron  der  Ant»). 

&0.  Steph.  Pp.  S.  Vni.  —  mjmmtt]  vgl.  K  and  I.  Slf/Ta»  (SUph. 
protomart.  ibt.  3.  VIU)  M;rnn«t. 

ftl.  uin4u»9  mit  K  >u  tilgen.  -  Oswald  6.  VIII.  Sixtn*  R.  VHI. 
Afra  7.  VUI.  --  Ubam]  da«  Verbum? 

68.  RoiuaaiM  9.  VIU.  Lanntitiiu  10,  VIII.  Er  wurde  aof  ein«m 
KoUeufeuer  girrastet  fiu  Kamenb.  Säny. 

53.  Bi|){)C!lyt  13.  VIU.,  «■  fiibt  übrif^eaa  cwei  Hippolyt«  von 
diesem  T^e.  n.  Stadler  II  TSl  f.  ICariÄ  Uimnicll'al.rt  15.  VUI.  Ist 
cbMM  dM  Adverb  in  der  ti^dcatniiR'  'soeben'  (ygl-  Mhd.  Wb.  I  408  u. 
4b*ne  B).  abß  hier  'frleioh  darauf  (vor  dar  Zeit  auch  im  D.  Wb.  Ul 
Sp.  10  u.  d.  W.  4),  oder,  als  VersfHllaol,  ■■  paritrr,  aequt  (a.  a.  O.  9 
u.  d.  W.  8)?  oder  hat  man  an  das  dankte  £6r>»-  in  lCb«imieifi.  Kteif 
teeih-Taif  (Feet  der  Besohneiiuuf  ChrUti,  Sohmslkr  I  16)  tu  denken, 
ich  Tnid«  freiliuh  keiueii  Beleg  für  das  Wert  als  BecoicbnaDg  des  iliniiiiBt< 
fabrtslafre«. 

64.    I.   WvmJtarden  (90i  VUI). 


F.  Arnold  Mayer  o.  HeiMich  BieWcli 

6S.  Timothe  (äS.  VUI),  A«r  tiier  Mf  den  SS.  fiele,  irt  mi 
tilgen.  —  1.  mit  K  nrrlli>m*  (Si.  VllJ)  QDd  MttcAef  imit  K).  Si 
Unit  aiclita  äara,  kann  niclita  lUfUr,  wenn  ..."  (T) 

86.  L  JiijrtMtm  (i&.  VUI)  eiwUiiaxTif^t.  —  KuBnt  «me 
und  iluiD  «n(hBBpt«t  ward«  Bwtiiolond«*,  n  livgi  sbo  wohl  ei 
weuli-ilutig  vor. 

67.     1.  Acgid  (1.  IX).  —  I.  onetM  (««1.  K). 

58.    ll>iniu>  ft.  TX.    NkUvitatio  Uariu-  B.  IX. 

G9.     Oorgonit»  Q.  iX.   —  L  nrioiä^l  (luich  K). 

n.  L  mit  K  r.  (Vclix  und  UckuU  II.  IX.)  «icAf  und  tt 
K  toirf.  —  Kr<>DxprhfihuQir  14.  IX.  1.  nach  K  <rhSttet.  —  frq/«i$y 
hierin  Bogonia  (It.  IX.)? 

61.  Lanbertu*  Ep.  Tr^).  et  U.  IT.  [X.  -—  I.  btmmätri 
gtrm  <(.  K). 

SS.  L  JfÜMrksta  (?)  (SS.  IX.)  —  Für  btgtitrtn  mkA  mit  PH 
a«e.  vire  D.  Wb.  I  1S89  f.  u.  iL  V.  Z.  nnd  fl.  m  r«rgltiicjien,  nntop 
frcilicb  hcKobron  mit  I*r>cp.  und  cintnn  MUb].  Objekt,  trL  übt 
Sauden  i  6tlS  o.  &(i^rm  •).  —  Für  ajalh  in  K  künnie  man  Agt 
niul<<n,  abtir  ninc  lil.  diow  Xamcni  iit  uiitrr  dirni  31.  IX.  nicht  b 

63.     KuprecUt  81.  IX  (*.  O.).     Wcnn^l  38.  IX.  -    I.  term 

tu.     Rcmigins  1.  X. 

fl&.    Prauu.  Serapb.  4.  X.  —  Urnen  ttcht  b«i  S|iiltor«n  aoch  m 
Du  fi-btend«'  ßEiinwurt  atJtaUm  (teinUen  ^  'adiiil  mach»n  mit 
u.  !i«ileii)pie]'  Ifoxi^T  II  644)  >l«Iit  in  K. 

6fl,  Mnrcua  8.  X.,  atwr  wich  aa  nadercai  Taf«n.  Dicmji 
(lilgo  vady. 

m.  1.  Kalixt  (14.  X).  Onllus  I&  X.  Beid«  Stmea  ah 
XU  ft^ttUn. 

m.  Marihn  17.  X.  I.  mit  K  Tmx  (16.  X).  Uimla  91. 
ra»Un\  oiil  Bp/.iobunz  nuf  di«  em*M>  üirtrciw  der  hl.  IFrauU  a» 
Sohasr?  Stadler  V  U17,    (Urr  —  'im  ÜraW  mbnn'?  (ni  Namoub 

69.  I.  hftwtdrrtncheu  ( insbMoudare,  rorziistioh'.  Leser  1 
d.  W.)-  —  /Wjien  t»t  hier  )iilrii*tv.,  'fllglich  acin.  sifh  pnwpn.  •«) 
(Loser  ni  8B6  n.  d.  W.)  (also  'm  pant  b«*ondar('). 

70.  Simon  S&  X.    Nareiaau«  S».  X,  —  FUr  terna  o.  eu 
Tl.    Omniam  m,  cciniinviu.  1.  XX  —  »A6pphtH\  ).  tSppln 

Plural  tu  Zopfm,  üt^heaf.  zu  ^Oj/.  St^hniclli^r  11  1145.  icAhIÜ 
dtun  dio  Uhil.  Wb.  It*  179  uiit  8.  auch  Schmi-lkr  II  IHl  unt. 
augifAlbrto  fiedcutoDg.  Es  wäre  faior  auf  dua  HHtn-Zopf  angupii 
etgent3mlicb<'>  Allcncdenarobüok.  Qbi'r  diu  man  SrbmoUer  II  1| 
Zopf  und  W!  iiDi.  «cbff. 

TS.  Leoiilinr<l  6.  XI.  —  Für  KwAm  wird  man  tugm  »wv.  ■- 
b«j*l«heD  i^Sl.  Leoub.  i*t  Palroa  d«r  <Jiiriia];i>n«n).  Lasar  IIl  <87 


347 


Asmerkuntteit. 


507 


dem  voUtmiiltrige»  n.  hH/hehcn  Kpos  ntmt.  aügem.)  leaeo  flirren;  *c. 
MkU?  —  ktärlieh]t 

78.     Martein» fli.Xi.)  käphen : koph  ku«h  im  HerbstliwJ  (No.8l)  V.  8. 

74,  Bricciiu  (d.  i.  Bfioliuu)  {13.  XI.)  g»h  Jum  hl.  SUrLin  nur 
SpottoHui«!!  'H-immvIguirW.  Blndler  [  &13.  Noch  nu  wird  man 
Punkt  BL't?,eti  und  ftegmi  uU  Subjekt  m  ilpm  fg.  Vcrso  ziobon.  «in  K  |nu 
wiirv  Marieina  und  liiertet  viclkiolit  ilu  Richtige.  Oder  l'unkt  »nt  nach 
fitgen  ((<ca.  zu  npo(fct)^  I'io  La.  fteKhlin  in  K  erklSrl  «ino  andere 
LoKrndr,  dio  von  Uthmar  (16.  X[.)  rrzühlt  wird:  du«  «in  WcinfoM 
itnnirr  gwfBHt  blic.li,  »o  vM  er  »ocli  liftrauf  uahm  (StadUr  IV  635). 

7».  Eli/»h>Mb  V.  Udg.  19,  XI.  —  L  trbejid  (d.  i.  eruwnti,  wie  in  K). 
«wHosm  irf«n  (no  I.I|:  von  duD  UAIleBttrikfeii. 

76.  Caeoilla  S^  XI.     1.  mit  K  dementen  m.  XI.)  (m.  tag.  »o 
ili  o.  68.  ?J' 

77.  Kathariim  85.  XI.    Konnd  26,  XI.     (K    VirgU,  Biiahof  v. 
ttxtiure,   vrrclirt  am  26.  IX.  und,  bd  liior,  nm  37.  XI).  —  I.  mit  K 

AndTirn  m.  XI). 

78.  l  llarUn  i.  XII.   (Bärhen  —  Bnrbnra  Wi  Scbmellor  I  S68). 
78.     Nionlnn»    8.    XIL     Mwiti    EmpikngiiiR   8.    XII;   liiw    tteckl 

lleidit  in  K   dna  Richtige  nnd  eg  wUn  zu  \ewn:   sand  3tarejf  Ut 
iphangen. 

80.    1.  n&ch  K  rotenuarben. 

Bl.  Lticis  IS.  XII.  Auch  W  Wolkat.  CXXI  SlSß*.  bd*rt  sie 
die  niynmbficA  Ii«;fy  {i-iii  heiJuiauberJüngliitK  liebte  sie,  div  jungfrüuliah 
bleiben  woUlf.  ßtudh-r  lII  88S). 

83.  tand  mit  K  lu  tilgen.     ThrnnaK  31.  XII. 

84.  Nativ.  domini  3K.  XII.  Stojihnn  protom.  26.  XII  (dicoer 
Heilige  hai  wiß  Kuprncht  xwei  G<«iicnkt«ge'|.  Jobanii  «vangel.  S7.  XIL 
Pueri  S8.  XII.    Tlioiniw  rp.  Oani.  29.  XII.    Silvester  SI.  XU. 


o,  fc,  a,  e.  dxc,  a,  e'. 

Die  Udodie  findet  »ioh  nidit  in  unMrer  B«..  wold  «ber  in  der 
Kolmarer.  Sie  lehut  «ich  iu  der  Sohrifl,  wiu  in  ihrem  Wesen  an  den 
Choral  au  (rhapnüdiach).  Die  Zuinnunenaolzung  iler  Meludictoile  ist  eine 
merkwürdig  vcrBahlungcac. 

Bei  I)  liiaat  din  Kopin  unenlinhicden,  ob  nicht  ciD«D  Ton  hciher 
xQ  lexcn  Bei;  bei  9)  wird  danolbe  Bodenken  durch  die  Toreufgohenden 
Fenll  eilte  Iten  ^critreut. 

IKo  Nolengroppc  8)  «teht  Über  dem  Anfang  dm  Wort««  trfiinder* 
liehen,  gehört  aber  nach  d«r  ganien  Anlage  uocih  lur  vorliergeheadan  Zeile. 


Anhang. 


iO 


iS 


M>.  /. 


Von  sanrl  Marteins  frewden. 

Wolaaf,  lieben  gesaellen  vnaercüait! 

seit  geiuait 

in  dor  früwden  (Bl.  ItiSb)  klaid, 

Ut  sorgen  vnd  auch  laid: 

ns  hat  fri^Wile  hracht 

Marteiu,  dor  luildu  mau  g«Bait. 

wir  rnd  vnnser  genoesen, 

dy  grossen, 

dye  klaiueu, 

gemaineo, 

sfillen  sein  berait, 

dy  wüU  (Bl.  imifa)  VU9  dy  flasclian, 

dy  kondeln,  aus  den  vassea 

^eten  wein  her  trait: 

geua  aUH,  Bchenlccli  ein! 


A'o.  /.  Wnjeit  Atr  doppfttm  VmtSMung  vou  95  ab  vgl.  o.  8.  SSif. 
E»  ittliitrbn  tinigfuCitate»  finVerithen  unterlaufen,  wie  bei  üo.SG  undBt 

B  (ohne  Absetzung  der  Zeilen,  so  auch  u.  Xo.  3.  4):  8—10  dy  kbuDAB 
vod  dy  grMneii,  il  luüess^t  i»t  aug  uiiieMW  gebessert,  Ir  an»  wir. 
SOlfhaeVeftot).  40  genMoa.  St  \m.  S2—B4  (od  [ob)  stehen  S7~69.  üet« 
(trug  li«rl  Raic-hhi^r)  Slf^54.   SS  gntiautii  »uheuknii.   65  iiid  il.   70  geuiau& 

A  Hegi*leT  (Bl  36,  So.  XL  Vif)  SamI  llurtcin.  HCKill.ol.iia  Wolanf 
lieben  ({«•cUeo ;  üii  Tej*  Bl.  tBtJa  oi*  Titel  Van  *nnt  iUr(<da»  g«teUa- 
•chtfi.  Dkm  Blatt,  noch  mrJtr  Bl.  tSt.  183.  letzteren  6i<  auf  die  BSifte, 
tvtd  d^ekt.  Ich  gebe  die  Varianten  an,  »a  ucit  nie  noeA  zu  erkennen, 
wwi  gtbe  atich  an,  w,is  durch  den  Defekt  'frhlf,  ilur^Jt  [. . .].  Unter- 
fftaiMtr  Punkt  bezeichnet  nur  teiiweise  erhaltene  Svchntaben.  1  gnel!««L 
Xaeh  t  Bl.  J80b.  :i '  fthlt  alle«  bis  au f ..  .t-it.  3VMi.  4\ül.  lA  landein. 
ifaek  am  SL  18Ia.    tiuseo.     14  wei«  Idaa  Folgaide  bu  Iß  gm]. 


$12                      f-  Arnold  Uft/er  u.  Heiiuiah  BiaUdi 

Der  tsDor. 

Seit  willikomen,  her  Mart«in, 

lieber,  cmrtter,  trawtcr  horro  meml  (Bl.  iS9b) 

scheiifc  ein 

TRS  don  wein 

20  Blinder  poin. 

das  ir  ymmer  siUigk  mQesGet  sein: 

Bchenkch  vns  ein 

ein  )^u«tcs  truiikcb«l«ia. 

dae  ms  vnnsre  wäD(;elein 

tS  werden  fein.     (Bl.  tlOa) 

Wir  Bällen  vns  frowen,  süt  dj  geschrift, 

gnoter  gift, 

dy  TD8  alle  irift, 

mit  groBS<4n  pecfaern  schift 

30  kecker  treuucko  atift 

czu  paidon  wangen,  alfi  der  pfeift, 

mit  langen,  nassen  krausen, 

dau  pauscu, 

dafl  njmplien 

i5  (34)  Tnd  Bchimphen, 

(3S)  das  vus  dy  lebseu  eutslimpheu. 

• 

v/in  nu,  her  Äppel, 
her  Dyetel  Tud  her  Trlppel. 
oh  ir  nu  cm  grift? 
40  gi>u8  auK,  Hchengk  eint 

(40)  W^r  im  welle  sein  eaod  MarteioB  gast, 
sorgen  last 

äy  86}-  iui  als  ein  past! 

[Dw]  T(eri<ff].    Mwa[...T.    17  [...yotr.    t8\...)a\c.    *J  d* 

^Kbvnk.    Xaek  39  m.  ISIb.    33  [. . .]  InakeMmiu   MJu[...i 

JH.    X  {...]  fm.    Mi.'t.    ar  it[ift].     W  C- •  •]  VM  »U  an  Uift    A| 

vmrlaotcU.    8»  rtift  [«cliift.    SO  mit  k.    temilfj«  «uHilC^    SJ  « 

■k.    WU[...]kr.    Mdu.    M/^.  ajiNp(...)fahim.    Stf  «ntal.. .]. 

SS  Tf  B)d  [...]<  (o  «faU  MOftt  ä)ppcl.   j^awstugr.    4Dft«nf*u»K 

4J  II».    43  kk  er  put- 

^^^^^ 

AnlukULfi!. 


&13 


er  trinkcb  Tomassen  vsst. 
96  wann  or  gee  g^in  nvet, 
(4S)  OT  Kweb  als  vor  dem  wint  ein  bsl 

vast  80  ireU  wir  triocken, 

das  hiiickou 

dy  c/ungeii, 
^0  dy  luQgeu 
0^  Tinb  dy  weut  geot  tasten. 

raicliber  den  pecher 

Tsi  Mic  vns  aber  citecbeD, 

ob  du  icht  mor  bast: 
f6   geuB  aus.  scbdok  ein! 

}S)  Das  saut  Marteins  nacht  nach  werd  voUtracbt 

heint  cza  nacht, 

80  hoD  ich  gßdadil, 

das  Tua  werd  gemacht 

Tod  ancli  (Bl.  ITOhj  byober  bracht 
tO)  alles,  das  mein  bercx  bab  ye  gedacht. 

80  schieb  wir  in  dy  geose, 

dy  fl«tiso, 

dy  kesten, 
SÄ  dy  peaten, 


l 


U  (rink.     (iut    4e  uh.    4$  du.    49  d.  langt.    BO  A-  dtoBgra. 
Kw  r*icii  1).    88  RmuRin  tcbeokein,  danach  Bl.  ISiu-    S6  mimI  Übt 
;..lbmeht.    Ä?wn[...J.    5J»  yMJf.    S»f(...]     «0  [. . .]  bracH.    «/ •- 
d.  ^l«in  . . .].    «9  Ie«n^].    63'fiihtt.    S4  [iy].    66  t[ad...].    fr?  m«h«r. 
«  djy  k.  Tnrt  . . .].     70  •fAlf. 

Fnrtantm  twn  ,1a,  rnimt  in  dtr  St.  Ä  am  SehlHMt  tingtUrUm  Apirr- 
Uatl.  A>(*  rinn  r4.  JA.'  Md-  ßl.  ff  .UH").  Jat  nacA  nnirr  RilJiothek»- 
netü  SrkmeUfr$  (mm  S3.  IV.  Ifi-tS)  auf  dir  Räfittilr  aun  der  Hammlnng 
4tt  Frntinger  Antiquar»  Mdtler  fbtnnnf.  mn  tntrr  nrcifen  Per»<m  mit 
mt^rtrm  Oodd.  an  ifir  ßihlMhek  ttrlcauft  uurdt  und  'al»  am  »ckUk- 
liehtUn  Plabe.  tdf  SeAm.  tnikrtibt,  hier  ftglgMiM  tmrdr-.  Hier  «CaU 
mf  der  Vordrrttile  nur  Str.  I  mit  «fem  Tenor.  ÜbtTwiirifl  frUl. 
J  Wal  nar.  in-wIlB  Ttiu'ctoil.  3  fnwdB  uUit.  4  IrA  Mr^  vS.  kit. 
Jfftwvdt.  (miUacuo».  7vivnai$ofi.  Vdi«.  H di« elaiii&  iOf«inaia3. 
il  aBU.    t»  4ii!  b«ut«  Jlok.    fM.    13  die  kuill  um.    14  im  gUU 


K.  Arnold  Unyvr  u.  Heinrüdi  Rielacb 

($5)  vnd  auch  küttleu  wein, 
tntg  hor  p«;  riereu 
dy  kütten  vod  dy  pjren, 
ob  sy  gebraten  sein: 
geus  aus,  schfinkch  ein ! 

No.  2. 

ZA.  £  S/.   /70*. 

Ain  radel  von  dreio  Biymmen. 

t   Martein,  lieber  herre, 
DU  larit  VDs  fröleicli  aelD 
boiut  C2U  deioeo  erea 
Tod  durch  den  willen  dein; 


w.  Vi  trit.  Ifl  gil»  nm  «cbonk.  Der  fehlt.  16  8c>t  «illikumv  h'r 
i9#DR.  ^br;.  J?;<liix.  jm' Mlig mUaMt.  «^Si^bcok.  ein/'«W 
truueklvn  eis.  M  dsx  #(!»  fiiüf«  waiiglnb.  SS  wcrdctit  rot  * 
K.  jjnr.  1833,  U  hringt  Mittnbinsm  lUa  VlmerPnftM.  Fcmci« 
eimrlnen  Hiindfehi-iflen  i:  Milte  u.  Ende  d.  15.  Jh.  Tütr  tleAt 
eim' Trinklitd  am  MartmiabeTiifV.l-tJ  (als  Probt)  mit  foigendenf 

ÜhertehriflftUi.  /  Wolaff.  quellen  vnuemgl.  ^Simlgcnuüd. 
4  \xaä.  och,  S  frade.  6  Martin.  7  tdut.  8. 8  die.  tt  «tfll 
Dinciu.  1.  AA.  Bl.  II  314  nach  £  (mit  Abtttxvnt)  d^  VV. 
und  ohne  Merpunkii«»,  tu.  19  aii  eine  Xtite):  S  frcwilen. 
8—IOtneo.antrrE,  I^kauilelii.  UhunnA.  17  carter.  31  yiit. 
XI  un«.  $3  trankulwleia.  2i  uunaer.  S$  di*.  30  Mikcke. 
39  trippel.  45  wall.  61  vtn.  BS— 94  uimI  et—tS  ga»t  «He  jn 
a.  e.  unter  Ss.  E-  St  uiler  [ob.  Sfi  uoch  [iMwk.  SS  bau.  ^ 
£7  ipü  in  E,  mit  vi«Tii  [vierfl  E.  68  pflvu.  .9.  J/it  IfttJilfr  Er 
in  den  (von  Simrock  herautgegebaifn)  '  iiartituliedtm',  Bonn  (t 
iMch  E.  Simrofk  Itiit  das  Oant*  in  6  Str.  J  —  F.  1^6  (in  der 
naeb  V.  e  ein  munkali$eAer  BiiuehniU}.  S  —  7^14,  3  =  Tena 
wU  «.,  nadt  jeder  Str.  die  KtfrainieOe,  fitie  Abietxung  in  8tr^ 

Verie  prUut  da»  nutrisdit  Sehtvta;  dazu  gehoTig  nimmt  er 
3.  MoriuuMtd  ("m.  Ai.  3.}.     V.  31  lieft  aucA  er  vU  Dr.  l;    V. 
f&Sl  (».  u.  die  krit.  Anin.  i.  St),  e^fMM  hat  er  aud  37.38  68  di 
Ltmngen,  63  f.  tiett  er  in  die   PI.  Di«  0.    3.  Aue   Dr,    l 
Ampferer  S.  Sß  Str.  1  mit  Tetwr  und  Str.  4  (mit  Irtterpunfai 

Xo.  S.    A  hat    Srgitter  Hl  flt.   So.  XLVJII  alt    Übet 
i*d«l  roo  MDil  Hkrt«iQi  im  Ttxt  Bl.  183a  ist  in  Folge  det  JJe, 


Anhang. 


S  dj  genna  aoltdu  (Bl.  171  a)  ma  meren 
vnd  auch  küeleu  vtem: 
gesoten  md  gepraton, 
s;  mfiessen  all  herein. 


No.  3. 


Ä  fitt  im  BegMer  Bl.  üb  (XLIX)  nocA  etnen  drittat  Titel: 

Eiu  i'&del  von  nintea, 

4m  Texte  tteht  auf  Bl.  18»b  obtn  rot  (dU  Titel  4er  MarlintlieJer  im 
Text,  »oweit  erkalten,  tind  Überhaupt  rot)  aU  Überrest  de»  hier  andern 
gefatutcn  Titel»: 

[voD  Wirt?]  gchaft  ein  rädel. 

damnler  endet  in  der  erstett  ZtUe  der  Ttsct  det  vorhersehendfH  3.  Martini- 
tiedeg,  »nd  unmittelbar  aniMtettt  »ich  «tn  weif«rer,  gleiehfaUt  defekter 

Text  (3.  Martinilif'lj : 

Marteiii  |  [. . .]  ^t  allao  sere  trag  |  [. . .]  vein  tr^aof  weio  |  [•  •  .J 
gelük  nitirc  prtngher  [  l'  ■  J  priutfher  wein  vud  {  [■ .  ■]  alczeit 
mere  nu  scheukein  na  schenkein  {  [...\  schenk  ein.  {»o!)  Herwirt. 


Titel  nur  Ein  tu  letnt  (worauf  der  Anfang  ni  einer  Afqjuikel  folgt,  da» 
ihrige  'feW),  Ad  Bt  //  fl*i  unter  Xo.  46  (aU  Jt*gi*trrnvmmer  ist 
aber  XLVIII  ru  »chreiben,  nicht  XLIX)  tUht  alt  TiW  ntv-h  drr  Ht. 
jLiii   rSdel,   war  der  Defekt   zu  Pfeiffer»   Zeit   noch  nicht   vorhattdtnf 

Variantm :  l  har  (. . .].    «  [n.  t  r ]  leioh  i.    3  AtAa  [. . . e.J.    4  [■■.] 

den.  5  );««  |<--]  m.  7  ge  {■■■],  die  Seit«  »cklo»»  nach  den  Baum- 
verkäUniMsen  wahracheinlieh  tnit  dem  Bett  de»  iVortee  g«ioten.  auf 
Bl.  lS2b  tteht  dann  7.  8  [v.  g.  i. .  .."{«a  ».  h.  (in  der  erntan  Z«Ue  unter 
Atta  com  TUd  «tun  No,  S  Erhalleiitn). 

aedr.  1.  Ad.  Bl-  II  31S  rutcA  E  (mit  Ahneitmg  der  Zeilen  iwi4  oktte 
Interpujiktien) :  Überschr.  dnyn.  6  «olt  Aa.  2.  Simrock  4f.  ttadt  B, 
9.  Dr.  1  wiederholt  Ampferer  0.0,0.  mit  »einem  Druck  des  Liede» 
Ka.  1. 

So.  3.  ein  rndftl  int  Titel  hat  riellrirJit  Ifeiffrr  faUdilieh  tu  dem 
in  der  ff»,  vorhcrprhrnilen  3.  MartintU.  getanen,  toodvrch  lieh  dann  der 
TUel  eu  Ko.  4S  in  de>t  Ad.  Bl.  II  348  trktärte  (vgl.  unter  No.  3).  In 
der  3.  Zeile  scheinen  ca.  19,  in  der  3.  ca.  16,  in  der  4.  5.  je  ea.  16,  in 
der  6.  ca.  7.  tn  der  7.  ca.  4  Buchntaben  aatter  dem  Eritalletieu  geitanden 
tu  haben.    Da»  Gante  fehlt  Äd.  Bl.  II  348. 


516 


F.  Arould  Jkfw  a.  Hcinneli  Biettoli 


Hfc  E.  BL  Uta. 


No.  4, 


Ain  tied. 


/  Uein  hercz  vor  rechtter  lieb  erachrikt, 

wann  es  ao  siecht  ir  (Bl.  174b)  lieb  gestalt; 

mein  frcwd  sich  senet  oft  vnd  difcch 

vnd  DULgs  nitibt  gesoiii:    da»  maclit  niicb  allt 

6  acb,  fVaw,  gedenck  ror  alleu  dingen, 
dae  micli  uysiopt  frSwt  dann  dn  allain: 
so  mag  (Bl.  175a)  rns  paidon  wölgeUngeD. 
mit  gancnen  trAwen  ich  das  main. 
B«.  zum  Oftwen  jar  so  wflnsoh  ich  dir 
10   her«,  leib  ynd  leben  gar  Tud«rtan; 
desgoleichen  traw  ich  dir: 
du  plst  vor  aller  werllt  mein  hört     (Bl.  175  b) 

ich  rüeff  all  gu«t  (jeaellen  an, 

das  sy  mir  allezeit  raten  das  pesL 
ts  mein  siun  ich  nicht  betwing^en  kau 

TOd  han  auch  weder  rue  noch  rest, 

ich  säch  dann  das,  daz  ich  biet  ^ren: 

dein  iril  ich  allezeit  sein  gerecht. 

irei  genad  mag  ich  dach  nicht  enpeien, 
SO  wann  ich  piu  stAtes  ir  trewer  kneoht. 


Ho.  4.  3  Vor  an  ttdit  i  raAieri.  IS  I  teheiid  angtäeu 
Initiak.  JVdM  30  ftUt  dU  Andtahiug  ia  Rtfr.;  jtdenfallt  / 
no<A  eine  3.  Sir.,  dodt  hat  di*  H».  kt'me  Lücke. 


Anhang  I. 
1. 

(A)  yoa  sant  MaHeins  gefwllcschaft 
(K)  Von  sand   Murtelns  frewden. 


Ah. 


A  Bl.  180a. 


R  Bl.  leSa. 


c        W 


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Wjl-mit,  lle-ben  fws-sel- Jen  Tomr-crntt!  seit  ge 


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mall    )n  der    [reit'den  lüold.       Ist  sor-gea  vnd  ludi  Inid:  vns  hat 


H*  ,  '-'->  «  *  ■  ii^«   I« 


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fre«-de  brai'ht       Mar-teiii.der  mil.de  man  irv-Mlt, 


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wir     vnd     Tnn  -  ser      ge  ■  ao  -  ssea    d>-      ktaf  -  nen      hk 


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dye     klai .  nen,    ^  -  mal  .  neo. 


dy     gro  -  ssen, 


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df     well     vns      dy       fla-  sdi«n.  dy      koo-deln,    aus      de 


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vM-sen  gue-len    wein  her  tnit;geii8  •■«,  adiukdti 


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Der  tenor. 


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Seit  »iUli  -  ki>-fnefi,her  Mm  -  teln,       lieJwr,  czarttcctnwUr 


^■_^       .^       ♦,♦*>*■  gj.»     «  »  ,  » a— BZ 


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her-  re  bHtiI     sdienk  ein    vns  dm  «ein  sunder  pein,  das   fr 


elnfucs 


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jmmer     sS-IE^  müesset     sein: 


sitiFnkdiTnseln  ein  gtietM 


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tnindilen   ein 


«■eitlent  rot  vii    Tein. 


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Iruo.kdte-lein,   das  nis  vnnsre  wän.ge.lelii    ««r-den     fein. 


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W)|.  auT,   lie  -  bei)  f^»-sal   -     ko      tu- aer-ctaitl . 


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wil-  ti  -   -  ko-n)m,ber      M»t  -    -  tcin, 


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mait      in   d»  freHen  klnid,   Ut  sor-gen  vnd  auch  hiin 


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ltc-b«f,vuirtter,   Ire? 


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TBS   hat  fre».  de    bndit 
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h«r-re  mein!       sdienk         ein       vns   den  »"ein     stu 


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vir    nd   Tonser    ge-ao  -  aata.  Aj  Mai-nen,  dy 


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müesset  sein:. 


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gro-9sen  (in>-  nwt  ■  Den)    fiul-len  sein  be-rait. 


^ 


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sdKnkdi  nis  ein    ein  gu«teH 


djr  weü  voa  dy    flu-  edien,  dy  kon-deln,auB  dea 


tnin-hdie-  lein, 


du 


TW        nm 


iSE 


»      »     g- 


-•♦- 


VHS -Ben    gne-teo  «ein  her  tniit:  geus  aus.  sibenk^h  i-io! 


^ 


-♦ ♦- 


-♦•- 


sre    wün-ge-lein  wer>    •  den     fon. 


it» 


(A)  Ein  [r].... 

(K)  Ain  radel  tod  drein  stammen. 


A  BJ.  182)1. 


EBl.mb. 


tS~T^.~^ 


ha.. 


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•''     i     ■      <    ^^ 


Mnr.lein,  lie-ber    ber  -   f«,  Du    laa  vns    frö-ll 


iE 


^ 


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-ir-r~i-^ 


-h    *     i     ^     ' 


beint  ezu    dei  •  am     «  -  ren   md  dunli  dm     wü  .  !«■ 


ge. 


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^ 


T    T     T 


itf  fenns   Mit-  du     ms    me.  reu    vnd  uirh   kfie.  leo 


^ 


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...en    all 


p  ?  r  r  T  i 


«  * 


^ 


ra— Tg 


ge.  M-teo   vDd   ge-  pra-  l«n,    ly    ina<ss«ti    bM    h«! 
BäA, 
Bl.182  b.  3. 

[Von  Wirt]  Schaft  ein  rädel. 


^ 


^^ 


HtrtelD     ...et    ftU  •  m  m  ■    re     Ira^  ...«In    tng.AOt  « 


..-ge-  tuk     me  -    r«     pring- her     ...priog.her    w«ln     md 


* — ♦- 


...alctrtt  nie-  re    nu  sdienk.  ein     nu  sdiRik-elD..[s]diejilieiD  Ber  «Irt. 


Auflösung 

von  N?  ^. 

■ w ■ 

11:1 

^ 

*                                        • 

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— {  if — r  r  ^ — 

l  0  J  J  j  J  J  'j       -     11 

^     \    \    ? 

[     r    j'    ^    'J    ^    rJ    j    J    ^ ^_ 

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ztJrxE: 


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HS.R  . 
DI.  174a. 


4. 

Ain  lied. 


3=5: 


<«  ♦♦ 


eil]  berez    ror    rcdtl-(er     Heb      er-sd 


s 


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wann    «$  an    stedil    Ir      lieb     ge  -  Malt;  nute  fr^w^ 


«       "       »    I    llJ  ^^ 


ee-nel    oft  rod  dikdi  vad  mam  aidit    ü^-aeanrdafi 


.       .       *      '      '     ^ 


:S^ 


^^ 


mlck    alll. 


ack.  liair.  fe-denck  tot    al-  l«n    dil 


daz  midi    nynnpt  Ttewt  dana  dti     al  -  iain:        so    mag  vm 


»      ■ 


-9~  a    -fl      >^  ■■■■■^i 


den    wolge      -  lin-^n.    mit    mncieo    tre»'-eD     Ich    das 


$ 


♦  -    -*■    -»- 


■     ♦♦      t  -4,-fl-     ^ 


Sl  xam  B«»--«n    jar   so  wlinsdi   iih    dir         hnca.leib  vnd    li 


iE 


-• « »   -   W 

gar     vn  .  der  -  taoi 


des .  fre  -  lei .  dico  tnw    ich 


^ 


WlB  hÖ| 


du         plat        vor  al  •     .  ler      werllt      RielB 


Sopraa. 


Alt. 


T«OT. 


BISS 


Anhang  ü. 

N.  49,  4  vocum. 
Ein  wenfe  bewefil. 


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han    in     cd  -  nem 


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Gar.tea  ge- sehn   iwo 
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Ro.sen  gar  in 


iich-iemSrtidiL  lA 


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siffldi  rdrwshr,  ihr  lich-ter 


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Anniprhungcn. 

Bei  jeder  Sir.  wird  nalürlich  der  Tenor  wind  erholt.  1.  1.  IF^Iau^, 
giKÜtH.  7.  vniuir.  Sft.  W.  nUlUn  v.  frfwu.  31.  pfift  {t.  o.  S.  liU  u.  S). 
8«,  daa  d.  fcio  (/f/>,  fc/»!-,  tt*wmf.  Lcxer  1  186«,  auch  mit  6>  mUUpfia 
{:gripf*a  3».  so  1^  «.  jrHji^frH  Lexer  I  1067,  dam  B.  Gr.  g  881).  «n(«Ii;>/bi 
(wegen  mUiimpfm  B,  Gr.  §  138)  steht  bei  'bvx.vt  I  S88  als  'entgleiten, 
MMgleit«D'.  ilipfem  awv,  elida.  II  »68  'Ia1iric«re';  n.  süpftrie  a.  b.  O. 
«oa  dem  'Reaaer'  diu  sang«  i»t  »lipferxe.  Sehmeller  11  510  bat  tckti/etn 
'gUtachto',  'gleiten'  mit  Verweisung  auf  »cMipfen  (U  532)  'gleiten', 
'•cfalüpfcn.  87.  1.  Uerre.  43.  tilge  rfy.  47.  AurtakI  wird  vemÜMt. 
61.  WcK<Mi  ta»tie)n  :  haut  S4  *.  S.  114.  SS  I.  A'ui  r.  (mit  A).  89.  Wie 
xa  47.  81.  L  all  dd».  6Sf.  Wohl  nacb  Simrociu  Vcir)i«ng«i  («.  a.  Iml) 
sn  l«*ot>  i.  d.  /(.  (clofut'  «tm.  laaer  111  397  'Mund',  'MbuI')  d,  g.  «7.  1. 
JKc  (r.  (vg;I.  o.  m  62).     69.  o6  ■'  jcjjr. 


6.  (laW.)  *TWcft(  (,j;p.»rtä):  SchmolUr  I  369  ont«r  bringen  gibt 
ftls  die  Tul^lir«  althftjT.  AiiMprachc  dr»  Part,  PrSt.  trtkftt,  hrA'd  an, 
woW  äw  tl  gwprocheo  wird  uie  ein  t'oUea  o  (ebda.  I  S.  VIII),  da«  ' 
«iiieii  nnuugMprochenen  Eou«ouanl«ti  bedeutet.  Vgt.  aeiue  Muuilarteti 
8,  87  f.  unter  43lJ  und  über  die  AuwpmohB  d«  ai  Br.  Gr.  §  89. 

10.  gemaintn  bedcat«!  hiur  'alle  mniasiend',  'tteiunmt'.  Lexer  I 
840.     V.L.  C'XXV  92  dU  gemeinen,  die  grottcn  und  aucA  dir  kleinen. 

18f.  fiatchm  :  vatsrn:  vgU  B.  Gr.  §  IM  (Otack.  c.  6öS  rotwn; 
gtintektn). 

18.    kondttn :  *.  bmnel'  stewT.  Lexer  I  1810. 

Sl.    tr  geht  aur  Martin. 

ae  I.  Vgl.  P«al  103.  15  und  noch  M>nA.  i.  B.  Eccle«.  9, 7, 
Sirach  40.  ÜO. 

80,  rtift  in  Objekt  XU  «e'ti/l.  Bedeuluuf;  'SUIVuug*.  Lexer  II  119l> 
kaum  die  de«  dort  ertlgeDiiniiti^n  tti/t,  sttft  'Stachel,  I>oru.  Stift.  — 
keck»  trtwKke  sind  frische,  i.  Lexer  II  318  qutc,  kec.  Für  die  Loeart 
von  A  m.  k.  t.  ich.  wäre  »chift  Konrad  v,  Würzb.  Porlon.  438  ood  x 
St.  XU  vgl. 

81.  alt  der  pfeiß:  man  tnitebt  beim  Trinken  ein  Geüctit  wie 
Iwiin  PfeiEnu  —  Für  der  o.  m  13, 3, 


£98 


F.  ArveM  Ktyer  s.  Hanieh  Rfatod 


aS.  fcnnueii.  wOiMck  Sübrock.  4«  (&  I>  Jm  Lied  ÜMftairl  th 
*bi«r  nad  dk  «ncntlHUkilir  IWMdebw«.  ein  riiuiKiiliia  ■■rV.  <■ 
fa«M'  nri:  'Xn«',  irdeoM  Trfak««an'  L<:x<:r  I  1757.  v^  "■  -- 
X  UaOtt.  Srauea. 

S8.  FIfcr  pMtOi  ■.  Dl  Wb.  1.  IBOO  n.  bam»rm  (1.  tmmm,  tmgmf 
9,  'larpter  poUre,  •cbkninra  mtd  immiumi',  aatar  iKitmr  BederiMf 
•■•  Ptfchut  bmuM  mf  der  ler«H«a)  und  7,  U14  u.  /Hnunt  mb.  Dm 
Sat«^  mr  wbil  i«  «rgblMB  Mia. 

84.    nyMjiAm    gthän  jednUb    *b    mffe»,    -ipftiM    — 
SttawHM  I  I7K8  (vc^ra  de*  m  a  c«  M). 

(K.  Cber  waUwphn  vgL  Lex«  U  74»  md.  »Ma^ttHi  ¥i 
'Scten,  famig««  Oekgv'i  alwr  rältMcbt  g«ti5rt  du  Wort  a  «A  --'- 
tektipfm  (mun  dM  m  o.  *u  36  mMtwj)^)*)  Laser  U  8SC 
StrMiwi  in  leliKntrfnd«  BevejprDE  bniig«ii,  «tonan,  ■r-hUuJgfn'. 

48 1    Vgl.  Waltb.  SS.  X  (Ulid.  «!>.  I  68T  a.  Un^> 

W  f.  Simrock  nacbl  Pankt  MOb  V.  60  iokI  «ritOtt.  £1  «(^  * 
piket  (?  uikd  dy  Ihm^c»  ^nt?  rgL  Kbri«*!»  B.  Gr.  §  SS7  wmI  Scksdft 
MitndutM  &  368). 

U  t     puktr .'  CfMim  dSift«  kMBt  •!•  naraiKr  Reim  uutuehvs  tt« 

mit  Buiebuns  lof  8.  iir.  §  IM  uad Tcrgleidiiiiif  tob  MuniiL  fi  CLXVIIf 
S4-    Für  k»tlm  Lexer  I  IWI  u.  itntnir.  inlen  ■(/.  'Kmriaait'. 
87,    pry  »»«m:  ntn  t^l.  im  D.  Wl>.  I  18&4  n.  13  bei  tm-  . 

«firtcm,  ein  Gobnuch,  den  die  aibd.  W5fi«rbäciwr  nicht  balegea. 
«&    kättm :  ■.  IMMT  n  e»  f>UM,  Ml«*  C   Itoitte'. 


I.  (DUk»i):  «!(')  KM  «(.»)  rfr>  *(')  A*)  #0  »{'•••'•>  i('t) 
(('•)"»(")"('•>■ 

IL  (T«nor>:      i(')  ft(»)  c<».«)  J(»)  .(^ /('.»)  »(•)  fcfV 

Jeda«  Ht  ffir  aidi  •b(t«drael^  in  <iii«r  von  r«d.  Wolf  ameb 
Magalartig1«D  ÜlMrtn){«»g  nk  B«iUg*  n  den  Ad.  Bl.  U  SIL  Von 
AmtirtM  II  488  «cwUmU  AuMrdem  flodel  ikä  dtf  Tenor  «IfeiB  M 
BL.  S.  488. 

Zn  I:  die  «nie  Hole  UaM  b«i  H».  E  in  ZveiM.  ut  «ie  nicfct  la 
f  korriirert  Nt:  «b«two  i*t  die  Ni>te  b«i  1)  nuigUuberwene  «in  d. 

Bw  S)  tritt  in  dar  Voriagc  der  C-ScUbikI  ron  di^r  dritten  tot 
die  ricrt«  Lini«;  ih>ch  i*t  nncb  dem  Kurto«  auf  der  varturgdwadM 
Sfit«  d  n  leaen.  I>«r  Tcru^uprung  M  thktMirJilicb  du  Cliu*kt«fiitiich* 
(vgl.  die  tnitin  LsMrtcn).  Sadi  dem  KutUu  cwiKhen  vni  «ad  M 
(■iit^tte  Z.)  irt.  »bM-  du  W«it4n>  zn  ln«n,  wie  ei  itcbl.  m  daa  dia 
Anwthmi-  Mhe  lieR^  ■'*'  Irrtan  •Unm«  nebaa  uu  den  frtUk«ren  Zäim. 

Bei  4-  bi>  +  «ind  Moha  Doppelnot««  (akbl  Irigtlumi)  eatttaadw 
dnich  EorT«klartfn  obaa  EirtfbinBtig  der  r&bdaaa  Note. 

Die  Note  bei  8)  w&r  nnprönslieli  g,  i*t  dann  in  •  aMgehowrl. 


^ 


Aohuig. 


Bei  4)  tt»ht  jo  «in  (^SchläiiMl  auf  der  dritten  und  virrtcn  Linie; 
nach  dem  Torh«Tg«h«4idoi)  «owohl,  wie  cUn  nncl)ft>)g«ndon  Kaito*  ]«t  der 
SoIiIüsmI  aof  d«r  dritt«B  Z«ile  der  richtig«, 

Di«  Yn«iuu  Äk  b&t  äu«^n  abitoigmdM  (ibihacliuu?j  Schlug»,  piust 
rIbo  uoi  dcppeltiin  Grunde  nicht  txcm  pfarygiiohcu  äi-hliiaB  dei  Ti-nnr*. 
Un  dgi-Mi'  sbvr  allen  Lttarien  f^mciiuaiu  ist  nad  die  Lonrten  A  und 
K  von  I  hirm  d»9  K^naue  IhskantknrroUt  bipten,  iit  di««  «U  der  richtifr« 
Text  KQiiischnQ.  Veninn  1  Aa  dn^cjcen  wKm  nntwedcr  u  id  arkläniQ, 
du«  lioh  dioM  Btimmi!  »nch  aU  Mlbitändi^o  Wbüq  vorfitad,  viellmcfat 
•ogar  dia  IttMW  Knnn  war  nnd  dano  «chlactit  und  recht  mit  dar  anderen 
(TMK>r-)'W'MM  verbündst!  wurde  (alsa  ein  Beisplol  alter  I>isk*iitrorin)> 
Dadnrck  wlirdc  eich  auch  di«  SvhvrieriKlceil  befcnUau  laeteo,  auf  welche 
mau  bei  ZuMunnieiiHetzung  b«äder  Uelodieu  «tSael.  Oder  ea  Uegeu  liier 
die  (niisiTtntaudeutfn)  Heol«.-  eine»  draistimtnißoo  Bpsrbedtuuir  ror.  in 
welcher  I  Ab  als  Uiliciftimmc  runj^icrtu.  Der  Anlang  und  Si^bluM 
wenifccteni  würden  hieduroh  in  ihrnr  aliwcichcndiMi  Form  eine  Bierk- 
■  ■  ■  —  _  "g  11  wJ'dia;''  IJüifrilndung  «iriahn^n.  Uan  bnaelit  dau) 
Ijl  g.  "  -  "  jrqq  bloM  Matt  de»  onien  c  ein  b  n  iMm  nnd  die 
#r*tii  Zt'ilo  würde  deu  «chöoecen  dreMinuni^u 
faboborduue   liefern ;    elien»o  braaclite  mau  am 


^=s=^-vrA\ 


rS"- 


t      i*  Sulilam  blumdieluveriiua— hTerclw«hIlMn(vor- 
ausf[«■ct£t,  ctan  di-r  Heixosopnitis^üieel  bie  ans 


: 31   Kndf   gilt)   und   din   fconvktc   MittcUtimui«    (ür 

— — -*'   die  i>hry(ri«<:Ii 


]>hryt(i><:1>e  Scblutakadcni  irt  vorhnnddu 


Zur  Spattang  der  Semibrovia  \m  UebtK  grintlUn  V)tl.  die  allKt.- 
meinen  Bern rrkiin gen  xd  No.  SO.  Dm  Verfahren  die«er  Hand  irt  nlia 
übntidi  dem  von  /i  in  D. 

Man  beachte  die  »ich  zweimal  Je  eine  Stufe  tiefer  wiedoriuikiidc 
Figm-  mit  dem  ({oiirtenepruiiir  '"  der  Lesart  A  und  B;  ^mMten  ... 
grf)*sen  (».  o.  S.  liOH).  waii  dem  Oanxen  einen  lianioricitir«heu  Zag  rerleUit. 

Zu  D:  die  Melodie  ist  tn  A  uod  E  unmittelbu'  meh  der  dea 
DiHkaute  uuf^'eii-iL'buet;  daan  ent  fr^din  die  weitem  Textatroplieu  m  L 

Bei  l)  bleibt  es  Eweifelhnft.  ob  nicht  ciue  flrevii  lU  le»n  iat- 

Han  lieht,  lia»  I.rünrt  A  mit  ihren  vielen  getraKi-ann  Notott  am 
neiitun  den  Charakter  ninra  Troor  bat.  Da  der  Text  Utmt  »h  lu  I, 
•0  kann  auch  aur  auf  dint<  Weise  bezüglich  der  Zoitdaner  eine  Über* 
einitimmunfc  erzielt  werden. 

Ko.  8*. 

t''beni-hr.    Zu  radtt  hier  und  in  So.  8  *nj(l  Sohnielter  □  61  u. 
Eaä,  duH  UB  Tanzlieder  (Kdben)  la  »rin  (chpinen;  rgl.  ebdn. 
1.    A«rre  ;  ertn  3:  Mhd.  Ur.  §  216. 


680 


F.  Arnold  Majtr  n. 


a\Kt.d. 

AbRMlrackt  1<«i  AmbnMlI'  S  480.     Ott  die  to«  AnAtmt 
AuflÜMiiiT  (li«u:>  dKiitimnugun  Kajkoai  siclrt    l»<fiitiligMi   kam 
Kid«  S.  4IHt  ein«  aadaro   ro)|«a,  JaAoeh   nit 
dM  NoUaUxU«,  mteha  nt  merkwibnUgtnreiN  aefcoB  b«  4ar ' 
dw  OriftiBBlaotation   uihrüiKt.    0«kmi  dieM 
IhwtmkfT»;  «ntMi*  dw  geoRon  1)b«mii(tnii(niui|p   der   beUoB  ^t 
diaanB  Pnakt«,  irilkraiid   n«   muh  b«ifigSeb   dar  O^taag  dv  c^ 
Koten  mnd  bei  dem  enlea  MartiailMd«  ilbnrbaiipt  nicht  •rjpbt:  r 
—  «w  mir  noch  wichtt|rer  tcbeiiit  —  dra  mbgtmndatm 
vorlicffl.  K<ir<-<i  dir  jnifl  Amleriiug  geifnuigMi  wirkt  aaä  itm  CLx-i. 
dot  ünprätiftlicbeB  TtnriNhU     Iiwb«M>iidin  gilt  die«  ««•  dar  Ä; 
de»  0  in  die  nuttt«  WiMtertiolooK  toq  d  iber  d«-  S.  Silbe  M  K> 

Andnneit«  etcht   ut   m*ttr  Zimif«!.   da>i  der  SbUbm  ^r    ' 
b,  c  d  (UMAUiMtD  di<<  drciatiiDituKiB  donsobo  K  "i*"-  gfbt  BBd  <Uh  fc^ 
•Im  von  d»  m»  cnrüokfp'lioiid,  die  LoaDog  de«  RMkaeUaao^ 
«iHai)    Die  Klipp«  der  SepUm«,   «nlcbe  E«do   in  der  eben 


Wmn  lungai^en  bat,  wki  ikitu  atwr  vivdcr  eine  freie  Osarta  mI  te 
BintnU  der  xweiUo  Stimme  venebkRt,  flilt  wog,  tolMid  di«  lovi  1 
m  Rstiie  tr^wuren  wird.  Hiur  findet  tiob  mb  Paoseiueiohca  nriarte 
Z.  ■  und  b,  b  und  o  und  wu  ntoo  Mch  it^irscbeiDli«h  nrän^a  e  ul 
d  ICMftKt,  dioM  8l«]lo  fehlt  eher  eof  dem  nur  noch  rar  H&lftc  «^ 
hudwien  Bifttte  lUr  Hi.  —  Didurch  entlallt  «uch  dir  TiieiileiWH 
nur  rh]rtluni*cben  ümgcHtikItung  d««  a  f  {ktrre). 

Degegea  war  io  Z.  d,  welobe  in  Kndci  and  meiner  LS*tin(  ■ 
ftleielicr  IteUtioD  ni  den  tibrig«D  Stinunea  erechvint,  Uiertwapt  imt 
NiHiguDs  vorbttnden,  Aie  unten  rüDf  Noten  eine  Tenc  hSher  ra  kas 
(die  im  metriioben  AufUkt  bt-^uüliubp  Quart  wird  dnrcli  den  iMebfolgtnto 
OnindtOB  d  gleiciuun  {rercuhtfurtigt).  Diu  anf  einvr  metoMtbeii  Srakni 
tMhwide  Sapt  bei  1)  cncboiiit  durcliKängiK  (vgL  oben  8.  SI7^  fi* 
eriBwifWi  noch  die  Stollen  M  3).  Uior  »obeint  «>  mir  foet,  ale  «in 
eine  nnprttnglich  reine  Viutmag  voriialcgen,  lo  «ie  ««  dor  Ituaibr 
dKulimniifi:  erfunden  bst,  dietolbe  «rün  dann  —  anqwiMbeiKl   wie  £t 


<)  Dieeer  Pnnkt  ist  bei  den  ADfiatiuige-Varanohea  onbeetfcMt 
gebUeben.  weloba  eioh  in  handMaltriftlicben  AuEreiehnnngea  der  Wienff 
Mueikforeeber  Scbmid,  Uolitor  und  Kieaew«tler  über  eituelne  Lieder 
dee  MBvkiIm  ron  SaUbarg  ror&nden  und  die  aus  eimelneD  BlätUcs 
feMmmeU,  ivbuudeii  und  nnter  der  Signatar  Me.  ISfiM  der  Wiener 
Hofbibl.  brtalo^nert  »iud.  Eine  dioaer  Anflöenngea  leioluiet  rieb  U* 
mm  Bintritt  der  dritieu  Stimme  dnrsh  groMo SatireinbeH  am;  ee  wir« 
dica  der  EiiuaU  dor  zvrnitcn  Sttnune  bei  dem  enWa  t  der  eraten  Sümaiii 
leider  «rgibl  eich  im  weiteren  Vetknf  die  UnmSghobkeit 


keit  dieier  Solntfl^f 


371 


Ajihtmg. 


631 


UaUkHc  ist  —  oft  und  i«»r  kuntiloa  cinsUmmis  »«unjiBii  word«u  und 
(!■  hätU  lieh  bielipi  ein  ühnlichcr  HmbüdunsspruiOH  votlzogcii,  wie  wir 
tliti  bni  'lein  I'bergnng  von  der  FnmiuiiK  lio*  Kubhorn*  in  Ho.  13  cn  jener 
von  No.  31  gcaelien  nnil  b(i*proi',hnn  hftben. 

I>i«  Weise  b»t  ontNoliiedcn  voIVstClnilicben  Cbftrakwr  und  nutf 
«noh  wirblich  —  der  Text  hjuderle  die*  gewias  Di«bt  —  im  Volktmiuida 
1i«imiacli  g«w«Mn  «ein. 

Bezüglich  der  bier  gegebenen  Auf  lüaung  würe  uoi'b  diu  Schreibart 
d«r  letzten  Zeile  za  crwühneo.  DiMelhe  geachab  OAcb  dom  Vorgmng 
von  Johannes  Brjüinm  in  dcasen  13  Kftßona  für  Frau eoitimmcn  (op.  118). 
Im  «DigeiohloateDcn  Raum  singt  j«dr  Stimme  Zeüe  nach  Zül«  und 
•ohli««t  bei  dl  wied«r  an  Ib  an. 


Na  8. 

Die  Auf  ItisuTiH  diese«  Bätbaelkanons  konnte  bei  der  fragmentariuiben 
OtMtalt,  in  welcher  er  überliefert  i»t,  nicht  in  Fragn  knmiuon. 

Benicrkeuiwertfa  ist  die  musikaliii'h  liumorvoUc  Phruc  des  wieder- 
holten nw  tthenk  tili. 


Zur  Lilt«ratnr  des  Marttnsliedea. 


W.L.  I  S34  Anm.  18,  wo  W.  uuaer«  Hartio«li«der  t*.  fi*  auch 
mMerem  Dieliler  luschrt-ibl  (»u  aucb  Simrock,  tUrtinnt.  1 ;  No.  I*  a«ni>t 
■Boli  Ziugerle  WSB.  t)4, 6ä7  als  Eigentum  de«  Uönchs  v.  Sakburg). 
K.O.  *  I  3611  Anm.  96.  L'.Bobr  U  589  f.  IV  »2.  1»3  ß.  Ueinner, 
Steinm.  97  f.  8.  aui-b  Vierloljnhnchr.  f.  I.itteraturg.  lU  173  ff.,  wo  eine 
Fianng  mitgeteilt  ist,  ilic  z.  T.  nalKrTe  Bexiehun^en  xu  unicreo  Stückon 
Mifft:  (nU^e  gibt  es  auch  »nnst  noch,  so  in  eiucin  Uarcinnlicd  im  Nürn- 
berger Liederbch.  von  lUS  ßl.  1^  (ü.  Sobr.  II  660)  oder  dem  Li«d 
Ho.  48  l>ei  Hoffmanu,  In  dulci  labile  •  ia»l  (8.  tOI)  (vgl.  Str.  1  V.  1  IL 
Str.  a  V.  1.  8  f.  mit  Hennauu  So.  ST  V.  8.  1.  8  f.).  Noch  gegenwartig: 
geauBgen«  Lieder  stehen  z.  B.  in  dt-r  ZeitscbrÜl  'Am  ürquall'  (N.  F.)  II  78. 
wo  noch  weitere  LitterBtumacbweise.  —  Die  ganzo  Üattuug  berührt 
dch  eEneraeits  mit  der  Trink-  und  ZecfalitterBtur,  nndcreneita  mit  der 
gruSMu  Litteratur  der  geistlichen  Parodie.  Ein  Stile k  wie  O.V.  No.  911 
baat  beide  Richtungen  lusammen,  indem  es  mit  «atiriichcr  SpitM  gegeo 
daa  Uönchsweaen  den  Brauch  des  Schiern merordens  schildert.  Viele 
Trink(aDd  Bnhi)liodcr  stehen  bekanntlich  in  Fiacharts  <Jartraatua:  aber 
Bocb  bei  Unschemsicb.  Ein  Lied  auf  den  Khcinwcin  U-  II.  I  No.  85. 
Tgl.  Tan  Brink,  Oesehiebte  d.  Enal.  Litteratur  I  128  (  BicrJicbW  im 
•BgliKheo  KJcrut),     Itea   WolT,  Über  die  Lai>>   Se^aeoKon  ii>  Ltioba 


&32 


F.  Anold  Usyer  «.  Betnnch  Bi«t*cli 


B.  Bit  (em  ugloncmttaaiacbM  Triaklud  «u  den  13.  Jlu,  Pc 
PiQM  d«  tiAtiviUI«  Downi)  Mtt  Aam.  4S.  Übnr  düt  PbimcIü 
dm  nKNleriMB  LiUMMuren  hat  nooli  uMerUcfa  NoT«ti  gafcai 
teüra  Sliuli  cntici  tf  lelt«rsri,  1889,  S.  17$  ff.V  Auch  an  die  elg 
K<mtr>ral;t(imi  (K.  G.  *  I  378,  lUii1«r  I  138  fl.)  ät  iiW  zn 
Uufcotwrs  (o.a.  12B)  wu-  auf  dieaem  Qebi«!«  aobr  Uulbg  (K.G 
H RUtcr>Biaiiiker  II  Sy,  SöddauUelÜMid  älicrbaupt  bier  «ehr  &■ 


No.  4. 

Ich  Ii*b«  diMM  Lied  mitfret^U,  weil  n  >iiszer  So,  "17* 
beiden  Marti nsliedern)  da«  eiiuig«  wdtlicHe  l.ied  i>l,  lUi  die  IIa 
ihren  Kin;benli«d«ru  «ulhilt;  ansurdem  aber,  wie  man  Klelch 
M  aueli  im  allgetnrinra  in  d«r  Ait  der  o.  DDtcnuchUa  Umj 
i«h<>inl  M  livmlkb  i-erdorbeo.  —  Weiwre  B«nerlnKig«ii 
mir  hier  «npaMn  ntid  our  wtrgea  tS  ni«jf ...  an  aof  da« 
üb«r  ilie  N«iO»bn>  und  Aak)upfli«d«r  Oeaagt«  ircrweiaea.  Übrif 
anoh  nur  vttgtm  diCM*  gkich«»  Tbema«  du  Ued  liJer  naeb 
otBgsfügt  worden  lein. 


fl.  A,  c  rf,  «.  A  *>ey.  »  !  t  fcx»,  /■.  *. 

Din  doritch*  Sltlctlie  i(t  nicbt  dmtciüff.  Die  vrirbUti 
iatemuDtftte  Zvile  b  •chlinxt  d«n  Tail  vor  d«m  Kcfnün  tu 
«elbat  ab. 

Z.  b  über  ttann  «(eben  swei  lfot«n,  das  g,  mit  lehr  bbui 
fit  wab rauht inl Ich  lu  tilgen, 

Die  SuhtiiMloDga  tt«bt  «choD  iMUuerhalb  d«t  LinicDiTa 
lUod.  uucli  der  I.a^  und  nach  dem  Siun  aber  wmreirelluift  m 


Bfrichtigiingi^n,  Zasfitze  und  NacbirS^. 


8.  3,  1.  Abs.  (Dtm^naioocn  der  Hk.)  Wn  hier  lÄnge  geotuuit 
itt,  **re  «prach Üblicher  mit  Breit«  bensichuel.  S.  90  ff.  in  der  f^reioht 
ävr  iihrii^en  in  Betracht  kommenden  Hia.  habe  ich  micli  nneh  bei  tod  mir 
•elhit  )rPi)eh*:nen  Hu.  «uf  die  früher  fiblinfac  BezeJehnniif;*weise  nub 
dem  Format  boichrttnkt. 

8.  4  Z.  13  T.  o-  Dm  Sehlos»-«-  in  Aehteyttrr  h»t  »iocn  8chn8rMI, 
d«r  nent  nicli  oben  In  die  Höbe  M«i^  nnd  aiofa  ddon  ntioh  kbvKrt« 
anbi«gt  (Umlioh  wie  die  in  den  Lm.  xu  No.  ST  brnproclime  Abkliraung). 

9.  6  Z.  II  T.  u.  L:  'sind  nrar  die  Stropben  ab^Mei^it,  nber  die 
Vemeilen'  uan.-. 

8.  «  Z.  a— ö  T.  o.  «ullen  Uuten:  'Die  W«»on  ronNix  11  -15.  17— S4 
fii»1  Kot  fäcflinigen,  alle  ubrigCD,  ncinie  die  Pttmb«rUtiiRme  xa  No.  11 
mrf  Tieriinigen'  usw. 

S.  8  Z.  tS  V.  u.  Nur  vereinzeit,  i.  B.  87,  9  du  ^  trwhaint  im 
Kontext  ein  roter  Ituchatabr'. 

8.  n  Z.  IS  V.  a.  1.;  'mit  Bl.  lV8a.  Di«  untere  gTÜmwe  Bülft« 
von  BL  IflSa  iit  leer,  ebeoM  von  fil.  IDtfa  ähnlich  Doch  tontt,  *0  £L 
194a.  348«).     Ab  u    dbv. 

S,  7  Z.  1  —  8  de»  Utiten  Ab»txe«  I.:  'E*  wurde  alto  vom 
SrfiTtihpT  mnftchit  der  Worttert  mit  schwarzer  Tinl«  gnuhriebeii  uuter 
All«a|iKran;  de«  Ksnmea  für  die  Initialen  (elnn  mit  Andeutung  denclbifn 
durch  achwarxe  Uinnskel,  Tgl.  S.  5  o.),  ferner  bei  der  enten  Strophe 
mtt  Anatparanff  des  Kaaniea  für  die  Notenlinien  i  dann  nahm  er  rote 
Tinte  nnd  zeichnet«  damit  die  Initialen  ein  mid  nafc  die  Notcnünien; 
•cUrMzIiuh  lehrieb  Vt  wieder  mit  «chwitrxer  Tinte  die  Noten  auf  dai 
LiniensitBtem :   ein   Verfahren'  Oiw. 

S.  S  Z.  St.  V.  (1.  I.:    'nur  mehr  solche  cum  ofipogit«  firopTÜRMlif. 

S.   11  Z.  18  V.  □.     Richtiger  sollt«  hier  Spöri  MebeD. 

S.  li  oMtT  a,  y:  gülden  itt  Bicbt  dealUcfa,  •■  iteht  vielleicht 
«biir  mMm. 

S.  U  Q.  ei  (vgl.  8.  IB  u.  9.  &).  Über  bair.  SchreibungeB  ein.  Mi>, 
•Imt  iww.  t.  PB.  Beitr.  I».  4SI  t,  nh«-  tUiteh,  keUig  ebda.  484  f.  —  CBt«r 
c  Z.  8  ist  '  ain  und'  ta  streichen. 

8.  16  n.  ä  Z.  3  fuge  ein  noch  'W.  667,8':  11,40  Mttvr. 

H.  Ib  TU  ü  Z.Z  lind  die  Worte  'irMitwea  . ..  W.  566,6'  m  itnüchra. 
Ebda.  Z.  4  1.  'Diphthonge'   aiiil.  'Diphton^ro'  (ebenan  S.  13  nntar  I,  fi^ 


584 


P.  AnMiM  Mayer  u.  Htdnricli  RJetocb 


Z.  4  ' Diplitliootr'  «tut.  'Diphtoog').  Z.  6  w!)  e«  bvUxcn:  'vgL 
§  106.  Weinbold,  Bairiacba  Ontmmttik  g  70.  In  mcbrcren  FUDe 
enat*rtn  :  mren  :  trurtn  W.  DU,  &,  nahir  :  trur :  tur  90,  1  ff.  i 
BUb'  am.:  Z.  fl  ül  'lUU'  zu  itnicfam  nnd  Z.  7  tudi  'Zewno' 
luftgen:  'B«  liegt  hier  woM  aar  eine  ScbrvibiiBK  fär  d«D  DipbUi 
TOT,  w)0  11  und  (  lur  d«a  Dipbllioiig  om  gMcbruban  w»rd«n'. 

8.   17  unter  b.  /:  L  UffeAem  UMC  U(cM«MN. 

S.  17.     ITuter  S,  ^  '-   JT*^*  35,  M. 

S.  18  Z.  4  V.  u.'lilge   uuUtr  VT. 

8.  19  £.  S  r.  o.  trt  vor  'niulil'  ein  Komma  eiEUuTtijtini. 

8.  SO.  S.  Ab«.  Z.  5  T.  a.  Hi.  4Vb  wäre  bier  uicb  n 
gowMPti.  Aacb  U«.  99  wnrdo  (von  A.  HanUea  iu  Pr^g)  überall  mit 
ARf[»bca  («rglicbcD  (■.  u.  &41.  No.  69).  Vgl  dazu  S.  97  u.  SO.  -  Di 
dMi  ich  nidit  alle  H**.,  *u*  denen  ich  Varianlen  mitteUe,  direkt  c( 
konaUi  •rgabtn  lidi  in  der  Ari  di-r  Mitlcitung  denelbea  einig«  iu 
t«ode  üuileicbiDlUiiKkcitcn.  Holte  (für  Ad,  fi*.  1  k)  löat  dio  Abkttt 
k«f,  «beneo  unter«  Kollation  tqb  K  und  der  Drudi  von  81 ;  aadi 
bbtait  Bolobe  Tut  durchuiai  die  AnflMongen  Ziagcri«  bd  4Ia  <mr 
Stonjng  na  Rietmib)  wenigitoiu  kontroliart.  UebreiMi  BibliatlMk» 
toDgea  bin  i«b  für  gera  uud  reieliliob  gegebene  Aiukflalt«  aebr  vcrpl 

S.  90  Z.  U  V.  u.  L:    Lieder  (i.  über  den  büi^ieii  Defekt 
u.  die  Leaarten  xu  den  Uariiuilivilcni).' 

S.  91  Z.  8  T.  o.    rin^er  »tehl   avhoD    iu   der   Hb.,    wpdn 
Adib.  S  outilUlL 

S.  91  ■>  tilge  'in  VT. 

s.  94  z.  ä  V.  o.  1.  'u-  KMt.  lasr. 

S.  94  u.  liS.    Di««s  Ha.  i*l  vobi  identiadi  mit  der  von  Um 
Kaiaeri-hromk    III    440    aDgefUbrUiii    NftrnbeTger    B*.  CeoL   ^ 
(to,  anal:  480!),  16.  Jh.,  4".  die  uadi  dem  OenaunUn  fil.  117a  D  91 

S.  ii  u.  26.    Da«  bier  j!«DUUile  6«diubl  (telit  Bl.   189'  C 
teilun^  BUi  Nllmliorg,  wie  nodi  u.) 

S.  96  a.  8ta.    Wo  «cb  dio  H*.  jeltt  befindet,  habe  ich 
erfabreo  kSuneu.    Sie  ial  wod«r  in  Berlin,  noob  in  Frankfurt 
Stadtbibliotliek  und  der  I.  Abtnl.  de*  SUdlarchivi,  wie  iob  ni 
Uitteilangen  eiilDi!bii)(<. 

0.  96  u.  37.    In  U.  Ana.  liegt  «iu  Schreib-  oder  DrwtkfeUi 
an*tatt .-  Ba.  1 98  eoU  ca  faeiaren .- 1  B8.  (Hitteituog  atu  Stuttgart,  wie 

S.  96  u.  88.  Der  Cod.  tlieol.  et  jihiloe.  0.  (d.  i.  8*)  Ko. 
biUt  von  D  S  die  «rtten  14  nnd  die  letzten  H  Zeileai.  '68  (■.  n. 
iat  n  tilgen. 

S.  98  Hige  nacb  39b  ein:  '9»c.  Ha.  496  am  lüngelberg  (Sc 
4»,  J.  1879  (Üerm.  18,  Hfl.),  eadiäll;  I>  K«.  87.  78.  76  (Varianten 
von  BartachV 


BerichtigunKcn,  ZuitUe  ciid  Nftclitmue. 


9.  i«  u.  40.  Die  Bt.  tf&gt  jetxt  di«  Sigti&tur:  I  XM6.  Die  An- 
iQD  und  d«r  Druck  iu  der  Genn.  (i,  o.  ft.  a.  O.)  nnd  aiuht  gtiat  korrekt, 
nur  F.  Biobier  in  Orai  freundlich  mittdit.  80  fehlt  der  Sublnss 
üt,  Kindern  steht  Bl,  5b  (von  ruckwürt«  gurechnel). 

S.  ae  IL  41.  Ist  jetit  mit:  U  64S  bexeiofanet.  —  Xa  Hl.  4]ii  i. 
S41  (Ko.  75). 

tj.  S6  u.  43b.  Nftcli  '(lörxer  Ha.'  (eiüt  ein  Diplonuitiirdcr  Grsf«n 
I  QSn)  flig*  «in  Mc»  Wiener  Hniis-,  Hof-  *  Sta«t»archiv»'j  No.  447 
iabt  ucb  anf  Flöhme  Kntalog  i3er  He».  diesM  Arobivs;  Format  pMa. 
nicht  4". 

S.  S6.  AU  43b  i»t  •nnilubrcn:  Dutiaunehiiig«-  H«.  62.  kl.  ß", 
Jb.  (Bamck  u.  d.  No.).  ».  u.  ni  S.  M8tr.  No.  7  (W.K.  II  nennt  die 
.  in  den  Bcricbti^ngen  xu  Ha.  65S,  8.  1198). 

B.  S$,  Ha.  44  bat  im 'Ver/eichnis  der  Haaduchr.  im  preutaiedien 
ate'  I  Bd.   I   S.   I3RIT.  die  Signatar:  l'bUoi.  31. 

S,  27  n.  45.  Die  Hs.  ist  die  8.  Ooorgoncr  H».  81,  bei  Läogin, 
tttchv  Hm.  der  Orosab.  BadiechGn  Hof-  und  Ltitid««bibtiotb«k  (in:  Die 
I.  der  Oromb.  Badiech.  Hof-  &  Laudeabibl.,  Beilage  II.  Karltrobe 
4)  S.  4S. 

8.  87.  Naob  4&  fuge  man  ein:  '45 n.  KarUruber  Ha.  S.  Georgen 
J.  1448  CLangin  S9),  i-iitbHlt  D  No.  1.' 

S.  27  füge  ein:  '45b.  LÜngin  a.  a.  ü.  S.  101  u.  174  fülirt  oino 
L(iobtcntbal)  76  an,  die  D  7  entbält  mit  der  Übvnchrift  Kor  ri» 
tHäncht»  von  Salcilmrg.' 

S.  ST  AI13.  b  Z.  9  1.:  4S  aMt.:  142. 

S.  IT?  u.  49.  Die  Hl.  iat  auch  viTzeiehnet  bei  Keller,  Veneichnis 
leuttdier  Hh.,  hragg.  r.  Sieven  (Tübingen  16M},  68  IL,  daa  fi-aglidie 
tioht  «.  hier  8.  77  lu  77,  anal.  Mäneit  ateht  Uuuch;  die  iwei  Ad- 
natdk-n  werden  mitgeteilt.  I>ic  Ha.  iit  jutit,  wie  mich  eine  Anfrage 
Uüncben  bclcbn,  Cgm.  5919. 

S.  VT  fuifc  (>"  i>acb  Ha,  50:  'fiOa.  Kinc  von  Mourek  ala'Krumancr 
liercodi^x  alldeutacher  geiatlicber  Ttixtc'  bekannt  gcniachto  Ht.  (Sitxiuiga- 
icbt«  der  kgl.  bähiu.  Geaellecb.  d.  Wiia.,  Klane  f.  PhiloiL,  Geach.  u. 
loL,  1890,  410 IT.).  e*.  J.  1988  (1S$&?),  enthalt:  D  No.  &9.' 

S.  86.  D(?r  ädiluHsati  de*  l.Abe.  gilt  alw)  mit  BerUckucbtignng 
vorttehnndcn  Xaohtrilge  anizer  von  53  nur  nook  von  den  Ha.  S9 
jedoch  0.  KU  S.  24  u.  B3).  31  a  und  34. 

8.  BI-  Nach  Barlacb,  Erlöaung  LXll  war  der  Honch  tär  Ko.  «L 
nur  Beail>eiter  eine«  ülteren  Liedes,  vgl.  K.  S4  unter  S9. 

S.  31  Ann).  3  Z.  8  «.  u.  Tilge  nacb  tt  daa  Wart  lernen  ein. 

S.  SS  (zu  der  hitr  angeuommeuen  £xiatenx  eine*  Hutikon  Martin). 
Kirebenlicdcr  wcuigiteua  enthalten    aicber  all überlio forte  Melodien, 


L 


586 


y.  AnwU  Ibyvr  ■.  Hebiricli  RmUcIi 


MeitU-r-Biuniktf  1  IS4'>;  xgl,  U  107  (Ähnliefakoit  dir  dort  n  VI*  < 
BlIgctMlleo  Mvlodie  mit  der  rxnt  So.  70  in  d«r  H*.  D). 

8.  87  2.  e  T.  B.    Aiuuit   der  rierem  (m  um)'  I.  'ittttfrrmißt 
von  tpare.  J[bd.  Wb.  JI/,  466).' 

S.  40.  2.  AIm.    Uonrvk  s.  ».  O.  S.  481  tShrt  ingm  ^  Hi 
•che  Aittonchaft  vo«  No.  $9  k(4i»  «Dtach^idenden  Oräod«  *a; 
Mdt*  itt  dtMM  Qfdiobl  K"t  lis-Holi  4l«  BJ^rentani  dea  Hnnch*  bnn(L 
in  Aer  H*.  D.  von  der  mnigtteiu  der  Sofaraibtr  ■  (hat  an  09 
lMtn«u  T«il)  noch  bei  Lebieitcii  des  Dichters  tUtiji  ^ewMea  teia 
(rgL  o.  S.  9  f.,  u.  XU  &  44,  a.  Abo.  und  Uonnk  x,  a.  O.). 

8l  40').    Um  Gvdicbt,  ngMofa  dia  fli..  bricht  ah  mit  dm  Vi 
a*t  fnort$. 

S.  41  ■)  am  Ende  ftige  hiotii:  'Dam  MaMWiann.  SaMitinift 
III  4SB  S..  (icrai.  36. 370  uud  aoeb  MiMt.'  —  Dai  Oi^dicht  No.  Sl  «■ 
wfibnt  St.r,  8  auch  &{«  Wü>t«  Riuatnei  »)•  einen  d<rr  t&al  Teile,  ■§ 
denen  necfa  deni  Bericht  dea  Teufvb  die  ^aju«  Welt  bmteht;  doch  Öi 
Dietricb  V.  Bern  liier  niubt  ervdUint.  8.  das  Gedieht  vun  Tndav 
(KtceU  HofbaltuDs)  Str.  131.  182. 

S.  41I).    Vgl.  noch  H.K.  *  Xo.  III.  der  MMkktbT.  No.  89  aniatt 

8. 42  Z.  4  T. ».  (in  »o.  69).    In  der  iRtitco  Str.  nennt  eich  LeiKb  «M. 

S.  43.  r>  91  int  keine  der  bekannton  Bearbeitaa^ii  dieata  TbamH 
¥©0  Heiur.  v.  Hügeln  («,  WSB,  86,  474  f.). 

S.  48  (lu  No.  96).  Vgl  den  'Streit  der  vier  Töchter  OottV.  dn 
Khun  Ana  Anogenge  uothült,  wofür  eine  Tredigt  de«  Beimhatd  t.  CIw- 
TRux  Qui^Ilu   Ut  (.QF.  XII  61).   Kor  Weiterei  noch  Moarck  ■.  a.  O   4U. 

S.  43,2.A1iii.  Z.llv.o.     FSgghiniu:  'OentiDtame  Fvliter  utgfi 
A  anil  £  x.  IL  An)j.  1.  i%V  dia  Vnt.  Uemarlt.  ta  V.  S6.  47.  5ft  «1. 
tu  daa  nietr.  8c)i«nia  mit  der  B«iDerk.  dam  n.  (IU8,  xa  S-  ISI).' 

S.  44,  iL  Abe.  (Lebenueit  dea  USdoUi).    Der  Bngelbetitcr 
(o.  Hl.  Sfic)  ist  tiBch  Bartecb,  Oer».  18,frS  i.  J.  1878  geachrielMii. 
meint  dnbnlb,  nU  Vcrfu«cr  der  drei  in  dieeer  B>.   entbalteticB  uler- 
•etaunfien  wir«  der  HSnch  bi*  1860  hinanfniracken.    Man   bitte  dann 
die  TbSiigkeit  de«  Koht«re  von  etwa  1365,  wo  PiVtri«)  £nbbchof  mrie 
(o.  8.  89),  bii  um  du  Jahr  I8BO  ni  entr*ck«n  (o.  S.  4Sf.  47(1  49l  BT). 

SM'jatnEndp.    Zu'Herren'  vgl.  Sohmeller,BBir.W5rt*rb.  I  USl 

S.  45*)  ?..  8  1.  'S.  48'  aneU  '&  41'. 

S.46Z.  IIt.o.  Pgljrem  3f tfncAr  lieel  wenig>t«ntauchWacbeniaitei 

S.  69,  8.  Ab*.  Eine  Danienung  der  hier  nadi  Fn  emrihnteD 
HSndel  win  !8Tl  bei  Rieiler.  0«chichte  Buem*  III  9flf. 

S.  80  Z.  6  r.  T.  o.  Schon  im  Lanfc  dea  18.  JK«  fani)  eine  eimntliebe 
8l«dlb«fe«tfgW)g  »tatt,  nerh  Zillner.  Oeachicbt«  der  Stadt  Sabbnrg  I  1& 

S.  flO  Ab«.  S  Z.  1—8.  liodner  ort^ll  aDerdinn*  and««  ober 
POlriai,  wia  ana  den  o.  &  «l»)  Bemerkten  hejrorsrii»;  II  «47  f.  tmlter 


377  Beriditjgruiig:«!!.  Zutfitie  und  Nn^tril^  537 


c 


«incQ  Brirf  l'.i  *ui  der  licfui){i-uiuliikft  in  Burfrhnnsvn  mit,  dtr  iater- 
nt  Kl  durch  die  14mleitAii|[it,  die  «ich  in  ihm  ■unprocho. 

&  SS  Z.  II  T.  D.  I)u  'Ha%uiodi>'  lAhlt«  uulwr  miip-iiD  lAch 
:o.  80  ninfMko  Pcnonen. 

S.  73  Z.  B  f.  V.  u.  Anli.  No.  1'  «cfaniibt  anoii  ZiwntU  (WSB. 
04.  637)  dem  Hünch   v.  Sakb.  zu,  indi^m  er  uaf  Amp&rer  S.  117  vcrK«iRt. 

f*.  74  Z.  l  T.  o.  Di«  Beibi-hiitluiig  tler  diKkritiadien  Zeichen  lj«i 
den  fotitAndon  Untereuobun^D  loU  xeitcon,  in  nie  weit  die  jewitilix  bc< 
trachtete  Kigentümliclikoit  «ich  in  den  Liedern  aller  Urupp«n  lituiot. 

H.  74  tr.  nnter  A.  K>  >ei  bt^merkt,  dani  du  dort  ^n);cbcm<<  itilittincbe 
S«hfma  biMTeiU  im  .[.  1887  «ntworfpn.  auch  «inem  <)*m  V«f«»§8r  b«- 
frenii)dpt*n  FachKonoufin  mitcnlrllt  war,  aluo  lauga  bevor  Sittenbarg«ra 
'Cutenochungen  Uhor  Wi«Und>  k'>nii*che  Ertülilungen*  tn  «racheüieD 
bvgaiioeu  (Vierleljabrtcbrift  für  LitlcralurgMcliichte  IV.  Weimar  1681, 
ä.  881  ff.).  Der  Ot>«icLt«pubkt,  vou  dem  dJe  atilislisuhe  Cntemehong 
S.»  a.  a.  0.  S.  88SI  au)^>eht,  triRt  völlig  mit  d«iii  o.  8.  74  etn^ooinnienen 
/uiammen.  Sillenbcrfter  mai'bt  »l)eT  keinen  Versuch,  wie  ich  S.  76  f., 
nach  den  am^h  von  ihm  nufgr »teilten  QeaichUtiutikten  die  Stilmitt«l  all- 
pRm<!in  KU  klaBtiÜRicrcD.  Mein  Schema  a.  a.  O.  iit  gewiiM  nicht  ein- 
w«nd>frri;  ab«r  fUr  den  S.  74  Z.  19  f.  t.  u.  beMichneten  nlirh't^n  Zveck 
genügte  «. 

S>.  TS ').  Anf  den  iiu8^bildet«ii  Diiiloii;  dn  Diwna«  wKr«  Nietes 
8ob«ma  iiWrhaupt  nicht  ra  Übertragen,  man  «ehe  O.  Iiudwig«  Shakespeare- 
Stadien,   Werke  5,  l'if  FT. 

R.  81,  r,  1,  Z.  e  T.  0.  (ni  «6, 38).    S.  o.  m  86.  S&. 

S.  8S,  t,  1,  K.  4  T.  o.  1.  'Anh-  1*,6I'  (auch  im  fal^nrlen  itad  bei 
d4iB  Vnmahlnn  von  Anh.  I*,  nie  *i«  in  den  Tnt^'nDchan^n  angegeben 
•lad,  gtgvi  d*n  Text  kloine,  leicht  tu  korrigierende  UfTrrenxen). 

8.  80  Z.  4  V.  o.  1.  'gnirm>deD  iit  (dn  Hcr/^rnn  Augen'  übrigem 
snoh  aonet},  v]^l.'  ii«n. 

H.  SS'V  Statt  'in  der  aüid.  Iiyrik  Überhaupt'  ttOiido  korrekt  'in 
d«r  mhd.  Sprachdichtung* ;  die  Verweiiaug  auf  Roethe  hat  abo  hier  nur 
einen  benL'hränklen  Werth.  Viel  Litteratur  über  die  einzelnen  «liUiliiolieii 
Formen  and  Holive  fpbt  K.  U.  Heyvr,  Die  altKcrm.  Poesie. 

8.  88,   !.  Ab?,,  2.  Z.  V,  n.  irt  der  I'uiikt  lilier  69*  ca  tilgen. 

&  107.  f'iigc  hinzu  am  Hchlu»  de«  I.  Abt.;  'Vgl.  H«.  A  im 
1*.  Hartinslied  (■.  u.  diu  Anm.  im  Anh.)  nnd  die  La«,  ron  B  la  üo.  'IT*; 
auch  S.' 

S.  107  ff.  Wai  nnter  I.  S.  3  oaw.  angeführt  wird,  erachüpft 
natürlich  nicht  alle  Fülle. 

S.  HO,  G.    S.  daiu  o.  zu  8».  9. 

8.  111,0,  S.  Aba.  Fii^e  nuuh  hinzu:  &äO,  IE  aln  rnMit.  8  e^ 
Aiäm.    h&i,i  dir  hilf.    M0.9d£mpU.    67$.  1  sunt  uiL    iiil.3  dtm  Got. 


F.  Aroold  Uttyer  h.  Hejoricb  ÜMtocli 

S.  IlBfi.  An  den  SUQcB,  wo  nob  die  Str.  itGadAni,  : 
vöhnlioh  rot  liurchatrichon«  Majiukelo;  doch  Ül  die  ITsod  ß 
oiclit  giin:t  verlüaslich.  Emroerbin  kann  ntAn  bw>bM;hteu,  <Uw^ 
b«i  nelcbeu  dii-  )[uuk  keine  Teilang  auTweiBt,  kueh  dicMr 
K«iuueichuuDg  ludir  od«r  luLider  «utbetmn.  TkI.  auch 
wo  ifi  j«il«r  Str.  V.  7  mit  Mtgiukol  btiKuuiV  enbpreohend  «in 
kaliachen  Absobnitt. 

8.  190.    No.  47.    Dnr  Abj:«!.  b«ginnt:  ^ji-c 

8.  lao.     Im   Stropbonichtma  von  No.   14  w>ll  oa  h«: 
antUtt:  ^>b. 

S.  ist  7a.  6  V.  o.  1.  'wied«rliolt  mit  Änderanir  «IBM  elniiei 
di«'  <asw. 

S.  ISI  u.  lU.  Im  Sclieiiia  wm  Anh.  No.  t  kann  >u  V.  4 
bis  ^4  gMetit  ward«o,  mit  RSekaidtt  mit  die  Unrik;  in  Vi 
aber  hiium:  (^,8^), 

8.  1S8Z.  1  V.  o.  Der  Itcim  d  >it  als  Koro  gunotnmen;  i 
bott  aioh  vierma]  unil  würo  die  dr«i  letzten  Ualc  ein  reicj 
(vgl  No.  M,  uro  vicllcioht  •rieht :  •rtcAl ;  nicAt  raimt,  a.  di«  Ai 

S.  123,  1.  Ab*.,  3.  Z.  T.  u,    AnaU»  'dabei 8»'  I.  *84 

&llen  tnotriiob  in  zn'ei  durch  einen  Reim  verbund«Iia  AbaohnlUi 
'/icilea,  die  Uiit«rglieder  dieser  AbücbiüUe  (in  der  Folg«  ab 
paarweiRU  «inauder  gleich  gebaut  uud  aut^nohrnden  tiab  Abaohi 
Abacliiutt  uw  dvrub  eine  Uinkehruug  d«r  Zeileufblg«.  wi« 
Text  fltieh  »il^ht■. 

8.  lüS,  8.  Ab»,  (Innere  Beiine).  Ein««  der  ErilAricfi  R 
wäre  nach  BiirL»ch,  ob  der  Reim  durch  alle  Str.  durohgvbt  « 
aber  auch  im  letiten-n  Pallu  wird  mau  nicht  immer  entaebiiid« 
ob  und  wie  weit  hier  beabtichti^e  (innere)  Keime  vorliegen,  vgl. 

S.  1S4  u.  8.    Nel>on  den  all  vcrKhicdenen  B«i»«n   ve 
alt4m  ai  nnd  neaem  ei  (au^  aoitM  noch  in  den  Xiiodem,  a. 
«ird  freilich  auch  altM  oi  «o  gebraucht  (in  68). 

S.  134  u.  8,  Z.  6  T.  o.  Pilge  nach  fein  Itiniu  *.-rN6e 
rowt '  lä*.  53  r.  teit :  geit  neben  56  ff.  jftlait :  »iUikait  uw.' 

S.  II»  u.  4.  Analog aind  Beim«  wie  a«.-uo(4'9,18<lS  blfUt: 

8.  196  u.  6.  Wenn  firuilicb  die  Asaahmeu  zu  No.  66,  41 
Kichtiff«  trofTcu.  to  liegt  in  unseren  liedera  auoli  aebon 

8.  12li  u.  6,  Z.  l  v,  o.  L   (Beim«,  wie  der  o.  8.  Ifi  n.  A 
tutturtn  :  tmren  Vi.  SR7, 3  »der  nattire  .../(•.  daia  o.  die  Boriol 
BD  S.  W.). 

S.  ISS,«.    £Ko  Unnd  a  «uUreibt  aueh  rttfi  f.  'Staub', 
gdb  f.  'öaben'  (vgl.  B.  Or.  §  71). 

Zu  8.  IfiB  u.  9  ».  noch  PB.  Beitr.  17, 9M. 

S.  188  Z.  17  v.o.).:  'Buncoknochte'  aott.:  'Boraea*. 


379 


BerichtigunKeci.  ZuuHtie  uud  Niciltrilge. 


539 


S.  187  Z.  11  V.  u.  Du  (iRilicht.  nun  di-m  du  hier  gegebene  Üitat 
i>t  (F.  A.  R.  247  XXIID  iiccnt  den  Nsmen  Sachcaiinn  niclit  »nidrtlckUcli, 
*tcht  aber  unter  seinen  I>is(l«ni. 

S.  14''>').  Mit  <\«r  hier  von  mir  ans  Ttmhfla  mit  IIa  bezeich- 
neten H*.  iit  tun  H<.  49  (o.  S.  37>  gemeint  —  S.S«lier-Siev0nS.  84u.  117. 

S.  Ul  Z.  17  T.  o.  Vgl.  dMM  W.  K.  •  II  No,  «68. 1  ick  kumtloticr.  — 
So.  44,  7  ring  oder  tag  i«t  ebeiiau  furiii'^lLaft  au  faisen  wie  Bft',  VS  ir  tagen 
md  ir  tingm;  vgl.  Opiti  (Br«alau,  F«Ugib«t.  1690)  U  ISli  (im  D.  Wb. 
VHI  1669  u.  tagen)  kein  tingan  und  k<i»  »agen  vtrmag  dtn  tod  nc  jagm. 

S.  149,  4.  Abi.  Z.  S  V.  o.  üor  lastto  Tud  und  die  Korwnis,  ab«r 
kleine  Qstlioht«  vom  ilünch  v.  Kobburtr.  nuch  in  der  Wnll'  BauttncriRcb^n 
H«.,  1.  Slmni,  MciitnrKOMonK  in  Mähren,  l'B.  Kcitr.  19,  SDl  b.  Sfi.  Die 
Korwcian  auch  im  Cgla.  6102,  «.  Sitxungtil>p.rir.liti:  Aar  k.  b.  Akademie 
d.  Will.  XU  HünchcD,  Phili>a.-pbilolog.  u.  bistor.  KIuh,  1893,  t  lä$. 

S.  149  K,  14  V.  IL.  Füge  ein  Uansch:  'In  den  3Iand  det  Volkes 
iat  ftber  nur  Str.  11  von  No.  65  UbargegangSD,  wenn  ite  nicitt  von  dort- 
her  «tanmt  (*.  übrig«uii  ülx^r  diese«  Lied  «.  8.  40  Anm.  S).' 

8.   156  Z.  II   V.  o.     Slatl:   12S9  L:  1848. 

S.  lött  Z.  7  V,  o.  D<r  jüngere  Kounid  v,  K.  (Buiaob)  enuheint 
erat  »eit  I8Sß  urkundliob. 

8.  167  Z.  16  V.  u.  I.:  Fütia  antl.:  Feti«. 

S.  IS8Z.»-ISr.o.    Vgl.  Rucb Kiemhnn,  PrÄlndkn  u.  Studien,  S.  178  ff, 

S.  176.  Znm  ScbluHR  dei  1.  Aboat^.c*  vgl.  Ubcrdiea  Prenii  Li»xt« 
Anweiiiung  fnr  ilcn  Dirigenten  an  dur  Spitze  der  Partitnraufgabe  »einer 
Sytnphonixchen  Dicbluugeu  (Leipzig,  Breithopf  &  HSrtel). 

8-  IHO')  ergSnie  ku  CouBaeiuaker  'L'art  harmoniqae  aux  XII.  et 
Xni.  ai^le«.  1866'. 

8. 181  Z.  7  V.  o.  I.  'd.  HartinnliedMii  u.  vgl.  8.  66  Anm.  und  S.  141^. 

S.  185  Z.  e  *.  u.  1.   aux  XII.  et  XIII.'  tuw. 

S.  231,  8.  Abi.  Nickt  «ieher  iat  oft  eu  entioheidon,  ob  et  oder 
U  gttmcint  iat. 

8.  BÜSfT.  Tut«.  (IMe  OiUte  «na  dieaen  in  den  *orh«rg«h«ndea 
Unt«r«(ichuagen  weiwn  bie  und  da  kleine,  nicht  anadrUcklich  berichtigt« 
Veraehe  o.) 

No.  1  «teht  auch  iu  Ho.  45  b  (o.  Nacblr.  lu  8.  87  u.  46)  Bl.  88. 
—  Zu  Druck  1  gvliürt  judenfalU  Weller,  Anntilen  d.  poel.  National-Lite- 
r»tnr  d.  D«utich  (1862—84)  II  203  So.  416.  Einen  Ultncr  Druck  &uf 
•in«mOrouloliablitlto.  J.  fuhrt  denelbe  (nli'spiitcrc  Auig.' voal)KU  8.678. 

So.  7  auch  in  Uf.  4ab(ii.  o.  r.a  8.  8S)fil.  0,  abbrechend  mit  der  dritte 
letxton  Z-  der  ».  Btr.  bei  W.  K.;  ferner  in  Hi.  46  b  (i.  o.  »  8.  1(7}  BL  ? 

N'o.  0.     Der  Punkt  nach  Uichnam  it>'bt  schon  in  d«r  H«. 

Mo.  II  Us-  l,  heitw.  %e  hiniu:  Z.  I  'Bl.  a46V-»4«a'.  V.  15 
»Mn«fA  ^.    SO  darimb  fi. 


640 


V.  Arnold  yütjtir  u.  Heinrich  Bit4n& 


No.  IS  fWMlir.  Z.  S  L  THd.    wtider  <Zeika«ade) 
in  d«r  U*.    In  K  (BL  8«Sb)  kt  iw  übcnehr.   baciwti^«n«rtm: 
üt  doM  Tag^iom  dti  tnunek$  ei  S<Jafmr3.    SS  In  S  atolrt  W  ao^  M 
il«  Variact«  wt   WjedurEvbo  ZuiBcrl«*.     SS  V»m.  r«lilt    in  d< 
dM  S  nach  (ravt.    78  Im.  1.  «Mt.  'fiknf  K.*  'ycfcmi  «ly«/««  E.'. 
Intorpuuklioii  wt  in  Ziagmita  Drucken  na«ih  S  Äft«ra  fiÜMk,  «u  ific 
teilt««-  Bm.  tcitwcM«  «ntachuldifttn. 

K».    IS«.    Ubenokr.     vntam  H*.     Xaoh   Satthmrg  «iaht  is 
Bi.  pin  Punkt,    müttm  .  .  .  neo  über  d«r  Seile,  weil  Atr  IUdb 
unvidit».    87.   89  rr   omI  äy   H«hm   lii«r   in   den   NotenlinioD, 
links  BBi  Raadt?.     AU«  Ii«<ln)    da«  Ifaddiens   >iii<l    noch   tax 
hdmng  mit  äoa  Aarnulrr  KCiofrenra  Linie  utteralrii^hm. 

No.  14.     Die   lieidcneiU   EaiatninengviliStyotJdi  H^Nlen   MMd 
kloin«   koiTMpiiivilictviidc   BuRhat«hi>n    marltcrt   (t,  h,  a   bbw-X   ^ 
du  Iputo  Wort  jeder  Itode  rcdits  ob«n  ^Mvtit  und.     l  Sy  atefat 
Inik«  am  Rsade. 

No.  l&,6&f.    Die  Wort*  fini^eii . . . .  rvH^n«  hatte  der 
irrtibnliuli  zatxA  «uhuarz  ge^uhrivbeo,  wie  ea  KJiciot  auch  V.  6S. 

Ku.  IS  «teilt  in  Bs.  87«  auf  BI.  44  (3  Str.)  uiu)  iit  fctn 
iwob  K-  U.  ohne  AdkaI»-'  ciocri  Verf.  in  Knrecbnen  'D«DUchcr  Natwaki 
Litteratat'  Ud.  1^11  S82f.  M«.  43b  mthUt  nicbt.  wie  Bi^hna  Katalit 
b«meHtt.  den  ganten  'Tett  rinc«  doi>t»eh#D  LJadW  (■.  o.  S.  SO)- 

No.  17, 9  ff.    InterpuuktioB  mUeicht  to:  Kolon  nach  nuA(.  KomM' 
canh   eriiatM.     BultM   Druuke   aus  Au   haben   wii^erhdll    folicbe 
puakli'iii,  iTOMi  IrttÜufa  die  Vrnierbtii«at  dw  T^xttrs  viel  beitmif. 

No.  S3, 9  «ehoint  inriscbcn  er  und  Hori  ein  Tmtnuns««tricli 
to  data  dann   nacb  V.  S  dor  Punkt  sa  til)[eo  wäre.     11  «tvlit  sin 
r>dl«rt»m  Gi-nnd». 

No.  fiS,  1  1.  Htrta.    4Sfr.  D«r  Pnokt  riolleicbt  ont  nach  htmmiUr^ 
liek  an  setMii,  nacfa  hau  anstatt  Kolon  Komma.    M  I.  hh. 

Ko.  SS,  37 — 10.  Di«ae  V«rae  fehlen  auch  in  Au  aod  S. 
*iell»iclit  Millt«u  hier  di«  Vcn«  17 — SO  («.  Bolt«  ia  d«n  La«. 
wiederholt  werdeo.    48  Z.  eetzt  Eonm«  «or  hy  vnd  naoh  ttl. 

No.  97, 16.    Nauh  du  und  nach  /rwu  Ttblt  Je  eio  Kommo- 

Ko.  SS,  83  1.  nray.    »4  ntrt.    Obencbr.  in  A,  Kesiit.,   ßrwrnn 
anal,  jrfvwrin. 

Ko.  90, 14  (chemt  ntvir  m  l«««n. 

No.  aS.  88  L  g€*tT*iit. 

Ko.  96. 48  daa  <f  in  der  ana  nn«m  Bnd«r«n  Boohatahea  gi-1 

Xo.  3S,4  Laa  1.   teham   aiMt.  SrAan.    A  In  8  M  in  iuckft 
der  Kawlitrich  vom  Äolireiber  Ttrg*n«ii.     14  1.  redif.     »9  Der  Naaal- 
rtrlch  in  \»c\fTa»ctr.Kh  fvhlt  wieder  in  S. 

No.  48, 8  iit  da«  xitrite  Mtr  ta  itraicheo.     17  L  ttwriftl.    In  Str.  S 


AWr 


dM«)_|| 


Bcriohtigung«!!,  Zatilae  und  NachliigOi 


541 


^IM  di«  VeHeihuig  (l«r   Rodtu  iwuehva  'Er*    und  'Sip'    1«cbi  »o   m- 
^un«liinen  wie  in  Str.  I.    Aucb  Str.  9  filfrt  licti.  wenn  aacti  «twu  Urt«r 
(rg).  fTir  V.  l&r.    14,37  f.):  dum  wm-  V.  IS  Wann   f.  Honii,  18  mnn  f. 
'tin  »  «clireiliua. 
So.  U.l  Liag. 

No.  48,11  ff.    Koomus  nach  fraiten  »niUtl  nteb  /Viiwr? 
K».  ia,6  L  Ai.  a. 

So.  Bl  t«t  uooh  gedruckl  mtch  B.F.  mit  EiiiMUiiiig  der  Int«r- 
lon,  loiut  fiut  unviTÄndert,  t-on  Ampfcri^r  S.  S7.  1  «Übt  über  der 
itiaic  U'  ein  Buohstmbc,  miich  rot,  wio  ei  tcbciat.  (i,  Älmliah  bei  So.  83. 
N<x  &2  iit  &IIJ  W.  K.  II  noch  Kodruckt  ia  Künchnon  'I>ttut>ah«r 
llMionnl-I.itt«rata>'  Bd.  19;ill  Sf.  Itt  B*.  S4  Hobt  du  botrcSwdo 
,t  Bl.  7  h. 

JSo.  bi,  i.     tiAUaeh  »iiUt  Uolt»  «inno  Pookt. 
Xo,  56. 1  I.  ebtrkrbn. 
Nu.  AH.  3  hrtchaiJenhtil'! 

Nu.  &».  10   Ut  Hs.  i»   zymbt.  dieaelb«    17  /m«».     14   In    mI  iat 
I   vur!muil«ii.  »hvr  ki  iithi:  »u  das  ü  g^zü^ua,  Ua«  der  BuulittftlMi 
^Sftmit  /uiiunmutirüllt. 

No.  fiO,  18  Liw.  L  (dafür  ver$ehr.  a  '  kaum  b/. 
No.  62.    S.  o.  m  S.  40'). 

Mo.  66.     tJut«r  d«ii  Dfuciceu  felilC  H.H.  II  Xo.  83. 
No.  67  in  (luu  Lau.   u.  Dntok  1   fug«   nach  '419'  binni:  'wo  »bei 
M:  Ku.  I  zu  letea  i«t:  Nu.  CDXLV.      Str.  1  iluA  ühur  der  Zeile. 
—  JH»  OedJcbt  >li:bt  in  H>.  SR  naf  Bl.   1»'  ff.;  in  39c  Bt.  6. 

So.  69  «lebt  noob  in  Ui.  50b  Bl.?     Druck  bei  Itourtik  iS3. 
Üo.  73  »tcht  Docb  in  II«.  39i!  Bl.  10b. 
^  No.76iiiH».a«caufBl-IO». -AucbinSBl.a8b?(».WSaM.aai). 

^k  No.81.  11.  F.  auUtEotiimii  uaofa  :t8.&iutattnacbäT.  äSLyurtAai««. 
^^P  No.  clU  atvbt  iu  H«,  40  nul  dem  vi«rt-,  dilIiI  rUuItl«tztt-ci  Bl.  (m 
^K  Germ.X  iu  4fi  Bl.  SO'. 
'  Nu.  6a,  88  f.  In  Aobntracht  der  in  ätr.  3  rorliegcndcD  Verdniinb 
v£U  tL-li  douh  anincrkeD,  du*  vtTftiejfU  und  bttriefn  lo  ildittn,  obwohl 
Gbcr  dii'  Auflüitiuiii;  nben«o  wenig  tri?  in  den  o.  ftl,8-  9.  Um.  «rwlUuilsa 
FilUu  Zw-tifd  (i'.io  katiD. 

No.  M,  SO.   Kein  StropbanabtftU  ia  der  H*.  awiKilwn  T.  18  und  91. 

No.  f«.  i».     IIa.  /Vtorfrt  (dar  Stricb  Sbfr  dem  n  bin-  kuun  al« 

Sobnörkal  dea  n  au  bttraohtan,  «Uinad  naa  in  audana  Fillea  woU 

•ebwauktiD  könnt«,  »b  wirklioli  im,  beriebusigaif.  mm  gDmaiat  iat),  «iclier 

MfnlSMn  wi*  o.,  T|tl.  bl,«  und  Laa. 

No.  e8,8l.     Dm  H«.   uUt   hi«r  und   in   der  tg.  Str.   niobt   dia 
VKiitU  dM  Kafr.  li«r.    43  in  nmdenoar  M  daa  cwaita  n  m«bt 
flu  deutlich. 


54S 


P.  Arnold  Uayer  a.  Hditricli  Bictecb 


No.  91.  S.  o.  lu  'a  M  d.  U8^.  4  »(roph«ii  a»d  di« 
E«ileu  druckt  UsMmaun,  Kkieurehron.  HI  UO  f.  {Hm.  38.  48 

No.  97.     Den  Funkt  nach  feietnnit  b«t  die  H». 

No.  98.  Str.  t.  Sl  8  Uei  Drnok««  W.  K.  bilden  in  T 
die  1.  Str..  4.  6.  6  T.  1—5  die  S.,  mit  V.  «  beginnt  die  8.. 
die  Str.  eiaandur  gleiok 

No.  09.    irberacbr.  nicht  in  K  *■>  (Bl.  648«):     Da  m4 
innii*  dir  jancynt.     17  Pfrprlna  wäf»  fc!»  Ei^snnamo  auob 
:iu  tobr«iben  g«we»«<ii.  SH  heittgn,    88  6MoA<M(JmIetcAn,    46 
61  bftunderbMtfi.  87  kolürtn  fdhre  ich  au«  demtelbea  Orm 
die  hs.licbea  Schreibutigeu  lu  »3,  St8  f.    45  f.  I«b.  L  xijbott 
«b«D«o  83  irijbot.    SS  Uau  könnte  vielleicht  «h«r  denken,  daM 
lesen  lei;  aber  dvr    16.  Aug.  :at  kein  Uatt^iii»-,  Bondem 
tig.    M  IjaH.  nach  'Abuntz'  füge  hinzti:  'doch  steht  nach  V.  40 
Khwar/er  Querstrich',    84  I.  Hilur*ter. 

8.  Sm.  U*,  84».  Vielleicht  di«  lutcrpunktioD  nsej 
tilgen  und  xo  vent«Ji«n:  'ioIll44t  du  (oder  ich?}  in  dsnSadtei 
M>  H>llte  m«in  Hen  ....';  oder  dcrSdtc  S4f.  kSiiiit«  auoh  tit 
uin  mit  dnniiwlhen  Sinn. 

S.  889.  No.  II.  Butach  in  («iuer  AbhaadtDOur  über  d 
im  Album  liei  Litt«r.  Vt^reins  zu  Xi!rub«r)-  vrvi&hnt  nach  I 
I^ed  (S.  SS):  e»  liege  hier  von  dem  Uüuoh  r.  Salcbutg  (ni 
wirklichen  Tagelit-d  vor,  in  >«hr  küntthoher  Form,  an  dem 
HUMvr  der  Fonn  nichts  bervornnlieben  «ei.  —  Abdruck  der  Uclod 
noch  duroh  P,  Druffe!  im  Huaikal.  Woob*ablutt.  Leipzig  1893  1 
Er  unterlSsat  m  amutührcn,  dnai  scihon  G.  Adler  nubtt  de 
notation  ninn  riohti){e  Übertragung  den  Licdus  gebracht  ha) 
PamhArt  vi^rmuttit  er,  daM  hier  die  übertragi'ne  Aßwendni 
BaMstiiien  der  Laut*  rarUfige.  —  Di«  Namno  veralteter  lD*tnv 
uti*  «um  Teil  in  den  Dachaiiin«ndeii  Orgelmgiatarn  *rb«lt«a, 
(unier  pumAart),  dtdctan,  gamba  u.  a.,  to  aucli  dai  ndcAMoa 
die  Orgeldivporitioneu  bei  0.  WaDgeni»nu,  G«eoh.  der  Org« 
Orgel baukunat  *  1881  und  P.-A.  (ievatTt,  Nauteau  trattp  d' 
lalion  1885  S.  806 ')  [oor  d«  nuit]) ;  dieses  wäre  demnach  ab 
beclimmtee  Blasinstrument  anzusehen. 

S.  S91.  No.  13*.  Übenuhr.    S.  du  Varhergdi«nde  nun 

S.  891.     18*.  49.    Der  OenitiT  könnU  hier  bei  vt<tn- ti 
nach  AnuloKic  vin  u>i<ler  komen   («.  Uhd.  Wb.  III  681  b).     <> 
0.  gaK.f  (Sinn:  'ich  »urie  auf  den  KticktuuKh.') 

S.  894.  No.  13.  U.  L.  unter  No.  287  beieichnet  da«  t 
volkstUmlicbcfl  Lieboslied  aus  dem  U.  Jh.,  «äacn  Nachklang 
hardscheu  Dorfpoesie  (vgL  dacu  o.  S.  143).  Der  VerfitMa 
uiwahncheiiilioh  ein  Oeislllcher,  rl«Ileicht  gar  der  MSnch  v 


sea 


Barichtiguiigen,  Zusiti«  uad  Nachtrag 


d43 


TQti  thnn  M>  viele  Dichtongcn  niit  Uiuik  iu  duMlIieu  Ha.  itundeii. 
OhiM  ZvwSci  «ei  da«  Lic-i  In  Snl/burg  unUluiden,  wofür  »ul'  die  übe^ 
•cbrift  «onrieiGii  nird.  '/Mt  vor  1892  (nacb  lleKh.  de»  Tbhiim  II  No,  6). 
—  %i«ciell  mm  8.  Abt.,  xu  den  PftraUelt^n  bei  Wolkil-^  Bino  Parodie  auf* 
Tsfclied  gibt  Wolkit.  Xo.  LXI ;  vg;!.  l,  10  t(A  JEuiim  heneitbr  icAtrv  uad 
o.  No.  18,4],  duu  o.  S.  167  Über  St«li)(»an  Parodien.  —  Zur  Uiiaik: 
Abdnok  der  U«lodie  noch  bei  Krk-Böhme,  Li«derhoit  11  706. 

S.  397.  No.  14(zumSahliiBB).  V(;l.  jiudeiidialofiisi<lienLitdmi  antl^^cr 
Swninliiiig  dl«  Lieder  Uonnu  ton  Mindan  (ed.  Wüber)  Sa.  XI.  XV. 

8.  WS.  üo,  14.  (Annahme  einer  nrspriiniilioh  vorbanden  gtvio- 
MOen  WScbteritimne.)  Vf[l  jedoch  aunh  S.  89ä  O.  die  ächluHbamBrkiiBf; 
I«  Ho.  IS*  Aber  die  Ton  i1«r  typlacbeii  Form  der  b{>&«ch*n  Ti^liader  ab- 
weichende Oeatalt  der  tpäteren  Tageliedcr. 

S.  »98.  No.  15.  V.  62r.  iungcn  f.  t.f  Vielleioht  Wieder  ein 
itKÜTidaBllcr  Üaxvg  (•>  die  SohluMbeinerkiuiK  der  Annt.  lum  Licde). 

S.  401.  So.  18,14.  Zueammmhenft  mit  So.  Ül?  (Vgl.  V.  I  tt 
and  Saff.)  "■  Zorn  Scliluu:  Über  den  Liebc*brief  im  14.  und  IS.  Jh. 
8t«iiiliu*en,  fieichicbte  des  deultclieu  Brief««  I  76  ff.,  wo  (nxdi  B.P.) 
aoeh  unsere  Lieder  No,  1^  und  30  au^'<-fu1irt  werden,  daru  S.  39  ff.  Qod  6  ff, 

8.  410.  No,  90-,  48.  Die  c-Formcn  belegt  von  tragm  Ate  It,  Ur. 
fr«ilicb  nnr  auf  lokal  bowihrünktera  (Jebiete  (Ober-Iuir  und  Amincr). 

S.  410.    No.  86",  60.    S.  Zingarle,  WSB.  64,  S.  M6. 

&  412.  No.  S8*,3lf.  Uaiu  joanch  Zingcrle  (W8II.  64)  S.  »4«. - 
88:  $rpffwt  ist  lautlich  mSgücb  «  gebreitet  (Uhd.  Or.  §  IS6},  aWr  r.» 
gekSrl  natürlich  hier  xu  brSnieen  rwr.  Lexer  I  961. 

S.  417.  Ne.  80.  Eine  'kritische'  Bem^rkuag  wi«  die  im  S6.  97 
gehört  eigeotlicii  o.  zur   Grauunutik'  (S.  ISS  ff.). 

8.  4SS.  No.  83, 1  f.  Üu  De  Ornftcr  (Z.  18  t.  o.)  fUg«  noch  hinxu : 
'Vnrnhagen  in  der  Auküu  II  836  ff.' 

S.  431.     X<>.  U.»8f.     S.  diLoi  Ziogerle  (WSB.  64)  S.  646. 

8.  439.  3ß,  18.  vrrktrtn  hciut  spcciell  widerlegen'  Hndl.  58,  99 
(ander*  lUrttch),  'nbnotnoii' ,  in  einer  Urknnde  Filgrima  U.  vom  3/IJ 
ISM  (XSL.  18  S.  860  No.  I«0). 

S.  483.  No.  86.81.  Mah  totr:  B.  (rr.  §  80S.  —  66f.  Z.  IJ  t.  o. 
war  par-latt/fen  »o  zu  dracken.  Die  Stelle  i«t  aber  Etlscli  crkilirt: 
parr  gehSrt  hier  zu  hirre  etf.  Lexi-r  I  181.  Icm^rii  iu  dieter  Verbindung, 
ein  Spiet  bexeiduiend.  auch  mit  Gemliv.  wofür  Beiipicle  D.  Wl>.  I  1140 
lt.  Barrt  8. 

S.  436.  86M8.  'Aachkitxl':  e.  die  Volktnamen  von  äorbus  di> 
BMatict  in  Nicderösterraich,  bei  UÖfer  und  Eroalald,  Die  Volkmamen 
der  niederösterr.  Pflnniea  d.  768.-08.  Zu  tchi/mphrn,  »ckaUen  üingeTle 
(W6B.  M)  S.  647. 


M4 


f.  ArnoU  Jbfvr  i.  Htriiufcii  R(»tM)i 


SSI 


8.  48S.    No.  97,  i.  9.     Vgl.  du«  F.A.  lU  S61  No.  XXIX  T.  t  U 
fam  Attreh  alle  dim  mptidk  ert  8  Uyn  herlt<  vtrgistet  Hin  mtantr  «vt 

S.  487.    So.  87, 39.     Für  die  Büdung  rgL  noch  aMn/i-e|wn  C«^ 
M  Seliiii«lUr  t  K3S  u.  ({«r.. 

8.  4S8  im  «nrtqn   Ni>l«iib«upMl  I.  di*  vierte   Kote  ab  Brcra  i 
(ttett  •). 

S.  440.    No.  W,  14.    Fartmt  nnd  Fubracymbcdilc:  t.  ium&  Uk> 
ntnrangsben  bai  Msfer,  Altgerm.  Po«ae  SSS. 

8.  U4.    Ko.  41,91.    idu:  ä.  i.   ich  tiv'. 

S.  44B.    4$.».    Ab  Sinn   lim«   tiob  etw»  dealna:  'Deiu 
'Wcibiiohkeit  bringt  mein  guuea  Wesen  tur  Botititnaf'. 

S.  46t.    No.  44,  m  ff.  u.  -Sraaen'-    MSH.  II  81  IX  8  ff:  üt 
8,  167  O.  t«ta  Torac  I  3t  ff.    IH«  Augeo  MiokeD  ki«r  w  dem 
Esften'  (8tim  d«a  Falk«»). 

S.  4S7,     No.  44,61.    Zu  vngenSItet  virc  weeen  dM  m  &Or.SIR' 
nnd  Scbmeller  Ha.  anUr  876  ui  Tcrirlcicheti. 

S.  469.    No.  46, 9.    L.  »«iw  aMC  imhiw. 

&  464.    No.  4»,  38  torit.  Bern.  feUt  eine  <  rar:  VgL  ~  ZaV. 

(8.  466)  Duht  SS,  80. 

S.  470.    No,  64.87  krit.  B«ra.    Anal.:  BeiBw«r  L:  Reim  aoE. 

S.  46S.    So.  6»*,  9.  IH.  SO  tiprochen  Tiallckbt  ucb.  ia  üirar 
«inigUDg  in  einein  Liede,  für  gatatlioheD  Terftiaw. 

a  484.    No.  81,  4  fr.    Dain  nodi  Paul,   Hhd.  Gr.  ■  |  S9B 
S,  487.    Xo.  8ä,  t  ff.    Di«    Wolfcnbütleler  Ha.  7S0   (tQt  Hdvi] 
(Heinemann,  Die  Hta.  der  henoKl.  Bibliothek  lu  Wolbob.  I  2,l<7f.) 
eaibUt  f.  147'  folfirende  Vene: 

Ek  KadÄc  mjf  tuleet  vUflAm 
Ity  if>  trottt  OH  Aortoi 
S^nfn  tmUt«»,  <I«  ny  vol  br«el 
OflU(-Ai«b  (■«)  OM  amnnen. 
i>en  moat  «Je  Iv^Acr  vlegen  tan 
Myt  anghettrickeiUtt  tt^Uen, 
Her  tiod,  uionf  r.k  mi  by  ny  Aon, 
So  itorde  toe  gttde  ghetdien. 
S.  490.    Ebda.    U:  (YögoLn)  aiut.: 'Vögeln'. 
S.  494.    No.  65. 1  r.    Vou  d«u  KircbenlMdern  win  (nr  du  Ni 
giAhl  d«a  IKcbten  beionden  o.  No.  B  eu  verfflcieben.  —  38  I.  Jrriqtdi 
«Dat.  kritpt. 

S.  496.    No.  86. 41  <krit.  Aniaark.).    Zn  gi<ü  (lol)  Mbd.  Or.  | 

S.  601.    No.  9»*.    Z.  «  V.  o.  Anal.   344'  L   88*. 

S.  603.    No.  99',  4.    Felix  in  Pincii  oder  tiafcar  der  Preab.  Nel 


38S 


Berichtigane*!!.  ZatHtm  und  Nsohlräg«. 


S4B 


S.  806.  No.  9»*.  1».  L.  ■  16.  Ii;  anat. '  16. 1."  —  W  L :  ■M«tthiu  M. 
H.  fiele  hier  auf  (l«ti  SS.;  auch  Wftlburg»,  clic  in  K  Tehll,  kommt  »n  tin- 
rechte  Stelle  (M.  II.  snit.  85.  U.).  K*  asw.  —  9S  M  tn  der  Konjoktur 
«iinite  m  leatm  und  fät  m  «trvicheti. 

S.  ßOi.     No.  99*.  36.     L.  peine  »K*t.  jurinit. 

S.  BOß.  N«.  99*.  46.  Z.  S  v.  o.  t%e  mit  E'  und  tOgo  «m  End» 
hiniut  '(eicAen  in  K  könnte  unr  anr  du  iwv.  Innren  xarSckgl^W  (Lrx*r 
X  IB68)  ■-  hUpfeo,  M)f»t<agen;  man  d«nkt  an  i^iu  Feal  JabJli  s.  Benedict! 
(Fei«r  trinea  Aufaprlngieus  und  8i&^«o*  im  UuRerleibe,  exalUUoui*  et 
cBntus).  •!»  abM:  aoT  den  II.  XU.  fSllt'.  —  48  fehlt  nach  EetmvhH 
ein  Punkt. 

8.  606.  So.  99',  SS.  Z.  1  v.  o.  1.  'TimotAe  am  S».  VIO.  «Sre 
8S.  Timothoua  et  ApoUtnaria,  ist  mit'  u«w. 

S.  SM.  No.  99*,  66.  Hier  irinl  K  da«  Richtiii:«  haben,  d.  h. 
tand  za  lilgeii  «ein  (Marcus,  Pp.  Conf.,  7.  Okt.,  Marcaa  evang.  achon  ob«a 
V.  ST),  vtul  bleibt  dftnu :  'aber  .  .  .  Tagen'  i»l  eu  tilgen. 

8.  &07.    Nu.  99*.  M.    Z.  i  1.  'mi>br  al*  «ineu  autt.  'xwef. 

S.  611  ff.  Anb.  1,80  1.  treimeke  (t.  di«  La».)  86  cnltlimphn  H«., 
vgl.  (Q  83,  US  f.  (S.  541)  (daxD  m  H5, 49)  (ebdn.).  I^  von  A;  16  Von  dem 
•nf  ma  Fols^ndon  noch  Sparen  in  der  tis.  88  Klchtiger  vnd.  6fl  Richtiger 
^Nii. . .].  As;  16  h'r  gibt  dl«  Bi.  nicht  ganz  getren  wieder;  Tgl.  o.  No.  97 
Luk.  Der    über  e  in  wiUilrwm^  ist  sehr  grow,  reicht  Über  m  und  c    17  rarf. 

8.  616.    Auh.  4  Laa.  Z.  B.    Ajiat.'dooh make'  L'in  der  Ha. 

bt  der  unUre.  gröszore  Teil  von  BI.  17Kb  leer,  die  tg.  2  SS.  haben  nur 
Imts  Nut«nliiüan',  7  ivolgrling<ji  $t«ht  lO  in  der  Ha.  17  ^  19  rnjicr»  :gerh 
Higf  ich  Boa  ähnlichem  Uninde  an,  wi«  eben  früher  1.36  «nfW.,  >.  daxu. 

S.  617  ff.  Zu  den  Leiarten  Tön  A  (und  Aa)  der  3(artinali«der 
wurden  die  Wort«  haupte&chlich  nur  dort  oingcactzt,  wo  entweder  die 
anUpreohende  Not«  nicht  erhalten  iat  oder  wo  dieae  Note  in  der  Ha-  E 
fidill. 

S.  698.  Zu  Anfang  der  iwuiten  Stimme  der  B^nooBuflAaung  er- 
giaii:  eine  Pausa  duorum  tumporuia,  ferutir  in  der  erttea  Stimme  tot 
B<tinnn  der  Noten  eine  Paus«  untu«  leaipom. 

5.  630.  Abdruck  Ton  No.  9  noch  bd  B.  L.  4S2  und  nencrlicli 
Erk-Bühme,  Lioderhort  HI  79. 

6.  SSO ').  Die  hier  genannte ,  noch  nicJit  in  den  Tab.  TSr- 
Hrichncte  H>.  enthält  nach  Angabe  des  alphabetiachen  Orundkatalogi: 
Muaikaliieho  Studien  yorachi edener,  vorxüjtlioh  der  drei  a  genannten 
Huaikfortcher,  über  Mohann  Uönoh  v.  Salzburg';  sie  alammt  au«  Schmida 
NachlsM.  f>ia  Ha.  nnnnt  Bl.  Ib  don  Komponiaten  (und  Dichter)  'P. 
Joh»nn  Mönch  v.  Sabtburg  um  1400'  und  bietet  muaikaliacbc  Studien  und 
Bearbeitungen,  aowie  blosse  Textabachrifteu  xu  No.  17  und  xa  den  Liedem 


546      Hftjtr  B.  ^«Uch  Bm<ÄLtigiiiigeD.  Znaitze  mid  K&cbtril^. 

L  2-  4  ile«  Anhkagu  (olleB  nadi  Hb.  E),  ra  <i«n  M«r1iiwli«dem  1.  2  tad 
Üb«neUQnK*Teriucbe  und  den  Vermch  einer  T«xUier*t«Uimg  in  dcvs» 
LswrMr  Orthographie  mit  EinaDtzuiig  der  alton  Vokale  ddiI  m^  gcviH- 
•amen  Konjekturen  (1.  10  tcir  mfinen  {jwnainai.  33-  34  lät  [dtu  «w.j 
XU  bemerken,  daoi  nacb  S8  Paukt  itsbl,  also  KtJüft  als  Terbom);  lenitf 
■ia«k  3866  miuikaliicke  Bearbeilnngen  and  TextciMchnften  ■■  II.  IS  11 
14.  Nor  d«r  Ydlbtäaiügkeit  halber  «ei  erwähnt,  <]•«•  auf  BL  80«  ic 
mutet  wird,  'dieter  Johann'  könnt«  der  Earmcliter  Goodcnduii  (Gi> 
ranni  Boaadies)  aein  (!).  Lehrer  dev  bcröhmten  Ga(or  oder  6afDnut,r» 
m  noc^li  verHbtedeae  Johann  in  Betracht  geiogen  wt4^1ell,  die  tob  Tvnh 
herein  kunuMblieizeii  wären,  wie  Johann  de  Huris  usw.     (K.) 


!  S.  86  Abs.  ^  Z.  1  T.  D.  I  Jlsch  'ilnd'  (äge  Iüiud:  '»bgCKba 
Ton  dem  bereit«  o.  S.  3S  g'ecuWDten  Ho.  LUX' 

!  S.  Ml  !  fUge  noch  ein  oach  No.  73:  "So.  74  üt  ancb  gediockt 
von  Bänniker,  Das  kath.  deutiche  Kirchenlied,  I  (1886),  698  ff.,  uu  tciner 
Kopie  ¥on  E,  ■.  o.  S.  38.' 


Register. 


In  Röckiiicht  auf  den  Raum  ist  nesentlicb  ein  Stollen  nach  weU  ge- 
geben  -  ratRonnierencle  Ao^Bheu  >u  den  einzelnen  Svhlagnörteni  sind  fad 
darchaoR  nnlvrlatsen.  SUllvii,  die  im  Tost  il««  Itucho  wüint  «chon  dio 
Hinwnsantt  snf  «in«  oder  mehrere  andere  «nthniten,  dienen  g«<lpKentlich 
au<li  im  RvgiKter  durch  ihre  Zahl  xogiloich  roit  Hlr  dieoe  anderen.  Bei 
deu  V«rwei8ungEn  auf  di«i  Aiiin«rkiiiig«D  stehe»  dort,  wo  eine  gröaxere 
Anxahl  TOD  Stctleu  in  Fr«4;i'  kömiut,  die  HnuptiiteUeu  voniu.  —  Ein 
Veneiuhuis  der  in  ilfu  Anmerkungen  uud  sonst  noch  besprochenen 
oder  erwäluiten  Würtor  findet  mau  besonitert  u.  tJm  diesem  ein«  all- 
gamciDere  Bmuclib&rkeit  xa  gebtu,  ist  als  Ordnuugswort  ili«  normalinert« 
mild.  Form  (bei  Nebenformen  die  von  L«xer  ersUngesetit«  Form)  bo- 
nnt((,  dnrch  oio  kleinci  Spatium  davon  getreont  itoht  dann  die  Zahl 
mit  der  überlieferten  Form  und  Hc.brcibung,  bei  mehrwB«  Steilen  wenigstens 
die  der  urifen;  wenn  Form  und  Schreibung  lie«  Teitc«.  abgesplicn  Ton 
Änderungen  der  Flenion  usw..  der  normal isierleil  entspricht  und  ID  den 
T«rcinie)ten  Füllen,  wo  0»  lit^h  um  ein  in  den  Texten  überhaupt  nicht 
vorkommendes  Wort  handelt,  steht  in  der  Kegel  nur  das  Orduuugswort 
vor  dw  Zftkl.  ~  Ähnlich  ist.  in  dem 'Teneichnis  der  Lieder  nach  ihren 
Allftn^eo'  (u.  AUS}  immer  das  ei-«l«  Wort  in  uurmiüilierler  Gestalt  &1b 
Ordnungswort  be nutet. 

Suhstantive  mit  Attribut,  t.  B.  'Limburger  Cbronil^,  moh«  man 
unter  dem  Substantiv;  nur  ein  paarmal,  wo  dieaea  letiten;  ein  gan«  all- 
gemeiner Auidmak  ist  (z.  B.  in  'Direkte  Rede'),  ist  eine  Auanabmc 
gemacht.  I>ie  Heiligen  mit  ihren  Festen  >teh«n  unter  den  tatciniachcn 
Nanensformeri  der  Hl. '  Wizlaw  Fünt  v.  Kägen  s,  u. '  Rügen',  und  immer 
■o  bei  mhd.  Dichtem.  Im  »brigon  bedeutet  hier  eine  eioKelnp  Zahl  Salt«, 
zwei  durch  ein  Komma  getrennt«  Stahlen  die  Anmerk.  ku  Lied  and  Ver« 
(dn  cngecetEtes  'kr.'  'kritische'  Anroerk.),  ein«  Zahl  mit  beigefUftem 
*8chl.'  den  lusammeiifasiienden  Schluas  der  pbilolog.  Aumerkunji:  m  dem 
betreffenden  Liede.  Ist  nicht  die  Anm-,  sondern  der  Liedert«xt  gemeint, 
so  ist  dies  durch  ein  vor  die  Zahl  geeetiles  'T.'  ausgedrückt. 


SRch-  nn<)  NsmeBreglstor. 


a  für  0  bit.  1. 

«  Kr  «  30.  i«— 27  kr. 

Abdon  et  S«nne>.  SS.  (l!>*.4a. 

Absirakiheit  im  Ausdruck  »IT*  SeU. 

67    S«h].     Abatrahtüs   TersinnUcht 

8««,llHa*86J.    56  SdiL 


Abtellungsil riebe  im  Notenajatem  9. 

178  f. 
Acoclnc  hl.,  «»•,  40. 
Accenl.  rhylbmlsther.  metrischer  183. 

IW.  17».  »17. 
Actndentalc  174. 


SSO 


a^^ftar. 


Acbatioa,  Acliu,  U..  t.  Ancina.  Duo 

501 L 
AcUdten.  AuhleTUwtw)  *. 
Adun,  T.  «0, 4, 
A4jf>litiT.  flcnonahM  »Ii  Altrilmt  mit 

«inam  cv*it«n  dnrüh  titul  rrrtiDndfia 

4»,  16?  M-liwacb  nu-ii  IVii]>.  35.  «7. 

Aoc.  r«m.  ig>  Kbrnif^b  40, 14. 
AoEidlus,  U.,  99*.  ». 
Afr»  AtunaU  hL.  SO*.  51. 
A(i«tha  ffildegarfi».  hl.  fl»«.». 
A«ii«a,  !il..  8e*.5. 

Akmfticbcnlicimittobilt.IKcitt«rc4&r. 
Al^otum.  lü..  99*.  47. 
AU«gorie  in  d«n  I.iHrm  S.  8),  4,  f.  1- 
Alm  »*). 
AlpenliorD  üOH. 

Ambradiu  ep.  K<MlioL,  hl.,  iif.^. 
AiuIogiMi  tu  Ult«rBtiirupouheii  14S'). 

IM'). 
Acutpber  SS. 
Androw.  hl..  99*.  77. 
Ann*,  hl..  501  f.  99*,  4B. 
AnnomiDitio  uikI  l'oljrptoton  9&.  SI, 

U,  11*.  I. 
ADtU)ii»«u  64t 

Anton.  Jlagn.,  U.,  »9*.  4  Mnt'kaNt/ 
Apokope  lOTf. 
Apoitoli,  ili villi)  99*,  4S. 
Apostrophe  91-  tpocioll  an  oino  Ab- 

wuMid«  Ko.  11*.  m.  47.  sa  «Ör 

abcrall  UD  Sohl 
Arborg,  P«Wr  v.  Sl.  S9. 
Anuut  In  (}»duik(<n  nnd  Autdriiok 

86f.  Jio-  ÄS-  Sic,  a»».  Eo.  51.  («. 

86.  87,  überall  am  SokltiM.  —  de* 

lUiroi  bl  Schi. 
AaTndnuin  90 1 

au,  nniKi*  ISfi  (nod  B3ä,  eh  13S  a.  6). 
Aue.  Huunann  r  (MSF.  «IT.  I),  l&l. 
AofUkt,  melrijdi«r    lOflf.     ml(   go- 

di>hDtor  Not«  IT«.  1B&.  Tgl.  500  (»i 

No.  88). 


Anginqiracbe  88, 19. 

Aogofdann.  hl.  99*.  M. 
AiurDfo  92. 


t>  für  tr  b«ün  Scbniber  17. 

Bnldoia.  EnbUi-bor  v.  Trwr  I 

lUrbaM.  hl..  S»*.  78 1- Airtei,  £ 

Bwnabai,  bL,  99*.  1». 

BartliolQnuoiu.  hL,  »9*.  B£. 

Bauern,  McUle  und  liurrw.  9 
lait.  197. 

B«B«dkitu,   hL,  «9*.  1».    a 
tranaUUo  9f>*.  4fi.  InbiU.  Nw 
M*.  4»  (8.  546), 

Bernhard  11.,  £rsb.  v.  Skbtntq 
BiTiUiard  SinW. 

Bet«n«TBag  47,9a 

Betonung  111  (und  687  daniV 
in  dem  krit.  Teil  der  Anmori 

Bettlrm  iiebiik)  «). 

Bib?J.  T.  100.  nlj  IjuolU  Anb. 
VeL.  '((«UibrÜiMt*. 

Bilder  nnd  V<>rxl«ich«,  dar  Ü 
88".S7f.  (Mine»  nU  Zu>K» 
ßlMnnn  (bMood^r*  R<we  : 
t'rau)  und  Vöic«! ».  u.  d.  Vw. 
»1,  1  r.  (S.  -US).  89.  14  (S 
6«.  81  (S.  478).  OmÜtbv  (< 
Schönheit)  39.14.  4#.83[.  lu)! 
KflffO»'.  U  nod  SdtL  ti«b>rci 
Mütilc  ä.  41  (und  6»«, 
Schliiucl  US.  1 1.  (•.  äbwbi 
unlcr  'Lieb«').  Sohroin  ob 
438).  Uicbiubl  3S.  1  r.  (S 
bildliche  Ortibniuii-bnDngtto 
«tot,  SMM»6«r9  udg\.)  IB.  8 

BlnÄ&itmmcnt«,  NnturtÄn*  di 

Soor. 

BUäua,  hl..  »9*,  8. 

blMch  lind  rot*  S«,«l  (477). 

Blumen  nndBlumeanm^ntyml 
Im'Vnr^elcb  und  «la  9t»ffa^ 
(S.  44är.)  und  m,  SI    und 


891 


Uogisler. 


661 


* 


Pi:>i.>>le;hti>r  fi'rn«r'Ätolikiti:l',  Kl«n. 
Klcttr.'  SkKlMockMtoaaiftrlo.'  Steln- 
naseiT).  49  SchL;  83,51.  06.  £5. 
88.  18  und  Suhl  S.  IST;  m  aucli 
'Ülumen  nnd  VogvljiuiiBJiK'  84*.  12; 
Hlomrii  und  t'iubcu  boi  Sc^hilde- 
rungdor  »ominorltclien  Ji«lur  89,  Id; 
liiti«  &«.  31  (S.  47))>;  tkoc  &K  81. 
4»  Sclil.  Sa.  IfT.  (S.  480),  KoMit- 
tachon  5i},3l,  Itfunnwxnscn  3tt*.lüi 
•Km«  und  UMf  M».  12.  08,81; 
Veilchen  3«'.  Vi.  'i-ntt»  Vnlloh«.n' 
HH.iii^fi'.  und  Sohl:  Vorgiwm«!»- 
niirlit  3».  14  (S.  44^0'  S'  aoch  o. 
'Itililcr  und  Vfi^lBiuli«'. 

Botudie*  «.  GoodL-ndftvli. 

Boppc.  mr  littcrar.  StcUung  167. 

Botcnlioder  .l'S,  5. 

BMnduiDt  (lo!).  hL.  9»*.  31. 

Brei*«  SoNq.  12*.  87.  if*.  30.  48.  fiO. 
M.  M  Sl.  94.  übvraU  am  ScU. 

Brevlt^DopTvelwito?  1». 

Brictia«.  hL,  ii»*,T4. 

Brigid«  (su!).  Id.,  M',«  fiViMdJ. 

BiKbtUbt^iupiol  IS,  <i.  ig.  S^.  4!),  G  f. 

BUryar,  souioii.'  und  lillurar.  Slelluiig 
131  g.   139. 

Buroaokncobt«  (*.  538.  lu  133),  iU-n 
BaiK^rn  geKeDubcrgettnllt  132. 

Buwi-iibiirg:  läT. 

CbeoJlia.  M..  89<.7B. 
C«Ui»tus.  hl.  9»',  67. 
Csrmian     Unraiia.      VerhSUnia    «nni 
V'>lk«licd   131. 

par.  llntchior  fit  Bnlth..  hll..  »B*.  S. 

nr.   iBUsikaliinbR    ISOf.    194.   300. 
4äS.  »i- iäl.    dnrchMoliimrnlRO. 
CkÜitfinft,  hl-,  »•,  77. 
Cmwi«  r.  Minden  M»  (la  397  No.  14). 
Olu]np«rK«r.  Otto  IL.  Abt  67. 
Cboriiod  8«4. 


(Thronlk,  Tiimbni^frr  ÜH. 
CWolADu«  GOl  ß-  S.  auch  IL  HeUig«n- 

aanwii'. 
Climen».  bU.  «•,  7«. 
CUnu  91. 

Commcmoratiu.  OmnlTitn  m.,  M*.  71. 
Conrudu..  hl.  S9-,  77. 
Con«cauUci  tcmp.  88,88.  99*.  24. 
Conitr.   »TTa   civirn-   25. 8».    &il,  31 

(478). 
Oux,  clsTatin  II.  cruci«  i>9*,  SO.  in- 

rentio  99*.  2». 

cuiDuiatio  m  r. 

CunigutidlB,  hl,  SOir.  9»*.  1»f. 

ll,  oin^rMchoben.  86.00.  88,4. 
DvmODSlratiTain   (l'ronoin.  od«r  Ad- 

Terb.)  iiv  Aufhabmo  tqk  Vork«r- 

ffvItendAm  77. 
Diftlogo  S.  9t.  3.  >.  ffit.  NoNo.  14.  15. 

43.  übiTiOl  aui  Scbl. 
Dienen.  I>ien>t  83t.  ti.    NoNo.  35.  89 

(AufkÜndiKung).  4«.  GU.  84.  überall 

■m  SkM.  87.8.   Uoiu  gilt  Diciut- 

mtligk»U  28*.  13 IF.  38,6.  ta*.59f. 

5i(.lB.  67,11. 
l)iony«iu>,  hl.,  99».  68. 
Direkte  U«de  anit.  indir«klor  77. 
Diskanti^mn  402. 
DiwouanteD   165  T.  317. 
Dütraetlo  Ulf: 
DoTfgAschicIlt«'  I5SI).    Dor^OMi«  im 

Uhd.  IGl.    Vgl  X«>.  I»  Schi 
Dor-itlipa.  hl,  «►•,9  f. 
Drama,  Dialoif,  jtiluliach  637  («u  75 '). 
Uucttc   a,   Dinloge. 
Diiro;,  (iuiUaiuiK:  287. 
Dnnitnble,  John  S87. 

Uborhard  U.  Knb.  v,  Salabnrg  144. 

Ubcrhard  UL  61,  DB').    Bbsrhard 

IV,  «7. 
Khrlmrl(Kil.cbib>r(-KiülilMikk«tt89,14. 

13*.  71 L  33. 16.  44, 18.  87.  ISt 


fiSS 


Ucjprtor. 


M  BabsB  Ol  für  alt««  ei  14  (iluu  Nach- 
(nf  Uay  Nm«s  ri  134  f.  (vgl  68». 
in  lU  n.  8). 

^enuoht  8G.fil  (H.4S2>. 

^*  SM.  «0,  t.    S.  anrli  'K^umd- 

crxühlaag'. 
Einichnitt  «.  CiUor. 
BintUbitrkrit  von  Uebung  nnd  8«i- 

kiing;  107  CT. 
Eliiabflh  r.  ÜBg,,  hU  Wi*.  7B, 
Kliiion  108  r. 

Elüp«!  99*,  7«.     S.  ««ch  IL  'Ptonooi', 
Enduog  der  2.  Pen.  pn.  (g.  89. 19  kr. 

—  pl.  Anh.  l»,8e  kr.    der  1.  Pen. 

pl.  MS  (»  483).     der  3.  Pen.  ^. 

imp.  Anh-  l',  Wf.    dr»  Part.  pr». 

38.  30  kr.     Abfall  Im   Acc.  ag.  dea 

achn.  S[a«c.  Ui  (lu  41»6). 
Bnonltcl,  Anakdol«  »ob  Frlodrich  IL 

und  Bmog  Lcupold  VL  ».  Owlerr. 

53. 
EnkliM)  110. 

£iUI<iu6rf  tft  drr  lealtU  ISSf. 
Epiphani«  JIS«.2. 
EpUeiixU  %ei. 
Erardui.  til.  SOI  T.  »»«.S. 
Emmui,  hU.  (i»*,S7. 
Brinaerua^   In  der  Fern«    :{7,  SS  flL 

S.  aiKih  'VergeMen'.    Dun  8,  97  f. 
BK'tienbacb,  ITlr.  v.,  und  EteUaobor 

Friedriol.  II.  144. 
£ie)b('rg.  ElbÜD  r.  140  und  Anm. 
EstbM,  T.  9(P«.8». 
£ui[cnia  abbat.  Uobenb.,  hl.,  99*.  80. 

Fahrende  103. 

Faltobordone  ■.  Faiubourdon. 

ParbeujrmboUk  S»,  14  (Naclitr.  S44). 

^.3.  4»  ScbL  64. 14  und  Schi.  57, 17 

ud  86bL 
FMlaaaht  imd  -lieder  81, 1  und  8dil.  i 


Fauxboardon  18«.  aO(X.  814. 

Federprobea  dar  Ha.  4. 

Felix,   hl.,   W.  4   (and    M4 
djttn).    F.  und  fU-nniU  tf!>' 

'FeiMt«nflrelt«'   Ko.   16  Scbl. 

Fidiard,  »eine  Hai>dtKairitt  8 

Figur«  ctjrm.  SO.  41  f. 

FUcharl  6S1. 

Praxen,  rfantoriacbe  99. 

FranriKM  Serspb.  »»•,  S5. 

Fna  (q.  Fmu«n),  ile  bt  ohne 
S«*.81.  keine  bt  ihr  iikic 
44.  HS.   48. 98  f.  54,  33.  äO, 
ihrer  iiuairren    und    innni 
■Öse  SH*  SchL  Sie  Ci>>'  B« 
erirant,  ctliettert  96*.  41 II 
44,  B8  r.    Xnr  no  erftwat, 
ae*,  I«r.   67,».     ohne    a 
Fr«ad«,  37,  S3.  58. 33.  84, 
kußg  ihrrr  Gectalt,  Gitte  ni 
41. 18f.  67,18.  IS.  BcMW« 
leidet  alt  die  Geliebt«  64,11 
Gantt  sollte  kein  Unwtin 
bi>lt«n  6&,4SfiL     Ihr   W* 
iluroh  die  Verebning  de* 
nicht  verringert    wnd*n 
Fraunn  lind  Lcidvcrtrelb 
m\  l  ff.    gebrn  'Troii'  36 
37,7.  Uelaterwerk  Gott«* 
Übelreden  gcgw  ile  14.48 
liehe     Ebte.    Z«ofal.    ZSi 
»•.Wr.   87,1   (mit    NacM 
87, 13 f.  <o.  n.  'Bfarb«rkoit'. 
1^).  '0ut6'8S,XL  •17",l( 
4].S7(riditig88).    Zuden 
8.  Mff. 

Frm^ng,  Huthalt.  (titlT. 

Frendenaaal.  S^Jiluu  und  LI 

Friedrich  II.  Enbiichof  v.  1 
144.  Fri*dH«li  IV.  m.  I 
Bcnog  V.  it>7em  60  IT.  59.  I 

der  Kneplit    154  f. 
Frü]ilin«ni^bil(leruuKf*St,Ift'  C 


393 


PSntra  kI«  lUuae  68  ff. 


Kcgitfer. 


esbri«!.  En^el.  T.  M*.  80. 

Qntor  (Gafnriog)  SU  (xu  GaO>). 

OttUen,  St..  Klottcr,  i.  Sacha,  I>6t«r. 

GnUm.  W.  S»».«?. 

Oucotfn*.  hl..  S9<.3af. 

Ocdankenkrcü  dor  Uedet  87  f.  03 
«.  B. 

OogciMoitlckott  In  d«r  IJebc  88.7. 
47,14.  M,  lOf.     S.  «uoL    Twuc'. 

0«ütHcha  «U  «oltUche  Dk'ljli.-i-  45'), 
»pMlell  il«  MlaneaSagur  54 ").  wlt- 
Bebe  lud  r«llglCM  Dkhter  in  einer 
Pvnon  12» 'X  «1«  Konkarrcntcn  der 
BitudU').  Üolrtlicbo  IJii'htung 
mit  VoUuUcd  140f.  UrixtUchn 
AiupiehinK«n  in  den  woltlichon 
Li«dsm  Httnnuias  n44  (xa  48ä);  (>. 
aneii  n.  'Oolpbrlh^lt'). 

0«l«hrUu>it  in  des  Uedcni  iW*.  86. 
81  (S.  485),  j»  un  Schlui*.  Vt;l- 
Mcli  'Bibpl'. 

OelUr  IH. 

UeOTKi».  Ul-  &0I  r.  (aod  Xarhtr.  da- 
sn  644).    »ff*.  26. 

U«p*«rte  Aoidräijcc  S.  90  a.  10. 

<4crtrod.  U..  99*,  IB. 

(imcllrn,  iwri  SH.ai   (S.  477). 

liltlckwunich     &7,   Iff.      Vgl.    unter 

Goeti  167. 

Oood«Dd*ch  54B  <>u  fiSQ>). 

Oordiaouj.  Iil..  99*.  81. 

OorRonit».  hl.,  99*.  59. 

Gregor  XI.,  Paput  59,     t.  Ortirwitz, 

EnbiKhflf  V.  SftlKbnrn  ALlJlir-  hl. 

C)r«f[ar9e*  18. 
GnuB  aa.  IfT.    8.  97.    Si  SM.    60 

ScU.   Art    dpt   Qruiz»ii    der    Pran 

44.  87  ff. 

B»dUub    156  f.      Elnrituu     auf     den 
MöBcfa'/  145.    No.  bl  HchL 


m^ 


HnaUn,  Konrad  t.  131. 
H&tBlerln,    Ihr   Linlerbucli 

iai(.  18»  ff. 
Hüafung  ■-  Cumiilntio. 
HeiliicenoaiDPD  im  C^toianiu  uyndn- 

ti»cb  anetnandcrKoreibt  99*.  Ü.  ab- 

tr^kunit  99».  9. 
Hclblintr,  Soifrind.  (indic.hte  dot  ao- 

gcnaiuitrn.  typitob   lül. 
Ucnric:!»  im]).,  fal.,  501.  99*.  4(1. 
IIorbttti«d«r  So.  ä&  SchL 
Hnrtnannua,  Prior  44. 
.Herraf«ldern,  RvginB  4. 
H^fi.  pleonactlnuh  7t).     spottrupbtrrt 

Kö.  1 .  38  Sohl,    des  Urnccoa  AuffeD 

537  (XU  83).     WoitoPTS  lu  'Uor^ 

unt«c  '  Ldebo'. 
UUtu*  118. 

HippoljtiM,  U..  99».68, 
UofKinWr  in  Salibnrg  und  >Vlfing 

«2  ff.  (nnd  687  daao). 
Hoffnnng  89.iaf.  M.49.  si9,S7.  89.11. 

46. 7,  57. 88.  «Ö,  19-  Daao  S.  96. 
Hofj£('»eUiii:hall  Xw.  89  SchL.'  -ucscde' 
HöfmeiiitM  47.  [67. 

Hofstaat  i,  llofÜntM. 
UiibpüMs.  Ilurkhnrd  v.   165. 
Uornhaln  inm  Hornhaun,  U«rdeg«n 

von  4. 
Huto  S4, 1  (4aO>.  66  SchL 
Hyperbeln  nnd  hrpafbo).  Wcndnogwi 

38,  Ur  SW  8dil.  8S».ft0f.  8«*.»6. 

37,10.  4it  Sail.  47,   8iJ.   58. 7  f.  »0 

Sohl  B8,  Iff.  ISff.  Sat.  I>asuS.«a 

a.  3. 
Ily]>ataxe  76. 

i  XU  it  80*.  Sä. 
t  1X4  u.  V. 

infinSUv.  tyiikopi«rt  89, 88. 
IniUulvn  5.  588  (xu  7). 
liutrumpntslbeüMUin^  210,  VIS.  889. 
■muuk  im.  188.  1»7.  8VI.  896. 


BL— ^^"          1 

H                        BM                                        Bagimr. 

^m                           iDWrralUcbritto  200.  SlNk  M7.  4M.    Konploxion  40'). 

H                                48& 

KoiBpODiat  dn  Lieder  903  S; 

^M                           Jnntibm,  bl.,  tl»*.  48.  «U  Wottorherr 

Konlra&ktKNU  Sita  u.  8. 

^1                                !ltl*.4l.     JiLkob.  SchnlasUter  xa 

KoDTcaiiRnx,  bärffariielM  No. 

^B                                Miilililorf  a.  Steioer,  Jitkob. 

Konalien  KcKnn  gtiistlich« 

^1                               Jwii«    ChriMua.    utlvUatl«   !)9*.  M. 

Vifrantoa  iU'}.    xvr  V»rb 

^H                                               «iTUUUlciBiO    }t9*.    1. 

dtr  KirchAiuucbt  «6.  «7* 

^H                               Johknti  n.,  KnbiS(^buf  v.  SokburgML 

KSrnsr  114  f. 

^1                                   J.  de  Uurin  &le  (XU  SaO '). 

Kärporb«Kbr«tbaa(ren    148. 

^M                               Johaanm     bupt.     !<»•.    41.     T.      76. 

44.  :J3ff. 

^^1                                   Jubaunni    cv&ukgI.    99*,  84-    uilc 

Kr&Qz   i».9.   58.81    (8.  477 

^1                                   port.  Ut.   9»>.1)0. 

üS.  57, 

^1                               JndM.  T.  69*,  8. 

Kuhreigen  908. 

^1                           Juliua,    fal.,    »»*,  13   {DDd    Nnrihtr. 

KönM.  ssd  dkdnroh   UnUa 

^H                                duu  .UA). 

Schi. 

^K 

Kodoi  der  >tot«o  9.  4fi8.  S 

^B                          Kad«M  16«  r.   178.   181  ff.  40G.  448. 

^H                               45!).  48S. 

LKfr^n  der  Ha.  4. 

^H                           KulU^Dbaub  140. 

LiinibiTtui  up.  Tny.  »&•.  61. 

^H                           Kanon  216.  — ,  BitWl-  SI4. 

Ltndin».  (Mho  KwJena  181. 

^H                           K«aKlci«tU  IS,  88. 

Iahk.  llmttfaBcn«,  Errbiichof 

[B                               KnrllV..  deiiti>-hcrK>imr&3').    Karl 

bürg  «7. 

IH                                   V..  Rünig  V.  Pranhroirh  HS  f.    Karl 

IjaurAnb^rK-IlMCiFicli.  inr  Md 

^H                               VI-,  KiiniE  r.  FrAtitcrpich  «10'}. 

lur  Urammuik   lä3lT.     *] 

^H                               Ki«snwcttnr,  Murikfortcher G80')(n&d 

Hüni-b  nach  146.     Kontn 

^H                                   545). 

583  11.  8. 

^H                           Kirchbnr«:,  Koorad  Onf  v.  16ft  (51» 

LaiirentiDt,  bt..  W*.  6S. 

^^K                               dun). 

I^ich   alOff.     r«UgiSMr  91^ 

^^P                           KlrcheoUed»)'   (I«s    UÜoclu.    pMslm. 

Idcb  aioc 

^H                                  Stil  104  ff.    lur  M«Mk  lUTff.     sar 

Ijeid   verbunden   mit    PretMl 

^^H                              Onttuinutik  133  ff.    mir  Marik  d«« 

ä».  7.  27.  4. 

^^^                              alt«n    Kiruhrn|re«uigi    üborhaopt 

Ijoonhardu«.  hl..  99*.  73,  >1« 

^H                              185.    vgL  59S  (en  86). 

h»rr  99»,  41. 

^H                              Kircbentüco  181  C 

Looeh.  Albr»chl4IL  53«l(ia 

^H                              Kloffcr  IDO  f.     Saawn  donolben  84.  1. 

lje8ef9iohi>n  in  dcf  IIa.  7.  1 

^^M                          Klingen,   Waltbnr  t..  und  SUbmw 

Li<.'hten«t«iD,  Ulrich  t.  (5»,  1 1 

^H 

161.    I.i>-htcnitvbi-NikoUb 

^H                           Eliniftor  40  f. 

r..  Eiiftuelstn-  51. 

^H                              Klopfanlieder  Ü  Sl)i1. 

Liebe,  nur  aui  BrUining   i 

^H                              Klogbklinvr.  Pelni«.  Abt  08. 

teilen  87.  SS—«,    fahrt  ■ 

^^B                           KomptraUvisuher  AiMdmok  mar  V«r> 

inltick«t  EOE«Ji  andot« 

^^B                              itiriMiiic  G7, 19f.     Kompuativ  w 

•17*.aß.  41.iaf.  58,M. 

^M                              wckS»*,8S? 

Ürliobta  da*  Li«b«t«  lof 

E_                              j 

Sdfi 


Ha|{UUr. 


56G 


Ai.-Jllt.  14.ttf.  W,60t.  ^.*.  HO. 
4U,  !tH.  44.  Sit  60, 16.  Die  Ueb«D- 
d«D  IbMitceu  einander  gegoiiii?tti)(. 
«inei  il(?9  andern  Hen.  Sinn  ud^l-. 
Mlbstündi^s  Leben  dej  Uonwiu 
nburliAupt.  diesci  ut  gcg«sieitig 
eine  Woluindjf  für  diu  Linbcodon. 
DiiteiDcnnSi^liliilM^l  xii  Öffnen,  88,1  f. 
la».  U  f.  «l?».»*-  ä«.  18  f.  »ff. 
S3.  10.  41,17  er.  4S.«ff.  43,  a.  ff. 
44, 6  f.  47, 8  r.  58,  IS.  87.  8.  ff. 
Sp«deU  noch  'Wcutiaol'  d«r  U«nu>ii 
SS.  1  r.  (4:14).  1»*,  47  und  Sc)iL 
Z«it  (Nacht  oder  Tbk.  ScTyBl'«a  oder 
W»di«n)  uhnv  EinlluM  37.  IS. 
OcwUtf«  Nähe  beilintfiirnunB  37,  IS. 
•17«.8.  24.  21, 18ff.  83,45.  47,10f. 
22.  iS,l3f.    Li<?bc   oI*   foindUchc 

Hociit  S8.ir.  (s.42tf.).  n;^^«. 

t!S.3f.  87,16.  41, »e.  41t,  U.  raubt 
dio  IteBanuRK  iä,-i.  m'M-  4!(tl. 
£S*,4&.  44.a4fr.  60,  lt<f.  Dieuand 
Iuah  sI»  erl«ldea  den  Liebenden 
Sß.S.  BeL(Liubu»-)Un£liiokUlei<di- 
mu(  bcn&hrenl  &1.  I9i.  und  Sulil. 
faeimliuhu  lätbs  48,  1.  —  Liobea- 
rou«r  50.3.  LicbeMtrldie,  -bBudc. 
■  fcMeln  83.  1  f.  (S.  424).  35,  5» 
(und  o.  '  Liobo  foüidlicb').  Liebe»- 
pfoU«,  '|^cho«iiR,  -wunden,  und 
BcUunft  durch  di«  liehe  HO,  5. 
Vgl.  33. If.  (4S4.  4^6).  Liebe  als 
Ja^  44, 1.  Zu  d«m  Uaiucn  »ü.  S. 
H.M. 

lAebeAvltt«  71,  TV.  tS7.  ig  Schi. 
(dua543),  lg,3K.  27, 30  f.  64  Seht 

JUebuvrun  137. 

LMwbadh  Fmilifurt4ir  1S8.  Lncho- 
»er  I2>).  £5.  im. 

Ugattiivn  ».  41isr.  4aa.  Vi3. 

haum  erniK.,  UL,  OtP*,  Utt. 

Inda,  U.,  ffa*.8I. 


m,  EinBuhub.  Anh.  l».  89  kr.  34.  M. 
Uagdalena.  hl.,  «mronno  9t<*,  Sä. 
Magmi*.  hl.,  D»*.  iS. 
Mai    (Sonunor).     KmpCanif    dtMolbm 

SR.2&. 
Mangnid.  Knappe  3K. 
MUnnlit-Jikeit     de»     Dichter*    Hering; 

30  Schi. 
Marc«llmuspr««b.(etPelruacsi>nil«ta), 

U.,  SO*,  SO. 
Uareus  evang.  «»*,  27.  ?p.  99«.  m 

<ß.  S.  &46  daiu). 
Marftaretha.  hL.  SOI  f.  Ü»<.4«. 
Maria,  nalivilaüu  !Ht«.S8,    Verkündi- 

tniHB    *»•.  20.     conocptio  »»•.  7». 

UehtmcM  SO*,  8.  Hüninrlfnhrt  R9*, 

aa.      U.    Aoi^ttaca    »f.  33.    U. 

Ma([d»l«na  SD*,  47. 
Marlha  foror  Lasari,  hL,  90*,  «8. 
Harliii,  der  'Lan>rieiler'   SSfT.  (mtt 

Naohtr.  5t)5  zn  30;  vjrL  aucb  o.  ■. 

'Ktimponist'),     hl.  Martin  »»■,791. 

MartiiuUcder  2l».  81  ScU.     Anh. 

I«   -8.  587  (lu  78). 
Matthias,h1.,9e<,  14  (und 646  Xa«hlr. 

dazu). 
llanritiui.  hl.,  <)))•,  «t2. 
&taxinüanua   (und  0   Soc    UM.},   hl., 

9i»*.  42. 
Mchratiiumiße  Ijederäl4ft'.3fi4.  898 f. 

Mehratlinmlner  .Sat«  Ulit 
Melden  ».  Trenciiing, 
MciaterKViiaiu;  und  -tänger  1B2  ff.  189. 

Uoilitertiesänflf-  der  B».  Sl.  40  ft, 

vgl,  36.  37. 
Mi>liBma  184.  105.  197  C  206.  407. 
Uolodien.   ihr?  Anzahl  5,     Venobie- 

bnnfC   der   Uclodin    um  «iiu!   Tan> 

atofo   bei   TarachiedMMn   Ije«art«B 

10  f.     Bati  188  fr.  209  ff. 
UeniuralrerhBJtnl«!«  dtr  Liedar  19. 

178  r.  89». 
Metapher  in  den  Uedani  81 S. 


55B 


Matoitynl«  83  f. 
.HeUvm.  Mraaiclifaltiirkeit  rfMaelban 

bei    etnoii)    <i.    dem«.    Uiekter  138. 

Metrum  niMl  Uiuik  las').    Hetran 

küiullifh   bol  •onat  volkiUünlidier 

Konn  «T  Schi. 
Uüm«.   i)«nontf)(i«rt  H  8cbL     apo- 

stroiihWrl  as,  I  f.  (S.  tötf).  Miiia»- 

lebrea  56  ScU.     lUluMMtd  88. «. 

S.  •neb  n.  *Ueb»'. 
,  HiMbpoeiie.  follutlliDUeli«  ISGff. 
Uolitor.MiwikeMtcbM-SSO'XunaUB)- 
j  HMidaM,  U«. V SH  udUf I3.4L  ■).  45  >). 

UtUrariKh«  ÜcdcDtting  von  H.  S6  *}. 
lUontforl,  Hi^o  r.  311.  t42f.   mr  Ue> 

trik  100fr.    tut  UnunnuiUk   18Sff. 
M<ueb«rowh  &3I. 
JlQgdn,    Hainricb    T.    13.   S<>).    U7. 

4S  (DDd  63«,  n  42,  Ha.  94). 
Hund,   'rot'    alt  «lobendM    Attribot 

86*.  II,  roMnrot  SS*,  18,  bmutad 

»,8. 
Uuikttblnt  140. 

Nmcuw»,  hl..  »»•.  70. 

Natur  lOaf.    NatunuikntlpfuagSB.Sl. 

88,  1  (T.   (S.   4tPl>.     Naturobgus' 

66, 1  r.  86,8.  Katurffeftihl  13«  (U..). 

186  (8acb«iwinn).  141  (beim  Mön<^, 

T«1,85,ir.iitid  S'>rbU.M4);85,  I  f 

Naturli)T«ntiv,   .«luiwsbl,   4cbild«- 

fung, 
N«)feD.   OottfrUd   T.    166.      KIbSum 

nur  Sfdiweber  DlchUq-  146. 
Neubau«,  ScUom  SS*). 
Kei^abnlwder  71.  4ii  ScU.   21  SubL 

M  Scbl.    Attb.  4. 
Slwilan»,  hL,  99*.  7«. 
Nlunlu  IS». 
Note&llDl«D  S.  538  (n  «■  7>  545  (h 

518). 
NoUDidiliiMet  S.  ».  18a>).  8811.  3». 

403.  46B.  474.  50a 


NoteiwcbnR     8C    908.    mit 
Korrvkttmn    iliiiinilii   lOf  T*^ 

tVtwrtragunif  to  tttattna  1- 

OdMtua  SM. 
Okagbem.  Joutan  tTt. 
Unra&am  315  f. 

Orthuenpbi?derlU18e<da(nS3li). 
Ortbolph  T.   WmawfM«k.   IbdüM 

T-  Salabaiit  «&*).  08. 
Omidiu  llcx,  hL.  M*.  St. 
Othnanu,  bL.  501  f.  »»•.  74. 
Ott,  Hau  IS  •). 
Osynoton  M. 

Panwatio«.  hL.  »».SSf- 
PaDUkoo,  bl..  99*.  49. 
Pianltliu,  IJtagt  doraatbaa  177. 
ParalleUmw  88  f. 
Faratax«  7«  f. 

Parodl«.  litUrarlaobe  lS2r  I37I  \» 

145.  15V.  l«tff.  IS  ScbL(iud5ti, 

m  894).    Puo£a  cacr«  681 1 

Pantua.  hl.,  oonvatiio  09*.  9,  Scbot» 

li«lljfor     geitnn     Ha|;«l    99*,  A 

PauliM  «mn-.  Iil.,  99*,  8, 

P«tl>«tua  (et  FeUcItaa),  hl..  W*.  17. 

Peraonifikatton  84. 

PmöuliaUceit     MrU«t     (Wt! 

Walthw  »41W)  "IT*.  85.  21. 18   37 

ScU.    61.  i2.      Vgl.   -aelbttiodi««* 

Lrbvn  dM  HorMTia'  o.  tmt^r'titbt'- 

543  (zu  4W>. 

P«Ur.  St..  Kloster  Uf.  67L 

nitmoa  daa^Ibrt  88*). 
PvtfODflla.  hL.  99*.  85. 
Pctrut.    rath«dni    S.  Patri    Anllocb 

W.  la.     Prtrw  und  Paulua  W. 
Philippua,  hl..  99*.  89. 
PhraaMloid«  Wff. 
PhranerniigankbcD  8  f.  178. 
Pil«grin»*  aanoKic.  Saliib.  S9*>. 
I^grim  U.  TOD  Pvobbeim.  BRbiachi 


Hun^ 


Too  SiMnrg  astt.  88f,  46 ff.  49Cr. 

07«.  58e(n60  Abe. 
<lw  IM. 

l«oiiMmiu  78.  11*.  1, 

IjptotoD  ■.  AnumniiiAtio. 
Polysyndeton  »0, 
Ponmier  «.  Pumhart. 
PutcDÜnna  a.  Pudentian*. 
Prjm  49.  62  f. 

Prii«mLi)zdorJIcdcutuair»3,I9,  U,17. 
Pricitor  und  Frauen  69",  30. 
Pri»CB.  U.,  99»,  4. 
pMlatift  1781  a08.  4ßS. 
Pronom.  pur».,  Klllp»«  deHMlbvn  Äcb. 

!•,  03.  Pronom.  pfi*t.  uullskt.  29,  18. 

—  relativ,    für   einen    itsdingungi- 

Mt>  .Acli.   1".  81. 
Proportio  178. 
Pl}(^lUl«^n.   Oeiuhleoht    nnd   l|ucll<in 

lur  Ue»chichtc  dciielbpo  4S.  SB '). 

Albert  r.  l'ochhcimSe').    Klimibnth 

T.  I'uohhcim  51 ').     Hnni  v.  l'iich- 

hcim  59*}.     l'ilttrmi  t.  F'uchh«tm. 

Hniiptmuin  mi  RalzbiirK  SO*}.     Pil- 

griia  l[.  T.  Pncbhvim,   EnbLsehof, 

Pad«ntlana  »!>*.»!lf. 

Pueri.  hl..  ittt'.tM. 

Piuiiluirt  )tl3.  814.  SHS  t  64S  (xu  S89). 

4JuuiUtüt,  metrucli   USf, 
Qiindllbot  aOS.  ä07. 

BadnUdt  4f)rr.     Reicher  v.  Radatadt 

ebda. 
'Rnbnicaenäblung'  Ü.  1  ff  (S.  488}. 
Sodeti    und  ScJiwoigcn   96*,  67  f.  46 

SoM. 
S«f»in   laa   (nicht   välliit  gleich  filr 

alle    Strophen).    1^9.   SO&f,    diaf. 

394.  4IJ3.      AndentimK    dcii»lb«n 

f«hl»nd  64. 40  kr,  Anh.  No.  4  Ua. 

•iO,     tilolit  korrekt  t«l.  ül  kr. 


667 


B«e:MibogwB.  lMeten&Dg«r  40  f. 

R«lcfaw  V.  Radatadl  ■.  Radrtadt. 

Reim,  U«iDheit  114.  dureh  Verdurbnin 
Ü^tfirt  vbda,  innerer  19.  114.  5Iiä 
(in  1X2.  ä.  Abi.),  roichoi  538  (cu 
lüS  Z.  I),  Punkte  oder  Stncbe 
Mtob  den  Reimwörtem  9,  Uleiehe 
KeiinbindiuiKcn  1161!'.  Heünspielo- 
roien  13*.  3».  2«».  38».  81,  überall 
am  Snhl-  K«iin*:  a.'o  138  u.  1. 
a:S  ins  n.  1.  ä:S  133  f.  S.aui 
St.üälT.  (vgl.  &S6,suia5,ti).  aj/:S 
86.9&.  a:e  U.2i  kr.  i'.-t«  lä4 
n.  H.  it:a  99. 9S  kr.  <t;a  lä&  u. 
4.  ür.uo  hS»  (lu  1»&  n.  4).  j;^ 
12H  II.  H.  «  (s)  -'  <cA  12f>  u.  9  (und 
eae  d»n).  «m  ;  S  44.  lOH.  2n  ;  S 
m.  87  kr.  Sit  :  aatt  t».  88  kr. 
e  :  an  Anh.  a».  1.  in  ;  ?  4».  6  kr, 
rin  :  ty  88,  16.  m  ;  n  1S8  u.  7. 
nii ,  «jp  83,  14.  le.  itg  :  ing  86. 84, 
40,  h  ;  ch  68,  38  kr.  r :  n  Anhang; 
l«62f.  itI  ;  rt  88,  8  kr.  rtn:it 
Aob.  1*,61  kr. 

Relt«Dhaslach  67. 

Reml^ui,  hl„  99*,  M. 

Rep«tit!o  85  r 

Responsion  m.  No,  49  8cU. 

Ueuentbal.  Xeidh,  v,  181.  144.  161  fT. 
Neidli,»  OefriU»"  81  Sohl 

lUiythmiiierung  177.  46».  488.  488. 

Rhylhmu»  163fl".  802.  306.  404,  iiaral- 
lele  Entwicklung  mit  der  ToiuüiUt 
188  f. 

-rieh  für  -*fcft  IS. 

Rlet«nburK>  llnr^graf  t..  nnd  Hiltbolt 
V.  Sdiwaiu.-«»  146. 

KoHianu!!,  bl.  99*.  68. 

RuKuplüt  183. 

Ho»e>,  Johann  U..  Abt  67. 

rUhmon.  Moh  14.40.  Iti.8.  Oain  101 
C  VorichwieKenheit'). 

RugOD,  WiKlaw  m.  r.  tS6, 


i 


BSB 


R««iM«r. 


Bonenai.  WBM«  58«  (xn  41 '}. 
RnpartH  ^nrncJit),  U.,  601  f.  W*. 

BL  «8. 
Hute.  Hartwic  v.  144. 

Sackt,  Eb*th»rd  und  Heüuidi  tob 
49.    Uau  14».     PbUt  iHf.  146f. 

SailaniipiKl  212. 

SaUI>ur|[,  tlandii:hrifl«ii  niul  <)aeUeB 
ab«rlM«pt  tat  (;McbMiht«  RH*). 
MSoMMt^ntum  duolhct  SS  ff.  Hb- 
l»i^  und  blldend4>  KonH  66.  Lit- 
tMulBcIw  TVadItioD  dMcIUt  144  f- 
Oenaoat  in  den  Trxton  Xn.  13. 
IS-  «0. 

ScheidMi  t.  IVccnunj;, 

SchlrmmcTordu)  SSI. 

Scbl&nol  s.  KoUmaehlauel. 

SdiBild.  V  iinkfonchcr  &30  •)  (und  &4fi). ' 

SdinadahllpMn  131.  IS3«). 

SdiolMtic«.  hl,  m'.n. 

SdiSah^lt  der  Fnii,  BDipfamibanK 
44.S8(r.  (ond  NwltT.  644).  «•.  15. 
28*.  20  IT.  SaiÜntirit  dto  K&ipen 
mit  Si-hiinhcil  der  ShsIc  26*.  !Mff. 
Pi^ii  dra-  Soboithoit  2«*  SM. 
Dun  !». 

äch^eibl^^  der  Ha.  Sf.  dnrcn  .Alter 
9f.  V«taeb«n  dcnrlbon  8.  lOf., 
Tel.  lOSr.   (dud  687,  tv  107).  119. 

Sobwangiu.  HUibolt  v.  «.  Ktetcnbatf. 

Sei)«»')!  s,'  Sftctu.  Pptvr'iiDd '  Steiunkr'. 
534  (39c  m  S.  26). 

»«buUiuius.  hl.  »9*.5. 

ticluuuolit  ST.  1».  21,7.  41.2.  Duu 
S.  lOtt. 

S<iU4<nlcbl?n  der  Sot«n3y«lcnie  «, 

ä^nkuQK,  midirfocb  106.  fehlend  I12f. 

8«ail«Dnfi4  populiii«  XoNn.  38.  19. 
21.  H.  86.  8S.  üben»   am  Sdil. 

Swiurni  aiof 

SIcbnwc'hliUeT  s.  HacdiBlaiiDs. 
SigiamnodiM.  )ü..  5011.  9U*,29. 
SUvMUn-,  hL.  m*.84. 


sfawxB.  hL,w.n. 

wlBer    G^  teilt«    ta     ilraw 

MäBdu  14«. 
Sixtw  n.  Pp..  hL,  9t*.Sl. 
SpScI.  P«ter  HCT. 
Spricbirärter  68  n.  b.    US  (n  ä 
StSdlokric«  Sl£ 
Starol)«un.  MinowtiafpT  1&4- 
.St&adc.  loo.   vad    littnrw. 

181  £.  140.  142'). 
8t«Uiar,  Jakob  44. 
St«üunar  t.  KUnffiMa.  BertliaU 

ba^iafloMt  de«  Hjincli  14&.  81 
Stephan.  Pp.B»*.  50.    Ptataauari.  ff, 

64.  tnveetlo  tW.  50.    i.  m«A  M 

Nacfatr.iuW'.  t>4.  Stepkaa.Il«nl| 

V.  I)a>-vrn  S.  61». 
Stil  der  Luder   74fi.      atÜMtiiAa 

SchoBiB  «bda.  (und  587  daanV  SO- 

Buchung  in  dar  filiimanniiiwi 

196.    twa  Stil  dar  fiiimii^iit 

84.  10.      VoUatSmUeber    Slfl   it 

WiederiiolDBgeB  S.  86. 
Stimmlage  der  Lieder  SOL 
Strophe  119  ff.  (und  538).    Difm»- 

Ben  der  einnlnen  gegen  «iBMte 

41,23  kr. 
SoehtDÄnn  137  L  (&89  dam). 
Satjirawirt,  Pot«r  108  ff.  (aarllftrik). 

188  ff. 
Suncdc  r.  145. 
Sj-mboUk  irachavlt  Ihn  Bede«UB(  ■ 

demaelben  liudu  85  8eU. 
SjrBckdOclie  89  f. 
STskope  108t 
SynUx    11*.  3.     IT   Sohl     a9,L 

27  Schi.  82. 1  ff.  BS  ScU.  $7  ScU- 

8«.  9  f.  87  ScUL 

Taglisd  NoNo.  18*.  18.  15.  überaOHi 
ScU.  itOO.  215.  M2  (sn  88»>.  Hl 
(SU  388  >'».  14). 


-i 


S99 


Ba|WM; 


659 


Tftkl  l«3ft  178.    in  d«r  VolulminUt  j  tnimpel,  Jy  6.  ItIG. 
176.    Tsktttnch    183.    10».    174?. 


TaktwectiMl  IM.  189. 
Taler  15«. 

TumbiiiueT  114.  184. 
TuBwcben  Ifti.  807  fL 
Twil«r.  .lohKiUM-i  88.  40. 
TMcbaor  123ir.  133.  CUioüuttu  &01  f 
<!BinipaMmeni«,  nor  61  SehL 
TMiipu*  biTfrfooUun  al*  Hanplmus 

173. 
"J'^urcl  im  OW  41  (und  tM,  to  41  >). 
TextontcriL'Kung  &(f.  17a 
fnutma*.  ApoM.  99*.  89.     £p   Cwit. 

99»,  84. 
Tlburliu*.  hl..  09*.  S&. 
TUm  i.  Vögel. 

TfanothotM  apoBL.  hU  99*.  6.  ft.  T.  »t 
Apollisam  Naehtr.  64$  xuCfl*,  6&. 
Tittirrbtropho,  janir»ro  121  u.  XI. 
Tiiühter  Oott«*,  vier,  Strrtt  d«rertl)i^ft 
SW  (>u  48,  S'o.  9I>).  Skbcu  TuL-)ilrr 
mU    rDnoni^aUtiDGii    it«r    Ireii-a 
Kitn«!«  4^. 
TaDalität  1711  if.  30«.  300t.  401.  408. 
470.    49T.     pu*lld«    HntwickloDg 
mit  ilrm  RhjÜuuiui  ISA. 
Tim«  dt)  liüncbn  fi89  (su  14»  Ab«.  4 
Z.  iy    Eorweiw  sncb  635  (lu  87 
D.  4ftb). 
TODfMchkditeT,   VorbältDia  sa   d«ii 

KirchaDtüncD  17»  IT. 
ToDiaaTAng  der  Li4Ml«r  UOl. 
TonwicderhoIanK'»  WW.  !Ä>«. 
Tnum  aU  jKiotijcboi  iloUv  11*.  14. 
Tniuiung  uadTivQaui^CMchtaoniiS,  I. 
M  ScU.  e7.8»f.   und   SciJ.   kunte 
Zdt  «nukelnl  j«lst  laitK  ^>  >4.  Ua- 
aa  101  f. 
IVaoe  9».    {[«Bcoaclilg  «bda.  (>7, 18. 
TRaklitt«ratnr  631. 
"IVoit'  (too  oinar  P«nHiB)8S,  1B.I1*, 
Saff.  4i9,!».  64, 32.  U>,£(I  (richU«  27). 


«  ia&  (and  6S8  KU  126  a.  ^  Z.  V). 
VAalheus,  hl..  »9*.  43. 
Dma<ilireUiaD««o7&*).78fr.  f)l  u.4,a.^. 

6S,1».  6«.  14. 16.  86,44.  8(f,9f. 
UnsoKtuokliolikeit  iio   AuadiMilt  86 

ScU. 
UngHiA  in  der  Uoba  61  S«U. 
CnhIarMt  im  Aatdrook  SS  Sohl,  (t, 

auch  Q.  'Kfinn'). 
*CaniögUcka  Diag«'  «.  Hyporboln. 
L'avwhotEUi«  OlQok  14,»». 

Uibaiiiu.  hl.,  m:«*. 

Draula.  IiL,  »»■.  «& 

Vagaolen  in  Saltbiirg  144. 

VakmlDiia.  Id..  601  f.  99*,  IS. 

ValoT  aotanm,  inU|{or  166. 

VerKeM(n)S3.SSf.U,l».  1S,6.  48.36. 
S4,80.  S.  'Eriiuieni&g'. 

Vergleich  in  d«ii  Llcdera  80  f.  V^l. 
kuoli  ■>.  'Bilder  und  Yngklch«'. 

Veriuidea  ».^  48,9».  68,19. 

VenL-hlrirunii  9», »  kr. 

V«notiwi<-gcnlt«it  >.  rühntDa,  (idi. 

V*rtraii«it  41, 16.    Oaaa  S.  98. 

'VLamUlg^  i.  SiAnadahfipfoln. 

ViDMDtiua,  bU  99*,  B. 

Vir«ili(u.  Buai,.  t.  8«lib.,  U..  »0«.  77. 

Vilali*,  hl..  99*.  i». 

Vttu,  U..  »9*.  89, 

Vogd  und  Tter«  bildlich  und  all 
HUStgn  8i),  1  ff.  (v^L  bntOMlvri  (Sr 
dUAmMlS.4M-  Ki)l«488r.  daa 
WVOm  487  f:  mtl  Nacbtr.  U4. 
Ku«kMk  48»  r  Nacblieall  48»  ff. 
Tsubo  48S.    di«  Wacht«!  400). 

VoiialMida.  WalUwr  t.  d.   lÖI. 

VoUuUod,  lk<riiri60<).    OMcUehl«, 

TorUlUüas.  Kwutijnk  inOoatadi- 

lutd    180ff.     UnflaM  Act  Ulnne- 

186*).  warn  Stil  und  Wown 


MO 

pMriiB  am  Sdil.  itr  ebuciMM  AMik 
UaiOolbRbct  179.  Wifl.  81«. 

WiditoriMer  IK 

Vftffra  d«  MlaM  SS,lt  (».  Uit). 

Wabafraod«  ltS,S7.  Sl  Sohl.  4»,  37. 

«0.18. 
Wolburiri«.  hL.  99*.  U  (duu  Hfi>> 
WklUr.  Omi«.  Abt  «& 
W*«eiMkbeB  98  n.  IS. 
Wdwr,  Ku-I  UuU  T.  17e. 
'WmImI'.  hölucbo  411  Sohl. 
WmIimI  <l»r  Anredcferm  »1  u.  8. «. 
W«auNaUu8.  hl..  »t>*, «. 
K.  Wfiutel  I.  4»  ff.  «0. 
Wlednbotaiig  einer  Sllbo  ilvr  llmOt 

y,t^n  IS*.l.   1S,I.  DO.  I  kr.  Lm. 

«u  No.  S.     Wioil«rliolutig«D,  übfir- 

baapt,  tUlUtUab  >.  Rc]ieUlii>.    des 


Vollwnrta  wut.  de*  Pnii»T^>i  St 
a.  Wtolartiolway  aodi  teuer  » 
SS.  10.  45.  S«.  &7.  sä  07.  aad 
nSeU. 

VHatefileUMk     Orliwliiiii     *     lt4( 

WitteDwcikr,  Hffaricfc  118. 
Wol%»i«iu.  lil.,  SOL 
WnlkeuUia.  Oswald    T.   34.  K  ■ 

UBt.  U8.  von  UcrBMna  b*«nta^ 

148  fr.  CIriolftiiiu  60». 
WortverUngenns  •.  OiatnoU». 
Wöntclic  Wt.  oncrfiillbu«  aJfjpuhik 

Zoclandi»,  llenrii;)»  d»  107. 
Zniisna  43, 0. 
ZwolW  47.  l. 
ZwilUa^omiAlD  7H«.  S. «. 


WSrte  rrcrzcl  elinis. 


tMmttfK    OT.SO  kr.  oUnÜ. 
■bervlr««»»    87,  S»  ab  erirttd  (mH 

NMlilr.  544). 
«dfitnoh«    4ft.  17  «ulmMeh. 
oAtoitr.    UM  <urM. 
alnianr     IS,  48  oIt/^mm«. 

nU  wtrr  m;  m  «.  /iH. 

ai«     54.40. 

(amtrotia}    M.81  (S.  47S). 

tmge  nmif.    S8*.  s. 

«Iffl    W,S». 

amferiktt    &A,  I  oiij^MiAht. 

cuinid/'M    Anh.  4  rütf om. 

anhiarlm    65,03  nnlwMri 
flMMM:a((tf<BK    47.16.  ITdiK/im^.' 


wMm    Ott*.  dS  «rteit. 
l'ladUütl)    U3  (lu  S.  4M), 
ävmtimrt    86,68  abfnttw. 


baB  (Wcfr)    33, 36  f.  /HIN. 
fcuMM    9&*.  49  fxm- 
kvnb    M,  18  kr.  pA4. 
ftarrv    648  (m  35,  65  f.)  parr. 
UilSiy«    66.81. 
Au    Ü,  80  jff  }nu  ye  JNM. 
boJmdttfM    !Ki*.4D  beJoaU. 
btAMett    33. 19  beäftiM. 
btgem    24ä.     Konitnikt.  99*.  «9. 
tfjirtiMM    S.  88  htyrBfstem. 
bthütten    8(i»,  «f.  bthul  I^Kt. 
6eum     8S,6  gtfeüH. 
bdfamni^r    »S^.S  twnhrawrr, 
hncAciWenArit    Oä,  3  br»eh<ti^», 
bfOitUm    04,34  «(«rUMt. 
bnettfitn    33, 1«  6rwiiA  3.  «• 
balitte»    S7.  H  »Mtn/'r 
frcMTjrcn     16. 74. 
bmmiidrrttcAa     W.  7.  6» 
triektm. 


401             ^^t       tu^miT.                               sei^^H 

•^  (bt»it'iiicrtcttT)    4ß.7. 

r  betrahtcn    J«».6ft  Mraeht 
l.  U    Aiili.  I*,tt7  p«y. 

rrdtnien    66,30  träetykm.                  ^^^^H 

erharrf*    S6, 66  t.  «rAarr.                     ^^^^H 

Mr    U'.Bl  pim. 

rrtriden     29, 3  erloUrn.                           ^^^H 

B    MkÖjK     Tk}.  £1  jtyvK'j. 

tri'hiaai     32.  IH  er«di«uBt.                    ^^^^H 

hlic    &i.  ST  pfic;c. 

ertta-reH    60.31  eridvri.                        ^^^^H 

1.  UmI  rtmf.    H8.  ]T  t>lil<4. 

er» fuMFiim     2ä*.  62  nTttBinU.                ^^^^H 

M    &t,  22  pof. 

erviiruclien    86, 30.                               ^^^| 

1    t«t«>*&r6t    58,  &  palfnhrot. 

^^^H 

1    JbWnjF^     Anh.   1*.  G  kracht. 

^^M 

hrintitn    4M,  :ä  fmniMt. 

ftrSuirm    5-1li  (üS".  BS)  t/rpriwt. 

gSfien    41,  IS  jicAl.                              ^^^H 

hrot     36",  lü  proiBcn. 

geben  Furt.  prät.    K.5  kr.                  ^^^^| 
gebrrkte     16,2  geprctht.                       ^^^^M 

VUdittin    86. 26  ptMtcUcin. 

fMxrttJ     Anh.  1*.  U3  jhiim«ii. 

gebäre    \iä.  iS  gep\ir.                           ^^^H 

gedenken    it»,4-  66, 1«  gedmgk.           ^^H 

fl4  M  9.  »5. 

gedniUat  i.  flriJIfn.                                   ^^^^H 

danc    37.  17  dani-ften. 

gr/ialttn     86,  IT  ^«Ailt.                            ^^^| 

da*    koaiÜt.m.'ibdiu.Unip.'äD:*»; 

gihert  I.  Afrc»,                                     ^^^^H 

42,3  Jf*? 

gehügtfn)    sa.                                        ^^^H 

füdecfar.  Ulümleiii)    66  SuU. 

j^tile  5U-T.    äT,  12  gaill.                     ^^^| 

ffer-  I'rnfix     84. 10. 

^££cA    61.16  geUieh^.    tri),  IS  <(tw         ^H 

derrtn  (darren,  dorret^    8G,S4. 

^ldcA«n.                                                   ^^M 

(derttttigen}    34, 18. 

(Qeliäer)    44.67.                                          ^1 

diu  Prou.    dafÖT  ifi<  16- 

jflÜHp/'    32,11.    12*.  Tir.    *IT*.m          ^1 

dirn«n    S5. 69  «Km. 

BS*,  1  f.  44, 18  gdimph.                      ^^H 

iJriUfn     44,6})  gfdmlltn. 

jr^meine    .\i)h.  1'.  10  ffliiatnan.          ^^^^H 

dHlt'dUhe    M,  T  kr.  (twUtUirA. 

getneit    Hü*.  63  geMOtL                         ^^^| 

ditrcA    61. 14.  <l.  ffMlUU. MS. 

gen&dt    39, 7  f.  sctuhI.                              ^^^H 

durchpem    50,  Sa, 

geniaen    St),  ß  jicMyMMn.                    ^^^H 

ilurcAtriten    U.7. 

gtwtXm                                                  ^^H 

dwKhvineren    U.  72  tiitrrA  rI*Krf. 

^friJil    87. 7  ^«rMAt.                            ^^^H 

5F(«fftk)ce    33,  »8  kr                             ^^H 

Kbei*-    fl»»,68. 

geaMde    aO.  14.  66.13  fWdMdM.             ^H 

«6«n«    'JU*,  69  c6em? 

ge»ehrU    86, 1  f  yMolray.                            ^| 

fin    84, 17. 

jpM«Uc,  ariHi»'     88,41  a,  gefrt».                    ^^ 

«jtfMclI«    69*. »  MljieMiL 

gtaOkKhaft    46.  SS  gtiMUtdmft.               ^M 

cUmd«  Hla.     11*.  64  WlMtd. 

gtstalt  *tf.    »«.  18  kr.  ftalt.                        ^M 

ettUedkni    06,80  mplrieii. 

getrüwen    43.  SS  hr.  gefriul.  KouU.          ^1 

CK(b  (.  ril. 

S7,]2.                                                         ^1 

em^äktn    Aß,  27  «ijiAienjr. 

^ciMErile    88,  t?  0»  geutrd                         ^H 

tttphindtn    äK.  10  ritpfinäen. 

y«Kfrf<  ita.     33,  »2.    IK.  1«.    86.  M         ^| 

gevftl.  64, 6  in  jwl  gtfert.                     ^H 

563 


grabtm    B5. 47. 

frS    49,10.  M,t9L  56,ST  vurd  M 

II.  gn. 
fripftn    Aiih.  1*.  3tt  kr.  gripfnt- 
griUttnlitht    Ai,-iä  gnit^teieh. 
^uot    b7,li>t.  S»el. 

haben     ii.SX  hiet. 
haften     m.  U  haft. 
htOten    2&.IM)  icA  luiUL 
hattdtt    M*.». 
kär    90,30  mUi  iHn  kor. 

Mr«n    3«*.  13  httff. 

Mr    aS,Sl. 

IktnlM    41,  iS  k.  gtadl. 

UrvM    28*,  38. 

htm    33'}.  441)  (nnd  &SS  duuy 

fcer««  By,6fcCTie««]^.88,90*(rcr<»i 

tchrikrh, 
hindrr  tieh    Ql.S. 
AiMt^     Anh.    1*,  4S  f.   AÜKtot    4. 

eiwigen. 
Atnn&A    Gl.  Sä. 
Aiur«    61, 1  hmtr  da»  L 
hiiutkn    »H*,  23f.  heiotelt. 
haO*    88,  lU  hoch, 
hmfotte    2&,  M.  34. 40  kofgaU. 
hSmuA    m,  1»  kübieh. 
AAU    Bl.aAiwben.     Kbdti.  Aotc-ftm.- 

Hrauben. 
m   44,  6B  Aewt. 

lfm«'    S5.  HS  j/ntiitfr. 
teii«r     G3.  II  yntiderl. 
iiigiitHie    84,6  inu«*!. 
«TTM»    87.  IS  «Mrrf. 

jfi    88.7  und  kr. 

j«   a&.e. 

juttftm    23,&tjÜHgl. 
kak    ä&,  77  k<M. 
kaäcH  sin     3^  «7. 


kaniid    Anh.  ]•.  13  faNaMt. 
kaftktiK     Bl.SSr.  yorfAaM 

|fa<i(«n«    Aab.   IMM  k*tUm. 
'  ti(W    SS»,  15  kjftel. 

Uaffr  sUwf..  Uajfra  tvrb.  SI.ST.H, 
15  UmT  KUfiVr  £7.  14t  U,L 
U.ST.  15,fla.  S3-SSScU.&9*Sdi 

UiUra    81,411:  JUair&efi. 

M'    91.9.  SW>.7S  JktvA. 

Km»    S&.  55.  SB.  87  ktAott. 

kratten    35. 90  kraeten. 

krittln    86,88  (Naehtr.  SU). 

ib^M    Ask.  IMKt  JlroiMai. 

ISttn    87.17  twIcU.      Uc««   ^  t^ 

geben    58, TT.  /i^a. 
(«bM    86*,  I»  ML 
UiitAru    55, 8Ü  fithidtem.  545  NarM. 

lu  99*,  45. 
leipriettrr    33  •)  laj/pritstrr. 
Uige     8S,  4  jn  ma»jjr«rlay. 
Itrneii    9»*,  70. 
fef«    47,  3  f  m  tfae  Utm. 
ttitm,  t'trlttten    51.21  g^eett- 
lieh  stf.    9!i*.  15  Itithtn. 
tUbtn    JM.  31  (ä  471). 
li<(    32>).  35*). 

foiV'ün    81.  ä4  iek  tprtng  noch  lawf. 
lagetuere    34. 1. 
l(U     13, 17  laut. 

mal  (ta.    87,20  OB  mal. 
marlertieh    55. 15  MJErttWeicA. 
uiiü    ae*.  Ifl  mn/i. 
mriue  flf.    45. 9  nMJn. 
mmra    34,  B9  ummi.      3»,  W 

tfttBtn  in. 
in«Mer    132*).    matteriüA  Ua  I 
■n^rn«     12',  30  mci^ 
merkar«    84, 1. 
miVfc  n^j.    88,88  MJM. 
iM«rf     34, 10.     mortfnieMcr  34,  II 


^^^P                           ß«gitt«r.                                                g^           ^H 

n    »H.8  uMijr. 

Khaffrn  mit  irinem     lij,  B  tii-Ait;^.                     ^^| 

ilt    M.80. 

jcAuUon    !)'.'*.  iv.                                            ^^1 

IL  «0. 7  kr.  mtiitd  et»  mund. 
fit&.i2  mut  svban  in   tihd.  üc- 

«cAeMfcmn»,  gW>i'ifCrM<m    öl,  1&  <)«-            ^^| 

Iticittr  sth'udman.                                      ^^| 

ItHQji,     noch     in    »llgMuriacnir 

<(7ii/!  miliKl.     Aub.  I*.80.                                 ^^| 

'S7.  •-  geliobna  StiuiiiiunR.  Freu- 

scAt/iitic     67  ■)  jciiJJNj;,                                       ^^1 

kfil  «,  IS.    AoA<«  mulf  -I!),  15 

in-him/ih,  »cliimp/itn     BU*.  1  f;  IW*,  10             ^^| 

wcifr  »chimph  noch  Mekalle»  (i-j;!.            ^^| 

'idicUer,  -meüiUr)     U!t. 

M^,iuhI3&);  AiA,.l'.3!>»AimplirH,            ^H 

|*W>r     i15,  1(1  narhtgepawern. 

Di'diMituiig.                                                         ^^^1 

88,8  nflAncr  mufjoi. 

«cAtn  ndj.    4J4.  lU.  «ir/ieiner.                         ^H 

or«    648  (12*  lleknclir.). 

(tcMifaen)    Anh.  l*,3i)  |u-.                          ^H 

aa.M. 

«cÄric    36*.  iw,                                                ^^B 

r    47,3  njfiurfwf. 

«r/iri/I     64. 88.                                                             fl 

e.  g«i.  66,80  n»cA(,  —  weJer 

»c/iüp/en    Anli.  l».3r,  »thimphen?  84,              ^H 

.10  kr. 

83r.  At»  ntudiuj/Kt,                                     ^^H 

1    Anh.  l«  8J  nj/miArn. 

»c/iär    '1-1. 113  ffcAnun-m.                                 ^H 

8ß,4Äf,  M«  d^»fw(  neu'. 

»in     IM.  16  frasse  Jt|mn.                                     ^^H 

n  »wv.    a3.34. 

tingen     44.7   «iny   oJcr  tag:   i.   589              ^^| 

83,87  »Ksr 

(Kl    S.     141,17).     VkI.    sudi    o.             ^H 

99«.  11  smaCUt. 

rpracAen.                                                       ^^H 

ri»iv>J    Si4*.8ir.  (und  S48)  aU  nco             ^H 

4,0.  54.3tl. 

tynuxl  pym.                                                ^^H 

»wv.     I9,it8  ««j. 

S9,ä2f.  «cfnf.                                            ^H 

■ttti>fni    SI5. 30.                                                ^H 

8e»,  1  pAiieeA. 

»lipfrn  %.  aehlipfrn  kah.  1*,  86lcr.                 ^^| 

■n,  durrhyoliereu    4i,  Ja, 

tlipfern    Anh.  I*,36  kr                                 ^^| 

«mOcien     ll*,äi$  yr«mu£t.                              ^^| 

Anh.  l«,30  kecker  Irennekt. 

»naOfn    Sü.l».  84.36.                                     ^^| 

Anh.  l*.6ä  kütim. 

gS.  da  bt    27. 11  f.                                            ^H 

loh    lt9*.71  ncAutlm.                                     ^H 

Anh.  a«.  Uebcrachr. 

fp<Fre    63»  {*<i  87)  »ptrtH.                             ^H 

]»*.  86. 

^H 

»»•.88. 

apiln    6«,  Bl  (S.  4T7).                                     ^H 

'^85.  SO  reid. 

tpreehtn    85,  4D  «pmAtw  *,  jperanjiJt.              ^^H 

4.21  ragt. 

»/trinke»  >.  I(iu/«n.                                            ^^| 

9    84,1. 

ffanp«    38*,  4».                                                 ^^| 

84,88f.  ga-upht. 

«Inhdidt  (.  (Huwe.                                      ^^H 

i    84,6  riutchl. 

aüien    83.60.  tÜI.3S.  44,IH  «btt.                  ^H 

(ft^    Anh    1*.30.                                             ^^1 

1.  (injra. 

•(iy^m    44.  K7  ftfi/Icf,  ttSrtt.     64, 34               ^H 

Hmfa    eo,  8t 

Mit  .  .  .  «(VI.                                               ^^1 

^W. 

ririeX    BS,ia.                                               ^H 

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^H 

^^^86^^^^^^^^^^«^ 

35^^^^^^^^^^^^^^^^^^^B 

^H          $trtdken   S3,4  tlnialen. 

-  fm]tet>«ltt>  44.  61  (md  Xauku.  I^| 

^B           »tmMtc    »1.  t  ain  ttMud.    t».  IS  dg 

'  Hiijr«T«ae    34.  36  vnffefOL           ^H 

^H              »ttmdt.d.KKil.  89*.]7ciP«ltiiMtm. 

viOvmie    S6.ii4  tmktutden.         ^| 

^H           itimnjilodl:«     111,41  «tM-Him  fJoUbn. 

1  MNMrUuicii     44,  SO  MNMrpÜcIt^H 

^H           »fenm    KS.»  ttlttmi- 

'  Mnerifrd    B7. 18  rniMcrtot       ■ 

^m           Bünde    »6.4Ur.  «WNdmiHn-? 

dn«     is,  85  yrw). 

^m           (tMndwvarr)    88,  S  kr. 

^H            *ii]i/ni    S4, 86  kr.  »will  r.  «wpM. 

«öAo<    34, 1«  KttAt. 

^B             Hia     13.  47.  Kl.  35  MM«. 

die  fateAen.  faUehe  tc-tHt,  diefthim 

^m            «tut    84.7. 

rungcu    $4, 1. 

^M            «iPOcAcM    SS,  Sl. 

rrij«     15.54  ivig. 

H            ftpnrmtMie    48,  Iß  «loAviiMiJMt 

vrUm    W»,44/aitet? 

^m          nnu    M,  U  «tMCC 

r<!An«    48,:j3  ^'enu«. 

itrrjTUffMn»    SiS.  1 1  kr. 

^H 

irrjwiinten     59*.  19  veriaveu. 

^M          tue    8»,  7  kr. 

iterin-at    85,  BR  lyrirt. 

^H           tasAtm     1:j*,  l'vbonclir.  fdfAoni. 

ferjfiefi    41.2it  rfryidi. 

■           Ml    04.  :A}  m.  litbilt»  loa. 

xrtictrtn     85.  !2  (dma  .S.  S431   3T,9 

H           («&M    50.6. 

6<,  l»f. 

^M           tragtn  Sö*.48  rr»{<luii  Xiic)itr.&4S>. 

lyra    88. 

^H            tratten    ai.3I  fröc^n. 

Nrüdfin    99".  4S  wA/ CT«. 

^H             fntf    34. 13  iract- 

nntri<ktn    38,  K. 

^M           triutm    44.57  trinfi 

vtrtvisnt    1R,8.  SS.4.  K,4. 

^H           rnuux    8»,  1  r.  tre%e  (und  «UfOatl). 

nrriipfiMR    (W,87  kr.  Mr*i«riiuii. 

H           trop/'e    81.7  (KipA. 

crriccnvn    8i.  18  rwTiwtTrii- 

^1            IrdiMN    (W,  40  kr.  Irw. 

/>j<lMe    W.  4a  rttüidien. 

^P           liUw    SI,4fi:  itin  (dioieii. 

data     Anl>,  1'.  «31  kr.  (laut. 

^B           fK«  Ctwjkr;    65,»  Ifijfk. 

vlir^rn     8K.  18  fietut. 

^B           tuoii     Konitriiki.  87, 15  kr.  tvd.  — 

vlinHe    85.83  fiinn^ 

^H              Eiüuid  llran  86,6. 

«W.-     13.31  »rdkra. 

^H 

«wjJtontAn  v«fb.     tiiV. 

^H 

KT    38.8. 

^H^         fi&«riWtNe    65. 1  vberkröii. 

rorto.^   8«,B5t  rarJin/: 

^^^m    ftfam^MrH    81. 87  Hrr  nympt. 

rrtidte    81,  ä6  fntgdig. 

^^^^^  MMrWn^n    60')  fütrtiitigfTt. 

trenuU  »dj.    «7. 1  /reii«f. 

^^^^    UbertTfffrK     .^4.  ita  vbfHrifl. 

iprian&f    41).  lo  fritcht                    ^H 

^m           (ifflrrfktu    93,  m  f.  auf  gtatreta. 

dip  vriHNii*    84.1, Tgl.  66,86  /VmJ^ 

^H           unbMacAcf    IS,  SS  vnbtiiKhet 

wlhidr     85.  U  t    fnOdm.     86,  Si 

^H           HMtle    beim  RoUUvnm  5).  10  kr.  1iy. 

(rrtedtn  tat. 

^H              potbaUtofa  61.  SO  CTid. 

vroaicftiek  ai.ü'}.  **,B0  frtitUidtea. 

^m         wtdemMf   18, 1  Untam  Oaf. 

rtJfjK«    w*,m  fa*^ 

^H          vnderKhät    £9,  £2  vmtcrceAaiil. 

vür    M,i4f. /*tr.    8».lt/b-jt^y 

^H         ■in^rmnn«    48,  OO  mj^oiMiii. 

vfinorgt    £7, 17  färtarg.              ^^M 

406 


Uegivter. 


565 


■eol     18,20. 

loalgen     34, 8  malkeh. 

van  c.  MC  11*,  11  tpenn.  'gleich- 
wohl' 84,  Ifl. 

iDa»del    86*,  8.    wandeh  frey  33,  22. 

■»anm    84, 39. 

wnrtm  87,  2  toartt.  c.  gen.  542 
(Nachtr.  ia*,4»). 

•ee^e»  verb.    99*,  73. 

weifr«n    81, 10  tDniien. 

tBaidegeädU    88,22  wauljresellen. 

toe^    88*,  14  vx^. 

WMtot    83, 16  wendet». 

wtre  a.  wort. 

werden  c.Inf.81,4ff.(nDdNacbtr.&44: 
in  den  Anm.  fehlt  za  86, 23  dis 
Terweuung)  ieirt.  543  (N«chtr. 
12«,  49)  mder  wart. 

ieerU,ftdichenvieÜt^3,yvxllde  34,1. 
aäer  wn-M  86, 19. 

werUItcA    44,83  werfMcA««  »et(«H. 

wertlfcAen    86*,  22  viiertleieh. 

fBeten    47, 11. 

wetefAcrre    99*,  41  wetterherrm. 

vidtrgeU    29,  IB. 

wideryarte    97,6  widerparf. 


wttie  unil«  zam  48,  9  f. 

wilden    48,  9  f.  wtSdet. 

uAlledteht    66,45  trillikUiek. 

teiltekome     14, 1  icotkvm. 

wip    25,  58  weit, 

tctic  stf.     Nuchtr.  543  (26*,  60)  wm 

ttid  ww(. 
witern    48,18. 

iool     c.  HOC.  46,  1.     Bedeutung  49,14. 
teolgumiot  stm.      28,  51    wolgeimit. 

66,31  (8.478).  86. 7  f  25. 
teolkenbrtut    99*,  11  teolkenprutt. 
tcort     84, 7   Wort  e.   teeret     S.  aaoh 

trfse. 
wüMen    60,2  wüet. 
wttfucA    67, 4. 
wiinache»    42,  3  «iwhkA. 
würtarr    86,46  uArcrer. 

«im  B.  wilde. 

Hirt    56,  7  crart. 

ee    86,  26  cntm. 

eeie&en    36*,  13  f.  zaielken. 

sein    88,36  ceelt. 

»I    83, 10  endes  ciyl. 

lopf    99*,  71  röppAeN? 


VorzelchnU  i|pr  Lieder  iiacli  Ihren  Anfän^rn. 


AlUr    tcerldr  ^Icgenhait.  No.  Tl. 

AlmMie    AUm&ckt^  got,  herr  Jhetu  Ckritl,    {Dtr  tUeAmgtn.}    Xx.  | 

Ävl     Au<,  Baliuutu  Creatvr.     (Ün*  gtUdtiu  abc.)     No.  1. 

Ave,  Ui/enie*  obtal.    (Aut  vxutnt  hotttA.)    Na.  fll. 

BtXtmgm     Ptiangrn  inl  aim  piHtr  wmtrft.     Na.  SB. 
Bttfiittn    binUgklfifken.    (n*iwan\u-}    No.  M. 
Bf    Pty  pertin  ead  pey  »pangtn.    S«.  Ä 
Binome    Flüm  gecxarM.  rS»  am  ddrpn.    No-  9. 

£Ku    Dag  Ml  atif  UyniHKn.     ( F(  queant  toxi»)    So.  76. 

Dem    aUtrtib»tfH,  tchöntlfit  icvib.    (Dir  Friudenial.}    So.  I& 

Der     htrbKt  mit  tüttte«  tratt1>en.     So.  81. 

Der  Uufä  md  ai»  Ida^tai  kKcUoA.    Ha.  84. 

Der  teilt,  der  in  gottr»  hereten  emff  iet.    X«.  B9. 

iVt    tnf'isphcn  liMattr.    (MiUit  ad  virgimm.}    Nn.  69. 

Di»    Dy  rtaehl  icirt  aiMr  dea  Mnui«  ga$t.  (D$»  MitnieJii  paaiian^   Xo-M. 

Bia    Eyn  der  grottrn  lifwe.    (Lau»  tibi  Ckri$U,)    No.  66. 

Eya,  herrr.  got,  ttai  mag  das  getetn.    No.  62. 

Kin    bttUmttiH  M  »echt  art  getaut.    No.  60. 

fiJH  cRlrtleidk,  liepttith  angetitAt.    Xo.  68. 

j4in  gfJägkUich  iar  t\ach  deiner  gier.    S<i.  42. 

Ain  libUch  wfib.     Xo.  M*i. 

Jin  tncnicA  erfrctit  aU  mein  naiur.     No.  90. 

lEt    £(  »aiWM  weiter  tSchter  vier.    No.  M. 

6(tr  Uit.  (Dat  taghor*.)  No.  19. 
6ot  in  driwttäUuiit  aiiteait.  No.  S. 
Gol  iDiu^f  «in  himelreicke.     So.  96. 

Ärtfe     Ha6  alUr  eneei/el  aymen  «i^t.    Sa.  47. 

Btrre     Herr,  got  allmCchtig,  dnjj  pemoti.    So.  10. 

Bxn    Mar,  lUttt  frau,  micA,   deinta  kncehtl    (Dy  tnm^.} 


407  B«ebt«r.  667 

/(•Jl    gTHtf»  dielt  gcmt.    (Ave  prtelara.)    So.  87, 

Ich  han  gciitarl  ali  4ict  iar.     Xo.  8B. 

Ich  hau  in  nJnrni  gartrrt  ffculmn.     No.  49. 

Idt  hft  Mu  Itannt  geloket  mir.    No.  88. 

Ich  klag  dir,  traut  ge»(ll.     No.  IH. 

/cA  pm  diemf,  doch  frtie  ich  mich.    No.  8fl, 

Wi  wachttr  nal  erwa-keti.     N'o,   Ga, 

7(A  urii  ron  ritxr  maifel  /Von.    fi)««  juldein  gtmnt^g.)    So.  »8. 

/eÄ  tci/i«»cA  dir  hail  vnd  alle«  guet.   -N?-.  57, 

In    alUr  werU  mein  tUHter  hört.    Nu.  63. 

Tn  astnmwieti  ein  maitter  tuaa,    (ChUngftor  astromeg.)    No.  91. 

In  gttn  aamen.     No.  TW. 

In  lieber  sach  verpnrgtn.     So.  48, 

Jv!    icft  iog.    No.  44. 

Eanat     ClutmtdH  mir  haldrn  Irav  vnd  erf    No.  43. 
A'riit     Chrittt,  d«  hist  Itccht  vnd  der  tag.    (CHritte  ^t  lux  ti.)    No.  63. 
Kutn     Süm,  eenfler  Iroit,  heiliger  gaitt.    No.  8. 
ffuiiile     Kvml  ich  niieh  lust  erwunsihen  das.     No.  8S. 
Kvftd  ieh  toal  lichten,  li««  (/icni;  mir  not.     No.  »7, 

Künic     Kunig  Chrittt.  machet  aiter  ding,     ffier  Criete  faetor  tmnium.) 
No.  lU. 

Xa     varen  durn/i  all  dein  weipltiek  er.    So,  37. 

£o£«     £o&  in  gciimge»  lawt.    No.  90. 

Xo5,  0  SgMi,  deinen  »ehepher.    (IiauAa  Syon.)    No.  74. 

Leibet    Loht,  all  fiungen.  de«  emreichen.    (Fange  lijiguM.)    Va.  78. 

Magrt    Mögt  hocligeporen.    No.  76. 
Maria,     keusche  mutrr  tart.     No,  7. 
Uitria.  pin  gegrüztet.     No.  5. 

Jtfortin     Marfittn Anh.  No.  S. 

JifiirMit.  lieber  Aurre.    Anh.  No,  8, 

Min     Mein  Hern,  pii  fr*>.     So.  S6. 

Jtfetn  herct  vor  reehller  lieb  rrsrhrikl.     Anh.   So.  4. 

Mein  hädiMte  frfwd  gibt  grotset  taid.     Nn.  64. 

JfHti  kort,  mue»  ich  micA  von  dir  tehaidtit.     No,  fiS. 

Jtfriii  litbtte  fmw  uiw.  «.  ;far(  Kfcrtf  /r.    (No,  »)  —  So.  II.) 

Mein   traut  gcncll.  ittein  hSrligter  hört.     (Zu  neiven  iar,}     No.  17. 

JfifiN  troit,  .Varia,  raine  mait.    (Du»  guldei»  vingerteitt.)    No.  B. 

Muoler    M\tt*r  guter  »ach  dg  pegt,     No,  4. 

AicU«  /V«Ue(  micA  /wr  aller  da«.    So.  21. 


B68  B*g!iter. 

0,    piUer  irr  vtmvfl.    (Ottang  reu  den  t^n  gettainj    >'o.  Ml 

0,  VattnaeM.     Nu.  -Jl. 

0,  vu  litb  JHngkfTaeUieh  gtHmfk!    N«.  38. 

Obr    Ob  ttiten  tntmlem  wumdert  mjrnn.     N'o.  23. 

tUv     PKuetit,  rtientrr.  tuynfr,  iiafftr.    No.  &9. 
tüiattm    f»4  die  tiemerd.     So.  36. 

i&Arr    RtkAci-  «rinfi  .jcr  AScMen  frtäim.     N'o.  S. 

SbIot    SKij  »ts  dtr  nHänt  ettii.    Xn.  79.  

Salvf    Saint,  griktt  pitt,  muctrr  hauet.    (Salut  niaUr  talutdon».}  '. 

Sich    BUeh,  Hern,  dttn  trrie.  deti*  MltUcait.    Nu.  SS. 

SU    8änt  rSttetH,  plfiemlttw  manigtriag.    No.  8Ik 

Aeonatc    •-  TFcmui«. 

An»    s.  ITiu. 

ß»«r    «.  lF*r. 

fiKM    t.  »'te. 

THU     rraw4  <ilbp((<iar<4  /Wiotem  cnirt.    No.  41. 
Tnwt  fraw.  dein  gäet.    Xo.  M. 

IMen     Ünlan  tiaf.    (Dm  JbrAfiAtfnk;    NOl  18. 

TtJ     Cjrl  DKMi^n-  yJTimf  (Vn  nrei^m  «icA.    Xo.  45. 

PoH     I7oii  anegeng  der  mcmmc  Mar.    f  J  ioIm  »rto  earA'M-i    Xo> ' 

Wamu     Wann  iek  an  aelta.    So.  99. 

Il'-^mn  UK  belraehl.     No.  32. 

Wann  iih  durch  itracm  Itwt  htgimm.    No.  37. 

Ware     Wer  itA  ain  ttund,    dat  ük  r«H  mnitJ.     No.  81. 

Wat     Wiu  teil  keierr  Aaa  iar  tmvaeh.    üo.  iL 

Wer     Ber  mi  der  \ribtl  ptteek.     No.  HW. 

llVr  leucU  »ifA  «naiird^r  ^tir.     N".  *J8 

TTettMl      lVV*i  rfM  M  reeht.  liebs  friaiUin  ewrt.     So.  M. 

11%     H'iK  fremd  ich  dir  pin,  tratet  liebitta  fretelän  ctari,     No.  S7. 

IFiJfelMK     H'ol  kum,  mein  libutet  ainf    (Ain  enpfahtn.) 

WiÜ      Wiltdu  »nocAirn  art.     No.  83. 

Wtp     Weih,  aller  /nwitea  vbtrkrSn.    Na  &5. 

IVir     Wier  der  füitfcitMent  an  da-  gchar.    No.  80. 

TPtr  »aüei*  lobi»  alt  ity  rainr.    No,  70. 

Wel     Woiauf,  lieben  gt»»ttlen  rM4eretait.    Anh.  No.  t. 

Wol  midi  wart.'  ain  hvbiche»  fri'teeiein  ciart.    No.  4tf. 

Zart      tibsle  /Wim  in  liber  oeM.    (Daa  noAAem.) 


Facsimile. 

No.  I-IX. 


No.  rV  und  Vm  sind  verkleinert  (der  Lunge  noch  und  ohne  Kand  gt- 
ineaseo,  rV  von  14 ;  11-7  cm.,  VIII  von  14-6;  zu  13-6).  In  No.  II  l.  "188«' 
init. '188b'.  Id  No.  IV  lind  die  rotea  Phrttiemaj^t riebe  Uu  SoUa- 
ij'stem  ein  wenig  weiter  linka  gerüokt  *u  denken,  bo  dasi  die  9.  und  10. 
Neame  niaht  von  ilinen  durcluchnitten  werden.  In  Xo.  VXLl  in  d« 
Stutoi  im  Original  schwarz,  nicht  roL 


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Organ  füi*  deutsche  Philologie 


liemus^cgvIicQ 


v>>n 


Rnilolf  lltMiiilns;  m>d  Jnliim  Hoffury. 
«»mllll,  llirt  1. 

Das  Verbum  reflexivum  und  die  Superlative  im 
Westnordisctien, 

V.,11 

Friedrich  Specht. 


Berlin, 
M»yvr  &  Mlillor. 

tHtl, 


Üii^   vorücgciuio  Sclirift   bildet    <las   ci-ste    Heft 
es  dritttm  »andes  der  ACTA  UKiUUNICA,   eüw 
' -eriodiscben  Orgjuia  für  die  deutsche  Sprach-  qn 

' 'nUiirkuiido. 

Bie  ACTA   GKUMAXICA  iieUen  sich  die  At 
abe,  lür  <lie  vielen  wertlivoUeu  Arbeit«»,  die  wt 
Ijres  Uiufiiniies   oder   ihres  Cbaractei-s  in   den    voi 
tanden«!!  germanistischen  Zeitf*cüril't*?u  oder  {»eriodl 
cUea  PubUfatioiiPn    keine    Aufrialime  tindea   kÜQUt: 
I  nd  !>ls  KtnzcJsch  rillen  vcröftcntlicht  rielleicbt  niclil 
l'inreichende  IJeiu-btuiig^  erfahren  wiirdeit.  cntien  neuen 
SfHninel] milkt  zu  bilden. 

Diesem  Zvrecke  ojiteprecheud  8oU6a  die  ACTi 
GERMÄXICA  nur  grossere  Abbandlungen  ans  der 
(lesaninitpehiete  der  deutseben  Philologie  iin  weitestei 
Siiiue  bringen. 

Die  ACTA  GERMANICA  erscheinen  in  Bänder 
von  etwa  30  Bogen  zum  Subacrii)tioaßprcisf  voi 
M.  1 2. — .  Jedes  Heft  bildet  ein  in  äieh  abgesrhkissenea 
Ganzes  und  wird  auch  einzeln  mit  besonderer  Pagi-- 
niruug  zu  einem  erhöhten  Preise  abgegeben. 

J3este1bingen   auf  die  B»ud-  und  Heft-Ausgal 
der  ACTA  GERMANICA  werden   con  jeder  Buch- 
handlung,   wie   auch  direct  von  der  untenteichnetei 
Verlagsbuchhandlung  entgcgongonouimen. 


Berlin  W. 


Mayor  &  Müller. 


Inhalt  der  bisher  erschienenen  Bände 


ACTA  GERMANICA 

Organ  für  deulsdifi  Philologie 
it»Tau>ifr«>jr«'i>"Mi 


IRiidoir  Klenningr  and  .TuliriM  lIofTor^ 


Band  I. 
U^n  It    L (ikruii-biiiigi'n  ^oi  LokuciiDa  v>tn  ^x  ilirM-liIcIil.    ^3.50. 
lirft  S:   Der  l^ül'aliiltr.    Kicii-  nirtmcbn  l'titcnucbiui;:  vi^u  AnOt«»« 

H<i>»ler.     Jt  S.MI. 
Hen  :ti    l>i-r  Biurr  im  iltntadi«!!  Licdc.   83  Lieder  dt»  li.-— 19.  J*lir- 

hiinilcrts  nclMt  «inum  Ankuigc  licramgi-guUiii  von  .lolnuiiw« 

Bolii-.    .«  -1. 

Hvfl   4:    I>iL'  nllnonliiohv  Spr^rlu*  im  lJi«««l«  dvt  Oirtitülilliiiliu  V<« 
Ik-rnhanl  fUbl«.    i.  Tlieil.    Dar  ProM.    A  *. 

Band  H. 
;    Pkt  nStbwl  At*  Kx<-'U-r)iui'im  uml  ihr  W-ifnmr  von  tieurc 
Ut^r.frl<L    Jl  2.  , 
Hefl  it   t'pMUi'^itp  »Wr   JeaUchpii    Dorfpneiic  ira    13.  .Uhrhandcrt. 
1.  Ij«lien  unil  üichlon  Ntidlorta  mn  Ikucnlb«!  ron  Allitri 
T!i,;lwl)nwr.Vy,    Jt  9.MI. 
Il4-n  'i;    Siuilt^ti   HU  Kant  Sacbs  1.     Haivt   Stcfat   uud  die  Beiden- 
Mge  roD  C.  Dreiolter.    Jl  8. 

Bond  III. 
flert  I:    Dst    Verbniu    ri.-ni>xivui]i    uiul    iie    Su|>^rUtive    im    Wal- 
nordUclwii  von  FneilriL'h  Sf«^-1il. 

nie  nickfCUa  ilene  w«r4«K  »Ibuit«-!!  t 
Dm  Gediuht  »■um  tlmfeii  ßuüoU,  fapniuts:c^b«u  vi>ii  LuJw.  Wäüntr, 
Die   nllboctulcUl teilte  Gl<«*i'n   m   Jen   (.'aiioiw-i   uod   I*«rutii  ronltficum 
rnn  K.  Hannr. 


Verlag  von  Mayer  St  Müller  in  Berlin  W. 


'■-        ■-- !---.-^--J. 


3!:.A 


Iffr»!  iin.-iii. 
Jikfuh,    I'r, 

i  Ober  Kutdiu  >' 

2,   Xail  ). 

^  StUwant*   and.  Scluiarj-en  aii»  JfcHiern  Miiit'l.       I89( 

liiri'lilli*!'.    T.i.'.    rir.    Friiiiln'i  h.    SrinJimnl-riüi    zur    _■    ... 

'        lÖpS.       -  Marie  3,-' 

lehnt: ?'M't-.t.       M        .  >   .  i. 

^—  -Ifiliindisvli::    \ 
.Mvjtt,    Kl,.i-.l    I 


<!.  A  , 

Ohle,  Uji".  K.,  Shaki-spvRr«»  Ornibfllhn!  loiil^ine  r. 

Vurläufcr.  Eitic  kritUchtf  ^ 
Knilf!^<'Ii ,  IViÜi.'liii ,    zur  Krit 

Surraxin,   Ur.  jtliil.  tir^ur,  Ikiwaif-äUiilien.    Kui  Beitoif 
XDC.liHScliichU'ultgcnimiiiEclifr  ijs^D  uml  IKcliMiug.  ISItärj 

Die  Vylsnngasactt.     Stich  Btigjju*  Ttart.  mit  ! 


f  ACTA  GEKMANICA. 


Organ  für  deutsche  Philologie 

hfraiisge;irebeh 


Kiidoll'  Ho  II II  in  er  »i»i  Julius  Horrory. 


Rand  III,  H«-n  4. 


Die  Mondsee-Wiener  Liedertiandschrift  und  der  Mönch 
von  Salzburg. 


P.  Arnold  Mayer  u^^i  Heinrich  Rietscfa. 


Krstor  T«II. 


-/^CM** 


Borliu. 
Ma;«r  it   Jluller. 


I 


Dur  vorliegende  erete  Teil  der  aur  dem  'fit 
g«iuuiDten  Schrift  bildut  dait  viert«  Heft  des  dritt«i 
BandcR  der  ACTA  UKHMAMCÄ.  einw  pcriodi*chei 
ijrgnns   tür    die    dimtecli«  Sprucb-  und  (Julturki 

l>it'  ACTA   GKKMANICA  setaen  «ich  die  Aul? 
gube,  ßr  diu  vielun  wärtlivollmi  Arbeiten,  die  wegec 
ihre»   Urtifan|;e9    oder   ilires  Cbaraoters    in    den    voi 
buud&nim  gtinnaiiistisclieii  Zeitsclihfteii  oder  periodi- 
selten  l-'nblictttiouen   keiia*  Autuahmp  finden   kötin« 
iiiid  als  EinzelH<'lirifteii  vernftent licht  vielleiidit  nichl 
hinroichendt-  Beachtung  erfuhrfn  MÜnh-n.  mufn  n«u 
Bantmelpimkt   7.11  hihlnn. 

Dii^seui  Zwecke  enteprerhend  »olleu   die  ACTA, 
ÖEKMA>"!CA  nur  grossen?  Abhandlungen  ttuu  dei 
Get^aninitgobiett'  tl6r  dcmt^chen  l*bil(itcigi(>  im  weitesten 
Sinne  bringen. 

tun  ,iuUitlt,    iler   HrHuhiuiieuen   Bände  «.  ^.it« 
ischlagtts. 

Die  ACTA  GBKMAMCA  crsclmiiifn  in  lüiiulec 
von    etwa    30    Bogen    kuui  Subscriptionspreise    voii^ 
M.    12. — .     «Ipde  Abhandlung  wird  auch  einzeln  mit 
besunderei'  Fngininiog  zu  einem- erhöhten  Preise  ab- 
gegeben. 

Bextellungen   auf  die  Band-  and  Hi-ft-Ausgat 
der  ACTA  (JKIOIAJs'IUA    werden  von  jeder  Bttch- 

httiuilung,    wie  aucji  direcl  von  der  iu»tPr«eichuet«>n 
•VerUgsbuchbandluiig  entgegeugenoninieD, 


Berlin  W. 


Mayer  &  Müllor. 


Ttudoir  ilonnin«   uml  JTallaei  HofTory. 


Bftod  I. 
ilrfl  I:  l'nt«nui:tia^p:ii  xur  I>(ii:i<ii>una  Tun  Jlnx  llir^clifoU.  Jt  S.SOL 
Hefl  3t  Drr  Lö£>)>nliUtr.    Kini-iHulräHi«  UMi-nnckunif  tob  Aiidr-tM 

H.-U.IM.    Jt  S.(M>, 
H»n  II:  Di-r  Bmikt  im  dml*ch«n  Lml.-.    33  I-icdor  du  l&.—ia  J»liiw 

huiulcrta  nriwt  »idcoi  Anhanfr«   bRntDVffv'K«   von  Jrtltantur* 

B"ll.-.     .*  4. 
Ken  4:  Di''   ■itniinliK^liv  Sjirw-Iir   ii<i   l>ii  »■l^   ilm  Omtb-ittitliu   niNi 

»■■rnhnnl  K*bti'.     t-  TIkü.     nii>   I'rtoa.     Ji  4. 

Band  n. 

Htft  ti  Dir  UiUhaut^dm'  Rxetf<rt>unke>  uiM  ibr  V«i4*m>^  vhA  Okotk 

Urrzrdil.    'j^  S. 
lieft  2i  Ucichioht«'' ikr    •Uiit>L'h<»    [h>rlt>i>«ai»<    tut    tS.  Jiliriwti'kri. 

I.   [^Vii  aml  l)ir)it*-ii   Svidluu-H   •mu  Iteu--i>tha)  mim  Altwft 

Ui<'jM'ii.<««bj.    .«  n.60. 
HeD  S:  S(ni)i«ii  /u  Sm>«  S*«bt.    I.     Hnin  Skoli-'  ui>l  itie  UeldctuiKi' 

vn  C   r)r»'««-ly"r      .4  8. 

Band  lU. 
Ilrfl  1t  Im*  Vf-rliiBn  roliitiif  iiiu  iiuO  JivSiipcrlKtire  im  ^Vr?in<>niyi)liMi 

»(.n  Frirarii^li  8tH<ol>l.     Jk  I.BO. 
Heft  2i  1>H)  HT<Miiw)i«<  Cbrooik  in  iJipUitn4aiM'brai  AMnidi  n»iib  Am 

"•  >*!'    llHii-.lKi:ttnrt    Tii'liil   den    Y,ca^a\tavtt    VttM*    ua<l 

:  .1  ■■  ■   -  liwi  ■Il-ii  UviTiiichrn  V"lliiüliprlief«rm)>!cii  bt-rau«- 
L'<-i,-">'V>i  VU1I  Oito  LnitpiiH  .liriRici,    jK  1.SC>, 
Hrfl  »;  »i"  t«<ir<'l)i(lFi«tur  ar*  XVI.  JahrUiudiMtii  von  Hiix  m^    .n.. 

./*  ~. 


Verlag  von  Mayer  &  Müller  in  Berlin  W. 


Bolte.  ■[..  der  Baoui-  iiu'ileuUcIu^ii  LieAc-    1B90.    3luk_ 
BSttIchRr,  GoVlioliI,  dtm  Hubdird  viim  Kitt«rttiiu, 

leachttin;;   Jt-*  Phto»"!    '      '    '"'  'fnuim  «!£■  \i 

tnuffun.     lööK. 
Jar^h,    l)r-  (ieorfi.   «n   m  tter 

10.  Juliriiuwlfrt  aber  l't.......  ^->...-:-  ■    '' 

Jahn,    Dr.   IDrirh,    Vi>lk4i<iigMi    aus    Pnmmeni    <iii<i 
2.  Anfuhr.    I8t)9.  itt 

—  —  Schwank''   miil   Sdmttrrwi   aus  fiant'rn  Mam). 

Heiper,  Dr.  W..    FnvdH^ti  L<t>p<i|<l  StoIhi'fffA  .Tiigowlj 
18»S.  MarkXQ 

KIn'tincr.  Lic  Dr.   l-'iitdnch.  Siiabrotiv^mvis   lar  Di-ut 
Natt<ma]-J<itteratur,     (Vtui  A.r  rnilit-s'-n  Z*it  bit 
IS86.  SUri  S^- 

Lehmann -l^IhHi.    M..    Ui;.inliM-!.f    \..i»^-vjgrii.     Ai 
Hitininliiii>!    «<iii   Ji'tii  Ania^on    niiSjEr«Mliii    und  utu-i 
Islatidisclii-u  nlivTHetxt.      IHÖif.  Mark  3j 

—  IstäiiiliM-Uii  Vo)kaKaR«D.    N<'d^  KnlRt.    1891.  -  Mark  4, 

—  Pmhi*n  1  !>li4itdihciii>.r  Lyrik,  rrnleirtieht.  |894.    Mark  J.i 
H«yt^r,    Rbini    Hux«,   Vltlusita.     ^e  llDlttr^ttliuu;.     tB0| 

Hark  (völ 

—  OenaaDiäclii'  Mytholuitie.    Iftyi-  Utirk  ö.r 
Die  Nl  belli  nee  II.  im-triich 

H.  Kami».    Hell  1.    Mi 

iWE  dem  Urt«t.     A'ifirU-,  ifillig  iinige«rhf'iU'te  Aufl« 

18«;^.  Mark^ 

Ohie,  Dr.  R..  Shske^^Desres  Oyuihvlin«  und  Minv  ruinna^ 

VorlSufer.  Kiii.*  kriliwjh«  UntwsuiJittDR.   IW»'».  Mark  i- 
Bänhtell,  Wilhelm,   xiir    Kritik    mid  Metrik'  der  Humlist 

1888.  Mark  8. 

Saadin  |iolitiiu-Ju^  Ui-diclitc.  abern-ut  von  Prlrdrlrb  i 

Auf  Onind    des  Nachlasses   hemtisc-  ■■•'!•■'   ■  ■■  ■ 

itktirlicber  Rinleitiing  iib«r  Saadis  L' 

»«hin  »oll  E.   A.   BaytT.     It^'H.  M-r*^ 

Sarruin,  Dr.  (i..  Bi-owMli-SMtiJi-u.     1888,  M.ii',. 

(He  T^lsuneaww«.     Nach   Bugs;.-?  Ti-xt    mii   K: 

Üiwwar    lttvrÄ*wttft4*öiBiv-'w«  W\\V\A«,    R*m=*ji.      M 


ACTA  GERMANICA. 


Vi  IS 

RUDOLF  HENNIN6  rxi.  JULIUS  HOFFORY. 
HlNb  IV. 

)ie  Mondsee-Wietnjr  Liederhandschrift  und  der  Mönch 
von  Salzburg. 

Von 
F.  Arnold  Maydr  umi  Heinricb  Bietsch. 

Zwelittr  TelL 


»^♦^E* 


Berlin. 
Ua.y«r  &  Uttllvr. 
IBS». 


i 


1 


IJiT  TorMPjiflnde  «wette  "i"«!  n«  aui  aem 

gi'iiftiuiton  W't-rkos  bUtlofc  den  viprteii  llaitH  rliT  ACT 
(iHIlMANlCA,  niiips  periodischen  Orgaii'^  fnr  .1 
ilcutftclie  Spriw'li-  mini  Ciilturkiinde. 

lUe  ACTA  GERMANICA  setzen  sich  die  Aii^ 
(fabfl,  iur  tlic  vielen  werthvoUen  Arbeitfin,  die  vog^l 
iliros  Umfanges  odt-r  ihres  Cliaritctere  in  den  vor- 
hnndnnon  gwnnanistischcn  Zeit^scliriftcu  o*!er  puriodi- 
schan  Pnblicationen  keine  Aufnshme  ßnden  knnnrii 
um)  als  Kinxelsclirirutn  vün'ilTcntlictit  viellpicjit  nirht 
hinreiclicndt-'  Beaclitung  ci-fnhreu  würden,  einen  neuen 
Sammelpunkt  ku  bilden. 

Diesem  Zwecke  ontsprocliend  sollen   die  AC 
QKUMANIOA  nur  ^rÜB^ere  Aldiandhingon  niis  d 
Ciosannnttiebicte  der  deiitKchen  Philolo<»ii'  im  weitestei^n 
Sinne  bringen.  Hj 

Don   lubalt  dor  erschienenen   Bände  s.  Seite  ^j. 
dos  Umschlages.  flj 

^         Die  ACTA  GKHMAXICA  eracbeinen  in  Uändi-o- 
von    etwa    80    Bofj:eu    zuni  Snbscriptionspreise   vo^H 
M.   12.—.    Jede  Abhandlung  wird  auch  einzeln  mit 
besonderer  Paginirunj?  äh  einem  erhöhten  Preisp  aU- 
^egeben. 

i         Bf'fituUungcn   auf  die  Band-  and  Heft-Auaga 
dor  ACTA  GERMANICA   werden  von  jeder  Boch- 
bandlnng,    wie    auch  direct  von  der  nnt<;rzeichnot«: 
Verla^Kbuohharidlung  eiitgegengenomnien. 

Berlin.  Utayer  &  Mllller. 


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Stanford  University  Libraries 
Stanford,  California 


Retam  Üil>  book  on  or  bcfor«  lUU  due. 


MAR  1  C  1974 

MAR  30  1974 

APR  J  0  19d0