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Full text of "deibele_kuenstler_katharinenkapelle_1965"

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Die Künstler der St. Katharinenkapelle 
in Schwäbisch Gmünd 

Albert Deibele 


In den Gmünder Heimatblättern 1965 Nr. 3 
und 4 berichtete ich von der Erstellung eines 
neuen Altars in der Katharinenkapelle 1715 und 
habe auch die Künstler aufgeführt, welche an 
der Ausgestaltung der Kapelle beteiligt waren. Die 
Bausummen, die genannt sind, beweisen, daß da¬ 
mals die ganze Kapelle neu hergerichtet worden 
ist. Um so auffallender ist es daher, daß wenige 
Jahrzehnte später die Kapelle wiederum gänzlich 
umgebaut worden ist. Der Um.bau — man könnte 
fast Neubau sagen — wurde 1747 beschlossen. In 
diesem Jahre hatte eine Abordnung des Rats 
einen eingehenden Augenschein in der Kapelle 
eingenommen^). Sofort wurden die Arbeiten 
auf genommen und zügig zum Abschluß gebracht. 
1748 meldet die Pflegrechnung-): „Der Kirchen¬ 
bau bei s. Catharina hat 1898 Gulden 2 Kreuzei 
gekostet.“ Das war eine recht beträchtliche Aus¬ 
gabe. Leider ist nur dieser eine Satz eingetra¬ 
gen. Die Reqhnungen von 1749 und 1750 fehlen; 
doch muß gleich nach dem Rohbau mit der Aus¬ 
schmückung der Kapelle begonnen worden sein. 
Schon 1751 erhält „der Bildhauer Leßle für zwei 
Scheine (wohl Heiligenscheine) und zwei En¬ 
gelsköpfe 30 Kreuzer“»). Dem Maler Johann 
Georg Felderer werden 8 Gulden 30 Kreuzer 


ausgeworfen^). Leider erfahren wir nicht wo¬ 
für. Es kann sich um reine Anstrich- oder Tün¬ 
cherarbeiten gehandelt haben; denn damals wur¬ 
den die Maler auch zu ganz untergeordneten 
Arbeiten wde Säcke Zeichnen herangezogen. Im 
Jahre 1753 arbeitet Josef Wannenmacher in der 
Kapelle und gleichzeitig mit ihm Stukkateure»), 
Das folgende Jahr 1754 bringt größere Ausga¬ 
ben für Maurer, Zimmerleute, Ziegler, Schlosser 
und Glaser, die wohl nicht durch den Kapellenbau 
verursacht worden sind. Ähnlich verhält es sich 
1756, wo allein an Maurerarbeiten 125 Gulden 
zu Buch stehen. Dagegen wird 1757 wieder flei¬ 
ßig die Arbeit an der Ausgestaltung der Kapel¬ 
le betrieben und diese wohl im selben Jahre 
noch zu Ende geführt. 

Es sind also nicht viel mehr als 200 Jahre ver¬ 
flossen, seitdem das Katharinenkirchlein sein 
jetziges schmuckes Aussehen erhalten hat. Es 
müssen tüchtige Meister gewesen sein, die hier 
gearbeitet haben; denn ihre Leistungen liegen 
weit über dem Durchschnitt. Und doch sind ihre 
Namen in Vergessenheit geraten. Nur der Fresko¬ 
maler Josef Wannenmacher war bekannt; denn 
er hat seinen Namen deutlich auf verschiedenen 
Fresken festgehalten. Planmäßiges monatelanges 



A-Hsschnitt ahs dsY JuhTssYtchnunv von St. KcithuYinci 
17S3 S. 74. 

Ny. 63. dtn 19. dito. H. Joseph ^annenmacheY, Mah- 
leYy vor UYheith hei s. Catharina in der Kirchen bezahlt 
67“' 3Q", (67 Gnlden^ 30 Kreuzer) 


Nr. 66. Tit. H. oherstättmeister Herzer vor ein Ciho- 

rium zue s. Catharina 63 fl 45 Kr. 

hey Überbringung dessen verehret ... 30 Kr. 

Nr. 67. Hans Michael Schweizer stodehendorer l 2. 
^^..5 (fl) 

Nr. 68: Georg Schweizer LZ. 9 (fl) 58 (Kr.) 



r- 59 


















Bild 1. St. Katharina. Kamel von Hans Peter Sdieit- 


hauff 17S7 

Suchen in den Rechnungsbüchern des Katharinen¬ 
spitals setzen mich aber heute in die Lage, das 
Dünkel über die übrigen Künstler von St. Katha¬ 
rina zu lichten. 

Uber die Tätigkeit von Josef Wannenmadier 
' steht in der Rechnung von 1753 Seite 74 folgen¬ 
der Satz; 

„Auf 19. dito (November) Herrn Joseph Wan¬ 
nenmadier Mahler vor arbeith bei s. Catharina 
in der Kirchen bezahlt 67 fl (Gulden) 30 + 
(Kreuzer).“ 

Uber Josef Wannenmadier wurde schon viel ge¬ 
schrieben'^ idi J«na 


fassen Der Künstler wurde 1722 in Tomerdin¬ 
gen bei Ulm geboren. Neben St. Katharina ver¬ 
sah er auch St. Franziskus und St. Leonhard mit 
Fresken. Von ihm stammen auch zwei Fresken 
im Hause von Buchhändler Kraus und der Ent¬ 
wurf zur Bemalung des Giebels der Mohren¬ 
apotheke. Seine letzten Fresken wurden vor eini¬ 
gen Jahren in der Pfarrkirche zu Donzdorf frei¬ 
gelegt. Er starb 1780 zu Tomerdingen. 

Mit Wannenmadier arbeiteten 1753 auch zwei 
Stukkateure in St. Katharina, nämlich ein Hans 
Michael Schweizer und ein Georg Schweizer'). 
Von Stukkateuren namens Schweizer sind manche 
bekannt, die in Deggingen im Geißentäle behei¬ 
matet w’aren. Dort hatten sich schon seit längerer 
Zeit Gipser und Stukkateure niedergelassen, so 
daß man das Geißentäle geradezu ein zweites 
Wessobrunn nannte. Herrschaftliche Einflüsse 
dürften sich in den vielen Stukkateuren des Gei¬ 
ßentäle auswirken. Nach dem Aussterben der 
Helfensteiner in Wiesensteig 1627 kam das ganze 
obere Geißentäle mit Deggingen erst unter die 
Mitherrschaft, dann unter die Alleinherrschaft 
von Bayern. So konnten sich leicht Verbindungen 
zwischen Wessobrunn und Deggingen anbahnen. 
Das Glanzstück der Stukkateurfamilie Schweizer 
ist die Wallfahrtskirche Ave Maria' bei Deggin¬ 
gen. Auch die in den hiesigen Redinungsakten 
genannten Stukkateure Hans Michael Scjiweizer 
und Georg Schweizer stammen zweifellos aus 
Deggingen. Während bei Georg Schweizer S. 74 
nur ganz kurz eingetragen ist: Georg Schweizer 
(erhält) 1. Z. (laut Zettels) 9 Gulden 58 Kreuzer, 
sind über Hans Michael Schweizer zwei Einträge 
erhalten. Sie lauten: 

,.den 15. dito (November) Hans Michael Schwei¬ 
zer Stockadorer aus Göggingen vor arbeith bei 
s. Catharina zahlt 10 Gulden 15 Kreuzer (S. 73), 

Seite 74: ..Hans Michael Schweizer stockhendorer 
1. Z. ...5 Gulden.“ „Göggingen“ ist verschrie¬ 
ben; es muß Döggingen heißen, wie damals Deg¬ 
gingen vielfach geschrieben wurde. 

Uber Georg Schweizer konnte ich nichts aus- 
flndig machen, w^ohl aber etwas Weniges über 
Hans Michael Schweizer. In Thieme-Bedcer; All¬ 
gemeines Lexikon für bildende Künstler, ist er 
allerdings nicht aufgeführt, doch bei Eugen Grad¬ 
mann: Die Kunst- und Altertumsdenkmale im 
Königreich Württemberg, Oberamt Geislingen, 
S. 79. Dort heißt es; „Johann Michael Schweizer 
aus Döggingen bei Schw. Gmünd hat die zwei 
Nebenaltäre und die Kanzel der Dominikaner¬ 
kirche zu Wimpfen in Gold und Farben gefaßt, 
1745 und 1746“. In jener Zeit arbeitete Johann 
Christian Felderer, geb. 1708 in Schwäbisch 
Gmünd, als tüchtiger Holzbildhauer in dersel¬ 
ben Kirche zu Wimpfen (Deibele: Erstellung 
eines neuen Altars in St, Katharina 1715. Gm. 

1965 S. 29). Der Vater von Johann 

















Ansscfmitt ans der Jahresrechnnng 17S7 S. S. 76 k. Mehr seinem gesellen zum Besten geben 2 (Gulden) 

Nr. 56 Peter Scheithauff Stogadorer vor die Canzell dem Clemenz von Murnau aus Bayern vor klumen^ 

bey s. Catharina zum Machen gehen L. Z. 150 (Gulden) krieg zu s. Catharina 5 (Gulden) 26 (Kreuzer) 


Christian Felderer, der Gmünder Bildhauer Jo¬ 
hann Georg Felderer, arbeitete, wie ich nachher 
zeigen werde, 1753 bis 1756, also während der 
Tätigkeit von Wannenmacher, in der hiesigen 
Katharinenkapelle. Von Gmünd aus übernahm 
Wannenmacher 1754 die Ausmalung von Ave Ma¬ 
ria in Deggingen, so dürften sich also leicht Be¬ 
ziehungen zwischen Wannenmacher, Schweizer, 
Felderer, wie auch zwischen Gmünd, Wimpfen 
und Deggingen hersteilen lassen. 

Der wichtigste Fund in den Rechnungsbüchern 
ist zweifellos die Feststellung des Meisters von 
Kanzel und Altar in der Katharinenkapelle. Der 
Kunsthistoriker Schnell findet die Kanzel so vor¬ 
züglich, daß er geneigt ist, sie Dominikus Zim¬ 
mermann, dem Meister von Wies und Steinhau¬ 
sen. zuzuschreiben. Dem ist jedoch nicht so. Sie 
ist vielmehr ein Werk von Hans Peter Scheit¬ 
hauff, einem Angehörigen der hochberühmten 
Stukkateurfamilie Scheithauff, die im 17. und 18. 
Jahrhundert in Raisting in Oberbayern auf tritt. 
Die Jahresrechnung von St. Katharina meldet 
1757 von Johann Peter Scheithauff: 

„1. Juli: Johann Peter Scheithauffen von 
Bayern diesem ohnweith dem heiligen Berg. Vor 


dem altar bey s. Catharinam zum machen L 2L 
(laut Zettel) 231 Gulden 40 Kreuzer,***) 

„Peter Scheithauff stogadorer vor die Canzell 
bey s. Catharinae zum Machen geben, L. Z. 150 fl.“*) 

„Mehr seinem gesellen zum Besten geben,.. 
2 Gulden“!«). 

„18. November: Peter Sdieithauff 1. Z. 25 Gul¬ 
den““). 

Hier ist also ganz eindeutig der Meister von 
Altar und Kanzel in St. Katharina genannt, näm- 
lioh Hans Peter Scheithauff. Was wissen wir von 
diesem? Thieme-Becker meldet von ihm nur 
einen einzigen Satz: „Peter (Scheithauff) unter sei¬ 
nem Sohn tätig in Neresheim 1776/'90, 1779 in 
Hohenheim““). 

Mehr weiß genanntes Künstlerlexikon von 
dem genannten Sohn Thomas zu erzählen. Dieser 
wurde 1735 zu Raisting in Oberbayern geboren 
und starb 1807 zu Neresheim. „Ausgebildet von 
seinem Vater Peter, dann jedenfalls in derWesso- 
brunner Sdiule, bzw. deren Ableger Augsburg 
oder München. In früher Zeit (Fürstenfeld) noch 
mit dem manieristischen Spätrokkoko (etwaOtto- 
beuren, Figurenplastik des Johann Michael 
Feiditmayer); dann entwickelt er sich zu einem 



Ausschnitt aus der Jahresrechnung von Su Katharina Nr. 16 H. Mathes günther Mahler zue augspurg vor 
1753 S^ 74* 2 Altarblattlen zue s, Catharina den 3, Juni 1757 be^ 

zahlt 75 (Gulden)* 


.— 61 









Bild 2 . Su Katharina, Altar von Har^ Peter Sdheithanff 17S7, Altarblätter von Matthäns Günther Angsb. 1757, 


4 




■' ‘■■■; -aaife-^v;• ■ ~ ’• *. 











Bild 3, St. Katharina. Fresko von Wannenmacher 1753 
mit Stuckumrahmung. 


der bedeutendsten Stuckkünstler (Neresheim, 
Stuttgart) der frühklassizistischen Richtung auf 
schwäbisch-bayerischen Gebiet.“ 

Warum so viel über Thomas Scheithauff? Weil 
von seinem Vater Peter kein einziges Werk be¬ 
kannt zu sein scheint und dieser als der Lehr¬ 
meister seines Sohnes bezeichnet wird. Da Tho¬ 
mas Scheithauff 1735 geboren ist, dürfte er unter 
seinem Vater an der Katharinenkapelle gearbei¬ 
tet haben; es ist ja die Rede von Scheithauffs Ge¬ 
sellen. So dürfte das einzig bezeugte Werk Peters 
in der Katharinenkapelle einen wichtigen Aus¬ 
gangspunkt zur Beurteilung von Thomas Scheit¬ 
hauff abgeben. 


Es ist also zTveimal von Stukkateuren die | 

Rede, das einemal 1753 von den beiden Schwei¬ 
zern, die zusammen mit Wannenmacher in der ' 

Kapelle arbeiten, das zweitemal von Scheithauff 
1757. Ich neige dazu, den beiden Schweizern nur 
diejenigen Stückarbeiten zuzuschreiben, welche ■ 

zur Einfassung der Fresken von Wannenmacher j 

notwendig waren. Dazu würde auch die verhält- j 

nismäßig geringe Entschädigung von etwa 25 | 

Gulden passen, die beiden Meistern zusammen i 

gegeben wird. Die übrigen Stuckaturen sind so ! 

ausgezeichnet, daß sie auf einen großen Künst- i 

1er schließen lassen, der wohl in Scheithauff zu 
suchen wäre. 1 

Die Jahresrechnung 1757 enthüllt uns auch den 
Schöpfer der beiden Altarblätter. Am 3. Juni | 

1757 findet sich folgender Eintrag: „Herrn Mathes i 

Günther Mahler zu augspurg vor 2 altarblattlen 
zu s. Catharina bezahlt 75 Gulden“^®). 

Mathäus Günther in Augsburg ist kein Unbe¬ 
kannter in der Kunst. Er wurde 1705 in Unter- 
Peißenberg in Oberbayern geboren und starb 
1788 zu Haid bei Wessobrunn. Dem Kunstlexi¬ 
kon Thieme-Becker Band XXV S. 209 entnehme 
ich: Matthäus Günther war zuerst in Murnau in 
der Lehre und bildete sich dann bei Cosmas Da¬ 
mian Asam weiter. 1731 heiratete er die Witwe 
des Kunstmalers Mack und erhielt dadurch die j 

Meistergerechtigkeit zu Augsburg. 1762 wurde er ' 

Direktor der Augsburger Kunstakademie. Er ' 

stand immer in enger Verbindung zu den Wesso- 
brunner Stukkateuren, besonders zu Feichtmayer. , 

Matthäus Günther war ein gesuchter, viel be- 
schäftigter Mann. Dem umfassenden Wirken * 

Günthers als Freskomaler stehen nur wenige Öl¬ 
gemälde beiseite. Die 50er und 60eV Jahre be- i 

deuten den Höhepunkt seines Schaffens: weiche, ^ 

schmiegsame Figuren von nervöser Empfindsam- ^ . 

keit, sicher und flott gegeben. Günther gehört 
zu den talentvollsten süddeutschen Künstlern. 

An der Gestaltung der Kapelle war audi der 
Gmünder Maler Johann Georg Felder er betei¬ 
ligt. (Siehe über ihn Gm. Heimatbl. 1965 S. 31!) 

Schon 1751 erhält er für ausgeführte Arbeiten in 
St. Katharina 8 Gulden 30 Kreuzer. 1754 faßt 
er ebendaselbst eine Christusfigur. Nun aber er¬ 
hält er am 5. August 1757 den hohen Betrag von 
72 Gulden. Das läßt auf einen umfangreichen 
Auftrag schließen. Was mag er gemacht haben? 

Die Rechnungsbücher berichten nichts hierüber. 

Da die damaligen Maler sich aber zu allem ge¬ 
brauchen ließen, ist es denkbar, daß Felderer die i 

Kapelle nur ausgetüncht und dem Stuck die Ab¬ 
tönung gegeben hat. 

Nicht besser sind wir über die Arbeiten des 
Bildhauers Dominikus Leßle in St. Katharina un¬ 
terrichtet. (Siehe Heimatblätter 1965 S. 34!). 1751 
erhält er für zwei „Scheine und zwei Engels- 
köpfe 30 Kreuzer“»), 1757 aber am 10. Juni i 


— 63 — 










Bild 4, St. Katharina: Stuck an der Decke 


15 Gulden und am 17. Juni weitere 2 Gulden, 
zusammen also 17 Gulden^*). Das ist für einen 
großen Auftrag zu wenig, dürfte aber für einige 
Figuren ausgereicht haben; denn 1757 erhielt er 
von der Leonhardspflege für zwei Brustbilder St. 
Joachim und St. Josef 6 Gulden. Heute sind in 
der Katharinenkapelle außer einem unbedeuten¬ 
den Verkündigungsengel keine Holzflguren vor¬ 
handen. Vielleicht bezog Leßle seinen Lohn durch 
Arbeiten am Kirchengestühl. Zweifellos wurde 
die Kapelle 1748 vergrößert, und da dürfte auch 
weiteres Gestühl benötigt worden sein. Doch dies 
ist nur eine Annahme. Dominikus Leßle starb 
1759. 

Den 1. November 1757 erhält „Clemenz von 
Murnau aus Bayern vor Blumenkrieg (Blumen¬ 
vasen) von s. Catharina 5 Gulden 26 Kreuzer“'*). 
Von diesem Clemens aus Murnau konnte ich 
nichts finden. Bemerkenswert ist jedoch, daß Mat¬ 
thias Günther zuerst in Murnau in die Lehre ging 
und immer in enger Verbindung mit den Wes- 
sobrunnern blieb (Thieme-Becker). So weitet sich 
also der Bogen, der von St. Katharina ausgehend 
nun Gmünd - Wimpfen - Deggingen - Murnau 
- Wessobrunn und Augsburg berührt 


Aus der Jahresrechnung 1757 erfahren wir auch, 
wann der neue Altar aufgestellt worden ist. Am 
10. Juni 1757 wird berichtet, daß die Zimmer¬ 
leute, Maurer und Taglöhner für Abbrechen und 
Aufrichten des Altars bei St. Katharina 5 Gul¬ 
den 30 Kreuzer erhalten haben'*). 

I(h fühle mich nicht berufen, die Werke der 
genannten Künstler zu beurteilen. Doch dürfte 
meine Arbeit dem Kunstfreunde eine willkom¬ 
mene Handhabe für w^eitere Forschungen bieten. 
Manchem Gmünder Bürger aber möchte ich die 
Augen öffnen für das, was an wahrer Kunst 
sich hier noch erhalten hat, trotz vieler barbari¬ 
scher Eingriffe in den Kunstbesitz unserer Stadt. 
Ich schreibe dieses besonders im Hinblick auf den 
Prediger, von dem manche Gmünder noch nicht 
zu ahnen scheinen, w^as er für unser Stadtbild 
bedeutet. 

Literaturnachweis: 

Die Angaben beziehen sich auf die Jahresrechnungen 
der Katharinenpflege im Münsterarchiv. 

1) 1747 S. 86 b; 2) 1748 S. 84; 3) 1751 S. 82 b; 4) 1751 S. 82 b; 
5) 1753 S. 74; 6) Weser: J. Wannenmacher. Arch. 1. ehr. 
Kunst 1907 Nr. 7—12 und E. Gündle: J. Wannenmacher. 
Gm. Heimatbl. 1952 S. 38: 7) 17.57 S. 73b und 74; 1757 
S. 74 b; 9) 1757 S. 76 b: 10) 1757 S. 76 b; 11) 1757 S. 77; 12) Bd. 
29 S. 567; 13) 1757 S. 74: 15) 1757 S. 76 b; 16) 1757 S. 74. 


Für die Redaktion: Albert Delbele, Sdiwäblscb Gmünd, SUchei&Uaße a, Beiuage sind an dle&e AnbCturiil au neüten. 


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