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lien / welche man auf Die
Sontage vnd andere Sefte/
in der Kirchen Gottes pfles
ger zu verlefen,
des Euangelij zu gute beſchrieben / vnd
auffs new widerumb gemeh⸗
ret / Durch
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Gedruckt durch Hans Krafft.
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Auslegung der Euange
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Sampt einer vermanunge an
alle Diener des Worts / von fletiger Vd Ci
beftendiger Einigfeieder Chrifttiche 1 V
48 en Kirchen | in der Lere | ond warem * —
Gottesdienſte / auff das ſie nicht / von wa
Z wegen der mancherley meinungen | ——
P =, | —
| vnd groffen mengen der Secten | fich un Garden
4 ergeren] die befentnis des Euan⸗ Im
gelij fallen laflen | oder jr iz
— ampt vnfleiſſig ara
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vnd warn
Nemicht/ nu
Mein!
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ten Gottes, ern
Iheſu Ehrifti / in den weitbe⸗
shümbten Koönigreichen Denmard
vd Klorowegen! feinen geliebten Bruͤdern in
Chriſto / wᷣndſchet Nrcoiaus Hemmıng9% Dle⸗
ner des Euangelij der Vniuerſitet Koppenha⸗
gen / Gnade Barmhertzigkeit / vnd friede
von Gott dem Vater / vnd vn⸗
ſerm RErrn Iheſu Chri⸗
ſto AmEN.
Siſt nuͤtz vnd gut / Lieben xchtung ges
rl v, DES Mol der Lere ben auff den
Brüder / das manm der I ———
FESTER Der allgemein? Chriſtlichen Fir, nötigen Ce⸗
ley meinungen find/ welche machen/ das viel
guthergiger Keute fich bekuͤmmern/ vnd in
zweiuel jtehen/ zu welchem hauffen ſie ſich
ſchlagen ſollen. Denn / dieweil einer dieſes der S.paulıe.
ander eines andern meifters ſich rhumer(von }Corint. f
weiches klugheit vnd Gottſeligkeit er vtel pfle eher
get zu halten / nicht ohne verachtung /vnd Rs * 388
ſchedliche verkleinerung anderer fromen and,
gelerten Beute) geſchicht es endlich das fie aus
u ' vnuner⸗
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Aus vneinig⸗
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keit der Le⸗—
re in der krfir⸗
chen / kompt
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3weierley
Maden
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CHAR ſind
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te LEpicu⸗
win ernſtes
Debet / vnd
erewe ver;
manıkif zu
Chriſtlicher
einigkeit in
der lere / iſt
hHiger zeit
hoch von nõ⸗
309
Vorrede.
vnuerſtandt / vnd nach eigenem wahn / auch
gunſt vnd vngunſt / von anderer Leute lere
vnd Gottſeligkeit richten vnd richten Daraus
denn nachmals allerley widerwillen / arg⸗
wohn / bafs / zanck / vnd rachgirigkeit pfleget
zu erwachſen / vnd wird alles one vnterſcheid
vermenget / vnd Durch einander geworffen.
Aus ſolchen dingen / das ich anderer ſchweigẽ
moͤge / kompt zweterley ſchaden. Die Feinde
des EKuangelij werden in jrer halsſtarrigkeit /
vnd Gottlofen weſen geſtercket / ber Die
ſchwachgleubigen vnd vnerfarne Ehriften/
welche ſonſten Die Warheit anzunemen genei⸗
get / werden betruͤbt vnd verwirret / wiſſen
nicht zu welchem teil ſie ſich halten ſollen. Vn⸗
ter welchen jrer nicht ein wenig anheben zu
zweiueln / glachſam / als koͤndte man nichts ge⸗
wiſſes in der Religton ſetzen vnd ſchlieſſen /
verwerffen derhalben nicht allein etliche ſtuͤ⸗
cke / ſondern auch in gemeyn allerley Religion
vnd Gottesdtenfte. Sie wil daͤs / lieben
Bruͤder / vnſerm ampt gebuͤren / durch vnſer
Gebet vnd trewe vermanungen / Den Schwa⸗
chen zn helffen / damtt fie nicht durch vıel vnd
mancherley Opintonen verwieret/in jirthumb
vnd ewiges verderben gersten. Dieſem vbel
zu begegnen / iſt nichts befiers / Denn das
man fleifsig betrachte / Der Chriſtlichen Kir⸗
chen fletige vnd vnuerruͤckliche einigkeit ın
der Here vndrechtem Gottesdienfi. Denn
gleich wie nur alleın ein ewiger / einiger Gott
iſt / alſo iſt auch nur alleın cin einige / ewige/
beſtendi⸗
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Vorrede.
beſtendige / vnbetriegliche Goͤttliche warheit / B 8
ein einige Religion / ein einiger Glaube / em Ser Kirs
einige Fegel / form vnd werferecht Chriſtlich en.
zu leben / vnd eine einige Ehrifiliche Aucche/
welche alleine weis vnd gelerner hat / Gott
recht zu erkennen / vnd zu ehren, Wer num die⸗ Iufferhalb
fer Kirchen gliedmas vnd Mitbürger nicht der Conftüis
iſt der hat Gottes gnade / vnd femer Seelen Hr Atchen
Seligkeit verloren / vnangeſehen / das er gleich TE O9
von groſſen Doctorn vnd Meiſtern weis zu "3"
rhuͤmen. Widerumb aus dem gegentheil/
welche ın dieſem heufflein der rechten Zr /
chen/ Gott ren DERART / im Geiſt vnd ın
der Warheit verehren vnd anbeten / find Er⸗
ben der gnade vnd Seligkeit / ob fie such
gleih ein Kuͤhhirten zum Kerer vnd Mer
ſter hetten. Denn dieſe fache ſtehet nicht guff Due predig⸗
des Menſchen wirdigkeit / oder vnwirdigkeit / ampt ſtehet
Sondern auff der Kunſt vnd Meiſterſchafft nicht auff
des Geiſtes Chriſti / welcher wil / das fein lie⸗ wirdigkeit o⸗
bes reines Wort ein Richtſchnur vnſers les Or nu⸗
digkeit der
bens vnd heils ſein ſolle / In welchem Wort Noſchau.
vnd warem Sottesdtenſte einerley ſinn vnd
glauben gehabt haben die hohen Patriar⸗
chen vor der Suͤndflut / vnd nach der Suͤnd⸗
flut Die lieben Propheten / Apoſtel / vnd alle
Gottſelige Leute / welcher Lere vnd Gottes⸗
dienſie / ſo wir recht behalten / koͤnnen wir vns
billich rhuͤmen in Chriſto vnſerm Herrn / das
wir Gliedmaſs vnd Vnterthanen find der
Kirchen Iheſu Ehrifti/ ob gleich die ganze
Melt ons haſſet / vnd als Retzer verdammet.
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| Vorrede. | —*
Wil ich derhalben / lieben Bruͤder/ von dieſer errang au
Zrurtzer In⸗ alten waren Einigkeit etwas leren / vnd kuͤrtz⸗ d
E halt dieſer lich erinnern / auff das wir gewis wiſſen moͤ⸗
| vorrede. gen / ob wir auch in dieſer eintgkeit Der Allge⸗
meinen Chriſtlichen Kirchen fein / oder nicht /
oder ob vnſere Widerſacher hierinnen ſind?
welche / nach dem ſie von jren Meiſtern vnd
Lerern ( nemlidy den Patrıibus ) hoch rhuͤ⸗
men / onterfteben fich / mit Schwert vnd Fe⸗
wer den lauff reiner Prophetifhen vnd Apo⸗
ſtoliſchen Here zu hemmen vnd zu vempffen. Ef
Es fallen aber ın handlunge diefes puncts Pete
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vnd Arguments —— ſtuͤck vnd fragen
für / welche alle hieher / als zu einem geſteck⸗
ten ziel gericht fein / vnd gehören. Denn bie
vier nötiger wird norwendig gefraget / woher die rechte
= frage. Relation jren vrſprung babe / worauff jr
Bi 1. grund vnd gewisheit jtche / was für ein Con⸗
fr | fens vnd einigkeit jeder Zeit ın der Atrchen
der Lere halben geweft fey. Item / mit was
liſten vnd behendigkeit / der Teuffel die rech⸗
J. te Religton pflege anzufechten. Endlich /
mit waferley ernſte vnd Klugheit Die Gott/
fuͤrchtigen wider Die lifte vnd betrug Des Sa?
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/ thans jtreiten vnd Fempffen follen / auff das N enom de
| wir micht/wie mit onfeen erften Eltern / Adam ade vaie fe
Dr vñ Kua geſchahe / Durch vernünfftige betrieg⸗ "> von Den Ahen
liche rede / vom lautern Brun des heils / zu den STR Adlon m
7 truͤben pfuͤtzen vnd Teuffels quellen Menſch⸗ IC Dale Fllen}
3 licher Satzungen vnd falſchen Sottesdien⸗ A welchen R
ſten / vns fuͤren vnd treiben laſſen. | a ale fr
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ufftige bereit
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| Gottesdlen⸗
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Vorrede.
WoOher aber die rechte Religion jren
vrſprung habe / were nicht von nöten anzu⸗ 2
zeigen / wenn nicht vorzeiten/ vnd noch heut Die trfte
zu tage Der Teuffel vnd Gottlofe Menſchen frage vom
ſo hefftig tobeten / vnd aus eigenem freuel / are
nach anleitung jrer blinden vernunfft/ newe on. Reu—
Gottesdienft vnd Lere erdichten/ mit fewer
vnd Schwerd dieſelben vertedigten / vnd die⸗
fe Religion vnd Gottesdienſte / welche al
leın von Gott kommen / vnd gegeben find /
verfolgeten/ auff das fie ja war machen vnd
befrefftigen die Weiffagung vom Samen der
Schlangen / welche des Weibes Samen wird Gen. 3.
in die verfchen flechen, Der Heide Socra⸗ Goctdtie
tes vrteilet hieruon / viel beffer vnd beſcheide⸗ antwort von
ner / welcher/nach dem ex ( wie bey denn Xeno⸗ der Religion.
phonte zu erfeben) gefraget ward/weldyesder
rechtfchaffene were Gottesdienst were 7 Ant⸗
wortet er / Dis iſt die rechte Religion vnd Got
tesdienſt / welche Gott felbs gegeben/ vnd eins
gefeset bat. Denn dieweil Gott Flerlich im
_ Propheten anzeiget / er babe einen grewel für
Menſchen Kere vnd Geſatz / follen wir Feines
weges nicht zweiueln / Die rechte vnd ewige be/
fendige&clhgion/habe Iren anfang von Gott
dem ewigen Oster felbs. Apollo Pythius / Apollo Pythi
alser von den Arhenienfern gefrager ward, us vom Botz
was fuͤr Religion vnd Gottesdienft fie vor⸗ Koienft,
nemlich halten follen/ Antwortet ee / Dieſe bez
halter, welchedte Alten im besuch gchabt/
Darauff als fiewider antworten / Die weıfe
ver Alten were offtmals verendert worden/
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Vorrede ⸗
Sagt er wider su jnen / man ſolte die beſte be⸗
halten / Denn wie Meſiodus [pricht / Lex antı-
Der papizgus optıma, Das alte Geſetze iſt das beite.
fen meinun⸗ Sleich auff folche weiſe rhůmen heuttges ta⸗
ge VOR WR ges vñſcre Widerſacher den alten gebrauch
= Mag Ind herkommen, vergeffen vnd vnterdruͤcken
darneben den namen des / Der die were Kell
gion geftiffter hat / welche doch viel billicher
dit dem Socrate / Denn mit dem verlogenen
Teuffel antworten ſolten / Denn gleich wie
der Sathan / alſo miſsbrauchen auch fie Die
Autoritet der Alten gewonheiten / zu bejtert?
gung jres jrthumbs. Das iſt war / das die el⸗
teite Religion die beſte fey/ allein das fie auch
von Gott herkomme / vnd nicht von der alten
Schlangen dem Teuffel/ der bald im anfange
feine Religron vnd Lere / welche ſtracks ge⸗
Lricht iſt / vnd ſtreitet wider die Goͤttliche / ein⸗
a gefuͤret bat / Darumb tft ein vnterſcheid zu
— * machen zwiſchen ʒweierley antiquitet / vnd au
re / Bottes ter Lere / Denn eine gehöret Dort zu / Die an⸗
vnd is dere dem Teuffel. Die erſte / welche Gott an⸗
Teuffels. gehoͤret / iſt die aller elteſte bat weder anfang
och ende. Aus dieſer elteſten Antiquitet
kommet her die rechte Warheit Gottes / Die
vns leret / welchs die rechtſchaffene vnd war⸗
hafftige Religion ſey / vñ zu mehrer bekreffti⸗
gung / hat fie Gore mit wunderbar lichen zeug⸗
niſſen / als mit gewiſſen / ewigen Jeichen vnd
Siegeln der Warheit bekrefftiget vnd befeſti⸗
get. Die andere / nemlich des Teuffels Lere /
hat einen anfang / vnd wird auch eiln — *
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Vorrede.
ben / Aus dieſer kompt ber allerley ſuperſtl⸗ hrediger beis
tion / aberglauben / vnd Gottlos weſen. Dieſe der antiqui 9
beide antiquiteren halten jre werfechter vnd teten.
fortfeger/als heilige Patriarchen / welche die
nachkommende / Parres genennet haben / vnd
nicht ein wenig / vnd viel von jnen rhuůmen.
Die papiſten fehreien Immmerdar/Parres/Patres/
Veter / Deter / vnd fo cın zwiſpalt ın der Le⸗
re vnd Gottesdieniten färfellet / haben fie zu
ven Veternals zur eufferjten vnd gewiſſeſten vnterſcheid
huͤlffe / jre einige zuflucht. Wir erkennen vnd der —
nemen auch Die Veter an / aber es iſt zwiſchen ae
ons vnd jnen den Papiſten hierinne ein GEOV vder
fer vnterſcheidt / Denn dieſe halten wir für Hapiftifche,
Patres! oder Veter / welche die Kere/ jo ſie von
Gott empfangen/trewlich getrieben vnd ge⸗ veter der.
leret haben bey Den Nachtomenden / als da techten Air:
ſind die lieben Patriarchen / die heiligen Ay hin.
nige vnd Propheten / Chriſtus ſelbſt ſampt
feinen Apoſteln / dieſe halten vnd verehren
wır allein als Veter / Wer von jrer Lere vnd
menuna abweichet / bat feiner Seelen ſelig⸗
keit verſchertzet / Aber von den Vetern / wel⸗
che komen ſind / nach der Apoſtel zeiten / hal⸗ Ki
ten vñ richten wir nach der Kegel Ambroff/ een
Der fagt alſo / Wir verdammen bıllich allerley den vetern /
newerung/ welche Chriſtus nicht geleret hat / die nach der
denn Die Sleubigen haben nur einen weg / Der Ayolkel zeit
heiſt Chriſtus. Wenn nu Chriſtus nicht Selebet.
das geleret hat / was wır leren / ſo ſollen wir
daffelbe für verdamlich vnd abſchewlich hal⸗
ten / nach Der Regel Pauli / Galat. ). So je⸗Gal.j.
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Vorrede.
mand euch Euangelium prediget / anders
denn das jr empfangen habt / der ſey verflucht.
* han Die Papiſten aber / auff das fie die einfelrigen
te von dg, Petrtegen mögen / fagen fie) Man muͤſſe fra⸗
Peter, gen nach den alten fusſtapffen / man muͤſſe
die alten marckſtein nicht vberföhreiten noch
verfegen / welchedie Veter vnd vnfere Vor⸗
faren geleget oder gefeger baben. Wenn men
dis nicht darff thun ancınes Kandes gren/
Ben vnd marckſcheiden / wie viel weniger wıl
fich das leiden oder gesiemen / in qlaubens vñ
Die Rechte Religions Bchen. Wir aber vberfchreiten
Chriftlihe Feines wegs die Grengen vnd ziel der Religi⸗
Sa on / Die vns Bott ſelbſt har gegeben / weld)s
Religion die SR alſo gethan haben Die heiligen Patriar⸗
Bor ping chen / vnd Apoſtel / ſampt den heiligen Mer⸗
gegeben. terern (vnter welchen der heilige Abel der er⸗
ſte war) welche mit groſſer ſtandthafftigkeit /
vnd gar freudigem mute die wilden Schwein
vnd reiſſende Woͤlffe / von ſolchen Grengen
jagten vnd vertrieben / welche auch endlichen
der Son Gottes mit feinen roſenfarben Blu⸗
te ſelbs gezeichnet vnd beaoffen bet / bey Dies
fen Grentzen vnd Marckſteinen bleiben wie
feſte vnd beftendig,. Aber Die Grengen / wel
che die alte Schlange mit feinen Kindern vnd
Vnterthanen gefegt vnd sbgemeffen bat/
vberſchreiten wır / ſintemal vnter vnd zwi⸗
ſchen lolchen / nichts denn lauter verdamnis
begriffen / vnd zugewarten iſt. Derhalben
wir Die rechte ware Religion allein Gott
vn PERRXEN / welcher beim Dsmiele/
der
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ute vadamn⸗
Vorrede.
der alte von jaren genennet wird / geſchrie⸗ 0. Reli⸗
= . mes 2 42 Ynfer Reli z
ben. Daher gewis vnd offenbar erjcheinet/ son ift die
das es die eltefte/ / vnd nad) aller natur vnd errefte / weil
art jres Stiffters vd Meiſters gerichtet fievon "Bott
ſey / Darumb gleich wie fie ſtetiges vnd jeder geſtifft iſt.
zeit iſt die beſtendigſte / alſo iſt fie auch ſtetigs
ir ſelbs ehnlich / vnd nicht mit ſich felbs ſtreit⸗
tig.
gEiche {ft denn nu dieſe beſtendige Re⸗ 5,
ligion / was iſt zr Summa vnd jnhalt / wie viel gie andere
bat fie teil oder ſtuͤck ? Gottes wort / vnd das Frage / was
zeichen / foandss Wort gehengt / leret vnd für ein Con⸗
fchreibet vns für ein rechte form vnd weiſe fine ꝓnd €0
der waren Religton vnd Gottesdienft. Denn ge Ak
ieſe werfe hat Gott je und je gehalten / Das er Ki.hen der
feinen willen durch Das mündliche Wort gere halben
vnd eufferliche Zeichen Den Menſchen ge⸗ gewelt fey »
offenbarer hat. Denn Daser Das Wort ın
die GOhren legt / damit es endlich ins HSertz
ſincke vnd flieſſe / alſo legt er vns auch ſicht⸗
barlich für vnſere augen feine Zetchen / auff Durch das
das in vnſerm bergen / gleich wie Durch ein Wort vnd
fenſter / ein Liecht ſcheine vnd leuchte / Alſo / Zeichen of⸗
das das Wort vnd Scichen ſey cin zwiefaches ſenbaret ſich
Wort / Nemlich ein muͤndliches vnd ficht 7 99° Bor,
barliches Wort / welcher ziel / ende vnd nutz
einerley ıft / Der verſtand aber vnd Deutung Sünfferley ge
des Zeichens / foll allezeit alleın aus Den 3cite/ in wel
Wort genomen werden. Was dis fur Seichen ” a ſich Gott
ſein / das leren vns die fünff zeiten / wel zu
chen Gott vornemlich fein Wort verkuͤndi⸗
get / vnd Die Seichen gegeben hat / als da tn
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Die zeit vor
om fall
Ade.
VOr dem fall / als Adam geſchmuͤckt
vnd gezieret war mit dem ebenbilde Gottes /
hat Gott ver HERR dem Menſchen ſem
Dort vnd Seichen gegeben. Das Worter⸗
forderte rechte erEentnis vnd gehorſam gegen
Gott / vñ verbote/ das Der menſch bey vermei⸗
dung Soͤttlicher ſtraffen nichts fuͤrneme oder
ſich vnterſtuͤnde wider Gottes gebot / es hatte
auch dis Wort die verheiſſung der vnſterb⸗
ligkeit vnd ewiges lebens / welche verheiſſun⸗
ge Adam im glauben ergriffen vnd angeno⸗
men / vnd Der baum des Lebens bet / als ein
ſichtbar Wort / eben daſſelbe durch die augen
ans hertz gegoſſen. Welchs alles dahm gu
richtet war / das Adam / in welchem Gottes
bild / als in einem ſpigel leuchtete / Sott den
ERXVYb ſtets ehren / loben vnd preiſen
ſolte. Aus dieſen worten iſt klar vnd augen⸗
ſcheinlich / Das die rechte Religion vor dem
fall geweſt fey ein rechter Ootfestienfinach
Gottes
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Norrede,
Gottes Wort gerichtet / welches Regel war /
das Wort vnd das Zeichen. Die ſtuͤcke dieſer der
Religion) find geweſen / erkentnis Gottes / der af a.
glaube auffdte ver haſſene vnſterbligkeit/ jn/ en ende
nerlicher vnd euſſerlicher gehorſam ‚gegen vnd nutz.
Gott. Das ende oder nutz war dieſes / sw
dam Sottes ebenbilde gleich war / jn recht⸗
ſchaffen koͤndte loben / erkennen vnd anruffen.
Vnd wer ın dieſem ſtande ein rechter vol⸗
komener Gottesdienſt / wie ex — * wird
nach Der Aufferſtehung der Todten / allein das
er dazumal nicht nach Dex ſubſt⸗ ** we⸗
ſen / ſondern nach den graden viel volkomener
ſein wird. Eben cin ſolcher Gottesdienſt / als Sinerle⸗
dem erſten Menſchen fi ir dem fell geboren —
vnd vorgeſchricben iſt worden / wırd auch — Dr
yon uns nach Dem fall —— Vnd iſt keine dem fall.
verenderunge geſchehen in der weiſe dieſes
Gottesdienjis / IAPEU I ich dem fall der er⸗
ten Eltern iſt gefolget eine grewliche Finſter⸗
nis vnd perderbung des gengen Menſchli⸗
chen geſchlechts / Alſo das such nicht einer we⸗ Chriſtus Je⸗
re / der dieſen Gottesdienſt volkomenlich thun ſus iſt der
oder zum wenigſten anzt fahen ver möchte, 108 BSaum des
Lebens
ſey denn ſach / das er zum Baum des Lebens/
welcher iſt Chriſtus Iheſus / komme vnd ſich
halte.
NaAch dem nu in vnſern erſten Eltern 2.
das gantze Menſchliche geſchlecht war gefal⸗ Die zeit
len/ſhat Gott wideruw feinen willen offen⸗ mac) dem
baret / im wort vñ Zeichen’ Daraus abermals >»
zu lernen/ mit was Gottesdienſt nach Dem
fal
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10 11
= Pott
durchs wort
vnd zeichen.
nach dem
fall Ade.
Vorrede.
fall Gott woͤlle verehret ſein. Mit den worten
Offenbarung ſtraffet er die vbertrettung ſeines Gebots. In
dem worte / hat er geben die verheiſſung nn
Meſſia / welcher nach dem er Menſch wuͤrt e
das Opffer fuͤr die Suͤnde Ade bezalen/ —
Den Menſchen widerumb zieren vnd bega en
ſolte mit dem ebenbilde Gottes / welches er
Durch die Suͤnde verloren hatte. Das zeichen
hat er zum Wort gethan / welchs war gleich
als cine ſichtbare predigt vom Meſſia. Dis
zeichen aber war Die ſchlachtung ———
rung des Viehs / vnd fruͤchten der Erden.
Sottesdienſt Hieraus folger / das Gott nach Dem faileben
einen folyen Gottesdienſt erfordert vnd ha⸗
ben will / als er war vor dem fall / wiewol er
in feinen gradsbass vnd wirden nicht fo volko⸗
men iſt / als vor dem fall. Denn da erfodert
Gott vom Menſchen / rechte erkentnis Got
tes / rechte erkentnis vnſerer Suͤnden / rech⸗
te erkentnis Chriſti / Der da iſt an ſtatt dus
Baums des Lebens / welcher im Paradeis
war / er erfodert recht vertrawen vnd glauben
an den Meſſtam / rechten gehorſam aus dem
glauben / alſo das teglich je mehr vnd mehr in
dem Menſchen leuchte / vnd durch Chriſtum
zu wegen gebracht werde das ebenbilde Got⸗
tes / das iſt/ auff Das im gemuͤt des Menſchen
glentze vnd leuchte eine ſtarcke gewiſſe erkent⸗
is Gottes / in der Seelen / rechte heiligkeit /
vnd in allen krefften des Menſchen ein voͤlli⸗
ger gehorſam gegen dem gebot Gottes. Dieſe
ding werden kuͤrtzlich angezeigt vnd a
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Vorrede.
than mit wort vñ zeichen / bald im an fang der
bücher Moſi. Denn die Alten, wie Plato ſagt/
welche frömer waren denn wır / vnd Gott ne/
her beywoneten / worden viel bequemer vnd
beſſer vnterwiefen durch Eure aphors/mos und
f[ymbola, denn wir jtzunder mit langen Predigs
ten / Kine folche werfe zu leren iſt vorzeiten ge⸗
mein geweſen bey den Theologis vnd Phi⸗
loſophis / auff das / was fie mir kurtzen aphof
rı/mss vnterſchiedlich vorlegten vnd lereten/
eben daſſelbige mir gewifjen Yyrbols vnd zei⸗
chen Deuteten vnd anzeigten, Nach Dem Dex
Menſch gefallen / batım Gott Durch fein ei⸗
gene ſtim dieſen Spruch oder sphortfinum
vorgelegt/Des Weibes famen fol der Schlans
gen jren Kopff zutretten Das Symbolum
oder Zeichen / welchs gleich als ın cım Sürbıl;
de / eben Diefelbe bedeutunge hatte’ iſt geweſt
die opfferung / den Vetern von Gott ſelbs be⸗
fohlen vnd geboten,
ABel / als er fein Opffer thet / ſahe er
auff den fuͤrgeſchriebenen Spruch vnd apho⸗
riſmum / vnd gedachte alſo / Erſtlich / als er
das getoͤdte Vieh zum Opffer anfcbawete
ward er erinnert des Todes / in welchen das
gantze Menſchlich geſchlecht gefallen war/
von wegen der Suͤnden / Daher on zweiuel ein
groſſer / bitterer ſchmertz ın feinem Hertzen
entſtanden. Darnach / als er anfebawete das
Blut des opff ſers / erinnerte er ſich der geſche⸗
henen verheiſſung vom Meſſia / durch welches
per dienſt / vnd fuͤrbitte /er gewislich
gleu⸗
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digt / welche
die Ertzveter
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erinnert / weñ
ſie geopffert
haben.
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10 11
Vorrede.
im GS dig / vnd verſuͤnet
aleubet / das jm Gott gnedig / v ch |
Roͤrde laut der verheiffunge Öottes. DAR ber
denn in feinem bergen ein rechter tEO TE DIR
glaube erwachſſen / Dadurch er Gott fc ellig
Dud angenem ward durch Chriſtum Iheſum.
Als er nu durch dieſen glauben allein gerecht⸗
fertiget / hat er die ware heiligkeit / nach GSot⸗
tes wort, für Die hand genomen vnd betrach⸗
tet / lobte vnd preifete Gott yon wegen feiner
Gerechtigkeit vnd barmhertzigkeit/ Alſo hat
Abel / als etlicher maſſen des bild Gottes wi⸗
der in im angerichtet / Gott dem HE aa
rechte ehr vnd Gottesdienft bewieſen / vnd
nachmais ſolchen mit feinem todt beſtetiget.
Denn ds fein Bruder Cain / der Heuchler / in
I»
I Me eg von der bekentnis des zugeſagten Samens/
er terbe
wollen /d.nn vnd warem Sottesdienſte abwendig machen
in den Bott: wolte/hst er viel lieber jterben wollen / denn
lofen Rath in den Gottloſen rath feines Bruders wıllis
Cains williz gen/ Gabe mit feiner beftendigfeit Dis zuuer⸗
gen. ftehen/ das dieſer Menſch allererft recht Gott
verebrete / Der de den gehorſam gegen Gott].
vnd Die bekentnis von Chrifto viel höher vnd
groͤſſer hielte / denn alle ding hie ın der Welt /
13 auch das leben ſelbſt / welchs doch ſonſt den
Menſchen pflegt lieb zu ſein. Aus dieſem
Mort vnd Zeichen/ welchs Gott den erſten
eltern nach dem fall gegeben hat / wird Else
vnd augenfcheinlich / Das einerley Religion
Linrly Re vnd Gottesdienſt geweitfey / vor dem fall
a lg vnd nach Dem fall, nd wiewol etliche
Br euſſerliche vmbſtende von wegen der ver
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allererft recht Öf
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dns doch ſonid
fo, Aus du
.
Vorrede.
verderbten natur / vnd der verheiſſung von
ver Erloͤſung des Menſchlichen gefchlechts/
hinzu Eomen/ fo iſt doch die ſubſtantz oder we⸗
fen Des rechten Gottesdtenjts je vnd je blie⸗
ben / vnd wiewol er auch etwas vnuolkome⸗
ner / hat er Doch einerley Dentung/ nu vnd un?
de, Diefer ware Gottesdienjt gt blieben bey von anfang
oem Kleinen heufflin der Chriſtlichen Kir⸗ den Welt bie
chen) biszur zeit der Suͤndflut / das iſt / tau⸗ auff Die
fent / ſechshundert / vnd fechs vnd funffgig
Far Denn die Nachkoͤmlinge Cams / weldye
Suͤndflut
ſin 16 56.
die verheiffung fleiſchlich verſtunden / vurfol Gene. 9.
geten Die rechte Kirche Gottes/ füreten den
namen vnd titel der Kirchen / vnd verfereten
Den rechten Gottesdtenjt in lautere beucheley
vnd aberglauben, Da aber Gott Der IEERN
foldye heucheley vnd misglauben ſampt an?
dern Laſtern / ftraffte mır der Suͤndflut / bat
er dem Nohe den rechten Gottesdrenft aber/
ley vnd aberglauben / vnd Cham mit gewalt
on Tyranney diefen Gottesdienſt vnterdruͤck⸗
s
Die zeit
nach der
| 5 | Suͤm flut.
mals mit wort vnd zeichen befohlen / nicht Gott beflt
zwar einen newen / ſondern eben Den Gottes/ Noe den rech
dienſt / den er im anfang ſelbs geordnet vnd Tin Gottes⸗
* KR f dienſt mit
geboten hatte. Als aber Japhet mit heuche⸗ ——
Zeichen.
ten / iſt er blieben allein bey Dem Gefchlechte Sen,
vnd Kindern des Patriarchen Sem, Dieſer
verftund Die verheiſſunge / Wort vnd zeichen
rechtſchaffen / ehrete Gott ın vnd Durch Den
sr vnd war jm gehorfant / gleich wie
bel vnd Nohe gethan hatten / Wiewol aber
Nohe vnd Sem Das Wort vnd Seidyen/ fo
v Bott
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zeichen der
Regenbogen
zum Memo—
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denckzeichen
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ſung.
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Sie zeit A⸗
brahe / wel⸗
chem ſich
Bott aber⸗
mais offen⸗
basıt durch
Vorrede.
Gott den erſten Eltern gegeben batte/ behal⸗
ten haben / ſo iſt doch von wegen ver new en
Geſchicht vnd handlunge ein newes Zeichen
araeben worden / Denn nad dem Gott ver
IERR dıe Gottlofe Welt / von wegen des
abfalls vom rechten / reinen Gottesdienſte /
mit der Suͤndflut vberſchwemmet vnd ver⸗
derbet / hat er dem Nohe vnd ſeinen Nach⸗
koͤmlingen zugeſagt / Er woͤlle die Welt nicht
mehr durch eine Suͤndflut verderben / zu dieſer
ver heiſſunge bat ex ein zeichen geſetzet / nem⸗
lich/ den Regenbogen / als ein Memorial /
vnd gewis Denckzeichen Der —
Solchen Regenbogen / ſo in den Wolden pfle⸗
act zu erſcheinen / hat Bott ſelbs mit feinem
Wort befchrieben vnd verwaret / vnd als mit
einem ſigel bekrefftiget / das er ſeine zuſage
feſt halten woͤlle / Damit er verheiſſen vnd
zugeſagt / Nicht allein Nohe vnd feiner Kin⸗
der / welche ſich in feinen ſchutz vnd ſchirm
ergeben hatten / Gott zu ſein / ſondern DAS er
auch hinfort nimmermehr durch Waſſer vnd
Soͤndflut die Welt verderben wolte Wenn:
Nohe vnd Sem dis zeichen anſchaweten / nach
dem Exempel des heiligen Abels / haben ſie
Gott gedienet vnd geehret im Geiſt vnd IM
der Warheit.
FOlget nu hernach Abrahams zeit / bis
auff Moſis zeiten / in welchen eben der vorige
Gottesdienſt ven Patriarchen durch goͤttliche
ſtim / vnd newe zeichen abermals befohlen
worden Denn nach dem klugheit / witz vnd
verſtandt /
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un vnd auff alle Menſchen.
Vorrede.
verſtandt / welche hoch vnd ſonderlich gewe⸗
ſen in vnſern erſten Eltern / bey den Menſchen
abname / gleich wie ſie eines klerern Worts
fein wort
vnd newe
zeichen /
bedfrfften/slfo beduͤrfften fie auch eines ſicht⸗ Inno mıunde
barlichen vnd mehr gewiſſen zeichens. DIS 2023. ſeinco
Wort welchs Abraham gegeben ‚war dieſes: altere 75.
In deinem Samen ſollen alle Voͤlcker geſeg⸗ ar Wort
set werden. Das zeichen beun Wort war die a
beſchnedung Des Menlichen gluedes an den Ber!
Kneblein. Wie er nu ım Wort leret vnd er⸗
fodert den rechten Gottesdienſt / gleich alſo Das Zeichen
thut vnd erfodert er mit dem Zeichen / welchs war die Bis
ein Siegel war der reinen Lere vnd Gottes⸗ ſchneidung .
dienſte. Denn als er ſpricht: In Deinem Er
Samen follen gefegnet werden / zeiget er 077 BT
fentlich an drey ding / Das erſte iſt / Die wi⸗ re
derholunge der anklage des ganzen MJenfchr , eiffung «
lichen Gefeblechts / von wegen des Suͤnden er |
vnd abfails von Gott. Denn weil er ver,
heiſt den Segen / zeiget er an / 048 fie vnter
dem fluch fein / welcher mit der Suͤnde kompt
rs ander iſt /
die widerholung der verheiſſung vom zuge⸗ 20
ſagten Samen / vnd feinen wolthaten / welchs
zu Adam geredt ward / mit dieſen worten / Des
Weibes Same ſoll der Schlangen den Kopff Gone, %
zutretten / welchs hie mit einem verſtendigern
vnd klerern wort / nemlich ſegen / wird aus⸗
druͤcklich angezeigt / Denn das woͤrtlein / SW was das
gen / bedeut Gottes huld / gunſt / gnade / verſuͤ⸗ wortlein
nunge / vergebung der Suͤnden / vnd gerech⸗ Segen ſey
tigkeit durch Chriſtum / wie es Paulus / da er Gel
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Vorrede.
Moſen auslegt / ſelbs alſo erkleret. Das Denn
3. iſt Die, vermeldung vnd anzeigung vnſer |
türlichen gebrechligkeit / Das wır durch vnſer
vermögen vnd Freffte den Segen nicht koͤn⸗
nen zuwegen bringen/ oder erlangen / ſondern
wir muͤſſen den bekommen allein durch —*
geborram glauben / an den zugeſagten Samen. So 7
mus dem chem alauben Des Abrebams ıjt gefolget eu
glauben fol williger gehorſam in feinen ganzen Icben /
gen wie das Gebor mit ſich brachte / da Gott
Gin. 17. ſprach / Wandele für mir / vnd fey from / wel⸗
chen gehorſam vnd froͤmbkeit er gnug hat ſe⸗
hen loͤſſtn / da er ſeinen Son wolte ſchlachten
sum Öpffer. Denn wie hoch er den gehorſam
gegen Gott geachtet / iſt hieraus zu ſpuͤren /
dss er viel lieber feinen einigen Son Iſaae /
den er doch ın feinem alter geseuget hatte / wel⸗
chen auch gar berrliche verheiſſunge geſche⸗
ben/ auff Gottes befehl hat ſchlachten wol
len / Denn das er folte vom gehorſam gegen
Bott abweichen, Das zeichen aber/ fo hinzu
Der newe
Nas zeichen
fotınan nad gethan / fol vom Wort feine suslegung ne⸗
dem wort menr/denn das zeichen iſt nıchts anders / denn
enslegen. ein fichtbarlichs/begreiffliches Wort. Es ſtel⸗
Die beſchnei I vns aber das zeichen dreierley fur die au⸗
dns n gen/ Nemlich / das vnſere fleiſchliche geburt
preyerly. Suͤndlich vnd verderbet ſey / Darnach / das
der Samen verheiſſen / vnd vns zugeſagt ſey /
der die natur widerumb zu recht ſolte bringen.
Endlich bedeut die beſchneidung des fleiſches /
die jnnerliche beſchneidung des hertzens / da⸗
durch abgeſchnitten wird / a ve
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Kınder Abrabe,
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Dorrede,
Gott / vnreine neigung / vnd des bergen vnge⸗
horſam / vnd das der Menſch muͤſſe new gebo⸗
ven vnd gezieret werden mit Dem ebenbilde
Gottes / in rechter heiligkeit vnd gerechtig⸗
Feit, Fieber fihe nu zu / wie fein reimet fich DIS
mie der vorigen Kerz. Das wort wird geen⸗
dert/ aber die deutung bleibt run Diw/
e mancherleiheit im wort vnd zeichen / dienet 0, 1.
enkhltcyer febwacheit zum bejten / hilfft ee
vns aus der geobheit vnd blindheit / vnd yergift das
ſchreibt mit nichten für einenewe weife Gott wortbald vñ
su verehren oder zu dienen / wie der fleiſchliche bleibt bey dẽ
Samen Abrahe im trewinen lieffe . Denn glei’ entteriggen
cher. weiſe / wie Eins Kinder) vngeachtet des chein.
reinen verſtands goͤttliches Worts vnd Zer⸗
chens / heucheley / vnd den euſſerlichen ſchein
lieb hatten / vnd daruͤber verfolgten den from⸗
men Abel / vñ alle ſeine nachfolger im glauben:
Alſo theten auch die Iſmaeliten / hiengen am
Buchſtaben der Beſchneidung / verachteten
den heiligen Geiſt / vnd verfolgten die rechte
Daher endlich komen / das
der rechte reine Gottesdienſt bey wenig Leu⸗
ten iſt blieben. Denn als die Veter frembdlin⸗
ge vnd im elend waren in Egppten / hat allein
Joſephs geſchlecht / nach Jacob des Patriar⸗
cbentode, den reinen Gottesdienſt behalten,
Als er nu nach feinem Tode nicht genglidyen
verloſchen / bat Gott der RERR / da Mo⸗ 4
ſes in Egypten geboren / vnd nu achtzig Jar 4
alt wer / nach Der verheiſſunge Abrahe gu yrofaifchen
ſchehen / im 34%. Jar og das un Regimense.
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der verheiſſung repetirt vnd widerholet / bat
picl zeichen hinzu gethan / vnd auff Das I
der rechte Gottesdlenſt erhalten würde/ bat
er ein Koͤmgreich vnd Prieſterthumb auff⸗
Neben dem gerichtet. Ob er nu gleich eben daſſelbige wort
einigen wort dnd zerchen / welches er zuuor den Patriar⸗
Soites / WEI chen befohlen / auch Moſi gegeben vnd be⸗
* chen fohlen hatte / fo ehut er doch lengere Predig⸗
— ten / vnd mehr zeichen hinzu / nach gelegenheit
derſelbigen zett vnd Leute / welche Predigten
vnd Zeichen alle miteinander/auff ein einiges
ziel vnd deutunge ſtracks gerichtet / vnd eben
denſelbigen geiſtlichen Gottesdienſt den Leu⸗
ten vorhielten. Denn in Der Wuͤſten (das
ich geſchweige des Fewrbuſchs / der mols
Een vnd Sewerfeulen ) wurde das HSunel⸗
Sreferley brod Marng der Fels) vnd die ehrne Schlan⸗
zeichen / web ge / als gewiſſe Zeichen der Lere vnd Sottes⸗
ehe Chriſtum dienſte / dem Volck für die augen geſtellet / wel⸗
bedeuten che drey ding / Chriſtum / der jnen langeſt
verheiſſen / bedeuteten. Denn Manna das
Pimelbrot / wie es Paulus ſelbs ausleget / bes
deut eine geiſtliche Speiſe / dardurch die / ſo
newe Menſchen durch Chriſtum worden
ſein / in Chriſtt Reich geſpeiſet vnd erneh⸗
2. Ser Fels · ret werden. Der Fels bedeutet der Geiſtli—⸗
chen getranck / dardurch Die Gleubigen er⸗
8. Die ehrne quicket werden. Die Ehrne Schlange bedeut
Schiang. Chriſtum / der an dem ſtamm des Creutzes für
die Shnde der gangen Welt auffgebenget
folte werden / wie denn Chriſtus dis Zeichen
a. Manna.
ſelbs deutet vnd ausleget. Das ie
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Vorrede.
auff die Ehrne Schlange / war ein figur vnd
furbild Des glaubens / Durch welchen die ge⸗
rechtfertigten vnd lebendigen für Gott wand
deln vnd zur vollommenbeit gefürct werden,
Nach dem aber das Vold Iſrael in das ges
lobte Landt / weldyes ein fuͤrbilde war Des was die zel⸗
Simliſchen Vaterlands / bracht worden / find eu der Kin
jnen noch mehr Zeichen / gleich als ſichtbare ii une —
greiffliche Predigten / fuͤrgeſtellet worden / —*
aus welchen ich etliche wenige wil darthun / ich.
vnd rhuͤren / Denn alle zuuermelden / wil ſich |
von Eurssheit wegen nicht leiden. Zwar die
ganze gemein bedeutet Die heilige Chriſtliche
Kirche/ Dss Prieſterthumb vnd Roͤnigretch
bedeuten Chriſtum / der durch fein Prieſter⸗
thumb / des Vaters zorn verſanet / lauts der
erſten verheiſſung / vnd durch ſein Reich zer⸗
ſtoͤret das reich des Teuffels / Suͤnde vnd todt /
vnd widerbringet durch ſolche ſeine beide
Reich / das ebenbilde Gottes im Menſchen /
nach welchem der Menſch erſchaffen iſt / das
er alſo widerumb mit dem bilde Gottes gezie⸗
ret / Gott den HER KR FF loben / ehren vnd
preiſen koͤndte. |
ES fın viel Ceremonien hinzu gethans Beifliheb
worden / Derer Beiftliche bedeutung Die erſte * har wu
verheiffung erEleret / vnd den geiſtlichen ©0% yrofaifayen;
tesdienſt vns befihlet und aufferlegt / Dieweil Ceremonien.
aber derſelben vıel fein/wil ich jrer wenig / vnd
zwar die vornembſten vor die hand nemen / vñ
kuͤrtzlich erkleren. Der geſchmuck des Ho⸗
henprieſters / vnd fein. jerlich Opffer / Die
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IN 891 8° (I og Ill)
Vorrede.
Cade des bundes / das Oſterlamb / die beſpren⸗
gung mit dem Blut / jre Tauffen / das tegliche
Opffer / haben eine fonderlicdye Geiſtliche deu⸗
tunge auff ſich gehabt / welche allefampt ein
hıebliches nachdenden / von gelegenbeit vnd
wer che des Mitlers Chriſti / vnd dem Ampt
oder ſtande der Gottfuͤrchtigen / in ſich ha⸗
oen Der Hoheprieſter trug forne an dem hu⸗
Des Hohen⸗ e ein ſtirnblat von feinem Golde / vnd am
vrieſters 07 Leibe koͤſtliche reine Kleider, Das Suͤldene
— nblat bedeutet die Gottheit Chriſti / Die
k:o.ut. ftirnblat be Ä
fchöne reine Kleider / bedeuten die Menſcheit
Chriſti / welche rein vnd ſchoͤn, vnd one Sun
dein jm war. Das aber der Hoheprieſter ein
mal ım Jar eingtenge in das allerheiligſte /
iſt ein fürbild gewefen Des Hohenprieſters
Chriſti / der durch ein einiges Opffer in ewig⸗
Exod.28. keit vollendet hat / die geheiliget werden. Dies
ſes wird klerlich ECxod. 28. angezeigt / da der
ERX alſo ſpricht / das er fie verfüne vor
Die kleidung dem ERXXV. dDarnach die kleidunge des
de prieftere, Prieſters bedeutet die Heiligkett / damit Gott
pfal.ıza. wil/ das feine Priefter follen geſchmuͤcket ſein /
wie Dauid / da er Moſen ausleget / daſſelbige
anzeigt / vnd ſpricht / Dein Prieſter las ſich
kleiden mit Gerechtigkeit / vnd na —*
en ſich frewen. Die Aade des Bundes / be⸗
ae ah Volck Gottes / mit welchem Gott
einen Bund ın feinem Wort gemacht bat.
nder Laden waren eingefchloffen Die Taf⸗
feln des Geſetzes / welche ın der CLaden mit
einen Guͤldenen Blech bedeckt vr
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Vorrede.
durch welche ding nichts anders bedeutet
wird / denn was die erſte verheiſſunge mit
fich bringet / Des Weibes Samen foll der Bet: 9
Schlangen jren %opff sutretten/ Allein das
das Zeichen etwas lieblicher den handel ans
zeiget. Denn die Taffeln des Decalogi werden Der gnaden⸗
in der. Laden bedecket mit einem Guͤldenen fiul.
Blech oder deckel / welchs genennet ward) Der
Gnadenſtul das iſt Chriftus / der de iſt die
verfünunge für vnſere Sünde / bedecket die
Suͤnde der Menſchen ın feiner Kirchen / ſchuͤ⸗
tzet fie für dem zorn vnd erſchrecklichem Ge⸗
richte Gottes. Lieber was iſt das anders / deñ
des Weihes Samen ſoll der Schlangen den
Kopff zutretten e Alſo deutet Paulus als ein
Römern am z. Capittel: Wir werden one vers
dienſt gerecht aus feiner gnade / durch Die er⸗
loͤſunge fo durch Chriſto Iheſu geſchehen iſt /
welchen Gott hat fuͤrgeſtelt zu einem Gna⸗
denſtuel / durch den Glauben in ſeinem Blut.
Denn gleich wie der Hoheprieſter bey dem
Volck Iſrael den Gnadenſtuel alle Jar ein zum Lbre⸗
mal mit Blut pflegete zubegieſſen / wenn er
in das Allerheiligſte gienge: Alſo hat auch
vnſer Hoherprieſter Iheſus Chriſtus ein
mal ſich ſelbſt Gott ſeinem Vater fuͤr die
Suͤnde der Welt auffgeopffert / vnd eine ewi⸗
ge Erloͤſunge erwerben.
hat auch feine fonderliche bedeutungen / dar⸗
mit Die erfte Verheiſſunge / als mit natuͤr⸗
lichen lebendigen Farben / abgemalet wors
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S.paulus
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Ausleger der wort Moiſi / dieſe figur ſelbſt / zun ac Mofi.
Das Oſterlamb Was das
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Vorrede.
den / welche Figur Paulus ausleget / als er
ſpricht: Sem wir haben auch ein Oſterlamb⸗
as iſt Chriſtus / fuͤr vns geopffert. Das aber
daffelbige Lamb von ver Herde genommen
ward /zerteran vnd leret vns / 093 Chriſtus
vaſer Fleifch au ſich genommen / vnd ——
Fleiſches gebrechen getragen habe / das er al⸗
ĩenthalbeñ verſuchet iſt / gleich wie wir / doch
one Saͤnde / auff das cr vns jrrdiſche zu him⸗
liſchen Creaturen / vnd fleiſchliche Menſchen
zu geiſtlichen machete. Das aber vom Lamb
weiter geſaget wird / vnd ein jeglichs heuff lein
emgangın Iſrael ſols ſchlachten / bedeutet /
das Chriſtus nicht von eines oder zweier
Menſchyen willen geſtorben ſey⸗ Sondern von
wegen ſeiner Kirchen vnd Gemein / das iſt /
von werten aller dere / ſo im Buch des Aus
Die beſpren⸗ bens geſchrieben find, Die Beſprengung mie
gung des Blut) hat eine helle / offenbare bedeutunge /
Stute bedenkt Deun es fein zeichen vnd fuͤrbilde geweſt /
2. Corinth 5.
as Blut Pen
m: des Bluts Chriſtt / Das er am am des Creu⸗
dorb.9» tzes vergoflen/ vnſer bloͤde Gewiſſen Dame >
beſprenget / vnd von den todten Wercken ge⸗
reiniger hat / zu dienen Dem lebendigen Gott /
wie denn die Epiſtel an die Hebreer ſolches
auslegt. Eben dahin gehören auch jre Tauf⸗
Der Jiden fon vnd teglich Opffer. Denn in gemein
beglich baden hedeuten fie die reinigung / Damit vns Chr’
END. or ffern. ſtus abweſchet vnd reiniget von allen Suͤn⸗
den / Darnach bedeuten ſie die were Seilig⸗
keit / darmit die Gleubigen angethan vnd
gezierct werden / vnd nun. anheben dem
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Vorrede.
Bihbe Sottes gleich zu werden / zur ehre vnd
lobe Gottes. Dieſe Figurn des Geſetzes ſind
als zeichen vnd erklerung der erſten verheiſ⸗
ſung / Welche Leute nu dieſe recht verſtuuden /
Die haben mit Adam / Abel / Seth / Enoch /
Nohe / Abraham etc. den rechten und GSeiſt⸗
lichen Gottesdienſt Gott erzeiget / nicht zwar
einen frembden oder vngleichen / ſo viel die
ſubſtantz Des Gottesdienſts belangete / ſon⸗
dern einen gleichen / ja eben denſelbigen
Gottesdienſte. Was geſchicht aber hie? Die kalſche
GSleich wie Cains Nachkoͤmling vnd Ge—⸗ Zirch⸗ be⸗
ſchlechte die Verheiſſung fleiſchlich verſtan⸗ * —5*
den / vnd haben aus den binzugerhanen cup 3 Zeiche x
ferlidyen Zeichen einen Gottesdienſt / an vnd on, Haswork,
für fich ſelbſt gemacht / Alfo that auch hie
das meiſte teil der Juͤden / lieſſen den Grey
faren / vnd lagen auff dem bloſſen Buchſta⸗
ben / vermeinten / das der rechte Gottesdien⸗
ſte ſtuͤnde in ſolchen euſſerlichen Wercken
ohne Glauben / Welchen jrthumb Gott bey
dem Propheten ernſtlich ſtrafft / da er ſpricht:
Was ſol mir die menge ewerer Opffer / Id)
bin ſatt der Brandopffer von den Widdern /
vnd Des fetten von Den Gemeſten / vnd ha⸗
be feinen Luſt zum Blute Der Saucen / Der
Lemmer vnd Boͤcke. Vnd bald hernach
ſaget er alſo / Bringet nicht mehr Speis⸗
opffer ſo vergeblich / das Rauchwerck iſt mir
en Grewel. Vnd ſetzet bald hierauff Die
Vrſach / Warumb ers nicht woͤlle / Meine
Seele / ſpricht er / iſt feindt eweren New⸗
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Ceremonien
von Bott ein
geſetzt.
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vnd Battess die Gottfuͤrchtigen / ſo vnter
Vorrede.
monden vnd Jarzeiten / ich bin a er
vGberdruͤſſig / ich bins muͤde zu leiden, ?* Pr: —
chen worten zeiget Gott an / XR habe die * *
monien nicht darumb eingeſetzt vnd ge ge
das er ſie / als einen geiſtlichen — 1
erfordere oder haben wolle / Sondernd va
ſoichem das Volck ſich vbete / vnd hyt
machete zur Gottſeligkeit / den * en da
durch ſterckete / vnd je lenger vnd beſtendiger
am waren Gottesdienſt hienge vnd verharr e⸗
te. Aber wie nu die Leute von natur zum A⸗
beralsuben find geneigt / iſt der groͤſte hauff
ouech aleıfterep vom rechten brauch Der Ce⸗
romomen abaefüret worden haben suff plche
werd vnd euſſerliche Ceremonien all ir heil
vnd troſt geſetget / welchen Irthumb/ da in die
Propheten / ſo zu jnen geſendet worden /ſtraffe⸗
ten / wurden ſie / als Leſterer des Geſetzes / zur
marter hingeriſſen.
Reraus wird klar vnd offenbar / das
dienſt vnter Ind Seſetz lebten / beide in Lere vnd Gottes⸗
den Heiligen dienſte einerley ſinn vnd meinung mit den Ve⸗
Vetern vor
der Sindflu
‚tern vor der Suͤndflut / vnd nach Dei Suͤnd⸗
undhernach/ flut / bis auff die beruffung Moſi / vnd von
pnter Moſes Moſe bis auff Chriſtum gehabt / vnd behal⸗
Regiment
vnd GSeſetz
ten baben. Was wird nu weiter erfordert /
Denn erkentnis der Suͤnden / alsube an Chris
bie auff Chri tum / anruffunge Gottes / herligkeit / gehor⸗
ſtum.
ſam / vnd andere Chriſtliche tugenden / welche
zu widerbringunge dis bildes Gottes in vns /
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als ſtuͤcke der rechten Religion erfordert wer
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VOn der legten zeit haben wir nochzu __$
reden / in welcher das ewige Wort des Paz Die zeit/ das
ters / nach ausweifunge der Prophetẽ Schriffr Dr Br
te / des Weibes Samen an ſich genomen/ Das N
iſt / Menſchliche ratur / auff das cr der Chriftus Ihes
Schlangen ren Kopff zertrette / das iſt / wie es ſus auf dieſe
7 Johannes ausleget / die Werd des Teuffels Welt geboren
zerftörete, Diefer des Moſis und der Proz I
phetenlausleger vnd erfuͤller / bat eben denfel
bigen Gottesdienft/ver nu gefallen wer / mit
ort vnd Zeichen widerumb auffgerichter/
bat befohlen zu predigen / buffe vnd verges
bung der Stunden / vnd die an in gleuben /
zieret vnd begabet er mit feiner Gerechtigkeit /
gibt jnen den heiligen Geiſt / zuͤndet an ım
jven bergen foldye regung vnd bewegung / die
pberein kommen mit Gottes Geſetz vnd wıls
len / Kuͤrtzlich / Zr widerbringt das Ebenbild
Gottes / nach welchem der erſte Menſch ers
. _Rbaffen wer / vnd wil/ das vnſer Liecht alſo
[heine vnd leuchte für dem Menſchen des
Gott der Pater hierdurch gelobet vnd geprei/
fer werde, Eben dieſen Gottesdienjt befiblet Chriftus bes
er auch feinen Juͤngern / welche innachmals Ahle feinen
mit wort vnd leben geleret vnd gehalten ha⸗ Tüngern das
ben, Auff das aber die Chriftliche Kirche je wort vnd die
vnd je folchen Gottesdienft bebielte / hat er jr Sacrament⸗
fein Soͤttliches Wort vertrawet / vnd an daß
ſelbe wort zwey euſſerliche zeichen / als gewiſſe
brieff vnd ſiegel / gehenget / nemlich / die Tauf⸗
fe⸗
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leget die erſte ver peiffünge FH * Dredigten/
Seıchen find gleich als HuTE u 1 vort
welche ons eben das / was ſonſtn —
geleret / Kran 2 — —
ch bie Sleich wie worzeiten / / *5
ee *— Ehamnften vnd falle heit we.
price leiden / Iſraeliter 068 wort — Be ran
richtet bald Fulfcher vnd aus fleifehlcher een Ylfo
Seten vnd Ken Trewme daran geflichet DAS —
Rotien an · Iben Die Joeuchker Seren wor — kur
r letzten zeit VOM t abgefauen VE
den — beſuddelt / vi⸗ Pr
durch Der Ketzer vnſinnigkeit⸗ jan eu —
nev des Antichriſts / beide Sere vd ——
dienſt / ſampt den Heiligen Sam —
durch Menſchen 8535 — Ve
+,’ vnd faſt gar verſinſter —
— vngeferlich hat wg) —9—
cket ſeinen Propheten vnd getren jr 5 . ar
S. xatherus Doctor Martinum Auther / dieſer erete
bringt die rei Tderumb Die geſunde Lere / vnd den alten
ne lere wider
+ die erſte Eltern von
3dte eld en DE erfte Eilte
an tag. Gottest lenſt /w )
Gott ſelbs empfangen / vnd den —
feiner Kichen ſelbs hernach befohlen = ‚
Vnd Das Dis Der rechte / Gott wolgefe ige
Gottesdienſt fey / den noch heut zu tag vnjere
Kirchen haben / wird ein jeder klerlich gnug
verſtehen koͤnnen / der in belt gegen Der form
ond art der Patriarchen / vnd ——
Kuchen. Aber was widerferet vns ?
bin das / fo widerfaren sp vnſern z
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Vorrede.
tern / Abrahams Kindern / vnd den Apoſteln
ſelbs. Denn der Teuffel dringet mit ganger Dr Teufel
gewalt auff vns/ dss Euangelium zu vor; left nicht.
dunckeln / vnd den rechten Gottesdtenſt zu
vnterdruͤcken / vnd tobet Igt zu vnſer zeit viel
grewlicher / denn er mercket / das er noch ein
Kleine zeit hat / wider die Kirche Chriſtt zu
wuͤten. Was aber für geſchwinde liſten / die⸗ II.
ſer abgeſagte Feind Chriſtt/ zu vnterdruͤ⸗Sie dritte
ckung warer Lere / vnd reines Gottesdien⸗ ——
ſtes / gebrauche / iſt augenſcheinlich zu erſehen ra Heben
durch tegliche erfarungen. Denn erjtlich hat digent der
er m angerichtet cin gewaltig ſtarck Reich / Teuffel die
Nemlich / des Mahomets vnd Türcken / web rechte Relis
che offenbarlich den namen Chriſti ſchmehen For xfleget
vnd leſtern. Darnach bar er jm noch ein ang vzufechten.
der Reich / nemlich das Bapſtumb / erbaw⸗
ct / welchs / wiewol es nicht offenberlich ſich
als einen feind Chriſti erkleret vnd angibt / ſo
greifft es doch das Reich Chrifti/ Durch ge⸗
ſchwinde pracktiken vnd betrug heimlich any
verfelſchet die reine Lere / befcbiniger die
heiligen Sacramenta / kuͤrtzlich zu reden / es
verkeret gantz vnd gar den rechten Gottess
dienſt / denn der Bapſt hat vnter dem Tıtel
vnd ſchem ſeines Ampts die hoͤchſte Gewalt
bekommen / vnd an ſich gebracht / bat ab
lerley Aberglauben vnd Abgötterey ın die
Welt eingefuͤret / alſo / das gewislich bey
Menſchen gedencken Feine grewlichere/ vn⸗
treglichere Tyranney mie nicht erhoͤret
iſt / auch nie keine Abgoͤtterex zu mehrer
ſchmach
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ſchmach vnd verkleinerunge Goͤttliches J
mens vnd ehren / vnd zu wunderbarug
fuͤrunge Menſchlicher Hertzen / gerat en ‘Y
denn eben diefe des Bapſt. Vnd nach dem er
ae? Sathan vermerdet / DRS auch auff dieſer ſei⸗
Eee Be; ten feine ſchalckheit entdeckt / vnd antag kom⸗
* men ſey / zeucht er die Sachen nicht auff *7
dern fuchet feine ſchalcksdiener zuſamẽ / als da
ſeind / Dre Kibertiner/ Widerteuffer Seruer⸗
aner / Antinomer / vnd andere mehr / welche
Dre reine Lere Chriſti / beneben den Hochwir⸗
digen Sacramenten / mit jrem vnfletigen
geiffer befpeien vnd antaſten. Weil ct aber
a. Vneinig⸗ ſihet / das er auch durch ſolche kunſt vnd an⸗
keit vnter ſchlege / Den lauff Des Euangelij nicht kan
den rechten mden / vñ den reinen Gottesdienſt nicht kan
predigern · Interdruͤcken / greifft ers an auff ein andere
weiſe / wıl durch innerliche vnnoͤtige gesende
die Chriften zwiefpeltig machen / vnd feind⸗
feliger weiſe zufamen been 7 fonderlidy aber
Dte/ welche er der Kirchen nuͤtze ſeind / vnd wa⸗
re Religion mit ernſte anrıchten / vermerckt /
auff das ſie ja nicht mit einhelligem rath vnd
Lere vereinigt / Dis herrliche Goͤttliche werck
su handen nemen vnd volbringen. Darüber
5. Mama ⸗ fioͤffet er etliche aus der gemeine Chriſti / wel
lucken / die v0 Ye, nach dem fie abtrünnig vnd meineidig
en lere Jorden / thun fie der Kirchen Gottes merck⸗
— lichen abbruch / vnter welchem ſeind / die
bey den Schwachgleubigen vnd vnerfarnen /
newe weiſe / eine Here mit der andern zu verſoͤ⸗
nen / erdencken. Sie klauben zuſamen allerley
wi⸗
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widerwertige meinungen / ſonderlich derer
Leute / durch welcher muͤhe vnd erbeit Gott
in dieſer letzten zeit der Welt ſeine Kirchen
gereiniget vnd gefeget hat / do ſie doch ſonſten
an keinem ſtuͤck des fundaments in der Lere
vnd Gottesdienfte ein einige / beſtendige ge⸗
genlere oder rede anzeigen koͤnnen / ſie ſtellen
ſich gleich wie ſie woͤllen vnnd koͤnnen / auff
mancherley form vnd geſtalt / wie Protheus
that. Mit ſolchen grieffen vnd anſchlegen
bat der Teufel zů wegen bracht / das die hal⸗
ſtarrigen ın jrem misglauben geftercket / dar⸗
gegen die ſchwachen vnd blöden zum mehrer
geil geergert / ond mit groſſem ſchmertzen / vnd
hertzlichem mitleiden fromer Leute / zum ab⸗
fal verurſacht worden / vnd wo nicht der Son
Gottes Chriſtus Iheſus mit feiner zukunfft
zum Gericht eilen wird / iſt zuuermuten / das
widerumb viel Leute in vorige finſternis ger
fiecht vnnd verwidelt werden. Was follen
wir /lieben Bruͤder / bie thun2 Wir muͤſſen
vns hüten fur des Teufels mordt vnd liſten /
vnd gedanden haben auff die oberwente zei⸗
ten vnd erempel vnſer vorfaren / Abels / Abra⸗
hams / der Propheten / Chriſti / vnd feiner lie⸗
ben Apoſtel / zu dieſer gemeinſchafft ſollen wir
in Lere / Gottesdienſte vnd Sebet / vns hal⸗
ten / ſollen vns nicht keren an die groſſe menge
der feinde / auch nicht ſtoſſen noch jtren an der
mercklichen zal der abtruͤnnigen vnnd feldt⸗
fluͤchtigen / ſollen nicht bald verzagen vnd
kleinmuͤtig werden im creutz vnd der anfech⸗
c tunge /
* — — ——— —
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1
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man wider
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vnd kem⸗
pffen fol.
' Mlatth.2
y Vorrede.
tunge / welche die fromen in dieſer argen Welt
muͤſſen auff ſich laden vnd tragen / wir mu⸗
Epriftue uns ſen nicht allein ſehen auff das elendt Der Ku⸗
ſer ſiegfürſt. chen Chriſti / welche in dieſem leben verachtet /
ond im Eor darunter liget / Sondern muůſſen
auch anſchawen Chriſtum den rechten Sieg⸗
manvnd vberwinder / der die jentgen / die er
im gleichfoͤrmig machet in dieſem Leben / Ders
maleıns mit ewiger glori / preis / vnd vnſterb⸗
ligkeit begnaden wird / allein Das fie nur
⸗. bejtendig verharren bıs an Je ende. Haft vns
dercken an den trewen ernſten Spruch Chri⸗
ſti: Wachet vnd betet / das jr nicht in anfech⸗
In ollerley ea fallet / was ich euch ſage / ſpricht er / das
a frge ich allen, Es verſucht vns die Welt / da⸗
gebe die bes Fletſch ſicht vns an / es betruͤben vns die
Re wihre Schwermer vnd Retzer / es fallen ergernis fur
vnd waffen. in Lere vnd Leben / es entſtehen vnnuͤtze ge⸗
Rn zencke jtolger/ geiſtloſer Leute / wider dieſe
——— ding alle / iſt kein beſſere wehre oder waffen /
denn das heilige liebe Gebet / denn Salomon
ſagt nicht vergeblich: Der Name Des 4 Er
RR ıf cin feftes Schlos / der Gerechte
lauffi dahin / vnd wird befhirmet. In vn⸗
ſerm Geber muͤſſen wir fehen auff Die Prophe⸗
tiſche vnd Apoſtoliſche Kirchen / vnd vnſere
hertzen feſte vnnd geruͤſt machen wider alle
Morauffwir Mahometiſche vnd Papiſtiſche Abgoͤtterey⸗
in vnſern on, vnd Ketzeriſche vngereimte Lere / ſollen
offtmals bedencken / auff was ſtarcken vn⸗
beweglichen grundfeſten / die heilſame Lere
der Kirchen / vnd Der reine vnbefleckte =
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Vorrede.
gesdtenft ſtehe / hie ſollen wir zu gemuͤte füren/
vie Goͤttlichen offenbarungen / darinne Gott
ſein Wort vnd willen den Menſchen zum offt⸗
malgeoffenbaret hat / als er redet mit den hei⸗
ligen Patriarchen vnd Propheten / welchen
willen er mit wunderbarlichen Seichen vnd mi
rackeln bekrefftiget / beide im alten vnd newen
Teſtament. Laſſt vns betrachten den Liebli⸗
chen conſens vnd beſtendige einigkeit / Moſis /
Chriſti / vnd der Apoſtel / beide in der Lere /
vnd in Gottesdienſten. Es ſollen vns auch Was une
zum bekentnis reiner Lere / helffen reitzen die zum Gebet
manchfaltige exempel fo vieler tauſent Merz reizen fol
terer / welcdye mit Abel Dem erften Merterer
die ewige Bimtlifche Lere / mit jrem Blut ver/
fiegelt vnd bejtettiget haben. Laſſet vns muͤſ⸗ vnndtige
ſig gehen vnnoͤtiger Wortgezencke / vnd vbrigs wortgezenck
diſputterens / dardurch Das band Des friedes / vnd vbriges
welchs iſt die liebe / auffgeloͤſet vnnd zerriſſen
wird / Laſſet vns viel mehr begeben auff ein —
©ottfeliges leben / denn auff ſpitzige vnnoͤ⸗ der Kirchen,
tige fragen / aus welchen / was fur vnfug vnd
ſchaden / in Der Kirchen ſey erwachſen / Fan
ich one beſondere ſchmertzen meines gemuͤts
nicht erwehnen. Wiewol aber in dieſen Koͤ⸗
nigreichen / Gott ſey danck / noch guter friede /
vnd in allen Kirchen eine GSottſelige beſten⸗
dige einigkeit iſt / koͤnnen wir doch gleichwol
aus Chriſtlicher liebe nicht vnterlaſſen / ein
Hertzlich mitleiden zu tragen / mit denen / ſo
heutigs tags durch etlicher Leute furwigiges
xngereimtes gezencke / angefochten werden /
ee vn».
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IN 891 8° (I og Ill)
Is
Vermanung
zum Gebet
vmb geiſtli⸗
che vnd zeit⸗
liche Guͤter.
5:
—
A
—
Vorrede.
vnd Dadurch vieler Fuͤrſten / HNern / vnd fro⸗
mer Leute hertzen verwunden. Dieweil aber
wir dieſem vbel abzuhelffen viel zu ſchwach
vns befinden / wollen wir zuflucht haben 34
dem / der allein Ean alles in allen, Bittet ders
halben den ewigen Vater vnfas HERAH
Iheſu Chriſti / das er Im in dieſem leben im
Menſchlichen geſchlechte eine Kirche ſamle /
vnd in derfelbigen Die reine Lere vnnd waren
Gottesdienſt erhalte / * —* wir Pi ea
hafftig ehren / ın ewigkeit preijen PN
—— —* das Gott der HERX vn⸗
ſern lieben Koͤnig vnd gnedigſten se Ren’
Zyeren Sriderichen / dieſes namens Den an⸗
dern / durch feinen heiligen Geiſt regtere vnd
fuͤre das gleich wie er nach Chriſtlichem
abſcheid feines geliebten Herrn Vaters hoch⸗
loͤblicher gedechtnis / des Landes ein Erbe
worden iſt / alſo auch ein Erbe bleiben vnd
ſein moͤge / aller Veterlicher tugend vnd Gott
ſeligkeit / das er nicht alleine liebe Gerechtig⸗
keit vnd redligkeit / ſondern das er auch der
Chriſtlichen Kirchen vnd Schulen / goͤnner
Schutzherr / ja auch ein getrewer erhalter vnd
nehrer ſein moͤge. Bittet / das vnſer RERR
Chriſtus feiner Koͤ. Mai. Rethe / Ritter vnd
Edelleut / ſampt allen Regenten / in Kirchen /
Gemeinen / Schulen vnd Haushaltunge / re⸗
giere / Schuͤtze vnd leite / jnen einen freudigen
muth gebe / Gottes ehre / rechte Lere / erbar⸗
keit vnd diſciplin anzurichten vnnd zu erhal⸗
Mimoih.2. den / auff das wir ein ſtilles geruiges 2.00
vn
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Vorrede.
vnd wandel in aller sucht vnnd Gottſeligkeit
fuͤren moͤgen. Bittet fur alle ſtende des
gantzen Koͤnigreichs / das fie in Chriſtlicher
einigkeit entzuͤndet / einer Dem andern rathe
vnd helffe / das die vornembſten vnd Ober⸗
ſten bedencken wollen das die Vnterthanen
vnd der gemeine Man / neben jnen miterben
ſein des Reichs der gnaden / das die Vntertha⸗
nen jrer OberFett gehorſam fein in dem N2Errn
wie Paulus gebeut / auff Das alſo eın liebliche
einigkeit in allen ftenden des Reichs angerich⸗
tet / vnd wir in friede vnnd ruhe bey einander
bleiben mögen.
Bitter wider des Koͤniges
vnd Roͤnigreichs feinde. Bittet das Ehris
ſtus ſteure vnd wehre die Tyranney des Teu⸗
fels / vnd gebe ſeiner Kirchen getrewe Lerer
vnd RBirten / Die ds einhellig find in warer Le⸗
re vnd Gottes furcht / Die mir geſunder Lere
vnd gutem erempel/ zu beförderung Goͤttli⸗
cher ehren dem Volck vorgehen/ auff das wir
endlich alle Elarbeit des HERRN / wie
in einem fpiegel mit auffgedecktem angefidy/
te anſchawen / vnnd in dsffelbige bild vers
Feret werden / von einer Elsrbeit zu der 919
dern als vom HERR FT der der Geift ift /
Amen,
4
Rom. 13.
F.
6.
2.Corint. 3:
30m beſchlus wil ich vrſach anzeigen / Vrſachen
warumb ich dieſe auslegungen der Sontags warumb dies
Euangelien / hab an tag geben vnd druͤcken
laſſen Vor viertzehen jaren hab ich daheim
in meinem hauſe meinen Schülern vnd diſei⸗
peln in ſonderheit etliche ſcholia vnnd ausle⸗
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ſe poſtilla
geſchrieben
worden.
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Vorrede.
gungen vber die Euangelia fuͤrgeleſen / auff
das ich mit dieſer meiner muͤhe in jren ſtudijs
jnen behuͤlfflich were / dachte gar nicht / das
fie an tag / vnnd in Druck verfertiget werden
ſolten / Aber was geſchicht? was ich wenig
Diſcipeln vorgeleſen / ward allen mitgeteilet
vnnd nach dem Ich vermercke / das jrer viel
ſolch begierig aufffiengen / hab ich vor ſechs
jaren dieſe explicatlones etwas gemehret vnd
gebeſſert. Itzt aber haben mich etliche fro⸗
„. me paſtores mit jrer bitte dahin vormocht /
Siefe Pont 098 publiciert / vnd im Druck verfert⸗
ift allen pres das Ih fir} — E———
digern zu gen habe laͤſſen. Derhalben weil ſolche neime
ut geſchrie arbeit allen fromen Predigern des Euangelij
ben, zu nutz gelangen vnd Dienen folle/ hab ich / ge⸗
liebte BSruͤder / fur que augeſehen / vnterm
ſchutz eweres namens ſolchs an tag komen zu
laſſen. Werdet jr hieraus einen nut oder
fromen baben / ſo dancket Dem licben Gott)
vnd laſſet mich in ewrem Geber Gott befohlen
ein.
' DArauff bab ich fonderlichen vleis gu
Ans D.Lu⸗ wendet / das ich die Lere der heiligen algemei⸗
theri vnd an nen Chriſtlichen Kirchen euch reits furlegte/
een: welche such Die hochloͤbliche Schulzu Wit
nr Religion kenberg / vber Die viertzig Jar / vnd noch durch
it dieſe por Gottes gnade rein helt / leret vnd beſchuͤtzet /
ſtilla zufas welche such von Den hochgelerten hernach
men 9309 benannten Zyeren D. Fobanne Maccabeo AU
Bu pınate/ Doctore Petro Pallsdio / D. Johanne
Seningio / D. Olao Chryſoſtorno (Die alle nu
im PErrnu entſchlaffen / vnd warten —
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Vorrede.
volkomene erloͤſunge durch die zukuͤnfft Chri⸗
ſtides Sons Gottes ) trewlich geleret iſt wor⸗
den. In dieſem conſens vnd einigkeit der Le⸗
re ſtehen jtzt zu tage auch wir / fo an jre ſtadt
in dieſer Schulen getretten ſein / vnnd bitten
Gott von hertzen / das er vns in dieſer einig⸗
keit ſtets bleiben / vnd bis an das ende beſten⸗
dig erhalten woͤlle / denn wir zweiueln gar
nichts daran / Das dis ſey Die beſtendige / ewi⸗
ge einigkeit der Kirchen Gottes / wie wir oben
gnugſam vermeldet vnnd dargethan haben.
ch bitte den Vater vnſers HER A, Ihe⸗
fir Chriſtt / Das er ons durd) feinen GSeiſt zuſa⸗
nen verbinde / auff Das wir eins ſeien ın jm.
Chriſtus beware ewer aller bergen vnd See⸗
je in ewigkeit. Geben zu Aoppenhagen/
den 30. Martij / nad) Der geburt
Ehrijti vnſers Erloͤſers /
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Am erfien Sontag des
Aduents / Euangelion
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A fienunahe bey Jeruſalem
Amen | gen Bethphage / an
Oden Diberg | fandte Iheſus
feiner Juͤnger zween / vnd fprach zus
jnen | Gehet hin in den Flecken | der
für euch ligt / vnd balde werdet ir eine
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IN 891 8° (I og Ill)
2 Am I Sontag
Eſelin finden angebunden | vnnd ein
Faͤllen bey jr/ loͤſet ſie auff / vnd fuͤret
ſie zu mir/ Vnd ſo euch jemand et⸗
was wird ſagen / ſo ſprechet: Oer Herr
bedarff ir / fo bald wirt er fie euch laſ⸗
ſen. Das geſchach aber alles / auff das
erfuͤllet wuͤrde / das da geſagt It Durch
den Propheten / der da ſpricht: Sage
der Tochter Zion | Sihe / dein Koͤnig
kompt zu dir ſanfftmuͤtig / vñ reit auff
einem Eſel vnd auff einem Fuͤllen
der laſtbaren Eſeiin. Die Juͤnger
giengen hin / vnd theten wie jnen Iht
fs befohlen hatte / vnd brachten die
Eſelin vnd das Fuͤllen /vnd legten
ſfreKleider darauff / vnd ſatzten jn dar⸗
auff.
Keider auff den Weg | die andern
hieben zweige von den Bewmen vnd
ſtrewete fi auff den weg. Das Bold
aber / das vorgieng vnd nachfolge]
ſchrey vnd ſprach: Hofianna Dem
Son Dauid | Gelobet ſey der dako⸗
mer indem namen des HERR N
Hoſianna in der babe, Erkle⸗
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IN 891 8° (I og Ill)
Aber viel Wolcks breitet die
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Des Aduents,
Erklerung des texts.
Eil Dis Euangelium von der zukunfft
des RErrnu in der ordnung Das erſte Feſt
iſt / welchs man in der Kirchen pflegt zu hal⸗
ten / iſt von noͤten / das man vermane vnd an⸗
zeige / worauff man in einem jeden Feſte ach?
tung haben ſolle / auff das wir nicht mit dee
Gottlofenargen Welt / Dtefelben zur ſchmach
Gottesmisbrauchen / oder mit vieler Leute
ergernis Onchrijtlich feiren vnd halten. Es
find aber in gemein dreterley zu betrachten /
an einem den Selten. Die ae vnd Ge⸗
ſchicht / welche cin fundament iſt des Suftes.z,
Die woltbaten/von welchen Die Hiſtoria leret.
2. Der nu vnd endliche brauch ves Feſtes.
Denn gleich wie vie Hiſtoria onfer gemuͤt vn⸗
terweiſet / alfo ſterckt vnd erhelt die wolthat
vn" Chriſti / welcher gedechtnis durch Die hiſtorten
bekrefftiget wird / vnſern glauben / Aus dem
glauben fleuſt aber hernach die danckbarkeit /
welche Bott den HERRM fuͤr die empfan⸗
gene wolthat mit hertzen vnd ſtim / bekentnis
Jvnd gutem wandel / lobet vnd preiſet / In fol
cher danckbarkeit befindet ſich der rechte nutz
vnd brauch des Feſtes.
DJeſe drey Ding mus man auff alle vnd
‚An Vegliche Feſte ziehen. Dieweil denn dis Feſt
AT VOR einzuge oder zukunfft des HErrn in Der
Sean" Wtechen zu halten eingeſetzt iſt / mus man die
V Siſtorien feiner zukunfft / welche zur empfeng⸗.
uis / GSeburt / Lere vnd Wercken Chriſti / als
vs IE" Den vornemeſten Artickein v
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Dreierleg
find zubetra⸗
chten an an?
ſeden Feſt.
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4 Am J. Sontag A
gehoͤrtg / fleiſſg lernen vnd behalten. Die wol „op!
2. bat Öottes/welche iſt das verlorne Scheflemi MR
Die wol Durch ein Sinopffer ſuchen / vñ wider zu recht |
shatene bringen/mus man off widerholen vnd beden⸗ gen
cken) Wit jener mus man das hertz vnterrich⸗ —9
ten vnd leren / mit dieſer mus der Glaube ers ale Y
halten vnd geftercket werden/auff das letztlich che, Di
». erwachſe eine hergliche danckbarkeit / Damit —** —
Ser nutz / wir Gott den Vater / welcher ons feinen ein⸗ at —
vnd endliche gen Son geſchenckt / vnd zu eigen gegeben an ff
braudy des dat / mit Wunde vnd bergen / Lere ond leben En 2.
Feſtes. rhünen vnd preiſen. Auff das aber nu dis gu Mn **
genwertige heutige Feſt / beide zu Gottes ehr/ vi
Sry hä vnd vnſer ſelbſt beſſerunge gereichen muͤge/ Ban
Biefes Luan⸗ WI 8 hass Artickel ordentlich nad) einander in me
dij. andeln. —*
Bi , J. Vom einzuge ond zukunfft des rt, leher ar
2, xX9on warer beſchreibung vnſers RKoͤ⸗ reg
nigs vnd feines Königreichs. ! En
3, Von den Bürgern vnd Onterthanen | sten
in diefem Weich/ Von jrem Ampt und | Mmilgne
gebuͤre / Von rechtem nutz / vnd heil⸗ ——*
famer betrachtung der zukunfft des sap en
„ren, m IR i kn
. NDR rer
Im aſten ¶ Avff das wir defte beffer vnd gewiſſer —
Air find Oottes lobe / vnd vnſer felbs heilſamer vnter⸗ Si, J
(cds vmb⸗ richtung von der zukunfft vnſers HNRErrn Ihe⸗ Aub Neun
ſtende zubes fir Chrifti gelert vnd vnterwieſen mögenwad T "Rokftn
trachten. den / wollen wir mit dem heiligen Bernhardo Mitsne,
für die hand nemen fechs vmbſtende / welche un Yu
hie, vornemlich zubetrachten/ als da ſind Fir
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des Aduents. 5
Wer der ſey Der da Eome/2. Woher. 3. Wo⸗
bin. 4. Worzu oder warumb. 5. Wenn oder
zu welcher zeit. s. Wodurch ex zu vns kome.
Nach anzeigung vnd zeugnis Gabrielis
I.
des Ertzengels iſt zu uns Formen Der Son des. Wer der feyf
allerhoͤchſten Vaters / jme gleich in warer der zu one
Sottheit. Daraus wır zu lernen haben / wie
hoch vnd gros feine Maiefter/ wirdigkeit vnd
gewalt ſey. Es iſt komen des Weibes ſamen /
kome/ nem⸗
lich Chriſtus
Iheſus ware
Bott vnd
warer Menſch / aus dem ſtam vnd gebluͤt A⸗ Menſch.
brahams vnd Dauids / nach weiſſagung vnd
ſchrifften der lieben Propheten vnd Apoſteln /
kleiner deñ der Vater / nach warer Menſcheit.
Daraus wir abermals lernen ſollen / mit wa⸗
ſerley gemeinſchafft der natur er ſich zu vns
gerhan / auff Das wir vns nicht ſchewen zu Im
zu treten. So iſt nu Chriſtus zu uns komen / Was wir
welcher iſt warer Gott vnd werer Menſech / raus lernen
ein einige Perſon in zweien Naturen / Der helf⸗
fen vnd ſelig machen kan/denn er iſt Gott / der
es auch gerne thun wil / denn er hat Menſch⸗
liche natur an ſich genomen / auff das er ſich
opffern lieſſe fuͤr vns.
Woher iſt er Fomen ? Er iſt komen von >
mel / aus der ſchos ſeines Vaters / Er erfuͤllet
ſollen.
IT.
von wans
alle ding / vnd ıft allenthalben / aber vnfichtz nen er komen
barer weıfe.
fchen Leib der Jungfrawen Marie / empfan⸗
gen durch krafft vnd vberſchattung Des heili⸗
gen Geiſts / erneeret im Leibe von jrem gebluͤ⸗
te / geborn / aufferzogen / beſchnitten / vnd ders
gleichen. |
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Mohin
Er ıft komen Inden reinen Feuy ſey.
Am TI, Sontag
Wohin iſt cr Fomen? In die Welt iſt er
11. komen / die durch jn gemacht iſt / Er kam in
Wohin der ſein eigenthumb / aber die feinen haben m
Son des al⸗ yucht Anfgenomen / Er ıft komen vnd geſtle⸗
a Fi gen in die vnterſte teil der Erden. Vnd DIS iſt
— 8 sweiffel das hohe Gottſelige geheimnis /
AR 1 der 3 redet zum Timoth.
"ohan.ı. dauon der Apoſtel Paulus redet zur
Eehe. 4. Oott iſt offenbaret im fleiſch / gerechtfertiget
1.Timoth. 3 im Geiſt / erſchienen den Engeln / geprediget
den Seiden / gegleubet won der Welt / auffge⸗
nomen in die herrligkett. |
IITL. Worzu oder werumb tft er komen? Die
vrfahın vrſachen Der zukunfft Des HEren wird viel
warunb felriglichen angezeiget / Denn Bottes ſtun vnd
Chriſtus in wort verkuͤndiget ſie / Die vorbilde vnd figurn
die Wer bedeuten fie/ Die weiſſagungen der Prophe⸗
romen Ye on vermelden ſie / Die Wort vnd Werck des
Serrn beweiſen fie / Der Apoſtelen ſchrifften
vnd predigten rhuͤmen ſie / Ja Die gantze hei⸗
lige Kirche bekennet ſie.
Gottes wort DJe ſtunme Gottes / ſo sur Schlangen ge⸗
Feigt die vr⸗ ſchahe / iſt dieſe: Desl Weibes ſamen ſol dir
ſachen an. den Ropff zutretten / welchs der Apoſtel aus⸗
——— legt / vnd ſpricht: Der Son Gottes iſt darzu
z. Johau.ä. Aſchienen / das er Die Werck des Teuffels zus
ſtoͤre. Dieſe Verheiſchung bat Gott den hei
ligen Vetern offtmals ernewert / vnd einge⸗
bilder / vornemlich dem Abraham / Dat
Gene.22- ſpricht: Durch deinen Samen follen alle Vol⸗
Zweierley cker geſegnet werden, Sieraus iſt sunerjtchen/
erſachen · das Chriſtus von zweierley vrſachen wegen
auff dieſe Wolt komen ıft : Erſtlich / das er
"Ri Werck des Teuffels zerſtoͤre / vnd —
mache⸗
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des Aduents. *
mache. Zum andern / das er den Segen brech⸗
te auff die kinder Abrahe / das iſt / auff alle ſo
Chriſtum in rechtem glauben annemen / wie
Abraham gethan hat. Denn nach dem Adam
durch ſeinen fall/ ſich vnd alle ſeine Nachko⸗
men dem reich Des Teuffels su eigen gemacht)
vnd in verdienten ewigen inch vnd jtraffe ge⸗
worffen hette / erforderte vñ brachte De Gert⸗
liche Gerechtigkeit das mit ſich / Das wir ent⸗
weder Die verdiente vnd billiche ſtraffe erlir⸗
ten / oder jemands im Menſchlichen Geſchle⸗
chte ſich faͤnde / ſo der gercchtigfeit Gottes
gnug thete. Dieweil aber keine Menſchliche
vnd zeitliche gewalt den Teuffel koͤndte vber⸗
winden / vnd Gottes zorn verſoͤnen / hat Der
Son Gottes aus ſeinem verborgenen ewigen
thron ſich herfuͤr gemacht / iſt komen in die
Welt /vnd Menſch geborn/hst vnſer ſach auff
ſich genomen / zerſtoͤret das Reich Des Sa⸗
thans / ver ſoͤnet vnd abgeleget den Zorn ſeines
Vaters / bat ſich ſelbs für vns geopffert / vnd
iſt vnſer Hoherprieſter worden.
EBen dieſe Werck vnd Lere von Chriſto / Die lere von
werden bedeutet vnd angezeiget Durch viel CEhriſto/ wat
vorbilde vnd figuen / als durch die Opffer der zu er komen
Altueter / durch das Oſterlamb / durch die bay 19/ wird be⸗
Deut durch
viel vorbilde
vnd figures
ſprengunge des Bluts von einer roten Kuhe⸗
“uff das ganze Volck / Durch die Lade des
Bundts / vnd Durch Das gange Aaroniſche
Opffer vnd Prieſterthumb / mit allen feinen
Ceremonien vnd Sottesdienſten.
DJe vnzeliche Werſſagungen der lieben
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Summa des
gantgen LB⸗
uangelipe
Item durch
—— 2 Im + 2 Bei. . piel ei
Propheten vormelden ſolche vrſachen Der zy⸗ iſſa⸗
der
kunfft Propheten;
4
—X
10 11
8 Am TI. Sontag
Eunfftdes RErrn / mit einheiliger ſtim/ als
Br nemlich Eſaie am 53. Fuͤrwar er Say.) vnſer
gung der Arandheit/ vnd lud auff ſich vnſer *
propheten. tzen / Er iſt vmb vnſer m iſſethat willen ver
wundet / vnd vmb vnſer ſunde willen ʒuſchla⸗
‚gen / Dex RErr warff vnſer aller Suͤnde auff
in etc. Solche der Propheten zeugniſſen find !
ſehr viel / welche ich von kuͤrtze wegen zu erze⸗
en vnterlaſſe.
warumb * "DI e int vnd werd Chriſti bewerfen
Cyriſtus ko⸗ dhen dieſes / Kompt her zu mir / ſpricht er / alle
avi Paar: die je muͤheſelig vnd beladen ſeid / ic) wil euch
* werct ai. erquicken. Item / Wer an mich gleubet/wird
nicht verloren fein / Jondern das ewige Aeben
Mattb.ır. haben. Item / Ich heilige mich felbs fur fie/
Johan.3.6. das iſt / ich gebe mid; Bott meinem Vater
Johan. 17. ſelbſt hin zu einem opffer für jre ſunde / Welchs
nicht allein ſeine wunderzeichen vnd groſſe mi⸗
racelrwelche er gethan / vnd damit des Teuf⸗
fels reich zerſtoͤret / beweiſen / ſondern auch der
Todt ſelbs / den er erlitten / vnd der herrliche
Sieg vnd triumph ſo darauff erfolget.
5. Mir Fan alle Apoſtoliſche zeugnis ev’
Zeugnis der Selen? Paulus ſagt / Welcher iſt vmb vnſer
Ayoftin. Sunde willen dahin gegeben / vnd vmb vnſer
Rom gerechtigkeit willen aufferwecket: Weiter
⸗. Corinth.5 · reibet ex alſo: Denn ex bat den / Der von kei⸗
ner Suͤnde wuſte / für vns zur Suͤnde gu
macht / auff das wir wuͤrden in jm die Gerech⸗
tıgkeit/die für Gott gilt. Johannes der Teuf⸗
Johan.t. Fer zäffer von jm / vnd fagt : Sıhe/das ift Got⸗
3. Johan. 1- 198 Lamb / welchs der Welt Suͤnde tregt. Vnd
Johannes der Apoſtel ſpricht: Das blut Ihe
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ſu Chriſti machet vns rein von aller Suͤnde.
Vnd da er kuͤrtzlich verfaſſen wil die woltha⸗
ten des Sons Gottes / ſpricht er alſo / Darzu
iſt erſchienen derSon Gottes / das er die werd
des Teuffels zurſtoͤre. | i
‘ sergolich / fo befennet Die gantze Chriſt⸗ PS
tche Kirche mit freudigen bergen durch Div PER
krafft des Geiſts Chriſti / ſolche vrſachen Der ut nn
zukunfft Des RErrn / da fie alſo fingt: (ey.
Der Jungfraw Leib nicht haſt verſchmecht /
Zurloͤſen das Menſchlich geſchlecht.
Du haſt dem Tod zerftörr ſein macht /
Vnd all Chriſten zum Mmel bracht. *
FRageft aber nach der seit? Der Apoſtel un Chris
Paulus antwortet dir alſo / Da aber Die zeit er⸗ 9.05 komen
füllet ward) fandte Bott feinen Son / geborn ,,
von einem Weibe / vnd vnter das Geſetz ge⸗
than / auff das er die / ſo vnter dem Geſetz wa⸗
ren / erloͤſete / das wir die Kindſchafft empfien⸗
gen. So iſt er nu komen zu rechter zeit / weder
zu fruͤ noch zu langſam. Von ſolcher zeit der
zukunfft des RErrn / haben zuuor gefagt Die
Nohan.3.
Propheten / Jacob vnd Daniel / von welchem
weiter zu ſagen am tage Der geburt Chrijtt.
EIns iſt noch hinderftellig zu bedencken /
nemlich Der weg dadurch ce komen iſt / vnd hodurch er
noch teglich zu ons kompt / vnd hiernach muͤſ⸗ vns kome.
ſen wir auch fleiſſig fragen / auff das wir auff
richtiger ſtraſſen jm entgegen komen moͤgen.
Gleich aber wie er ein mal ſichtbarlich ins
fleiſch ıft komen / vnſere ſeligkeit zu erwerben /
Alſo noch heutigs Tages / vnd wo man ſein
Wort betrachtet / lieſet / arg da Fompt ex
v zu vns/
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| su vns / im Geiſt / vnd vnſichtbar / ja daſelbſt aaa
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ift er ſtets nach feiner verheiſſunge / gegen Mi ve
Moauh 28. wertig, Ich ben bey euch / ſpricht ex alle Tas ni 5*
ge / bis an das ende ver Welt / an welchem en⸗ me
De ex widerumb ſichtbar erſcheinen wird / ein nal Mi,
Kıchter der Tebendigen vnd Todten/ auff BEN.
das die / fo vormals jn als einen Artzt vnd MWn 2
Seiland veracht / nachmals befinden vnd fu⸗ che mer
len follen/als einen ernſten / geſtrengen Rıdy ʒigha mor
ter /vnd Recher aller jrer Laſter vnd Sur Um ac
den / Don welchen Artickel kuͤnfftiges Som ont dla
1338 weıtleufftiger fol geleret werden. Vnd ein slmnıg
dis ſey kuͤrtzlich geſagt von der Zukunfft des Imdemas a,
Herrn Chriſti. | Ai ſrum
Vomandern Artickel. Marie Yon
Was vnſers Dr ander Arrickel / welchen der tert des fee fe
Köniae Chri Euangelij mit fich bringt / iſt ein beſchreibung
Ri Ric joy Ehrijti vnſers Boͤuigs / vnnd feines Koͤnigre⸗
|
| dns hiamt an
2 J
0— ches Solche wird beſtettiget durch Das zeug⸗
Eesti moch
bengevndtd
nis Zacharie / welches der Euangeliſt anzeucht m N ri
Il Fo tollen’ de U Nennen
| I vnd vermelder! auff Das wir wiſſen ſollen / das ae
|| | folcher einzug vnd geprenge nicht vmb font ———
ll nu 14 tn (Kati liern/ manen
Il geſchehen ſey / ſondern nach Sottes willen / vnd
Dem helmlichen rath der heiligen Dreyfaltig⸗
| keit / langeſt zuuorn verfündiget worden/Dene —7
| dis geprenge leret ons viel vonigelegenbat | N" Ns
| Chriſti vnſers Koͤnigs / vñ ſeines Roͤnigreichs. vr hf,
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DEnn erſtlich fo macher Diefex einzug vno FF 2 Nılka
I Pnrerfcheid einreiten Chriſti gen Jeruſalem / einen vnter⸗ N Drau
| zwiſchẽ Chri ſcheid zwiſchen Chriſto dem Koͤnge / vnd an⸗ deedech
— Ken dern Koͤnigen / zwiſchen feinem Reich / vnnd —
MN rektlihen, Wen Reichen. Denn dieſer verachte hauffe RR / wd
| Bönigen vnd TER
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vnd arm deprenge/ gibt gnugſam zu verſte⸗
hen / das Chriſtus nicht ſey ein weltlicher Koͤ⸗
ng / das auch nicht ein Weltliche verwaltun⸗
ge ſeines Reichs ſey. Denn dieſer Welt Boͤ⸗
nige / auff das fie von jederman hoch gehal⸗
ten werden / kleiden ſich koͤſtlich end herrlich /
Alſo wil auch die verweſunge Weltlicher Kurz
che mit groſſem ſchmuck on herrlicher pracht
zugehen / vnd volfuͤrt ſein.
3Vm andern leret ons dieſe Hiſtoria / das
vnter dieſer geringen vnanſehlichen pracht /
eine allmechtigkeit vnd Gottheit verborgen
lige / denn als ex ſpricht / dien ſie auff / vad
fuͤret ſte zu mir. Item / Der HErr bes
darff jr Item / von ſtund an wird er
fie euch laſſen / zeiget Chriſtus vnſer Koͤnig
das hiemit an / das er durch ſeine Göttliche
krafft vñ macht / alles was er woͤlle / zu weden
bringen vnd thun koͤnne / vñ das er aller men⸗
ſchen hertzen vnd willen in ſeiner Hand habe.
Wiewol aber Chriſti Reich in dieſer Welt
gantz vnanſehlich vnd veracht ſcheinet / jedoch
ſo Du anſiheſt dieſes Koͤniges gewalt / allmech⸗
tigkeit vnnd Gottheit / wirſtu befinden / das
nichts hoͤhers / geweltigers vnd herrlichers
in der Welt ſey.
DIE Weiſſagunge des Propheten begreifft
in ſich dreierley. Erſtlich / Eine vermaͤnung
an die Kirche Thriſtt / welche nu gang verach⸗
tet vnnd erſchrocken war / Frewe dich ſehr/
ſpricht ex / vnd du Tochter Jeruſalem jauch⸗
Bir Hieraus werden wir erinnert vnd geleret /
das
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rer Bott vnd
Menſch.
Chriſti Reich
in der Wels
vnanſchlich.
Drey ſtůcke
begreifft in
ic) Die pro⸗
yheceiung
Zacharie.
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12 Am]. Sontag
ea Vor
das das Kuangelium Die vera — * *
ten vnd muͤheſeligen Suͤnder angehoͤre. a * *
2. nach helt dieſe Prophecey in ſich ein * g — pade ei
bot Bottes / das wir dieſem Koͤnige tee eu Ing er
Pſalm. 2. pflicht leiſten ſollen / wie vns der ander PR * 22
3 Permanet / vnd ſpricht / Kuͤſſet den Son. 5 N hi —
dritten / begreifft dieſe Meilagung, d Bis
ſchreibung Der Perſon Chriſti / nemlich / das er —
fey Der rechte Boͤnig / der Kirchen vnd gemeine fine ſo
Gottes verheiſchen / Sihe | fpricht. er] pn
dein König kompt | als wolt er ſprechen mn
Das ift endlich. vnd ergentlich dein sugefägter — —*
König / von dem ſo vrel Schrifften vnd zeug⸗ — — *
niſſen vorhanden / dieſer wird wider anrichten —*
das Reich Gottes / welchs der Teuffel mit ge⸗ ar —F
walt angriffen / vnd durch die Suͤnde verder⸗ en |
Chriſtus iſt berbat. Diefer König / ſagt er / iſt ſanfftmuͤ⸗ ne ana
ein fanfftmt g vnd milde/ auff das wir nicht / als einen ana
tiger vnd AH Fer anpenyjn fliehen vnd meiden / fondern viel Sm f
mer König, ehe mir hergzlicher zuuerſicht zu Im tretten enPanmcg
uns zu troſt. IK | m bitten vnd ge⸗ faheimdicer X
vnd das verbeiffen Zyeil von jm bitten vndg are
warten. Das er aber fagt/er ſey arm / iſt zu⸗ un Auch
verftchen/von gelegenbeit vnd armut/ welche in an
er bie ın dieſem leben erlitten bat / Denn dar⸗ Ma den
umb bat er wollen arm fein / auff das er vns er — *
die wir im Geiſt arm fein / reich mache) vnd he.
mit ewiger ſeligkeit begabte. * til,
V dri Artickel —*26—
Vom dritten et
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was die dns, me Vnterthanen vnd Buͤrger diefes AI Twin...
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(es Rönigee nigs warden angezeigt Durch Die Derfon der —8
ıyun (ol. Junger Chriſti/ vnd des Volcks / welehen ꝛ | nn.
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des Aduents. B3
als einem Vorbilde nachfolgen ſollen / ſo wir
anders vnter die zal ſeiner Buͤrger gerechent
werden woͤllen. Erſtlich follen wır mut den .
Juͤngern / Chriſto dem SErrn die Efclinne Eſelin zw
zufuͤren / das iſt / wir / welchen des Ampt des MR»
Worts vertrawet vnd befohlen/ ſollen alles
was vns geboten vnd fuͤrgeſchrieben iſt / aus⸗
Fichten vnd thun / allein zur ehre Chriſti / vnd
fortſetzunge feines Reichs. Danach ſollen 2%
wir vnſere kleider auff die Eſelin legen / welchs Aleider auff
als denn geſchehen wird / wenn wir vnſer ha⸗ die Eſelin le⸗
be/ gut vnd vermuͤgen zu erhaltunge des Kırz I" -
hensimpts wenden und gebrsudhen. Wir... «.
follen auch zwetge vonden bewmen a bhaw⸗ F
en / vnd dem Hrn Chrifto dieſelbige auff er
Den weg ſtrewen / das iſt / Chriſtum follen wie
predigen / rhuͤmen / vnd als vnſern ewigen Koͤ⸗
nig erkennen vnd annemen / auch wuͤndſchen/
das fein Reich grune vnd wachſſe/ gleich wie
ein palmenzweig / das es durch Feine laſt vnd
fahr in dieſer Welt vnterdrůckt werde, Caſt
vns auch fehreien Hoſianng / das iſt / im glau⸗
ben jn anruffen / vnd dieſen Roͤnig erkennen Hoſianna
vnd bekennen / gentzlicher zuuerſicht / das ſein ſingen.
Reich gebenedeiet vnnd geſegnet ſey in der
*
eraus wollen wie nu kuͤrtzlich beſehen /
welchs da ſey der rechte brauch / vnd ve ze Sa Eee —
betrachtung des Feſts von der ſeligen zukunfft Seftes .
des RErren Chriſti. Der erſte brauch oder
nutz iſt / das man vleis fuͤrwende / Damit auch
dieſer Koͤnig zu vns kome. Wie ſol das geſche⸗
hen? Alſo / durch rechte Buſſe bringt man in su
ſich /
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14
ſich / durch ſtarcken feften glauben
jn / durch reinen Gottes
Der andern nutz iſt DAS wir
len ſchuͤldiger danckbarkeit /
hertz / munde / vu
chem wandel rhuͤmen vnd preiſen /
er von vnſert weg
fert wegen Men
Sonde dahin geg
te von dieſer gegel h
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dem willen. Gorttes vne ne
ſey lob vnnd ehr / Yon ewigkeit zu ewigkeit /
Amen.
Am andern Sontag des
Heſus
St ern |
Am Il. Sontag
behelt man
dienſt gefellt man mm
ons erinnern fol
das wır in mif
/ einer befeninis/ vnd Chriſtli⸗
Sintemal
zu vns Fomen/ Von v9
nich worden / Sich für vnſere
ben / auff das er uns erret⸗
wertigen boͤſen Welt / nach
Vaters / welchem
Aduents / Euangelion
Luce am xxj⸗
ſprach zu ſeinen Juͤn⸗
Es werden zeichen gez
K Ach tcheben I ander Sonnen onnd
Mond| und Sternen | end auff Er⸗
den wird den Leuten bange fan | vnd
werden zagen | vnd das Meer vnd die
Waſſerwogen werden brauſen / vnd
die Menſchen werden verſch machten
für furchte | vnd für warten Der din⸗
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ge / die kommen ſollen auff Erdenf
benn auch der Himel kreffte fich bez
wegen werden / vnd als denn werden
‚., Niefehen des Menſchen Son fomen
in den Wolcken / mit groſſer krafft
hd herrligkeit. Wenn aber diefes
‚ anfehet zu gefchehen | fo ſehet aufff
vnd hebt ewer Heubter auff / darumb
das ſich ewer erloͤſunge naher.
Inder ſaget jnen cin Gleichnis /
Feigenbaum / vnd alle
beume |
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IN 891 8° (I og Ill)
16 Am II Sontag
beume /wenn ſie jtzt ausſchlahen | ſo
ſehet irsaninen | vnd mercket das jtzt
der Sommernaheift. Alſo auchjef
weñ jr dis alles fehet angeben] fo wiſ⸗
fet Das das eich Gottes nahe iſt
Warlich ich ſage euch / dis Geſchlecht
wird nicht vergehen | bis Das es alles
gefchehe | Himel vñ Erden vergehen]
neine Wort vergehen nicht,
ee huͤtet euch | Das ewer hertzen
nicht beſchweret werden mit freſſen
vnd fauffen | und mit forgen der na⸗
runge | vnd kome dieſer Tag ſchnell
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ungen end ler
ober euch. Denn mie ein fallſtrikit gehe
wird er komen / vber alle die auff&ra | «vn
den wohnen | Sofad nu wacker alle⸗ —*
zeit / vnd betet / das JE wirdig werden Pin
moͤget | zu entflichen diefem altem] Inn
das gefchehen fol] vnd zu fichen für —
des Menſchen Son. Vonn
Di wis,
Erflerung des texte. —
Dieter Luã⸗ ¶tLeich wie am nechſtẽ vergangenen Son "aha;
gelium redet KA tage / die Chriſtliche Kirche Die zukunfft FR ron
von der zu⸗ des Eren Chrifti im Fleiſch bedacht vndg⸗ * ger fi
— handelt hat / alſo handelt nu dis Cuangen
richte «
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M des Aduents. 17
Nahen | ! von der andern zukunfft Des HErrn / Vnd ge⸗
atcheduß hoͤrt in Den Artickel vnſers glaubens / darinne
Mo Auch wır mit berg vnd Mund glauben vnd beken⸗
nen / das eben der Ehrifius/ welcher vormals
gehen ion Formen, das er cin Heiland vnd Mittler were/
ktönahii aller Deren) ſo an jn gleuben/nachmals komen
deGiſh werde / zu richtẽ die Lebendigen vnd die Tod⸗
* N ten/ Das die / ſo Chriſtum in dieſem Leben ans
dsl genomen / vnd für jren Heiland erkennet / mit
Frdannen. een reiben von den Todten aufferwecket / mit
e “. Dem ewigen Keben follen begnadet werden/
rachen ni Vnd das die / ſo jren fleiſchlichen finnen mit
Mitonhe hoͤchſter Gottes verachtung gefolget / vnnd
Yen Mit bi Chriſtum vermehret / ewige verdiente ſtraff
dl vnd plage empfahen ſollen. Wollen aber ın
NE oagendu dieſer lection Des heiligen Euangelij drey pun⸗
nh cten ſetzen vnd leren. 88
id b J. Von der 5ufunfft des HErrn Ehrifk) ee nr
wie ein hl zum derichte. gelij.
ralledieauf 2. Vom nutz vnd fromen aus Der verma⸗
— N nung von Chriſti zukunfft.
dal 3 Ein vermanunge vnd warnung Chris
zititdgu fit an feine Juͤnger / das fie one vers
en diem al hindernis allezeit in bereitſchafft
ui ni ſtehen follen,
Dj N ‘
| Dom erfien Artickel.
1 | DIJe vrſache dieſer Predigt von der any Woher Cyais
NS ter, dern zukunfft des RErrn Chriſti zum gerich⸗ ſtus vrſache
‚tel Fame her aus dem geſprech Chriſti vnd ſei/ *
rat. ner Juͤnger vom Tempelzu Jeruſaiem / Denny, Yangpe
ya alsdie Juͤnger ſich verwunderten vber den tags zu ke
ef DON kuͤnſtlichen / herrlichen Baw des Tempels / hat
do > der
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IN 891 8° (I og Ill)
15 Ym IL Sontag
der HErr inen gesntwortet / alſo / Es wide
die zeit komen / das dieſer Tempel alfo wurde
zerſtoͤret werden / das auch nicht ein ſtein auff
Dem andern bliebe. Da die Jünger ſolchs hoͤr⸗
ken / fragten fie / wenn folches gefi chehen folte/
Antwortet inen Chriftus/ vnnd erzelete Die
Zeichen / Die vor der serftörunge der Stadt
Terufslem her geben folten / ſtercket vnd troͤ⸗
gtet fie / das fie von wegen kuͤnfftiger truͤbſal
nicht kleinmuͤtig werden ſollen. Daher minpt
er vrſach / vnd ſagt vorm allgemeinen vnd letz⸗
ten Gerichte / vnd von den Zeichen welche vor⸗
Sänfferley bas verſtehen vnd faſſen muͤgen / woͤllen wır
ombſtende zu erſtlich für vns nemen fünfferley circumſtan⸗
betrachien · gas vnd vmbſtende / welche in dieſem Text
begriffen ſein / Darnach woͤllen wir auch das
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J. ten / wennd
* nen / vnd bekrefftiget dieſelbigẽ mit gleichniß
— fen. Es find aber mancherley art Der zeichen /
547
* hen werden.
DAs erſte wird augenſcheinlich geſehen
En an der Sonnen/ Mond vnd Sternen] auff
der Sonnen/ was weiſe aber ſolches zugehen ſolle ʒeiget
Morden/ Warcus an / am. Cap. mit dieſen worten /
Sternen. Die Sonne wirt jren ſchein verlieren / das iſt /
es werden viel finſternis der Sonnen
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ne des Aduents. 13 iM
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hen / vnd der Mond wird Ruch feinen febein MR
DT ei (he a verlieren / nemlıch/ wenn er cine befinfterunge f |
Mecefolien erleiden mus / vnd die ſterne werden vom Z919
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sach, cemel fallen / das iſt / es wird ſich laſſen anſehen
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dar Hls fielen fie. Das ſolcherley zeichen gar vıel |
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geſchehen ſein / gibt jgtger zeit Die gewiffe vnd
tegliche erfarung / Denn es find zuuor nie ſo
— viel finſternis wederian Sonn noch an Mond
geſehen worden, k Yan?
—E DAs ander zeichen fo vor dem Juͤngſten > Sangig⸗
SNK ag hergehen wird / iſt dieſes / Es wird den Be
un Menſchen bange fein/ vnd werden zagen / das "
Iiſt / wiees Mattheus vnd Marcus suslegen/
ERSSHER Ein Volck wird ſich empoͤren wider Das and
mug keann der / vnd ein Reich wider Das ander / vnd wird
am nicht ein ort ficher fein vor Friegen.. Bezeuget
an nicht Diefer tag ) Das auch jtzt Die Welt folcher
une Zeichen voll fey?
x Gchrufft ai De dritte art Der zetchen ſeind / vnge⸗z. Vnge⸗
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Kunde Der Wis
ITErPP IP an
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u ſtuͤm des Meers / braufen Dee Waſſerwogen / ſtůmigkeit
wird ſauſen der Lufft / ſchreckliche vnnd ſtuͤrmige immeer vnd
ewzngt Wetter / vngewoͤnliche vnd hefftige Stuumg in der lufft.
ee winde. HKRaben wir nicht zu vnſer jtziger zeit
gt eh ſolcherley zeichen gar viel gefehen? F
okay rt De DDe vierde art der Seichen fleuffet her 4. verſchma⸗
aeinen aus der andern vnd dritten / welches iſt/ ver⸗ Htunge det 4
ſchmachtung vnd verzagunge der Menſchen Menſchen.
0 Fe furcht vnd warten der dinge / Die kommen
Tann Pollen auff erden. |
5 De fünffte art iſt / Der Simel kreffte 5. Bewegun⸗
werden ſich bewegen / Das iſt / es werden vn⸗ ge der Hin! IE anm
vorne
10 11
| 114 a
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IN 891 8° (I og Ill)
>
20 Am II. Sontag
erden werden eine geſtalt eines zornigen ern
ften Richters / von ſich geben / auff das Die
gottlofen Suͤnder durch yolche zeichen Soͤtt⸗
lichs zorns bewegt vnd erſchreckt / rechte buſſe
thun / vnd zum „ren ſich bekeren moͤgen.
Die zeichen Dieſe ernante zeichẽ applicirt vñ zeucht Chri⸗
fd wie ſtus auff das juͤngſte gericht / auff ſolche weiſe
vorboten 6 "— 7 *
Sehet an den Feigenbaum vnd alle
ns beume / wennfie ist ausfchlagen]| fo
ſehet jrs an jnen | vnd mercket Das jtzt
der Sommer nahe iſt / Alſo auchjr]
wenn jr dis alles ſehet angehen | fo
wiſſet das das Reich Gottes nabeifk
Denn Diefe zeichen / welche an allen Eresturen/
beide in der höhe am HSimel / vnnd hernieden
auff Erden geſchehen / find als gewifle vorbo⸗
ten; durch welcher Stim vnd Wort alle men⸗
ſchen für dem fehredflichen Richtſtuel citterk
vnd geladen werden/ welche bie in dieſem LU
ben ſrer felbft Seelen heil vnd Seligkeit ver⸗
warloſet / vnd gleich wie die halsſtarrigen Ti
ven Chriſtum jren Heiland verschtet haben,’
Sie zeichen Ver diefe fünfferley Zeichen / welche hie
find ſihtba⸗ Im Text benennet werden / find nody andere
se Buspre⸗ mehr / Matthei 24. Merci 72. Thef.2. Dam
digten. vnd >, Apoc. 17. welche alle find als ſichtbare
vnd greiffliche Buspredigten / dardurch Gott
die Menſchen reitzet / das ſie ſich halten wollen
en feinen Son vnſern MNErrn Iheſum Chru⸗
ſtum / in welchem allein rechter troſt von
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Gonfürdng
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des Aduents. 21
Zum anderen ſollen wir wiſſen / das Iheſus
Chriſtus / welcher Gottes vnd des Menſchen
Son iſt / Richter ſein werde / Daraus beide /
II.
Wer in dem
Jüngſten ge⸗
richt Nichter
Sottfuͤrchtige vnd Gottloſe zu lernen haben. fein wird.
Die Gottfuͤrchtigen ſollen lernen, Das dieſer
werde Richter ſein / der allen / ſo an in gleuben /
das ewige Leben verheiſſen / vñ darzu ein tew⸗
ren eidt geſchworẽ hat / Warlich ſage ich euch /
alle die an mich gleuben / ſollen nicht verloren
ſein / ſondern das ewige leben haben. Diefe vers
heiſſung / welche mit eim eide beſtetiget iſt / kan
keins wegs weder triegẽ noch feilen. Die Gott⸗
loſen aber ſollen hie lernen / entweder das ſie
buſſe thun / vnd den Gottloſen anhang verlaſ⸗
ſen / vnd ſich frewen Des heils / inen durch Chris
ſtum erworben / Oder aber gedencken vnd wıp
ſen / das Dex / Den fie nicht für iren Reiland ha⸗
ben erkennen wollen / ſie verurteilen werde zum
ewigen helliſchen fewer / das ſie als denn mit
mercklichem vnwiderbringlichem ſchaden ler⸗
nen muͤſſen / wie grewlich vnd vnertreglich es
ſey / in die hende des lebendigen Gottes fallen.
30m dritten / Das er komen wird in den
wolcken gang herrlich vnd erfehredlich/ nicht
wie ein Knecht / als wie zuuor / fondern als ein
Zuetr/nicht Das er fich noch ein mal wölle rich⸗
ten laſſen / fondern Das er richte / nicht das er
noch weiters Die menſchen zur buſſe wölle ruf⸗
fen, fondern Die vnbusfertigen mit ewiger
ſtraffe heim zu fuchen / vnd das alles thut ex
als ein gerechter Kichter.
3Vm vierden das er Fomen wird / gewals
tig / mit geoffer mischt und herrligkeit / Daws wie ſtarck er
> 1 AUS komen wire.
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Johan.3.c,
Hebr. 18,
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In welcher
geftalt der
Richter ko⸗
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III.
4
—XX
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22 XmlIl Sontag
aus wit: zu lernen haben / das cr die halſtarri⸗
gen vnd Gottloſen koͤnne verdammen/ vn mit
ewigem leben beſeligen alle ſo an jn gleuben.
* Zum fünfften zeiger der ERS AUS
Vrfache det yugcklich an / die vrfache ferner zukunfft ſo
zutunfft diel Die Gottſeligen belanger ) Ewre erlo⸗
Chriſti. a | | |
fung / ſpricht er | nahet ſich | Gleich
wie nu Chriſtus mit dieſem Wort anzeiget/
Es werde nicht wol ſein koͤnnen / das es der
Kirchen Gottes in dieſer Welt ſtets wolgehe /
Denn ſie hat ja nicht ehe vonder eitelkeit der
Welt Eönnen erlediget werden / alſo zeigt er
auch andte erfuͤllung vñ volbringunge aller
wolthaten Chriftt gegen der Kirchen / das
nemlich die eine volkomene erloͤſunge ſey von
allem vbel / welche mit ſich bringet eine vol⸗
komene nieſſung Gottes ſampt Der ewigen
freude / dieſes gehoͤret zum troſt der fromen.
ber fd viel die Gottloſen betrifft / ſe wurd
dieſer tag Der zukunfft des MEcrrn / fein ein
tag des zorns vnnd jamers / nicht eintrag der
erlöfung / eintag Desnebels vnnd finfternis/
vnd ntcht des liechtes / Der trawrigkeit / vnd
nicht Der freuden / Des verdamnis / vnd nicht
des heils.
Das an⸗ Was aber dis gerichte für, ein art vnd
der ck die⸗ geſtalt haben werde / beſchreibt Matth 25.
ſes erſtẽ Ars Tap. mit ſolchen worten / Wenn aber Des Men⸗
sichels / vom ſchen Son komen wird. in ferner herrligkeit
ra gegen vnd alleheilige Engel mit jm / denn wird &
«6 für eine fisen auff dem Stucl feiner herrligteit / onmd
art ud. gu werven für jm alle Voͤlcker verſamlet J
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Srfullung
aller woltha
sch Chriſti.
Joel.2.
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des Aduents. 23
den / vnd er wird fie von einander ſcheiden /
gleich als ein Sirt die ſchaffe von den Boͤcken
ſcheidet / vnd wird die ſchafe zu feiner rechten 25. und of⸗
ſtellen / vnd die boͤcke zur lincken.
DAY wird denn der König ſagen / zu Des Johan. 200
nen zu ſeiner rechtẽ / Kompt her jr geſegneten
meines Vaters / ererbet das Reich / das euch
bereit iſt von anbegin der Welt / denn ich bin
hungerig geweſen / vnd jr habet mich geſpei⸗
ſet / Ich bin durſtig geweſen / vnd jr habt mich
getrencket / Ich bin ein Gaſt geweſen / vnd jr
habt mich beherberget / Ich bin vacket gewe⸗
ſen / vnd jr habt mich bekleidet / Ich bin kranck
geweſen / vnd jr habt mich beſuchet / Ich bus
gefangen geweſen / vnd je ſeid zu mir komen.
DEnn werden die Gerechten antworten
vnd ſagen: MRErr wenn haben wir dich hun
gerig geſehen / vnd haben dich geſpeiſt? Oder
durſtig / vnd haben dich getrenckt? Wenn
haben wir dich einen Gaſt geſehen / vnnd be⸗
herberget? Oder nacket / vnnd haben dich be⸗
kleidet? Wenn haben wir dich, kranck oder
gefangen geſehen / vnd zu dir komen? Vnd der
König wird antworten / vnnd ſagen zu jnen:
Warlich ich ſage euch / was jr gethan babe
einen vnter dieſen meinen geringſten Bruͤ⸗
dern / das habt jr mir gethan.
DEnn wird er such ſagen zu Denen zur
lincken: Geht bin von mir jr verfluchten in
das ewige fewr / das bereitet iſt dem Teuffel
vnd ſeinen Engeln / Ich bin hungerig gewe⸗
ſen / vnd je habt mich nicht geſpeiſet / Th bin
durſtig geweſen / vnd jr habt mich nicht ge⸗
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Am II. Sontag
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trencket / Ich bin ein Gaſt geweſen / vnnd je k |
habt mich nicht beherberget / Ich bin nacket PT,
geweſen / vnd jt habe nich nicht bekleidet / Ich nd
bın krauck vnd gefangen gewefen/ vnd je habt Mh A
mich nıcht beſucht. AAN
Da Dan im auch antworten / vnd et
fagen x HNErr wenn haben wir did) gefehen J —*
hungerig / oder durſtig / oder einen gaſt oder —
nacker/over kranck / oder gefangen / vnd haben a in
Die nicht gedienet ? Denn wird er jnen antwor⸗ —* An
gen/ vnd ſagen: Warlich ich age euch / was k hen *
nicht gethan habt einem vnter dieſen gering⸗ —
ſten / Das habt je mir, auch nicht gethan / vnd vol jr *
fie werden in die ewige pein gehen / Aber die ———
Serechten in das ewige Leben. | daheher =
VL Inder Offenbsrunge Johannis am —
Aocal 20. 20. ſtehet alſo: Vnd ich ſahe einen groſſen weiſ⸗ ſehen lan
fein Stul / vnd den der drauff ſas / für welches (ann on
angefichte flohe die Erde vnd der Hunel / vnd Os Dim
jnen werd Feine ftere erfunden / vnnd ic) fabe Ne
die Todten/ beide gros vnd Flein ſtehen für bild nd
Gott; vnd die Bücher wurden auffgetban/vnd: eangen dell
ein ander Buch werd auffgethan / welches iſt m gachtgter
des Lebens / vnd die Todten wurden gericht u:
nach der ſchrifft in den bächern nach jren wer ar
cken / Vnd das Meer gab die Todten / die dar⸗ Warnd
innen waren / vnd der Todt vnd Die Melle gg⸗ fie suhunfı zu
bei die Todten / die darinnen waren / vnnd ſie Ytcmy, hai
wurden gerichtet / ein jeder nach feinen Wer |, ig,
cken / vnnd der Todt vnnd die Zelle wurden Ma —*
geworffen in den fewerigen Pful / das iſt ve FT Mike m
ander Todt / Vnd fo Jemand nıdıt ward er FT Yan ’
fundın/ geſchrieben in dem uch ves Led TE Yu m \
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des Aditents, 25
bens / der ward geworffen in den fewerigen
Pful.
ſten Gerichts / mus man auff zwey ding ach⸗
tung haben / Auff Gottes ſeiten iſt der Segen /
Auff der menſchen ſeiten find Die guten werck.
Als er ſpricht: Kompt ber je gebenedeiten
meines Vaters / zeiget an / Das fie vmbſonſt /
sus guaden felig werden durch Chriſtum / Den
ſie im Glauben ergriffen vnnd behalten ha⸗
ben / Denn allein in Chriſto werden die Men⸗
ſchen gefegnet / zu gnaden auffgenomen / vnd
vmbſonſt gerechtfertiget/wenn er vns aber zu
guten wercken vermanet/ thut das Bott nicht
derhalben / Das wır Dardurch verdienen das Bute werck
ewige Keben/ ondern von wegen anderer vr⸗
ſachen / nemlich / das fie gewiſſe zeugniſſen fein
ſollen des rechten glaubens / vnd warer furcht
Sottes / Darnach das er jnen die belohnunge
vnd widergeltung der mancherley truͤbſalen /
welche ſie in dieſem leben ertragen muͤſſen / fuͤr
die augen ſtelle / vnd ſie dadurch in reinigkeit
vnd gerechtigkeit zu leben erwecke vnd reitze.
Vom andern Artickel.
WaArumb Chriſtus feine Juͤnger von
feiner zukunfft zum Gerichte erinnert habe /
zeigt er an / da er ſpricht / Wenn aber Dies
ſes anfehet zu geſchehen / ſo ſehet auff /
vnd hebet ewer Heubter auff. Dieſe
setchen alle mit einander ſollen vns zu ſtetiger
Buſſe in dieſem leben vermanen vnd anhal⸗
B 9 ten.
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iur toll do — Zwey ding
5er im fentents vnd prteildes Juͤng⸗ im DA
eines rechter
© 6 Am II. Sontag J
entrin/
Il men | 0"
ılı Die Welt gen, Aber was thun wir ? Wir jeh eu DREI is?
IN | gee nach Juͤngſte tag vns gar auff dem — er
| IR) einen Zu or nichts deſto weniger ziehen WIE ( * hile nn *
Ge ı \ chen mehr « auff / laſſen vnſern begierden vnd affecten ren ut LU | \
| Nil snurwillen: Was hun die Edelleut? was —* ihren I
die Fuͤrſtene was thun gelerten vnd unge er⸗ u
0] gen ? was thun Burger vnd Bauren? vd in geann
I) gemein faft alle 1Tenfeben? Mer venchet mic hit
ernft ſolcher wernung Chriſti nach ? wie ach⸗ licha oegeda
| Die Welt ift gen ein los Bauren gut viel groͤſſer / Denn das lihaseghnt
| kider im gei⸗ Reich Gottes / Ja wer achtet nicht ein kleinen Man da ©
Eoſſen gewinſt / vnd geringen nutz viel hoͤher / denn —V
| ſeiner Seelen heil vnd ſeligkeit? Kfm I
| va m) DE. Mi
Vom dritten Artickel. kam Ch
IA Qui uen babr
I Warnun?e WEil Chriſtus gewuſt vnd zuuor geſchen dns yogatliche
| armiane sybelv Sndedie weltwuͤrde
— des HEcrnn hat / mit was vbel vnd Suͤnde die we cugvadedn
I), Chrifti an fei vberſchwemmet fein / zur zeit feiner zukunfft / dachntus van
| 9— ne liebe Chri⸗ thut er eine ernſte vnd trewe vermanung / beu⸗ drsloannn)
N ſtẽ / das fie in de das fie alle ding / dadurch der meiſte tel Ffm
| bereitſchafft der Welt fich felbs beranbet der zugeſggten Binffnaen von
ı ON TAN ſeligkeit meiden wollen / Darnach / das fit ae NN
N Ehrifiliche Ritter und Helden ſich beweifen! mania au
| welche vnter dem Panier vnſers Erin Jeſu oſtbunn
Chriſti / mit ſtetigem wachen vnd Gebet wu Finger Tun
AN | der Diefe arge Welt ſtreiten / ritterlich eg) Felde
I vnd das Feld behaltenfollen. Auff ons abe hang ana
—0— fie zu dieſen beiden Dingen deſte geruͤſter m urn.
ll ! geſchickter ſein moͤchten / ſetzet er darzwiſchen aennge
| II die vrſachen / Denn diefer tag/ fpricht er / wer⸗ damen
IN de ſchneli Fomen vber alle Menſchen / Auff tal...”
| INN ſolche weiſe wuͤrden fig dem kuͤnfftigen vbel KA F
(HER ER N),
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entrinnen / vnnd ſich ſtellen koͤnnen fuͤr den
Richtſtuel des Sons Gottes.
Spricht derhalben: Huͤtet euch | das
ewer hergen nicht beſchweret werden
mit freffen vnd fauffen | vnd mit for
gender narunge. Dafür fol man fich nu
hüten vor freffen vnd volſauffen / für Welt⸗
licher forge Der narunge / das ıft/ für vnchriſt⸗
licher vergebner forge / welche auslefchet vnd
eritechet den Glauben an Chriſtum. Diw/
weil nu offenbar vnd augenfcheinlich / das als
le ſtende dieſer Welt in folchen lüften erfoffen
vnd verblendt / follen wir folche vnſers lieben
Herrn Ehrifii teewe warnunge deſto fleiſſi⸗
ger für augen haben / auff das wir nicht durch
das vugöttliche wefen der Welt betrogen / in
ewiges verderben gersthen muͤgen. Darnach
da Ehriſtus weiter hinzu ſetzet / So ſeit nu wa⸗
cker alle zeit / vnd betet / leret er / was vor ge⸗
ſcheffte vnd vorhaben ſein ſollen / die / ſo dem
kuͤnfftigen vbel entfliehen woͤllen / In ſumma/
er wil das man das boͤſe fliehe vnd meide / vnd
mit ernſt dem guten nachjage. Dieſes beides
faſſet Paulus zuſamen / als er ſchreibt an ſeinẽ
Juͤnger Titum: Wir ſollen verleugnen das vn
gottliche wefen / vnd Die Weltliche luͤſten / vnd
züͤchtig / gerecht vnd Gottſelig leben / In dieſer
welt / vnd warten auff die ſelige hoffnung vnd
erfcheinunge Der herrligkeit des groſſen Got⸗
tes / vnd vnſers Heilands Iheſu Chriſti / wel⸗
chem ſey lob / gewalt vnd ehre von ewigkeit zu
ewigkeit / Amen.
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wo fürj.dy
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hüten fol.
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ſol das bofe
meiden/ vnd
dem guten
nachſagen.
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23 Am III. Sontag
Am dritten Sontag des
Aduents / Euangelion
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nis die Werck Chriſti hoͤret
fandte er feiner Juͤnger zwe⸗
ne / vnd lies jm fagen/Diftu der da ko⸗
men ſol / oder ſollen wir eines andern
warten? Iheſus antwortet vn ſprach
zu jnen / Gehet hin vnd ſaget AN 2
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Des Aduents. 29
NM: hanni wider / was jr ſehet und hoͤret /
narlim Die Blinden fehen | die Lamen ges
fi,
hen / die Auflegigen werden rein] vnd
die Tauben hoͤren / die Todten ſtehen
auff | vnnd den armen wird das E⸗
hangelium geprediget. Vnd ſelig ift
Der ſich an mir nicht ergert. Da die
hingiengen | fieng Iheſus an zu re⸗
den zu dem Volck / von Johanne |
Was feid jr Binaus gegangen in die
Mi, Hüften zu ſehen? Woltet jr ein Rhor
ſehen / das der Wind Bin onnd her
IV webt 2. Dder was feid jr Binaus ge⸗
gangen zu fehen < Woltet jr einen
= Menfchen in weichen Fleidern fehen 2
Be Gihe die da weiche Kleider tragen /
F = find in der Könige heufer / Dder was
—A feid je hinaus gegangen zu fehene
Jans MET Woltet jr einen Propheten fehen 2
ya ich fage euch | der auch mehr iſt
ine INT denn ein Prophet / denn diefer ifts]
ON" von dem gefchrieben ſtehet: Sihe ich
zrirenun ſende meinen Engel für dir her | der
markt meinen weg für dir bereiten for.
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Am III. Sontag
Warlich ich ſage euch /vnter alten]
die von Weidern geboren ſind iſt
nicht auff komen /der groſſer ie) denn
Adhannes der Zeuffer | Der aber det
4
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Fleineftiftim Shimetreich | iſt gröffer
denn er | Aber von den tagen Johan⸗
nis des Teuffers bis hieher leidet das
Himelreich gewaltvnd bie geiwalt
thun / die reiſſen es zu fich | denn alle
30
ar?
Propheten vnd das Geſetz haben gu
weiſſagei / bis auff Johannes] vndſo
jrs wolt annemen ſer iſt Elias / der da
ſol zukuͤnfftig ſein.
Erklerung des texts.
DJS Euangelium befehreibet vns DAS
Irbcasitra 4 t
feihung des reich Chriſtt / vñ ſtreichet daſſelbige recht
ichs Chris aus mit feinen farben / ſo viel als da belanget
ft in dieſer Die euſſerliche geſtalt / Die vnſern leiblichen au⸗
Welt. gen ansufehawen fuͤrfellet. Denn ſo du ſein⸗
verborgene Erafft mit den geftlichen sungen
des glaͤubens anfiheft/tfi es ein ga ntz herrlich
vnd prechtig reich. Adie aber in dieſem Text
wird nur von ſeiner euſſerlichen geſtalt ge⸗
NIKI handelt. Der Vorlenffer dieſes reichs wird in⸗
I lit) gefengnis geworffen / Dardurch wir vermaf
INN net werden/dss Chriftireid) vnter das Ereug
gelegtfey. Die Jünger Johannes fo noch in
zweiffel
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des Aduents. *
Wveiffel ſtunden / werden abgefertiget / aber al⸗
lein zu Chriſto. Chriſtus vnſer Koͤnig leſt ſich
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1
finden / bey den armen) blinden / tauben vnnd Chriſtue hels
auſſetztgeñ / Die machet ex geſund / vnnd leſt ſich allein zu
den armen
| Deralg) Pen predigen die froͤliche bottſchafft jrer ſelig Sändern
FREIE Feit / welche von den gewaltigen / edlen vund ab
NN Klugen Diefer Welt veracht vnd Verntchtiget
mia in wid. Kuͤrtzlich / Gleich wie dis Euangelium
kicker In das Keich Ehriftt abmalet / alfo beftetiget es
Br 7 auch Das miniſterium vnd Predigampt Jo⸗
IE hannis / vnd beweiſet mit ſtarcken anzeigun⸗
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14
W—— —
im gen / das Chriſtus ſey der rechte Meſſias⸗ der
den Vetern zugeſagt / vnd verheiſſen worden.
HIN ber von wegen mehrers vnnd beffern vers
Mandes / wöllen wır dis Kuangelium in vier
Artickel teilen / wie folget.
. MUND angezeiget Das gluͤck vnd ampt vier file
der Diener des Worts. dieſes Eyane
| „2 Die frage Johannis des Teuffers, geliſ,
INS 3. Chriſti antwort.
— 4. Der rhum vnd das lob Johannis.
META )
j DM. . 70 20 5*
eh Vom Erſten Articker.
Da aber Johannes im Gefeng⸗
Ay ——— * 27 4 „u > ea nf = 2 4 17 % *
ne Werck Chriſti hoͤret / ſandte er
—* Dee feiner Juͤnger Zu IM. Johannes
sung" Der hie im gefengnis gehalten wird / leret mit
eba Teen ſelbſt exempel was für glück die Diener . *
Achn gudes Worts zugewarten haben. Don glück
Den”?
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ya jene Juͤnger zn Chrifto ſendet / seiget er any
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Vnd das er und Ampt
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A———— der prediger—
du wie IS das rechte ampt Der dtener Des Worts
ee Wil derhalben von allen beiden oͤrdent⸗
is lich
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32
lich nach einander reden / T *
Erſtlich vom gluͤck / welches jnen IM dieſem Keben pflegt zu
glück der die⸗
ner örtliche
Am III. Sontag
Vñ erſtlich von jrem
gegnen. | }
— vermanet Die £ eute ʒur —
vnd firaffer die Laſter / Wie gehe? - 2
hierhber Das leret Die Hiſtoria | . . sm
4. Denn daſelbſt wird angezeiget f er na
Dem "Johannes Herodem ſtraffte⸗ vn 9 r
Es ift nicht recht Das du DEINES brude =
habeſt / er ins gefencknis —— 3—
lich enthauptet worden fer. So chen —*
der hohe / heilige Man / Joͤhannes Der Teuffer
von Dem gottloſen Tyrannen entpfangen,
Denn gleich wie ein Artzt / ſo er eines rn
gen Menſchen wunden anruͤrt / vnnd Diefe en
heilen wil / nichts anders zugewarten hat / deñ
Das der vnbeſinte Menſch Die bend ann lege/
vnd jın böfes für gutes bezale / Alſo auch / wenn
ein Diener des Worts jrgendt eines Gottlo
fen Menſchen / ſonderlich eines Tyrannen La
ſter angreiffen vnd ſtraffen wil / das er >
thi / vnd von der wunden/ jm durch die Suͤnd
geſchlagen / geſund werde / hat er nichts —*
su gewarten denn trauwort / lefterunge/ —J—
todt. Wie war aber dis ſey / leret nicht allein
das exempel Johannis / fondern auch Die Hi⸗
ſtori vnd geſchicht der gantzen Chriſtlichen
Kirchen / beide im alten vnd newen Teſta⸗
ment, Daher komen nu ſo viel heiliger Mer /
terer / ermordung der Propheten / verfolgung
Der Apoſtel / die entheuptung Pauli / die a
ung Petri / vnd vıeler anderer Heiligen wu
Derliche vnd ſeltzame marter / welche vns Be
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des Aduents. 33
nern vom glück der Diener des worts hie in
dieſem leben, Es tft aber das ein feligs creutz / > a0. Ce
welchs Chriſtus felbs rhuͤmet / vnd hoch helt / Fi or J
Ein feliges creutz / welchs ein weg iſt zu warer b.. 8
vnnd ewiger vberwindunge / durch Iheſum
Chriſtum.
Derhalben die Diener des Worts / von we⸗ — J —
gen der verfolgung in jrem ampt nichts nach⸗ yo n
laſſen ſollen / ſondern viel mehr nach dem ex⸗ der prediger/
empel Johannis ernftlich vnd fleiſſig jr ampt welches ftes
verrichten / welches vornemlich ſtehet in folz bet in fünff
genden ſtuͤcken. Erſtlich / das ſie Chriſtum pres ſtücken.
digen / vñ auff jn weiſen / Das er ſey das Lamb _ }*
GSoͤttes / das der Welt Suͤnde tregt / Darnach PL
follen die Suͤnde ſtraffen / denn fie find ein *
Werckzeug des heiligen Geiſts / Durch welche
er die Welt ſtrafft der Suͤnden halben / wie
‚ wir ſehen hie am Johanne. Zum dritten / ſol⸗ 2
len ſie jr ampt mit Gottſeligem heiligen leben
vnd wandel zieren. Zum vierden / ſollen ſie mit +
Johanne Der Welt trewungen verachten / ſich
bereit finden laſſen / viel lieber allerley marter
zu erleiden, / denn in jrem Ampt faul vnnd
hen nachleſſig su fein. Zum fuͤnfften / wenn ſichs 5
wor N zutragen wuͤrde / das fie gefenglichen eingezo⸗
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gen / vnd zur Schlachtbanck hingeriſſen wärs
den / von wegen fuͤrgewandtes fleis vnd ernſts 2,7, des
in jrem Ampte / Wie ſollen fie jm da thun? worts wilfen
Sollen fie Chriſtum verleugnen? Mit nichten fol man alle
er 9 halge icht / Sondern fie ſollen je Jünger zů Chrıiz wagen/ gut
— Bi un ynto ſenden / vnnd fich nicht fürchten für denen 900 blut.
” gli nen den Leib Eönnen toͤdten / fondern viel Matth. 1a,
—* mehr den/ welcher / gleich wie 2 Leib vnd feel
kan
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34 Am 111. Sontag
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kan verderben / alfo Fan er auch —— wi
ten vnd erretten. Das ſey kuͤrtzlich geſag
erſten ſtuͤck.
Vom andern.
Biſtu der da komen fol] oder ſol⸗
(en wir eines andern warten Dieſe
frage vnnd Bottſ⸗ chafft vrſache / kam her aus
dem Irthumb ver Juͤnger Johann vo
Meſſia / Denn fie ergerten ſich zum teil⸗ h
eufferlichen geringe geſtalt Chriſti (voie ſo chs
x antwort erfeheinet ) sum teil betro⸗
Vrſache Diez
fer frage vnd
botichafft
Johannis.
s feiner an |
* edle liebe / welche fie gegen rem
trugen / vnd meineten / CE WERT —
das nu Zohannes feine „Junger von ſo —9—
irthumb entledigte / ſchickt er fie u Cor
vnd leſſet fingen’ Ob er ——— o —
ob fie auff einen anderen warten jo eñ =
IN) das ficy beide durch Die WORT vn werch He
Hill] volkomeneen bericht von Chrufto enpfienge :
|) nemlich / das er fey Der rechte Meſſigs / vnn
Johannes nr Johannes. So ſchicket nu Johannes
Be feine Juͤnger nicht darumb zu Chriſto / das
Pan en Ehrifto weiuele / ſondern das cr ſeine Iun⸗
ll er us dem ʒweiuel reiſſe / vnnd zu —
| orediger fol: gla ben bringe. Derhalben wir — al
‚li ben nicht ehr ge Lernen follen / meſſig von X 115 ſelbſt 5b
\ geigig ſein. yon, vnd nicht aus Ehrgeitz etwas zuuiel vns
I | | zumeſſen. Von den Fingern follen wie va
900 vnſern Oberſten vnnd Vorſtehern ——
| zu leiſten / vornemlich Denen / die mit sch :
$.xxe/ond gutem wandel vns ſtracks zu Ei
ſto weiſen. Yon
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„0 hertzen / Seid getroſt / fuͤrchtet euch nicht / ſchet/
des Aduents. 35
Dom dritten.
Ws antwortet herauf Chrifins
Gehet hin / ſaget Johañi wıder was
jr hoͤret vnd ſehet / Die blinden ſehen /
die Lamẽ geben | die Auſſetzigen wer⸗
den rein / die Tauben hören] die Tod⸗
ten ſtehen auff den armen wird das
Euangelium geprediget) vnd feligift
der fich an mir niche eraert.
DJeſe antwort begrciffer in ſich vierer / Die antwort
key. 1. Die Seichen/ welche one einigen zweiuel Chrifti belt
den ware Meſſiam anseigen.2.Ein bildnis des Lier ſtück in
Kirchen hie in dieſem Leben. 2. Welche das E⸗ ch.
uangelium angehoͤre. 4. Eine vermanung/oss
fich niemand an der euſſerlichen armen ges
ſtalt Chriſti vnd feiner Kirchen ſtoſſen vnd er⸗
gern wölle,
. De bewerfunge das dieſer Iheſus de
} Je be ſu ge Dr dieſer Iheſus der DSas erſta
| u rechte Meſſias ſey / iſt dieſe: Welcher durch den zeis
feine eigene krafft den Blinden wird geben je hen⸗ welche
geſicht Die Kamen wider bringen auff die den Meſſiam
fuͤſſe Die Auſſetzigen geſund machen / Den anzeigen.
Tauben jr gehoͤr / Den Todten das Leben ge⸗
zehn ben / vnnd Den Armen / das iſt / den betruͤbten
sw vnd engſtigen gewiſſen wegen der Suͤnde / das Chriſtus be⸗
m Euangelium verkuͤndigen / Der iſt one allen weiſt mi
zweluel der rechte Meſſias / Denn alſo weiſſg⸗ dan prophe⸗
a get Eſaias vom Meſſia: Sagt den verzagten Fir Zfaia /
046 er der
ware Meſſi⸗
ewer Gott kompt zur rache / Gott der DR ver⸗ ag fey.
€ gilt / za 35;
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36 Am III. Sontag
m / kompt vnd wil euch helffen. Ja woher
ollen wir den erkennen? Antwortet der Pro⸗
phet alſo: Als denn werden der Blinden au⸗
gen auffgethan werden / vnd der Tauben oh⸗
ren geöffnet werden. Als denn werden die La⸗
men lecken wıe cın Hirſch / vnd 8* a
unge wird lobfagen/ vnd wetter ſpricht CH
* Dat Gef J EXXMV 2EXxXxY iſt v⸗
ber mır/ darumb bar mich ver 2ERR geſal⸗
bet / Er har mich gefand Den Elenden zu Predy
I gen / die zubrochen Hertzen zu verbinden / zu
predigen den gefangenen eine erledigung / den
Gebundenen eine öffenunge etc, Dieweilmy
wıl Chriftus ſagen / jr ſehet / das ich ſolches al⸗
les/laut der Propheten Schrifften / durch mei
ne eigene Erafft hu vnd ausrichte / werumb
wolt je mich sicht für ewern Meſſiam erken⸗
—900 nen? Mit dieſer demonſtratton vnd erklerung
Li beweift Chriſtus / das er Der rechte Meſſias
| ſey / vnd Das Dis fein Ampt fey / Den armen be⸗
truͤbten Gewiſſen raten vnd helffen.
|
|
ia. 61r
—9 Das ander ** Vber das fiber man bie ein bildnis der
nieder Air: Mfr der Welt verschtet. Die zuhoͤrer Chru
II chen in dies ſtt find Die Armen / Krancken / vnd verachten
AI || gen Icben «
INN den weg des heils / vñ heilet die gebrechen / vnd
| | aleich wie er sur felbigen zeit heilete jres Acl
IN bes gebrechen / alfo heilet ex noch heut zu ta⸗
| || | ge die beträbten Gewiſſen / welche durch die
ul Sünde verwundet ſind / vnd genft in Die her⸗
9000 tzen Geiſtlichen troſt vnd freude / welchs denn
| | warhafftig empfinden die / ſo in warer a Fi
Il) u
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—00— von dein bild Kicchen / vnd des Reichs Ehrifti / Die Kirche
in dieſer Welt / diefen verFündiger Chriſtus
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der Suͤnden / vnd ein troſt in vnſern Hertzen
ME durchs wort vnd heiligen Geiſt / welche allein
N die angehoͤret / ſo da Buſſe thun / vnd gleuben
ala Dem Euangelio / empfahen Die vergebung jrer
Suͤnden / werden begabet mit Gerechtigkeit
hit durch Chriſtum / welche / nach dem fie jnen zu⸗
m! gerechnet wird / erſchemen fie als gerechte für
' Gottes angeficht / empfahen den Heiligen
AM Geiſt / nnd weil fic jet = newe Exrertur in
des Aditents, 37
fung Gottes die liebliche ſtimme des Euange⸗
lg hören vnd annemen.
3. DAer ſpricht/ Den Armen wird war *
das Euangelium geprediget / zeiget ex Euangetium
an / welche das Euangelium angehoͤre / nem⸗ angehoͤre.
lich / die Armen / das iſt / die ſo betruͤbet ſind
von wegen der Suͤnden / darmit ſie ſich beſu⸗
delt haben / daher Dauid im Pſalm ſagt: Die pſalm. gr,
Opffer die Gott gefallen / ſind cin geengſter
Geiſt / ein geengſtet vnnd zerſchlagen Hertze
wirſtu Gott nicht verachten. Vnnd in einem pfalın, 14%,
andern Pfalm : Er heilet die zubrochen Her⸗
sens ſind / vnd verbindet jre ſchmertzen. Vnd Eſa. 57
Eſaias am 52. Ich wone bey denen / io zuſchla⸗
gens vnd demuͤtiges geiſtes ſind / auff das ich
erquicke den Geiſt der gedemuͤtigen / vnd das
hertz der zurſchlagenen. Gehoͤret derhalben
das Euangelium die alleine an / welche jre
Sünde fuͤlen / tragen leid daruͤber / exrſchrecken
für Gottes Gericht / vnd gehen hinfuͤrter der
Sünden muͤſſig.
So iſt nu das Euangelium nicht auders/ „,
denn cine fröliche bottfchafft von vergebunge [
as das
uangelium
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Das vierde
de verma⸗
nunge Chriz
ſti vom er⸗
gernis,
Cicero von
BB Juden,
35 Am III. Sontag
Chriſto worden fein / heben fie an in rechtem
alsuben Bott zu gehorfamen / ringen tag vnd
Nacht daenach / das fie in allerley erkentnis
vnd verſtand reich werden/ Philip, j.
4. De vermanung des ren / Selig
iſt der fich an mir nicht eracrt|Zoreseige
ohannes erfilich an / das fid) die Junget
Johannis an der perfon Chriſtt geergert ha⸗
ben. Darnach vermanet er ſie alle in gemem/
das fie nicht ander eufferlichen verechrlichen
geſtalt des reichs Chriſti ſich ergern vi de
halben das Euangelium nicht annemen / ode
nach dem ſie cs angenomen / widerumb laſſen
fallen vnd verleugnen / wie denn zu aller zeit)
letder/ bey vielen pflegt su geſchehen. Cicero
hat su feinen zeiten an der ſeruitut vnd dienſt⸗
batkrıt des volcks Gottes ſich dermaſſen gu
edert / Das er auch Die lere der Kirchen micht
bat wöllen annemen / vnd fpricht alp: Sur
cuique crmitat religso Lalr ef; nofira nobıs fan.
tılus Hierofolyms , pacatı[gque Indezs : Tamen
llerum relıgso [acrorum , «a [plendore hans ım-
pers — BOomAnıS noffrı,materum mſtitutu
———— bartz ανα Feνο hoc magis, quod sllagens,
guuid de. sımperso noflre [ertiret, ostendit arm,
guam Cara dijs immortalsbes ejfet, aocuır, ka
S,ıha ,„anodelocata,C&r. Das iſt / Lieber Lell
ein jegliche Stadt bat jre beſondere religion)
wir haben vnſere / Ob gleich Jeruſalem no
ficher / vnd die Juͤden zu ruhe bracht ſein ſo
wird Doch jre Religion nichts gelten / vnd ſich
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ſchewen muůſſen vor der herrligkeit vnſer O0
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des Aduents. 39
tesdienften Diefes Reichs / für der hoheit vn⸗
fers Namens / vnd für den ſatzungen vnſerer
Vorfaren / vnnd daſſelbe nu deſto viel mehr /
dieweil dis Volck / was es von vnſerm Regi⸗
ment halte / mit jrer Kriegsruͤſtunge genug⸗
ſam hat zu verſtehen geben / Wie lieb aber dis
Volck den ewigen Göttern fein möge / wird
offenbar hieraus / Das es nu iſt vberwunden/
vnd vmb einen zins ausgeliehen etc, Ser Papi
£ pi⸗
DIJe Papiſten rhůmen heut zu tage auch aan ehunt,
dieſe vice ſtuͤcke / Ire herrligkeit / achtbarteit |
des Namens / ſatzungen Der alten / vnd jre ge⸗
walt. Aber Chriſtus vermanet ons hie / das
wir vns durch ſolche Laruen nicht betriegen
laſſen / ſondern vns viel mehr halten zu dem
kleinen verachten heufflein / welches Die ſtun⸗
me jres Sirten hoͤret. Denn es iſt viel beſſer Ze iſt beſſen
mit Nohe vnd andern wenigen indie Archen bie veracht /
gehen / vnd won der fahr der Suͤndflut errettet vnd Dort ge⸗
werden / den mit dem groͤſten vnd vornemb⸗ t / denn bie
FE RB I... gechret / vnd
fen teil der Welt verderben Es iſt viel. beffer Sort in Bay
mit dem armen ſiechen Lazaro Inder Schos geit geauei,
Abrahe der freuden genieſſen / deñ mit reichen
Schlemmern in ewiger helliſchen flammen ge⸗
peimiget werden.
Dom vierden.
DA die hin giengen | fieng Iheſus
an zu reden zu dom Volck von Jo—
hanne: Was feid jr hinaus gegans
gen in die Wuͤſten zu fehen 2 etc.
Dieſes lob hat Chriſtus Johannt darumb au?
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40 Am III, Sontag
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Ehriftus thů geben/ auff das das Volck das Ampt Johan⸗ pm =
met vñ lobet nis deſte höher hielte / vnnd feinem Wort als a *
Ebannenn, einem Wort vom Jsimel gleubete. Es ſetzet ae
Nr aber Chriſtus ın folchem lebe alles lob zuſa⸗ nun
senyen hals MEN / was einem fromen Apoſtel zuſtehet / —
ben. commendirt vnnd lobt jn von wegen vierer⸗
ley tugenden. RR
1. Gene Erſtlich von wegen feiner beſtendigkeit /
beſtendigleit Denn er vergleicher In einem onbeweglichen
halben. Felſen / der nicht von Winden hin vnnd her ge⸗
webet wird wie ein Rhor. Pole jrein
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Pi. “r
Rohr fehen/fpricht er] dasder Wind Fi
hin onnd her webt 2 Alswolte er fagen/ Ion
Mit nichten ift Johannes em folcher/ ſondern breite
viel mehr ein ſtarcker fels / Der durch Fein vn⸗ al.) ie
geftinn over Waſſerflut bewegt wırd. Sol
derhalben ein rechter Diener des Worts we⸗
derddurch luft noch furcht / weder durch gunſt wand‘
oder vngunſt der Kente/fidh vonder Warheit mi Bis
laſſen abwenden / welchs denn leider heute zu üdands fun
tage jrer viel thun. | * ei Kl
>. wenn „ DArnach lobet er Yohannem vonwegen" | Tr
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kin Chrit, ſeines Lebens / nemlich / das er nicht fey ein
fichen uno er Weichling / vnd fanfftes lebens gewohnet/ als
baren wanz wie die Suchsfchwenger su Hoffe / fuchet auch
dels. keinen hoffart oder pracht / als zu thun pfle⸗
gen die / fo nach Der Leute gunſt ſtreben / ſon⸗
dern er fuͤret ein ſolch leben / wie es ſein Ampt
vnnd Beruff erfoderet / welches jn in ſeinem
Gebet auch nicht verhindert / oder in ſeinem
Ampt nachleſſig machete. Dis ſtehet inn ge⸗
mein allen Dienern Des Woris zu / Das fie
in jrem
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bes Aduents. 41
in jrem leben ſich alfo verhalten / Damit fie
nicht entweder ın luſtſeuche vnd zartem leben
erfauffen / oder Durch andere vnnuͤtze Welt⸗
hendel verhindert / Je Ampt vntrewlich ver/
richten. 3. Wegen
3Ym dritten / lobet er Johannem von wc/ feiner hohen
gen der hoheit ſeinerProphecey / denn er zeucht proyhecei⸗
in weit für alle andere Propheten. ine
ZVYm vierden / lobet er jn vonwegen ſei⸗ — N
ner legation vnd bottfehafft / welche Johan⸗ ‚on/das er
nes auszurichten hatte/ ( Deñ dieſer iſts / dis HErrn
_ Ehrifti vor⸗
fpricht er / von Dem gefchrieben ſte⸗ yo: geween
her: Sihe ich fende meinen Engel
für dir her] Der Deinen weg für dir bes
reiten fol.) Iſt derhalben Johannes des
Meſſie Legat vnd Vorbote/ der dent Fünfftis
gen Koͤnige / durch Die Buſspredigt / Den weg
surichtet. Dis Exempel Johannis folein je⸗
der Diener des Euangelij in feiner maſſe nach⸗
folgen / Sıe follen Chrifto den Weg bereiten/
Sie follen Chrifto die leute zufuͤren / Ste follen
werfen alleın einen Weg zur ſeligkeit / nemlich
Chriſtum Iheſum / welchem fey ehr vnd preis
von ewigkeit zy ewigkeit / Amen.
Am vierden Sontag des
Aduents / Euangelion
Johan amj.
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RER: TI) dis iſt das zeugnis 07
2 Shaunis| da die Juͤden ſandten
TS von Jeruſalem Prieſter vnnd
Leuiten / das fie jn frageten.] Wer
biſtue vnd er bekandte / onnd leugnet
nicht / vnnd er bekandte. Ich bin nicht
Chriſtus | Vnd ſie fragt enin] was
denn Biſtu Elias? Erf tprach] Ich
bins nicht REN ein Prop ‚her? Vnd
er antwortet | Nein. Da ſprachen fie
su im/ Was biſtu Denn? Das wir
antwort
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antwort geben denen | Die ons gefand
haben | Was fagefti von dir felbs?
Er ſprach: Sch bin eine ſtimme eines
NAuffersin der Wuͤſten | Richter den
eg des KERRY wie der Pros
phet Eſaias geſagt hat.
VNd die geſand waren] die —
waren von den Phariſeern / vi frage
ten jn / vnd fprachen zu jm: Warumb
teuffeſtu denn | fo du nicht Chriſtus
biſt | noch Elias | noch ein Prophet?
Johannes antwort jnen ond fprach:
Ich teuffe mit wafler | aber er ft mit⸗
Ben ten unter euch getretten | den jr nicht
ram Fennnet/ derifts / der nach mir fomen
wrird / weicher vor mir geweſen iſt /
nr Desich nicht werde bin | Das ich ſeine
1" Gchuhriemen aufflsfe. Dis gefchabe
mn zu Bethabara | jenfeid des Jordans /
m RN da Sohannesteuffet.
Ali Erklerung des texts. TEEN
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2 — iur — F
ab? Cpioe Je vrſach dieſer handlunge um heutigen =
$ ꝑ >. * ſet ſttathaff⸗
DEyangelo / iſt dieſe geweſen. Die Pha⸗ tigen lega⸗
| 0riſeer find berichtet worden / Das Johan 4 tion ver bo:
AT . nes ein newe werfe zu leren fürneme / vnnd ben prieſter
ii m: newe Ceremonien anrichte / ohne autorıter von Ji>
| m wand bewilligunge der Hohenprieſter / das
er ruͤff⸗
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tuſalem / zu
Johanne
dem Teuffer.
Vnſer pa⸗ acht der armen
Am IIII. Sontag
er ruͤffte vnd lerete / den Weg dem Erren zu⸗
bereiten / vnnd teuffere das ganze Juͤdiſche
Volck / Item / das er öffentlid) verkuͤndigete /
Das der zugeſagte Koͤnig vnnd Meſſias vor⸗
handen were. Nach dem die Phariſeer ſolches
gehoͤret / find fie verurſaͤchet worden *
Sottſchafft zu jm in die Wuͤſten abzuferti⸗
gen / zu erfragen / AUS waſer macht vnnd be⸗
fehler das thu. Das haben fie aber nicht Ders
halben gethan / Das fie von jm etwas lernen
wolten/ fondern viel mehr darumb / das fie
Chriſtum vnnd jn vmbbrechten/ das ſie jre
CTeremonien / dardurch jnen viel gentes zu
gienge / erhielten / vnnd jre autoritet / vnge⸗
Seelen derer Leute / ſo men
piften folgen befohlen / verteidigten / welches exempel vn⸗
dem exempel ſere Papiſten mit groſſem ernſte nachzufol⸗
der Phari⸗
ſeer nach.
Summa
gen jtzt fleiſſig fuͤrnemen. |
DAs iſt nun dee Summa / das fie Johan⸗
diefes Euan, nem fragen follen/ob er Ehriftus fey. Er aber
gelif,
Drey ſtůck.
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IN 891 8° (I og Ill)
als ein getrewer Diener Chriſti / bat Chriſto
ein gur gezeugnis gegeben / vnd fie heiſſen die
wege des ZEren richtig machen / verborgener
werfe an zu zeigen / das ſein beruff Goͤttlich we⸗
re / vnd von wegen mehrer vnterrichtung / woͤl⸗
len wir drey ſtuͤck vor vns nemen. |
J. Das zeugnts Johannis von Chriſto.
2, Kin beſchreibung Johannis / vnnd alle
Diener des Euangelij in gemein.
3. Was da ſey / den Weg dem Erren be⸗
reiten.
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af
des Aduents. 45
Im zeugnis Johannis mus man auff Seas vmb⸗
ſechs Ding gedancken haben. j. Wer div fein, ſtende zube⸗
welche ausgeſchicket / vnnd warumb fie ausz trachten
geſchicket werden. Ks werden aber abgeferz !-
tiget Pharıfeer von den Phariſeern / die aller; Leten oder
heiligſten ım fchein von Den allerbeiligfien ae
welche ſich beduͤncken lieſſen / fie weren feulen
der Kirchen Gottes, hatten vorzug in der ſuc⸗
ceſſton / vnd fuͤreten allein den rıtel ond namen
der Kirchen, Lieber fihe aber hie zu/ welche
id) das Seupt ver Kirchen düucken lieffen /
find * zur feinde Chriſti.
raus wır lernen föllen / das ni
hoben titeln vñ inte ee ——
dern viel mehr Goͤttlicher ſtimme zu gleuben
ſey. Hie muͤſſen wir auch lernen erFennen die
teuffeliſche kunſt / welche dieſe Phariſeer von
jrem Meiſter dem Sathan gelernet haben, kunſt de
Denn fie fragen hie mıcht darumb / das fie pharifeer.
Chriſto oder Johann günftig weren / wie fie
wol gefehen fein wolten fondern das fie beide
Chriſtum vnd Johannem vmbbrechten / wie
die Schlange im Paradeis that.
MEm wırd DIS gezeugnis gegeben ? hg
Chriſto wırds gegeben, Wer gibtsdenn? Toy Ch rfto EIN
bannes, Daraus lerne zweierley: Erfihchy
das das Miniſterium vnd Ampt des Worts/
dahin ſolle gerichtet ſein / das es von € hriſto
Zeuge. Zum andern / das dis eine Chriſtliche er..:
kunſt ſey / wider die liſtigkeit des Teuffels ſich —
mit reiner bekentnis Chrifti bewaren. mer
3. Fuͤr welchen Leuten geſchicht ſolch zeug⸗ 3. Chriſtũ fol
ms? Vor der Welt vnnd Feinden Chrufir, Mas für, ab
Darius
Ceuffelifche
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Matth. 10,
ma des zeug⸗
nis Johan⸗
46 Am IIII. Sontag
tet Welt ber Daraus zu lernen iſt / das ein fromer Chriſten
a. Sum⸗
Mienfh/ a mit ge „hr ſeines guten Na⸗
ey —— gl a, Chriſtum fur al⸗
ler Welt bekennen ſolle / dazu vns beide die
verheiffunge vnd ——— GSoͤttliches worts
treiben ſollen. Die ve heſſung laut alſo: Wer
mich beke unet fuͤr den N Nenſch en / den wil ich
auch bekennen fuͤr Gott meinem Vater im
Punel. Die trewunge iſt dieſe: Wer mich
aber verleugnet fuͤr den Menſchen / den wil ich
auch verleugnen fuͤr meinem bumlıfeben Va⸗
ter.
4. De ſumma vnd der inhalt des zeug⸗
nis Johannis von ch ah iſt dieſes / das
Chriſtus ey warer Menſch / warer Gotb/ der
rechte Meſſias vnnd Zeiland / vnd vergebe
den Menſchen die Suͤnde / Denn da er ſpricht:
ee der nach! mir komen wirdf
zeigt er ar —* ware) ten iſcheit / Da
er aber hinzu ſetzet Welcher vor
mir geweſen fl bekennet er Die Gotl⸗
heit Chriſti. Da er aber ſagt Er iſt
mitten vnter euch geiretten | den je
nicht kennet | Antwortet er hiemit auff re
— / vnnd leret fie / das Chriſtus ſey der
Meoſſias. Die Waſſertauffe Johannis leret
das dis des Meſſie Ampt ſey / Suͤnde verge⸗
ben. |
> pw nur vnd frucht Diefes gezeugnis
das nemlicd wir dem zeugnis Johannis
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des Aduents. 47
glenbenfollen / vnd in ſolchem glauben Chris 5, Was en
um / alsden rechten Heiland vnd vergeber ""3* die
vnſerer Suͤnden / ergreiffen vnnd annemen/ ” :
Der vns durch fein blut von allen Sünden abs
auwafchen hat / darauff wır cin Frefftiges
zeichen in vnſerer Tauffe erlanget haben / dar⸗
sen an einem andern Ort weiter geleret fol
werden,
6. DIE Pharifeer find ein vorbild der «, Bils der
Caruenchriſten / das iſt Der Heuchler vnnd heuchler vnd
Meuchler / welche die heilſame Lere von der maulchriſten.
ewigen Seligkeit nicht erdulden koͤnnen / Sie
ſtellen ſich wol from mit euſſerlichen Gebers
den / als weren fie lebendige heiligen / jnwen⸗
Dig aber find fie vol raub vnd frefles/ Daher
kompts / das man ſie heuchler vnd Gleisner
nennet / Denn gleich wie die Hiſtriones in den
Fabeln ſind / welche die abweſenden perſonen /
mit kleide vnd euſſerlichem geberde repreſen⸗
tieren / vnnd ausdruͤcklich nachfolgen: Alſo
ſind auch die Phariſeer / geben von ſich einen
euſſerlichen ſchein der Goͤttſeligkeit / Die fie
doch nicht haben / daher fie billich Hypocrite /
das iſt / Gleisner heiſſen / welche / ob fie wol im
grund jres hertzen Gottlos ſein / doch guswen⸗
dig die allerheiligſten ſcheinen.
Vom andern.
Ich bin eine ſtim eines Ruffers Beſchreban⸗
© | ge eines trew
in der Wuͤſten. Erſtlich beſchreibet Tor en Diencs
hannes alle Propheten) Apoftel / vnd Diener Söttliches
des Worts / namlich Das fig eine ſtimme ſein. Pr
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Am 1111, Sontag Me
Sum andern / das fie nicht ein⸗ 5 BE
ſondern eine ruffende ſtim ſein follen / - Ki ra
ein Terer ond Prediger. SuM —* F ii *
Woͤſten, das iſt / in der ganzen We t ſollen mitt jr
en. Zum Vierden / werden Die ZuF ——
börer erinnert von der hoheit vnd er —
fer ſtim. Denn es iſt nicht eine — —
Menſchen / ſondern Gottes der fe * —3— *
vnd fehreiet/erc. Zum fuͤnfften Dane * ha hi
mes anzeubet Den Spruch Kfate / Den — Bank ORT
frommer Lerer folnichts denn Gottes wort dd F
nd heiliger ſchtifften zeugnis zu beſtettigung Ali: uns
feiner Here füren. Diefer ſpruch aber iſt g⸗ —
nomen aus dem 40. ca p. Eſaie Zum Sechſten / pinnba IE
Werden die Prediger hie vermanet / Gott —J
Dem ER ven nicht ein frembde ſtimme SU 5WEER nhdfanlan
eignen / Denn die folches thun / ſeind micht —D
Diener Gottes / ſondern des Teuffels fliegen⸗ Gſe Dunn
wedel/ welchenicht anders denn als reiſſende heibtadnagan
43
fie predig
v.—
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wolffesu fliehen vnd zu meiden ſein. ai ſſatiede
aha, Dis us
2 gil, Das mg
om dritten. alfa,
Was da ſe / DEn weg dem 226rrn bereiten / iſt nich Mena mas;
den weg dem anders / denn wie Johannes ſelbs bezeuget Bram,
Er bez rechte buffethun / Vnd Johannes bat nicht MÄR NS 6
Kia one befondere vrfach eın ſolche art zu Erden —IJ
gebrauche / welche ſonſt eigentlich zun welt⸗ ul" Kulm
lichen Reichen gehört. Denn fo Koͤnige vom Kofde Oki
Serrn einziehen wöllen / pflegt man Dre WEGE TE rang an
sy reumen vnd bereiten / damit fie one verzug a ver
vnnd hindernis fürderlich einziehen OA Gran | ua.
fe. 40, NE i cht : Alle el *4
Dis legt Eſaias ſelbs aus / da er ſprich N pn
thal follen erhoͤhet werden / vnnd alle — —— *
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des Aduents. 49
vnd hugel follen genidriget werden / vnnd was
vngleich iſt / ſol eben / vnd was hoͤckericht iſt / Er.
fol ſchlecht werden. Dicfes fol geiftlich verftans ‚Beiftlicher
den werden / von allerley verhindernis / jnwen⸗
digen vnd auswendigenñ / durch welche Chris
ſtus auffgehalten wırd / das er nicht zu vns
komen kan, Die jnwendige verhinderungen Inwendige
ſind / vnwiſſenheit von Gott / vnordentliche Yerbind: s
begirden / boͤſe luͤſten / falſcheit / vermeſſenheit / "3°
nerriſch vertrawen auff ſich ſelbs / vnnd der⸗
leichen. Auswendige verhinderniſſen ſind / Auswendige
ſllerley ergernis / welche der Teuffel ſtifftet vebinde⸗
vnnd anrichtet / in der lere / Sacramenten vnd "WI.
gemeinem leben. Auff das ichs aber Finger
vnd deutlicher ſage / Die Berge / das iſt / alles
was hoch ſein wil in dieſer Welt / fol genidri⸗
get werden / vnnd gedemuͤtiget durch die Lere
des Geſetzes. Die thal / das iſt / welche eines
betruͤbten / elenden geiſtes ſind / ſollen erhoͤhet
vnnd auffgerichtet werden / durch die Lere des
Euangelij. Das vngleiche vnd hoͤckerichte/
vnſer boͤſes leben / vnd arge luͤſten / ſollen ab⸗
geleget werden durch einen newen gehorſam
vnd wandel / mit einem ernſten vorſatz das les
ben hinfuͤrter nach Gottes wort anzurichten.
2.
3
u Auff das aber ſolchs gefchehen möge / iſt erſt⸗ Vier Näch
lich von noͤten / das Ceute vorhanden fein, die gehören zur
da ruffen in der Wuͤſten. Darnach thut hier⸗
noth / reine / geſunde Lere / welche iſt eine er hin⸗
Seuchte / derer / fo den Weg zubereiten. Zotersız
gehoͤret weiter / auff das / wenn der HERRX
koͤmpt / das iſt / wenn in vnſern bergen leuchtet
wegreumun⸗
Goͤttliche gnade / wir vns gehorſam erzeigen /
durch
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IN 891
8° (I og III)
so Am IIII. Söntag
durch ein busfertiges leben / vnd wie gehor⸗
ſame Buͤrger Gottes beweiſen / mit ſchuldiger
pflicht vnd trewe gegen Chriſto vnſerm HE
ven, Endlichen ſollen wir vnſerm Könige
opffern onfere gaben / vnd die Farren vnſerer
Dfe 14. Lippen / das iſt/ ſeinen Namen bekennen / mi
bergen / Munde / vnd Gottſeligem wandeln
rhuͤmen vnd preiſen. |
ůnfferley DJeweil aber ſolchs one cxempel nicht
erenmet zu wol mag verſtanden werden / wollen wır Die
aferungder meinung des Propheten vnd Johannis mit
mcrung 2+ exempeln Fürslich er kleren. Der jnhalt ſeine
ſaie vnd Jo⸗ Predigt iſt: Thut buſſe / vnnd gleubet an das
hannis von Euangelion / das iſt / das Eſatas ſaget / DW
weg bereiten. 2 2 > Err e
reitet den Weg den HErrn. Wie hat er das
Fl gethan? Kr hat die Serge genidriget / dem
als er viel von den Phariſeern vnd Sadduce⸗
| ern zu feiner Tauffe komen ſahe / fagte er 5u
Matth 3. jnen: Ir Otterngezichte / wer hat denn euch
geweiſet / Das jedem kuͤnfftigen zorn entrin⸗
I. nen werdet ?_ Sehet zu / thur rechtſchaffene
Bon Johan⸗ frucht der Buſſe / dencket nur nicht / das jr bey
ne dem deuf⸗ euch wolt ſagen: Wir haben Abraham Sun
ir. Vater / ich füge euch / Gott vermag dem Abe
ham aus dieſen ſteinen Kinder erwecken / Es
iſt ſchon die axt den Bewmen sn die Wurtze
geleget / darumb / welcher Baum nicht gute
hamma ni⸗ Frucht bringet / wird abgehawen / vnndins
driget die fewer geworffen. Sthe hie zu / wie Johannes
Berge auff die hohen Berge gendriget babe. Erſtlich
dreierley als es ſie nennerem Otterngezichte / ſtraffe
weiſe. vnd ruͤret cr je falſch / blutduͤrſtig / vñ vndanch
bar Hertz. Darnach benimpt ex jnen Die vr⸗
ſachen /
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weh
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des Aduents. gr
ſachen / von welcher wegen fie fich hoch rhuͤ⸗
meten vnd erhuben / Denn hiermit prangen fie
ſehr / das ſie Abrahams Finder waren / Spricht
das jnen ſolchs niches nuͤtze / deñ Gott iſt nicht
ein anſeher der Perſon / denn nicht alle die nach
dem fleiſch Abrahams Samen ſem / ſind dar⸗
umb auch Kinder / ſondern die / ſo Abraham
im Glauben vnd Gehorſam foigen / find feine
Kinder / wir ſolchs Chriſtus bezeuget Johan⸗
nis am achten Capitel / heiſſet die Teuffels
Kinder / welche ſich rhoͤmeten Abrahams ſa⸗ wenfte vera
men fein. Zum dritten / ſetzet er hinzu ein ernſte manung.
Drewunge/wo ſie nicht werden buſſe thun / Die
axt / ſpricht er / iſt ſchon dem baume an die wur
gel gelegt / das iſt / Gottes rache iſt nicht fern/
das cin jeder baumy/der nicht gute frucht bring
get / abgehawẽ / vñ ins fewer geworffen werde,
Alſo ſollen auch andere Diener des Worts die
berge nidrigen vñ fellen / den Leuten die Suͤn⸗
de anzeigen / die vrſachẽ jres rhuͤmens jnen ab⸗
Acto 18»
Galat. 2;
ſchneiden / Gottes ſtraffe ine fürbalten/ welche
alle / ſo fich nicht zu Gott bekeren zu gewarten grhohet die
haben, Darnach ſollen ſie die Thalerhöhen. Tyat ,
Wie geſchicht das ? Alſo / wie Johannes ges
than hat / da er weiſet auff Chriſtum / vñ ſagt:
Sihe / das iſt Gottes Lamb / welchs der Wit Johan. 1.
Suͤnde tregt. Als er ſpricht / Sıhe/ermaner vr
mvns zum glauben / Als er hinu thut / Das iſt
Gottes Lamb / welchs der Welt Suͤnde ıregt/
gibt er klar zuuerſtehen / durch was Mittel
Wil habt, A ‚ : . —
page PIE mit Gott verfüner fein. Sum dritten / als er
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ET fpricht / Ehut rechte fruͤchte Der Buſſe / machet Macht das
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er das vngleiche eben / vnnd Das hoͤckerige boterige
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Der prophet
Nathan nie⸗
driget den
Berg.
2. Reg. 12.
Das iſt die
geſetzt pre⸗
digt.
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Am IIII. Sontag
Gleich ein ſolch Krempel haben wir am
Propheten Nathan. Erſtlich hat erden Berg
darnider geworffen / das iſt / die heucheley am
Daud geſtrafft / welcher / nad) Dem er die ehe
gebrochen / vnd einen Todtſchlag begangen/
gantz ſicher lebte / gleichſam hette er die ſach
wol ausgerichtet / Hterauff beit ee jm ein
Gleichnis für von zweien Mennern / von di
nem Reichen vnnd eim Armen / Der Reiche
ſagt Nathan / hat ſehr viel Schaffe vnd Kim
Der / aber der Arme hat nichts Denn ein einige
kleins Scheflin/ Des er gekaufft hette / vnd er⸗
nehret e8/ das es gros ward bey jm / vnd fell
nen Kindern zugleich / Es afs von feinembiß
fen, vnd tranck von feinem Becher / vnd ſchlieff
in ſeinem ſchos / vnd er hielts wie eine Tochter,
Da aber Den reichẽ Man ein Gaſt kam / ſcho
net er zu nemen von feinen Schafen vnd Ru⸗
dern / das er dem Gaſt etwas zurichtet / der zu
jm Fomen wer / vnd nam das Schaf des ar⸗
men Mans / vnd richtet zu dem Man / der
jm komen war, Da ergrummet Dauid mil
groſſem zorn wider den Man / vnd fprady zu
Nathan: So war der XErr lebet / der Man
iſt ein Kind des todes / Der das gethan hatl
darzu ſol er das Schaff vierfeltig bezalen. O4
ſprach Nathan zu Dauid: Du biſt der Man
Vriam den Methiter haſtu erſchlagen mit
dem Schwerdt / vnd ſein Weib haſtu dir zum
weibe genomen / So ſpricht der SERR: SU
be ich wil vngluͤck vber dich erwecken aus de⸗
nem eigenem Hauſe. Sihe wie Nathan dem
Dauid ſeine Suͤnde auffruͤcket / benimpt er
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des Aduents. 53
alle vrſachen / darumb er ſich hette muͤgen
rhuͤmen / das er nicht gedencke / man doͤrffe n
nicht ſtraffen / weil er cin Koͤnig ſey / vnd drew⸗
et jm Gottes ſtraff. Hie iſt dieſer groſſer Berg
vnd Gleisnerey darnider geworffen worden.
a N Nach dem Nathan vermercket / das Dawid Auff das
auf Det agedemuͤtiget / vnd in feinem Hertzen niderge⸗ etkentnis der
0% Memnenn ſchlagen ſey / alſo / das er mit groſſem ſeufftzen Orden vol⸗
Semen Kl befante vnd fagte: Ich habe gefündiger wi⸗ ee
CHAM Der den WERRYT/ bat er diefen Thal wider :
nos erhoͤhet / da ex fpricht/ So hat auch der NErr
oksufthen Deine Suͤnde weggenome / du wırjt nicht ſter⸗
rm ben. Darnach reumet er aus Dem wege die
Es aſsboenſn Dörnen vnd gejtruppe / machet das hoͤckerige
en duhermi ſchlecht / da er jm fuͤrhelt die ſtraffe von ſeinem
ntswieantı AKinde / das er des Todes ſterben ſolte / auff
an Gute Bas er nachmals in feinem Leben vnnd Ampt
un Schaſum ſich bas fürfebe.
wag surihtt Eden sufffölche weiſe thut Petrus in III.
o Ah Den Geſchichten Der Apoſtel / Erſtlich har er Das exempel
di t q , se O8 Axoſtels
mit der. Geſetzpredigte den Juͤden auff den Hari Add.
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emna da Kamp gegriffen / machet Die hohen Serge ns
MMNen / vnd ſu derig / ruͤcket in auff jre Suͤnde / leret fie/ das es
Ala jnen nichts nůtze / das fie Abrahams nachko⸗
Sur zug zuhn PEN weren/ helt inen für Gottesdrewung ©
—* ai ber die Sünde / wo fie ſich nicht bekeren wuͤr⸗
wire Say Den/Won fund an/als er hört / das fie in jrem
hertzen betruͤbt / vnd durch das boͤſe Gewiſſen
haft ae darnider geſchlagen fein / richtet er fie auff /
n 2 weiſet fie auff Chriſtum / heiſſet fie buſſe thun/
a vnd befihlt Das ſie ſich auff dem namen Chri⸗
dich ann fir teuffen folten laſſen. Darnach fiber Petrus
ihe wie ya fNeiſſig drauff / Das nicht geſtruͤppe vnd hoͤcke⸗
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54 Am 1111. Sontag
Lige ſtraſſen fie verhindern / vñ verheiſſet jnen
n heiligen Geiſt.
IIII. en —— elle vnd Elsre erempel/welche
von Kam ren komen mit der Bekerunge Des erjten
wie mad) nn rſtlich suffgeblafen/
Heut fallzu Menſchen. Adam war er Bun —*
enadentos nach anleitunge ſeines newen Kerers des
mit. tans. Nun ſchlecht In Gott ernſtlich darnider /
Bine 3. Hg er im fuͤrhelt die groͤſſe ſeiner Sünde Bald
richtet er in wider auff / durch DIE verheiſſunge
vom kuͤnfftigen Be welcher der Schlangen
n Eopff zutretten ſolte.
V. * line maſſen ernidriget Chriſtus die
Yon vnſerm ſtoltzen Phariſeer / vnnd erhoͤhet die betrubte
rrewen Hir- Magdalenen / vnnd vermanet ſie zu Gottſel⸗
ren Chriſto. gem heiligen leben / vnnd ſpricht: Dein Glaube
dar dir geholffen / gehe hin im friede.
Die Bauch⸗ De Diener Des Worts nu / ſo nicht auff
prediger vol⸗ ſolche weiſe die berge ernidrigen / die Thaler⸗
gen den Rx⸗ hoͤhen / vnd das krumme vnd hoͤckerige ebenen
enwel SDR Ind ſchlichten / die thun nicht als knechte Got⸗
— AR tes/fondern als des bauchs vnd Teuffels leib⸗
nach / ſuͤrch⸗ Tes / IOne ea |
zn fihdie. eigen Brfinde, Ks ſind zwar jrer viel / Die im
Berge zu nis gemein fehreten wider den Ehebruch / Sute
drigen / we⸗ rey/ Wucher / vnd andere Laſter mehr / wenig
gen zweyer or findet man / welche die Laſter jnen vnter
WEIHER. augen jtoffen duͤrffen / Als wie Johannes thet
dem Zperodi / den Phariſeern vnnd Seuchlern
vnnd Chriſtus ſeinen Zuhoͤrern / vnd Ambro⸗
ſius dem Keiſer Theodoſio. Warumb thun
2 fie denn folcyes nicht 2 Zum theil thun ſie es
darumb nicht / weıl fie nicht bedencken / wis
Stathalter vnd Diener ſie ſein / Zum teil dat
umb / das ſie jres Kebens / Guͤter vnd Naxun
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des Aduents. 5
ve fürchten, Aber wider foldye blindheit vnnd Troft der nes
Vngoͤttliche furcht / follen fie halten den befehl wen PREISE
jres beruffs/vnd Chriſti verheiffunge / ın wel
er er zuſaget / erwölle bey fernen Knechten
ſtehen / vnd achtets / als fey esim felbs wider⸗
feren/ was da widerferet feinen Dienern, Ober
ons follen fie fich auch tröften mit Dem exem⸗
a vnd veftendigEeit Johannis onnd anderer
teben Heiligen mehr / vñ follen Gott on vnter⸗
las bitten / das er jnen Stercke vnd mut ver⸗
leihe / alles su thun vnd zu laſſen / was zu befoͤr⸗
derunge ſeiner Ehren mag gereichen / welchem
eyx lob / ehr vnnd preis von ewigkeit 34 ewig⸗
keit / Amen.
Am heiligen Ehriftage,
bon der Geburt Iheſu Chriſti /
Euangelion Tuce am 2.
m E S begab fich aber zu der zeit]
Das cin Gebot von dem. Keifer
Kan Fe Xugufto ausgienge | das alle
ie Welt geſchetzet würde. Vnnd diefe
Schatzunge war Die aller erſte / vnnd
geſchach zur zeit | da Cyrenius Sand;
pfleger in Syrien war. Vnd jeder⸗
‚ mangienge | das er fich fchegen lieſſe /
ein jglicher in feine Stade,
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HA machet fich auch auff Joſeph Alm SE
aus Galilen | ausder Stade Nazas | mau
reth / in das Juͤdiſche Lande] zur ftadt
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Dauid | die da heiſſet Bethlehem | Mr zu
darumb / das er vondem Haufe end Ft Ir
Gefchlechte Danid war | Auff das] inne
er fich fehegen lieſſe mie Maria ſei wärme lan
nem vertramweren Weibe | die war Mika
fchwanger . Nele Kek
nd als fie Dafelbft waren [Fam "nm
die zeit das fie geberen ſolte. nel LTD
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Chriſtage. 57
gebar jren erſten Son / vnd wickelt
in in Windeln | vnnd legte jn in ein
Krippen | Denn fie hatten ſonſt kei⸗
nen rauminder Herberge,
OBITD es waren Hirten in der =
felbigen gegent auffdem Felde I bey
den Kürten | die hüteten Des Nachts
irer Herde, Vnd ſihe des HERAN
Engel trat zu jnen /vnd die Harheit
des HERRN leuchtet vmb fie | vnnd
fie furchten fich fehr. Vnd der En—
gel fprach zu jnẽ / Fuͤrchtet euch nicht]
ſihe / Ich verfündige euch groſſe freu⸗
de/die allem Volck widerfaren wird /
Denn euch iſt heute der Heiland ge⸗
born / welcher iſt Chriſtus der HErr /
in der Stad Dauid. Vnd das habt
zum zeichen / Ir werdet finden das
Kind in windeln gewickelt | vnd in ei⸗
ner Krippen ligen. Vnd als bald
war da bey dem Engel die menge der
Himliſchen heerſcharen / die lobten
Goit vnd ſprachen: Ehre ſey Gott
in der Hohe / Vnd Friede auff Er⸗
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35 Am heiligen
den / vnnd den Menſchen ein wolge
fallen.
Vnd da die Engel von jnen gen
Himel furen | ſprachen die Hirten
vnter einander: Laſſet vns nu gehen
gen Bethlehem / vnd die Geſchicht
fehen | die da geſchehen iſt / die vns
der HERAN fund gethan hat. Vnd
ſie famen eilend / vnnd funden beide
Mariam vnnd Joſeph | darzu das
Kind in der Krippen ligen. Da ſie es
aber geſehen hatten / breiteten ſie das
wort aus / welchs zu jnen von dieſem
Kind geſaget war | Vnd alle fuͤr die
es kam | wunderten ſich der rede | Die
jnen die Hirten gefaget hatten. Mas
ria aber behielt alle diefe YBore | und.
beweget fie in jrem Hertzen / Vnd die
Hirten kereten wider vmb / preiferen
vnd lobeten Gott / vmb alles | das ſie
gehoret vnd geſehen hatten / wie denn
zu jnen geſaget war.
Erklerung des texts.
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D eſe Siſtoria iſt eine beſtetigung des Ar⸗ ——
tickels / in vnſerm Glauben / da wir aljO zer unferals
gleuben vnn bekennen‘ 3% gleube Dr IHR te vnreine ge⸗
ſus Chrrjins geboren ſey aus der Jungfraw⸗ burt.
cu Maria / Welcher Artickel vns eine newe
Ceburt fuͤrſtellet / welche Die alte Adamiriſche
vnreine Geburt heiliget vnd reiniget / in allen
denen / fo Chriſum Das newgeborne Kindlein
im Slauben ergreiffen. Vnd wiewol dieſer
Artickel von der Geburt Chriſti auch den klei⸗
nen Kindern gang befand fern fol / ſo iſt doch
von weden fonderlicher erbeblidyen vrſachen /
hierzu ein befonder. Feſt von der, Kirchen vers arm
ordnet / nemlich / auff das die gantze Geſchicht 3 “
mit jren vmbſtenden erkleret vnnd gelernet gyrifti feys
werde / nicht das wir allein an der ſchoͤnen ver, 7
lieblichen narration der Hiſtorien vnsbeiäfin
gen / ſondern viel mehr / Das man in troͤſtun⸗
den vnnd ſterckußge des Gewiſſens / den nutz
dieſes hohen Aruckels kınz/ vnnd erkenne.
Denn man mus nicht die heilige Schrifft vnd
geſchichten alſo leſen / wie Die Menſchliche vnd
Warmub
MWelteliche / ſondern das man jren nutz ſtets be⸗
dencke vnd fuͤr augen habe / vns dardurch zu
leren vnnd zu troͤſten / auff das wir durch ge⸗
dult / vnd troſt der Schrifft hoffnung haben / yaıı. ı *
Wir wollen aber nur zween Artickel ſetzen / in
welchen noch viel andere verborgen ligen.
. DIJe Seſchicht von Lies bornen RE
Iheſn Kindelein / mit feinen vmbſtenden Unmd Feen Yin;
ſtuͤcken. *8
DEr nutʒ vnd frucht dieſer ge
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Am heiligen
Dom erfien.
InN der Biſtorien möffen wir neun ſtůck
Neum vmb⸗ bedencken / vnter welchen das erfte ıjt/ de
ſtende zubes zeit, Chriſtus iſt geboren worden nach erba⸗
di wunge der Stad Rom / im 700, Jar/ Nach er⸗
Die zeit wei ſchaffunge der Welt im 3070. jar / vnter der
Thrinus ge reglterung des Keiſers Auguſti im 42. Jat
boren. Nach Chriſti Geburt bis auff gegenwertige
zeit find verlauffen ſchier z500. jar. Warumb
gedenckt aber Der Kuangeliſt fo Deutlich die
zeit des Kcıfers Auguſti / vñ des Kandpflegers
Sb Reis Eyreng ? Es find dreterley vrſachen. . Die
fere Augupi weiſſagungen der Propheten / welche zweier⸗
wird dreiers Fey fein / denn etliche weiffagungen verkuͤnd⸗
key vrſach gen ſchlecht hin on einige gewiſſe befchreibung
halben ge⸗ ge der zeit / vnd ſagen / Dasder Meſſias Ey
—2* men werde / Als da ſind / Des Weibes Samen
eheſ · 3. wird der Schlange den kopff zutretten. Item
Bene... In deinem famen ſollen alle Voͤlcker geſegnet
werden. Eſaie 7. Ein Jungfraw wird ſchwan⸗
ger werden / vnd etnen Son geberen. Om
Dauid im jo. Pſal. Der HERR hat geſagt
zu meinem Rrren / ſetze Dich zu meiner rech⸗
ten, Vnd Balaam: Es wird ein Stern aus
Jacob auffgehen. Etliche weiſſagungen vers
kuͤndigen die zeit vnd das Jar des Leidens
Ehrifit vnd feines Reichs, Jacob der Pater’
GSeneſ.ad. arch weiſſaget alſo: Es wird das Scepter
von Juda nicht entwendet werden / noch ein
Meiſter von ſeinen fuͤſſen / bis das der Seld
kome / das iſt / der Son Gottes / nemlich / des
Weibes
Nam.24.
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Chriftage. 61
Meibes ſame / alswolter fagen: Des Weibes Moſſias fol s
Same / Dec vns zugefäget iſt/ Das
| er zerſtoͤ⸗
zen [ol die Werck des Teuffels/ wird Ei al⸗
genomen iſt. Das nu Lucas gedencke des
Auguſtti / ver Schatzunge / Be frembden
Fuͤrſten / zeiget er an/dss ſchon jtzunder die zeit
vorhanden ſey / in welcher Chriftus/ nach der
Weiſſagunge Jacob / hab muͤſſen geboren
werden. Auch hat Daniel das Jar der creutzi⸗
gung vnd aufferſtehung Chriſti/ klerlich aus⸗
gedruͤcket amo. Capitel. So wiſſe nu / vnd
mercke / ſpricht er / von der seit an / ſo ausge⸗
het der befehl / das Jeruſalem ſol widerumb
ebawet werden / bis auff Chriſtum den Fuͤr⸗
ſten / ſind ſieben wochen vnd wey vnd ſechtzig
wochen / vnd nach den 62. wochen wird Ehris
ſtus ausgerottet worden / vnd nichts mehr
fein, Hie verkuͤndiget Dantel Elexlich zunon
die zeit / im welcher Chriftus folte getoͤdtet wer⸗
den. Man mus aber hierinne auff Dreierley
Was die wochen ſein. 2,
Wenn man anfahen fol die Jet zu rechnen,
3. Warumb er >o, Wochen in ;
A * ch drey zalen
EJIne Woche iſt hie nicht zu verſtehen / Was die wo⸗
wie ein gewoͤnliche Tagwoche / ſondern es find chen fein/das
Alſo / das Yon DSaniel
Be / nr CLeuitici am 25.
eine woche in ſich begreiffe ſieben jar / vnd die
70. Wochen in ſich haben 400. Jar.
Wo ſol man aber anfahen Die Rech⸗
sung? Von der zeit an / ſo ausgehet der befehl.
Das
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te fomen /
wenn dae
Scepter von
lererſt komen / wenn das Stepter von Juda Jura geno
men ift,
Der ſpruch
Daniecl.o,
ausgelegt,
ſchreibet.
Is: Wehn
man aufas
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hen ſol die
zeit zu rech⸗
nen,
Warumb
Saniel Die
0. Mochen
In drey teil
georonet.
+. Sie Juͤden
zu vberzeugẽ.
6⸗ Am heiligen
Das iſt / von der zeit an / da Die widerfart durch
die Propheten / Zachariam v Haggeum
iſt verheiſſen worden, nemlich von dem andern
Far Longmant / nach dem dic 70. IRE der
Babylonifehen Gefencknis verlauffen.
VBer das / ſo teilet er die wochen in drey
teil, der Seſchicht halben / ſo ſich mancherley
in den Jo. Jarwochen zugetragen / Erſtlich un
. Wochenñ / denn ſo lange / nemlich 49. Jar / iſt
die erbawung der Stade vnnd Mauren / von
Den vmbligdenden Voͤlckern verhindert wor⸗
den / Darna 9 in 62. Wochen / das 18/433. Jar /
welche zeit Jeruſalem wider erbawet / vnnd zu⸗
gerichtet / vnd vom Juͤdiſchen Volck mitt groß
ſer gefahr vnd Krieg bewonet worden iſt. Vnd
Asleh in die letzte woche / in welcher Chriſtus
getaufft worden / geprediget / Wunderzeichen
gethan / vnd letzlich vmb vnſert willen gelitten
hat.
ER iſt aber vmb vnſer Suͤnde willen
geſtorben um anfang feines 34. Jares. Wenn
du nun dis alles conferirerft vnnd helſt gegen
den Zstjtorten / wirſtu befinden / Das Lucas
nach dieſer rechnung Die zeit der Geburt Chri⸗
ſti babe beſchrieben.
DIJe andere vrſach / auff das die Juͤden /
welche noch heut zu tage auff einen andern
Meſſiam werıen / ſchamrot vnnd zu [handen
werden /
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werden / ſintemal das Priefterthumb / vnnd
Moſi policey ſo lange im Grunde darnider
gelegen.
DJe dritte vrſach / auff das wir dewis 3. Vndſern
ſein / das Chriſtus warhafftig fer geboren vnd glauben *
erſchienen / welchen Gott lange zeit zuuorn ſtercken.
verheiffen harte / das er das Menſchliche Ge⸗
ſchlechte aus dem rachen der alten Schlangen
erretten folte,
Ds ander fick iſt die Stadt vnndder Ir
ort. Er wird geboren zu Berhlehem/ an einem wo Chris
frembden orte/auff der reife. ſtus geboren
BE
59 Bethlehem wird er geboren / von we⸗
gender Prophecey Michee am 5. cap, welche
Mattheus allegirt am 2. cap. Auff der reiſe
wird er geboren an einem frembden orte / da⸗
mit zu leren / das die Chriſtliche Kirche in die⸗
fee Welt ein Gaſt vnnd Frembdling fern wer⸗
de / in groſſer verachtung vnd verfolgunge.
DAffelbige zeigt auch Johannes an / da Johan. 1,
er drey mel einerley ſinn vnnd meinunge wi⸗
derholet / die finſternis habens nicht begriffen/
vno die feinen namen jn nicht auff / Die Welt
erkandte jn nicht. Sieraus denn erfolget / das
Chriſti reich nicht ein Weltlich Reich fey.
DAs dritte ſtuͤck iſt von feinen Eltern/
Nach der Menſchen wird er geboren im Sehe; 117
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46 Am heiligen —
Chrſtud aue ſtande / aber won einer Jungfrawen vnn⸗ woen
zweien DEP Zas von wegen wichtiger vefachen / Die erſte ugs un m)
Hin vor irdie verheiſſunge: Des Weibs Same folder |
ner ungraw chlangen den Topff zutretten. Item / Sihe /
en geborn. ei Jungfraw iſt ſchwanger / vnd wird einen and, ua
Son geberen. Die andere vrſach iſt die MONTE kunde:
Denn es iſt niemand / Der nad) —— lauff —
Der Ylaryr geboren wird / one Suͤnde vnog⸗ Ant ka
brechen, Darumb iſt not gewefen / das der * Kahn
Meſſias aus dem gebluͤt einer Fungfrawen za
one Mennlihen Samen empfangen vnd gu ei
boren würde / auff das er rein were vonaly 77 Hmm
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ler Sanden / als wie einem rechten Emanuel * age
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Gott und Menſchen mit vns / zuſtunde | 777,"
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IMs ee vierde ſtuͤck iſt / Weil Cheifius ——
5* —*2 warer Gott vnd Menſch iſt / ſo ſol aus dem⸗ Bam Gute
—— cap. Johan. geleret werden von Chriſtt Sort tus
cay.Johanis. heit / auch alle vmbſtende / von der zeit / mal Fern
orte / vd vrſache exklerer werden. Wenn 25 Du
du nun frageft/ Wenn iſt Ehrifius geweſen —
nach der Gottheit 7 Johannes antw
Im anfang war das Wort / das iſt / das Wort — alle e
ft geweſen vor dem anfang aller geſchaff⸗ im nad
en Eresturen / darumb ar Chriſtus nich Winde fans
eine Crestur. Wenn du fragft/ wie/ auffwasTR rtınaa ln
aſſe vnd weiſe ıfter geweſen 2 Yntworkd ke dar
Johannes / Vnd das Wort war bey GO X —*
Darumb ſo iſt ein andere vnterſchiedliche ni,
perfon vom Oster, Fragſtu / Was iſt er zZ Berg
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wefen 2 Antwortet er / Vnd Bott war das 8 Neth
Wort. Durch folcyes wird angezeiget AT "ya...
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ein einiges Goͤttliches weſen ſey. de I
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‚ mut hie in dieſer Welt/
Chriſtage.
Was iſt er geweſen⸗ Antwortet er: Vnd Gott
war das Wort, Durch ſolches wird angezeit⸗
get / das ein einiges Goͤttlichs weſen ſey. Frag⸗
ſtu / Was hat er gethan oder gemacht ? antz
wort er / Alle ding find durch daſſelbige ge⸗
macht, Fragſtu / Was thut er denn nun? Ararz
wort / Er erleuchtet alle Menſchen / die in diefe
Melt komen. Frageſtu / Wo iſt er hin komen⸗
Antwort / Er iſt in die Welt komen / Er kam
in fein eigenthumb. Fragſtu / Wie iſt er komen⸗
Antwort / Das Wort ward fleiſch. Fragſtu /
Warumb iſt er komẽ Antwort / Sas ce macht
gebe / Gottes Kinder zu werden / die an ſeinen
RNamen gleuben. Fragſtu / Wenn iſt er komen⸗
Antwort / Es ward ein Menſch von Gott ge⸗
ſand / der hies Johannes / etc. Dieſe kurtze erin⸗
— von der Gottheit Chriſti / iſt nuͤtz vnd
ut.
DAs fuͤnffte ſtuͤck von Chriſti Kindheit
vnnd der Krippen / welche nichts anders be⸗ Was
kindheit vnd
deut / denn groſſe verachtunge / vnd euſſerſte ar⸗
| weiche Chriſtus gerne
gelitten vnnd erfaren hat / auff Daser uns im
Simel reich machete. Auff ſolche Krippe
Chriſti moͤgen fleiſſig achtung haben die Reis
hen / ehrgeitzigen Leute / auff das fie jre of⸗
fartffallen laſſen. Darauff ſollen a uch fleiſſi
ſehen die armen / auff das ſie von jrem Amann
Roͤ⸗
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deut.
zu mercken / Der misbrauch aller Creaturen / aller Creaiu⸗
„ tet jres genies / die Me
rd an Herberge dienst den Geften/
65 Am heiligen
nig / vnd aller ding ein MErre / wird in Kühl?
ſtaͤll geſtoſſen. Alſo wird noch heutiges Tages
Die Kırcbe verachtet / ſo dargegen die Gottlo⸗
ſen an guͤtern / ehr vnd gewalt / gnug vnnd vol⸗
zuff haben.
VL a; — ſechſte ſtuͤck / von erſcheinunge der
Wae ver Enz Heben Engel / welche erſtlichen bezeugen / Das
gelerfchis Der Err geboren ſey. Darnach zeigen fit
ung bedeute durch jre Elarheit an /_ was Der newgeborne
Ehriſtus für ein König fein werde Endlichen
was feine Wolthaten ſein ſollen gegen vns/
was für chre Gott dem RERXEX hieraus
kome / vnd gegeben werde / foldys geben fir 34
verſtehen mit jrem Lobgeſange. |
VIL DAYs ſiebende ud / vonder Predigt der
Die eb htt Engel zu den Hirten. Fuͤrchtet euch nicht
digt von der
Biburt Chris ſihe / ich verkuͤndige euch eine groſſe
fi / beit Freude] die allem Volck widerfaren
fünff ſtück in 17° Fe
Rd. wird/ denn euch iſt heute der Heiland
Mr geboren | welcher iſt Chriſtus dee
HErr in der Stadt Dauid | vnd da
habe zum zeichen | Ir werdet finden
das Kind in Windeln gewickelt | vnd
in einer Krippen ligen.
DIJeſe predigt iſt Die hoͤchſte vnnd vor⸗
nemſte / vnter allen fo jemals in der Weit ge⸗
ſchehen feın / vnd belt viel ſtuͤcken in ih, ME
.Sne force - exſte /Die Engel ſagen zu den RSirten / fie ſollen
kin, ſich nicht fürchten‘) dadurch fie anzeigen / das
Geſctzes
Chriſtus darumb komen ſey / den fluch des
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Seſetzes auffsubebenfampt der Suͤnden / von
welcher wegen der fluch auff alle Menſchen
komen iſt.
DAS ander / iſt die predigt d des Kuangelij / 2. Von der
sch verfündige euch groffe Freude | rollen freu
ls er Ipricht: groſſe freude vnterſcheidet ers ac Eh,
von der Welt freude / welche eine kleine zeit faben alfo
wehret / vnd keinen beftendigen geund bet, Es genent wird,
wird aber dieſe freude / ſo von den Engeln ver?
kuͤndiget / cine grofje freude genennet vmb
viererley vrſachen willen / Erſtiich / Von we⸗
gen der grofien handlung vnd fachen/ welchs
iſt / die verſaͤnunge zwiſchen Gott vnd vns.
Darnach von wegen der langwirigkeit vnnd
beftendigkeit denn fie weret inmer / vnd bleibe
ewiglichen bejiendig, Sum dritten / das fie
nicht jeer cin wenig / fondern vielen / vnnd ın un
Gemein allen / ſo fie mit glauben annemen / zu⸗
teil werden fol, Sum vierden/ 085 fie geiſtlich
iſt / vnd zum heil vnd ſeligkeit allen Menſchen
gereichet.
DYs dritte ſtuͤck / iſt die vrſach vnd hanz 3. Vrſache
del / daraus dieſe freude herfleuſt.
ceuch | fpricht er] iſt heute der Heiland
geboren / welcher ift Chriftus der
HErr.
Das vierde / zeiget den ort am / In der *Wo Chri⸗
ſtad Dauid ſagt er / das iſt zu Bethl ehem. tus geborn.
DAYs Sünffte/ Sum wort wird cın Wgrz *Suſſerlich
xich⸗ geſetzt denn ſo ſpricht er/ Vnd Das pe,
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63 Am heiligen
habe zum zeichen / jr werdet finden
das Kindin Windeln gewickelt / vnd
in einer Krippen ligen. Dieſes Scichen
thut zweierley / Erſtlich fuͤret cs die Hirten
ſtracks wegs zu Chriſto / damit fir nicht vnge⸗
wis vnd jrrende vmbziehen duͤrffen I zu ſu⸗
chen, Vnd wiewol alle Můtter jre Kinder in
windelen wickeln / ſo legen fie doch fie nicht in
Krippen. Darnach vnterſcheidet es das zeig)
dieſes Kindeleins von den Keichen dieſer welt.
Denn die Reiche der Welt haben an ſich hen⸗
gen einen euſſerlichen Pracht vnnd Hoffart.
Vnnd dis ſeind die Stuͤcke der Engeliſchen
Predigte. —
DAs achte ſtuͤck / vonder Geburt Chri⸗
ſti / Erſtlich / wird fie den Hirten geoffenbaret/
daraus zweierley zu leren. Eins / das Chriſti
reich nicht Weltlich ſey. Das ander / das Chru⸗
ſti Reich zu den Armen gehoͤre / nach dem
Spruch: Den Yemen wird das Kuangelium
geprediget.
DAs neunde ſtuͤck / von den Engeliſchen
Lobgeſang / welcher alfo lauter; Ehre ſeh
Gott in der Hoͤhe / auff Erden friede]
vnd den Menſchen ein wolgefallen.—
Dieſe Lere begreifft mit wunder kurtzen wor⸗
ren den nutz der Geburt Chrifti/ welcher ſte⸗
het in drey dingen. J. Denn erſtlich wird
Gott ine ſchuldige ehre gegeben. 2. Wird frie⸗
de verltehen den menſchen. 3. Wird offenbaret
Gottes gnediger wille gegen alle Menſchen.
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DAs nu erſtlich Die Engel ſagen / Ehre
ſey Gott in der hoͤhe | zeigen fie an / das
niemandt koͤnne Bott feine ſchuͤldige gebuͤr⸗
liche ehr geben / one erkentnis Chriſti. Es war
der Menſch zwar darumb erſchaffen / Das er
Bott feinem Schoͤpffer feine Ehr geben ſolte /
Aber durch den fall vnſerer erſten Eltern / iſts
dahin komen / das nu der Menſch Gott nicht
recht erkennet / chret vnd lobet. Fragſtu abet /
Was heiſt Gott feine ehre geben? Einem feine Was heiſt
Ehre gebenjift nichts anders /den alle tugendt Gott feine
vnd krafft jm zuſchreiben / Als wenn jrgent ein dr achen.
Koͤnig ehrlich / fuͤrſichtiglich / dapffer vnnd
gnediglichen handelt / heben die Vnterthanen
an jm ſchuͤldige reuerentz vnd ehre anzulegen/
das iſt / die Vnterthanen billichen ſeine Tha⸗
ten / rhaoaͤmen vnd preiſen jn mit ſonderer gunſt /
vnd geneigtem willen. Auff ſolche weiſe wırd
auch Gott ſeine ehre gegeben / wenn man er⸗
kennet vnnd recht fuͤlet / ſeine herrlichen Tu⸗
genden vnnd kreffte / Weishett / Gerechtigkeit /
ſtercke / barmhertzigkeit / Warheit / vnnd der⸗
gleichen.
DIJe weisheit Gottes ſihet man an dem / Erkennen
das erden Menſchen / den er zu ſeiner Ehr ge⸗ das Gott
ſchaffen hatte / widerumb zu rechte bringet /
das er das Bild Gottes / welches der Menſch
durch die Suͤnde verloren / widerumb durch
Chriſtum ſeinen Son / geboren aus der Jung⸗
frawen / erlangete vnd bekeme / vnnd die ehre
der weisheit Gott geben moͤchte.
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Dad er ge⸗ DIE gerechtigkeit Gottes ſcheinet hier⸗ —58 —
echt ſey · aus / das erden Menſchen / der geſuͤndiget hat⸗ wen.
te / nicht wider zu gnaden har woͤllen anne⸗
men / one erſtattunge Der Miſshandelung.
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Senn weil der Menſch von wegen feiner vber⸗ “J
rrettung / entweder ewig verloren fein muſte / I, meh
oder aber fich einer im menſchlichen geſchlech⸗
te finden muſte / der für Gott bezalete / gnug⸗
Hin thete / vnd erlitte die ſtraffe fuͤr das gan⸗
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gun) DIE REIF
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tze Menſchliche Geſchlechte / hat ſich Gott vn⸗ 5
fer angenomen / vns feinen Son gegeben / A
welcher Menſchliche Natur an fid) genomen/ Don uam N
vnnd Darımae Der gerechtigkeit Gottes guyg aundsluman Oct kam
gethan hat. Darumb auch das Lob der ge⸗ it lum oada⸗
rechtigkeit billich Gott / vnd dem newgebor⸗ engeren, Maas a
nen Zorn Chrifto zugeben ıft. | Re
— — De ſtercke vnd gewalt Gottes wird gee ins
jren ſamen / durch Chriſtum vberwunden / vnd Ruhe on man
je reich zerſtoͤret / ſo vtel da belanget alle die / ſo etc wurd |
dieſes newgeborne Iheſu kindelein / um glau⸗ FT tunen
ſtarck ſey.‘ Jobt hierinue / das er die alte Schlange vnnd nahme !
ben auffnemen vnd behalten. De en
— DYebarmbersigfet Gottes leuchtet in — lei
— dem / das er das Menſchlich geſchlecht / welchs Ehe.
fey verderbet vnd vnterdruͤckt war durch eyran⸗ ud
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ney des Teuffels / vnnd mit anderm vntreglu F \., “run
chem febaden vnd Vngluͤck / als mit den tode/ SA DES INN da
Zucllen/ vnd ewiger verdamnis beladen/ wider bot lu
zu guaden auffnimpt / durch vnd von wegen FT gas
feines Sens Chriftt. Solche barmbergig an OR m
keit Gottes vbertrifft alle andere were! GM X Doug
tes/ welche in ewigkeit von allen heiligen En⸗ a AR ap
geln vnd auserwelten Chriſten En 1“ ER
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Chriſtage. 21
lobt vnd gepreiſt wird / ja auch die Teuffel
werden ſolche wider jren willen erkennen vnd —
bekennen.
De warheit Gottes wird offenbar in Das cr war⸗
dem / das er gedenckt au feinen heiligen bundt / hafftg ſey.
belt vnd gibt alles / was er vorzeiten zugeſagt 5...
bat. Denn nach dem vnſere erſte Eltern ge⸗
fallen / hat er jnen verheiſſen des Weibes Sa⸗
men / der der Schlangen ſolte den Kopff zutre⸗
ten / Dieſe verheiſſunge erfuͤllet er nu / in deme
er vns ſeinen Son ſchencket.
von wegen ſolcher herrlichen tugen⸗
den / ſol man Gott ſeine ehre geben / vornem⸗ Huf vierer⸗
lich ſollen vnd werdens thun / die ſeine wolthat ha
empfinden, Welchs alſo geſchicht / Wenn wir feine ehr
erfilich erkennen dieſe wunderberliche wols
that Gottes / Darnach / wenn wır feinen Son
im glauben annemen. Sum dritten/ wenn wie
mit hertz vnd munde / mit danckbarkeit vnd
Gottſeligen wandel Gott ehren vnd loben.
Zum vierden / wenn wir auch andere zu erkent⸗
‚mis Gottes fuͤren vnd reitzen.
DArnach / als die Engelfingen , Auff 2 Göttliche
Erden friede / wird angezeiget die wolthat ee
Chrifti/ darumb er in dieſe Welt Fomen ıfy /
nemlich / Das frtede gemacht würde zwiſchen
Bött vnd Den Menſchen. Solcher friede iſt
eine gleiche einigFeit zwiſchen Gott vnd den
Menſchen. Gott nımpr die Menſchen zu
gnaden an / von wegen fünes SOns / Die
Menſchen aber empfaben vnd namen Die ans
gebotene wolthaten an mit herglicher danck⸗
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Dee friedes
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3. Boöttes
gnediger
wille gegen
alte Men⸗
(ihr
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Am heiligen
Saunge / vnd ſchuͤldiger ehrerbietung. Dieſer
—— ae Lebltchen mug nemlich ei⸗
nen froͤlichen zutrit zu Gott / freude des geiſts
gut Gewiſſen / einen froͤlichen abſchied aus
dieſem leben, Es wird aber dieſer friede zuſtoͤ⸗
ret durch Suͤnde wider das Geroiſſen durch
ſicher heit / vnd verachtung Goͤttlich s Worts/
darummb wir ſolche Suͤnden / als ſe chedliche ſeu⸗
en fliehen ſollen. |
® Er heat fegen fie auch hinza / Den
Menichen einen IBolgefallen] dasıfr
Nach dem Gott wider mit den Menſchen
durch Chriſtum verſunet / iſt ee jnen guͤnſtig /
erzeigt jnen hertzliche Vetterliche liebe / als ſei⸗
nen allerliebſten Kindern / welche er in Chru⸗
oerzeugt / vnd in groſſem werdt belt. Von
ſolchem wolgefallen redet auch Damp IMS
Pſalm: Denn du ERR ſegneſt die Gerech⸗
ten / du Fröneft ſie mit gnaden / wie mit einem
Ichilve. Da Sauid das wolgefallen vnd gun
de einen Schilde vergleicht / leret er von der
rechten feucht vnd nutzbarkeit Diefes wolge⸗
fallens / denn er zeiget an / das Gottes gnade
ons fey wie ein Schild / Damit wir aufffahen
die ſtreiche / derer / ſo wider vns ſtreiten. Di
Satan richtet ſeine fewrige Pfeil auff vns/
aber wir ſeind ſicher vnter dieſem Schild.
Alſo iſts auch gethan mit andern / fo vns
ſetzen.
Vom andern. |
DEr nutz iſt zweierley / Ein gemeine
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Bye ſtorien / vnnd ein ſonderlicher nu / den man —
freudedog utmpt aus einem jeglichen ſtuͤcke. 1. Der ge⸗ nn.
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chhen abn meine nutz nu iſt beſſer / das wir lernen jollen/
educfer fu vnſern warhafftigen Heiland / der da Gott
nd Menſch ıjty geboren vonder Jungfraw⸗
en / anzunemen vnnd zu lieben / zu ſetzen vnnd
halten wider die Suͤnde / Tod / vermaledeiung⸗
Jorn Gottes / vnd Helle / gewislich gleubende /
auch his das dieſer Gottes vnd Marien Son nach Der
IL Prophecey Efsie/ uns geborn / vnd vns gege⸗ 2fa.s.
Agtſalln ben ſey / das er fein ſolle ein Heil vnnd Gerech⸗
ent date tigkeit einem jglichen ver au jun gleubet.
b nn . DiEr befondere nun iſt mancherley. Pur
age: —* Erſtlich / Das wir von den Eltern Chriſtt ae —* J
wi u der Oberkeit lernen gehorfim fein. Sumanı Serley.
nen oe dern/ Das wir von den Zyteten lernen / den .
RR uanıffen von Chriſto / durch den Glauben
IR fegnehdi gehorchen / Chriſtum ſuchen / vnnd vns wu |
meden / vunn J r rsberuffsbelten. Sum >
DET der zuů dem Werck vnſers beruffs halten.
sole een / Das wir von den Engelen lernen/
dat ao Erſilich / Chriſtum zu verEhndigen / den vn⸗
zhattet U wiſenden und vnerfarnen / Daher denn alle j.
OR Diener des Worts it jrem Ampt fich sutrd/ was wit
damit ſten haben / Das fie ebendie Lere fuͤren vnnd hieraus ler⸗
ers [eilt haben / welche zuuorn von ſo gewaltigen ho⸗ min.
Axve PT hen Beiftern Gottes geleret iſt worden. Days *
on Diet nach ſollen wir von den Engeln vnnd HNirten
ar nun N? lernen / Chriſtum den 2ERren zu bekennen.
Zum Beſchlus ſollen wir lernen Gott preiſen /
vnnd mit den lieben Engeln ſingen / Ehre ſey
ande „„ Gottinder höhe / vnd preis von ewigkeit / zů
way! / Bewigkeit / Amen.
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IN 891 8° (I og Ill)
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74. An Sant
Am Tage Stephanides
heiligen Merterers / Euan⸗
gelion Matth. xuj.
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Heſus fprach zu den Schrift
gelerten ond Bharifeern | SW
he | ich fende zu euch Propht
ten / vnnd Weiſen | vnd Schrifftge
ferten | vnd derſelbigen werdet je eh
liche toͤdten vnnd ereutzigen / vnnd ek
liche werdet je geiſſelen in eweren
Schulen
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Stephans tag. 75
han ı Schulen | onndmwerdet fie verfotgen
lt von einer Stade zu Der andern / auff
hi das vber euchfome alle das gerechte
Blut / Das vergoſſen iſt auff Erden /
von dem blut an des gerechten Abels /
bis auffs Blut Zacharias Barachie
EN iE Son | weichen jr getödtet habt] zwi⸗
AN ſchen dem Tempel vnd Altar | War⸗
lich ich ſage euch | Das ſolches alles
wird vber dis geſchlechte komen.
—— Jeruſalem | Jeruſalem / die
du coͤdteſt die —5 vnd ſteini⸗
Yon Die zu dir gefand fein / wie offt
habe ich deine Kinder verſamlen
wollen | wie eine Henne verſamlet
AB = jte Küchlin unter jre fluͤgel / vñ jr habe
Rn ne Sihe / ewer Haus ſol
"euch wuͤſte gelaſſen werden [| Denn
Ne ich fage euch; | jr werdet mich von jtzt
nu ud Yan nicht fehen / bisjr ſprecht: Gelo⸗
m md&itbeefey der da fompeim Namen des
in ent l HERRN.
verein | | |
I ne... Erflerungdes texts.
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76 An Sand Ms
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ya! dieſer tag. dem heiligen S. Stephas kn el
10 zugeeigenet wırd/ wollen wir/ che denn aan ud)
wir greiffen zu er klerunge des — nd af
warumbnan die Feſt dee lieben HSetligen / in meer
der. Kirchen pflegesu halten / vnd was WIE in
dem exempel S. Stephan haben zu beden⸗
Kr
Aires SIR»
Cheat Anse
Sechs vrfas rn belt vnnd feiret Die Feſte in der —2*
chẽ / warumb Kirchen) nicht auff Heidniſche weiſe / als wie u
Man die Seht‘, Dem Dapıften / das wir die heben Zeuly FR“
der lieben ti bey e P P ee = Anh kon
ligen in der gen⸗ gleich als HPatronen — — Pr ke zuchen —R
Rirchen yfies Vorbitter anruffen wolten / welches denn on Bad: Ha
get zu halten. grewliche beraubunge Böttlicher Ehre / vnnd 4
verachtunge ſeines Sohns nicht geſchehen en
mag /fondern es find viel andere wichtigen m ah.
vrfschen/dgrumb es nutz vnnd gut / Dasma FRE
etlicher heiligen Feſte in den Kurden behalte! — ns ku
vnd find derſelben vornemlich ſechs. | erstehen 1
.Wegen der DIJe erſte vrſach iſt / das man die danke — er de
Seſchicht der Kirchen fuͤr augen habe welge Edit zu
ſtorien. eine Regel vnſers gantzen Lebens / vnndemn MÄR Open
vermanunge von der verſehung Gottes ſem „non dar!
fol / Denn weil vns das wolgefelt vo mal] bluhen Aare
iuſt hat Weltlicher Leute / in weldyen etwan
ein geringe Laruen der Tuaend erſchiene gu
ſchichten zu leſen / So ſollen wir viel beſſert
left haben / derer Leute Hiſtorien zu leſen Mt
KO Dpferlen ı m
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welchen ein lebenviges Bild Gorefellgr WR Wiek. in
genden füch ereuget vnnd geleuchtet hat als N N
in Paulo / Petro/ Maria / Stephano + Ming * BUN al
dalena / dem Schecher am Creutze / vnd anden
mehr.
2
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IN 891 8° (I og Ill)
\ Stephans tag. 77
lid
lan Lan DIe andere 7 Das man betrachte die 2. Yon we:
Yet ugmjfen vonder Lere / Vom Predigampt SU FUSR
TE vnd Der Kirchen. Denn cs find Die hohe RR
‚leben Deriwerch uteid ie hohe Wun⸗
kun Bohn | Bo geſchehen es haben ſich begeben
ehr wunderliche beruff vnnd erforderungen sum
ME Zirchenampt / es iſt die Lere durch die gantze
ri Chriſtliche Kirche aus gebreitet / vnnd erkie⸗
EEE Lei In ſolchen zeugniſſen iſt es gang licblich
amoenkı zu ſehen die ſtetige einigkeit der rechten Kir⸗
ng F Nele chen / in den ſchrifften Der Propheten / Apoſteln
gen on vnd den Symbolis gegruͤndet / vnd zu vrte⸗
ot wlan den zwiſchen Der warhafftigen Lere der Kies
Stine Den vnd allerley verfelſchungen / luͤgen vnnd
Zohns not g betrug Jeder seiten,
viel anderem DIE Dritte / Auff Das Bott gepreiſet? Bott ze
non und Verde / vnnd gedancket / darumb / das er ſich ey — * es
den Arm hat offenbarer/ vns feine Lere gegeben / ſeine offenbarten
nanlihhs, gegenwertigkeit in der Kirchen angezeigt / vnd worts pals
a RE gemacht zu mitbuͤrgern feines heufflins/ ben.
elches gruͤndliche zeugniſſe hat der waren
Bi RKirchen / vnd des rechten Gottesdlenſts.
—
vr verkhune ba DIe vierde / Auff das ſolche jre exempel a. Zu ſter⸗
na wolauet xnſern Glauben befrefftigen, Denn fo wır ckung vnfere
— keen / das ſie erhoͤret / vnnd von Gott huͤlffe Staubene .
are —— haben / wir geſaget wird im z3. Pſol.
—5 dieſer elende rieff hoͤret Der HEERR/ vnnd
ß HE maus allen feinen noͤten/ ſchepffen wir
art Al ” troſt vnd vertrawen / das er such vns / ſo wir
sat anbeten / helffen werde. Darumb ſo ſol ein Die exempel
end RT geder vnter ons alſo gle | Ye a
N ia; alſo gleuben vnnd ſchlieſſen / der angeno⸗
ori ih — numpt Gott zu gnaden an die Mariam menen Sin:
a agdalenam / den Schecher am Creme der ſein kröſt⸗
ed Paulum etc. als ſie Buſſe theten/ ſihet ich
nicht
——
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Gala. 2:
5. Der lies
ken heiligen
LExempel
nachzufol⸗
gen.
6. Das wir
nicht in ver⸗ — *
geffen ſtellen de / das man zre tugeno
der lieben
An Sanct
nicht an jre grobe Suͤnden / zz
or belerdiget hatten / darumb ſo w ——
armer Saͤnmder eben zu dieſen © Ar
ERRM zuflscht haben / auff das cr ml
Er hat Petro nach jet
nem grewlichen fall die Suͤnde — Ren.
ſo wil auch ich / ob ich gleich —— IR
nicht verzagen / Denn er iſt noch es en —*
rige Gott / vnwandelba v vnd bejiendig v
ſchet nicht an die perjon des Menſchens.
De fünffte/ / Das ein jeder nacht ”
derunge ſeines beruffs vnd ſtande Die —9—
pel der lieben Deiligen nachfolge. Paulus
werd nicht kleinmuͤtig von wegen * Seo
verfolgunge / ſondern hat beſtendig ichen
das Euangelium fort geleret / welches exem
pel die Diener des Worts nachfolgen ſollen
Johannes hat ſich nichts geſchewet fuͤr den
drauworten Herodts / Darumb ein frome
Prediger dieſem exempel nach / das toben der
Welt ſol lernen verachten. Abraham hat
aus rechtem glauben / in warer ſurcht vnnd
anruffung Gottes ( fein Hausregiment gerM
vet, Von dieſem ſollen alle frome Hausue
ein beyſpil nemen ete. Alſo muͤſſen alle *
empel mehr accommodiert vnnd gebrauch
erden, |
ur DIJe ſechſte / auff das Die gedechtnts dt
Zueiligen bey ons lieblich vnd deheglich wer⸗
en lobe / darumb da⸗
ſie die gaben Gottes wol vnd nuͤtzlich ange
zu gngden anneme.
heiligen tuz wendet vnd gebraucht haben / das ſie ſind by
genden.
hauſungen vnd zeugen Gottes geweſen / das ſie
gesteht
ger fin mit X
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Wo nan nicht firler die wircfunge
Stephans tag.
göteret fein mit herrlichen tugenden / das fie
ons fein lebendige Exempel der Deferunges
Glaubens / buſſe beſtendigkeit / gedult und
anderer ſchoͤnen Tugenden mehr, Diefe ſechs
vrſachen feınd die vornembſten vnd vang
ſten / von welcher wegen/ beide Die aedechts
ns der Heiligen / nad) dem exempel der alten
Ehriftlichen Kirchen / gehalten / vnnd jre Fe⸗
ſten gefeyret werden. "Wenn men dieſe belt
vnd mercket / ſo wird esalles Gott su ehren /
vnd zu vnſer Seelen ſeligkeit gereichen.
7%
- I. Ar. : |
Nv wollen wir ein wenig von S. Ste In der hiſto⸗
> ER ı yo ls
SCephant Reliion, Stephanus iſt ein
pbano ſagen / in welcher Gefchtchte wir fol⸗ rien S. Ste⸗
„. gende vinbjtende zu bedencken haben: Seine pbani feind
KZeligion / ſein Ampt in der Kirchen , befehäs, 7; Pınbitens
“ mg vnnd versutwortunge fernes Gottes z ° 2ubetrach
v dienſts vnd Glaubens/ ſeine beſtendigken in *
N Der confeſſion vund bekentnis/ fem Gebet su
ide ne win troſt vnnd abſchied aus diefem
en
1.
' Ehrift geweſen / ein Man vol Glaubens onp Seine Reli
heiliges Geiſtes / voller Gnade vnnd fterche, AOn/was er
nn worcchter glaube iſt / da iſt vorhanden für ein man
/ I
2
J
der heilige Geiſt je mehr der Glaube wechſt
vnd zunmpt / je neher iſt vns auch der | gef
Geiſt / vnd zuͤndet an in vnſerm Hertgen ſolche
bewegungen / Die Dem Gefeg Gottes gleich
Rd gemes fein. Vnnd aus dem gegenteil,
des heilige
ng WM. 4
ie Geiſtes / iſt offenbar, Das such kein rechter
fs
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hehabil
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- uf
\
sl — —E handen ſey. So haben wir nu hie
nam heiligen Stephano etwgs/ Dasıpir mache!
folgen
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ʒeilige fen,
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An Sankt
ch / einen thetigen vnnd
ſchefftigen glauben / eg len
felbs zeugnis gibt. Dive — v n + an -
Glauben des heiligen Step — au
welche m nur allein im munde part gen
ver Zungen lafien bekleben / vnd fich pi
fen lüften oder begierden / nach en ’ unge
jrer blinden yernunfe/ verwirren vnnd bei
— Ampt Stephani war/ handreich
Dr erfür unge hun den armen in der are —— =
ein Amnpt in weren den [565 der Kiurchen u gu 5: z J
der Richen men Heiligen / in welchem — —3
gefüret. uel einen rechten ernft vnnd ſorgfe ug eit ge—
tragen hat / Denn der heilige Ge wer fein
Reaierer vnnd Sührer / hatte — 9
alsuben vnnd Liebe / welche waren 9 3
RKichtſchnur aller ſeiner Wercke. Dar
Ampt einee offen Spittelherrn / Dincont/ vnnd andere
irewen Sit? Horſteher der Armen / dieſen Ian In JECHM
— * gen vnnd Hrren eınbilden. Erſtlich follen
— ſie haben rechten Slauben / on welchen kein
fleis geſchicht / vnnd kein ampt recht verrich⸗
Varnach ſollen fie im jrem dienſ
ſpuͤren laſſen / das fir durch den heiligen 2
geregieret wuͤrdẽ / auff das ſie nicht *
Ich gegen den Armen fich erzeigen / ode . -
aunit ond vngunſt die Allmoſen ausſpen
oder in jrem Ampt nachleſſig werden / a
such felbft etwas abſtelen / oder was billich /
den Armen zuſtendig vnnd gehoͤrig / anden
simyenden / Sondern viel mehr alle raw
80
was wir folgen ſollen / nemli
bicraus zu
letnen.
* ‚ch befinden laſſen / in betrach
jrem Ampt an ſich befinden laſſe kung
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Ahes un?
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Stephans tag. 81
tunge / das Gott suffie Ampt vnnd dienftcm
ernjtliches einfehen babe / vnd es darfür hal
ten / 035 Diefe 8 eute/welchen fiezu Vorſtehern
verordnet ſind / gliedmaſſen Chrifti / vnd woh⸗
nungen Des heiligen Geiſtes ſein / ob fie gleich
mit armut / kranckheit / ſeuchen vnd gebrechen
beladen ſein.
11
ar J.
Fe Stephanus feine Religion / die er Brayigung
bekandte / verteidiget vnnd verantwortet ha⸗ und beram⸗
be / zeigt Lucas an in geſchichten Der Apoſteln wortunge
am 6,0107, Capit. Er hat in der gefahr der
bekentnis feines Glaubens nicht verhalten /
verleugnet / oder ſich der geeuſſert / wie jrer
viel pflegen / Sondern hat ſeine Religion be⸗
ſtendig / ja gar mutig vnd vnerſchrocken ver⸗
fochten / left ſich nichts bekuͤmmern / die groſſe
Rotten vnd mancherley Secten / welcher da⸗
zumal ſehr viel waren/ left ſich auch nichts
bewegen / Die Gewalt vnnd des anfehen der
Phariſeer / vnd anderer hoher Perſonen des
Juͤdiſchen Landes / ſondern lehnet ſich hefftig
auff wider die Rotten vnd Secten / er alleine
mus ertragen das wuͤten des vnſinnigen Vol⸗
ckes / vnd mit einer langen weitleufftigen rede
verteidiget er feine Religion / welchs exempel
wir auch nachfolgen follen,
Seme beſtendigkeit in der Bekentnis iſt
zu ſehen hierau / das er Durch kein drewen /
ſeines Gotto⸗
dienſto vnnd
glaubens.
IITI.
Steybani
beftendig 9
auch nicht durch Den Dann oder Die ſteint⸗ peir,
ı gung hat Fönnen abgefchred’et werden’ Sons
dern als cın vnuͤberwindlicher Kriegsman
‚ Ehrifiv bleibet er bey ſeiner bekentnis/ such
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ab‘ daus
dieſem leben
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Euangelij.
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uritten in der gefahr des Todes. "Disiftung
auch zum vorbilde fuͤrgeſchrieben.
De anruffunge END DAS Gebet zu Chr
ſto / als ſie jtzt mit einen auff In zu warffen
zeigt gnugſam ſan feinen glauben / vnd zeuget
von Der rechten liebe in dieſem Man. Demn er
bittet für ſeine Codtſchleger / vnd zwar nicht
vmbſonſt / Denn Paulus 5der die Kleider hüͤ⸗
ret / deren/ — Stephanum ſteinigten / iſt nach⸗
mals bekeret wo rden.
Sn Trost empfindet er bald ın feiner
suruffunde / Denn er hat Den Son Gott
von weldses wegen er ſolches lidte / ſehen zur
rechten Gottes ſte vnnd fie jn bitten?
durch welchen troſt fen fchw eres Herden nicht
wenig gelimdert : orden. Denn wir nu dd
ſe m Man in vnſerin Creutze nachfolgen / war
den wir werbafftig empfinden Die gegenwer⸗
tige huͤlffe Gottes / das er vns troͤſten werde
sit dem heiligen Geiſt.
Sein abſchied aus dieſer welt wer gang
froͤlich / denn —— Geber/ Herr hell
nimm einen Geiſt dun il verſt ec
Aede
Aede
vnd entſchlieff in dem ERRXEV. Alſo hat
er ſein ch lauf F volendet / glauben gcheltan)
vnd die Fron der Gerechtigkeit⸗ als eın dapffe⸗
ag Ste aman/ mit groſſer * e behaluen Dar⸗
mb ſollen wir jm such in vnſern legten zungen
nad PEN
iD Par wir den Text des Kuangel
beſchen ; welches Summa oder Inhalt Die
ſt: Cl himius er rkuͤndiget zuuorn die ae |
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Stephans tag. 83
Ver Diener Des worts/ vnd drewet ernfte fhraff
ven Verfolgern. Wir wollenvon vnrerrichts
wegen vier sitiche handeln / Nemlich:
J. Die verkundigung yon der verfolgung Pier ſtůcke
der Diener Chriſti. dieſes Luan⸗
2, Das verfolgung vnd verachtung Got⸗ gelij.
tes Worts / vnno deſſelben Diener Die groͤſte
Suͤnde ſey.
3. Pondrewunge der ſtraff.
4. Verweifunge vnnd fuͤrwurff der vn⸗
danckbarkeit / Deren fo Chriſtumß / welcher ſie
ar Buſſe ruͤffet / nicht annemen woͤllen.
Vom erſten ſtuͤck.
Sihe ich ſende zu euch Prophe⸗ chunus ver⸗
‚ten vnd Weiſen und Schrifftgeler⸗ fünsiset die
yerfolgunge
ten] vnd derſelbigen werdet je eiliche feiner diene.
odten vnnd creutzigen | vnd etliche
werdet jr geiſſeln in ewren Schulen/
mn
vnd werdet fie verfolgen von einer
1 Stad zu Derandern. Dis redet Chriſtus
la zu Den Juͤden / welche dazumal fich duͤncken
Y heffen/fie weren Gottes Kuche / vnnd gibt zu
verſtehen / mit was tyranney vnnd wuͤren fie
ur der mal eins feine Boten / Ptopheten vnd A⸗
u Pofiein angreiffen würden, Es gibt vns zwar
Gott fein Wort / auff das alle die / ſo es anne⸗
J
men vnd gleuben / dadurch ſelig werden. DES Varumb die
aber erliche hteuon nur deſto erger werden welt bey dan
PR |; nicht Gott / ſondern der bosheit der Leute hellen liecht
I zuſchreiben / welche Gott den RGERXren / der des Luägelif
*
ij fig ᷣSer wird.
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10 11
Drfache wa;
rumb die
got tloſen to⸗
ben wider
die fromen.
An Sanct
fie durch fein Wort zu ſich zeuhet / nicht folgen
woͤllen. Warumb aber die Gortlofen die Apo⸗
ſtel verfolgen/leret Chriſtus Matth. jo. Om
je muͤſſet gehaſſet werden von ederman / vmb
meines Amens willen, Vnd Johan. amo.
Es kompt aber die zeit / das / wer euch toͤdten
wird melnen / er thue Gott einen dienſt daxan
vnd ſolches werden ſie euch darumb thun / das
ſie weder meinen Vater noch mich erkennen
Sie meldet er die vrſachen / warumb die
Gottlofen alſo toben werden wider Die fo)
men / nemlich / Des fie Gott nicht kennen
nichts von jm wiſſen / welche vnwiſſenhat zu
wegen bringt/ das folche Moͤrder meinen] fie
bringen Gott ein heiliges opffer / wenn fie die
Sottfurchtigen tödten/ fallen alfo invmmip
fenheit von Gott sufflautere heudyeley ) iD
von heucheley auff todſchlag / bis fo lange ſie
das mas jrer Sünde vñ Laſter erfüllen, 998
thut nun Chriftus? Er kompt zu den Kran
cken / ſie aber / als wanwitzige / vnſinnige leute /
wenden ſich wider jn ganz vnd ger aus Dim
wege zu reumen / vnd zu toͤdten. Er zeigerinä
durch feine Diener an jre Kranckheit / darg
gen aber / woͤllen fie von keiner kranckheit ho
ven noch wiſſen / Derhalben auch fie den rät
verachten / vnd feine gefandten verfolgen,
Dom andern.
Auff Bas ober euch kome alle dab
gerschte Blut / das vergoflen iftauff
Erden / von dem Blut an des Gerech
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dafnmigen
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From m dage
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Verfolgung
vnd verach⸗
BUNT Stephans tag. 85
e Hortlafı u *
tus Mathe, ten Abels ete. Siemit seiget er an / wie
VOR eis ſchwerlich die Verfolger der Chriſtlichen Aus
vn Ih, chen ſuͤndigen / denn er ſaget / das ſie ſchuͤldig
w Den feitt werden alles Bluts der Heiligen das je⸗
OR einen di mals vergoſſen ſein mag / nicht anders Denn
— als hetten ſie mit jren eigenen henden / alle
RR A a: Fromen vnd Heiligen / 16 Chriſtum ſelbſt ge⸗
S toͤdtet vnd ermordet / Denn es iſt vnter den
ow Sottloſen eine Suͤnde der andern gleich ver⸗
REN wandt / haben einerley Schuld / vnnd gleiche
e Gou ni ſtraffen zu gewarten.
ice vanıa Dieſe ſchreckliche firaffe der Gottlofen /
Ice ensfollen wir bedenchen/ ſo offt wir ſehen / das die
sone mperfolger der Kirchen / geld vnd gut / gewalt/
g falenehrehr / allerley wollt volsuff vnd vberfluͤſſig
fleuteteſuceh haben / vnd ſollen wir viel mehr auff das jem⸗
alas bulimerliche end achtung geben / als auff das ge⸗
ve Lſaaf genwertige gluͤck / Dergleichen wenn wir des
‚Erkomt ugeoffe elend aller fromen vnd gottsfuͤrchtigen
—vmanſehen / ſollen wir hinwider gedencken an das
Has um alige end des ewigen lebens /Dsrein wir durch)
na, xviel werfolgung kommen muͤſſen. Der Reiche
Schlemmer vnd praſſer wird jetzund hart ges
akaquelet / da hergegen der arme Lazarus un ewi⸗
hal ad EIER ſeligkeit erfrewet wird,
ge Vom dritten,
zandun. Warlich ich fage euch / das folches
æcucheucalles wird ober Dis Geſchlecht fomen.
Are N Dieſe wort / ob fie gleich fonderlich von den
+ Shi | Verfolgern der Kirchen / nemlich / den Juͤden
DIN ſeſagt werden / ſeind fie Doch auch in gemein
F iij von
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IN 891 8° (I og III)
tung Gottes
Worts/ vnd
de ſelben die⸗
ner/ iſt Die
gröſte funde
auff ersen.
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cid/den Chri
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lernen wir
zweierley.
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Dieſe wort
begreiffen
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is ſich.
£, Schilt er
fie wegen
frer vndanck
barfats
von aller Feinden vnd Verfolgern der Che
sten zu verſtehen. Der eyd / Den Der RN
wiſchen einſe etzt / leret vns 53wey jkuc, * er /
te / Das Die Gottloſen der mal cuts gew
ich zux ſtraffe follen hingerien werden / ob
gleich Gottes vrteillange ſcheinet Zuſſen bleu
ben, Zum andern / das die Hottfoͤrchtigen
fo da verfolgunge leiden ma Ten / enduchen
ang herrlich errettet werden ſollen / ſo dar⸗
Zegen pre Fehde in ewige pein vnd ſtraffe ge⸗
worifer werden. Daher Die Sottfurchtige
lernen jollen / nicht neidiſch oder vnwillig zu
werden auff jre Gottloſe Verfolger/ ſondern
vielmehr, yon wegen kuͤnftiger [hreckhaie
Serdamnnis Der Gortlofen/ ein hertzlich mıckel
Den aeien men haben / vd für fie bitten / das
fie ost bekeren woͤlle / auff das fe nicht a
verdampt werden / wte ſolchs Stephanus gu
than / vnd wir droben gehört haben,
Vom vierden. |
JEruſalem | Serufalem [DIEB
tödsch die Dropheten |. vnd fFeinigeit
die zu Div gefand fein. Dieſe Word
mit Chrifius die Stade Jeruſalem Pr
haben in jich erjtlich einen auffruck vnd 9 >
tunge / darnach zeigen fie an / wie Chriſtu⸗ 5
gen jnen gefinner ſey. Weiter/ das ſie ſtet —
vnd verderben/dns ſey jre eigen ſchuldt. Let
lich drewet er jnen die ſtraffe.
Diem als er ſpricht: Wie offt hab ih
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IN 891 8° (I og Ill)
dichverſamlen woͤllẽ / ruͤcket er imma
het ha
yon das ſt n
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Halte Gan DR
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A1ad) win * 5‘
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IN 891 8° (I og Ill)
Was wir
un follen.
4. Drewet
prophetiſch
jrem Meſſia der jnen antregt die ih 2 * je
derſtreben. Er jagt nicht / Gott hat g
mwolt dich zu Gnaden #
haſt nicht gewolt. Derl
zweierley 5U ee haben,
ı11Y° un ;? 4* er “—0
hieraus ler⸗ ———— gerne anhoͤren / vnd Chriſto/ ai |
der vns zu ſich locket / gehorſam fein / nicht wu 57
Herftrebun dem heiligen Geiſt / Der aller gan I man
ſchen / ſo das Euangelium hoͤren / willen vnd a h 1
herzen beweget. Sum andern / DAS alle die / ſo WR
D33 Wort hören / vnnd jm nicht gehorchen Aut in
welches verderben vnnd verdamnis nicht jr⸗ —*
ont einem Fato / das iſt / ſonderlicher rdnung
oder verborgenem willen Gottes/ als ſuchete
vnd wolte ee nicht jre ſeligkeit / zu ʒuſchreibẽ iſt.
ƷVm vierden / ſetzet er hinzu / Sihe ewe
min ehr haus ſol euch wuͤſte gela ſſen werden
Et Diefe drewunge der ftraffe / ob fie wol in fon
derheit die Faden / als Verfolger angehoͤret
welchen er drewet verwuͤſtunge rer Religion
Gottesdienſte / Regiments vnd Haushaltung
ſo gehet ſie an in doch gemein / auch alle Yın
folger des Euangelij. Er Dremet aber jnen
auff das noͤge
N Rn alle Propherifche drewungen haben
dere verborgene bedingunge in ſich nn
So jr nicht werdet buſſe thun/ wie wi
ſehen an den Viniuitern / vnnd Chriſtus
bezeuget in dieſen worten/ Luc. h. So jr
nicht beſſert / werdet jr alle auch alſo vm
men.
orewung. beſo
lich /
ei
Alen derheh
An Sanct
=
Manes ON
nnemen / fondern du 9* *
yalben wir hieraus af
Er ſtlich / das wir —5 —
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Jaͤden Eiger werden fol m"
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doch nur erliche ſich bekeren Mm
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IN 891 8° (I og Ill)
96
Am tage Johannis
ausſtrecken | vnd ein ander wird dich
guͤrtẽ ond füren mo DU nicht hin wilt)
| zeigt / das PU
Mi dieſen worten wird angezeigt
trus ee der bekentnis Chriftt Dermal
einsam Ereutz würde leiden muͤſſen / wie
8 denn bezeuget Ireneus / vnd viel der AU
au Bas pi fey zu Rom vnter dem
Nerone.
— ſolchem gibt Chriſtus Petro fe
nen befehl / vnnd heiſt jn jm nachfolgen / dae
er jn nicht mehr verleugnen ſol / wie zuuorn
ſondern ſich bis in Den todt / als ein dapffere
vnuͤberwindlicher Kriegsman Chriſti/ etzei⸗
gen, Dieſes ſol ein jeglicher dafůr halten / das
es jme auch geſagt fey. Denn nicht der ſo wol
angefangen bat / ſondern Der dA bis ans end
in Dem das er wol angefangen hat / verbaut]
der wird ſelig.
Vom andern.
(Petrus aber wandte fich vm
vnd fahe den Jünger folgen / welch
Iheſus lieb hatte | der auch an ſein
Bruft im Abendeflen gelegen wall
und geſagt hatte: KERN | weriſt
der dich verreth ? Da Petrus die
fahe I fpriche erzu Iheſu: SER
was fol aber diefer 2 "Shefus ſprich
zu im; So ich wil / Dan sr DICH
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In forum aaO
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ur ans ma de
ges forge Tag I
nichtsungingen, &
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IN 891 8° (I og Ill)
in jeder
98
Amtage Johannis
CLeut halten / ob gleid) andere gluͤckſeliger
ſcheinen denn wir. Denn ein jeder ſtandt hat
iten das c
ol bist vun
and bat ſein befonder Creutz / welchs uian in Chrifily den nucpt I
fein US Her gedultleiven mus, Alle die Gottſel Mindenden
2.,.Ciot.3. 1d t Pau ——
ben wollen’ in Chriſto Jeſu / ſpricht Pauluszs zng
muͤſſen verfolgung leiden / darumb wird Bey Im
ner nicht ‚fo ex anders Gottfuͤrchtig iſt / de mat
Creutzes koͤnen vberhaben ſein. Sofollenwie F “N —
nu alle Vngoͤttliche ſorge ablegen / vnd blay
ben ein jeder in dem beruff/su welchen in Gott
erfordert/ond wıe Paulus leret/jtille ſein vd
ehun was vns befoblen iſt. Krwil/deswie
follen ſtille fein / nicht nach art furwigiger
Leute / in alle bendel ons ſchlahen / welchs heut
zu tage bey vielen ſehr gemein iſt. Krmildss
wir thun follenywas vns befohlen tft das i
ea ulchelt
hrüdenl&h,
Liner fie di Bi
gaeim Chefs Pr
er hinbe/ tac
pain dk Junger
el bang oc
ſehernd nicht dade
das cin ieder Die Ding vor Die hand neme Yd Tin, oma)
ausrichte / welche fein Beruff mır fidy bringe F krimmhostem
Künfterfey in Yuff das aber ſolchs geſchehẽ mög / mus man
jedem beruf in jeder vocation vnd ftanze auff fünfferly
oder Stand achtung geben. Erſtlich / das vnſer beruff on
zubetrachten · dentlicher weiſe geſchehe. Darnach ſollẽ ala
ka \ — N J
aunotin
J Et. nd
ICHS KENN ONE Para
Mon / Us Pie vo
* 44
damadHamen
be vñ liebe ein richtſchnur fein aller vnſer her (lg vr hal
ee del vnd werck. Zum dritten / weñ uns m vnſennn
3 beruff ein Vnfall vnter augen ſtoſſen WWF ki...
das wir als denn uns troͤſten koͤnnen mit ein
guten gewiſſen vnſer oͤrdentlichen VO wine...
4. Zum vlerden / das wir in vnſerm beruff nichss
anders ſuchen noch begeren / deñ was zur ehh
Gottes vnd fortſetzuꝛge Der Kirchen Chrigg
5. gelangen mag. Letzlichen / dieweil un edem b
ruff / one Goͤttlichen ſegẽ / nichts loͤblichs
nuͤtzlichs geſchehen mag / ſol man Gott . —
—*
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IN 891 8° (I og Ill)
INA
DE al
ide ia Aich bitten / das er feine hülff vno Gnade Ve⸗
sung terlichen hiezu verleihen wölle., Wenn ou fol
You bes in rechter furcht Gottes thun wirft / wir⸗
da) ua ‚Hu befinven/dss dein ſtand der Aurchen Got⸗
N dar? tes nuͤtz vnd gut fein wurd,
Goitfurchig om driiten.
sl Da giengeine rede aus vnter den
kun, prüdern/Diefer Juͤnger ſtirbet nicht.
ıluslatjhji Tieber fihe hie/ wie leicht.es fey in jrthumb zu
mi, Kujy geraten, Chriftus fpricht, So ich wil das
mia er bleibe / was gehet es dich an? Das tan man
wur x” Yun D— — €
—4 verſtehen die Juͤnger gleich als ſpreche ur one
ERBE alle bedingung vnnd quszug: Ich wıldas er
sb bleibe vnd nıcht ſterbe / fo lange bis das ich
mm kome. Hie werden wir vermanẽt / Die heilige der Schrifft
Beruf mie Schrifft mit bedacht vnd fleiſſe zu leſen/ auff abweicht.
hing das wir nicht jtrige Lere vnd misuerſtandt
d an uf daraus faffen oder nemen. Sellen derhalben
ars mn Den Schluͤſſel warer erkentnis vnd verſtandes
nb der Schrifft / auff das wir das jenige / was
uf vnſer Seelen dienſtlich / on jrthumb verſtehen
nur 59
xacen —*
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IN 891 8° (I og Ill)
des Euangeliſten. 99
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10 LA
100 Am tage Johannis
Eine verſie⸗
gelung/ com⸗
mendation /
oder lob des
Euangelij
©, Johañis.
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IN 891 8° (I og Ill)
nach hoͤherm jtande/ vnnd dencke nicht vber
dein vermůͤgen.
Vom andern.
DEr Euangeliſt beſchleuſt ſein Euange/
lium / vnnd fpriche: Dis iſt Der Jünger
der von dieſen dingen zeuget/ vnd hat
dis gefchrieben / vnd wir wiſſen das
fein zeugnis warhafftig iſt. Mobe
hat denn Johannes dieſes vonder gewisheit
nd warheit des Euangelije Er hatte Chw
ſtum geſehen / der vom Tod erwecker war/ vi
verſtund das alle Weiſſagung in Moſe vum
den Propheten / auff in ſich richteten/ ser hat.
am Pfingfisg geſehen/ wte der heilige Geiſtn
fichtbarlicher geftalt / ober die Apoſtel vom
Simel herab gefahren iſt / vnd mit vielen win
derwercken die warheit des Euangelij bekreſf
tiger hat / So hat er auch ſelbſt in feinen I
sen den heiligen Geiſt / der jm Die Machur
des SEuangelij von Jeſu Chriſto verſiche
vnd bezeuget.
DSIs iſt gleich als eine verfiegelungdts
Euangelij / das Johannes hat befäpriebail
Mein er fpricht: Wir wiſſen | zeiget er de⸗
mit an / das des KRuangelium gewis / warh
tig vnd vnbetrieglichen ſey. Vnd nennetd
Euangelium ein zeugnis / denn es zeuget
Chriſto vnd ſeinen wolthaten. Werumbe
aber fein Euangelium geſchrieben babe / WW
ger ex felbs an am ende des 20. capitels RE
Tpricht; Diefe aber find gefchrieben das jr 9
⸗
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* des Euangeliſten. 101 ill
bet / Iheſus ſey Chriſtus der Son Gottes / vnd | Hill |
das Je Durch den Glauben das Acben habet / in * —T
‚feinem Namen. So iſt nu zweierley nutʒ des 5 ongei.
Euangelij / nemlich / das es leret J heſum Chri⸗
ſtum erkennen / Vnd alſo das Leben gibt durch
den glauben an m, Welchem ſey ehr von ewig⸗
il Feit zu ewigkeit / men,
Am erfien Sontagnach
vongelg 2 Serhe dem C hriſtage / E uange⸗
m Cd erwecken fi e am ij
beiſſpammum dl ion f s
Fi fich tichtun
ef" yote der hal EEE
It, vhaodew
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IN 891 8° (I og Ill)
Am 1. Sontag
wunderten fich des | Das von
im. gercdt ward | Vnd Sim
on ſeguet fie | ond fprach zu Maria”
feiner Mutter: Sihe | Diefer wird
gefegt zu einem Fall vnd Aufferſte⸗
hung vielerin Iſrael / ond zu einem
zeichen dem widerfprochen wird / vnd
es wird cin ſchwerdt durch deinefecke
dringen] auff das vieler Dergen 94
dancken offenbar werden. Brando
war cine Drophetin anna | eilt
Tochter Phanuel / vom Gefchlechte
Aſer / die war wol betaget /vnd hatte
gelebet ſieben Jar mit jrem Panne
nach jrer Jungfrawſchafft | vnd war
nu eine Wittwe bey vier und achkig
jaren | Die fam nimmer vom Tem
pel | dienet Gott mit faften vnd been
Tag und nacht. Diefelbige trat auch
hinzu zu der felbigen Stunde] vnd
preifeie den HERrn / vnd redete von
im/zu allen] die da auff die erlöfunge
au Jeruſalem warteten. |
| Vnd
„02
ER Nd fein Vater vnnd Mutter
2
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nach dem Ehriftage, 203
VNd da ſie es alles vollendet hat⸗
ten / nach dem Geſetz des HERAN/
kereten fie wider in Galileam zu jrer
Stade Slazarcıh. Aber Das Kind
wuchs / vnnd ward ſtarckim Geiſt /
voller Weisheit / vnnd Gottes gnade
war bey jm.
Erklerung des texts.
Is Euangelium iſt ein ſtuͤcke der geſchich⸗
ten / welche ſich mm Tempel zu Jeruſalem
auff den tag der Reimgungder Jungfrawen
Marie zugetragen haben. Als die Eltern
Chriſti re. And Iheſum / nach dem Geſetze
Moſi brachten / vnd dem ERun fuͤrſtellten.
Dis iſt aber die ſumma dieſes ſtuͤcks / das Si⸗ Summa di⸗
meon vnd anne von Chriſto zeugen / vnnd ſes Buang⸗
den verheiſſenen König vnd Meſſiam erken⸗ lij˖
nen / wider welchen ſich die Gottloſe Welt zu
jrem eigenen verderbnis aufflehnen werde /
Aber die Gottfuͤrchtigen werden jn ergreiffen
zur aufferſtehung vnd ewiger ſeligkeit. Woͤl⸗
len hie drey Artickel machen / nemlich:
j. Die verwunderung der Eltern Iheſu. Srey ſtůck
2. Das zeugnis Simeonis vnnd AManne diefis texte
von Chriſto. | |
> Wie Chriſtus ın feiner Menſcheit yon
tag zu tage zugenomen.
Vom erſten.
G uiij De
— — — en ——.
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IN 891 8° (I og III)
4
—XR
10 11
Am I. Sontag
DIJe verwunderunge Det eltern Chrifit
I04
Vernunfft zeiget an/das die vernunfft nichts verjtehem
vaſteher Göttlichen dingen / Wie Paulus klar ſagt: Der
nichte in nathrliche Menſch vernimpt nichts vom geiſt
ringe Gottes. Sollen derhalben Goͤttlichem Wort
achen.
glauben geben / vnd vns darob verwundern
MEDE entgegen fein oder verleugnen, Ob wie
gleich Deffelbigen klarheit mit dem Liecht vn⸗
ſerer vernunfft nicht ſehen koͤnnen / vnd ſollen
hierin dem Exempel vnſers Vaters Abraham
nachfolgen / welcher geglaubet bat auff hoff⸗
nung / da nichts zuhoffen war / vnd gab Gott
die ehr.
STe wundern ſich aber des / das Gott
nach ſemem ewigen / vnbegreifflichen Rath
Eitern des Den Meſſtam habe gefender / auff welchen ſ
Rindline viel Propheten / Patriarchen vnd Koͤnige ge
Chriftt/ Er hoffe hatten / Sie wundern fich Des zeugnis der
a lieben Engel / vnd der wort Des alten Simmeo)
nie vit ans mis/Oucch welche fie in jrem glauben geſtercket
na. worden fein.
DIJeſe verwinderung iſt nichts anders]
denn heilige gedancken / mit welchen fie br
trschten/ vnd mit hoher ehrerbietung ann⸗
men die weiſſagung des heiligen Geiſtes / DM
durch ſie je lenger vnnd mehr in Der erkentnls
Chriſti sugenomen haben. Dieſes exempel fol
len wie vñs auch für die augen ſtellen / follen
nicht von ſtund verwerffen/ was vnſere Vi
nunfft nicht begreiffen Fan / fondern mit bei
liger verwunderunge Göttliche Wort vn
Meiffsgungen faflen / auff das vnſer Glaube
Heilige ge⸗
daucken der
ſich ſtets mehre vnnd ſtercke / ſollen die Ir
nach u
Mu
yalıaen cxenp⸗
a mer er
um
gie ro ©
Kon m
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J la Ober \
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nach dem Chriftage. 105
der Propheten / die wunderwercke Gottes/
N NS Ya de engine \ vnnd alles was nuslidy/
Os vnd su mehrer verwunderunge dienlich / ſu⸗
PEN an vnd zuſamen leſen. Denn dieſer iſt aller⸗
Gotllhen eeſt ein rechter Schuͤler Chriſti / Der ſich teg⸗
18 darob Yan lic) mit mehrung feines Glaubens je mehr vñ
kt veleugen mehr verwundert.
OR me dan A.
ede Keltıan
*
ande his gen hatte / Des Kindes fi anzunemen / vnnd
farn me daſſelbe ſampt der Mutter zu verſorgen / vnd
das er auch fonften dafuͤr gehalten / als were
fh oberes ee Chriſti Vater. jr ru je ———
re ſagt / das Chriſtus ſey one Vater / one Mutte
be 6 sr one Geſchlecht. one Vater iſt er nach der
aw fleiſchlichen Geburt / One Mutter iſt er nach
ideen ichs der wiunderbarlichen ewigen geburt / dadurch
er warer Gottes Sohn one Vater / vun one
mMutter in ewigkeit geboren iſt / vonw her
ga" geburt ons das Kuangelium Johannis leret/
pie wie newlich gehoͤret haben,
dermg Ne!
’ Vom andern.
dien / mit wie
hoher ehrchi
de helgen DM
eng che MDR
ao me er fie / Daducch Simeon fen Gemüt gegen zeugnis Sir
ee a Al eh
ao FZuͤngen gutes wuͤndſcheten / vnd fir fegneten/
fa MD "rigen —* 6» Denn
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Rechter
Schuler
CEhrifti.
| u al ennet der Warum
chen Können! m we —* — * — —6 ver⸗ Jofeph det
em Vater Chrifti/ darumb / das vater Chriſti
eiſes baiczh rawet war / vnd er von Bott befehl empfan⸗ wenenner,
Abm
4
—XR
10 9
I
Nr Segen.
Was jegen
ſey
Die vtorhe⸗
cv’ Simeto⸗
up,
Chriſtus yımn
fall geſetzt
den Vneleu⸗
bigen auff
zweierley
weiſe.
Lin fein
glieichnis.
Mari a ein
fürbild der
Zirchen.
108 Am]. Sontag
Denn ſegenen / nach Hebreiſcher art zu reden
iſt nichts anders / denn gluͤckſelige Wolfart/
ſampt allem guten jeinands wundſchen. Dau⸗
aus ein jeder im ſonderheit lernen ſol / Erſt⸗
lich / den HERREN Chriſtum zu bekennen
Darnach ſeinem Reich Gluͤck vnd heil wuͤnd⸗
ſchen / welchs denn gehoͤret in das ander Ggf
bot / vnd andere Bitte des Vater vnſers.
DAs ander fo uns im zeugnts Simeont
zu bedencen iſt / iſt die Propbecey 7 welde
zwey ding in ſich faſſet / Erſtlich / das Chu
ſtus vielen zu einem fall geſetzet ſey / wer ſich
an jn werde ſtoſſen / Der muͤſſe fallen vnd vmb⸗
komen / nicht zwar das die ſchuld Ehruftifegf
ſondern jrer ſelbs / darumb das fie Chriſtin
nicht annemen wollen. Moͤchte aber jemant
fragen / Wie doch Chriſtus sum fall gefgefiy
den Vngleubigen / die doch ſchon verlorun
fein? Die Gottloſen komen vmb auff zweic
ley weiſe? Erſtlich / verderben fie dur
eigen Orglsuben. Darnach berauben ſie ſich
ſelbſt der augebotenen gnaden / Denn ficthun
gleich / als wenn einer von Diebſtals wegen
zum root ein mal verurteilt wuͤrde / vnd dad
nach des Koͤniges Sone / Der für jn bete vn
ters angeſicht jperete / vnd nicht leiden wol
das er jn erledigte. Ein ſolcher Menſch win
de billich zweimal verdampt / erfilich Ya:
wegen Des Diebſtals / Darnach darumb / dae
er feinen Erloͤſer pn ſelbſt zum nachteil ver
achtet hette / Vnd wiewol alle Gottloſen /
vom Namen Chriſti me nichts gehoͤret / 0
wegen des Vnglaubens / ewiger yerdenmg
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uqtet haden J
a haffruge A
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era, nach dem Chriſtage. 107 N
OR AH |
MEN gewertig fin muͤſſen / fo werden Doch die fo „ Yerehttt
NDS wine da wilfentlich vnd mutwilliglichen Chriſtum Sriſti vn
kit kon fl, verachtet haben ‚dei andern fall auch fülen, nor
eg. Ar —* werden heff⸗
UN PRD hefftiger geſtraffet werden / Denn der tizer geſtraf⸗
Sk min Knecht der ſeins Herrn willen weis / vnd hat fit.
time AH nicht berettet / auch nicht nach ſeinem wil⸗
Rs dienen gethan / der wird viel ſtreiche leiven muͤſ⸗ Luc. 12.
winzugnzſen. Darumb fo wirds Tuͤrcken vnnd Heiden
—
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dr terglicher ergehen am Juͤngſten Gerichte / NM
ke Kifia „oenn folchen Leuten ! wo ſie nicht buſſe thun. | KR It
Fall an RS ander / das eben der Chriſtus zur auffer⸗ Sur auffer⸗ 0— |
nie tehung viele: in Iſrael geſetzt jey/ das iſt / er ſehung vie 9000
yodı ſaht wird fie erloͤſen von Suͤnden | vnnd geben Tr dc.
ern dus ewige gerechtigkeit / aufferſtehunge vom tode /
Milan PD die erbſchafft aller Himliſchen gůter.
alusunfils = DAs dritte / welches iun zeugnis Sunco⸗ UI.
nd ſtanis zu betrachten fuͤrfellt 138 / da er feine rede Die moon
ann Rede zur Jungfrawen Maria / Der Mutter OO
ara Chriſti / welcher er verkuͤndiget je creutz vnd —
dmd baurperfolgung vñ ſpricht: Vnd cin ſchwerdt ria.
Red Durch Deine Seele dringen.)
BE Def wort ob fie wol ſonderlich Mariam an⸗
i
KEN ehören/ jedoch geben fie Rudy in gemein an
Sre dit fut die ganze Chriſtliche Kirche / welcher fürbıld
era geweſen tft. Maria bedurffte ſolcher Maria wird
un Mor erinnerung vmb zweierley vrſachen willen. cc
ram N Erſtlich auff das fie Durch Die Weiſſagunge — Vokal
sende Seiligen Geiſtes erinnert / ſich geſchickt igen Gſt
„Kofi wmachte / kuͤnfftiges vbel / welchs 1: vier augẽ erinert.
4—
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4
reol ele Se itoffen wuͤrde / zů erleiden / wenn ſie ſehen wuͤr⸗ —XR
une nehtzg ade / das jr lieber Son von den feinen vbel em⸗ Da LH A.
uns, ae FPFangen / vnnd endlich ans Creutz geſchlagen MN | |
wurde.
—— — — ——
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IN 891 8° (I og III)
108 Am I. Sontag
wurde, Darnach / auff das ſie wider kuͤnfftu
gen anlauff vnd verachtunge geruͤſtet nichts
deſto weniger nut gewiſſer uerſi ichtuf colodur
vnd fich troͤſtete / 098 noch letʒtlich je Son alle
ſeine Feinde vberwinden wuͤrde. In jolcher
tröftlicher zuuerſicht ſtund fie bey dent Creut /
end wartet gar getroſt auff den herrlichen
Triumph Chriſti. Darna ch gehen dieſe or
die gantze Kirche an / denn durch ſolche Pro⸗
oſt der | | ep
Shriftichen‘ phecey angeseiget WILD / das die Chriſtliche
Rieden. "Kirche hie in dieſer Welt vnter dem Creuß
ſeben werde / welche ſich nach dem Erempe
Marie / durch ſtarcke hoffnung der zukuͤnfftl⸗
gen Herrligkeit troͤſten vnd auffrichten fol,
Dieher gehören die Kxempel aller Heiligen
rterer. |
ar A Das vierde / ſo ons in ſolchem zeugnis id
Re (RE het zu bedendien/ iſt / das Simeon ſaget:
(Auff das. vieler Hertzen gedancken
Jergen ge⸗
per a off enbar werden.) darmit er sun Pol
gibt / Das viel fein werden / Die offenbarlich
als abgefsgte Feinde Chriſti / ſich erkleren
vnd aus dem gegenteil / das viel Chriſtum
bekennen würden / mit hoͤchſter Tods gefahk
vnd vergieffung res Dluts, Das eime nu ſo
vns tröjten wider Das ergernis des Creut
das andere fol in vns ein feſten Glauben
wecken.
17 zeugnis der Prophetin Hanne l
len wir zweterley beſinnen. Erſtlich ein bu
ſchreibung der Perfon Hanne / welche der Eu⸗
V.
Sweierley
in zeugnis
Joanne zube⸗
trachten. | | ‚prop
ch ſchen geiſtes / das iſt / von wegen der —
angeliſt rhumet von wegen jres prophe
nacht
ucha ding?
wegen Ik r
sehe IR"
in, MOOS
fe heilige
hp harte / wo
Wan
Ben halle Nen
dar dam are
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(der denn amam 9
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Alt | in
Ka Mi nachdem Chriſtage. 109
MER Gate, - Beifklicher Ding vñ des Reichs Chriftt, Item / Die Ptophe⸗
Krunafidi, von wegen jrer Eltern / jresbetsgten gltersy ona
hlasthhrn IEEE Feufcheit ſrer andacht vnd vleis zum GTZ he en Sechs
nun, Pete. Welche alles dahin gerichtet / auff das ra
dſebyn dieſe heilige Matron deſto ein groͤſſer anſe⸗
auf ty Denbette/ vnd auff das wir einer einigen fro⸗
—8 men / heiligen Matronen mehr gleuben ſollen/
any, Pern dem groſſen hauffen der Phariſeer vnd
did, Poben brieſter / welche Chriſtum nicht für jren
nr JMeſſiam erkennen vnd halten.
LE DRTER dent! '
er DArumb föllen wir viel lieber nachfols
hoffnung Vi en etlichen wenigen Gottfuͤrchtigen Men⸗
Ma , Ihen/ denn einem vnzelichen hauffen Gott
—* 4 loſer Weltkinder / ſo das EKuangelium verfol⸗
ARME gen. Muͤſſen auch bie mercken die contrafa⸗ Tontrafas
,, etue der Kirchen Chrifii/ welche iſt ein Fleiz tur der Ri⸗
MR nes heuflein / nicht mit Weltlicher pracht gez chen.
I WEN Zeret Sondern mit dem ewigen ſeligmachen⸗
ig Merk Den Wort Gottes,
Ei Ds ander iſt die Bekentnis Hanne/ IL
N. welche in fich belt Drey puncten. J. Dasfie Die Brent
na "N mit dem Simeon Chriftum bekennet 7 vnd zu⸗ nis Hanne
N * gleich mit jrgend einem Kobgefang Chriſtum begreifft im
mal WS" Derehret, Daraus die Chriften zu lernen ha⸗ 9 drey
"ben das fie ſich zu Gottes lob vnter einander *
But, Mvermanen ſollen.
deeaganru SJe leret das Volck. Denn als die
ae Schrifftgelerten vnnd Phariſeer ſchweigen/
teitt dis heilige Weib herfuͤr / vnnd redet von
du preyhen Chriſto zu allen die da auff Die erlöfung zu Je⸗
— ruſalem warteten.
— * SJe erkennet vnd bekennet oͤffentlich /
u ag RT das Chriſtus je Erloͤſer vnd Seligmach er ſey.
ee Denn
* B *
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IN 891 8° (I og III)
MO
GCentſ. 3.
Chriſtus hat
zugenomen
vnd gewach⸗
ſen nach der
Menſcheit.
phil. 2.
Was wir
für lere Da:
Fvaus nemen.
: Am I. Sontag
Denn fie geſehen bat / das And ey Wer
ſagte Same/welcher der Schlange ven | opff
sutceten / vnd Den Menſchen AUS des Teuffels
reich ziehen vnd erledigen wurde,
om dritten.
Aber das Kınd wuchs vnnd
— 27 Ve
ward ſtarck im Geift] voller Weis⸗
heit vnd Gottes gnade war beyſm)
Das iſt/ Sleich wie das Kind Iheſus zuname
an Alter vnnd ſtercke/ alſo hat ſich auchde
Soͤrtliche natur an Jim ereuget / vnnd nam ʒu
von tag zu tage an Weisheit / vnnd zugleich
anıt dem alter wuchſſen vnd ſtercketen ſich fi
ne Tugenden vnd Gaben. Wer aber je
Gottheit dis falls keinen zugang oder abgang
bar / iſts offenbar / das ſolches gehoͤre ʒur
Menſchlichen natur / Denn gleich wie er all
gemach wuchfle am Leibe alſo wuchfjewe
Such nach der Seelen / von Tag zu tage/ Al
allen Tugenden vnnd Verſtande. Vnd iſt
ches Chriſto nicht frembde oder vngen
gewefen / ſintemal er von vnfert wegen
Ancchts geſtalt an ſich genomen / vnd
Goͤttlichen Maieſtet ſich geeuſſert bat, Dim
gleich wie ee vns zu gute / feiner Iserrligtat
ſich greuſſert / alfo hat er widerumb / 9
lich gewachffen / bis fo large er durch yo
froͤliche aufferftebung wider eingienge ns
ne herrligkeit. Vnd iſt foldyes nicht *
das er darumb
hen, Denn hie lernen wir /
ſchehen. Denn hie lerner —
ſondere Tere vnd vermanunge vnſer aller get
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gehn habe 1
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IN 891 8° (I og Ill)
Sonia nachdem Chriſtage. Er,
38 Am fm, a |
Sa gewachſen babe / auff das wir allevon ſeiner P
— fuͤlle nemen / gnade vmb Gnade/ etc, Wie Jam: Io
RN Erden 6 ur V 6
A wurde werden auch durch das Exciupel des Sons 2
Gottes vermanet / das wir mit ſtetiger zune⸗
ditten. Lung vnd mehrung des Glaubens jiudieren
ESEnd lernen ſollen / Item / Das wir vontag su 3
nd nid tage ſollen reich werden in warer erkentnis
Kai poll‘ Gottes/ vnnd allem verjisnde. Item / Das
nt, a mit rechter vernunffe/ vnd gruͤnduichem
NEIN vrteil prüfen vnd annemen / alles was Gortz
nd In felig / heilig und ehrlich iſt / vnd allezeit ware Im erkene⸗
ie ahhnſerfruͤchte Des Glaubens von vns geben / alſo / MS. Gottes
4
neenge mdas ver volgende Tag den voriden sllesert (öl man von
WassammPpberteeffe. Dem wer nicht fortferet un er; vo tage
(anni kentnis Gottes / vnd Botrfellaein verſt a nde/ oMnemen .
Sch, wider gehet hinderſich / Denn in einem ſolchen
Menſchen verliſchet allmehlich der Glaͤube⸗
nd wird in feinem Hertzen Chriſtus wider⸗
Anna „aa begesben, daher denn folget / Das er wi⸗
re * nderumb in Suͤnden wider das Gewiſſen fel⸗
7m Tat let Des haben wir ein Kxempel an Dauid / Sauid da er
— welcher an Seiſtlichem verſtande vnd Weis⸗ nadteffig
ee heit alle Menſchen zur ſelben zeit vbertraff/ ward im
TR Bokkes genade war mit jm. Aber wgg kudirn vnd
| ng ſich zu?⸗ Als er nu auff feinem Koͤnigli⸗ ——— ——
u FT hen ſtuel ſaſs ward er allmehlich eiwa⸗ u dh
ua ger vnd nachleſſiger / es wer ſchier in jin ver⸗
age FEN die Brunſt vnd der eyffer Göttlicyer
avroan Ehren welchen er zuuor gehabt / da er wider
mg fo hage "ren Goliath ſtritte / vnd jn vberwand / 0003
ung RT wegen Der verfolgunge Sauls in hoher ge⸗
ran. "abe ſeines Lebens Hund, Wie Fan es weiter⸗
a ſihet ein ſchoͤn / luſtiges Weib / da heben
* an ſich
HAAN]
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2 Am LSontage nal
wpauch / 9?
an fich feine böfe luͤſten on alle eig © 2 * u
regen, Denn die brunft vñ andacht des Geil AN af
war un jm erkaltet / der wille weicht den affe⸗ 5
cten/ vnd felt in Suͤnden wider das Gewiſſen / er —
da er die Ehe bricht / vnnd ZUM vberflus den ge
fromen Vriam erſchlagen leſt / welche grobe —
ude er nachmais ein gantzes Jar langmıe aſtenx
beucheley bedeckte / vnd ob er ſich gleich fiel |
lete als ein Sottfuͤrchtiger / ſo war doch all Im heit
.
5 u; — —
bereit / weil der Gottes geiſt von jm gewichen
alle Gottes furcht hinweg. | Rai
Sie Gaben DiErgleichen $Erempel haben wir vidl KUN
Eottesfol welche vns reisen follen / dem Kind Iheſ
man dem er hier innen nachzufolgen / auff das Wie
empel Chris den Gottes nicht verluͤſtig werden.
Ni nach / wie mier gewachſen bat an MWeisheik/ yım
durch ſtete Gottes guade bey jm war: Alſo follen au
* erwe⸗ ir an heilſamer weisheit wachſſen / vnd dae
Kind Iheſum / als den Brunn der Weishei
bitten’ Das er von feiner fuͤlle vns miten
Wenn wir dis thunwerden / ſo wird
geſchehẽ / das Gottes gnade / welche wir
pi von wegen Chriſti haben / bey vns
wird. Deñ gleich wie Gottes gnade alleinesw
wegen bringt)dss wir in geiftlidyen gabenzu
nemen / Alſo wird dtefelbige gnade erhs
vnnd bleibet bey vns / wenn wir nicht
vnnd nachleſſig werden / ſondern vns
bemuͤhen / Damit wir Göttliche Gnaden
vmbſonſt möchten empfangen haben
Gb. 5ı Der Apoftelfage: Wir find Chriſtus te
tig worden / 5 wir anders Das angefangik
weſen bis ans Ende feſt behalten. wo —
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Am newen Jarstage /
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mit Kuanaelion Luc, am ij.
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valiſtig weis,
mbatom Was
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washan wech
(sun Brumdel
non kant fuem
unwaden / ſan
ues Ma at
bene aba
nach dem Ehriffage, 113
höret auch / Das Paulus ſaget: Den Guift ! Theft #
dempffet nicht / Drumb Pollen wir die gaben
Gottes Durch fletige vbung erwecken / auff
das wir teglich zunemen moͤgen / in ehre Got/
tes Des Vaters / vnd des Sons / vnd heiligen
Geiſtes / welchem alleine lob vnd ehre ſey / von
ewigkeit su ewigkeit / AImen.
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Nd da achtiage vmb waren]
Das das Kind beſchnitten wur
el de [damward ſein name genen Achunmn
net Iheſus | welcher genennee war Tat.
von dem Engel / che denn er im Mut⸗ ri
ter leibe em vrangen ward. unlic:
Tenrelar * —35—
Fila ung des texts. . Yanmabllı
OSrey vrſa⸗ ¶Jeſes Feſt vonder Seſchneidung Chriſti /
——— — ——
—*8
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chen dies FJıjt von dreier vrſachen wegen in der Ay v
Feſtes chen eingeſetzt / vnter welchen die erſte iſt Das derthel
1. man die Zsiftorien wiſſe. Die ander / Dasiman Tara waide
2. die wolthat Gottes gegen den Menfhlaan Tine
Geſchlechte / dauon DIE Hiſtorta meldet / lerne van wo
% verſtehen. Diedritte/ Das wir Gorteswolß Tu: Wis‘
thaten recht gebrauchen / zar ehre Gottes Tyan
fer felbs ſeligkeit vnd aufferbawunge ANDERE |
Zere Ehriſtus am achten Tage von fin
leiblichen geburt an / nach dem geſetz Moſi y bettliheh
beſchnitten / vnd im ſein Name / welcher A ham.
Engel zuuor verkuͤndiget / gegeben / vnd RN hub
Leute. | | amnn bei
Guc. 2% . Die biftoris vñ gefebicht IE/DASUME Tina.
ſus genennet worden fey. hm
2. De wolrhat von welcher Die Siſtor
rhuͤmet / iſt dieſe / das ſolches von vnſert wu —26
gen / vnd vns zu gute geſchehen ſey / wie p
GSalat. 4. lus leret: Er iſt vnter das Geſetz gethan auff
das er. die / ſo vnter dem Geſetz waren’ erloſgſet
3. Der gebrauch vnnd ſelige nutz de in.
ſtorien / ſtehet hierinne / auff Ds wir Die 9 Ka
/
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IN 891 8° (I og Ill)
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hof, —— d Gott dafuͤr dancken / vn?
ybeſchuihhn fern glaͤuben —————— vnd nach dem
in aM exemp * Gottes Des Varers / vnd eines Sons
JIheſu Ehrujti vns befleiſſen / Jederman gutes
30 thu n. Auff das aber Te Ich es zu mehrer vn⸗
terweiſung von cher wortbsrrens dienlich
feın mo ge) wil ich zween Artickel hand. in /
nemlich:
ads tn . Von der Beſchneidung.
“ 2. Vom holdſeligen name Iheſu.
tſechen vegen Vom erſten.
Pre zs wii Die En von der beſchneidun⸗
Ergo Plerlichen verſtehen mögen / iſt es not or/
meer dentlich zu erkl leven. h "ie Bott der IERR
"ven Mienfehen von ſeinem willen lere vnd —*
Ed) terrichte. sei wem ding geweſt ſeyd
fleifenlıche befehnen dunge. 3. Worauff in fo
Rate er vornemlich zu ſehen ſey. J. Worauff aller
Sacramenten / beide im alten vnd newen Te
er gehe Sftament grund vnd — bejtchr. J War⸗
5 umb Chriſtus fi ye chnitten worden,G, Was
amd ung da fey die Geitliche beſchneidung / öhen Ye
Rein Menſch nummer vi xinagfehg g zu werden.
9— EsS her Gott der WERN alle seit / vor
* * vnd nach dem fall des 17. enichen/ Vor vnd vn⸗
aditer dem Geſetz / vnd na der sat Ch riſti / Die
In Menſchen zuͤff zweterley werf pflegen zu vn⸗
aterrichten. Die eine weiſe geſchici t/ Mezte dert
f anal mueebtabeli das iſt / vu8 3 ein verſten dig gemuͤt /
J
* A ni! u sole andere/ ser/a pe 4 tıbılr, &% 35 477 Olir: h ein?
che „werftendigen / wernü — n ſinn / Sardın -ch
rm m WAS jenige/ ſo vnſe erm gemuͤt zu ver ſtehe n vor⸗
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von feinem
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zeichen.
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Den. 9
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IN 891 8° (I og Ill)
116
Am newen
gegeben/durch die eufferlichen ſinnen recht be⸗
ariffen wird. Auff ſolche weiſe hat der gutige
Gott Menſchlicher ſchwacheit helffen wöllen,
Dem Menfchlichen Gemüt legt ex fein Wort
für / dadurch er feinen willen offenbaret / Dem
ſinne legt er ſichtbarliche zeichen fuͤr / welche
ſichtbarliche weiſe eben das leren / was die
Wort dem Gemöt fuͤrhalten vnd antragen,
Nach dem Der menſch erſchaffen / ſetzte jn Gott
in das Paradeis / vñ geb jm das Wort / als ein
sengnis feines Willens, Sum Wort ſatzte er
sweterley enfferliche zeichẽ / nemlich / den baum
des Lebens / vnd den baum des erFentnisgw
tes vnd boͤſes. Nach dem fall des Menſchen
geb Bott die verheiſſung vom zukuͤnfftigen
Samen / dazu er euſſerliche zeichen / nemlich die
Opffer geſetzt bat. Da die Suͤndflut vergan⸗
gen/gab ex in feinem Wort die Verheiſſung
vnd den Regenbogen zum zeichen. Abraham
geſchicht Die Verheiffung vom suFönfftigen
Samen / an welche verheiſſung cr dss Fein
Der Belchnetdung zu ewigem gedechtnis gU
henget bat. Er hat zugefagt Die Kinder If
el aus dem Dienftbaufe Pharaonis zu erled⸗
gen / welches ev auch gehalten vnnd gethan
bat. Er hat aber folche Erloͤſung mit dem
Oſterlamb bekrefftiget. Moſi bat er die ver
heiſſuug zu behalten befohlen / aber doch thet
ex hinzu als ein ſigil / das Teſtament vom Op
fer vnd Blut einer voten Kue. Endlich gibi
vns Gott ſeinen Son/ vnnd verheiſſet durch
dieſen den Gleubigen das ewige Leben / WU
ehe verheiſſung er mit zweien herrlichen —
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ru hatt “ wirdigen —*—* der Tauffe vnd dem ——
bechet hi Abendmal beſtettiget hat. Ruͤrtzlich / es Pfle⸗ oe
mörlefte get Gott der IERR allseit zu feinem Wort Wort eufferz
\„, wgend ein eufferlich zeichen zu fegen / das wie (ine Zeichen
* beide mit Gemůt vnnd ſinne/ gleich fuͤlen vnd zu geben.
| greiffen mögen/wes er gegen vns gefinmet | ſey.
Denn alles was der Menſch verſtehet / ge⸗
ſchicht entweder mit dem gemuͤt oder mit dem
ſinne / oder mit beiden zugleich. Aber Gott der
"DERR / auff das wir vnſerer ſeligkett deſto
"bass vergwiſſet werden / legt er feın Wort vn⸗
— ſerm gemuͤt fuͤr / vnd den ſinnen das euſſerliche
* UNS anzeichen / vnd left nichts vnterwegen / Das vns
So at zu vnſerer SeligFeit dienenmag. Alſo pflegt
fing * Gott den Menſchen von feinen Goͤttlichen
WENN: "willen zu vnterrichten.
Dad Sk sen nu dieſer grund gelegt iſt / iſt leichh/ TI.
m Wer infich zu verſtehen / was fuͤr cin zeichen ſolche Was für ein
gen zum zahe feiſchliche oder leibliche Seſchuaomag geweſt ey *
* 5* ſey⸗ allein Das man nur das Wort / daran dis |; *
ahaman zeichen gehenget / herfuͤr ſuche vnd anſchawe.
N arg a Denn Das Zeichen iſt nichts anders / denn cin
F badizn Frefftiges Warzeichen / vnd pflichtige verſie⸗
han Dhacse glung Der Verheiſſunge / welhe im Wort bes
u galt griffen wird,
Wr het WElchs ıft denn das Wort/ su welchem Das Wort
nn Mh ‚Die Beſchneidung getban wird ? Vnſer MNErr Daran dis
GSott ſaget zu vnd verheiffet / das er wölle fein — han⸗
an — ein Bott Abrahams / vnnd feines Samens 9
N nach im / vnnd erfordert von Abraham einen
—X ae feſten Glauben / an foldye Verheiſſung / vnnd
on ME befihlt jm / das er für im wendelen vnnd from
sa ‚fein ſolte / das iſt / er folte alles hindan fegen/
arte url AD 101 vnd
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“il Mmsst WM,
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J PORN E Bott vnnd A br nam / \ ent 19 ſo ſp richt
Ih Eneır der XERX: Das ıjtaber mein Dunde/denie
| haben ſolt wiſche n mir vnd euch / vnd demem
Il Samen nach dir / Alles was mennlich iſt ung
Il j\ I £r r ey: us ‚ol! ve Schnitten were den, IE folt aber Die
IH vorbaut an ewerem fle iſch beſchneiden / daſſe⸗
be ſol ein zeichen ſein de s bundes zwiſchen mir
ll! vnd euch. —
INN as Wort 23 fe fehen wir/ das DIE ae heifſung vor
| hit | / nnd dase ee efe R vr n Zeichen
I fan, hernach folget / das Das Zeichen x ns fͤrg⸗
die ——
s Bundes / von
ſchrteben vndt der rdlaube a
iach art vnd d eigenſchafft d
vns erfordert werde.
III. DXrsus denn endlich fo Igen wil / das
oranff iererley ſtͤck find in der beſchreibunge / nem
— ſung / das gebot Gortes / das
Uch zeichen / vnnd der Glaube ande
e Auff dieſe vier ſtuͤcke mins
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ann. Hierdegen fol der Menſch / weil er durch vis
Yun. MEDIA zeichen geſtercket wird / ſich mit ſtar
chem lebendigen glauben tröften vnd auffrich⸗ |
ten, Derhalben nennet aud) Paulus Die Be⸗ 1)
Sſchneidung ein Siegel der Gerechtigkeit / zun J
ST Rom am 4. Denn ſie iſt gleich wie ein euſſer⸗ IH
lcche verfieglung der Verheiſſunge von der | IN
er —* gnedigen Veterlichen gunſt gegen vns. Eben | |
AT von dieſer vrſach wegen nennet Stepbanus
SOSE die Beſchneidung ein Teſtament / in den Ge—⸗
DRIN ſchichten der Apoftelamy. Capitel. Weil nu
URN die Verheiſſung notwendig vorher gehet / vnd
DEE der Glaube hernach folget / welcher auff die Die beſchno
verheiſſung ſihet / ſo wird die Beſchnetbung dung ein
desde da ein fedus meiuum das iſt / ein ſolcher Bund / Bund zwi⸗
asde bekhhen Der zweterley Perſon betrifft / Gott betrifft —— |
s das juhnn er / der die Verheiſſung gibt / Dun Menſchen en. anf |
Randeh berriffeer/ Dex Die verheiſſene Gnade Durch j
Ads Den Glsuben annimpt / welcher Glaube Durd) hl
das eufferliche zeichen bejteriget vnd bekreff⸗ |
‚ha hlise tiget wird, Vnd dis iſt die rechte vrſache Der hi
bar Beſchneidung.
os IV wollen wir noch notwendig zweter⸗ Zwer ding
6 ley hinzu ſetzen / Eins / Warumb doch Gott zu betrachs
ride gewolt hat / das ſolch zeichen fol ſein am glied ten.
lt DEE Geburt oder Des Samens? Des ander/
Warumb die Beſchneidung nicht noch bleibe
bis auff den heutigen tag / ſintemal Die vers
heiſſung ewig bleibe? Die Beſchneidung di/ 1. warumd
RA es gliedes/ welches ein Werckzeug iſt der Se⸗ das zeichen
panel burt / bedeut erſtlich / Das vnſer gantze natur / an das glie®
m" wie die von Adam fort gepflantzet worden iſt / der Gebmt
Kin", gar verderbet ſex · Darnach bedeutet ſie / Das gelegt.
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Am newen
dieſelbige verderbte Natur muͤſſe verhawen
vnd abgeſchnitten werden / Dennsleiſch vnnd
Blur koͤnnen nicht das Reich Gottes ererben.
Sym dritten / bedeutet ſie / das der verheiſſene
Same komen wuͤrde / vnd eine newe Geburt
mit ſich bringen / durch welche die Menſchen
zn Kindern Gottes geboren wurden, Wenn
du nu alſo die gemeine vrſach Der Beſchnei⸗
dung anſtheſt / wirſtu befinden / Das fie ſey ein
seyanıs vnd verſieglung der gnaden / denn fie
cin Zeichen iſt der verderbten natur / vnd der
reinigung derſelbẽ / Siheſtu aber an die euſſer /
liche gemeinſchafft der leute / ſo iſt ſie ein zeug⸗
nis vnd Zeichen / dadurch die Kirche von an⸗
dern Weltkindern vnterſchieden wird.
2. Warumb WArumb weret denn die Beſchneidung
die befchneis nicht noch / weil die Verheiſſung noch nicht
dung auffge⸗ auffgehoret hat? Darumb / Es ward durch
haben. die Beſchneidunge bedeutet / das vns etwa⸗
wuͤrde gegeben werden / welches vns dem
ſchon gegeben iſt worden / nemlich / des Weibs
Samdn welcher iſt Chriſtus der HERR / g⸗
boren von reinem Blut Der Jungfrawen
Marie, Ob nu gleich der jenige / ſo vns var
heiſſen worden / bleibet / ſo iſt Doch das Jh
chen Der Beſchneidung verendert worden in
Die beſchnei die Tauffe / Das gleich wie die Beſchneidung
dunge iſt in edeutet / Das Meſſias komen würde / aſſ⸗
De —— bezeuget Die Tauffe / das er ſchon komen ſey.
vereudert + — rd leſfet / dit
Welcher nu fih noch beſchneiden le
wartet auff den kuͤnfftigen Chriſtum / vnd
gleubet nicht / das er allbereit komen DOR
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Jareus —
—J won ber befihneh, zuunır
um Yunge geredt hab / iſt leichtlich zu ermeſſe crament
OEM was fuͤr ein geſtalt vnd vrſache ſey Der Sa⸗ grund und
NUN eegmenten’ beide im alten vnd auch im newen vrſachen.
Nana Teſtament. Denn gleich wie in der Beſchnei⸗
So dung viererley zu hauff komen / die verheiß
NO, ſunge / das Gebot vom Zeichen / Der nutz des
ac eh zerchensy vnd der glaube an die verheiſſunge:
RR SI Alſo mus auch in jeglicher ordnung eines Sa⸗
nem craments dieſe ding fuͤrfallen / Nemlich / das
bunten ein Goͤttlich Sacrament ein ſichtbarlich zei⸗ 2. oa
heſuchnn eben fey / von Bott felbs gegeben vnnd einge⸗ 5
elanıhite ſetzt / gleich wie Gott mit ſolchem ſeine werd
mhre den heiſſunge bezeuget vnd bekrefftiget gegen den
Menſchen / alſo bekent der MNenſch / der das
zeichen empfehet / widerumb ſeinen Glauben
dende hi an vnd fuͤr Bott / vnd ſtercket denſelben durch
mbetrachtung vnd brauch des zeichens. Man
pPol aber in jeglichem zeichen in ſonderheit ge⸗
3 daucken haben auff eine ſonderliche Analo⸗
isn glam vnd gleichfoͤrmigkeit / welche fie haben/
u gegen vnd mit den dingen / Die durch fie bedeu⸗
NORTE Tor werden/alszum exempel. Das waſſer in Das ——
ee Taufe hat eine ehnligkeit vnd gleichfoͤr⸗ in dercauffe.
Bu migkeit mit dem ding das es bedeutet / das
re, a gleich wie das Waſſer ven Menſchen eu
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u pn ferlich von auswendigem Vnflat abweſchet /
und * Alſo weſchet vns das Blut Chriſti inwendig
AT vnſere Gewiſſen ab / von den todten Wercken.
- Damit vn j , V.
(us Alſo mus man fortfahren im ander, i
on⸗ ⸗ sh %xX arumb
ua. WaArumb iſt aber Chriſtus beſchnitten Chriſtus iſt
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h pen worden / weil er doch iſt auffer der zal der ſuͤn⸗ beſchnitten
real —4 Der? Paulus oA ck ſchreibet an die Galater / worden.
MWadtlon⸗ » v legt Gala.4.
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222 Am newen
legt er folches aus / vnd ſpricht: Da aber die
zeit erfüller ward / ſandte Gott feinen Sohn)
geboren von einem Weibe / vnnd vnter dag
Geſetz gethan / auff das Die ſo vnter dem
Geſetz wWaren /erloͤſete / Darumb / gleich wiege
geborn it von vnſert wegen / alſo iſt er auch
vmb vnſert w illen beſchnitten worden / 0m
bar die Beſchneidung nicht wöllen abthun /
che denn er ſich 3119} opif v 5191 ſtam des Creu⸗
Bes gi “gb: n beste / dadurch er bar bezeugen
woͤlle Das Die! D 7 Hneidung ein Sacramen
* von GR elbs eingeſetzt.
VI. NV wı ah etwas wenig hinzuthun von
Was da ſey der Geiſtlid )en Frage Dun / welche in der
te Geiſtli— Schrifft qenenner wird / eine Beſchneidung
ca) b; ſchnei—
a 3 Hertzens um Brit / Die nicht geſchicht mi
welche = 5 HOCH /welche durch OW euſſerliche gleich
mand ſelig als ein vnſichtbard 1148 / bedeutet wird, Von
werden tan, ſolcher bat Gott geboten im 5. Buch Mol
am jo, Capitel: So beſchneidet nu ewers Zur
Bun Vorhaut / vnd ſeid förder nicht halſtar⸗
rig. Paulus beſchretbet die na che Deschnen
dung zun Philip. sm 2. gang deutlich vnn
bell/d a er ſpricht: Denn wir fi nd: die Beſchneu
dung / die wir Gott im Geiſt dienen / vnd rhuͤ⸗
men vns in Chrifto J Hheſu vnd verlaſſen uns
nicht auffs fleiſch / das iſt / Die Geiſtliche bo
ſchneidungiſt / das man ſich auffs flei ch nicht
verlaſſe / Das man in Chriſto ih rhuͤme / vnd
das man im GSeiſt Gott diene / das alſodie
Geiſtliche Beſchneidunge ſtehet in warte
Buſs vnnd bekerung zu Gott / Denn durch
Rewe vnmd Leid / wird das fleiſchliche .
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Jarstage > 123
trawen in ons abgeſchnitte en vnnd abg gele "Ar
durch den Olsuben rhuͤmen wir vns ın Chr?
N ren durch ſein Blut uns von Sünden
reiniget / welcher Den Slaͤubigen ſeine Br?
rechtigkeit zurechnet / vnd uns gerecht macht /
vnd vom Huch vnd verdamnis de—s s Geſetzes
erlediget / der auch Durch feinen Geiſt vns wi⸗
N Dergebirer / vnd newe men ſchen aus vns ma⸗
Kae. che: / Durch den newen Gehorſam dienen wie
hahn Botr im Geiſt / wenn wir / nemlich / in feinen
Di Geboten wandeln / vnnd Dem exrempel Abra⸗
hams nach / Den gehorſam gegen Bott / hoͤ⸗
da her vnnd groͤſſer achten als alles anders /
mrne wie lieblich es auch Immer ſein kan vnnd
eb mag. Ob 8 nun gleich dieſe geiſtliche
ta ok verborgene Beſchneidung von« Sane t bauls⸗
fait gerbumet wird / als durch welche die Hertzen
Sorte a Gei je befehnitten werde / Tedoch diewern
ch mane ufferlich such Die Früchte? derſelben ſihet /
u Ban man fie wol in zweierley Beſch neidung
m alſo theilen / das eine jnnerlich / die ander euß
AImn ſerlich genennet werde, Die je uche gehet
auff die inn vendigen Glieder / da man Das
Mr Bernät/ Bertz vnd Willen beſchneidet / vnnd
Mr —— reintget / Das Ge muͤt fol beſchnitten werden
ne durch ablegunge Des Irthumbs an weiches
ra Phatt wares vnnd feliges erkentnis Gottes
} ah geſetzt werd. DNS Sertz fol von allerley 009
IT, en ne guagen geremi igt | / ‚yam an Dei lbi⸗
a gen ſtatt / reine affecten vnnd netgungen / le⸗
Goud bi nages vertrawen 5 Gott / furcht ottes/
ge N w hoffnung / rechtſchaffene vnd brumjütde liebe
Gottes / vnd des Nechſten / gebracht werden.
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124 Am newen
Der wille fol beſchnitten werden von vnngehon | "gun
fam vnd widerfpenftigfeit/ 088 er fie vndfüe |" —
zu gehorfamen / bereit vnnd froͤlich erfunden
werde. | | WAR, -
De eufferliche Beſchneidung / welchein
effect vnd vollendung iſt der jnnerlichen / die
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ſihet auff die euſſerlichen glieder des menſchl/ * ni
chen Leibes / als da ſein / Augen / Ohren / mund ap Fr
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hend / fuͤſſe / vnd in ſumma alle eufferliche finne? I", ;.
Die Ohren werden beſchnitten / wenn man ſie AN fi
von Gottlofen vnd ſchamparn reden abwean Mi
det / vnd Damit allein was göttlich vnd ehrlich DH
ift/ gernhöret. Die Augen befehnerderman | ann:
wennfie von leichtfertigFeit vnd eitelfeit a b | in mman
gewendet werden / vñ ſich allein Feren/ dieway | van tar
te liebligkeit vnd fehöne der Cresturensubd | elle
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ſchawen / dadurch denn Das Gemuͤt erregte I Ric)
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wird / Gottes rhum vnd lob zu preifen, AR | Wade ein
wenn mann onzüchtige zeden fliehet vnndah |! wi,
kein was göttlich/ ehrlich vnnd que iſt / vedet! | Mntisaumen
wird auff Diefe weisder mund Des Menſchen unda Taf
befchnitten. Desgleichen die Hende wenn | Kdahilke:
man fie von allerley vnbilligkeit abhelt / auff Emm Ki
das Diefelbenrein vnnd vnbefleckt / in einen Yakymaadm.
ernſten Gebet zu Bott auffheben Fönne, DIE ||... Adi:
Süffe werden befehnitten / wenn fie nicht auff AA NAH
den weg der Suͤnder / fondern auff die Dahn |" iitie
der Gerechtigkeit tretten. Vnd zum legten "may
werden alle finne befebnitten / wenn man von Fa «|
allerley ſchand vnd laſter dieſelben befreyel un fe rip
vnd 5ue Gottſeligkeit vnnd Tugent gebrau⸗ 1,5 len
chet. Ye: Nach Kin
DJeſe geiftliche Beſchneidung wird ir I —V
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* I Jarstage. 125
Mr pr Din weilen auch Heiligung genennet) vñ hat zwey
—R theil / Einen / das man mertifcatonem nennet/
NT das iſt / das man dem boͤſen abſterbe / Das au⸗
der / Heumcationem, das zum guten wider lebens
yſhnedunnn dig gemacht werd / welches denn fein abgema⸗
IE mah let wird in der Tauff / Wie Sanct Paulus leh⸗
den ret zun Roͤmern am 6, Da er vrſach anzeiget /
none warumb die jenigen / fo jtzt durch den Glau⸗
waleaſee ben fein gerecht worden / ein newes Leben an⸗
Adntin om zufangen / ſich befleiffigen ſollen.
hampamtoe Vom andern.
gwas hoͤttlchm
huge ofen MIR pflege den Kindern in der Beſchnei⸗
angatme dung jre namen zu geben / gleich wie jgunder
iſchelenken wenn man fieteuffet. Zu jener zeit geſchahe
böneder Cun es / das fie zeugniſſen· weren der beſchñeidung / vnſer name
an dus On Ziger zeit geſchichts darumb / Das fie zeichen fol uns der
vd lobzumd ſein Follen der verliehenen Tauffe, Derhalben Taufte erins
een JO Offemals wie vnſere namen nennen hören hern.
a lollen wir uns erinnern Des bundes / den wir
or must mit Gott inder Tauffe gemacht haben.
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dad, JSt derhalben dem 2ERren Chriſto
li ſein name in Der Beſchneidung / gleich wie an⸗
u nn dern kindern / gegeben worden / And ward
euer ſein name genennet Iheſus.)
niet / WO Man hat aber gepfleget den Jungen warnbch
a Se Kindern jre namen zu geben / entweder nach man den kin
een, IR? eigenem gutduͤncken vnnd willEähr / vnd folydern pflegt
fannen W ches thaten fie / Ist nach der fteundſchafft/ "©? Paten
) Isle du bald nach Tugendtreichen thaten dapfferer mr
m um Heute / oder nach einem ſeltzamen fall / oder
lſonſten jegend aus einem affect oder beden⸗
ve cken.
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cken. Oder aber bat man men die Namen
sufigelege / aus ſonder lichemt fehl Gottes]
Vn 10 olcher > ae ahe ud tohne yon derliche
bedeutunge eines dings I x | a SZerxgan⸗
acı/oder noch geſcheken feite. Denn Gaude
Inse r/ Den il nam DE D&D“ F Iced ch fan) gibt den
1; enchen mncht v Tr wſe onſt ‚Le name 71%
Ser Name voten ıb iſt Den ji Deka kin
sneins zeiget Son Iheſus genenmer we di ; is wegen
fein ampt an feines am DIS / welches er In Der weit fuͤre wuͤr/
Denn alſo J richt der Engel aus befehl
11. Des Yiamenfolm
rd ſein Volck ſelig
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Got tes / M 14110 #717
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Was shi fie jhejus beufien / c ni » » Ir
Zi . au, an » > 1. —
IE it, m chi mx 701 ren — 12} wen. 2 she sbeib
ein aa er. Der Engel feet Dim
Boruon er die Menſchen werde ſelig machn
h/von Shnden / So wil folgen) das er
— such errette vorn To DE / ——— Dammis/
—00— on Gottes Zorn / vnd yon ver Hellen ’ ver)
|) IN | 8*— ans derhalben mit Gott dem VAREL U
nemlie
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widerbringt vns das ebenbudet Gott / vw
r ame — * IR EPREHR
| at bedabet mit dem EWIGEN EDER aue e gleubige
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F Menſchen. Denn dieſe ding Alle tchen bey
wer er % „ im Ve T das wur
viererley. der Vergebung der Sunden. Auf De
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ber den nutz Des Mmens Iheſu deſto bas
behalten muͤgen wil ich viererley punctenun
In ren.
* —8 ch erinnert ons dieſer name / das
wir alle verloren fein one dieſen Iheſum / das
iſt / vnſern Heiland. Darumb erinnert er
yi nſerer Suͤnden / vnd warer buſſe.
av andern / weit er vs vnſern vn
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— nd brumen vnſers Heils / denn it
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4* sin Vu
ni HER wider die verzweiuẽlung / wider die groͤſſe
a, vnſtrer Suͤnden / wider vnſere vnwirdigkeit/
ann WERE Die anfechtung von der Erwelunge/
da wider alle Gewalt vñnnd wären des Teuffels,
m paher wird erbawet der rechte Grund Dis
GSlaubens.
‚auge OR)
Merodis: Gihe / da kamen die Wei⸗
fen vom Morgenland gen Jeruſa⸗
ea end ſprachen | Wo iſt der news
Jarstage. 127
dA wil ſelig werdẽ / der mus aus dieſem brunn
ſchoͤpffon. Werden derhalben hie erinnert des
glaubens an dieſen Zeıland,
5 Om Dritten / joldiefer Nam vnſer troft Ges BR
Lv.
3Vm vierden / erinnert er vns der danck⸗ 4 Ser danck
barkeit und gehorſams gegen Gott vnd vn⸗ barkit on
een MRPSRXren Chriſto / auff Das wir ons nicht gehorfauis «
lbs Der erworbenen gnade berauben, Weil
chem ſex lob vnd chr in ewigkeit/ Armen,
An der heiligen drey Koͤ⸗
nigtage / Euangelium
Matthei am ii,
A Iheſus geboren ward / zu
Bethlehem in dem Juͤdiſchen
Lande | zur zeit des Königes
‚aeboren König der Juͤden? Wir has
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ben feinen Stern geſehẽ im Morgens
Jande] und find komen jnanzubeten.
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DA das König Herodes höre] nich
erfchracke er / vnd mit jm Das ganke FE micn
Jeruſalem | vnnd lies verfanstenalle "kin cn;
Hohe Prieſter / und Schrifftgelerten Mn Mn
onter den Volck / vnnd erforfhlt "nm. A
von inen / wo Chriftus foltegeboranf "rich:
werden Vnd fie fagten jm / zu Beih Punta,
lehem im Juͤdiſchen lande | Denmak au Ni
fo ſtehet gefchrieben durch den Pro⸗ kn |
pheten: Vnd du Berblehem * Malin,
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drey König tag. n29
:, Difchen Sande / bift mit nichten die
Kane ft onter den Fuͤrſten Juda | den
aus Dir foll mir fommen de er Hertzog/
: der ober mein Volck Iſraclein Hera
a re ſey.
ES Daberieff Herodes die Weiſen
heimlich | ond erlernet mit vleis von
Mnen / wenn der ſtern erſchienen wer]
m Vnd weiſete ſie gen Bethlehem / vnd
A orach: Sieber hin; vnd forſchet fleiſ⸗
—WMſig nach dem Kindlen | ond wenn jr
a Vs finder / fager mirs wider | das ıch
In ‚auch kome / vnd es anbete.
Adcsbs ſie nun den König gehoͤret
König suibatten! zogen ſie hin / vnnd ſihe/ der
„Stern / den fie im — ge⸗
ſchent er /gieng für bin] bis das
kam | onnd fund oben ober da das
4 Rindlein war. Da fieden Stern fas
m ah „den] wurden ſie hoch erfrewet / vnnd
ZFengen in das haus] vnd funden das
I hat Andlein mit Maria — Mutter /
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130 An der heiligen
i ſchencketen im Gold | Weyhrauch
vnd Myrrhen. Vnd Gott befahl
inenim traum | das fie fich nicht ſol⸗
fen wider zu Hero des lencken / Vnn
sogen durch einen andern weg wide
in jr Land.
Erklerung des texts.
Vier vrſachẽ rn Is Set iſt in der Kirchen genennet
warumb —— Domini , das iſt / die erſchemnunge
ee 0.3 HERrn. Denn nad) dem vie Kuchede
en Sejten von der zukunfft des 2ERrn / vnd von
ſeiner Geburt gehalten bat / heben die hei
gen Veter für gut angeſehen / auch dis sul
hinzu zuthun / das fie die Kirche lereten vonde
manigfeltige erſcheinungẽ Chriſti im Fleiſch
Math Sie ſetzen aber dreierley vrſachen / Darumb
. das Feſt Epsphansa genennet wird. Vne
welchen dis die erſte iſt / Das er auff digen
tag den Weiſen / die jn den HErrn Chriſtum
ſucheten / Durch erſcheinung vnnd anlettung
des Sterns erſchienen iſt. Zum andern / 008
an dieſem tag / als nach feiner geburt 29, JM
verloffen / feine Herrligkeit in der Tauffen
ſchienen iſt / durch das gezeugnis Des Mat]
Matth. 3. Der vom Humel herab rief: Des iſt mein
ber Son / vnnd durch die ſichtbarliche erſche⸗
nunge des DZeiligen Geiſtes vber Chriſto
Sm dritten / das m 21.Jar feines alters wide
umb feine herrligkeit erſchiene / da er vier tab
> Jens Menſcyen ſpeiſete mit ſieben Brot. 9
erſche
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hy " erfebeitiungen find alle dahm gerichtet / das
in, Mebewerfen vnd darthun / das Chrijtus der
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ib u ih N ware Meſſias vnd Heiland ſey aller dere / fo
an jn gleuben / vnd das ſie in vns einen glau⸗
FEN ben erwecken follen/ vnd wir es gewis dsfür
SW halten Das wir durch jn die Seligkeit erlang
gen werden.
Vnd dis fey gefaget von vrſache Des
MS Feſts / Nu wollen wır das Kuangelium für
vns nemen / welches in ſich hat die Hiſtorien
a Itche Mypon der erſten erſcheinunge Chrifit/ nemlich /
SIE er den Werfen erfehtenen ſey im Morgen⸗
mo den lande / das iſt den Heiden / auf 098 wir wiſ⸗
— ſen / das Chriſtus mit allen ſeinen Wercken
alten hat Dep eure auch Die Heiden berüre vnnd
nad che \sangehe. D ss iſt aber Die ſumma Diefes Euan⸗
ediee Rırdheles ‚gel / das die Weiſen aus Morgenlande gen
—* ſu Jeruſalem komen ſind / zu ſuchen den newge⸗
land bornen Koͤnig / Da fie jn aber daſelbſt che
; Aernmet ve jr en / zogen fie fort/ / vñ folgeren dem Stern/
Art) Desarder fie leiter/ vnnd für men bin gieng / bis das
rd We Aie gen Bethlehem Esmen / vnnd funden das
a SGind / verehreten Daffelbe / vnnd opfferten jm
naoſtuc⸗ Geſchenck / nach dem ſolches geſche—⸗
ben / find fie von Gott gewarnet worden / vnd
| „‚Esinen Durch einen andern weg wider heim in
- „je Land. Möllen ın dieſem Kuangelio zween
. Aettekel för ons nemen/ nemlich.
* . Die Geſchichte mit jren vmbſtenden /
ode a vnd leren/derer viel find,
a Nutz der Geſchichte / vnd geiftliche bes
‚jahr deutunge des Geſchencks Der Wei
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ſcheinung
be deuten 2
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Achterley
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Don der
An der heiligen
Vom erſten.
SEgenwertige HDiſtoria oder Geſchicht
hat viererley vmbſtende / vnter welchen einjy
der in ſondetheit auch ſonderliche nüglichelg
ren vnd vermanungen mit fic) bringet,
Da Iheſus geborn ward zu Berl
(chem im Juͤdiſchen Sande / zur zul
des Königes Herodis | Sihe / data
men die Weiſen von Dorgenlande|
vnd fprachen : Wo iſt der neiwmgebow
ne König der Juͤdene Wir haben
nen Stern gefeben in Morgenland
vnd find fomen jn anzubeten.
Fe fallen vns dreterley 5u bedencken
fuͤr / Die zeit Der Stand dieſer Weiſen / Vn
warumb ſie komen find,
De zeit wird angezeigt / da der Euan
geliſt ſpricht: Zurzeit des Koͤntges Herodis
Das Scepter war ſchon von Juda genomen
vñ muſte Chriſtus nach ausweiſunge der Pi
phecey / geboren werden, Dieſe Colistionyi
zuſamen ſetzung der Propheren / vonder 6%
burt Chriſtt / vnd Der zeit / ın welcher er iſt ge
boren worden / gleich wie fie die Juͤden / ſo noch
auff einen andern hoffen / zu rück jtöffer / MO
ſtercket vnd befeftiget fieden glauben from
Chriſten / das fie gewislich glauben koͤnnen
eben dieſer fey der rechte Meſſias / den hie de
Weiſen fuchen,
ſen uch de
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Anergebem/
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drey König faq. 133 N
DEr ftand oder gelegenheit dieſer Wei⸗ 2, Von ven IN
ss rigos ſen hielt fich alſo: Sie waren nicht Juͤden / ſon⸗ Weiſen.
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dwmani Idern Heiden / daraus wir lernen ſollen / das
ſonderlichen dieſer newgeborne Roͤnig / der geboren iſt zu
mit ſich Bethlehem / auch die Heiden angehoͤre / welche
nach dem exempel der Weiſen vermanet wer⸗
NORA Den / Chriſtum auch zu fuchen vnd anzubeten.
| | Warumb ſie
aan. WDer das wurden fie auch Magi genen⸗ agi genit, |
trodıs | net/ mit welchem namen jre wirde vnd hohes 49
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UN ampt bedeutet ward, Denn Magus iſt ein Zar7 6
NN Ng breiſch wort / vnd wird alſo geheiſſen, von be⸗ |
* wi trachten / nachdencken vnd leren / welche zwey | N ’
Na ya ſtuͤck die Könige vnd Priefter vornemlich #19 IHRER I
Juden‘ Qi gehörten . Daher die Perfer jre König vnd ALIEN
chenin M Prieſter Magos nenneten. lea
Was follen wir hieraus lernen 2 Vnſer 3. Warumb |
N dern NÜZIERR Chrijtus/ als er in der Arıppen lag / ſie komen.
ons d u wird er von ſeinem Volde ger nichts geach⸗
Sr dla Meet / ber geichwol Fomen die Weiſen / weldye
aim, doch aus den Heiden geboren weren / vnd be⸗
—F ur daten jn an / Dadurch angezeiget wırd/ ob gleich
gdas reich Chriſti nicht von dieſer Welt ijt / fo
9— me © doch nıchts deſto weniger ein ganz herr⸗
ad sh „liche vnd hohes reich / ja ein himliſch reich/ zu
welches Reichs erkentnis jrer viel gelangen
Werden / wenn fie fich nur nicht ſtoſſen an Die
wenflerliche verachte geftalt für der Welt,
* zVm andern / von den Weiſen / welche gen II.
ii Jeruſalem Eomen / vnnd daſelbſt den Newge⸗ Die Heiden
„bormen König Chriſtum ſuchen. Die Juͤden/ fuchen der
„welche alle tage die bücher Der Propheten für wi Ps
‚der hand beiten / vnd welchen vertrawetwer
Gottes Wort vnd geheimnis / die ſchlummern
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König, ſey.
Was dieſes
134 An der heiligen
vnd ſchnarchen gantz ſicher / ſuchen Chriſtum
nicht / ſo doch vnter des dieſe Heute) welcher
wie die Juͤden meineren / zur Kirche Gottes
nicht gehoͤrten / jn fleiſſig ſuchen. Wo ſuchen
ſie n aber? In der Koͤniglichen Stad Jerupy
lem / da fie de bin komen / vnnd von diefem
newgebornen Aömge nichts hoͤreten/ iſt je
alsube niche ein wenig angefochten worden]
nichts deſto weniger troͤſten vñ richten fiefidy
auff / durch Das zeichen des Sterns, Denn al
Tagen fie : Wir haben feinen Stern gefchen,
Solches hatten ſie one zweiuel geleener von
den Juͤngern Danielis / Das fie wuften ) das]
wenn Chriftus folre geboren werden / ein fol
cher ſtern zur felben zeit fich ereugen wurde,
Zum dritten / ſol man fleiffig betrachten
was Chrijins für ein Koͤnig ſey. Denn gleich
wie die Krippe / darinnen er lag / angeseiget]
das ſein Reich nicht von dieſer Welt ſey / Aß
zeiget der Stern am Simel an / Das er um
Zyimlifcher König fey/ vnndo wie die Arıppe
leret / das er gering vvnnd veracht fey fuͤr de
Welt / Alſo leget vns hie der Stern fuͤr augen
feines Reichs Maieſtet vnd herrligkeit anzW
ſchawen / su mehrung vnſers Glaubens / auff
das nicht Die boshafftige verachtunge fühes
eigenen Volcks / jn bey vns in verkleinerunge
vñd verachtunge bringe / wie denn dis Vold
noch bis auff ven heutigen tag in jrer blind⸗
heit verſtockt iſt / vnd Chriſtum verfolget.
ETliche fragen hie / was doch fuͤr em
für cin ſtern Stern dis geweſen ſey / vnnd hat ein jeder fe
geweſen.
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lich DRS er in Dreicrley eigenſchafften von ans
Mk dern [fernen vnterſchieden warde / Nemlich / J.
ich Nu Des orts oder ſtete halben / 2. Der bewegung
S N halben / 2. Des Scheins halben. Sein⸗ ſtete
INNE geweſen ger in einem nidrigen ſtande am
Ma vndw firmament / ſonſt beite er den Weifen / die
SS in ch in rer reifenach jm richteten / nicht verz
N antnsmocht Den Weg zu werfen, Seine bewe 4
nmmmgung / ex bewegte ſich / oder gienge nicht
is din dCirckelsweis herumb wie die andern iternen/
son kanen Stan fondern gteng firschs für jnen bin / vnnd weı/
he Sue geſet men Dun Weg / nicht anders / Denn gleich
s desſeie wie Die fewer vnd wolckenfenle fur dem Volck
oben Arael hergieng / da fie aus Egypten zogen.
t ſch ausSein ſchein iſt auch vnterfehtedlich / Denn an
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adere ſternen ſheinen nur bey Der nacht / aber
rem)
Ringe yolefer ſcheinet auch bey tage, Darumb iſts
* ei Mehr ein natürlicher ſtetiger Stern gewefen/
ons wie Die find / fo teglich am firmam̃ent ſte⸗
u Zune Mes ift er denn? Iſts cin Comer gewe⸗
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drey Koͤnig tage. 135
Exod.14.
AK | Win, I Epiphanius
ee Es ſcheinet als fey er einem Cometen fast/ cs fey
ehnlich geweſen / aber es iſt Fein zweiuel / das ein Engel
es em engel Gottes gewefen fey / wie ſolches Seweſen.
* ger Epiphanius bekrefftigit. Denn darumb iſt
ge Der geſtalt eines ſterns erſchienen / das ex
u, sw verſtehen gebe/ das Chriſti Reich ein HSim⸗
rg ich Reich fein wide / vnnd das er Chriſtum
nee le den rechten ſtern vnd Liecht / verkuͤndigte /
unge der den Menſchen allein / durch anzündunge
‚baren BE" eines Worts liccht vnd erleuchtung menſchli⸗
her hertzen Durch den heiligen Geiſt / aus der
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he inſternis reiſſet / vnd in ſein ewiges herrliches
ch fuͤret. Daher auch Zacharias Chriſtum
All si nennet /
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vnd Natur
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1736
u Warımb ganzen Stad Jeruſalem.
I h I Herodes vnd
INN) dir Stad er: *
ſchrectẽ vber vnnd mit jm DAS gantze
dem kindlein
Verkerte art
der menſchẽ.
An der heiligen
nennet / Den Auffgang aus der hoͤhe / der da
erſcheinet Denen / Die da ſitzen um finſterns
vñ ſchatten Des todes. Vnd Johannes ſprichn
Er war das warhafftige liecht / welches alle
Menſchen erleuchtet / die in dieſe Welt kom⸗
men.
De vierde Lere iſt von Herode / vnd dee
Da das der
Koͤnig Herodes hoͤrete | erſchrack a]
Jeruſalem.
Herodes beſorget ſich / Es möchte das Koͤng
reich von pa genomen / vnnd Dem newgeboi⸗
nen König vbereignet werden. Denn er ve
ſtunde nicht, das Chrrjlr reich wurde ein Him /
liſch reich, vnd nicht von dieſer Welt fein, Di
ber such Die Chriſtliche Kirche ſinget: Mas
fürchitu feind Herodes fehr / Das vns gebom
Eompt Chriftder RErr? Kr ſucht Fein ſterb⸗
lich Koͤnigreich / der zu uns bringt fern Jaime
reich, DNe wird gefcholten vnd verdamptde
vndanckbarkeit vnd faulheit derer zu Jar
ſalem / welche durch vberdrus ſtetiges vnfals
vberweltigt / vnd kleinmuͤtig worden waren
alſo das fie keine hoffnung mehr hatten / MW
ger erloͤſung / vnd des verheiffenen heils. Sl
haben viel lieber bey dem Gottlofen Kong
Zyer ode vnter Dem Joch der dienſtbarkeit leben
wollen / denn das fie ſolten Den newgebornen
Aönig/ der inen ein ewige freybeit mitbracht
annemen. Aber alſo verkert iſt die Naturde
Leut / das ſie meinen / es ſey viel beſſer simli
chen friede / vnnd zeitliche Wolfart iz
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drey König tage. 17
denn jrgend mit einer Keibs gefahr Chriftum
vnſern Seligmacher annemen.
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| 3Vm fuͤnfften / Die yerſamlung des Roͤ⸗ Raihſ Aa⸗s
nigs Herodis / vnd der Hohen Prieſter Item / HZerodis / vñ
die Prophecey des Propheten Michee. Hero⸗ des prophe⸗
des/der ſonſt ein arger Verechter wer Der wa⸗ ten Michee
ren Gottesdienſten / vnnd aller Propheceien / nt je
I wird vber dem handel verftürger / vnd hebet Shrifti.
alt, anzu fragen / wo Chriftus folte geboren wers
" Den. Denn nach dem er die fragen der Weiſen
N angebörer herre / lejt er fich von ftund an bus
hin) düncken / Das dieſer Koͤnig / nach dem fie fra⸗
mm gen / muͤſſe der Meſſias fein / der dem Volck
Iſrael zugeſagt were. Was thun aber hie die
hohen Prieſter? Wiewol fie one betrug aus
Yu Der Schrifft antworten / vnd Im das zeugnis
Michee fürlegen ı fo haben fie doch hernach⸗
um mals fish vnſinniger / halſtarriger weiſe wider __ "
die ganze heilige Schrifft geleget. Denn die mie fern die
sottlofen vo
Sottloſen halten viel von der Schrifft / doch Syrifft
ſo ferrn / das fie jren böfen affecten nicht 30 wu halten.
der ſey / Aber wenn ſie Die Suͤnde anklagt /
vnſern mut darnider legt / wenn ſie vns den
Todt / vnd verdamnis fuͤrhelt / endlich / wenn
ſie was fuͤrnimpt / wider gemeine breuchliche
ſitten / wider Menſchen lere vnd Sa tzunge / da
heben die Gottloſen bald an ſich zu empoͤren /
da wird Chriſtus nicht mehr gelobt vnnd er⸗
kent / ſondern viel mehr geſchmecht vnnd ge⸗
ſchendi. Vnſere Papiſten bekennen heutiges papiſte ı this
tages mit vns / das Chriſtus fey Der einge⸗ men viel von
borne Son Gottes / das er Menſchliche Na⸗ Chriſti per
ur an ſich genomen vn das ex fey cın eini⸗ ſon / aber ſeis
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ge Per⸗ Ampt vnnd
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verlenguen
fie;
An der heiligen
a. Perſon in zweien naturen / wenn man aber
beginnet su leren vom ampt Chriftt / vnd wır
ſagen Er allein ſey Iheſus / er allein Ey Chro⸗
ſtus / das iſt / das er allein ſey vnſer ſcugm⸗
cher / vnſer Zyoher Prieſter vnð fürbitter / on
das Fein menſch koͤnne ſelig werden / denn nur
der / der allein durch den Glsuben an jn Qu
rechtfertiget wird. Da heben fie an ſich wu
Der vns auffulehnen / vrſache / denn jre fitten/
Lere vnd Satzunge / koͤnnen nicht ſtehen oder
beſtehen bey dem ampt Chriſti. Darumb auch
etliche vnter jnen die Schrifft verfelſchen
etliche verwerffen fie gar / etliche pflegen mit
Schwert vnd Sewer zu verfolgen/ond zu vertil
gen alle die / fo Chriſtum recht vnnd rein var
kuͤndigen / gleich wie Die Schriffrgelerten vm
hohe Prieſter / welche erſtlich mit Simeone
vnnd Anna rechtſchaffen geantwortet haben/
vnd darnach als vnſinnige Leute / den Glau
ben verleugnet / vnd u ſampt ſeinen Diener
Chriſtum for zum hefftigſten verfolget. Alſo iſts nicht ge⸗
man gang; nugſam / ob gleich die Papiſten mit rechtſchaſ⸗
behalten.
fenen Lerern in dem erſten anfang der berev⸗
bercin komen / ſondern es mus auch ſein ein b⸗
ſtendige einhelligkeit vnd conſens an gantzen
fundament der lere / vnd in allen artickeln des
Glaubens / darumb ſollen wir den Worten der
ſchrifft nachforſchen / nicht zu vnſerm eigenen
verderbnis / wie Herodes that / auch nicht ol
fleiſſiglich wie die Schrifftgelerten vn Phar
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Yche Yioke, gleich geweſen / wie die Summterleute 2 9 kA
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Nil gen
ee drey König tag. 139
amp Raſten Nohe baweten, vñ nach dem fie in ge⸗
Gis / Celnn bawt hatten / genoſſen ſie ſein ſelbs nicht / ſon⸗
HUNTER, dern Famen alle vmb / Nohe aber mit den fer
u nen ward errettet / gleich wie hie die Weiſen
gen m, eerettet/ vnd filig werden / Da Dagegen die
me „. Schrifftgelerten vnnd Priejter jtorben vnnd
dverdorben ı Sondern wir follender Schriffe
* nachforſchen mit Simeone / Anna / Maria /
vnd andern mehr / welche die ſeligkeit Daraus
bekomen haben.
nd hl,
N Sk Yr NVn wollen wir auch die Prophecey
des Michee Fürglich vberfeben. ( Vnd du Sr
— Ephrata / du biſt mit
"nichten die Fleinefte A den Fuͤr⸗
fen‘ Juda / dennaus dir folmir der
omen / der vber mein volck Iſrael ein
HeErr ſey | welches ausgang von ans
":fangonve n eiwigfeit her geweſen ift.)
DJeſes zeugnis des Propheten Michee
nleret vom MREXrn Chriſto. Erſtlich zetget es
den ort an / da er ſolte geboren werden. 2. er
rer es von feinem Ampt⸗ ri rn / Ein
— fein vber Iſtael / daſſelbe zu ae als
ofen Volck. 3. Zeiget es an/ die Menſchwer⸗
uIdung Chriſti / das er warer Menſch geboren
Bl Denn ds er fpricht : Von anfang’ zeiget
or er Die Menfhwerdung Chriſti an / ver von
: sanbegin der Welt den Menſchen ugeſaget
re zu worden /das et zu gelege ner zeiten— zch dem
* 2 af Plrgebosen wurden. 4. Da eripudn:
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VI.
Herodis li⸗
ſtiger an⸗
ſchlag.
Gott macht
die Weiſen
zu narren.
140
An der heiligen
Von ewigkeit her / zeigt er an feine Goͤttliche
natur / das er für der erſchaffung Der Welt gy
wefinfiy. 5. Das Chriſtus ein einige Perſon
ſey / ſelbſtendig in zweien naturen. Denn als
er ſpricht: Zpreffs Oder Egre/srones es, das
iſt / Sein ausgang / ſo gehoͤtt DIS women plu
ale sy beiden Naͤturen / zur Goͤttlichen vnd
sur Menſchlichen. Das wörtlem/ Sen/by
dent die einigkeit feiner Perſon. Alſo ſehen
wir / das der Prophet die fuͤrnembſten Am⸗
ckel vnſers Glaubens zuſamen ſetzet / welche
vom anderen etwas wettleufftiger erkleret
werden.
30m fechften/ von der argliſtigkeit Hu
rodis / welcher/ nad Dem ex meiner) er habe
gantz kluͤglich gethan / iſt er am nerriſchten
Denn es hilfft Feine klugheit / Feine liſtigken
auch kein rathſchlag wider den RErren. Kt
beruͤfft vie Weiſen hemnlich / gleich als hette
er mit jnen den newgebornen Roͤnig lich
fraget / wenn men Der Stern erſchienen wer
gleich als wolt er hieraus lernen / wie es ſich
vVmb Den Meſſiam hielte / vnnd befihlet mn
das / wenn fie das Kindlei fünden / jme ſol
ches widerumb anzeigeten / gleich als begertt
er daſſelbe mit jnen anzubeten. Lieber ſihe
wie ſehr bemuͤhet ſich der fuchs Herodes / vw
bat Doch weder er noch die Juͤden dem rath
ſchlag gefolget / welchem hie vornemlich
folgen geweſt were. Wenn er vmb ehrerble⸗
tung willen dieſe Weiſen hette beleiten toll
hette er das Kindlein leichtlich finden Fon
nen / Aber Gott machet fie m jren anifchleget
zu Nar⸗
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—A drey König tage. 141
banner zu Narren. Die Papiſten haben bisher viel
a Jar nach einander verfücht / vd verfüchens
noch heutiges tages / wie fiedie rechte Reliz
Dr gion moͤgen dempffen / a ber Gott der HERR
bach. —* Se⸗ ſie alſo zu narren / Das fie such nicht
.. Venemigen Man D. Martinum Kurherum 9. Cuther
vermochten vmbzubringen. Daraus wır ler⸗
nen ſollen / das Bott für ſeine Kirche huͤte vnd
wache / vnnd alle anſchlege der Gottloſen zu ehe
—* nichten mache / wie der erſte Pſalm lautet,
EIG Minen q ebenden / vc Seſc
oe ——
40 he / nach dem ſie Chri⸗ Aus dem
— ſtum gefunden / haben ſie jm / als dem Roͤnige Befhench
vendaenh Der Juden geſchencket Gold / We rauch / vnd lernen wir
Sdenannn Myrrhen. Das waren ſolche Geſchencke / wie weierley.
sone Mein jrem ande vberfluͤſſſg wuchfen. Zsie
Elnahat/ fa) Follen war zweterley lernen. Erſtlich / Das
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urueleiili verſehunge Bottes / Der mit ſolchem gefcheng
—2 che das newgeborne Kındlein / vons ferne El⸗
— 2 tern / gleich als mit einer zerunge / hat bega⸗
exnnd verſorgen woͤllen/ Damit fie Das
* — — 5* ausſtehen moͤchten. Daraus
er END lernen / das Gott feine Kirche
odaverlaſſen wölle. — en eg
B 50m achten / Das die Werfen im traum VII,
a Pemanet find worden / vnd Durch einen ans Bor forget
m. V ‚ DEER Weg gezogen wider ın je Land / dardyıch für die fiis
Wull —— geeffet / vnd billich betrogen iſt wor⸗ nen.
lan KT den / hat Gott hiermit 34 verſtcyen geben /
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Kuangelio
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pſal. 119.
BoM.:
Myrrheun.
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IN 891 8° (I og Ill)
142 Bi
Das er auch für die [einen forge / ob fie gleich
Was wir
aus dieſem
Weyrauch.
An der heiligen
Vomandern.
EIn jeglich Stuͤck sus den acht vmb⸗
ſtendẽ dieſer hiftorien / gibt der —
tes eine beſondere Here / wie wir —— —J—
Nu aber fo viel den gemeinen od vojer ee
nu belanger / ſollen wir a va —
weierley lernen / vnter melden Vz edis
iſt: Den REXRV Chriſtum nach an eitung
Des ſterns zu ſuchen. Das ander Wenn =
Chriſtum gefunden haben / — ir IM
ſchencke thun. Der anleitunged — |
gen wir mit men nach / wenn WIR allemn⸗
tes wort laffen eine Lucern ſein vnſern fuͤſſen.
Wenn wir Chriſtum gefunden haben reg
ben wie jm als denn gefchende — ðP
ſen / Gold Weyrauch / vnnd Myrrhen. | 4
ſchencken wir jm / went wir reinen Glau nn
vnd Eeufches leben an ons haben, —
ſchencken wir jm / wenn wir vns in = —
ſeines Euangelij / anruffung vnnd dan
gunge vben. Myrrhen bringen wir In wen
ir pnter dem Creus vnd der not gon
fein, Ober das follen wır auch der ——
etwas ſchencken / Das iſt / der Kirchen var
nd dem ampt des Worts, I tem ha
ſeph Geſchencke thun / 098 iſt / denen J
Kirchen vorſtehen / vnd iſt das bie HE x
mir follen das Predigampt Tee ir
foͤrdern / auff Das es vinb Dir Kixch⸗ —
allesert wol jiehe / durch huͤlffe vnſers
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Joͤchmint
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4 Aml. Sontag nach der
gen Jeruſalem nach gewonheit des
Feſtes / Vnd da die tage volendet wa⸗
ren] vnd fie wider zu Haus giengen]
bleib das Find Iheſus zu Jeruſalem
vnd feine Eltern wuſtens nicht | Sie
meineten aber [er were vnter den Ga
fehrten / Vnnd kamen eine Tagreiſe
vnd ſuchten jn vnter den gefreundten
bekandten.
en HD da fie jn nicht finden]
giengen fie widerumb gen Jeruſa⸗
lem | vnnd ſuchten jn. Vnd es begab
fich nach dreien tagen | funden ſie jn
im Zempel figen | mitten vnter de
Lerern |das er jnen zuhoͤrete vnd ſie
fragete. Vnd alle die im suhöreten]
verwunderten fich feines verftande]
ond feiner antwort, Vnd da fiel
ſahen /entſatzten fie fich. Vnd feine
Muster fprach zu im : Mein Sen]
warumb haſtu ons Das geihans Sr
he / dein Vater vnnd ich | haben dich
mit ———— u
ach zu jnen: Was iſts / das
ſprach zu jnen: Was iſt —*
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IN 891 8° (I og Ill)
Magnet heiligen drey Königtag, 145
dach Art arfucht habt? Wiſſet jr nicht /das ich
ann fein mus indem Das meines Vaters
um iſt? nd fieverflunden das Wort
ulnssu In nicht | Daser mit jnen redet. Vnd er
nenlam gieng mitjnen hinab | vnnd kam gen
mm Nazareth / vnd war jnen vnterthan.
Yan Vnd feine Mutter behielt alle dieſe
nonendug Wort in jrem Hertzen. Vnd Iheſus
nam zuan weisheit / alter vñ gnade /
fieinnitibep Gott vnd den Menſchen.
ann Erklerunge des Texts.
Dan). te Tert iſt ein teil der Hiflorien vom
tan MS eben vnd Geſchichten Chriſtt / vnd zeigt
u mim / was Chriſtus gethan habe im zwelfften Griſti amrt
N eg feines Alrers/nemlich / das ex ein herrlichen 97? beruff.
ns chem feınes Beruffs von ſich geben habe / in
dn vnterredung vnnd Difputieen mit den Lerern
nes Geſetzes. Was aber Chriſtus gethan Loas Chris
NN "habey won der zeit an / da er in den Tempel ges ſtus in feiner
Mbracht ward / bis ın fein sweifftes Jar / vnnd Firdbeit ge⸗
",, wonsswelffte jar an / faſt bis ın das dreiffigite/ ar ki
ok", "Iedendiet die heilige Sehrifft wicht / darumb — *
Km) „uch nicht von noͤten / Das wir ſolches wiſſen/
Mr wir ſollen vns benuͤgen laſſen / Das wır die
NW" 7 Ding wiſſen / welche vns Gott hat geoffenba⸗
en et / nemlich vie / fo ons in warer erfentnis
1 auch Bottes / vnd rechter Bottfeligkeit vntertich⸗
RS om Woͤllen derhalben dis vnnuͤtze theidun⸗
aM" a gen/
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Smnma die⸗
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dĩeſer hiſto⸗
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AmlSontas nach der
en / welche die möffigen Muͤnche von der
—*8 year geſchrieben haben / laffen
fahren / vnnd das heuttge Euangelium nach
Dir Gnade / die uns Bott verleihen wird / aus/
legen. | |
DAS iſt aber die ſumma Diefer hiſtorien
Da Chriſtus 2. jar alt war / zeucht er mitfer
nen Eltern binsuffigen Jeruſalem auffs O⸗
ſterfeſt / vnd auff dem heim weg ward er ver⸗
lorn/ Da ſuchen jn ſeine Gltern / vnd finden
jn vnter den Lerern / Da er von ſetnen Eltern
deshalb geſtrafft ward / ſchuͤtzet er ſich mi
Dem befehl / des / Der da iſt vber alles nem
lich / Sottes ſeines Vaters / deſſelben geſcheff
te vnd ſachen / ſpricht ex / babe er muͤſſen ans)
richten / gehet alſo wider mit jnen heim / war
inen vnterthan / vnd nam zu an weisheik/Al
ter vnd gnade bey Gott vnd den Menſchen,
h . Wyrd vns bie fürgenalten das
empel Joſeph / Marie vnnd Chriſtt / wiefie
mit emander gen Jeruſalem ziehen.
2. De Verſuchung Marie vnnd TU
ſeph / in den / das fie Iheſum das Kind ven
loren hatten.
3Sorge vnnd ampt der Eltern ſu
jre Kinder / vnd widerumb / vom gehorſin
der Kinder gegen jre Eltern.
4. VVOm zunemen Chrifii/ an weis
heit / alter vnd gnade.
Vom erſten.
(DA Iheſus zwelff jar alt war]
giengen fie hinauff gen Jeruſalem
nach
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Mi acmonf
md men!
ur / aufduan
wolthaten Gott
die anfing et
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Iren aber not⸗
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heiligen drey König tage, 147
OR Fatrai nach. gewonheit des Feſtes.) Sie muͤß
ot walehnn fen wır zuuor ein erinnerung thun von den
“ Seiten ver Jhden, Darnach wollen wir das ex⸗
ſonmadeen empel Joſephs / Marie / und des Kinds Iheſu
Kar zn, belenen, | —5
been Jeit ES hat Gottim alten Teſtament viel uno Sys
hans vnd mancherley Feſt eingeſetzt vnd verord⸗ ragen Den
ret / auff Das an ſolchen fein Volck der hohen Jůben.
volthaten Gottes erinnert wuͤrde / das man
Ddie einfeltigen vnterrichtete / vnnd jederman
a rechtem Gottesdienſt erhalten wuͤrde. Es
—X waren aber nicht alle Feſte zugleich herrlich.
Data ke 5, Man pflegte alletag morgens vnd abends
DE DRIN zu opfern, 2. In allen wochen hielte man den
VEREIN ſiebenden heilig vnnd feyerlid), 3. Ein jeder
Re Monat hatte fein befonder Feſt. 4. Ober das
Gott dar wurden alle jar drey hohe Feſt gang herrlich
weis Die TRTGENNE geha lten.
rewnn ON Mn pflegte alle Tag abends vnd mor? 1. Tegligg:
akt gens su opffern / zum gedehtins des ewigen opffer.
Yen A Sottesdienſts / den man Gott ſchuͤldig war /
hm vnd thaten Die Gottfuͤrchtige hierzu je Gebet/
‚ innerten fi Des verheiſſenen Samens / an
vd at ER welchen fie fich hielten durch den Glanben ın
Eumnd i allen jren Opffern. An ſtatt ſolcher Opffer bat
Ein. Die Kirche Gottes zu vnſern zeiten geordnet
Die gebet zur fruͤezeit vnd abend zeit,
PN Yaff einen iglichen fiebenden tag in der 2.-Sur Sat
\nirfi, wochen hielt man Das gedechtnis von Der ers a.
et ſchaffung aller Creaturn / neben den Opffern
NT od danckſagungen / An welches ſtatt Die
aaa "Bde ist geordnet har 2 a tag in den
RX
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a8 Am Il. Sontag nach der hei
wochen / zum gedechtnis Der andern Schöpy | y —V
fung / das iſt / der newen geburt / die da geſchich jeden 1°
burch Die aufferjtehung des RErren / welche | 0"
geſchach auff ven erſten tag in Der Wochen au ac"
Vnd wird auch derhalb dieſer tag von den pin)
Apoſtoliſchen Kirchen genennet Dres Dome A yrirte vie)
u a der Sontag/ oder des Ike Failed
4 | u
33 anfang eines jglichen Monats as Ty;.£men
3. Tewmons iſt / an den Newmonden hielt man das gel I trmmelı
nz darimne gedacht ward /wie alle Creaturen er⸗pngin u
bslten würden, Denn nad) ven fie ſahen das 7 3 Eumadine
der Mond allezeit feinen ordentlichen lauff vñ yohalanaafis
ſchein bebtelte / da wolt Gott / Dasfendold Iymima
für allerley wolthat vnnd gnedige regierung .tammaht
aller Creaturen im dancken ſolt / vnd darum et
hat er das Feſt der Newmonden eingeſetzeth nun
Ob nu gleich dis Feſt vns Chriſten nicht bin⸗ fllene
det oder zwinget / ſollen wir doch nichts deſo a
weniger Gott dem >ERen für feine wolthz lnkmmnshr
ten dancken / wie denn die frome Leute bey dad I 664
Juͤden gerhan haben, — il
4 Srey hohe SJe hatten auch jerlich drey herrlih agagihame
Set im Jare Feſt / nemlich / Oſtern / Pfingſten / vñd das Feſ bonn
Oſten. Der Asuberhätten, Die Oſtern war DAEMET kann
eingeſetzet / das fie ſich am jelben Feſt erimen nid
n15# 44 2 u... 14 . dienſt J * m‘
folten der erlöfung aus der Egyptiſchen B Wohinngr +
pfingfien, barkeit / Die Pfingiten wer eingeſetzt / das ſie Ehe
ſich erinnern ſolten Des Geſetzes / wie es men au, PR
h auff dem berge Sinat were gegeben wordt,
Das Set der Das Feſt der Kauberhürten ward Darumb BE.
Aauberhůttẽ. geordnet / das fie ſich erinnern folten/ wie das Kann
Volck Iſcael 40. jar lang ın der Wuͤſten vne
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IN 891 8° (I og Ill)
ana 8 —WMW
u heiligen deey König tag. 149
NS der Andi
Nabum. DER Zuͤtten vnd Gezelten gewonet hette/ auff
Ides Aufn, das fie durch folche Ceremonien fich erinmers
N tagnde ten / vnd behertzigten alle wolthaten die men
valb anfing, Bott erzeiget hatte / durch die Erloͤſung aus
genenna, dem Dienſthauſe Pharaonis. An ſtatt ſolcher vnſer Oſte⸗
DER) ODE berurter Dreier Feſten Der Juden / bat Die 1m
Chriſtliche Kirche geordnet vie Oſtern / zum
gedechtnis vnd erinnerung Der Aufferſtehung
Des RErrn / der ons von der dienſtbarkeit vnd
Bar ae Ci Tyranney des Teuffels erloͤſet hat. Item / die pfingſten.
8* Harn Pringften / sum gedechtnis der bejterigung
des Suangelij / durch die ſichtbarliche ſendung
REN des heiligen geiſtes / vñ wunderbarliche gaben
EEE Der ſprachen vnd zungen. Item: Die Weih/ welhnachi
a wnd gane nachten vonder Geburt Chriſti / zum gedecht⸗
Ni nis / wie Der verheiſſene Meſſias ons gegeben
x Hamnnag vnd zugeſendet worden ſey.
üürs CxhnAuiff ſolche drey herrliche vnnd jerliche Daseremırel
a reden Feſte muſten alle Mans Pafonen gen Jeru⸗ *
XRuſtie ſalem komen / nach dem Geſet;z Mofi. Sob >:4-1eine
neenela chem Geſetz iſt bie Joſeph vnd das Kind Ihe⸗ Iheſu.
uhr, füs vnterthan / erſtlich darumb / Das fie fols
oh hen chem gnug theten / Darnach / Das fie mit jrem
Dina m Exempel vns reigcten zu rechter ehrerbietung
„du Om gegen Das Predigampt vnd andere Göttliche
ei Keremonten/ welche von frommen Chrijten
darumb obſeruiert vnd schalten werden fol
len / denn fie find gleich als ein zuchtmeiſterin /
*
anes ucheha
monde hietn
Mar nik “
vnd nuͤtʒliche anleitung oie rechte weligion zu
4 erhalten.
Da ES iſt aber ein groffer vnterſcheid zu Yirterfcheie huhu
unbgphörtut o | halten —— * aa ar Böttlicher III Ijı LOILmT
Fe swifhen den Leremonien / Jo durch G.yemonin/ / 0 4
am m £ | /
ei Bötslicpen befehl geordnet find / vnd zwiſcheu zu menden N) | 2
srlingit A 1 denen / ſatgunge. MEN):
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so Aml. Sontag nach der * |
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denen / weldye von wegen eines befonderm and | *
ſehens / vnnd guter ordnunge eingeſetzet fein? nn“ —
Denn jene zu halten / ſind wie verbunden durch Di, pi
Sottlich recht / Als das Chrijtus vononsag TI ua ="
fordert / das wır uns alle ein mal teuffen laß FF, aulim:
fen, Item / ſein Nachtm sl wil er / das wir⸗ unb hat af
oftmals gcbrauchen/ vnd fein Wort ſtets am —* —
hören, Aber der Menſchen Ceremonien ve nnd
binden vns nicht auff ſolche weiſe / doch ſoln *— na
ſolchen vermitten werden) halſtarrigkeit / vo 59
achtung / vnd ergernis. a
a
Sut exempel DErhalben / wie wir hie hoͤren / das Fo 5
won ſich ger ſeph / Maria / vnd das Kind Iheſus die Feſie
ba vnd Juͤdiſche Ceremonien / mit ſonderm vlas el nah;
vnd andacht gehalten haben : Alſo follen ii
lernen / vnd vns gewehnen vnſere ceremonien
gros zu achten / gerne bey denſelbigen fein/ond
J (ri 6 *
Dar Gon KL co
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Ph, Fa na
andere durch vnſer gut Erempelzugehoriim * —2
vnd Gottesfurcht reitzen vnd ermanen. ei
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om andern, tgdeſeenthee
Merndeſo das
VNd da die tage vollendet ar fssfr harte Jo
ren | vnd fie wider zu hauſe gingen] | It akice ze,
bleib das find Iheſus zu erufalam F 9m
Sie hebt der Euangeliſt an / zu befehrabar „7m
Vicrerley die verfuchung Tofephs und Marien / in wel⸗ Nike sm
einbftenne her verfüchung viererley vmbſtende ua T \,
zubeirachiẽ. gen fein. Die erſte erzelet etliche vrſachen am —
gelegenheit ſolhher verſuchung. Dis BIO Ehre
befchreibt folche verfuchung vnnd Creutʒ a. Be
ephs vnd Marten: Die dritte erkleret was — Msn
fie in ſolcher verſuchung gethan / —— Ft
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heiligen drey Koͤnig tag.
nomen haben.
ſchoͤnen troſt.
DIe erfte vrſach wird angesciget in die⸗ u u
fer worten, Da bleib das Kind Iheſus uns gelegen⸗
zu Jeruſalem / Moͤchteſtu ſprechen / War⸗ ——
umb hat er es feinen Eltern nicht angezeiget? 3,7
Erſtlich darumb / das er hlermit zu verſtehen
gebe / Das er nicht allein Marien Son wery/
jondern auch Gottes / welches denn mehr iſt /
darumb er nichts wenigers auff Gott Den
ewigen Pater / alsauff Mariam feine Mut⸗
ter geſehen bat. Darnach / Des er mit feinem RER
exempel die Kinder lercte / das man nicht Die fachen et
Eltern vmb rath fragen folte / in den dingen / pteibt Chri-
da man Bott fol gehorſam fein, Denn man iſt Rus zu Jerus
Gott mehr zu gehorſamen [häldıg / denn ven falın .
Altern, Zun dritten / Das er feine Eltern su
mehrer forge/ vnd hoͤherm vleis vermanete/
vnd alſo m gemein, alle die Kinder haben /
auff das ſie ein thewer pfand / jnen von Gott
vertrawt / deſto bas warnemen. Zum vterden /
auff das ſie beide / Joſeph vnd Maria / durch
ſolche Göttliche zucht erinnert wuͤrden / vnd
ernſtlich bedechten / was für arme Heute fie
von Natur weren / nemlich / faul / laſs / vnnd
trege / ſo xem ampt nicht allenthalben gnug
theten.
DIE andere vrſach wird angezeiget / da ⸗2.Vnfleis der
der Euangeliſt fpricht / Vnd feine El⸗ Akem iſt groſ
tern wuſtens nicht. Ne wird Sffentlich ſe Sünde.
geruͤrt der vnfleis in den Eltern Iheſu / wel⸗
cher vnfleis nicht ein geringe Suͤnde geweſen
| A iſt /
Ist
Die pierde belt in fich einen
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ANnEmun!
10 9
Am J. Sontag nach der
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152 t valome
iſt / Es hat auch die Jungfraw Maria nich m
ein geringes Creug derhalben in jrem hertzen Pu —*
Euc.2. gehabt / fie bat gefuͤlet das zum theil un I —9
Schwerd re Seel durchdrange / daruon vor 9
welff Jaren der Altuater Simeon je geweip *
fager hat. Da bedachte ſie / Das Gott ve ſol⸗ — Pre
chen werden Schag suffsubeben gegeben ce
batte / de vergleichte fieje Elende mt dam Fer N
Elend der lieben Zeue / Denn gleich wie gg Jens! vi
v3 Durch des Teuffels Liſt verfüret wand) —7— N
vnd das ganze Menſchlich Geſchlecht in anı Pr 7
genor brachte, Alfo gedachte die Jungfiaw mßeh ar
Maria / das fie durch Iren vnfleis den way ut m“ hr
beiffenen Zyeilsnd der Welt verlorenheit, Tram"
Aus vnfleio DIJe drute vrſache ſolches Ereugesum Hase ON
kompr Irr⸗ werfichung wird angeseiget in Dem Work] us pie men
wa WVnd ſie meineten er were vnter din
Nie Am / won Oi
Ir, Dans Fompt em
Geferten ] denn aus Onfleiffe kompt IC | nihs wech
thumb. | | Kaflln mr mn
I1. Itzt bekomen ſie gar ein ſchwere anfech⸗ kumsınn han
Verfuchung tung / vnd hart Eteug. Sie ſuchen Sshefam | hanslhife,
vn» Creug. Drey tage lang / vnnd koͤnnen jn nicht Finden wkhn: Ynzte
Sie finden in nicht vnter den Gefreundtey | keine
das war gewislich ein ſchwer Creutz. Auch
finden fie jn nicht vnter den Bekandten Das
Tr —
MANOR) Terulela
—6
war noch ein ſchwerer Creutz / Da ſie Dep TE weßishim 1
tag nach einander ſuchen / finden ſie jn nich AN Me vahg
das war das aller ſchwerſte. nſinbe
III. Was thut aber in ſolchem bitter aM kazkalam
Was thun ſie tze der muͤheſelige Joſeph neben der viirde
vom CRUZ gen Jungfrawen Maria 2 Sie .Foeen ud | kiı, Yale
wider gen Jeruſalem / gehen un den . —8B
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Mn zeiligen drey König tag. 153 el]
I * —4
nam Mi \ 1
al finden je verlornes Kind mitten vnter den Il
AN Terern / mit jnen Difputieren vnd reden, | | 1
' Ds am „IE empfahen fie widerumb einen teoff/ 111 Sun
I ap ſie jr Rind Iheſum ſehen / gleid) als wärs ——— IA
“a Sin den fie aus der Zellen finfternis gezogen vnd vnd ARE 90
Rt daderrettet. ni:
3 fh Solches alles iſt vns zur Lere vnd zum 7. u
Re L Troſt fürgefehrieben / Denn eben alfo gehet Was wir 1
' An
dam des auch mit vns zu in vnſerm Creutz vnd ans daraus lew
Als Atwifecheunge. Man verleuret Chriſtum vn, " | |
aklıd ſern bejten vnd edelſten Schatz. Was iſt die RUN
hasst vrſach 2 Vnſer vnfleis / wır hören ons Wort IHM
sch irn winmicht / wir beten nicht / geben gar felten sum
ve Wılmlmafbenomaldes HERREÆN / vben uns gar
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EWeſolde tin keiner Gottſeligkeit nicht. us ſolchem * |
target nyronfleis folger jrthumb / fallen von einer Suͤn⸗ H
on or indie ander / voneiner Ketzerey in Die an/ Bi
KE Daraus kompt endlich eın boͤſe Gewiß
susdelligen / welches verzweiffelung mit ſich bringet.
Was follen wir thun in ſolchem unfall? Chris —— *
af in fen mus man ſuchen / ex allein kan vns aus Rbo
fi, Buiikfolchem vbel helffen. Lieber wo ſol man jn z;.ce fo
even fischen? Vnter ven Bekandten vnd Ge⸗ en.
freundten? Mit nichten nit. Wo Denn? In der
heiligen Stad Jeruſalem / das iſt / in der Kir⸗
che Bottes. ey wem Denn? Bey Denen Die das
(ur work Gottes haben, Wenn du hie Chriſtum / 4
us“ den du zuuor verloren hatteſt / wider finden
wurſt / ſo muſtu in behalten im glauben/un ges
—1 nk bet/ond in heiligem / vnſtreff lichem leben / auff
un „Daser vns nicht wider verlaſſe / vnnd wir / ſo
N, wie chriſtum verlorn haben / ewig verderben
N? . moͤchten / wie Judas des ein erampel iſt. |
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Am I, Sontag nach der I il!
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Vom dritten. —
Wæiul vns ſolche that Des Tofephs un | mm"
Marien erinnert von der forge vñ vermag Innngmslt"
der Eltern gegen jre Kinder / Desglerchendg Aal
that Des Kindes Iheſu vermanet vonranpe And uhr
vnd gehoriam der Kinder gegen re Kltany Anm Yin '=?
wil ich von beiderley darumb etwas Eirge Aufn mö
reden / ſintemal im Catechiſmo hieruon wch/ Zyn nahe!
leufftiger vnd vleiſſiger pfleget gelert zu war Ihrimaan nö
den. day lahe i Ine
Borge vnd SO viel nu die Eltern belangt / achteih Anna afrihng
2unpt der folgende vermanungen für gantz notwen une?
a Erſtlich haben die Eltern zu betrachtehn das
inen Bor das fie darumb Kinder auff dieſe VOckgeurkuminmia
Ander be⸗ ren / auff das ſolche jre Kinder Buͤrger fern fol nn ieldiatar y
(dert Iender Kirchen Gottes / Bott neben aan ur de
fromen Chriften loben vnd ehren end DAR una tmhid
wenn ſie nu in dem 2ERREN entſchlaffy Lane
rechte Gottesdtener an jre ſtat hinder ſth eilaemeie
fen ſollen / Wolte Gott das jrer viel were ill hin tan 9.
\ ſolches eanftli betrachten. teltaindr
e. Ainder DArnach follen fie wiſſen / das ale ỹ
— vñ arbett verloren ſey / wenn fie nicht e
oꝛb der in Sottesfurcht auffersichen / / nd
jmmerdar hertzlich anruffen / beyſad win... ..
ſten wider fo manchfeltige liſte des Taf u...
darmit er Die kleine Jugend ſtets pflege ya.
Warumb et⸗ geeiffen, Wir hören vnnd erfaren / iu...
liche Kinder viel Leute klagen vber den vngehorſem ann
ſo * gera⸗ Kinder / vnnd ſehen nicht / das ſolche
ich Gottesſtraffe iſt / darumb / des ſie vem 1,
pe Kinder from zu machen / one den a —35
Yin REIN
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IN 891 8° (I og Ill)
onhag m *
heiligen drey Koͤnig tag. 155
IM Des RERXXREN / den ſie nie / oder gar ſelten
hethet da hernſtlich angeruffen haben.
IM derſocgn 5Vm deitten ſollen fie bedencken / wie ein Ri,
e Rımder „edel ding das jey/ das ein Rind / welches Bot: siehe wi
Ye wen 9 Mur terleibe geſchaffen ernehrt / ans Liecht gefdyaffen,
t RIBdEr bracht / jm Leib vnd Seele gegeben hat) Bott
Klo day Feinem Vater / als wie ın einer contrafactur
Im Card geh FOrMIg vnd ehnlich ſey.
fig 3Vm vierden follen fie wiffen/ das fie 4. wie man
yHierinnen ein rechte Ordnung halten follen/ Kinder auffs
em en leibe jrer Zinder follen fie geben feine na⸗ asihen ſol.
Fat * „rung / aufferziehung / Rleider / zu zeiten auch
ruten / darmit ſie die Ainder in ſchuͤldiger ges
UA erhalten. Der Seelen ſollen fie mitteilen
AR onterweiſung und Lere / vnnd folche iſt Aveiers
e ine hley / von Gottſeligkeit / vnnd guten ſitten / die
8 Gueme Lere behelt ein gut gewiſſen für Gott /
Nonrnoaedie andere Lere behelt vnd erhelt einen guten
XEnamen bey den Leuten. Denn auff ſolche ʒwey
ege zateſa ding ſollen wir ons fuͤrnemlich befleiſſigen hie
non dieſem Leben. Paulus faſſet beides zuſa / Rpheſ. ©
6 bunden men / da ex ſpricht: Fr Veter ziehet ewre Aın/
Aa ſein ader auff in der zucht vnd vermanunge zu Dem
nal ER RT, Solches wird beſtetiget durch die zobie 4
aha Tobie / Det feinen Son alſo vnterweifet/
da wnnd ſpricht: Dein lebenlang babe Gott fuͤr
ung ORTEN vnd im hertzen / vnnd huͤte dich / Das du
ee keine Suͤnde willigeſt / vnnd thuſt wider
core gebot. Sie befihlt er erſtlich ſeinem
ehrt Son / dns er fich auff Gottſeligkent begeben
l / darnach / das er nicht in die Suͤnde wıllis
* u le das iſt / das er nicht zůhoͤren woͤlle / denen /
NR Bien zu Suͤnden treiben woͤllen. Erfordert
oa ‚ verbalbe;
| derhalben
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6 Am 1 Sontag nach der
derhalben von feinem Son gar eine heilige
sucht,
g.Drer i CEtzʒtlich follen die Eltern bedendin]
key DT pre grofie Suͤnde fie thun / vnd wie [hwerlid
Eltern / wel; = bi - —
Deſre Rins ſie ſich an Gott vergreiffen / wenn fie nicht]
dcr vbel zie⸗ wie fie ſchuͤldig vnnd pflichtig ſein / an jren
Yin. Kindern recht handeln / vnd fie wol ersichen,
Erſtlich ſuͤndigen fie wider Das Geſetz derm
tur / welchs einem jeglichen in fein hertz füge
Das ſtehet dir zu / du Vater / dein Kind ehrlih
vñ gottſeliglich zu erziehen. Darnach ſuͤndign
fie auch wider Gott / denn fie verachten Go
tes Gebot vnd befehl. Denn weil Gorchal
die Kinder ehrlich vnd Gottſeltglich aufn
ziehen / ſo iſt Der ein groſſer Gotisverretht
der ſolchem befehl nicht trewlich nachſcz
Zum dritten / ſuͤndiget er auch wider fein
eigenen ſtand vnd Wirdigkeit. Denn es vi
Gott / das Die Eltern etlicher maſſen fernen
verweſen / fo viel die cuſſerliche sucht bel)
get. Darumb wer in ſolchem ſeinem ampEui
flerffig iſt der vernichtiget Die wirdigken
jm Gott gibt.
Straffe der Yo ſolche Sünde folgen vielfeltigt
Eltern. ſtraffen / Geiſtliche vnnd Leibliche beiden
Eltern vnd auch an Kindern / auch wol an
len jren nachkoͤmlingen. |
Ser Rinder Was nım der Kirchen Be
ampt vnd jren Eltern / wird in dem exempel des
gebär. Iheſu Elerlich angeʒeigt / alſo / das nicht
nöten anderswo Lere vnnd vnterweiſung
en. J
ERſtlich gehet er mit feinen Elan
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A heiligen drey Koͤnig tag. 15*
auff gen Jeruſalem. Daraus frome Kinder 1. Werne im —1—
1 die ien lernen ſollen / neben jren Eltern Gott den die Zirdye |
kan yanı PERRY ehren / zu Chriſtlichen verſamlun⸗ Ib j |
Koran gen ſich geen halten / vnd mit herglicher an⸗ N
—58 dacht Die Ceremonien der Kirchen helffen IN
volbriggen. Hu
Knien ne a ante = m ME
a araus follen onfere Kınder lernen nachfra⸗ Hören fleiſſig all
aa gen / was fie nıcht wiſſen ſich mit andern vn⸗ ee ll
h a ülgerreden von dem daran fiezwerffeln / vnd de⸗ Men · —0
See drnen / ſo recht leren / fleiffigsuhsren. Wiewol KAUM
xt dem ſeuna ber Chriſtus nicht diſputteret von dem / da⸗ |
ra Dmizan er zweifelte / nicht fragte nach dem dag
om One nicht gewuft hette / bat nicht sugehörer ans
un goſe nern) als Föndten fie beſſer vnnd rechter leren
Ancht nalen er: Jedoch ıjt folch fein Exempel ung
mia et oa vnd gut. Solten derhalben frome Km⸗
0 Wırukar PER/ wenn jie aus der Kuechen wider heim Eos
ke eldan nen / ſich mit jeen Eltern beſprechen von dem /
ui MER fie vieleicht zweiffeln / etc.
ae,Wer das ſo verleuret vnnd verleſſet 3.Botr mehr
mine hriſtus feine Eltern / Gefreundten und Be⸗ Seborhen /
andten / von wegen Des worts Gottes. Dar⸗ denn den ls
if vnſere Kinder abermals lernen ſollen/ *B.
u WR, IV
" —24 Sort DEN SSERRIEFT höher zuhalten / denn
a leibliche Eltern / vnd das Wort des lebens
be ıgen Gottes tewrer vnnd werder zů halteny
nn DIE wort oder gebot jrer Eltern. |
‚dar AUF EEsʒtlich / Chriftus gehet mit feinen El⸗ 4. Die xl⸗
An wider heim / vnd iſt nen vnterthan, Zute tern chre: /
a llen onfere Kinder lernen/jve Eltern ın ehren vnd ſnen ges
erhalten, vnd jnen willigen gehorfim letften ® —— iR
—* allen Dingen / ſo Goͤttlich vnd ehrlich find, ee
ga | Solche farben.
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Solche Tugent vnnd g
gleich wie ſie haben he
von zeitlicher Wolfart DI
ber: auch der Kinder RT
Die wider ſolche
jre fonderliche trewunge
fen, wor
Am J. Sontaa nach der
ehorſam Der Kinde
rrliche Verbeiffunge
teſes Lebens / alſo ha⸗
ter vnnd vntugend
obbyrätte tugenden ſtreuen
/ vnd grewliche ſt
ff Amdskind er
lche auch ſich anf / \
| kommen gleicht
chen / denn Die Rinder be
ſahhend
in M
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11 ran
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erblich / jrer Eltern vnd Vorfarn laſter
bosheit, F IE
4*
Vom vierden. 1
€ tiſtus J e| wie ö
—— WMEil von dieſem letzten Artickel 6
nah der acht tagen gung geleret iſt worden wi ichnt [io
men echlichen ein wort oder 3wey daruen reden. Nach 299
naim ⸗ unge Gsottucher natur nam Chriſtus 9
Weisheit / vnnd Gnade! Jon
nach der Menſchlichen Natur / weile
warhafftig an ſich genomen hat er auch n
derſelbigen zugenomen / an Alter / Weisht
vnd gnade. Wolte der liebe Gott das
zu an alter /
ſoichem feinem Exempel nachfolgeten /
wir zugleich mit dem alter / auch an We⸗
vnd gůade zunemen bey Bott vnd den ARZEEN N)...
fchen. Auff Das ſolches gefchehr/ fi A N N a
uns Chriftus feine Gnade vnnd hälfte BETEN)! INT
chem fey mit dem Vatter vñ beiligenm GENZER Yan), mn
lob / preis / vnd ehr von ewigkeit zu WISS Mi 2“
Amen. Alten
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Mina mad heiligen drey Konig tage, 159
gehocſnd
Am Andern Sontage
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dam dritten tag ward eine
ser Be Nochzeit zu Cana in Salileaf
a vnmd die Mutter Iheſu war
a Iheſus aber vnd feine Jůnger
| urden auch auffdie Hochzeic gela⸗
n / Vnnd da es an Wein gebrach /
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160 Am 11 Sontag nach der | m
fpriche die Mutter Iheſu zu jm Sie I) —*
haben nicht Wein. Iheſus ſpricht zu er
ir: Yßeib | was habe ich mit dir zu a 4
ſchaffen? meine ſtund iſt noch nicht N
komen. Sein Mutter fprichtzuden zus
Dienern: Was er euch ſaget das il
ehe. Es waren aber alda ſechs Rein air:
nern Waſſerkruͤge | geſetzet nachdeeähn
weiſe der Juͤdiſchen reinigung| und ——
gienge je in einen zwey oder Dry ©"
mas:
——
Mkinncun
meh u
JHeſus ſpricht zu jnen; Fuͤllet ea on
die Waſſerkruͤge mit Waſſer vnd ſit Bl |
| Ne Apwicha
fülleten fie bis.oben an, Vn
ſpricht zu jnen: Schepffet nu] van At
bringets dem Speifemeifter] vnnd Hi
fiebrachtens. Als aber Der Spell. .
meifter fofter den Wein der Waſt —*
geweſen war | vnnd wuſte nicht von Parsea
warnen er fame | die Diener Eh"
wuftens / die das Waſſer gefchöpll@kun..
hatten rüffet der Speifemeifter dem | Ra;
SBreutgam | vnnd ſpricht zu ji: Je⸗ I
derman gibt zum erſtẽ guten | —**
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En
76 Am II. Sontag nach der *
ISt derhalben Dis der rechte nutz de Ann ot
mieackel Chriftı / das durch ſolche feine hern an wi
ligkeit jedermenniglichen kund werde vñ ſeine Gaben Or
ler; aleıch als durch natuͤrliche augeborne ſ 7. >;n&i0
gel/befrefftiget werde / auff DAS wir muenadp mal“
tem hertzlichen vertrawen / vns anf mallen⸗ Faghann
verlaſſen moͤgen. Aber die mirackel / welchede
Tenffele mi? ehre Chriſtt verfinſtern / vnnd den Glauben un Be
rackel. den Wienfchen ausleſchen / find nichts .
lauter gauckelſpiel / vnd betrug Des Tefal "nn
für welchen vns Chriſtus felbs warnet RB». Hisunn
wir ons hüten follen/ Wertheim 24 Dat 5 —
ſpricht: Es werden falſche Chriſtt / vnd ſo il
fche Propheren auffſtehen / vnnd groſſe ꝛicheen
Ind wunder thun / das verfuͤhret weden
den jrrthumb ( wo es muͤglich were) auch die 2
aufferwelten. Sihe / ich habs euch) SUMOEBWEI . unin.
fagt. Derwegen fol niemand den Mirackeln
gleuben / denn allein denen / welche die chie | '
Chrifti offenbaren, vnnd Den rechten glanbal] .\,.
an jn fördern vnd erhalten. J
hc u Do
Kom vierden, 2 FR
was wir WEl in dieſem Kuangelio vieler paßt ou
aus disfem nen gedacht wird / wil ich num kuͤrtzlich ji | Akku Ya
Zuangdio gen/was für Lere vnnd vermanungen bey Ruh
kernen folleit. Zem jeglichen ın ſonderheit ſind zu merk FEN mzrgt,
1. Meſſig ERſtlich ſollen wir von dieſen Ni wade
frölich fein. geſten allen in gemein lernen ein Exem ungiſenn
ner meſſigen fesligkeit / darbey nicht ſe —
gerey vnd vnſinnigkeit fein ſol DaruoniM ur Maut
ſten Artickel weuleufftiger geredt a LEER
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all heiligen drey König tag. 177
18 da te Vom Breutgam vnd der Brayt follen > Chriftum
wc fl; wir lernen / vnſern RErrn Chriſtum zu Gage >" galt bis
nimm bitten / welches als denn gefchicht / wenn wir
türlchen Ole Gaben Gottes / ın rechter furcht Gottes
aufn Vund Dandiagung brauchen / zur ebelichen
ven ma freuden / vnnd daheim laſſen die / ſo nicht
Remu vVochzett gebeten find,
wvndde AVs ven Wunderwerck ſollen Breut/ , 9% Gars
Kan a gam vnd Braut lernen / das / wenn fie Chri⸗ tes ſegen zu
Hbaud ſtum zur Pochzeit bitten werden/ ſo wıl er das hoffen,
w RER zu Wei machen / das iſt / das bittere
99— Pl er in ſuͤſſes verwandeln / nen reichlichen
he Chr Ben ——— des ſie keinen mangel ha⸗
2* .
Bu Yon Errn Chrifto ſollen wir lernen’ 4, Sen
Sraut vnd Breutgam nach vnſerm vermoͤ⸗ Breutgaun
gen 5u helffen / Das ıft / Die Kirche Gottes zuuerchren.
ſMmuͤcken vnnd zieren / in alle wege / wie wir
N mer oͤnnen.
———
mMmooguanen / die omg / ſo bisher im Misbt Hu) vnnd che in einen
oh Aberglauben geſtandẽ / zu einem guten / Gott⸗ guten brauch
ſeligen brauch zu wenden / damit fie dienen zu wenden,
mei zur ehre Gottes / vnd erbawnage feiner Kir⸗
% „eben. Diefe ſteinerne Krge muſten dazumal
un Son ‚bei Juͤdiſchen Aberglauben dienen / Aber
a Chriſfius brauchet die 33 beförderunge feiner
a err ligkeit / vnd zur erbawunge feiner Gemei⸗
nah 6 ſolte man die Kirchenguter / welche
gu ni" porzeiteit in geoffem misbrauch gewefen / nu
u fort zu befferm brauche wenden,
a ae" Yon Marig follen wir lernen /"ons ©. One der
fan ober andere Leute erbarmen / vnnd Irer nod⸗ 2. anno⸗
oe m turfft en.
—
un | %
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38 Am II. Sontagnachder I Mi"
> * | J m? (Het
turfft uns annemen / Bott den RERRen ſit
Inde
fie bitten / Das er den Armen mit ſeinem ſegn
beiſtehen woͤlle. Wie
>. Chrifti vom Speifemeifter follen wir kam I";
Saten billis Die Werd vnd alle thaten Chriſti mierangg WON,
eben. herzen zu billichen, uote zu
8. Chriſto Von den Dienern follen wir lernen/wii |
folgen. ons Chrifius etwas heiſſet thun / Daswiri N A
gern folgen follen/ nıcht alleıne worffen od mut v''
ſehen was er heiffe / fondern auch thun wasee M Ah
eiſſet.
p. Den leu⸗ ß Yan Ehrifto/ Maria / vunddenig | ME
sen gefels _ gern / follen wir lernen den Leuten ehrliche 9 Ar
ſchafft lei⸗ geſelſchafft leiſten / mit Iren geringen van) Im 1 ‚TH
ſten. gen vnd gaben vor lieb nemen. Sollen au A, A
lernen armer Leute ehrliche Znochzertenmme IX dm I
vnſer gegenwertifeit zieren vnd chren Au X nad
mit vnſerer Habe / da es Die not erfordert/ jun
rathlich vnd huͤlfflich erſcheinen. |
SJeſes haben wir etwas weitleuffuge I ılumi!
gchandelt vom heutigen KEuangelio al 1... 3%,
dieſe materia / fo hierinnen begriffen fein 1° N ei
jar nur einmal gehandelt wird, NETTER
Seſchlus die ALſo iſt nu geſagt von dern DOSE Ara in ar
fir predigt. vom Eheſtande / vnd Daneben auch ange I...
worden/ wie ſchwere Sünde fey Die vba N
tung des Sechjten Gebots. Habe anhand TUN \Nlıriı
ret Das mirackel mıt feinen vmnbjtenden FW |...
was für Lere vnd vermanungen / Die erempa a
einer jeglicher Perfon ın dieſem Euangu "al
vns fürbılden, Gott der Vater vnſers lieben nn
ZEren Iheſu Chriſti / verleibe vns ſeine HF,
de / auff das wir durch das Miuackel gran
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| Heiligen drey Koͤnig tage. 197
ei werden / vnnd Bott dem Oster / Chrifto Ihe⸗
ſu / vnd dem heiligen Geiſt ſch uͤldige vnd rech⸗
te ehr beweiſen in warer furcht Gottes vnnd
glauben. Dem vnſterblichen / ewigen, lebendi⸗
N gen Boti ſey ehr / krafft / vnd herrligkeit / von
cwigkeit zu ewigkeit / Amen.
—*
Am Dritten Sontage
ide nad der heiligen drey König
Mick m tage | Euangelion Mat⸗
— thei viij.
re \aieng / folgete im viel Volcks
— —— ach. Rı dfihe/ ein Auſſetzi—
* air Fam vnd betet jman | vnd ſprach /
Hu mun Nerr/ jo du wilt / kanfiu mich wol reis
un nigen. Vnd Iheſus ſtrackt ſeineh hand
= En aus |rürct in an | unndfprach: Ich
frame wilsthun | ſey gereiniget | vnndals
—* so bald ward er von ſeinem —* rein.
* Vnnd Iheſus ſprach zu jhm: Sihe
nn fage es niemand | ! Toner gche
hin/ond zeige Dich dem Prieſter / vnd
opffer die gabe | Die : Mofes befohlen
m 1 no on su einem zeugnis ‚ober fie,
* Mia M 1} DAY
mit nenn
Drum ON > Iheſus vom Derg herab
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DA aber Iheſus eingienge Tannen
Capernaum / trat ein Heuptman Krknm‘
im/der bat in] vnd ſprach: SER Pinirihii
mein recht ligt zur Haufe | onndah Prien
Sichtbrüchtig | vnd bat grofle ab Bnsifmis
Iheſus fprach zu jm / ch wil komen Thum
vnd jn geſund machen. Der Halli,
man antwortet / vnd ſprach: HEin
sch bin nicht werd / das du vni un),
mein dach geheſt | fondern ſprichnm N...
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IN 891 8° ( og III)
Moghn 9 ER
* heiligen drey König tage, 181
Sein Wort / fowird mein Knecht ge⸗
find. — bin ein Menſch / dazu
a der Dberfeit onterthan | vnnd habe
AN
N (N pnter mir Krieasfnechte | noch wenn
Ach fage zu einem | gehe bin | fo gehet
N er / vnd zum andern fon 9 ſo kompt
Sl er / vnd zu meinem Knechte thu das /
A | ‚fo thut ers, |
I DA das Iheſus hörete | vers
IN "wunderte er fich] vnd forach zu denen
UA DIE Im nachfolgeten: Warlich ich
4 12 ‚lose euch / ſolchen Glauben habeich
= \\ Be nicbe runden Aber ich fas
ne euch | viel werden fommen vom
"N dist en) und vom Abend | ond mit
yon ekbraham] vnnd Iſaac | vnnd "Jacob
din im Himelreich figen. Aber die Kin
uf ‚der des Keiches werden ausgefloffen
a in das Sinfternis hinaus | da wird
Mr ..fein heulen ond zeenklappern. Vnd
Iheſus ſprach zu dem Heuptman:
| A a „Gehe Hin/dir geſchehe wie du acaleus
un {unbe haft | ‚rk. fein Knecht ward ge⸗
| N al ſund zu Ans fund,
* SR Erkle⸗
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IN 891 8° (I og Ill)
—R
Am III. Sontag nach der
Erflerunge des Texts.
RPTER Is $Euangelium belt vns für den affeel
— ——— — ſmu Chrijti gegen Das gantze menſc⸗
liche Geſchlecht / ſonder lich gegen denen / die
in ſrer Not vnnd dem Creutze zuflucht zum
Maith. il» Haben, Denn was cr mit worten zuuor var
heiſſen bat / ſagende: Kompt her zu mit alle /
die jr muͤheſelig vnd beladen ſeid / ich wil end
erquicken / bey mir werdet je ruhe finden fir
ewre Seelen: Solchs beweiſet er hie mit de
that. Denn nach Dem er Das Wort feins
Zsimlifchen Vaters auff Dem Serge glas
batte/gteng er vom Berge herab / vnourfül
let mit den Werck / was er mit dem WOLF
vor geleret hatte / auff das er feine Lere durch
zwey wun⸗ Mirackel vnnd Zeichen bejterigte, Dumm
derzeichen hut hie zwey Wunderzeichen / Den Auſſc
pri, gen reiniget ce mit einem wort / eben mit dem⸗
ſelbigen wort heilet er auch Des Heuptnan
Knecht / ob er gleich nicht zugegen wer. DIE
nutz Diefer mıcadel iſt / das fie bezeugen / Chn
Nur dieſer ſtus ſey der rechte Meſſias / vnnd das er den
wirackel. betruͤbten vnnd angefochtenen Menſchen d
10 im Glauben anruffen / mut huͤlffe erſcha
nei wolle / nicht anders / denn wie e dieſen
Auſſetʒzigen vnd Meuptman in jret nor hat g
hoiffen, Auff das wir aber folche Wind
vns deſte bas moͤgen nuͤtz machen / wıl IP
Artickel hierinnen handeln / Nemlich:
EJIne gemeine Lere von allen A
rackeln Chriſti
2. yon
182
gegen vie.
vVier kick
dieſeso REuan⸗
gelij.
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Arnd alch
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INETIE:ER [
heiligen drey Koͤnig tag. 185
Kin, > VO Auffegtgen/faner Geſundma⸗
"Yunge/vnd etlt chen v mbſtenden.
lt ons ſu 3. VOm &ceioniſchen Seuptman / ſer⸗
Dun Das guy BP glauben / vnd herglicher forge für feinen
X gegun Knecht *
Tang — 4. Bobdes glaubens in dieſem Heupt⸗
Mywonue
Tamm
| Avid DAN
daadenſed | om [ rſte fl,
Ram MOL die Euangeliſche Hiftorten viel Beneine
Shi vunderzeichen Chriſtrin fich begreifen / mit lere ven mis
MR pelchen er feine Herrligkeit offenbaret / vie rackelm Chri⸗
auff dem h ere beſtetiget / vnd den glzuben in den Zuho⸗ Fi in füuff
Bageha ern ſtercket/ wıl ich Fürglich eine gemeine "Wa
| fat.
vasamLere geben / welche man zu allen ynnd jegli
user chen mirackeln Chriſti besuchen möge. Wirt
sabdagı amb aber Chriſtus fein wortinit wunder; ciche
udn Abekrefftige / iſt diſes die vrſach. Gleich wie wie
ana der erfarung verteilen von denẽ dingen / die
ead da wir euſſerlich mit vnſern ſiñen empfinden / das
nhzueaander aber / ſo mit der verũnfft begriffen mus
werden / nicht eh gleuben / man habe es vns
—* ul Den augenfcheinlih bewiefen / Alſo mufte
nauch Der Glaub von denen Dingen / die alle
* Sinne vnd Vernunfft weis vbertreffen / ——
a 4 „„pbernathrliche ding/ nemlich Durch Muackel /
gen kl velches goͤttliche beweiſung ſein / bekrefftiget
am werden. Yuff das wır aber ein volEomene vnd
* „ganze A Lere von den mirackeln wiffen moͤgen /
mus ich noch etwas weitleufftigers daruon
nun „Den / und das es In einen gewiffen grund
a I u verfaſ⸗
4
XRXX
11
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IN 891 8° (I og Ill)
184 Am III. Sontag nach der
verfaffet werde / wil ich fuͤnff Fragen ſtellen
Was für Perfonen bey din 2 Jicscheln finde
Worzu fie geſchehen? Auff was weiße? Wong
fie vns nuͤgen vnd warumb heut zu tage nicht
auch ſolche Muackel geſchehen?⸗ Bi
s. Die per⸗ De perfonen find dreierley. Erſtlichn
ſonen. die / welche mit Kranck heiten vnnd tyrarne
des Teuffels vnterdruckt vnnd beladen find,
Darnach die Zuſeher vnnd Suhorer beyden
Wunderwercken. Kestlidyen Chrijtusperdte
mira ckel felbs thut.
2. Worʒu fie As ende folder mirackel iſt nicht ei
geſchehen. ley. Denn erſtlich thut fie Chriſtus darumb⸗
auff das er feine herrligkeit offenbare, 2, Dns
er feine Here confirmiere vnnd bekrefftigeʒ
Das der Glaube bey denen / fo Die mirackelſ
ben / suneme vnnd wachſſe. 4. Das Gottde
ERXR / wenn men feine vnausſprechlich
wunderthaten fihet/ gelobt vnd gepreifer wir
>... Das des Teuffels Reich allgemach möge
gefchwecht vnd zerſtoͤret werden. Allerley mu
rackel fo wıder gemelte vrſachen vnd endeg⸗
ſchehen / werden verdampt in Gottes Wort
als wie da find die betriegereien des Teufel]
Watth. am 24. | | |
3.001e fie ge⸗ DIE weife vnnd art / wie Ehriftus feine
ſchehen. Mirackel volbringe/ iſt mancherley / Denn zu
serten thut er fie nur alleın mit dem Wortaß
hie gefehicht / Su zeiten thut ee auch die him
bınzu/auff das er die wirdigkeit vnd heiligke
feines Leibes Darthu / Zu zeiten che WORMS
Mirackel thut / dancket er zuuorn Gott de
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IN 891 8° (l og Ill)
Vater / Fu zeiten aber richtet ers aus 9 Rau,
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uff ws ug ſe das mirackel zu volbringen / gehoͤret auch
WEN pen ıft/hinfort nicht mehr fündige. 2. Das
nloulkpnd Aelffer. 3. Das wir/die wir Die mira⸗
h ckel leſen / an der Here Chriſti / vnd feiner herr?
mc, sche Wunderwerck € Der ıft gar blind / der
r
man and het zn tage Ferne Wunderwerck nicht erken⸗
ur Kali bauffe/ welcher vom Teuffel/ dem Fuͤrſten
gſtorit wadg. k 2%
teen Heifken zum böchften verfolget wird / weldye
—3 beideallejr vermügen nur alleıne dahin rich⸗
tun) das ſie die ware Religion Chriſti vertil⸗
gen/ vnd koͤnnens doch gleichwol nicht enden.
2 a
Mamdin IN
N
je better
Die ganze Welt verfolgete den einigen Man, Kutke,
matt DT Tutherum / vnd Eöndte 1m doch nicht cin her⸗
a im aufFfeimem Heupt kruͤmmen. Wie kam
es Vnſer lieber HErr Gott beſchuͤtzet jn /
Put —5 vnd ſein Chriſtliches heufflein gar wunder⸗
ea barlich. Solche gegenwertigkeit Gottes in der
Mn LT a ders gnugſam / alſo / das nicht von noͤten iſt licher weiſt.
ha uqu h | ni v andere
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IN 891 8° (I og Ill)
heiligen drey Koͤnig tag. 185
,
Bott erbelt
Pr * ſeine Airche
ee Chriſtlichen Kirchen iſt micackels vnnd wun⸗ wunderbr⸗
var it nicht auch fol 5: Warumb
denen Ok WaArumb geſchehen 15 chf ———
nicht geſche⸗
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Sechs fin
zu berrach:
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IN 891 8° (l og Ill)
35 AmTll Sontag nachder
andere zu ſuchen. Darnach iſt zuwiſſen / dag
die Mirackel vnnd Gaben geiund zu machen)
Item / die ſichtbarliche ſendung des Haligen
Geiſtes / nur in der erſten angehenden Kicchen
im brauch geweſen ſind / auff das fie hernady
mals ſtets vnnd in ewigkeit bey allen vnſen
Unchkomenden Die ehre Chriju / ſampt der
lere vnd glauben an ın/befreffrigten. VWelde
is hierzu dienen ſollen / Das wie wiſſen vnn
euben / das ſolche Mirackel glaubwudg
zeugniſſen vnd bewets ſein ‚nit welchen Gott
der RERR fein Wort vnd Euangellum ver /
ſiegeln vnd bekrefftigen hat woͤllen.
DAher ſagt Auguſtinus vonden Win
derwercken / das Bott nicht hab woͤllen ug⸗
ben, das dieſe Wunderwerck für vnnd fc
Dr Kirchen / bis auff vnſere zeit weren folten)
damit vnſere HSertzen nicht allezeit nur nad
dem ſichtbarn trachten / vnd alſo Das menſh
liche Geſchlecht als vber gewohnlichen zufel
len gar erkaltet / vnd Das vns auch daran ken
zweiffel ſolle ſein man muͤſſe denen glauben]
die / ob fie wol etwas ſolchhes geprediget } DAB
wenig vernemmen haben Fönnen/ dennoch de
leut dahin haben bringen koͤnnen / das fiejnin
gleubten vnd nachfolgeten.
Vomandern.
AM Auſſetzigen den Chriſtus reinig—
Seine Krand/
heit / Das weſen oder ſtand ſeiner Perfor/ De
ſol man ſechs ſtuͤckemercken
Glaube /
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oder bey ji
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* 3 18 x ;
Dach ftp heiligen drey König tane. 187
SOCH Get. z ; f ,
N Slaube / ſein gebet / ſeine gedulr / vnnd ferne bes
ATEM ng kentnis.
M LEN De kranckheit des Auſſetʒigen war ein
—— ⸗
ndo ſtraff der Suͤnden / derhalben fie ın von Bor Die kranck⸗
\ it des Auf
ſetzigen.
U Age zorn / vnnd dem gerechten Gericht Gottes
N erinnert’ Denn ein jeglich creutz / vnd ein jeg⸗
ifieficher unfall / ja alles was vns widerwertiges
Nedirzu handen koͤmpt / iſt gleich wie eine Goͤttli⸗
Maache predigt / in welcher Gott die Suͤnd ankla⸗
SD ntohget/ vnnd feinen zorn offenbaret. Vnd wenn
mdkuper Menſch ſolchen gerechten Zorn Gottes/
cn datei guffer Der erkentnis Chriſti / ernſtlich betrach⸗
tet / fellet er in verzweiffelung / Daher es offt⸗
ninmel koͤmpt / das entweder Der menſch jm ſelbs
Ste mdehhnden tod anthut / oder allgemach fur trawrig⸗
Harafkeit vnnd ſchmertzen verſchmachtet / Denn ein
Iaͤndhafftiges Gewiſſen leſt dem Menſchen
gen a
—
eu Thebaniſcher Roͤnig / nach dem ein ſchreck⸗
nn aD Deftileng an feinem Aöntgreich entſtun⸗
08 dencket er bey ſich felbs / das entweder er
N ODEEDIE feinen ein grewliche Suͤnd muͤſſen be⸗
* ar gangen haben. Kuͤffet zu fich feinen Prieſter
on Tireſiam / vnnd befihlet ibm / das er mit
N er Warſager Kunſt su wegen bringe / vnd
ſagam. anzeige den / der ſolche grewliche Suͤnde oder
laſter begangen babe / darumb fen gantzes
and, Zoͤnigreich mit fo cıner geſchwinden Peſti⸗
lentz henngeſuchet werde, Endlich befindet
mt (nl Oedipus / das er ſelbſt / vnnd ſonſt Fein ander /
Inden. Sn ſolche ſchwere Suͤnde begangen babe. Dem
ink er harte von feiner eigenen Mutter / wa .
- nn — — — ST —
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I
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IN 891 8° (I og III)
auch nicht ein augenblick friede. Dis woͤllen Das exem⸗
wir mit einem Exempel erkleren. Oedipus pel Oedivrh
4
XRX
ES.
188
Am III Sontag nachder
vnwiſſend jm zum Weibe genomen/ Kinde
klin
%
Aden ſieſih
erzeuget / welches alſo zu gieng: Do er ein ind Mai“
war / wurde er von feinen Eltern einem Zyiy mals I
ten gegeben / der folte jr wegwerffen vnd nk
ten / aber Der ANirte dem foldyes befohlen wir, tſhaffnan
de / ſahe das ex ein ſchoͤn Kind war / vndyay Aut
ſchonet ſein / da er nun zum Manne erwuchſe ſuſon warh |
ward er ein Kriegsman / vnnd ſtritte fügdge lm ananad
Thebaner gar glücklichen. enter dom Vo
Schrecklich VnNd nach dem er alle ſachen wolve⸗ "kman ti
ding vınbde richtet / vbergaben fie jm das Koͤnigreich
orfenbat te
(unde ,
Bofe Bewißs
fen hat Feine
ruhe.
vnd gaben jm die Königin Tocaftamzueche,
Alſo nımpt er feine eigene Mutter vnwiſſc⸗
lich zum Weibe. Nach wem aber foldye Sim
de dem Oedipo durch den Prieſter offenbaret
emg du
N games;
Im Kndepn he we
mas
ef für ce
werd / vnnd er fahe das von wegen plbarfıy Yanmafıı
ner mishandlunge das ganze Köngead Anknmand
mit Peſtilentz geplaget ward / dencket ran km
Den zorn Gottes/ vnd ın ſolchem nachdendn
fellet er in verzweiffelunge / In foldyer vor
zweiffelung reiſſet er jm ſelbs erftlich die Aw
gen aus/ auff das cr die Sonne nıcht anſch⸗
wenmöge Darnach alsin fein Gewiſſen ß
hefftig peinigte/ bieffeer mit Eleglichem ba
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WMeg Mneſct.
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Genade
len / vnnd erbermlichen worten / die vm Rn Yold J
henden von fich hinweg geben / auff ns Tann s
nicht auch mit feinem ſchatten die Keutebd Pinent.
ruͤren / vnd nen ſchaden möchte, ernst Prtriı, 3
flohe ex aus feinem reich alſo blind / vnd wald —*2c
ein Bettler / bis fo lange er duch verzweif Wann...
lung gar verſchmachte vnnd ſtarbe. Sun Reg
Mutter die Jocaſtam begund ds böfe Od Per
wifjen / vnd die Suͤnde auch anzufechten 9 Ni *
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IN 891 8° (I og III)
RG | 13
rt heiligen drey Koͤnig tage. 189
ugnn nach dem fie ſich ſchuͤldig befunden / hat fie fich
ten A, Plbſt erhenget. Sihe / alſo ein grewlich vnnd
A Ihredlid) ding iſt es vmb die Suͤnde / wenn
wſoa uch ſie der Menſch mit den augen ſeines hertzens
R866 rechtſchaffen anſihet. |
a fa a. DAs weſen oder ſtaud dieſer Auſſetzigen 11
—* — hart vnd armſelig / Denn er mu⸗ Der auffente
en ſte an einem abgeſonderten ort / vnnd nicht gen elendes
nn, guter dem Volck / ſein weſen heben. Solcher leben.
ſcchmertz bat one zweiffel jrer viel zu nichten
F
nt Ins HITE
a u7 IN IM INN
gemacht / Denn ſie waren nicht alleine von
J
U Seh Der gemeinſchafft anderer Leute aus geſchloſ⸗
ge a fen / fondern fie waren auch beraubt der troͤſt / Fůnff merck⸗
er nach lichen predigt Des Worts Gottes. Vber das / zeichen der
Kai waren fie an fuͤnff gemerckzeichen von andern auſſetzigen.
sen Leuten vnterſchiedlich zu erkennen / welches
1 ds ah een ſchmertzen nicht en wenig mebrete, Das
egu md erſte Zeichen war ein sum zerriſſenes Kleid.
inkl Das ander / ein bloſſes Heupt. Das dritte / jt
aſſcunge nl verhuͤltes Angeſicht. Das vierde / jre Wo⸗
tm ſbear vung / ſo von den Leuten abgeſondert lage.
sera zmn DRS fuͤnffte / Die Öffentliche Ausruffung / in
nah line Welcher der vnreine ausgeſchrien ward beim
um MOL / als einer der vnwirdig were hinfuͤrder
ala an Pnter dem Volck Iſrael zu wandeln. Dis iſt
—* des arme weſen dieſes auſſetʒzigen Mannes
ame Karten geweit/ wo er ın foldyem elende nicht an Chris
mich Em en / ſo were ex in ſeinem
Mr 4 Kran Eric en,
Lader KOmpt derhalben su Chriſto / faffetey I1III.
vn." dh nen glauben / vnd wiewol er vermerckete/ Das Des auffegis
nö m 3 er der verdamnis ſchuͤldig / jedoch hielte er AU glaube,
jun MO, ſich an Die gnadenreiche verheiſſung Chriſti:
ana my⸗ Kompt
En 35 Ir
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IN 891 8° (I og Ill)
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10 11
f5o Am III. Sontag nach der
18.
ein gebet.
MRom.ıo,
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Seine 5%
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dult.
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Seine Gens
feſſion.
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IN 891 8° (l og Ill)
RKompt her ʒu mir alle die ie muͤheſelig / vnn
beladen ſeid. Er hatte one zweiffel gehöre]
das Johannes von Chriſto zeugete Sihe /
das iſt Gottes Lamb welchs Der Melt fünde
tregt / drumb als nu dieſer Auſſetzige des M
Ses jmen wird / hoffet ex. geſundheit zuerlan⸗
en} vnnd helt ſich mit veſtem Glauben an
Thriſtum.
Avs ſolchem glauben ruͤffet Chefin
an / Denn Die aguruffunge vnnd Gebet fun
natuͤrliche flucht Des glaubens / kan auch en
den glauben nicht geſchehen / nach dem ſpi
Pault / Wie ſollen fie aber anruffen / and
ſie nicht gleuben.
IV ſolchem gebet des Auſſetzigen win
ons cin beſonder Kxempel der Gedult ſ
gehalten / Denn alſo ſpricht er zu Chriſio:
XErr fo du wilt / kanſtu mich reine
gen.) Sleich wie Dauid / Da er ausfäandn
Reich vertrieben ward / begeret er wwer⸗
in daſſelbige geſetzet zu werden / doch ui
bedingunge / wenns dem MErrn gefiele.
ſtellet hie der Auſſetzige dieſe leibliche wol
tharıın Gottes Jand,der viel beffer weiswäß
vns nuͤtz vnd gut jeyy Denn wir ſelbſt.
VBer das hat dis Gebet ein bel,
Exempel der Bekentnis Chriſti in ſich
—
Schrifftgelerten onnd Phariſter verfolgeten
Dte / welche Chriſtum für den Meſſiam bt
kandten / Aber Doch dieſer arme / veracht
Auſſetʒige keret ſich nichts an Nie / fondern/ob
gleich alle hohe Prieſter vnd Shumgän
v
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Wrnſinng!
Ai dubir?
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ee Heiligen drey König tage, ri
AED On ſolten vnſinnig werden / bekennet er doch Chri⸗
‚Chrom ſtum / gleubet Dis Chriſtus sllmechiag ey /
b welchshn —— Meſſtas/ ve⸗ beſtendig
{dur A Er is auch wir nachzufolgen ſchaldig
q̃t ex g *
m FED wöllen wir beſchen / wie der Auſe zi⸗
Ve ge fey gefimd worden, in welcher geſundma⸗vdänfferley
ER unge viel vmbſtende zu erkleren ind / vn⸗ ombftenne
aue ter welchen ein jeder ferne befondere Lere har, A heili⸗
Den Leibe des Auſſetzigen ruͤret er mr der Jung,
— Hand an / verheiffer jm getroſt d,
ON darumb der Auſſetʒige bittet / mit einem wort
nam machet er in gefund, Dte Wirckung— dast
die reintgung vom Auſſatz / folget ven ſtun
neben. Als er rein worden war defahl er 95*
x Kınpinößweterley ı Das ers niemand fage das er ſich
1a ter dem prieſter zeige / vnd opfferẽ ſein gab nach
le nnd Geſetz.
ee dad Di een g Ietner handy pundand t-,, Strack
— bgigeu deibes/ Mar ein ʒeichen EHER
under vnausſprechlichen Gnade vnnd guͤrigkeit RN
(ar Chriſti/ dardurch des Auffersigen alzube vber
aus DT maſſe ſehr iſt geſtercket u Orden, Denn
u RR dem er fiber / das der Son Gottes mıchr
ad. vi allein wie andere Keute/ ſich Nicht ſchewe Bi
air zu reden / ſondern auch feine vnremmgkeie
‚nm MEDEr hand anruͤret / hat er ſonderuce⸗ mer⸗
ne Chr liche freude un geiſt vnd hertzen ge füler,
rn ar a Sn Picden geatuten ect er auch ſeine 2. Vnd ſpra⸗
wert), ch wilscthun) Der Auſſe/ He/ Ih wi
de Bige ſpricht: (So du wilt) Antworter jhm —
+5 entde /
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* er Eriſtus: (sch wils thu n) Daſchleuſt der
Auſſe⸗
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Am III, Sontag nach der
z on
——— bald bey ſich / Chriſtus werde ji 5
gewis helffen. A m
3. Sey gerei⸗ 3Vr vVerheiſſunge ſetzet ci; ( Se ge⸗ il of m
24 reiniget.) Muwelchem wort er feine Goͤ whetſt
liche gewalt beweiſt / ſeine Lexe beftetigehivm Bahr —T
den glauben in den Zuſehern vnnd Leſern d Got —
fer geſchicht / ſterckt / Zeun das woͤllen Ch Iran
fir / iſt fein thun vnd Med / alles WESEN du
wolt bar im Aimel vnd auff Erden 705 ben vo
fet vnd thut er. Solche gewalt Cherfkifoluns \, Prien
tröften wider Die gewalt Des Teuffels, ne namen, Di
wg
len) —0
VNd als bald ward er von —E
viutgead
Whn Aut.
rien:
Ohm
IR mden areſe
‚ Die reiniz Ä Ya
hung feinem Anflag rein.) Dis iſtdas
Fel / vnd Die wolthat gegen den Auflesigen)
Daraus er vermeretet z.als-bey einem gan
fen zeichen / das Chriſtus willig vnd bereit ſe
jederman von feinem Geiſtlichen Auſſatz 3 me
reinigen / der nur mit veſtem glauben will... .; Ai
huͤlffe anſucht. — *
5. Dreierley FOlget der befehl / (Sihe zu] ſage ah
befehl. es niemand.) Der Auffesige hat nal
lo befondern eyfer bey fich/die wolthaten ch
zu verfündigen vnd sussubreiten / darumbir
such folchem befehl nicht hat wollen gehor⸗
chen, Daran er denn nicht recht bat / D
folte Chriſto feinem woltheter dancken / MM)
wie es In dauchte / oder nach feinen ſinn
dern mit rechtem gehorſam / Denn es iſt ken
Opfferdas Chriſto bas gefeilet / denn ſog
Me
gehorſam. s Old I ts
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IN 891 8° (l og Ill)
8
ich Chr
heiligendrey König tag. 193
FOlget der ander vnnd dritte befehl/ 2
(Gehe hin vnd zeige dich dem Prie⸗ 3
u... Ser] vñ opffer die gabe / die Moſes ber
ohlen hat zu einem zeugnis ober fie.)
Suehrmm mIsthat Chriftus darumb / auff Das er Dem
| SGeſetze Gottes gnug there / ın welchen den
J
moin
Dem pries
fter zeigen.
—
** —Roo
Nr een befohlen wird vom Auſſatz zu vrrews
len an ER / vnnd Die vnreinen Aus Der Gemein 30
lan eriben/ vnnd Die ſo wider rein worden / durch
er prieſter öffentlich zeugnis wider ın die ge⸗
oEmeine zu nemen. Das aber die ſo geſund wor⸗ Opffern
NR waren) opffern muſten / geſchahe darunb /
)alb U mas ſolches opffer ein zeugnis were jrer danck⸗
rn m, arkeit gegen Gott / darumb das ex jnen wider
eeholffen hette.
—DJepaf iſten / welche aus dieſen wor⸗ Falſche den⸗
ee die Ohrenbeichte mit volkkomener erzelun⸗ tunge der
Eder Suͤnden erweiſen woͤllen / find Karren Papiſten.
nd verfelfchen die Schrifft ſchendlich / suchen
mn efelbigen auff einen frembden Verſtand.
Donder Ohrenbeichte / welche wir in vnſern
„ng urchen behalten / wöllın wır anderswo ſa⸗
ns
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— Klin»
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eher nn DIE BUN
om dritten. >
Tier ftuch
EAN A DIE Hiſtoria die da vermeldet die wol⸗ zu lernen.
u, ‚bakıden Heuptman geſchehen / bringet viel
jo nk 2 „seen mit fich / welche ich / Damit fie deſto bass
nam wol xEgen begriffen werden / in gewiſſe ſtuͤcke tei⸗
a) ERET an wil.
ne I ERãlich iſt zu mercken das Bildnis ı Lin Bild
ee velerley Polds / dus Juͤdiſchen vnnd des —— vol⸗
| I Heid⸗ all
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Rom. 3.
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seine lere
15 wir für
Gott alle
gleich fein.
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2. Von dem
glauben des
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194
Am J11. Sontag nachder fig?
Heidniſchen. Erſtlich wird dem Füdcnga Ar ort ne
bolffen / darnach dem Helden, Darinne wur in ja
su lernen haben / Das Die wolthaten Chrijtrims "nl ri
gemein alle Menſchen angehören / vnnd dag nude!
kein vnterſcheid ſey zwiſchen Juͤden vnd Kap a
den / Denn gleich wie fie alle geſuͤndiget vent
ben / vnnd mangeln des rhums / Den ſie hn Lil
Bott haben folren / Alſo beut Chrifiusjeoag Inch
man fein wolthat an/ vnd befihlet ſie im glau chuſum end!
ben anzunemen. ht
DIe zweterley gelegenheit des FRE, (und
vnnd Des Heiden / bringt auch eine Kerl „Anaflatım
fih. Der Juͤde wer arm / der Seide rag lin
Daran wir ſehen / das Chriſtus nicht ggeg
wertig Gut vnnd Habe anſehe / er veracg
nicht Den armen / verwirffet nicht den rein
Der Juͤde wer cin gemeiner man / Der AWP; ...
man aber eines Edlen Scfählechts. bee "7. ,
Rech Chrifti gilts nicht von herrlichen FT"
feblechten geboren fein / fondern da gutde "tt"
Glaube / Durch welchen alle Wenfban ala,
Heuptmauns.
vnd vnedle zu Kindern Gottes geboren
den, Dex Juͤde war in der Welt veracht
der Heuptman gar wol geacht zu Hoſe.
brifius erschtets nad) dem Glauben Wk
bey jm der ehrlichſte fey. |
LO wöllen wir aus den vmbftendanbe
ſehen / wasder Heuptman für einen glaube
gehabt habe, Das er cın Heide / vnnd a
Dem erwelten Volck Gottes gewefen iſt
muͤtiget jn anugfam. Er herte ſich bey
Leuten wol rhumen mögen von der hohen
feiner Heuptmanſchafft / aber folder —
ER ONE
dlnfonch
Morahnd
kann;
Aminen],
—
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AK
—
Iüfleen
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EN
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4
JONKAA N
| M il ur ei.
yumı . , beiligen drey König tage. 195
Hd, ale fuͤr Gott nichts. Denn wie Gott im
denetyrpropheten Jerenna Spricht: Wer fich rhuͤ⸗
changcho men wil / der rhuͤme ſich Des / ons ex mich wiſſe
wien end kenne / das ich der SER bim / der barm⸗
wvieſie Noertzigkeit / recht vnnd gerechtigkeit vbet auff
Ad dm Erden. Rompt derhalben der Heuptman
Aloha acht ohne Buſſe getretten zu Chriſto / ſonde⸗
hen / nach dem er ſein Elend erkennet / ruͤffet
"Fr Chriſtum vmb huͤlffe an / von wegen ſei⸗
Av ana 8 Rnechtes / vnnd ſolches thut er aus xrech⸗
ia Blsnben / Damit er fein Liebe gegen den “
am „zechften erkleret vnnd beweift, Dasır aber a a
AA VL “v . rg ı er ware
ds Cuietcbr/ Sch bin nicht werd DAS du vn⸗ pererung fin
14 ve . A —* 4 Es - cuvi⸗
een dach geheſt. Item | Sprich In var
went ein wort / ſo wird mein Knecht gez
ugmemamed e
IND.) beEent ex das er ein Suͤnder ſey / vnnd
As Chriſtus Göttliche Natur an fih babe,
Terent. 9
Liz
wm % 4 *
ieh
Erin Geſchlae
ats mic venſ
** —— ven gleubet er. Das er aber hernach ſetzet /
LU Al douo— . y —* Pr x
Denn ich bin cin Menſch | darzu der
kurın us Phrrfeit unterehan.) wıl er anzeigen / wie
zer nel ch Chriſto zu thun ey / Das er auch des
gero geel 7 Die nicht vorhanden / oder bey jm gegen⸗
os ren eg ſind / allein mit ſeim Wort vnnd willen
rn Afffen koͤnne / ſintemal er / der doch ein Menſch
„ar sy vnd Der Oberkeit vnterthan / ſeinen Rnech⸗
| Inapeman fr DR gebieten koͤnne / das ſie thun vnnd ausrich⸗
Aubmn muͤſſen / was er fie heiſſe.
na Zuge fellet eine Frage fuͤr vom fremb⸗ 4. Vom
dm SE Blanben / Der Zsenptimen gleubet / vnnd fremtaen,
sen OR | — iud SElauben.
—
wi 2 Sn
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7 I -
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Ih in din, 4
ſda hedẽ
956 Am III. Sontag nach det
wird fein Knecht geſund. Daraus wirdff )
gewiſſe Lere zu ſchlieſſen haben / Das from dr
Ehrijten durch jren Glauben andern labligg Z" 4
wolthatẽ erlangen koͤnnen. Ob aber jeman⸗ 5— *
durch eines andern / oder frembden Glanbay 3.) *
koͤnne Die ewige Seligkeit erlangen / Dana une"
wird bey den Chriſten nicht gefragt / denn did —
fe frage gilt nichts. Denn ſie wiſſen / dagm upinun pet
mands koͤnne oder vermoͤge ſelig zu wird Medmah
one eigenen glauben / welcher de nde ah
ſchen zu wegen bracht werden kan / wen c
c * uf 9 ne
me Chriften für jn bitten / das jm Gotta ws iu
eigenen glauben verleihen wölle. x 5
—1 Hk
om vierden. N Sf
IN diefem lob des Glaubens im Jyaupt ll —
man ſind — zu beteschten. _Erfllh uhhb
Ser das verwundern Ehriftt / welches gehört mi" —*
N feiner Menſcheit / denn er hat Menſchliche tv
fecten vnd gedancken an ſich / doch die one} yn.,
= Ddewaren. 2. Erſchweret / ex habe foldn h Mer,
Glauben in Ffesel nicht funden. —6
Id King
%
Juͤden begerten nicht allein das Wort
Met
Yltna\k
alleın die Here einwenig gefehmecker bat | NN!
ıft er allein mit dem Wort zu frieden. Make
aus einer volkomenern vnterrichtunge mw rd
aus gewiflern vnd mehrern zeichen. NM on
gröffer aber nicht nach vollendter weiſe —
. Glaubens zu rechnen. 3. 2 cenen wir bie
dern auch Zeichen / Ds.aber dieſer Red
E
Slauben war volkomener / aber Plduskim
iO
halben des-enptmans-glaube etlichen dent
der Glaube muͤſſe teglich zunemen / Wotdel
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am N UN da
jnen: Ir kleingleubigen | war yopahun
feid jr fo furchtfam? Vnd ſtund auf] —XX
vnd bedrawete den Wind vnd "1"
Meer | da ward es gantz ſtille eur.
Menſchen aber verwunderten ſih —*
vnnd ſprachen: Was iftdaspurgiil "=
Man / das jm Windunndalege
horſam iſt.
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Erklerunge des dexrts
2 Ma
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Som
SAH heiligen drey Königtag, 199
Euangelium belt vns abermal den
{ 9 Jim vnd her Chriſti für / welcher iſt / ſei⸗
D en Chriſten in der nor beiſtehen vnd helffen/
AG nad) den worten des Pfalms: Ich bin bey jm praf. ↄ1.
RA Ak in der not. Item: Ruffe mich an ın Derzeit Dahn. zo.
der not / ſo wil ich dich erhören] vnnd du ſolt — — — fol
NA mic) preiſen. Eben auff folche weiſe leret was un nie
On Sihle dss exempel der Apoſtel / wes man in 197 Jan glauben
BER gen onnd gefahe thun folle / nemlich / Das wir auffwecten.
SER amt den Apojteln vnſern HERren Chriſtum
FAN Pouch den Glauben auffwecken / suff das er
J Wauff vnſere Biste/vns helffe vnnd rathe. Dis Gamma
MMiſt aber die ſumma des Euangelij / Das vnſer dieſes texis.
—9 Err Chrinius / als feine Jünger in gefahr
fiunden / von wegen. des vngeſtuͤmmen wet⸗
ss ters / welches ſich ploͤtzlich auff dem Meer er⸗
EZ N\hub / vom ſchlaff gewecket ward / Das Meer
md den Wind bedrawete / Darauff als bald
ein groſſe ſtille erfolget/ alſo / das alle / ſo es ſa⸗
anal hen ſich hoch verwunderten. Wir wollen
lan Maber drey Artikel handeln / als nemlich:
A » De mancherley verſuchungen Der Grey ftück
pet De W Ehrijten hie in dieſer Melt. dieſes Suan⸗
Te) 2. Erklerung gegenwertiger geſchicht / gelij.
(ze DEE jren vmbſtenden. |
Me 3. SEIn fen bildnis vnd figur der Kir⸗
N
ı
kan, Dil chen hie auff Erden.
Vom erſten.
MEN dis Euangelium einer verſuch⸗
‚unge gedenckt / wıl ih kuͤrtzlich etliche art
* ij der verfuchungen / mit welchen Die. Leute an⸗
er gefochten werden anzeigen, vund ſolches dar⸗
| a umb;
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—XX
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200 Am IJIII. Sontagnacyder
umb / auff das wir die gefahr / welche vn aut
auff allen ſeiten pfleget zu betretten / erkemnen nf
lörttenntunter onnd wacker werden / Daswie f *
nicht in der Verſuchung vnterligen / den Glan
alllgen
ben verleugnen / vnnd der gnade Gottes be⸗ —
Aba werden, Denn gleich wie die Fänge elta
Chritimieren vnter des Meers wellen große RR ul
be ires Lebens auff fich hatten / Alſo ha/ ans
ben alle Chriſten fat per * Schiff / —
uch an jrer ſeligkeit zu beſorgen. ſehmn
Fůnfferley ie DIE lee Verſuchung find mande) *
ar DE ley / Denn die Verſuchunge kompt enn rn
luchung. Zon Bott her / oder von dem Teuffel / oder yon ar hr
den Mienfchen / oder von dent felbs Der u er
fücht wird / oder von gegenwertigen Dinge r w. *
Damme wir vmbgehen. ua
1. Bott verſuchet vns / auff das wir bit sad
Bor verſu⸗ vns felbft.bewertcr erfunden werden f Derek Er
chet auf drei verſuchet nicht darumb / DRS ek wiſſen moͤge —
erley weiſe · Ider etwas erfaren / ſintemal jm alles bewiſt I u
iſt / fondern das wir wiſſen mögen / wie viel [erfor
wir ın der Gottfchgkeit sugenomen babe pea m
Vnd verfücht uns Gott ın geberden/ in lere/ pi nt
1 In den ger Znd in zorns zeichen, Inden gebexden bakkk Kaya s
berden. den Abraham verſucht / da er jn ſeinen hanuahotva
gen Son Iſaac ſchlachten hieſſe zum Lupe,
Sbraham aber/als er Gott den HERKU —
in ſo einer harten vnnd ſchweren ſach ge den
ſam war / iſt er bey ſich felbs bewerter ef) Aria och
den worden / vnnd hat gefehen / DASDIENE FFC dan
rechte frucht feines Glaubens fey/ nemlichde NEN
gehorfam gegen Gott allen Dingen Diefer wi —X
fuͤrziehen. 40 werden heut zu tage die J— Wu
—
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kin heiligen drey Königfag, 208
die Aefahrıy ſten auch verſucht / indem / da jnen Die Sebot
MEN, orte’ welche aller tugenden vnnd guten ſit⸗
RÄT den die gewiffeften Regel find / fuͤrgelegt wers
ung votelin den / guff Das fie bey men felbft durch leiftunge
ID DL N ge willigen gehorſams / rein vnnd bewer
dan gleich erfunden werden. Aber hie gegen / die da
tades ein piffentlich vnnd williglich in Soͤnden fallen/
aorifſthhn vnd in der verſuchunge ſtecken bleiben / find
Feleſimee ſchuͤldig des ewigen zorns Gottes / voo fie nicht
getbſan buſſe thun.
x Vafacumae
DXArnach verfücht uns Gott auch in der 2. In der lo
Defihunt hen ,ereywenn er verbenget / das falſche Prophes !t-
eundenliken ausgeben / vnd manchexley jerige verfuů⸗
Rrnn riſche Leren vnter Die Leut bringen von wel⸗
zen mager Verſuchung Moſes redet im Such am
alſo: Wenn ein Prophet oder Treumer vn⸗
En a) nf euch wird auffitchen/ vnnd gebt Dir cin 3019
2 anghen Oder wunder / vnd Das zeichen Oder wun⸗
—— dir geſaget hat / vnnd
der kompt / dauon er DIE GEN g
ſricht: Las vns andern Soͤttern folgen / die
Ko IN Se nicht kennet / vnnd inen dienen / (das iſt / ei⸗
us ui iM nen newen vnd andern Gottesdienſt anrich⸗
vrage ten) ſo ſoltu nicht gehorchen den worten ſol⸗
N es Propheten oder Treumers / denn der
— ap SErr ewer Bott verfücht euch / Das er erfah⸗
raſch WE yeah ir in von gantzem hertzen / vnd von gan⸗
cold —T ser Seelen lieb habt. Solche Verſuchunge
geh GM wird Bott zugefchrieben / ſo viel da bela
ee pruͤfunge oder bewerung / aber nicht Die
he ſccvx hrung / denn Gott verfüret niemand,
* ya Eben auff ſolche weiſe gibt er vns heut zu ta⸗
re ge ſein Wort auch / aber darneben verhenget
"al / das viel ketzereien ſich erfuͤr machen / ons
Dh xy damit
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Bott verfüs
n get ret memand.
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⸗ 1X—
en
i
>20: Am IIII. Sontag nach der
Damit zu verſuchen vnnd zu pruͤfen / ob wi
such mir rechtem / lebendigem vnnd reinem
glauben in heben.
ZV zeiten verfuchet vns Bott mitsd
3. In 30858 h 4
en/ nemlich / wenn er am HPimel / auff Erden)
zeichen.
vnnd Dem Meer ſchreckliche Zeichen fang
Zorns vus fuͤrſtellet / welche Zeichen derfryy
men Hertzen vber die mas ruͤren vnnd bang
gen. Von ſolcher art der Verſuchunge zoo
Moſes ım andern Buch am 20, Gortifkd,
men / ſpricht er / das er euch verſuche vnddng
ſeine furcht euch für augen were / das jruch
ſuͤndiget.
Der Teuffel verſucht ons mit abtein
nigFeit vonder Lere / mit frenentlihemvnog
nemen in vnſerm beruff / mit Ybgötterepond
viel andern Dingen, dauon wir reden wol
auff der andern Sontag ınder Faſten.
De Heut / beide fand vnnd freund ver
ſuchen vns auch auff mancherley wel
Lere / heucheley / exempeln / rath vnd that v
heiſſunge vnd drewunge.
11.
Des Teuf⸗
fels ver ſuch⸗
ung.
LIT,
Is Men:
(hen verfus
dung.
IIIT.
Vnfers ſůnd⸗ ſich ſelbſt / das In verſucht / als da iſt die
Hen fleiſche fuͤnde. Darnach viererley affecten vnd bag
vet ſuchung. den / von dieſem Stamm aufſprieſſen
vns nachmals hefftig anligen / dis vnnd jene
wider Gott zu handeln. Zu zeiten wid de
Menſch verſucht von Den Gaben die m
lichen find / entweder an wis vnnd verfiaml
oder am Leibe, als da ſind / [chönhert / Track!
vernuͤnfftigkeit / kunſt / etc. Wer vorfoldie
DEr Menſch finder auch vieldingdem
anfechtung nicht wıl vnterdruͤckt werden
da
fin!
”
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kai heiligen drey Koͤnig tage. 203
uo c u
Kann der fol gedencken / das jm foldhes alles von
N Gott gegeben fey/ Gott damit zu preiſen / vnd
hetwnen, dem nechſten zu dienen,
X DIJe ding / ſo vmb vns / vnnd neben vns V.
m NIE . ‘ z *
nd / pflegen offt der fromen Hertzen zu ver⸗ Andere ver⸗
re füchen vnd jrre zu machen. Welche Dıng ct? — ”
SE N ch * ang (ion; bhinder vie,
—* liche vor vns find / als da find / Die vns ſchon yns/ond
auff den nacken ligen Etliche find hinder „A beiden
ons / als die ding fo fehon vergangen find, feiren fein.
a gErliche find ons sur rechten / als die ung p .
RN ueblich find, Etliche zur linden / als truͤbſe⸗
ADEN ligkeit vnnd fehmergen. Vor vns (eben wir
wieder Tod uns drewet / wie das ſchreckliche
ef Gottes uns peiniget ı wie die Helle jren
RU mer Rachen aufffperret. Nach ons oder hinder 2.
auf me ons fehen wir Die vergangene / volbrachte
une Sünde / welche vns vnſer Gewiſſen Din cheng⸗
Samen ſtiget. Auff ver rechten feiten findet ſich Reich⸗
vi lhumb / Ehre / Gewalt / welche viel Keute
sch ri ins ewige verderben ſtuͤrtzen. Auff der Im 4.
u en findet ſich armut / ſamach / verachtung /
— ſande / gefahr auffm Waſſer / Lande / da⸗
1 hl heim vnd anderswo, Solche art Der verſuch⸗ yore glauben
nr ar ungen find gen ſchwer / vnnd werden vber⸗ n49 gebet v5
wunden durch den Glauben, Gebet / ſtetiges berwinnet
kuffsen su Bott vmb huͤlffe / vnd durch ein man alle
„ wonfehuldiges Leben / kuͤrtzlich / durch jterige/ verſuchung +
„ ernitliche Buſſe. Solches babe ich allhie von
der Verſuchunge reden wällen / auff das wir
Wachen vnd beten mögen / Sure vns nicht in
DET perfuchung.
Ida MM"
— Vom andern.
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Sche vınbs
ſtende dieſes
mirackelsb.
1. Des glau⸗
bens verſu⸗
ung.
2. Warumb
Ehriftus
ſchlaſſe.
— —— — —
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204 Am IIII. Sontag nach der
Aigen?
inhee ſt/
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an ſende de
Mid Tal:
—* WR
RS Hank
BUNT.
UunA. u
Bam das von
IN der Zuiftorien Diefes wunderwerdg,
find nachfolgende vmbſtende zu bedencken
. VErſuchung des Glaubens, Die Jin,
ger haben Chriſtum bey ſich um Schiffe/day
halben fie deſto ficherer ſchifften / aber ſolch
ſicherheit werete nicht lang / Denn alsfidyan
Vetter erhub / werd das SchiffmirWafe
vnd wogen bedeckt. Daher Fam es / das dieſ
zuuor ſicher genug waren / Jegund vbarden
Wellen des Meers gar zweiffelhafftig vm
kleinmuͤtig worden. Sol derhalben memn
dem glück zu ſehr vertrawen / ſondern auch
gluͤck ſich fuͤrchten vnd beten.
2. INV ſolcher hoͤchſter fahr ſchu
Chriſtus / auff das er ſeines Leibes Frefftin]
ſo Durch arbeit muͤde gemacht / wider ch⸗
lete vnd erquickete: Item / Das erdenglan
ben ſeiner Juͤnger pruͤfete / nicht als hetten
der da iſt ein hertzenkuͤndiger ſolches nicht
uorn gewuſt / ſonder das die Juͤnger fichfelbs
beſſer lerneten erkennen. Ober das iſt zuglo
ben / das Chriſtus darumb geſchlaffen
das deſto ein ſtercker glaube in den Füngen
erwecket wuͤrde / vnd das fie in groͤſſere fuch
vnd not geſetzet / Chriſtum deſto ernſter vum
andechtiger anruͤffeten / vnnd die erveitung
sus hoͤchſter fahr / deſto hoͤher onnd Teiwite
hielten. Denn fo Chriſtus gemachet heiter a:
hette er feinen Jüngern / als denen ſo ich
geringer fahr Stunden / von fich felbs vnd
gebetẽ geholffen. Vnd wiewol er alle ding
vns zu vnſer Seelen ſeligkeit dienlich / aus —
ter gůuͤtigkeit vnd veterlichem Hertzen nz
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AUNATENN * * I EG:
a Heiligen drey Koͤnig tag. 205 III AN. DM A
“Ir OLCHES Kohn |
— teilen bereit iſt / pflegt ers doch nicht zugeben / |
des Okt man bitte m denn, Denn das Gebet ıjt ein |
ber fh en Inſtrument vnd Werckzeuge zıı er, ed —* | |
ter ff “ Mengen von Bott alles was wir beduͤrffen/ wei atl —* *
vo ſolches darumb / auff das wir Oott gleu⸗ Sort, |
ben / vnd in halten für den rechten Schoͤpffer /
vnd fuͤr ein Brunn vnnd quelle / von dem wir |
— allerley gutes haben vnnd nemen / vns aber N J
SU follen wir halten für arme vnuermuͤgliche le I a
FERN eresturn/die wir one Gott nichts Finnen noch |
M, Sale vermuͤgen. KIN
tanann ſun 3. DJe wirckung des Glaubens leſt ſich: Sie alas | 9
wban hie ſehen / Denn der Glanbe iſt nicht ein muß bens gef heff —0
Ne ihfeh ſiger beyfal oder gedancken / ſondern iſt ein * SHE
sem ih ſtarcker Kieſe / der Die Welt vberwinder/ wıe Bu h
fir gm Johannes ſagt: Vnſer Glaube iſt der ficgy "an Jc.
2 Jun dan der Die Welt vberwunden bat. Es vberwin⸗ an
eprifn md DEE zwar Der Glaube/ aber Durch den vber⸗
Aner ji WINDEr/Den er inne hat. Diefer glaube hat die
8— Welt zum feinde / das iſt / die Suͤnde / Den Kampff vnd
Fuer, wn Tod / den Teuffel / allerley fahr / vnnd das reit dee
Seiſch. Auff der Suͤnden feiten ſtehet dag Blaubens.
vr ale Gefeze/ das Gewiffen / vnnd die verzweiffe⸗
— lung. Auff des Glaubens ſeiten ſtehet/ das
PL, vw
—5* Euangelium / das opffer Chriſti / vnnd wares
Ertrawen. Drumb wenn dich nu das Geſetz ©
m", mit ſeinem blitz / rauch / fewer / d Pi
5 ewer / dampff / vnnd
enner angreiffet / ſo folder Glaube das Ku⸗
„Chen angelium ergreiffen / vnd das den Geſetz ents
so”. gegen halten, Wenn nu das Geſetʒ fpridyt: a...
Sn 9— Mer nicht thut alles was um Buch des ou
Yo ei f fees gefchrieben ftehet / der iſt verflucht / da
ee halt du das Euangelium hergegen / Wer an
a den
Klang dm;
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3;
06 Am l111.Sontag nach der
den Son Gottes glenbet / der hat das ewige
eben, |
WEnn die der To
balt du den Vberwinder
Ehrifiygen jm entgegen / der vber dem vber
wundenen Tode frolocket / vnnd ſpricht: Tod |
wo ıjt dein Stachel ? Helle wo iſt dein Sieg⸗
Vnd im Johan, ſpricht Chriſtus: Wam
mich gleubet / Der wird den Tod nicht ſchme/
cken ewiglich / ſondern wird durch den Eodin
das Heben hinem dringen. Derhalben iſtde
Tod einem fromen Menſchen nuͤtze / dene
iſt ein weg zu einem beſſern vund feltgeen AU
ben werumb folten nun frome Ehriftenfik
dem tod erſchrecken?
DEr Teuffel klaget vns auch an YaR
zeichnet vnſer Suͤnde / vnnd machet ein lauges
Johan. 16. ſchwartz Regiſter. Aber du halt m entgegen
den Spruch Chriſti: Der Fuͤrſt Dicker Welt i
gerichtet. Item den Spruch Paul Gout
die / der da gerecht machet / wer wil verd
men 2 Weoem er vns vnſere Vngerecht
fuͤrwirfft / jo laſſet vns antworten IMIEDEME
5. Apoſtel Paulo: Gott hat den / DEE VOR Feinee
Suͤnde wuſte / für vns zur
auff das wir wuͤrden in jm
die fuͤr Gott gilt.
* DJe nor vnd fa |
Not vñ fahke 1. Suͤnden / Denn fie find gleich wie eine
digt Goͤttlichs gerichts vber Die ſuͤnde du⸗
Johan. 3.
d den Tod drewet/f
Tod . des Todes Thefim
1. Cor. 15.
Johan 5
Teufel.
Kom, 8.
2. Forin.
*
2. Pit. 5. antworte alſo: Das gericht hebet an am Ta
Hebr. 12. ſe Gottes / vnnd welchen dur STER5UM Son
Rom, 8.
annimpt / den zůchtiget er / vnd
les dem Son zum beſten.
dem
Suͤnde gemach⸗
die Gerẽchtigket |
br serben ons auch ei)
Kr
—
chut ſeiche
vie
rung y ’
die | UM
abe his mia
habe. M
a nu
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IN 891 8° (Il og Ill)
SARA Ind heiligen drey König tage, 207
X dirhibe: Nſer Fleiſch treibet uns ſtets zur ver⸗ PP ſteiſch
| sweiffelung / du aber vnterwirff das Fleiſc
Nauen Geiſte / vnnd ſprich / des fen vrtel vnd
ds furgeben hie nichts gelte / keinen raum noch
nde hiſtadt habe. Alſo pflegen vns wol tauſenter⸗
oag vmley ding furzufallen / weiche uns an vnſer See⸗
leer ſeligkeit verhindern woͤllen.
xxht uhh4At Denn Nero der Tyrann der Suͤn⸗
Duden nen Dam Geſetze / Dem Tode / vnd den Fleiſche
res alſo koͤnnen auffruͤcken / vnd derſelbigen
ran, depotten? Mit nichten / denn ſolch recht haben
ſnnlleine die Kinder Gottes / Die andern aber
uch waren Glaͤuben / vnnd ein gur Gewiſſen 1. Can.
ms acy/ob er alſo geſchickt ſey / das er alle Gůter
er eſes Lebens geringer achte/ Denn den gehor⸗
en mgegen Bott / beneben ernſtlichem fuͤrſatz
us Non Suůnden abzulaſſen.
wm Ehrifkus ſtraffet zweierley in feinen 4. Chriſtu
| „sungen . Exrſtlich — —— Rraffet feihe DIA SH NL
ehe irherren fich nicht fürchten follen ’ weil ſie jn Jünger » Ei \ ' *
Aeſnd egenwertig hatten / vnd ſeine wunderzeichen —
re oafft geſehen / fie hetten leichtlich aus denſel⸗ —9 |
„ndrgen lernen follen / das ver nicht bald koͤndte in
ae FMbEomen / der Chriſtum gegenwertig bey j
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IN 891 8° (l og Ill)
08 Am IIII. Sontag mach der
ſich bat. Darnach firaffet er Die ſchwachee —9*—
jres glaubens / Denn ſie gleubten nicht / daset 9 An
fchlaffende fo viel vermoͤcht / als wachende / — Ha
onnd das er / derdie Erde vnvdss Hlıaay er » 4
ſchaffen hette / ſo viel auff dem Meer var
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adhabigen ©
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te als auff Erden. | m
5 · Chriſtu⸗ 4 GSeich wie er nu mit dem Khlaffan EN" Yu
warer Gott. anzeiget das er ein Menſch jey / alſo mit dem 5
das er den Winden gebeut / zeiget er an] das ehe ”
er Gott ſey: Solches dienet beides widerdn —
schwache vnſers glaubens. Seine menſchen den ne
leret uns yon feinem willen gegen vns7 Die A
Gottheit aber von feiner gewalt vñ allmech / il Im
tigkeit / welche zwey flück allzeit zu einen >" ""
willigen Gottes were erfordert werden ga
. Was wit 6, Coriſtus / auff das ichs kuͤrtzlich ha
daraus lern. greiff / zeiget In dieſer hiſtorien an / das ð \.;
* Mer amdihenuu
heil der Menſchen / ſonderlich derer on er Mi
ruffen / hertzlich ſuche ond begere, —* et
wie er ın fahr von ons wıl angeruffen fl) —36
alſo wil er auch fein veterlich hertz / nd Fne
er ons aus der fahr erloͤſet / darthun 5...
öffnen, * uinrechn Dir,
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Vom dritten. hin
DJeſe Allegorta vnnd deutung JEMEN Yu:
Geiſtliche bes lieblich/ Denn allhie wird vns Des EHEM In an ı
deutung DI chen Kirchen glück vnd bildnis vor die auge
Mara Anl A
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ſes Wunder 9
geſtellet. | N ice
— DAs Meer bedeut die Welt / das BE de
die Chriftliche Kirche / der Wind den ts.
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die Juͤnger bedeutenden Gottſeligen ie: DR apa
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IN 891 8° (I og Ill)
—WIN 14: 24*
—2* Heiligen drey Koͤnig tag. 209
Po aller gleubigen / Chriftus bedeut die warheit /
uni 098 Euangelium gber bedeut den glauben,
— ERſtlich mercke hie. Ehe denn Chri⸗
lummet vnnd ſchnarchet ger ſicher in jren
enden, Aber als bald Chriſtus ins Schiff
De Naritt / erhebt fich ein ſtarckes Wetter/ alſo das
ON ps ſcheinet / als wolte Das Schiff vntergehen.
Ns gefchicht aber? Onfer ERR Chriftus
ogihes ſwer dem Wind vnnd dem Meer gebieten Fan/
nn wilder iſt vorhanden. Sollen derhalben hieraus
i ſene gerſtlich lernen / das aufſerhalb dieſes Schiffs
ſtͤck heins / das iſt / der Chriſtlichen Kirchen / Fein
vad ahnueil noch Seligkeit ſey. Aber hie muͤſſen wir
u REG eben fuͤrſehen / das wir nicht der fein⸗
8 Schiff für der freunde Schiff anfchen, Der
NT kunde Schiff iſt auswendig fehöner / vnnd ins
dig reumtger. ber das rechte Chriſt⸗
Re Schiff hat feinen ſchmuck inwendig / vnd
wars Fe einen herrlichern Schiffman / nemlich / den
ſo ut "aligen Beift/ feine Schiffleut ind alle frome
a hriſten. Es hat Bottes Wort / vnnd die Sa⸗
rament im rechten Brauch / vnnd den gehor⸗
m gegen Das Predigampt. Mit ſolchen ſche⸗
Yu diltn en iſt dieſes Schiff zu frieden in der vnge⸗
imigkeit des Meers.
ee en andern iſt zu mercken / das Dis
‚Men werde / welche es hin vnnd wıder werf⸗
A Welchs Das es war ſey / bezeuget Die hiſto /
u ee der gan tzen Welt. Als Gott die Welt
une OR Eſchuff /
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REIS mit feinen Juͤngern in das Schiff trit / iſt * HN s
gs Meer ganz ſtille / das iſt / Die Welt fein heil
2. Ehrifti
he wi ff nicht gehe auff ſullem Meer / [ondern ——
es ne vngeſtuͤmen Waſſerwogen vbers tung,
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Warumb
die Welt dis
diff Chriſti
nicht leiden
Fall.
Johan. r.
x.Johan. 3.
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IN 891 8° (I og Ill)
110 Am IIII. Sontag nachder
ſchuff / feste er dis Schiff in Dre mitten / abe
Der Teuffel/ der ein Feind iſt des Song Gyr
tes / hat Osffelbige bald mit vngeſtume Way
ter angegriffen’ Jernach iſt es wunderbat⸗
licher weiſe hin vnd wider getrieben worden
bis zur zeur Nohe / von Nohe an bis zur ztik
Abrahe / vnd von der zeit an bis auff Moſn
endlic) bis suff Chriſtum / welcher in dife
welt kam / auff das er dis ſchifflein errerteh£g
haben ſich aber Die Waſſerwogen noch nice
gar gelegt. Was iſt denn die vrſach / Dane
Weit dis Schiff nicht erleiden Fon? Dacımb
das Die Kirche die Werd der Welt off
das iſt / fie ſchilt dte Weltweiſen für eitelehof
reny Die Gerechten beſchuͤldiget fie als Sir
der / fie verdampt die Reichen / vnnd Puakf
das ſie arme vnjelige Leute find / worte
rechte GottfeligFeit den Mammon niflag
vnnd regiere/ vnnd das iſts / dauon Chriflus
ſagt / das geſchehen werde / Der heilige Gulf
wurd Die Welt ſtraffen / vmb die Sumdel
vmb die Gerechtigkeit / vnnd vmbs Gaudi
Was hat Ybeldem Cain gethan / DascHi®
ſchendlich ermordete ? Darsuff antmokik
Johannes ; das Cains Werd boͤſe wan
vnd ſeines Bruders gerecht. Wem thad
fromme Nohe? Was thet Jeremias E
Chriſtus felbjt? Item / was haben die Fromm
Merterer gethan / von anbegin Der Welche
Sie haben die Welt sus der finſternis rel
vnd ans liecht füren woͤllen / das fie ſoltende
—*
Weltlichen luͤſten abſagen / Gottſelig / eben:
lich / vnnd gerecht hie in dieſer Welt lche
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in Heiligen drey König tage. u
it Solchen vndanck pfleget Die Welt, Denen fo
ingnen guts thun / zu beweifen/ Denn fie wıldwe
nach haremen gar erſeuffen / aber es gereih IE nicht
wde allezeit nach jrem willen / ſte kan Dis Schiff⸗
Por Yıhazin drumb nicht gar vmbſtuͤrtzen denn aus
Ruta Blut der Merterer wachſen teglich newe
NRoſtum hriſten vnd Merterer. RT
self SOllen derhalben hie lernen die herlige De —*
Wim unit wider Das ergernis Der verfolgunge/ er
dan PD DES kleinen geringen Heuffleins. Eiegert 9
qh⸗s das das Schiff bin vnnd her geworffen
fo ſihe auff Chriſtum / der im Schiffe
IF gegenwertig iſt. Ergert dichs / das jt ſo
a eng find, ſo ſihe auff den kaſten Nohe / auff
rar a
—8 Sodomiter / vnnd auff die gantze Welt.
at / was das beſte iſt / hat nie niche
e A fer / ſondern je vnd je / wenig Leuten gefal⸗
jan dan Dog, Die Kirche war um anfang gering / mit⸗
RE ie zeit war fie gros / am ende / vnnd auff Die
dara Azte / wird fie wider ſo gar gering werden /
uf fie ſcheinen wird / nicht anders / als ſey fie
nehme Wellen vnnd Waſſer ger bedecket / mit
vn Gun osheit des Sathans / mit falſcher Teuffels
daure ond ergerlichem leben gar vberfähnttet,
con Wal" DRumb ſollen wır endlich lernen vnſern Chriſtum
ursnaht MER LT Chriſtum in ſolcher fahr mit an⸗ wi —
un Wechtigem Gebet auff zuwecken / der von ſet⸗ auſfwecten.
ee Schiffe nicht bleibet / ondern regteret
"u here wit Dem heiligen Geiſt / wort ‚534
renten / vnd guter zucht, Demjelben vn⸗
sem Errn Chriſto / ſey mit Dem Vater vnd
En ahgem SGeiſte ehr vnnd preis von ewigkeit
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Inewigkeit / Amen.
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nach der heiligen drey König
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HEſus leget jnen ein ande
Gleichnis fuͤr / vnd ſprach
XHimelreiche iſt gleich in
Menfchen | der auten Samen:
feinen Acker feet] Da aber die Salt
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en geiligen drey Königtage, 213
sten hlieffen | Fam fein Feind / onnd feet
lige hen Hr den Weißen | vnd
ang 1, eng daruon. Da nun das Kraut
ai, "wuchs | vnd Frucht bracht | da fand
ich auch das vnkraut.
—8 DA tratten die Knechte zu dem
ec N Hausuater / vnd ſprachen: HERR/
F Maſtu nicht guten ſamen auff deinen
—— A: —9 Acker geſeet? woher hat er denn das
IR ‚Onfraut? Er fprach zu jnen / das
at der Feind gethan. Da ſprachen
e Knechte: Wilt dur denn das wir
— ‚e Nlingehen | | und es ausgetten? Er
sprach | Sein | auff das jr nicht zu⸗
| ' Ihleich den Weisen mit ausreuffet / ſo
das vnkraut ausgettet. ——
iteinander wachſſen bis zu der ernd
ond vmb der erndtezeit wil ich zu
en Schnittern ſagẽ / Samlet zuuor
[nt mas vnkraut | und binder es in buͤnde⸗
„in Das man es verbrenne | Aber
fit
I zen Weitzen ſamlet mir in meine ww
N Schewren, hi
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4 Am V. Sontag nach der za
Erklerunge des Texts. 6
Vrſache Dies
fir gleichn 0
Inhalt die⸗
fer gleichnie.
- | y And
D* vrſach dis heutigẽ Euangelij Fame ——
von den Zuhörern Chriſti / derer lied "nr
beischler waren / vnd ınen jelbjt nicht hoſuunget ’
fielen / darumb / das fie vnter Die salder Jin |
ger Chriſti folten geselet werden. Etliche a
ren wechtichaffen vnd from Dieweilfie aba) 7°",
ſahen / das böfe vnd gute vntereinanderg mancher gie
yttender waren ; wurden fie nicht cin wung ur; EtANF |
bey jich ſelbſt darůber ver ruͤrtzt. — hin d
nun Chriſtus jene jrer heucheley vnd kunft ru ——*
ger ſtraffe erinnerte / vnnd dieſe zur beſtendig re
keit vnnd ſtarckem vertrawen surf jn / neben N
anzeigunge Fünfftigee enrfiherdunge vndby — ——
lobnunge / möchte reisen / hat er jnenduſz kit de Sin
Sleichnis wöllen fuͤrhalten. Welcher Usa MER.
meinung iſt Das boͤſe vnd fromme moerc HH AN Ir
eben ſters vntereinander gemenger ſein n Ina
den / ſo lange die Welt ſtehet / welche endli dan
ent ende der Welt ſollen von enanderga"]na, zu
Den werden / auff das den Frommen ewigedt
lohnung / aber den Gottloſen ewige ve
ſtraffe widerfaren moͤge. Dienet derhaen A den
dis Euangelium Dahın/ 095 18 Dies Ban Ehetudsı
erfchrecde / nen Gottes ſtraffe far auge
te / vnnd zur Buſſe bewege Dargegen
trsftet es die frommen / vnd ruͤſtet ſie
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Dier ſtůck dult wider allerley vbels. Es ſind aber vi mn als Yen
Biere Luan⸗ Artickel dieſes Euangelij. em
Lelij.
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. Was Chrijins fuͤr ein Reich hobe Ne
hie in dieſer Melt, | | Dt u
2. VOn den Feinden dieſes en Wanohde
3 |
BUNTE heiligen drey Koͤnig tag. 217
&
In Is 3. EIn Gebet der Juͤnger Chrifti/ wi/
— Ber die Feinde / vnd warumb Gott feine Fein⸗
I Dean Der Kirchen dulde.
tern Chun 4 VOnjtraffe der Seinde Chriſti / vnd
* In belohnunge der fromen.
xs ſeyrmg
X 3
Vom erſten.
NN
wd [Rom de DAs Zsimelceich bedent in dee Schrift
or ms mancherley / denn erfilich als Johannes ſa⸗
ua lin ger: Chur Buſſe / das Humelreich iſt nahe herz !*
habe se bey komen / da bedeutet cs kem ander Himel⸗
Bedem
Bas Hinel⸗
reich eine
De tr hal reich / denn Die vernewerunge Des Lebens / pernewerung
armani durch welche vns Gott zur hoffnung Der ſeli⸗ des lebens.
kan vertan gen vnſterbligkeit beruͤfft / vnd bereit machen,
nr ner Denn er machet vns / die wir aus der dienſt⸗
Ks rein hu Dekret Der Suͤnden vnnd des Todes geriſſen
mühe ti werden / jm felbs zu eigen / Das wır / fo jtzun⸗
shöfm im Des auff Erden vmbwandeln / das himliſhe
SLeben ſchon am glauben beſitzen vnd inne ha⸗
mine DE Da er nu ſaget / das ANimelreich iſt nahe
m herbey kommen / zeiget er an / Das Die wider?
ET Brngung sum ewigen Heben / die ewige vnnd
m were Schgfeit vns ın Chriſto fürgetrsgen
a gelum Chriſti / dadurch die Buͤrger vnd Ein⸗
vohner zum Simelreich verſamlet werden,
Re m dritten bedeut es die frucht / welche durch 3.Die fruch
Bir diee Lere des Euangelij in der Chriſten hertzen des Woris.
oma aentſtehen / als denn fo iſt es / wie es Paulus
ag Römern am 4, beſchreibet / gerechtigkeit /
ana Rede vnnd friede in vnſern Gewiſſen. Sum
is vierden bedeut es die kuͤnfftige ſeligkeit in je⸗
‚am Leben / nach dem Juͤngſten Gericht / als
enda O nij da Chri⸗
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werde. Darnach bedeut es auch Das Euan⸗ #7 ——
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4. Die kuͤnff⸗
tige ſeligkeit,
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216
Se Chriſt
liche Rirche.
rer ſtůck
Aunmercłren.
Vom See⸗
m u Chris
fto.
Am V. Sontag nach der
da Chriſtus fpricht / Es werden viel kommen
vom Auffgang vnd Vidergang / vnno nu⸗
braham / Sfasc vnd Jacob zu tiſche ſitzen in
Reich der Simel. Zum fuͤnfften / bedeut esde
ſichtbarliche Kirche hie in der welt / in welcha
gute vnnd boͤſe vntereinander gemenget ſen
bis zur zeit Der erndten / das iſt / bis ans en⸗
der Welt. unge
woͤrtlein Himelreich / im heutigen Euangee
genomen. Von welchem Reich ich ausdiee
Parabel ein wenig reden wil. Vi
DAs Himelreich iſt lache
nem Menfchen | der guten Samen
auff feinen Acer feet.) Da Wayp
da ausfeet / iſt Chriftus warer Gott van
Menſch. Der Acker ıjtdie Melt. Dir Same
find die Kinder des Reichs. Solche drey iind
keren ons noch etwas weiters, |
Denn erftlich / da Chriftus wird
Seeman genennet / wird dis ange; eigt. Wie
gros vnd hoch da ſey die wirdigkeit der Alt)
chen / welche der Son Gottes felbs zum füll
ter bat. 2. Das die Werfen ond Alugen dick
Welt dte Kirchen nicht feen / Oder anfenglich
erbawen / Denn dis gehört allein Chriſte
Drumb wird fie auch nicht durch Weltliche
Weisheit erhalten. 3. Das Chriſti —
ſeen / das iſt / gerechtigkeit vnd ewige ſe gkeit
keren. a. Das Feiner koͤnne oder vermoͤge
Sich felbs / zum guten Samen werden / 48
gerechtfertiget vnd erncwert werden zumleH
gen Leben / on die huͤlff Chriſti des er
In Diefer bedentunge wirddsg:
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Ana heiligen drey König tage. 217 A‘
* Dada, DArnach weıldie gange Welt cin Acker 1 Ich
RER Chrini genennet wird / fellet uns bie viglerley cyripi,
FR pepencen für. j. Das nicht alleın eın eini⸗
NEN ges Reich der Welt / nicht allein Welſchland /
eindar dicht allein Griechenland / nicht allein das
RN Juͤdiſche Land / ja kein Land vnter der Son⸗
Den / jm das alleine koͤnne zuſchreiben / das
Nie bdames der Acker des Brrnu ſey / Denn die ganze
d nhan Weit iſt derſelbige Acker / in welchen Chriſtus
oben Kıhbper Seeman ſeinen Samen wirfft. Derhal⸗
ann. ben/ gleich wie Fein land / je auch Fein menſch
Mnltech billich klagen kan / das er vom Humelreich
ſex ausgefchloffen / alſo kan auch Fein Volck /
am au wie ich It geſagt habe / jm dieſe Lere allein
ter ſeet) uſchreiben / das es allein Gottes Volck ſex.
Preis u 12» odie ſehen wir auch / das Gottes Barm⸗ A
duhertzigkeit vnermeslich ſey / in dem / da er die — — g⸗
volthaten Chriſti durch Die ganze weite welt cit.
Aſſſet ausruffen / ne mlich / Weisheit / rechtfer⸗
RT gung, heiligung / vnnd erlöfung. 3. Iſt zu
—duoe * ei. ., I
RT reden / warumb die Welt ein Acer genen
ET erde, Denn durch Diefe metaphora wird
hg min angesagt / Das der Ackerbaw notwendig fey.
N Der gleich / wie man diefen Acer mit Der
N alfo mus er auch
denn Blut ond Geiſt Chriſtt befeuchtiget
den / ſonſt erſticket der Same / vnnd ver’
‚ch mr dubt.
Du r DiEr Same iſt hie beides / das ſo da g⸗ ITI.
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ee wird / vnd Das fo da auffgehet vnd wechſt. sr A ILIIK MR)
wird Denn gefret 7 Das Kuangelium ‘ U HINEIN. 5 Wing 4
as Chriſti / welchs / gleich wie es —* —— NEUEN m XXXä
ee dr Suͤnden ybfonft anbent / alſo er * IE FINDER. Et 8:
sig fhri mt © v | i
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218 : Am V. Sontag nach der
es auch eine ſtetige Buſſe. Soldyen Sammy
das iſt Das Suangelium Chriſtt / nıngpe de
Acker zu ſich durch den glauben’ Denn er
durch den Bent Chriſti erquicket vnmd erhal
ten / quff das er nicht durch vngewuterde
Fleiſches vnd des Creutzes vberfallen ae,
be vnd verderbe. Darnach wird dis der
me genemnet / das aus dem Samen wechſt /
nemich/ ver Weise ſelbſt / Das ıfk/ die Kımder
Gottes. Denn Gottes Wort oder das
gelium iſt der vnuerwesliche ſame / durch v
chen wir zu Kinder Gottes geboren werden,
Was hieraus ISt derhalben dis eine Beſchreibung
zulernen. des 2Aiumelreichs / Das iſt / der Kirchen
hie in dieſer Welt, Daraus wir erſtlich v⸗
nen haben / das om Bitche Feines andern man
ſchen Werd! fey / denn allen des Sons
das er jich rhumet / als babe er die Kuechegu
feet. Darnach das Die Kirche Gottes nit
durch Menſchen Lere erbawet werde/fondenm
allein Durch ons Kuangelium Iheſu Chris
Welche nu daſſelb recht vnnd rein leren fin
Mitarbeiter Chriſti des HErrn.
Vomandern.
Die Ehrifts K> aleichere toi ter ar
Hehe Zirche DIJeſe gleichnis seiger an das das Reh
hat ftete viel
Feinde, vie de / wiefolches die erfte Verbeiffunge/ Ga
Same des Weabs Samen nschftellen wall
vnd in in die Serfen beiffen. Wie warnufl
ches ſey / leret vns die Hiſtoria der Kud⸗
vou
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tes. Derhalben thut der Dapft gerthörcher %
Ehrijit feine gewiſſe feinde allsert haben
am 3. mit fich beinget / Das der Schlangen”
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heiligen brey Koͤnig tage. 219
vonder zeit an / Da ſolche Verheiſſung geſche⸗
hen / bis auff diefen heutigen tag. Wo Abel
iſt / da iſt auch gewis jrgend ein Cain / wo
Iſaac iſt / da iſt auch cin Iſmael / wo Jacob
iſt / da iſt auch ein Eſau / wo Dauid iſt / da iſt
auch cin Saul / wo Chriſtus iſt / da iſt auch
Judas / wo Paulus iſt / da iſt auch ein Nero /
vnnd doͤrffen gewis nichts anders gewertig
fein / Denn der Teuffel ſtellet der Kirchen Chri⸗
ſti ſtets nach / vnnd wil ſie entweder gar ver⸗
tilgen / oder mit falſcher Lere vnd ergerlichem
Leben beſchmittzen.
WEnn koͤmpt aber der Feind 2 Wenn Der Feind
die Leute ſchlaffen / ſo kompt Der Feind / vnnd 19 ſich zu
ſeet ſein vnkraut aus. In dieſem wort ſchlaf⸗
fen / werden beide Lerer vñ Suhorer. geſtrafft.
Die Diener des Worts ſchlaffen / wenn fie jrem
ampt nicht gnug thun / vnd nicht trewlich le⸗
ren das jenige / was heilſam iſt / wenn ſie nicht
die nachleſſigen vermanen / vnd ſchelten nicht
die / welche ſie nicht richtig nach der warheit
des Euangelij ſehen wandeln / wenn fie nicht
troͤſten die blöden Gewiſſen / vnnd wenn ſie
nicht verwerffen die jrrige Leren / welche mit
dem Fundament / das iſt / mit den Artickeln
des Glaubens ſtreiten. Die Zuhoͤrer ſchlaffen
als denn / wenn fie faul oder nachleſſig Sot⸗
tes Wort hoͤren / oder gar erkalten / oder allge⸗
mach vom Wort abfallen / wie wie heut zu
tage jrer vıel ſehen thun.
WEnn nun die Leute alſo ſchlaffen / fo
den ſchlaf⸗
fenden.
Der Teuffel
kompt der Feind / vnnd ſolches geſchicht dar⸗ ein abgeſag⸗
umb / das er ein abgeſagter Feind Chriſti iſt⸗
welches
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IN 891 8° (I og Ill)
ter Feind
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IN 891 8° (I og Ill)
220
acker falſche
2. Verach⸗
tunge des
Vnd gehet
Widberteuf
Am V. Sontag nach der
welches Reich / das iſt / die Kirche / er zuver⸗
wuͤſten gedencket / vnnd dargegen ſein Rad
erweitern Durch lügen vnd todſchlag.
Ws thur der Fund 2° Kr ſeet auff
ven Acker dus AEERREM. Was? Exrſtlich
falſche Lere / vnnd Ketzeriſche Secten / weldye
wider Die Artickel des Glaubens freien,
Vnd foldyes hat Der Feind angefangen im pa
radeis / vnd hernach zu Jeder zeit geubet, Denn
allenthalben da die reine Kece des Euangeii
geprediget wird / Da iſt auch dieſer feind uf
das er die lautern Brunnen mit ſeinem gift
verunreinige / auff das nicht die Menſcn
aus demſelbigen Brunnen jres Heilands dag
ewige Leben vnd Seligkert ſchoͤpffen mögen,
2. Er ſeet auch in vielen Leuten verachtinge
des Worts Gottes/ aus welchen ſamen dm
kraut wechſet / des ıft / boshafftige Schaldas
Finder/sls ds find. . Die Heuchler. 2. Sophr
ſten . Tyrannen. 4. Gottesleſterer. 5. Schand
uögel/ welche alle einander mtr aefamleran
hauffen die Kirche, das ıft / die Eleine Ad
Ehrijti befriegen vnd anfechten.
Was iſt aber das, da er fpridt: Yad
dem der Feind fein Vnkraut suff den Ye
des MErra ausgefeer babe / gebe er daruen
Wericht denn der Teuffel vonden Heuchlen
Sophijten vnnd Tyrannen? Mit nichten ſon
dern darumb wird geſagt / Das er hinweg
he / das er cin andere geſtalt an fidy nımpk
Er wil nicht das man jn für ein Feind hal
ſondern für ein Geiſt Gortes/ vnnd Engelde
Liechtes / wie ſolches an Va EEE
hell
haſtweh
Aumlidben UI
1 ja dad) du⸗
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rin. ſehen iſt / welche viel vom Geiſt Gottes / vnnd
Und. heimlichen Offenbarungen zu rhuͤmen wiflen/
fe Sana da fie doch Durch lauten betrug des Teuffels
KR N geeffet werden,
—— ALCſo leret dieſer ander Artickel/ Erſt⸗
Reßn uich/ das * Airdje we Feinde habe auch mit⸗
ef a sch auff dem. Acker das iſt in der euſſerlichen
Pen Sig B yet den senden halten follen,
a 2, Srinnert er vns / Das wir Die Feinde yon
a Node Den rechten gliedern Der Kirchen follen vnter⸗
Summı ſcheiden lernen. 4. Erinnert er ons / das wir
sin nicht nach dem Exempel vieler leute entwes
Aumanis Der vonder Kitchen gar abtrännig werden/
digen Oder vns am Ereug der Kirchen / wãche hle ın
Ind Aus dieſem leben mancherley fahr von jren Scıny
ee den zugewarten hat / ergern.
gro Vom dritten.
14 Öotshn CDA tratten die Knechte sum
kun Hausuater / vnd ſprachen: HERR /
Ira ch nen Acker aejeet. ) Durch foldyes sutreten
co Yıkra FM Zausugter / wird bedeut der Chrijten ges
| bet für Die Kirche / wider Die Secten vnnd erz
vd isn. / AAN
Ka äjunn Fernis. Denn gleich wıe feome Chriſten jters
‚Eummaten gete vund beilfame ding der Kirchen bitten
— a ch n wundfchen / alſo pflegen fie aud) das boͤ⸗
ni kei fe vnd ſchedliche weg zu bitten / wie wır fols
N, ‚bes inden Palmen Dauids an vielen Srtern
san Be ſehen koͤnnen: Bırter/ ſpricht er / das zum frie⸗
Bet * de Jeruſalem dienet. Item / es muͤſſen geſegnet
MR, werden /
a)
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IN 891 8° (I og Ill)
heiligendrey König tag. zur
dieraud Tem
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ſtück.
—9— haſtu nicht guten Samen auff dei⸗
Der fronten
Chriſten ges
bit für die
Ricche,
pfal,ız2,
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pſal. 40. werden, vie Did) lieben.
er / Die Sende muͤſſen
vmbkomenn / die mie sw Ä
im >. Pfalm:; Sen vnglbc wirt auff nen 4, De
Fopff komen / vnd ſein freuel auff feine ſcheile —3
Chriſtuoredt
hie nicht von
denemptern.
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IN 891 8° (I og Il
Am V.Sontag nach der
7% mic Fömpt aber 998 vberein mit
wie man dem Gebot Chriſti / da er befihlet / wir ſollen
fãr die feir⸗ duten Für die / ſo vns verfluchen / vnnd vn
han thun? Das gebet der Kirchen wider ie fein⸗ ea
de / bat ſtets eine bedingung neben ſich nm 7:
lich / wo fie nicht buſſe thun / vnd |
Denn das ut die meinung / das entwederfik
durch die Buſſe fich bekeren / oder aber zu
fchanden werden / vnnd vmbkommen ſollen re
darmit fie nicht on vnterlas Gottesiftamg Tr
wider Gott guffpeten / vnd den heiligen Go
tes vberörus thun.
feinde aljo zu bitte
ven wöllen/ Wo fi | Br
man wider fie bitten’ Das fie zu ſchanden web De PR
den / vnnd jre anſchlege / mit welchem ſiede I Gar ln)
Kirchen Chriſti nachjtellen/ 54 nicht vnd zu⸗
trennet werden. 2
(Waolt du denn | ſprechend
Knechte / das wir hingehen / vnnd
ausgetten? Erfprach] nen auff da
ir nit zugleich den Weitzen mit ln
reuffet / ſo ir das Vnkraut au sgettet mnine
Erſtlich iſt hie zu wiſſen / das Chuitu *
weder yon Der Pfarherren ampt/ MORE
n das fic fich zu Gott bele Berl
e fich nicht bekeren / ſo ſ lem
—IBL
454
ei) # Daun
widerumb /fpridt en:
zu ſchanden werden vnd Haan
boͤſes wuͤndſchen. d bi „
Kangeinen on!
debian
wmauf dasſe
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fich) bekeren or Auguns
Efaheumgefpat
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Oman
. Wdem
en gernis auf / dadurch die
Renm Schwachen geergert werden/ wenn fie ſehen /
Magen das viel boͤſe vnnd vnreine Menſchenn der
nf Ateche fein. Denn es ut den Pfarherrn das
geiſtliche Schwert befohlen/ mit welchem ſie
m ebe dadle vnreinen von Der Kirchen abſondern weit
Unehinfle Diefelbigen ercommuntcıren / vnd in bann
sm / auff das fie ſchamrot werden , ſich ſche⸗
tde Itharzven / vnd buſſe thun / vnd die frommen nicht
nannadurch jren gifft verunretnigen. Vom Bann
huffrhın gibt Auguſtinus cin ſolche Regel, Wo Eeın
a „gefahr einiger ſpaltung oder trewung iſt / ſol
ii RR das vnkraut ausraffen / allein das man
Anke ek fuͤrſeh / damit der Wesen nicht zugleich
vsgeriſſen werde,
| ae SEr Weltlichen Oberkeit iſt auch das
Schwerdt befohlen / nemlich/ das Meltliche/
sie welchem fie die Zerſtoͤrer des gemeinen
riedes ſtraffet vnd vertreibt.
EN Ob aber Pfarherrn vnnd OberEeit jr
une Impt gleich gar vieiſſig susrichren , ſo Fond
wo Ten ſie Doch Die Kirchen nimmermebr alſo
BE reinigen / Das nicht etliche hefen vnrei⸗
| er Lere / vnd böfes Lebens vorhanden blei⸗
Non u welches fo wir ſehen / ſollen wır vns nicht
BArTT ran ergern / fondern Dusch dieſe Gleichnis
ur" Peemaner fein zu retnigẽ / fo viel uns mäglıchy
or NED DRS andere Gott befeblen, Denn cs wıl
NT DES dieſem Spruch nicht / Dasınan
ham Nn Akraut vnd vnreinigkeit ın der Kirchen he⸗
Whatn ſolle/ ſondern vermanet nur ſeine gleubi⸗
or RZ das ſie nicht kleinmuͤtig werden? wenn
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heiligen drey Konig tage. 22 3
4
⸗ 1xxx —
0 9
224
Widerteuf ⸗
fer jrthumb,
Dom Jũng⸗
ſten gericht.
Am V,Sontag nach det
fie die böfen neben fich leiden muͤſſen. Soll
derhalben aus dieſem ort fhlieflen. 7.
gros die Sarmhertzigkeit Gottes fey / derdie
böfen alfo gedůltig ın der Kirchen leiden Fan
auff das fie buffe thun. 2 Das wir vnshiey
mit trsften ſollen wider DAS ergerms/ day
umb das je wenig fein/ Die dem SEuangelio gu
horchen. 23. Das bie verworffen werdende
Wiverteuffer / ſo da nicht wöllen Das diefee
Zauffe die Kirche Gottes fey / vnter weht
viel boͤſe find.
Vom dritten.
( VNd zur zeit der Erndin
wil ich zu den Schnittern ſagen
Samlee zuuor das vnkraut / vnd bil
det es in bündlein | das man es b
brenne] aber den Weitzen ſamletin
in meine Schemren. ) Sie leret Oil
ſtus von der abfonderunge Dee Gottloſen yon
den Sottfuͤrchtigen / welche geſchehen wird
am ende der Melt. Darnach — 3—
c8 werde komen / das die Gottloſen ſolen
ſtrafft werden / aber die Sottfuͤrchtigen ſe
in das ewige Reich Gottes gefa mlet —
Denn gleich wie das man vnkraut famler/ m
verbrennt / aber den Weisen belt man
men /vnnd leget in in Schewren, Alſo wirds
auch am ende der Welt zugehen / die y
fen werden in ewige qual vñ peut — |
aber die frommen follen erloͤſet / vnnd ke
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IN 891 8° (I og Ill)
Mn heiligen drey König tag,
— Erbe des ewigen Lebens begabet werden:
Mori Solchs erkleret Chrijius Matthet am2s. one
ʒIoten Gare einige gleichnis Inder lere vom Juͤngſten ©
| MT Anke richt / dñ er zum Bortlofen wird ſprechen: Ge⸗
2 2 dur het hin jr verfluchten in das ewige / helliſche
vr Fewer. Zun fromen aber ſpricht ee: Kompt
den dedn her je gebenedeieten meines Vaters / vnnd be⸗
ʒherere ſitzet das Reich das euch bereit iſt von anbe⸗
225
de nttniogen der Welt. In ſumma /die ſiraffe / ſo den ler
Guuh Sottloſen beſcheiden iſt / iſt zweierley genen⸗
net / nemlich / die verfluchung / vnnd Das ewige
Nast, Fewwer / Denn weil fie das verdienſt Chriſti / fo
SM nen aus gnaden / vnnd vmbſonſt angcbotten
IAm at verachtet haben / werden ſie dem Fluch aller
m Ereaturen vnterworffen werden / Wie grew⸗
vn Echruch Folche ſtraffe fey/ kan keine Erestur aus⸗
domnſprechen. Darnach werden fie geſtraffet mit
xeierley Fewer / nemlich mit dem fewer des
nal Wibsen Gewiſſen / welcher groſſer vnleidlicher
eh Wn ſchmertzen nummermehr cin ende haben wird /
zend mit dem Fewer / welches den Leib brennet
nnd beatet/pnd Doch nicht verzeret / Denn der
Km gib fo ewiger ſtraff sugehöret/ wird cin ewi⸗
Inga Be Fewer erleiden muͤſſen. Wenn wır folche
va Da ng ernſtlich bedechten / würden wir nicht fo
dede onnd Kalt fein indem was vnfer Seelen
nuot®ehgkeit belanget.
1 FE Sentent oder vrteil vber dte fros
suite) wird zweierley belonung gedacht, ne7 be
nn Kurt ich der weterliche Segen / vnnd das Erbe des
fe der
ostlofen ,
Zweierley
lonung der
Gottfůrchti⸗
er Shan Reichs Gottes. Der Segen ſtehet wider den sen.
NE Auch / Die Erbſchafft der Gnaden wider Dre
-
3 ange ſtraffe. Sollen derhalbẽ hieraus zweier⸗
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ware Gottes furcht / vnnd rechte befiendige "€
226 Am Sonntag.
key fehlieffen, Erſtlich / wie Die Gottloſen follen
geſtraffet werden. Sum andern / wiegede
fromen woͤlle lonen / vnd ıft beides hierzu dien
lich(wenn mans recht betrachtet nemlich d
buſſe in vns moͤge erwecket werden.
Vnd mit der weiſe iſt die gantze
{8 dahi gerichtet / Das Der Gottloſe
ſuͤndhafftigen weg verlaſſe / vnd der vng
te feine vngoͤttliche gedancken / mit wein
er an der vergebung der ſuͤnden Versiweiidn
auff das er nach Dem ſpruch Des Prophite
zum HERRMebekere / denn bey Sorte
bermbersigker, In dieſer viele oder menge
mangelt nichts) fordern in derfelbigen free
allmechtige barmhertzigkeit / vnd ernebann 7°
hertzige allmechtigkeit. Welchem feycheyig 2 „PR
lob von ewigkeit zu ewigkeit / Amen, 077:
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Am Sontag Septuage
ſime / Euangelion Mate mu
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gen ausgienge] Arbeiten,
mieten in feinen Ißeinberg. Bnd |...
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En As Himelreich it sad.)
nem Hausvater / der al ;,
er mit den Arbeitern eins oa 66
1.7
Conti
HAI Septuageſime. 227
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Ni ine er fie in feinen Ißeinberg. Und
ner gieng aus vmb Die Dritte ſtunde/ vñ
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zum. abe andere am Marckt muͤſſig fies
hen | vnnd fprach zu jnen: Gehet je
geh auch hin in den Weinberg / ich wit
A) „euch geben was recht iſt / vnd fie gien⸗
* ‚gen bin.
N ABermal gieng er aus vmb die
mini vnd neunde ſtunde / vnd that
nan ij gleich
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228 Am Sontag
gleich alſo. Vmb die eilffte Funde
aber gieng er aus | vnnd fandanden
müflig fiehen | vnnd fprach zujnen:
Was fichee jr bie den gangen fag
muͤſſige Sie fprachen zu jm/ Cohn
vns niemand gedinget. Er ſprach
ine: Gehet jr auch binin den Wan
berg / vud was recht fein wird foleun
werden.
DA es nu abend war frac
der Herr des Weinberges zu feinem
Schaffner :Ruffe den Arbeiternjoh
gib jnen den lon | vnd heb anandım
legten bis zu den erſten. Da kamm
die vmb Die eilffte ſtunde gedinge
waren] vnd empfieng ein jglicher jr
nen grofchen, Da aber die erfienia
men / meinetenfie / fie würden meht
empfahen | ond fie empfiengen au)
ein jalicher feinen grofchen, Und
fie den empfiengen | murreten ſi
Der den Hausvater | und fpracheie
Diefe legten haben nur eine ſtundg
arbeite / vnnd du haft fie vns gle
gemacht]
ei
aht dien
N ul
gar
a ine vhl
Ah dien
agmig ii
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Ihmilahe!
siehe /
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Sohhn
Mb lie Septuageſime. 229
an gemacht / die wir Des tages laſt / vnnd
Bd die hitze getragen haben.
DT 3 ER antwortet aber | und fagee
ini, a einem vnter nen: Meinfreund/
NGC thu dir nicht unrecht | biſtu niche
N gie mir eiris worden vmb einen gro> |
IKB Stimm was dein iſt / vnd gehe hin / |
ERINNSch mil aber Diefen leiste geben gleich
wiedir / Oder Babe ich nicht macht
zweheyuzu thun | was ich wil mie dem mei⸗
Winmenen® Siheſtu darumb ſcheel / das ich
Aafednſo guͤtig bin ? Alſo werden die legten
on! modie erften | vnnd die erſten Die legten
mein Nein, Denn viel find beruffen] aber
elf im wenig find auserwelet.
Kenmena tin, Chr
N Erklerunge des Texts.
— N a Tefe Gleichnis helt uns für ein Bildnis Abcontrafas un
ll) er Kirchen / Denn es wird hierinne an⸗ a 0—
nd {m gezeiget / wie es in der Kirche / welche einem gg 1)
Wengarten vergleicht wird / zugehe. Denn
N ich wie es vmb Die Arbeiter ſtehet ım
den MI Weingarten alſo ftehets auch vmb die Leute
nr) DE Chriſtlichen Kirchen. Es werden aber 90
NN. etliche Arbeiter beseiter / etliche ſpeter in den Il
a Weingarten gemieter/ Etliche arbeiten viel / ld
) hi vnd lange zeit / etliche wenig / vnnd ein kurtze IN ME
‚N 4 | P tij zit, h |
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IN 891 8° (l og Ill)
230
Summa
d efes Ruan⸗
gelij.
Dreÿ ſtũck
dieſer texts.
Am Sontag
zeit. Alſo werden die Menſchen / erlihebal
de / etliche langſam 7 durch Die Predigt des
Guangelij der Kirchen zugethan / etliche a⸗
beiten viel’ etliche wenig. Vber das / gleich
wieder Bausvater etlichen Jr taglohn gibt]
nach dem gedinge / etlichen gıbt ersiausans
Den : Eben auff folche weife (ft der Zarmlifhe
Vater gegen allen Leuten milde? welchen
ſeiner Kirchen arbeiten. Darnach / gleidyiwie
Der Asusvarerdie folgen vund hoffertigen
beiffet hinweg gehen / vnd die / welche amfeine
mildigkeit jnen laſſen benuͤgen / liebet yım
fordert. Alſo verwirfft Gore Der Pater di
Leut / welche jre werck wölle belohner haben
da er Doch hergegen dte / PP an ferner veterl
chen/ gnedigen gůtigkeit von herzen bangen]
mit dem ewigen eben begabet. Iſt alfodıs
die meinunge des heutigen Euangelij das
niemand auff feine werd fol vertrawen ob
jrer gleich viel bat / oder auch nicht verswelf
ueln/ ob er jrer gleich wenig bat / fonderiißl
fidy nur ſtracks auff Die gütigket GO
verlaflen/onnd in der furdyt Gottes wandelt
Es Fönnen aber hie drey Artickel gemank
werden.
. DAs ein jeder Chriften Wenfym
den Weinberg des ren ) Darınnen RE
beiten / gemietet fey. |
* ge {ne Bemeii Lere von gu
wercken / vnd belohnunge derſelbigen.
3. Von dem Spruch Chrifii/ Ale
werden die legten die erſten / vnnd
erſten
di
ga delt
fin | MI
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Wendt
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Sohn
—J m Septuageſime. 231
—* Alenſhe
erſten die legten fein | denn viel find
hen zugate beruffen | aber wenig find auserwe⸗
Pig, Yin ll
X cuchch tw let. ) R
—XX Vom erſten.
NN De Kirche Gottes wird in der ſchrifft Sun vrſa⸗
Lainn ein Weinberg genennet / vnnd foldyes erſtlich Her haben
vu, did darumb / das fie Der Irre auserwelet / Das fie Chriftlich : |
de ſohhn m des Bunds der Gnaden vnd awiger felgkett Kirche cin
o nden wirdig geachtet / ſie mit viel vnzelichen wol weinberg N ih
Mbann thaten pberfebättet / gepflantzet vnnd gebs / genennet.
ft Gaywet hat. Die gantze Kirche iſt cin Weinberg/
rt aber jegliche Chriſtẽ in ſonderheit find Wein⸗
acteben / welche auff eine andere art / Arbeiter
Senennet WERDEN, 2. Dieſer name zeiget an /
u»
„mr
vie thewer vnnd werd Der Zulrr feine Kirche
Ve ti in DEE oder ſchatze / Denn es iſt kein Föftlicher
ung ing EEDE Oder gut / denn ein guter Meinberg. Sins
| gemal fonft Fein gut mehr arbeit / mühe vnnd
wmkoſtung wegnumpt oder bedarff. 3. Da der
RENT IERR Die Kirchen einen Weinberg nennet/
himet ex feine hertzliche forge für vns. 4.
ul Sedeut diefer name / Des wir fietiger erba⸗
RT wunge / vnd fleiffiger forge beduͤrffen / vnd das
er NRERR felbs feine hende darzu thun muͤſ⸗ Ni
nF RR, werm er gute vnnd fruchtbare Weinreben „0 —
eh Haben wil. 5. Das Die ſo zur gemeine Gottes {Hl
an „ngenomen find / gute früchte teagen ſollen/ Ah)
ana Denn gleich wie Die Weinreben nicht faure
> nn WE
— ——
— — — — — —
4
met Wintertrollen / ſondern gute trauben bringen 9 | | —
—2 Smilt ſollen / alſo ſollen Die Ehrijten nicht die wercke il „ W LITT
* 4 u 888 fleifches/fondern Dig werck Des geiſts thun INN FOR IE 10 11
a vnd volbringen. pP ui v INNE |
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Am Sontag
HD wöllen wir beſehen / wie ein jeder
Chriſt im Weigarten des RERrn arbeum
ſolle. Denn gleidy wie in einem Wemb
mancherley arbeit iſt / einer pflantzet / dern
der begeuſt / einer befähmerdet/ der ander bin⸗
det any einer leget fechſelinge / einer grebet
der ander duͤnget / Alſo find auch in der m
chen mancherley beruff vnnd Empter / Darin
jglicher nach erforderung ſeines Beruffs ar⸗
beiten mus / Denn vnſer Irre Gott legten
nemiglichen feine befondere arbeit auff nad
feinem wolgefallen. Vnd gleich wie ein Hu⸗
water feinen arbeitern einem die Sichel / dan
andern Den Karſt / dem dritten ein Meſſer ode
Beil gibt / darmit fie im Weinberge arbeiten
ſollen: Alſo gehets auch zu in der Kirchen
Gottes / da verordnet Gott einen zum Produ
ger / einen sum ampt der Oberkeit / einenzum
ausvater / einen zum Lerer in Schulen
nem Difeipel vnd Zuhoͤrer / einen zum Han
wercksman / vnd dergleichen. |
ES fol aber hie ein jglicher in feinen
beit suff drey ding schtung geben. j. Objane
arbeit im Wen berg Gottes aud) nu ſchaf/
fe / vnnd vom Mausuater jm befohlen fey. 2,
Was er vnter der arbeit meiden fOl.3. Mail
vnd wie cr feine arbeit thun ſolle.
1.Ob die ar⸗ © deine arbeit nus bringe / vndd
beit nützlich vom Bausuater geboten fey / kanſtu will
vnd geboten. ons zweierley ſtuͤcken / nemlich / aus den⸗
bot Gottes/ vnnd deinem beruff. Das Ol
bringet mit ſich / das alle arbeit / ſo da dienet
zur pflantzung / begieſſung / erba —
232
Im Wein⸗
garten des
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empter vnd
beruff.
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trachten.
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Septuageſime. 233 0
Weinbergs / das iſt / Die arbeit/ |
chen. [0 DR Dienlich ıft zu aufferbawunge der Kir⸗ IN
chen / vnd zu den Herbergen * 5 na |
cver Rirchen / das iſt / zu weltlichen eh a E00 |
ausregument/ iſt von GC —— — N h
u r Ropfzen Tafel / vnd ım vierden Gebot, Darnscy ll
nicht gnug / Das die arbeit geboten Tey/ '
m ern man nicht auch oͤrdentlich sur arbeit I |
WE heruffen iſt / Den wer jin eine arbeit im Wein⸗ | (0
m garten one beruff foͤrnimpt / der vbet einen
xbedenie freuel / vnd bringet Feine feucht,
BEy ſolcher arbeit ſoltu dich fuͤrſehen. — * N
Kg, Das du nicht ſtoltziereſt oder hoffertig werd UT 1
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enden deſt / wenn du vielleicht mehr thuſt denn ein * BIENEN |
seem We ander / oder befler srbeiteft Denn ein ander. —9—
hun. She nicht an den lohn / von wegen demer nA | N
rdmer Gott gehabten muͤhe / ſondern das gebot des a5? Il
werte Ohr vaters / welcher did) ın ven Meinberg geſtel⸗ Na]
u nd let/ das du arbeiten ſollſt. 3. Die jo weniger HI NE AR
arbeiten Denn du / foltu wicht verschten. 4
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bedena SErſtlich / das einer nicht zu muͤſſig/ im wWeinber⸗
1 venn du jn ſiheſt milde fein gegen denen / die
weniger gearbeitet haben denn DU,
er. gang/fondern zur arbeit im Meinberg gemie⸗
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abe OT mer nicht en beleidigung des Hausvaters /
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ae open, Sol derhalben ein jglicher ſo in dieſen 955000
aa Meinberg geweiſt wird / ernſtlich vnd trew⸗ NH |
lbean Uch arbeiten denn es heiſt: — gu fa- Il)
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Du folt nicht wider den Hausuater murren /
YSsEy od vnter dem arbeiten iſt ſtets zu 3. Wie man
ge des Herru
ma T dB arbeiten ſol.
tet ſey. Denim um Weinberge des HErrn mus
man nicht ſchnarchen vnd faulentzen / es kan
einem andern aufflegen Des jenige / ſo im be⸗
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Jerem. 48.
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234 Am Sontag
cıt opm Domini fraudulenter : Verflucht fi
wer das Werd des HERXV leſſig thut.
Vnter Dem arbeiten foler gedenden? das
stehe für Gottes angeſicht / Der nicht allım
die eufferlihe Werd fiber / ſondern auch de
heimligkeit Des Hertzens / vnnd achtet ode
ſchatzet das Werck viel mehr nad) dem affe
des Aertzens / denn nach dem affect des Win
ches. 3. Solches aufffeben des AERXRRXV
den / der da arbeitet / zu fleiſſiger arbeit reisen]
das er Die laſt vnd hitze Des tages getroftten
ge vnd ausitche, 4. Man ſol hie allemefy
ben suff Sie guͤtigkeit des Hausvaters 60H
tes 5 SIERIIELTT / Der ons Die arbeit aufs
erleget / dieſelbige alleine fol ons vermanen
vnnd zu fleiffigex verrichtung vnſers Ympte
anhalten. S. Wenn du nu alles gethan haſt
ſo ſprich / du ſeiſt ein vnnuͤtzer Knecht. Damm
ſo du ftolgtereft / darumb das du zum erſtn
in des RErrn Weingarten komen biſt ode
verachteſt Die andern Die weniger gearbeitet?
haben Denn du / oder murreſt wider den H
vater / Der gegen andern eben fo milde it
gegen dir / wirft ou bören muͤſſen: Mein
freund / ich ehue dir nicht vnrech
biſtu nicht mit mir eins worden om
einen grofchen? Nim Bin was dan
iſt / vnd gehe bin | oder habe ich nicht
macht zu thun wasich wil mitdm
meinen? Siheſtu barumb ſcheell fr
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ent ich fo gütig bin. ) Sie werden drey ding Nu dor
Ideficht x getaddelt / an dem der da murrete. 1. Das er HErr.
aa RE Gch verlieſſe auff Die wirdigkeit feiner arbeit.
SUN 2 Des er Die mildigkeit des Rausvaters nicht
++ Mi erEennet / hoch achtet / vund preifer / ſondern
RT viel mehr Diefelbe taddelt. 3. Das er die mil⸗
RUM tigkeit des Haus vaters andern nicht gönner,
EEE lo find alle Leute / welchedie Gerechtigkeit
u aus den wercken / one glauben ſuchen.
———
—88 Vom andern.
Auff das wir die Lere von guten wer⸗ Die lere vor
cken deutlicher verſtehen mögen; haben wir guten MO
er preterley zu bedencken. Erſtlich was zu vol * Ye —J
N beingung eines guten wercks gehoͤre. zum and gr,
BBNS dern/ welches die vrſachen ſind der guten wer⸗
NOIR, Zum dritten / warumb Dort ſo viel vnd
u d herrliche verheiſſung auff die guten werck ge⸗
nie habe / vnd warumb cr fie belohnen mil, „> fen
wande rag SO viel das erſte betrifft / werden fuͤnff⸗ A er
denen erley erfordert / damit ein Werch/fo von einem werch gut.
nn Menſchen geſchicht / billich moͤge gut genen⸗
dhea nl net werden. j. Der befehl Gottes, 2. Der Geiſt
Chriſti. 3. Der Glaube. 4. Dis ende / dahin
NEIN gerichtet [ol werden. 5. Die gnade / weiche zu
nein in gute helt / ſo etwas am werde mangelt.
Yin hint DAs aber der befehl Gottes zu vollbrinz 1. Der befehl
en? UNE gung eines guten wercks gehöre / wird offen⸗ Gottes.
kin! MEN br aus volgenden vier ſtuͤcken / nemlich / aus
ns vnferer ſelbſt gelegenheit / aus dem Gebot vnd
Eerbot / vnnd aus der weiſe des rechten Got⸗
fun" resdienſtes.
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236 Am SGontag 6
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VrYifer gelegenheit vnnd ſtand iſt diefer, jan
das wir Änechte Gottes fein / vnnd er vnſer erst
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Gott vnd MRErr / darumb gleich wie das Bon | lan
suftehet/ vns zu gebieten was wir thun ſollen. Fr “
Alſo ſtehet vns zu / ſeinem willen / als einer ge⸗ 4 er
wiſſen regel onfers beruffs) zu gehorfamen Gul
Gottes Ge⸗ Sölches lerer uns auch das Gibet Beh
Bor. Ezech. anızc. Nach meinen Geboten folleege pe Sulfen
leben / vnnd meine Rechte foller je halten’ wnd hansdi ich
darnach thun. Eſate am 48. Ich bin de tefallen, har
SErr dem Bott / Der dic) leret wasnägligg ers
iſt / vnd leitet dich auff dem Wege den duge Gm vita
beit. Vnd Jerem. am 33. Ich babedihyzum "aim
Wechter gefest vber dss haus Iſrael / du plE 7 Anm
das wort aus meinen munde hoͤren / vnd jnen et umırde
verkuͤndigen. ling an) Oi
Gottes vers DAs verbot iſt offenbarlidy/ Deut.am TR dad m
bot. 12. Es ſol nicht ein jglicher thun was jn gehe Tin m du Gin
duͤncket. Ezech am 20, Ir ſollet nicht wan Ten imms
deln in den ſatzungen ewer Veter. tueh Ol
DIJe art eines rechten Gottesdienſt ax y Yırm
fordert/ das das werck / auff das sg nnie
Matth.ıs. moͤge / von Bott geboten ſey / Wenn
nicht ıfi/fo fpricht der HErr / Das man jn J m
gebens ehre mit Menſchen ſatzungen vd lu ukuhy pi
ren. Vnd Eſaie am 20, wird ſolches vnter Aha afin fi
laſter gezelet von weldyer wegen Gott fr Yan
Volcke die firaffedrewer / nemlich DH Tann;
das fie jn mit Menſchen ſatzungen geehrer hit Ay
bein, Derhalben auch Paulus sun Cola 1...
am 2.cap. allextey frembde Gottesdienſt nn, “
dammet. ALT
WyIrd derhalben hieraus ee e
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ſemem wılns
ʒbexuffz Spar
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ad Macinin Ohr
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"N hen weder wir noch vnſere Werck Gott ge/
“8 fallen Eönnen,
zVm dritten⸗ wird auch Glaube erforz 3: Der glau⸗
Septuageſime. 237
>
zu volbringung eines guten Wercks / Gottes
gebot oder befehl erfordert werde, Sol derwe⸗ Pfalı19,
gen Gottes Wort vnſere leuchte feın / welches
vns in allem vnſerm thun vorleuchte,
Vm andern / wird zu einem quren werck 2. Der Geiſt
der Geiſt Chriſti erfordert / Denn welche der Gottes .
Gert Gottes treiber / die find Gottes Kinder.
Der Geiſt des fleifches beflecket Das werd / al
ſo / das die ſo fleiſchlich ſind / muͤgen Gott nicht
N gefallen, Muͤſſen derhalben den Geift haben/ Kon. 5.
der ons zu newen Menſchen gebterer/one wels
un me dert Denn durch den glauben wird die perfon be·
verfünet vnnd gerecht, Gefallen derhalben Pr 11.
dattefenn Auch Die Werck von des Glaubens wegen/
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4 un ©
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tar Denn one den Glauben ıfl vnmuůͤglich Gott er
‚il gefallen / ond was da geſchicht one den Glaıy
„, ben, Das iſt Suͤnde.
SPym Vierden gehört zu einem guten 4. Wohin die
Verck / ein rechtes ende / dahin es gericht ſey/ oerck fallen
wie ſolches die nachfolgende Wort Auguſtiñt gericht fein,
eren: Du folt wıflen/ fpricht er / Das man die
un nn REDEN von den Laſtern vnterſchiede / nicht
BR Den Mcys, fondern afrzrtaz, Das iſt / man
um liber nicht darnach was fie thun / fondern
„. Waenmb fie ein ding thun follen / Dei offrczum
- NOT u
re" das) das man thun mus frz aber ft das /
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2.77 [2 ö
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darumb man etwas thun mus. Wenn ders
4 Bus?
ud ‚belben der Menſch etwasthut / Da es doch
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heine / als thu er nicht ſuͤnd vnd vnrecht da⸗
en / vnd thut es nicht aus der vrſachen / dar⸗
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28 Am Sontag
umb ers billich thun ſolt ı wird er bald vber⸗
senaet das cr vnrecht gethan habe. Dasgu
buͤret vns aber in allen vnſerm thun dis das
letzte ende fein zu laſſen / nemlich/ Gottes eht
zu welchen ende offtmals andere mehr gethan
—— —— fuͤnfften / gehoͤret zu einem guten
decket den Wercke die gnade / welche Den gebrechene
— — der angel am werck vns zu gut helt / Denn
| wol der/ fo durch den glauben gerechtfurtiget]
den Geſetze Gottes nicht gnug thut / ja er be⸗
findet mancherley vnd viel gebrechen in allen
ſeinen wercken / ſo gefallen doch ſolche Men
ſchen werck Gott warhafftig / vnnd der mam
gel, jo an denſelbigen fein mag / wud bedeckt
durch Die gnade.
— DSefe fünff ſtuͤck gehören zu einen gu⸗
11 ten werck /on welche das werd für Gott nicht
Brierle, kan gut geheiſſen werden, Yu wilich die
vrſachen ver ſachen erzelen / welche vns zu guten wer
guten werck reitzen ſollen / vnnd find jr vberal drey / die not/
die wirdigkeit / die belohnung.
1. Faͤnfferley DJe nor iſt fünfferley. j. Die not de8
— debots Gottes. 2. Dienor der ſchulde
pflicht. 3. Die not den Glauben zu erhalten?
4, nor die ſtraffen zu meiden / 5. not der
rung zu Gott,
"De erſte notwendigkeit / iſt Gottes
bot / welchem alle vernuͤnfftige Creaturn
len gehorſam ſein / wie Paulus ſpricht Das
der wille Sottes / ewre heiligung. 2
De andere notwendigkeit iſt die pri
vnd ſchuld / daruon Paulus jun er
chef 4.
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EIER * a“
Ira
DAR lin
Sen Septuagefime,
pr kur, 8. redet: So find wir nu ſchuldener nicht dem
as Fleiſch / Das wir nach dem Fleiſch leben. Wir
m Tan and nicht vnſer felbjt eigen oder vnfers faden⸗
nme gechts/fondern des / der vns mit feinem thew⸗
mais aan ren Blut erloͤſet het,
RE DSDye dritte not iſt der Glaube/ welchen
1 Ga WIE Nicht behalten koͤnnen / wenn wir ligen in
Nolan Suůnden wider das Gewiſſen / Daher Paulus
emszan ſpricht: So aber jemand die feinen / ſonder⸗
dagnag ich Die Rausgenoſſen nicht verjorget/ der bat
enden Glauben verleugnet / vnd iſt erger denn
u J
239
F
1. Find, 5%
men Seide. Vnd sun Tımorh,am ,fpricht Payy 1. Timo, 1.
lus: Dis Bebor befehl ich dir / das du eine gute
RKutterſchafft vbeſt / vnd habeſt den Glauben/
— vnd gut Gewiſſen.
DIE vierde notwendigkeit iſt / vermei⸗ pſal. 39.
le DSauid⸗ ſtraffeſtu Die Menſchen.
—— DIE fuͤnffte notwendigkeit iſt / die beke⸗
Pe mg zu Gott.
TE XERR / ich wil nicht ven tod des Säm
Rn pers/ Jondern das er ſich bekere / vnnd lebe,
un Denn wenn die Bekerunge geſchicht / wird der
ae Menſch lebendig gemacht vnnd zu einem ne⸗
„Dt wen Menſchen geboren / alſo Das er Durch den
ee die Luͤſten des Sleifehes Fan tsöten/
— ie) Kom, 8.
232.1, DUN Der ſtraffe / Yon wegen der fi ande /fpricht
|
m se andere vrſach / darumb man qutez. Sie wis
ac Were thun ſol / iſt die wirdigkeit / Denn dıe digteit,
—
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un Dekechtfertigten find Kınder Gottes / fie find
abzoan heiliger Tempel Gottes / fie find Könige
„‚hala OO Prtefter / aefalbet von heiligen Gufte,
gegen mit Gerechtigkeit / welche Gott
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So wer als ich lebe / ſpricht x
sth. 32:
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3. Sie beloh⸗
nung.
III.
Gott beloh⸗
net gute
werck vmb
fitnff vrſa⸗
chin.
1. Zeugnis
ver verſe⸗
bung Bots
tes.
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Am Sontag
von VERY hinfuͤrter mit hertz vndſtn
bekentnis vnd gutem wandel preiſen ſollen.
DYe dritte vrſach iſt Die belohmng
das iſt / die vergeltunge der Gedult / vnnd g⸗
horſams der Gleubigen fur Bott, Denn is
zrherffet vns Gott die belohnunge/ welche
rim Gla |
Ye ſaſſen auff onfere Werck / Die wir geben
haben fondern auff Die vererlichen verheffun
den Gottes. Alſo leſen wir vom Moſe zun
Bebreern am 1}, das er auff Die belohnung
geſehen habe. Darumb wenn vns Gott die
belohnungsufsget / ſollen wir zweierley thum
Erſtlich ſollen wie erkennen die vnwirdigket
nd vnaolkomenheit vuſers wercks Dad)
ſollen wir Gott in ſeinen zuſagungen fuͤr war⸗
hefftig halten / vnd verlaſſen auff ſeine hoh
Aligkeit / vnnd nicht auff Die wirdigkeikung
fers werds. 4
ei ch habe gefägt / das Manu dritten
auch erwegen fol/ warumb Gott feine Ya
ciflungen an die guten Werck gehenge/ u
‚arumb er fie belohnen wölle/veffen ſind für)
nemlich fuͤnff vrſachen.
* vrſach iſt / auff das ſolche feine
verheiſſimgen zeugniſſen ſind der verſehung
Sottes / Denn Gott wil das man wiſſen ſolle
das auch leibliche Güter von jm erſcha
ſein / vnd das ſie nicht vngefehr gegeben weh
den / ſondern das er fie feiner RKirchen gebe vd
rigen füllet er mis Guͤtern / vnd leſſet
chen lehr.
halte / nach dem ſpruch Marie: Die 44
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Ueber habe} anget / werden fie alfo gedempffet / Das man
NOS Sn der ganzen Weit / fampt allen jren böfen 17
N my N aften abieae, vn nd dieſer Delt alſo gebra uche /
Mus indes man fie nicht misbrauche / wie vns Pau⸗
m, Gahrn us vermanet⸗
— "De ander art der Doͤrner wird uns der
| Semi Achts ſchaden / wenn wir Dein rath dus Zoͤ⸗
win —*2** ngs Dauilids folgen werden / der da ſpricht:
ellet euch reichthumb zu / ſo henget das burg
57 Naccht dran, stem / wie Paulus fpricht: Den
J Reichen von dtefer Welt gebeut / das fie nicht
fein / auch nicht hoffen auff ven unge
ruf — Reichthumb / ſondern auff den leben⸗
| gen Bott / der uns dargibt reichlich allerlep
var Dumm Ay genieffen/ das fie gutes thun / reich werden
mg guten Wercken / gerne geben / behuͤlfflich
hof ns ien / ſchetz ſamlen / jnen ſelbs einen gute grund
eu zukuͤnfftig / das fie ergreiffen das ewige
auge BL Mat eben.
ee DFE dritte art der Dörner ift/ wolluft
* eſes Cebens welches in Luft / Serruigkeit/
8* Deltlicher ehr / koͤſtlichen ſpeiſen / prechtigen
til Meidern / vnd vnkeuſchen wefen ftchet/ welche
Al⸗ ſamptlich vnnd ſonderlich ven Samen
nr böttlicdes Worts erſtecken / das er nicht Die
* ucht des ewigen lebens bringen Fan, Sollen
na Y "erhalben alle Menſchen / welche nach der
| —* wigen Seligkeit trachten / ſich fuͤr ſolchen
Tr * * hr oͤrnern vleiſſig hüten,
la Fe wierde art der Zuhoͤrer wird in dies
a
J
BGleichnis mit folgende worten angsseiger.
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SO viel nu die erſte art der Dörnerby 1 Der rs0
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Pſal. 26,
1. Tim.G,
3. Dom,
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Chriſtliche
258
Am Sontag
(Vnd etlichs fiel auff ein gut Sand)
Zuhörer vv vnd es gieng auff / vnd brachte etlich
wortb.
Funff ſtũck
zu mercken.
CLere vnd
rroſt hieraus
dreiſſigfeltige | etlichs ſechtzigfeltige
vnnd etlichs hundertfeltige Frucht)
Welches Chriſtus mit dieſen worten erFlever
(Das aber auff dem guten Lande]
find die das wort hören vnd bewarek
in einem feinem guten Hertzen | vnd
bringen frucht in gedult.) Indifae
klerung iſt fünfferley zů mercken / welches die
gute erden / in welche der ſamẽ geworffen wird
befchreibet. Das erſte iſt / mit einem gutẽ get
ſeligen hertzen den Samen aufffahen / vndde
wort hoͤren. 2, Den Samen behalten / Dasıil
des angehörten Bottes worts nicht vergeflet
ſondern dsffelbe ſtets in friſcher gedechtnis bar
halten / vnd jm nachdencken. 3. Frucht bringen
in warer Gottſeligkeit / heiligkeit / liebe vum
volbringunge des Beruffs. . Das man ſolge
frucht bringen muͤſſe in gedult / das man ſic
durch keinerley von glauben vnd frucht
gen laſſe abfüren. 5. Das nicht alle Mani
zugleich vñ einerley frucht bringen / Deñ Cn
ſtus ſpricht / eins bringe dreiſſigfeltige /das an⸗
der ſechzigfeltige / das dritte hundertfeltige
das iſt / die dem Euangelio gleuben / die bun
gen frucht nach Dem mas des Glaubens
che viel) etliche wenig. Diefer vnterſchey
frucht leret vnd teöfter / Er leret das der
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el anf Seragefime. 259
NUR un vir nur felbs wöllen vns denfelbigen nuͤtz
N machen. Er troͤſtet aber die / die eins guͤtigen
lid; ik vnd frommen Zsergen find / vnd begeren viel
andn fruͤchte zu bringen in die Scheunen Gottes/
EVjedoch fuͤlen fie / Das es men an Krefften vnnd
er vermugen mangele / vnd koͤnnen nicht dreiſſig
KAUF dm woder bundertfeltige Frucht bringen, Solche
sort kr „lente Follen darumb nicht versagen / Denn der
0. Fonusvater gibt auch den geringern/ vnnd de⸗
MN en/fo nidriges Standes findyre ehr / vnd bil⸗ Zott ver⸗
acht ind lichen lobſpruch. Wer nu ſeiner Seelen ſelig⸗ wirft Feinen
1... ; Eeit lieb har / fol ſich befleiffigen / das er nach wie ſchwach
rforderung feines beruffs feucht bringe / vnd er ſey.
Wwenn er befindet das er wenig Frucht bringet/
ER] ee den Hausvater vmb hälffe ancuffen/ vñ
OT auf feine Guͤtigkeit bawen / ſintemal er kei⸗
En verwirfft / Der auch nur geringe Seuche
BT bringet,
md Dom dritten.
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—EX (BIO da er das ſaget fpricht der
Euangeliſt / rieff er: Wer ohren bat
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ne hören | der höre.) Weil der Sokre km
bcereiet oder růffet / zeiget er an wes er geſin⸗ n one,
ek gegen Den Menſchen / das er wolle das |
nen geholffen möge werden zur Seligfeit.
Ts stem/bie wird angezeigt der Menſchen taub⸗
ET jan beit zur anhörunge Der Dinge/ ſo men zur See⸗
len Seligkeit dienlich fein, Darnach de ex
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we fpeiche/ Wer ohren hat zu hören] der
m DOFE.) serget er klerlich an / Das er zweierley $ ——*
wo tt der duhorer habe/ derer etliche taub ſind / zuhörct »
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260 Am Sontag gu
nicht 4 Das fle mit jren leiblichen Ohren nicht PANNE,
hören / fondern das fie nicht Inwendig ng uch *
Hertz ſchlieſſen / das jenige fo fie hören, We „Arad
viel folcher zubörer ſtets erfunden werden) Ve
ben wir gnugfam an der Leute Gortlofn Fan
wefen/ vnnd verderbten Sitten / Dienue den In@an
Minl Chris
fen. Glauben im Maul füren / one einigegunfin .u,f
chte jres Kebens vnnd Wandels. Etliche all \
haben ohren / die ſchlieſſen inwendig ins hiz
hinein / wes fie mit leiblichen Ohren hörany
on Seinen vnd bringen frucht nach Dem mas Ivesglau
er bens, : Es iſt aber zu wiffen/Oss Im ntemand Dale
zuhörer/die ſelbs Eönne ohren machen vnnd ſchicke
in orınub fruchtbarlicher anhörunge Göttlichesworte? U%,;
bitten, jondern Das die ohren vom HRERRE
möfjen geöffnet werden. Denn wenn deswork \-
euſſerlich in den ohren erflinget / belbiftyon
handen der Heilige Geiſt / vnnd wircket duc
das muͤndliche Wort / eroͤffnet die Ohren
vnd machet fie bereit Gottes Wort zuhören)
vnnd daſſelbige im Hertzen suffzufshen me
das wir nicht ſelbſt dem heiligen Geiſte
vnſer Zar vnd ohren zubereitet / One va
bosheit widerſtreben. Den ob wol allen Gokt
Der DERR vnfere ohren Ean eröffnen on
ſich jederman zur huͤlffe willig anbeut/fow
den Doch denen nur allein die Ohren auf
than / die nicht durch eigenfinnige bosheuſuh
wider Bott ſetzen. Wil derhalben vnsgebir
ren / mit ſtetigem ſeufftzen zu Gott [Ara
das er vnſere ohren eroͤffne / vnſere heran
leuchte / vnnd alle affect vnd begierden mg |...
reinige / auff das wir Gottes wort zu viſ u
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Quinquageſime. 261
ing, MgEeit mögen anhören / vnd zur ehre Gottes
mach gebrauchen. Welchem fey lob vnd ehre von
NE lies ewigkeit zu ewigkeit / Amen.
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262 Am Sontag | ur
fe. Aber Johannes weretjm vnnd ns
fprach : Ich bedarff wol | dasichvon "fe!
dir getaufft werde / vnd du kompſtzu —
mir. Iheſus aber antwortet / vnd
ſprach zu jm: Las jtzt alſo fein | alfo nn ab *
gebürt cs ons alle gerechtigkeit zu er⸗ ai
füllen. Da lies ers jm zu, il
VNd da Iheſus getaufft warſaftrtnen
ſteig er bald herauff aus dem Wa mw
fer. Vnd ſihe / da eher ſich der HIm
auffvberjim. Vnd Johannes ſahe
den geift Gottes / gleich als einem I”
be herab faren | und ober jn konmen
Bndfihe ein flimme vom Himelhee Knsrten
rab fprach : Dis ift mein lieber Son] "N"
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an welchem ich wolgefalten hab, 7 Tainnmm
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ErklerungedesTerts Tees
Die ANY A Gefes Feſt iſt in vnſern Kirchen darum Panic
Sauffe Chris eingefet/ auff das man die Zotftoriennon indahß
fi. der Tauff Chriſti bedencke / Welche Hiſtor Frnitan
die mercklichſte vnd fuͤrnembſte Geſchicht m
jemals ſich in der Welt zugetragen bar e
greiffet / Vnd wird ſich auch eine groͤſſre Tina,
ſchicht nimmermehr zutragen / bis dag ir, dis,
Chriſtum werden fehen kommen in den 9 ER
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IM En Quinquageſime. 263
N NEN Een mit feinen Engeln / vñ mit groſſer macht‘
Martin. 8o derhalben vnſerer Vorfahren / vnnd al
NE) pn, Pen dapffern Helden Geſchichten vns wol ge⸗
fallen + fo haben wir hie des aller trefflichſten
KANN Zpelden geſchicht eine/ welche mit jrer liebligs
Ni sasıjlı Feit des Leſers gemüt nicht allein beluͤſtiget /
Möalleam "fonvern auch alleine viel mehr nutz bringet/
N Denn alle Geſchichten der gantzen Welt. Ehe
Klein, wie aber sur auslegung dieſer Hiſtorien greif⸗
vu Nas fen / woͤllen wir zweierley Fragen auffloͤſen.
NN Die erſte iſt / warumb doch dis Feſt in der Rir⸗ Zweierle)
ID herauf ash chenordnung vnſer Kirchen fe eingefegt vnd fragen.
I Milnig verordnet worden? Die ander iſt / warumb es
TEN eben zu dieſer zeit im jar / vnd nicht auff irgend
N AN Nein andere / gehalten werde, Auff die erſte fra⸗
ort allge antworte ich: Die Siſtorta es HRERren 1. Warumk
1°, 5 ‚Cheiftt wird Srdentlich zuſa mmen verfaſſet / dis Seit ge⸗
NN ee beforderung vnſerer Seligkeit / darumb rdnd.
ron immm auch Die Kirchenordnung hie in Dennemarck /
Nein dis ſtuͤck der hiſtorien Chriſti nicht hat wollz
vnrterwegen laſſen / ſondern su gewiſſer zeit Des
N Jars dieſelbige dem Volck fuͤrtragen.
FT Avff Die andere frage antworte id: Das 2. Warumb
ſichs eben jtziger zeit des Jars am beten ſchi⸗ man co dien
KARIN V gEejdiefe hiftorten zu handeln / Vñ foldyes von * um Jane
veierley vrſach wegen. Erſtlich von wegen 7°"
RT Der ordnung der hiſtorien / denn bisher haben
RT. wie srdentlich gehöret.). Von ver geburt Chri⸗
RR 7 Non der beſchneidung. 3. Von der erſcher⸗
He Ram nung Chrijti. 4. Don feiner auffopfferung im
a AR Tempel,s. Von feiner diſputation / als er zwelff
u reale war ı Was cr aber vom zwelfften jar
ee an bis in das 20. gethan habe / daruõ iſt nichts
il, R uij beſchrie⸗
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Am Sontag
befehrieben/ denn das ex feinen Eltern ſey vn
terthenig gewefen. 6. Yon ferner Tauffe / wel
che Iiger zeıt Des Jars am bequemften wird
verieſen. >. Folget von feinem faften. 8. Von
feiner verſuchunge. 9. Von feiner lere vñ wun⸗
derʒeichen. jo. Von feinem leiden, y;. Von ſemer
aufferftehung. . Von feiner Dimelfart. 13.96
der ſendung des heiligen Geiſtes / d
adurch die
lere Chriſti iſt beſtetiget worden, 14. Folgen
hernach andere zeit des Jars / viel andere vum
mancherley predigten / in welchen die woltha
ten Chriſti der Kirchen werden angetragen
Da werden jnen auch fuͤrgehalten etliche
empel der Gottſeligkeit / vnnd werden die leu
zur Gottes furcht vnd heiligem leben verma
ner vnd angehalten. j5. Vom Juͤngſten Gu
richt / vnd belohnung Der fromen / vnd firaffi
der Gottloſen. Dis ſind die
fuͤrnemſten flüd
der Siſtorien Chriſtt / welche nach bequem
ordnung / wie die Geſchichten nad) einande
ſich verlauffen haben / zu jeder zeit
vnſern Kirchen gehandelt werden.
im Jarin
VBer das iſt noch ein andere vrſach wa
rumb vnſere Firchen jtziger zeit des Jars / v
der Tauffe Chriſti ieret / nemlich darumb)
das Das Volck vnterrichtet werde / was
ein Kleid die Chriſten anztehen ſollen / wink
den Teufflifchen vnd Heidnifchen
Gottlofen faſtnachts Laruen / we
brauch der
lche bishe
an vielen oͤrtern der Chriſtenheit nicht one
ſchwerliche ergernis vnd beleidigung Gottes /
im brauch geweſen iſt. Vnd
ſam von dieſem Feſte.
welche drey ſind.
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Folgen nu die Km
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Quinquageſime. 265
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. Die Siſtoria der Tauffe Chriſti mit —* 25
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3 Tara an. rer vmbſtenden. x A *
ee DOM mug dieſer Ziſtorien in Dart"
DEL9 Nine, AAechen. :
Am —8 3. Yon vrſach vn nutʒ vnſerer Tauffe.
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ton fine om erfien, dünff vmb⸗
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ES ſind vielerley / vnnd ſonderlich dieſe ———
nf vmbſtende in der Tauffe des Errn “+ trachten.
sienibetrgchten, j. Was für Perſonen bie handeln,
Montminlie Der ort. Das gefprech Chriſti vnd Johan⸗
Adarhenis.4. Die Tauffung Chriſti. 5. Der ausgang /
2.0 fr oder das / Das fid) begeben hat / als Chriſtus
Xcten wugetaufft ward. Bee dieſen fünff vmbſtenden
and vor ln ordentlich leren. | J.
be ey a m ns gedencket der Euangeliſt was für
han im Der Perfonen in folgenden worten / ( HU Der Br
aan Iheſus aus Galilea an den
Zordan zu Johanne.) Sie haben wir
ur 3WO Perfonen / Johannem / Der tim Geiſt oe
“I he fürher gefand war ‚dem HERTEN Chriſto
RT pen weg zubereiten. Daher auch fein Vater
Sacharias Aus Prophetiſchem geiſt / von m /
a a se noch ein klein Kind war / alſo redete:
Vnd du Findlein wirſt ein Prophet des aller
gie hochſten heiſſen / du wirft fuͤr dem Erren
a ergehen/das du jm feinen weg bereiteji, 9 *
na vieſer vrſachen wegen / ſpricht Chriſtus / daB
ee Fohannes mehr fey / denn ein Prophet / alſo / Matth. 11.
u ER Ds von Welbern Fein groͤſſer geborn ſey als
Cuc.I.
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Der ort.
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Am Sontag
felbs/ waren Bott vnd Menſchen. Sind de⸗
halben hie zwo Purfonen / ober weldye dig
ganze Welt nichts hohers noch anfehenly
chers hat. Johannes wer der höchfte Proy
phet Gottes / Chrifius wer des ewigen Goy
tes ewiger Son. Weil nu das anfehen vnd die
wirdigkeit dieſer Perſonen gantz hoch vnnd
heilig / wird vns bie zu verſtehen gegebende
hohe wirdigkeit vnd auſehen der Tauffe / vd⸗
che von Gott herkoͤmpt / die auch gehalten
vnd geuͤbet wırd von folchen Perfonen/ vba
weiche die gantze Welt nichts beffere noch
höhers haben Fan.
Syn andern wird hie der Ort angeseigt/an
welchen die Tauffe fey gebalten worden. Mit
otefen Worten/ (Kr Fam zum Jordan) Die
Euangeliſt gedenckt nicht vmbſonſt des Ford
dans / Denn er wıl Das wir auff die Wunder,
des Jordans werck / welche vorseiten im Jordan fich hat
gedacht
wird.
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Fürbild Der
Vaufie:
ten zugetragen / zu rück dencken follen/ auf
das wir hieraus ſchlieſſen lernen) was fuͤr
ne krafft vnnd wirckung die geiſtliche Tauffe
an ſich habe.
DRS erſte mirackel fo vns bie für Fompk/
iſt Das / das fich begeben hat / als Joſug dns
Vol Iſrael in das verheiffene Land fürets
Denn der flus der Jordans ſtund wider de
Natur des Waſſers / auff einer ſeiten gleich
wie cin mawer / alſo Das das Volck Iſtaelint
truckenen fuͤſſen hindurch gteng/ vnd folgte
der Lade Gottes nach / welche die Prieſte
fire dem Volck hin trugen. Mit dieſer Figu
iſt augezeigt worden / das wir durch die ar
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o Quinquageſime. 267
panaus Dem Reich des Sathans / in Gottes
Reich gepflantʒet werden / vnd das vns Chri⸗
ſius fuͤrgehe / welcher iſt der rechte Gnaden⸗
” zuel / vnnd verſunung fur Gott. Pre
Kali DiEr Prophet Zueliss zerteilete mit ſei⸗
RU nem mantel den Jordan / gieng hindurch / vnd „eg,
RG rd lebendig gen Hunmel gefuͤhret. Na⸗
haman Syrusder Auffezige wuſche ſich im
Jordan / aüs befehl des Propheten / vnd ward
OR gen von feinem Auſſatz. Gleich aber wie Die
Dw bha geſchicht Zelie anzeigt wii bedeutet / Das durch
Fr Nüntunpte Tauffe der weg sum Himmel bereitet wer⸗
de / Alſo bedeut aud) die reinigung des Naha⸗ Die Taufe
ementmans Syrt / das die geiftlicheramigung von Kiga 2
oh nahm Suͤnden ons duch Die Tauffe widerfare. Den EL :
he ip Die Tauffe bedeutet guswendig/ daſſelbi⸗ ""
ahnen gewircker Gott ducch feine Frafft iunwendig.
el uno Das nu hie des Jordans gedadıt wird/haben
urn te WERTE demſelbigen zuerachten / was es geiſt⸗
lcher weiſe von vnſer Tauffe bedeute vnnd
aneiige.
R zVm dritten folget das geſprech Chriſtt ırı.
. „um“ w
nd Johannis in Diefen worten/ (Aber 07
äh hannes wehret im vnd ſprach: Ich Der. un Jos
ah de wol das ich vo Dir getaufft wer⸗ bannis.
deond du kompſt zu mir. Iheſus aber
antwortet vñ fprach zu jm: Las itzt als
ps ſein / alſo gebuͤrt es vns / alle gerech⸗
m
4 Reg. 2.
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AP, tigkeit zu erfüllen [ Da lies ers Im zu.)
IR Dicke ſtuͤck haben wir vielerley puncten zu
ma een Erſtlich / das Johannes Chriſto weh⸗
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268 Am Sontag
Johannes ret / vnd verbeut mit hand vñ mit munde. Jo⸗
bedenekt fer hannes hat zweierley bie vleiſſig berogẽ aber
er ge das dritte nicht dergleichen. Kr füler daser
ti onfhufpo, PRWILDIG fey / oder nicht werd/ Das erdem
— rinChrijto die Schuchriemen aufflöß/ge
ſchweige denn / das er feinen blofjen Keib mit
waſſer a bwaſchen folte. Darnach bedendierer/
das Chriſtus vnſchuͤldig ſey von ſanden / Ach⸗
tet derhalbẽ es nicht von noͤten ſein / das er ge⸗
taufft / vñ mit der tauffe zum zeichen der buffe
abgewaſchen werde, Das dritte / wie geſagt i
bat er nicht ſo eben wergenommen / nam)
lich / das fein / vnd auch Chriſtt ampt ſolches
erforderte / Denn ex bette fein ampt bevdendin
ſollen / vnd nicht feben auff die vnwirdigken
feiner perfon, Itẽ / das Chriſtus nichts anders
koͤndte vnd wolte fuͤrnemen / denn das ſo dem
ampt eines Mitlers gebuͤren wolte, Darumb
er such von Chriſto hören mus / (Las jßl
alſo ſein /alſo gebuͤret es uns | allege
rechtiafeit zu erfüllen. ) du biſt u
ſand wil Chriftus ſagen / das du teuffen ſolleſt
ich aber bin derhalben komen / das ich denen ſo
getaufft werdẽ / die ſeligkeit wil mitteilen wol
len derhalben beide thun / was vns zuſtehet.
von Johan⸗ Sollen derwegen hie von Johanne dre⸗
te dreierley erley lernen. Erſtlich ſollen wir erkennen de
zu lernen. wir nicht werdt ſein / das vns jrgend einampk
in der Firchen Gottes vertrawet werde.
nach follen wir Chriſtum erkennen /daseral
leine der ſey / der vns von Sünden abwaldi
vnnd reinigen koͤnne. Vber das follen g
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Quinquageſime.
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deha hr jeder in feinem beruff / dem DERten Chriſto
— ©: gehorſam ſein / vnſere vnwirdig
”
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3 Mt
nn. \s LUK
—
keit vns nicht
verhindern laſſen / ſondern viel mehr den be⸗
fehl Gottes zur verrichtunge vnſers Ampts/
vns treiben vnd verurſachen laſſen.
—X 3Vm vierden meldet der Euangeliſt /
das Chriſtus getaufft ſey mit dieſen worten /
man Wand da Iheſus getauffet war. )
ie wird getauffet Der ewige Gottes Son/
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“ihn, —
a BE Se ven
I nl
U Wr) Kai),
”
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Sur. Ver heilige vnbefleckte / rein von finden / vnnd
hoͤher denn alle Humel. Warunib wird er ge⸗
Denn tauffunge
ar. Muffe? Man kan viel vrſachen erzelen/
erſtlich bat ve durch die Tauffe zu ſeinem her⸗ Chriſti
— er ligen Ampt ſich wöllen bejterigen vnnd ein⸗
J *
SENT perhenlaffen / vnnd mut ſolcher / gleich als
RENT einem verbundnis anzeigen / das er ein
RR Diener Gottes were, Zum andern / auffdss
SEEN die eufferliche Tauffe were cine bedeutunge
aio km feines Todes / begrebnis / vnnd au
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Saher kompt es / Das Chriſtus vnter dem
m Wort/Esuffe/ fein leiden anzeiget / Ds er den
Fr) indern Sebedet antwortet vñ fpricht Matth.
er koͤnnet jr euch teuffen laffen mit ver Lauf?
ee da ich mit getaufft werde ? Zum dritten /
Sees er die Waſſer heilig machete / allen denen
ns
8R
n ſo getaufft ſollen werden. Denn die Sacra⸗
vrent der Kirchen werden nicht geſegenet oder
geweihet durch Das gemuͤrmel dcs Prieſters /
re, gleich als mit einer ſchwartzkunſtigen Zaube⸗
a ey/fondern die heiligung vñ ſegnung der Sa⸗
er .
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cramenten wird zu wegen biacht Durch Die
Chem re" einſetzung / Werck / verheiſſunge Chriſti / vnnd
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durch vnſern gehorſam gegen jm. Zum vier⸗
5.
tragen.
Chriſti.
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IN 891 8° (I og Ill)
>79
Gal 3.
V. „
Wae ſich begeben haben / da Chriftus getsufft ward/ui
in der Tauffe betet/find Die aller treff lichſte / die jemals gu
Chriſti zuge: ſchehen find Erſtlich thut fich Der Humel auff /
Am Sontag
den fo hat er ein gemeine vnd einerley Tauffe
mit ons haben wöllen/als zum gewiſſen pfan⸗
de vnd zeugnis der einigkeit vnnd Gemems
ſchafft / in welche er ſich gegen vns anzu laß
ſen nicht geſchewet har. Daher Paulus be
weiſet / das wır Kinder Gottes find / die Chr
ſtum Durch die Tauffe haben angezogen Den
fo viel / fpricht er / ewer getaufft ſind / die ha⸗
ben Chriſtum angezogen. Sum fünfften/ hat
er Das felbs thun wöllen/ was cr andemsu
thun befoblen bat / wie den fprichr derheilige
Auguſtinus: Dee leret am aller beften/ nm
Auguſtinus gebent am beſten / Der feiner lere ſelbſt einfürz
bılde iſt / vnd felbft zum erften thut / was er ge
boten hat.
30m fünfften fol auch hie der ausgang
betrachtet werden/ Denn die mirackel die ſich
dardurch angeseiget wird / das Chriftus allıy
ne der weg zum Himel fey / welchen wir idee
Tauffe anziehen / vnd Das der Kimel allende
nen werfehloffen fey / die Chriftum nıcht als
jren einige weg sum himel erkennen. Dam
(Sahe Johannes den Geiſt Gotik
gleich als eine Taube herab fahren]
*
ond vber in kommen .) Dis iſt gar ein li
Bilonis der liche bildnis der wolthaten Chriſtt. wa
wolthaten
ren allefampt in der Suͤndflut der fi —
derbet / aber Chriſtus iſt komen / vnd ——
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zudeſelbige
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vas er leret. Lieber was leret er denn? ¶ Dis
Nmein lieber Son | an welchem ich £
Quinquageſime.
271
Na fen worden / bat vns zu fich hinein genomen /
N errettet ons von der Suͤndflut / vñ zu mehrerm
| nis Defjeibigen Foimpt eine Taube / vnd ru⸗
whet vber jm. Der kaſten Nohe wer ein fuͤrbild
> def Geſchichten / vnnd die Taube / welche er
2 Aus der Archen fliegen lieſſe / vnd da fie wider
u am, brachte fie einen oͤlzweig in jrem munde /
zum warzeichen / das Die erde getrucknet were,
Oi * er auch hie / Es erfcheiner der heilige Geiſt
len ander geſtalt einer Tauben / vnd bezeuget / das
J die Suͤndflut vnſerer Suͤnde verzehrt vi aus⸗
angetrochnet ſey / Es iſt aber alleine in der Archẽ
Muͤlffe vñ ſeligkeit / das iſt / in der Kirchen
Chri
.. Hyde der heilige Geiſt wohnet, Zum dritten
ward ein ſtim vom Himel gehört, die ſprach:
„(Die ift mein lieber Son | an wel⸗
en ich wolgefallen habe, ) Sihe / hie
9 hören wir / das Der himliſche Vater fein Euan⸗ Bott rãffet
fein Euanges
co *
„‚gelium felbs verkuͤndiget und ausruffet.
Lie⸗
"ber was koͤnte doch wunderbarlichers geſche⸗
"hen denn eben dis? was koͤndte ſeltza mers ges“
ſhehen? O Der jemerlichen blindheit der
men⸗
chen / © Das Die leute fo taub find. Der himli⸗
b ſche Vater prediget fein Euangeliũ felbs vom
= ee Himel herab / vnd wir blinden leut ſehen den
RR; Ku Sunel nit an / wir tauben leute hören jm nit zu
Jeu g nio
ottes voꝝ
Wwolgefallen hab.) Sihe / wie ein herrlich Chriſto
⸗ gibt der Pater feinem Sone / d
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272
Am Sontag
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gleube du, iſt die anders deiner feelen feligkeit 5*
angelegen / dieſer iſt von natur Gottes Son) nme
wir aber durch gnade. Darumb nennet er n 1 Sort, Ol
feinen lieben Son / nicht das er ons Darumb 7.1; nah:
nicht liebhabe / fondern Dieweil er in ſich flbs 7,1
vnnd von Vatur geltebet iſt / Wir aberfind 7. fat
aus gnaden geliebet / ın feinem geltebten/ m E heiten
Erf. yelyen alleın ex ons lieb hat / Den Sonlig 5*—
bet ex von ſeinet wegen / vns aber von des ande In
Sons wegen/denn wır find von natur Ainder "*
des zorns, SEphef.2. Durch Chrifium aber wer Al
Den wie zu kindern angenommen, Darum
folget weiter ın der Predigt des himliſchen Eye !
Zn welhen Vaters ( An welchem sch cin wolgefa
ic) ein wol ſen Habe) des iſt / durch welchen ich werfid üidunde
gi net / vnnd mir dem Menfchlichen Geſchlechtte msnk
wider zu frieden geftelles bin, Es weiſet au Atoen
dieſe Predigt des Vaters vondem Sonde "lm nd
vier puncten, , Das er warer Gott fey DE nufnkfin
Sreierley zu
betrachten .
2. Johan. 1.
er warer Menſch fey. 3. Das ein Chriſtus oder
eine Perfon fey. 4. Das er fey / durch welchen
wir Dem Vater verfünet werden. Was abe
ons anlangt / baben wir dreierley gar ernſ⸗
lich vnd tieff su betrachten, j. Das Gottimnik
vns zuͤrne / wenn wir Chriftum nicht haben!
Vnd folchs geſchicht von wegender Suͤnden
mit welchen wir Gott belerdiget haben, %
Das Chriftus allein vnſere verfünung fey/iie
Johannes fpricht: Er iſt Die verſi anung fuͤr
vnfere ſund: Das Blut Iheſu Chriſti made
vns rein von aller Sünde, 3. Das man ſol
Vetterliche freundligkeit vnnd Verſnun
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Oo Duinguagefime.
mas Koh mit Dem glauben muͤſſe annemen / vnnd Durch
NE die Tauff verſiegeln. Auff ſolchen glauben fol
„+ folgen ein newer gehorſam / vnd danckbarkeit
. iingegen Gott. Sihe alſo haſtu den inhalt des
Mandern Euangelij / da hin wir in all vnſerm leben / vnd
Adah hin der legten todes ſtunde ſehen muͤſſen / denn
Uni vnſer Gewiſſen Fon nirgend anders woher ein
aAmehn ſtechten beſtendigen troſt erlangen / Denn aus
cn wodieſem. Vnnd dis ſey kuͤrtzlich geredt von Der
rtmEuangeliſchen lere.
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P in u bull
ei: Vom andern.
WJewol der nutz dieſer Hiſtorien aus
vorgehender Lere leichtlich mag genommen
Ss doraetliche ſtuͤcke erzelen. Sollen derhalben erſt⸗
dnalelich wiſſen / das vnſere Tauffe geſegnet vnnd
vo echdatn bgeheiliget werde mit dem Waſſer der Tauffe
vs Vrzsunmdnech Thriſtum / welcher fich mit Waſſer Dat
dobearnabewoͤllen teuffen laſſen. Darnach [fo malet vns
Adedldis gantze Spectackel die Kirche Chriſti für
2. del Degen / gleich als in einer Tafel. ANie ſte⸗
endet für Augen der heilige Johannes als ein
erer der Kirchen / Denn wo Gottes Wort
udn, CE) wo man nicht hörer Die ſtim des Le⸗
IN
er Da Kan man auch Feine Kirche anzeigen
* oeder finden. Darnach wird Chriſtus getaufft /
eenn in einer Chriſtlichen Kirchen ſo recht bes
Aeller iſt / bleibet der brauch der Sacramen⸗
en nicht auſſen. Zum dritten / da Chriſtus
Metaufft wird / betet er / welchem Kxempel fer
FT Ne Blomaffın die Chriſten nachfolgen / vnnd
a zeigen Gott den rechten Soitesdienſt im
—Aumn & glau⸗
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273
Inhalt 8
Euangelij.
Nutʒz vnnd
brauch der
Tauffe Chris
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Bildnis det
Rirhen
Ehrifti,
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274
Matth: 16,
Zwey ſtůck.
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dauffe fıir
ein zeichen
ſey.
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Am Sontag
glauben. Zum vierden / der Son ſtehet dafelbe
gegenwertig / die ſtum des Vaters ruͤffet von
Zsımel hersb / der heilige Geiſt ruhet ober
Chriſto dem getaufften. Solches geficht
noch heutiges tages warhafftiglich in vnſe
Kirchen. Deñ Gott der Pater: Son / vnd her
liger Bert / gibt feiner Kirchen eben daſſelb⸗
ge / vnnd leſt jr durch den mund feiner Diener
feinen geneigten / veterlichen willen verkündy
gen. Durch die gegenwertigkeit feines Song
bezeuget er / das er ons zu Kindern habean
genomen / vnd durch den heiligen Geiſt bes)
get cc / das er felbs feine Kirche regiere d4
raus wir einen folchen troſt ſchoͤpffen follan
das auch Die pforten der Zellen feıne Gem
ne niche werden Dempffen oder pberweltigen
können,
om dritten,
FAſt alle ſtuͤck / fo su onferee Taufe gu
hoͤrig / find in obberärten Artickeln erkleret
worden. Wil derhalben etliche ſtuck nur kuͤrtz
lich ruͤren / welche zu wiſſen am noͤtigſten ſen
mögen, vnnd wil zwey ſtuͤck fire mich nemen
Mas Die Tauffe für ein zeichen ſey / Vnd vd
ches ſey Die nuͤtzliche betrachtung derſelbigen
Was iſt denn die Tauffe für en zehn
Erſtlich ıft es ein zeichen vnd zeugnts Der gi
den / welche dem Tauffling/ oder den getaufl
ten zugeeignet / mitgeteilt vnnd appliause
wird/ nemlich/ Das ım Bott durch Chrijkum
verfünet fey / welchs zeugnis zwse ein fee
Glauben erfordert Dacnach ſo iſt Die *
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Den Duinguagefime. 27.
Nmde In fe ein zeichen / welches er erlicher maſſen durch
® delg 95, ein vergleichnis leret / Denn es iſt ein zeichen
kauften, dd Der genſtlichen Frafft Chriſti / nemlich / das
Ns dahn Chriſtus durch feinen tod / begrebnis vnd aufs
Me ha ferſtehung vns eine erloͤſung ſey von dem Tod
Rſhe dehe vnd vom Grabe / vnnd vns ſchencke das ewige
ben. 3. Darnach iſt die Tauffe ein zeichen ei⸗
NEE nn. BES newen lebens vnd wandels fuͤr Gott / wie
Need; Panlus sun Rom, am 6. leret / mit folchen
Tag
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taufft ſind / Die find in feinen tod getsufft. So
find wir je mit jm begeaben Durch Die Tauffe
Inden Tod/ auff das / gleich wie Ehriftus ıft
aufferwecket vonden Todten durch Die herr⸗
ligkeit des Vaters / alfd follen wır in einen ne⸗
wen leben wandeln, 4. Ober dss iſt die tauffe
fin den menfchen gleich als cin gewis warzei⸗
chen vnſerer Profeffion vnnd Glaubens / dar⸗
mit wir beseugen/dss wir glieder Chriſti find/
he hunde vnd feinde des Sathans.
z ohberigen a2 Nuͤtzliche vnnd Gottfelige betrachtunge
che der Tauffe ſtehet in folgenden ſtuͤcken.
* ERſtlich muͤſſen wir gewis dafuͤr hal⸗
nie ven’ Das vnſere Tauffe ſey gar eine krefftige
bderſiegelunge / vñ ein Sacrament vnferer vers
ſainung mit Bott / Doch das wir zuuorhin buſ⸗
ſe gethan haben / Denn wenn von Johanne
Sbeſagt wird / Das cr predige die Tauff zur buſ⸗
—— acc vergebung der Suͤnden / fo predigt ex)
das die Tauffe fey ein Goͤttlich Zeugnis / da⸗
a. Mit Bote bezeuget / Das er den Busfertigen /
das iſt / den Gleubigen / Die Suͤnde vergebe.
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worten : Alle die wir in Iheſum Chriſt ges Rom. ©
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Nůtzliche
betrachtung
der Tauffe.
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DER: Bias
276 Am Sontag
DArnach fol ons Die Tauffe eine ſtelige
er innerunge ſein / Das ſolche verſanung geſch⸗ er
ben fey durch das blut / tod / begrebnis / vnnd n C
aufferſtehunge Chrijit, h
5Vm dritten / fol fie vns erinngen da |
toͤdtun g des Fleiſches / vnnd der lebendigma / —
chung des Geiſtes / darzu auch einer ſtetign
Bufje hie in dieſem leben / vnd Der Fünffrugen
herrligkeit durch Chriſtum vofern HEren,
Som vıerden / ſol ſie ons erinncen /dA8
die wolthat der Newengeburt fey eine Gabe
vnd werck der gantzen heiligen Dreifaltigk
In welchs name wır getaufft werden / auff
wir derſelbigen mögen anhangen / ſtets undau
aller zeit vnſers lebens / fie ehren vnd anbeten,
Denn wenn der Diener ſagt: Ich teuffe dich
im Namen des Vaters / vnd des Sons vnnd
des heiligen Geiſtes / iſt dieſes die meinmng
Ich tauff dich um namen / das iſt / das du akım)
neſt / anruffeſt / ehreſt / fuͤrchteſt / rhuͤmeſt um
preiſeſt allein den einigen Gott, der da ſt
tee / welcher den Son für dich in Tod gebin
hat / vnd der Son / welcher fur dich geftorben
iſt / durch fein Blut Dich von Suͤnden gerein
get hat / Dich mit ſeiner Gerechtigkeit bel
det / dich ein Glied feines Leibs gemacht hat N.
vnnd der heilige Geiſt / der dich widergebiret 7 Nott dr
vnd heiliget zum ewigen Leben / damt dung .y
Gott vereintget / vnd in alle Ewigkeit ſe⸗ J
lig werdeſt vnd lebeſt / Demſelbigen Aghad
einigen Gott ſey ehr vnd preis AN ddr
u ewigkelt / Amen.
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I Hasen von dem Zeuficl vers
ren fucht würde. Vnd da er vierzig tag
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mn pndvicrsig nacht gefaftet hatte / hun⸗
de gern] onnd der Verſucher trat zu
er imjond fprach: Biſtu Gottes Son]
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278 Am Sontag * 4
fo fprich Das diefe ſtein Brot werden] 6
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Su . Vund er antwortet vnd ſprach: Es fr
fichet gefchrieben | Der Menfehtehee IT"
nicht vom Brot allein / fondernvon MU"
einem jglichen wort] das durch den ann
mund Gottesgehet. —
DA fürer in der Teuffel mig "mM
fich in Die heilige Stadt | vnd ſtellet ef
in auff die zinnen des Tempels vnd —*
ſprach zu jm: Biſtu Gottes Son ſo (RT
las dich hinab [| Denn es ſtehet ge
fehrieben : Er wird feinen Engeln
vber dir befehl thun | vnd fie wedden
dich auff den Henden tragen | auff |
das du deinen Fus nicht an ann Zr"
fein koffeft. Da fprach Ibeſa
in: Widerumb ſtehet auch geſchtice wsdic
ben / Du folt Gott deinen HERAN Tre
Ben. s. nicht verfuchen. Widerumb fuͤrt
in der Teuffel mit fich auff einenfehe Fre a
hohen berg | vnd zeiger im alle Rah N. "©
der IBele | ondjre herrligkeit vndd
ſprach zu im: Das alles wil ich ME Toniie
geben / fo du nider felleſt iR Yaakke
Pſal. ↄ1.
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Inuocauit. 279
anbeteft | Dafprach Iheſus zu jm:
Heb dich weg von mir Satan / Denn |
es ſtehet gefchrieben : Du ſolt ander gute, |
ten Gott deinen HEren | vnd jm als |
fein dienen. Da verliesinder Teuf⸗
fel / vnd fihe | da traten die Engel zu
—
> — —
Zur -
— ——— —
Erklerunge des Texts. li
rm G⸗8eig wie wir am nechſten Sontag Die IL
gejchichte vonder Tauffe Chrifti/ ın wel⸗
cher gar wichtige Artickel begriffen ſind / ge⸗
hoͤret haben / Alſo begreiffet auch dis Kuan⸗ |
elium ein teil Der Geſchichten Chriflt / nen? I
ge. Mit weldyen Dingen Gott der Vater aus IP!
bifonverm rath feinen Son hat demuͤtigen TR IRIE
woͤllen / vnnd anzeigen / wie war das fey/ das | iM |
er langeft zuuorn felbft verkuͤndtget hatte / 0066
nemlich / das gleich wie Die Schlange dem Geneſ. 1. 00
Samen des Weibs wuͤrde in die Ferſen beiſ⸗ 00000
fen / das iſt / das der Sathan vnſerm 2Errn 990006
Chriſto vnd ſeinem Reich wuͤrde nachſtellen
(welches dieſe Hiſtoria gantz warhafftig bes 900060
zeuget) alſo wuͤrde eben derſelbige Samen NIE
der Schlangen jren Kopff zufrerten / Wie —90000
wir denn deſſelbigen bie in dieſer Niſtoria ein Ni
fein Exempel haben, Dis alles ſol dahin gezo⸗ IE 0 4
gen werden/auff Das wir ſehen / wie gehorſam ur d | | F—
Chriſtus vnter bein Creutʒ — ſey / vnnd —90000
iiij
ılı r
das 4
— — — — — —
Hi
280 Am Sontag
das wir wiſſen was für ein ſchild wir den ver⸗
füchungen vnd fewrigeii Pfeilen des Teuffils
follen entgegen halten. Der Artickel ſin
z3ween.
Zwiy ſtũck J. Vom Faſten.
dieſes Ruan⸗ >», Von der verſuchung.
elij.
Vom erſten.
Ndieſem Artickel haben wir zweierl
Zweierley zu befſehen. Erſtlich / was für vrſach vnd ge
gu mercken. ſtalt es in gemein babe mit dem faſten. Dar
nach / was vom Faſten Chriſti in fonderhät
zu halten ſey.
J. DJe — iſt eine enthaltunge von
Was faſten ſpeiſe vnd tranck auff eine zeit lang / durch wel
ſey / vnd wie he enthaltunge der leib gemartert / vnd gleich
vielerley · getoͤdtet wird. Vnd iſt das faſten dreierley,
Das eine nennet man Jeranıum indıfferens,
ein ſolch Saften / welches ein mittelding iſt
Das ander nennet man /esunrum pınm, CN
©ottfeliges Faſten. Das Dritte Zerunmumam
pium, ein ongottfeliges Gottlofes faiten.
DAs mittel over vnterſchiedliche faſten
iſt / venn man armut halben / oder ſchwachen
halben / oder ſonſt von wegen eines bekuͤm⸗
y . Tcıımium
ändıfferens,
merten Gemäts fich von ejfen vnnd trincken
enthelt. Dieſes gefellet an ſich felbs Gott
nicht / auch misgefellet es jm nicht / ſondern
nach dem als glaube vnnd gedult vorhanden
ſein mag / gefellet / vnd misfellet es Gott.
DAs Gottſelige / Chriſtliche / vnnd Got
wolgefellige faſten / iſt eine enthaltunge nicht
allein von ſpeis vnd tranck / durch ——
2. Pium iein⸗
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* Inuocauit. 281
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ern. Keib geshchtiget vnd getödtet wird / fondern
Wr ank en Dingen / dardurch das
halt n.. guch von allen andern Dinge /
Kalt Dieet darzu / Das der Geiſt in ons volfomene
—* Buſſe / andech⸗
Nor ya. KERLE bekomme / durch ware Den:
URN Iges gebet / vnd ernfte nachlaffunge aller av
oem buligkeit / mit welcher der Neheſte Fan br ei⸗
diget werden. Denn die Faftetunge des leibs /
nd geſchicht durch Faſten / it ein anzeigung
der trawrigkeit vnſers Gemuͤts / von wegen
an de der Suͤnde / iſt auch ein zeugnis warer Buſſe.
a fe hn Das ende ſolches Faſtens (darumb es auch
Bott angenem vnd gefellig iſt) iſt dreterley:
hunde fh Die toͤdtunge des Fleiſches / Erweckunge de
Fate Beijtes/ vnnd das man deſto ernſter vnd ge⸗
HNe labtonne ſchickter ſey zu aller Gottſeligkeit. uff ſolche
Mornd veiſe faſtet Paulus / deſſen er gedenckt in der
ur min um u BO, 6. Vnnd ſolten warlich Die / pp frome
en wii me Cheiften fein willen / durch eine folche heilige
DRRR SP En 70 | Ren / darmit fie
nn FREU den Geiſt offt erwecken / M
rn, Miche won. Slerfchlihen lüften wberwunven
Val
PP — er ESS ıft aber folch heilig vnd Ehriftlich
ET faften swererley / Ein fonderlichs vnd geme⸗
Te oder herrlichs. Das fonderliche Faſten iſt /
im einer ſelbs aufferlegt / entweder zu er⸗
a eatunge der Gottſeligkeit / dergleichen ich
volte / das ein jeder Chriſten menſch /welches
— zn Fleiſch ſolcher kaſteiunge beduͤrffte / offtmals /
ea vnd ſonderlich fuͤr der empfahunge Des heili⸗
an Ben Sacraments / braucht vnnd hielte / Oder
a on wegen eines newen Amptes / in welches
ea a riner tretten wil / auff das er ſich hiermit ge⸗
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IN 891 8° ( og III)
252
Beneinte
Am Sontag
ſchickt mache, zur betrschtungefeines ampis /
vnnd das er beten koͤnne / desderliebe Got
zu feinem angefangenen Ampt gluͤck vnnofy
gen verleihen woͤlle. Alſo faſtet Moſes auffpz
Berge / vnd Helias in der Wuͤſten. Item Ehn
ſtus in derWuͤſten / deſſelben hie gedacht wire,
EIn gemeines vnnd herrliches ſaſten
welches Gottſelig vnnd Chriſtlich iſt / Nn
ſolches Faſten / welches von fromer Obeck
oder fromen Kirchendienern geboten wii)
der vrſache / Das man gegenwertiges vbel]
als Peſtilentz / Krieg / Auffrhur / Rottenvnm
Secten / etc. durch ein busfertiges Leben / and
Chriſtliches Gebet / abwende / oder das mn
dem kuͤnfftigen vngluͤck / welches von vnt
Sünde wegen vber ons komen fol/ mögeend
fliehen. Solcherley set des faſtens iſt oftmals
von den heiligen Aönigen vnd Prophetange
boten worden / Onnd war folches Gottan⸗
nem / von wegen der Buſſe / Glaubens lieb⸗
vnd dergleichen / welche in einem Cherftlichen
faſten ftets zu fein pflegen / vnnd follen, Yon
ſolchem zweierley Faſten / ſonderlichem nnd
gemeinen / mus man Diefe Regel mercken
Das gleich wie Das fonderliche Saften fioy
iſt / vnd einem jeden in feinem willen geftellen
alfo ſol man das Gemeine Faſten / weldjesdie
Oberkeit gebeut / von wegen Chriſtlicher li⸗
be vnnd forderunge gemeines nutzes hal
ten vnnd volbringen / vnnd wer halſtarrige
weiſe ſolches veracht oder vbertrit / thut nit
ein geringe Suͤnde.
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ALU ERR DAs Gottlofe oder Phariſeiſche faften/ II}
nanın Im, Hreine entbaltunge von dieſer oder jener ſpei⸗ I
MMß / vnd wird dafuͤr gehalten, als were es ein
Nasa Gottesdienſt an ſich ſelber / vnnd Bott hoch
Nude. angenem von wegen des gethanen Wercks /
muͤſſe auch derbalbe etwas verdienen. Gleich
Dans u ı.. Als lieſſe ſich Gott mit eufferlichen Wercken
aAbweiſen / wo Das Gewiſſen vnrein iſt / Vnd
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5 ann gleich als wuͤrde das Faſten vnter Die Werk
N Rdn geselet / Die Gott one mittel gefallen / Als da ll
"find die/ weldye Bott ınfeinem Befege/ das all
un Aft/ in den Zchen Geboten vns fuͤrſchreibet /
Vnd ſolte nicht piel mehr eine leibliche euſſer⸗
Re vbung fein / hiezu Dienende / das der
RER enge zur busfertigkett / zum gebet / zuͤchti⸗
gung des Sleifches/ liebe gegen Gott vnd dem,
Be Nechſten / vnd zur berrachtunge eines feligen |
Seymsiinfebens gefehickter fein moͤge. Inaben derhal⸗
ne ben die Propheten ſolches heuchliſche Faſten ll
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eo mmbillid verdampe / fintemal viel jrrige vnnd gahumb ig J
o b e ſundhafftige ſtuͤcken ſich hierinne an tag ge⸗ faſten. |
len m Sottesdienſts / vertrawen auff ſolches werck / | |
notwendigkeit vnd zwang / nötige erwelunge |
eer ben / alsnemlich / Der wahn eines befondern if il TH
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inne der fpeife/ art vnnd weıfe zu faften (mir wels |
cher weife auch wol ein Schwein koͤndte ge⸗
reſſtet werden.) Item / argliſtigkeit / verfor⸗ 00
teilunge / vnd betrug des Nechſten. —* NEE.
| ES mag aber ſolch Phariſeiſch faſten phar! ſeiſch I En
auff weierley art geteilet werden, Diecine De zweier ul T ER. N ig
rr moͤchte man nennen / Die gezwungene 197° v
* Zune”: ſien / Die andere art ein freiwilliges Faſten. KIN 6
ET dDie geſetzte vnd geʒwungene Faſte / wird or⸗ Inh,
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254 Am Sontag
dentlich gehalten / vnnd ift gebunden an ge
wıfle seit des Jars / gleich wie die Faſten ım
Gezwungene Bapſtumb / vnnd Die Faſte der vier gesciten)
faſten. die zwelff Boten / dardurch man der Apoſtel
fuͤrbitte vnd gnade hat erkeuffen wöllen, Vnd
dergleichen ſehr viel / in welchem nichts / denn
lauter Aberglaube / vnd manchfeltige Laſter
geweſen ſind. |
Das freywillige Saften iſt / das jm ange
ſelbſt nach ſeinem eigenen willen vnd gutdn
cken erwelet / Gott darmit ın feine ſchuld zu
bringen / Als wie der Phariſeer that / der gar
rhumrettig mit ſeinẽ gebet fir Gott trat / vn
ſprach: Ich faſte zwier in Der wochen. Eren⸗
hebet feine heilige / verdienliche Wercke / vnd
erinnert Gott / Das er feiner derhalb nicht
wölle vergeflen.
DIs fey in gemein geſagt vom Faſten
kon des nu wil ıch Eurglich handeln von des Er
Seren Chr⸗Chriſti faften/ von welchen Dur Euangeliſt
Ri falten. alſo redet. (Da ward Iheſus vom
Geiſt in die Wuͤſten geführet] auff
das er von dem Teuffel verfucht wur
de. Vnd da er viergig tag vnd vierzg
nacht gefaſtet hatte | hungerte IM)
Sie wird erfilich Die zeit angeseiget / nemlich
das er bald nach feiner Tauffe gefaftet habs
Darnach wird der ort angezciget / nemlidydie
Freiwillige
ſaſten.
Cuc. 18.
Wuͤſte. Zum Tduitten / die art ſeines faſtens
nemlich / das er ſich viertzig tage vnd viertig
nacht lang von aller Speiſe habe enb
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eich, Sm DIerden/oas mirackel / das er fo ein lange
De Aal, eit one fpeife har leben Fönnen / vnnd nicht ın
Yadırdn, des gehungert hat. Denn ehe die vlertzig tag /
Rhan vnd ſo viel nacht verfloſſen / fuͤlete er keinen
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„.. uöporbilde, Denn Moſes / welcher eine Figur
Chriſtti war / faſtete auff dem Berge Sınat
ANNO, tag vnd 40. nacht. 3. Das cr hiemit buͤſ⸗
" * / vnnd bezalte fuͤr den fras vnſerer erſten
Randen Eltern / vnnd vnſer aller, 4. Von wegen ſei⸗
radean nes beruffs. Denn dieſen gebrauch helt Gott /
unse wenn einer in ein hohes Ampt fol geſetzt wer⸗
den / das er jn durch faſten vñ mit dem creutze
mn zuuor kaſteie / bereite vnnd geſchickt mache /
n wie wir ſolches ſehen an Moſe vnnd Helia. 5.
eins er vns cin Exempel gebe/ auff das wır
nſteter Gorttes furcht vns nüchtern vnd ein⸗
86ʒogen hielten.
N une ai SOl derhalben der nut des faſten vn⸗
unless 2ERXren Chriſti von vns erkennet wer⸗
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„wen/ welcher zwar manichfaltig iſt. 1. Das ſtens Chriſti,
anungge wir bedencken muͤgen / wie ſehr ſich der Son
ha Sottes habe gedemuͤtiget. 2. Das wir nach
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IN 891 8° (I og Ill)
Inuocauit. 285
— WaArxrumb hat aber Chriſtus ſolches gu ganff vrfa⸗
“than ? Erſtlich / das er mit dieſem mirackel hen / wars
eine Goͤttliche gewalt darthete vnd beweiſe / und Chris
ie, Darnach thet ers von wegen geſchehener us geſaſtet.
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286 Am Sontag uno, Di
teil häten / für dem misbeaud) / [08 7, nun Wo
wir folcher heiligen Sajten des SVERREN und Gott
Miebrauch Chrifti nicht misbra uchen / Welches als dem —*
der Faſten geſchicht / wenn wir aus dieſer that Chriſti ein on vol
Cyriſti. gemein Gebot machen / oder dencken / als wärs 890
Den vir des Faſten vnſers 2XExrn Chriſtite
haffug / durch vnſer eigen erdichtes T;ndnm
oder gedencken / das vnſer Faſten vergebung mis work
Der Sünden verdiene / Yon wegen Des gern 9
Thomas A⸗nen wercks / wie Thomas Aquinas leſ erlich 599 —
quinas · geleret hat / oder es mit dem Ambroſio daſtt uf —
Ambroſi halten / als ſolte vnſere ſechswoͤchige Faſten ſo in rd
kpumb. Zon den Bepften Der Atschen auffurlegtWHE ni,
den / notwendig fein/alfo/ das niemands koͤnne nad Oh
ein Chriſt feines fey Denn / das ei dieſe Faſten mind
halte. Solche vnd dergleichen meinungenal ——
leſampt / ſtreiten ſtracks wider Den ur Bug he
glaubens / welcher iſt / das die gleubigen allein En.
Durch Das verdient Chriſti felig werden, ru
Zyjersuff aber fprechen fies Ja Alk I >:
Zinrede der verck vd thaten Chrifft find ons gefhehn]
— zr vnterweiſunge. Es bat aber Chriſtus 0 * —*
130 gefaſtet / darumb ſollen auch wir — u
in diefenn werd nachfolgen. Dis iſt w⸗ war⸗ are
das fix fprechen / Alle werd: Chriſti ind me" "Ro;
Antwort pe vnterweiſunge / Das ıft aber micht war / Seil
rk „das wir alle Werd Chriſti nachthun Pollen] — E—
Ri * welches denn offenbar wird aus dem vn Wach
ſcheid der Werck Chriſti / Denn az Zn. %
Chrifti / find oder werden geheiſſen A 0 6
morales, Die andern nennet mar Actrone! J 12 Pig
culofar, das iſt / wunderbarliche Werd! Ka
dritte art ſind / Achhone⸗ pecaliares, das I
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IN 891 8° (I og Ill)
—X Inuocauit. 257
m ent perliche werd. Die werd’ Chriſti welchelan- '
GO igudes genennet werden / leren vns von guten
rn Kofikten / vnd Gottfeliger anftellung onfers Le⸗
ver sinbens/Denn onfer HERR Chriſtus iſt der kle⸗ Chriſtůs ein
mönnekigefte vnnd volkommenſte Spiegel aller Tu⸗ Spiegel als
wawingend, Die wunderbarliche werck Chrifti / vn⸗ ler tugend⸗
sk epe ter welche ıch dis fein faften zele / vnterrichten
da vn RD ſtercken vnſere bergen / das die lere Chris
rad ml gewis vnd war ſey. Die fonderliche vnd
vl xerſuůünliche werd Chriſti / find die / Die da ges
Eyes Hhoͤren zum Werck der erlöfung vnd verfünung
rind ge zwiſchen Gott vnd dem Menſchen. Solche
ee len Das vertrawen der feligfeit in ons ex/
*
ecken vnd erhalten. Alſo iſt zwar alle bands
ng vnd werck Chriſti vnſer vnterweiſunge /
EN „aber wir Fönnen ſie nicht alle nachthun / Sons
Dee nur Die ſollen wir nachthun / weldyenach
ausweiſunge der sehen Bebor Gottes / zu gu⸗
"ten fitten/ vnd erbarlichem leben Dienlich find,
RT SL man denn auch’die Saften halten? Ob man die
u e/ man mag fie wol halten / doch mit dem faſten hal⸗
ia. ER befcheide / wie ich oben vermeldet habe / das ken ſol.
an Man fie alfo halte / wie man ein heiliges Chrift
ee ichs Faſten zu halten pfleger. Vnd zwar ich
ALre Fbekenne öffentlich / Das man zu Diefex zeit bes
a ſonderer nuͤchterkeit vnnd andacht bedötffe/
nd se betrachtunge des Wercks der Erloͤſunge /
m welch man jtzt in vnſern Kirchen in der Er⸗
nt Pr Elerunge von der Geſchicht des leidens Chris
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— /den Leuten pfleget teglich fuͤrzuhalten. Laſten fol a {af — *
nen Doch pol man die Leute hieszu nicht zwingen man vnge⸗ hl BEI | Innen
oder noͤtigen. wungen. 00006 —
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Am Sontag
om andern.
Ds Teuf⸗ (ID der verſucher trat zu Im.)
file turft vnd In dieſen verſuchungen Chriſti fol man ach⸗
tünheit, gung geben. Erſtlich wie tuͤrſtig vnd kͤnede
Sachan ſey / das Reich vnſers Errn Ehe
su serfiöeer, Denn ex auch des Sons Gon
sicht verſchonet / ſondern trit zu INN / greifft in
an) vnd verſuchet in. Vnd gleich wie erdn
Reich Gottes im Paradels angriff / vnnd wi
Der daffelbige das Feld behielt : Alſo vnterſt
bet ex fich auch das newe Paradeis das Rudy
Chriſti zu zerjtören / vnnd den Koͤnig dieſes
Reichs mit mancherley Verfuchungen / vd
fewrigen pfeilen zu ermorden. Darnach haben
Chriſti des wir hie zubetrachten / wie ſehr ſich der Son
But: Gottes habe gedemätiget / Das er nicht alles
ne mit faften / fordern aud) mit verſuchungen
des Teuffels angefochten wurd.
Srey ſtůck Avff das wir aber ein nuͤtzliche vnd heil
zubetrachten. ſame lere hieraus nemen moͤgen/ wil ch erſt⸗
lich von den verſuchungen Chriſti reden / Dar⸗
288
nach wil ich anzeigen / warumb er ve |
worden Vnd sum lesten/wes für lere
troft wir aus den Verſuchungen Ehrif nd
men follen.
Y Fer einer iglichent verfuchunge NEE |
ne, Icher bie drey geselet. werden / DADEIRESE
Die drey ver welcher hie Drcy 96 Die vrſache·
Die weife und art der verfischunge, 3 DASUME
fuhungen viererley zu behertzigen. 1.
Chriſti/ in
welchen vier
ſtück zu mer⸗
cken.
de oder nußz feiner verſuchunge. J. MIC
ieg bebalten babe.
* So viel nu die erſte verſuchunge ER
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fieg behalten
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Am Sontag
get vnnd hinaus gefüret habe ( ander
antwortet vnd fprach: Es ſtehet g⸗
fehriebe | / der Menſch lebet nicht von
Brot alleine | ſondern von einem
lichen Wort / das durch den Mund
Gottes gehet.) Sie fehen wir dasdee
fieg wider den Teuffel in Gottes Wortitche
Der Teuffel wil Chriſtum vberreden/er muͤſſt
terben vnd verderben / wenn er nicht zus
jteinen Brot ſchaffe. Chriſtus aberifiimdes
nicht geſtendig / das der Menſch allein vom
brot / oder leiblicher Speis lebe. Denn die fe
ſe nehret oder gedeiet nicht / es ſey denn dag
Gott feinen ſegen / von welchem das rot
ne krafft hat / darzu gebe / denn es ſtehet gu
ſchrieben: Sie ſollen eſſen vnd nicht Rewe"
ven. Die Schrifft aber / ſo hie von Chris
wird angezogen / Die findeſtu Deuteron
8. In welchem Spruch Moſes dasYoldn
der Wöften teöfter / als fie nicht Brorsucen.
hatten. Aber Gott gabe nen imelbrofvonz
oben herab / vnd Waſſer ausden Felſen Bol iii
che Verheiſſung appliciert vnd eigenet ¶¶
ſtus jm ſelbs vnd allen frommen Chriſtez
Darmit anzuzeigen / Das Gott mitten mn
ger fur Die feinen ſorge / vnd men allerleyn ng
rurfft verſchaffen woͤlle. Solcher verheffunge
haſtu cin Exempel an den Iſtaelitern
Heliſeo / Moſe / vnnd bie an Chriſto.
gehoͤrt auch der Spruch der Propheten
werden nicht zu ſchanden in der böfen —
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Son ae
J Reminiſcere 305
dem, hertzig / vnd voller gute / vnd ſteaffeſt die leut
Sidan nicht getne.
AUT IN dieſen worten des Königs Manaſ⸗
bar fm ſis iſt erſtlich / Erkentnis Gottes. 2. Bezeuget
| er das jederman ſchůldig fey Sort zu gehor| 139
na „men. 3. Ein bekentnis des Gerichts Gottes
—2 it pber Die Suͤnder. 4. Kine corfentnis vnd wiſ⸗
mer — ver Barmhertzigkeit Gottes / vnd
b derſelbigen.
Dnach folget Das ander / nemlich / eine 2 Prüfung
eeerhoͤrung vnd prüfung des Wercks Manaß er ee
ang du OR ſis nach der Richtſchnur des geſetzes / denn al
bagſſpricht er: Ich babe mehr Sunde gethan
ing hai “Denn Des Sandes am Meer iſt / O HNRErr mei
NEN ner ſuͤnde find viel ober mir worden,
sangor ZVm dritten / was für ſchrecken vnd za⸗ 3. Schrecten
vlt in gen in feinem Zyergen ſich erreget habe / zeiger des Gewiſ⸗
—*— „an da er ſpricht: Ich bin nicht werd / von MP»
A hei wegen der menge meiner ſuͤnde / das ich meine
ol augen empor hebe / vnd den Hunel anſchawe.
des Vm vierden / ın ſolchem erichredinis 4 Betrach;
* jo I lichter er ſich wider auff / Durch betrachtung tung der
si — der Barmhertzigkeit Gottes / da er ſpricht: barmhertzig⸗
ag vr he Vnd nun beuge ich Die knie meines WNertzens / keit Gottes.
nachhe ol vnd ſchrey zu dir RRre / der du gnade vnnd
ii Mvxergebung Der ſuͤnden zugeſaget haſt / denen ſo
fa as A fuͤr dir geſandiget haben,
vl An ZVm fünfften/ folget Das Gebet vmb 5. Das Cu
1 —F vergebunge feiner Suͤnden: Derbalben flehe bet.
* ‚nd vnd bitte ich dich / Vergib mir MErr / vergib
ni mir / las mich nicht verderben ın meinen fuͤn⸗
yon! den / behalt mie nicht meine Suͤnde In Deinem
Kt Horn ewiglich / Denn du biſt . ein er
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306 Am Sontag
der Busfertigen / beweiſe an mie alledeine
uͤte.
a. Die recht⸗Zym ſechſten / nach dem er ſolch Gebet
fertigungdes gethan / gleubet er / das er von Gott erhoͤret
glaubend.
zu: Denn du wirſt mie Vnwirdigen belffen
nach demer groſſen barmhertzigkeit. Minſ
ſes / der durch den Glauben gerecht worden/
iſt nun zur newen Creaturn worden.
— —————— 39 ſiebenden / auff ſolche rechtfern
Beölchene, gunge/fo er aus gnaden erlanget / folget bij
runge des ganzen Lebens / wie denn in ſemen
Gebet folget: Vnd ich wil Dich loben alle t
meines lebens / Denn Dich lobet alles Jaime
Heer / Dir fey lob vnnd preis von ewigkeitzu
ewigkeit / Amen.
in wrife SOlche wei rechtſchaffene Suflesu
rechtſchaffe⸗ thun / haben die lieben Heiligen je vnnd je g⸗
ser buſſe. halten. Dauid erkennet Gott / er erkent
Gottes gerichte / er erkennet Die barmhettzg
keit Gottes / er pruͤfet feine werck / er erſchuckt
von wegen ſeiner ſuͤnde. Er richtet fly wine,
rumb auff Durch das vertrawen auff die
barmhertzigkeit Gottes / er bittet vmb v
gebunge / ex wird gerechtfertiget durch den
Slauben vnnd nach Dem er gerecht worden
lobet vnd preiſet er Gott / wie wir ſolches in
Pſalm feben,
III. 0 Orte baberiien gehoͤret was Buſſeſ
Srey iheil wie fie geſchehe. Yu muͤſſen wir such willen
wer Buſſe. welches die fürnemjten teil vnnd beuptjtüde
der Buſſe fein, Derfelbigen werden drey g
let: Rew / Glaub / vnd ein newes leben, vr
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vnd gercchtfertiget ſey / 09 rumb ſetzet er hing
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Reminiſcere.
ZVr rewe vber die Suͤnde / gehören die
erſten drey ſtuͤck / als nemlich / erkentnis Got⸗
tes / pruͤfunge vnſer eigenen Werck / erſchreck⸗
nis im Gewiſſen vber die fünde,
3011 Glauben gehören Die drey nechſt⸗
folgende, als nemlich / detrachtunge der barm⸗
hertzigkeit Gottes / das Gebet vmb vergebun⸗
ge / vnd Die rechtfertigung.
ZzVm newen leben gehört das letzte / wel⸗
hes ſtehet in anrichtung vnſers Lebens / Her⸗
ens vnd mundes / nach Der lere des Geſetzes
Gottes.
Vom andern.
Ndieſem Euangelio ſchreibt der Eu⸗
angeliſt / Das Chriſtus dis Weib hab von ſich
geweiſet. Warumb thut er das ? Warumb
ge ſpricht er / er fey nicht gejand / denn nur zu den
verlornen Schafen des Hauſes Iſtael? Oder
Ns nicht eben der WERK / Der de ſpricht:
N Rompt ber zu mir alle die jhr muͤheſelig vnnd
beladen ſeid? Antwort / Dec HERR bat ſol⸗
aan ches nicht one wichtige vrſachen gethan. j.
Erſtlich bar ers darumb gethan / auff das er
den glauben dieſes Weibes durch ſolchen ver⸗
g verſuchete / vbete vnd ſterckete. 2. Das ſie
were cin Exempel der gottſeligkeit vn fromb⸗
keit / wider Die halſtarrigen Juͤden / die Chris
ſium verschten. 2. Auff des Chrijtus hiermit
anzeigete / Das man jan mit ſtetiger ernſter bu⸗
te muͤſte erweichen vnd vberwinden. 4, Auff
das er gegenwertige feine Juͤnger mit dieſem
Exempel lerete / welches die rechte art vnd ei⸗
**
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307
1. Rew.
Newer ge⸗
horſam.
Vrſachen
warumb der
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vnfreundlich
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308 Am Sontag
genſchafft were der waren Gottfeligkeit. Abe
Thriſtus zeigt ein andere vrſach an / warum
hans war’ er dis Weib von ſich weiſe / deñ alſo ſpricht en
void von (Ich bin nicht geſand denn nur u
Weib von er 1.
fi weißt. den verlornen Schaffen von dem
auf e Iſrael.) Antwort. Chriſtus de
dis nicht darumb / als ſolten Die Hetden me
4 einen zugang zur gnade haben, Denn dis
Ih Ep Weib iſt ein Heidmn gewefen / fondern esfiid
1 N andere vrſachen. 1. Wil er hiemit anzeigen
vnd ſtraffen die halſtarrige bosheit and vn
danckbarkeit der Juͤden / welche nicht erken
en wolten / das Chriſtus jnen ſonderlich gu
ſand were, 2. Das Chriſtus ſelbs vor feinem
tode Gottes Wort den Juͤden predigen folte)
vnd nach feinem tode einen befehl geben das
Euangelium allen Heiden zu predigen. Dam
es hatte Chriſtus verboten/oss Kuangelum
den Heiden zu predigen vor feinem tode. Aber
nachmals als er vom tod aufferwecket ward
befahle ex folches felbs feinen Apoſteln / vnd
fprach x Geber hin in alle Welt / vnnd pred⸗
ger das Kuangelium allen Creaturen ete DI
ſer befehl zeiget offenbarlich an / Das Chriſti
verdienſte / Juͤden vund Heiden angehoͤren
Jüden und das iſt / das alle Menſchen aus den Faden
Seiden has vnd Zeiden / ſo Chriſtum annemen / vnd echt
ben ſich des ſchaffene Buſſe thun / Des verdienſtes VDE
Herrn Chris polthaten Chriſti teilhafftig werden folla
ah Ana alſo / das durch fein Blut alle jre Funde werden
abgewaſchen / vnd letzlich am Juͤngſten tage
zur ſeligen vnſterbligkeit / vnnd ewigem *
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Reminiſcere. 309
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—R aufferfichen ſollen. Die aber Chriſtum nicht
Kir, aunensen wöllen / vnd leben one Buſſe / dieſe
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MIT werden one alle barmhertzigkeit mit dem
Teuffel in ewige: qual gepemiget. Vnd gleich
1 Ras, wieder RERR geweſt iſt / vnd noch iſt / vnd
Ibarmhertzig fen wird allen Busfertigen
VE Ienfchen/one anſehen der Perſon. Alſo ijt ex
ockondn auch geweſt / vñ iſts noch / vñ wird gar ſcharff
E00 hin vnd ein vnuer ſunlicher Richter fern allen de⸗
nalen men die nicht Buſſe thun woͤllen / Er fraget
Wahn Michts darnach / wir ſeien gleich Boͤnige / Edel⸗
Prim
yaltanıc ha leut / Buͤrger oder bawren,
nn) Dom dritten.
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15 Chrflus [i Ze wird vns gar cin fein Bildnis der
ern Tim Kirchen Chriſti vnd aller glieder Derfelben in
Menahe Ponderbeie ın viefem Cananeiſchen Wewlin
alt fuͤrgebildet. Denn erſtlich / gleich wie das weıb
hi mit vnfal wird hetmgeſuchet / alſo mus auch
an Die ganze Kirche ın gemei / vnd alle jre glid⸗
nmaſſen in ſonderheit heimgeſuchet werden,
Daher ſpricht Paulus / das alle die / ſo Gott⸗
ſelig leben woͤllen / in Chriſto Iheſu / muͤſſen
verfolgunge leiden. Dis leret vns Chriſtus
auch / de er ons heiſſet fein Joch auff vns ne⸗
N) men, Denn es wil Gott / das wir feinem Son
in truͤbſal vnd creutz follen gleichfoͤrmig wer⸗
lan eh den / Die wir jm dermal eins in der herrligkeit
a Wpöllen gleich werden, Rom. g. 2, Die Chriſt⸗
a liche Kirche ruͤffet Gott den HERREN I
ul folder not vmb huͤlffe au Denn ſie bar ſonſt
Be Fein ander huͤlffe oder zuflucht / Denn das Ge⸗
ar zn Gott / mit welchen fie huͤlffe erlanget.
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Kirchen,
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Rom, 8.
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Fuͤnff ſtůck
aus dieſem
LXuangelio
zu lernen.
Chriſti barm
310 Am Sontag
3. Es ſcheinet als wende Chriſtus feine ohren
Zon vng wenn wir nicht von ſtund an erlan⸗
gen was wir woͤllen. 4. Die Chriſtliche Kurz
che hoͤret nicht auff zů beten / nach dem Exem⸗
pel dieſes Weibes / ſondern bleibet in jrem
Sebet beſtendig / bis das fie erlanget darumb
fie gebeten hatte. |
E55 bat aber hie ein jeglich Glied der
Kirchen in ſonderheit etwas das eslernenfol,
ER ti fol ſich ein jeglicher vn er me,
für einen Tangneiſchen erkennen’ das iſt ſich
ſelbſt halten für einen Gottloſen Menſchn
der nicht werd fey Der gnaden Gottes,
2SGSOllen wır/ ein jeglicher für feine
perſon / mit dieſem Weibe ſchreien: Erbarme
dich / Erbarme dich.
WyIrſtu angefochten vnd verſucht
ſo bleibe doc) nach dem Exempel dieſes mW
bes beſtendig / Wenn dich Gott gleich nicht
heut oder morgen erhoͤret / ſo wird doch dem
gebet nicht vınb fonjt fein, fondern wird wat
hafftig erhoͤret von Chriſti wegen / wenn du!
gleich wie dis Weibe jn im Glauben anruͤf⸗
eſt.
9 4. EXRkenne vnd halte dich mit dieſem
Weib fur einen Hund / aber doch fur ein ſol⸗
chen HZund / Der von den Broſamen die von
ds PRErren Tiſche fallen / geſettiget werds,
Darumb fo halt Immer an mit dern Geber,
5. SO wird dir auch widerführen/dRg
bertzigkeit. hie dem Werbe widerfehrer / welche erſtich
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IN 891 8° (I og Ill)
fise einen hund gefcholten/ aber bald darnach
fur eine Tochter erkennet vnd angenF
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ward. Sthe alſo gros iſt die barmhertzigkeit
des RERRN Chriſti / welchem ſey ehr vnd
pres von ewigkeit zů Kwigkeit ANTELT,
Am Sontag Oculi /
Euangelion Luce
am xj.
RR Nd Iheſus treib einen Teuf⸗
felaus / der war ſum. Vnd
OS es gefchach / da der Teuffel
ausfuhr/da redete der ſumme. Vnd
das Volck verwunderte fich. Etliche
er vnter jnen fprachen: Er treiber
Die Teuffel aus / durch Beelzebub den
ae Oberſten der Teuffel. Die andern
der verſuchten jn | vnd begerten ein
—
zeichen von jm vom Himel.
ER aber vernam jre gedancken /
ed ſprach zu jnen: in jeglich Reich
N. orsmie jhm ſelbs vneins wird | das
le wurd wuͤſte / vnd ein Haus fellet ober
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Das ander. Iſt Denn der Satanas
„auch mie jhm felbs vneins /wie wil
ſein Reich beſtehen? Dieweil jr ſa⸗
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19° fierder vber jn kompt / vnd vberwin⸗
RS der in | ſo nimpt er jm feinen Har⸗ ld
nifch/darauff er fich verkies | ond tei⸗ All
SPA fetden raub aus, Wer niche mit mir |
ſt / der ift wider mich, Vnd wer nicht
NVA miemir ſamlet / der zurſtrewet.
WErnn der vnſauber Geiſt von
RS dem Menſchen ausfehret | fo durch⸗
IS mandelter dürre Stete | fucherubel
ond findet jr nicht / ſo ſpricht er Ich
dil wider vmbkeren in mein Haus /
ddaraus ich gegangen bin. Vnd wenn
er fompt / fo findet ers mit Beſemen
uni Quflingeferet vnd geſchmuͤcket. Denn gehet IM,
zei gr Bin) vnnd nimpt fieben Geiſter zu BREN |)
uk zur Flch/die erger find denn er ſelbſt | on® WEL. I
enn fie hinein fomen/wonen fie da} 90
vnund wird hernach mit demſelben
Wenſchen erger denn vorhin.
A Vnd es begab fich | da er ſol⸗
RT he redet / erhub ein Weib im Volck
N Deftimmejon ſprach zu jm: Selig iſt
nm per leib der dich getragen hat / vnd Die
are Bruͤſte die du gefogen haft, Er aber ll hl iM —RXX
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314 Am Sontag
fprach: Ja felig find [die Gottes wort
hören/ond bewaren.
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Erklerunge des Torte:
Waruwmb GEbiebten in Chriſto / dis Euangelium zeu⸗
Chriſtus in get klerlich an / Warumb Chriſtus imdie
die Melt ko⸗ Welt komen ſey / vnd Menſchliche Natur an
men. fich genomen babe / nemlid) darumb /fosset
| cin new Reich anfieng / vnnd das Reich des
1. Johan.3. Teuffels zerſtoͤrete / das iſt / wie Gott ſpricht
Genf. am z. Des Weibes Samen fol der
Schlangen den Kopff sertretten/ welches Joy
hannes ausleget vnd ſpricht: Darzu iſt Chru⸗
ſtus erſchtenen / das er die werck des Teuffels
zerſtoͤrete / das tft / des Teuffels Reich / weh
ches von der Sünden fon anfang hat / von
ver Sünden erbawer wırd / vnd mır der ew⸗
gen verdamnis volendet wird. Das Chrifins
nu ſolches Reichs dus Teuffels ein zerſtore
—— er in dieſem Euangelio / da er den
Menſchen / ſo vom Teuffel beſeſſen iſt / ale
diget / Denn das er den Teuffel austrabet/
zerget er erſtlich darmit an / das er gewaltiger
ſey denn der Teuffel. Darnach / das erflets
vndanckbar⸗ ſein Feinde ſey. Vber das wird hie angezeige
keit da wel. Ole vndanckbarkeit der Welt gegen jrem S⸗
ligmacher / als nemlich / da die Gottloſen Js
den die Werde Gottes dem Teuffel zuſchren
wie man Pen Legtlich / am ende dieſes KCuangelij
ſelig werde. hebt ein Weib jre ſtimme / vnnd gibt Chriflo
vrſach anzuzeigen / welches die rechte Selig⸗
kelt ſey. Denn da ſie ſchreiet / Selig 3
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m Babder dich getragen hat / Gibt er je sun ant⸗ li | |
Hort 70 ſelig find / Die Gottes Wort hören Naar
—V bewaren. Der Artickel find vier hierin⸗
oWnen.
tiſo düß . EJIn vnterſcheid Des Reichs des vier ſtůck
Vreuffels / vnd des Reichs Chriſti. a Euam
Mia EIn sand zwiſchen den Jůͤden geli.
Zu —
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Yin. HD Chrijto / in welchen fie das Werd Chris |
ſtraffeten / Er aber verreidiget daſſelbige. |
; FE 3, WO Te es denen ergeben wuerde / DIE | |
ma Chrijtum haben angenommen’ vnd j WIDER? I
bb verwerffen / vnnd den Teuffel gehor⸗ |
i“ en det, | | 2. 9000
Vi TR, Ale + WẽElchs die were ſeligkeit ey» | |
xstr Dune |
n Vom erſten.
Iheſus treib einen Teuffel aus)) |
ieeſe Wort besengen Elerlich / das zweierley Ras —*
enwertige Reich find, Chriſti vnnd des die Hl
Eu gehen / Vnnd das zwiſchen dieſen beiden que winer NEE |
Regimenten gar ein groſſer vnterſcherd ſey / einander ſein EL
alſs / das fir nimmermehr mit einander moͤ⸗
Nur gen vergliten werden. Dieweil denn nun |
CThriſtus vnd Der Satan / zweier Reich zwene |
KT. geweluge RKoͤnige find / wöllen wir von allen |
„u. BADEN ſagen / auff das man verſtehen koͤnne / uf
wasfur Suͤnde vnnd Vbels ım Reiche Dis 0
m Tenfels ſey / vnd wie viel gutes vnd ſeligkeit Ei
N mn heiſa nen Rech des Zyfren Iheſu Chris ib
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ame * Am Teuffel bat man dieſe vier huncten ir ich 1 | RX —
na bedenken. } Mer er ey. 2. Was er Be vom Reid) | 8-7.
fie (Aa | War⸗ der Teauifele.
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1. Wer der
Teufel ſey
Denk. 3.
2. Was ct
thu.
316 Am Sontag
Warumb ers thu. 4. Warumb jm Gott ver⸗
henge das ers thu.
WẽEr iſt er denn? So viel die natur bo⸗
langet / iſt er ein Creatur Gottes / gleich wie
auch Die Engel / So viel aber ſeinen verke⸗
ten willen vnd boͤſe vnart belanget / die er von
ſich ſelbſt hat / iſt er cin Luͤgener / Moͤrder vnd
Dieb / der ſtets an lügen vnnd mord ein gefal⸗
len hat / vnnd nichts liebers ſihet / dennde
Menſchlichen Geſchlechts ewige verdammis,
Das der Teuffel cm ſolcher ſey / wird bewe
aus ſeinem betrug / den er gegen vnſern erſten
Eltern geuͤbet bit.
Was thut der Teuffel? Solches fehen
wir in dieſem Euangelio / das er dieſen au
men Menſchen blind vnd taub machet. Jule
betrachte / lieber Menſch / Die geawfane Ty
ranney Des Teuffels gegen dieſem armen
Der Teuffel Menſchen. j. Kr verjtopffi jm die Ohren,
verſtopffet
die ohren.
Rom im.
Warumb ? Auff das er Gottes Wort nicht
möge anhören. Warumb begeret er das
Darumb das der Teuffel wol weis / das die
die erſte ſtuffe ſey in das Reich Gottes / wenn
man Gottes Wort hoͤret. Denn es iſt nie ken
erwachſener Menſch ſelig worden one gehoͤr
Goͤrtliches Worts. Denn das Euangelium
wie Paulus ſpricht / iſt eine krafft Gottes c
nen jeden Menſchen zur Seligkeit / ſo daran
Beſitzet das gleubet. 2. Beſitzet er ſein hertz / auff das dae
Hertz.
|
wort um felben nicht raum noch ſtatt finde
Warumb thut er das? Darumb Das er wes
das niemand ohn den glauben / der. da koͤmpt
aus dem gehoͤr Goͤttliches Worts / Fönne iM
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rechtfertiget werden.
317
Denn / wie Johannes Johan.s.
tk. ſpricht / wer nicht gleubet / vber dem bleibet
Asa
ri NO nicht befenne,
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SRH Bottes / welche da erzelen die Ehre Gottes)
der zorn Gottes. 3, Macher er in tumm, Machet
MWearumb? Auffdsser Chriftum feinen Aus 7"
Denn er weis / das nie⸗
mand ſelig werde one muͤndliche bekentnis/
Senn alſo ſpricht Paulus zun Römern am Jo.
Mut Dem hertzen gleubet man sur gerechtig⸗
keit / vnnd mit Dem Munde bekennet man zur
Seligkeit. 4. Machet er den armſeligen men⸗ —
ſchen blind. Waruinbe Auff das er die wercke —ñ
nicht anſchawen moͤge / wie denn Dauid von
plchen Wercken bezeuget / vnnd ſpricht: Die jal, 18.
nmel erzelen Die ehre Gottes / vnd Die Feſte
verkuͤndigen feiner hende Werd, Sthe/ alſo
io host verrennet der Teuffel dieſem armen menſchen
as gade alle wege vnd ſtege zur ſeligkeit.
Are Ost r Boͤſswicht d
sel Warumb thut der Boͤſswicht das? J.3. Warumb
ı Nm u Darumb / das er ſelbſt verdampt iſt / vnd kei⸗ erd thu.
Afnn ne hoffnung der Seligkeit nicht hat, 2. Er iſt
hate dem 2MErren Chriſto ſo gar gehas vnd feind/
Veh due alſo das er fein Reich gar nicht leiden noch ſe⸗
—⸗⸗ LJeber / warumb leſſet Gott dam Teuf⸗
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un hen kan. 3. Er iſt entzuͤndet mit vnerſettigem
hob neide gegen dem Menſchlichen Geſchlechte/
alſo / das er gerne ſehe / das jederman mut im
oc ewig verdampt würde, Darumb fpricht Pe⸗
hand FEB}. Pet. 5. Er gehet vmbher wie cın hruͤl⸗
lender Lewe / vnd ſuchet wen er verſchlingen
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moͤge.
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zu / Das er me Menſchen alſo plaget? % rear
olche verbenge.
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Vmb fünff:
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chen willen.
3. Pet.5.
3. Johan. 5.
1. Reg. 17.
LI.
vom Reich Wer er ſey WAS
13 Am Sontag
Solche firaffe haben wir mit vnſern Sünden
verdienet / wenn ons nu was bofes widerfeh⸗
ret / muͤſſen wirs vns felbs zuf chreiben / vnd die
vrſach defjelben bey vns ſelbſt ſuchen. 2. Gott
verhenget jm jolches / auff das wir verjichen
lernen / wie gros die wolthaten Ehrifte ſein
gegen dir Birchen/ Den es verſtehets Funde
befier / was freiheit oder geſundheit fürem
edel ding fey / Denn der / der cin Zeitlang gu
fangen over Franck gelegen ıft, 3. Drswi
Chriſtum follen lernen anruffen wider dm
Teuffel denn er allein Fan in vberwinden
Auff das wir uns mır dem Glauben wider n
rüften follen/nach dem ſpruch Petr: Dem wi)
derſtehet fefte um Glauben. Denn der Glaub
iſt der Sieg / der die Welt pberwinder/ wie
Johannes ieret / Vnd vnſer Glaube/ ſprig
/ iſt der Sieg / der die Welt vberwunden h
s, Auff das / wein wir nu durch gegenwen
gen beyſtand Chriſti / von des Teuffels Ty)
rannef erloͤſet fein / wir erkennen lernen! da
Chriſtus in vns wohne/ nach dem Spruch
Das alle Land innen werden / das Iſrael eu
nen Bott bat, das iſt / Dre Chriſtliche Kirche
ynd das wir Gott loben vnd preiſen / darum⸗
das er vns acholffen bar,
Mr haben bisher gehört vom Teuffel/
er thue / warumb er die Kuch
dee HErrn bedere su verderben / vnnd warumb iM Gott
Chriſti drey folches verbenge. Nu wöllen wır auch horn
ſtũck.
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von Ebrifto vnſerm Asmge/ De wil ih
fagem wer er fey/ was er thu vnd ſchaffe 9M
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EHE Wẽr iſt Ehriftusz Erift Gott vnnd I
Sum Menſch vom Vater in ewigkeit geboren/ ewi⸗ al IN
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Ss ger Gott / mit Bott dem ewigen Vater / vnnd —* rt
iihi heligem Geifte / wie wir in vnſerm Glauben "> 1%
am befennen / Er iſt vom Humel geftiegen / von
nm wegen vnſer Seligkeit / vnd hat Menfchliche
Adagu Natur an fich genomen / auff das er vns mit
see ſeinem Tode erloͤſete vom ewigen Tode vnnd
verdamnis.
Was thut er? Dis leret uns das heuti⸗ r1I. —
nl mine Euangelium. Erſtlich thut er dem Tau⸗ Was cr ſchaf
rolf DER die Ohren auff / Datnach treibet erden fe vnd thu. (N
air rel von im / Loͤſet jm das Band feiner Il
A augen auf’ das er reden kan / Auch thut ex |
m die augen auff. Eben folches thut er noch Ai N |
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un am TEE tages in feiner Kirchen. j. Erftlich | Thut er die a
nn RE er vns Die ohren auff/ das wir fein Wort opren auff. Dan
onnen hören. Welcher menfch nu gerne Gots |
es wort höret/der fol wiſſen / das jm Chriſtus 9
pe ohren habe geoͤffnet. Welcher aber Got⸗ A
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RS Wort nicht gerne höret / fol wiffen das im ati !
m Te Ohren noch vom Sathan verftopffet vñ IN f
sin gehalten werden. Darumb wer nicht obren Ad
mama hat zum gehoͤr Göttliches Worts / der fol zu N DIE
sen Chriſto fliehen welcher allein die ohren kan —90
ham eroͤffnen. 2. Er erlöfer vnſere Hertzen vom |
ah , Keuffel/ das wır gleuben Eönnen/ Denn Jo⸗
he hannis am 6. leret Chriſtus das der Glaube Fl
ae ein Werck Gottes ſey / Deñ alſo fpricht er: Das 9000
u ae iiſt Gottes Werck / das je an den gleubet / den UNE ID I
le geſand hat. Wenn du nicht gleubeſt / ſo bat —v
iD der Teuffel noch Dein Sertz beſeſſen / muſt ders I.
o balben zu Chriſto komen / welcher ven Teuf⸗
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vnſer Hertz⸗ HN |
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320 Am Sontag
fel allen vberwinden Fan. 3. Er loͤſet die del
3, Eöfer vnd nesunge/ alſo / das du jn mit Dem munde Eöny
die zungen neft berennen / jn loben vnd preiſen / vnd nnd
ten anruffen. A, Re
111, wArumb thut aber Chrifius ls? },
vmb dreiets Darunb das cr Die Menſchen lieb hat/deree
ey vrſachen arıy er an fich genommen / da er Menſchem
— pfangen / vnnd von der Jungfrawen Mara
—* aeboren iſt. 2. Darumb / Das er des Teuffee
Feind iſt. , Darumb Das ſolches fein amprift]
das Reich feines Feindes / Des Teuffels anf
greiffen / ſeinen Feind zuberauben / vnd alledie
fo anzu gleuben / mit Dem ewigen leben iibe
aben.
Groſſer uns Avs dieſem allem wird nu offenbar wie
terſcheid ein groſſer vnterſcheid ſey zwiſchen dem Acid)
zwifhen Chtiſu vnd des Teuffels / Ins Teuffels Ku
ee regiert die Sünde vñ der Tod/ Im Ready
eh wie Ehrifti iſt gerechtigkeit vnd leben. Im Aug
— des Teuffels iſt verdamnis / Im Reich Chr
ſti iſt erlöfung vom verdamnis vnd ſeligkeit.
Im Reich des Teuffels iſt nichts Denn finſter⸗
nis / Im Recch Chriſti iſt ewiges Liecht.
Reich des Teuffels iſt qual vnnd pein Im
Rech Chrifti iſt freud vnd wonne. IM Reich
des Teuffels ſihet man den Sathan mik al⸗
len verdampten Im Reich des HErrn ch
ſti ſchawen die heiligen das angeſicht Gottes
teglich / vnd genieſſen ewiger Herrligkeit mi
Ehrifto Iheſuũ. Daraus ſollen wir lernen / t
was fleis wir des Teuffels Reich fliehen ſol⸗
len / vnd mit was ernſt wir nach dem Bon
| en ſollen / das wir ZU
Chriſti ſtreben ſollen / auff —
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Am Sontag
2. Ewer Rin DAS ander Argument. Wenn ichdk
der treıbn Teuffelin Beelzebubs Nameu sustraber fo
durg Gottee en aus, Das ıjt aber nad) ewrem ſelbſt ⸗
a fin, teil nicht alje / Denn jr bekennet ja / das fie die
ger thut win Teuffel durch Gottes krafft austreiben / der
der. halben rthut je mir ſehr vnrecht / wennjefpug
chet / Das ich die Teuffel in Beelzebubs ann
austreibe.
4. Chriſtus iſt DAs dritte argument Durch Gottes fin
ftercper denn ger treibe ich die Teuffel aus / das iſt du
dir Teuffel. Göttliche gewalt / darumb ſchreibet jr min
Werck felſchlich dem Teuffel zu.
DAs vierde argument. Ein ſtarcker vnd
von eim ſterckern vberwunden, Ich vberwn
de den Teuffel / Denn ich treibe den Teuffd
fünfte A
Tanldı j)
Mit mit
TIRL,
gu ſaned
de Tui
aid Aid)
ham Bid
aus / ich neme jm feinen harniſch / Darumb bin nenn
ich ſtercker denn er. Wenn ein ſtarcker
gewapnetir feinen Palaſt bewarch
fo bleibt das feine mit Frieden.) ware
der ſtarcke gewapnete # Die alte Schlange.
Sic bewaret jren Palaſt / wenn fie wohnst?
den Vngleubigen / wenn fie men jre ſinne vn⸗
Sertzen verblender / das fie Chriſtum mE);
koͤnnen erEennen/ Als den bleiber alles int,
de wasser bat / namlich / wenn Gottes
verſchwiegen bleibt vd LTenfchenfsgunge
an ſtatt deffilben gelerer werden. Wenn
ober Das Schwerdt zeucht / welches
wort Gottes,da mas der Teuffel von jtumane
weichen / Denn Chriſtus der un Wort iſt
mechtiger denn der Teuffel. *
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EN vnnd Der Teuffelnicht eins.
Oculi. 323
DYs fünffte argument, (Wer nicht mit
mr der ifi wider mich / onnd wer
* mit mir ſamlet der zerfirewer.)
dDas iſt / der Teuffel zerſtrewet die Kirche⸗
‚nnd ich ſamle die Kuche. Darumb find ich
Das aber der
Br die Kirche zerfirewe / beweist er mit
einer feinen Gleichnis.
Vom dritten.
(Wenn der vnſauber Geiſt von
dem Denfch, n ausferet) Das iſt / went
Der Teuffel / der ſelbs ein vnreiner Geiſt iſt / vn
bie Hertzen der Menſchen auff mancherley
ler pflegt zu verunreinigen / von dem Men⸗
a ausfehrr/ gleich wıe er jtzunder von die⸗
3 yw e: armen befefjenen Wenſchen / durch meine
afft ausgetrieben wird / was thut er Als den?
lo durchwandelt er duͤrre ſtette
nhchet ruhe / vnnd findet jr nicht / fo
1 er: Ich wil wider vmbkeren in
mein haus / daraus ich gegangen bin)
—8 duͤrre ſtette / das iſt / durch
Iſolche Hertzen / die nicht mit dem Waſſer des
— Geiſtes befeuchtet vnnd beſprenget
ſind Was iſt denn das / Das cr ruhe füchet/
x 1 das
— — ——
5. Chriſtus
vnd derdeuf⸗
fel ſind nicht
eins,
Mit dleſem Spruch wird Se Teuffele
088 Teuffels wil vnd vorhaben angezeiget / Er will vnd fü
"cl nicht darmit zu frieden / das er ſaden gez boaben.
han hat / ſondern er trachtet ſtets darnach /
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324 Am Sontag
das er noch mehr ſchaden thu. Alſo gar emfig
vnnd hefftig bemuͤhet ſich Der Teuffel/ da⸗
menſchliche Geſchlecht zu verderben / Erli
ſich nicht benuͤgen / Das er vieler leute Hertzn
befige/fondern er keret auch widerumb zu dg
nen / aus welchen er iſt getrieben worden / vn
ſpricht: (Ich wil wider vmbkeren in
mein haus / daraus ich gegangen bin)
— —
—
nicht erſchlei⸗ fahren / auff das er fie vom Reich Chrjirabr
che. wendig mache / welches / fo es jhm gereh
(Wirdts hernach mit Demjelbigen
Menſchen erger denn hernach) Dam
M ex wird von newem ein feind Chriſti / vnd tre⸗
= ui ABLE UN! bet aus den heiligen Geiſt / vnnd wird viel
J Schwerer ſtraff muͤſſen gewertig fern / denn
Kam) | norn / Es ſey denn / Das ex Den Teuffeldurch
Kal“ ein busjertiges leben wider von ſich jage.
IE ER N Sollen derhalben bie mercken / wie gefehrlich
ih N es mit den Leuten fey/die Chriſto dem ren
BI ein mal gehuldet vnd gefchworen haben vn⸗
| ii ſich widerumb vnter das Joch des Teuffels b⸗
| vih Sünde wis geben. Denn gleich wie foldye leut gar ſchwer⸗
| I Eh der ven hei⸗ Ich wider den heiligen Gert ſuͤndigen alſo
ligen Beil Haben fie such ger ſchwere fraffe sugewan
sen. Derhalben wen feiner Seelen ſeligket
angelegen iſt / mag bey seit Buſſe rhun/ VD
ernſtlich wider den Teuffel Eempffen/auffda®
er fich nicht widerumb in dem ſchlam der ſon⸗
den verſencke. (VD
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IN 891 8° (I og Ill)
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j | — Mit dieſen Worten wird angezeiget Daske
Hl R * die / Jo Durch Den Slauben gereiniget fin]
vi \ | furjchen/aas Nicht vnangefochten laſſe / ſondern er vnc⸗
4 in derßeind ſtehet ſich ſtets widerumb in jre Herzen
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326 Am Sontag
gibt vns das Wort der Seligkeit / fo haben
wir die Menſchentrewme viel lieber. Er gibts
vns aus Genaden / one verdlienſt / fo findwie
ber / vnnd woͤllen ſolches mit Den erdichten
Muͤnchswercken verdienen, Doch woͤllen v
jest dieſes laſſen fahren / vnd Chriſto zuhören)
(Selig find | fprichter | die Goktes
Wort hören/onnd bewaren,) Diefim
wol wentg Wort / aber fie haben gar vielbo⸗
lohnung vnd verheiſſung hinder fi),
WElches iſt nu daſſelbige wort Gottes:
Es Fan kein ander Wort nicht fein / denn de⸗
die Propheten geleret / Chriſtus mit ſenen
Blut beſtetiget / vnd Die Apoſtel in aller Wel
geprediget haben, Welches iſt daſſelbige
Die ſumma oder jnhalt derſelbigen Lere/wird
in vnſer Kinderlere Dem Catechiſmo begrif⸗
fen / vnd find folgende ſtuͤck / Die sehen Gebon
der Glaub / Die Lere von den heiltgen Sacra⸗
menten / vnd die / die je alle Sontag hoͤret aus
dem Euangelio / Die iſts / Damit ichs mit e⸗
nem Wort ſage / welche die Propheten / Chris
ſtnus / vnd die Apoſtel geleret haben. Dis wort
DIN WI „wil er / Das wirs hören ſollen derhalben wil
she ap er auch Diener vnnd Lerer Deffelbigen haben /
sit yabın, die ſolch wort leren vnd predigen follen. Dam
weil er vns fein wort gibt / vnd die Seligkeit
anbeut / welche Durch den Glauben ausdan
gehör des Worts erlanget wırd / iſts von noͤ⸗
ten das Leute ſein / die ſolches leren koͤnnen
DJeweils aber nicht gnugſam iſt / dx⸗
Wort leren vnd hoͤren / es ſey denn / das er
Gottes wort
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— auch beware / ſetzet Chriſtus nicht vergeblich
ESTER 7/7 ch> D b N, ss h 1 io: t/
OK hinzu ( m, n ewaren.) * J * ⸗ was Gottes
ld 5 Wort bewaren? Es heiſt das angehörte wort bewas
ann. Gottes Wort lernen / mercken / behalten / jm ven heiſſet.
nV gleuben/ vnd in ſolchem Glauben Gott dem
min WERRLT fehhloigen gehorſam leuten. Alſo
NE hat gethan vnſer Pater Abraham / er hoͤrete
Mm" Das Wort / er behielts / er gehorchet jm / vnnd
hei IM Blanben an deffelbige / erzeiget er ſich ge⸗
Auf u. gen Bott alfo gehorſamlich / ons er uff ven
ten, Befehl Gottes / wiel lieber feinen einigen Son
nn. wolte ſchlachten / Denn Gottes Gebot vbers
B e
rt m Ur
ni sreten, Sieber / wo find jgund die Leute die
Saott alfo geborfam fein + Wir wöllen wol
a ih —— . ” ’
*706 Kinder Abrahams geheiſſen fein / aber in die
an Susftapffen vnſers Vaters wöllen wir nicht
een tretten. Was verheiffer er Denen Die Das N
ort hören / vnnd demſelbigen gehorchen? ———
Selig find | ſpricht er | die Gottes
le Wort hören] onnd bewaren.) Selig/
Im das iſt / ſie find erlediget von allem jamer/von
der Suͤnde / vnd verdammis / vnd begabet mut
einher) Der herrligkeit vnd ewigem Leben, durch vn⸗
— nl ER ERRN Iheſum Chriſtum / welcher
— mit dem Vater vnd heiltgem Seiſte lebet
ne vnd regieret/ warer Gott von
aa He ewigkeit su ewigkeit
— —* J u | | 4
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IN 891 8° (I og Ill)
Letare. 329
kan JHeſus aber gieng hinauf auff
im einen Berg / vnnd fagte fich daſelbſt
mie feinen Jüngern. Cs war aber
ro. nahe die Oſtern der Juͤden Sch. Da
— hub Iheſus feine augen auff | vnd fi
Sic het das viel Volcks zu jm kompt / vnd
—
bricht zu Philippo: Wo keuffen
"IV wir Brot das dieſe effen? Das ſaget
NE eraber jn zu verſuchen / denn er wuſte
wol was er thun wolte.
Philippus antwortet jm: gwei⸗
18 hundert pfennig werd brots iſt nicht
RE —— unter ie | das ein jglicher ein
N —9* wenig neme. Spricht zu jm einer ſei⸗
Ah v ner Jünger | Andreas | Der Bruder
Simonis Perri: Es ift ein Knab
= Fpje | der hat fünff Gerſtenbrot vnnd
bwveen Fiſche | aber was iſt das vnter
69 ſo viel? Iheſus aber ſprach: Schaf⸗
fet das ſich das Volck lagere. Es war
aber viel Gras an dem ort. Da lager⸗
tenfich bey fünff tauſent man. Ihe⸗
ST fusaber nam die Brot / dancket / vnd
aſhe Ta fie den Jüngern | die Jünger
ii xy aber
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IN 891 8° (I og III)
354
4. Dom nu
des Predig⸗
ampto.
pſaim 23.
III.
Am Sontag
vnd Wolffen su fürchten haben / ja / das iche
mit einem wort ſage: Wo nicht Gottes Wort
iſt / da iſt auch Feine Seligkeit. Sorte ſollen wir
auch lernen / was DAS ende fey des Predig⸗
ampts.
PR De Heute find one Gottes Wort/gleich
wie Die Schafe on einen Hirten, it nen
derhalben Gottes wort gleich wie ein Hirten⸗/
ſtab mit welchem die Menſchen aus der
Wuͤſten zu jhrem AMirten verſamlet werden.
Es iſt auch gleich wie eine gute Weide / mit
welcher fie erquicket vnnd geneeret werd
Es iſt auch ein Artzeney / mit welcher vnſere
Seelen werden geſund gemacht. Kuͤrtlih
Es ift der ewige / vnſterbliche Same] durch
welchen wir / fo wir dem angehörten MOM
Fleuben / zu dem ewigen Leben new gebordh
werden. Wie noͤtig wir nu Goͤttliches More
beduͤrffen / ıft hieraus leichtlich zu verſtehen.
SEr ernſt des Volcks / vnſern real
LCuſt vnd lies Chriſtum zu hoͤren / wird be auch dargethan.
be des Volcks
Chriſtum zu
hören.
1ll.
Was 048
Volck bewe⸗
get hab Chr!
ſto nachzu⸗
ſolgen.
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IN 891 8° (I og Ill)
Volcks nach)
Vnd es zog jm viel
ſpricht der Ruangeliſt / vnd
ſten / weit von den
3 sy trincken war. Sthe den groſſen ernſt /
ste welchem Das Volck Chriſtum beginnt
hoͤren / alſo / ons fie fur jren Leib gleich gat
nichts ſorgen / vnd lange zeit bey dem XMÆrrn
Chriſto verharret haben.
Warumb aber das Volck dem Ede
Chriſto alſo nachgefolget habe / ʒeiget der
Euangeliſt Zohannes an / da er ſpricht:
(Dar⸗
Stetten / da weder,
rund DA
ran dal
hr die zach
rn Chrilk
ſune Laee
aͤngken get
er Hin ben⸗
Amorenchen €
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ne
htm hahr „an rn,
Darumb das fie die Zeichen fahen]
S die er an den Krancken ehrt.) Es was
isayj, zen aber die zeichen zeugniſſen der Görtlichen
gewalt in Chrifto / vnd gleich als verſieglun⸗
day gen feiner Kere/ vnd anzeigungen feiner groß
—Mbougl *
nn Pen gängkeit gegen die Menſchen/ Denn die⸗
kant, eorey ſtuͤck betrachten die Leute / als fie die
A Mi — Chriſtt ſahen / die er teglich
* —R thet.
ou, Dee Heraus ımı,das fie Chrifto nachʒiehen /
un haben fie dieſen nutʒ bekomen / das fie zur er⸗
kentnis jrer feligEeit find gefürt worden/Denn
mach dem ex feine Lere / welche er jnen muͤnd⸗
N ich furlegete / mit wunderbarlichen zeichen
u Spefrefftiger hat / haben fie feinen wort gegleu⸗
ver mer / durch welchen Glauben alle find ſelig
na ren / die bis ans ende im felbıgen behar⸗
mm ger haben, Darnsch haben jrer viel auch leib⸗
eli iche wolthaten empfangen / Denn wie ander
We Muangeliſten anzeigen / fo heilet er die mir
* u mancherley Seuchen behafftet waren.
| WaJe ſollen wir nu dem E empel dieſes
es nachfolgen? j. Dieſem Volcke folgen
a Dorian) anwir als denn nach / wenn wir Gottes Wort
N || vleıs hören / vernfelbigen Glauben / vnnd
us RR durch Die Wunverzeichen Chriftt / mit
Vvccchen er die warheit feiner Lore beſtetiget
RE laffen führen vnd werfen. 2. Sollen wir
” Dem Dolch auch hierinnen nachfolgen / das
ur „MederRegel Chriſti / die er leret Matth. am
le De gehorchen / Denn alfo ſpricht Chriſtus:
eela Sucher zum erſten das Reich Gottes / vnnd
Fer") Un | ſeine
mr. M Ai)
N] in v'
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IN 891 8° (I og Ill)
ı Letare. 335
V.
Der nun den
ſie daruon
bekomen.
VI.
Was wie
hieraus ler⸗
nen ſollen.
Matth 6.
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I
IKelit
\ h Jinfin "
murret / vnd Diefe zb— ſo mir von Chriſto
— furgeſchrieben / wil vmbkeren. Sott erneeret
pe Vögel, warumb ſolt er denn nicht auch
mid) / wenn ich im gehorche / erneeren? Er
ibt mir den Leib / warumb ſolt er mir auch
M . W
J— nicht Kleider geben? Er gibt nur die Seele /
Kart al warumb foltee er mir auch nicht fpeife on
.. lu,
U ir gibe mir das ewige / warumb folte ce mir
, Et ch das 5eitliche geben 2 Wernun.cın
a d ſromnmer Chriſt iſt / fol dieſer Regel folgen:
am * Suchet zum erſten das Reich Gottes / vnd ſei⸗
—* ie gerechtigkeit / ſo wird euch das ander alles
Ihrıa pfallen.
eat ver es ſuͤndigen leider jrer viel wider
J
IM. Mer m.
Cm’ n
ih Mn Nab
As Bm diefe Regel, Denn erftlich ſuͤndigen hierwider ,,
Ein ae Fo nicht alleine filbs Gottes Wort nicht gel Chriftk
m aa anhören / ſondern verhindern auch andere vratıp.c.
con Cnls entre / das fie das Wort nicht hören Fönnen/
I Die die Gottloſen geitzigen Mauswirte thun /
aa Mir Weiber vom Wort abziehen vnd ver?
| ndern / nur Das fiejren Geitzwanſt mögen
Ir Allen. Dieſe fallen mit ſolcher freuentlicyer
J „ Ambeıt vnſerm HERR Gott in ſeim Ampt /
* rechten das Gebot Chriſti leſterlich /
en Daher koͤmpts / das alleswas fic fuͤrnemen
aut
PT 7 jeher ihnen vbel von ſtatten. Sie woͤllen erſt⸗
1 hden Leib verſorgen / Darnach / wenn fie
— xol weilig werden / woͤllen ſie auch ein wenig
u ee Seele forgen,
J er ia! Ich trachte /moͤchte jemand abi
er nad eb ond Kindern auff vorrarh, D
—* uſt recht dran / vnd ich lobe dis dein fuͤr Ha
Denn das lexet vns die Natur / vnd bil⸗
PT. a 2 dets
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IN 891 8° (I og Ill)
Letare. 337
R —
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| J
338 Am Sontag |
fur fein Weib vnd Kinder ſorgen ſolle / vnd Vo
Paulus ſpricht: So aber jemand die ſeinen ande
fonderlich fein Hausgenoſſen / nicht verſor⸗ 1 il
get/ der. hat den Glauben verleugnet/ vnnd e ß
ergek denn cın Jede. Du aber / wenn dum IM."
wůt recht thun / fo ſamle vnd trachte auff g fer Bun
ter nach ausweiſunge vnd anleitunge der Re⸗ warum
gel Chriſti / vnnd nad) Dem Exempel diſes 1; lagen
Volcks. Erſtlich / fuchedas Reid) Gottesy uf is
Darnach ſey fleifjig ın deinem beruff/ MWicin oda
das nicht 2 o werden fich Deine Kunde 4 vſta
Deiner arbeit nicht frewen / Denn deme Arbuk m *
iſt verflucht / vnd verflucht iſt die frucht dene
arbett / vnd wird Deinen Kindern nicht zugg, Wim
te kommen. Denn dieſer Spruch iſt zanz hunde‘
—
DAL: mehr xma Mit
VWel gewun: Ex male guafıtıs Non gandebrt tertius hares, 4 u
nen/bald zer⸗· Vnrecht erworben But/ gleub mit/ Banana MIN
runuen. Wie gros es iſt / vergehet ſchir/ Be Wonach
Reicht nicht ins Dritte glied / wird han ap füne Ya
Der dritt Erb wentg frewd DREH, hin: Esika
Vnd lerer folches auch Die tegliche 1 MR
runge / das die Guͤter / ſo die Eltern mit reg e mnd
vnnd vnrecht zu wegen bracht haben/ nach⸗ hs
mals von den Kindern gemeiniglich mit A ;ui.ya
fen Buͤbinnen in Hurbeufern/ ın Shwigi nenne:
reien / ın Hader vnd Gezenck / ſchendlich i
durch gebracht vnnd verthan werden, Mai nz...
wir nu GottfeligEeit von Hertzen lieb babin/ .... ur
fo laft vns der Regel Chriſti vnd Dem Era kin
pel Diefes Volcks nachfolgen / weldyes fo wirs den
thun/wird Gott der HERR gewisid) ſeine Ah fl
milde hand gegen vns auffthun. yon. —T
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Letare.
Vom andern.
339
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find / Erfilich fpricht Chriſtus zu Philippo/
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RER Warumb ſetʒet dis der Euangeliſt?
IDas ſaget er aber jn zuuerſuchen)
nme Das iſt / auff das Chriſtus ſehe / was der fur
een iv einen Glauben hette / der zuuor geſehen hatte /
- ber I
keha n das Waſſer zu Mein machen / zu Cana ın
ern Galilea.
den un Was antwortet aber Philippus ?
Ya Dach Op (Zwey hundert pfennige werd brots
ha de Kin wenig neme.) Sie vergiſt Philippus
en vaen Wöunderzeichen / welche er zuuorn gefehen/
sr nimpt ſeine Vernunfft zu rath / als wolte er
en ſprechen: Es iſt ein groſſer hauffen Volcks/
hen nan ſie ſolte ſettigen / fo gehoͤret viel
6Selts darzu / vnnd wir haben fein gar wenig /
+
ana bt Ben were es one not zu fragen / wo man
brot Eeuffre/ore anfchlege find vergeblich / weñ
AAchaſan ein ding nicht ſein kan.
pr —9— ES koͤmpt aber ein ander Juͤnger / nem⸗
N Mh Andreas / vnd zeiget an / wie das ein Kna⸗
be furhanden ſey / der habe bey ſich fuͤnff Ger⸗
ſtenbrot / vnnd zween Fiſche / das thue aber
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SInfuͤrder wöllen wir die vmbſtende Vmbſtende
a sche men / derer viel Diele Wun⸗
diefes Mirackels fur ons nemen / Em 7
des Herren
Woher keuffen wir brod das ſie eſſen? «yıira.
Vernmfft
sichtet nichto
guts aus ım
Aſt nicht genug vnter fie] das ein jeder Tore fa
4
Nmrnmnm
EB ——
340 Am Gontag
Was thut aber Chriſtus zu dent allem?
Iheſus aber fprach : Schäffer das
ſich das Volck lagere.). Als leer,
gen: Weil je euch laft beduͤncken / es ſeynch
müglıch / das en ſolcher hauffe Voldshem
der Wuͤſten Fönne erhalten vnnd geſeuge
werden, fie muͤſſen hungers ſterben / fo wilih]
der ich zu jnen vnd zu euch geſagt babe; Sm
chet zum erſten das Leid) Gottes / vnnd ſin
Gerechtigkeit / ſo wird euch das ander alle
zufallen/ jgt hie mit dee that beweiſen
meine verheiſſunge nicht vergeblich ſey bap
fer jr nur das Volck das ſichs lagere vn
zum Eſſen ſchicke. Bald folgen die Fünge
dem NRERxren Chriſto / vnd lagerten ſich be
fuͤnff tauſent man / das fie eſſen / vnd warteten
auff die wunderbarliche erſettigung. KR
Ars fie ſich gelagert harten / nam
ſus die fünf Gerſtenbrot / vnd die zween Fiſch
vnd als er erſtlich den Segen geſprochen md
Gore gedancket hatt / teilet er vnter die DIE
Chriſtus be⸗ ſich gelagert hatten wie viel er woke, 989)
weiſt fein alls dem fie, gefertiger worden / ſagte er u dm
macht/aıyt Fingern / das ſie die vbrigen brocken auffhe⸗
vnd verheiſ⸗ ben folten/auff das nichts vmbkeme ⸗
tung. fie als balo thaten / vnnd huben zwelff 40xde
it Brocken auf, Sie feher jr das made
mit welchen Chriſtus feine GSörtliche Bil
mechtigkeit / feine Verheiſſung vnd ampte
kleret vnd beweiſet. J
Fünfferley Was ſollen wir hieraus lernen
As zu hieraus haben wir vielerley lere zu neman
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IN 891 8° (I og Ill)
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Chriſto.
letnen.
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IN 891 8° (Il og Ill)
Falſcher
wahn des
Dolıfs von
Johan. 18.
Mus der \ | ATS
Aucht Chrifti Des Volcks / welches in zum Koͤnige machen
zweierley zu wolte / merckete /flohe et auff den Derg/ ym
344 Am Sontag
vnd in hafchen | das ſie jn zum Koͤn⸗
gemachten / entweich er abermalauff
den Berg er felbs allein.) Zptewerden
uns zwey Exempel fürgebelten / Kins am
Volck / Das ander an Chriſto. Am Doldfy
ben wir zweierley. Erſtlich / das ſie aus dem
mirackel Den Mẽeſſtam erkennen / Darandın
das Volck recht gethan hat / Den der Prophet
Jeſaias bat geweiſſaget / vnnd gefprodan
Das / wenn der Mieflias wuͤrde in dre Weck
komen / wirde ce geoffe Wunderzeichen thu
bey welchen man jn erkennen werde, Hat den
halben das Volck hieran wol gethan. Das
ander / ſo wir an dieſem Volck ſehen / iſt / dae
fie ſich in jrem ſinn vnnd gedancken von
Chriſto jrren / Denn da fie aus dem mirackel
erkenneten / das er der Meſſias were / fuhren
ſie zu / vnnd wolten jn sum Aönıge machen
Aber Chriſti Reich iſt nicht ein Welllich
Reich / wie er denn sum Pilato ſelbſt fagter
Mein Reich iſt nicht von dieſer Melt Kshar
wol das Volck vnſerm RErrn Chriſto woͤl⸗
len ein danck beweiſen / aber ſolches geſchach
nicht aus rechtem verſtande. Sollen wirn
von dieſem Volck lernen / gegen Gott danch
bar fein. Dieweil ſich das Volck in dieſer that
jrrete / ſollen wir Gottes wort vns ein Reg
vnd lere der danckbarkeit fein laſſen.
DA aber Chriftus den cinfeltigen af
wolte ſich nicht zum Könige machen jr
—
Amnwu hie
I thun
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que hauftl ſt
wegeolaſen⸗
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aid fallen wir!
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Welcher vnter euch kan mich nirhnd
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aber die warheit fage | warumb glas nur
bet je mir niche 2 Wervon Gotiff in ag
der hoͤret Gottes Wort] Darumbhos wii
ret jr nicht | denn jhr feid nicht von Vs u
Gott. dl IM
DH antworten die Juden] ud ia,
ſprachen zu jm: Sagen wir mie Nina
recht / das du ein Samariter bill] =. * *
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—* Judica.
Ki aftden Zeuffel? Iheſus antwortet:
ar Sch habe feinen Teuffel fondern ich
J meinen Vater vnd jr vnchret
79 mich, Ich ſuche nicht meine ehre /
ur ‚€ ift aber einer der fie ſuchet vnd ri⸗
INH Echeet, |
| ET MW Arlich warlich / fageich euch]
EIN
|
|
jemand mein Wort wird halten]
Ader wird den tod nicht fehen ewiglich,
Da fprachendie Jüden zu jm: Nu
Vertenuen mir | das du den Teuffel
af) Abraham iſt geſtorben / vnd Die
— Erophetenvnd du fprichft | So ſe⸗
Ihnd nand mein Wort belt | der wird den
bod nicht ſchmecken ewiglich. Biſtu
or mehr denn vnſer Vater Abraham]
Mwelſcher geſtorben iſt / vnnd die Pro⸗
bheten find geftorben © Was mache
N aus dir ſelbſte
—— —
N
K
Tau
nem. —
ss
|
in FNefus antwortet :. So ich
„nichts Es ift aber mein Vater der
wi
uw
] M Ai un
en fr mich felber chre J fo ift meine chre
Mich ehret | welchen jr fprecht | er ſey
wer Gott / vnnd kennet jn nicht / ich
vn Sa aber
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348 Am Sontag u 3
aber kenne in. Vnd ſo ich würdefas Be
gen | Sch kenne ſein nicht fo würde zu f
ich ein Sügener gleich wie jr ſeid IT nyms
ber ich kenne jn / und halte fein work hezuıl
i J ff 0
A en
Arprabam ewer Dater ward me Cheat:
oatdoigen
fro / das er meinen tag ſehen ſolt Eur:
er ſahe jn / vnd frewet ſich. Dafpeaz inter
| amd / de
chen die Juͤden zu im: Du biſt nch
nicht fuͤnfſtzig jar alt / vnd haſt ahc
ham geſehen? Iheſus ſprach zu nee wu
Warlich warlich | ich ſage euch be 7"
denn Abraham ward | binich. DM ea
huben fie fteine auff / dasfie.auffik| fer
würffen / Aber Iheſus verbarg ſich se
vnd gieng zum Tempel hinaus, en
wrdabe
Erklerunge des Texrts.
IJeſes Zuangelium bat eine befonderelae "7 us:
in fich / von Chriſto / vnnd wie diefelbige * —X
lere durch die feinde Chriſti angefochten wer⸗ * an
de. Denn gleich wie Chriſtus fane Pan! | acn
Ampt und Tere vertediget vund den reuen | N
Brunnen zur Seligkeit anzeiget: Wo legen
ſich die Juͤden / als feinde Chriſti /wider Pl@e hm
feine Perſon / ampt vñ lere / vnd fireitenwiätt
in mit dreierlex Waffen / welche der Fr hc)
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* von anbegin der Welt gebrauchet hat. Dieſe
drey Waffen ſind. j. Heucheley vnnd erdichte
inniheiligkeit. 2. Sophiſierey vnd betrug. 3.
mh Trranney vnnd grawſamkeit. Saar derhal⸗
Mben dis Euangelium eine beſchreibung zweier
Keich / nem lich Chriſti vnd des Satans. Denn
NT gleich wie Chrifins hie ſein Reich verteidigt /
Anm elſo verteidigen aud) des Teuffels Traban⸗
„sen jres RXMrren Reich, Dieweil vns aber
Noel mehr gelegen / an dem das Chriſius ſagt /
un: denn an den / das der Satan leuget / wil ich
Eus Den worten Chriſti zweierley lere in die⸗
IT en Euangelio fur mich nemen / vnnd anzet⸗
“NkMgen/ was die Feinde Chriſtt auff ein jede lere
hẽeantwortet vnnd gethan haben. Der Arti⸗
nn
Eh
0 el find 2.
anal — 1. GLeich wie Chriſtus der were Meſ⸗
u AUT Wi ſias + vnd von Gott ift/ Alſo iſt ein
Ihe Yin jeglicher/ver jn nicht hören wil / nicht
Mil. sus Gott.
UMS 2, WEr Gottes wort hoͤret vnd belt,
wird erloͤſet vomn ewigen Tode, Vnd
dl neben dieſen zweien fuͤrnemſten Le⸗
ung ren dieſes Euangelij / wil ich den
Ahꝛin zanck zwiſchen Chriſto vnd den 754
—R den erkleren/ uin welcher erklerung
—A viel einzele vnd ſonderliche Leren für
na Gas falleen.
wor lt ö |
Saar om erften,
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ec erſte Lere begroeifft in ſich zwey ſtuͤ⸗
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Reich auff
Erden.
Zwey ſtůck
dieſes Ruan⸗
gelij.
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u ie) Kins/ das Chrifius der ware Meſſias Tlücte zwo
leren,
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Am Sontag
der / dag wer Chriſtum nichth
DaB ande Vom erſten flücdery
350
ſey.
eis aus Bott nicht fey-
Sas Chris det der Text alſo: ( Welcher vnter eu
res (ep. Fan mich einer Sünde zeiben? ©
Meſſias fey.
ich euch aber die Warheit jage ma
umb gleubet Ir mir nicht.) Die Zion
tadelten die lere Chriſti / Denn der Teufels
feine Diener haſſen Dir warheit. Chuſtue hat
ſeine Lere mit der vnſchuld feines Lebens / mit
zeugniſſen der Propheten / vn mancherley m
vackeln erweiſet vi dargethan / auff das OR
Zaden erkenneten / Das er Der rechte zugefagte
Meſſias were/ vñ ſie an m gleubten ʒu jrer fi)
len ſeligkeit, Dieweil denn ſie aus eingebung
des Teuffels/ aus Bitteen neid Wider C
ſtum / vnd aus liebe jrer falſchen Lere/ welche
fie von jren Voreltern entpfangen / hu
ganzer gewalt wider Chriſtum fesen }
Yerterdiger Chrifius (fintemel in na |
Menſchlichen beil dürfte) feine vnſchuhd la⸗
vnd Ampt / darmit er doch nur etliche feiner
Senden) vnſerm IEre Goit gewuͤnne
fe vnſchu'd aus den ſtricken der verdamnis rieſſe. Fraget
feiner perſon der halben erſtlich vmb ſeiner Perſon vnſchul⸗
zeiget Plar/
das er Meſ⸗
fias ſey.
de/wuofpeicht: C Welcher vntet ie)
Fan mich einer ſuͤnde zeihen? ) als wolt
er fprechen: Ich habe vnter euch gelebt von
Jugent auff / offenbarlich vn
lfd das mich niemand Fan einer —
ben? Dieweil aber ſolches dem Meſſi⸗ *
rwderthue
at heäcnenm
onnd vnſchuldig
9
Woret wa
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hal Judica. 351
Yisvel Ich zugehoͤret / warumb erkennet jr deñ nicht, |
kr Ina das ich Der Meſſias fey/ Der euch vor zeiten Ib
W zugefagt worden ? Denn allein der Meſſias
Nxnſchůldig von fünden, Dieweil denn ewer
N eier mich einiger ſuͤnde Fan beſchuͤldigen / fo
lu une dar nerrifch dran / das jr nicht allein
Ya NH Zu x *— J
N für den Meſſiam nicht erkennet / fondern
NN nch auch als einen Suͤnder verdammet. Aie⸗ —
dmezu ſetzet ex auch die reinigkeit feiner Lere.Vriſti lebt
BASS * met. ſtimmet mit
ann ( So ich euch DIE warheit ſage MArs ven prophe⸗
eh an Ka
0 ymb gleubet jr mir nicht? ) Als wolt er FW ober cin.
— * /Dieweil ich meine Lere mit dee vn⸗
ſuld meines LTebens / mit zeugniſſen der Pros
jeeten / vnnd mit vielen andern nurackeln bes
AR Das iftgar ein vnſinniger Menſch / Der das / Jung ge⸗
a es er weis wer ſein / nicht annimpt vnnd ver⸗ went/ alt ge⸗
a hlget / als were es nicht war vnd falſch. Aber than.
Das I find die Menſchen von Natur gefchiefet/
ha Eee der Jugend nicht recht vnterrichtet
ee, Den kan man im Alter fcbwerlich von
he nem jrthumb bringen’ Al ein ſtarck ding
rarraiſts ſich in Der Jugend an etwas gewehnen.
Wrnb fe 7
ve TA ys follen wir. aber hie von Chriſto may Chrifte
BA! ‚endden Jůden lernen Don Iykren € hriſto lernen alte
IT. —59 Alle Diener des Worts lernen / wie ſie previger/wi:
—* „ten vnd leben ſollen / datmit niemand leicht⸗ 1" 1%) ſollen EB 4
a lc) etwas finden möge Ih feiner Lere oder le⸗ halten. 9J | Ylılalı)
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352 Am Sontag
ben / das er tsddeln Eönne. Denn wiewol Chris
ftus allein ein war von aller Sunde/ ſo follen
Doch auch die / Die fein Evan geltum menu
predigen wöllen/ mit offenbaslihen Lafer
nicht befleckr ſein / Wie denn der Cato tich
ſadet bet . 7%
, efl docto r1,cam calpa redarguıt ıp[um,
Eim Lerer ſteht es vbel an /
Der ſtraffen thut ein andern Man)
Vnd iſt ſtraffwirdig felb hiebey /
Was er am anderntsddelt frey.
VNd lieber ag mie / wie kanñ doch ein
Prediger / der ein Volſeuffer iſt / andere vol
feuffer ftraffen ? Wie kan doch em Hurer die
Zsurer vnd Ehebrecher firsffen ? Wie fan
Doch ein Geigiger den Geitz? Ein Haderer
den Bader vnd Zanck? Ein Soffertiger den
Soffart verdammen? In [umma/wer ande
Heut ſtraffen wil / der mus ſelbſt one ſchuld
Teuffels pre⸗ſein. Die da aber alſo ſprechen: Thut wie ich
diger. fere/ond thut nicht wie ich lebe / find uicht dee
2,sEren Chriſti Diener / ſondern Des Teuffels.
Denn man ſol keinen fur einen rechten Lerer
halten / es ſey denn das ers mit dern leben be⸗
weiſe / was er mit den worten leret. Denn alſo
1.Timoth. 4. ]oret Pauius feinen Juͤnger Cimotheum: Sep
ein furbild der Gleubigen / das iſt / was dun
Dem munde lereſt / das beweis mit deinem le⸗
ben / auff das Deine, Zuhörer ein lebendiges
1,Corint.ın. Vorbild deiner lere an dir fehen. Derbalben
auch Paulus von im lbſt ſagt;: Sud meine
Yıachfolger 7. gleich wie id) Chriſti. Darnag
die / Jo das Suangelunn hören / follen BEE
Cato. Is
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Judica. 353
von dieſen Juͤden lernen / Nicht / zwar dieſes / |
das fie ſampt den Juͤden ſich wider Chriftum _ Was von
vnd feine Lerer aufflehnen follen/ fondern das vr er
fie ſich an der verdamnıs der Juͤden ftoffen/ —
buſſe thun / vnd durchs verdienſt Ehrijti ſelig
Mügen werden,
Felıx quem facsunt alsena perscula cantum.
© wie wol ftebets vınb ein Man /
Der nicht ch fengt einfachen an/
Er hab denn vorhin wol betracht
Obs jemals eim hab ſchaden bracht.
VOm andern teil des erften Artickels
richt der Tert alſo (Wer von Gott iſt ;;.
1 ‚ber höree Gottes wort / Darumb hoͤ⸗ wer Chri⸗
ret jrnicht / denn jr feid nicht von en) Sa It
Bote /) Ex zeigt hie vrſach an / warumb vom Teufels
die Juͤden Chrifti lere ſo boshafftiglich vers
dammen / namlich Darumb / Das fie nicht von
„Gott find, fondern vom Teufel: Er redet
* hie nicht von der menſchlicheu natur / welche
warhafftig von Gott iſt / ſondern von der
Menſchen vbosheit / welche vom Teufel iſt/
Denn dieſe bosheit iſt ein vrſach /088 die leute
„ Gottes wort nıcht gerne hören, Hie mag fich
ein jeder felbs prüfen vnd befehen / ob er von
" Gott fey oder vom Teufel. Denn wer Gottes
wort gerne böret/ Det hat hie ein gezeugnis vo
nee er von Bott fey. Siergegen aber/ Verachter
" wer Gottes wort verschtet vnd verfolget/der Böttlidyes
48 warhafftig vom Teufel / Wiewol ſolches worts find
die Gottloſen leute nicht ge hören woͤllen. vom Teufel,
Aber
— — — —
Bull LUD
110 #9
354 Am Sontag
Aber gleich wie hie die Juͤden vnſern HEun Au) ki
Chriſtum / da ers nen anzeigt / verfolgen vnd .\ )T
leſtern / Alſo thun Gottloſe Leut noch heuoib
ges tages gegen Den Dienern Des Worte) bo
wenn fie jnen anzeigen / das fie von Tepe
ſein.
Was ſagen denn hie die Jüden? (Da iu
antworten die Juͤden vnd ſprache
zu jm: Sagen wir nicht recht Daß un an &
du ein Samariter Bift ond haft dag au xt
Des Kur Teufel /) Das iſt des Teufels Funft/wan |; ..
fels kunſt if ee Die warheit nicht kan leugnen / fohebre ade
fin an; ſchmehen vnd leftern, Alſo hu
noch heutiges tages / wenn die Leut id...
Fönnen leugnen / Des es Gottes wort [pl |
welchs je Gottlos wefen ſtraffet / heben fie von —2
ſtundan anzu leſtern / vnd ſuchen etusös
ven Predigern / Das fie taddeln vnd vbel d
ten mögen, Was thut aber Chriftus Er and om
C% a, \ wu Un
wortet inen alfo: (Sch habe keinen 4
fel / fondern ich ehre meinen Vater]
aber jr vnehret mich 2 Ich fuche
nicht meine ehre / es iſt aber einer der uene
fie ſuchet vnd richtet /) Im dieſe and art Chi
wort fpricht Chriſtus erſtlich nein / er habe
Eeinen Teufel vnd beweifer foldhes Dane? |.
Das er. Die. ehre Gottes fucherwdinhsvernmiie "NN
thun / die fich mit dem Teufel verbundenh ln
ben, Darnach fehieber er folchs den Tas
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rs Judica. 355
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Msn jede in boſem / da er ſpricht: (Jr aber vn?
| Or ret mich /) Der ich Doch Gott ebre, Denn
da Yan dle/fo Die GSottſeligen ſchmehen / werden ge⸗
Na yiigislich vom böfen Geiſt getrieben. Vber das
cr hinzu ſetzet / (Ich ſuche nicht mein
anhre / es iſt aber einer der fie ſuchet
\immond richtet ) eutſchuͤldiget ex fich / das er
tr ſcht eiteler ehe geitzig ſey / vnd befihlet ſich imn ie ſich
mem ampt Bott dem Vater, Aus ſolcher „..Diger ges
hntwort Chriftiföllen die Diener Des worts en die lfſte⸗
is Wingey ding lernen. . Das fie fich / fo viel men rer halten.
Ah mlich / vor ſchmehe vnd kefterworten ver
ed kim „ildingen follen/ auff das nicht Das Predig⸗
ae mm AD geleſtert werde / weni fie fo in verach⸗
ung Fonmimen. 2. Iren leſtereren follen fie jre
Saͤnde vorwerffen? vnd fagen/ wie Das fie
vr.
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an lad Ha NN
1 NN Opnfehuld fich annemen / vnd fie ſchuͤtzen werd
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7°
Kr Vom andern.
VVn der andern lere dieſes Kuangelij / lau⸗ Ehe
r * ten die wort Chriſti alſo ¶ Warlich / war⸗ wolthaten
Uch ſage ich euch / So jemand mein d gra⸗
as u" Fu, ya er Sir. | ,
eawort wird halten /Der wird Den Tod
ehe ſehen ewiglich/) Dieſe wort folten
on Neiſſig bewogen werden / denn fie begreiffen
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356 Am Sontag
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in ſich die hoͤchſten wolthaten Chriſti gegen an
den Menſchen / nemlich / das / wer Chriftiwort ai
halten werde / fölle den tod imewigkeit nice
fehen. Auff das wir aber folcyes beffer ver "- *
ben mögen / wil ich oͤrdentlich anzeigen Pe oe
vier ſtůck fie in ſich begreiffen. Denn erſtlihch ¶
zubetrach⸗ wir hie mercken den Eid Cheiftt.2. Was fir ln Ir
ten. CLeute wir find one Ehrifto. 3. Mas man Yon er —
durch Chriſium erlangen koͤnne Z. Wie wir u
der wolthaten Ehrifti mögen teilhafftig way " An N
ven, Wrahamel
Der Eid oder ſchwur Chriſti dienek day’ wdnda
zu / auff das ex ons ſtercke in der warhen Sony dt
tes / wider alle menſchen vnd Teuffels lacn N
wider den Fleiſchlichen ſinn / vnd wider dag Mrs
gantze Reich des Sathans / welches a mi" Mm
Sophifterey / Zoescheley vnd Tyranney bay Mılo®
ſtiget. Denn das Fan nicht muͤglich ſein dag "NER
der Son Gottes / der fette lere mir fo ana "Hm
hoben thewren Eide beftetiget/ ons beteiegan "dm:
folte, | ſchet Men
11. Was find wir one Chriftos Durch Chrd I Megan
On Chri⸗ ſtum wird zu wegen bracht / Das wir Dante a:
ſtum find ewiglich nicht fehen / Derhalben one Chriſto / | tben d
wir verlos das iſt / wenn wie Chriſtum nicht haben ſmnd man
ren. wir des ewigen todes ſchuͤldig. Wie aber via le
rerlei leben ıft / alſo iſt Der tod auch vieerley, * Chi
Viererley Das erſte leben / iſt das leben dernatue/ Nalını
liben ueꝰ dardurch wir naturlicher welſe in dieſe WOAE Orts m
tod. leben. Dis leben iſt zwar an im ſelbſt gut denn hnß
1. Das nas us iſt ja eine gabe Gottes / welche er vns ya "ıbcukı
türliche le⸗ heiſſet im vierden Gebot. Jedoch fo iſt es icht Nam,
* einerley / ſondern nach gelegenheit det * ANNE
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Chriſti.
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nl ni fhen, Abraham / dem war das leben gut, denn
Vom. gebrauchte daffelbige sur chre Gottes. Dem
—2* Nerxoni war es nicht gut / denn er brauchte
bgſſelbige Bott / der jm doc) das leben geges
=. üben hatte / zur ſchmach / vnd jm felbs zur vers
|
I bh m
er Damnıs, Wider Das natärlid) leben / iſt der _ Der nas
tuͤrlich tod / welcher zwar an fich ſelbs boͤſe türliche to».
—1 hf / denn ex iſt ein firaff der Sünden, Er ıft
a uber auch nıcht einerley/fondern nach gelegens
mat der Menſchen. Denn gleich wıe Der tod
wm Abraham ein weg war zu eim feligen 127
Ve Km ide / vnd jm Derhalben gut war / alfo war ex
nieder Neroni eine thuͤr zum Helliſchen fewer/
vevo ond war jm Derbalben böfe,
Kelıchn im = DYs ander leben ıft der Suͤnden leben/ z. Ser funs
Sun demlich/ wenn Die Sünde im Menſchen les den leben.
bosch wieet / vnd in allen böfen lüften fich vbet vnd res
sn fe / wie denn gefchicht ın allen Gottlofen. Dıs
Len iſt allseır vnd vmmer boͤſe Darumb das
—3 s zum verdamnıs fuhret. Wider ſolches le⸗
wi ſtehet Der tod Der ſuͤnden / dardurch die Ser Ma
ande in ons gerödet wird MWelchesalsvenn Zer uoer
ecchicht / wenn wir in werer bufle vnd Got⸗
es furcht leben. Diefer tod der Sünden ıjt alls
pn DE ent gut/denn cr ıjt ein weg zum ewigẽ leben.
me DYsoritte keben/ıft das leben der gnad /
we drdurch Chriſtus in uns Durch feine gnade? —* 8
REN Iebet / Dieſes leben iſt allezeit gut / Denn cs iſt ———
—R Nein gab Gottes / vnd einweg zur herrligkeit.
ee Wider ſolch leben ſtehet Der tod der gngden/
ea) die beraubung der gnade / welches ges
oo ſchicht / wenn wir widerumb in fünde fallen, Der gna⸗
or MR den Blanben verlieren. Diefer iſt allezeit den iod
auq —* 3 iij boͤſe /
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358 Am Sontag RR ei
böfe / denn er iſt ein Weg zum Zoellifchen zn glab
fewer. abe Dt
4. Dae wi Ds vierde leben iſt das ewige leben “rd fü
ge kben. welchem die Sottſeligen mit Gott vd den f er Wi
Engeln in cwiger feligkeit leben werden, Die hast
leben iſt fehr gut. Wider folches ıft der anne ‚yo nit
tod / welches ıft die ewige ’verdammis, Sol „hr!
Der wis chem find vnterworffen alle die one Chufo ‚ur ide‘
eewd. ſich finden laffen. Denn wenn wir nicht duccy s\humfk
das verdienſt Chriſtt vom ewigen tod eat. ala
tet werden / fo iſt ſolcher tod ein ewiger fl „nen:
der Suͤnden / wie Paulus fpricht zum Röman. sin de
am 6. Solche Heut find wir nu one Chrifdy yremlchenfar
das iſt / armſelige / verdampte / vnd ſchuͤg
des ewigen todes. Kuren rer
WAs Werden wir aber fir Leute duch un)
717 Chriſtum⸗ Soldyes leret vnd weıfet Chrifius Ki RR:
—— mit einem Eide / nemlich das wir vom ewig INN
haten. on erlöfer/ / mit dem ewigen leben begaberfol ur an
len werden in welchem eine ewige / vnendlihe,...
frewde fein wırd, 2
MIe werden wir der verdienften yndıN il.
wolthsten Chriſtt veilbafftig x Darauff A’ od
antwortet dis Kuangeluum: ( Warlich Na;
zrı7. warlich ich fage euch/ fo jemand min
Aprien wort wird halten / der wird denicd
der wolthas a | Ad
ten Chrifä. nicht (chen ewiglich /) Iſt derhaben ,,
wort Chriſti ein trewer [cha verborgene |.
daſſelbig belt / der bar Ehriftum /welhera "ii \\
Chriſti wort lein Der weg sum leben ıft. Was heiſt Chiſtt y....,
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baltın. worthaltenz Es heilt daſſelbige hören! — ih
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IN 891 8° (I og Ill)
— Judica. 359
Wesen gleuben / wie Chriſtus fpricht: Wer au Johan 6.
Li den Son gleubet / Der hat Das ewige leben, IN
vo Warımb? Darumb / das der / ſo da gleubet /
wird durch feinen glauben gerechtfertiget /
ki hudas ıft/ er wird von Sůͤnden erlediget/ ex
I Wintuprd begabet mit der gerechtigkeit Chriftr/
* Sad wird angenomen durch Chriſtum zum
in, ewigen leben, Wer nu das ewige leben zu ha⸗
1 denn ben be ert / Der mercke was ich Ist gefagt ha⸗
Ein 0 ıde/ Er lebe in ſtettiger Buſſe / er höre das wort
A Chriſti / ex gleube ſm / vnd bleibe im glauben
Pelas ii „bis an das ende beftendig / Daraus wird fol
— gen / das jm der natuͤrliche tod cin gang sum
I werdam gwigen leben fein Werde.
FREE As ſagen aberdie Juden zu folcher
heilſamen lere Ehriſtie Chriſtus ſpricht alſo:
— * So jemand mein Wort helt / der Zanckzwi⸗
Sn tchen Chris
hör seht? den tod nicht ſchmecken ewiglich. no vnd ven
zularauff antworten Die Süden: Nu Aifer rigen
DE sfpfennen wir / das du den Teufel haft/ Kere
—2 —A iſt geſtorben vnd die Dro-
* I / vnd du ſprichſt: So jemand
sc Mein Wort helt / der wird den od
icht ſchmecken ewiglich. Biſtu mehr
denn onfer Vater Abraham welcher /
9*8
ygeſtorben iſt / vnd die Propheten ſind REN
* wögeftorben? Was macheſtu aus Dir der Jäden
En 2) Als wolten fie fprechen: Wenn dein
wort fo krefftig iſt / das die / fo Dich hoͤren / den
ri jet 3 9 ewigen
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360
Am Sontag
ewigen tod nicht ſchmecken / fo biſtu warlid
mehr dei die Propheten vnd onfer Ergugter
Abraham /
die alle geitorben ſind Das ft
aber nicht war/denn du biſt nicht mehr denn
vnſer Pater
nicht war /
Abraham Darumb ıfl das a
das du fprichit / fo jemand dem
wort halten werde / Der werde den tod nicht
ſehen ewiglich / Darumb leſterſtu Gott / on
haſt den Teufel. Chriſtus antwortet vnd
ſpricht: (Wenn ich mich felber chre)
lo iſt mein
Bottee eins Wrem gu
geborner
Son.
—
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IN 891 8° (l og Ill)
e ehre nichts (verſtehe / nach
tduͤncken) Es iſt aber mein
Vater der mich ehret /) Die meinung
Diefer wort iſt dis. Der-eingeborne Son Go
tes iſt groͤſſer vnd mehr Den die knechte Got⸗
tes / vnd di
e ſo an Kindes ſtat auffgenomen
find. Ich bin der eingeborne Son Gottes wie
der Oster von mir ſelbs zeuget / mit worten
vnd mit wercken. Die Propheten vnd Abr⸗
ham find knechte Gottes / vnd angenomene
an Kindes
ſtat / Darumb bin ich mehr denn
Abraham vnd die Propheten / Iſt derhalben
er Jůden Das Fein wunder / das mein wort krefftiger iſt
Sorhiſterey. denn jre wort. Darnach brauchen ſie auch
Sophiſterey / Denn was Chriſtus redet vom
ewigen todẽe / das deuten fie auff den natur⸗
lichen tod / a
ber doch felſchlich vnd boshafftig,
Fehret derhalben Chriſtus fort fie zu ſtraffen
vnd ſpricht: ( So ich würde jagen’ ich
kennne fein nicht / ſo wuͤrde ich ein Sir
gener /
ein
hut abet
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* Judica. 61
—* Judica 3
Km, gener / gleich wie jr ſeid /) Denn jr ſpre⸗
Ehehn het das je in kennet / ſo jr In Doc) nicht kennet.
Mehl Was heiſt aber Gott kennen e Es heiſt aftıd un
dan dig: biſſen wer er ſey / nemlich ver Vater / Son / wo ns
Rind nu pn heiliger Geiſt. 2 Ann gleuben, 3 Nach heiffe «
Na, fenem Goͤttlichen willen leben.
Drah Kirn WEil aber die Juden von jrem Vater
Abrahanm rhuͤmeten / fehrer Chriftus Immer
an ma, Josk/ mem zu entdecken / wie ein vergeblicher
— rhum das ſey / vnd ſpricht: ( Abraham
"FW UHR ewer Vater ward fro / das er meinen
REES ſehen folt/ vnd er fahe jn / vnd Sry ſtück
DC ODER Re frewet fich / ) In diefen worten leret Chri⸗ — zu
bean Aus dreierlex j. Das er geweſen ſey / ehe denn larnes.
Omi ge Menſchliche natur an ſich genomen habe/
rs nemlich / von ewigkeit her ewiger Gott. DAS
hm Abraham an in gegleuber babe, Denn an
ee Thriſtum gleuben/ heiſt Chriſtum geiſt ich ſe⸗
n Debut hen. Es wird aber Chriſtus auff dreierley Cyriſtum ſi⸗
Bi werfe gefeben. 1. Leiblicher weiſe allein / wie jn bet man
vd nit hie die Juden ſehen / vñ mit jm reden, 2, Bcijts auff dreier⸗
iccher weiſe allein / als wien Abraham ſihet / ley weiſe
spannt vnd wir / Die wir heut zu tage am gleuben, 3.
yet Geiſtlicher vñ lerblicher werfe zugleich / als jn
Dun was Chi geſehen haben die lieben Hetligen/ welche mit
ya Chrifto auff Erden vmbgewandelt haben,
Pa um Vnd wir / Die wir gleuben/ werden in nach Der
* aufferſtehung der Todten mit leiblichen au⸗
a J gen anſchawen. Das mittelſte vñ legte feben/
goN u — iſt gar nuͤtzlich vnd heilſam / aber die erſte art
ht h ni Menscht gut, 3. Leret Chriſtus mit dieſen wors
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MPruch leret
dreierley von
Chriſto.
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IN 891 8° (I og Ill)
362 Am Sontag
ten/ das Die Juͤden nicht treten in die Fusſia
pffen jees Vaters Abrahams / von welchen fie
hoch wiſſen zu rhuͤmen. Denn Abrahanr er
kennete Chriſtum vnd gleubet ann! vnd fie
wete ſich ſein. Die Juͤden aber gleuben nicht
sn Chriſtum / frewen ſich auch nicht ſeinet
halben / ia ſte verdammen jn viel lieber) Day
halben rhuͤmen fie ſich felfehlich jres Vaters
Abrahams. —J—
WAs ſagen hierzu die Fäden: (Di
biſt noch nicht 50. jar alt / vnd
* 8
Abraham gefehen 2) Als ſolten fie fagen
Abraham ıft vor zwey taufent jaren geftors
ben/ vnd druͤber / daruinb haſtu jn ja nıchr fy
hen koͤnnen / diewell du noch nicht geweſt biſt,
Chriſtus antwortet jnen⸗ (Warlich war⸗
lich ich ſage euch / ehe denn Abraham
war bin ich / ) Dieſe wort leren klerlich dreW
erley von Chriſto. j. Das er warer Gott ſey.
2. Das er warer Menſch fey. 3. Das Chriſtus
Gott vnd Menſch nicht 300 perfonen fein’
ſondern nur allein ein einige Göttliche perfon/
welche menfchliche natur an ſich genommen?
auf das er fich fur die Suͤnde der Welt opf⸗
fern lieſſe. Was thun die Juͤden wener⸗
( Dahuben die Juͤden ſtein auff/das
ie auff jn wuͤrffen ) te wird bu
ſchrieben die legte ausflucht des Satans / wel/
hes iſt / vnrecht / gewalt vnd tyranney. Bisher
habẽ ſie wider Chriſtum ſich geſetzet / mit 9
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Judica. 363
rung / Heucheley / Sophiſterer / endlich greiffen
fie auch zur wehre. (Aber Iheſus vers
barge fich / vnd gieng zum Tempel
hinaus / ) Mir dieſem leret Chriſtus zweier⸗
ley. Erſtlich / das die Kirche von Bott ſelbs Chriſtus wih
werde befchizet wıder Die tyranney des Teu⸗ bey den vers
fels und der Welt. Zum andern / Er wil nicht folgern nicht
das fein Wort / oder er in ſeinem wort bey des ſein.
nen fein ſolle / die jn Sffentlid) verfolgen / ſon⸗
dern ex wil nur allen bey denen fein/ dien
auffnemen vnd lieben, Welchem waren’ ei
nigen Muler fey mit Dem Vater / vnd
heiligem Geiſte / lob vnd preis
von ewigkeit zu ewigkeit /
AmeEnm.
> Am Palmſo ntag Eu—
angelion / Matthei
am xxj.
—S ſie nu nahe bey Jeruſalem
—
Ekamen / gen Berhphage/etc,
Erklerung des Texts:
Warumb
Is Euangelium wird im Jar zweimal „;, wuanges
verleſen / nemlich / am eriten Sontag des [im zweiz
Aduents / vnd an Diefem Palmſontage / Aber mal im Jar
nicht sus einerlex vrſach. Denn im Aduent verleſen
wirds wird.
— — —
—— ———
| 4
ORTEN
364 Euangelium | In
wirds gelefen von wegen der Prophecey des 276 if
Propheten Sacharıe/welcher von der zukunffe un Dil
Chriſtt in die Welt lerer/ das er ein Köyı sum pail
vnd Heiland fein würde / aller Die auff ın hob m
feten, Heute aber wırds von der Hiſtorien r
wegen gelefen/ Die als heutiges tags gefahyy
hen ıft / nemlich / fechs tag zuuorn che dem
Chriſtus liedte. | gr
| | ll)
Inhalt dies DEr inhalt aber diefes Euangelij iſt fs
(0 Zuangu das Chriſtus auff einer Eſelin / vnd jtem äh msn!
lij. len / welche Die Juͤnger im zuführeten fine al
vnd reitet in die Stadt Jeruſalem / das Vold
aber ſchreiet jm entgegen; Hoſianna dem ji Im
Son Dauıd/ vnd fireweten Palmenzweige Yekı
vnd jre Kleider auff den weg. Darnach gehet Ark
er ınden Tempel hinein vnd treiber die Keuf)
fer vnd Verkeuffer aus etc. Der Artickel ſud
Drerfür, drey. IN
—— J. Eine beſchreibung Chriſti vnſers 3 Dat
Koͤniges / vnd feines Königreichs, Cm
2. Von den Vnterhanen diefes Reichs/ Pa
vnd jrem ampt. 6 Dust
3. Von dem / was fidy in Tempel zuge Kr
tragen habe / nach dem Chriſſus Alert
hinein Fonien,
Vom erſten.
VOn dieſem lieſe am erſten Sontag de ur,
un welchs dasſelbſt der ander Artickel Im
si.
Dom andern. REN
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IN 891 8° (I og Ill)
Am Palmenfontag.
DIs iſt der 2. Artickel/ eben im ſelben
Aduent / daſelbſt magſtu die erklerung ſuchen /
* a paragrapho / Vom nutz der zukunfft
riſti.
Vom dritten.
DEL 7. Artickel iſt die geſchicht der ding/
ſo fich im Tempel begeben haben / nach dem
Chriftus in Denfelbigen gegangen war. Diefe
Siſtoria Fan in vier teil geretlet werden/nem/
lich alfo:
J. Don austreiben der Keuffer vnd
Verkeuffer im Tempel / vnd vrſach wie nic
der geſchicht
derſelbigen that.
2. Geſundmachung der Kamen vnd
Blinden ım Tempel.
3. Verteidigung Der Kinder /die im
Tempel ſchreien / Hoſianna Dem Son
Dauid.
Das toben vnd murren der Phari⸗
ſeer / Hohenprieſter vnd Schrifft⸗
gelerten.
Vome erſten.
ES vermeldet der Euangeliſt / das Chri⸗
ſtus in den Tempel gangen ſey / vnd habe die Srey ſtůck
in dem aus
treiben der
keuſſer zubes
dencken.
Keuffer vnd Verkeuffer daͤraus getriben.
Darnach das Chriſtus ſolcher ſeiner that vr⸗
ſach anzeige / da er ſpricht: Mein Haus iſt
ein
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ſo ſich im
Tempel zu
getragen.
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IN 891 8° (I og Ill)
Euangelium
ein bethaus / Ir aber habts gemacht
zur Moͤrdergruben /) Ju dieſer h
Chriſti haben wir dreierley zubedencken
Vrſach folder that. 2. Die that an ſich felberr
Bedeutung folcher that.
1. Die verurfachung zu folcher that/wardee
vnerſetige Geis der Priefter / welche ſolchs
darumb fo geordnet hatten / auff Das die ſ
opffern wolten/ von ſtundan fur der had
hetten / vnd feil funden/ was fie bedürfften,
Weil denn folcher je gets billich zu verdam
men ıft / follen fich die Diener des Kusngde
huͤten / das fie nicht newe fuͤnde erdencken de
arme Volck auszuſaugen / gleich wie im Ba
ſtumb geſchach / da fie Meſſen / Indulgentien
Ablas / vnd andere lofe lügen feil hatten und
verkaufften / zu jrem vnd anderer Leute vn
er vnſer Koͤnig ſe
welt die hand an ſie gelegt / ſondern hettejel
nes hertzen einer vñ ſchmertzen nur allein mit
worien dargethan. Solcher that Chriſti ſol⸗
len nachfolgen alle frome Oberkeit vnd DW
weſer der waren Gottesdienft / auff das di
Goͤttesdienſt in der Kirchen der Chritn
nicht beflecket werden. Die andere / ſonht
in ſo hohem ſtande vnd anſehen ſind / ſolen
ſich herzlich betruͤben / vnd mit wortan bes
zeugen
SOlche that Chriſtti fol vleifiig bein
tracht werden’ Denn hiermit bewerfet er das inc 6
/ vnſer Hoherprieſter / vnd udt v
ver oͤberſte Preſident des rechten Gottes⸗
dienſts. Sonſt hette er nicht aus eigener —
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* Am Palm ſontag. 365
| eugen / das Inen die verfelfhungen der rechten
IN) I Wortesdienften nicht gefallen,
ai 3. MJe ſol auch Die beventunge folher 17.
„hat bewogen werden. Denn gleich wie Der Sedeutung
ei "Tempel befled’et war / all 0 hat er bie anzen⸗ —
„gen wöllen / das der Tempel geiſtlicher weit
„folte gereiniget werden d urch feinen tod *
„herrliche aufferſtehung.
makes DArnach follen wir inder vrſach dieſer ZAus den
at / welche in folgenden worten ausgetung | ſpruch zwei⸗
et wird (Mein Haus iſt ein bethaus / ven
ii daft aber habts gemacht zur Mörder;
oh fie Zruben /) dieſe zwey ſtuͤck lernen. Erſtlich
—— das der Tempel ſey ein ſichtbarlicher ſitz der Was der
DRK al "Bottesdienfte, Denn ob wolein jeder ort den Tempel feys
* wo Sottfuͤrchtigen ein Tempel iſt / ſintemal ſie
azuonr m; Bott an allen Seren mögen anruffen / fo iſt
doch Der Tempel oder die Kirch ein gemeiner
he Ci ort / in welchem man zuſamen komen, beten/
8 hu nd andere Gottesdienfte/ fo zur eufferlis
vol een sucht vnd Gottſeligke it dienlich ſind / A
—9 ⸗ Aben vnd volbringen fol. Sum andern / Das er ;
We: folche Kirche haben follen / welche alleın chen Babe
m ala dienfte Gottes ın groſſer ehrerbietunge
% X gerichtet ſein / vnd ſollen dieſelbige ven hal⸗
so A ‚ken von Abgötterey vnd Goͤtzendienſte. Aber
ex? — ‚Botterbarme es/ es hengt Der Bepſtiſche
„lahm Aberglaube vielen ſo hefftig an das fie auch
Pen a „nicht gern ein einigen goͤtzen aus jeer Kirchen
voͤllen nemen laffen, Hieruon sber wöllen wie
r r ij ein andere zeit mehr ſagen.
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‚10° #1
358 Euangelium
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Domandern. un
e. Zengnie DXs ander teil der geſchichten Chrift ft:
Das Chriftus im Tempel / iſt / das er die Lamen vnd Blıny «hide
der wart den / ſo zu jhm kamen / geſund machet vnd na!
Meſſias ſey heilet. Mit welcher that er erſtlich besangeny zgalht
das er der ware Meſſias were, Denn der Deoy n ewas
phet Eſaias bat alſo geweiſſaget / das wenn ayındır)
der Meſſias komen wuͤrde / ſolche wundetʒe⸗nſgee Ai
2. Ampt des chen durch In geſchehen ſolten. 2. Bedeut dieſe nchtiſt
Meſſie. that Das ampt des Meſſie / welches iſt de ſtusſ
werck des Teufels zurſtoͤren. Denn weil Ch null
ſtus die Seuchen oder Arandheiten hinweg um ıv
nımpe / ſo nimpt er auch Die vrſachen DErflbl in. du
gen hinweg. Vrſach aber aller kranckheiten znundtalk
ıjt die fünde, 3. Chriſtus zeiget den brauch vd minnd
s. Brauch 4 des Tempels an / mit einem ſonderlichen une
ed des ʒeichen / Denn Chriſtus hilfft vor leiblichen parat
gebrechen / ift ein gewis zeichen’ das er ME man
Seelen von Geiftlicher befleckunge reingen danilin:
wolle. Sol derhalben der Tempel darzu gb, klnat
ordnet vnd gebraucht werden / DAS WIE von yninddus
Seiſtlichen kranckheiten im felbigen vns ya
nigen laſſen / Welches als denn geſchicht / wemd
wir dem 2 ung geprenige hd fill
‚1, gleuben / vnd in folchem glauben von! lm
x. Job. ı nn durch das Blut Iheſu Chriſti abge⸗ — *
wafchen werden / wie Johannes leret: a·
Blut Iheſu Chriſti machet ons rein von allen Ion
Suͤnden. | Nm
om dritten. Wenen
DA die Kinder im Tempel ſchrien Ho/ Nic,
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Yin Am Dalmfontag. 369
Mit Al
an, ern darumb geſtrafft wurden / hebet Chri⸗
tele ſtus an fie zuuerteidigenvnd / beweiſt aus der
Nalılm Schrifft / das fie recht hieran thun / vnd ge⸗
kamen, kben haben. HZabt jr nie geleſen: Aus Dem pfalm.s.
dating, nunde der vnmuͤndigen vnd ſeuglingen haſtu
Midi, Job sugerichtet. HMie haben wir auff beiden
sah theilen etwas zu lernen / nemlich von Chriſto
van 1. Pnd von den Kindern. Bon den Kindern ſol⸗ Woas wir
scan len vnfere Kinder erſtlich lernen / vnſern zaraus ters
SErrn Chriſtum erkennen vnd preiſen. Denn nen ſollen.
sten 09 Ehriftus ſpricht / das MSiemelreich ſey Der
TR inder/wil er fuͤrwar durch den Glauben mit ra le
N umdepnd wort der Kinder gelobt vnd g% yraıc 10,
ER perfer fein. Aber / leider/ man finder viel Kin⸗ guc. 13.
Brad ebene der Die nicht allein von Ehrifto nichts wiſſen / |
N ſondern find noch fo gar vbel erzogen / das ſie Pramge
Nam nichts anders ond mehr koͤnnen oder gelernet *inder ·
cſ tn haben / denn ſchweren / liegen/ / vnſchampar res
dis aAc den / vnd andere böfe ſchalckheit treiben / wel⸗
Selbe Ache dermal eins nicht allein jter buͤberey hal⸗
serche ve Iniben ſollen geſtrafft werden / ſondern auch jre
ee Eltern / welche die Kinder / ſo jnen Bott gege⸗
nb ben / nicht in Der Jugend zu Gottes lob erzogen
ul haben / vnd fie gar ſchendlich verwarloſet.
Darnach ſollen wir von den Kindern lernen /
u a ofen Heiland Chriſtum mitten vnter den
m LI
anal Feinden zu bekennen, Es waren die Phariſeer
«
Sa MR IT,
vnd Schrifftgelerten die fürnemften Regens _ Wriſtum
Kenn der Stadt / welche Chriſtum verfolge —* *
ten / vnd gang vnwillig waren vber alle die, Me a
0m Ehrifto ein einige ehre thaten / Doch gleich
mini" "pol lieffen fich die Kinder ſolch jr drewen vnd
„niet zuͤrnen nichts Rufe! fondern je mehr fie
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370 Euangelium
es jnen verboten / je mehr fie ſchrien Denn dAs
iſt Die art des Glaubens / das er nicht kan very
borgen bleiben / ex fey gleich wo er woͤll
fondern bricht ftets heraus / lobt vnd rhͤme
Gott,
DJeſer Dienft wird von jedermennigl⸗
rt dee
Glaubens .
Rom,ıo, |
None chen erfordert / nach Den fpruch PauliRom,
jo. Mit dem bergen glauber man zur gerech
tigkeit / vnd mit dem munde befenner man
zur ſeligkeit.
Vnſchul⸗ VOn der that Chriſti ſollen wir erſtlich
dige Keure lernen / das er die fo an jn gleuben / beſchuͤn
fol man ver: wölle, Darnach das wir nach Dem SErempel
teidigen. Chriſtt / vnd nach erförderung vnſers beruft]
anderer Leut vnſchuld vns annemen / vnd ſie
verteidigen / Sonderlich aber ſollen wırden
fromen Chriſten bey ſtehen / auff das ſie nicht
von Gottloſen Leuten vnterduckt werden.
Vom vierden.
DAs toben vnd wuͤten der Oberſten im
8:8 Teufete VOLF vnd der Priefter vnd Schriffigelerten
vnd fein? wider Chriſtum / iſt langſt zuuorn verkuͤnd⸗
ſchupen/ wi⸗· get worden Durch Den mund Gottes ſebs
der Chris vnd der Propheten / Denn da er [pridit Gm,
um vnd am Z3. Es werde Des Weibs Same von der
ſeine Kirche. Schlangen ın die Verfen gebiffen werden /wıl
er anzeigen / das der Sathan vnd feine glie
der / als Gottloſe verruchte Leute / wuͤrden
Chriſtum vnd feine Kirche verfolgen. PD
Dauid am 2. Pſalm / bat nicht allein ſolches
toben der Juͤden im Geiſt zuuoren geſehen de
er ſpricht
Ewiger has
pfal, 2.
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a 3 Am Gruͤnendonnerſtag. 371
Mi, er ſpricht: Warumb toben Die Heiden / vnd
Bm bie Leute reden fo vergeblidh ? Sondern aus
nr. dem Spruch Geneſis verheift er / vnd fagt vns
N Nydas des Weibes Same/ das iſt / Ehriftus
vnd alle ſo an Chriſtum gleuben / werden den
em Tenfel vnd alle feine anhangende glider ge⸗
v Berwinden. Worinnen ſtehet aber ſolch
bberwindung? Das zeigt Dauid eben ım ſel /
et Pſalm an / da er ſpricht: Wol allen die
in teawen. Darumb ſollen wir dam Teu⸗
vnd feinem anhang ſtracks abſagen / vnd
ns mit veſtem vertrawen an Chriſtum / der
N iſt ein vberwindung des Sathans / vñ gibt
vns das ewige leben / halten. Welchem
* ſey lob vnd preis von ewigkeit zu
——— ewigkeit / MEN.
ih;
namigv
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‚om m Gruͤnendonnerſtag
pm Nachtmal des HEXRXN
— Chriſti / Lection aus der Epiſtel
un hasse 1. Corinth. xj.
eo Ch habe es von dem HErrn
5— empfangen / das ich euch gege⸗
—* ben habe / Denn der H ERR
5 /in der Nacht da er verrathen
AD | nom Er das Brot / dan:
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cket vnd brachs / vnd ſprach / Nam] *
eſſet / das iſt mein Leib / der fur cuh
gebrochen wird / Solches thut zu mel ab dehe
nem gedechtnis. Deſſelben gleichen —
x dies heile
auch den Kelch/ nach dem Abentmall /
372 Euangelium mon!
vnd ſprach: Dieſer Kelch iſt das newe Aus
Teſtament in meinem Blut /Solbee
dan fol
thut fo offt jrs trincket / zu meinm
Gedechtnis. AMD weiche,
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DEnn ſo offt jr von dieſem Di My:
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IN 891 8° (I og Ill)
lan
am Am Grünendonnerftag. 373
ſſet / ond von diefem Kelch trincket / —9
NE lt jr des HErrn tod verfündigen/ N
Kr is das er koͤmpt. Welcher nu vnwir⸗
dig von dieſem Brot iſſet / oder von
cem Kelch des HErrn trincket / der
Kl fchüldig an dem Leib vnd Blut des
Errn. Der Menfch prüfe aber fich
ON lfelbs / vnd alfo efle er von dieſem
WErot / vnd trincke von dieſem Kelch,
Denn welcher vnwirdig iſſet vnd
rincket / der iſſet vnd trincket jm ſelber
Didas Gerichte/ darmit / das er nicht vn⸗
erſcheidet den Leib des HErrn.
Chr
7 Erflerungdes Texts.
4 5 Feſt iſt darumb geordnet / auff das
nah N man die Biſtorien vonder einſetzung des
MNachmals Des RGrrn / in der Kurden han⸗ Warumb
Mdele / vnnd lere / auff Das man den rechten die Feſt ges
.M brauch dieſes heiligen Nachtmals verſtehen ordnet.
hm) möge, Denn da Chriſtus den Abend zuuor / ehe
Ndem er lidde / Dis abendmal einſatzte / gab ex
ſemen Juͤngern Dis Gebot / das fie es behal⸗
nr ten/ vnd halten folten 5u feinem gedechtnis.
Maͤſſen derhalben nicht geringe / fondern
IT geoffe vnd wichtige vrſachen fein / werumb
J
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es not thue / Die — —** ——— Full. | | —XRX
hoch vnd heilig zu halten. Denn wo wir Die EN ———
—uoo h ch h 26 iij vrſachen —2
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22
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Chriſtue
hat dis A⸗
bendmnial
nicht vmb
ſonſt einge⸗
ſcht.
Drey
ſtãck vom
Abendmal
zu betrach⸗
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rem winbs
ftende zu be⸗
rachten.
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574
An ÖAri
a du einſ
14
godenllld
Euangelium
vrſachen dieſes eingeſetzten Nachtmals
vleiſſig erwegen / fo koͤnnen wir auch die a.
tigkeit onfers Seligmachers nicht anuafım *
erkennen / vnd hoch halten. Denn ob ergladg ERMIHM
in groſſem betruͤbnis war/ von wegendes gu \ır ned
genmwertigen todes / ven er fur augenfahe/hat ,.urat
er Doch nichts defto weniger dis Ybandmal |"
wöllen einſetzen / vnd das feiner Kirchenteung meld #'
lich befehlen / zu einem warhafftigen bang HF
vnd ſtandhafftigen Sacrament vnſere sungiget:
ligkeit / die er ons hat erworben; In meldung Na Kult
Die gedechtnis Des Bunds / fo zwifchen Go KnÜli
vnd Den Menſchen / durch das Blut Chr ul 97"
auffgerichtet vnd bejtettiget / ewiglichen ay vun“
halten wird. Auff das wir aber von ſolchen als Km?
Abendmal beffer vnd vnterſchiedlicher mögen a ifo.
vnterrichtet werden/ wıl id) drey Artickel für am
mich nemen / welche ich jtziger zeit 7 vorm 1.Rı mm
tels Göttlicher gnade / erFleren wil / Vnd im un.
dieſe.
1. Von den vmbſtenden dieſes eingeſch ‚oo erde
ten Abendmals / vnd feinen bevay "|
tungen/ Daraus nachmals eine voll "Mrd
ge befehreibung deffelbigen fol;genoy *" Di un
men werden. 3 Kir (had
2. Von warer vnd rechtfehaffener pruſ⸗ Mswiral
fung / derer fo dieſes Abendmals nutz / "U sc
lich brauchen woͤllen. |
3. Dom rechten besuch / vnd heilfemee "0 Sünden
betrachtung Diefes Abendmals. “orten a
pr N In lu .)
Vomerſten. N
Nual f", '
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NEN Or
ES find viel vmbſtende Inder aite —E
| rie
Am Grünendonnerftag. 375
rien von Der einfezung Des Abendmals / wel
Mdgeich ordentlich nach Dem Tert wıl fux mich
N nemen.
bilspa SER filich Die zeit / Denn al laut der Text /
Ns LER (Der HERR Iheſus in der nacht / das abends
„da er verraten ward /) Denn auffden mai einge
Ne Donnerſtag zu abends / che denn er folgenos 3"
NN freitags gecreutzigt ward / bat er DIS nacht?
dam mal eingeſetzet: Daraus wir zwey ſtuͤck ler⸗
rm nen ſollen. Erſtlich / Die groͤſſe der liebe vnſers
Seren Chrifti gegen vns / welcher/ nad) Den
u dad ier wuſte / das er nach zweien tagen würde lei⸗
wbfenneden / bat er nichts deſto weniger dieſe ewige
Ansetihngevechtnis ſeiner wolthaten gegen vns / ein⸗
amd mfergen vnd ſtifften wollen, Zum andern / das
u eliim wir Dis Abendmal in warer Buſſe halten fol
Suhn len. Wie denn hernach weiter wird gemeldet
u erden.
59m andern / von den Geſten / fo bey
dieſem Abendmal gewefen find: Chriftus war
E Lenz 7 —*
beoneß emw
ı
wo. reter Judas war alleın böfe. Daraus werden
mem wir geleret/ Das Chriftus ftets bey ſolchem
ehr Abenomal fein woͤlle vnd das foldy Adend⸗
ca malzu den Juͤngern Chrifti gehoͤre / Ob ſich
a" wol die Gottloſen auch mit vnter mengen / fo
re gereicht jnen doch Dis Abendmal nur zum
verdamnis vnd Gerichte / wie hernach wei⸗
UT er ſol angezeigt werden.
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BER 2.8
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da als jr Wirt / die Apoſteln als Gejte/ beide ,
er, eute vnd böfe vnter einander. Die fromen unge gewe⸗
IT peren fehr ſchwach im Glauben. Der vers fen.
| XR
10 9
376 Euangelium Inbtũ
. Ba SYMm dritten/der Segen/Denn nach dag *
Benedicite. er das Brot genomen / danderer. wu Ma"
denn der Son Gottes/ che Dennerdte gaben horchlon
Gottes genoſſen / Gott gedancket harıwag N" “
wıl uns nu gebhren ? pllung DM
z Pe Allan du
30m vierden/ Die Elementen /Demer " 9
4. Was er a * b chore | PUM
2 braucht in der einſetzung dieſes Abendmals "ir
in dieſem ! | ä chten vnd KH
Abendinat Brot vnd Wen, Denn gleich wie Der euſſ / Gl
braucht, liche Menſch / mit Brot vnd Wein ernehree '
wırd / Alſo wird geiftlicher weıfe der inwen) Pe ARM
dıge Menſch mit dem Leib vnd Blut Cheiti "1,
ernehret. | er
x. Was da ZVm fuͤnfften / die ding / die vnſichtba """\
gereicht licher weiſe bey dieſem Abendmal ſind ""';
wird. nemlich/ der were Leib / vnd Das ware Blu wech .
vnſers HErrn Iheſu Chriftt, | ders
s. Das Br ZVm ſechſten / das Gebot / Denn er dd yiharedii
bot. beut hie / das die Chriſtliche Kirche folden ndubel
brauch Des Abentmals ewiglichen behalten urn vn den
ſolle (Das thut ) ſpricht er. wonda il
we Bund. 59m fiebenden/der newe und / (Die mid, en
fer Kelch / fpricht er/ IE dasneme Les ss irn
ſtament in meinem Blut /) Waumb Su jr
aber dis Abenomal ein new Teftament 44 ON 0 de
nennet werde / wil ich hernacher fügen, wnelnin
ZUM achten/ Das ende / darumb dis W 5 Mas gi
8. —— bendmal eingeſetzet iſt welches in dieſey "Nutng),
ercis geſeg · ausgetruckt iſt ( Solches thut zu 8*
1 den
meinem gedechtnis / ) DAs iſt / ſo offtie immun,
dis Abendmal halter / ſo gedencket an * aan
woltha m
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—WM
u | Am &rünendonneflag. 377
ma, wolthaten/ das ift/ an mein leiden / ſterben /
ta MD aufferſtehunge / vnd verkuͤndiget meinen
FZa Tod / bis ich kome.
da 3Ym lesten/ hieraus folget / das >. wer
| die haltung oder genteffung Diefes Abends man zulafs
ke mals nurallein Die alten vnd erwachfene Kent fen ſol. |
Ves\engeböre / welcheman vomtode Chriſti vn⸗
da inugerkichten vnd leren Fan, vnd Die dem Errn 1
"hamtChrifto Sffentlich ın der gemem koͤnnẽ danck⸗ ut
uuoa dui agen. a | 9— Br
Kain 9 Ds find dte vmbſtende diefes Nacht⸗ ee IN m Fe
malsı welche alle fleiſſig follen erwogen wer/ IK Ih |
donden. Nu wil ich anzeigen / weldyes Die. bedeu⸗ N
len entungen find / Diefes Abendmals. Denn gleich I.
Avie das Öfterlamb im alten Teſtament man⸗ I ih | |
i
|
— — — —
— *
— — — —
cherley bedeutungen hatte / AP iſts auch ge⸗ In)
han nmit Diefem heiligen Nachtmal / weiches u
Id Gt ig Die ſtad des Oſterlambs komen iſt. Sleich ſerlamb
Ale wie nu das Oſterlamb erſtlich das Volck er⸗ „ar vier
Bab mnnerte von Der empfangenen Wolthat / das ding bedeut. | —2
ui hc A von Der Erloͤſung aus dem dienſthauſe ma \
u „Pharsonis. 2. Darnach bekrefftiget es den ih Ku
EN Glauben derer fo es! genoffen. 3. Auch bedeu⸗ IHN
he ftet es das kuͤnfftige opffer Chriſti. 4. Ferner BIS
var es eine Figur Des ewigen bimdnis zwi⸗ 490
MS pen Gott vnd dem Menſchen: Alſo bat auch
A Abenomal mancherley bedeutungen / nach
ER dem als mans gegen der zeit helt. Denn ein ll
NE andere bedeutung bat es / wenn manshelt ge/ 9
ieh ME gen die vergangene zeit / Ein andere bedeu⸗ Il
„Kl tung hat es gegen Der gegenmwertigen zeit /
Br ee Ye
——
Em amere gegen der kuͤnfftigen / Ein andere "Ill | |
mi "gegen der ewigkeit. Welche beveutungen ich 9006
— Un » nu gar |
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IN 891 8° (I og Ill)
1, Bedeu
tung des 264
bendmals
nach der ver
gangenẽzeit.
2. Bedeu⸗
tung nach
der gegen
wertigen
zu
I Corin. 1 OÖ,
Vereinigung
Bit C hriſt o.
|
373 E uangelium
nu gar klerlich erzelen wil. Der liebe Go
helffe mir / der ich euch lere / vnd euch Die je le⸗
net / auff das ſolches / das ich ſagen werde / zu
Gottes ehre / vnd euch zu nuͤtzlicher vnterrich⸗
tung gereiche.
Was iſt fur eine bedeutung Des Abends
mals / wenn man es gegen der vergangenen
zeit helt? Wenn wir die vergangene z
fehen / ſo iſt dis heilige Nachtmal cıne erze⸗
lung der geſchicht vom leiden vnd ſterben
ERRX Chriſtt / wie erfelbs befohlen bay
( Colchs thut zu meinem gedechtnie))
So offt nu entweder wir felbs zum KIadımal
gehen / oder fonjt darbey fein, wenn man das
Nachtmal helt / follen wir gedendien des Toy
des / der begrebnis / vnd Der aufferfichung dus
RErrn Chriſti.
Ws ıjt fur eine bedeutung des Abendy
mels gegen dieſer genemwertigen zeit zu zur
nen? Erſtlich bedeut es / Das wir veremiget
vnd eingelelbet fein vnſerm HRERRN chu
ſto / Vnd ſolchs geſchicht geiſtlicher weh
Denn alſo leret vns Paulus da er ſpricht / Der
geſegnete Kelch/ welchen wır ſegnen / iſt der
nicht Die Gemeinſchafft des Bluts Chuſt⸗
Das Brot das wir brechen / iſt das nicht die
Gemeinſchafft des leibs Chriſtie das iſt Die
mttteilung vñ genieſſung Des Leibs vñ Bluts
Chriſti mischt / Das wır eine Gemeinſchafft
baben mit Chriſto. Darnach beveut «8/
das auch wir/ die wir eines Abendmalstal
hafftig find, durch den Gert Chriſti sufemen
vereiniget follen werden / welcher a
m
MGn
caanigun
mil gie Pi
min rot]
malach wie
zufsimen 0
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Is tehafg
nleibe weih
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IN 891 8° (I og Ill)
Am Srünendonnerflag. 379
vnd vereinigung das einige Drot ein mahl⸗
"zeichen iſt / wie Paulus beseuget/ da er fpriche/ 1. Corina
Denn cin Brot iſts / fo find wir viel ein lcıb,
Denn gleich wie Das Brot von vielen Roͤr⸗
nern zuſamen gebacken ıft/ alfo erwachſen
tn auch Deore zu gleich mit einander Des Abends
kim mals teilhafftig werden / Geiſtlicher weiſe zu
tn einem leibe/ welches Heupt ift Chriftus. Vnd
en hierumb nennet Paulus das Abendmal Chri⸗
elf, Eine gemeinſchafft. Daher ſpricht aud)
Das A⸗
m. einer aus Dem Seiligen Wetern : Cæna aicitur bendmal
αn'ſo / das iſt / DRS Nachtmal wird eine wird vmb
gemeinſchafft genennet Erſtlich darumb / >" vrſa⸗
Das wir durch daſſelbige / Chriſtti teilhafftig
verden vnd genieſſen. Zum andern / darumb / Ienennet.
das wir genieſſen vnd komen in die gemein⸗
ſchafft des fleiſches Chriſti vnd feiner Gott⸗
heit. Zum Dritten / darumb / Das wir hier⸗
Ndurch ın eine gemeinfchafft bracht / vnd zuſa⸗
chen eine ge
meinſchafft
NT en verciniget werden.
DArnach bedeutet Dis Abendmal / das
pie Ducch Daflelbige geiſtlich ernehret vnd Iſt eine fpeis
ur erhalten werden / mit dem Leib vnd Blut ſe der ſeelen.
5 Ehriftt, Denn gleich wie rot vnd Wein des
Menſchen leıb ernchren / ſtercken / erhalten /
in $nd frölich machen / alfo auch Der Leib vnd
das Blut Chriſti / nehren / ſtercken / erhalten /
vnd erfrewen vnſere Seelen zum ewigen le⸗
ben allein das auch cin rechter glaube ſich in
vns finden laſſe.
WAs iſt fur cine bedeutunge dieſes A⸗ tung nach
benomals / fo mans belt gegen der Fünfftigen der zutünfg
ite Dis heilig Abendmal bedeutet / das durch tigen zeit,
die
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3. Sedeu⸗
—
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nenn
110 2 211
philip. 3%
380 Euangelium
Ole krafft des Leibes Chriſti / der von den tod /
ten aufferweckt iſt / auch vnſere leibe von den
Todten werden aufferſtehẽ / auff das fie gleich⸗
foͤrmig werden dem herrlichen leib Chriſti/
wie Paulus ſpricht / Weil Chriſtus auf⸗
ſtanden iſt / fo werden auch wır aufferſtehen/
auff Das wir jmmerdar vnd In ewigken der
gemeinſchafft des leibs Chriſti genieſſen
Da⸗e Abend: ber auch etliche heilige Veter das Abenpmal
Amer
leſtietet
homngung
Am hallen N
ft Chriit
‚after oder
gen lebens
ang dasſſ
gHietz Gem!
u das ſt u
mal en KIM Yratıcum / das iſt / eine zehrung genenmer luft, Dar
viaticum, haben / denn es erinnerte die Chriſten / ſo fͤr mm dr
| rem ende Dis Abendmal genoffen/ das Chun Im duss
ſtus jnen ein weg were / Aus dieſem james wohne
thal sur ewigen ſeligkeit. | Eh lt
4 When Was iſt fuͤr eine bedeutung des Ybendy hal ha
ungneh MAls/ wenn mans rechnet gegen der ewigen inhsitn
der ewigen
zeit? Es iſt ein ewiges geseugnis der huld
Teſtament machet. Zum andern / die gute
welche der Teftierer befcherver, Zum druten
Die beſchriebenen Erben. Sum viaden/ DE
rel! Mishıer
zeit. vnd gunſt Gottes gegẽ die Menſchen / welchez iht date
zu Feiner zeit nicht kan oder mag verender yllmim ſe
werden / Vnd darumb nennet Chriſtus ſelbs rn. Than‘
ſein Abendmal ein new Teſtament / als das mama
nimmermehr nicht koͤnne veralten. Auff das Chin
aber ſolches klerlicher möge verſtanden werd ns yon m;
den/ wil ich Fürglich fagen / was in einem I) ulm.
lichen Teſtament fürfaslle vnd fein muͤſſe vnd sl 2
wie alles Daffelbige / fo bey einem Teſtament yasın
fein fol, auch hie fey / Darzu wıl auch lecen
was Das newe Teftament fey. Ian 3,
Im Teſta⸗ ES find ın einemjglicben Teſtawmen
ment find fuͤnfferley/ Erſtlich der Teftierer/der DAB Nyy
fanfferley. N in on
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IN 891 8° (I og Ill)
Ali
A a |
Ct, Am Grünendonnerftaß, 381
Str, EB Des Teftierers. Zum fünfften / die ausstige
Naldim vnd brdingungen / welche die befchriebenen
Mm akt, Serben halten follen. In dieſem newen Teſta⸗
ln, ment ift Chriſtus vnſer yfre der Teftierer.
Ram. Die glter oder erbfchafft ift Die beſitzung Des
mem, ewigen lebens, Die Erben / find die Kinder
shahs Ch "Gottes / Das iſt / alle die an Chriſtum gleu⸗
E
>.
a... beit, Hierzu Foinpt der tod Chrifti des Teſtie⸗
who. ErB/ ONE ifk/ der das Teſtament machet vnd
m» befchleuft. Denn er ıft geftorbeii vnd begras
ud... ben/ vnd am Dritten tage vom tode auffers
um fanden. Diesussäge vnd bedingungen wel⸗
—* NR, che Die Erben halten follen / find dieſe / das ſie
an Chriſtum gleuben / jm gehorchen / vnd in
vnſchůldigem heiligem leben ſich ſollen finden
EN laſſen / bis an je ende / vnd wenn ſie ja in Suͤn⸗
ws ide fallen / Das ſie noch fur jrer legten todtes
eniaftunde ſich beferen vnd buffe thun. Sieraus
ine wollen wir nu ſchlieſſen vnd ſetzen / was das
No mimewe Teſtament ſey. Das newe Teſtament
Jam init ein ewiger Bund / beſchloſſen Durch den tod
rmu des Teſtierers Iheſu Chrifti/ von der gnade
ren Gottes / von vergebung der Suͤnden/ vnd
memitteilung des ewigen lebens / verheiſſen vnd
ee wg allen Heiden vnnd Voͤlckern / ſo an
cChriſtum Den gecreutzigten gleuben. Nun
nwuſſen wir auch cin volkomene beſchreibung
dieſes heiligen Abendmals ſetzen.
RT. DAs Abendmal / das iſt / das Sacrament
des Leibs vi Bluts Chriſti welcher euſerliche
era © nn setchen find Brod vnd Wein / ıft beides em
eugnis / vnd ein gewis zeichen. Ein zeu⸗
gms das nemlich deLeib Dis HErrn fur
| — vns
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Don warer
yrüfuug.
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‚82 Euangelium
Inf
ons gegeben fey/ vnd fein Blut für wiel ya 44 wi
goffen fey zur vergebung der fünden/einze
aber iſt es Des newen bundes/weldyer mikdem
Blut Chriſti beftettiget iſt / nemlich / das Gore
gnedig ſey vnd die Suͤnd vergebe allendenen
die an Chriſtum gleuben. Wenn wir nun
dieſes Eren Chriſti theilhafftig wordenſen
in der austheilung vnd nieſſung ſeines Ab⸗
vnd Bluts / werden wir such Durch ſin—
Geiſt als glieder feines Leibs zuſammen ya
einigt,
Vomandern,
FErner fpricht Paulus/( Der menſch
prüfe aber fich felbs / vnd alfo elle
von diefem ‘Brot / vnd trincke von
dieſem Kelch / Denn welcher unmirdig
iſſet vnd trincket / der iſſet ond erindit
im felber das Gerichte /) Er wıl dns
fire dieſes Abendmals gebrauch hergeben PR.
ein pruͤffung / wir wollen aber S. Pauliwork”,
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bewegen / welche wort beftetigen vieretle
Erſtlich / das man den brauch des Abendnals
in der Kirchen haben fol. 2. Das die prͤfunge
einem jeden vonnöten fey / ehe er dıs Abend
mal empfehet. 3. Das Der / fo vnmirdig O8,
Abendmal gebraucht / gar hefftig ſuundige
Das man dis Abendmal nur allein denen tc
chen fol / die ſich ſelbs prüfen koͤnnen. Muil
aber hie nur von dem andern a
Ri am Gruͤnendonnerſtage. 383
bay " Nemlich / wie ſich ein jeglicher felbs prüfen
s.joh/ Der Dis Sactament wirdiglih begert zu
„„anpfaben.
Wr w ar (01 fich denn nu der prüfen / der Dis
5 dab. Abendmal empfahen wil? Das leret Paulus
* eh Corinth. 3. Mit Diefen worten: Verſu—⸗
„Het Barum ob jr um Glauben 140 / Due
* we euch ſelbs Oder erkennet je euch ſelbs
ein, Mehk / das Iheſus Chriſtus in euch iſt?
ERS welchen worten dis verſtanden wird /
emlich / Das Dierechte prüfunge hierinne ſte⸗
Yard et / das der Menſch einen rechten Glauben /
ID Chriſti gegenwertigkeit in ſich befinde
a NO Füle/ das iſt / darmit ichs mr klerern
ring — —— darthue / Der hat ſich rechtſchaffen
old m bs gepruͤfet / vnd gehet wirdiglich zu dieſem
—45 Nachtmal / Der mit aller ehrerbie⸗
ng in Gottes furcht / in warer buſſe / in rech⸗
"An vertrawen zu Gott / vnd mit einem guten
„dee 35 hinzu gehet. Vnd widerumb / wer one
yxerbietung / one furcht Gottes / one ware
AN bfje/one waren Glauben/ one ernſten fürs
wg von Suͤnden abzulaſſen / hinzu gebet/der
en —— vnwirdig hinzu / darumb das er nicht
wert bei — den Leib vnd das Blut des
ren vnd iſſet vnd trincket jm ſelber das
ericht. Derhalben ein glicher / ſo zu dieſem
Abendmal gehet / vnd har willens in ſeinen
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—J — das Sacrament mit Juda dem
— Herrehter.
—Auff das aber das albere vnerfarne
gi re nicht leichtfertiger weiſſe fürneme 3:
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IN 891 8° (I og Ill)
* ————— verharren / der leſtert Gott vnnd
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ih prüfen
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liche empfa⸗
bung.
Vnwirdige
empfahung
Martmb.
die Beichte
geordnet.
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84 Euangelium
Zweierley
beichte vnd
Abſolution
fur Gott.
Pſalm. zı.
Pſal. 143.
Dan:9.
Cuc. 18:
Rom.s6.
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IN 891 8° (I og Ill)
In pin
dieſem Abendmal su geben / fo iſt die Difeiplig ’ un
vnd art der Deichte vnd der abfolution ing je
fern Kirchen noͤtig vnd nuͤtze / Denn diefedifen Mon
plin vnd zucht hilfft gar viel darzu /dasfich N
einer ſelſt recht pruͤfen koͤnne. zanbmdun
Srmit man aber von der Beicht vnd singe ©
Abfolution recht richten vnd halten moͤge i hogen
erſtlich zu wiſſen / das gleich wie Zweigelop ao hp
Beicht iſt / alfo ıft auch zwererley Aſolutien Gchecha Mt
Eine Beicht geſchihet allein fur Gott / men) A werdo
lich / wenn ſich der Menſch ſeiner Suͤnden fine zum mr aus
Gott ſchuͤldig gibt / vnd erkennet ſich fur an gabeen—
armen Suͤnder / vnd bittet vmb vergebung ss aluhasta
durch Chriſtum / One ſolche Beichte kan Bein shyakaın
erwachſener Menſch ſelig werden. Alſo beich⸗ Aare
tet Dauid / de er fpricht/ Gott fey mir gnedig, Djamarı
vnd tılge meine Sünde an die allenehabe iin
ich geſundiget / vnd vbel fur dir gethan. Item ndeondere
Sehe nicht ins gerichte mit deinem Knec nnhea de
denn fur dir iſt kein lebendiger gerecht. WU 1 m Ola
Beichtet auch Daniel / da er ſpricht / Wit DA life,
ben gefündiget mit vnſern Petern/ wir haben Aneaus Gun
vnrecht gethan / find Gottlos geweſen / dr migzfı
abtränmg worden. Alſo Beichtet auch ME din:
Zõlner / da er feine augen nicht Dorffte# Richten yo
ben gen Zyimel -fondern ſchlug an ſeine Bruſt
vnd ſprach / Gott ſey mir Suͤnder RO Samy om;
Auff eine ſolche Beicht gehoͤrt eine Abſoluti⸗ N
on; welche Durch Gott allein gefhihet/ndW iv... h
lich / wenn der — *— der ——— m kl
hbeiffung Gottes gleubet. Denn we DR
een ıft gerechtfertiget von Suͤnden ku...
ıft/los geselet vnd entbunden yon ſeinen —
BUN
Wan Am Grünendonnerflag. 384
— den, Denn weıl die Suͤnde ein abfall iſt vom
REN Geſetze vnd willen Gottes / dardurch der
vo Menſch verbunden wird zum ewigen tod vnd
verdamnis / So wırd fürwar die Abſolutton
be * vnd entbindung nichts anders ſein / denn eine
— erloͤſung des gleubigen Menſchen / von der
Pa E * uld des ewigen tods vnd verdamnis. Alſo
| ward Abſoluirt der König Manaſſes Dauid / 4
or Der Schecher am Creug/ Maria Magdale⸗ Ei
ng, Alſo werden auch wie teglich abſoluirt / || %
wenn wir aus hertzlichem grunde ſprechen / Il
ar * gleube eine vergebung der Suͤnden / vnd J06
em pe "Aus glauben beten / Dergib ons vnſer ſchuld. | WLAN
m nk In? Dis fey gefagt von der erften art der Beichte /
0 vnd derſelbigen abſolution.
ehr u en DIJe andere weıfe zu beichten dienet sur
mi ** sucht vnd ordnung / n emlich / weñ der Menſch 2. Sur den
poor eutzum Diener Des worts gehet / rath vnd troſt Menſchen.
1 ſuchet / das er in der lere vnterrichtet /
nd im Glauben möge geſterckt werden) er)
net fich da für einen Sünder / begert troff
* ei dns ond lere aus Gottes wort / dardurch fein Ges
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vriſſen möge zu frieden geftellet werden. Da IN
—* ——— Diener des worts ſolch ſein Beichtkind |
* onterrichten / vnd wenn er daſſelbe kennet / wien
| — ſol er jm die Suͤnde / darmit er behafftet / fuͤr⸗ in ln
en whalten/ vnd zu gemüt füren/ Im anzeigen den yater verhal
N 6 goflenzorn Gottes vber die vnbusfertigen / ten fol.
Vnd hierwieder / Wenn das Beichtkind jm an
ai 0 feine Sünde left leid ſein / vnd Deflesung 517 IN EM.
Li > fager fol der Beichtiger in teöften / mit den Fe
En vc mei fprüchen vñ verheiffimgen des Kuangelij / Vnd —0
ee Wenn er bekennet / vnd fpricht / das er der zu⸗ Ai
e * Bb füge
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IN 891 8° (I og Ill)
385 Euangelium
ſage / P im im Kuangelio geſchicht / gleube / ſ
bezeugen / das er einen gnedigen Bott hab⸗
vnd jm die vergebung Dee Sünden mittelen
vnd verkuͤndigen / im namen des Vaters / M
Des Sons / vnd Des heiligen Geiſtes / neben
ernſter vermanung / ſich hinfort fur Soͤden
zu huͤten / auff das nicht Das legte erger mie
jm werde / denn das erſte. Vnd dis ſey geſagt
Yon der andern weiſe zu beichten / vnd de
ſolution / fo auff dieſelbige gehoͤret. Von
öffentlichen Beichte / vnd derſelben oͤffenn
chen Abſolution / wil ich auff ein ander sek
ſagen. Item vonder Beicht oder befeninis)
ſo da geſchicht gegen vnſern Bruͤdern vnd
Mitchriſten / die wir beleidiget haben,
Vom dritten.
LO iſt noch hinderſtellig anzuzeigen
3169. welches der rechte nutz / vnd nuͤtzliche betrach
— — tunge des heiligen Abendmals ſey. Weil m
dis heilige Abendmal Chriſti / ein Sacramen
vnſerer erloͤſunge / durch Das opffer Chriſti ft
RE follen folgende ſtuͤck ördentlich nad) einander
90000 betrachtet vnd ernſtlich bewogen weden/
A) biy der empfahung dieſes heuligen Nacht⸗
mals.
5 Om erften ſollen die / ſo das Sacrament
r. Die vr⸗ empfahen wollen, Die vrſach des Todes Chir
ſache des 807 ſti behertzigen / welches de iſt die Sünde es
dee Chtiſti. Menſchlichen geſchlechts. Rom.g: Erıjtosl
hin gegeben vmb vnſer Sünde wıllan Ki
52. Zr iſt geſchlagen vmb vnſer Suͤnde wil/
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AN Am Gruͤnendonnerſtag. 386
— ZzVm andern ſol man betrachten das en 2. Warumb
ta de des opffers Chriſtt / welchs iſt / das er vns Chriſtus ge⸗
una, vom anſpruch des Todes vnd der Suͤnden er⸗ lieden.
A Aöfete, 2. Corin. 5. Denn er het den / der von
Vs him, Feier Suͤnde wuſte / fur vns zur Suͤnde ge⸗
nacht / auff das wir wuͤrden ın jm Die gerech⸗
igkeit / die fur Gott gilt. Johan. Das Blut
*—
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I. Joh Is
Reſu Ehrifti machet vns rein von aller Joy. ı.
Yard. Bunde, Johan. anı). Sıhe/ des iſt Gottes
ac... Mamby das der Welt Sünde tregt.
—XRX ZV Mm dritten / Aus der hoͤheit vnd wir
—F digkeit dieſes opffers/ ſol weiter folgen dieſe —
u Köperrachtung/ wie gros der zorn Gottes wie⸗
erde Suͤnde mus geweſt ſein / weil er nicht
Eee jrgend einem andern.opffer bar mögen
RR verſaͤnet werden / Denn allen durch das opf⸗
mim fer des eingebornen Sons Gottes.
Ya 3V vierden / ſol man bie bedenden Die 4 Die barm
x meilgeoffe vberſchwenckliche Barmhertzigkett hergigteit
dem Bottes/ Der vns arme Sünder zu gnaden Gottes
ka ham annunpt /von wegen der gnugthuung ſeines
ol nt ons.
che 39m fünfften / iſt auch hie zubedencken
Ska Die groſſe licbe des Sons Gottes; der Mrcnfdy7 z_ Die liebt
avche natur an fich genomen / vnd fich fur vns Chrifti ges
u ish um opffer dahin gegeben / den zorn feines Va⸗ gen Tas
ters auff ſich geladen / vnd der gerechtigkeit
Sottes Durch den Tod ſeines Creutzes gnug
ui gehen, Dieſes alles wilder Son Gottes / das
e..; wir betrachten follen / da er befihlet / das wir
das Abendmal halten follen/ zu feinem ge⸗
N. Dechtnis. |
2 2 Wienn wie dis alfo betrachten / fo ers News
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3. Glaube,
3. Newer
gehorſam.
Cobge⸗
ſang iſt ein
danckſagung
nach der
ſpeiſe ⸗
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IN 891 8° (I og Ill)
387 Euangelium MGt
wechſet aus der anſchawung des zorns Got⸗ e
tes eine Rewe vber Die Suͤnde YOnd aus der
betrschtung der barmhertzigkeit Gottes / vdd
des Suͤndopffers entſtehet der Glaube
Aus welchem hernach flieſſen / danckſa EN:
befentnis/ gedult vnd andere tugenden/yon Er
welchen uns dis Abendmal erinnert, Tr SF
Kuͤrtzlich / gleich wie der Son Gokken
mit ons einen bund machet / Das er uns ah
diglichen auffnemen wıl/ Alſo machen F
wıderumb einen bund mit jm / Daswiranm
gleuben / vnd feine wolthaten mit Dandba KA
Feit wollen annemen. Auff Das wir pldee FE
rechtſchaffen thun mögen / ſo verlerhevnsdee I \\
Sticffter Diefes Abendmals Iheſus Cie M.
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- ANEIK OIKT |
Das leiden vnd ſterben
vnſers HErrn Iheſu Chriſt
nach ordnung der Siftorien/ang
den vier Euangeliften uf 7 a!
men gezogen. F
RT Nd da fieden Lobgefang ge ihr
— hatten / gieng SIE halle .
ſus hienaus nach feiner — UM
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wonheit ober den Bach Kidron / an ı.Eim: 4
AMbi den Oleberg. Es folgeten jm aber marc.ıa.
um yifeine Jünger nach. Da fprach er zu oh.is.
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F euch Matth 26.
inen/ In dieſer Nacht werdet jr «
N alle ergern an mir / Denn es iſt ge⸗ LKue. 22.
N ſchrieben / Ich werde den Hirten
rt: ſchlagen / ond die Schaff der Herd 1—.
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6 werden ſich zerftremen / Wenn ich
aber auffſtehe / wil ich fur euch hin
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gehen in. Galileam. Petrus aber
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389 Vom leiden Chriſti.
antwortet und ſprach zu jm Wenn Ibrach!
fie auch alle ſich an dir ergern/ fo." ji a
will ich mich doch nimmermehr ag, nd
gern. Iheſus fprach zu jm / Warlich MN
ich ſage dir / Heute in Diefer nachey N"
ehe denn der Dan zweymal krehet lm
wirft mich dreymal verlegen, Fa
Er aber redetnoch weiter / Ja wenn
ich auch mie dir fterben muͤſte / wol
ich dich nicht verleugnen / Deffelben
gleichen fagten auch alle Jünger,
ra ⸗Da kam Iheſus mit jnen / zu e⸗
un gebe das nem Hofe / der hies Gerhfemane/da
fehigteie „n/ War ein Garte / darein gieng Iheſu⸗
denn im vnd ſeine Juͤnger. Judas aber/ dee
Garten find
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u huımiima!
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Ay g N rn
rach u Ihn
wir verloren IR verrhiet / wuſte den ort auch /denm \mochei
worden Iheſus verſamlet fich offe Dafelbe Aumıdkı
mit feinen Juͤngern. Da fprach her nik
Wattp.ac, ſus zu jnen / Setzt euch hie/bisdasich “il nii
dort hin gehe vnd bete. "u
Sa fiir VNd nam zu fich Detrum vnd
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im A J
JAH AN
Ber war ca Jacobum vnd Johan nem / die zween Nimyi:
Foo tan, Soͤne Zebedei / vnd fieng an u n
(m, trawren / vnd zittern / vnd zagend Anka);
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IN 891 8° (I og Ill)
om leiden Ehrifti. 390
Vnd ſprach zu jnen / Mein Seel iſt
betruͤbt bis an den Tod / bleibet hie
vnd wachet mit mir / Betet auff das
jenicht in anfechtung fallet.
Vnder reis ſich von jnen / bey
einem ſteinworff / vnd kniet nider / fiel
auff ſein angeſichte / auff die Erden /
vnd betet / das / ſo es muͤglich were/ die
ſtund furi uͤber gieng / vnd ſprach / Ab⸗
ba mein Vater / es iſt dir alles muͤg⸗
lich / vberhebe mich dieſes Kelchs /
doch nicht was ich wit / ſondern was
du witt. Vnd er fam zu feinen Juͤn⸗
gern / vnd fand fie [chlaffend / vnd
forach zu Detro / Simon / Ichteffeftue
Vermochteſtu nicht eine fiunde mit
mir zu wachen? Wachet vnd betet /
das jr nicht in verſuchung fallet / Der
Geiſt ift willig / aber das Fleiſch iſt
Ichwach.
3m andern mal gieng er aber
hin / betet und forach Mein Vater /
ifts nicht muͤglich / das dieſer Kelch
yon mir gebe / ich trincke jn denn/ fo
Bb ij gefchrhe
— An — — Grm
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| 391 Dom leiden Ehrifti, du
geſchehe dein wille. Wnderfam/onp vet
fand fie abermat fehlaffend / vnd jre HIT“
augen waren voll fehlaffs / vnd vu | U
ſten nicht was fie jm antworten / Vnd 5
er lies fie / und gieng aber hin / vnd lid
betet zum dritten mal / diefelbigen Salt!
wort / vnd fprach / Vater wilt fo \nlarde\
nim diefen Kelch von mir / doch nicht urn AI
mein/fondern Dein willegefchehe, 7 mad
„ Sorte ES erfchein jm aber ein Engel nn Cr
a som Himel / vnd ſtercket jn / Vnd ı
pſal. . kam / das er mit dem Tod rang / vnd rin
betet hefftiger. Es ward aber fein mitm
fchmweis wie Blutstropffen / diefielen inte
auff die Erden, uſtt / mit
ID er fund auff von dem smile
Ruczz. Gebet / vnd kam zu feinen Juͤngern/ aim
vnd fand fie ſchlaffend / für trawrig⸗ a ınlın
keit / vnd fprach zu jnen/ Ach wolt jr nu lin w
ſchlaffen vnd ruhen? Was ſchlaffet jr um“
Es iſt gnug. Sehet / die ftundiftfom ns;
men / vnd des Menſchen Son wird hun.
vberantwortet in der Sünder hende /
Siehet auff / laſſt ons gehen /fihe? Ami,
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der mich verreht / iſt nahe / Betet aber /
auff das jr nicht in anfechtung fallet.
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Cuc. 22s
m zu fich hatte genomen die Schar marc. 14.
ond Diener der Hohenpriefter vnd MH
U Nharifeer/der Elteſten ond Schrifft-
N gelerten /gieng er zuuor der Schar /
vnd kompt dabin/ mit Fackeln / Lam⸗
Oman pen / mit Schwerten vnd mit Stanz
MH gen.
ütden Ad DEr Verrheter ober hatte ſnen maith.a0.
Gm? ein zeichen geben / vnd geſagt / Wel⸗
chen ich kuͤſſen werde / der iſts / den
greift / vnd fuͤret in gewis. Als nu
kn af Iheſus wufte alles was jm begegnen
“ ylim® folk / gieng er binaus/ vnd fprach zu
in Mmen/ Wen ſuchet jr? Sie antworten
um) / Iheſum von Nazareth. Iheſus
its, Ppricht zu jnen / Sch bins. |
hi Vdas aber der jn verrhiet /
in
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fund auch bey inen. Als nu Iheſus zu
inen fprach / Ich bins/ wichen fie zu
rürfe und fielen zu boden. Da fragt er
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393 som leiden Chrifi,
fie abermal / Wen ſuchet jr 2 Sieapep
—
ſprachen / Iheſum von Nazareth. Ihe⸗
ſus antwortet / Ich habe euch geſa⸗
get / das ichs ſey Sucht jr denn mich)
ſo laſſet dieſe gehe. Auff das das wor
erfüllee wuͤrde / welchs er ſagt te
hab der feinen verloren / die du mir
gegeben haft.
Vd Judas naher fich zu⸗
ſu / jn zu kuͤſſen / Vnd als bald trat er
Sac. 22. UM / vnd ſprach / Gegruͤſſet ſeiſtu
Warp. 20. Rabbi / vnd kuͤſſet in, Iheſus aber
ſprach zu jm / Mein freund warn
biſtu fommene Juda / verretheſtu des
Menſchen Son mit einem fuse Da
traten fie zu / vnd legten die Hendean
ch.
Iheſum / vnd ariffen in,
Johan, ı>,
DA aber fahen die vmb jn wa⸗
#
—
Joan. en / Was da werden wolt / ſprachen
* fie zu jim / HERN/ ſollen wir mden
Schwerdt drein fehlahene Da hatte
Simon Petrus ein Schwerdt / vnd
zog es aus / vnd ſchlug nach des Ho⸗
henprieſters Knecht / Vnd er
/ ein
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Dont leiden Chriſti. 394
fein recht ohr ab / Vnd der Knecht
1. Mes Malchus.
JIHeſus aber antwortet vnd
% ſprach Laſſt fie doch fo ferne machen. Matth. 20.
VBnd ſprach zu Petro / ſtecke dein 9m 1%
Schwerdt in die Scheid / Denn wer
N das Schwerde nimpt /der fol durchs
Schwerdt ombfomen / Oder meinſtu
das ich nicht koͤndte meinen Vater
N Bieten/ das er mir zuſchickte mehr denn gegionin
wolf Legion Engel? Sol ich den eine za! bey
feche tauſent
Kelch nicht trinken / den mir mein gsngefehr.
a Vater gegeben bat? Wie wuͤrde aber
mdie Schrift erfüllee Es mus alfo
au gefchehen. Vnd er rüret fein Ohr an /
un vnd heilet in,
3V der find fprach Iheſus
mm zu den Hohenprieſtern vnd Heupt—⸗
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IN 891 8° (I og Ill)
leuten des Tempels / vnd den Elte⸗
‚lm Mens die ober jn fomen waren / Ir |
ſeid als zu cin: Mörder mie Schwer Tb =
sen ond mie Stangen ausgan
nl gel mich zu fahen / binich doch teg⸗
Cuc 22
lich geſeſſen bey euch / vnd hab gele⸗
ret im
—— — — — —
—
Warc 14,
Johan. 18.
395 Dom leiden Ehrifti,
ret im Tempel / vnd jr habt feine hand
an mich geleget. Aber dis iſt ewer
ſtunde / ond die nacht der Finfternik
ſe / auff das die Schriffe erfuͤllet wer,
de. Das iftaber alles gefchehen / auff
das erfüllee würden die Schrift der
Propheten, Da verlieffen jn alle Juͤn⸗
ger vnd flohen. Bit"
VNd es war ein Juͤngling / der
folget jm nach / der war mit linwad
bekleidet / auff der bloſſen haudt / vnd
die Juͤngling griffen jn / Er aber lies
den linwad faren / vnd flohe blos von
men.
DJe Schar aber / vnd der D
berheuptman / vnd die Diener der
Juͤden / namen Iheſum an / vnd bun⸗
den jn / fuͤreten jn auffs erſte zu Han⸗
nas / der war Caiphas Schweher
welcher des Jars Hoherprieſter war.
Es war aber Caiphas / der den Juͤ⸗
den rhiet / Es were gut / das ein menſch
würde vmbgebracht fur das Bol:
BND fie füreten jn zu dem Ho⸗
henprie⸗
om!
gieſet da
ſinder Pt
zuſter vnd
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1 Pams
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IN 891 8° (I og Ill)
on. Som leiden Chriſti. 396
* Br Caiphas / das iſt / zum yeny.ze,
ni. Burften der Driefter / dahin alle Ho⸗ Marc. 14.
2." hepriefter und Schrifftgelerten und "'P
Elteſten fich verſamlet hatten. Si
N mon Petrus aber folget Iheſu von
fernen / vnd ein ander Jünger / bis
N an den Pallaſt des Hohenprieſters.
Derſelbige Juͤnger war dem Hohen⸗
Rue priefter befand / vnd gieng mit Iheſu
mn hinein / in des Hohenprieſters Pal⸗
AAlbſn laſt. Petrus aber ſtunde drauſſen für
nam der Thuͤr. Da gieng der ander Juͤn⸗
dinger / der dem Hohenprieſter befand
war / hinaus / vnd redetmitder Thür
une huͤtterin / vnd fuͤret Petrum hinein.
Wemnn ES ſtunden aber die Knechte mrany.zsi
uni BRD Diener/ ond hatten ein Kolfewr 8
gemacht / Danieden mitten im Pal⸗
Mlaſt / denn es war falt / vnd wermeten
ſich. Detrusaber find bey jnen vnd
venrmet fich / auff das er ſehe / wo es
hnaus wolee, Die Magd aber des
nn Mohenpriefiers/ die ai /
fürn" ahe
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Alt 397 Wom leiden Chriſu. am
Ua fahe Petrum bey dem liecht / da er ſich har
Die ern. wermet / vnd ſahe eben auff jn / vnd *
veruguung ſprach / Vnd on wareſt auch mit Ihe⸗ MT“
Ei ſu von Galilea / Biſtu nicht auch die I A
fes Menfchen Jünger einer ? Er leug⸗ nich? da
net aber fur allen vnd fprach / Weib / 1 ud
ich bins nicht / ich kenne fein nicht / ich —.
weis auch nicht was du ſageſt. onen I
ABer der Hohepriefter frage Ind na
Jehan. 18. Iheſum vmb ſeine Juͤnger vnd vmb che
feine Lere. Iheſus antwortet / Sch ir Ai
habe frey Öffentlich gerede fur nee din
Welt / Ich habe allegeit geleret in dex n dn
Schule vnd in dem Tempel / da ale ran
Juͤden zuſamen komen / vnd habe Lulnd
nichts im winckel geredt / Was fta⸗ Tin
geſtu mich darumb? Frage die hn
drumb/ die gehoͤret haben / wasichält "luca,
inen geredt habe / Sihe / dieſelbigen win.
wiflen / was ich gefaget habe. Als er ht
aber ſolches redet gab der Oiener N
ner die daben ſtunden Iheſu einen u.
Backenſtreich / vnd ſprach / yo Ten
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al som leiden Chrifti, 398
dem Hohenprieſter alſo antworten 2
° hefus antworter/ Hab ich vbel gez
. s08/ ſo beweis es / das es vnrecht ſey /
1 m Hab ich aber recht geredt / was ſchleg⸗
Kate Ai mich? Hannas hatte jn gebun⸗
mim den gefand zu den Hohenprieſter
Caiphas.
Simon Petrus aber ſtund vnd
wermet ſich. Vnd ober eine Fleine
e Nimmweilnach dent erften verlei ugnen /als
wer hinaus gieng nach den Vorhoff/
der Han. Vnd ein nr
* ſahe jn / vnd hub abermal an
nu ſagen / denen Die dabey ſtunden /
geiler war auch mit Iheſu von Na⸗
un datech, & Da Iprachen fie zu jm / Biſtu
in „nicht feiner Jünger einer Vnd ein
‚ ander ſprach / Du biſt auch der einer,
am I ’ Vnd er leuanet abermal / vnd ſchwur
danlır
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m 3, Da vnd fprach / Menſch / ich bins ?
nicht / vnd ich kenne auch des Men⸗
4* ſchen nicht.
ma VNd ober eine Fleine weile /
A einer fund / befrefftigets ein an?
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399 Dom leiden Chriſti. dom
der mic denen / die da flunden / vnd ver
forach / Warlich du biſt auchder gi mi!
MY
ner/ Denn du bift ein Galileer / denn I ui
deine forach verreht dich, Spricht des ul I"
Hohenpriefters Knecht / ein gefreund⸗ u N
ter des / dem Petrus das ohr abges ir *
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£rchee der Han zum andern mal.
rd der HERR wandte ſich / vnd Mo
mauh. 2, ſahe Petrum an. Da gedacht Petrus Fin
Marc. 14. an das wort Iheſu / als er zu jm gela) Irak: \ı
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Aue 22. get hatte / Ehe der Dan zwey malkre⸗ nike
het / wirft mich drey mal verleug⸗ ieh;
nen / Bud gieng heraus vnd weinet
bitterlich. N fr
DIJe Hohenprieſter aber vnd ui
die Elteſten vnd der gantze Rath he,
ſuchten falſch zeugnis wider Iheſum Wins,
auff das ſie jm zum tode Ban h e —8
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IN 891 8° (I og Ill)
UN. “
J— Vom leiden Chriſti. 400
iin. fünden keins / wiewol viel falſcher
eugen herzu tratten / denn jr zeugnis
impoten nicht vberein. Zu letzt ſtun⸗
den auff vnd tratten herzu zween fal⸗
a ſche zeugen / vnd gaben falſche zeug⸗
ie wider in / vnd ſprachen / Wir har
hen gehoͤrt / das er ſaget / „Sch Fan vnd Dir Sotus⸗
pi abbrechen den Tempel Gotta
mild der mit henden gemacht ift / vnd in Chrifi. Jo⸗
imnkindreien tagen ein andern bawen / der ?"
niche mie henden gemachtift. Vnd
hlnmfre zeugnis fiimpten noch nicht ober
Nor sum mag « | |
NET mn VNd der Hobepriefter ſtund
N auff onter fie / vnd fraget Iheſum /
Arkrond ſprach: Antworteſtu nichts zu
She den/das dieſe wider dich zeugen? Ihe⸗
mn fs aber ſchweig ftille vnd antwortet
nichts. |
Pr. DA fraget in der Hohepriefter mranb.ze.
abermals / vnd ſprach zu jm / Biſtu gucam.
Chriſtus der Son des hochgelobten?
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MN ch befchwere dich bey dem lebendi⸗ la N FR
* ni > ’ ; £ 2 ſt N: du | Mil h ur — —
gen Gott / das du vns ſageſt / obd "N 0 m
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401 Vom leiden Chriſti
ſeiſt Chriſtus der Son Gottes, Jh
fs forach / / Du ſageſts / Ich bins /
Doch fage icheuch /von nu an wer
det jr fehen des Menſchen Son fisen
zur rechten hand der frafft / und fr
men in den Wolcken des Himels, da
zureis Der Hoheprieſter feine Kleider?
vnd ſprach / Er Bat Gott geleſtert /
was duͤrffen wir weiter zeugnis⸗ Gb
he jtzt habe jr feine Gottestefterung
gehört Was düncket such? Sie aber
verdampten in alle/ vnd forachen/
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Er iſt des Todes ſchuͤldig. Die Men das Cu
ner aber. die Iheſum hielten/werfpoß Jr ins
teten jn / ſpeieten aus in fein angeſicht/
vnd fchlugen jn mit feuſten. Etliche uni;
aber verdecketen jn / vnd ſchlugen in innn
ins angeſichte / beſondern die Knech—⸗
te vnd ſprache n / Weiſſage uns Ehre ı
ſte / Wer iſt der dich ſchlug? Vnd
viel andere leſterung ſagten ſie wider
in.
DEs morgens aber famleten
fich ale S>ohepriefter / Schrifftgeler⸗
ten /
Di. Vom leiden Chrifi. 402
een / vnd die Elteſten des Volcks / dar
zu der gantze Rath / vnd hielten einen nrath. =
Rath vber Iheſum / das fiejm zum tod ware ı7.
= huͤlffen / vñ füreten jn hinauff fur jven Aue. 22:
Rath / vnd ſprachen / Biſtu Chriſtus?
RT fags vns / Er fprach aber zu jnẽ / Sage
gehe euch / fo gleubet jr nicht / Frage
NEE ich aber / ſo antwortet jr nicht / vnd
ET laſt mich dennoch nicht los / Darumb
an von nu aͤn wird des Menſchen Son
Nintinti fügen zur rechten hand der krafft Got⸗
tilkıma tes, Da fprachen fie alle / Biſtu denn
welhind Gottes Son? Er fprach zu jnen /
Wnhin Ir ſagts / denn ich bins. Sie aber
ſprachen / Was duͤrffen wir weiter
zeugnis? Wir habens ſelbs gehoͤrt
mim aus ſeinem munde.
REN BIO der gantze hauff fund auff / xuc. 22;
hl End bunden Iheſum / füreten jn von Mar
ci aipha fur das Richthaus / vnd vber⸗ many. 27
antworten jn dem Landpfleger Pon⸗
tio Dilato/ond es war noch fruͤe. |
DAdas fahe Judas der jn verz |,
rhaten hatte / das er verdampt war Be, 1
; gr zum {ik —
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Matthy. 27,
Act. ls
Matth.22*.
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IN 891 8° (I og Ill)
403 Dom leiden Ehrifti,
zum tode / gerewet es jn / vnd bracht
herwider die dreiſſig Silberling den
Hohenprieſtern vnd den Elteſten /
vnd ſprach / Ich habe vbel gethan / das
ich vnſchuͤldig Blut verrahten habe /
Sie ſprachen / Was gehets uns an /
da ſihe du zu / Vnd er warff die Sil⸗
berling in den Tempel / hub ſich da⸗
uon / vnd erhenckt ſich ſelbs / vnd iſt
mitten enzwey geborſten / vnd ſein ein⸗
geweide ausgeſchuͤtt.
ABer die Hohenprieſter na
men die Silberlinge / vnd fprachen!
Es taug nicht / das wir ſie in den
Gotteskaſten geben / denn es iſt Blut⸗
gelt.
Se hielten aber einen Rath
vnd faufften vmb diefe Sitberling /
vmb das Lohn der vngerechtigkeit / ei⸗
nen Topffers Acker / zum begrebnis
der Pilgern. Vnd es iſt fund wor
den / allen die zu Jeruſalem wohnen!
alfo / das derfelbige Acker genennet
wird /auff jre fprach Akeldama / nf
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om leiden Ehriftr. 404
ift/ ein Blutacker / bisauff den heuti⸗
on * gen tag / Da iſt erfuͤllet / das geſagt Ierem. *
iſt Durch den Propheten Jeremiam / —
da er ſpricht / Sie haben genomen
m dreiſſig Silberling / damit bezalet
ARE gpard der verfauffte/ welchen fie kauff⸗
SM gen von den Kindern Iſrael / ond har
UN Henn fie geben vmb einen Toͤpffers
RM Acker / als mir der OERRbefohlen
erkan hat.
di Ddye duͤden aber giengen niche Ivan 1s.
kan in das Richthaus / auff das fie nicht
nem vnrein würden / ſondern die Oſtern
Wir eſſen mochten / Da gieng Pilatus zu
ums jnen heraus / vnd ſprach / Was bringet
| irfur eine Flage wider diefen Dren-
mei fehen Sie antworten ond fprachen
ee zum / Were diefer nicht ein Vbel⸗
hheter / wir hetten dir jn nicht vber⸗
Yime. antwortet. Da ſprach Pilatus zu
nu. Men/ So nemet jr jn hin / ond richtet
n nach ewrem Geſetz. Da ſprachen matih zo.
cuß— ce ; S e >> d B)
ni die „Süden / zu Im’ Bir dürffen * —— "= —X
mand toͤdten / Auff das erfuͤllet würde —
ach au Ce ij das
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IN 891 8° (I og Ill)
405 Dom leiden Chrifti.
das wort Iheſu / welches er ſaget / da
er deutet / welches todes er ſterben
wuͤrde.
DAftengen an die Hohenprie⸗
fier ond die Elteſten jn hart zu vera
Hagen / ond fprachen / Diefen finden
wir/ das er das Volck abwendet / vnd
verbeut den. Schos dem Keifer zuge
ben / vnd fpricht/ Er ſey Chriſtus ein
König. Dagieng Pilatus wider hin
ein ins Nichthaus / ond rieff Iheſu
vnd fraget jn / vud fprach. / Biſtu der
Juͤden König? Iheſus ſtund fur jm
vnd antwortet / Redeſtu das von dir
ſelbs / oder habens dir andere von
mir aefaget 2 Pilatus antwortet
Binich ein Juͤde? Dein Volck ond
die Hohenprieſter haben dich mir v⸗
berantivortet / Was haſtu gethan?
Iheſus antwortet / Mein Reich IR
nicht von diefer Welt / Were mein
Reich von diefer Welt / meine Die
ner würden drob kempffen / das ich
den "Süden nicht vberantwortet wir
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Rom leiden Chriſti. 406
4 de. Aber nu iſt mein Reich nicht von
FR dannen. Da ſprach Pilatus zu Iim / Chriſi Reich
So biſtu dennoch ein König? She ii
N fs antworte / Du — Ich bin
je ein Koͤnig / Sch bin dazu gebern
lie ond auff die Welt komen das ich d
öl warheit zeugen fol / Wer aus de —
vesden Sat warheit iſt / der hoͤret meine ſtimme.
Uhl Spricht Pilatus zu jm / was iſt War⸗
1 hnm heit?
uns / md VNd da cr das geſaget / BIENEN
li. gr wider bienaus zu den Juͤden / vnd fHult Cpri
Ai min PR richt zu nen / ch finde feine ſchuld "
Ye an jin/ Vnd da er verklaget ward von Igrenbare
den Hohenprieſtern vnd Elteſten / eidihie ans
antwortet er nichts, Pilatus aber 17 Se
w getinabermal vud fprach / Antwor⸗ —
ecſtu nichts? Sihe wie hart fie Dich ver gevefepien
‚„ Hagen / Höreftunicht? Vnd er ant⸗
Nvortet jm nicht auff ein wort mehr /
alſo / das ſich der Landpfleger auch
ehr verwunderte.
PUR —* Je aber hielten an / vnd ſpra⸗ a |
mi)! a EEE TUT TIP da⸗ ll | J RX R
am chen! Er hat das Volck erreget / da J we
Lu) Er ij mit uf —
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407 Dom leiden Chriſti.
mit das er geleret hat bin vnd her /im
gansen Juͤdiſchen Lande / vnd hat
in Galilea angefangen / bie hieher,
DAaber Pilatus Galileam he
ret /fragt er / ober aus Galilea were]
vnd als er vernam/das er onter Here
dis oberfeit war / vberſand er in zu Ne
rodes / welcher in denfelbigen tagen
auch zu Jeruſalem war,
DAaber Herodes Iheſum far
he / ward er fehr fro / denn er herte jn
Iengft gerne gefehen / Denn er hatte
viel vom jm gchöret / vnd er hoffer/er
würde ein zeichen von jm fehen / vnd
er fraget jn mancherley / Er antwor:
ect jm aber nichts. Die Hohenprie
fer aber vnd Schrifftgelerten fun
den ond verflagten jn hart, Aber de
rodes mit feinem Hoffgefind veracht
und verfpottet jn / leget jm ein weilles
Kleid an/ond fand jn wider zu Dilato,
Auff den tag wurden Pilatus ond He⸗
rodes freunde mit einander/ denn zu⸗
uor waren fig einander feind. pu
ila⸗
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fer vnd
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IN 891 8° (I og Ill)
Vom leiden Ehrifi, 408
PIlatus aber rieff die Hohen⸗
FE gIhr Habt dieſen Menſchen zu mir
N bracht / als derdas Volck abwende /
te vnd fehet / ich habe jn fur euch verhoͤ⸗
rn ret / vnd finde an dem Menſchen der
Fin alle fachen Feine / der jr jn beſchuͤldiget /
Imm Herodes auch nicht / Denn ich habe
ins euch zu jm gefand / vnd fehet / man
Yo hat nichts auff jn bracht / das Des 607
fin) den des werd fen/ Darumb wil ich jn züch?
Sirtimnkigen ond los laflen.
MAL Mattb. er.
dann mi AD das Feſt aber muſte * * N
Landpfleger nach gewonheit DE vol
u dh einen gefangenen los geben/ welchen Marc. 15.
ſie begerten. Er hatte aber: zu der zeit
einen gefangenen / der war faſt ruͤch⸗
"., ta/inemlich / einen Vbeltheter vnd
Mörder / der hies Barrabas / der mik
mie DEM auffrärifchen war ins gefengnis
N geworffen/ welche im auffruͤhr / der in
nun der Stad gefchach / einen mord be⸗
u ange hatten / Vnd das Volck gieng
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priefter vnd die Dberfien / vnd das San,
UNE Motck zufamen / vnd fprach zu jnen / cprini.
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409 Vom leiden Chriſti.
hinauff / vnd bat / das er thet wie er
Zum gedecht pfleget + Vnd da ſie verſamlet waren /
nie der s⸗ antwortet jnen Pilatus / Ir habe eine
fung aus
Aegypien / iſt gewonheit / das ich euch einen log gebe
ee aa auff Oſtern / Welchen wolt jr / da⸗ ich in m
euch los gebe? Barrabam oder Ihe⸗
ſum den Koͤnig der Juͤden /den man
nennet Ehriftum 2 Denn er wufte/das
jn die Hohenprieſter aus neid ober
antivprtet hatten,
SID da er auff dem Richtſul
ſas / ſchicket ſein Weib zu jm / vnd lie
jm ſagen / Hab du nichts zu fehaffen
mie dieſem gerechten / ich hab heue
viel erlidden Im trawm / von feine
wegen.
Aver die Hohenprieſter und
Elteſten vberredten vnd reitzeten das
Volck / das ſie vmb Barrabas bitten
ſolten / vnd Iheſum vmbbrechten. Da
antwortet nu der Landpfleger / vnd
ſprach zu jnen / Welchen wolt jr vnter
dieſen zweien / den ich euch ſol los ge⸗
ben 2 Da ſehrey der gantze Hauff / vnd
ſprach /
3. Zeugnio
der vnſchult
Chriſti.
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nie. ſprach 7 Hinweg mit dieſem / vnd gieb
Mn ans Barrabam los. Da rieff Pilatus
Sihar.. abermal zu jnen / vnd wolte Iheſum
Wbs laſſen / vnd ſprach / Was fol ich |
dm. Machen mit Iheſu / den man Chris ni; —— |
u fs nennet? Sie fehrien abermal / ſuli Chi
m. Mreusige / Ereusige in. Er aber
Prach zum dritten mal zu jnen / Was
hat er denn vbels gethan? Sch finde
keine vrſach des todes an ji / darumb
lich in zuͤchtigen / vnd los laſſen /
N per fie ſchrien noch vielmehr / vnd
NN ſrachen / Ereusige jn. Vnd fie lar
RE gen jm an mit groffem geichrey / vnd
nm forderten / das er gecreutziget wuͤrde /
vnd jr und der Hohenpriefter geſchrey
RAhm nam oberband.
mom m DAnam Dilatus Iheſum vnd marcız
von geiſſelt jn / Die Kriegsknechte aber
min des Landpflegers/ fürcten in hinein in
„(nie das Nichthaus / vnd rieffen zuſam⸗
a men die gantze Rotte / vnd zogen jn
aus / vnd legten jm ein Purpur Man⸗
rau telan / vnd flochten eine Krone von
Doͤr⸗
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zu Vom leiden Ehrifti, on
Dörnern / vnd ſetzten fie auff fein an
Heupt / vnd gaben jm ein Rhorinfer m ©
ne rechte Hand / vnd beugeten die u
Knie fur jm / vnd fpotteten jn / vnd a:
fingen an jn zu grüffen / ond fprache O7"
en / Gegruͤſſet ſeiſtu König der Jaͤ⸗ ih oc
den / ond fchlugen jn ins angefiche/ All
vnd fpeieten jn an / vnd namen das Sich! M
Rhor / vñ fehlugen darmit fein Hape NH
vnd fielen auff die Knie / vnd bereren ni N“
inan. | e 9
„„— DA aieng Pilatus wider haz UM
Ar berennet AUS / vnd fprach —28— / Seher ich —T
nase She Fire in heraus zu euch / das jr erken SUN
fum mit ons | |
echt habe Net/ das ich keine ſchuld an jm finde, Inidrn
ss. Alſo gieng Iheſus heraus / vnd trug Hd
eine Doörnern Kron vnd Purput ihre
Kleid. Vnd er foricht zu jnen / Scheer "man
welch ein Menfch 2 Da jn die Hohen sul.
2 priefter vnd die Diener fahen /fchrien "prac
der vnfayuie ſie vnd fprachen / Creutzige / Creutzige Ws äul
Chriſti. In. Pilatus fpricht zu jnen /Nemet ie Nm‘
in hin / ond ereugiget jn / denn ichfin? Ma kın
de feine ſchult an jm. Die Juͤden an⸗ N),
worten
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8 Vom leiden Chriſti. alz
orten jm / Wir haben ein Gefen/ ,
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b denn er hatfich felbs zu Gottes Son
— gemacht. |
"ln Da Pilatus das wort hoͤret / furcht
m Inge fich noch mehr / Vnd gieng wider
nnnchinein in das Kichthaus / ond fpricht
Nana Iheſu /von warnen biftue Aber
ahmiähefus gab jm Feine antwort, Da
fuhn ſprach Pilatus zu jm / Redeſtu nicht
mit mir? Weiſtu nicht das ich macht
im Nmhabe dich zu ereugigen/ / vnd macht ha⸗
number los zu geben? Iheſus antwor-
u a het Du hetteſt Feine mache ober mich /
enn ſie dir nicht were von oben herab
eegebẽ / Darumb der mich dir vberant
Mortet hat/der hats gröflere Sünde,
Don dem an trachtet Pilatus / wie
erin tos lieſſe. Die Süden aber ſchri⸗
en vnd fprachen / Leſſeſtu dieſen los /
ſo biſtu des Keiſers freund nicht / Deñ
—2 wer ſich zum Koͤnige machet / der iſt
oder den Keiſer. IR
— DAY Pilatus das wort hoͤret /
kann av fürce
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ond nach dem Geſetz fol er ſterben / won:
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413 Dom leiden Chriſti. Vom
pilatus ver⸗
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vnſchuͤldigen
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ſchult Chris
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füret er Iheſum heraus / vnd ſatzt ſich nis al
auff ven Richtſtuel / an der ſtedt die intin9
da heiſt Hochpflaſter / auff Hebreiſch tn Ir)
aber Gabbatha. Es war aber der Kia Klin!
flag in den Dfiern / vmb die fechfte Inn
Funde / vnd er ſpricht zuden Juͤden/ Dr
Sehet / das iſt ewer Koͤnig / Sie ſchui⸗ lm ie
en aber / Weg / weg mit dem / Creuti⸗ ann in
ge in, Spricht Pilatus zu jnen / Sol nſihn
ich ewren König ereugigen? Died yamfı
henpriefter antworten/ / Wir haben hs af
feinen König/ denn den Keifer,
DA aber Pilatus fahe/daseinnin
nichts febaffet / fondern das viel inc
groͤſſer getuͤmel ward/ gedachte erden!
WVolck gnug zu thun / ond vrteilet das (m
ir bitte geſchehe / nam Waſſer / vnd 1: cr;
wuſch die ende fur dem Volck / vnd
ſprach / Ich bin vnſchuͤldig an dem 2;
Blut dieſes gerechten / ſehet jr zu DR kur
antwortet das gantze Volck / vnd
ſprach / Sein Blut ſey vber vns vd
vber vnſere Kinder. m,
DA gaber in Barrabam m 60
mich d
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Dom leiden Chrifti, 44
der vmbs auffrhurs vnd mords wil⸗
en / war ins gefengnisg geworffen / vmb
"elchen fie baten / Iheſum aber / ge⸗
Sie vnd verfpotter/ober gab er jrem
„wilen/ DAS er gecreutziget würde;
au, DA namen die Kriegsknechte
em / zogen im den Mantel aus/
"nd zogen jm feine Kleider an/ vnd mare 15
„nugpteten in Bin / das ſie jn Creutzigten /
pnd cr trug fein Creutz. Vnd in dem
"fie hinaus gehen / finden fie einen
v Wenſchen / der fur vber gieng / von
»lirene/ mit namen Simon / der vom
— 3 ein Vater war Alexan⸗
on vnd Ruffi / den zwun gen ſie / das er
m fein Creutz truͤge / Vnd lege—
ten das Creutz auff jn / das ers Iheſu
m, Nach truͤge.
uff ES folgete jm aber nach / ein
sc h x groffer hauff Volcks / vnd Weiber / Kuc. 27,
die klageten vnd beweineten jn / She
us aber wandte ſich vmb zu jnen /
vnd ſprach / Ir Toͤchter von Iheruſa⸗
ehm / / weinet nicht vber mich / ſondern
weinet
Cuec. 2 3
Watth. 27;
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I | 5 DVomteidenEhrifi. |"
weinet ober euch ſelbs / vnd ober erore in
Kinder / Denn fehet / es wird die zeik * N
fomen / in welcher man fagen wird) v
Selig find die onfruchtbaren/ vnd
die Leibe die nicht geborn haben / vnd f N
die Brüfte die nicht geſeuget haben) A
Denn werden fie anfahen zu fan
zu den Bergen / Fallet ober vns nl"
zu den Hügeln / Decket ons / Damm :”
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A fo man das thut am grünen Al.“ ei
9 was wil am duͤrren werden? *
Fir ES wurden aber auch hing ne
m fuͤhret zween andere Vbeltheter / :..,,
| fie mit jm abgerhan würden, a di
Die ul N Mi — VNd ſie brachten jn an Dt sr
a | J ſtedt / die da heiſt auff Hebreiſc Ge
se MM pfal. os. gatha / das iſt verdolmetſchet Sch "."
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delſtedt / ond fie gaben jm Eſſig odet
I) vermirrheten Wein zu trincken / mi
1) Galle vermiſchet / vñ da ers ſchmecket /
| wolt ers nicht trincken. Vnd fie enge N"
igten jn/ an der Stedte Golgatha / vñ m
zween Vbeltheter mit jm / einen ze" N)
rechten / vnd einen zur lincken a — “Ah
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ont leiden Chrifti, 415
9 J Schrifft iſt erfuͤllet die da ſagt / Er
LEN A J die Vbeltheter gerechnet.
mu nd es war DIE dritte Hunde /’da fie
Nina creutzigten.
— JHeſus aber ſprach / Vater / Cor an
Yen dergib jnen / denn fie wiflennicht was
aiemſie thun.
IIPalatus aber ſchreib eine Vber⸗
dur Iſcrifft / geſchrieben / was jm ſchuld
um gab / Die vrſache feines Todes / vnd
ir [ehe fie auff das Creutze / oben zu ſei⸗
dem Heupte. Es war aber geichries
ben / Iheſus von Nazareth der Juͤden
König. Diefe Vberſchrifft laſen viet
Ruͤden / den die ſtedte war nahe bey der
a Stad/da Iheſus geereutziget iſt / Vnd
ar geſchrieben auff Ebreiſche /
Ya Grichiſche / vnnd Lateiniſche ſpra⸗
anche, Da ſprachen die Hohenprieſter
iin der Süden zu Pilato / Schreibe nicht
— tn ber Jüden Koͤni g / ſondern das er ge⸗
Smſagt habe / Ich bin der Juͤden König.
A m "Pilatus antwortet/ Was ich gejchries
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n Sefum aber mitten inn / Vnd die 2 7%
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417 Dom leiden Chriſti.
ben habe / das habe ich geichrieban, Ne
DJe Kriegsknechte / da fie Jh U
ſum gecreutziget hatten / namen fie mah
feine Kleider vnd macheten viertel x mal!
dazu auch den Rock / Der Rock aber indanıı
war vngenehet / von oben an gewir⸗ A,
cket durch vnd durch. Da ſprachen irtenin‘
fie vntereinander / Laſſet vns Dann much
nicht zuteilen / ſondern darumb loſſen nu vn
ofal. 22, wes er fein fol /Auff das erfuͤllet wur ion
de die Schrifft / die da ſaget / Sie ha Bars Ci
ben meine Kleider vnter ſich geteilte . N
vnd haben ober meinen Rock das los wiher
gew orffe n. Vnd ſie ſa ſſen alda / vnd er It
huͤteten fein. Solchs theten Die Kriege ai
knechte / und das Volck ſtund und uk
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he zu. I Kan im!
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UM Johan. 19: ES fund aber bey dem rent
ge Iheſu feine Mutter / vnd ſeiner my
Mutter Schwefter Maria/ El ui
IRRE OR phas Weib / vnd Maria Magdale⸗ pam
N N ne. Da nu Iheſus ſeine Mutter —
| he / vnd den Juͤnger dabey or 6
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Darnach ſpricht er zu dem Juͤnger /
fihe / dasift deine Mutter / Vnd von
ſtund an nam fieder Jünger zufich,
DNe aber fur ober giengen / le⸗
ſterten jn/ ond fchüttelten Die Koͤpffe /
vnd ſprachen / Dfu dich wie fein zu
brichftu den Tempel / vnd baweſt in
UNS in dreien tagen/ Hilff dir felber/ Biſtu
Gottes Son / fo ficig herab vom
em Ereug.. Desgleichen auch die Ho⸗
nt henprieſter verfpotten In vnterein⸗
ander /mitden S:hrifftgelerten ond
uKtteften / ſampt den Volck / vnd
ie fprachen/ Er batandern geholffen /
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vnd fan jm felber nicht helffen / Iſt
er Chriſt / der König von Iſrael / der
ur auflerwelte Gottes / Er helffe jm ſel⸗
ber / vnd fteige nu vom Creutze / auff
das wirs ſehen / vnd gleuben jm. Er
hat Gott vertrawet / der erlöfe jn nu /
luͤſt es jn / denn er hat geſagt / Sch bin
Notes Son. Daſſelbe rückten jm
Dd ij auch
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Vom leiden Chriſti. 418
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er lieb hatte/ ſpricht er zu feiner Mut Chfifti am
ter / Weib / fihe /das It Dein Son / Crus-
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Chriſti.
Cuc. 23.
419 Vom leiden Chriſti.
auch auff die Moͤrder / die mit jm ge⸗
creutziget waren / vnd ſchmeheten ji,
Es verſpotteten jn auch die Kriegs⸗
knecht / traten zu jm / vnd brachten
jm Eſſig / vnd ſprachen / Biſtu der
Juͤden Koͤnig / ſo hilff dir ſelber.
ABer der Vbeltheter einer / die
da gehengt warẽ / leſtert in vnd ſprach /
Biſtu Chriſtus / ſo hilff dir ſelbſt vnd
ons. Da antwort der ander / fraffe Yin
in vnd fprach / And du fürde
teft dich auch nicht fur Gore /der da Islands
doch in gleicher verdamnis biſt / vnd Kir
zwar wir find billich drinnen / denn,
wir empfahen was onfer thaten werth
find / Diefer aber hat nichts vnge⸗
Ichichtes gehandelt / Vnd fprach zu
Iheſu / HERR / gedenck an mich!
wenn du in dein reich komeſt. Vnd
Iheſus ſprach zu jm / Warlich ich ſa⸗
ge dir / Heute wirſtu mit mir im Pa⸗
radeis ſein. |
VNd da cs vmb Die fechfe
Mauz · 22. Stunde kam /ward cin finſternis vber
das
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IN 891 8° (I og Ill)
Vom leiden Chriſti. 420
das gantze Land / bis in die neunde
Stunde / vnd die Sonne verlor jren
ſchein / Vnd vmb die neunde ſtunde 4. won
rieff Iheſus laut und ſprach / Eli / Eli / Pt
lama afabthani 2 das iſt verdolmet⸗
ſchet / Mein Gott / mein Gott / was
rumb haſtu mich verlaſſen? Etliche
aber die da ſtunden / da ſie das hoͤre⸗
ten / ſprachen ſie / Der ruͤffet dem
Elias. sl
DaArnach als Iheſus wuſte /
das ſchon alles volbracht war / das
die Schrifft erfuͤllet wuͤrde / ſpricht Johan 1
er / Mich duͤrſtet. Da ſtund ein gefeſ⸗
ſe mit Eſſig / Vnd bald lieff einer vn⸗ oc
ter jnen hin nam ein Schwan / vnd Chriſt.
fuͤllet jn mit Eſſig vnd Iſopen / vnd
ſtecket in auff ein Rohr / vnd hielts jun
dar zum Munde / vnd trencket jn / vnd
ſprach mit dem andern / Halt las ſe⸗
hen / ob. Elias kome vnd jn herab nes
me. Da nu Iheſus den Eſſig geno⸗ 4. wer
men hatte / ſprach er / Es iſt volbracht. an
Vnd abermal rieff er laut und fprach/
| Dd ij Vater
—
Fan —— —
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ROTE |. Ar om leiden Chriſti.
I Vater / ich befehl meinen Geiſt in
*Wort NY i KW
Epriti. Deine hende / Vnd als er das geſaget /
neiget er das Heupt / vnd gab ſeinen
Geiſt auff.
Vnd ſihe da / der Vorhang
im Tempel zureis in zwey ſtuͤck / von
oben an bis vnten aus / vnd die Erden
erbebete / vnd die Felſen zurriſſen / vnd
die Greber theten ſich auff / vnd ſtun⸗
den auff viel Leibe der Heiligen / die
da ſchlieffen / vnd giengen aus den
Grebern nach feiner aufferſtehung /
vnd kamen in die heilige Stadt / vnd
erſchienen vielen.
reise ABer der Heuptman / der da
8. Zeugnis bey ſtund gegen jm ober/ vnd die bey
a jni waren vnd bewareten Iheſum
da fie fahen / das er mit folchem ge
ſchrey verfchiede / vnd fahen das Erd⸗
beben/ vnd was da arfchach / erſchra⸗
eken fie fehr / vnd preifeten Gott!
vnd fprachen / Warlich diefer iſt ein
fromer Menſch geweſen / vnd Gottes
Son. Und alles Volck das *
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Vom leiden Chrifi: 422
war / vnd zuſahe / da fie fahen was da
geſchach / ſchlugen fie an jre Bruſt ond
wandten widerumb,
ES fiunden aber alle feine ver⸗
wandten von fernen / vnd viel dei"
NM per/die im aus Galilca waren nacy-
N gefolget / ond faben das alles / vnter
welchen war Maria Magdalenae /
vnd Maria: des. Fleinen Jacobs und
elle des Joſes Mutter / vnd Salome die
Mutter der Kinder Zebedei / welche
jm auch nachgefolget hatten / da er in
Galilea war / vnd gedienet / vnd viel
andere / die mit jm hinauff gen Jeruſa⸗
lem gangen waren.
| DJe Juͤden aber / dieweil es Johan. 1»
der Rüftag war /dasnicht Die Leich⸗
so nam auff den Creutze blieben am
Sabbath (denn deſſelbigen Gab»
baths tag war gros) baten fie Pila—
tum / das jre Beine gebrochen vnd ab-
genomen würden. Da kamen die
Kriegsknechte / und brachen dem ers
ſten die Beine / vnd dem andern der
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Äue. a3.
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423
Dont leiden Chrift,
mie jm geereutziget war. Als fie aber
zu Iheſu kamen / dafie ſahen / das er
Schon geſtorben war/ brachen fie im
die Deine nicht / ſondern der Krieger
Enecht einer öffenet feine Seite mit er
nem Speer / vnd als bald gieng Blut
vnd Waſſer heraus.
VnNd der das geſehen hat / der
hat es bezeuget / vnd ſein zeugnis iſt
war / vnd derſelbige weis / das er war
ſaget / auff das auch jr gleubet / Denn
ſolchs iſt geſchehen / das die Schrifft
erfuͤllet würde / Ir ſolt jm Fein Dein
zubrechen / Vnd abermal ſpricht ein
ander Schrifft / Sie werden ſehen / in
welchen ſie geſtochen haben.
DArnach am Abend / dieweil
es der Ruͤſtag war / welcher iſt der
vor Sabbath / kam Joſeph von Ark
mathia / der Stade der Juͤden / an
reicher Man / ein Ratherr / ein guter
fromer Man der hatte nicht verwil⸗
liget in jren rath vnd ai
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mu er fchon tod war/ ond rieff dem Heupt
in man / ond fraget in /ober lengſt ge
fiorben were / Vnd als ers erkundet
vom dem Heuptman gab er Joſeph
ne den Leichnam Iheſu / vnd befahl / man
ſoolt jm in geben / Vnd Joſeph kauffte
an um?
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Vom leiden Chriſti.
cher auff das Reich Gottes wartet /
Denn er war ein Juͤnger Iheſu / doch
open aus furcht fur den Juͤden /
Der wagts end gieng hinzu Pilato /
vnd bat / das er möchte abnemen den
Leichnam Iheſu.
424
PIlatus aber wunderte ſich das
ein Linwad. Es kam aber auch Nico⸗
demus / der vormals bey der Nacht
zu Iheſu kommen war / vnd brachte
Myrrhen vnd Aloen vntereinander /
bey hundert pfunden. Da namen ſie
den Leichnam Iheſu / der abgenomen
war vnd wickelten jn in ein rein Line⸗
wad / vnd bunden jn mit leinen Zus
chern / vnd mit den Specereien / wie die
uͤden pflegen zubegraben.
Juͤden pflegen z Er
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435 Dom leiden Chriſti
Von
ES war aber an der ſtedte / da hd
Johan. 19. le ı
er geereutziget ward / ein Garte / vnd richt
im Garten cin new Grab / das war ifo /t
Joſephs / welchs er hatte kaflen hama N gel
en ineinen Fels / in welchs niemand nchiit
je gelegt war / Da felbft hin legten nen tm
kü.a, Pie Iheſum / vmb Des Ruͤſtags willen ill/da
der Juͤden / das der Sabbath ana "sad
brach/ und das Grab nahe war Bd in nn
welsten einen groſſen Stein fur die end fan ze
Thür des Örabes / vnd giengen das nm
sion “ | let An
ES war aber allda Marin EM
Magdalenae / vnd Maria Jofes /die
won Sab⸗ v jr mit
bath. fasten fich gegen das Grab / Auch 7 """
andere Welber / die da Iheſu auch
waren nachgefolget von Gatilea/ber IE"
ſchaweten / wohin vnd wiefein Leib | (if
gelegt ward. Sie Fereten aber vmb J
vnd bereiteten die Specerey vnd Sl nn.
ben/ Vnd den Sabbath vber / waren
fie ſtille nach dem Geſetz. *
art. 27, OEs andern tages /derdafoh un
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IN 891 8° (I og Ill)
aa Vom leiden Chrifi. 426
nn. seenach dem Küftag/ kamen die Ho⸗
benprieſter vnd Phariſeer ſemptlich
kin... gun Ditato / vnd ſprachen / HErr / wir
haben gedacht / das dieſer Verfuͤrer
ſprach / da er noch lebet / Ich wil nach
dreien tagen aufferſtehen / darunib
MNbefihle / Das man das Grab verware /
FIT an. den dritten tag / auff das nicht
RN feine Juͤnger fomen vnd ſtelen jn /
ond fagen zum Volck / Er iſt auffer
Ka Mn ſtanden von den Todten / vnd werde
der letzte betrug erger denn der erfte«
Pilatus fprach zu jnen / Da habt jr
0. Die Müter / gehet hin / ond verwahren
"wie jr wiſſet. Sie giengen bin / vnd
WET perwareten das: Grab mit Huͤtern / Ä
vnd verſigelten den Stein.
nei vd MN Erkler unge des Texts.
1 Oberen Feweil Ecın höher werd‘) und das mehrer.
—Wo— verwunderung wert iſt / denn das werck
7 iM der Erloͤſung / welches iſt das leiden vnd ſter⸗
ENT pen vnſers leben RErrn vnd Heilands Ihe⸗ erg
u ° MEhrijti / nach dem Spruch Petri /ım Der ex⸗ Rap —*
44 ſten Epiſtel amj. Cap. Wiſſer / das ir nicht wunder⸗
mit vergenglichem Silber oder Gold rn wirch.
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427
Der glaube
tonsy* aus
dem wort.
Zweierley
leiden Chri⸗
fi,
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IN 891 8° (I og Ill)
Vom leiden Chrifti,
ſeid / ſondern mit dem thewren Blut Cheifti!
als eines vnſchoͤldigen vñ vnbefleckten Lam⸗
mes / Memlich / Ihe u Chrijtt / Wil vns ge⸗
buͤren lieben Bruͤder vnd Schweſtern / mit
hohem vleis vns dahm zu bemuhen / auff das
wir die DNſtorien dieſes wunderbarlichen
wercks lernen moͤgen / Sondeclich weıl uns
dieſelbige ın ven Artickeln vnſers Glaubens
befohlen wird, da wir ſprechen vnd bekennen
das wir gleuben au den Son Gottes Iheſum
Chriſtum vnſern MRErrn / Der gelidden bat
vnter Pontio Pilato / gecreutziget / geftorbin
etc. Vnd ſolches darumb / das ourch die wip
ſentſchafft der Hiſtorien mit huͤlff des heiligen
GSetiſtes in sus ein glaub erwachſe / daraus
denn folget / das der nutz dieſes wunderbar
lichen wercks endlich zu vns gereiche. ff
das ich aber von dieſem wunderbarliaen
weich deſto deutliq/ ex vnd klerer reden Fonne/
wil ich die gangelere vom leiden Chriſti Des
XErrn / in orey Artickel teilen / als nemlich.
J. Auff wie vielerley weiſe Chriſtus
gelidden babe,
2. Mjethewer vnd werd das leiden
Chriſtt fur Gott ſey / vnd was fur frucht vnd
nutz wir daraus beromen.
3. VOn gottſeliger vnd heilſamer
BON des leidens Chriſti vnſers Mu⸗
422
Vom Erften.
N Eil wir an Leib vnd Seele gefündiget
*
hatten / vnd ſolte die bezalung —J
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Som leiden Chrifti, 428
fur beides / fo hat vnſer RErr Iheſus Chru⸗
uch beide am Leib vnd Seele gelidden /
derhalben wil ich von berderley leiden ſagen /
nemlich / des Leibs vnd der Seelen Ehriftr.
Daus er ander Seele gelidden habe / be/
zeuget cr felbs/ mit Worten vnd Zeichen.
Fi
Das leiden
Mir Morten bezeuget ers / Da ex ſpricht der Seelen.
(Deine Seele ift betrübt / bis an den
Tod ) vnd am Creutʒ ſprach er / Mein
Gott / mein Gott / warumb haſtu
mich verlaſſen /) Sieher gehoͤrt auch die
— —— Dauids von Chriſto: Der Hellen
ande vmbfiengen mich / Das iſt / ich lidde gar
groſſe ſchmertzen. Mit zeichen aber beweiſi er
ſeinen ſchmertzen beim Grabe Lazari / Jo⸗
hannis am yj. Vnd im Garten. Beim Grabe
azari / da er die Tyranney des Satans / wis
der das gantze Menſchliche geſchlecht / vnd
k Des Menfcblichen geſchlechts jamer bedenckt
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vnd behertziget. Denn allerley betruͤbnis vnd
hertzleid / welche Chriſtus erlidden bat 32.
jar vber / bis zu ſeim tode / find ein ſtuͤcke Des
jeidens / welches der. Son Gottes ertragen
muſte. Im Garten bezeuget er / das feiner
Seelen ſchmertzen gar hefftig vnd gros ge⸗
weit fey/ denn da ſchwitzet er für groffer angſt
biutsteopffen. Das iſt wol natürlich / das der
Menſch weine/ oder zu zeiten ſchwitze / in groſ⸗
ſem ſchmertzen / oder vnuerſehenem ſchnellem
ngluͤck / Es iſt aber nie Feiner erfunden wor⸗
den/ ver fur groſſem ſchmertzen / er
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IN 891 8° (I og Ill)
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429 Vom leiden Chriſti. IR"
ſchweis geſchwitzet habe. Dina es kan Fein cn
Menſch fo groſſen ſchmertzen eitragen. le
viererley SRager jr / was Die vrſochen find ſol⸗ au
vrſachen de@ ches groffen hmermens ? Derduff ſolt jr wiſ⸗ Ann)
Rech, fen/ Das nicht eine / ſondern viel vefahen 7 au
Ehriniꝰ findy vnter weldyen DIS die fuͤrnemſte find, ri
2 108 Teu⸗ ERſtlich Die betrachtung Der Tyranney rc —
file witen. Dog Teufeis / wider Das gantze Menſchlche af
aufehlechte / vnd Deflelbigen höchiten jamers abe
sm welchen alle Menſchen von wegen ET \ Lin
abfals von Gott) betehbr vnd geengfter wur⸗ Bi *
N. 2
| F De andere vrſach / Die betrachtung ihm
n. Kat Got⸗ des sorns Gottes / welchen er ertragen *
porn get wen vnſerer Suͤnde / welche er auff ſich 4—
snomen. Denn ob er gleich von allen Samy Fe
Den rein vnd vnſchuͤldig wer / fo hat er doch au
die ſchuld der Sůnden aller Welt auff ſich au ul
nomen; Daher ſpricht Johannes Gottes Alp 1"
Lamb tregt (nem lich / an ſeinem eigenen Kell u RM
be) die Sunde der Melt. Isat Derhalben Die Kr
Son Hottes den zorn fülnes Vgters warhaff⸗ ap
tig gefüler / welches fuͤlen / ſolchen heffrigen *
ſchmertzen im * a aan Seele erwe⸗
e das er Blu zet. JUDE A
* — dritte vrſach / Die ber** * * it
eilt = A ſtraffe vnd peut / weidhe er zuuor er Fir L —*
re Die erfehen / das er fie an feinem heiligſten u;
Sände ‚ bald folgendes 1398 erleiden muſte. Item E I
betrachtung Der Iefterung vnd ſchmach A —*
m anlegen wurde, lade
4. Die vn⸗ fe — vrſach / Die betrachtungder * 1
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banctbartiit neebarkeit des meiſten teils Der Milk:
Ber Welt: vnda
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Dom leiden Ehrifti. 430
Denn er bat im Geiſt zuuorn gefehen/ Das viel
Meltweifen / viel gewaltigen / vnd viel andere
mehr / ſolche ſeine ſchwere marter / welche er ſie
zu erloͤſen auff ſich genomen hatte / wuͤrden
verachten / ja jn vnd Die feinen verfolgen. Er
bat auch zuuor geſehen / Das Der meiſte teil de⸗
Neer / fo den Chriſtlichen namen füren/ von we⸗
gen jrer Schande / laſter vnd vndanckbarkeit
ſich ſelbs ſolcher ſeiner Wolthat vnd verdien⸗
ſten vberauben vñ vnteilhafftig machen wuͤr⸗
um Denn. Diefe vier benente vrſachen / haben gar
"ein bitten ſchmertzen indem bergen Chriſtt
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IN 891 8° (I og Ill)
Merreget. Diefen ſchmertzen Chriſti follen wir
„it ernit bevdenchen / auff das wir zum Glaus
u. ben vnd Gottſeligkeit gereitzet werden / vnd
nicht mit Der vndanckbaten Welt ewiglich
verderben.
DIs ſey kuͤrtzlich geſagt / vom ſchmertzen
da er vber acht tage nach ſeiner geburt / ſein
Blut in der beſchneidung vergos / Vnd dar⸗
nach bis zu der zeit / da er am ſtam des Creu⸗
tzes ſich fue vns lies auffopffern / Wil ich
doch iger zeit von dem leiden ſagen / welches
BP er zu lest erleiden muſte. Wiewol aber sus
der Aſtorien / fo jtzt erzelet worden / eın EDER
* Tacptlich verfichen kan wie vnſer HXRR
Chriſtus
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„nd leiden Chriſti nach Der Seelen / Nu wil Za⸗ teinen
ich fügen wie er nad) dem leibe gelidden habe. Ehliſt na
nd weiewol das leiden an feinem Leibe bald dem like,
nach feiner geburt in der Krippen anfieng/ da
" feine Mutter Maria vnnd Joſeph ‚Feinen
raum in der Herberge hatten / Vnd darnach /
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Vom leiden Chriſti. 432
euſerſter verachtung leget Serodes / dem
Errn JIheſu ein weis Kleid an / vnd ſchicket
gu wider zu Pilsto,
YVAs leiwet er im Rathaus? De wirder
angeklaget/da werden falſche zeugen wider jn Rathaus:
herfur gezogen / Da wird begert / das cr gecreu⸗
higet werde / Die Kriegsknechte Pılatt ziehen
im u mehrer verachtung / ein Purpurkleid an /
da wird jm ein Doͤrnern Krone auff fein
Seupt geſetzt / ein Rhor in feine rechte Hand
gegeben / da biegen ſie die knie fur jm vnd
ſprechen ſpoͤttlich / Gegruͤſſet ſeieſtu Juden
Koͤnig / Da werd jm ins angeſicht geſpelet /
da wurden jm Backenſtreiche gegeben / da
word fein heiliges Heupt mit ſtecken geſchla⸗
gen / vnd endlich wird er auff bitte ver 2309
henpriefter vnd des gansen Volcks zum al⸗
lex Ichmelichften tode Des Creutzes verurtei⸗
let.
Wals mus er leiden’ als er nu sum tode c. Der ort
verurteilet werd? Er mus fein eigen Creutz / Golgatha.
daran er ſolt geſchlagen werden / auff ſeinen
achſeln ſelbs tragen / Er ward ans Creutz
gehenget zwiſchen zween Moͤrder / auff das er
vnter denſelbigen fur den ergſten Vbeltheter
gehalten wuͤrde. Am Creutz ward er mit eſſig /
der mit Myrrhen vnnd Gallen vermiſchet
war / getrencket / vnd in ſolchen groſſen ſchmer⸗
tzen gab er feinen Geiſt auff. Hieraus ſehen
wir / wie gar eine ſchwere vnd bittere marter
der Son Gottes / vnſer HErr Iheſus Chri⸗
s / erlioden habe,
4 Waruon
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LN 891 8° (I og III)
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433 Dom leiden Chriſti. At
2 WAruon fol ons nu dieſe fhwearemag belard
vier Ruck zu gog erinnern? Zwar von vielen dingen foig e .
— derlich aber von vieren. zen”
Chriſti. ERſtlich wird hie geſpuͤret der groſſe —*
gewaltige zorn Gottes vber die Suͤnde. Denn n
* —* zorn Inſere Suͤnde hätten Gottes zorn dermaſſen N ns
ge vber ſich erreget / Das er nicht Föndte hinge⸗ rein
legt oder verſunet werden / Denn durch de IN Die
Son Gottes ) der Menſchliche Natur an fidg in Toll
genommen / vnd von vnfert wegen thut er dee umdasit
gerechtigkeit Gottes gnugſam. pre Sande
2.Wie ein 3Vm andern / wird hie geſpuͤret / wie ein hie —
grewlich vnfletig grewlich Ding es vmb Die Sünde ſeyy nm ui
ding Bomb Denn nach gelegenheit der Sünden / find ga lojigann
DIE ERUOR, meinlich auch Die ſtraffen / Ein Moͤrder wird aka
mlt dem Rade geſtraffet / Ein Dieb mit dem
Falgen / Ein Todſchleger mit dem Schwerdt |
Ein Kind das vnrecht handelt /mit der Kur WEN
Aber der Son Gottes har den aller (menu
lichſten / verschteften tod/ Der auch im Gefüge ru Dans
Gottes verflucht wird / erlidden / Darmit nm
denn angezeiget wirdy wie cin abſchewlich vñ Slam
grawſam ding Die Suͤnde fey fur Gottes an⸗ inte
grficht. ——11 WI mr
3. Sie des zVm dritten / het man hie die nidrigg Naucı
ins Cprifti. Eeit vnd Demut des Sons Gottes / der ſich vn⸗ chrukul
ter alle Cresturen ernidriget hat / Mit wel⸗ Mono
cher ernidrigung er feine liebe gegen dem ne
Menſchlichen geſchlecht bewieſen hat / vmb Am
welches erloͤſung willen / er ſolches erlidden oferh
. bat. a
— 30m vierden / ſehen wir hie den graufay Nam
—*8 er men vnuerſanlichen haſs Der Juͤden —9 OR
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Vom leiden Chriſti 472
den Seilandt / der jnen gefand wer. Wiewol
abet bie nichts geſchehen iſt / on vnd vber
den wıllen Bpttes/ Denn das leiden Chriſtt
iſt langſt zuuorn bedenter vnnd verkuͤndiget
worden / von den heiligen Propheten Gottes /
wie Petrus ſpricht / in der j. Epiſtel am j. Cap.
So haben doch die Juͤden ſolches nicht ges
than, Das fie Gott gehorchen wolten / ſondern
jren Teufeliſchen neid damit zu erſettigen.
Denn das iſt Die art der Welt / das fie die / die
je jre Suͤnde etwas ſcharff fuͤrhalten vnnd
ſtraffen / gedencket zu wuͤrgen vnd auff zureu⸗
men / auff das ſie hernach in jren Suͤnden
deſto ſicherer moͤge fortfahren. Dis ſey kuͤrtz⸗
lich geſagt vom erſten Artickel.
Nom andern,
XD Te haben nu befehen was Chrifti let
den fur cin leiden geweſt fey/ Nu wil ich Das
andere / daruon ıch zu leren zůgeſagt habe, fur
mich nemen / nemlich / Wie tewer vnd werdt
Chriſti leiden fur Gott ſey / vnd was fur frucht
wir daraus bekomen.
WJe wird denn das leiden Chriſti fur
Bott geachtet ? Das leiden vnfas Hören
Iheſu Ehrifti iſt ein Sunopffer / in welche der
ewige Son Bottes Menſch worden / vnd von
Bott zu einem ewigen Priefter veordnet / fich
Durch Denn ewigen Geiſt / feinem ewigen Pater
auffgeopffert hat / auff ons er mır folchens
feinem Opffer den zorn Gottes ftıllete vnd
verſenete / vnd bezalete fur Die ſchuld vnd pein
des Menſchlichen Geſchlechts / auff das alle ſo
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435 om feiden Chriſti.
an in gleubeten / oder noch gleuben wuͤrden /
durch n zum ewigen leben geheiliget wuͤrden /
laut des Spruchs Joan. am 37. Id) heilige
mich ſelbs fur ſie / das fie in ewigkeit heilig
ein. |
h Avs folcbem allem wird offenbar / wie
hoch das leiden Chriſti vnſers MErrn für
Gott gehalten werde / vnd was fur nutz wir
Menſchen daraus erlangen / wenn wır nur
Chriſtus mit ſtarckem lebendigem Glauben vns an
vnſe Ni⸗ Chriſtum halten, Chriſtus iſt ein Mittle
kr nid Sůn worden zwiſchen Bott vnd vns / vnd mir
opffer. nem Opffer / das iſt / mit ſeinem Tod / leiden
vnd ſterben / verſuͤnet er Gottes zorn / Vnſt
Hoherprieſter opffert ſich Gott ſelber / nur
darumb / Das er ons von der ſchuld ewige
verdamnis erlöfete, Darnach fehen wir / das
in dieſem Suͤnopffer fuͤnff ſtuͤcke ſich befin
den. j. Dee Zobepriefter iſt Chriſtus ſelbs. *
Das opffer / welches auffgeopffert ſolte wer⸗
den / iſt Chriſtus der Hoheprieſter felbs. %
Gott iſts / Dem Dis opffer geopffert wird 44
Die Welt iſts/ für welche ſolch opffer geſch⸗
bet. 5 Die vereintgung vnd buͤndnis iſt dis
das ſolch opffer allein den Gleubigen diene
zur ſeligkeit. |
= r ß Wyge kan aber das ſein / Das allein
ei 1, einigen HER AL Ehrifti tod fur * —J—
Ben vnd ſter⸗ fünde gnugthue Sihe / das iſt Gottes AM /
—«
ben vber⸗ ſpricht Johannes / Das Der Welt Suͤnde tre⸗
trifft weit get, Denn aus Der vnzertrenlichen vnd ON
—— Zusſprechlichen vereinigung Goͤttlicher vd
Menſchlicher Naturen in einer augen —*
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Dont leiden Chriſti. 436
fon / kompt die wirdigfeit / erachtunge / vnd
ein vnendlicher verdienſt aller werck vnd lei⸗
Chriſtus
dens Chriſti. Darumb / wenn man ſpricht ·
Des Menſchen Son bet vs erlöfet durch —
no Bott
das verdienft feines leidens / [JO wird genennet nr fur vns
vnd verftanden ein ſolch werd / welchs einer yeralaı.
vnendlichen wirderunge vnd bezalung 18 /
denn dieſer Menſchen Son / der gelidden hat /
iſt auch Gott. Item der tod eines —76
iſt die gnugthuung vnd bezalung / denn e⸗* 1
eines folchen Menſchen tod / der aud) zugleich
Gott iſt. Der gehorſam Des Menſchen Sons /
iſt onfere gerechtigkeit / denn es iſt eines ſol⸗
chen Menſchens gehorſam / der auch zu gleich
Gott iſt. Alſo vergibt auch des Menſchen
Son die Suͤnde / denn er iſt Gott. Das Fleiſch
Chriſti iſt eine ſpeiſe des lebens / deñ es iſt eines
ſoichen Menſchens Fleiſch der da Bott iſt.
Wiewol aber die Goͤttliche natur in Chriſto
nicht gelidden hat / ſondern nur allein die Men
ſchliche / wie Petrus ſaget Chriſtus bat fur
ons gelidden im Fleiſch / So gehört vnd wi⸗
derferet Doc) ſolch leiden der Perfon/ alſo / das
allerley ſchmach die der Menſcheit Chriſti wi⸗
derfehtet / die widerfehret alle zur ſchmach Der
Perſon Chriſti / nach dem Spruch Pauli / da er
ſpricht / Denn wo ſie die erkand hetten / hetter
hie den RErrn der herrligkeit nicht gecreutziu⸗
get, Daher auch Die Chriſtliche Kirche beken⸗
Jet / Das der Son Gottes gelieden habe / Denn
er hat gelidden in Menſchlicher natur / welche
er an ſich genomen. |
42,10 iſt nu gefagt worden.’ wie tewer
Ee u vnd
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I« Dit, 3.
t. Cor, 2.
Alıdladladı
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437 Vom leiden Chriſti.
| rünfſerley vnd werd dns leiden Chriſti for Gott ſey/ vnd
Aut — * warzu es vns diene in gemein. Nu aber / auff
—— ru DIS wir den nutz vnd Die frucht des leiden⸗
"rot Chriſti beffer erkennen mögen / wil ichs in ſt⸗
cke teilen Sind derhalben dis Die Früchte vnd
nutzungen.
SEr erſte nutz iſt / Es iſt Gott dem
HERXV ein voltomener gehorſam geleiſtet
worden, Phil. 2, Er ernidriget ſich ſelbs / vnd
ward gehorſam bis zum tode / ja zum tode am
Creutʒ.
1. Geleiſter
gehorſam.
Rai DEr ander nu /Der Teufel ift vber⸗
de Teufeis, wunden/ Dazu ifterfchienen (ſpricht Johan⸗
nes) der Son Gottes / das cr Die werck dig
Teufels zurſtoͤret / lauts der verheiſſunge / Des
Weibes Samen wird Der Schlangen den
Ropff sutretten,
3. Erwor⸗ DEr dritte nutz / Dee Menſch iſt von fü
bene gerech⸗ den entledigt / vñ gerechfertiget. Sihe / ſpricht
tigkeit. Johannes / Das iſt Gottes Lamb, welchs ver
Melt Suͤnde tregt. Item zun Roͤmern am⸗4.
Johan. 1. Er iſt dahin gegeben vmb vnſer ſuͤnde willen.
Rom. 4. 2. Cor.5. Denn er hat den / der von keiner ſuͤnde
2. Cor. 5. wuſte / fur vns zur Suͤnde gemacht / auff das
wir wuͤrden die gerechtigkeit in jm / die für
Gott gilt / das iſt Kr hat Chriſtum gemacht
zu einem Opffer fur die Suͤnde / auff Das wir
durch die gerechtigkeit Chriſti fur Gott ge⸗
| recht würden.
| 4. Auffhe⸗ Der vierdenug / Vergleichung der Fi
| bmg der Den vnd Heiden / nach Dem Spruch Paulı zum
leindſchafft. Epheſern amz, Denn er ıfl/ ſpricht er / vnſer
friede / der aus beiden eins hat gemacht / *
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Dom leiden Chriſti. 438
bat-abgebrochen den zaun / der da zwiſchen
war / in dem / Das er durch ſein Fleiſch wegnam
boten geſtellet war. Auff Das er sus zweien
SUR einen newen Menſchen in jm felber ſchaffete /
vnd friede machete / vnd das er beide verſune⸗
e mit Gott in einem leibe / durch das Creutz.
| DEr fünffte nutz / Der Tod ft getilget. 2.
Hofe am. O Tod /ıdy wildein Tod fern, gung d«e
NE pe feindſchafft / nemlich das Geſetz / pin Ge⸗ Eob *
Ve vtil⸗
Kuͤrtzlich / Das opffer Chrifit iſt vnſere erloͤ⸗ Tods.
Er. fung) Denn es ıft die bezalung fur ons geſche⸗
hen / dardurch Bott verſunet worden / der
Menſch erloͤſet / der Teufel vberwunden / vnd Oſce 12
on find hierdurch alle ding beide im Himel vnd
en auff Erden einem AMeupte Chriſto vnterthe⸗
ee nig gemacht worden, Eph.j,. Erb. 1,
—R Vom dritten.
lei DIE Gottfelige vnd heilſame betrady Seqo ſtͤct
leben ober vnd vber bedencken follen, Denn ei;
ne ſolche rechtſchaffene vnd gute betrachtung
ſtoͤſſet nicht alleine zu ruͤcke vnnd verwirffet
die / die un Bapſtumb meineten / ſie hetten der
ſcachen gnug gethan / vnd Gott ſchon bezalet /
due wenn fie Das Oster vnſer / oder Engliſchen
grus / ſo oder fo offtmals beteten/ vnd fur dert
Na ſummen Goͤtzen / welche zur Abgoͤtterey da⸗
ua Hin gefesst waren / nider fielen / Sondern ſter⸗
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ee end troͤſtet die rechtgleubigen vber Dig
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wen tunge Des leidens Chriſtt mag in fechs ſtuͤck im leiden
verfaſſet werden / welche Die Chriſten Men⸗ Cyriſti zu
ſchen nicht allein jgigerzeit/fondern jr gantzes betrachten.
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439 Dom leiden Chriſti.
maſſen ſehr. Wil verhalben oͤrdentlich ſechs
ſtuͤcke dieſer betrachtunge ſetzen.
1. Den zorn Die erſte betrachtunge. Sie ſollen wie
Sottes wir behertzigen vnd gedencken / wie gros vnd vn⸗
der die ſün⸗ treguich Gottes zorn vber die Sünde der
* Menſchen geweſen fey / das er durch ketnerle
werck / jrgent einer Creaturen hat mögen gu
ſtillet vnd auffgehaben werden/ Sondern der
eingeborne Son Gottes hat ſelbs muͤſſen ſter⸗
ben / auff das cr den zorn Gottes mit gnugſa⸗
mer bezalung fur Die Shnde ablegete vnd var
ſuͤnete.
A SJe andere betrachtunge. Wir haben
barnbemigs auch bie zubedencken / wie vñermeslich vnd
Fit Gouce vnerforſchlich die barmhertzigkeit Gottes des
gegen den Vaters geweſt ſey / das er viel lieber gewoͤlt
Menſchen. hat / das ſein eingeborner Son den aller bily
teriten todt leiden ſolte / denn Das Das Men⸗
ſchliche Geſchlecht / fo er erſchaffen hatte / var
derben folte, Moͤchſtu vielleicht gedencken /
Es hette Gott der ER R das Menſchliche
geſchlecht wol auff eine andere weiſe koͤnnen
erloͤſen. Wer biſt aber du / der du Gott leren
wilt / was er gekoͤnnet habe? Dencke hie an die
gerechtigkeit vnd barmhertzigkeit Gottes zu⸗
wunderbar⸗ gleich / Denn gleich wie in feine barmhertzig⸗
liche tempe⸗ keit bewegt hat / das Menſchliche geſchlecht
rament felig zu machen / Alſo hat int auch feine gerech⸗
ae tigkeit beweger vnd verurſacht / das eine gleis
gerechtig⸗ =
et nd be vnnd guugfame erſtattunge geſchehe
barmherzig⸗ die Suͤnde. Der Menſch hatte geſundiget / oa⸗
keit. umb ſo muſte er nu entweder Era J
wien. Es har aber ein ſchlechter
PEN Wenſch
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KALTE
Vom leiden Ehrifli, 440 I
u NE Mrenfeh der gerechtigkeit Gottes nicht koͤn⸗
a EN men oder verinsgen gnug zu thun / vnd doͤrffte
a SER polches auch niemand anders thun / Denn ein
Menſch / HZat Derhalben Die hohe Weisheit
N Gottes mittel vnd hälffe bey der barmher⸗
RT keit gefunden / nemlich dieſe / das Der ewige
me Son Gottes fölte Menſch werden/suff das vr
mein kondte / denn er wer Gott / vnd das er ſolte /
mehr Denn cr hatte Menſchliche natur an ſich geno⸗
One men / der gerechrigfeit Gottes gnug thun. Alſo
ande erſcheinet im leiden Chriſti die gerechtigkeit
Seoꝛtes / vermenget mit der barmhertzigkeit /
Saba vnd zuſamen temperirt durch die Weisheit,
er nun De dritte betrschtunge, HSie füllen wie „, Sidtibe
ei ons auch zu gemüt füren / Die hohe vnaus⸗ de Gons
enn ſprechliche vnd grundloſeliebe des Sons Got ⸗ GSotteb.
he ke gegen das Menſchliche geſchlecht / das er
m. Den voen feines ANimliſchen Vaters auff ſich
hat nemen woͤllen / vnd willig ger eines ſchme⸗
nn Aichen todes / auch fur feine feinde geſtorben
nun fey/sote Paulus beseuget zun Römern aM 5.
sen De vierde betrachtunge. HSie ſoltu auch 4 —
Lie trachten nach einer rechten weiſe darmit du plic
RUFT Hr die frucht Des leidens Chrifti koͤnneſt felbs."“
"zueigen / diefelbige dir nuͤtz vnd heillam ma?
ee hen. Es geſchicht aber folche application
en vnd zueigunge / Durchs Wort / Glauben / vnd
la Sacrament. Im Wort vnd durch das wort /
en rd die Das verdienſt Des leidens Chriſtt /
ee gleich als mit der band Dargereicht / ſo offt/ gottes hand
ee als / vnd an welchem ort das Kuangeluns ;n »ae une
Fiat Iheſu Ehrifti geprediget wird / Vnd Die Die⸗ wort. Bun | 0) —R
erc des Worts / zeigen an / allen vnd jeden Zu⸗ h 0 4
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44 Dom leiden Chriſti.
hoͤrern des worts/die frucht Des leidens Chri⸗
ſti. Darnach / wenn die nu ſolche wolthat deg
leidens Chriſti / gleich als mit der band Got
vnſer hand kes wird dargereicht / fo ſoltu es mit dem qlaıy
iſt der Blau; ben / als mit einer Menſchen band ergreiffen
te, welchen Glauben der heilige Geiſt wircket ın
vnd bey den Leuten / Die das Euangelum be,
ren / vnd Denmfelbigen gehorchen, Vber das
Sacramen⸗ PIED cs mit beiderley Sacrament / der Taufe
ta find ſiegel vnd Dem Abendmal verſiegelt / vnd fein nug
der woltha⸗ vnd krafft gleich als an einer Tafel furgema⸗
tenGottes let / wie wir Denn zuuorn gehoͤret haben Days
wort, halben / fo offt du den Artickel im Glauben -
vom leiden Chriſti erzeleſt / ſo gleube feſtig
lich / vnd halte es gentzlich dafuͤr/ das der Son
Gottes fur dich geftorben fey.. Wenn du das
thuſt / wirſtu des Tods Chriſti genteffen vnd
teilhafftig werden / alſo das aller gehorfam
RER Chriſti dir fey eine vergebung deiner Suͤnde
echerfam vnd Deine gerechtigkeit. Es iſt aber zweterlep
Eprifli. gehorſam in Chriſto zubedencken / neilich / der
gehorſam feines creutzes / Vnd Der gehorſam
gegen dem Gefege / welcher war die erfuͤllung
deffelbigen, Gleich wie der gehorſam des
Creutzes cine austeilgung Der Sünden iſt / alſo
wird vns der gehorſam Des Geſetzes zugerech⸗
net zur greechtigkeit / Rom. 5.
DIJe fuͤnffte betrachtunge. Wenn wir nu
x. Das Alſo des leidens Chriſti Durch Den Glauben
ereutz welche find teilhafftig worden / follen wır bedenden/
die Chriftien was für gluͤck vnd gelegenheit es vmb die fro⸗
0, SFR nen Chriften babe bie ın dieſem leben. Denn
Bahiiyge. -
gleich wir Chriftys bat gelitten alſo *
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Vom leiden Ehrifti, 442
das feine Chriften auch leiden ſollen / auff Das
fie gleichfoͤrmig werden dem Bilde des Sons _
Gettes/ Daher auch Paulus fpricht zun Roͤm. Rom. 8
amg. Wir find miterben Chriſti / Doch das
wir mitleiden / auff das wir auch mit zur herr⸗
ligkeit erhaben werden.
DJe ſechſte betrachtunge. Wir muͤſſen 6. Das wir
Auch letztlich bedencken / was Chriſtus von Ohtiſto ges
vns / die er mit ſeinem Blut erloͤſet hat / erfor⸗ horſam ſein.
dere / vnd haben woͤlle / Deñ weil wır nu durch
jr erloͤſet fern / ſollen wir jm auch gehorſam
fein. Was wıl er denn? j. Das wir ſeinem fein⸗
de Dem Teufel ernſtlich follen abſagen. 2. Das 1. In abfas
wir die Suͤnde fliehen vnd meiden ſollen / auff gung des
das wir nicht widerumb wiſſentlich vnd wil⸗ Teufels
liglich Bott den HERRN mit vnſern Suͤn⸗ en
den erzuͤrnen. I Das wir vns auff ein heiliges F
Gottfehiges / vnſtrefflichs Leben befleiſsigen —
ſollen / vnd jme in warer furcht Gottes / die ————
gantze zeit vnſers lebens dienen. Wenn wir ſchen.
ſolches thun / ſo werden wir das rechte ende
des Glaubens / welches iſt vnſer Seelen ſelig⸗
keit / daruon bringen / Solches verleihe vns
Bott der Pater / durch feinen geliebten Son
Iheſum Ehriftum vnfern MErrn / weils
cher gebenedeiet vnd gelobt fey ın
ewigfeit zu ewigkeit /
AN SErH.
Ende deserften teils vom Aduent
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bis auff Oſtern.
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after Bber die Aug
Regiſter Vber die Aus:
egungen der Sontags Euangelien
vom Aduent bis auff Oſtern / darinne kuͤrtz ⸗
lich zu finden / was durch alle Predig⸗
ich gehandelt wird,
Sy
© Beontra ſractur des Reichs Chriſti 20,6
Abendmal des Herim. 374385
Abgoͤtterey un Bapſtumb 34
Abſolution 283
Adam wie er zu gnaden Fomen 54
Alle drewung haͤben cin Exception 88
Ambroſij jrthumb von fajten 286
Ampt eines Kaſten oder Spittelheren 80
Ampt eines Beichtuaters 384
Ampt der vnterthanen Chriſtt j2
Ampt vnd beruff Chriſti 344. 362
Ampt vnd gebür der Kinder 156
Ampt vnd glück der Prediger 3j. 3340.28
Ampt vnd ſorge der Zlrern 54
Anruffung der Heiligen iſt abgötterey 773
Applicatio der wolthaten Chriſti 35.428
Arche Noe 39
Armen fol men ſich annemen 177
Artzney der Seelen 237
Artzney wider Zyurerey Der Eheſtand 369
Art des alaubens 370
Art eines Palmbaums 3
Art vnd geſtalt des jſuͤngſten Gerihts =
Auff viererley werfe ehret man Bott 7
uff zweterley werfe vnterrichtet Gott 5
Auguſtini Spruch 270
Auguſtus warumb fein gedacht 62
Auſſatz 189
Ei Bapſtumbe
Kap
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Kurtitf 1*
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ſeno tut!
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Adet des **
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vzdempff
lese
Regiſter.
> = Bay:
Muß Qu ne abaöttercy 324 |
NN Barmhertʒigkeit Gortes 20. 2)8. 224. 270
Dautprrdiger 54 439 |
tn — Bedenrunge des Abendmals 377
Sedeutunge der erſcheinunge der Engel 66
Seichte warumb ſie grordnet 382
u Beichtuaters ampt 384
—E Belonunge der fromen 225
— Bereiten Chriſto den weg 48
Sernhardus von Chriſti zukunfft 4
een Seruff Der AXeiden 33
a Beſchneidunge 7%
ein Beichreibung einestrewen Predigers 47
rn Seſtendigkeit in bekentnis der Lere 5
RER Bild der Beuchler vnd Maulchriſten 47
nn Wildnis der Kirchen in die ꝛr Welt 30. 36.
ru J09. 229, 2474 273. 30
Bldnis der wolthat Chrifii 270
nn Bose Gewiſſen | * 89
Sorſchafft Johannis su Chriſto 34
Srauch vnd nutz Des Tempels 362
ET Brauch des Abentmals 274.38
ET Braer des Koͤntgs Chriſtt 12
Bus dempffet Suͤnde 250.
ne Saus Lere was ſie ſey / etc, 299
N
p 7 ;
— Sriſtus warer Gott vnd Menſch 5.11. 208.
ebene warer Bott 64. 369
* Chriſtus warer Meſſtas 350,968 ;
Ccbhbriſti zukunfft ins fleiſch F
RW, 0 Chriſtus warumb er beſchnitten 234 o—
Amata· Chriſtus vnſer Mir tler 435 —
Chriſtus
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Regiſter.
iſtus der rechte Nothelffer e mye de
ya newe geburt heiliget vnſer alte — * ychebet
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riſti reich was es ſe Si
re Rech vnanfehnlid) fur der Welt . *
Chriſtus was fur ein Koͤnig ——
Chriſtus helt ſich zun Suͤndern
Thriſtus ſanfftmuͤtig vnd arm vns zu troſt
|
ſtand E
Feſol vnge
Chriſtt ſchlaff ———
Chriſti hertz gegen vns at
Chriftus ein fpiegel aller tugent —
Chriſti wort halten | 8 6
Thriſtum in der Kirchen ſuchen
Chriftumsugeft bitten km
Chriſtum feben 6
Chriſtum bekennen 369 Ede
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Chriſti leiden | 417
Chruti zukunfft zum Gericht 16
Chriſten follen in bereitfchafft ſtehen 26 In⸗
Chriſten werden Schaff genennet DR
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Confens der Eltern ım freien 165 ende
Ereng der Chriſten gsi 2 d
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Anckbarkeit fleuft aus dem Glsuben 3 Yin J—
zT Daniels 70. wochen 6) Aa
Dauıd felt in Ehebruch M.· 300 sign
Demut Ehrijit 433 "len
| Der Chriften hoffarbe 23.293 a
u. | Der Reiligen Set warumb man feyart 76 ME
nn Der Gottlofen toben wider Die from 84 Rau
| Der Juͤden Feyertage 47 * Alk
# j Der Schaff eigenſcha fft | ſich 3 * Nu
SRWEILEN Durd) bus bringt man Chriſtum * —— da
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—* Regiſter.
Rat helm Srtewunge der ſtraff hat eine exxeption 88 |
Dreifache bekentnis Petri 91 4
sts E. |
mu SC TRY 9° ngelium was es fey 22,153 |
ni De Enangelium gehoͤrt die armen an 37 |
Rucm Exuangelij S. Johannis lob 00
m ann Eheſtand / Ehſtifftungs vrſachen 162.168
t Ehe fol vngezwungen fein 166
add m Ehrgeitz iſt ſchedlich den Predigern 34
Auedun Eltern ampt vnd Sorge 54
Engeliſcher geſang 68
xdeta ie Engeliſche Predigt yon Ehrifti Geburt 66
ihrem Wepicurer 252
, Epiphania wis heiſt 130
F Ergernis der perſon Chriſti vñ der kirchen 2g
Erſcheinung der Engel was bedeut 66
zum laıss von Chrifto 2
Eſelin Chriſto zufuͤren 13
wer Enefferliche zeichen neben dem wort 67
we. rempelder angenommene Suͤnder >
um Exempel der Heiligen nachzufolgen *
a0‘ F.
TDaulſcher wahn von Chriſto 344
— Faſtnacht 264
wohn aften was fey vnd wie viclerley 280
bad) Feſt der Heiligen werumb man feyert +6
seit oder Feyertag was darin zubetrachten 3
bexertag Dee Juͤden 14> NH
Pe Slucht Chriſti 344 a DI 4
ar Frembder Glaube 195 #6
BT d Gotte an V
— Fried Gottes auff Erden ya “ J
vuͤnfferley art der verſuchung 200 10
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Kesifter,
Fur die Feinde wie man beten fol
Sur Gott fein wir alle gleich
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Bebet der Ehriſten fur der Kirche
Geburt Chriſti veiniget vnfer geburt
Geiſtliche L |
Seiſtlicher verſtand von weg bereiten
Geis und Beigigezuhorer 26,255
Gemeine lere von wunderwerden Chriſti
Gerechtigkeit Gottes
Geſang der Engeln
Geſetz Predigt
Sewonheit Gottes in leren
Glaube
Glaubens art
Glaubens Eampff
Glaube kompt aus dem wort
Enade bedeckt den mangel der werd 28
Sott belonet gute werck
Gottes harmhertzigkeit
beſchnedunge
BEISZRET
ontert!
ins weist
inig wolt
tes wor!
Sr ebet erlanget alles 205 tus wort
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Gott ehr geben was heifle * dx
Gott erkennen 360 Nil,
Gottes gaben durch vbung erwecken z
Gott aibt man fein ehr auff vier we I .
Gottes gnediger wille gegẽ alle Menſchen 72 Nice
Gottheit Chriſti 64 —T
Gott iſt warhafftig 7 aaa
Gottes fegen r aan
Gott folman ftetsloben ynddandien 337 Meiy;
Bott forget fur vns JA Rh:
Gottes ſtercke vnd gewalt
Gott verſuchet man auff viererley
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Regiſter.
Gott vnterr icht auff zweierley weiſe 4
Gottes weisheit 69
Gottes wolthaten 4
Gottes wort was es fi 227
Gottes wort bewsren 22)
Gottes wort fol man fleiffig hören 29
Gröfte Suͤnde verschtung des Euangelij 85
‚Gute werck ſind zeugnis eines rechten Glau⸗
bens 25
Sute werd wie man thun fol 235
H.
H Anna die Prophetin 09
9 Heiden zu gnaden angenomen 297
Seiligen anruffung abgoͤtterey 173
Seuchler vnd Maulchriſten 47
Aseliss geht vbern Jordan 267
Herodis rathſchlag 138. 40
Heucheley der Juͤden 359
Simelreichs ſchluͤſſel zween 3
Hochzeit Predigt 162
Sochzʒeit wie man. halten fol 166,
Hoffarbe der Ehriften 33. 303
Hoſianna | 13
RArwochen Danielis &
Never ſtand hat fein Creutz 97
Iheſus was heifle 2
Iheſus der name was vns erinnere 126
In jedem ſtand fünfferley zubetrachten 98
In jrthumb Fan man leicht geraten 99
Johannis botfehafft zu —
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Johannes bereit den weg
Johannes Eent Chriſtum
Johannes von Chriſto gelobet
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Joſua geht vbern Jordan 206
Juͤden Feyertag 7
Juͤngſt Gericht 224
Juͤngſten 1998 — 18
Kampf des Glaubens 208
NRaſtenherrn ampt 80
Keyſer Auguſtus 60
Kinder we man stehen fol 54
Kinder worumb ſie vbel gerathen 154.755
Kindheit vnd Krippen Chriſtt was beden
65.
Kirchen fuͤrbild 106,229,247.274,3
Kirch von Gott erhalten | 185
Bird) Chriſti hat viel feinde 218
Kirch Chriſti warumb eim Weinberg ver’
Nun
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. gleicht 233
Kunft wider das ergernis der verfolgung 27
OEgation der Hohenprieſter zu Jey. 43
WBere von guten wercken 2%
S.ere von warer us 298
Lere von wunderwerdien Chriſtt 83
Liebe Chriſti gegen vns 86
Job des Euangelij S. Johannis j00
S.0b des Glaubens 253
2.0b Johannes des Teuffers 49
Lutherus von Gott erhalten 185
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Manaſsis exempel
Maria ein Fuͤrbild der Kirchen
Maulchriſten Bild
Menſchliche ſchwacheit
Mefsiss wenn er komen ſolt
Mirackel Chriſtt
Mirackel des Teuffels
Misbrauch aller Creaturn
Misbrauch der Faſten Chriſti
Misbrauch in guten brauch zu wenden 177
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Athan der Prophet 62
Neben dem wort euſerliche zeichen 67
Newer gehorſam 25)
Nohe Zimmerleute 738
Nutz des faſten Chriſtt 286
Nuͤtzliche betrachtung der Tauffe 275
Nutz vnd brauch der Tauffe Chriſti 273
Nutz vnd frucht des leidens Chriſti 437
Edipi Exempel 23 19»
Öffenbarte Suͤnd iſt ſchrecklich j88
Ordnung im arbeiten 233
Oſterlambs bedeutung 277?
Almswelgen art »
Papıfierey was ſey 328
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Paſslo Chrij si pu
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Regiſter.
Petri verleugnung vnd bekentnis 9 ll
detri vnnoͤtige ſorge ge geder
— bereit ven weg Act. jo. bbrge6o
Prediger gluͤck vnd ampt . 30 agen m
Prediger ſoͤllen nicht ehrgeitzig ſein zyutelhet
34
Prediger wie fie fich halten follen 35). 39 Zaphant
Prophezeiung Der Propheten vnd Apoſtel ande
von Chriſto 728 baͤndeen
Prophetiſche drewung haben ein exception gg8 inmd
Prophezeyung Zachariae )
Pruͤfung was ſey 3%
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ON Aehföhlag Herodis ——
“N Reich Chriſti vnterſcheiden vom Welt —
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Reich des Teufels Vak
Richter des juͤngſten tags ———
Rhum der Papiſten von Chriſto 2 —
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Racrament des Alters 24,188 Tara!
Sacrt ament was fey jag Nlufispt
Schefflein Chriſti zu werden 92° Uurdsr
r Schifflein Chriſtt | 209 lullns
4 Schlüffelzum Reich Gottes ift Das wort 3 Mh
N Schüler Chriſti Jos Ste
Su Schwadheit Perri ad
Hi Seeman vnd Samen was fey 248 md
NN Seelen artzney 229° 3 ann
0 Segen nehret 290
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IM Segen Gottes — 7* * ——8
Selig fein was es heiſſe 3% x
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Simeonis zeugnis 05 | | Mo
Sl Sorge der Eltern 54 |
V Sm Sorge Gottes fur die feinen 40 4 —4
rt, © Sorgen wie weit verboten 232 LM
hei. - BSpittelheren ampt go IE IN!
Ned Gtepbant ampt in der Kirchen So |
4 NET Straff der verechter des Kuang. Jo. 225 254
Suͤnde ein geewlid) ding \ 433
Summa des gantʒen KEuangelg 7 2
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Bier Tauffe Chrifti 262, 209.273
Tauffe bereit Den weg In Himel 267 *
Tauffe fuͤrbild 265 |
aA Tejtament wasfey 38}
Teufels haſs wider Chriſtum 428. 307
or Teufels Kınder verachten Gottes wort 253
Teufel ein abgefagter feind des Worts 253
) Teufelifeh Eunft 45.354
bin Teufels Mirackel 176
Renz Teufels Prediger 2352
BOOT. Teufels turſt ond kuͤnheit | 238
BR Teufel was er vnofen Reich ſex 32236 |
Trcroſt der Kirchen 108 *
ENT Troft der Suͤnder > |
Troft der Prediger 55. 73
Troſt ım Creutz 152
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Regiſter.
Verechter Chriſti vnd des Worts 3
Verfolgung des Kuangelij
Vernunfft verſtehet nichts in Gottes dm
304, 224
Verſuchung Chriſti 289
Verwunderung der Eltern Chriſti 04
Veterlich herz Chriſti 86
Viererley leben vnd tod 356
Vmb des Wortswillenallessuwsgen 3
Vnart Ver it re 726
Vnartige Kinde 369
Vndanct barkeit: der Welt 86, 242: 3)4.429
Vnfleis der Eltern iſt Suͤnde 65. 56
Vngleiche ehe iſt gefehrlich 16
Vnterſcheid Chriſti von der Welt reich
Vnterfcherd Chriſti vnd der ander heiligen 3
Vnterſcheid Chriſti und des Teufelsretch 220
Vnterſcheid Göttlicher Ceremonien vñ Ham
[hen ſatzung 149
Vnterthanen Ehriftiwasfietbunfolln 72
Vnwirdige empfahung Des Sacraments. 382
Volſauffen zu meiden 27
Vom Abendinal Chriftt 375
Dom namen Iheſus 76
Dom Reich Chriſti 2318
Von der Bus 299
Von der verſuchung 200
Von guten wercken 235
Von der Tauffe 12}
Von der Tauffe Chriſti 262. 269.273
Von Wunderwecken Chriſti 183
Vrſachen warumb Chriftus in die a
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Regiſter
su Drfscheder verdamnis der Juͤden |
end. Vrſache warumb Chriften Schafe genent, 94
Vrſache Das Eheleut in der Auch zuſamen
8 gegeben 106 |
mn. wetheil des jüngften Gerichts 3.224
N Arheit Gottes PA
X SEHR Warumb Chriſtus von einer Jungfe aw
X geborn 6%
| Warumb Chriftus indie Welt Fomen 8.34
la su Warumb Chrijtus durch aleichnis gered, >47
An MW srumb die Gortlofen toben wider die fros
Arch men 84 (105
NwWarumb Joſeph Der Vater Chriſti genenr,
Warxumb man die Feſt der beiligen feiren >6
as Tai — Bott dem Teufel verhenge die Men
De * ſchen zu plagen 3
gr Was Ehriftus leiden fey 434
Was ein jeder in feinem Beruff merdien ſol.
Was ein trewer Prediger fey 47. (345
% Was Gott fein ehr geben heiſt co
* Was in eim jeden ſtand zu betrachten, 9s
Bu Was Segen fey 106
* Wege dem bereiten 48
„u Meinberg Chriſti 3
| Meisheir Gottes Pe)
Kot Melt verscht die Zeichen: 26
sch Meltwird erger bey dem Liecht des Euan⸗
i elij 83
Bo PEDeEr —— am Juͤngſten tage ſein wird 21 A
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hl Ak ie Ehrliius gewachlen
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Regiſter.
Wie es den Predigern in der Welt gehe
Die man die Schaff Chriſti weidenfol 92
Wie man ſelig werde *
Wie man ſich pruͤfen ſol *4
Wie ſich ein Chriſt halten ſol 230
Wie fich ein Prediger halten fol 40
Mirdige empfabung des Sacram: 392
Wo Ehrifiusgeborn 63
Wo fur ſich ein Chriſt huten fol 27
Wolthaten Chriſtt
Wolthaten Gottes.
3.
Acharie Propheʒeyung von Chriſto
zanck Chriſti vnd der Juͤden 350
Setchen vormiängftentage 18
Zeichen find fichrbsre buspredigten 20.25
Zeugnis der Propheten‘ vd Ypofteln ward
umb Chriftus in Die Welt Fomen 8
Zeugnis Gottes von Chrifto. 27)
Zeugnis Johannis von Ebrifto 46
Zeugnis Simeonis von Ehrifto 10$.)06
Zimmerleute der Archen Nohe PB»
Zorn Gottes 429,433 437
Zuhörer viererley art 25, 25
Zukunfft Chriſti ins fleifch
Zukunfft Chriſti zum Gericht 16
Zunemen im erkentnis Gottes 1),
Zween Schläffel zum Himelreich 93
Zweige abhawen 3
Swererley Reich auff Etden 249
FINIS
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buyhr 212, 5
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Regiſter.
Kurse Erklerunge etli—
cher Spruͤche der heiligen
Schrifft / in dieſem
Winterteil.
Ben. Seid fruchtbar vnd mehret euch 168
3. Des Weibes Same fol der Schlan⸗
gen 6. 54. 6o. 7) 90. 279.34
Im ſchweis deines angeſichts. 339
*. Das iſt aber mein bundy denje 98
22. Durch deinen Samen follen gefegnet
9 Es wird das Seepter von Judas Co
Erod 20. Die Sünde ver Veter heimfüscht 2303
Ylum.za, Es wird ein Stern AUS Jacob *
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eut. jo Beſchneidet ewer hertzen vorhaut j22
Verflucht ſey der nicht helt 205
Reg.ʒ. Das alle aͤnd inne werden / das IP
rael ein up a r
2.Reg.n.Die Buspredigt Nathan 2
Dal), Mol allen Die auff In trawen 366
2, Worumb toben die Heiden. 366
Zöffer den Son das er jz
Du ERR fegneft die Gerechten 72
> Sein vnglüd wird auff feinen Kopff
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8 Aus dem munde der vnmuͤndigen 369
18 Der Zpellen bande vmbfingẽ mich 428
Smel erhebẽ die ehre Gottes 377
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Sie werden nicht zuſchanden
Von wegen der Suͤnde ſtraff
Die feinde muͤſſen zuſchanden werden
Kuffe mich an in seit der not
Gott fey mir gnedig
Die Öpffer die Gott gefallen
290,
ſtu 239,
222
199
300,383
Wirff dein anligẽ auff den HErrn 20
Seller euch Reichtumb zu / ſo henget
das
Ich bin bey jm in der not
257
9
Der Herre hat gejagt zu meinem Zo⸗
Dittet Das sun friede Ferufalen: 22
Es muͤſſe wolgehen denen
242
28. Du wirſt dich nehren deiner hende 26
Gebe nicht Ins gericht. mit Deinem 283
I43
147 Er heilet die zubeochen bergen
Eccleſ.3. Mer pech anruͤret der
Eſat.
35
16
r. Line Jungfraw wırd ſchwanger 68
Sagt den vorsagten herzen 25 (48
Ich bin eine ſtimme cines Prodigas
Alle thal follen erhoͤhet werden
48
Fuͤrwar er trug vnſer kranckheit 8
Dey Gott iſt viel barmhertʒigkeit 226:
Ich wone bey den zuſchlagenẽ hurs,37.
Der Geiſt des HErrn iſt vber mie 36
Jere. 9. Ein weiſer rhuͤme ſich nicht feiner 195
44 Da wir Melechet reucherten
48 Perflucht ey wer das werd’
Ezech. 18. Bekert euch von allen ewern
38. 33. So war ich lebe / fpricht Der RErr 87
325
234
299
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Dan, 9. Wir haben geſuͤndiget mit vnſ Bi
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—ARX— Von den >o, wochen 6)
MN Dr Sie follen eſſen vnd nicht ſat werden
| 290
in 3 Dtodich wıldein tod fein 437
R mon + Die farren vnſer lippen so
li. oel2.25ekerer euch zum MRErrn 303
ET Ne Mer den namen des Errn anruffen
—* Nah: i 299
** Mich.5. Vnd du Bethlehem Ephrata 129
as Ach. 9. Sihe / dein Koͤnig kompt zu dir n
Cob.4. Dein lebenlang babe Gott vor augen
—* 155
Matt. z. Ir Ottern gesticht/ wer hat 50
—
*
in 6 Sucher zum erjten das reich Gottes 55
10 Ir muͤſſet gehaſſet werden 84
re Fuͤrchtet euch nicht für Denen die den
—EX Leib. 3 (46
RR IC er mich beEennet für den Menſchen.
FETT 3 Den aemen wird das KEuangelium gu
Ducle prediget | 68
Box m.) Kompt alle zu mir die je 8.182
eu 34 Es iſt nicht recht das du Deines bey: 22
f — 2 * h *
mem 25 Wenn aber des Menſchen Son komen
— 2Ich bin bey euch alle tage bis 0
ee Marc.. Thut buſſe vnd gleubt 50
en 76 Gehet hin in alle Welt vnd 92. 308
Cuce. Der Rnecht Der feines 2Errn willen
*
m 18 Ich Fate zwier in Der wochen 284. (07
RT. Bott fey mir Sünder gnedig 28
im 29 Zalmel vvnd Erden vergeben 240
PER Joh). Im anfang war das Wort 64
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* Any. ur | Alles iſt durch iug ch Wie
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Sihe das iſt Gottes Lamb / welches
8. 33. 9. 190. 458. 5
3 Mer anden Son Gottes gleuber, 202 ıp 7’
Wer nicht gleuber vber dem bleibe ag 1 9"
8,6 Wer an mich gleubet 8. 3206 5 Tod
6 Niemand kan zu mir komen 29 il)“
Wer an den Son gleubet 86
16 Es kompt die zeit wer euch toͤdtet. Ni Yarlı
Der Furſt diefer Welt 206 dr C
17. Ich heilige mich felbs 8
13 Mein Reich iſt nicht vondiefee 2a 4 Mt
20 Diefe aber find gefchriebendasjrglag Fri
bet jap — —
ct. 2. Petrus bekeret 2000. man SE, dur
jo Gott ıft Fein anfeber der Pafon gi ",
Nu erfare ich mit der wsscheit 298°".
ht tes 25.4307 3 Yo
Au) 4 Er iſt vmb vnſer Sünde willen da⸗ N
hin 437 Mick
5 Durch den Glauben haben wir einen fo;
zutrit 3 Dun,
6 Ale die wir in Iheſu Chriſto getaufft. wa⸗
279 Sy
Wer da gleubet / der iſt gerechtfertigt. Gy ;
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Rt Mit dem bergen gleubet man 373 d
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ur den Regiſter.
sıbe; * N Eorint.2. Wo fie die erkant / hetten ſie den
u Herrn. 436
RS 7 Vnmb hurerey willen / hab ein, 169
— jo Das Brot das wir brechen 3*8
— y Seid meine nachfolger 352
* tar or 5 Too wo iſt dem ſtachel⸗ 206
"a Corint, 5,7 hat den/der von Feiner Suͤnde
ut ri —* 8. 20 6. 386. 37
—X 8 73 Verſuchet euch ſelbs 381
' Balz. Bey br iſt Feine anfehung der Pers
—J on
au * + Da aber Die zeit erfuͤllet ward *
dd hand Kr iſt vnter das Geſetz gethan. 14
Ephe.2. Wir find von natur Kinder 2*
UNTER Er iſt vnſer fried/der aus 437
rn 3 Durch ven Blauben haben wir cınen
— zugang 300
NT 4 Iſt komen in die vnterſte teil ö
sie 6 Je Deter/ zihet ewer Kinder 55
‚pup3 Weil Chriftus aufferftanden/fo wers
WC den auch wir aufferſtehen 380
"Ts Wir find der Beſchneidung 22
ccheſſ. 4. Das iſt der wilie Gottes ewer 238
* 2 Den SGeiſt dempffet nicht 3
nal cheff.3. Wer nicht arbeitet fol nicht 236
nme uEimotb. 1. Obe eine gute Ritterfchaffe 239
3 Gott iſt offenbart im fleiſch G
4 Seyeim Fuͤrbild dem gleubigen 252
5. So — te ſeinen / ſonder. 239
mm. Den Reichen dieſer Welt gebeut. 257
mit ur Timor.s. Alle die Gottſelig leben 97. 209
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2, Wir follen verleugnen das vngoͤti⸗
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Pet.j. Wiſſet / das je nicht mit vergenglichen
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Sind wider geborn zu einem vnbeſl.
_ 230
Chriſtus hat fur vns gelidden im 436
4. Siebe bedecket die minge der Bunde
egiſter.
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17)
Das gericht hebt an am haus des 206
Ss $Exr geht vmb her wie ein brullender
Lew 253.38
2.Pet.2. Gott kennet die En ct venig 139
‚oh. Das Blur Iheſu Chriſti reiniger &
ei 380. 272308
3 Der Son Gottes iſt erfchienen 6.9.94
Vnſer Glaube iſt der fieg _ 205 (18
Zuch, 3. Wir find Chriſtus teilhafftig 7%
- Wir haben einen ſolchen Hohenp. 333
Apoe.ꝛo. Ich fahr einen groſſen ſtul. +
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Reinigung Marie 5 Bi
DEnn meine augen haben deinen |
Heiland aefehen / Welchen du bereitee
haft/fur allen Voͤlckern. er
En Liecht zu erleuchten die Neis
den Und zum preis deines Volcks
Iſrael.
Erklerung des Texts.
AN dieſem Euangelio wird gehandelt ein Summa die
teil Der geſchichten Chriſti / nemlich / wie ſes Ruange⸗
er im Tempel nach Dem Geſetz Moſi / ſey geo⸗ lij.
pffert worden / vnd wie Simeon em frommer
gerechter Man / Iheſum den Son Marie / fur
den waren Meſſiam erkennet habe / aus ein⸗
gebung des Deiligen Geiſtes / von welchem ex
eine antwort bekommen hatte / er ſolte nicht
ehe ſterben / ex hette denn zuuor mit ſichtlichen
Augen den HERR Ehriftiun geſehen / Vnd
als ex in ſahe / nam er in suff feine arm / vnd ſe⸗
genet jn / Nach ſolchem / beweiſt er ſeine danck⸗
barkeit gegen Gott / mit einem andechtigen
Gefünge, Die follen wir ons widerumb zu ger
muͤt furen/was wir bis anber von Ehrifto ges
böret haben / auff das wır Die gange geſchicht
von jm wiſſen. Haben derhalben erjtlich ge⸗
hoͤrt von ſeiner herrlichen geburt / das er ge⸗
born ſey zu Bethlehem. Zum andern / von
ſeiner beſchneidung / das er am achten tage
ſey beſchnitten worden. Zum dritten / wie ce
yon den Weiſen erkandt vnd verehret ſey wor⸗
24.» ven.
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4 Am tage der
den. Nu folget ferne auffopfferung im Tempe *
welche nach erforderung des Geſetzes geſchach a M
als fedys wochen nady feiner geburt / vergam *
ir GAR waren. Der Artickel hiermne ſind drey. ** “
* — 7* J. Die opfferung Chriſti im tempel. A —*
2. Simeonis beſchreibunge vnd ſegen. ML gr
3, Stmeons lobgeſang. u —*
2 von fit
Som Erſten. nadremf
ES hatte Bott im altın Teftament man / E dem Pr
cherley breuch vnd gewonheiten 3u opffange N art
Känfturfas ordnet / vnd ſolches swar nicht darumb / dag Eis
hen was. durch folche werd des opfferns die Menſchen Nu
zumb Bott 6. Gott folrem gerccht werden / Denn ſo der A
— 5 Gchſen vñ Boͤcken Blut hette koͤnnen die Sin Mi Dan
son Tine de tilgen / ſo were Chriſtus nicht ıns fleiſch Foy Mur
ment gcords men / auff Das er durch das opffer feines Lelbs —XC
Bit. die Sunde ausfegete vnd tilgere / Sondernes Ns ft lu
find andere vrſachen geweſt als nemlich dieſe. * *
HOSTS gE
DT erſte / Auff das die Abgötterepder dyjerad
Peiden Durch ſolche vbung verhindert Ex und
Der Avbadt⸗ auffgehaben wurde. Denn weil alle er —
ep we, [ben/ wie greb vnd wilde fie auch ſein moͤget aeſcn
Ku. Sort zu dienen eine luſt vnd andacht haben Rt Paul
wollen fie nach jrem gutduͤncken Dortesdr Chin
enjte erdencken vnd ſtifften. Weil aber © hl ba
kein Gottesdtenſt gefellet / Denn Der / Den & Kay 3
felbs geordnet / So bat Gott durch Moſen many,
felbs mancherley Gottesdienſten geſtifftet na,
auff das durch ſolche menge der —— Henn r
fo Bott geordnet hatte / das Idiſche 9 —
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IN 891 8° (I og Ill)
Reinigung Marie. 5
won der Abgoͤtterey abgesogen würde) vnd
dienete nur Dem einigen Gott/der fie aus Egy⸗
ptenland gefürer / vnd andere vnzehliche vıel
wolthaten leibliche vnd geiftliche jnen erzeiget
hatte. Die andere/auff ons durch folche euſſer⸗ rr.
liche vbun g der innerlichen Gottfeligkeit ein zur anrei⸗
huͤlffe geſchehen möchte. Denn die euſſerliche dung zum
opffer find an ſich ſelbs Fein Gottesdtenſt / ſon⸗ Sotteedi⸗
dern find nur eine aureitzung zum waren Bon"! ·
tesdienft / Wie denn foldyes offenbar wird/
aus Dem Propheten Eſata / da Gott der HErr Lfaic 62.
ui Die eufferlichen opffer / fo one innerliche des
hertzens froͤmbkeit geſchehen als einen grewel
verwirfft.
OJe dritte / Auff Das oͤffentliche zeug⸗
niſſen Des danckſagungen gehalten wuͤrden/ BR
dardurch das Judiſche Volck erwecer / vnd Zur banchian _
geſtercket wuͤrde / vnd offenbarlich bezeugte /
das fie allein Den Gott ebreten / der fie ins
land Eanaan gefuͤret / vnd in der Wuͤſten wun
derbarlich geſpeiſet hatte.
D Fe vierde/Yuff das das ampt des Worts /IIr.
hierdurch beftetiger würde / Nemlich Das die Zu beftetis
Kirchendiener vnd Priefter etwas hetten / dar ⸗/ gung des pre
uon fie ſich ernehrten. Wer dem Altar dienet /igamprts.
ſpricht Paulus / der fol ſich vorm Altar wehren,
Vnd Chriſtus ſpricht / Ein Erbeiter iſt feizı.Cor.s.
ms lohns werd. Dieſe weiſe hatten fie fur Matth.o.
zeiten in Der Kirchen / wenn fie zuſamen ka⸗
men Sottes wort zu hoͤren / oder die Sacra⸗
ment zu halten / fo [hoffen die Chriſten etwas
zuſammen / ein jeglicher nach ſeinem vermuͤ⸗
gen / auff das die Diner des worts / vñ Die Ar⸗
J A ı men
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27
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| ARTRMANM
0 —
6 Am tageder
Y
MR;
men möchten vnterhalten werden. Welche auf
famlung hernachmals Colled« genennet ward. ns
Daher kompt auch Die weiſe / das man den ze⸗ un
bunden gibt. | m gebo
Er DI fuͤnffte / Des ſolche alte Opffer eine
figur weren des kuͤnfftigen opffers Chriſt/ / *
Zaren I Is fürboren / dadurch fie vo —*4
aim werr des vnd gletch als furbote Rne vom onehuene
orffers Cpri- Ehinffragen Meſsta erinnert wurden, Solches
fti. haben Die komen wol verſtanden / als Abel /
Nohe/ Abrahau. Denn fie bieltens nicht da⸗
Moen
in „un
DE N)
(kr tage
a SP mh!
für, das fie mit jren opffern die Shndemd
t00 tilgeten / ſondern verlieſſen fid) auff dns —*
opffer Chriſti / durch welches krafft auch jre ang
Bn.s. Sünde getuget worden. Als Abel ſein opffet 59
Abel gedacht ſchlachtẽ / gedachte ex alſo. 7. Da ci das blut u, Di
um open des opffers anſahe / gedachte er an Die Funde —20
en xier des Wenſchlichen geſchlechts / Welchs den wre
ſtück. ewigen tod verdienet hatte, 2. Darnach ſihet —*
er aͤuff das / des dardurch bedeutet ward. uf
Denn bie bedachte er / das fein opffer ein fürs Eh a
bild were des zugefagten Samens / das iſt / 8
Chriſti / der durch ſein eigen opffer die ſndeab 1 Wehe
legen vñ tilgen wůrde. Durch folhe hana
kung ward bel im Glauben geftexche (und "N
nam zu / dadurch er auch fur Gott gerufen woſolhe
tiget / vnd gefellig worden. 4. — *
glauben erfolgete danckſagung / vnd ein newes Ka
leben. Mer sufffoldhewerfeopfferte/deege
fit Gott. Disfeygefsgt In gemein von den 6
opffern des alten Teſtaments Nu wil z
auch fagen von form vnd art der Opfferwet F
ches hie in dieſem Ruangelio gedacht wi...
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IN 891 8° (I og Ill)
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a Reinigung Marie. 7 |
—XRX Wenn cın Kind geborn ward / ſo waren
ki Hierauf zwey gebot gegeben. Eins von der art des opſ⸗
—X
url Murten, wie viel wochen ſie ſich von der Ceu⸗ fern weiche
te gemeinſchafft enthalten muͤſte. Das ander hie gedacht ˖
Wshlduhn Bon gebornen Kindlin. Dex Mutter war DIS
XE *. Geboien/ das / wenn fie ein Amblin auff dieſe
ehe KOelt geberen wuͤrde / ſie ſich von den Leuten
Ge enthielte ſieben vnd dreiſſig tage / Wenn aber
rim. ei Megt boren wi > ward die gl 1. Von innes
ne liwim. ein Wegolin geboren ward / ſo wa „ halten der
anhhim, Der tage zwifscht / Denn fie mufte ſich auſſer —*8
der Leute gemeinſchafft inne halten vier vnd .,
ſiebentzig tage / Welches zwar nicht geſchach
arte KON vwegen des Weibes vnwirdigkeit / ſondern
von wegen zweier anderer vrſachen / nemlich /
Yon wegun der not / vnd von wegen Der bedeu⸗
neigen Fe Die not erforderte / Das durch ſolche
RT ef das Weib wider zu jrer geſundheit vnd
ſercke keme / Den nach den Be
nr u JOB geburt bedarff ſie ruhe er such frome Lhemetmnet
2 Kom aa ne5H krefften komen. lbẽ der Wer ſollen der
u ace Ehemenner folcher ſchwacheit halbe De wöcherin ver
see er Diefelbeseit pber verſchonen / Auch follen —
a De Weiber ſelbs beide von jrent wegen⸗ aan
N ach auch von anderer wegen/ ſolch Ge der
ee natur halten. Die bedeutung aber wor a
Semi! das folche abfonderung — —“ Was ſolch
ua? eve, ſo von Adam geboren find / —
ausgeſchloſſen find von wegen —* armen = bedeut.
ie welcher fie geborn werden / vnd derha *
nt Dürfen des Suͤnopffers vnſers RER
—2 — Chriſti
2 ar DAs ander gebot berangte 048 ran a | RXRX
| IT Kind / vnd war auch N ill ein, —
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opffern oil.
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IN 891 8° (I og Ill)
Suͤnden beduͤrfften.
man alle erſt
borne Fort
B Am tage der
mein gebot / Das ander) von den erſtgebornen
ſonderlich.
DAS gemein gebot hielt alſo / wenndie
tage fur vber waren in welchen Das Waub
vonder gem eine abgefondert fein muſte / mu⸗
ſte man opffern fur den newgebornen Sony
der Tochter / wes ſtandes auch Diefelben fin
mödıten. Dis opffer erinnerte erſtlich / das die
itzt geborne Kinder Suͤnder weren / vnd ders
halben cine reinigung vnd vergebung der
Danach / auff Das fie
durch jolche weıfe Bott geheilget wirden, Fer⸗
ner / das die Kltern hieraus lerneten / das ſie jre
Kinder Bott zeugeten / vnd nicht jnen ſelbs
oder dem Teufel, Letztlich geſchach ſolchs von
wegen der bedeutung / nemlich / Das ſie eine fly
gur der opffers Chriſti fein ſolte.
DAs ſonderliche gebot von den erſtgebor⸗
nen / berraff beide Meuſchen vnd Vieh, das
man ſie Gott opffern ſolte. Erſtlich / zum ge⸗
dechtnis Der groſſen vnd hoben wolthat / das
der HER R das Volck Iſrael behuͤtete vnd
hing alle erſte geburt in Egypten / von Men⸗
ſchen bis auffs Viehe. Darnach von wegen der
bedeutung / nemlich / das der eingeborne Son
Gottes / vnd erſtgeborner Marie / dermal eins
fur ons ſolte geopffert werden / uns vom &4
gypten der Suͤnde zu erloͤſen. Dis fey gefägt
vom Gef vnd feiner bedeutung / Nũ wollen
wir auff das opffer Chriſti komen.
DAS Gef gebeut das alles erftgeborne/
fo zum erften Die Mutter bricht / vnd von
menlichem Samen empfangen ift / auff por
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Reinigung Marie. 9
weifedem HERRY fol geopffert werden; arumb
Aber Chriſtus wer nicht nach Menſchlicher Gore vom
weiſe empfangen / fondern von dem zAriligen oxffern gW
Geiſte / vnd geborn von der aller keuſcheſten haiten.
vnd reinen Jungfrawen Maria / Derhalben
war er nicht mit dieſem Geſetz verbunden / das
ei ſich / wie andere erſtgebornen / im Tempel
aufſopffern hefe. Antwort. Chriſtus war atwort
auch hieruon frey / das er nicht empfangen vñ
geboren winde wie ein Menſch / vnd hernach
deſchnitten wuͤrde / vnd lidde. Aber der / der da
von allem iſt frey geweſen / iſt aller Welt
Knecht worden / auff das er vns alle frey ma⸗
chete. Oder / wie der HSeilige Auguſtinus
ſpricht / Deus eſt factus homo, ut homines Deos Auguſtin
faceret,Das iſt / Gott iſt Menſch worden, auff Sptuch.
das die Menſchen zu Goͤttern wuͤrden. Vnd
Paulus ſpricht / Das Chriftus vnter Das Ges
je gethan ſey worden / auff Das er Die ſo vnter
dem Geſetz waren erloͤſete. Von dieſer vrſa⸗ Gal.4.
eben wegen hat ſich auch dieſer erſtgebotuer
sn Tempel wollen laſſen opffern.
Woe iſt er aber der erſtgeborne geweſen € Shriftus der
Es iſt nie ein ſolcher exfigeborner geweſen / }, ie erfiges
Iſt er ein erſtgeborner geweſen nach feiner horse.
Goͤttlichen natur / denn er wer Gottes ewiger
Son / Ich ſpricht er / habe dich heute gezeuget.
2.7 cr nach feiner menſchlichen natur der erſt
geborne Marie gewefen / Denn fie hat Feinen
Son für jm/oder nach Im geboren. 3. Iſt cr der
erſtgeborne nad) der gnade / Deñ ex ift der erſte
Menſch jo geborn/ vñ Gott geopffert worden/
vnd durch over an ſich ſelbs / Bott —
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pſalm. 2.
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10 Am tage der
4. Ift er der erſtgeborne in der krafft / denn ex At!
iſt der erſtgeborne von den todten. 5. Iſt er al⸗ nl ’
fo der erſt geborne / das wir durch jn zu newen ©
Menſchen ſollen geboren werden. aurchlt
VBer das iſt zu mercken das Maria zwvo
Marie ar⸗ junge Tauben habe geopffert / darmit jre ar⸗ Non Ale
mut. mut angezeiget wird, Denn die Reichen oph
ferten ein Lamb. Dieraus ſollen wir lernen / ra
Das wir vns vnferer armut nicht fchenenfob * i
len. Chriſtus bat wöllen arm geboren werden ” ori
auff das er uns Reich machete / wenn wir nur 9 6
feine guter vnd Reichthumb mit danckbaren
gemüte wöllen annemen. mh)
Vom andern. —
eſatqtt
VNd ſihe / ein Menſch war zu
Simon Ieruſalem / mit namen Omen? nm
wird gelobe Se haben wir erftlih eine befhreibung wilden
wesen jeiner Simeonis / vnd feinen Segen. Erſtlich sr bin
gerechtigkeit. wird er gerhuͤmet von wegen feiner gerechtig ⸗/ nat
Eeit. Denn alfo hat er ſich in ſeinem leben bex son;
den Leuten verhalten / das in jederman fur e una
nen fromen vnd gerechten man bielte, Der una
uangeliſt wil nicht / das er alſo gar gerecht gb uahn
weſen ſey / das er nicht eine ander gerechtigkit
beduͤrfft hette / Deñ er bekennet ja in ſeinem ge⸗ lan
ſange / das Chriſtus fein Heiland ſey / ſondern
das wil er / das er erbarlich vnd vnſtrefflich
vnter den Leuten gewandelt habe / das er nie⸗
mands beleidiget / ſondern viel lieber einem ni
jeglichen nach feinem vermuͤgen gedienet ha⸗ n h
br, Wer nu ein folcher iſt / der wurd vom —3* fon
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Reinigung Marie 1
rone / vñ von jederman fur per gerechten man
gehalten. Darnach wird er gelobt von wegen „
feiner Go ttſeligkeit / Denn er hat Gott Be
geruschket . MI dem wörtlin Gottes⸗ Dottſelig⸗
furcht / wird alles Gottesdtenft verſtanden. keit.
Denn gleich wie der / ſo Gott fürchtet/ allerley
meidet / Darmit ex Gott erzuͤrnen möchte/ aljo Gottes fur-
thut er auch alles / was Gott gefellig vnd and dt was fer.
enem iſt. Dieſe furcht Fompt aus dem Glau⸗
ben / vnd iſt nicht eın Gottesdienft / als da iſt
in allın Gottlofen. Denn ſolche fürchten
fich allzeit für dem gericht Gottes / vnd wol
ten lieber Das Erin Gott were / Den das fie von
jrer laſter wegen follen gefirafft werden. Ein
folche furcht war dieſe nicht / welche hie ım als
ten Simeone gepreifet wird, Denn esfolget/ 3.4at auff
Vnd wartet auff den troſt Iſrahel / ar trofi Ife
mit welchem wort angeseiget wird/das er mit vr. on
gar brünftigem bergen auff Die zufünfft Chris
fi gewartet babe Denner bat wol gewuſt /
Das Die Propheceien Jacob vnd Danıelts auff ©
Diefe zeit gehörten vnd weıfeten / derhalben er rg ;
defto begiriger gewartet / vnd fein leben zu er⸗ ö
lengern gebeten hat / bıs fo lange er Chriſtum
leiblıch fee. Vnd iſt nicht wunder/ das er mit
fo herzlichen mute auff Chriſtum hoffet / denn
er war / wie Der Euangeltiſt fagt/ Des Heilt⸗
gen Geiſtes vol,
Was iſt aber die belohnunge geweſen Belohnung
ſolcher frombkeit⸗ Er hatte eine ant⸗ ner frönte
wort c
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12 Am tageder N
she pie
wort empfangen von Heiligen Gel⸗ supi
fie / Das er den tod nicht ehe ſehen fols Hans
ee /er hette denn zunorn den HEYm Er
Chriſtum geſehen / Durch welches any (ano
gen er in den Tempel Fam. Was that eraber yudifng
daſelbs 7 Als die Eltern / Joſeph vnd Maxig / "lin;
das Kind in den Tempel brachten / nam ers ogada
auff feine arm / vnd lobte Gott. Itt hatuu dan wi
dieſer heilige alte Man das jenige / darumb er ſeiſti voe
ſo fleiſsig gebeten / erlanget / hebt an / vnd zeu⸗
ger von dem HER AH Chrifto vnd beken⸗dus aſt
net oͤffentlich / das dieſer Iheſus der Chriſt ſey rd
fo den Vetern verheifjen worden. Alam DH
WSe heben jgt gehört von der frömba nimdl:
Was wir bie Feit Simeonis / Nu wöllen wir in aud) vis ahahen
raus zu lers zum Exempel fuͤrſtellen. Erſtlich follendie ';,.
nen. alten / darnach auch andere Leute von im ler⸗ u
nen / Gott fuͤrchten / heilig vnd vnſtrefflich vn⸗
ter den Leuten leben / Sollen lernen Chriſtum Sr
u - DR
uff Die arm faffen/ das iſt / in ire bergen /in had
preifen / loben vnd bekennen / Wenn ſie ſoſchs * *
thun / werden fie mit den Stmeone gar vber / —8 *
fluͤſſigen lohn im Himel empfahen. yo)
ü min Ms
Vom dritten. abbich
ed
FOLGE der Geſang SImemis/ "kn
IERN / nu leſſeſtu deinen Diener ih
im friede faren / wie du geſaget Ball!
Diefin gefang hat man lange zeit anhet in der ¶
Kirchen
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N det troſt nemen foll/ ſonderlich wenn wir hie aus
kin, ty, dieſem leben abſcheiden muͤſſen. Auff das wır
Brei. BbER Diefen gefang deſto bas verftehen moͤgen /
it, WEICH in in wey ſtuͤck theilen. Im erften teıl
andern verfaſſet ee kuͤrtzlich die wolthaten
—*
[7
Mita,
IN Ah
Non, gewonheit ſoichen bey dein begrebnis der vers bliedlcin .
&
u» &
A erſte ſtͤck i dis HERN/ Ms ı.ote ne
Lleſſeſtu deinen Diener im friede fa⸗ 3
ROT auacn haben deinen Heiland geſehen.
sie frewer fi) Der Altuater Simeon gar
m herglich / das er Chriſtum mit leiblichen aus
NETT Wolzuyor mit den augen des Glaubens gefes
Var hen / wie Chriſt. age vom Abraham: Abrahã zop.g,
EN ſahe meinen tag / vnd frewet ſich / Jedoch Dies
Jamie weil ex eine verheiſſung vom HDeiligen Geiſt
ſtum leiblich vnd mit ſichtlichen augen ſehen
ſolte / hat er an ſolchem ſehen ger hertzliche
hy friede muͤge verfamler werden. | IE DR 4
* 2er ſihe hie / Er enpfehet die verheiſ⸗ — —1 RL
N ng / das er den see in 0 £
2i o
Reinigung Marie. 13
Kirchen pflezen zu fingen / und wir haben die Simeonſe
ſtorbenen zu fingen/Denn er belt ın fich.eine le⸗
se von Chriſto / vñ leret / woher man Den bejten
Zwiy ſtůck.
ſrolocket ver alte Simeon bey jich fülbs. m
Chriſti vnſers Fönıgs gegen der gantzen welt,
l\octen Gimme
or gen/ wie du geſagt haſt Denn meine nie.
"gen ſahe / wieer Denn cin antwort von heili⸗
gen Get anpfangen hatte, Denn oberyn
befomen / das er noch fur feinem ende Chris
Auſt gehabt / vnd bittet nu mıt ſtarckem glau⸗
ben vmb erloͤſung / das er zu ſeinen Vetern un
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| 14 Amtageder |
| eine 0 fol, So wird ds ein armes Kindlin gebracht) *
ſtalt Cyriſti da iſt Keine euſſerliche pracht / ſondern eitel ver⸗ A ‘
a acht ding. Erg ert er ſich auch an ſolcher gerin⸗ ua
ger geftalt 2 Vein. Denn don er ſihet mit leibli⸗ X"
chen augen gering ſein / den ſahe er mit den am fine |
ge des hertzens fehr gros ſein / Den er in geſtalt heute?
eines Knechtes mit leiblichen sugen ſahe m⸗ habe |
drig vnd elende / din erkennet er / vñ fihet mijn/ xhh en
ne lich / das er ſey ein Koͤnig aller Koͤntge / vnd nie!
ein ERRaller Errn Er hat wol gewuft Zul NT
das Zacharias von Chriſto alſo weiſſage Su IN das
— he / dein Koͤnig kompt zu dir ſanfftmuͤtig etc. lan mi
Er wuſte wol das er nicht darumb Fomewary us?
cin Weltlich Reich einzunemen / ſondern das aan
wie man geiſtliche Gottes Reich zu geben den Glenbis on "7°
—* gen, Daraus ſollen wir auch lernen der ſchrift uW
— ol gleuben / vnd Chriſtum ſampt feiner Kurchen Hans"
anjeben / nicht allein mir leiblichen augen/ Em
ſondern viel mehr mit den augen ds Glan an
bens. |
Seweil er aber begert/das in nu Gott woͤl nahn
le fahrẽ laſſen / darmit er aus dieſem jamerthal mei hal
erloͤſet werde / zeigt er gnugſam an / das Chriſtt tun,
Reich nicht von dieſer welt ſey ſondern das es n hin
ein ewiges Reich fey/ welches in friede des ns,
wiſſens ſtehet. Als ſolt er ſprechen: Verleihe
nic my liebes Gott / das ich in friede vnd ruhe —28—
ſterbe. Sieraus ſollẽ wir nu lere vñ troſt ſchepf ie;
| Lere ſo hie⸗ fen. Die lere iſt dieſe Des 085 geiſtliche ſehen Al
| raus zu ne· Chrifis/welchs geſchicht durch den glaubẽ / hir —*
BIER. 34 diene das der Menſch froͤlich von dieſer wet
abſcheiden koͤnne / Denn wer Chriſtum alſo |
fur jeun ende ſiehet / der har cın hecht m» de
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zum Icben. Mer mir nachfolget / fpricht Dee ID %
DER Rr/vder wandelt nicht im finfterms,
Sierwieder wer Chriſtum nicht ſihet / Der ges
her von tode Diefes zeitlichen lebens ın Die. ewi
ge finſterniſſen. Der troſt aber iſt dieſer 7 Die Troft ſo hi⸗
Chriſtum ın rer legten todes ſtunde ſehen / raus zuec⸗
Die haben / darmit fie fich troͤſten koͤnnen / vnd MP»
wiſſen / das fie my m friede dahin faren war?
den / ſie wiſſen auch / das ſie nicht in die finſter⸗
niſſen / ſondern zur ewigen freude gehen wer⸗
den. Der Schecher am Creutz / dieweil er nicht
allem mit Leiiblichen augen CSriſtum am
reutz in geöffer marter hangen ſahe / ſondern
jn auch ſahe mit den augen des Glaubens / als
einen vberwinder Des Todes / hoͤrete er VOR
Chriſto dieſen troſt: Beute wırftu mit mir im Zuc. 28
Paradeis fein. Alſo auch Stephanus / als er
ſterben ſolte / ſahe er Chriſtum / vnd ſprach mit ya,
hertzlicher luſt on groſſen freuden zum HNerrn /
Herr Ara / nimb meinen Geiſt auff.
Eben alſo rhu auch du / wenn die ſchwachert
demes Leibs an dir vberhand niemet / ſo ſihe /
hriſtum demen Heiland im Glauben an / vnd
bitte in herslich / das er Dich im friede fahren
laſſe / das iſt / mit ruhe vnd friede Deines gewiß
ſens von Deſer Welt abſchelden laſſe / vnd ein⸗
gehen an Die ewige ruhe / die da allen gleubıs
gen zugeſagt iſt. Solche betrachtunge vnd
glaube wird machen / Das wir Die Welt vnd
allerley vnfal dieſes seitlichen lebens / mit freu⸗
den werden verachten / vnd vnſer gemuͤt mit
der hoffnung ewiger ſeligkeit werden tröjten/
welche ans verheiffen har der L Der air kan
Pan, isch.
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3. Von den
wolthaten /
vnd wem
ſie mit ge⸗
teilt.
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der woltha⸗
ten Chriſti.
Marec. 10.
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IN 891 8° (I og Ill)
16 Am tage der
liegen, Folget der ander theil dieſes geſangs.
lichen du bereitet haſt / fur
allen Volckern. Ein Liecht zu erleuch⸗
ten die Heiden / Vnd zum preis deines
Volcks Iſrael.
MIe werden kuͤrtzlich zwey ſtuͤck angezel⸗
get. Eines von den wolthaten vnd verdien⸗
ſten Chriſti. Das ander / welchen ſolche wol⸗
thaten angehoͤren vnd zu teil werden. Seme
wolthaten find Dis: Heil / Liecht / Preis, On
Chriſto ſtecket die Welt in verdamnis / fin⸗
ſternis vnd ſchanden / vnd ſolches von der ſuͤn⸗
den wegen. Denn Chriſtus hebet auff die ver⸗
damnis / vnd gibt die ſeligkeit / er vertreibet die
finſternis / vnd bringet das liecht / er nimpt die
ſchande von vns / vnd begabet vns mit ehre vñ
preis, Lieber ſihe / wie groſſe wolthaten dieſes
finde Es Fan fie niemand gnugſam erwe⸗
en.
Wæm ſollen aber ſolche wolthaten zu teil
werden? Allen Volckern / Juͤden vnd HReiden.
Man mus ſie aber mit dem Glauben ergreif⸗
fin. Denn fie werden in gemein allen Men⸗
fchen angeboten / vnd ıft foldyes eine vnerfor⸗
ſchliche bdarmhertzigkeit Gottes, Es iſt aber
dieſe bedingung hierbey / Wer da gleubet der
ſol ſelig werden / wer aber nicht gleubet / dee
wird verdampt werden. Wenn wir derhal⸗
ber ſolcher guͤter mit dem Simeone wollen
eilhafftig werden ſollen wir dieſen Iheſum /
wu »
vnſern HERRN vd Seligmacher / in die
arm
HVe
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‚on awigt
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an Ay %
Hifi
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Ih wen
Nat
Verkuͤndigung Marie 1?
Arm vnfers hertzens faffen / vnd vns mit gan)
tzem Glauben troͤſtlich auff in ergeben . Die⸗
fern vnſern Seilande fey lob / preis vnd ehre /
yon ewigkeit zu ewigkeit / Amen.
Am tage der Verkuͤndi⸗
gung Marie / Euangeli⸗
gelium Luce am).
RX Toim fechften Mond /ward
SÄ der Engel Gabriel gefand von
OS Sort in eine Stad in Gali⸗
lea / die heiſſet Nazareth / zu einer
Jungfrawen / die vertrawet war ei⸗
nein Man / mie namen Joſeph /vom
Haufe Dauid / vnd die Jungfraw
hies Maria, Vnd der Engel fam
au jr hinein / vnd fprach : Gegruͤſſet
Fiſtu holdſelige / der HERRiſt mit
dir / du gebenedeite onter den Wei⸗
bern. Da fie aber jn fahe/ erſchrack
fie vber feiner rede / vnd gedachte /
welchein grus if} das? Und ver Eins
gel fprach zu jr : Furchte Dich nicht
Maria /dn haft gnade bey Gott fun?
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XXX
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18 Am tageder
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den. Sihe/du wirft ſchwanger werden ° " *
im leibe / vnd einen Son geberen / des ar
namen ſoltu Iheſus heiflen, Der wird ng)
gros / und ein Son des Höheften ae al,
nenner werden. Vnd Gott der HErr (
wird jm den fluel feines Vaters Das AR
uid geben / vonder wird ein König fein Um
ober das haus Jacob ewiglich/ond feis pen
nes Königreichs wird fein ende fein. un
lang sun
DAfprach Mariazudem Em "77;
gel: Wie foll das zugehen e fintemal "ana
ich von feinem Man weis? Der Eins 7 Sm
gel antwortet vnd fprach zu jr: Der
heilige Geiſt wird vber dich fomen! Tem
vnd die fraffe des Hoͤheſten wirddich Net
vberfchatten. Darumb auch das her Kein
lige / das von dir geboren wird /wird beiſef
Gottes Son genennet werden. Dnd Nm
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fine / Eliſabeth / deine gefreundte / um.
auch schwanger mit einem Sonlin fe
jrem alter / vnd gehet jtzt im fechften *
Monde / die jm geſchrey iſt / das ſe
vnfruchtbar ſey Denn ben Gottiſt Sam
kein
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IN 891 8° (I og Ill)
DBerfündiaung Marie 19
fein ding vnmuͤglich. Maria aber
fprach : Sihe/ich bin des HERRN
magd/ mir gefehehe wie du geſagt haft/
Vnd der Engel ſchied von jr,
Erklerung des Texts.
IS Feſt begreiffet in ſich Die Hiſtorten Von der
von der Empfengnis IHeſu Chriſti —
ſers Seligmachers / welche der Jungfrawen ehe
Maria vonden Engel Gabriel verkuͤndiget
wird. Denn es hatt Gott der HERE
lang zuuor im drey taufent neun hundert vnd
zwey vnd ſechtzigſten Jar / fur Diefer empfeng⸗
nis) ver heiſſen vnd zugeſagt / das des Wetbes Ehriftus em⸗
Samen kommen folte / Welcher der alten pfangen Aus
Schlangen / dem Teuffel/feinen Kopff sutrers"° Ben
ten wuͤrde / das iſt / der Die Wercke des Tenffeis* ? "
zerſtoͤren wuͤrde / nemlich Die Suͤnde vnd den Bar.
Tod / wie in der erſten Epiſtel Johannis am" Job. 3.
dritten Capitel geſchrieben ſtehet. Soldyer zu⸗ Gottes ver-
fagung vnd verheiffunge war Gott der NErr ——
noch gar wol eingedencke / vnd ſchicket ſeine
Bottſcafft / nemlich / den Engel Gabriel / zu
der reinen vnd keuſchen Jungfrawen Maria /
vnd leſt jr durch denſelbigen Engel verkuͤndi⸗
gen vnd anzeigen / Das fie empfangen vnd
ſchwanger werden würde / von Dem HSeiligen
GBefte/ one jegend einen Menlichen Samen /
vnd einen Son geberen / weldyer der ganzen
Welt Peiland fern würde. Dis iſt Furg die
Summa vnd inhalt der Hiſtorien / weldye in
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20 Am tage der
ſich bat vnd begreifft fuͤnff fuͤrneme Artickel /
wie folget. —XR
dãnff ſtãck 1. Eine beſchreibunge der Bottſchafft.
um Der Engeliſche grus.
u 3. Tröjtunge der erſchrockenen Jungs
frawen.
4. Eine auslegunge der Botſchafft.
5. Weiſe der empfengnis.
Von dem erſten Artickel.
Im der beſchreibunge dieſer Botſchafft
Sechſerley ſind viererley vmbſtend zu mercken / derer wir
vmbſtende ein jegliche in ſonderheit betrachten woͤllen /
zobettrachten · uff das votr eine nůtzliche lere / vns zu troſt
hieraus faſſen moͤgen.
zVm erſten iſt die zeit / Vnd · im ſech⸗
1 .Die zeit fen Mond / ſpricht der Tert/ nemlich / nach
wenn Chris der empfengnis Johannis des Teuffers / der
Rue empfan⸗ ach ausweiſung der Schrifften der licben
* Propheten / ſolt ein vorleuffer des RErrnſemn /
der den Leuten verkuͤndigen ſolt / jrem zukuͤnff⸗
rigen Koͤnig Den weg zu bereiten / vnd eswar
gleid) das zwentzigſte Jar / nach dem das Sce ⸗
pter von Juda genomen wat / Denn alſo war
zuuor geweiſſaget worden vom Patriarchen
Jacob: Es ſol das Scepter von Juda nicht
enonien werden / bis das der Zacld kome / Das
iſt / des Weibes Same / welcher den erſten El⸗
tern verheiſſen ward. Derhalben ſolche vmb⸗
ſtendigkeit der zeit klar beweiſet / das dieſer
Son Marie der rechte Meſſias ſey. Denn e
iſt eben zu der zeit geborn / von a
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Verkündigung Marie 2
Geiſt Gottes in den Propheten verkuͤndiget
hatte,das er folte geborn werden, Darnach / ſo
viel den tag belanger’ ıft ſonderlich zu merckẽ / ——
ie das eben auff denſelbẽ tag das Ofterlamb ger var. rar
ſchlachtet / vñ Chriſtus iſt empfangen worden, aefchchen.,
—— Irtem / / das ex eben auff denfelbigen tag babe
RN gelitten. Auff Diefen tag / wie die heiligen Veter
N darfur halten / iſt Adam aefchaffen worden,
Solches vnd dergleichen beſtetiget Die wars
AR heit der Goͤttlichen verheiſſungen. Nach getha
Anden ner verheiſſunge verzohe Gott lang feine Son
“uni, 30 fenden/dod) gleichwol bleibet er warhafftig
n feiner verheiffunge. Der Son Gottes har
erns zugeſagt / Er woͤlle zu gericht kommen / vnd
verzʒeuchts lang / aber doch wird er wider ko⸗
” men wenns jm gefellig ıfl.
I) ZU im andern/ Der bot ſo ausgefendet wird/
et Ar der Engel Gabriel, Warumbr Erſtlich 097 2. Warumb
rumb / auff Das die Goͤttliche ordnunge gehal⸗ Gott den En
nn, gen wird. Denn gleich wie Gott zuuorn ſeine gel ——
Engel pflegte zu den Menſchen zu ſenden / jnen 2" — *
VGottes willen zuuerkuͤndigen: Alſo wird auch 58
N, stem Engel aus geſendet / den Menſchen zu „as,
RT rer ſeligkeit zu dienen, Denn Das ſolches der
re Engel ampt ſey / beweift die Epiſtel zun Ib. uch
mm" gmy.Cop, Darnach darumb / dieweil der boͤſe Heb. 1.
* Eengoͤel / der erſten verdamnis ein vrſach war /
eh wort es von noͤten fein / Das widerumb ein gu⸗
er Fer Engel der erworbenen feligFeit erſter 2509
er te were. Zum dritten / dieweil fie eine reine keu⸗
ee ſche Jungfraw war / wolt ſichs auch gebürens
ni a? Dasein heiligen keuſcher Engel su jr geſchicket
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22 Anttageder
Wer der ZzVm dritten. Das dieſer Bote von Bott
Ay/per die ausgeſand ſex. Man pfieget auff der Keyſer
nche bat vnd Koͤnige boten gar begirig zu warten / auff
ſafft abge⸗ Das man erfaren möge / was ſolche groſſe Pos
Matigd. tentaten begeren vnd haben woͤllen Siheda⸗
der ſo den Boten ausſchicket / iſt der alle Ober⸗
ſte Regent / vñ der Bote / ſo ausgeſchickt wurd,
iſt gar cin groſſer Bote. Derhalben wir ung
billich zu verwundern haben.
ZVm vilerden. ANie wird auch Der Ort ang
—— RR reiten cr geſchicket wird. Kr wird ge⸗
Sur ingek hide in eine Stad ın Galilea / die haft
geſand. Nazareth.· Dieſes geſchach darumb / das es zu⸗
uor alſo verkuͤndiget iſt geweſen. Darnach by
zeuget Bott hiermit / das er das verachte vnd
geringe hie auff erden anſehe. Dauff derhal⸗
ben niemand gedencken / das cr von Gott ver⸗
achtet oder verworffen fey/ob er gleich arm vñ
veracht iſt hie bey den Menſchen.
30m fünfften. Was fur cin Perſon ſey/
3.31: welchersip welcher er geſchickt wird / nemlich / zu einer
verſon. Jungfrawen die einem Manne vertrawet
| war. Es ſolte zwar Chriſtus nach den weiſſe⸗
gungen der Propheten von einer Jungftaw⸗
en einpfangen vnd geboren werden / wie denn
viererley art der geburt der Menſchen hte in
it F dieſer Welt ſein. Jj. Die erſte iſt / allein Mans,
Welt. welcher aus einem Erdenklos erſchaffen wor⸗
den. 2. Die andere / iſt allein Zeue / welche von
Adams Riebe erbawet werd. 3. Die dritte
art / iſt alleın Chriſti / Des von einer reinen/
keuſchen Jungfrawen geboren iſt. 4. Die vler⸗
de art / iſt allen Menſchen gemein / das ſie aus
| Menlichen
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Verkuͤndigung Marie. 23
Menlichem vnd Weiblichem Samen geborn
un werden, Iſt derhalben Chriſtus von der ————
Jungfrawen Maria empfangen vnd geborn. fichen 'wa-
NR lich darumb / wenn er were aus Des Man⸗ rund Chris
Mdge nes vnd WMeibs Samen geborn /w SIEHE Cr in tue von ei⸗
U Sünden empfangen vnd geborn, Es wolte #7 ner Jun
—* % ber dem der da kommen iſt die Sunde hinweg —2*
A zu nemen geboͤren / das ve one alle Suͤnde ſelbs
* were. Datnach muſte such den Propheceiun⸗
Ana gen genug geſchehen. Gen. z.ſtehen dieſe wort: Ben. 3. *
Rang, Des Meibes Samen wırd der Schlangen ven N f ' =
NR Oi Kopif zutrettem Bern 49. ſtehen dieſe wort: Es Sen.49. M
rm wird das Scepter von Jude nicht entwendet "N
urlteine woerdenbis der Seld Eome/ das iſt / des werbes HT ”
seh an. Bfaiss am. fpricht : Sihe / eine Jung | | AR
li dfraw iſt ſchwanger / vnd wird einen Son gebe⸗ | | |
re Fer, Ober Das muſte ſolches alſo geſchehen / —
Vvon wegen der geiſtlichen widergeburt / welche mn
er nicht iſt oder geſchicht von de geblut nod) von va
dem willen des Fleiſches / oder von dem willen 3;
eines Mannes / ſondernv on Bott. Oaher ZUM Auguſtini
guſtinus ſpricht: Es muſte Chriſtus unfer ſpruqh.
Beupr gar herrlicher / wunder barlicher weiſe
nach dem Keibe von einer Jungfrawen ge⸗
vorn werden / auff das er hiermit anzeigt e / das
ET Fame glieder nemuch / die Gleubigen/ nach dem
ART Burke ſolten geborn werden,
I en As aber diefe Jungfiaw ſchon vertrawet —— Ni
er et iſt / hat auch ferne beſonder vrſzchen SUmIEe
m Denn hierdurch wird auch Die wirdigkeit Dr ee
a eheftands hoͤchlich gepreifer / vnd der Iuns⸗
ET frawen keuſcheit vnd gut ee J
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ji 24 Am tage der
dern Hüter zu gegeben, Der auff fie achtung ge
be vnd jr pflegete.
59m ſechſten / das Joſeph vom Zpaufe
vnd Geſchlecht Dauids wear) vnd foldhsfolte
alſo geſchehen / von wegen der Propheceien,
Denn alſo war geweiſſaget / das Ehriftus yon
Geſchlechte Deutd folte geborn werden / wie
denn ſolches die Phariſeer vnd Schriffigeleg,
ten auch wol wuſten.
Vom andern.
DAs ander ſtuͤck dieſer Euangeliſ
Siſtorien / iſt der Engliſche grus na
alſo lautet: Gegruͤſſet ſeiſtu holdfelige/
Dr HERA iſt mit dir / du gebenes
deiete vnter den Weibern. Sie muͤſſen
wir gedencken an Kuam vnſere erſte Mutter /
vnd an Martam die keuſche heilige Mutter
des RER RYIheſu / vnd eben mercken wi⸗
Yrraria höre SFr anderley wort / eine denn die andere gehoͤ⸗
endcre wort Fer bat. Eua muſte von Gott dis hören: Ich
vor Bon WiLdir viel fehmergen ſchaffen. Solche fhmer
son ua, Zen vnd truͤbſal find Zeichen der vermaleder’
ung vor dem Glauben. Maria aber hoͤrete
dis wort : Fuͤrchte Did) nicht / vnd ſetzet vrſach
hinzu) warum fie fich nicht fürchten ſolle / vnd
u En ſpricht / Du holdſelige / oder du biſt voller
| gnaden / das iſt / Es hat dich Bott zu gnaden
au angenommen / vnd bat Dich auserwelet vnter
| ellen ım ganzen Menſchlichen Geflecht!
dem er eine beſondere wolthat arzeigen will,
Oer
8. Tofeoh
»om Haufe
Dauid.
Ser Enge-
liſche grus.
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Verkuͤndigung Marie 25
DEr H ERReiſt mit Dir / das iſt Eua war
verflucht vn⸗
Gott iſt dein Beſchuͤtzer vund Peiland. v
Du gebenedeiete vnter den Weibern. bern Marie
Dasılt/ Gleich wie Eua verflucht wer vnter geſegnet.
den MWeibern / je alle Weiber waren ver⸗
flucht von jrent wiegen / alſo biſtu geſegnet
durch Gottes gabe vnd gnade. Denn es iſt
dir ein ſolches jeliges glück widerfaren / das
du eine Mutter fein ſolt des zugeſagten Sa⸗ AN
mens. Dis ıft die meinung dieſſes gruſſes / 097 „ug marie
zaus leichtlich zu feben iſt / wre nerriſch DIE ſol man teim
hun / fo hieraus ein gebet machen / in wel⸗ Gebet mas
chem fie Die felige Jungfrawe Mariam / wis den,
der das Sffentliche wort Gottes / anruffen /
welchen ich kuͤrtzlich jtzt dis wıl geſagt haben:
Verfiucht ſein alle die / ſo die Creaturn znruf⸗
fen / vnd die wort der Schrifft felſchuch deu⸗
ren jre greuliche Abgoͤtterey zu beſtetigen / mit
hoͤchſter verachtunge des Sons Gorttes/mit
groſſer ſchmach der aller heiligſten Jungfraw
un Marie, vnd mit gewiſſer verderbnis rer
Seelen ſeligkeit. Ja wenn man in der Kirchen
von warer anruffunge leret / wird darneben
auch angezeiget / das die anruffunge der ber: Anzuffung
ligen ein Teüffliſcher Gottesdienſt ſey / vnd * —
vom Teuffel ſelbs in die Kirchen eingefuͤret. ——
dienſt.
Vom dritten.
ALs Maris ſolchen vngewoͤnlichen grus
De bey fı lbs / vnd
hoͤrete / wird fig beſtuͤr tzet bey ſich radial
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26 Amtage der
gedencket / was Doch Dis fur ein grus ſey / da⸗
rauff der Engel jr alſo anzeigt / Fuͤrchte dich
nicht Maria / du haft gnade bey Gore
funden. Slihe hie zu / was. Gottes wor
Gottes wort thue vnd wircke. Erſtlich erſchrecket
© */
et darnach troͤſtet ee,
erſtlich / dar⸗ =" Fuͤrchte dich nicht,
nach tröfter ſpricht er / als wolt er fprechen: Ich konn⸗
«6. nicht darumb zu dir / Das Ich die etwas teams
rigs woͤlle verfändigen/ / Ich komm⸗ nicht
das Id) Die von Gottes zorn wider Did) predıy
‚gen wölle, denn du haft guade bey Gott fung
en N den. Aie haben wir gar cine gewiſſe lere / das
alleinatfe BSottes gnade alleine die furcht austteibe
fürde, le andere ding bringen furcht vnd forge mit
ſich. Als zum Exempel: Gute freum machen
yns dieſe furcht / das wir ſtets fürdhten möß
ſen / fie werden vns verlaſſen wenn wir flesm
noͤtigſten bevärffen / _ Geſundheit hat dieſe
furcht bey ſich / das man ſie moͤge verlieren/
Gelt / vnd gut hat man nicht one furcht / denn
dieſes alles Fan man verlieren / vnd wens ver⸗
loren wird / bringets ſchmertzen. Gewalt
fürchtet fih / als Die von einem gewaltigern
mochte vberwunden werden, Allein Gottes
gnade treibet Die furcht aus,
ES möchte einer hie fragen, wie? Sagt
doch Dauid / wol dem der den HERR
fuͤrchtet? Antwort / das iſt war / Aber es ſi
zwetetley furcht Gottes / Eine iſt one glauben
da man GSott fuͤrchtet als einen geſtrengen
Richter. Von dieſer furcht ſagt ———
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Judam!
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Verkuͤndigung Marie 27
* Mans 3b Siecht iſt nicht in der lieb/ ſondern die vollige
1 Nom u, Meb treiber die furcht aus. Vnd dieſe furcht
hat Judam in verzweiffelung getrieben, Ein
RN ı Andere iſt der gottfeligen furcht / welche des
* af N Öl aubens rechte furcht iſt / dieſes iſt eine heilis
Sin ge furcht / vnd machet das wir auff den wegen
Saar * des HERRXNM wandeln / fie vechäter das wir
bay... Pnfeen aller guͤtigſten Oster mit vngehorfam
ccht belerdigen dieſe furcht iſt mit der *
nr werciniget. Wer Gottes gnade hat / der E
& Ker Kun: beide im leben vnd erben dem Teuffel 8*
ibieten/ond alle feine anſchleg verachten. Dies Gottes gna⸗
weil man aber ſolche gnade durch den Glau⸗ de erlangt
I dar %ı fat ben bebelt / vnd durch Dottfelige vbunge fie en Sur
Sasse mehrer vnd ſtercket / mäffen wır uns alle fleiß Alouben.
nl: fig huͤten / das wir fie nicht felbs mutwiliig ver
N Dat as teren / Denn fo wir dieſe verlieren / iſt nichts
mmklamiimehe sugewarten / Denn Verwirrung Des gu
= Ka ſene vnd vermaledeiunge.
W— 4
gun —* Vom Vierden.
4 Ren
om SHE / Du wirft ſchwanger wers
vinbehm
—— den im Leibe / vnd einen Son gebe
he jr wa . des namen foltu Iheſus heiſſen.
an — Dis iſt die Propoſition der Bottſchafftwelche
zul dom DEN der Engel werben folte. Vnd iſt Die meinunge:
— mh verkuͤndige dir aus Gottes befehl / das Die werbun
ans —— dus ist folt eine Mutter werden / vnd einen ge des Erg>
u Son geberen / den foltu heiſſen Iheſus. Aie er em
fine) gedencket die keuſche Jungfraw Maris one °"
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gejagt.
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ein Heiland
Warumb fü
der Engel
gros nent.
Dicrerley
von Ehrifto
28 Amtageder
Zweifel an den verheiffenen Samen, Sie hoͤre
das Je von Gottes wegen verFündiget wırd/
das fir folle einen Son geberen/ vnd jn mit ſei⸗
nem namen Iheſus nennen, Vnd verſtehet die
Meſus heiſt Jungfraw Maria wol / das dieſer name Ihe⸗
/ fusıwelcher einen Heiland bedeutet / wider die
Helffer / Se⸗ vermaledeiung vnd den tod / in welche vnſere
ligmacher /
Erretter.
erſten Eltern von wegen jrer pbertrertunge/
gefallen waren / ſtehe vnd geſetzet werde. We
aber dieſer name am tage der beſchneidunge
Chriſti weitleufftiger erkleret / wil ich in die
ſem Text fortfaren.
OEr wird gros werden / ſpricht
der Engel / Ja billich wird er gros ſein / denn
er iſt ein Son des aller hoͤchſten / Er vberwin⸗
der den gewaltigen feind den Teuffel. Eriſt
recht der geSfte / denn er gibt groffe güter, Er
iſt recht Der geöfte/ denn fein Reich iſt ewig
Vnd Gott der HERR wird jm den
ſtuel feines Vaters Dauid geben/ond
er wird ein Koͤnig ſein vber das haus
Jacob ewiglich / vnd feines Konig⸗
reichs wird kein ende ſein. Wenn
wir dieſe beſchreibung recht werden anſe⸗
hen / ſo werden wir viererley / welches von
Chriſto geſagt wird / befinden. Denn erſtlich
zeigt er ann die Menſcheit Chriſtt / da er ſpricht /
Das er von emer Jungfrawen ſolle geborm
werden. Darnach verſchweiget er [N
Gottheit auch nicht / denn er ſpricht / Er werde
ein Son des Hoͤheſten geneñet werd
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Verkuͤndigung Marie. 29
Der Son des Boͤchſten iſt einerley natur mie
dem hoͤchſten. Sum dritten / als er hinzu fegers
Der wird gros werden. Zeiget er an’ die
Perſoͤnliche vereinigung. Denn ob er gleich
Bott vnd Menſch iſt / fo iſt es Doch nur ein ei⸗
nige Perſon vnd nicht zwo. Zum vlerden / wird 4:
ſeines ampts gemeldet / das er ein Flarfus
vnd Könıg ſein werde /der ewiglich regiere,
Wie hat aber das von Chriſto Fönnen geſagt
worden / das er den ſtuel kines Varers Dauıds
beſitzen wuͤrde / dieweil er ſelbs ſpricht: Mein wie Chri—⸗
Reich iſt nicht von dieſer welt / wie ſolchs such ſiue Zauo⸗
Der ausgang vnd Das ende bezeugen’ vnd Das ſtuel beſitze
uids Reich nur eine eufferliche regierung im
Juͤdiſchem Lande gewefen iſt: Dauid hatte
nur Den [chatten eines Koͤnigreichs / dieſer fein
Son befigst das rechte vnd were Koͤnigreich / G⸗wonben
Dauids Reich ft eine figur vñ [chatten gewes Görtliner
"fen des Reichs Chriſti / wird derhalben beides Schrifft.
" fur ein Reich gerechnet / deñ jenes iſt Der ſchat⸗
Meten / dis aber Die warhett Deffelbigen Reichs,
‚ Darnsch hat Die Schrift eine folche gewon⸗
heit / das fie die Goͤttlichen ding / mit euſſerlichẽ
bilduiſſen ons fuͤrmalet / auff das durch ſolche
vergleichunge vnd ze einander haltunge /
chte gerahten werden.
Vom fuͤnfften.
DA ſprach Maria zu dem En⸗
gel: Wie ſoll das zugehen 2 ſintemal
ich von feinem Man weis ?
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Maria ver:
ſtehet nach
Der vernunfft
Die weife Der
empfengnis.
uni Chris
ftus in muts
tcrleib eniz
yfangen »
30 Am tage der
ALs wolt ſie ſagen / Wiefonidlablicdh
ſchwanger werden en ein Man / wie du ſageſt
dieweil ich Doch keinen Man erkennet habe.
Die heilige Jungfraw hat gewuſt / das dieſe
ordnung von Bott ſelbs geſetzet ſey / das die
Menſchen aus menlichen vnd weiblichen Sa⸗
men empfangen wuͤrden. Vnd hat auch von
Der zeit an / da vnſere erſte Eltern find erſchaf⸗
fen worden / von keinem andern Exempel miht
gehoͤrt oder vernomen / Folget derhalben ſol⸗
chem vrteil jrer vernunfft / vnd der erfarung
in dieſer ordnung Gottes / vnd fraget / Wie ſoll
das zugehen / ſintemal ich von keinen Manne
weis? Oder wird ſolche empfengnis u
gend auff eine gewoͤnliche weiſe geſchehen?
Der Engel antwortet / vnd ſprach
zu jr / Der Heilige Geiſt wird vber
dich komen / vnd die krafft des Hoch—
ſten wird dich vberſchatten / Darumb
auch das Neilige / das von Dir geborn
wird / wird Gottes Son genennet wer⸗
DEN. Adie zeiget der Engel am die weiſe ſolcher
empfengnis / vñeucht die vrſache der empfeng⸗
nis von der natur auff Gott / der die natur ge⸗
ſchaffen hat / Als welt er ſprechen / Du wirſt
ucht ſchwanger werden / von Menlichem
Scmen / Sondern von Deinem Samen
allein fell dir ein Son geborn werden / vnd
wird ſolchs nicht Die natur wurden ſondern
die gnade. Denn ver Heilige Geiſt wud *
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N
Verkuͤndigung Marie 31
ſeine Goͤttliche krafft verſchaffen / Das aus deu
nem Samen ein warer Menſch geboren wer⸗
de / Daher ſpricht Auguſtinus / Durch die gna⸗
De Sottes / oder durch Die gewalt Gottes / vnd
durch die wirckung des Seiligen Geiſtes / iſt
von dem fleiſch der Jungfrawen an ſich geno⸗
men worden / das mit den wort iſt vereumget.
5 Auguftini
Sprud,
Vnd foldyes geſchach darumb / Wenn er vonY%Yarumb
7 Er 9) | tı Ö al-
Menlichem Samen were herkommen / ſo were —*
a Nun er ſampt allen andern / ſo von Adam geborn nun Sa⸗
N nd / vnrein geweſen. Mas aber vom fleiſch nen geborn ·
|
geboren iſt / das tft fleiſch / das iſt luͤgen / das iſt
eitel/ Joan.z. Yu aber hart durch Chriſtum
komen muͤſſen Die gnade vnd Die warheit. Hat
derhalben nicht kund oder mocht aus einem
Man empfangen werden / ſondern es hat ſol⸗
ches durch eine beſondere heimliche krafft
Gottes muͤſſen geſchehen / auff das er von aller
Suͤnden rein vnd heilig were / vns auch koͤndte
reinigen vnd heiligen / vnd ſich feinem Vater
als ein heiliges vnbeflecktes opffer darbieten.
Darnach iſt er empfangen vom Heligen Gei⸗ Warumb er
ſte / auff das wir willen möchte, ons allesı was vom Heili⸗
der Son redet, ey der gentzliche wille des Va⸗
ers. Denn Der heilige Geiſt iſt des Vaters vnd
des Sons felbftendige liebe, Vber das 044
rumb / weil der Seilige Geiſt ein Geiſt iſt der
heiligkeit vnd reinigkeit/ ſo hat er aus Dem ge⸗
bluͤte / welches er gereiniger harte / den leib
Chriſti erbawet / auff das er rein vnd von al⸗
ler Suͤnde vnbefleckt were / wie droben iſt ge⸗
ſagt worden. ODieſes find geweſen Die vrſa⸗
chen / vnd ſind es noch / darumb has bat gebä
re
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Gott ſetz⸗
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ge enfferlihe er ein gewis Zeichen bınzu )
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IN 891 8° (I og Ill)
j2 Am tage der
ven willen das Chriftus nicht von Mani
chem Samen folte geboren werden / fonderh
durch wirckung Des heiligen Geiſtes. Solchs
gibt der Engel zu verſtehen / da er ſpricht:
Darumb auch das von Dir geboren
wird / wird Gottes Son genennet
werden, Vnd wiewol die ſelige Jungfraw
ſolchen worten des Engels gegleubet hat /je⸗
Doch das der glaube in jr ſtercker wuͤrde ſetzet
durch welches
fie vergewiſſert werde / vnnd ſpricht;
Vnd ſihe / Eliſabeth / deine gefreun⸗
dte / iſt auch ſchwanger mit einem
Son / in jrem alter / vnd gehet jtzt im
ſechſten Monde / die jm geſchrey iſt /
das fie vnfruchtbar ſey. Als wolt er ſpro⸗
chen / Du nimbſt dieſe wort bey dir alſo auff /
gleich als ſey es wider den lauff der natur / vnd
wieder Die Ordnung Gottes / das du als eine
Jungfraw empfaheſt / vnd als eine Jungſtaw
gebereſt / Ich wil Die aber noch was anders
anzeigen / das da auch wider Den lauff der na⸗
tur iſt / Eliſabeth Deine gefreundtin iſt vnfru⸗
chtbar beide der natur / vnd jres alters hal⸗
ben. Der natur halben / denn ſie hat mit ſrem
Mammne ſo viel jar gelebt / vnd kein kind ge⸗
born / alſo das man ſie / jr zum nachteil vnd
ſchmach / die vnfruchtbare hat genennet.
ters halben iſt ſie vnfruchtbar / denn es iſt kr
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Verkuͤndigung Marie. 33
N —X * die zeit Finder zugeberen fur vber / Wenn fie
Nehkligan. gleich vor seiten gar fruchtbar were geweſen
arten. Nau iſt aber jr ſchon der ſechſte Monar von
Wels, Derzeit an / da fie empfangen / vnd durch Got⸗
un ges ordnung vnd willen ſchwanger worden
N nn aft. Darımmb ſoltu dich mit dieſem zeichen ſter⸗
Moe. cKen/ vnd gewislich gleuben / das DU auch eine
Jungfraw bleibeſt / vnd doch gebereſt.
PU SIhe hie andie gemonheit Gottes/ Der
ER che an dem Menſchen handelt slanıme
FREE larffen worten / ſondern thut allzeit Jugend ge
NE ein euſſerlich ſichtbarlich zeichen hinzu / darmit — ug
| er vmer ſchwacheit zu hälfte kome / in dem OR |
ex finen wills vnfeen Menſchlichen bergen
N durqaes wort / vnd vnſern finnen dutq die euß⸗
de Nom Frliche zeichen‘ welche des worts figel 10/077
N genbarer vnd fur Die augen heit, Alſo bat
Rn er ons noch heutiges rages ſeinen Goͤtelichen
| eh nor ie willen Durchs Fuangelum geoffenba ver / vnd
oma ſolchen mit euſſeriichen zeichen / neml
bi pie Dex Tauffe vnd ven Abendmal verſie⸗
mi gelt. |
m 37 ab ih ABer in dieſem geſprech Des Engels mut
ah ae Jungfrawen / ıft dis wort ſonderlich zu
a _ ereken/de der Engel ſpricht / Deñ bey
mm Korrift fein ding vnmuͤglich. Dies 5, gar
un KK ſpruch / vnd dis wort Des Engels begecifft pin aing.ons
AT. Ile sweieleyunfich. Erſtlich Derfiegelt vnd ber äglien.
', PT. 7 } 4
a MT firueget es vie warheit vnd gewisheit Goͤttli⸗ J | — —
m hag⸗ ine verheiſſunge. Darnach verimanet vnd cry Begtele * IL UDIDTUDTUT
DT, wi 5 . ars De
ee auuert es vns / das wir * alt —— A Zu 1 4
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IN 891 8° (I og Ill)
34 Am tage der
mechtigkeit Gottes allem fleiſchlichem ſm vnd
| vrteil entgegen halten follen / vnd gewislich Im {
| in vnſerm herzen fchlieffen / Das Gott —6
hafftig ſey / ob gleich alle Creaturn vnd ge NN
ſchoͤpff vns anders bereden wolten / vnd da⸗
wir mit der Jungfrawen Maris ſagen,
DR Sr gefchehe / wie du gefagt Haft /
Denn du offenbareft mir deinen willen ım ‘N
wort /vnd erfülleft Deinen willen durch die N:
wes ſich ein Pllmehrigkeit /auff das alle hercligkeitump ) ‘x
Sinver nö; ehte alleıne den ſey. Biſtu ein Sänder / on) 0%
fan fol. beweineſt dein elend / ſo höre hie das wort yon |
willen Gottes / Ich wil nicht den tod des Samy Nun
Vers. Itẽ / Wer den namen des Herrn wird an/ ef!
— ruffen / dee wird ſelig werden. In dis w
Jo, 2. ſchleus such den willẽ Gottes vñ feine almech⸗ url
ch. 2, tigkeit / der niemand widerſtehẽ mag oder Eon, ii INT
men der tod herzu nahet / vnd du trawrig biſt / een
10 fleuch zum HERen Chrifto / vnd hoͤre ſen 2 “
wort / Selig find die Todten / die in dem Zseren Kin
ſterben von nu an. In dieſem wort fegeden Va‘
willen Gottes vnd feine gewalt zufammen/ en
vnd gleube gewislid) / das dir der tod ein weg " *
zur ſeligkeit fein werde / durch Iheſum Chru / vhd
ſtum vnſern HERRN / welchen mit um N M
Pater und Heiligem Geiſt / ewig lobehe dry
vnd preis fey / von ewigkeit zu |
ewigkeit 4 NTENT, Ni
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Am tage Sanct Johan⸗
mi des Teuffers / Euan⸗
San gelium Luce am).
KEND Elifaber) kam Ire
Izeit / das fie geberen ſolt / vnd
en ſie gebar einen Son / Vnd jre
Ram Nachbarn vnd gefreundten hoͤreten /
das der HERRgroſſe barmhertzig⸗
keit an jr gethan hatte / vnd freweten
ti fich mit jr. Vnd es begab ſich am ach⸗
ten tage / kamen ſie zu beſchneiden das
Kindlin / vnd hieſſen jn nach ſeinem
BVater Zacharias. Aber feine Mut—⸗
smingmi® ger antwortet vnd ſprach / Mit nich?
ET gen ſondern er ſoll Johannes heiflen,
Vnd ſie fprachen zu jr / Iſt doch nie⸗
sie mand in deiner freundſchafft der alſo
mE Belle»
BND fie wincketen feinem Vater /
wie er in wolt heiflen laflene Vnd er
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35 Amtage ©. Johannis
forderte cin Tefflein / fehreib und
forach / Er heiſt Johannes. Vnd
fie verwunderten fich alle / Vnd als
bald ward fein mund vnd feine Junge
auffgethan / vnd redete / vnd lobere
Gott / Vnd es fam eine furcht ober
alle Nachbarn. Vnd dis gefchicht
ward alles ruchtbar auff dem gantzen
FJuͤdiſchen gebirge. Vnd alle Die ea
hoͤreten / namens zu hertzen / vnd ſpra⸗
hen / Was meineſtu wil aus dem
Kindlin werden ? Denn die hand des
HERRNwar mit jim.
VNd ſein Vater Zacharias ward
des heiligen Geiſtes vol / weiſſaget vnd
ſprach:
GElobet ſey der HErr /der Gott
Iſraet / denn er bat beſucht vnd erls⸗
fee fein Volck. Vnd hat vns auff⸗
gericht ein Horn des Heils / in dem
Haufe feines Dieners Dauid. Albs er
vor zeiten geredt hat / durch den mund
feiner Heiligen Propheten. Das er
vns errettet von vnſern feinden / vnd
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79 des Teuffers. ‚>
ke Yin, von der hand aller die uns haflen.
Kun nd die Barmbersigfeit erzeigete
vnſern Vetern / vnd gedechte an ſei⸗
nen heiligen Bund. Vnd an den
eid / den er geſchworen bat vnſerm
VBater Abraham / vns zu geben. Das
wir erloͤſet aus der hand vnſer feinde /
SU im dieneten on furcht vnſer lebens
EA fang. In heiligkeit ond gerechtigfeit/
BER Die jm gefellig ift, Vnd du Kindlin
Sn wirft cin Prophet des Hoͤchſten heiß
mau ſen / duͤ wirft furdem HERRN bers
nern gehen / das du feinen weg bereitet.
alu nd erfentnis des heils gebeſt ſei⸗
nn nem Volck / die da iſt in vergebung
irer Sünden, Durch die hergliche
u? Barmberkigfeit onfers Gottes / durch
6 welche ons befischt hat der auffgang
mie aus der höhe. Auff das er erfcheine
dernen / die da fisen im finfternis und
Pin fchatten des todes / vnd richte vnſer
he Füfleauff dent weg des friedes.
un VNd das Kindlein wuchs vnd ER
ei, wardfarc im Geiſt / vnd war in der —
FL, Ei Wuͤſten / |
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IN 891 8° (I og Ill)
| 38 Am tage ©. Johannis
Wuͤſten / bis daser foltherfür tretten
fur das Volck Iſrael.
Erklerung des Texts.
Newol es eine grewliche Abgoͤtterey iſt/
die Heiligen anruffen / welches die Papi⸗
—* ſten auff die Feſte der lieben Seiligen gethan
N etliche haben / Jedoch iſt es ſehr nuͤtzlich / das man
ER der His etliche Feſt der Heiligen behalte / vnd ſolches
Bas fest von vielerley vrſachen wegen. Sum erſten / fl
2. es gantz noͤttg / die Siſtor ien Der Kirchen ʒu
wifſen / Denn aus derſelbigen koͤnnen wir lere/
2 ſterckunge vnd troſt faffen . Zum anderm iſt es
ſehr lieblich / die wolthaten Gottes gegendie
Kirche zubedencken / den die Gottſelige hertzen
bekomen hieraus einen beſondern nutz. Die
"Dritte veſach iſt / das man Gott trewlich dam
cke / fur die wolthaten gegen den gliedmaſſen
4. der Chriſtlichen Kirchen. Die vierde / das wir
in betrachtung des manchfeltigen vnfals vnd
widerwertigkeit der lteben Aeiligen / vnſere
hertzen ſtercken / wider alle gegenwertige vnd
kuͤnfftige vnfelle / welche wir gewarten vnd er⸗
5. faren muͤſſen. Die fuͤnffte / Auff des vns Die
Sa |! Aeiligen/in der buſſe / im leben/ in Gottesdien⸗
"Rah ften / beſtendigkeit / gedult / vnd in ander tu⸗
J— genden / ein Erempel vnd fuͤrbild fein / darnach
J 5. wir vnſer leben ſollen anrichten. Die ſechſte⸗
Im auff das wir Die gemeinſchafft Der Heiligen
‚er Em mit hertzlichem ſeufftzen begeren follen.
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IN 891 8° (I og Ill)
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des Teuffers.
Stthlikn Solche vnd dergleichen wichtige vrſa⸗
Vm eben find / warumb wir erliche Feſt der Jeılr/
“5 gen m der Kirchen behalten follen. Vnd wol
er te Gott / das nicht jrer viel die Feſt der lwben
Seiligen / end andere zu jrer wolluſt vnd bi/
berey mobrauchten ) Wie Denn DIS feſt ſon⸗
deruch am Bapſthumb von vielen iſt mis Niebrauch
braucht worden / da die Leute mit nachten⸗ „ierce fefte
Bun krentzen / vnd bulenlieden / mit freſſerey ON im Bap⸗
kufferey das ich ander vnzucht geſchweige/ thumb +
feyreten vnd begiengen / mit welchem allen fie
uhr nicht Bost feinen Engeln / vnd Heiligen gefie?
ET po oder Diensten / fondern fie Dieneten dem
4 Teuffel/ zur ſchmach Gottes / der Engel vnd
RT der üeben Heiligen. Dis ſey koͤrtzlich geſagt
EEE. von den Feſten der Hetligen / vnd jrem rech⸗
m en gebrauch. Vnd von dieſem Feſt / wil ich nur
int urtickel handeln / nemlich die geſchicht
ah Pon S. Johanne / daraus etliche lere vnd erin⸗
mat nerung felgen wird.
hat. Dun Don der geſchicht ©. Johan
NET nis des Teuffers.
— ra | In der Hiftorten ©. Johannis follen ——
ee nachfolgende vmbſtende betrachtet WERDEN / nn zuba
a enlich, feine Eltern / feine empfengnis / fine achten.
ee ebusr ‚ferne anfferstehung / ſeine beruffung/
Fein Ampt / Das zeugnis Ehriſtt vonS. Jo
he Hanne fein tod / vnd die ding ſo vmb die
fernes todes vnd nach ſeim tode/ ſich zugetra
et” — genhaben,
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er gm? E v DJe 11 LE
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IN 891 8° (I og Ill)
40 Amtage S. Johannis
D Je Eltern S. Johannis find geweſen
1; Sacharıas ein Priefter/ein heiliger Man / v
S Jehannie eines vnſtrefflichen lebens / vnd ſeine Mun
Eltern. iſt geweſen die Eliſabeth / ein betagtes vnd
gar Gottſeliges Weib / welchen beiden der E⸗
uangeliſt Lucas am). Cap, das zeugnis gıbt/
vnd ſpricht / Sie waren aber alle beide
from fur Gott / vnd giengen in allen
geboten vnd fasungen des HEXEN
vntadelich. nnd fie haften fein
Rind / Denn Elifaberh war unfruche
dar / vnd waren beide wol betage,
D: efe beſchreibung leret 7 wie gar frome Leut
die Eltern Johanuis gewefen find /wie vn
ſchuͤldig ſie gelebt haben / vnd nach dem ſie alt
worden / haben ſie keinen troſt in jrem alter
gehabt / darumb das Eliſabeth vnfruchtbar
war / nicht allein der natur halben / da ſie noch
ein junges Weib wear / ſondern auch alters
halben / da ſie nu ein alt Weib worden, Fu
doch bekommen ſie / auch wida Den gemeinen
lauff ver Natur / vnd art der vnfruchtbar⸗
keit / das zenige / das ſie lang mit hoͤchſter bes
Säuffertey er von Gott gebeten hatten. Pon den E⸗
* rem nom Fern Johannis haben wir vielerley zu lernen.
Ba den FEltern SZum erſten / Das Bott des gebet feiner glenbus
A u G.Joaunie, gen endlich erhöre. Zum andern/ Das man
a vom geber nicht bald fol nachlaffen ob ſich
a 038 [bon lang verzeuhet / darumb wir bitte,
Tue, Ba
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ae. Denn man mus anklopffen / fo lang bıs vns
ade die shür der guaden auffgethan wurd, J
37 m dritten
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des Teuffers. 41
dritten / Das die truͤbſeltge end angefochtene
Menſchen / ſo ım glauben beftendig / vnd in
der vnſchuld beharren endlich von Gott troſt
crlangen. 4, Das die fo im Eheſtande ſind / in
Gotzck furcht leben / vnd ſich vnſtrefflich hal
ten ſollen. 5. Das die Diener des Worts / vnd
jre Wriber / andern Lruten ſollen fuͤrgehen
mut allerley tugend vnd froͤmbkeit · Denn
lach wie Sachariss der wirdigkeit ſeines
— mit heiligem leben vnd guten wandel
ſie wuſten ſehr wol / das ſie in ſolchem ſtande
vud wirden waren / Das man auff je leben oder
wandel mehr gedancken hette / denn auff eines
anderen. Woſte Gott / das jrer nicht viel wer
Die von Zacharia predigen / vñ doch nicht nach
iin leben / Aber ſolche werden je vrteil finden.
30 andern / ſoll mon anſehen die Er
pfengnis in welcher viel zubedencken iſt. Denn S Johannio
ertlich wird Die empfengnis feinem Vater enpſengnis.
n Tempel vers
weſete / durch den Engel verkuͤndiget / vnd als
fold;s der alte betagte Man nicht gleubete /
ward. er ſtum / zur ſtraffe ſeines vnglau⸗
Inte ereuget ſich erſtlich der dienſt
wid das Ampt der Engel Gottes welche
Gottes Boten / vñ diener Die Kirchen Gottes *
ſind / das ſie dieſelbige beſch Sun / vnd jr nach
dem willen Gottes dienen follum Aber von Den
Engein fol weiter geleret werden. auff Micha⸗
elıs, Darnach iſt hie zu mercken / Das Bott dic
welche m ampt trewlich ver⸗
pflege zu Hören / welche amp run
Zacharie / als er ſein Ampt ı
bens.
— —,—
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IN 891 8° (I og Ill)
prediger ſol⸗
* ſen ein gut
zierete / Alſo fuͤrete auch lein Eheweib Die Eli⸗ xxeinpel ven
ſabeth ein heiliges vn! refflichs leben, Denn ſich geben.
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Bu — — — — =
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Fort erhoret
die / fo jr
ampt trew⸗
lich ausrich⸗
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‚Gotteb werch dert werde
Fon Hienand
modem.
Bottes wort
dreugt nicht,
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IN 891 8° (I og Ill
42 Amtage ©, Nohannis
richten / vnd in im glauben anruffen. Denn wer
feinen befolenen Ampt / nicht nach feinem vers
mogen vorfichet / der ift one glauben / vnd Fa
n
nicht beten, Darumb follen wir dem Exem⸗
pel dacharie nachfolgen / vnſer ampt tremlı
verwalten / vnd Gott ernſtlich anruffen/das er
ons in vnſerer not zu huͤlffe kome / dena er gy
denckt an ſeine verheiſſung. |
VBer das werden wir hie geieret / das
Gottes werck / handel / vnd rach nicht verhin⸗
durch Die gebrechen der natur, Den
ob gleich Sacharias gar altyund fein Weib By
liſabeth vnfruͤchtbar war/beide des alters vnd
Natur halben / ſo hat doch Gottes rath ſein
fortgang / vnd wird die Eliſabeth ſchwanger
nad) dem willen vnd ordnung Gottes,
MJeraus wollen wır eine gemeine Re⸗
gel ſetzen / nemlich / das Gottes beſchlus /
wille vnd rath durch nichts koͤnne verhindert
werden, Er hat befchloffen die Todten auff⸗
erwecken / ber fur der natur febeinet ſolchs
vnmůͤglich ſein. Wem iſt bie am meiſten zu
gleuben der natur / oder Dem. wort Gottes?
Sort fol man geben den preis Der warheit / vnd
es gewislich dafur halten / Das der / der da ıfl
die allmechtige Warbeit / vnd die Warhaff⸗
tige Allmechtigkeit / koͤnne vnd woͤlle thun
alles was ex beſchloſſen hat / vnd furnimpt.
So empfehet nu die vnfruchtbare / vnd wird
der betagte alte Wan zum Vater / auch wider
Die natur / doch Durch befehl des / der die natur
erſchaffen hat / welchen Schoͤpffer das Kind
Johannes im Mutterleibe efandte/Denn als
Waria
de
ia auff den
ſrer empfeng
Johannes!
das Golt du
Me / vnd von
1 worten des |
waoͤndigen vn
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des Teuffers. 43
Marta auffden befehl des Engels nach der Luc. ı.
it jrer empfengnis / zu Eliſabeth kam/ bi
r huͤp⸗
ffet Johannes ım Mutterleibe / zum Men.
n18/ das Sort die Kinder zu feinem Reich ans
neme / vnd von jnen wölle geehret ſein / nach
den worten des Pſalms / Aus dem munde der bſal s.
Ynmaͤndigen vnd Seuglingen haſtu lob zu⸗
Be. u; hieruon wöllen wır weitleuffz
iger Handeln suffden tag der heunſucht
Inge
Marie. — ale
ZVm dritten, iſt die geburt von welch er
Aucas aljo ſagt / das der Engel ;
| zum 340994:
ria alfo hab gefprochen/ Dein Weib Eliſa⸗ |
beth wird dir einen Son geberen/ des namen
ſoltu Johannes heiſſen / Vnd du wirft des freu⸗ —
— uc. “
de vnd wonne haben / vnd viel werden fich ſei⸗
ner geburt frewen. Vnd nach Dein Johannes
geboren ward / vnd die Yachbarn hoẽreten
was ſich mit Eliſabeth begeben hatte / preiſe⸗
sen ſie Die barmhertzigkeit Gottes/ vnd frewe⸗
sen ſich mit jr. Dieſe geburt &, Johannis
manet ns). zur danckbarkeit gegen Bort/
fur die empfangene wolthaten 2, Sie ern
IIr,
| a⸗ viererley ers
net vns auch zu Chriſtlichem frolocken / nen⸗ innert vne
lich / das wir vns mit denen frewen ſollen / die die geburt
glück oder ſegen von Gott empfahen,3.&te er⸗ S· Johaunio.
innert vns auch der geburt / ſo fromen Eltern
zuſtehet / das wir vnſer Kinder vnſerm lieben
HERın Gott heim geben follen, 4. Sie erma⸗
Net vns auch zur freude/welche wir aus Dem fes
gen des HERR IT empfishen/das wır foldye
zur ehre Gottes wenden follen,
3Vm
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IN 891 8° (I og Ill)
Johan⸗
ig geburt.
a 4
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—————
00 44 Achrage © Johannis
4. Sol man betrachten / wie Johannes ſey
712. erzogen worden, dauon Der Euangeliſt ale
= — ſpricht / Vnd das Kindlin wuchs / vnd
| bmg. ward ſtarck im Geiſt / vnd warinder
| Wuͤſten / bis daser ſolte erfur tretten
9 fur das Volck Iſrahel. Vnd da erm
J der Wuͤſten war / wie Mattheus anzriget/ hat /
te er ein Kletd von Kamels haren / vnd einen
leddern Guͤrtel vmb feine Lenden / Seine ſpeis
2; aber war Hewſchrecken und wıld Jong, Dis
fh iſt die beſchreibung gar einer ſtrengen auffers
| ziehung. Denn weil feın Ampt gar ein wichtig
Amprt fein folte/ müfte ee nicht ın wollälten
aufferzogẽ / fondern von anbegin feines lebens
zur arbeit gewehnet warden. Denn wie der Po⸗
Ateneris te ſpricht / Sich von jugend auff sr etwas ge⸗
affuefcere wehnen / das thut vlel.
Cac. i.
Wadltth.1.
ar zu⸗ | er it
am rag vos follen aber wir hieraus lernen⸗
Il rr Sollen wır hie Muͤncherey lernen? Mu ni⸗
| chten. Was dent ? Mir follen hie dreterley
Rrıyırly
lernen / Nuchterkelt gehorfam gegen Gott /
vnd gewonheit zu leben. Denn nuͤchter keit vnd
meſsigkett wird in dieſem Exempel S. Jo⸗
Nãũchtern hannis / nicht allein Den Dienern des Worts
ſein. befohlen / ſondern auch allen Chriſten in gu
> Schor ſam mein. Darnach / wird vns hie der gehorſam
zu lerneca.
vr iſt hie nicht zuermuten Das, Johannes
Jan ſolch werck vad weiſe zu Icbun / darumb er
wehlet habe / alb ſey ca beſſcr vnd heiliger in
der Wuͤ⸗
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IN 891 8° (I og Ill
gegen Gott. gegen Gortiin vnſerm beruff aufferlegt. Dem 1
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Aten Goude
ang el, Vbe
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eſpzeulich etze
nahſſhe Leute
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NOTE
4 Ni, g8
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N des Teuffers. 45 N
Ä —9
Nm, | der Woͤſten zu leben / denn in gemein bey den | N
Wh, | Aruten/ Sondern er hat wöllen feinem beruff 9
dl gnug thun. Ober Das wırd uns in dieſem Ex⸗ Au
"RR, empel die gewonheit zu leben befohlen / mens 3. Kewöns Al
DALE: lich / das wır vns an cin hart leben gewehnen beit zu lebe. —90—
olbech ſollen / darmit es vns nicht wehe thue / wenn
Ya, wir vieleicht etwas barters leiden muͤſſen. H
——— Die ſo zertlich erzogen ſind / werden weiche vn) en
| werbifehe Leute zu Kblichen thaten ganz vn⸗ 9
sen kruͤchtig / wie ſolches Die erfarung an vielen be⸗
nme weiſer. Sen leddern Gürtel vrab den Leib SNJobanunes
ame | hex/war ein zeichen des kampffs / den er in ſet⸗ vuͤrtel.
prantiton ] em Ampt / mit Den — * / Phari⸗
nanptgun ſeern / mit Dem Koͤnig Herode / vnd andern fein
kendna] den des Reichs Chriſtt haben wuͤrde.
Mediana
rada Rom 30m fänfften/dee beruff Johannis. Hiey ».
nm] Bon ſchretbet &, Lucas alu: Da aelhad)y/’ Der beruft
13 ſpricht er / der befchl Bortes zu Johannes 345 S. Johan ·
harıas fon / in der Wöften. Dieſer befehl "is-
ver hen | war fein beruffunge / durch welche ee von Gore FC 3.
es
nam] beruffen vnd erfordert ward. Mie wird vns Was hieraus
weſſigkeit vnd demut befchlen Das wir nach 3% leruen.
dem Exempel Johannis warten ſollen / bis a
den a] das wır beruffen werden/ entweder one mittel 5
a YO Gott / welches vor zeit? offtmal geſchach / u
ul Wind auf foldye weife find beruffen worden dıe £
tl Propberen/ Apoſiel / vnd biswerlen auch ande⸗
u Re: Oder durch mittel von Gott / das iſi / durch *⸗
Ts] Folche Leute / welche macht haben / zun Emp⸗ | 4
NEUN gl Kern in der Gemein / oder Inder Kirchen zube⸗ | * | *
uin cruffen. Wider ſolch Exempel vnd tugend fuͤn⸗ VV UT U DT
Ts Digen die fuͤrwitzigen / ſo da one beruff ſich in N. 10° 1
se u OK Kr i N
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IN 891 8° (I og Ill)
46 Am tage ©. Johannis
Prediger fo die Empter dringen / vnd ſteigen durch Feu⸗
durch gunſt
zum Ampt
komen / habẽ
ſter vnd Dach hinnein / der chic vngeachtet.
Das find die / die durch gute Freunde / oder
keinen fegen, durch geſchenck vnd gaben ſich in die Kuchen⸗
——————
emprer flechten / nicht zwar darumb / das ſie
Bott dienen / vnd ſeine Kirch erbawen wol
len / Sondern nur das fie jrem bauch dienen
welchs den gemeinlich vbel pflegt zu gerhaten
3Vm ſechſten / das Ampt Johannis dar⸗
S.Johannis yon Lucas alſo redet: Vnd er kam in alle ge⸗
Ampt.
&uc. 3.
Matth.3.
Mar.i.
Eſai. 40,
5. Johann is
namen in Der
Schrifft.
Tugende SG
Johannis.
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IN 891 8° (I og Ill
gend vmb Den Jordan / vñ prediget die Tauf⸗
fe der Buſſe / zur vergebunge der Suͤnde / Wie
geſchrieben ſtehet indem Buch Der rede Iſau⸗
as des Propheten / der da ſagt / Es iſt eine ſtim
me emes Predigers in der Wuͤſten / bereitet
den weg des HErrn / vnd machet ſeine ſteige
richtig. Hie hoͤren wir vom Ampt Johannis /
Jemlich / das er teuffen vnd buſſe predigen⸗
dem MRErrn den weg bereiten / vnd auff Chri⸗
ſtum weiſen ſoll. Dieweil es aber der erſte Die⸗
ner Gottes iſt / Der aus Gottes befehl tauffre/
iſt er Baptiſta /Das ıft / Der Teutfer genent
worden / vnd weil er Buſſe predigte / iſt er ein
Prophet genennet worden / Vnd weil er auff
Chriſtum weiſet / wird er Ellas genennet /
drumb das er im Geiſt vnd krafft Slie kam /
vnd dem HERRXNden weg bereitet. In
ſolchem ſeinem Ampte ereugen ſich viel ſchoͤ⸗
ner Tugenden / als beſtendigkeit / manheit /
bekentnis / Creutz / beſchirmung der warheit /
ein ernſter fleis vnd andacht zur fortſetzung
des Reihe Chruti. Er fürchte ſich nicht fur
dem Koͤnig Herode / er ſchewere auch 9 die
pam
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yes) ſna
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IN 891 8° (I og Ill)
des Teuffers. 47
Phariſeer / ſondern bleib beſtendig bey ſeinem
ampt / bis an [rin ende,
30m fiebenden das zeugnis Chriſti von .
Mohanne, Dieuon ſchreibt Mattheus am j j. Chriſti zeuge
Capitel. Als Johannnes jns gefengnis ge⸗ nie von Jos
worffen ward / ſandte er zween Juͤnger zu Chri⸗ banne.
oh das fie 51 fragten / ob er der fey/ der da
omen ſolte / oder ob fie auff einen andern wars
ten folten. Aber auff die antwort Chriſti / fol⸗ matthet.
get bald das zeugnis Chrifti von Johanne.
Was ſeid je / fpricht er / hinaus gangen ın die
Wuͤſten zufeben 2 Wolt je ein Rhor eben +
Weil aber ſolch lob vnd zcugnis Chriſti von
Johanne / am dritten Sontage des Aduents
gnugſam iſt erkleret worden / wil ich jtzund hu⸗
rruon nichts weiter ſagen.
ZzVm achten / vom Tode Johannis / vnd PrıT.
von den dingen / welche ſich omb, vnd nach ſei⸗ Die entheup⸗
nem tode zugetragen haben, In anzeigung ſer tung S. Jo
nes Todes iſt zubedencken / die Occaſion vnd hannio.
gelegenheit / die vrſach / vnd art ſeines todes.
Itemn / das Exempel Johannis.
DJe gelegenheit vnd Occaſion Zu feinem Warumb ee
Tode war dis. Herodes nam zu ſich feines entheapt.
Bruders Weib / vnd hielt ſich gegen derſelbi⸗
gen / als gegen ſeinem Eheweibe. Als nu Jo⸗
hannes ſahe / das ſolches Dem Goͤttlichen Ga
fg / vnd natuͤrlicher erbarkeit zu wider war/
ſprach er zu Herode / Es fe nicht recht / das du
deanes Bruders Weib habeſt. Solchs verdros Manhal⸗.
D dem
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43 "Am tageS. Johannis
Befengnis werffen. Zuuor aber / ehe ſolchs
geſchach / hatte Herodes Johamem lieb hielt
jn für einen Propheten Gottes / vnd brauchet
4 zu zeiten feines raths. Da aber Johannes an⸗
| fieng / den Ehebruch Herodis / vnd fein vn⸗
If gotifeliges leben zu ſtraffen / ward Herodes
J aus eim freunde Im zu einem feinde / vnd mu⸗
ih fte Johames /gleidy als ein Vbeltheter ine
IE /PRR Gefengnis geworffen werden. Solchem des
u tl Herodis tyranniſchen Exempel folgen jrer
mr Groffe beut su tage viel nach. Sie haben die rechten
Seren kön - Diener Gottes lieb / ſo lang das fie mit der
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beit nicht lei⸗ jre laſtet nicht ſtraffen / Aber fo bald als fig
jnen jre gebrechen anzeigen / greiffen ſie jnen
auff die Koͤpff / gleich wie wahnſinnige Leute
jren Ertzten.
DIJe vrſache feines todes war der eid
Herodis. Denn als Zserödes su tiſche ſaſs / vn
die Tochter Der Herodiadis gar hoͤff lich fie
jm tantzte / gefiel ſolches tantzen Dem Hetodt
ſo wol / das er je mit eim eide verhies / ce wol
| te jr geben/was fie von jm bitten wuͤrde / bis
ii auff die helffte feines Königreichs. Da das
Il Mash. is. Megdlin folchs börete / leufft fie hin zu jrer
' in — Murter / vnd fraget / warumb fie bitten ſolle.
J Die Hutter / welche dem Johanni gang
nl feind war / darumb das er jre vnzucht ſtraffe⸗
Mi te / befihlet der Tochter / vñ ſpricht / Sie fol bit⸗
ten vmb Das Zyzupt Johannis des Teuffers /
welches fie auch that / vnd erlangets. Denn
von ſtund an ward nach Dem Hencker ge⸗
| ſchicket /
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IN 891 8° (I og Ill
den Herodes / drumb lies er Johannem ing .
nen die war- Predigt fie nicht angreiffen oder ruͤhren / vnd
za wir?
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hat die Zache
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IN 891 8° (I og Ill)
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des Teuffers. 49
hicket / vnd “Johannes im Gefengnis ents
— ward ſein Heupt dem Megdlin
gegeben. Dis iſt die vrſach des todes Sanct
Johannis / vnd die art oder weiſe ſeines todes.
Sihe / alſo wird hie gar ein tewrer Reld / auff
bitte eines Megdleins vmb den hals bracht /
Da Doch Feiner; fo jemals von Weibern gebo⸗
ren / geöffer war / denn eben diefer wie Chris
ſtus folches ſelbs beseuger. Sol gluͤck zwar
bat die Kirche Gottes. DSie ſehen wir / das
Chriſti Resch durch Blut erbawet vnd erhal⸗
ten werde.
SoOlchem Exempel Johannıs ſollen alle Ang en
frome Diener des Worts nachfolgen / das npei folgen.
nemlich/fie viel lieber ſterben wöllen/den das
ſie zu den Suͤnden vnd [handen der Leute
durch die / Finger ſehen / vnd ſtill ſchweigen
wolten / gentzliches vertrawens / das Der / Dee
das Blut Johannis / als ein hoͤchlich angene⸗
mes Opffer / zu gnaden angenomen vnd mt
hat gefallen laſſen / auch mitten in des fewers
flammen / fuͤt fie forgen werde, Vnſerm
lieben Gott fey ehre / lob / danck
vnd herrligkeit von Ewig⸗
keit zu Kwigkeit /
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Am Tage der Heimſu⸗
hung Marie / Euangelium
Luce am 1. Cap.
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Aria aber ſtund auffin
& ven fagen/ vnd gieng auffdas
OS Gebirge endelich / zu der
Stad Jude / vnd kam in das Haus
Zacharias*/ vnd gruͤſſet Eliſabeth.
Vnd es begab ſich / als Eliſabeth den
grus Marie hoͤret / hupffet das Kind
in jrem
Heim
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IN 891 8° (I og Ill)
Heimſuchung Marie. 51
in jrem leibe. Vnd Eliſabeth ward
des Heiligen Geiſtes voll / vnd rieff
laut / vnd ſprach / Gebenedeit biſtu
vnter den Weibern / vnd gebenedeiet
iſt die frucht deines Leibes. Vnd wo⸗
her kompt mir das / das die Mutter
meines HERRN zu mir kompt? Si⸗
he / da ich die ſtim deines gruſſes hoͤ⸗
rete / hupffet mit frewden das Kind
in meinem Leibe / Vnd o ſelig biſtu
die du gegleubet haſt / denn es wird
vollendet werden / was dir geſagt iſt
von dem HERRN:
Vnd Maria ſprach:
WMEine Seele erhebt den HErrn /
Vnd mein Geiſt frewet ſich Gottes
meines Heilandes.
DEnn er hat feine elende Magd
angeſehen / Sihe / von nu an werden
mich ſelig preiſen alle Kindes Kind.
Denn er hatgrofle ding an mir
gethan / der da mechtig iſt / vnd des nas
me Heilig iſt.
BIRD feine barmhertzigkeit weret
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ER vbet gemalt mit feinem Arm / me
Vnd zurſtrewet die hoffertig ſind in he Ic
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ER flöflee die gewaltigen vom gaben NT
ſtuel / Vnd erhebet die elenden. —
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Vnd hilfft feinen Diener Fra in
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tern / Abraham vnd feinen Samen fiat fin:
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onden / darnach kerete fie fihwidee m ui dem
im. von Maren
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Erflerungdes Texts. sie
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Warumb die N yYumb die Feſt der Heiligen / in der Kir ⸗ — *
Feſ der Sei SS hen eingeſetzet fein / iſt zuuor offtmals
tigen einge⸗ vnd ſonderlich am tage Johannis des Teuf u fe ie}
f fers/anzeiget worden, Die ſumma aber ſol/ pam
cher angezeigten vrfachen/ ıft dieſe / Auff das —
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wir Exempel hetten / der buſſe / vnd der barm⸗ —
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Heimſuchung Marie. 53
hertzigkeit Gottes / Oder / das ichs deutlicher J un
fagen moͤge / Erſtlich / auff das wen wır ſampt
inen in Suͤnde gefallen ſein / wit au der verge⸗
bung der Suͤnden nicht zweiffeln / ſondern vns
an die Gnade Sottes halten / vnd nach dem
Exempel der lieben Zyeiligen/ernftliche buſſe
thun ſollen. Darnach das wir Inen in jrem , Den glas⸗
glauben nadyfolgen / wıe Paulus vermanet / bene.
sum Römern am 3. da er den Glauben Abra⸗
hams gar böchlich preiſet. Ober das / das wir
rem wandel vnd guten ſitten nachfolgen / ex⸗ ¶ rn Batts
barlich / Gottſelig vnd gerecht leben / vnd ver⸗ ſeligen lebens
leugnen ſollen ons vngöttlidye weſen / vnd
weltliche luͤſten / Wie Paulus zum Tito am 2.
lehret.
VOn ſolches nutʒzes vnd brauchs wegen
it auch das heutige Feſt eingeſetzet / vnd *
nicht darumb / das wir die heilige Jungfraw 2Wadtterey
Maris follen anruffen / welches ger eine —* Bar |
ſchreckliche Abgoͤtterey iſt / ſondern auff Das when
wir fehen vnd lerneten/ wie wir vnſer gemuͤt
vnd ganzes leben zur Gottſeligkeit vnd tu⸗
ent ? nach dem Exempel der reinen Jung⸗
— anrichten vnd bereiten ſollen.
Der inhalt aber dieſer hiſtorien iſt / das die ——
Zungfraw Maria / nach dem fie ſich vom hei⸗
Iıgen Seiſt ſchwanger fein befindet / vnd wu⸗
ſie / das auch jre gefreundin die Eliſabeth in
jrem alter mit einen Sone [hwanger gienge
seucht fie zu jrer Mumen der Sliſabech / vnd
gruͤſſet ſie. Darnach reden ſie mit einander
Son dem das ſich begeben hatte / vnd · ſtercket
ging Dig andere. ff das aber Mların grer
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dicke dexto Marie.
54 Am tage der
danckbarkeit gegen Bott ein gewis zeugni⸗
darthete / machet fie ein lied / vnd ſinget daͤſſel/
bige Gott dem 3 ERRNzu lobe. Folgen
zween Artickel.
Von der geſchicht der Neimſuchung
2. Der Geſang der Jungfrawen Marie,
Vom Erſten.
TFT Der gefehicht Der Jungfrawen haben
wir fuͤrnemltch vıer vmbſtende 33 bedenden/
313 ds find:
I. Wire Maris vnd SEliſabeth eine dcr
andern diene.
2. Der grus Marie.
3. Das zeugnis Eliſabeth von Glauben
der Jungfrawen Marie.
Das Wunderzeichen am Rinde / wel⸗
ches im Mutter leibe auff huͤpffet.
30m erſten / von Dem gemeinen dienft/
weldyen die feligen zwey Matronen / die Fungs
fraw Maris vnd Eliſabeth einander leiſten /
ſchreibet S. Lucas alſo:
Maria aber ſtund auff in den
tagen / vnd gieng auff das Gr
birge endelich / zu der Stad Jude /
vnd kam in das Haus Zacharie /
Die ſelige Jungfraw hat vom Engel gehoͤret /
das Elniſabeth die beide von natur vnd alters
halben vnfruchtbar war / nun in den ſechſten
Monat oſchwanger gleng / damit ſie nu neben
dem wort deſſen ein zeugnis bau
| . | +2 in
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IN 891 8° (I og Ill)
heimfuchung Marie. 55
hin / Erſtlich / damit ſie jren glauben als mit
einem gegenwertigẽ zeichen ſtercke. Darnach
Das fie laſſe eine frucht jres glaubens ſehen /
nemlich ein werck der liebe gegen dem Fredy
ſten. Denn ob fie gleich noch ein junges Megd
hun ii / verachtet fie Doch das alte Weib / die
Eliſabeth nicht / fondern gebet gar eilends zu
je auff das fie jr handreichunge thue / vnd ſie on Her
trsite / vnd dencket alfo / Sihe / es iſt meine frucht dee
Mume nu ein altes ſchwaches Weib / vnd v⸗ glaubens der
ber das / das ſie von natur nicht haben kondte —— *
das hat ſie durch ein ſonderlich wunderwerck
ottse bekomen / vnd iſt fruchtbar worden /
Bun wird fie meiner huͤlffe beduͤrffen / Wil
derhalben zu je zihen / auff das ich jr diene / vñ
wir vns durch Gottſelige geſprech vnter ein⸗
ander troͤſten und im Glauben ſtercken mös
ix Iyferaus follen die jungen Weiber ler⸗
nen / wıe fie gegen den alten Matronen gefin/
net ſein / vnd fidy verhalten follen. Die Jung
fraw Maria / ob fie gleich mit mehr vnd ho,
Pr
Was die
Meiber hie»
raus zu ler⸗
nen.
hern gaben / denn jrgend ein Weib inder gana,
Bet geziret vnd geſchmuͤckt iſt / wird fie
* nicht ſtoltʒ oder hoffertig. Dencket nicht
alſo / Solte ich / die ich mit ſo herrlichen gaben
gesterer/diefem alten Meibe dienen ? Sondern
viel mehr gedencket fie’ Je höher vnd fuͤrtref⸗
flicher fie ſey / vnd je mehr fie mit herrlichen
ſchoͤnen gaben andern Leuten vberlegen / je
Demuth in
hohen Leuten
ein fchon -
mehr wölle es jr gebären andern Leuten zu Kieinot.
dienen.
Joſeph / ob im gleich trewmete das
nd eilff Sternen jn anbete⸗ gen ;7.
Sonn / Mond / vnd eilff * ri
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IN 891 8° (I og Ill
56 Am tage der
ten / dardurch bedeutet ward / das feine Elteru
vnd Brüder in dermal eins / als einen NErrn /
würden verehren / vberhebt er ſich Doch nicye
deſſelben / ſondern ex dienet feinem alten Yas
ger vnd iſt jm gehorſam nach der Kegel des
Ecckeſ. ». Iheſu Syrachs / Je höher Du biſt / je mehr
Dreyertley
nug/ wer
dem KRecemn⸗
rei Marie
nachfolget.
2. 5⸗
Yırmanıng
an die Jungs
ſrawen.
”
dich demůtige / ſo wird Die der HERR hold
ſein / Hoͤre den Armen gerne / vnd antworte Ing
freundlich vnd ſanfft / vnd demuͤtige dich fuͤr
dem alten.
Weer nach ſolcher Regel / vnd nach dem
Exempel Marie fein leben anſtellet / der wird
gar groſſen nutz dauon bringen. Denn erſt⸗
lich wird er gnade bey Gott. finden / Denu
gleich wie Gott den hoffertigen widerſtehet /
alſo gibt er gnade den demuͤtigen. Darnach
wird er auch gnade bey den Menſchen finden /
Denn gleich wie jederman den ſtoltzen feind
iſt / alſo liebt auch jederman die demuͤtigen vñ
freundlichen. Vber das erlanget er das wenn
er alt wird / er von der jugend geehret werde
Denn gleich wie das Gottes gerechtes vrteil
iſt / das der / ſo in ſeiner jugent die alten ver⸗
achtet / im alter widerumb verachtet werde /
Alſo iſt Das GSottes gerechtigkeit / das der / ſo
in ſeiner jugent die alten fuͤrchtet vnd ſie eh⸗
xet / auch in feinem alter widerumb geehret /
vnd von den jungen geliebet werde. Hie ſollen
vnſere Jungfrawen auch lernen / das fie nicht
in alle winckel vnd frembde Reuſſer vmbher
lauffen / nicht an muͤſſiggang vnd faule tage
ſich getoehnen / ſondern jre ſachen vleiſſig vnd
endelich in Gottes furcht vnd zucht auer
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x [ande Wi
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Heimſuchung Marie. 5
ten / Es were denn / das jnen dem Exempel
Dine nachzufolgen bas gefallen wuͤrde / wel⸗
che ſchande vnd vnchre mit ſich zu Hauſe
brachte / denn das Exempel der Jungfrawen
Marie / welche alle ehre / vnd ein zeugnis ewi⸗
ger erbarkeit mit ſich heim brachte. Fuͤr zeitẽ
hatten die Jungfrawen keinen hoͤhern vnd
liebern ſchatz / denn zucht vnd keuſcheit / Itzt
aber ſind jrer viel / welche beide mit Kleidun⸗ —
gen vnd geberden / allerley vnzucht an tag ge}, heit Der
ben vd offenbaren / vnter welchen der meiſte Jungfrawen
Dauffe billiche ſtraffe befinden vnd erfaren hIchſter
muͤſſen. (dag.
ZYın andern‘ von dem grus Marie. Was ein
Denn fo balde als Maria zum Hauſe bıncın este
gieng / gruͤſſet fie Eliſabethen. Ein freundli⸗ MAT
der grus iſt ein anzeigunge vnd zeugnis der Art zu grůſ⸗
freundſchafft der Demut / der gutwilligkeit fen bey —*
vnd gunſt. Bey den Juͤden war dieſe art zu ni eriu⸗
uͤſſen gemein / nemlich / Friede ſey mit dir /
——— ſey mit dieſem auſe / welche art 518 1. Zin bes
gröffen vns viererley erinnert. Erſtlich iſt tehrnie.
dieſe weiſe zu grüffen ein bekentnis / in welcher Lin ges
wır befennen / das aller friede /alles glück! yer.
vnd alle wolfart von Gott hberfomme, Sum
andern / iſts eine bitte / Denn wer aus rechtem
Chriſtlichen bergen fpricht / Friede fey mit
dir / iſts gleich fo viel / als fpreghe er / Cieber
Bott NBSnmliſcher Vater / ich bitte dich das du
dieſem Menſchen deinen friede verleihen wol⸗
leſt / vnd jn beſchuͤtzen wider den Teuffel / wei
cher ein ewiger vnuerſuͤnlicher feind iſt —*
4
— haha
| | — 9J———
58 Am tage der
Ben ran ner Kirchen. Zum Dritten iſt der grus eine er⸗
nr 5 4* n innerung / dardurch wir den / den wir gruͤſſen /
erinnern das er Gott anruffe / das er In/fan
Haus / Kinder vnd geſinde ſchuͤtzen / vnd gne⸗
+ Eineans diglich erhalten wölle. 4. Iſt der grus vnd
ee * die wuͤndſchung des friedes eine bedeutung
haben, oder anzeigung / das wir feinde haben / weldye
vns teglich nachſtellen / Werden derhalben
dardurch erinnert / das wir nicht ſchlummern
| vVnd ſchnarchen follen / fondern wachen vi be⸗
————— ten / auff das wir nicht vnuerſehener ſache vnd
———— pioalıch vnterdruckt werden, 5, Ein Gottſe⸗
Utger grus iſt eine danckſagung / Denn ſo wir
andern Leutẽ den friede wuͤndſchẽ von Bott)
erkennen wir offenberlich / das allein vnſtt
ERR Soit / welchen wir in ſolcher vnſer
bekentnis rhuͤmen / den frieden geben koͤnne.
Sollen derhalben von der Jungfrawen Ma⸗
ria lernen / mit freuͤndlichem gruͤſſen ein ander
33 beſuchen vud zu empfaheñ.
ZVm dritten / das zeugnis Eliſabeth von
dem Glauben der Jungfrawen / Vnd Eli⸗
ſabeth ward des heiligen Geiſtes vol /
vnd rieff laut / vnd ſprach / Gebene⸗
deiet biſtu vnter den Weibern / vnd
gebenedeiet iſt die frucht deines lei⸗
bes / ete. Vnd o ſelig biſtu / die du
gegleubet haſt / Denn es wird volen⸗
det werden / was Dir gefagt iſt von
dem HERRN. sKlfaberh wird des
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Brunn iſt.
heimſuchung Marie. 59
heiligen Beiftes vol/welcher fie eigentlich vor
gewiffert von der empfengnisder Jungfraw
en Marte. Denn weil es wıder die Natur iſt /
das ein Jungfraw ſchwanger gehe / hat der
der die Natur erſchaffen / ein Lerer vnd ver⸗
kuͤndiger fein muͤſſen Der gnaden vnd gaben/
welche vber vnd wider die natur waren vnd
geſchahen.
DArnach / als fie durch den Heiligen Geiſt
erleuchtet vñ geleret ward / ruͤmet ſie den glau
ben der Jungfrawen / vnd ſpricht / O ſelig
biſtu / die du gegleubet haſt wWelde
kurtzer ſpruch viererley leret. Denn erſtuch
zeigt er an / das alle die / ſo one Glauben find/
gar armſelige Leute ſein. Darnach leret er,
das denen / ſo da gleuben / die ware ſeligkeit be⸗
ſcheret werde / welche da iſt in Iheſu Chriſto /
der aller ſeligkeit ein gar reicher vberfluͤſsiger
Zum dritten zeigt er an / welchs
die frucht des Glaubens fey / da er ſpricht /
Denn es wird vollendet werden / was
da geſagt iſt vom HERRN
Als wolt fie ſprechen / Wiewol aller Mens
ſchen erfahrung hierwider ſchreiet / die natur
vns foldyes verfüger / vnd vnfer vernunfft
bierwider ſich ſetzet / fo wirds doch gleichwol
en wasdır vom HIER RT zug
agt iſt / nemlich Das Du eine Jungfraw ſceiſt
vnd bleibeſt / vnd doch gleichwol nach feinem
wort einen Son geberejt. Zieraus follen
wir lernen / was die rechte art vnd natur des
Glau⸗
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IN 891 8° (I og Ill)
Eliſabeth
rhümet dem
glauben der
Jungftawen
Marie.
Daraus vler
ſtůck zu ler⸗
nen.
1. One glau⸗
ben ſind wir
verloren.
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2.21llein Ber
glanb macht
ſelig.
3. Frůchte
0: Glau⸗
eno.
Art vnd na⸗
tur Des rech⸗
tea glaubene,
u
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— —XXX
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6 Am tage der PANy.
wir lernen / was Die rechte art vnd natur dus 4 nid! gi
Glaubens ſey / vnd das wır nach Demrenyy weggniht
m der Jungfrawen/dem wort Gottes gieu⸗ jun ih/‘
| en follen/ob gleich Die ganze natur und alle dachrt
9 Creaturen vns des widerſpiels bereden wol⸗ thaiſung DEE
ten. | | ngch du Taufe
il 59m vierden/vom wunderzeichen am nadın/dli
‚Mr ‚ Ainde denn auff ſolchen grus Der Jungfra \yindırd
wen bupffet das Kind Eliſabeth in Mut⸗ urufgdm
terleibe / vnd zeiget mit ſolchen geberde an / Inge bu uns
das der Meſſias vorhanden ey. Dis iſt fuͤ⸗ Saasmnte w
war ein gros wunderzeichen / Das cin Kind / du an |
ee fo noch ın Mutterleib verſchloſſen / vnd noch ——*
hören auch Picht auff dieſe Welt geboren iſt / den erſtat⸗ Yırdıımal des 4
zum Rein Let vnd widerbeinger der Natur erkennet hat. . wir air |
Bortee, Durch welchs mirackel der Glaube Blıfabery ychlmmst
vnd Marie geſtercket / vnd Die guͤtigkeit Got⸗ non mode un
tes gegen den Eleinen Kindlin offenbarer Galerien
wird / wie Gott vorziiten Abraham geredt Rmgu
hatte / das er ſein / vnd feines Samens Bott ben
u fein wolte bis ın ewigkeit / vnd zu mehrer — 3 —
ih ' fiherheit foldyer verheiflunge / gab im Gott
Pl e ei Geſetz / das / wenn em Kind acht tage . 2
nd /’D
alt were / folte es beſchnuten werden / a ha
% u. , i * 24 ’ .
Melde perheiſſunge / dieweil fir auch 18 44
angehet / ſo handeln die Widerteuffer gar Dis |, *
uerſchempt vnd Bortlos / das fie die Jungen DAS d
Kinder der Chriſten nicht wollen Teuffen laſ⸗ "DER Ds kl
fen / das iſt /fie wollen meht / das ſich diedes ." lbaffng
bunds vn des verfieglungen frewen ſollen / die —T Kg
doch der Hunliſchen gnaden ı nad) Der ward Om fier
heiſſung erben fen. Die Widertcuffer ſagen Bf €)
alſo / Wer da hoͤret vnd gleubet / den folmsn "lan Y
| | scnffen/
Ziegen
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IN 891 8° (I og Ill
Heimfirchung Marie. 6⸗
Nam, | enffen/sEin Kind aber höret nicht, fo kan es
—R N ' Buch nicht gleuben / darumb fol man es ket /
Min | Is wegs nicht teuffen. Aber Diefe arme Leu⸗
— fies I Be jeren fich/ Sie ſolten viel mehr alfof: cylieſ⸗
Nele | fen. Der Chriſten junge Kindlin haben Die wideile⸗
verheiſſung / derhalben ſolche verheiſſung jnen gung ꝰo fra
Rt | Busch die Tauffe ſol verſiegelt vnd bekreffti⸗ tumde der
my, get werden(gleich wie fic den jungen Kindern Miderteus
Me, | Per Juͤden durch Die beſchneidung bekrefftiget fer.
Nikki | MD verfiegelt ward. Das wort der verheiſ⸗
hate y, | Junge beut vns Die gnade an / Das wort des
ceha Sactaments verſiegelt die gnad / vnd leret
vnns Durch ein Sımbolum oder zeichen / wie
denn am GSruͤnen donnerſtage / da man von
Nachtmal des HERın zu handeln pfleget
—
x vaſdoſon
(J i
ar Oboe ine
NT -
Hd wir weitleufftiger Danon geredet haben, Sol
FAT Ienderhalben uns den Johannem bie fürncs
u men / welcher ın Mutter leibe des Heiligen ⸗
man Anl A
Geiſtes vol vñ ein Erbe iſt Der gnade/ welche
allen Kindern zugehoͤret / ſo die verheiſſungen
haben. EN
Is FJerauff aber ſprechen fie: Ja das wer Did mira⸗
Orten Aha
Y vd kan
—
— 1} Nm
MtAl yıh LE
eh | ein Mirackel. Ich bekenne es / das es ein Mi⸗ > eg ar
on da] Eacel ſey / vnd iſt zwar ein gros Mirackel / dir
s bias wie denn alle werck Gottes in feiner Kuchen haligen geiſt
nal) mirackel vnd wunderzeichen ſind / das fee ich haben.
wen | aber hmzu / das ebẽ dis Mirakel ons lere / das
el ah | Die Rinder des heiligen Geiſtes koͤnnen vehig
ah] Fein vnd teilhafftig. Sind fie aber des hei⸗
ne gen Gafts vehige Sind fie er Abra⸗
naeh kam] bhams + Sind fie nad) Der ver eiſſunge er⸗
a ben? Befihlet Chriſtus ſelbſt das man ſie Matth. 19.
DU won) Plleanneme?: Warumb ſolte man fe —* Warc.is.
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6: Am tage der
nicht teuffen Sonderlich / weil die Tauffe
ſolcher benenter ding gleich als sine verſiege⸗
tung iſt.
Vom andern.
ALs nu Maris die wort Eliſabeth von
der gnade / ſo Gott je gethan / hörete/ nemlich /
das fie eine Mutter Des Meſsie werden folter
bricht fie herfür mit warer danckbarkeit jres
vom gefang bersens gegen Gott / welchen fie in dieſem
der Jungs
Geſang hoch lober / beide von wegen foldyer
(rawen Ma⸗ hoben woltbat / die je wıderfahren / vnd dar
ria.
Nußtz Diefco
Aicdes.
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IN 891 8° (I og Ill)
nach von wegen der batmhergigkeit / gerech⸗
tigkeit / gewalt vnd warhett / die er gegen den
Menſchen vbet / in dem / da er die, fon fürdy
ten / aus barmhertzigkeit zu gnaden annımpr/
die halſtarrigen vñ Gottloſen billich ſtraffet /
vnd was erden Vetern fur zeiten geſaget / jtzt
gewaltiglich mit dem wercke endlich erfuͤllet.
Der nut dieſes geſangs iſt / Auff das wir nach
erkentnis Goͤttlicher Barmhertzigkeit / an
Gorwgleuben /nady erkentnis ſeinet Gerech⸗
rigkeit ons troͤſten / wider alle Tyrannen der
Welt nach erkentnis feiner gewalt in fürdhre/
vñ nach erkentnis ſeiner warheit auff jn hof⸗
fen / vnd in gedult Das jenige erwarten / was
vns Gott aus gnaden verheiſſet. Die barm⸗
hertzigkeit Gottes ſollen wir halten wider die
Suͤnde / die gerechtigkett wider die Tyran⸗
nen / feine gewalt ſollen wir ſetzen wider die
Tyrauney des Teuffels/ ſeine warheit u
der allerley aufechtungen / welche —
vnſer
heim
afee Fleſch
yon wegen
heilig Zi
Bufang dur J
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Henlich ertlero
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ind, heimſuchung Marie. 63 N
Nö vnſer Fleiſch oder der Sathan vns anlegt. \ 2%
Dom wegen foldher vrſachen bat die alte ih
Ehriftliche Kirche verordnet / das man diefen Warum⸗ N
|
|
mm 1 Befang der Jungfrawen Mari Zen nn
—————
—* kuͤrtzlich are. — — — BR
Ya Themen 1. Meine Seele erhebt den Herrn. \
Bari 2, Vnd mein Geiſt frewet fich ı ©
| Gottes meines Heilandes, |
— E—— 3. Denn er hat ſeine elende Magd
han] angefehen / Sihe / von nu an werden | Age)
—2 be inich felig preifen alle Kindes Kindt. Mi
—28 Das iſt / Ich lobe vnd preiſe meinen
daene Bott gantz hertzlich / Ich bin mıt hertzlicher Danck ſa⸗
|
aan ir une frewde gar vberſchuͤttet / vnd ſolchs geſchicht / rg Us 1
moi, von wegen Gottes meines Heilands. Denn ex j ww
—*59 — iſt allein mein frewde / der mic ſolchs gros 4
br Kart heil hat widerfahren laſſen. Er bar ıntch an⸗ \ 1
al Mi gefehen/vnd aus lauter gnade vnd gunſt mich | f
—RV geringes verachtes Megdlin beſeliget / Die ich I} i
| urn 17 bisher vnanſelich / elende / vnd gleich wie ein | *
sum] armer Dienftbore gelebt habe/ Vnd er hat I N
ar | mich alfo angefehen/ das ich hinfurt nicht Inn E
ig) elende vnd veracht / fondern als felig on) I 5
meh] eich von jederman zu allen zeiten folle gerhů⸗ | Ki =
Kuna. mer werden/Denn mir fo bohe gnade wider⸗ I &i
tun we fahren ıft das ich cine Mutter des Meſſie 1 bei ‘
zum INT werden fol / welcher mein Seligmacher iſt / — —X
As FT 9 aller dere / ſo an jn gleuben. | | =;
gun 7 mM E Avs | |
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Am tage der
64
Avs dem Exempel Marie follen wir dis
lernen. 3. Onfer elende vnd nichtigkeit erken /
nen / vnd vns in warer buſſe fur Gott beugen
vnd demuͤtigen. 2. Die wolthaten Gottes ge⸗
gen vns erkennen, 3. Bott rhuͤmen vnd lo⸗
ben von wegen ſeiner wolthaten. 4. Ander
CLeut durch vnſer Exempel zur danckbarkei
reitzen. ——
4. Denn er bat groſſe ding an mir
gethan / der mechtig iſt ond des name
heilig iſt. | |
RNe rhůmet die keuſche Jungfraw von
keinem verdienſt / ſie eignet jrem vermuͤgen
oder krefften nichts zu / ſondern ſie ſchreibets
alles alleine Gott zu / der allein mechtig vnd
gewaltig ıft / vnd welches name allein heilig
iſt / welcher billich aller ehr vnd lobs werd iſt.
Denn fo offt man Bott nennet / fol man ın
preifen von wegen feiner güte/ welche in alle
feinen wercken erſcheinet / als in feiner groſſen
bermhersigkeit/in feinem rechten gerichte / in
feiner. gewalt vnd worheit / wie ſolches die
ſelige Jungfrax in jrem geſang ſtuͤckweis er⸗
kleret.
5. Vnd ſeine barmhertzigkeit we⸗
ret jmmer fur vnd fur / bey denen Die
jn fuͤrchten.
DJeſer vers leret uns dreierley. Erſt⸗
lich / dad Gott barmhertzig ſey. Zum andern /
wie fern ſich Oottes baͤrmhertzigkeit zZ
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Heimſuchung Marie. 65
Zum dritten 7 Wem folche vnendliche barm⸗
hertzigkeit widerfahre. Von der barmher⸗
tzigkeit Gottes find viel herrlicher. Spruͤch —* Gore
Ich wıl / fpricht Gott / dein en
vnd Deines Samens Gott fein in ewigkeit.
Item / Ich bın der Gott, der barmhertzigkeut
obet. Vnd im Propheten Eſaia: Sihe / bie
bin irdein barmbergiger Bott und HErr. Gen.15.
Vnd Syrach ſpricht: Dar HERR uff gne⸗ Exod zo,
dig vnd barmhertzig / vnd vergibt Suͤnde / vñ Deut 5.
huͤffet in der not. Daher nennet Paulus Gore Ktdef 2»
den HERR Neimẽ Oster der barmhertzig⸗
keit / da er ſpricht: Gelobet ſey Gott / vnd der
Vater vnſers RERRIheſu Chriſtt / der 2. Cor.i
Vater der barmhertzigkeit / vnd Gott alles
troſtes / Der ons troͤſtet in all vnſerm truͤbſal.
Solcher barmhertʒigken haben wir viel Ex⸗
empel / vnrer welchen Dis das fuͤrnembſte iſt /
dz cr vns feinen eingebornen Son gegebẽ hat /
Auff Das Die welt durch in ſelig wuͤrde. Hieher
gehoͤret der Spruch: Alſo hat Gott die Welt
geliebet / das ex ſeinen einigen Son gab / auff 39.5.
das alle Die an jr gleuben / nicht verlorea wer⸗
den / ſondern das ewige leben haben. Sol⸗
cher barmhertzigkeit figur vnd bildnis har Kucız,
ben wir am verlornen Som Samariter / ver / cuc. 0.
lornen Schaffe / vnd dergleichen.
MIe fern erſtrecket ſich dieſe Barmher⸗
tzigkeit Gottes ? Antwortet Maria alſo /⸗
2. Wie fera
Sie weret jmmer fur vnd fur. Das ſie fiaeftres
iſt / zu allen ſtunden vnd zeiten / bey allen Voͤl⸗ cke.
ckern vnd Landen / lauts des Spruchs: Die
Erde iſt vol der guͤte des HERR IT voieher
Eij gehört
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66 Am tage der
pfal.33.55. gehört auch dis wort des Pſalmens: Denn der
pfal.103.
%fa. 49.
Kuc. 1.
8. Wem fie
widerfahrr.
Pfal. 103.
Dial. 85.
Map furcht
Gottes ſey.
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IN 891 8° (I og Ill)
DIERR nſt freundlich / vnd feine gnade we⸗
ret ewig vnd ſein warheit fuͤr vnd fuͤr. Na
der gerechtigkeit Gottes iſt Adam ſampt al
len feinen Nachkomen Dem elende vnd jamer
vnterworffen / Nach Der barmhertzigken
Gotres/ iſt Adam ſampt allen feinen Nach/
kommen der gnaden teilbaffiig worden / nur
das fie hinfort nicht ſelbſt mutwillig vber
ſich Das Gericht fuͤren vnd ziehen. Hieher gu
hoͤrt der Spruch Jeſaie: Ich habe did) auch
zum liecht der Heiden gemacht / das du ſeieſt
mein heil / bis an der Welt ende. Vnd Simeon
ſpricht / Ein liecht zu erleuchten die Heiden.
WEm widerfehret ſolche barmhertzig⸗
Bert? Antwort Maris / Denen die m
fürchten/ Solches besenger auch Damd mit
folgenden worten: Die gnade des HERen
weret von ewigkett zu ewigkeit / vber die fon
fuͤrchten. Vnd abermal: Doch iſt ja feine
huͤlffe nahe denen Die jn fürchten. Wo nu
rechte furcht Gottes raume vnd ſtatt hat / da
iſt audy die barmhertzigkeit Gottes,
WẽElches iſt denn ſolche furcht Gottes⸗
Es iſt ware Gottſeligkeit vnd Goͤttesdienſt /
welche bey denen gefunden wird / die ſich mit
hertzlichem vertrawen auff Chriſtum ver⸗
laſſen. Hie ſol aber vleiſſig gemerckt / vnd ein
vnterſcheid gemacht werden/zwifchen der vr⸗
ſach der barmhergzigkeit / vnd qualitet oder
geſchiclligkeit dere den fie widerfehret. Es
iſt keine audere vrſach / denn der geneigte wil /
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heimſi
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heimfuchung Marie. 67
le des Vaters ın feinem geliebten / wiedenn
er ſelbſt ſpricht: Das iſt mem licher Son/ Mat.s.
an weinen ich wolgefallen babe, durch
welchen 1 verſuͤnet bın. Die qualitet vnd
gemıat igkeit dere / welchen die barmhertzig⸗
eit zu teil wird / iſt nicht je verdlienſt / ſondern
das gemerckzeichen der Rinder Gottes / die
durch ven glauben zu Kindern worden fein,
nach Dem ſpruch: Wie viel jn aber auffnas Joba.ı.
min / Denen gab er macht Gottes Kinder zu Wie wir zu
werden / die an jeınen Kamen gleuben, Allein Gottes Zins
Durch Den glauben werden wir 34 Kinderuder geborn
Sottes geboren. Wenn wir aber ny Gottes werden.
Kinder worden find,follen wir auch als Kin⸗
der Gottes gebuͤrt / in aller Gottſeligkeit / vn⸗
ſchuld vnd andern Chriſtlichen tugenden le⸗
ben / welche die Jungfraw Maria vnter Dem >
wort Fuͤrchten / begreiffet.
6. Er vbet gewalt mit ſeinem arm /
vnd zerſtrewet die hoffertig ſind in
jres bergen ſinn.
7. Er ftöflee die, gewaltiger» vom
ſtul / vnd erhebt die elenden.
8. Die hunrigen füllee er mir as
tern / vnd leſſet die reichen leer.
SJe verkuͤndiget hie Gottes vrteil wi / vrteil Bots
der die ſtoltzen / vnd ſeine barmhertzigkeit gez tee wider die
gen die elenden vnd Demätigen. Dartuon die ottzen.
heilige Schrift / vnd die tegliche erfarung
vns viel Rxempel or Ä
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ai li 9. Er dencket der barmhertzigkeit/
a vnd hilfft feinen Diener frac auf,
Ara Sou iſt war⸗ 19. Wie er geredet hat vnſern Ve⸗
IHR ELE befig. Kern / Abraham ond feinem Samen
u ewiglich.
Daus iſt / Vnſer HERR Saott hat die
verheiſſunge der barmhertztgkeit exfüller in
Dem da er vns feinen Son fender. Iſt derhal⸗
ben warhafftig / vnd von wegen der warheıt
bıllıch zu ehren vnd zu preifen, Vnſern lieben
©ott fey lob/ danck / vnd ehre von wegen
feiner baͤrmhertzigkeit / gewalt/ gerechtigken
vnd warheit / von Ewigkeit zu Ewigken /
Amæœn.
Am tage Michaelis des
Ertzengels / Euangelium Mm
Matthei am roiij, Dee jr nic
ten, ern
V verfelbigen ſtunde rate N in
ten die Jünger zu Iheſu / vnd "leid
fprachen : Wer iſt doch der gröfs Mn in
ſeſt im Dimelreich 2 Iheſus rief ein etc auf
4 Kind zu fich / und ftellet das mitten ringe
; onter fie/ond fprach : Warlich ich al / Yen t
e ſage elich / es ſey denn das jr vmbke⸗ nlinan hi
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tet / vnd werdet wie die Kinder / fo
werdet jr nicht ins Himelreich kom⸗
men. Wer nu ſich ſelbs nidriget /
wie dis Kind / der iſt der groͤſſeſt im
Himelreich. Vnd wer ein ſolch Kind
affnimpt in meinem namen / der
simpe mich auff, Ißer aber ergert
siefer gerinaften einen / die an mich
cleuben / dem were befler / das ein
Ruͤlſtein an feinen Hals gehenget
E üiij wuͤr⸗
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70 Anm tage Michaelis!
wuͤrde / vnd erſeufft wuͤrde / im Meer /
da es am tieffeſten iſt.
WEh der Welt / der ergernis
halben. Es mus ja ergernis kommen /
doch weh dem Menſchen / durch we
chen ergernisfompf. Oo aber deine
hand oder dein füs dich ergert / fo Das
we jn ab/ond wirff jn von dir. Es iſt
dir befler/das du zum leben lam / oder
ein Erüppel eingeheft/denn Das du zwo
hende / oder zween fuͤſſe habeſt vnd
werdeſt in das ewige fewer geworffen.
Vnd ſo dich dein aug ergert / reis es
aus / vnd wirffs von dir, Es iſt Dit
beſſer das dur eineugig zum leben ein
geheſt / denn das du zwey augen ha
Beft/end werdeſt in das Helliſche fr
wer geworffen.
SEhet zu / das jr nicht jeman)
von dieſen kleinen verachtet / denn Id
ſage euch Ajre Engel im Himel ſehen
allezeit das angeſicht meines Vates
im Himel. Denn des Menſchen 5
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des Ertzengels.
ift Fommen felig zu machen? das ver
loren iſt etc.
Erklerung des Texts.
N: Feſt hat man inder Chriftlichen Kir⸗ non
hen darumb geordnet vnd gehalten / auff
das wir die wolthaten Gottes / welcher vns
die lieben Engel zu Huͤtern gibt / lerneten er⸗
kenuen. Darumb auch die Kirche auff den
heutigen tag / fuͤrnemlich von den Engeln ge⸗
leret vvᷣnd vnterrichtet werden ſol. Weil aber
dieſes Euangelij lection / welche man heute
pfleget zu handeln / ſonderliche leren in ſich
batımıl ich erſtlich den Text des Euangelij er·
kleren darnach auch etwas von den Engeln
ſagen.
VRſach dieſer EKuangeliſchen Cection Der Apoftel
, > under eorge e
kam her / aus der ehrgeitzigkeit der Juͤnger corgeig giebt
Chriſti / welche / als nen Chriftus von ſeinem 2} —
abſchiede ſagte / ſich vntereinander oncketen r., Drcbigt.
wer Doch vnter jnen für den geöften ſolte ges
halten werden / Auff Das aber Chriſtus ſie
aus dieſem jrthumb fuͤrete / ſtellet er ein Kind
mitten unter ſie / vnd ſpricht. Es ſey Den Das Je
onbEerer/ynd werdet wie Die Kinder⸗ ſo wers
det jr nicht ins PRunelreich Emmen Darnach
vermaner er fie für ergernis ſich zu huͤten /
vnd befihler uns Die Kinder / das wir ſie in die
| en auffnemen / vnd willen
gemeine der Kirch —* Ei
Jeorduet.
DIRT
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IN 891 8° (I og Ill)
4
ARTEN
—
72 Amtage Michactis
ſollen / das ſolcher das Reich Gottes ſey.
Folgen vier Artickel.
Vier ſtůck
. Eine diſputation der Apoſtel von
dieſes Ruan⸗ F
ar. rem primatu / vnd wie fie Chriſtus darumb
ſtraffet.
2. Eine vermanunge ergernis ʒuuerhuͤ /
e
3. Kin befehl Chriſti / das man die kl
nen Kinder auffnemen fol: ?
4: Vorder Engel natur vnd ampt.
Vom Erſten.
DIE Jünger tretten hin zu Iheſu / vnd
ſprechen / wer ĩſt doch der groͤſſeſt im hi
1.Sie blind⸗ melreich 2 Zpie muͤſſen wir erftlich mercen
heit ver Ayo:
fteln vom
Reich Ehris
fl.
2. Des Teuf⸗
auff die blindheit der Juͤnger Chrifti / wel
noch zut zeit nicht wiſſen oder ——— —*
Chriſti Reich fur ein Reich ey. Sie lieſſen
ſich beduͤncken / als wuͤrde es cin eufferlich
Weltlich Regiment fein/in welchem Chriftus
als der öberfte Monarcha/ die Juͤnger aber
nebenimals Fuͤrſten vnd Heuptleute / vber
"Die gange Welt regieren würden) Darumb
fragen fie/wer Doch vnter jnen der fürnembfte
ſein werde / vnd der nechfte nach Chriſto. Mit
ſolcher ſchrecklichen blindheit waren jte her⸗
Ben eingenomen vnd bezeubert.
DArnach haben wir hie su ſehen den gifft
fels gifft in Des Teuffels / welcher auch in di
Io gifft ‚eu j | em heiligen
den heiligen. werckzeug Gottes krefftig war / nemlich 108
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IN 891 8° (I og Ill)
Juͤngern Chriſti / weiche su Apofteln beruffen/
vnd .
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des Ertzengels. 73
vnd zu legaten des Koͤnigs Chriſti in ſeinem
geiſtichen Reiche verordner waren. as
thut er? Er beſchmitzet ſie mit dem grewli⸗
chen laſter / der hoffarr / alſo / Das ſie nu any
ben su diſputirn / wer Doch Der fuͤrnembſte vn⸗
ker men ſein folle / das ıft / welcher vnter jnen
vber die andern herſchen werde.
Was thut Chriſtus auff ſolche nerriſche
ehrgeitzigkett der Juͤnger: Er hette zwar ſie
billich koͤnnen verwerffen / Als ſtoltze CLeute / thumb / vnd
vnd nicht wirdig das ſie zur verwaltung ſei⸗ ſtraffet die
nes geiſt ichen Reichs gebraucht follen wer⸗ hoffart.
den / Aber er thuts nicht / ſondern vermanet
ſte gantz veterlich / vnd gleich wie er jrem jr⸗
thumb abhuffft / alſo ſtrafft er das laſter der
hoffart gantz ernſtlich / deun alſo ſpricht er /
Iheſus rieff ein Kind zu ſich / vnd
ſtellet das mitten vnter fie / vnd
ſprach / Warlich ich fage euch / es
ſey denn das jr vmbkeret / vnd werdet
wie die Kinder / ſo werdet jr nicht ins >
Hie leret Chriſtus Mas Chri⸗
mit Exempel vnd worten / was fur Diener mus fur pres
oder Herrn er ınfeinem Reich haben werde. diger haben
Er wil eine gleichheit haben, fo viel das berg wil,
Himelreich fomen.
vnd gemuͤt belanget / Er wil nicht das einer
den andern hoͤniſcher weıfe verachte/ fondern
das fie freundlich vnd hertzlich vntereinan⸗
Der gefinngt fein/ einer Dem andern helffe vnd
rahte / Er wil nicht / Das fle gleichwie Die
Zelden / einer ober dan andern troͤtz lich ra
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74 Am tage Michaelis
ſchen jolle in feinem geiftlichen Reich. D
an weltlichen Regimenten hat es ein A
gelegenheit, Darnach mischet ex bie einen vn⸗
Vnterſcheide terſcheid zwiſchen feinem / vnd Der Welt Rei⸗
age * de. Wer in Weltlichen Regsmenten der
Er oͤberſte iſt / der wıl das jederman Jm diene
RER vno m chre. Herwider / wer hie ım Reid
— — Chriſti der oͤberſte fein wıl/der ſol der andern
——— ler Diener fein / nicht mit worten wieder
am meiften PIE / ſondern mit dem wercke und der thate
Diener, ſelbſt / wıe Paulus / Petrus / die Apojtel und
andere komme Diener Des worts Gottes,
Alſo iſt der geöffefte in der kirchẽ Chriſti / wer
am meiſten dienet. Der kleineſte aber iſt der /
der am allermeiſten wıl regieren vnd beres
ſchen. Auff das aber Chrifius feine Juͤnger
von ſolcher ehrgeitzigkeit abführen möge, ſe⸗
ige ae Zet er Ger cine ernſte trewunge hinzu / vnd
RIESE Es ſey Denn das jr vnbferet/
vnd werdet wie die Kinder /fo werdet
jr nicht in das Himelreich Fommen,
«Mas iſt aber das was Chriftus wıl feine Ton
ger ſollkn den Kindern gleich fein ? Oder febeu
nets nicht/als lere Paulua viel anders /ds cr
auff folche weiſe den Corinthern ſchreibet:
Werdet nicht Kinder an dem verſtentnis.
Chriſtus wil / wir ſollen den Kindern gleich
—— werden / ſo wil Paulus wir ſollen men nicht
————— gleich werden, Es iſt beides recht. Wir ſollen
Gleich) werne, Ver Kindern gleicy fein / vnd widerumb / wir
ſollen den Kindern nicht gleich ſein.
Den Rindern follen wir gleich ſein / Erſt /
lich
1. Cor. 13.
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IN 891 8° (I og Ill)
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— J des Ertzengels. 75 |
h Ye lich mit rechter demut / vnd verlengnunge vn⸗ * ii
n —* er ſelbs / wie der HERR fpriche : Wer |
—X nu ſich ſelbſt nidriget wie dis Rind. J
Merten m Mus derhalben der /der ein Juͤnger Chriſtt
N rahen ſein wil / alle hoffart ablegen. Hieher gehoͤrt
ardaſbhe der Spruch Chriſti / Marct am achten: Wer Marc. 6
mo Mir wilmachfolgen’der verleugne ſich felbit/ | a
Mond) das iſt / Mer mein Juͤnger fein wil / der fol N
Pens dahh - Meffig vnd nicht mehr denn ſichs gebuͤrt / von ı
DEE des orte (> ſich felbft halten / jm nicht ſtoltziglichen 317 „, mit ver- |
I der Piece Che ſchreiben. Darnach ſollen wir den Kindern dienſt.
delenen gleich ſein / in verdienſten / Denn gleich wie die
Ana inder ſich gegen jren Eltern nichts rhuͤmen |
Chrusfin‘ Eönnen von verdienten / Alfo follen auch die |
Ye [LI c T '
Hehe Junger Chriſti gegen jjem HERrnu gar kei⸗
Är trend his ne werd rhuͤmen/ ſondern ſollen ſich erkennen > J
et vnd befennen für ZKınder/die one des Vaters |
AIRSEINT forge vnd huͤlffe nichts zuthun vermögen, ı
Ye Rinder /Io Sum Dritten / jollen wir den Kindern gleich 3. Mit finds | | 9;
Enm an den Affecten vnd begirden. Bern licher liche,
Aula gleidy wie die Kinder fih in Die Veterliche 4
wem) seem genglich ergeben / Alſo follen sach die 1
mean Juͤnger Chriſti ſich in Die trew vnd ſchutz |
cau viel ane3 Chriſti gar ergeben / vnd allerley gutes von ı <
Cormhan | Pine gewertig fein. Zum vierden / follen wir 4. Im gehors ),
wann we Den Amdern gleich fein /in leiſtunge ſchuͤldt⸗ ſau. b
lm an in) ges gehorſams. Fromme Kinder difpurieren af Mi
ba ir KOT che mit jrem Vater, worzu dis Oder jhenes ie =
Wes echt, DER ſolle / das er jnen befihlet / ſondern ſie laſſen N & 2
ee res Vaters willen jnen eine Kegel feın / alles 1 | | —
44 clachſin jres thuns vnd laſſens / Gleich wie Abraham # DM DILDIDTITT
sure cthat / der auff den befehl Gottes ganz; = 0 9
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IN 891 8° (I og Ill)
26 Amtage Michaelis
lig vnd bereit wer feinen einigẽ Son zuſchla /
raou Biene Abraham dachte nicht / worzu ſoll dis
Rxemper A⸗ werck Gott dienen Meines Song tod ıft mız
gantz verdrieslich vnd zu wieder / vnd hilffet
Gott gar nichts: Sondern viel mehr gedach⸗
te er alſo / Mein lieber Bott / ou befihleſt mie
das / darumb wıl ich Deinen willen) als einer
Regel sller meiner wercke / folgen / vnd die
5 Mmit der ſchaͤldigen gehorſam leiften. Endlich follen
einfele dt wir den Aumoern gleich fein / an Dem / das ſie
feiner .
han bes von Feiner bosheit willen / das iſt / gleich Die
Aeiisigen. die Eleinen Kinder fich nicht böffer ſtůck ba
fleifligen / nicht auff Geis fich ergeben, oder
ſchendlichen fleiſchlichen lüften nachhengen /
vñ nachtrachten alſo ſollen ſich auch die Juͤn⸗
ger Chriſti von allem boͤſen enthalten.
wie fein wir DiEn Kindern aber follen wir nicht
den Sindern gleich fein / Erſtlich / das wir nicht Eindifchee
36 On weile nerriſch vnd slber werden, wie Die Kin⸗
Aſch fein. der zu thun pflegen / in welchen die vernunfft
— — oder ſinn noch nicht ſtarck oder volkommen
ſho im ſein. Darnach / das wir nicht ſchwach im glau⸗
Sluben benfein/wie die Kinder ſo alters halben Dig
2. Den lüten geiſtliche Ding / noch nicht verſtehen koͤnnen.
nicht nach⸗ Zum dritten / das wir dem ſpiel Oder Der fan⸗
hengen. taſey der fleiſchlichen affecten nicht nachhen⸗
4. Nicht vis gen ſollen. Zum vıerden / Das wir nicht wie
beſtendig in Die Kinder / a Gottſeliger lere vngewis vnd
der Lere. vnbeſtendig bin vnd wider wancken / vnd vns
nicht wie Paulus ſaget / wegen vnd wiegen
laſſen don allerlez wind Der Lere / Sondern
als heilige frome Kinder vns halten / wie
vns
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IN 891 8° (I og Ill
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Pe des Ertzengels. 77 |
— vns Petrus vermanet / da cr ſpricht / Seid als Erb: |
Mh; die jtzt gebormen Kindlin / j. Pet. 1.peh.2, |
od N) h J
In * LED feet Chriſtus hinzu / was die beloh⸗ — |
Sry. Munge Der waren demut fein ſoll / vnd ſpricht /
media) Ber ein folch Kind auffnimpe ein
a meinem namen /der nimpt mich auff. |
Oct demut. j
— Kl Dis wort fol fleiſsig bewogen werden, Erſt⸗ | —
“aan uch wil Chriſtus ın dieſem wort / das wir alle |
anal Kinder ganz freundlich auffnemen / vnd lieb ı
Snakkil baben ſollen / vnd Das von ſeinet wegen, Days \ |
Susi attad nach beseuget er hivemit / das alles / was den |
om iin a Fromen Chriſten / ın feinem namen guts ge) —
aaa than wird / das rechne er nicht anders / als | $
Nilmathilie | were es jm felbs widerfahren. Lieber / wert |
ſolte doch ſolche verheiſſung nicht zu demuͤti⸗ >
anbehland ger vnd williger dienſtbarkeit gegen den ſei⸗ |
seswirnduh nen / vnd fonderlich gegen Die gliedmaſſen der |
Der werden ar Airchen reitzen vnd treiben ? Mus dem gegen⸗ Sir aff der |, Zu
enlängumd Keil erinnert @ vonder ſtraffe / welche vberges verechter det \
‚Ad anheben wird alle die / fo jrgend einen Menſchen / Ainder.
—* der an Chriſtum gienbet / verachtet haben.
Wer aber / ſpricht er / ergert dieſer |
In geringften einen/die an mich gleuben/ 1
rom por dem were befler / das ein Muͤlſtein 5
\ Tale,
ß echen lt ’
zu an feinen hals gehenget würde / und
. til | —
ige un erfeuffe wuͤrde im Meer da es am —J
tieffeſten iſt. Ss ſolte traun uns ſolche trew eee—
u Bun: Munge Chriſti billich zu such halten / darmit # AUlmiumimmnT
PR) wirmihtanden Leuten ſo gar leuchrfertigiu —— —
Na pu⸗ chen
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IN 891 8° (I og Ill)
78 Amtage Michaelis
chen zu ergernis vrfach geben, Aber von die⸗
ſem artickel wird folgends gehandelt.
Vom andern.
— ——— Wehe der Welt / der ergernis
halben / Es mus ja ergernis kommen /
doch wehe dem Menſchen durch wel⸗
2226chen ergernis kompt. Dieſer ſpruch Chet
are ſti begreiffet drey ſtuͤck in ſich. Das erſte ıf
— eine weiſſagunge Chriſtt / das Die Welt voller
in 1. Eipelete ergernis fein werde, _ Zum andern / zelget ee
EN | an doch nicht PP gar deutlich / aus was vrſa⸗
chen Die ergernis herkommen. Das dritte / iſt
* eine drewunge der ſtraff / welche die / ſo erger⸗
nis von ſich geben / erleiden muͤſſen.
IM erſten ſtuͤck / leret / vermanet vnd
ſtercket er vns. Er leret / was ſich noch werde
zutragen / das iſt / das Die Melt werde voller
ergernis ſein. Darnach / das ſolche ergernis
den Seuten ein ſchmertzlich ach vnd wehe
bringen werde / das iſt / pein vnd ſtraffe / vnter
welcher ſtraffe die Leute vber ſich ſelbſt fuͤr
groſſer angſt wehe ſchreien werdẽ. Es iſt aber
Wehe / wie Baſilius ſaget / ein klegliches heu⸗
len oder klagen / mit welchem die ſo vnter dem
Creutʒ ſeufftzen / jren ſchmertzen zu verſtehen
geben. Ober Das leret dieſer Spruch / Das Die
Ehrifti Kir⸗Kirche 'Chriftr bie in dieſem leben nicht viel
a ruhe dder friede haben werde / Sendern wenn
der wii. man meimet / ſie ſey am aller bean
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Was wehe
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4 u
des Ertzengels. 7)
ſich vnuerſehener weile ein ſturmwind erbes
ben / welcher fie gautz heffug bewegen vnd
sirrärteln werde. ESs wird Die Kirche Chriſti
bie in dieſer Welt fen / gleich wie der Vogel
Halcrxon der Winter zeit ſeine eyer im Weer
suffden Felſen leget / feine Juͤngen ausbru / Blahsie
tet / vnd neeret. Dieſer Vogel darff ſich kei⸗ ehe
nes ſchoͤnen tages Oder wetters verſehen /
ſondern mus zu gluͤck vnd vngluͤck bereitet
ſein / Weñ das Meer ſtille iſt / ſo frewet er ſich
mit ſeinen Jungen / Wenn ein vngeſtuͤm wet⸗
tet ſich erhebt ſo erleidet ers gar ſtandhafftig
vnd hoffet ſtets auff beſſere zeiten vn ſchoͤnes
wetter. Aho iſt die Risch in dieſer welt gleich
wir in einem Meer / in welchen fie Ruder
gebieret / Sie Fon nimmer nicht ſicher ſein
fur die vngeſtuͤmmigkeit der Welt / als da
ſind / die falſche Propheten / der Teuffel vnſer
eigen Blut vnd Fleiſch / vnd vieler Leute ver⸗
derbliche ſitten / boͤſes leben vnd KRxempel.
Weñ ſolche wetter oder ſtuͤrmwinde auff Die
Kirche zuſtreichen / ſol ſie gluͤck vnd vngluͤck
zu erleiden / ſich geruͤſt finden leffeng Ader > |
Doch ſo wırd Die heilige Rirche Gottes / end / Chriſtus Ve
lich allem vngluͤck vormittels jres ſiegmans fus der Kir⸗
Iheſu CHRHXASCTAI /obliegen / vnd ritter⸗ Hin Kes ·
lich ſſegen. Wenn wir dieſen CHRTFSTYM
im cedyten Glauben ergreiffen / fo werden
wirdie Welt auch pberwinden / lauts dus
Spruchs Johannis; Vnd vier Glaube iſt t. Johnn.
der ſieg / der die Wels vberwunden hat. Wa⸗
rumb vberwindet er die Wels ? Darumb das
er Chriſtum hate F —
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0...
Anzeigung begriff iſt / iſt eine dunckel
80 Am tage Michaelis
z. Eins ver⸗
wanung. Chriſti / das wir nicht entweder felbs nt wort
ooer that ergernis geben / oder uns duch ⸗
gern vom rechten wege Iaffen abfüren; in
vorige finſternis widerümb gerahten/ R
vom HERR Chriſto vnſerm Heiland⸗
nicht ſchendlich abfallen ſollen/ Wie heutiges
tages vielen widerfchret/ wenn die ophiſien
vnd die Tyrannen alle ding nach jtem gefal⸗
len keren vnd verkeren.
8. Eine ſter⸗
fung im
Glauben.
WNm dritten / ſterckt ons dis wort Chry
ft im glauben an Chriſtum. Denn weil wie
chen das ende Oder den ausgang der ben
mit der weiffsgung oder worten EARTH
voerein Fommen / werden wit vergewiſſert
des Euangelij halben / vnd wird vnfer Glan
* ade kun das wir nicht mit dem groͤ⸗
en Tell der Welt das Euanaeliuı
verleugnen. — 9—
DI Ds ander / fo in dieſem Spruch Chriſti
e anzeigung / aus
der vrſachen WAS vrſachen Die Ergernis —
N re IT gr .
des ergernis. Es muͤſſe ja / ſpricht er / eraernis komẽ.
Woher kompt denn foldymäflen Kompts
von Gott 2 Mfır nichten. Denn Gott iſt
kein anfenger des boͤſens / bat auch nicht
gefallen am erernis /fondern cr süenet gar
hefftig wider die/ fo ergernis anrichten) wid
ſolches fine ſtraffen beweiſen.
Eigernie Woher ko⸗
koinpt vom mets denn ⸗ Kompts vom Cenffel? Ja
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IN 891 8° (I og Ill
DArnach vermanet vns dieſer Spruch
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® des Ertzengels. 81 ZA
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a) warbafftig kompts vom Tenffel, Denn dieſer 4 || Des
data | Wöswicht hat fonjt nichts anders fur/ denn |
—5 das er Die Kirche Chriſti mir ergerniſſen in
MAT Der Lere / im leben / vnd im Creutze / erfuͤlle /
un, Mi] nd zu nichten mache. Da nimpt er zu ſich
u — — — —
la I xl die Sophiften/ Jneuchler/ vnd Tyrannen Die
iS fer Melt / diefelbigen reiger vnd treibet er als
.
|
min) Aerleysu werfuchen vnd fürsunemen / das jr⸗ | |
“nm gent zu zerſtoͤrunge oder serrättunge Der Kir⸗ I ee
* | ben Chriſti dienen mag. Welchs die ge⸗ '
fdjicht der Kirchen beweifen / von der Sůnd⸗ | di
nö) Mut / mach der Suͤndflut / ın Egypten / ın der |
Oft p,)| gefengnis/ nach Der gefengnis bis auff Dig | cH
vrxunfft vnd geburt Chriſti. Darnach ſo —
gibt die Siſtoria der Kirchen viel zeugniſſe
mo Yon den ergerniſſen / die ſich nach der geburt |
rg Cheiftt zugetragen haben ı mit weldyen ver . 2
ROT Sathan die Rirche Chriſti ganz feindlich |
N Angreiffer. “
NT ar
DAS dritte / welches der Spruch Ehrifil ,,,
A in fich belt / iſt eine drewunge Dex ſtraffe / wel⸗ Sewungt
een che die / fo ergernis von ſich geben / coteiden ſtraff
— r * J * 4 cuvh⸗⸗ Un 9
Kies Mh HKD | muͤſſen. Doch weh: dem Menſchen /
Legens Ya — — BR | BR
ſppricht er / durch welchen ergernis ı
2 ko be kompt. Zeiget derhalben an/es werde gewis | ’
geſchehen / Das die / fo ergernis von ſich geben/
——* rn gar geewlich follen gejtrafft wzrden. Vnd iſt I —
—* bvite Fein zweiffel / das er von Der ewigen ſtraff — —
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82 Amtage Michaelis
Avff das wie uns aber deito flei
n mögen darmu wir nich a
gernis vtſach geben, wil ich Fhrglich lern,
was fur art Dee ergernts wir meiden ſollen /
welche nach den vrſa chen / Daraus fie flieſſen/
einen vnterſcheid haben.
Sreierle⸗ art ı
DB ergermie. huͤte
wFalſche lere EIne art des ergernis iſt / ſo aus Gott⸗
ſer Lere / oder aus verfelſchuͤng der Lere n
der Kirchen entſtehet. Wer auff folare werfe
EINER andern ergert / der folger feinem Vater
J — Ben Teufel / der die erſten M enſchen mır ſol⸗
— DER art der ergernis angtiffen
ER bat/ Gene, 3. R 1
.. PFeamder art des ergeints iſt / fo aus
boͤſem leben herkompt / das iſt Wenn andere
Leute auff dich ſehen / ond lernen Deine böfe
firten von dir. Wer Die Leute auff ſolche
I weiſe ergert / der bawer das Reich des Sa
AN thaus / vnd zerſtoͤret das Reich Chrifkt / der⸗
OH halben man fich hierfür hoͤchlich hüten fol,
> Rıiebeg/ wie viel find je / die nicht folche art
des ergernis von ſich geben 7 Sihe an die
Seiſtlichen / das gemeine Volck/ die Bbery
keit die Vnterthanen / ſo wirſtu befinden / das
alle ſtende voller ergernis ſiecken alſo das
Chriſtus nicht vmb ſonſt ſaget / Wehe der
Welt der ergernis halben,
2.Ergerli
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3* rare 4 DYevrittearrder ergernis kompt her/aus
1 Me, dem mesbeauch Der Dinge / welche jrer natur
| halben mittelding fein- Dieſes ergernis fol
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man bierinnen nichts achten/wie Denn Chris
des Ertzengels. 8 ı
man meidẽ / auff pas man die ſchwachen nicht | u
ergere, Die verftodten vnd Gortlofen foll Br
ftus felbs gethan bat, Von ergernis aber ha⸗
ben wır anders wo mehr gejagt.
Dom dritten. *
Be
| flei serac =. ehl die Rins —
von dieſen kleinen verachtet / Denn En 2.
ich fage euch /jre Engel im Himel ſe⸗ nemen. |
hen allzeit das angeficht meines "Ba ı Be
ters im Himel. Sie befihlt ons Chriftus
die Kinder / Das wir fie nicht jrgend ergern/
vnd gibt bald hierauff vrfachen Denn ich ⸗
ſage euch / jre Engel im Himel ſehen |
allzeit das angeficht meines Vaters |
im Himel / Das iſt / weil Bott fo hertz⸗ |
lich für Die Kinder forget, das er nen die bed @
lıgen engel zu hätern zugıbet / ſo Iuns
nicht gebüren diefelbigen zuuerunehren. AMie Zie Engel *
ſollen wir mercken / Das die Kinder Die lieben np aer Ait AR
Engel zu wechtern haben / welche fie fur dem der wedzer: |
feinde dem Teuffel beſchuͤtzen. Darnach fl , ö
len wır hierdurch gereitzet werden zur danck⸗ *
barkeit gegen Gott / fur ſolchchohe wolthat · *
Vber das follen wir vns befleiſsigen fie mit ſ 1 —
gutem wandel zu — — 5* — * F — —XR
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vñnd ampt. willen mögen
Was tin £n
84 Am tage Michaelis
Bottlofen. wandel / oder vnreinen leben die
lieben Engel von ons Iagen/ | |
eben Eng welche ſich dro
ben im HMGlmel frewen ober der beulagben *
reiuigkeit der fromen Chriſten.
Vom Vierden.
DSAs vlerde / fo ich proponirt habe / war
von der En VON den Engeln / von welcher natur vnd
ampt ich kuͤrtzlich reden wil / auff das wir
was die Kirche fur Wecht
habe / auch verſtehen lernen / in w
as
teglich ſtehen. N —
EIn Engel iſt eine Geiſtliche Creatur
Gottes / verſtendig gewaltig / erſchaffen sun
dienſte Gottes vnd feiner Kirchen / Von wel⸗
chem jrem Ampte / darumb fie erſchaffen / etli⸗
che find abgewichen / vnd zu feinden der Ay
chen Gottes worden / Etliche aber find nıche
abgewichen / fonvern find blieben injrer ons
ſchuld / in welcher fie Gott vnd der Kirchen
dieneng Don welchen die Epiftelsun Zuebre,
ern alfofpricht / Sind fie Be allzumal
dienſtbare Gegter / ausgefand zum dien⸗
ſte / vmb der willen / die ererben föllen die
Seligkeit. Von den böfen Seifiern fpricht
Ehriftus / Das der Sathan fampt allen den
feinen ein Kügener vnd Moͤrder ſey von ans
fang. Vnd Plteus fpricht / Der Teuffel ges
bet vmbher wie ein brällender S.ewe / vnd
ſuchet wen er verfchlingen möge. Hieraus iſt
leichtlich zuuerſtehen/ Das die Airche hie in
dieſer
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des Ertzengels. 85 |
dieſer Welt gleich wie ein Stad fey /welche, Bild deu
gleich wie fie die heilige gute Engel inwendig Airdin
ſchuͤtzen vnd bewachen / alfo beftreiten vnd
ſtuͤrmen ſie die boͤſen Geiſter von auſſen. Weil
wir Denn in ſolcher groſſen gefahr fein / ſollen
wir Gott irewlich bitten / Das er vns mit fer
nen lieben Engeln huͤte vnd bewahre / Vn⸗
ſerm lieben Gott ſey lob / ehr vnd
gewalt / won ewigkeit zu
ewigkeit / Amen.
Am tage aller Heiligen, Be
Euangelium Matthei
am v. Kapitel. b
IF — |
a Vol fahe / gieng er auff eis
nen Berg / vnd ſatzte fich/ »⸗
vnd feine Juͤnger tratten zu im. Vnd
er that ſeinen Mund auff / leret ſie
vnd ſprach / Selig find die da geift:
fich arm find / denn das Himelreich j
iſt jr. Selig find / die da leide tragen / me”
denn fie follen getröflet werden, Se⸗ '®
lig find die Sanfftmütigen / denn fie —*
F üilj ſollen
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er
sl follen das Erdreich befigen. Selig
A © find / die da hungert vnd dürfte nach
9 der gerechtigkeit / deñ ſie ſollen ſat wer⸗
4 den. Selig ſind die barmhertzigen /
denn ſie werden barmhertzigkeit erlan
gen. Selig ſind / die reines hertzens
—41 ſind / denn fee werden Gott ſchawen.
Eh] Selig find/die Sriedfertigen denn fie
NIE HR. werden Gottes Kinder beiffen. Se
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Am tage aller Halligen. 87
lig (ind / die vmb gerechtigkeit willen
verfolget werden / denn das Himel⸗
reich iſt jr. Selig ſeid jr / wenn euch
die menſchen vmb meinet willen ſchme
hen vnd verfolgen / vnd reden allerley
obels wider euch / fo fie daran liegen/
Seid fidtich und getroft / Cs wird
euch im Himel belohnet werden.
Erflerungdes Texts.
If s vrſa⸗
5 find die Feſt der Heiligen nicht us
= on fonderlidye wichtige vrfachen ın Der Bir umb bie Feſt
en angeſett vnd verordnet / derer ich etliche * * a⸗
ordentlich nacheinander erzehlen wil / auff das eingelest ·
wır die Feſt der ueben Heiligen vns zum be⸗
ſten gebrauchen moͤgen.
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De erjte vrfad) iſt / das man die geſcu⸗n Se Ai
chten der Kuchen wiſſen moͤge. Senn dis —
iſt gang nuͤtzlich / darumb / Das wie darau⸗ e
lernen / den juſtand Der Kirchen / ꝓnd *
fur beſchuͤtzer / freunde vnd feinde fie geha
Ber sn die wolthaten Got / 2. Gottes
tes — —* Kuchen erkenne vnd woltyaten/
—
betrachte. Paulus iſt aus einem verfolger zu beirad⸗
Ka | ah CA
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— m — n 2ERrn ten.
wfcrugenn eın Apoſiel worden. Petrus Der De
7 Pe Mm th.)
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5, Sen Hei⸗
In: ligen nachzu
* s 1 folgen.
88 Am tage aller Heiligen,
ct, 9.
Fomen, Maris Magdalena die SE
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Joy. 21, Wird su einer Tochter Angenommen, da hehe
Euc.». mit feſtem glauben an Chriſtum bielte, Chri⸗
Ben flus erzeiget ih ſichtbarlich dem heiligen
7 ——“ in —— legten todes not. Alp
IE an einem fealichen ut
ſonderliche wolthat Belt Be
2. Bott für DIE Dritte / Das wir / nach betrach⸗
die wolthat tung ſolcher wolthaten
zu dancken. — Gott jan 3 H —*
lich danckſagen / das er gegen den armen Sin,
dern / die ſich Durch warhaͤfftige rew vnd buſs
Soꝛt bekeret haben / alſo gnedig geweft ft,
fie zu gnaden angenomen mit jo herrlichen
vnd viel wotthaten gesieret/ ond mit feinem
2 it ei Ge |
ech hans > DIE vierde / Das man die mancher!
a * ſo ſich mit den Heiligen zugetragen / be⸗
uberrachten 8/9 fie halte gegen die gefehrligkeiten
7 volerer seit, Denn gleich wie fix zeiten die fro⸗
nich von ven Gottloſen vnterdruͤcket wurden /
sd gehets noch heutiges tages zu, Fur zei⸗
ten freweten fich Die lieben Heiligen vnter
fromer OÖberFeit/ zu zeiten muſten fie auch die
ſchwere laſten der Tyrannen leiden / Alſo ges
hets noch heutiges tages zu. In foldyen man,
ehexley fellen follge wir pre tröften mit den
Exempeln der Zoeiligen,
DJe fhuffie/ das wir den Heiligen follen
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Amtage aller Heiligen. 89
nachfolgen/in warer buſſe / leben Gottesdiens
fie / bekentnis / beſtendigkeit / geduldt vnd
andern eugenden. Sollen derhalben die lie⸗
ben Heiligen ons fein gleich als Exempel / vnd
Regel alles vnſers lebens. Gottes wort er⸗
fordert von vns / buſſe / Sottesdienſt / bekent⸗
nis / gedult / Aber die lieben Heiligen Got⸗
tes geben vns dieſes worts reichliche Rxem⸗
pel.
DIJe ſechſte / Auff das wir die gemein⸗Vns nach
ſchafft der Seiligen mit hertzlichem ſeufftzen der Heiligen
beaeren / vnd endlich aus Diefem Jamerthal gemein⸗
erloͤſet/ ſeliglichen mit Chriſto in ewigkeit les ſchafft zu
ben mögen, Von Diefer vrſache wegen ſpricht ſehnen ˖
Ehriitus feine Jünger ſelig / ob fie gleich bie in
dieſeim leben mit mancherley vonfall vnd jam⸗
mer geplaget werden. Vnd hieher gehoͤrt
das heutige Euangelium / von Den mancher⸗
ley Seligkeiten / wie wir jtzt hören werden⸗
Wollen derhalben eine jegliche Seligkeit
ſonderlich vnd ordentlich zu erkleren / fur vns
nemen. *
Ein einiger Artickel. Ein ſtůck
dieſes Ruan⸗
. Von der Seligkeit der Juͤnger Chriſtt. gelij.
SElia ſi e geiſtlich I;
SElig find / Die geiftlich arn
ſind / denn das — if ir. Geie
# dieſem Spruch zeiget Chrijius an den er⸗ der ante
jten un zu zen — ———— m er * ſe
re ſind / Beſitzung des 4a
hoͤchſten Guͤter fi —
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990 Lmtage aller Heiligen,
reichs / vnd des ewigen lebens. Aber
grad zu ſolchen —— iſt die armut he
ſtes / wenn wır Durch Diefe zerſtoſſen vnd geen
fıgee werden / fülen vnd re wir vns a
tx gerechtigkeit arm vnd duͤrfftig ſein.
Was ſageſtue Schleuſt denn vns di
Armut nicht aus, aus Ras —59 —
Gleich wie das recht geſagt iſt: Der erſte grad
zur geſundheit iſt / das man die Seuche oder
Kranckheu wiſſe Denn wer dieſelbige weis
oder kennet / der ſuchet auch bequeme Arge
darzu. Alſo iſt das der erſie grad zu den Hn⸗
liſchen gůͤtern / Nemuͤch/ Armut des Geiſtes /
enn wer dieſelbige empfindet / fucher vnd
trachtet nach andern Guͤtern. Vnd gleich wie
REN die Arandhert von natur ein quad ıft sum
den KODw/CH ſey denn das der Arzt helffe / Alfo fir
Beta zur FRE vns Diefe armut ſtracks weges zu Wel⸗
ſeligteit nös len / wvo vns nicht h8IScVS ſeine
grchtuers Guͤter mitteilete. Werden derhalben uns
che. Die Geiſtliche Guͤter nicht aus verdtenſt Der
Acmut — ſondern aus wolthat vnd
gnade des Simliſchen Aönıgs/ welchen auff
Des wir recht anruffen mögen / leret vnd trei⸗
ber vns das fülen folder geifilichen armut.
ISt derbhalben dis die meinunge Dicfes
Spruchs / Es beduͤrffte es gar nıcht/ dag fidy
Die für armiehge Leute halten wolten/ die in
ren gemuͤt redhKchaffen fuͤlen / das fie allee
gerechtigkeit mangeln / Sintemal ſolche em⸗
Pfindunggder Armut der erſte grad iſt / durch
welchen man zu den hoͤchſten Gäsern gelan⸗
get /
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Am tage aller Heiligen, 9
get / das iſt ins Himelreich kompt / nicht zwar
durch ſich ſelbs / oder von wegen der natur
ſolcher Armut / ſondern darumb / das ſie vns
zwinget zu ſuchen den / der allein der rechte weg
zum ·dimel iſt.
Was aber Geiſtliche Armut ſey / kan Was geiſtll⸗
leichtlich verſtanden werden / wenn man eins * Atinut
egen dem andern helt. Denn gleich wie berts 7°
ne Armurt nicht allein ein euſſerſte duͤrff⸗
tigkeit vnd mangel iſt / ſondern auch eine oͤf⸗
ſentliche Profefsion vnd vbung des bettelns /
Alſo iſt auch die Armut es Geiſt nicht allein
eine hoͤchſte nottdurfftigkeit oder mangel der
Simliſchen Guͤter / als nemlich der gerechtig⸗
keit / heiligkeit / vnd vnſchuͤld / ſondern auch ei⸗
ne Sffentliche Profefsion vnd befeninıs der⸗
ſelbigen fur vnſerm HER AH Got / welchẽ
wir ſtets bitten / das er vns zu huͤlffe komme
in vnſer Armut / von wegen feines Sons Chri⸗ worin des
ſti. Stehet derhalben dieſe Armut in warer geiſttes Ar⸗
buſſe / vud hertzlichem begern der Himliſchen mut ſtehe.
Güter, 7)
DIe Muͤnche haben dieſes Spruchs mis⸗ munche
brauchet. Denn hieraus haben ſie geleret / das miebrau⸗
durch armut / das iſt Bettlerey / Die Leute den den
das Reich Gottes verdienen / da Doc Paulus Sptuch.
offenberlidy faget zun Roͤmern am 6. Capi⸗ Rom.s.
tel. Gottes Gabe iſt Das gwige leben’ in
Chrifto Iheſu vnſerm HERXRM. Iſt es eine
abe aus gunſt vñ lauter gnade / ſo wirds war
ih nicht durch Armut zu wegen bracht / wel⸗
che zwar nach jrer Natur nichts ger
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Armut wos
ber fie kome.
21
952 Amtaacaller Heiligen.
ſondern iſt eine ſtraffe / vnd kompt her/sum tert
sus verſchwendunge der Gäter/ zum teil au⸗
faulheit Iſt auch bisweilen eine
einer Suͤnde halben/bisweilen ı
fung oder bewehrung / als wie
mus Lazart.
SElig find/ die da leid tragen)
ſtraffe jegene
ſt fie eine pruͤf
da wear Die ar⸗
Wie das Io Denn fie follen. getröitee werden /
HE Das iſt ein wünderliche predigt, Er ſpricht
die ſelig / Die da leide tragen, fo Doch der Sr
ligkeit nichts fo heftig widerfirerter / als lern
oder trawrigkeit. Es iſt aber dieſer Spruch
Chriſti nicht zuuerſtehen von der zeit des
ſtehen.
vrſach ded dum teil durch Die armut des
durch das elend vnd manch
lives.
trawrens / ſondern vom ausgange.
Denn
el ſpricht ers Denn fie tollen aetros
ſtet werden / nemlich durch endunge vn)
suffhören jres trawrens bie im Diefer Welt,
Die trawrigkeit oder lerd
wird verurſacht /
Geiſtes / zum teil
erley vnfal dieſes
gegenwegsigen lebens / welche yns gleich als
ein fewer brennen vnd pruͤffen / vñ teeiben uns
gleich als mit ſporn / die ewige freude zu bes
geren/ welche alle onfere trenen abwifchen
wid. Iſt derhalben das leid nicht an ſich
ſelbs eine vrſache der ſeligkeit / ſondern weil
es vns zu Ehrifie, treibt / welcher alles troſts
ein anfang ıft,
SEoͤrt derwegen hieber der. Spru
Pault / Wie rhuͤmen vns auch der —
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Oi, dieweil wir willen / das truͤbſal gedult brin⸗ Br
neu, get / Gedult aber bringet erfarunge / Erfa⸗ Tri at"
TI zunge bringet Hoffnung / Hoffnung abex leſ⸗
LTR jet niche zu [handen werden / denn die liebe
Gottes iſt ausgegoffen in vnfer ber. Zytd
raus iſt leichtlich zu werjtchen / Das Chriſtus
IR NTWERE nicht rede von einem jeglichen. leide oder |
N trawren / ſondern von der trawrigkeit Die —
Ahi Ara nach Gott geſchicht / vnd nicht nach der | —
SE PR, Beh meh. —
—A u 2 Be
re SElig find die Sanfftmuͤtigen / ER
el Dennfie follen das Erdreich beſißen. vi FF
In hehe Die Sanfftmuͤtigen find / verfünlich/gelinde/ fanfrundtia ei -
Me u N guͤtige vnd freundtliche CLeute / die jre Affecten gen fein.
nina Undern / Wenn fie beleidiget werden / ſind fie
Ind Yard ann zur verfünunge willig / wollen Itebex ire 137
Beans hm dr chen verlieren/ Denn Darumb haddern oder
wlonmyms| Fencen. Dieſe tugend / die Senfftmätigkeit/ woher fe
ms 5 Fompe ber aus rechter furcht Gottes / vnd ome
vwarxer demuͤt / welche Chriſtus den feinen be/,
ker vg fohlen hat / da er ſpricht: Kerner van mır/ Faun
Brennen denn ıch bin versutig / vnd von hertzen ſanfft⸗ hit, J—
| rg. Das iſt die Regel / Chriſti Juͤnger U
ih Pollen ſanfftmuͤtig fein. Aber diefer Regel —
* ehe Erenpel ıft Chriftus felbs. Denn das wil Tbrifti Tag: ’
min i wit Ehrifius haben / wenn wir folcher tugend Ser lollen 4
ERguET nachgedencken / ſollen wir auff jn ſehen. Es Sagt —
Du | ſpricht micht Chriftus/ Kern von mir die | a
Todten anfferwechen die Tenffel vertreiben/ 1
auff ven Meer mir trockenen fuͤſſen wandeln / J ARE
ghehet da iin vierzig tage vnd fo viel nacht one fpeife leben / | . Mr 11
Mi — Sondern alfo fbricht er: Kerner von mir/ denn Matt. 1ı. anne
ich
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94 Amtage aller Heiligen.
Mat) nn. bindemättg und von hertzen ſanfftmuͤtig.
Solche demut har neben ſich vie bruͤderihe
liebe / von welcher Chriſtus ſaget: Doram
wird jederman erkennen / das Je meine Füngue
Joeh.u2.ſeid / ſo jr liebe vnter einander habt,
WAS wird aber den ſanfftmuůtt gen vor
heiffen? Die Seligkeit / vnd jolches geſchicht
Wie die felig Von wegen des endlichen aus gangs / Denn ſte
ſollen das Erdreich erblich beſitzen. Hie wırd
fanfftmitis Das Erdreich ſelig genennet / nicht darim⸗
er peiſ⸗ das wir auff Erden ſtets leben werden /fony
dern von wegen Der figur. Denn das Erd⸗
reich Oder Land / ſo fur zvıten den Vetern vor
heiſſen ward / wer eine figur vnd vorbildnis
des Himelreichs / Alſo hat vnter des die ward
heit den namen eines ſchattens tragen muͤſſen.
DJe ijenige / ſo dieſes Spruchs gebrau⸗
Arlebrauch
chen zur beſtettigung Der Lere von verdienf
dieſes
Spruchs. ſten / als koͤndten wir durch vnſere eigene tu⸗
‚genden den Himel verdienen / find narren /
ond verſſtehen die wort Chriſtt nicht / Denn ex
ſpricht? Ste werden das Erdreich beſitzen /
Jure hæreditatas, das iſt erblichen. Wo un
Osflelbige recht der erbſchafft ?_ Sem wır
nicht darumb erben, das wır ın Chrifto durch
den glauben aus gnaden find zu Kindern 619
genommen worden ? Spricht nıcht Paulus:
Gottes gabe ıE dass ewige leben ın Chriſto
Rom.c. Iheſu vnſerm SHERRY? Es it vielem an
Erb.z. der ding reden von den vrſachen der ſeligkeit /
vnd reden von den newen qualiteten oder gu
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Amtagealler Heiligen. 95
ſchickligkeiten / derer / ſo da erben find der
Seligkeiut. 7
Selig find die da hungert vnd von
duͤrſtet / nach der gerechtigfeit / denn vurt nad
fie follen fatt werden. Die Cheiſten Einen
nen hie in dieſem leben nimmer jo viel Wap
ſers ausdem Brunne der ſeligkeit [hepffen/
Das fie nicht mehr duͤrſten ſolte. Derhalben
troͤſtet fie hie Chriſtus / vnd ſaget Inen zu / fie
ſollen endlich geſettiget werden / von welchet
ſettigunge wegen / fie ſich fur ſelig erkennen
werden.
EIn jeglicher ſo nach der getechtigkeit Chriſten bee
buugert vnd duͤrſtet / der woͤndſchet zweterley. STB zweic
Erſtich das Bott durch rechtſchaffene Lere/
heiliges leben vnd bekentnis oͤffentlich geprei⸗
ſet werde. Darnach das ein jeder in ſonderheit
fur ſich ſelbs Gott erkenne / einen Glaubınau 1.
Chriſtum bekomme / mir ven 4eiligen Geiſt
erfuͤllet werde / vnd durch ein heiliges vnſchuͤl 5,
diges leben nach der gerechtigkeit Gottes tra⸗
chte. Von ſolcher ſettunge redet der Prophet al⸗⸗.
Dauld / Welche als denn, ſpricht er / wird vol
bracht werden / wenn er erwache nach dem
bilde Gottes. Denn dazumal vnd daſelbs /
wie die offenbarunge Johannis meldet / war⸗
den die Heiligen nicht mehr hungern oder duͤr Apoe. 9.
ſten. |
Selig find die barmhergigen/denn vr.
fie werden Barmhersigfeit erlangen. Darbars
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96 Anm tage aller Heiligen.
geges den elenden. Denn Chriſtus wil nicht /
Das ſeine Juͤnger allein mit jrem ſelbs vnd ey
geuem vnglůck ſollen mitleiden vnd erbarmen
haben / ſondern ſich auch anderer Leut not an⸗
nemen / welches den ein rechtes werck Der liebe
ut. Auch wil Chriſtus nicht / das wir alleine
vns anderer Leute halbe bekuͤmmern / ſondern
er erfordert auch das werck vñ die that / er wil
das wir dem notduͤrfftigen rethlich vnd huͤlff⸗
lich erſchemen ſollen. Auff das man ſich aben
der Leute vndanck hieruon nicht laſſe abſchre
cken / ſetzet er eine verheiſſunge hinzu / denn er
ſaget ons zu / das / wer barmhertzig ſey gegen
feinen nechften / der ſoll auch widerumb barm⸗
hertzigken eclangen / nieht alleine Gort /
ſondern such bey den Menſchen. GSoͤtt ſaget
den barmhertzigen feine barmhertzigkeit zu /
vnd verſchafft auch / das wir bey den Menſch⸗
en barmhertzigkeit finden / in dem / da er jre
hertzen lencket vnd neiget uns gutes zu thun.
EGẽêEl iige find die reines hertzens
ſind / denn ſie werden Gott ſchawen.
Sie wird vns befohlen retnigkeit vnſers her⸗
tzeus / welche sweien ſchendlichen laſtern ent⸗
gegen geſetzt wird / nemlich / der argliſtigkeit
vnd vnkeuſcheit oder fuͤrwitze. Wenn ſie ges
en der argliſtigkeit ſtehet / fo iſt die reinig⸗
eit des hergen®ntchts anders / Denn eine ein⸗
felaige auffrichtigkeit / mit weldyer wir mit
den Leuen redlich vnd offenberlich / one ei⸗
nige liſt / rencke / vnd betrug — J
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Amtagealler Heiligen. 97
Berhalben diefer Spruch Chriſti ſtracks vie⸗
len ESpffen entgegen, Denn wer vielhalten —_ von
ſich alsdenn fur felig / wenn fie andere liſtig Tuner feige
lich ——— vnd auffſetzen koͤnnen / Daher per,
ſie nicht a
lein jren nutz vnd gewin / ſondern
auch einen groſſen rhum vnd namen ſuchen /
wollen fire Flug gehalten fein / vñ ſtreben nad)
groſſer HERR gunft und gemeinſchafft.
Es wıl aber Chriftus gar nicht / das feine Fu
Jünger alfo handlen follen/ ſondern das fie —
viel lieber mt einfeltiger auffrichtigkett ges *
zieret vnd benuͤget ſein ſollen / auff das das Er
hertz / hand / vnd Junge ganz vnd gar vber⸗
ein ſtimme / vnd gefinnet ſey. Soldyen Keus ip
gen fagt Chriſtus zu / fie werden Bott ſchaw⸗ —
en / in welchem ſchawen / die hoͤchſte Seligkeit Bor ſchaw⸗
eg Wenn man aber des hertzens reinig⸗ @©/ be hö⸗
Beıt opponizet vnd ſetzet gegen der vnkeuſch⸗ he elia⸗
heit / ſo iſt es eine rechte keuſcheit / welche die
Epiſtel zun Hebreern eine heiligkeit nennet / 4Kch. 12. |
os er ſpricht: Jaget nach) Dem friede vnd Der
heiligunge / one welche wird niemand den MNE⸗
RR feben. Denn gleich wie Gott dern |
fuͤrwitz vñ der vnkeuſcheit zum hoͤch ſten feind
iſt / alſo hat er hertzlichen luſt an der keuſcheit
ſeiner Chriſten. ars
SElig find die friedfertigen/denn v7 1.
fie werden Gottes Kinder heiſſen Yan to DB
Sie befiblet CAoriſtus feinen Juͤngern eine geyse fein, *⸗
ſolche tugend / die man ſelten findet / vnd dach | 4
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Kon de
fricdes.
8 Amtage aller Meiligen,
erhalten ſt ets befleifsigen. Weil nu dieſe hie⸗
rinne gar viel einen andern ſinn haben / deñ die
Auınder des Sathans / ſollen fie Gottes Kin⸗
der genennet werden / als die nach dem Exen⸗
pi jxes Vaters im AMimel zu friede vnd einig⸗
e
it geſinnet / vnd mit ſolcher jrer liebe vnd
fleis zum frieden vielen Leuten helffen vnd
rhaten / vnd von demſelbigen lieb gehalten
werden. Denn gleich wie ein koͤſtlicher Bal⸗
fm mie feinem lseblidyen geruch ein gantzes
Janus erfüller / / Alſo kan ein Man / der zu
friede vnd ruhe geneigt ift/ einen groffen hau⸗/
ffen / ſo vntereinander vneins iſt / widerumb
vereinigen vnd zu freunden machen. Lobet
derhalben Der Prophet Damd im hundert
vnd drey vnd dreiſſigſten Pſalm den vleis
zum frieð vnd zu etnigkett nicht vmb ſonſt / da
er fpricht © Sıhe/ wie fein vnd lieblidyujke/
das Bruͤder eintrechtig bey ein ander wonen.
Die der Föftliche Balfaım 1jE/ der vonden
Heupt Aarons herab fleuſſet in fernen gan⸗
sen Bart / der herab fleuſt in fein Kleid. Wie
er thaw / Der vom Hermon herab felt auff
on Derie Ston / denn daſelbſt verheiſt der
DERK leben vnd fügen immer vnd ewi,
glih. Denn gleich wie das Erdreich durch
den thaw / vormittels Göttliches ſegẽs frucht /
bar gemacht wird / Alſo iſt es allenthalben /
da Die Leute sum friede luſt haben / Da werden
reiche vnd glüdijelige Policeien erbawet / Kir⸗
chen geſtifftet / vnd die Baushaltunge gemeh⸗
ret. Miderumb / wo nicht luſt vnd liebe iſt
zum
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Am tage aller Heiligen. 9
sum friede / da iſt vnfruchtbarkeit vnd duͤrre /
da iſt jammer vnd nor, | RER
hi Selig find die vmb gerechtig ⸗ 4
keit willen verfolget werden / denn das ergernie
das Himelreich iſt jr. Sintemal das er⸗ >" Creugte.
gernis des Creutzes vnd der verfolgung / die
hertzen der ſchwachen Chriſten zum hoͤchſten
anfichtet / thut Chriſtus ſeht wol dran / das er
die füinen vom Lreus erinnert /auff das fie >
nicht durch Die bitterkeit des Creutzes klein⸗ —
muͤtig gemacht / vnd die bekentnis Der Euan⸗
gelij hindan ſetzen / ſondern viel mehr das Hi⸗
melreich / welches jnen Chriſtus bie fuͤrmalet /
a Die ke aufdaweten/ond ſolches zuerlangen / durch vi⸗ +
tafben Dia elträbfal vnd leiden / ſich befliſſen. Sollen ders
—XX balb&derer Exempel nachfolgen / die in enuen
deſnmen n lauffen / vnd ſehen auff das kleinot Lin gleich⸗
dahin Ddas jnen Der Spielherr fuͤrſchlegt oder auff⸗ — a
ll ſetzer darumb fie gar friſch kempffen vñ yon e da
a fen/fo lang bis fie das ziel erreichen, Alp wi pn
Ehriſtus Das feine Leute nicht thun ſollen / Er
wıl nicht faulheit vnd tregheit / ſondern *9⸗
bu 6 ns vnuerdroffenen vleis zu lauff. n haben/
w deſhi vh | el des Simelreichs ges gr
bis fo lang fie zum zie
ig m a, ar. Eommen. Darnach / weil Chri⸗ vrſache da *
— ftus hie nur ein einige vrſach der verfolgunge rolzung.
Site ſetzet / nemlich Die Beredytigkeit / wıl ex’ das
a ui sun wie vnfer leben alſo antellen follen / darmit 2®
vl oe nicht leiden von wegen wolverdienter er
— 5 firaffe vnd vnrechter mishandlunge. Denn | 7
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100 Amtagealler Heiligen.
fhi/der Propheten / Apoftel / vnd vieler yeiligen
Merterer Gottes, er :
*8 vo gerne Chen vmb meinet willen ſchmehen
“ur j | en werfols j
u | a: werden. vbels wider euch / ſo fie daran liegen.
Ba Nu legte Chriſtus ans / was da fey vmb ges
ich 3 | zechtigEeit willen verfolger warden, Wenn fie
Bun: euch ſchmehen / ſpricht er/ vnbillicher werfe,
Be R wenn fie euch verfolgen aus geſchepfften he⸗
wider Das Euangeltum/wenn fie euch alle.
| vbels nachteden vnd verleumbden / vnd do
Bau, daran liegen. Denn wenn fie war von eudy
iv BUCHE reden / fo ſeid jr nicht ſelig. Wenn je von
’ N| | „gwer Soͤnde wegen möffet verfolgung leiden.
—M ſeid jr Zatumb nicht bald ſelig? Senn wie
jener ſpricht / Die vrſach macht einen Mert⸗e⸗
In I ger/ vnd nicht die Master oder Das Blut am
| — * die be⸗
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SEid frölich und getroſt / es wird
euch im Sdirtiel wol belohnet werden,
a Die belonunge ıft cine erftartunge des gehors
IRA ſams / den man Gortinder a en hat
| — geleiſtet /
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IN 891 8° (I og Ill)
ein zeugnis vnſerer beftendigkent bey dergw |
rechtigkeit vnd warheit. Vnd der Apoftel Du 7
PER Mens vermanet ons auch ‚daswirntcheleiden
| fallen’ als Diebe vnd Moͤrder / oder vbeltherer/
Sondern als —— dem Exemnpel Chi
IX. Selig feid jr / wenn euch die Mens
voritwib vnd verfolgen / vnd reden allerley
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Am tage aller Heiligen. 108
geletſtet. Es wil Chriſtus in dieſem Spruch
nicht — als verdieneten wir durch das
Creutʒ den ANimel / dann DEE Simel iſt Das Er⸗
be femer Kinder / ſondern reitzet vus viel mehr
33 Ehriftlicher erduldunge Des Creutzes
mir vorgeſtelter guͤtigkeit ſeines Himliſchen
Vaters ; welcher vns die beloynunge aller
sonfer arbeit / die wir bie in dteſem zeitlichen
Ieben ertragen intufen / zuſagt vnd verheiſſet.
Welche belohnunge oder vergeltunge ge⸗
andet at vnd ſtehet im Exeny ꝓnſer⸗
MER RA Iheſu Chriſti / welchem mit dent
Vater vnd Meiligem Geiſte ſey mW
ges lob / Gewalt vnd krafft /
von ewigkeit zu ewigkeit /
AwWwe
ENDE
as Regiſter ober die Euangelia
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Sommertbeil,
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