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er"Bucfyerttmrm
tim tttonoteftyri/it
für 6u<i)erfreunde
(Dftober
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t>er t>etlQ0 dee Sucfyernmrms
/Uberf Jücft flodjf., 3nl). Carl itytfg, 6u^t>on6lung und ^nrtquodo
Krefeld, ^Dd)ftc. 112 * Jernfprecfyer 2351
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PFVkPK-ETSS^ffllVERSITY
ganz ju fchweigem 3Dann bas eigentliche Programm: fiolz?
befcheiben aber fchwunguoli, bewegt t>om J^rnfl 6er Beit, 6er
hehren nie bagewefenen Aufgabe un6 6er 6ringen6en VClaty
nung bes Perlegers, 6ie ©ache ja fo ju machen, baß fie loh*
nen6 wirb. Buletzt wirb 6er ©tab 6er ittitarbeiter aufgejahlh
6ie „freubig 6em 2\uf bes Herausgebers gefolgt ftn6", um
6en fte ftch fchaten, wie 6er ©terne Chor um 6ie ©onne
ftch fiellt* 2lngejtcbts 6iefer be6eutcn6en tttenfehen, 6ie
uneigennützig um bas Hocbße ringen, fühlen wir einige
23e!lemmung. l£s fehlt uns einfach an Begabung 6a
mitzutun, wir fonnen cs eben nicht fo fch<$n. 2>enn unfere
Biele ftnb flar, einfach un6 praftifd>er £7atur. Unfer tPunfch
iji, 6en 23ücherfreun6en ein ,$reun6 z u werben, 6er ihn
Eurj, fachlich, anregenb unb anfchnulich über alles unter?
richtet, was bas gefamte Suchwefen betrifft* Et>ie wir
uns bas 6enBen, zeigt bas oorliegenbe Heft* 2lls einen
| erflenPerfuch bitten wir es wohlwoUenb aufjunehnten» J
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fpagiger Weife auf weiter nichts als bem jfinbrucf eines anderen fubjeftivm
Urteils beruht, bas ohne Sweifel ber unbehaglichen Stimmung eines nervbfen
Utenfchen feine ifntftehung »erbanFt, ber etwas Heues nicht »erbauen Ponnte
unb baber feine JDigeftionsbefchwerben ber Welt mitteilt, 3ntereffant ift, wie
nun berartiges unfritifcbes Gerebe ftch wie bie Cholerafeuche weiterpflanjt, man
ift ja gewbbnt, feine Urteile »orgeFaut ju bePommen. 2 lber noch lehrreicher
ift, bag biefe Ba$iUusanfte<fung fo offen ausgefprochen werben barf, ohne bag
ein Hefer bes Blattes proteftiert.
SchauFal b«t in feiner RritiP bes ifbntcfefchen Sauft gan$ richtig empfunben,
bag bas £>rucfbilb nicht ben gleichen felbftverftünblichen jfinbrucf mache, wie
meinetwegen bei bem Sauft ber JDovesspreffe, ober ben mit Recht jeßt fo ge*
f(büßten ifrftausgaben unferer RlafftFer. lfr lehnt ihn ab unb bas ift fein
gutes Recht, benn er hat feinen StanbpunPt begrünbet. 3<h bin gar nicht
»erwunbert, wenn man fo benPt. <£eute ift Biebermeier Hrumpf unb faft
jeber Bibliophile glaubt es, wenn ihm ber Perleger »erftchert, bag in „Ungers
fchrift gebrucft" gleichbebeutenb wie „Stimmungsvolle Bibliophilenausgabe"
ift, ober bag bie jfinbanbfrage bas Wichtig ft e am Buche fei. Silles Spaltleber
mügte aus ber Welt gefchafft werben, beißt es, bas englifche Papier hielte
ftch nicht unb ähnliche neugefunbene Wahrheiten werben fchnellftens urbi et
orbi »erPünbet. Rur$, es wirb auf Heben unb lob generaliftert, geprebigt,
proPlamiert unb Grunbfäße ge$ü<htet. Unb was Pommt babei ju Purj, meine
Herren ^ JDas blühenbe Heben, bas Werben bes Heuen. Heßteres erlaubt
ftch in ber Regel fchon jiemlich lange ju ertftieren, ehe es vom überjeugungs*
treuen RritiPer entbecPt unb bann wieber geprebigt wirb.
JDamit ber jfbmcfefcbe Sauft nicht bas Schieffal bat, erft entbeeft 3 U
werben, wenn bie Biebermeier sftlobe vorbei ift, mbebte ich jebem RritiPer, ber
lfbmcfe WiUPürlichPeit vorwirft, raten, einmal ftch in folgenden (BebanPen »er*
antwortlid) 3 U fühlen: Wir haben als JDeutfche für unfer Gefühlsleben in ber
Pergangenbeit einen Slusbrucf in ber GotiF gefunben. Sollte bie Biebermeiers
^armloftgPeit ber Pünftlerifcbe Slusbrucf für ben mobernen Utenfchen fein, ber
Huftfchiffe unb Slugmafchinen erftnbet^ Welchen Weg würbeft bu fuchen, um
aus bem Stil ber „Pbilifterenge" hcrausjuPommen^
Pielleicht wirb ihm bann Plar, bag jfbmcfe in feiner ganjen Run ft nichts
mit Biebermeierei $u tun hat, bag er auf eine Sormenfprache hinausgeht, bereu
Prin 3 ip bie allerftrengfte Pereinfachung ift, bag „WillPür" ein törichter
Porwurf ift. ((Dber meint ber Re$enfent WillPür Goethe gegenüber, bas
würbe ich eher verftehen). Gewig lügt ftch ber Sauft auch noch auf anbere
Weife fünftlerifch befriebigenb bruefen, unb jeber RritiPer foll von feinem
StanbpunPt aus gern bie RichtigPeit ber ifbmd'efchen Wege beftreiten. SCber
er foll bie SäbigPeit haben, aus ber Pünftlerifcben PerfonltcbPeit bes
Sthaffenben beffen Siele ju verftehen. jfr foll es auch feben, bag lfbmcfe
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bei 6er JDrurfanorbmtng bas Prinjip bes gefchloffenen ©atjbilbes Me 5ur legten
ftonfequenj burchgefübrt bat. £r foU feben, in welcher Weife er 6ie tttifcbung
von “Kntiqim un6 SraPtur Pünftlerifch geläft bat un6 anbere Probleme. fturj
er foU (eben, welche Arbeit, ich mochte faft fagett, in jeber ©eite fterft.
3 n jener Rejenfton hält ber Vftongel an Pritifchen SäbigPeiten ber KefpePts
lofigPeit vor Pünftlerifcher Arbeit bie Wage.
JDas bciFlc Hbema ber BuchPritiP, bas ifugen JDieberichs als erfter anfcbneibet,
foU hier noch öftere non berufener ©eite bebanbelt werben. JDie KebaPtion
JDie Errettung ber Bibel
aus Öen <oanöen öer 2Mbelgefellfd)aften
©eit langer Seit werben jährlich faft 2.0 VTillionen (20000000) Bibeln unb
teile ber Bibel verbreitet, Vtan follte barum annebmen, baß bie Hachfrage
nach biefem Buch unb bie WtrPuttg ber ungeheuren Verbreitung beifpiellos
fein müßte. IDavon Pann leiber gar Peine Kebe fein. JDenn wenn man in
jebn Buchbanblungen einer großen ©tabt nach einer Bibel fragt, bePommt
man mit Vtübe unb Hot ein ifremplar unb wenn ftcb in ben religiös fo matten
legten breißig 3 abrett eine Pleine religiofe Bewegung $eigte, fo ift bie VTaffens
Verbreitung bes Bibelbuches gan$ unfchulbig baran. Wie Pommt basi
©eit 3 abrctt ift bie Bibel wie ein minberer VTaffettartiPel fabrijiert unb
unter bie Vtenfcben geworfen worben, unter VTCenfchen, bie feiten ein inneres
Verlangen, ja Paum eine äußere BereitwiUigPeit batten, bas (ßefchenP anjunebmen.
Wäbrenb man nun bes naiven (Glaubens war, bergeftalt religiofes Heben
werfen 511 Ponnen (am verbluffenbften ift biefe Haivität in ifnglanb), ging man
achtlos, ja mißtrauifd) an benen vorüber, auf bie im (ßrunbe alles anPommt:
an ben C5ebilbeten, an ben wirPlich (ßebilbeten. VTatt batte nicht mebr ben
(Blauben unb ben Vtut bie Beften ber Station für ftcb erobern $u Ponnen.
JDie gingen benn auch ihre eigenen Wege unb fucbten ibr ^eil in ben ttaturs
wiffenfchaften, in Pbilofopbie, Uunft, in allerlei Weltanfchauungen, ober einfach
im tätigen Heben. Wenn ihnen jebocb eine Bibel in bie £anb Pam, war es
ein fcblimmes ProbuPt. Von ben Prachtbibeln, bem ©cbrerfen jebes fein«
fübligen tttenfchen, wollen wir gar nicht reben. Slber auch in ben Cafebetts
ausgaben ift bie gatt$e wunbervolle lfinbeit ber Bücher ber heiligen ©cbrift
jerbarft unb entftellt burch oft ftnnlofe Verseinteilung, 3 ubaltsangaben, £ins
weife, parallelftellen unb anberes; befonbers fcbone Worte aber werben, 5ur
Erbauung um jeben Preis, burch Settbrurf bervorgeboben, etwa wie tUerFwürbigs
Peiten im BaebePer burch ©tentchen. JDer IDrurf aber ift fchwächlich, auss
tt a b m s 1 0 s ju Plein, ja birePt augenverberblich, bas Papier meift minber.
JDas ganje „traurige (ßemädrte", cingefargt in einen häßlichen, fchwarjgepreßten
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ßieTJraftntnBnöi^-
MMlbioß M0
Öas ^oßcfi'^falbiiW
jfine Probefeite aue 6er JDürersBibel
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^ ♦ Das erfle Kapitel ♦
^^^ieo f /tderKnfangdeotnangelium 0 oon^efuCI>tf /to,
11 Idem 0ol)n »Sottea, als getrieben flehet in den pro*
pbeten:
„Siehe, 3<f) fende meinen «Engel 00 t die i>et,
©er da bereite deinen tDcg not dir/
„€0 i/t eine rufende Stimme in der tDüfte:
©»rettet den tDeg den f)errn,
Stochet feine Steige richtig/
Johanne«, der mar in der tDü/te, taufte und predigte »an
der laufe der ©u0e ;ur Vergebung der Sünden. Und ea
ging ja tym hinaua das gange jüdi/che Hand nnd die non
^erufalem, nnd liefen /ich alle non ihm taufen im Jordan,
nnd betannten ihre Sündetu Rannen aber tnar betleidet
mit Kamelhaaren nnd mit einem ledernen Sürtel nm feine
£enden, und a§ f>cu|3)recfen nnd ÖMIdhonig; nnd predigte
nnd fpradf: €0 tomrnt einer nach mir, der i/t /tärter denn
idf, dem ich nicht genngfam bin, do0 ich mich not i0m bürte
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Einbanb, nermt man: JDas Bud) bes Hebens. — tPelch große Aufgabe unb
meid) Blei ne, Fleinliche, jammervolle Ergebniffe. Schon Ungft ftnb Sorn unb
Befchümung über biefen traurigen Suftanb allerorts laut geworben unb es ift
bejeidmenb, baß in einem 3 abr fünf neue gute Bibelausgaben erfdnenen ftnb,
bejeidmenb aber auch, baß Feine non $ünftigen, „privilegierten" Bibelgefellfchaften,
fonbem alle von nid)t Cbeologieverlegern gefchaffen worben ftnb. 3 <x, um ein
Schaffen banbeit es ftd) Bier, benn obne Anlehnung an bas bisherige mußte
eine neue, einfache, eble Bibelform gefchajfen werben. JDarum ift es aud) »er*
ftünblid), baß nid)t jebe ber Ausgaben ganj gelungen ift, wenn auch jebe
emftes Beftreben $eigt unb eigenartig unb beachtenswert ift.
JDer erfte Berfuch in biefer Richtung war wobl bie Bibel ber KeichsbrucEerei.
Bei aller CüchtigFeit befriebigt er nicht gattj, würbe merFwürbig wenig bes
ad)tet unb batte faft Feine TPirFung. JDann Famen $wei Bücher bes alten Ceftas
ments bes tPeftermannfchen Berlags in Braunfchweig. JDie Ausgabe ift würbig
unb eigenartig, beweift aber, baß eine 3 Uuftrierung ber Bibel unmöglich ift;
vor allem, weil ben jDarfteUungen bas Seitliche $u febr anbaftet unb es nur
wirFlid) begnabeten, gan$ großen Eünftlem gelingt, bie übermenfcblichen bibs
lifd)en (Beftalten 5U verForpem.
Hoch weniger glücElicb ift ber Berfuch bes 3 ttfelverlags mit bem Z ttTarFs
Banb: „$Die Bibel ausgewüblt". JDie Bibel ift eben, trog vielfachen Urfprungs,
ju einbeitUd), für unfer (Befühl wie aud) rein ftofflich, als baß ftd) eine bes
friebigenbe ‘Huswablfammlung baraus machen ließe; bas gelungenfte baran
ift bie 2 lusftattung. JDer erfte, im wefentlichen gelungene Berfuch, ift wobl
bie JDürersBibel bes EinbomsBerlags. JDa id) felbft bie Verausgabe btefer
Bibel heranlaßt babe, barf ich fte nicht loben. 3 <h erwübne nur, baß ber
Hutbertert in großer, ebler Schrift gefegt würbe, unb baß aus bem einfachen
rubig wirFenben Sagbilbe alles verbannt ift, was nicht 5um lert gebort.
3 Den 0 d)mucF bilben Vol$fd)nitte aus JDürers Fleiner paffton; bas Sormat ift
banblid) unb angenehm, bas BTaterial ed)t. Heben bem Heuen Ceftament
ftnb eben bie Pfalmen erfchienen. — Eine weitere Ausgabe ber gan$en Bibel,
in vier Bünben, auf bie man nad) ben Proben gefpannt fein barf, bat (Beorg
tttüller in ^Tünchen angeFünbigt. £>er Hert fußt auf Canftein unb ber revis
bierten Hutberüberfegung, unb ift, nad) ber ‘HnFünbigung, auf bas forgfültigfte
burchgeprüft. JDer Ruf bes Berlags bürgt bafür, baß biefe, in ebler BreitFopfs
SraFtur gebrucEte Ausgabe bem muftergültigen fo nabe als möglich Fommt.
<Ban$ anberen SwecEen bienen $wei weitere Ausgaben: JDie tTConumentals
Ausgabe ber Evangelien bes Berlages Eugen JDiebericbs in 3 ena unb ber
HeubrucE von (Butenbergs 42-5 eiliger Bibel, an bem ber 3 nfelverlag jur Seit
arbeitet. $Die JDiebericbsfcbe Ausgabe, von ber wir nebenftebenb eine Probefeite
abbrucEen, bringt bas (Broßartige unb geierliche ber Evangelien 5um RusbrucEe,
aber aud) bas JDeutfcbe ber Hutberuberfegung. tBobl Feine anbere neuere Schrift,
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wie Me »ott Kubolf B,ocb gefcbajfene, bringt Me Wucht ber Evangelien fo $ur
(Geltung, obne feierlicher $u fein, als nbtig. ^ier haben wir enMicb eine
E»ongelien=Ausgabe, 6 ie berufen ift, bie troftlofen Pracbtbibeht $u »erbringen,
ein (BefcbenPwerP fcbbnfter, »oUPommener unb wiUPommener Art.
JDie Poftbarfte Ausgabe, Poftbar im hoppelten Sinn, wirb ber HeubrucP von
(Butenbergs 42 $eiliger Bibel werben. Hur ein fo erfahrenes £aus wie ber
3nfel»erlag burfte es wagen, biefe Foftfpielige Kiefenaufgabe $u lofen.
JDiefe 42-seilige Bibel umfaßt faft |300 Seiten, Etwa J00 Seiten ftnb
mit ttliniaturen, in Sorben unb (Bolb ausgefübrt, gefcbmücPt; bie übrigen ftnb
fcbwar$ gebrucPt unb mit roten ober blauen T>er$ierungen »erfeben. Sie er«
febeint in swei Bänben Zext unb bem Supplementbanb. JDer erfte lertbanb er?
febehtt im £erbft J 9 JJ, ber jweite lertbanb unb bas Supplement tm^erbft J9J2.
ifs werben 300 Eremplare auf Papier unb 'außerbem Eremplare auf
Pergament gebrucPt. JDer SubfPriptionspreis betragt: für bie Eremplare auf
Papier in lofen Bogen, bas Supplement Partoniert, ttTP. J00 .—, gebunben
ttlP. 900 .—; für bie lfremplare auf Pergament in lofen Bogen ftTP. 3000.—
für beibe Bänbe unb ben Supplementbanb.
Plan ftebt, nur wer mit Uleingelb reichlich »er[eben ift, werfe ein begebr«
Uches Auge auf biefe unvergleichliche Ausgabe. — Wenn alfo bie (Butenbergbibel
nur vom einfachen tHillionär aufwärts unb von Sammlungen erworben werben
wirb, fo erfüllt fte, wie auch bie anberen befcheibeneren Ausgaben, eine ttTiffton.
Sie 5 eigen, wie bas größte Buch ber tHenfcbbrit ausfeben foll, was man, auch
mit geringen ttlitteln, baraus machen Pantt, unb was unfere privilegierten
BibelfabriPanten baraus gemacht haben.
Wäbrenb id) Mefes febreibe, bringt mir bie Poft eine Cafchenausgabe bes
Heuen Ceftamentes mit Bilbern in SehnfarbenbrucP, berausgegeben von ber
Privilegierten Württembergifchen Bibelgefellfcbaft, 5 U haben von 25 Pfennigen
an aufwärts, Entweber wollte ein 5 «fall meine befcheibenen Ausführungen
bePräftigen, ober ein lieblofer tllenfch will mich ärgern, Uurj, bie Poft wirft
mir biefe Flehte ScbeußlichFeit auf ben Cifcb. tHan benPe ftch bie großen,
fchwar$sweiß gebachten ^olsfchnitte auf bas graufamfte verPleinert unb bann
mit $ebn Sarben bePlert. JDiefe Heiftung fpottet nun febon jeber Befchreibuitg
unb wir wollen nur hoffen, baß fte viele 511 m fchärfftett Proteft aufruft. —
$Den anberen Verlegern aber gebührt für ihre febonen Bibeln warmer 5DanP.
jDettn viele werben jetjt wieber anfangen bas Buch gern $ur £anb $u nehmen
unb unbefangen ju lefen, um auf ihre Weife ben unvergänglichen WabrbettSs
gebalt 3 U fuchett unb $u ftnben.
Walter Weicbarbt
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SDer £elD im Homert
tltenfdjen oon 6ottes $naden. tfrjäbluttg oon K. £♦ ftdnrld). Ulbert
langen, Vtünchen. Preis fttP. 3.—.
Das Uicd oon der Sternenjungfrau. (Ein berliner Komati oon ?Ufrcd
(Bold* gleifd>el & (Co., Berlin. Preis tTTB. 4 *—♦
Der Zauberlehrling oder die Ceufe(o|äger* Vornan oon f>. §. Troers.
(Beorg Utüller, VTüncben. Preis VlB. 5.—> geb. VIB. 0.50.
jfs würe ein Buch benBbar, ein Bud) ber Bücher, bas aus ben Komatts
belben bes 3<*0rbimberts bie wechfelnben 30cale ber Seit ju umfebreiben unters
nübme. i£s Bömtte ein febr intereffanter Verfud) werben, unb id) rate allen
fchreibluftigen £iterarbiftorifern baju. Swifchen (Boetbes tVilbelm ttleifter unb
tVaffermanns iErwtn Keiner bie ifntwicElungsPurve aufjubecEen, wäre ein B.unfts
ftücE non unwiberfteblichem Keij. TVelcbe ■äypotbefen würen möglich, welche
überrafebenben Vergleiche, wieviel Begriffsverwirrungen! Unb wieviel Bücher
würben nötig fein, um bie aufgeftellten ^ypotbefen umjuwerfen, bie Vergleiche
als verbrebt bm$uftellen, bie Verwirrung ber Begriffe $u orbnen unb 51t flürett.
Kur$um: biefes Bud) ber Bücher würbe eine Kulturtat von ben unabfebbarften
golgen fein.
Von biefer Uberjeugung getrieben, möd)te id) beute, felbft auf bie (Befahr
bin, ben (Baul am Scbwan$e ju 3Öumen, bem Komanbelben jüngften Schlages
ins (Befiehl feben unb feine lfigentümlichfeiten mit ber gehörigen Sorgfalt unb
Anbacht bud)en. i£r tft ein fcbönerjugenblicber ttlenfd), bas verftebt ftd). Von
einer Bühlen unb geheimnisvollen Überlegenheit, wie wir fte vorbem noch nicht
Bannten. Sein blaffes, meift irgenbwie gemeißeltes (Befiehl bleibt felbft bei
ben aufregenbften ifreigniffen beberrfd)t unb feine Haltung entfprechenb elegant
unb gefd)meibig. ifr Bennt bie TVelt fd)on in einem Filter, ba bie vorige
(Betteration fte noch in ungepflegten paaren unb mit ungeftümer Aufopferung
irgenbwie verbeffern wollte, ifr Bennt unb verachtet fie innerlich, unb besbalb
beberrfcht er bie Situation, bie ^er$en unb bie (Beifter, bie ftd) ihm ftauitenb,
hilflos unb erfchrecEt unterorbnen muffen, ifr trögt mit Vorliebe englifche
Anjüge unb amerifanifche Stiefel, beren HacEfpigen er mübe, gelangweilt unb
bennod) unergrünblid) geiftreid) 3U betrachten pflegt, ifr liebt bie (Belage nicht;
teilt er fte, fo trinft er bte ftömmigften AlBoboliBer gelaffen unter ben Cifch.
hierauf begibt er ftd) entweber an eine febwierige Abbanblung, fageit wir über
ben „Begriff ber Konftante unb bie moralifche 3 öee"; ober er entwicEelt eine
rabiBal umftür$lerif<he, babei aber gruttblegenbe (Befchichtstbeorie aus einer
neuen Pbtlofopbie ber Sprache, unb beftmtt ftd) mittenbrin red) 15eilig auf bas
bereits eingeleitete pfychologifche ifrperiment einer auffcblußreichen Verführung
berjenigen erbebenben llnfchulb, bie fein bannenber BlicE juft in unftchtbare
geffelit gefcblagen bat. Bevor er 5U ihr gebt, um bas (Dpfer an ihr in priefters
!?
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lieber Würbe unö 3 nbrunft ju vol^iehen, »ergibt er nicht, fid) öie £änbe $u
wafchen, öie XTägel $u polieren unö befonbers Öen VTCunö $u fpülen. 5 Da er
entweber reich ift oöer boch in guten t>erbältniffen lebt, ift öer Begriff öer
Pleinbürgerltcben Reinlichkeit für ibn längft öureb Öen einer vollenbeten unö
baher felbftv er ftänb liehen RörperPultur er fegt. JDaß feine Stimme einen fonoren
d5lcm5 befttjt, Öen fie in wichtigen fltomenten öer Erregung bejembernö ju
fteigern weiß, ift fo wichtig nicht, wenn man beöenPt, baß auch ältere Romans
belöen ohne öiefen (Blanj ihr gefegnetes LagewerP fcbwerlicb vollbringen Ponnten.
Bemerkenswerter erfcheint bas Berbälmis unferes gelben 5ur Autorität*
3 m (Brunbe gibt es ja für ihn Peine, öie er innerlich gan$ emft nehmen Pönnte.
Sunächft fchon öie öer ifltern nicht; bisPret unö vornehm lehnt er fte ab.
$Der Staat ift ihm fo jiemlicb ^ePuba, öie Politik b<*ßt oöer beherrfd)t er uns
ftchtbar. JDie (Befellfchaft verachtet er $war, ift aber noch am ebeften geneigt,
ihr gewiffe formelle 5«grftänöniffe binftchtlich feiner Lebensführung 5U machen.
JDie (Befellfchaft ihrerfeits liebt unö bewunöert fein gra$Ues Auftreten, feinen
verbluffenöen (Seift, feine SPepfis, öie fouveräne Willkür feiner Heigungen.
(Selegentlich fPanöaliftert fte ihn. JDann ift er aber injwifchen längft mit ftd>
felber fertig geworben unö ftreicht ftd) aus öem Bud)e öes Lebens teils mit
eigener £anb, teils läßt ihn öer 2 lutor in öie ^Dämmerung entfehwinben. Wir
haben bann öie tröftlicbe (Bewißbeit, öaß er auch jetjt wieöer, fchön wie ein
gefallener ifngel, triumphiert unö am Anfänge eines neuen Romans, neuer
Überlegenheit voll, geruhig auftauchen werbe, geiftiger Senfationen gewärtig
unö gewiß, jeber Soll ein £elb, ein unfterbücher Romanhclö öes swanjigften
3ahrhunöerts. —
jfs fprid)t noch nicht gegen öas vorftehenö fPijjierte Sritbilö, wenn öie
gelben öer Bücher, öie hier jur ^Debatte ftehen, ftd) nicht ohne weiteres mit
meinem 3 öealhelöen öecken. Wenn man Öen (Belehrten glauben öarf, fo wäre
felbft ein voUPommener Wiberfpruch unter Umftänöen öie bünbigfte Beglaubigung
einer überjeugt vorgetragenen Theorie. 3d) überlaffe alfo öem wohlwoüenöen
Lefer öie ifntfchetöung, wie weit ich etwa fürWaffermanns „lfrwin Reiner",
öiefen prachtvollen (Typus romanhafter Leiöenfd)aften, oöer für Öen fettfttiven
Baron grangart in Heinrichs „tTCenfchen von (Bottes (Bnaben" Recht habe
unö wieweit nid)t. JDiefer junge Baron, ein ttleifter öer vollenbeten gormen
von Rinö auf, ein tfriftoPrat, wie er als Schlußergebnis eines Süchtungss
pro$effes im Buche fteht, ein (Träger öes hochftgefpannten LegitimitätsgeöanPens,
geht fd)UeßHd) sugntnöe, weil er öie tttenfeheniiebe nicht Pennt unö in öie
plebejifch vergröberte Welt abfolut nicht mehr paßt. «Telephon, Automobil,
Luftfchtffabrt, öie Sritung — all öiefe ifmmgenfchaften lehnt öer Baron ab
unö benutzt fie nie; öenn „fte hätten erftchtlich nicht 5ur Hebung öes (Blücfes
unö öer menfd)lid)en (Befellfchaft überhaupt beigetragen". JDie ifnttäufchung
über ein mißglücktes WerP öer Liebe, öas ihm fein Beichtvater aufgibt, verwirrt
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uni» vernichtet ihn voUfiänbig. JDiefer tragifche ©d)luß beenbet ein jierlid)
gefchriebenes Buch voll leifem Humor, bas ein wirFlicher ^Dichter gefchrieben hat.
Bei lllfreb (Bolb h<*be ich ben ifinbrucE einer ehrlichen fchriftftellerifchen
Heiftung, bie ein wenig an pfychologifcher Herzverfettung leibet, wenn id) fo
fagen barf. Unjäblige treffenbe ifinjelbeobachtungen über bas Perhältnis eines
gutartigen Bilbungsmäbchens 5 ur Berliner Boheme unb $u ihm, bem gelben
lfvanber, aber es wirb Fein 0d)icFfal unb Fein glaubhaftes Ulenfchentum braus.
Unter ben Kanbftguren ftnben ft'cb ein paar non guter Hebenstreue, hoch her
HauptFonfliFt, ber Käthe fchließlid) ermattet in bie Konvenienjheirat mit bem
Hausarjte treibt, bleibt verfchwommen unb mit Ulotiven überlaben. JDemtoch
wünfche id) bem Buche Hefer, weil es eine emfte Arbeit ift unb ifinblicFe in
bas feltfam brobelnbe (Befellfchaftsleben beftimmter Kreife UeusBerlins eröffnet.
Bei H* 6‘ Urners muß id) febon inhaltlicher werben.
ifin junger JDeutfcher, blonb, fchlanF, ftäblem, blauäugig. Fürs: einer jener
gelben gerät in ein Fleines italienifd)es Bergborf unb wirb Senge einer relis
giofen ©eFtenbilbung. JDabei ,Fommt ihm ber teuflifche (BebanFe: wie wärs,
wenn bu bas TPunber mobernifterteft unb biefen armen Teufeln, bie beftänbig
auf ben Urteufel fabnben, ben religiofen IPabnteufel einimpfteft i lfr tut’s,
fuggeriert bem gübrer ben Prophetenwahn unb weiß feine Haustochter, jugleich
feine (Beliebte, in ber fiypnofe jur ©tigmatifterung $u Überreben, ©ie wirb
nun als Heilige verehrt, entjieht ft'cb aber gleichseitig feiner Beeinfluffuitg. Unb
er, ber ftd) als ben Herrn all biefer verführten (Beifiter fühlte, fieht ftd) ihrer
Ulacht unterworfen unb wirb fte, ein neuer 3<*uberlehrling, nun nicht mehr
los. Blutrünftige cBeißlerabenbe werben abgehalten, bas ganje JDorf fleht in
religiofem Kufruhr unb Freujigt juleftt, mit er$wungener Beihilfe ihres Ulanagers,
bie „heilige Cherefe", bie fich für ben Hetlmtb hält. Hachbem biefer (Bipfel
bes ©chauerlichen, ben ber Perfaffer nicht ohne fpannenbes technifches (BefcbicF
$u erreichen* weiß, erftiegett ift, läßt er feinen Helfen glücElid)erweife nach
Penebtg entFommen, wo er von einer fchonen unb reichen 3übin ben immerhin
beruhigenben Kntrag erhält, ihr ju einem Kinbe $u verhelfen.
XPenn bas Fein rechtfchaffenes Helbenleben ift, — was ift es benn^ JDer
moberne Komanhelb in biefer gorm gewinnt für mich $eitweife etwas von bem
angestrengten unb unerbittlichen Profti bes Chauffeurs, ber in ber Ulafchine
bie gefeffelte HaturFraft lenFt; gelegentlich geht fte ihm burch. UnglücFsfälle.
bie babei entftehen, werben beFanntlich allgemein bebauert unb jugleid) als
Unterbrechung bes febnoben KUtags mit vielem ^utereffe jur Kenntnis genommen.
«fugen KalFfcbmibt
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PRINCETON UNIVERS1TY
^uitöfutfc ©efpräcfje
C^Aic 9tacbricbt son einer jcbnbdnbigen 3lußgabe c^tneftfdf>er reltgionßs
J p^>Uofop^ifdf»er ©erfe würbe son unß nicht offne leiebteß 23efremben
aufgenommen; benn mer fotl baß tefen? 3ef3t liegt ber erfte 23anb mit
feinem wunbersollen Doppeltitelblatt sor, ber bie ©efpracbe beß ^ungfutfe
bringt, unb jerftreut bie ^rocifet an ber 23ebeutung unb fttotwenbtgfett
beß Unternehmet. — Diefer erfte 23anb entlfdlt bie Sebenßwcißheit beß
$ungfutfe in meift frtrjen 2lußfprucf>en, bie in einer Etappen wörtlichen
unb einer tangeren utnfdf>retbenben unb erlduternben Übertragung gegeben
werben. Die furjen Überfettungen finb meift bie befferen unb würben in
steten gdllen genügen. Denn wenn auch manebeß bunfet bleibt, f° reijt
boeb gerabe baß jum fftaebbenfen unb Einbringen in biefe ©ebanfrenwelt unb
fperrt jugleicb baß ©onntagßsOlacbtnittagßs^ublifum auß. ©em jum 23eifpiele
baß gute ©ort „Der Eble ift fein Eferdt" in feiner Einfachheit nicht ser*
ftdnblich wirb, ber ift eben ein ©erat unb foll gar nicht serfueben, in baß
©efen ber Dinge etnjubringen. Die 3lnmerfungen bagegen finb jum 35ers
ftdnbniß oft unentbehrlich. .hatte Earlple biefe @cfprdcf)e in bie J?anb bes
fommen, fo würbe er gefagt höben „©ieb ba, ein J^>etb!" Ein wahrhaftiger
J^elb ber ©efinnung unb beß ©ollenß mit betn fieberen @efüf>l für baß ©irfs
ttche unb bem djaf; gegen allen ©ehern. Dabei fein dllugrebner, fonbern
einer, ber mit feinen Jüngern weiterftrebt, heiter unb gütig, ein großer
SOtenfch, beffen eble Setbenfcbaft wir noch nach Sahrtaufenben in feinen
©orten nacbfühlen. J?ier liegt bie solle Rechtfertigung beß 23ucbeß. Slucb
unß Ungelehrte unb fo gdnjlicb Draufjenftebenbe weht auß biefen @efprddf>en
ber frifebe J?aucb einer freien, ftoljen, aber auch ficb mühenben, großen
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SSungfutfe ©efpräc^e
spcrfbnlicbfeit an, mbgen nur nun baö ©anje if>rcö 2Befen$ unb ibreö
jlulturfreifcö begreifen, ober oon cinjelnen 2Babrbeiten unb tiefen Sinficbten
berührt roerben. 3lber lefen unb naebbenfen, und) benfen, muffen mir fbnnen.
Sföir felbft geben feit Xagen einzelne äBorte nicht auö bem ©tnn. Unb gerabe
biefeö innerliche 23etroffenfein jeigt, bajj bie 2Borte weniger ein neueö 2Biffen,
alö eine Sinficbt finb, auö ber eine neue straft quellen fann. Unb baö tjt
bie grbfjte 2Birfung, bie ein Sföenfcb ober gar feine gefebriebenen SBorte
beroorbringen fbnnen. 2Baltcr 2Beicbarbt
©er ^elfter fpracb:
„2Ber fraft feineö 2Bcfenö berrfebt, gleicht bem Otorbftem. ©er oerweilt an
feinem ©rt unb aUe ©teme umfretfen ihn."
„Sin 9)?enfcb ohne ©tauben: tdf> weiß nicht, maß mit einem foteben ju machen
tft. Sin großer SBagen ohne 3rocb, ein Heiner Sßagen ohne Kummet, wie fann
man ben ooranbringen?"
„Glicht fümtnere ich mich, baß bie SÄenfcben mich nicht fennen. 3cb fümtnere
mich, baß ich bie SDienfcben nicht fenne."
„©er Sble leibet barunter, baß er feine gd^tgfetten bot/ w lcit>et nicht bas
runter, baß bie SDtenfcben ihn nicht fennen."
„©er Sble tft fein ©erdt."
„©er Sble firellt Slnforberungen an ficb felbfi, ber ©erneute (teilt Slnforbes
rungen an bie SOtenfcben."
„2Ber nicht ben SBillen ©otteö fennt, ber fann fein Sbler fein."
©fi #fio fpracb: „©te gehler ber ©emeinen höben ficf>er eine Sßerjierung."
„3Benn man in ben ©runbfdfjen nicht ubereinftimmt, fann man einanber
feine Statfcbldge geben."
„©er SOtenfch lebt btirch ©erabbeit. ©bne fi« lebt er oon glücflidf>en
fdllen unb 2tuöroeichcn."
©fi ©ung fragte unb fpracb: „2Ben feine Sanböleute lieben, wie ift ber?" ©er
SOteifter fpracb: >/&o6 fagt noch nichts." „2Ben feine Sanböleute alle hoffen, wie
iff ber?" ©er SDteifter fpradf): „$lucb ba$ fagt noch nichts. 23effer ift’S, wenn
einen bie ©uten unter ben SanbSleuten lieben unb bie OtidfUguten hoffen."
„Sin 23olf ohne Srjtehung in ben $rteg führen, baß beifjt, eS bem Unters 4
gang weihen."
©fi Su fragte, wie man bem gürften biene, ©er SEKeijter fpracb : w3b n web*
betrügen unb ihm wiberfteben."
©er SKeifier ftanb an einem gluß unb fpracb: „©o fließt alles bahnt, wie
biefer gluß ohne Slufentholt £ag unb ©lacht!"
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ÜDctlev t?on ßiUeticrorte auegewd^lte Briefe
ijn Z Bänben, berausgegeben »on Kicbarb Debmel, finb foebeit im
D.erlage von Scbufter & Löffler tn Berlin junt Preife »on tolP. $.— geb.
totP. 30 .—, erfebienen.
Diefe Briefe geben uns 5 um erften totale ein Bilb bes gan$ en Htliencron.
Wenn auch nieles beftätigt wirb, fo werben boeb manche überrafebt fein, fo
viel ifmfl unb Schwermut unb Uberbruß an allem tot enfeben treiben $u ftnben«
ifs wieberbolt ftcb eben immer wieber basfelbe: bie tolenfcben feben nur bie
(Dber fläche unb was ibnen ge$eigt wirb. Das befte unb feinfte jeigte Htlietts
cron, in faft fd) euer unb febambafter Weife, nicht; aber wer ju lefen uerftebt,
futbet es in biefen Briefen.
Die folgenben 3ugenbbriefe ftnb an feinen Sreunb lfrnft non Sech ettbor jf gerichtet:
Cbtben, 4. 7h
Doll bis $um Springen ift mein ^erj, alter Baron! — ‘Zieh, wäreft Du
hier. Deine lieben Seilen haben einen Strom non Cbränen aus meinen klugen
entlocPt. £s liegt ein fo unfäglicb poetifeber, ebler Keij ftets in Deinen wenigen
Worten. SecEenborff, ich flebe Dieb an, mein Sreunb ju fein, wie Du es
warft — unb wie ich es wobl nicht nerbiene. Du febreibft non Sebnfucht
nacb Deutfcblanb, Du fchreibft non Sebnfucht nach Hiebe, nach Hiebe unb wieber
nach Hiebe. 3<h weiß, wie febr Du bereu bebarfft, unb wie febr Du fte ent«
bebrft, unb wie Du nertroef neu mußt bei bie fern Heben in Sranfreicb. 2lcb,
wäreft Du boeb nur eine Stunbe hier.
tot ein ^erjenssBaron — ich liebe — ich liebe bis 5 um Wabnftnn — unb
bas erfte total bin ich wieber geliebt, bas erfte total im Heben weiß ich, baß
jwet reijenbe Uinberaugen febnfücbttg nach mir ausfehauen. SecEelsbagen,
Secfelsbagen — ich Pann es Dir nicht befchreiben, wie unfäglicb glücflicb ich
bin. ifrfabre Dilles! — Sntrft: fte bat Pein (Selb, ich habe (wie Du weißt)
Pein (Selb — was nun^ — Sie ift aus uraltem tlbel, aus einer nomebmen
Samilie. 3<h habe fte geliebt nom erften 2lugenblicE an, wo ich fte fab, unb
fte mich. Uber nun b&re ben Hamen unb erftarre, unb frage bas Scbicffal,
weßbalb es mich $ufammengebra<ht bat mit biefen totenfeben. [.] Sie,
^elene y. B., fte, bie ich liebe, tft |b 3abr alt — fo besaubernb febon, baß
bie Heute auf ber Straße ftille fteben — fo besaubemb, wie (Bretcbett in Sauft
— fo Pinblicb unb luftig, unb nah) unb gut. — 3<h weiß es aus un$äbligen
Blichen unb Worten unb Cbaten, baß fte mich liebt, mit ber ganjen (ßlutb
ihres Pleinen £er$ens. [. ♦ .] Su ifrflärungen ift es natürlich noch nicht ges
Pommen. 3<h bin noch Peine totinute mit ihr alleine gewefen. 2lber ich fpiele
unb finge mit ihr am Stögei (fte fingt gan$ fuß), ich lefe »or, wir fpielen
Pinbliche Spiele u. f. w. — Überhaupt, es ift hier ein fo bwbfcbes Heben, ftets
mit jungen feinen Damen unb älteren Damen $ufammen faft als ein$iger
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junger £err. Uur in Bejug auf ©iüt ift meine Cur unangenehm, fonft barf
ich tun unb Iaffen, was id) wiU. [.]
Cöthen, am Ulorgen bee 20. [April 7J].
3<h habe ©einen Brief non geftern hie heut tttorgen liegen Iaffen — nun
febreibe id) weiter. — Seit geftern Abetib quült mich ein unerträglicher ©eeletis
fcbmer$. i£s ift ein unangenehmes XPetter — her Sturm raft unb biegt bie
alten, noch nid)t belaubten Buchen unb gehren bes vor mir liegenben Schloß*
gartens bie $ur ifrbe. — ©as Heben ift bod) ein ewiger Kampf, nie fann
man ee mit rolliger Kühe genießen, — unb genießen foü man bod) — ee ift
bae aud) entfebieben (Bottee Anftcht; — id) fann ee mir nicht benFen, baß
wir nur hier ftnb auf ifrben, um $u entbehren, um ewig $u entfagen, um
ewig $u Fömpfen. [. . .] TDie bae nun mit mir Allee werben foU, weiß id)
nicht, ahne id) nicht. Hiebt fte mich wirFlid), bann müßte fte mir ja in irgenb
eine *}ol$bauerbütte folgen, ober bae Uteer mit mir uberfegeln ober betteln
gehn mit mir. Aber bae Bann man bod) in unferer „3eöt$eit" nid)t machen;
ba heißt ee, fannft ©u ©eine grau anftünbig ernähren i ober böft ©u fo viel
(Selb, um forgenfrei mit ihr $u leben unb ihr bae juPommen $u Iaffen, wae
ihr ale einem vornehmen ©ünteben $ufteht! — „Hein" ober „3 ö", bae ift bie
einfache Alternative. Bei mir heißt ee: „Hein" — unb entfagen, entbehren
ift wieberum mein Hooe. i£e wiberftrebt meinem gan$en inneren tPefen, unb
ee ift bae wohl ein einigermaaßen ebler gug meines ^erjene, mit einem
tttübdjen $u fpielen, mit ihr $u „liebeln" (ver$eihe bae TDort, ee ift mir uns
aueftehlid)) unb bann nachher, wenn ee nun unausbleiblich ift, $u fagen: 3<h
habe Fein (Belb, wir Ponnen uns alfo nicht heirathen. ©eßbalb will ich noch
einmal ben KiefetiFampf aufnehmen unb verfuebett, mid) von ihr $u wenben,
ihr Falt gegenüber $u treten. Befter ©ecEeitborff, bae erfte tttal, wo id) fehe,
wo id) beftimmt weiß, baß ich wiebergeliebt werbe, — jegt entfagen, bae Fleine
rei$enbe ttUbcbengeftcbt von mir ftoßen-ee ift bae gegen alle menfchliche
ttatur, unb hoch muß ee fein, ee ift unvermeiblid). —3<h mod)te ein ein$igee
UTal ein Kenbe$voue höben mit ihr, ein ein$igee tllal mit ihr allein fein, ein ein$igee
VHal fte Püffen unb fagen: 3<h liebe ©ich! — Aber gefchieht bae, fo ift Pein £alt mehr;
ee überfteigt bann alles 3rbifcbe, bann nod) entfagen $u wollen. Unb fo muß aud)
bae unterbleiben, — unb freubloe unb unglücPlich gehte weiter burch’e Heben.-
©eit bem if mp fange ©eines geftrigen Briefes höbe ich unenblid) viel ön ©ich
benFen müffen. ©u Pommft mir wiejein rettenber AnFer; id) Fann mein £er$ erleichtern
von feinen unfüglichen dualen unb Hiebeefd)mer$en. ttimm meine (Bebanfen hin,
wie fte $u ©ir Fommen; gewähre mir Croft unb $eige mir etwas von ©einer
Hiebe. — 3<h werbe ©ir jegt wohl öftere fchreiben — meinen gan$en Hebenegang
hier, t> erlaffe mid) nid)t, Baron, unb febreibe halb wieberl 3<h höb’e nöthig.
©ein Hiliencron.
[. . ♦] Bewahre meine Briefe biefer Periobe auf!
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< Lotfyen , ben 7 * tttai J^7J«
0omttag nachmittag 4 Uhr.
Winbiges, raubes, graues Wetter.
tZllter Baron! Eines jener Fur$en Hrauerfpiele in J %ct, aus 6er »ors
nehmen Welt, b<*t ftd) beute XTtorgen im Bouboir meiner Fletnen JDoctortn ab*
gefpielt. — JDtt ftebft es att meiner £anbfd)rift, wie rubig meine &anb wieber
ift. Kube, nach einer bis auf ben tiefftett (Brtmb bes ^erjens erfebütternbett 0ceite.
Um 9 Ubr beute tltorgen, wie icb JDir febon »ergangene Hacht um Ulitters
nacht febrieb, fanb ein &enbe$s»ous ftatt jwifebett Helene unb mir im Bouboir
ber jDoctorin. Wir festen uns rubig gegenüber; icb er$üblte ihr, wie icb Feinen
Pfennig Vermögen bütte, wie uns ein langes Derlobtfein be»orftünbe, Ö—$
3abre, wie wir bann, wenn wir es fo lange ausbielten, in ein Heben Fümen
»oller (dualen unb Entbehrungen um unfer täglich Brob. 3<h erjüblte weiter
unb weiter mit unfäglicber Slnftrengung aller meiner Prüfte. (Dann fagte icb,
mit erfticFenber 0ttmme, bies fei bie erfte unb letjte 0tunbe Sllleinfeins jwifeben
uns-icb Fonnte nicht weiter, fte ftür$te auf mich 5 U, fte umFlammerte
mich, unb meine Cbrünen flojfen unaufbaltfam auf ibr füges (Beftcbt, auf ibre
weiten ^ättbeben. 0ie batte ihren ftopf, fcblud) 5 enb, an meine Bruft gelehnt,
unb icb trug fte, bulb ohnmächtig auf ein gauteuil. [.]
(Das Hacbfpiel ju biefem JDrama Fommt jetjt in biefen tagen. UTorgen,
ober fobalb es gebt in ben näcbften tagen, gebe icb su ihren Eltern. 3<b er«
halte natürlich bie Erlaubnis, aber es ift auch ba Fein (Belb-icb entfage
es folgt, in (Be gen wart ber Eltern, ber 2lbfcbieb. — — (Dann bleibe icb
noch, um jegliches ‘Zluffeben 51 t »ermeiben, J 4 tage circa hier, unb reife bann
nad) UTainj. Uteine tur Fann ich leiber bann nicht beenbigen, unb muß es
beim Erfaßbataillott tbun. — gür beute genug — icb will jetjt bie paar »er*
trocEneten Blumen, bie fie mir gab in biefer Seit, fammeln unb fte in ein
tou»ert tbun.-
(Beftern butte icb eine (Depefcbe aus Vttains, bag wir nad) granFfurt unb
^anau geFommen ftnb. (Bans nett. Ewig (Dein fiiliencron.
tbtben, $. 5. 7J*
Baron, Baron — meine tbrütten ftürtjen unaufbaltfam. 3e£t bin id) »on
©innen. Bor einer 0tunbe war ich beim Dater mit bem Einträge-
Er but Fein (Belb — ber Befud) war Furj. (Dann jum 2 tbfcbieb riefen ttlutter
unb Dater fte herein, bas bolbe, füge ttTäbcben. 3 <h nahm ihre rechte £anb.
Fügte biefe unb fagte nur: Heb’ wobl, öelene-nid)ts mehr fab id), nur
noch, bag fte rücFwärts in bie 2 lrme ihrer tUutter ftel. — Xltir war Dilles um
mid) grau. — Wie ich nad) ■öaufe getaumelt bin, id) weig es nicht. 3<h
werbe fte nicht mehr feben. Wie hurt, wie hurt ift bie 0 d)ule bes Hebens.
3cb Fann, beim allmächtigen (Bott, id) Fann nicht weiter febreiben.
ID ein Hiliencron.
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5Der Büttenbicbter
„ifittfcbulbige," fagte ber Dichter — „aber ich habe alte be »oll ju tun
mit meinem neuen Buche — nimm bir felber eine Sigarre!"
Unb er wühlte unter einem tPuft non Ptaterialien auf feinem ©ebreibtifd)
herum, auf bem es ausfab, wie in einer BuchbinberwerFftatt.
Da lagen Proben »on Heber, ©eibe in allen garbett, Hehtwanb, ^oljs unb
BlecbbecFel, Porfatjpapiere, weiße Papiere, Seicbnungen für Umfcblüge unb
Pignetten, Schriftproben unb fo weiter.
„ifin neues Buch! 21b! tPas wirb’sV"
„3<b beitFe, es wirb 2luffeben machen. (Banj einjiges gormat — breimal
fo breit, wie bo<b! 3wmer auf einer ©eite jwei Seilen, bie ndcbfte ©eite leer,
bann ein RefpeFtblatt."
„2lber ber tit tU"
„Der «Eitel Fomrnt rechts gan 5 unten in bie £cFe! Das ift febr originell!"
„3<b meine: ber 3«h«lt^"
„■^ollünbifcb Butten, natürlich. 3<b Fönnte mich auf anberem Papier nicht
lefen! Uaiferlicb 3<tpan nur für bie Porjugseremplare — J7 ©tücF — Foft*
liebe ifinbünbe —"
„3<*, «ber wovon —"
„Pon mattgrauem Heber — vielleidjt auch d)ineftfd)er Baftfeibe — ber
Citel in monbbleicbem ©ilber —"
„3<b meine wovon bie ©ebrift —"
„Die ©d)rift wirb non Peter Bebrens ertra gefebaffen — lauter Pta jus Fein,
bloß bie 2lnfangsbucbftaben Flein. Bei jeber neuen Stile ein TPürfel in (ßolbs
brucF, ben mir (Dlbricb gejeiebnet b<*t."
„2lber wie lautet benn ber DiteW"
„2lcb fo — ich tveiß nicht, i<b b<*be ein paar folcbe tDinger notiert: lfis*
wunber — TPabem ber XPolluft — Der golbene Deller — 2lus funFelnbem
DunFel — JDie rote Uugel — Das tor bes Hebens — ich weiß nicht, wie gefagt."
„Unb non was wirb bas Buch bnnbeln — werben’s Perfe fein — Profa^
jfin Drama^ ifin Kontant"
„3<*, mein Hieber, fo weit bin ich noch nid)t. Das R.inb ift empfangen —
noch nicht geboren, weißt bu!"
„2lber ber Babpstrouffeau ift fertig, bu ©djafsFopf!" fagte ber unhöfliche
greunb unb ging.
Diefe Fleine (ßefebiebte, bie man rubig eine wabre (ßefebiebte nennen Fann,
fmbet ft'ch in (Dftinis „Buch ber torbeit", bas bei H. ©taacEmann in Heip$ig
erfdnenen ift unb 3 PtarF Foftet. Der lfrfolg biefer torbeiten, gleich bem ber
meiften neueren bumoriftifchen Bücher, beweift, baß man wieber einmal bie
fabe ifmftbaftigFeit fatt b<*t, bie meiftens hoch nid)ts garantiert als Hangeweile.
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£tngam. 5n>$(f ofiotffc^c ttoocUcn von tttax Dauthcndcp. Ulbert
langen, Ulünchen. Preis Ulf. 3.—.
ifin ttyrifer, 6 er $um ifrjübler wirb, wecft 511 m minbeften bas günftige
Vorurteil, ba 0 er fein TPerf$eug, 6 ie Sprache, beberrfchen wirb. (Pb ibm bas
UTaterial, 6 ie ftoffliche Sabel, geläufig ift, crfcbeint fcbon weniger gewifi: Um
fo'freubiger überrafcht nehmen wir in öiefen erotifchen ifrjäblungen bes ttyrifers
JDauthenbey wahr, ba0 beibe Bebingungen erfüllt ftnb. ifr erjäblt non ben
feltfamen Utenfchen unb Begebenheiten nicht wie einer, ber Keifeabenteuer jum
beften gibt, alfo wie ein Beobachter, ber feinen Stanbpunft äugen bat, fonbern
er ruft bie (Dinge felber $um Keben auf: (Die träumerifchen 5 arten Utenfchen,
bte pbantaftifchen Bäume unb Blumen, ben narfotifcben (Duft ber Eropemtacht •
unb bas ftarrftnnige Blau bes füblicben Rimmels: 2lUes fcheint ftd) felber unb
wie mühelos bar$uftellen. (Das ift (Dichtung. tPie einfad) ftellt ftd) meift bie
Sabel bar: oft ift es faum mehr als ein gefertigter Suftanb, ber ftd) in feften
untrüglichen Bilbem offenbart. Keine billigen Kontrafte mit europäifcher ifmp«
ftnbung. (Diefe Arbeit bleibt bem llefer überladen, ber banfbar an ber Pforte
biefes inbifchen tPunbergartens fteht unb genießen barf, was ein burd)aus
fchopferifcher (Seift mit intuitiver Sicherheit erfchlog. i£. Kalffchmibt
Eop. Scegefdjidjtcn ®on Cwald Gerhard Geeliger. (Seorg Utüller,
Ulünchen J 0 JO. Preis Ulf. 4-— geh. Ulf. 5.—.
ifin runbes Buch, bas hält, was fein Eitel verfpricht. ifs ftnb burchaus
(Sefchichten im Sinne D. ■£. Kiehls, ber einmal verlangte: 3« (Sefchichten mu@
etwas gefchehen. Unb es ftnb Seegefchichten, bas heigt, es wirb 'von ber
See unb ben gelben ber alten Segelfchiffahrt er$ählt. (Den Stoff geben $um
größeren (teile alte ^iftorien, wie bie von Hig 3pfett von Bombeil, ber ein
frieftfeher Bauernfnecht war unb Barenb SoFfes, bem fliegeitbett ^ollänber,
(Diefe alten Ulotive werben mit erftaunlid)er Kraft unb einer unbefümmerten
guten Eaune er$ählt von einem, bei bem man ftcher ift, bag ihm bas (Sam
nicht ausgeht. Scheibing
Pos 6cf)i<ffal der Eän^erln Er min a ^autaine. Roman von Utaria
Seclhorft. S. Sifd?er, Berlin. Preis Ulf. 5.50, geh. Ulf. 4«50.
Ein (Eitel, ber fchon beinahe ein 3ean paulifeber Strecfvers ift unb gewiffe
prätentiofe Porftellungen weeft. %btv ber 3 nhalt biefes tPerfes einer gan$
neuen Derfafferin 5 erftreut alsbalb jebes Bebenfen. (Das Erleben ift echt, bie
(DarfteUung eines fehr felbftänbig. gefehenen unb gar nid)t romanhaft vers
füglid)ten Schicffals verrät eine ungewohnlid) begabte unb feine ’äanb. jfrmina
ift eine jener vegetativ fchonen Sr^uen, bie wie bie wahren Kinber ber XTatur
traumhaft burchs Heben wanbeln, bis fte, burd) irgenb ein Ereignis aus ftd)
herausgefchreeft, mtweber ber Begierbe verfallen ober bauemb in ftch 3 urücf=
gefcheucht werben. Bei Ermina wirft biefes fehreefhafte Ereignis, bie Ent=
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täufchung über bett (Beliebten, aufrührerifch unb feftigenb jugleich. Sie folgt
ihrem Stern, ber fie auf bie £ohen bes Ruhmes fuhrt, unb bleibt hoch fich
felber treu genug, um mit ber inftinFtiven Sicherheit eines HaturFtnbes fowohl
bie Untiefen ihres Weges mühelos 5 U überfchreiten, wie auch ben Weg jum
(Beliebten 3 urücF 3 uftnben. gür ben Fommt fte nun freilich ju fpät. 3«
reftgnierenber Selbftaufopferung Hingt bas Buch aus. Wir werben uns bas
Pfeubonym ber Derfafferin merFen muffen. C. C.
Die aus dem Drachenhaus, fchötingifdjer Roman oon UTarthe Renate
$tfcfjer. Ab. Bon$ & Co., Stuttgart. Preis RTF. 6 .—.
£in JDorfroman. Breit, behaglich, launig unb menfchenRug, unb im großen
gan$en hoch büfter unb fchwer. lfin tüchtiger Ulenfch, ein Weib, geht sugrunbe,
weil ber borfliche Aberglaube ftärFer ift als fie. Wir aufgeFlärten Heute bes
20 . 3 <rhrhunberts begreifen natürlich nicht, was bas heißt, wenn eine junge
Bäuerin nach ber Uteinung bes JDorfes mit einem bofen (Beift paFtiert. 3m
Saalegau ift es ber „IDrache", ber gibt ober nimmt, je nachbem. Unb wem
er gibt, ber ift natürlich übler bran als ber, bem er bas (Bebeiben befchneibet.
JDte Derfafferin Fennt ihre Heute, unb wie fte reben, was fte benFen, bas weiß
fte gans urfprünglich feft$uhalten. So runbet fte gleichfam unter ber ^anb bas
tragifche Schieffal ber Agnes Anbermann, bie voller Sonne ins Heben hinaus?
Sieht unb unter bem gluch bes Aberglaubens frühjeitig 3 ufammenbricht. Ulan
fteht mit (Brauen in biefen „bärf liehen grieben" hinein unb ahnt sugleich, wie
wenig bie heute noch wirFfamen Wahnvorstellungen unb 3nftinFte unferes
DolFes eigentlich erFannt ftnb; welch ein Ulittelalter gemächlich fich breit macht,
unb wie ber alte beibnifebe SmtberfpuF noch luftig weiterblüht, IDas 3«ter?
effe an biefem mehr volFsFunblichen als Fünftlerifchen Refultat überwog bei
mir. Was *ber Derfafierin an Fünftlerifcher Ronjentration abgeht, er fegt fte
burch einen erftauttlich febarfen pfychologifchen BlicF unb burch eine Urfprüng?
lichFeit, wie fte bei febreibenben grauen jiemlich feiten ift. i£. R.
BismarcF. €ln dcutföte f>elüeitleben (30| S.). V erlag von 3ulius
Seitler in Heipjig. Preis UTF. 5.— in (Banjleber.
Wir ftnb uns barüber einig, ober follten es hoch fein, baß Sammlungen
von Ansprüchen bebeutenber UTenfchen, ober unjufammenhängenbe Aus?
fchnitte aus ihren WerFen, Feinen SwecF haben. Ulan nehme benn bie (Dber?
flächlichFeit, bie gewecEt unb gepflegt wirb, als 3 *vecF unb Siel, jene (DberflächlichFeit,
bie fich nun mit Befriebigung ber verbrießliehen Arbeit überhoben fteht, bie
WerFe felbft $u lefen. (Dber follte es wirFlich fo weltfrembe UTenfchen geben,
bie noch in bem Wahn leben, baß bie fo verbreiteten RusFitt unb Carlyle
Ragouts irgenb etwas für bas Berftänbnis biefer bebeutenben UTenfchen ge?
leiftet hätten^ Croßbem Fann eine Auswahl=Sammlung einen SwecF erfüllen.
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Wenn nämlich eilt getunter Renner eines folgen (Proben, einer 6 er ihn liebt,
wenig bePannte unb in ftcb gefcbloffene Stücfe in verftänbiger ‘Hnorbnung gibt,
unb babureb einbrucEsvoUe Silber, ftarPe Stimmungen unb Worte von be?
fonberer Rraft bem gemerftebenben jugänglicb macht. JDiefe befonbere Aufgabe
bat Robert Rehlen in feiner Sammlung muftergültig gel 6 ft; fte Pann an ibrem
teil bie Srit mit herbriführen, bie bie (Bräße BismarcEs ganj erPennen wirb.
Weicharbt
Köpfe* DonMaximilian färben* Berlin | 9 J 0 . preis MP.5.—, geb.MP. 0 .—.
X)on bem Herausgeber ber SuPunft gab es bisher in Buchform 5 wei Samms
lungen non jfffays aus ben mutiger fahren, bie ibn in feinen erften Anfängen
5 eigten. Farben bat ftcb enblicb entfcbloffen, bie wichtigften, man Pann wobl
fagen bie biftorifeben feiner SuPunft = 2lrtiPel in einem Banbe $u veroffent*
lieben. 3<b glaube, baß gerabe bie regelmäßigen Zefer ber SuPunft am meiften
erftaunt fein werben, wie wenig bie Seit biefen alten WocbenartiPeln bat am
haben Ponnen. JDer Banb enthalt im wefentlichen tteProloge über Bismarcf,
Johanna von Bismarcf, Wilhelm I., Wilhelm II., Zenbad), Walberfee, Stocfer unb
anbere. Wer ftcb über bie häufig Paum erträglichen 2 lrtiPel Harbens aus ben
lebten fahren geärgert bat, wirb angeftebts eines ifffays, wie bes alten RrttPels
über StocEer, jugeben, baß biefer Mann wie Pein jwriter unter uns bie (Broßen
unferer Seit febarf unb plaftifcb gejeidmet bat, wenn nicht teibenfehaft unb Haß,
fonbern Hiebe unb Bewunberung feine geber führten. Scbeibing
Jüftf ftofmiller, Scitgcnoffcn (3J5 @.). t)erlag ber Sübbeutfcben
Monatshefte, München. Preis MP. Z .—.
Selten wirb es ftcb verlohnen RritiPen ju fammeln unb in gorm eines
Buches berausjugeben. 2lucb gute RritiPen wirPen halb wie eine geftrige
Seitung unb verlieren bas Recht auf Beachtung. JDas Pommt einfad) baber,
baß bie meiften bas febwere 2 lmt ber RritiP Übenben im (Brunbe nichts ftnb
als Reporter, bie eben nur berichten unb wieber abtreten Ponnen, wenn fte ihr
Sprüchlein gefagt haben. t)on ganj anberer 2lrt ftnb fiofmitter unb feine
Pritifchen “Jlrbeiten. ifs ift ein (Bettuß ihn 5 U lefen, wenn er ftcb mit neuen jfr*
febeinungen auseinanberfetjt, über bie bie Meinungen noch verworren unb wibers
fprecbenb ftnb, wenn fein gefunber X)erftattb, ber aber nichts bausbaefenes
bat, fcharf aber nicht lieblos, geiftreid) aber nicht geiftreichelnb ben gall auf
ritten Begriff bringt unb Plar formuliert. Man fühlt, baß hinter btefen 2 lus;
fübrungen unb Urteilen eine gefcbloffene (Befamtanfcbauung ftebt, bie fähig ift,
bie JDinge $u erPennen, wie fte ftnb uttb fte auf ihre wahre Bebeutung $u
rebujieren. So entfteben benn Pritifcbe Arbeiten, bie burebaus ifigemvert haben,
noch nach 3abren frifd) unb anregenb wirPen unb vergnüglich ju lefen ftnb.
Was er über Hauptmamt, WebePinb, Bufch, Pontoppiban, Wibmann, Rueberer,
Bartfd), H^fmannsthal unb Scbrober fagt, iß burebaus intereffant; man lernt
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wirklich babei, ohne bas peinliche (Befühl bee Belehrtwerbetts $u haben. Oer
hefte Ceti bes 23ud)e6 ift wohl hie Abrechnung mit fiauptmann, her von feiner
Fünftlich erklommenen £öhe berabfteigt, wie ein Caubfrofch bei Kegenwetter. —
tTtoge bas Buch vielen ben (Benuft bereiten, ben es mir verfchafft hat.
ifrnft gifcher
Bie Orcftie des in deutfötf flodjdidjtung aus dem Oric*
d)ifd)eti übertragen von Alexander non Olei<hen?ftufttMirm. Oieberichs,
3 ena | 9 | 0 . Preis ÜIF.3.—, geb. Utk. 4.—.
TD er bie Schwierigkeiten Fennt, bie ftch einer Übertragung antiker Oichtung
ins Oeutfche entgegenftellen, kann ftch von ber rein fprachlichen Ceiftung (Bleichens
Kuftwurms wohl befriebigt fühlen. Seine Übertragung weift $war Feine bes
fonberen rbythmifchen Oualitäten auf, aber fte ift im allgemeinen anfchaulich,
bilbkräfttg, unb erreicht oft etwas von ber primitiven TDucht bes Originals.
Leiber aber ift bies ber einjige Borjug ber Überfettung; unb fchon bie ÜTittel,
burch bie er erreid)t würbe, ft'nb bebenklich: Oer Überfeger hat bie logifche
Abfolge ber (BebanFen, wie fte bas Original bietet, unb bie beijubehalten unb
babei bennoch beutfch ju wirken, bas eigentliche Stilproblem einer Überfettung
aus ber Antike ift, 5 erftort unb ftatt benen bie einseinen Säfte in impreftos
niftifchsaffosiierenber TDeife aneinanbergefügt, was freilich auf uns heutige,
bie wir nur bas einseine $u faffen vermögen, lebenbiger wirkt, aber bafür ben
großen Cinienftil bes Originals auf unferen kleinen impreftoniftifcben garbs
flecks<Befchma(f herab feftt.
Oasu betradjtet (BIeicbensK.u 0 wurm ben Originaltert völlig als corpus vile:
er ftreicht, Für$t, erweitert, er gibt (BebanFen nicht etwa, was ja oft nicht $11
umgehen ift, eine anbere gärbung, fonbern einen gan$ anbern Sinn unb fälfcht
fo vollkommen feine (Brunblage. "Unb enblich muß noch gefagt werben, ba@
bie Übertragung gerabesu ftr 05 t von ÜTigverftänbniffen unb Überfegungss
fehlem gröbfter Art. tpenn (Bleichen sKu 0 wurm nicht fo viel griechifcb Fann,
um ben Aefchylos felbft fehlerfrei $u überfegen, fo gibt es ja bod) genug
wörtliche Uberfegungen, an bie er ftch in sündhaften gäUen hätte halten
können. . Or. Heinrich Schnabel
Keinhord Piper, t>os £ier in der Rtmft» ÜTit J30 Abbilbungeit.
Verlag Piper & Co., ÜTünchen. Preis UTF. }.$0, geb. ÜXF. 2 .$ 0 .
„TDer nicht aus allem lernt, lernt überhaupt nichts", hat Böcklin einmal
gefagt. 3tt biefem Sinne ift bas vorliegettbe Buch eigentlid) für jebermattn
gefchrieben, nicht nur für Cierfreunbe im allgemeinen unb befottberen, fonbern
für jeben, ber ein Auge hat für bie unenbücbe güUe an gorrnen unb Bes
wegungen, befonbers an Ausbnnfsformen naiver, frifcher Ciematur. Oentt
währenb ber gatt$e gormenfehag ber ÜTenfchengeftalt in Kühe ober körperlicher
unb geiftiger Bewegung fo gut wie bekannt ift, unb neues oft nur gefucht neu
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ift, wirFen viele ber OerborfteUungen frifd) unb gmts unmittelbar unb $war um fo
ftdrPer, je mehr fte ftch vom reinen Naturalismus entfernen, (Berabe jene
Fbftliche Naivität, bie für jebes unverborbene Hier fo bejeicbnenb ift, macht
auch in ber Runft ben £auptrei$ aus. 2 lber biefen Rei$, fowte bas ganje
tiefen eine« Hieres Fann nur ber barftellen, ber mit beffen Heben auf bas
aUerimtigfte vertraut ift. JDarum waren bie 2lffyrer unvergleichliche, nie tvieber
erreichte JDarfteller ber Höwennatur, benn fte Pannten fte in allen ibren Regungen.
2 lUe fpäteren HotvenbarfteUungen fallen bagegen ab, unb bie Howenjagb bes
Rubens ift bagegen, als HowenbarfteUung, ber reine Unfug. 2lus biefem
(ßrunbe Faun id) auch ben Howen bes Srön$ofett Barye nicht fo hoch ftellen.
JDas ift ein bcroifterter Howe, nod) hölb naturaliftifcb, wie ibn ftd) ein UTittels
europäer benPt. lfin “ilffyrer würbe barüber mit Recht lachen. JDasfelbe gilt
für alle anberen Hiere. JDürers £afe ift wunberbar, fein Howe lächerlich, bas ift ber
Howe, von bem grigdjen fagt: ÜDer Howe ift großmütig unb hellgelb.— JDas Buch
ift mit SachPenntnis, anregenb, ja mit Hiebe gefcbrieben, bat viele unb gute 2 lbs
bilbungen unb Fann, ba es auffaUenb billig ift, leicbt erworben werben. TD. B.
JDer Sud?»
unb ber Bdr.
2tue: piper, JDae
Her in ber Hunft.
Der $elfenbrunncc f>of. Hine 6utsgefd)id)te von flnna Croiflatit-Rufl.
(Beorg tttüller, UTünchen. Preis tHP. 5.—> geb. UTF. 0.50.
ttlit weißen Sanftem fpiegelt ficb ein heiterer ^of in ber Pfäljer Sonne. i£s
ift ein ^errenbof, ein „Schloßche", wie bie Heute fagen. JDie Seifenbrunner
wißen $u leben. 2 lber teile leben fte $u bod) hinaus, teils ju flüchtig, $u
wenig feft unb griffig. @o ift es gefommen, baß ber jähe Nachbar ben
TPeiher nehmen Ponnte unb ben ^ochwalb baju. JDer Pater, jach, unftet unb
lebensfreubig babei, Fann nid)t halten, was er erhielt; bie UTutter, PranF, $art
unb feinftnnig, erhält ftd) weber bie gamilie noch bie Hreue ihres Ulannes.
JDie Uinber wachfen mit hellen klugen unb verwohnt ben ifltern über ben
Ropf, unb Peter, ber jüngfte, ber ben Perfalt aufhalten Fonnte, flüchtet aus
2lngft, ben Bruber erftochen 31 t höben. 2 lls er bann wieberFehrt, fein ifrbteil
$u nehmen, ift er ein 2 lnberer geworben, ein 2 (rbeitsfanatiFer, ber ftd) auf bie
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heimifche Scholle ftürjt, um fte im 0turm $u erobern. 2lber bie Heimat ift
5 &ber ale bie Srembe unb er fl, nachbem er cxUee, TPeib unb Kinb baju, »er*
Ioren bat, gewinnt Peter ftch felbft $urück unb bamit jugleicb bie Juhinft bee
Seifenbrunner £ofee.
JDie Perfafferin packt ben fchweren unb breit auegefponnenen Stoff unge*
wdbnlich feft an. Sie bewältigt ihn nicht, formt ihn aber bennocb fo, bajl
man bae Buch mit ftetig wachfenber Ceilnabme lieft. Sie weif auf eine ent«
fcbiebene 2lrt eine bunte &eibe non Charakteren, befonbere bie weiblichen, auf
bie Süfe 3 U ftellen unb jebe einseine (Beftalt lebenbig burchsufübren. Peter,
ber £elb, ift als Bub ganj vortrefflich echt, ale beimgefebrter \TTann freilich
gerät er einigermaßen ine Sprunghafte. tPie überhaupt bae legte ^Drittel bee
Buchee an einer Unftcherbeit ber Konturen leibet, bie bei ber Sicherheit, mit
ber bie ifntwicflung bie jur £bbe geführt ift, hoppelt befrembet. 3ebenfaUe
ein Buch, bae über bem ftlittelmaf fleht unb ftch ben älteren TPerken ber
befannten JDichterin würbig anreiht. Kalffchmibt
Selbfmnjetgen
Moderne Jugend. t\n tDegwelfer für den Bofeinefompf. Pen Br«
Karte Sd)irmadjsr. 270 S. $°. Perlag von jfrnft Keinharbt in
ttlüneben. Preie brofeh. VHP. 3.—, in tteinw. geb. Ulf. 4*—♦
„%n einem jungen tttenfehen", fchreibt Schopenhauer, „ift ee in intellektueller
unb moralifcher ^inftcht ein fchlechtee Seichen, wenn er im Creiben ber fttenfehen
ftch recht früh surechtjuftnben weif unb wie vorbereitet in baefelbe eintritt: es
kündigt (Bemeinbeit an. hingegen beutet in folcher Bejiebung ein befrembetee,
ftugiges unb ungefcbicktee Benehmen auf Haturen eblerer 2lrt." Su biefen
Suchenben in unferer 3ugenb, bem koftbarften Uationalgut, bae ale ftiUe (Be*
meinbe verftreut ift burch alle Schichten unferee Polkee, fpreche ich, benn ge*
rabe in Seiten ftarken wirtfchaftlichen tluffchwungee, rein äußerlicher Pervotl*
Pommnung haben fte einett fchweren Stanb. 3bnen mochte ich einen Sührer
geben, ber fte wappnet gegen ben tlnfturm ber Realitäten bee fcebene unb
ihnen seigt, wie bie TPelt ift unb welche Krifett ber 3bealift im IDafeinekampf
burch$umg<hen hat. Bürger* unb vor allem Cebenekunbe, bae ift ee, wae
ich ihtrett geben mochte. JDr. Kaete Schirmacher, Parie
Frieda Jrelin t>« Bülotv. £ftt £ebcnebtld. Carl Reifnere Perlag,
jDreebett. Preie Ptk. 5.—.
3n ben Münchner Petereprojeffen hat ein 3t*0enbwer bae Sräulein v. Bülow
$um Seugnte gegen Carl Petere aufgerufen. $Der ehrenwerte 3rgenbwer bachte,
JCiebenbe, bie ftch nicht geheiratet haben, ntüffen Seinbe fein. 5Der ehren*
werte 3*genbwer hatte ftch fchmer$licb verrechnet in biefer beutfehen Srau, in
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biefer beutfcben SlriftoPratin: Sie gab ein ritterliches Seugitis ab jugunften
bes Utannes, ben fte nie aufgebort b<*t in feinen Heiftungen ju bewunbem.
X>ieHeid)t ift aus ben Petersprojeffen manchem ber XTame grieba Bülow
bePannt, bem fie als Scbriftftellerin fremb ift unb ber nicht wußte, baß fte
bie erfte beutfebe grau war, bie in ben afriPanifcben Kolonien gearbeitet bat.
Wichtiger aber als ihre Bücher unb ibr nationales tun ift grieba v. Bülow
wobt allen, bie fte perfonlicb Panntett, fte felbft in ihrer menfcblicben Bebeus
tung. 3Diefer vornehme Utenfcb mit einem großen grauenfcbicEfal, b<*t in
feltenfter Kraft bes (TbaraPters unb bes £er$ens all feine (Baben ber Hatur
unb bee (Beiftes 5 U etwas eigenftem, ja faft $u etwas einjigem aufgebaut.
Unb bavon will mein Sud) fprecbeit. i£s baftert in vielem auf perfonlicben
ifrinnerungen. 3d) lebte im lebten 3<*br ihres jDafeins an ibrem Wohnort
Schloß JDornburg in täglichem KontaPt mit ibr. (Tagebücher, Briefe, gamilien«
papiere würben mir jugüttglicb gemad)t. ifrittnerungen an ibre belbenbaften
(Befd)wifter, UTargarete, bie bei ber Kettung eines Kittbes ertranP, 2 Clbred)t,
ber in tlfriPa fiel, würben lebenbig. Schief fale unb ifntwtcfluttgen von (Benes
rationen $ogen vorüber.
2lus biefem allen verfuebte id), grieba v. Bülows Werben unb Heben $u 5 eigen.
3cb barf vielleicht ein Wort von bem anfügen, was ifUett Kep (Berliner
(Tageblatt) in einem ifffap über mein Bud) fagt:
,,3d) erbalte von grieba Bülows Biographie ben ifittbrucf ber ftrengften
Wahrheitsliebe, bie nicht erlaubt, baß man von einem noch fo geliebten Utens
feben anberes als bie Wahrheit berichtet." Sophie £oed)ftetter
£>er £err fprid)t mit £iob ^ol 3 fd)nitt aue ber £>urer:3ibel
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Hctie Bücher
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JDle ElnmerPungen in Klammern hinter einigen Titeln ffnb Urteile ber Verleger über lb«
neuen Bücher unb barum nicht immer obfePtln.
&eligi$fc8 unö Uird)lid)e8
Engert, Cb. JDr. £>ie Sünben ber pipjte im
Spiegel 6 er (Befcbicbte. Verlag: Krüger i[ Co.,
Ceipjig. prei» 2 Bdnbe ie 5 Ulf.
SloerPe, i>. jDas Ktrcbentum. £>ie ^alt:
loftgPeit, feine Elnfprücbe un 6 feine (Be:
fabren. Ein (Drientierungebud) für 6 ie
Sreunbe 6 er (Beiftesfreibeit. Verlag: (Beorg
müUer, tnüncben. preis 2.50 Ulf.
^iltp, JDr. C. £>as Enangelium Cbrifti.
Verlag: 3. C. ^inricbs, Ceipäig. preis
5 mt., geb. 4 Ulf., in «eher 5.50 mp.
i) oll, prof. £>r. K. £>cr mobernisrnus. Ver:
lag: 3.C.B. tttobr,Tübingen. Preis50Pfg.
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flfcben nerbeutfcbt unb erläutert non Rieb.
tVilbelm. Verlag: Eugen jDiebericbs,
3ena. Preis 5 mp., geb. 6 Ulf.
R u n i 11 e, 2 t. n. £>as 3 eicb«n bes echten Ringes.
Verlag: öerm. tValtber, »erlin. Preis 5 mp.
Scblelermacber, ber Pbilofopb bes (Blau:
bens non Sr. ttaumann, Triltfcb, Ciftus,
ttatorp, &enfel, Ecf unb Rabe. Buch:
Verlag ber „^ilfe", Berlin, preis 2.50 mp.
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3<b- Verlag: Sri£ Gefärbt, (B. m. b. <£.,
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banblung, Stuttgart, preis 75 Pfg.
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fcbaftlicben Sacbausbrücfe).
S cb m i 11, V., Vom Fimmel, aftronomifebe Er:
3<5blungen für bas VolPunbbie3ugenb. Ver:
lag: moritj Schauenburg, «abr. preis 2 mp.
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Bb. 502.) Verlag: B. (B. Teubner, Ceipgig.
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Walther, prof. £>r. 3- (Beologie T>eutf<b:
lanbs. Eine Einführung in bie beutfebe «anb:
fcbaftsPunbe. (50$ S. mit 200 Elbbilbungen
unb Karten.) Verlag: Cluelle Äf meper,
«eip 3 »g- Preis 6.$0 mp., geb. 7.60 mp.
Bilöenöe ftunft
(Ballanb, JDr. (B. nationale Kunft. (Be:
fammelte Eluffdtje. 3£enien : Verlag, «elp:
3 ig. Preis 5 mp., in «einen 6.50 mt.
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raeffei, 6 ane. Uber Srtebtyof:Anlagen
unb (Brabmaltunft. Verlag: (B. {D. tV.
TaUtvep, münchen. preie } Ulf.
Kunftftdtten, Berühmte. Verlag: B. K.
Seemann, Teipjig. — To lebe, non T>r.
21. T. ttleper. mit vielen ftbbitbungen.
preie Stuf. — Regeneburg, von {Dr.
i). £ilbebranbt. mit vielen Rbbilbungen.
preie 4 mt.
Rnbrea mantegna. {Dee tltelftere (Be:
mdlöe unb Kupferftiche in 200 2 lbbil:
bungen. £erauegegeben von S. Knapp.
(Klaffiter ber Kunft, Bb. Jß). {Deutfche
Verlageanftalt, Stuttgart, preie geb. $ mt.
münchner 3«h r t ,uc h ber bilbenben Kunft.
Brfler £albbanb JßJO. tnit S (Bravüren,
ß Tafeln unb J0$ Bilbern im Text. Ver:
lag: (Beorg jD. tV. TaUtvep, münchen.
preie JO tttl.
{Deutfchlanbe Raumtunft unb Kunfte
getverbe auf ber tVelt: KuefteUung 3 U
BrüfTel JßJO. <Dffl 3 ieUe publitation. (J40
Seiten mit vielen Rbbilbungen.) Verlag:
3uliu8 ^offmann, Stuttgart, preie 4 mt.
S4»ubert:Solbern, prof. {Dr. 5. v. Be:
Pachtungen über bae IVefen ber Kunft.
(62 S.) Verlag: (B. Kühtmann, {Dreeben.
preie J UW.
Kluftf
Kalif eher, 2llfr. Thr. Beethoven unb feine
3eitgenoffen. 4 Bdnbe. Verlag: Schufler 4
Toeffler, Teip 3 ig. preie pro Banb 6 mt.,
geb. ß tut.
Kapp, {Dr. 3 . Richarb tVagner:Volte:
Biographie, tnit J20 Rbbilbungen. Verlag:
Schufler 4 Toeffler, Berlin, preie 5 mt.
(„Unvergleichbar f<hin" nennen bie Ver:
leger bae Buch.)
Kapp, {Dr. 3. {Der junge tVagner. Verlag:
Schufler 4 Toeffler, Berlin, preie 4 tnt.,
geb. 6 tnt.
pirra, 2 lnbre. 3oh«nn Sebaftian Bach.
Überfe^t von {Dr. B. BngelFe. Verlag:
Schufler 4 Toeffler, Berlin, preie 6 tnt.
JDramett
2luburtin, V. {Der King ber tVahrheit.
Bin tndrchenfpiel. Verlag: 2tlb. Tangen,
München, preie 2 tnt.
ttuburtln, V. jDae Bnbe. Schaufpiel.
Verlag: 3(lbert Tangen, tnünchen. preie
2 tnt.
b*2(nnun3lo,(B.Phdbra. Tragibie. 3nfel:
vertag, Teipsig. preie 3 tnt., in Teinen
4.60 tnt., in Teber 6 mt.
(Bpfae, (Dtto. menfchen. Schau:
fpieL Verlag: 2(lb. Tangen, münchen.
preie 2 mt.
6 amfun, Knut. Spiel bee Tebene, Schau:
fpiel. Verlag: Klbert Tangen, münchen.
preie 2 mt.
Tange, Sven. Simfon unb {Delila. Tragi:
tomßbie. Verlag: ftlbert Tangen, münchen.
Preie 2 tnt.
Komane XToveUcn jfrjdljUmgm
Klgenfldbt, Tuife. jDie große Sehnfucht.
{Drei jübifche Novellen. Vertag: Sv. tVilh.
(Brunotv, Teipsig. preie 3 mt., geb. 4 mt.
Bahr, ^ermann. <D menfch! Roman. Ver;
lag: S. Sifcher, Berlin, preie 4 mt.
Tie, Bemt. 3»n Kampf gegen bie Über:
macht* Verlag: 5 r. tVilh. (Brunotv,
Teip 3 ig. preie 5 mt., geb. 4 mt.
Buffe, Carl. Tena Küppere. Roman in
3 tvei Bdnben. Bngeltiome Roman:Biblio:
thet. preie: jeber Banb geb. 7S Pfg.
Tooper, 3. 5. Teberftrumpf:Br 3 <ihU*n 0 *t*
in ber urfprünglichen 5orm, in 6 Bdnben.
Verlag: paul Tafflerer, Berlin, preie:
jeber Banb 3.$0 mt.
Bbner:Bf<henbach,mariev., auegetvdhlte
Brsdhlungen, 3Bdnbe. Verlag: (Bebrüber
paetel. preie J 2 mt.
Bb ert, B. {Der Schufler von Tonbem.
Verlag: tHax ^anfene, (Blücfflabt. preie
2 mt., geb. 3 mt.
(Dtto, Brnfl. (Befunb unb frohen ttlutee.
Verlag: T. Staacfmann, Teip 3 ig. preie
geb. J.$0 mt.
Srancf, 6 * Thieß unb peter, Roman.
Verlag: (Deflerhelb 4 To., Berlin, preie
3.60 mt., geb. 4*50 mt. ({Der Verlag be:
hauptet, baß in biefem Roman aUe Kenn:
3 eichen einer „tiefgipfliehen" Begabung
3U ertennen finb.)
(Braefer, Brbmann. {Der 5 rauenar 3 t. 'J
1
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PRINCETON UNIVERS1TY
§
S Vornan. Verlag: ^ane Bonbp, Berlin.
| preis 4 VRF., geb. B VRF.
5 (Brab, VRar. jDie 3lnbere. Roman. Verlag:
I Sr. TV. cBrunotv, fe»p 3 ig. preis 4 Wf v
■ geb. B VRF.
I 6 er mann, (Beorg. KubinFe. Roman.
I Verlag: Egon Steiftet u. Co., Berlin.
§ Preis 4 VRF., geb. B VRF. (Bin neues Buch
I bes Verfaffers t>on „3ettchen (Bebert.")
5 ü*ff«, 6- (Bertrub. Roman. Verlag:
| 2llb. fangen, VRunchen. preis: brofch.
4 VRF., in Pappbanb B.BO VRF., in 6alb:
a franjbanb 7 VRF.
I Kinig Eaurins Rofengarten. Bin
4 Cproler 6elbenmdr<hen aus bem VRittek
t^odjbeutfc^en non Eubtvig Scharf. Verlag:
I ber jDeutfchen 2(lpen3eitung, VRunchen.
4 Preis 2 VRF.
1 Krag, Ihomas. Cubal ber Srieblofe.
| TTachtfchatten aus einer Weltftabt. VTor:
5 bifche Verlagsanftalt, tteumunfter. preis
1 B.BO Vitt., geb. 4 *RF. (Bfirnfon: 3<h
4 ftaune Aber ben Reichtum unb bie Sein;
| heit feiner Spraye.)
| €tenharb, Sriebr. Oberlin. Roman aus
a ber franjifTfdjen Reoolutionsjeit. Verlag:
| (Bretner $ Pfeiffer, Stuttgart. Preis
1 4 .B 0 Vitt., geb. 6.60 RH.
4 VReerheimb, £. v. JDie verlorene Krone.
I Roman aus bem 3ah« J$64. Verlag:
4 War Sepfart, jDresben. preis 3 VRF.,
( geb. 4 VRF.
VRiftral, Sr. Erinnerungen unb Er3ih=
5 lungen. Verlag: (Brethlein $ Co., 4elp 3 ig.
I preis 4 VRF., geb. B VRF.
4 tlerval, <B. be. Rurelia ober ber Craum
I unb bas Ceben. JDeutfch von 6. Kubin,
mit 67 Segnungen von 2C. Kubin. Ver:
§ lag: (Beorg VRuUer, VRunchen. preis
I 6 VRF., geb. ff VRF. (Eines ber merF:
4 tvurbigften Büdner ber neueren fran 3 ifk
| fcften fiteratur, tvefensvenvanbt mit
I Strinbbergs 3nfemo.)
% Poe, E. R. JDer (BolbFdfer unb anbere
I tloveUen. Überfetjt von (B. Btjel, mit
)4 Bilbbeigaben von R. Kubin. Verlag:
(Beorg VRuUer, VRunchen. preis 6.60 VRF.,
geb. $ VRF.
i
1
PoecF, Will;. Simon Külpers Kinber. $
Roman. Verlag: Sr. Will;. cBrunotv,
«clp 3 ig. preis 4 VRF., geb. 6 VRF.
Popert, i>. £eUmut ^arringa. Eine (Be:
fchichte aus unferer 3 eit. 56rs beutfehe
VolF tyerausgegeben vom JDürerbunb.
Vertag: Rleranber Kitter, JDresben. preis
|.«0 VRF.
prevoft, VR. pierre unb Cherefe. Roman.
Rlbert fangen, VRunchen. preis 4 VRF.,
geb. 6.60 VRF.
Ra£el, dt). Eines Königs Enbe. Roman.
Verlag: Sr. tVilb. (Brunotv, feip 3 ig.
Preis 5 VRF., geb. 4 VRF.
Rosner, Karl. JDer £err bes Cobes. Ver:
lag: (Brethlein 4 Co., feipiig. preis
6 VRF., geb. 6 VRF.
Salomon, f. Unter italienlfchem Fimmel.
Sechs VloveUen. BEenlenWerlag, feip 3 ig.
Preis Z VRF., geb. 5 VRF.
Schaffner, 3* Konrab pilater. Roman.
Verlag: S. Sifcher, Berlin, preis 6 VRF.,
geb. 6 VRF.
Schlich*. 3 m Baracfenlager unb anberes.
Verlag: B. EUfcher tlachfolger, feipjig.
Preis Z VRF.
Sommer, Sebor. JDle Sremben. Roman.
(400 S.) Vertag: VRax Sepfert, JDresben.
Preis 6 VRF., geb. 6 VRF. (Sommers
Roman, Ern ft Reilanb, tvurbe „fogar* in
ben Ratgeber bes JD&rerbunbes aufge:
nommen.
Crentlni, 21. v. JDie 3ungfrau. Roman.
Vertag: Schufter 4 foeffler, Berlin, preis
4 VRF., geb. 6 VRF.
Wagner, Hermann. jDas Eicheln VRarii.
Eine ftiUe Sommergefchichte. Verlag:
2lrel 3unFer, Berlin, preis 4 ***** (JDer
Verleger vergleicht bie (Befchichte be:
fcheibentlich mit Criftan unb 3folbe, unb
Sauft.)
Wllbe, PsFar. BaUabe vom 3u<hthaus
3 u Reabing. Übertragen von E. Chorn.
3. C. C. Bruns Verlag, VRinben. preis
60 pfg., geb. J.20 VRF.
Biogr«pInen unb Briefe
2Cnbraffp, (Braf 3ullus. Sein feben unb
feine 3eit »on E. v. Wertheimer. J. Banb.
4
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Original ftom
PRINCETON UNiVERSITY
Jf«//■*//«
| JDeutfcbe Verlagsanftalt, Stuttgart, preis
§ J5 mt., in 6aU>let*r |7 mp.
5 Beethoven» fdmtlicbe Briefe ncbft einer
1 2luewabl von Briefen an Beethoven.
4 Herausgegeben r>on t. Kaftner. Verlag:
| mar ^effe, feip3ig. Preis: in feinen
1 4 mf *
5 tarlyle, II;. (Boetbe. larlyles (Boetbe:
I portrdt na<bge 3 eicbnct unb berausgegeben
von profeffor 8 . Saenger. tteue Volt«;
5 2lusgabe. Verlag: 0efterbelb jf Io., Ber:
1 tin. Preis Z mp., geb. 3 mP.
4 f b*6arb, (B. Sanny fixier. {Das leben
( einer Idn3erin. Verlag: I. H* Beet,
tttundjen. preis: in feinen 6 mP.
a Srauenbrlefe aller 3eitcr». heraus;
I gegeben von B. 3bri«3e r (416 Selten).
Verlag: Karl Krabbe, Stuttgart. Preis
5 6 mt., geb. 7 mp.
I 5 rieb rieb, tbriftian. H«3og 3U Schleswig;
4 ^olftein. fin febenslauf von Hans
i Sd>ul3. fDeutfcbe Verlagsanftalt Stuttgart.
| preis 6 mt., geb. 6.76 mp.
a HansfaPob, Heinrich. 2lusgew<iblt* Scbrlf:
I ten. Banb Z: 2t us meiner Stubienselt.
Verlag: Boti3 jf Io., Stuttgart, preis
5 }.6o mt., geb. 2.60 mp.
i f lliencrons ausgewdblte Briefe. heraus;
4 gegeben von Kicb. jDebmel. Verlag:
I Scbufter jf foeffler, Berlin. Preis: 3wei
Bdnbe $ mp., in Halbfran3banb J2 mp.
a pofebinger, H- v. 2llfo fpracb Bismarcf.
( Verlag: tarl tonegen, tVien. Preis
$ mp.
5 Bauch, 5. v. Briefe aus bem großen
I Hauptquartier ber Selb3&ge }$66, | $70/71
4 (346 8 ., gr. $«.) Verlag: Karl Slegls:
I munb, Berlin, preis 6 mp., geb. 7 mp.
Schleiermacber unb feine Heben, nach
5 Briefen ber Henriette iytts. Heraus:
| gegeben von 0. v. BinigP. treutjfcbe
4 Verlagsbucbbanblung, magbeburg. preis
| 3 mp., in dflan3leber 6 mp.
I v. b. pianitj, Hans fbler. Kriegs; unb
a 3agberlnnerungen. (246 S., 75 2lbbil:
bungen.) Verlag: KtlnPbarbt ff Biermann,
f elp 3 ig. Preis 8 mp., geb. 6 mt.
Keifen
(Braet}, Paul. 3m 2luto quer bureb 2CfriPa.
Verlag: (Buftav BrambeP jf (Butenberg,
Berlin. Preis: geb. $ mp.
f oti, pierre. Ägypten, Uberfetjung non
Sr. von 0ppeln: BroniPowsPi. Verlag:
Scbufter jf foeffler, Berlin, preis 3.50 mp.,
geb. 4 . 8 O mp.
mirfcbell, I. 3. 2ln ber (Bren 3 e ber
3ivllifatlon, fübafrlPanlfcbe SPi 33 en. Ver:
lag: H* Stürt$, 2t.:(B., tVur 3 burg. preis
z mp.
Peary, Bobert. fDie £ntbecTung bes Horb;
pols. Verlag: IVilb. Sttfferot, Berlin,
preis J4 mP., geb. J5 mp.
£eer Slotte Urieg
5 rieb rieb, Bubolf. fDle BefreiungsPrlege;
in vier Bdnben. J. Banb: Srubiabrs:
felb 3 ug }$}3. (350 S., J5 Bilbniffe, $
Karten.) Verlag: f. 8. mittler jf Sobn,
Berlin, preis 5 mp., ln feinen 6.50 mp.
feberl, jDer (Dffisier als fr 3 ieber. 3. 2lufl.
Verlag: p. Sollors ttaebf., Beicbenberg.
preis 5 mp.
0ften:Sacfen, 0. Srbr. v. Preußens
Heer von feinen 2tnfdngen bis 3 ur (Begen:
wart. J.Banb: JDie alte 2lrmee. (410 S.
gr. $°). Verlag: f. 8. mittler $ Sobn,
Berlin, preis 7 mp., fleb. $.50 mt. (Sur
Berufsofft 3 iere unb gebilbete faien.)
peletstlarbonne, (B. v. jDeutfcbc &eer:
fübrer. (|6o S. gr. $°.) Verlag: Karl
Siegismunb, Berlin, preis 3 mp., geb.
4 mp. (2(lt unb 3ung in unferem mili:
tdrifeben Vaterlanb werben bas Buch gern
3 ur Hanb nehmen.)
Salingr j, Herrn. 3m großen Hauptquartier
?$70/7J. Verlag: 21. Hafmann jf Io.,
Berlin, preis geb. 3 mp.
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2Ule Benbungen ft nb an ben Herausgeber Walter Weidjarbt in £>ad?au bei tt?und?en 3 u ridjten.
t)erantn?ortlid? für 3ntyalt unb Onferate ift ber Verleger £rnflt Sdjeibing in tttundjen. —
(ffebrueft in ber Hof=33ud?; unb ^Bteinbrucferei von JDietfd? Sf ^ruefner in Weimar.
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERS1TY
Carl Weidjordt«
„Pompeji oor der Storung'"
und
„$00 Sdjtog dc0(Tlberiu0 #
und andere Rbmerbauten auf Capri
gebären längß ju den £iebling«bücbern aller, die ße Fennen.
Selten n>ot>l oereint ein Werf fo unbeßrittenen toißenfd)aftlid)en
und Fulturhißorißhen Wert mit gemeinoerßändlidjer inter»
eßanter Darßellung tote diefe ßüd)er. Den ßauptreij der beiden
Werfe aber bilden die 3aljlrei<hen tounderoollen Abbildungen,
die die oerfunfenen Cempel und Paläße in ihrer traumhaften
Schönheit, ober Flor und oerßändli<h erßehen laßen. Wir be*
greifen, daß der berühmte Renner de« Altertum«, Crnß Curtiu«,
fein begeißerte« Urteil mit den Worten fdßoß: „JeQt iß mir
Pompeji jum erßen male menfdßid) nahe getreten/ — Wie Faum
ein jtoeites 6u<h eignet ß<f> gerade „Pompeji oor der Jerßärung*
3 ur genußreichen, jedermann oerßändlidjen Einführung in
da« Altertum. Por allem für jüngere Ceute, freunde Italien«,
ja für aUe begeißerungofühigen Mlenßhen ßnd diefe Düdjer oon
einigem Wert.
Pompeji oor der 3erߣrung, Pradß'Auogabe in Jolio MT. 50.—
Pompeji oor der Jerßörung, DoIF«'Au«gabe. tn. 2.—
Da« Schloß de« Siberiu« auf Capri.Mt. 10.—
€ini>orn'Derlag in Padjau bei tttündjen
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ARTHUR D R E WS
DIE
CHRISTUSMYTHE
broschiert Mk. 3.—, in Halbperg. Mk. 4.—
VERLEGER
EUGEN DIEDERICHS IN JENA
DIETSCH 6 , BRÜCKNER IN WEIMAR
Unsere gut eingerichtete Druckerei ist in der Lage, alle Druckarbeiten
schnell und in einwandfreier Weise auszuführen. Besondere Sorgfalt
verwenden wir auf die eigenartige Gestaltung der Drucksachen und des
Satzbildes. Auf Wunsch stehen Schrift * Proben und Kostenanschläge
gern zu Diensten.
HOFsBUCHs UND «STEINDRUCKEREI
DIETSCH & BRÜCKNER IN WEIMAR
£)er Q3ud)cmnu*m
£ine^onat$fd)nft
ftirSMcfjerfreuttbe
Stobember 1910
©er Verlag bes 23uc^erit)urm6
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PRINCETON UNIVERS1TY
j*>einric() t>on Ätcifl
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Ülm 21. %member be$ näcbften 3abre$ merben
eö bunbert 3abre, ba§ Heinrich oon^leift bcn felbfb
gemalten £ob fanb. ©eitbem geb&rt er ju ben
oernacbldffigften Älafftfem. Sr, Neffen $bnnen
in feinen ©tpfeln über ©exilier binauäragt, mirb
oon unferem befannteften $om>erfationös£ejrifon
ein „latent" genannt. 3n einem 3af)re mirb ju
feinen Sbren ba$ obligate 3ubtl<Sum$ger<Sufcb
entfteben; mir aber mollen nic^t auf ben ©tofj
oon au§en märten unb fdfmn beute auf tbn f)itn
meifen. 93on feinen fämtlicben SBerfen finb eben
jmei muftergültige 2Iuögaben, im Smfeloerlag unb
im £empeloerlag, erfebtenen, bie mir febr emp*
fehlen Fbnnen. Unfer^leiftbilb ift oon $ar!23auer
gefebaffen unb eine ftarf oerbleincrte 2Bieber?
gäbe ber 9tacbbilbung im „$unft unb £eben"s
ßalenber. Stliencronö ©ebiebt b<*&en mir bem
23anb „$<Smpfe unb ^iele" entnommen, ber, mie
alle ©erfe Siliencronö, bei ©ebufter & Sbffler
in -©erlitt erfebienen ift; eö ift eine munberoolle
Jjulbigung beö Dicbterö an feinen Sieblingöbicbter.
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PRINCETON UNIVERS1TY
3(n ipcinrid) oon Ä(ct(l
Du ^errltcber! 9htr einen ©ommertag,
9tur einen tyetfen ©ommertag f>int>urä)
SSertaffe beineö JpünraelS golbnen ©aal
Unb meiP als fyofycv @aft in unfrer Sföitte.
SOiit Stofen m ollen mir unb ^nnbelfcfjlag,
50?it £an$ unb Siebern rnollen mir btef) feiern
2ln folgern ©ominertag, metfjt bu, an folgern,
SSenn febon mir bureb bie SOZorgentraume bbren,
2öte braunen jebermann bem anbern ruft:
r/ ©cf)6n SBetter beut." — Sin 9todf>tgemttter b a *
Daö ^flafler unb bie @<ktcn abgefiaubt.
Der ©cf)metteriing umfptelt ben Sinbenjmeig,
Unb glübenb trifft ber ©onnenfufj bie 23lumen.
3m fronen ©c^mung erbeben J?er$ unb ©eele,
Da$ ganje Scben fcf>etnt in gr5f)licf)6eit,
3rn Sujl unb Siebt, ©elüebter binjutänbeln.
2ln folgern ©ommertage febmebe nieber.
Des SÄeic^eö ©ebimpf unb ©ebanb finb tdngfl getiigt.
Die J>oben$ollern, unfre Könige beiten
Das ßatferjepter in ber ftarfen 4 )an b /
Unb über tbrem Dbronc flammt ein ©tern.
Der feinen ©lanj ber meiten Srbe mirft.
Den großen $an$ler jeig’ icb bir: £ritt mo
©ein §uf, baS ift ein ©ruf: es fcballt bie 2Belt.
Das biebtefte ©ebrdnge, $opf an $opf,
Verengt ben Sßeg, auf bem mir bicb ermarten.
3Bir alle mollen jenen Dichter flauen.
Der UnoergdngltcbeS gefdfjaffen b<U«
2ln genftem, ©bllent prunit ber Depptcbfcbmucf.
©eminbe, SSttajten, 2Btmpel, Sbrenbogen,
Slllüberall bureb alle ©tragen fort,
©tnb beineS StubmeS ber 2Btllfommengru§.
3cb febmenbe oor bir fyev baS ©iegeSbanner.
Die Jpälfe retfen ficb: Sr ifiö, er tftö l
Unb mo bu fcbreitejl, febmirren Sorbeerfränje.
3n beinen 3BolBen jbgerft bu? ... 2Bte ... Sieber . ♦.
Die JjnSnbe b<*ft bu überS $er$ gefcblagen,
Da$ einft bie fleine graue $ugel traf.
Unb nun... bie Stecbte nimmjt bu oon ber 23rufl
Unb jeigU abmebrenb ihre Srmtenflücbe
Unb menbeft langfam bicb uns ♦ • ♦ follö ? ...
2lb, nun erfemP icb beine ©cbmerjgeberbe:
Du mbebteft nicht jum jmettenmal oerbungern
3n beinern 93aterlanbe. Detleo oon Siliencron
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PRINCETON UNIVERS1TY
2He neueftc fDXobc unter beit 25ud)fünfHern
2Brnn tm Jolgmben fibet eine grunbfAß(id)e Jrage an Jpanb eines bfftimmtcn 93eifpielÄ gefpro^cn
wirb, fo liegt e$ bem 2ktfafTcr burd>au§ fern, bem beteiligten, f>6d>fl »erbienfbollen^nfeberlag in irgenb
einer Jpinfi<ht ju nalje ju treten, baS 93eifpiel würbe »ielmeljr gewählt, weil ber betreffenbe 3eid)ner allge;
mein befannt ifl unb gerabe feine fonfligen Arbeiten ©clegen^eit ju einem red>t intereflantenSSergleid) geben.
2Benn ber 3 c *$ ncr b»er obgebilbeten Umfchlageß beß 3nfels2llinanachß
für 1911, Xbomaö X^cobor feilte, in ber Schilberung einer fleinbürgcrltchen
gatnilienfjene, SOi&bel, SSilberrahmen, gefltcfte unb ge^dfette Decken ufm. bars
flellt, fo tfP bic Jpdfjltchfeit biefer ©egenfldnbe f>6df>fi erlujltgenb, bie 2lrt, »nie
fie gezeichnet finb, rnirft befretenb, ber Spott, ber barüber außgegoffen ifl, mufj
auch ben ©ebanfenlofeflen bavon uberjeugen, rote febr gefchmacfloß biefe (Segens
fldnbe finb. Diefe Ungeheuerlichfeiten mirfen alfo f>icr burchauß nicht abflofjenb,
unb $mar beßfjalb nicht, meil fie im X>ienfte einer 3bee flehen, ndtnlich ©potteß.
(jß mdre aud; ju benfen, bafj man in ber angemanbten dlunft baß Jjdfjliche
auß einem dhnlidmn (Srunbe fueben fbnnte. SKan [nehme an, ber Snfelverlag
will mit feinem neueflen 2llinanacb in ber ganjen 2lußflattung bie (Sefdnnacfs
unb (Sebanfenlofigfeitett beß 18. Safwhunbertß verfpotten, fo ifl eß gemifj, bafj
man fich feinen lufligeren unb geeigneteren Umfchlag alß ben von £1). Xh* «feilte
benfen fbnnte. (£ß rnirft auf jeben, ber bie Srjeugniffe jener 3^it auch nur obers
flddfdich fennt, entfehieben erbeiternb, toie überall baß Ungefcfncfte, SDltfjverflanbene
unb plumpe fchlechter, bäuerlicher Stofofoarbeiten nachgeahmt ifl. (Jß ifl bie $unfl
SubmigßXV.,gefehen mit benSlugcn eines oberbaprifd;cn/;>ol$fchnil3erß,eßifl,alß obein
anmutiger franjbfifcher £an$ von einem flolpernben SSauernfnecht vorgefuhrt mürbe.
2Baß foll man aber baju fagen, menn man baß 23udf> aufmacht unb erfennt
ein burchauß emfl ju nehmenbeß inneres, baß mit einer folchen humoriflifchen
2lbfid)t gan$ unb gar nicht in ©nflang ju bringen mdre? SBarum eine folche
abfichtliche Irreführung? Unb baß $u einer 3*it, wo mir fehr mohl in ber Sage finb
ben (Seifl unferer $ßit in einer Utnfchlagjeichnung jum Slußbrucf ju bringen!
2Baß alß Söerfpottung burchauß erfreulich gemirft hdttc, ifl nun, mo mir
bie Sache emfl nehmen muffen, abflofjenb. 2111 bieß Ungcfchicf, biefe Xblpels
haftigfeiten hoben je£t gar feinen Sinn mehr unb fo muffen fie unß verleben.
9lun mdre eß ja nicht fo fchlimm, menn Jjeine fich einmal eine fleine (tnts
gletfung leiflen mürbe unb cß mdre nicht nbtig, bafj man fich *nel barüber aufs
regte, aber — unb baß ifl ber fpringenbe 9)nnft — er unb anbere machen in
biefer Dichtung Schule unb baß birgt eine grofje (Sefahr.
2Baß mir, jum erflenmal etma $u 3eiten (Jcfmannß, alß gut unb richtig erfannt
haben, fangt nun langfam an, ben Herren langmeilig $u merben. 3ejjt, mo jene
Srfenntntffe beginnen in breitere Schichten $u bringen, mo fie fchon bei gembhnlichen
23uchbrucfers unb Sithographengchilfen Eingang finben, jept, mo biefe guten nnb tüch*
tigen (Srunbfdfje fchon ben jungen Seuten auf ben ^unflgemerbefchulen beigebracht
merben, je£t mdre eß ja gerabeju fompromtttiercnb, menn man nicht meiter müfjte unb
man mürbe fich unangenehme 23lbfje geben, menn man mit jenen untergeorbnes
ten (Seiflern an einem Strang ziehen mollte. 21lfo mirb jur 2lbmechflung mieber ein#
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Original frnm
PRINCETON UNIVERSITY
mal ba$ ©egenteit geprebigt, unb bem Darren, ben man erft oor furjem mit faurem
©cbweif in @ang gebracht bot, wirft man luftig oon neuem Knüppel in ben 5Beg.
©ebutb ift atfo ber Mangel an 2krantwortung$gefübl, gerabe bei ben
fübrenben $6pfen, ber 2lllgemeinbeit gegenüber, fie geben ben £on an unb
ben Sföafftab, fo feilen gübrer fein unb fo müffen fie auch bie gdbtgfeit
befifjen, bei bem einmal als gut Gebannten ju bleiben, felbft auf bie ©efabr
bin, oon Unoerftdnbtgen als langweilig gef d )ölten ju werben.
2Benn man aber eine ßrbenntntö gegen eine belfere oertaufchen will, warum
feilte man eö nicht tun? ©o fbnnte man wobt fragen. &och gerabe barin
liegt baö 93erbdchttge an ber ganjen ©acbe, nicht beffere ßrfenntniffe finb e$,
bie f)icv ben 23eweggrunb abgeben, fonbern Saunen, bie ©uebt nach bem Unge*
wbbnltcben unb bem Originellen. 2Bobt gebbrt Sbarafterftdrt’e unb auch etwas
SOhtt baju, immer unb immer nur baS einfach @ute ju wollen unb ju tun, nicht
einem geiftreichen Stnfall juliebe bie tatfdchliche @üte einer Slrbeit berabjubrüefen,
aber btefen 50?ut muf? ein guter Zünftler unter allen Umftdnben befifjen.
2Bir finb im begriff, baß gelb $u reinigen unb fchott ift oiel Arbeit getan,
follen wir ruhig jufeben, wenn burch Saunen unb müfjige Sinfdlle einjetner
wteber oon neuem Unfraut gefdt wirb? Stubolf $ocb
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Original ffom
PRINCETON UNIVERS1TY
9
Seutföe Siebter:ÄflknÖcr
gragloß hot ber ©runbgebanBe ber Dichters^alenber volle Berechtigung. Der
©ebanfe ndmlidf), unß bie verblaffenben unb fremb werbenben ^uge jener großen
$&pfe rnieber vertraut $u machen, unß auf bebeutenbe $üge i|)reß 2 Befenß unb
©cfwffenß hiojuweifen, unb vor allem baß bwmßjuholen, maß unß heutigen
intereffant unb wertvoll ifh — Seiber erfüllen nur wenige unferer Dichters
^alenber biefe Aufgabe. ©tatt baß heraußjuarbetten maß noch vollen Sebenßs
mert für unß hot, bringt man eine Biengc Slnefboten unb ©efchichtdf>en; oft
ganj mertlofe ungebruefte Briefe unb ©ebid)te, unb Bilber von Bienfchen, bie
ben SebenßFreiß beß Dichterß nur ganj duferlich berührt hoben, ©tatt Reibens
Verehrung treibt man ©bgenbienft. 9Fur einige $alenber fFreben mit Srfolg ein
guteß 3^1 an. 3n erfFer Sinie ber ©oethes^alenber ber Dieterichfchen Berlagßs
buchhonblung in Seipjtg CPreiß: 1.50) von bem man wtrflich etmaß h°t.
Die nebettfFebenbe jierliche BefuchßFarte ©oetheß unb bie Slußfprüche über bie.
Deutfchcn finb ihm entnommen. 21uch ber Suthersjlalenber (Jj. Jj>aeffetß Berlag
in Seipjig, 9)retß: SDif. 1.50) ifi befi^enßmert unb wirb in feinem gefchmacfs
vollen ©emanbe viele greunbe fittben. 2 lllerbtngß hatten wir gerabe bei Suther
gemünfeht, ben Jpauch feineß ©eifFeß ftdrfer ju fpüren. Suther ift ja oft fo
mobent unb hot unß noch f° siel S u fogen, bafj eß nicht ferner wdre, jebeß 3 ohr
etmaß neueß $u geben, etmaß, baß fbrbernb in unfer Seben eingreift. — £>b ber
feines^alenber beß RentensBerlageß eine jener bekannten Sücfen außfüllt, bie
oft nur bem fcharfen 3luge ber Berleger fichtbar finb, mbchte ich bejmeifeln.
immerhin tfl ja bie ©char ber dpeinefreunbe noch grofj unb auch hißfa Äolenber
mirb feinen 2 Beg machen. — Stwaß arg fpiefjig unb gewollt bdurifch Fommt
ber 3fteuther s $alenber (Dietertchfche Berlagßbuchhonblung in Seipjtg, ^reiß:
Sföf. 1 .—) bafjer; allcrbingß nur äußerlich; fein 3nholt ifF gute JpaußmannßfofF.
^utn ©chlufi fei noch hw Stchenborff s $alenber ( 3 . Jjabbel, Stegenßburg, $>reiß:
geb. 2.40) ermähnt. Sr nennt fich „Sin romantifcheß Jahrbuch" unb geht
liebevoll auf jene $eit ein, bei ber bie F'atholtfchen ©chriftfFeller unb Dichter fo
gern verweilen. Srfreulicherweife Framt biefeß Jahrbuch nicht nur in Srinnes
rungen, eß fieht nicht nur jurücF, fonbern bltcFt auch um Ü c h un & hot offene
Slugen für baß Siomantifche in ber ©egenmart. ©erabe btefer Berfuch eine alls
gemeine Überficht über bie romantifchen ©trbmungen unferer S u 0 ßben,
heben baß Jahrbuch über bie meinen Äalenber fnoauß unb rechtfertigen fein
Dafein. 2lber auch ober Sichenborff felbft, beffen OFame fyiet mte ein Programm
aitfgefa§t ifF, erfahren mir Oteueß unb BetnerFenßmerteß. Bermutlich werben mir
alle biefe dlalenber im nächfFen 3ahre mieberfehen. SDlbgen fie bann bem
3iel, ihre gelben leibhaftig vor unß hinjufFellen, noch näher gekommen fein.
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4!f. vl A<L _>» /✓.
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Grosherzogi. Sachsen TVeimarischer ^
wirklicher Geheimerath uni
Staatsminister
Goethe.
40k _ T AVf .^ y / >V| / X\lf A\W jA|tw i.
von
5öie ©octbe feine Deutfcben beurteilte:
3a, baß t>ciitfdf>c 93otF oerfpricbt eine ^ufunft, bot eine ^ufunft. Daß ©cbicffal
ber Deutfcben ifl, mit Napoleon ju rebcn, noch nicht erfüllt n. Dejember i8i3
Die Deutfcben ber alten $eit freute ntcbtß, alß ba§ feiner bem anbern ges
bereden burfte. Warimen unb üleflerionen
@6 ift einmal bie 23efHmmung beß Deutfcben, ficb jum 9tcpräfentanten ber
fdmtltcben Weltbürger ju erbeben. i4. guni 1820
Der eebte Deutfcbe bejeidfmet ficb frureb manigfaltige S3ilbung uttb Einheit
beß Sbarafterß. Wartmen unb 9ieflertonen
Deutfcbe geben nicht $u ©runbe, mte bie 3uben, weil eß lauter 3nbmbuen finb.
Die lieben Deutfcben Fenn’ ich febon; erft febmetgett fie, bann tndFeln fie,
bann befeitigen fie, bann befehlen unb oerfebmeigen fie. 29. 2foguft i8i6
Die beutfeben (belehrten glauben immer, ba§ fie ben fogleicb baffen muffen,
ber nicht fo benft rote fie. l.^uni i 826
@ß ifi ber (Sbarafter ber Deutfcben, baf fie über allem ferner roerben, bafj
allcß über ihnen febroer rotrb. Wilhelm Weiftet Sebrjabrc
Sß gebt boeb mit unß Deutfcben auf fo eine nationale Dteberci binnuß; ges
fproeben mufj roerben, herüber, hinüber; maß gefebiebt, bleibt bem Zufall untermorfen.
Den Deutfcben ifi niebtß baran gelegen, jufammen ju bleiben, aber boeb,
für ficb $u bleiben. 3ebcr, fei er auch, meiner er roolte, fyat fo ein etgneß
gürficb, baß er ficb nicht gerne mochte nehmen taffen. Wartmen U nb Oicflerionen
Wir Deutfcben fteben febr fyod) unb bnbcit gar nicht Urfacbe, unß oont
Winbe bin* unb betreiben ju laffen. 7. 9to»cm&er 1816
3cb fetbft bnbe immer nur mein Deutfcblanb oor Slugen gehabt. 6. W&rj 1830
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och mehr fast als die Werke Dantes hat zu
allen Zeiten seine Person die Menschen ge*
fesselt. Die hohe hagre Gestalt, die edle
Schwermut seiner strengen Züge und die Seit*
samkeit seines Schicksals, haben immer und
auch bei uns Bewunderung und Teilnahme ge*
weckt. Aber auch seine Dichtungen bürgern
sich mehr und mehr ein und haben in neue*
ster Zeit sogar das Schaffen Stefan Georges,
beeinflußt. Die Schwierigkeit, die fremdartigen
und herben Dichtungen Dantes zu übertragen,
hat zu immer neuen Nachdichtungen geführt.
Wenn wir Deutschen wohl nichts haben, was der englischen Übertragung der
Vita Nuova Dante Gabriel Rosettis gleichkommt, so haben wir doch eine Reihe
trefflicher Übertragungen der Göttlichen Komödie. Lange Zeit galt die Über*
tragung von Philalethes (Teubner, Leipzig, Preis Mk. 6.—) für unerreicht; sie
ist wohl auch noch heute die getreueste. Neben ihr haben namentlich die von
Otto Gildemeister (Cotta, Stuttgart, Preis Mk. 11.—) und von Pochhammer
(Teubner, Leipzig, Preis Mk. 8.—) Bedeutung. Dantes Werke gab Zoozmann
in einem Band bei Hesse in Leipzig (Mk. 2.—) und mit gegenüberstehendem
Urtext in vier Bänden bei Herder in Freiburg (Mk. 18.—) heraus. 1909
veröffentlichte Stefan George seine Übersetzungen aus Dante. — Zur
Einführung in Dantes Gedankenkreis seien vor allem Scartazzinis Dante*
Biographie (E. Hoffmann &. Co., Berlin, Preis Mk. 3.20) und das Buch
des bekannten Dante * Kenners und *Übersetzers Karl Federn empfohlen
(E. A. Seemann in Leipzig Mk. 5.—). Ein ganz besonderer Genuß ist die
Lektüre von Boccaccios Leben Dantes, das in einer wundervollen von
Ehmcke ausgestatteten Ausgabe des Inselverlags vorliegt (Preis Mk. 8.—,
in Leder Mk. 15.—). Boccaccio war, wie bekannt, ein begeisterter Dante*
Verehrer und der erste und liebenswürdigste Dante*Philologe. Dieses Buch,
aus dem wir nebenstehend ein Bruchstück abdrucken, eignet sich außer*
ordentlich als erster und ganz einfacher Führer zu Dante. Zum Schluß sei noch
einer Monumental*Ausgabe der Divina Comedia gedacht, die in kurzer Zeit
bei J. Olschki in Florenz erscheinen wird. Der Dante*Kenner Graf Passerini ist
für die Herausgabe gewonnen worden und Gabriel D’Annunzio schrieb ein
Leben Dantes als Einleitung. Diese italienische Liebhaberausgabe soll mit der
ganzen Pracht italienischer Druckwerke der Renaissance ausgestattet werden.
Sie wird in 300 kostbar gebundenen Exemplaren ausgegeben, und kann von
Subskribenten für 500 Lire erworben werden. Ob diese Ausgabe in jeder
Hinsicht gelingt, muß die Zukunft lehren. Die Probebogen, denen wir die
beiden schönen Initialen auf diesen Seiten entnehmen, versprechen das beste.
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Original fram
PRINCETON UNIVERSITY
s war dieser unser Poete von mittlerem Wuchs, und wie
er zu reifem Alter gekommen war, ging er ein wenig
gebeugt, und es war seine Art zu gehen ernst und ruhig,
stets mit anständigen Kleidern angetan und im Anzuge,
der seinem Alter ziemte. Sein Gesicht war länglich und
die Nase adlerhaft und die Augen eher groß als klein,
die Kiefer stark, und im Verhältnis zur unteren Lippe
war die obere vorragend; seine Farbe war bräunlich
und die Haare und der Bart dicht, schwarz und kraus, und stets war er im
Antlitz voller Melancholie und sinnend. Daher geschah es eines Tages
zu Verona (als sich der Ruf seiner Werke schon überall verbreitet hatte,
besonders jener Teil seiner Komödie, den er die Hölle nennt, dieser auch
von vielen gekannt war, Männern und Frauen), daß, wie er an einem Tore
vorüberging, an dem mehrere Frauen saßen, eine von ihnen zu den anderen
Frauen leise sprach, aber nicht so, daß es nicht von ihm und den anderen,
so mit ihm waren, wohl gehört werden konnte: »Seht den, der zur Hölle geht
und wiederkehrt, wann es ihm beliebt, und Kunde von jenen hinauf bringt, die
sich unten befinden 1« und ihr entgegnete einfältig eine der anderen: »In der Tat,
Du mußt wahr sprechen; siehst Du nicht, wie er den Bart kraus hat und die
Farbe braun von wegen der Hitze und des Rauches, die unten sind.« Er jedoch,
der die Worte hinter sich vernahm, freute sich, weil er wußte, daß sie aus reinem
Glauben der Frauen kamen, und ging, beinahe zufrieden damit, daß sie solche
Meinung hegten, ein wenig lächelnd, vorüber. In häuslichen und staatlichen Ge#
pflogenheiten war er von wunderbarer Ordnung und Gesetztheit, in allem auch
mehr als irgend andere gesittet und höflich. In Speise und Trank war er höchst
bescheiden, sowohl darin, daß er nicht das Maß des Notwendigen in ihrer
Aufnahme überschritt; nie auch zeigte er mehr Vorliebe für das eine als
für das andere; feine Kost lobte er und nährte sich meist von gewöhnlicher,
über die Maßen die tadelnd, die einen großen Teil ihres Bestrebens darein
setzen, gewählte Sachen zu bekommen, und diese mit höchster Sorgfalt zube#
reiten lassen; denn er behauptete, daß solcherlei Leute nicht äßen um zu leben,
sondern eher lebten um zu essen. Kein anderer wachte mehr wie er, sowohl
über den Wissenschaften als auch über sonstigem, was seine Aufmerksamkeit ip
Anspruch nahm, so daß oft seine Angehörigen und sein Weib sich darüber be*
schwerten, bis daß sie sich daran gewöhnten, d. h. begannen, keine Rücksicht
zu nehmen. Selten redete er, er sei denn befragt, und dann bedächtig und in einem
Tone, der zum Gegenstände paßte, davon er sprach; des ungeachtet war er, wo
es galt, höchst beredt, von gewandter Zunge und bestem nie stockendemVortrag.
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(Einige neue -£omerü6erfefcungen
©eneßi: Der
Jpunb 3lrgo$
ecfennt ben
geimfegren:
ben Dbi;ffeuö
3lu$ ber
(Jottafcgen
2lu8gabe
berjDbpffee
„2lber 3lrgoö umgüllte ber fcgwarje ©chatten be$ Xobeö
Da er im jwanjigflcn 3togr DbpfTeuö wieber gefegen."
Die Sßerfcgiebengcit ber ©efüglöwelt jweier 93blfer, £>te notwenbigerwetfe auc^
bie 23erfcgtebengett ber ©runboorfteltungen ber 2Borte unb beö ©praegfegageö
felbft jur §olge gat, fegt allen Überfeguitgen, aueg betten gletcgjeitiger 2Berfe,
jwei ^ole feft, jwtfcgen benen fie fieg, halb bem einen, halb bem anbern ndger,
gin unb ger bewegen, nur tm glücflicgften gatte fie jur Deefung bringenb. Den
einen ’pol befHinmt einfaeg bie gorberung bein ©etfte beö Originals bis ins
einjelnjte fo treu wie mbgltcg ju bleiben, ben anbern bie niegt weniger bring«
liege ben ©toff nun fo $u oerarbeiten, baf? er als fetbfHnbigeS, naturgewacgfencS
sprobuft ber eigenen ©praege erfiegt, ogne igr ^roang anjutun ober ben fremben
dtnflufj ju oerraten. 9htr, wo bie ©efüglSunenbltcgfett beS DrtginalwerfS fieg
obllig in bie neue, bureg bie anbere ©praege bebingte umfriflallifiert gat, ent«
ftegt eine tongeniale Überfcguitg. Der Slbftanb ber ?Polc oerbrettert fieg unb bie
©cgwierigfeiteit waegfen, je grbfjer ber 3eitnbftanb wirb unb je gegenfdglicger
bie Kulturen ber betben Golfer fieg barftellen. ©o erflart es fieg, ba§ wir
jwar einen dquioalenten ©gafefpeare, aber noeg feinen #omer befigen, ber
baS Original wirflieg ju erfegen oermbegte. Denn bafj bie Übertragung oon
93o§, aueg bie erfte, am wenigen pgilologifcge, trog ber großen S3orjuge, bie
igr biöger tgren spiag an erfter ©teile gefiegert gaben, boeg in biefetn ©inne
niegt ooll jureiegenb tft, ift eine Haum megr ju belegenbe Datfacge. 2Btr fegen
bei tgnt jwar bicgterifegeS ©egaffen unb ein überaus ftarfeS unb tiefes Erleben
ber gomerifcgett SÖJelt, aber, was entfegteben mangelt, tft bie ©eftaltung aus
beutfegem ©pracggefugl geraus, ber dinflattg beS ijejrameterntaieS mit ber
beutfegen 2Bort« unb ©agbilbung. t Dies unb eine allju petnlicge ©ewiffen«
gafttgfeit in ber ©enauigfeit ber Überfeguttg, in ber 33etbegaltung aueg ber
fleinftett, für uns nageju umtacgagntltcgen SÖetworte bet Jjotncr gaben feiner
Übertragung ein falfcgeS ^PatgoS unb eine oft ans 23arocfe ftreifenbe Umftdnb«
liegfeit oerltegen, bie gegenüber ber Seicgtigfett unb ©erabgeit beS Originals um
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fo ungenießbarer erfcheint. Denn, rnernt trgeitbmo, fo »mir gerate bei genier
ber „©eift ber ©chmcre" ju bannen unb ber einer (eichten, tattjenben 33eir»e<5s
lichfeit ju befchmoren. Daß man biefc gebier fcf»on halb nnb immer mteber
ernannte, $etgt bie ziemlich betrdcf»tücf>e 2inja()l von anberen ÜberfcßuttgSoerfuchcn,
bie ber Sauf ber 3afmzehnte gebracht hatte, jeboch ohne baß einem oon ihnen
bie mirfltche Xat barüber hinaus gelungen rndre.
Stun fcheinen mir neuerbingS mieber in ein ©tabium intenfioerer Vefchdftigung
mit Jjmmer eingetreten ju fein; mcnigftenS beuten barauffnn eine Steihe oon
SteuauSgaben unb Steuüberfcl 3 ungen, bie in lc£ter ^eit erfebienen finb. Doch
nur einer oon ihnen fommt bie mirflicbe Vebeutung einer beoorragenben Steus
fchbpfung ju, bie, menn fie auch bie tmlle ©r6ße ber Urbichtung nicht ju erreichen
oermag, hoch als eine ganz ausgezeichnete Verbcutfcbung bes Corner angefeben »oerben
muß. Es ift bie Arbeit oon dpanS ©corg Vlcper (Dbpffec bei 3uliuS ©prtnger, 3liaS
bei Dromt^fch & ©ohn. VMbrenb Voß in feinen Überfegungen immer unbeutfeher
mürbe, geht SOteper oom genauen ©egenpol aus unb mirb in erfter Sinie oon einem
formalen ^rinjip geleitet: ndmlidf» mit unbebtngter Äonfequcnj bie Vtdngel ju
befeitigen, bie ber Hexameter gembhnltch für baS Deutfche mit fich brachte,
fomit einen burchauS reinen Vers, einen abfolut tabellofcn gluß ber Siebe bcv>
Zuftellen. Stur burch ein fpracbltcheS gormtalent erften Stanges »oar es ihm
mbgltch bieS in einer SBeife ju oermirflichen, bie über jeben Einmanb erhaben
ift. Der Vau beS VerfeS, ber StbptbmuS ber ©prache, tft bei ihm oon folcher
Sleinheit unb SluSgeglichenheit, bie dtldnge ber ©ilben unb 3Borte. oon folcher
©cf>6nheit, baß feine dpejrameter in ber ©efamtbett ju ben heften zdfflen, bie
mir tn unferer ©prache befigen. Dabei mdre es oerfehlt, bieS nun ganz
formaliftifch ju beuten, als banble eS fich hier lediglich «tn eine dußerc
©Idttung, bie ben ©etft beS Originals in eine fluffige Sfabe oerflache. 3m
©egenteil! 2Bir fehen eine fetten h^^wontfdhc Statur baS innig Ergriffene in
feine gorm umfehaffen unb fpuren mit jebetn Verfe bie abfolut echte Erlebtbctt,
nur — unb baS !ennjeichnct eben ben boch nicht geringen Slbftanb oom Original
— biefe Statur empfinbet ruhiger unb gebdmpfter fo, baß alle garben etmaS
bldffer finb, baS dtrdftige etmaS fchmdcher, baS ©charfe allzu abgerunbet erfcheint.
Slber innerhalb btefer 2lnfdf>auung berrfebt eine ©efdttigtbett ber Vilber unb
Vorgdnge* bie nicht mebt 4 ben geringften Jjjmblraum Idßt. 3lußerbem muß aller«
bingS noch eine 2lrt allzugroßer Kürzungen unb ^ufammenjtchungen als bebenf«
lieh bezeichnet merben, bie SSteper oorgenommen hat unb bie mir auf einem
SStißoerfteben beS eigentlichen EfwraFterS bes Epifchen, ber biefer Sdngen unb
SBieberholungen bebarf, $u beruhen fcheint. Drog allebem aber hcifchen eS bie
fonftigen Vorzüge btefeS 2BerfeS ihm bie mette Verbreitung $n münfehen, bie
ihm bisher letber no^> oerfagt mar.
Der SSteperfchen Übertragung gegenüber mirft bie eben im Erfreuten bes
griffene oon Stubotf Sllepanber ©ehr6ber als eben nur burchfdfmittlich. Durch
metche Etgenfchaften fich ©chrbber eigentlich ju einer ootlftdnbigen Römers
überfegung für befonberS befdhigt hielt, ift nicht recht einjufehen. 2Bir ftnben
bei ihm meber ein befonberes Erfaffen ber tmmerifchen SBelt, noch etma eine
meiflerbafte Veherrfchung bes Versbaues, ja nicht einmal einen einheitlichen
Eharafter, ber baS ©anje burchbrtnge unb jufammenhalte. ©ein ©til ift fchillernb,
halb altertümlich, batb mobem, metftenS flüffig, bann aber boch mieber ungerecht«
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Original fro-m
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fertigt f>ort. 9tur eben glatter unb munbgerectjter ifi baß ©attje geworben, bamit
aber audf> gleichgültiger. (öielleicbt würbe man oerfuebt fein, biefe SDMttgel
in ein weniger gtelleß Siebt $u ruefen, wenn ber (öerfaffer nicht burcf) bte (Urt
ber 51ußgabe (4 33anbe je 30.—num. ©jremplare, 3nfeloertag, Seipjtg) bie
51fpiration oerriete, mit if>r bie J?omeruberfe<3ung geben $u wollen. —
Daf? ber ©treit um ben Urfprung ber bomerif^en ©efänge auch noch nidf>t
jur 9ftube gefommen ift, bewetft ein 25ucb, baß ©tepban ©ruf? unter bem titel
„31iaß, baß Sieb oom 3orn beß Slcbilleß" bei «f?eif3 & 93iünbel in ©trafjburg oerbffents
liebt bot. Der Söerfaffer prüft hier in eingebenben, pbilologtfcben unb äflbctifcben
Unterfucbungen bie 31iaß auf ihre oerfebiebenen ©tilepoeben bin unb glaubt am ©ube
ein Urgebidf)t oon ber „firjvtg’Axdfjos“, beftebenb auß 6 ©efdngen $u etwa. 400 Werfen,
beraußbeben ju tonnen. Dtefeß wirb, nebfl einigen anberen Steilen, in einer nicht
gerabe glücklichen Überfettung in freier ^rofa wiebergegeben. ©o gewif? in ber
Sliaß oerfebiebene ©tile, befonberß in ber ©btterauffaffung, ju erkennen finb, fo
untnbglicb muf? eß boeb erfebeinen, heutzutage bie Steile wicber abjufonbern unb
jur alten ßtnbeit ju oerbtnben. Die SRekonftruktion ifi benn auch nicht recht
überjeugenb unb weift erhebliche Sueben auf; immerhin bietet bie Slrbeit einige
intcrcffante unb uberrafebenbe Stefultate unb febeint mir alß SBerfucb bemerkenßwert.
3 um ©ebluffe noch bret Übertragungen ber erften Sßerfe ber Dbpffee:
$ofi: ©age mir, SJJtufe, bte taten beg vielgemanbetten ÜDtanneg,
2Beid)er fo weit geirrt, nach ber heiligen troja ^erftSrung,
Vieler SDtenfchen <£>t&bte gefehn unb ©itte gelernt hat
Unb auf bem Süteere fo viel unnennbare Seiben erbulbet,
©eine ©eele ju retten unb feiner $reunbe ^urueffunft.
2lber bie Jreunbe rettet’ et nicf)t, wie eifrig er firebte.
Denn fte bereiteten felbfl burd) SPliffetat ihr iöerberben;
toren! welche bie üiinber be$ h°b en ©onnenbeberrfd)er$
©chlachteten; ft'ehc ber ©ott nahm ihnen ben tag ber gurfieffunft.
©age hiervon auch unS ein weniges, tochter ÄronionS!
© cf) r 6 b e r:
Ocenne mir, SJftufe, bie Jahnen be$ vielverfdgagenen Cannes,
Der bie befefiigte j?itme ber heiligen troja jerbrod)en.
Dttcr ber SJJtenfdhen fah er gar viel; unb ihre ©ebanfen
SBufjte er alle unb trug auf ber Jerne ber hoben ©ew&ffer
Seib um fein eigenes SoS unb bie Jpeimfehr feiner ©enoffen.
2lber auch fo vermocht’ er’S nicht, ben ftreunben ju helfen;
Denn fte fclbft verberbeten ftcf> burch eigene torheit,
Starren, bie, frevelnber ©ier, beS allubet|irahlenben ^Jf>rif>oS
^eilige Üiinber verjehrt: brum (färben fte ferne ber Jjpeitnat.
DieS unb anbcreS fünbe auch un $ ©unflen, o ©6ttin!
SDt e t; e r:
©ing’ unS, fOtufe, baS Sieb von bem fcfncffalSreichfien ber gelben,
(Bon bem verwegenen SUtann, ber trojaS $efte jerftörtc,
Der auf fhmnifd)en 2Bogen bie 2Dclt burchitrenb in fernen
Sänbcrn Äunbe gewann von ber 2lrt unb ber ©itte ber (Dtenfchen.
93iele ©efahren beffanb er im SPteer, hoch rang er gewaltig
Utn fein Seben unb auch um ^eintfehr feiner ©ef&huen.
Dod; von ihnen erreichte bie Jpeimat feiner; im ‘üOteere
Janbcn fte alle ben tob burch eigene ©dfjulb: bie 93 et 6 rten
Ratten beö ^)elio6 Oiinber, bie fjeiligen tiere, gcfdplac^tet.
Darum lie^ fte ber ©ott burch ©dpiffbrudb fferben. Srj^hle/
Jpimmlifche tochter bc6 3 CU ^/ auch unö von bem heurli<h cn -^flben.
Döfar Sang
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2)«matö in 2Beimar
2Benn ber gebildete grembc je£t bureb bic engen ©offen SlBciinarß fcblenbert,
finbet er überall Erinnerungen an jene wo bie gonje jmilifierte 2Belt auf
biefeß ©täbteben, olß ben J?auptaußgangßpunH geifhgett hebend, fronte. — ^war
eine ^leinfiabt mit ungepflafierten ©trogen, „bie mtc ein außfiebt unb eine
Jjauptfiabt fein »tritt", »on ber aber ©oetbe tro^bem mit 9tedf)t an Ecfertnann febreibt:
„Eß iff in fffieimar viel ©uteß beifammen. ©ie »»erben eine <55efcttfcf>aft ftnben,
bie ber beffen atter grbfjercn ©täbte gleicbfomtnt." — 3« bem furjlicb erfdf>iencnen
33ucb: „£otnalß in 2Beimar, »on £r. ©itbelm 23obe", ifl unß ein gubrer bureb
btefen »ielfeitigen $reiß von bebeutenben SDienfcben gefcbenH, ber unß ein ans
mutigeß 23ilb gibt über ibr 23erbältniß ju einanber. QBielanbß jerfnitterteß ©clebrteits
gefiebt unter bem febmarjen $äppcben tauebt »or unfern iÜugen in ber Jjofloge
beß alten $om6btenbaufeß auf. galf unb Berber gehn in eifriger pbilofopbifcber
Debatte über ben $trcbplaf3. 3ean ^nul ftnben mir in ülrbeit »ergraben in feinem
befebeibenen ^iwnter am SOfarft, unb Eoroita ©dm&terß (Stimme Hiitgt, begleitet
»on ben bunnen £ötten beß ©ptnettß, auß ben genfiern beß ©oetbebaufcß, mo
ficb an SBinterabenbcn ein größerer gefelligcr $reiß »erfammelt.
©cbmerer faff mirb eß unß, unß baß Puffere 23ilb ber ©tabt ju refonfiruierett,
bettn überall flbren moberne bauten. £)a bient unß nun baß oben ermähnte 25ucb
»on 2B. 23obe mit feiner gulle »on 23ilbertt nach alten ©ticben, fftabierungen unb
äjmnbjeicbnungen »on greller, ©oetbe, ©tfunerbgeburtb unb anbcrcit, »croolls
ffänbigt bureb fein ungepafte ^eicbmmgen moberner Zünftler—,alß ein feinfinniger
gubrer, um fo mehr, ba bie Silber nufß forgfältigfie auf einem gelblichen 3)?atts
funftbrucfpapicr miebergegeben finb. — £>aß 23ucb »will nicht nur ben ©oetbes
freunben ein §reunb merbeit, fonbern auch allen betten, bie ein 3ntereffc nehmen
an ber fHlbenmfjten unb perfbnlicbett 2lrt, mit ber ttnfere ©rofeltent eß »ers
ftanben, ihren fffiobnfiätten ihr cigenffeß ©epräge aufjubrurfen.
Erfreulich iff eß »or allem, bafj ber föerlog (©uffao Äiepenbeuer, SBcimar)
eß ermöglicht b<rt/ baß entjuefenb im ©til ber folibe gebunbene, mit Xejrt,
60 ganjfeitigen unb trielen Heineren Slbbilbungen »erfebene 93ttcb $u betn erffaunlicb
niebrigen greife »on 4.— b^außjubringen; ftdf>erlicb mtrb eß ihm leicht
gelingen, balb meiten Greifen ein lieber greunb ju merben. ßutuf c
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PRINCETON UNIVERS1TY
*
2B«g Äintw fagen unb fragen
Unter tiefem Xitef iff im Verlage von 91. Piper & So. in StRüncfien foeben
ein ffeineö 23u<h juih greife von 1.80 SO?arP erfchiencn. Sö bringt etrna 300
jfinberauSfprüche unb jroci Dufjeitb Äinberjeichnungcn, bereit fbfUicfje Naivität
unmiberfiehfich mirPt. ©tatt vielen ©orten hier einige groben:
3ffice ging mit ihren ficben ©chmeffern unb ihrer SDfutter fpajieren. ©ie
gingen jroei unb jrnei, in 9feih uttb ©lieb. Da Pain eine Dame, rebete 2Uice
an unb fragte, ob bie$ ein Penfionat fei. „fftein," fagte Sffice fchr ftotj, „ba$
iff affeö Privateigentum."
„SDiama, fteüt man, tvenn man tvarme 9Rifch hoben roiff, bie Äuh auf ben
£>fen?"
Sfnton roirb befragt, roievief ©efdfnviffer er höbe. „©ir finb acht Knaben,"
envibert er vergnügt, „aber einer bavon iff ein SDMbchen."
Die SDfama fragt bie Ätnber abenbS, ob fic fchoit gebetet hoben. 9futh bejaht,
aber ©erb fagt: Sich bete nicht mehr — ich höbe eö approbiert, ich fc^tafe gan$
genau fo gut, wenn ich nicht bete.
Sva hofft }« Dffern verfemt ju rnerben unb fchreibt an ihre fern meifenben
Eltern: 3ch hoffe, Such $u£>ffern burch ein freubtgeö Sreigniö uberrafchen $u Pbmten.
Sffi mar mit ihren Sftern in 93enebig gemefen unb foUte nun für bie ©cfmfe
einen 9teifebertcht af$ Sluffafj machen, ©ie berichtet: 3n 93enebig pffanjen fich
bie Seute vertu ittef ft ^dhnen fort.
2 ftma ferut bie Söibefffelfe: 3 m ©chmeifje beitteS Sfugcfichteö foflff bu bein
23rot effen. „©chrecPficf)," meint fie, „fo fange 23rot effen ju muffen, biö man fchmifjt."
3ffe beschreibt bie $ub: „Die $uh hot vier 23eine unb in ber Sföitte einen
Pompabour."
Sbith h°t ein fehr frommes grÄufeiu. 93on ber hot fie geh&rt: ©eifj bebeutet
bie Unfdjmfb, rot bie Siebe, grün bie Hoffnung, ©eun fie ihr meijjeS Weibchen
anhot, fagt fie: „©eht, honte bin ich 0 on$ in Unfcfjufb. ©onntagS ift S3cfuch bei
Xtfch, unter anberen ©affen ein öfteres grcUtfeiu in meiner 23fufe unb grünem 9focP.
Sbith fchaut fie bei Xifche finnenb an unb fagt bann ju ihrer SOfama: „©off ich
nun eigentfich fagen, Xante 5Rinna iff in Unfchufb ober Xante 50ftnna iff in Hoffnung?"
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©ertrub. SKontön von Hermann JpefFe. Verlag: Ulbert Sangen, 9Äönchen.
9>rei$ 3Kf. 4.50, geh. ÜJlf. 5.50.
Da$ neue Vueh »on #effe wirb ferne greunbe nicf)t uberrafchen, noch weniger
aber enttdufchen. Sö fomrnt fchlid)t unb fein habet, voller Vlufif im hoppelten
Sinn. Denn ber fülle Vicnfch, bet ^>tcr feine Stebeßgefchichte aufzeichnet, fluchtet
ficb jur Vlufif, ba er, vorzeitig jum Krüppel geworben, »on ben leichten greuben
ber 3ugenb 2lbfdf>ieb nehmen tnufj. Sein inneres reichet Stieben ber greunb?
fchaft ju einem flarf gegenfdjjlichen Spanne, ber Siebe $u ©ertrub, bie jmifchen
ben greunben fleht, vollzieht ficb mm glctchfam burch baö Vlebium rnufi?
falifdjer Srregungen. DaburdE) gewinnt ba$ ganze Vud; eine gejletgerte
funfllcrifcfje Haltung unb ©runblage, ohne irgenbwie aus ben Vlbglichfetten ber
realen SBelt hcrauöjutreten unb jenen abfonberltcben /joheitston anzunehmen, ben
unfere Siteraten fo gern fultivieren, wenn fie ^ünftlerfchicffalc gehalten wollen.
Der £on liegt bei J^effe burchauS auf ber menfchlichcn Seite bcS Problems,
unb bie fünfllertfche Sntwicflung bes gelben bient nur baju, Verliebtheit unb
Siebe, Sehnfucht unb Schmerz, Xraucr unb Sntfagung in eine vertiefte unb ab?
geflirtete Harmonie $u feigen. Xroj 3 btefer reifen Vefimtlichfeit geht bie Seiben?
fchaft eines flarfen SebenSbrangeS in »erhaltener $raft burch bas ganze 2Berf
unb hcifcht einen Slnteil, ben ber Sefer ihm willig Jollen wirb. „3Bir fbnnen
unfer #er$ bem Sehen nicht entgehen, aber wir fbnnen es fo bilben unb lehren,
bafj es bem Zufall überlegen ifl unb auch bem Schmerzlichen ungebrochen ju?
fchauen fann." 9)üt biefer bichtertfchen Srfenntnis befd)lie§t jj>effe feinen Vornan, ber
nach §orm unb SSefenöart zu ben beflen ©aben unfereS neueren Schrifttums z^hlt*
S. ^atffchmibt
^ubinfe. Vornan »on ©eorg ^ermann. Verlag: Sgon gleifchel & So.,
Verlin. ^reis SOlf.4.—-, geh. SDlf. 5.—.
2 Ber „Settchen ©ebert" unb „Henriette Sacobt/' fo gut gefannt h<*t wie
Jpermann, warum follte ber nicht auch bem Keinen grifeurgehilfen Smil $ubinfe
einen lufltgstraurtgen Vefrolog fcfjreiben? Sinen Vefrolog, ber zugleich in fchier
unerfchbpfltcher Äteinmalerei baS emfige SllltagSleben 9leu?VerlinS verherrlicht?
Sold) ein fchmächtiger Varbicr fdjlupft mit feinem Veftccf fowohl in bie hoch*
herrfchaftliche VüetSwohnung, bie nach vornherauS liegt, wie in bie Kammern
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ju j?eb»wig, Smnta unb ^auline, bie nadf» hinten herauß bicf>t neben ber Äudf)e
liegen. Sr promeniert in fefjattigem ©rün ber beraufchenben grühlingßabenbe,
unb tanjt am (Sonntag in Jjalenfee. Sr lagert unter ben Äiefernfronen im
©runewalb mit ^auline unb baut gefährlich flolje Suftfchlbffer für feine eheliche
^ufunft mit biefem guten 9D?dbdf>en. Doch J?ebtwig unb Smma leben auch noch
unb »wiffen baß jartc S3a»tb flüchtiger Sintagßliebe ju Smil fo unj»weifelhuft
lebenbig ju werlängem, baß ber brawe Keine Söarbicr ben $opf verliert unb fich
eine richtige Schlinge um ben jjalö fnüpft. Sr ifl eben ju fein für biefe
robufle 2ßelt ber berliner Siebe famt Alimenten, er fyat ju lange auf £>bcrs
guarta werweilt. Diefe ein »wenig rüßrenbe, aber im ganjen fehr muntere
©efehießte ßut, roie bie älteren 23ücßer J?er»nannß, feßtwer erträglich« Sängen,
leibet an juwiel Stimmungen: grüßling, Sommer unb äjerbfl, borgen unb
Slbcnb, Sag unb 91acßt werben befchriebcn mit ber unwerwüftlicß liebewollen
2 lußbaucr eineß Srjäßlerß, ber folche Olaturerfcßeinungen fojufagen auch für Berlin
bichtcrifch legitimieren mbchte. SOlan oerweilt aber lieber bei feinen »wafeßeeßten
Berlinern: hier ift allcß frifcß, leicht, lebenbig in ben hellen Sag gefegt, wer«
fteljenb unb werflänblicß, braflifcß unb anmutig jugleicß. Sin tppifeßer berliner
Vornan, ber fiel; eine QSBeile behaupten »wirb. Sugen Äalffcßinibt
Dttcarba J£>ucß. $>aß £ebcn bcö ©rufen §cberigo ©onfalonteri. 3 nfel*
werlag, Seipjig. ^>rciö 2CRf. 4.50, in Seinen SW. 6.—, in Seber SDtf. 7.50.
Sß ifl ge»wiß eine fcltene, aber um fo grbßerc greube, u»»ter ber Uitjahl won
mehr ober titinber bcbcutungßlofen ober bebcutcnb fein »wollcnben 9to»nanen, Srs
jählungen unb 9lowelle»t, bie ber literarifchc Sttarft jährlich bringt, auf ein SBerf
ju flöget», baß fchon nach ben paar erflcn Seiten bie mtbebingte Stteiflerßanb
werrät unb im ©a»tje»t fo»woßl burch ben Srnfl unb bie ©üte ber Slrbeit »wie
burch eine unwerfennbar hohe, bichterifche Begabung ein 9liweau barflellt, wie
eß n»»r ganj »wenige moberne SBerfe biefer 2lrt erreicht h°&* u ‘ ifl bieß
Slicarba Jpucßß neuefler 9to»nan, ber bereite in jweiter Auflage fleht: Daß Sehen
beß ©rafen geberigo Sonfalonieri. Die fünfllerifcße Snt»wicflung Sttcarba j?ucßß
hat im Saufe ber £eit eine cnor»nc Unuwanblung erfahren, unb noch fichtbarer
alß in ber „93erteibigung 9to»iiß" ifl ber Unterfchieb gegen früher in biefem
ihrem lebten 2Berf: an Stelle beß oft allju femininen ©efühlßübcrfcßwungß ifl
eine männliche unb fefle 2lrt beß 93ortragß getreten, »wir finben nichtß mehr
won allju aufbringlicher Subjektivität unb falfcher, romantifcher ©efüßlßnäße,
fonbem baß 2Berf ifl wbllig außgc»wachfcn, h<*t fei« Sehen unb ©efc§ in fich
fetbfl, unb, inbe»»t eß fo bie »wahre Diflanj ju be»n ©enießenben immer aufs
recht erhält, erreicht eß eine naheju flaffifcßc Feinheit unb Slbgcwogenßeit ber
gornt. ^»anblung brängt fich fll, f äjunblung unb nirgenbß flbre»t, wie üblich
bei ben pfpcßologifcßcn Slomanen, anbenweitige Srbrterungen ben organifchen
Slblauf ber Srjäßlung. Dabei ift bie ^»anblung eigentlich burchauß fchlicht unb
einfach, großartige Sjenen fehlen ebenfo »wie große Sreigntffe, bie fich wehr iw
^>intcrgrunbe abfpielen. 3m 93orbergrunbc fleht ein männlichsfloljgcführteß
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Sehen, baS £>c 6 CEonfalonicri, eines SDiaildnber (Jblen, ber ficf> um bic ^eit, tu
bie Sombarbei wieber an £>fterreich fain, mit einigen andern in jugcnblichsibcalem
Sreiffeitsbrang bie Stufgabe gefiellt fyat, baß fretnbe 3 Eocf> abjufchütteln unb wos
m&glicf) ein einiges Statien t>eraufjufut)ven. Sittern bie revolutionären 23es
ftrebungen fomrnen jur ßntbccfung unb ber ©raf wirb mit feinen greunben ju
tebenöbüngtictyer Haft verurteilt. SBie nun biefeS Sehen, baS in ber fch&nften
33lütejcit mit all feinen großen Hoffnungen gefnieft ift, tro^bem fidr> erfüllt unb
bei ben unfeligen SDiühfalen ber ©efangenfehaft eine neue SBcrtung feiner felbft
unb feines 3*vecfeS im Sehen gewinnt, baS bitbet lebten SnbeS ben SluSgangSpunft
biefeS Sdfncffals unb biefeS 33ucheS. .Kaum minber ergreifenb ift ber SluSflang:
wir verfolgen bie vergeblichen SSerfuche beS ©rafen nach feiner greifprechung
wieber ins Sehen jurüefjufehren, feine verjweifelten Steifen bis ju feinem £obc
auf bem St. ©ottharb unb feben hoch hmtcr bem anfeheinenb fo abfolut ergebniSs
unb crfolglofen Slblauf biefeS Sehens fchon bie Saat aufgehen, bie feine mutige
£at unb fein 23orbilb etnft auSgeftreut h^ben. * Song
^hartes Bittens ausgetvdhlte Dtemane unb ©cfcfjirfjtert. Überfe^t von
©uftav SOteprinf. SScrlag: Sllbert Sangen, 2Dlüncf>en. 3ebcr 5öanb
*PreiS SOtf. 3.—in ^appbanb 50Zf. 4.—in djalblcber 20lf. 6 .—.
SBcnn ein Schriftftetter vom Stange eines ©uftav Reprint feine eigene ^robuftion
unterbricht, um eine ^eitlang auSfchliefjtich einem fremben SBcrf ju leben, lafjt fich
Zweierlei vermuten: fürs erfie, bafj er fich biefem SBerf in einem b&bsrcn ©rabe abdquat
fühlt, als wir bei Überfe^ern von 23eruf vorauSfc^en burfen; fürs jweitc aber, ba§
er biefeS SBerf fo hoch einfchdftt, ba§ eS fich ber SKuhe verlohnt, feinetwegen bie eigene
9 )robuftivitdt nur in ber reprobuftiven Slrbeit ber Überfettung tdtig fein ju laffen.
©uftav SDteprinf überfeftt jurjeit bie SBerfc DicfenS. Sicht 23dnbe h<U or bereits
bei Sllbert Sangen (in einer reizvollen SluSftattung unb in originellem Drucf) er;
fcheinen laffen: bie SBeihnachtSmdrcben, SMeafffauS unb Davib ßopperficlb. Die
anberen follen nachfolgen.
SBtr fbnnen feiner Überfettung aufrichtig nachrühmen, bafj fie in ©eift unb
Sprache mit bem Original wetteifert. »nie bort jene erstaunliche S3cwcgs
lieh feit beS ©elftes, welche baS SOterfmat DicfenS bitbet; unb bie gleiche
SSielfeitigfcit ber fprachlichcn SluSbrucfS mittel, mit ber allein es
gelingen fonnte, ber wechfelvollcn (Jrjdhlung jeboch bie charaf'terifiifchc Slnfcham
lichfeit ju verleihen — ohne welche bie gldnjcnbften ßinfdlle einer noch fo reichen
$>h<mtafie in Schwerfdlligfcit verharren würben.
Sföit einem SBort: SJieprtnf h a * bie SBerfe DicfenS wirtlich ins Deutfche
übertragen, nicht allein bie SBorte beS Originals überfe^t. Unb bieS ift ihm
in einem SDiafje gelungen, bafj wir, wenn pl&ftltch m einer Sonboner S3orftabt
oberbaprtfeher Dialeft gefprochen wirb, feinen Slugenblicf aus ber Sttufiotx fallen.
Das aber ift fchwer, was wir feinem anberen Überfefter geglaubt hatten;
was fich nur ein fongenialer ©eift erlauben bürfte.
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Die Überfegung SOteprinFö (egt ein berebteö ^eugniö bafür ab, wieviel eigene
sprobuFtivitdt unb SEnfpiration in ber Dat nbtig tft, um einen grofjen $lutor in
eine frembe Sprache einjuführen. Unb jugleich überjeugt unö ber ©enufj bcr
SeFtüre, wie fehr eö fiel; verlohnte, bie Überfegung ju fduffen.
$arl SÖorromduö Jjeinrtch
Beuerbach, ein 93ermäd)tmö. 9ttit einer (Einführung pon $. Uhbe*Q5ernat,)$.
Vertag: Sföeper & Steffen, 93 er (in. $)reiö Fart. 9DIF. 2.50, tn Seinen 9ÄF. 3.5’0.
Über ben 2Bert mm geuerbachö „58erindchtntö" ift fycaU nichts mehr ju fügen.
Sö ift ein Hnffifcf>eö 58ucb geworben unb wirb c$ bleiben; ein 5Bermdchtni6 an
unö Deutfche im wahrfien (Sinne beö SBorteö, gefloffen auö bem grofjen unb
reinen d?erjen eineö vcrehrungöwürbigen SEIianneö, beffen ÄünfHertum unö fyeutc
wieber in mehr al$ einem Sinne vorbilbltch geworben ift. Dem Vertag gebührt
jcbcr DanF bafür, bafj er unö baö SffierF in fch&ner ©eftalt neu jugdnglich ge*
macf;t fmk 9leu binjugetreten ift ber 2lu$gabe eine würbige unb gebiegene Sin;
fcitung von Uhbe;S3crnagö, bie in banFenöwerter SBeife 3luöFunft gibt über bie
Sntftebung unb bie mütterliche SKebaFtton beö SßkrFeö unb feine boFumentarifthe
58ebeutung für ba$ Seben beö Zünftlers. Dr. Heinrich Schnabet
^riebrich J^ctberlin, 2fu$gctt>dhlte Briefe. J^erauögcgeben pon 5ö. 95ohm.
Sugcn Dtebcrtchö Vertag in 3ena. ^>rctö geb. 2föF. 5 .—.
Diefe 2(u6wahl fufjt auf ber jiemlich vollftdnbtgen Sammlung S. Sigtnannö
unb crfchcint al$ eine 2lrt Supplementbanb ju ber breibdnbtgen Stuögabe ber
2BerFe in gteichem DrucF unb gleicher 3lußftattung. Die chronologtfthe 5lnorbnung
ift beibehatten worben, wogegen bie etwaö Fitfcfugen Untertitel wie „SEugenblicheö",
„SinFeljr", „Schauen" ufw. füglich hdtten unterbleiben F6nnen. — Den Briefen
Fommt bei 4?6(berlin eine befonbere Sßebeutung ju, infofern fie nicht allein inter;
effante SinbltcFe in bie privaten Srlebniffe unb in bie perf&nlichen 58ejtehungen
j. 58. ju Schiller gewdhren, fonbern in überwtegenber Slnjalft, bie 5UlltdglichFeiten
auf baö 9lotwenbtgfte befchrdnFcnb, eine btchtcrifchc Stimmung aufweifen, bie
oft vergeffen Idfjt, bafj eö fich um wirFliche 58riefe ^anbelt. 2Bir finben bie
SföufiF ber Sprache unb bie Srbabenbett poctifcher Slitfchauung, bie ben Briefen
be«? ^>ppcrton baö unenblich Srgreifenbe verleiht, fyiev wieber. Daneben entrollt
fich innere 93ilb btefeö 2D?annc$, bem man alö SÖiotto fegen F&nnte, waö er
felbft auf bie SftücFfeite eineö 58rtefeö an Dtotima fchrieb: „SReineö £crjenö ju
fein, baö ift baö J?ochfte, waö 3Beife erfannen, 2Beifere taten." 2Öl&ge ftatt
ndheren Singehenö ein Furjeö 58eifpiei beutltcher reben:
2ln Diotima, 1799. „Ddglich mufj ich öerfthwunbme ©ottheit wieber
rufen. 2Benn ich an gro§e 9)idnner benFe, in großen feiten, wie fie, ein heilig
geuer, um fich griffen, unb alleö Dote, $&tjerne, baö Stroh ber SBelt tn flammen
verwanbelten, bie mit ihnen aufflog jum Fimmel, unb bann an mich, wie ich
oft, ein glimmenb Sdmpchen, umhergehe, unb betteln m&chte um einen Dropfen
Öt, um eine SBeile noch &ie flacht hmburch ju fcheinen, fiehe! ba geht ein
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munberbarer ©cbauer mir bureb a(tc ©lieber, unb tctfc ruf id) mit* baß ©cbrecfettßs
mort ju: lebenbig Xoter!
2Beißt Du, moran eß liegt, bie SÄenfcben furchten ft cf) oorcinanber, baß ber
©eniuß beß einen ben anbern oerjebre, unb barum gbnnett fie fief) mobl ©petfe
unb Dranf, ober ntcfjtß, maß bie ©eele ndbrt, unb f&ttncn eß nicJf>t feibett, menn
etmaß, maß fie fagen unb tun, in anbern einmaf geiflig aufgefaßt, in glarnmc
perroanbelt mirb. Die Abrichten! 2Bte menn irgenb etmaß, maß bie 5D?enfdf>eit
einattber fagen fbnnten, mehr märe, afß 25rennbol$, baß erfi, menn eß oont geizigen
geuer ergriffen mirb, mieber ju geucr mirb, fo mie eß auß Seben unb geuer
beroorging. Unb g&nncn fie bie SRabrung nur gegenfeitig einanber, fo (eben unb
feuchten ja beibe, unb feiner oerjetyrt ben anbern.
(Erinnerft Du Dich uttferer ungefl&rtcn ©tunben, mo mir unb mir nur um«
einanber roaren? Daß mar Driumpb! beibe fo frei unb ftolj unb mach unb
blübenb unb glänjenb an ©eef unb äpcrj unb 2lugc unb 2lngefidf>t, unb beibe fo
in bimmlifebem grieben ttebeneinanber! Unb hob eß bantafß febott geabnbet unb
gefagt: man fbnnte mobf bie 2Belt burebmanbern unb fänbe eß fcbmerlicb mieber
fo. Unb täglich fub( ich baß ernfter." 2ang
93on 3wo«Jt3 Mß Dreißig. Tfutobtograpbifcbeß von ^bbbbor Montane,
günfte Auflage. SÄit 40 Silbern unb 1 gaffimilc. 23erlag: g.gontane
8 t @o., 25 erlin. ^Jreiß 50if. 6 .—.
Die (Erinnerungen ^Db^t>t>or gontaneß gebbrett feit langem ju ben Sieblingß;
bücbern befinnlicber geinfebmeefer, bie ben Oeifi ber feiten gern einmal bureb
ben friflalltfcb blt^enbett ©eift eineß SDJanneß befebmbrett, ber ^)oet unb Datfacben;
menfeb jugleicb mar. (Einer „25efprecbung" im ©itttte einer fritifeben 2luß;
einanberfegung bebarf alfo bie oorliegcttbe 2litßgabe nicht, lebiglicb einer tteuers
lieben mannen (Empfehlung, bett alten gontanc in ber papierenen Hochflut beß
£ageß nicht alß „erlebigt" beifeitc ju fdf>ieben. Sr ift eß nicht, unb mirb eß in
feinen bejaubernb grajiofen Klaubereien über Sugenb, Siebe unb greunbfebaft,
über 3eitlicbeö unb ^citlofeß auch fobalb nicht fein. Der 23erlag bot ben guten
(Einfall gehabt, betn oortiegenben 23anbc bie 25ilbniffe auß bem gamiliens unb
greuttbeßfreife einjuoerleiben. Der 23erliner „Tunnel über ber ©prec" geminnt
nun ein einigermaßen fbrperbafteß Slnfeben, nicht jule^t bureb bie 2Btebcrgabc
einer launigen geberjeiebnung 2lbolf SDfenjelß. (Ernft gifeber
$unftunb£cben. (Ein^alenber. 3.3of)rgang 1911.23erlag:gri£ä)epber,
25erlin. K^iä SÄf* 3.—.
(Eß ifl fein Mangel an älalenbern — mabrbafttg nicht, eß ifi bafür geforgt,
baß mir mtffen, maß bie ©tunbe gefchlagen höbe, unb unß ©onnens unb 50ionb;
ßnflemiffe nicht unvorbereitet antreffen. — ©eit eß nun eine liebe ©emobnbeit
beß bürgerlichen Sebenß gemorben iff, alle borgen finnettb ein 25latt beß Slbreiß«
falenberß abjutrennen, bot fidf) neben ben btßberigen 25uchfolenbern biefc furjs
metlige Äalenbcrart überall eingeniftet; man fattn fchon von ben „mit 3ftccf)t fo
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beliebten" Slbreifjfalettbern reben. Der eigenartigftc unter ihnen ift wohl ber
„dtunft nnb Sebcn"s.ftalenber, ber rn'ele gute unb treffenbe Slußfpruche über $unft
unb dtunftempfinben bringt, unb mit Sonntag (wie jur SSelofmung für alleß waß
man bie SBoche über außgeftanben hat) bie getreue SBiebergabe einer Original;
jeidfmung eineß beutfeften Äunftlerß. SBenn aucl) manche biefer ^etd^mm^en mehr
für baß ©emut, alß baß eigentliche funftlerifche SBefen unb dt&nnen ilfrcß Schbpferß
fpricht, fo geben fie im gaitjcn hoch einen guten tibcrblicf über bie Seiftungen jener
Zünftler, bie für baß gute beutfebe Jpauß feftaffen. s )llö ein guter, beutfcf>er $unft;
unb J)außfalenber fei er unß auch hiefeö 3ahr willfommcn. SBeicfiarbt
3oltanncß'Srojan, 2(uß bentReiche ber§lora. Verlag: ©. ©rote, Berlin.
Kreiß geb. 9$f. 3.—.
Daß 58uch enthalt ein paar DuOenb Stubien über allerlei ^flanjen, dlrdutcr,
gelb; unb ©artenblunten, oom fanftbuftenben Scibelbaft im erften gruhfahr biß
jur ßhriftrofe, bie oor SBcihnachten unterm Schnee blüht; feinem ganzen Sharafter
nach ift eß eine wiltfommene Srgdttjung ber fpftematifchen Söotanifbucher, bie
meift jwar fachlich, genau unb unnahbar wiffenfchaftltch fittb, beim Säten aber
feine rechte Siebe jur Sache ju weefett oerntbgen. — SBer ben flehten 23anb
jur d)anb nimmt, fühlt halb hinter bem leichten ^lauberton eine ungewbhnltche
23eobachtungßgabe unb einen feinen Sinn für baß SBefen ber ^flanjen. (£ß jeigt
fich hier wieber einmal, bafj ber gebilbete 9taturfrcunb, ber auf feinem Siebltngß;
gebiet forgfdltig unb licbeoolt beobachtet, unbefangener nnb unmittelbarer fieht
alß mancher gachmanti. Sillen 9taturfrcunben, auch ben jungen, feien bie Itebettß;
wurbtgett Klaubereien befiettß empfohlen. Schmiß
3ötlhelm50?ichcl, Daß “^euflifthe unb ©roteßfe in ber .ßunft. 9D?it 1002(b*
bilbungen. Verlag: K i P e r & ß o., 50? u n ch e n. Kreiß 50?f. 1.80, geb. 50?f. 2.80.
Daß 23uch gehört ju jenen, bie fchoit burefj ihr reicheß, aber gewdhltcß unb
eigenartigeß S3ilbermaterial ihre Slbficfh im wefcntlichen erreichen. Der Xejrt
fuhrt bann nur auß, fafjt jufammen unb gibt allgemeine ©eftchtßpunfte. @ß
ift baß befte Sob für 5Ö?ichcl, baf? man feinen Dejrt neben bem wertvollen Silber«
material gern unb mit ©cwtttn lieft. SBetcharbt
Daß bentfehe @tubententum von ben dlteften Seiten biß $ur ©egenwart.
55on Dr. §riebrich @<hulje unb Dr. <Paul @ftwtanf. Verlag: 9t. SSotgt;
Id n ber, Seipjtg. Kreiß 59?f. 7.50, geb. 5D?f. 9.—.
Den erften Dct'l, ber bie 3ahre 1350 biß 1750 utnfpannt, ftat griebrieft
Schulje gefebrteben. Die Verwertung beß Stoffeß ift abgcfldrt, fobafj bie @nt;
wicflungßperioben ber Unwerfitdten unb beß Stubcntentumß in gefchloffenen
Silbern an unß vortiberjtehen. Scharf unb flar unb mit mancher neuen Slfjen;
tutentng jeigt unß ber Verfaffer, wie bie mittelalterliche Univerfitat alß rein firchliche
Slnftalt auß bem ©eifte ber J)ochfcholaftif geboren wirb unb wie an ber Drgani;
fation ber dlteften Unwerfitdten Salerno unb 50?ontpellier gattj unoerfennbar
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PPPP^T^»-'’
arabtfcbc (Jinfluffc Anteil haben. gur bic ffieiterentwicPlung gibt bann ^)ariß
bic ABcge an, fowohl burcb bie 3bcc bcr Unwcrfalitdt bcr Vilbung alß auch burcb
bie ©lieberung bcr gaPultdten unb bcr lanbßmannfcbaftlicben ©cbolarcnoerbditbc.
Saß neue sprinjip bcr gürftengrünbung unb bcr 0taatßuuwcrfitdt, baß febon
einmal griebrid; I. unb griebrtcb II. oon .fpobenftaufen oerfuebten, bringt 1348
in bcr «Stiftung bcr erften beutfeben Unwerfitdt ^rag burd). Sic entbufiaftifebe
£eit bcr SRenatffance unb beß ^umanißmuß mebrt bann wohl bic ^ahl bcr d)od>s
fcbulcn, unb cß gelingt auch, bic meinen mit Jjilfe bcr 0dPularifation wirts
fcbaftlicb ju funbicrcn, allein alß ihren 3*t>ecP bauen fic alle boeb nur baß religibfc
GrrjiehungßwerP auf unb lebnen mit ihrem einheitlichen Konfeffionalißmuß bic
S0?6glicb>fcit einer burebauß freien gorfebun^ ab. 0o folgt ein unfreubiger 9tücf;
fcblag. Sie geizige Verflachung unb 9tobb*it ber 0tubentcn fucf>t in Torheiten
unb Tollheiten ben 0inn beß Sebenß, unb baß ^rofefforentutn oerbbet in uns
fruchtbaren, rucfftdnbigen 0pePulationen. 3fr£t gleiten bie Unwerfitdten biß jur
AkrtlofigPeit hinunter. @rft an ben Flamen Tbomafiuß unb an ben begriff
fRealtßmuß Hämmert ficb bie ^ufunft.
^»ier, mit bem Sabre 1750, beginnt ber jweite Teil beß VkrPeß, ben *J)aul
0 fpmanf gefebrieben hat. Sie 0pannung, bie ber erfte Teil erregt bat, erwartet
nun eine 0dnlberung beß Auffcbwuitgcß ber djwcbfcbulen in ber Plaffifcben $eit,
ba baß neue ©efcblecbt bie 0ouoerdnitdt beß Sehrenß unb Sernenß errang unb
ben 2Bcg ju einer beutfeben Vilbung fuebte. 3atbeffen dnbert ficb nfit bem Vers
faffer, wenn auch nicht baß $iel, fo bod> bie SWcthobe ber Sarflellung, unb
man mu§ einen Heinen VlifPlang in ber Srganifation beß Vud)cß überwinben.
Auß ber Unioerfitdtßgefcbicbte wirb 0tubcntengefchicbte, fafi mbebte man fagen
eine ©efebtebte ber einjclnen Korporationen, bie jur SDZitarbcit an ben üjbcalcn
unb Problemen ber neuen 3**t berufen finb.
Ser A3ert btefeß bei weitem umfangreicheren Tcileß liegt barin, bajg ber Vers
faffer jum erften 90?ale eine 0umme oon Quellen jufammcnfubrt, bie btßher
getrennt unb im Verborgenen oerficPerten. Auf bie 3cit ber Sanbßmannfcbaftcn
unb ftubentifeben Srben, ber raufluftigen SRenomtniften unb ber ^etitmaitreß,
folgt ju Vcgirnt beß ncunjehnten üjabrbunbcrtß im ^nfammenbang mit bcr Cfnts
wicPlung beß nationalen ©ebanPenß im beutfd;en VolPe auch ber Verjungungßs
projefj beß beutfeben 0tubententumß. Saß Qßartburgfcft 1817 unb baß Kpffs
bauferfeft 1881 haben bie Vcbeutung nationaler geftc. 3Bie im einjclnen alle
Teile beß 0tubententumß an bem fcbnellen unb freubigen Auffcbwung ihren
Anteil haben, erbrtert ber Vcrfaffcr oorurteüßfrei unb Pcnntnißrcid). 6r hat
felbfl mit tdtiger Anteilnahme inmitten ber mobernen Bewegung geftanben —
baß bringt ihn bißwcilen in bie ©cfafw, ficb in bclanglofe Sinjclhcitcn ju ocr*
lieren, aber eß fe^te ihn auch tn bic Sage, eine gulle authentifeben Vtaterialß ju
bewdltigen. (5ß ift burcb Arbeit ber beutfeben Kulturgefdndde ein febr
miebtigeß Kapitel angefögt, ohne baß fie in ^iifunft me ^ r hcftchen Pann.
^rofeffor ß. VorPowßPp
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Begegnungen mit mir. Ben (Entherina ©obivin. JTpppcrionsVerlag
#anö oon MBeber, 5Küttchen. ^retö 5KB. 3.—, geb. 5KB. 4.—.
Sin weiblicher ^eter Miltenberg, ber aber männlicher ifl alö Miltenberg — fo
B&nnte man bie Verfafferin btefer impreffiontfltfchcn Ironien Burj unb bimbig
bezeichnen. ©ie ift, fcf>r im ©egenfa^c ju Miltenberg, burcf>auö Buhler 3ntelleBt
unb treibt mit feiner Jjtlfe eine geiftreich virtuofe ©efühlöaBrobatiB. ©ie läfjt
fief) felber Baltbluttg auf bem Drahtfeil tanzen unb ift babei ihr eigener, recht
überzeugter unb gewiegter ^ufchauer. älopffprünge unb Purzelbäume gelingen
ihr nicht übel; man merBt aber ziemlich fchnelt, bafj eö (ich mehr um bewährte
DricBß ber Verblüffungen fwubelt alö um Poefie. Die artifiifche ©elbfizerfaferung
wirBt gar zu B>t>fterifcf), zu pathologifch „intereffant", um eine tiefere Bünfllertfche
Mlntctlnabme zu mecBen. Min Liebhabern freilich wirb eß biefer MBeltbame fchwerlich
fehlen. 3 o fl
§ranB SBebefinb, ©thaufpiclfunfl, ein ©loffarium. Verlag: ©eorg
5Küllcr, 5Kuncf>en unb Leipzig. ^>rctö 5KB. 2.—.
Die temperamentvollen ©loffen MBebeBinbß enthalten manche gute unb rieh*
tige VemcrBung über ben heutigen ^uflattb ber ©chaufpielBunfl, beß Kegiewefenö
unb ber DhcaterBritiB, VemerBungen, bie im ©runbe nicht immer ganz ueu fiut>/
bie aber hier hoch mit erlebtem ©ewicht wirBen, ba fie von einem vielbes
fprochenen unb hoch wohl immerhin nicht unintereffanten Zünftler außgefprochen
werben. SKan Bonnte gewifj auch bisher lefen, bafj unter ber Jjerrfchaft beß
Katuraltßmuß ber ©df>aufpielcr an ©prachtechniB, DragfälngBeit, Mlußbattcr unb
SeibenfchaftltchBeit verloren hnt, bafj er lebiglich ein guter Chargen* unb Sptfobens
fpteler geworben ifl, aber biefe ätrittB rührte meifi von Outsiders ober geinben
ber „tnobernen" Vewegung her unb blieb fo ohne fruchtbaren Sinflufj. Jpie r
ifl eß nun ein mit allen MBaffcrn ber „5Koberne" ©ewafchener, ber ber mobernen
©chaufpielBunft ben fchwerwiegenben Vorwurf macht, bafj fie unfähig fei, bie
Dramen ber heute nun wieber neu aufftrebenben Dtchtergeneration zu fptelen.
Dazu ift aber fchliefjlich hoch baß z u beinerBcn: Dafj tatfächlich ber heutige
©chaufpieler unfähig ift, ein ©tücB z« fpielen, baß höhere Mlnfprüche flellt alß
bie beß Katuraltßmuß finb, baß Bann man an jeher ^laffiBeraufführung fehen. MBenn
aber MBebeBinb bie 5Kifjerfolge biefer neueren DramattBer von ber Mlrt eines
Sulenburg, Dhomaö 5Kann, Vollmbiler u. a. lebtgltcf) ber UnfähigBeit ber ©drwus
fpteler zufchreibt, fo fcheint mir bocl;, bafj er fich gewaltig über bie bratnattfehen
Qualitäten biefer Dichter täufcht. Dr. Heinrich ©chnabel
£eo ftrobeniuö, D)er fchwurje DeBameron. £iebe, 2Bih unb J^elbentum
in Verlag: Vita, Verlin. Preis 5KB. 5.—.
Diefe ©ainntlung von ©efchichten, äpelbenliebern unb Legenben Bann rücB*
haltlos empfohlen werben, ©ie bringt eine gülle von 5Katerial über baß Leben,
DenBcn unb Dichten ber Voller 3nnerafriBaß zu einer 3*it „ba noch ulteß anberö
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mit gutem ©lücf burchgcfüfjrt hat. jtmmt ein Brief findet fich, in bem nicht
ber Batne ©chlcicrmacbcrö genannt wirb; benn hier fpiclt fich mittelbar ein
wefcntlicher Dcil feinet Sebenö ab: bie @cfdfncf)te feiner erfien jarten Siebe, ber
Vornan feiner Sicbfchaft unb enblidf» bie Befricbtgung feiiteö langen frucfjtlofen
©chnetiö nach fxiuöltc^cm Trieben burch bie SBitwe feineö greunbeö, bereit Sieben
tbrjll er biö jum tragifc^en Snbe mit väterlicher Teilnahme miterlebte, ©o viel
auch alltägliche ©reichten unb Errungen nebenher laufen, — bie Haupthanb*
lung in bett Briefen biefeö Buchcö bleibt biefer Deil von ©chletermacherö Sebenö*
gefehlte. Unb natürlich wirft fein SBefeit in ben Briefen feiner greunbin. —
Sluch tver fich biefer jarten grau nahem tnbehte, ivirb von ber tvurbigen, gefchmacf*
vollen Sluögabc biefer Briefe Bupcn sichen. ©corg Riecht
^Dr.^lfrebHeufiner, £>ie phtlofophifchen 2Beltanf<hauungeu unb iljre Haupt*
Vertreter. Bcrlag: Banbenhoef&9iuprccht, ©bttingen. 9>rciö geb.S0if.3.5O.
Sine erjie Sinführung in baö Berftäitbniö philofophifcher Probleme nennt
fich baö Bucf>, unb cö erfüllt feine Slufgabe. $lar unb einfach (fowett Einfach 5
heit überhaupt tnbgltch ifl) entwicfclt cö bie Hauptprobleme an ben ©pffetnen
ihrer bcbcutenbflen Vertreter unb gibt bie ©runblagcn, von benen auö ein weitcrcö
Sinbringcn ntbglich ijt. Daö Buch eignet fich vor allein für jene jahllofen Saicn,
bie im ©tubiurn ber prüften SBiffenfchaften wohl viele fch^enöiverte $enntniffe
unb Sinjelaitfchauungcn geivonncn haben, benen eö aber nid^t gelungen iff, baö
atleö ju einer ©efamtanfehauung jufatnmen ju fchliefjen.— SBenn eö bem fleiiten
Buch gelingt, ba unb bort einem SO?enfchen bie Singen für bie unvergleichlich?
Bcbeutung ber ^hilvfophie ju bffnen, fo hat eö mitgearbeitet eine Bett beö ©eifteö*
lebettö h?rbeijufuhren, bie großzügiger unb würbiger fein ivirb, alö bie unfrige.
©mil SSerhaerenö ©ebichte unb trauten in brei SSänben. Sluögewählt
unb übertragen von (Stefan 3«>eig. 3itfelverlag, Scipjtg. 9)reiöBtf.lO.—,
in Seinen Btf. 14.—■, in Seber Bif. 20.—.
Bach biefer beutfehen Berhaerenauögabe ivirb man wohl greifen, wenn man
fich über bie ©cfatntperf&nlichfeit beö belgtfchcn Dtchtcrö unb über ben Umfang
feincö SBcrfcö unterrichten will. Der ©cbidftfbanb gibt in charaftcriffifcher Sluö*
ivahl unb in fpradfilich unb rhptmifdf) vollenbeter Übertragung auöreichenbc groben
auö allen sphafen feiner ©chaffenöentwicfelung, unb ifi in biefer Beziehung eine
wertvolle Bereicherung unfercr Überfe^ungölitcratur. Slußcrbem gibt B*vctg von
ben vier Dramen beö Dtcfiterö brei wieber, unb theoretifch unterrichtet er über
^crf&nlichfeit, SBcrf unb Bcbeutung Bcrhaereitö in einem ganzen Banbe. Über
biefc Bcbeutung jcboch wirb man wohl wcfentlich anberer Bieinung fein muffen
alö ber cnthufiafHfcf) begeifierte Prophet beö Bicificrö; nach B*veig ift Berhaeren ber
, / cnjpflopdbifchc // Dichter ber „mobemen Äultur", eine geniale Urfraft von epochaler
Bcbeutung; in SBirftichfcit erfcheint er lebiglich alö ein panegprifchcr ©chwärmer
über bie SBertc ber mobernen Btviltfation, bie er mit einer heute bereitö mehr
alö erüaunlichen Baivitdt mit kulturwerten verwechfclt; fein „greilicht"sbichter,
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wie ©t. 3wcig meint, fonbern ein nicht unfpntpathifchcr, ober jiemlicf) gebauten«
armer Nuchcrmcnfch, ber mit einer uncitblich papierenen nnb theoretischen 23c«
geiflerung an mobernen gortfchrittsbanalitäten hängt, weil cS if>in an urfprüng«
liebem Srleben aus ber reinen SSicnfchlichfeit heraus mangelt. Ungleich tntcr«
effantcr beim als SBeltanfchauungSfunbcr ift er als 2lrtift unb Sthctor; unter
biefent ©efichtSpunft betrachtet, ifl feine Sprit h^ufifl oon bebeutenber 2Bucbt
ber 2tnfdf)auung unb von großer rhptmifcher Nollenbung; auf btefern Oebicte
liegen wohl bie Qualitäten, bic ibn mit Stecht auch in Dcutfchlanb berühmt
unb gefehlt gemacht hoben unb weiter machen werben. Dr.Heinrich ©cbnabcl
Die alten traurigsfußen Sieber oon ber ©traßc
S0?it ihrem fchalen Steim unb abgebrauchten Seib,
SDtit ihrem Ipern falfchgefeftfer ©ilbcnmaßc
©inb noch oiel buftrer ©onntagS unb jur Slbcnbjcit,
2Benn Sicht unb Saute fanft [ich l&fett in bic ©tille. —
Dann fdfiläft bie ©tabt. Die bangen Slbenbglocfcn rufen
Sökbmüttg ihre Klage, unb wie tnenfchlich fchrille
Sluffchreie flbfmt baS Krcifchcn alter 2lngeljiufen,
Der Stiegel unb ber ©cheunen, bie gcfchloftcn werben. —
2luS fernem gelb manchmal, aus Sjof unb ©tall erwacht
Sin letfer, leifer Saut, ber bumpfe Stuf ber beerben,
Dann finft auf alles langen unb bie tiefe Stacht.
Kein SOtenfch! 3»n gelb bie Sinfamfcit, hoch aufgerichtet,
Unb Stcbelwallen, baS fich bätmncrnb bobenwärts
3u wetten £raumgejlalten unjäßlbar oerbichtct.
Unb burch ber müben gelber bunfelfchwerctt ©chmerj
Nerflingen facht bie alten Sieber von ber ©traßc
SDtit ihrem fchalen Steim unb abgebrauchten Seib,
SDtit ihrem holpern falfchgcfefjter ©ilbcnmaßc,
Unb fterben wie ber ©onntag unb bic 3(bcnbjeit. Ncrhacrcn
^ngeborg SSJtaria @irf, ©roßmutter Urfulaö ©arten, bem X>anifd>en
oon ^auline $laiber. Nerlag: 3*8.©teinf opf,©tuttgart. ©eb.SDtf. 5.—.
Die Nucher oon % SSt. ©icf finb nicht alle gleich an funftlerifchen Qualitäten,
aber baS ift wieber eines oon ben guten, eines baS beftehen wirb, auch wenn
bie nächftjährige SBeihnachtSfpringflut baS mcifte, baS jeßt obenan fleht, weg«
gefpült hat. ©roßmutter UrfutaS ©arten, ber im äjäufcrmcer Kopenhagens fein
cinfameS träumerifcheS Seben lebt, ifl baS ©pmbol ber tiefen ©eelc ©uliaS.
3ßr «£er$ ifl ein oerfchloffeneS ©eheimniS, auf beffen Srlbfung fie holbbcwußt
harrt. Der einjige SDtenfdf), ber biefen unermeßlichen Stcichtum ahnt unb bem
btefe grauenfeele bie oergebcnS in ber Slrbeit unb in ber Shc gefuchtc Erfüllung
bringen fbnnte, {ft ihr oerfagt für immer. Da fie ihr J?cr$ entbeeft, muß es
oerbluten. Diefer fchlichtc Staßmen umfaßt eine gullc IcbenSfräftiger ©cftaltcn,
hält eine Stethe lebenswahrer Srcigniffe jufammen. Die ©cfchichte ber heiß ;
blutigen Ulla, bie erfl nach langem Stingen in ihrer SDtuttcrlicbc fich fdbft ftnbet,
bic fluge fcharfbtidfenbe ©roßmutter Urfula, ©ullaS alltägliche ©chwcfler SDtarie«
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£ uifc, bie ouö bett gemeinfonten -ftinberphontofien fidf> ein behogltcbsbürgerltches
©lücf rettet unb bte anbertt — es finb SDienfehen unb Dtngc fo Hör gezeichnet,
rote boö Seben unö fie täglich juführt.
(Jö ift ein 33ud^ oom Sehen, mit fixerem 5luge gefront unb mit roormem
Jjerjen getrieben. Hermann $ur§, ©tuttgort
^£)eutfd)e J^eerfit^rer bon P. ^)elet*9]orbonne. Vertag: $orl ©tgt$s
tnunb, 23erltn. $>rei$ $Dtf.
SDiit einer feltenen Äurje unb Torheit entwirft ber SSerfoffer bte SebenSbilber
oon fiebjefm ber bebeutcnbften beutfehen ^>eerfu^rcr ber lebten 150 3of>re. 2Boö
unö an biefem beutfehen 23ucf)e befottberS gefällt, ift bie ^uuerläffigfeit unb
DbfeHröität ber Dorfiellung. @6 wirb uns Hör, bof btefe „Düchtigften" ouch
borutn bte „Führer" rooren unb eS werben mußten, tuet! fie für bte Slrmee on
3lrbettsleifhtng, «pflichttreue unb ©elbfijucht beifpt'elgebenb rooren. 3tttt befonberer
©enugtuung erfüllt eS uns ober, tn btefen Dppen gcrmonifd)en ©olbotentumS
burchroegS eble unb loutere 9toturen oerfbrpert ju fehen. Das 23uch müfte
feinem gonjen 3nh«lte nach getfiriger 23efil}ftanb jebeS Deutfchen werben, mog
er nun ©olbat fein ober nicht. Dberleutnont $.
£ubal ber §rieblofe. ^fjomoö <p. ^rog. 9torbtfche Verlags*
anftalt Dteumünfter. sp^is 5Dif. 3.50, geb. S9if. 4.—.
23eigegebene ^rittfen oom ölten 23j&rnfon, oon «ftanfen unb 23ang brüefen
bie grofe 93erounberung biefer Dichter für ihren SanbSmamt aus. 20?tr fcheint,
Dubai ber grteblofe ift mehr als ber SanbSmomt norbifchcr Dichter — er ift
otelleicht bte ©chtcffolSgeftolt biefer £eit. Unb monier oon uns mog ihn feinen
23ruber nennen. Sebenfalls ober bebeutet btefeS 23ucf> eine ber oomehmften
©oben beS heutigen ©fanbtnaotenS. — @6 tyonbelt fich um eine ©ommlung feffr
erlefener Otooellen, bte in ihrer ^»auptfache ouf inneren ©efcfjetyntffen beruhen.
Unb über bie pfpclropathifche Söerfchiebenheit ber gäbe! hinaus gibt ber ©tnHong
oon btlbcnber, fchoffenber ©efmfucht ben Otooellen einheitlichen SKhpthmuS, betn
©onjen ©til.
©ie hal>rn tm ©runbe einen Selben, ben Grtnfamett, beffen Jj>er$ unb 23lut
bte Dinge formt, beffen Dämmergebunbenheit bte ©eftolten unb Daten ooll
Drauer unb ©rouen felbft fchofft.
3u fofl ollen Otooellen haubelt eS ftch um boS GrrlebniS ber Siebe. Do ift
feine Sentimentalität. ätrag jeigt — unb er ift ein grofser Sffiiffenber — wie bte
©efchroifter Sufi unb (-rtnfamfeit uns boS Sttebtum werben ju .Kräften unb @rs
fcnntntffen, bte mon früher mpftifche nonnte, heute vielleicht oHulte hetft.
Der Stoum oerbietet es leiber, mehrere ©ttlproben ju geben. 3ch mbchte eine
einjtge onführen, bie in ihrer Äürjc fpricht: (5in 93erloffener finbet für einen
fcfncffolSootlen 2(ugenbltcf ju ber ©eliebten jurütf. Unb fie fogt ihm:
„Du gloubft vielleicht, bof Du gelebt baft? ®u haft nicht gelebt! Du bifl
umgegongen. Dos rooS on Dir lebte, roor Dein bunfleö 3ch."
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£)iefeS bunfte 3rf), febern gubiettben oerroanbt ober immanent, ftf>reitet burd)
baö fetifame 23ucb. £)a$ UngerobbtUicbe ift ^ier baö Olatitrltcbe. Sin $8udf>, ba$
in feinem ©runbton bie gebeimniSootte ©cb&pferfraft ber burcb ben Sro$ gefcbaffetten
Sinfamfeit jeigt.
Sin 23ucf), baS unö febr mitnimmt aiö bte 2SÄantfeftation einer fettenden
Statur, bte $ule£t eine fHtte ©efle findet:
„©iebe, rote atteö Seben gleich giocfen in ber Unenbttct>feit rotrbett."
©opbie ^>oecf)ftetter, 23ertin
^öul @(beerbctt*t / $)öÖ Perpetuum mobile. 93ertag: Srnft Storooblt,
Setpjtg. 9)rei6 geb. SDlf. 1.50.
2Benn ©cbeerbart, ber bt^ber bte Srrungenfcbaften ber Olaturroiffenfcbaften
unb ber Xecbntf atö 2Cnfcbauung$matertai für feine oft recht amüfanten, aftraien
Romane unb 9looetten benu^te, nun plbiUtcb ben 0tii umbrebt unb feine foö;
intfcben ^ufunftöpbantafien in bie 2Btrf(icbfett umfe^en rotU, fo bot man bocb
einiges SBangen, rote es habet ber ^Pb^fif geben rotrb. 3 umö f, roenn es ficb
um ein fo beifleS Problem, rote es baS beS Perpetuum mobile ift, bnn&elt.
£atfäcblicb roirb fie auch tn etn paar ©äl 3 en abgetan unb foroeit fte fonft auf;
taucbt, tn tiebenSroürbigfter SBeife umgangen. Unb bann fornmt ber alte ©cbeer;
hart jutage, ber uns oon ben fcbbnen Gingen erjdblt, bie mit ein paar taufenb
erotg iaufenber Staber ju machen roären, roie phänomenale 23eteucbtungen, be;
roegltcbe $>arfs, Slrcbitebtur aus ganzen ©ebirgen ufro. 23lcibt nur bie Haupt;
frage: rotrb’S geben? 2tm ©cblufj behauptet ber 2lutor eine befriebigettbe £6fung
beim Patentamt etngeretcbt $u haben. £>a baS 23ucblein bereits bte 3. Slufiage
erlebt bat, fcbetnt man mit einigen Hoffnungen bem Weiteren entgegenjufeben.
£>b roobt ber 2lutor auch? £ang
3lu$: Wichel, £)a$ »teuflifebe in ber Äunfh
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9feue 95er
Die Llnmerfungen in .Klammer finb Urteile bet Verleger felbfi.
Ototunrnffenftyaften
K ü l p c, «Profeffor Q. SrfenntniStpeorie unb
«Raturwijfenfdiaft. Sin ©ortrag. ©erlag:
S. Jpirjcl, Leipjig. 'Preis: 1.25 ©ff.
DaS Leben ber «Pflanje. Sin ©efarnt;
bilb beS botanifd>en LDiffenS. Verlag:
Jranfl)fd)C ©erlagSbanblung, Stuttgart.
'Preis 13 Lieferungen je 1 ©ff.
©iutter «)fatur erj&plt. «)faturgefd)id)t:
lid>e ©fi\rd>en von Sari Swalb. ©fit
jal)lreid)en Llbbilbungen. Verlag: Jrandf),
Stuttgart. «Preis geb. 4.80 ©ff.
Slabp, '21. SntbetfungSfaljrten in ben
eleftrifdjen Djean. ©fit jal)lreid)en 3^ U;
firationen. ©erlag: L. Simion, ©erlin.
«Preis geb. 6.50 ©ff.
Drojan, 3ol)«nueS. LluS betn Ofeid) ber
Jlora. 214 S. 8°. ©erlag: ®. ©rote,
©erlin. «Preis 3 ©ff., geb. 4 ©ff.
Ku(htrflefd?tcf)tltc(>e6
©erlin unb bie ©erlinerin. Sine Kultur;
unb Sittengefd)id)te. ©fit etwa 500 Llb;
bilbungen. ©erlag: Jp. ©onbp, ©etlin.
«Preis 20 ©ff., geb. 25 ©ff.
©utler, «Jf. ©lf. Die Umerifanet. LluS
Oratur unb ©eifieSwelt. ©erlag: ©. 0.
Deubner, Leipzig. «Preis 1 ©ff., geb. 1.25 ©ff.
Jab er, Jperm. Sfijjen unb 0efd)id)ten
auS '2Ut-'3apan. 3 m Stcnienverlag, Leip;
jig. «Preis 3 ©ff., geb. 4 ©ff.
DaS 2Bcib im Leben ber ©61fer.
JperauSgegeben von Lllbert Jriebcntpal.
(800 S., über 1000 3Uufirationen.) ©er;
lagSanjfalt ffir Literatur unb Kunfi, LI.;©.,
©erlin. «Preis 44 Lieferungen ju je 60«Pfg.
Jud)S, Sb. Die galante $$eit. 1. ©anb.
©erlag: Hlb.Langcn,©f ünd>en. «Preis 2 5©tf.
Kemmerid), Dr. ©far. Kultur ;Kuriofa.
2. ©anb. ©erlag: '2llb. Langen, ©füncpen.
«Preis 3.50 ©ff., geb. 5 ©ff.
Karup, Dr. 9f. Unter Kirgifen unb Durf;
menen. '2luS bem Leben ber Steppe, ©fit 100
Llbbilbungen. ©erlag: Klinfparbt $ ©ier;
mann, Leipjig. «Preis 5 ©ff., geb. 6 ©ff.
Scbulje ^ Sfpmanf, DaS beutfdie
Stubententum von ben <ejlen feiten
bis jur ©egenwart. ©erlag: 9f. ©oigt;
länber, Leipzig. «Preis: 7.50 ©ff., geb. 9©ff.
@ 03 taleö
Spnatten, S. v. Die Jrau im Kampfe
umS Dafein, ©erlag: 3* ©d>nell’fd)e
©erlagSbucbpanblung, «XBarenborf i. 2B.
«Preis 1.20 ©ff., geb. 1.80 ©ff.
Die @efellfd>aft. Sammlung fojialpfp;
(pologifdjer ©fonograppien. ©b. 33: Die
Srotif von Lou LlnbreeS;Satome. ©b. 34:
Der Dilettantismus von Ofubolf Karner,
«©b. 35,36: Die Llrbeiterbewegung von
Sbuarb ©ernflein. ©erlag: Olütten Loe;
ning, Jranffurt. «preis jebeS©anbeS 1.50 ©ff.
Lanb;unb@artenfiebelungen. JperauS;
gegeben von 2Ditlp Lange, ©fit 213 Llb;
bilbungen. ©erlag: 3* 3- SDfber, Leipjig.
«Preis 10 ©ff.
LiSjt, Slfa von. Sojiale Jitrforgetätigfeit
in ben ©ereinigten Staaten, ©erlag:
3. ©uttentag, ©erlin. «Preis 2 ©ff.
©faneS, Ulfreb. 3 n ^ 2anb ber fojialen
SBunber. Sine Stubienfaprt burd) 3 a P an
unb bie Sfibfee nad) Llufhalien unb «3feu;
feelanb. ©erlag: S. S. ©fittler S( Sopn,
©erlin. «preis geb. 6 ©ff.
SKetfen
DeS«PrinjenLtrnulfvon©apern3«9b:
erpebition in benDian;Sd)an. ©er;
lag: 9t. Dlbenbourg, ©fänden. «Preis
10 ©ff., geb. 12 ©ff.
Die weite weite «ZDelt. «©unte ©ilber
von beutfcpen Oteifcn. JperauSgegeben von
j
28
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PRINCETON UNIVERS1TY
mj.wL
i. ®b. 3: Die Sllt
S. Jpeibrid),
^rciS 6 9 J?f.
fu. 9Jlit 90
Sßerlag: 9i.
rei$ 1 ? «ütf.,
9}?eifler beg
DICHTUNG
DES ORIENTS
IN WERKEN DES
INSEL-VERLAGS
ZU LEIPZIG
;ntv'au@ogf).
13 : 9i. <Pq><T
llbum. Sßct
^Jacfibilbuinj
melte 2 litffä£e
QSctlag: $r.
ri$ 7.30 m.
iftfct in Äari:
?rl). ©taüiitß,
an D^eobor
•Artel, ii'ipjifl.
pf)ifdt>e < 2 rjdf):
tf., 3 eb. 5 9Jtf,
berDonnctl;
v. 2 Bebcr,
4.50 9Kf.
Original from 1
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©erlag: 2llb.2ar
Äemmetid).
2. ©anb
'Preis
EST-ÖSTLICHER
DIVAN von Goethe.
Doppeltitel,Initiale, Einband
und Druckanordnung von
Marcus Behmer. Einma¬
lige Auflage von 1300 Exem¬
plaren: 100 Exemplare auf Japanpapier in Perga-
ment ( M.40.—; 1200 Exemplare auf Büttenpapier
in Halbleinen mit Überzugpapier nach Zeich¬
nung von Marcus Behmer M. 12.—.
M IT Recht steht an der Spitze eines Verzeichnisses
orientalischer Dichtungen, die ein deutscher Ver¬
lag herausgegeben hat, das Werk, in dem der größte
vaterländische Dichter sich das Beste morgenländischer
Poesie angeeignet und mit seiner eigenen Kunst zu
einem neuen west-östlichen Ganzen verschmolzen hat.
Heute dürfen wir sagen, daß auch die Zeit für dieses
reife Werk Goethes gekommen ist, nachdem es langer
als irgend ein anderes sich dem Interesse selbst intimerer
Goethekenner entzogen hatte. Von unserm Neudruck
wird man rühmen dürfen, daß auch er orientalische
Anregungen selbständig zu einem neuen Schönen ver¬
arbeitet und daß er so das würdige Gefäß für den
wertvollen Gehalt darstellt.
2
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VÜII DtruifUjrn yinfirii. jyriuusgevjrvru vvu *
28
Original from
PRINCETON UNIVERS1TY
IE CHINESISCHE
FLÖTE
Nachdichtun-
f!*S g ßn chinesischer Lyrik von
Hans Bethge. Titel- und
HW Einbandzeichnung von E.
R.Weiß. Zweite Auflage.
In Pappband M. 5.—. Vorzugsausgabe:
J00 numerierte Exemplare auf chinesischem
Papier. In Seide M. 12.—.
AUF DEM FLUSSE. Von Thu-Fu
M EIN Schiff treibt durch das Wasser leicht dahin
Ich seh sein Spiegelbild auf klarer Flut»
Am Himmel gehn die Wolken, stumme Wandrer,
Und auch den Himmel seh ich in der Flut.
Wenn eine Wolke an dem blauen Monde
Vorübergleitet, fein wie ein Gedanke,
So seh ich, wie sie unter mir verschwebt.
Ein Märchenbild . . .
Mir ist, mein Schiff zieht selig durch den Himmel,
Ich fühle mich den Wolken nah verwandt, —
Und plötzlich weiß ich: Wie der Himmel sich
In diesem Wasser spiegelt, also blüht
Das Bild meiner Geliebten mir im Herzen.
. 95b. 3: 2>te Alt=
i von <£. Jpeibrid).
Jena. «Preis 6
£l>arafu. Wit 90
ngen. Verlag: 9i.
|t. preis 15 m,
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mittet.)
. 93incentvan@ogf).
93erlag: $Ji. «piper
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Fd;id)te von «Prof,
it über 1000 Xe,rt:
n farbigen Xafelu.
I)aft, 93erlin. 'Preis
i ju je 1 9DW.
in «Jlorbitalien
!om. 93erlag: Jul.
«Preis 6 «JRf.
IBanbSbetfer 93oteit.
SlaubiuS. 93erlag:
imburg. «Preis 5 9)tf.
i (5lTa»S. Jnfet
!.50m, geb. 5 m
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*5efatnmelte Auffüpe
)ereS. 93erlag: Jr.
g. «Preis 7.50 m,
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Berlin, ^rcig
AFIS, Nachdichtungen
seiner Lieder von Hans
B e t h g e. Einbandzeich¬
nung von E. R.Weiß. In
Pappband M. 5.—♦ Vor¬
zugsausgabe: 1 00 nume¬
rierte Exemplare auf chinesischem Papier. In
Seide M. 12.—.
WEIN HER!
EN Stein der Weisen her! Den Becher, Schenke,
Der alles in sich schließt, was köstlich ist!
Wein her! Ich will der Erde Haß und Hochmut
Abwaschen mir vom härenen Gewand!
Wein her! Ich will das Netz des pfäffischen Unsinns,
Das uns umgarnen will, in Stücke reißen!
Wein her! Ich will die Erde mir erobern,
Zu Füßen mir die ganze blühende Welt!
Wein her! Ich will zum Himmel auf! Das Diesseits
Und Jenseits übersegl ich kecken Flugs!
Wein her! Wein her! Bring mir den Becher, Schenke,
Der alles in sich schließt, was köstlich ist
4
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ia. «preis 6 9J1!.,
SCHUANG -TSE, REDEN
UND GLEICHNISSE. In
deutscher Auswahl von
MartinBuber. Umschlag-
und Einbandzeichnung von
E.R.Weiß. GeheftetM.4.—;
— Vorzugsausgabe:
50 Exemplare auf Japanpapier in Kalbleder
M. 25.—.
DER SCHMETTERLING:
I CH, Tschuang-Tse, träumte einst, ich sei ein
Schmetterling, ein hin und her flatternder, in allen
Zwecken und Zielen ein Schmetterling. Ich wußte
nur, daß ich meinen Launen wie ein Schmetterling
folgte, und war meines Menschenwesens unbewußt.
Plötzlich erwachte ich; und da lag ich: wieder „ich
selbst“. Nun weiß ich nicht: war ich da ein Mensch,
der träumt, er sei ein Schmetterling, oder bin ich jetzt
ein Schmetterling, der träumt, er sei ein Mensch?
Zwischen Mensch und Schmetterling ist eine Schranke*
Sie überschreiten ist Wandlung genannt.
«aht. 9Jiit 90
•rt. Verlag: 91 .
«Preis 15 9Jif.,
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Jetlag: 9i. piper
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beralbum. 23er;
2eip;,ig. Preis
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t. 23erlag: 3 u l-
Preis 6 9Jlf.
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tubiuS. 93erlag:
burg. «Preis 59Jlf.
(SjTapS. 3nfel:
^m, geb.5m
rammelte Puffte
& Verlag: $r.
«Preis 7.50 m,
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jNESCHAPUR. Aus dem
^Englischen des Edward
'nF i t z g e r a 1 d in deutsche
Verse übertragen von G. D.
Gribble. Nachwort von Franz Blei. Doppel¬
titel, Initiale und Einbandzeichnung von Marcus
Behmer. Geheftet M. 7.—; in Pappband M.8. ;
in Leder M. 12,—.
I M schattigen Grün ein aufgeschlagen Buch,
Zur Labung Brot, und Wein im kühlen Krug,
Du in der Wildnis singend mir zur Seite,
O, Wildnis! wärst mir Paradies genug!
D IE Wasser unbewußt ins Weltall fließen! —
Warum ?Woher? — Von diesem nichts zu wissen.
Noch vom Wohin! Dem Wüstenwinde ähnlich!
Und ebenso dann aus der Welt zu müssen!
* * *
IE ERZÄHLUNGEN
JJaus DEN TAUSEND
jjUND EIN NÄCHTEN.
Erste ungekürzte deutsche
^Ausgabe in zwölf Bänden,
(besorgt von Felix Paul
i^^Greve. Mit einer Einlei¬
tung von Hugo von Hofmannsthal und einer
Abhandlung von Professor Karl Dyroff über
Entstehung und Geschichte desWerkes.Titel- und
Einbandzeichnung von Marcus Behmer. Geh.
M. 60.—; in Leinen M. 72.—; in Leder M. 84.—.
W ELCHE Wunderwelt sich dem deutschen Leser hier
zum erstenmal wirklich erschließt, mögen einige
Sätze aus Hugo von Hof mannsthals Einleitung sagen:
Wir hatten diesesBuch in Händen, da wir Knaben waren:
und da wir zwanzig waren und meinten weit zu sein von
der Kinderzeit, nahmen wir es wieder in die Hand, und
wieder hielt es uns, wie sehr hielt es uns wieder!...
Nun sind wir Männer, und dieses Buch kommt uns zum
drittenmal entgegen, und nun sollen wir's erst wirklich
besitzen* Was uns früher vor Augen gekommen ist,
waren Bearbeitungen und Nacherzählungen; und wer
kann ein poetisches Ganzes bearbeiten, ohne seine eigen¬
tümlichste Schönheit, seine tiefste Kraft zu zerstören?
Das eigentliche Abenteuer freilich ist unverwüstlich und
bewahrt, nacherzählt und wiederum nacherzählt, seine
Kraft; aber hier sind nicht bloß Abenteuer und Be¬
gebenheiten, hier ist eine poetische Welt, — und wie
wäre uns, wenn wir den Homer nur aus der Nacherzäh¬
lung seiner Abenteuer kennten? Hier ist ein Gedicht,
. 93b. 3: Die mu
t von < 2 . Jpeibrid).
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Btyaratu. 9Jiit 90
ngen. 93 erlag: 9i.
n. 'Preis 15
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23erlag: 9i. pipev
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(Unberalbutn. 93er;
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^ 'Aquarellen.)
fd)id)te von Prof,
it über 1000 Irrt;
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Preis 6 Hif.
BJanbSbccfer 93oten.
SlaubiuS. 93erlag:
imburg. Preis 5 ?0ff.
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.50 m, geb. 5 9Jlf.
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3fȟofopf)ifct)e < 2 r, 3 t\l)'
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4.50 3Äf.
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2. ÜBanb.
«Preis 3
woran freilich mehr als einer gedichtet hat; aber es ist
wie aus einer Seele heraus, es ist ein Ganzes, es ist eine
Welt durchaus. Und was für eine Welt! Hier ist Bunt¬
heit und Tief sinn, Überschwang der Phantasie und
schneidende Weltweisheit; hier sind unendliche Begeben¬
heiten, Träume, Weisheitsreden, Schwänke, Unanstän¬
digkeiten, Mysterien; hier ist die kühnste Geistigkeit und
die vollkommenste Sinnlichkeit in eins verwoben* Es ist
kein Sinn in uns, der sich nicht regen müßte, vom ober¬
sten bis zum tiefsten; alles, was in uns ist, wird hier be¬
lebt und zum Genießen aufgerufen. Es sind Märchen
über Märchen, und sie gehen bis ans Fratzenhafte, ans
Absurde; es sind Abenteuer und Schwänke, und sie gehen
bis ins Groteske, ins Gemeine; es sind Wechselreden, ge¬
flochten aus Rätseln und Parabeln, aus Gleichnissen, bis
ins Ermüdende: aber in der Luft dieses Ganzen ist das
Fratzenhafte nicht fratzenhaft, das Unzüchtige nicht
gemein, das Breite nicht ermüdend, und das Ganze ist
nichts als wundervoll: eine unvergleichliche, eine voll¬
kommene, eine erhabene Sinnlichkeit hält das Ganze
zusammen ... Unvergleichlich ist diese Lebenswelt, und
durchsetzt von einer unendlichen Heiterkeit, einer leiden¬
schaftlichen, kindlichen, unauslöschlichen Heiterkeit,
die alles durcheinanderschlingt, alles zueinanderbringt,
den Kalifen zum armen Fischer, den Dämon zum Höker¬
weib, die Schönste der Schönen zum buckligen Bettler,
Leib zu Leib und Seele zu Seele... Wo hatten wir unsere
Sinne, als wir dies Buch unheimlich fanden! Es ist ein
Irrgarten, aber ein Irrgarten der Lust. Es ist ein Buch,
das ein Gefängnis zum kurzweiligen Aufenthalt machen
könnte. Es ist, was Stendhal davon sagte: das Buch,
das man immer wieder völlig sollte vergessen können
um es mit erneuter Lust immer wieder zu lesen.
8
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28
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PRINCETON UNIVi
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AUSEND UND EINE
NACHT. Aus der unge¬
kürzten deutschen Ausgabe
in der Übersetzung von
F. P. Greve ausgewählt
und eingeleitet von Paul
Ernst. Doppeltitel, Einband und Initiale von
Marcus Behmer. Vier Bände. In Halbleinen
mit Überzugpapier nach Zeichnung von Marcu s
Behmer jeder Band M.4.—; in Leder M.6.50.
ACHDEM die vollständige Insel-Ausgabe der „Er¬
zählungen aus den tausend und ein Nächten“ zum
ersten Male die alten Bearbeitungen und Kürzungen
beseitigt hatte, war es wünschenswert, auch eine neue
Auswahl zu schaffen, die aber wirklich nur Auswahl
sein und die ausgewählten Erzählungen und Märchen
unverändert in der echten Fassung des Originals be¬
lassen mußte. Es war nicht die Absicht, ein Jugendbuch
zu schaffen. Auch diese Auswahl, nach keinem andern
Gesichtspunkte als dem des poetischen Wertes getroffen,
wendet sich an gereifte Menschen.
**
Im Äußern unterscheiden sich die Bände der Auswahl
wesentlich von denen der vollständigen Ausgabe» Sie
sind größer und umfangreicher, so daß diese vier Bände
fast die Hälfte des Gesamtwerkes enthalten; vor allem
hat Marcus Behmer, von dem bekannt ist, wie er
mit feinstem Empfinden Anregungen der orientalischen
Buchausstattung selbständig zu verwerten weiß, neue
Zeichnungen für die Initialen und Titel geschaffen.
9
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93b. 3: Die mu
von €. Jpeibrid).
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9>rei$ 15 «DM.,
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3incenti'an@ogb.
Oerlag: 9i. ipiper
1 3 m
rberalbum. 23et;
Seipjig. 'Pn'is
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über 1000 De.«;
farbigen Dafein,
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n. 93erlag: 3ul.
Preis 6 9JM.
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3ff, geb. 5 9JM.
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23erlag: $r.
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9Jiuftfer in Äari;
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20 m.
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Preis geb. 6.5
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(800 ©., über
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©crlin. Preis 4
$udf)S, Sb. £)■
©erlag: 9ltb.ga
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2 . ©anb. ^
Preis 3.5
28
Digitized
ed b. GOOglC
AUSEND UND EIN
TAG. Orientalische Er¬
zählungen. Ausgewählt und
eingeleitet von Paul Ernst.
Die Übertragungen von
Felix Paul Greve und
Paul Hansmann. Titel und Einbandzeichnung
von Marcus Behmer. Vier Bände. Geheftet
M. 16.—; in Leinen M. 20.—; in Leder M. 28.—.
Vorzugsausgabe: auf Büttenpapier in Per¬
gament M. 56.—.
M IT dem reichen Inhalt der „Tausend und ein
Nächte" ist der Märchen- und Novellenschatz der
Morgenländer noch längst nicht erschöpft. Zwar wird
niemand hoffen dürfen, jene Zauberwelt in irgendwel¬
cher Vollständigkeit kennen zu lernen, aber viel ist seit
langem ins Abendland gewandert, und berechtigt ist
das Bestreben, das Beste jenes Schatzes, soweit es nicht
in den „Nächten" enthalten ist, auch in deutscher
Sprache zu vereinigen.
„Tausend und ein Tag" ist eine moderne Sammlung,
die eine Nachlese zu „Tausend und eine Nacht" ver¬
sucht : aber sie entlehnt ihren Titel einem alten Werk, das
sich das gleiche Ziel steckte, und dies alte Werk bildet
zugleich den Grundstock von Paul Ernsts neuer Arbeit.
„Wer Tausend und eine Nacht liebt," schrieb Hermann
Hesse im „März", „wird die Aussicht auf weitere vier
Bände solcher orientalischer Geschichten mit heller
Freude begrüßen."
10
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)IE GESCHICHTE DER LIEBENDEN VOM
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K ASIM der Sohn des Adi, pflegte zu erzählen, daß
ein Mann aus den Banu Tamim also sprach: „Ich
var eines Tages auf der Suche nach einem verlaufenen
Tier, und als ich dabei zu den Wassern der Banu Talj
gelangte, sah ich zwei Gruppen dicht beieinander stehen,
jnd siehe, die Leute der einen wie die der anderen
»tritten unter sich* Ich betrachtete sie genau und ent¬
deckte in der einen Gruppe einen Jüngling, der verzehrt
war von der Krankheit, so daß er einem abgenutzten
und vertrockneten Wasserschlauch glich. Und als ich
ihn ansah, siehe, da sprach er diese Verse:
Was fehlt der Schönen, daß sie nicht wiederkehrt? —
Mißgönnt sie sich mir, daß sie der Groll verzehrt?
Ich war erkrankt, und die Freunde kamen zuhauf —
Was hat, mit ihnen zu kommen, dir verwehrt?
Wärst du erkrankt, ich liefe gar schnell zu dir — Und
* keine Drohung hätte mich zögern gelehrt:
Ich liege allein und vermisse dich —Verlust deiner Liebe
hat mich die Trauer gelehrt!
Und seine Worte vernahm ein Mädchen in der anderen
Gruppe, das zu ihm eilte; und als die Ihrigen ihr folgten,
wehrte sie sie ab* Da erblickte der Jüngling sie, und
er sprang auf und lief auf sie zu, während auch die auf
seiner Seite ihm nacheilten und die Hand auf ihn legten«
Er aber riß sich los und befreite sich, und sie befreite
sich ebenso; und als sie beide frei waren, liefen sie zu¬
einander, und als sie sich zwischen den beiden Gruppen
trafen, umarmten sie sich und stürzten tot zu Boden*-
Da kam ein Greis aus den Zelten, trat zu ihnen hin
und rief aus: ,Wahrlich wir sind Allahs, und zu ihm
kehren wir zurück!' Und unter bitteren Tränen sprach
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Mittler, 9t. «
«ftatur uitb
Icubner, Seif
Jflber, Jperm
aus 2llt:3api
Jtg. «Preis 3
£)aS 2Beib
JperauSgegebe
(800©., Übe:
lagSanfialt fü
95erlin. «Preis
$ud>S, Sb. 2
SSerlag: 2UbA
Äentmericp, >
2. SBanb. 93ei
«Preis 3.50 «OT
28
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er: , Allah habe Erbarmen mit euch
beiden! Beim Allmächtigen, wäret
ihr auch im Leben nimmer vereint,
so will ich euch doch im Tode ver¬
einigen. 4 Und er befahl sie aufzu¬
bahren, worauf man sie wusch und
in ein einziges Totenlaken hüllte;
und man grub für sie ein Grab und
betete ein Gebet für sie beide und
bettete sie in der gleichen Grube;
und in den beiden Gruppen sah
ich keinen Mann und keine Frau,
die nicht um sie geweint und sich
das Gesicht geschlagen hätten.
Ich fragte ihren Schaykh nach
ihnen, und er spracht ,Sie war
meine Tochter, und er meines Bru¬
ders Sohn; und die Liebe brachte
sie soweit, wie du sie siehst. Rief
ich: ,Allah ersetze sie dir! Aber
weshalb vermähltest du sie nicht
miteinander? 4 Sprach ert ,Ich
fürchtete Unehre und
Schande, und jetzt
bin ich beiden
verfallen. 44
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig*
Nr. 105.
•7'” w,r 'l r *" V*” r
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PRINCETON UNIVERSITY
Jp. Dobenef. ©erlag: 3 . Bettler, Leipjig.
Preis geb. 5.50 ©if., in ©orjugSeinbanb
12 ©if. (9ieifefd)ilberungen von ©octfjc,
Jperber, Jpumbolbt, Sfjamiffo, Jpeine,Jpebbel
unb sielen anberen.)
Äurj, Ä. ©om TOI jum $ujii>ama.
©erlag: Jpuber $ So., $rauenfelb. <preis
5 m
9iorbpolfal)rtcn. ©ericfjte auS ben großen
2Berfen ber ftorfd>er entnommene befon;
berS für bie 3 u 9 en b geeignete 2lbfd)nitte
(160 S. mit 8 2lbbilbungen). ©erlag:
9BiII>elm ®cid)er, ©erlin. Preis 2.20 ©if.
Sd>ontburgf, JpanS. 2Bilb unb ©Mibe
im j£>erjen 2lfrifaS. ©iit über 100 pl)oto;
grapf)ifc(>en 2lufnaf)men. ©erlag: Jleifcbcl
ff <5o., ©erlin. <preiö 8 ©if., geb. 10 ©?f.
(Jpagenbecf: ©iit biefem 9cad)tvud)g von
2lfrifaforfd>ern fann Deutfd)lanb jufriebcn
fein.)
Sd)tveini( 5 , JpanS Jpermann ©raf von.
£>rientalifcf)e ©Janberungen. ©erlag: Diet;
rid) SJieimer, ©. Preis 6 ©if., geb. 7.50 ©if.
23tograpf)tcn unt> 23rtefe
Slefelb, Srnft. Der pl>ilofopf)ierenbe ©aga;
bunb. LebenSbeicftte eines ©Janbcrfomi;
bianten. ©erlag: Oiob. Lup, Stuttgart.
. Preis 5.50 m., geb. 6.50 m
©raf €dbred)t Därtffjeim. ßrinite;
rungen alter unb neuer B«t. ©erlag: 3-
©.©iefcler, @t. <Preiö 4.50 ©if., geb. 5.50 ©i f.
LebenSerinnerungen von Dr. 3 u l‘ u $
von Sdarbt. ©erlag: S. Jpirjel, Leipjig.
Preis 2 ©be. 12 ©if., geb. 15 ©if.
P laten. Der ©rieftvedjfel bcs ©rafen
Lluguff von piateit in 5 ©Änben. fyxaufc
gegeben von Sdjefffer unb ©ornfiein. ©er:
lag: ©eorg ©luller, ©iändpen. Preis
1 ©b. 7.50 m, geb. 10 m
Pofdjjinger, v. 2llfo fpradp ©iSmard.
©b. 2: 1870—88. ©erlag: <5. Äonegen,
©Men. Preis 8 ©if., 10 ©if.
23tffcent>c Äunft
Safimir von (StylebomSfi. Der Jpof von
Serrara. ©iit 36 ©ollbilbcrn. ©erlag:
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.f)artmann, Dr. p. Die gotifd)e ©ionu;
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mann, ©tönten, Preis 36 ©if.
Die Äunftin ©ilbern. ©b. 3: Die 2llt:
niebcrlÄnbifdje ©ialerei von <2. .£eibrid>.
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in deinen 7 ©if.
Äurtf), Dr. 3 u l*uS. ©Ijarafu. ©iit 90
teil« farbigen 2lbbilbungen. ©erlag: 9i.
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18 ©if. (Der gr6jtte aller ©ieifter be«
japanifd)en ftarbf)oljfd)nitteS.)
©ieier;® raef e, 3uliug. ©incentvan@ogl).
©lit 40 2lbbilbungen. ©erlag: 91. Piper
if So., ©iftndjen. Preis 3 ©if.
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von 25 ©ottadten unb 2lguarellen.)
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abbilbungeit unb vielen farbigen Xafcln.
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18 bis 20 Lieferungen ju je 1 ©if.
®efd)id>te ber Äunfi in ©orbitalien
von Sonabo 9iicci, Oiotn. ©erlag: 3ul*
Jpoffmann, Stuttgart. 'Preis 6 ©if.
S^äfer, 9iub. ©otn ©anbSbeder ©oteit.
©ilber ju ©iatt^iaS GlaubiuS. ©erlag:
©ujf. Sd)loe§mann, Jpatttburg. 'Preis 5 ©if.
©elbe, Jpenrp van be. SlTapS. 3 n f c ^
Verlag, Leipjig. Preis 3.50 ©if., geb. 5 ©if.
SÄufif
Ä r e p fcf) nt a r, Jperm. ©efatttmelte 2luffApe
über ©iufif unb anbereS. ©erlag: $ r *
933ilf>. ©runotv, Leipjig. Preis 7.50 ©if.,
geb. 9 ©if.
Storf, Äarl. ©iufif unb ©iuftfer in Äari=
fatur unb Satire, ©erlag: ®er^. Stalling,
Olbenburg. Preis geb. 20 ©if.
2Bagner, Oiidparb. 2luStval)l aus feinen
Sdpriften. .^erauSgegeben von St.
(Jhamberlain. 3 n felverlag. Preis 2 ©if.,
in Leber 4 ©if.
9iid)arb 2BagnerS ©riefe an Dtyeobor
2lpel. ©erlag: ©reitfopf if .ipÄrtel, Leipjig.
Preis 3 ©if., geb. 4 ©if.
SHotitane 9loüeUen Srjd^lungcn
©aljac,Jponoree be. pi)ilofopl)ifd)eSrjAl);
lungen. 3ttfelvetlag. preis 4 ©if., geb. 5 ©if.
Sl)effertön, 0.Ä. Der ©iann berDonnerS:
tag tvar. Oiotnan. ©erlag: v. 2Deber,
©iundpcn. p'reis 3.50 ©if., geb. 4.50 ©if.
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Dautbenbet), ©lar. Dir geflügelte Srbe,
Sin Sieb ber Siebe unb ber 2Dunbcr um
fieben “filtert, ©erlag: 2llb. Sangen,
©lündjen. preis 10 ©lf., geb. 12.50 SWlf-
Sulenbrrg, gerben, Sottberbare ©efcf>id) :
ten. Verlag: S. ©omol)lt, Seipjig. 'Preis
4 fill., geb. 5 ©lf.
$alfe, ©ufia». ©eelgüfcf). ©oorllen. ©erlag:
®retl)lein tf So., Serlin. Preis 3 ©lf.,
geb. 4 ©lf.
Jperjog, ©ub. SS gibt ein ©lücf. ©ooellen.
©erlag: 3* ©• Sotta, ©acf)f., Stuttgart.
Preis 3 ©lf., geb. 4 ©lf.
Jpepfe, p. DaS Smigmenfd>lid)e. Sin
$amilienf)auS. Novellen, ©erlag: 3*
®. Sotta 9lad)f., Stuttgart, preis 4 ©lf.,
geb. 5 ©lf.
Jpoljamer, 2Bilf>. Der Sntgleifie. ©oman.
©erlag: Sgon Jleifdjel 4 So., ©erlin.
preis 8 ©lf., geb. 10 ©lf. (Sin nad>;
geladenes 2Berf JpoljamerS.)
Jpucf), Jriebr. Snjio. Sin tnuftfalifdjer
©oman. ©erlag: ©lartin ©Wrife, ©lün;
d)en. Preis 4.80 ©lf., geb. 6 ©tf.
Jpucf), ©icarba. 2)er Jpaf)n »on Qualen;
brücf. ©erlag: Sdjufier 4 Soeffler, ©er;
lin. Preis 2 ©lf., geb. 3 ©tf. (Sin Äranj
»on Srjüljlungen meiflerfjaften ©eprügeS.)
#ulbfd)iner, ©icf>arb. Die ©ac^tmafjr.
Dioman. ©erlag: 2llb. Sangen, ©lünc^en.
Preis 3.50 ©lf., geb. 5 ©lf.
3»fepf). Äeoelaar. ©oman. ©erlag:
©. ©rote, ©erlin. Preis 4 ©lf., geb. 5 ©lf.
©lann, j£>cinr. DaSJperj. Olosetlen. 3«f^ :
»erlag, Seipjig. Preis 4 ©lf., geb. 5 ©lf.
Pf»ilippi, $ri$. 5luf ber 3nfel. Jud)tl)<uiS:
gefcf)id)ten. ©erlag: S.Staacfmann, Seipjig.
Preis 3 ©lf., geb. 4 ©lf. (Jucf>tf)auS;
gef<f)icf)tcn »on einem 2lnftaltSgei|ilid>en.)
©ofegger, Peter. DaS ©ud) »on ben
kleinen, ©erlag: 2. Staatfmann, Seipjig.
Preis 4 ©lf., geb. 5 ©lf. (DaS ©ud)
entölt ©ofeggerS gefammclte Äinber;
gefd)icf)ten.)
Scf)recfenbad), Paul. Der Ä6nig »on
©Ottenburg, ©erlag :[2. Staadmann, Seip;
jig. Preis 4 ©lf., geb. 5 ©lf.
©ofjnrep, Jpeinr. 2Benn bie Sonne auf:
gebt. ©erlag: 2)eutfc^c2anbbud)^anblung.
Preis 1.50 ©lf. (Sine SluSmabl auS ben
Dorfjugenbgcfd)icf)ten.)
Sopfa, Dtto. Der Jrembling. ©oman.
©erlag: 2llb. Sangen, ©längen, preis
3 ©lf., geb. 4.50 ©lf.
Strobl, Ä. Jp. Der brennenbe ©erg.
©oman. ©erlag: ©ita, ©erlin. preis
4 ©lf., geb. 5 ©lf.
2Bof)lbrÄ<f, £>lga. DaS Heine ©lüd.
©oman. ©erlag*. ©retf)lein tf So., Seip=
jig. Preis 3.50 ©lf., geb. 4.50 ©lf.
©crfc^tcbcncö
©rebt, Dr. S. 2B. Die 2Hpen unb ihre
©laler. ©erlag: Dfjeob. D^omaS, Seipjig.
Preis 6 ©lf., geb. 7.50 ©lf.
Der fleine Douffaint:2angenfd)eibt.
ftranj6ftfc(>. Jur fcfmelljten Aneignung ber
Umgang6fprad>e burdj Selbfhinterrid)t,
»erfaßt »on 21. ©ornap. Sangenfdfjeibtf^e
©erlagSbud)f)anblung ©erlin. Preis 3 ©lf.
Äod)funji ber ©eujeit »on ©ertin unb
Slfriebe. ©erlag*. S. 2lbigt, 2BieSbaben.
Preis 6 ©lf.
Ärampen, Jp. 3* 2DaS ift »ornefjm?
©erlag: Dr. p. Sangenfc^eibt, ©erlin.
Preis in Seinen 10 ©lf.
Sinfe, Dr. $rj. Die Suftfc^iffafjrt »on
©lontgolfter bis ©raf Zeppelin. ©erlag:
2llfreb Sc^aH, ©erlin. Preis jDriginat
Prac^teinbanb 12.50 ©lf.
©lenfd) unb Di er. ©runblagen einer
plafKfc^en 2lnatomie für Äünfiler »on
21. ^riebel. ©erlag: S. ©einfjarbt, ©lün;
eben. Preis 5 ©lf.
©oad, jriebr. Die timifc^e Sampagna.
©lit 236 jum großen Deil ganjfeitigen
2lbbilbungen. ©erlag: »on Brandt tf So.,
©om. Preis 7.50 ©lf.
plinjner, Paul. 2luS meinem Seben.
©eiterige ©Äcfblicfe unb SluSblicfe. ©er;
lag: $r. Sngelmann. Preis 3 ©lf., geb.
4 ©lf. (plinjner mar Seibfiallmeifier beS
ÄaiferS.)
©umpf, Sanbric^ter, Dr. ©I. ©olf unb
©ec^t. ©erlag: ©. Stalling, Dlbenburg.
Preis 2.40 ©lf., geb. 3 ©lf.
2lUe ©en&UKgen finb an ben ^etauSgeber QBolter 2ßei<barbt in Dadjau ju richten. ^Cerantroortlicf) für ben
3nbalt unb 3nferate i(i ber Verleger ®rn(i ©cbeibing in München. — ©ebrucft in ber •pof«©ucb= unb »©teinbrucfetei
»on 2)ietf<b & ©rücfnet in Sßeimar.
Diefem Jpeft liegt ein Profpeft beS 3nfel»erlageS in Seipjig unb beS ©erlageS ©lartin
©loericfe in ©löndjen bei, bie mir forgfältig $u prüfen bitten.
30
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PRINCETON UNIVERSITY
. ES SSSSSSSSS .
Sn SRarttn SKtfrife$ 93erlag in
SJiündSKn tji erfc^ienens
6 n§io
(Ein mufifalifc&er Utoman
üon
grtebricb #ucb
sprei* geheftet $fl. 4,80, gebunben 0)?. 6,—
Umfang 513 ©eiten. Srjte* bi* brittc* $aufenb
€>ft 1910, oierte* bi* fe#e* $aufenb 9lot>. 1910
jf) ermann Jpeffe fagt in einem Feuilleton
m Sfteuen 3ütic^er Bettung über biefe$ neue
93ud) be$ QSerfafierS bon „$Mtt unb F^S":
„Der Vornan ,Snsio'non Friebricb *£>ucb
ijl ein belldugtge* unb fc^dtte^ 2BerF. Sr (teljt au* wie
eine Äünfllergefcbicbte unb e* (leben gute, ernftyafte
< 333orfe über ?07ufif barin, auch i(t ber -£)etb wirtlich
ein geborener $0?u(tfer unb fein ©chicffal jum $eil
eine Äunjllertragbbie.... *2Bie alle Bücher biefe*
Dichter* ijl auch ,Snjio' weniger eine Srjdjjlung, al*
eine prachtvolle ©ammlung von Sharafterjeichnungen,
worin Friebrich *&uch ein $?ei|ter ift. Sr will nicht
I
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERS1TY
• ' 9 . .'4»«Vf»t3l
3 (
ben $luß unb SXhpthmutf betf £eben$ nachfchaffen, in
welchem bie <Perfonen am £nbe im (Erleiben gemein*
farner 9tofwenbigFeit bcr pcrfdntic^en Q^ebeufung Per*
luftig gehen. UmgeFeljrt ßeljt er Pielmehr i'ebe jigur
al$ CharaFter, ate einmalige Gilbung unb ©eßalt,
unb bie .&anb(ung befielt nicht barin, baß bie ©e*
fefee be$ ©efchehen* ben #intergrunb für bie Jiguren
gdben, fonbem e$ bleibt ßefä bie ^igur #auptfache
unb wirb Pom Erleben berührt wie ein *J>rüfßein porn
befall ober auch umgeFefjrt. $tag bicfe 5lrt pon
£arßellung ben Nachteil haben, baß ber £uß am
Charafterjeichnen etwa einmal bie Äunß ber fiüfitgcn
(Erjdljlung geopfert wirb (eingefchobene £5riefwechfel!),
fo iß fte hoch fo ßarF unb gldnjenb, baju heute bei
und fo feiten, baß mir ein folche# $8uch nur mit
freubiger £)anFbarFeit aufnehmen Fünnen.
Jriebrich #uch hat, barin mit Äeller pergleichbar,
bie Stacht, un$ ju rühren ohne /eben ^ebenton pon
Sentimentalitdt. £)ie fcheinbar unperfonliche ©e*
rechtigFeit, mit welcher er jebe Jigur jur ©eßalt er#
hebt, wirb liebenämürbig, inbem er trofcbem Stellung
ju ihnen nimmtunb benen, bie er minber fchafct, burch
eine leicht moFante Dünung im Schilbern bie Polle
Wertung unb £rnßhaftigFeit aberFennt. 2)abei ifl
Feine Jigur Fonßruiert, jebe tut (ich reich unb lebenbig
in Pielen Situationen Funb, wobei oft ein feiner, ganj
unfentimentaler «Öumor in reichen Richtern fpielt.
Unb fo iß ber fftoman ,(Enjio', beifen ©efchichte
eigentlich unfroh unb faß peinlich wdre, ein
hellet, fchünetf ÄunßwerF geworben/
iVftf
Lg.a.y,fta!r
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PRINCETON UNiVERSITY
9SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS3SS S.
* .
Soeben iß erfd>ienen bie ||*— 15 * 2 tuflagc t>on
£ermann£efTe
(Sertrub
Vornan
(Bebeftet 4 ttlP., in Pappbanb 5.50 frlF. in Hicbbaberbalbfranjbanb 7 ttTF.
TdglicheHunbfchau: £in fchines, ftilles Buch roll ftarfen inneren Gebens. Hein großes
0chtcffal, bas burch feine fragil hwreißt unb 3 ermalmt, fonbern ein mit echten Sreubcn unb
0chmer3en innig erlebtes JDafein aus bem JDurchfchnitt ift es, baß ftch l)\cv in aller Keufctyljett ent
fchleiert.£in reiner,verfonnener3auber 3 artefterpoeffe liegt über bic gan 3 ejDarfiellung ausgebreitet
£ine hoh e fünftlerifdje Sreube, bie in feinem tHißflang geft6rt tvirb, vermittelt biefe ^Dichtung,
Herliner Tageblatt: Unb groß ift bie fünjtlerifdje 3ucht bes {Dieters, ein fraftvolles Seft
galten am einheitlichen Klang unb Kolorit, bas immer rvieber bas Weltbilb nur burch ben
Blicf biefes eines tHannes „nebenbraußen" 3 eigt uns bod? 3ugleich auch fein ruhiges, um
verwirrtes (Seltenlaffen aller JDinge unb tttenfehen in feinem Umfreis. Bis 3 um ©chluffc
ift ein jtarfes, ficheres, ethifd;es unb unbefchtvertes £mporfchrelten, bas ein Enterbter
unb bennoch Keiner ausführen, tveisheitfpenbenben 0 d?mer 3 en flaglos unternimmt
2tlbert ftoiigenxX)erlö0Xtnim«^cn
3m 3£cniett = 3Serlag $ u £ e i p j 13
£rtne>Menl)cr für 1911
fjeröuägegefeen von Tugen .ßorn
3it forgfältiger buc^tec^ntfc^er Teftaltung unter 23ertt>cnbung ber Sngcborgs
Antiqua oon ^rofefTor kieuFenO mit bem .^cinemebaitton uonDomb b’31ngcr0
1851 — einer Jjeme$etc(munq 1828 — einem 3ugenbportr<St feines— einem
Sörief $etne6 an feine ©cfwefter in gaFfimiie unb 9tctl)ete £ob ale (ürrroürger.
kartoniert $0iF. 1.50 3n Pergament 5DiF. 4.—
5luö bem3nf)alt: karlJpendfetl: 2BaS benfen @ie von jpciimcl) jpetne—®etfelbc:jpeinc:£)mfmat
in £)Äffelborf—£)erfelbe: Jpeinricf) j£>eine — Sßorfjeintfc^e 2orelet;bicf)timgen — @cf)lacf)tfelb bei
jpafiingS — 'prof. Jpenri SJidEjtenberger — ^ariS: JpeincS Schaffen unb <Perf$nticf)feit — Jpeine an
feine @<f)n>ef}et — J£)eine über ben „Jliegenben JpoU&nber"—.peine über bie Spolera in <pariS 1832
0pe$iöl»<ProfpeFte unb iöuftrierter Katalog urnfonß unb portofrei!
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V erlagderj .G.Cotta’schenBuchhandlung N achf.
Stuttgart und Berlin
Dantes Göttliche Komödie
Übersetzt von
Otto Gildemeister
Vierte Auflage
Geheftet M. 8.50, in Leinenband M. 10.—, in Halb»»
franzband M. 11.—
Zu beziehen durch die meisten Buchhandlungen
1 1 ' I . J 1I1II111 ! 1 f ; I . I > 4 ] j ] - j ] | i i f i i i » « t ‘ :
^ ex
JULIUS
HÜTTNER
(Ejrli&rts
$lifd)ce$ für (Sjrlibriö in tterfefyie*
benen SKeyrobuftionöorten, fotvie
bic Sßemelfdltigung in jeher £)rucf *
tedmif liefert olö ©pejiolitdt bte
Äunftbnuferei 91. €^oIb
SDlÜncfyen, 3Bittelöbod)erplafc 3
Selepljen 2552
2luf Anfragen tinrb facbftmbigcr Slot
erteilt. Güntiuürfc guter $un(Hcr roers
:: ben gerne »ermittelt ::
‘ I ' ; , ; ! • I , ■ | | | I I I I I I I I [ j j j | 1 | 1 j j j ] | | j I I I I I I I | | | IIIIIIlIII
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it>cihnod)tel>cft
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Xbctymtytcn
JDic Hacht liegtauf ben gelbern; 0temennacht auf 0<hneegeftlbe, unb burth Me
weiten glichen fteigen Keinen einseiner Ulenfchen, jeber Hintermann bie gußs
fpuren feines X>orgdngers bettutjenb. fluch grauen unb größere Kinber ft'nb in ber
Keibe. E ben fchlügt es vier Ubr vom türm ber Kirche, unb bie (BlocFen füllen bie
0dmeelanbfchaft mit heiliger Weihe: Chnfl ifl geboren! £)ie Wanberer fagen nichts
anberes su einanber als: Cas ift febön! ‘Uber fie empftnben, baß es nichts (Bröße*
res gibt als bas „Fünblich große (Beheimnis": (Bott ift geoffenbaret im gleifch,
gerechtfertigt im (Beift, erfchienen ben Engeln, geprebigt ben Reiben, geglaubet
von ber Welt unb aufgenommen in bie Herrlichkeit. Es ftnb einfache Heute, bie
im 0dmee sur Chriftmette gehen, noch einfältig im (Blauben ber Düter, unges
brochen burd) bie mobemen 3w eifei, <Lbriftfeft feternb mit ber felfenfeften Ubers
jeugung: Unb wür’ bies Kinblein nicht geboren, mir würen allefamt verloren! 0ie
gehen unb warten vor ber Falten Kirche, bis um 5 Uhr bie genfter hell tverben unb
bie Pforten ftch öfftien, bamit eine Ulenge PolFs, wie nie am tage, bie ttacht*
feier erleben Fönne, bereu H<*uptteil bie „Weisfagung" ift, bie ein Knabe von ber
Kanjel ftngt: Uns ift ein Kinb geboren, ein 0obn ijl uns gegeben, beffen Herr*
fchaft ift auf feiner 0chulter, unb er heißt Wunberbar, Kat, Kraft, Ewig*
vater, griebefürft! JDas muß man erft gehört haben, ehe man ju H<*ufe Weih*
nacht feiern Fanit. Ein Weihnachten ohne bie ganje Wucht ber alten kirchlich«
biblifchen, majeftötifcben(Beheimni|Te würbe für biefe Ulünner, grauen unbKinber
unbenFbar fein. Einen tbriftbaum haben fie nicht alle, benn ber thriftbaum ift
etwas Utobernes für fie, eine Einführung vornehmer Heute, aber uitbebingt feft
ftebt ihnen im UTittelpunFt bes tags: Euch ift heute ber Heilanb geboren, welcher
ift tbriftus, ber £err in ber @tabt JDavibs! 5Das ift echtes Weihnachten. fluch
wo man fo nicht feiern Fann, hat man bas (Befühl, baß ein Weihnachten ohne
ben tiefen Hüttergrunb bes alten (Blaubens an feinem inneren (Behalte verloren
hat. 3e weniger man ftch mit jenem alten (Beift einig weiß, befto mehr umgeht
man bie Kinberfrage: UTutter, warum feiern wir eigentlich Weihnachten^
2lus Sriebrüfy tfaumanns (Bottestyilfe, (Befammelte 3lubad>tcn. Verlag von Vanbentyoerf 4 Xupredjt in
(Bittingen. preis geb. Ulf. 6.—.
jDer £ngel bes litelblattes würbe ber Sammlung geiftlidjcr lieber „jDer jDom" entnommen. Verlag:
tUartin tnirite in Htundjen. preis Ult. Z .—.
2
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Heue Romane
Die »er den Soren. Roman oon C. Piebig. Perlag: ifgon gleifcbet
& Co., Berlin. Preis Ulf. 0.—.
Cnjio. Hin muf1Palifd)er Roman t>on Jriedrid) $udj. DTartin UUriPes
Perlag, Pt ü neben. Preis Ulf. 4.$0, geb. PTP. 0.—.
ttteifter ^oadßm Paufctvang. Roman oon €. D.Kolbenbeyer. Perlag:
(Beorg PTüller, Ptüncben. Preis PTP. 5.—♦
Die ?luf 5 ei<bnungen des Platte Haurids Drigge. Don Rainer Ptaria
RHPe. 3nfelverlag, Heipjig. Z Bände. Preis DTP. 4*50.
Ditterföbe £iebesgef<bi<blen. Don Don» Rnü.Dartfä). Perlag: H.©taacE*
mann, Heilig. Preis DTP. 4.—, geb. DTP. 5.—.
Dos 6onnen(ond und andere €r£äblungen. Don l>ans $offmann.
Perlag: (Beorg PTüller, PTüncben. Preis geb. DTP. 0.50.
Cb. gontane meinte einmal: ein Roman non brei Bünden fei immer eine
Heiftung. Das neue Buch 6er grau Piebig mißt $war nur Pnapp viereinhalb*
hundert ©eiten — eine Heifhtng in jenem gontanefeben Doppelftmte ift es aber
auch. Diefe fleißige grau Pann alles, was fte will: fte iß ein verborgenes
Seitungsgenie. ©ie wittert ©toffe, die irgendwie „reif" find für ein breiteres
PubliPum, und dann fdjretbt fte ungefäumt rüftig drauf los. feilte „Die
Wacht am Rhein", morgen „Das fcblafenbe $eer" des ©laventums, über*
morgen die (Befcbicbte der Cempelbofer PTillionenbauern, „die vor den Coren"
ihre ländliche Unfcbulb einbüßen. Wer nichts non grau Piebig Pennte als
eben dies leßte Bu<b, der würde fagen: als Perfucb nicht uitgefcbicEt. Wer
fte aber non ihren hoffnungsvollen Anfängen her bis $u diefer jüngften hoff*
nungslofen ^andwerPerarbeit verfolgt hat, der fcbüttelt verwundert den Ropf
über das literarifebe, ja diebtertfebe 2lnfeben, das fte immer noch genießt. Unter
aH ihren Cempelhofern finde ich auch nicht einen einjigen lebendigen PTenfcben,
nur $ured)tgemacbte, aber natürlich berlinifcb und bäurifd) jureebtgemaebte
^aubenßoefe. Das bofe (Seid, jaja. Die bäuerliche 3«5ud)t, die Degeneration,
©uff, UnglücE in der Hiebe, in der ifbe, ©uff. Säber Bauerntroß, ^errfcb«
fuebt, Habgier. Und dann, verehrter tiefer, bod) auch wiederum rührende
PTutterliebe und etwas befebeibenes (Blücf. (Dh, grau Piebig Pennt ihre Heute;
die Cempelhofer meine ich nicht, fondem die Hefer. ©ie Priegen alles, was
und wie fte es brauchen. Und die „Hiterarifcben" unter ihnen werden reich«
lieb fatt an der Unmaffe Pfycbologie. Häuter feine 3üge im derben (Bewände.
Prachtvoll, wenn die alte böfe Bäuerin ftcb immer wieder auf die Hippen beißt;
nod) prachtvoller, wenn fte mit ftcb felber redet, oder fich vor der toten ©cbwieger*
toebter fürd)tet. ifs wimmelt von PTenfcben in dem Buche; peinlicheren Umriß
gewinnen aber nur jwei alte grauen und ein Rind. “Wies ftofflidje PTaterial $um
Chema „Porftadtdorf" wird jufammengetragen, aber der lebendige (Pdem fehlt.
©o gan$ wie C. Piebig um die 2tußerli<bPeiten Bcf<heid weiß, fo gut und
nod) etwas beffer Pennt gr. £ud) feine PTenfcben von innen, jfr entwicfelt
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einen fcbwanPenben CbaraPter aus einem falben Talente, unb gründet wieberum
bies Talent auf eine Umwelt, in ber bie Wiberftänbe, Me jebe Begabung über«
winben muß, wenn fte gebeiben foll, nur unjureicbenb wirBfam werben, ifnjto,
ber »erwähnte uttb innerlich feine ttlenfcb, gebt fo an feiner UnfäbigPeit jur
Hiebe wie 5 ur Runft jugrttnbe; unb ber ifPel, ber ibn babei vor ftd) felber
überBommt, iß ber Uberreß von höherem Bewußtfetn unb höherer Berufung,
burcb bie er unverlierbar ge$eid)net ift. JDas WerP bat etwa« Weltabgewanbtes
unb gibt bennod) bie reicbften bicbterifcben ifinblicfe in biejenige Welt, auf bie
es legten ifnbes anBommt: bie Welt ber Seele. JDie jablreicben mußPalifcben
ifrärterungen jeugen von einem reifen unb vornehmen Runftgefübl.
JDie wilben Seitläufte bes großen (BlaubensBrieges werfen ibre Schatten
in bie „cbimifcbe Rudß" 511 Breslau, wo UTeifter Paufewang, ber gottfelige
Scbufter, feinen (BänfeBiel betracbtfam über bie Blätter einer gamiliencbroniB
fcbweifen läßt. Hiebt gar fo fcbttorPelbaft, aber bennoeb fo tief in bie bißortfebe
Hinte getaucht, baß bie Begebenheiten famt ben myftifcb poetifeben Reßertonen
über (Bott unb bie Welt eine ganj wunberlicb bejwittgenbe Rraft ber Stirn*
mung gewinnen. — tUyftiP, mobernfte Serglieberungsfucbt unb lyrifebes 2tus*
bruefsvermägen beberrfeben bie 3 fap*efftonen bes jungen einfamen ^errtt
tttalte Hauribs. Ulan Pann fte am tfnbe ebenfogut beginnen wie am Anfang.
Sie ftnb wie ein ornamentaler gries, wunberlicb erf&Ut von UTenfcben, deren
unb allerlei (Berät. JDie myßifcben (Bebeimniffe ber ‘KUtäglidjPeit werben in
ihrer BebroblicbPeit faft triitmpbterenb enthüllt, aber in burebaus leibenber
Haltung. Vrtir war bie HeBtüre ber beiben Bänbe ebenfalls eine Paffton, trog
ber unjweifelbaften Poefte, bie fte fragmentarifcb enthalten.
Bartfd), ber glüdfafte Prin$ aus (Benielanb unb ofterretebifebe Hatur*
burfdje, weiß auch mit feinen neueften Hiebesgefcbichtett aufs befte feßsubaltert.
jfr greift fo berjbaft, fo frifcb unb hoch fo jart in feine farbige unb gefegnete
(Beßaltenwelt, baß man felbft beutlicbe ifntgleifuttgen ins Romanhafte gern
in ben Rauf nimmt. 3« „JDoBtor Würffels Wanblungen" wirb neben bem
Ciroler greibeitsBampf aueb ein wirBlicbcs iTTenfcbenfcbtcEfal emft lebenbig; in
bem tragifchen ifnbe eines fteurifchen Weinfubrmanns nicht minber.
^offmamts nacbgelaffene i£r$äblungen ftnb ungleicbwertig, erinnern aber bie
unb ba in ihrem fchalBbaften ^umor an feine beften Hovellen. RUerbanb
tnärebenbaftes wechfelt mit Pleitten Mtagserlebnijfen behaglich ab unb wirb
gewiß bie (Bemeinbe bes Beworbenen liebenswürbig unterhalten.
jfugen RalPfchmibt
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2Üau£ <ßro t\)& Briefe an feine Braut
3n (Brotes Arbeit um eilte CebettefleUung uitb feine K (impfe um Slnerfennun® mitten hinein
fuhren un» Me Briefe an feine Braut jDorls 5inFe (Verlag r>on (Öeorg Weftermann ln Braunfd^tuelg,,
Preis geb. ttlf. 6.—). Sie war Me locfyter eines Bremer Kaufherrn, unb er lernte fte Fennen,
als er fd?on Im uler 3 lgjten €ebens|a^re ft an 6; Me fpdte £elbenfd?aft ergriff itjn mit Ungeftum,
bebt U;n über ftd? felbft tylnaue unb feuert itjn Immer tuleber an. So geben blefe Briefe ein Bllb
ber ftarFen, reinen, aber lelbenfd?aftlidben £lebe eines reifen ttlannes; einer £lebe, ble il)n empor:
reißt unb Blütentrdume mandjer Hoffnungen aufgeben Idfit, bie nie reifen follten. (Die nad>:
ftebcnben Briefe fcbrleb Klaus (ßrotb einige Woeben na<b feiner Verlobung.
Ciebßes ©breben, RicI ' J7* ? $5 ^
foUte nun Pein tDort mehr fcbriftlicb 5 U ©ir gelangen, von mir aus, außer biefem,
fo warte ein paar läge gebulbig; es mbebte mir an Seit ober vielmehr Bes
ftnnen fehlen.
(Beftem hielt ich noch wieber eine Porlefung, jegt fdjreibe ich an ber legten.
3 <b erwartete geftern Qlbenb mein “Uubitorium leer 511 ftnben, ftatt beffen war
es gepfropft voll, UTamt an Utann, unb id) Pann nicht leugnen, baß es mich
erhob unb in eine freubige Stimmung verfegte. 3d) habe burebaus Peinen eigents
li<hen (Glauben an mich, werbe nie überrafcht bureb Utangel an “ZlnerPennung,
werbe immer überrafcht, ja erftaunt, wo id) fte ftnbe. Unb folche wöchentlich
wieberholte Beweife ber tUirPung meiner Kraft ftnb mir baher wie eine Habrung
ber Kraft felber, ba bas Zutrauen am ifnbe baburd) feft unb gefiebert wirb.
3 mmer bann betiPe id) babei an ©ich, als ben Schöpfer alles biefes bureb ©eine
Hiebe, burd) meine, benn ohne fte würbe ich melancholifch fortgewanbelt fein
unter bem ©rucE biefer fämtlicb eitlen arroganten Sopfgelebrten, wovon boeb,
^arms ausgenommen, Peiner mich je gefebügt unb geftügt bat, alle nur
gebrüeft, bie alle von mir empfangen, von benen Peiner mir je etwas gegeben
als etwa ein fpärlicbes Hob als (Dichter, als wäre bas ein Cribut unb nicht
ein MofSes £i>o meiner Ernft. „ be , lt , 6 , 0 Wr
Bios eine füße ftille Hacht will id) ©ir wünfehen, ©u meines ^erjens Puls«
fchlag, meiner (BebanPen Siel unb Einfang, ifine Storung nad) ber anbern hat
mid) am Schrei ben verbinbert, von 7 —$ habe id) meine Dorlefung gehabt, ©u
bift mir immer gegenwärtig gewefen, als (Befpräcb eben bei TDebers, mein legter
(BebanPe nun vor bem ifinfcblafen. Mit (Deinem lieblichen tUefen burchleucbteft
(Du alles, was id) fd)aue, was id) benPe, jeber Sug, ben id) fehe am ttTenfcbem
geffebt, erinnert mid) an ©eins, in bem all meine Kühe, mein (BlücE, meine Hoffnung
fteht in lieblid)ett Sügen. 3d) habe TDebers Kinbercben gePüßt in ©einem Hamen,
©id) anrufenb in meinem 3twertt, bie ttad)tluft weht ntid) an ntit (Deinem 2lthem.
©eine Stimme hör’ ich in allen Conen, bie mein (Dbr freunblid) berühren, im i£in=
fcbluntmern umfehwebt mtd) ©ein tPefeit. (Bott fegne ©ich! ©ein l\laus
tUenn biefer Settel bei ©ir angelangt, liebftes, liebftes, liebftes Kinb, fo bin
ich auf bem tPege $u ©ir, $u ©ir, $u ©ir!
TPas foll id) noch fdjreiben^ Kann ich noch etwas fchreiben^ etwas benPen^
Kinb! Kinb, mein ©oreben, mein Dilles!
fttein Jfngel, mein Fimmel, id) Pann nichts mehr als jauch$ett, jau<b$en!
©u bift mein, ©u bift mein! 2lbio Kinb, (Bott mit ©ir! TDarte nur, halbe!
halbe! fd)laf febon! halb! halb! ©ein Klaus
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PRINCETON UNIVERSITY
€irt Cempel fcer Bildung
Wir JDeutfchen haben uns im Hohe unferer biUigften (Beiftesnahrung ent?
fchieben etwas übernommen, bemt jene allerlei farbigen Brofchürchen, bie wir
fo greifen unb bie wir uns $um nationalen Ruhm anredmen, unb bie uns
würbig genug fcheinen, bie (Beiftesfchütje unferer großen SchriftfteUer hinein?
jupacfen, ftnb gar nicht fo billig, als fte tun. tttit ihrem Slugenpulver ftnb
fte baran Schulb, baß wir ein brillentragenbes T>olf geworben ftnb, mit ihrer
SabriFgemüßheit »erberben fte ben (BefcbmacE, unb auch burch bie BolFswirt?
fcbaft gehn fte als taube Werte, $erfct$t unb auseinanbergeflebbert, Faum be»or
man fte ausgelefen h«t, gehn fte all$ufrüh ben Weg alles SWfches unb »er?
wanbeln ftd> fogar auf bem Kegal »or fehcnben klugen in ihre materiellen
Urbeftanbteile, ©taub unb “Kfcbe. Wir foUen auch nicht meinen, baß wir es
oben, auf ben ^ohen ber BuchFunft, gar h^rrlid) weit gebracht hatten* JDiefe
UTißftünbe reichen $iemlich weit hinauf unb gerabe gegenüber ber Qlnflut »on
fogenanttten buchFünftlerifchen WerFen ju teueren unb teuerften preifen muß
gefagt werben, baß fehr vieles bavon noch Schaumfehlügerei unb Ruliften?
reißerei ift, auf bas £err Publikus weit unb breit hineirtfüllt: er hält es für
Bibliophilie; unb (Bott feis geFlagt, feine ^erolbe unb Sprachrohre aud), jeben
KüfebrucE rejenfteren fte, feit fte bie 2 lusftattung entbeeft haben, als (Bipfel?
werF tteubeutfeben (Befchmacfs. Wel<her echte SchriftfteUer lüchelt nicht, wenn
er überall unterm Strich »on biefen Unberufenen in er ft er £inie hie Sfusftattung
gerühmt ftnbet. Sollten wir ba nicht einmal in uns gehen unb uns emftbaft
fragen, auf weffen Uoften ba gelobt wirb, was gelobt wirb, unb was rechtens
mit bem Senfblei innerfter Beurteilung an Hob aus bem (Begenftanb geforbert
werben follte. Unb weiß (Bott, es hattbelt ftch ba um tiefere Probleme, als
um Ulaljbonbonleim unb Spaltleber. 3u biefen Seitlüuften, unter biefen hier
entlang gefchilberten Utißftünben unb Utißverftünbniffcn haben es befonbers
bie tempelflafftfer nicht leidet, $ur rechten Würbigung $u gelangen, unb fünft*
lerifch unb inhaltlich »or ihren lieben RonFurrenten in ihrem wahren Werte
erfannt $u werben. Unb hoch fühlen ftd) bie Begrünber bes Cempelverlags
mit fdjon fehr vielen (Bebilbeten eins in ihrer Qlbftcht, bas UlafftFerausgaben?
Unwefen »on (Brunb auf 5 U reformieren. £ier hat man nun enbUd) flafftfche
Schriften, in benen Fein (Beheimrat ben großen ^Dichter bebrdngt mit ifitt?
leitungen, Sußnoten, ‘Unmerfungen, Seilenjühlungen, in benen man enblich ben
Cert rein unb unverftort genießen Fann als ein lauteres (Botteswort. Würben
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fo bie ©Ariften von jegliAem pebantifA*pbilologifAem BaUafX befreit, fo Farm
ber Belehrung ©uAenbe boA in jebem jeweiligen legten Battbe alles ftttben,
was ihm bas (Belefene erFldrt. JDettn bies ftnb wahrhafte BüAer $um lefen,
in ber fAalten £. &. XPeißfraFtur ift es einem befonbers anbeimelnb unb leiAt
gemaAt; bk Fluge unb Flare ©Arift bejwingt felbft fprbbe ©eelen unb vers
führt fte 5 U bauembem Hefen. £& brauAt Faum erwähnt ju werben, baß
Papier, Sag unb JDrucF von einer dXualitüt ftnb, 5 U ber ft'A bie Vtebenbuhler
im ReiAe nur melben mbgen. Unb biefer forgfam behanbelte 3 «halt — auA
über bie Feinheit ber Certe waAt eine ©Aar non JDienern am XPorte — hüttgt
in fAliAten deinem unb £albleberbünben, an benen ttiAts 2 lufmaAung ift,
fonbern alles Heiftung, TüAtigFeit. ©olAe fAlanFen, ebelgeftalteten Bünbe
brauAen bann nur noA fo billig 5 U fein, wie fte es in ber lat ftnb, unb ber
eingangs gefAilberten fülfAliAen BiUigFeit unb ber auf OufAung bereAtteten
ProbuFtion fteht etwas wahrhaft monumentales unb bauembes gegenüber.
i£s wirb brüte fo viel unbereAtigtes non einer Kultur bes BuAes gefAwügt — bie
TempelFlafftFer aber re Atfertigen cs, bavon $u prebigen. JDr. 3ulius3eitler
£>ie 3eit0ett6fftfd?en Äilfcntffe (ßoet^eö
XPcnn man bas vergangene 3«brbunbert bas (Boetbes3abrbunbert genannt
hat, fo wirb einmal bas 5 wan$igfte mit betnfelben KeAte bas jweite 3abr=
hunbert (Boethes beißen, tttit unermübliAem ififer ftnb bie (Boethephilologeit,
unb auA folAe (Boethefreunbe, bie biefen Titel ablehnen, an ber Arbeit, (Boethes
Heben unb ©Aajfen ju burAforfAen unb bas tfrforfAte freubig mitjuteilen;
unb es ift erftaunliA, wie man alles, was (Bocthe betrifft, auA mit greuben
annimmt, wenn es nur auf gute 2lrt geboten wirb. JDas wertvollfte XPerF,
bas uns (Boetbe nahebringen will, ift in biefem 3 <*bte ber er fte ©upplements
banb ber PropplüemTlusgabe von (Boethes fümtliAen XPerFen, ber 511 m Preifc
von XHF. 20.— in deinen gebunben foeben bei (Beorg ITtüller in UtünAen er*
fAienen ift. ifr bringt JO 7 (Boethebilbnijfe, von bem Bilb ber Samilie (Boethe,
gravitütifA um eine Tempelruine gruppiert, bas XTteifter ©eeFag im 3abre jJÖZ
für 00 (Bulben gemalt hatte, bis ju SriebriA Prellers ©Fijje, bie (Boethe auf
bem Totenbette jeigt. 5um erften XHale fehen wir in einem Banb vereint,
wie feine Seitgenoffen ihn fahen unb barftellten. ifrftaunliA ift $un<$AfX hie
PerfAiebenheit ber Bilber; es fAeint ft'A niAt um einen UtenfAen, fonbern um
Brüber $u hanbeln. Tiber naA längerer vergleiAenber BetraAtung treten bie
wefentliAen Süge boA hervor, Fehren wieber unb wieber, fobaß wir naA unb
naA bas Bilb (Boethes immer Flarer unb fefter werben fehen. JDiefe beutliAcre
Porfiellung von feiner (Beftalt, feinem Tlusfeben unb ganjett äußeren XPefett,
bringt ihn uns näher unb ermutigt uns, ihm vertrauliAer $u nahen, ihm, ber
jahr$ehntelang philologifA eingefargt würbe, unb ber boA feine (Bruft ver*
laffen hat unb unter uns wanbeit. XP alter XPeiAarbt
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Colftoj
„£>er ©imt bes menfcb lieben Gebens, ber bem Utenfeben verflänblicb ift,
beftebt barin, bas (Bottesreicb auf ifrben 5 U erreichen, b. b. bie egoiftifebe, baß*
volle, gewalttätige unb unverftänbige Hebenseinricbtung burd) eine liebevolle,
brftberlicbe, freie unb verftänbige erfegen 51 t helfen." Ulit biefern fdfticbten,
febeinbar abgegriffenen BeFenntnis gibt ber Prophet von 3«snaja Poljana
ben Uentfprucb feines ©uebetts unb ginbens, feines Utabnens unb Bittens,
feines tiefften ifrfabrens unb boebften Erlebens. — tVas bebeutet im Sufammett*
bange feines biebterifeben unb pbilofopbifcben ©ebaffens biefes Uernwort^ jfine
große Uegation. Die Verneinung ber heutigen Uultur. ifine Verneinung, wie
fie bas bervorfteebenbe UterFmal ift alles Ueufcbaffens unb Heuwertens. — XVar
nicht bas (Cbriftentum eine geniale Verneinung alles Beftebenben^ TVar nicht
Luthers — bes revolutionären Hutber — grämte Cat bie Verneinung bes ^eiligFeits*
ibeals vergangener 3 abrbunberte unb jeglicher Qlutorität^ Colftoj aber bat bem
tVefen bes autoebtbonen Christentums ttacbgefpftrt, wie Faum einer vorher, unb was
noch mehr ift: er batte ben Ulut, alle feine Uonfequenjen $u sieben; feine ^erbig*
Feit, feine einfeitige (Broße, fein bebenbes gublen mit bem, was um uns unb unter
uns ift, voll ftcb an$ueignen unb attberen $u eröffnen. Utan lefe bie wunbervolle
Uovelle „Hu$ern". — 3a, „es gibt Feine cbriftlicbe Cbe, Feinen cbriftlicben (Bottes*
bienft. Feine cbriftlicben Hebrer unb (Beiftlicben, Fein cbriftlicbes £eer ober (Be*
riebt ober ©taat" (Uacbwort 51 W Ureu^erfonate); bas alles ftttb gebier, ©änbett,
FranFbafte 2 luswücbfe am Baume bes Hebens, bie bas Reich (Bottes, bie herrliche
grud)t aller UTenfcbengefcbicbte, nicht Fomnteit laflen wollen! Damit ift unwiber*
ruflicb bie Uteinung ber Bergprebigt im jfvangeliften Utattbäus getroffen.
3n „Urieg unb grieben" — m. i£. bem vollenbetften biftorifeben Roman
ber uns beFannten Hiteraturen — verneint Colftoj bie ausfcblaggebenbe Be*
beutung ber fübrenben Perfonen in ben gewaltigen Verfcbiebungen unb Be*
wegungen ber VolFer. Urieg unb grieben bas Ergebnis elementar wirFenber
Potenjen, bie mit ©cbicffalsnotwenbigFeit ftcb burebfeßen. 3« „2lmta Uare*
nina" — bem großen jfberoman —, in ber Uovelle „ifbeglücF" unb in ber
unheimlichen „Ureugerfonate" ftttb es bie gormen von ifbeftanb unb feruellem
Criebleben, betten feine unerbittliche Verneinung gilt. Unb in ber „Sluferftebung"
richtet ftcb bie Hegation gegen bie gaitje beftebettbe Uultur, bie reif ift jutn
“Mufboren ihres Beftebens, bie einer wurjelbafteit Wanblung bebarf in ber
©eele ihrer Cräger. Überall im (Begenwärtigen bas ©tigma ber gäulnis:
gäulttis nicht in ber Ausartung, fottbern im tVefen ber Sache felbft; nicht gUcE*
werF, an bem berBanaufe ftdt befriebigt, will Colftoj, fonbent ein grunbftär$enbes
neues, bte umwäljenbe Cat, bie Verneinung granbiofen Stils — ohne jegliche (Bes
walt! tfben bie foll nicht mehr fein. Dulben unbCragen unb Hieben: bas ift bas
„Reich (Bottes in ifucb"! Dies bie heilige Bejahung $u jener umfaffenben heiligen
Verneinung, ifs ift iniHucb, es ift gegeben, fobalb bie Verneinung tVirFlicbFeit ge*
worben. — Utag bettt Pbtlifter grauen vor bem (Beifit, ber verneint, er febafft aUes
(Broße, er ift (Brunbbebingung allen TVerbens. Dr. Vogl, Unterneubrunn i, Cb.
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IHaria un6 3ofepty/0d?attenbU& von &olf von ^irfcfyelmanm 2(u8: 21. x>. Bernue, Sieben 0d?attenfpiele.
X>erla# von <8♦ ffiuUer in ttlundjen. preie tttF. 4*—♦
tTfördjentmdjjer für €rmd?fene
tTenn man nach nieten 3<*hren wieder in einem* Banb tTtärcben bldttert,
6 er bas i£nt$ücFen unferer Uinbertage war, fo ift man uberrafebt, fo nieles
5 u ftnben, bas auch jeßt noch feffelt unb gefangen hält. Unb bod) geben uns
biefe Ausgaben bie UUrchen feiten in ibrer urfprünglicben gorm, fonbern ent*
ftellt unb ihres eigentümlichen Keines entfleibet; ba$u meift in minberen 2luSs
gaben, bie ber Bücberfreunb nur jogernb jur ^anb nimmt, jfs ift barum
ju begrüßen, baß in ber legten Seit einige tteuausgaben alter unb neuerer
tttüreben erfebienen fmb, bie forgfültig bie urfprunglicben gajfungen wahren
unb banacb ftreben, ben ‘Unfprücben ber nerwohntett Bücberfreunbe ju genügen.
— Unferem fersen am nücbften fteben immer noch bie Uinbers unb ^aus==
müreben ber (Bebrüber (Brimm, non benen brei neue ausge$eicbnete Ausgaben
norliegen. 5« ihrem £obe lüßt ftd) Faum noch etwas fagen.
2 lucb bei Slnberfen hat man bie tTahl jwifeben brei guten neuen Ausgaben,
non benen bie JDiebericbsfcbe unb bie bes Verlages ^ans non tPeber tUuftriert ftnb.
Jfine (Befamtausgabe non tttuf^us’ BolFsmürcben ber JDeutfcben in Fleinem
lafcbenformat b<*t Bruno (Cafftrer in Berlin herausgegeben. tPenn bie Bünb*
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Original fro-rn
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eben auch etwas ftarP altertümeln, fo ^abctt fte doch fo etwas liebenswürdig
anheimelndes, daß man fte immer wieder lieft und ftcb ihres Befftjes freut.
— ifine wahre Sundgrube merFwürdiger Fleiner (Befcbicbten, Schnurren und
klärchen ift das Buch non dem weitbefchrienen (Befpenfte, dem Kübejahl,
die Johannes praetorius bald nach dem dreißigjährigen Uriege ntederfcbricb.
— llt 6 ler Welt (2lus alter Seit) hat Wilhelm Bufd) feine Sammlung non
niederdeutfehen T>olFsmärcben und Sagen genannt, die jeftt erft erfchienen ift.
Wenn diefe reiche Sammlung auch für den Sachmann wertvoll ift, fo wendet
fte ffcb doch befonders an alle, die BolPsmärcben lieben; nicht juleßt an die
Sreunde Bufchs, der bei aller Sichtung vor den altehrwürdigen BolPsdichtungen
doch feine Slrt erfreulicherweife nid)t verleugnet hat. — Sille diefe Vttärcben haben
ein ausgeprägt nordifches Wefen. lfs ift unfere Sonne, die den Srühling bringt
und die jfrdc mit Blumen bedeut, der ttlond fteigt über deutfehen Wäldern
empor und ftebt in Stuben, wo deutfehe Uinder träumen.
5Das wird alles anders, heller, farbiger, prächtiger, glühender, ftnnlicher,
unerfättlicb und naiv auffebneiderifeb, wenn ich laufend und eine ttaebt auf«
fchlage, um „ein tttärchen aus dem (Prient ju lefen, das meiner 3 « 0 end fchon
fo lieb gewefen." jfs gibt für mich Paum einen gleichen Ueij verwandter Slrt,
als, ohne rücP$ubltcfen, in diefe frtäreb enpraebt 5 U fehen, wo hunderttürmige
Städte in der SlbendftiUe liegen, wo fdjwerhinwandelnde Uamele mit Poftlicben
haften durch Wüften $iehen und in (Pafen lagern, wo die Hacht mit einem £eer
von Sternen heraufjieht, das glänjender ift als Worte 5 U fagen vermögen, wo
nachts die unvergleichlichen Melden weicher werden und durd) ftille, Wächter«
bewadjte (Baffen $u Liebesabenteuern gleichen, die (es fei $ugeftanden) un*
erhärt find. — tTTitten jwifeben (Prient und (Pccident find die üppigen 3 um
Leil gan 5 wundervollen VTCärcben (Pscar Wildes gewaebfett. Sie vermögen
auch denen noch großen (Benuß $u bereiten, die laufend und eine XTacht und
die nordifchen tHärcben genau Pennen und das ift Pein geringes Lob. Sie
werden viele Sreunde finden, die im übrigen Wilde und feine ftunft ablehnen.
Walter Weichardt
(Sebrüber <f> rlmttt, Kinber; unb £ausmdrd?en. 3n 3 Bdnben. Verlag: (Beorg müfler,
minien, preis me. JO.—, ln öalbleber mf. }5.
3n 2 Bdnben. 3nfelnerlag, Heip 3 ig. preis mf. 7*—, in Heber mf. J4«—.
3n einem Banb. Verlag: Hangetuiefd>e:Branbt, £benl)aufen. preis mf. J.$0, geb. mf. 2.$0.
2lnberfens mdrcfyen. 3n Z Bdnben. 3nfelr>erlag, Heipjig. Preis in Heinen mf. |Z.—,
in Heber mf. J5.—.
3tt 4 Bdnben. Verlag: Hugen S>ieberid?s, 3«na. Preis fart. mf. JÖ.—, in Heber mf. 20.—.
Slusgetndljlte mdrdjen in einem Banb. Verlag: $ans non Weber, müncfyen. preis geb. mf.6.—.
Rubesatyfctflefdjidjten. 3nfelnerlag, Heilig, preis: $00 numer. Exemplare fe mf. JO.—.
Ut 6ler Welt non Wilhelm Bufd?. Verlag: Hottyar 3oaa»im, müncfyen. preis mf. 5.—.
£>ie <r3dl;lungen aus ben Taufenb unb ein tlddjten. Hrfte nollftdnbige beutfdje
Ausgabe in J2 Bdnben. 3nfelnerlag, Heipälg. Preis in Heinen mf. ’JZ. —, in Heber mf. $ 4 .—.
Ausgabe ln 4 Sdnben. preis in Heinen ie mf. 4*—/ in Heber ie mf. 6.50.
Taufenb unb ein Tag. 4 Sdnbe. preis in Heinen mf. 20.—, in Heber mf. 2$.—. (Pscar Wilbes
fdmtlid?e £r 3 dtylungen unb mdrd)en. mit Silbern non ^einrid) Vogeler. 3nfelnertag, Pappbanb mf. 5—.
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23erlag: (Sugen Diebericbö/ 3ena 1910. ^)reiö 9)if. 3.—, geb. SDif. 4.—.
3n meinem erften 9toman „Der legte J^anöbur" tyabe ich einen 9föann bar;
gesellt, ben bte Olatur baju befttmmt l>öt, ein Jpelb ju merben, ber ober, bo bie
«Jeitldufte bo6 nicht geflotten, om 2111tag6bafein erftitft. 3n bem 9toman „Der
2 Bebrmolf" »erfuhr ich gerobe umgefebrt; ich ftellte einen gutberjigen SCRann bin,
beffen einjiger SBunfcb eö tft, ben 21cfer ju bebauen, mit 2Beib unb dlinb in
prieben ju leben unb ®ott $u loben. Da J^arm ÜBulf aber jur 3eit trt breiig*
jdbrigen Äriegeö lebt, fptelt ibm baö ©efebief fo b&fe mit, ba§ er ganj gegen
feine Olatur $um Jpelben mirb unb jmanjig 3ai)re lang alö baö Dberbaupt ber
2Bebrm61fe, fo gut e$ gebt, ©ebimpf unb ©ebanbe unb ©egaben oon fid; unb
feinen ©augenoffen abmebrt. 3cb gab, meiner Meinung nach, aber nicht nur
ba$ 21bbilb eines einjelnen SOienfcben, fonbern gemiffermafjen ein ©piegelbilb bcö
beutfeben SSauernoolfeö, um barin ju jeigen, roarum ber beutfege Söauer not;
menbigermeife fo fyaxi, unbarmberjig unb felbftfucbtig mürbe. Um bem herben
©toffe bie entfpreebenbe gorm ju geben, hielt idf> ben gefamten Xe;t o6Uig in
ber Denk unb 21u$bru<tf6metfe ber 23auern ber Suneburger Jjeibe, in bereu ©ub;
meflecfe icb bie, übrigens gdnjlicb frei erfunbene, ober beffer, gefunbenc, gäbe!
oerlegte. Denn teb erfanb fie nicht, fonbern fie mebte mir an unb qudlte mich
fo lange, bis ich ihr gleifcb unb Söein geben muffte, ganj gegen meinen du§eren
SBillen, benn als ich baS 93ucb febrieb, mar ich bureb eine in jeber ^>infidP>t un;
erquickliche jmeijdbrtge SKebafteurtdtigfeit an einem für einen ernftbaften $0?ann
unm6gli<ben £>rte gdnjlicb jermürbt unb baue ben ©ebreibtifeb auf ein halbes
3obr oerfebmoren. 2lber bie gruebt, bie reif tft, mu§ fallen, ob nun ber 23aum
bamit jufrteben ift ober nicht. Hermann 26nS, Jjannooer
Son ben früheren Suchern oon Hermann 26nS finb oor allem „Der legte
JpanSbur", „SÖfetn blaues S3ucb", „SKein braunes 23ucb", „SOicin grünes Such",
„Sföümmelmann" unb „Dahinten in ber Jjeibe" ju nennen, bie bei 21. ©ponbolg
unb bei S. ©eibel in Jjamtooer erfegienen finb unb burcbfcfmittlicb 4 $Hf. foften.
2 Bir machen gern auf biefe oiel ju mentg bekannten, eigenartigen unb gefunben
S3öcber aufmerffam. Die StebaFtion
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U<tturwi<fenf<tyaftttd?e (ßef^ettf werfe
Bon 6er gülle 6er Heuerfcheinungen bes BüchermarFts feien hier einige 6er
wichtigeren naturwiffenfchaftlichen Bücher Furj befprochen. Beginnen wir mit
6 em im Boigtlänberfchen Bering in Heipjig erfdjienenen prächtigen Buche von
O <B. Schillings betitelt: iTtit Blitzlicht un6 Büchfe im Sauber bes
iflelefcho mit $3 naturgetreuen (Driginalaufnahmen, meift Oerbilbern aus
6 er Äquatorialen oftafriFanifchen Steppe, JDiefes 4$3 Seiten umfaffenbe XBerF
ift eine für 6ie tveiteften Rreife, befonbers auch für 6ie 6eutfche 3ugen6 beftimmte
Sufammenfaffung 6er bei6en vor einigen 3<*hren erfchienenen WerFe besfelben
Berfaffers: UTit Blitzlicht un6 Büchfe un6: JDer Sauber bes iflelefcho, 6ie jus
famnten gebunben BIF. 2$.— Foften un6 nun in gebrängter gorm $um billigen
Preife von frlF. 0.50 $u haben ftnb. £aben fchon 6ie beiben größeren tBerFe
bes allgemein beFannten unb mit Recht gefehlten Autors weite Berbreitung
gefurtben, fo verfpricht biefe Fompenbiofe BolFsausgabe bas beliebtefte (BefchenFs
werF bes 3ahres ju werben, bas auf jahllofen tPeihnachtstifchett erfcheinen
bürfte. Vfioge es überall bie freunbliche Annahme ftnben, bie es verbient; benn
Fein anberes vermag uns fo unmittelbar vom Sauber ber afriFanifchen tBilbnis
unb von bem barin heut noch vorhanbenen Oerleben Runbe $u geben als biefes,
bas fchon in feinen prächtigen Aufnahmen nad) bem Heben eine Sammlung
von „XTatururFmtben" von bleibenbent Wert barftellt.
jfine neue erweiterte Ausgabe ift von bem ebenfalls in weiten Rreifen bes
Famtten Buche :£>asHiebeslebenitt ber HaturvonWilhelmBolfcheCBerlag
von £ugen JDieberichs in 3ena) erfchieiten. JDarin wirb in farbenprächtiger, anregens
ber JDarftelluitg bie Seuguttg unb erfte 3ugenbentwicElung ber Oerwelt mit Ons
fchluß bes BTenfchen mit ben mancherlei ftch baran anFnüpfenben gragett erörtert.
3n faft nur ju bilberreicher Sprache, bie von einer feltenenPhantafte jeugt, wirb eine
OitwicFlungsgefchichte ber Hiebe von ben nieberften bis jum h&hften Wefen, bem
frtenfehen, gegeben. JDabei wirb in FaleibofFopartigem Wechfel eine gülle naturwiffens
fchaftlicher £rFenntnis bichterifch verwertet, ^ier hat ftch ein ^Dichter mit bem Haturs
forfcher vereinigt, um bas hohe Hieb ber Hieben taufenbfältiger Bartatiott ju fingen.
Weniger gefucht als biejenige Bolfches ift bie Schreibweife bes unlängft vers
ftorbeneu Heipjiger Zoologen William ttlarfball, beffen Spajiergänge
eines Haturforfdjers, erfte bis britte Reihe (Berlag von i£. 21, Seemann
in Heipjig) immer wieber burch ihre liebenswürbige Sd)alFhaftigFeit entjücFen.
■£ier haben wir es mit einem wirFlich gemütvollen Haturfreunbe ju tun, ber
nicht mübe wirb bie £errlid)Feit ber Schöpfung ju preifen unb auf ifrFurftonen
burd) Walb unb gelb auf jahllofe (Befd)opfe aufmerFfam $u machen, bie unfer
3ntereffe waebrufen. 3« (Befellfchaft eines folchen anregenben Begleiters ift es
fürwahr ein hohes Bergnügen, burd) unfere heimatlichen gluren $u ftreifen unb
bie mannigfaltige Oerwelt in ihren merFwürbigen Hebensäußerungen ju bes
laufd>en. 3n angenehmem piauberton fud)t uns ber Berfaffer nid)t nur bas Bers
ftänbnis, fonbem aud) bie Hiebe $ur Oerfeele $u erwecEen.
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JDcn VTCenfAen im normalen unb abnormen Suftunbe fAUbert uns in gemein«
»erftünbliAer gorm (Beorg Buf Aan in feiner bei StrecEer & SArüber in
Stuttgart erfAienenert tTTeitfAenPunbe. niAt nur bie üußere gorm unb
bereu UnterfuAungsmetbobeit, fonbern auch bie PorperliAen UnterfAiebe ber
(BefAleAter, bereu ifntftebung unb manAerlei Störungen werben eingebenb
befproAen. jfbenfo wirb jum SAluß bie Stellung bes UtenfAen in ber Oer«
reibe unb feine “Hbftammung geftreift.
ifine allgemehwerftünbliAe (Beologte bietet une B. Hinbemann in feinem
in ber grancPb’fAen BerlagsbuAbunblung in Stuttgart $u erfAeinenben swei«
bünbigen XPerPe: JDie lfrbe. JDer erfteBanb foll bie geologifAen Krüfte fAilbern,
ber $weite eine (Beologie ber beutfAen HanbfAaften geben. JDie »orliegenben brei
erften ^efte 5 eigen, baß bie Berlagsbanblung ftA alle Blühe gibt, ben reAt
anfAauHA gefAriebenen Cert burA ein reiAUAes 3Huftrationsmaterial bem
Berftünbniffe bes Haien reAt nabe 5 U bringen, ifine eingebenbere tPürbigung
bes BuAes müffen wir uns auf fpüter erfparen, ba ftA aus ben erften ein«
leitenben “KbfAnitten noA Pein vollgültiges Urteil über bas (Banje füllen lügt.
JDie in bemfelben Berlage erfAienenen BünbAen ber (BefellfAaft ber Hatur«
freunbe Kosmos buben febr weite Berbreitung gefunben unb teilweife mehr?
faAe Heuauflagen erlebt, worunter auA bie anfpreAenbe BrofAüre non
t V. BülfAe: 3m SteinPoblenwalb, in welAer une in poetifAer tBeife
bie jfntflebung ber SteinPoblen 5 ur Karbonjeit gefAilbert wirb, gür bie Popu«
larifterung ber HaturwiffenfAaften but biefer 2 lutor febr viel getan unb ftA
bamit sablreiAe greunbe erworben.
ifnbliA ift bei ber SlPabemifAen BerlagsgefellfAaft in Heipjig in neuer 2 luf«
läge tPilbelm (Dßwalbs BuAt (Broße UTüntter erfAienen. JDarin fuAt
ber große CbtntiPer als Uebenergebnis feiner wiffenfAaftliAen Arbeiten an
£anben ber Hebenslüufe non feAs großen HaturforfAem, nümliA
JDany, 3«liu8 Robert tttayer, BliAael garabay, 3uftus Hiebig, (Charles (Ber«
barbt unb ^errmann ^elmbolß eine Biologie bes (Benies ju geben. €v ner«
fuAt bie Bebingungen $u ergrünben, unter benen folAe große Blünner ft'A ju
ihrer ben JDurAfAnitt weit überragenben (Broße entwicfeln. JDabei Pommt et
5 um SAluß, baß, wenn auA bie pfyAopbyfifAen Borbebingungen, baß aus
einem Knaben ein großer Blantt werbe, fiA ttiAt willfürliA bervorrufen laffen,
fo boA burA eine Reform ber SAule manAer, ber 3 U großem berufen würe,
aber burA falfAe jfrjiebung fein Siel niAt erreiAt, $u einem BereiAerer ber
BlenfAbeit werben Pünnte, ber banP ben ungünstigen Umftünben es niAt wirb.
jDamit nun folAe (Bettics 3 ur jfntwicflttng gelangen, bube bie mettfAliAe (Befell«
fAuft alles 3 U tun, was in ihrer BlaAt liegt. JDie ^Begleitung ba$u gibt uns ber
Berfaffer in biefem erften Banbe bem ein ^weiter folgen wirb, in welAem bie aus«
gefproAenen SAluffe unb golgerungen, auf benen bafterenb bie 3 ugenber 5 iebung
»erbeffert werben foll, auf eine breitere (Brunblage geftellt werben follcn. JDte 21b«
ftAt besBerfaffers ift eine febr lobenswerte unb feine Tlusfubrungen bürften nament«
HA für Lehrer non großem 3ntereffe fein. JDr. Cttbwig Reinbarbt, Bafel
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Hoofcpelt auf fcer
„%u& Koofeuelts eben erfd)ienenem Werfe: 2lfrifantfd)e Wanbentngen."
Der Höwe ift $uftanbe gebest irorben unb wirb umjingelt:
„Die Speermänner Famen einer nad) bem anbern herbeigelaufen unb be*
gannett allmählich einen Ureis um ihn $u bilben. 3eber fauerte ftcb, wenn
er nabe genug beran war, hinter feinem Scbilbe nieber, ben Speer in ber
Kccbtett, unb fein wilbes, bliftenbes 2luge fpäbte über ben Scbilbranb. 2lls
ein Wann nach bem anberen anlangte, mürbe ber Howe hoch. Seine Wähne
fträubte ftcb, fein Schweif peitfebte bie Huft, ben Uopf hielt er gefenFt; bie
(Pberlippe ließ er halb über bie Uinnlaben fallen, balb 50 g er fte jurücF, fo
baß bie funFelnben langen Sänge ftcbtbar würben, lfr wanbte ben Uopf erft
nach ber einen, bann nach ber anberen Seite unb ftieß unaufhörlich fein morbs
luftiges, grunjenbes (ßebrull aus. i£s war ein wilber 2 lnblicC; ber Ureis ber
Speermänner, gefpannt, febweigfam, blutgierig, unb in ber Witte bie ftarPe,
mettfebenfreffenbe Beftie, beren bottnembe Wut immer gefäbrlicber würbe.
ifnblicb war ber biebte King »ollftänbig, unb bie Speermänner erhoben
ftcb unb gingen »or. Der Höwe äugte rafcb von einer Seite $ur anberen,
fah, wo bie Hinie am bännften war, unb nahm mit äußerfter ScbneUtgFeit
an. Der 2 lugcnblicE bes (ßebränges begann. Die Scbilbe feftbaltenb unb bie
jucEenben Speere wurfbereit, rlüfteten bie »orberften Heute ftcb für ben Anprall,
unb auf beiben Seiten fprangeti bie Urieger vor, um ihren Sehtb in ber
SlattPe 5 U faffen. Seinen (Gefährten »orauseilenb, Farn ber Säheer in Wurfs
weite; ber lange Speer wippte unb traf; als ber Höwe bie Wunbe merFte,
machte er eine halbe Wenbung unb ftürjte ft'd) auf ben ihm Sunäcbftftehenben.
Der Urieger fcbleuberte feinen Speer; er brang tief ins Heben, benn bei bem
einen Blatt einfcblagenb, Farn er an ber gegenuberliegenben Slattfe neben ber
Ueule ivieber heraus, ein Weter Stahl bureb ben ftarPen Uörper. Sid) auf
ben ^interpranFen erhebenb, feblug ber Höwe nach bem Wann unb riß mit
geFrümmtem KücFen ben Scbilb herunter, unb für einen SCugettblicF füllte er
feine Wut mit Sang unb Ulaue. 2 lber fofort fah ich/ wie ihm ein jweiter
Speer glatt uon einer SlanFe jur anberen burd) ben Uörper gejagt würbe,
unb als ber Höwe ft'd) abermals wanbte, waren bie funFelnben Speere, bie
auf ihn juflogen, wie weiße Slammcnblitje. Das jfnbc war nahe. £r paefte
noch einen jweiten Wann, ber ihm ben Speer in ben Uörper rannte unb ftcb
losrang. 2Us er jufammenbracb, ergriff er mit bem Sang eine Speerfpitje
mit fo furchtbarer (Bewalt, baß er fte völlig umbog. Dann waren bie Urieger
um ihn unb über ihm, unb wilb vor rafenber Sreube ftacben fte nad) ihm
unb erhoben ein gellenbes (Befcbrei. — —
Darauf umFreiften bie Urieger, bie Scbilbe über bie Uöpfe hebettb unb
ihren tiefen Criumphgefang anftintntenb, mit langfamen, tattjenben Schritten
ben leblofeit Uörper bes toten Höwen, unb biefer wilbe Siegestattj fanb feinen
2lbfcbluß mit einer Sjene von fo grimmigem, aufregenbem Kei$, tt>ie id) fte
wohl Faum wieber fehett werbe."
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t -
©etrunfene Sptxxtn »erben nad) einem ©elage non tyren Wienern fjeimgetragen.
3lu#: 5Ut>>ptifcf)eä SBanbgemilbe in Seni Jpaffan bei Xtjeben.
$>r. £. SKeinhorbt, -ftulturgcfthuhte bcr Dhthpfltonjen. 3 meiftarfc$8dnbe.
Verlag oon (Srnfi SReinharbt in SJtünchen. ^Jreiö SERf. 20.—.
2 Bir .Rulturmenfchen, bie baö gemohnheitömÄfiige Erleben fetbft ber aujkr*
gemblmlichfien Srfcheinungen oollfUnbig abgefhtmpft hot, überfehen nur $u leicht,
melche außerordentliche Söerftanbeöfchärfe nbtig mar, btö cm SOienfcf), unb jmar
ein armfeligeö, fchmacheö 2Beib, oon bcr fütforgenben Sftutterliebe getrieben, i>ott
Hoffnung beretnfl hier ernten ju fonnen, bie erften ©amenfbmer einer 9Mf)rs
pflanje in bie mit bem ©rabftod? gelocferte Srbe ftreute. ©iefe unfeheinbare
Neuerung ift bemtoch eines ber roicfjtigften (Jreigniffe ber SKcnfchbcitögefchichte:
eö machte bie Sßanberhorbe feßhoft, ber SRenfch bürt* auf olö Sllmofcnempfünger
in ben SBtlb* unb SBurjelgürten ber %*tur oon bem ^ufoll beö £ageö abjubüngen
unb bamit mar ber .Reim $u allen fpüteren Rulturfortfdritten gegeben.
Sö ifl eineö ber intereffanteflen Kapitel ber .Rulturgefcbicbte ju oerfeigen, mie
ber Sföenfcf) bie Jperrfcbaft über bie organifebe Statur immer meiter auöbaute unb
mie bie spflanjen, bte er in Äuitur nahm, tn feinem ©efolge ben ©tegeölauf um
bie Crrbe antraten. §aft alle ^pftanjen, roetcf>e unö je£t als bie 2Babr$eicben ber
Heimat erfreuten, ftnb im Sauf ber Srabrimnberte auö ben aiten .Rulturlünbern
beö £>rientö ju unö gefommen.
©er fetnfinntge 5}>^)UoIogc Sßtftor Jpebn ftat baö oor Sabrjebnten in einem
flugen SBucbe befcf>rieben, aber feitber hoben namentlich bie Ötaturforfcbcr eine
folcbe gülle oon neuem Material jufammengetragen, baß manebeö fidf> oon ©ruttb
auf geänbert ^at; baju höbe icb ben ©egenftanb nacb allen ©eiten ermeitert, benn
nicht nur unfere Heimat, fonbern bie ganje (Jrbe, nicht nur bie Äulturpflanjen,
fonbem bie Otu^pflanjen im meiteften ©inne follten in bem 2Ber! bebanbelt merben.
©em meitoerjmeigten ©egenftanb entfprechenb mußten alle ©ebiete ber Kultur«
gefchichte geftreift merben. £rog ber bunten Vielheit ber 2Mlber, bte mie in
einem .Raleiboffop oorüberjieben, höbe ich m»*b bemüht, bie großen Jufammens
hünge ju mähren. — 5luf bie 23tlber mürbe otel ©orgfalt oermenbet, hoch glaube ich
auch moberne (Sborpbbiö ein rcineö 23ilberbuch ju geben, oermieben $u hoben.
2lucb fein 9ta<bfcblagebucb follte eö merben, fonbem ein mirfltch leöbarcö 93uch,
baö bem nachbenfenben SERenfcben eine Quelle oon @enu§ unb Belehrung ift.
©r. S. SReinhorbt, 23afel
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/
Heue gef fyxfytlifyc Werfe über fcae> geitalter Hapoion# I.
1. flapslcons Ccben von H>m felbfl* ^erausgegebcn t>on $einrid) Conrad.
1. band: Weint erflten 6icge. Perlag: Robert Cu&, ©tuttgart. Preis
brofeb. WP. 6.—.
2. Jrancois Bourgognc, Kriegecrlcbnifle 1812—1$13. Ubcrfebt von
b. non Hammer. Perlag: Kobert £ug, ©tuttgart. preis brofd). WP. 0.—.
3. J. J. 1ÖDad)smutb, Gef<bid)te meiner Kricgsgefangcnfcboff in Kufa
(and 1812—1813. 6erausgegeben vom Perleger: (Lreutjfcbc Buch*
banblung, Wagbeburg. Preis brofeb. WP. |.50.
4. $riedri<b ©d)ul 3 t, bie Sranjofenjeit in deuten fanden 1808—1815.
2 bände. Perlag: U. Poigtlänber, Ceipsig. Preis geb. WP. 20.—.
5. lobannes 6cbm, blöder nnd feine 5elt. 3 bände. Perlag:
War öeffc, Ceipjig. Preis in Heinwanb geb. WP. ’J ,—.
|. „3<b will bie großen ©aten befebreiben, bie wir jufammen vollbrachten,"
fagte Hapoleon $u feinen fcblucbjenben (ßrenabierett, als er $u gontainebleau
von ihnen Abfcbieb nahm. 3u ©t. Helena erfüllte er biefe Perbeißung. Wons
tbolon, Bertranb, (Bonrgaub febrieben bort nach feinem ©iPtat bie gdbjüge in
Italien unb Ägypten unb bie ^errfebaft ber J00 läge in jufammenbängenber ©ar*
ftellung nieber — ben Anfang unb bas ifnbe. IPas bajwifcben liegt, muffen Bulle«
tins, Briefe unb anbere autbentifebe Äußerungen ergän$en. ©er erfte Banb biefer
großen Autobiographie liegt mir vor. ©as (Beburtsjabr Hapoleons war bamals,
als er vor ©oulon ben Artillerieangriff organifterte unb ficb als Pierunbjwanjig«
jähriger bie (Beneralsepauletten bolte. £ier fegt feine eigene ©broniP ein, unb
fit führt uns mit bem jugenblicb Aufftrebenbcn burd) bie XPaffentaten bes
italienifcben Krieges, ben ber alte Claufewiß für ben mufter« unb meifterbaften
aller gelbjüge erklärte, bis $ur BrücEe von Arcole. Wetbobifcbes ©enPen unb
aUejeit fcblagfertiges ^anbeltt ift XTapoleons wahre (Broße. i£s ift etwas
Samofes, biefe Ularbeit im Überblicken bes febwierigften (Belänbes, im Ab«
fehlen ber eigenen unb ber gegnerifeben Uräfte unb biefe fcblagfertige ifnergie.
©er (Bencral Bonapartc ift ber gebiegene ^iftoriPer, wenn er bie (Befcbicbte
einer £anbf<baft, einer ©tabt fPi$ 5 iert; ber UbetoriPer, wenn er Armeebefehle
erläßt ober bie Italiener jur Freiheit ruft; ber ©baraPteriftiPer, wenn er bie
fünf ©irePtoren ober feine (Pffijiere in prägnanten ©trieben porträtiert, — nur
ein CyriPer ift er nicht; ober beffer, er bat feine lyrifeben läge vergeben.
3ofepbitte füllt nur einen Pur$en ©a§ aus. — ©er Plaren (BebanPenorbnung ent«
fpriebt bie burebfiebtige ©pracbe eines bäcbft Püblen ©tiliftett, ber von ftcb felbft
mit wirPungsvoller Befcbeibenbeit in ber britteit Perfon febreibt. ©ie Überfettung
gibt ben Ion gut wieber. ©o freuen wir uns biefer Wemoiren, auf bie wir
5 U lange febon warten mußten unb von benen Horb Kofebery in feinem Üapolens«
buche fagt: „©iefer Autobiographie ift bisher vielleicht nod) niemals bas ge«
bübrenbe Waß von Beachtung juteil geworben."
2. £iner aus ber gront, ein Uaifergarbift mit ben ifbrennarbett von 20
©cblacbten, wie er gerabewegs aus ber ^einefeben Ballabe berausgeftiegen ift,
bat feine jfrlebniffe im rufftfeben geU^uge aufgejeiebnet. Unb alle bie Muts
rünftigen, eisPalten ©ebreefniffe, mit benen unfere Pbantaftc feit ben 3ugcnb«
tagen biefen UücPjug aus WosPau infjeniert, werben in ben ©ebilberuugen
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Original fro-m
PRtNCETON UNtVERSITY
tTJafconna mit fcem Äint) von VHantegna
probebtlb aus bem tfi. Sanb bet Klaffifer bet Kunft in (Befamtausgaben, Verlag bet Deuifdjen
Verlagsanftalt in Stuttgart.
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Original fro-rfi
PRINCETON UNIVERSITY
4>ane 23. VDtelanfc „T3erglül?n"
2tus bem IDerfe „beutfd?e Stande — beatfdje Btalet" t»on Dr. <E. ID. 23rebt, Derfaffer bes iDerfes „bie 2llpen anb tljrc irtaler" (mit
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Original ffo-m
PRINCETON UNIVERSiTY
jDrefd^nfce 0d?fen in (Baliiaea.
Probetafel aus Dr. £. Xeintjarbt, Kulturgefdjicbte ber Putjpflanjen, tsoo Setten mit
\68 Kunftbrucftafeln. 2 £einenbänbe Ulf. 20 .— Perlag oon €rnft Heintjarbt in IUünd?en.
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Original frnm
PRINCETON UNIVERSITY
®oetl?e im 3al?re JS06
(Ölgemälde oon ^erbinanb 3<tgemann. Dicfes Bilbnis ift ber Propyläen^usgabe »oit (Soei^es
Sämtlidjen IDerfen (Derlag oon (Seorg ITlülIer in lTlünd?en) entnommen, unb 3 mat bem
erften Supplement»Banb, ber je? Bilbniffe (Soetljes bringt.
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Original ftom
PRINCETON UNiVERSITY
bes fransöfifcben Sergeanten gran^ois Bourgogne $wr graufamen tPabrbeit.
i£in c<btev gransofe, häuft er mit ausgelaffenen pafebagelüften in bem halb«
verbrannten PTosPau unb nimmt bett Cornifter voll von wertvollen Beute«
Surfen mit hinaus. Qlber bann bet Heibettsweg, eine golge von Cotent^njen.
Perwefte Leiber, Perbuttgern, ifrfrierert, tiertfebes ^ittfterben, tPeinen ber Per«
Sweiflung, gieberfebauer, (Biet, ifFel, TPabnfmn, Prüppelbafte trümmer. Unb
onjwifthen wanbeit in polnifcbem Starofteitpel$ mit bem StocE in ber Hanb ju gufl
— ber Uaifer. Unb aus bem UTuitbe ber (Betreuen, bie $u Caufenben um ihn ver«
geben, jauchst ibm boeb bas alte Vive l’empereur entgegen, i£s ift wunberbar, wie
Bravour unb Ehrgefühl in biefen balberftarrtett unb verhungerten granjofettnidjt
tot 51t Priegett finb — ebenfowenig wie ber IPitj unb bie Hebensluft ber char«
manten Kerls, fobalb bie Sonne nur ben Fleinften ihrer Strahlen febieft. Bottr«
gognes Kriegserlebniffe finb Peine ifntbüllungen für ben ^iftoriPer, aber fte
finb ein ^intergrunb, ftnb eine Parapbrafe ber laPonifcbett Bulletins; Pein weit«
gefcbicbtlicbes — aber ein PTenfcbbeitsboPument. JDie Bilber gaber bu gaures
wirPen, als feien fte für biefe Ulemoiren beftimmt.
3. i£s ift re^voll, bamit bie fcbmucPlofen ‘Hufseiebnungen eines JDeutfcben
$ufammen$uftellen, ber als Utußsgransofe unb Leutnant in ber Königlich weft«
fölifeben 2lrmee J$J2 mit nach Kufjlattb 50g. Sie werben jetjt jum erften
Ulale in Buchform veröffentlicht. JDer ifrjöhler wirb bei Borobino verwunbet
unb nach Haufe entlaßen. “Hber er föUt in bie £&nbe erbarmungslofer KofaFen,
bie ihn jufammen mit Rimberten von Heibensgefübrten nach Kaluga fcbleppen.
j£s forbert ftarPe Uervett, bie UTarter biefes amten (Dfftsiers 5U lefen, ber bas
unbarmherjige Vae Victis am eigenen Heibe erfuhr. (Bnaöe (Bott vor biefen
entfetjlicben Binnenruffen! JDer JDulber ift Pein napoleonsfcbwürmer, hat nichts
Helbifcbes, nichts von ber Eingabe an eine 3bee, bie ben Heibenben ftarP
macht, — er ift willenlos; unb es böumt ftcb felbft in bem frieblicben liefet
ein 3orn auf, wenn er von ben niebertrdebtigen Befdnmpfungen unb Kantfcbu«
hieben unb Ulaulfchellen lieft, bie bie (Dpfer ber raubtierhaften Bauern unb
rufftfehen Hanbwebrleute über ftcb ergehen laffen muffen.
4. „JDie gran3ofen$eit in beutfehen Zanbeti" ift ein viel befferes unb
emfteres Buch, als ber ifinbanb vermuten lögt. JDiefe SufammenfteUung seit«
genöfftfeber Berichte in TPort unb Bilb über bie Seit von J$O0 bis ift
Peine erfchöpfettbe dhtellettPunbe, aber ein gefehlter, gelungener Perfucb, bie
Ulitlebenben felbft über ihren “Hnteil an ben ifreigniffett ficb ausfprechen s u
laffen. £& finb (Stoße unb Kleine; Kriegsfübrer natürlich, wie Oaufewig,
Bopen, UlalachowsPi, VHarwiß, Keicbe, TPolsogen, (Bneifenau; (Belehrte unb
Künftler, wie Huben, ^ufelanb, Uiebttbr, Savignp, Steffens, Kellftab, (Bubitj,
Scbabow; unbePannte Privatleute, wie Knötel, (Beorge, Ulömpel, Karoline
Sartorius unb ungesöhlte anbere. Swifcben gefd)id)tlid)e JDoPumente unb
UTonumente febiebett ftcb flüchtige ‘HugenblidPsbilber unb (Bettref$enen, uttb aus
allen biefen Funterbuntett gaben tvirPt fich bas vielgeftaltige Stimmuttgsbilb
einer großen Seit. JDer Herausgeber befchrönPt feine Arbeit auf beutfebe Smgen«
ausfagen unb hat ihr bureb ben ‘UusfcblufJ ber fransöftfeben manche farbige
Uuance vorcnthalten. (Brofäen Kaum gewährt es aber mit Kecht ben vielen
Pulturgefcbicbtlicben Strömungen, namentlich bem Schulwefen unb ber tPiffen«
fchaft. JDas tPort wirb lebhaft bureb 200 gut gelungene seitgenöffifcbe 3Uu«
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ftrationen ergünjt—©tiche von Ruganbas, fransöftfcbe Utilitürbilber von BeUange,
merFwürbige Rarifaturen von ©chabow unb viele ©eltenbeiten, bie aus ber
3oft’fchen Sammlung in Hetpjig, aus ber 3enner ■Sunbertjahrausfltellung, aus
bem berliner RupferfticbFabinett unb aus mannigfachem Privatbefttj $ttfammen*
getragen ftnb. Die Fluge Dtspofttion ber (Befamtanlage, bie (Blieberung in
Pleine, ftets von einem vortrefflichen Ulotto eröffnete Rapitel, bie fachlichen
unb faßlichen ifinfübntngen, bie an bie ©pitje jebes größeren “Jlbfcbnittes ge«
ftellt ftnb, baju fthließlich bie Pritifche Bewertung ber dhiellen im Anhang —
bas alles macht bas hübfehe Buch $u einem bequem benutzbaren (BefchichtswerP.
5. $orF, (Bneifenau, ©charnborft haben bie Biographen gefuttben, bie fte
verbienten; bas Heben Blüchers aber fleht noch aus. Die Blücherbiographie
von Ungers |ß 0 $ bewältigt bas Priegsgefchichtliche Utaterial vollPommen unb ift
beshalb unentbehrlich, boeb bie volle, abgerunbete menfcblicbe PerfönlichPeit, bas
Heben im Heben, mochte fte nicht geben, ©o ift bas Buch bes alten 3ohannes
©cberr, bas er J$Ö 2 in feinem ifjcil ju Sprich fchrieb, noch immer nicht ju ent«
behren. ifs ift breit angelegt unb lüßt aus einem oft aU$u effePtvollen, panoramen*
artigenRulturbilbe bereit von J740 bis J$J5 bie (Beftalt bes olb Blücher hervor*
tvaebfen. 3m erften unb 5 meiten Banbe verliert ftch fein Heben noch gan 5
jwifchen ben Rapiteln Revolution unb XTapoleon wie eine ifpifobe unb 3bylle.
ifrft ber britte Banb Pann wirPlicb Blücher heißen. Der populürfie Deutfchc
wirb hier lebeitbig unb erhebt ftch ju einer großartigen Priegerifcben BerPörperung
bes urfprünglicben unb echten (BebanFens ber BefreiungsPriege. 3ohamtes ©cherr
will ftch Rauf es TBort 5 U eigen machen: „Die ^ifitorie ift sugleich Runft unb
XPijfenfchaft", inbeffen fein XBerF ift fo recht Peines von beiben; benn ad}, fclbfl
unfere üfthetifchen “Unfprüche finb Pultivierter geworben. Qlber bas muß man
bem alten “Zlchtunbvierjiger laffen: es fpricht aus feinem ©til eine PerfönlichPeit,
bie baffen unb lieben Pann. ©ein Urteil über ben ©inn ber politifchen Bor*
günge Pann auch noch jetzt jumeift vor ber RritiP beflehen, unb wie er feine
(Beftalten faßt, bas ift oft ftttenrichterlich unb oft fanatifch einfeitig, aber hoch
immer unverfroren originell. Ulan Ärgert ftch bisweilen beim Hefen, aber man
freut ftch noch öfter mit 5 ttnicPenbem Hücheln. Biele TBortbilbungen, $u ihrer
Seit frappierenb, wirPen jetzt baroef. 2lm amüfanteften ift ©cherr als ÜTemoiren*
plauberer unb ‘HneFbotenerjübler; hier ift fein Pöftlicher ©chatj utterfchöpflich.
Hheobor Soutane fagt: „3n fechs altenfritjifchen SlnePboten flecft mehr vom alten
Sritj als in ben ©taatspapieren feiner Seit." Profeffor BorPowsPp
Äunft unb Mnjtler
2 Bemt man Ältere unb neuere ÄUmftgefchichten ober SSücher über ßunfl unb
Zünftler vergleicht, fo jeigt fich auf ben erfien SMtcf, baß bie -Jahl ber Slluffrationen,
Slbbitbungen unb tafeln ungeheuer gewachfen ifl. ©dhrenb früher einjelne
2 lbbtlbungen in ^oljfchnittmanier in ben £ejrt verflreut waren, herrfcht jetzt baö
23tlb unb beginnt baö 2Bort ju verbringen. Den JjbhepunPt biefer SntwicPlung
bilben in jeber Jjinficht bie „Ällaffifer ber Ätunfi in ©efamtauögaben", bie feit
wenigen fahren bie Dcutfche S3erlagöanffalt in ©Stuttgart h^auSgibt, je nach
bem Umfang jum ^retö von 6—1? Sföf. @6 bürfte b^fyUage wohl Paum
einen Äunflfreunb geben, ber ganj ohne btefe 23anbe auöfommt. 9tie juvor
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waren wir in ber Sage bab ©efamtfebaffen eineb SDfetfferb ©om erften bib jutn
lebten 2Berf fo ©ollfommen lücfenlob ju ©erfolgen unb feine Entwtcflung ju
ffubieren. Unb jwar finb bte SBtebergaben fo muffergülttg, ba§ bab ÜBefen
unb bie eigentümliche ©cb&nbeit jebeb Sföeifferb faff ganj jur ©eltung Fontmen.
2Benn alfo fo bie SBerfe ber SOfetffer unmittelbar auf beit 23efdfmuer wtrfen unb
feine wettfebweifigen 2Borte ben @enu§ ff6reit, fo bieten boeb bie Einleitungen
alleb wefentltcbe unb wiffenbwerte über bab Seben unb ©Raffen beb betreffenben
Äüttfflerb. Die neueffen Sflonograpbien, SOfantegna unb 9tetbel, übertreffen in
bejug auf teebnifebe Söorjüglicbfeit noch bie früheren: Staffael, 9tembranbt,
Xijtan, Dürer, 93elebquej, ©cbwinb, J^oma unb bie anberen. — jHMb**ub biefe
Slubgaben in jebem 23anb bab 2Berf eineb $ünfflerb oereinen, gibt bie ©amnts
lung „Die Jtunff in 23ilbem" bie wiebtigffen ober eigenartigffen SBerfe einer
beffiminten Epoche eineb Sanbeb. (Söerlag oon Eugen Diebertcbb in 3ena. 3eber
Söanb foffet in ^Pappbanb SDff. 6.—■, in Sctnwanb 9ttF. 7.—.) 23ib jef3t er?
fdfttenen bret Söünbe; bie altbeutfcbe unb bie altnieberlÄnbifcbe Malerei, b^raubs
gegeben oon Ernff Jpeibricb unb bie grübrenatffance in ber ttaltenifcben SSflaterci,
beraubgegeben oon Sticbarb jpamann. (5b tff betn Vertag ju banfen, bafj er
unb juerff bie SBerfe unferer eigenen beutfeben unb nieberbeutfeben Malerei in
fo ©orjüglicber Slubwabl unb ffßiebergabe bietet.
2Benn auch bab 85Ub bab 2Bort immer mehr jurücfbrdngt, fo toirb eb boeb
nie ©erbringt toerben. Der eebte $unffbifforifcr fann nicht ©erbringt roerben.
9fur er, mit feiner intimen Äenntnib beb Einjelnen, feiner regelrechten ©cbulung
unb feinem 23ti<f für bab ffBefentlicbe, oermag ju ©ermitteln unb barjuffellen. —
Eineb ber umfangretebffen neueren SBerfe btefer 2lrt iff 9Jiutberb breibinbige ©es
febtebte ber SDtaterei. (&. ©retbletnb Verlag in Seipjig, ^)reib in Setmoanb $9ff. 36.—.)
6b iff oiel für unb gegen Sföutbcr gefagt toorben; einb aber jetgt biefeb bebeutenbe
jufammenfaffenbe 2BerF untoiberleglicb: Luther oerffebt cb wie faurn ein jweitcr
alleb, wab er anpaeft, lebenbig, anfebaulieb unb überjeugettb barjuffellen. Unter
feiner Jjanb mirb bab Entlegene oertraut, alleb toirb intereffant unb gcioinnt
einen eigenen 9leij. 2Btr buben feine jvoeitc ©efebiebte ber Malerei, bie bab
Smtereffe ber ©ebilbeten fo ju feffeln oermag unb auch betn toenig oorbereiteten
bab SBefentlicbe auf anjiebenbe 2lrt ju geben oerffebt. Slnrcgett unb S3erftinbnib
toedfen, bab toar bie SfÄtffion SKutberb. 2Ber bann noch toeitergeben, im einjelnen
ober im ganjen tiefer bringen will, ber toirb ficb anbere Führer ftteben. $8on
ben neueren fei ba in erffer Sinie SBolfflin genannt, ©ein 33ucf; „Die flaffifdEtc
$unff", eine Einführung in bie italtenifdfte 3ftenatfTattce (§. S3rucftnann, München,
9>retb SOff. 10.—) iff einfach muffergültig. Manche Kapitel lefe ich immer toieber
unb Fann bab jebem bringenb raten, ber nicht nur bab £Befen ber italienifcben
Sfenaiffance, fonbem ein ©tücf beb SBefenb ber Äunff überhaupt begreifen will.
Unentbehrlich für bab ©tubiutn Dürerb iff bebfelben Slutorb 93ttcb „Die $unff
Sllbrecbt Dürerb", bab jutn greife oon Sfftf. 12.— ebenfallb bet 23rucftnann
erfebienen iff.
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Dr. Egon ©ebneiber
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Original fram
PR1NCET0N UNtVERSITY
Heue 0co0rapl?ifd?e Werfe
Weitere Ureife auf folcbe jfrfcbeinttngen 6 er geograpbifeben Literatur bins
juweifen, Me Aber Me (Brenjen bes facbmännifchsWiffenfcbaftlicben hinausgehen,
ift ber SwecE biefer Seilen, j£s eröffnet ftcb benen, bie in bie Eigenart ferner
Cänber «nb t>MFer eingefübrt werben wollen, gegenwärtig eine gAlle guter
(Belegenbeiten; Me tfuswahl ift bei ber iTlenge bes (Bebotenen nicht immer
eine leichte. Vielleicht tragen bie folgenben ^Darlegungen ba$u bei, bem 0us
cbenben bei ber Orientierung behilflich 51 t fein.
3Das 3<*hr 19JO b<*t uns $wei Werfe aus ber fleißigen geber 0»en £ebins
gebracht, eines ber untemebntenbftcn unb raftlofeften Keifen beit nicht etwa nur
ber (Begenwart, fonbern aller Seiten. JDas früher erfebiertene*) fAbrt uns in
ein (Bebiet ein, beffen jfriftenj gerabe noch beFannt war, non beffen näherer
Befchaffenbeit man jebod) fo gut wie gar nichts wußte. Bott 0rinagar (in
Kafchmir) ausgebenb, wattbte ftcb ^ebin itadi Heb, „bem letjten anftänbigen
Ort, ben man auf bem Wege nach Ctbet berAbrt." t>on hier ging es hinweg
Aber ben von 0 <hnees unb ^agelftArmen („echt tibetifch") burchtobten ftaras
Forum; mehrere 0 een mußten unter febwerer (Befahr in fdilechten gahrjeugen
burebmeffen werben; Me mitgefAbrten Ctere würben »on ©trapajett unb junger
bejimiert. JDann Fant wieber bie bem Ketfettben fattfam beFamtte (Brenjfperre
bes ftrenge abgefchloffenen Canbes jur (Beltung, aber trogbem gelang bie
3n»afton, welche ba$u nötigte, auf 5500 ttleter hohem Paffe jene großartige
Wafferfcbeibe ju Aberfcbreiten, welche bie abflttßlofen (Bebiete 2 lftens »on ben
peripberifebett trennt. 3enfeits berfelben Flajft ein tiefes Cal, auf beffen anbercr
0 eite ftcb in weiter gerne bie 0 cbneelinie bes ^imalapa uom Fimmel abhebt,
unb in bem Cale ftrontt „Cibcts gluß par preference", ber Cfaitgpo, beffen
längft geahnte 3bentität mit bent Brahmaputra nunmehr als enbgAltig feft*
geftellt gelten Fann. 3 m Boote fuhr bie (Befellfcbaft ben hier fchon mächtigen
0 trom hinauf nach Cafcbhlungo, wo ber 5 weitmä<btigftc frtann bes hierar«
ebifeben 0taates, ber CafcbisCama, feinen Wohnftg h«t. Wtber Erwarten empfing
ber wArbige ^errfeber, ber im Bilbe einen ganj intelligenten ifinbrucF macht,
ben FAbitcn grembling, unb biefem erojfnete ftcb bie iTTogltcbPeit, tiefe Bliche
in bas Riofterleben ber Hamas 51 t tun, worAber er uns eingebenbe, vielfach
noch UnbeFanntes melbenbe Berichte erftattet.
JDem Brahmaputra aufwärts folgenb, war ^ebin fo glAcflicb, bie wahre
OueUe besfelben im (Bletfcbermaffw bes ftttlisgangri aufjuftnbett; freilich fors
berte bie mAhfelige gahrt gerabe hier ein febwer empfunbenes Opfer, inbem
ber treffliche gAhrer ber iflamitifcbett Begleitmannfchaft, ttlobammeb 3f^ einem
0d)laganfalle erlag. “Hber uiterfcbrocEen brang ber feiner heften ©tAfje Bes
raubte weiter vor unb entbeefte auch bie Urfprungsftellen ber beiben wichtigften
PenbfcbabflAffe, bes 3nbtts unb bes ©atlebfcb. 2luf bem „JDach ber Welt",
*) Itraneljiniatapa. £ntbecf ungen unb Abenteuer tn übet. Don 8t>en £ebln. 2. Auflage.
£«iP3»g 19 JO. 5. 2(. Brocffjaue. |. Banb, XVIII unb 4°5 8. 2. 2}anb, X unb 40b 6. <}*• »°,
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PRINCETON UNIVERS1TY
am JDapfang, erlebte man — 40! Siebenmal im ganjen würbe ber Irans*
bimalaya Aberfchritten, imb am g. September jgoO burfte ber aus allen gäbr*
liebfeiten (Bereitete bie erfte beimifche Poft — feit einem 3abre fehlten ibm
alle Hacbricbten — im n$rblid)ften ^inboftan entgegemtebmen.
Wie aber war £ebin biesmal nach 3nbien, non wo er aufbrach, gefommen f
hierüber gibt 2 lusPunft bas jweite Werf, 1 ) bas uns jur Bericbterftattung
norliegt. Hiebt auf bem gewöhnlichen Wege, ber einen £ebtn nid)t mebr regelt
Ponnte, wollte er fein Siel erreichen, fonbem gan$ 3ran gebadjte er non Weft
nad) (Dft 5 U burcbjiebcn; einen HanbPompler, ber ja auf ber Karte leiblich
erforfebt ausfiebt, in WirPlicbFeit aber ber geograpbifdjen Kätfel unb JDunfel*
ftellen noch mebr benn genug in jicb fehltest. Schon ber Anfang ber Keife
war mit Scbwierigfeiten nerbunben, benn in Batum war ein ganj artiges
Kevolutiöncben ausgebroeben, unb nur bewahrter Jfnergie gelang es, ben Weg
über trebifonbe, jfrjerum, Bajafib, lftfcbmiabftn nad) tabris ju erjwingen.
3 nCeberan lernte ^ebin ben bamals regierenben Schab Fennen; aber bie »er*
lotterte, europäifeben girttis aufweifenbe ^auptftabt hielt ibn nid)t lange feft,
unb naebbem bort noch ber Splnefterabenb bes 3<*bres 1905 gefeiert worben
war, wanbte er ftcb ber oftperftfeben WAfte 3 U auf bem Wege, ben bereinft
aud) XTTarco Polo eingefcblagen b^tte. Schneetreiben, Hebel, gAbrerfcbwierig*
Feiten machten ben Sug ber KamelFarawane burd) bie Sal 3 * unb SanbwAfte
febr unerquicklich, aber gerabe bie Scbilberung biefer Perbältniffe bat geo*
grapbifd) hoben Wert, weil bie Strahl ber hierher gelangten ifuropäer nur
eine febr geringe ifh Uber bie pbyftfche Bcfcbajfenbeit bes WAftengebietcs,
Aber fein Klima, Aber ben Sal 3 fumpf £anum unb ben in ibm fein jfnbe
ftnbenben ^ilmenb erfahren wir gar mancherlei; jenfeits hätte bas arg »er*
peftete Itanb, bem man nicht auS 3 uwei<ben vermochte, ber gahrt beinahe ein
voreiliges Siel gefegt. Allein £ebins tatPraft ftegte aud) hier ob, unb einen
Fleineren teil 2Cfgbaniftans, einen weit größeren Belutfcbiftans traverfterenb,
Farn er am J3. ttlai JQOO, genau ein halbes 3«br nad) Perlaffen ber pontifeben
KAftc, in HufcbFi, bem ifnbpunPte bes weftbinboftanifeben ififenbabnneges an.
Unb nun ging es ber nod) viel febwierigeren unb gewaltigeren Keife nach
■öoebaften entgegen, berett oben Erwähnung gefebab.
JDarf Sven £ebin mit gug unb Kecbt nicht etwa nur als gorfebungs?
reifenber größten Stiles, fonbem aud) als bochuerbienter Vertreter ber wiffen*
fcbaftHcben ifrbfunbe gelten, fo wenben wir uns jegt 3 wei Ulännern 311 , beren
Keife 3 we<f in erfter tinie bie 3<*gb war, bie aber bod) aud) barauf bebaebt
waren, bie Hanbesnatur ihrer Sportgebiete in anregenber unb belebrenber
Weife 5 U Penn$eid)nen. JDas eine ber beiben in Betracht Pontmenbcn WerPe
rAbrt non bem Jfrpräftbenten ber bereinigten Staaten, 3 ) bas anbere rAbrt non
l ) 3u Canfc nad) 3nbien, burd) perfTen, Seiftan, Belutfd)ifJan. Don 8t>en ^ebln. £elp 3 ig
J0JO. 5. 21. Brocftjaue. |. J?anb, XI unb 4®7 S. I. Sanb, VIII unb 8<)4 S. gr. $°.
*) 2tfritanifd?e Wanberungen eince Haturforfcfyere unb Vor Itjeobor Rofeoelt. £>eutfd)e
autorifterte 2tuegabe; Aberfetjung von JDr.mar RuUnlcf. Berlin Jj)J0. Vertag von Paul parey. XV
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Original frorn
PR1NCETON UNf^/ERSITY
einem Prisen bee Haufee TPittelebacb 1 ) ^er, %uf beibe möchten wir eben*
falle bie ‘ZlufmerFfamFeit unferer fcefer binlenFen.
Koofevelte fichere Slinte ift ben “MmeriFanern wobl beFannt, unb fein 3agb»
glücf bat ibn auch auf bem Boben bee bunFlen Erbteiles nicht v erlaffen.
2 lber er begnügt fich nicht bamit, utte fpamtenbe @ 3 enen »orjuführen, bie
bamit enben, baß irgenb ein vierfüfliger (Begner 3 ur StrecFe gebracht wirb,
fonbern ce wirb bae Heben ber liere in TPalb unb Steppe überhaupt einer
liebevollen Beachtung teilhaftig, unb bie 5oogeograpbie 2lfriFae erbdlt burch
bae XPerF eine fchdtjbare Bereicherung. 3« biefer ^inffcht verbienen ine*
befonbere auch bie febonen 3 Uuftrationen eine befonbere Hervorhebung; wir
erinnern 3 . B. an bie Darftellung einer iflephantenherbe ober ber merFwürbigen
Spmbiofe von Antilopen unb Scbrae. (Beograpbifche Hefer werben namentlich
auch bie Ulitteilungen über ben UFerewe intereffieren, an beffen Ufer bie 2 lme»
riFaner bie verbeerenbe SchlafPranFbeit Fennen lernten. Die rein 30 ologif<hen
XXot^en bee Prdparatore i£. H^Uer werben ben Sachleuten ebenfo wiUFommen
fein, wie bie Eingaben über „ Schupfdrbung", bie man gewöhnlich nur ale
„UtimiFrp" ber Fleinen (Tiere Fennt, bie aber ber hier verteibigten 2lnftcht 5 U»
folge für Saugetiere unb Pögel nicht ale lat fache anerFannt werben follte.
Prin 3 2 lrnulf ift, wie man feinem eit mit tiefem Bebauern erfuhr, von feiner
innerafiatifchen Keife nicht mehr jurücfgeFehrt, fonbern auf ber Heimreife ver»
ftorben. Schwefterliche Ireue hat feine 2 luf 3 eichnungen gerettet, unb biefe
waren bei ihr in ben beften H^nben, weil ft'ch ja bie Herauegeberin ale Keife*
fcbriftftellerin felbft einee gefieberten Kufee erfreut. BeFanntlich hatte fich ber
Prin 3 einem Hanbemanne, bem ale grünblicbften Kenner unb ifrforfcber ber
tianfehanregion bewahrten Profeffor (B. Uler 3 ba<her, angefchloffen, Fonnte feine
Unternehmungen, fomit unter ber beften Leitung aueführen. Die Koute führte
burch ben KauFafue nach SamarFanb unb CafchFenb, unb Fur 3 vor Kulbfcha
warb bie cbinefifche (Bren 3 e überfcb ritten. Uber bie Calebene bee 3liffuffee
hinweg ftieg man in’e (Bebirge hinauf, gewann einige feböne 3agbergebniffe
(tPilbfchafe, SteinböcPe ufw.) im oberen KoFfubesirFe unb wanbte fich fobann
bem (Bren 3 borfe XTarpn * Kol 511 , in beffen XXdhe bie Keifenben erftmalig ben
Sürften bee Htntmelegebirgee, ben JZOO Uteter hohen, von Uler 3 bacher feiner
Hage nach genau erFunbeten Chantengri, fein Schneehaupt erheben fahen. Die
Cüler bee majeftdtifchen Kettengebirgee mit ihrer menfeblicben unb tierifchen
BevölFerung lernen wir burch bie lebenbige Scbilberung febr gut Fennen. £ier
galten bie HachfteUungen vorndmlich ber ale „Utaral" bcseichneten Hirfchvarietdt.
Der erfte Schnee mahnte in bem ohnehin fo Falten (Bebirgelanbe 3 um Per»
laffen ber Hochgebirgegegenbett, unb frifd) unb gefunb trat ber Prin 5 bie Keife
unb 464 6 . gr. ’iDaa aud) in ber 2lugenfeite nornefym erfdjeinenbe Werf ift feinem öofyne
Hermit, bem (Befdtyrten feiner Wanberungen, 3 ugeeignet.
*) £>ee prin3en 2lrnulf non Bayern Oagberyebition in ben Iian=6d)an. tl ad) lagebud) unb
Briefen 3 ufammengefteUt non Itjerefe prin 3 eff(n non Bayern. iUünd?en unb Berlin J0JO. JDrutf
unb Verlag non 51. «Dlbenbourg. X unb 505 0 . 4°*
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über tttosPau und tBien nach Benebig an, wo er noch ein paar BTonate vor
der endgültigen KücFfebr $u verweilen gedacht hätte, wo ihn aber infolge einer
bösartigen ^nfluenja ein früher lob ereilte. Die Reifebefchreibung wird fein
2lndenFen aud) in wiffenfchaftlichen Kreifen dauernd erhalten, und allfeits wird
man der Sr«u prin$efftn für die gro 0 e, von ihr aufgewandte tttühewaltung
JDanP wiffen. Sluch hier wiederum darf der Berichtcrftatter der fcbmucEen
artiflifdjen Slusftattung und der fehr überficbtlicben RoutenParten rühmende
Erwähnung tun; nid)t minder aud) des 0d)riftenver$eicbniffes, welches manchen
tiefer $u weiterer Befcbäftigung mit einem fo viel (BrojJes bergenden Erb*
raume anregen dürfte. Profeffor 0. (Bünther, ¥TCünd)en
2tbvct0Menbev
Die legten 3«bre haben uns in fteigender Sülle eine tltenge von illuftrierten
2 lbrei 0 Palendem gebracht. 2 lngefangen hat es mit BTeyers hiftorifebsgeographifebem
Kalender (BIP. 1.75)/ der ftd) vor allem durch eine forgfältige tertliche KedaPtion
ausjeidjnet; wir finden da wirPlich eine ttlenge biftorifcfcgeograpbifcber ttotijen
an jedem läge, von den gewohnten Kalenberbinweifen 51 t fchweigen, die voll«
ftänbig und juverläfftg verjeiebnet werden. Der BilberfcbmucP Pönnte nad) 0toff
und 2lusftattung eine Erweiterung und Berbejferung vertragen. Der 0 pemanns
fche KunftPalenber (VTtP. 2 .—) „fcbmücPt" ftch nod) immer mit dem abfcheulicben
BuntbrucP nad) einem echten Dhumann, enthält aber durchweg gute Bilder in
guter ReprobuPtion. Eine noch ftärPere BerücPftcbtigung von £anb$eicbnungen,
0 Pi 5 $en, wie überhaupt graphifeber Kunft würde dem Kalender nur 511 m Bors
teil gereichen. 3u rügen ift, daß nicht mehr jeder lag fein Blatt b«t; der
2lbreiüPalender verliert feinen 0inn, wenn das neue Blatt die Sohlen 5 weier
tage jeigt. Bei dem 0 pemannfd)en Sllpett Palender (HIP. 2 .—) find eö gar drei.
0eine Bilder (leider nur nad) Photographien) find ausgejeichnet, und machen
ihn immer wieder 5 u einem willPommenen (BefcbenP für alte und junge 2 llpi«
niften. Der Kalender „Kunft im Heben" (ttTF. 3.—) ift ein TBocbenabreiüPalenber
und bietet gute graphifche (Driginalarbeiten jeitgenöffifcher Künftler. Der Engels
fd>e Berlag in tBien brad)te die legten 3 abre einen KünftlerPalender (BIP. 3.50)
mit einem Blatt für jeden Cag und einen tPod)enabrei#Palender (ftTP. 2 .—).
Die gebotenen Bilder find fehr gut in einem weichen 0epiatone wiedergegeben,
leider findet fid) neben vielem (Buten manches BTinberwertige namentlich an
modernen 0a<ben. £euer find ju diefen nod) der tPagners und der Rofeggers
Kalender hinjugePommcn. Diefer mit Bildern aus Wagners, jener aus Rofeggers
Heben und tPerPen. Einen loPalen CbaraPter bat der Bayrifcbe KunftPalender
des ^uberfchen Berlages in Dieften (BIP. 2 .—), er bringt drei tage auf der
0 eite und eine liebevoll jufammengeftellte 0 ammlung von ausgejeidmeten
2lmateuraufitahmen aus der (Begenb des tfmmerfees. R. £aupt
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PRINCETON UNIVERS1TY
91 eue ©ücber
©cf$tdE)tc
2lltfemper, Dt. 3* Deutf4»tum unb«Polen;
tum in politif4>:fonfeffioneDet ©ebeutung.
©erlag: Dundet & Jpumblot, Seipjig.
«Preis 5 ©tf., geb. 6 ©tf.
Einfjart. Deutle @efd)tcf>te. Dieterid):
fd»er ©erlag, 2eipjig. «Preis 3.80 ©tf., geb.
5 ©tf.
&lein:Jpattingen, £>Sfar. Die ©efd»id)te
beS beutfdjen SiberaliSmuS. ©ud)»etlag
Der Jpilfe, ©etlin. frei« ©tf. 4.—.
2enj, ©tar. Äleine i»tfiott|'d>e Schriften,
©erlag: SH. Dlbenbourg, ©tünd»en. «Preis
9 ©tf., geb. 11 ©tf.
Der biplomatifcf»e Urfprung beSÄtie:
geS 1870—71. ©b. 2. ©erlagSanfialt
für Literatur unb Äunft, Serlin. spteiS
6 ©tf., geb. 8 ©11.
Steifen
2luet, ®. 3 n ©übroejlafrifa gegen bie
JpeteroS. ©erlag: Ernjt jpofmann & Eo.,
spreiz 4.25 ©tf., geb. 5.50 ©tf.
Efcf»eri<f>, Dr. ©eorg. 3agbreifen. 3«
©ormegen, ©oSnien, Jperjegonnna unb
2lbefftnien. ©etlag: Dietrich Oteimer,
©eriin. «preis geb. 8 ©tf.
Stiebrief», 2lbolf, Jpetjog ju ©tedflenburg.
3nS inner fie SMfrifaS. ©erlag: Älinfljarbt *
©iermann,2eipjig. «preis 14©tf.,geb. 15©tf.
Äelletmann, ©ernf». Sin Spaaietgang
in 3«P«n. ©erlag: *paul Eafftrer, ©erlin.
«Preis in Jpalblebet 12 ©tf.
SJtogröpfyien 35riefn>ecf)fe(
2 an ge, Jpetmann. Erinnerung an ben
Sad>feni»alb. ©erlag: ©ufta» ©tori$,
Jj>aHe. «Preis 1.50 ©tf.
«PolitomSfi, S. S. ©on 2ibau bis Xfu:
fd)tma. ©erlag: E. S. ©littler «t Sof»n,
©erlin. «preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf. (©riefe
beS mit bem„Sfun>oton>" untergegangenen
ScfjiffSbaumeijterS).
©riefn?ed)fel jtmfcfjen Otid>arb ©Jagnet unb
Sranj 2ifjt. ©olfSauSgabe. ©erlag: ©reit:
fopf * Jpürtel,2eipjig. «Preis 5 ©tf., geb. 6©tf.
jOtto rot» ©Jebell unb Elementine »on
ber ©olp. ©riefe eine« preufnfd»en Dfft:
jietS an feine ©raut auS ben 3«f»ren 1799
unb 1800. ©erlag: OtSber « Scf»unfe,
Seipjig. «Preis 5 ©tf., geb. 6 ©tf.
24
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SXufif
«Pfeljl, Sftbinanb. Earl ©rammann. Ein
Äünfilerleben. ©erlag: Sd»u|ter» Soeffler,
©erlin. 'Preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Sdjmibt, ieopolb. ©teifter ber'jXonfunjt
im 19. 3«^ t i> u nbert. ©erlag: 3 U ^ U ^
©arb, ©erlin. «Preis in «Pappbanb 4 ©tf.
XI»aper. ©eetl»o»en. ©erlag: ©reitfopf &
Jpirtel, 2eipjig. 'Preis 12 ©tf., geb. 15 ©tf.
(Der Sd»lujjbanb ifi eben erf<f»ienen).
@cticf)tc
Earoffa, JpanS. @ebi<f»te. 3 n f^ oer ^«9/
Seipjig. «Preis 2.50 ©tf., geb. 3.50 ©tf.
Eulenberg, Jperbert, Deutfd»e Sonette,
©erlag: Ernjt SHoroofjlt, 2eipjig. «Preis in
Jpalbpetgament 6.50 ©tf.
©eorge, Stefan unb ©JolfSfel»!. Deutfd»e
Dichtung. 3. ©anb. DaS 3af»rl»unbert
@oetf»eS. ©erlag: ©eorg ©onbi, ©etlin.
«Preis 2.50 ©tf., in deinen 4 ©tf.
Stomone OtooeUen Erjüfjlungen
©etabt, ©lattin. Eheleute. (Roman. S.
Sifd»er, ©erlin. «Preis 5 ©tf., geb. 6 ©tf.
©eperlein, Sr««} 2lbam. Stirb unb 2Derbe.
©erlag: ©ita, ©erlin. «preis 4 ©tf., geb.
5 ©tf.
Der atme ©tann imXodenbutg.
©etlag: ©teper « 3 e ff en > ^Berlin. spteiS
2.50 ©tf., in ©anjlebet 3.50 ©tf.
Enfing, Dttomar. Äantor 2iebe. Otoman.
©erlag: ©runo Eaffterer, ©erlin. «preis
4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Salfe, ©ujl. Der Spanier, ©erlag: ®.
©rote, ©etlin. «Preis 1.50 ©tf., geb.
2.20 ©tf.
J£»auptmann, ©erwart. Der Oiatt in
E^riflo Emanuel Quint, ©erlag: S.
$ifd»er, ©etlin. «Preis 6©tf., geb. 7.50©tf.
Jpeer, 3* & Da träumen fie »on 2ieb unb
©lüd. ©ooeüen. ©erlag: Eotta, Stutt:
gart. «Preis 3.50 ©tf., geb. 4.50 ©tf.
Regelet, ©JUf»eltn. Die frofje ©otfd»aft.
Deutfd>e ©erlagSanflalt, Stuttgart. «Preis
4 ©tf., geb. 5 ©tf.
2 au ff, 3°f e P^* Äeoelaer. Otoman. ©erlagj:
©. ©rote, ©erlin. «Preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Dmpteba, ©eorg »on. ©enigna. Otoman.
©etlag: Egon Sleifctyel * Eo., ©erlin.
«Preis 6 ©tf.
Original frorn
PRINCETON UNIVERS1TY
^lanilj, #an« ©bler o. b. Kriegs* unb Sugberinncrungen. Söcrtag:
KlincFhorbt & ©iermann, ?eipjig. 9>reiS ©iE. 5.—, geb. ©iE. 6.—.
Der ©erfaffer, ber nach einer Slnbeutung im ©orrnort beS ©ucheS fyeute als
DireEtor einer ©tauerei in Norwegen lebt, erjdblt f>icr KriegSabenteuer aus feinen
frö^efiett Jünglings* unb afriEanifche 3agbabenteuer aus feinen fpdteren ©iamtcS*
fahren. ©tan hätte mohl eine ©efchränEung auf bie Sugenberinnerungen
münfehen mbgen, bie in breiterer SluSführung noch manches 3ntereffante ge*
bracht h^en, rnaS nur einer erjdfjten Eann, ber rnie ber ©erfaffer als Sicht*
Zehnjährig« huntorte oon Kilometern ju guße roanberte, um hrimlichermcife in
bie päpflliche Slrmee einzutreten, bie bamals in ihrem lebten EntfchribungS*
Fampfe gegen baS geeinigte Italien flanb. Der ©ortrag ber ungembhnlich oben*
teuerlichen Erinnerungen oerliert bejeichnenbermeife an jenen ©teilen, bie oon
ben SBanberjlrapajen tos entlaufenen ©pmnafiaffen ßonbeln, feine fonftige
Xrocfenheit unb mirb lebenbig unb einbrucESootl. Karl SBilhclm
Sttcarba $ud}, $)erhahn oonCluaFenbrücf unb attbere Sttooeüen. ©erlag:
©chufter & Sbffier, ©erlin. 9toeiS ©?F. 2.—
Das ift nämlich bie ©efchichte oon bem hofm, ber in ben ©erbacht gefommen
mar, baß er Eier lege. Unb es mirb gezeigt, maS fich babei begeben hot nach
bem ©ericht ber EhroniF. Unb baran fließen fich horntloS noch jmei ©ooellen
an, bie in ber gleichen Slrt gehalten finb. — Es ifi unnbtt'g, für bie ©erfafferin
noch t /©timmung" ju machen. 2Ber ihre Slrt Fennt, ber mirb btefcS ©üchlein lieb
geminnen; mer ihre großen SBerFe nicht Fennt, aber fich 8 cm an bie ©efchichte
oom „SBonnemalb $pücF" erinnert, mirb fich in biefem ©üchlein halb hrimifch
fühlen, unb mer am ©Hntcrabenb oor ber Sampe unb biefem ©ooellenbuche fi£t,
bem merben biefe fchbn ironifierenben ©ooellen halb ein ©efühl oon Hebend
mürbigem grohftnn unb traulicher ©ehoglichEeit übermitteln. ©eorg echt.
Oberlin, CKoman aus ber SReoolutionSzeit im (Elf aß oon £ie«harb. ©erlag:
©reiner & Pfeifer, ©tuttgart. 9)retS ©iE. 4.50, geb. ©iE. 5.50.
Sienharb hot ein Kulturbilb gefchoffen befonberer Slrt. ^erfbnlichcö unb SBelt*
gefchichtlicheö greifen in ©JechfelmirEung lebenbig ineinanber. Stuf gemeihtem
©oben beS Elfaß treten Dräger ber grofjen Stoen am Enbe beS 18. Sofmhunberts
fprechenb unb honbelnb auf, um uns ihre 3cit mitcrleben $u laffen, fo Dberlin,
^feffel, Saoater, 9B. o. ^»umbolbt, auch ©ortheS £illi unb grieberiFe, ©ouget be
b’Ssle u. a. — ©eben meijierhaften ©eelengemälben merben lebenfprüßenbe ©über
ber müjien ©eoolutionSherrfchaft in ©traßburg gezeichnet, anmutige ©jenen beS
guten ©ürgertumS unb empfinbfamen ©oEoEoabelS oorgeführt. Eine unermeß*
liehe Sülle gerichtlicher Xatfachen finb mit hifarifchem ©inne ju einer leben*
atmenben Dichtung jufammengefügt, unb mitten hinein hot ber Dichter feinen
gelben hortmann geteilt, oon jenen ftarF beeinflußt, fich aber ßinburchringenb
jum ©iann, immer geleitet oon ber ©rbße Dberlins, feiner Sbealgeßalt. — Ein
reichet ©uch, baS in fchbnem ©emanbe uns otel herrliches ju fagen hot, bem
gegenüber einige ©reiten nichts bebeuten. — Dr. ©iollberg
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2Cnna (Schieber, 2öanberf<huhe unb anbere (Erklungen. Verlag: S.
©aljer, J£>eilbronn. 9)reiß geb. 2D?F. 3.50.
„Sß gibt, fcfmnt’ß, Slugen, bic immer fehen, waö febbn ifi", heijjt eß in
einer ber Forellen unb e# gibt auch äperjen, bie immer fpüren, wa# gut ift
im ÜÄenfrf)cn unb bie ba# wicbergeben Fbnnen, ba§ eß einen felbfi, wie ein
eigene# Erleben faßt. Sß finb Feine gefuchten, Fonffruierten älonfliFte, wie fie bie
mobeme Literatur liebt, e# finb einfache Srjählungen, aber in ber £iefe beß SKenfchen*
herjen# gefunben, baß fo oft ein tbrtcht unb oerjagt Oing ift unb gar nicht weifj,
bafj eß baß einzige Mittel für alle 9l6te nur in fich felbfl ftnben Fann.
2Ber nur unterhalten fein, wer in rafenber J?afl von ©eite ju ©eite fliegen will,
ber taffe bie# 23ud) beifeite liegen. S# ifl für ben gefchrieben, bem trauliche 3 wiefpradf)
oon SKenfch ju SDienfch eine fülle ©tunbe oertiefen foll. Jpermann $ur§ ^
SKicbarb 253ettbredht, 35ohlinger Eeute. fßerlag: Sugen ©aljer, J?eils
bronn. 9>rei# geb. S9iF. 4.—.
211# 9toman genügt bie ©ch&pfung ben h&chftot Slnforberungen »ielleicht
nicht — bafur flattern bie einzelnen ©efcbichten in ber ©efchichte $u fehr außs
einanber — aber pradf>tootl finb bie 23ilber fehwäbtfeher föauemart, bäurifdjer
©tarrFbpfigFeit im @uten wie im ©chltmmen. 23on befonberem Sntereffe ift bie
©chilberung be# ©emeinfchaftßlcben#, ber Sföacht beß spietißmuß auf bem Oorfe
Oie einzelnen Xppen, Pfarrer wie ^farrFinber, finb 2Beitbrecht wieber oortreff«
lieh gelungen unb an feiner herjerquicFenb frifchen 2lrt, wie er gegen alle#
©c^emheilige angeht, ba# ber 9)iettßmuß fo üppig gebeihen lief}, mufi man
feine greube hoben. Sffieitbrccht# grofjc Begabung liegt in ber naturgetreuen
fBiebcrgabe beffen, waö auf bem Sanbe gelebt unb erlebt wirb, baoon legt er auch
in feinen Söohlinger Leuten eine glänjenbe 9Jrobe ab. 3ebem, ber gern oon feiner
Heimat h&rt, fei biefe# 23ucf) auf# wärmfte empfohlen. Hermann älur§
Otto (Ernjt. ©efunb unb frohen 9ttuteß. Sine 2lußwaf)l au# feinen
2BerFen. fßerlag: £. ©taacFmann, Seipjig. ^teiö geb. 50tF. 1.80.
23on Otto Srnfi, bem erfolggeFrbnten Oramatifer, bem gefchmacfoollen Sr*
jähler, bem lächelnbcn 23eobachtcr ber ätinbcrwelt, bem männlichen SpriFer wirb
hier eine Fleine, aber Fluge Sluöwahl gegeben. Sß tff ber ganje Otto Smfl wie
er leibt unb lebt, mit all feinen Xugenben unb all ben gehlem, bie ihm anhaften.
Xatfräftig unb lebenßfroh fchaut fein männliche# 23ilbni# jwifchen bm ^ilen
biefer Slußwahl heroot, hoch auch rin wenig nüchtern unb fdf>ulmeifierltch. Sin
liebenßwurbiger ©piefier, beffen bürgerlicher Jpumor immer wohlgefällt. Oie
Fleine ^)robe au# feiner SWärchenFoinbbie „Ortrun unb 3lfebill" iff ba# Söefle in
bem Söuche. „Oie Jpofentafchen beö Sraßmuß" unb ba# lufHge ©tücFlein au#
„2lppelfchnut", biefe beiben fchnurrigen 2lugenb(t<f#bilber au# bem Steiche ätinbers
lanb liefF man mit ungetrübtem Vergnügen. Unb auch bie anberm ^rofafachen
tragen jene hollänbifche ©auberfeit jur ©chau, bie ein wefentliche# SEJferFmal ber
älunft be# Otto Smfl ift. Unter ben ©ebichten oermiffe ich bagegen manche#
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«Poem, baS mir fett Sauren Idngfl Iteb geworben; etn paar prächtige Vallaben,
fd^arffonttg unb febwer, taffen mtcf> aber btefen fanget oergeffen. Dagegen
bitte bie überflüfftge Ehrenrettung ber „SDftnna oon Vambelm" fügltcb bem Vücb*
lein fern bleiben Bbnnen. DsBar VHener, 9>rag
IlT $an$ QSenjmann, Sine Soangelicnbarmonie. Sttit J£>olif<bnitten oon öftrer,
£uca$ Sranacb tt.a. Vertag: §rt§ EcBarbt, Setpjig. 9>reis VfB. 4.50, auf
Vütten unb in Seberbanb 9KB. 12.—.
Diefe ©ebiebte bilben Bein Epos, im Saufe oon 15 3ob ren ftnb fie allmdbücb
entffanben, jwattgloS, je nach Erlebnis, Stimmung, Vtlb unb 3bee, wie fie ben
Verfaffer ju einer ^ett beberrfc^ten. 3ebeS ©ebtebt tft baber ein felbjHnbtgeS 2BerB
unb in erfter Stnie ,,©ebtdF>t", „.ÄunfiwerB". S o mbebte jebcS für ficb auch roirBen.
Es ift aber ebenfo natürlich, &afj ficb in ber golgefo flarB burcberlebter Empfhtbungen,
fo mit ganjer Eingebung beS ^erfbnlicbfien gcfialtetcr Momente unb EntwicBlungSs
Bdntpfe ein ^ufammenbang ergab. So ift bte Sammlung ein VeBenntniSbucb
geworben, bas heftige Erregungen ber Seele, enbltcb aber auch eine beglücBenbe
unb lebenbejabenbe SBeltanfcbauung Bünben mbebte. Diefe VJeltanfcbauung wurjelt
in ben montfHfcben Sebnfucbten unb ErBenntniffen unferer ^eit, bte freilich nur
eine ffiieberBebr uralten 2BefenS, uralter SBetSbett bebeuten: eine SBtebergeburt beS
Ebeifientum6. Ebrtfiuö, beffen Seben unb 9Kenfcbentum bier Spmbol geworben
ift, febeint babureb auch neu gebeutet $u fern, ^njifcben Vergangenheit unb ©egen?
wart, £eit unb EmtgBett ift er ber rechte Vermittler. Enblt'cb mbebte bie 9teibe biefer
Dichtungen ein Spiegel wte beS befonberen, fo auch beS tppifeben 9KenfcbenlebenS
fein, ber VZenfcbenfecle, wie fie ftcb im Knaben, Suttgling unb 9Kann unb im
SDtdbcben, tm SBeibe unb in ber SKutter (9Karia) offenbart^ JpanS Venjmann
Sin 99?ann. @eefabrer$ unb aufrechten Bürgers Sftettel*
becB wnnberfame £eben$gef<bi<bt* oon ihm felbff erjäblt. Verlag: 2B. Sanges
wiefcbesVranbt. ^>reiö: in ^appbanb 9KB. 1.80, in Seinen 9KB. 3.—.
Vur wenige wtffen, bafj ber berühmte $olbergoerteibiger jugleicb ber Vers
faffer einer Selbftbiograpbie ift, bte oor allem als ntenfcblicbeS DoBument bureb*
aus bemerPenSwert ift. 3 roar bietet fie auch in bifarifeber unb Bultureller
Jpinficbt, tn ben erften jwei Vücbem über baS ScbtffabrtSwefen, im britten über
bte VelagerungSfdmpfe beS Smtereffanten genug, boeb oerleibt ihr ben eigents
lieben 3Bert bte unbebtngte EbaraBtergrbfe biefeS 9KamteS, bie ficb in einer
geraben Schlichtheit unb Sichtlich Beit wie in einem glübenben ^Patriotismus
ebenfo wahrhaftig erweiff unb aller $er$en wdrtner für ihn fragen macht.
Dabet finb alle Eretgniffe febr Burjweilig erjablt, Erlebnis folgt auf Erlebnis.
So ifl biefe SebenSgefcbicbte oor allem ein Vucb für bie 3ugenb unb oerbiente
— fiatt ber 9KifcbmafcbleBtüre aus 3nbtanerfcbmarren unb entweihten ^(afftfer;
ftücBen — in bie J?dnbe jebeS reiferen Knaben $u Bommen.
Vet ber SluSgabe ifl febr ju tabeln, bajj bte ergreifenbe ffiibmung an ben
$bnig — wer wetfj, aus welchen ©rünben — einfach weggelaffen würbe. Sang
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3- 8* ©ooper, £ebcrftrumpf'©r$ählungen. 5 $3änbe. 33ertag: ^aul
Saffierer, Serlin. sprciö jeber Sanb geb. SÄf. 3.80.
Weben betn Wobinfon unb ©ullioerS Weifen gibt eö ein britteö SSerf, bem
ein fefter ^la^ in ber 2Beltliteratur gebührt, unb baö hoch ein Äinberbuch ge«
worben i(t. Sö finb Sooperö SeberftrumpfsSrjählungen. 3h* £oppelbafein, im
hinterften 2Binfel beö 23udf>erfc^ran£e6 unb als 3mgenbauSgabe in ben Jpänben
unferer $inber, fyat baju geführt, bofj ber Seberfirutnpf feiber oon Srwachfenen
nur feiten noch ßclefen wirb. 2Bie oiele wiffen eigentlich um waö fie fich bringen?
SBclche Wuhe unb Shrlichfeit ber gonjen Darftellung höben biefe Sücher, weiche
Reinheit ber ©chtlberung oon SKenfchen, ©affer, SBolfen unb 2Binb! 2Beld[>eö
SWitgcfühi für bie ©rbfje unb ben tragifchen Untergang ber roten ©tämme; habet
wie fpannenb unb intereffant. 3fuch ba, wo eö gemächlich oorwärtö geht, ift wirf«
lieh einmal bie behaglich epifchc Srette, bie nichts wet§ oon unferer unanfWnbigen
Sile unb jwangöwetfen ©efchäftigfeit. — £aö fünfte ift ber SWohifaner; er
hat nicht feincögleichen in ber ©chilberung ber graufamen ©flacht, ber geierlichfeit
beö Urwalbeö unb ber ergreifettben ©ch&nheit ber Klagen unb Kämpfe eines
untergehenbett Solfcö.— 2Ber cö wieber einmal mit bem Sebcrftrumpf oerfuchett
will, bem fei bie oben angeführte 51uögabe warm empfohlen, ©ie bringt eine
oollftänbige einwanbfreieÜberfegung, ift gut gebrurft unb anjiehenb auögeflattet.
2Balter SJeicharbt
©erhärt J^auptmann, $>cr Sttarr in (Ehrifto ©manuel Quint. Verlag:
©. gifcher, Berlin, *preiö SWf. 6 .—-, geb. Stf. 7.50. Seber Stf. 9.—
2)er neue Woman oon ©erhärt ^auptmann, fein erfter, ijl foeben, rtirj vor
©chlufj ber Webartion, erfchienen. Sr führt in anfchaultcher SBeife in bie pies
tiflifchen ©ertenrteife ©chlefienS ein unb behanbelt baS ©chirffal eines religibfen
©chwärmerö, ber fich ölS Sh^fhiS auSgibt, bis er fchliefjlich bem SBahnfinn oers
fällt. Sine ausführliche Sefprechung müffen wir uns für bie näcbfte Wummer
oorbehalten. Sr b mann
£)r.©.9GB.33rebt: ,,3>eutfche £anbe— beutfehe 5ttaler", ^)reis Stf. 10.—
unb /r £)ic 2(lpen unb ihre -ÜWöler", 9>reis Stf. 6.—■, geb. 2Wf. 7.50. Verlag:
9>h- Xh.omaS, Seipjig.
2Bir höben oiele SkrFe, bie bie ©chbnheit ber beutfehen Sanbe im Silbe
feiern. Sieifl hönbelt eS fich um photographifche Aufnahmen, bie alles getreu
wiebergeben ohne Slnfpruch auf befonberen 2Bert machen ju fbnnen. ©an$ anberS
finb biefe beiben SBerfe geartet; nicht wie ber tote Apparat, fonbem wie Zünftlers
äugen unfere Heimat unb Serge gefehen höben, welche ©chbnheiten fie ent«
beerten unb fchilberten, jetgen fie uns. ©o werben bie prächtigen Sänbe Sers
ftänbnis unb Siebe für unfere beutfehe Sanbfchöft werfen unb bamit eine nationale
unb fünjtlerifche Aufgabe erfüllen.
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MAXIMILIAN
HARDEN:
KÖPFE
MIT PORTRAT DES AUTORS IN HELIOGRAVÜRE
23. bis 28. Auflage
INHALT:
Der alte Wilhelm—Bismarck—Kaiserin Friedrich
Johanna Bismarck — Richter — Stöcker — Gallifet
Holstein—Waldersee—Ibsen—Zola—Matkowsky
Die Wolter—Mitterwurzer—Menzel—Böcklin—
Lenbach
Kl. 4° 465 S. gedruckt in der Offizin W. DRUGULIN, LEIPZIG in
Renaissance* Antiqua
PREISE DER AUSGABEN:
Das broschierte Exemplar kostet
Fünf Mark
Das Exemplar der Halbfranz*Ausgabe
kostet Sieben Mark, 50 Pfg.
Das in engl. Leinewand gebund. Exem* Das Exemplar der Ganzleder*Ausgabe
piarkostet Sechs Mark, 50 Pfg. kostet Neun Mark
Von der ersten Auflage dieses Werkes wurden sechzig Exemplare auf hand»
geschöpftem Van Gelder «Bütten gedruckt, handschriftlich numeriert und mit
der Hand in echt Maroquin gebunden. Das Exemplar dieser Ausgabe kostet
fünfzig Mark.
In allen Buchhandlungen vorrätig oder direkt zu beziehen vom
ERICH REISS VERLAG, BERLIN W62
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PR1NCET0N UNIVERS1TY
3
2Bcr ein fteincrcö @cf<f>cnf von bleibenbem 2Bert machen tvitt, ber Paufe
©oetlje unfer $ttl)m
©eleitworte auä feinen 2Betfeit in Äalcnbetform
©etväljlt von $elene 33 onfort
128 ©eit« mit Goethe* 33ildni* nad) ©ditverdtgeburt :: Äartoniert nur M. 2.50, in 8edet geb. nur M. 3.50
9?ad^) bem Urteil eine* unferer bebeutenbften ©oetf)eforfdj)et ba* vomeffltc^ftf aller ©oet^ebrwtere
£* fei befandet* empfohlen a(* fdfanfie* Seftgefdjenf!
33crlog von £>tto fetter* in Jpeibelbcrg
■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■Ml
■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■
3<t>et gute jvinberbüd)er für eine SOtart
"
9 tusfin, Sec golbene 3 auberfluf). m »ittem vm s». a>ot>te.
Sa$ jpÜ$Cf)en(HICf). SDtit Gittern von ü. SBerner in $Himcf>cn.
$nxi gute alte, imrtlicf) Cinblid>c Ätttbetbucfjer, von betten 62 000 <2 Template tjetbreitet mürben. 3
<£inf>orns^ 3 erlag in JDtüncben
©oeben erfdiien:
Otto oon 2öebell unb Klementine oon ber ©olfc
Briefe eineß preufjiftben Ofttjicrß on feine SSraut
auß ben 1799 unb 1800
JperauSgegeben mit biograpf)ifcf>er Einleitung unb jeitgefct>id>tlid)en Erläuterungen oon
2)r. 21. 9Äit 3 2lbbilbungen unb einem ©tammbaum. 20 99ogen jDfta». ^9rei^
brofdjiert 5 gebunben 6 90tf.
©et 35rttfTd>reifcet Oatb 1813 ben £e(bentob für« ©atetlanb. ©iefe gdfloott gefdtriefrenen Ciebribriefe, bi«
gleidifam ein ‘Penbant ju ben
„Briefen einer SSrnut auß ben ^ret^eitßfriegen"
datftellen, verdienen in tveiteften Greifen Der Gebildeten Seadjtung. <5* offenbart ftd) in fanen
ein tiefe* Gemüt, ein treue«! Jpetj, da* mit lebhaftem, liebevollem 3ntetefle di« fletnften £mjefaeiten im Ceben
der 23raut verfolgt. 8ud> 9?aturfd)6nl)ettcn, SXetfeerlebnifle ufro. tvetden inteteflant gefdiildett. 3udem er*
fahren mir au* den Briefen fo mandie tvertvolle Angabe übet die £eben*lage der ßfßjiete diefet 3eit und
andere Mitteilungen, die im $inblicf auf die Mißerfolge jener Slrmee in den fahren 1806/7 in Ijobent Grade
intereffieren. £)a* 33ud) ift für jeden Gebildeten ein anmutige* und tvertvolle* Gefdienf.
Erlebtet unb ErftrebteS
®ebid)te von $onft. 38ttb. von ^ügelgen
3 SBogen Äleinoftau. fprciö brofcf)tert 1.80 gebunben 2.50 9Jtf.
IIIISIIIKIIIIIIIBIIIIBHIIIIIIIIIIIIIIIIIIBIIIIINIRIfllRNIIIIIIWItSlflllllll
©erlag oon 9 t 6 b er &. ©ebunfe, fieipjig
Original frnm
PRINCETON UNIVERSITY
DER ZWIETRACHT EISERNER
ERWVfRGER
DES DEVTSCHEN REICHES
EHRENBÜRGER
nirgend* fel>en wir 6fömar<fe Kämpfe fo greifbar an une oorüb ergießen wie
*£* en ' gro&artigften Dofument Politiker tt)eiei>eit und floate*
mannijtyenKönnen*, das wir Deutftyen beflt<en. beider find nur wenige imftande,
w \ &* r $temartffä>en Heden 3U taufen und oor allem ju lefen. Darum
bat nä) fugen Kalcffdjmtdt entföloften, die unoergängli^flen Heden aue*
Juwelen und mit »erbindendem i>iftorifc>en Sext in jwei fänden in Saföen*
format ^erauegugeben:
dismortf, 6e£en wir Deutfdjlond in den 6ottel und
ötemortf, Steuer des Keines + + + + + + +
3eid>ncn die 6ände au*.
M " e '“ 4 s;.‘ÄVauTi>Äf Ä« Wili^Sss,
Go gle
r Diomarcfredo6a^iomoiv
HöiE« ]EDiöl[ < 2 |BH 3 i v
^ioiuai.(itc9og3apaoujot0 .
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2Bcr ein Heinere# ©efeftenf oon bteibenbent 2Bert machen
_ et± _uc_ a _a. jc r-
roitt, ber foufe
128 Seiten mit ®oetl
bem Urteil ei
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3 «>ei gute alte, roit
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Oer 35rtcffcf>reiber
batfteücn, Serbien er
ein tiefet ©emüt, ein
ber 33raut verfolgt. ?
fahren mit au$ ben •
anbete 9ftitreilungcn,
inrereffieren. ©a$ 2:
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PRINCETON UN(\
8 2Bcr ein Heinere* ©cfcbcnf oon bteibenbem SBert machen und, ber foufc
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batftellen, kerbten
ein ttefcö ©emut, ei
&et Staut verfolgt,
fahren tt>tr au$ bei
anbete Mitteilungen
intereffieren. £) a $
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Original frnm ,
PRINCETON UNIVE
$i<hte« Reden
an die deutle Hatfon
einzig ooUftändige ftuogabe berauggegebtn non
Hermann £efer
, Proftffor an Oer UnloerfUät erlangen
Xiefe puogabe foll da« Gedächtnis der cor hundert fahren
v geholfenen Reden auffriphen und oerfahen, dien wert»
oollpe geipige »ermäehtni« aus dev 3eft der deutphen €r»
hebung dev heutigen Generation wieder nahe ju bringen.
tt)er da« tDefen den deutphen DolFe« oergehen will, muh
Si<hte« Reden lefen. Das Such fft ein ideales GefchenF
für Studenten und Schüler der oberen Klaffen. Oie
Ruegabe desCinhorn'Derlages zeichnet pef) durch guten I>ru<f
und Papier, gephmaefoolle Ruopattung und handliche« Sor»
mat au«.
,M*f« clnjigt oollftandlgt und befte Ruegabe pan JIAtee
touitdtrpoUen Reden fallt» fiitr Otutfd)» btflhtn.
yartfdjrftt, «Iber. Wo<b»nblatt
.m#g*Olefea«u^ »IrHld) »in Caft tnbud> für recht aitl» werden, denn
»n>ig» lugend fhrablt aan lt>m aue.* KantftuOicn, 13. «and, 4. «eft
jW*r in dl» CUftn dta natlanaltn Probit me »Indringtn taiU, muff
Jl«bt« Itftn. münchntr f>e*r*ul t «itune
2 flafßphc Kinderbücher für 1 JllarP
löhn Ruaftn 5 tr 0Olde "* p«***M. «*«» mär»
x w ^ <henou«StefermarF. Preis i.-OT.
Oiefe« Märchen gehört ju den feinten Schöpfungen de«
groben Kunppädagogen. <« ip für gröbere Kinder und
Crwochfene gedacht, und durch eine Reihe feiner, jurn teil
humorvoller Zeichnungen gephmüeft.
Do« häsehenbud) lp feit Generationen da« SnftücFen aller
Rinder, die e« Fennen. U lp eine« jeder einfachen, humor»
ooUen wirf lieh Findlld>en Kinderbücher, die troh ihr»« Chro»
nipenoller« fo jung pnd, wie am erpen tag.
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txter Roman
rimgen
nseelen
tössischer
: m bester
u haben.
Go gle
Original ftom
PRINCETON UNIVERSiTY
Sari Weicfyardt»
„Pompeji oor der
und
„fcas 6djlo0 desSlbeeius*
und andere Römerbauten auf Sapri
gehören längfl ju den £iebling»bü<hern aller, die fie fennen.
©eiten a>ot>l oereint ein Wert fo unbeftrittenen t»ifTenf<haftli<h*«
und fullurhiflorifihen Wert mit gemeinoerfländll^er Inter»
effanter Darflellung toie dlefe Püdjer. Peh ^auptreij der beiden
Werte aber bilden die 5at)(rei<f>en »underoollen Abbildungen,
die die oerfiunfenen (Tempel und Paläfle in il>rer traumhaften
©d)önbeit, aber Har und oerftändlid) erflehen laffen. Wir be»
greifen, dag der berühmte Renner de* Altertum», Ernfl Eurtiu»,
fein begeiflerte» Urteil mit den Worten ffylog: ifl mir
Pompefi jum erflen Wale menfd>li<h nahe getreten." — Wie faunt
ein jtoeite» Pud) eignet fid) gerade „Pompefi oor der 5erflörung"
jur genugreichen, jedermann oerfländlidjen Einführung tn
da» Al^rtum. Oor allem für jüngere £eute, freunde Italien»,
ja für alle begeiflerungafägigen iltenfd)en find diefe Püd)er oon
einzigem Wert.
Pompeji oor der Jerflörung, Prad)t»An»gabe in Jolio Ul. 50.—
Pompeji oor der 5erftörung, Oolfo-Auogabe ..... Ul. 2.—
Pa» ©d)log de» Ciberiu» auf Sapri.Ul« 1$« —
. 1(00
Original from
PRINCETON UNIVERSI
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Original fram
PRINCETON UNIVERSITY
t
| ©erlag »on (Egon gleifcbel & So. ©etlin W }
|
©tc Dor t»cn
©orett
| Steuer Stoman von
[ : Clara 23ieMg:
I
■ :: tyrei#: geb- 9Äf. 6 . —; geb. OJtf. 7.50; ::
S ©4tten:3lu$gabe ton bem ©erfaffer gejetcf)net,
| :: geb. ©tf. 15— ::
■
--
©eitipa j
Sieben einet Stau j
J
Steuer Stornnn von |
©ecrg §reiberr t>. Ompteba {
:: frei«: geft. TOI.; jtb. TOI. 7 . 50 ;:: j
©Ätten ;2lu$gabe, »om ©erfaffer gejei^net, j
:: geb. «WL 15 .— '”8
■
m
■
■ Sin ftarBeO 23ucb, ba$ jeben greunb
■ einer emji^often eptfeben .ftunft ju
■ b°b<* SSwunbcrung jtrnngt. Ol. Äraujj
■
8
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Sin BlugeO unb tvamteO 23ucb, reich |
an Sebenöerfa^rung unb SSRenfc^en« ■
BenntniO. SXBtener Rettung ■
1
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$ubtitfe
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l :: Steuer Stoman ::
E von
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| ©eorg ßermann
1
5 tyreiS: geheftet OTf. 4 . —; gebunbett 90?f. 5 .—
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©er €ntglei|le |
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Steuer Stoman in 1
jtvei SSänben von j»
■
2 Mf)elm ^oljainer !
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<}5tei$: geheftet ©lf. 8 . —; gebunben ©?f. 10 .— §
I
■
■
■ J?ter bat ber ©erfaffer von „Settern
■ ©ebert" roieber febr gtucBlicb einen
j £ppuö em>ifcf)t, ber in feiner SBeife
5 populär toerben wirb. Sari ©uffe, ©criin
■
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$un(Herifcb ift biefer Sebenös unb ■
itutturroman #ol$atnerö reiffle 2 lr* ■
beit, gur ben £ieferb(icBenben bat er |
fafl Xagebucbtoert. : SigUcbe'Olunbfcbau ■
0
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| SCu^füprltc^e Kataloge foftenloS {
8Ue (Sentmngcn ftnb an feen •Ömmäaeber haltet 2ödd>ar&t in Sadjau gu richten. SSerantmortlicfo für feen 3ntyali
unfc 3nfetate tft oet Verleger v&mft <ö<fcdt>ina in Sftündbcn. — ©ebtueft in &<r •fcofcSSucf)* unb •(Stdn&rarfctd *on
SDietfd) & Srücfner in 2Bdmat.
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PRINCETON UNIVERSITY
Der Bücherwurm
jfine tHonntsfcbrift für Bücberfreunbe. j£r ftee &eft be& Sabres
1911. JDö0 ^eft würbe burebaue pon jfmil Preetoriue auegeftattet
unb entfalt unter anberen folgenbeBeitrÄge: tXHlbelm ttteiftere
tbeatralifebe Senbung ponProf.gr.p,b.lteyen.3n0etticurBöjeubr,
JDie Eroberung ber ftuft. gelbmarfcbaU p. b. (Bolt$, JDae türPifcbe
£eer. Paul Kenner: Preetoriue nie (BrapbiPet*, Heue HUiencrons
Briefe, B. p. Vttuncbbaufen, JDeutfcbe ober lateinifdje Schrift^
Stefan Sweig: Babre ‘Kuftrinca. ^ermann £öne, £>er Pleine
Rofengarten. Piele Sricbnungen pon ifmil Preetoriue. Bucberlifte.
Original fra-m
PRtNCETON UNSVERSIT7
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PRINCETON UNIVERS1TY
Wilhelm Meisters theatralische Sendung
Don Profefjor griebrtcß v. ber £epen
5 Die £urusausgabe bes erften Wilhelm ttleifter, bie wir nun genießen dürfen,
mußte bas innere Recht 6er (Lottafdjen in (BefcßmacFsfacßen noch nicht bewerten
Bucßßanblung auf einer Ausgabe naeßwetfen, 6ie 6ett hoben 2lnfprücßen 6er
beutfeßen Bücßerfreunbe genügte, fte mußte uns außerbem für 6ie lange Seit
bes Hoffens un6 Harrens entfeßübigen. Hach meiner Uberjeugung 6ürfen wir
im (Broßen un6 (Bansen banFbar beFeitnen, baß ihr beibes gelang. Dor allem,
unb bas pflegen viele unferer Bücßerfreunbe unb Verleger ju unter feßügen, würbe
bem Cert bes Wilhelm iTTeifter anfeßeinenb bie größte Sorgfalt gewibmet. £& war
nicht gar fo leicht, ihn (Boethe ganj surütf$ugeben unb ihn von ben Derfehen unb
ben fchwei$erifchen ifigentümlicßFeiten $u befreien, bie burch bie 2lbfcßrift von
ttlutter unb Cocßter Scßultheß fteß an ibn gefegt haben. JDer Herausgeber batte
habet wabrfcheinlich ben Beiftanb eines ausge$eichneten (Belehrten im (Lottafcßen
Perlage unb bie Arbeit bauerte woßl barum fo lange, weil fte fo grünblicß war.
JDie tbeatralifcße Senbung ift, wie man weiß, in (Boetßes erften Weimarer fahren
1776 —1786 gebießtet worben. Unvottenbet, wie wir fie nun beftgen (bis ins
fünfte Buch ber Lehrjahre reießenb), nahm fte ber (Dichter nach Italien mit. Sie
follte bort ihren 2lbfcßluß erhalten unb erhielt ihn, wie fo vieles anbere, nicht.
2 tls fteß (Boethe nach langer Unterbrechung bem Roman wieber suwanbte,i794,
hat er befonbers bte erften £ü<ber von (Brunb aus umgeftaltet, er ift hier nach
feinen eigenen Worten mehr als Herausgeber eines fremben, benn als Umbicßter
bes eigenen WerFes verfahren. Wie biefe Umgeftaltung war, $eigen uns bie
Citel „tbeatralifcße Senbung" hier, „Heßrjahre" bort, unb es seigen uns auch
Swei vielgenannte Äußerungen von (Boethe über feinen Roman. (Den früheren
Wilhelm Pleifter nannte (Boethe fein geliebtes bramatifeßes jfbenbilb, fpüter
fpraeß er von ihm als von einer PfeuboFonfeffton.
3
/
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2 Original fro-m
PRINCETON UNIVERSITY
£>er crftc Wilhelm tTieifter ift alfo feinem JDicbter im Wefen viel ttüber verwanbt
als ber letjte unb im erften fpieltett bramatifebe unb tbeatralifebe deibenfebaften
eine viel größere Holle.lDie tbeatralifehe Senkung war in ber erften Rottjeption wohl
überhaupt bas £nbjiel bet JDicbtung unb Wilhelms eigentlicher Beruf, 511 bem er
bureb viele UnfcblüfftgPeiten,£rfabrungen uitb £nttüufcbungen wunberbar geleitet
würbe. 3 « ben (Lehrjahren mußte Wilhelm biefe@enbung alsBerirrung erPennen.
IDarunt fcbrünPteßoetbc in ben (Lehrjahren bie tbeatralifeben unb bramatifcbenleile
Prdftig ein unb opferte bamit, ba bies eben $um innerften Wefen Wilhelms ge*
horte, vieles von bem Unmittelbarftcn unb ^ttnigften ber JDicbtung. 2lußerbem
febob er, in ben erften teilen recht gewaltfam, geheimnisvolle ^inbeutungen auf
bas fpütere ©cbicFfal Wilhelms, auf feine Wenbung sunt tätigen (Leben swi*
feben bie (ßefebiebte feiner (Liebe unb feiner theaterleibenfcbaften.
JDer eine große (Gewinn ber tbeatralifeben ©enbung bleibt, baß fte uns fo tiefe
BlicPe in Wilhelms unb in (Goethes eigene EntwicPlung, in feine Uinbheit unb
in feine erfte3vßenb gönnt unb unferc ErFenntnis babureb überall vertieft unb
bereichert, auch im Vergleich mit ben erften Büchern von JDicbtung unb Wahr*
heit, Hier, im erften Buch ber (Lehrjahre, hat (ftoethe, wie febon feine Sreunbc
fahen, bem eigenen WerPe fdnvercn ©ebaben getan. 3 n ben (Lehrjahren ersühlt
Wilhelm von feiner 3 ugettb unb vom Puppeitfpicl 5U feltfamcr ©tuitbe unb
vor feltfamen Hörerinnen unb ber ^Dichter belebt mit Pünftlicbcn unb Äußeren
VTUtteln unfer immer wieber erlahmcnbcs 3'ntereffe. 3tt ber tbeatralifeben ©en*
bung erlebt Wilhelm feine Binbheit unb 3 ugenb unb ber ^Dichter erjÄblt fte mit
leibenfcbaftlicber ^Teilnahme. 3 « ben (Lehrjahren weebfeht bie Pühlen, halb tro*
nifeben ©ebilberungen aus großer Entfernung in fcltfamer unb beunrubigenber
Llrt mit ben von 03 efübl überftrömettben ©ebilberungen aus nücbfter Hübe. 3«
ber tbeatralifeben ©enbung bat ber ©til eine wuttberbarc VHannigfaltigPeit unb
boeb Einheit von etttjücPenbem Realismus, von hittreißettber Wahrheit unb von
überwÄltigcnbcm Ubcrfcbwang bes (Gefühle unb ber (liebe. IDiefer ©til ift bem
bes Wcrthcr noch gattj nahe unb erhebt ftcb über ihn in ber einjigen Hatür*
licbPeit ber Erjdblung. Bon welcher Uunft unb 3tt«erlicbPeit ift bie ©djils
berung ber waebfenben deibeitfcbaft Wilhelms 51t BTarianne bis $u ihrer
gäbe an ben (beliebten! Vt>ic attbers unmittelbar, mitten in bett lebhafteren Er*
örtcrungcn über bieUunft wirPt in ber tbeatralifeben ©enbung bie Berherrlicbung
bes JDicbtcrs auf uns ein: cs ift ber leibcnfcbaftlicbc JDanP bes Begnabeten, ber
gefühlt unb erfahren bat, welche WirPuttgcn unb welche ©eligPeiten bem ^Dichter
allein bcfcbicbcn ftnb. Hoch in ben fpÄteren Büchern ber tbeatralifeben ©enbung
hat (ßoetbe feinem Roman dcibeit unb Erfahrungen anvertraut, bie er nieman«
ben, auch nicht bett nücbftcn Srcunbcn geftanb (vergl. Buch 4, letztes Kapitel).
“Zlucb bie bramatifeben unb tbeatralifeben ^Mitteilungen in ber tbeatralifeben ©eit*
bung geben uns böcbft willFommeitc Tluffcblüffc über (Goethes eigene EntwicPs
4
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PRINCETON UNIVERS1TY
hing Ale Dichter In feinen ttiiAbenjAbren unb In 6er lleiyjtger Seit. Auf 6ent
^intergrunb Mefer literArlfcheit Pergnngenhelt wirPt fpAter Me XVgetßerung fAr
0 hAPeft*eAre gAnj An6ere Aberrnfchrnb un6 bodiorgAtilfd). X'efcnbere beßAtigen
Mefe TluffchlAße une non neuem, welche tiefen, bAe genje Heben nacbwlrfenöen
tfinbrAcfe Me (Hefchichten 6ee Alten leßAtnentee 6eni Uneben brAditcn. 0 ie tel*
len une fogAr 6en 3 »bAlt unb einige XVrfe Aue 6em 3 »igen 66 rAmA XVIfAjAr mit,
non 6em wir bureb Me Briefe An Me Bchweßer (tornelle febon wußten.
JDie brAntAtifcbcn unb tbeAtrAlIfcben ifrbrterungcn beben Ihren Wert nicht fAr
Wilhelm Allein, fte ß'nb Auch ein recht widniger 2 >eltreg $ur IhcAtergcfdßdne
unb 5»ir XMIbungegefcblchtr ber Seit. Tluf Ihre ^ntereffen unb 0 treltfrAgen ft?le*
len fie nlel beutlicher An eie ftutter bie tlehrjebre, ble nun non Ihnen fiberell er*
PlArt unb ergäbt werben. (Tlrebe ben tbrAtergefdßdjtlidKnunb bllbungegefchldu*
liehen (Hebelt bee fpAteren Weißer bet ble Sorfdmng noch lAngß nicht erfdvtyft;
nun fpornt fie ber ifrße hoffentlich en, beß fie feinen Tlnregungen Auf ben
(Hrunb gebt.
3 n ben llebrjAbren femmelt WelittA mit UnterßAßung Wilhelme feine (truppe
unb gibt beim mit Ihr Auf bent 0dtloß bee (Hrefen V'orßellungen. 3» ber 0en*
bung iß Weiht a juerß bei einer WAbAme beHettl engeßellt unb Ihre (truppe fcbllbert
une ber {Dichter: Wilhelm verbringt eine Seit leng bort unb Mignon unb Philine ge*
bbren 511 Ihr. Die DircPtrice Iß ber Ueuberin fehr Ähnlich, männlich unb Plug, Im
Cbeoterwefen febr erfAbren,ber Seit (flottfdieb’e unb ihren Pcßrebungen nebenher
von einer unvernAnftigcn Heibenfchnft ju einem pbbelhnftcn ClebhAber unb unge*
fchlndnen 0 chAufpleler, 511 betn Wonfieur XVnbel, crfAllt. WAbAtne Hetti fiibrt
^olbergfche Drunten unb tiAch Üherwittbuttg von ScnfurfdnvierigPeiten ben XVI*
fAjAr von Wilhelm Auf, Tim erßeit Tlhenb iß bAe ein noch nie erlebter Erfolg,
well Wilhelm felbß im leßten Tlugenbllcf bie ^nuptrolle Abernimmt. Tim fol*
gruben Tlbenb Aber fAhrt bie XVtrunPenhelt unb Hoheit XVnbele 511 einem gro*
teePeit IbeAterfPAttbAl. ifin (Dfßjier nimmt in ber gAn$en Seit aii Wilhelme XV*
mAhungen bA8 lebhAfteßc 3 »ttereße, er muß ßcb um felnetwIUen fdßngeit, unb
ßellt beim Tlbfchieb in fchmer5Ücher HcfigiiAtlon fein tloe bem benelbenewerten
ISeruf von Wilhelm gegenAbrr. Dap iß Audi ein XVltrAg 511 ben TlnfdiAtmngen
bee i 8 . 3 <tbrhunberte, ble une von tieffinge (tellheim her nicht fremb finb, Aber
ble Aber ber (Hoctbe ber HehrjAbre weit hiiiAtiewuche.
Die Überlegenheit In ben UterArlfdien X'etrAdmmgen ißeethee Paiiii mAn nldit
genug bewunbrrn. ifr benPt hei (tbcAter unb DreniA nie au ben Dtdner Allein,
er weiß, bAß jebee DrAniA Auf fein publiPum nngewlefrn bleibt unb erPlArt une
bAe Wefen ber Dichtung Aue ben ewig ßdi glcidiblelbenbcn XVbArfnifTen bee
PolPee, ber jufehenben unb ber juhbrenben Wenge. Diefe niAfTe berDidner 511*
erß verßehen unb in Allen ihren ifrgbßungen unb XVIfAlleäußeningen beobAch*
teu. DArAiie folgt von felbß — wir erPennen hier ben iflnßuß von Berber —
5
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PRINCETON UNIVERS1TY
bAß ein ^Dichter niemAlS nur aus ftd), fonbern Außerbem aus feiner gAnsen Seit
ju verfteben fei, aus ben Bebürfnißen berer, für bie er wtrFen wollte unb wir«
Pen mußte. tBie gern unterläßt es unfere'£iterAturgef<hid)te immer nod), bie (Be;
fef$e unb Bebingungett ber UunftwirFungen ju erforfchen! tBie feiten wenbet fte
ftd) ben Erjeugniffen 5U, bie, wie Aud) immer ihr literArifcher tBert fein möge,
bie tTTAffe verfchlingt! Unb wieviel fruchtbArer unb wertvoller wären biefe Be*
mübungen Als bAS enblofe unb oft fo Finbifcße Sueben nAcb ifinwtrPungen eines
JDicbters Auf ben Anbern!
Hud) bie SlusehtAnberfetjungen (Boetbes über bie SchAufpielFunft werben Bielen
uberrftfebenb mobem Plingen, etwA bie feinen BemerPungen über bie Hotwenbigs
Peit ber PAntomime, über bie Borteile bes Ertempores Als beften Befäbigungs*
nAcbweifes für ben SdjAufpieler ober bie Ablehnung bes nur HiterArifcben.
(BerAbe bie Säße ber literArifchen unb tbestrslifcben £er$ensergießungen unb
bie Breite, in ber uns juerft bie Erlebniffe von tPtlbelm entgegentreten, msebten
im ^ntereffe ber Pünftlerifcßen (DPonomte ber JDicbtung ftArPe Bürsungen not*
wenbig,felbft wenn ftd) ihr Siel nicht geänbert bätte.JDs ftd) biesAußerbem verfebob,
Ponnte (Boetbe nid)t Anbers, Als febr energifd) jufAmmenjieben unb ftreichen.
Ssft Aße feine Striche gereichen bem 2 lufbAu unb ber (Bltebermtg bes Komsns
^um (Bewimt. Slbgefeben vom erften Buch ftnb bie tebrjAbre ber Senbung An
UberftchtlichPeit unb UonsentrAtion weit überlegen, unb wir genießen bie tbeAtrA*
lifeben teile ber Senbung eher um ihrer felbft wißen. Als wegen ihres 3 ufsm;
menhsngs mit bem &omsn.
2 lucb fonft, wenn msn beibe Ssffungen bes KomAns Als (ßAn$es im 2 luge hAt,
bleiben bie HebrjAhre bAS Ausgereifte unb voßenbete BunftwerP. £>ie Senbung
ift im “ßusbruef, befonbers in ben erften Büchern, frtfeber unb berber. Aber fie
verliert ftcb öfter in bAS (BefchntAcfwibrige bes 2 lusbrucPs unb ber Erftnbung,
in tBiberfprüche unb tBeitfchweiftgPeiten. Befonbers bie teile bes Bomsns, bie in
beiben Ssffungen einAnber ähnlich ftnb, unb bie von ben Erlebniffen Auf bem
Schloß bes (BrAfen bis jur 2 lufnshme tBilbelms bei Serlo führen, ftnb in ben
CehrjAhren viel lebenbiger unb ehtbrtnglicber. Unb überAß ift bort bie tbArA?=
teriftiP ber Perfonen ungleich freier unb leichter. JDurch bie Entfernung, bie ber
JDichter von ihnen gewAnn, ftnb fte runb unb gAn$ geworben, unb fte führen
nun ihr eigenes, in ftd) sbgefchloffenes Heben. JDsbei ftnb fie Aße in eine höhere
Sphäre gehoben. Auch UlAriAnne. TBie blAß ift ber HAertes ber Senbung gegen
ben ber HebrjAbre unb wieviel ebler unb reiner wirPt ber ^Arfner! tBie wuchs
Ultgnon vor Aßem burch bie 2 lrt ihrer Einführung Alt EinbringlichPeit unb wie?
viel grA$tofer, leichter unb jierlicher ift Philine! £>ie Sjette, in ber fte tBilbelm
frifiert, unb bie Anbere entjücPenbe, tn ber fte HAertes unb tBilhelm einen nA<h
bem Attbem bePränjt unb Püßt, fehlt ber theAtrAlifchen Senbung. JDie Reibens
fd)Aft tBUhelms, nAchbem Philine ihm ihre SärtlichPeiten Aufbrängte, ift in ben
6
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PRINCETON UNIVERS1TY
Lehrjahren Diel ungeftümer und 6er folgende Streit jwifeben Srtebrid) und dem
Stallmeifter wird durch das halb fcberjbafte iDuett leidster und feiner geloft. i£s
war der Pnabenbaften ififerfucbt 5U »iel, wenn in der tbeatralifchen Sendung
der junge Sriedrid) nicht nur das Ragout jwifeben das jdrtlidje Paar warf,
fondem auch XTacbts den Liebhaber ftorte, und mit ibm jufammen, in ein weißes
Leintuch gewicfelt, die Lreppe Faftbalgend berunterrollte. 2lud) der wirPungs;
»olle 2 lbfd)luß des dritten Buches, die wie im Raufd) und Lraum gefebebende
Umarmung non TPilbelm und der (Brdftn, Pennt die tbeatralifebe Sendung noch
nicht und Seriös Bildungsgefcbicbte und TPattderjabre fehlen ibr. (Berade gegen
den Schluß der Sendung wird die JDarftettung (Boetbes, an dem die Sebnfud)t nach
3 talien und die Bezweiflung über TPeimar sebrte, etwas matt und flügellahm!
Um des reichen (Bewinnes willen nehmen wir auch einige Perlufte der Lehrjahre
gegenüber der Sendung in den fpüteren Büdjern gern in Rauf, fogar die rührende
Sjene, wie Utignon 5U tPilbelm Pommt, und ihm das mübfelige und forgfdltig
gefammelte (Beld bringt, damit er fte losPaufen Ponne. iftne unendlich retjnolle
Aufgabe bleibt auch, der Sülle der feinen und feilenden Änderungen in Sprache
und 2 (usdrucP naebsugeben.
Sür den Sorfcber, der das TPerden und tPacbfen dichterifcher Ronseptionen er*
faffen und begreifen will, ift die tbeatralifebe Sendung ein wunderbares und be*
glücPendes (BefcbenP. tPir beft^en ja manche ^Dichtungen non (Boetbe in ner*
fchiedenen Safiungen und beftften aud) niete feiner Entwürfe, wieniel ift uns
allein non S<*uft geblieben! 2 lber für die jfrPenntnis der TPandlung und Polls
endung non Stil und 2 lrt der ifrjüblung, für die Rundung und Pereinfachung
und die Plare (Bliederung der ttlotwe, für das TPerden der (Beftalten non
peinigenden Sdjatten und Halbwefen 5U Pünftlerifchen TPefen non glcifd) und
Blut Ußt ftd) fchwerlich aus einem anderen TPerP (Boetbes fo viel gewinnen, wie
aus dem Pergleich der tbeatralifchen Sendung mit den Lehrjahren.
JDie Bedeutung der tbeatralifchen Sendung als RmtfiwerP ift Peine abfolute.
Sie war auch für den ^Dichter nid)t abgefd)loffen, fondem nur eine erfte Saffung.
!D«ntm bat er fte mit gutem Recht ganj umgegojfen und darum wird fte immer
im Schatten der Lehrjahre fteben. TPo fte uns nun durch die (Treue »on Barbara
Sd>ultbeß erhalten, durd) die tttüben non Perlag und Herausgeber in urfprüng*
lid)er Srifcbe wiedergefdjenPt ift, werden wir nor allem 5U erfaßen und $u ers
Pennen trachten, was fie für das TPefen des (Theaters, für die (Befchichte unferer
Bildung und für das tiefere Berftündnis dichterifcbm Schaffens bedeutet.
5 Die Sendung wurde non Harry tltaync berausgegeben; fte ift mit 5 Bildniffm und
SaPftmiles bei Cotta in Stuttgart erfcbienen.JDie Liebhaberausgabe Poftet 38 tttP.,
die PolPsausgabe in Pappband 3 tTCP.
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Original ffom
PRINCETON UNIVERS1TY
EmilPreetorius und die moderne Graphik
3 cb will im golgenben »erfucben, Preetoriue’ Stellung in ber mobernen (BrapbiP
Furj ju cbaraPterifteren. Preetoriue bat bae mit Bearbeley gemein, baß beibe
mit Sieben barftellen: glichen. Me in fid) nicht burd) Baieure (Hiebt unb Scbats
ten) moöelliert fütb, fonbern »onehtanber babureb unterfebieben werben, baß fte
febwarj ober weiß ober grau (in allerlei ‘Hbfhtfungen!: (ßiannojjo), »erfebieben
gefärbt ober nerfebieben „gemußert", „ornamentiert" fütb. JDie berühmte „Hinie"
ift niebte attberee ale ber Kontur biefer glichen; wae TBalter (träne bereite mit
ber Berner Pung Ponftatierte: Bearbeleye Seicbnungen machten ben jfinbrucP, als
feien fte $ur ‘Jluefübrung in 3marften ober Jfmail beftimmt. TBtr Pennen biefe
glücbenPuttß bereite aue ben Konturenhol$fdmitten ber früheften JDrucEe; man
fagt, fte hätten eigentlich ben ftliniaturmalem ale Hilfslinien, ale Bor$eicbnung
bienen follen; jur hoebften BoUPommenheit gereift ftnben wir fte bann in ben
japanifeben H^lsfcbnitten. tBäbrenb aber bie 3 <*P<wer 0^tt5 ungePünftelt: recht
eigentlich gr ap bi feb ((BraphiP Pommt non yQäcpeiv ) bie Konturen nieberfebrieben
— mit bem Pinfel, ihrem ScbreibwerPseug: wie JDürer mit ber Kielfeber auf
Hol$ 5eignete — fo baß bie Konturen in ben Biegungen oft ftarfe BerbicPungen
5eigen, 50g Bearbeley bie Konturen feiner glichen mit einer faft unnatürlichen, in
ber Cat mehr an 3marften unb jfmail ale an (BrapbiP erinnentben Präjifton
nach. ife ift nun ebarafteriftifeb für alle Hacbabnter Bearbeleye, baß fte bae Korn*
pikierte, etwae (BePünftelte, Raffinierte feiner Kunft, (bae wir bei aller ifbr=
furcht vor feinem (Benie nicht leugnen bürfen) $u überbieten »erfueben. Preeto*
ritte nahm aue Bearbeleye (Deuure im (Begenfat* $u beffen XTacbahmern nicht
mehr, ale ihm fein abfolut fteberer Pünftlerifcber 3 ttfHnPt erlaubte: fo blieb er
fcblkbter, einfacher ale Bearbeley, unb bewahrte ftdb feine eigenartige ftärPere
StruPtur. 3 n bem bänbfcbriftlicben CharaPter feiner Konturen erinnert er mehr
an bie 3 «paner, ale an Bearbeley: nur baß bae XBerPjeug, welcbee feinen gan$
perfbnlicben Stil gebilbet h^t, ber mit größter ifleganj unb Sicherheit geführte
Bleiftift ift, unb nicht ber pinfel ober bie 3 ei<benfeber. ( 3 « feinen mit ber geber
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gejeidmeten Arbeiten ift biefer jfinfluß unverPennbar). 3 m (Gegen faß $u ber
Flajfifchen, ich mochte faft fagen: abftraften Elrt Bearbsleyfcber Linien haben bie
Konturen bei Preetorius ein gewiffes übermütiges fpielenbes ans BarocEe er?
innembes Element; fie fcbwellen grajios an unb oft auf einer XTafenfpiße, wo bie
auf folche Weife entfiehenbe JDunfelbeit am wenigften erwartet wirb; bei aller
jflaftijitüt, bei aller Sattheit haben fie eine unglaublich energifche gührung: ba?
burch beFommen fie gleichfam einen fchnellen Pulsfchlag,ein ftebernbes tempo, bas
fich bem JDargefteUten mitjuteilen fcheint. Wenige haben jemals bewegte ©jenen,
atemlofettlenfchenmitflatternbenKocEfchbßen,imWinbeftcbblühenbeKleiberunb
bergleichen mit großererÜber$eugungsFraft bargefteUt.JDabei iftju betonen,baß bie
Preetoriusfche Hinte bei allem Cempo niemals heftig ober flüchtig wirPt: fie bebaup?
tet ftets ihre forgfdltige (Gepflegtheit, fie verleugnet niemals eine gewiffe (nid)t fehr
tragifch gemeinte) (Granbe$$a. Elus biefem piPantem Kontraft refultiert ber gan$
eigentümliche Preetoriusfche £umor, bie ganj eigentümliche preetoriusfche ©tim»
mung. (3m ein$elnen entartet juweilen ber Kontur ins (GrotesPe: 5 Die Hinie Früu?
feit ftch auf ju luftigen (Dmamenten, bie nun juglekh ttlunb unb Uafe ober ber?
gleichen vorftellen unb von fern etwa an 3 offot ober gewiffe Bldtter Ihomas £heo?
bor feines erinnern» Ephraim grifch fagte einmal: eine (GrotesPe fei immer leichter
3U fcfareiben, als eine CharaPterFombbie.) £>ie hier angebeutete (Gefahr war im
©chlemihl noch nicht vorhanben: im (Giannojjo, feiner neueften unb reifften Arbeit
(getufchteBleifftftjeichnung) jeigt Preetorius, baß er fie bereits überwunben hat»
jfin fo eminenter ©chilberer von CharaPteren wie er hat es nicht notig grotesP
3U fein. Überhaupt ftnben wir in feinen Arbeiten bei aller Knappheit bes ElusbrucFs
eine außerorbentUch intime Statur fchilberung, welche mehr an bie 3apaner als an
Bearbsley erinnert; noch mehr aber vielleicht an bie ©ilhouettenFunft ber Seit um
Slchtjehnhunbert. / tttit biefer Furjen Elnalyfe feiner Pünftlerifchen ElusbrucEsmittel
habe ich nicht viel mehr geben Pbnnen, als eine Einbeulung. Don bem ganj per?
fbnlichen (Geift, von bem liebenswürbigem £umor unb ber feltfamen roman?
tifchen 3anigPeit feiner Kunft, lüßt fich in wenigen Worten nichts mitteilen.
Paul Kenner
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Die Eroberung der Luft
Pon jDipl.s 3 ng.p.Bejeubr IAfftft. ber aerobpnam. Perfucbsanftalt in (Böttingen
JDer ungeahnte Auffdjwung, ben bie Entwicflung ber Tuftfdnffabrt in ben legten
3<tbren genommen fcat, lägt es begreiflich erfebeinen, bajl faft täglich ein neues
tPerB auf biefem (Bebtet »orliegt. XTun läßt 5war bie mächtige Anregung, bie
eine fo burchgreifenbe Anberung unferes PerFebrswefens auf uns alle ausüben
muff, bei Dielen Perfaffern noch bie Begeiferung bas Binnen uberwiegen, foba0
mand>e Bücher recht nerbefferungsbeburftig ftnb. Troßbem Bonnen wir febon auf
eine ganse Beibe guter TPerBe binweifen, bie fowobl 3ur Einführung als auch
jur weiteren Perrtefung in biefes (Bebiet bienen follen.
3 ch glaube nicht beffer beginnen $u Bonnen als mit einem Hinweis auf bas Blaf?
ftfebe Buch ber glugtecbniB: 3Der Pogelflug als (Brunblage ber gliegeBunft; ein
Beitrag $ur öpftematiB ber glugtecbniB von (Dtto TilientbaL 5 weite vermehrte
Auflage, mit Einleitung unb Uachtrag non (Buftan £Uientb<tl. B. (Dlbenbourg,
PtünchensBerlin, geb. 9.00. ftilientbal bebanbelt in Bnapper unb hoch erfebopfen?
ber tPeife bie einfachen (Brunbgefege bes gliegens, inbem er ftets in leicbtfajä?
lieber gorm non beBannten XXaturerfcheinungen ausgebt unb fo gleichseitig sur
fpftematifeben Beobachtung anregt. XTad) eingebenber Befchreibung feiner Erperis
mente, bie suerft ben au 0 erorbentli<hen Porteil ber gewölbten Tragfläche gegen?
über ber flachen ergab, gebt er 5ur Befprecbung feiner (Bleitflugr>erfu<he unb ber
bier$u benutzten Apparate über unb gibt auch hier eine gülle »on Anregungen.
5 Das Buch atmet in feinem gan$en Aufbau fo fehr ben (Beift eines jielbewujäten
unb befcheibenen gorfd)ers, ber, feft auf bem Boben ber Praris wur$elnb, hoch
ftets bie tbeoretifebe Begrünbung fud)t, baf es nicht nur für bie 3 ünger ber
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Luftfcbiffabrt ein notwendiges Lehrmittel ift, fondern auch jedem (Gebildeten als
(LebenswerF eines unferer (Großen intereffant fein mu0. ©eine (GrdfJe $eigte Li*
lientbal befonders darin, daß er, anflatt unfruchtbaren träumen über den Vto*
torflug nacbjubüngen, lieber das derjeit non der LecbniF Erreichbare / den (Gleit*
flug / $u vervollFommnen fucbte. Und das wird ihm nie vergeben werden!
tTIit Seppelin nach Spitzbergen; Bilder non der ©tudienreife der ArFtifcben
Seppelin*Erpedition, berausgegeben non (Gebeimrat IHietbe und (Gebeimrat
^ergefell. JDeutfcbes Verlagsbaus Bong & Lo., Stuttgart, geh. 12.00. TVas der
Xitel fagt, das bült das tVerF; der Lefer führt tatfücblicb mit Seppelin nach
Spitzbergen, fo attfcbaulicb find die einseinen Berichte aus der Seder der teil*
nebmer, fo naturwabr find die wundervollen Abbildungen, fo frifcb und fl Affig
ifl die ganse Befcbreibung. JDie vervoHFommneten ftarren Luftfcbiffe in den JDienft
der Erforfcbung der Erbe $u ftellen, diefe grofSe Aufgabe Fann erft geloft wer*
den, wenn eine Reibe vonVorunterfucbungen befriedigend verlaufen find; daber
muftte die ganje Keife ftets unter dem (GeftchtswittFel der Verwendung von Luft*
fcbiffett auf gefaxt werden und das gibt and) dem Bericht feinen eigenen Kei$,
das unterfebeidet ihn auch von allen fonftigen Befcbreibungen. Und noch etwas
anderes mochte ich als befonders wohltuend bervorbeben: das günjlicbe Sohlen
jeglichen Überfchwanges im ^inblicF auf die SuFunft. 3 eber der Cetlnebmer be*
richtet fchlicht und fachlich.
tVeit mehr mit der Snfunft befebüftigt ftch ein Fleines, aber febr lefenswertes
Buch von (Otto tVietter, Vogelflug, Luftfahrt und SuFunft, mit einem Anbange
über Krieg und VolFerfrieden. 3 ob. Ambr. Barth, 1.50. Es ift mit einer großen
Sreude, mit einem unerfchütterlichen (Glauben an die EntwkFluttgsfübigFett der
Slugjeuge gefebrieben und bietet durch feinen großen Stoff eine Sülle von An*
regungen, foda0 man es trotz manchen tViderfpruches gern lefen wird. JDes Ver*
faffers 3 heal ift der Früftefparenbe Segelflug der Vdgel, von dem er für unfere
Slugmafcbinen alles erhofft; ob da nun wirFlicb alle Angaben auf dem Boden
der IVirFlicbFeit fteben, mag ich nicht entfeheiden, mir febeinen die £oben von
12000 m auch für Sugvdgel etwas hoch; jedenfalls würe mir ein dauerndes
Sliegeit in 6500 m £obe etwas ungemütlich, natürlich taffen ftch in diefen ab*
gefcbloffenen tVerFen die ein$elnen Sondergebiete nur Fürs ftreifen; wer ftch über
Ein$elbeiten genauer orientieren will, dem ift das SammelwerF: Luftfabrjeug*
bau und *Sübrung, ^aitd* und Lehrbücher des (Gefamtgebietes, unter Ulitwir*
Fung von Snchleuten berausgegeben von (Oberleutnant Paul neumann, Auf*
fartb, SeunFfurt*Vlain, jeder Band etwa 3.00 ttl. febr $u empfehlen. 3 n über*
ftcbtlicber S^rm, ftets vom einfad)ften ausgebend, werden in diefen Bünden die
wiebtigften Etnselbifjiplinen der Luftfcbiffabrt behandelt, wobei jeder Band für
fid) ein abgefcbloffenes (Gan$es bildet und trotzdem eine gewtffe Abrundung des
SammelwerFes berbeigefübrt wird, Es bündelt ftch hier um einen üufferft
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glücFlicben (BebanFen, bem ein Erfolg auf 6er ganjen Cinie nur $u wünfebett ift.
Was 6iefe Bünbe in ausführlichster Weife bejwecFen, bas fuebt tfbolf Cippmann
mit feiner „Einführung in bie ilronautiF", feit & Co. in Ceipjig, in Fnappfter
JDarftellungsart 51t erreichen. Un6 barin liegt vielleicht 6er Hauptfehler bes Bus
cbes! ttTan Fann eben nicht mit ein paar Seilen einen Slußenftehenben fo in bas
neue (Bebiet einführen, baß er ftcb jegt jur Hot allein jureebt helfen Fann. 3 cb
bebaure biefes geswungene Sufammenbrüngen außerorbentlicb, bennber übrige
Aufbau bes Buches ift wirFlicb gut unb lüßt non bem f erfaffer viel erhoffen;
ich mochte nur wünfebett, baß ber nun folgenbe jweite Ceil, ber bie theoretifeben
(Brunblagen ber Praris entfprecbenb erweitern foU, nicht fo fehr unter bem
Kaummangel leibet.
Einen ganj anberen Weg feblügt SlbolftTlebl ein; erbefcbrünFt feinen Stoff auf
ein Fleines (Bebiet unb gliebert biefen wieber in eine Keibe Unterabteilungen, in
benen bann ftets gacbleute $u Wort Fommen. JDas macht mir gerabe bas Buch
wertvoll: JDer greiballon in Cbeorie unb Praris. 1. Banb, mit Hunberten von Bil«
bem, grancFhfcbe X> erlagsbanblung, Stuttgart, geh. 4.80. Es befebüftigt ftcb
nur mit greiballonen, aber mit einer 2lusführlicbFeit, bie fcblecbterbings nicht
ju übertreffen ift; auch bem gemftehenben werben bie Kei3e einer greifahrt, bie
Faum $u febilbemben Wunber, bie herrlichen unvergeßlichen Einbrücfe fo leb«
haft gefebilbert, baß es 5U verwunbern würe, wenn bas Buch ber greifahrt Feine
neue Anhänger jufübrte. 2lber auch bmCuftfahrem ift es ein Xtacbfcblage« unb
(Drientierungsbucb, es wirb fte vorbereiten auf f orFommniffe, bie ihre gan$e
Energie verlangen unb ihnen von vornherein ein praFtifcber Berater fein. JDer
angefagte jweite Ceil ift mehr ben Sporttreibenben gewibmet, wirb aber eine
wichtige Ergüttjung bes erften bilben.
gür ben Schluß aber habe ich mir ein als Einfübrungsbucb hervorragenb ge«
eignetes WerF aufgefpart: JDie Cuftfcbiffahrt nach ihrer gefcbicbtlicben unb gegen«
würtigen EntwicFlung; von Hauptmann %. HUbebranbt, K. (DIbenburg, ttlün«
eben, 12.00. Hübebranbt hat bureb feine CehrtütigFeit am Huftfcbifferbataillon
febon frühjeitig einen genauen EinblicF in bie Einseigebiete erhalten unb hatte
felbft (Belegenheit, verfebiebene Erprobungen unb Porverfucbe 3U leiten. JDas
gab ihm einen FlarenÜberblicF über ben ganjen Stoff unb ließ ihn bei ftrengfter(Db«
jeFtivitüteineeraFte (Blieberung unb erfebopfenbe JDarftellungsweife burebführen.
So beFommen wir benn in bem Buch nach einer hiftorifeben Einleitung einen
EinblicF in ben Ballonbau, bie Ulilitürluftfebiffabrt, ben wiffenfcbaftlicben gor*
febungsbienft, bie Ballonphotographie, bas Brieftaubenwefen unb vieles anbere
mehr. Was wir aber auch gerabe lefen mögen, ftets wirb bie anjiehenbe Schreib«
weife uns bas betreffenbe Kapitel lieb machen; fo Fann ber Hilbebranbt su einer
erften Einführung eigentlich nicht entbehrt werben; mbgen ihm bann aueb bie
Spe$ialwerFe folgen, ab unb ju wirb man ihm boeb gern wieber jur Hanb nehmen.
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'Banü/a
e<r ^CuftJ-cliiffen .
^zlscnnozÄO c/eet»uc3n
UH
c41m.ana.ch für c^/alrotrem
wie crie «rein sollten
xp ZAiselveiiag- xz,
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Hiliencron an feinen Verleger grtebrtch
Aus: XTeue Uunbe von Hiliencron. H^ausg. von 0 piero. 36 eniensX) erlag, geb.4
gertig!!! mit „Unter flattemben Sahnen". UeUinghufen, 8.11.87.
3 cb febrieb es in biefen lagen in wirFUcber Hungersnot. Beneibenswert Flaitg
bie 0peifeglocFe bes naben Armcnhaufes $um (Brütjbrei. U. fl. gähnen ift bas
Beße, was icb jemals gefebrieben babe. 0 ag für 0 at$ faß mir bas JDittgs feit
Ulonaten im Hintbrei. 5 Da mir Papier fehlte, fo benu&te icb: BriefFouverts (icb
bitte ja, wenn es 3 hnen nid)t unbequem iß, eine 0 eite 3 brer Briefe fortjulajfen,
bamit ich fte benugen Fann), SigarrenPiftenpapier, ben guß einer (Bipsftatue
meines Wirtes, £ tiFettenpapier, bie anbere 0 eite eines Bilbes meines Wirtes, ge¬
nannt: bastöebet, ufw. Habe id) Fein <Belb,foPann icb es nicht abfebreiben, benn obne
(Belb Pannid) hier nichts beFommen.Überbaupt bas Abfebreiben: 5 Das greift mich als
lesnod) fo unglaublich an.j£rftimgrübling wohl wirb bie legte Wunbe ftcb fcbließen.
£>a ber Utenfd) — icb hungere beute ben 4. tag! — nicht mehr Fann als er Fann,
fo gebe ich nunmehr im boebften £ Fel bie 0cbriftftellerei auf. U. fl. g. iß fertig,
ba icb aber Fein Papier 5um Abfebreiben habe, fo muß es fo lange liegen bleiben.
3 <h batte es bis jum 1 s.Vlovember verfproeben, unb habe mein Wort gehalten.
3<h febrieb ein trauerfpiel, unb ba 0ie nur 0»haben burch mich gehabt haben,
unb mich wabrfcbeinlicb verfluchen, fo werbe ich bies £>rama mit3brer Urlaubs
nis an eine ber Berlagsbanblungen fenben, bie fleh mir angeboten haben. JDas
(Geheimnis iß, wie id) febrieb: 3 d) habe nid)t mehr für ein trocPnes 0 tücP Brot
Urebit, unb fomit iß es in WirPlicbFeit möglich, baß icb verhungern Fann mitten
im JDorfe. JDie gan$e 0d)riftßellerei iß mir ein (Breuel geworben. JDie UritiF
„(BerecbtigFeit", febreit Bleibtreu! iß unter bem <^unbt» 3 d) fenbe 3 hnen jwei
greimarFen nücbftens, heute habe ich Feine. Haben 0 ie JDanP für 3 hre bisherige
(Büte. Aber werb ich 3 hnen wohl s u wiberig, unb 0 ie werben froh fein, mich
losjuwerben. 0d)tcPen 0 ie mir etwas Papier $um Abfebreiben, bann Finnen
0 ie noch $um 15. ttovember U. fl. gähnen haben. 3 <h bitte, mir Feine Kesenftonss
eremplare. Feine UritiPen 5U febiefen. )Das Buch, wie alles, was ich febrieb, iß
mir eFelhaft. € Felhaß, weil id) es bem Plebs geben mußte. Wagt ein Hunb von
UritiPer ftcb an bie 0 Pisse: „U. fl. g.", fo nehme ich eine Pofaune vom jüngßcn
(Bericht unb ftoße fte ihm in bie verfluchten (Bebürme. Heben 0 ie wohl» £$ ging
nicht mehr. Haben 0 ie außiebtigften JDanP für mand)es (Bute, bas 0 ie mir getan.
3 cb wieberhole es gerne. Uleine (Bebicbte, wenn 0ie fte nicht außtehmen wollen
in bem neuen Buche, barf id) surücPerbitten.
3 <h habe Fein (Blücf gehabt. JDer Hunger felbft, fo febeußlid) er iß — ausgeseicb*
net namentlich für einen UranFett — iß auch noch su ertragen. Was ich aber
nicht mehr ertragen will, ftnb bie ^Demütigungen, bie ein Hump, ber in ber (Bes
meinheit ber Armut ßeht, aushalten foll. Heben 0 ie wohl. JD. Hiliencron.
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5 Dcr jDicbtcr ift burd) bie früher erfcbienenen brei Briefbänbe, bie leiber nicht mit
bem CaPtgefübl berausgegeben ftnb, bcffctt ftch ber Herausgeber biefer „XTeuen
Eunbe" befleißigte, bePannt als ein äu 0 erft impulftver Brief fchretber, ber barauf
losfchreibt, „wie ibm ber Schnabel gewacbfen ift". — Hier ftnb nur 130 Briefe
von ben mebr als Caufenb aus ben 3ab*en 1882 bis 1890 an mich gerichteten
HiliencronsBriefen abgebrucf t. $Die 2 luswabl macht bem Herausgeber Ehre, nicht
Sunt wenigften baburch, ba@ er bie (E>clbs 3 eremiaben bes poggfreber Barons
auf ein Heines unb erträgliches (üuantum befchränPt bat. 5 Die Hungerleiberei
Hiliencrons war ftets nur fporabifch unb Solge unvernünftiger Wirtfchaftss
fübrung, benn fobalb er (Belb in ber tafcbe batte, erfreute er ftch burch Chams
pagnerfrübftucfe, für bie nicht feiten ber „raube" Berleger aufFommen mttjJte,
weit über ben Rahmen gefcbäftlicber JuläfftgPeit hinaus. ttiliencron wirb non
Scbriftftellem unb Publifum einerfeits als „unFritifcher" JDicbter, anbererfeits
als ein in Selb ft sucht erfterbenber unb barin aufgebenber RritiPer ange*
fprodjen. Beibes ift falfcb! £>as Wahre liegt auch hier in ber ftTitte; er war in
feinem Entbuftasmus wie in feiner Empörung febr häufig unPritifch; er liebt
immer bie äußerften ( 5 ren$en bes Ent$ücPens ober ber Bezweiflung, ja es bat
oft ben 2lnfcbein, als ob er ftch letztere felbft abftcbtlicb fchaffte, um ftch bann in
überFräftigen Worten austoben $u Ponnen. — Einseine ber hier veröffentlichten
Briefe ftnb Pleine BleifterwerPe, wie s« B. bie Schüberung feiner Operation im
Eieier Eltnifchen 3 nftitut im Sommer 1887. 3 n ber Einleitung unb in ben
2 lnmerPungen ftnb bem Herausgeber einige 3 rrtümer untergelaufen. $. B. ift es
irrig, ba 0 ich Bleibtreus „Revolution ber Literatur" aus etnem anberen Ber*
läge übernommen hätte. JDie erfte wie bie folgettben Auflagen biefer epochalen Bros
fchüre ftnb nicht nur bei mir erfchienen,fonbernBleibtreu bat bie legte Umarbeis
tung vor ber erften jDrucHegung auf meinen Wunfch bei mir in £eip$ig vorges
nommen. Ebenfo irrig ift, was ber Herausgeber ben Citeraturprofejforen 21 .
Bartels, 21 . Biefe, Ebuarb Engel u.a. nachfpricht, ba 0 Hermann Conrabi infolge
eines Selbftmorbverfuches geftorben fei. JDiefes wirb grünblichft wiberlegt in ber
Biographie, bie JDr. Paul SfymanP im erften Banbe ber foeben erfcbienenen (Bes
famtausgabe von Hermann Conrabts WerPen (<Bg. Btüller, ^Tünchen) veroffents
licht. Serner waren bie „Eriegsnovellen" nicht bas legte Buch Hiltencrons in
meinem Berlage, aud) bie „2lusgewäblten (Bebicbte" (1895) waren von mir völlig
fertiggcftellt unb bie erfte 2 luflage mit BtP. 1000.— honoriert.—JDie im Briefe vom
20. 2 lpril 1893 erwähnte Cabyspbotograpbie ift bas Porträt ber H^BlavatsPy,
welches Ciliencron bei mir in £eip$ig gefeben unb von mir erbeten batte.—Wer ftch
für ben bichterifchenWerbegang Ciliencrons interefftert, wirb an biefer Brieffamms
lung nicht vorübergeben Ponnen; bie Briefe seiger» bieEntftebungsgefcbicbte ein$els
ner ^Dichtungen unb auch bie fchriftftellerifchen Sreuben unb Heiben bes (Dichters
wäbrenb faft fünfsebn 3 abrett. Wilhelm Sriebricbsttlagugnano ful(Barba
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& a s *5 e e r berverjüngtenCitrFet
Bon (BencralfelbmarfcbaU Sreihcrrn v. b. (Bolt;
jDas türFifchc 0 olbatenmaterial wirb in feiner BraucbbarPeit von jebertnanit am
crFannt, ber bantit bienftlicb 5U tun bat. ifs ift willig, tapfer, geitügfam unb aus?
bauernb. ifs bat 0 inn für alles ’Rricgertfchc. JDer Borwurf, er fei Fein guter
0 olbat, enthalt für beit lürFcn eine febwere UrünFung. Bloch werben feine (Be*
füble bureb Feine Bedienung, Fein (Bcjeter über Utilitarismus irregeleitet; fte
werben tm (Degenteil bureb ben lebhaften Wunfcb bes ganjen BolPes, wicber
Friegerifcb ftarP unb unter ben großen Ulücbten aebtunggebietenb bajuftebeit, nur
gefteigert. ifs wirFt in ber truppe nicht bloß aus ber ifrobererjeit, bereit %m
benFen jeben Ulobammebancr mit 0tolj erfüllt, fonbern auch aus neueren Uriegen
eine Früftigc trabitien. JDic taten von picwna leben in ber ifrittnerung fort, ifin
‘tlugenseuge von bamals fcbliefjt feine ‘Httfjcicbmtngen: ,,‘Hls letztes Wort aber
brüngt cs mich, nod) einmal meiner hoben Bcivutibcrung für bie folbatifcben
Borsüge ber türFifcbcit Armee AttsbrucF 511 geben. Unverjagt im UttglücF, Flaglos
unter ben furebtbarften Hcibcit, guten '.Times in jeber tage, jeigten (Dfftsiere wie
(Bemeinc wübrenb bes ganjeit Sclbjugcs ben tbaraFtcr wahrer gelben." Was
ber türFifcbe 0 olbat beute noch 511 leiften vermag, bat ficb in glünsenber Weife
in ber uns faft unbeFamtt gebliebenen (Befcbicbtc ber Belagerung von 0 atta im
3 ahre 1905 gejeigt. Als nach unglaublichen teiben bureb bie Kapitulation &i$a
Pafcbas bie Keftc ber tapferen (Barnifon von bent 3 mam 3 abia freien Abjug
crbieltett, ba erfcbicit ein 5»0 von nur noch etwa 1000 fcbwattFcnbcn, abgejebrten
(Beftaltcn am Ausgange ber 0 tabt, um ben Utarfcb $ur Küfte ansutreten, 5um
0tauncnberbclagcmben?lrabcr,bicnachbem5ÜbenWibcrftanbeba85wan5igfacbc
erwartet batten. Alles übrige war umgePommen,obne bat ftch unter ben truppen ein
Seichen von^nbisjiplin ober bas Bedangen nach Übergabe fühlbar gemacht batte.
Auch gro0e natürliche ^ntelligenj unb ein merFwürbigcs 3 mprovifationstalent
5eichnen bie türFifchc VHannfcbaft aus. tbaraFteriftifch für bie Armee ftnb gute
teiftungen trotj geringer Ulittel unb uttgenügenber Borbereitungen.
Srcilich fteben bem auch nationale 0<bwacbett gegenüber, bie 0orgloftgFcit, bie
ftch unter bem heiteren Fimmel bes 0übeits etttwicFclt, bie leichte Ergebung in
höhere (Bewalt, bie 51t ber BTciguttg führt, vor ^ivberniiTen £alt 51t machen,
wenn fte auch nur fcheiitbar uttüberwinblich ftnb.
Uicht fo gut, wie mit ber VHannfcbaft, ift es mit bem (BfftjierForps bcftellt. 3 hm
fehlt noch bie jfinheitlichFcit. if s mangelt bie hinrcichenbc, breite unb gleichmütig
gebilbetc 0 chicht in ber BcvolFcrung, bie ben ifrfag liefern Fbititte. Bloch mifeben
ftch, sumal im nieberett (PfftsierForps, bie aus bem Ulannfchaftsftanbc hervor?
gegangen unb nur wenig brauchbaren Bruchteile, beiten ihr Kang lebiglicb als
Hohn für bie Bergangenhcit erfefaeint, mit vortrefflichen iflcmenten, welche aus
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feen UTilitärfcbulen Fommen unö bas Streben nach vorwärts haben. ifrft wenn
öas ganje (PffijierForps aus Öen ntilitärifcben Bübungsanftalten bervorgeben
wirb, Fann bas ^eer auf öie £öbe moberner 2 lusbilbung gehoben werben.
Hoch ift öer innere JDienft, auf Öen wir mit Kecbt fo großen TBert legen, in bei*
truppe febr unvollFommen. JDer (Prientale bat überhaupt wenig 0iitn für öie
Beöeutung non KleinigFeiten, öie fein Beruf mit ftch bringt. 3« Öen Ulobam*
meöanern gar lebt noch ein guter (teil non altem ifrobererftolj; fte füblen ftcb
als ein ^errenvolF, beffen es nicht recht wuröig ift, ftcb um geringfügige SDtngc
ju Fümmern. Ulan wirtfehaftet gern aus öent Bollen, was ftd) 511 m Uachteil öer
0taatsFaffe im Berbraucb non 2 lusrüftung unö BcFleiöung fühlbar macht. ‘Huch
bei öer ‘Jlusbilbung werben fchnell öie großen 3 ügc begriffen, auf öie e 8 in öer
truppenfübrung anFommt, nicht aber öie Beöeutung öer treuen unö mubfamen
Kleinarbeit, welche öie richtige Anleitung im (Broßen erft wirFfam macht. JDie
©tellung, wie fte unferc Kompagnie*, ifsFaörott* unö Batteriechefs entnehmen,
ift einftweilen noch unbeFannt. 0 ie Fönnen öaber auch nicht, wie im öeutfehen
&eerc, öie ^auptträger non (Prbnung unö Ulannsjucbt fein. JDer jDienft wirb
äußerlich fcbablonenbaft nach forgfant ausgearbeiteten (Tabellen öureb öie Kegi*
mentsFommanöeure geregelt, ifin 3 <*br 5 ebnt wirb notwettöig fein, um öarin
tBanöel $u fchaffen.
2lber öie legten Utanöver, öie, trog öes guten Bcrlaufs im großen, im einjelnen
manchen Utangel beroertreten ließen, haben Öen 0inn für öie (Prönung im
3 nnem öer truppe gewecFt. 0 ie höben außeröem jufebenös öas 0 elbftvertrauen
im £eere. JDen größten ifinörucC machte öas ifrfcheinen 0ultan UTcbmeb V. bei
Öen manovrierenöen 'Jlrtneeabteilungen, über öie er am 0 chluffe eine ^cerfchau
hielt. 0 ie war von außeroröentlicher TPirFuttg, etwas bis öabin Unerhörtes.
(Das perfönlichc Banö swifeben öem (Broßberrn unö feiner ‘2lmtec würbe, wie
einft in alter Seit, wieöer angeFnüpft. 3n einer crgreifenöeit Keöc höb öer Kriegs*
minifter am Parabetage beffen Beöeutung hervor unö bcseichnetc ihn als Öen
Beginn einer neuen ifpoche in öer (Befd)icbte öes ottomattifeben feeres.
JDiefem fteht gegenwärtig eine febr ernftc Probe bevor. 0 ie ift für öas (Belingen
öer tBieöererhebung öes Keiches $u früh geFomntcn, Fattn aber, wenn fte glücF*
lieh beftanöen wirb, viel (Butes ftiften. JDenn fte müßte öas 0elbftgefübl unö öie
tücbtigFeit von truppen unö BolF fteigern. Bebauer lieh ift, öaß öiefe Krife ge*
raöe in öie Ubergangsperiobe von öer alten 511 einer neuen ^eeresorganifation
trifft unö öaber öie Umwattöluttg ftört.
Sreiberr v. ö. (Bolg ift beFamttlicb öer hefte Kenner öes türFifcben feeres; öie Fitrjc
tharaFteriftiF beweift, öaß es für 3t*lien entfchieöen angenehm ift öas UUttelmeer
5 Wifchen ftch unö feinem (Begner 5 U hüben .) XBir entnehmen Öen 2 CrtiFel „Ulittlers
2llmanacb" einem 3«hrbuch für alle Sreunbe öer öeutfehen Wehrmacht (Ulittler &
0 ohn, geh. 4 ), öer jebem Sreunö öes feeres febr empfohlen werben Fann.
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^ermann 2>a^>r, ^uflriaca^ifc^er, Berlin, geb.4.00.
;jn (D ft erreich bat ftd) in Öen legten jebn 3<tbren feit dem ErfParPcn fo vieler
Haiente unb aus bem erneuten 0elbftbewu0tfetn infolge günfttger politifeber
Uonftellationen eine 5 wiefacbeSorm bes nationalen Patriotismus berausgebilbet:
bie „(Dft erreich er ei", womit jene PritiFIofe nationaliftifebe Selbftbegeifterung vers
ftanben werben möge, bie alles Beftebenbe lobt unb nad) berühmten Utuftern
bas beimifebe Hanb als bie befte^ber irbifeben Welten ausgibt, unb baneben ein
unofft$ielles, boebft unbeliebtes (Dfterreicbertum, bas in ber Sülle ber neuen Ers
febeinungett erft ein Besprechen, bie UläglicbPeit eines wirflicben (Dfterreicbs
ftebt. Sür bas erfte mag als Kepräfentant Kubolf ^ans Bartfd) gelten, biefer
überfcbwdnglicb Blinbbegeifterte, für bas 3 weite Hermann Babr, bei bem bie
Hiebe nod) belieb mit ’äaü vermengt ift, ber erruptiv unb temperamentvoll $u«
erft alles Untüchtige unb Berjäbrte befeitigen mod)te, ebe bie Hiebe ftcb int 2 lufs
bauen verfueben foll. §lüd>tig gelefen, würbe biefes Bud) „ 2 luftriaca", bas feine
politifeben 2lnftcbten in einjelnen prachtvollen unb temperamentvollen Effays
3 ufammenfa 0 t, wie ein Pamphlet gegen (Dfterreicb anmuten, aber ftebt man
näher $u, fo fpürt man, baß biefe Erbitterung nur brennenbe Hiebe ift, ein
Stampfen gegen bie laftenbe EisPrufte einer versopftett unb böswilligen Bureaus
Pratie, unter ber ftcb ein neuer Srübling ungeftüm entfalten will. Ulan bewunbert
in biefen Effays vor allem bie wuttberbarc Uunft, allgemeine Suftünbe bureb ein
gefcbicPtes Beifpiel plaftifd) $u verPorpern, worin ftd) allein febon verraten würbe,
baß ber 2 lutor biefes Budtes Pein profefftoneller PolitiFer ift, fonbem ber JDras
matiPcr, ben JDeutfcblanb immer mehr lieben lerntunb ber es wie Pein $ weiter
verftanben bat, bas legte halbe 3 abri)unbert in (Dfterreicb bureb ein$elne (Des
ftalten auf ber Bühne finn fällig 5 U machen. Unb anbererfeits fpürt man wieber
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mit fletem Ent$ü<fcn Öen vortrefflichen ifffayften, ber mit einer Klarheit ohne*
gleichen bas Perworrenfte in feine reinen Linien jurüefbrüngt, fpurt biefenganj
temperamentvollen, her an bem neuen (Dfterreich, von bem er Kunbe gibt, inner«
lieh mehr mitgearbeitet unb gefchaffen bat, als er felber eingeftebt. (Befübrlich in
feinen Paraboren, nicht immer bejtvingcnb in feinem Urteil, ift es boch eines ber
binreißenbftenBüd)er,bie je von uns gefebrieben tvurbeit unb lüßt einem all bas viele,
bas man in tagesjeitungen täglich als PolitiP vorgefeßt bePommt, leer. Palt unb
als flüchtiges (Befchreibfel ohne IPucbt uub Autoritüt erfcheinen. Stefan 3>weig
„iDcutfcbe (Beißer", ©tubien unb Cffaps jur iltteratur ber (Begen*
n?art. £eniem>erlag, £eip$ig 5.00, in <£>albleber 7.00.
Heinrich Spiero in Hamburg bat biefes Bud) gcfchrieben. 5uerft ift bas (Bewanb
lobenswert unb gut. JDann bebeutet bie tPibmung eine angenehme Erinnerung
an ben Perftorbeiten unb ben uns fo ftillgemutlich anlüchelnben (Beift XPilbelm
Kaabes. Unb brittens ber ^nbalr. Es ftnb nicht bie ganj (Broßen unferer
5cit. Kleinere (Beiftesgroßen, bereit Hamen einen fanften Provinjialgefchmacf
aufvielentiteratensungenbervorrufen werben; aber es muß boch auchSürfprecher
für folche JDichter geben.... (Dbtte fte unb ihre IPertfchüßung ftnb eben bie gan$
(Broten unmöglich. — JDie immerhin einbruef svollen unb faft burchweg in ihrem
Sinne erfebopfenben Arbeiten flehen fehr wohl in ber (Bunfl jenes (Beifies, bem
bie tPibmung gilt: TPilbelm gifcher aus (Braj, 3*£>avib, 3lfe Srapan, Karl
^auptmann, Abolf Schmitthcmter u. f. f. Pott jebem bePommt man ein liebe«
volles,ungetrübtes Bilb.Aber auch bas große literarifebe gragejeichen: Subermantt
ftnbet eine tPürbigung unb neben ihm ber wirPlich bebeutenbe (Berharbt £aupt«
mann, wenn auch beibe nidit gan$ in ben Kähmen bes Buches paffen. Ko If C.tunj
3 .<B.Corbes, 5 um 2 \ampf um Ne EDeltcwfd^auung, C*£»&ecF* 1.25.
SDie chriftliche XPeltanfchauung — „ehrt ft lieb" fehr weit gefaßt — in Harmonie ju
bringen mit neujeitlicher Haturwijfenfehaftunb moberner Arbeiterbewegung ver«
fucht ein gutes Büchlein„3umKampf um bietPeltanfebauung" von3.(B.dorbes.
Es ftnb urfprünglich Portrüge vor Arbeitern gehalten. 3<b meine nun freilich:
folange ehriftliehe Keligion von Anttswegen fo innig verquteft fein wirb mit
Kircbentum unb biefes fortbauernb fo gerechten Anlaß geben wirb 5 ur Ent«
rüftung, wie bei uns, fo lange wirb eine wirPlichc X>erfohnung nicht juftanbe
Pommen unb gar nicht juftanbe Pommen bürfen. JDr. (LPogl, Unterneubrunn
©tanlep, tTlein Heben. 2 £be. t>erlag „ 2 Die Hefe" tTIünd)en, 12 tTlP.
„Es muß eine ganj betrüchtliche Anjabl von Knaben geben, bie empfänglich ftnb,
unb eben ihrer EmpfünglichPeit wegen liegt mir baran, einen wahrheitsgetreuen
Bericht meiner Laufbahn 5 U hittterlaffen." JDenn ich glaube, bie (Befchichte mei«
nes Strebens, meiner Kümpfe, meiner Heibeit unb auch meiner tTtißerfolge
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Formte für manchen »on Hutten fein. JDas Buch wirb feinen 3 >wecF erfüllen;
manmu 0 „6er Hefe" banFbar £ür 6ie Uberfefcung fein. Hiebt nur nie Sorfebungs«
reifenber, 6er 6ie ungeheuren 2Cquatorialgegenben tffriFas erfcblofi, tritt ©tanlev
auf, fonbem sugleicb als ftliffionar, ©taatengrünber, Swilifator, ftTenfcbenfreunb.
PacEen bie mit bramatifeber Kraft gegebenen Haturfcbilberungen bes Urs
walbes, bes Hyan$as, bes Kongos u. a., reijen bie mit biebterifeben garben ges
malten Silber non Utenfcben, wilben unb $iüilifierten, ©Flauen unb Utenfcbens
freffem, ^üuptlingen unb Kriegern, fo gewinnen feine meifterbaften JDarftellungen
befonbers burd) einen lebenswarmen ©ubjeFtwismus. jfr berichtet nid)t JDinge
jijfems unb aFtenmügig, fonbem jeigt fte immer im ©piegel feiner ©eele. ©eine
(BebanFen über bie ifrjiebung ber Wilben, feine piüne über Perbreitung bes
(Lbriftentums, feine Qlbftchten über bie Hutjbarmacbung bes ifrbteils $um Woble
ber UTenfcbbcit laffen uns ein pacEenbes BUb »on feinem febarfen Perftanb, feis
ner tiefen fttoral unb Keligiofitüt, feinem feften Willen unb eifemen CbaraFter
erfteben. — JDaburcb wirb er 5U einem i£r$ieber 1 Unb weil es ibm ^erjenss
bebürfnis ift, mit Hiebe über Aufgabe unb HotwenbigFeit ber ©elbftjucbt
unb jfmporbtlbuitg $um CbaraFter $u fpreeben unb er im erften Ceil feine ents
bebrungsreicbe, barte 3ugenb in ihrer bittren Hot unb bie wiberfabrene, meift
graufame lfrjiebung mit lebenbigen Worten febilbert, fo binterlüflt bas Sud)
einen tiefen ifinbrucF, Hiebt nur (Beograpben unb PolitiFer, fonbem Pfycbologen
unb ifrjieber werben es mit 3nterejfe lefen. JDett reiferen Knaben, für bie ©tanley
fein Heben befcbrieb,wirb bas Sud) befonbers 5um ©egen gereichen. JDr.Ut 0 1 1 b er g
Ulan bebaue«, baji Jfrwin Kofens neues Such „JE er SDeutfcbe Hausbub in Firnes
riFa" (Perlag von Kobert Hut; in ©tutgart, geb. 6.—) fo plbßlid) abbrid)t, bes
bauert, ba0 es wobl rtocb mehrere Ulonbe bauern wirb, bis man ben beutfeben
Hausbuben, ben man fo ehrlich liebgewonnen b<*t, im $weiten Sanbe ber „ifrinnes
rungen" auf feinen weiterm ©cbtcffalen im JDollarlanbe begleiten barf. BDenn
ifrwin KofemCarle verftebt es, uns in ©pannung $u erbaltm, ©ein Sud) ift
nicht bie Arbeit eines Utannes, ber feine etwas ungewobnlicben©d)icFfalsfügungen
literarifd) verwertet, fonbem bas WerF eines JDicbters, in beffen empfänglicher
©eele ftcb feine mannigfachen jfrlebniffe wieberfpiegeln, bie er uns mit ber ©ous
verünitdt bes geborenen JDarftellers unb (Beftalters febilbert. Wir feben, wie ber
Lausbub, ber wegen einiger leidjtftnniger ©treicbe über ben großen leid) gefchicFt
wirb, als garmFnecbt, ttpotbeFergebilfe, tramp, Küchenjunge unb Arbeiter feinen
Weg macht, bis er febließ lieb als 3 ournalift feine Hebenslinie finbet,b.b. fein Hebens*
fdjiff in bie Sahn gelenFt bat, in ber feine Begabung münbet.SDas Such Kofens
ift ein fröhliches Sud), ein Such bes (Optimismus. £itt Sud) non einem,ber es ver*
ftanben bat, ben Wagen feines Hebens 5U lenFen, auf ben er ftcb immer wieber $u
f cbwingen wuflte, warf ihn bas (Befd>icF auch manches Plal aus bem ©ige. JDenen,
bie an ftcb felbft verjweifeln, empfehle ich biefes Sud). Kt <harbKiej§«Breslau
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Hermann fibm, iDec Bleitte Kofengartem X>olBeliei>cr* t>crlag ifugen
3 Dic6ericfc>s, 3 ena 2.00.
„%uf ber Lüneburger £ei 6 c ging ich aufunb ging ich unter", fo beginnt ein altee
t>agabunbenlieb, bae man bie bierbin fingen, non ba ab aber nur pfeifen Fann.
2lber es ftimmt; benn auf ber Lüneburger ^eibe ging icb auf unb ging id) unter
an bie jwanjig 3<*bre lang. Unb bort fanb id) biefe Lieber: in ber SchenFe, am
offenen Seuer, bei Spinnftubenabenben, ^ochjeiten unb Lan$feften, wintertage,
wenn ber Schnee gegen bie Scheiben fd)lug, unb an Sommerabenben, ganj er*
füllt non Linbenbuft unb Had)tigallenfd)lag. So manebee Lieb ift barunter, bae
fo manchem tttcnfdjen ein wenig berb PorFommen wirb. 2lber bae ift nun einmal
nid)t anbere auf bem JDorfe; I>ct 0 t ee bod> in bem FecFen Liebe: „Batterie, nallera,
Schaft bu weifit ee ja, wie ee tut, wie ee tut". ^ermann Löne
^ermann ©u6crmann,3Dieinöifc^e£iUe.3^»^ötta,0tuttgart»3.oo.
Bei niel Ubereinftimmenbem ift Subermann, ber JDramatiFer, hoch nicht ber
(Bleiche wie Subermann, ber ifrjühler. JDae trat fchon am Einfang feiner Laufs
bahn beutlid) jutage unb lieg Renner feine Romane weit höher einfehüften, ale
feine JDramen; bae wirb auch hier wieber beutlid), wo er utte nach ber un genieß
bar fentimentalen CheatraliF ber „StranbFinber" einen Banb 3 war nid)t burch*
weg gleichwertiger, aber hoch überall feiner, fcharf beobachtenber XToneUen unb
öfi$ 5 en fd)enFt,wie fte fd) lieg lieh nur ein erprobter Renner bee Lebene fd)reiben
Fann. £ier fud)t Subermann nid)t nach üugeren ifjfeFten, nach Steigerungen unb
tUirFungen, bie nur gröberen 3 nftin!ten imponieren, nein, er fchilbert aus mits
erlebenber Seele pfpdwlogifch meifterhaft je ein BUb im Riemen aue bem heutigen
Leben bee grogen XPeltgetriebee, unb er erjielt bamit mehr tppifebe tüerte als
mit ben grogen SCFtionen feiner JDramen. „JDie inbifche Lilie", bie bem Buche
ben Hamen gibt, ift Fein Sammeltitel, ee ift einfach bie Benennung ber erften
unb nicht fchlechteften jfr 3 Ühlung. Sehr fein ift bie Berdftelung non Liebe unb
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Verbrechen in „ber Hebensplan" burcbgefübrt; „Me leibenbe iDritte" wie 6er
„^erbft" ftnb »oll feiner 3 ronie unb intimer Kenntnis großftdbtifcber 0 Frupels
loftgFeit im gefellfcbaftltcben Kleibe. (Segen 0 cbluß fdUt bas Such etwas ab,—
Mes in allem aber rate icb jebem, 6er eine gute UnterbaltungsleFtüre liebt, bas
Buch 5ur £anb $u nehmen, unb befonbers benjenigen, bie 0 ubermann nur
non feiner bramatifeben 0 eite Fennen unb fo vielleicht als Hotalitüt »erFennen.
JDr. Hbaffilo non 0cbeffer
5Dös^cutfd>ejiet^♦l6inJian^fc^aftsromant>onKu^olfiorttl9^(i^tfcl , »♦
£♦ ©taaefmann, £eip$tg* 5 tTlF v geb. 6.50.
Wer bas 0 <baflfen Bartfchs genau »erfolgt bat, wirb nicht ohne BebenFen an
feinen neuen Koman berangeben. JDenn gerabe bas, was fein erftes Buch: „£>te
jwolf aus ber 0 tetermarF", vielen fo liebenswurbig unwiberfteblicb gemacht batte,
bas überquellenbe (Sefübl, bie frifebe, finnlicbe Hebensfreube, unb bie jugenblicb
unbeFummerte 2lrt ber 0 cbilberung, febien boeb nicht $u genügen einen großen,
fteber unb bewußt geftalteten Koman bm$ufteUen. JDaß Bartfcb biefe ScUngFeiten
boeb befttjt, beweißt fein neues Buch. i£s ift feit ben swolfen aus ber 0teiermarF
feine weitaus befte Heiftung. Keifer, fiebrer, Flarer als alle früheren Arbeiten,
babei nicht mehr fo »erfebwommen unb faft frei von ben 0 onberbarlichFeiten
feines bisherigen 0 tÜs. Wir werben fpüter noch im Sufammenbang auf Bartfcbs
0 <haffen eingeben, bas in bem beutfehen Heib einen jweiten ^obepunFt erreicht bat.
2\emp be (J5ourmont, j£He p^pftF ber lliebe. ^ans t>on tPeber,
tTlüncben. 3.50, geb, 4.50.
3 mmer mehr wirb burch gute Uberfetjungen bie wtrFlicb neue Literatur bes jungen
granFreicb bei uns beFannt. Wir ftnb gewohnt, ftets nur ein paar Hamen bort
als ^auptvertreter ein$ufcbüßen, bie ber inneren WirFfamFeit nach vielleicht gar
nicht folcbe ftnb;PerfonlicbFeiten wie (Sourmont bagegen entgehen uns leicbt,ber hoch
in feiner 2(rt beftimmenb für eine gan$e Kicbtung ber neufranjoftfeben Literatur
ift. Was uns an bem »orliegenben Buche jeboeb wunbert, ift bas Ibema, bas
ben feinen Pfycbologen unb gewanbten Koman$ier auf Bahnen 5eigt, ähnlich wie
fte UtaeterlincE nach feinen JDramen mit bem Bienenbuche einfehlug. Unb boeb
ift es ein echter (Sourmont, ber hier in bie jarteften Berjweigungen bes Habps
rpntbes ber Hiebe bringt, wie fte überall im gan$en Keicbe ber Organismen bie
Hriebfeber ift. JDenn nicht von ber Hiebe bes Ülenfcben allein banbeit bies WerF:
es ift ein ganj naturwiffenfcbaftltcbes Kompenbium fümtlicber Hiebesüußerungett,
sertafen, smeebantsmen, von ber 3 bee ber Hiebe unb ber Pfpcbologie ber hochften
Wefen bis $ur genauen “Zlnalpfe aller gefcblecbtHchen gunFtiotteit unb berenBe*
gleiterfcheinungen. Was nun aber bas Buch fo wertvoll unb eigenartig macht,
ift ntebt allein biefe intenftve unb hoch fo jarte 2lrt eines feinen unb gewiffen«
haften Beobachters, fonbern bie Hebenspbilofopbie, bie völlig unaufbringlicb bie
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Unter fncbungcn burcbjieht. (Dbne viel ausbrücElicb bavon 511 fpreeben, werben
beet) überall leife bic lebrenben Bejahungen 51 t unferm eigenen (Gefühlsleben
betont, unb bas ^erjbetvegenbfte bes VTCenfeben wirb fo einem ungeheuren Ureife
aller Hebewefen jentral eingefügt unb weitet ftd) vom lebiglkb menfcbltchen Sühlen
51 t einem bas ganje Heid) bes Gebens burd)jitternben Pulsfcblag. Eine grojk
unb reine Colerattj, ein tiefes Verftehen, eine neue, leuebtenbe Erkenntnis, bas
ftnb bie wertvollen XVirFungen, bie wir unmerFlicb neben ber Renntnisberekbes
rung aus biefem Buche febbpfen. *Dr. Hbaffilo von Scbeffer
t>» Rampen, tt>as ijiüormljm^&r.p.ilangenfcbetöt, 23 erlin, 8 .
3cb geftebe es: 3<h hin mihtrauifd) unb fpöttifcb an bas Buch herangetreten, Ein
Lehrbuch ber Vornehmheit^ 2lls ob ftcb wie SFat ober Hanincbenjücbtcn lehren
ließe was wir als vornehm empfinben. Bei itdhercr Betrachtung jeigt es ftd) aber,
bah biefes Bucb vom „^erjens« unb gefellfcbaftlicben HaFt" nützlich unb wertvoll
für viele ift. Erftens als nützliches XTacbfcblagebud) bei taufenb unb einer Situation
bes gefellfcbaftlicben ober privaten Hebens, bie manchmal auch bett Beften unvor*
bereitet ftnben Fann. JDann — leben wir nid)t in einer tVelt ber ÜCaFtbftgFeiten,
bie ben Ulangel eigentlicher Vornehmheit beweifen^ Vtir feheint, jahllofc Ulit«
menfeben unb Seitgenoffen brauchen einfach fo ein Buch. “ 211 s ein tVegweifer 51 t
vornehmer (Beftnnung unb Hebensführung Fann barum bas Buch empfohlen
werben, vor allem benen, bie ftd) trotz ihres bunFlen JDranges bes rechten IVeges
nid)t recht bewuht ftnb.
(Carl 0 tumpf, 2 Die Anfänge 6er tYXujtt. 3 * 2 t» 2 ^artfy,ile ipjig,£Tl?.6,6o
iDer beFannte Verfaffer, bent wir bas grunblegenbe TVerF über Honpfycbologie
verbanFen, gibt mit feinem neueften Bud)e nid)t etwa, wie ber Hitel vielleicht ver«
muten liehe, eine erfeböpfenbe, wiffenfcbaftlicbe JDarfteUung ber Entftehungspro«
biente ber UluftF, fonbern nur bie allerbings jiemlicb umfangreid)e Erweiterung
eines Vortrages, ben er in ber Urania gehalten hat. JDer erfte Heil behanbelt bie
Urformen bes Uluftjierens, bie verfebiebenen Cheorien über ben Urfprung ber
UTuftF aus bem Rhythmus, ber Sprache unb ber Unterfcbeibung ber Intervalle
unb verfolgt bann bie ein$elnen EntwicEelungsricbtungen. jDer jtveite, beinahe
noch intereffantere, erörtert bie (ßefünge ber UaturvölFer unb gibt Proben von
ben wichtigften, primitiven Stimmen. Ulan weih, wie jungen Urfprungs bie
ethnographifd)e UTuftFwiffenfcbaft tft, unb bah Ihr eigentlich erft burch bie Ent«
wicEelung bes Phonographen bas wirFUd) juverlüfjtge unb einwanbfreie ^ilfs«
mittel Jur wiffenfd>aftlid)en Unterfud)ung an bie £anb gegeben würbe. So ftnb
auch weitaus bie Ulehrjahl ber Beifpiele, benen bann eittgehenbe technifche 2lna«
ly fen beigefügt ftnb,bem Berliner Phonographen« tfrcbiv entnommen.Slbbilbungen
primitiver 3 nftrumente ftnb beigegeben unb vervollftünbigen bas (5efagte,bas für
gacbleute unb Haien gleich intereffant ift. (DsFar Hang
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JDer Äampf um feie ^crrfdjöft im iTttttelmeer
VlTittelmCCr: Sifcher, prof. Hheobalb, mittelmeerbilber. (Sefammelte Abhandlungen 3ur Kunde
ber mittelmeerldnber. Heip3ig, Heubner. 2 Bdnbe ä 6, geb. 7. / >~>erre, JDr. p., JDer Kampf um bie
»?>errfchaft im Wittelmeer. Heipjtg 1909, ©uelle Ä; meyer geb. 1.25. /Philippfott,prof. A., jDae Wittel:
meergebiet, feine geographifche unb Fulturelle Eigenart. 2. Auflage. Äeipjig 1907, Heubner, geb. 7.
Heuere auegeseichnete JDarfteUungen alter unb neuer mittelmeerfragen.
(EurPci: P.moltFe, SelbmarfchaU, Briefe über 3 uftdnbe unb Begebenheiten in ber HürFei. 1835—39.
Berlin, mittler Sf Sah«/ geb. 10.75. / 6amfun, Knut, Unter bem Halbmond. Keifebilber aue ber
Tür Fei. m uneben 1906, Hangen, 3, geb. 4. / mürner, 3 nehallah, HürFifche 3 mprefftonen. SranF:
furt 1908, Kütten $ Hüning, geb. 5. J p. Schlier, fieopolb, JDae türFifche ^eer. Beiträge 3ur Kennt:
nie ber türFifchen Armee. i.Heil, 1910,2.50./Stern, B., JDie moberneHürFei.Berlin 1908, Harmonie,
2.50 .1 Ular, 21 . unb E., Onfabato. JDer erlüfehenbe Halbmond. HürFifche Enthüllungen. SranFfurt
1909, Kütten 4 Hüning, 4, geb. 5. f Wirth, 21 ., JDie 3 uFunft ber HürFei. 1909, 1.50.
Tripolis: (Brothe, Hripolitanifche Hanbfcbaftebilber unb VÜlFertypen. Heip3ig 1898. / Schan 3 ,
2 llgerien, Huneften, Hripolitanien. yaUe 1905. / Scboenfelb, jDagobert, 2 lue ben Staaten ber
BarbaraeFen. mit löfiichtbrucfen unb 2 Autotypien. Berlin 1902, geb. 8. /minutiUi,laTripolitania.
Hurin 1902, Sr. 3.50. | Kicchieri, la Tripolitania a l’ltalia, Wailanb 1902, Sr. 1./ Wohammeb Ben
(Deinane El ^achaichi, Voyage au pays des Senoussias, ä travers la Tripolitaine et les pays
touareg. Parle 1903, Sr. 3. / Wathuifleul, ä travers la Tripolitaine. parie 1903, Sr. 4. / Hhomp:
fon, life in Tripoli. Hiperpool 1894,6 Sh. / Karte non Hripolie unb bem iftUchen mittelmeer, bem
Schauplat; bee italienifchdürFifchen KonfliFtce non p.Hanghane. (Sotha, 3 .perthee, 1.
JDie Vollbilder 3wifchen Seite 16 unb 17, bie nur ber Hiebhaber:2luegabe beigefügt würben, finb
ben folgenben WerFen entnommen: Bilb 1 3 «an Paule <Bianno330, 3 nfel=Verlag. Bilb 2 ift eine
nerFleinerte Wiedergabe einer (DriginaUHithographie ber preetoriu&:Wappe. Kowohlt,Heip3ig. Bilb 3
ift ber S<blemihl: 2 tuegabe bee berlagee 6ane non Weber ln müneben entnommen unb ift im <Vri:
ginal orange, in 3wei Hünen. Bilb 4 ift bie Umfcblag3eichnung 3U Bierbaume Prin3 Kucfucf.
Bilb 1 unb bie Hitel3eichnung auf Seite 13 finb bieber noch nie reprobu3icrt worben.
jfine Hiebbabers'ttuögabe bcs 23ucbmvurm6
bon jetjt an erfcheint neben ber gewühnlichen Ausgabe eine Hiebhaberauegabe in Fleiner Auflage,
bie auf befferee Papier abge3ogen unb mit Saben geheftet wirb. Sie enthalt in iebem ^eft eine
eigene Kunftbeilage; Autotypien, 5arbenbrucFe,<Driginal:^ol3fchnitte unb Hithographien. jDerpreie
biefer Auegabe ift 6 WF. im 3 «h r * JEüe Kunftbeilagen allein werben ben hoppelten Wert haben. / JDer
erfte pollftdnblge 3 ahrgang bes Bücherwurme ift jetjt, in ^albpergament gebunden, für 3.50 3u
haben. EinbanbbecFen unb Sammelmappen für i.20./3e einee ber ndchften^efte wirb PonKubolf
Koch, Kolf non £ürfchelmann unb S. 6. E. Schneibier einheitlich auegeftattet. Befonbere forg:
fdltig wirb bae Weihnächte: unb bae Safchingetjeft porbereitet./ 3 um Schluß bitten wir unfere
Hefer, müglichft viele Sreunbe unb BeFannte auf ben Bücherwurm aufmerFfam 3U machen.
JDie 3 eichnungen unb Schmucfjtücfe biefee ^eftee würben fdmtlich ron Emil preetoriue gegeichnet.
S. 1 „Bücherfreunde" ift bem porjdhrigett WeihnachteFatalog bee Verlage (Beorg müUer entnommen,
bie 3 nitialen auf S. 8 unb 9 ber Auegabe pon <BU Blae hinFenbem Heufel, bae SchmucFftüct auf
S. 21 ben AneFboten Wilhelm Schdfere, alle im felben Verlag. 3 m 6yperion:Verlage, 6ane pon
Weber ift bie Auegabe pon HilUere (DnFel Benjamin erfchienen, aue ber wir auf S. 3 unb 18 Kopf:
ftücfebringen,unb ChamiffoePeter Schlemihl,mit Pielen 3 eichnungen unb Vignetten; ein Beifplel auf
S.26; auf S. 28 prangt bae 3 eichenbeeWunberhorn:Verlagee,wdhrenb biealtpdterifchenHuftfchiffer
S. 1 o unb bie Eilenben auf S.2 5, bereite bie Hefer ber Wochenfchrif t „ Hicht unb Schatten" erfreut haben.
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tTCarlitt
VTCotto: „hoffen wir, lieber £efer, t>«0 uttfer junger Sreunb ufw...
lieber Jlefer
iftwfte von einem Sreiberrn, einem Baron unö einem Bürgerlichen:
iDeutfcbe ober lateinifche Schrift^ Selbftverftdnblicb muß Me beutfehe Schrift abgefd)afft
«•erben unb bie lateinifdje an ihre Stelle treten! Srftene beehalb, «»eil fie ftch in {Deutfeh lanb ent:
wicfelt ^at unb ber vornehme Wann bae {Deutfche niemale gutheißen wirb, «er allem nicht in an:
ftdnbiger (Befellfchaft. man male fleh bie damage aue, wenn ein 2lueldnber gufdllig anwefenb
wdre unb hörte, baß biefer Siebermann fein beutfdjee Volfetum womöglich für ebenfo wertvoll
hdlt ale bas fran3Ößfche, tfebedüfehe, hottentottifche, — o, fhofing! 3n»eitene weil erfl turjlidj
wieber ein beutfeher profeffor feflgeftellt ^at, baß Sngldnber unb Sran^ofen leidster lateinifche
al» beutfehe Schrift lefen. {Da nun belanntlich bie beutfehe Literatur für bie 2(ueldnber gefchrieben unb
gebrueft wirb,fo hat berprofeffor gan3 red)t,wenn er für bie2lbfchaffung beejDeutfchen ftimmt.iDrittene
lieft fi<h bie beutfehe Schrift viel 3U leicht unb verleitet beehalb 3ur (Dberfldchlichleit, bie lateinifchen € et:
tern bagegen laffen ftd? nur langfam lefen, — unb man f o 11 bod) langfam lefen! tlur bei lateinifcher
Schrift entfielt ber beliebte 2tugen:Kopffchmer3, nur hier 3eigt fich bae fo unen blich humoriftifcheVer:
lefen, bae einen 3wingt, baefelbe Wort breimal 3u buebftabteren, bie man weiß, wae ee Reißen foll.
2(lfo fchnell fort bamit, it;r beutfdjen Hümmel! {Die beutfehe Hracht habt ihr euch gottlob abge:
wöhnt, euer Hheater ift fran3Öflfch, euere Hlteratur ruffifch, euere mobe englifch, euere Sprache ein
Ragout von allem geworben, nun fchnell fort mit ber beutfehen Schrift! Wae charalteriftifch ift, ift
fchön, — aber nur für Herren unb 6erren:Völfer unb ihr blonben michele feib Hafaien, feib Sebiente!
2(ber: ohne meine Sebienten burch ben Vergleich mit euch beleibigen 3u wollen!!
le baron Sirrlee be Wunchhaufen,
bocteur en broit, chambellan.
Ca^t mid) itt Kuh! mit ber folgenben gebrueften Karte pflegte HUiencron unerwünfehte 3« :
febriften unb Anfragen 3U beantworten:
jfuer Wohlgeboren 3ur Kadjricht, baß ich wegen ewigen Sefuche, ewiger Sinlabungen, ewiger Stö.-
rung, wegen fchwerfter Überlaftung mit Korrefponben3, manuffript: unb Sücherfenbungen,
wegen Anfragen, Kunbfragen, Wohltdtigfeiteanliegen, wegen Seftürmung mit Aufrufen, {Depefchen,
zahlreichen Sitten unb (Befuchen jeber 2(rt, 3. S. um Prologe, Splloge, 6och3eitefarmina, (Brab:
fprüche, Seftgebicbte, Stammbucht» erfe, 2lutographen ufw. ufw. völlig außerftanbe bin, auf jebe
«infenbung, 3ufchrift unb bergleichen 3U antworten. Urlauben Sie mir gütigft, 3hnen in biefer
Sorm meinen tief empfunbenen {Danf aue3ufpre<hen.
2llt:Kahlftcbt, {Datum bee Poftftempele. {Detlev Saron Hiliencron.
X)om „pUtjenfcen ^itthaucr" 06er JDie @uperlati»s@euche. 3m „pan* (auwo ^err
2llfreb Kerr allwöchentlich beweift, baß er leine brei Sdtje anftdnbigee {Deutfeh fchreiben fann)
vom 15.3ull alfo fteht 3u lefen: „(Beorg 6epm ift ber wuchtigfte, riefenhaftefte; ber bdmonifchfte,
3pllopifchfte; ein platjenber ^inhauer unter ben Richtern biefer Hage. Wenn „{Der ewige Hag" ihn
nicht binnen fed)e monaten berühmt gemacht hat, wirb bloß mal wieber bie Stumpfheit bee
gebilbeten pöbele, ber tleib ber Snobe, bie perfibte ber ^Iftorifer, bie Sorniertheit einer Welt
feirenber Sfribler fchulb baran fein." Hieber ffefer, beeile {Dich alfo (Beorg iyeym bie 3um 1 i.3anuar
1912 lennen, bewunbem, lieben 3u lernen ober {Du gehörft 3ur trdgen maffe bee ftumpfen pöbele,
wenn {Du nicht gar ein perßber ^iftorifer ober ein feirenber Sfribler bift.
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£ 7 cue 23 üd?er
P^ilofopbie
(Bcrling, K., Sptritiften ohne (Belft. JDr. p.
Cangenfcheibt, Berlin. 3. „(Berllng betdmpft
feen Sptritiemue."
(BleichemKuftwurm, 2(.p., Sreunbfdjaft. fine
pfpchologifche Sorfchungereife. 3*6offmann,
Stuttgart. (Beb. io.
3obl, Sr., JDer moniemue unb bie Kultur:
Probleme b.(Begenwart.2l.Kr6ner,€eip3ig. i.
tTietjfche, Sr., »Ecce homo«. tute man wirb,
wae man ift. 21. Keiner, Help 3lg. io,geb. 12.
montaigne. Sluegerodblte Effape. E. Keift, Per;
Un. 2.80, geb. 3.80.
Sofratee, gefchilbcrt pon feinen Schülern.
Übertragen unb berauegegcbcn pon Emil
müller. 3nfel:Uerlag 9.
tUunbt, tUUhelm, Einführung in ble Pfpcho:
logte. R. Koigtldnber, Celpsig. 2.
(Befchichte
Brabant, JDr. 21., JDae heilige Rimifche Reich
teutfeher Ration im Kampf mit Sriebrich
bem (Brofien. 2.Banb. (Bebr. paetel, geb.io.
JDellue, Rubolf, p., 3ur Pfpchologle ber rim.
Kaifer3eit. (B. müller, münchen. <Beb. 4.
Serrero, (B., JDie JDichter Rome. Kulturbllber
aue „(Brifje unbtUebergangRome".3.^off:
mann, Stuttgart. Pappbanb 1.80.
Sreptag, (Buftap, Bilber pon ber Entftehung
bee beutfehen Reichee. (Beb. 6.
Srey tag, (Buftap, Er3dt;lungen unb (Bef(hinten
aue fchmerer 3eit. <Beb. 4.50. tu. Siebter:
£eip3ig. „JDiefe Bilber unb Ersetzungen er:
fcheinen jetjt 3um erften male."
Srieberich, R., JDie Befreiungefriege. 2. Banb:
JDer ^erbftfelb3ug 1813. mittler Sj Sohn,
Berlin. (Beb. 6.50.
Äea, i). <thv (Befchichte ber fpanifchen 3nciui:
fltion. Bb. 1. JDpffche Buchhv Äeipsig. 15.
Petere, Carl, tUeltpolltif. K. Siegiemunb, 6.
Cehmann, Prof. JDr. m., ^iftortfehe 2luffd^e
unb Reben. S. 6ir3el, Ceipsig. 7.
Uaumann, Sr., Sreiheitetdmpfe. politifche
2luffdge. £llfe:Uerlag, Berlin. 3, geb. 4.
Uippolb,Sr.,Sührenbe perfi nlich feiten 3ur3eit
ber Reid?e:<Brünbung. K. Sigiemunb, B. 11.
tUufhnann, R., jDeutfche (Befchichte nach tTlen:
f<henattemer3dhlt.E.2(.Seemann,IIeip3ig.5.
Biographien iTTemoiren
Ernft pon Bergmann. Uon JDr. 21. Bud?holt}.
S. C. tu. Uogel, Celp3lg. (Beb. 13.75. „Bio:
graphte B.e mit feinen Briefen aue brei
Kriegen unb aue SanRemo über bieKranf:
heit Kalfer Sriebriche."
Blei, Sran3, Rococo. (Beorg müller, münchen.
Kart. 4. „24 Portrdtftubien aue ber 3eit
bee Rococo."
2lnfelm Seuerbache Briefe an feine mutter.
Banb 2. meper 4t 3effen, Perlin. 7.50.
JDenhPÜrblgfeiten bee (Benerale filier pon
(Baertringen. £ereg. pon tu. pon Unger.
mittler $ Sohn. 6. »filier h«t ale erfolg:
reicher Sührer an ber Kasbach, bei Ceip3ig
unb BelleaUiance mitgefdmpft."
Rehtwtfd>, Chv JDer Kinig. (B. tUiganb, Ceip:
3ig. geb. 4.50. „Biographie Sriebriche II.
Schdfer, tUilhelm, Karl Stauffere Cebenegang.
Eine Chronif ber Ceibenfchaft. (B. müller,
münchen. 4, geb. 5.50. „Stauffere Cebene:
gang auf (Brunb genauefter Stubien."
BUÖenhe Uunft
JDie Entthronung ber antifen Kunft pon 2lni:
matue. (Defterhelb § Co., Berlin. (Beb. 3.
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„£><18 Sud) behauptet: JDie antiFe Kunft
genügt ben F&nftlerifcben 2tnfpr&<ben bee
mobernen Wenfcben nid)t mehr."
JDreßlere Kunftjabrbucb 1911. £anbbud? ber
gefamten beutfdjen Kunftpflcge. Stiller,
Rojtocf. (Beb. 10.
piietjfcb, Vermeer »an JDelft. pierfemann,
teipjig. (Beb.9. „tnit35 ganjfeitigen lafeln
n ad} Silbern bee bolldnbifcben Weiflere."
Ho bin, 2lugufFe, jDie Kunft. (Befprdcbe bee
ttteiftere gefammelt. tritt etwa 100 2lbbilb.
S.Rowoblt, £. ro, geb. 12, in ^albleber 6.
Stdtten ber Kultur: Safel v. jDr. £. tttajor.
mit vielen 2lbbilbungen. KlinFbarbt if
Siermann, Seip3ig. 4.
Storcf, JDr. W. S,, (Boetbee Sauft unb bie
bilbenbeKunft. 3£enien:t>erlag Ceipjlg. 3.50,
geb. 5, in Pergament 7.
Wiener ^dufer. 96 (Driginalaufnabmen von
i). Sifdjel. Sruber Hofenbaum, Wien. 4.
Romane ttoveUen
Serabt,martin,JDa6 B,inb.5ifd>er,Serlin. 3.50,
geb.4.50. „JDer Roman febilbert bie unteren
SevilFerungefcbicbten Serllne."
Rittermann, Karl, JDer Ruf ber Selber. Roman.
0. Sifcber, Serlin. 3.50, geb. 4.50.
Sonbe, 0. Scbimannegam. jDeutfcbe Verlage;
anftalt. (Beb. 4. „Srlebnlfie, Schnurren unb
(Befcbicbten au0 bem Seemanneieben."
JDautbenbey, mar, Raubmenfcben. Roman. 21.
Sangen,munden. 5.5o,geb.7.„jDerRoman
fpielt in merifo unb fd)ilbert bie Srlebnifje,
Siebeeaffdren unb 2lbenteuer bee gelben."
JDiU, Siebet, JDie Sreifyeit. Roman. JDeutfcbe
Verlageanftalt, Stuttgart. 4, geb. 5. „JDer
Roman fpielt in Serliner Künftler: unb
SiteratenFreifen."
Sulenberg, Herbert, JDie (Bef<bi<bte einer
Stiege.S. Rowoblt,£eip3ig. 4, geb. 5. „JDer
Roman e. jungen OTdbcbene unferer Sage."
Sebe rer, £., Serge u. tTtenfcben.Roman. (Brote,
Serlin. 5, geb. 6.
Sincfp, Subwig, JDie Reife nach IripetriU.
Roman. 21. Sangen, münden. 3 geb. 4.50.
öoffenetpal, 6* v., JDae britte Siebt. Roman.
Sleifcbel 4( So., Serlin. 5.
Kayferling, S. v., Wellen. Roman. 0. Sif^er,
Serlin. 3, geb. 4.
Kolbent;eyer, S. <B., montfalvafd). (B. titulier,
munden. 5, geb. 6.50. „Roman einee 3ung;
linge unferer Seit."
SUienfein, £., Von bcnSrauen unb einer Srau.
Sr3dplungen unb (Befcbicbten. 3. <B. Sotta,
Stuttgart. (Beb. 3.
Reuter, (Babriele, Srüblingetaumet. Roman.
0. Sifcber, Serlin. 4. „JDer Roman 3weier
nicht mehr junger tltenfcben. Scbauplatj:
Rom im Srül;ling."
Schaffner, 3aFob, JDer Sote (Bottee. S. Sifcber,
Serlin. 4, geb. 5. „Roman aue ber3eti nach
bem weftfdlifcben Srieben."
Strauß u.Somey, S. v., 3ubae. Sleifcbel 4 So.
Serlin 6. Roman aue ber 3eit ber Säuern;
borigFeit im 18. 3nbrbunbert."
Strobl, K. £., JDae Srauenbaue von Sreecia.
Vita, Serlin. 3.
Wafiermann, 3o*ob, JDer golbene Spiegel. Sr;
3dblu»tgen in einem Rabmen. S. Sifcber,
Serlin. 450, geb. 6.
Weftermann, Sb., Knabenbriefe. (B. titulier,
tltuncben. Fart. 2. ^ermann 6effe: jDieSriefe
ftnb von einer einfach frappierenben Seht;
beit bee Renaiflancetonee."
Wilbranbt, 2lbolf, JDie Socbter. Roman. 3* <B.
Sotta. Stuttgart. <Beb.4. „ Wilbranbt febrleb
ben Roman einige 3apre vor feinem Sobe."
3abn, Srnft, JDie Srauen von Sannö. Roman.
JDeutfcbe Verlageanflalt, Stuttgart. (Beb.
4-So. „3n einem 2llpental geloben bie mdb;
eben SbetofigFeit, um eine KranFbeit aue;
3urotten, bie nun entftebenben KonfliFte
febilbert ber Roman."
£>r«men
JDie (Dreftie bee 2lefcbyloe. JDeutfcb von Karl
VoUmoeller. 0. 5ifd)er, Serlin. 1.
Srnft, (Vtto, JDie Siebe b^eet nimmer auf.
£.Staacfmann,£eip3ig.(Beb.3. Sine Sragi;
Fomobie aue ber Sob&me."
Raufen, p. S. V., Wie tttinifter fallen. Suft;
fpiel. 21.3uncfer, Serlin. 2.
6arbt,Srnft, (Bubrun.Srauerfpiel. 3nfel;Verl.
3, geb. 4.
^offmannetbal, v., 2llFeflie. Sin Srauer;
fpiel na<b Suripibee. 2, geb. 3. „JDae
Srauerfpiel ifl 1893 entftanben."
JDer £iebbaber;2tuegabe bee Sucberwurme liegt ein profpeFt ber KunftbrucFetei Wilb. (Berftung
bei, ber intereffante 2(uefübrungen über bie geplanten tttufterbructe biefer Sirma entbdlt.
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Ein Verzeichnis der Bücher
die Emil Preetorius in München ganz oder teilweise ausgestattet hat
JDreililiensPerlag in Uarleruhe:
tterlageflgnet / pignata, meine 5lud? t au» feem
Kerfer b.3nquifltion/3b r lnget,0dt5e u.Sluffdtje.
JDreimaePensPerlag in fttüncben:
Beer:tnalbrunn,jEon Ctuljote/la Toucbe,It?emi:
feore,Tbemifeore:tnal3er,Tbemibore:tnarfcb.
0 .gifcber/Perlag in Berlin:
€u<t«,3folfee ttteifbanfe (io Dollbilfeer,Titel unb
• Binbanfe; Bnfee 1908) / KeUermanmlDa» IHeer /
Katalogtitel: Romanbibliottjet.
*>£ol)mann/Perlag in JDarmftabt:
Brlibri0;tnert (250 num.^r,; Bnfee 1908; »er;
griffen / Kalenfeertitel: 1910.
3nfel»erlag in Heipjig:
3 «ati paul,jDe9 Cuftfdjiffere (Bianno330 0 eebud>
(15 V>oUbilfeer,Titel.Binban 6; Bnfee 1911) / Briefe
non Qibdlarfe unb ^eloife / 6epmel,3«iten j Heut:
bolb,(Befeicbte/ ^älteft« feeutfdje jDidjtungen / 0al:
ten,£>ae 0 dncffal feer 2 lgatt>e / 3tveig,Brfte0 Br:
lebni» / 3nfelalmanad) 191 o, 1911.
BucbbanMung 3 ^ffe in VHündjen:
Katalogtitel 1910,1911.
„Webt unb 0 cbatten"sP erlag in tttitns
eben unö Berlin:
nerlageftgnet / Binbanbfeede 3 «btg. 1910/11.
(£>eorg tTCÄUer / Perlag in fltäncben:
le 0 age,{Der bintenfee Teufel (21 3 nitiale, Titel
unfe Binbanfe; Bnfee 1910/ 0 d)loemp, #eculap,
Torbeertranj unb Sirlefani, jDer tolle Koffer /
Btt>er»,(Brote 8 ten/ 0 cbdfer, 2 lneFfeoten/Bttlinger,
iyybra / Bierbaum,prin3 Kucfucf (Bfe. I u. 11 ) /
ffiunci?l;aufen,Tifd)gefprdct>e J Katalogtitel: jDa»
mofeerne Bud> 1910/11./ Bödtjer fee» Sachen».
lfugen Kentfd) / Per lag in ftlmtcben:
ferlageffgnet / panborabüdjer (6 Bdnfee) / (Sott;
t?elf:<Befamtau0gabe.
ifrnft Rowoblt | Perlag in Heipjig:
0ti33en (ioBldtter litt?ograpty. 3 eid)nungen; 90
num.Bx.; tttitte 1911; »ergriffen) / Bulenberg
@onfeerbare (Befd?id)ten / 0d?mit},£>a9 tomplü
3ierte Heben.
0 dnrmer & frtablau in granPfurt:
Kaufd?,jDa» Budj feer Trauer.
0 ubbeutfd)er ^Huftrationejentrale
Per lag in ttlün<i)cn:
Katalogtitel: 2ll»berg.
■ 5 ans non tPeber in ftTÄncben:
Ttjamiffo, Peter 0 d)lemibl (10 PoUbilfeer,21 0 iU
bouetten, Titel unfe Binbanfe; Bnfee 1907 / Til=
lier,tt?ein (Dnfel Benjamin (21 @d>attenbilber,
10 portrdt»,Titel unfe Binbanfe; Bnfee 1909 /
^rpcrion; 2llmanad> 1910,1911 / Katalogtitel
1909 1 £>er fed)fte Katalog / Katalogtitet: 1910/
6unbertferu(fe:0ignet.
tPunöerbomsPerlag in tTCuncben:
nerlageffgnet | öaa0,tüid>telmdnnd)en / tX)ei»;
mann/U)unberbornliefeer / Be 3 olfe, 0 timmen feer
ttadjt / UJ.Sriefeemann Baeb,Kicercata / pergo:
left,@infonia; La serva Padrona/T^oma»: 0 an:
(Ballt,Betboven j jDie unterbliebe (Beliebte /Pein:
bauer, feer 3 ungere. Tpoefit feeeKtavierfpiel» ' 3 na
van 3 ngenl;oven, ©treicbquartett.
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0.51. 25rocEj)flU$ in ßeipjig
Sungbeutfcber Der
©türm unb Drang 3 au ^ ercr wn 9iom
(Jrgebniffeunb©tubteno.Dt Jp Jp Jpouben Sioman non $arl@uf}fon)
SWf. 10.00, in 2einn>anb geb. 9Jtf. 12.00 11.Auflage. 2 SBdnbe. ©ebunben?0tt.6.OO
JJnbiefemSBetfe gibt bet auf feinem $otfg>; Der „tauberer »on Oiom" enteilt alle
ungSgebiet als Slutoritdt befannte 2iterar; QJotjfige bet ©ufcforofdfjen Äunfi: rea;
f>iflorifet bie Oiefultate einet jef;njä^rigen IifHfcfjeö @ef>en bet ©efd>el>niffe unb
^Befestigung mit bet ©turnt; unb Drang; <perfonen, fd^arf umriffene (5f>atafterifie;
jeitbeS „jungen Deutfc^lanbö" (1830bi$ tung unb lebenbigen, fUefjenben ©til,
1840). ©eiten n>of)l f)at ein litetarf>i(io; bet baS päpfllidje Oiom unb feine SJlötf;
rifg>e$ 2Betf eine foldjeTOaffe neuer,, menfdjj; witfungen aufDeutfc^Ianb in einem Äolof;
lieber Dofumente" in $orm »on c^atafte; falgem&lbe barfleHt, ba$ in feiner ©roß;
rifHfdjen Briefen unb 2lftenftfic!en jutage jögigfeit roie ein 93orldufet oon Dolftoiö
gefbrbert unb fo tief in ba$ innetfle 2eben Oioman „Ärieg unb $rieben"anmutet.
einet Spotte fjineingegriffen. 2eip$iger ^leuefie 9}acbrid)ten
Die bunte ©arbe
D)eutf(^e SSolfölieber ber ©egemnart
SO'lttQJilbern von
üubroig SKicbtet
^appbanb 3 . 60 , 2 ebet 6.00
3« allen £5iufyfiönblnngen jur 2lnft(bt.
Verlegt bei Martin SDlorife SÖlüntben
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Original frnm
PRINCETON UNIVERSITY
Statilcy: ttlein hebert
£>ie CebenegefchUhte ton üenty tttorton
Stanley. / Von ihm felbft er3<thlt. f Sinslge
autorifterte beutfehe Ausgabe./ llberfetjt von
(Buftav meyrint unb Achim v.Kloefterlein.
3wei ftarte Sdnbe mit vier »ollbilbern unb
einer Karte. / ttlf. 12.oo,gebunben Wf.i 5.00.
JDiefe Autobiographie Stanley», be» großen
Afrifaforfcher», würbe von feiner Witwe
ILaby JDoroty Stanley h**äu»gegeben unb
hat inSnglanb unb Amerifa ba» grißte Auf;
fehen erregt. jDie Ccbenegefchichte biefe»
bahnbrechenben Sorfcher», ber ben verloren
geglaubten JEivingftone gefunben unb ba»
buntelfte Afrita mehrmale burchquert hat,
ift eine» ber fpannenbftcn Werte, ba bae
Ceben Stanley» au<h fchon vor feinen Keifen
eine» ber fchicffalvollften unb abenteuerlich:
ften gewefen ift.
„£>ie Hefe", <ß. m. b.
totüneben H. 114, KtttbcrmarFt 10.
Paul Graupe/Antiquariat
Berlin W, 35, Lützowstr. 38, kauft stets: seltene alte
Drucke, Handschriften, engl, und franz. Farbstiche,
Sportbilder, Städteansichten vergriffene Luxusdrucke.
£)er pompabour / prhwtbrucb
£>ie unveriffentlichen Wemolren be» Gfrafen £>e la £ire, eine» gifling» JEubwig» XV.,
wahre Kabinettftucte galanter jfr^dhlungefunft ln einmaliger Auflage von 500 numerierten
<remplaren auf Sutten abge3ogen unb mit ber ^anb in Heber gebunben / wirb feber Sein;
fehmeefer al» eine tleine Koflbarfeit feiner Sibliothef betrachten.
Hummer 110—500 ©ubffriptionspreiö 25 tltarF
Herbert &abn, ^aberkmbffr, 4, 23 edin W. 30
31
©. (£otta’fcbt 95 u 4 $anblung
©tuttgart unb 25 crltn
t
Soeben erfc^ien bie2Bof)lfeile Aufgabe von:
©oetbe
SBityelm ? 9 ?eifter£
t&eattaltftye Senbung
Wad) ber ©<f)ultf)efj’fd)<m 2lbf<f)rift fjerauS;
gegeben von
Jparrt) Sötatmc
Sin fiattltdjer jOftavbanb XXXIX u.416 @.
<Prei$ gef).Wt.2.—,tn eleg.'Pappbanb Wt.3.—
$u beiteten butd) bie meiften 93uc£l)anb:
lungen
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PRINCETON UNiVERSITY
fßtoraroe & ©djeffelt 'SBerlag / S&etlin W. 50
£auengtenflraf? e 7
3m Oftober erf<beint:
9 tapoleon£fabrbucb
bie erfte reicbillufirierte «publifation ber
£>eutfd)en 9tapoleon*©efellfcbaft.
Sic SDtitgliebfcbaft biefer ©efellfdjaft,
welche fid) baö ©tubium be$ napoleonifdjen Zeitalters jur
Aufgabe mad)t unb bie Srgebniffe ber neueften Jorfdjung in
wiffenfd)aftlicben, literarifcfyen unb fünfHerifcfyen <publi:
fationen einem großen Greife jugüngtid) machen miß, fann
von jebermann erworben werben. — Jür ben 3 fl b rcö:
beitrag von 8 9)tf. erhält jebeö 9Jlitglieb bie 93orjug$au&
gäbe be6 aüjäf>rlid)en 9Japoieon:3<>b r ^ U( b cg foftenloö; jm
gleich aber and) baö 2tnred)t auf Erwerbung ber weiteren
93orjug6auSgaben (minbeftenS jüfwlid) * 9ßerfe im @e=
famtwertvon über 30 Wf.) ju jweiDritteln be6 2abenpreife$.
3lnmelbungen nimmt eine jebe 95ucbfwnblung entgegen.
2fuöfübrlt(be<Profyefte überall erhültlitty.
greife bee^abrbuebee:
1. *pappau$gabe auf #albbüttcn mit ganjfeitiger farbiger Xiteljeid)nung 9Jtf. 6.50.
2. 23orjug$au6gabeauf luftgetrocfnetem getonten Velinpapier inflexiblem
©anjpergament mit tyrügung. „ 9 .—
3. 2uru6au$gabe in 300 numerierten Sjremplaren auf ed)t »an ©elberm
bütten, bie 3ßuffrationen auf Äaiferlid) 3 rt P ön / mit ber Jpanb in
feinfteS Äalbleber gebunben. „ 18.—
2 lUe Senbungen finb an ben Herausgeber Walter Weicparbt in JDadjau ju richten. Deranttrortllcp
für ben Onpalt unb 3 nferate ift ber Oerleger W. 25 lumtrttt;Weid?arbt in Wüncpen. / (Bebrutft in
ber Hof : ®u<t>; unb Stelnbrueferei Dietfc» $ Brütfner in Weimar.
>k
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t>er 6üd)crtourm
<£me ttfonateför if! für 6ü<tyerfceunde
Januar Mil
ttcclag des 6üd)crumrnt0
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üid>t aus Pem (Dßen oon X\arl (Bjellerup
Ex Oriente lux. J?8 war 6er Hotfchrei 6er ausgehenben 2 (nti?e. 2 Us
im griechifcb * römifchen KulturPreife 6ie Hationalreligionen auf 6ie Helge
gingen, wan6te man heilfttchenb 6en BUcP oftwörts. JDer 2 tppeU blieb nicht
erfolglos. Religionen, ©ePtett, iTlpftericnPulte boten eifrig ihren JDienft bar —
vor allem bas eifrig propaganbierenbe 3ubcntunt. Qlber bies 3«bentum war
lüttgft nicht ntcbr echt femitifcb, es batte ftd) burd) joroaßrifche' lfinflüfTe »er?
geiftigt. hinter bem ganjen femitijierten Boraften lag ja Perften, altes arifcbes
(Uuelllanb, bas noch 51t biefer Seit nicht nur ittbirePt, burch bas joroaftrifterte
3 ubentum, ben Weften fpeifte, fonbern felbft einen ftarPen ©trom, ben
UlithraPultus, ausfchicfte, ber lfuropa bis ju ben Rbeingegenben unb bis in
Britannien hinein mit unjdhltgen Heiligtümern überföte, wdbrenb in Perften
wiebcrum ber Bubbbismus einen Blütcjuftanb hatte. £>enn hinter bem 3 oro=
afterlanb lag bas Debalanb. Ulan wußte es wohl; man ahnte, baß in 3nbien
ftd) bie (Dtuellen ber letzten unb böchften Weisheit verbargen. JDie BibliotbeP
in Slleranbrien würbe feit 3 ahrhunberten mit befonberer Berücfftchtigung ber
inbifchen ©tubien verwaltet. ©ehnfud)t nach ber Weisheit ber Brahmaneit
ließ ben größten Philofophen biefer 3 ahrhunberte, piotin, an einem Kriegs*
jug nach Perften teilnehmen, in ber vergeblichen Hoffnung, von 3 ran aus nad)
3 nbien Vorbringen $u Pönnen. Unb als bas ifbiPt eines fanatifchen Chriften*
Paifers bie altebrwürbige, wenn aud) jegt altersfd>wad)e, Philofophenfchule 511
2 lthen auf immer fchloß, ba pilgerten bie legten (betreuen nach Perften, um
jenem 3 uge nad) bent cPften, fo weit wie bie politifchen Berhöltttiffe es ermöglichten,
5U folgen unb vor ber ©chtvelle jenes Weisheitlanbes ju figen, beffen erhabene
Brabmans 2 ltman*ltebre bas legte Wort ihrer eigenen Pbilofophie geworben war.
Unb abermals, in unferett lagen, ertönt jenes Wort als ein 3 ettmotto, fo
oft unb fo laut, baß man ftd) faft fcbeut, es in ben tTtunb ju nehmen. JDa*
mals entftanb aus jener Berührung 3wifd)en Weftett unb (Dften bas Pirchliche
(Ihriftentnm; jegt hanbelt es ftch barunt, aus bem <£fmftentum bas Element
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<*u$$umer$en, bae ee auf bie JDauer untauglich macht, bie (Geifteereligion bes
münbig geworbenen (Germanentums $u bleiben: bae femitifebe. (Gans non felbft
richtet ftcb ber Blicf nach bem (Gegenpol: nach jenem 3 nbien, wo bie arifcbeit
(GrunbgebanPen in ihrer größten Reinheit unb liefe $u ifnbe gebacht würben.
0 inb ee hoch biefelben (GebanPeu, bie uns begegnen bei ben freieften unb tiefften
aller PerfönlicbPeiten bes chriftlichen (Germanentums — einem (Geifte, fo frei,
baß ee einem febier unbegreiflich feb einen würbe, wie er ftcb innerhalb bee
mittelalterlichen Christentums s u folchen Anfcbauungen erheben Fonnte, wenn
wir nid)t wüßten, wie niele Reime inbifeben (Geiftee bureb neupythagorüer, (GnoftiFer
unb HeuplatoniPer in bae alte Christentum ftcb hinübergerettet hatten, wo
fie mehr ober weniger bei ben tieferen Rircbetwütern fprießen, um ettblicb auf
bem Fongcnialen Boben unferee UTeiftere if cEehart jum »ollen Slor $u Pommen.
0 eine neueröffneten XBerFe (ifugen JDiebericbe Berlag) gehören burebaue hierher;
mutet uns boeb fo manche 0 eite an, ale würe fie birePt aus ber Upaniehabe
bee Beba ober aus ben 0 utrae ber Bubbbiften genommen.
Bei Feinem ift biefe ifinftcbt fo feft unb fo fruchtbar gewefen wie bei
Arthur 0d>openhauer. „Unb o, wie wirb hier ber (Geift reingewafeben
»on allem ihm früh eingeimpften jübifeben Aberglauben unb aller biefem frös
uenben philofophie!" JDae TPerF, »on bem er fo fpriebt, iftcDupnePhat,
Anquetil bu Perrons lateinifebe Überfettung ber perftfeben Überfettung ber
Upaniehabe (bie pbilofopbifcbe (Geheimlehre bee Beba). tBer, wie id>, einmal
fidr» bureb biee XBerF hinburebgearbeitet bat, ber wirb freilich »erftehen, baß ee
$war einen fo entfcbloffeneit unb gcnialsbioinatorifcben (Geift wie 0cbopenhauer
in bie inbifd)e TPeiebeit einführen, nimmermehr aber bie ifingangepforte für
viele werben Fonnte. Unb fo würbe ee nicht bie Upaniehabe, bie ber beutfebett
TBelt ben (Geift 3 nbiens juerfl erfcbloffen, fonbern bie Bbaga»abgita, bie
populörfte 0 <brift ber gattjett 0 anfPritliteratur in 3nbien felbft, übernahm
biefe i^hrenaufgabe. Une, bie wir lüngft Befferee höben, febeint bie (Gita,
troft aller (GroßartigPeit, eine etwas trübe (Duelle; ben beften (Geiftern
»on bamale — ben Swanjigent bee »origen 3abrbunberte — erfebien fie
wie eine (Djfenbarung, beren 0umme (Plbenberg, nach einem fimwollen
^inblicP auf bie 0 d)luß»iftonen in „Sauft", mit folgenben XB orten sieht:
„ 3 n biefem Licbtglans ber (Gottnatur Bicbnue su »erfebwimmen: bae ift bie
0 ehnfucbt jener 0 eelen, beren Atentsug wir in ben Aufs unb Abwogen ber
Rhythmen ber Bhaga»abgita su fühlen meinen." „JDae febött ft e, ja »ielleicbt
bae emsige wahrhaft philofophifebe (Gebicbt, bae alle une bePannten Literaturen
aufsuweifen haben", nennt XBilbelm »on <5umbolbt biefe ifpifobe aus bem
„Ulahabharatam", bem gewaltigften tfpoe ber XBelt, beffen Überfeßung ine
JDeutfcbe wohl auf lange Seiten ein frommer XButtfcb bleiben wirb; bagegett
ift eine Berbeutfcbuitg bee sweiten inbifeben ifpoe angefangen, bee Ramayana,
bae einfX XBagtter, auf bem ^öhepunPt feines Lebens, fo innig ergriff, baß aus
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bem (Bebicht ihm „ein neues herrliches £>rama" anfftieg, „anbers wie allen
andern": „lfin Runfti»erF sum lfrftaunen; alles lebt, tont unb bewegt ftch um
mich!" greilich nur angefangen. Um fo bedauerlicher ift es, baff 21b. <äol$manns
,/Jnbifd>e Sagen", bie Aus$üge aus beiben ifpen bringt, lüngft »ergriffen ift.
Auch bies fchbne Buch b«t baburd) eine Art biftorifche tPeibe erhalten, baff
es einen tiefen ifinbrud? auf unferen großen JDicbterFomponiften ausgeübt bat:
„Alle find fd)bn: aber — Sa»itri ift göttlich unb wollen Sie meine Religion
Fennen lernen, fo lefen Sie Ufinar. tÖie befcbümt fitebt unfere ganje Bildung
ba »or biefen reinften (Offenbarungen ebelfiter UTenfchlichFeit im alten (Orient." —
Raum weniger als Bbagarabgita bie (Bei ft er, ergriff anbererfeits „SaFuntala"
bie Seelen. (Boetbes JDiftichon Fetmt ein jeber; niemanb aber bie erfte abfolut freie
unb neue ttlelobie, bie beim größten bdnifchen JDichter, ^olger JDrachmann, jum
JDurchbruche Farn — auf ber RücEfeite eines ICbeaterjettels während einer
ttlünchener Aufführung »on SaFuntala — woburcb er mit biefem holden Hamen
eine neue Periobe norbifcber £yriF eroffnete. So wirFte bas TPunberwerF
Ualibafas auf bie »erfd)iebenften germanifcben (Beifter.
Unb doch bebült Schopenhauer Recht, wenn er meinte, bas pbilofopbifd)*
religiofe Jttbien habe uns mebr $u fagen als bas bicbterifcbe. Bon ber Bes
Fanntfcbaft mit jenem »erfpracb er ftch eine Art Renaiffance bes religibfen Bes
wufftfeins unb ber UTetapbyftF, eben eine tleubelebung burch bas Bab im
Jungbrunnen arifcher Urquellen. £r b«t felber mebr als jemanb bas feinige
beigetragen, um fte b*rbei$ufübren. Sowohl auf bem (Bebiete bes Brahmas
nismus wie auf bem bes Bubbbismus ftnb $wei ber hervorragenden Arbeiter
bireFt »on ihm ausgegangen: ber Flafftfcbe Uberfeger ber Upanisbabs unb JDars
fteller ber inbifchen Pbilofopbie, Profeffor Paul IDeuffen, unb ber Uberfeger
ber BubbbasRebeti, £>r. Rarl ifugen Heumann. JDagegen habe ich Feinen
Jufantmenbang fpüren Fonnen jwifchen bem großen granFfurter ifinfiebler unb bem
gorfcher, bem bie £\jve gebührt, ben Bubbbismus juerft in feiner alten wahren
(Beftalt aus ben Pali (Ouellen bargeftellt ju haben: Profeffor ^ermanntOlbenberg,
beffen erfreulicherweife immer neu aufgelegtes VPerF „Bubbba" einen UlarFftein
ber Jnbologie bebeutet, unb mit beffen »ortrefflidjem, burch bie wunber»ollen
UberfeguugssBruchftücFe manchmal antbologteartig wirFenbem Buche „SD ie ffites
ratur bes alten Jnbien" wir am heften biefe Furjen ^ittweifungen befchlieffen.
^Literaturnachweis
JDeuflen, p., JDle < 0 et>eimlet>re bea »eba. S. 2 t. Brocfljaue. tUF. 4 «—•
£>euflen, p., Secfoig Upaniepaba bea »eba. S. 2(. 2 Jrocft>aua. tUf. 22 .—.
Weifter £cfefyarte Schriften unb predigten. £. jDieberidje. 2 2 ?dnbe je WF. 5 .—.
(Sotamo Bubbljoa Reben, ^erauegegeben von K. £. neumann. 25 anb J. Piper $ Co. WF. £0.—.
(Dlbenberg, Bubbba. Heben. Hcljre. < 0 emeinbe. 3 . ( 0 . Cotta. tUF. |0.$0.
(Dlbenberg, JDie Hiteratur bea alten 3 nbicna. 3 . < 0 . Cotta. UtF. 6.S0.
JDae SdjmucFftücF biefea 2 trtiFela ijt bem Hegenbenroman „£>er Pilger Kainanita" von Karl ( 0 jellerup
entnommen. Kutten $ Hoening. tUF. 0.50.
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taue Romane
Das Ulcer. Roman oon Rernl>arü KcUcrmann. Bering: < 3 , gifcher,
Berlin. 4 .—, geh. 5 .—.
Kantor Hiebe. Roman oon (Ottomar (tnFing* Bering: Bruno Cnffirer,
Berlin. 4 .—, geb. 5 .—.
Unferf>aus. Hin Buch von $elix$ollaender. Bering: HrichReiß, Berlin.
4 *—> grb. 6.—.
(Bflknfcf)! Roman oon $ertnann Bah*. Bering: 0. gifcher, Berlin.
4 »—> geb. 5 .—.
Jrobe Botfcßaft. Roman oon tk>i(l>elm Regelet. JDeutfche Beringe
nnflnlt 0 tuttgnrt. 4 .—> geb. 5 .—.
BTnn möchte bns neue 3 ahr gern mit einiger greubigFeit einleiten, nicht
wnhr^ Ülnn mochte feine liternrifche Unterhnltung womöglich nicht mit 0chatten
beginnen. Me her tBnbn er$eugte, noch mit fchmerjlichen Betrnchtungen über
Me Hücfe bes 0 <hicFfnls, bns bie Fultivierteften Heute in ein tiefgefühltes iflenb
ftößt. Btnn Fingt unb wünfeht in nlter TPeife: ernft ift bas Heben, heiter fei
Me Runft. tBohlnn — hier ift ein Buch, bns mehr ift nls nur heiter, ein Buch
ber Urnft, ber UecFbeit, fcer HrunFenheit. Rellermnnn hat bns XTteer befungen
wie ein Poet feine (Beliebte befntgt. SDns Bteer unb ein pnnr ttlenfchen nrn
Bteere, wo es nm einfnmften unb großnrtigftett ift. iftwn weit bnußen nuf
ben Rlippeninfeln ber Bretngne. £>n blinFen bie einfnmen Heuchtfeuer burch bie
XTncht, bie 0 <hiffe ber gnn$en XBelt $iehen in 0turm unb heißer 0onne vorüber,
bie tttbven Freifchen, bie tnuben Inchen, unb ber weiße fnl$ige (Bifcht weht in
glocFen über bns Fnrge Fnble Hilnnb. HingebucFt in ber £eibe liegen bie gifebers
hütten. JDroben nuf ber ^ohe rngt bie „0turmvilln", nur mit bemjettigen bes
mnttnt, ber uns biefen Hymnus vom XHeere beichtet. 2luf bent TPege $wifchen
ben Jütten unb ber BiUn wnnbert $nnn, ber Fleine Rnpitün, wns mnn fo
einen „bnnnigen Uerl" nennen Fonnte, unb fein XHÜbchen mit ben gelben ^nnren,
ein Rinb bes Üteeres, geheimnisvoll wie bns XTTeer felber. TBns „Roman" ift,
fpielt in fprübenben Hintern $wifchen biefen brei Btenfchen: bem gremben unb
bem pnnre. 2 lber ber Roman ift jn nicht bns Eigentliche nn biefem Buche,
fonbem bns, wns bnrüber unb bnrunter ift: bieUrnft unb entfeffelte 0chonheit ber
freien Elemente, bie ftch hier bie £ünbe reichen. jDiefer Reigen ber Xlntur lebt
in Hymnen nuf, bie burchfüttigt ffnb von 3auch$en bes Erlebniffes. ^ier fpricht
ein Rulturpoet, ber bei ber XTntur nicht nur $u (Bnfte fttjt, fonbem ftch ihr
ans £er$ wirft, mit ihr ringt, von ihr befeffen ift, um wiebemm ft'e 51t befttjen,
ihren feurigen 2 lbglnnj $u erobern, ftch von ihrer Übermacht 5U befreien. Ein
Rulturpoet, ber ftch als Rulturbummler gibt unb bie burfchiFofe Haltung bes
Uulturverüchters poftert. Bielleicht ift bies bie 0 <hwü<he bes Buches, infofem
3 «gcnbH<hFeit unb ein übervolles £ers ©cbwüchejuftünbe ftnb. TBer fte nicht
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Pennt ober wiebererFennen mag, 6er wirb ben Sauber biefes BePennmiffes $unt
Urfprunge «Her flarPen jfrbettPrüfte Paum fpüren. XPer fte aber einmal erPannt
hat, ber wirb feine greube an biefem Buche haben,
2 lus ber XPeite bes freien Uleeres in bie jfnge ber Pleinen Seeftabt. XPismar
an ber 0 ft fee, wo (Dttomar £nPing feine heftigen Philifter herumfpajieren lüßt:
ben Ältlichen ^errn Kantor, ber ftcb eine junge grau nimmt, teils aus Bequem*
licbPeit, teils aus einiger Perliebtbeit. Das Ponnte nun beinah febief ausgehen,
wenn grau grieba eben ein wirPlicbes XPeib wäre unb ihre Lebensrechte auf
„Sbnne groParl", bem poetifcb rauhen unb jart leibcnfcbaftlicben (Bürtner*
burfeben geltenb 5U machen wußte. Sie fagt aber bloß ju ihm, naebbem er
fte erfcbrecPlicb abgePüßt hat: nun ifts genug. Unb wenn Sie nicht fortgeben,
gehe ich ins XPaffer! XPorauf Sbnne waefer ab$ieht unb grieba $um guten
Kantor reumütig jurucPPehrt. Die ganje Behanblung biefer Leibenfcbaft im
XPafferglafe ift fo romanhaft, wie man es non lfnPing nid)t erwarten follte,
benn er hat ein Kapital an literarifebem Pertrauen hinter ftcb gebracht. £s
ift auch fcbließlicb mit bem gntgefebenen Kleinftabtmilieu nichts wefentlicbes
mehr geleiftet, wenn biefer behäbige Stunbenfcblag, wie ihn bie (Beftalt bes
Kantors noch am lebenbigften »erPorpert, in früheren XPerPen febon reiner unb
beffer abgeftimmt erPlang. Die Bemühungen ifnPings, bem Lefer bie Dumpf*
heit febiefer PerbÄltniffe 5u entwickeln unb ihn $ugleicb barüber hinausjuführen,
mißglücken meinem (Befühl nach. Pbilifterüngfte aber, bie fojufagen recht be*
halten, ftnb bie wirPlich ber Kebe wert;* Sie müßten benn febon bureb 6umor
ober Satire ihrer jfrbenhaftigPeit entlebigt werben.
Da hat ^ollaenber febon einen befferen (Beftcbtspunft gewahrt, als er feine
3ugenberinnerungen nieberfchrieb. lftwas früh, allju früh, fcheint mir. Ulan
pflegt ftcb fonft erft jenfeits ber Secb$ig vor bas eigene Dribunal 5U forbern,
um bie Beichte bes PerfÄumten ober Perfehlten bureb bie ftiUfcbweigenbc Ulit*
wirPung bes ifrreicbten ausgleicbeit ju Ponnen. So hat es (Boetbe gehalten
unb mancher nach ibtn. Sollen wir jetjt bie Scheu vor biefer weife geübten
Diftattj verlieren unb fchon um bie Pier$ig herum beginnen. XPeber menfehlicb
noch Püttftlerifcb würe bamit etwas gewonnen, im (Begenteil, Das hat ^oUaenber
5war nicht gehinbert, in biefem galle ein fehr lefenswertes, tüchtiges Buch $u
fcbreibeit, aber in jwanjig 3abren würbe er bie greuben ber 3«genbfpiele auf
bem Berliner &ofe, bie Leiben ber greunbfebaft, ber erften Liebe, ber Schul*
forgen, bie Lebensführung bes Bürgerhaufes in ben fteb$iger unb aebtjiger 3 ahren
wohl noch anbers berichtet haben. Die marPtge (Beftalt bes Paters tritt in feiner
Scbilberung befonbers plaftifcb hervor. Durch bie allju breite ifinflecbtung einer
unglücklichen Liebesgefcbicbte gegen bas jfnbe hin werben bie fehr gegenftünb*
liehen Schilberungen bes iflternhaufes $u fehr in ben ^intergrunb gebrdngt.
3 ft bei ■äollaenber bie SachlicbPeit unb Kürje bes Stiles ausfcblaggebenb,
fo herrfebt bei ^ermann Bahr ber bePannte perfbnlicbe piauberton bes XPiener
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Caufeurs und bamit eine forglofe WcitfcbweiftgFeit, bie nicht jebermanns ©ache
ift. Bahr will fo etwas wie einen neuen Chierfcbnitt burd) bas heutige (Cfter*
reich unb geht bes ferneren unentwegt an ben gan$en mitteleuropdlifcben Kultur*
Freis h (van, — er will uns insgefamt jwblf folcher Jeitfpiegelungen fttften
wie bie norliegenbe. \£r ift imftanbe, bie sDrobuttg aus$ufübren. t Sein neues
Buch gipfelt in ber wiebcrbolten Beteuerung, baß biefes golbige (D ft erreich ein
gar ju nerbrebtes unb nürrifebes Hanb fei. Sum Be weife tifcht er uns ein
paar Künftler unb ©onberlinge, fowie einen Älteren £ofrat auf, unb Frbnt bas
Potpourri burd) einen Prisen, ber fltenfcb werben machte, fowie burd) einen
Haturmenfchen, ber ein halber jfngel unb ein halber UTefftas ift. JDiefes Pot*
pourri non ©preebem befpricht nun bie Heibeit (Dfterreichs, bas (Blücf ber
Utenfcbheit, bie ©cbwierigFeiten ber Uunft, bie ^offnungsloftgFeiten verführter
Hiebe unb bergleichen. £>er Hefer, halb amüfiert, halb ärgerlich um bie rer*
brachte Seit, fleht ftch burd) Tlnmut unb tPi§ gefeffelt wie burd) gefuchte Keb*
feligFciten in feiner immer wieber erwachenben Hoffnung auf poetifd)en Ertrag
betrogen, ifr fagt ftch feb ließ lieb refigttiert: man muß biefen „Roman* als
eine ©ammlung JDialoge lefen. (Dber aber ihn ungelefett laßen. 3*n erfteren
Salle hat man einen leid)ten (Bewinn, im anberen S<*Ue verliert man nichts,
was einem hinterher fehlen Fomtte.
^egelers Buch gehört feiner ganjen breiten Einlage wie feiner fchriftflelle*
rifeben Cenbenj nach 5U ben befferen XPerFen ber Unterhaltungsliteratur, ifr
entwicfelt ein SrauenfchicFfal, bas aus ber guten ©tube non (Bebeimrats hinaus*
führt ins Heben ber Enterbten, bie nach irgenb einer „frohen Botfcbaft" auf*
horchen. ^Diesmal ift’s bie yeilsbotfcbaft non iflithanien, bent fernen Cropen*
lanbe, wo Utilch unb £onig fließt unb Slbelsmenfchen bie (Bemeinfchaft ber
Brubcrliebe, ben wahren ©taat ber Steiheit grünben wollen. Wir fehen, was
für tttenfeben ber (Begenwart biefe 3 been ber SuFunft aufgreifen unb wie fte
fte nerftehen, wie ber nüchterne Berliner Boben mit feinen fojialen (Bürungen
fruchtbar wirb an bunten Crüumcn. Wir lernen auch ein gutes Heil Ulenfch*
lichFeiten Fennen, unb in ihrer nerftünbigen aber Feineswegs lieblofen Beleuchtung
offenbart ^egeler praFtifche HebcitsFcnntnis unb einen nerftecFt fcbmunselnben
£umor. ifs will immerhin etwas fagen, biefe SüUe non tttenfehen jeitweife
fo feffelitb 5U bewegen unb um ein Seitproblem herumjugruppiercit, auch
wenn über ber fpannenben ^anblung bie biebterifebe Pertiefttng etwas $u Furj
geFommen ift. Sum ©chluß jerplatjt bie ©cifcttblafe ber Utopie unb Charlotte,
bie ^elbin, Fann nun ihr befreites Heben bem bes (Beliebten vereinen, burd)
ihre ifrlebniffe innerlich bereichert unb gefeftet. 2llfo minbeftens ein gefunbes
Buch, bas auf gute 2lrt fefthült. jfugen UalFfcbmibt
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£>er junge Wagner
3 n leßter Seit ftnb jwei Bücher erfchienen, feie uns in feie 3 ugenbjabre Wagners
fuhren. ©as eine „©er junge Wagner" umfaßt feie ©ichtungen, Sluffäße unfe
Entwürfe aus feen 3«bren J$ 32 —J $49 unfe läßt feie an Rümpfen, Heiben unfe
Entwürfen fo reiche Werbejeit Wagners erfteben; es ift t>on Julius Uapp jus
fammengefteUt unfe berausgegeben worben unfe bei Schufter & Hoejfler jum greife
non Ö m. gebuttfeen erfchienen. ©as anfeere Buch ftnb feie Briefe Wagners
an feinen 3 ugenfefreunfe Cbeobor ‘ICpel (BreitFopf & Bärtel, 3 ,—). ifs ift nur ein
fchmächtiges Bänbchen; aber feiefe ferei ©ußenb Briefe wirFen noch fo frifd) unfe
unmittelbar, fte geben ein fo feeutlicbes Bilfe fees jungen Wagner jwifchen jwanjig
unfe breißig, baß fte eine wirFliche Bereicherung feer Wagnerliteratur befeeuten
unfe große Verbreitung ftnfeen Fonnten, wenn fte nicht ju teuer wären, XTacbs
ftebenb bringen wir einen feer Furjeren Briefe fees 23 jährigen UapeUmeifters
Wagner, feer etwas wie eine Vorahnung fees Hannbäufers Problems enthält.
VTlagfeeburg, feen 22. Sept. J$ 30 .
lieber Cbeofeor,
Wenn ©u mich liebft, fo wirft ©u mir jürnen, baß ich 2 Dir nod) nicht ges
fchrieben habe, unfe wenn ©u mich Fennft, fo wirft ©u mir »erjeifeen; — alfo
nichts mehr fearuber. 3<h wollte ©ir fchon leßtbin einmal non einer augens
blicFlichen Eingebung gefpornt fchreiben, um ©ir Vorwürfe ju machen, baß ©u
einen bächft poetifchen 5ug in ©einem Columbus übergangen. 3d) las irgenfes
wo, baß (tolumbus, fchon längft feer enfelofen piacEereien am fpanifchen £of
müfee früher fchon feamit umgegangen fei Spanien ju neriaffen, unfe baß ihn
nur feie Siebe feanon abgebalten, unfe ihn in feinem niefeergeferücEten Suftanb
poetifch unfe romantifch erhoben b«be; baß er in feen Firmen feer Hiebe geftärFt
fortwäbrenfe neue SpannFraft unfe Hatenluft eingefogen; — wenn ihm feie ifrs
bärmltdbFeitett fees ^ofes feiefe geraubt unfe gebeugt batten, 50g er nach <£ors
bona, unfe umarmte fein ttläbchen, feie ihn, feen Fübnen fchwärmerifchen Athens
theurer, troßfeem, baß ftch fein ^aar fchon färbte, Fübn unfe fchwärmerifch liebte,
unfe ihm einen Sohn, gernanfeo, gebar. Sie hielt ihn feft in Spanien, unfe
ftärFte ihn non neuem an fein WerF ju gehen, fo feaß mehr als feie UTotioe
feer PolitiF, feie Hiebe Spanien feen Uubm feer jfntfeedhmg juwanfete. ifine
herrliche Hiebe!-VTlehr als alle Begriffe feer tTCoralität macht auch mich
feie' Hiebe Fräftig; eine hohe fentimentale Hiebe würbe mich jeßt entnerven, —
feie meinige macht mich froh unfe heiter, ifs grinft mich jeßt überall feie jfnts
fagung an, wer will mir feiefen einen (Benuß verFümmern^
3 d) entwickle jeßt immer mehr meine HätigFeit, ich febretbe fürs (Belb. 3 d)
werbe jeßt auch ttlitarbeiter an feer neuen ntuftFalifchen 5 eitung. Breche ich
noch jufammen, fo ift es (Bottes Wille. 3 <h weine aud) nicht mehr. 3 d) Fomme
nie wiefeer nach Heipjig. Was macht tttenbelfobn^
Schreibe mir, ich feanFe feir fchon im Voraus feafür. Breite Weg, Vir. 34 *
Heb’ wohl! Heb’ wohl!
©ein 2ücharb
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r
Uber
die deufftye 6d)ri/i
tOfr befiben in unferer deuten Schrift,
in ihren vielen Spielarten, einen Schab,
der fty mit den 0d)ät)en vergleichen 150t,
die mir in unferen tnärdjen, in unferen
Uolf eliedern und Sprfchmdrtern, in un»
fer er verfchmenderifh reifen ttamemvelt
hegen, und die Kunde geben vvn dem
Kei<htume, dem Kunftfleiffc und der Diel»
geftaltigteit des deutfeben eßemütev.«'*«
töann lernen die Deutfeben, um mit ^ahn
ju reden, an die tttaebt und t>errlici)tett
deadeutfäfencßemäteglaubenlDietltacbt
de« Semutea foll man mit nieten ver¬
achten. Da« eßemöt fft die ftarffte ftttlicbe
Kraft im £eben der Dölfer und Staaten.
Das Semüt ift e« lebten «Endes, daaKriege
fuhrt, Schlachten fblägt, gemaltige ge»
fchichtlidje tDcnden jeitigt.
/Idolf Kdttecfe
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6db(hm3dge
Wenn man von irgend einer Sache fagen Bonn, daß ße in Buße
geworden fei, fo Bonn mon eo non der beutfcßen Sehriß fagen.
Die vielen und unendlich oerfcßiebenartigen Sinßüße, denen
dao deutle DolB int Haufe der Jahrhunderte auogefeßt war,
die einander oft gerade entgegenlaufenden Strömungen, die
non allen Seiten hereinßürmten, Bonnten der ßeten, rußigen Bn«
paßung der non den Lateinern übernommenen Duchßobenfcßriß
an die beutfhe Spraye nidjto anbaben.
Bio den Deutßhen in der ftenaißance antiBe Bildung unmittel¬
bar entgegentrat, fand ßeß fogleicß auch eine diefem JdeenBreife
entfpreeßenbe Schrift mit ein, die Bntiqua. Bber fo wenig diefe
neue Bildung BUgemeingut der Deutfcßen wurde, fo wenig
Bonnte auch die Bntiqua die gotifbe Schrift oollftandig oer-
dra'ngen« Die Deutfche Schrift entwicBelte ßcß oueß nachher rußig
weiter, unbeeinflußt oon diefer neuen Strömung, die ihr ooll«
ßänbig wefenofremd blieb, unbeeinflußt auch von JaBob Srfnttn
und feinen ttacßfolgern, die ße alo dao Srgebnio eineo ent«
arteten ScßnÖrBelgeißeo erBlärfen, und ihre Sxißensberecß«
tigung einfach leugneten. Sine folcße, durch Jahrhunderte ge«
hende, durchaus folgerichtige SntwicBlung Bann unmöglich ein
Irrtum fein, felbft wenn ße eo in ihren erßenftafängen gewefen
wäre, fo wäre ße durch die Dauer und dao $ortfcßreiten doch SU
einer Wahrheit geworden. Sin ganzes, geißig h^chßehendeo
DolB irrt ß<h nicht durch Jahrhunderte hindurch, der Jrrtum Bann
oielmehr nur im Kopfe eineo fpateren Detracßtero entßehen.
Die Derßd'ltniße ßnd in neuerer 3ef t nicht wefentlich andere ge«
worden. Die Bntiqua hot ihre unbeßrittenen Sebiete, ße iß be«
fondero durch die Bebeit der Bleueren auf die h#<hße Stufe
entwicBelt worden und dient ihren $wecBen heute aufo ooU«
Bommenße.
Daß aber unfere bisherigen beutfeßen DrucBfcßrißen nicht mehr
in jeder hinßcßt unferen Beorderungen entfpraeßen, iß aU«
gemein sugeßanben, und damit iß auch gleichseitig dao Dedürf«
nio nach einer Höfung in neuseitlicßem Sinne anerBannt
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Original fram
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Der Derfucß, einet derartigen Aufgabe nur auf verßandeo«
mäßigem Wege geredet su werden, wird immer mißlingen. Der
GedanPe, fo Plug er surecßtgelegt und fo fein er gewonnen fein
mag; wird immer su (Trugfcßlüßen führen, wenn er nicßt ge«
(eitet und beßerrfcßt wird non der ßcßern Kraft de» begeifterten
Gernüte».
All* die Derfucße, die in jüngß vergangener $eit gemalt tour«
den A unfere deutfcße Gcßriß von neuem su beleben, find ein
Gemei» dafür. Gs wurden die P lügßen und fpißßndigßen Unter«
fueßungen angeftellt, mit einem großen Aufwand von Reifte»«
fcßärfe ging man an die Höfung der Aufgabe heran und da»
Grgebni» mar doeß niemal» ein befriedigende». Wir haben
Gcßrißen, die allen Anforderungen der 5wecPmä'ßfgPeit auf da»
voUPotnmenße ju entsprechen feßeinen und die doch su dem
UnglücPlfcßßen und Unbraucßbarßen gehören, ma» mir beßßen.
Uicßt al» ob diefe Untersuchungen überßüfßg gemefen mdren,
all die mifjTenfßaßlicße und teeßnifeße Dorarbeit mußte geleiftet
merden, damit die £öfung der Aufgabe überhaupt möglich iß*
Aber erft ein an der (Duelle der lebendigen Kunft verjüngte»
Gefcßlecßt mit einer eigenen $ormenfpracße Pann e» magen,
an die £öfung diefer großen Aufgabe ßerangutreten, denn nur
da» dureß die Gcßönßeit entwickelte Gefühl dringt ein in die
Geheintniße, die dem. grübelnden Derftand emig verfcßloßen
bleiben müffen. -
3n mie meit die vorliegende Gcßriß unferen Gedürfnißen ent«
gegenPommt, Pann nur die Allgemeinheit und die $uPunß ent«
feßeiden* Dureß ißr Präftige» Gild ftrebt ße, befonder» in den
mittleren und größeren Graden, eine lebhafte WirPung an. 3m
Gänsen gehört ße vielleicht in den formenPrei» der Gcßwa«
baeßer Gcßrißen, oßne daß ße in den Ginseiformen mit jenen
Gcßrißen übereinßimmt. 6ie murde gefeßnitten und ßeraua«
gegeben von Gebt. Klingfpor in (Dffenbacß a« Ul«, deren $au»«
drucPerei aueß die vorliegenden vier Probefeiten entßammen.
Kudolf Kocß
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Original fram
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Die ^o^reejeiten
Die Wollen flnlend hätten fernere 6fif)Te
J\i& wären’« Hüffe auf die ftarren $elfen,
Und ring« durdj ü>re Klüfte ftürjen Dädje
Die ©de furzend, und an ollen Rängen
Der Derge froren fid) die bunten Pfauen,
Den $er£en iuft oufwedend und Degierde.
Die Jlüffe ftymüd en $ifd)e wie ©eftymeid
mit 6lonj, und weißer Uferoägel Ketyn
Wie Perlenletten einen ftyänen §al«;
6ie 3iel>en 3 nfelbänle bin, die weid)
Wie $rauenglieder ffyoellen, langfant bin:
60 wandeln Htädd)en lächelnd und geftymüdt.
Defreit oon Wollen, die den tttond oerftedt,
3n einem reinen Kleid oon fünftem 6lanj,
€ntbüUt die Itodjt allmählich ib* ©efcbmeid:
Der 6terne ftrablend ungejä^lte 3 ot>L
60 jeigt ein junge« Hlädd)en (Tag um (Tag
Erneute Keije, bi« e« gan3 erblüht.
Kitu 6an(>ara, da« ifl die ^abresgei ten, f>eigt »in Meiner «and indiföer
<Oedid)te, der vor furjer 3*it in deutftyer Übertragung oon <Dtto $ifd)er
bei Martin ttloerife in Münzen jum «reife oon 3 fl® erföienen ifl.
Oieoorflet>endenOru<f)flfi<felaffendie$<f)dnl>eitderOi<i)tungnurat)nen.
»//»//*
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PRINCETON UNIVERS1TY
©erwart #ötiptm<mtt, £>er Sftarr in ©fcrijlo ©manttcl £lwint. Vertag:
©. gtfcr, Vertin. *preiö brofdf). 6 V?P., geh. 7 VtP., Seber 9 5J1P.
Jpauptmann fyat in ben legten fahren roirPtic^ an Scho in beutfcgen Sanben
verloren. Ottcgt allein bie ^itficbtung trägt baran bie ©chulb, fonbem gewifj
im fetben Vtajje bie Qualität feiner legten SBerPe felbft, bie nicht nur für ben
hoben Vtafjftab, ben ein großer 9tame forbert, unjureichenb waren. 21uch ber
jegige Verfuch in einer neuen bicbterifcben ©attung, ben Vornan, fcgeint Paum
eine SBenbung $um Vefferen gebracht ju h^ben. Jpter »nie bort h^fcht bad
Sntereffe am ©toff vor, ber bann, wie von aufjen fyev, jurechtgemacht unb vers
poettfiert wirb, flatt ba§ umgefehrt baö bichterifche Erleben, gleichviel an weis
ehern ©toff, biö ju feiner totalen VerwirPtichung burchbringe. 2Baö Vhmber,
ba§ bann felbft ein grofjeö Xalent ber Veranfchaulichung, wie eö Jpauptmann,
wenigftenö in einem gewiffen ©imte, jwetfelloö befigt unb auch ’ n biefetn SBerPe
oft glänjenb betätigt, nicht mehr genügt, bem ©anjen bie organifche Ototwen*
bigPeit unb ©elbftverftänbltchPeit beö wahrhaft echten ÄunfhverPö ju verleihen,
©o bleibt alljuoft ber SinbrucP beö ©ewollten, beö mühfam ©eprejjten, beö nach
VJirPung gehenben, bann wieber beö naiv unb natürlich fein ©ollenben unb
macht baö SBerP jwiefpältig in mehr alö einem ©inne. Daju Pommt, bafj ein
Xbema, beffen Sigentltchfieö in einer Novelle von 80 biö 100 ©eiten vbllig ers
fchbpft werben Pbnnte, nun auf einen 9iaum von 540 ©eiten auögcbehnt wirb
unb babei ber ©efahr ber Verwäfferung unb ber SBieberholung nicht entgehen
Pann. — Den ViittelpunPt ber Jpanblung bilbet baö Dun unb Treiben beö reit*
gibfen ©chwärmerö Quint, ber, ein einfacher Xtfchlerfofm, bie Berufung burch
©ott in fich fühlt bie reine Nachfolge Shrifliö ju lehren unb fich auö ben fePs
tirerifchen Dbrfern ©chlefienö, vor allem burch einige alö Vhmbertaten auöges
legte Sreigniffe allmähtig eine ihm bltnb folgcnbc 3üngerfchar gewinnt. Diefe
fieht nichtö weniger in ihm alö ben Pommenben SDteffiaö unb befWrPt ihn burch
ihre SlnerPcnnung in bem ©tauben, er fei ©ottcö ©ohn. Die 3 u f amm enft6§e
mit ber realen 3Belt, Verhaftungen, ©chmähungen verm&gen junächft nichtö, biö
fchltefjlich boch baö Unmbgliche feiner Sage, julegt eine SlnPlage auf SOtorb ihn
bem wtrPlichen SBahnfinn überliefern, ber ihn nach längerer SBanberung in ben
©chweijer Vergen ben Xob finben täft.
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Quint felbft ifl plafHfch gefdfriltert, feine SntwicFlung jutn dorren pfpchos
logifch gut, wenn auch etwa# ju lange au#gefponnen. Dafür werten von ten
übrigen ^erfonen überhaupt nur wenige wirflidf) greifbar, ftnt ©ehernen ober
bleibeit gleichgültig. Sine flarfe Diffonanj verurfad)t aujjertem ter Slutor turch
3wifchenbemerfungen, tie Quint von vornherein al# blofjen Darren beseitigen
unt fo tein ?efer vorwegnahmen, wa# im Saufe ter Srjählung felbft fich ers
geben foltte. Much tie Vereinheitlichung turch einen etwa# fchweren, patbetifdf>en
©til vermag ba# innerlich 2Biberfpruch#volle biefe# 2BerF# nicht aufjuheben unt
ihm tie SBirFung ju verleihen, tie ein volle# Vfittbnen otcr eine wahre Sr=
hebung in un# au#|u(6fen vermbchte. Song
fötcUeicht — vielleicht auch ni<f>t! SXoman von ©öbriele t^nunsio.
Clberfeljt von & ®. $8oflm6lIer. 5nfelverlag, ?eipjig. 50tf.4.5O,geb.Vif.6.—.
Sin al# dichter beftrittener, aber — unt namentlich al# Fritifcher MnalptiFer
— immer beachteter Mutor hat erft füglich in einem Vorträge über tie ^rotufs
tionen gefpottet, tie $u veralten fürchten, wenn fie nicht Suftfchiff unt
Automobil jur Verfügung ihrer ©eftalten haben. Vlan Fann annehmen, bafj
er bei tiefem Urteil VkrFe von SRang ira Muge hatte unt auch ben neuen
Vornan von ©abriele b’Mnunjio tavon nicht auögenominen haben will. Denn
in tiefem ffierFe nehmen jwar nicht Suftfchiff, wohl aber glugmafthine unt
Automobil einen breiten 9taum ein. Der Jjelb Xarfi# ift burefjau# ein Jjelb
tiefer beiten gahrjeuge unt ter JpbhepunFt ter Srsdhlung jweifello# tie ©cfnlbcs
nmg bc# VSettflugeö von Vreöcia mit tem neuen Jpbhen^^orb te# gelten
nach bem £obe#fturse feine# grcuitbc#. Vlan mag über tiefe MFtualität tenFen
wie man will, e# ift etwa# um tiefe ftarFe Eingebung eine# Dichter# an tie
großen Smmgenfthaften feiner ^rit. Unt wenn wie h* cr biefe ©chilberungen
turchau# nicht äufjerlich angeFlebt fint, fontern au# VJefen unt Stpthmuö ter
SrjÄhlung mit VotwentigFeit b<*au#wachfen, fo Fann man nur Vefrictigung
tarüber empfinten, baf? ein neue# Slement unfere# Dafeinö Fünftlerifch be*
wältigt wurte. Vlatter al# fonft wirFt ta# $fthetentum ter hantclntcn giguren
unt tie übrige gabel bietet für ten, ter tie SBerFe te# Dichter# feit „Sufi" fennt,
nicht# wefentlich neue#. S# fint tie beFannten £ppen von 9tervenmenfchen mit
feltfamen ©efüblen, Trieben unt ©ebanFen unt tie beFannten Quälereien, mit
tenen fie fich gegenfettig ta# Seben fchmer machen. Die Überfe^ung Vollmbller# ift
ohne Xatel, wie bei tiefem tichtenten MviatiFer nicht anter# $u erwarten war. Da§
tie eingeftreuten ©ebichte nicht mit überfe^t fint, liegt wohl an ter Sile, mit
ter tie Überlegung fertiggefteilt werten mufjte. Sari J?. SBinter
©uftav $alfe, D>er Spanier. Dlovette. ©. ©rote,Verlin. ©eb. 2.20.
Sin entjücFenteö Fleineö ÄtntftwerF ift tiefe Vovclle, ein ©eticht in 9>rofa.
3n ten jarten garten te# grühling# unt mit fachter Jjant hat ter Vteifter fein
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9>aflellbitbchett entworfen. Die t>retje^nj«i^rtgc Planche wirb geliebt, geliebt oon
ihren beiben ©pielfameraben, bem beutfehen Xrdumer Sue unb bem leibenfdfmfts
liehen ©panier SNanuet. Die Jjelbin beS winjigen NomanS ifl ein jtinb unb
bie beiben Nebenbuhler tragen auch noch hen ©chutranjen auf bem Nücfen.
$lber tro^bem hot bie Siebe $u bem angebeteten Niübchen bie Knaben entjweit
unb ber Keine, frühreife Manuel greift jum SNeffer. Sin ^ufoll hot ifm aus
feiner afrifanifchen J^eimat, wo bie ©lut ber ©onne alles früher reifen macht,
nach hem fühlen Norben »erfragen; fo tritt baS fpmpathifche Kerlchen, baS
fogar fdwn rauchen Bann unb fich benimmt wie ein Srwachfener, jwifchen ben
finblichen Knaben Sujr unb ben 2Bilbfang SSlanche. Unb Sue, bem bie Seiben*
fchaft beS anberen bie 2lugen bffnet, hätte feine Siferfucfjt um ein ©eringeS
fafl mit bem £obe gebüfjt. Dies ifl bie anfpruchSlofe Jpanblung ber Nooclle;
lachenbe ©ärten finb ber Jj>intergrunb unb aus ben ©cfnlberungen weht ber
Duft ber 3ugenb, bie ahnungslos ihrer Erfüllung entgegenblüht. Nicht nur
ber helläugige Sprtfer ©uflao galfe hot baS S3uch gefchriebcn, es ifl auch haS
gelungene 2Berf eines ©eelenforfcherS. DSfar QBiener, 9>rag
501. o. ©bner*©f<henbo<h. 2Cu$gemählte ©rjählungen. 3 23<Snbe. Verlag:
©ebr. ^)aetel, Söerltn. ^>retS geb. SNf. 12.—.
SluSgewühlleS follte nicht lefen, wer einen Dichter auSfennen unb »erflehen
will. Slber mit biefer geflgabe jum 80. ©eburtstage ber Dichterin hot fich ber
SSerlag ben Danf ber literarifch ©ebilbeten erworben, benn nicht .Stoffproben
werben geboten, fonbem gerabeju SebenSflücfe ber 53erfaffertn, bie wieberum
SebenSflücfe bem Sefer werben, ba bie bargeflellten ©eflalten fo flarfen Sinbrucf
machen, baf; fie bleibenben 2Bert behalten unb einem im Seben immer etwas
ju fagen hoben werben. — Neues, NühmlicheS über NI. ». SbnersSfchenbacf)S
DärflellungSfunfl fehreiben ju wollen, wäre gefchmacfloS: als unfere bcfle
Srjühl^ n hot fie ihre ©tellung begrünbet; aber baS eine fehlt noch, ha§ fie
baS fldnbige ©affrecf>t in febem gebilbeten beutfehen .fpaufe gente§t. Die oors
liegenbe 2luSgabe, in jeber J?inficht »ornefjm auSgeflattet, oerbient im ^>inblicf
auf bie ©ch&nbeit als auch &*n 23ilbungSwert ber Srjühlungen oon allen ©es
btlbeten erworben ju werben. Die Srjühlungen, oon ber Dichterin felbfl mit
ausgewählt, erfchetnen nicht wie am ©chretbtifcf) erfonnen, fonbem als erlebt
im unmittelbaren Umgang mit SNenfchen: teils in ben haften -Streifen ber
großen ©tabt, teils in ber ©ttlle beS SanbeS. 2Ber fo bie SNenfchen beobachtet,
fennt unb mit SNeiflerffoftigfeit lebenb unb bonbelitb oor unfer 2luge ju flellen
weif}, ifl Dichter unb Zünftler jugleich, unb wer mit bem ©trahl erwürmenber
SNenfchenliebe feine ©eflalten $u burchfonnen oerfleht wie bie SBerfafferin, ber
fchafft bem Sefer eine Nienfchenwelt, mit ber Umgang $u hoben, ©enufj unb
Erhebung ifl. — Den „SöorjugSfchüler" müfjte jeber Söater lefen, unb
taufenben oon tötnberfeelen würbe es jum ©egen werben. Unb wer Dppen oon
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einem unter bem <5tnflu§ oon (JinfamPeit, ©etter unb (Sonne erfiarften unb
oerhdrteten ß^arofteren beö 2anbooIfeö Pennen lernen will, ber fielle fief) unter
ben erfebütternben GrinbrucP oon „3aPob ©jela" unb „SWaölanö grau". Grtn
fcffelnbeö ©eelengemdlbe ift „9tacb bem Xobe", in bem mit pfpdjwlogifcber
Reinheit baö ©emütöleben oomebtner Sföenfcben gefebilbert wirb. Sr. 2SÄ.
3>te (Entbecfung beö SHorbpolö. 93on Robert <Pearp. SOJit über 100
Silbern. Serlag: ©. ©üjjerott^Seriin. ^)reiö geb. 1 5 SföP.
Singeleitet bureb eine orientierenbe Überfielt beö beutfeben Searbeiterö, bte in
Purjen $ügen bie ©efebtebte beö .ftampfeö um ben 9lorbpoI jeiebnet, febilbert unö
baö Such im ^ufainmenbange bie Semübungen 9>earpö um bie Gfrfcbliefjung beö
©mitbfunbö, ber ibn einfcblie^enben Sdnber unb ber oon bort noch weiter gegen
9torben fübrenben ©ege. ©runbbebingung für ben Erfolg war, mit ben „dufer*
ften ber Sföenfcben", mit ben nbrblicben SöPimoö auf freunbfcboftlicben gu§ ficb
ju ftellen, unb hierin b<tf ^earp offenbar grofjeö ©lücP gehabt, waö wteber mit
richtiger Sebanblung beö alö bortttfoösgutmüttg gefebilberten 9taturo61Pcbenö in
innigfter Serbinbung fleht. Siefe Slbfcbnitte finb oon entfebtebenem 3ntereffe
für bie SblPerPunbe. Unb fo burfte cö ber wagemutige Sföann unternehmen,
mit wenigen amertPanifcben ^Begleitern unb einer fldrPcren SöPimobegleitung ben
legten Sorftofj ju unternehmen. Sine unenblicb mühfame ßiöwanberung mit
febweren J?interniffen, wie fie bie ftctö oon neuem aufPlaffenben ©prünge im
gefrorenen 3D?eere barbieten, brachte enblicb eine ©teile, welche ber SreitenbefHmmung
jufolge in unmittelbarer 9Mb* beö GrnbpunPteö ber Gfrbacbfe lag, unb eine legte
Slnffrengung Prbnte bie raftlofe Arbeit. Sie an ficb anfpruebölofe, immer ben
©tempel ber SatfdcbücbPeit tragenbe Sarftellung beö Stingenö um eine duferlicb
bureb Peine Sefonberheit auögejeicbnete Grrbflelle wirb ntemanb ohne ^Bewegung
unb Teilnahme lefen. ^Jrofeffor ©. ©ü nt her
TCrcbenbolg, % 2Ö. oon. ©ef<bi<bt* beö 7jdhrtgett .ßrtegeö. J^crattögegeben
oon OberfHeutnant oon £)uoernap. 2lmelangö Serlag, Seipjtg. ©eb. 5SSKP.
3. ©. oon Slrcbettholg war freberijianifeber Offijier, Pdmpfte im fiebenjdbrigen
Kriege mit, unb war ein Pluger $opf, ber allen ©efebebniffen auf ben ©runb
ju gehen oerftanb. 3m 3al>re 1791 hotte er eine ganj oorjüglicbe ©efebiebte beö fiebern
idhrigen $riegeö ntebergefebrieben. Siefeö Such würbe unb blieb fetther ein beliebteö,
beutfebeö SolPöbucb — nieinalö abgetan ober überholt. 9tur ber alte ©til, bie ums
fMnblicbe Sarflellungöart war unö 3ungen nicht mehr nach ©efcbmacP.
^>eute fanb ficb ein berufener, Oberftleutnant oon Suoernap — feit 17 3«hren an
ben Arbeiten beö ©rofjen ©eneralftabö über bie Kriege griebricbö beö ©rofjen in heroors
ragenber ©etfe beteiligt — ber unö ben alten, intereffanten Slrcbenholg neu fcbenPte. —
Suoernap fyat einige Srrtümer berichtigt, fcbwerfdllige ^Betrachtungen, finns
ft&renbe, alte ©ortbtlbungen weggelaffen: fonft aber ben ©etfl ber alten Sars
Teilung dufjerft gefcbicPt bewahrt. Oberleutnant dt
16
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Ser 3roie6elftfcf> unb bic ©cbotle
ober
©uteS Vetfptel, ©cljlecbte ©ttten
©uteS Söeifptct. 3m neueren Heft bet ©dfuvabtnger £ritf$nft //£>er ^wkbeU
fifcb" antwortet ^)crr Dt. granj 23Cet auf ben 5lrttPel von 6ugen DtebertdbS im
DPtoberljeft beö VücberroutmS. Herr Dt. Sötet bat jene JlrtttP ber Sbmcfefcben gaufb
auögabe getrieben, gegen bte ficb 6ugen DtebericbS wanbte. Die neuerliche €rs
Pldrung beö Jpemt De. 23lei tft nach gotm unb 3nh<»lt eine fo vorbtlbltcb fach*
liebe SftepltP, ba§ mir ibr gerne eine grbjjere Verbreitung geben unb fie mit freunb*
lieber Grrlaubniö beö 3«>iebelftfcbeö tyiev abbrucPen. J?err Dr. Vlei fd^reibt:
„Vicht einmal nur habe ich e! gefügt, baß heutige^ Äritifteren nichts fonff ijt al! baltung!:
unb urteillofe! ?Dteinung!äußern, ohne Äenntni! be! ©egenffanbe!, ohne ftttUcf)e Äraft, ohne ein
ffebere! ©elbgbewußtfein. Vicht nur unfete literarifdben guffänbe haben von biefem fritifc^en
3mptefgoni!mu! ©ebaben gelitten. 3<b ntuß unferem vortrefflichen Sugen Diebericb! £ltecf)t geben,
meine Slnjeige feine! ftauffbrude! gab feine 93egrünbung meine! Urteil!, womit aber nicht ge;
fagt iff, baß icb mein Urteil abgab, ohne e! mir felber ju begrfinben. Die Oiegeln be! Vucbfafce!
geben nicht ein für allemal feg. 3eben neuen Verfucb »erben »ir tro$bem al! frembartig juerff
fongatieren; benn haben »ir auch feine Siegeln, fo bo<h eine Übung am ®e»obnten, unb bie
orbnet ficb nicht »ibetffanb!lo! ein Veue! ein. Vicht ba! Veue an Sbmcfe! ftauffbruef fanb ich
mißlungen, fonbern biefer fein etger Verfucb, ein Veue! ju geben, fc^ien mir mißlungen. 3<j)
»eiß ju gut, »a! Diebericb! ffir ba! 23ucf) getan bat unb ich fdfjä^e Sbmcfe! Arbeit ju tyod), al!
baß ich nicht mein Urteil bureb biefe! „fmeint mir" f)&tte einfebränfen mfiffen. Der Otefpeft vor
ber »obifiberlegten Slrbeit j»eier ernger Vtänner j»ingt ben Urteilenben, feinem nach beitem Sr:
»figen geäußerten Urteil biefe fflclativität in ^ber fubjeftiven Sinfcbrfinfung ju geben."
©flechte ©itten. SttD&ffelborf erfebeint noch immer eine^eitfebrift „Die Vücbers
febau." Diefern Vlatt buben mir Ungeheures ju verbanden. 66 bat uns vor vier
Monaten SBilbelm 9taabe unb Üb^ 0 * Svntane vorgeflellt, auch bie bePannteflen
©ebiebte von Sonrab gerbinanb Vfeper unb ©ottfrieb Heller abgebrucPt. 3n ber lebten
Kummer mirb auf ©oetbe „vertviefen." Diefe Kummer enthalt auch einen rtcb 5
ttgen fletnen DriginalartiPel, ber verfuebt ben Vücbertvurm bttabjufeljcn. 3 U einer
fachlichen Srmiberung geben bie mübfamen 3lu6laffungen Peineriet Slnlaf; ber
Herausgeber beS VücbertvurmS Ponnte nur .Klage megen Veleibigung erbeben.
Der Vücberfcbau gemibmet:
Die ©cbolle*)
Die Jifcbe »aren febon lange unjufrieben, baß feine Drbnung in ihrem Oieicbe fjerrfcfjte.
Keiner febrte ficb an ben anberen, fcb»amm recht! unb linf!, »ie e! ihm eingel, fuhr j»if4en
benen bureb, bie jufammenbleiben wollten, ober fpertte ihnen ben 2Deg, unb ber gfitfere gab bem
fcb»ficberen einen ©cblag mit bem ©cb»anj, baß er »eit »eg fuhr, ober er verlang ihn ohne
»eitere!. „SGBie fdp6n »fire e!, »enn »ir einen K6nig hätten, bet öleebt unb ©frechtigfeit bei un !
fibte", fagten üe, unb vereinigten geh, ben ju ihrem ^>ertn ju »äblen, ber am fcfmetigen bie
fluten burd>greifen unb bem ©cb»adben ^»ilfe bringen ffinnte.
©ie gellten ftcb alfo am Ufer in Oieibe unb ©lieb auf, unb ber Hecht gab mit bem ©d>»anje
ein Reichen, »orauf ge alle jufammen aufbracben. 2ßie ein <Pfeil fdjoß ber Jpecbt babtn unb
mit ihm ber Jpering, ber ©rfinbling, ber SBarfcf), bie Äarpfe, unb »ie ge alle b^ßen. 2Utd) bie
©cboüe fcb»amm mit unb hoffte ba! 0iel ju erreichen.
2luf einmal ertfinte ber Oiuf: „Der Aering i! vor! ber Jpering i! vor." 2Ben i! v6r?"
fArie verbrießlicb bie platte, mißgfinffige Scholle, bie »eit jurfidgeblieben »ar, ,,»en i! v6r?"
„Der gering, bet gering", »ar bie 2lnt»ort. „De naefte ^tiering?" rief bie neibifebe, „be nadte
Jpieting?" ©eit ber geit ffebt ber ©cboHe jur ©träfe ba! fSJtaul fdpief.
*) ?lu! „Deutfcbe 9Jtärd)en". Verlag: 2ange»iefcbe:Vranbt, Sbenbaufen. 1.80 fOtf.
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Aeue ©itcber
S5tlt>ettfce töuttfi
Äarl © led)en. ©rin Sebenunbfrine«EBerfe.
©erlag: ©. Saffirer, Serlin. 12 ©tf.
«Perf6nli<peSrinnerungenan©incent
»an ©ogp. ©on 2. J£>. bu QueSne—
»an@ogp. ©tit 12 unm6ffentlicf)ten;3euf)--
nnngen. ©erlag: «piper ft So., ©Mntfjen.
«Preis geb. 3 ©tf.
Sa eg er, Abolf. ©on ber «Jtatur jur Äunft
Jpilfe;®erlag, ©erlin. 3 ©tf., geb. 4 ©tf.
«Paul ©terfe»on Sjinpei. Sin ©or;
liufer ber «pirinairmalerri »onDr.S.Sajar.
©erlag: Älinff>arbt ft ©iemtann, Seipjig.
«Preis 15 ©tf.
Oticf>arb «EBagner. Da« Otyringolb, Die
«EBalffire. ©tit Silbern »on Arthur Otacf:
l>am. ©erlag: «Hätten « Soening, ftranf;
furt. <prri$ geb. 24 ©tf.
AnberS^otn Jrnnj Ser»aeS. ÄänfHer:
©tonograpfjien. ©anb 102. ©erlag: ©el=
fjagen & Älaftng, ©erlin. «Preis 4 ©tf.
9taturgefötcf)te
Jpeegaarb, «p. 3 m «Kriege ber ©terne.
©erlag: ©obacf) ft So. «Preis 3.60 ©tf.,
geb. 4.60 ©tf.
#effe unb Doflein. Dierbau unb Dier:
leben, ©erlag: ©. ©. Deubner, Seipjig.
©anb 1 in Seinen «Preis 20 ©tf.
^immermann, «Hub. Diere ber Primat,
©erlag: Dfjeobor XfjomaS, Seipjig. «preis
2 ©tf., geb. 2.80 ©tf.
gimmermann, «Hub. ©om «Jtupen unb
Scpaben unferer ©6gel. ©erlag: Dpeobor
XfjomaS, Seipjig. «Preis 1.60 ©tf.
Stabp, Subvoig. 3m ÄrriSlauf beS 3«rf)reS.
©aturbilber. ©erlag: Allgemeiner ©errin
fär beutfcpe Sitetatur, ©erlin. @eb.6.50©tf.
Dramen
©apr, Hermann. Die Äinber. ©erlag:
©. 5*fdE>er, ©erlin. «Preis 2.50 ©tf., geb.
3.50 ©tf.
Jpaupttnann, ®. Die «Hatten. ©erlag:
©. $ifd>er, ©erlin. «preis 4 ©tf.
JpoftnannStpal, Jpugo »on. Der «Hofen:
fa»alier. ©erlag: S. Jifcfjer, ©erlin.
«Preis 2.50 ©tf.
©tacterlincf, ©t. Der blaue ©ogel. Sin
©t&wpenfpiel in jt»6lf Silbern, ©erlag:
S.«Hetjj, ©crlin. «Preis 3©tf., geb. 4.50©tf.
S<f>nipler, Arthur. Der junge ©tebarbuS.
Dramatifcf>e Jpiftorie. ©erlag: S. «Jifdjer,
©erlin. «Preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Stucfen, Sbuatb. Ajtrib. Sin Scpau=
fpiel. ©erlag: S. SHrif, ©erlin. «Preis
2.50 ©tf., geb. 3.50 ©tf.
Stomane, ©oücUcn
Abel, Jp. Ä. Die elfifftfcfje DragSbte.
©erlag: ©teper ft 3rifen, Berlin. «Preis
4 ©tf., geb. 5 ©tf.
3&ger, JpanS. ÄrifKania;©op6me. (Siblio;
tf»ef ©onbp, ©b. 6). 5 ©tf., geb. 6 ©tf.
«Pfeiffer, Smjt. gamilie ©upfcp. «Homan.
Hamburger ©erlag. 1.7 5 ©tf., geb.2.50©tf.
©tann, Jprinridj. DaS Jperj. «J?o»eUen.
3nfel»erlag. «Preis 3 ©tf.
Strap,«H. SiebeStranf. «Roman. ©erlag:
Sotta, Stuttgart. «Preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Sjoejjel, Otto. Sgon unbDanipa. ©erlag:
©eorg ©täller, ©tfincpen. «Preis 3 ©tf.,
geb. 4 ©tf.
© 6 g 11 i n, Abolf. Jpeinricp ©taneffeS Aben;
teuer unb Scpicffale. ©erlag: Sp. Jpaejfel,
Seipjig. «Preis 4 ©tf., geb. 5 ©tf.
Sötograptyten, SBriefwecftfel
©6dlin:©temoiren. Dagebucpbldtter»on
©ScflinS ©attin. 3ntern. ©erlagSanfialt für
Äunfi unb Literatur, ©etlin. «preis 5 ©tf.,
geb. 6 ©tf.
Slife «R ab jiroill. Sin Seben in Siebe unb
Srib. Un»er6ffentlidjte ©riefe, ©erlag:
©littler ft Soljn, ©erlin. @eb. 7.50 ©tf.
Stanlep, Jp. ©t. ©trinSeben. 2 ©Anbe.
Sefe=©erlag, ©tändjen. 12 ©tf., geb. 15 ©tf.
SeoDolftoiS©riefe(1848—1910). ©ud>;
»erlag rufjtfcper Autoren, ©erlin. «preis
6 ©tf., geb. 7.50 ©tf.
$8erfd)te&eneö
Jontane,Dpeobor. Jpaoellanb. Die Sanb:
fdjaften um Spanbau, «PotSbam, ©ranbem
bürg. «Reue illufhrierte Ausgabe, ©erlag:
Sotta, Stuttgart. «Preis geb. 10 ©tf.
AUe Salbungen finb an ben Herausgeber haltet SBeicbarbt in «Dachau tu richten. 23erantu>ortIicb für ben
3nt>alt unb Onferate (ft ber Verleger Crnft Sdbeibing in München. — ©ebtucft in ber •£>of« 1 33ud}* unb
•Steinbrucferei »on ®ietf<b & ©rücfnet in Weimar.
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Licht und Schatten
Wochenschrift für
Schwarzweißkunst
und Dichtung
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Herausgegeben von
Hanns von Gumppenberg
Erscheint
wöchentlich jeden Freitag
Einzelpreis 20 Pfennig
Viertelj ährlich M. 2.25
Überall zu haben
Verlag Licht und Schatten, München,Theatinerstr.49
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r -?
Drei erfolgreiche neue
Dächer
aus demt)erlag^0taodmonn^eip5ig
Kudolff>an«Dartfcb,Ditter(tifle£iebe6gefchicbten
20« (Taufend
»Wieviel fugend, wieviel pci^e lebenolufl, wieviel tttuft? und wieviel Ijcim»
lieber ^ubel raufet)! und brauf), tanjt und Sichert hier durch die Seiten I
Hoch lange nachher ftywingt eine wundervolle freie heiterteit in un«, ein
feiner Kaufet) von ftflhling und fugend, altem tPein und fangen Hüffenl*
(Carl Duffe in »Uelhagen« tttonatoheflen)
Peter Kofcgger, Das ßuef) von den Kleinen
15« (Taufend
»♦ ♦. mit der gongen garten $rohnotue feine» Qergeno und dem tiefen Olicf
der CrFenntni« durchleuchtet der Dichter da« leben de« Kinde« in dem
leben feiner Kinder und Cnfel um ihn h*r. Cin gonnenftrohh fo feheint
es, geht von ihm au«, in deffen licht die feinen Keime der Kindeefeele
ju flimmernden ßlumen fleh auftun, ein Sonnenstrahl, der fieh auch um
un« wärmend breitet und finnend in die €iefe unferer Seelen dringt.. "
(leipziger tteuefte Uaehriehten)
Paul Sdjrecf enbadj, Der König von Kothenburg
€inc alte Kei<f)6jtadtgefcf)l<f)te n # (Taufend
«hier ifl olle« vereint, wo« da« reife fllter, wie die gärende fugend,
den hifforifchen Werte» wie fpannende leftfire»Suehenden, den frltlflofen
lefer, wie denjenigen feffelt, der an Stil, DarfUUung und literorifche
ßedeutung feine Forderungen flellt« Wie prächtig ifl diefe gonge geit
ohne alle langweilige $efchicht«Flitterung heraufbefchworenl
(ft. D. Hora in der »Sammler*)
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®er Q3üci^emurm
€tnc SRonatSfdinft
für %ücl)crfmint>e
3af^ina8bcft 1911
■u** " —--
Verlag bee 23ud)cmnmn6 Sachau bet$lünd)en
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2>cr ttarr oon fltonte CI>riflo oder €mamtcl fpfnnt
ifine rübrfame (Befchichte
Die (Befcbichte bes p. p. Spinnt iß burchaus einfach. Hur burch feine unheilvolle
(Bewohnheit, immer in Bibeljitaten 511 reben, iß Me HhroniF feines Hebens auf
640 Seiten angewachfen. Da ber bibelfefte Deutfche biefer Auffrifcbung feiner Kennts
niffe nicht bebarf, folgt fte anbei ohne fte, nur mit ber jeweiligen (üueUenangabe:
ifine halbe Stttnbe füblich non bem Berg, bem er fpäter feinen Beinamen »erbanFte,
bat ifmanuel Spinnt bas Hiebt ber Welt erblicEt. Als @obn armer 3itnmersleute.
Schon früh war es nicht geheuer mit ihm. £r faß immer in einer bunFeln £cEe unb
gierte mit füßlicb*wei<hen klugen vor fich bim Was es eigentlich mit ihm auf ftch
batte, würbe »ÜUig Flar, als er eines Hages Me Bibel in bie £anb befam. Seine
jfrregung Pamtte feine (Brenjen. VTUt |6 3 «bren wußte er fte auswenbig, mit 10
Fonnte er fte auch »on hinten herein; mit 26 enblicb beberrfchte er auch bie Fleins
gebrucFten ParallelßeUen $u jebem Bers. Hacbbem er noch ein Buch: „SurücE jur
Hatttr, Wegweifer sunt wahren (BlücE", bas ihm in bie £änbe fiel, burebgearbeitet
batte, glaubte er ftch reif für feine Senbung. Denn er hatte in feinem eblen £er$en
bie fchbnßen unb heften Dinge mit ber Wenfchheit vor. So ßellte er ftch benn eines
Sonntags auf bem WarPtplag auf unb poßierte ftch auf einem Haternenpfabl. Das
mals wirb er gefchilbert als ein Wann mit abgejebrten (Bliebern, ßruppigem £aar
unb einem fommerfproffigen (Beßchte, aus bem $wei klugen fchauten, gutmütig milb
wie große Kinberbonbons. Die Heute Famen gerabe aus ber Kirche, Sanft ruhte
fein BlicE auf ben verirrten Schafen. Dann ftng er an $u fchreien: „Selig ftnb, bie
geißig arm ftnb!". Die Heute horchten auf unb fammelten ftch um ihn. Da rejitierte
er mit erhobener Stimme unb ohne Schier: £v. Wattbäus, Kapitel 0—JO, aus „ 3 us
rücE 5 ur Hatur" Kapitel J—3, fchließlich Korner J 2 —$. Die Jubbrer »on bamals
waren gutmütigere Heute als bie Hefer »on heute unb ließen ihn wirFlicb fo weit
Pommen. Dann aber erhob ftch ber BolPsgeift unb fuhr mit StbcEen unb Knütteln
hagelbicht auf ihn nieber. lfin Schutjmann befreite ihn gerabe noch. Spinnt war
wie aus allen WolFen gefallen. Wie Fonnte bie Wenfchbeit fo ihr hbchftes (BlücE
»on ftch weifend Als jeboch ber Amtsrichter ihn nach Furjem Berweis wieber frets
ließ, fah er barin einen WinF »on oben unb »er$weifelte noch nicht an ber Wenfchbeit.
Aber ber Sali machte ihm boeb $u febaffett. Deshalb »er$og er ftch in bie Wüßte.
Soweit bas bort eben möglich war. Dort vertiefte er ftch in bie (Bebeimniffe feines
3nnern. Als er wieber $urü<fFam, trug er eine orangefarbene Decfe um ben Heib,
Freujweife gebunbene £ofen, ein Heg mit (BurFen unb Kübcn auf bem KücFen
unb einen $ierlichen StricE um bas lange £aar, ber im DttnPeln beinahe wie ein
^eiligenfcbein ausfah. Unb wieber ftng er an in ben Dörfern umherjujiehen unb
bie Bibel herjufagen, »on vorn, »on rücEwärts unb mit ben ParaflelßeUen. Da er
weiter Feinen Schaben anrichtete, ließ man ihn gewähren. £s war überall basfelbe.
Wenn er in ein Dorf hineinFam, fammelten ftch fofort bie Kinber in heUen Scharen
Z
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um ihn — er war gerücbtwetfe fcbott bcPannt — unb fchrien laut burd) bie <Baffen:
„Der Emanuel fpinnt, her Emanuel fpinnt". Dann ftellte er ftd) irgenbwo auf,
«jitterte, befam bie obligaten Prügel unö würbe 511 m anbern Cor binausgejagt.
2 lber ©pinnt verjweifelte nicht an ber Utenfcbbeit.
Es Ponnte nämlich nid)t fehlen, bag auch von biefer Saat einiges auf fruchtbares
Erbreicb fiel. Da waren vor allem bie (Bebrüber Scharf, bann ber Sdmeiber Schwabe,
ber tVeber Schubert unb anbere, aber auch mehrere grauen, allen voran bie Iberefe
Ua^emarf, lauter Heute, bie nichts 5 U nagen unb $u beigen hatten, aber ben bei*
ligften Crieb in ftch fühlten, bie Utenfcbbeit $u er 16fen. Die fcbloffen ftd) Spinnt an,
grünbeten mit ihm als Präftbent bie Calgemeinfcbaft (B. m. b. ((Befellfcbaft mit
befchränPter ^emifpbäre) unb nannten ftch bie Calbrüber. Die Cracht war £emb,
Unterhofe, lange £aare unb Scbmuß. Des Ilbenbs würbe über bas ^eil ber Utens
fchen unb bas Pommenbe Reich bifputiert, aber, wenn Spinnt weggegangen war,
läfcbte einer bas Hiebt aus unb rief: „Seib fruchtbar unb mehret euch !"
XTach breijähriger CätigPeit ging Spinnt in bie ^auptftabt. Bei feinem Einjug
ftreuten ihm bie Heute $war Peine Palmen unb (bljweige; aber bie (Baffenjungen,
fobalb fte bes frembeit Vogels anftchtig würben, fonbierten erft einmal feine Eigenart
gan$ tüchtig mit faulen Äpfeln unb Eierfcbalen. Hur mit Utübe rettete ftch bie
<B. m. b. in eine vegetarifebe Kneipe, wo ihr bei XVajfer unb Papier ferme tten all*
mählich wieber wohl würbe. Dort lernte Spinnt nach einigen lagen auch ben
Utenfchen Pennen, ber fpäter fein Verhängnis werben follte. Er bieg HeopolbUnfchwer.
Sah aus wie eine Vogelftheucbe, ftatt bes Kopfes hatte er einen Büfcbel ^aare, ftatt
bes (Beftcbts einen SwicEer. Er lebte nur vom Pump. (Bleich nach ber erfteit 3wies
fpracbe mit Spinnt hatte er es heraus: mit biefem Reich (Bottes liegen ficb beffere
(Befcbäfte machen. So fchwang er ftch sum Raffter auf, bePam ben Beutel unb
pumpte für bas Fommenbe Reich.
3njwifd)en hatte Spinnt nach Kräften mifftoniert. Einen fügen gang hatte er fcbon
getan. Das war bie Ruth Beleites, ihres Zeichens ein UTalweibcben mit forgfältig
gepflegtem Profil, ReformPleib unb SchafbocPfrifur. Die hatte ftch febon lange in
Spinnt vergafft unb als er wieber einmal eblen (Banges bie Hubwigfirage burchmag,
fagte fte ftch ein ^erj unb fagte ju ihm: „Du bi ft ein Ulenfcb!" Er febaute fte innig
an unb erwiberte: „Siehe, Du bift auch ein Ulenfeh!" Dann fagten fte ftd) unter.
Einige Hage fchwelgten fie in ihrem (BlücE. Dann aber Ponnte es ber Ruth/ bie
allmählich warm geworben war, nicht mehr behagen, bag ihre Hiebe blog in^enfeits*
boffhungen ausgelebt werben follte unb er ihren Ermunterungen ju etwas biess
feitigem Empftnben nichts als ein verftänbnislofes Hächeln entgegett$ubringen vers
mochte. Diefen ihren Suflanb erriet Unfchwer mit fteberem BlicP unb nahm ftch vor,
ihren Bebürfniffen auf feine tVeife entgegen$ufommen.
Eines Hages, als alle traurig am Hifcbe fagen, weil fte nichts $u effen hatten —
ber Raffier hatte ftd) fd)on Z Hage nicht blichen laffen — würbe Spinnt ploßlicb
verhaftet unb in ftcheres (Bewahrfam gebracht. So verhielt ftch bie Sache: tags
3
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$u»or war bie £eid)e ber K.utb Beleites im ^Dachauer fttoor übel jugeriebtet «P t
gefunben worben; gegen Spinnt, ibren unjertrennlicben Begleiter, würbe SlnFlage
wegen Uiorbes, unb jtvar „unter beftialifeben Begleitumftünben" erhoben. t?or
bem Unterfucbungsricbter febwieg Spinnt völlig, aber fein £er$ jubelte uor Selig*
Feit. 3et$t würbe er enblicb bes (Dpfers für bie Utenfcbbeit gewürbigt. Unter
düngen ober Ureu$ige»t Fonnten fie’s gewiß nicht tun. 2 (ber bas 50 g ficb bin: tttos
nate um UTonate. JDa, als er »or lauter Erwartung bes febonen Cobes febon bas
Uribbeln geFriegt batte, uerFünbigte ibnt mit einem VHale ber Klcbter, baß er frei
würe. 3Die Unterfucbungen batten ergeben, baß niemanb anbers als Unfcbwer bie
£at »ollbracbt unb bann mit 53,03 UlarF „Reicbs"fcbulben bas Weite gefuebt batte.
Suerft begriff Spinnt nicht, bann aber fiel er in ficb jufammen. $Das war mebr
als er ertragen Fonnte. uerjweifelte er an ber Uienfcbbeit. ifr foU noch eine
Waitberung bureb JDeutfcblattb angetreten, an bie Cüren gepodn unb auf Befragen,
was er wolle, geantwortet haben: „SurücE jur XTatur!" JDann Frepicrte er irgenbwo
am Wege; feine legten Worte aber ivarctt: if manuel fpinnt.
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pdmftrom
ent Citel Palm ftrbm ift ein Banb fonberbarer, grotesPsPomifcher d5ebid)te von
ian ttlorgettftern erfcbienett. Me nur ihres gleichen hüben in beit (ßalgenliebent
besfelben JDichters. Beibe Bücher finb 511 m Preife » 01 t Z VlTarP bei Bruno (faffirer in
Berlin erfchienen. £>ie beiben nachftehenben (Bebidtte finb bem Palmftrbnt entnommen.
iDer &oc£
JDer Rod?, am läge angehabt, —
er ruht $ur Hacht ft'ch fchtveigenb aus;
burch feinen hohlen Ärmel trabt
bie ttlaus.. ♦.
JDurch feinen hohlen Ärmel trabt,
gefpeitftifch auf uttb ab bie VtTaus....
2)er RocP, am tage angehabt,
er ruht jur Uacht ft'ch aus.
jfr ruht, am läge angehabt,
int 0 cbo 0 ber Hacht fleh fdnveigenb aus,
er ruht, von einer ttlaus burchtrabt,
ft'ch aus.
3Der tX>afferefel
JDer tDafferefel taucht empor,
ttnb legt ft'ch rücPlings auf bas ITloor.
Unb orbttet Püitftlich fein (Bebein,
im ^inblicP auf beit tTConbenfchein.
@0 ba 0 ber VHottb ein (Drnament
auf feines Bauches XPolbuttg brennt... ♦
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PRtNCETON UNIVERSITÄT
DerBlirher vom blauen Wunder end:
gültig tieFster und selsamsFer Band
Die
Deinsr
A>X)ie^ 1
Ron clor inneren o/cfocrnJtf itJ2)cwicn
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W'/ruittcn
ALLES
UM
J&OM
Verlag KARL ROBERTu. Bertram
s
1►] »]
4M
Die Seele Deiner Schwiegermutter
Hohe und weite, noch von keinem Menschen ausgesprochene Gedanken sind
es, die dieses kluge Buch birgt. Wir können sie der Welt nicht länger ver#
heimlichen,denn dieAuflage istausgedruckt.Gedanken,die namenlos einfach
daherkommen wie zwei*, drei#, ja auch vierjährige Kinder, die aber DEN
durchaus erschüttern werden, der folgendes nachdenkt (NACH#denkt).
Am Herd deines Hauses wohnt ein Weib, die Mutter, der Mutter, DEINER
Kinder. Sie lebt einsam, verkannt, ihr lebt neben einander nicht wie »Men#
sehen unter einander«, weil ihr nicht zu sehen vermögt in den stillen Garten
ihrer Seele, weil du nichts weißt von der INNERN Schönheit deiner (ja#
wohl DEINER) Schwiegermutter. Du erbleichst, doch nicht verzagt »Ar#
beiten und nicht verzweifeln« wird dir in jeder gut geleiteten Buchhandlung
gern, OHNE Kaufzwang, zur Ansicht vorgelegt; erwirb es, um es zu be#
sitzen und nimm dazu den letzten tiefsten (wir dürfen wohl sagen, nicht
ohne Geschmack ausgestatteten) Band der Bücher vom blauen Wunder:
Die Seele deiner Schwiegermutter. Dieses Buch ist für die WENIGEN
(1. bis 50. Tausend). Noch nie ist meiner Verlegerarbeit ein Buch von so
überragender Tiefe an vertraut worden, ich staune selber, wie tief das Buch
ist, und meine anderen Bücher sind doch auch schon tief, und ich staune
selten (1. bis 50.Tausendl I I).
Wenn du diese beiden Bücher gelesen, vor allem aber gekauft hast, dann
bist du in die tiefstenTiefen gedrungen, wo die Seele deiner Schwiegermutter
sitzt. Führe sie heraus ans Licht, dann wird dein Haus erst wahrhaft »Das
Haus in der Sonne« sein.
DAS GEFÄHRLICHE ALTER deiner Schwiegermutter wird in EINEM
kurzen Abschnitt behandelt, der (DER VERLEGER WEISS ES!) allen
genügen wird.
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Original fram
PRINCETON UNIVERS1TY
UTeifterwerBe fürd fceutfcfyc
Blatt 23
Hionarfco b a i ti ci: tTtona J5.ifa
Original fn
PRINCETON UN
u
(Bib mir bie $anb lieber Hefer unb gebe im (Beifte
mit mir nach Paris ins Houvre ju Uleifter Hios
narbos UTona Hifa, von ber icb bir febon ntand)’
einmal erjdblt habe. — £ier ft'itb wir. TDas ift
benn ba viel, fragft bu^—TPie i ?Dreiunb 5 tvan 5 ig
lange 3«bre ber Belehrung babe ich an bicb ge*
tvenbet unb bu fragft noch fo^ SDocb es fei, ich
rafte nicht bis auch ber Hefjte bie tieffte öcbbnbeit
aller Run ft eingetrunfen bat. Komm hierher an
ben rechten unteren Bilbranb unb fenbe lange
beinen Blid? nach oben; auf bie klugen, auf ben
tttunb, tvieber auf bie 2 lugen, jeftt, jet$t beginnt
bas Bilb allmählich feinen Sauber. 2luf ber fein
gefchtvungenen Hinie bes UTunbes fchtvingt ftch
ein füßstvebmutigee Hücheln nach ber tPange unb
nun liebeln auch bie klugen, bas linFe anbers als
bas redete unb ein bolber Hiebreij bufd)t über bas
ganje (Befiehl, über ben welligen 0 cbeibel unb bas
HionarbesFe Btirnbanb. 3a, nun fttjt fie vor uns,
tftona Hifa felbft, unb Iücbelt uns ju.
3 cb ftebe ergriffen, bu ftebft ergriffen, er ftebt er«
griffen, ja felbft ber JDiencr biefer Valerie er ftebt
ergriffen. JDocb ich muß fort, große Aufgaben
harren ber Hofung, Öchtvinbstnappe 5— 7 , „£>as
lehrhafte Buch" unb anbere Unternehmungen.
JDocb id) fage bir ein großes (Bebeimnts, ich bin
babei bas Reich von ber £ tfd) bis an ben Belt in
ein großes tPürtersUnternebmen umjugeftalten.
£>u aber bleibe, fchaue, vertiefe bid) unb vergiß
nicht bas Hücheln ber tttona Hifa,
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PRINCETON UNiVERSITY
Sankt Eugens Berufung. Eine moderne Legende
£ugeniu» war ein ebler 3 üngllng unb war im (tbriflenglauben geboren unb erlogen. jDa er aber im
£er3en bäbnlfcben (Bittern anbing, machte er ftcb eine» Tage» beim ttlorgengrauen auf, überflieg bie
2 llpen unb Fam in ba» Canb, bas jte 3 talia beigen. JDort richtete er ftcb in ber Stabt Sloren3la ein
unb gebaute ba» beibnifcbe Wefen 3U erneuern burcb Pamphlete unb Senbfd)reiben, bie er brucfen
unb verbreiten lieg. — ttun fügte ee ftd? aber, bag er 3ur Seit ber Weinernte, bie er liebte, unweit
2 lfflfi luflwanbelte unb beibnifcben (Beb an len nacbbing; ba Fam burcb bie £uft ein grog (Betümmel
wie von apoFalpptifcben Reitern, es warb bunfel unb auf ein» totenfHU unb eine Stimme erfdjoU:
<ugenlu», £ugeniu», warum verfolgft bu mid?^ Kehre um, madje bid) auf nach JDeutfcblanb, biene
mir unb ich wiU mit blr fein. JDet aber gefcbrlen t;atte war ber heilige Sran3t»Fu». £ugeniu» war
erfcbroden unb antwortete: 3 «b will Buge tun unb nad? ben ewigen Sreuben werben. Unb al» er
aufblicfte, fab er einenHiwen fteben an einem Brünnlein; ber Fniete nieber vor ihm, Cugeniue fdjtvang
ftcb auf feinen Rüden unb fort ging», bergauf, bergab nach JDeutfcblanb bittein. {Dort war man
mdnniglicb erftaunt, ibn bergeflalt baberreiten 3U feben, aber ber liebte Schein über feinem Haupt fagte
ihnen halb, bag er in einer höheren Senbung Fam. JDocb waren e» berer nur wenige, bie feine Süd;er,
Äegenben unb Senbfcbreiben willig annabmen unb e» erging ibm 3U Slnfang wie bem billigen Wafll,
ben Ibr auf pagtna 4 dar Fldglicb bargeflellt finbet. JDa in ber b&<bften Hot flür3te ftcb ba» Hüwentier
mit 3 <ibttegefletfcb auf feine Peiniger, vertrieb fte unb erwie» f(d> al» ein fo nütjllcbe» unb anftellige»
Eier, bag niemanb mehr wagte ibn 3U fcbmdben unb gering 3U achten, unb fein Ruhm wu<^» im
gan3en Reid?e. 3 um $DanF nahm er ben Zbwen in fein Wappen auf, ba» er bi» auf ben heutigen lag
aUe 3 abre von einem grogen Künftler um3eicbnen lägt. jDer JLirve lebt beute noch, freunblid) unb
3uvorFommenb. ttur wenn bie Rin ber auf ber Strage feinem Herrn nadjrufen:
jDer jDübericb», ber JDübericb», ba» war ein arger Wüberi(b»,
JDer fing fleh einen £iwen ein, unb fetjte ihn auf ba» Hinterbein,
Unb fprad>: £>u foUft mein Wappen fein-
bann wirb er dugerfl unwillig, Fnurrt unb fletfcbt feine falfcben >ne; benn ba» war ja aUe»
gan 3 anber», aber wa» ahnt bie» UolF auch von meinem £ugen, feinem £iwen unb ihrer Senbung.
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERS1TY
Neues vom klugen Hans aus München
Bliemanft wirft ftie XTachricht ohne freuftige Uberrafchung lefctt Finnen, ftie uns eben
aue Sch wabing$ugebt. JDie „Bereinigung fter tBenigen" (E.B. jur Berbinfterung fter
Berbreitung guter JDrucFwerFe) bat ftch als eine Bereinigung fter Biel $u Bielen er*
wiefen. JDanF ftarum ftem energifchen, über ritterlichen E ingreifen ftee Flügen
ftem ee gelang, 90 uneftle ttlitgliefter fofort 3 U entfernen unft ften „Bunft fter 3ebn"
ju grünften. £>a ee galt. Feine Seit $u »erfüumen, (warum i) brach fter Fluge ^ane
auf einftimmigee Bedangen nod) »or Sonnenaufgang auf unft erreichte in jwei*
tägigem JDauerritt (ftebe oben) ^ollanft, ftae Hanft fter Sebnfucht unft Erfüllung. 3a
fter Erfüllung! IDenn nicht lange, fo entftecFte er ganj, gan 3 abfeite, am Kauft
einee laufchigen Culpenbaine eine JDrud? erei, eine JDrucFerei fage ich euch, ftie nod)
fo unuerftorben mit ften eftelften Schriften in banftwerFlicher Einfalt TPerFe fchuf,
wieftenor Erfutftung fter BucbftrucF erFunft allgemeinen »erbreitet unft mit Kecht fo
beliebt waren. Hange ftanft unfer ^ane in Ergriffenheit »or ftiefem Betriebe. EnftHcb
wählte er auf ften Kat einee altebrwürftigen TPerFmeiftere, einee 3 w 0 enftgefpielen
ftee Sranj £ale, eine Schdft, ftie ihm Irenen in ftie klugen trieb, unft bat mit er*
fticFter Stimme ihm unft feinen neun GenofTen ften armen Heinrich in ftiefer Schrift
$u ftrucFen: Auflage JO Eremplare, um allee in ftertBelt nicht J J — ee wäre mein
Coft, fügte er ernft hin$u. XBtefter wurfte allen ftae ^ers weich, ale man ftae Papier
wühlte. JDie Großmutter ftee Bl ei fter JDrucFere hatte ee mit ihrer alten greunftin
£iUe Bobbe eigene mit hohler ^anft gefchüpft unft bereitet. — JDie Einbanftfrage war
fd)nell gelftft. Ungefpaltenee Khinojeroelefter war ftae UTaterial, in ftae ftie Guten
feit filtere ihre Bücher hüllten. — JDte 2lbfchieftefturtfte fchlug. Ungern fchwang
jtd) unfer £ane auf fein Keittier unft Fehrte nach JDeutfcblauft $urücF, ftae feinee
Katee im befonfteren unft überhaupt, »or allem aber in bejug auf GefchmacE in
Büchern unft anfteren JDingen ftdngenft beftarf.
I!
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Original frorn
PRINCETON UNIVERSITY
Ein neuer Sieg deutscher Kunst
Heipsig, 30. gebruar J0J1. ifrft beute ift es uns möglich, über bie Pübne
gabrt unferes UtitbÄrgere JDr. 2lnton näheres s u berichten. TDie bePannt, bat
es eine (B. m. b. beutfcber ttlänner, bie unferer Stabt jur Sterbe gereicht, unter«
nommen, (Butenbergs 42 jeilige Bibel originalgetreu beraussugeben. tPer befchreibt
ihren Sortt, als fte hörten, baß cs ein anberer im fünbigen Paris auch unternimmt,
bas hehre TPerP beraus$u geben. XPas tnn^ tDäbrenb alle (B. m. b. &.*£er$en n0 ^
in banger Erwartung Hopfen, hätte ihr gübrer, JDr. 2lnton, bereits heimlich ein
(Drlogfcbiff ausrüften laßen uno fcbwerbewaffnet beftiegen, hatte mitfrifcbemTPinb
auf bem geplanten Pleiße«!?lb«Uattal halb JDräfen,U!agbeburg unb Hamburg erreicht,
unb fteuerte frohgemut burcb bett ‘Ärmels'Ranal ber Seinemünbung ju. TPas wollte
er ber Pübne Ulann unb tflitbürger i Jfin Settel aus Büttenpapier, ben er jurucP«
gelaffen hatte, trug nichts als bie brei furchtbaren tPorte: Rache, Rache, Rache.
JDas aber war feine Rache. VTtit ber erftaunlichen (BefchicPlichPeit, bie bas ifrbe ber
Söhne unferer großen Seeftabt iß, fuhr er Seineaufwärts unb lattbete als Paris
noch in tiefem Schlummer lag. Unterm 2lrm trug er bas herrliche cDritcPwerP, einen
Riefenfolianten, ben nur ein JDeutfcher brucfen unb tragen Pann. Unb ba wagt es
biefer tPälfche — na warbe, (Barl (er hieß aber gar nicht (Barl, fonbern Hubert)
bu follft mer Peen jweetes tflal meine Bläue Preisen, ifr wußte, baß Hubert bie
fonberbare (Bewobnheit hatte, alle UTorgen breimal um ben ififelturm $u laufen,
ehe er an bie 2lrbeit ging, lfr fte Ute ftch alfo im Schatten biefes BauwerPes auf
unb hatte noch Peine sehn UTinutett gewartet, als er Hubert Pommen ftebt. (Dr. “Zlnton
tritt ihm innerlich bebenb, aber gefaßt entgegen, jener ihn erPennen unb ausreißen
— war eins, immer um ben ififelturm herum. cDa ergreift 5Dr. 2lnton (wir bürfen
wohl fagen: „unfern" “Hnton) gerechter Sorit, mit einem wuchtigen Schlag trifft er
Hubert, unb befebäbigt ben ififelturm nicht unbeträchtlich. (Befchrei unb Aufruhr,
man will ttnton fangen. 2lUein bereits ift fein Schiff in voller gahrt unb hat in
Pürsefter Seit bas freie ttleer gewonnen. £>er Schluß ift bePannt; auch wie es ber
^Diplomatie gelang einen Urieg $u »ermeiben. tPas bleibt — bleiben wirb, ift ein
neuer Sieg beutfcber Uunft ber uns mit (Benugtuung unb freubigem 0tol$ erfüllt.
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PRINCETON UNtVERSUY_i£
Das Müllern ist des Müllers Lust
JDas lltüllern ift eine *Hrt 6 er Bücberberftellung, die non 3abr 5 U 3abr mehr 21ns
bänger findet. JDer ifrftnder diefes wunderbaren Verfahrens, der noch beute in einer
füddeutfeben ^auptftadt lebt und ivirFt und den wir neulich auffuebten, fcbilderte
es uns folgendermaßen: „JDer (BedanFe des totafebinengewebrs ift non mir 511 m
erften totale auf den Verlagsbucbbandel übertragen und mit verblüffendem lfrfolg
angewendet worden, ©ieftaunen^ (ßanj einfach! 3 <b halte beftändig einen unges
beuren Behälter flüfftger Papiermaffe bereit, non dem jablretcbe Kohren nach meiner
totüble führen. ©obald idb mich entfcbloffen habe, ein neues WerF $u veröffentlichen
(und icb faffe diefeit i£ntfcbluß täglich), werfe icb bas totauufFript in die flüfftge
totaffe, die Slügel meiner tot üble fetjen ficb felbfttätig in Bewegung und fcbleudern
nach Faum einer halben ©tunbe unter leichtem (BeFnatter die ganje ‘Huflage, 6 tücE
für ©tücF, heraus. JDa id} nun mambmal eine größere 2ln$abl WerFe auf einmal
berauswerfen laffe, fo ift die Huft erfüllt non meinen Verlagswesen, fodaß icb felbft
bei brennender 3 ulibiße im ©chatten arbeite, ifs erübrigt ffcb dann nur die Bücher
aufjulefen und $um BücbermarFt 51 t bringen, der jedes meiner WerFe mit freudigem
©euf$en empfängt, Wie jeder große totann habe ich Fleitte ©dnväcbett. ©0 5 . B.
ftets eine mefebuggene 1 fnte an der tleine mit mir 5 U führen, fodaß mir die (DrtSs
polijei febon mit einer ifntenfteuer gedroht hat. — natürlich habe ich Hacbahmer
gefunden, aber noch Feinem ift es, wie mir, gelungen, 5Ö5 WerFe im 3abre heraus^
5 uwerfen."—Während er noch fo fprad), fingdas Knattern an lauter und unheim#
lieber $u werden. „Können ffe mir fagen, verehrter ^err (DberntüUer, ivelcbes uns
(Verbliche WerF jetjt geboren wirb^" JDer große totann lächelte: „ifs ift ein neuer
Bierbaum oder ©trindberg, Poe, ©cbauFal, ifwers, Weigand oder Pocci, vielleicht
ift es aber aud) fo einKuffe, den ich nicht ausfpreeben Fanu,nein, nein — jetjt entftnne
ich mich, es ift Schillers äftbetifebe Jfrsiebung und der perverfe totaiFäfer. totit diefen
Worten verließ mich der feltene totann und ging wieder an fein fchtveres CagewerF.
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Conterfey des Herrn Hieronimus Jobs
fowie Copey non einem Brief, welchen nebft Dielen anbern 6er Stubent ^ieronimue
an feine ifltern fcbreiben tb<U, ebenod) er ttad)tw<üd)ter ju Sdnlbburg, bann wobt 5
nerbienter Pfarrer ju (Dbnewitj mar; $u ftnben in bem Buch: JDie 3obftabe non
Carl Arnold Kortum mit vielen Bilbern; auffe Heue an tag gegeben burd) ben
Insel*Verlag $u Leipzig, ju b^ben für 0 ÜIorF,
@ebr geliebtefle Eltern! 3<b melbe, biebei, ba@ es mir fehlet an (Eielbe,
iyd bet alfo bie (ßewogenbeit unb fdncFet mir balb eine IMeinigFeit.
U^mlid) etwa 20 bie 30 £>uFaten, benn icb wei0 mid) Faum mebr $u ratben,
tPeil ee aUee fo Fnapp gebt bier, brum fenbet bod) biefee (Selb balb mir,
2 lUee ift bier ganj erfdnecElid) tbener, tifd), Stube, tt>£fd>e, £id)t unb Seuer,
Unb wae fonfl etwa vorfäUt noch, brum fd>icTet bie 30 JDuFaten bod).
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Raum begreift ibr Me fiarFe Ausgabe, welche id) auf ber Univerfttüt habe
§ür fo viele Bücher unb Rollegia, ach würen hoch bie 50 JDuPaten fchon bal
JDas (Belb, welches hoffentlich ihr halb fenbet, wirb id) fchwore es tfud), gut angewenbet*
3 a, liebe Eltern! id) behelfe mich febr genau unb bbchft Fümmerlich.
Wenn anbre©tubetttenfaufenunbfchwürmen,fo ent$iebeid) mid) allem wilbenllermen,
Unb fcbließe mich mit t>en Büchern allein auf meiner ©tubtrPammer weislich ein,
2 lu 0 er ben notbigen Roften unb ©peife erfpar ich liebe ifltem! auf alle Weife
Unb trinP vor’n JDurft Paum einmal ibe, benn (Belb ausgeben tbut fchrecflid) mir web.
tfnbre©tubenten,bielieberlichprafFen,tbunmid)wegenmeinerj£inge$ogenbeitbafien,
Unb fagen: ba gebt ber RniPer einher, er ftubirt, als wenn er ein Pfarrer fchon wür.
Utanchen t>erbru 0 fte brob fd>on mir machten, id) tbu aber ihre ©pbtterei verachten,
Unb was man von meiner SrbmmigPeit fpricht. X>erge 0 t bod) bie 30 JDuPaten nicht!
JDieProfejfors ftnb trefflich mit mir jufrieben, unb ratben faft, mid) nid)t fo $u ermüben
3n meinen beftünbigen Studiis Philosophicis unb Theologicis.
T>ergeffet bod) nicht MeJDuFaten 511 fchicfen, bamit id) fte fchier balbigft möge erblichen.
3br bePommt einft bafür in meiner Perfon einen hochgelehrten unb Flügen Sohn.
3d) bin auch Fürjlid) tobtPranP gewefen, unb Paum mit genauer ttotb wieber genefen,
JDod) verftcb’re id) lfud) mit £anb unb tttunb, ba0 id) it$o fey wieber jiemlich gefunb.
JDer UtebiPus, welker mid) Puriret, bat bafür J$ (Bulben aufgefübret,
Unb bie aus ber KpotbeFe gebrauchte ^Trjnei, machet, laut Rechnung, jwanjigunb brei.
JDamit nun Slrjt unb ÄpotbeFer Priegen, bas ihre, werbet 3br gütigft fügen,
JDiefe ein unb vierjig (Bulben baju. ©eyb übrigens wegen meiner (B’funbbeit in Ruh.
JDiefe bemelbte Poften allsumalen mochte ich gerne nüchftens richtig bejablen,
JDenn id) liebe (Drbnung, unb hüte mich vor allen ©chulben forgfültigltd).
3d) traue alfo ju ifuem milben ^üttben, ba0 fte mir alles, nebft ben 30 JDuFaten, fenben,
©obalb als lfud) es möglich wirb feyn, Hoch füllt mir eine RleinigPeit ein:
Ronnte ich, neben bei, für anbre Ausgaben auch etwa noch ein JDußenb Houis’ bor haben,
©0 Püme mir biefes recht bequem, unb würe mir wirPlid) auch angenehm.
Wenn 3br 1 fud) übrigens gefunb beftnbet unb nüchftens im Briefe mir verPünbet,
©0 wirb mir bies erfreulich feyn, fd)lie 0 t aber auch ja bas (Belb mit ein.
£icmit willid) mein ©ehreiben befchliefkn, meine (Befcbwtfter tbu ich ferunblid) grüßen
Unb verharre hierauf $um ©chluß ifuer gehörfant er ©obn ^ieronimus.
3<h fetje noch eilig $um Poftfcripte: Uteine hochgeehrte unb febr geliebte
ifltem! ich bitte Finblid), fchicEet bod) halb bas (Belb für mich.
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<&octt>e und der Sonnenftid)
3n bem JDorfcben ttteißenbeint bei Habr i, B. ruben bie Uberrefte non grieberiPe
Brion, ber 3ugenbliebe (Boetbes. Ein (Brabftein, t>on Cabrer Berebrern bes JDich?
ters geftiftet, fcbntücCt bie (Brabftütte. Cas tttonument trägt folgenbe 3ttfdmft:
„Ein ©trabl ber Siebterfontie traf auch fie
@o reich, ba 0 er UnfterblicbPeit ibr lieb."
3E>er frifd) ins Corfchen perfegte Cebrer befab ftcb auch bett griebbof. Cer Kireben?
biener, ber ibtt auf btefem (Bang bemerPte, Pam auf ibn 5 U unb fagte: „Cuege 0 e,
bo ruet bie grieberiPe Brion, ba 0 ifcb em (Boetbe ft BePanntfcbaft gftn. XX>ie 0 ie uff
em 0 tein lefe cbbnne, b<*t fe en 0 unnefticb tröffe, unn an bem bet fe fterwe müeffe."
Klaus und der Bauer
Cer Cicbter bes „ChticPborns", Klaue (Brotb, welcher bureb feine platt?
beutfeben Cicbtungeit in bobem ^Infeben ftebt, batte non jeber ben lebhaften
Wunfcb, auch t>om einfachen Bolfe »erftanbert unb gefebägt $u werben, obne
inbeffen überall (Begenliebe 31 t ftnben. Einft wollte er erproben, welchen Einbrud?
feine ttlufe auf bas (Bemüt eines fcblicbten Bauern $u ntad)en imftanbe fei, Er
batte $ur Borlefung eines feiner rübrenbften (Bebicbte auserfeben, in welchem
befchrieben wirb, wie bas Knarren einer alten 0tubentür bei einem
ITlann bie nerfchiebenartigften Erinnerungen aus Kinbbeit unb 3 ünglitig 83 eit,
fröhliche uttb traurige (Bebanfen wachruft. 2ln alle WenbepunPte bes Cebens
mahnt ibu bas Knarren ber Cur, Witt 2lufmerPfamPeit horte ber biebere Bauere?
mann bem woblmeinettben Porlefer 5 U, ber ihn $um 0chluffe erwartungsvoll
anblictte unb ibn fragte, wie ihm bae (Bebicbt gefallen habe. Ca fagte ber
‘Mte: „Wenn be be Cor hoch man eenmal orbentlicb fmeert bätt’, beim
wär bat gait$e (Bebicbt nicb nbbig weft!"
JfiarP Cwalns Kat
211s CbefrebaPteur eines Blattes gab WiarP Cwain einft einem jungen 0cbrift?
fteller ein WTanufPript $urücP mit ben ernften Worten: „Cieber £err! Cie Uatur?
forfcher empfehlen ben 0 chriftftellern, gifcb ju effen, weil biefes Habrungs?
mittel bem £irn Phosphor $ufübrt. 3d) Patin 3h»tcn im Wugenblid? nicht genau
fagen, wieviel gifd) 0ie effen muffen, aber wenn bas WTanufPript, bas ich 3 bnen
foeben mit Vergnügen $urücEgegeben höbe, ein treues 0 piegeibilb unb WTufter
beffeit ift, was 0 ie gewobnlid) fcbreibeit, glaube ich behaupten 5 U bürfen, baff
ein paar — Walftfcbe von mittlerer <Bro 0 e für 0ie nicht $uviel fein würben."
JDic 6rei 2(nef6oten jlnfc 6cm 23dn6cl?en „£ort>eerfran3 un6 Sirlefan3, Me beften Schnurren
von Kunftlerrt unb 2(rtiftcn" entnommen. Verlag von (äeorg ITtuUer in tlluncfyen. preis: Z tfih
JDertfrcmitim „Sreifdjufc" S^P^terin „3arun&3i™mennann" Surft (Dttomar im „Sreifctyiitj"
Original fram
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tteuc bedeutende Werte und Scfamtausgabcn
‘Hnfang 2 Cpril erfcheint Kid) arb W a g ti e r s PTemoiren?Werfe „Plein Gebern"
(Perlag »ott §. BrucFntann in Plünchen; in Z Büttben gebunben 25.—> Po^ugs?
Ausgabe in 3 ^albleberbünben 00.—).
JDer ^pperionsPerlag £aits »on Weber in Plünchen eröffnet eine SubfFription
auf eine Plonumental?2lusgabe bes Cotentanses »on (ßraf Sr ««5 Pocci. JDie 2lus?
gäbe foU etwa J00 mehrfarbige »oUig orginalgetreue Lithographien enthalten. JDer
bis 3 um }. Plürs gültige SubfFriptionspreis ber Lurusausgabe ift auf 300.—,
ber ^abernausgabe auf J 00 .— feftgefetjt worben.
Lothar »on KunowsFi gibt unter bem Citel„UnfereKunftfd)ule" ein mobemes
^anbbuch bes Seichnens unb Plalens heraus, bem 94 erlüuternbe Cafeln in Licht?
brucE beigegeben finb (Perlag UunowsFi, Liegnift, <$ 0 .—).
ifin gefd)loffenes Bilb ber Fünftlerifchen PerfönlicbFeit PlelchiorLechters will
Sriebrid) Wolters in einer Plonograpbie geben. JDas WerF enthalt über 50 ein?
unb mehrfarbige Slbbilbungen unb LichtbrucFtafeln. (Perlag: Sran$ ö^nfftaengl
in Plünchen, J 2 .—).
Bachs ^anbfehrift aus allen Lebensaltern tn seitlich georbneten Uachbilbungen
foU im Perlage »on BreitFopf & Gürtel in Leip$ig erfcheinen. JDer in Firfchrotes
<J>an$leber gebunbene Banb wirb 40.— Foften.
Profeffor Kid)arb (ßraul gibt im Perlag »ott Karl W. ^ierfemanti in Leip$ig
ein PlonumentalwerF über „SllteLeipjig er (Bolbfchmiebe? Arbeiten "heraus.
‘Hm }5, Hpril tritt an Stelle bes SubfFriptionspreifes »on $5.—, ber Labenpreis
»on J 00 .—.
tfine fcbalFhaft heroifche Liebesmür in swolf Keimen nennt PlarJDauthenbep
fein neues Buch, bas Anfang Plür 3 bei ifrnft Kowoblt in Leip 3 ig erfdteinen wirb.
i£s werben nur $50 numerierte ifremplare sum Preis »on $.50, gebunben J 0.—
ausgegeben, ferner 50 Porsugseremplare in Leber 511 je 30.—.
iLine ungeFür$te PolFsausgabe ber ifrittnerungen bes Casanova in 0 Bünben
erfcheint foeben im Perlag »ott (ßeorg PlüUer in Plünchen. Übertragung »on &c\xu
rid) Conrab, ifinleitung »on Sr. SreFfa, Preis: jeber Banb gebunben 0.—.
BemerFenswerte (ßefamtausgaben erfchienett in ber lebten Seit eine ganse
?ln$ahl. 3« Piepers KlafftFer?Husgaben: (ßrabbes WerFe in 3 Leinenbünben
3 u 0.—> unb Lenaus WerFe in Z Letneitbünben $u 4*— von JDr. Carl Schaeffer
itt neuer Bearbeitung herausgegeben.
<ßleid) 5 eitig jeigen Piper & Co. in Plünchen unb £effe & BecFer inLeipjig ßefamt?
Ausgaben »on Schopenhauers fümtlichen Wer Feh an; erftere wirb »on Profeffor
Paul JDeuffen, le^tere »on JDr. (Dtto Wei@ herausgegeben.
3n ber Sammlung „Leipsiger B,lafft'Fer?Husgaben" erfchienen ferner Ca Iber ons
ausgewühlte WerFe in 4 Leinenbünben $u $.— unb piatetts ausgewühlte WerFe
in einem Leinenbanb 31 t Z .—.
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Karl Gjellerups buddhistische Dichtungen
Indische Miniatur aus Karl Gjellerups Pilger Kamanita
2 lus feiner norbifeben Heimat Fant Earl (Bjellerup «ns unb machte ftcb bie beuts
febe Sprache mit einer wunberbaren ifinfüblungsFraft für ihre Seinbeiten unb Stärs
Fen ju eigen; er verfenFte ben (Beift in bie tieffte unb blubenbfte aller Religionen,
benSubbbismus, fcbmol$ bann, berPoefte unb berTPijfenfcbaft gleid) mächtig, bie
Weisheit 3ubiens mit benannten(Bermaniens jufammen,— unb fiebe ba! esgab
ein reines (Bolb. — jDrei WerFe, bie mir Flaffifd) nennen bftrfen, fdjenFte er uns
bisher als bie £rgebntffe biefer feiner 23eftrebungen. Wir befttjen in ihnen eine um«
faffenbe, poetifd) abgeFlärte unb voUFommen ehrliche Wiebergabe ber Sehren (Baus
tamas, bie heute mehr benn je von engherjigen, um ben eigenen lfinflufi beforgten
Anhängern bes (Lhriftentums angegriffen unb — fei es böswillig ober nur aus Uns
Fenntnis — falfd) bargefteUt werben.— Suerft Farn bei Kütten & Soning in S^nFs
furt a. Ut. ein Segenbenroman: „JDer Pilger Ramanita" heraus. JDarin jeigt uns
ber ^Dichter ein bureb umtrige Siebe »erbunbenes Seelenpaar, bas nad) bem lebten
Worte bes Subbha: „Wahrlich, ich fage euch, vergänglich ift jebe (Beftaltung.
!$
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Karl Gjellerups buddhistische Dichtungen
Ringet ohne Unterlaß,"— Me »erfcbiebenenJDafeins$ußänbe non Öen primitwßett
Anfängen bis jurBollenbung mit einanber erlebt,— „bis $u jenemifntfcbwinben,
bas Peine JDafeinsPeime surücEläßt."— JDie frei er funbeue gäbet öiefes Romans ift
mit öem ganjen 3<*wber altinbifcber Kultur umbtlUt, unö in feinen (Beßalten »er*
Fördern jtd) öie tiefßen menfcb lieben Probleme: öer Pilger Ramanita felbft trägt
Öen nie ju fUllenöen JDurft nach öer Wahrheit in ftcb, feine (Befäbrtin aber, öie eöle
Baftttbi, ift bas Urbilö öer «lies öulöenöen unö öesbnlb «lies erlöfenöen Hiebe. —
3ft febon hier aus bubbbiftifebem (Beifte heraus bas weibliche Wefen als Foftlicb ft er
(Bemätswert befungen worben, fo beöeutet öas öann folgenöe Hegenbenbrama:
„JDas Weib öes Bollenbeten" (ebenfalls bei Rütten & Hontng) geraöe$u ein hohes
Hieb non öer grau, 3« ^agoöbara, öer (Bemablin öes Prinjen 0iööbarta, öer
fpäter $um Bubbba wirb, nollsiebt ftcb öie erbabenfte Wanblung, — ibre öureb
0cbmerjen geläuterte 0eele tut öas 3rMfcbe ab, öas fte am ifrreicben öes XTirs
tnanas binöern will, fte tnirö öie erfte 0 cbweßer öes nom ifrbabenen geftifteten
(Dröens, unö fo Finnen, öanF ihrer 0 elbftubertninöung, nun auch öie grauen öes
größten (Butes teilhaftig werben. — JDies JDrama, öeffen 0pracbe non berrlicbem
WoblPIang unö öeffen Aufbau non febonfter Klarheit ift, erlebte am ^oftbeater in
0tuttgart feine erfte, mit reichem Beifall geFrinte Aufführung. — JDie britte hier
in Betragt Fommenöe JDicbtung ift wieöer ein Roman unö beißt: „JDie Weits
wanberer"; 3 wei Bänbe, Berlag non Wilhelm Baenfcb in JDresöen. JDer (BeöanFe
öer Wieöergeburt wirb öarin in einer feltfamen, auf öas fein fte gefebliffenen gorm
neranfd)auli<bt. JDiefelben ttlenfcben, öie im entfernten Altertum atmeten unö öeren
JCaten unö Heiben uns (Bjellerup 3 eigt, — wtr feben fte jugleicb als Perfonen in
moöemerer Seit. 0o entftebt eine JDoppelbanblung, öie aber boeb nur ein (Ban$es
bilöet, weil ja eben jeöes (Befcbopf trog feiner mannigfaltigen ifrfcbeinungen eine
£inbeit iß. tTTit einer tecbnif<ben Kraft, öie ihresgleichen fuebt, nerfnüpft (BjeUerup
öie beiöen gäben, öie anfangs febeinbar weit auseinanöer liegen, unö etwas Kunfts
»olleres unö 0 pannenöeres als öie leibenfcbaftlicb bewegte 0 $ene, wo fcbließlicb
Bergangenbeit unö (Begenwart $ufammenfließen, ift wobl noch niemals öer öidjtes
rifeben Pbantafte gelungen. Karl (BjeUerups buööbiftifcbe Bücber geboren mit ihren
unvergänglichen 0cbönbeiten öer Weltliteratur an. @eten wir ftolj öarauf, öaß
fte in unferem geliebten JDeutfcb erfonnen unö nteöergefcbrieben würben, unö forgen
wir nach Kräften bafür, fte $um Allgemeingut unferes BolFes werben 5 U laffen.
(Dttomar jfnFing JDresöen
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Gerhard ^auptmann, Die Hatten. Berlag ©. gifeber, Berlin. 4.—*
jfin großes Wollen offenbart fid) in biefen ©jenen. 3a bem Hebeneinanber ber
tilenfcben, in bent Uacbeinanber vielfacher (Befcbebniffe erfennt man ploßlicb wteber
eine gewaltige ttbftcbt. Das ©tücE follte mebr werben als bas Drama ber fcbnterj*
liebften, mütterlicbftenSebnfucbtnacb bemHinbe. 2Die Perfonen, bie um bie Finblofe
(Battin unb bie außereheliche titulier viele Worte fpreeben, foUten mehr bebeuten als
lebenbige, gutgefebene nebettperfonen. ^auptmann tvollte ©cbicEfale geftalten, wie
eine häßliche tilietsFaferne fte jivifeben UnfauberFeit unb Hatten bebingen Fann, unb
er gibt ifpifoben aus bent Dafein von ^ausgettoffeit. Die tlFte fallen auseittanber,
bas tfrcbiteFtonifcbe mangelt. Die genaue Beobachtung, bie peinlicbe Wiebergabe
munbartlicber ifigenarten bleibt äußerlich.
(Dft muten bie (Befprücbe an, wie ©tubien $u einem fojialpfpcbologifcben WerF, ifx*
laufebtes aus bem ©cbeunenviertel Berlins. 3a eiaer cinjigen ©teile bli^t bie gattje
biebterifebe Hraft ^auptmanns auf: 3at jweiten 2lFt bolt grau 3aba ein Büfcbel*
eben £aare ibres ganj früh verdorbenen einjigen Hinbes aus ber Scbublabe unb
b<Ht fte neben bas H$pfcbett bes Hieinen, ben fte bem polnifcbett Dienftmdbcben ab:
gejagt bat. ,,©ebt mal bet barchen unb bet! — i ob bet nicb betfelbicbe... ob bet
nid) janj unb jünjlicb een unb batfelbicbe ^üareben is." Das fagt fte $u ben jungen
Hiebesleuten ifricb unb Walburga, unb fte lügt nicht. 3bte ©ebnfud)t, ibr Beruf
$ur tilutterfcbaft machen biefe Worte in einem tiefen unb feltfamen ©inne wabr.
©pütere (Lehramts Fanbibaten erörtern einmal bas Berbültnis bes lfricb ©pttta ju
bem jungen Dichter ber „Bor Sonnenaufgang" febrieb. ^eute Fonnen wir nur behüt*
fam unb mit Drauer fagen, baß wir fein Wollen lieben, wo wir bas WerF nicht
lieben Fonnen. i£r wollte uns eine Welt fcbenFen unb brachte ein tililieu.
(Beorge Pogäny
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Glaube und f>eimat. (Eragode eines PolFeo, non Karl Scßonbrn. Verlag:
ft. Staad? mann. fteip 31 g. VlF. 2 .—, geb. UTF. 3.—
Das StücE ift mit außerorbentltchem ifrfolg auf geführt unb mit febr hoben ftobs
fprüchen empfangen worben. Swetfellos ift, baß es bie £anb eines wirFlichen Drama=
tiFerS »errät, bes ein$igen, ben mir beute beftgeit. ifs fcbilbert in brei Furjen TtFten
bie Vertreibung ber ftutberaner aus Orol 5 ur Seit ber (Gegenreformation unb jeigt
einbrtnglich bie SäbigFeit, mit ber biefes VolF an (Glaube unb ^eimat bängt. tVenn
wir nun bie Senge ftellen, ob wir bem XVerFe ben Citel einer echten Cragobte »erleiben
bürfen, ben boebfiten, ber 51 t »ergeben ift, fo ift wobl $u bebenFen, baß »on bem
ftragifchen biefes StücEes in bem QlugenblicF nichts mebr übrig bleibt, wo wir ans
nehmen, baß ftcb biejugrunbe gelegten gefcbicbtlicben Vorgänge nicht fo wiefte hier
gefchübert werben, abgefpielt haben. 3n biefemPunFte fcheint mir mehr als in ber
allju bnnbgreiflichen CbeatraliF, namentlich am Schluß, bie ftcb fchlicßlich bureb
eine Überarbeitung milbern ließe, bie Schwäche bes StücEes ju liegen. BewunbernSs
wert bleibt bei all biefen grunbfäglicben 2 lusfet$ungen bas wirFUch bramatifche
ftebett bes StucFes, bewundernswert aber »or allem bie Sprache bes Dialoges, bie
bie Derbheit bes DialeFtes nicht milbert. (Carl TVtnter
Pafllon. fttn Roman oon Sophie§oe<ßff etter. Verlag: S.Sifcher, Berlin.
, geb. |.25.
Das Problem meines Romans bebanbelt bie boebfte Steigerung bes eigenen ftebenss
gefübls in ber ftetbenfebaft für eine anbre i£riften$. 3 <h habe bas ftbema fteibens
fchaft fchon einmal gewählt in bem Roman „Sebnfucbt, Schönheit, Dämmerung"
( 2 . 2 luflage, JßJO bei (Georg fltüUer, Utüncben). 3n jenem Buch, bas (Geftalten
febttfüchtigsbeißer 3 ugenb umfaßt, gipfelte bas ftebensgefübl ber £elbtn in bem
tVunfch nach Vernichtung in bem geliebten UXann, nach 2luflofung bes eigenen
Dafeins im anbern. 3n meinem Roman „Paffton", ber foebett bei S. Sifcber ers
fcheint, fteigert ftcb bas paffionierte (Gefühl bes gelben 3 U ber Sorberung, baß eine
unauflösliche Einheit ber beiben fttebenben werben müffe.
Die Srau 5 « beftgen bat ber iTtann ben XVeg über einen VTorb nicht gefcheut.
(Georg fta (Lroir vergiftet ben erften (Gatten »on CbariFleia, (Gräfin ^pernsjfgmont.
(Georg mußte bie IVelt feiner reinen 3«genb $erbrechen, um bas 51 t Fonnen. Unb
er tat es, weil ihm feine Paffion ein Unerhörtes erfchien. i£r bereut biefen Utorb nicht,
er allein weiß, was es ihm Foftete unb er ift fein eigener Recbtfprecber.
“Über nach einem 3abre einer leibenfchaftlichen VerfunFenbeit (id) nahm Berlin, Rom
unb in ber ^auptfacbe ein RoFoFofchloß in Cbüringen, bas mir in feiner früheren
Verlaffenbeit eine äftbctifcheBesauberung gewefen, $u ben Schauplätzen) nach einem
3abr erFennt ber Ulann, baß bas legte tVefen ber (Geliebten ihm fern blieb. Unb
in bem eFftatifchen (Glauben bes SanatiFers ftebt er fte 5 U ftcb berüberjureißen, ewig
unb unauflosluß, burch bie iftntbüllung ber ftat, bie er getan, bas UunftwerF ihres
ftebens 3 U fchaffen.
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fo großem ^ecr nichtsfagenber, ltnbebeutenber Utenfcben aus ber oberften (Bes
fellfcbaftsPlaffe in fo vielen VCicbtigfeiten unb iCußerltcbPeiten ge$eigt, bann würbe
bas lebenswarme Buch uns in einen erbebenberen Umgang verfetjt bnbett.
Paulf>evfe: Po® <£wigmenfcl)li<be* <ftn $amUienbaus. flovellen. Per lag:
Hotta, Stuttgart. 4*—, geb. 5.—.
TPie ^eyfes Uleifterbanb lebenbig unb Fünftlerifcb $u febaffen verftebt, wie er mit
pfpcbologifcb gefaultem, aber aud) ItebenbemBlicC in bie ©eelenwelt besftlenfcben
ju ((bauen vermag, wißen unb fcb&gen wir alle. — Pon neuem fcbenPte er uns in
ben $wei jfrjüblungen bcr$erfreuenbe Utenfchenbilber. 3 cbes ein ^obeslieb ber
Hiebe. ©ie ift es, bie in ber erfteren bem jungen gelben, in bem wir uns ein ©tücP
wiebererfennen, ben tPert feines UTettfcbenbafeins gibt. Unb in bem „gamiliens
baue" ift es ber @ieg ber Hiebe über ben toten Buchftaben jener ftarren (Blaubenss
unb (Beiviffensfeffel, nach ber bie UatboliFin ben geliebten Proteftanten nicht bei*
raten folle. %ltt unb neue Hiebe fübrt alte unb junge berrlicbe Utenfcben, bie uns
cbriftlicber (Blaubenstrotj vernichten wollte, 31 t einem glücklichen gamilienbaus $us
fammen. 3bee unb Bau bes febonen Buches, beibe ftnb FoftUeb. 5Dr. Uloltberg
Helmut fmrtnga von Popert. Perlag: tfleranber Eobler, £>res ben.
(Beb. UTP. J.$ 0 .
$Der Hitelbelb biefes Buches, in bem ber Perfajfer unfebwer $u erFennen ift, wirb
bureb eine Reibe von (Befchebnijfen, beren Seuge er in feiner Berufsarbeit als Richter
unb als UTitglieb ber Hamburger (Befellfcbaft würbe, veranlaßt, 2 lbftinent$u werben
unb feine gan 3 e Rraft ber BeFümpfung bes 2llPobols 5 U wibmen. 3« biefen (Bes
JDiefer JDackel flüchtet vor bem grauslichen Hier auf ber linPen ©eite; feine ICngft ift
unbegrünbet, benn folcbe Hiere gibt es gar nicht.
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fcbehniffen, Me — fcbeittbar abftcbtslos — erjählt werben, volljieht ftch Me unheil;
volle WirPung jebesmal unter bem ifinfluffe bes WFohols. Cs ift Flar, baß an ein
folcbes WerP, baß in einer beftimntteit Richtung aufflären, überjeugen, Pur$ wirFeit
will, ein befonberer Pritifcber Rlaßßab angelegt werben muß. 2lu<h wen bie Cenbens
bes Buches weber überjeugt noch intereffiert, wirb hoch gefeffelt werben burd) bie
SlnfcbaulicbPeit ber erjählten ifpifoben, bie ein ungewöhnlich ftarFes geftaltetes
Rönnen verrät, unb niemanb wirb ftd> ber moralifcben Rraft unb bem ifrnfte ent*
$iehen Pönnen, mit bem hier ein wid)tige8Problem bebanbelt wirb. iDie beabftebtigte
WirPung in bie Breite bitte vielleicht noeb verftärPt werben Pönnen, wenn niche^am;
burgertum unb griefentum fo ausfchließlich $ur JDarftellung geFommen wären.
Der Dom» 6cifHid>e Hießet und ©egen, ©efommelt von ttlnrtin Hong.
Derlag: VHartin iTlöriFe, ttlünd)en. 2.—.
JDer Schluß be8 fchönen DolPslieberbuchs, ber Hinbenbaum, bas £effe, Strauß unb
Hang berausgaben, Flang fromm unb feierlich aus; eine religiöfe Hote war ange;
fcblagen, bas DolPslieb enbete machtvoll in einem Choral. JDiefer vornehme (BebanFe
war auf bie ttlitarbeit WTartiit Hangs jurüd^ufübren, bem bie (Bottesfurcht unb
grömmigFeit im Blute lag, unb ber febon lange bie alten Rirchenlieber fammelte.
3n biefem legten “Hbfcbnitt ftecFte ber Rern unb Reim einer eigenen gruebt, einer
Sammlung geiftlicher Hieber unb Segen, bie ttlartin Hang unter bem Xitel: JDer
JDom vorlegt, ein Buch fo voll gläubigen (Befangs ber 3abrtaufettbe, wie er in biefer
Harmonie noch nicht vernommen worben ift. JDa bat matt nun enblich einmal alles
beifammen, was von gotterfüllten (Beiftern gefungen worben ift, hoch über bem
einjelnen (BlaubensbeFenntnis, bie liefe unb bett Slbgrunb ber Religion, freilich
mit erlefenem (Befcbmacf gefchiebenunbausgewäblt: bas Weffobrunner (Bebet, ber
Bienen;, ber Blut; unb ber Reifefegen, bie herrlichen ittarienlieber, bie ttlöncbs; unb
Honnenfänge. Wie glücklich, aus ber gleichen (Bottesliebe entfprungen, hören ftcb
in biefem Sufammenhattge bie Choräle von Paul (Berharbt, bie (Bebete Hutbers,
bie Hymnen vonUovalis unb fllörifc unb Me Weihnachtslieber unbeFannter DolFs;
biebter an. jfine ungeahnte gulle religiöfer Erhebung Fomntt hier $um erftettmal
rein sufammenFlingenb 3 um 2lusbrucF. JDte alten Hieber unb Pfalmen, bie uns
Rinbern in ber Schule mit bem StecPen eingebläut würben unb halb geliebt unb
halb gehaßt, fo unausrottbar feft im (Bebäcbtnis haften, ftnb hier über ben lehr?
haften SwecE hittausgehoben in ein großes (Batt$es eingefugt, beffen Schönheit unb
Heucbtgehalt man ftaunettb gewahr wirb. JDa läuft ein Strom weihevoller Der;
funPenheit neben ben weltlichen Waffern her, ba lag ein Rircbenfcbag unter bem
irMfcben (But ber DolFslieber begraben. JDaß tttartin Hang ihn mit feinen Herren
fpürte unb hob, ift ein unbeftreitbares Derbienft. JDr. Hubwig gincFb
6ans Caroffa, 6eöid>tc. 3ttfelverlag, Hetp$ig. 2.50, geb. 3.50,
IDer 3ttfeluerlag nimmt nicht bäuftg einen HpriFer unferer Cage in bie Reihe
feiner Autoren auf. Hach ben bisherigen Crfcheinungen wecFt jebes neue Ders*
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bud) bes Perlags literarifches Hmtereffe. VH an wirb aud) biesmal nicht non einem
Sehlgriff fprechen Pontten, allein bei bem bod) recht guten JDurchfchnitt ber heus
tigen Iprifchen probuPtion befteht {ebenfalls Pein Bedürfnis nach Berfen, bie ftch
ftarP auf ber mittleren Hinie halten, namentlich itt einer offenbar forgfältig ges
troffenen Auswahl von nur breiig (Bebichten barf nicht bas (Bleichgültige fo
überwiegen. (Bewiß ift mancher neue unb eigenartige Ion in ben Berfen, wie
namentlich in bem fchonen (Bebicht „Un einen loten" unb überall ba, wo eine
lanbfchaft gefchilbert wirb, aber baneben ftebt burchaus Unreifes. 2 luffallenb
ift bie ifrfcbeinung, baß ber ^Dichter ben Keim verhältnismäßig feiten verwendet.
Uber biefe JDinge läßt fi<h tbeoretifch fchwer rechten, aber ein (Bebicbt non auss
gefprochen mufiPalifchem (Behalt verlangt boch wohl ben Keim. Unb bei mehreren
(Bebichten darroffas fehlt es ftcherltch an ber Planglichen “Zlbrunbung. Slber trog
ber Ungleichheit bes Buchs: t es $eigen ftch überall “Hnfäge einer Iprifchen Bes
gabung, von beren reiferen “Äußerungen (Butes erhofft werben barf.
JDr. Utanfreb Schneider
Ratln SlUchadis: fco»gefährlichefllter. Berlag: loncorbia, Berlin. 2.—.
JDas Pleine Buch — rein literarifd) betrachtet eine mittelmäßige Arbeit ber Autorin
— erlebt um feines Stoffes willen einenSenfationserfolg, ber aus einer übertrie*
benen ifntrüftung unb unbegreiflicher Überfettung jufammengefegt ift. Karin
Utichaelis h<*t immer hpfterifch gefteigerte tBefen gefchilbert, unb baß fte biesmal
eine grau in ben Übergangsjahren wählte, fetteint mehr ein Sufall, als ber tXHUe,
auf eine tiefe Hot, eine fchwere £po<he im Srauenbafein hiujuweifen.
jfin ernfter Koman über bie Krifen ber Src*u im KlimaPterium hätte wohl feine
XBichtigPeit, ebenfo, wie bie “Zlltersmelancholie bes Utannes wohl einer Pünftlerifchen
JDarftellung würbig wäre.
Karin Ulichaelis aber mußte eben bas ernfte Problem auf ihre 2 lrt behanbeln: mit
Pühlcm tBig, mit immer etwas hpfterifeben Perfonen unb Situationen.
Karin ÜTichaelis seigte ftch in Berlin mit ihrem (Batten als junge glückliche Sr<*u
vor einer Ulaffenverfammlung unb bePunbete, fte h<*be „von eine flechte Srau ges
fchrieben". ^ätte fte bie wichtigere latfache ge 5 eigt, baß auch gute Staunt in jenen
fahren manche Krife $u durchleben tmben, fo wäre ihr Buch vielleicht eine 2 lrt
Kulturtat.
So aber lefen wir nur von einer Unbefchäftigtett, bie weber ein Ipp ift, noch als
iftnjelwefen wertvoll ober wichtig, allerhanb ifmpftttbungen aus ber ^albbirnens
fphäre, bie Pein UTaß find für bie UTütter unb bie belangvollen Sratten unfererSeit.
JDiefes Buch wirb nicht ba$u beitragen, Sichtung unb Schonung für bie Srau in
einer fchmerjvollen JDafeinsepoche $u fchajfett, es muß cDegout erwecken. Unb dies
51 t tun, ift nur ein Berbienft bem (Bemeinen gegenüber, nicht angeftchts eines Haturs
gefeges. Sophie öoechftetter
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Heue £ud)er
Pt»lofopl?ie
JDelitjfd?, Sriebridj. jDae Jtanb otyne $eitiv
Fetyr. (Bebauten ber Pabplonier über Tob unb
3enfeite. £>eutfd)eVerlag9anftalt,8tuttgart.
2 UFF., Fart. 2.60 UFF.
■äemftertyuie, Srancois. pi;ilofopt>lfd?e
Schriften. 2 Pdnbe. jDreililienverlag, Karle:
rufye. 0 UFF., ln ^albleber } 2 UFF.
tTatorp,p. pijilofopljie. 3^r Problem unb
iljre Probleme. Verlag: Vanbentjoecf 4 Ku:
precfct, (Bittingen. 2 ITIF.
tV u n b t, tVilbelm.probleme ber VilFerpfp djo:
logie. Verlag: t. tVieganbt,€eip 3 lg. 5 Ulf.
<f 5 efdnd)te 5eit0efd)id)te
CimAit, JDr. p. £>er Kaifer. Pin(EfyaraFter:
bilb tViltyelme II. Umgearbeitete 2luegabe.
Verlag: Ttj. Tfyomae, Teigig. 5.60 UFF.
UFicfyaelie, JDr. p. Von Piemarcf ble Petty;
mann. JDie polittF unb Kultur (Broßpreu:
ßene. Verlag: 8d?ufter 4 Toeffler, Perlin.
4 UlF., geb. 6 UIF.
Sombart, tVerner. £>le3ubenunbbaetVlrt:
fdjafteleben. Verlag: jDuncfer 4 öumblot,
Äelp3ig. ö UFF., geb. J J UlF.
Tljierfdj, Hermann. 2ln ben JUnbern bee ri:
mlfdjen Kelche. 8ed>e Vorträge über antlFe
Kultur. Verlag: <£. 6* Pect, UFündjen. (Beb.
2.SO UFF.
tVljite, 2t. JD. (Befd?id)te ber Sepbe wifd)tn
tVlffenfdiaftunb Ideologie. J.Panb. Verlag:
Ify. Thomas, Heilig. 4*S0 UlF., geb. 6 U1F.
3talien von fyeute. ■öiftorifdj^olitifdj:
natlonal$Fonomifd)betrad?tetron2l.3ad?er.
Verlag: tVlnter, ^eibelberg. (Beb. 5.S0UFF.
zo
Komattc noveUett
Pal 3 ae, 6 onor£ be. £>ae Ttyagrinleber. jDae
unbeFannte UFeijFenverF.
-JDie Tilie Im Tal. jDie verlaffene 5rau.
-CSfar Pirotteau. 3nfelt>erlag. 3«ber
Panb 4 UFF., geb. 6 UFF.
P l o e m, tValter. $Dae eiferne 3<*br. Koman.
(Brettjlein 4 <t«., Heilig. 6 UlF., geb. 6 UFF.
(Beißt er, UFar. £>ae^eibejatyr. Koman. Ver:
lag: €. Staacfmann, Heilig* 4 UFF.
Kabott;, £ane. £>ae grüne £aue. Koman.
Verlag: <£. Kelßner, JDreeben. 5UFF., geb.ÜUFF.
Külpe, 5. Kote läge. Paltifcfye ttooellen aue
ber Kevolutione 3 eit. Verlag: 8 . 0d?ott:
laenber. Perlin. 4 UFF., geb. 6 UFF.
llangenfcfyeib t, Paul. JDu bifl mein. Koman.
Verlag: IDr.p.Tangenfdjeibt, Perlin. 5UFF.
UFelnljolb, tVilljelm. Sibonla von Portf, bie
Kloftertyere. Ko man. 3nfel»erlag. 2 Pdnbe.
6 UFF., ln -äalbpergament S UFF., ln perga:
ment|2UFF. ({Der JDidjter berPemfteinijejre.)
Kemlf orv, 2t. jDie Sdnveftem im Kreu 3 .
Petersburger Koman. Verlag: (B. UFüUer,
UFündjen. 4 UFF., geb. 6.60 UFF.
K o f e, Selicitae. Pilber aue ben vier tVdnben.
tlooellen. Verlag: Pong4Co.,Perlin. 4UFF.
8 d> 4 f e r /tVilljelm. £>reiunbbreißlg2tneFboten.
Verlag: (B.UFüUer,UFünd?en. 4UFF.,Fart.6UFF.
Sdjulenburg, tV. v. b. 8 ted>lnelli, ber Ko:
man eines Kavaliere. Verlag: <t. Keißner,
JD ree ben. 6 UFF., geb. 7-60 UFF.
Ctyacferap, tVilllam, UF. $Dae Snobebudj.
Verlag: (B. UFüller, UFüncfcen. 4 . 6 O UFF..
FEolftoi, 2t.«. Pr 3 <if?lungen. Verlag: Kütten
4 Coening. SranFfurt.
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Gok igle
i
Original frorn
PRINCETON UNIVERS1TY
JDramett
Culenberg, Ulrid? Sürft p. tValbecf. £tn
Scfyaufpiel. Verlag: <. Rowohlt, ffeip 3 ig.
2 mt., get>. 3 UIF.
£auptmann, Carl. tlapoleon Bonaparte.
Sdjaufplel in Z Teilen. Verlag: Tallwap,
mündjen. 3e 3tUF., geb. 4 . 6 O UlF.
2lrno i)Oli unb <t>. 3erfd>Fe. BürL Tragi:
Fomible. Verlag: <T. Reißner, JDreeben. 3tTTF.
Sterntjelm,Karl. jDle6<?fe.£inbürgerliches
ffuftfpieL Verlag: p. Tafftrer, Berlin. 51TIF.
Vollmüller, Karl. tVielanb. £in tT!drehen
in 3 2lFten. 3nfelt> erlag. 3.50 mF., geb. 5tHF.
£iteraturgefd)id)te
Tarl£auptmann. £r unb über tbn. heraus;
gegeben non £. Borcherbt. öan@ 8ad>9=
»erlag, münden. 2.50 tHF., geb. 3.50 tHF.
(Sefd)i efete berfd>rpel 3 erlfchenffitera:
tur non JDr. £. 3ennp unb Prof. V. RoffeL
2 Binbe. Verlag: 21. Srancfe, Bern. % IHF.
tneper:Benfep, Heinrich. JDaoJDramaöein:
rid> pon Rleift». Bb. J. Verlag: (Dtto äapFe,
(Bittingen. J2 tHF.
tVulffen, Brld). S^aFefpearee große Ver:
Brecher. p. ffangenfdjeibt, Berlin. 4 tHF.
Biographien Briefwechfcl
Tafanonao 5Den Ftp ür big Feiten, heraus:
gegeben pon JDr. 6. ffanbeberg. pannerlag.
Berlin. $ ttTF., geb. JO tHF.
(Brifar, 8 . 3 . ^artmann, ffutt>er. SBdnbe*
Verlag: gerbet, Sreiburg. (Beb. J3.Ö0 tTIF.
ÄanteBriefe. £erau 0 gegeben pon JDr.S.Pty:
mann. 3nfeloerlag. 3 tHF.
3oljannöeittrid>tner<feSriefe an 2 lnna
2(malia unb (Carl 2luguft pon tVeimar.
^erausgegeben pon 6 . <B. (Brdf. 3 nfelperlag,
*mF., in ^albleber JO tHF.
Pietjfdiee Briefe, ^erauegegeben pon JDr.
R. (Dehler.^ 3nfelperlag. 5 tTTF.
Sd>opent;auere Briefe, ^erauegegeben
pon JDr. m. Braten. 3nfelperlag. 3 tHF.
Bilbenöe Rurtft
Bürger:Ttyor6 tV. 5ran3Üfifd>e Kunf t im
J0*3<dntyunbert. 3 Bdnbe. Verlag: RlinF:
harbt Ä( Biermann. J5 tHF.
Serbtnanb^obler. Von JDr.21.tVeefe. mit
J32tbbilbungen nach unveröffentlichten <t> tU
ginalen. Verlag: 21. Srancfe, Bern. 4 OTF.
melchiorff echter. Von JDr.Sr. Wolter», mit
pielen 2(bbilbungen unb Tafeln. Verlag:
Sran 3 £anfßaengel, münchen. (Beb. J2 mF.
ÜOO monograrnrne unb Signete nach <nt:
würfen erfter Rünßler. Verlag: 2lleranber
Roch, JDarmftabt. (Beb. 5 mF.
p a 3 am e F, (Buftap,ff. (Blaeperlen unb perlen:
arbeiten alter unb neuer 3 *it. mit über JOO
2lbbilbungen. Verlag: 2(ler. Roch, JDarm:
ftabt. ÜmF.
maxReinfyarbt. Von6.3«obfohn. Verlag:
t. Reiß, Berlin. 5 mF.
tVeber, prof. Paul. Runß unb Religion.
Verlag: 8 al 3 er, ^»eilbronn. 2 mF.
tVoermann, prof. R. (Befchichte ber Runft
ln 3 Bänben. mit über J500 2tbbtlbungen.
Verlag: Bibliographifches 3nftltut, ffeip 3 ig.
3«ber Banb in ^albleber J 7 mF. (JDer Schluß:
banb erfcheint 2 tnfang mdr 3 .)
muftB
RicharbStrauß. <ine monographie pon JDr.
m. Steiniger. mit302(bbilbungen. Vertag:
Schußer St ffoeffler, Berlin. 5 mF., geb. 6 mF.
tVeißmann, JDr. 21. Berlin ale muflFftabt
pon J740bie JßJ J. Verlag: Schußer# ff oeff:
ler, Berlin. J2 mF., geb. J4 mF.
Reifen
Srobeniue, ff. 2luf bem tVege nach 2ltlan:
tie. Verlag: Vita, Berlin. J5.50 tHF.
3 acque 9 , tTorbert. ^ci@e Stdbt. iCine Reife
nach Braftlien. Verlag: 8 . Slfdjer, Berlin.
3 mF , geb. 4 mF.
Schultj, Tarl 21 . 8Fl33en pon meiner Reife
um ble tVelt, Verlag: pierfon, JDreeben.
4 mF., geb. 5 tHF.
X)crfd)ieöenc6
B u ch b e 0 S l u g e 0 . Unter mitwirFung Pleler
Sadßeute herau 0 gegeben pon ^oerne 0 .
2Bdnbe. Verlag: (B. 83 elin 0 Fi,tVien. 42 mF.
(Boett^e,3. VO. tüeftiftlic^erJDinan. ffillputt:
auogabe. Verlag: 8 d?mibtiS((Bünttjer, ffelp:
3 ifl. J.50mF.
Sille ©enbungen finb an ben ■5eta«^geber QBaltct RJeitbarbt in ®ad>au ju rieten. iSetanttDortlid) für ben
3nl>alt nnb Jnfetate iß bet 03erleget €tnß ©cbeibing in SJlündjen. — ©ebrueft in bet ^of«25ud)« unb
«©teinbtudetei »on SDietfd) & Srücfnet in TBeimat.
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PRINCETON UNIVERSt
/ln den geneigten 2efer
JDas ndebfte £eft bes Bueberwurms wirb burebaus non §♦ 6* J^bmFe
ansgeftattet werben unb auch einen 2trtiPel aus feiner über
„BuebarebiteFtur" bringen, ber für jeben Bueberfreunb non allergrofls
tem 3txtercfTe fein wirb.
JDie Seiebnung unferes Titelblattes ift bem Buebe Perpetuum mobile non
Sebeerbart entitommen (Perlag lfrnft Kowoblt in Teipjig), bie Seid)?
nungen auf Seite 22 unb 23 bem $weiten Rlep^Tllbum (Perlag non
Tllbert Tangen in PTuncben), Preis 5 IUP. entnommen; bie Seicbnungen
auf Seite J 0 bem PraebtwerFe PTuftP unb PTuftPer in EariPatur unb
Satire (Perlag non (ß. Stalling in <D Ibenburg), Preis 20 PTP., bie Uaris
Patur auf Seite 5 bem Bud) non PTicbel, JDas Teuflifcbe unb (ßrotesFe
in ber Uunft; Piper & To., PTüneben. Preis J.$0 VHP. IDie UariPaturett
non Blir auf Seite 4 unb $, finb 5um erften PTale in ber tPocbenfcbrift
„PTÄrj" nerbffent liebt worben: Perlag non Tllbert Tangen in PT uneben;
bie PTonatsjeiebnung auf Seite 20 ift non Tllfreb Ketbel unb würbe
bem KetbeLBanb ber IDeutfcben Perlagsanftalt entnommen.
GRATIS
JEDEM BÜCHERFREUNDE:
HVPERION-BÜCHER
WEIHNACHT 1910
ILLUSTRIERTER KATALOG
HyPERION-VERLAG HANS VON WEBER
MÜNCHEN 31
*9
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Pertag rott Cfreot». C^ontog tn geizig 1
IDeutfctje £ani>e — beutfdje fcHaler
Von £>r, t. VO. 25re6t
$0 Tafeln, JZ Sarbctibrucfe, 60 Icrtbilber. prele gebunben in HünfUerleinett JO,— tt?F,
€eip 3 iger 3lluftrierte 3eltung: £nblid? bae £u d), bae in ber Kunjtgefdjidjte fetylt;
enblid>bae£ud>, baeauefdjllcßlidj pon bobenfidnbigcr beutfd?er£anbfd?aftdFunft, pon beut:
fd)er Hatur in FünftlerifdjertXHberfpiegelung er 3 dt?lt, 5Clfo ein beutfd?ee, ein paterldnbifcfyee,
ja im beften Sinne ein patriotifdjee £ud?! JDae bilblidje material ift in feiner Äuewaijl be:
3 eid?nenb, in ber ted?nlfd?en tVlebergabe ber Tafeln unb Tertbilber über alles Tob ergaben.
JDte Ttlpert unb t^re tflakt
Pon IDr. if. tP. 23re£>t
J55 2(bbllbungen in jDoppeltonbrucf. prele gebunben 7*50 tTCF,
Mitteilungen bee beutfd):ifterr. ‘Hlpenvereine: JDie 2lnorbnung bee (Hansen ift
Ijicfyfl überftdjtlld), bie Sprache golbFlar unb pon Frdftiger £ilblid?Feit; nirgenbs fd?ldgt ber
Slutor einen lel^rl^aft trocfenen Ton an unb bie warme Sreube an ber Sdjintyeit ber Berg:
lanbfdjaft unb iljrer Fünftlerifdjen (Beftaltung ftrimt von il?m auf ben Tefer über, ber me^r
ale einmal 3 u biefem trefflichen £ud?c greifen wirb, Brebts tXJerF bebeutet woljl bei:
natye einen marFftein in ber alpinen Kunftgefdjldjte unb perbient große Verbreitung,
DIETSCH 6, BRÜCKNER IN WEIMAR
Unsere gut eingerichtete Druckerei ist in der Lage, alle Druckarbeiten
schnell und in einwandfreier Weise auszuführen. Besondere Sorgfalt
verwenden wir auf die eigenartige Gestaltung der Drucksachen und des
Satzbildes. Auf Wunsch stehen Schrift * Proben und Kostenanschläge
gern zu Diensten.
HOF*BUCH» UND »STEINDRUCKEREI
DIETSCH & BRÜCKNER IN WEIMAR
30
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Soeben erftienen:
i
Ütax Setgier:
Dashetöejahr
Cagebud) des €in|tcd(ers
Srofcf). —> In <2>riginalband fllf.5.—
3n die gleite Welt, in der des tterfalTers berühmt gewordener Kontan
„fcas tnoordorf" fpfelt, ful>rt auch diefes neue Werf, das an t>ol?S'
tümli<b?eit der Darstellung und an fröhli<t>cm f>umor alle früheren
Schöpfungen des Dieters überragt, ilnfere deutschen t)olFsbü<b*r
haben im ,$eidefahr* einen wertoollen Zuwachs erhalten. ❖ ❖ ❖ ❖
Verlag £. 6 taactmann in ieipjig
S
■
s
■
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■
■
■
■
■
■
:
:
★ ★
Qetfag »m «nett Sangen, SRfinften
(Eine Söocbenfcfyrift
©fgnmbftoen Wbnt Söngra
Prnmogrbrri
£ubrog ^o«ia*0rnnflnn £>cfje
©njetyeft 50 <Df.
Abonnement
»ierteljäbrlt<b 9H. 6.—
3u betteten bu«b alle 93ucbbant>*
lungcn unt> Me 'Poft
<Ex £ibm
♦
€ntn>ürfe oon guten Münchener
Rünftlern oermittelt und die Der»
oielfältigung in den ©erfchiede»
nen Srucftechnifen übernimmt
Rungdrucfmi
R. <£fi©Id / Münzen
Wittelsbacherplab 3
Reichhaltige Sammlung jur /Inßcht
51
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3wet £egenOenwerFe Karl (ßjellerupe
©er Pilger Hamanita
l£m riegenfcenroman :: 25ud)aueftateung t>on € m i I 0 r l i l
Viertes CaufenO :: (ßebeftet 5,— VHF., in HeinwanO gebunOen 0,50 UtP.
JDett Pilger Kamanita mußte ich nach Oer erften HeFtüre noch oft«
male wieOer $ur ^anO nehmen, manche Partien jweis, Oreimal unO
unO Öfter lefett, JDenn Oies Buch ift ein UunftwerP, 51 t Oem man
gern immer wieOer jurücPFebrt. Prof. UeopolO non SchroOer
jf in Stempel Oer Schönheit unO Oer “HnOacht ift in Oiefer ^Dichtung aufgerichtet;
in ihn einjutreten ift beglücFenO für jeOett, Oen Oie Probleme menfchlichen
JDafehts befchüftigen, Oie hierin SchOnbeit geloft werben. 3.P.TDi0mann
So gehört Oas Buch, Oeffen Sprache wie eOle CTiuftF tont unö Oas
auch in feinem itußern Ourch ifrnil (DrliFs jeichnerifchen SchmucP
unO Oie gatt$e fonftige 2Cusftattung (Benuß bietet, nicht in Oie große
Bücherreihe hinein, fonOern in einen Flehten Schrein für ftch. UnO
freuOiger Oenn je begrüßen wir Karl (ßjellerup ale einen unferer
feinften unO beften JDichter. (Dttomar ifnFing
©as XV db oe*X)ollen6eten
ifitt HegenOenromatt :: <ßeh. 3.50 VHP., in JteinwanO gebuttOen 0.50 IUP.
Karl (Bjellerup h<*t ftch fchon in feinem „Pilger Uamanita" als tief«
finniger (ßeftalter altittOifchen Gebens unO jDenPens gezeigt. ifr ift ein
begeifterter 3unger BuOOhas. TPie Oort im Koman, fo auch hier im
JDrama. 3ch wüßte Peine ^Dichtung Oer neueften Seit, aus Oer
uns ein fo reiner unO warmer Strom religiofer Begeiferung
entgegenraufchte. £>a ift nichts mehr non philologifcfcantiquarifcher
Betrachtung übrig geblieben, fo peinlich treu auch Oas inOifche Heben
$u BuOOhas Seit gefchilOert wirO. 2Da ift alles innerlich nach* unO mit*
gefühlt, OurchgePümpft unO erlebt. Hamburger gremOenblatt
Verlag Port Kutten &£oentng tu SranBfurt <*♦ KT*
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iPRINCETON UNIVERSH
^erBücberuntrm
^tnetTtonatöfct)nftfücBüct)crfreunöc
■viiiiiiiiffiiiffiiiiiir«
tnärsfyeft 1911
Perlag ^eeBöc^erwurmeJDac^au beitTTim^en
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Bucfjarctjiteftur
in o 11 o: £>ie2lrd?tte!tur fing wiejet>e6d>reibfunfl an: fte war 3 uerft 2llpl;at>ett?.tnan (teilte elnenStein auf:
xtift t;in,unt> bae war ein Bud)ftabe,unl> feber Bu#ftabe war eine Hieroglyphe,unb auf ieber Hieroglyphe
ruhte eine (Sebanf engruppe,wie baß Kapitdl auf ber Sdule. Victor Hugo,Hotre JDame in parle,Brfter Banb.
3 uftanb unbKritif beutfehe Buchgeiverbe ift nach langem JDornröschenfchlaf 51 t neuem Leben er«
wacht.tOas de Anregung ausifnglanb berüberFamift, 3 uerftnacbgeabmt,nunvolFs=
eigenen Schöpfungen gewichen.JDas wäre an ftch erfreulich als ein Seiten vorhanbener
Pünftlerifcher R.raft,weitn leider nicht auch ernfte BebenPen die greube trüben würben.
JDie beutfehe gabulierPunft, bie Luft am ifrjäblenben, £>arfteflenben, bie feit ber Seit
ber frühsten ^oljfcbttittmeifter über Beham unb £>ürer, über (LbobowiecEi,Bleuel
uttb Lubwig Richter bie auf unfere Lage bie heimifche Bücherprobuftion mit einem
verfcbwenberifchen Schaft bilbli<hen SchmucPes befchenPt hat,ift je länger je mehr,ihr
jum Berhängnis geworben,
ifrftaunlich unb betvunberungswürbig ift im 2lugenblicP gewiß bie gülle glänsenben
Lalents,bie in ber Purjen Spanne eines 3ahrfünfts an bie (Oberfläche bes buchPüitftles
rifchen Gebens geftiegen ift. lf.R.tBeiß’ hol$f<hnittverwanbte BignettenFunft, bie im
Berein mit Präftigen graPturen ben BüchercharaPter bes 1 8.3<*hrhunbert8 refleFtiert
unb wieber bas 2lugenmerF auf biefe vorleftte ifpoche echter BuchPultur lenPt,TPalfers
rabierte Paprijiöfe £ infälle, mit benen er in Anlehnung an ben Ruffen Sornoff bie
( 0 ra 5 ie besRoPoPo im Buch wieber aufleben läßfttPölffles beliPate SchraffterFunjl
unb raumbafte BilbFompofition,bie an LhobowiecPis ftilftrengeRupfer erinnert,tBalo
von tHays geftaltem unb bewegungsreiche 3 mprefftonen mit benen er an JDores unb
tttenjeleLrabition anPnüpft,preetorius’geiftreicheSilhouetten,feine unb ber Simplis
$iffimu 8 leuteglän$enbeUarriPaturPunftunbenblid)Slevogt 8 phantaftifcheB!ärchens
träume, bie ber Lithographie im Buche eine neue Epoche eröffnen, fie alle bilben bie
beutfehe Laientsgegenprobe gegen etwa ben Ceti ber englifchett BuchPunfftber iHuftra«
tiver Hatur ift unb in Bearbsley feinen Plafft'fchen 2 lusbrucP fanb,wenn man ben (Bes
nannten nur ganj allgemein jum Bergleid) nehmen barf.
JDiefe talentprobe ift bebeutungsvoll genug ale ein Seichen bafür, baß bei uns ba 8
Pünftlerifd)e ifrbe, an bas große Hamen gePnüpft finb, ale lebenbige Lrabition fort*
wirPt.tBir möchten ben Reichtum ber bamit über unfer Buchgewerbe ausgebreitet ift,
nicht mißen unb fehen mit ifntsücPen unb voller !frwarmitg,wie immerwährenb neue
Begabungen aus bem SDunPel hervor tauchen; jeboeb, unb hier Pommt bas 21 ber, all
biefe fcbmücP enben,illuftrierenben,bas Buch begleitenbenBünfte,fte verhaltenfich $um
Buche felbft wie bie (Bemälbe in unfern TPobnungen jur 2lr<hiteFtur bes ^aufes.Sie
fchmücPen wobbfie verbreiten BehaglichPeit um uns,wir möchten fie nid)t entbehren,
aber fie Pönnen überttTängel in bergügung bes Baues nicht forttäufchen.JDas Pann auch
bas befte ttlaterial nicht, ifchtes Büttenpapier, ein gefälliger für 2luge unb £anb ans
genehmer jfinbanb aus Leber ober Pergament, eine ebelgeformte type, all bas hilft
fo wenig wie beim Hausbau Poftbarer Blarmor unb Spiegelfcheiben barüber hinweg,
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baß bas BTauerwerF unb bie Bebachung,alfo beim Buch ©ag,£>ru<f unb Bnchbinbers 3uftan& un&Krim
arbeit fchlecht gefugt finb.
Unb bies ift ber PunFt bei bem bie vorbilblidje Arbeit ber ifngUnber noch nidjt in
JDeutfchlanb eine vollgültige (Begenleiftung gefunben hat.patriotifche Begeiferung
müchte ja auf allen (Gebieten gerne bas JDeutfdjtum an ber ©pige wiffcn unb fucht bie
tHeinung ju verbreiten, baß auch unfere Heiftungen im mobernen Buchgewerbe bie
englifchen bereits überholt bitten. “Huf bas Wollen unb Vermögen mag es jutreffett,
mehr Calent,mebr Pbantafie,mebr lfrfinbungsFraft in besag auf neue typograpbifche
Sormen ift wohl bei uns vorbanben,aber am Können mangelt es nod) recht erheblich,
an banbtverFlicb guten Heiftungen unb am t)erflehen unb Bewerten folcber (Dualis
tüten feitens bes PubliFums. JDaju gebürt eben bo<b eine Ältere Kultur, als bie unfere.
j£in allgemeines Kulturniveau lüßt ftch im Haufe von io 3<thten unb felbft burcb bie
anftrengenbfte Arbeit einiger weniger Künftler nicht fcha jfen.ifin folches Kultur niveau
muß burch ifrsiehung nid)t einseiner (ßefeUfcbaftsfcbicbten,fonbern bes gattsenBolFes
erft geebnet werben.
JDaß bie englifchen JDrucFe ber SDoves Press, trog ihrer abfoluten Uachabmung einer »eignet unt>*ufeab
altvenetianifd)en Cppe,rein als FunfthanbwerFliche ©thopfungen auf biefem (ßebiet
bas ttluftergültigfte finb, was unfere Seit aufweifen Fattn,barüber ift wohl in S«th 5
Freifen Fein Sweifel.Sie finb es nicht,weil fte auf eblem Büttenpapier gebriuft ober in
ed)tes Pergament gebunben finb, bemt auf Büttenpapier gebrucft unb in Pergament
gcbunben werben heute viele Bücber,bie barum noch Feinen Anfpruch auf buchFünftle*
rifche ftluftergültigFeit erheben Fomten.©ie finb es burcb ben vor$üglichen Bau bes
@ages,bie Funftvolle Ausgeglichenheit ber tppographifchen Arbeit, bie maßvolle Per*
teilung ber 0d)riftflüchen im Kaum, bas gute Berbültnis ber ©chriftmaffen su ben
Uberfcbriften unb ben Breiten ber Papierrünber, burch bie wohlburchbachte Kaum«
bispofition bes (Befamtiertes von ber erften bis $ur lebten ©eite.JDie überlegene (Beiftigs
Feit ift es,bie ftch bie vorsüglicbften^anbwerfsleiftungen unterorbnet unb biefe bamit
SU reinen KunfhverFen abelt.JDie Anfchauungen, bie fcboit tttorris für ben ©til ber
Buch Fünft formulierte,finb in biefen WerFen sur legten Konfequens geführt.
Wer aber glaubt, baß es fich babei nur um einige wirFlichFeitsfrembeBerfuche unb um
Htebhabereien weniger Snobs hanbelt,ift,auf englifchen Bobeit verfegt,überrafcht von
ber großen Ansahl von WerFen,bie aus biefen ©tilforberungenihre jfntftehung herleis
ten.AbgefehenvonberKiefenarbeitWiUiamttTorris’,von feinengroßenprunFwerFen,
wie beifpielsweife bem <£h«ucer,ift es erftaunlich, welche Sülle gut gebrucFter Bücher
in ben legten3abren entftanben ift.UebenberJDovessPress,bieVnorris’St*eunbWals
Fer unb CobbensSanberfott leiten,ift es bie Afhenbene*Press,auf ber frtr.^ombp eben?
falls mit einer hiftorifchenbeutfchsitalienifchenCppe brucFt,bie ber Schrift von ©weyn*
heim unbPannarg nachgebilbet ift. Proctor unternahm es,griechifche JDrucCe in gleich
vortrefflich erWeifehersuftelleitunb unter berBeeinßuffungvonKicFettsentftanben auf
berPalesPressfchüneWerFe,wietttiltons(f5ebichteunb Apulejus’AmoruttbPfpcheim
lateinifchenUrtert.nochsuerwühnenfinbbieifragnysPress,biejffTer^oufePressufw.
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eifpieiun& 2 iuf 0 ftt>etPa 8 Finnen wir inJDeutfcblanb 6ent gegenübcrftellend XTocb an Feiner Stelle ift ee
bei uns fo jielbewußt bem Hiterarifcben wie ^anbwerFlicbsFünftlerifcben nach, unters
nommen worben, BucbwerFe $u f«baffen, bie wieber e«bte Werte barftellett unbniebt
nur eine Seitlaune befriebigen.Wer bdebte im JDeutfcblanb ber humaniftifcbetiBilbung
baran,lateinif<be unb grieebifebe Ulafft'Ferauegaben als brucFFünftlerif<be WerFe ju
vertreibend Unb wer büchte baran,ße $u Faufen ober nur $u wünfebend Unfere (Bes
lehrten wobl FaumJDao (Bewanb,in bem beute bei uns wi(Tenf«baftli«be Ausgaben ers
fcbeineit,lüßt nicht vermuten,baß (Belehr famFeit unb Runft auf befonbers freunbf«bafts
liebem Süße ftünben.
J08 muß alfo bo«b wohl $ugegeben werben, baß wir auf biefem anberen (Bebiete ber
BucbFunft nicht nur bie I0nglünber ni«bt übertroßen,fonbent no«b Faum angefangen
haben, von ihnen 51 t lernen.
108 Fann barum nur Verwirrung ftiften,wenn angeßebts einiger bübfcb illuftrierter
Bücher, bereit Verleger e 8 auch an gutem Papier unb febönen griffigen !0inbünben nicht
fehlen ließen, bie RritiF unb Sncbwelt in ^ubelgefcbrei barüber ausbriebt, baß wir e 8
fo herrlich weit gebracht.
108 ift boeb wohl Fein Sweifel,baß aneinanber gemeffett,ber tppograpbifcbett Seite ber
BucbFunft bie primäre Stellung gegenüber ber illuftrativen gebührt, bie eine gleich
feFunbüre Rolle fpielt, wie bie WobnungsFunft gegenüber ber 2 lrcbiteFtur.
Wir erleben ja in ber BauFunft heute bie analoge i0rfcbeinung,baß man, ermuntert
bureb ben i0rfolg einiger Kaum« unb UTobelFünftler,fcbon glaubt,ftcb in einer ar«i)iteFs
tonif«ben (Blanjepocbe 311 beftnben,wübrenb in WirFlicbFeit erft einige wenige Saus
Fünftier bamit beginnen, alte Stilgefeße ber SlrcbiteFtur Flar$ulegen unb neue 5 U
formulieren.
ueifungunt>voU 3 ug £0 gilt nun, mit SühigFeit biefe Arbeit weiter 5 U verfolgen, um 3 um guten Sauen, wie
jum guten Such 5 u Fommen.
Wie man $um “ilrcbiteFtursUnterricbt anfange einfache Aufgaben tvühlßerft ein fcblicbs
te 8 - 6 au 8 mit glattem JDacb heranholt,um am fcbmucE lofen Seifpiel 5 U $eigett,wie in
ber gefebloßenen tTtauerflücbe Senfter unb Cürett ibrenrecbtenpiaß angewiefen erhals
ten,wie jebes notige (Blieb feine arcbiteFtonifcbe SunFtion au 8 Übt,unb wie man bann
weiter gebt,um an bebeutenberenSauten ba 8 (Befeßmüßige geometrifcber(Blieberung
unb bie ftnnbilblicbe Betonung ftatifeber Krüfte in ber 2 lusbilbung einjelner Bauteile
3 u 5 eigen,fo ift es glei«bfall 8 notig,an fcblicbten 5Dru<faufgaben ben Seßer $u fcbulen.
JDenn bie Fünftlerifcbe Spülung ber Seßeriftbie erftenotwenbigeAufgabeunferer Seit.
WelcheUntugenben heißt es ba au 83 urotten,wievielVnißverftünbniffenvor$ubeugen,
wieviel alte Wahrheiten 5 ur (Beltung 5 U bringen!
Suerft bie einfache tTCaurerarbeit! 108 gilt Stein um Stein,b.b.Bucbftaben um Buchs
ftaben feft aneinanber $u fügen,bamit bie Seilen bem 2luge als gefebloßene Retten ers
fcbehten.IDas hdßlidjc Sperren, auch bas I0infügen fetter Schriften ift $u vernteiben,
ftatt beßen bie Wusjeicbnung eittjelner Worte bureb eine aitbere Scbrift,eine Rurftve,
eine Scbwabacber ober bei Antiqua bureb Verfalfaß $u erreicben.JDas alles verlangt
4
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Sondern da fagt er gleich: „Mir if? naher das Knie wie das Schienbein! Schatten die trefflichen Schafe der gaßlichgefinnten Kreonden:
Hab' ich nur felber etwasl Den Dichter, ihn fegnen die Göttcrl Aber die Freude daran i|? hin, da das liebliche Leben
reifun0unt>t>oU3Ufl fdjott ein weiteres Römten,bie Befähigung für Öen redeten <Prt auch öie rechten Cypen
ju wählen. £>«ß im fortlaufenben S«ö öie ttteöi<!foal$iffern Öen Ziffern mit gleicher
$öbe uorjnjiehen finö, baß gewiffe £y pen «nt j£ nöe eines TPortes weniger leeren Kaum
hinter fich »erlangen als «nbere,b«s alles finö i£rFemttniße,bie erft öemjentgen aufs
bömmern,ber ftd) eingehettö mit öem Schreiben »on Fünftlerifcher Schrift befaßt bat.
JDiefeScbreibübungen finö befonöers in let$ter 3 eitin 2 lufnabntegeFommenunbb«ben
Ihrerfeits »iel $ur Hebung öes allgemeinen (Befchmarfsnweaus beigetragen.
3 n ttHen hat £arifd),in Honbon 3 obnftoit einen fyftematbtfcbenSchreibunterricbt ors
ganiftert.JDie preußifche Regierung lößt feit 3«bren an öer Runftgewerbefchule 511
JDüßelborf SchriftFurfe für Hehrer an Runftgewerbe; unö gortbilöungsfchulen ab?
halten,um fo »orerft wenigftens öieifrjieher öes Fünftlerifcbertnacbwuchfes für öiefe
■Rulturaufgabe 511 gewintten.ifs mußte öarin aber noch weiter gegangen werben.JDie
^anöwerFsFammern follten überall SchriftFurfe fürSeger unö JDrucFereiinhaber eins
richten unö an benSeichenlebrerfeminaren follteöer Fünftlerifche Schreibunterricht mit
in öas Programm aufgenommen weröert,um öaöurch aUmühlich in Öen Unterricht öer
höheren Sd)ulen bis hinunter jur BolFsfcbule öurch$uöringett.XTur mittels öer Ubs
ungen im Schreiben unter öer rechten Leitung ift es möglid),beim Schüler öas Per*
ftünönis für gute frtaße unö Berbültttiße auch innerhalb einer gefegten Schrift ju
werfen unö ihn allmählich felbft jum Unterfcheiöen guter unö fd)led)ter£ypenformen
3U befühigen.tt>ie nötig öas ift,Fann man ftd) öaran Flar m«chen,b«ß heute öer weit«
aus größte Pro3entf«t$ unfererSchriftgießereiprobuFtion aus formalminöerwertigen
Schriften beftebt unö hoch nur beftehen F«mt,weil fid) öafür bei urteilslofen Rüufern
ein Slbfatjgebiet ftnöet.ifs gilt öarunt aud) öas publiFunt 3ur Ablehnung fd)lechter
Sd)riften bei feinen Beftellungen 3U er$iehen. 2 Daher öie Sorberung öes H«iemtnter=
richts.Unö fchließlich ift es nötig,bieRünftlerfelbft»onibrer fröhlichen UnbeFümmerts
heit um ty pograpbifche JDinge ab$ubringen,»on öiefer falfcb angebrad)ten,»erhüngniss
»ollen (ßleichgülrtgFeit.öie man mit„£)ilett«ntismus // nicht $u fcharf be$eichnet.tPid)s
tiger als einige 3 Uuftrationen,etwa 8 Buchfchnturf in einJDrurfwerF ein$uftreuen,ift es
für benRünftler ftd) mit öer gutenIDispofttiott öes Certes$ubef«jTen.£>enn wenn fchon
öerSeßer 31t einer geregelteit2(u8Übungfeines^anöwerFs3uer$iehenift,fo wirb er wohl
in Öen meiftettSüllen hilflos fein,wo öer£ert eine fchwierigere (Gruppierung»erlangt,
ufbiicf un{> 2 tu 6 bii£fx^ichtUlaurermeifter bauten öie großen^lrchiteFturwunber »ergangener(ßefchlechter,
auch nid)t öie UTaler,öie fte mitgresFen fchmürften,fonöern überlegene pianer,öie ihre
yanöwerFsmittel Fennenö,fte rid)tig an3ttwenöen unö jeöem UTitarbeiter feinen Plag
«n3uweifett wußten. 2 lber auch mattd) großer totaler öer 3 eit,wiebeifpielswetfeR«ß«el,
wußte öie 2 Cnfriffe feiner palaftbauten ebenfo logifd) 3U Foit3ipieren, wie er feine ( 5 e=
ntülöe mit ftarFem Raumgefühl auf3ubauen »erftanö.
tPir wißen »on Öen tUttnöen»er Fett berBud)önirferFunft,baß fte nicht aus banbwerF*
lidter ifnge erftanöen,fottöern baß ihre Schöpfer »ielfeitig gebilöete totenfeben waren,
öie ihre £erte felber wißenfcbaftlicb behanöelten unö mit Öen (Großen ihrer 5dt nuf
»ertrautem Süße lebten.
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PRINCETON UNIVERS1TY
JDiettTünner,bie inifnglanb ftcb biePflege berBucbFunft angelegen fein laffctvgcborenK&tfM“* unt)2tu
hen heften (Befellfcbaftsfcbicbten an.^offen wir,ba0 bei uns hie tttabnung auf frucbt;
baren Boben füllt,bie »an he Pelbe beim tPerPbunbtag 1909 in granFfurt ausfpracb,
fo ba$ ftcb ©ohne unferer belferen 0 t<$nbe nicht mehr febenen, bas Bucbbinhen, 0 ef$en
ober ein anberesKunftbanbwerF ju ergreifen, wie fie bis beute irgenh ein 0 tubium ftcb
jum Lebensberuf wüblten.Um biefenSuftanb an$ubabtten,mu0 aber noch immer t»ie=
her harauf bingewiefen werben,welcbe Wioglicb Feiten für hie geiftige Betätigung bes
fcbopferifcben Ulenfcben im ^anbwerP »erborgen liegen.
(ßilt es hoch nicht nur,alte £5 tilge fege wieber jurücP ju gewinttcn,fonbern atnb mit hen
hurcb hie neuen ^erftellungsmoglicbPeitcn gebotenen tlTitteln unh,mebr nocb,für bas
»erünberte gormempftnben unferer 2>cit,hie »erünberten ‘2lu8hrucFömittel,neue 0tils
gefetje ju fcbajfen.ifs t»irh ftcb haitn erft harum battheln,über hie bloß fraktionelle
Kunft her £nglänber hinaus ju neuen Bahnen unh Stelen $u gelangende neithrucCe
im altertümlichen (ßewanbe »om Anfang bes 20.3<*brbunberts werben ftcb bann frei*
lieb ausnebmenwiereftaurierte'BurgettunbUircben.UnbbieJDrucFemitauslänbifcben
Cypen unh auf fremhartigem Papier werhen innerhalb her heutfeben Bücberfcbau
grotesP erfcbeinen,wie maurifebe ttlinarets unh ebinefifebe Pa»iUons in her ernften
heutfeben Lanbfcbaft.
JDie grage,ob Antiqua ober graFtur,Fhnnte hier eingeworfen werben.“über fte ift Feine
funbamentale,wie es manchem [hett 2lnfcbein bat,fonbern wirb immer mehr ober minher
hurcb hie tertlicbe Aufgabe behingt werhen.
0inb erft hiefe ifrPenntniffe einmal Mgemeingut geworben unh ftebt hie neue tfrcbi*
teFtur hee Buches unverrücF bar feftge$eicbnet,bamt mag man haran gebenden wobl*
gerichteten Battsu fcbmücfen. ifin fcblicbtcs TPerP mag allein hurcb henTPobllaut feiner
Perbültniffe ju une rebendrPrunP besfftaterials foll bervorragenbe £ rfebeinungen
au 6 $eid)nen,Foftlicbe 8 Papierhae 3 nnerefüllen,Pergantent, 0 afftanunhifcraffe»oUer
gülhener Sierate hie Sluftenwünbe »erFletben,beren 3 nttenflücben mit Buntpapieren
austapejiert finh.
tPelcbe BilbwerPe für hie innere ftusftattung'beftimmt ftnb,ob nur her art»erwanbtc
£ol$fcbnitt gehulhet werhen barf,ober ob auch Kupferfticb unh Lithographie mit eins
bejogen werhen follen,bas ift eine £>oPtorfrage,bie wohl nie etttfebieben werhen wirb.
JDiefe JDinge unterliegen hen 0 cbwanPungen her ittobe.
Hoch finh wir nicht fo weit.JDen wenigen Perfucbeit gegenüber,hie ftcb mit hen gragen»ef^<tt ’ u »9
eines typograpbifeben 0 til 8 befa(fen,berrfcbt int PubliFum ( 5 leicbgültigFeit,iu hen
Ureifen her Kenner unh her UritiP (BebüfftgFeit.'Äftbeten Pottnen es nicht ertragenen
hen JDingen ha8 TPerben unh Keifen her Arbeit 51t erblicFen. 0 ie wollen fte in irgenh
einer gorm mühelos unh fertig »or ftcb febett.
2lber hietPerFe hes0tils gelingen jumeift niebteiner einigen (! 5 eneration. 0 ie werben
nicht vom einjelnemfonbernvomCßefamtwiUen eines ganjenPolPsbeftimmtunbragen
als gewaltige gragntente,als Kiefenbauten febon in has ttücbfte (ßefcblecbt binein,»on
ihm ihre Pollenhung beifebenb.
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g.*}.£bmcFe,£>ü(felborf
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i'
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PR1NCETON UNIVERSITY
2lriftoph<mes,2Die X)6gel
i£ine Kom66ie in i>eutfd)c Keime gebracht t?on ÜDr,(Dtt>lglaß,
nd?0,3ena,191oJDcr X)erfucb bes ^Dr.CDwlglaß^lriftopbanes in <&an$ 0 ad)ftfche Knittelverfe 31t Aber;
tragen, überjeugt nicht gan$.piautuslüßt ficb in 0ad)ftfche tttmofph^re überfetjen,
bei tfriftopbanes ift e8 bebenPlicb.jDer Uberfetjer erinnert felber baran,baß bas Unters
nehmen manchen anmuten würbe,als verfuebe jemanb,Uio$art auf ber 3iebb<trmos
niPa ju fpielen.JDabei febeint mir jeboeb ber Knittelvers Peineswegs ein prin5ipiell
ungeeignetes T>ersmaß $u fein; nur müßte matt bie t>ersfpracbe nicht in ber berben
Utanier bes ^ans 0 ad)S,fottbem in ber feineren ber (ßoetbifeben Syrern beb^nbeln.
0o ließe fid) ein ttriftopbmtes im Knittelvers benPen,bei bem JDuft unb 0cbmel$ bes
Originals nicht verloren ginge,wie es bei ber vorliegenben,viel ju grobfchlüchtig unb
plump geratenen Übertragung, leiber u ber §all ift, £)r,$einricb0cbnabel
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nieQfdKS Briefe
An Sreiberrtt wort Gersborff
JDaß wir nun und) Aber Uicßarb Wagner einig ftnb,ift mir ein überaus fchätjenssSafei/ii.tndrs 187
werter Beweis unferes SufammengebärensJDenn es ift nicht leicht unb erforbert einen
tüchtigen Utannesmut,um hier nid)t bei bem fürchterlichen Gefchrei irresuwerben.
Auch trifft man mitunter febr wacFere unb intelligente Heute in ber Gegenpartei.
Schopenhauer muß uns über biefen UonfliFt tbeoretifd) binwegbeben: wie es Wag*
ner praFtifch,als Uünftler tut.3weicrlei halte ich mir immer vor: ber unglaubliche
ifrnft unb bie beutfehe Vertiefung in ber WeltsunbUunftanfchauung Wagners,wie
fte aus jebem Ion quillt,ift ben meiften Utenfchen unfrer „ 3 et$t$e\t"e\n GreueUvie
Schopenhauers 2 lfPefiS unb Verneinung bes Willens.Unfern„ 3 uben",unb 5 Du weißt,
wie weit ber Begriff rcicht,ift vornehmlich verhaßt bie ibealiftifebe Art Wagners,in
ber er mit Schiller am ftärFften verwanbt ift: bies glühenbe ho<hhrr$ige Rümpfen,
auf baß ber „.lag ber i£bien" enblicb Fomme, Fürs, bas &itterliche,was unferm ples
bcjifcb politifdjen lageslärm möglich ft wiberftrebenb ift.
An Sreiherm von Seyblit;
Geftem Farn, von Wagner gefanbt,ber„Parftfal"in mein ^aus.ifinbrucF bes erften »afei^anuar 18
Hefens: mehrHif$t alsWagner,Geift ber Gegenreformation; mir,ber ich 5« fehr an
bas Griechifche,menfcblicb Allgemeine gewohnt bin, ift alles 51t cbriftlicb seitlich bes
fcbränFt; lauter phantaftifchePfychologie; Fein Sleifch unb viel $uviel Blut (naments
lid) beim Abenbmahl geht es mir $u vollblütig her); bann mag id) hyfterifchegrauens
Shnrner nid)t; vieles,was für bas innere Auge erträglich ift,wirb bei ber Aufführung
Faum aussubalten fein: benFen Sie ftch unfere Sd)aufpieler betenb,sitternb unb mit
versücEten - 5 älfen.Auch bas innere ber Gralsburg Fattn auf ber Bühne nid)t wirs
Fungsvoll fein,ebenfowenig ber verwunbete Sd)wan.AUe biefe fchönenifrftnbungen
gehören ins i£posunb,wie gefagt,fürs innere Auge.JDie Sprad)e Flingt wie eineUbers
fetjurtg aus einer fremben Jtmge.Aber bie Situationen unb ihre Aufeinanberfolge,
ift bas nicht von ber hochftenPoefte^ 3 ft ** nicht eine leftte^erausforberungberVluftF^
An bie Schwefter
Hur wenige Seilen, meine geliebte Scbwefter,um 5 Dir für JDeine guten Worte über<Benua,3.5et>ruan
Wagner unb Bayreuth sw banFen.Gewiß,es finb bie fchonften läge meines Hebens
gewefen,bie id) mit ihm inlribfchen unb burch ihn in Bayreuth (i872,nicht 1876)
verlebt habe.Aber bie allmächtige Gewalt unfrer Aufgaben trieb uns auseinanber,
unb jeßt Fbnnen ivir nid)t mehr $ueinanber,ivir ftnb uns s« fremb geworben.
3 <h bin bamals,als ich Wagner fanb,unbefchreiblich glücFlid) gewefen! 3 <h hätte fo
lange nad) bem VTenfchen gefud)t,ber hoher war als ich unb ber mich wirFlid) überfah.
3 n Wagner glaubte id),ihn gefunben $u haben.ifs war ein 3 rrtum. 3 eßt barf id) mich
nid)t einmal mehr mit ihm vergleichen / id) gehöre einem anbemUang an.3m übrigen
habe id) meine Wagner s Schwärmerei teuer bcsahlen müffen. ^at mir biefe itervens
$errüttenbe UTuft'F nicht meine Gefunbheit verborbett^ Unb bie jfnttäufchung unb ber
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*
Tlbfchieb non Wagner/war bas nicht lebensgefährlich f£abe ich nicht faft fedjs 3 ahre
gebraucbt,nm mich nott biefent Schmerj 511 erholend Hein,Bayreuth ift für mid) uns
moglid)! i£s war nur ein Sd)erj, was icb neulich fchrieb. Tiber 5 Du mußt jebenfaüs nach
Bayreuth gehen. £e ift mir non großem Wert, treulich JDein Bruber.
if ineTluswahl nonHietjfcbesBriefen i ft foeben im 3 nfelnerlag in Heip$ig jumpreife non
3.00 erfcbienen.Wir bringen hier jwei Bruch ftücPe non Briefen unb einen Furjeti Brief
an feine Scbweßer,bie $ufammen ben Wanbel feine Bejahungen $u Wagner $ eigen.
23tid)er als BotiftrmationegefdjenPe
ifrfreulicberweife Pomnten immer weitere Breife ju ber ifinftcb t, baß Bücher bie benFs
bar geeignetften BonftrmationsgefchenFe ftnb.ifs ift natürlich unmöglich, eine auch
nur annühernb nollftdnbige Hifte ber Bücher 511 geben,bie ftch für biefen 5wecf eignen.
Wir bringen barum nur eine Fleine Tluswahl neuerer ober gans befonbers wert?
notier WerFe.
3 Die ifnangelien. PTonumentalausgabe in Pergament. Perlag £ugen JDiebericbs in
3 ena,20 VTCarP/JDie ^eiligen Schriften bes Titten unb Heuen Buttbes.Perlag (Beorg
tltüUer in fttüncben,in ^albleber 30 fttarP / JDie JDürersBibel in Cafchenformat,Bb. 1:
£>as Heue £eftament,in (Banjleber geb.5.50 VTtarF,Bb.2: (Die Pfalmen,®alonto,^iob,
JDas^oheHieb,in<Batt3leber geb.3.75 PTarF/JDie Bergprebigt 3 *fu (Lhrifti.Plonus
mentalausgabe. 9 £enienWerlag in Heip5ig,io WiarP/Huthers Briefe.Tluswahl in 2
Bünben. 3 nfelWerlag,in Heber 16 VTEarF / JDie (Bleichniffe 3 «fu mit 72 Bilbern non
£ .Burnanb.Perlag für PolFsFunft in Stuttgart, 15 tttarP / lieber Paul (Berbarbts
unb nom WanbsbecFer Boten,mit Bilbertt non Bubolf Sd)äfer,Perlag non(B.Scbloßs
mann in £amburg,jeber Banb 5 PTarF/gür jeben jungen ttlenfcben mit Perftänbnis
für bilbenbe Bunft fmb bie„BlafftFer ber Bamft in (Befamtausgaben"außerorbents
lieh geeignet. Per lag ber JDeutfcheit Perlagsanftalt in Stutrgart,bie Preife bewegen
fid) jwifchett 6 unb 15 tttarF/Keifen jungen Heuten wirb £.<£.(Cbamberlains bes
rühmtes WerF„JDte (Brunblagen bes i9.3ahrbunberts"helfen bie (Brunblage einer
chriftlid)sgermanifd)en Weltanfchauung $u legen.^n bemfelben Sinne ftnb bie nach*
folgenben WerFe non unnergänglicher Bebeutung: Siebtes Beben an bie beutfebe
Hation.ifinhomsPerlag inPtünchen,in (Bansleber 3.75 ttiarF/BismarcfsBebett in
ihren nerfd)iebenen Tlusgaben / eine fehr guteTluswähl in jweiBünben erfd)ien unter
bem Cttel„Set}en wir JDeutfchlanb in ben Sattel" unb „Tim Steuer bes Beiches",
jeber Banb in (Battjleber 3.75 VHarP/fowie BismarcFs Briefe unb„(BebanFen unb
i£rittnerungen". 3 um Schluß weifen wir noch auf 5tneierlei hin: Tluf bieniel ju wenig
beachteten Bücher non Johannes Ptülter unb auf bie wunbernollen Tlusgaben uns
ferer Blafft'Per,bie im CempelsPerlag erfchienett ftttb.
IO
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Charles be (£ofter,Sldmtfcbe £egenbcn.
ÜDeutfcb oon ttlarie iLampittfl unt> ^rieörtcb von ^ppeln^romforpeFn
Heben feinem großen *}auptwerF„£yUUlenfpiegel" I?nt be<£ofter mir noch eine Reibe £.£>ie&erid>e3e»a.j
non Honellen gefcbrieben,bie„gldmifcben £egcnben"(i858),bie ben,,Ulettfpiegel''3 c M w -& ltel ^ ot ^
prdlubieren,inebefonbere bie Honelle„0metfe her 0cbmieb",wo bereite ber 8* n 5*^mcfe ,0nS ^
3 ngrimm bee belgifcben t>olFemannee gegen bie fpattifcbe grembberrfcbaft auflobert,
unb bie„ 23 rabanter i£r5<üblungen"(i86i),bie mebr (Eielegenbeitearbeit waren. Bie
finb beebalb in ber uorltegenben Derbeutfcbung bie auf jwebbie ftcb nacb gorm unb
3 nbalt ben„gl<ümifcben £egenben"uon felbft angliebern,unberücEftcbtigt geblieben,
wdbrenb biefereftloenerbeutfcbtftnb.iDiefefcblicbten£egenbenfinbinibrer Artebenfo
auegerunbet unb fertig,ja in ibrer Knappheit gefcbloffener ale bie grofk,tne Unenb?
liebe ftcb ergiegenbe ^Dichtung vonttlenfpiegele beroifcbeit,luftigen unb ruhmreichen
Abenteuern imHattbeglanbern unb anbernorte.Bie jeigett bie gleiche vertiefteUemtt?
nie bee biftorifeben UTilieue,bae gleiche intime ifrfaffen bee moralifeben iDunftFreifee
ber gefcbilberten 3 eitauef<bnitte; unb wenn fte allein bem ^Dichter auch Feinen bleiben?
ben XTacbrubm gefiebert bitten,wie fein £auptwerF,fo befitjen fte boeb ale Fleine Ka?
binettftucFe aue feiner £anb ihren TPert unb Fonnen unfer 3 «tereffe beanfprueben.
griebrid) non <Dppeln?BroniFoweFi
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(öoethes Srauenbtenft
3 <b Pomme »on bem masFenreicben ifrwinKeiner intDaßermamts jüngftemKoman,
non bem moberneu gelben, 6er bei feiner (Bourmanbife üftbetifcber (Benüße, feiner
überlegenen 0 Pepfts unb feiner fFrupellofen 0elbftficberbeit niemale jung tx>ar,unb
gebe sunt ewig jungen (Boethe,in bem bas (Befühl gegen ben Verftanb rebelliert.if r«
winKeiner bringt feinertHrginia einPerlenhalsbanb auf,bae^unberttaufenbe Poftet,
unb als fie es ibm jurücP bringt,$erftampft er t*or tVut unb öcbmerj basRleittob mit
ben Süßen.Unb tVerther fcbreibt feiner Hotte: „JDiefe blaßrote 0 cbleife,bie SDu am
Büfett h«tteft,als icb JDicb jum erßen UTale fattb,biefe 0 cbleife foll mit mir begraben
werben;an meinem (Beburtstag fcbenPteft $Du mir fie!"
JDie felige tt>er tber weit, auf ber man ficb inRlopftocP fanb,iß uns »erloren.JDie Stowen
regierten bamals;unb weibliche if pochen ft'ttb immer groß gewefen.TDatteau war in
JDeutfcblanb $u ChobowiecPi geworben unb bas KoPoPo 5U einem Kultus ber fcbonen
0 eelen.(Lrog biefer Verbünnung blieb ber Iran? noch beraufcbenb genug.if 8 war eine
rechte Seit ber Interieurs unb bes 3 nnenlebens,ber gesteigerten feelifeben t £inbrücPe
unb ber $arten KeijbarFeit bes (Bemüts,Iage mehr ber Sreunbfcbaft als ber Hiebe.
JDie fcbbnen 0 eelenfcblafenmitKofenFnofpen,betrauernini£legienbenlCobberttacbs
tigall,tragen Kinge aus bem £aar bes Sreunbes,fcbneiben 0cbattenriße,fcbenPen ficb
blaue öerjeben an Unfcbulbsb<$nbern,wanbeln im fdttfelttben ^aitte, non tttonbess
febimmer umßoßen,»erfcbwenben aneinanber bie SürtlicbPeiten bes Rußes unb ber
HiebPofung.tViemeleBriefe ft'nb bamals gefcbrieben,in benett bas(Befübl über lange,
lange 0 etten babinftromt,unb wieuiele Verfe!
Unb all bie fcbonen 0 eelen fcblingen ftcb ju einem heiligen (Bebeimbunb jufammen,
ber an weit gefponnenen feibenen Süben bie Brüber unb 0 d)weftent feftbült.
3 n (Boetbes Hiebesleben bilbet bie Heip$iger Onbelei bas galante prülubium,bas
ficb noch mit Huna unb 3 ephir,mit Amor unb JDorilis in 0 $ene fetjt.ifrft SrieberiFe
unb Hili erfebüttern fein £erj unb lofett jene lebenbigert,teils anaFreontifcbcn,teils auf
leibenfcbaftlicbeKeßeriongeftimmtenHieber,inbenen erjumerftenmalganjßoetheiß.
3wei gute Büdter leiten uns mit reichem Anfcbauungsmaterial in jene rafeben 3 üngs
lingstage:„(Boetbes Heipjiger 0 tubentenjabre"»on Julius Vogel in neuer Auflage
unb„ (Boetbe,ber 0traßburger0tubent"»on jf rnftCraumann.Valerian Cornius führt
uns bann in einem jartgeftimmten Buche 5U ben„i£mpflnbfamen in 2Darmßabt",5u
UTercP unb Berber, aber auch ju TPielanb,(Bleim,3<*cobi,5u Rarolitte Sl<*<bslanb,
0 ophie la Koche unb anberen entjücEten @cbwürmern, 3 n ihr Sreunbfcbaftsweben
tritt(Boethe ein,,,bertt>anberer".i£r gibt ficb nach feineren mit feinerganjenPer«
fbnlicbPeit bem füßen UTiitnefpiel ber 0eelen hin; es fteht bem 3üttgling gut $u (Bes
ficht; er flnbet ftcb belebt unb geforbert unb fcbajft ft'd) bauernben (Bewintt. 3 m JDarms
ftübter Äther faugt fid> fein ^erj »oll an jener fentimentalen 0cbwüle,bie nur nach
einem 0cbopferwort bangt,um fi<b frudttbar ju geftaltemiDaju hilft ber Aufenthalt
in UPetjlar. Heinrich (Bloels Buch „(Boethes tVetjlarer^eit" baut mit bebaebtfamer
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WiffenfcbaftlicbPeit bae KeichefchiPanenneft wie eine ifrpofttion ju Wertbere Zeiten
ouf.ife ergeben fich BUber einer ftanbeebünPelbaften (BalagefelligPeit inmitten einer
verPommenenKei<hePleinftabt,bie$uunverlierbarentTliniaturen unferer Kultur wer*
betten biefem pompbfen BarocP ftebt ftd) ber junge (Boetbe beplajiert; fo feiert er ab*
feite im Deutfchorbenebaufe feine entjücP enbe 3 byUe „ Hotte", ben Criumpb ber ifmps
ftnbfamFeit.
Uber auch bie Weimarer Seit bie jur italienifcben Keife ift noch ein Kapitel ifmpfmbs
famFeit.Die grauen regieren auch bier.0ie finb alle Plug, fagt tttabame be 0 tael,aber
ibre Ut Ämter ftnb bumm.0o febnen fich bie PotwentioneUen lfbett nach einem ifrfatj
burd) feelifche greunbfd)aftebünbe,unb fo ift beim and) bier überall ein rofafarbenee
0 d)Äferfpiel mit Bufettfchleifen unb heiligen Küffen: 2lllee um Hiebe! ife ift eine (Be*
fellfcbaft fd)bner,tüchtiger,anmutiger,genialer,verliebter unb vorurteilelofer Damen,
bie Paul Kühn mit chevalereeFem grauenbienft in feinen fein nuancierten Weimarer
Interieure verfammelt,biefe„grauett um (Boetbe".2lber merPwürbig,bte eine,bie ben
entpfmbfamett Dichter binbet,feine Beicbtigerin,ift unter allen ben (Befübtemenfcbctt
ber ein5ige Derftanbeemettf<h. 0 eine XTeigungju biefer Meinen ift bie Uberwinbung
bee KoFoPo.ttocb mebr; biefe Hiebe bringt ibm unb ber gan$en tTTenfc^beit eine neue
ifpocbe bee grauenPultue: bie Befreiung ber grau. Erlaubt ift nid)t mebr, wae ge®
füllt,fonbern wae ftcb jiemt.
Charlotte febreibt einmal an ibrett 0 obn:„Beulwit$ brachte une in ber UlobePamte
benKaffee,ber gattj fublim war",unb UtercP rebete eine Dame an: mon sublime ami.
Dae Wort fublim ift be$eicbnenb für bie Weimarer Seit; auch (Boetbe bat bier fein
fublintee (Befühl für bie UnantaftbarPeit einer eblctt grauemtatur gefunben. Die
grauenweit Paitn bafür feiner Charlotte banFbar fein. 3 nbeffen in einer folchen Hiebe
lag Peine ifrfüUung, unb fo war ee eine natürliche KeaPtion,wenn ber aue 3 talien
^eimgePebrte ftch von 3 pbigenie 5U KlÄrcben wanbte.
Unter ben 0 chriften,bie ben grauen um (Boetbe unb bamit 5ugleich ber Kulturges
fd)ichte ber grauenfeele bienen,bürfen Wilhelm Bobee Weimarer Bücher,vor allem
feine „Charlotte von 0tein" nicht vergeben werbeit.Diee WerP ermöglicht überhaupt
erft eine ruhige Würbigung ber gleich leibenfchaftlich verPlagten unb gepriefenen
(BoetbefreunbittAHit einer menfchlichen Eingabe unb mit einer gelaufenen 0 ad)lid)Peit
fÄngt ber Derfaffer alle bie 0 trablen auf,bie bie Dulberin in ihrem brei (Benerationen
langen Heben auf einen Kreie vortrefflicher tttenfeben auegeben liejl.Unb bee Der*
faffere ©pmpatbie lohnen wir mit unferer 0 ympatbie. Prof. 16ruft BorFoweFp
Ä
Die Bücher von X>ogel,Craumann,Corniue unb Kühn ftnb alle im Derlag von KlittF=
barb & Biermann in Heipjig erfcbieneit; bie anberen von Wilhelm Bobe unb Heinrich
(Boel im Berlage ber Königlichen ^ofbuchbanblung i£.0ATlittler & 0obn in Berlin.
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J
Ttltefte öeutfdje IDicbtungen
überfeßt unb berausgegeben »on Rarl Wolfsfebl unb griebrich »ott 6er ZcyeuJCitel
un6 Einbandzeichnung von Emil Preetorius. Erfchienen im 3 nfeUT>evla$, Preis
6 tttarf.JDie Sammlung bringt jwei JDußenb 6er älteften beutfchen (Dichtungen un6
jwar Urtert un6 Uberfeßung nebeneinanber.JDer Schluß 6er Einleitung, 6en wir bier
iviebergeben,fowie 6rei (Bebichte fprechen für fich felbft:
3 n 6en (Bebichten/ 6ie wir bringen/ ift jebes Wort unfehlbar/ un6 es lebt un6 wirft
barin fort un6 fort 6ie belbenbafte un6 tragifche Selbftüberwinbung 6er (Bermanen/
urälteftes ^eibentum/ tiefe Weisheit uit6 Erfahrung bes Voltes/ 6ie befchwbrenbe
tTT<»cl)t bes Sauber8/ brollige Uecfereien/ berber £umor/ bas Hnbliche unb gläubige
Vertrauen auf (Bottes Segen/ bas bolbefle Wefen unferer lieben grau/ bie einbrin*
genbe/ erregt ausmalenbe Berebfamfeit ber Uirche/ bas ftarte/ männliche <tbriften=
tum ber erften B.reu5$üge unb bes erwachenben Kittergeiftes: wie feierlicher unb
mächtiger (Drgelgefang Hingt bas Ejjolieb über bie 3 <*brbtmberte ju uns herüber.
2 Das EPeffobrumter (Bebet
8 . 3<*brbtmbert
3 ch horte bie Sterblichen ftaunen am meinen/
(Daß Erbe nicht war noch oben Fimmel/
Hoch irgenb ein Baum noch Berg nicht war/
Hoch bie Sonne nicht fchien ....
Hoch ber tTConb nicht leuchtete/ noch bas berühmte Itteer.
JDa bort nirgenb8 nichte war an Enben unb Wenben/
(Da war hoch ber eine allmächtige (Bott.
2Menenfegen
[dorfcher ^anbfehrift] io. 3<*brbunbert
Cbrift/ bie 3mmen ftnb b«ußen! fliegt/ (Tierchen/ ber 5U mir
groben griebens in (Bottes ^ut follt ibr beimfommen gut»
Sit$e/ ft'ße/ Biene ba: (Dir gebot es Sanft tttaria.
^ufchnerlaub nicht b<*be bu: $u £ol$e nicht fleug bu/
(Daß bu mir nicht entrinneft, bich mir nicht entwinbeß.
Sitj immer ftille/ wirfe (Bottes Willen.
Keifefegett
[Weingartner ^anb feßrift] 12. 3 <*brbunbert
3ch feb bir nach/ id) fenb bir nad)
ttlit meinen fünf gittgern fünfunbfünfjig Engel.
(Bott mit (Befunben beim bich fenbe.
(Dffen fei bir’s Siegetor/ famt bem Segeltor:
TVrfcbloffen fei bir’s Wogentor/ famt bem Waffentor.
rr«1
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PRINCETON UNIVERS1TY
Titelblatt ju beToj
Till Ulenfpiegel.
<Drlfllnal:^oljfct>ni
von S.'b'tymae
$Diet>erict?9,3e»a,i9
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r 7'
iDte TLcd)nit bes >£t*ftnbens
Ws Schiller bie erftc gaffitng feiner„Bürgfcbaft"an (Boetbe $ur UritiP über,änbte,
fcbrieb er ba5u:„3d) bin neugierig,ob icb alle öauptmoti»e,bie in bem Stoff/ Ingen,
glücPlid) berausgefunben habe.JDeitPen Sie nacb,ob 3 huen noch etwas befällt; es
ift bies einer non ben gäUen,wo man mit grofler JDetttlicbPeit »erfahren unb beinahe
nach Prinjipien erfinben Pann."JDie bemerfenswerten legten Worte brücE m aus, wie
fehr Schiller felbft »on ber UlöglicbPeit frappiert war,baß man nad) Priit$ipien,bas
beißt gemäß beftimntten teebnifeben Regeln,erftnben Pönne,wäbrenb ftd) ihm boeb ein
folches Verfahren felbfttätig anbot.JDie allgemeine Sluffaffung wirb aud) nod) heute
ftch nicht erheblich »on ber bamaligen Schillers entfemen,unb ein ifrfttiben nad) Xe«
gelit,hanbele es ftch nun um poetifche ober technifche WerFe,Fommt utts t»ie ein ins
nerer Wiberfprud) »or.Wir finb gewohnt, bie ent fpr ecbenbett „ ifinfälle", wie es ja
bies Wort felbft ausbrücEt,für etwas 51t halten,was man nid)t Pommanbieren Paitn,
foitbern »on ber (ßunft ber Stunbe erhoffen muß.
JDiefer etwas myftifcben “Jluffaffung fteht nun eine in ihrer groben Nüchternheit ganj
befonbers wirPfame (tatfache entgegen,nämlid) bie,baß bas jfrftnben bereits in weis
tem Umfange gefchäftlich organiftert ift. 3 u ben großen 3 u&uftrien,ben tHafcbinens
werPftätten,ben elePtrotecbnifcben WerPen unb »or allem in ben chemifd)en gabriPen
beftnben ftd) ifrftnberlaboratorien in gan3 regelmäßigem Betriebe,unb bie fcharf red)s
nettben Paufmännifcben Perwaltungen berartiger 2lnftalten ftnben bie fehr erhebs
liehen Ausgaben bafur fad)gemäß »erwenbet, bettn fte würben fte fofort ftreichett,
falls fte mit ihnen nicht auf ihre Rechnung Pämett.
Nun Pomtte man biefe itinrichtungen fo auffaffen,baß es ftd) um eine llrt fyftemas
tifcher Benugung bes Sufalls hanbele,»on bem bas Sluftreiben einer lfrfmbtmg abs
hängen mag.Scbott Prieftlep,ber am jfnbe bes acbt$ehnten 3 ah*hunberts bie Chemie
mit einer ungewöhnlich großen Wtjabl ebemifeber ifntbecfungen bereid)erte,hat fein
Perfahren mit bem eines 3 ägers »erglid)en,ber aufs gelb unb in ben Walb geht,
ungewiß was unb ob er überhaupt etwas ftnben würbe. “Uber bePamttlich betreibt
man bie3agb auch fpftematifcher,als fte hier gefchilbert wirb,unb insbefonbere für
bas Pergnügen fürftlicber perfonen weiß man ben Sufall ausjufchalteit unb burd)
Sicherheit ju erfegert.ifinen fold)ctt fürftlichen Weg jttr ifrftnbung gehen wir jegt;
ftatt eines Spa3ierganges auf gut (Blücf »eranftalten wir ein regelmäßiges Creiben,
unb es gehört bereits eine gewiffeUngefchicflicbfeit bes Scbügen ba$u,um bas eins
gePreifte Wilb ju verfehlen.
Worauf beruht nun bie Perbefferung bes jufälligen Perfahrens bei ber 3 agb i (Pffeits
bar barauf,baß man bie sufälligen Bewegungen bes einjelnen 3 ägers,bie nur ein
geringes (Bebiet ber ganjen gläcbe beefen,innerhalb beren ftch bas Wilb befmbet,
burd) ein »ollftänbiges Beftreichen ber fraglichen gläcbe mittelsCreibertt oberSchügen
erfegt.ifs wirb mit anberen Worten bem Wilbe Peine UTöglicbPeit gelaffett,unents
becCtsu bleiben.(Ban$ ebenfoift bieCechniP bes heutigemfrftnbers.ifr umfaßt basganse
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gelbberfrloglichFeitenunbtreibtbiefeefpftematifchab.SofollteihmFeinWilbentgehen
Fonnen,bas überhaupt vorhanben ift,wenn nur bas leibiget>orbeifchießen nicht wÄre.
3 <b will bas Bilb gleich ine PraFtifche überfetjen.Wenn ich hierbei wiffenfchaftliche
Arbeiten ebenfo hÄuftg ober häufiger $u Worte Fomuten laffe,als teebnifebe ifrftns
bungen,fo bat bies ben Äußerlichen (Brunb,baß wir von ben ifinjelheiten ber erfferen
meift genauere Uuttbe haben; im übrigen halte ich auf (Brunb perfoitlicher ifrfab*
rungen in beiben (Bebieten beibe Dinge für fo Äbnli<h,baß man fte vollFommen fach*
gemÄß als wefenegleich für unfere SwecFe behanbeln Fann.Ale Beifpiel wühle ich
eine Ältere Arbeit bes berühmten BotaniFers W.pfeffer über bie SchwÄrmfporcn
gewiffer Algen.Die mÄnnlicben Blüten biefer Pflan$en entfenben nÄmlicb Sporen,
welche eine felbftÄitbige Bewegung im Waffer haben unb mit großer Sicherheit in
bie weiblichen Blüten ju fd)lüpfen wißen.Pfeffer ftellte ftch bie grage,ob vielleicht
biefe Bewegungen burd) irgenbeitten Stoff verurfacht fein mogen.ben bie weiblichen
Blüten ausfenben.i£r $errieb besbalb eine Aitjabl biefer Blüten,brachte ben Saft in
ein (Blasrohr<ben unb fiehe ba,bie SchwÄrmfporen gingen ebenfo bereitwillig unb
prÄjis in bie <Blasrbbrchen,wie in bie weiblid)en Blüten. Damit war bie grage bes
jahettb beantwortet: nun aber entftanb bie weitere grage: weither Stoff tut biesi?
jfine unmittelbare d)emif<he Attalyfe ber Blüten war hoffnungslos, ba biefe viele
Dutjenbe verfchiebener organifcherBerbinbungen enthielten,bie aufjuftnben unb ein*
Sein ju Fennseidjnen aud) bem gefchicFteften CbemiFer nidjt gelungen wÄre.VHan
mußte alfo von ber anberett Seite berattFommeit unb beFannte Stoffe auf ihr Ans
locFvermogen für bie SchwÄrmfporenunterfuchen.Dae hÄtte aber bei ben vielen taue
fenben organifeber Berbinbungeit,bie beFannt ftnb,ebenfoviele Caufenbe einjelne Ber«
fuche bebeutet,an beren Ausführung wegen bes 3>eitbebarfs gar nicht 5U benFen war.
Pfeffer ging baher sufammenfaffenb vor,ittbem er einfad) alle Stoffe, bie auf bem
oberften Brett bes PrÄparatenfchranFes ftanbemjufammenmifebte unb mit biefer
BTifchung ben Berfucb anftellte.ifbeufo verfuhr er mit bem nÄcbften Brett unb fo fort,
bis er eine tttifebung fattb,weld)e anlocFenb wirFte.Hehmen wir an,es feien hwnbert
Stoffe auf biefent Brett gewefett,fo mußte es einer von biefen gewefen fein.jfr teilte
baher bie gan$e Ansabl in bie günfjig rechts unb bie günfjig linFs unb erfuhr fo
mit hoebftens 5weiBerfu<hen,welcbe fünfjig Stoffe es ftcher nicht waren.Die (Bruppe
mit bem wirFfamen Stoffe würbe wteber geteilt,unb fo würbe bas TBilb immer enger
eingeFreift,bis es erlegt würbe; es war ApfelfÄure.
Dies ift nun bas ganje (Beheimnis: man teilt bas ganje gelb ber frtoglicbFeit in eins
jelne Ceile,bie man technifd) beherrfchen Fann, unb unterfucht einen Ceil nach bem
attberen auf fein BerbÄltnis jum Problem. So muß man ben Ceil notwenbig ftits
ben,wo fich bie Cofung antreffen lÄßt. Wilhelm (Dfhvalb
Wir entnehmen ben vorftehenben Furjett Auszug bem an (BebanFen unb Anregungen
fo reichen Buche Wilhelm (Bftwalbs: Die gorberung bes Cages.AFabem.Berlagss
gefellfd)aft,Ceip5ig.9.3o,geb. 10.20., bas wir hiermit unfern liefern gern empfehlen.
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3n 6er Cljeopspyramtbe
2 lls id) fo laufcbenb,wie einemTDeltall £iebe,unter 6 er «tijeopspyrnmiöe ttod) ftnunenö
ftanb,
XIabmen mich meine nier Sübrer bebenb an 6 er £anb un 6 erftiegen mit mir,an 6 er
2 lu 0 enwanb,
jfin paar gemauerte <ELuabern,im Fletternbem Hauf.Dort ftcbt 6 ann ein £od) finfter
auf, 6 rinnen (Brabbunfel lauert.
3 « eine Rimte,au 8 weigern (ßeftein,5wüngt man ftcb ein un 6 rutfcbt,gcftüötunb ge*
3 « 6 er 3 abrtaufen 6 e (Brab. [fcboben binab
Die gellad)en,in ihren bunten £umpen,leucbtett 6 runten mit TDad) 8 lid)tftumpen;
X>iele Rlaftem tief unten gebt 6 er tPeg wieber fcbief nad) oben.
3 cb mürbe burcb Hocber geboben,wie ein §a 6 en, 6 en man burcb ttabeln gefcbobett.
3 mmergebücFt unb gebrüht auf nieberemtt)eg,ben man auf benRnieen aufwärts gebt,
Utit Reueben unb Schmißen unb Schnaufen beförberte mid) 6 er SeHacbenbaufen.
T)on beider SticFluft umwebt,ftebt man enblid) in einer quabratifcben Rammer,
Hur non (üuaberwänben umgeben, [fern allem Heben,
Utit ttTagneftumlicbt,unb bengalifdjen Scwcr beleuchten bie Sellacben mobem ber
tt>elt urältefte (Bemäuer.
Diel feuchte tropfen an allen glatten Tt>änben,wie 2 (ugen,aufwacben unb funfein.
3 d) fab meinen Schatten,wie einen bunFeln geflügelten Raben,
3 n ben £änben non einem fremben Schatten fteben,
2 (ls ob ftch jwei bier,in bem jabrtaufenbalten (Brabe,wieberfeben.
tPieber ging bann,wie im tt>eltallweben,ber tDeg nom tobe jurücf jum Heben.
211 s ich,an ber Sellachenbanb,binau 8 trat jur Somte,bocb an ber Pyramibe tDanb,
Unb ich tDüfte^immel unb Utenfcbengewimmel,tief untett,nod) immer am felben
SlecE fanb.
Sagte mein ^erj mir in 8 (Beftcbt: „i£s ift gleich,wobin bu mich trägftins tobes*
bunPel ober ins tage 8 lid)t.
Du bleibft immer in beiner Sebnfud)t unb beiner Hiebe Reich."
Unb noch oben am Ranb ber Pyramibenwanb bot mir ein Sellachenfnabe,mit fonnens
ifinen Rrug (D-uellwaffer jur Habe. [brauner £anb,
3 d> wufch meine Singer nom tobenftaub rein,unb id) ftieg nieber wieber unter bie
Uteitfchen unb in ibr febnenbes Sein.
3 n ba 8 brennenbe Heben ber TDüfte hinein.
2118 ben biebterifeben lfrtrag einer TDeltreife bat Ular Dautbenbey einen ftarfen Banb
imprefftoniflifcber Reifebüber int) er fett neroffentlicbt.Die beiben norflebenben BUber
ftnb biefem 25 anb entnommen,ber unter bem titel „Die geflügelte ifrbe" jum Preis
non io Ulf.bei 2 llbert Hangen in UTüncben erfchienen ift.
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TiteHjoljfdjnltt von
5.6.£tytntfe
MICHELAGNIOLO
i JBUONÄRROTN i
«DICHTUNGEN«
UBERTRAGENVON HEINRICH NELSON
VERLEGTBE1EUGENDIEDER1CHSJENAI909
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5 riet>rid? Cl>rijttan ^>erjog $u 0d?lesn?igs*3olfteni» &in Lebenslauf»
X)ott £ans @d)ul5
itf*eüerittfleannait§rie6rid) Cbriftian ju Schleswig* ^olftein (1765—1814), ein fürftlicber Spätling
tuttgart,preis 6.00 ^ er ‘tfufFldrung, bereu eMer Entbufiasmus für SittlicbPeit,TPeisbeit,(BlücPfeligPeit
fein Heben erfüUt.&eligion unb pi?iIofopI>ie,6ie ^auptintereffen ber Seit,ftnb auch bie
feinigen,unb an 6cm großen praPtifcben Problem bes febwürmerifeb 6 ibaPtifcben 3 abr=
buttberts,an 6er ifrjiebung bes ttTenfcbengefdrtecbts 5U höherer tPürbe un6 eblerem
(Blücf,b<*t aueb er nicht als letzter unermüblicb un6 erfolgreich mitgearbeitet.nicbt
eigentlich politifd) interefftert,ber VTlachtwille galt, wie 6ie Pbantafte, feiner gefegmüßis
gen PernünftigFeit nur als ftorenbe (Bewalt,wurbe er 6urd) @lan6 un6 Pflichttreue
6och in 6ie gewaltigen Umwäl$ungen 6er Seit bineinge$ogen,in 6eren (befolge eine
neuepolitifche un6 geiftige tPelt ftch bilbete,bie er triebt mehr »erftanb.Es ift febr lehr*
reicb,wie feine itrfprüngliche Begeiferung für 6ie (Brunbfüge Pon 1789 fid) allmählich
5um 3 heal eines aufgePlärtctt JDefpotismus surücPbilbet; and) auf feinem eigenften
3 ntereffengebiet, 6 em pbUofopbifcben,ift er,ber mit nieten 6er heften (Betfter feiner Seit
ner!ebrte,6er greunb un6 (Bonner Scbillers,ni<bt über 6ie 2lufPlärung feiner 3 ugett 6 =
Seit binausgewachfen. Eine $arte Uatur,felbftpruferifch un6 bppocbonbrifcb,von 3 u=
gen6 auf mit einem leifen greifenbaften 2lnflug überwiegenber Berftanbesbilbung,m
geiftiger Arbeit unb feelifchen Reiben früh aufgebraucht,unb bod) emporgebobett bureb
einen hoben praPtifcben 3 bealismus,ber,immer aufs (Ban$e bes Staates unb ber (Bes
fellfcbaft gerid)tet,in feinenTPirPungen bod) fchon in bie neue Seit binauswies,bie ib»t
ablbfte. JDr.non PTüller
Leopolö pon XVinninQ.&vmnevvinQtn eines preufifd?en Leutnants aus
Öen Äriegsja^ren 1866 unö 1870/71.
1 winters UnwerfütPteber $wei neue Kriegstagebücher. ^Diesmal ein preufifeber unb ein baprifeber
t tst> u ^ttn«»uing j rtt ppenieutnant,SugsunbB.ompaniefÄbeer imSelbjuge 1870/7i^bie uns ihre Ers
lebnijfe unb Erfahrungen mitteilen.
TPir lefen barin unb fühlen uns nicht nur allgemein angeregt burch bie Kultur*
bilber,bie vor unferett klugen aufjieben/bies gilt insbefonbere von C bäters Erinnes
rungen/wir ftnben vor allem viel praPtifches Erfahren über Kriegsleben unblruppens
fübrung aufge$eid)net,bas wir als Solbaten befonbers banPbar aufnebmen unb in
unferer griebensarbeit verwerten.
TPir baben,wenn wir bas Buch aus ber S«nb legen,auferbem noch bie Anregung ers
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balten,über gewiffeTlbfchnitte unfercr eigenenLebenöarbeuTlufseicbntmgen ju hinter;
Iaffen,bie mehr als nur 6er Pflege einer gefunben Santi lientrabition 5U 6ienen bitten.
Oberleutnant K.
©d?openl?auer*]Darwim(Dptimt8tnu8 ober Pefjtmisnnte^ Cirt Beitrag
^ortfc±>ritt 0 ben>egung oon <Buftot> XPeng
Was foU ein Sud) mit öiefem (titelt ifr Fonnte nicht abfcbrecPettber fein. Unh bann«.^offmann 4 <t 0.,
fiebt man fchon aus 6er ganjen 2 lnorbmmg,baß JDarwitt un6 6er Sortfchritt ine ^ins Btrlin,2 - 5 °
tertreffen geftellt ftnb.UTit einem Ulenfcben,ber am Sortfchritt $u jweifeln fcheint, biss
Butiert man nicht uit6 noch weniger lieft man fein Buch.JDenn her Sortfchritt ift ein
JDogma,bas fo viele Päpfte bat,als es BeFenner $äblt,nur mit hem Unterfcbiebe,baß
her Pap ft in Kom Bücher auf hen 3 »ber fe§t,6ie er gelefen bat. ••'Ztber vielleicht ift
her t)erfuch,hem Seitalter her biologifchen tttoral unh her ffiafcbinen hie (Blücffeligs
FeitsmasFe herunter $u reißen unh hen tTachweis $u liefertt,baß ^Darwinismus unh
Optimismus einanher wtberfpredjen unh jur Begrünbuttg her UToral gleid) uns
braud)bar ftnb,barum hod) nicht ganj vergeblich bei hetten,hie Feine Heiguttg haben,
ein Papft ju werben. (Buftav tPeng
Äleinee tX^ärterbud) ber tTaturn?iflenfc^aften
ifitt billiges gut jufamntengeftelltes Büd)lein,in hem ich nichts unrichtiges ftnben5ran<fw<f>e vertag
Ponnte,wenn auch/was bei hem geringen Umfang von 105 Seiten begreiflich ift| t,u ^ Änt,lun 0' 0tu
her 3 «b«lt her erläuterten Begriffe nicht erfchopfenb hargeftellt ift. JDas Tltts®^* I ' 2 *' in4rine * 1
wenhungsgebiet hes LeriFons fcheint mir nicht febr groß 3U fein.3ehenfalls ers
moglkbt es eine vorläufige Orientierung, welche her Liebhaber her Haturwiffens
fchaften hurch grünbliches ©tubium von Lehrbüchern ober größeren tPerFen vers
vollftänhigen muß. fcr.XPalter ffiaaß
Hermann 5Dic Äinber. ÄomSbie
Jn meiner neuen Komobie „SDie Kinber" Farn es mir harauf an har$uftellen,haß in @.stfd?er,Beriin 2 .
menfchlichen Oerbältniffen immer nur hie Kraft entfcheihe.Swei Ulänner ftnb ha,jes
hen b<*t feine Stau mit hem anberen betrogen.Unh has Ergebnis ift,haß her ©tarFe
5tvet Kinher batte unh her Schwache Feines. JDem ©tarPen gebärt fein natürliches
Kinh hurch has Blut unh has von einem Stemhen in feine tfbc gelegte Kinh eignet
er ftch hurch hie Ulacht feiner (Gegenwart an,wäbrenh her Schwache beihe verliert.
$Dabei war es mir wichtig $u 5eigen,baß her ©tarFe harum gar nicht her bäbtreUTenfd)
fein muß, haß uns her Schwache hurch tPürhe, ftttlichen CaPt unh (Büte wertvoller
fein Fann.tPirFt mein ©tücF fo,wie es gemeint tft,fo wirb ftch her 5«fd)aucr am ifnhe
fagen: Recht bebält im Leben her ©tarFe, vielleicht aber ift’s ntenfcblicber,nicbt red)t
5« bebaltenlUnh fo ftellt has ©tücF noch einige Sragejeicben auf. 3 ft ts has Blut,has
unfer tUefen beftimmt^ter bat ein (Braf eine Lochter unh jfrsiebung macht ein Baus
emmähel aus ibr.ttHrb alfo unfer tPefen hurd) )fr$iebung beftimmt^ Tiber hes (Bras
fen vermeintlicher 0obn,gan3 gräflich er$ogen,wirh hoch Fein (Braf. 2 Da 8 ©tü<E fcheint
fagen $u wollen: es gibt Pein allgemeines (Befet$,mit fehem UTenfchen Fommt ein neues
TPunher in hie XPeit,has in ftch felbft fein eigenes (Befetj trägt! ^ermann Babt
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2>er £ntgleific*Kommt non tt>ilf)dm<3ol3amer,223ani>e
0 t>.£0on Sieifd?ci JDer frühe tob tPilbelm ^oljamers wirb ju etwas güblbarem bei bei* HePtüre feines
ö *8^5 geMo aj nft< ^® e ^^ cnen ^ omftn8 *^ )enn biefes Buch,obwohl cs bie letzte £anb bes Berfaffers
vermiffenlü0t,fcheintmirbocbübcrallfeinenanberenTPerPen3uftebenJDietTiüngel
voraus: ber iHntgleifte bat einen Bruch $n?ifcben beit jtvei Bünben.
Schwer begreift man bicr bie Pfpchologie bes 2 (utors,ber einen reifen ITiantt ber “Mrs
beit (er war erft Hebrer,bamt ^Irjt) in Paris plötzlich $u einem Cafebausbelben ufw.
berabftnPen ld 0 t.^ol$amer wollte vielleicht 5eigctt,wie all bie 5urü<fgebrüngte Zolls
beit ber 3 «gcnb 31t einem faft grotesPen Ausbruch Pommt,als fein„i£ntgleifter"enbs
lid) einmal im £ eben greibeit Pennen lernt.
“Uber nun 311m erften Bartb.ifr ift ergreifenb.ifr banbeit von ber fcbmerslicfcreif ge«
fdiauten ifntwicflungsgefchicbte eines armen Unaben.JDa ift nichts Sentimentales,
ba ift nichts (Bemachtes.Seines eigenen Hebens if chteftes bot wobl ber Berfaffer.
JDie armen (Beftaltett bes jDorfes bePontmen etwas <Brojks,(£>üte ift um fte.^ier fühlt
man bie febaffenbe Hiebe bes ?lutors,bie im Pleinen,im drmften tBürbe unb gajfung,
einen bellen Schein fchonen ttlenfcbentums finbet unb 3 eigt. 2 lUes ift Iebenbig,plaftifch,
bie prächtige ttlutter,bie Umwelt,bas ifrwachfeit bes Unaben,ber als echter Kbeiits
beffe Philipp bei#t.
3 ch rechne biefes Buch 31t ben bebeutfamen jfr3iebungsromanen.5Da0 ber fo gan3 uns
fentimentale SDfann ^olsamer einen Sobn gefchilbert bat, ber nie feiner ttTutter,ber
3 ieglerin,vergi@t,fteniemit feinemtPillen PränPt,bas offenbart ein^e^.Uub ein^er3 ift
mehr wert als Puble TBeisbeit unb tabellofeHiteratur. 3 ch glaube,ba0TBilbelm Ö0I3S
amer ftcb mit biefem Buch ein bauentbes (Bebäcbtnis gefcbajfen bat. S.^oedtftetter
eitirid) tHann,2)as £er 3
ifeiperia0,Ccip3«0-3n feinem neuen novellenbattb gibt ^.VTlann bie felbftquälerifcbe, raftlos ftcb vers
4.oo,0ct>.5.ooj c j ?ren j )e ^j c j ?c j nr | e j en g c)rmcn: j n j^^ en p envßn j ) j un g cn j )e6 0| nn jj ) j )cn j n6 0 ee j||- c j )c ^
in ber !frnücbterung,ber ifnttäufcbung, ber peinlichen, nicht beroifchen lfntfagung.
£e finb UunftwerPe; losgelbft vom Slutor,haben fte Pein Blut von ibnt,fonbern leben
in ftcb felbft: fo werben ibneit empftnbfame Hefer vielleicht B.älte vorwerfemgaft
wie ein Ingenieur arbeitet biefer Uünftler an feinen frlenfcben,bie fo Pompltyert
wie tttafebinen ebettfo verblüffeitb ineinanbergreifen.den Cbemen entfpricht ber
Stil: bie Cempi finb unglaublich rafch genommen, bieBilber ftnb Pnapp unb baupts
fachlich wie im SPetcb ober Uinematograpb; bochfte BlitteilungsfäbigPeit bei ge?
ringftem Slnfwanb — bes Hefers,Peincswegs bes Künftlers: feine ttTobernität ift
gewiffenbaft erarbeitet.jDies Buch bat bie eraPt beredmere SprungfäbigPeit einer eie?
ganten Brü<fe. Philipp Ueller
tttpt^en unt> 3<*0ben* t7ot>elIen von 3ofymmes X>,3enfen»5Deutf<±) von
3«Ua Doppel
ifd?er,Benm,3.5ojHine reiche, vielfarbige Sammlung von SPi 33 ett unb Stubien,bie eine gülle von (Bes
nu0 bereitet bureb bie meifterbafte, gefchliffene unb funPelnbe JDarftellung auch ber
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fcheinbar sufälligften Beobachtung.^mpreffionen «110 0 panien,; 3 ;nbien,‘ 2 lmerifa find
5W Pleinen,abgerundeten RunftwerPen verarbeitetste ein lebendiges und swingendes
Bild erotifcberlDinge geben.Wmwärntftenwird der IDicbter aber bei den Bebilderungen
feiner fPatidtnavifcben ^eimat,der nordifeben grüblittgs* und ^erbftnächte,und über*
aH da, wo er das (Bewid)t der JDarftellung nicht auf XTTenfcben,fondem auf liere
legt.JDiefe itiernovellen / man Pann wirPlicb von folcben reden / find einjigartig.
2luf (Brund der ungemein febarfen Haturbeobacbtung des 3ägers,der dieTPelt mit
dem 2 luge desjDidrters ftebt,wird den deren dtefes nicht nur Porperlicbe,fondem auch
feelifebe (Beftalt gegeben, ohne da0 das (Bebtet des Xftärcbens auch nur entfernt ge#
flreift würde.ifinige wenige der „XHytben" find grotesP; befottders eine der „Rondig*
nog",ein fiebriger Craum,wirPt grauftg.'Hber wer hier nicht mit gebt, wird durch alles
andere reichlich entfebädigt. Dr.lTianfred Schneider
£rtifl 3ovtowety,iDie gelbe 2Uttfd)e uttb attbere ttlärcben
BorPowsPp gehört 5U den wenigen, die XHärcben fchreiben Ponnen, das beißt folcbe,<g.<Brote, Berlin,
an die er glaubt und an die wir glauben, ivie etwa an “Mnderfens XTtärchen, denen
die feinen auch am näcbften fteben;XTCärcben wie „JDie XPattdergans" oder „JDas ein«
fame £>orf"find fo ungefucht und doch eigenartig,fo voll und einheitlich in der Stirn*
mung,da@ fte uns gan$ gefangen nehmen. IDie XHdrehen beider ^Dichter find 'Runft*
mdrchen,die fein, pbantaftevoll und fonderbar find, nicht naiv.'llls bewußt moderne
Schöpfungen find fte doch von dem alten tr ättmeri fchen XTtdrchengeift erfüllt, der uns auf
weichen Schwingen mit ftcb fuhrt und das Pertraute fern und feltfam werden lä 0 t das
0 eltfame und gremde aber nahe brtttgt,da0 es uns liebt und vertraut wird. TPeicbardt
EDilbelm 0d>uffen,C5ilbcgarn
iDas (Barn,das die eigene (Bilde um jeden fpittnt,ift für manchen febon 511m Stricf^ugenSakeräei
geworden,an dem feine PerfönlichPett ftch erdroffelte.JDas ifrempel am tehrerftand« eb * 3 - 5 °
deutlich 51t machen,ift derjeit recht beltebt.JDamit find die (Bremen für diefen Roman
gesogen und trotj der Xftühe,das allgemein Xllenfcblicbe durchleuchten $u laffen, Pommt
0 cbuffen darüber nicht bhtaus.iftn anderes ift es,wenn man den Roman als ein
XTTenetePel für manchen Scbulgewaltigen auffajät.JDocb darüber ftd) s u äu0ern,ijt
in diefer Seitfcbrift nicht der Plag. ^ermann Rurt$,Stuttgart
Cine tPeltanfcbauung
ift nur möglich bei gediegenen Renntnijfen der XTaturwiffenfcbaften.JDiefe vermittelt
in allgemein verbindlicher XPeife der^oSmoö^önbtvetfer fttr 9 taturfreunbe". 3 eben
XHonat erfcheint ein fel?r hübfd) ausgeftattetes ^eft.gür den geringen Betrag von
jährlich XnP.4.80 werden neben dem ^andweifer noch fünf fcbntucPe Bändchen von
erftettnaturwtbenfcbaftlicben‘ilutoren(esmogennurBolfcbe,)DecPer,gloericEe / Roelfcb,
TPeule genannt fein) Poftenlos geliefert,die für jede ^ausbibliotbeP eine wertvolle
Bereicherung bilden. JDer Porftand des Rosmos ladet in dem der heutigen Hummer
beigebenen ProfpePt s«m Beitritt etn, der durch Permittlung jeder Sortiments*
Buchhandlung erfolgen Pann, die aud) profpePte und Probehefte Poftenlos liefert.
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. tpmät, Ilteltyolj:
d?nitt 3u BtUman,
Srebmana £pifteln
JDiet>erld) 0 , 3 ena
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tic 15üd)tt
iiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiuiiiiiiiiiiiiiinii
£iter«turgefd)id)te
ßrfart, 9 i. ^anbbuch 3ur (Sefchichte 6fr platt;
bcutfcben fiitcratur. tIie6erfa<hfen;Perlag,
Bremen.8.
^reb, 2 B.£iteratur al@ Ware.Pefterhelb $ (Co.,
Berlin.ftart.i.öo.
Ä6met,3ofef.nibelungenforfchungen 6cr beut;
fchen&omantiF.6.6aeffel,Ceip3ig.6.
Sttva« fibet 2DiUiam ®l)afefpoarc$®cf)aufptc(c
von einem armen ungelehrten Weltbürger,
tlteper $3efl"en,t$erlin.2.5o,in £e6er 3.50.
2Mlt>eni>e Runft
%xa Slngelico be ^iefole.tttit 327 2lbbilbungen;
pcrauegegeben von JDr. S. Schottmuller.
JDeutfchet)erlag0anftalt,@tuttgart.<0eb.9.
Äfimmel,£>r.D.Kunftge»verbe in 3apan.3anb;
buch für Sammler unb JOebhaber.170 2 lb;
bilbungen.tLtC.Schmibt &, <Co.,»crlin.6.
MertenS,$r.3eitt<*f«ln 6er JDenFmciler mittel;
alterlicherBauFunft.£.TX>a8muth,Berlin.5o.
Mitteilungen au@ 6en fddjfffchen Kunftfamm;
lungen; tyerauegegeben ron JDr. v. Seibli^.
iTtit 10 ICafeln un6 45 2 lbbilbungen.Breit;
Fopf $ 6<Jrtel,£eip3ig.(0eb.io.
©albman,2).<2.jDie Nürnberger Rleinmeifter.
tTTeifter 6er (0rapbiF.B6.5.KlinFhar&t $ Bier;
mann,€eip3ig.(ßeb. 18.
2 Beicf)arbt,Sari. Pompeji vor 6er 3 «rftSrung.
ITtit 50 3 tbbil 6 ungen.nolFeau 8 gabe in ^alb;
Pergament. £inhornverlag, tttünchen. 3.50.
Romane Uoucllcn
93 onfeB, 2 Balbcmat.JDer tieffte ICraum.Roman.
0chufter Sf Coejfler,Berlin.2.geb.3,
©oi;;Sb, 3 ba.nur wer 6ie 0 ehnfucht Fennt.
(Co tta,0tuttgart.4,geb. 5.
Dauti)enbep,M.JDie acht Geflehter amBiwafee.
2l.€angen,tnünchen.3.5o,geb.5.
$lcifcf>er,9ßictor.Wen6clin un6 bae JDorf.Jlo:
man.ttteper $ 3 effen,® erlin.2.5o,geb.3.50.
^ogajjaro, 31 . ILeila. Vornan. <0. tttuller,tnun;
d?en. 5 ,geb. 6 . 5 o.
©rabein,^3aul.JDa0 neue (Sefdjlecht.iSretblcin*
4 <Co.,£eip 3 ig. 4 ,geb. 5 .
v.b.©abelen(5,©.lCage 6eo ICeufete.Pbantajten.
£.0taacFmann,£eip3ig.4,geb.5.
J^amfun^Änut. ClebaFteur £pnge. 2 toman.(Bib;
liotheFSifcher.) i,geb.i.25.
.jpud),$riebrid).peter iTTichel.Bin FomifcherKo;
man. W.tt?5riFe,tnünchen.2,in Iteincn 3.
2ur,3.2l.iDie tfiflon 6er lieben 5rau.tTTunchner
2 loman. 0 chufter $ £oeffler,Berlin.3,geb.4.
9)rc6ber,0iubolf.JDie bunte Kul;.yumoriftifcher
5loman.Concor6ia,Berlin.5,geb.6.
SJiaSmuffcn, (Emil. 0ultana. Bin arabifchee
5 rauenfchicFfal. 2 lxel 3uncfer,Berlin.4,geb.5.
©d>curtnann,(2rtd).£in Weg.tloman.<0.<0rote,
Berlin.4,geb.5.
©p&ttgen,£).v.jDer 0ieger 2llfre60chall,Berlin.
3 . 5 o,gcb. 4 . 5 o.
(ßefdncbte B.ulturgefd)id)te
2 lntife$ £cbcn in 93 riefen.2lu0rvahl au@ 6er r b-
mifchen Briefliteratur von 2 l.von (Bleichen;
2lußtvurm.3.Bar6,Berlin.5,in£e6er7.
93amefom,Jp.v.Wa0 ich in 2 lmeriFa fan6 nach
2oidt;rigem 2 lufenthalt.R.@iegl 8 mun 6 ,Ber;
Un.<0eb.4.
JriebenSburg^rof.Dr.SB. (Cavour. i.Banb.S.
2l.perthe0,(0otha.8.
ÄulC3>;dti,2.(0efchichte6errufftfd;eni\evolution
Ban62.5.2l.perthe0,(Sotha.8.
2 )er Menfd) unb bie < 2 rbe. 7 «Ban 6 .Seuer unb
Wafier im jDienfte 6e0tltenfchen.lCeil2.Bong
Sf (Co.,Berlin.(Seb. 18.
9 }apoleon$ 2 eben von ihm felbft^.Banb.Robert
£uö,Stuttgart.6.
Mit Napoleon in 9 iu{jtanb.£rinnerungen von
^einrid) v.2loo0.Ä. £ut},Stuttgart.5,geb.6.
©piejhÄarl.JDie beutfehen t>olF8tra<hten.B.(B.
Ceubner,£eip 3 ig.( 5 eb.i. 25 .
pijilofoplne pdfcagogiP
93 eifjn>&ngcr,X)r.©.jDer Streit 6er (Segenmart
um 6en rcligiifen Unterricht. W. B.ohlhum;
mer,@tuttgart«3.
£)m»$, 9 lrtf)ur. JDie (Chriftuompthc. 2.1eil: jDie
3 eugniffe für bie (SefchichtllchFeit 3 «fu.£ine
2lntrvort an bie 0<hriftgelehrten. t. jDiebe;
rich 0 , 3 «HA. 4 ,geh. 5 .
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^tournot^rof. j>r.<pi).Beitrdge 3 ur Jleligion»:
pfyd)ologie.Si‘.^cfarbt,fl:eip 3 ig. 2 . 5 o.
Emmanuel Äant von prof.B.Bauch.Samm;
lung (B6f<hen.(Beb.o.8o.
Äontab. jDeutfchtum unb Er 3 iehung. 5 r.
Ecfarbt,Tetp 3 tg.(Seb. 2 .
9 ?atorp,<paulWolf»fultur unb perfinlichfeit»;
tultur. 6 Vortrdge. <D-ueUe tt?eper,£eip 3 ig.
3 . 60 .
9 ieinfe, 3 of).jDie Kunft berWeltanfd?«uung.E.
0al3er,HeUbronn.4.
j3tegler,£)r.'£f).T>ie geiftigen unbfo3ialen0tr£;
mungen be» 19.3ah*hunbert».t>olf eauegabe
<B.Bonbi,Berlin.<Beb.5.5o,
Biographien Briefe
».< 2 glofFflein,Jp. 3 m jDienfte be» <Broßher3og»
(Carl Ale,ranber.(Bebr.paetel,Berlin. 2,geb.3.
93 riefn>ed)fel$ricbridf)$ beSGkofen mit Voltaire.
3.(0chtuß) Teil. S.6ir3el,£eip3ig. 15,geb. 18.
({Die Briefe finb burd>rveg fran3Üftf<h.)
$oerfier,*Prof.2D.€eben0erinnerungen unb Te;
ben 8 boffnungen.(S. 2 leimer / Berlin. 6 ,geb. 7 .
S)ie 2 iebeöbriefe ber £>ame£e»combat unb be»
8 ieur tTCongeot.jDreililienverlag. 1 . 50 .
^ioroorufjft/iDi.SB. tHemoiren eine» 3 &ealiften.
B.Behr,Berlin.2.50^^3.50.
( pignata,3-ineine (Sefangenfchaft unb tvunber;
bare5lud)t aus bemKerfer ber3nquijttion 3U
Xom.(Autobiograph»e aus bem 1 8 . 3 <*bri)un:
bert.)jDreililienverlag,B.arlsruhe.<Beb.2.8o.
0. ^leuet, Srn(i. Erinnerungen. 1. Banb. {Deut;
f<he T>erlag»anftalt, 0 tuttgart. 8 ,geb. 10 .
p.^ommerxSfcbe,< 5 . 2 (us bem Tagebuch meines
Sruber 8 .K. 8 icgismunb / Berlin.(ßeb. 4 .
Snea (Silöto.piccolomln^Brlefe.E.JDiebericb»,
3 ena. 6 , geb. 7 . 20 . (Enea» 8 ilviu» tvar ber
erftehumanlftifche Papft.)
X>et 2 Bilb; unb Oif)ringtaf Tarl tttagnus.Dom
tnagiflter£aufl;arb. 2 lob.Jtuö/ 0 tuttgart. 4 . 5 o
naturwiffenfdjaften
£)arnrin,@f)* £>ie Sunbamente 3 ur Entftepung
ber Arten .2 Effaps. B.(B.Teubner,£eip 3 ig. 4 ,
fleb.s.
Jpoetne$,£)r. 9 i.£>as Ausfterben ber 2(rten unb
<Battungen.Teufchner$Tuben0fp,<Bra3.6.5o
.pumbolbt, A.v. Auf bem (Drinofo. Auswahl mit
Bilbern. A. 3 anffen,Hamburg.(Beb. 1 . 50 .
».Äirdjner^rof. 3 )r.D. Blumen unb 3 nfeften.
3 h r e Anpaffung an einanber unb ihre gegen;
feitige Abhdttgigfeit. B. <B. Teubner,T eip 3 ig.
6 . 6 o,geb. 7 . 5 o.
Dfh»alb,2Bilf)elrrt. JDie Sorberung be» Tage».
2 . Auflage. Afabemtfche t>erlag»gefellf<haft,
Ceip3ig-9. 3 o,geb. 1 o. 20 .
9ticfen / A.jDieBldtterpil3e.tnit farbigen Tafeln.
Th.P.Wetgel,Teip 3 ig. 16 Tieferungen { 63 .
@d)ul$e,<prof.$. 5 l.iDie großen Phpftter unb ihre
Teiftungen.B.cB.Teubner, Ceip 3 tg.(Beb.i , 25 .
t>erfdne 6 enee
<2rt,Äarl. JDie Anmaßungen ber Srauenbetve:
gung.E.tttari;olb,^aUe. 2 .
Albert 33 aUin .25 3 «h r « Hamburg;Amerifa;Ti=
nie von Abolf<Boet 3 .Verlageanftalt tujDrucfe;
reigefeUfchaft,Hamburg.<Beb.io.
o.©o§let,Hrieg»minifter a. jD.Über ben tflißer:
folg ftrategifcher (Dperationen.JDeutfdje Der;
lag»anftalt, 0 tuttgart. 2 .
@ranb:< 2 arteret, 3 -JDeutfcblanbunbSranfreid).
Ein Wort 3 ur Verftdnbigung. A.Ahn,Bonn.
1 . 50 .
<Patnleo 6 unb 93 orel. Theorie unb praris ber
5 lugte<hnit. &.T. 0 <hmibt $ To., Berlin. 6 .
*Pfof)l.tTeue» W 5 rterbud; ber fran 36 ftfd;en unb
beutfehen 8 pracbe .2 Teile in einem Banb.S.
A.Bro£fbd« 8 /Teip 3 ig.(Seb. 7 .
<pi(fb<ut, A. iDie <Brunb 3 Üge be» beutfehen
0 taat»recht» gemeinverfitdnblich bargefteUt.
H.W. 0 chmibt, 3 ena.(Beb. 2 . 5 o.
£>ie munberfame LiebeSgefd)td)te ber feinen
tTCagelone.
£)ic fd) 6 ne 9 Äelufme.tnit BUbern von Tubwig
Judder. Wilhelm Borngrdber, Berlin. 3 eber
Banb 2 ,l?anbfolorierte 2 lu»gabe inTebcr 10 .
9 Jtitn$er,Äurt.iE>er gefühlvolle Baebefer.Teute,
Tattb unb 0 tdbte in JDeutfchlanb, 3 talien,
Tirol unb ber 0 d?tvei 3 .t>ita,Berlin. 6 .
2 Bic fomme icf) mit meinem (Behalt au» ■} Ein
Buch für fitrebfame unb orbnungeliebenbe
€eute.(Bebrüber penftian,Hamburg. 1 . 20 .
AUe ©enbungen flnb an ben Herausgeber Walter Wcicharbt in IDachau 3 U richten. Verantwort;
li<h für ben 3 nl;alt unb 3 nferate ift ber Verleger Ernft 0 <heibing in ITiünd^cn./(Be&ructt in ber
Hof;Bu d>: unb 0 teinbrucferei von £>ietfch § Brücfner in Weimar.
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PRINCETON UNIVERS1TY
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Von Siegfried Jacobsohn. Mit einem Porträt von Max Reinhardt und [s|
vierzehn ganzseitigen unveröffentlichten Illustrationen nach Inszenier
rungen des Deutschen Theaters.Den Titel entwarf Wolf Schmidt
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INHALT:
Vorwort | Der Kaufmann von Venedig / Oedipus und die Sphinx / Cäsar und
Kleopatra I Das Wintermärchen / Der Liebeskönig / Gespenster / Frühlings Er*
wachen | Das Friedensfest | Romeo und Julia / Der Revisor / Aglavaine und
Selysette / Prinz Friedrich von Homburg / Marquis von Keith / Catharina von
Armagnac | Hochzeit / Die Räuber / Niju / Ulrich Fürst von Waldeck | Clavigo
König Lear / Der Gral von Gleichen / Faust | Ein Sommernachtstraum | Major
Barbara / Don Carlos / Das Heim / Der Widerspenstigen Zähmung / Christinas^ §=
Heimreise / Judith / Hamlet / Tabellarischer Anhang / Registerj
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DARMSTADT
vUi>(ü!AN 5TAL7 AUXAhitKRXh
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Original frorri
PRINCETON UNiVERSITY
EINE ANTIQUA-SCHRIFT
die den Bedürfni|fen und der Eigenart des deutschen Schriftbildes Rechnung trägt
und eine Umgeßaltung diefer unferem Sprachgefetz bisher fremden Type an¬
bahnt, diefe Wandlung aber nicht auf willkürliche Änderung ihrer Formen gründet,
fondern fie logifch aus den befonderen Anforderungen der Sprache entwickelt,
iß die hiervorgeführte, nach Zeichnungen von F. H. Ehmcke-Dü|Teldorf gefchnittene
EHMCKE-ÄNTIQUA
Diefe Schrift, die in ihrem lichten Gefamtbild, in der Abwechfelung (haffer und
fchwellender Formen und der fcharfen Befhmmtheit ihres Schnittes äußerlich an
die Schöpfungen der italienischen Renaiffance erinnert, if? doch keineswegs eine
Nachahmung folcher Schriften im Sinne unferer gebräuchlichen Antiqua-Typen,
fondern in ihren Einzelheiten neu erfunden und durchdacht. Proben koflenlos.
SCHRIFTGIEßEREI FLINSCH FRANKFURT M
§ üiin 0lätt3enS>er beutfdEter Kommt von (Beift §
S {yumov utifc KomtF ift g
g PctctiTtiä)d g
g £mFomtfcfyerHomänoonStte&rtcty£ud[t g
a ©oeben erfc^ten bas erfie hie jebnte Caufenb ber neuen unb j
billigen Ausgabe,ca*350 ©eiten leicht gebunben Z tTlarf 851
Umfcblagjeid^nung t?on (Dlaf (öulbranfion
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PRINCETON UNiVERSITY
_
mit 0)o ftfcfliutko- i
H
Bn^tnm^erßig utiHuntfleny
Oie t>ürer»6ibel in Coftyenformat ifl da» fünfte und gugleid) gediegenfle Kenfir»
mation»gefä)cnf da« fid) denFen lägt? flc Fann in £einwand,£eder »der Pergament
gebunden gunt Preife »»n 4.50 bi» 7.50HtarF durd) jede Ou<^i>andlung bezogen werden.
„€ine oortrefflidfe,billige,t>andlid>e und edle Ttuagabe." leipziger tteuefle Had)rid)ten
«€» ifl un»be»t>albeinefreude,Funflfro^enCI>riflenmenf<f)en dieDtirer'Oibel empfehlen
3 u Fonnen/ Ocutftye Cagea^eitung
„hätten wir dod) eine fold>e Oibet jur Konfirmation erhalten/
ProfefTor Cggeling in „Oeutföland*
3n £efmoan6 gebunden 4.50, in ^analeder 5.50, In Pergament 7.50
30
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Der ttatimmlfenjcfjaft
gcljört öie 3uhunft!
ttNas öie XDiffenfdjaft in Öen lebten 3af)r3ef)nten ©rofjes geleiftet
w fyat unö fernerhin Beöeutfames Ieiften toirö, muff öer HU*
gemeint)eit fo nal)e wie möglid) gebraut roeröen. 3eöermann tut
öarum gut, ficf) öem „Kosmos", öer beöeutenöften freien Der*
einigung oon Haturfreunöen (Sitj in Stuttgart), an 3 ufd)Iie&en.
Die Pflichten öer tltftglieöer finö feljr Mein, fie hefteten nur in öem
jät)rtid}en Beitrag pon ITC 4.80
(Beim Be 3 ug öurd| ben Budifjanbel 20 Pf. Befieügelb, burdj Me pofi Porto eftra.)
Die Kedjte öer ntitglieöer finö ungleich größer:
Dte tltitglieöer erhalten laut § 5 als ©egenleiftung für
it|ren 3af)resbeitrag im 3al)re 1911 boftenlos
I. öie DTonatfd|rift Kosmos, Qanöroeifer für tlaturfreunöe.
Heid» iüuftriert. tttlt mehreren Beiblättern fliehe Seite 3 bes Profpehts)
Preis für Hidjtmitglieöer Xlt 3.—.
II. Die oröentlicfjen Oeröffentlichungen.
Hidjtmitglieber 3 al)len ben (Ein 3 elpreis oon TU pro Banb.
Dr. Hö. Koelfd), Durch Ejeiöe unö DToor.
Dr. f). D ebb er, Sehen, Kielen unö Sdjmecben.
Prof. Dr. K. tDeuIe, Kulturelemente öer DTenjcfyfjeit.
Dr. K. $Iocricfte, Dögel fremöer £änöer.
tDilh- Bölfc^e, Der Htenfd) öer Pfaf)Ibau3eit.
III. Oergünftigungen beim Be 3 uge oon heroorragenöen
natunoiffenfehaf fliehen tDerben (f. S. 7 öes profpebts).
■■
3 e ö e Bud)l)anölung nimmt Beitrittserklärungen ent»
gegen unö bejorgt öie 3 ujenöung. ©egebenenfaüs toenöe
man ficf) an öie <Jjefd)äftsfteIIe öes Kosmos in Stuttgart.
3eöermann bann jeöer 3 cit TRitglieb meröen.
Bereits (Erf^ienenes toirö nac^gelfefert.
□ igitized bj
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PRINCEJj)N UNIVERSiTY
= Satzung =
§ 1 . Die (befellfchaft Kosmos (eine freie Bereinigung öer Itaturfreunöe auf gefdjäftlicher
(Brunölage) ©ill in er(ter £inie öie Kenntnis 6 er ttatunoiffenfehaften un 6 6 amit Me
5teu6e an öer ITatur unö öas Derftänönis ihrer (Erlernungen in Öen ©eiteften Kreifen
unferes Dolkes oerbreiten.
§ 2 . Diefes 3iel fu<ht öie (befellfchaft 3 U erreidjen: öur<h öie Verausgabe eines Öen Ittit»
glieöem ftoftenlos 3 ur Derfügung geftellten natunoiffenfdiaftlidjen Vonötoei|ers (§ 5);
öurd) Verausgabe neuer, oon f)eroorragenöen Rutoren ©erfaßter, im guten Sinne ge*
meinoerftänölidier IDerke natunotffenfdjaftlichen 3nhalts, öie fie ihren ITtitglieöem
unentgeltlich oöer 3 U einem befonöers billigen Preife 3 ugängli<h madjt, uf©.
§ 3. Die (Brünöer öer (Befellfchaft bilöcn Öen ge|cf)Sftsfüi)renöen Rus|<hufj, Öen Dorftanö ufto.
§ 4 . tltitgileö ftannfeber ©erben, öer fid) 3 U einem Jahresbeitrag oon ITT 4.80 = K 5.80 h
ö. ID. == 5rs 6.40 (ejkl Porto) oerpf!id|tet. Rnöere Derpfltdjtungen unö Hechte, als
in öiefer Sa^ung angegeben |inö r erroa<hfen Öen ITtitglieöem nicht. Der (Eintritt bann
|eöer 3 eit erfolgen; bereits (Erfctjienenes roirö nachgeliefert. Der Hustritt ift gegebenen*
falls bis 1 . Oktober öes 3al)res an 3 U 3 eigen, toomit alle ©eiteren Hnfprüdje an öie
(Befellfchaft erlöfdjen.
§ 5. Siehe oorige Seite.
§ 6 . Die (befchäftsftelle befinöet (ich bei öer $ramfth’f<V*n Derlagshanblung, Stuttgart,
Pfaerftrafee 5. Hlle 3uf<hriften, Senöungen unö 3ahlungen (ogl. § 5) |inb, Joroeit fie
nidjt öurd) eine Bu<hh<*nölung (Erleöigung finöen konnten, öahin 3 U rieten.
» » Kosmos « »
tjanbroeifer für ttaturfreunbe
(Erjdjctnt jätjrUd) ßioölfmal - 2 bis 3 Bogen ftarft —
unb enthält:
(Driginalauffäße oon allgemeinem 3ntereffe aus fämtlicfyen <5e=
bieten ber Itaturtoiffenfdjaften. Reid) iUuftriert.
Regelmäßig orientierende Berichte über $ort|d)ritte unb neue
$orfd)ungen auf allen ©ebieten ber RaturtDiffenfcfjaft.
Rusfmnftsftelle — 3ntereffante Weine Mitteilungen.
Mitteilungen über tlaturbeobadftungen, Dorfdjläge unb Rn*
fragen aus bem £eferftreife.
Bibliographie Rotten über bemerbensroerte neue (Erlernungen
ber beutfd)en natunoiffenfd)aftHd)en £iteratur.
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERS1TY
Dem „hanbtoeifer" toerben boftenlos beigegeben Me iüujtr. Beiblätter:
tDonbem unö Reifen ■■ Aus töalö unö ffeiöe ■■ Photographie
unö Ratunoiffenfdiaft ■■ {Technik unö Raturtoiffenfchaft ■■
Tjaus, ©arten unö $elö ■■ Die ttatur in öer Kunft.
Der „Kosmos" allein boftet Ttidjtmitglieber jährlich HX 3.-.
■ — Probehefte bur<h lebe Bucfjhanblung ober bireftt. _
3m 3ahre 1911 erhalten öie ITtitglieöer außer öer rei<h=
haltigen Üereins 3 eitfd)rift (jährlich 12 umfangreiche, reich iUuftr.
Qefte) öie folgenöen oröentlidjen Deröffentlidjungen ftoftenfrei:
Durch f)eiöe unö tttoor
Don Dr. äö. Koel(d)
ITTit 3 ahlreid)en Rbbilöungen nach Ratur*
:: aufnahmen unö ®riginal 3 ei^nungen ::
$ür ITidjtmitglieber:
3n farbigem Umjdjlag UI i.—.
3n Ceinen gebunben . ITC 1.80.
■■
Das Bänbdjen nerfolgt einen
ähnlichen 3n>edt toie bie Arbeit
bes Derfafjers: „Don p flauen
3 toifd|en Dorf unb CErift"; es
min ein IebensooDer $üt)rer
burd) bie Canbjdjaft unb burd}
bie Pflanjemoelt ber £>cibc unb
Btoore fein. (Ein überaus rei 3 =
oolles (Bebiet burdjroanbert unb
burdjlebt ber Cefer an ber tjanb
ber neuen KoeIfd)fd|en Schrift, bie
alle Dor 3 üge bes Derfajfers als
nortreffIid|er Sdjilberer unb her*
oorragenber tDiffenfdjaftler im
rechten Cidjte roiberfpiegelt. Der
burd| reichen Bilberfdjmudt in
gebiegener tDeife ergän 3 te 3n*
halt bes Banbes gliebert fidj
in „Bilber ber Canbjdjaft", „Bilber ber PfIan 3 emoeIt" ( „Bilber aus
ber Dergangenljeit ber heutigen Üieberungsheibe", „Die ©rbnungs*
prin 3 ipien im tjeibeftaat", „Bilber t»om Ijeibemoor".
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Original frem
PRINCETONjJjIVERSITY
Kulturclemente bet tttenfd)I)eit
Von Dr. Karl EDeule
Birefctor bes Rtufeums für Dölfeerhunbe unb
. :: profeffor an ber Unioerfität 3 U Ceip 3 ig ::
IHit 3af)Ireid)en Rbbüöungen
$ür Ttidjtmitglieber: 3u farbigem Umjdjlag
ITT 1 . —. :: 3n Seinen gebunben ITT 1.80
Seiner „Kultur ber Kulturlojen", bie ben allgemeinen geiftigen
Befitjtümern ber TTlenjd)l)eit geroibmet toar, lägt ber Derfaffer Betrag*
tungen ber Kulturelemente im ein 3 elnen folgen.
Ber Banb bringt bie Sdjilbe*
rung ber urtümlichen Bewaffnung
3 u ©ruß unb Sd)uß, ber allgemein
oerbreiteten ©edjniben ber Stein*
bearbeitung burd) Sd)lag unb Brudt,
ber Bearbeitung bes Ijoges burd)
Sdjneiben unb Sdjnißen, burd)
gärten im $euer unb burd) Biegen
in ber tDärme; ber Beßanblung
ber tjäute burd) Sdjaben unb Rei*
ben, bes Sledjtens unb $ärbens.
3ntereffante Kapitel finb fobann
biejenigen über bie allgemeinen
ITtetl)oben ber 3agb unb bes 5ifd) s
fangs unb ber anberen TDeifen
ältejter ltal)rungsgetDinnung über*
ßaupt; ferner über bie 3 ubereitung
ber llal)rung unb ber erften ©e*
nußmittel; jdjließlid) über bie Rn*
fange bes men|d)lid)en IDoIjn^öus.
3 nsgefamt umfaßt alfo ber ftoff*
lid)e ©emeinbefitj ber TTlenjdjfjeit einen überrafd)enb großen Komplej
oon (Erfinbungen unb ©eijteserrungenjdjaften, toeit meljr jebenfalls,
als mir unjeren älteften üorfatjren gemeiniglid) 3 U 3 utrauen geroofjnt
finb. TDie immer toirb ber Heft aud) biesmal burd) 3 al)lreid)e flb»
bilbungen erläutert unb belebt werben.
ü 11
-sJl
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PRINCETON UNIVERSUM
Seifen, Kiecffen unb Schmecken
(Biologie 6er Sinnesorgane II)
r>on Br. fjermann Befcfcer
: ITTit 3af|lrci(^cn Hbbilbungen :
$ür Itid)tmitglieber:
3 n farbigem Umfd|lag tlt 1 .—
3n Ceinen gebunben ITT 1.80
■■
Das Büchlein ftecfct, tnie alle
Debberfdjen Sdjöpfungeif, ooll t»on
unenbltd) otelen intereffartten An=
regungen unb fd|arffinnigen Beob»
ad)tungen, iiberra|d|enben (Einfällen
unb Ausblicken aus bem alltäg=
IicEjen Sinnesleben bes menfdjlidjen
Körpers. ITtit bem Banbe ift bie
3 toeibänbige „Biologie ber Sinness
organe" bes bekannten (Belehrten
3 um Abfdjlufe gebracht.
(Erklärung öer parallare.
Cinlier 3eigefinger 20 cm oom <ßeftd)t ent¬
fernt, fe mit öern redeten unb bem linken
Huge betrautet.
= Dögcl ■—
frember Sanfter
t)on Br. Kurt $Ioeri<ke
: mit 3at)Ireidjcn Hbbilbungcn :
5ür ITid)tmitgIieber:
3n farbigem Umfd)lag TU 1. —
3n Ceinen gebunben ITT 1.80
$loeri<ke bietet Ijtcr bas ©egen*
ftiiek 3 U feiner Arbeit „Säugetiere frem»
ber Cänber". Die Oogelmelt ift fein
ureigenes ©ebiet, iljr Ijat er im 3n»
unb Auslanbe ein 3 roan 3 igjäl)riges
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3 Original fram
PRINCETON UNIVERSITY
-1
Stubium geroibmet. Die üorjüge bes Autors: fdjarfe Beobad)tungs*
gäbe, plaftifcfje Darjtellungsfcraft, glän 3 enber Stil, oöDige Bet|errjcf)ung
bes Stoffes uttb umfaffenbe Kenntnis ber 5<*tf)Ki«ratur, treten besfjalb
in feiner neuen Arbeit befonbers War 3 utage. (Eine reiche 3Hu|tration
in (beftalt non (Tafeln unb (Tejtbilbern madjt ben (Eejt jo anjdjaulid)
roie mögltcf}.
Der tltenfd)
■ ber —.
Pfaf)Ibau3eit
Don tDUfjelm Bölföe
UTit 3af)Iretcf)en Abbübungen
5 ür nicfjtmitglieber:
3n farbigem Umfd|Iag BI 1 .—
3n Ceinen gebunben . BI 1.80
■■
Bölfdjes Begabung auf bem ©ebiete popuIär«roiffenf^aftIid)er Dar«
fteüungsbunft ift be&annt genug, als bafj es nötig roäre, jie nod) ein*
mal ins rechte Cid)t 3 U jetjen. Die Pfai|Ibauperiobe t|<rt uns eine Un*
menge 5 unbe überliefert, bie für bie präI)iftorif<f)e $orjcf)ung oon weit«
tragenber Bebeutung toaren. Böljdje gibt eine überaus lebenbige,
an|d)aulicf)e unb roiffenjdjaftlid) einroanbfreie ScfjUberung ber bamaligen
3eit, bie burd) ein gebiegenes unb reichhaltiges Bilbermaterial be*
fonbers anregenb geftaltet ift.
Dte tTaturtDiffenj^aft föröert öie
beit bes ITTenfdjen, öas £eben 3U behaupten
uttb |id) £ebensgüter 3U Der[<f)affen!
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PRINCETON UNIVERSUM
q f VTAtrrr»^^—• 7
|
1 :
7\te Itlitglieber bes Kosmos fjaben befcanntlid} nadf Paragraph 5M
f u bas Red)t, au&eror&entlicfie Dcröffcntlid|ungcn unö
bie bei
it RIit= 1
! I gliebem angebotenen Büdjer 3 ueinemAusnahmepreis 3 u be 3 ief)en.
vt» uc|iiivc!i |iuj u. u. vuiumti |uiytuv^ wunc,
i
“Preis '
fürtttdjt*
mitglieb.
in
mit*
glieber» [
preis j
m \
Altpeter, AB© ber ©hemie. Kart.
2.40
1.60
Bölfdje, ED., Der Steg bes £ebens. $ein gebunben
Camerer, Dr. 3. ED., Phtlofophie unb Etaturunffen--
1.80
1.50
f^aft. (Beb.
Diesels (Erfahrungen a. b. ©ebiete ber Rieberfagb.
3.-
1.75
Kartoniert
4.-
2.50
©ebunben
4.50
2.90
Sabre, 3. Ef., BUber aus ber 3nfefetenn>elt. I. Reihe
2.25
1.60
„ BHdt ins Käferleben. Brojcf).
1.-
-.50
1 Sloeridte, Dr. Kurt, Deutfehes Dogelbud). ©ebunben
10.-
8.40
1 Jaeger, Prof. Dr. ©uft., Das £eben tm EDaffer. Kart.
4.50
1.70
1 Jabrbud) ber Dogelttunbe. II. 3at)rgang. 1908 .
2.80
2.-
I Kuhlmann, tDunberroelt bes EDaffertropfens. Brofd).
1.-
-.50
I Cinbemamt, Die ©rbe, £fg. 1 unb ff.
I (flbonnteren&e IttiigL erhalten öie Sdflu&lfg. {eö. b. bcibcn Bänöc umfonfi)
-.80
I ITteper, Dr. ETt.EDtlh., Die ägppttfd}e Sinfternis. ©eb.
I ETEufterftatalog ber natunu. £iteratur. ©egen $pefen=
3.-
1.90
J erfah .
—.50
—.20
1 Sauer, Prof. Dr. A., minetalftunbe. ©ebunben .
13.60
12.20 '
I Schraber, £iebesleben ber tEiere. Brofdjiert . . .
1.40
1.10
| Steoens, Sranft, Ausflüge Ins Ameifenreid). ©eb.
2.50
1.85
f „ „Die Reife ins Bienenlanb. ©eb.
I ©hompfon, ©. S., Bingo unb anbere ©tergefd)ld)ten.
3.—
1.85
1 gebunben
4.80
3.60
| „ Prärietiere unb ihre Sd|idtfale. Sein gebunben
4.80
3.60
I „ ©iertjelben. Sein gebunben.
4.80
3.60
i Unruh» £eben mit Gieren. Kartoniert.
1 IDanbtafeln 3 ur ©terftunbe:
2.80
2.-
| Reihe I, Reihe II (mit je 4 <Ein 3 elbilbern) roh • ie
4.50
3.50
| auf Seinmanb ge 3 ogen.je
7.50
5.80
jj „ „ „ u. mit Stäben oerfehen je
1 Reihe I <Ein 3 elbiIb 1,2,3,4, Reihe II ©in 3 elbilb 1,2,3,4
8.50
6.50
1 jebes Bilb roh .
1.50
1.20
I „ „. „ auf Ceinrob. ge 3 .
3.-
2.20 !
| » „ » i, „ „ u. mit Stäben oerfehen
jf (flusfüfjrltdie Projpefcte üon ber (Beidfäftsftelle.)
4.—
3.10
1 tDurm, tDalbgeheimniffe. ©ebunben.
1 RTonographien unferer fjaustiere: Bb. I Schumann,
| Kaninchen; Bb. II Sdjufter, Jjausftatje; Bb. III
4.80
3.60
I IRorgan, t^unb; Bb. IV Sdjtoinb, Ijausfjuhn . a
| unb 3ahlreid)e anbere mehr.
1.40
1.05
Die orbcntItd)cn t)etöffentlid)ungen
6 er früheren 3af)re fteljett neu eintretenöen tTTitglieöern,
folange Dorrat, 3 U flusnafjmepreifen 3 ur Derfiigung.
(fjanbtoeifer »ergriffen) 3 ufamnten für ITC 4.— (Preis für Tlirfjt* □
nrttglieber 111 5.—), geb. für in 6.20 (für Hidifmitglieber m 8.40): Q
1904
Bölfdie, TD., abftammung bes Dtenfd)en.
DTener, Dt. Dt. TDilt). (UraniasDTeiier),
tDeltuntergang.
1905
3eü, Dr. Zf}., 3ft bas Gier unoentünftig?
(Doppelbanb).
Dteiier, Dr. Dt. TDilt). (Urania*DTet)er),
TDeltfdjopfung.
(Hanbroeifer oergriffen) 3 ufammen für DT 4.— (Preis für nid)t* □
mitglieber Dt 5.—), geb. für Dt 6.75 (für Didjtmttglteber DT 9.—): □
Bölfdie, TDiU)eIm, Stammbaum ber
(Eiere.
$ranc6, D. f?., Das Sinnesleben ber
Pflan 3 en.
3eü, Dr. Zf}., (Eierfabeln.
(Eeid)mamt, Dr. CE., £eben unb (Eob.
TDet)er, Dr. DT. TDilt). (Urania-DTener),
Sonne unb Sterne.
1906
Kosmos, tjanbroetfer für TTaturfreunbe.
1906: 12 fjefte (Preis für Itlditmlt*
glieber Dt 2.80).
$ranc6, H. t)., Ciebesleben ber Pflogen.
1907
Kosmos, tjanbmeifer für Daturfreunbe.
- — - - - - • - 7.80).
bes
Kuf)Imann, aus ber TDunbenoelt
tDaffertropfens.
3eH, Dr. Zf}., Straufeenpolitib.
ungebunben 3 ufammen Dt 4.80 (für Dldjtmltglleber Dt 7.80) □
unb gebunben für Dt 7.55 * (für Dtdjtmitglieber Dt 11.80): []
DTeper, Dr. DT. TDilt)., Rätfel b. (Erbpole.
3eü, Dr.tEf)., Streitige burdj b.tEierroelt.
Bölfdie, tDilt)., 3m Steinbot)Iem»alb.
Hment, Dr. TD., Die Seele bes Kinbes.
ungebunben 3 u[antmen Dt 4.80 (für Tttd)tmttglieber Dt 7.80) □
unb gebunben für Dt 7.55 * (für Didjtmitgireber Dt 11.80): [J
DTeper, Dr. DT. TD., Kometen u. DTeteore.
(Eeidimann., Dr. (E., SortpfIan 3 ung unb
3eugung.
SIoeriÄe, Dr. K., Die Dögel bes beut*
feilen TDalbes.
1907: 12 Qefte ^für ’ntd)tmttgl.' Dt 2.80).
1908
ungebunben 3 ufammen Dt 4.80 (für Did)tmitglieber Dt 7.80)
uno gebunben für Dt 7.55 * (für Ittd)tmttglteber Dt 11.80):
□
□
Dteper, Dr. DT. VO., (Erbbeben u. üulbane.
(Eeidimann, Dr. <E., Die Dererbung als
ertjattenbe tDad)t im Sluffe orga*
nifdien <5efd)el)en$.
Safö, Krieg u. Stieben im ameifenftaat.
Dettber, Daturgefd)id)te bes Kinbes.
Sloeridie, Dr. K., Säugetiere bes beut*
fd)en TDalbes.
1909
ungebunben 3 u[ammen Dt 4.80 (für Itidjtmitglieber Dt 7.80) □
unb gebunben für Dt 7.55 * (für Iti<f)tmitglieber Dt 11.80): Q
Unrut), £eben mit (Eieren.
DTeper, Dr. DT. TDilb., Der DTonb.
Safö, prof. K., Die Honigbiene.
1910
Sloertdte, Dr. K., Kreditiere unb Curdje
Deutfdilanbs.
Bölfdie, UHU)., Der tttenfdj in ber
Hertiör 3 eit unb im Diluvium.
ungebunben 3 ujammen W 4.80 (für nt(f)tmitgHeber Dt 7.80) D
unb gebunben für Tlt 7.55 * (für nid)tmitglteber 11t 11.80):
Koelfd). Don Pflan 3 en 3 t»ifd)en Dorf unb
(Trift.
Dehher, Süfjlen unb ffören.
nteijer, tDelt ber Planeten.
Sloeridte, Säugetiere frember Cänber.
tDeuIe, Kultur ber Kumurlofen.
3e6er reid} iHuftricrtc Ban6 ift aud) citi 3 cltt ftäuflid)
uttö ftoftet tttdjtmttglieöer geheftet nt 1 .—, fein gebunben ttt 1.80.
Der fjanbroeifer 1906 unb ff. enthält u. a. ble berühmten Säuberungen aus bem
3nfebtenleben oon 3. t). 5abre, Huffätje non Bölfcfje, Debber ufro.
Die fämtlid)en nod) üorfjanbenen 3at)rgänge ber Kosmos*Deröffentlid)ungen
(f. obige 3ufammen|tellung) liefern mir an Dtitglieber:
geheftet.für Dt 27.— (Preis für Itid)tmitglieber Dt 49.—)
gebunben (aud) f)<mtaDeifer) „ „ 45.50 ( „ „ „ „ 81.20)
- aud) gegen Weine monatliche Katen 3 al)lungen. ———
*) D)irb aud) ber Hanbioeifer gebunben geroünfdjt, fo erf)öt)t |id) ber preis um 85 Pf.
Stuttgarter Setjmafc6tnen»Drucferet, <S. m. b.Q., Stuttgart.
gle
Original from
PRINCETON UNIVEflHfe 4 g
u?jun
Original from
PRINCETON UNIVERSITY
I
$eorg t>on der <$abelen$
Cage deo £ eufele
Phontafien
6 oeben erftbienen, broftbiert 4*00 fttarF, gebunden 5*00 Ulorf
0er bekannte flutor bietet mit diefer ttoreUenfammlung Phon»
tafien,£um Seil von einet foltben Kühnheit und 6 elbfh>erfltänd-
li<b?eit,dob der liefet im 3nnerften ergriffen mird*€in eigen»
artiges, intereffanteö und an 6 ponnung 0 momenten befonders
reid>e 00 u<h/Don dem oorauefitbtlitb viel gefprotben werden rnird
Vertag £.®taa<fmann in Ecipjig
★
* *
Oertag non Stttert Sangen, SRÜndjen
i ♦
❖ ❖
€inborn4)erlag in fflüntben
SJtdß
Sine SBocbenftyrift
Qtvtibttvm Wbnt Stagm
&maayt1xt>
£ubtrit} £&onui-0mnonn $cfjr
©njel^eft 50 ^f.
Abonnement
bierteljä^dicb «Dt 6.—
Befunde
Kinder
€in Wann, 6cf)Tcn <Pbl>ut taufende pan
Kindern anoertraut find,tariert t>icr ala
Kinderfreund,trfaf>rener£et>rer undttater
€in 6ücf)lein,tPic ee fürtUern undKinder*
freunde nid)t beffer gedacht »erden fann.
Sn begteben bur<$ ade 'Budjbanb«
langen unb Me *pofl
* * *
Preis 60 Pfennige
❖ . ❖
❖
3»
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERSITY
»jiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiitiimiiiiiiiiiiiimiii
3roet neue Romane oon SJt.©. belle ©rajte
$8or tum Sturm
©eheftet4.50 5 CRarf,gebunben 5.50 S0?arB
„Die 93 erfafferin nimmt unter ben fabulterenbengrauen ber ©egenwart einen
heroorragenben etn. 21 uch biefe,t>or 1848 fptelenbe^fterreichifcheß $lbelßs
unb 23 auernlebcn beleuchtenbe ©jählung jetgt ein hohe$,cigenartigeß,Füttft5
lcrifcheß$6nnen.Dic IcbenßluftigeÖräfinüomÄunfellehn/ber männlich chas
raftcrnolle 9 tajtelbinber,bie Vertreter beß äUerifalcn,bie Propheten beß Unts
fturjeß, bie ©efinbeleute uf»t>.,fie ölte fitib fcharfutnriffene ©eftalten innerbolb
einer mit innerer (Sicherheit fortfehrettenben^pannenben #anblung.<2rß fehlt
nicht am ^omtfehen unb am kräftig Stealifttfchen. ©ne fojiolsethtfche Suft
burchmeht baß ©an^ein tuartneß Mitgefühl für bie Unterbrückten. Srntner
hat man habet einen ftarken SBirFltchkeitßeinbruck.Sittan barf btefeß 23 uch alß
einen prächtigen Äulturroman reiferen Sefern aufß hefte empfehlen."
Setpjiger Oteuefte Olachrtchten
^>etftöc unbfWcnfcpcn
©eheftet 5.00 SOtarE,gebunben 6.00 SOtark
Der .Konflikt ber mittelalterlichen unb mobernen naturroiffenfchaftlichen QBelts
anfchauung,ber ftreng kirchlichen unb humanen Sebenßauffaffung auf bem
roeltgefchichtlichen 23 oben Siomß wirb hier in einer letbenfchaftlich bewegten
Jjanblung oeranfchaulicht. Die leuchtenben garben beß @übenß, bie Kunfts
herrlichfeiten 9 tomß,ber einzelne ©eftalten erhellenbe J?umor,ber ©lan$ ber
fprachiiehen Darftellung mtlbern bie Xragif ber burch bie 9 ®iberfprüche ber
fl&fterlichen Srugenberjiehung mit ben Slnforberungen ber £eit ju erfchütterns
ber äBtrfung gefteigerten Vorgänge.
SSerlag 33rettfopf & Partei in ßeipjtg
ftViiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiii
32
%
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m
• J“
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*t iiiiiiiiiiiiim 111111111111111111111111111 iiiiiiiiiiiiiiiiiiinim 111«
a timpiwMf ofo •■Mpppwwi» 40
DER BÜCHERWURM
MONATSSCHRIFT FÜR BÜCHER,
FREUNDE
VERLAG DES BÜCHERWURMS
f f Z
O fVHWWW! 0*0 WWWWI 0*0 «VWkViVWII 0*0 C
APRIjL^HEFTE DES JAHRES 1
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Das Licht vom Osten: China und Japan
von Karl Gjellerup
Um bae fticbt oue 6cm (Dften ju empfangen, richtete bie antiFe Welt ihren Blid? nach
6 er Levante, wo bae im ^intergrunbe rubenbe, myfteriofe Perften noch an feinem
arifeben iftrbe jebrtc un6 reieblid) baraue fpenbete.3ettt ift auch biee piece de resiss
tance längft ielamiftert un6 femitiftert.3n 6iefer ifigenfcbaft Ponnte ee freilich für
6 en altem6en (Boetbe ein 3 ungbrunnett werben, ale er feinen »Westsöstlichen Dis
wan« febuf /Xleuauegabe bes 3 ttfelverlage/,in bewußtem Oegenfaß ju 6em ihm uns
fympatifeben religibfen 3mg 6er 0cblegel nach 3ttbien.i£mftfucbenben Oeiftem non
beute bürfte 6iefe leicbtgefcbürjte levantifebe Pfeubosftebeneweiebeit nicht eben viel
bieten, aud) nid)t in 6en Pier$eilern Omar Chajjam’s, obwohl er anfängt tttobe $u
wer bemObbiebeutfcbeUberfetjung^ttfeforclag/ber berühmten SißgeralbfcbenÜbers
feßung hier ebenfo große WirPung üben wirb,wie jene unter ben fpleenifcben ifngs
länbcrn| bie einen (Dmar CbajjamsB.lub gegrünbet haben !/,bleibt ab$uwarten.
Utehr ale bie ftevante,hat bae jenfeite 3 abien liegenbe Ostasien uns ju fagen, unb
hier ift ee wieberum bae „ftanb ber tttorgenröte",bae mächtig in bie mobeme Oes
febiebte hereingetretene 3apan,bae ftcb ale mehrfad)er fticbtbrtnger seigt.3n einer
Bejiehung ft'nb wir biefer feltfamen, mit allen anbern inPommenfurablen Kultur
günftiger gegenübergeftellt ale fonft irgenbeinem erotifeben Phänomen: in Lafcadio
Heam ift une ein gerabeju ibealer Sührer geworben.JDiefer jfnglänber hat ftcb bers
maßen $um 3 apaner gemad)t,baß er bePennt,müffe er in bae abenblänbifcbe fteben
$urütfPehren,fo würbe er ftcb beftnben wie Com ber Keimer,ber nach fteben 3 ahren
im Ptärcbenlanbe eine Welt non ^äßltcbPeit unb Kummer wieberftehLSaft alle feine
WerPe ftnb in febäner Überfettung /burd) Berta Sranjoe/ unb reisvoller Slueftattung
/jfmil (DrliP/ im Perlag ber ftiterarifeben 2lnftalt Kütten & ftoeniitg erfd)ienen unb
fte erfcbließen allerbinge bem abenblänbifcben ftefer ein neuee Ulärcbenlanb burd)
bie 3tttenfttät,womit fein glänsenber, gefd)metbtger unb fuggeftiver 0til une all bae
mitteüt,wae fein unvergleicblid)ee 2luge gefehen hat, unb so gefehen,wie nur der
Pann,bergleid)$eitigfrembunb eingelebt ift. 3 ebocb Peitteewege nur bae,wae bae 2luge
erblicEt:aucb bae religiofe fteben 3apane mad)t er une offenbar unb $u ben inters
effanteßen 2 lbfd)nitten feiner Bücher gehören bief enigen,in welchen er benBubbhiemue
bebanbelt,ber in 3 apan eine wenig beFannte,aber fehr bemerPenewerte £ntwicElung
erfahren bat, wobei ee außerorbentlid) lehrreich ift ju fehen,mit welcher SähigPeit
grabe fold)e urfprünglicbe Elemente fid) gehalten haben,bie nad) europäifeber Pors
ftellungeweife $u ben aller unpopulärften unb abftrufeften ftehrbegriffen gehören
müßten.^earn jeigt une fte / vor allem bie ftehre vom ttid)ts3d) / in voller lebenbiger
Blüte, unb er ift tief burcbbrttngen von ber Übersetzung, baß biee aud) für une
mehr ale eine aPabemifcbe Bebeutung hat: gerabein uttfererPeriobe,wo berOlaube an
einen perfonlicben Oott unb eine inbivtbuelle 0eele mehr unb mehr unmöglich werbe,
bringe une her (Dften ftid)t; burd) bie Perfcbmelsuttg bee abenblänbifcben unb bee ofts
lieben JDenPette werbe ein Ueobubbhiemue entftehen, ber bie gan$e Kraft ber Wißen*
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Original frnm
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fdmft erben unb bocb imftnnbe fein werbe,bentPabrbeit 8 fucber mit ber Perheißmtg
bes Sutra $u begnaben:„fte follen bes bocbften TPunbers teilhaftig werben", ttacb
>5e«m »erbient HoweU’s Sud) »Die Seele des fernen Ostens» / IDiebericbsPerlag /
warm empfohlen $u werben; wenn auch fcoweU ale(Seift tief unter £earn ftebt unb feine
Salbpbilofopbifcben Betrachtungen meiftens günjlicb verunglücEt finb,w<$hrenb bie#
jenigen^earns immer anregeitb wirfen,fo bringt bas Such bod) febr feine Slnalpfen be#
fonbers be 8 japanifchen B.unftftnnes unb was er non bem Unperfonlicben im (Beiftes#
leben bes (Dftens fagt, bilbet ein wefentliches Supplement ju ^earns 2lusfübrungen.
2 lud) (Dftaften gegenüber wirb ftd) wobl im (Banjen bas angeführte TPort Scbopett#
hauers über 3nbien bewahren, baß wir mehr non ben (BebanFen biefer Hünber als non
ihrerPoefieju erwarten haben. tDenn manmir japanifcbeHprif bietet, wie»DieFrucht#
schale« /Piper & Co./, fo fühle ich mich wie ein alter trinPfefter (Bermane,bem man ein
Singerhütchen füllen CiFors bbte.Seffer fcheint es freilicb,nad) ben von £earn ange#
führten Proben,mit ben PolPsliebern $u ftehen,unb bas japanifche JDrama birgt viel#
leicht auch noch Uberrafchungen für uns.^oeb über bem japanifchen Sanb ber„Srud)t#
fcbale" fteht ber »chinesische«; aber CpriP ift nun einmal unüberfet$bar,unb ich glaube,
felbft wenn man fte im (Original genbffe,würbe man ftd) aud) von fo hervorragenben
Süngern wieChu#Su unb bem genialenSohemen Li#Tai#Pe ab# unb ben beiden großen
(Chi«efenKungfutse/Confu$ius/unbLaotse 5 Uwenben,alsbenjenigen,bie uns wirPlid)
etwas 5 U fagen haben. JDiefe beiben großen (Beftalten ragen als bie ein$igen empor in
bem fcbonentPerP über »Religion und Kultus der Chinesen« non bem auf biefem (Be#
biete fo verbienftvollen Wilh.Grube / ^aupt.Ceipsig/bas übrigens ein intereffantes
ftapitel bringt über ben Subbhismus im bimmlifdjen Reich, feinen ifinfluß auf bas
cbineftfd>e(Setftesleben unbfeineRolle alsKulturtrüger.JDietPerPe jener beiben(Broßen
eröffnen benn aud) bas großartig angelegte Sammelwerf »Die Religion und Philo#
sophie Chinas«,bas in 5 ebnSünbenUberfet;ungen/burd)RicbarbtPilbelm#Cftngtau/
biephilofophifchen^ouptwerfe Chinas bringt unb bei iFugen JDieberichs in 3etta er#
fd)eint.SDen Anfang bilben,wie billigXonfujius „(Befprücbe" unb Haotfes Tao#Te#
King.Uungfutfe,weitaus ber bcrübmtefte Sohn bes Reiches ber tTTitte,war weniger
Philofoph als Staatsmann unb politifebsetbifeber iFrjieher feines PolPes,fein tPirPen
war bas einer überragenben etbifd)enPerfonlid>Fett,bie gtünj lieb von ber ihr vom„£im#
mel" verliehenen Aufgabe erfüllt ift.XPenn aber Rungfutfe immerhin wefentlid) als
ebineft fcbe3bealgeftalt interefftert, fo ragt hingegen Laotse gan 5 über fein t)olP,ja über
feineRaffebinaus unb bat feinTao*Te#King für bietPelt gefchrieben.Seine tiefetttpftiF
erinnert an bie heften Stellen ber Upanishabs an Boheme unb i£cFehart,bie rütfelbafte
paraboraleUürje gemahnt oft an^eraPlit.tPilbelmsCert wirft fehr überjeugenb unb
ftilvott,unb fo wirb er wohl bie beutfebe Überfettung biefes einjigen TPerFes bleiben,
um fo mehr als ifinleitung unb ttnmerfungen ebenfo geiftreich wie grünblich ft'nb.
So verfebieben nun auch ber tHetaphpftfer unb ber PolitiPer,ber Weltbürger unb
ber jfrjcbinefe ftnb,beibefmb große unb weife tltünner,unb auch ber (OPjibentale von
heute wirb gern ihren Worten laufeben.
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_Btograpbten unb ilTemotren
iTlDtto oon SBebell unb ßlementtne oon ber @o%S 3 rtefe etneß preufjtfcben £)ffi$terß
an feine 23 raut auß ben 3 öb* cn 1799 unb 18oo.$eraußgegebcn b.£r. 2 lrtf)ur $6f)ler.
t)erlag: Kober & ©cbunFe,Heip$ig.preiß brofeb. 5.00.
2. Grltfa StöbjitmU/Sin geben in Siebe unb Seib.Unßcrbffentiic^te Briefe berühre 1820
biß 1834,b*raußgegeben non I)r. SSruno Jpenntg.2. 2 luflage.X>erlag: XITittler & @0bn,
Berlin.preiß geb, 7.50.
3. 3 uliuß t>on @cfatbt,£ebenßerinnerungen.2 Bünbe @.£ir5el,lleip5ig. brofeb. 12.00.
3cb weiß nid)t,ob jemanb febon einmal bie tieferen Sufammenbünge beleuchtet bat,in
benen bie befonbere 2(n$iebung6Fraft perfonlicber HebenßboFumente auf unfere Seit
begrünbet liegt.tHan mag an ben uorberrfebenben realiftifeben (Seift benFen,ber fidb
überall an bas £atfüd)lid)e Flammert,ober an ein geflteigerteß Bebürfnte nad) 2 tu@e=
rungen inbroibuellen Gebens inmitten ber unermeßlich anwad)fenben ttTaffenFrüfte,
unter benen mir leben, an mitfpielenbe neugier,BequemlicbFeit,@entimentalitüt, an
alle unberecbenbaren2lußwirFungenbeßRei5eßlebenbigenHebenß,baß einmal in biefer
einen beftimmten gorm mar unb niemalß wieber.^ebenfallß ftnb Briefwecbfebftles
moiren,Biograpbien beute bie gorm,in ber noch am meiften (Befcbicbte aufgenommen
wirb,unb baß Angebot regelt ftcb nach ber Uacbfrage,faft jebe tBocbe bringt einige
große ober Fleine,erfreulicbe ober unerfreuliche PerfonlicbFeiten in JDrucFerfcbwürje
eingefangen auf bie ©trecEe.tttan Fann nur $ufrieben feitt,wenn bie Beute an menfeb 5
liebem unb biftorifebem (Bebalt fo reich unb wobleingebracbt ift,wie bei ben Büchern,
auf welche wir hier binweifen wollen,
1. 2 ln ber polnifcben (Brenje ber Monarchie griebricb Wilhelms III. liegt mit Faum
1000 Einwohnern bie Fleine(Bamifon (Dlet;Fo.Bon biefem„traurigen(Drt"fcbreibtber
3ojübrige Premierleutnant »on tPebell in einem Fnappen 3 <*br 1799/1800 an 70
lange Briefe an feine 15 jdbrige Braut: über bie plagen feineß ftumpfen, bürftigen
Berufeß,ben er nur ihretwegen beibebült,über bie büußlicben greuben ibreß Fünftigen
Sufammenlebenß, über bie BeftünbigFeit ihrer Hiebe, unb »or allem über bie (BlücEs
feligFeit, bie fte bureb gegenfeitige,unablüffige „moralifebe DernoUFommnung" er«
ringen wollen unb fteber auch erringen werben. € infad), ohne aUe literarifeben
fprücbe,in einem begrensten (BebanFetts unb (BefüblßFreife ftcb bewegenb, mochten
biefe Briefe manchmal etwaß eintönig fcbeinen,wenn nicht ber fefte mümtliche (Beift,
ein natürlich einfad)eß unb ftttlicbeß (Befübbein $arter Sinn bei aller lehrhaften Pe«
banterie boeb immer wieber feffelten unb erfreuten.Weld) ein optimiftifebeß Vertrauen
auf baß “Hnrecbt ber 3 «genb auf baß (BlücE, welche Sufnebenbeit in bürftiger Bes
fcbrdnFung,bei aller «Trünenweicbbeit welcher ftrenge Wille $u feb lichtem arbeitfamem
Heben! if ß ift ein Fleineß 6tücF auß bem alten Preußen,baß 1806 an feiner griebettßs
feligFeit sugrunbe 5« geben febien unb baß boeb im Kern fd)on baßfelbe war,baß bann
bie BefreiungßFriege fd)lug. 2 lud) Webell,ber noch 1807 ben unlieben JDienft mit bem
Hanbleben »ertaufcbte,bat 1813 nicht ge$aubert, (But unb Heben bem Baterlanb 5U
opfern; bei JDennewiß ift er toblid) uerwunbet worben.
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2. “Don öer Fuhlen tttoralität öer “KufF lärung in Öen bewegten (Befüblsreicbtum öer
romantifeben &eftauration,»on öet Fleinen (Brenjgarnifon nach Berlin,in Öen Wittel?
pmtft öer böftfeben unö geizigen QlriftoPratie: in bas Palais gürft Simon Habjhmlls,
in öem öie 0obne öes Königs faftwie Kinber öes Kaufes »erPebren unö wo aus öiefem
BerPebr eine ftiUe,tiefe Steigung emporfteigt,öeren fcbmer$ liebe ifrfdjütterungen einen
belöenbaften Wann reifen unö eine 5arte Wäbcbenblüte unbeilbar nerwunben.Wir
haben bisher »on öer 3ugenögcliebten unfres alten Kaifers nur verfcbleierteSüge er?
Pennen Ponnen,nur 3a« belebt non einem blaffen,innigen &et$,»on einem frühen <Eob
rubrenö »erFlärt. 3 e§t tritt uns aus Briefen an ihre »ertrautefte greunbin,»on einem
feinfmnigen Herausgeber liebevoll nacbge$eicbnet,ihr Wefen Plar unö fein entgegen,
5art,bolbfelig,recbt in öer Stille öes Herjens lebenö,unö öoeb mit fo heiteren Kunft?
lerfinnen öer Welt aufgefcbloffen,nacb ihrem (ßlucC fo febnfücbtig unö liebesfäbig
r>erlangenö,bis in f<bmer3licber Selbftuberwinöung unö öemütiger Hingabe an eine
höhere Wacht aller jugenblicbe Wäbcbenfrobfvtn ftcb in eine uniröifd) milöe Heiter?
Peit uerwanöelt.prinj Wilhelm geht bureb öie leibenfcbaftHcben SeelenPämpfe biefer
3 ahre gehörtet ins tätige Heben fort, einer belöenbaften SuPunft voll gewaltiger 0 <hicP?
fale entgegen,iflifas Heben neigt ftcb 5U ifnöe,aus tiefem 0 cbmer$ unö bimmlifebem
Croft feltfam gemifcbt,ein 3artes,verlöfcbenbes JDafein,öas unter Blumen unö 0 träu?
cbem f<bon,in gefaxter Kuhrung verPlingt.
3. BismarcEifcbe Seit: WacbtpolittP unö Cagespreffe,£tationalitätenPämpfe,fo$iale
grage,Foloniale ifrpanfton.jDer livlänbifcbe SlriftoPrat unö Publi$ift non ifcEaröt fteht
mitten örin: als BorPämpfer öes baltifcbenJDeutfcbtums inKiga,als Witarbeiter (ßuft.
greytags an Öen (Brenjbotemöann als Heiter öes Hamburgifcben Korrefponöenten
unö 0 eFretär öes Hamburger 0 enats,im Preßbureau öes auswärtigen Slmtes,unö
enblicb als beutfeber Konful in Hunis,WarfeiUe, 0 tocPbolm,Bafel unö Süricb.gein?
gebilbet, maßvoll in öer gorm,fo ftarP unö leiöenfdjaftlicb er empftnbet,von ausge?
breiteter Welterfahrung unö bervorragenben publijiftifcben gähigPetten,ein febarfer
Beobachter unö ein feffelnöer ifr5äbler,weiß er öie mannigfaltigen Wenfcben unö S« s
ftänbe, bureb öie er gegangenen einer gulle lebenöiger ifinjelbeiten anfcbaulid) 5U
macben.Kufftfd)e,fran3Öftfcbe,orientalifcbe unö vor allem boeb beutfebe Bilöer sieben
an uns voruber,von einem Witbanöelnben unö öod) außerhalb öer eigentlichen Par?
teienunbParteianfcbauungen 0 tebenbengefeben.BtsmarcEs rieftge (ßeftalt hält öie
Witte,um fie reihen ftd) öie 0 pi£en aus öem auswärtigen 2lmt,von Parlamentariern
(Winöthorft, Bennigfen, HasPer), Publisiften unö (belehrten (greytag, Rößler, W.
Bufcb, Bemharöi, H* (ßrimm), Ratbeberfo$ialiften, Kunftlern (Brahms, geuerbad),
(Beibel),aus Heipjig,Hamburg,Berlin unö öem baltifcben Heben.JDenn hinauf öem
alten öeutfeben Rolonialboöen ift ifcbaröts eigentliche Hcimateröe unö nur politifcb
hat er,aus Ireue gegen fein X>olPstum,tm Deutfcben Reich ein jweites Baterlanb ge?
funöen.JDer f<bmer$licbe,unter fcbmacbvoller HeilnabmsloftgPeit öer Reicbsbeutfcben
erfolgte Perluft biefer alten öeutfeben Haube fteht als warnenöe golie neben öem Präf?
tigen inneren Heben öer ReicbsgrAnbungsseit.jfin 3.,vorläuftg nod) $urü<fgehaltener
Banö aus öer Seit Haprivis ift fpäter 5U erwarten. JDr.v.WuUer
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fcHartm (ötctf
t)or 5wei tPocben tft tTCartin (Breif geflorbenJCTicbt in 6er Seit 6er Slteberblüte,wie
er fiebs einmal gewftnfcbt b<*tte,aber boeb in 6er Seit 6er erften warmen Srüblingss
tage.i£rfolg,6er feiner Bebeutung entfpr£cbe,bat er nie gebabt;am ifnbe feines 3 t»eis
unöfteb$tgj&brigen Gebens baben feine (Bebicbte (geb.5.00) nur neun ‘Auflagen ers
lebt,feine gefammelten tPerfe (<LS» 2 l melangsT>er lag in £eip5ig,geb.20.oo) gar nur
5wei.tPie wert 6er Beachtung »or allem feine (Bebicbte jmt>,m<$gen 6ie Proben seigen:
2(n Me VXad)t
Romme Hacbt,beeil 6en ©ebritt,
Dring heran aus ^immelsweiten,
(Db 6ein §u 0 auf TDolFen tritt,
(Db (Beftirne 6icb geleiten,
Romme XTacbt,micb 5u umbreiten,
2lber bring 6en ©cblummer mit!
5Der (Beworbene
@ie gruben einen ©olbaten ein,
©ie trommelten, prdfentierten,
©ie feboffen ihm ins (Brab hinein.
Die Degen falutierten:
„Heb wobl,Ram’rab, leb wobll"
Un6 wie ihm nad) 6ie Crommel feblug.
Dem Rriegsmann in 6er lfrben.
Da febwur 6er Rnab, 6er’s Rreuj ihm trug,
2lucb ein ©ol6at ju werben:
„tt?ohlan,o Rnab,wohlanl"
©olbatenlieb
Uicbts fteht fo hoch 5U 6iefer Srift,
211 s was ein rechter Rriegsmann ift.
Der feine Sahn Idßt wehn noran
Un6 bleibt bei ihr im £06 noch ftctl)n;
tDie Blitj un6 RnaU un6 DonnerfcbaU,
©0 fahren wir 6ahin, 6ahin!
TDte tonet bas Rommanbowort,
©inb heut wir 6a unb morgen bort,
Unb weiß 6er > 5 immel,ubers 3 <*hr,
Da finb wir wohl begraben gar:
TDie BUß unb RnaU unb DonnerfcbaU,
©0 fahren wir bahin, bahin!
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Werke über Kunst und Künstler
JDer oberbeutfcben unb nieberbeutfcben ^olsplafti? ftnb $wei bebeutenbe WerPe ges
wibmet,bie in biefen lagen er fcb einen werben; es ftnb: JDie ^oljfPuIptur in ben
Blieberlanben »onW.Bogelfang,Berlag: 3 uliue Barb in Berlin, i .Banb 50.00 / unb:
JDie Ulmer piaftiP um 1500 non Julius Baum, Berlag 3 . 6<?ffmann in 0 tuttgart,
30.00. Beibe WerPe bringen $ablreicbe 2lbbilbungen j Boraueftcbtlicb im Mai wirb
erfcbeinen: Meifterminiaturen aue mer 3 <*brbunberten non ifmft £emberger,JDeutfcbe
Berlageanftalt,2 5 .oo,Curueau8gabe 6o.oo.JDae Wer! bringt 7 5 farbige tafeln unb
JDaten »on über 6000 Miniaturiften / Uarl Woermanne (Befchicbte ber Uunft aller
Seiten unb BolPer liegt je§t vollftänbig uor; bie 3 Bünbe bringen mehr ale 1400
2lbbilbungen unb Poften in ^albleber gebunben je 17 MarP / 3 « ber wirPlicb aue«
ge3eiebneten Sammlung: „Meifter ber (ßrapbi!"ift ale 5.Banb„JDie nürnberger
B,leinmeifter"»onj£.Walbmannerfcbienen,Berlag:UlinPb«rbt&Biermanninlletp3ig
i6.oo,geb. 18.00, ber eine SüUe wenig befamtter ^c>l$fcbnitte unb B.upferfticbe in
muftergültiger Wiebergabe unb nicht nur gebiegenen,fonbem aud) intereffanten Cert
bringt/Bon benUleimeifternsum (ßroßmeifter berbeutfcbenUunft,3uiDürer; non ber
»olPetümlichen Monographie feinee Cebene unb feiner Uunft non Sriebricb Hücbter;
Berlag non Sr.Seybolb in 2 lnebach, i.8o,geb.3.oo,ift Pürjlicb bae 30.taufenb er?
febienen; ihre jablreicben guten “Hbbilbungen unb ber uerftünbnieuoll unb mitWürme
gefebrtebene tert machen fte $u einem willPommenen Sübrer ju JDürer / ifine ein*
bringlicbeSpntbefe berUunftNoblere gibt 2 lrturWeefein feinem Bucbe: Serbinanb
Nobler; biefeArbeit ift für baeBerftünbnie biefee in unfererSett bebeutenbftenMas
lere großen Stile febr wichtig,allerbinge nurMenfcben mit auegefproebenem Uunfts
»erftanb gan$ uerftünblicb / Bei S.BrucEmamt in München erfebeint ein Monumentais
bud) über bae Sranfentbaler Por$ellan,bae JDr.S.6*6°f mann berauegibt; SubfFrips
tioneprete 150.00 / jfrwübnt feien noch folgenbe Bleuer febeinungen: 3 f&urtb,JDer
japanifebe *}Ol$fdmitt,mit 75 2 Cbbilbungen,in Pappbanb 3.00 unb / Perfonlicbe ifrs
innerungen an Bincent non (ßogb non beffen Scbwefter iflifabetb JDu Chieene »an
(ßogb, mit 24 2 lbbilbungen, 3.00, beibe Bücher Berlag non Pieper & Co,in München.
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SDeutfd?e ober latrimfcbe ©d^rtft
Wir fteben am Anfang eines Kampfes um Me beutfcbe 0 cbrift,auf beren »oUPommene
Befeitigung bie Bereinigung 6er Hateinfcbriftler mit einem ififer binarbeiten,ber
mirPlicb einer befferen0acbem Arbigm Are. Warum mir bebingungslos für bie beutfcbe
0d>rift eintreten,merben mir in ben nAcbften ^eften fagen.^eute fei nur auf $meiers.
lei btngemtefen.Auf bas Buch non Abolf KeinecEe: £>ie beutfcbe Bucbftabenfcbrift,
ihre jfntmicPlung,i£ntricbtung unb Bebeutung.Berlag non A.£afertu.(B.in £eip$ig,
4.00 unb auf 3 BortrAge uonProf.Branbi Aber bas gleiche £bema,bie in biefen lagen
beiBanbenboecE&Kuprecbtin(Bottingen erfd) einen,beibe mit $ablreicbenAbbilbungen./
gerner forbem mir alle,bie für bie Erhaltung unferer beutfcben 0cbrift fmb,auf,ftcb
bem Allgemeinen JDeutfcben 0cbrift»erein anjufcb liefen. Abreffe: BerlinsSeblenborf,
£id)enbof. 3 <*bresbeitrag 4.00. JDiefer Berein gibt auch Aber alle bie beutfcbe 0 cbrift
betreffenben gragen AusPunft,unb nimmt SuftimmungserPlArungen gern entgegen,
<£>ute erprobte (ßartenbücber für 3ebermann
JDie nacbftebenbeHifte mürbe fAr ben„Bücbermurm"$ufammengefteUt nom UAntgl.
HanbesinfpePtor fAr (Dbfts unb (Bartenbau £erm g.Rebbolj in UlAncben.
3ob.Bottner, (ßartenbudj fAr AnfAnger.Untermeifung im Anlegen,Bepflan$en unb
Pflegen bes ^ausgartens, im (Dbfts unb (BcmAfebau unb in ber Baumjucbt.Blit
468 Abbilbuttgen.Cromi^fcb & 0 obn,granPfurt.(Beb. 6 .oo / (DPonomierat gr.Hueas’
(Bartenbucb.(Bemeinfaftlicbe Anleitung $ur Anlage unb Bebanblung bes ^ausgars
terts,ber<DbftbAume,(Bemftfe unb Blumen fAr jebermann.288Abbilbungett.(Beb.4.oo.
^ampel’s(ßartenbucb fArjebermattn.Anletmng $ur praPtifcben AusAbung aller Smeis
geber(BArtnerei.p.parey,Berlin.(Beb.7.oo/g.&ebbol5,K.ltanbesinfpePtor,3Der£auss
gartemKurje Anleitung 5ur Anlage unb Unterhaltung beö ^ausgartens.gAr AnfAns
ger,grauen unb UTabd?en.UTit 60 Abbilbungen. (Beb. 1.20/ langenUlmer,0tuttgart.
3 ob.Bottner,praftifcbe (BemAfegArtnerei.lleicbrverftAnblkbes Buch fAr (BemAfe$Acbs
ter unb (Bartenbefttjer. tttit 285 Abbilbungen.<Eromit$fcb & 0obn, granPfurt. (Beb.
4.00 1 3 ob.Bottner,praPtifcbes Hebrbucb bes (Dbftbaues fAr Anfanger.Ueicbtfaftlicbe
Anleitung jur Anpflan3ung,0cbnitt unb Pflege ber (DbftbAume unb 0 trAucber.flTit
5 57 Abbilbungen. (Eromitjfcb & 0obn, granPfurt. (Beb.6.00 / g.&ebbolj, U. Hanbesitts
fpePtor, Anleitung 5um (Dbftbau unter fpe$. Berucfftcbtigung ber 0palier5ucbt.(Bes
mehmerftAnblicbe Anleitung $ur Anpflan$ung unb Pflege ber (DbftbAume in gelb
unb (Sorten, nebft Bermertung bes (Dbftes.gAr AnfAnger unb 0 cbAter an (Dbfts
unb (Bartenbaufcbulen.Ulit 184 Abbilbungen,Brofcbiert 3.00 / 3 ob.Bottner, JDas
Bufcbobft. 0 djnellslobnenbe (Dbftjucbt nad) uereinfaebtem Berfobren. Ulit 59 Abbils
bungen.£romit$f(b & 0 obn,granPfurt. (Beb. 1.80 / &ob.Betten,$Dte Kofe,ibre An$ucbt
unb Pflege. PraPtifcbes ^anbbueb fAr Kofenfreunbe. ftlit 138 Abbilbungen. Cros
roigfeb & 0obn, granPfurt. (Beb. 4.00 / 0cbmiblins (Bartenbucb non Hietner unb
KAmpler.praPtifcbc Anleitung fAr jebermantt $ur Anlage unb Beftellung non *?auSs
unb WirtfcbaftsgArten.Wlit 751 Abbilbungen.p.parep,Berlin.i0.00
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JDie £eben«anfd)auungen ber großen JDenFer.
X)on&ubolf i£ud?en.ifine ifnttvicFlungegefcbicbte be« Cebeneproblem« berttlenfcbbeit
von piato bi« 5ur (Begemvort. T)erlag von T)eit & (Lomp.in £eip$tg,io.oo,geb.i i .00.
3 um neuntenmal fchentt uns 6er Klafftfer bee neutbealiemu» feine <Bef<hi<hte 6er Philofophie. Per
Untertitel be» Sucres befagt,um wae e» fleh banbeit: tVerbcn un6 tVanbel be» „Cebeneprobleme 6er
ttlenfchb«it",ftch offenbaren6 in 6er penfarbeit be6euten6er perfinlichteiten. nicht alfo 6ie (Befchichte
einer 6ie lebten abflrafteflen Selige bc * Ein3elforfchen» 3ufatnmenfafjenben tVlffenfchaft etwa — wie
man 6le Philofophie 6efiniert ^at —,fon6em ein Schaffen un6 Schöpfen aus 6er Tiefe be» Tebenepro;
3effee felbfl ifl e»,ba» un» ^ier bargeftellt wirb. Pa» ift 6er fublimere Sinn alle« Pbtlofopbieren». ttur
ein Ulann,6er felbft im Kampf um 6ie (Brunblagen einer neuen tVeltanfchauung mitten 6rin fteht,lann
fo fdjreiben: in fachlicher <Dbjeftivitdt,wie 6er (Begenflanb e» erpeifcbt,un6 babei warm,faft intim,mit
lebenbigfter Einfühlung in 6ie (Betfleebelben 6er Vergangenheit. penfer unb Propheten 3iehen an uns
vorüber: piato unb 2 lriflotele»,piotin unb 3 efu» von tta3aret,2luguflin unb bie 2 leformatoren,bie Philo;
fophen 6er tteu3eit bl» 3U Sriebricb tUetgfche unb bem Erwachen eine» neuen 3 beali»mu». — Pittion
unb (Bebanfenführung be» Suche»: ein Kunftwerl eigener 2lrt. pr.Vcgl/ Unterneubrunn i.Tb*
ftutbet von >5artmann (Brifar S. 3 ., / ifrfter 23 anb: £utJ?er« tt>erben,(Brunblegung
ber Spaltung bi« 1530; £erber,Sretburg i2.oo,gcb. 13.60.
(SefcfticfttUcft ofcjeFtlv,oftne flirenfre Urteileabgafce, Fann woftl nur fcerjenige über Hutfter fcftreit>en,6er
fo woftl über biefen felbft ale aueft über papft unb Kirche ftinaue ift,ober beffer: biefe brei übermunben
ftat* 0 o fteftt benn aueft bae vorliegende £ucft unter bem 3 eieften ber polemiF.Wie nafte trotjdem ein
(gelehrter vornehmer (SefTnnung / fogar von Katftolifcftem Boden aue j bem 3 beal ftifltorifcfter 0acftj
licftFeit Fommen Fann,3eigt une ber 3 *futt (Srifar in biefem erften Bande feinee „Hutfter."
Über ben wiflenfcftaftlicften (Setrinn bee Bucftee hier nur bae wicfttigjFe: auf (Srunb von £utftere Für3-
lieft verJffentlicfttem Kommentar 3um RSmerbrief aue ben 3 aftren 1515 unb 16 fteftt (Srifar bie 3 &ee
vom unfreien Willen unb ber X>orfterbeftimmung (prddeftination) im UtittelpunFt bee geiftigen Wer;
bene bee Äeformatore. tt?* mit Kecftt* / Sein ift aueft rielfacft bie 5 lbmeifung ber freunbUcften unb
feindüeften Hegenden, bie fteft um ben ftiftorifeften Hutfter gebildet ftaben,unb ber immer trieberftolte
^intreie barauf,trie vorftefttig man 2luefagen bee fpdteren Hutfter über fein früfteree Erleben ver;
werten mufi,oftne iftm beeftalb ben Uortrurf ber Sdlfeftung 3u maeften.
Wenn bie beiben halb folgenben Bdnde bee WerFee biefem erften an Wert gleicftFommen,bann ftaben
wir nieftt nur bae befte aue Fatftolifefter Seber nor une,wae über Hutfter getrieben if*,fondern aueft
etwae wirFlicft gutee.jDer augerftalb ber Parteien fteftenbe Hefer braueftt bann nur eine gute prote-
ftantifefte Hutfterbiograpftie / etwa K 5 fitlin,Kawerau,Kolde ober ^aueratft / baneben 3U legen,um naeft
ben nötigen Slbftrlcften unb Kombinationen unb mit lebenbigem 0inn für ftiftere 3ufammenftdnge
unb bae «äeraufFommen neuer 3bealpoten3en,wie fte in Hutfter fteft anFündigen,anndfternd bie ftifto;
rifefte WirFlicftFeit 3U gewinnen* JDnCWogl
JDa« Bud) öer l£\je.Von ^citirid) 4 I>o§Fy,Uarl Kobert €angetviefcbe,JDÄffelborf, i .80.
3 n ben GUTEN »ucbbmtblungen gern ZUR ANSICHT.
Ein jeber tarnt etwa» au» biefem Such« lernen, befonber» alle,bie vor ber Ehe flehen,unb feien e» nur
einige £auptgebanten,wie bie Einflcht,baß über bem Tore 3U jebem (Barten ber Ehe bae (Boethe;tVort
fleht,ba» pch Tarlple in feinen Trauring graben ließ: Entfagen.pie begen Teile be» Suche» ftnb jene
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Me frei unb natürlich vom menfchUch^gittlichen Wefen ber €pe reben,ron bem,xvaa Me Menfdjen aus
ihr machen unb machen Finnten.Weniger glücflich bagegen ftnb Me 2 lbfchnitte,bie gar 311 0 elbftrer=
ftdnbliches berichten ober phitofophifd? werben.&ls <ßan3es aber ift bas Buch 3U begrüßen,ror aUem
als lOerfuch bas Problem ber £f)t neu auf3urollen unb in neuem, reinem, lebensfreubigem 0 inne 3u
lifen unb bar3ufteUen. Walter Weicharbt
mit Hapoleon in KujUaniufrinnerungett von ^eirtrid) non Roos.Robert £ut},Stutts
gart. 5.00, geb.6.00
2lm u.Sebruar 1812 brach bas württembergifdje Reiterregiment «6er3og £ouis beim Morgengrauen
ron gingen auf,um 3U ttapoleons 2lrmee 3u ftoßen,ber feinen großen Selb3ug gegen Rußlanb begann.
Mit Mefem Regiment unb feinem <Dberar3t Roos erleben wir ben gan3en rufftfchen Selb3ug,ben langen
hinweg burdj £>eutfchlanb,polen unb Rußlanb,ben Branb ron MosFau unb bie 0 d?recfen bes Rücf3uges*
Wir fehen wie ftch 3erlumpte Menfchen halbrerhungert,oft nur mit 0 t 6 cfen bewaffnet,burch ben 0 chnee
bahinfchleppen, wer liegen bleibt erfriert unb verhungert ober wirb ron ben RofaFen erfchlagen*£ier ^er=
brannte £>6rfer,Raufen ron Mengen'unb Bierleichen, bort ein Bager in bem ftch nid^te mehr rührt:
Mann unb Maus ftnb wie ffe ftanben unb lagen über ttacht erfroren. 0 o entfetjlich bie BUber bes Rücf;
3uges ftnb,fo ubertreibt Roos hoch anfeheinenb nie. 0 eine Berichte haben fogar etwas nüchternes unb
gewinnen baburch als £>oFumente,Me fachlich,anfchaulich unb oft fpannenb ben (Ban g ber großen £reig=
niffe verfolgen* Walter Weicharbt
“Ulbert 5 «d)er: 3 t<*lieu von beute. Verlag »ott d. Winter in Heidelberg, geb. 3.80
„E>le 0 onne machte 3 talien groß* 2 lufgefpeicherte 0 onne 3eigen nicht nur 3 talicns Wein unb alteRunft,
nein,auch Me 3 ntelligen 3 feiner Bewohner*" jDas 3 <*cherfche Buch hanbelt ron bieferfonnenburchglühten,
natürlichen 3 nteUigen 3 unb bem gefunben, allem mpfltifchen abholben Menfchenrerftanbe ber 3 taliener.
tr gibt eine ausge3eichnete,in fleh abgerunbete 0chilberung bes gegenwärtigen materiellen unb geiftigen
3uftanbes 3taliens; „blefem Banbe ber Freiheit,ber perf6nlichen,religi6fen unb politifchen Freiheit",
bas uns JDeutfche feltfam an3iel;t,weil wir fo wenig Sreiheit unb 0onne in ber Heimat haben*^ine an=
erFenncnswerte,immer ruhig abwdgenbe (DbjeFtiritdt führt uns ben Werbegang bes „britten 3 talien",
in bem bas £tn3elwefen noch eine größere Bebeutung hat als bie Maße,vor 2 lugen*JDas gr6ßte unb
beForatirfte Monument ber Welt,bas UationalbenFmal am Süße bes Kapitol,3eigt heute bie Erfüllung
eines Braumes,ben nach bem Untergang bes alten Rom 3uerft (Tefar Borgia gehabt / bie Einheit 3 taliens!
£>as 3 a<herfchc Buch geht bis auf bie aUerneufte Seit unb ift eine wertroUe £rgdn3ung bes beFannten
geiftrollen WerFes bes UnterftaatsfeFretdrs p*$D.Sifcher: 3 talien unb bie 3 taliener,bas 3um preife ron
9 MarF bei 3 *S?ringer in Berlin erfchienen ift. Wilhelm Srtebrich / Magugnano am (ßarbafee
3ofepl> »ott iftcbenborffe JDicbtungcn.Uusgewdblt unb berauögegebert von Sranj,
@d)ulö.3nfelr>crlag.2 Pappbdnbe.3.00
£>lefe Ausgabe bes 3 nfelrerlages ift bie befte,bie ich Fenne; fte bringt aUes wefentUche unb befchwert
ftch nicht mit ben bramatif<hen,literarhiftorifd?en unb anberen wenig bebeutenben Arbeiten £ichettborffs,
bie hoch Feinen rechten Sehenswert für uns haben.JDie Slusftattung ift muftergültig,unb es gren3t an
bas Wunberbare,wie man 2 Bdnbe mit 3ufammen über taufenb 0 eiten,mit Papier unb £inbdnben an
benen felbft ber Sachmann feine Sreube hat,für 3 MarF herftellen Fann* £>r*£rnft Sifcher
„Vor bem Sturm. "Komart »ott m.if.belle (Bra$te. Verlag »on SreitPopf & £brtel
£«*>5*0/4-5° 0eb.5.5o.
Sin 2(uftaft 3U fceti (Breueln ber Säuern friege ift blefee Sud), in bem ^errentuilltur unt> Sauernrad)e
brotyenb rvetterlcud)ten. tTad) bem ftarren <Sefet} ber öelbfttulfe „2luge um 2luge‘‘ l;anbelt ber Sauer,
ber ben gr <5 flicken »erfutjrer unb mir ber feiner Io cf) t er in ben lob jagt.jDie Autorin l;at biefee büftere
Sittenbilb au» einer eifernen 3 eit mit baUabesfer t»ud)t geftaltct.fDae (Begenftücf ift it)r nid)t minber
geglucft.JDie lebige 6d)lo#l)errin Colette madjt U)ren t»eibd)engeluftcn ben jetveiligen »ermalter bienft:
bar,bie fte ftd) fcbliefilid) in einem armen K.orbfleO)ter,ber(ßnabe vor il)rcn grdfltcfcen 2lugen unb Sinnen
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fanb,ihrem tTTeifter gegenüberfteht.JDiefes frivole Schdferfpiel mit bem t)«rmonlfd?en SlusFlang gab (Ge;
legenheit jur Säuberung von Stimmungen Iprifcher Prägung,bie mit feem brutalen Realismus 6 er
Bauerntragiöie wirFfam Fontraftieren.£in ftarFes,FraftvoUes Buch! Sritj £rnfl,Breslau
Sriebricb ^ud),Peter ttticbel.i£in fomifcber Koman.tttartm fltoriFee t>erlag,tnüttcben,
Fart.2.00.
mit gutem Red?t t;ei#t biefes Buch ein „Fomifcher" Roman,wenn man an 6 ie Überfülle Fomifcher Dor;
Fommnifie,Situationen,menf<hen un 6 Hebensldufe 6 enFt, 6 ie es barjteUt.jDie Sülle 6 er (Gefchehniffe un 6
Hinfdlle,bie 6 en meijlen Romanen fehlt,ift gera 6 e 6 ie HigentümlichFeit 6 lefes Buches.Wenn auch manche
Teile etwas 3U epifobifch behanbelt fin 6 un 6 6 as ftarFe bichterifche (Gefühl 6 uchs nicht immer alles burd?;
6 ringt,fo ift bod? 6 er Hebensgang 6 es guten Peter michel un 6 feine Verfuche,aus 6 en (Geleifen 6 es Phi;
lifterweges,auf 6 en ihn ttatur un 6 tferhältniffe brängen, heraus3uFommen, 3wingenb bargeftellt. Hin
Buch,bas fo gut unterhalt un 6 beluftigt,bafi viele 6 ie TragiF 6 iefes ttlenfchenlebens gar nicht feigen
werben. Walter Weicharbt
«tage beö JCeufels.pijantaften von (ßeorg von ber (ßabelent$.£.@taacFmann,£eip3ig.
4.oo,geb.5.oo
JDer Banb bringt 3eh« phantaflifche Novellen,bie an Poe unb ttteprinF gemahnen,weniger genial,weniger
abfonberlich (Tnb/jebenfaUs aber gefünber als beibe.<Gerabe weil bas <GeheimnisvoUe,Rdtfelhafte unb JDd;
monifche wie felbjtverftdnblich aus alltäglichen 3 uftänben hervorwd<hft,wirFt es um fo unmittelbarer
unb unheimlicher unb man Fann fleh feiner WirFung fchwer entstehen.
Wenn auch biefe Novellen fchon fehr beachtenswert unb eigenartig ftnb,fo fcheint es mir fraglos, ba#
(Gabeleut} berufen ift, gerabe auf bem (Gebiet ber phantaftifchen Novelle noch h^orragenbes 3u leiften.
Selbft fo wertvolle Stüde wie,, JDer gelbe Schäbel" unb,, jDie t>ogelprin3effin"lafjen eine Begabung ahnen,
bie ihre volle Reife noch nicht erreicht hat unb noch Bebeutenberes f<haffen wirb. Walter Weicharbt
JDynaften unb 0 t£nbe, 25 b.I. 23 bI?mifd)e ^erren.Rommt von ifbitl? (Brdftn ©alburg.
R.arl &ei$ner,iDre6ben, 4.00.
JDie temperamentvolle (Gräfin Salburg beginnt ihre jDpnaflenromane mit einem farbigen unb leben;
bigen Bilb ber (Gegenreformation in Bihtnen.Wilhelm 0 lavata,ein 2 lpojlat,bcr habsburgifche (Günft=
ling,ift ber ,,^»elb" bes Buches.Saft bebünFt es ben fiefer,bie TOerfafferin belaftet ihn 3U fehr ob feines
2 tpoflatentums,ben fte hat mit feinem Uerftehen 6 enRel 3 besKatholi3ismu8 gefchilbert,ben ber Knabe
Wilhelm wie eine fieibenfdjaft empfanb.Wele ber (heftalten bes Romans ftnb einbringlich,fo vor allem
bie perfon Rubolf II.,ber einfam unb graufam im ^rabfehin 3U Prag herrf«ht,ein Seift, ber vielleicht
erft burd) fein partielles 3 er flirtfein etwas JDüfleres unb Ungewöhnliches erhält.
Bs iflein proteflantifcher Roman: bennoch fteht bas Fatholifche Rom als mittelpunFt ber artiftifchen
Kultur jener 3 «it in bem Buche auf.JDer Roman trägt noch eine anbere Tenben3, jene, bie burch alle
mir beFannten Romane ber (Gräfin Salburg geht: es tjt ber ^af gegen bas £aus ^absburg. Um einen
eblen ■äag ift es fajl eine fo fchöne Sache,wie um eine eble Hiebe.
3 m 6 aufe ^absburg verFirpert ftch ber Autorin bie Schwäche, bet UnbanF gegen ehrliches üerbienft.
Unb ber fchine 2 lppell gegen folche jDinge an ben Cefer, ben alle ihre Bücher aufrufen,macht bie 2 lr;
beiten ber (Gräfin Salburg wert. Sophie öoechftetter
tttaurice ftTaeterlind?: 5 Der blaue T)ogel.t)erlag uon ifricb Reijä in Berlin,3,geb.4.50
5 wif dfen >enb unb tfiorgen reifen £ruber 3 >en unb 0 cfytrefterd?en in bie reid?e,bunte HraumweltjDie
3 auberin fdjicft feie Kinfeer au 8 ,bamit fte feen blauen X)ogel tjeimbringen,aber fte finnen itjn nirgenbe
ftnfeen. 3 n feer Sritlj fdjeint feie liebe Sonne auf feie £ettd7en,ba ernennen Zyltyl unfe Wiytyl wie n?unfeer=
voll blau UjreSarbe leud?tet.£>ae unftdjtbare Heben feer stiere unfe $Dinge evwad)t,wennZyltyl feie JDia-
manten feretjttnaeterlincf ift «§err feiefee 3 ^uberfteinee; er weeft feie Seele non jener,£icfye unfe 3 ucfer=
1 ?ut unfe all feer tnelen anfeeren aus feem 6 d?weigen* 0 ein ttldrdjen ift tief unfe fromm,aue einer ^eiligen
2 lnfead?t 3um Heben gefd> 6 pft, p.KeUer | munden
I I
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Philofophie P^fcagogiF
OanFberg, ^ans. VomtVefen bertTloral.
lnanri,Stuttgart. 3,geb.4.
Oeufien, Prof. Paul. Oieptnlofoph*« 6er (Brie;
chen.S.2l.Bro<fh<tu0,£eip3ig.6,geb.8.
Selben, £. 2 tltee ober nichts. Kan^clreben über
3bfen.Oie£at,£eip3lg.3,geb.4.
6 eman,prof. 5 r.(Befchichte ber neueren pdba;
gogiF. 3, Auflage. 21 . tV. 3 icffelbt, (Dflertriecf.
5-4o,geb.6.20.
Suter, JDr. 3.Oie Philo foppte von Kidtarb 2l»e=
nariue.Seemann Ä((Co.,3urld>.3.5o.
Weimer, jDr.^.^au» unb£eben ate^rjiepungo;
mdd>te.C.6.Be<f,tnüncben.<Beb.3.
tttemoiren Biographien
2lnberfen,ö,(£tjr. £><*0 ttldrdjen meinem Hebern*
6olbetmt>erlag,0tuttgart.2,geK3,
#6loife unb Slbelarb. 3 ^rc Hiebe, il?r unfeligee
Bdjicffal unb ifyre Briefe* %nfelvevla$,He\pz
3tg.<Beb.6,in£eber8.5o,t)or3ugeau0gabe2o.
3 of?ann petcr Hy {er ber£ld?ter,tnaler,tnujtfer,
von %)xo^Sx.i)ixt\)*( 6 *yrih\Xex,Vfthnü)en 15, in
&alblebev20 .
Pfeil, (Braf &♦ tn t)or Pier3tg 3 afyren.£.- 6 eege,
8d>treibni£.4,geb.5*
i)\VVOlyte Haine* Bei nHeben inBriefen^erauez
gegeben ron (B.tnenbelsfofymBartfyolby* VO*
5 lot^f<J?ilb,Serlim 8 ,gebao.
(ßefcbid)te B.ulturgefd)id)te
2(u0 3 urte unb Kraal. VolFoersdplungen aue
2lften unb 2lfriFa.£efe»erlag,tnünd>en.2.5o,
geb.3.50.
6eigel,K.Cp. Oeutfd)e(Befchichte»on 1786^0
1806 . 3 . <B. Cotta, Stuttgart. 2. Banb 8.
Harfen, Karl. 3 apan im Kampfe. Kütten 4 t £oe=
ning,Sranffurt.2,geb.3.
Oer tttenfdj aller 3 eiten. Klatur unb Kultur ber
VilFer ber)Crbe.'5erau0gegeben »onprof.£.
(Dbermaier u. a. eiligem. Verlagsgef. tRün:
epen. 40 (Lieferungen je i.i
Sd)li3er,£.o. Unter farbifd?en 6trten.(B.StilFe,
Berlin.
Sd?orn, 2 tbelpeib, non. Oa@ nacpFlaffftfcpe Web
mar. tHit 16 ganjfeitigen Kunftbeilagen. <B.
Klepenpeuer, Weimar 7, geb. 8, in (Leber 10.
Stern,2lfreb.<Bef<pichte£uropa0»on 1815 M0
1871. 3 . (B. Cotta, Stuttgart. 2. Bb.9,3. Bb.
12.50.
B.riegöwifimfd)aft
2 lpel,^auptmann. JDer Werbegang bes preufii:
fepen (DffiiierForpp bi0 1806 unb feine Ke;
organifation.(S.Stalling,®lbenburg.2.5o.
5 reptag;£oringho»en, <Dberft p.Krieg unb po;
litiF in ber tleujeit.^.S.tnittler,Berlin.5.50
geb.6.50.
Oer ftebenjdprige Krieg, 1757—63/oon (Dberfb
leutnant i>oen unb ».Bremen.VofftfdjeBuch::
banblung,Berlin.io,geb.i2.
£4bell03a^re0beridtteüberba0^eerunbKrieg0:
roefen.£.S.mittler 4 t Sopn,Berlin.11.50
BilfcenfceRunft
Batet, £eo. £ubt»ig0burger Porzellan. tTCit »ie:
len Kbbilbungen. Oeutfcpe Verlagoanftalt,
Stuttgart3o.
Baum,3uliu0. Oie Ulmer piaftlF. Utit 58 £id>t;
brucftafeln.3.6<5fFmann,Stuttgart.3o.
Sritj Boepte. JCln Buch feiner Kunft. 14 Blätter.
3 of.Sd?ol3,tnain3. i.
Brinctmann, 21 . £. Oeutfcpe StabtbauFunfl in
ber Vergangenheit. ^.Keller,Sranf furt. (Beb.
7.50.
ITIecenfeffp, Prof. »on. Oie FÜnftlerifcpe (Be;
(Haltung ber £ifenbetonbauten. Utit 148 2 tb:
bilbungen.W.£rnfl 4 Sopn,Berlin.9.
tVüncpnerinnen. i2£ffaps »on£.Selber.tnit 12
3 Uuflrationen »on Stucf, £enbacp ufiu.
BrüberKofenbaum,tOien.(Beb.3.
Worringer, Or. W. Sormprobleme ber (BotiF.
Piper 4 t Co.,tt?ün<hen.5,geb.7.
muftf
Oa@ Beetpouenpauo. Von IV. £utfcpenrupter.
(Breiner 4 t Pfeiffer,Stuttgart.2.
2lntonBrucHner »onSr.tBraeflinger. piper 4 Co.
tnündjen.5,geb.7.
I 2
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marKeger non m. 6 ebemann.piper $ Ho.,mun;
dje rt.2,fleb.3.
jDae £ebenKt<barbWagnereüonnarlSr.(Blafe:
nopp. 6. (Scbluf) Sant>. Breltfopf $ &drtel,
£elp 3 ig.
Romane Horetten
Bebrenb,H>tto. Um» Seelenheil. Vornan. H.£of;
mann $ Ho., Berlin. 4, geb. 5.
Bienen fbetn,Karl. jDerBln 3 ige auf berWelt. Bin
ttienfcbenleben. Bon3$Ho., Stuttgart. 2.50,
geb. 3.60.
Benin, Blfa,n. jDae Heben feer Ken6e non Hatte.
Sleifcbel $ Ho., Berlin. 3.50, geb 5.
Botefp, Katarina. jDerHrinfer. 3 l.Hangen.mün;
d)en.2,geb.3.
Braun, Hilp. mentoiren einer So3ialiftin. Z.üb.
Kampflabre.Kotnan. 3 l.Hangen,W£incben. 6 ,
geb. 7.50.
i>auffe mdrcben. 3 tueflattung non H. Weibe;
meper. 3nfelnerlag, Heip3ig. 4.50, geb. 6.
^eijermane, £. Wafferratten. Vornan. B.Slei;
~ fdjel Sf Ho., Berlin. 3.50, geb.^.
3 anf on, K. 6at fte richtig gebanJelt. 3 tneiBbe;
gefehlten. 8. Sifcber, Berlin. 2, geb. 3.
Heutelt, <&. jDae jtneite (ßejtcbt. Br3dblung.’S.
Sifdjer, Berlin. 2.50, geb. 3.50.
Prin3effin3uttgfrau. Had? ben3luf3ei<bnungen
ber ^er3ogin non tHontpenfier er^dblt non
B.Küttenauer. (B.tnüUer, ITi 11 neben 4, geb. 5.
S<blaf, 3 . 3 tuffrteg. Koman. 6.Bonbp,Berlin.’6.
Scbinberr, Karl. 2 lue meinem tHerfbucb. H.
Staattmann, H. 3, geb. 4.
Herramere,( 0 eorg. jDie einmal» tnaren.ttonellen.
H. Staactmann, Heip3ig. 3, geb. 4.J
Wol3ogen, Brnft non. jDerBr3tetjer.}Kotnan. 5 .
Sontane^f Ho., Berlin. 8, geb. 10.
naturwifienfdwften
JDinanb, 3 l.Hafcbenbu<b bereßift; unb öeilpflan;
3«n. mit nielen farbigen 3 lbbilbungen. 3» 5.
Schreiber, Bf lingen. 3 eber Banb geb. 2.50.
£ae<fel,Brnft.tlat&rli<be Scböpfungegefd)icbte.
Volteauegabe. <ß. Keim er, Berlin, (Heb. 8.
maeterlind, m. jDae Heben ber Bienen. 3 lue;
mabb 21.3anjyen, Hamburg, (beb. 1.50.
■^anbbueb ber pbpflologifeben metbobif in brei
Bdnben.^erauegegeben non JL Higerfiebt. 8.
■6ir3el, £eip 3 ig. 1. Banb. 25, geb. 28.
jDie frembldnbifd>en 3 ierfifdje inWort unbBilb.
Von jDr. 5 . Keuter. 3 . Hebmanne Verlag,
Stuttgart.30—4oHieferungen je 50 Pfg.
Wagner, prof.JDr. 2 l.iDie flelfcbfreflenben Pflan;
3en.B.<B.Heubner,Heip3ig.<Beb. 1.25.
Wdlbee, 3 lbolf. pil3bücblein für Sammler unb
tlaturfreunbe. B.&. Worit}, Stuttgart. 1.20.
(Beograpfnfdjee
Kongoftaat unb Kongoreform non Prof. jDr.
3 lnton u. Hl. non Bombaupt. jDunrfer $
■äumblot, Heip3ig. 2.
<ßolbf(bmibt;Hlningfton, 3 * meine Keife nach
unb burtb 0i3ilien. (ßebr. Knauer, Sranf;
furt. 4.80.,geb. 5.80.
martin,jDr.H.Weine letjte (Dftajienfabrt.jD.Keb
mer, Berlin. 4. (tü<bt ber „Keglerungerat"
martin).
Strutf, 3 l.(ßrie<benlanb.Bb. 1: 3 ltbenunb 3 lttita.
31 . ■äartleben, Wien. (Beb. 5.
mit 3 eppelin nacb Spitzbergen. ^erauegegeben
non Prof, mietbeu. Prof, ^ergefell. Bong $
Ho., Berlin. (Beb. 12.
(ßefimfcbeitspflege
jDumftrep. jDr. 5 . jDie Körperpflege berSrau in
gefunben unb tränten Hagen. 6elioe;Verlag,
Heip3lg.2.8o,geb.4.
heften,Kobert. JDie ftebenHobfeinbe ber menfeb;
beit. 31 . Hangen, Wüntben. 2.50, geb. 4.
KaUmeper, Schönheit unb (Befunbbeit bee
Weibee bureb (Bpmnaftlf.Kulturnerlag,Ber;
lin. 1.80.
Kinberpflege;Hebrbud? non Prof. 31 . Keller u.
jDr. W. Birf. 3 . Springer, Berlin, 2. (Sur
Pflegerinnen unb mütter.)
^anbbueb ber Voltegefunbbeitepflege non
<Dberftabear3t jDr. p. tleumann. <D. (Bmelin,
münden. 3, geb. 4.
t)erfd)tcöcnc8
$Dernburg,£ernl?arb*B,apital unb 0taat8aufr
ftd?t*£*0*tnittler Sj 6ol}n,25erlin. i ♦
JDae ZEitelblatt biefee-^eftee ift bem auf 0 eite 3 befprod?enen £ud?e von £orueU entnommen^JDic
Vignetteuon^miipreetoriua auf0eite7ber ausge3eid?neten2luegabe beepeter©d^lemit^l/Me im
Derlagcäans vonVOcbtx 3umpreifepon6tHarF erfc^ienen ift.JDaeKopfftucf ber9.0eite 3ei^nete
2trturtteumann inBreölau.JDerÄefamtauflagebiefeS'ä^f^® 1 ^ 0 * ber (Tafanoua^profpeft ber t)er=
lageanftaltcBeorgtHuUerinmund^enbe^ben wir ber£ead?tung unferer^efer befonbere empfehlen.
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m
Unfer Jfpatti
©n ©ucf) »oit $elt£ -£>otlaenber
93rof4>iert 3)if. 4.00 5.—8. $aufcnb ©ebunben ÜJtf. ^.OO
3a bamali! 2Dir »erben ftill unb Jelir JpoQaenbet fingt an, von feiner 3ugenb unb feinem
Slternbaui ju erjiljlen, unb mancher »on uni ffii)It, ba§ ei feine eigene 3ugenb »ft unb
feine eigene 0ef<f)id)te. ^Berliner Xageblatt
Dai ift feine ftutobiograpbie in gen)if)nlid)em «Sinne, nur wenige «Seiten lai idj — ba
batte id> fdjon »ergeffen, bafj i* überhaupt ein $fu<p lai, ich n>ar in einem alten füllen
£aufe mit langen Äorriboren, auf bem »eifjgebecften Xi|’d)e brannte eine mistige «Petroleum;
lampe, ein Jpof mit einer breiten bunflen Äafianie lag »or mir: mir war, ali fei id> felbet
mieber babeim. J)eutfd>e lageijeitung
#ollaenber bat faum je etroai fo frafrootl ‘«JJlenfcfjUc^; UBafjrei unb barum fo innerlich
«Padenbei unb Jpinreifjenbei gef<f>rieben. Sremer «Jfa<bri<bten
(Sn* Steiß Serloj 3VrlmWo2
€mtl ^rcctoriui: ©fisseit
(Eine ©tappe »on 10 Originallithographien
©nfadjeftuigabe ©lf.4 5.00, ©or|ugiauigabe ©ff. 15 0.00
ftuifübrlicber «profpcft rcirb auf ©erlangen »om ©erlag gratii unb franfo »erfanbt
SÖtajrSHmtbenbep: ©erSknuftnenmm
(Eine f4>alf^oft ^croif<f»c £iebe$mdr in 12 Steinten.
Einmalige «Subfpripttoniauigabe »on 650 ©rcmplaren.
@eb.©tf.8.00, geb.©tf. 10.00,©orjugiauigabc ©ff.3 0.00.
2fuifübrlid)er «profpeft ift »om ©erlag gratii ju »erlangen.
(ErnftStorcoIHt SSerlagSeipjig
Soeben erfcheinen:
CASANOVAS
ERINNERUNGEN
WOHLFEILE AUSGABE
in fechs 33änben. (Sinzigs Dolljlänbige beuffc^c Slusgabe nach
ber „Ebifion originale", burdh injroiftfjen aufgefunbene weitere Äapifel
Dermehrf, ins deutfcf>e überfragen oon
HEINRICH CONRAD
mif einer Einleitung Don Jriebricf) gfreffa
GNer über alle« Erwarten große Erfolg ber Jpeinrith Sonrabf 4 >en
EafanoDa=Überfe£ung, beren glänjenbe Dualitäten allgemeine
Anerkennung gefunben haben, oor allem aber ber Don Dielen ©eiten
geäußerte 2Bunfd>, ermutigen ben Unterzeichneten Q3erlag, nad)bem bie
f oflfpielige Liebhaberausgabe fafl Dergriffen ift, eine trohlfeile Ausgabe
ju Deranftalfen.
Sorgfältig reoibierf unb Dielfach Derbeffert bringt fie in einer fd>önen
Maren §raffur gebrucff, in fecf>s hanblichen Sänben Don je 600 ©eiten,
EafanooaS Erinnerungen
of>ne jjebe Äurjung,
hoch unter 03erzichf auf bie für bie Erläuterung bes Xeptes nicht un>
bebingt notigen hiflorifch=frififchen Anmerkungen unb bie Silbbeigaben
ber SubfPripf ionsausgabe, fo baß einerfeifs ber2Bert ber erfleren nicht
beeinträchtigt, anbrerfieits bie zweite nicht unnötig belaflef toirb. Auch
biefe Ausgabe ifl noch um ein ©echftel umfangreicher als alle anbem
bisherigen Ausgaben.
denjenigen 23ücf)erfreunben, bie nicht in ber Lage ober Laune toaren,
für bie Liebhaberausgabe eine größere Summe ju opfern, gibt ber
03erlag hiemif ©elegenheif, biefes
©fanbarbroerF bet SGSelfc unb ^ITenfc^enFennfms
in einer einroanbfreien Jorm §u einem fo niebrig wie möglich falfu»
Herfen !Preife ju erwerben.
Einen befonberen ©chmutf für jeben ber fechs 33änbe wirb ein oon
Profeffor 'Peter Jpalm in OTünchen gezeichneter unb mit je einem Por=
frät gezierter doppelfifel biiben.
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Um bie Berechtigung biefer neuen 2IuSgabe,fpejielI in ber (Eonrabfchen
Raffung, bie jubem bie bisher einjige polijtänbige ift, ju erroeifen, genügt
es, einige ^Äußerungen ber ^reffe über biefen ©egenftanb anjufüf>ren :
„@S ift eines ber rounberbarften Süd>er, bie nid>f burd) bas 2llfer
leiben. 3h rc ® rtJ tiF nicht Derblaßf, if)re ‘PiFanterie nid)t unmobern
gemorben, it>re realiftifd)e 2BeisE>eif frifd> unb Flar mie am ©age, ba
fie entftanben. 2 öie oft I>af man biefe 97cemoiren in biefen Ejunbert
3 |aE)ren neugebrucff,
aber bie eine SIusgaBe berfälftftfe bie anbere,
unb es ift mit ©anF ju begrüben, baß ber DTtünd)ener 23erlag ©eorg
fJTtüIIer, ber ben Bibliophilen fd>on eine £HeiE>e prächtiger ITteubrudFe
gefrf>enft f>at, nun einen Fompleffen GtafanoDa . . . herausgibt, ©er
Safanooa hat es oerbienf. @s gibt Feine amüfanfere CeFtüre als feine
Stftemoiren, unb mir möchten fagen: Feine lehrreidhere . . . ©as ift
bas blenbenbffe Bühnenftüd?, ber fpannenbfte Sfoman, mit immer bun*
feren ©jenen, immer machfenben Überrafchungen."
(DfaueS ^effer Journal.)
„2IngefichtS ber ©atfache, baß bie beuffd)en Ausgaben Don @d)üf}
unb Suhl nicht mehr häufig finb, oor allem aber, mie audh Dffmann
bemerFt,
„^injtd^flid^ iEjret DtebaFfion außerorbenflid^ t>iel ju tDÜnfdEjen
übrig laffen",
Fonnfe fich eine neue Überfe^ung ber SltemDiren lohnen . . . Heinrich
Gtonrab jeichnef als Überfeßer, ber fich fchon mannigfach ungemein
gefcf>icffer Serbeutfdjer auslänbifcher (ErofiFa, bie jur 2Belfliferafur ge»
hören, erprobt h Q f • • • 2 lud> in ben (Erinnerungen Safanooas jeigf
fich Sonrab als tüchtiger Überfe^er. ©eine Überfe^ung lieft fich red>f
flott, unb oor allem ift fie bie einjige, bie menigffens einigermaßen
aufhenfifcl) ift .... ©er 2 lbenfeurer, ber in unerschöpflichem Cebens»
brang alle ©enüffe bes CebenS auSjuFoften fuchte, tritt jurücf h rn ter
bem ^iftoriFer unb ©ittenfchilberer, ber uns mit Föfilid^er 5rifd>e un b
oft genug bramafifcf)er SerDe, mit ftaunensmerfer Unbefangenheit unb
feiner §eber ein Silb bes 18 . 3 a h r B un berfS entmirff. ,,©o oerebelf
fich ein CebenSroman," fd)reibf Sartfjolb, „nach ber gemöhnlidhen 2luf»
faffung nur Doll ber uujüchtigften Silber, ju einem 2BerFe ber ernften
Älio, berglpichen bie neuere Literatur Fein anberes aufjumeifen h°t.
Safanobaö ÜITemoiren {mb baß boHenbctjlc, ausführlichj?e
©emälbc,
nicht allein ber jittlicf)en unb ©efellfchaftsjuftänbe bes 3fa^r^unberfö r
bas ber franjöfifchen ©taatsummäljung ooranging, fonbern aud) ber
©piegel bes ©taatslebens in feinen inbioibuellften 3n>eigen, ber Äirche,
w
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ber ©enFtoeife ber DTafionen, ber 23orurfeife ber ©taube: ber2fbbrudF
ber yfyilofopfyie, affo bes innerften Gebens bes 3 l? ifalters."
($;ebor D. 3 obeltify in ben Hamburger ^Ttachrichten.)
„Über bie Sererfjfigung einer folgen (neuen heutigen 21usgabe)
toirb man nidjf ffreifen Fönnen. 2Biü;elm D. ©d>üftens2jerbeutfd>ung
. . . lägt unenblid) Diel gu münfrfjen übrig, enthält aud) gasreiche
2fusfaffungen. SRidEjf Diel beffer ift bie 33uhffd)e Überfettung nach ber
ingtoifchen erfchienenen frangöfifd>en .Originalausgabe .... ßonrab
geht ben ©erbl)eiten bes Originals nicht aus bem 2Bege ober faucht
fie gugunften ber höheren Zöcfyte r in eine 23rühe Don ©üglid;Feit toie
©cf>ülrj; aber in ber @efamfl)eit ber überaus flotten Überfettung, bie
alle gineffen, aüe £iebensroürbigFeiten unb auch öie gange Ungegogcn-
beit beS Originals prächtig toiebergibf, Fönnen fie nur ben ftöreu, ber
SafanDDa überhaupt auf ben 3 n ^ e F fe£en möchte. Unb ber braucht
ihn ja nicht gu lefen." (3eitfchrift für 33ü<herfrcunbe.)
„Jür ben, ber 2BeIfs unb DIienfdjenFennfnis erlangen toiü unb bie
©itfen jener 3 e 'f Pennen gu fernen tDÜnfchf, gibt es
fcttt ttticftfigeres 255erf als bie SÜTemoiren Gafanobas.
©enn biefer geniale Spieler macht gang (Europa gu feinem ©d)aup[a£,
unb Don Äonftanfinopel biS^Habrib, Don Petersburg bis Neapel gibt
es Feine größere ©fabf, in ber er nicht in ben höchften unb niebrigffen
Äreifen eine 9lolle gefpielf hoffe .... ©afanooa Dermochte Dielleichf
bie Könige gu Derblüffen, aber um fid) in ben 3irFeln ßrebillons, 33ol=
faires, JpallerS nicht nur mit 2Bürbe behaupten, fonbern aud; bie Jpocf)=
achfung aller ertoerben gu Fönnen, bagu gehörte mehr als eine bfenbenbe
2lbenfeurernafur. DQTan fiehf ilm im ©efpräd) mit biefen beoorgugfen
©eiffern afs einen originellen, geiffooflen, fpöttifchen, Fennfnisreichen,
gefühfooffen D7tenfd)en Don ebfem 2Befen, afs einen tüchtigen ©efehrten,
afs einen fefbffänbigen ©enFer — benn obgleid; er ein2öüftling toar,
toujjfe er bod; Dortreffliche ©inge gu fagen —, afs eine geniale Per=
fönIid;Feif, begabt mit einem erftaunlid)en ©ebächtnis. Tage nichts
gum £obe feines ©elftes ober fchriftffellerifchcn Safentes, noch rühme
ich feinen phifofophifchen Q3erffanb ober feinen 9Jeid;tum an ©rfal)=
rungen, benn bas alles toirb man in feinen DKemoiren reichlich fmben,
bie Don Slphorismen burchfe^t fmb toie ein fchmacFhaffer Äuchen Don
Sfofinen; 2lpf)Drismen, toürbig eines £a 9?ochefoucaulb ....
’SXaä) ber £eFfüre biefer ©rinnerungen hat man ben ©inbrud*, ba£
SafanoDa gefchaffen toar, auf ©chfachtfelbern gu leben ober bie Po=
lifiF eines Canbes gu fenFen ober enbfich bie 2Self um hohe ©ebanEen
gu bereichern, ©enn es aebt ein qrofier 3 U Q burcf) fein Ceben."
(3. ©. Pori^Fp im 3eitgeift.)
„©eit langer 3 e, f h fl f mich nichts in fofchem SKa^e entgücff unb
erfhüttert gugleid; toie biefes Such, bas ich foeben aus ber ^anb lege.
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i
I
Sie ©rinnerungen be« ©iacomo ©afanooa. fieser Sanb. 3 n öiefcm
Sanb altert Gafanooa. ©ang p(6|Iicf> fommf bas unb wirft erfd>üfs
fernb. ©r f>af fcf)on in ben gtuei Sänben Doifjer manchmal baoon
gefprodjen, f>at fleine 21nfpielungen gemacht, baß nidE>f alle« fo mühelos
unb fo roffg fei mie einft. 2Iber noch raufest ber ©trom be <5 Safeinö
um it>n fyer, nod) bratiff er felbff mie ein ©turmminb burd) bie 2Belf,
noch ergitfern bie grauen unter ber ©lut feiner 2Iugen, nod) Beben (ie
unter bem Jeuer feiner 2Borfe, oergehen in ben flammen feiner Äüffe.
^tod) treten bie Meinen, ffümperhaften ©enießer refpePtooü gur ©eite,
wenn ©afanooa auftrift. 2fe§f aber altert er.
. . . Sflur wenige oon aff ben 23ii<f)mt, bie ic£ in ben Ie|teti
3a^>ren gelefen, nut wenige oon aff ben Dielen ^Dramen, bie
idj> in ber lebten Qeit auf bem Sweater gefe^en, IjaBen bie
pfiffe beö 2)afeinö fo farbig Dor mir außgebreifef, ^aben bas
menfd?lidj>e jperj fo Dofffommen Dor meinen 23IicFen enf-
fd^Ieierf; unb nur wenige ^aben micf> fo tief bie ^Dämonie
beo ©ctyicFfalö füllen laffen, wie bie Erinnerungen Don ©ta=
como Gafanooa, Ie|fer 23anb."
(Äarl 2XIbrecf>f in ber ffteuen SHunbfd)ciu.)
,,211« ein Sud), ba« für beö ©ebilbeten Ceben nü£en Fann, möchte
id) ©afanooa« ffffemoiren begeid>nen . ... (Sä märe nicht nötig, roenn
unfer Ceben nid)f fo abffraff geworben märe; aber ba mir nun ein¬
mal fo epiffieren, mie eö unfere $eit miü, fo füllte jeber, unb befonber J
jeber Äünffler, biefe« Sud) mit ber f)öd)fte n §reube auf nehmen: e«
gibt mirflidjea Ceben unb ergäf)lf Singe, meiere bie wenigffen Don und
fonff erfahren mürben. 2HIerbing« follfe man eö nur in bie Jpänbe
gang reifer ffffenfdjen geben: mie ba« freie Ceben felbff iff ea für ben
Unreifen gefährlich, ber nicht ba« ©efeß in ber Sruff trägt, nad>
welchem er fein Ceben führt: unb noch iff ja au« ben früheren feiten
her in un« ber 3nffinff nicht gang erloffhen, baß jebe« Such etroa«
3mperatioifd)e« fyat, baß ea mehr enthält mie bie 2öirflid)Feit."
(Paul ©raff in ben Proppläen.)
Siefe gewiß nicht leicht miegenben ©fimmen au« einer großen 21ns
gahl ließen e« bem unfergeid)nefen Serlage unbebenflidh erscheinen,
©afanooa« ©rinnerungen in einer wohlfeilen 2luögabe gu popularf*
fferen unb er wirb fTcfj’ö angelegen fein laffen, in ber 2lu«ffaffung ba«
Seffe gu leiffen, ma« bei biefem Preife möglich iff. ©inbanb nach ©nt*
rourf ODn Paul JKenner. Ser Prei« be« gehefteten Sanbe« iff 9JT. 5.—,
in feinen gebunben 3Tt. 6.—, in J^albleber gebunben ffft. 8.—
ffffünchen, ffffiffe Januar ign ©eorg Dlftiffer QSerlag.
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Y* f« f* f* f« f« f* ff« f« f* f* f* f<> f« f* f» f< f*f* f< f*f«f< f• f* f* ff* f*f«f* f«> f< f* f* f< f«f* f< f*f>f*f*f» f* f«f« f*f«X« f*'
5»ei neue 6üdjer
€in Roman nun Kärnten oon Karl Rrobatl)
30 Vogen, brofty. 5.00, geb. 6.00
Die ehemals waren
ttooeUen aus oi er feiten non 6eorg Cerrantare
12 Oogen, bropt).3.00, geb. 4.00
5»ei junge Vidjter führen ftd) mit diefen 0liefern ein; eo find Proben ur*
fprüngü<t)er Begabung und oerdienen die Veadjfung oller literaturfreunde.
Verlag 1. <3taacf mann in leipjig
3m Derlag von ftlartin Iflärife, fflünd)en i/1 foeben erföfenen
<£in fomiföer Roman
Heue, billige Ausgabe, jum (Teil verändert und vermehrt
trßeo bis geintes (Taufend
Umfd)la03eic^nung von(Dlaf6ulbranffon
3n biegfament Pappband 2.00; in deinen 3.00
3n allen6u<bbandlungen ju haben, aucf)3ur/* n/id)t ♦
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DI ETSCH 6, BRUCKNER IN WEIMAR
Unsere gut eingerichtete Druckerei ist in der Lage, alle Druckarbeiten
schnell und in einwandfreier Weise auszuführen. Besondere Sorgfalt
verwenden wir auf die eigenartige Gestaltung der Drucksachen und des
Satzbildes. Auf Wunsch stehen Schriftproben und Kostenanschläge
gern zu Diensten.
HOFsBUCHs UND «STEINDRUCKEREI
DI ETSCH 6, BRÜCKNER IN WEIMAR
£>eutfcf)e£tebe6ltefcer
aller 3 ehen
»on SEBalter 2Be«f>arfet geftfymiitft von $U 90 ©«99
2Ba6 unfete Siebter oon feen £tebe$ltefeem fugen:
jpugoS alu$: 25a$93ucf) ift entjüdenb unb »üb of)ne$rage ein großer Sud)f)&nblerifd)eT(2rfolg.
Jpermann Jp e ff e: ®a$ feF»r fcf)6ne ®üd)lein gefüllt mit fefjr.
3« 93.2Bibmann: £)a$ ift ein liebenSroürbigeö 23ücf)lcin.
Jpanä ©enjmann: 2)ie Sammlung entölt nntfltd) ba$ jjmtefie unb »a$ je
»on Deutfd>en gebietet roorben ift.
£)er 93anb ift in allen £3ud)l)anblungen für 1.75 ju l)aben. 3 n 2eim»anb ober 2eber
gebunben Joflet et 2.75 9Jif. ober 3.75 bie numerierte 2Iu£gabe in Pergament 5.—TOf.
2lHe Senbungen ftnb an ben gerauegeber Walter Weicfjarbt in £>ad?au 34 richten. Verantwortlich für
ben 3 nt;alt unb 3 nferate ift ber Verleger £rnft Scfyeibing ln Wüncben. / (Sebructt in ber <äof:Bucb= unb
Steinbrucferei »on ff>ietf<b $ Brucfncr in Weimar.
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PR1NCETON UNfVERSITY
Ser 23ud)cmntrm
<£inc 9)Ionatöfd)rift
für 25ücberfmmt>e
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Original fram
PRINCETON UNiVERSITY
D e u t f cb e Sicbeölieber
%’tnm meine föueber,meine Keinen 9teime,
SÄein Jj><Ju6cben bin,unb fei jufrteben »nie icb bin,
fttimm meinen fünften ©cblummer,meine Drau me
©o bolb fie finb,aucb ^>tn!
Unb menn mir jo noch etma$ bliebe:
ÜÄcin S8ecber,$ran$ unb ©tab,fo mag eö beine fein!
Doch millft bu mehr, mein J?erj unb meine Siebe?
Die finb febott lange beim
9io»ali6
fHMrft bu ein 23Äcf)letn,icb ein 23acb / ©o eilt icb bir gefebminbe nach.
Unb menn idf> bicl; gefunben beinern Sölumenuferbett:
2Bie mollt icb mtd; in bicb ergießen /Unb gan$ mit bir jufammenfliefjen,
Du vielgeliebtes Wabcben bu!/Dann flrbmten mir bei 9todf)t unb Dage
Vereint in fufjem 2Bellenfcblage/Dem SÄeere ju.
2Bilbelm 93ufd)
Sin grofser 9Uifibaum fianb mie eine grüne Saube,
Sin 2Beg ging bruntcr bin im ©taube,
gern lag ein Dorf,ein glu§ mit SßerggelÄnben.
Der grofje S3aum biKt in ben grünen 23lätterb<Snben
Sanbfcbaften,gleicb mie farbige ©ebanfen.
Die halb voll fffiolfen ftanben, halb im Siebt verfanfen.
Unb bu unb tcb,mir lehnten in bem ©ebatten
Unb teilten mit bem 23autn,maS mir im J?er$en batten.
War Dautbenbei;
Die jteiebnung unb erfte ©ebiebt finb ber Sammlung „Deutfcbe SiebeSlieber" entnommen,
Sinborn=23erlag,gel>.2.7 5.Da$ jtveite ©ebiebt bem 33ud)e „Äritif beS Jperjenä" von SBBil^elm
ißufcb,93erlag von $r.93affermann in Wünd)en,2.00,baö ©ebid}t»on Dautbenbey beffen Samm¬
lung „3n fid> oerfunfenc Sieber im Saub",23erlag von Sllbert Sangen in Wüncben,spreiä 2.00.
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Original fro-m
PR1NCET0N UNfVERSITY ..
Seutfche ©onette
Sie fc^roere ©chbnheit biefeö neuen 2BerPcö oon Herbert (Eulenberg follte man in ruhigen
©tunben fchlürfen,nicht ju oiel bat>on,benn eö finb unheimliche ©dfte hinein gebraut,
bie einem ju $opf fleigen mie ein grühltngötag am «nieberrhein.
5tetne polierten Verfe Hingen auö bem Vuche,fie fielen monumental ba unb bodf> bebt
in ihnen eine ©eete,ein Seben,baö unmiberftehlich mit fortreifjt.Veim Sefen höbe ich
an Stembranbtö Stabierungen benPen möffen,an feine Sanbfchaften mit ihrer herben
©ttmmung.Sin @rübler,ber fich mit ben Problemen beö Sebcnö hetumfchldgt,fpricht
auö ben 93erfen,ein SramattPer ld§t mie eine Vifion eine Üragbbie aufleuchten.Sine
ftarPe VilbmirPung hoben biefe ©trophen,bie in oier feilen ein Vtenfchenteben,eine
3lbenbfPunbe,einen Jperbfftag malen mit all bem blutoollen Seben,baö mir an (Sulen*
berg liebender @runbaPPorb,ber burch faft fdmtltche ©onette t6nt,ift — mie Pbmttc
eö bei einem folchen Sichter anberö fein? — bie Siebe.
3ch bemunbere in biefem 3BerPe bie beherrfchte Jtraft,mit ber eö gefchaffen ift,biefe
bemühte ©elbftbefchrdnPung,mtt ber h&chfie SBtrPungen erreicht finb.Stefe munber*
sollen Verfe,gehauen auö ber fcfjbnen beutfehen ©prache,bie Sulenberg mie Paum ein
anberer ber 3üngeren bilbnerifch formt,merben mir lange im Dhre Hingen,unb,ich bin
ftcher,jebem,ber (Sefühl für ©chbnheit unb Sehen hot*
Vielleicht hotte (htlenberg ein menig Pritifcher bei ber Sluömohl fein P6nnen,monche
Vilber finb ju gemaltfam in ben Stammen gejmdngt,manche mieber finb $u grofj bafür,
manche SRetme mirPen ju gemollt; einigen Sefern mirb auch &oö ungebührlich grofjegors
mat beö SBerfeö nicht $ufagen.2lber mie munberooll tro§ allem biefeö Veröbuch ifi,mbge
eine 9>robe jeigen. S.Xreuchtiingen
$>ie 3^tt &cr Treffen
Unb mieber fammeln fich Pie fpi£en ©chmalben,
j?och auf ben Srdfjten hangen fie mie bloten.
Seht mohl/iht luftigen,ihr liebften Voten!
Sie Treffen Plettern blühenb allenthalben,
6ie buften Paum noch gleich geweihten ©alben.
Sie sprtefter fegnenb fPreichen auf bie Xoten,
Unb ihre §arben,if)re jiegelroten
Vleicht ba unb bort ber Jjerbft fcf>on meifj unb falben.
9tun müßten alle 50?enfchen,follt ich weinen,
2luf bt'efer 2Belt oon nichtö alö Siebe fprechen
Unb in bem marmen mehen ©onnenfeheinen
9loch einmal auö ber güile Vlurnen brechen,
2Bie traurige beim SunPelmerben jechen
Unb an baö le£te ®rün ihr d?er$ vermeinen.
Sie ©onette finb in febener Sluöflattung bei Srnjl 9lon>of>lt in Seipjig jum «Preifeoon 8 iül.erfchienen.
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% # ' T .^
Heue piatenliteratur
Schon ju piatene Tebseiten ift über feine bicbterifcbe ProbuFtion neben bem vctft&n*
bigen,Faum eingefcbrünften Hobe feiner Sreunbe unb einseinen Perebrer bae $iems
lid) oberflächliche XPerturteil in nicht geringer Perbreitung aufgeFommen,baß er $war
bie biebterifeben Kunftformen mit PTeifterfcbaft beberrfcbe,aber burd) biefe „dunere
©lütte" ben PTangel an wirFlicbem ©ebalt $u »erbeefen fuche.JDiefe Ptär vom fein*
Sifelierenben Perftanb unb bem Falten,teilnabmelofen fersen böt bie Solgeseit,un«
fähig $ur Aufnahme biefer aue bem Keininbwibuellen unb Komantifcben geloften
unb ine burebaue Klafftfcbe gefteigerten JDi<htung 8 art,$iemlicb FritiFloe aufgenoms
men unb ibn ale einen „formalen Ulafft$iften" einregiftriert.^n ber Mgemeinbeit
mar biefe SCnftcbt febon eine sientlicb ftebenbe geworben,ale 1896 ber i.Banb ber
umfangreichen Tagebücher piatene non ©w.Taubmann unb Tw.Scbeffler beraues
gegeben wurbe,bem 1900 ein sweiter folgte. 2 ttlerbinge hätte mit biefen febon früher
1860 ein 2lue$ug vonifngelharbt beFannt gemacht; aber er ftiftete mit feinen Streich«
ungen unb Kür$ungen mehr Perwirrung ale Klärung.JDagegen wecPte bie unuer«
Für$te 2 luegabe bie gefamte piatenforfcbung,bie biftorifebe wie bie Fritifcbe,suneuem
Hebender war ein ungebeuree PTaterial,bas une über bie gefamte menfeblicbe unb
Fünftlerifcbe ifntwicElung bee JDicbtere von ber frübeften 3ugenb bie $u feinem Tobee«
jabr eine fo genaue unb betaiUierte Kenntnie »ermittelt,wie wir fte wobl Faum von
einem anbern JDicbter beft§en.3ebe wichtigere Begebenheit,jebee ibm bebeutfame fees
lifebe ifrlebnie ift gewiffenhaft aufgeseiebnet unb jene wahrhafte Qlufrid)tigFeit,bie
einem Tagebuch allein Sinn unb XPert »erleibt,cbaraFteriftert biefe SelbftbeFennts
niffe in befonberem Plaße.
Por allem aber erfchließt ftd) aue ihnen bae CbäraFterbüb piatene ale ein »on ber
üblichen PTeinung burebaue »erfebiebenee unb enthüllt ftd) fo, wie ee bie Perebrer
bee JDicbtere von jeher angenommen höben: Hiebt ^er$eneFülte,PTache ober Sucht
nach äußerer XPirFung ift hier su ftnben,fonbem eine tief leibenfcbaftlidje Seele, bie
in heißem Hingen mit Zweifeln unb bunFlen (Bemalten nach ber eigenen Peruolls
Fommnung ftrebt unb,von einem hohen,für bie eigene Kraft manchmal wohl altsus
hohen Kunftibeal erfüllt,biefee in immer größerer Pollenbung su »erwirFlkben fucht.
So ftebt ber eigentliche piaten aue, aue biefem (Beiße beraue ftnb feine ^Dichtungen
geboren,nur baß eben bie innere ©lut bureb bie febonften PTaße gebänbigt erfcheint.
ifine recht glücElicbe Sluewabl ber Tagebücher bät T.petjet in ber Sammlung„JDie
Srucbtfcbale" bei Piper & To.erfcbeinen laffemSie $eigt in ben Väuptsügen bie ifnts
wicflung bee JDicbtere unb gibt ein Flar umriffenee Bilb bee PTenfcben unb feinee
befonberen ©efüblelebene.
JDie Briefe piatene, an beren Verausgabe fofort gebaebt würbe, ale man ben XPert
ber Tagebücher erFannt bätte,beftütigen unb ergänsen biefe in ber erfreulichften XPeife.
JDie Verausgabe »ersogerte ftd) leiber burd) ein unrorbergefehenee UnglücC,bae bae
nabesu»ollftünbigePTanufFript »emid)tete,fo baßerß im letzten3äbre ber i.Banb
ber auf 4 Bänbe berechneten Brief fammlung veröffentlicht werben Fonnte (1 000 numes
4
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ricrtc ifremplare bei (Beorg VHüUer).JDie Herausgeber H.v.0cbeffler unb Paul Born?
ftein hoben bas VTTaterial mit großer (Bewifjenbaftigfeit burebgearbeitet unb fowobl
bie Briefe an ihn als auch bie Briefnoti3en aus ben CagebAcbem cbronologifcb einges
orbnet.JDer i.Banb,»on 1804bis i8i8,umfaßtimwefentlicbenbierei5enbenUnabens
briefeaus ber VTCAncbner Pagen« unb Uabetten$eit unb PlArt vor allem bie Bejahungen
3u feiner VTCutter.JDaneben ergeben ficb intereffante AuffcblAffe Aber bas bamalige
VTTAncbner Hofleben,bas (DPtoberfefhbie JDult :c.(Buter $DrucP,gaPftmiles unb einige
Bilbniffe geben bem Bucb eine wArbige Ausftattung.
Placb att biefen Veröffentlichungen Aber piaten war eine Pritifcbe Ausgabe feinerTVer Pe,
bie bas gan$e vorbanbene VlTaterial $ur Benutzung heransog,nur noch eine Srage ber
3 eit. 0 ie erfebien benn auch im Haufe bes letzten 3 ahres in 12 BAnben unter ben Heftes
feben BiafftPerausgaben, herausgegeben non Prof.VlTar Bo<h unb £>r.C.pe$et.3um
erftenmal ift hier ber gefamte hanbfcbriftliche Uacblaß,ber ftd> faft ausfcbließlicb auf
ber VlTAncbner 0 taatsbibliotheP beftnbet unb eine Keihe non wcrtnollen 0 tAcCen nahes
jujeber (Battung birgt,allgemein jugAnglicb gemacht worben,non ben febon bePannteit
Werfen würbe bureb nochmaligen Vergleich mit ben Hanbfcbriften ein abfolut eins
wanbfreier Cert hrrgefTellt unb bem (Bansen ein Pritifcber Varianten unb Hotens
apparat beigegeben,ber felbft ben anfprucbsvollften gorfeber befriebigen muß.JDaju
leitet eine fachlich gut orientierenbe Biographie non nahe$u 500 0 eiten bas Werf
ein. 0o ift alles in allem biefe piatenausgabe ftcberlicb bie hefte unb vollftAnbigfte,
bie jet$t eriftiert,wenn auch JDrucP unb Ausftattung nicht einwanbfrei ftnb.
Afthetifcb bagegen hoebbefriebigenb unb auch fonft fehr erfreulich ftnb bie 2 BAnbcben
(Bebi<hte,bie ber 3 enaer Profeffor K. 0 cblöfter im 3 ufelverlag veröffentlicht hat. 0 ie
ftnb nicht fo fehr fAr ben piatenPenner,als eben fAr bas breite,genie@enbe PubliPum,
bas ficb mit biefer JDicbtergeftalt erft nertraut ju machen wAnfcbt.cDas Problem ber
Auswahl war Pein leichtes: ein vollftAnbiger AbbrucP aller norhanbenen (Bebichte
wAre vertvirrenb unb fAr ben gegebenen 3 wecP unwirPfam gewefen,wAhrenb bie non
bemAberaus PritifcbenJDicbter 1834 felbft getroffene Auswahl boeb fehr Wefetttlicbes
bAtte vermißen laffen.@o war es noch bie gAnftigfte Höfling alles ju bringen,was
piaten felbft veröffentlicht ober nur aus Äußern (BrAnben $urAcfgehalten hat.
Von bemfelben gorfeber ift jetjt auch eine eminent eingebenbe unb umfangreiche VTTonos
graphie piatens bei Piper & Co. im jfrfcheinen begriffen. JDer HauptjwecP bes Vers
faffers ift nor allem ber ben geiftigen unb PAnftlerifcbettif ntwicPlungsgang bes Richters,
bas Werben unb Wachfen feiner tVelts iinbBunftanftcbt mit febarfen unb beftimmten
©trieben ju umreißen. JDer i.Banb,ber norliegt,umfaßt 800 ©eiten,reicht bis $um
Aufenthalt in Vettebig inPl.unb gibt fo betaiUierte Angaben Aber jebe Hebenspbafe
bes JDid)ters,wie fte faft nur einem 0 pejtalftubium,biefem aber wirf lieb non Wert
fein Pönnen.JDen Banb fehmftefen mehrere PortrAts unb Cafe ln.
©cbließlicb feinoebbes ifinjelbrucPs ber „Venejianifcben ©onette" ifrwAhnuttg getan,
ber unter ben auch fonft empfehlenswerten JDrugulinbrucPen (Verlag if.Kowohlt)
herausgePommen ift,©cböner JDrucf,gute Ausftattung unb relativ billiger Preis ftnb
bie VorjAge biefer Ausgaben. (Dscar Hang
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tttein £cbcn von Kid?arb Wagner
Bor Furjem ift Wagners grofle 0 elbftbiograpbie „tHein Heben" im Berlage »on
g.BrucEmann in tHüncben in $wei umfangreichen Bänben, jum Preife non 25.00
in Heimoanb gebunben,erfd)ienen.j£s ift unmöglich ftcb jeßt fdjon eine enbgültige
ttteinung über bas Wer! ju bilben,bas 5um Berftänbnis non Wagners menfcblicber
unb Fünftlerifcber ifntwicElung non fo unvergleichlicher Bebeutung ift JDarum bringen
wir junäcbft nur bie folgenbe ifpifobe aus feiner Heip$iger 0tubentett$eit:
Wir begingen ben gucbsFommers,5u welcbem,wer es nur irgenb ermöglichen fomtte,
»ierfpämtig im langen Suge bureb bie 0 tabt binausfubr.Uacbbem mich noch ber
„Hanbesvater" bureb feine plätjlicb eintretenbe unb anbauembe geierlicbFeit gan$
aujäerorbentlicb ergriffen batte,»erftel ich nun in ben f£ brgei$,unter ben “Jlllerleßten
mich 5U beftnben,weld)e nom Kommers wieber beimFebren würben. 2 luf biefe Weife
»erblieb id) brei läge unb brei näd)te,wel<be allermeiftens im 0piel $ugebracbt
würben: benn biefes warf,non ber erftenUommersnacbt an,feine bämonifd)en0d)lins
gen über midu£in2lusbunb berflotteftenBerbinbungsglieber,etwaeinbalbes£>ußenb,
fanb ficb beim erftenfttorgengrauen beim „HanbsFned)t"5ufammen,unb bilbetenon
ba ab ben 0tamm einer 0pielgefeUfcbaft,welche ftcb ben lag über bureb neu aus ber
0 tabt SurücE Febrenbe »erftärFte.'Knfänglicb beftimmte mich 5ur Teilnahme am 0 piel
ber Wunfcb,mein Uommersgelb / jwei Caler / burd) (Bewinn mir ju »erfebaffen: bies
gelang,unbnun begeifterte mich bie £offnung,aUe meine in jener Seit gemachten 0 d)uls
ben auf biefe Weife burd) 0pielgewinnft abtragen $u Fomten.iCbnlid) wie id) bas
Uomponieren,burcb Hogier’s frletbobe,auf bas 0d)leunigfte ju erlernen »erhoffte,
burd) unerwartete 0 <bwierigFeiten hierin jeboeb mich lange Seit aufgebalten gefeben
batte,erging es mir nun mit biefem plane ber eiligen Bereicherung meiner ftnanjiellen
0ituation: mit bem (Bewimtft ging es nid)t fo fcbnell,unb gegen breiflTonate blieb
id) ber 0pielwut bermafien verfallen,bafj bagegett alle anbren Heibenfcbaften als
gänjlicb machtlos über mein(Bemüt jurücEtraten.Uicbt berged)tboben,nid)t bieUneipe,
nicht berJDuellplaß beFamen mich mehr 511 feben; ben Cag über $erwüblte id) meine
Flüglicbe Hage,um mir auf jebe erbenFlicbe Weife bas notige (Belb 5U »erfcbaffen,um
ben Slbenb unb bieHacbt binburd) es $u »erfpielen.Bergeblicb wanbte meine frlutter,
bie bennoeb Feine 2lbnung von meinen unwürbigen 2lusfcbweifungen b<*tte,alle ihr
5U (Bebote ftebenben fcbwacbentTIittel an,um mich von meinem nächtlichen Ausbleiben
jurü(f$ubalten: nie gelangte id),nad)bem ich am tttittag bas £aus »erlaffen,anbers
als beim (Brauen bes barauffolgenben tHorgens,über bas ^oftor,$u bem mir ber
0 d)lüffel verweigert war,fteigenb,in mein abfeits gelegenes Sintmer $urücEJDie Htu
benfd)aft war bureb bie Ber$weiflung bes 0 pielunglücFes bis $um Wabnftnn ges
fteigert: Unempftnblicb gegen alles was mir fonft am 0tubentenleben »erlod? enb er«
fdnenen war,»on ftmtlofefter <Bleid)gültigFeit gegen bie Meinungen meiner bisherigen
(Benojfen,»erfcbwanb id) ben BlicFen 2 lUer,unb traf in ben Fleinett 0pielbäufern Heips
$ig$ nur mit ben ausgemaebteften Hüberlicben ber 0tubentenfdjaft jufammen.^n
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meiner wachfenben Berjweiflung griff ich enblid) $u bem iTTittel,bur<h Fühne Behanb?
lung bee feinbfeligen (BlücFee mir grünblich ju helfen. 3 <h war beriTteinung,bag nur
mit reichlicheren £infagfummeti (Bewinn $u erlangen fei,unb beftimmte baher eine mir
anvertraute,verbültni8mü0ig nicht unbebeutenbe (Belbfumme,ben Betrag ber burd)
mich erhobenen Penfton meiner frtutter,$u biefem Berfuche.^n jener ttacht verlor
id) alles BTitgebrachte bie auf ben legten Caler: bie ‘Aufregung mit welcher ich auch
biefen enblich ebenfalle auf eine Karte fei$te,war meinem jungen Ceben,nacb allen
fonftigen i£rfahrungen,bocb vollftünbig neu: ohne bae ITtinbefte genoffen 5u hohen,
mu 0 te ich mich wieberholt vom Spieltifd) entfernen,um mich ju erbrechemtHit biefem
legten taler fpielte ich mein fceben aue: benn an eine ^eimFebr $u meiner Samilie
tvar nicht $u benFen; ich fah mich bereite mein tttorgengrauen über bie Selber unb
burd) bie TBülber,ale verlornen Sohn, in bae Siellofe babinfliehen. JDie hierin ftch
beFunbenbe verjtveiflungevolle Stimmung hielt fo energifch an,bah,ale meine Karte
jugefcblagen botte,id) ben (Bewinn mit bent ifinfag fofort von neuem barangab,unb
biefee Verfahren mehrere VTlale tvieberholte, bie tvirFlich ber (Beivinn ftch einiger?
mähen beträchtlich heraueftellte. Sortwübrenb gewann ich nun. 3 cb warb fo 5uver?
läfftg,bah ich hae Fübnfte Spiel wagte: benn ploglid) leuchtete ee in mir hell auf,
bah id) heute jum legtenmal fpielte.ttTein (BlücF warb fo auffällig, bah hie BanF?
halter ju fchliehen für gut befanben,TBirFlich hotte ich nicht nur alles in biefer Hacht
verlorene (Belb wiebergewonnett, fonbem ba$u aud) nod) ben Betrag aller meiner
Sd)ulben. 3 Die TPÜrme,bie w&hrertb biefee Borgangee mid) wad)fenb erfüllte, war
burd)aue heiliger 2 lrt.frUt bem Sufchlag nteinee (BlücFee fühlte id) beutlid) (Bott ober
feinen jfngel wie neben mir ftebenb,feine Warnung unb Irofhmg mir juflüfternb.
Hoch einmal galt ee bei Cageegrauen über bie Corpforte nach meiner Wohnung 511
gelangen; bort verfiel ich in einen tiefen unb ettergifchen Sd)laf,aue welchem ich fpüt,
geftürFt unb wie neugeboren,erwachte.B.ein Schamgefühl hielt mich bavon ab,meiner
BTutter,weld)er id) ihr (Belb 5uftellte,ben Borgang biefer entfcheibungevollen Vtacht,
unb mit ihm mein Bergehen gegen ihr Eigentum unaufgeforbert $u berid)ten.Sie
faltete bie ^ünbe unb banFte (Bott für bie mir erwiefene (Bnabe, brücFte auch ihre
Suverficht aue,bah fte mich für gerettet holte,unb ee mir unmöglich fein werbe,ferner
in ähnliche Hafter 5urücF $u verfallen, WirFlid) hotte and) hiermit jebe Berfuchung
für immer ihre BTacht über mid) verloren.
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IDie 0d?x»An!e un60cbnumn
bes Pfarrers Slrlotto. (Befammelt unb berausgegebett von “Ulbert tPeffclsFi. VHit
Bilbern unb XTacbbilbungcn .2 BAnbe in Pergament gebunben 28 .oo. 2 Die Htebbabers
ausgabe /50 ifremplare / würbe auf bollAnbifcbes Butten abgejogemmit ber £attb
in Heber gebunben unb Foftet 45 .oo. 2 (us ben bunberten non ScbwAnPen,S<bnurren,
SpAßen unb ifulenfpiegeleien bes Pfarrers 2 (rlotto,ber »or faft 500 3abren bei
glorenj lebte,l?aben wir brei barmlofeStAcEeausgewAbltJDiebeftenunbwißigften
ftnb fo berb,baß wir fte leiber nicht bringen Fonnen.greunben »olFstAmlichen Humors
werben fte eine wahre Crquicfung fein,unb felbft bas Derbfte ift nicht fcblintmer als
was Hutber unb “Ubrabam a Santa Clara gelegentlich auch gefagt haben.
i £ines UTorgeits ging ber Pfarrer bureb bie ^eiligegeiftfircbe unb fab bort eine grau,
bie unter lauten Seufjern vor einem Bilbe bes bctligcn HiPolaus non Coletttino
anb Acbtig betete; febier eine Stunbe brauchte fte,um ftcb bem ^eiligen auf taufenberlei
“Urten ju empfeblen,unb fte ftanb wie nerjücPt ba. 2Der Pfarrer trat btn,nabm fte
beim Kopfe unb brebte fte bem großen Cbriftus am Kreuje 5 u,ber in ber HAbc ftebt,
unb fagte :„Siebft hu ni(ht,bu UArrin,was bu für einen Unftnn tr ei b ft ^ Befiehl bicb
hoch lieber bem,ber ber ttTeifter ift unb ber bir beffer helfen Fann als ber Hebrling."
Bei einem priefterfefte würbe für ben Pfarrer ein gebratener ^abn gebracht unb
jwifeben ihm unb einem 2 lmtsbruber auf ben Cifcb gefet$t.*Der Pfarrer war gerabe
babei,eine Schnurre $u er$Ablen,wie es fein Brauch war; unb als er bantit fertig
war unb nun ben £abn effen wollte,fab er,baß ben fein “Umtsbruber auf eine tPeife
geftriegelt batte,baß nur ber BruftForb mit etlichen Knochen unb beinahe Fein gleifcb
übrig geblieben war.JDa fagte er:„tDu gAbft wirPlicb einen guten Suchtmeifter; ben
■^abn ba baft hu fo bergeri<htet,baß ihn fein Bater unb feine Vrhmer,wenit fte jetjt
berPAmen,nicbt erFennen würben."
3mmer öfter fanb ber Pfarrer bie Uefter feiner *$Abner leer unb ber jfter beraubt;
er nahm ftcb »or,ben JDieb ausfinbig 5 U machen unb befahl feinem iTteier,ftcb auf
bie Hauer ju legen.Unb halb barauf fagte ihm ber:„ifuer (J5e»atter ift es,ber bie
ifier nimmt,unb eben jetjt bat er jwolfe genommen unb er bat fte im Bufen".TPie
bu weißt,geben bie Bauern mit bloßer Bruft unb haben um ben Heib einen (fhirtel
oberStricE gefcbnArt,fobaß bas £emb einen Baufch bilbet; unb bortbin batte er bie
jfier geftecEt.Unb biefen Scher 5 leiftete er ftcb minbeftens jweimal wöchentlich.
“2lls ber Bauer beim TDeggebn $ur CAr Farn,traf er ben Pfarrer,nnb ber lub ihn $u
einem 3 >nbiß ein; aber er weigerte ftd) unb fagte: „ 3 <b will erft noch nach öaufe
gehn; bann Fomme ich wieber." JDoch ber Pfarrer fagte: „ 2 lber geht,d5e»atter,laßt
tni<h bod) nid)t allein." Unb er umarmte ihn mit gefpielter SArtlicbFeit unb preßte
ihn an ftch,inbem er fagte:„<f>e»atter,tbr burft mich nicht »erlaßen; gehn wir trinPen."
Unb feine Umarmung war fo Praftig,baß alle ifier 5 erbrachett unb ibr3nbalt bem
Bauer Aber bie ScbenFel unb Beine hinunterfloß,fo baß er befcbAmt baftanb.ifr tat
auch fofort bem Pfarrer teilweife (BenAge,unb weiter ftabl er Feine jfier mehr,
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mir tvir6,bei meinem fritifdjen Betreten,6o<f> oft um B.opf unö Büfett bang.töoettje
R.£l>.6eigel,JDeutfd)e (Befdricbte vom loöe griebricbe t>e& (Broten bi8 3itr ‘Muflofinig
6 c 8 alten Reiches, 3. < 5 .(Lotta, 0 tuttgart. 2.Äanb.8.00
JDer 3weitc Banb 6er *5eigelfchen <Befchichte,ber enbUch nad? 12 3al?ren 6cm erßen folgt,fuhr* von 1792
bie i8o6,alfo von Beginn bes Selb3uges in 6er Champagne bis 3um Abfchluß bes ttl;einbun6ee.£>ie
HeFtitre hinterldßt als ftdrFfiten £inbrucf 6iefen: 6ie leichthin gefchmdhte un6 verbammte StaatsFunft
6er großen un6 Fleinen SurßenFabinette jener 3^t;re iß,ba unter 6er Wucht elementarer £rfchuttcrungcn
ber Reichsmechanismus verfagte un6 6er ttationalgeift erftorben war,begreiflich un6 ver3eihli<h | gerecht:
fertigt 3war nicht vor 6er tTToral aber vor bet Vernunft bes Selbfterhaltungstriebee. Wohlverftanben
verfcher3t ftch 6abei 6ie Hiebebienerei bes ein3elnen,wo immer fte auch auftritt,ben Anfpruch auf 6ie
(Bnabe bes Richters.
JDie beutfdje (Befchichtefchreibung von heute,fagt «äeigel,vcr3ichtet nicht barauf,national 3U fein,aber fte
ift nicht mehr nationaliftifch; er prfoifiert 6amit felbft 6en Wert,ber feinem WerFe 3uFommt.
JDie hif*orifche Betrachtung eilte gern mit einem gewiflen Schulbbewußtfein über 6ie unbehagliche un6
wenig burchßchtige3eit bes beutfehen Verfalle hinweg; um fo intcrefficrter fehen wir tiun,wie es 6em
Derfaßer gelingt,6ie verhafpelten Kabalen un6 £iferfuchteleien un6 Torheiten 3U entwirren.(Berabc 6ie
JDarfteUung 6er biplomatifchen AFtionen hinter 6en Kouiiflen bes Kriegetheaters,bie politifchen Schie:
bungen vor 6em Bafeler 06er Huneviller Sriebett ober vor 6em Abfchluß 6er britten Koalition 3eigt
in ihrer fachlichen 8onberung unb Flaren KonftruFtion 6ie StdrFe £eigels.jDer große (BeftdjtepunFt 6er
Reichegefchichte geht ihm nlrgenbs verloren. 8eine (Beßttnung ift Flug unb Fuhl/älfo gerecht unb vor:
urteilsfrei.jDas 3»npulßve bdnbigt er vermöge jener <Belaßenheit,bie fchon in 6er tteigung 3U antiFen pa:
rallelen Flafßfch wirFt.ffiit 6er freubigen AnerFennung 6er beutfehen ttlifßon bes Stein^arbenbergfchen
Preußens FUngt bie (Befchichte aus.
«^eigel fbeUt ßch all3ubefcheiben hinter Sybel unb ^duffer; bem ^iftoriFer, ber alle neuen archivalifchen
Sunbgruben erfdjipft wißen will,ift er unentbehrlich* prof.£.BorFoweFy,ttaumburg a.8aale
2t6elhei6 von 0dK>m: JDas ttacbflaffifcbe Weimar unter ber Regierungsseit Rarl
griebrid)8 unb tttaria Paulowna 8 .( 5 .B.iepenbeuer,Weimar.i.Bb.7.00
€i n wertvolles Buch uns A.v. Schorn gefchenFt! Wir burften es erwarten,6enn aus ihren bis=
herigen munblichen unb fchriftlichen Berichten wißen wir,welche reichen Schdtje aus Weimars (Beiftee:
leben bes vorigen 3Äh*hunberts fte aufbewahrt.tTeue,vielfach unbeFannte dXueUen erfchließt fte uns:
ttliterlebtee, Briefe unb Auefprüche, Schriften unb BilbwerFe von unb über jene perf6nlichFeiten, bie
unter Weimars Surftenpaare in ber nachFlafßfchen 3*it Wißenfchaft unb Literatur weitcrpßegten unb
firberten, ber fltalerei unb UTuftF aber eine neue Stdtte fchufen unb neue Bahnen wiefcn,3eigen uns,
baß bie (Beißesßammen ber heinigegangenen (Broßen nicht erlifchett Fonnten,fonbern neue Slammen
er3eugten,baß Weimar,bie 8tabt ber großen Toten, nicht eine tote 8tabt würbe,vielmehr aus ber Saat
in bem geweihten Boben neues Heben emporfprießen mußte.
JDaß A.v.Schorn nicht ermubenbe Allgemeinheiten gibt,fonbern lebensvolle,mit feinem (Befchmacf bar-
geftelUeBilber,baßfteune bie Türen ber gebilbeten unbfuhrenbenSamilien auffchließt,uns mitten hinein:
ftellt unb an bem Heben ber (Befeüfchaft teilnchmen Idßtbaburch, baß fte uns bie Briefe bes (Boethefchen
Kaufes lefen, bie Auefpruche unb Reben Wa^borfs unb «^afee, (Benafte unb nif3te,3mmermanns unb
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3 ouFow»Fp» wirtlich ijbxtn ldßt,baß fie un» hinführt in bet» steiler Preller»,fowle 3u ben erflen 9 (uf;
fütjrungen be» lannhdufer unb £ohengrtn,macht fte un» 31 » ntiterlebenben,tttitempßnbenben. Wicht nur
mit bem einfacheren unb beßeren Bürgertum, ba» fleh in DanFbarFeit an fein Sürßenhaue anfehloß,
aber 1848 auch fein tleinee Revolutiinchen ^abeti wollte,treten wir in lebenbigen, unmittelbaren Um;
gang,fonbern auch mit ben Sührern: voran Ularia paulowna,(t)ttilie unb ihre Kinber,Schorn unb Schill,
Riijr unb £afe,Kuno Sifcher unb feine 3 enenfer Kollegen, ber Kanzler ITlüUer unb bie bie Fonßitutio:
nelle Monarchie au»bauenben Wlnißer, 9 lngeliFa Saclu», Schwerbgeburth,Preller,Karl 6ummel,tnarter:
ßeig, (BeneUi, KTepomuF Rummel, Cif3t,tOagner unb bie Sürftin thittgenßein, (Benaß unb ba» Ehepaar
Milbe, Berlio3 unb viele anbere.
Die Schrift rvirb ben vielen Sreunben tDeimar» eine Sreube, ben Weimaranern felbft ein £au»buch
tverben. Wir ertvarten ben 2.Banb mit (Carl Äleranber unb Soph^ im MittelpunFt mit Spannung.
Dr.MoUberg
tX?iU?clm TPunbt.probleme ber X>6lFerpfyd)ologie.j£rnft tt>iegan6t,£eip3ig.geb.3.80
JDie Behanblung ber Probleme, benen biefee Buch gervibmet ift,3eichnet ßch baburch au», baß fie auf
fchmalem Kaum einen Überblict über ein große» (Gebiet mobemer Sorfchung bietet,bie in Wilhelm Wunbt
ihren erften Meißer fanb.
911 » €a3aru» unb Steinthal vor 50 3 ahren bie VilFerpfpchologie begrünbeten,war ber erße 9 lnftoß ge;
geben; aber e» beburfte ber Klarheit eine» großen (Beiße»,au» bem gren3enlofen t»iel3uvielen im pro:
gramm lener beiben Sorfcher ba» Bebeutenbe h*rau»3ußeUen, ber neuen tOiffenfchaft bie (Bremen 3U
beßimmen unb bie Durchforfchung fo eigenartig unb erfolgreich 3U geßalten.E» gewdhrt einen eigenen
Kei3, gleich im 9 (nfang blefe» Buche» bie Wunbtfd?e (Brunbiegung ber WilFerpfpchologie auch 3ugleich
in ihrem hißorißhen 3 wfammenhang 3U erfahren,ßch bee Unterfchiebe» bewußt 3U tverben,ber 3tvifchen
ber £a3aru»:Steinthalfchen unb ber mobernen VilFerpfpchologie befteht,unb ihre $aupt gebiete Fennen
3u lernen, von benen „brei, weil ße eine geißige WedßelwirFung ber 3 nblvibuen vorauefetjen, weil ihr
3 nhalt ben Umfang be» inbivibuellen Sewußtfein» überfchreitet,3ugleich bie (Brunbprobleme ber t>ilFer ;
pfpcholegie umfaßen: bie Sprache,ber Mpthu» unb bie Sitte*.
Die weiteren 9 lbfchnltte be» Buche» führen tiefer in bie' (Brunbprobleme ein,wieber im Qlnfdßuß an bie
Darlegung vilFerpfpchologifcher Streitfragen.Bebeutenb vor allem iß ba» Kapitel: Der Ein3elne unb
bie t>olF»gemelnfchaft. 9 lu» ber einfachen,boch fehr feinßnnigen ErHdrung bee Sufammenhangee bee 3 «:
bivibualiemu» mit ber philologlfchen Wißenfchaft ergibt ßch ba» Derßdnbni» für bie(Begnerfchaft,welche
bie VilFerpfpchologle gefunben hat; ergibt ßch fernerhin eine (Brunblage für bie Darlegung ber (Brünbe
ber (Begnerfchaft unb ihre mit über3eugenber Klarheit burchgeführte 3 urücfweifung.(Balt biefee Kapitel
vornehmlich bem £auptgebiet ber Sprache,fo umfaßt ba» letjte ba» (Bebiet be» Mpthu»,auf bem ber fo:
genannte pragmatiemue eine RoUe 3U fpielen beginnt, bie biefem ameriFanifchen Kinbe von ber libe:
ralen beutfehen Ideologie 3ugeba<ht iß. tlid^t» iß erfreulicher, al» bie faß reßlofe 3 erglieberung biefer
etwa» merFwürbigen philofophißhm Maniver in ihre ein3elnen Beßanbteile,benenWunbt bie geßhloßene
9 (nfchauung unb Methobe ber genetißhen Religionepfpchologie gegenüberßellt. (Beorg £c<ht
£mft &d)ütte, 3 ean Jacques Rouffeau. 0 eiue PerfonlicbFeit unb fein 0 tiL 30 enien«
Verlag, €eip5ig.3.50
Der Kaum erlaubt e» leiber nicht,biefee umfang: unb inhaltreiche Buch,in bem eine Sülle philologifcher
9 lrbeit ßecft,au»führlich 3U befpred)en. 3 ch freue mich aber,e» wenigßen» an3eigen 3U Finnen al» eine
gebanFenrelche unb intereßante £eißung. 3 ß ba» Buch auch vielleicht mit Detail» über rein fprad)üche
• Dinge manchmal etwa» überlaßet,fo haben blefe Erirterungen hoch melß ben (Brunb,bie feelifdie
Wüance,bie hinter bem Wortgefüge ßeht,3u beleuchten. 3 .B.„ Da» einfache je l’ai vue,genügt ihm nicht,
er fagt bann »Mes jeux l’ont vue«,weil feine 9 tugen bie Urheber ber betreßenben (Befühlebewegung
ßnb.Spmpathlfch berührt in ber Einleitung ber Satj be» Verfaßer»:
„Ein Künßler iß ber,für ben bie DarßeUung be» Erlebniße»,fei ee in 5 arben,inMarmor,ln ICinen ober
in ber Sprache eine CebenenotwenbigFeit bebeutet.*
Den großen Koußeau,beßen »ami incomparable«,ihn,bem bie Dinge ber Seele unb be» $er3en» bee
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Kosmos waren,gnben wir natürlich am begeh birett in feinen Werten.Rouffeaus Freunben aber wirb
Schüttes Arbeit (welche bie »Nouvelle Heloise« in ben Wittelpuntt ber Betrachtung fiel«) will:
tommen fein,unb ihnen viele Anregungen unb neue ^tnweife unb neue ^injel^eiten 3um Verftdnbnis
feiner Art haben. S.^oechgetter
TVeimer,£au8 un6 Heben als j£r$tel>ung6mdd)te,n.£.BecE,ttTÄncben.geb.3.oo.
jDer Verfafier gibt nicht pdbagogifche Probleme unb Begriffe im wlflenfchaftllchen Spgem,fonbern fiellt
bunte Silber aus ber £r3iehungswelt,bem Heben unb ber Familie,in fchlichter,anfprechenber Weife bar.
Was er er3dhlt über bae £aus,ig leiber etwas 3U tur3 weggetommen,eingehenber verbreitet er fleh über
ben er3ieherif$en Hinflug bee Hebens unb 3eigt babei reiche Kenntnis unb gutes Pergdnbnis für Hanb
unb Heute.Seher3igenswerte Worte werben gefprochen über bie 3ugenb unb bie Strafe,über gute unb
fchdbliche Vergnügen,über Hübt: unb Schattenfeiten ber (Broggabt,bes Reichtums,ber Armut,ber 3ugenb:
lettüre.t>dter unb Wütter follen bas Schriftchen taufen unb lefen. JDr.WoUberg
§ra “Zlngelico 6a S»cfole.JDe8 VlTeiftcre (Bemdlbe in 327 2lbbil6ungen. ^erauegegeben
von JDr.Snba ScbottmtiUer. JDeutfcbe Verlagöanftalt, Stuttgart. geb,9.oo
jDer adft3ehnte Sanb ber „Rlafffter ber Rung ln (Befam tausgaben" bringt bie (Bemdlbe bes Fra Ange;
lico ba Siefoie,bes innigen unb lieblichfien ber frühen italienifchen Weiger.Wenn wir ben Sanb burch:
bldttern, ber 3um ergen Wale fein gan3es Schaffen 3eigt,fo fühlen wir gart ben faft unirbifchen (Beig,
ber biefe Werte fchuf.Wir vergehen bie 3«tgenoffen,bie ihn ben Sngelgleichen nannten.Wie eine Slume
wanbte geh fein (Beig ber Sonne bes (Sittlichen 3U unb feine reine heitere Kung wuchs wie (Bottes:
bieng aus feinem reinen Heben.So entrüeft unb vertldrt bas Wefen feiner Kung ig,ble in tligerlieher
Abgefchiebenheit heranblühte, fo ig ge hoch erfüllt von beglich er Hiebe 3U ben Werten (Bottes,*3U Saum
unb Slume, 3U ben Sergen, bie Sr uns aufgetürmt hat,3u ben Tieren unb ben Wenfchen.— So fehr er
im inittelalter wuselte,fo fremb ig ihm alles jDügere,Hebens: unb Weltfelnbliche.Wie ben Pfalm eines
mittelalterlichen Wenfchen 3um preife feines Schipfers unb feiner Witgefchipfe empffnben wir noch
heute bie Kung Sra Angelicos,bes Sngelglelchen. Walter Weicharbt
600 tttonogramme un6 Signets. geraut gegeben von ^ofrat fllejcanber ftoeb. Vers
lagsanftalt 2 lleran 6 er Uocb, JDarmftaöt. geb.5 .00
JDer Reichtum eigenartiger,3wecfmdgiger unb oft wirtlich fchiner Wonogramme,bie biefer Sanb vereint,
beweig, bag wir eine unerwartet ho^entwicfelte Wonogrammtung befitjen. jDa bie Wonogramme faft
burchrueg ohne weiteres prattifch angewanbt werben Finnen,fo ig bas Such eine wahre Funbgrube
für Rangier unb 3*t<hner/tunggewerbliche Angalten jeber Art,ja für leben gefchmactvollen Wenfchen,
ber geh ein eigenes,eigenartiges,b.h.ber eigenen Art entfprechenbes Wonogramm für Wdf<he,Sriefpapier,
petfehaft ufw.entwerfen lagen m&cbte.jDag bas Such mit bem bisherigen Schienbrian bricht unb neue,
gefunbe Anregungen gibt,vielfach fogar gan3 reife Srgebnige, macht es wertvoll unb unentbehrlich.
^ermann Hotte. JDa braunen vor 6em Hore.^eitnatlidte UaturbUber.^. Sdmellfcbe
Sud)^an6lMttg,tVaren6orf.3.5o,gcb.4.50
Wdhrenb einer 3wan3ig|dhrigen Tdtigteit als Tages3eitungsrebatteur ich mich gets bemüht, ben
(Broggdbter barauf hin3uweifen,wo er feine bege Srgi^ung unb Srholung 3u fuchen h<ibe,ba braugen
vor bem Tore.3<h gab ihm ab unb 3U ein Feuilleton 3U lefen,in bem ich ein Stüct tlatur fchllberte, eine
Hanbfchaft,eins ihrer Teile, eine Tiergemeinfchaft, ein ein3elnes Tier, eine pgan3engenogenfchaft, eine
ein3elne Pflanse.jDreigig von biefen Schilberungen unb Stimmungsbilbern gellte ich 3ufammen,als ber
3.SchneUfche Verlag mich bat,ihm ein Such 3U geben,„ein freunbliches Such",wie er mir fchrieb,bas
in fein Unternehmen, Sücher ber Freube,hlneinpaffe. 3<h tat bas gern unb hoffe,bag bas Such benen, bie
Augen baben,3u fehen,helfen wirb, fit fo 3u gebrauchen,wie es bas viele Schine unb Hiebe wert ig ba
braugen vor bem Tore. ©ermann Hins,Hannover
I I
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<ßefd)id)te Jeitgefdjidjte
tleue» ßiemarrf^a^rbuc^.^erauegeaeben von
6.v.poftbinger i .Banb.Carl Honegen ,tOien.
5/geb.6-5o.
Egelbaaf, (B. Bismanf. Sein (eben unb fein
tOerf.<C.H.rabbe,Stuttgart.7.5o,geb.9.
3lluftriertet0eltgefcbi<bte von jDr.m.manitiu»
u. a.2 8<$nbe mit vielen 2(bbilbungen.tTeufelb
^ 6enlu»,8erlln.(Beb.24.
Pf(3er,p.2l.tOa» bebeutet Preußen für 0üb;
beutfcbtanb i B.Bebr,Berlin. 5,geb.6.
pofcbinger, v. 2 llfo fpracb Bi»m«rcf.B«nb 3.
<T.Ronegen, 10 ien. 6 .5o,geb.8.
0 djmi^,<D. 2 l.^.jDie Runft ber politif.tneyer $
3effen,8erlin.6,geb.7.50.
Sür’» Oaterlanb.3«b r b“»»bert:8rinnerungen
na<b Berichten, Briefen uftv. £erauegegeben
v. prof. 3 .U. 0 .Rid)ter.2(lfreb ScbeU, Berlin.
6,geb.8.
tOeimar in ben Sreibeit»Friegen. 3 «felverl«g.
3 Seile Je 3 bl» 3.50 geb.
fllemoiren Brieftoedjfel
JCer (Chevalier von (Prammont.^atnilton» Wie;
moiren unb bie (Bef<bi<bte.Oon Rarl Sehern.
(Beorg titulier, tttüncben. 2 Bdnbe in 6«lb:
leber 25.
tHemoiren ber Raiferin Katharina Il.OoUfldn:
bige2luegabe.2B<inbe.3nfelverl«g.9,geb.i2.
Erinnerungen «u» meinem Ceben vonSr.Spiel:
bagen. 2 (u»tvabl au» „Srnber unb Erfinber".
H.Staactmann,Ceip3ig.(0eb.3.5o.
Ricbarb tOagner» Briefivecbfel mit feinen Oer:
legern. Banb 2.8. Schotte Silane, tttain3.6,
geb.8.
€iteraturgcfd)id)tc
Bl«ncf,JDr.R.^eine unb bie Srau.Eug.Rentfcb,
tnüneben.öleb.3.50.
(Bottfrieb ReUer unb (T.S.VHeper in ihrem per:
fintieren unb literarifeben OertycUtni».
6 <»effel,€eip 3 ig. 3 .6o,geb,4.50.
tOeiganb,tOilbelm,Stenbabl unb Baljac.Snfel:
vertag.(Beb.6.
3 iegler, Eugen. £>«» {Drama ber Revolution.
tOieganbt £j (Brieben,8erlin.2.
BUfcettöe Runft
Baum, 3 .Ulmer Runfl.tHit 96 Safeln.jDeutfcbe
Oerlag»anflalt,Stuttgart.2.
3 «fef JDan^aufer von 2(rtt>ur Roeßler. Brüber
Ro fenbaum,tOien. 5, geb.6.(tnit 80 g«n3feitl:
gen 2 Cbbilbungen ber Bilber {Danljaufere.)
Conrab Siebter» Schriften über Runft. Piper
4 Co.,tnün<ben.6,geb.8.50.
Oolfetümllcbe Run fl. Banb 2.<frfterreicb:ttn:
garn.tTlit 1 i552lbbilbungen.Pbctograpbifcb
«ufgenommen von tn. (Berlad). (Berlacb
10iebling,t0ien. 50.
Cubtvig,(Buftav.2lr<bivalifcbe Beiträge 3ur (Be:
f<bi<bte ber vene3i«nif<ben Runft.Bruno <£af:
ffrer,Berlin.9,geb. 12.
|Die großen englifeben tHeifler. 107 ein: unb
mehrfarbige Qlbbilb ungen.Sert von Spmon»
unb Stabl. 3 ntemationale Derlagsanftalt
Berlin. (Beb. 10.
2 tr<biteftur: Bilber au» @übbeutf<blanb na<b
Segnungen von prof.2lugufl Scbirmer.R.
2lb.E.tnüUer,Stuttgart.7.50.
Komane ttooeUett
Barmann,Ri(b«rb 21 . {Der ^ofmeifler. Roman.
(B.tnüller,tnün<ben.3,geb.4.50.
8 ibtai*/ 6 elttte. 3 febia» Roman.2(lbert Sangen,
tnümben.5.5o,geb.7.
v.b.Eiber,R. 2 tntje miller. Ein tttarf<ben:Ro:
man.Sontane Sf Co.Serlin.6,geb.7.5o.
Seberer, ^»einrid). Cacbtveiler (Befcbicbten. (B.
(Brote,Berlin.3.5o,geb«4.5o.
(Beiferftam,(B.p«ftor £allin.Roman.S.Sifcber,
Berlin.(Beb.i.25.
(Brüttel, Eifa, mitten im Ceben. Einfache (Be:
f<bi<bten.<£.Sopfen,£amburg.2,geb.3.
6«lbe,tnar. {Die Sat bee {Dietrich 0 tobdu».Ro:
man.2l.€angen,müncben.6,geb.7.5o.
^utb,Rubolf.tOilbelmBrintmeper» 2(benteuer.
Rornan.(B.müller,mün^en.5,geb.6.5o.
hülfen, i).v. JDa» auffleigenbe Ceben.Ein Be:
amtenroman.£an» Sacb» Oerlag,müneben.
4 . 5 o,geb. 5 _ 5 o.
3 enfen, 3 * 0 . jDer (Bletfcber. Ein neuer mytbo»
vom erften menfcben.S.5ifcber,Berlin.3.50.
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Hellermann, B.Hefter unb CI.Roman. S. 5 i:
fd>er,£erün.<ßet>.i.25.
Krobatb,Rarl.8terben.£in Roman aue Kirn:
ten.£.Staacfmann,£eip3ig.5,geb.6.
Cambredjt, tTanny. JDie Sucbenben. Roman.
Sontane $ Co.,Berlin.6,geb.7.50.
maartene, VTl. < 5 eilenbe mdchte. tfrjdt^lung. R.
Rbn,Sonn.5,geb.6.
Obermatt, Sranj. Voltetraft. Roman, £uber Sf
(to.,Srauenfelb.4.
Oeblenfchldger,Rbam.jDie 3 nfeln Im Submeer.
6olbein;t> erlag, Stuttgart^,geb.5.
Oertel,Otto. 3 m Sann ber Heimat. <lne <8e:
fchichte.<S.merfeburger,Ceip3ig.2,geb.3.
Oflivalb, 6ane. JDie Verfügungen bee &erm
tVelfch.Bine bomifdte Berliner cSefchidjte.
Schwetfchte 4 ( Sobn,Berlin.3,geb.4.5o.
Raabe, tVUbelm.Rlterebaufen. Roman. 0 . 3 an;
fe,Berlin.3,geb.4.
Stern, Rbolf. JDie Ruegeftoßenen. (tlachgelaffe;
ner) Rom an.BEenien v erlag,Celp3lg.7,geb. 1 o.
Stevenfon,R.C.jDer 3 unter von BaUantrae.
Roman.Brid? Reifi,Berlin.4,geb.5.
Subermann,£ermann. JDie inbifdje £ilie.3.<B.
Cotta.3,geb.4.
VofJ, Rid?arb. Crbenfcbinbeit. 3*<8 •Cotta. 2.50,
tVilbranb,Rbolf.Rbonie unb anbere Oefchid>:
ten.3.<S.<totta,Stuttgart.3,geb.4.
tüinter,Betty.Unfer $eilanb ifl arm geblieben.
Roman.(ß.tn filier,ttt find? entgeh.5.50.
(Beograpine Keifen
Songarb, jDr. (V. JDie Reife be» Rronprhwn
burd; Ceylon unb 3 nbien. Schtvetfchfe $
So^n,Serlin.3,geb.4.50.
£autbal,prof.jDr.R.Reifen in Bolivien unb
peru.ttiit Rbbitbungen unb Cafeln.JDunder
4 ^umblot,Ceip3ig.i2.
Rummel/lV.v.JDieprovence.$eimat unb tVelt:
Verlag,Berlin.i .5o,geb.2.5o.
Re^m, £.S. Ruf beutfeben Canbflraßen. Rüge;
meiner Verein für bie Citeratur, Berlin, 6,
geb.7.50.
Scbalet,R. 3 nbien:Burnmel.mit vielen Rbbil:
bungen.Concorbia,Berlin.2.
V0I3, JDr. Walter. Reife bureb bas ^interlanb
von Ciberia.R.5rande,Bern.3,6o.
natunviffenfd}«ften
Rrrbenius,Svante.jDas Sd;icffal ber Planeten.
Rtabemifcbe VerlagegefeUfcbaft Ceip3ig.2.
Ruf frifeber Tat.Beobacbtungen aue ber niebe:
ren Cierrvelt in Bilberferien nadj ttaturauf:
nahmen von £.O.Sartele.2.Teil mit 74 Rb=
bilbungen. Sd?tvei3erbart, Stuttgart. 3.80.
Bauer, prof. JDr. R. ttaturtjiftorifd); biograpbi=
febe <ffay9.5.<nfe,Stuttgart.3.6o.
JDebfer, JDr. Cebenerdtfel. JDer menfeb blo:
logifcb bargeftellt. B.^.tnori^, Stuttgart. 5.
JDelage unb (ftolbfmitty.JDie Bnttvidlungetbeo:
rien.Tb.Tbomae,£eip 3 ig.< 0 eb. 2 . 8 o.
<ßraebner,prof.jDr.p. Tafdjenbucb 3um Pflan;
3enbeftimmen. Sranefb’fdie Verlagebanb;
lung 6tuttgart.<8eb.3,8o.
(Juintbcr, jDr.H. JDie Cetyre vom Ceben.^rndt);
rung, 5ortpflan3ung, <nttvicflung, Cob.
Streefer Sf Sd>riber,Stuttgart.<Üeb.3.
Cins, Hermann. jDa braußen vor bem Tor.
heimatliche tlaturbilber. 3 .Schnell, tVaren:
bcrf.3.50^.4.50.
ITlarr, Rmo. (befebiebten aue bem Tierleben,
haupt ^ 6ammon,Ceip3ig. 1.50.
Wagner, Prof. R. JDie Cebenegebeimniffe ber
Pfian3e.Tb.Tbomae,Ceip3ig.(Seb.2.8o.
X?erfd)icfecne«
JDer Rltertumer;Sammler.Bin ^anbbueb 3um
ttacbfcblagen von Cubtvig jDiebt. tnit 324
3 Uuflrationen.tV.Spemann,Stuttgart. 6 .
Bleib treu, Karl. jDae heer.Rütten $ Coening,
Sranffurt.3,geb.4.
Klopfer,JDr.p.TOie baue ich mein iyarn-i mit
vielen Rbbilbungen. Wleyer: 3 lfd>en, Stutt:
gart.3.50.
jDeutfdje Kriegs: unb Solbatenlieber, heraus:
gegebenvonSr.v. 0 ppeln:Bornitotv 6 ti.mar:
tln mirife,müncben.2,geb.3.
Schdfer,tV.jDerScbriftfteller.Rfitten $ Coening,
Sranlf urt. 1.5o,geb.2.
hanbfehrift unb Cbarafter. tin Cebrbucb ber
hanbfchriftenbeurteilung von Prof. JDr. (R.
ScbneibemubDKiel. Tb.<Srieben, Ceip3ig. 10.
moli^re ln beutfdjer Sprache./ JDer Cfefamtausgabe biefee Heftes liegt ber moli^re.profpett bee
Verlage» Rleranber JDunder in Berlin bei,ben wir befonbere 3U beachten bitten./JDle Tirel3eich:
nung biefee Heftes ifl ber vor3Ügli<hen Sammlung „600 monogramme unb Signete" ent:
nommen bie bei Rleranber Koch in JDarmftabt erfchienen ifl
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PRINCETON UNIVERSUM
Die »on
SKicbfltb SDlflri« 2ßemer für SS.SJebrtf 23erlag, SScrlin
beforgte „flaffifcf)e" 2lu$gabe erfdjeint jum «Süfulartage in »ollenbeter innerer unb innerer
©e|ialt./@ubffription$prei$ auf 16 95inbe in fe<f>$n>6d)entHdjen ^»tf^entiumen, 4 93anb
geheftet ©tf.2.50,«pappbanb 9Wf.3.?0,j£>alblebet ©tf.4.50,2iebhaberau$gabe auf ecfjt ©ütten
in ©anjleber ©tf.20.00. /2lu$fiattung aller 2lu$gaben: fp.3l.Demeter,2eipjig./?lu$fÄhtli<he
^Profpefte portofrei unb unentgeltlich oon 93.33ef>rd ©erlag, ©erlin^ehienborf.
Google
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Original fram
PRINCETON UNIVE1
©ic mobcrttc €l)c
unb n>ie man fte ertragen foU
töon 3 Jlaub br.SWJ.OOjgeb.SÖl/KOO
2(u0 bcm
ffiaruin ©tfinner ntd)t heiraten / 2Barum grauen nid>t heiraten / Die Drag&bie ber
Unbegehrten / 2Barum ©tann unb $rau au*einanbergeraten / Da$ Jpeiratäalter / DaS
„<Sicbau6leben"ffir bie grauen/„Unb n>al>re ihr bieehelitheDreue"-bern>unbefpunftin
ber ehe/Stargtfchlagtnt Slltemativen: Die «probeehe in ber fprapiS, ein Dialog im
3ahre 19991 Da$ $ia$fo ber freien Siebe / Die fpolpgamie an einer |>6f(icf>en Dafelrunbe /
ein 2Bort ffir bie Duogamie/Die ©orteile beruhe „auf <Sid>t" /Die Ämter - &te@acfs
gaffe aller ^Reformen: Äinber ober feine Äinber-bie Jrage beS Dage$/Da$ $fir
unb ©Biber befdjrfinften fWathroudjfrt / 2Bie man, obgleich verheiratet, gludflidf)
werben fann: einige Weformoorfdblfige | einige ©Binfe ffir ehemfinner - unb grauen
«Stieb 9tei§, ©erlag, 93erlinW62
i. i i i mi ii m i mm i H i m iii nm ii m i m iiiiiii i iii i i m ii n ii miM iiiiii nm i mi i n ii m i mi TTTT.
4t ¥41 ¥¥
Soeben erscheint:
MOL1ERE
IN DEUTSCHER SPRACHE
ÜBERSETZT VON OTTO HAUSER
UDO GAEDE und ERICH MEYER
/—N
(S>)
ALEXANDER DUNCKER VERLAG
BERLIN - SCHÖNEBERG
err =
Dan =
Hott =
mimiui
rmniiii;
n !
inen, j
idjcrn. I
tan z
int» I
cflo. =
ftajlen Z
afjreä.
’tofrei.
minim!
15
iigitized by
Go gle
Original frorn
PßlNCETON UNIVERSITY
W ENN einer der großen französischen Dichter, dann
verdient es Moliere, uns vertraut zu sein. Denn er kann
uns viel, er kann uns ein Freund werden. Oft genug hat
man daher auch bis in unsere Tage den Versuch gemacht,
ihn uns durch Übertragungen zu erobern, und jeder dieser
Versuche hat seine Verdienste. Was aber noch fehlt, is t
eine vollständige historisch geordnete und somit des Dichters
Entwicklung aufzeigende Übertragung. Wohl liest sich
Moli&re im Urtext leichter als Shakespeare, aber er liest
sich nicht so leicht, daß ein unmittelbarer und unbehinder¬
ter Genuß möglich ist. Das ist die Aufgabe, die sich die
vorliegende Übertragung stellt: sie will die vertraute Be¬
kanntschaft mit dem ganzen Molifere vermitteln. So bringt
sie alle seine Stücke und maßt sich nicht an. Bedeutendes
von Unbedeutendem zu scheiden. Sie bringt sie in zeit¬
licher Reihenfolge und verbindet sie derartig durch kurze
Vorworte, daß ein in sich geschlossenes Werk entsteht, das
Wirken und Wesen des Dichters zu einem abgerundeten
Bilde zusammenfaßt.
D IE Übersetzung ist den Händen bewährter Männer an¬
vertraut, die philologische Akribie mit dichterischer
Sprachkraft und Nachempfindung vereinigen. Als Metrum
konnte der von allen tiefer eindringenden Übertragern bis¬
her mit Recht verschmähte französische Alexandriner nicht
in Betracht kommen, sondern es mußte dem Stilgefühl der
Übersetzer überlassen bleiben, jedem Versstücke das seinem
inneren Rhythmus angepaßte Versmaß zu geben. Mit be¬
sonderem Glück hat Otto Hauser es verstanden, einen
frei rhythmierten Alexandriner für einige Stücke einzuführen,
der den Farbenreiz des Originals in der Diktion völlig wahrt.
-
i . iii m i
r
D AS gesamte Werk Molieres erscheint in sechs rasch auf¬
einander folgenden, je cirka 22 Bogen umfassenden
Bänden, in bequemem Oktavformat, auf gutem, sammet¬
weichen Feindruckpapier gedruckt ohne anderen (wie oft
nur störenden und vom Inhalt ablenkenden!) Schmuck als
den einer schön geschnittenen, leicht lesbaren Antiquatype,
zum Preise von M. 4,— für das geheftete, M. 5,— für das
schön in Leinen gebundene Exemplar.
G LEICHZEITIG mit und neben der Gesamtausgabe er¬
scheinen die meisten Stücke in schön kartonierten
EINZELAUSGABEN zu billigem Preise, wie solche zum
Teil auf dem Büchermärkte ganz fehlen, zum Teil nur in
schlechter Ausstattung und veralteter Übertragung vorhan¬
den sind. Es bietet sich hier den Verehrern Molieres die
Gelegenheit, die Ausgabe ihrer Bibliothek nach Wunsch
zu vervollständigen.
B EREITS fertig liegt vor der erste Band der Gesamt-
Ausgabe sowie die Einzel - Ausgaben von:
DIE EIFERSUCHT DES GESCHMINKTEN
DER GELENKIGE ARZT
Übersetzt von Erich Meyer
DER UNBESONNENE
Übersetzt von Udo Gaede
DER LIEBESZWIST
Übersetzt von Erich Meyer
DIE LÄCHERLICHEN PREZIOSEN
SGANARELL ODER DER EIFERSÜCHTIGE HAHNREI
Übersetzt von Otto Hauser
ICH bitte den umseitigen BESTELL- SCHEIN zu benutzen.
BerHn-Schöneberg Alexander Duncker Verlag
Go gle
M
Bei der Buchhandlun
ö von
subscribiere ich hiermit auf
Moliere i , L de “ ,sche ‘' Spraclie 1 cWbt v Cn
Otto Hauser, Udo Gaede, Erich Meyer
. p Xp J' Oesamtausgabe Br. M. 4 ,~ pio Band
p?, 7 . “ Geb - 5,~ pro Band
. T" ^ie Eifersudd des Geschminkten
und Der gelenkige Arzt) Kart. M. i,~
. p Xpl - Der Unbesonnene Kart. M. 1,50
. J: xpb Uer Liebeszwist Kart. M. 1,50
. p Xpl ‘ P le lädierlichen Preziosen Kart. M. i,~
. Xp * S 9 anare11 o. d. eifersüchtige Hahnrei Kart. M. 1, -
(Alexander Du ncker Verlag / Berlin-Schönebern')
und bitte um Zustellung des ersten Bandes sowie aller
ederen Bande nach Erscheinen - zur Ansicht - unter
Nachnahme des Betrages.
Name: .
Ort und Datum:
Wohnung:.
(Bitte recht deutlich!
Nichtpassendes durchstreichen!)
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Gos gle
T
Original frorri
PRINCETON UNIVERSml
••I
fe i iiiiii ii i ii i i i ii iii i ii i i iiiiiiiii nmmiim i i iii i iiiii i ii i iiiii mim ii mnn iiiii m iiiiii n ii i ii ä ]
Jubiläums Ausgabe
(Ende tlToi erföefnt:
Blaubcundficimat
Die Cragödle eines üolfes »on Karl 6<^ön^etr
JünfjigfTes (Taufend
mit dem BUdnis des Oerfaffers in Bellograoäre
t>er Preis für dos numerierte «Exemplar (1 bis 1000) auf Büttenpapier »an
Feldern in Banjledcr gebunden betragt JU. 7.50
€ln fleudruef diefer Jubiläums-'Ausgabe findet nfdjt fla#
tt)id>tig fürJtttcraturfrcunde und Bibliophile
£.@taa<fmann,DerIag,£dp 3 tg
iimi¥lW¥lIIIIIIin¥f¥niII¥WI¥I¥¥III¥lin¥f¥l¥¥¥f¥W¥¥linil¥¥¥lIIiniIinil¥¥lII¥lI¥II¥¥IIItIIIIIl¥¥IIli
| (Earl SSei^arbt: Pompeji »orberBftftörung §
ötefonfhruftionen mit SO teilö boppelfeitigen 2l6bilbungen, Aufnahmen unb «piänen.
(Einhorn«Verlag in 3JHtn(btn
©efdjmactootlin Jpalbpergament geb.3.50
„Seit Sultoetä £agen ifl niefettf äf>nlicf>eö gefeftaffen morben." Prof.Delbrücf i. b. 'PreuRifAen 3aferbü<feern.
„Die maierifefeen 5Cnfid)ten bet mietet f)ergefleUten Sauten ftnb jebemüaienofjneroeitertÄOetlHnb«
liefe; bet Xevt »etmeibet ade troefene ©eleferfamFeit." «Prof.Dt.SJlajr ©efemib.
3m 93lat erfdjetnt ber britte 93anb:
| 3ntereflfantc Ätiminalprojeffe au$ ©egenroart unb
3ungfft>ergangenljeit
$&on Jjjugo §rieblaenber / (Eingeleitet von 3«jHjrat £>r.(Eri<h @eflo.
Sleg.br. 3 9Jt.,in Drtgtnalbanb 4 931.
Derfelbe entfedlt u.a.ben Xatnom3fa='Pro}e(5, ben 5J}oltfe»-f>arben* i Pro$e| ( bie Srmotbuna bei ©ijmnajiatlen
Stnfl SBintet in ÄoniQ unb iß eine bet fultur* unb fittengefcfricfetlictMnteteffantefien ^ubürationen betf 3at)re«.
2lu$füferlitfet ‘Profpefte übet Fultur* unb fittengefcfeiefetlicfee SBetFe, Slntiquatpctjeiefenii umfonft unb portofrei.
Jpetm.93ar$borf,©erlag,93etltnW.30/16
.......
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Goe igle
Original ffom j
PRINCETON UNIVERSUM
OTTO VON BIS/AARCK
nirgend« feigen wir di«mar<f« Kämpfe fo greifbar an un« Dorüberjieijen wie in feinen
Reben,diefem großartigen Dofument Politiker fVei«i>eit und flaatamännifben Rön»
nen0,da«wirDeutf<t)en beftycn.Uciber find nur wenige imftande, die I3dände der di«'
martfftyen Reden ju raufen und ©or allem 3 ulefen.Oarum ßatßdjSugenKaUffömibt
entblößen, die unvergänglichen Reden au« 3 uwäl>len und mit verbindendem t)iflo»
rifd)en Cext in $wei dänben in £aj<f)enformat fyerauvgugeben:
6idmar<f, 6cften toic Deutföland fn den 6attd und
$idtnar<f, Steuer d*d ttcidjed + + + + + + + + +
beißen die beiden dänbe,bie in ieder duCßanblung gern vorgelegt werden, duter
Prutf und gute« Papier, banblidye« <Eaf<f)enformat und gefdjmatfvolle ftuoftattung
fowie geringer Prei« (ftaif Fort. 1.75 Ul., in Leinwand 2.75 RI., in Jeder 3.50 RI.)
V J<S) wunfCte, jeder Student träge diefe fCmucfe fluogabeber diomartf reden bei
Pr.Cartellieri,Prof.ber defCidjte an der Unioerßtfit^rna.
2ini>orn'Perlag in Rtän<f>en
Stile Senbungen ft'nb an ben Herausgeber Walter Weicfcarbt in jDadjau 3 U rieten. Verantroortlid) für
ben 3nl?alt unb 3nferate ift ber Verleger £rnft Scfyeibing in ttluncben. / (Sebrutft in ber Hof;Uucb: unb
Steinbrucferei jDietfd? Sf »ruefner in Weimar.
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Gck 'gle
Original fram
PRINCETON UNiVERSITY
£>er23üd)enxmrm
er fetcberrpunrut ffiiifen
Original ffo-m
PRINCETON UNIVERS1TY
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Sommer in Italien
Briefe «n eine norfc&eutfdje Künftterin non Paul Stefan
Sic haben mich gefragt, ob ich mit 3brer Keife einnerftaitben fei.3d) bitte Sie.feit
3abren,fte $u unternehmen, benn Sie brauchen wie jeber norbifche UTenfch
uonunferem Schlag, wie jeber norbifche Künftler.Sie haben wie wir'alle »iel uers
lorerte Sonne $urüd? 5 ugewinnen,unb in biefem heiligen Hanbe werben Sie Sonne
ftnben.Kud) baß fte beuer reifen,lobe icb.JDen Säften in Korn unb Curin juliebe wer«
noch mehr Scbalfsnarren binuntergeben als fonft, gewiß. 2lber fte muffen feinen ftbren,
ber fte überfeben wiU.JDafür ift es fd)on,ftd) mit Italien $u freuen.Unb bas fommer«
Hebe Italien bat feine befonberen Sd)onbeiten.Sie werben nicht ju benen geboren,
bie wie bie beutfeben 3 ammerwanberer aud) ba unten no(b nach ber Sonne frieren,
JDiefe Sommerfontte beilt.Hur unfere jwifeben tUauern unb parf ift (Eluat.
Slber Sie fragen aud) nad) Büdjern über 3talien unb id) foU 3btten moglicbft viele
unb alle „wichtigen" fagen.TDemt Sie mir folgen,fo halten Sie ftd) an jwei,an irgenb
ein beutfebes Keifebanbbuch,wie Baebefer ober tlTeper unb an einen italienifcben
Sprachführer,j.B.an ben tTleyerfd)en,JDie erfparen 3btten viel Seit unb helfen über
ben Kampf mit ber Umgattgsfpracbe; benn Sie werben nod) lernen, baß man in
Italien weber bas preußifebe noch bas bfterreiebifebe unb febon gar nid)t bas fücb*
ftfehe 3 talienifd) fpricht,obwohl aud) ben Italienern eines Cages nichts anberes mehr
übrig bleiben wirb. 2 lber id) Fenne 3 bren ififer, unb feblieblich, es ift febr fd)on,ftd)
vorjuber eiten, febr lobIid),mit SacF unb Buch in Italien $u reifen; es ift vor allen
JDingen menfcblicb unb Sad)e bes X>erbannten,ftcb früher freuen 5 U wollen.Ulan »er«
gibt febr viel unb febr rafd),manbat,gottlob,angeftd)ts ber XTatur unb all bertPerPe
feine Unbefangenheit red)t halb wieber unb, bas fage id) 3b«en ohne bie fonft be«
liebte 3*onie,bem TPiffenben gibt bas £anb, geben feine Schüße unb (Trümmer ein
gan$,gan$ anberes Bilb.
(Boetbe bat 3talien für uns entbecft.Seine italienifcbe Keife ift bas fchonfte Bud) für
immer unb überall. Sunt ttlitnebmen gibt es jeßt eine febr fchone Cafchenausgabe
uon Klinfbarbt & Biermann, Saft nod) frifeber unb lebenbigef,freilid),weit weniger
voUftünbig,ift bas Cafchenbud) ber italienifd)en Keife, früh er nur Philologen jugüngs
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licb,feit einiger Seit in einem Bande des Hortus deliciärum enthalten. Hange vor
(Boetbe bat Ulontaigne feine gabrten gefcbildert (neue deutfebe UberfetjungX^einfe
gab im ElrdingbeUo,in Briefen und (Tagebüchern, die jegt in der (Befamtausgabe des
3nfelverlags veröffentlicht ftnd,aUerband 0$etten aus 3talien.0eit (Boetbe tut es fo
Siemlid) jeder JDeutfcbe. Blanche wandern „auf (Boetbes ©puren" — fo I?ei@t eine
ganje Sammlung non Befdjreibungen und Schilderungen —, andere blieben anders*
wo anbaften.JDas Hand ift nad) Be$irfen,0tddten und Handfcbaften literarifcb rer*
wertet.(Befcbid)te,£>enPm<üler,KunftwerPefindverseicbnet.£>iedeutfcben0ammlungen
von £. El. Seemann, Belbagen & Klaftng, von UTarquardt, von KlinPbardt & Bier*
mann,ftnd fcbon febr reid) und alles aufsSlen biefle einen Katalog geben ftatt einer
Einleitung. JDie italienifcben BStde des „%ft\tuto" in Bergamo reiben ftcb an /
manche fcbon überfet$t, alte mit vielen Elbbildungen. Elujäerbalb der Sammlungen
fteben,befonders in neuerer 5ett,sablreicbe einseine B<$nde,von denen ich aufs gerade*
wobl nenne: (Buglia „Utein Buch von der Stadt Venedig",Preconi „3talienifcbe
0ommer",Bloefd) „UTeinKom",UIarie vonBunfen„0i$ilien",öeveft„i£wige Stadt,
ewiges Hand",(t>lga von (Berftfeldt „Pilgerfahrten in 3talien", Sacher „(Das neue
3talien",mein und ifrnft jDie$ens Budb über Umbrien ufw.£>a$u Pommt nod) eine
Hegion fransoftfeber und englifeber U>erPe; die bePannteften find: Haines „Bopage
en 3talie",deutfcb von ifrnft ^ardt,(Bautiers Keifebucb mit demfelben Hitel,Bourgets
„Senfations d’3talie",ElnbreUtaurels „Petites viUes d’3talie".?Den vielen englifeben
Monographien ftnd sunt minbeften als fleißige Elrbeiten,mancbmal aber auch hoher
SU fcb<$tjen,fo ^uttons „Cities of Umbria" oder die „SPetcbes in 3talp" von 3obn
Elddtngton Spmonds.BieUeicbt wdre fcbon hier auf KusPin und auf einige befonders
nu^licbe italienifdje Bücber bin$uweifen wie Pompeo ttlolmentis Benesianifd)e (Be*
febiebte oder die eben jeßt ins JDeutfcbe über fegte (Befcbicbte der oberitalienifcben Kunft
von Kicci.
§ür die recht notwendige Befestigung mit der (Befcbicbte 3taliens Pommen vor*
$üglicb in Betragt: die alte „(Befcbicbte der italienifcben Staaten" von Heinrich Heo;
für die früheren 3abrbunderte unferer Seitredmung H.UT.öartmanns „(Befcbicbte
3taliens im Mittelalter",bisher swei BStde.JDie (Befcbicbte der P^pfte haben KanPe
und Paftor in großen XBerPen gefcbrieben.(Bregorovius und Keumoitt behandeln die
Scbicffale der Stadt Kom; für die Ketiatffance find BurcPbardts „(Befeilte" und
namentlich die „Kultur der Kenaiffance" sunennen,ja man Pattn fagen,da|3 die Kultur
der Kenaiffance eines der wiebtigften Bücher find,die für uns überhaupt gefebrieben
worden find. ^Daneben wSen die XBerPe von Boigt und SaitfcbicP beransu$ieben,
auch Utonniers Bud) über das (P.uatrocento,tBalter Paters „Kenaiffance", Hotar
Schmidts Buch „SDie KenaifTance in Briefen" und (Bobineaus bePannte Ssenen.
Ularie ^er$feld gibt (UueUenfcbriften diefer Seit in deutfeber Überfettung beraus.jfine
febr gut eingeleitete Überfettung der ungemein diaraPteriftifcben Peruginer CbroniP
des Ulatara$$o und eine Sufammenftellung aus PetracasJProfa ift bereits erfebienen,
Briefe des Eleneas Splvius Piccolomini follen in der Überfettung von ttlar Ul eil
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folgen. Ihofee h<*t grÄti 3 teFue non Stffift nie feen erftett unfe Vtlichelnngelo nie feen
legten füferenfeen ttlenfchen feer Kennifinnce in nmfnjTenfeen Werfen behnnfeelt.Um
grnnjieFue follen ftd> gnttje BibliotbeFen,nue feenen mnn feie Bücher non Snbntier
(auch feeutfch),Schnürer nnfe 35rgenfen,feiefe beifeen non feer fntbolifchen Seite Fonts
mettfe, unfe ^ermnnn ^effe bernorbolen moge.KeineefnHe follte mnn *>erfäumen,feie
gute feeutfche Überfegung feer gioretti, fene finfe Oie Bolfelegenfeen nom heiligen
grnn$ieFue, 5 u lefen.gür feie neuere Seit wären Kicnrfen £ucbe Kiforgimento unfe
5Dne Heben feee gefeerigo Confnloniert ju erwähnen, BTortg Brofch hnt feine be«
ncbtenewertetöefchichte feee Kirchenftnntee gefchrieben; feie legten 15 o 3 <*hre 3 tnliene
behnnfeelt pietro (Drft in einem bei Ceubner beutfcb erfchienenen WerFe.
Wne 3t<tlien feine befonfeereSchänbeit,feinen ewigen Kuhm gibt, wonott nber,nnments
lieh wo ee um Bücher gebt,wenige wiffen,ift juerft feine ttntur.Sie ifl,nerfleht ftch,
Snhllofen (Dichtern nnheimgefnllen. 3<h mochte fte nber bitten, (ich jefeeefalle jwei
WerFe mufterhnfter Sufnmmenfnffung 51t merfen,Kttgele Buch „Über Hnturfchilbes
rung" unfe BiFtor £ebne „3tnlien".
2 ln allee fene,wne über itnlienifche Uunft gefchrieben worfeen ift,nuch nur $u feenFen,
ift Berlegettheit. 2Der ftcherfte Begleiter feurd) gnn$ 3tnlten ift, nber neben feen niel
gefchmähten gährem,non feenen id) fchon fprnch,Burd!bnrfee „Cicerone ".Stuf feiner
■ 6 $be ftehen einige fo$ufngen repräfentntwe WerFe wie Hermann (ßrimme „Wichel*
angelo", feer Hionnrfeo non VTtAng, Brenfone „3tnlienifche UTnler", fene WerF non
Cnnnlcnfclle unfe Crowe, Bnfnrie Hebenebefchreibungen berühmter Wnler (neue
feeutfche 2luegnbe).XTntürlich hnt längft fchon jeher Wnler fein Buch,nber wir müßten
nuch hier wiefeer 5 um Kntnlog Fontmen. Bon feen Bilfeern unfe BilfewerFen ftnfeet
mnn nuege$eichnete KeprofeuFtionen mit nllett Wittein feer CechniF (Heue Photos
grnpbifche (ßefeUfchnft, 2 llinnri, 2 lnfeerfon) eine fehr hübfehe unfe billige Sufnmmens
fnffung gibt feie ‘Muegnbe non JDiefeeriche für feie grührennißnnce.
JDne itnlienifche BolF lernt mnn fehr gut in feiner ureigenften BolFefeicfetung Fennen,
feie Pnul $eyfe in feeutfche Keime gebrnebt hnt.TBne fonff ^Dichter über 3tnlien ges
fngt hnben,ift fchon in feiner gülle unermeßlich.Cine Blütenlefe fennon gibt,junäcbft
für Benefeig,3e$oi»ere „Poetifcher Cicerone".
3n nllefeem unfe trog nllfeem gilt hier nichte mehr nie feie Wabnung unfe Wnrnung:
nicht jurnel nuf einmnl! £& ift beffer mit einigen wenigen Büchern 5 U nerwnebfen
nie viele feurchblättert $u imhemgrifche ift bnlfe $erftort unfe wtrFli<he$ Wißen fchwer
gewonnnen.JDne befte erleben Sie in 3talien,
(Bute Keife!
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Todenklage.Aus John FlaxmansZeichnungen zu Sagen des klassischenAltertums.Inselverlag
in Leipzig, gebunden fünf Mark
Sophokles Tragödien
beutfcb »on ^etitrid) @cf)ttabel, »erlegt »ott jDr.tPemer IMinBIjarbt in £eip$ig.5t»ei
Bdttbe je 3 fttarf brofd)iert,in einen 23attb gebunbett 7 MarP.Statt einer @elbftmt 5 eige
unferers Mitarbeiters lDr.*$eitmd) ©cbnabel eine Probe aus 6er Cragobie “Uias:
Binfame Waldgegend am tlteere
2fia» tritt auf, befeftigt fein Schwert im Hintergründe im Boden, und tritt 3 urücf
“Was:
£>a geht der TRordgahhwie er fdjctrfer mir
JDie Brug nicht treffen Binnte,wcIr’noch 3eit
^Darüber nadfcudenfen und 3 u grübeln.
3hn gab mir Hefter ein fl,mein ärgfter Seind,
Und in der Seindeeerde Troja» ftet?t er,
Koch frifch gefchdrft am harten t»etjftetn,feft
Und unbeweglich da,ein treuer frreund,
£>er raf<h mir den wiUBomm’nen Tod wird geben.
So wdr’ ich denn gerüflet.Kun, o 3«u»,
Ceih’ bu in deiner cBnad’ mir deinen Beigand!
3<h Peh’ dich nicht um große (Baben an.
Kur einen Boten fend’ mir,der die Kunde
jDem TeuBro» überbringe,daß er mich,
Thenn in da» blut’ge Schwert ich bin gefunBen,
3uerft hier pndet und die Teiche birgt.
Bevor der Feinde einer mich erblicft
Und meinen Ceib den Hunden gibt und »igeln.
Um die» nur bitt’ ich,3eu»! {Dann ruf’ ich dich,
Herme»,der du die toten Schatten fütjrft,
<D gib mir einen rafchen,fanften Tod,
Thenn mir nach leichtem, 3 ucfung»lofem Sprunge
jDee Schwerte» Schneide durch die Bruft ffch bohrt.
3luch euch,ihr ew’gen 3ungfrau’n, ruf’ ich an,
3hf/bie ihr aller Ulenfchen Kammer fchauet,
H«hr« Bringen, weit hinfehreitende!
Seht, wie de» 2ttreu» Sühne mich verderben!
<D rafft fte weg in einem bifen Tod!
So wie fte mich durch meine Hand ermorden.
So migen ffe durch ihrer Kdchften Hand
Bing fallen! 2luf,ihr fchnellen Rdchertnnen,
Bringen,trefft der (Briefen gan 3 e» Heer!
T>u aber, Helio»,der du dein (Befpann
3lm Himmel lenBg,erblicfg du meine Heimat,
So 3ieh’ der Kofie gold’nen 3ügel an.
Und tu’ da» Schicffal meine» Tod’» dem »ater,
£>em greifen,und der armen ttlutter Bund.
CD welche Klage wird die Unglücffel’ge
Hinfenden durch die Stadt,wenn fte die» hirt!
jDoch ich hab’ nicht 3 u jammern und 3 U Blagen,
B» gieh’n die Stunden hin,und ich muß handeln.
<D Tod,Tod,fomm’ heran und grüße mich,
fDort unten werd’ ich deinen (Bruß erwidern!
jDich, Tag,der du heut’ grahlend dich ergoffen,
JDich,Helio»,T»agenlenFer du, 3 um letjtenmal
5tuf’ ich euch an,und grüß’ euch,und nun nie mehr
CD Ticht de» Tag»,o heilige» Salami»,
JDu meine Heimat und du »aterhau».
Und du,o herrliche» 2lthen,und du,
(Befchlecht der U1enf<hen,da» mit mir envachfen,
3hr GXueUen hier und Slüffe,Troerland,
3hr alle meine pgeger,lebet wohl!
5De» 3lia» letjte» T»ort habt ihr gehört,
JDae andre werd’ ich dort im Hades fagen.
(Br gür 3 t fid) in fein Schwert.)
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Vom tVattbertt
Wenn öie Erinnerung Öen Weg in meine 3«gcnö surücFgebt, Febrt fte in einer alten
UTüble ein,in öer ich meine fünften Rinbertage »erlebt babe.JDurd) Öen Torbogen
ftebt man öie ©ücEe aufgetürmt im füllen Hausflur liegen,bos Waffer fttä-rjt unö
feiner ©taub erfüllt öie Huft. JDort gefchab es manchmal, wenn wir Rinber bod)
oben auf Öen ©ücFen fpielten,öa0 ein ^anbwerFsburfdje in Öen Torbogen trat unö
unbeFümmert ins ^aus binetnrief: „(BrüjJ (Bott,wanbember UtüUer".Wenn öann
öer ttIüller,ober feine grau, berbeiFamett unö ibm als 5«ttftgenoffen Öen üblichen
ReifentcFel gegeben b«tten,ers<$blte er noch einiges »om woher unö wobin,unb baji
er fid) nun bas ©aaltal aufwärts über’n Walö nach granFen burchfchlagen wolle,
bis $u Öen 2llpen.5Das ift lange ber,aber id) weif,ba0 öamals öie Wanöerluft unö
Wanöerfebnfucbt in mir erwad)te,unö wenn öie erften blauen grüblingstage Fommen,
gebt öie Erinnerung nod> beute freuöig unö febnfücbtig 3 urücE$u öem wanöernöen
UTüller,ber über’n Walö nad) granFen wollte,bis $u Öen Stlpen.
JDas Wanöern ift eine gan 3 öeutfcbe ©ache,öie Englünöer unö SlmeriFaner wanöem
nicht unö öie Romanen auch nicht.XHele unferer ^Dichter waren begeiferte Wanöerer:
(Boetbe, ttmöt, ©eurne, Eichenöorff unö öie RomantiFer, ©tifter,gontane, ©cheffei;
unö öas hefte ihrer Wanöerfabrten ftnöen wir in ihren WerFen wieber.Heiber ge»
riet öas Wanöern etwas in ttTifachtung unö wuröe faft als etwas minöeres ans
gefeben,bis »or einigen 3«bren eine förmliche Bewegung für öiefen öeutfchen ©port
einfefjteJDie Abneigung gegen unferen Reifebetrieb,öer im wefentltchen von Hoteliers,
Reifebüros unö Unternehmern jeöer 2lrt fchablonenbaft unö für öenReifenöen nur
all 3 u bequem geleitet wirb, bat öiefe Bewegung »orbereitet.JDenn was öas moöerne
Reifen feiten noch gibt,öas gibt öas Wanöem: BoUFommene Befreiung »om alls
täglichen Heben nad) öer ©chnur,unö »on öem Einerlei unferer gleichförmigen
Hebensgewobnbeiten.Eine Föperliche unö feelifd)e “iluffrifcbung ohne (Bleichen ift
öas rechte Wanöern.XTur öas Wanöern bringt töglich Überrafd)ungen,neueBilöer
unö EinbrücFe,bie in Rübe aufgenommen werben Fönnen; öas UnbeFannte,Un*
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geahnte Farm «ne auf jebem tDeg entgegenFommen unb Me KomantiF blüht bem
tPanberer neu auf.Utcbts verbinbet fo mit ber £Tatur,mit £anb unb JHeuten.ttTan
vergleiche bod) einmal bie alten Keifeberichte mit ben Keifebriefen unferer Seit;
Fcmtt man bie (ßegenb nid)t,fo geben fte Feine 2lnf<hauung,Fennt man ftejebocbjo
erFennt man fte Faum wieber, weil alles viel $u flüchtig gefeben ift; wie anbers
haben bie alten tüchtigen TDanberer bas Canb gefeben unb gefchilbert.
tt>er wanbem will follte jweierlei nicht verfüumen: ficb vorher mit ber CechniF bes
tPanbems vertraut $u machen unb mit bem CbaraFter bes (Gebietes,bas er burdjs
wanbern wiU,T>on Fleineren TDanberbüchent feien folgenbe genannt: lf.tB.Oojan,
tPanberFunft — Hebens Funft,d 3 .£ammer 6 ,ttlüncben 1.50 / Bergheil,£afd)enbuch
für Bergs unb TDanberfreunbe,B.ummers t>erlag,Heip5ig / @chwarj,!Rleiner Kats
gebet bes 2 llpenwanberers,$uber & <£o„Srauenfelb —.80 / Uolbe,TDie finbet ftch
ber Courifi im (ßelünbe $urecht^ S*«Otgelmann,Heip3ig —.80 / tteuenborff,£inaus
inbieSeme,tDanberfahrtenbeutfcber3ungen,B.<ß.Oubner,Heip5iggeb.3./JDeutfd)es
tDanberjabrbuch, B,(ß.Oubner,Heip$ig 1.40 / Strobmfelb,JDie Uunft $u wanbem,
3 .Kofenheim,S*anFfurt geb,2.oo / Sür bie 2 llpen Fonnen befonbers bie folgenben
Bücher empfohlen werben: JDr.H.tt\Brebt,£>ie “Zllpen unb ihre ttlalerÜTtit vielen
2lbbilbungen,lCb^bomas,£eip$ig geb.7.50 / B..6*Srance,£>ie ttatur in ben Sllpen,
Ch.Chomas,Ceip$ig 1. / K.v.Henbenfelb,2lus bm 2Upen. i.cDie TE>eftalpen.2.?Die
(Dftalpen <ß.Srcptag,Heip5ig,je 20. / Purtfcbeller,JDer ^ochtourift in ben (Dftalpen.
Bibliograph. 3 nfl.Heip$ig, Oil 1 6 . 00 , teil 2,3 je 4.50/B.KiehhJDie Kunft an ber
Bremterfirajie, Ofcbenformat, BreitFopf & Gürtel, Heip$tg.geb. 5. / <LScbrbter,JDas
Pflan3mleben ber ‘tflpen.'H.Kaufiein, Zürich. 20. / &. Schroter, Ofchenflora bes
5 llpenwanberers. 2 l.Kauüein, 3 ürid). 6.1 S»»*^fchubi,JDas Oerleben ber Sllpenwelt.
3.3.TBeber,Ceip3ig.9. /Sftgmonby, JDie Gefahren ber 2 llpen.£blinger, 3 nnsbru(f.5.
mit (ßoethe in Thüringen
(ßoetbe hatte mich auf biefentHorgen 5U einer Spasierfabrtnacb ber ^ottelftebter £cf e,
ber weftlichften ö^he bes ifttersberges,unb von ba nach bem 3agbf<hlo0 lfttersburg
einlabm laffen.JDer tag war überaus fd) 5 n,unb wir fuhren $eitig $um 3 <*Fobstor
hinaus, hinter Hütjenborf waren wir immerfort mühfam bergan gefahren unb
waren nun nad) unb nad) oben, am Kanbe ber Sichten. TDir Famen an einer Stelle
vorbei,wo Steine gebrochen waren unb ein Raufen lag.(ßoethe ließ halten unb bat
mich,ab3ufleigen unb ein wenig nad)5ufehen,ob id) nichts von ferfteinerungen ents
be<fte,3<h fanb einige ttTufcheln,au<h einige jerbrochene 2lmmonshomer, bie ich ihnt
5urei<hte,inbem ich mich wieber einfeöte.TDir fuhren weiter,
„3mmer bie alte (ßefchichte!" fagte (ßoethe.„3ntmer ber alte tITeeresboben! Wenn
man von biefer auf tOeimar hmabblicft unb auf bie mancherlei $D<$rfer ums
her,fo Fommt es einem vor wie ein TPuttber, wenn man ftch fagt,ba@ es eine Seit gegeben,
wo in bem weiten Oie bort untm bie tPallftfcbe ihr Spiel getrieben.Unb bo<h ift
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ee fo,wenigßene b&hft wabrfcheinlich.JDie ttTbwe aber, bie bamale über bem tltcerc
flog,bae biefen Berg bebecEte,bat ftcher nicht baran gebacht,baß wir beibe beute hier
fuhren würben.Unb wer weiß,ob nach vielen 3<*hrtaufenben bic tttbwe nicht über*
male Aber biefem Berge fliegt«"
tPir waren fegt oben auf ber £ohe unb fuhren rafch weiter.&echte an unferer ©eite
hatten wir ifichen unb Buchen unb anberee £aubhol$.TPeimar war rücPwcürte nicht
mehr $u fehen.tPir waren auf ber weftlichften ^bhe angelangt, bas breite Cal ber
Unftrut mit vielen JDorfern unb Pleinen ©tobten lag in ber heiterflen ttTorgenfomte
vor une.
„<äier ift gut fein!" fagte (Boethe,inbem er hülfen ließ.,,3d) buchte,wir verfuchten,
wie in biefer guten £uft une etwa ein Fleinee Srübüücf behagen machte."
tBir ftiegen aue unb gingen auf trocEenem Boben am Süße b«lbwüchfiger,von vielen
©türmen verPrüppelter ificben einige Ulinuten auf unb ab,wührenb Sriebrich bae
mitgenommene SrübfiücP auepacEte unb auf einer Uafenerhohung auebreitete.
JDie ‘Mueftcht von biefer @telle,in ber Fluren tttorgenbeleuchtung ber reinften ^erbft=
fonne,war in ber Cat herrlich. Hach ©üben unb ©übweflen hin überfah man bie
gan$e Reihe bee Chüringerwalbgebirgee; nach tPeften,über ifrfurt hinaue, bae
hochliegenbe ©chloß (Botha unb ben 3«feleberg; weiter nbrblich fobann bie Berge
hinter Cangenfalja unb tttühlh<*ufen,bie ftch bie 2 lueftcht,nacb Horben 5 u,burd)
bie blauen ^arjgebirge abf<hloß. 3 <h buchte an bie t>erfe:
Weit,fyoct?,t;errlid; 6er JJlicf
JUnge ine Ceben hinein!
Von (Beb trg su (Seblrg
Sd^webet ber ewige (Seift,
Ewigen Hebern abnbenoU.
tBir fegten uns mit bem RücEen nach ben ifichen $u,fo baß wir wührenb bemSrüh 5
ftücE bie weite Slueftcht über bae halbe Cbüringen immer vor une b<*tten.tt>ir ver*
jehrten inbee ein Paar gebratene Rebhühner mit frifcbem tPeißbrot unb tranPen
baju eine Slafche fehr guten TE>ein,unb $war aue einer biegfamen,feinen,golbenen
©<hale,bie (Boethein einem gelbenCeberfutteral bei folchen 2 lueflügen gewohnlichbei
ftch führt.„ 3 <h war fehr oft an biefer ©telle",fagte er,„unb buchte in fpüteren 3 *heen
fehr oft,ee würbe bae legte iTtal fein,baß ich von hieraue bie Reiche ber XPelt unb
ihre ^errlicbPeiten überblicEte.2Cllein ee hdlt immer noch einmal $ufammen,unb ich
hoffe,baß ee auch heute nicht bae legte fttal ift,baß wir beibe une hier einen guten
Cag machen.tDir wollen Pünftig bfter hierherPommen. ttlan verfchrumpft in bem
engen £auewefen.£ier fühlt man ftch groß unb frei wie bie große Hatur, bie man
vor klugen h<*t,unb wie man eigentlich immer fein follte.
5lue ifcEermanne (Befprüchen mit (Boethe,von benen foebeti eine gute 2luewahl in
ber ©ammlung „Bücher ale (Befdhrten" bei Seift ^epber in Berlin jum Preife
von 1.50 erfchienen ift.PoUftünbige Sluegaben ber (Befprüche fmb erfchienen bei
JDieberiche, geb. 6 . 00 , 3.<B.Cotta, geb. 3.00 unb im 3ufelverlag, gcb. 5 . 00 .
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SerienWtctyer
tPas foll id) in Öen Serien lefen ^ (Bar nichts „foll ft" bu lefen. JDie tage jwifeben
Weihnachten unb Heujabr unb bie ©ommerferien ftnb bie 3eiten,bie nicht ewig etwas
von uns wollen, wo man enblid) einmal nichts mu 0 ,aucb nichts „gelefen haben muß ",
fonbern behaglich nur nad) bem langt,woju uns innerfte,anberen oft gar nid)t eins
geftanöene XXeigung treibt./ ©ommerferien obtte Stifters ©tubien ftnb für mid) uns
benFbar; ein paar ©eiten aus bem £ocbwalb,ber Uarrenburg, ben Selbblumen ober
gar bem öageftolj bringen mid) in gehobene Serienftimmung; basfelbe gilt non
ificbenborffs no»el!en,unb,ba id) bie ©teiermarF Fenne,bis $u einem gewiffen (Brab
aud) »on Koffeggers beften Büchern „3aPob ber Hegte,(Bottfucber,Walbfd)ulmeifter"
unb Bartfcbs erftem Koman „JDie jwolf aus ber ©teiermarP",bie alle bei H.©taa<fs
mann in Heip$ig erfebienen finb. Befcbaulicben Leuten, bie liebevolle XTaturfcbilbes
rungen lieben,Fann Hoopers Heberftrumpf in einer ungePürjten guten Übertragung
rü(f haltlos empfohlen werben/Paul <£affirer,Berlin, 5 Bdnbefe 3 , 8 o/.Befonbers ^IDer
legte tnohiPaner",eines ber Hieblingsbücber Stifters, ift noch heute unvergleichlich.
Ältere Serienbücber,bie man in Kühe lefen muj§,finb ferner: Änberfens 3mprovis
fator / jf.JDieberid)S, 4 .oo /,Änberfens liebenswürbige unb mit rübrenber KinblichPeit
gefcbriebene@elbftbiographie„JDastn^rcbenmeines Hebens " / ^olbeinWerlag^.oo /,
Claube HilUers (DnFel Benjamin mit F 6 ftlichen Seicbnungen non Preetorius / ^ans
non Weber, geb. 6.00 / fowie bie Komane non JDicEens / Älbert Hangen unb 3ttfel*
t)erlag/unb Hh«tferap / (Beorg tttüller/, bie jegt in neuen gefchmacFvolIen unb »or
allem gut übertragenen Ausgaben »orliegen. 3um preife »on JDicFens Komanen,
aud) in beutfeber @prad)e,braud)t wohl nichts mehr gefagt $u werben,»or allem feit
wir frteyrinFs musterhafte Übertragung beft'gen. ^Dagegen ift es erftamtlid), ba#
Hh«Perap,unb »or allem fein Koman „Panitp S<*ir (beutfd) wenig glücflid) „3«hr=
marFt ber jfitelFeit genannt), ber nach meiner ttteinung ber befte englifebe Koman
ift, bei uns noch fo wenig gelefen wirb./Wenn id) einen (Bottesfegen an Seit »or mir
hütte,würbe id) »on ben WerPen Älterer beutfeber Komanbicbter folgenbe mit in bie
Serien nehmen: Kaabes „Älte Uefter", 6 oracEer ober £om »on Wan$a,Sontanes
@tine,if fft Brief* ober Hecile mit feinen wunber»oUen ©ommerftimmungen,unb (Braf
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Petbfp,ba ich bei gontane felbft febr lange (BefprÄche obne Ulurren binnebme; non
£epfe,ben Rret8richter,ber ale Honette ein BTeifterwerP ifl.
Hiebbaber romantifcber unb fonberbarlicher Büdner feien auf Sattete Rontrafte unb
Paratore / £an$ non Weber geb. 6/ bie an t.j£.2l.*30ffmann gemabnenben Hachte
wachen bee Bonanentura / 3 nfeist)erlag 4 / unb ^oricfe empftnb fame Keife non Sterne
I (Beorg tttütter geb.6 / aufmerPfam gemacht.
Bon ben mobemen Pommen wohl folgenbe in grage: BTann, Rbnigliche Roheit
I S.gifcher geb.6 / griebricb öud^ifnjio / Bt.tttoeriPe geb.6 / (Beorg Hermanns
3 ettchen (Bebert / gleifchel & Co.geb.7.50 / ift immer noch feinem letzten Roman
RubtnPe nor$ujieben; auch Hermann Reffes (Bertrub / ‘tt.C.angen 4.50 / reicht nicht
an feine Älteren RomanePeter<£amen$inb/0.gifcher4/unbUntermRab/0.gifcber
4.50 / heran.JDaffelbe gilt leiber non bem ^effe nerwanbten,aber PrÄftigeren jfmil
Strauß; fein Roman „Rreujungen" unb bie HoneUen „^ane unb (Brete"ftnb gegen
feine Älteren Bücher JDer jfngelwirt unb greunb ^ein / beibe bei S.gifcher / Paum
ein gortfchritt. 5 Da 8 (Begenteil gilt non Ricarba unb griebricb £ud); ba6 Schaffen
beiber bebeutet einen unablÄfftgen Slufftieg.Befonbere intereffant ift griebrich öuche
ifntwicflung non bem Roman „(Befchwifter" über Peter HTichel ju Pitt unb gor
unb enblich 5 u £n$io,ber ju ben reifften unb reich ft en neueren Romanen geh$rt,bie
tnir beftßen. Ricarba £uch überragt mit ihrem „ (Braf tonfalonieri" / 3 nfeUBerlag
geb.6/bie meiften ihrer mÄnnlicben Rottegen,non ben weiblichen gan$ 5U fchweigen.
Bon B. Rettermannfeien empfohlen: „Unfer £au8"/ jfrich Reiß 4/unb„JDae BTeer"
! S.gifcher 4 / „greunben 3 <*pmt 8 bie amüfant unb anfchaulich gefcbriebenen Spa«
5iergÄnge in 3 <*P<m" / p.tafftrer geb. 10 / Bon nagelneuen, mir nod) nicht bePannten
Romanen nenne ich: Ulan öalbe, JDie tat bee JDietrich StobÄue / “ttXangett 6 /
Rubolf 6ucb, Wilhelm BrinPmeperö Abenteuer / (Beorg Utütter 5 / unb Subermanns
Ho»ettensBuch,JDie inbifche £ilie / totta 3 / ReifelePtüre für Pultinierte Ulenfchen
finb UteprinPe phantafiifche ifr$Ählungen „(Drchibeen", JDauthenbeps Hingam,
aftatifche Honetten unb „Die acht (Beftchter am Biwafee" / fehr feine legenbenbafte
ifrjÄhlungen aus 3 <»pan /, alle brei Bü<ber bei 2 l.£angen neriegt, unb bie eben er*
fchienenen (Befchid)ten non 3 nfePten, in WirPlichPeit natürlich non Ulenfchen, non
Robert Uticbel | S.gifcher 4 / Sum Schluß noch einige biograpbifche WerPe aus
Älterer Seit: „Bom Aufgang neuer Seit" brei Selbftbiographien aue bem 3 «hr=
hunbert ber (BlaubensPÄmpfe / UI.UToeriPe feft Part.2 / „%u$ ber ChroniFa berer
non Simmem / tangewiefchesBranbt Part. 1,80 / Cafanonae fehr ergötzliche Bte«
moiren / (Beorg Ulütter,Utünchen,nottftÄnbige Ausgabe in 6 BÄnben, je 5 f unb bie
Utemoiren ber Raiferin Katharina non Rußlanb, bie in 2bÄnbiger, nottftÄnbiger
“ttuegabe foeben im 3nfeh=Berlag jum Preife non geb, 12 erfd)ienen ft'nb.
Dr.ifrnfi gifcher
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Die Geheimnisse der Seele
Blaue Wunberblumen tun ftch auf.Hicht folche mit bem feltfam fchwerenJDufttHaes
terlincFfcher £)ichtungen,fonbern non 6er Art wie fte in 6er AtmofpbÄre befomtenen
gorfd)ens,analyfterenben Beobachtens bisweilen ibre Reiche Offnen,
nimm eine FriftaUene Rugel,balte fte fo,ba# feine ft5ren6en Keflere bich beirren,
blicfe aufmerffam bittein,un6 wenn 6u ein Berufener bift,fo wirft 6u £eben barin
fd)auen./„^allu 5 inationennatürlid)".(ßewifi,aber mitunter nachweisbar genau über*
etnftimmenb mit lfreigniffen an fernem (Drt ober in FÄnftiger 3eit.„3ufallalfo!" ifin
letztes AusFunftsmittel,aber bier nad) ben Umftdnben unb ber 3»abl her g<$He aller
Wabrfcbeinlicbfeit wiber fpred)enb/unb bie WabrfcheinlichFeitsredmung ift edjte ernfte
WiffenfcbafüDocb bies ift nur ein Fleiner Be$irf in ber Welt ber Seelenmpfteriett.
Ularwell unb ^yslop wibmen bem Rriftallfchauen intereffante Rapitel./Aber halte
Umfrage bei Verwanbten,greunben unb BeFannten unb wenn bu es nerfiebft Pein
Ulifitrauen ob ber grage aufPommen $u laffen,fo wirft bu erfabren,wie b^uftg ein
fonberbares Reich bes UnbeFannten,Rdtfelbaften,Wunberbaren bereinragt in unfer
normales Alltagsleben. JDa bereit wir ernfte, glaubwürbige, intellePtuell unb ftttlid)
boebftebenbe Perfonen uns berichten non ifrfcheinungen unb Runbgebungett Sters
benber unb <Eoter,non ^ellfeben imCraum unb im Wad)en,non AnFÄnbigungen unb
Borausabnungen Fommenber <Befchebniffe,non (BebanFenübertragungen unb Wirs
Fungen in bie gerne ohne feglicbe Vermittlung ber uns bePannten Sinne.
glammarion,beffen „tUtfel bes Seelenlebens" wir als erftes $ur £anb nebmen,bat
folche Umfrage gebalten in weitem UmFreis unb legt uns eine reiche gülle non Bes
richten,geftftellungen,5eugenausfagen nor in metbobifcher Anorbnung,jebermann
nerftänblich.ifr $iebt aus feiner Sammlung bennierfachen Schluß :„JDie Seele erifriert
als eine wirflicbe/Uom Rbrper unabhängige Wefenbeit,/Sie ift mit gdbigFeiten auss
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geftattet,bie bis jegt ber tPiffenfchaft uttbefannt ftnb./Sie Patin in bic gerne wirPen
unb feben,obne Hilfsmittel ber 0inne./JDie SuPunft ift im Voraus beftimmt tmb bureb
bie Ur fachen, bie fte berbeifübren,bebtngt.2Die Seele Pattn bies mitunter wabrttebmen./
JDiefe vier PunPte fteben feft unb finb erwiefett."So loft er bas Programm feines
Buches,bas er $u 2lnfang in bentPorten formuliert: „JDiefe Stubien follen seigen,
baß es eine Seele gibt unb baß ihre UnflerblichPeit Pein tPabn ift."
Unb wenn mir in bem $weiten Buche bes weitbePannten llftronomen Kunbe erbalten
non feinen vier$igjdbrigen ifrperimenten mit faft allen fpiritifHfcben UTebien non
einigem Ruf,namentlich non feinen Sigungen mit ber berühmten ifufapia Palabino,
wenn uns bie intereffanten Berfuchc auch anberer ifrperimentatoren protoPollmdßig
(burd) ttbbilbungen unterftügt) vorgefübrt werben /unter anbern bie non CrooPes
mit £ome unb glorence CooP/ bie Bewegungen non fchweren (Begenftdnben ohne Be®
rübrung.bas Schweben non Lifd)en,bie lfrfcbeinungen non geifierbaften (Bliebmaßen
unb gan$en Phantomen unb beren flbbrücfe in plaßifchem Ulaterial,bamt ftimmen
wir vielleicht bei bem ‘Uusfprucb bes Perfaffers: „tPir fteben vor ber Utorgenbdnts
merung einer unbePannten tPiffenfcbaft."/JDie temperamentvolle Spracbe,ber per»
fbnlicb warme Ion machen überbies bieLeFtüre ber beiben Bücher,auch in ber Ubers
fegung,$u einem (Benuß.
2 lnbers von Ib<*raPter ifi Lombrofos Buches mutet uns an wie ein Referat/jum
teil von fo unglaublichen SDingen,baß man bisweilen eine weitere Pritifche Bebanbs
lung erwarten mbcbte. 2 lber bas ift Lombrofos “Hrt.cBleichwobl ift biefes legte EPerP
bes großen italienifchen ‘Hntbropologen,Kriminaliften unb Pfpchiaters mehr als ein
gebrdngter PüblwifTenfchaftlicher Bericht: es ift ein BePenntnis.Lombrofo,einft einer
ber fchdrfften (Begner bes Spiritismus,bePennt fich $ur fpiritiftifeben ^ppotbefe,bie
ihm freilich noch „wie eine unermeßliche Utceresfldcbe erfcheint,aus ber man hier unb
ba 3nfel<ben bervorragen ftebt. JDie 3«fdn erjdblen bem (Beograpben von einem
alten gefilanb,aber bie große Uleitge lachtüber berartige Pübne ‘Hmtabmen.'Onbeffen
er läßt fte lachen„,bie2lcbtung vor ber tPabrbeit,vor ben objePtiven latfadjen" ift
ihm „heiliger" gewefen als ber wiffenfcbaftliche tPablfprucb,ben er einft junt Leits
ftem feiner Lebensarbeit gemacht: febe Kraft fei eine jfigenfehaft ber Ulaterie,bie
Seele nur ein (BebirnprobuPt./JDas Bud) gibt in einem längeren Kapitel einen ttbriß
ber (Befcbicbte her magifchen unb fpiritiftifchenPbdnomene verfchiebenerSeitalter unb
PblPer unb ift ausgejeichnet burd) viele gute 2 lbbilbungen,barunter fog.transjens
bemale Pbotograpbien,bie man fonft feiten 5 U (Beftcht bePommt.
EPieber anbers geartet ftnb ^pslops Qlusfübrungen.JDer ameriPanifche Pbilofopb
gibt uns tiefftnnige Reflerionen über UnfterblichPeitsglauben unb beffen Bejahungen
5 ur mobernen Lebensführung,bie in ben Pirchlichett ReligionsbePenntniffen Peinen
^alt unb Peine feelifebe Befreiung mehr ju finben vermag.JDas (Ban$e ift eigenartig
unb anjiebenb.EPir werben aufgeforbert,allc ohne Ausnahme mit$uarbeitcn, 5 u bes
obad)ten, 5 u fammeln,$u erperimentieren.
EPie bies anjuftellen ift,fagt uns 3.tUarweU in feinem vortrefflichen Buch,befTcn
Untertitel befagt,w<*s es bieten wiU.greilich bietet cs noch viel mehr als bloße ‘Um
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leitung: es gibt,nebft merPwürbigenBericbten,ba8K.efume aus langjähriger Erfab*
rung unb bürfte einen Anfang bedeuten 3U wirPlicb wiffenfcbaftltcbsmetbobifcbem
Erperimentieren auf biefem bunPlen (Bebiete.
JDen Ausldnbern fcbließt ftd) H.JDehtbarb an mit einem guten Etnfübrungsbud)
„JDas UTyfterium bes Utenfcben." 3 n Fünfter gorm unbfebr gelungener Wahl ber
Beifpiele orientiert ber Perfafier benunFunbigen Hefer über faft alle pfyd)tfcbenprob=
leme,ben gegenwärtigen 0tattb bergorfdmng unb bie in Betracht Pommenben Per«
fonlicbPelten.Aber barüber hinaus weift er mit befonberem XTacbbrucE bin auf bie
fogenannte EfoteriP, ben (DPPultismus im engeren 0 inne, bie teile neben ber pfys
ebtfeben Erperimentalforfcbung,teils im (Begenfa^ $« ibr ganj anbere,bobere Wabrs
nebmungsorgane ale bie ber 0inne in ben baju fähigen UTenfcben $ur Entfaltung
5U bringen unb baburd) eine (BeiftesFultur bee unnermittelten,intuitiuen Erlebens
ju weifen fuebt./
Werben wir jemals Plar febauen unb ftd)ere 0 d)ritte tun in bas unbePannte £anb^
Was iflt es für eine Weltwon ber wir allem Anfcbeitte nach umgeben ftnb,ber wir
unbewußt nielleicbt beftänbig angeboren^ 3 ft es bas Reich unPorperlicber 3 ntellis
gen$en,abgefcbiebener ober noch ungeborener Erbenf ofynei JDie fpiritiftifebe £ypoz
tbefe fd)eint für gewiffe Phänomene bislang bie näcbftliegenbe,ja ein$ige,£ontbrofo
bePennt ftd) $u ibr^yslop neigt ibr entfd)ieben $u,glammarton unb ttlarwell fpreeben
ibr minbeftens ebenfoniel Wert 5U wie ber anbent,bie in unbePannten Urüften bes
fogenanntenttlebiums unb ber SirPelteilnebmer allein bieUrfacbe fucben.3mmerbin
eine ^ypotbefe nur.JDer ttlobente ift norftebtig in feinem Urteil,er hält surücE mit
bem enbgültigen 0d)luß, wie oftmußteerumlerneninbembeftänbigengließenunb
rafd)en Werben mobernen (Beifteslebetts! Wie bem fei, {ebenfalls fteben wir nor
Problemen ber 0 eelenforfd)ung,Rätfeln bes 0 eelenlebens,unbePanntenXIaturPräften
I XTatur im umfaffenbften 0 inne/,nor einem XTeulanb ber 0 eele.Hur ber 3 gnorant
wirb bie bequeme Pbrafe wieberPauen non Betrug unb Oufd)ung,unb ben Ent«
laromtgen gewiffer Berufsmebien entfebeibenbes (Bewicbt betlegen.UTarwell,glam=
marion unb ftombrofo befpreeben eingebenb allen möglichen Betrug unb 3 rrtum.
Auch bei ben 0d)lagworten: £y pnofe, 0uggeftion, Unterbewußtfein u.a. wirb nur
ber all$urafd) gertige ftd) befcbeibem/Wir wollen uns ben BltcP offen halten für
alle ErPenntnis,bie uns non jener 0eite Pommen mag.
JDr.BoglsUntemeubrunn iXbür,
„ 9 tötfel be$ Seelenlebens" non G.SlammattotvJDeutfcb non (Buftan UTeyrtnP. 5.00.
„UnbePannte 9 latur!räfte" non (L§lammarton.5.oo,geb.6.oo.
„Jpppnottfcße unb fpmttfHfcfje gorfdjungen" non ßefare £ombrofo.6.oo,geb.7.oo.
„Probleme ber Seeienforfcijmng" non SameS JpJ?9$lop.5.oo,geb.6.oo.
„Öleulanb bet Seele,Anleitung $ur einwanbfreier JDarftellung unb Ausführung pfys
d)ifd)er Perfucbe" non £r. 3 . 59 lajcroetl. 5 .oo, geb.6.00.
0 ümtlid) im Perlag non 3 ulius ^offmann, 0 tuttgart.
„iDasftTyfterium bes fttenfeben im Siebte berpfycbifcben gorfcbung.EineEtnfübrttng
in ben (DPPultismus" non Hubwig £einbarb.5.oo,geb,6.5o.Reicbl&(£o.,inBerlin,
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ÜDer Bäcfer »on dtmburg
»on Wilhelm 0 <hdfer
2(118 bem furjlid) erfchienenen Buch: 33 2 (nePboten von Wilhelm 0 d)dfer,Ber lag
von (Beorg titulier in tiTütt<hen,Preis 4.
^auptwert legt 0<hdfer auf bie fluchtige £anblung,bie ftd) unter Öen titenfchen wie
SwifthenEuliffen abfpielt.iDie 0 üuationen,in bie bas 0 dncEfal bie Perfonen hinein«
$ieht,lofen ftd) auf Furiofere 2 lrt als bie gewöhnliche Pfychologie bebingt.JDie Per*
fonen werben auch erft wdhrenb ber 2lneBbote unb nur in bem notigen tilaji.0te
duj§em weniger ihren Willen als ihre Suftimmung.tilan wirb an Sierfabeln er*
innert: ebenfo unperfonlich unb zeitlos im (ßrunbe,fmb fte mit Perfbnlichem unb
Seitlichem wie aus (Laune überlabert.Bewugt ftrebt 0d)dfer mit biefem 2(ufbau unb
bem etwas unseitgemdjüen altfrdnFifchen 0 til JDauer an.Wobei nicht $u überfehett
ift,öaf es ftd) bei all biefen fentimental* brolligen (Befchichten um mdnnlich ernfte
JDinge hanbelt.probleme werben eben geftreift,ba es anmutig $u plaubern galt, 2 lls
Probe für eine fold) ftebere,reife unb hoch mutwillige ifrjdhlung folge:
JDer BdcEer »on dimburg
3 n dimburg Farn ein BdcEer $ur Sran$ofen$eit basmim Sortt ber alten (Griechen unb
ttacEten deibes ein ^elb su werben.jfr wohnte jenfeits ber Sahn bei feinem BacEbaus
unb war ein ftaFiger B.erl mit fchweren Knochen, ber ftd) feit feiner Wanberfchaft
als 3 unggefelle befcheiben bei feinem ^anbwerF hielt.Wie ber im Winter einmal bie
erften WecEen aus bem BacEofen holte,mochte ein frühes dicht ben titarobeuren ein
bequemes SrübftücF »erraten höben. £r hatte gerabe ben warmen Brobchen mit
Kleifterwaffer ben (Blans auf ihren Fnufperigen Baud) geftrid)en,als ihm ein halbes
jDuöettb biefer Kerle ins BacEhaus brach unb fein (BebdcE hohnlachenb in bie deinen*
fdcEe fcharrte.Weil fte mit 0dbeln unb gelabenen Stinten befer bex»affnet waren als
er mit feinem hol$ernen 0d)ieber,fo bachte er $uleßt^ Was hilft es »i eU 0ie fd)lagen
unb fte fchiefen bir bie Knochen ent$wei unb beine WecEen haben fte bod)^ Hur als
fte ihm fein wollenes Kamifol wegnahmen,bas an bem BacEtrog hing,war er bod)
wilö.JDa sogen fte ihm mit (Bewalt bte BdcEer fchürse unb bie£ofen,felbft noch bie
0trumpfe aus unb jagten ihn hmaus,barfuj3 mit £entb unb Sipfelmüt$e in ben froft*
Palten titorgen.
Wie er bann ihrem £ohn entrann,»erbleut unb blutenb,unb über bie fteineme dahn*
brucEe hinauf nach dimburg lief,war ba fchon alles »oll »on (Befchrei unb 0 (hülfen.
3 « alle ^dufer brau gen fte unb plünberten unb ftacben mit Bajonetten tot, was ftch
noch wehrte.0o fchlid) er ftd) im £emb burchs burre (Bebufcb am Ufer hin unb Frod)
Suleftt in einen Binfen»erfd)lag,ben fte ba für bas grüne Sutter im 0 ommer hatten,
unb ber nun leer war.JDa faf er bis sur > 5 elligFeit,fah mand)es Seuer blutrot leuchten
im Falten Hebel unb wartete, ob fte ihm brühen bas 0 einige auch nieberbreitnen
würben.i£r war es swar gewohnten bünner Kleibung $u hantieren,auch im Winter;
hoch fo im ’äemb auf einem Falten Brett $u ftfcen,obwohl bie Hebelttdjfe ben froftigen
0 taub fchon Fiebrig mad)te,beFam ihm fcblecht.
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Slinten ba»on$ulaufen, inbeffen ber eine nacFten Ceibes wacFer ftanb: 6a liefen fie
6ie fchreienben §ran$ofen bie auf 6ie BrücFe Fommen unb achteten bann 6ie Schüfe
unb auch bie Bajonette nicht« Unb ehe noch ber bucFlige (Drtsfchreiber, ber auch mit
einem ©Übel babei war,ben Catbericht h^tte aufnehmen Fonnen für bie (Drbnung ber
(DbrigFeit,batten alle Sran$ofen ben BrücFenfprung getan unb nur weit unten Frochen
einige,biefi<h mit Schwimmen gerettet bc*tten,wie Ratten aus bem fchwarsenlPaffer.
£>ie liefen fte fürs erfte Friechen; aber wo noch irgenbwie bie TPeiber unb bie ttTäb*
<hen fchrien,weil einer non ben Kerlen im £aufe war,ba brachten fie ihn rafch heraus
ans Falte Cagesli<ht,unb noch viel weiter in bie Külte,fo baf in einer halben Stunbe
Cimburg bie unbequeme Einquartierung fchon wieber los geworben war.
JDem tPolfshunb auf ber BrücFe war es fo warm geworben,baf er bie Kleiber fegt
leichthin entbehren Fonnte.JDoch wie er ftch bas Kdppi bes Sf^tisofen aus bem JDrecF
aufhob unb feine Jipfelmüge ba»on abjog^fte als bas Seichen feines ebrfamen ^anb?
werFs wieber auf ben ftruppigen Kopf 3U fegen: ba war er auch ohne £emb unb
Kleiber nur ein BäcFer aus Cimburg.TPeil ber nicht fo nacFten Ceibes auf ber ©träfe
bleiben burfte,auf bie ftch fchon bie Kinber,auch Senuen unb felbft PTÜbchen wagten,
muf ten fte ihn ba $u mehreren in einem bichten Raufen nach £aufe bringen,baf nur
barüber weg bie nacFten Schultern unb bie Sipfclmüge $u fehett waren, baratt ein
bümter Strich »on Blut ihm mitten auf bem RücFen hinunterlief.
Ötitteilunöen
JDte SchmucFftücEe auf Seite 1 unb 27 würben »on 2lrthur XTeumamt in Breslau
gejeichnet.JDte §eber$ei<hnung »on (Carl XPeicharbt auf Seite 2 würbe beffen TPerF:
Pompevi »or ber Serftürung entnommen. Einhorn, Perlag, PTonumentals^lusgabe
50.—,PolFsausgabe mit 50 Wbbilbungen 3.50.23« SchmucFftücFe auf ben Seiten
10 unb 23 jeichnete Paul Heu für „ 2 Die weltlichen (Befünge bes Egibius Pfan$elter
»on PolpFarpsseU, herausgegeben »on (Beorg Ctueri, Piper & (Co., PTünchen 1.—.
JDie fympolifche hol$f<hnittartige Seichnuttg auf Seite 12 würbe ber febbnen 2 lus«
gäbe »on Baubelaires Blumen bes Bofett entnommen, bie in 850 numerierten
Eremplaren $um Preis »on 7 fttarF im 3 ttfel*Perlag erfchienen iftJDie Seichnungen
auf ben Seiten 18 unb 27 ftnb »on Emil Preetorius.Erftere aus ber bei (Beorg
PTüUer 3um Preis »on 8 PtarF erfchienen Ausgabe »on Ce ©ages ^inFenbem
Ceufel,legtere aus ber febon früher erwähnten reid) iUuftrierten Ausgabe bes Peter
Schlehmihl,Perlag >6ans »on tPeber 6.00. JDie Zeichnung »on ^ugo Steiner auf
Seite6 würbe bem ttlürchenbuch Ernft BorFowsFps,JDie (Selbe Kutfche entnommen.
<B.(Brote, Berlin 2.50
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etfes unt> SBonberbucber unb 23ericbte,$um
£eil in bt'cbterifcbcr gorm, bie oor ber Steife
getefen werben follten, gibt eß noturltcf)
eine SStenge; wir nennen oon ben bei
Fanitteren: gontone, SBanberungen bureb
bte 9)iorF 23ronbenburg, Sotto, «Stuttgart,
4 25<Snbe je 6.00 geb. Die jobtreicben
Söucber oon Xriniuß über i£fmringen.£ten5
borb, SBoßgoufobrten, ©reiner Sc Pfeiffer,
0tutgort, geb. 3.00, S3rebt, Die 2Upen
unb tbre SDioIer mit otelen SIbbilbungen,
Xb.Xbomoß, Setpjig, 7.00, 0cbeffel, Reifes
btiber, $8on$ Sc So., 0tuttgort, geb. 6.00,
DebeneF, Die weite, weite 2BeIt. 23unte
23ilber oon beutfeben Steifen, 3. ^eitler,
Sctpjtg, geb. 5.50, 2. SöolFmonn, ÄunfFs
genufj ouf Steifen, St. Söoigtlänber, 2eips
$tg, geb. 2.50. 2lnfcbouIicbe unb getreue
0d)tlberungen ber 0teiermorF gibt Stos
fegger in feinen 23ucbern;<SbnKcb febiibert 2lbotf Siebter Xirot in feinen Xiroler ©es
festen unb 2Bonberungcn,bie bei ©eorg Butter in 9 23ucbern erfreuen finb.Stne
umfoffenbe SStonogropbie über ben Jporj fcbrteb Jponß #offmonn,{iber ben 0cbwor$s
wölb SBilbetm 3enfctt. Söeibe SBerF'e finb in großem gormot mit oteien Slbbilbungen
bei Slmelong in Seipjig erfcbienen.Singebenbe,Ieicbtgefcbriebene SJtonogropbien eins
Seiner beutfeber ©oue entbot bte 0ommlung „2onb unb 2eute",93eIbogen Sc ^lofing,
je 4.— ^unjFfreunbe werben immer wieber ouf bie beiben 0ommlungen „berühmte
ÄunflfFdtten^S.SI^eemonn^etpjig/je 3—4 SSJtorF unb ouf bie „0t<Stten ber Kultur",
^tünFborbt Sc 23termonn, je 3—4 SDtorF jurücFgretfen, bte meift febr ©uteß bieten.
Antonio $ogajjöro „£cila". Dtoman. @eorg90tüfler,9Shm<fyen. 5,00, geb. 6,50
“ Sine 2BeIt ebelfter SteligiofibSt in rbmtfcbsFotbolifcbem ©ewonbe tjF eß, in bie
oueb btefer legte Stomon beß bobingefebtebenen itolienifeben Dtcbterß beß Stefornts
Fotbolijißmuß unß b*netnfubrt. Sine Jpouptperfon, ber junge 2Ir$t SOtoffitno 2lls
berti, ijF ein greunb unb Sänger S5enebettoß beß „fettigen", mit bem unß gos
gojjoro unter biefem Stomontitel oor wenigen Stoben beFonnt gemocht bnt. 2Ibet
SJtoffimo Sliberti bnt ben ©louben on bie Strebe unb ben -Stotbolijißmuß oers
toren unb Fommt ju bem 25eFenntntß, „bofj biefe gbttlicbe Stetigion befFimmt
fein rnbebte, boß ©efebtef ju erletbcn, boß bie gbttlicbe Stetigion beß SOtofeß er«
litt; bofj boß gbttlicbe Slement befFtmmt fei oußjufcbetben ouß tbr, wie eß ouß
jener febieb, otß, oon ben Propheten oorbereitet, boß SbrijFentum ouftrot, boß
bie tote Jaulte beß gefomten ©erolteten, beß gefomten Öberwunbenen bfater ficb
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PRINCETON UNIVERSUM x
“•*' IT»
tief". — 3ebocb ber eigentliche ©egenftanb ber oorliegenben Dichtung ift ein
Siebedfonftift, ber in bejabenbem 0inne etned jarten innigen Siebedlebend gelbft
mirb, unb $mar überaud febbn. Da$u bie gerechte einficbtdootle ^fpcbologte bed
priefterltcben ganatiferd unb ffrupellofen 3ntriganten. SDtan tefe 0. 368 bie 2luds
fübrungen über bad feine ©tft bed 4>ocbmutd, bad in ©elbfttüufcbung befangen
für fettige Slutorität unb g&tttic^en Eifer ficb audgibt. 2Bobei auch ber Runter
ju feinem guten Sludbrucf fornrnt. — Smmerbin gebbrt jum 93erftdnbnid auch
btefed gogajjaro — wenn auch im geringeren SDiafie tote beim „.^eiligen" —
ein 0tnn für ntpftifcbsfatbolifcbe fffieltanfcbauung, ber nic^t jebermattn gegeben
tft. — $lar aber bürfte fein, bafj ein fo feiner unb abgeftärter SÄenfcb toie
unfer Slutor feinen spiag bot in ber 9>apftfircbe ber Enjpfltfen unb bed 2lntis
mobemiftenetbed. Dr. 33 o g t sUnterneubrunn i. Zf).
QtUnt SSbblou: 3febied, Vornan. HfHxt Sangen, SÖtuncbett. 5.90.
„2lud meinem Seben Dichtung unb 3Baf>rf>eit" nannte ©oetbe feine Erinnerungen
aud bem eigenen Dafein. Die grauen, bie beute % burdfjlebted ©cbtcffal jum
Itterarifcben Söefenntnid formen, bie 2Babrbeit t’bred Sebend in Dichtung untfegenb,
nennen ed „Vornan". 0o ©abriete Steuter im „Xränenbaud", Stlp 33raun in ben
„Memoiren einer 0o$taltftin", £elene 336blau in „3febted", ber fie teiber ben
febbnen Xitel ber 33oroer&ffentlicbung (Sebendring) nicht getaffen bot.
Ed gibt otele Sftenfcben, bie nicht begreifen, ba§ man fein eigenfted Erleben,
alten ^eitgenoffen ald folcbed fenntlicb, jur Seftüre grember geben fann. 33ei ben
brei Genannten mag ber ffiunfcb mafjgebenb gemefen fein, an ©teile ber 2lufs
faffungen, bie im #6renfagen, in oberflächlicher £>pttf beruhen, mit bem fJtacbbrucf,
ber jebem 23efennermut anbaftet, bad bicbterifcbe.23tlb ber 3ßabrbeit ju fegen.
Denen, bie #etene 23bbloud Stomane fennen (vielleicht „Dad Jpaud $ur gtamm"
ober bie „ätriftallfuget", beibe bei Egon gletfcbel in 33erltn erfebienen), braucht man
nicht ju ersten, mer Helene 336blau ift. 3b? «och §eembe merben fie mit all
bem ^ouber ibred reichen Jperjend, mit allem, tu ad man fo an ihr liebt, in Sfebied
finben. J?ter gibt fie bie ©efebiebte ibred Sebend, bed Eigensten, tuad ihre 0eeie be*
megt unb julegt fo ganj erfüllt bot.
Da tft bad alte 3Betntar, ba ift bie Jperrlicbfeit eitted ©omnterd, ba tft bad Elterm
bauö in feiner fejtgegrünbeten ©teberbeit, ba tft enbltcb ein greunb voll tiefer
©üte. Unb bann fegt, mie etrnad Unentrinnbare^ fommenb, bie £ragbbie ein,
bie ©lücfdtragbbie, toettn man ein foldfted SBort gebrauchen fann — unb 3febted
folgt bem ÜCRamxe, ben fie liebt, über febroerfte Dinge in ein fretnbed Sanb, blumens
gleich einem web fofi unbegriffenen ©ebieffat ficb neigenb. Ed gibt mobt faum
eine Slutorin, bie tiefe alten Dinge oon Heimat unb 33ertaffen fo menfcbltcb febbtt
unb ergreifenb »ermitteln fann, mie Jpelene 33oblou.
3f>te QBett tft mit ben 3abren immer mehr eine 2Belt ber ©uten, bed 33ors
bilblicben gemorben. 3n Helene 23bbloud Sanben gibt ed mobl noch öom ©cbtdffal
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Verbrochene, ober eö gibt olö bleibenb feinen ©ei$ beö Jperjenö, feine ©c|H|
lofigfeit, eö gibt meber bie Söge noch bie geigbeit.
2tch, raerben bie 2l(lerflügften, bie »or bem 2ll(tog j|o immer im Siecht fcheinenl
fogen, bo »erfleht fie jo boö Seben nicht, boö erfolgreiche Sehen ouf 9)torft untü
©offen, bie boö SBichtigfte ouf Srben finb.
Olein, boö »erftonb fie nie. Unb mie bonfen mir eö ihr, bog fie eö nicht »erfleht.
3cb mog nicht fritifieren, ob fie vielleicht im (egten Xeil biefeö Stomonö, ber
bie ©emeinfchoft jmeier ©eelen behonbelt, magvoll genug, begreiflich unb f(or
genug mor. ©ie gob eö, mie fie eö fühlte.
„23om ©(ucfe reben, b?i§t boö nicht ein menig, eö lehren", fogt SJtoeterlincf.
Unb unbemugt »ielleicht gob biefer ©ebonfe Helene 25bhlou bie geber in bie Jjonb,
bie ©cfchichte ber 3febieö ju fchreiben. @ö tfl bie ©efchichte »ieler ©chmerjen
unb (Jrfchutterungen. Unb hoch rebet fie »om ©lucf, »on legter menfchltcher Sr«
fullung. Denn mer burfte bo»on fprechen mollen, ohne jugleich in feine tiefflen
©chmerjen einen 23licf tun ju (offen. ©ophie Jpoechftetter
Otto @toegl, Sftegcrfonigö Tochter. ®eorg SDtüllcr, 9D?ün<hcn. 3.00, geh.4.00.
SBortn ber 2Bert biefeö burchouö ungem&bnltchen unb hrrvorrogenben 23ucheö
liegt, bo»on lägt fich ferner ju bem fprechen, ber eö nicht gelefen hot. Denn er liegt
nicht eigentlich in bem, rooö fich wählen lögt, nicht eigentlich im SÄotiöifchen,
boö mir vielmehr eher olö boö nicht »bllig geglucfte SDtoment beö fZBerfeö er*
fcheint. Sticht olö ob boö Sttoti» eineö fleinen Doftorö, ber, um einer unmills
fomtnenen 23rout ju entfliehen, Slfriforeifenber mirb, unb bonn, tn bie Heimat
juruefgefehrt, noch Überminbung tnoncher #inbemiffe ju Erfolg unb $u einer
menn ouch etmoö fomifchen ^opuloritöt gelongt, on fich weh* reijvoll märe,—
unb ebenfomenig boö eineö fleinen Stegermäbchenö, boö olö ©efchenf on ben meigen
Vouberer noch Suropo gelongt, bort gerne meig merben mbchte, ober fchlieglich
noch fielen Grnttäufchungen mieber in bie 2Bufte entflieht — ober mie feineö
biefer beiben SWotme ollem genommen fähig tfl, ben 23ou einer (Srjählung ju
trogen, fo geben fie ouch iu ihrer Sneinonberfchlingung fein orgonifcheö SDtotiüs
gebilbe, boö ben reichen ©toff on notmenbiger reoliflifcher Sinjelbeobochtung
unb s©chilberung, mtrflich $u gltebern, lebenbig ju beherrfchen ober, um boö
©chillerfdffe 2Bort $u brouchen „burch Sonn ju tilgen" »ermbchte.
Der 2Bert liegt vielmehr im SDtenfdeichen beö 23er foff er ö, in ber mohltuenben
unb heute gonj feiten gemorbenen Stichtigfeit ^eö (-rmpfinbenö, in ber feelifchen
Diefe unb ber ©efuhlömärme feiner ÖBirflichfeitöouffoffung, bie ebenfo frei ifl
»on ^Ifthetenoerftiegcnheiten mie »on bem unfeligen teutfehen Jpumoriömuö, ber
felbfl bei ©ottfrteb Heller, bem ©toegl innerlich fonfl nohe »ermonbt ifl, fo oft
ben ©enug »erbirbt. Doju fommen noch 33orjuge ber Dorftellung unb beö
©tilö, fo bog mon ohne Übertreibung fogen fomt, bog bie mobeme beutfehe
Siterotur nur gonj menige 2Berfc »on ber bichterifchen unb menfchlichen Steife
biefeö 23uchcö befigt. Dr. Heinrich ©chnobel
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3btMö £ic „Stotttonb". (Sine @eegef<hi<ht*‘ ©eorg SDlerfeburger, £eip$tg. 2,50.
Stn biederes, ehrfidfteß, hanbfefeß 23uch btefe ©eegcfcbidjte. (Sine ruhige, ges
funbe gahrt bie SeFture. kernig unb fef, rote bte ^lanFeit beß hunbertjdhrigett
Stutfanb, ber ©tif. ÖBohf bem, ber baß mag, er Fomrnt bet btefem Sie auf feine
Sofien. 2Ber aber lieber in efeftrifcher ©cheinroerferbefeucf)tung f<Sf>rt unb fid[> in
JujruöFabinen rdFeft, ber (affe bie ginger baoon. Sr roirb feeFrattF auf biefem
alten Otorbfeefahrer, ber nach Xeer riecht unb garbe. ©cfjabe, fchabe, tcf> fürchte,
ber ^affagtere finb mehr, bte auf ©afonbampfern bie SBogen ber Literatur burch»
fchnetben rooflen. gri§ Srnf
2luß: Seutfche .Striegßs unb ©ofbatenlieber.
SOtartin SJtoeriFeß Verlag. 2.00.
Jfjeilborn: 2öa<h auf,mein#er$! Silber unbÄldnge.® eorgSWittter^ünc^en. 3.00
„3Bach auf, mein J£>er$!" ift ein SEBecfruf an atte bie 3enen, bie bfinb unb
taub burch bte feftfamen ©cf)bnbeiten biefcr 2Beft fchteiten. Sie ©chfumtnerfeefen
ju bemustern Seben erroecfen, rooflen bie Söitber biefeß 93ud^>eö; ben 9tei$ beß
Sllftagß aufbecFen. S02it ber .Straft einer reichen gantafie beben btefe ©cbifberungen
Unfchetnbareß in bie befonnten ©efilbe ber ©cbbnbeit. Sin Btaturfreunb ift eß,
ber unß fuhrt, ein beflbbrtger unb fc^>arfftcf>ttger SOiann, unb ob rotr ihn auf feiner
2Binterreife burcb ben J£>at$ begleiten ober in feiner ©efeflfcßaft burcb bie SBinFel*
gaffen öfter Btefer fhetfen, eß ift immer genußreich unb geroinnbrtngenb. 2Bie
Sfbolf ^»eifborn ben nüchternen dpanbef poettfch $u erFldren roeiß, fo fchifbert fein
farbiger ©ttft bie Fracht einer geuerßbrunft, oertieft fich mit tiebeootfer Sfnbacht
in bte ©tiffe eineß ©onntagß unb Fompontert baß brbhnenbe ©eratter beß Sifett;
bahnjugeß jum Jjochgefang ber XatFraft um. Sin begeiferter Diener beß großen
^>an if 2fbolf Jpeilbom unb roir tnöffen fein tntereffanteß ©Ftjjettbuch mit DanF
entgegennehmen. * £>ßFar äBtener, 9>rag
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.6^Yß.Sy^:6ViYa:6Vi73
£)ic weltlichen @cfdngc bc$ (Egibtus <Pfan$elter. #crau$gcgcbcn t>on ©eorg
dueri. ?Mper & (Eo., SÜRündhcn, l.OO.
fflmn ber Sietfenbe, t>er oorn Porten fommt, im Sommer ins baprifefm
©ebirge einbricht, oerfdumt er es meiftenS nicht, einen ©ebirgSs unb dauern*
roman mit fich ju fuhren. Unb wenn er bann feinen ©anghofer ober fonft
etmaS lieft, blicft er befriebigt um fiel) unb fagt fich: fo finb bie Seute hier ju
Sanbe. Das ift natürlich ein 2Bahn unb nicht einmal ein fcb&ner. 2Ber eine
2lhnung bekommen mill oom mirfliehen baprifchen 23auem, fo roie ihn Subrnig
5£homa gefehen h<*t, ber foll feine 9tomans23auerns9tomane $u ijaufe taffen unb bafür
bas Heine 25uch oon Queri mit ben teilmeife fbflltchen Zeichnungen oon ^aul 9teu
mitnehnten. SBem ba fein Sicht aufgeht bem ift nicht ju helfen. SBalter SBeicharbt
Subrnig @peibel, ^erfonlichfeiten. Verlag Pon 3Weher& Reffen, Q5erltn.4.00
Subrntg Spetbel, ber Äbntg ber bfterreichtfehen £ageSfchriftfieller, ber berühmte
geuilletonijl ber „9teuen greien treffe" h<»t fich fletö gemeigert, tro§ beS Zu*
fprucheS ber greunbe, feine Sluffdpe in Buchform erfcheinen ju laffen. Das
grofe Selbftgefühl, baS ben gefeierten Sttann anSjeichnete, Idft oermuten, baf
Speibel nicht aus übertriebener Söefcheibenheit auf eine Buchausgabe feiner geuilles
tonS oerjichtet hat, fonbem es mar auSfchlteflieh bie flraffe Selbfijucht beS ÄritiferS,
bte ihn fehr mohl ernennen lief, baf 3Borte, bie für ben XageSgebrauch gefchrieben
mürben, ber ,/papiernen Smiglett" fern bleiben fotlen. Jjatte hoch Subrntg Speibel
am eigenen Seibe erfahren muffen, baf ^rtttfermorte ein Jpaucf) im Sturmminb
finb unb baf feine milbe ©egnerfchaft bem liefen Stidfwrb SBagner nichts ans
juhaben oermochte. Sin eigenmilltger ©eift mar Speibel, aber er nahm es httlig
ernft mit bem S5eruf beS dÜunfWritiferS unb bie Sföeifterfchaft mit ber er baS
SBort beherrfchte, bie Fracht feiner ©ebanfen, feine ÜberrebungSfunft, bie f>irv
reif enbe SBucht feiner ^erfbnli^feit, laffen ben Sinfluf ben er burch ein ÜÄenfchens
alter in 3Bien ausübte, begreiflich erfreuten. Das mirb einem auch fo recht
gegenmdrtig bei ber Seftüre biefer biographifch s literarifchen SffapS. Äein grauer
t
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□ riginBl fra-m
PRINCETON UNIVERSITÄT
SC^oretifer fyat fich t>er „9>erf&nlich Fetten" bie ^tcr burchleuchtet werten, geniert,
fonbem ein Sföenfch mit einem menfchlichen #erjen. kleine Denftnäler finb eß,
großen SOtännem errichtet, non einem ätünftler. Denn Subwig ©peibel war eine
$ünftlematur, bie atlerbingß manchmal irre ging, aber immer in ihren &uf}es
rungen intereffant blieb. £>ßfar SBtener, ^rag
berühmte .ßunfFftätten.f23ftnb 5 1 :^olebo.S5on!Dr.2(tig.50laper.^af(^enformat,
©eb.3.00.23anb?2: SXegenßburg. ©eb.4.00. Verlag: ©.X@eematttt,£etpjig
Die „.tunftftätten" finb gleich wertooll für ben gachmann, wie für ben Saien.
Diefeß für ein 83uch fo äufjerft feltene Sob ergibt fidf» nicht nur auß bem
grünblich unb mit ©achfenntniß burchgearbeiteten Stejrt, fonbem oor altem auch
auß ben jahtreichen, fehr wertoollen unb oft auf anbere 2Beife nur fchwer er*
hältlichen Slbbitbungen. greilicb follte ber Söerlag immer baß „non multa, sed
multum“ berücffichtigen. Die -tobt ber 2tbbi(bungen allein macht eß nicht, fonbem
man will auch etwaß barauf feben, unb ber gachmann — wenn er auch auf
genaue Detailß in biefem Nahmen natürlich feinen 2lnfpruch machen fann —
bocb ungefähre ßinjelheiten erfennen fbnnen. Söefonberß in biefem oorliegenben
SSanbe fchetnt eß, alß ob baß Stafchenformat 12x18 bie ©r&fje unb bamit bie
Klarheit ber ^b^tographiw ftarf beeinträchtigt. 2llß Reifes unb Otachfchlngewerf
wirb baß 23ucf> trogbem gute Dienfte leiffen fbnnm, jumat ber Slejrt oiel wert*
ooIle Slrbett enthält. 3ft hoch gerabe Xolebo, bie ftrenge, melancholtfche ©tabt,
für ben $unf!freunb fo äufjerfi fchwer jugänglich, ba nur feiten etwaß auß ben
engen dauern ber jahlreichen äUofterftrchen anß Sicht ber gorfchung bringt.
Darum tfl eß hoppelt $u begrüben, ba§ unß baß 93uch manch intereffante
Sinbltcfe in biefe oon maurifchen unb europäifchen Stnflüffen fettfam burcheim
anberfltngenbe SBelt gewährt.
€ß ficher Feine flüchtige $9?obe, baf h*ut allenthalben ©tabtpläne unb
©tabterweiterungen fo oiet oon fich rebm machen unb oon ben erften Slrchiteften
bearbeitet unb erforfcht werben. Die Srfenntniß oon ber großen fojialen wie
fünjtlerifchen 93ebeutung unb 2Btchtigfeit beß ©tabtplanß ringt fich immer mehr
burch. Unb gerabe Siegenßburg, biefe alte freie Steichßftabt unb fpätere Haupts
ftabt beß heiligen rbmtfchen Sletcheß, gibt in feinm alten Steilen mit feinen hifto*
rifch entwicfelten ©tragen unb eigenartigm ^la^anlagen oiel Slnregenbeß unb
Fünftlerifch ungemein SBertoolleß.
Seiber ifl fn^on in bem 23uche nur wenig $u finben. Die ©tabt alß fünftes
rifche Einheit h<»t unß ber 93er faffet nicht gegebm.
Slber waß Slrchiteftur, waß 9>lajfif, SOfalerei unb $unftgewerbe h^ heroor«
gebracht, wie fie alle mit ben gefchichtlichen unb FünfHerifchen Sreigntffen ihrer
^eit im $ufammenhang ftehn, baß ift h^ m liebeooller Slrbeit jufammengetragen.
Söefonberß $ur Äunft ber beginnenden Sienaiffance gibt ber 93erfaffer oiel 9teueß
unb Sigeneß. Srntereffante Slbbtlbungen oon frühen ^JlafKfm, SBanb* unb Such*
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malereien bringen auch bem ilünfHer jahlreiche Anregungen. Die malerifchcn,
fefm fein aufgenommenen ArchitePturbilber finb ganj befonberS heworjuheben.
<S.9>.Riefenfelb,Bertin
2(lfreb ÜtttfFel. 93on SBalter ©urt 23ebrenbt. SNit 90 Abhebungen. Verlag pon
25runo (Eafjtrer, Berlin, ®eb. 10.00
Dtefer erfte grbfjere Berfuch, baS ©chaffen beS jungfi oerftorbenen Berliner
BaumeifterS in feiner bouemben Bebeutung fefijuhalten, ift ein 2BerP jiemlich
unbefummerter itritiP. ©te gipfelt in bem ©age Äorl ©chefflerS, ber bie Bionos
gropbie gebanPenooll einleitet, bem ©alje: „baf? btefer Baumeifter oielleicht bis
julegt nicht gemufft hat, mie rnobern er gemefen ift". Daran ifl etmaS 2Babreö.
Nieffel b at nl$ APabemtPer reinften BJafferS begonnen, bei ^allabto ficb Rats
erbolt unb j&gemb nur, ©ebritt für ©ebritt, ift er bem Dringen ber ^rit nach
ebrlicbem AuSbrucf mobemer Baubebürfntffe gefolgt. Auch bann noch galt feine
©orge bem Befiehl oor ber Xrabition. Als er bereits auf ber Jpbhe beS Ruhmes
ftanb, als Erbauer beS BJertheimhaufeS populdr mar mie Peiner feines Berufes
in Deutfcblanb, meinte er ju Submig i? off mann, bem Berliner ©tabtbaumeifter,
gelegentlich: „2Bemt mir eS fegt noch erreichen, bafj unfere Arbeiten einem
Zünftler mie ©abriel oon ©eibl gefallen, fo b<»ben mir alles erreicht, maS mir
Pbnnen". (Ss mire intereffant gemefen, mernt baS oorjuglicbe Bilbermaterial
auch oon ben früheren Arbeiten NteffetS, ben NiiethauSs unb ArbeiterhauSs
entmurfen oor 1896 einiges gebracht fy&tt?, Arbeiten, bie, mie Bebrenbt felber
heroorhebt, minbeftenS in ber ©runbrifjgeflaltung neues mollten. Auch bas
Settehaus bitten mir gern miebergefehen. Unb bei ben Sanbhiufem macht ftch
baS gehlen ber ©runbriffe befonberS bemerPbar. Bielleicht h°U eine fpitere
Auflage baS §ef)lenbe nach unb erleichtert fo bie BJirPung ber febr inflruftmen
Betrachtungen beS BerfafferS. (Sugen ilalffchmibt
0. Bartels, Auf frifdher “Sät.
2. (Sammlung. (£. (Schtneijerbart, Stuttgart. ÜJt. 3.80, gebunben SW. 4.60.
74 burchmeg oorjügltche Naturaufnahmen aus bem Seben ber nteberen £iers
melt in 10 ©erien mit ausführlicher (Srliuterung ber einzelnen ^höfe« auf 35 XcjtU
feiten. 3ft ber ©ebanPe ber Reihenaufnahmen an fich fchon ein iufjerft glücPlicher
— ba er eine fiebere Befeitigung ber oielen, tn ber biologifchen Siteratur immer
mieber mitgefchleppten Srrtumer oerheifft — fo befticht an bem neuen Banb neben
ber famofen te<#nifcben Ausführung bie ReichhöltigPeit ber fixierten ^hafen: bem
einjelnen Borgang finb minbeftenS 6 Aufnahmen gemtbmet, bem „Siebesleben ber
©otteSanbeterin", ber „auSfcbiüpfenben Sibelle" unb bem „blattrollenben Rüffels
Pifer" fogar je 12. (Sine auch ben tiefer (Singebrungenen überrafchenbe Sefljtellung
bringt ©erie 8: Äreujfptnne eine junge (Sibechfe übermiltigenb! 3ebe meitere (Smps
fehlung erübrigt fich; man Pann nur münfehen, bafj uns halb meitere Binbe bes
fchert merben mbchten! Dr. (S. Da ebne
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Befanntmadmng
3n 6er PrinatPlagefacbc 0d)eibtng, Ernft, Bucbbänbler in tttAncbett, Berleger
6er periobifeben Seitfcbrift „JDer BAcberwurm", nerbeiftanbet bureb Rechtsanwalt
0iegfricb Abi er in Aneben,
gegen
tBorm, gritj, Bucbbänbler in JDAffelborf, ^erauegeber 6er periobifeben Seit«
fd)rift „JDie BAcberfcbau", nerteibigt non Rednsanwalt gritj Bach mann in
JDAffelborf un6 6ie Rechtsanwälte JDr. Rofentbal un6 0trauß III in tTCAncben,
würbe in 6er öffentlichen 0it$ung bes 0cbäffengericbts bes P. Amtsgerichts
BtAncben am 25. ttlai Jg|| jwifeben £erm Ernft 0cbei6ing un6 fievtn griQ
XBorm folgen6er
t>er0leic^
abgefcbloffen:
I.
Verr S«Ö tBorm als 0cbriftleiter 6er „BAcberfcbau" in JDÄffelborf erPlärt,
er habe ftcb 6urcb 6ie am 25. tttai JßJJ nor 6em 0cb5ffengericbt ttTAncben ge*
pflogene Beweisaufnahme Aberjeugt, baß £err jfmft 0dbei6ing in tTCAncben 6ie
3bee 3 «r Verausgabe bes non ibm geleiteten „BAcberwurms" felbjtänbig fd)on
nor Remttnis bes Erfcbeinens 6er „BAcberfcbau" gefaßt habe un6 baß 6er
„BAcberwurm" eine naebabmung 6er „BAcberfcbau" nicht fei. Verr TBorm
nimmt 6aber 6ie in ^eft 4 feiner Seitfcbrift gegenAber Verrn 0<bei6ing erhobenen
BorwArfe als unbegrAnbet unter 6em Ausbru<£ bes Bebauerns $urAcE.
II.
Vcrr Ernft 0cbeibing erPlärt, baß er mit 6er als Entgegnung auf 6en nor»
be$ei<bneten Angriff im 3cmuarbeft bes „BAcberwurms" erfolgten Beroffents
li<bung „JDie 0<boUe" eine Abwehr gegenAber 6em in Ziffer I aufgefAbrten Bor*
wurf, ni«bt aber eine perfänlicbe Beleibigung bes £ttm TBorm beabftdjtigt habe.
III.
Vcrr 0<bei6ing wirb ermächtigt, biefen Bergleid) in 6er „BAcberfcbau", im
„BAcberwurm", im „Bbrfenblatt fAr ben beutfeben Bud)banbel" unb in 6er
„Allgemeinen Bucbbänblerjeitung" $u veröffentlichen.
IV.
Vcrr TBorm trägt bie fämtUd)en Eoften.
JDiefen Bergleid) gebe ich hiermit auf (Brunb 6er in feiner Ziffer III ent*
baltenen Ermächtigung namens bes Bucbbänblers EmjT 0d)eibing in tTCAncben
öffentlich bePamtt.
tTCAncben, ben J. 3uni Jß||. JDer Bertreter bes PrinatPlägers:
0tegfrieb Abler,
Jledjteanwalt.
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ÜDie Urteile
JDer eingebenfeen unfe einftimmigett Beurteilung fees „Bücherwurms" unfe feer
„Bücherfchau" burch feie vom (Bericht gelabenen,vereibigten ©achverftänbigen ent«
nehmen wir (nach feem gerichtlichen ^rotoPoll) folgenfee Pur 5 c 2lus$üge:
JDr. Srieferid) non feer Heyen, Uni verfttät 8 «Profefior in ttlünchen: „2lus vielen
Befprechungen unfe cm feem Hon,in feem feer Bücherwurm gehalten ifl, habe ich bes
obachtet,bajl man feen 3nbalt abwedjfelnfe 5 u gehalten verfiebt,wäbrenb feie Bücher«
fchau nicht nur äu 0 erli<h,fonbem auch innerlich eine gewiffc flfinfirmigPeit jeigt unfe
hie unfe fea eine jiemliche (DberflächlichPeit, feie fte bei weitem nicht fo wertvoll er«
fcheinen laffen wie feen Bücherwurm."
JDr. Sr ans ttluncfer, Univerfttäts«Profeffor, UTitglieb feer 2lPafeemie feer tBifien«
fchaften: „ 3 <h fchliefie mich bem (Gutachten fee 8 ©adwerftänfeigen von feer Heyen
voUPommen an."
„JDie paar 3*ilen,welche feie Büch er fchau feen JDrucfproben vorausfenbet,ftnb burch*
au 8 nicht in feer Hage feem Hefer etwas neues mitjuteilemlDer Bücherwurm fea«
gegen geht in allen Süllen fenrauf aus, feem Hefer eine Pritifche tPürfeigung guter
Bücher vor$ufübren".
Sriß Sreiherr von (Dftini, Herausgeber feer „ 3 u 0 rttb"ittUtün<hett: „Bet einem
oberflächlichen Bergleich ftnfee ich, baß feer Bücherwurm viel abwechfelungsreicher,
feffelnfeer unfe perfonlicber gehalten ift wie feie Bücherfchau."
JDr. j£mil Preetorius in tttüneben: ift feer ttleinung „bafj in feer Slusftattung
feie beifeen Seitfchriften nicht einmal als ähnlich be$ei<hnet werfeen Pinnen".
JDr. Hufewig Ihoma: „j£s ift in feer 2lusflattung feer beifeen Seitfcbriften noch
foviel Per fehl ebenbeit, bafj tPorm bei Erwägung aller llmflänfee von feinem Bor«
wurf gegen ©cheifeing surücf Pommen wirb."
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Heue Bücher
Philofophie p<üöagogif
jDie let$tenCage<0otamoBubbl?o8.Überfeöt von
B..£.tleumann.piper 4 <Eo.,ttlündjen.<0eb.6.
€ fyriftianfen,£>r.B.B.antfritit. J.B anb.C lauf} 4
Sebberfen,^anau.y,geb.8.6o.
Zieler,jDr.2Lppilofcppenleriton.£eben,Werte,
Hepre ber&enter.Z.&.ttlittler $8opn,2$er lln.
JO Lieferungen je 1.60.
Lpiture ptjUofopljie 6er Lebensfreube. 2(lfreb
Kriner,€eip3ig.(0e6. i.
<0ebfattel,P.L.p.OToral in <0egenfdt3en.<0.ttlül:
ler,münd)en.<0eb.4.
6ammad?er,£>r.B.jDie Bebeutung 6er ptyilofo:
ptyie Regele für 6ie <0egemvart. JDuncfer 4
^umWot.2.50.
3or6an,}Dr.^.ffile Lebenserfcbeinungen un6 6er
naturptyilofoptyifd?e OTontemue. 8. &tr3el,
Leip3ig.(Beb.4.
paulfen, Sriebr. pdbagogit. 3. <0. Cotta, 8tutt;
gart.6.5o,geb.7.5o.
Simmel,<0eorg.Linteitung in 6ie ttloraltviflen:
ft^aft. 3. Auflage. 3- <0. Cotta,Stuttgart. 15.
(ßefd)id)te B.ulturgefd)id)te
Blennerljaflet,Cf;Streiflid>ter.Kulturgefd)idjt:
lid>e €fjap8.<0ebr.paetel,Berlin.<0eb.6.
Sranfe, jDr. <P. <t)flafiatifd?e tteubilbungen. <L.
25opfen,6amburg.7.5o,in Leber 10.
3dctp, £>r. Z. £>er auffteigenbe £albmonb.Bet;
trdge 3ur türtlfd>en Henaiflance.^ilfeverlag,
Berlin.5,geb.6.
ttaumann,Sriebrid).tfeubeutfd)e Wirtfdjafta:
politit.9,—13. laufen 6. ^ilfex» erlag, Berlin.
4'0 et> 5-
3mtTlorgenrot 6er )leformatlon.t>on3*t>Pflugf:
öarttung unb anberen. Sr.Letymann, Stutt=
gart.<0eb.i6.so.
Sdjulttjeß’ Luropiifctyer <0ef$i$t0falenber
i9io.C.6.Becf,münd)en.i2.
Pota,jDr.3.JDer Untergang bee (Drbeneflaatee
Preußen unb bie Lntfletjung bet preußifcfyen
R4nig8TOÜrbe.Kird)i;eim 4 Co.,ttTaln3.10.
Wal3el,<D8far.Tom (Beifleeleben bee 18. unb
I9.3«^unbert8. Sluffdtje. 3nfelt>erlag. 10.
Biographien Briefwed) fei
Bopen,£.v.£rinnerungen.6erau8gegeben von
S.ttippolb.3 Bdnbe.8.öir3el,Leip3lg.l2.
Slnfelm Seuerbadje Briefe an feine UTutter.
ttteper 43«flen,Berlin.2 P>&nbe,\ej.^o,9eb.g.
Brieft»ed)fel 3tvifd)en B.4nig3o^ann ».Sadjfen
unb ben Königen Sriebrid? Wilhelm IV.unb
Wilhelm I.^erauagegeben von 3<?l?ann <0e=
org,^er3og 3U Saufen.©.uelle 4 tt?eper,Leip:
3ig.io,geb.i2.
8peibel,Lubtvig.8d?aufpieler.tneper 4 3*fl*n,
Berlin.4,geb,5.
Karl 8tauffer;Bem.Leben, Briefe, (Sebidpte.
jDargeflellt von (Ptto Bral)m.7.2lufl.tneper
4 3<ffen,Berlin.2.So,geb.3.5o.
Bilt>eni>e Unnfl
2lubertin,Piftor.jDie Kunft flirbt.2(lb.Langen;
fflünd)en.i.20.
Baer,jDr.C.^.5arbigeÄaumfungi2oLntwürfe
mobemer K.ünfller.3.öoffmann,8tuttg.2 5.
$ourticq,L.( 0 ef$id)te ber Kunft in Sranfreidj.
3.6<>ffmann,0tuttgart.<0eb.6.
*
I
28
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PRINCETON UNIVERSITY
Klopfer,p.t>on pallabio bl» Scblnfel.JDle Bau:
funft be@ Klaffi3i0mu0.tTeff,@tuttgart.i8.
tnac Hean,H.JDeutfcbe0 Baubanbtvert vor ioo
3a^ren.ttTit vielen Hafeln unb Abbilbungen.
(P.Baumgdrtel, Berlin. 18.
jLie malet ber Se3efflon: (Torintb.Boeble.tnit
vielen Abbilbungen.3ntemationatet>ertag0:
an ftalt,B erlin. (Beb. i o.
Reinacb,Salomon.Allgenieine Runfigefdjicbte.
tHit 600 Abbilbungen.T>eit 4 <f o.,Heip3ig.6.
RiebbBertbolb. jDieRunft an berBrenner jtrafie.
mit 100 Abbilbungen.2.Auflage.Breittopf
5r.0arre unb <.6er3felb.Arcb£ologlfcbe Reife
im <upbrat; u.ligri0:<0ebiet. Sorfdjungen
3ur ielamifcben Kunfl.Banb I unb II.40/
Banb III 6o.JDietri<b Reimer,Berlin.
t>olfelt,3obanne0,Kunftunbt)olt0er3iebung
(t.'6.Becf,mund>en.2.8o.
Volfetümlicbe Runft au» <lfafJ;€otbringen.
mit 500 Abbilbung.p.tTeff,<fllingen / geb.25.
@d)one Literatur
Bang,6erman.0eltfame unb anbere <Kefcf?icb=
ten.S.Slfcber,Berlin.3,geb.4.
JDlberot,jDenl9.3afob unb fein £err.£rfte voll:
ftdnblge Ausgabe. (Beorg müller, müncben.
2 Bdnbe in ^albleber 10.
Slate, (D. JDa» mdbcben au» bem <Dften.3rvei
tlovellen.Rütten ff €oening.2.5o,geb.3,5o.
£aggarb, 6* R. Sie. Roman.^.Coflenoble, 3ena.
4.50^.5.50.
6alm,5r.jDa0 ^aue an ber Veronabrücfe.Arel
3uncfer,Berlin.2.
<6oUdnber, Selir. jDae letjte dSlücf. Roman. 0.
Slf<ber,Berlin.<Beb.i.25.
Cafontaine,3.be.Sabeln.2.Banb.ö5eorgmüller,
muncben.3n ^alblebet 18.
Cubtvig, mat. JDer Raifer. Roman. A. Hangen,
müncben.6,geb.7.50.
tnicbel, Robert. (BefcbUbten von 3nfetten. 0.
5ifcber,Berlin.3,geb.4.
(Dmpteba, <0. v. prin3eü Sabine.Roman. Siel:
fd?el 4 <Eo.,Berlln.3.5o,geb. 5.
Perfall, Rarl v. jDenn ba» (Selb. Roman. Siel:
ftbel 4 <to.Berlln.4,geb.5.5o.
Rema,<lfe. Stauen unteteinanber.Roman.
Bonbp,Betlin.4,geb.5.
Roba:Roba.3unter mariue.Bin Buch für Bacf;
ftfcbe.0cbufler 4 Hoeffter,Berlin.3,geb.4.
Soyfa, (Dtto.JDas Herbarium bet <b«.Roman.
2l.Cangen,muncben.4,geb.5.5o.
0 trinbberg,AugufhJDrelmoberne<r3<Sblungen
<0eorg müller,müncben.4.
Ib<*<*erap, W.m.jDiedlefcbicbte von penbenni».
Roman. 3 Bdnbe. (fleorg müller, müncben.
i3-5o,geb.i8.
Hurgenietv,3.Kubin.JDie neue (Beneration.tfe:
org müller,müncben.4.5o,geb.6.
Wolfram von <fcbenbadj.par3ival.tTeu bear:
beitet von Wilhelm £er$, mit einem ttadj:
tvort von Sriebricf) v.b.Hepen.Hotta,0tutt:
gart.3,geb.4.
naturwtffenfdjaften
Hidjinger, JDr. A.jDie pil3«. B.<8.Ieubner, Help:
3ig.<0eb.i.25.
^aecfer, prof. t). Allgemeine Vererbungslehre,
mit vielen Abbilb ungen. Vierveg 4 S^bn,
Braunfcbtveig. 14, geb. 15. (Sür Soologen,
Botanifer unb gebilbete Haien.)
Mennig, JDr. R.(0ut unb fehlest Wetter. B.<0.
Ieubner,Ceip3ig.<0eb.i.25.
Rolanb, JDr.3.tTatur unb menfcb.JDer menfeb
in Be3iebung 3U ben tlaturtrdften. t.
morl^,0tuttgart.(0eb.3.5o.
©eltmann,R.tTaturlebre, mit Berücf ftdjtigung
ihrer tedjnifdjen Amvenbung. 3ur Selbft:
belebrung.C.^einricb,JDre0ben.(0eb.4.8o.
(ßcograp^ic Keifen
v.jDungern:<Pberau.(D. Iian;0cban.3agb: unb
Reifebriefe.JDietrldj Reimer,Berlin.<0eb.8.
Sall0,3.<C.<.iDrei 3abre in ber libpfdjenWüfte.
6 erber,Sreiburg.<8eb.io.(<ntbectungen unb
Auegrabungen ber Sranlfurter tHenaler:
pebition.)
(Seograpbifdjer Ralenber.£erausgegeben von
jDr.6.6aacf.3.peTtbe0,<0otba.<0eb.8.
3obann (Seorg (Smelin. JDer Hrforfdjer Sibi:
rlen0.<ln<Sebenfbu<bWerlagberlär3t.Runb:
fcbau,müncben.6/geb.7.5o.
(Brotbe, £ugo. meine Vorberafienerpebition.
Banb 1. JDie fadjrvifjenfcbaftllcben Hrgeb:
nlffe.Rarl W.^ierfemann,€eip3ig.28.
tTettil,<.3n0@onnenlanb.3nbif<beRetfeerlnne:
rungen.JD.Reimer,Berlin.2.50.
JDeutfdj tleu: (Guinea von JDr. R. tteubaufi.
Banb 3.JDletri<b Reimer,Berlln.<0eb.2o.
0teinlöer, A. Aus bem unbefannten 3talien.
mit i3oBilbern.piper (To.,müncben.4.8o.
29
*
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PRINCETON UNIVERS1TY
(grtcf) 9Uifj 93erlag Söetlin W. 62
.
i
©er 3unfer ttott SBallantrac
Vornan oon9Ui.6teDenfon
95ref4>iert ÜttarP 4.00, ©cbunben SRarP 5.00
Robert £oui$ @tmnfon
tfl in Deutfchlanb Pein grember mehr; in vielen Xaufenben von Ujrentplaren
würben bie abenteuerlichen Romane be6 phantafievollen Dichter# „Die
©djaginfel" unb „Der feltfame §all be$ Dr.SePpll unb be$ $erm Jppbe"
gePauft unb gelefen.Doch nur wenige jener 93ielen,bie biefen SSöchem ©tun*
ben fpannenber ScPture unb reichen ©enuffeö verbanPen, höben babei ben
wahren ©tevenfon Pennen gelernt, ben reifen Ü)ieifter,ber eö gelernt hat, bie
reichen Umgebungen feiner unerfch&pf liehen ^höntafie in Pnappe Punftierifche
gormju bannen unb wahrhaft Jperr über ben©toff $u werben.Diefer wahre
©tevenfon ift e$,ben wir mit bem „3unPer von SBallantrae" bei ben beutfehen
greunben guter S3uchcr einfuhren mbchten; ber reife Dichter,ber in ber SBolls
Praft feine# ©Raffen# ber 2Belt eine 9ieif>e unvergänglicher SDieijlerwerPe ges
fchenPt hot. Weht umfonft hot ber„3unPervon23allantrae" al# einehormos
nifehe ^Bereinigung anfcl;aulicher dir oft ber Sprache, tiefer ©eelenPenntniö
unb einer genialen @abe ber Urfinbung ©tevenfon# wahren Dichterruhm
in feinem Jpeimatlanb begrünbet unb unvergänglich gemacht.
©o begleitet biefe erfie 2lu#gabe ber reiften ©ch&pfung beö großen Romans
cier#,biefe an ©patmung unb 3Bechfelfällen be# ©chtcffalö fo reiche ©efchichte
ber beiben feinblichen 23ruber ber 2Bunfch, baf fie baju beitragen mbge,in
Deutfchlanb baö 93ilb eine# großen Dichters ju berichtigen,ben bie S3riten
mit ©tolj neben DicPenS, ©winburne unb Sföerebith ju ben grbfjten fc^rifts
fiellerifchen Urfcheinungen be# neuen Ungtanb# jählen.
30
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Original fra-m
PRINCETON UNiVERSITY
gabmtbe @cfmler
Dcö liebenlroütbigen unb femtüd)ttgen Xfjotnaö glatter ©elbftbiogmpfm mit bet @d)Überung
uon feinem unb feinet ©enoffen 2eben auf weiten @cf)6letfaf)tten, bie un$ burd) ba$ Deutfc^;
Ianb beS fecfijefjnten 3af)tbunbert$ ffifjren, ift foeben in bem erflen Q3anb erfcfnenen »on
Sdebntö unb Sßefenntniö
Sitte ©ammlung von ©elbffbtograpbtm.
„Sö gibt nichts £)eutfc$ere$". £<Sgttd[>e 9?unbfc(>öu
SDfött verfange tn ben 23ucf)f)<mbluttgen $ut Slnfic^t:
Söotn Sfufgang neuer
©elbflbtograpbte t>on Xbontaö uttb gcftjr glatter unb agrtppa b’aubtgne
faft 500 @etten in bauerfyaftem ^appbanb SD?. 2, tn beflent Seinen SD?. 3.
Söerfag SD?orttn SD?ortfe in SD?unc^en
inimimmmmmmr
IIIIIIIIIIIIIITTT
TTTTTD
au
..mm
iiimtmim..
.um.im.
iiniinmiiiiii
lin
DIETSCH & BRÜCKNER IN WEIMAR
am
VW/
Unsere gut eingerichtete Druckerei ist in der Lage, alle Druckarbeiten
schnell und in einwandfreier Weise auszuführen. Besondere Sorgfalt
verwenden wir auf die eigenartige Gestaltung der Drucksachen und des
Satzbildes. Auf Wunsch stehen Schriftproben und Kostenanschläge
gern zu Diensten.
HOFüBUCH« UND »STEINDRUCKEREI
DIETSCH &. BRÜCKNER IN WEIMAR
JDa» 3 «bre 0 «bonnement foftet Ulf. i.5o,jebe8 einzelne £eft 15 Pfennig.
2 lUe Senkungen finb an ben ^erauegeber Walter Weidjarbt in 3 Dad)au 3U richten. Verantwortlich für
ben Dnbatt unb 3 nferate ift ber Verleger <mft 6d>eibing in München. / (Sebructt in ber ^of^Bucb: unb
öteinbruderei jDietfch 4 JSrütfner in Weimar.
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PRINCETON UNiVERSITY
miiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiilhliiiiiiiiiilhiii un im im iiiiuii im
Verlag beö^ü^ertvurmein $>a<bau bei SSttundKtt
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PR 1 NCETON UNIVERSITY
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einheitliche beutfcbe $ulturnatton überhaupt noch nicht gab. Den ©egen nationaler
Jufammeitgeb&rtgFeit unb gefcbloffener iUtlturgemeinfcbaft lernte es jutn erften
Sföale unter frnnjbftfc^er glagge Fennen unb beFam fo jutn erften SOZale baS, was
cS nie $uoor ^atte erlangen F&nnen: baS 23ewufjtfein etneS gr&fjeren SöaterlanbeS.
Dies SSewufjtfetn, wirtfcbaftlicb gcfhijjt bureb bie 23lute$eit ber SDionarcbie, febbpfte
aus ben gewaltigen, volf’Sbcfretcnben Sretgmffen ber großen Revolution unb aus
ber napoleonifcben (Jpop&e, bte bem elfäffifcben ©olbatengetft ungeahnte ,£>ort$onte
’ erbffnete, feine eigentlich erft entfebeibenbe «Kraft. SDftt jener (Jpocbe würbe baS
(5lfa§ nattonalfranjbfifcb. Sattgfatner ging ber Fulturelle Slnfcblufj vor ficb. 2lber
er war auf allen ©ebicten beS bürgerlichen SebenS, in ©ttten unb ©ebraueben, vor
allem aber in ber burgerlicbsfojialen, bctnoFratifcben ©truFtur beS SßolFeS bereits
fo weit fortgefebritten, bafj bte beutfebe Eroberung ein im Sterne wohl noch beutfcbeS,
in allen Sebensdufjerungen aber franjbfifcb ficb gebenbeS unb frattjbfifcb empfinbeitbeS
93olF vorfattb. Diefetn frentbett Element gegenüber verlor man bte gaffung. SRan
glaubte, an illufjerlicbFeiten berumForrtgteren ju muffen, fiatt bie (JntwicFlung von
innen heraus $u forbern. Unb fyiev fe£t nun baS Problem in feiner ganjen DragiF
etn. Jjner werben all bie Srmponberabtlien ber 93olFspfpcbe wirFfam, von benen
glaFe unb ©tebelin fo viel 2BertvolleS $u erjablen wiffen.
2lber tft baS Problem unl&Sbar? 2Bie lange foll ber Fulturelle 3lnfcblufj an baö
Reich noch Ausbleiben? Darauf gibt ^rof. QBitticb bte eittjtg richtige Antwort.
Dem Fulturellen Slnfcbluf wirb ber wirtfcbaftlicbe, ber politifcbe, ber fojtale voran;
geben muffen, unb btefer ift bereits fo weit fortgefebritten, bafj fowobl SBitticb wie
©tebelin eine wefctttltcbe SopalttatSgarantie barin erblicFett ju bttrfen glauben, bie
eigentlich jebe Fulturelle 23eforgtttS überfluffig machen fo Ute. Kultur ijF mehr als
alles attbere©acbe ber^erfbnli^FettunbDrabition. Unb auf biefern gelbe lafjtunS nicht
Raubbau treiben. #ier ift orgattifcbeS SßacbStum oonnbtett. Unb biefeS braucht vor
allem Siebt, Suft unb Jett. 50Zan gebe bem Grlfafj biefe brei Dinge: Das Steht beS
inneren grtebettS, bte Suft politifeber greibeit unb bie Jett ju neuem fruchtbarem
SBerben.DaS allein wirb beS ^roblemeS Sbfuttg bringen.
3n ber 23ücberltfte biefeS JpefteS haben wtr eine Slttjabl älterer unb neuerer SBerFe
angeführt, bie bas elfdffifc^e Problem etwa im ©inne biefeS Slrtif’els bebanbeln.
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£>eutfcf)e jümftlerbücber
@6 tfl merfroörbtg, rote roettig bie fleine 3ln$abl dtunfllerbuchcr beachtet rotrb, bte roir
fett fahren befi^ett. 3lbolf Jpilbebranbö flaffifche 2lbbanblung über ba6 Problem bet
gönn in ber btlbenben $unjl (^>etg, ©trafjburg geb. 3.50) fann jroar nie oolfötiimlich
roerbett, ba ber nbttge ^unfberflanb uttb ber Srnft fich grunbfdjjlich mit Problemen
au6einanber$ufe£en feiten ftnb. dagegen (ög gor fern ©runb oor, bafj geuerbaeftö
Sßermdchtniö unb ©taufferö £eben eine 2lufnabme gefuttben haben, bie ihrer unges
roobnltcben 23ebeutung in feiner SBeife entfpriebt. S3efonber6 ©tauffer6 Sehen, Briefe
unb ©ebiebte, bie jel3t in einer neuen, billigen nnb gefcbmacfoollen 2Iu6gabe bei
SDleper & 3effen in Berlin erfebtenen finb, batten einfcblagen muffen roie ein paefem
ber Stotnan; bentt roentt oueb nicht alljuotele ber (Jntroicflung feiner funfilerifeben
^erfbnlicbfeit folgen fbnncn, bte ben dtern ber 23rtefe aubmaebt, fo roerben boeb roe*
ntge oon ber £ragif btefeö 9ttenfcbenlebett6 unberührt bleiben. 2Btr haben faum ein
jroeiteö 23ucb, ba6 fo unmittelbar, unb tn bratnatifeber (Jntroicflung Ädtnpfe unb
Reiben, ©cbicffal unb ©ebulb eineb SDlenfcben bi6 $tt feinem Untergang mit erleben
lafjt. — 3n merfroürbigem @egenfal 3 ju btefetn 23ucb ber Unruhe, ber eruptioen Seibern
fdfmft, ber großen 2Ibficbten unb enblicben (-rrgebniölofigfett fleht geuerbacbö S3ers
mdchtntb. £>a6 93ertnacbtni6 etne6 eblen $ünfiler6, bem ipblberlinö 2Bort gelten
fbnnte: „©tirb, bu fuchfl auf btefer (Jrbenrunbe ebler @eift umfottfl bein Element".
3ene6 oft oergebltche Gingen nach fünfllerifchen Sbealett, bte feiner ^cit fremb roaren,
bie ^uhle ber ©leichgultigfeit, bie fein begeifierteö ©chaffett immer roteber ernüchterte,
ber^ntetfel an ftch felbfl, ba ja alle jroeifelten unb ntifjoerftanben, unb bie furchtbare
Slnfitengung, fich inmitten oon dtleinlicbfeit unb iöerroorrettbeit auf ber j?&be feiner
reinen, eblen, grofj etnpfunbenen $unft ju halten, ba6 macht bie £ragtf be6 Seben6
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PRINCETON UNIVERSIT7
geuerbadfjß auß. Dtefe £ragtf ift im ©runbe oiet tiefer unb fcbmerjlicber alß bet
©tauffer, weit geuerbacb feinen Äainpf fcbmetgenb unb einfam führte unb metl eß
fidf> um oiet grbf ereß bonbeite, nm flrbfjereß für ihn unb für unß. Unb eß ift ergret«
fenb, menn burd(> ben jurücfbottenben Don beß Vertndcbtntffeß manchmal ein Saut
ber ittage, beß $ornß unb ber Verbitterung burcbbridfrt über baß oergebticbe feineß
©dfiaffenß, über .Kleinlichfeiten unb bunbert Hemmungen, bie ihn umftellen unb
erbrüdfen.
2luß Seibenfcbaft unb Untergang, auß bücbftem ©ebnen unb ©treben fomrnen mir in
eine 3lrt bebaglicb bürgerlichen Sebenßfretß, menn mir $u .£anß Db°ma geben, ber
„3m Jjerbjle beß Sebenß" feine Erinnerungen, ©ebanfen unb Meinungen gefammett
unb berauögegeben bot (Vertag ber ©übbeutfcben Vlonatßbefte 5, geb. 8). Eß ift ein
SUteröbucb oon 3t biß 3» wnb fdbfl über ben unruhigen unb mafjoott flürmtfcben
Dagen ber Sugenb Hegt eine inilbe Jj>erbftfonne; eß mirb atfo atten greube machen,
bie Dboma unb bie .Kunfl feiner testen jmanjtg 3abre tieben, bie ihn ja berühmt ges
macht bot. ©te auß feinen Vitbern fiebt auch auß btefen Vtüttern ein gütigeß, ehr«
licbeß Slnttig mit offenen 2Iugen für atleß @ute unb ©d[>6ne ber 2Bett unb feiner fübs
beutfeben Heimat oor attem, unb tote in feinen Vitbern finben mir hier ben oft ges
banfenootlen, ftnblicben aber auch bnmorootten Erj^bier. ©aß und aber bei geuers
bacb fo unenblicb anjtebt, ber Einblicf in baß ©dfjaffen unb Arbeiten eineß großen
.KünfHerß, baß fehlt bei Dboma faft ganj. ©eine Dagc beß .Kampfeß um eine grofje
«Kunfi tiegen mobt $u meit jurücf. .Kommt aber ein Vitb jener Dage herauf, fo ift eß
oon ber Vlilbe beß ^erbfrtiebteß umfloffen unb ntcbtö gemahnt an bie brüngenbe
Seibenfcbaft ber 3ugenb unb ber fcbbpferifchen 3eit. Eß gebt recht gemütlich $u in
btefem Jjerbfte beß Sebenß.
Eß trifft bie ©acbe nicht ganj, menn ich fage: ©tauffer tft für Süngtinge, geuerbacb
für Vtönner unb Dboma für atte Seute, aber fo jtemticb trifft fie’ß boep.
©alter ©eiebarbt
©ir taffen nun baß Vruchflücf eitteß Vrtefeß Eart ©taufferß an feinen jüngeren
Vruber folgen; ©tauffer mar bamatß fiebjebn 3abre alt unb bei einem ©iftreicber in
SOlüncben in ber Sehre; er febreibt:
3e£t motten mir oon Dir fprecben.Vor attem febaff mie ber bette Teufel in ben Haupts
fäcbern,icb liege auch nicht mehr auf ber faulen #aut,baß merbet ihr ben ©inter bann
feben,fcbau,menn man fdf)afft,ba§ bie gunfen fiieben,fo fann man fo oiet mehr ouf
fidb fetbft hotten, eß bünft einem man höbe oiet mehr Siecht ju enteren, fur$ eß ifl
einem oiet mbbler,fcbau ich rnerfe baß an mir am beflen.3cb mtll Dir feine Vlorats
prebigt batten nicht oon fern aber ich f°9 c £n nur maß on mir erfahren höbe unb
noch immer erfahren ntuf;,ba§ man arbeiten mufj,unb jmar fchmer,menn man eß $u
etmaß bringen mitt,unb befonberß,menn man fich ein menig über ben großen Raufen
erbeben mitl,unb teb hoffen merbefl boeb nicht atß ein fo miferablcr 3lUtagßmenfcb
leben unb fferben motten? fonbern in Deinem gache Slußgejeichneteß teiften,ba fann
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PRINCETON UNIVERS1TY
man nicht früh genug anfangen,$u arbeitenden«: Die Kunft ift lang! unb fur$ ba6
geben! 2Ber bdlt ben fünftigen 2lugenblicf,bocb nur baö eble Fühlte Streben gibt un$
ber (Jrbe fdf>6nfteö ©lücf! 3n biefett paar feilen liegt mehr 2Babcbeit,al$ Du glaubft,
benfe genau barüber nacb,c8 gilt baß nicht nur oon ber Kunft,fonbem ebenfogut oon
ber Otaturwiftenfcbaftda fomrnt mir noef; ein 93er$ in ben Sinn,ber oon Schiller ift,
unb e$ ift wohl ber SDfübe wert, ihn im Jperj ju behalten: 9tur bem <Smft,ben feine
Sföübe bleicbet,raufcbt ber SBabrbett tief oerfteefter 23orn.(£$ Fommt bie$ alles auf ba$
eine heraus, bafi Du gerabe wie idf> einfach eines im 3luge behalten mufft,Dir einen
SBillen anjuetgnen,baf! Du immer ju Dir fagen Famtft,icb will! alfo tue unb fann
icb r fdf>a u ,t>aö ift ber fcbwerfteKampf,ben jeber,ber cm großer SOlamt werben will,fet’$
nun auf biefem ober fettem @ebiet,macben mti^ einen QBilten b<tbcn,oon bem bangt
alles ab.
2llfo jutn 23eifpiel,wemt eine ^flanje febwer ju beftimmen ift, ober es in ber G>bemte
eine Rechnung gibt,fo tnacbe fie eben,weil Du allem auf ben3<tb n fühlen mujft,wenn
Du ein Olaturforfcber werben willft.Slllem auf ben $abn fublcn! £>ber wenn entSag
itn ßdfar langweilig ju fonftruieren ift,e;pref; Fonftrutere ibn,um Deinen 2Billen ju
ftdrfen.Scbau,icb babc fegt auch in ben fauren 2lpfel gebifTen,unb beiße noch immer,
aber atnSnbe muß eS boeb gelt'ngen,ficb in bte9leibeberjenigen9Ädnner jufcbwtngen,
oon benen ber Dichter fagt,baß fie auf ber SDienfcbbeit #bben wanbeln.SBillft Du,fo
fannft Du aucb,eS ftebt Dir nichts im 2Bege,alS Du felbftdaft Du Dtcb,ba$ beißt bie
«Schlaffheit in Dir überwunben,fo fannft Du alleS.Uttb gerabe im #erbft,wenn Du
Deinen 2lu8flug maebft in bie StocFbornfette, wo Du ben Staub ber 3llltdglicbfeit
oon Dir abfcbütteln fannft,ba siebe ein in oollen $ügen ben £>bem unb ben Duft,ber
oon bett betauten ©ipfeln unb neblicbten Schluchten auffteigt.Da fühle Dich grbßer
unb beffer werben mit ber tounberoollen £anbfcbaft,unb bbrffDu amSlbenb aus ber
Sennhütte bie jerftreuten ©locfen fo melancboltfcb über bie SSJetben tbnen unb fie
toiberballen an ben §lüben,ba faffe bie 93orfd§e,ba bettfe ber £ieber,bie ba tbnen oon
ben 2llpen her,liebe Jjeitnat feb ich bicb wohl nimmer mebr,Fur$ freue Dich in ben
#erbftferien, brate bie Gipfel am ^terbenfeuer, jiebe am Daumorgen in oollen ^ügen
bie frtfebe £uft ein; bann wirft Du Dich erft beS Sehens freuen fbnnen,wenn Du ben
#aucb ber ©ottbeit unb ber Scbbnbeit fpürft,bte ins #er$ bringt wie bie Jjerbftfottne
bureb bie Otebel unb farbigen 23aume.Schiene auch Sicbbüfttcben,macbe geuer unb
brate Kartoffeln,fang Schmetterlinge; mir ift ganj,wte ich ba fo fcbreibe,als bbre ich
Xbomccbflaufeö Kühe unten am Pfarrhaus unb wenn ich jum Senfter berau8febe,fo
febe ich fecbS b°be Sabriffamine unb lange jjduferretben.
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Die nachfolgenbe ©chilberung, mte auch bte betten ©chmucFftücfe btefer ©eiten, tfl
X^omaö 23uch „3m Jperbft be$ £eben$" entnommen; bte gattje ©timmung mutet
an mte ein^omafc^eö $8tlb: „$ßon 3talien erjdhlenb, aber fonft gleichgültig, machte
ich mit ben SOietntgen bet bem fchbnften SBetter einen Nachmittagöfpajtergang burd)
SBtefen unb gelber nach einer abgelegenen fleinen 2Birtfchaft; ein 23auerngartletn mit
Fletnen ^roetfchgenbdumchen, Jjollunberbüfchen — ich bacfjte an ©olborangen, bte
auö bunflem Saube glühn unb an ben immergrünen Sorbeer; faft Ärgerten mich bte
Jpühner, bte um bie auf etngefcfjtagenen^flbcf en befefttgten£tfche herumfchmaro^ten.
Slpfelmetn tranFen mir ftatt ßfnantt, ba$u auch ben mageren Niatnjer #anbFdfe, ber,
nebenbei gefagt, recht gut mar, fo faf ich ba, ber Sßtelgeretfk, bem nichts mehr ge*
fallen mollte.
23t$ auf einmal oon einem entfernten Xtfc^e tn mohlgefchultem oierfttmmigen ©es
fange ba$ alte Sieb ertbnte: „©6 maren jmet ÄtbnigSftnber". — 3a, maö mar benn
ba$? mie rüttelte unb pacfte mich auf einmal baS! mie mürbe ba auf einmal meine
©eele oon biefem unermarteten 2lnfto§ fo meid), fo ooll, baf fie überfliegen mollte,
mte mar td) ba auf einmal mitten in Deutfchlanb unb mte fchbn offenbarte fich mtr
feine ©eele.
93ier SOidnner hatten fich an bem £tfche bort niebergelaffen, e$ maren Seljrer aus
Dffenbadf), bie fo gan$ ben freien Nachmittag für ftcf> benü^ten, fie fangen noch Qn>
bere SöolFs lieber mit ber ganzen 3nnerltch?ett beutfchen SBefenö."
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3um bunbertften ©cburtötag J^arferatie
oott griebricb gref’fa, SOtüncben
^roetcrlei Pann ben ©crt eineö grofjen Stomaneö bedingen: Sine p^antafHfcf>c ©eit
Idfjt beö Dicbterö $raft entfleben, in bte rotr eintreten, rote $inber tn ein frembeö
©ebiofj unb auö ber roir berauöfebreiten, rote ©anberer auö einem bunPeien ©albe
inö roeite fonnige Selb. / Ober, ber Dichter febifbert feine rotrPitcbe Umroelt tn ber er
lebt unb letbet, er fdf>afft ©orte für feine Beobachtung unb Erfahrung, bte unö on
feiner ©eite ju roonbetn jroingen unter ben SSÄenfcben feiner 3eit r unb mit feinen
Slugen ju feben. / Betbe ©ege fuhren $u einem $icle, roenn ÄunfKer fie befebreiten:
2luö ber ^Jxintafie ober ber beobachteten ©irflicbfeit erfebitefjt ficb baö retnSOtenfcbiicbe.
Der (entere ©eg tfl ber, ben Dbo^rrot) in feiner $unfl gegangen tft, unb er roar für
bieSlrt ber DarfleUuttg auö Beobachtung unb Erfahrung begabt rote feiten einSÄenfcb
oor ihm.
©tiliam SOtaPepice Dbodferap rourbe am 18. Suti 1811 ju Siatngarrb bei $aIPutta
geboren. 31iö er Paum feebö Sabre ait roar, fcbtcPte ib« fein Bater, ber Beamter ber
tnbifeben Kompanie roar, feinem ©rofjoater jur Erjiebung nach Sngianb.
Den EinbrucP, ben biefer ©eebfei in bem empfänglichen ©emüte beö Knaben beroors
brachte, Pann man ficb nicht jiarf genug bettPen. 2iuö ben freien Poioniaten Berbäits
niffen herauf Pant baö $tnb in bte fleifen Sebenöoerbäitniffe eineö alten Herren, ber
ficb unroeit oon ?onbon niebergeiaffett boWr. Daö ©efübi beö Entrourjeitfeinö f)at baö
Äinb roobi febr ftarf empfunben; in oieien ©erPett £butf erapö Püngt eine ferne Pinbs
beitöfcb&ne Erinnerung an Snbten mit.
Slun oerläuft baö Seben XbacPerapö roie baö eineö jeben engüfeben Buben unb heran«
roaebfenben ©entietnanö ber ^rit. 1828 bereitet er ficb unter ber Slufficbt feineö oon
ihm geliebten ©tiefoaterö Btajor äj>enrp ©tnitb auf bie Unioerfität oor, unb ging nach
Eambribge, roo er ein ungebunbeneö burmiofeö ©tubentenieben führte. Bon Bebeu«
tung für ihn roarb, baf? er $um erflcn Biaie ficb ker ©tubentenjeitfebrift ,,©nob"
Hterarifcb unb jeidfmerifcb betätigte. Daö 3 c ^ nm butte ib n &amui$ mehr tm Banne
aiö baö ©ebretbett, unb aiö ib« 1830/31 ferne Steifen nach Stoin, Dreöben, tn baö
goetbtfcbe ©etmar unb fcbitejjltcb nach ^Pariö führten, roar eö fein fefter Entfcbiuf;
Scaler ju roerben.
Sn 9?nriö oerior er jeboeb ant ©pieittfebe bte grbfjere $äifte feineö bebeutenben Ber«
ntbgenö unb ben Stefl bet einem ^eitungöunternebmen, bem „Station«! ©tanbart."
Damit roar Stbu^erap faPttfd^ auö bem ©tanbe beö ©entieman entfernt, ©ieiebfant
eine jroeite Überfahrt oott Snbten nach Europa roar ooiibracbt. ©ieber fab er bie ©eit
neu oeränbert unb nahm ben SebenöPantpf auf aiö Soumaitfl, aiö Penny a liner,
ber oon ber geber ieben mufjte.
Stun foigten Sabre litcrarifcben ^ampfeö, in benen er ficb nicht burebjufe^en oers
mochte. 23arrt) Sinbonö ©ebttffaie, eineö ber jMrfflett 23ücber beö Dtcbterö, ging am
spublifum oorbei. Erü bie 1845 im ^uncb erfebiettenen „©nobö" brachen 93refcbe.
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1847/48 ließ er Banttp gair (ieferungnweife erfcheinen, unb mit tiefem Stomane, ber
bie napoleonifche ^eit Snglanbn fchilbert, erflomm er bie Jpbhe feinen Stupmen. Die
Bebeutung oon Banitp gair ift in ber fünfHerifcf) aufn Stärffle $um Slunbrucf ge*
brachten 3bee ju erblicfen, baß aUe gefellfchaftliche Äonoenienj eitel unb hinfällig ifi
unb baß für ben SBert ben STOenfcpen nicht Beherrfcpung oon formen, Rührung einen
Xiteln entfcpetbenb finb, fonbern bie #&he ber Bienfcplichfeit. Becfie Sharp, biefer
erfte unb echte Xppun einer weiblichen «Streberin, geht tro£ ihrer Sfntelligenj, ihrer
©ewanbtheit unb ©efellfchaftlichfeit jugrunbe, weil fie nur egoifttfch banbeit, unb
hoher nach Xpacferapn Slnfcpauung notwenbigerweife gehler machen muf, bie ihr
ben Jpaln brechen.
.Kein Snglänber, felbfi Spow nicht, pat mopl U fo intenfio über ben begriff ben
©entleman naepgebaept wie Xpacferap. Dan Snobnbucp, in bem ban ©egenteil ben
©entleman gefcptlbert wirb, ifl ber erfte Bewein baför.
2Ban Xpacferap aln ©entleman anfieht hot er bann in ben 1855 erfchienenen 9tewcome$
gezeigt. Jpier jetgt er in mehreren Sjremplaren ber gamilie, bie er $u fchilbern unters
nimmt, wan ben mähren ©entleman aunmaept. 2Bie Banitp gair bewegt fich biefer
SRoman jum Xeil in Dffijiernfreifen, aber nicht ber fontinentale Dffijier wirb gefcpils
bert, en werben bie Xppen ber Krieger gejeigt, bie ban foloniale Snglanb grtmben
halfen. Glicht opne Slbficpt trägt ber eine «Sprbßling ber gamilie ben tarnen Slioe.
Die 9tewcomen finb weniger befannt in Deutfchlanb aln Banitp gair unb hoben bens
noch rrne eminente Bebeutung für ban moberne Schrifttum in äjinblicf auf $ola,
3bfen unb Xpoman Biann: 3n biefem Romane wirb cn jum erften SOiale unters
nommen, bie ©efchtcpte einer «Sippe $u fchilbern.
Bon ben anberen Romanen ben Dichtern hot eine befonbere Bebeutung Penbennin
aln autobiographifche Urfunbe, unb Jjenrp Snmonb, ber ban Scptcffal einen jungen
Bfenfcpen aun bem acptjebnten Sobrbunbert in ber jarteflen SBetfe fcpilbert, unb für
Snglänber befoitberö fpracplicp aln Borbilb gilt.
Sille biefe üKomane Xpacferapn würben oom Publifum ftarf begehrt unb trugen bem
Dichter Popularität unb ©clb ein. Sr feiert in Slmerifa Xriumpbe, unb fonnte 1862
feinen langgehegten SBunfcp erfüllen, fich e * n polaftarttgeö £aun ju bauen.
Xpacferapn Stil tfi ber Stil ben fcharfen, fatirifepen Beobachtern, nicht umfonft war
er eine ftarfe jeiebnerifepe Begabung. Die SBecpfel in feinem Sehen gaben »pm bie
fo notwenbige Dijtanj. Der Bermbgennoerluft gab ihm bie Schärfe unb Bitterfeit
gegen bie englifche ©efellfchaft, bie fich m fepärffter Satire, wie im Snobnbucpe noch
äußern. Dan Sllter unb ber Srfolg liefen ihn oerfblmlicper werben, er gelangte $u
einer feltenen Harmonie unb einem großen Berftcbenf&nnen. 9tte tff ban englifd^e
SBefen urfprunglicper aufgefaßt worben. Slber aun bem SBefen feiner Snglänber läßt
Xpacferap jule^t eine ftarfe SKenfchlichfeit ergehen. Dan macht feine ©rbße aun.
Sine gute beutfehe Slungabe oon Xhorferapn Spontanen ifl foeben bei ©eorg SKuller
erfchtenen, eine englifche in 20 blauen Seinenbänben bei Bernharb Xaucpni^ in Seipjig.
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IBerFe jur proteftanttfcben Bewegung
Religion: Bouffet,tP.JDas TPefen 6 er Religion.(Bebauer & @cbwetfcbFe,£aUe. 4 ./
Bonus^.Religion al 8 Scb6pfung.i£.$Die6erid)8,3ena.i ./Ualweit,p.iDic Stellung 6 er
Religion im(Beifte 8 leben.B.(B.<Ceubner,lleip 3 ig.(Beb. i .2 5 ./i£ucFen,Ru 6 olf.jDertUabrs
beitsgebalt 6 er Religion,Beit & £ 0 ., ff eip 3 ig.io.|!fucFcn,Rubolf. Hauptprobleme 6 er
Religionspbtlofopbiein 6 er (Begenn?art.Reutber & Reicbar 6 ,Berlin. 3 . 2 o./naumann,
Sriebricb.Briefe über Religion.Hilfenerlag. 1 . 50./3 c f u 8 : Ulüller,3obanne8.SDieRe6en
3 efu.<LH*BecF,Utüncben .4 Bün 6 e je 4 ./Pfannmüller,(B. 3 efu 8 im Urteil 6 er 3abrs
bunberte.B.(B.Ceubner.(Beb. 5 ./Tüeinel,*>3efu8 im 19 - 3 abrbun 6 ert. %<L .B.tUobr,
Iübingen. 4 ./(ll?riftentum: (Braue,p.Unabbüngiges <£briftentum.‘H.£>uncFer,Bers
Un. 2 ./HarnacF,‘Zl.£>a 8 tPefen 6 cs <£l>riftentum8.3*<t.6mrid)8,fteip3ig.2.5o./ö^ rn Ä c F/'
Ql.(Brun6rig 6er $Dogmengefcbi(bte. 3 ^£.Vnobr,Cubingen. 7 ./Uutter,?>Sie muffen.
ifin offenes TPort an 6ie cbriftlicbe (Befellfcbaft.ifugen JDie 6 ericb 8 , 3 ena. 2 . 5 o./niebers
gaU,S*tPas ift uns beute 6ie BibeL3»(t*®»Vnobr,?Cübingen.2./@ell / R.Cbriftentum
un6 TPeltgefcbicbte.B.(B.£eubner,ffeip$ig .2 Bün6e je i. 25 ./ff.utber: Bobmer,3.
£ utber im £id)te 6 er neueren §orfcbung.B.(B.C eubner,ff eip 3 ig. 1.25 ./Bogl,<£ .JDer mos
6erneUtenfcb in£utber.i£.<Die6erid)8,3ena,4./Rircbe: Bonus,2l.TCH6er 6ie3rrlebre
6es(DberFircbenrat8.if.£)ie6ericb8,3ena.—.öo.iRutter^.tPirPfarrer.^.^aeffebfteips
3 ig. 2 . 6 o./tnüblb«ufen,R.R.ird)entum un 6 (Beifte 8 freibeit.gr.if(far 6 t / ffeip 3 ig.—. 40 ./
PauU,2l.3mUampfmit6em2lmt.<LH«23ecE,UTüncben.2.jCraub,(B.£>ie3uFunft8Fir<i)e.
£.JDie6ericb8,3ena.—. 5 o./Pre 6 igten un 6 Re 6 en: naumann,Srie 6 ricb.(Botte 8 s
bilfe. (Befummelte 2ln6acbten.(Beb.6./Srenffen,(Bufta».5Dorfpre6igten.Ban6enboecE &
Ruprecbt .3 Bün 6 e.(Beb. je 3 ./Sd)leiermacber 8 Reben über 6 ie Religion.DanbenboecF
& Ruprecbt,(Bottingen. 2 ./ 3 «tboRarl.perfonlicbeReligion.pre 6 igten geb .5 un 6 Srob s
lieber <Blaube.£in “Knbacbtsbücblein geb. 3 . 60 .
Bei 6 e Bücber ftn 6 bei Paul Heubner in Uoln erfdnenen; 6 as 3 t»eite Bueb ivar mit
Peranlaffung jur “MnFlage un 6 $ur Berurteilung 3atbos.
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Ttuguft SntttuS ju feinem 60 . ©efcurtStage
Ss mar fein ©ertngerer als Heinrich Jpart, ber in einer feiner lebten Ärttifen im
„£ag" über DriniuS fc^rieb: „J?at irgettb ein anbereS Volf einen ©chriftfleller, ben
es unfernt DriniuS entgegenflellen fbnnte? 3cf> mbcftte cS bejmetfeln! Sine Vuchfahrt
mitDriniuS burch baS beutfche Sanb hatetmaS n?a^»r^>aft <S«ggcf^t»eö!" Unb Heinrich
i?art mar in feinen Urteilen ttnbeftechlicf).
Der nunmehr ©echjtgidhrige ift eigentlich baS Vorbilb eines probuftioen Dichters
unb ©chrtftflellerS, ber eben nur biefen Veruf fyat, ganj brtn aufgeht unb fich auSs
lebt. Daheim angelangt, manbelt fich ihnt he* berbe Ünotenflocf jum geberhalter, ber
munter über bie meinen S31dtter hupft. Der bei ber SluSfahrt von materiellen (Gütern
fernere 9tucffacf tfl fegt baoott leer, aber Dichterhdnbe finb eS, bie ihn bffnen, unb
heraus rollt, flirrt unb bligt bie fbftliche grucht funftlerifch umgemerteter Srlebntffe.
XriniuS’ ©tdrfe ijl fein UntoerfaliSmuS. Sr oermag nicht leicht unb feichtim ©til beS
SletfefchriftflellerS $u plaubern, er mtli ben Sefer nicht anregen, ihm nicht für einige
©tunben bie Sangemeile oertretben. Vielmehr mtli er Siebe in ihm ermecfen ju bem
Sanb unb feinen Vemofment. Unb beibe „fchilbert" er nicht, mie fich etmaSanbfchaft
unb ©taffage auf ber glatte abfcfnlbert, fonbern er Idft fie oor unfern Slugen ent*
flehen unb bis in unfere ^eit hinetnmachfen. ©o tfl er tn feinem Urgrunb mit 2B. Jj>.
Stiehl oermanbt, bem für bie Vergangenheit baS dlulturhiflortfche am michttgjlen mar.
Die Sanbfchaft entmicfelt er uns aus ihrem Dretflang oon Geologie, Zoologie unb
Votanif, bie Vlettfchen aus bem Dretflang Anthropologie, $)aldontologie unb Stljmos
logie. Sr lehrt uns, mie baS alles mürbe unb bafj es fo merben inufste unb greift
bann hinein ttt unfere Idrntoolle unflete ^ett ber Dechntf, ber Steflame, ber Vernich*
tung ererbter SBerte unb jeigt uns, maS mtr fchon oerloren hüben unb melche Ver*
lufle uns noch brohett. ©o arbeitet er, tenbenjloS jmar aber hoch nicht nttnber mir*
fungSooll, für Olatur;, #etmats, Dter; unb ^flanjenfchttfj unb für dflhettfche Kultur,
©ein ©ttl ift immer fehltet, einfach unb oornehm, erhebt fich a ^ cr / wenn &te Sohe
feiner erflen Vegeiflerung thn umhüllt, ju jauchjenben Dithyramben Augufl DriniuS,
Dichter, Vknberer, Deutfcher VlenfchDu! ©ruf unb JpetlDtr! Unb ein@oethealter!
S. 2B. Drojan
Von ben jahlretchen 2Banberbü<hern DrtntuS’ nennen mtr nur bie folgenben:
Aus grünen Vergen 2.50. Durchs SOlofeltal 3, geb. 4. Durchs ©aaltal 3.25, geb. 4.25.
Durchs Unflruttal 6.50, geb. 7.50. Vlarfifche ©treifjüge Vanb 1, 2 je 4.50. Der
3ftemtflieg 4.50, geb. 5.50. Vom Dhürtnger 2Balbe 3. thüringer Sanb 3, geb. 4, alle
bet 3. S. S. VrunS tn Vlinben erfchtenen. Die Vogefen 12. ©oetheftdtten unb anbre
Srtnnerungen aus Xhüringen 2.75.
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ttlar Unolb hat eine ttTappe non 3 wan$ig (Driginals^oljfcbnitten $u Kabelais (Bar;
gantua I?erou 6 gegebett,&ie in funf$ig numerierten tfremplaren jum Preife non je
ioo. bei Scbmibt*Bertfcb in Vliüncben erfcbieneit ifttDie ^o^febnitte seigen £obes
punfte im Heben bes Kiefen (Bargantua,ben Kabelais in fo foftlicb hnhnebücbner
tPeife gefebilbert bät.jtDer Unolb nicht fcnnt*tnirb erftount fein,fo reife, 5 um Ceti
meifterbafte Arbeiten 51 t ftnben.tDas Wefen bes ^oljfcbnttts ift richtig erfaßt, bie
TPirhmgen gan 5 ber CecbniF bes Schnittes entfprecbenb,nie barüber binausftrebenb,
bie Verteilung ber iTtaffen,unb bie tPirhmg non Hiebt unb Schütten oft wunberbar
fein./tVenn bie Kunft Unolbs auch non alten Schnitten ausgebt,fo ift fte hoch gan$
felbftänbig.Hirgenbs Hingt frentbes ftorenb herein, ber Stil ber Blatter ift anders
orbentlid) einheitlid) unb bie (Befamtftimmung bat etwas 3 eitlofes; bas Stoffliche
ift gan$ bewältigt unb fo in ber gornt aufgegangen,bafi bie grobften S$enen nichts
beleibigenbes haben; überall lebt bas unbänbige Hebensgefubl,wie in Kabelais ^els
bengefcbid)te./ 2 (ls (Banses ift bie^oljfdjnittfolgeeineHeiftung,bieihresgleichenfucht.
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Ktiberfene Keife nach SDeutfcblanb
2 lus feiner ©elbftbiograpbie „SDas titüreben meines Gebens ", ’äolbeinWerlag^eb.S.
2 lls ich bas erftemal nach JDeutfcblanb reifte unb beit £ar$ unb bie ©ücbftfcbe ©cbmeij
befud)te,lebte (ßoetbe noch; es war mein innigfter Wunfcb,ibn ju febenWom £ar$
mar es nicht weit bis nach Weimar; aber teb batte Fein Empfeblungsfdjreiben an
ibrnunb bamals mar noeb Feine Seile non meinen Arbeiten überfet$t,ttlebrere batten
mir (Boetbe als einen febr ftol$en Vfiann befebrieben; es entftanb alfo bie §rage,ob
er mid) mobl nor ftcb taffen mürbe^ 3 d) be$meifelte es unb befd)loß,erft bann nach
Weimar $u geben, menn id) eine ober bie anbere Arbeit geliefert haben mürbe, bie
meinen Hamen nad) JDeutfcblanb tragen Fonnte; bas glüchte,aber leiber mar (Boetbe
fdjon tot. ©eine ©cbmiegertocbter, Sr<*u non (Boetbe, geborene non Pogmifcb, batte
icb früher auf ber Kücfreife non Uonftantinopel bei ttTenbelsfobnsBartbolbp in
^eipjig Fennen gelernt; bie geiftreicbe Sr au tnar mir mit ^e^licbFeit entgegenges
Fommen.©ie er$üblte mir, baß ihr ©obn Walter febon feit lange mein Sreunb fei,
baß er als ftnabe ein ganjes ©ebaufpiel aus meinem „ 3 mpronifator" gemad)t habe,
baß biefes ©tücF in (Boetbes 6 aus aufgefübrt morben fei, unb enblid),baß Walter
einft habe nad) Uopenbagen reifen mollen,um mid) Fennen 511 lemen.3et;t batte id)
alfo Srcunbe in Weimar.Eine fonberbare Huft trieb ntid),biefe ©tabt 51 t febett,mo
(Boetbe, ©cbiUer,Wielanb unb Berber gelebt batten, non ber fo niel Hiebt über bie
Welt ausgeftromt mar.3cb Farn nad) bem Fleinen Hanbe,melcbes burd) Hutber,burd)
bas ©üngerfeft auf ber Wartburg,burcb niele eble unb große Erinnerungen geheiligt
ift.Slm 24 .3wttbbem (Beburtstage bes Erbgroßber$ogs,Fam icb frentb in ber freuttbs
lieben ©tabt an. Silles beutete auf bas ftattbabenbe Seft,unb im Hbeate^mo eine
neue (Dper gegeben marb,murbe ber junge Sürft mit großem 3ubel empfangen.JDa
bad)te icb nicht baran,mie feft bas ■äerrlicbfte unb Befte non bem,melcbes td) hier
nor mir erblicFte, mir an bas £er$ maebfen mürbe,mie niele Fünftige Srrwnbe hier
um mich her faßen, mie lieb mir biefe ©tabt merbett mürbe / in JDeutfcblanb meine
jmeite ^eimat.^d) mar an (Boetbes mürbigen Sreunb,ben nortreffltcben Uanjler
non VTCüller empfohlen unb fattb bet ihm bie bw$lid)fte 2lufnabme.5ufüUig traf id)
hier bei meinem erften Befucb mit bem Rammerberrit Beaulieu be ttTarconnap $us
fammen,ben ich non (Dlbenburg ber Fannte; er mar jegt in Weimar angeftellt unb
lub mid) ein, in fein ^aus 31 t $ieben?Hacb Derlauf einiger ©tunben mar id) fein
bleibenber (Baft unb fühlte: „*}ier ift gut fein". Es gibt fttenfd)en,bei benen man
nur Hage braud)t,um fte 51 t Fennen unb 3 U lieben; in Beaulieu gemann id) in biefett
(Lagen einen Sreunb,icb barf es glauben,für bas ganse Hebett.Er führte mid) in bie
SamilienFreife ein,ber liebensmürbige fta^ler nahm ftcb meiner gleichfalls ber 5 lid)
att,ttnb id),ber id) mid) bei meiner “HnFunft gatt 3 neriaffen mübnte,ba Srau non (Boetbe
unb ihre ©ohne in Wien maren,mar mm in Weimar beFannt unb in allen Greifen
mobl aufgenommen.£>er regierettbe (Broßberjog unb bie Srau (Broßber$ogin emp*
fingen mich mit einer (Bnabe unb einer £er 5 lid)Feit,bie einen tiefen Einbruch auf mich
bemorbraebtett; itacbbent icb norgeftellt morben mar,mürbe id) 5 m Cafel befohlen
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unb balb barauf vom itrbgroßberjoge.ju ibm unb feiner (Bemabltn nach bem 3agb<
fchloße Ettersburg befcbieben,tvelcbes boch,bid)t bei einem ausgebebnten TPalbe,
liegt.SDie RoPoPomobeln im 3nitern unb bie weite ‘Zlusftcbt vom ParPe bis ins ^arjs
gebirge machten fogleid) einen eigentümlichen lfinbrudVMe jungen tanbbewobner
batten fid) um Schloße verfammelt,um ihres lieben ifrbgroßberjogs (Beburtstag 511
feiern; Uletterftangen mit tücbern unb flatternbeit Banbent waren errichtet,(Beigen
ertbnten, unb es würbe unter bent großen blübenben tinbenbaume luftig getagt,
@onntag 6 glan 5 , 3 ufriebenbeit unb (BlücP waren über bas (Banse verbreitet; bas
junge,erft Pürjlid) vermählte Sürftenpaar fd)iett burch wahres inniges (Befühl vers
bunben $u feimJDen Stern auf ber Bruft muß bas <£er 5 , welches unter bemfelben
fchlügt,vergeffen Ponnen,wenn man ficb längere Seit frei unb glücPlich an einem ^ofe
fühlen foll, unb ein folcbes ^er 5 ,ficher eines ber ebelftett unb beften,weld)es fchlßgt,
befttjt Carl 2lleranber von SacbfenstPeimar.tünger als 3abr unb tag würbe mir
bas (BlücP verlieben,biefen (Blauben ju begrünben.3cb Pam wdbrenb biefes meines
erften “Mufentböltes einigemal nach bem glücPlichen i£ttersburg.$Der ifrbgroßberjog
$eigte mir ben (Barten unb ben Baum,in bejfen ©tamm (Boetbe,Schiller unb TPies
lanb ihre Hamen eingefchnttten batten; ja 3upiter felbft batte ben feinigen bittjus
fügen wollen, feine JDonnerPeile batten ibn in einem feiner Sweige gefpalten. 3Die
geiftreicbe Srau von (Broß (Amalie tDinter),Uansler von titulier, welcher (Boetbes
Seit lebenbig vor uns auf$urollen unb feinen Sauft 511 entwicPeln wußte,ber Pinblicbs
geftmtte unb grunbebrlid)e iPcPermann geborten $um Ureife auf jfttersburg; bie
tlbenbe vergingen gleich einem getftreichen träume; abwechfelnb las ein jeber vor,
auch id) wagte es $um erftenntal in einer mir fremben Sprache eines meiner titürs
chen, „£>er ftanbbafte Bleifolbat",$u lefemUansler von titüller führte mid) $u bem
fürftlicben Begräbnis,wo Carl tluguft mit feiner herrlichen (Bemablitt ruht, nicht
$wtfcben Schiller unb (Boetbe,wieich glaubte,als id) fd)rieb: „£>er Sürft bat ftcb eine
Regenbogenglorie gefd)affen,inbem er jwifchen ber Sonne unb bem braufenben
tPajferfall ftebt". JDid)t neben bem Sürftenpaare,welcbes bas (Broße verftattb unb
fchügte, ruhen biefe ihre unterblieben Sreunbe; verwelPte HorbeerPrdttje lagen auf
ben einfachen braunen Sürgett, beren ganse Pracht in ben unterblieben Hamen
(Boetbe unb Schiller beftebt.3ni Heben gingen ber Sürft uttb ber ^Dichter miteinanber,
im tobe fcblummern fte unter bemfelben (Bewolbe.ifin folcber (Drt wirb nid)t aus
ben (BebanPen verlofd)t,an einer folcben Stelle bült man fein ftilles (Bebet, welches
nur (Bott allein vernimmt. / Über acht tage blieb id) in tPeimar; es war mir, als
bütte id) febon früher in biefer Stabt gelebt, als ivüre es eine liebe Heimat, bie id)
nun verlaßen follte.2lls ich aus bem tore über bie Brücfe bin bei ber tilüble vors
beifubr unb $unt letjtenmal nad) ber Stabt unb bem Schloße jurücPblicPte, ergriff
eine tiefe XPebmut meine ©eele,es tvar mir,als würe ein fd)oner Slbfchnitt in meinem
Heben bter gefchlojTen; ich meinte,baß mir bie Reife,nad)bem ich XPeimar verlaßen,
Peine Srewben mehr bringen Ponnte.XPie oft ift nicht feit jener Seit bie Brieftaube
unb noch weit büuftger ber (BebanPe nad) biefem (Drt bingeßogen! Bon XPeimar
aus ift Sonnenfd)ein in mein JDichterleben geftromt.
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Original fram
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$rteg unb <PoIittf in ber Üleusett. ©tubten von Srbr. von Sr*tyt<> 9 *£bringboveit.
Berlin. ©.Mittler. 5.50, geb.ÖJO
jjeere finb von 9tatur monarcbifcb/ 93olFßbeere national; ein guteß Dffisierßs
Forpß wirb oriftoBratifdf) fein. Daß DffisierßForpß unfereß preußtfebsbeutfeben 93olFßs
beereß vereinigt biefe brei (Eigenfcbaften in feiner befonberen 2Beife. 93on ©ebarns
borft, 23open, ©netfenau, (EfaufewilJ f}cv b<rt eß einen eigenen geifHgen Dppuß
außgebilbet, in feinem Urfprung jugleicb vom @eifl beß ropaftftifcben unb arifios
Fratifcben 5lltpreußen unb von ber freien 23lute ber bamaligen beutfeben ©eifteßs
btlbung befHmmt. Die allgemeine Stiftung beß folgenben 3<>b r b«wbertß aufß
Stealtftifcbe, SDiaterielle, $onFrets23efonbere b<*t auch eß beeinflußt, ober jene ans
fänglicbe SKtfcbung feineß SBefenß tfl immer noch lebenbtg. £>ft von ber bemos
Fratifcben ©cif>ablone verfonnt unb beFÄtnpft, war eß nicht nur eine ber ftärFften
realen, fonbern auch eine bebeutenbe geiftige unb vor ollem morolifebe SDiacbt
im Deutfcblanb beß 19. Sobrbunbertß, in wichtigen (Entfärbungen ein Jjtaupts
träger unferer nationalen Oefcf)tcf>tc. 3tt betn verroirrenben Umbilbungßprojeß
ber ©egenwart erfebeint eß alß eineß ber frdftigfTen (Elemente, mit ftarFer Drabition,
benttoeb lebenbigen (Einfluffen offen, bureb baß SÄittelglieb ber 9teferveoffi$iere
in breite ©Richten binüberwirFenb.
Daß 23ucb beß Dberquartiermeifterß von greptagsSoringboven über $rieg unb
s PolittF in ber 9teujeit ift in vielem ein guter Slußbrucf ber in biefen Greifen
(freilich oft latent) beftebenben politifcben Slnfcbauungen. ©ein Femttntßretcber
ÜberbltcF über bie ©efebiebte ber lebten brei Sabrbunberte (wefentltcb gefeben alß
3ntereffenFampf ber großen SDMcbte) prebigt einbringlicb bie unerfcbutterlicbe 9tots
wenbigFeit einer bauernben $rtegßbereitfcbaft, einer ftarFen monarcbifcb s <»riftoFras
tifeben ©taatßautoritüt, wahrhaft freier, entfcblußFräftiger SOtänner. Slucb wer von
anberett ^rdmiffen außgebt, wirb auß betn Datfäcbltcben ber SSeweißfüßrung fi<b
belehren unb bem burebbaebten 3 u f ömmcn ß ön 9/ &er fcblagfertigen Klarheit unb
(Energie biefer männlichen ©efcbicbtßbetracbtung feine SlnerFennuttg nicht verfagen
Fbnnen. Dr. o. SD? ü Iler
•ftarl föleibtreu #eer". Butten & Joentng, §ranffurt a.S9?ain, Furt. 3.00.
Seiber ift baß 23ucb viel ju temperamentvoll unb ftreitbar gefebrieben um fach*
lieb su fein; ein Mangel, ber bei einem populärswiffenfcbaftlicben SßerF hoppelt
inß (Gewicht fällt.
Dem politifcb fiarF „linFß" ftebenben 93erfaffer ift eß im übrigen nicht um
eine Darstellung ber Drganifatton unb DecbntF beß „J?eereß" s u tun, ihn inters
effiert bie Slrtnee lebtglicb alß fojiale (Erfcbetnung.
Sr will unß burebauß ben SDewetß liefern, baß ßeutsutage ein fteßenbeß fyecv
gans verwerflich, bie Stettung beß Söaterlanbeß bagegen im „93olFßbeer" s« fügten
fei. 2fn erfterem fiebt S31eibtreu nur beffen 21ußwucbfe, an teuerem nur bie wert«
vollen (Eigenheiten.
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Original ffom
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3m ©runbe ifi ter (Streit: bte 93olf’ös ^tc ^Berufsheer umfo mutiger, als auch
^ter, rote fo oft, bas ©ute in £>er Sttitte liegt, tm£> gerate bet uns bas „SBolB tn
SBaffen" eine gtucfttc^e Grtnigung beiter (Sperrte barflellt. Oberleutnant dt
2(us ber bofen altert Seit. Sebenserinnerungen von Äarl Heinrich pou £ang.
Robert £uß, Stuttgart. 9.00, geb. 11.00
„©oft bat tie ©aben verfetteten auSgetetlt: einige erbalten tbr SOlajorat turd;
tie ©eburt, untere ein Sehen »om dlbnig. Sttetne Dotation tfl tie £unge," fo fagte
ter Stifter »on Sang, unt es batte roobl auch tie geber feine Domdne nennen turfen.
Sang rotrfte als 2lrcbi»ar ter ^laffenburg unt als Beamter in 2lnSbacb rodbrenb
ter ^eit, ta ter ©taatSPanjler gürfi Hartenberg tie preußifcb geroortenen frdnPts
feben gürfientümer tirigierte. Sang blieb im Dienfl bes SanbeS, als tiefeö an SBapern
fiel, unt roar tann unter 2D?ajc I. unt SOlontgelaS tdtig. DteS ifi feine ^eit, eine
Epoche beS Übergangs, polttifcb lebhaft beroegt.
Sang, ein SOtann voll unt ©atire, eine freie, überlegene Sntelltgenj, bat
mit greimut, mit SebbaftigPeit, mit Büblem ©pott feine $eit, ihre Snflitutionen,
ihre SOtdcbtbaber gefcbtlbert.
©eine ironifebe Statur Ponnte jroar baS ©ente nicht nacbfüblen (über 25onaparte
unt einen 23efucb bei ©oetbe roijjelt er Bühl) aber er Bonnte baS Süchtige bes
rountern, unt fein 23ilt Hartenberg^ ifl rein unt roarrn.
Sang haßte ten Sltel. DteS begreifen roir bet ter Darftellung ter wahrhaft
fcbauerltcben Sßtrtfcbaft, tie ter baprtfebe „©tocBabel" unter tem erjten dlbntg betrieb.
Die SDlemoiren Sang werten ficb nicht Sbrenpld^e in altbaprifcben ©cblbfTern
erobern! 25ei SangS ©ebilberungen, tie (immer auf gaBten gefüllt) all tie aufs
gepulten H°bllbpfe/ t*te grdßlicben ateligen Beamten jener £eit gloffieren, bes
greifen roir, baß eS eine bbfe 3eit roar. 3116 ©anjeS fint tie SStemotren außers
orbentlicb feffelnt, foroobl um beS Inhalts als um beS ungerobbnltcb begabten
SöerfafferS willen, teffen DarflellungSBraft tie bbfe alte ^eit wahrhaft plaflifcb
»ermittelt. ©opbie Hoecbfletter
Äarl ^eMrn. / 3Der C^eoalier t>on (f5ramont; Hamiltons tTlemoiren tm6
Me (5efd)i<±>te*(5eorg tTlüUer,tTlund)en .2 5 STIP.
1713 erfebien tie erfte Ausgabe ter fogenannten tttemoiren bes Cbe»alier »on (Bras
mont; etwa 30 Slusgaben folgten ibr.Don 2 lnfang an roar es eine literarifebe Kuris
ofttdt: tiefes 25ucb,bas Doltaire ten fran$oftfcben(Beift an ftcb nannte,bat ein ifngs
Unter »erfaßt: Slntbony ^amilton, ein nach SranBreicb geflüchteter Patholifcber
£ telmann, teffen febone ©ebroefter einen leicbtftnnigen unt geiftreicben (Bafcogner
Kabetten geheiratet hatte, ten Chevalier »on (Bramont.t)erm 6 genslos,mebr Slbens
teurer als ^elt,halb großer £err,balb ^od)ftapler,»or allem @pieler,mit tem Calent
amüfantefter Kete unt einer überaus anjiehenten PerfonlicbPeit begabt, unterhielt
er tie Könige unt gewann tie (Bunft ter Ulenfcben.Öcberjhafte 0 treid)e unt roi^tge
Worte ohne Jfnte er$dhlte man »on ihm; JDicbter haben ihn in frdhlidjen Perfen
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gefeierten fpfoeren fahren ging fein Schwager,ber eritßere unb bebeutenbere non
beibett,baran biefe fchiUernbe PerfonlichPeit $u verewtgen,unb bie beiben alten Herren
fegten ftch jufammen unb gebacbten bes (ßlattjes unb ber Abenteuer ihrer jungen
3abre, / unb bann fcbrieb er fein heiteres Buch,ohne Siel unb (Drbnung,einen Wirbel«
tans non Spiel« unb ^Liebesabenteuern, aber mit berfelbett (ächelnben (Brajie ge«
fchrieben,mit ber fein ^clb gelebt batte; unb wir wißen beute nicbt,wett wir feiern,
ben Autor ober feinen ^elben,^amilton ober ben Chevalier von (Bramont, wenn wir
bas Buch lefen unb preifett,wir wiflen Paum,nacb wem wir es nennen follen.
3cb habe bas WerP ju Aber fegen nerfucbt; unb ba es fpielerifcb unb mit wenig
Sorge um bie gefchichtlitte Wahrheit bingefcbrieben ift,unb bie Hefer unferer Seit
bie Perfoiten nicht mehr Pennen noch bie Anfpielutigen nerfteben,fo babe icb in ber
Einleitung unb im 5 weiten Banb beit gefcbitttlicben ^intergrunb wieber bergeftellt
unb jeber ber $ablreicbett giguren eine möglittft Pur$e biograpbifcbe CbaraPteriftiP
in Umrißen mitgegeben, Wer beibe BAitbe nebetteinanber liefl,wirb bas UlasPen«
fpiel in bem Einen genießen Ponnert,unb wo es ihn interefftert, bie KoUe feftftellen,
bie bie Perfonen im Heben jener Seit gefpielt,unb fo bas gefcbicbtlicbe Bilb mit bem
Spiegelbilb in Hamiltons Utemoiren vergleichen Ponnen.
Rarl gebern
Silp T5raun,2D?emeiren einer @o$iali|Hn..ftampfjahre.5Xomatt.2(lbert Sangen,
9WÄnd;en geb.7.50
Der Titel fuhrt leicht irre. @6 finb Peine SDiemoircn — baS Sich atlbeberrfchenb,
es ift Pein Stoman — bie ©efchefmiffe unb baS Sehen werben nicht $um atlgcmein
SÄenfchltchen objeftioiert, baS ©attje nicht jur ginbeit geftoltet unb oor allem ifi
Silp 23raun Peine Sojialiftin, fic bleibt ber Sproß bcS AbelSgefchlecbiS, ber Siunfcr«
fantilie. Silp 23raun ift ehrlich uttb eitel wie 9iouffeau, mit ihren 40 Stohren, wie als
23acPfifcß. Sangeweile wirb man bei bem 23ucß nie fühlen — grenjenlofeSetbenfcbaft«
lichPeit, bie nirgettbS Erfüllung finbet, auf jeber Seite. $ctn auSgePlögelt Söud) — ein
Slneinattberreihen 001 t großen unb Pichten grlcbniffett, alltäglichen unb flarPen Äon«
flt'Pten, bie ber äjelbin aber nie Säuterung bringen, fie nur weiterreißen in ben tollen
Strubel, in ben fie fiep gefiurjt hat. So pfpcpologifch intereffant biefe grauenSfeele
beichtet, fo brillant fie einzelne Sjeneit, 5 . SÖ* bie 23erfammlung in Hannover, unb
einzelne ^PerfonlichPeitcn jeiepnet, — ba jebe gntwicPlung unb jebe StonerlichPeit fehlt,
weigern wir bem SJucp bie innere Anteilnahme. Silp 23raun tritt uns aus biefem 23ucp
als bie grau entgegen, bie ein jugellofeS Temperament — ©roßmutter ©ußebt
Pommt nicht umfonft ihr immer wieber in ben Sinn — unb ein Pluger unb weiblicher
©eifi befeelt. So ergreift fie bie Sibeen einer ftarPen Bewegung, ohne fie begreifen ju
Pbnnen. Sie fcheitert, gerabe weil ihr Temperament $u ftorP ijP, baS eS ihr unmbg«
lieh macht, ihr 3cp aufjugeben, um ber Sache $u bienen.
Hermann $ur£, Stuttgart
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Fritjof SReimorus. $ünf ^age im £eben ber ©rofcflabtleute. 3$on 2öaltbcr
©taffen. Verlag ©.Hopfen, Hamburg. 2.50, geh. 350.
Stn junger Hamburger, SletmoruS, bot in £>filonbon bie UnmcrfitÄtöFolonten
ftubiert, wo reiche junge SOidnner fief) freiwillig in ben Dienfl ber Slrmut fiellcn.
2 luf ber SlltcFreife reift fein (£ntfcf>tufj ju tun, woö er in Snglonb gefeben bot.
3n ber SSoterjlobt fuefjt er Slot, wie er feine 2lbfid?t ocrmirflicbt unb finbet
ihn bei einem greunbe, SÖlorjceit, ber £beologe, jebodf» ohne Fircblicbeö 2 lmt, fid?
ou$ ber 3ugenb eineö Slrbeiterquortierö eine ©emeinbe fc^offt. SletmoruS erfennt
ols fein näcbfleS $elb bie Fotnmunole ^olttif. 3n bie b&cbfl plonlofe unb trourtge
23 ebouung beö ©tobttcilö will er junÄcbfl mit großen Äopitolmitteln tatfräftig
eingreifen. Die Sretgntffe entmidfeln ficb bureb grofjfWbtifcbe Energie unb Drgonis
fotionSfunfl in Dogen, jo ©tunben. Stn großer Hofcnfircif erfdfjöttert eben in
berfelben ^ett bie Slrbeiterquorticre unb rcifjt SDlorjren, wie Sleimoruö in feine 2Bellen
hinein. SJiete SRenfcbenfcbicffole ouö bem 33 olfe fionben in furjefler $ett oor
Sletmoruö ouf; fie erfebeinen ihm ols eine große SOloffe, bie ihn fclbjl unb feine
$roft begehrt. 3 n ber Stocht noch ber Söolföoerfommtung ruft SteimoruS feine
§rou unb Äinber, bie wäbrenb feiner ©tubienreife ouSwÄrtö geweilt hoben, jus
ruef. 2 lber noch empftnbet er feine Stube. Sin ©türm oon s Pbontofien tagt
bureb feine ©eele. Snbltcb om fünften Doge beginnt bie fletige Arbeit—SleimoruS
uerobfebtebet ficb om Slbenb ouf bem gomtlientoge oon feiner reichen ißerwonbts
feboft—unb mir bürfen gute Hoffnungen für ihn hoben. Do$ beutfebe Bürgers
tum hot jur 3 «* hie Rührung in Deutfcblonb noch nicht. Denn bie SOlocbt liegt
bei bem oftelbifcben Herrenftonbe unb beim Zentrum. 2lber bie ^eit, wo SDMnner
rote SteimoruS, erfennett merben, boß fie ju Führern unfereö föotfcö berufen finb,
fleht biebt oor ber Dur. SBoltber Sloffett
„(öefprüd^e mit Colj!oü"fcTÜtgeteUt t>on 3*Ceueroino*
Derlog: ifrich Reißs 23 erlin. 3 .oo tttF.
2 lu 8 biefen Blättem,bie uns ber intime Sreunb Dolftois übermittelt,fpricht mit eins
bringlicher Suggeftwität ber 2llte »on 3asnojospoljonn ju uns,in bem wir ben
Schbpfer bes großenDolFsepos uomKuffentum ber (Begenwort ebren.Den ifpifer,ben
So5iolpolitiFer,benPbropbeten,ben pbilofopbifchen (Brübler unb oUe oitberen lftnjels
jüge biefes umfoffenben (Benies ftnben wir hier in einem tHofoiF vereinigt, bos
ftch $u einem (tbaroFterbilbe von imponierenber (Befchloffenheit sufommenfugt.ifr,
ber bie bunFIen grogen noch bem Sinn bes Gebens noch einmol oufworf,noch eins
mol mit leibenfchoftlichem iftfer noch ihrer Hbfung forfchte,ift es wohl wert,boß wir
Stellung ju ihm nehmen,uns mit ihm ouseinonberfeßen.if r,ber ols ein$iger ttlenfch
unferer (Loge ben if hrenpoften eines Dertrnuensmonnes eines gon$en großen PolFes
befleibete,ber felbft im jorifchen Rußlonb ungeftroft fogen burfte,wos jebem ons
beren bie greiheit ober ben ^ols geFoftet hütte,hot ein Recht borouf,Aber bos (Brob
hinous b ; e (Bebtlbeten oller Uulturlünber 51t befch^ftigen.ifinen tvertuollett Deitrog
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Original frorn
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5 «m Derftdnbnte biefes großen ttlenfcben unb JDicbter6,ber ale ungeloftee Rdtfel
»on uns gtng,bilben biefe Bldtfer,bie pietätvolle Sreunbfcbaft nad) mehr als jwan*
$igjäbrtgem DerFebr mit bem Heimgegangenen Dichter ber d>ffcntlid)Feit ubergibt,
§rit$ jfrnft, Breslau
Tfbrabäm ö @ancta (Elara. (Eine 33lütenlefe auß feinen SGÖerFen bon D>t\ Ä.
^23ertfrf>e. Verlag son Berber, §reiburg. ©eb.2.80
23ucbbunbcl unb 23öd;erfreunbe leiben jurjcit unter ben sielen itberfluffigcn
literarifeben Slußgrabungeit. Sftctfl bringen bic Seba^graber ia boeb Feinen Scbaf 3 ,
fonbern eine SRumie jutage. — Die sorltegeitbc 5lußwabl gebbrt $u ben 2lußs
nabmen. 2Bobl Fann btefer oolFßtüntltcbe iüanjelrebner mit feiner wirtlich vers
blüffenben, fcblagfertigen unb urwuebfigett 33erebfamFeit unß nie wieber, auch
nur annäbernb, baß werben, maß er feiner ^cit war. 2lber eß wäre ein ©ewtttn
für unfere Sprache unb StebcFunfl, wenn wir etwaß bon btefer UnmittelbarFeit,
btefer unerfcbrocFenen DireFtbeit ber 9tebe, famt ihrer gefuttben jlraft, SbrlicbFeit
unb SlnfcbaulicbFcit jurücFerobcrten. Srnft Seibl
§ran$ ©räflinger: 2(nton 3?rucfner. fpiper & ©o 7 SOWtncben. 5 , geb. 7
teilte neue SSrttcFncrbiograpbie tft baß 2BerF (bte vollfHnbige ftebt noch auß),
fonbern cß gibt nur, wie ber Untertitel anjeigt, Söaufteine ju feiner Sebenßs
gefebiebte, unserbffentltcbe SföanufFrtpte unb S3rtefe, unbeFannte Daten, unb bor
allem Slußfagen feiner greunbe unb S5eFannten. 23efottberß wertvoll erfebeint
mtr bte gefcbloffene SReibe bon 23rucFnerbilbntffen, fowte bie außfübrlicbe 23es
fpreebung ber feltfamerwetfe ttoeb nicht ebiertett D*mollsSpmpbonte. Sß ift febr
ju wunfeben, bafj baß 93ucb ba$u beiträgt, 23rucFner bem bretteren ^ubliFum
näher ju bringen, ba er immer noch nicht bie allgemeine SlnerFennung unb
Schwung gefunben bat, bie ibm alß einem gan$ urfprüttgltcbsgenialen SSÄufiFer
unb bem unbebtngt bcbeutenbften SpmpbontFer fett Söeetboven juFommt. Sang
^obnftonß @cbriftbu<b
Der Seipjtger fßerlag ÄlinFbarbt & 23termann bnt ficb baß aufkrorbentlicbe
föerbtenfl erworben, Sbuarb 3obnftonß berubmteß 25ucb: Scbretbfcbrift, ^ierfcbrtft
unb angewanbte Schrift in einer guten Überfe^uttg bon Slnna Stmonß beraußs
jugebett. Daß 500 Seiten ftarFe S3ucb tft mit jablretcben 3lluftrationen bon
Sobnfton unb 3RooFe, 8 Scbwarj: unb StotbrucFfeitcn, fowie 24 Sollotpptafeln
außgeftattet unb Foftet tn einfachem unb gefcbtnacFoolletn Stnbanb 6.50 9RF.
Sine eingebenbe Söefprecbung btefeß SBerFeß tm ^ufatnmenbang mtt ben betben
anberen bebeutettben ScbrtftwerFen: SbntcFe, $tele beß Scbriftunterrtcbtß unb
Sartfcb/ 23etfptele Funfilcrtfcber Schrift behalte ich mir bor. föetone aber hier
febon, bafj ich baß Swbnfton’fcbe fcblecbtbin alß „baß" 2BerF über Schrift unb
alß unentbehrlich anfebe für jeben, ber ftdf> irgettb mit Schrift abjugeben b<*t:
ben ÄünfHer, ben Äunftgewerbler wte ben ^unflbunbwerFer. Dr.S.^)reetortuß
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Vöubclöireß 3öcrfc. 5. Vanb. ‘Parölipontcna unb Tagebüd;er. Uberfegt unb
geraußgegeben pon SOlar Vrunß. 3- £• ©. Vrunß, SOlinben. ®eb. 9D?f. 350
33on ber ocrbtcnfbollcn, grofjangelcgtcn beutfcben 23mtbelaireaußgabc beß
23runßfcben 33erlagß crfcbcint hier bcr fünfte 33mtb, bcr unter bem Titel „9>aralts
pontena" eine £cfc einzelner bcbcutcnber ©teilen miß Kenteren 2luff<Sgen 33runß,
fowic bie betben Tagebücher „Btafeten" unb „2D?ctn blofjgelegteß 4?er$" enthält.
6in p^itotogifcf> grünblicbcr Kommentar beß .^craußgebcrß unb Übcrfegerß ers
leichtert eß bem Sefer, bte manchmal etwaß abrupten Olottjen bcr Tagebücher tn
bte 33e$tehungen ju fegen, tn betten fie 23ebeututtg gewinnen. Dafj im übrigen
biefc Tagebücher $u bett intereffantefien gehören, bte je gcfchrteben würben, brauche
ich hier ntd^t weiter anjuführen. 3brc beutfehe ^ublifatton wirb allen Rrcunben
23aubelaireß willkommen fein. Dr. J? ein rief; Schnabel, 9Jlüncben
9t9RufU, bie Verwirrungen beß Bhglingß $6rle£,4.00. Vereinigungen, 3.00.
©eorg 50?üöer, Lunchen
SBenttgletch ber „Törlefi" ju ber ©attung ber jtemltch anfechtbaren, pfpcho*
logifchen Romane gehört, fo rechtfertigt bocl; baß rclatio fyofye 9ttoemi, baß er
innerhalb berfelbett einnimmt, ^titretcf>enb eine 9leuaußgabe. Die öerfebiebettett
Sttifcbfltmmungen ber ^)ubertdtßjeit fittb biß in bie legten Reinheiten nachgefuhlt,
eingefangen unb mit anfchaulicher 23tlblicbf’ett, allerbtttgß weniger geftaltenb, alß
eben nur befebretbettb wiebergegeben. ÖBeniger gut feheint mir fein neueß Söttd):
^Bereinigungen, jwet Novellen. Daß 9>fpcbologifieren nimmt baritt uberhattb unb
»erbringt faft völlig bie eigentliche Jpanblung. Sang
Äarl Vtttermann,D)er perirrte Vogel, ©ine Vorjbbtgefdjichte. @.§if<her. 4.00
Daß Crrfllingßwerf eitteß Scblcfierß, ber fich mit biefent herben unb urfprüngs
liehen Vuche tn bie oorberfte Sieihe ber jüngfien ©cneration gcflellt hat. Der
^>elb, eine h^ltlofe Träumematur, wirb ant Seben irre unb oerfommt. 2ln
feiner Statt beherrfcht bie gefttnbe „Rrau auß bettt SBolf’c" mehr unb mehr bte
Situation, wirb threrfettß jttr eigentlichen tragifchett Jpelbttt, iitbettt fie fich einer
Seibenfcbaft überläfjt, bereit Rolgctt für fie, waß fie genau weif, bett Tob im
^inbbett bebcutett. Sie fleht jwtfcbcn jwei Bannern, eben bettt Träumer, ber
fie liebt, unb bem Verführer, ber fie umwirbt unb erobert. Diefeß breteeftge
93erh<Sltntß ifl mit fehr printitioen Mitteln überauß fein bargeffellt; unb jwar
mehr bargeflellt alß gefebilbert. Grß wirb alleß, waß ber SBerfaffer berührt, uns
mittelbar lebettbtg; bafj er mancheß oerfebwetgt, j. 33. tut Verhalten beß 9Betbeß
jum ©eltebten, foll barutn nicht pcrfcl)wiegen werben. Die Stimmung ber 23ors
flabtflrafe, beß SÄietßhaufeß mit bett gemilchten Parteien wirb aber jtemltch
reflloß bewältigt, naturalifltfch uttb hoch knapp. 3n biefer echten Begabung
ifl gute Zukunft. (Sugen Äalffchmtbt
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Original fro-m
PRINCETON UNIVERSITY
Eigner. SCugufyJpöUffatt. (Sin $ulturbtlb aus prd^iftorifc^er 2 24 ©eiten
mit 10 tafeln. (Ernff Üteinharbt, Lunchen. 4.00, geh. 5.5 0
Das ©aljbergwerf Jpallflatt hat ber ^ulturperiobe unferer jpetmat bcn tarnen
gegeben, bte ungefähr baö erflc 3ahrtaufcnb vor ßbnfhtö umfaßt. Sltt feinem
onbern £>rte gewinnen wir einen fo Haren Sinblief in baö Sehen unb Treiben
unferer Vorfahren, bie wof)l febon um bie SDiitte beö jweiten Safntaufenbö v. Sbr.
ben ©rubenbau tn Singriff nahmen unb bort Setfhmgen vollbrachten, bie unö
auch heute noch 33ewunberung abnbtigen. Sluö ben reichen gunben geht heroor,
ba§ ber ©aljberg fchon bamalö ein wichtiges ,£anbelö$entrum bilbete unb fein
Probuft nach allen ©egenben verfanbte.
3 n meiner vieljdhrtgen £dtigfeit an bem JjallfHtter ©aljbergc bin ich ben
©puren meiner Vorgänger oft begegnet. £)en Planen jener Bergleute auö iängfl
verfchwunbener Zeit fei mein 33uch gewtbtnet! Slug uff Sltgner, ©raj
£)r.$.Sloeritfe / 9Z6gelfrember£änber..£osmo$berlag@tuttgart. 1.00,geb.l80
Sluf 100 ©eiten, gejiert mit farbigem Utnfchlag, 2 tafeln unb 22 Photographien
unb Zeichnungen nach ber SSatur, gibt ber beliebte warmherjtge ©chilberer ber 23ogels
weit in fluffiger ©df>reibart unb gefehlter ©toffwahl einen anjiehenben Überbltcf
über bie hoefnntereffanten Sebenögewohnheiten ber Sjroten, mit befonberö eingehem
ber 23ehanblung ber merfwurbigen SSogelfHmntcn unb ber wunberbaren SSeffbauten.
£)r. S. Daehne
2>r*2lö.2\oelfd)
5)urd? <2>eifce unö STloon X)erlagt Kosmos, Stuttgart» i.oo,geb» i.8o
3n ben 5 Uapiteln: Silber ber tlanbfcbaft / Silber ber Pflanjenwelt / Silber aus ber
Vergangenheit ber heutigen Hieberungsheiben / bie <l)rbnungsprin 5 ipien ber heibes
ftaatlichenPflan$enwelt unb bie geograpbifcbeSlusbebntmg ber norbbeutfcbeitttiebes
rungsbeiben / Silber vom ^eibemoor entrollt ber Verfaffer ein anfpreebenbes Silb
eines urwücbftgen, von ber fortfehreitenben Uultur 5 um Verfcbwinben verurteilten
(Bebietes, bas gerabe jetjt bureb bie Haturfcbugbewegung in bcn Vorbergrunb bes
3ntereffes gerüeft ift.JDie flufftge, poeftevoUe JDarfteUung Idßt ben tiefer gar nicht
$um Sewußtfein fommen, welch getvaltiges trocfenswiffeitfcbaftlicbes VTtatertal in
ben 104 ©eiten verarbeitet ift. Von hohem Sacbintereffe unb bureb überseugenbe
praFtifcbe Verfucbe wohl geftiitjt ift her Verfucb bes Verfaffers,bas vielumftrittene
„^eiberdtfel", bas bie Sacbwelt im ebemtfeben ©inne geloft 5 U haben meint, aus
phpftfalifeben Prinjipien 5 U erFldren! ‘Äußerlich prdfentiert ficb bas XVerfeben in
ber befannten fcbmucFeit EosmossSlusftattung. jDr.Curt jDae hne
Äonigilaurine2\ofettgarten,ein tiroler 4>elbtntnavd)tn.2lm bemtTiittels
^oebbeutfeben übertragen nonflui>roig©cbarf» 2 .oo
Heben bemUibelungenlieb unb ber Uubrun, beiten beiben auch gerabe jeßt febr febone
Heuausgaben juteil geworben fntb,bliebeit bie anberen ifpett,bie bie gleichen gelben*
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Freife wenigftens berühren, verhältnismäßig unbeFannter im großen PubliFum. i£s
ift von bem Ellpetiverlag febr verbienftvoll,ben „ Fleinett Rofengarten" in Überfettung
non £ubwig ©ebarf unb tppograpbifcb ausgejeiebnet eingeFIeibet uns neu vorju#
legenJDas alte ©pielntannslieb,bas bis ins i6.3abrbunbert fo beFannt unb beliebt
tvar,ver bient es tnobbunb wer nun gar König Taurins Heimat Fennt ober wenigftens
non Bojen aus bat rot erglühen (eben, ber wirb eine befonbers Foftlidte S«ube an
biefer ©iebtung babett,wo ftcb ber ©ageit# unb ^elbengeift altbeutfdter Seit mit einem
fo lebhaften unb mptbologifcb verForpernbenXTaturempfinbenpaart.JDieUberfeljung
von Hubwtg ©ebarf lieft ftd) gatt$ ausgejeiebnet unb ift aud) pbilologifcb auf bas
(ßewiffenbaftefte funbiert.lDer ©erlag ber Ellpenjeitung bat bas Büchlein febr reij#
voll ausgeftattet;unb fo fteben wir hier vor einer wirFlicben Bereicherung ober viel«
mehr tteubelebung unferer Literatur, bie auf bas TPärm fte ju empfohlen werben Fann.
JDrXbaffilo von©cb eff er, Berlin
©.90Eacb’ö populdr*tt)iffenftbaftlicbe?öorlefungen.4.^(uf[.3'>^. , ^mbrof.^flrtb,
Seipjig, geb.6.80
btlbett in ber Manntgfalttgfeit ihrer ©egenftänbe unb in ber ©rünblichFett unb Rötels
feitigfett ber Beßanblung ein reiches, wertvolles Budf>. ©ie wtchtigften pbbfifaltfchen
©efe<3mäßtgf eiten, wie baS Snergieprinjip, bie Stefonanj, baS Prinjip ber Fleinften
£>berflädf>e u. a., fowte jablreicße pfpcßologifche, phbfiologifche unb erFenntniSstbeo#
retifeße Probleme werben etngchenb befproeben. ©ie ©arftellung ifl burebwoben von
reizvollen SinblicFen in bie ©efehieffte ber EBiffenfchaften. Sine gewifTe ipbbe natur#
wiffenfcbaftlicber Btlbuttg ift junt BerftänbniS beS Buches unerläßlich. EllS philo#
fopbierettber Staturforfcher wirFt Mach befonbers anregenb ba, wo er erFenntntS#
tbeoretifebe fragen erbrtert. Sr ift Pbänomenaltft unb tritt gleich betn SbentiFer
©ftwalb beut metopbbfifchen Materialismus entgegen. ©as Prtnjip von bcr£)Fonomie
beS ©enFenS; bie Stolle ber intuitiven SrFenntniSelemente bei ber Eluffinbung von
Staturgefefjen; bie wtffenfchaftliche SrFlärung als Sbfung einer pfpcbopbbfiologtfd;en
Beunruhigung — biefe hier wie tibcrfchriften gefaßten Einbeulungen mbgen baS
©ebiet beS PhtlofophterenS etwas charaFtertfieren, in betn bie vorliegenben Eluffäfje
jumetft liegen. — Eluch an SinfeitigFeiten fehlt es nicht, ©o wirb man MacffS
Elnficbten in ber grage ber Steform ber h&hore» ©chulen nicht teilen Fbnnen. ©er
©treit jwifeßen Philologen unb EEaturforfchern wirb ja gegenftattbSloS, wenn
man ben 3*oerf ber ©chule nicht barin fiebt, baß ber jugenblicbe ©eift nüfjlicße
ober intereffante -Kenntniffe auf möglich ft bFonomifcbe EBeife erlerne, fonbern
bartn, baß er in allen feinen Potenzen geformt unb aus betn Staturjuftanb in
eine fy'ofye re ©rbnung gehoben werbe. — Sin gehler fei an bem an Qualitäten
fo reichen Buche gerügt: Ss hätte ftch empfohlen, in einigen Borträgen bie etwas
gehäuften humorvollen Elnfpielungen unb Lebensarten mtnbeftenS ju rebujteren.
Bei einem populären Bortrage finb fie rethorifch gerechtfertigt, ©aß fie tn einem
Buche fortleben, feßeint mir nicht münfchenSwcrt. ©r. EBalter Maaß
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Hicbarb 0erautttÄrjtrieb Rontan.Sljrel 3wncFer (E>eb.4,geb.5
tTicht atifrers als mit Wehmut unb — wenn ich gart3 ehrlich bin — ein wenig tteifcifch fchaue i d) auf
bie 3ungen, 6ie, eben ben Kin&erfchuhen entwarfen, in unverbrauchter Srifdje, herb unb mimofem
haft mit* großen, erftaunten klugen ftch in ber Welt 3urecht3ufinben fudjcn.Jjefcer Halbheit feinb,an
alles (Sute fanatifd? glaubenb unb maßlos in ihren Erwartungen, fpannen fte bie 2lnfprü<he an ftch
unb ihre Umgebung 3u ho<h/kdmpfen fte gegen bie Allmacht bes (BewJhnltchen.Unb ftc kinnen Unheil
anrichten, ftd) unb anbere elenb machen aus blinbem Unverftanb,unb bo<h aus ben ebelften Beweg-
grünben.Wir migen ben Kopf fchütteln über ihre tt?iberfprüche,über bie vermeintliche Sinnloftgkeit
ihres Huns,wir m6gen nod? fo unwillig werben, fehen wir fte bem eigenen (ßlück im Wege jltehen,wir
haben fte tro£ allebem aus gan3er Seele lieb, eben weil fte irren, weil fte fo ftarf ftnb in ihren Schwachen
unb nur bas Bcfte,bas Hichfte wollen.
t)on bem {Duft unb rdtfeivollen 3<*uber,ber bie Keifejahre kenn3eichnet,ein wenig bem Heben ab3ulau-
fehen unb in ber flüchten (ßefchichte einer Sugenbliebe ein3ufangett, barauf ging ich aus, ohne vor
fchwülen Situationen 3urück3ubeben,wenn 3u ihnen bie Entwicklung brdngte,im reblichen Bemühen,
VTCenfchen von Sleifch unb Blut 3U fchaffen, beren (Befchick ergreift. Slllgemeingültigkeit unb Sonber;
fchickfal follen ftch bieWagfchale hältenWielleid?t wirb ffiand?er ftch unb bie eigne 3ugenb wieberftnben.
{Dr.Kicharb Serau,tnünchen
Von £utte 51t ^utte.Von 5Dr.3.ftIoriggl.0.f)ir5el,€etp5ig geb.3.00
Sür bie un3dhligen 2llpenwanberer,bie nicht Hod?touriften ftnb,jft biefer Heine ausge3eichnete Sührer
gefchrieben; unb wenn ber Herausgeber fagt,baß er mit feinem Büchlein eine ber bekannten „empfind
liehen Hücken" ausfüllt,fo h^t er ausnahmsweife recht; benn Fein einiges Heifehanbbuch kann als
brauchbarer Sührer bes 2llpenwanberers burch bas gan3e (Sebiet ber beutfch~6fterreidnfC?en 2llpen
gelten.Bis je£t ift nur bas erfte Bdnbchen erfchietten,bas bie gan3en baprifchen unb bie angren3enben
ifterreichifchen Sllpen behanbelt.ttlit Heidjtigkeit laffen ftch große,3ufammenhdngenbe Wanbertouren
3ufammenftellen,beren 2lusbehnuttg,Schwierigkeit unb Unterkunftsgelegcnheiten genau angegeben ftnb
unb burch 3ahlreiche Kdrtchen veranfchaulicht werben; bas Bud? wirb in 3ukunft fraglos 3ur un¬
entbehrlichen Slusrüftung bes Sllpenwanberers gehören. {Dr.Ernft Sifcher
iDtitteilungen
©aß ©ttelblatt unb bte erfte Hälfte biefeß .fpefteß finb tu BrettFopf?$raFtur gefegt.
X>tefe erfte neuere beutfehe ©chrift würbe um baß 3rahr 1730 tm Aufträge beß be«
fannten Setpjtger ©rtuferß Bernharb ßbrtftopb BreitFopf entworfen, ebenfo bie
©chntucFftudFe auf ben ©etten 1, 2 unb 3. ©ie ©chmttcFftucFe auf ben ©eiten 10
unb 11, bte Suthers9iofe unb bte Jjarfe, ftnb ber ©urersXafthenbtbel entnommen, ber
Heine SBanberoogel auf ©eite 12 bem gattj außgejeichtteten ©afthenlteberbuch mit
Begleitung ber ^npfgeige „©er ^upfgcigenbaitfl", baß bet grtebrtch Jjofmetfter in
Seipjtg für 2 9D?f. erfchiettett ift. ©te auf ©eite 13 erwähnte 3lußgabe beß ©argantua,
geb. 4.50 unb beß ^atttagruel, 3 Bb. je 4.50 geb., ift in ber Übertragung oott .^egauer
unb ©wglafj tm Berlage oon Sllbert Sangen in Btönchen erfchienen uttb Iditgft alß
Flaffifcheß 2BerF berben i;>umorß begannt. 2Bie febr btefe QBerFe auch Kgt noch wirFett,
baß jeigt ber ftarFe Stnflufi ben fie auf Baljac unb feine 30 brolltgen Stählungen
gehabthaben.©eutfche2lußgabebet$Hper&So. tlluftr. oon©ore inSeber geb. 24.00.
©aß Buch r gefühlvolle Baebefer", Berlag Bita, Berlin, Foftet geb. 6.00 nicht
5.00 wie früher angejeigt.
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Heue Bücfycr
Philofophie
Brafd>on?anoff, jDr.Gi.Von «Dlpmpia nach Bap;
reuth.3£enien:Verlag,£eip3ig.4.
Sahrion, £>r.R..philofophie unb tDeltanfd^au;
ung.ttt.R.ielmann,Stuttgart. i .80.
K,lemm,iDr.<t>.<ßefchlchte bcr Pfpchologie.B.«#.
Teubner,£eip3ig.(Beb.8.
StrpB,< 0 .n.tVilhelm von ^umbolbts 2 lftt;etiB
als Verfuch einertTeubegrünbung bcr So3ial;
roiffenfchaft.puttBatnmeri|lTtühlbrecht.Ber:
lin.3.20.
Ideologie
Karrer au, (ß. Tuther in tat!;. Beleuchtung. R.
6aupt,£eip3ig. 1.20. „Entgegnung auf (Bri;
fare £uther;Biographie".
£übecf,jDr.R..jDle chriftl. Kirchen bes Oriente.
3-H.ifel,Kempten. 1.
t>aughan, 3 .S.U»elhbifchof,(!(efahren ber Seit.
Kirdjheitn,tttain 3 .< 0 eb. 2 . 5 o. » 5 ur gebilbete
KatholiBen".
Büöenöe B.unft
JDas Bauernhaus in Kroatien.50 Tafeln unb
33 2lbbllbungen in tnappe.tB.Kuhtmann,
jDreeben.4o.
(ßeym{iüer,i).v.%xd)\tcHur u. Religion.Spitt;
lers tlachf., Bafel, (Beb. 4. „(BebanBen über
religiSfe tVirBung ber 2 lrd?iteBtur".
<ßiulio,m. 2 lrchiteBtur unb beBoratire SBulp;
tur ber Barod3eit in Rom.i.Kirchen.Trubo
fy C0.Turin.12o.
Semper, 6ans. Ulidjael unb 5 riebrich Pa<het.
p.tteff,E#lingen.„3ur(ßefd)id>tebertnalerei
unb SBulpturbes 15. unb i 6 . 3 ahrhunberts
in Tirol".
Ungarifche (Drnamente.^erauggegeben non £.
t>ärbei.K.t 0 .^ierfemann, £e »P 3 ig *3 Hlappen
je 20.,, VolBstimllche Siermotire für Unter;
rld>t unb Kunftgeroerbe".
Biographien Briefe
Briefe an einen Sreunb.Brüber Rofenbaum,
tOien.2,geb.3.„t)om Verfaffer ber Briefe an
eine fchine 5rau".
(Plirer llromrrell. Briefe unb Reben, heraus;
gegeben von prof.p.tVernle. 5 r.Reinharbt,
Bafel.<Seb.io.
6ufgen, jDr. E. tVinbtt?orft. 3 .p.Ba<hem, K6ln.
(Beb. 5. „ Eine VolBsausgabe ber beftentVinbt;
horft;Biographie".
£effmgs Briefe. 2 lustuahl u. 3 .Peterfen. 3 nfel,
£eip3ig.®eb.2.
5 ran 3 £if3t.Ein (BebenBblatt non feiner Tod?;
ter. Brucfmann, ITJünchen. 2, geb.3. „Cofima
tVagners Erinnerungen an ihren Vater".
Strei 3 ahre Schiffsjunge bei ber Bäuerlichen
jDeutfchen tnarine.200 (Driginalbriefe eines
Schiffsjungen.tV.BeU,6alver. 1.25.
Schneiberrelt, UT. matthias Claubius. Seine
tVeltanfchauung unb £ebensrc>eisheit.Clau:
bius Verlag,t»anbsbecf.(Beb.2.10.
Theobor Storms Briefe an Sr.Eggers.K.Cur;
tius,Berlin.3.
Uhlanbs Briefwechfel. ^erausgegeben ron 3 *
£artmann. 1 .Teil: 1795—1815. 3 .< 8 .£otta,
Stuttgart. (Beb.7.50.
(Befdndjte
Tomufchat,tV.Reglerungsrat.preufien unbtla;
poleon I.Ein 3ahr3eh«t preufi.(Befchichte.
jD&rr,£eip3ig.2 RcSnbe 20.
B 5 htlingB,prof. 2 l.Bismarcf unb bas pcSpftliche
Rom.puttBammer § W&hlbrecht,Berlin.io.
Strupp,$Dr.K.UrBunben 3ur(Bcfchi<hte bes V6l;
Berrechts. 2 Bdnbe. 5 . 21 . Perthes, (Bottja. 36.
PolitiB 3eitgefd)id)te BolBetvirtfchaft
2lrren,3* ttfilbeim 11.£tft.spol.t>erlag, £elp 3 lfl*
4. „ tXHUjelm 11 .u fran35fif^erBclcu^ tung " ♦
(ßottfcbalF^ermann.JDer Slu<b ber 2 (rbelt. 2 l.
langen, Wünd?en.5.
öanlfcb,<Seorg.probleme ber ttolFewlrtfcbaft.
PuttFammer fy ttlül;lbrecbt,Berlin^.40.
•älabnp,prof.£. £)eutfct?er (glaube. JDleterld?,
€elp3ig*3/geb.4. ;/ ^in 23 u d) über (fcfterrel d>,
wie es Freute Ift".
tnitfd?erlid?,JDr.tD.jDie (DftmarF.B.cg.lEeubner,
^eip3lg»<ß^i.25t„£tne £infül?rung ln ble
Probleme ll?rer t0lrtfc^aft8gefd?ld?te".
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£>ie 0tatiftif in £>eutfd?lanb nadj ityrem tyeuti:
gen 0tanbe.3n Derbinbung mit 51 0tatijti:
fern, tjerauegegeben von prof. S. 3<U;n. 3*
0d?weitjer,tnund?en.2 2?dnbe 42.
Dannenberg, K. (Broßbeutfdjlanb. B. Dolger,
Leidig* 4. „D*fagt: £0 ift Me Aufgabe bee
20 . 3 M?rt?un&ert 6 ein (Broßbeutfdjlanb 3u
fdjaffen".
Dt7eiU;aber,£>r.5.£>er Untergang ber beutfdKn
3 uben.£ine volfewirtfdjaftlidje 0 tuMe. £.
Keintyarbt,n?und?en.(Beb.2.50.
Romane XToneUen ifrjdfrlungen
Bonaventure bee periare.£>ie neuen 0 cfywdnFe
unb luftigen Untertyaltungen.^erauegegeben
von i>. Sloerfe. 3 liujtr. v.S.v.Baproe. (Beorg
titulier,ttlund?en.2 Bdnbe geb.30.
(Haufen, £. JDora piattner. Vornan* (Brunow,
Deib3ig*<ßeb.5.
Sreb/W.jDer letjteWunfcfy unb anberetto veilen.
(S.ttTüUer,tnund;en.2,geb.3*
(Borfi,tn.£>er @MÖel,Koman. 3 *D<xbyfd?nifow,
Berlin. 3 ,geb, 4 .
(Buttymann, 3 *Komantifctye HoveUen. p. (Tafftr
rer,Berlin.<Beb.4.
£una, D. (Dffolere. Koman. 2 l* 3 uncfer, Berlin.
4.5o,geb.6.$Der Verleger nennt ben Vornan
ein „ färbenfroljee, wafyrljaftigee, tempera:
mentvollee (Pffi3ierebilb\
6 ebel, 3 ofyann Peter, poetlfdje Werfe in einem
Banb.tterlag:$DerDempel,Ceip3ig/l.£einen3.
6 afetljufen,*ä.v. 3 tf? finbe ben Weg. Vornan.
2l.(Bolbfd?mibt,Berlln.(Beb.5.
Kraue, Dl?r. JDle Draumfatjrt. Koman. 2 ll;n,
Bonn*4,geb.5.
€ambrec^t,n.5Die 0 ud?enben.Koman. 5 ontane
if Do.,Berlin.6,geb.7.5o*
Danbeberger,2C.tttoral.{Der Koman einer Ber:
Uner Samilie. (B. titulier, tHundjen. 3.50.
Hoble, £.£>ie (Befyeimniffe ber Dfyemfe.K.Dul5,
Gtuttgart. (Beb. 1.80. „ £in £>eteftivroman ".
Kung,(Dtto.£>ae Dermdc^tnie bee Sranf Dljau:
ma.ttovelle. Kutten ^ Doening, Sranffurt.
<8eb.3,5o.
Kung,(Dtto.£>le weiße ^adjt.HoveUe.Kutten £f
Doening, Sranffurt. (Beb. 4.50* „0d?ilbert
eine Luftfahrt junger tndnner u. tndbdjen".
0 d?abe, tn.Wetterwolfen.K.<£urtiue,Berlin.5,
geb.6*„Koman aue ber 3eit ber ungarifcfyen
Kevolution".
0d?ul3^n?aran,<P.$DerDob unb bae tndbc^en.
2 ttovellen. Claubiue Verlag, Wanbebef.3.
0toeßel, <P. SlUerleiraut;. ttovcllen. (B. titulier,
Ulunc^en.3,geb.4.
Dtjacf erap,W.iTT.£>ic(Befd?id?te non penbennie.
(B.tTTuller,tnund?en. 13.5o,geb. 18*
<Beograplnc,Keifen
Sljtubin, tt. v. Bilber vom Kljeln. 20 Sarben:
brude.^ourfdj Sf Bectyftebt,K6ln.3.
Ulbert,$Dr.3.$Die 0unba:J6rpebition.tnit vielen
Slbbilbungen unb Karten. 2 Bdnbe.£.tnim
jon,Sranffurt.4o.
$Der Wefterwalb.Don Deo 0 ternberg.tHit vielen
5lbbilbungen.2l.Bagel,?Dufielborf.(Beb.5.5o
„Umfafjenbe tHonograpfyie über bie Kunft
unb Kultur bee Wefterwalbgebiete".
Kronprin3 Wilhelm. £rinnerungrn an meine
Keife nad; 3nbien.(B.0tilfe,Berlln.3. „£in
2(lbum mit 2lufnal?men bee Kronprin3en,
bie ben Verlauf feiner Keife fc^ilbern".
XTaturtmffenfd)ßften
Brefyme Dierleben.tteue 2luflage.Banb 7 (D6gel
2.Banb.) Bibl.3nft.Deip3ig/(ßeb. 12.
Sloericfe, £>r. K. ^auegartenbücblein. Srantfb,
0tuttgart.(Beb. 1.50.
(ßumpvecfyt, K.Dbanatoe. K.(£urtiue, Berlin.3,
geb.4.5o. „$DaeBud? beljanbelt neue pro:
bleme ber i£ntwi<flung".
Pfal3, W. ttaturgefdjicfyte für bie (Broßftabt.
B. (B. Deubner, Deip3ig* 2 Zeile je 3. „Sur
Defyrer,Uaturfreunbe u.b.(Broßftabtjugenb ;/ .
5DiePflan3en unb bertnenfc^.SurHaturfreunbe
unb praftifer. 2 Bdnbe. 5 randtj, 0 tuttgart.
26 Lieferungen je 1.
0tranbbucfylein. £in naturwlffenfd?aftlid?ee
Beftimmungebud? für bie Befudjer ber 0 ee?
bdbcr.Srancf ^, 0 tuttgart.(Beb. 1.25.
Kcifen,tVan6ern
Scnbri^, 21 . jDer QUpinift. Srand^, 0 t. 2.25*
Von £ütte 3U «äutte.Sul?rer 3u ben 03 mtj-
l;utten ber 2 llpen. Don jDr. 3 * Uloriggl. 0 .
«6ir3el,Deip3ig*3*
JDie weite weite Welt.Bunte Bilber von beut:
fdjen Keifen, «äerauegegeben v.£. 1 Dol>eneh
3.3eitler,Deiv3ig*<0eb.5.5o.
frlßroffo
2 trtt>«uer / (D.(t.B.reu 3 un{» quer burcfe tTJaroffo.
0trecfer^Sdjr66er,0tuttgart.3.8O,gcb.4.8o.
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2tubin, £.JDas heutige maroFFo. (Def 1 terl;el 6 ^
<£o.,Berlin.8.
Baufe,E.jDer (Drient.Banb i: JDic 2 ttlael<Sn 5 er*
maroFFo, Algerien, Euneften. B. <B. ITeubner,
Ce ip3ig*i .25^
«äübner,militdr.u.militdrgeogr.Betrad?tungen
über maroFFo. JD.Keimer. Berlin. 2.oo.
Kampffmeper.maroFFo.<Bebauer:8chwetfchFe,
öalie.2.20.
Karow, C. fcteun 3 ahre in maroFF. JDienften.
mit 6o Slbbilbungen unb einer Karte. tV.
l#eicfer,Berlin.(0eb.3.5o.
Cangenbud?er,Karte von maroFFo.jD.Keimer,
Berlin i.oo.
Ko^lfe.Keife burd? maroFFo. Kühtmann, £>.5.
£)ie eljUfftfcbe grage
prof.JDr.tVernertVittid?: Kultur unbttationaP
betrug tfein in Elfag.V erlag ber „Elfdffifchen
Kunbfd^au^.igi i.
(Dtto SiaFe: Kunb um bic elfdfftfche Srage.JDrek
UliemVerlag,Karlsruhe 1911.
ötetjelin: JDer KernpunFt ber eifdfftfchen Srage.
Creutel $ tVür^.igu*
2ln dlteren Schriften, bie bieSrage von einem
wefentUch gleichem (BefuhtpunFt betrachten,
nennen wir noch:
tVernertVittich: jDeutfche unb fran30ftfcheKuP
tur im Elfag.8tragburg.19co.
JDr.Kendpr^nöt: JDas beutfch'fran30ftfcheKuP
turproblem im Elfag.1907.
3ofef Sleurent: L’idee de Patrie en Alsace.
Paris. 1907.
Slnfelme Can^el: L’Avenir intellektuel de
PAlsace.paris 1908.
-ä.Kulanb: JDeutfdjtum unbSran30fentum im
1flfag.8tragburg.1908.
2(uf allbeutfchemBoben fitest Pfarrer Öpiefers
Kampffchrift: Elfag^Cothringen als Bum
besftaat.Berlin 1908.
tV.Kapp: JDas elfdjftfcheBürgertum( 0 tagburg
1909) nd^ert fid? gleichfalls biefem Qtanb'
punFt,trdhrenb
jDr.Kiener: JDie Elfdfftfche Bourgeoifte (8trag;
bürg 1909)^ unferem obigenBlnne ertribert.
Perfdriefcettes
Beutinger,E.£anbbuch für Seuerbeftattung.
mit gegen 300 2lbbilbungen. <t . 6chol^e,
Ceip3ig*(Beb.i5.„Ein «öanbbuch für Anlage
unb Einrichtung ber Verbrennungsofen' 1 .
(£auer,prof.p. JDas Altertum im Ceben ber
(Begentr art.B.(B.Ceubner,Ceip3ig.(Beb. 1.25.
„C.tritt für bie fogenannte Flafftfche BiP
bung ein".
5 r 6 bel, 5 riebrich. mutter unb Kofelieber.mit
50 Kupfern ronSr.Unger.E.tVieganbt,€eip:
3 ifl* 3 *«tteubrucF ber mutterlieber bes (Brüns
bers ber Kinbergdrten".
•äofrnann,3.£>ermaf^inenflug.8einebisherige
Entwicklung unb feine 2 (usfuhten.S.B. 2 luf:
farth/SranFfurt.(Beb.6.
Cohr,JDr. 2 l.(Befchichte ber englifchen Clteratur.
3*H0fel,Kempten.2.
Coranb,JDr. 2 l.JDierationelleErndhrungsweife.
tV.KlinFharbt, €eip3ig. 4, geb.5. w praFtifd?e
tVinFe über bas Effen unb ben ttut*en ober
Bchabenbernerfchiebenenttahrungsmtttel".
maprhofer, 3 oh. 3 bfen.Ein Uter.Chärafterbilb.
•ä.XValther,Berlin.3.
Kehlen,Kobert.^einrich 6eine.2lusfprüche unb
Verfe.3*3eitler,Ceip3lg,in Ceber 5.
8 ommerfelb, 2 l.jDas (Beheimnis ber Camorra.
Continent,Berlin.<Beb.3.„JDasBuchfchilbert
ben ital.Verbred?ers(Beheimbunb Camorra".
Carl 3 at|tosÄ 6 ln
<Perfottlicfye Religion
9teue §ofge ber ^rct>igtcn.^ret6 gefmnbcn 3.00
§rofjlid)er®löube
Stn 3lnt>ad>t$büd)lrin.9)reiö gebunben 3.60 SKf.
3. unb 4.£aufenb
£>iefe betben SBerfe bilben bie ©runblagen ber reltgibfenSBeltanfchauung 3atho^; ftejetgen, auf tt>e!d)er
geifttgen unb fittlicben -§to)e btefer fyeworragenbe proteftantifche 9>rebtger ftcht. 3u bcjieljen burcf) alle
2$uchljanblungen oberbom QSerlag <paul9?eubner*Ä6ln.
JDer (Befamtauflage biefes Heftes liegt berprofpeFt „BommerleFtüre" bes Verlages K.piperi(Co.
unb ber profpeFt über ITh^cFeraps tVerFe bes Verlegers (Beorg müller,beibe in münchen,bei,bie
wir ber Beachtung unferer Cefer empfehlen.
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Original fro-m j
PRINCETON UNIVERSITY
MMMMS0I
$arl ©6I)tc§ ©Stiften f
0
£er ^citt^c @raL Sine SKufiPantengefd^icfjte. 9>ret6 fartoniert 1 SÄarf S*
©ebafitött Söacf) in 2lrnftabt. 9lo»cUe, brofeb. 2 SWorf, gcb. 3 Siflarf’ ||
9)?o$art. Dramatifchcö 3citbilb, elegant fartoniert 2 SDfarf S1
SKuftfantengefefnebten, brofd). 2 SÄarf, $eb. 3 SJfarf ||
Scbummerftimbc. Silber unb ©chatten ouö ber SS
Suneburger Reifee, brofd). 3 93?f., geb. 4 9}?arf SS
„3br Steunbe bc$ JpumorS! 2Bollt 3ljr ||
ein cdUceiVunftlcrbcrj belaufenen? »|
©eljet ju 0 ö()le!" jj
fo urteilt §. 2lt>cnariuö ||
im Jtunfhoart jjjg
■ ■
■ ■
■ ■
23 e r l a g » o n fi. ©taaefmann in £ e t p j i g ::
©ie©cutf(bc£afcl)enlril>ltotl)ef
bei Einf)orn'23erlagcl bringt un»erginglid)e SDerfe in muftergültiger Slulflattung unb Ijanb;
liebem Dafcf)enformat, fobafi fid) bie ©&nbe befonberl für bie Steife unb für bie Serien eignen.
Die folgenben ©ünbe foften alle fartoniert 1.75, in 2ein»»anb 2.75 unb in 2eber 3.75.
^temöref, ©eben wir $>eutfd)lanb in ben ©attel
35iemörcf, 2(m ©teuer beö SKeidjeö
$t»ei ©ünbe 9J?eifterreben ©Umartfl, »on ber 48 er Revolution bil ju feiner Entlaffung. 9Jlit
»erbinbenben gefd)id)tlidKn$lnmetfungen verfemen unb l>craulgegeben »on Eugeaftalff<bmibt.
§id)teö CReben an bie $)eutfd)e Station
9Jtit einet Einleitung iprofeffor Jp. Seferl in Erlangen über bie nationale ©ebeutung $icf>tel.
$)eutf(fye £iebeölieber
aller feiten. Jperaulgegeben »on SBalter 2Beid>arbt, gefdjntücft »on Jpugo ©ugg.
3Me £)ärer*35ibel
in Dafcf)cnformat, mit Jpoljfd;nitten unb ütanbjeicbnungen Dürer!.
Erffer ©anb: Die E»angelien. groeiter ©atib: £lpoftelgefd)idne, ©riefe, Offenbarung.
Dritter ©anb: Jpiob, ipfalmen, ©prüdje unb 'Prebiger ©alomo, Jpobel 2ieb.
„El ifl eine ^rcube, funfifroljen El)riftenmen|d)en bie Dürer;©ibel empfehlen ju fSnnen."
Deutfcf)e Dageljeitung
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BaBaaaaaaaaaBaaa*aBaaaaaBaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaBBaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaai
■aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaäaaaaaaaaMaaaaaaaaaaaaaBaaBaaBBaaaaaBaaaBaaaaBaaaaaaaBai
®er #at
<£ine Sßalftfibfängergefcbtcbte
oon
d. 3- 6 b r e n f e n
$>ret6 brofcb. 50??. 3.50 , geb. 50?f. 4.50
Sin neues Üleid) Sffnct feine Pforten. 3« mcnfdtenferner @tiüe feftreinen Utpriaben beute;
füdfjtiget grauet SeettSgel mit Reiferem Sdjreien um flaue fdjrearje Älippen. $luS ffillem
blauem Jjorb, jreifcfjen ttofcig ragenben Reifen, burdfj 9?ebel unb Sturmeöbraufen fjinauö
in bie reilbe ScftSnfjeit beö norbifeften £>jean$. 9Jiit rectterljarten ÜJUnnern auf fcf>reanfetn
©oote gefjt bie ^af>rt in bie ©ogenreufle. 3&bf b art unb flumm reie bet falte Stal)l, beffen
Sieg über bie Xierreelt bet Dichter mit fortteifjenber 2Bucf)t ber Sprache unb in gtanbiofen
93ilbern ju 2eben unb ©eftalt etreedft, ifl bie furje, f)erbe Seelengefdjicftte, bie ftdj fcf>eu unb
»erhalten burd) bie meifler^aften Säuberungen jtef)t. jDWge ber ScfjSpfer biefeö frafreollen
2Berfe$, ber junge Dieter Särenfen, ben reir mit biefem 93udje in J)eutfcf;lanb einfupren,
fd>nell eine ©emeinbe um ftd) fatnmeln.
Sttkjuli wirb erfreuten:
£>er flcrbeni>c Napoleon
IXttocroffentlid^te^ $age6ucl> »on -fütubfon £oroe
Jfperauögegeben, eingeleitet unb
mit einem Xntyang verfemen bon
^aul gremeauj
9>retö brofcb. 50??.3.OO,geb.5D?f. 4.00
£>te spubttfation bringt bt^ber unoerbffentttebte Ifofumente über bie $ran?s
beit unb ben Xob Otapoleonö.
Verlag »on Stid) Dteiß in Berlin W. 62
«
H+H+4fUH ll H t H+t t U 1 Hi+t+HUH H 4 fH4
29
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&ictcrid)’fä)t t)erla09bu<f)l)andlung / C^eodor tDridjer / ^cipjig
Soeben erftyien:
3um erflen tTlale treu fopiert
oon f)einri<f) 2oedel
mit erläuternden DenPoerfen und einer ßefcf)id)tlid)cn Abhandlung über dielodtentänje
oon Dt.^ldolf <£Ut jfen
Ulanul-neudrutf mit einem Vorwort 3« der neuen Tluogabe non Profeffor Or.^.yi.CUiflren-^inbetf
Preis geb.tttt.S
3« b^ic^en durdj fede Oud)l>andlnn0
30
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H -H +H H-t 111IIIIIIIIIIIIIIIII H-l H Hm 11I H t H I M HK \ \ \ \ \ \ \ \ ‘ i \ \ ^ \ \ \\ \ \ H 4
3Die IDtirersBibel
Daß Unglaubliche ifl Xatfacbc: Sß fehlte biß je§t an einer mufiergulttgen
beutfebett Dafcbenaußgabe ber 23 ibct, beß größten 23 ucbeß ber SKenfcbbeü«
Denn t»o tfl bie 3 lußgabe, bie nicht nur billig unb banblicb, bte »or allem
cbata?ter»otl, ebet unb beutfeb ift, bureb unb bureb ? Dtefe 2 lußgabe befiljen
toir je^t in ber Durers 23 ibel, beren erfte 23 anbe »erliegen, dritte eble beutfefte
Schrift, guteß Rapier, einfache, einheitliche 5 lußflattung unb febbne btegfame
Sinbdnbe, baß finb bie offenen ©ebeimntffe ber ftarfen SBirfung ber Dürers
Sötbel. Unb eß ifl eine Fracht, t»ie fidft Dürerß, Jjolbeinß unb 25 ebamß $oljs
febnitte bem ©attjen etnfügen. Der spreiß btefer 23 ibel t'fi ber folgenbe: Daß
Keuc Deftoment: 3.50 SK., tnSetnroanb 4.50 SK., in Seber 5.50 SK., in
Pergament 7.50 SK. Die S»angelten allein fotoie bie 'Pfalmcn, Jptob, tyv es
biger unb Sprüche Salomo, Daß #obe Sieb in einen Söattb jufamtnenges
fa^t: je 1.75 SK., in Setmuanb 2.75 SK., in Seber 3.75 9 )?., in ^Jerg. 5 SK.
©inbomsSSerlag mSKimcben
gabrenbe @cbuler
Dc$ lie6en$n>ÜTbigen unb ferntüd)tigen Xboma^ «platter Selbftfciograpbie tnit bet @d)ilberung
»on feinem unb feiner ©enoffen Sebcn auf weiten @d;uletfa{)rten, bie un$ bureb baS X>eutfdf)=
lanb be8 fecbjefmten 3aF)rf)unbcrtg füfjren, i(l foeben in bem erfien 93anb erf<bienen ron
Srlebniß unb S 3 efemttniß
Sine Sammlung »on Selbftbiograpbieit.
„Sß gibt niebtß Deutfcbereß". Ddglicbe 9 iunbfcbau
SKatt »erlange in bett 93ucbb<mblungen jur Slnficbt:
SBont Slufgang neuer 3*it
Selbflbiograpbie »ott Xbomaß unb gclijr glatter unb Slgrippa b’ 2 lubigne,
faft 500 Setten in bauerbaftem 9 )appbanb SK. 2 , in beftem Seinen SK. 3 .
S 3 erlag SKartin SKbrtfc in SKüncben
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PRINCETON UNiVERSITY
Hermann Bahr: Theater
Guäaf af Geijerüam: Paäor Hallin
Knut Hamsun: T^dakteur Lynge
Bernhard Kellermann r^fe&er und Li
Theod. FontaneiiTung-enW^rrungen
Björn ^jeme Bjömson: Mary
Gabriele lauter: Frauenseelert
JedenTAonateinBand in bedkrJkus dtaitiin g
BAan, verlange in jeder Buchhandluruj :
RENNEkdd
£>de 3 al>reeai>onnement toftet mt. i.eo,je6ee ehuelne 6eft
V AM X«M . ' — -T 4AA . »i ^ . .
I . 15 Pfennig.
* Walter Weld>ar6t in JDad?au 311 rieten, »erantroortlict? für 6en 3 n=
^? > *'*} n 8 ' n , mun<t > en 'IGebruat in 6er 6of:Bucfc un6 Steln6ru<feret
Pietfd; Sf Brucfncr in Weinta*.
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0 gl e
ID er Büchemmrm
£ine tftonatsfcbrift für Bücherfreunde
Beptembers^eft bes Jahres 1911
Verlag des Bücherwurme in £>a<hau/tnün<hen
l
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Das ärztliche Volksbuch
Von £>r.(Beorg öobmamt in UtAncben
£s ift ein großes BebArfnis barnach »orbunben. Unter jebem (Dach ifi ja ein Acb.
Unb bie am frAbeften nnb gefchicPteften ben Wunfeb ber Ulenfchen non beute etwa©
über ben Körper unb feine (Bebreften $u erfahren, beachtet unb ausgenugt buben,
machten bamit ein gute© (Befcbäft. Schon nor 3 abren war ber Bil$ in mehr al©
einer UliUion ifremplaren verbreitet. (Bierig fogen bie £efer all bas Richtige, *>alb*
richtige unb Sulfche aus biefem Buche ber mebi5inif<ben After funft ein. (Die Är$ts
liehe tViffenfcbuft butte bamals fein ähnliches Buch, bas fte bem Bil$ hätte ent«
gegen fegen Fönnen. tVobl butte bes alten Bocf: „Buch vom gefunben unb Franfen
UTettfchen", bas in ben 7oer3ubren in ber (Bartenlaube erfchienen war, in bie (Bes
beimniffe bes menfchlichen Körpers bineingeleuchtet. Uber ein $eitgemäf§es Buch,
bas wirflich $um Volfe rebete unb ihm anfchaulid) bie jfrgebniffe ber ältlichen
tViffenfcbuft »ermittelte, gab es nicht. Vielleicht hielt man es unter bertVArbe, ba©
Suchwiffen vor bas Volf $u bringen, vielleicht war man $u bequem baju. JDie Has
turbeiler gewannen einen guten Vorfprung. Unb erft jegt erfannte man auf är$ts
lieber Seite ben Wert unb bie Bebeutung einer öffentlichen AufFlärung in Wort
unb Schrift unb Bilb Aber bie (Befunbbeitsfragen.
freute ift ein gan$ anberes Ulitleben ber tttenfeben an ber großen Kulturarbeit vors
banben, als ebebem. SDie neue fo$iale i£ntwi<felung, t bas Beftnnen bes BArgertums
unb bas lfrwachen ber Arbeiterfcbicbten nach ber Uberwinbung ber feubalen unb
geistlichen (Bebunbenbeit, brachte eine ganj anbere (Teilnahme an bem geizigen (Bes
famtleben bes VolFes mit fteb. Auch erleben wir jegt bie erften Anfänge einer bpgie*
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nlfcben Uultur bes beutfchen VolPes, ebenfalls auf 6er breiten (Brunblage allge?
meiner Beteiligung,
ifin gutes Ältliches VolPsbuch su fcbreiben, ift nicht einfach, ifntweber ertötet bie
trocf ene SachgelehrfamPeit bas frifche praPrifche Heben, bas gerabe in biefen Büchern
pulfteren mu0, wenn fte wirPen fallen, ober bie Bücher ftnb flach unb geben ben
hungrigen nicht genug Stoff für ihr Verlangen,
Wer ein folches Buch fcbreiben will, fallte ein geborener VolPsfcbriftfteller fein.
&r$te mit Uofeggers Seber träfen ben richtigen ton. Wie Plar ftellte ^ufelanb
vor ioo 3 <*bren bie Hebensvorgänge in feiner: „Uunft, bas menfchliche Heben $u
verlängern" bar!
Was fall ein ärjtliches Hausbuch alles bringend Ober vielmehr was fall es nicht
bringend lfs fall nicht ben 2 tr$t erfefcen wollen. JDas Pann es nicht. 21 Is bie tltenfchen
ftd) suerft ben Bilj Pauften, glaubten fte, fte hatten bie ganse är$tlt<he Weisheit
fchwarj auf weiß nach £aufe gebracht« Jfin feber bachte, er fei jetjt fein eigener £auss
unb Heibar$t unb Pürierte, in fchwierigen Süllen unter 2lfftftcnj auch bes Uonvers
fationsleriPons, brauf los mit Pacf ungen, (Büffen unb Uly frieren. JDas viele Waffer
hnt ben ifntbuftasmus in$wifchen etwas abgePüblt.
Serner fall bas Hausbuch nicht im ifinjelnen bie oft felbft für ben Selbmann fehr
fchwierige, ja wie oft nicht unmögliche, JDiagnofe jwifthen jwei ober brei tUöglich?
Peiten abbctnbeln. JDas Plärt nicht, fanbern ftiftet nur Verwirrung. 2 luch fall es nicht
&e$epte unb Vorfcbriften für bie UranPheiten jur 2 lnwenbung burcb bie Haien ge*
ben. 2 lbfi'cbtlicb mujl es ftch vor einem Sttviel bes (Buten hüten. JDenn bie Uehrfeite
bes ttugens, ben Etliche VolPsbücber friften, ift bie (Befahr ^ypocbonber su er?
5iehen. fiPiit bePannter 2lr$t erjäblte, wie in einer S<tmilien$eitfchrift ein populärer
2 Cuffaö über bie 2lrterienverPalPung ftanb unb wie ein paar läge bar auf eine ganje
Keihe von Patienten voller 2lngft $u ihm Pamen, mit ber 2 lngabe, fte litten ftcher
an 2 lrterienverPalPung, ba eine Keihe ber bort angegebenen 2lUgemeinbef<hwerben
auch bei ihnen vorhanben fei.
JDas Wichtigfte unb Wertvollfte, was ein Hausbuch bringen fall, ift bie ^erfteüung
richtiger Vorftellungen von bem Bau unb ben Hebensvorgängen unb ben Gebens«
bebingungen bes Uörpers im gefunben unb PranPen 5 «ftcmb. 16s fall Verftänbnis
wecfen, unb brum mujj es ftch hüten vor 5uviel WiffettsbaUaft, ber in bemUopf bes
Haien meift eben Ballaft bleibt, jfs fall befreien von 2 lberglauben unb ^albwiffen,
fall Pämpfen gegen Vorurteil unb Schwinbel im JDienfte ber VolPsgefunbheit.
JDiefen 2 lnforberungen werben unter ben größeren Büchern $ur$eit nur jwei gerecht:
„JDas ärjtlicbc Hausbuch für (Befunbe unb Uranfe" von Dr. med. Uarl Kei0ig=
Hamburg, (Heipjig, Verlag Vogel 1904, 992 Seiten, Preis geb. 15.00) unb „JDer
är$tli<he Katgeber in Bilb unb Wort" von Dr. med. Siebert* ttlünchen ( 3 «S«
Lehmanns Verlag, 1024 Seiten in 1 Banb geb. 22.00, in 2 Bänben 24.00).
Beibe ftnb aus ber Sufammenarbeit einer gan$enUeibe von angefehenen 2lr$ten für
bie etn$elnen Spejialgebiete hervorgegangen. JDas &et0ig’fche Buch bringt nach einer
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längeren burch gute “Ubbilfeungen unterßütßen JDarßethmg 6er Anatomie bes menfcb*
lieben Körpers bas für 6cn Haien TBicbtigße aus 6em gansen großen tBiffensgebiet
6er Hehre non 6en KranBheiten, ihrer Berhütung un6 Behanblung, un6 $war alpbas
betifcb nach Schlagworten georbnet. JDas iß ein großer T)or$ug bes Buches, 6er
feinen (Bebrancb wefentlicb erleichtert. Bon befonberer TBicbtigBeit ftnb bie Kapitel
über bie beFannteften (ßebeimmittel mit Angabe ibrer wirBlicben Sufammenfetjung,
ihres Preifes unb wirFlicbett TBertes, unb bilblicber JDarßellung non Bäbem, PacFun«
gen unb anberen ^anbretebungen ber KranPenpflege, was für ttTütter unb Pflege*
perfonen non TBicbtigPeit iß. Eine Süße tBißenswertes ßecPt in bem Buch, Flar
unb nerftänblicb iß feine Sprache, teilweife bernorragenb feine $ablreicben, auch
farbigen ilbbilbungen.
Hoch glän$enber iß bas Siebert’fcbe Buch mit Qlbbilbungen ausgeßattet, bie ber
Hebmann’fche B erlag in reicher Auswahl sur Berfügung geßeHt hat.
©äs Siebert’fcbe Buch bat eine anbere Einteilung. Einer ausführlichen JDarfteUung
bes Baues unb Hebens bes menfeblicben Kbrpers unb einer allgemeinen Hehre nott
ber KranBbeit folgen gefcblojfene $ufammenbängenbe 2lbbanblungen über bie ein«
Seinen KranPbeirsgebiete. JDaburd) bringt es mehr Stoff unb Pann als bernorragen*
bes Belebrungsmittel empfohlen werben. — Heben ben großen Hausbüchern gebt
eine glut non Pleineren Schriften einher. 3 <h nenne nur bie Sammlung bes (Bmelin*
feben Berlages in ttlüncben „ 5 Der Slrjt als Er$icber", in ber bis jetjt 33 Hefte über
einseine KranFbeitsPapitel erfebienen ftnb. 2 lucb bie Schriften bes beutfcbeit Bereins
fürBolPsbpgiene(überScbTOinbfucbtst>erbütung, 2 llPobolismus,tBobnungsbygiene,
Berufswahl unb Porperlicbe Anlagen, erfte Hilft bei UnglücFsfäUen), meift billige
Hefteben, geboren hierher.
<B ans befonbers gelungen iß bie reichhaltige „Bücbereiberd 5 efunbbeitspflege"
bes tfloritj’fcben Berlages in Stuttgart. Es ßnb Einselbarßellungen ber uerfchiebe*
nett Gebiete, von erften gacbleuten bebanbelt. IDie gut ausgeßatteten Büchlein ßnb
$ubem äußerß billig, Foften brofebiert swifeben 80 Pfg. unb BlF. 5.00, im £>ur<h=
febnitt BtF. 1.50. TBer alfo eine gute Ein$elbarßellung einer ihn befonbers inter*
effterenben grage wünfebt, greife $u einem biefer Büchlein, wie bem prächtigen:
„Säuglingspflege unb allgemeine Kinberpflege" non Hrumpp ober ber hervorragetts
ben JDarßeUung unferes XBiffens »on ben BaPterien unb ben ^nfePtionsFranf beiten
»on Scbottelius.
Ein recht brauchbares Bud) $ur Belehrung junger grauen über ihre mütter*
liehen Pflichten iß: „JDie BTutter" »on BT. einer ehemaligen Hebamme (Kein*
harbts Berlag Blüncben. 6.2(ufl. 1909. geb. BIP. 1.80). Hier ftnb in einfacher Sprache
all bie »ielen Pleinett unb bod) wichtigen praPtifcben Katfcbläge für bie junge Blutter
Sufammengefaßt. Eine Belehrung burch bies anfpruchslofe Büchlein iß mehr $u
empfehlen als bie Beratung mancher Hebamme.
Unüberfebbar an 3 abl ftnb bie Schriften, bie ber tfufFlärung über bas (ße*
fcblechtslebett bienen. £>as allgemeine Streben nach SlufBlärung hat bie früher
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TS’-
tT eu c S li er über S t 0 m a r (f
Von Singen ÄalFfcbmtbt in tTCtincben
JDie Seiten, in benen bie (Elueilen $ur (ßefebiebte BismarcPs unb feines tPerPes
reicblicb flößen, febeitten fürs erfte vorbei 511 fein. tXHr buben Pein tPerP ju ver«
5eid>nen, 6ns ftcb an Bebeutung ber mitgeteilten latfacben ober an Irene ber JDar*
ftellung mit ben ttlemoiren Reubells, liebemamts ober felbft ben oft febr anfechte
baren lagebucbbUttern von ftloritj Bufcb vergleichen ließe. 3mmer wieber $war
tauben ein paar neue Briefe BismarcPs auf, bie irgenb eine meift febon bePannte
latfacbe erläutern, obne wefentltcb neues ju bringen, “Ähnlich befebaffen ftnb auch
bie allermeiften ifrtnnerungen von perfonen, bie mit bem Surften in meift flüchtige
Berubrttrtg getreten ftnb. fturje lifcb* unb Reifegefpr&cbe in apoPrypber Snfiung
unb besbalb jumeift obne bie perfonlicbe (Befprddtsnuance bes Uanjlers ftnb für
ben Sorfcber im großen ganjen nicht viel wert. £>er £aie, bem es weniger um bie
biftorifd) ftebere Seftftellung ber latfacben als um ttuffrifebung feines ifrinnerungss
bilbeö von ber PerfonlicbPeit BismarcPs $u tun ift, wirb mit biefer Literatur eher
etwas an$ufangen wißen.
jDer Uame BismarcP bnt ben „jfrinnerungen aus bem leben einer
95fdbrigen" (Kicbarb PTüblntamts Perlag, &atte, 4 tttP., geb. 5 ftTP.) 5U einer
Beadttung verbolfen, bie fte nicht ganj verbienen, infofern bas Buch ber „louftne
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£ebwig" als bebeutfamerer Suwacbs jur Hiteratur »on Bismarcfs 3 wöcnÖ 5 eit aufs
gefaßt wirb, Was bie alte JDame Aber bie gemeinfam »erlebten Kinberjahre in
0<honhaufen mitteilt, ift fehr nett, aber jiemlicb belanglos* (Dtto gibt ihr bie Kinbers
PranPheiten punFtlicb weiter unb erregt bie tttißbilligung ber Hante, inbem er bas
faft gleicbcxlterige Fleine ttTAbcben $u allerhanb 0<hanbtaten anftiftet. JDer alte gurft
bat allerbings J5 3<*bre fpdter gegen biefe »erwanbtfhaftlicbe CbarafteriftiP lacbens
ben jfinfprueb erhoben. JDer Wert bes Buches beruht auch nicht fo febr auf biefen
Pleinen &anb$ei<hnungen jur gamiliengefebiebte bes gArften, fonbern »ielmebr in
PulturgefcbicbtUcb interejfanten Suftanbsfcbilberungen aus ber guten alten Seit, wie
fte eine grau mit IjcUen klugen unb gefunbem 0 inn in ftcb aufgenommen hat.
„£ rinnerungenanben0a<hfenwalb"((f5ufta» ftlorig, £alle,geb.i. 5 o WlF.)
veröffentlicht Kegierungsrat ^ermann Hange, ein 0 obn bes beFannten (Dbers
forfters in griebriebsrub. JDie Pleine 0cbrift teilt einige hAbfcbe 5Age jur CbaraP;
teriftiP bes gArften mit. 0 eine große perfbnlicbe HiebenswArbigPeit »erfagte auch
ben beiben hnlbwAcbfigen Buben feines (Dberforfters gegenAber niebt unb wenn
beim ^erumbalgen etwa Blut gefloflen war, fo Ponnte es »orPommen, baß ber gArft
in Perfon bie Wunbe unterfuebte. Bei KranPbeit unb Hob nahmen er unb bie 0 eis
nen ihren baulichen Anteil. 2 ln birePten Äußerungen bes gArften ift bas Buch arm.
i£s will eben nicht mehr geben als bie jfinbrAcEe eines jungenttlenfcben, ber inutts
mittelbarer he bes alten Kanjlers feine 3 « 0 cnb $ubringen unb bas eine ober
anbere beobachten burfte.
Än hiftorifdjen (Befamtbarftellungen liegt eine Biographie »on (ßottlob jfgelhnnf
»or ((Carl Krabbe, 0tuttgart, geb. 9 ttTF.). JDer Perfaffer b«t, wenn ich fo fagen
barf: eine politifebe Biographie gefebrieben, eine pragmatifebe JDarfteUung ber Hat«
fachen aus nationaler (Beftnnung heraus. JDer pfpcbologifcbe Heil feiner Aufgabe
Pam babei 5 U Fur$. Wir »erlangen ba heute gerabe »om biographifeben ^iftoriPer
etwas mehr als gelegentliche &e<htfertigungs»erfu<he »ott Hatfacben, bie bureb ben
(ßang ber (ßefdjicbte felber genAgenb beglaubigt ftnb. XX>ie wenig febauen wir bei
jfgelhnnf im (ßrunbe in bie tieferen Wecbfelbejiebungen etwa jwifchen bem alten
Wilhelm unb feinem Katgeber hinein. i£s ift gan$ ridjtig, wenn lfgelhaaf gelegents
lid) betont: Wilhelm fei nichts weniger als „eine JDrahtpuppe in ber ^anb feines
ttlinifters" gewefen, aber wenn er bafAr einen nicbtsfagenbeit 0 ag KeubeUs ans
fAhrt ( 0 . 161 ), fo wirPt bas hoch etwas bArftig. 2lucb als JDarfteUung geht bas
Buch nicht Aber ben 0 til eines gewiffenhaft abgewogenen Hehrvortrages hinaus,
eines Bortrages allerbings, ber bas, was er an (ßroßjAgigPeit unb feinerer gorm
»ermiffen lAßt, bureb feine Klarheit unb 5«»erlAfftgPeit er fegt. JDie (Quellen ftnb,
foweit ich aus $ablreicben 0 ticbproben fehen Pann, ebenfo »orftebtig wie Pritifcb
benugt, befonbers 0pbei, gegen ben bie (Dppofttion ja mehr unb mehr einfegt.
Bismarcfs 0turj erfahrt bei £gelhaaf auf (Brunb eigener Information eine jwar
nicht neue aber boeb erweiterte Beleuchtung, inbem Bismarcfs Äbftcbt, im Uotfalle
bas & eicbstagswabl*ed)t5u änbent, »on Kaifer Wilhelm II. juerft gebilligt
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unb er ft unter bem ifinflufle bes (ßroßber$ogs non Baben verworfen worben fei
JDiefer habe in bem Borfchlage eines neuen BerfaffungsFampfes Iebiglict» einen
„LricE bes ulten BismarcE" gefeiten, ber babei feine „UnentbehrlichFett" betveifen
wollte. ( 6 . 394 / 5 .) ^henlobes LbaraPteriftiF bes (5roßber$ogs läßt biefe recht
Pleinliche Argumentation febr möglich fcheinen. — 3<h empfehle bie neue Biographie
als ein praFtifcb brauchbares ^anbbuch, wie es biefer Uür$e unb (Sefchloffenbeit
nach nicht vorlag.
tttit $wet temperamentvollen Unterftidjungen ftellt ftd) Arthur BähtlingP ein:
feine Heine Schrift über BismarcEalsXTationaläPonom, TBirtfchafts* unb
©o$ialpolitiPer (Sr. ifcEarbt, Leip 5 ig, 3 BTP.) berichtigt mit (BlücE bas Borurteil,
baß BismarcE alsBolPswirt eigentlich nur ^Dilettant gewefen fei. 3uherwefentlich
umfangreicheren ©tubie „BismarcE unb baspüp ft liche&om" (PuttFammer
& tflühlbredjt, Berlin, 10 HIP.) gibt er einen genetifchen ifrtraPt bes Berhältnijfes
jwifchen bem preußifcben ©taate feit grieörlch bem (Großen unb ber romifchen
Uirche bis in bie legten Lebensjahre BismarcFs. £>ie JDarftellung Freift naturgemäß
um ben UulturFampf, betont aber gerabe feine wenig beachteten hiftortfchen (ßrunbs
lagen unb ift von entfchieben liberaler (ßeftnnung burchtränFt, bie ber Berfaffer
5 um Beften einer objePtiven TBirFung feines Buddes getroft ein wenig hätte bämpfen
Fonnen; er lobert mandjmal gar 51 t burfcbiFos unb feurig auf. JDoch lag biefer
Sehlcr nahe genug, benn aud) bie FleriFale JDarftellung biefes trüben Uapitels ber
imterbeutfchenPolitiF — wie fte 3 . B. VTCajauF e gegeben hat, — ift ftreitbar genug
ausgefallen, ^ebenfalls weiß BohtlingP in Furjen, äußerft prägnanten Abfcbnitten
ben behnbaren ©toff auch bem Laien fo lebenbig mit$uteilen, baß man bem Buche,
bas eine wirFliche LücEe füllt, allen lfrfolg wünfchen Fantt. ift bei ber heutigen
UTachtftellung bes Zentrums, beffen ifntftehung es $eidmet, nicht nur hiftorifd) ins
tereffant, fonbern auch beinahe politifch aFtuell. Auf bie gleichseitige PubliFation
bes FleriPalen S*an$ofen (ßoy au „BismarcE et l’Eglise" fei nur ber Bollftänbigs
Feit halber verwiefen.
>Der Für$lich verftorbene * 3 . von P 0 f ch i n g e r hat in feiner guten Seit einiges brauchs
bare ttlaterial $ur BismarcEsLiteratur beigefteuert, feine legten Bänbe aber:
„©tunben bei BismarcE" ( 4.50 tTXF.) „Alfo fprach BismarcE" (6 VITF. Carl
Uonegen, TBiett) tragen in jebem Betracht fo beutlich bie Remt$eid)en einer flüd)s
ttgen Buchmacherei $ur Schau, baß man nur mit gehöriger SFepfts an biefe bunte
Kethe von Sitaten aus mangelhaft angegebenen ober an ftch fragwürbigen (Duellen
herangehen follte. ^Derartige „ttlaterialfammlungen" verwirren mehr als fte $u ents
wirren vorgeben.
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Krieg und Frieden
Nach der Schlacht
3 n UTaienfaaten liegen eng öie Heicben,
3m grünen Kain, auf Blumen, ihren Betten.
Derlorne TPaffen, Uüöer ohne ©peteben,
Unö umgefturjt öie eifemen Lafetten.
“Hus vielen Pfiigen öampft öes Blutes Kaud),
JDie febwarj unö rot Öen braunen gelöweg öeefen,
Unö weißlid) quillt öer toten Pferöe Baud),
JDie ihre Beine in öie grübe ftreefen.
3 m fühlen TPinöe friert nod) öas (ftewimnter,
Bon ©terbenöett, öa in öes (Dftett £ore
ifin blajfer (Blan$ erfebeint, ein grüner Schimmer,
£)as öünne Banö öer flüchtigen 2lurore.
Die schwarze Fliege
2 lls Leutnant bei einem Regiment in tPien batte grieöricb an einem ©ommerfottn*
tag öie Uranfen im (Barnifonsfpital ju befucbett.ifr ging $uerft in öas Schwer*
franfenjimtner. (Dbwobl öureb öie offenen genfter öie erfrifebenöe VUorgenluft öes
(ßartens $og,fo örücfte öod) öer Slnblicf grieöricb Öen Eltern in öie Bruft $urücf.
2Cuf öem erften Bette lag ein fteeber ©olöat.XTetn,©olöat war er nicht mehr; es war
ein ©terbenöer,in öeffen Sügen noch öie XBeicbbeit öes 3 üttglings lag.©ein (f5eftd)t
war öurcbftcbtig weiß unö öie fcbwar$en ^drehen auf öer (Dberlippe waren wie fünft*
lieb eingefegt.©eine ©tirne batte einen fettigen <£>lanj; öie offenen klugen febauten
nicht mebr.JDurd) öas genfter fam eine große febwarse gliege unö fegte ftcb auf feine
Stinte; fte lecfte an öem fettigen (ßlan$ unö öanti froeb fte $u Öen 2 lugenwinfeln
unö öann auf öie Hippen.Bon Seit $u Seit hob ftcb febwaeb öie Bruft öes Uranfen;
öie gliege faß nod) immer auf öer Hippe öes ftarrgeöffneten UTuttöes unö fd)illerte
grün unö violett.
£>ie Bruft öes Uranfen rührte fid) nicht ntebr,öie gliege frod) in feinen tttunö unö
alle Uranfen hoben bange öie Uopfe.
©ummenö flog öie gliege aus öem Uluttöe öes Coten unö öureb öas Simmer unö
öie Blicfe aller folgten angftvoll ihrem 3icE$acffluge.
„XTad) öer Schlacht" ift öem foeben erfd)iettenen (Beöicbtbanö: jDer ewige Cag von
<£>eorg £epm entnommen, Berlag von ifrnft Rowohlt in Heipjig 3 . 00 , öie ©fis$e
„£>ie fd)war$e gliege" Öen „(Befcbid)ten von 3 ttfeften" von Robert Ulicbel, Berlag
von ©.gifeber in Berlin 3 . 00 .
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Weltanfcbauungebttcber
JDas cbaraFteriftifcbe Seiten im geiftigen Suchen uttferer läge fcheint mir bas £ers
aufFommen einer neuen ttletapbyft’F.
Nicht nie ob man je »orber einer folcben wirFHch bätte entraten Finnen—ber Frafs
fefte ttTaterialismu $ ift nie Weltanfchauung Fr affefte iTCetapby ftf —,aber man wollte
bewußtermaßen »on ibr nichts wiffen, mit ibr nichts $u fchaffen höben, Plan war
über$eugt, fte Fonnte ben empirifcben Catbeftanb unb feine »ergleichenbe unb erperis
mentierenbe Bearbeitung nur binbern unb fälfchen, minbeftens aber, fte fei »ollftänbig
uberflüflig. ^eute wanbeit ftch bie geiftige Situation, fte bringt 5 U überempirifchen
Sufammenbättgen — auf tbeoretifchem, $u wefenbaft begrünbeten Werten — auf
praFtifcbem (ßebiete: beibe mit mehr WirFlicbFeit begabt als bie ftnnlich erfaßbare
Welt. Plan fucbt nach einem Sinn ber Welt unb bes Hebens, man will beibe
fcbattett in metapbyftfcher 0bjeFti»ität. 2 lber nicht um ein Dahinten unb 3^tifeitö
ber (Befcbebnijfe banbeit es ftcb babei bem mobertten tttenfchen, fonbem um bett
wefentlicben Rerit, als beffen Entfaltung alles Sein unb fcbaffenbe Werben anges
fprocben werben Fann,
Das im Perlage Reichel & (To. »erlegte SammelwerF „Weltanfchauung" gibt uns
ein farbenreiches Bilb »on biefer Sachlage. tTTit beFannter (BrünblicbFeit unb Sons
berart eröffnet Diltbey bie Reibe mit einem längeren Sluffat; Uber „Die Cypen ber
Weltanfchauung unb ibre 2lusbilbung in ben metapbyftfcben Syftemen". 3?be
echte Weltanfchauung ift ibm eine 3»tuition, bie aus bem Darinnenfein im Heben
felbft entftebt. Drei Hypen weift ibm bie (Befcbicbte: ben Naturalismus: „Der Pros
jeß ber Natur ift bie einige unb bie ganse WirFlichFeit; außer ibm beftebt nichts";
ben 3bealismus ber greibeit: „Der (Beift weiß fein Wefen als »on jeber pbyftfcben
Raufalität »erfchieben"; ben objeFti»en 3beaiismus: „Die Welt ift bie ErpliFation
(Bottes, er bat ftcb in ibr in bie grenjenlofe tHannigfaltigFeit auseinanbergelegt,
jebes Einjelbittg fpiegelt an feinem 0 rt bas Untrer fum." — (Broetbuyfen fchließt
ftcb an mit einem tfrtiFel über „Das Heben unb bie Weltanfchauung": „3*bes Eins
jelerlebnis hat einen WeltcbaraFter, jebes Ding ift nur an einem Uni»erfalen, nur
burcb ein Uni»erfales »erftänblicb." — Es folgen (Beorg tllifcb „Pon ben (Beftals
tungett ber PerfbnlicbFeit"; Rarl 3oel: „Weltanfchauung unb Seitanfcbauung";
Ebuarb Spranger „Pbantafi'e unb Weltanfchauung"; »on Wiesner: „Naturfors
fchung unb Weltanfchauung"; £ans Driefcb: „Über bie Bebeutung einer Pbilos
fopbie ber Natur für bie EtbiF"; 2 lbicfes: „Die SuFunft ber Uletapbyft'F": „Die
SuFunftsausftcbten ber UTetapbyft'F ft'nb fo günftige, wie feit lange nicht..
bas 3»tereffe für Weltanfchauungsfragen ift im Steigen unb Feine 2 ln$eicben beus
ten barauf bin, baß ein Umfchlag ftattfinben werbe." — ^ermann Schwarj bebans
beit bie „Seelenfrage" unb fpricbt ftcb aus im Sinne einer felbftänbigen Seelens
unb (Beifteswelt.Sobann (Braf Reyferling über „Das ScbicEfalsproblem". Natorp:
„Religion^ Ein Swiegefpräcb"; Simmel: „Das Problem ber religibfenHage": »on
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eigenartiger Seinbeit wie immer; fobann Auf füge von JDeuffen, (Buttler, Bonus,
Wille, Hroeltfch unb Kaftan.
^Derjenige JDenFer, ber am unmittelbarften unb wirFfamften bie Sorberung einer
neuen UTetaphyfiF, eines neuen 3bealismus erbebt, ift Kubolf ifucEen. £>ie beiben
untengenannten Bücher finb wobl bie am meiften gemeinverftänbüch gehaltenen
feiner vielen unermüblid) neubearbeiteten unb aufgelegten WerFe. Sie ftnb für weis
tere Kreife ber na<b einer Weltanfchauung Suchenben gebacht. Pbilofopbie ift ihm
nicht — wie man fte oft beftniert bat — bie Univerfalwiffenfchaft, bie bie legten
AbftraFtionen aus ben j£in$elwiffenfchaften sufammenfaßt unb metbobifcb bears
beitet, fonbern vielmehr bie aus ben wefenhaften liefen, aus bem AUIeben fchop«
fenbe Bewegung bes Hebens felbft. Auf bem ^ereinragen biefes AUlebens in
bas £inselleben beruht er ft alle £r Fenntnis ber Wahrheit, ift Wiffenfcßaf t unb Kunft,
Kecht, UToral unb Keligion, überhaupt Kultur, erft möglich. (Die (Befchichte ift bas
Selb biefes Werbens; barum führt ifucfen an ber £anb ber (Befdncßte ber wichtig«
ften Probleme—Einheit unb Bielbeit, Kühe unb Bewegung, Außenwelt unb 3 Wien«
weit, Wahrheit unb (BlücF — in bie Pbilofopbie bes (Beifteslebens ein. Sinn unb
Wert bes Hebens im Angeftcht ber inneren Un$ul<$nglicbfeit unb Heere ber gegen«
wärtigen Kultur hängen ihm fomit ab von ber AnerFenntnis einer (Gegenwart bes
Alllebens im Bftenfchen „bas ihn über bas Bermbgen bes bloßen punftes hinaus«
hebt unb bie Kraft bes (Batt$en in ihm $ur WirFung bringt." Alfo ein Keich reiner
3nnerlid)!eit, bas ftdj als bie belebenbe Seele bes <35ansen fühlen barf.
Hiebt $ur Un$eit veröffentlicht ber Berlag JDieberichs „(BebanFen über (Bott, bie
Welt unb bas3<h" von Kubolf ^ilbebrattb — 15 3abre nach bem Hobe bes Uteifters.
Wir hören bie Stimme unferer Bäter unb (Broßväter, ber Hon ift uns liebvertraut,
aber bie (BebanFen unb erläuternben Bilber ftnb oft überrafebenb: immer gan$e
PerfbnlichFeit. Was ben berühmten Heipjiger (Bermaniften in feiner Weltattfcbau«
ung mobem macht, bas ift fein Unbefriebigtfein von bem bloß 3«teUeFtuellen, (Be«
lehrten, von bem beftänbigen Sorbern ber (DbjeFtivität, wobureb bas eigene 3<h,
„ber eine Ulittel« unb ^ebelpunFt, ben wir allein fxcher in ber (Bewalt haben", ver«
loren geht, ifr vermißt ein hingebenbes WirFen unb Schaffen fürs (Banse
— beileibe Fein Swang, fonbern freies Sugreifen, unb auch ber Staat nur eine Sa«
mitte mit entfpreebenber Ausweitung ber Sormen. Unb „ber (Blaube als legte innerfte
Sorm unferes geiftigen Beftges". — ifin Buch, bas man nicht flüchtig burchlieft,
fonbern in guter Stunbe $ur £anb nimmt, um $u mebitieren.
Heben bem Suchen um eine neue Weltanfchauung geht einher bie große Hegatiott,
ber Kampf gegen basfenige, was früher einmal als Weltanfchauung genügen mochte,
fegt aber in Fnochemer 3ubringlid)Feit unb oft genug heuchlerifcher (Bebärbe beläftigt,
wenn nicht gar ernfllich fchäbigt.
JDie voUftänbigfte, Flarfle, Flügfle unb babei liebenswürbigfle Abrechnung mit alten
Werten gibt uns (Buyau in feiner „ 3 rreligion ber SuFunft". — „Aller Wahrfchein«
lichFeit nach wirb ber Utenfch ein immer bewußter hanbelnbes, in immer gefteiger«
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tcm tttaße pbilofopbifcbes tiefen werben ... JDer Sortfcbritt ber 3&eeu wirb juni
allmählichen IDrtumph ber wijfenfchaftlicben 3 «^uftion über bie angeblich natür*
Hebe 3tttmtion, $um Crhimpb ber WabrfcheinlicbFeit über ben (Blauben führen."
JDer reltgiofe (Blaube neige baju „ein fltoralglaube unb lebten ifnbes eine fcblicbte
unb lebenbige Hoffnung auf ben ICriumph bes moralifcb (Buten 5 U werben". Unter
ben beiben lfrfcbeinungsformen ber Weit, ber materiellen unb ber fpirttuellen, berge
ftd) obne Sweifel ein unb biefelbe ifinheit. „£>ie Spnthefe ber beibengormen ift ber
moniftifebe Naturalismus." IDas ftnb bie HeitgebanFen bes vorliegenbett Buchet.
JDr. ifrnft ^onteffer ftreitet im tfnfcbluß an Vtiegfcbe, als beffett berebtefter 3»ters
pret unb Popularifator er be$eicbnet werben Bann, für eine Weltanfchauung in aus=
geprägtem (Begenfag gegen bie toten unb unwahren Sormen ber überlieferten Re*
ligion mit ihrem (Dffenbarungs« unb Autoritätsglauben: er will an ihrer Statt
eine Werte fcbaffenbe,ibealfcbaffenbe Philofophie fegen. £>as Chriftentum ift ihm ein
furchtbarer, lebensgefährlicher Angriff ber nieberen afiatifebett Plenfcbbeit gegen bie
vornehmere, feinere Ulenfcbheit Europas, bie ftcb sum erftenmal im (Briecbentum
offenbart hatte. „Was ift (Chriftentumd Was ift ^eibentuntd (Lhnftentum ift ber
Unglaube an bentltenfcben, an bie ifigenPraft be 8 Utenfcben. ^eibentum ift (Blaube
an ben Utenfcben, an bie SelbftgenügfamPeit bes Ulenfcben, an ben Abel alles Seins."
UTit Red)t ftebt er vor allem in jeglichem Rircbentum bas XTichtfeinfollenbe. ^orneffers
übergroße Wertfcbägung ber altflaffifcben Bilbuttg unb gar feine „fcbwärmerifdje
Verehrung" — wie er felbft fagt — bes UTonarcbentums bürfte wohl nicht bloß ich
nicht mttmacben Bonnen.
Pom ftreng naturwiffenfcbaftlicben Utonismus eines Erstes aus, will (DetFer $u
einer „wiffenfcbaftlicben Religion" gelangen. — Was er von ober« unb unterbewußs
tett feelifeben SunFtionen unb ber Pfpcboanalyfe, was er über bas falfcbe ttlitleib,
bie falfcbe Scham, ben AlPobol, bie Seelenwunben bes heutigen unb £iebes=
lebens gefühlöftarF äußert, nebft feinen Ponfequenten Sorberungen bis jur 3mcbt=
wähl unb $ur Perhütung ber Ronjeption, ift frei unb perfonltcb unb fpmpathifcb.
£in Ringen mit bunPlen Utäcbten, bie bas neu Auffteigenbe nicht Fommen laßen
wollen. Aber warum von folgern StanbpunFt aus von „Religion" rebend Warum
nicht lieber biefes Wort aus folgern Sufammenhange eliminierend — (Dber follte
auch auf (DetPers StanbpunFt bas legte Wort noch nicht gefprodjen feind 3<b meine
bies allerbings. Wie Fonnte ber Utoberne überhaupt forafcb ein legtes Wort reben,
5 umal von einem ein$igen, bei aller Weite boeb umfcbränFten (Bebiete aus!
JDr. <L Po gl, Unterneubrunn i. th*
„Weltanfdjauung". Heidjl S; Io., 2 ?erltn. 17, geb. 20. &u&olf dürfen, „t infüfyrung in eine
pi?ilofoyl;le beo (Beifteolebeno'Vgeb. 4.60 unb „£>er Sinn unb Wert be& Heben»“ geb.3.20,
beibe bei CuieUe $ tneyer in Ceip^tg. „(Sebanf en über (Sott, bie Welt unb bas 34 >" von Äubolf
gilbebranb. £ugen £>ieberid)0, 3 ena. 8 ,geb.io. „£>ie 3 rreligion ber 3 ufunft" von 3 *m.(Suyau,
jDeutfd? von W. Kette. 7.50 geb. 8.50. jDr. <rnft ^orneffer, „tliegfc&eiVorträge", «Wege 3um
£eben",„£)ie fünf tlge Religion" je3,geb.4.„SDie0eelenivunben be@ Hui türmen fd?en vom
StanbpunftmobernerpfydjologteunbtTerven Hygiene. (Bebauten 3U einer rviflenfd?aftlid?en
Religion" von jDr. Karl Detter, 3, geb. 4. jDie fünf legten im Verlag von $Dr. W. Klintljarbt in fieiyjig.
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Der Heilige Hagiodulos
2 lle der ^eilige ^agiobuloe 2 (bt im Hlofter bee feligett (Beraffmoe war, ftarb ploßs
lieb einer ber bortigen Brüber, unb ber 2(bt wußte nicbte banon. 2(18 nun ber bienfts
tuenbeBruber mit bem©cbaU bee^oljee alle Brüber $ufammenrief, um bemdoteit
bae (Beleit $u geben, ba Pam ber (Breie unb fab ben deidmant be 8 Brubere in ber
Rircbe liegen, JDa würbe er betrübt, weit er ibn nicht batte Püffen Ponnen, ebe er
aus bem deben fcbieb. Unb er trat an bae (Lager unb fpracb ju bem loten: ©teb
auf, Bruber, gib mir einen Uuji! unb ber ftanb auf unb Püßte ben 2(lten. JDa fpracb
ber (Breie: Unb nun fcblaf weiter, bie (Bottee ©obn Pomntt unb bicb aufwecPt!
JDerfelbe ^agiobuloe erging ftcb einft am Ufer bee billigen 3<?rban unb bacbte ftn«
nenb barüber nach, wae wobt aue ben jwolf Steinen geworben fei, bie einft 3ofua
für bie trüger ber Bunbeetabe bineingefenFt batte, Unb wie er noch fann, ba traten
bie XPaffer nad) beiben ©eiten aueeinanber unb er fcbaute bie swölf Steine, JDa
fiel er reuig nieber vor (Bott unb ging non bannen.
JDie beiben Pleinen degenbeit ffnb entnommen ben By$antinifcben degettben, bie
£ane dietjmann bei ifugen JDiebericbe in 3ena berauegegeben bat; fie Poften 5.00
Eine Hindu^Liebesgeschichte
JDer fttonbeepfeil. lfine ^inbusdiebeegefcbidjte nach bem SanfPritsflTanufPript non
g.tP.Bain. Per lag: Pita in Berlin. 500 numerierte ifremptare je 30 . 00 . JDiefe
■5inbusdiebeegefd)id)te Pann ben Utärcben aue daufenb unb einer Placbt unbebenPs
Iid) $ur ©eite gefteUt werben unb übertrifft ffe noch an 2(nmut unb Seinbeit ber j£r=
ffnbung / 3n ber 2 (ueftattung bee Bucbee ift bae befte angeftrebt / JDie fotgenbe Sabel
ift einee ber nieten Hülfet, bie bie Prinjefftn ibrem greier aufgibt.
„Herrin, ee war einmal ein Pbniglicber Elefant, ber deiter einer ^erbe im tPalbe.
i£r ftürmte burcb ben TPatb wie 3nbrae JDonnerPeil, unb ber ©cbweiff ftrbmte non
feinen mädjtigen ©cblüfen, wenn erBüume unb Büfcbe in feinem 2(nfturm aueriß.
Unb wenn er ftcb fo auegetobt batte, trottete er langfamüber bie tPalbwiefen, feine
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^erfce hinter ftd). Unb er Farn an einen 2lmeifenbügel, bohrte feine Stoßzäbne
hinein unb warf Me jfrbe auf. JDann ruhte er in einem Sumpf aue, fammeltetUaffer
in feinem Küffel unb befprengte feine SlmtPen. Seine Stoßzäbne in einen ifrbw*ll
gefenPt, lebnte er an einem ^erm bes tDalbes (ein mächtiger Baum), ftd) lattgfam
bin unb ber wiegenb, bie (Dbren unb ben Büffel nieberbängettb. Unb bas Elfenbein
feiner Säbne hob ftd) gegen feinen bunPelblauett Kärper ab, wie eine ^Doppelreihe
meiner Schwäne gegen eine (BewitterwolPe.
3 nbe9 waren bie 2lmeifen in großer XTot wegen ber Serftörung ihres ^ügele, bie
viele Caufenbe getötet butte. Unb fte fprachen untereinanber: „Was! follen wir $us
grttnbe geben burd) ben übermütigen Sport biefes Caugenichts von iflefamen^"
Unb fte befchloffen eine ^Deputation an ben Elefanten $u fehiefen unb lfntfchäbigung
$u forbern. Sieben ber weifefien unter ihnen würben ausgcwäblt. JDie (ßefanbten
$ogen ab unb Brocben in einer Keibe an bem Baum hinauf, an bem ber König ber
Elefanten lebnte, bie fte bie £äbe feines (Dbres erreichten. JDann überbrachten fte
ihre Botfchaft. 3Der £lefant jwinBerte nur mit ben klugen nach ben 2lmeifen bin unb
baebte „JDas ift ein ^auptfpaß" was Bonnen Mefe erbärmlichen Bleitten Slmeifen uns
if lefanten tun ^ Unb er nahm tUafjer in feinen Rüffel, feboß es mit einem Stoß auf
bie “Hmeifen unb vernichtete fte.
2lls bie ttmeifen aber ben tob ihrer (ßefanbten erfuhren, würben fte rafenb. Sie
warteten bie Hacht ab, bts bie Elefanten fd)liefen, bann Proeben fte in unzähligen
Ulyriabett aus ber jfrbe unb zernagten bie £aut ber Sehen ber Elefanten unb ihre
Sußfoblen. Unb am folgenbett Utorgen, als bie £lefanten ftd) in Bewegung fegten,
waren ihre Süße fo wunb, baß fte fte Paum brauchen Ponntett. Sie trompeteten vor
Schmerz unb TUut unb fcbleppten ftd) bureb ben tUalb, um bie Slmeifenbügel zu zer«
ftbren. 2lber bie 2lmeifen verBrocbett ftd) in bie ifrbe, unb je mehr bie £ lefanten umher«
liefen, jemebr febmerzten ihre Süße. Qlls au ihr tUüten nichts half, ließen fte ab unb
entfcbloffen ftcb. Sieben mit ben “Zlmeifen zu machen, um in SuPunft vor ihnen ft eher
Zu fein. Sie Ponitten aber Peine 2(meife ftnben,unb fo fehieften fte eine Ulaus unter bie
£rbe, um ben ‘Umeifen ihre Botfchaft vorzutragen. 5Die 2lmeifen aber antworteten:
tPir fd)Ueßen nur Stieben mit ben if lefanten, wenn fte uns ihren König ausliefern,
bamit wir ihn ftrafen für ben UTorb unferer (Befanbten." JDie Utaus Pam zurücf
unb brachte bie Antwort. Unb ba bie iflefanten ftd) nicht anbers helfen Ponnten,
unterwarfen fte ftd).
Unb ber Kbttig ber if lefanten ging ganz aUein in ben tPalb mit bängenben (Dbren unb
überlieferte ftd) ben Wmeifen. $Da fprachen bie ICmeifen zu ber Sb<*nti«Sd)lingpflanze
,Bittbe biefen Uliffetäter, ober wir zernagen beine tUurzeln unb zerftoren bich.‘ $D«
fchlang bie Schlingpflanze ihre 2lrnte um ben £ lefanten unb fchnürte ihn fo feft,baß er
ftd) nicht rühren Ponnte.JDann Prabbelten bie 2lmeifcn in UTyriarben über ihn bin unb
begruben ihn mit jfrbe, bis er wie ein Berg ausfab. Unb bie tUürmer verzehrten
fein Sleifd) unb es blieb nichts von ihm übrig als bie Knochen unb bie Säbne. So
waren nun bie Slmeifen ungeftbrt im tUalbe, unb bie jflefanteit wählten einen
anberen König."
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Zyü Ulenfpiegel
“Mn fang (DPtober erfcheint im BücberwurntsPerlage eine Ulappe mit 12 ■äoljfdmittm
tPaltberKlemmsnacb be Cofters Ulenfpiegel. Obwohl Klemms Schnitte ben Kennern
feit fahren bePamtt fmb, wirb man hoch überrafcht fein non ber ungewöhnlichen Kraft
unb Schönheit biefer ^oljfchnittsgolge. ifsiftuns barum einelf bre mit biefer Ulappebie
Keibe non UTeifterwerPcn ber (SrapbiP eröffnen 3« bürfen,bie wir im Haufe berSeit ber«
ausgeben werben. JDie ^olsfchnitte ftnb alle, obne jebes mechanifche Hilfsmittel, »om
Künftler mit ber ^anb auf altes Paiferliches 3 <*P<m abgejogen unb ftgniert worben.
JDer <Lert würbe non ifnfchebö en Soonen in Haarlem in einer alten flanbrifcben tppe
auf »an (Selbem Butten gebrucPt, bie ttlappe »on 2 l.KöUner in Heipjig gebunben.
ifs würben bergefteUt: 80 ifremplare in einer ^albpergamentsUlappe 3um Subs
fPriptionspreife »on 80 UtarP/»om i.JDesember an 100 UtarP / unb 10 numerierte
ifremplare in einer (SanjpergamentsftTappe 5um Subf Priptionspreis »on 150tttarP /
»om 1 jDejember an 200 UTarP /. JDie 10 numerierten ifremplare entbaltm bie fchön*
ften unb mit ber größten Sorgfalt bergefteUten JDrucfe. JDte gegenüberftebenbe
Hacbbtlbung bes Pleinften ^olgfcbnittes ber Utappe gibt nur eine ungenügenbe Pors
ftellung »omOrigtnal.if inenProfpePt Aber basTPerP fenben wir auf tPunfd) Pofienfrei.
iDiefes Heft enthalt folgenbe “Jlbbilbungen: Seite 1: Originalboljfcbnitt „Büchers
würmer", für ben Bücherwurm gefdmitten »on tPaltber Klemm. Seite 2: „JDie
dhiaPfalbcr" »on Pocci,aus ber »or$üglichen PoccisBiograpbie »on 2 UDreper,Pers
lag »on (Seorg UTüUer in ttIünchen,geb.5.Seite 6: BismarcE »ongran5 »onStucf,
aus BismarcE,Set$en wir JDeutfchlanb in ben Sattel.Kebm. 2 lusgewüblt »on lfugen
KalPfcbmibt.ifinbomsX)erlag,geb.2.75.Seite 13: Petrus,aus ^ans Sacbfens au8s
gewühlten tPerPen.3nfelsPerlag,2 Bünbe ioJDas KopfftücE auf Seite 19 seichnete
‘Jl.XTeumann für ben Bücherwurm.Seite 21: 5 Das Pbantaftefdßff »on Pocci,aus
Poccis Komöbien, 3 nfel=t)erlag, 2 Bünbe, geh. 10. Seite 24: g.Palloton: „Babenbe
grauen", Hol$f<bnitt aus: JDer nacEte fttenfch in ber Kunft aller Seiten »on JDr.tP.
Haufenftein.VTCit 150 2lbbilbungen,geb.3,Perlag Piper & (to.in tttün<hen.Seite 27:
%ltt BarocEsPignette aus (Thteri,JDer wöchentliche Beobachter »on polpParps$ell,
2,geb.3,t)erlag »on Piper & (Lo.in UTünchen.
2 Die Purse CbaraPteriftiP ifbuarb VII. ift bem foeben erfcbienenen febr intereffanten
2. Banbe »on Horbens Köpfen entnommen. Perlag »on ifrid) Keiß, Berlin. 6, geb. 8.
lfittbanbbecPen unb Sammelmappen für ben erften 3 «brgang bes Bücherwurms
in ■äalbpergament werben »om Perlag für 1.20 tftarP geliefert.
Pom (DPtober an erfcheint eine Liebhaberausgabe bes Büd)erwurms; fte wirb auf bes
fonberem Papier abge5ogen: bringt in jebem Heft ei ne eigene Kunftbeilage (Originals
bol$fdmitte, mehrfarbige Kunftblütter unb begleichen) unb Poftet im 3 <*bre 6 VHP.
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Original fro-m
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tTtaroFFo
Bon 3 o$ef 3 $*aels
tPilb,wüft unb feltfam ift biefe mobamebanifchetBelt; öic Straßen föft unpaffterbar,
id) mbcbte ftc mit einem KroFobilrücFen vergleichen,^ bolperig.unb wiederum mit
einem trog,in bem man herum watet; oft firauchele id) bei einer Krümmung bes
TBeges,bie nid)t ju überfeben war,über einen tHenfd)en,ber mit feinem Kbrpcr halb
im #aufe unb mit feinen Beinen auf ber Straße liegt.ifin niebrig gebautes Krämer?
baue fleht ba,in bem Srüchte »erFauft werben,unb ein trupp in gelb unb grün ge?
büflter Kinber fpielt bavor auf einem großen Raufen 2tbfaU,über ben eine Wenge 3 n?
fetten fummen.JDie braunen Kinber Frieden unb fpielen ba umher unb bemerFen
nid)ts »on bem (BeftanF unb bem wäfferigen Sd)lamm,ber aud) mir um bie Süße läuft,
unb bocb ift biefes Schaufpiel »on einem (Blanj unb garbenreichtum, ber meine an
bas (Braue gewbbnten Sinne außerorbentlid) anjiebt unb gefangen bält.i£in fchwar?
5er tBafTerverFäufer Fommt mit großen Schritten babergerannt; er ift gan$ nacFt, bie
Sonne bat ibn trocFen unb fchwarj gebrannt.)Das wollige £aar ift beinabe eins mit
feinem bicfen Kopf,worin ein paar fuitFelnbe 2(ugen tief »erborgen liegen unb wo?
raus eine fcbarfe,Frummenafe unb bicFe breite Hippen berrorfpringen.£>as Kinn »er?
läuft in einen Furjen,Fraufen Bart. £ in Fleiner, grauer Happen ift um feine Henben
gewitfelt unb baumelt jwifcben feinen Beinen; feine Würbe entlehnt er bem großen
braunen3iegettfell,bas um feine glänjenbe *3 aut gefcblungettift,unb beffenpfotennocb
eben 5U feben ftnb; ber Baud) bes gegerbten tieres ift mit trinFwajfer gefüUt,unb ber
£als bient alsKäbre, um baraus 5U trinFett.„ 3 d) würbe es nicht mogen",bachte id)
mir unb febe,wie ein alter Wann mit sittemben Beinen feinen Wunb voraus flrecEt unb
biefeHabfal empfängt; er iß blinb,ber 2 lrme,er bat feinenStab in ber einen £anb,unb
mit ber anberen Flammert er ftch an ben 2lrnt eines Fräftigen 3ungen,ber für ibn bettelt.
JDas ftnb jeboch alles Kleinigkeiten; wir geben jetjt ben WarFt »on Hanger 5U befuchen.
Unfere <Befellfchaft,fünf an ber 3abl,fe$t fid) auf Waultiere,außer Wabomeb natür?
lid),ber mit einem StocF bewaffnet als Borläufer, tPegbereiter,JDolmetfd)er,Sriebens?
ftifter feben 2lugenbli<f auftreten muß; benn ber tt>eg,ben wir jefct geben,ift mit aller?
iei Wirten »on Wenfchen,Kaufleuten unb Hieren überfüllt,unb um nach bem WarFt ju
Fommen,müffen wir uns burd) bie gan$e Straße biuburd)arbeiten,bis wir wieber an
ein Hör Fommen wie an ber Seefei te.2l ber bas (Bebränge unb bie 2lnfammlung »on
3 iegen,(Bepärfträgem,jffcltreibern,Srauen mit Korben »oll Srüchten! i£s wühlt alles
burcheinanber,unb man fenbet uns bei allem Stampfenunb Stoßen bann unb wann
einen Slud) nad). 211s wir an einer Wofchee vorüber Famen, »or beren Eingang ein
weißes Hud) hing, unb anbielten,um es uns näher onjufeben, trieb Wabomeb uns
an nicht $u verweilen; es burfte nicht fein, wir mußten weiter geben. Wir brängtett
uns an vielen Krambuben »orbei bureb ein bunFles Hor,unb nun Fommen wir auf
einen burd) bie afriFattifche Sonne grell beleud)teten,unabfebbarett Kaum.
JDer eben »erftorbene bollänbifdje Waler 38raels bat eine febrintereffante, anfehau?
liehe unb liebenswürbige Keifeerjäbluitg gefchrieben,bie unter bem Hitel„ Spanien"
bei Bruno Hafftrer in Berlin erfchienen ift; Preis geb. 9 WF.JDiefent Bud) ift bas
»orftebenbe BrucbftücE entnommen.
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BÜCHERBESPRECHUNGEN
Paulfcn, päöagogiF. Co tt a, ©tuttgart. 6.50, Qtb. 7.50.
JDie »orltegenbe 0 cbrift ift nach bem tobe bes Verfaffers »on JDr. B.abig, pri»at=
bojent an ber Unwerfftät Breslau, berausgegeben worben. 0 ie ftammt, wie es im
Vorwort beißt/ 311m großen teil unmittelbar, $um größeren freilich nur mittelbar
aus ber geber bes Berliner (Belehrten. JDem Herausgeber ift es aber gelungen, ein
Wert aus einem (Buß 3U liefern, ba er ficb pietätvoll an bas non Paulfen Hilters
laffene hielt, in (Beiß unb JDarftettungsform bes Verewigten einbringenb,
mit ber Herbartifcben päbagogiF berührt ftcb Paulfen in ber Aufßetlung bes ifrs
$iehungs$ieles: bie innere tVillensbilbung, tharafter, (Bewiffensbilbung foll ers
ftrebt werben. „ 3 hr Siel ift, febreibt Paulfen 0 . 61, bie innere greiheit, ein fefter,
ficb felbß gebietenber, feiner VerantwortlicbFeit bewußter, »on einem empftnblicben
(Bewiffen Fontrollierter tViUe. JDer tVeg $u biefem Siel iß bie allmähliche gübrung
»ott ber (Bebunbenheit bureb eine äußere Autorität $u ber (Bebunbenbeit bureb bas
innere (Befeg." paulfen ßimntt Hoofevelt bet: „tbaraFter iß für bie Haffe wie für
bas 3 nbi»ibuum weit wichtiger als 3 ^telleFt. tVir brauchen 3 ntelleFt, unb nidjts
fpriebt bagegen, baß 3 ntelleFt unb tbaraFter »erbunben fein Fonnen; müßten wir
aber swifeben beiben wählen, fo wählen wir, ohne einen AugenblicE $u fcbwanFen,
ben tbaraFter." tDenn aber Paulfen 0.59 febreibt: „JDie beutfebe päbagogiF unb
fo bie beutfebe Ziehung, wenigftens bie öffentliche, haben bisher ber tViUensbils
bung im allgemeinen weniger bie AufnterFfamFeit 5ugewenbef, als ber Verftanbss
bilbung", fo trifft bies binftcbtlicb ber großen päbagogifcben Hicbtmtg, bie Herbart
gefolgt iß unb noch folgt, nicht $u. JDiefe hat »on Anfang an für nichts anberes ge*
Fämpft als für bie JDurcbfegung bes ifrjiehungsjtels: tharaFterbilbung. Unb fte
hat mehr getan. 0 ie hat in ben Alumnaten, bie auf ihren Boben ftcb ßellten, bie
JDurcbfübrung erftrebt bis auf bie neueften tanberjiehungsheime »on JDr. £ieg;
ße hat theoretifcb mittel unb XVege aufge5eigt in einer unabfehbaren Literatur, wie
man bas Siel erreichen Fann. JDaß bie öffentliche 0 chuler$iehung hinter ihren gor«
berungen $urü<fgeblieben iß, iß nicht ihre 0d)ulb.
3 n ben Ausführungen, bie Paulfen in feinem tVerFe gibt, tritt uns eine reiche ifr*
fabruitg, burch befonnene Überlegung geläutert unb in »erftänblicber 0pracbe »ors
getragen, entgegen, fo baß bas Buch für weitere Hreife eine fruchtbare HeFtüre
bilben Fann. JDem gacbmann, ber Paulfens Anftcbten aus feinen früheren Arbeiten
Fennt, iß es eine wiUFommene Snfammenfaffung. Prof.tVilhelm Hein
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25 ernl?arö 3 ^ r * n 0 e ^ 5 tttuenbriefe aller Seiten. Äarl 2 \rabbe, Stuttgart.
ö.ocvßeb. 7.00.
Hebbel bat irgenbwo bas getftreicbe Wort geprägt, baß Briefe Schattenriße ber
Seele ftitb. Hun bangt bie Schürfe einer Silhouette vom beftrahlenben Hidtte ab,
unb es ift bas Hiebt ber Hiebe, bas biefen grauenbriefen, bie ein 3 ab*taufenb um«
faßen, geleuchtet bat. JDie Hiebe jum Heben, bie Hiebe sur Wahrheit, bie Hiebe $u
einem tTlamte unb bie Hiebe 51t (Bott, ifs ift aber auch ber Schmers, ber nagenbe
Kummer, ber fo manchen biefer feffelnbett Briefe gefebriebett bat. Heben leibenfcbaft«
lieber (Blut tünbelnbe (Befallfucbt, neben tnbrunftiger Anbetung bemigfüße galfcbs
beit; baneben ftebt ber (Bram unb verhüllt fein graues £aupt. ttlit einem frommen
Brief ber ©dnvefter Karls bes (Broßen an ihren Hehrer beginnt bie lange Keibe
unb fie enbet mit beit flüchtigen Seilen einer mobernen jDicbtersgattin. Hörnten unb
galante Treiber, Bürgersfrauen unb Königinnen haben ihre febonften Briefe her*
gegeben, unb fo entflanb eine Anthologie non überrafebettber DtelfeitigFeit, bie unter«
baltenb ift unb tiefgrünbig jugleicb — eine Kultur gefebiebte bes weiblichen £er$ens.
(DsFar Wiener, Prag
2 tntife9 Jlcbert in Briefen» J 0 ine Sammlung aus bet romifeben 3 viefn
literatur» ^erausgegeben 2llepan£>er non (Bleichens&ußwurm. “JuU
25 ar 6 , Berlin. 5.
(BleicbensKußwurm ift bereits bafür begannt, baß er ein ftarfes Calent beftgt, bie
antiFe, befonbers bie romifebe Hiteratur, in vortrefflichen Überfettungen berart neu
Su beleben, baß wir oft glauben konnten, JDoFumente unferer Cage im Original
vor uns 5U haben. JDabei befleißigt er ftch burchaus ber (treue, nur ift biefe in erfter
Hinte nicht von trocFeit pbilologifcbett Prinjipien, foitbern von einem feinen Fünft«
lerifdtett Sprachgefühl beeinflußt. Aud) bemüht er ftch, nicht eine literarifche Papier«
fprache fchon aber oft unlebenbig 511 fegen, foitbern betrachtet burchaus bas ge«
fprochene, Fulturgelduterte 3 htom als feine tffaterie. Wenn bies nun manchmal $u
bisFutierbarett BebenFlicbFetten bei KunftwerFen in großer, gebunbener gorm führen
Fonnte, fo ift es boeb fteber vorteilhaft unb richtig bei einer üerbeutfehung von Brie«
fen, bie nicht als literarifche JDoFumente gebacht ftnb, foitbern als impulftve, leben«
bige AugenblicEsergüffe auftreten. (Bleichen«Kußwurm ift ber geborene Hiebt« (Be«
lehrte in gutem ©inn folcben Aufgaben gegenüber. Kontpenbiofe BoUftünbigFeit ift
ihm verhaßt; er bemüht ftch, immer etwas ju geben, was intereffant, gewanbt, ge«
nießbar unb abgerunbet ift, unb fo liegt feine größte StürFe in ber gefchmacFvoUen
JDispofttion, beren Aufbau immer arcbtteFtonifcb reisvoll ift. ©0 gibt er uns hier
nicht bie Briefe ber fiatetner möglich ft chronologifch unb vollftünbig, fonbern ihr
„Heben in Briefen", um biefes in allen Pbafen fo$ialer Art unb gleichseitig in seit«
lieber ifntwicFlung su bemonftrieren. i£r lüßt $uerft ben „Staatsmann" (Cicero su
Worte Fommen, lüßt swolf Briefe bes „jDicbters" £ov(t$ folgen, unb fchließt baran
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13 Schreiben Setteca’s (aus ben HuciliussBriefen). 3n weiterer Steigerung fpres
eben bann 15 Briefe bes „Weltmanns" piintus 31t uns, bann erhalt Julian „ber
Raifer" in 16 Briefen bas Wort, unb ben Befchlu0 macht Hieronymus „ber Hei 5
lige". i£s ftecFt Syftem in biefer “Zlufftellung, unb 5war ein einbringlicbes unb Flus
ges. ftTan ftebt beutlich fi'ch ben Bogen Flafftfdjen Wertes $u pitnius Har unb ge«
fonbert heben unb bann langfam in immer 3 erflieg enberem Stil $ur3eit ber 2luf«
lofung hinabgehen. j£s verbreitert ftcb ber (BeftchtsFreis, aber bie gorm serfüllt, unb
eine ausgeprägte ifinfeittgFeit tritt aus fchoner 2lbgeFlürtbeit bereits an bas uns
ruhige UTeer einer uferloferen Welt voll iveiterer Horisonte. JDa bie Briefe augers
bent nach bem Wechfel ihrer Empfänger Flug abwügenb vielfeitig abgetönt finb, fo
gewinnen wir aus biefen Schreiben tvirFlich eine 2lrt gefchloffenen Rreifes ber (Bes
famtheit bes antiFen Gebens. 3u biefer gorm unb Sprache tritt.es uns fo verblüfs
fenb warm unb mobent entgegen, bag ich mich nicht fcheue, bie Cat einer folgen ges
luttgenen Wieberbelebung in ihrer 2lrt fdjopferifch 3U nennen.
JDr. Cbaffilo von S<beffer, Berlin
ÜDeutfd^e ©agen, gefammelt t?on 6en 23 rüi>ern (Brimm» (Beorg tttüUer,
tttünd^en. 2 25 anbt. 8, in ^alblefcer 1 1.
211s (BegenftücE 3U ben im legten 3ahre erfchienenen Ulürchen ftttb nun bie JDeuts
fchen Sagen ber Brüber (Brimm gefolgt, in gleichem jDrucE unb gleicher 2lusftattung,
bie in ber Heberausgabe befonbers reisvoU ift. Uber bie Sagen felbft ift ja Faum mehr
etwas 5U fagen; trog ber unseligen anberen, bie nad)folgten, ift btefe erfte Samms
lung, wenn auch nicht in ber 2lnorbtxung, fo hoch inhaltlich aud) heute noch bie hefte
unb hat bie fchonften Schüge vorweggenommen. 2lber leiber ft'nb fte, gegenüber bem
jfrfolg berttlürcgen, immer noch $u wenig allgemein beFannt unb gefchügt. — JDer
vorliegenben Ausgabe hat ber Herausgeber H* gloerFe ein XTachwort beigefügt, bas
aber mehr über ifinselbeiten als über bas (Banse 5U orientieren vermag. (D. Sang
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Karl ^einrid) Kitter t>on Hang, (ßefd?id?te £>es ^ürflentums Stnsbad?*
Sapreutl). Sanb i, 1486— 15 5 7 . 5 r »©eybolb, 2 lnsbad?, 3.75.
2 tl 6 “Archivar 6 er piaffenbnrg bat Hang (Gelegenheit gehabt, aus 6 em Material 6 es
(Gefamtarchivs 6 er ^obenjoUernfchcn 0 tammlanbe 6 ie ^iftorie un 6 Rulturgefchichte
6 er frünPifchen gürftentümer in einem fchriftlichen JDoPument aufjubauen. Un 6 6 «
ein Wann von (Geift un 6 weitem BlicP 6 iefe Arbeit getan bat, ift fte nid)t nur eine
(Gefchichte bes Fleinen Cerritoriums un 6 6 er wechfelvollen 0 <bicE fale feiner gürften
geworben, fonbem man 6 arf fte wobl einen wertvollen Beitrag $ur Rulturgefcbidjte
6 e 8 i6.3«brbun6ert0 nennen, wichtig un 6 anfchaulich befonbers in 6 er leben 6 igen
*Art, mit 6 er 6 ie Einführung bes Hutbertums gef<bil 6 en ift.
JDiefe in gewiffem 0 inn Pünftlerifche Rraft 6 er JDarfteUung ift es, 6 ie auch 6 iefe,
feine umfangreich fte un 6 als (Gefchichtsquelle muftergültige un 6 unerfetjUche Arbeit
au63eichnet un 6 ihr 6 en Rei$ bes Unmittelbaren gibt. ©opbie öoecbfletter
ttXKulemann, Erinnerungen. Carl Curttus, Berlin. 2.50.
Es ift merFwürbig, wie wenig wir über 6ie (Gefchichte 6ee Reichstages wübrenb 6er
bei6en erften 3 abr$ebnte unterrichtet fin6. JDie (Geftalt BismarcEs erbrücEt in unferer
DorfteUung alles an6ere, was wübrenö feiner 2lmts$eit neben ihm ober gegen ihn
gearbeitet bat. Raum 6a£ ftch Männer wie Winötborft, Richter, Bennigfen, HasFer
eine mehr legettbarifche als beutliche Erinnerung haben ftebern Fonnen. @0 wirb für
viele eine Uberrafcbung fein, bafj 6er beFannte fo$ialpolitif<be ©chriftfteller, 6er ehe*
malige Hanbgerichtsrat Rulemamt wäbrenb 6er Beratung 6ee 0 o$ialiftengefeges
eine nicht unwichtige Rolle gefpielt bat. 0 eine Erinnerungen, 6ie er ohne Prätention
vor$utragen wei 0 , geben einen febr guten unb beutlichen Begriff von 6em bamaligen
parlamentarifchen Heben unb namentlich von 6er bamaligen nationalliberalen
Partei, bie neben Bennigfen noch HasFer unb Miquel ju ihren gübrem $äblte. Bei
6 er notorifchen SDürftigFeit 6er (UueUcn über biefe Seit unferer jüngften (Gefd)ichte
ift uns bas Buch, bas ftch burch feinen billigen Preis empfiehlt, befonbers willPommen.
Rarl tUilbelm
©nante 2 trr^enius, 3 Das ©d)icFfal ber Planeten. 2 lPabemifd?e Perlagss
anjialt Ceipjig. 2.00
0 vante ‘Arrbenius, einer 6er erfolgreichen gorfdter unter ben heutigen gübrem
6er XTaturwiffenfchaft, bebanbelt in einer 50 0eiten faffenben 0chrift biefes für ben
Menfchen bebeutfamfte Rapitel 6er Rosmologte, JDie überaus Fon$entrierte Slbbanbs
lung fchäpft Catfachen unb Beweife aus ben legten unb ficberftett Ergebnifjen ber
gorfchung. Es gibt Faum ein (Gebiet ber organifchen unb anorganifchen XTatur=
wiffenfehaften, aus bem nicht wenigftens eine Catfache als wichtiges (Glieb für bie
lücFenlofe unb folgerichtige JDarftellung berangejogen wirb. JDies ift bei aller 0 ub=
tilität ber ‘Argumentierung großartig unb aus einem (Guffe. — T>on ben Hefern wer=
ben allerbings nur biefenigen $u einem rechten (Genuffe Fommen, welche mit wirFs
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liebem i£mft unb ben unentbebrlid)üenB.enntnifTenausgerüüet,an biellePtüre beran=
geben. Wer nur leichte Unterhaltung, etwa in überrafebenben ober intereffanten if nbs
ergebniffen fuebt, wirb nicht auf feine Koflen Fommen, er mügte benit nur bie lebten
brei Seiten lefen. jDr. Walter tttaag
©ajö, &.,2(u8 £>em üeben her Äafer, tüilfcr,£ v £eben unb Heimat bee
Urmenfd?en,iTUpcr,tP v 23 ett>ol?nte EDelten. Verlag C^omae, JLeip$tg.
i.oo, geKiöo
(ßegen einen Jahresbeitrag non nur 0 UT. bietet bie im UTai jgog begrünbete
„JDeutfcbe XTaturwiffenfcbaftlicbe (BefeUfcbaft" ihren Ulitgliebem jährlich 2h Hunts
mern ihrer Seitfcbrift „£>ie Hatur" fowie 5 orbentlicbe Bucbbetlagen. JDie vorliegens
ben Bünbcben $eicbnen ftcb bureb gefcbmacfvoUe tfusftattung (vornehmes Papier
unb Scbriftmaterial, reifer Bilöerfcbmucf) wie im guten Sinne volFstümlicbe Urt
ber JDarfteUung aus, bie meift einen glücPlicben UTittelweg 5wifd)en allju platter
(ßemeinverftünblicbfeit unb all$u trocF ener (Belabrtbeit imtehült. 2lls UniPum ift bas
Sajöfcbe WerFcben bervorjuheben: Kein biologifcb angelegt, febilbert es nicht nur
inrei3voller Sprache bie an ftcb febon hoebintereffanten £ebensüu0erungen ber Blatts
hinter unb einiger Pflafters unb UTarienFüfer, fonbem bringt augerbem ebenfo
überrafebenbe wie bebeutfame etpmologifcbe unb Pulturbiftorifcbe ifrFurfe, bie ihm,
wie ich aus eigener Erfahrung beftimmt verficbern Fann, einen ftarFen 2lbfag fogar
in ftrengen SacbFreifen verfebafft haben! JDr. JD a e b n e
VDil^elm Äolfs, <Sefd>td?te öer tttalerei PTeapels. tTIit pielen 2 tbbiU
bungen» 10.2(. ©eemann, Jicipjig. geb. 30.
Bei ber ausgebebnten Fünfte unb Pulturwiffenfd>aftltcben OtigFeit über Jtalien
follte man glauben, baji bie (ßrunb$üge hi«* lange feflgelegt ft'ttb unb nur nod) bie
ifin$elforfcbung $u fpreeben hütte. (Dag es aber gro0e Streifen gab, bie fo unbes
Fannt waren, wie einft bie weiten SlecFe unferer HanbFarten, bas weih jeber, ber
5. B. einmal verflicht hat, ftcb im Süben Jtaliens Funftgefcbicbtlicb, hiftorifcb ober
FultureU $u orientieren, wie es auch bem Schreiber biefer Seilen erging, als er fein
Buch über bie „Kultur Neapels" verfaßte. £od) wiUFommen, erfehnt gerabeju,
würe bamals ein WerF gewefen, wie es uns nun enblid) in bem wunbervoUen Banbe
von W.Kolfs vorliegt. So unglaublich es Flingt, es ift wahr: wir hatten bisher
aud> niebt bas Flcinfte, wiffenfcbaftlicbe WerF über bie Utalerei tteapels. £>er T>ers
faffer ftanb alfo vor einer Ungeheuern, burd) nid)ts eingeleiteten Aufgabe, £üttc er
aber blog ein obes Selb ju bebauen gehabt, fo würe es nod) verhültnismügig leid)t
gewefen, gegenüber ben wirFlicben Derhültniffctt. Uber es galt hier juerft einen
ganjen Wuft von Derfcbüttungen, Sülfcbungen, faft faFrofanFten Jrrtümern $u bes
feitigen, um bann enblid) mit freiem S^rfcberäuge an (DbjePte heranjutreten, bie
felber wieber verftreut, verwahrloft, verloren waren. Wahrlid), eine Kiefenarbeit!
^Deshalb bcmerFt Kolfs all bem FritiPlofen (Befcbreibfel gegenüber, bag ber Wert
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feiner Arbeit faft in bem liege, was eben nicht in feinem Buche ftebt unb ftcb bamit
als baltlofe Sabel, ja nie arger Betrug Fennjeidmet» SDies fcbier unüberwittblicbe
■öinbemie beftanb nümlid) in bem umfangreichen tPerfe eines gewiffen Bernarbo
be SDominici, ber im Beginn bes 18.3abrbunberts ben jfbrgeis batte, ber Bafari
neapels $u werben, ber bies jebocb in fFrupellofefter VBeife mit ben grobften Sül*
fdjungen unb ©cbwinbeleien unternahm. JDiefe waren aber mit fo appobiFtifcber
Sicherheit unb (Bewanbtbeit in ©jette gefegt, ba0 wobl juweilen Sweifel an ber
jfcbtbeit ber JDominici’fcben Eingaben auftaudjten, ba@ aber bod) fein Lügengewebe
fo uneinrei^bar war, bafi man meift unwiffenb, oft refigniert feine Eingaben burcb
bie 3abrbunberte weiterfcbleppte. natürlich ift baburch faft alles vertufcbt unb »er*
wifcbt worben, was noch wirklich als Inhalt bütte bienen Fbnnen. Uolfs ift ber
erfte, ber es unternimmt, einmal hier bie (Befcbicbte ber ttTalerei XTeapels fo 5U
fcbreibett, als bütte be JDominict nie eriftiert, unb fo haben wir enblich ein verlüfäs
liebes, Fritifcbes tBerF über biefe VHaterie, bas brüte für jeben bas unumgängliche
standard-work bilben mu0, ber ftd) ber fübitalienifdjen tHalerei irgenbwie nübert,
IDr.Ibaffilo von ©cbeffer, Berlin
tTIay f^albe, IDie Cat bes SDietrid) 0tobaus» Vornan, 2Übert Langen»
C? 5 eJ>» 6.00, geb» 7.50/in Leber 10.00.
2tn ber tPiege bes jüngften ©projllings ^albefdjer tttufe mögen — gewijl obne baj5
es ber ^Dichter abnte — ttTaupaffant, $DoftojewsFi unb tE.Z.U.£offtncinn (Sevatter
geftanben fein» ttTtt »Notre coeur« bat ber neueUoman bett©toff gemeinfam: bas
Berbüngnis feines gelben, ber um Feinen Preis von ber geliebten Srau losFommt.
XTur weifl BTariolle einen anberen 2Cusweg aus bem Labyrinth als ben Cob ber (Bes
liebten,5u bem ©tobüus als letzter Zuflucht greift.-JDie if ntwicFlung eines an ftd) hoch*
ftebenben frt enfdtett jum frtorber jeigt unferBucb wie ber erfteCeil bes„KasFolniFow ",
in ebenfo minutiös feilenber,tieffchürfenber pfycbologifcber Uleinarbeit, überjeugenb
unb yaif enb, boeb unter Subilfcnabme übernatürlicher (Gewalten — ^offmannfehe
if lemente! Bebeutet bas aber einen (Betvinn für bie cinbrucFsvolle, groflangelegte unb
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PR1NCETON UNIVERSQJL
im Aufbau bewunbernewerte JDichtungf Würben mir vom (Bang ber ifreignifle
nicht ungleich mebr noch mitgeriffen, müßten wir nicht ben Ahnherrn bee ^oufee
Stobüus als bie eigentlich treibenbeUraft anfeben,wührenb bie ^auptperfonen willens
lofen SpielbüUen in feiner <£anb gleiten, armfeligen Opfern eines blinb walten*
ben gluchef Unb barum ift es fdjabe, benn fte fte<fen—ebenfo wie aUe giguren bie
auf bie epifobifd)fte herab—voll Heben unb Eigenart. Bor allem Uarola, bie liebene*
würbig*leid)tfmnige, faejinierenbsgrasiofe Uokotte*balb*wibcr*WiHen wirb une in
ihrer gutmütigen Creuberjigkeit lieb. Wir begreifen aber, baß ber unFrüftige unb
alternbePatri$ierfohn in ihr feinen JDürnon ftebt, ba fte ihm ale Symbol bee Weibe,
ber 3 « 0 enb, bee Hebens erfcheint unb er fte nicht feftjnhalten vermag. — Keiche
Wenfdjenkenntnie, tiefe ifinftcht in bae Wefen ber JDinge fpricht aue jeber Seite. JDer
^Dramatiker paßt ftch ber sfrjühlungeform vollkommen an, verfügt mühelos über
alle Wittel ber CechniP. ifine behagliche Breite fpiegelt ben Charakter ber fechjiger
3abre, 5 u beren Beginn ber Koman fpielt, wirb aber von jünbenb*lebenbigen 21P*
jenten unterbrochen, fobalb ber 2 lugenblick banach verlangt. — ifinjelne plaftifche
Bilber unb feffelnbe Situationen wirb man nie wieber aue bem (Bebüchtnie verlieren.
JDr.&icharb Serau
0e^r geehrter ^>err Jianöeberger!
2 lle im vorigen 3 <*hre 3 h* Koman mit bem langen Citel erfchien, ba fragte man:
Wer iftber 2 lutor biefee Buches, wer ber junge Uünftler, bejfen erfter Wurf gleich
fo bebeutenb iftf Hun 3h* jweites Buch vorliegt, kennt man Sie unb 3h*e Uunft,
unb mit 3 hrem Hamen verbinbet man fdjon einen Begriff: man benkt an Berlin W.,
an Hebemümter aue bem Ciergartenviertel, an Wonoclee unb anbere Charakter*
eigenfehaften. Hun 3h* jweitee Werk vorliegt, fühlt man jenes £er$Plopfen leifer
Beforgnie, bae man immer bann fpürt, wenn man bem jweiten Werke eines Autors,
ber erfolgreich auftrat, gegenüberfteht« 2 (ber biefee ^crjFlopfen fchwinbet halb bei
ber Cektüre 3 hrer „Woral" ((Beorg WüUer, Wünchen, 3.50). Wit feinem erften
Werke künbigt ber Schriftfteller ftch an, mit feinem sweiten muß er ftch beweifen.
Sie hoben ftch bewiefen. 2luch 3h* neues Buch ift gut. 3h*e Wenfcben leben, in
ihnen pulft bae heiße Blut, bae verrüt, baß ihr Berfaffer ein (Beftalter ift. Kene
Pr^voft fd)rieb vor mehreren 3<*hren ein Buch mit bem Citel »Demi-vierge«. Unb
biefer Harne, ben ber gran$ofe einer gewiffett Ulaffe von Wübdjen ber „guten (Be*
feUf<haft"gegeben,hattypifcheBebeutungerlangt.Sie,fehrgeehrter^errCanbeberger,
3 eigen ben gortfehritt ber Uultur. 3 hre demi-vierges hoben bie »vierge« fchon ab*
geftreift. 3<h mbchte 3h* Buch neben bae Prevofte ftellen; benn auch 3h* Werk ift
mehr ale ein Unterhaltungeroman, er ift ein UulturboFument. “Huch bie Hebenper*
fonen 3hree Uomanee ftnb aue Uemhol$ gefchnitjt. Hur grau Betty griebheim ift
wohl etwas $u fchwar$ gefehen ♦. J ober nein ♦ ♦ nicht $u fchwars gefehen, aber
nur von ihrer fcblechten Seite ge$eigt. Wenfchen von ber 2lrt ber Uommerjienrütin,
bie innerlich verlogen, nur ein Heben für bie Außenwelt führen, ftnb meiftene von
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Uatur aus ganj gutmütig; fte ftnb meiftens nur bumm, eitel unb gerif[en,aber nicht
non fo ausgefucht »erfcbmigtstücPifeher (Bemütsrobeit wie 3bre tttama griebbeim.
Set, wie bem fei: 3 br Sturm unb JDrang gibt manchmal $u viel, trügt manchmal
ju flarP auf; aber beffer ju viel Kraft, benn $u wenig. Beffer 5U Präftige garbett,
benn ein blaffer, fleifchlofcr ‘äfthetijismue.
3 <h h«be mich mit 3 bi*nt Buche gefreut unb banPe 3 bnen bafür! 3 b* fel>r ergebener
Breslau, ben 15.9.1911 RicharbRieß
3uliu8 £tteiers(f5raefe, X^lad) Norton. £ine l£ pifoöe. Piper & <Co v
ittünd^en. tTeuauflage i>er 1893 erfcfyienenen erßen Ausgabe. 4, geb. 6.
Wer in einem Roman wie im Heben große grageftellungen erwartet, bie mitunter
gar Feiner Hofung beburfen unb fo einen infiinFtiven Schauer heruorrufen, ift non
ber 6cheinweit biefes WerPes enttäufcht. £r wirb bemerken, baß bie giguren wie
bei einem Schach immer benfelben Wert behalten, mbgen fte flehen, wo fte wollen,
unb baß es nicht einmal Slbwechfelung gibt, wie bureb bas 2 ltout ber Karten. Wer
hingegen im Roman lebiglich HeFtüre fleht mit Perfonen, bie fleh felbft fo ähnlich
bleiben, baß man fte nie verwechfelt, wer nur $ur Serflreuung $u ihm greift, ber
wirb fleh an biefen attfchaulich unb bübfcfl Folorierten Bilberbogen, an biefer Fnaben*
haft frifchen unb etwas ftimmbruchigen Sprache, an ben Rontraften leicht ergogen.
gür ein WerF ben paffenben HeferFreis 5U ftttben, ift nämlich ber bPonomifche Bors
teil ber RritiP. Philipp Keller
Cotentanj t>on ©op^us ITlic^aelis. J0rid) ^erlin^.oo.
JDer Berfaffer ber „Revolutionsbochseit" fteUt hier in fechs grauftgsphantaflißhen
Bilbern ben Hob als geheimnisvoll wirFenbe Perfon bar. 2 lber nicht in biefem Bor-
wanb, ber an lfbgar 2lUen Pol ftreift, ohne im jfntf emteften beffen jwingenbe (Be?
walt $u erreichen, liegt ber Wert biefer in ftch abgefchloffenen SFi$3en, fonbem in
ber flarP anfchaulichenSchilberung bes jeweiligen fttilieu unb bes HbaraPters jener
(Dpfer, bie ftch ber Hob erwählt. JDer Papft, ber Kaifer, ber König, ber Ritter, ber
Bauer, ber Reger, bas ift bie Stufenfolge, tn ber bas WirPen bes Senfenmannes
gefchilbert wirb, unb ba mochte ich entfehieben ber jweiten ifrjählung ben Borjug
vor ben übrigen geben. Wie hier Karl V. in ber Schlacht unb fpäter alsSeuge fei*
nes eigenen Heichenbegängniffes im Klofter von St. 3 ufl gefchilbert wirb, ift von
pacPenber RealiftiP, währenb bas Biftonäre, wie es $. B. bie Papflf Fijje enthält,
bebeutenb jurücPtritt. tTtichaelis ift ein Schiiberer erflen Ranges, wenn es ftch um
bie Rütfverfegung in ein vergangenes SeitFolorit, unb im befonberen um bas ber
Renaiffance, banbeit, wie er es ja auch in ber prächtigen Novelle (Biovantta, bie im
alten (Biminiano fpielt, bewiefen hat. ttlit biefem Buch halte ich bas vorliegenbe
$war nicht für gleichwertig, bennoch ragen feine bichterifchen (Qualitäten weit über
bie JDurchfchnittsbegabung hinaus. JDr. Hhaffilo von Sch eff er, Berlin
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Heue Bücher
Ideologie uni» Pfytlofopbie
£ucfen,Hubolf.B. 4 nnen wir no4> Cpriften fein i
Veit 4 <tomp.,€eip3i3'3.6o,3eb.4.50. »dürfen
fd?rieb bae beFannte tVerF „£>er tVaprtyeite:
geaalt 6er Religion un6 ift Irdger bee tlobel:
preifee."
(Brifar,£.S .J.Cutt>er.2.Panb: Stuf bet&bye bee
£ebene. 6 erber, 5 reiburg.(Beb.i 6 .
6 erber, 3 .<B. 3 been 3ur B.ulturp^Uofoppie.^er;
auegegeben von <D. Braun, 3nfelverlag.2,
in Ceber 4.
6 < 5 >ffbing, i). JDer menfd>lid>e (BebanFe, feine
Sonnen unb feine 2Cufgaben.<P.R.Reielanb,
JEeip3i3»7*
B.effeler,K.Kubolpp £ucfene tVerF. {Die Sd)af:
fun3 einer neuen ibealen tVeltanfdjauiuig.
(B.Kreuf4>mar,Pun3lau 2.80.
4 ei>mann,prof.JD.P.JDer Pubbtylemue/rvae er
tvar,tvae er getvorben. 3 .<£.P.mol;r,lEübing.
tninnid>0,!Cl;.iDie töeltanfcftauung bee B.atpo:
li3i0mu0.3.P-Bad;em / Kitn.i.8o.
JDer (Befans bee $eiligen.£ine ppilofoppifcfye
<pifobe be0 tTCafyäbtjaratatn.Mue bem San;
fFrit von jDeufjen. S. 21 . Protftyaue, £cip3ig.
<Beb.4.„£in Sud? inbifcfyer Cebeneweiefyeit
allen (Bebilbeten verfldnblid)."
ttaumann, Sr.(Seift unb <Blaube.6ilfe;Verlag,
Berlm.3, geb.4. „Plne Sammlung ber tpeo:
logif d?en u.religiifen 0d>riftentTaumanne ."
0 cbmitttyenner, 2 lb. Prunnenraft. Verlag für
VolFeFunft,St.(Beb.8. „(Befummelte prebig:
ten be0 verdorbenen JDUbtere unb preblgere
0 d>mitttyenner."
Sdjülerjafyre von JDr.2l.(Braf.6ilfe:Verlag,Ber:
lin.4,geb. 5. „ Einige JDutjenb bekannter mdn:
ner beantworten ble Srage: tVae bebeutet
bie l;umaniftifd)c Schule für bae tVerben
großer perfinlicbFeiten^"
0 d)riber,prof.€,v.JDie VoUenbung bee ariföen
mpfleriume in Papreutty. 3 « S. Ce^mann,
tnünd?en.5.
(ßcfd)id)tc UuUurgefdncfyte
25 ai?r,JDr.B,. 6 anbel unb VerFefyr ber beutf$en
6anfa in Slanbern tvdprenb bee i4.3at>r=
tyunberte.jDunder 4 6 umblot,€eip 3 lg. 5 .
£otve,6ubfon.JDer jlerbenbe tTapoteon.P.Keiß,
Perlin. 3, geb. 4. „ Heue, bieder unveriffent:
li^te jDoFumente über HranFtyeit unb lob
tlapoleone."
maior,£r.£.8afel(0t<ittenb.B.ultur.Banb28.)
mit vielen 3 (bbilbungen.ftlinFtyarb 4 Pier:
mann,€elp3ig.3,geb.4.
marcfe,Prid>.mdnner unb 3citen.2Pbe.<Puelle
4 meper,Ceip3ig.<Beb.i2.„2luffdt}e u. Reben
3ur neueren (Befc^idjte.“
mielFe,Ä. Vom tVerben bee beutfdjen jDorfee.
Reidj illuftriert.tV.tVeid?er,8erün.i. 50.
patria. 3 a^rbudj für i9i2.^ilfe:Verlag,Perlin.
(Beb. 4.
Scbulemann,(Büntl?er.JDie (Befeindete b. JDalai:
lamae.C.tVinter/^eibelberg^^o.
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PRINCETON UNIVERSUM
Zt)\ee,VO. tfie6erfdd?jtfd?ee £auerntum*£.<ßei=
bel,iyannoveY.(8eb.4.„'&\iltiixQcfd).25\lbev a ♦
6cm nie6erfdd)f*;8auernle&en in Vergangen;
Ijeit un6 (ßeaentrart,"
tX>adenfel 6 , Jlepublif 06 er Kaijertum^
K»(Curtiu 0 , 2 SerUit. i.
Biographien iHemoirett
3(u8ber<thronifberöer3oginPonjDinofpdteren
£er3ogin p. ICaUepranb u.0agan 1840—62.
■äereg.pon b.Sürftin Hab3iwiU.0d?wetfchte
$ 0ot;n,Berlin.8,geb. 10.
Hubolf pon Bennigfene Heben. i.Banb.Bud?h.
bea töaifenhaufea,£alle. i2.„P>ie Sluegabe
bringt fdmtlicbe Heben bee erften national:
liberalen Syrers."
Karl, 3 lnton. Sürft pon 6oheti3oUern. ^ereg.
pon K.£h. 3 ingeler.£>eutf<het>erlageanflalt,
Stuttgart. 8/in ^albleber 10. „ein ßebene;
bilb nad) ben Ijinterlaflenen papieren bea
fpanifdjen Tt;ronlanbibaten pon 1870."
Karl Sriebrid) pon Klübena 3 ugenberinne:
rungen.3nfelperlag.(Beb.3,in Heber 5.
Briefe Kaifer Thilhelma i.^ereg. pon £rid?
Branbenbg.3nfelperlag.3n€einen3,i.lEeb.5.
Bildende Uunft
jDonath, Slbolph« Pfpchotogie bea Kunftfam:
melna.tnit5oIertabbilbungon.H.€.0d?mibt
i[<lo.,Berlin.<Beb.6.„£iarftellungb.@ammel:
wefene unb b.intern.Kunftmarfta."
(Bregoropiue, 5 erb. JDie (BrabbenFmdler ber
pdpfle.5.3l.Brocfl>aua / €eip3ig.(0eb.4.„tIeue
Sluflage bea berühmten tBerfea mit 73 3 lb;
bilbungen."
^anbbuch für bie jDenf malpflege pon JDr. 3 .
Heimera mit 3ahlreichen 3 lbbilbungen. 2.
3luflage.e.(Beibel,6annoper.5.
mar Hiebermann pon (B.Pauli.Klafftfer ber
Kunft.Sb.i9.mit303 3 lbbilbungen.<Beb.io.
JDie fran 3 . maler bea Kaiferreicha, JDelacroir
unb (Bupa. mit über 100 Slbbtlbungen.
3 ntern.t>erlagaanftalt,Berlin. 1 o.
map,€.2lr<^iteft,2lr(^iteftur:0fi33enaue)Sng:
lanb.Abteilung 1.4o?Eafeln.Kanter§mol;r /
Berlin.8.
meper, prof. ^ana. ein Iotentan 3 . Boll $
ptcfarbt,Berlin.(Beb.io.„ 3 oHeprobuftionen
nach <l>rig.:Habierungen unb Bleiftift 3 eid):
nungen."
Hicci,(T.Baulunft unb beforatipe Sfulptur ber
Barocf3eit in 3 talien. mit 313 meifl gan3:
feitigen 3lbbilbung.3.6offmann,@t.(Beb.2 5.
Kölner Kirchen pon JDr.^.Heimere.mit etma
ioo3lbbilbung.3.p.8achem,Kiln.4,geb.5.
Hubenfo^n,prof.(D.^elleniftifd)e8 0ilbergerdt
in antifen<Sipaabgüflen.K.Curtiue,Berl.25.
@d?mibt,€.S.K.(Dberbaurat.£dnblid)e u. ftdb:
tifdje Kleinwohnungen.
— Kleinwohnungen für mittlere unb <Brof5=
ftdbte. Verlag: p. Keller, jDreaben. mit je
etwa 50 lafeln ln £ithogr.3n moppe je 30.
Romane Hoheiten
Bat3ac,^.be.S)ie breißig tollbreifiten (Befchich:
ten.3nfelperlag,£eip3ig. 2 Bdnbe 8,geb.io.
Bartfeh,Hub. 6. Paa beutfehe Ceib.ein £anb=
fchafteroman.£.0taacfmann,£.5,geb.6.5o.
jDelbrücf,3.lCotenPOll.£ine Hegenbe pon ben
bdnifchen 3nfeln.«6ana 0adhe:Perlag,mün:
£hen. 3 . 5 o.
pope,Karl.jDie Cobra.^apfe $ Schmibt,Berlin.
1.50. „0übafrifanifd;e £r3dhlungen bea
5 orf<hera prof.K.jDope."
jDrieemane, Heinrich. 3 ahrtaufenbwenbe. ein
biofophifd?er £r3iehungeroman. £.Pierfon,
iDreeben.3.5o,geb,4.50.«jDaetheltgefchehen
in ben ndchften 1000 3obren will iDriea:
mana Piflonartig 3eigen."
5 echner, 6 .pie 3 lngelbrüber.ein malerfommer
inmittenwalb.Sontaned((lo.,Berlin.4,geb.5.
(Seißler, m. Per £rll<$nig. Homan. £. Staad:
mann,£eip 3 ig. 5,geb.6.
<Brein3,Hub.3luf ber Sonnfeit’n.HuftigeCiroler
(Bef «hinten. £.0taadmann,£eip3lg.4,geb.5.
(Srupc; Horcher, eriea. 3 u Strasburg auf ber
@<han3. eifdfier Hopellen. 31 . 0 <hall, Berlin.
3,geb.4.
£übel, 5 . 3 rmelin unb bie Hiebe. <B. müller,
mün^en.4,geb.5,5o.
Kapherr p.(Bagern.Kolf ber Habe unb anbere
Hlergefchichten. mit 56 gan3feitigen Kunft:
b rüden unb Iertbilbern.2(.punrfer,Berlin.
5 . 5 c,geb. 7 .
Kraue, <£h*. Pie Hraum fahrt. Homan. 31.3lhn,
Bonn. 4 ,geb. 5 >
Kuprin, 3 l.pae KoraUenarmbanb unb anbere
£r3dhlungen. <B. müller, mündj.3, geb.4.50.
merefd>fowefi,jD. 3 lleranber I.Homan.piper 8 j
£o.,mün^en.6,geb.8.,,t>om Derfafjer bea
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PRINCETON UNIVERS 1 TY
Sionarbo 6a Vinci, einige unnerfürjte
2tuagabe."
tTicfe,€^.2tUerl;an6 0ommerg4fle un6 an&ere
(Befd>id?tbn.5r.tV.<BrunoTO,Seip3ig.4,geb.5.
poecf,TVilhelm.jDer 2lu0taufd7profeffor.Sr.tV.
<SruncTO,£eip 3 ig. 3 ,geb. 4 .
®.ueri, <0. fDer rt>6cpentlid;e Beobachter non
Polpfarp03ell.(0efchi<hten aue einer Keinen
Hebaftion.piper »Sj (to.,tnünchen.2,geb.3.
Habetaie,S<<0argantua un 6 pantagruel,über;
tragen non (0. Hegia. (25. titulier, tTtünd?en. 2
B4nbe 12 , in pappbanb 15 . (JCin 3 iff voll;
ftanbige Ausgabe 6 ee tlieiftertnerfa beo
fran 3 . 0 atiritcr&."
Hofen, E. }Der beutfd?e Sauobub in 2 lmertfa.
Erinnerungen un6 Einbrücfe. Hobert S. u£,
0tuttgart.5,geb.6.
Sal3er,tnarceU.jDa8 Iufiige 0 al 3 er But^.^eitere
Seftüre un 6 Vortrag 0 ftü<fe. 2 l. 3 .BenJamln,
^amburg.3,geb,4.
@trobl,R.6.?Die Pnidijerne £an6 un6 anbere
Phantaftifd)e tlonellen. (0.tnüUer, tnünchen.
4/0 efc *5-5°-
Suife non Toscana (frühere B.ronprin 3 efftn
non 0ad?fen.) iTiein fiebenstneg. Vita, Ber;
Iin.3,geb.4.5o.
Vefper, TV. tEriftan un6 3 foi 6 e. par3inal. Ein
Siebea; un6 ein 2lbenteuer;Homan. Sange;
wiefd;e;Branbt,Ebeni;aufen.i .80.
^Dramen
Ettlinger, R. JDie £ybra. Suftfpiel. ( 0 , tnüUer,
tltün<hen.2,geb.3.
Eulenberg,£.2lUe0 um (Belb.Etn 0tücf.E.Ho;
mo^lt,Seip3ig.2.5o,geb.3.5 o.
Sreffa, Sr. jDer fette Caefar. SragiPom6bie. E.
Heig,Berlin.2.50.
6ofmann8thal,6.n.3ebermann.Ein Spiel nom
0terben beo reichen tttanneo.tlach 6em eng;
lifd>en Sert bea fünf3ehnten 3d^rl^un6ert0.
0.Sifd>er,Berlin.2,gcb.3.
Sanbeberger,2t.jVer < 0 rofifürft. 0 attre au» 6em
Berliner tVeften. < 0 .titulier, tltund). 2, geb.3.
Sienharb,Sr.<VbpfJeua.iDramatifchejDi<htung.
(Breiner ff Pfeiffer,0tuttgart.2,geb.3.
(I5eograpl?ie Keifen
5 frtl>auer,(D*(£,£m Äitt fcurd? IHaroFfo. Helfe;
romam tTClt 16 2U?t>ll&ungeru 3 * ^afrfcel,
3 legenetmrg*<SeK 3 .
5 Dcutf(^; 0 u 6 it>eftafriFa.init 2 Karten unb über
200 2lbtnlfcungen.T>erlag folonlal,3eitfd)rlf;
ten, 25 erlin. 5 .
£tt>ere, 6 . 6 .; 3 nMen unb ld}.iT*it6o£U6t>elgaben
nadj 2lufnat?men &ee 10erfaflere.(ß*tnüUer,
münden. 5, geb.6.50. „@d?U6erung einer
fteife bea jDicfytere burcty 3tiMen."
@d?u?eben im 2luge bee Künftlere non <£.<#.
£aurln.tt?it vielen fd>tuar3en unb farbigen
2lbbilbungen.K.S.Koet;ler,€elp3i0*4*5 o *
<Tucfer,?Dr.2l.K*2lcbt3e^n 3a^re ln Uganba unb
<Dftafrifa*0.Branbner, jDree ben^anb 1.4.
TDirtt^JDr^JDie £ntfd?elbung über ttlaroffo.
2 l*$Dolge, 0 tuttgart.i.
ifffnpe £iter<*turgefd)id)te
Bahr, i). 2luftriaca. Eff ape. 0 . 5 ifd)er, Berlm.3,
in öalbperg.4.
Brahm.JDaa fieben Heinriche non Rleift.tleue
2lu8gabe.Sleifd?el 4 So.,Berlin.6,geb.7.5o.
öarben,ttt.R 4 pfe. 2.Bb.E.Heiß,Betlin.6,geb,8.
6 arnacf, 2 lb. 2 lua tViffenfchaft unb Sehen. JDer
Heben unb 2luffdt}e neue Solge.2Bbe.2i.
S6pelmann,(0iefjen.<0eb.i2.
■ 5 arnact,prof.(D. 2 luff( 5 ^e unb Vortr 4 ge. 3 .S.B.
tltohr,(Tübingen.
6 ouben,jDr. 6 . 3 ungbeutfd;er 0 turm u.jDrang,
5.2t.Brocf^au0, Seip 3 »g. 1 o, geb. 12.» Behan;
beit baa„3unge£>eutfchlanb " n.i 830—40."
Rrüger,-ä.2l. £>er Junge Haabe. 3 £enien;Verlag,
Seip3ig.3,geb.4.„3ugenbjapreun6Erftling0;
werfe nebft einer Bibliographie ber tVerfe
Haabe© unb ber Haabeliteratur."
Rürnberger,Serb. Siterarifche ■ä^enafachen.
Heflerionen unb Rrititen. (B. titulier, tttün;
<^en.6,geb.7.5o.
^ 1 * 1 * mobernerprinatbrutfe! Eine grifjere 2 ln 3 atjl nonprinat;
^U-l- üwmnun bruden bea 3 nfel;Verlagea, JDiebericha, titulier, ^unbert;
bruete, ?Done 8 ;preß ufrc., 3.1.gdn3licp nergriffen, meiftin tabellofen Exemplaren, ift prei0;
wert 3u nerfaufen. 3 titereffenten erhalten bireftea 2 lngebot. (Befl. tlachrid^t miglichfl
unter ttennung bea gefugten Bud?e0,erbeten unter 100 an bieErpebition biefeo Blatteo.
jDer<Befamtauflage biefee ^eftee liegen bei: Ein Profpeft berVerlagobud^hanblung (BuftanEngelin
Seip3ig überbaofehrbeai^tenowerte Bud;noncBcorg6ed?t: „$Derneue 3 ube" unbeinProfpeft ber
Veriagobuchhanblung (Brciner^pfeifer in Stuttgart über Oie betanntelTicnatefchrift,, jDcrilürmer".
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PRINCETON UNIVERSUM
3wei wertvolle neue Romane
<£>erbft 1911
Hub.^an823artfcb: JDaeöeutfcbeüeib
ifin £mtbfcbaft8rommt. Brofcb. 5.00, geb. 6.50, in weichem £eber geb. 8.00.
„(ßerabe biefer Kommt $eigt feie fonnige Uunft bee IDicbters auf ihrer b&bften
XTicbte erbiebtet, alles gebiebtet."
tltap (Seiner: JDcnfrrlfomg.Homan
Brofcbiert tTCP.5.00, gebunben tlTB.6.00
„ if in Wert non ftarfer beut feber 2 lrt,bae Heben er feböpf enb bis in bie £iefen,aber
rein unb Braftnoll in jebem (ÖebmtPen."
Verlag Ä. ©taa<#mann, £etp 3 tg
Soeben erscheint
HARDEN
KÖPFE
II
Zweiter Teil
INHALT: Der junge Wilhelm — Kaiserin Augusta — Nikolaus II.
Franz Joseph — King Edward — König Albert — König Ludwig
Leo XIII. — Lueger — Briand — Herbert Bismarck — Tolstoi und
Rockefeller — Hedwig Niemann — Rejane — Johannes der Täufer
520 Seiten
Broschiert M.6.00, Leinwand M.8.00, Halbfranz M.9.00, Leder M. 10.00
ERICH REISS-VERLAG-BERLIN W. 62
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D ieses Buch unternimmt es zum ersten Mal, die Fülle der Er¬
scheinungen, die das Judentum unserer Zeit bietet, in ihrer
Gesamtheit darzustellen; es hat in jeder Hinsicht keinen Vor¬
gänger und nichts in der ganzen entsprechenden Literatur, das
sich mit ihm vergleichen ließe. ♦
W as der Jude, der sich selbst und die bedeutenden Fragen
des Judentums verstehen muß, was der Christ, der eins der
wichtigsten Probleme, das ungelöst durch die Jahrhunderte geht,
kennen lernen soll, was schließlich jeder Kulturmensch, dem eine
Menschheitsfrage am Herzen liegt, bisher nur aus vielen kleinen,
oft unbedeutenden Einzelschritten sich zusammenlesen mußte,
das wird in diesem Buche in einem großen Zusammenhang dar¬
gestellt. Dieser Zusammenhang, in den die einzelnen Tatsachen
des großen Problems gebracht wurden, ist neu und eigenartig.
Und ihm ordnet sich die große Reihe höchst interessanter Apercus
ein, die eine weite Perspektive eröffnen. ♦
E s bedurfte einer intuitiven Erkenntnisform philosophischer
Geistesart für dieses Werk. ♦
D er Verfasser untersucht den Einfluß, den der Darwinismus
und die neue soziologische Wissenschaft, auf das Denken
des Juden haben. Es ergeben sich hieraus notwendige Fol¬
gerungen, vor denen er nicht zurückschreckt, doch weiß er, das
Alte mit dem Neuen durchaus zwanglos zu verbinden. ♦
D ie Darstellung der jüdischen Geschichte in dem Zeitabschnitt
von 1640 bis zur Gegenwart läßt alle bedeutenden Ereignisse
klar hervorireten, um die Forderung und die Leistung, die heute
getan werden muß, zu begründen. 4
lener Teil des Problems, der dem Suchenden und Wißbegierigen
J am verworrensten erscheinen muß, das Rassenproblem, die
anthropologische Frage, mit den Anhängseln: Inferiorität, Deka-
denze, wird im Kapitel vom „Stand der Judenheit“ einfach, leicht¬
verständlich behandelt, auf Grund der neuesten Erfahrungen und
Meinungen der Wissenschaft; gleichwohl werden diese nicht
kritiklos angenommen. ♦
I ndessen: Die Frage, die heute den größten Anteil findet, diese
modernste Frage, die auf dem Gegensatz zwischen der
jüdischen Tradition und der Einfügung der Juden in der europä¬
ischen Welt beruht, wird trotz der durchaus schwierigen Materie
mit klarer Offenheit beleuchtet, ohne jede „Tendenzen". ♦
D er Verfasser wendet sich dann den Persönlichkeiten zu, deren
Wirken bedeutend war und ist: Theodor Herzl, der Führer,
der Dichter; Max Nordau, der Kritiker; dann die ganze Reihe
der großen Bahnbrecher des neuen Werkes, wie Hess, Graetz,
Pinsker, und alle, die noch heute im öffentlichen jüdischen
Leben stehen: Professor Warburg, Pr. Oppenheimer usw. Der
„schöpferischen Kritik“ folgt die Literatur. Der Einfluß der Juden
auf die deutsche Literatur, die Leistung der Juden in der deutschen
Literatur wird ausführlich dargetan. Dieses Kapitel muß als die
Grundlegung einer noch nicht geschriebenen Literaturgeschichte
angesehen werden. Die Namen aller bedeutenden Dichter, Juden
und Christen, begegnen uns: Nietzsche, Hauptmann, Schnitzler,
Schalom Asch usw. ♦
Z um Schluß faßt der Autor die Lehren seines eigenen Buches
noch einmal zu einer bedeutenden Forderung zusammen. —
Es sei noch bemerkt, daß Darstellung, Sprache, Stil das Werk
zu einer angenehmen, äußerst anregenden Lektüre machen. ♦
bitte den umstehenden bestellschein zu benutzen.
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Leipzig 1911 Gustav Engel
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HECHT, DER NEUE JUDE
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Kiene 2lu$gabe 1911
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JDas Jahresabonnement 6es Bücherwurms beträgt 2 tHarF*
Äße 0 en&ungen ftnb an ben Herausgeber Walter Weidjarbt in ®achau 3u rieten* Verantwortlich für
ben 3 nh<*lt unb 3 nferate ift ber Verleger £rnfi 0 d?eiMng in tttunchen./(Se&ru<ft in ber HofsBudj: unb
©tein&rucferei non JDietfch $ Brucftter in Weimar*
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£>ie £et>ensgefchichte non Henry ttlorton
0 tanley* / Von ihm felbft cx$&.V)\U / j£in3ige
autorifterte beutf^e Ausgabe*/Überfe^t non
(ßuftan tHeyrinf unb Achim u*Kloefterlein*
3 wei f arFe Bänbe mit nier VoUbilbcrn unb
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JDtefe Autobiographie ©tanleys, bee großen
AfriFaforfchers, würbe non feiner Witwe
£aby JDoroty 0 tanley herausgegeben unb
hat in^nglanb unb AmeriFa bas größte Auf;
fehen erregt* £>ie £ebensgefchicpte biefes
bahnbrechettben Sorfdjers, ber ben nerloren
geglaubten Jüningftone gefunben unb bas
bunFelfte AfriFa mehrmals burchquert tjat,
ift eines ber fpannenbften WerFe, ba bas
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ften gewefen ift*
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frtftncben H. 114, KinhcrmarFt 10.
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an bie beutfehe Uation. JCinjigrol U
ftdtibtge 2lu»gabe herauegegeben
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auffrifdjen unb rerfuchen, bie»
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nahe 311 bringen.Wer ba» Wefen be»
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muß Sichte» Heben lefen. jDie 2 lu»;
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