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Full text of "Der Palmengarten zu Frankfurt a. M."

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zu Frankfurt a. M. 



Bearbeitet von 



Aug. Slebert, 

Dirukior des Palmenganuns in Frankfurt a. M, 



Mit zwölf Tafeln, einem Grundplan und 40 Textabbildungen. 



BERLIN. 
VERLAGSEiL'CHHANDLUNG PAÜI, PAREY. 



S\V„ Hcdemannsi 

ItOn. 






'6 



Alle Rechte vorbehalten. 




er ^tadt Frankfurt a. m. 



gewidmet 



vom Verfasser, 



VORWORT. 



Uas 25 jährige Bestehen des Palmengartens, welches vor zwei Jahren gefeiert 
werden konnte, gab die Veranlassung zur Bearbeitung des vorliegenden Werkes. 

Einen Rückblick zu werfen bis zur Begründung der Palmengarten-Gesellschaft 
und zu berichten, wie die Absichten der Stifter sich verwirklichten, inwieweit 
deren Hoffnungen sich erfüllten und wie die Wege, welche dieselben zielbewusst 
verfolgten, zu glücklichen Erfolgen führten, ist in der That eine angenehme Aufgabe. 

Wie sich jedem grossen Unternehmen im Anfang Schwierigkeiten entgegen- 
stellen, so hatte auch der Palmengarten unliebsame Zeiten zu überwinden. Den 
an der Spitze stehenden Männern fehlte es aber nie an Mut und Kraft, die Hinder- 
nisse mit Geschick aus dem Wege zu räumen, vielmehr wurden sie durch dieselben 
nur um so mehr angespornt, unbeirrt dem gesteckten Ziele zuzustreben. Den Lohn 
aufopfernder Thätigkeit für das von ihnen begonnene Werk und seine allmählich fort- 
schreitende gedeihliche Entwickelung lediglich in der Anerkennung ihrer Mit- 
bürger zu finden, war der Stolz dieser Männer, und nur dadurch konnte diese 
Schöpfung so herrlich gedeihen. Das Entstehen des Palmengartens habe ich in objek- 
tiver Weise darzustellen versucht, wie ich es mir auch angelegen sein Hess, über 
Zweck und Einrichtung, Nutzen und Erfolg möglichst klaren und eingehenden 
Aufschluss zu geben. Der erste Teil „Begründung und Entwickelung" handelt 
soweit Nachforschungen und vorhandene Quellen, wie auch die eigenen sechszehn- 
jährigen Erinnerungen des Verfassers reichten, von der Geschichte des Palmen- 
gartens, sowie von der finanziellen Fundierung, Verwaltung und technischen Leitung. 
Der zweite Teil giebt eine Beschreibung des Palmengartens, wie er jetzt ist, 
und zwar in der Form einer Wanderung durch Garten und Gewächshäuser, 
Maschinenhaus und Wasseranlagen. Das schildernde Wort wird hier unterstützt 
durch Abbildungen im Text und zwölf Tafeln, welche Aussichten und Durchblicke 
darstellen. Auf einem, am Schluss des Buches befindlichen, in Farben ausgeführten 
Grundplan . des Gartens sind mit Richtungspfeilen die Stellen bezeichnet, von 
welchen aus sich dem Auge die auf den Tafeln dargestellten Bilder bieten. — Der 



dritte Teil ist der Bepflanzung und dem Pflanzenmaterial gewidmet. Um es für 
alle Zeiten festzuhalten, wie der Garten im Jubiläumsjahre aussah, ist sowohl die 
Frühjahrs- und Sommerbepflanzung wie der Herbstflor der grossen Blumenparterres 
jenes Jahres mit allen Einzelheiten angegeben, und in besonderen Listen sind die Be- 
stände des Palmengartens an Blattpflanzen, Rosen, Orchideen, Laub- und Nadel- 
hölzern aufgeführt. Dem grossen Palmenhaus selbst ist das letzte Kapitel gewidmet. 

Der dritte Abschnitt in der ersten Abteilung, „Finanzielles" ist von Herrn 
Sekretär A. Nippoldt verfasst; für diese und manche andere wertvolle Beihilfe, 
insbesondere für die geschmackvolle Ausstattung des Werkes seitens des Herrn 
Verlegers, Dr. Parey, spreche ich an dieser Stelle meinen wärmsten Dank aus. 

Möchte das Buch allen Freunden des Palmengartens die schönen Stunden in 
lebhafte Erinnerung zurückrufen, welche sie beim Anblick der Pflanzenschätze in 
den Gewächshäusern, oder unter den schattigen Bäumen, den Blick auf sanft- 
bewegte Wasserflächen und farbenprächtige Blumenteppiche gerichtet, verlebt 
haben; möchte das Buch aber auch manchen veranlassen, dieses herrliche Stück 
deutscher Erde kennen zu lernen, welches der unterzeichnete gärtnerische Leiter 
des Palmengartens und Verfasser des vorliegenden Buches mit vieler Liebe und 
in der Hoffnung beschrieben hat, seiner schönen Aufgabe einigermassen gerecht 
geworden zu sein. 

Frankfurt a, M., im Frühling 1895. 



Augrust Siebert. 



INHALT. 



Begründung und Bntwickelung. 

I. Geschichte ; . . . 3 

IL Verwaltung und Leitung 28 

1. Verwaltungsrate 28 

2. Frühere Verwaltungsrilte «28 

3. Aufsichtsräte 29 

4. Frühere AufsichtsrUte 29 

5. Betriebs- und technische Leitung 29 

6. Gärtnerisches Personal 29 

7. Maschinen-, Heizungs- und Beleuchtungsbetrieb 29 

8. Handwerker 29 

9. Aufsichtspersonal 29 

10. Spiele und Sport 29 

11. Musikkapelle 29 

12. Wirtschaftsbetrieb 29 

Geschenkgeber 29 

III. Finanzielles . 3i 

Beschreibung. 

I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser 43 

II. Das Maschinenhaus 86 

III. Die Wasserversorgung 87 

Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 

I. Bepflanzung 97 

1. Blumenparterres 97 

A. FrUhjahrsflor . 97 

B. Sommer- und Herbstflor 99 

2. Blattpflanzen ^ io3 

II. Rosen io5 

III. Orchideen 112 

IV. Laubhölzer 118 

V. Nadelhölzer 121 

VI. Pflanzen des Palmenhauses 122 

1. Palmen 122 

2. Cycadeen und Pandaneen i23 

3. Farne und Selaginellen , i23 

4. Verschiedene Pflanzen i23 



TAFELNVERZEICHNIS. 



Tafel I. Gesellschaftshaus mit dem grossen Blumenparterre. 

II. Bananengruppe. 

III. Baumfarngruppe. 

IV. Am kleinen Weiher. 
V. Agavengruppe am Promenadenweg. 

VI. Succulentengruppe. 

VII. Blick in das Gewächshaus No. V. ^ 

VIII. Rosengarten. 

IX. Blick von der Brücke nach dem Schweizerhaus. 

X. Blick vom Schweizerhaus über den grossen Weiher. 

XI. Der grosse Weiher. 

XII. Das Innere des Palmenhauses. 



Grundriss der Blumenparterres. 
Grundplan des Palmengartens. 



BEGRÜNDUNG und ENTWICKELUNG. 



I. Geschichte. 




|ls der kunstsinnige, Pflanzen und Blumen liebende Herzog Adolph von Nassau seinen 
Wohnsitz von Biebrich nach Frankfurt a. M. verlegt hatte, fasste derselbe den 
Entschluss, seine von Einheimischen und Fremden vielbesuchten Gewachshäuser 
und Wintergarten nebst den in denselben enthaltenen wertvollen Pflanzenschätzen zu ver- 
äussern. 

Die Veröffentlichung dieses Vorhabens in den Zeitungen veranlasste den in Bocken- 
heim ansässigen Kunst- und Handelsgärtner Heinrich Siesmayer, die Erwerbung dieser 
Pflanzen für Frankfurt ins Auge zu fassen und weitere Kreise dafür zu interessieren. Aller- 
dings war in jenen Zeiten kein günstiger Boden ftlr ein solches Projekt vorhanden. Dass das- 
selbe gelungen ist, gereicht daher umsomehr nicht nur den Männern, welche die vorbereitenden 
Schritte zu seiner Verwirklichung thaten, sondern auch, und nicht zum mindesten, dem 
Opfersinn und der regen Teilnahme der Frankfurter Bürgerschaft zur grössten Ehre. 

Im Jahre 1868 wurde Herr Siesmayer von der Gartendirektion in Biebrich aufgefordert, 
die Wintergärten mit dem ganzen Pflanzenbestand für 120000 Gulden zu verkaufen. Herr 
Siesmayer suchte zunächst Herrn Baron Ludwig von Erlanger für seine Idee zu gewinnen, 
und auf seine Vorstellungen hin trat derselbe mit dem Vorstande des Frankfurter Ver- 
schönerungsvereins in Verbindung. 

Dem Vereine fehlte keineswegs das Verständnis für die sich bietende, wohl nie wieder- 
kehrende günstige Gelegenheit. Die gebotene Hand musste ergriffen und der Bürgerschaft 
jener Erwerb als ein Prüfstein ihrer Opferwilligkeit bezeichnet werden. — Bereits 1854 war 
ein ähnlicher Gedanke aufgetaucht. Damals war der Geheime Medizinalrat Dr. Froriep in 
Weimar mit dem Entwürfe zur Errichtung eines „Südpalastes'' in Frankfurt a. M. aufge- 
treten und hatte bei seinen hiesigen ärztlichen Kollegen beifällige Aufnahme gefunden. 
Aber die Grossartigkeit in der Auffassung des Unternehmens, für das die Mittel nicht zu 
beschaffen gewesen wären, Hess den Plan scheitern. Als aber im Jahre 1868 eine praktischere 
Idee erschien, wurde das Interesse dafür alsbald rege. 

In der Vorstandssitzung des Vereins zur Förderung des öffentlichen Verkehrslebens 
am 6. Mai 1868 wurde „zur Erwerbung der Biebricher Wintergärten" ein aus 14 Mit- 
gliedern bestehendes provisorisches Komitee gewählt, das bald darauf folgenden Aufruf 
erliess: 

„Die herzoglichen Wintergärten und Gewächshäuser zu Biebrich und deren weithin 
berühmte Pflanzen sollen demnächst verkauft werden; das unterzeichnete provisorische 
Komitee ist deshalb von einer grösseren Anzahl hiesiger Bürger beauftragt worden, die Er- 
werbung dieser Schätze für unsere Vaterstadt zu bewerkstelligen. 

1* 



4 Begründung und Entwickelung. 

Der Ankauf, die Aufstellung in Frankfurt, die Erbauung eines grossartigen Palmen- 
hauses und die Anlage eines Parkes würden keinesfalls mehr als die Summe von 25oooo Gld. 
erfordern, welche in tausend Aktien ä 25o Gld. aufgebracht werden soll. 

Eine jede Blumenausstellung in Biebrich hatte seither innerhalb 14 Tagen 19000 bis 
21 000 Gld. an Eintrittsgeldern ergeben; fanden diese Ausstellungen in Zukunft dahier in 
einem weit grossartigerem Bau, als der Biebricher war, statt, zu Frankfurt, welches bessere 
Verbindungen nach allen Seiten hin hat, inmitten einer dicht bevölkerten, wohlhabenden Um- 
gegend liegt und den fremden Besuchern vielfache Genüsse und Annehmlichkeiten bietet, 
so ist mit Sicherheit ein weit grösserer Besuch und Ertrag zu erwarten. Ebenso würde das 
Etablissement als Aus^tellungslokal der hiesigen Vereine für Blumen- und Obstzucht, Land- 
wirtschaft und dergl. mehr, welche alle sich bis jetzt periodisch mit grossen Kosten be- 
sondere Bauten auffuhren lassen mussten, sehr rentabel werden. Es würde sicherlich auch 
als weithin einziges Aufenthalts- und Vergnügungslokal eine von unserer Einwohner- 
schaft und von Fremden vielbesuchte Zierde unserer Vaterstadt werden. 

Die Aussicht auf eine vollkommen genügende Rentabilität des Unternehmens ist somit 
eine wohl begründete, die Vorteile für den Verkehr und das Leben in dieser Stadt sind sehr 
beträchtlich; unsere Nachbarstadt hat deshalb auch ihrerseits denselben Gedanken erfasst 
und rivalisiert mit Frankfurt, eine so grossartige und günstige Erwerbung zu machen. 

Für unsere Bürgerschaft ist die Missgunst der Ereignisse nur ein Sporn, ihre ganze 
Kraft einzusetzen, um die Blüte dieser Stadt zu erhalten und zu mehren; sie wird deshalb 
auch alles, was den Verkehr und das öffentliche Leben fördert, kräftig unterstützen. Ist doch 
der Gewinn des Ganzen auch Gewinn jedes Einzelnen für seinen Besitz und sein Einkommen. 
Zeigen wir deshalb, dass die äussere Stellung, welche man unserer Vaterstadt gab, nicht 
massgebend ist für die Ansprüche, die wir an uns selbst machen und die Geltung von Frank- 
furt als Mittelpunkt eines weiten Umkreises. 

Wir ersuchen deshalb, das Unternehmen durch Aktienzeichnungen, ein jeder nach 
seinen vollen Kräften, zu unterstützen. Die Zeichnungen soUen erst dann verbindlich sein, 
wenn die Summe von i So 000 fl. gesichert ist. Es bleibt einer einzuberufenden General- 
versammlung der Zeichner überlassen, die Statuten zu bestimmen, die Venvaltung einzu- 
setzen, überhaupt die Versammlung nach ihrem Ermessen zu konstituieren." 

Die nächste Aufgabe bestand nun darin, dass Herr Siesmayer unter Mithülfe des 
spateren Garteninspektors Herrn Ferd. Heiss die gesamten Pflanzenvorräte zu prüfen hatte, 
um ein annäherndes Bild über den Wert derselben und damit eine Grundlage für die 
weiteren Verhandlungen zu gewinnen. Alsdann handelte es sich um die Beschafiung des 
Kapitals. Zu diesem Zwecke wurden Aktien-Zeichnungen eröffnet, die von bestem Erfolg 
gekrönt waren. 

Den im Juli 1868 zur Besprechung und Beschlussfassung tagenden Versammlungen 
wurde über Art und Grösse der Anlage der von Siesmayer entworfene Plan vorgelegt 
und die Rentabilität des Unternehmens durch folgende Wahrscheinlichkeitsberechnung ver- 
anschaulicht: 

Einnahmen: 

i) 800 Abonnements ^ 10 fl fl. 8ooa— 

2) Besuch von Soooo durchreisenden Fremden ä 3o kr „ 25 000.— 

3) 100 Konzerttage ä 1000 Personen ä 12 kr „ 20000.— 

4) Miete für Ausstellungen „ 6000.— 

5) Pacht des Restaurateurs _ „ 2 00 0. — 

a, 61 000. — 



I. Geschichte. 5 

Ausgaben: 

i) Unterhaltungskosten fl. 12000.— 

2) Musik . , „ 10 000. — 

3) Gehalt des Direktors und Bureaukosten „ 3 000. — 

4) Unterhaltung der Bauten „ 2000. — 

5) Zinsen „ 10 00a — 

fl. 37 000. — 

Demnach blieben also 24000 fl. ^ 41 142 Mark zur Verfügung der Aktionäre. 

Wie sich die Einnahmen und Ausgaben thatsächlich stellten, ist auf Seite 34 zu 
ersehen. 

Wenngleich in den bezüglichen kleineren und grösseren Versammlungen, die in den 
Monaten Mai, Juni und Juli stattfanden, die verschiedensten Ansichten laut wurden, so 
gipfelten doch alle in dem Wunsche der Erwerbung sämtlicher Pflanzenbestände der 
Biebricher Gärten. Die vom Gartendirektor Thelemann festgesetzte Forderung von 60000 
Thalern schien zwar angesichts der in Frankfurt verfügbaren Mittel zu hoch, trotzdem wurde 
das provisorische Komitee ersucht, weitere Schritte zu thun, um der Stadt diese Schätze 
zu sichern. 

Nach verschiedenen Verhandlungen kam am 3i. Juli zwischen dem provisorischen 
Komitee und der herzoglichen Ganenverwaltung ein Vertrag zustande, der für Frankfurt 
günstige Aussichten bot. Auf höhere Anordnung sollte der Verkauf bis zum 10. August 
1868 perfekt werden. 

In der am 3. August 1868 stattfindenden Generalversammlung berichtete Herr Leopold 
Sonnemann, der sich um die Gründung und das Gedeihen des Palmengartens grosse Ver- 
dienste erworben, dass bereits über i So 000 Gulden an Aktien gezeichnet seien, und knüpfte 
daran die Mitteilung, dass Bockenheim an diesem Betrage mit iSooo Gulden partizipiere, 
und dass die Prinzen Friedrich und Georg von Hessen, die seit Sommer 1866 zu Schloss 
Rumpenheim wohnten, aus freien Stücken sich mit 6000 Gulden an dem Unternehmen 
beteiligen würden. 

Hinsichtlich der Biebricher Wintergärten war vom herzoglichen Hausamte in Frankfurt, 
wohin Seine Hoheit inzwischen übergesiedelt war, an Baron von Erlanger, den damaligen 
Präsidenten des provisorischen Komitees, ein Schreiben eingelaufen, in welchem der Herzog 
aus eigenem Antriebe das Gebot von 60000 Gulden, welches vom provisorischen Komitee 
auf die zuletzt geforderten 100 000 Gulden gemacht worden war, annahm, um der Stadt 
Frankfurt einen Beweis aufrichtiger Dankbarkeit für die freundliche Aufnahme zu geben, 
die er in ihren Mauern gefunden. 

Diese Nachricht wurde allseitig mit grosser Freude aufgenommen und die Erwerbung 
der Biebricher Sammlung einschliesslich des Inventars einstimmig gutgeheissen. 

Am folgenden Sonntag wurde der Vertrag endgihig abgeschlossen. Gemäss demselben 
war die Hälfte der Summe vierzehn Tage nach Unterzeichnung des Vertrages und der Rest 
am I. Januar 1869 zahlbar. Ferner wurde wegen der vorgerückten Jahreszeit vereinbart, 
dass sämtliche Pflanzen bis zum i. August 1869 in Biebrich bleiben könnten, sowie dass 
im Frühjahre 1869 die Abhaltung einer Blumenausstellung ebendaselbst auf Rechnung des 
Komitees stattfinden dürfe. 

Drei Tage nach der allgemeinen Generalversammlung erliess das provisorische Komitee 
einen zweiten Aufruf: 

„Infolge unserer ersten Aufforderung zur Errichtung einer Wintergartenanlage in hiesiger 
Stadt sind in kurzer Zeit bereits hier und in Bockenheim über 1 5o oco Gulden gezeichnet 
worden; Frankfurts Sinn für gemeinnütziges Wirken hat sich auch hier wieder aufs neue 
bewährt. 



Q Begründung und Entwickelung. 

Wir waren dadurch in den Stand gesetzt, den ersten Schritt zu thun und vor allem 
uns den Besitz der Biebricher Wintergärten zu sichern. 

Nachdem es uns gelungen ist, dieselben zu einem im Verhältnisse zu ihrem wahren 
Werte äusserst massigen Preise zu erwerben, gilt es jetzt, das für Frankfurt hochwichtige 
Unternehmen nunmehr auch in würdigster Weise zur Ausführung zu bringen. 

Die Gesamtkosten der projektierten Anlagen sind auf 25oooo Gulden veranschlagt. 
Frankfurts Bewohner werden es sicherlich als eine Ehrenpflicht erachten, jeglicher 
nach dem Masse seiner Kräfte, ein gemeinnütziges Unternehmen zu fördern, welches be- 
stimmt ist, eine Zierde unserer Vaterstadt zu werden, und dessen Bestand und Gedeihen 
am schönsten gesichert erscheint, wenn jeder ohne Ausnahme sein Scherflein dazu beiträgt. 
Wir richten daher an alle diejenigen, welche noch nicht ihren Beitritt zu diesem 
vaterstädtischen Werke erklärt haben oder welche sich mit weiteren Zeichnungen zu be- 
teiligen wünschen, das Ersuchen, ihre Anmeldungen baldigst an Herrn August Sieben 
(grosse Eschenheimergasse 3 1 ) oder an eines der unterzeichneten Komiteemitglieder gelangen 
zu lassen. 

Zugleich bitten wir unsere Mitglieder, in ihren Kreisen ebenfalls für die weitere Unter- 
stützung des Unternehmens thätig sein zu wollen. 
Frankfurt a. M., den 6. August 1868. 

Das provisorische Komitee: 
Heinrich Cloess. Joh, Dielmann. Ludwig von Erlanger. Ferd. Heiss. Ferd. 
Heuer. Fritz Kaysser. Emil Königswarter. Theodor Kuchen. Dr. med. W. de 
Neufville. J. B. Pfaff. Dr. jur. Siebert. Gebr. Siesmayer. Carl Schlesinger- 

Trier. Leop. Sonnemann." 
An demselben Tage wurden durch den Vorsitzenden des Komitees 25 Prozent der 
gezeichneten Beiträge zur Zahlung an das Bankhaus A. Siebert eingefordert, und Frankfurts 
Bürgersinn dokumentierte sich beiden Gesuchen gegenüber in ehrenvoller Weise. 

Den Schwerpunkt bildete nunmehr die Platzfrage, die zu lebhaften Erörterungen führte. 
Unter Zugrundelegung des Planes von Siesmayer wurde als geeignetster Platz zur 
Erbauung des Palmenhauses, der Gewächshäuser und der Parkanlagen ein grosses Areal an 
der von Frankfurt nach Bockenheim führenden Bockenheimer Landstrasse vorgeschlagen. 
Dasselbe war teils Stadt-, teils Stiftungs- und Privatgelände, und gingen letztere nach ziem- 
lich langwierigen Verhandlungen durch Tausch in den Besitz der Stadt über. 

Hinsichtlich der Durchführung dieser Terrainbestimmung bildeten sich jedoch unter 
der Bürgerschaft Gegenströmungen, ja man versuchte in Zeitungen und Denkschriften 
nachzuweisen, dass betreffs der Lage, Luft, Bewässerung und auch des Bodens zwei ge- 
eignetere Plätze vorhanden seien. Einzelne Aktienzeichner hatten sogar die Zahlung ihrer 
Zeichnung von der Annahme ihres Projektes abhängig gemacht. 

Mit anerkennenswertem Eifer und mit grosser Umsicht wurden die verschiedenen 
Terrainprojekte für die zu schaffende Anlage einer gründlichen Prüfung unterzogen. Um 
möglichst objektiv und unparteiisch zu sein, wandte man sich auch an auswärtige Fach- 
männer. Ihre Ansichten und Urteile entschieden sich für die Bockenheimer Gemarkung. 
Am 14. August 1868 wurde dem Komitee eine Denkschrift überreicht, in welcher drei Pro- 
jekte: I. an der Bockenheimer Landstrasse, 2. die Bornheimer Heide, 3. die Pfingsiweide als 
konkurrierende- Plätze eingehend besprochen wurden und welche schliesslich dasjenige der 
Bornheimer Heide als am geeignetsten anerkannt wissen wollte. Dass ausser dieser Kund- 
gebung noch weitere Schriften einliefen, in denen auch die Vorzüge und Voneile noch anderer 
Plätze bestens charakterisiert wurden, bedarf wohl keiner weiteren Auseinandersetzung. That- 
sache war es jedoch, dass das Westend der Stadt die meisten Aktien gezeichnet hatte und 
dass der Fremdenverkehr hier auch seinen Hauptstrom entfaltete. In der am 9. Januar I869 



I. Geschichte. 7 

stattfindenden Generalversammlung wurde der früher besprochene und darauf vom Komitee 
ausgearbeitete Statutenentwurf beraten und beschlossen, das Aktienkapital des Vereins auf 
3ooooo Gld. festzusetzen, die in 1200 Aktien zu 25o Gld. zur Ausgabe gelangen sollten. 
Ausserdem wurde bestimmt, dass, sobald. 200 000 Gld. davon eingezahlt seien, der Verein 
sich als Palmengarten-Gesellschaft konstituiere. 

Am i3. Januar desselben Jahres wurde der Verwaltungsrat gewählt. Es wurden in den- 
selben berufen: Die Herren Bernhard Andreae, Johannes Dielmann, Baron L.v. Er- 
langer, Ferd. Heuer, Emil Köjnigswarter, Theodor Kuchen, Franz Osterrieth, 
J. B. Pfaff, Carl Schlesinger-Trier, Heinrich Siesmayer, Dr. Siebert und Leopold 
Sonnemann. (Für Herrn Bernhard Andreae trat Herr Achill Andreae ein.) Zum Vor- 
sitzenden wurde Herr Baron Ludwig v. Erlanger, zum Stellvertreter Herr Theodor 
Kuchen, zum zweiten Stellvertreter Herr J. B. Pfaff, zum Kassierer Herr Königswarter 
und zum Schriftführer Herr Dr. Siebert gewählt. In die Baukommission traten die Herren 
J. Dielmann, Heuer, Kuchen, Pfaff und H. Siesmayer. 

Zur plan- und zweckmässigen Einrichtung der ganzen Anlage wurde ein Ausschuss 
erwählt aus den Herren Joh. Dielmann, Ferd. Heiss, Fritz Kaysser, Heinrich Siesmayer und 
Leopold Sonnemann bestehend, der sich, um ähnliche Anlagen in anderen Städten kennen 
zu lernen, nach Brüssel, Gent, London und Richmond begab. 

Die Platzfrage wurde in der am 28. Januar 1869 stattfindenden Versammlung der Be- 
teiligten durch schriftliche Abstimmung endgültig erledigt. 469 Stimmen ergaben sich für 
das Westend (jetzige Anlage), 87 Stimmen für die Pfingstweide und 7 Stimmen für die 
Bornheimer Heide. 

Die definitive Wahl des Platzes verdankte man dem freundlichen und opferwilligen 
Entgegenkommen der städtischen Behörden, die der Gesellschaft das vorzüglich geeignete 
grosse Terrain gegen massige Pacht auf 99 Jahre überliessen. Nach Ablauf dieser Zeit fällt 
die Anlage unentgeltlich der Stadt anheim. 

Bis zum 10. März 1869 waren 881 Aktien (ä 25oGld.) im Betrage von 220 25oGld. aus- 
gegeben. 

Um alleinstehenden Personen, z. B. auch jungen Leuten die Beteiligung an dem Aktien- 
untemehmen des Palmengartens zu erleichtern, beschloss die Gesellschaft am 25. Mai 1869, 
Teilaktien a 5o Gld. auszugeben. Der Inhaber von dreien dieser Teilaktien sollte für seine 
Person zum unentgeltlichen Besuche des Gartens und seiner Anlagen berechtigt sein und 
dieses Recht zum freien Eintritt auch nach der Auslosung seiner Teilaktien behalten. Ausser- 
dem konnten dieselben, so lange sie nicht ausgelost waren oder so lange das Gesellschafts- 
kapital noch nicht voll gezeichnet war, durch Nachzahlung in Vollaktien umgewandelt 
werden. 

Es wurde nun zur Vergebung der Arbeiten geschritten. Der Bau des eigentlichen Palmen- 
hauses wurde der Firma Wiesche, Hirschel und Scharffe hier übertragen, die denselben in 
einer für die damalige Zeit grossen technischen Fortschritt bedeutenden Eisenkonstruktion 
ausfühnen, bei der zum erstenmale Träger im Innern vermieden wurden und die auf der 
Pariser Weltausstellung Aufsehen erregt hatte und preisgekrönt worden war. Der Aufbau ein- 
schliesslich der Galerien und der Heizungsanlage kostete ca. 100 000 Gld., der Transport der 
Eisenkonstruktion und die Aufstellung der Gewächshäuser kam auf ca. 5ooo Gld. zu stehen. 
Der Bau des Palmenhauses wurde vom Architekten Fritz Kaysser geleitet, das Arrangement 
im Innern desselben unter Mitwirkung des früheren Gartendirektors H. Thelemann in Biebrich 
von Ferd. Heiss getroffen. Der Bau des Gesellschaftshauses wurde nach den von ihm vor- 
gelegten Plänen ebenfalls Herrn Fritz Kaysser übertragen mit der Bedingung, dass der 
Kostenpunkt 25oooo Gld. nicht übersteigen dürfe. 



S Begründung und Entwickelung. 

Das ursprüngliche gärtnerische und landschaftliche Bild des Palmengartens ist das 
Werk des genialen Mitglieds des Verwaltungsrats, Herrn Heinrich Siesmayer. 

Im April 1869 fand noch in Biebrich die erste grosse Blumen- und Pflanzenausstellung 
unter der Leitung von Ferd. Heiss für Rechnung der neuen Besitzer statt und brachte einen 
Reingewinn von 1667,09 Gld. 

Von allen Seiten eilten Kenner und Blumenfreunde herbei, um die tropischen Pflanzen 
und anderen Seltenheiten vor der Ueberführung der Gewachshäuser und Wintergärten noch 
einmal an dieser Stätte zu sehen. Es wurde damals hierüber aus Biebrich geschrieben: 

,,Die Frankfurter Palmengarten-Gesellschaft hat aber auch nichts unterlassen, 
damit die diesjährige Ausstellung in bezug auf die Reichhaltigkeit der Anen und die 
Schönheit und Fülle der Exemplare jenen der vergangenen Jahre würdig zur Seite ge- 
stellt werden kann.'* 

Im August 1868 wurde der Kunstgärtner Ferd. Heiss als Garteninspektor und am 
I.September 1869 der jetzige Betriebsdirektor Paul Böhm als Sekretär angestellt. 

Vom 3o. September 1869 an wurde der ganze Pflanzenbestand von Biebrich allmälich 
nach F/ankfurt überfühn. Die Gewächshäuser im Palmengarten waren inzwischen fertig- 
gestellt. Die kleineren Pflanzen konnten sogleich darin untergebracht werden, während die 
grösseren in den kurfürstlichen Orangeriehäusem am Untermainkai bis zur Vollendung des 
Palmenhauses Platz fanden. Der Transport wurde teils zu Schiff, teils zu Lande bewerk- 
stelligt und erforderte gewissenhafte Vorbereitung und ausserordentliche Vorkehrungen. 
Die Energie der beteiligten Männer wusste die Bauten so zu fördern, dass bereits am 
9. April 1870 eine Blumenausstellung in den jetzigen Blütengalerien stattfinden konnte. 

Ueber diese erste Frankfurter Ausstellung schrieb Herr Theodor Winckler in der 
„Didaskalia'': 

„Da sind wir und treten durch das Portal in die grossartige Halle, deren gläserne 
Bedachung uns schon von ferne entgegenglitzerte. Ein gigantischer Glaspalast, 
strotzend von tausend bunten Kindern Floras, empfängt uns, und ein berauschender 
Blumenduft strömt uns zum Willkommen entgegen. Vom ersten Eindruck über- 
wältigt, stehen wir auf der Terrasse mit ihrem grotesken Felshintergrunde einige 
Augenblicke still. Wo die Erhabenheit des Schönen in solcher Fülle sich zusammen- 
drängt, da ergreift eine gewisse feierliche Andacht das Gemüt des Beschauers, und das 
Auge sucht wonnetrunken nach einem Ruhepunkte, wo es beginnen soll, die Fülle der 
von allen Seiten winkenden Herrlichkeiten in sich aufzunehmen. Das Rauschen des 
Wasserfalls, der dort der Terrasse gerade gegenüber, am entgegengesetzten Ende 
des Gartens, über künstliches Felsgestein sich in das Becken ergiesst, zieht zunächst 
unsere Aufmerksamkeit an. Er ist es, der durch das ganze Gebäude die erfrischende 
Kühle verbreitet, die uns so wohlthuend umgiebt. Hundert reizende Verse aus dem 
Schatze der deutschen Dichtkunst, welche die Poesie der Natur feiern, erwachen in 
unserer Erinnerung, und erhobener Stimmung beginnen wir den Rundgang durch die 
verschiedenen Abteilungen. Den Kern des Palastes bilden die Rundteile in der 
Mitte, um die sich galerieartig die übrigen Blütenhäuser ziehen. Hier streckt 
uns die Fächerpalme ihre breitauslaufenden Blätter entgegen, die Dracaena australis 
scheint sie mit ihrem schlankanstrebenden Schaft überbieten zu wollen, während 
edle Nadelbäume mit schläfrig herabhängendem Gezweig träumerisch zur Seite 
stehen und hohe marmorne Vasen voll üppiger Blattpflanzen und Schlingge- 
wächse die Ecken markieren. Und welch ein buntes Farbengemisch, welch ein 
köstlicher Blumenduft erfüllt die Blumengalerien, die längs der Umfassungsmauern 
sich hinziehen! Unwillkürlich hebt sich unsere Brust, und in durstigen Zügen saugen 
wir den würzigen Atem ein, der aus all den hundert Blumenkelchen uns entgegen- 



s % 



I. Geschichte. 9 

haucht. Hyacinthen und Rosen, Azaleen und Rhododendron, Kamelien und Tulpen 
vom keuschen Weiss bis zum glühendsten Rot in allen Schattierungen, Kelch an 
Kelch und Blüte an Blüte, zur Rechten und zur Linken, lachen uns im mildgedämpften 
Lichte der sich darüber wölbenden Glasdachung entgegen und erfüllen uns mit Ent- 
zücken. Trauben und Dolden, Cruciferen und Blütenbüschel in allen Gattungen 
wuchern aus dem zarten Grün des Laub- und Blätterwerkes von den Wänden her- 
nieder." 

Das schöne Bewusstsein, dass alles gut und wohlgeordnet sei, erhöhte die Feier, und 
Anerkennung, Begeisterung über das wohlgelungene Werk sprach sich überall mit sicht- 
barer Befriedigung aus. Obgleich die Aktionäre zu der Ausstellung freien Zutritt hatten, 
war der Besuch von nah und fern doch so stark, dass man bei derselben lo 343.52 Gld. 
Reingewinn erzielte. Gleichzeitig wurden noch 40 000 Gld. für Aktien begeben, deren Zeich- 
nung bis dahin noch nicht erfolgt war. 

Das Jahr 1870 machte manche grössere Ausgabe nötig, und die Verwaltung der Gesell- 
schaft führte wiederholt Verhandlungen mit dem Hypothekenkreditverein wegen Aufnahme 
eines Darlehens von 100 000 Gld.; auch wurde an den Magistrat behufs Aufnahme einer 
Hypothek eine Eingabe beschlossen, für welche man bei Freunden des Unternehmens 
Unterschriften zu erhalten suchte. Herr Baron von Erlanger stellte bereitwilligst 25 000 Gld. 
als Darlehen zur Verfügung und bald darauf konnte in einer Sitzung des Verwaltungsrates 
mitgeteilt werden, dass 100 coo Gld. 5prozentiger Hypotheken gezeichnet worden seien, 
sowie, dass der Vertrag zwischen Herrn H. A. Wolf und der Stadtkämmerei wegen Terrain- 
austausches (behufs Bildung eines freien Platzes vor dem Palmengarten) abgeschlossen und 
genehmigt sei. 

Inzwischen brach der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich aus, wodurch an- 
fänglich dem jungen Institut Sorgen zu erwachsen schienen. Es wurde entschieden, das 
Haus soweit fertig zu stellen, dass es geschlossen werden konnte und gesichert war, vor- 
läufig aber nicht weiter zu gehen. Von allen Seiten kam man indes dem Unternehmen 
mit Rat und That entgegen und so konnte doch die Förderung ruhig fortschreiten. Später 
gelang es auch, trotz des ausgebrochenen Krieges ein Prioritätsanlehen von i5oooo Gld. 
aufzunehmen. 

Unter der Leitung von Musikdirektor Mansfeld fand am 14. April 1870 im Palmen- 
hause das erste Konzert statt. 

Am 7. Januar 1871 wurde der Vertrag mit den Herren Christoph und Derville' wegen 
Uebernahme der Restauration abgeschlossen. 

Seit dem 16. März 1871 wirkte im Garten eine ständige KapeUe unter der bewährten 
Leitung des Kapellmeisters L. Stasny. 

Der 16. März 1871 war auch der Tag, an welchem der Palmengarten und das bis 
dahin vollendete Gebäude dem Publikum übergeben, sowie die Restauration eröffnet wurde. 
Er fiel in eine grosse, in eine unvergessliche Zeit. Es war die Zeit, in welcher nach hef- 
tigem Ringen der Friede wiedergekehrt war und die deutschen Truppen aus Frankreich 
zurückkamen. Seine Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. war zu den Einweihungs- 
feierlichkeiten eingeladen, damit er das erhabene Werk durch ein kaiserliches Wort ehre. 
Leider jedoch war Seine Majestät verbinden, denselben beizuwohnen. Im Auftrage des 
Kaisers erschien der deutsche Kronprinz. Nachdem Höchstderselbe mit seinem Gefolge das 
Palmenhaus und die in der üppigsten Pracht dastehenden Blütengalerien eingehend be- 
sichtigt und seine höchste Befriedigung darüber ausgesprochen hatte, erfolgte um 10 Uhr 
morgens die Eröffnung im Beisein der eingeladenen königlichen Behörden, der Vertreter der 
Stadt und der Ehrengäste, unter anderen des Regierungs-Präsidenten Grafen zu Eulenburg 



10 Begründung und Entwickelung. 

aus Wiesbaden, des Polizei-Präsidenten von Madai, des Generals von Meyerfeld, sowie einer 
grösseren Anzahl Aktionäre mit ihren Familien, die in der Mitte des grossen Bankettsaals, 
mit dem Blick auf das Palmenhaus, Platz genommen hatten. 

Herr J. B. Pfaff, als Vorsitzender des Verwaltungsrats, hielt die nachstehende Ansprache 
an die Versammelten: 

„Gestatten Sie mir, namens des Verwaltungsrätes Sie vor allem mit dem Aus- 
druck des Dankes begrüssen zu dürfen, dass Sie durch die Ehre Ihrer Anwesenheit 
zur würdigen Feier und zur Verherrlichung des heutigen Festes beitragen wollen. 

Hochgeehrte! Wir dürfen den heutigen Tag als einen besonders frohen — als 
einen wahren Festtag — bezeichnen, sehen wir doch heute eine kühne, aber glück- 
liche Idee verwirklicht vor unseren Augen. Als sich der Gedanke, die herzoglichen 
Wintergärten für Frankfurt zu erwerben, zuerst im Verein zur Hebung des öffent- 
lichen Verkehrslebens schüchtern ans Tageslicht wagte, fand er viele Zweifler, ja 
manche Verzweifler an der Möglichkeit der Ausführung; und doch, vor uns steht heute 
das ganze Werk so grossartig und herrlich, wie es unsere kühnsten Erwartungen da- 
mals kaum ahnen durften, — als ein Werk aus der Initiative der Bürgerschaft hervor- 
gegangen, durch ihre Mittel, ihre Opferwilligkeit und Thätigkeit gegründet und er- 
richtet, gewiss eine wahre Zierde unserer guten Stadt, der es ja einst als Geschenk an- 
heimfällt, als ein Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit treuer Kinder an eine gute 
Mutter. 

Wir dürfen es hier aussprechen, dass die dem Verwaltungsrat gestellte Aufgabe 
eine schwere, eine sehr schwere war, denn neben angestrengtester Thätigkeit galt es, 
Schwierigkeiten der verschiedensten Art zu beseitigen, scheinbare Unmöglichkeiten zu 
Möglichkeiten zu machen, und ich behaupte geradezu, dass wir wahrscheinlich der 
Last der Aufgabe erlegen wären, hätten wir nicht da materielle Unterstützung ge- 
funden, wo ein glückliches Gemeinwesen sie finden soll, nämlich bei unseren Be- 
hörden und bei unseren Mitbürgern; und ich bin stolz darauf, es betonen zu können, 
dass die zuvorkommende und freundliche Art und Weise, wie man uns zur Seite stand, 
der Sporn war, rastlos und unbeirrt fortzuarbeiten, bis das Ziel erreicht war. Darum 
Dank, besten Dank ihnen. 

Freilich ein welterschütterndes Ereignis, wie der frevelhaft von Frankreich her- 
aufbeschworene Krieg, konnten wir nicht von vornherein in unsere Berechnung ziehen, 
da lag es nicht in der Macht weder der Behörden noch der Bürgerschaft, die ge- 
wiss berechtigte Sorge und Angst zu verscheuchen, dass die Wechselfälle eines so 
fürchterlichen Krieges dahin führen könnten, dass unser kaum begonnenes Werk 
beschädigt, wenn nicht gar zertrümmert würde. Da war ein stärkerer Arm, eine 
mächtigere Abwehr nötig, als sie uns zu Hause geboten werden konnte, und diese 
Abwehr fanden wir in unserer unvergleichlich tapferen Armee, geführt von ihrem 
Heldenkaiser, welche die Brandfackeln dahin zurückschleuderte, von wo sie uns 
zugedacht waren. So wie das ganze grosse Vaterland von Dankgefühl erfüllt ist 
für die Abwendung grossen unberechenbaren Elendes, so wird bei uns noch ein be- 
sonderes Gefühl des Dankes rege für unser engeres Heim. 

Allein noch gar manche andere Schuld des Dankes haben wir abzutragen, und 
ich erachte den heutigen Tag für den richtigen Termin der Liquidation. 

So sei hiermit unser wärmster Dank allen jenen ausgesprochen, die uns mit Rat 
und That geholfen haben, unser Werk zu vollenden. 

Ich nenne in erster Reihe Herrn Gartendirektor Thelemann, dessen geniale Idee 
die erste Grundlage zu unserem Palmengarten legte und dessen reiche Erfahrung uns 
stets helfend zur Seite stand, dann 



J. Geschichte. 11 

Herrn Siesmayer, dessen schöpferische Hand in uneigennützigster Weise aus 
einem öden Felde ein reizendes landschaftliches Bild schuf, ein würdiger Rahmen 
zum inneren Bilde, 

Herrn Dielmann, der uns als anerkannter Künstler in seinem Fach die wesent- 
lichsten Dienste leistete und dessen stolze Flora des Augenblickes harrt, wo sie ihren 
Einzug in ihren Hain halten kann, 

Herrn Architekt Fritz Kaysser, als Leiter des Ganzen, und sämtlichen Unter- 
nehmern, die das Bewusstsein in sich tragen das Interesse eines gemeinnützigen 
Werkes gewahrt zu haben. 

Schliesslich freut es mich, den vielen edlen Freunden und Gönnern hier an 
dieser Stelle öfientlich danken zu können für die reichen und wertvollen Geschenke, 
die sie unserem Institute zugewiesen haben. 

Und so sehen wir denn den Augenblick, dem wir und die Bürgerschaft sich 
entgegensehnten, gekommen, der unsere Pfonen der Oeffentlichkeit erschliessen soll; er 
täUt Gott sei Dank! in eine grosse, in eine glückliche Zeit, in die Zeit des wieder- 
gekehrten Friedens, der mit seinen Segnungen auch unser junges Institut beglücken 
möge. 

Wolle die schützende Hand der Vorsehung unser Werk vor Schaden bewahren, 
mögen Behörden und Bürgerschaft zum Schutze und Gedeihen nach Kräften bei- 
tragen, möge unsere Schöpfung bleiben für alle Zeiten, was sie ist und sein soll, — 
eine Stätte der Belehrung, der Erholung und der Freude, ein Denkmal treuen, warmen, 
regen Bürgersinns!" 

Nach diesen Worten öffnete sich die Pforte zum Palmenhause und zu den Blütengalerien. 
Unter Klängen des von der Stasny-Kapelle gespielten Krönungsmarsches aus dem „Propheten" 
durchwandelten die Anwesenden, von dem Verwaliungsrate geführt, sämtliche Räume, 
kehrten dann in den Bankettsaal zurück und nahmen daselbst ein Diner ein. Während des 
Mahles spielte die Kapelle einen von Herrn Stasny komponierten Walzer „Unter Palmen 
und Blumen", gewidmet der Palmengarten-Gesellschaft. Herr Oberbürgermeister von Mumm 
ergriff hierauf das Wort zu einem Toaste auf den Verwaltungsrat und diejenigen, welche 
mit Rat und That das herrliche Werk unterstützt, denn sie alle hätten sich um die Stadt 
wohl verdient gemacht. 

Mit dieser Feier war der Garten dem öffentlichen Verkehr übergeben. In demselben 
Jahre fanden noch zwei weitere denkwürdige Feste statt, welche allen, die daran teilnahmen, 
unvergesslich bleiben werden, nämlich das Fest der Rückkehr der siegreichen Truppen aus 
Frankreich und das Friedensfest 

Die vorzügliche Musik und alles Schöne, was der Garten bot, bewirkten einen solchen 
Zuzug von Einheimischen und Fremden, dass der Verwaltungsrat sich veranlasst sah, seit 
dem 17. Juli 1871 täglich zwei Konzerte stattfinden zu lassen. 

Im Jahre 1871 wurden schon 947 Familien- und 413 Einzelabonnements genommen. 
Diese erfreulichen Ergebnisse ermöglichten es, auf Vorschlag des Herrn Sonnemann aus 
dem Borsig'schen Garten in Berlin fünf grosse Palmen für den Preis von 4000 Thalern zu 
erwerben. Ueber die Arbeiten in den Parkanlagen wollen wir an dieser Stelle dem Schöpfer 
derselben, Herrn H. Siesmayer das Wort erteilen, wie er dieselben in seiner Selbstbiographie 
besprochen hat. 

„Nun hiess es," so schreibt er, „aus einer Ebene etwas ganz Neues, Imposantes schaffen, 
und dies war meine Aufgabe. Im Juli 1868 legte ich den Entwurf des ersten Teiles des 
heutigen Palmengartens vor, und erhielt derselbe vom provisorischen Komitee vollste An- 
erkennung. Er wurde öffentlich ausgestellt und auch von dem grossen Publikum freudig 
aufgenommen. Einer Aufforderung gemäss stellte ich alsdann die Kostenberechnung auf, 



12 Begründung und Entwickelung. 

die sich für die 3o Morgen grosse Fläche für Erdarbeiten, Lieferungen, Wasseranlagen auf 
etwa 60 000 Gld. bezifferte. Diese Summe wurde später noch durch die grossen Terrassen- 
anlagen, welche viel Grundanfuhr erforderten, um 35 000 Gld. erhöht. Die Anlage des 
Restaurationsgebäudes mit Palmenhaus und das grosse Parterre mit seinen prächtigen Ter- 
rassen bilden den Kern und ersten Anfang der ganzen Schöpfung. Nach Fertigstellung 
dieser Partieen wurden die übrigen Terrainaibeiten, Ausgrabung des Weihers, Erhöhung 
der Sitzplätze u. s. w. mit allem Eifer in Angriff genommen. Für die Anlage Hess ich 
grössere Bäume (Kastanien, Ahorn u. s. w.) per Maschine aus dem Walde fahren, auch 
wurden viele bessere Exemplare, wie Taxus und Blutbuchen, von Herrn Reifert aus Bocken- 
heim, der bei der Arbeit persönlich Anteil nahm und selbst mit Hand anlegte, zum Ge- 
schenk gemacht. Noch viele andere Herrschaften aus Frankfurt: Metzler, Kamel, Sonne- 
mann u. s. w. machten gleichfalls Geschenke und haben sich mit dieser Opferwilligkeit 
grosse Verdienste um das Ansehen des schönen Institutes erworben. Alle übrigen Bäume 
und Sträucher, deren wir noch in Masse bedurften, habe ich von meinen hiesigen Kollegen 
angekauft. Für diesen Teil der Anlage lieferten wir aus unserer eigenen Baumschule nichts, 
um allen Schein des Eigennutzes fernzuhalten. Ich übernahm die Oberleitung zwölf Jahre 
persönlich, die technischen Ausführungen, eine Menge von Plänen, Skizzen, sämdiche 
Profile lieferte ich während dieser Zeit unentgeltlich, dabei von dem einzigen Gedanken 
getrieben, die Gartenbaukunst in Frankfurt a. M., die damals noch im Argen lag, zu heben 
und zu fördern, und nur beseelt von .der Lust und dem Drange zum Schaffen. Nach zwei- 
• jähriger, rastloser Arbeit war das Werk dem ersten Plane entsprechend vollendet und hatte 
sich des ungeteilten Beifalls von Laien und Fachleuten zu erfreuen, besonders das Blumen- 
parterre bezw. die Teppichbeete und Terrassen, die damals für Frankfurt etwas ganz Neues 
waren. Die Gesamtkosten dieser Anlagen bezifferten sich auf Mark 353 890,84. 

Am 16. März 1871 waren die Anlagen und das Gebäude mit dem Palmenhause soweit 
vollendet (Fig. i), letzteres wunderbar arrangiert durch den Inspektor und treuen Mitarbeiter 
Ferd. Heiss, welcher hierdurch das Ansehen des „Palmengartens", dessen Benennung eben- 
falls von ihm stammt, mitbegründen half." 

Im Jahre 1872 fand im Palmengarten in einer besonders dafür erbauten Halle eine 
Ausstellung von Kunstwerken zum besten eines Fonds für ein zu erbauendes Künstlerhaus 
statt. Diese Halle diente nachher zur Ueberwinterung von Pflanzen, wurde aber im Jahre 
i883 wegen Baufälligkeit entfernt und dafür der Spielplatz für Kinder erweitert. 

Im Jahre 1873 ging die Restauration an Herrn Radunsky über. 

In diesem Jahre wurde auch das grössere Warmhaus (Nr. 5) zur Kultur tropischer 
Pflanzen erbaut; ebenso Hess der sich steigernde Verkehr eine Erweiterung der bestehenden 
Parkanlagen wünschenswert erscheinen. Zur Beschaffung des dazu notwendigen Terrains 
mussten bedeutende Tauschgeschäfte zwischen der Stadt und verschiedenen Grundeigen- 
tümern vorgenommen werden, was wieder mannigfache Verhandlungen nötig machte. Bei 
dieser ersten Vergrösserung, welche in eine Zeit rapiden wirtschaftlichen Aufschwunges fiel, 
hatte die Gesellschaft für die damaligen Verhältnisse sich ziemlich stark engagiert, was ihr 
nachher einige recht schwierige Jahre bereitete. Später, als sie über diese Sckwierigkeiten 
hinweggekommen war und die Stadt und ihre Bevölkerung sich riesig vergrössene, kam 
das frühzeitig Geschaffene allerdings dem Unternehmen wieder zu gute. Die zeitraubenden 
Verhandlungen über den Grundstücksaustausch besonders mit Herrn Baron S. M. v. Roth- 
schild in Wien wurden durch die Herren Pfaff, Heuer und Sonnemann mit gutem Erfolg 
für die Gesellschaft und die Stadt zum Abschluss gebracht, sodass man mit der Anlage 
desjenigen Teiles des Gartens beginnen konnte, welcher den grossen Weiher mit Ketten- 
brücke und die Grottenbauten mit Schweizerhaus umfasst. 



I. Geschichte. 



Im Jahre 1874, am ä. Oktober, fand zur Feier der Anwesenheit der Delegierten 
Deutscher Frauenvereine im Palmenganen ein vom hiesif;en Vaterländischen Frauenvereine 
veranstalteies glänzendes Fest statt. 



Fig. 1. Lageplan Jus Palmengarte 


n% (,87.). 


1, 1, 3 u. 4. Elnglnee zum GeidlBcliinshiiii. 


10. Camera ob 


3. Miictiincnhallt. 


lt. Rihg«piele 


6. Auiiichupunkl. 


[]. Kegeltpiele 


7. Rahebank vor d« Fc1«ngroiic. 


ij. Schaukeln. 


H. Steinerne Bank. 


14. TcrraiKii. 


9. n u. t, Alpenge wachst 





Im Jahre 1876 wurde ein Skaling-Rink (Rollschlittschuh bahn) errichtet, aber später 
wegen geringen Interesses wieder entfernt. 

Am 20. Oktober desselben Jahres besichtigte bei seinem Hiersein Kaiser Wilhelm 1. 
den Palmengarten in eingehender Weise. Auch die Mitglieder des Kaiserlichen Hauses ver- 
fehlten nie, wenn sie in Frankfurt anwesend waren, dem Garten einen Besuch abzustatten, 
namentlich wurde er von der Kaiserin Augusta und dem Kronprinzen Friedrich mit Vor- 



14 Begründung und Entwickelung. 

liebe besucht. Kaiser Wilhelm erkannte die Schöpfung mit den Worten an: „Der Palmen- 
garten ist eine Zierde Ihrer Stadt und der Stolz Ihrer Bürgerschaft." 

Die Kaiserin Friedrich, der König von Sachsen, der Grossherzog und die Frau Gross- 
herzogin von Baden, der Grossherzog von Sachsen- Weimar, König Oscar von Schweden, 
die Könige von Griechenland, von Portugal, von Holland, der Schah von Persien und 
andere Fürstlichkeiten beehrten den Palmengarten wiederholt mit ihren Besuchen. 

Sehr grosse Verdienste um den Palmengarten erwarb sich der damalige Polizei- 
JPräsident Herr von Madai, welcher bei jeder sich darbietenden Gelegenheit der Verwaltung 
mit Rat und That zur Seite stand und die Gesuche der Gesellschaft zur günstigen Erledigung 
zu bringen bemüht war. 

Am 3 I.Juli 1878 wurde die zehnjährige Gedenkfeier durch ein grosses Feuerwerk von 
dem Hofkunstfeuerwerker Vidacovich-Höchst a. M., verbunden mit Doppelkonzen, ausge- 
führt von der Militärkapelle der 81 er Infanterie unter Musikdirektor Wassmann und der 
Kapelle der Gesellschaft, bei regster Teilnahme seitens des Publikums festlich begangen. An 
diesem Tage wurde eine Einnahme von 4829,60 Mk. erzielt. 

Die Anziehungskraft des Etablissements wuchs mit jedem Tage, ein guter Stern schien 
auf das Werk herabzusehen, und jedermann gab sich der Freude über die ungeahnte Ent- 
faltung hin, da plötzlich wurde der Garten von einem herben Geschick betroffen. 

In der Nacht zum 11. August 1878 gegen 3 Uhr früh wurden die Bewohner der Stadt 
durch Feuersignale aus dem Schlafe geweckt. Das Gesellschaftshaus des Palmengartens 
stand in Flammen und brannte bis auf den Grund aus, sodass nur die nackten Mauern 
stehen blieben und weniges Mobiliar gerettet werden konnte. Das Palmenhaus wurde von 
den Flammen nicht ergriffen, doch hatten die Pflanzen, besonders die hochgewachsenen, 
durch die Glut und namentlich den Rauch viel gelitten. Der Schaden im Palmenhaus und 
in den Blütengalerien wurde von den Experten auf ca. 10400 Mk. geschätzt. Bücher und 
Kasse wurden durch die energische und aufopfernde Thätigkeit des damaligen Sekretärs, 
jetzigen Direktors, Herrn Böhm gerettet. Der direkte Schaden infolge der Zerstörung des 
Gesellschaftshauses war indes durch das Entgegenkommen der Versicherungs-Gesellschaften 
„Providentia" und „Phönix*' nicht so bedeutend, dass er den Bestand des Instituts hätte in 
Frage stellen können. An Entschädigung wurden 201 196,10 Mk. bezahlt. 

Das Bedauern und die Teilnahme waren eine allgemeine, nicht nur in unserer Stadt, 
sondern auch weit über das Weichbild derselben hinaus. Am Tage nach dem Brande traf 
bereits eine Depesche von der Kaiserin Augusta ein, worin die hohe Frau ihrer Teilnahme 
Worte lieh und bemerkte: „Den Mut nicht verlieren, bei einer so getreuen, opferwilligen 
Bürgerschaft fehlt die Hilfe nicht, um das Zerstörte wiederherzustellen.'' Bereits am 
nächsten Tage beschloss der Verwaltungsrat, das Institut als eine Zierde der Stadt zu 
erhalten, und am 26. August wurde der weitere Beschluss gefasst, zur Erlangung eines 
Projektes für den Wiederaufbau unter den hiesigen Architekten eine Konkurrenz zu er- 
öffnen. Am 3. September wurde in den öffentlichen Organen zur Beteiligung aufgefordert 
und der Endtermin zur Einreichung der Pläne auf den 28. September festgesetzt. Es 
liefen im ganzen 17 Entwürfe ein, von denen aber eine Anzahl, weil sie den Anforderungen 
des Programms nicht genügend entsprachen, unberücksichtigt bleiben musste. Von den 
acht verbleibenden wurde von den Preisrichtern (den Herren Regierungs- und Baurat 
Lange in Cassel, Architekt H. Burnitz in Frankfurt a. M., Professor H. Wagner in Darm- 
stadt, F. Osterrieth und Joh. Dielmann in Frankfurt a. M.) der Entwurf mit dem Motto 
„Renaissance'^ als das beste der eingelaufenen Konkurrenz-Projekte anerkannt. Bei Eröffnung 
des Motto-Couverts stellte sich heraus, dass die Pläne von Herrn Architekten Heinrich 
Theodor Schmidt hier herrührten. 

Der preisgekrönte Entwurf wurde nun dem Neubau zu Grunde gelegt und die Aus- 



[. Geschichte. 15 

ftlhrung des Baues selbst der Firma Philipp Holzmann & Co. in Frankfurt Ubenragen, die 
in dem kurzen Zeitraum von zehn Monaten das Haus völlig fertig stellte. 

Der Betrieb selbst war nicht unterbrochen worden. Ein Notrestaurant ward hergesteUt 
und inzwischen mit aller Energie darauf hingearbeitet, das Verlorene wieder erstehen 
zu lassen. 

Die schwierigste Aufgabe, die an die Verwaltung herantrat, war die Beschaffung der 
nötigen Geldmittel. Vorerst wurde eine Silberlotterie veranstaltet zur Deckung der Kosten 
des Provisoriums. Dieselbe fand in zwei Abteilungen unter Leitung der Herren Anton 
Horix und Adolph Nippoldt am i5. April und 3o. September 1879 ^^^^ ^^^ brachte einen 
Reingewinn von 98 3o8,37 Mk. Sodann wurde unter solidarischer Haftbarkeit des Ver- 
waltungsrates eine Anleihe von iSoooo Mk. aufgenommen. 

Am 29. November 1879 vormittags 11 Uhr fand die akademische Feier der Wieder- 
eröffnung des Gesellschaftshauses statt. Herr Präsident J. B. Pfaff hielt dabei folgende Er- 
öffnungsrede: 

Hochverehrte Versammlung! 
.,Als ich am 16. Mttrz 1871 zum ersten Mal die Ehre hatte, hier an dieser Stelle die 
frohe Kunde zu bringen, dass das aus der Initiative unserer Bürgerschaft hervor- 
gegangene, durch ihre Opferwilligkeit und Hingebung geschaffene Werk — der 
Palmengarten — seine VoUendung erreicht habe, da bewegte uns alle neben der 
Freude über das nunmehr vollbrachte Werk eine gewisse Unsicherheit, ein Zweifel, 
ob wohl unser Unternehmen auch den Keim der Lebensfähigkeit in sich berge, ob es 
bestehen und gedeihen werde. 

Schon nach kurzer Zeit des Bestehens unseres Palmengartens wurden unsere 
Zweifel verdrängt und an ihre Stelle trat die Ueberzeugung, dass wir mit der Er- 
richtung desselben das Richtige getroffen hatten. Mit allgemeinem Beifall wurde diese 
neueste Schöpfung Frankfurts allerwörts begrüsst. 

Die Gunst des Publikums von nah und fern, welche unserem Palmengarten in 
reichstem Masse zugewendet wurde und die in dem Besuche von Hunderttausenden 
in jedem Jahre ihren Ausdruck fand, bot uns auch die materiellen Mittel, nun durch 
wünschenswerte Verbesserungen und massvolle Verschönerungen den Reiz und die 
Anziehungskraft unseres Instituts zu erhalten und zu steigern. 

Diesem Umstände sowohl, sowie der wachsamen Sorge, unseren Palmengarten 
strenge seinem ursprünglichen Zwecke zu erhalten, dürfen wir wohl den reichen 
Erfolg zuschreiben, den wir errangen und der sich von Jahr zu Jahr in einem Grade 
steigerte, der unsere kühnsten Erwartungen übertraf. 

Mit um so grösserer Genugthuung durften wir daher auch bei Gelegenheit der 
am 3i. Juli stattgehabten zehnjährigen Feier der Entstehung unseres Palmengartens 
zurückblicken auf die vergangene erfolgreiche Zeit, und wir fanden reichen Lohn für 
unser uneigennütziges Wirken und Schaffen wahrend dieser zehn Jahre in der An- 
erkennung und den Glückwünschen, die uns bei diesem Anlasse von nah und fern 
ausgesprochen wurden. 

Leider sollte diese Freude nicht von langer Dauer sein! Wenige Tage nach 
dem Feste, in der Nacht vom 10. auf den 11. August zerstöne eine Feuersbrunst 
unser Gesellschaftshaus und beschädigte unsere schönsten und wertvollsten Palmen 
derart, dass deren vollständiger Ruin zu befürchten stand. 

Wenige Tage vorher ein blühendes Bild, welches eine gedeihliche Zukunft ver- 
bürgte, und dann ein Trümmerhaufen! 

Dieser Schlag traf gleich schmerzlich wie uns, die Verwaltung, so auch die ge- 
samte Bürgerschaft, und in der warmen Teilnahme, den lauten Klagen, die überall 



lg Begründung und Entwickelung. 

sich kundgaben, konnten wir den Wert, den unser Institut besitzt, und die Grösse des 
Verlustes ermessen, der uns alle betroffen hatte. Und aus diesen Kundgebungen der 
Teilnahme schöpften wir neue Kraft und frischen Mut. Wussten w^ir doch, dass wir 
uns auf eine wohlmeinende Behörde, eine treue Bürgerschaft stutzen konnten, die es 
nie an Htüfe fehlen ISsst, wenn es gilt, eine gemeinnutzige Schöpfung zu fördern und 
zu erhalten. 

Die Aufgabe, die nun aufs neue an uns gestellt wurde, war eine um so schwie- 
rigere, als das zu schaffende Neue schleunigst herzustellen war, um die Entbehrung, die 
den Besuchern unseres Palmenganens durch den Verlust des Gesellschaftshauses auf- 
erlegt wurde, möglichst abzukürzen. Die Lösung dieser Aufgabe wäre uns trotz 
besten Willens und angestrengtester Thätigkeit wohl kaum in so kurzer Zeit gelungen, 
hätten wir nicht wohlmeinenden Rat und zugleich die geeigneten Kräfte gefunden, die 
uns in aufopfernder Weise die helfende und schaffende Hand boten. 

Das fiewusstsein, in dem, was wir nach reiflicher Ueberlegung anstrebten, das 
Rechte zu wollen, liess uns, unbekümmert um dargebotene Hindemisse, sicheren 
Schrittes die Bahn verfolgen, die zu dem erwünschten Ziele führte, vor dem wir 
heute stehen. 

Dass dieses prächtige Bild, wie es heute vor Ihren Augen steht, einem Phönix 
gleich aus den Flammen in der unglaublich kurzen Zeit von lo Monaten neu er- 
standen ist, verdanken wir dem energischen Zusammenwirken des Schöpfers des 
genialen preisgekrönten Bauplans, Herrn Architekt Heinrich Theodor Schmidt, und 
des mit der Ausführung des Baues betrauten Herrn Philipp Holzmann. 

Hat schon die rasche und gelungene Ausführung und die reiche Ausstattung 
Anspruch auf unsere volle Anerkennung, so gebührt Herrn Holzmann noch besonderer 
Dank für sein stets kulantes Entgegenkommen, aus welchem wir erkennen mussten, 
dass ihm diese schwierige Ausführung weniger Geschäfts- als Ehrensache war. 

Auch allen, die beim Baue mitgewirkt, und jenen, die helfend uns zur Seite 
standen, sei hiermit herzlichster Dank ausgesprochen. 

Auch heute, wie an jenem ersten Tage bewegt uns wieder die Freude über das 
voUendete Werk, aber kein Zweifel ob des Gedeihens trübt diese Freude wie damals. 
Wissen wir doch, dass wir wohlwollende Behörden, dass wir eine treue Bürgerschaft 
als Stütze zur Seite haben, deren Hülfe niemals versagt wurde, wenn es. galt, eine 
gemeinnützige Schöpfung, welche der Stadt zu Ehren und Nutzen gereicht, zu erhalten. 
Und so übergeben wir denn heute wieder das neuerrichtete Werk der Oeffent- 
lichkeit, und wie damals schliesse ich mit dem Wunsche, dass unser Palmengarten 
bleiben und bestehen möge für ferne Zeiten, eine Zierde, ein Schmuck unserer guten 
Stadt, ein Denkmal echten, warmen Bürgersinnes.^^ 

Nachmittags fünf Uhr fand das Festbankett statt und am 3. Dezember ein Er- 
öffnungsbalL 

Die Gesellschaft beschloss jetzt und erhielt dazu die Genehmigung der städtischen Be- 
hörden, ein hypothekarisch gesichertes Anlehen von 800000 Mk. aufzunehmen, womit die 
ausgegebenen Prioritäten heimgezahlt und die gesamten Schulden getilgt werden sollten. 
Einundzwanzig hiesige Bankfirmen machten gemeinschaftlich eine Offerte zur Uebernahme. 
Die öffentliche Ankündigung dieser Firmen lautete: „In Gemässheit des Beschlusses der 
ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Juni 1880 wurden sämtliche noch aus- 
stehenden 5 prozentigen Prioritäts-Obligationen der beiden Anleihen von Gld. iSoooo vom 
I. April 1871 und Mk. 3ooooo vom i. April iS/S zur Rückzahlung auf den i. Juli 1880 ge- 
kündigt. Den Inhabern dieser Obligationen ist freigestellt, dieselben in 4 prozentige Partial- 
obligationen der neuen hypothekarischen Anleihe von 1880 derart zu konvertieren, dass sie 



I 



I. Geschichte. 17 

einen nach der StUckeeinteilung von looo Mk. und 300 Mk. abgerundeten Betrag der neuen 
Anleihe zum Kurse von 99 Prozent gegen ihre alten Obligationen beziehen können. Das 
Bezugsrecht ist durch Anmeldung bei dem Bankhause Ph. Nie. Schmidt auszuUben.^^ Die 
Palmengarten-Gesellschaft bestellte dagegen eine erste gerichtliche Hypothek von Hoo 000 Mk. 
Kapital mit Zustimmung der Stadtgemeinde Frankfurt a. M. auf folgende derselben gehörigen 
Grundstücke der Frankfurter Gemarkung: Gew. i3 No. 4a, 5a, 8, 9, 10, 11, 12, i3, 14, i5, 
16, 17, 18, 22 d und 3i a im Gesamtflächengehalt von 3o Morgen, 2 Viertel, 20 Ruten, 3j 
Schuh gleich 7 Hektare, 82 Are, 23,07 Quadratmeter, incl. der auf diesen Grundstücken er- 
richteten und noch errichtet werdenden Bauten. 

Hierdurch war die Palmengarten-Gesellschaft auf die gesunde Grundlage ihres künftigen 
Gedeihens gebracht. 

Am i5. August 1878 trat Herr Sekretär A. Nippoldt als Buchhalter, am 10. Oktober 
desselben Jahres der jetzige Gartendirektor Siebert als Obergänner ein. 

Am 20. Oktober 1880 erfreute sich das Institut wieder des Besuches Kaiser Wilhelms I. 
Der Kaiser wohnte bekanntlich am Abend . der Eröffnung des Opernhauses bei. Die 
Palmengarten-Gesellschaft stellte bei dieser Gelegenheit für die Stadt die gärtnerischen 
Dekorationen vor dem Opernhause und in den inneren Räumen. 

Am 3o. November 1880 verliess der Restaurateur Herr Radunsky den Palmengarten. 
Die Restauration ging für die Zeit von vier Jahren auf Herrn J. Riedel über. Alsdann 
übernahmen dieselbe die Herren Georg Ott und Karl Frank. Herr Ott trat am i. Oktober 1890 
aus und Karl Frank führte dieselbe für alleinige Rechnung bis 3o. September 1893 weiter. 
Von diesem Tage ab ging sie in die Hände der Herren Fritz Seebold und Louis Bolle über. 

Im Februar 1881 traf die Palmengarten- Gesellschaft eine Vereinbarung mit dem Vor- 
stande der Allgemeinen Deutschen Patent- und Musterschutz-Ausstellung wegen Ueber- 
lassung des Terrains zur Herstellung des grossen Brunnens, und zwar leistete die Gesellschaft 
einen Beitrag von 16000 Mk. zu der Brunnen- und Maschinenanlage, die dann nach Schluss 
der Ausstellung der Palmengarten-Gcsellschaft als Eigentum zufiel. 

Am 27. September i883 war Kaiser Wilhelm I. zum Besuche des Palmengartens an- 
gemeldet. Die Verwaltung hatte demgemäss einen würdigen Schmuck vorgesehen. Nach- 
dem die städtischen Behörden den Kaiser am Eingange begrUsst, begab sich dieser in den 
Vorsaal, wo die Generalität den obersten Kriegsherrn erwartete. Dieser Raum war in eine 
WafTenhalle verwandelt, geschmückt mit altehrwürdigen Fahnen und Waffen, Helmen und 
Schildern, die von dem historischen Museum und von Privaten geliefert waren. Hohe Blatt- 
pflanzen gaben einen wirkungsvollen Hintergrund. Die Durchgangshalle war in ein türkisches 
Zelt umgeschaflen. In dem Saale zur Rechten waren die kostbarsten Schätze Frankfurts 
zusammengebracht Reiche echte Gobelins schmückten die Wände, mächtige Makanbouquets 
die Ecken. Unter den aufgestellten Gegenständen war namentlich das in Silber getriebene 
Niederwalddenkmal und die Wiedergabe der Figur des Grossen Kurfürsten auf dem 
Monument der Kurfürstenbrücke in Berlin bemerkenswert. Imposant war der grosse Fest- 
saal dekoriert. Im magischen Lichterglanze flimmerten die Goldstofie an den Galerien, 
Fahnen senkten sich tief herab in ihrem Farbenreichtum. Vom Orchester zog sich ein 
reicher Vorhang herab mit dem deutschen Reichsadler, ihm gegenüber über dem Eingang 
der Frankfurter Adler auf schöner Draperie. Fruchtgewinde: Melonen, Kürbisse, Aepfel, 
Birnen, Trauben zeigend, zogen sich an den Wänden und Säulen entlang, untermischt mit 
Blumen aller Art Der Sitz des Kaisers war mit rotem Sammet drapiert. Den Raum unter 
dem Orchester schmückte das bekannte Gemälde Camphausens: „Der Grosse Kurfürst in 
der Schlacht bei Fehrbellin^S Die in dem grossen Saale arrangierte Kaisertafel trug reichen 
Silberschmuck, die besten und kostbarsten Stücke der von Rothschildschen Silberkammer 
und von Bethmannschen Silberschätze wetteiferten mit Krystallen und Blumen an Reichtum 

Siebert, Palmengarten. 2 



18 Begründung und Entwickelung. 

und Schönheit Ausser dieser Tafel waren acht weitere aufgestellt und von etwa 260 Per- 
sonen besetzt. Von Stadtrat Dr. Matti geleitet und von dreifachem Tusch empfangen, be- 
trat der Kaiser den Saal und begab sich zu dem fUr ihn bestimmten Platze. 

Von fürstlichen Persönlichkeiten waren anwesend: der Kronprinz, die Frau Kron- 
prinzessin, König Albert von Sachsen, Grossherzog von Hessen, Prinz Wilhelm, Prinz Al- 
brecht, Erbgrossherzog von Baden, Prinzessin Victoria, Grossherzog von Sachsen-Weimar, 
Prinz Friedrich Karl, Erbprinz von Meiningen, Landgraf von Hessen, Prinz Hermann von 
Weimar. Es waren ferner Teilnehmer: die Minister Maybach, Bötticher, Gaprivi, Scholz, 
Gossler, Burchard, Lucius, Schelling, Friedberg, Bronsart von Schellendorff, die Generale 
Graf von Blumenthal, von der Goltz, Fürst Anton RadziwilL, der Reichstagspräsident von 
Levetzow, Herr von Franckenstein, Ackermann, Regierungspräsident von Wurmb, Ober- 
bürgermeister Dr. Miquel und die Mitglieder des Frankfurter Magistrats. Die Ansprache an 
den Kaiser hielt Herr Oberbürgermeister Miquel, mit einem Hoch auf den Kaiser schliessend. 
Der Kaiser erwiderte mit einem Hoch auf Frankfurt am Main. 

Am 3o. Oktober i883 starb Kapellmeister Ludwig Stasny; er hatte am 16. März 1871 
zum erstenmale dirigiert, am 14. Oktober i883 zum letztenmale den Taktstock im Garten 
gehandhabt. An seiner Stelle wurde am 5. Dezember Kapellmeister B. Gottlöber aus 
Dresden ernannt, am i. Januar 1884 angestellt. 

Am 28. Dezember i883 hatte der Palmengarten abermals einen Verlust zu beklagen; 
Herr Inspektor Heiss schloss für immer die Augen. Herr Leopold Sonnemann widmete 
dem Verstorbenen in der „Frankfurter Ztg." einen warmen Nachruf. Sein verdiensdiches 
Wirken im Palmengarten wird das Andenken an ihn lebendig erhalten. Seinen Platz nahm 
am 14. Januar 1884 August Siebert als Inspektor ein. Im September i884 hatte der „Verein 
zur Pflege der Photographie und verwandter Künste" gelegentlich der Feier seines zehn- 
jährigen Stiftungsfestes im Palmengarten eine interessante Ausstellung veranstaltet Eine 
ähnliche fand auch im August 1887 und in den folgenden Jahren statt. 

Hierbei wollen wir auch erwähnen, dass zu jeder Jahreszeit Vereine und Körper- 
schaften ihre geselligen und wissenschaftlichen Zusammenkünfte in den Gesellschaftsräumen 
abhalten. 

Der Wasserfall am Schweizerhaus und die Fontaine im grossen Teich wurden im 
Frühjahr i885 eingerichtet. 

Im November desselben Jahres wurde die elektrische Beleuchtung des Palmenhauses 
hergestellt. 

Das ursprüngliche Terrain des Palmengartens war nach und nach vergrössert worden. 
Während der Patent- und Musterschutz- Ausstellung tauchte bereits der Plan auf, den Garten 
nach dieser Richtung zu erweitern. Am 20. Dezember 1S84 teilte Herr Ferdinand Heuer 
in der Sitzung des Verwaltungsrates mit, dass er das Gelände der Baubank, worauf die 
Patent- und Musterschutz - Ausstellung gestanden (227» Morgen), für die Palmenganen- 
Gesellschaft um die Summe von 260000 Mk. gekauft habe. Gleichzeitig berichtete Herr 
Justizrat Dr. Siebert, dass er soeben mit dem Herrn Oberbürgermeister konferiert und dieser 
geraten habe, man solle alsbald eine Eingabe an den Magistrat machen. Selbstverständlich 
hatte Herr Heuer den Ankauf vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung und 
der städtischen Aufsichtsbehörde gemacht. Das Terrain sollte, wie das Gesamtterrain des 
Palmengartens, sofort in den Besitz der Stadt übergehen, von welcher es die Palmengarten- 
Gesellschaft gegen Zahlung von 3 Prozent Zinsen des Kaufschillings erhielt. 

Der Protokollauszug des Magistrats inbetreff des Terrainerwerbs nächst des Palmen- 
ganens wurde nach folgender Motivierung des Oberbürgermeisters Dr. Miquel an die 
Finanzkommission verwiesen. Der Magistrat habe sich allerdings nur zögernd zu dieser 
Vorlage entschlossen, weil es sich um den Erwerb eines Grundstücks handle, welches 



I. Geschichte. 19 

z. Z. für öffentliche Zwecke noch nicht gebraucht werde und man könne bei der ganzen 
Finanzlage der Stadt und in Anbetracht, dass letztere viel Grundbesitz habe, den sie bald 
verkaufen möchte, Bedenken gegen diesen Vorschlag erheben. Nichtsdestoweniger habe 
der Magistrat geglaubt, die Gelegenheit zum Ankauf nicht vorübergehen lassen zu dürfen. 
Einmal sei der Magistrat der Meinung, dass der Kaufpreis ein massiger sei; das Grundstück 
stosse unmittelbar an den Palmenganen und umfasse noch ein anderes, das mehr nach Bocken- 
heim gelegene Grundstück des Herrn von Günderrode vollständig, es werde daher vielleicht 
ein zweckmässiges Arrangement mit demselben zu treffen sein. Dann liege das Grundstück 
an der Ginnheimerstrasse und sei die Aussicht nicht ferne, dass man demnächst wieder 
einzelne Teile, die an der Strasse liegen, von diesem Grundstück werde verkaufen können. 
Nun sei der Palmengarten anderenteils in der Notwendigkeit, Privatgrundstücke für seine 
Gärtnerei zu pachten. Der Palmengarten falle demnächst einmal an die Stadt, und wenn 
man sich vorstelle, dass dann das ganze Terrain des Palmengartens umbaut wäre, und es 
wahrscheinlich sei, dass, weil alle Entwickelung nach der Ginnheimer Höhe gehe, geeignete 
Plätze später kaum noch vorhanden sein würden. Dann würde sich einmal aus diesem 
Grundstück ein Volksgarten ersten Ranges für Frankfurt schaffen lassen. Das Opfer, das die 
Stadt bringe, sei nicht sehr bedeutend. Kaufe die Stadt das Grundstück nicht, so würde 
es in anderen Besitz übergehen, wo es sehr schwer sein würde, es in absehbarer Zeit 
wieder zu erlangen. 

Diese Erweiterung des Palmengartens zog selbstverständlich eine Reihe von Neu- 
schöpfungen nach sich. Im April 1886 wurde die Herstellung der Spielplätze für Lawn- 
Tennis und Croquet, der Bicycle-Bahn und Eisbahn aut dem neuen Terrain beschlossen 
und alsbald in Angriff genommen. 

Der bis jetzt angelegte Teil des „Neugartens^^ umfasst 20 Morgen; die übrigen 
10 Morgen sollen sich den bereits bestehenden Anlagen entsprechend anschliessen, sobald 
die nötigen Mittel flüssig gemacht werden können, da nach einem Voranschlage circa 
125 000 Mk. excl. Be- und Entwässerung erforderlich sein werden. Eine Hauptzierde des 
Neugartens bildet das 1887 fertiggestellte Rosarium. 

Im selben Jahre acceptierte die Gesellschaft auch die Bedingungen der Stadtkämmerei 
für Uebernahme des von Günderrodeschen Ackers (8 Morgen) am Leonhardsbrunn (nach- 
mals im Besitz von A. Katzenstein und von diesem an die Stadt vertauscht) auf 3o Jahre 
von der Stadt. Am 23. Oktober 1886 wurden vom Verwaltungsrat in Anerkennung ihrer 
Thätigkeit die Herren Sekretär P. Böhm und Garteninspektor Aug. Siebert zu Betriebs- 
bezw. Garten-Direktoren und Herr Buchhalter A. Nippoldt zum Sekretär ernannt. 

Am 28. März 1887 wurde der vOn Frau Kissel gestiftete Pavillon im Park aufgestellt. 

Am 9. März 1888 traf die Trauerkunde vom Tode Kaiser Wilhelms I. hier ein. Die 
Verwahung des Palmengartens fühlte die Pflicht, dem Herrscher, der dem Institut stets das 
grösste Wohlwollen gezeigt, ihre Dankbarkeit durch eine sinnige Spende zu beweisen. Es 
war dies ein Riesenstrauss, 3 Meter in der Höhe und 1,20 Meter in der Breite, ein Meister- 
werk gärtnerischer Kunst, in dem Palmenwedel mit einem Blumenarrangement verbunden 
waren. Erstere bildeten den graziösen und gefälligen Untergrund, letzteres war aus zart- 
farbenen Kamellien, Rosen und anderen Blumen bouquetartig zusammengestellt; eine weisse, 
schwarzgeränderte Seidenschleife schloss das untere Ende. Direktor Siebert durfte die 
Gabe persönlich im Dom zu Berlin am Sarge des dahingeschiedenen Kaisers niederlegen. 

In demselben Jahre, kaum 3 Monate später, wurde dem deutschen Volke der Schmerz 
nicht erspart, abermals an der Bahre seines Herrschers zu klagen. Am i5. Juni 1888, 
morgens 1 1 V» Uhr, starb Kaiser Friedrich. Auch zu dessen Begräbnisfeierlichkeiten sandte der 
Palmengarten ein Blumenarrangement. Dasselbe mass in der Höhe etwa 'A Meter, in der 
Breite Vi Meter und bestand aus den edelsten weissen Blumen. Den Untergrund des Arrange- 

2* 



20 Begründung und Entwkkelung. 

ments bildete ein Fscherpalmenblait, wahrend aut einem einzigen Wedel der Palme Caryota 
Rumphii, welcher eine Länge von 4 Meter und eine Breite von 3 Meter hatte, das Ganze 
ruhte. In der Mine dieses Palmenwedels, etwa 20 cm über dem Bouquet, prangte ein aus 
weissen Levkoyen gebundenes F. Am unteren Ende des Arrangements befand sich gleich- 
falls eine schwarzgertlnderte weisse Seidenschleife. 

Am 4. Oktober 1889 fand ein kleiner Brand im Orchester des Gesellschaftshauses statt 
und zerstörte zwei der von Professor Klimsch ausgefühnen Deckengemälde sowie die zur 
Verbesserung der Akustik angebrachten Portieren. Die beiden Deckengemälde vmrden von 
demselben Künstler wieder neu hergestellt. 

Am 9. Dezember 1889 traf Kaiser Wilhelm 11. von Darmstadt aus in Frankfun ein 



Fig. 3. AaiKhmückung dei Feilualti wlhreDd der Anwcienheil Sr. M>ie>t(t dci Kai>er> Wilbelm II. »m 9. Dezember 1S89. 

und besuchte nach einer Fahn durch die reichgeschmUckte Stadt den Palmenganen. Auch 
diesmal vereinigten sich Geschmack und Pracht bei der Ausschmückung der Räume, die 
den Kaiser aufnehmen sollten. Durch ein laubgeschmUckies Vestibül und einen Hain von 
Lorbeerbäumen geleitet, betrat der Kaiser den Empfangssaal. Hechts und links von den 
Thüren standen auf Säulen die Büsten römischer Kaiser, die Herr Drexel dargeliehen hatte. 
Die Wände waren mit von Herrn Goldschmidt geliehenen Gobelins behangen und in 
den Ecken erhoben sich prächtige Candelaber aus dem Besitze des Herrn Mumm von 
Schwarzenstein. 

Die kunstvollen Möbel entstammten dem Magazin der Herren Schneider und Hanau. 
Der grosse Saal war von Säule zu Säule mit wertvollen Gobelins behangen — von deren 
Kostbarkeit man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, dass dieselben für dieses 
Fest um 800000 Mk. versichert waren — welche Herr Baron Ludwig von Erlanger zur 



I. Geschichte. 21 

Verfügung gestellt hatte und die auf der südlichen, östlichen und nördlichen Seite die 
Säulengänge von dem Saale abschnitten und hierdurch um diese Teile verschmälerten. 

Die grosse Scheibe, die das Palmenhaus gegen den Saal abschliesst, war heraus- 
genommen worden, um auf diesem Weg einen bequemen Zugang zu der im Palmenhause 
aufgeschlagenen Estrade zu gewinnen und den Blick auf das tropische Landschaftsbild un- 
gehindert geniessen zu können. Dem Palmenhause gegenüber war der Sitz des Kaisers, 
hinter demselben vor reicher Drapierung ein Riesenadler, über welchem, vom Friedensengel 
gehalten, die Kaiserkrone glänzte. Ueber dem durch die Herausnahme der Scheibe her- 
gestellten Ausgang nach dem Palmenhause prangte in der Höhe der Galerie das von Herrn 
Maler Kirchbach entworfene und mit Beihülfe der Maler Gudden und Schäfer ausgefühne 
Bild der Frankofurtia, die mit der Rechten die Palme des Friedens, mit der Linken den 
Lorbeer hielt, während Kraft und Jugend zu ihr emporblickten. Elektrisches Licht tragende 
Genien in Kolossalgrösse waren dem Bilde zur Seite angebracht. Unter dem mächtigen 
Bilde der Frankofurtia, ins Gesimse eingelassen, zeigte sich im roten Grunde Frankfurts 
Silberaar. In den vier Ecken der Galerie waren auf mit Fahnen geschmückten Obelisken 
Eichenkranz und Palme angebracht. Ueber von Säule zu Säule gezogenen Festons trugen 
geschmackvolle Urnen künstliche Blumenbouquets. Die künstlerisch durchgeführten Orna- 
mente, welche rings in dem Saale plastisch hervortraten, waren von Herrn Bildhauer Born 
modelliert. 

Die Kaisertafel selbst prangte im Schmuck der reichsten Zierstücke und Service; 
vor allen nennen wir den kostbaren, schlanken, güldnen Tafelaufsatz von Jamnitzer aus der 
V. Rothschildschen Schatzkammer. 

Der Entwurf für die Ausschmückung des Saales stammte von den Herren Architekten 
von Kaufmann und Professor Lüthi, denen auch die Leitung des Gesamtarrangements 
übertragen war. Die gärtnerischen Dekorationsarbeiten wurden von dem Palmengarten selbst 
ausgeführt. 

Im Jahre 1890 fand die Verbreiterung der Ostterrasse nebst Promenadenweg statt. 

Im Winter 1890—91 wurden die Wirtschaftsräumlichkeiten im Souterrain vollständig 
renoviert und den Anforderungen der Neuzeit entsprechend umgestaltet und erweitert. 

Im Sommer 1891 wurde an Stelle eines einfachen, den Bedürfnissen nicht mehr ent- 
sprechenden Kassahäuschens am Haupteingang ein von Herrn Architekt Günther ent- 
worfener, massiv in Sandstein aufgeführter Neubau errichtet. 

Im April 1892 erfreute sich der Palmengarten eines kostbaren Geschenkes von Frei- 
frau C. M. von Rothschild, bestehend in sechs grossen Marmorstatuen und ebenso vielen 
Marmorvasen. 

Das Jahr 1892 sah insofern bauliche Veränderungen, als die Erweiterung des Kessel- 
hauses zur Aufstellung eines grossen Kessels und Anlage einer Zentralheizung für die Ge- 
wächshäuser sowie die Errichtung eines neuen Schornsteins stattfinden musste. Die Ge- 
wächshäuser selbst wurden vollständig renoviert und praktischer für die verschiede^nen 
Pflanzenkulturen eingerichtet. 

Das Jahr 1893 gab Veranlassung, auf ein 25 jähriges Bestehen der Palmengarten- 
Gesellschaft und auf eine trotz mannigfacher Schwierigkeiten und grosser Hemmnisse 
während dieser Zeit mit bestem Erfolge gekrönte Thätigkeit zurückzublicken. So war es 
natürlich, dass der Verwaltungs- und insonderheit der Vergnügungsausschuss, als dessen 
Seele Herr Konsul C. Lauteren in erster Linie genannt werden muss, dem Gedanken näher 
traten, diesem Ereignis durch festliche Veranstaltungen verschiedener Art Ausdruck zu ver- 
leihen, als deren erste ein Kostümfest geplant wurde. Durch die freundliche Unter- 
stützung zahlreicher Herren aus den Bürgerkreisen, die der Aufforderung, dem Festkomitee 
beizutreten, Folge geleistet hatten, konnte man von vornherein den geplanten Festlichkeiten 



22 Begründung und Entwickelung. 

einen günstigen Verlauf vorhersagen. Im Dezember 1892 erliess die Palmengarten- 
Gesellschaft an sämtliche Aktionäre und Abonnenten ein diesbezügliches Rundschreiben. 

Ungefähr 1000 Personen hatten sich zu dem Winterfest, das in Form eines Kosiüm- 
balles am 4. Februar 1893 in sämtlichen Räumen des Palmengartens abgehalten werden 
sollte, angemeldet, und wie dieses Fest verlaufen, darüber berichten die Frankfurter Tages- 
blätter: 

„So liegt er denn hinter uns, der lang erwartete Fest- und Jubiläums- Abend; die Lust 
ist verrauscht und der nüchterne Verstand zieht das Facit aus dieser zehnstündigen Herr- 
lichkeit. Hat das Fest gehalten, was es versprochen? Sind die zahllosen Hoffnungen und 
Erwartungen, welche man an den Abend knüpfte, in Erfüllung gegangen? Die ehrliche 
Antwort lautet: Ja; in vollstem Masse. Es war von Antang bis zum Ende ein schönes, 
gelungenes, heiteres Fest, auf welchem sich Lebenslust und Grazie die Hand reichten; es 
war alles aufgeboten worden, was das Auge erfreuen, den Sinnen schmeicheln konnte, und 
niemand von allen jenen, welche mitgewirkt haben an dem Zustandekommen des Werkes, 
hat umsonst gearbeitet Als sich um 8 Uhr am Samstag Abend die weiten Pforten des 
Gesellschaftshauses öffneten, als die ersten Gäste den prächtigen Raum betraten, da stand 
wohl mancher zunächst geblendet von der überraschenden Schönheit des Gesamteindruckes 
vor dieser Symphonie von Licht und Farben, und je mehr man sich in die Einzelheiten 
vertiefte, um so höheren Respekt bekam man vor der ausserordentlichen Kunst des Archi- 
tekten Herrn Lüihi-Miller, nach dessen Entwürfen und unter dessen Leitung der dekorative 
Schmuck der Festräume in fast unglaublich kurzer Zeit wie durch Zauber erstanden war. 

Der ganze Saal war elektrisch beleuchtet. Von der Decke erstrahlte ein riesiger 
Zwölfspitzstern, der vom Beleuchtungsinspektor Behrend aus 369 elektrischen Birnen auf 
goldpapier-durchwirktem EisengesteU hergestellt war. 

Die übrige elektrische Einrichtung stammte von der Firma Voigt und Häffner. Die 
Säulen und Rundbogen, die das Mittelschiff abschliessen, waren mit Glühlampen umsäumt, 
welche wirkungsvoll abslachen von den grösseren blauen Lampen, die in der Mitte der 
Bogennischen hingen. Die Säulenschäfte waren rot bekleidet und auch das Eisengitter des 
Galeriegeländers war mit rotem Tuch gefüttert. Das Ganze bot einen bunten, festlichen 
Anblick, um so mehr, als durch die helle Deckenbeleuchtung auch die Deckengemälde 
manchem Beschauer vielleicht zum ersten Male sichtbar wurden. Eine überaus glückliche 
Idee war die Errichtung der grossen Treppe im Saale vor der Orchesien\'and. Eine zwölf- 
stufige Mitteltreppe führte sich verjüngend zu einem podiumartigen Absatz, an dessen epheu- 
geschmückter Hinterwand eine Statue des Gambrinus aufgestellt war. Von diesem Podium zogen 
sich in graziösem Bogen zwei Treppenwangen rechts und links hinauf nach den Galerien. So 
war eine ausgezeichnete Verbindung zwischen dem Saal und den oberen Räumen erreicht, 
ohne dass die Besucher nötig gehabt hätten, sich auf den Aussentreppen einem Temperatur- 
wechsel auszusetzen. Ueber der Treppe und dem Orchester, wo die Palmengarten Kapelle 
wirkte, war die Wand mit einem riesigen Pseudofresko ausgefüllt; um ein rätselhaftes 
Wappen sitzen ein Narr mit der Guitarre und eine Närrin, mit einer Flasche Champagner 
winkend; rechts und links davon befinden sich plein air-Bilder, von denen das eine sich 
als ein gegen den wolkenlosen Himmel scharf abhebender Gigerl zeigte, während rechts ein 
Landsknecht vom hohen Balkone herabschaute. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite 
der Galerie zog gleichfalls ein prächtiges Arrangement die Augen auf sich. Auf leichtem 
teppichgeschmückten Holzbau sass die Kapelle der gier und über ihnen thronte auf roter 
Leinwand der Frankfurter Stadtadler, in der rechten Klaue die Narrenpritsche, in der linken 
eine Flasche mit §11 als Etikettenaufschrift. Rechts und links haue Herr Maler Lüthi, wie 
an der gegenüberliegenden Wand, Pseudofresken angebracht, die buntes Maskenleben 
darstellten. Rechnet man dazu, dass die Seitenwände der Galerien mit Hilfe von Tannen- 



I. Geschichte. 23 

grUn, weissen und roten Rosen in Laubengänge umgewandelt und dass auf allen Posta- 
menten und Geländerpfosten Blattpflanzen in grosser Anzahl aufgestellt waren, so kann 
man sich eine wenn auch nur schwache Vorstellung machen von der überwältigenden 
Wirkung, welche diese wahrhaft künstlerische Ausschmückung erzeugte. In besonders an- 
erkennenswerter Weise leistete auch das gärtnerische Personal bei der dekorativen Aus- 
schmückung des Saales und aller übrigen Räume ausgezeichnete Mithilfe. Auch den 
Leistungen des maschinellen Betriebspersonals, welches unter den obwaltenden Verhältnissen 
eine schwierige Aufgabe zu lösen hatte und diese zielhewusst und mit Sicherheit durchführte, 
ist vollste Anerkennung zu zollen. 

Im roten Saale standen an den Ufern des Mainstromes wirkliche Palmen, aus deren 
mächtigen Blattwedeln bunte elektrische Sternchen hervorglühten. Dass diese Tropen- 
scenerie sich thatsächlich am Ufer des Mains entfaltet hatte, darüber belehrte uns ein Blick 
auf Alt-Sachsenhausen, welches den Hintergrund stimmungsvoll abschloss. Herr Ferdinand 
Günther hatte dies dekorativ sehr wirkungsvolle Bild zur Verfügung gestellt. 

Das wäre so in kurzen Strichen die äussere Physiognomie des Festes; das Weitere 
auch nur einigermassen erschöpfend zu behandeln, geht weit über den Rahmen dieses 
Bildes. Betont sei nur, dass, dem Charakter eines Kostümfestes entsprechend, sämtliche 
Damen und auch die Mehrzahl der Herren in wirklichen Kostümen, teilweise von 
bedeutendem künsderischen wie historischen Reize, erschienen waren, z. B. die beiden 
herrlichen Damengestalten, welche soeben aus den bekannten van Dyckschen Bildern, 
welche uns mit dem Hofe Karls I. bekannt machen, herniedergestiegen zu sein 
schienen. Ihr weissseidenes, historisch treues Kostüm fand allgemeine Bewunderung. 
Auch ihr Gegenstück, die Damen in Schwarz mit den beiden riesigen Schmetterlingsflügeln 
und dem malerischen schwarzen Spitzenkragen, gefielen nicht wenig. Es kann hier nicht 
der Ort sein, um all die herrlichen Maskenbilder aufzuzählen. Da gab es schwarz- 
sammetene Vertreterinnen des Directoire, eine in blau-grüner Seide schillernde Schlangen- 
beschwörerin, eine Lilie, eine Syringe, eine üppige Mohnblume, Japanesinnen, echte und 
unechte, eine Königin Luise nach dem Richterschen Bilde, Odalisken, Elsässerinnen, 
Hessinnen u. s. w. Unter den originellen Damenmasken nennen wir noch das Waldmädchen, 
das Singvögel und Eichkätzchen auf seinem tannengrüngeschmückten Kleide mitgebracht, 
die weisse Taube, die als Depeschenträgerin amtete, die humorvolle Pilgerin u. s. w. Von 
den Herren, die so liebenswürdig waren, im Kostüme zu erscheinen, erwähnen wir den 
Stadtverordneten, der als echter Türke ein prächtiges Bild stellte, den Zoologen, der als 
Schelm von Bergen in rotem Scharfrichtergewande kam und unter der phrygischen Mütze 
gar stolz auf seine rotgewandete Begleiterin herabsah, dann den prächtigen graucylinderten, 
rotstrümpfigen Gigerl, den Patrizier des Malers G., die verschiedenen Säkkinger Trompeter, 
die Diplomaten in grauer Perrücke und Wadeistrümpfen, die echten Tiroler Bergfexe, den 
scherzhaften Mönch, die Pierrots in Weiss, in Blau und Weiss u. s. w. 

Sämtliche Nebensäle, Loggien und das Verwaltungsratszimmer waren von Beginn an 
dem Publikum zur Verfügung gestellt, kein einziger der zahlreichen Räume blieb leer. 
Unter den Festgästen, welche sich aus den ersten Kreisen der Stadt rekrutierten, be- 
merkte man u. a. Herrn Oberbürgermeister Adickes, den Kavallerie-Brigade-Kommandeur 
Prinzen Croy, vom Polizeipräsidium Herrn Freiherrn von Müfi'ling und Regierungsrat 
Steffens, eine ganze Reihe von Offizieren u. s. w. Selbstverständlich waren auch die „stars" 
der Frankfurter Bühnen erschienen. Von zwei Seiten rauschten abwechselnd die Klänge der 
Musik in den Saal, hier lockte Herr Gottlöber mit seiner Gartenkapelle zum Tanz, dort schwang 
Herr Kalkbrenner vor seinen 8iern den Taktstock, und zwar beide mit beneidenswertem 
Erfolge. Und diese zahlreiche lustige Menge stolzierte, paradierte umher und dazwischen 
trippelten die „Schüler^'innen des Beherrschers der Tombola , die aus vorigem Jahre vom 



24 Begründung und Entwickelung. 

Balle im Zoologischen Garten her bekannten rosaroten Puppenfee-Ticketmfidchen, die Herren 
zur Tombola zogen, wo zwei bekannte Sängerinnen in italienischem NationalkostUm emsig 
wirkten. Andere wieder gingen an der Tombola vorbei zur Bierschenke. Gegen zehn Uhr 
kündete ein Trompetenstoss an, dass die erste Ueberraschung des Abends erfolgen würde. 
Der Mittelraum des Saales leerte sich rasch und herein schritt, von Herrn Feretti geführt, 
eine ganz eigenartige Reihe von vierzig farbenreich kostümierten Paaren. Zuerst kamen 
etwa fünf bis sechs Paare in elegantem weissgrauen Velozipedistenkostüm, dann weissblaue 
Ruderer und rotbraun karrierte Schotten und Schottinnen. Der Bicycleklub, die Ruder- 
gesellschaft Germania und der Fussballklub waren es, die Mitglieder entsandt hatten, um 
daran zu erinnern, dass Rudersport, Ballsport und Radsport im Palmengarten gepflegt 
werden. Die neukomponierte „Ferettiquadrille", welche jene elegant ausführten, fand durch 
die prächtigen eigenartigen Touren allgemein freudige Aufnahme und reichen Beifall. 
Später, als die Wogen der Lust schon hoch gingen, erschien, gleichfalls durch Herolds- 
ruf angekündigt, eine bunt zerlumpte Gesellschaft auf der Festtreppe, die ein riesiges 
Morithatgemälde mit sich führte. Ein alter Guitarrist, ein immerzu falsch spielender Klari- 
nettist und ein Geigermädel spielten Turridus Lied aus der Cavalleria rusticana und der 
Erklärer, Herr Grün, in schreiend komischem Kostüm und seine verwitterte Alte, Herr 
Schwarz, sangen unter schallendem Applaus das rührende Lied von der ,)Cavalleria 
rusticana, Wer Dich anschaut, der muss wana^^ Es folgten dann noch Gesänge von der 
Tirolergesellschaft D'Innthaler, ein Vortrag der Estudiantinos, der Herren Grün und Ge- 
nossen, und ein von Mitgliedern des Balletkorps brillant exekutierter Stierkampf. Wer klug 
war und sich etwas erholen wollte, der schlich sich leise hinaus in das Palmenhaus, wo 
auch die zartesten Ballschühchen auf eigens für sie mit Stoff bedeckten Pfaden wandeln 
konnten, und genoss von hier aus den geradezu feenhaften Anblick des lichtdurchfluteten 
Saales mit seinen grünen Gehängen und bunten Blumen und bunten Menschen. Und dann 
sah sich das Ganze wie ein Traum an. Es war aber doch Wirklichkeit, denn das erste 
fahle Licht des Wintermorgens sah zahlreiche frohe Menschen heimwärtspilgern, welche 
eines der schönsten Feste hinter sich hatten, das je in den Räumen des Palmengartens 
veranstaltet wurde." 

Am 8. März fand in sämtlichen Räumen ein Wohlthätigkeitsfest zu Gunsten des 
Dr. Christschen Kinderhospitals und anderer wohlthätiger Anstalten statt, das sich einer sehr 
regen Teilnahme erfreute und einen bedeutenden finanziellen Erfolg zu verzeichnen hatte. 

Mit dem Frühjahrsfeste vereint war die eigentliche Jubelfeier des Palmengartens; in 
ihr verkörperte sich so recht der volkstümliche Charakter des Instituts. Eine akademische 
Feier, an der die Spitzen der Behörden und andere Ehrengäste teilnahmen, leitete dieses Fest 
in würdiger Weise ein und wir lassen nun über dasselbe einen Bericht der Presse*) folgen. 

Die Jubiläumsfeier des Palmengartens. 

Fünfundzwanzig Jahre sind eine kurze Spanne Zeit und doch: welch' gewaltige Ver- 
änderungen kann solch ein Vierteljahrhundert mit sich bringen! Wenn es ausgefüllt ist 
von einer rastlosen, opferfreudigen Thätigkeit, um ein junges Unternehmen zur Blüte zu 
bringen und wenn diese Thätigkeit unterstützt wird nicht nur durch die Gunst der Ver- 
hältnisse, sondern auch durch das Entgegenkommen der massgebenden Behörden, dann 
bringt auch eine kurze Spanne Zeit wohl solch' erfreuliche Resultate mit sich, wie wir sie 
bei unserem Palmengarten konstatieren können, der bekanntlich mit dem Jahre 1898 die 
ersten 25 Jahre seines Bestehens vollendet hat. Der Palmenganen ist somit eigendich noch 
ein Kind unter den ehrwürdigen Bauten unserer Stadt, welche eine historische Bedeutung 
haben; aber er ist ein prächtiges wohlgeratenes Kind, an dem seine inzwischen ergrauten 

*) Frankfurter Generalanzeiger vom 29. Mai 1893. 



I. Geschichte. 25 

VSter ihre Freude haben dürfen. Es war daher nicht mehr als recht und billig, dass man 
zu Ehren dieses 25 jährigen Geburtstagsfestes eine Reihe von Feierlichkeiten inscenierte, 
deren Anfang bereits im Winter das glänzend verlaufene Kostümfest bildete, v^ährend am 
Samstag das Frühjahrsfest ein weiteres Glied in der Kette dieser Veranstaltungen war. Ein 
wunderschöner Maientag war dem Frühjahrsfeste günstig, das am Samstag Abend im 
Freien, vor der Hauptfront des Gesellschaftshauses, mit einer schmetternden Fanfare der 
Husarenkapelle eingeleitet wurde. Hierauf exekutierte unter Leitung des Herrn Musikdirektor 
August Glück ein aus Mitgliedern der Frankfurter Sängervereinigung bestehender Chor das 
y,Deutsche Lied". Dem weihevollen Gesang folgte eine von Herrn Stadtrat Pfaff an die 
Teilnehmer gerichtete Festansprache, in welcher der verdienstvolle Präsident des Ver- 
waltungsrates, weicher als solcher in diesem Jahre ebenfalls sein 25 jähriges Jubiläum feiern 
kann, die Geschichte des Palmengartens in kurzen Worten schilderte. Er greift zurück aut 
die Erwerbung der Gartenanlage des Herzogs von Nassau, schildene, wie sich dann nach 
und nach aus diesem Grundstock das Etablissement zu seiner heutigen Höhe entwickelt hat 
und pries das fördernde Entgegenkommen von Bürgerschaft und Behörden in warmen 
Worten. Die Rede endete mit der zuversichtlich ausgesprochenen Hoffnung, dass das 
Etablissement auch ferner, von der Gunst des Publikums getragen, wachsen, blühen und 
gedeihen möge. Nach einigen weiteren Musik- und Gesangsvorträgen begann im grossen 
Saale das Festbankett. Der Saal des Palmengartens hat schon viele wirkungsvolle Aus- 
stattungen gesehen; aber sehen hat man mit einfachen Mitteln eine so künstlerische Wir- 
kung erzielt wie diesmal. Man hatte die Pfeiler und Rundbogen rot drapiert und den 
Nischen einen dem Charakter des Etablissements angemessenen Palmenschmuck gegeben, 
auf welchen sich von dem grossen Stern an der Decke und den zahlreichen Glüh- 
lichtern im Saale eine Fülle von Licht ergoss. Das gab, ohne Anwendung eines grossen 
dekorativen Apparats, einen überraschenden Effekt. Herr Gartendirektor Siebert hat sich, 
wie wir hören, um das Zustandekommen dieser Ausschmückung ein besonderes Verdienst 
erworben. Die Teilnehmer am Bankett waren recht zahlreich erschienen; an der Tafel der 
Ehrengäste nahmen die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden Platz. Herr 
Stadtrat Pfaff begrüsste zunächst die Festteilnehmer und dankte ihnen im Namen des Ver- 
waltungsrats für den zahlreichen Besuch. Sein Hoch galt den Behörden, der Bürgerschaft 
und allen, welche dazu behilflich waren, die Treue und Anhänglichkeit zum Palmenganen 
zu pflegen. Als zweiter Redner sprach Herr Bürgermeister Dr. Heussenstamm. Der 
Palmengarten sei ein Kind der Stadt, aber ein gut ausgewachsenes und wohlgeratenes Kind, 
daher es längst verstanden habe, sich selbständig zu machen. Der Palmengarten spreche 
selbst für seinen Ruhm, Worte könnten da nur abschwächend wirken. Die Schöpfung sei 
von so wunderbarer Schönheit und eigenartiger Pracht, dass sie der Stadt zur höchsten 
Zierde, dem Vorstand, dem Verwaltungsrat und dessen Präsidenten aber zum schönsten 
Ruhme gereiche. Letzteren galt das Hoch des Redners. Nach diesem ergriff Herr Leopold 
Sonnemann das Wort. Der Palmengarten sei in einer Zeit tiefster Entmutigung ins Leben 
gerufen worden, aber zugleich mit seiner Gründung sei das erste Lebenszeichen einer 
neuen Kraft in unserer Vaterstadt erwacht. Das Etablissement habe alle Schwierigkeiten, 
die sich seinem Emporkommen in den Weg gestellt, glücklich überv\mnden und stehe heute 
als Vergnügungsort der Bürgerschaft, als Institut zur Förderung des Fremdenverkehrs und als 
Ehestifter (Heiterkeit) unerreicht da. Redner toastete auf Frankfurts Bürgerschaft und ihre treue 
Anhänglichkeit zu dem Palmengarten. Herr Rechtsanwalt Dr. May widmete sein Glas den 
Gartenkünstlern und Verwaltungsbeamten, den Herren Direktoren Böhm und Siebert und Herrn 
Sekretär A. Nippoldt, ferner den Herren Siesmayer, Heiss etc. Sodann toastete der Stadt- 
kommandant, Herr Generallieutenant von Stülpnagel, Exe, auf die Damen, den schönsten 
Schmuck des Palmengartens, ohne den seine Blüten nichts wären. Herr Heinrich Kleyer trank 



• 

26 Begründung und Entwickelung. 

auf das gute Einvernehmen zwischen den verschiedenen Sportvereinen und dem Palmengarten 
und Herr Stadtrat PfafF beschloss die Reihe der Toaste mit einem Danke der ihm gezollten 
Anerkennung. Er erblicke in derselben seinen schönsten Lohn, müsse aber zugleich ein gut 
Teil der ihm gewidmeten Ehrenbezeugungen den Übrigen Verwaltungsratsbeamten zukommen 
lassen. Nunmehr begann das von Herrn Adolf Stoltze verfasste Festspiel. Unser trefflicher 
Strohecker belebte die Scene mit waschechtem Frankfurter Deutsch, in welchem er dner 
fremden, von Fräulein Wendorf dargestellten Dame die Schönheiten der Vaterstadt erklärte, 
als deren Perle er den Palmengarten bezeichnete. Schliesslich forderte er zu einem Rund- 
gang durch das Palmenhaus auf, an welchem sich sämtliche Festteilnehmer beteiligten. 
Hier unter der herrlichen Tropenkultur wurde uns ein wunderbarer Anblick zuteil. Wie 
ein Sommernachtstraum erstand vor uns ein farbenprächtiges lebendiges Bild, vsrie der König 
Mai seinen Einzug hält, gefolgt von seinen Trabanten, den Blumen, Schmetterlingen, 
Bienen u. s. w. Es waren prächtige Scenen, die unter den einzelnen Baumgruppen von 
Meisterhand gestellt waren. Ein Meer von Licht ergoss sich über die blühenden Mädchen, 
die an Anmut mit den Kindern Floras wetteiferten. Wie wir hören, hat Herr Grün die 
Entwickelung dieser Scenen mit fachmännischem Rate geleitet, während die Beleuchtungs- 
effekte auf Rechnung des Herrn Inspektor Behrend zu setzen sind. Und nun spielten 
draussen im Freien, wo König Mai auch bereits seinen siegreichen Einzug gehalten, die 
Wasserkünste, die wohlgelungene fontaine lumineuse mit wirkungsvollem Farbenwechsel; 
die Kapellen, die Gartenkapelle unter Gottlöber und die Husaren unter Hecht, die auch die 
Tafelfreuden durch ihre munteren Weisen erhöht hatten, gaben ihr Bestes zu hören und 
erst als die Mitternacht herabsank, trennten sich die letzten Festteilnehmer. — Der Sonntag 
war sodann einem Volksfest in grossem Stil gewidmet. Bei herrlichstem Wetter begann 
der Festtag mit einer Morgenmusik, welche bereits zahlreiches Publikum anzog; als aber 
der Nachmittag herankam, begann eine Wallfahrt nach dem Palmengarten, wie sie vorher 
noch kaum gesehen wurde. Bis mittag konnte festgestellt werden, dass ungefähr 
2IOOO Menschen Billets gelöst hatten. Das ganze Arrangement des Festes war aber auch 
ein mustergiltiges. Vier Musikkapellen und die Frankfurter Sängervereinigung sowie Tiroler 
Sänger sorgten für den nötigen Ohrenschmaus, und von zwei Uhr an bis um Mitternacht 
herrschte eitel Freude und Frohsinn. Während man sich im Altgarten beim Promenaden- 
konzert unterhielt, die Toilettenpracht der Damen musterte und sein bischen leibliche 
Nahrung oft mit Lebensgefahr, stets aber mit gutem Humor erkämpfte, ging es im Neu- 
garten so fidel zu, wie es eben nur bei einem Frankfurter Volksfeste möglich ist, 
bei welchem sich Lebenslust und frisch-naive Vergnügungssucht in ungeschminktester 
Form präsentieren. Dem Amusementsbedürfnis der Jugend aller Altersklassen standen die 
verschiedensten Sportveranstaltungen zu Gebote, Radwettfahren und Wettlaufen, Schieb- 
karrenfahren, Eselsrennen, Holzschuhlaufen wechselten mit einander ab und fanden, unter- 
stützt durch recht hübsche Preise, zahlreiche Beteiligung. Der Schaulust entsprachen 
Schauturnen und Marmorgruppen und nicht zum geringsten Teil das liebe Publikum selbst, 
welches bei solchen Gelegenheiten für jeden, der zu sehen versteht, eine unerschöpfliche 
Fundgrube interessanter Details bildet. Viel schöne Augen beeiferten sich in Gemeinschaft 
mit zwei Karoussels dem dagegen nicht Gefeiten den Kopf zu verdrehen, Glückshäfen und 
ein ominöser Fischbottich boten Chancen zum Gewinn, und die verschiedensten Arten von 
Kletterbäumen machten es der Jugend leicht, ihre Gewandtheit in der Gymnastik zu doku- 
mentieren. Das war ein buntes, tolles, lustiges Treiben und ganz besonders muss hier 
konstatiert werden, dass sich die ungeheure Masse durcheinander bewegte, ohne dass es 
irgendwie oder irgendwo zu einem Zwischenfalle, zu einer kleinen Reiberei oder gar zu 
einem ernstlichen Unfälle gekommen wäre; auch die vielerlei Arten von Jugendspielen, bei 
denen gar manchmal „etwas passiert", verliefen in glatter Weise, dank der unermüdlichen 



1. Geschichte. 27 

Thätigkeit und der nicht genug anzuerkennenden Umsicht der Herren vom engeren Aus- 
schuss, welchen wieder, wie bei allen ähnlichen Gelegenheiten, Herr Grün als erprobter 
maitre de plaisir im Schweisse seines Angesichts zur Seite stand oder vielmehr lief, denn 
Zeit zu verlieren war an dem Nachmittage nicht. Hatte man sich an dem lustigen Durch- 
einander sattgeschaut, bekam man natürlicherweise Durst, und es war ganz enorm, welch 
ein Durst entwickelt wurde. Da luden die hübsch ausgestatteten Hallen des Henninger- 
Bräu und des Löwen- Bräu, die geräumige Aepfelweinwirtschaft von Freyeisen zu gastlichem 
Verweilen ein, aber viel Glück und noch mehr Geduld musste man haben, um ein Plätz- 
chen zu erwischen. Dann allerdings liess es sich hier prächtig ausruhen, der Stoff war gut, 
die belegten Brötchen und Würstel waren es gleichfalls und wer genügende Ausdauer hatte, 
konnte sich hier in aller Gemütsruhe dem Abend entgegenrestaurieren; und es gab ge- 
nügend solcher Ausdauernder sowohl im Neu- wie im Altgarten, trafen wir doch selber 
verschiedene sesshafte Leute, welche sich zur Sicherheit auf diese Weise vom Mittag bis 
zum Abend ihre Plätze „hielten". Dann begann es stiller zu werden auf dem weiten 
Spielplatze vor der Ginnheimer Höhe, vom Taunus trug der Abendwind das Dunkel in die 
Baumgruppen des Gartens und grün und rot schoss es aus den Weihern empor, leuchtete 
es zwischen Aesten und Stämmen und in den Wipfeln der Bäume, die Blumenparterres 
erstrahlten in farbigem Lichterglanze, der Tatzelwurm sandte seine Lichter hinaus in die 
Nacht und im grossen Saale unter dem leuchtenden Brillantstern drehten sich fröhliche 
Menschen im Tanze, bis die Mitternachtsstunde schlug. So ist der Palmengarten wieder 
um ein schönes Fest reicher, um ein Fest, welches er mit Stolz in seinen Annalen ver- 
zeichnen kann, als allseitig gelungenes, echtes, rechtes Volksfest. 

Der finanzielle Erfolg dieses Festes war ein bedeutender, es wurden 12287 Mk. ver- 
einnahmt. Die Unkosten waren durch das vielseitig Gebotene allerdings auch sehr hoch. 

Als dritte und letzte dieser Veranstaltungen fand am 21. August ein Sommerfest statt, 
welches einen würdigen Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete. Wenn bei dem 
Bankett im Juni einer der Redner meinte, der Palmengarten sei zwar noch ein Kind, aber 
ein solches, an dem jedermann seine Freude haben müsse, so konnte man dieses Wort 
wieder einmal mit bestem Gewissen unterschreiben. Die Ausschmückung der 
Gartenanlagen mit bunten Lampions und Gassternen bot einen reizvollen Anblick, der 
durch den Farbenwechsel der fontaine lumineuse noch gehoben wurde. Der Besuch des 
Festes war ein sehr guter, immerhin wäre er sicher noch besser ausgefallen, wenn nicht 
am Abend ein paar Regentropfen gefallen wären, die manchen abschreckten. Das Wetter 
hielt sich aber trotzdem, und so konnte der Sommertag bis zur Neige im Freien ausgekostet 
werden. Schade nur, dass die Hitze kaum abnehmen wollte; es waren um 10 Uhr abends 
noch 21 Grad R. Nachdem die Festlichkeiten mit einem Frühkonzert begonnen, gab es 
nachmittags und abends Doppelkonzerte der Gartenkapelle und der Husaren, und bei völlig 
eingetretener Dunkelheit wurde im Neugarten das Jubiläumsfeuerwerk abgebrannt. Sehr 
hübsch war der bewegliche Bajazzo, der im Brillantfeuer seine zappelnden Bewegungen 
machte. Er hatte den Lacherfolg auf seiner Seite, während die schönen Verwandlungs- 
stücke: Sonnen, Mühlenflügel und Kaskaden lebhaften Applaus ernteten. Die Schluss- 
dekoration: Frankofurtia und Flora, welche eine Gedenktafel mit der Inschrift 1868—1893 
bekränzten, bildete eine Huldigung auf das Jubiläum des Etablissements. 

Eine durchgreifende bauliche Aenderung, welche eine wertvolle Verbesserung sowohl 
in praktischer, wie in sanitärer Beziehung erwarten lässt, ist noch zu erwähnen: es ist die 
Einrichtung einer Niederdruck-Dampfheizung an Stelle der unzureichenden Luftheizung für 
das Gesellschaftshaus, wie solche den modernen Anforderungen der Technik entspricht. 
Die Anlage wurde der Firma Fellner & Ziegler in Bockenheim übertragen. Im Anschluss 
an diese Heizungsanlage wurde vom Maschinenhaus nach den Blütengalerien ein passir- 



28 Begründung und Entwickelung. 

barer Kanal zur Aufnahme der Heizungs- und Wasserröhren hergestellt; die Galerien selbst 
wurden unterkellert, um dadurch helle Räumlichkeiten für Werkstätten, Arbeitszimmer und 
für Unterbringung von Mobiliar zu gewinnen. 

Diese Neuerung stellt sich als einen weiteren bedeutenden Fortschritt dar und hat 
sich bereits auf das beste bewährt. 

Wir kommen nun zum Schluss. Es liesse sich noch t&ber so manches berichten, was 
mit der Gründung und fortschreitenden Entwickelung eng zusammenhängt. Wir glauben 
aber in allgemeinen Umrissen die Hauptmomente soweit angeführt zu haben, dass daraus 
wohl ersichtlich ist, einen wie gewaltigen Aufschwung das aus kleinen Anfängen und in 
einer sehr ernsten Zeit ins Leben getretene Unternehmen in diesen 25 Jahren zu ver- 
zeichnen hat. Und wenn wir gerade an dieser Stelle den Ausspruch, den der Herzog von 
Nassau seinerzeit bei Verkauf des Pflanzeninventars in Biebrich that, „dass die Freude an 
Blumen und Pflanzen im Menschen stets wiederkehrt und nie erstirbt^\ anführen, so war 
damit der neuen Schöpfung ihre Aufgabe, durch höchste Vollendung des Gebotenen be- 
lehrend, bildend und anregend auf die Besucher einzuwirken, sehr treffend zugewiesen. 
Die reichhaltigen Pflanzensammlungen in den Gewächshäusern, die landschafüichen 
Scenerien des Parkes und die farbenprächtige Anordnung der Blumenstücke lassen jeden 
etwas flnden, was sein Interesse erregt und ihn, ob jung oder alt, in die Schönheiten und 
wunderbaren Einrichtungen der Natur einen Einblick gewinnen lässt. 

Das Institut erfreut sich des vollsten und uneingeschränktesten Wohlwollens der 
Bürgerschaft Frankfurts, aber auch nicht minder aller derjenigen Fremden, die zumteil aus 
weiter Ferne kommend, bei ihrem Aufenthalt in Frankfurt den Palmengarten besichtigen! 
Letzteres beweist zur Genüge der jährliche Besuch von über looooo Fremden. 

Indem wir betreffs der Verwaltung, Leitung und Finanzierung des Instituts auf die 
beiden folgenden Abschnitte verweisen, möge am Schluss dieses geschichtlichen Abrisses ein 
Ausspruch Platz finden, den ein kunstsinniger Kritiker, der Freiherr von Ompteda, in 
seinem Werke „Rheinische Gänen^^ über das Institut gethan hat und welcher lautet: 

„Der Palmengarten zu Frankfurt a. M. zählt zu den hervorragendsten 
kulturellen Schöpfungen unserer Tage. Er ist eine Perle nicht nur unter 
unseren rheinischen, sondern unter allen europäischen Gärten. Ehre den 
Männern, die dieses grossartige Werk so mutvoll unternahmen und so ruhm- 
voll hinausführten!'' 



IL Verwaltung und Leitung. 

I. Verwaltungsräte 1895. 

J. B. Pfaff, Stadtrat a. D., Präsident. E. Ladenburg, Bankier. 

F. Osterrieth, Privatier, Vizepräsident. C. Lauteren, Grossh. hess. Konsul. 

J. J. Siebert, Dr. jur., Justizrat, Schriftführer. A. Pfeffel, Kaufmann. 

A. Albert, Architekt. H. Siesmayer, Kgl. preuss. Gartenbaudirektor. 

Baron L. v. Erlanger. E. Sulzbach, Bankier. 

F. Heuer, Privatier. C. Ziegler, Ingenieur. 

2. Frühere Verwaltungsräte. 

A. Andreae 7. E. Königswarter f. 

B. Andreae- Winckler f. Th. Kuchen f. 
J. Dielmann f. C. J. Mylius f. 

Dr. Geyler f. C. Schlesinger- Trier f. 

Baron v. Günderrode. L. Sonnemann. 



11. Verwaltung und Leitung. 29 

3. Aufsichtsräte 1895. 
H. G. C. Köhler, Bankier. Joh. V. May, Dr. jur. 

P. Rödiger, Dr. jur. 

4« Frühere Aufsichtsräte. 
P. J. F. Heimpel, Kaufmann. M. Rikoff, Bankier. 

S. Rikoff, Bankier. 



5. Betriebs- und technische Leitung 1895. 
P. Böhm, Betriebsdirektor. A. Siebert. Gartendireklor. 

A. Nippoldt, Sekretär. 

6. Gärtnerisches Personal. 
I Obergärtner. 3o Gehülfen. 

10 Obergehülfen. 25 Gartenarbeitcr. 

7. Maschinen-, Heizungs- und Beleuchtungsbetrieb. 

D. BuUing, Maschinenmeister. 

1 Maschinist. i Installateur. i Heizungswärter. 

2 Schlosser. 4 Heizer. 1 LichtanzUnder. 

8. Handwerker. 

I Glaser. i Schreiner. 

I Weisbinder. i Maurer. 

9. Aufsichtspersonal. 

2 Schaher-Kassierer. i Parkwächter. 

4 Portiers. 2 Nachtwächter. 

Sonstiges Aufsichtspersonal 5 Personen. 

IG. Spiele und Sport. 
2 Aufseher. 5— 3o Arbeiter (je nach Jahreszeit). 10 Jungen (zur Bedienung der Lawn 

Tennis-Spiele im Sommer). 

u. Musikkapelle. 

B. Gottlöber, Kapellmeister. 35 Musiker (Wintersaison 29). 

I Orchesterdiener. 

12. Wirtschaftsbetrieb. 
Seebold und Bolle derz. Restaurateure. 

Geschenkgeber. 

Adelmann, L., WQrzburg. Berninger, F. L. 

Albrecht, Frau O.-L.-Ger.-Präs. Bernus-Grunelius, Frau. 

Alter, Ad. Bersi-Reuss, Frau Dr. 

Altschul, Santa Ana, Salvador. Besserer, C., Mexiko. 

Andreae, A. Bethmann, Baron v. 

Andreae- Lemme', Frau. Blecher, F. 

Andreae-Winckler, Bernhard. Böcking, Frau G , AbenteurerhUtte. 

Andreae- Winckler, Frau. Boegner, A,Frl. 

Andreas, G. Bonn, Botanischer Garten. 

Bader, V. Breinig, J 

Bamberger, J. Brofft, L. H. 

Bauer, AI., Wanschula, N.-Am. Brückner, W. 

Bauer, C, Stuttgart. Buchner, A., München. 



1 



30 



Begründung und Entwickelung. 



Buss, E., Offenbach. 

Clauer, H. C, Handelsgärtner. 

Clauer, J. G. 

Dammann & Co , San Giovanni a Teduccio. 

Italien. 
Darmstadt, Grossh. Hofgarten. 
Diemont, A. J., Arnheim. 
Dornen, S. v., Hamburg. 
Eckardt, F., Frl. 
Ehrenbach, R., Auckland. 
Erlanger, Baron v. 
Eymer. 

Eulberg, P. Assmannshausen. 
Feege, Hauptmann a. D. 
Flach, Frau. 
Fleisch- Daum. 
Flinsch, Frau W. 
Föltz-Eberle. 
Franck, E. 
Franck, H. 

Frankfurt a. M., Botanischer Garten. 
Frcnsdorf, Dr., Bockenheim. 
Friedleben, Gh. 
Gans, A. 

Gerhardt, Frau Sekretär. 
Geyler, Dr. 
Goldschmidt, A. B. 
Grunelius, Frau Wwe. 
Harth, M. 

Hanmann, Hofgärtner, Hohenburg. 
Hartmann, Ph., Wilhelmshaven. 
Heidelberg, Botanischer Garten. 
Heimpel, Oberingenieur. 
Heimpel, Rittmeister. 
Heinemann, C, Arco. 
Heinemann, F. C., Erfurt. 
Heinrichs, Ph. W., Höchst a M. 
Hessenberg, Frau A. 
Heuer, F. 

Heusler, Konsul, Melbourne. 
Himmighoffen, Hildalgo dal, Parral, Mexiko. 
Hintzmann, W., Zanzibar. 
Hitschler, Dr., Burrweiler. 
Holzmann, J. 
Holzmann, Frau Ph. 
Jacobson. 
Jäger, F. 
Kahl, L. (^ 
Kalb, E. 



Karlsruhe, Grossh. Hofgarten. 

Katz, H. 

Kellner, Frau J. 

Kessler, Senator. 

Kirchner. 

Kölle & Co., Augsburg. 

Kommesser, Frau Gerichtsrat. 

Königl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau 

in Geisenheim a. Rh. 
Königswarter. 
Kopp, J. 
Körner, A. 
Kovatschek. 

Krelage & Sohn, Harlem. 
Krepp, G. 

Lade, Baron Ed. v., Geisenheim. 
Ladenburg, New- York. 
Lambert & Reiter, Trier. 
Lauteren, Konsul. 
Lex, Frau Regierungsrat 
Löwengard Direktor. 
Mann, A., Stuttgart. 
Mann, O., Leipzig. 
Manskopf, AI. 

Manskopf, Frau Kommerz.-Rat. 
Manskopf, N. 
Manskopf, W. H. 
Matti sen., Dr. 
May, A. 
Mehl, Frau. 

Meinecke, Frau, San Francisco. 
Meinert, C, Dessau. 
Melbourne, Botanischer Garten. 
Melchin, A. 
Mumm, Frau H. von. 
Müller-Freitag, Frau. 
Nentwig, Direktor. 
Nestle-Gontard. Frau. 
Nolte, W. 

Oehler, E., Offenbach a. M. 
Oppenheim, M., Prof. 
Opplin. 

Ortenbach, Frau. 
Osterrieth, F. 

Osterrieth, Frau L., Antwerpen. 
Paschke, Obergärtner. 
Pfaff, J. B. 
Pfeiffer, E. 
Pfungst, W. 



II. Verwaltung und Leitung. 



31 



Forsch, Reg.-Rat. 

Pross, Frau C, Mannheim. 

ReifFert, Fabrikant, Bockenheim. 

Reiss, Lud. Herm. Reisinger, Frl. 

Reutlinger, Dr. 

Reyher, Dr. G. v., Staatsrat, Miltenberg. 

Riedinger, Finanzrat. 

Roediger, Frau, OfFenbach. 

Rothschild, Baron C. v. 

Rothschild, Baronin C. M. v. 

Rothschild, Baronin W. v. 

Rtlttenau, Frau A. 

Saam, R., Bockenheim. 

Sarg. 

Sauerländer, Frau Direktor. 

Scherr, J. 

Schifif, Frau Dr. 

Schiller, G. 

Schimomyana, Prof., Tokio. 

Schlesinger-Trier, Berlin. 

Schmidt-Polex, Frau. 

Seyschab, J. 

Siebert, H., Seeoffizier, Bremerhaven. 

Siesmayer, Gebr., Bockenheim. 

Sonnemann, L. 

Sonntag, Architekt. 

Soupert & Notting, Luxemburg. 

Speyer, Gh. 

Steinbrenck. 



Sioehr, Verwaher. 

Stoehr, Mrs. H., England. 

Stöpel, Frau. 

Strack, Frau L. 

Strassheim, C. P. 

Strassburg, Universitätsgarten. 

Strauss, S. 

Strebel, C. 

Streng. 

Sulzbach, F. 

Tausend, Frau E. 

Tigler, Frau. 

Veitch & Sons, Chelsea-London. 

Vieweg, L., Quedlinburg. 

Völcker, Frau. 

Wagner, A., Stuttgart. 

Wagner, Frau. 

Walter, Verwaltungs-Direktor, Cronberg. 

Weiller, H. I. Wecker, Geh.-Rat, Offenbach. 

Wendland, H ., Oberhofgärtner, Herrenhausen. 

Westermann. 

Will, Frau A. 

Winterstein, Alexandrien. 

Wunderlich, J. W. 

Zeiss, H. 

Ziegler, Carl. 

Ziegler, Dr. J. 

Zimmer, C. G. 

Zimmermann, Frl., Hattersheim. 



III. Finanzielles. 

Den nachstehenden buchmässigen Aufzeichnungen wollen wir kurz erläuternd voraus- 
schicken, dass die Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 3ooooo Gld. und einer Prioritäten- 
anleihe von iSoooo Gld. — oder rund mit 771 000 Mk. — gegründet wurde. 

Die Begebung des Kapitals und die Bauperiode erstreckten sich auf die Jahre Ende 1868 
bis Beginn 1871. 

Da der Zweck der Gesellschaft nicht darin besteht, fUr die Aktionäre einen mehr oder 
weniger hohen Gewinn zu erzielen, sondern nur gegen den jeweiligen Kupon den Aktionären 
mit ihren Familien freien Eintritt in den Garten zu gewähren, so ist das aus 1200 Aktien 
ä 25o Gld. bestehende Kapital in ungefähr 1100 verschiedenen Händen. 

Die Betriebseinnahmen werden neben Bestreitung der Betriebsausgaben zur Ver- 
schönerung, Verbesserung, Vermehrung und Erweiterung der anfänglichen Anlagen benutzt. 
Da hierzu die Ueberschtlsse der Betriebseinnahmen allein nicht ausreichten, wurde im 
Jahre 1875 eine zweite Prioritätenanleihe im Betrage von 3ooooo Mk. aufgenommen, wovon 
jedoch nur 1 56 000 Mk. zur Ausgabe gekommen sind. 

Die Ausflkhrung der Vervollständigung der Anlagen erforderte aber fortgesetzt Mittel, 
und da solche nicht immer vorhanden, kam es wiederholt vor, dass der Verwaltungsrat 



32 Begründung und Entwickelung. 

diese durch persönliche Bürgschaft in Gestalt schwebender Schulden verschaffte und so das 
Unternehmen in hochherziger Weise fördeite. 

Wie schon im vorhergehenden geschichtlichen Teil erwähnt, brach im August 1878 
ein BrandunglUck aus, welches einen Wiederaufbau des Gesellschaftshauses und verschiedene 
neue Anschaffungen bedingte. 

Die von den Versicherungs-Gesellschatten Deutscher Phönix und Providentia hier ge- 
zahlte Brandentschadigung von 201 196,10 Mk. im Jahre 1878 und der Ertrag einer Silber- 
lotterie von 98308,37 Mk. in den Jahren 1879/80 reichten hierzu nicht aus. 

Der Verwaltungsrat trat deswegen mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt in Unter- 
handlung, welche zu der Erlaubnis führte, eine Hypothek von 800000 Mk. auf die Ge- 
bäulichkeiten der GeseUschaft, welche sich sämtlich aut städtischem Grundbesitz befinden, 
unter Mitgarantie der Stadt aufzunehmen. Dieses Hypothekenanlehen diente ausserdem zur 
Konsolidierung der Schulden der Gesellschaft. 

Die Prioritäten 1. und II Emission, die vorhandene Darlehnsschuld wurden hiervon 
im Jahre 1880 zurückgezahlt; das Kapital der Gesellschaft besteht seitdem aus dieser 
800000 Mk. betragenden Hypothekenschuld und dem Aktienkapital von 514285,72 Mk. 

Vom Jahre i885 wurde von dem seitherigen Verfahren, den jeweiligen Betriebsüber- 
schuss ganz für Abschreibungen zu verwenden, abgesehen. Es wurde ein Reingewinn 
belassen, welcher zur Bildung von Reservefonds, Zahlung der Dividende für die wenigen 
nicht zum Eintritt benutzten Aktien sowie für Zuwendungen der inzwischen gebildeten 
Unterstützungs- und Pensionskasse der Beamten verwendet wurde. 

Die günstige Gestaltung des Jahres 1890 machte die Anlage eines Teiles des Spezial- 
Reservefonds möglich. 

Bezüglich der Einzelheiten verweisen wir auf die nachstehend zahlenmässig gemachten 
Angaben und geben hier nur noch eine Erläuterung der daselbst angeführten Einnahmen. 

Die Ausgabe der Abonnements beginnt für Neueintretende mit dem i. November, 
giltig von da ab bis Ende des nächsten Jahres, und kostet für eine Familie 3o Mk., für eine 
Einzel-Person 18 Mk.; Monatskarten, vom Tage der Anmeldung an 3o Tage giltig, kosten 
für eine Familie 8 Mk., für eine Einzel-Person 4 Mk , werden aber nur an vorübergehend 
sich aufhaltende Fremde gegeben. 

Der Eintrittspreis für einmaligen Besuch ist i Mk. für Erwachsene, 5o Pf. für Kinder; 
an jedem ersten Sonntag im Monat, wenn kein Feiertag, ist zur Zeit der Eintrittspreis 
Vormittags 20 Pf. für jedermann und Nachmittags 5o Pf., für Kinder 25 Pf. 

Von den Wirten wird eine Pacht bezahlt und ist die Gesellschaft an dem Nutzen der 
Getränke beteiligt. 

Die Einnahme auf Konto pro Diverse besteht hauptsachlich aus Saalvermietungen, 
die Einnahme des Neugartenbetriebes aus den Erträgnissen der Radfahrbahn, der Lawn Tennis- 
und Fussballplätze und der Eisbahnen. Der Preis eines Abonnements für Lawn Tennis ist 
für die Haupt- oder Einzelkarte 20 Mk. für die Saison, 10 Mk. für eine Beikarte. Letztere 
werden nur an die Familienglieder einer eine Hauptkarte besitzenden Person gegeben. 
8 Mk. kostet eine Karte für 2omaliges und 5o Pf. eine Karte für einmaliges Spiel. 

Die Radfahrbahn- Haupt- oder Einzelkarte kostet i5 Mk. , die Beikarte 6 Mk. , eine 
Monatskarte 8 Mk . einmaliges Fahren 5o Pf. 

Die Eisbahn-Haupt- oder Einzelkarte 6 Mk., die Beikarte 3 Mk., einmaliges Laufen 
20 Pf. oder 5o Pf., wenn Konzert stattfindet. 

Garderobe- Aurbewahrungskarten für Sommer- oder Wintersaison 3 Mk. , einmalig 
10 Pf., Schlittschuhaufbewahrung 3 Mk., einmalig 20 Pf. inclusive Reinigen. Ein Schlitten 
zu leihen 5o Pf. pro Stunde , Schlittschuhe zu leihen 5o Pf. Schlittschuhe an- und ab- 
zuschnallen 10 Pf. direkt an den Anschnaller. 



111. Finanzielles. 



33 



Bezüglich der UnterstUtzungs- und Pensionskasse der Beamten der Gesellschaft wollen 
wir hier erwähnen, dass dieselbe durch Erlös im Palmengarten gefundener und nicht ab- 
geholter Gegenstände im Jahre i883 mit 221 Mk., welche durch den Buchhaher auf der 
Frankfurter Sparkasse angelegt .und in der Bilanz für dieses Jahr angeführt waren, ge- 
gründet wurde. Der Verwaltungsrat bewilligte diese kleine unbedeutende Einnahmequelle 
fUr dauernd, wies der Kasse femer den Ertrag aus den seit 1887 aufgestellten automatischen 
Waagen und bei besonderen Gelegenheiten andere Beztlge zu. Ferner wurden seit i885 
von dem Verwaltungsrat der Kasse aus dem Reingewinn anfänglich Beträge von 1000 Mk.» 
dann steigend auf 2000 Mk., 4000 Mk. und in den letzten Jahren 6000 Mk. in hoch- 
herziger Weise zugewendet. 

Verwaltungsratsmitglied Herr Ferdinand Heuer spendete zweimal Beträge von 5oo Mk. 
Auf diese Weise hat dieser Fond, der in verzinslichen Effekten separat angelegt ist, bis 
Ende 1893 die Höhe von 38 146.67 Mk. erreicht. 

Zu einer wirksamen Ausnutzung der Kasse fehlt jedoch noch viel und hat sich des- 
halb der Verwaltungsrat das Recht der Verwendung in den einzelnen Fällen vorbehalten, 
da auch ein Beitrag seitens der Beamten nie geleistet worden ist. 

Einnahme. 



Jahr 


Aktie 


Q 


Priori- 
täten 
I. Km. 

JC 1 4 


Darlehen 


Prio] 
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1 

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entschä- 
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Hypothek 


Getränke 


Betriebs- 
Ueber- 
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Total- 
Einnahme 

M ( 4 


1868/71 , 
187a 
1873 

1874 1 

1875 

1876 

1877 
1878 

1879 
1880 

1881 : 

1882 

i883 

18S4 

i885 

1886 

1887 

1888 

1889 

1890 

1891 

1892 : 


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1 



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1 

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1 


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1 
1 

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72254 

198731 

25202 
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20o63 

4507 

28933 

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33948 

63581 

44097 
57964 

76121 

55929 

60167 

77374 
40604 

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46 

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804911 

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99223 

226235 

149687 

83069 

86o63 

205703 

227716 

832964 

36170 

42202 

33948 
63581 

44097 
57964 

76121 

65564 

60167 

77374 
51440 

75549 


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60 
5o 

27 
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18 
89 

99 

23 

76 

39 
21 

'9 
93 
3i 

33 
92 

94 
48 

94 
28 


Summa 

Ausgabe 
lt. Seite 

34. 

1 


5i4285 


72 

I 


257142 
257142 


86 
86 

1 
1 


542878 
495859 


38 
3o 

1 

1 


1 56000 
I 56000 




201196 10 

auf Gebäu- 
de, Pflan- 
zen und 
Mobilien 
abpcschric- 

b-'n, 
s. Seile 35.1 

1 


800000 
120000 


1 


2274 

von d« 

Ausca 

in Adz 

gebrac 

9. Seite 


88 

er 
be 

In. 

1 

1 


1070167 


^7 

1 
1 

1 


3340944 

1 


81 


Haben 1 
Buch- 
Saldi pr. 
31. 12. 

1892. 
5. Seite 40 

1 


514285 


7*; 

1 




1 


47019, 

ab/il^1i( 

der Gas 

31. 12. c 

M. 212« 


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1 


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1 


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I 


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Sichert, Pa!mcn'»arlen. 



o 



34 



Begründung und Entwickelung. 



Aus- 



Jahr 


Prioritflti 
I. Em. 


en 


Darlehens- 
Rück- 
zahlung 


Prioritäten 
11. Em. 


Hypothek 

JC 4 


Hjrpo- 

theken- 

Disagio 

M 4 


1 

GebSude 
JL 4 


Park 

M. \4 


Pflanxen 


1868/71 
1872 
1873 

1874 
1875 
1876 

1877 
1878 

1879 
1880 

1881 

1882 

i883 

1884 

i885 

1886 

1887 

1888 

1889 

1890 

1891 

1892 


5142 
5142 
5142 
5142 
6000 
6000 
6000 
6000 
212571 


85 
85 
85 
85 

44 


5o665 

41920 
93937 

249327 

20296 
2584 
7292 

8949 
832 

i8o53 


28 

79 
12 

42 

14 
53 

23 

79 
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95 


4200 
9600 

3ooo 
139200 

1 


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8000 
85oo 
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9000 
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12000 
12000 


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12000 




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92713 

73714 

25403 
4394 

769 

41797 
2003l 

10881 

79»4 
i5i83 

5614 

14174 

2041 

49541 


06 
80 

76 

57 

87 

12 
48 
3i 
85 

25 
12 

i5 


68754 
20000 

4193 

i5io 


37 

96 
43 


I05355 
19748 

4971 
5128 
6681 

12758 

5879 
18340 

6093 
3947 

3232 

5238 
2406 
4713 
7o56 
2597 
33 16 
1912 
2904 
3656 
6342 
2780 


26 
86 

77 

17 
72 

o3 

39 
3i 

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72 

90 
85 

90 

55 

40 
93 
'4 
24 
66 

36 
i5 


Summa 


1 

257142 


86 


495859 


30; 


i56ooü 

1 


— 


120000 


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12000 
12000 


1 


928612 
33 I 389 


o3 
58 


94458 
74438 


1^ 
76 


235062 
53430 


38 


Absclirei- 
bung 


von der Einnah 


ime 


in Abzug gebracht. 




38 


lt. Seite 36. 


1 

1 

1 
















Brandentsc 
diffung 


"- 


597222 
i5o687 


43 
94 


20000 

200000 
3oooo 


— 


i8i632 
3i632 






Ueberträge 

n 


446534 

24465 

391000 


5i 
49 




— 


Soll 
Buch- 
Saldi DT. 

31. 13. im- 

8. Seite 38. 


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1 
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1 
1 


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1 

1 

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1 


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1 


862000 

i 


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1 
1 


250000 

1 


1 

1 


i5oooo 

1 

1 
1 


'^^~" 















III. 


Finanzielles. 












35 


gäbe. 
















Mobilien 


Neue 
Anlage 


1 

1 

Provisorium 


Neubau 


Neugarten 


Getränke 


Total-Ausgabe 


Jahr 


^ \4 


JC \4 


JIC \4 


JC \4 


• .^ \4 


JC 1 4 


Jt(^ \4 


1 
1 


60424166 




— 


— 


— 


— 


- 


— 


— 


— 


— 


79897« 


35 


1868/71 


22606 


66 


14402 


9« 


— 


— 


— 


— 


— 






— 


154615 


08 


1872 


1629I 


97 


70799 


42 


— 




— 


— 






— 


— 


97206 


Ol 


1873 


7904 


66 


l 14329 


86 




— 


— 


— 


— 




— 




206219 


67 


1874 


61 5o 


20 


83289 


33 


— 


— 


— 


— 


— 


— 


— 


— 


15192884 


1875 


12596 


06 


46665 


32 


— 


— 


— 


— 




— 




— 


103423 


86 


1876 


15929 


— 


7552 


— 


— 


— 


— 




— 


— 


1 


85873 


39 


1877 


II 363 


9» 


6323 


49 


27310 


97 


10100 




— 


— 


— — 


205745 


28 


i 1878 


12149 


84 


2528 


5i 


i6o35 


43 


179 190 


62 


1 


1 


22499771, 


1879 


44006 


75 


— 




1619 


88 


1623 II 


62 




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1 _^ 

1 


812984 


lö 


1880 


10274 


Ol 


— 




— 


— 


26458 


61 


— 


— 




— 


59965 


34 


1881 


7540 


35 


8000 






— 


14757 


37 


— 


1 


— 


— 


44o36 


57 


1882 


2693 


80 






— 


— 


— 






1 


— 


— 


33896 


79 


i883 


3703 


20 


— 


— 




— 


— 


— 


— 


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— 


— 


61798 


63 


1884 


7x7 


28 


— 


— 


— 


— 


_ l_ 


— 


— 


— 


— 


44097 


93 


i885 


2007 


93 






— 


— 


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1 

t 


20764 


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1 


— 


— 


55200 


37 


1886 


i233o 


24 


— 


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1 


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52 1 


1887 


7833 


52 


— 


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— 


— 






22556 


II 


— 


— 


57985 


08 


1888 


3640 


32 


— 


— 


— 


— 






8975 


5- 


— 


— 


5oi88 


93 


1889 


8842 


^ 


1 


— 


— 


— 


1 


— 




2575 


12 


44942 


66 


1890 


11485 


42 




1 
1 




— 


— 


1 




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33379 


33 


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199835 




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— 




— 


1 


1 


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— 


663 19 


65 


1892 


282490180 


35389084 


4496628 


392818 17 


87396 


61 


2575 


121 


3463273 


• 






193614 


64 


129425 


35 


44966 


28 


1818 


»7 


57396 


61 


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1 

1 


1 i 

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1 1 




88876 


16 


224465 


49I 


^ 


— 


391000 




3oooo 


— 




18876 


16 


Auf Park und 

Gebäude 

übertragen 










— 







— 










s. hier' neben. 










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auf Gebäude 


auf Park 


2274 


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übertragen 


übertragen 












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s. hier 


- neben. 


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1 

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1 

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1 

1 
1 


1 

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3* 



1 



36 



Begründung und Eniwickelung. 

Abschreibung. 



Jahr 


Gebäude 


Park 


Pflanzen 

s 

JC 1 4 


Mobilien 

.fC 1 4 


Neue- 
Anlage 

JC 1 4 


Pro- 
visorium 

M 1 4 


Neub*u Neu- 
, garten 

JC \ 4'^ ^ \ 4 


Hypotheken- 
Ditagio 

^ 1 4 


iTotal-Ab- 
■chreibung 

M 4 


18Ö8/7« 
1872 

, 1873 
1874 
1875 
1876 

1877 
1878 
1879 
1880 
1881 
1882 
i883 
1884 
i885 
1886 
1887 
1888 
1889 
1890 
1891 
1892 


74293 
86846 

4725 
5403 

7394 

81 

465 
7000 

4»797 
3o3i 

17881 

79» 4 
i5i83 

5614 

»4174 
17041 

22541 


72 
29 

»4 
76 
57 

46 
49 

87 

12 

48 
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25 

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8571 
3571 

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1 

4193 

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1 

5i 

42 
44 

43 


5104 
1780 

758 
879 

748 

232 

238 

8406 
4713 

7o56 
2597 
33i6 
1912 
2904 
3656 
6342 
2780 


12 

94 
72 

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75 
72 

90 
83 
90 
55 
40 
95 
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24 

66 

36 

i5 


18374 
12377 

25047 

7578 

2596 

2929 

644 
5274 

13547 

13541 

17070 

10495 

i3oo7 

i233o 

7833 

3640 

18842 

6485 

ijp8 


55 
3i 

52 

77 
06 

34 

Ol 

62 
36 
29 
36 

93 
24 

52 
32 

67 

42 

33 


40038 

48030 

i6o55 

8860 

7414 
3220 

5804 


42 

98 
63 

58 

09 
72 

9-'^ 


4507 
28985 
11473 


79 
14 
35 


602 

458 

757 


61 

32 

1 


10764 
i5ioo 
12556 
18975 


i3 
80 
11 

57 


12OCO 


«^1. 


149383 90 
99223160 
73657 36 
65687 27 
24814 17 
20063 18 

450779 
289S514 
32964 23 

918606 
2081426 
339482! 
63581 19 
20583 78 
44250 58 
3866247 
37485 oS 
3113498 
4086754 
3137933 
2731965 


Summa 


|33i389 


58 


74458 


76 


53430 


38 


193614 


64 


12942535 44966 


28 


1818 


17 


57396J61 


12000 


- 


1898499 


77 



Reingewinn verwendet auf: 



Jahr 


Betriebs- 
Ueber- 
schuss 

M. 1 4 


Ab- 
schreibu 


ng 


Rein- 
gewinn 

JU 4 


Reserve- 
fonds 

^ 1 4 


jPür nicht t 
nutztenEini 

Dividen( 


be- 
tritt 
ie 

4 1 


Unter- 
stützunga- 
Penslonska 
der Beamt 


u. 
jse 

en 


Spezial- 
Reserve- 
fonds 

JC 1 4 


Erneue- 
rungs- 
fonds 

JL 4 


Vortrag 

JL 4 


1868/71 
1872 
1873 

1874 
1875 

1876 

1877 
1878 

1879 
1880 
1881 
1882 
i883 
1884 
i885 
1886 
1887 
1888 
1889 
1890 
1891 
1892 


33482 

11 5901 

99223 

73657 

65687 

24814 

2oo63 

4507 

28985 

32964 

10968 

1903 1 

3304« 
63581 

44097 
57964 

76121 

55929 

60167 

77374 
40604 

37091 


60 
3o 
60 
36 
27 

17 
18 

79 
»4 

23 

62 
70 
21 

19 
93 
3i 

33 
26 

94 
48 

46 

60 


149383 
99223 

73657 
65687 
24814 
20o63 

4507 
28985 
32964 

9186 
20814 
33948 
6358i 
2o583 
44250 
38662 
37485 
3ii34 
40867 

3i379 

273 10 


00 
60 
36 
27 

17 
18 

79 
»4 

23 

06 
26 
21 

19 
78 
58 

47 
08 

98 

54, 
33 

65 


235 14 
i37i3 

37458 

18444 

29032 

; 365o6 

9225 

9771 


i5 

73 
86 

18 
96 

94 
i3 

93 


235 1 
1371 

3745 
1844 

2903 

365o 

922 

^7 


42 
37 

86 
42 
3o 

70 
:>\ 
20 


1816 

i85i 
1833 
1542 
1559 
1576 
i5o8 
1559 


84 
12 

98 
60 

74 
88 

32 

74 


1000 
1000 
2000 
2000 
4000 
6000 
6000 
6000 




18345 

949» 
29879 

i3o57 

10569 

10279 


89 

24 
02 

16 

92 

36 


1 

1 ~* 
10000 

i5ooo 

1 


— 


794 
1235 


3o 

Ol 


Summa 


1076 167 


67 


89849977 »7766790 

!.innahmc lt. Seite 37 auf 1 


177^ 

205l 


78 i3249 
06 


22 


28000 

743g 


a 


91622 

2121 


59 25ooo 

20 — 


1 


2029 


3i 
3o 


Haben Buchsaldi pr. 3i>/i2. 92 s. Seite 4a 
Die Dividende für 1885— 1891 incl. wurde b( 


19817 

czahlt m 


84 

it 


1559 
11689 


74: 
48- 


35439 


54 


93743 


79 


25ooo 


1 

1 — ^— 


1235 

j 


Ol 

1 











li 


. Finanzicl 


Ics. 
















37 


Einnahme auf: 


Jahr 


Unterstützungs und 
Reserve- Pensionskasse der 

an Ztoten Beamten 

1 anGescbenkenl an Zinsen 


Special- ' 
Reserve- 
fond 
an Zinsen 






1 

1 




abzuglich eventueller Kurs- oder Verlosuiigsverluste 






1 




.4C 1 


^ JC 1 ^ ! JC 1 ^, JC 






M. 1 ^ 


t.'1C 


j. 


i883 


— 


221 1- 


3 


68 




___ 












1884 


— 


1 


-i 7 


46 




— 












i885 


— 


682 


8 


29 




— . 


1 


1 
1 




1886 


; 52 c 


}o 48 6 


>i 27 


72 




1 


1 




1 




1887 


5i 1 


11 Il52 4 


^9 80 


68 




M>^ 1 


1 








1888 


i56 1 


14 379 2 


8 159 


07 


— 





* 








1889 


284 ^ 


^6 991 2 


6 237 


43 


— 


^ 1 










1890 


36i ; 


n 4440 


»2 468 


20 


— 


1 












1891 


569 2 


16 456 4 


9 819 


43 


425 


3o 






1 
1 
1 






i8Q2 


575 3 


« q38 5 


9 927 


62 


1695 


QO 






1 

1 
1 

1 

1 

1 


1 




Summa 


205l 


61 4699 9 


4 2739 


"^ 


2121 


20 






1 7439.54 






Die Total-Einnah me beträgt It. Seite 3*1 


3549944 


81 






ii 
1 'i 


Die Total-Ausgabe lt. Seite 35 


3463273 f5 












bleibt eine Mehreinnahme von . 
Der i«9i er Gewinn- Vortrag hier\ 




• • 


86672 

7Q4 


66 
3o 


1 
1 

1 

1 1 


' 1 




'on ab .... 


1 


; 


bleiben 


83878 


36 


welche bis incl. i8yi verwendet wurden für 


Anlage auf 


t 
1 








Hierzu die 








Reservefonds 


i^vTfin 


58 
48 




, 


I4 1 nn a ri ni a 


2o5i 06 


188+0 


64 


Divi 


dende 


lü/öy 

11689 




1 


jj«innaiirnc 

durch Zinsen 

etc. s. oben. 








Unterstützungs- u. Pensionskasse 


22000 


— 








7439 54 


29439 


54 


Spezial-Rescrve . 




353Q9 


3o 


85878 


36 


i 


2121 20 


37520 


5o 




1 
1 


Soll Buchsaldi 
pr. ^1. 12. iSq2 




( 


It. Seite 39. 


Betriebs-Einnahmen. 


Jahr , 


Abonnements 


BiUets 


Restaura- 
tions-Pacht 


Getränke- 
Nutzen 


Conto pro 
Diverse 


SUber- 
Lotterie 


' Neugarter 
betrieb 


1- Total- 
Einnahme 


^ JC \ M 


JC 1 ^ 


JC u 


JC 1 ^ 


JC 1 ^'i JC \ 4 


JC 1 


^ JC 


_j 


1868/71 


45360- 


117005 14 


9000 


— 


1 

1 


— 


3428 


3 22 


1 
1 


__ — 


205648 


36 


1872 


85242 86 


152659 29 


13354 


»9 






1074 


9 32 




— 


— _ 


262005 


76 


1873 


102120 — 


139238 14 


12571 


45 


— 


— 


747 


5 38 


— 


— 


— — 


261404 


97 


1874 


100671 43 


129374 12 


7428 


37 


25421 


26 


5oi' 


7 '7 


— 


— 


— — 


267912 


55 


1875 


106044 — 


i 1 50620 75 


6857 


16 


19267 


!2 


4i3: 


7 4Q 


^"■* 


— 


1 "" 


286926 


52 


1876 


II 1046 — 


140395 5o 


7371 


45 


8778 


79 


295. 


5 69 




— 




■ 270547 


43 


»877 


105274 — 


136968 5o 


6952 


40 


7545 


39 


533; 


7 09 




— 




262077 


38 


1878 


101852 — 


110292 5o 


6000 


— 


5272 


65 


377. 


^33 


— 




— — 


227191 


48 


1879 


86654 - 


92366 - 


4000 


"~ 


3903 


79 


202 


' 79 


86000 


— 


1 
1 


- 274945 


58 


1880 


108670 — 


125759 5o 


8166 


66 


7524 


96 


999( 


5 64 


i23o8 


37 


1 


272426 


i3 


1881 


104824 — 


106543 5o 


10000 


— 


10369 


o5 


91 8i 


) 64 


— 


— 


1 


, 240922 


«9 


1882 


109012 — 


104532 — 


10000 


— 


9799 


34 


893< 


>94 


— 




1 


242280 


48 


i883 


I io336 - 


I12I23 5o 


10000 


— 


9593 


i3 


10291 


[ 94 




— 


1 


252344 


57 


1884 


1 14908 — 


116865 - 


IGOOO 


— 


10610 


40 


1099^ 


l 44 




— 




■ 263381 


84 


i885 


125350 


107085 5o 


iOOOO 


— 


i3i85 


60 


10535 


i 04 


— 


— 


— — 


- 266153 


14 


1386 


126970 — 


107284 5o 


10000 


— 


14190 


64 


1107! 


> 46 


— 


1 


— — 


269520 


60 


1887 


138990 


1 18401 — 


10416 


67 


14102 


64 


1 136^ 


^ 74 


— 




17078 i5 


► 3 10353 

1 


20 


1888 


146652 — 


104602 — 


i5ooo 


— 


14705 


36 


11051 


> 70 






2355o 6^ 


|. 3i5566 


70 


1889 


i5i594 — 


1 18744 73 


i5ooo 


— 


14961 


35 


283] 


1 61 


— 


— 


15869 66 


; 319003 


37 


1890 


157676 — 


i4i5o5 40! 


14250 


— 


l3226 


87 


853e 


>93 


— 


- 


25096 5f 


)\ 360291 


75 


1891 


158324 - 


146396 o5 


12000 


— 


i36i2 


37 


451; 


r59 


— 


— 


22809 6c 


) 357659 


61 


1892 


i52o3o — 


121765 5o 


12000 


— 


14154 


5o 


4191 


7 




— 


25621 5F 


\ 330662 


21 


Summa 


255o5oo 29 


2700328 14 


220368 


" 


23o 


225 


4'! 


.8 


926c 


)32 


98308 


F 


1 30026 i5 


l 6119226 


36 



38 



Begründung und Entwickelung. 



Betriebs- 

















Park- 










Jahr 


Gehalt 




Spesen 




Musik 




unterhaltung 


Zinsen 




Versicherung 




M 


i 


M 


i 


JL 


i 


JL 


1 4 


JL 


1 4 


JL 


1 4 


1868/71 


49298 


^ 


51690 


40 


26657 


14 




.._ 


75i3 


73 


i58o 


83 


1872 


23264 


9> 


26730 


06 


42368 


14 


21946 


52 


14188 


06 


965 


94 


1873 


29465 


98 


18559 


26 


45940 


71 


21547 


89 


14472 


94 


1147 


20 


1874 


32778 


25 


20019 


46 


49290 


86 


26363 


34 


17249 


% 


i3oi 


32 


1875 


32346 


4» 


3i85o 


95 


53840 


5o 


24582 


04 


23093 


53 


'344 


90 


1876 


37614 


3o 


49337 


o5 


55752 


65 


34876 


61 


23626 


92 


i347 


35 


1877 


39003 


60 


43i32 


25 


54342 


40 


28568 


^ 


26059 


84 


i325 


i5 


1878 


43019 


'4 


28335 


'9 


55902 


40 


10956 


70 


24547 


72 


i56o 


90 


1879 


43110 


16 


37563 


57 


53264 


40 


30617 


32 


24015 


% 


i3ii 


65 


1880 


42344 


74 


40494 


5i 


bAfJ^ 


40 


325 13 


73 


32767 


29 


i326 


o5 


1881 


45i3o 


10 


33899 


5i 


59039 


^S 


29384 


i3 


32656 


59 


6124 


45 


1882 


45633 


36 


3o6oi 


83 


57164 


52 


25421 


25 


34525 


93 


568 


10 


i883 


45982 


53 


21576 


3i 


60489 


40 


22753 


19 


32336 


87 


663 


5o 


1884 


44078 


61 


21703 


55 


57249 


09 


22169 


92 


3i5oi 


52 


376 


75 


i885 


43164 


88 


22983 


84 


53985 


88 


22740 


94 


292 II 


95 


5i4 


1^ 


1886 


44588 


3o 


22687 


04 


54322 


90 


24102 


41 


29336 


04 


1575 


60 


1887 


46624 


9» 


24945 


53 


54637 


j8 


27980 


89 


28768 


48 


1748 


65 


1888 


48538 


18 


23280 


41 


54004 


58 


27743 


49 


28394 


62 


1591 


09 


1889 


52059 


14 


28685 


99 


55199 


83 


28132 


3i 


27640 


33 


1641 


14 


1890 


566i8 


79 


25657 


II 


57636 


93 


29809 


68 


26778 


55 


1659 


58 


1891 


62951 


78 


26146 


46 


57944 


74 


35340 


5i 


25575 


— 


1693 


57 


1892 


65497 


43 


33621 


68 


58984 


78 


36490 


5o 


26745 


42 


1829 98 


Summa 


973114 


08 


663501 


96 


I 172785 


n8 


564042 


04 


561006 


45 


33198 


45 



Activa 



Jahr 


Gebäude 


Park 


Pflanzen 


Mobilien 


Neu-Anlage 


Cassa 


Provisorium 


Neubau 




M 1 4 


JL 


1^ 


*M*. 


Lj- 


»Au 




Jn*. 




JC 


^ 


JC 4 


JL 


^ 


1868/71 


564437 


06 


68754 


37 


105355 


26 


60424 


Qß 


_ 


^_ 


5939 


83 


— . 




^_ 


^^. 


1872 


657150 


86 


68754 


37 


125 104 


12 


83o3i 


32 


14402 


9' 


i5ii 


75 


— 


— 


— 


— 


1873 


582857 


14 


17142 


86 


124971 


V 


80948 


74 


85202 


34 


3529 


32 


— 


— 


— 


— - 


1874 


569725 


i5 


17142 


86 


I 30099 


77 


76476 


09 


199532 


20 


3545 


17 




— 


— ■ 




1875 


569725 


14 


8571 


44 


136780 


94 


57578 


V 


242783 


10 


i3o3 


60 


— 


— 


— 


— 


1876 


590403 


1^ 


5ooo 


— 


147758 


72 


62596 


06 


241417 


44 


948 


83 


— 


— 


— 


— 


1877 


589394 


57 


5ooo 


— 


152879 


o3 


75929 


— 


232913 


81 


ii36 


62 




— 


— 


— 


1878 


432081 


46 


25ooo 


— 


I 38708 


39 


65487 


7^ 


230376 


72 


1095 


23 


27310 


97 


lOlOO 


— 


1879 


432081 


46 


25ooo 


— 


144801 


70 


77617 


59 


232905 


23 


38i4 


5i 


38838 


61 


189290 


62 


1880 


432081 


46 


25ooo 


— 


148748 


75 


121644 


34 


232905 


23 


2964 


42 


11473 


35 


351602 


24 


1881 


432000 


— 


25ooo 




l5l232 


72 


1 31274 


Ol 


225491 


14 


7218 


33 


— 




377458 


61 


1882 


456465 


49 


25ooo 


— 


156238 


90 


133540 


35 


2o58o4 


93 


118 


71 


— 


— 


391757 


32 


i883 


847000 


— 


225000 


— 


158406 


85 


122686 


53 


— 




1623 


77 


— 


— 




— 


1884 


881797 


— 


220000 


— 


•54713 


90 


112848 


37 


— 


— 


3770 


86 


1 


— 




i885 


86oo3i 


87 


220000 




i57o56 


55 


96495 


36 


— 


— 


1346 


63 


__^ 


— 


— 


— 


1886 


867881 


12 


220000 


— 


152597 


40 


88007 


93 


— 


— 


657 


92 




— 


— 


— 


1887 


857914 


48 


220000 


— 


i533i6 


95 


87330 


24 


— 


— 


1485 


16 


— 


— 


— 




1888 


865 i83 


3i 


220000 


— 


151912 


H 


82833 


52 


— 


— 


7823 


7» 


— 


— 


— 


— 


1889 


855614 


85 


220000 




152904 


24 


78640 


32 


— 




7102 


^7 


— 


— 


— 


— — 


1890 


864174 


25 


254193 


96 


153656 


66 


83842 


^ 


— 




9465 


56 


— 


— 


— 


— 


1891 


852041 


12 


25i5io 


43 


156342 


36 


76485 


42 


— — 


2451 


75 




— 


— 


1892 


884541 


i5 


250000 


— 


152780 


i5 

1 


7'998 


35 


___ 




212 


40 


f 




— 


— 



in. Finanzielles. 



39 



Ausgaben. 



Feuemiig 


Insertion 




Renovation 


Oelflnde-Pacht 


Neugalten- 
betrieb 


Total- 
Ausgaben 


Jahr 


JL 


4 


JL 


i 


JL 


4 


JIC 


1 4 


JC 


4 


JU 






32io3 


97 


3321 


12 


^^^ 




_^ 


.^^ 


^^ 


^m,m 


172165 


76 


1868/71 


1 1025 


74 


i8co 


09 


38i5 


— 


— 


— 


— 





1461Q4 


46 


1872 


12584 


32 


«749 


81 


16713 


26 


— 


— 


— 





162181 


37 


1873 


7385 


80 


2881 


66 


36984 


94 


— 


— 


— 





194255 


»9 


1874 


i3q45 


29 


3377 


69 


37757 


94 


— 


— 


— 





221239 


25 


1875 


i6558 


i5 


3363 


83 


23256 


40 


— 


— 


— 





245733 


26 


1876 


13839 


97 


4647 


78 


31094 


54 


— 


— 


— 


— 


242014 


20 


1877 


8486 


.66 


5448 


»9 


44426 


79 


— 


— 


— 





222683 


69 


1878 


10667 


04 


4498 


9> 


40911 


83 


— 


— 


— 





245960 


44 


1879 


ii387 


49 


4952 


11 


18909 


58 


— 


— 


— 





239461 


90 


1880 


8934 


34 


4582 


88 


10201 


92 


— 


— 


— 





229953 


57 


1881 


10723 


^ 


2074 


04 


10536 


09 


— 


— 


— 





223248 


78 


1882 


9292 


82 


2852 


46 


22449 


28 


— 


— 


— 





218396 


36 


i883 


8412 


43 


2247 


25 


12061 


53 


— 


— 


— 





199800 


65 


1884 


9937 


33 


1810 


92 


3i38o 


04 


6324 


68 


— 





222055 


21 


i885 


11177 


77 


1887 


23 


i32i8 


39 


8660 


61 


— 





211556 


29 


1886 


12106 


66 


1688 


43 


13907 


21 


9789 


68 


12034 


24 


234231 


87 


1887 


12923 


40 


i486 


95 


36i66 


04 


99M 


68 


15584 


— 


259637 


44 


1888 


12352 


54 


1706 


48 


27932 


10 


11024 


68 


12460 


89 


258835 


43 


1889 


i3555 


48 


2117 


3o 


45374 


ob 


10446 


48 


i3263 


3i 


282917 


27 


1890 


17276 


84 


1543 


23 


66039 


5o 


10296 


48 


12247 


04 


317055 


i5 


1891 


13964 


38 


i389 


73 


34497 66 


10296 


48 


11047 


41 


294365 


45 


1892 


277742 


08 


61428 


09 


583634 


10 


76763 


77 


76636 


89 


5043852 


99 





Hypotft 

JL 1 


i«k 


Debito 


reo 


Prank- 

(ürt«r 

Sparkaue 

Mi 4 


1 
Neugai 


■ten 


F 
Reterv 

ja 


»hUi 

e 


pp Nicola 
Untent.- 

JU 


LU8 Schmiß 

u. Specii 
tu« Reiei 


lt,I 

Bd- 
■ve 


üer 

G«trin] 

JL 


k« 


Total-Aci 

Jt 


tiva 


Jahr 


1 1 II 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 


— 


883o 

3ll21 

2087 
1288 

39949 


16 

57 
94 

86 


224 

232 

3o8 
i384 
3618 
6i56 
9385 

989 
1607 

1126 


68 

14 
63 

96 
i3 

48 

•9 
44 
6q 

34 


20764 
45100 
52556 
48975 


i3 
80 
11 

^7 


3826 
7728 
98S7 

l3l22 

17342 
18840 


1 

80 
80 

68 
69 

75 
64 


i33o7 
19965 
28313 


97 
64 
20 


35394 
37520 


80 

5o 


2575 
722 

3oo 


12 

81 
24 


804911 

949955 

894652 

996521 

1016742 

1048124 

1057253 

930160 

1144369 

1347249 
1380796 

1368925 
1354941 
1375449 
1336527 
1351293 
1372592 
1394194 
1382480 
1435278 
1413864 
1445632 


18 
33 

>7 

99 
81 

o3 

52 

72 

95 
o5 

70 

83 

84 
98 
46 
56 

07 
42 

18 

71 

97 


1868/71 

1872 

1873 

1874 
1875 
1876 

1877 
1878 

»879 
1880 

1881 

1882 

i883 

1884 

i885 

1886 

1887 

1888 

1889 
1890 
1891 
1892 



40 



Begründung; imJ tnlwickclung. 





















Passiva 


» 


































Unter- 




ii 






Jahr 


Actien- 
capital 


Prioritäten 
I. Em. 


Darlehen 


Priori- 
täten 

U. Em. 


Hypo- 
thek 


stUtzunga- 

u. Pen- 
Bionzkasse 
d. Beamten 


■Reserve 


Special- 
Reserve 


lEmeue- 
nings- 

fonds 

1 


Betriebs- 
Ueber- 
schuss 


ToUl 




M. \4 


^ \4 


JL 1 4 


JL 


JL 


Jiu. 


^ 


JfL, ^ 


JL \ 4 ^ J^ \ -i 


JL 


^ 


^ \4 


1868/7, 


•514285 


72 


1 
25714 


286 


1 














— 


— — 


— 


1 


33482 


60 


80491 1 


18 


1872 


514285 


72 


2520O 


3 — 


3428i 


>7' 


— 




— 


— 


— 




— 


— 


■^i^ • 




1 15901 


3o 


949955 


33 


1873 


514285 


72 


24685 


714 


3428! 


>7» 








— 


1 


— 


— 




— 


99223 


60 


894652 


»7 


1874 


514285 


72 


2417h 


429 


16686: 


^87 


— 








1 




— 


— 


— 


73657 


36 


996521 


23 


1875 


1514285 


72 


23657 


144 


11619^ 


J5o 


^40oc 


— 






— 


— 


— 


— 


— 




65687 


27 


1016742 


99 


1876 


514285 


72 


23o57 


144 


18845: 


J48 


9000c 


— 


— 




— 






— 




— 


24814 


17 


IO48124 


81 


1877 


'514285 


72 


22457 


'44 


14653: 


169 


i5i8oo 


— 


— 


— 


— 


— 




— 






20063 


18 


1057253 


o3 


1878 


514285 


72 


21857 


144 


5059! 


^57 


142200 


— 




— 


— 




1 




— 


4507 


79 


930160 


52 


1879 


514285 


72 


21257 


»44 


24932; 


742 


139200 


— 






— 


— 


1 


— 


— 


28985 


14 


1144369 


72 


1880 


'514285 


72 


— 


— 


Creditoren :| 




Souooo 




— 




— 


— — 




— 1 


32964 


23 


1 347249 


95 


1881 


514285 


72 


1 




63541 


1 
71 


— 


792000 


— 


— 


— 




— 


1 


— 


1 


10968 


62 


1380796 


o5 


1882 


514285 


72 


— 


1 


5o32f 


\ 72 


— 


[783500 
b75ooü 


— 


— 


— 


— 






— 


— 


20814 


26 


1368925 


70 


i883 


514285 


72 


— 




31483 


; 22 


— 


224 


68 


— 


— 


— 


— 






33948 


21 


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1888 


514285 


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1891 


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72 


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21573 


33 


17342 


75 


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59 


25ooo — 


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1413864 


71 


1892 


514285 


72 


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1 


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68 




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29439 


54 


18840J64 


^3743 


79 


25ooo — 


37091 


60 


1445632 


97 


Besuchs-Nachweis. 








Jahres- 


Monats- 

1 


Zahlende Besucher 


Jahr 


Actionaire 
Familien 




Ab onn 


lenten 




Erwachzene 


Erwachsene 

u. Kinder 

a 15 kr., 

50 u. 25 Pf. 


Ermässigter Preis 

Erwachsene u. 

Kinder 






Familien 


Einzeln 


Familien 


Einzeln 


äi 30 kr. u. M. I 


ä 12 u. 6 kr. 
30, 15 u. 20 Pf. 


1870/71 


1082 


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1 


139336 


9422 




6993 


1872 


1082 


238 1 


1401 




1 


173407 


9391 




12566 


1873 


1090 


2816 


1733 






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7663 


1 


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1874 


1082 


2763 


1728 


— 




147138 


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1875 


1082 


2578 


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24783 




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1876 


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2705 


1592 1 


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222 


1 36182 


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1 


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1877 


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1461 


59 


216 


126535 


20867 


1 


11818 


1878 


1082 


2532 


1358 


47 


268 


103487 


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1879 


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2178 


1091 


54 


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6684 


1880 


1091 1 2662 


1459 


98 


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120767 


15899 


1 


10758 


1881 


1096 2604 


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21991 




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1882 


1093 2743 


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100865 


18290 




5241 


1883 


1096 


2760 


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127 


555 


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1 20475 




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1884 


1099 


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123 


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113718 


' 23487 




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1094 


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1886 


1091 


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186 9i3 


104636 18178 




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1887 


1 1093 


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1887 


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1888 


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3528 


1968 


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101601 19653 




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1889 


1109 


3652 


2011 


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107710 


19206 




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1890 


1108 


3809 


2045 


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11657 


1891 


1 1112 


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2087 


209 1069 


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19927 




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1876 


1 


2654836 


383407 




182563 





322080G Personen. 



BESCHREIBUNG. 



1. Wanderung durch Garten und 

Gewächshäuser. 




m der Bockenheimer Landstrasse durch die Palmengartenstrasse sind es nur 
wenige Schritte, die uns in den Pahnengarten führen. Vorbei an dem neu- 
erbauten hübschen Kassenhäuschen durch das einfache Gitterthor in den Garten 
tretend, entrollt sich vor dem Auge des Beschauers ein in der ursprünglichen Auffassung 
vornehm gedachtes und so in die Wirklichkeit übertragenes, in seinen geometrischen und 
architektonischen Formen und Linien fein stilisiertes Pflanzen- und Blumengemälde, das 
grosse Blumenparterre. (Taf. I.) 

Zu beiden Längsseiten — von Süden nach Norden — von einer zweireihigen Linden- 
allee begrenzt, welche der genannten Anlage entsprechend im Schnitt nach französischem 
Muster gehalten wird, erblicken wir im Hintergrund des Blumenparterres sanft an- 
steigende, mit Pflanzen in freien Gruppen und Teppichbeeten geschmückte Böschungen 
und hinter diesen auf der Terrasse das in deutschem Renaissancestyl erbaute grosse Gesell- 
schaftshaus mit seinen Baikonen und im Sommer offen gehaltenen Loggien, die von Sand- 
steinsäulen, welche mit wildem Wein bewachsen sind, getragen werden. Die Perspektive 
verfolgend, erblickt man im Verlaufe der Mittelachse des Gesellschaftshauses das grosse 
Palmenhaus mit seiner tropischen Vegetation und dem rauschenden WasserfaU. 

Rechts und links schweift der Blick in die abwechslungsreiche Parklandschaft, an- 
genehm unterbrochen durch den Stammeffekt alter Weiden, Kastanien, Ulmen, Platanen und 
anderer Wald- und Parkbäume sowie durch Strauchpartien. Unter und vor diesen Bäumen 
gruppiert finden tropische und subtropische Pflanzen während der Sommerzeit Auf- 
stellung, die dem einheimischen Naturbild durch die charakteristische Eigenart ihres Auf- 
baues, ihrer Blatt- und Blütenformen das Gepräge * einer südländischen Flora verleihen. 
Und wie viel schöner präsentieren sich auf den saftiggrünen, kurzgeschnittenen Rasen- 
matten alle diese herrlichen Kinder Floras! 

Wir wenden uns links, vorbei an den blütenreichen, dem östlichen Asien ent- 
stammenden Hortensien (Hydrangea paniculata und H. pan. grandiflora) und bewundern dann 
namentlich die stattliche Bananen-Gruppe (Musa Ensete) Taf. IL In Aethiopien heimisch, 
entwickeln sich diese wahrhaft majestätischen Erscheinungen der Pflanzenwelt, Ende Mai an 
geschützter Stelle im Freien auf dungreichem Boden ausgepflanzt, zu machtigen Exem- 
plaren. An diese Gruppe reihen sich verschiedene schönblühende Staudengewächse, während 
sich im Hintergrund eine Marmorstatue, den Frühling darstellend, zu beiden Seiten von 
Dracaenen, Palmen und Blattpflanzen umgeben, von dem dunkeln Grün einer Taxus baccata 
wirkungsvoll abhebt Wir passieren nun eine Rhododendron-Gruppe und treffen weiter 



44 Beschreibung. 

links ein halbrundes Blumenparterre, in dessen Mitte sich ein Springbrunnen, umgeben von 
einem achteckigen Stern, befindet, der mit der ausserordentlich wirkungsvollen, erst 1891 
eingeführten Begonia semperHorens ;,Vernon" bepflanzt ist. Die Übrige Bepflanzung ist in 
einfacher Rabattentorm und stets der Jahreszeit entsprechend gehalten. 

Uns rechts wendend, gelangen wir zunächst zu den an einer sanft ansteigenden 
Böschung liegenden eigentlichen Teppichbeeien. Es sind deren drei, die in jedem Jahre 
neue Muster- und Farbenzusammensiellungen niedrig bleibender Gewächse aufweisen. Das 
mittlere Beet zeigte im Jahre 1893 symbolisch die Jubelfeier an: zwei Füllhörner, die 
Segnungen einer glücklichen Vergangenheit deutend, wollen zugleich auch der Blumen 
Fülle fUr alle Zukunft ausschütten, während zu beiden Seilen in den eingerahmten Feldern die 
Jahreszahlen „1868" und „1893" das 25 jährige Bestehen des Palmengartens verkünden. [Fig. 3.) 



hig. 3- Minieres Teppichbeei an der BflseluinB- 

Die zwei arabesketiartigen Seiten beete bieten in ihren einfach geschwungenen Linien 
diskrete, dem Auge wohlthuende Farbenkombinationen. 

Der grosse Springbrunnen mit seinen den Fröschen nachgebildeten Wasserspeiern lenkt 
unser Auge auf den in anmutigstem Farbenwechsel prangenden Blumenteppich, der als Parade- 
stück des Palmengartens bekannt ist. Einen Grundriss dieses Teppichbeetes nebst Angabe 
der verschiedenartigen Bepflanzungen geben wir im dritten Teil dieses Buches. In seinem 
Werke ,,Rheinische Gärten" äussert sich Freiherr von Ompteda folge ndermassen Qber unser 
Blumenparterre: 

„Mag man auch die vegetabilische Teppichwirkerei, wie sie — eine uralte Erbschaft 
aus den GSrten der arabischen Kalifen, der Renaissance und der Hollander des 17. Jahr- 
hunderts — seit dem letzten Jahrzehnt unsere Rasenfläche vielfach Überwucherte, als 
„zopfigen Ungeschmack", als naturwidrige Nachahmung einer kunstvoU ausgelegten „Schüssel 
italienischen Salates" grundsatzlich ablehnen: hier, wo einer grossen, schaulustigen Menge 
die hohe Schule modernster Kunslgartnerei vorgeführt werden soll, erscheint die heitere, 
farbenprachtige, stilisiene Entfallung eines auserwöhlten Blumenflors durchaus an ihrem 



I. Wanderung durch Gartun und GuwachshSuscr. 45 

Platze. Wie ein festlicher Teppich rollt sich diese bunie Pracht aus dem reich aufgebauten 
Hauplponale hervor, die Terrassen hinab; wie ein voller, heiterer, stimmungsvoller Akkord 
bewillkommnet sie die erwartungsvollen Besucher und ladet sie gastlich ein, das fUr sie be-^ 
reitete Haus zu betreten. Betrachten wir die Anlage näher mit prüfendem Auge, so zeigt 



hilj. 4- l'tcroCDTya fraiiiiifolio. c sehen Mit torigf Flügtlnuss. 

sie sich uns auch in Anordnung und Ausführung als ein Vorbild des besten Geschmackes 
aul diesem schwierigen Felde. Durch das Vorherrschen der Rasenflächen, durch die vielfach 
eingestreuten Grdser-, Stauden-, Blatt- und Buschpflanzen, durch die Einschränkung der 
bunten Flecke in bescheidene, stets wieder durch breites Grün geschiedene Grenzen ver- 
meidet der Teppich jede Ueberladung, während die kunstreichen Zeichnungen, die viel- 
farbigen Muster sich klar hervorheben." 



46 Beschreibung. 

Im Weitergehen werfen wir einen Blick auf das zweite halbkreisförmige Parterre, 
passieren interessante Schling- und Blattgewächse der warmen und gemässigten Zone in 
malerischer Gruppierung, die im Halbschatten alter Baumpflanzungen die Stämme derselben 
gleich Lianen des Urwaldes umschlungen halten, betrachten die eschenblättrige FlUgelnuss, 
Pterocarya fraxinifolia aus Transkaukasien (Fig. 4), welche einen ganz besonderen Schmuck 
dieses Rasenplatzes bildet, und die ein alter, treuer Anhänger des Palmengartens ihrer neün- 
teiligen Stammbildung halber die „neun Brüder" getauft hat Wir bewundem noch eine Baum- 
famgruppe: Balantium undAlsophila aus Neuholland, die seltene Dicksonia Karsteniana aus 
Mittelamerika, ein Geschenk Kaiser Wilhelms I., welche, untermischt mit unseren deutschen 
Waldfamen sowie mit australischen und südamerikanischen Araucarien, eine den „Herbst^ 
darstellende Marmorfigur umgiebt (Taf. III.) 

Auf dem Wege östlich gelangen wir in den ältesten Teil der Parkanlage. Vorbei 
an einem schattigen Kastanienhain folgen wir mit den Blicken einem hier beginnenden 
schmalen Wasserlauf, der sich allmählich zu einem konturenreichen Weiher — dem Gold- 
fischweiher — entwickelt, über den eine aus Gebirgssteinen aufgemauerte, mit geflochtenem 
Drahtgeländer versehene Brücke führt. Eine Fontaine inmitten des grösseren Wasser- 
beckens, deren spmdelnder Quell erfrischend aut die ganze Umgebung wirkt und deren 
Wasserstrahlen bei Sonnenschein in den schönsten Regenbogenfarben erglänzen, verleiht 
diesem Teil der Anlage einen besonderen Reiz. Belebt wird dieser Weiher durch schwarz- 
halsige Schwäne und Krick-Enten. 

Vom Toumiquet, das nur den Ausgang gestattet, zur östlichen Kasse des Gartens 
und weiter bis zum Hauptwege ist eine herrliche Promenade, da die Baumpflanzungen an 
sonnigen Tagen nicht nur erwünschten Schatten spenden, sondern auch namentlich durch 
die Art ihrer Verwendung in Bezug auf die Einzel- oder gruppenweise Zusammenstellung 
landschaftlich ausserordentlich schöne Bilder bieten, obgleich das dazu verwendete Material 
durchaus nicht reichhaltig zu nennen ist Hauptsächlich wechselt hier das Laub der Blut- 
buchen, Silberweiden, Pappeln, Bluthasel und -des buntblättrigen Ahom mit dem der Ulmen, 
Platanen, Linden, des grünen Ahom und einiger im Herbst prächtig gefärbter nordamerika- 
nischer Eichen. Von besonders malerischer Wirkung sind in Trupps zusammengepflanzte 
Weidenbäume, welche die Taf. IV in charakteristischer Wiedergabe vorführt Schattige Ruhe- 
plätze, die eine hübsche Aussicht auf die Wasserfläche und alle die lieblichen Pflanzenbilder 
ermöglichen, laden zum Verweilen ein. 

Weiterschreitend befinden wir uns bald auf der Hauptpromenade, biegen rechts ein 
und erblicken im Hintergmnde gleichsam als Abschluss des Weges eine grosse Pflanzen- 
gmppe auf hügeligem, mit Felsgestein gebildetem Terrain. Vorzugsweise sind es Agaven, 
grüne und buntblättrige, in zahlreichen Arten und mannigfaltigen Gestalten. (Taf. V.) Agave 
americana ist ja allgemein bekannt; sie ist in den Mittelmeerländem naturalisiert, hat aber 
auch hier schon des öfteren geblüht Ein Blütenschaft hat eine Länge bis zu 8 m; nach 
der vollen Entwicklung desselben erreicht die Pflanze auch ihren Lebensabschluss. Auf 
den Antillen und in Mexiko sind sonst die meisten Arten beheimatet Hochstämmige 
Dracaenen — bis zu 7 m — , Yucca, Alofi, Cereus, Echinocereus, Echinocactus, Mammillaria 
und Opuntia vervollständigen die Gmppe, in der eine typische Einheit unverkennbar zu 
Tage tritt 

Zu diesem mächtig wirkenden mexikanischen Pflanzenbild geseUt sich, gleichsam als 
Vorposten, eine kleine Hügelkette, zu der die dunkelgrünen, langnadeligen Schwarzkiefern 
(Pinus Laricio var. austriaca) einen günstigen Hintergrund bilden. (Taf. VI.) Hier sind die 
Sempervivum- Arten von Madeira und den Kanaren, Crassula, Echeverien von Kalifomien und 
Mexiko, Alo€ aus dem südlichen Afrika und Arabien vertreten, alles sogenannte Dick- oder 
Fettpflanzen (Succulenten). Auch sei des hier aufgestellten bald hundertjährigen, monströs 



L Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 47 

geformten Felsencactus gedacht. Um den erdigen Untergrund nicht hervortreten zu sehen, ist 
derselbe mit niederen Pflanzen unserer Klimate besetzt worden, die, wie unsere heimischen 
Hauslaucharten, den Succulenten angehörend, durch ihren rosettenartigen Bau, durch ihre 
Form- und Farbenverschiedenheit kulturwtlrdig genug sich erweisen. Ihnen schliessen sich 
die zahlreichen Sedum-Arten und niedrig wachsenden Pflanzen, wie Antennaria tomentosa, 
Mentha Pulegium gibraltarica. Menthella alpina, Oxalis, Sagina subulata u. a. an. 

Ein Wegweiser mit der Aufschrift: „Den Gewächshäusern ist besondere Beachtung zu 
schenken'^ giebt uns die Richtung an, in der wir unsere Wanderung fortsetzen sollen. Von 
den sieben, durchschnittlich 39 m langen Gewächshäusern sind die Nummern 2 und 5 
Bauten neuerer Zeit, während die Nummern i, 3, 4, 6 und 7 von Biebrich übernommen 
und in ihrer äusseren Gestalt unverändert hier aufgestellt worden sind, in ihrer inneren Ein- 
richtung jedoch, namentlich hinsichtlich der Heizungsverhältnisse, wesentliche Veränderungen 
erfahren haben. Ursprünglich diente die Mehrzahl der Gewächshäuser nur zur Ueber- 
winterung der für die Dauer der schönen Jahreszeit im Freien aufzustellenden Gewächse; 
jetzt sind sie auch in den Sommermonaten, mit entsprechenden Pflanzen ausgestattet, dem 
Publikum zur Besichtigung geöffnet War es einerseits das Bestreben, den Besuchern 
immer neue Anziehungspunkte zu bieten, so ist es andererseits auch von grossem Interesse, 
sie mehr und mehr in die Pflanzenwelt tropischer Zonen einzuführen und mit den oft 
mühsam erreichten Erfolgen der Pflanzensammler bekannt zu machen. Wie sehr diese Be- 
strebungen gewürdigt werden, geht daraus hervor, dass die Gewächshäuser in den Monaten 
April bis September 1893 von 34 392 Personen besucht wurden. 

Am zweckmässigsten beginnen wir mit dem 

Gewächshaus No. 2. (Fig. 5.) 

Dasselbe, bietet zur Sommerszeit einen reichen Blumenflor, der sich hauptsächlich aus 
Fuchsien in etwa 5o vorzüglichen Sorten und aus einfach- und gefülltblühenden Knollen- 
begonien in den besten klein- und grossblumigen Arten zusammensetzt. Von den letzteren 
erwähnen wir besonders die amerikanischen Neuheiten, die sich durch Grösse und schöne ab- 
gerundete Blumenform sowie edle Farbentönung auszeichnen, und welche der Palmengarten 
der Güte des Herrn Banquiers A. Ladenburg-New York aus dessen Oasis Nursery auf Long 
Island zu danken hat. Zwischen diesen Blütenpflanzen wechseln Blattbegonien in 45 Sorten 
mit zierlichen Farnen, Gräsern und Dracaenen. An den Wänden und am Dache des Hauses 
ziehen Passifloren und andere Schlinggewächse ihre Ranken. Die herrlich geformten, wachs- 
artig aussehenden Glocken er Lapageria rosea superba und L. rosea alba, aus Süd-Chile, 
fordern die Bewunderung heraus, nicht minder aber auch die Schildkrötenpflanze (Testu- 
dinaria elephantipes) vom Gap, die mit ihren holzartigen Schuppen auf dem oberständigen 
Wurzelstock und ihren zierlichen, leicht schlingenden Trieben ein merkwürdiges Pflanzen- 
gebilde darstellt. Verschiedene Gesneriaceen, wie Achimenes, Isoloma(Tydaea), vervollständigen 
mit ihren gefUligen, lebhaft gefärbten Blumen das Gesamtbild. Im Winter dient dieses 
Haus hauptsächlich zur Aufbewahrung von Succulenten (Alofe* 12 Sorten, Echeverien und 
Crassula, Sempervivum 20 Sorten), ferner zur Aufnahme von Agaven, Cereus- und Phyllo- 
caaus-Arten und anderen Angehörigen dieser Familie. 

Gewächshaus No. 4 
enthält Pflanzen wärmerer Zonen in etwa 41 Gattungen und 382 Arten. 

Rechts sehen wir in gefälliger Zusammenstellung kleinere und grössere buntblättrige 
Pflanzen, untermischt mit zierlichen Farnkräutern und verschiedenartig gestalteten Bärlapp- 
gewächsen. Zwischen diesen erheben sich offlzinelle Pflanzen der tropischen Zone: Pfeffer 
in verschiedenen Arten, Coca, Ingwer, Thee, Zimmt u. a. m. Eine aus schönen gold- und 
silberbestäubten Farnen bestehende Gruppe passierend, kommen wir zunächst zu einer 
Sammlung buntblättriger Caladien in 1 58 Varietäten, deren wunderbares Kolorit und scharfe 



Zeichnung der Blatter lebhaftes Interesse erregen. In den Glaskästen zur rechten Seite findet 
sich ein Sortiment der in Bezug auf Temperatur- und Feuchtigkeitsverhaltnisse so empfind- 
lichen Benolonia und Sonerila mit ihrer prachtvollen Belaubung. Die neueren Einfuhrungen 



in bun (blättrigen Warmhauspflanzen sind hier vertreten: Stenindnum Ltndeni, Slrobilanihes 
Dyerianus und Peperomia metallica. Schlingpflanzen überziehen den Mittelgang des 
Hauses; unter diesen sind bemerkenswert Asparagus comorensis und plumosus, Zierspargel, 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 49 

Cissus discolor mit oberseits sUbergefleckten, unterseits dunkelroten Blättern, und Lygodium 
scandens^ ein rankender Farn. Zu erwähnen ist noch der Sinningien- oder „Gloxinien"-Flor, 
welcher seinen Höhepunkt in den Monaten Juni und Juli erreicht. Den Bemühungen der 
SpezialzUchter, ausgezeichnete Varietäten der Sinningia hybrida zu befestigen, ist es gelungen, 
in den Grundfarben weiss, blau und rot, die jetzt in allen Abstufungen vertreten sind, 
leopardierte, getigerte und geränderte Arten mit Blumen von früher nie geahnter Grösse 
zu erzielen, und diese neuen Züchtungen stempeln in ihrem prachtvollen Farbenschmuck 
diese Pflanzengattung zu einer der kulturwürdigsten. Einige Pflanzen lenken noch ganz 
besonders die Aufmerksamkeit auf sich. Da ist zunächst die doppeltfiederblättrige scham- 
hafte Sinnpflanze (Mimosa pudica) aus Brasilien, deren einzelne Fiederblättchen bei Be- 
rührung sich sogleich gegeneinander legen, bei stärkerem Berühren neigen sich sogar alle 
Teile der Pflanze, die dann völlig zusammengeknickt dasteht und sich erst nach einiger 
Zeit erholt. Pilea calytrichiodes, die Kanonierblume, ist eine ebenso merkwürdige Er- 
scheinung; sobald ihre Blüten benetzt werden, öffnen sie sich explodierend und hüllen 
sich in ein Wölkchen von Blütenstaub. Der Götzenbaum Ostindiens (Ficus religiosa) und 
die Dorstenia contrayerba aus Amerika, die heilkräftige Wirkungen gegen Schlangenbiss 
besitzt, sollen nicht unerwähnt bleiben. Im Winter sind in diesem Hause die zur Ver- 
mehrung für das nächste Jahr dienenden Teppichbeetpflanzen aufgestellt; im Frühjahr 
werden darin die Aussaaten vorgenommen und die krautartigen Gewächse vermehrt; auch 
dient es zur Treiberei von Blumenzwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen, Maiblumen u. a. 

Gewächshaus No. 6. (Fig. 6.) 

Keine Pflanzehfamilie hat in den letzten Jahren im In- und Auslande so an Popu- 
larität gewonnen wie die Orchideen. Es ist daher auch als natürlich anzusehen, dass man 
ihr eine ganz besondere Aufmerksamkeit erweisen und ihre Einführung und Vertretung in 
grösserem Massstabe sich angelegen sein lassen musste. Die Orchideen, denen wir in diesem 
Hause nunmehr fast ausschliesslich begegnen, gehören zu den wunderbarsten Erscheinungen 
der ganzen Pflanzenwelt. Ihre vielgestaltigen Blüten regen die Phantasie aufs höchste an 
und veranlassen uns, bewundernd ihre Schönheit zu betrachten, mit der sie in so voll- 
endeter Weise ausgestattet sind. 

Als vor Jahren zum erstenmal in Europa tropische Orchideen ihre Blüten entfalteten, 
kamen Gelehrte, Pflanzenzüchter und Schriftsteller zusammen, um diese seltenen Pflanzen 
zu sehen. Noch im Jahre ijSi hielt man ihre Kultur in Europa für unmöglich; im 
Jahre i8oo wurden in englischen Gärten einige „Epidendra" mit Schwierigkeiten gepflegt, 
i8i3 im Kew-Garden aber bereits gegen 40 Arten. In den dreissiger Jahren entstanden 
auf dem Kontinent die ersten Privatsammlungen in Hamburg und Dresden, und seitdem 
hat die Kultur dieser Pflanzen riesenhafte Fortschritte zu verzeichnen. Da die Orchideen 
unendlich verschiedenen Himmelsstrichen entstammen, so verteih sich auch die Blütezeit je 
nach ihrem heimatlichen Vorkommen selbstverständlich auf das ganze Jahr, und dieser Um- 
stand erhöht noch ihre sonstigen empfehlenswerten Eigenschaften. Durch den bedeutenden 
Import hat nicht nur die Kulturen den Privatsammlungen zugenommen, sondern ganz be- 
sonders hat sich ihrer auch die Handelsgärtnerei bemächtigt, und grosse Spezialgeschäfte 
im In- und Auslande liefern den Beweis, wie wenvoU und nutzbringend dieser Kulturzweig 
als Handelsgeschäft anzusehen ist. 

Unser Orchideenhaus enthält drei Abteilungen , jede für sich heizbar , und zwar für 
Pflanzen der kälteren Regionen, für solche, die den gemässigt warmen, und^drittens für die, 
welche der heissen Zone angehören; eine heizbare Vorhalle dient als Arbeitsraum. Im 
ganzen sind hier 66 Gattungen in 388 Arten und Varietäten und in 762 Exemplaren ver- 
treten. Hiervon entfallen auf die kalte Abteilung 8 Gattungen mit 59 Arten und Varietäten, 
auf die temperierte Abteilung 3j Gattungen mit 184 Arten und Varietäten, auf die warme 

S i e b c r t , Palmengarten. 4 



Abteilung 28 Gattungen mit 145 Arten und Varietäten. Es ist wohl nicht ohne Interesse, 
zu hören, dass nach genauer Zählung die Zahl der in der Zeit vom 1. Januar bis 
i5. Oktober 1893 entwiclielten einzelnen Blumen im ganzen 5114 betrug. 



Fig. 6. Gewächshaus No. 6. (Orchideen,! 

In Gemeinschaft mit den Orchideen wachsen die reizenden Drosera dichotoma, 
D. capensis und D. spathulata. Sie haben von der Oberfläche und dem Rande des Blattes 
ausgehende Wimpern deren kolbenförmiges Köpfchen als Drüse betrachtet werden muss. 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 51 

Diese Drüsen scheiden eine helle, kiebnge Flüssigkeit aus, die das Aussehen eines Tau- 
tröpfchens hat. Die heranfliegenden kleinen Insekten bleiben an der Flüssigkeit hängen, 
besudeln sich bei dem Versuche, sich zu befreien, immer mehr, und da die Atmungsorgane 
schliesslich durch die klebrige Ausscheidung verstopft werden, ersticken sie in kurzer Zeit. 
Die stickstoffhaltigen Verbindungen werden freigemacht, durch die Drüsen aufgesaugt und 
als Nahrungszuschuss für die Pflanze verwendet. Die Venus-Fliegenfalle (Dionaea muscipula) 
aus dem östlichen Nordamerika gehört ebenfalls zu den fleischfressenden oder richtiger 
fleischverdauenden Pflanzen. Ihre rosettenartig um den Blütenschaft gruppierten Blätter 
liegen ganz oder teilweise dem Boden auf. Jedes Blatt besteht aus dem spateiförmigen 
flachen Blattstiel und der rundlichen Blattspreite, welche durch den Mittelnerv in zwei 
gleiche Hälften geteilt wird. Der rechte und linke Rand der Blattspreite laufen in spitze 
Zähne aus , während sich auf dem Mittelfeld einer jeden Blatthälfte je 3 steife und kurze 
Stacheln sowie purpurfarbige Drüsen befinden. Im Falle ein Fremdkörper diese letzteren 
berührt, schliesst sich das Blatt langsam, werden dagegen die Stacheln gereizt, so erfolgt 
ein augenblickliches Zusammenklappen der Blattspreite in der Weise, dass die am Rande 
sitzenden Zähne wie gefaltete Hände einander greifen und so der Fremdkörper von dem 
Blatt vollständig eingeschlossen wird. Das Blatt öffnet sich erst wieder, wenn die, durch ein 
von den Drüsen ausgeschiedenes Secret gelösten eiweisshaltigen Verbindungen aufgesaugt sind, 
und ist dann wieder zu neuem Fange bereit. Als dritte hochinteressante Gruppe wollen 
wir noch die Sarracenien anführen, welche in Kanada und Florida den Moorboden be- 
decken. Die Sarracenien besitzen schlauchartig veränderte Blätter oder Blattstiele, die ent 
weder oben offen oder durch einen von der Blattspreite gebildeten Deckel geschlossen, 
bei einigen Arten mit einer heim- oder kuppeiförmigen Ueberwölbung versehen sind. Sie 
scheiden oben am Deckel oder an dem Wulst, der sich am Eingang des Schlauches be- 
findet, Honig aus, welcher die Insekten anlockt die in den Schlauch kriechen, aus welchem 
es wegen der Beschaffenheit der Innenwand kein Entrinnen mehr giebt. Die Tiere er- 
trinken in der in den Schläuchen angesammelten Flüssigkeit und gehen in Verwesung 
über, worauf die Oberhautzellen am Grunde des Schlauches die für die Ernährung der 
Pflanze dienlichen Stoffe aufsaugen. Der Inhalt des Schlauches besteht teils aus Regen- 
wasser (bei den Arten mit offenem Schlauche), teils aus einer Absonderung der Drüsen 
(bei den Arten mit überdecktem Schlauche). Die Rückstände der verwesten Körper bilden 
in den Schläuchen oftmals eine Schicht von beträchtlichem Umfang. Die Blattspreite und 
der obere Teil des Schlauches sind sehr lebhaft braun- oder purpurrot-geädert, während der 
untere Teil einfarbig grün ist. Folgende Arten sind hier in Kultur: Sarracenia Chelsonii, 
S. Drummondii, S. flava, S. Mitchelliana, S. psittacina, S. purpurea, S. variolaris. Die im Westen 
der Felsengebirge einheimische Darlingtonia californica reiht sich den Sarracenien an. 

Gewächshaus No. i. 

Schon beim Eintritt belehrt uns die feuchtwarme Temperatur, dass hier Pflanzen aus 
sehr warmen Klimaten ihre Heimstätte gefunden haben. Aroideen, junge Palmen, Farne 
und Bromeliaceen entwickeln sich hier in üppigster Weise; von den letzteren sind es be- 
sonders Nidularium und Vriesea mit ihren teils ganz feurigrot-, teils braunrot-gefärbten und 
-gefleckten Blättern und interessanten Blütenschäften. In der Mitte des Hauses befindet sich 
ein grosses Bassin, in welchem viele Wasserpflanzen untergebracht sind, unter denen vor 
allen die herrlichen Nymphaeen genannt werden müssen. Ferner sind erwähnenswert: 
Azolla caroliniana, Heteranthera reniformis und zosterifolia, Myriophyllum proserpinacodes, 
Pistia Stratiotes, Pontederia coerulea und crassipes, sowie Hydromystria stolonifera. 

Ueber dem Bassin hängen die merkwürdigen Kannenträger, Inselbewohner des 
indischen Oceans, die Nepenthes (Fig. 7), welche zu den interessantesten Pflanzen gehören so- 
wohl in morphologischer, wie physiologischer Hinsicht. Ihre Blattstiele sind flächenförmig aus- 

4* 



52 ' Beschreibung. 

gebreitet und übernehmen die Funktionen der Blattspreite. In der Verlängerung gehen 
dieselben in ein kannenförmiges Gebilde über, welches mit der eigentlichen Blattspreite, die 
als Deckel der Kanne dient, endigt. Die nicht ganz ausgewachsenen Kannen sind durch 
diesen Deckel geschlossen, der sich öfinet, wenn dieselben ausgebildet sind. Kannen wie Deckel 
sind bei vielen Arten lebhaft bunt bemalt, sodass sie von ferne das Ansehen von Blumen 
haben. Die Insekten werden durch den an dem Deckel und dem Wulstrand der Kanne aus- 
geschiedenen Honig angelockt, gleiten, sobald sie zu weit in die Kanne gekrochen sind, 
hinein und finden in der, dieselbe oft bis zur Hälfte erfüllenden Flüssigkeit, welche von 
eigenen Zellen an der Innenwand herrührt, ihren Tod. Sie werden aufgelöst und die 
löslichen Stoffe durch die Pflanze absorbiert. Die wertvolle Sammlung zählt nachbenannte 
i6 Sorten: Nepenthes Anerleyensis, N. Chelsonii, N. compacta, N. Dicksoniana, N. Dominiana, 
N. gracilis, N. minor, N. Hookeriana, N. intermedia, N. maculata, N. Mastersiana, N. Para- 
disae, N. phyllamphora, N. Rafflesiana, N. sanguinea, N. superba, N. Williamsii. 

In diesem Hause finden auch die Farn- Aussaaten statt; ebenso ist es das Versuchsfeld 
für Palmen-Aussaaten. Im Winter wird ein Teil des Hauses zur Treiberei von Azalien, 
Flieder, Rhododendron, Spiraeen und anderen Pflanzen benützt, die dann später die Be- 
sucher der Blütengalerie durch ihren herrlichen Flor erfreuen. 

Gewächshaus No. 5. 

Von allen Pflanzenhäusem ist No. 5 das geräumigste. Dementsprechend sind auch 
Floras Schätze vertreten, und bildet dieses Haus ferner eine sogenannte Uebergangsstation 
vieler Pflanzen für das grosse Palmenhaus. Es dient ausschliesslich zur Kultur der Pflanzen 
warmer Erdstriche, und die Zahl derselben ist eine recht stattliche zu nennen. Beim Eintritt 
glauben wir das Palmenhaus im kleinen vor uns zu haben. Unser Blick fällt sogleich auf 
eine selten schön geformte Bromeliacee (Vriesea regina Glaziouana, Fig. 8), die Dr. Glazioun, 
ein holländischer Professor, im Jahre 1867 in Brasilien entdeckte. Wenden wir uns rechts, 
so erblicken wir auf der Tablette ein hübsches Sortiment Codiaeum, allgemeiner unter dem 
Namen „Croton" bekannt. Als strauchartige Pflanzen auf den Südsee-Inseln heimisch, haben 
fortgesetzte Kreuzurfgen und Aussaaten färben- und formenreiche Varietäten ergeben, von 
denen hier kultiviert werden: Codiaeum Andreanum, C. aucubaefolium, C. Baron Frank 
Seilliere, C. Aighburtiense, C. Demeyerianum, C. Flamingo, C. grande, C. Harwoodianum, C. 
interruptum, C. Kronstedti, C. laiimaculatum, C. magnoliaefolium, C. maximum, C. multi- 
color, C. Neo-Guineense, C. ovalifolium, C. pictum, C. Reidi, C. roseo-pictum, C. variegatum, 

C. voluium, C. Mad. Chappe', C. Massangeanum. 

Eine Sammlung Anthurium, jedes Kennerauge durch die vollendete Kultur erfreuend, 
bildet einerseits durch ihre teils einfarbigen, teils mannigfach gefärbten Blütenscheiden, 
andererseits durch ihre schön geformten, oft wunderbar metallisch glänzenden Blätter bei 
ausgeprägtester gleich massiger Nervatur und auffallenden Grössenverhältnissen ein dank- 
bares Ausstellungsobjekt. Allen voran steht das echte Anthurium Veitchii mit über iVjin 
langen Blättern; die Zahl der letzteren beträgt 29. Die Pflanze trug im Jahre i885 reifen 
Samen, der, ausgesät, eine grosse Anzahl Pflanzen ergab, die alle das der Stammpflanze 
charakteristische wellenförmige Blatt zeigen. Weiter sind zu nennen: Anthurium crystal- 
linum mit prächtigster Blattzeichnung, A. Dechardi, A. leuconeurum, A. magnificum, A. 
Miquelianum, A. regale, A. robustum und A. Warocqueanum. Von Anthurium- Arten, die sich 
durch ihre Blüten besonders auszeichnen, wollen wir auf die A. Scherzerianum- und 
A. Andreanum-Hybriden besonders aufmerksam machen. Anthurium „Mad. Jules Closon" ist 
eine hübsche rosafarbene Neuheit, die erst 1893 dem Handel übergeben wurde. 

Zu den Aroideen, und ebenfalls aus dem äquatorialen Amerika stammend, zählen auch 
die buntgetupften Dieffenbachien; die grösste und schönste ist wohl D. imperialis nobilis; 
jedoch sind auch D. Baraquini, D. Bausei, D. Bowmannii, D. „Marie Louise", D. magnifica, 

D. Memoria Corsi schätzbare Arten. Eine Pflanzengattung, ausserordentlich dekorativ und 



I. Wandenjnf! durch Garten und Gewächshäuser. 53 

elegant in ihrer Haltung und Zeichnung, isl die der Dracaenen, von denen aS Sorten in 
Kultur sind. Dracaena amabüis, D. Baptisii, D. Frederici, D. Gladsionei, D. gloriosa, D. im- 
perialis, D. Youngü und andere sind in musieiharten Exemplaren zu sehen- 



Die etwa 20 Anen zählende Marantaceen-Sammlung befindet sich auf der Rückseite des 
Hauses; bald niedrige, fast kriechende, bald hochwachsende Typen zeigend, kann jede in 
ihrer Art Anspruch auf Schönheit erheben, weshalb sie in den modernen Gewachshaus- 



54 Beschreibung. 

kulturen nicht fehlen sollten. Die seltenere Calathea tubispatha ist wohl am schwierigsten 
zu behandeln ; andere Sorten, wie Calathea argyraea, C. leopardina, C. Lietzei, C. Makoyana, 
C. metallica, C. ornata mit F'orm regalis, C. princeps, C. roseo-piaa und Form illustris, C. 
rotundifolia (Morbifolia), C. Veitchi, C. vittata, C. Warscewiczii, C. zebrina, C. zonata, Maranta 
Herderiana (M. Porteana, M. Oppenheimiana), M. Kerchoveana, Kmantha Luschnathiana, Kt. 
Kummeriana und Stromanthe sanguinea sind weniger anspruchsvoll. 

Am zahlreichsten vertreten und mit am beliebtesten von allen Pflanzen sind wohl die 
Farne, von denen ein grosses Sortiment vorhanden ist Botanisch bekannt sind mehr als 
3ooo Arten, von denen etwa 25oo der tropischen Zone angehören. Im Palmengarten sind 
3o Gattungen in 80 Arten und Varietäten vertreten. 

Adiantum cuneatum und ähnliche Formen werden im Volksmunde auch Frauenhaar 
genannt, weil sie in ihrem zierlichen, duftigen Aufbau mit einem weichen, wallenden 
Haarschmuck eine gewisse Aehnlichkeit haben ; grosse Schaupflanzen von i m Durchmesser 
sind hier vertreten. Adiantum Farleyense, Alsophila australis, A. grandis, A. Malzinei, A. ro- 
busta, A. van Geertii, Blechnum corcovadense, Ciboiium regale, C. Schiedei, Cyathea insignis, 
Gymnogramme, die bewundernswerten Gold- und Silberfarne, wie G. schizophylla, G. gloriosa, 
Marattia cicutaefolia, Nephrolepis articularis, Pteris, Asplenium, Aspidium und viele andere 
zeigen diese formenreichste Gruppe von Gefässcryptogamen der gegenwärtigen Flora in ihrer 
wunderbaren Mannigfaltigkeit Platycerium alcicorne und besonders P. grande von den 
Philippinen, auch unter dem Namen Hirschgeweihfarne bekannt, bilden zwei der seltsamsten 
Formen dieses Geschlechts. 

Eine Anzahl dickstämmiger Pflanzen, die zu der Familie der Cycadeen gehören, fallen 
uns auf, vorzugsweise Cycas revoluta aus Japan und Cycas circinalis aus Indien und dem 
südlichen China. Zamia, Ceratozamia, Macrozamia und Encephalartos sind alle höchst 
wertvolle Schaupflanzen; der hiesige Encephalartos Altensteinii dürfte ein Alter von nahezu 
100 Jahren haben. 

Auf einige andere Pflanzen möchten wir noch kurz hinweisen. Da sind zunächst mit 
Früchten behangene Kaffeebäume. Galactodendron utile, der Milch- oder Kuhbaum Vene- 
zuelas, liefert aus Einschnitten in die Rinde eine gutschmeckende Milch. In ähnlicher Weise 
besitzt diese Eigenschaft noch Tabemaemontana camassa, eine Art des Kuhbaums in 
Guiana, auch bekannt als der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im ehemaligen 
Paradiese, auf Ceylon. Eine wenig verbreitete Pflanze ist der Manzanillabaum (Hippomane 
Manzanilla) von den Antillen, der giftige Eigenschaften besitzt. Carludovica palmata liefert 
das Material für die Hüte Guayaquils, und Pandanus utilis, der Schraubenbaum von 
Madagascar, aus dessen Blättern ein Faserstoff gewonnen wird, soll mit seinen Verwandten 
P. furcatus, P. javanicus fol. var., P. amaryllidifolius und P. graminifolius nicht unerwähnt 
bleiben. Phoenicophorium Sechellarum ist eine höchst merkwürdige Erscheinung unter den 
Palmen mit ihren ungemein grossen und scharfen Stacheln; auch die reichblühende Schling- 
pflanze Clerodendron Thomsonae oder Balfouri (Taf. VII) verdient besondere Beachtung. 

Die wegen der räumlichen Verhältnisse im Orchideenhause nicht alle unterzubringenden 
Orchideen der Gattung Stanhopea sind hier in statdichen Exemplaren aufgehängt und ver- 
breiten zur Blütezeit ihren starken, vanilleartigen Duft durch das ganze Haus. Mit der 
schönsten SüssWasserpflanze, der echten Lotusblume, der vielbesungenen „Padme" der Inder, 
die in ihr ein Sinnbild der Erde sahen und die durch Heinrich Heines Dichtung so volks- 
tümlich geworden und auch ohne Blüten immer gerne betrachtet und bewundert wird, 
schliessen wir unsern Rundgang im Gewächshaus No. 5 und begeben uns in das 

Gewächshaus No« 3. 

In den Sommermonaten übt dieses durch das in ihm aufgestellte Pelargonien-Sortiment, 
welches etwa 200 einfache und gefüllte Sorten zählt, eine grosse Anziehungskraft aus. Das 



■l, Wanderung durch Garten und GewSchshiluser. 5Ö 

reiche Farbenspiel der in dem letzten Jahrzelint viel vervollkommneten Blumen, das dank- 
bare Blühen Überhaupt und die nicht schwierige Kultur machen sie zu einer wirklichen 
Liebhaberpflanze. Tuberosen, Lilium auratum, L. lancifolium und L. tigrinum in vielen Varie- 
täten und andere schOne Lilien stehen truppweise zwischen den Pelargonien; das blühende 



rig. H. VritB« regiüa Glaiiouana. 

Gesamtbild wird dadurch noch mannigfaltiger, und WohtgerUche erfüllen die ganze Um- 
gebung. Coleus, blühende Abutüon und hoch- und halbstammige Fuchsien an den Ein- 
und Ausgängen bringen angenehme Abwechslung; Isolepis und Epheu - Pelargonien 
rahmen die langen Linien der Tabletten wirkungsvoll ein. Im Herbst werden hier Chry- 
santhemum-Arten, diese jetzt so beliebten „Japanischen Winterastern^^ aufgestellt, von denen 



56 Beschreibung. 

240 Sorten kultiviert werden, und ferner noch Bouvardien, Salvien und Cyclamen zum 
Blühen gebracht, die dann später in der BlUtengalerie Verwendung finden.- 

Im Winter dient No. 3 fast ausschliesslich der Treiberei der Topfrosen, von denen 
1181 Hochstämme und 1227 niedrige Rosen, zusammen 2408 Stück in 35i der vorzüg- 
lichsten Sorten vertreten sind. Dieselben verteilen sich auf die einzelnen Kategorien 
wie folgt: 



91 Sorten Theerosen, 



i5 


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Theehybrid-Rosen, 


3 


1» 


ßengalrosen, 


206 


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Remontantrosen, 


5 


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Moosrosen, 


6 


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Bourbonrosen, 


2 


11 


Kletterrosen, 


II 


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Noisetterosen, 


I 


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Kapuzinerrosen, 


3 


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Noisettehybrid-Rosen, 


I 


• . 


Rosa rugosa. 



7 Sorten Polyantha-Rosen, 



Das namentliche Verzeichnis werden wir zusammen mit dem Bestand des Rosengartens 
im Anhang anfügen. 

Gewächshaus No. 7 
ist durchgehends der Kuhur von Kamellien gewidmet; dieselben verbleiben hier so lange, 
bis der Moment des Aufblühens heranrückt, dann kommen sie zur Schaustellung. Im 
Sommer werden hier etwa 35o Kamellien zum Knospenansatz kultiviert, meistens stärkere 
Pflanzen. Die grossen Kübel- und Topfexemplare von Kamellien werden an anderer Stelle 
Erwähnung finden. Wegen der günstigen Lage des Hauses und entsprechender 
Temperatur- Verhältnisse lassen sich an der Rückseite desselben Canna, Dahlien (Georginen), 
Gladiolen, Begonien, Gloxinien, Pennisetum latifolium (Gymnothrix), Caladium, Datura und 
andere Pflanzen mit Erfolg überwintern. 

Ehe wir die Gewächshäuser verlassen, wollen wir noch der freundlichen Eingänge 
gedenken; alle haben kleine Beetvorpflanzungen von blühenden Gewüchsen und an den 
Giebeln befinden sich Schlingpflanzen wie Clematis, Passiflora, Lonicera, Ipomoea, Momor- 
dica und Maurandia, während an der Rückseite des Hauses No. i ein grosses Sortiment 
Zierkürbisse mit originellen Früchten sich entwickelt. 

Bei den Gewächshäusern, nach Osten zu, steht das Wohnhaus für die Direktoren. 

Die den Gewächshäusern zunächst liegenden beiden Rasenplätze schmücken haupt- 
sächlich Nelken und Dahlien. Die Nelke (Dianthus Caryophyllus) ist im südlichen Europa 
einheimisch; man findet sie verwildert in Norditalien, in der Schweiz, in den südlichen 
Rheingegenden und selbst in England; während andere Arten von den Ufern des atlanti- 
schen Oceans bis zu den östlichen Grenzen von China und Japan vorkommen und auch 
in den Mittelmeerländern reich vertreten sind. Durch fortgesetzte mühevolle Befruchtungen, 
sowie durch den Wechsel von Klima und Boden erzielte man die heutigen Resultate in 
der Nelkenzucht, deren Produkte durch nicht wiederzugebende Farbenverschiedenheit und 
den edlen Formenaufbau ihren Ursprung aus der einfachen purpurlilafarbigen Blume nicht 
mehr erkennen lassen. Unsere Sammlung enthält ca. 200 Elitesorten, das beste und schönste, 
was die Neuzeit an edeln Züchtungen her\'orgebracht hat. In den Monaten Juni und Juli, 
wenn diese Grasblumen — so nennt man sie in hiesiger Gegend — in Blüte stehen, finden 
sie ungeteilte Bewunderung. 

Dahlia pinnata (D. variabilis), die aus den modernen Gänen fast verschwunden war, hat 
sich durch zwei typische Abarten vollständig wieder eingebürgert. Im Jahre 1774 kam die 
Dahlie — unter dem Namen Georgine fast bekannter — aus Mexiko zuerst nach Madrid 
und verbreitete sich von hier aus nach allen Kuhurländem, 1787 nach England, 1802 nach 
Frankreich, 1804 durch Humboldt und Bonpland nach Deutschland, und hier hatte der 
Berliner botanische Garten den Vorzug der Priorität, wenngleich Dresden aus anderen 
Quellen schon im Jahre 1800 einige Varietäten erhalten haben will. In der ursprünglichen 



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L Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 57 

Form als einfache, unbedeutende Blume auftretend, hatte Garteninspektor Hartweg- Karls- 
ruhe das GlUck, im Jahre 1808 die erste gefüllte Dahlie zu erziehen, und damit begann ihre 
glanzvolle Laufbahn. England, Frankreich und Deutschland leisteten im Laufe der Zeit 
Grossartiges in der Vervollkommnung und Verbesserung der Dahlien. i836 wurde bei Ge- 
legenheit der in Jena tagenden Versammlung der Naturforscher und Aerzte die erste Aus- 
stellung abgeschnittener Dahlien veranstaltet, zu der vom lieblichen Elstenhal der Nestor 
deutscher Dahlienzucht. Christian Deegen in Köstritz, mehr als 200 Sorten schicken konnte, 
worüber der dort anwesende Alexander von Humboldt, welcher die unscheinbare Stamm- 
form aus den Gebirgen Mexikos ebenfalls eingeführt hatte, sein grosses Erstaunen aus- 
drückte. Fort und fort wurden von jetzt ab neue Erfolge erzielt. Man teilte die Dahlien 
zur leichteren Unterscheidung in Klassen und führte diese als grossblumige , kleinblumige 
oder Liliput, und Zwergformen ein. Dazu gesellte sich später ein ganz neuer Typus. 
Dahlia Juarezi, zu Ehren des Präsidenten der Republik Mexiko Juarez benannt, wurde 1872 
in Europa zuerst in Holland von Mexiko eingeführt. Durch ihre gespreizte Blütenform in 
scharlachroter Farbe erinnert sie lebhaft an die Blumen eines Cereus speciosissimus. Sie 
fand ungeteilten Beifall und gab willkommenen Anlass zu den erfolgreichsten Züchtungen 
neuer Spielarten, welche als „Gaaus-Dahlien" in den Handel kamen und somit nicht nur 
für sich eine neue Sippe bildeten, sondern zugleich auch die alten, schönen Formen wieder 
zu Ehren brachten. 

War die Liebhaberei seither nur den gefüUten Blumen zugewandt, so trat hierin vor 
einigen Jahren eine Aenderung ein. England führte als Neuheit einige einfach blühende 
Dahlien als besondere Spezialität ein; der deutsche Markt adoptierte diese neuen Formen, 
und nun wetteiferten beide Nationen in der Erzielung neuer Varietäten, deren Erfolge so 
sehr günstige waren , dass heute eine unglaublich grosse Zahl herrlicher Spielarten im 
Handel vorkommt, die in allen Kulturen Aufnahme gefunden haben, wie sie es auch that- 
sächlich verdienen. Auch der Palmengarten hat sich mit der Hybridisierung dieser neuen 
Dahlien befasst und damit Erfolge aufzuweisen, die sich denen der Spezialzüchter ebenbürtig 
anreihen und mit vollem Recht viel Bewunderung erregen. 

Von Cactus- Dahlien werden etwa 40 verschiedene Sorten kultiviert, während von 
grossblumigen und Liliput 5o Sorten und von Zwerg-Dahlien eine kleinere Anzahl sich in 
Kultur befinden. Die Zahl der einfachen Varietäten ist, ich möchte fast sagen, eine 
unbegrenzte. 

Unter den den Abschluss bildenden Gehölzpflanzungen finden wir auch neuere Ein- 
führungen vertreten. Es sind: Acer ampelopsifolium, A. Negundo fol. aureo var., Alnus 
glutinosa imperialis, Carpinus Betulus pyramidalis, Castanea americana, die unserer echten 
essbaren Kastanie sehr ähnlich ist, Evonymus europaea fol. var., Fagus silvatica atro- 
purpurea „Brocklesby'\ Fraxinus pubescens fol. arg. marg., Photinia villosa, Ribes albidum, 
Sorbus Aucuparia nana und Syringa Emodi fol. var. Eine Gruppe Cleome pungens mit 
purpurvioletten Blüten und namentlich auffallend durch die hervortretenden langen Staub- 
getässe erweist sich bei einjähriger Anzucht als recht dankbar wegen der fortgesetzten 
Blütenentwicklung. Mehr durch schön charakterisierte Blattformen, durch die stachelige Be- 
wehrung ihrer Blätter und Stengel und durch ein ausserordentlich schnelles Wachstum fast aller 
Arten bei elegantem Aufbau zeichnen sich die in Südamerika, Brasilien, Abessinien und anderen 
Orten heimischen Solanum -Arten aas. Als Einzelpflanzen oder mit anderen Blattpflanzen zu 
Gruppen vereint wirken sie sehr malerisch. Solanum quitoense und S. albidum Poortmanni, 
erst vor wenigen Jahren eingeführt, schliessen sich den bekannten einjährigen Sorten als 
S. arboreum, atropurpureum, auriculatum, cabiliense argenteum, cyananthum, de Noteri, 
haematocarpum, laciniatum, pyracanthum, robustum, Warscewiczoides u. a. ebenbürtig an. 
Dekorativ sind auch fast alle Tabakarten; Nicotiana affinis und N. suaveolens sind zwei 



58 Beschreibung. 

reichblühende, wohlriechende Pflanzen, während N. tomentosa (N. colossea) eine Blatt- 
pflanze ersten Ranges ist. Da sie erst im zweiten Jahre zur Blüte kommt, bewahrt sie im 
ersten Jahre ihren Charakter als schöne Blattpflanze vollkommen. Die Form N. tomentosa 
fol. var. bildet eine wertvolle Bereicherung der buntblättrigen Gewächse. 

An einem in vier Fuss breite Beete eingeteilten Kulturland vorbei, das mit ausdauernden 
Gewächsen bestellt ist, welche hauptsächlich für den Frühjahrsflor des Blumenparterres zur 
Verwendung kommen, biegen wir links ab, betrachten hier die unter Glas gezogenen Epi- 
phyllum, Eucharis, Codiaeum, Dracaenen, Dieffenbachien, Farne, jungen Palmen, Kamellien 
und stehen vor einer grossen Sammlung Rhododendron (Azalea) indicum, die teils im 
freien Grunde auf für sie zubereitete Erdbeete ausgepflanzt sind, teils in Kübeln und Töpfen 
kultiviert werden. Unter ihnen befinden sich alte baumartige Gestalten, die man in den 
Monaten Februar bis April sehen muss, wenn sie die Blütengalerien mit der überreichen 
Fülle ihrer graziösen Blumen beleben. 

Das Vaterland des Rhododendron (Azalea) indicum, welches Linn^ im Jahre 1782 Azalea 
benannt hatte, ist China und Japan, wo es in halbschattiger Lage an den feuchten Ufern 
kleiner Gebirgsflüsse vorkommt. 

Die alten ursprünglichen Formen, die seinerzeit von der herzoglichen Gärtnerei in 
Biebrich übernommen wurden und somit den ältesten Bestand unserer Sammlung dar- 
stellen, sind: Azalea Adelheid, A. alba Blutheana, A. amoena, A. crispiflora, A. incarnata fl. pl., 
A. liliiflora, A. narcissiflora, A. phoenicea, A. Prinz Albert, A. violacea, und A. vittata. Einige 
andere Formen konnten bis jetzt noch nicht näher bestimmt werden. Zeigen schon die 
heimatlichen Typen Neigung zum Variieren, so wird es auch leicht erklärlich sein, dass 
seit der Inangriffnahme sorgfältiger Kultur von Seiten der Spezialzüchter durch Anzucht 
aus Samen eine grosse Reihe neuer Spielarten hervorgegangen ist, welche, fortgesetzt veredelt, 
die heutigen Resultate in so vollendetem Farbenspiel und Blumenbau bei einfacher und 
gefüllter Blütenbildung zeitigen konnten. Ein Abschluss dieser so hoch entwickelten 
Spezialität ist noch nicht anzunehmen, denn die jüngste grosse Gartenbau -Ausstellung in 
Gent lieferte den glänzenden Beweis von der Möglichkeit einer weiteren Steigerung in der 
Vervollkommnung der Blumengebilde dieser herrlichen Blütensträucher, mit welchen streb- 
same Gärtner des In- und Auslandes hervorragende Sonderkulturen und damit einen grossen 
internationalen Handelsartikel geschaffen haben. Der ganze Bestand von Azalea indica im 
Palmengarten umfasst 61 Kübel- und i5oo Topfpflanzen in 140, fast zu gleichen Teilen 
einfach und gefüllt blühenden Sorten. — Es giebt noch eine andere Gruppe Azalien, und 
zwar laubabwerfende; die bekannteste derselben A. pontica ist in Kleinasien, Cochinchina, 
China,' Japan und im nördlichen Amerika heimisch und wurde etwa 1793 in Europa ein- 
geführt. Ihr schliesst sich A. mollis gleichwertig an; das Farbenspiel ihrer Blüten ist zwar 
nicht so mannigfaltig, aber dafür sind die einzelnen Blumen und die Blütendolden weit 
grösser. Beide Arten mit den neuerdings hinzugekommenen Hybriden — sogar gefüllte 
Formen — werden im Palmengarten in Massen und mit Vorliebe kultiviert; sie sind sowohl 
im freien Lande wie auch als getriebene Sträucher ebenso wertvoll wie beliebt und werden 
gern zur Anpflanzung in den Gärten verwendet. 

Der Weg rechts führt uns über die ehemalige Grenze des Gartens in den neuesten 
Teil, den sogenannten „Neugarten^', der 3o Morgen umfasst. Die Erwerbung dieses Teiles 
war für den Palmengarten von hervorragender Bedeutung, ja von upschätzbarem Werte, 
und das aus mehrfachen Gründen. Zunächst ist das Terrain in seinen unteren Schichten 
sehr wasserreich, die dorthin gelegten Stollen führen dem Centralbrunnen der alten Anlage 
täglich ca. 3oo cbm Wasser zu. Dann aber hatte sich mit der Zeit das dringende Bedürfnis 
nach Vergrösserung herausgestellt, was durch den sich fortwährend steigernden Verkehr 
bedingt und auch im gännerischen Interesse wünschenswert war. Die Lösung der Aufgabe, 



1. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 59 

Neues und Vollkommenes zu bieten, war auf einem Felde zu suchen, welches der Palmengarten 
wegen der räumlichen Beschränkung seither nicht zu pflegen in der Lage gewesen war, 
und so gesellte sich zu den neuen gärtnerischen Ideen der Entschluss, dem so sehr in Auf- 
nahme gekommenen Sportwesen bei der Ausführung dieser Anlage Rechnung zu tragen. 

Ein schöner Gedanke war die Errichtung eines Rosariums (Taf. VIII). Hatte man auch ein 
reiches Rosensortiment in Töpfen, so konnte man einen Rosengarten nicht aufweisen, und 
doch, in welch enger Beziehung steht die Rose zur Entwicklung des Gartenwesens und wie 
poetisch ist sie in Sage und Geschichte von allen Kulturvölkern beschrieben! Mit Freuden 
wurde der Entvsoirf begrüsst, und es fanden sich bald Rosenzüchter und Liebhaber von hier 
und auswärts, die bereitwilligst durch Schenkung wertvoller Sortimente den Grundstein zu 
dem Pflanzenbestand der neuen Schöpfung legten (s. Liste der Geschenkgeber). 

Dem Beispiel der Königin Kriemhilde folgend, welche der Sage nach ihren schönen 
Rosengarten bei Worms nicht mit einer ausschliessenden Mauer, sondern nur mit einem 
seidenen Faden umgeben haben soll, liegt auch unser Rosengarten frei in der Landschaft; 
die Achtung und das Publikum selbst sollen ihn vor Uebergriffen und Verwüstung schützen. 

Auf einem erhöhten, mit Längs- und Kreuzwegen terrassenartig angelegten, mit Lauben 
und Nischen geschmückten, eiförmigen Terrain von i V4 Morgen präsentiert sich dieser Rosen- 
hügel. Letzere Bezeichnung ist wohl zutreffender. Man wollte nicht nur einen Rosengarten 
schaffen, wie solche in quadratischer, runder oder irgend welcher anderen Gestalt zu ebner 
Erde in geradliniger symmetrischer Bepflanzung hier und da schon bekannt sind, vielmehr 
bestand die Absicht, eine Anlage vorzuführen, die in Grösse, Form und Reichhaltigkeit des 
Pflanzenmaterials, nicht minder aber auch in der Darstellung der Pflanzweise selbst eigen- 
artige, von bestehenden Pflanzungen abweichende Ideen veranschaulichen sollte. Und diese 
Eigenart finden wir in der praktischen Durchführung gewiss bestätigt, wie das die vortreff- 
lich gelungene Darstellung auf Tafel VIII auch deutlich zu erkennen giebt. Dass man auch 
blumenartige Parterres mit niedrigen, besonders mit {den kleinen „Miniature^^-Rosen zu bilden 
vermag, beweist das Beet auf der linken Seite unserer Abbildung mit dem schirmartigen 
Spaliergebilde in der Mitte, das, mit Clematis Jackmanii bepflanzt, eine reizende Abwechs- 
lung gewährt. Die grosse Laube ist umrankt mit der Kletterrose Mme. Sancy de Parabere, 
die vier teilweise sichtbaren Halblauben sind mit den Kletterrosen Belle de Baltimore, 
Dundee Rambler, multiflora tricolor und Ornement des bosquets bepflanzt, während die 
40 cm breiten*Bögen mit folgenden Sorten berankt sind: Rosa alpina rosea, Beauty of the 
Prairies, Countess of Lieven, Duc de Constantine, Michigan Eva Corinna und Ruga. 

Das ganze Rosarium umfasst an Rosen aller Kategorien etwa 10000 Stück. Ausser 
den zwei kleinen Rosenparterres ist die ganze Pflanzung irregulär gehalten, um den land- 
schaftlichen Charakter durchgehends zu wahren; hoch- und halbstämmige wechseln mit 
Trauerrosen und niedrig veredelten ab. Von letzteren sind allgemein bevorzugte Sorten 
in grösseren Trupps beisammen angepflanzt worden, um dem Auge in dem gemischten 
Blumenbild auch Ruhepunkte durch einzelne Hauptfarben zu gönnen und die Wirkung 
mächtiger zu gestalten. Infolge der häufig an uns gestellten Anfragen schien es von 
Wichtigkeit zu sein, das hier angepflanzte Rosensortiment namentlich aufzuführen, und 
verweisen wir auf die Liste am Schlüsse des Buches. 

Westlich vom Rosengarten, an der Seite des Promenadenweges, befindet sich eine 
Sammlung Centifolien-Rosen, früher die „Königin der Rosen", die hundertblättrige genannt. 
Sie nehmen hier eine bevorzugte Stelle ein, wenngleich die Mode diese völlig winterharten 
Arten fast verdrängt hat, und das mit Unrecht. Denn schön in Form und Farbe — es ist 
so die echte Rosenfarbe — hat sie die Natur auch mit dem köstlichsten Duft ausgestattet. 
Ein riesiger vierkantiger Felsblock von Steinheimer Basalt bildet noch das einzige Wahr- 
zeichen der auf diesem Platze 1881 abgehaltenen Patent- und Musterschutz -Ausstellung. 



QQ Beschreibung. 

Die alles zerstörende Zeit halte schon das vernichtende Urteil über diesen Stein gesprochen, 
aber die damalige Voraussetzung, dass das Ausstellungsterrain als unbedingte Erweiterung 
dem Palmengarten dereinst einverleibt werden müsse, liess diesen Denkstein bestehen. 
Heute umrankt und schmückt eine Schlingrose mit ihren Blüten den Stein. 

Wir verlassen nun den duftigen Rosenhügel und folgen rechts dem Promenadenweg, 
der um die hippodrom förmige, nach den Seiten zu böschungsartig aufsteigende Anlage 
führt, die an der Ost- und Nordseite vorwiegend mit Nadelhölzern bepflanzt ist, um 
namendich im Winter Schutz gegen die rauhen Winde zu bieten. An der linken Seite be- 
findet sich zunächst eine Einfriedigung und auf schmaler Rasenrabatte eine Reihe Linden- 
bäume (Tilia euchlora oder dasystyla), die sogenannte Krim-Linde; die schattenspendende 
Wirkung dürfte hier in wenigen Jahren erreicht sein. Dann folgt die 400 m lange und 6 m 
breite Rennbahn für Radfahrer, die, abgesehen von dem täglichen Liebhaber-, Versuchs- 
und Schulungsfahren für die grossen internationalen Rennen benutzt wird, die immer eine 
grosse Anzahl Schaulustiger diesem Sport und dem Palmengarten zuführen. 

Die innere, vertieft angelegte, etwa 6260 qm grosse, von der Rennbahn umschlossene 
Rasenfläche wird im Sommer zu Lawn-Tennis- und Croquetspiel verwendet, im Winter zu 
einer künstlichen Eisbahn hergerichtet (Fig. 9). Ausserdem dient dieses Terrain für Feste 
aller Art. Ein Musiktempel befindet sich auf der ösdichen Seite; an dieser und der Nord- 
seite sind die Stehplätze für Zuschauer; westiich sind Sitzplätze auf Holz- und Erdtribünen 
und erhöhte Podiums angebracht. Ein einfaches Gebäude enthält neben Erfrischungs- 
räumen noch Kasse, Garderobe u. s. w. Nördlich davon befindet sich ein Schiesspavillon, 
in dem jedermann seine Leistungsfähigkeit im Schiessen nach Scheiben, Figuren und 
anderen Dingen erproben kann. Die Wa£Fen sind gut, und die Garantie für gefahrlose 
Benutzung bietet die in den Händen eines geschulten Waffenschmiedes liegende Aufsicht. 
Sportlustige erscheinen nicht nur während des Tages; viele können ihrer Liebhaberei erst 
nach vollbrachter Tagesarbeit pflegen, und um allen diesen sowie auch sonstigen Erforder- 
nissen Rechnung zu tragen und unabhängig von den lichtspendenden Gestirnen zu sein, 
wurde eine elektrische Lichtanlage für den Neugarten eingeführt. 

Wir kehren diesem Sportplatz den Rücken, der zu allen Tageszeiten fröhliche Menschen 
sieht. Alle können sich nach Herzenslust ergehen oder in flinkem Spiele tummeln, und 
der wohlthätige Einfluss der gesunden Bewegung spiegelt sich wieder in den lebensfrohen 
Mienen. 

Von dem Gebäude zweigen sich verschiedene Wege ab, der eine führt links nach dem 
Rosengarten, der andere durch breite Rasenbahnen in den nordwestlichsten Teil des Gartens. 
Diese romantische Anlage mit Schweizerhaus, Wasserfall, Grotte, Felspanieen und Draht- 
seil-Hängebrücke über dem grossen Weiher wird zur Unterscheidung von der übrigen An- 
lage „die Schweiz" genannt. Bevor wir dorthin gelangen, wird unsere Aufmerksamkeit noch 
durch die hübschen und mannigfachen Gruppen und Einzelpflanzen in Anspruch ge- 
nommen, die zu beiden Seiten des Weges in wohldurchdachter Anordnung den Rasen 
zieren und zur Belebung der Scenerie beitragen. 

Wir sind auf unserer Wanderung auf einem erhöhten Punkte angekommen, Ruhe- 
bänke laden zum Verweilen ein, und wir haben von hier einen hübschen Ueberblick über 
einen grossen Teil des Neugartens und des Rosariums hinweg nach der von Rothschildschen 
Besitzung „Grüneburg" einerseits und über eine muldenartige Rasenfläche nach dem aus 
grossen Felsblöcken aufgemauerten Rundbogen andererseits (Fig. 10), der mit seinem in 
spitzer Form errichteten Gegenüber als Träger für die sichtbar werdende Hängebrücke 
dient. Der nach rechts führende sanft abfallende Weg gestattet einen Femblick über die 
etwa 9 Morgen grosse Wiesenfläche, über Felder, Gärten und Gebäude der angrenzenden 
Bockenheimer Gemarkung bis zu den Höhen der langgestreckten Taunuskette mit ihren 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. Q\ 

beiden höchsten Gipfeln „Altkönig und Feldberg". Auf dem letzteren ist das Unlerkunfts- 
haus in seinen Umrissen deutlich erkennbar. Die genannte Wiesenflache dient wesendich 
dem Fussbatlspon. Sie ist dem Fussballklub einstweilen zum Spiel überlassen, soll aber 
spater zur Parkanlage umgewandelt werden. 

Der ebenfalls von hier sichtbare, aber ausserhalb unserer Grenze liegende tauben- 
schlaganige Turm enthalt das Hochreservoir der Bockenheimer Wasserleitung. Trotz seiner 
Form wirkt er in dem landschaftlichen Bilde nicht ungtünstig und wird noch malerischer 
wirken, wenn die Baumpflanzungen der ihn umgebenden Gärten mehr herangewachsen sein 
werden. Vorbei an dem im Inneren mit Spalieren , aussen mit Eichenrinde bekleideten 
Pavillon — ein Geschenk der Frau Kissel und zur Erinnerung an ihren verstorbenen 



Fig. 9. Ntugarlen. l-avui-Tannis-Spielplali. 

Gatten gestiftet — betreten wir die in Bezug auf ganenkUnsilerische Leistungen hervor- 
ragendste Schöpfung des Palmengartens. 

Da die ursprungliche Anlage den Anforderungen des Verkehrs nicht mehr entsprach, 
wurde die neue Anlage nach den Pl&nen des Herren Gartendirektors Siesmayer ausgeführt. 
Bei der Lösung dieser Aufgabe war es ihm, von dem damaligen Verwaltungsrai auf das 
wärmste unterstützt, ermöglicht aus einer wüst- und brachliegenden Sandgrube und einem 
mageren Ackerboden den Aufbau dieser Hugellandschaft erstehen zu lassen, nachdem die 
Erdmassen — 3o 000 cbm waren bei der Ausschachtung des 5 Morgen grossen Teiches ge- 
wonnen worden — an passende Stellen verteilt waren. Jahrelang wurde an dieser künst- 
liehen Gebirgsscenerie mit dem anschliessenden Parkteil, den man die „Neue Anlage" nennt, 
gearbeitet; viele fleissige Hände waren zur Herstellung notwendig, und der Bau dieser An- 
lage erforderte eine ausserordemlich grosse Summe. Sie war auf 25oooo Mk. veranschlagt, 
wurde aber weit überschritten und betrug, wie der finanzielle Teil des genaueren ausweist, 
353390,84 Mk. Abgesehen von dem grossen Erdtranspon und dem kostspieligen Grotten- 
bau, der im Inneren mit Nauheimer Salinensieinen ausgeschmückt ist, der Anlage und Be- 
tonierung des Weihers, der Kettenbrücke, die 100 Fuss lang den See Überspannt, mit den 
mächtigen, aus dem Wasser aufsteigenden, kUnsdichen Felsenbauten, wurden teils an den 



62 Beschreibung. 

Ufern, teils im Weiher selbst Felsblöcke angebracht, wie sie in solcher Grösse bei Garten- 
anlagen wohl selten Verwendung finden. Viele derselben wiegen mehr als 400 Ctr. und 
kosteten je nach Grösse 400 — 600 Mk. Hinzuzurechnen sind noch die Ausgaben flir die 
Be- und Entwässerungs-Anlagen, das Pflanzenmaterial und schliesslich auch die nicht un- 
bedeutenden Ausgaben für das reizende Schweizerhäuschen. 

Dasselbe steht auf der Kuppe der idyllischen Gebirgspartic; etwa 5o Fuss über der Wasser- 
fläche bildet es zugleich den höchsten und interessantesten Punkt der Gesamtanlage. (Taf. IX.) 
Man geniesst von dort eine herrliche Aussicht über die vor dem Auge sich ausbreitende 
Scenerie mit dem grossen Weiher im Vordergrund und den das ganze Bild so malerisch 
umrahmenden und abschliessenden Baumgruppen, und eben dieses Vorzugs halber hat man 
diesen Punkt dem langjährigen, verdienstvollen Präsidenten der Palmengartengesellschaft zu 
Ehren „Pfaffshöhe" genannt. (Taf. X.) Vor wenigen Jahren wurde ein Wasserlauf auf dieser 
Höhe angelegt, der über die Felsen in den See sich ergiessend, ein wirkungsvoll belebendes 
Element in der Landschaft bildet. Im Innern des Schweizerhäuschens sind folgende Sinn- 
sprliche angebracht, die wir hier in pietätvollem Andenken an den Erbauer wiedergeben 
wollen: 

Im Jahr achtzehnhundertsiebenzig Und vier Dies Haus, zur Rast hierhergestellt, 

Begonnen ward dies Häuschen hier ' Ist für die Menschen aller Welt, 

Durcji Richard Jung, den Zimmermann, Für all und jeden, gross und klein 

Nach dessen Entwurf und dessen Plan. Ob alt, ob jung, so wie sie sein; 

Er selber hat es ausgedacht, Für Adel und für Bürgerstand, 

Und seine Gesellen han's gemacht. Für Arbeitsmann aus Stadt und Land. 



Vollendet steht es inn' und aus'. 
Nun schütze Gott dies kleine Haus, 
Und air, die gehen aus und ein. 
Nehm er in seinen Schutz hinein. 



Ein Herzenswillkomm allen gleich 
So hoch, wie nieder, arm und reich. 
Hier ruh' in diesem kleinen Haus 
Ein jeder von den Sorgen aus 



Er schütze heut und alle Zeit Und freu\ hinaus beschauend die Flur, 

Bis hin in alle Ewigkeit. Sich Gott's und seiner herrlichen Natur. 

An der Decke steht: 

Arbeit ist des Bürgers Zierde, 
Segen ist der Mühe Preis; 
Ehrt den König seine Würde, 
Ehret uns der Hände Fleiss. 

Haben wir lange genug auf luftiger Bergeshöhe verweilt, so lenken wir unsere Schritte 
auf steinernen Treppenbelägen abwärts und benutzen den ersten oder zweiieh links ab- 
biegenden Weg durch die Grotte, welche dank dem vor ihr niederplätschernden, an- 
genehme Kühle spendenden Wasserfall einen erfrischenden Aufenthalt an heissen Sommer- 
tagen gewährt. Durch zwei nischenartige Oeffnungen geniessen wir eine liebliche Fern- 
sicht über den See und den Springbrunnen hinweg zu einer gegenüberliegenden wirkungs- 
vollen Pflanzengruppe, aus buntblättrigem Eschen-Ahorn und Blut-Hasel bestehend. Dann 
aber begeben wir uns weiter und kommen an einen halbkreisförmigen Sitzplatz, dessen 
idyllischer Ruhe und anmutender Behaglichkeit auch wir uns hingeben, um mit vollen 
Zügen das sich vor uns ausbreitende stimmungsvolle Bild zu geniessen. Die ruhige 
Wasserfläche, belebt durch eine muntere Entenschar und die mit fröhlichen Menschen be- 
setzten Boote, bildet im Rahmen der prächtig entwickelten Uferpflanzung ein so harmon- 
isches Ganzes, dass man nicht nötig hat, an anderen Stellen des Gartens geräuschvollen 
Vergnügungen nachzueilen, sondern Zufriedenheit in dem einfachen Naturgenuss flnden 
kann, der sich hier dem Erholung und Ruhe Suchenden bietet. 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. ßS 

Wir erfreuen uns an der hoch aufsteigen den Fontaine und vor allem an den ab- 
wechslungsreichen Konturen des Sees mit seinen Inseln, und, indem wir die Brllcke 
passieren, folgen wir nun dem links sich hinabziehenden Pfade, der zu der Bootstation und 
dem hübsch gelegenen Schifferhäuschen fühn. 

Letzteres ist ein Geschenk des verstorbenen ehemaligen Verwaltungsrates Herrn 
Bernhard Andreae-Winkler, eines Mannes, der mit jeder Faser seines Herzens an dem Ge- 
deihen und Aufblühen des Ganens hing, wie er auch an dessen Leiden — wir erinnern 
hier nur an die Brandkatastrophe des Jahres 1878 — den regsten Anteil nahm. Seiner 
seltenen Opferfreudigkeit und steten Ftlrsorge verdient an dieser Stelle besonders dankbar 
gedacht zu werden. Aus seinem Ganen an der Westendstrasse stiftete er eine prachtige 



Gruppe sogen, pontischer Azalien; aus der Schweiz sandle er des öfteren alpine Pflanzen, 
darunter fast immer seinen Liebling, die Wulfenia carinthiaca. 

Wenige Stufen aufwärts und wir befinden uns wieder auf der rechtsseitigen Prome- 
nade, die hier die Grenze der Gartenanlage bildet. Die auf diesem ganzen Wege vor- 
herrschende charakteristische Bepflanzung, in welcher die durch ihren weissberindeten Stamm 
stark hervonreienden Birken hauptsächlich in Verbindung mit der dunkelnadeligen Rottanne 
dominierten, hön jetzt auf. Andere Baumaiten treten an ihre Stelle, und nachdem wir eine 
starkwUchsige Pappelpflanzung passiert haben, unter deren Laubdach Ruhebänke an- 
gebracht sind, treffen wir in der südlichsten Ecke ein hübsches Gartenhauschen mit Ahorn- 
bäumen umgeben (Fig. it), und rechts das Eingangsthor zu dem Haupt- Anzuchtgarten. 

Derselbe, auf gemietetem Terrain befindlich, hat eine Grösse von etwa 4!^ Morgen. 
Er dient vornehmlich zur Anzucht der auf dem Blumenparterre nötigen Pflanzen, wie auch 
zur Kultur der im Winter in den Bl Utengalerien benutzten Schau- und Blutenpflanzen. 
Ein Besuch dieses Kulturganens ist sehr lohnend. Ausser einer grossen Sammlung Stauden 



64 Beschreibung. 

werden hier etwa Sooooo Teppichbeetpflanzen, i5oo Chrysanthemum, a5oo Cyclamen, 
3oooo Astern, i5oo Cinerarien und Primeln, 25 ooo Viola tricolor maxima, loooo Belhs, 
10000 Silenen, 20000 Myosotis und eine grosse Anzahl anderer Gewächse gezogen, wie 
solche ein so grosser Betrieb, wie der des Palmengariens ist, erfordert Als Hilfsmittel 
hierzu sind 54 Mistbeetlagen mit 400 Fenstern vorhanden. 

Uns wieder dem Park zuwendend, kommen wir durch eine halbkreisförmige Linden- 
allee, die den Kinderspielplatz mit seinen verschiedenen Schaukeln, Kegel- und Ringspielen 
einschliesst, auf dem an schönen Tagen ein recht fröhliches Kindergewimmel herrscht. 
Nicht weit entfernt steht die Camera obscura. Man tritt ein, die Kammer wird durch einen 
Vorhang verdunkeh und vermittelst eines mehrseitigen Prismas, das in einem beweglichen 



Fig. lt. Sommeihiluschen auf dem W(|;c nacli der grosaen ttrücke. 

Kästchen im Zentrum des Daches angebracht ist, spiegelt sich auf der weissen Tischplatte 
die Landschaft in weitem Umkreise und alles, was in ihr lebt und sich bewegt, als reizendes 
Miniaturbildchen in natürlicher Farbengebung wieder. Entschieden lohnend ist der Besuch 
dieser dunkeln Kammer und oft verschafft er heitersten Genuss, wenn sich in der Aussen- 
weit stillvergnügte oder heimliche Vorgange abspielen, die das Prisma in so scherzhafter 
Weise reproduzien. 

Von den drei breiten Wegen, die sich nun vor uns aufihun, biegen wir in den links- 
seitigen ein. Zur Rechten fesseln — im Hintergrunde haben wir das Westportal des Gesell- 
schaftshauses vor uns — zwei selten schön entwickelte Pflanzen unsere Aufmerksamkeit. 
Zunächst ist es ein winterhartes Nadelholz, die Picea pungens glauca (Fig. 12), mit ihren 
regelmässig gestellten, starknadeligen Zweigen; die Nadeln, von bläulich schimmerndem 
Schmelz Überzogen, und der robuste, pyramidale Wuchs verleihen dieser immergrUnen 
Pflanze in Verbindung mit ihrer völligen Widerstandsfähigkeit gegen winterliche Einflüsse 
einen hervorragenden Wert. Fagus silvatica pendula [Fig. i3), die höchst originell sich 
aufbauende, dunkelgrUn gefärbte und vollständig dicht sich schliessende Trauerbuche ver- 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 65 

dieni in zweiter Linie volle Beachiung. Unsere Abbildung zeigt ein etwa 3o Jahre alles 
FDxemplar, das die Eigenschaften dekorativen und landschaftlichen Wertes vollauf zum Aus- 



rig, II. Picea pungcns glauca Hart. 

druck bringt. Für ihre Anpflanzung in Parkanlagen möchten wir um so lieber werben, 
als sie seither nur vereinzelt angewendet wurde, obgleich sie, an den richtigen Platz gestellt, 
von ausserordentlicher Wirkung ist. 



fil> Beschreibung. 

Die unmittelbar vor der Trauerbuche liegende, auf einer kegelförmigen Erhöhung im Jahre 
1880 angepflanzte Wacholdergruppe, vertreten durch die Formen Juniperus prostrata, J. Sabina, 
Sabina erecta, J. tamariscifolia und J. tripartita (Fig. t4), bildet eine beachtenswerte Zusammen- 
stellung von Pflanzet! einer Gattung. Der meist niedrige, kriechende Wuchs dieser 



j* 



Fig. ij. Fagus lilvatk-j pond.i]i (Trjii<:rbuchci. 

Juniperus- Formen ist für das Land Schafts bild von nicht unerheblichem Einfluss, namentlich, 
wenn solche Gruppen von allen Seilen recht zackig angelegt sind, und die einzelnen Varie- 
täten sich recht barock ausbilden. Des Weiteren finden wir noch an Coniferen in schönen 
Exemplaren: Chamaecyparis nutkaensis [Fig. i5), Chamaecyparis pisifera. Picea cxselsa nana. 
Picea excelsa pendula, Pinus Cembra, Pinus excelsa var. Peuce, Thuya gigantea (Fig. 1-) 
Tsuga canadensis (Fig. [6J. 



I. Wanderung durch Garten und Gewachshäuser, 67 

Links geniessen wir einen vollen Ausblick über den See hinweg (Tafel XI) nach dem 
Schweizerhaus, der Bootstation und den beiden im See liegenden Inseln, welche vorzugsweise 
mit Salix-Arten, Hippopha6 rhamnoides, Comus alba, Tamarix gallica und auch Nadelhölzern 
bepflanzt sind. Eine siebenstammige Silberpappel, ein von unten auf achtäsiig verzweigtes 
Acer Negundo und eine stammreiche Salix babylonica-Gruppe schmücken passend das Ufer. 
Corylus Avetlana pendula, Caragana arborescens pendula, Gleditschia iriacanthos. die drd- 
domige Gleditschie aus Nordamerika, auch „Christusdom" genannt, Tilia alba, eine Taxus 
baccaia von 7 Meter Durchmesser und eine dunkelgefärbte Blutbuche vervollständigen diese 
Uferpfianzung (Fig. 18). Die prachtvollen Paeonia arborea und P. albiflora mit ihren durch 



leuchtende Farben ausgezeichneten Varietäten, wie auch Iris germanica-Formen, m grösseren 
Trupps an den Ufern verteilt, beleben im Juni und Juli mit ihren Blüten das Bild. 

Rechts vom Wege sehen wir ausser bekannteren Bäumen und Sträuchern noch, eine 
im Herbst immer lebhaft geerbte Gruppe amerikanischer Eichen, Ulmus campestris fo). 
argenteo var., Catalpa syringaefolia aurea, Prunus pendula fiore roseo, P. avium pendula 
und P. serotina pendula. Durch stark coupiertes Terrain ftlhn unser Weg. Immer 
neue Pfianzengebilde ziehen an dem Auge vorüber, bald bewundert man einen schön 
charakterisierten kräftigen Einzelbaum, bald gemischte Gruppen verschiedener Pfianzenarten, 
Die seitwärts abzweigenden Pfade führen auf die Nord- und Westterrasse, wahrend wir den Weg 
durch den mit Ahornbäumen umpflanzten Pavillon wählen (Fig. ii). Rechts am Rande ist 

5* 



eine echte Kastanie, Casianea sativa, angepflanzt, die freudig gedeiht. In der Nahe steht 
eine Zwergbirke, Betula nana, in deren Umgebung eine Sammlung MoorbeelpHanzen sich 
befindet, von denen wir nur die folgenden anführen wollen: Andromeda speciosa, A. japonica, A. 



Fig.. 



paniculata, A. polütolia major, A. Kollisonü, Bruckenihalia spiculiHora, Erica in verschiedenen 
Sorten, Kalmiaangusiifolia mit Form pumila, K. polifolia, K. latifolia. Ledum palustre, L. p. lati- 
foiium,L.p.rosmarinifolium,Bryamhusempetriformis,Rhododendronferrugineum,R,canadense, 
undXanthocerassorbifolia. Links sieht man einTrauer-Ebereschenböumchen.SorbusAucuparia 



I. Wanderung durch Garien und Gewächshauser. ßC) 

pendula fol. var., den Geweihbaum Gymnocladus dioeca, Fraxinus excelsjor monophylla 
laciniata, die reizende silberblättrige Trauerweide Salix Zabeli pendula, das goldblattrige 



Acer Pseudo-Platanus lutescens und die so prachivoll rosa gefUlliblllhende Pfirsich Prunus 
Amygdalus „Clara Meyer". Auf der rechten Seite bemerken wir Acer Pseudo-Plaianus Worle'ei, 
eine kleine Aesculus flava, Celiis australis, den australischen Zürgelbaum, Juglans regia und 
eine Gruppe Ginkgo biloba (Salisbur)'a adiantifolia), dadurch bemerken^wen, dass dieser 



'" Beschreibung. 

Baum mehr einem Laubholz als einem Nadelholz in seiner äusseren Erscheinung ähnlich 
sieht, obgleich er zu dem letzteren gezählt wird; seine Heimal ist Japan. 

Wenig Glück hat man sowonl im Palmenganen, wie auch sonst vielfach in Nord- 



Fig. 17. Tliuja 1 



und Miiteldeutschland mit dem Anpflanzen von Cedem. Im Winter 1879/80 erfroren zwei 
starke Exemplare von Cedrus Libani und C. atlantica. Im Laufe der Zeit fanden mehrfach 
Nachpflanzungen statt, die ebenfalls keinen Erfolg hatten. 

Nicht viel bessere Resultate sind bei allen bis jetzt gemachten Wellingtonien- 
Anpflanzungen zu verzeichnen; es kommen nur in einzelnen geschützt liegenden Privat- 



I, Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 71 

ganen , im sogenannten „Frankfurter Nizza", auch im weiteren Umkreise von Frank^Jtt, 
z. B. an den Abhängen des Taunus, Wellingtonien in starken Exemplaren vor. Die drei hier 
im Jahre 1887 angepflanzten Wellingtonien mügen sich widerstandsfähig erweisen, wenn- 
gleich der letzte Winter ihnen für einige Jahre noch Spuren seiner Harte aufgedrückt hat 
Von Nadelhölzern, die als vollständig winterhart gelten können, schliessen wir im Anbang 
eine Liste an. 

In der Nahe einer Gruppe Azalea mollis und pomica und eines Sortiments baum- 
artiger Paeonien interessiert uns ganz besonders die Trauerfichte Abies inversa (Fig. 19), 



Kig iH. Blulbuche am ftrossen Weiher. (FugiM silvatica atropurpurca.) 

von den Gestaden des Lago maggiore hierher verpflanzt. Wir begegnen noch zwei schOn ent- 
wickelten und dicht garnierten Thuya gigantea und Th. occidenialis recurva nana (Fig. 17). so- 
wie einem Trupp hochstämmiger Syringa und lassen den Blick links über die ausgedehnten 
Rasenflachen nach dem belebten Spielplatz mit seinem durch die Baumpflanzung der Villa 
Leonhardsbrunn geschaff"enen abwechslungsreichen Hintergründe schweifen. Noch einmal 
erfreuen wir uns an dem herrlichen Taunuspanorama, das von hier aus besonders lohnend 
ist und das schon heute in dem Rahmen der Anpflanzungen des Gartens sich vorteilhaft 
präsentiert. Die Disposition der EinzelbSume und Gruppen war bereits bei der Neuanlage 
so getroffen, dass sie in ihrer Entwicklung sich der von der Natur geschaffenen Perspektive 
in geeigneter und diskreter Weise einfügen, und es macht in der Thai Freude zu beobachten, 
wie sich der bei der Anpflanzung zu Grunde gelegte Gedanke von Jahr zu Jahr intensiver 
entwickelt. Die rechts liegende Picea alba- und Abies concolor violacea-Gruppe, die im 



72 Beschreibung. 

Verein mit Silberweiden und gelbblattrigen Pappeln weiter im Hintergrunde siehenden 
BImbuchen, und links die Eichengruppe, werden, wenn erst die jetzt noch in unbestimmten 
Konturen auftretenden Bäume in kraftiger Charakterisierung ihrer Formen sich darstellen, 
die beabsichtigte Wirkung voll und ganz erkennen lassen. 



Fig. 19. AHes necisa mveis:i Hort. 

Auf breitem , wohjgepflegtem Wege kehren wir in die alte Anlage zurück. Einige 
seltenere Pflanzen fessein noch unsere Aufmerksamkeit und sind einer Erwähnung werth. 
Syringa vulgaris „Andenken an Ludwig Späth" durfte woh! als die schönste aller bis jetzt 
bekannten Fliedersonen gelten; als interessant führen wir die Bluteiche Quercus Robur 
atropurpurea mit dunkelpurpurn, fast schwarz gefärbten Blattern an, und schliesslich soll die 
goldgelbe Pyramiden-Rüster DImus montana Dampieri var.Wredei sich hier noch anreihen. 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 73 

Ein 4 m hohes gesundes Exemplar der Nordmanns-Tanne vom Kaukasus (Abies Nord- 
manniana) könnte vermuten lassen^ dass dieses prächtige Nadelholz zu den widerstands- 
fähigsten seiner Art zu zählen sei. Dem ist aber leider nicht so. Erst im verflossenen 
Winter büsste der Garten mehr wie ein Dutzend schöner Exemplare ein, und wenn man 
alle schon einmal vorhanden gewesenen Nordmanns-Tannen hier vereint sehen würde, so 
wäre der Garten überreich daran. 

Wenige Schritte nur und wir befinden uns auf der östlichen grossen Terrasse, derea 
Markierungslinie eine schlank aufgewachsene Platanenallee bildet, welche so diese obere 
Terrasse von der unteren trennt. Beide setzen sich gleichmässig in südlicher Richtung 
fort, der Vorderfront des Gesellschaftshauses entlang; jedoch sind hier die Grenzlinien durch 
kugelförmig gebaute Lorbeerbäume bezeichnet. Die untere Terrasse ist in der südöstlichen 
Ecke und auf der östlichen Seite mit teils noch jungen Lindenbäumen, Tilia euchlora und 
T. platyphyllos bepflanzt. Diese schattenspendenden Bäume machen die Terrassen selbst 
an den heissesten Tagen zur Benutzung geeignet und gewähren einen angenehmen Auf- 
enthaltsort, um dem Konzert der eigenen. 34 Musiker starken Gartenkapelle bei dampfendem 
Kaffee oder Thee, perlendem Wein oder schäumendem Bier und in internationaler, gesell- 
schaftlicher Umgebung zu lauschen oder sich zu unterhalten. 

Eine Treppe mit fUnfarmigen Gaskandelabern, an denen eine Tafel mit der Autschrift 
„Nach dem Palmenhause'* angebracht ist» benützend und den Korridor überschreitend, 
öffnen wir die mit „Eingang" bezeichnete Thür und betreten nun das Palmenhaus, das 
eine Breite von 3o.5 m, eine Länge von 5o m und eine Höhe von i6,3o m hat. Durch die 
Glasscheiben zur Linken überblicken wir den grossen Restaurations- und Konzertsaal, und 
zur Rechten weidet sich unser Blick an den grossartigen Pflanzenschätzen südlicher Klimate 
und fernster Zonen. Fig. 20 zeigt uns den Grundplan der ganzen Anlage. 

Ein Blick von dem jetzt eingenommenen Standpunkt auf die sich vor unseren Augen 
ausbreitende Tropenlandschaft (Taf XII) zeigt ein durch die Mannigfaltigkeit der Pflanzen- 
formen äusserst abwechslungsreiches Bild, welches auf jeden für die Schönheit der Natur 
empfänglichen Menschen grossen Eindruck machen muss. Und dass dieser ein über- 
wältigender ist, davon kann man sich am besten überzeugen, wenn man die Blicke der 
eintretenden Besucher beobachtet und ihre Aeusserungen hört, durch die sie ihren freudigen 
Empfindungen Ausdruck verleihen. 

Eine kurze Skizzierung des Inhahes unseres Palmenhauses und einzelner hervor- 
ragender Pflanzen dürfte von allgemeinem Interesse sein. In den Gewächshäusern haben 
wir zwar schon einmal die Pflanzenschatzc der Tropen geschildert; dort hatten wir es aber 
nur mit kleineren Vertretern zu ihun, während wir hier Pflanzen bewundern im ausge- 
reiften kraftigen Lebensalter und voller Charakterisierung. 

Wir steigen die Treppen hinab und betreten den sauberen, blassroten Kiesweg. Ein 
dichter, saftgrüner Rasen, von Selaginella apoda minor gebildet, eröffnet eine breitgehaltene 
Perspektive zum Wasserbassin und höher hinauf über eine Felsenpartie mit Wasserfall 
(Taf. XII) zur rückseitigen, bis an das Glasdach reichenden Pflanzendekoration. Links und 
rechts erheben sich die einzeln in sich abgeschlossenen und doch wiederum mit einander 
verbundenen Pflanzengruppen, aus denen sich die höchsten Exemplare durch ihre Stamm- 
und Kronenwirkung vorteilhaft hervorthun. Von besonderer Wirkung ist die Boden- 
bewegung, welche, in kleinem Massstab der Natur nachgebildet, diese ideale Landschaftsscenerie 
den äusseren Anlagen in gefälliger Weise anpasst. 

In fast symmetrischer, durch die Nähe des Gesellschaftshauses bedingter Aufstellung 
stehen zwei 16 m hohe Dattelpalmen, Phoenix spinosa, umgeben von verschiedenen kleineren 
Palmen, Farnen und Blattpflanzen. Rechts gehend gelangen wir, an einem lauschigen Sitz- 
platz vorüber, zu einer von Ueppigkeit strotzenden Livistona australis aus dem tropischen 



Gesell Schafts- und Palmen hau 



I, Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 75 

Australien, welche ca. iS m hoch ist und eine Krone von i So Blattern trögt. Diese Pflanze 
wurde seiner Zeit aus den Borsigschen Gürten in Berlin angekauft; sie war ein Geschenk 
Alexanders v. Humboldt an Borsig, und ihr Alter wird auf i3o Jahre geschätzt. Eine weitere 
grosse Livisiona ausiralis und noch viele mittelgrosse und kleine Livistonen finden wir im 
ganzen Hause verleih, da sie nicht allein vortrefflich gedeihen, sondern 
auch sehr dekorativ wirken. Von L. chinensis, falschlich unier dem 
Namen Latania borbonica verbreitet, aus SUdchina und von der Insel 
Mauritius, sind neben mittleren und kleinen Exemplaren zwei i5 m 
hohe alte Pflanzen vorhanden, die durch die Stärke ihrer Stamme viel 
Bewunderung erregen, wenngleich die Kronen noch immer von der 
Nachwirkung des grossen Brandes von 1878 zu leiden haben, dessen 
nachteilige Einflüsse sie nicht leicht zu überwinden scheinen. Ein 
seltenes Exemplar von Livistona aliissima, von den Sunda - Inseln, 
mit 2 m hohem Stamme, dann L. Hogendorpii aus Java mit starker 
Bewehrung und L. olivaeformis, ebenfalls aus Java, eine der wider- 
standsfähigsten Schirmpalmen, vervollständigen diese Klasse. Durch 
leichten eleganten Habitus zeichnen sich Howea Belmoreana und 
H. Forsteriana aus, beide wegen ihrer Haltbarkeit als Zimmer- 
pflanzen sehr geschätzt und im allgemeinen als Kentia bekannt. Sie 
erfreuen sich so sehr der Gunst der Liebhaber, dass von ihnen, wie 
von den ebenfalls sehr hübschen Rhopalostytis Baueri (Areca Baueri) 
und Rh. sapida [Areca saptda), in Belgien, Deutschland und England, 
Spezialk ulturen enstanden sind, die sich fast ausschliesslich mit der 
Anzucht dieser sehr gangbaren Palmen befassen. Von den eben 
genannten Arten finden sich sehr schöne Exemplare vor. Die nur 
einmal hier vertretene Zuckerpalme, Arenga saccharifera aus dem tro- 
pischen Asien und Australien, welche bei einer Siammhöhe von 16 m 
in einem Kübel von 2 m Höhe und 2 m Breite 4 m tief im Boden 
versenkt steht, gewahrt mit ihren 5 m langen und 2 m breiten Fieder- 
blättern einen grossanigen Anblick. Vor einigen Jahren, als in Frank- 
furt eine Singhalesentruppe sich aufhielt, wurde sie von diesen bei 
einem Besuche des Palmenhauses mit grosser Verehrung und Be- 
wunderung betrachtet. Caryota Rumphiana vom malayischen Archipel 
fällt durch ihre grossen, doppehgefiederten Blätter auf. Links vom 
Wasserfall steht eine blühende Palme aus dem Geschlechie der Brenn- 
palmen Indiens, Caryota maxima; sie ist mit der vorhergehenden 
Arenga nahe verwandt, wenn sie auch in ihrer äusseren Erscheinung 
von dieser durchaus verschieden ist. Die beigegebene Abbildung 
(Fig. 22) fuhrt sie uns zugleich mit ihrer näheren Umgebung in ihrer 
seltenen charakteristischen Bluienbildung vor Augen, und wir lassen 
die Beschreibung, wie sie im Jahre i892 von mir in der „Gartenflora" 
veröffentlicht wurde, hier folgen: 

Die Abbildung (Fig. 22) zeigt einen kleinen Abriss von dem ersten FiR.n, Caryou mnima iti. 
Blutenstände unserer Caryota maxima Bl. aus Java. Diese Palme stand muiensundcs. 
vor Jahren in dem an gut kuhivierten Pflanzen reichen und hübsch arrangierten Warm- 
hause des grossherzoglichen Hofgartens zu Darmstadt. Dort zu gross geworden, wurde 
sie infolgedessen dem hiesigen Palmenganen zum Kaufe angeboten, der sie im Jahre 1878 
als C. Cumingii erwarb. Nach Herrn Oberhofgärtner Wendland-Herrenbausen ist es je- 
doch nicht diese Art, sondern C. maxima. Das wird auch richtig sein, da C. Cumingii 



76 Beschreibung. 

Lodd. nur 3—5 m hoch wir. wahrend letztere 16—20 m Höhe erreicht und ohne Sprossen- 
bildung bleibt 

Unsere Pflanze wurde im Jahre i883 verpflanzt; der Kübel, der zu ihrer Aufnahme 
diente, hat einen Durchmesser von 1,20 m bei i,3o m Höhe. Die Höhe der ganzen Pflanze 
einschliesslich des KUbels beträgt bis an die Spitze des jüngsten Wedels 17 m, die Höhe 



des Stammes vom Ballen bis an den untersten Wedel 7,50 m. Der Stamm hat, unten 
am Ballen gemessen, einen Durchmesser von 25 cm. Die Krone besitzt i5 Wedel, deren 
jeder 2,70 m lang und 2 m breit ist. Die Blatter sind doppelt gefieden, breit netzförmig 
geädert; die Endlappen der Fiedem gleichen Fischflossen. 

Der erste Blutenkolben zeigte sich im Juli 1890 am Gipfel des Stammes, direkt unter 
dem Herzwedcl, welcher sich auch nicht mehr weiter ausbildete; derselbe brauchte an 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 77 

Zeil bis zur vollständigen Entwicklung seiner Aehren , deren es io5 waren , bis Juni 1892 
und erreichte eine Länge von 3 m. Die einzelnen herabhängenden BlUtenrispen oder 
Aehren hatten eine durchschnittliche Länge von r,5o m. An diesen Rispen sassen männ- 
liche Blütenknospen zu 2, 3 und 4 beisammen, an einer Rispe waren ungefähr 5oo solcher 
Bluten; dieselben sind von birnenförmiger Gestalt, i5 mm lang und enthalten zahlreiche 
Staubgefässe, die eine ausserordentliche Menge chromgelben Blütenstaubes bergen. Zwischen 
diesen männlichen Blüten sitzen nun die weiblichen, und zwar entwickeln sich diese, 
nachdem erstere ihren Blütenstaub schon ausgeschüttet haben. Es muss also durch Be- 
stäubung von einer anderen Pflanze oder auch von den sich weiter unten entwickelnden 
jeweiligen Blütenkolben Befruchtung stattfinden. Nach den hier gemachten Beobachtungen 
ist es nicht anzunehmen, dass die weiblichen Blüten von den männlichen eines und des- 
selben Blütenstandes befruchtet werden. Die weiblichen Blüten sind bedeutend kleiner als 
die männlichen, sie zeigen eine kugelige Form und sitzen einzeln, nicht in Trupps. 

Nachdem der erste Blütenkolben im Sommer des Jahres 1892 den reif gewordenen 
Blütenstaub entleert hatte, zeigte sich etwa i m tiefer in der nächstunteren Blattachsel der 
zweite Blütenkolben, der im Dezember desselben Jahres sichtbar wurde und Anfang Juli 1893 
eine Länge von über i,5o m besass. Es wird also noch eine geraume Zeit vergehen, bis 
die Entwicklung wieder eine vollständige ist und so weit gediehen sein wird, wie sie der 
erste Blutenstand erreicht hat. 

Ein Geschenk des Königs von Sachsen sehen wir in einer beinahe bis an das Glas- 
dach reichenden Phoenix farinifera, der Sago-Dattelpalme Ostindiens. Vor sieben Jahren 
wurde sie aus dem königlichen Garten zu Pillnitz hierher übergeführt. Weil sie dort zu 
gross geworden war, hatte König Albert bestimmt, diese Palme, bevor sie der Zerstörung 
anheimfalle, dem Palmengarten anzubieten; letzterer nahm dieses königliche Geschenk 
dankbar an, und bildet sie heute einen wertvollen Bestandteil unserer Sammlung. 

Bezüglich der Grössenverhältnisse können wir hier die Cocos- Palmen Brasiliens und, 
Mexikos mit ihren geraden, glatten, bis 20 m hohen Stämmen anreihen. Drei Cocos mussten 
bereits 5 m tiefer gesenkt werden, weil die Höhe des Hauses für sie nicht mehr ausreichte. 
Die Bambusen Chinas und Nordindiens sind hier reich und in mächtigen Exemplaren ver- 
treten. Eine Pflanze weist bis zu 20 einzelne armdicke Rohre von 20 m Höhe auf, und 
man kann sich leicht erklären, dass die Tropenbewohner aus diesen holzartigen, dicken 
Halmen ihre Wohnungen bauen können. Bambusa arundinacea — wir behalten diese Be- 
zeichnung einstweilen bei, bis die Wissenschaft die Gattung Bambusa übereinstimmend neu 
klassifiziert hat — ist die grösstwachsende unter den bekannten Bambusarten. Fast alle 
übrigen in Kultur befindlichen Bambusen wie B. Fortunei fol. var., B. aurea, B. viridis glau- 
cescens, B. vulgaris und B. nigra werden nicht annähernd so hoch, aber alle sind em- 
pfehlenswert und von graciösem Habitus. Von diesen giebt es auch winterharte Arten, die 
namentlich an Teichrändern oder Wasserläufen gepflanzt, von sehr schöner Wirkung sind. 
— Zu den wertvollsten Palmen der ganzen Sammlung zählt unstreitig Sabal umbraculiferum 
aus Westindien und Südamerika. Unsere Pflanze wird ein Alter von annähernd 100 Jahren 
haben. Ihre Wirkung liegt nicht etwa in einem hohen und dicken Stamme, sondern viel- 
mehr in dem urwüchsigen kräftigen Zwergbau begründet. Kaum von i m Stammhöhe, trägt 
sie 17 wohlausgebildete, 2 m lange und 3 m breite robuste Riesenblätter auf starken, harten 
Stielen, die in der Heimat zum Decken der Häuser benutzt werden; daher rührt auch 
der Name „Dachpalme". Acanthorrhiza aculeata aus Mexiko ist eine mitielhoch wachsende 
Palme , deren Stamm von unten auf stark mit Stacheln versehen ist und ein höchst inter- 
essantes Aussehen hat. 

Phytelephas macrocarpum, dessen Heimat auf Peru, Darien und Neu- Granada beschränkt 
ist, zählt botanisch mehr zu den Pandaneen als zu den Palmen; ihre äussere Tracht, der 



78 Beschreibung. 

Oelpalme, Elaeis melanococca, sehr ähnlich, ist das einzige Band, welches sie an die 
Palmen knüpft. Sie ist besonders aus dem Grunde bemerkenswert, weil sie das vegetabi- 
lische Elfenbein liefert, das den Innern Kern der Früchte bildet. Eine Palmenart, die von 
leichtem Bau ist und auf schlankem, glattem Stamme eine regelmässig verteilte Blätterkrone 
hat, finden wir in Ptychosperma elegans (Seaforthia elegans), in den wärmeren Gegenden 
Neuhollands heimisch und hier durch stattliche Exemplare vertreten. Archontophoenix 
Cunninghamiana aus dem tropischen Ostaustralien ist ebenso wertvoll und kaum von der 
vorigen zu unterscheiden; auch Archontophoenix Alexandrae aus Nordostaustralien zählt in 
diese Kategorie. Die Palmen der Mittelmeerländer sind durch Chamaerops humilis, die 
bekannte Zwergpalme, vertreten, während Trachycarpus excelsa (Chamaerops excelsa) aus 
Japan und Nordchina und seine Varietät T. excelsa var. Fortunei aus China sich auch hier 
als dankbare und anspruchslose Pflanzen zeigen. Nicht minder schätzenswert ist die Reit- 
gertenpalme Rhapis flabelliformis aus China, als gute Zimmerpflanze bekannt und in starken, 
buschigen Exemplaren vorhanden. 

Von sonst besonders ins Auge fallenden Pflanzen soUen zunächst noch die Schrauben- 
bäume genannt werden, welche sich durch die spiralförmige Anordnung der ßlattstellung um 
die Stammachse auszeichnen, wie es an den vorhandenen Exemplaren von Pandanus utilis von 
Madagaskar und P. furcatus aus Ostindien zu sehen ist. Cycas revoluta aus Japan, C. 
circinalis aus Indien und C. madagascariensis, wie auch eine alte Importpflanze von Ence- 
phalartos Altensteini repräsentieren die Familie der Cycadeen. Diese Pflanzen werden 
periodisch ausgetauscht; sie kommen dann in das Warmhaus No. 5, um hier den auf ein- 
mal erscheinenden Jahrestrieb unter geeigneteren Verhältnissen zur Entwicklung bringen zu 
können. — Eine sehr auffällige pflanzliche Erscheinung ist der weichhaarige Traubenbaum, 
Coccoloba pubescens von Südamerika. Um das dünne, gerade Stämmchen sitzen die leder- 
artigen, rundlichen iVa""^ F^ss breiten Blätter, oft auch an kurzen Nebentrieben etagen- 
förmig aufgebaut. Brownea grandiceps aus Caracas, die selten in den Kulturen angetroffen 
whd, zeichnet sich durch dichte, kopfgrosse, prächtig karmoisinrole Blumen aus. Von 
schöner hellgrüner Belaubung sind die Zimtbäume, Cinnamomum aromaticum, aus China 
und Java. 

Die Musaceen, die in neuerer Zeit sowohl in Warmhäusern wie auch während der 
Sommerzeit im Freien eine ausgiebige Verwendung finden, sind meist tropische Pflanzen 
der alten und neuen Welt. Am bekanntesten und dekorativsten ist Musa Ensete, wovon 
schon mehrere in Blüte vorhanden waren, nach deren Beendigung bekanntlich auch 
die Lebenslhätigkeit ihr Ende erreicht hat. Musa Cavendishii, M. paradisiaca und M. 
zebrina sind zwar kleinblättriger, aber nichtsdestoweniger empfehlenswert. Von der grossen 
südafrikanischen Insel stammt Ravenala madagascariensis, der Baum der Reisenden, so be- 
nannt, weil die dem Stengel eng anliegenden Blattscheiden einen natürlichen Wasserbehälter 
bilden, dessen Inhalt in der regenarmen Jahreszeit dem dürstenden Wanderer Erfrischung 
bietet. Nach Habitus und Blattbildung der vorbenannten sehr ähnlich sind Strelitzia augusta 
und St. reginae aus Südafrika, die gleich der Ravenala und der ebenfalls vertretenen Heli- 
conia angustifolia zu der Gattung der Musaceen zu zählen sind. Nolina recurvata (Pince- 
nectitia tubercülata) fesseh unser Interesse durch den am Grunde sehr starken, knollenförmig 
verdickten Stamm und den leichten, einer Dracaena ähnlichen Blätterschopf. 

Die in den Dickichten der Urwälder des tropischen Amerika heimischen Philodendron 
haben hier ausgiebige Verwendung gefunden, und sie verdienen es in höchstem Masse, 
namentlich die kletternden Arten, welche Baumstämme, Felsen und Wände überziehen und 
sich mit ihren Luftwurzeln überall anklammern und festhalten. Ein reizendes Bild von 
malerischer Wirkung bietet die Phüodendron-Anpflanzung am Wasserfall und aut dem 
kleinen, inselartigen Felsblock im Bassin; auch auf dem Wege, der über den Grottenbau führt. 



I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 79 

sehen wir, pergolaartig gezogen, ein etwa 20 Jahre altes Exemplar von Monstera deliciosa.(Ph. 
perlusum), das öfteres geblüht und Früchte getragen hat. Letztere brauchen hier zwei Jahre 
bis zu ihrer Reife, in einem niederen Warmhaus reifen sie schneller aus — ; die Frucht, 
etwa i5 cmlang, hat die Form eines Maiskolbens und ein prachtvoll ananasähnliches Aroma. 

Zum Schluss wollen wir noch die Gruppe der Farne in den Kreis unserer Betrachtung 
ziehen, die neben den Palmen hauptsächlich dominierend auftritt. Keine andere Pflanzen- 
gattung ist durch die unendliche Mannigfaltigkeit, durch die feine Gliederung der einzelnen 
Teile, durch die eigenartige Stamm- und Wedelbildung sowie Entwicklung — abgesehen 
von dem Artenreichtum — so sehr berechtigt, das ihr entgegengebrachte Interesse auch mit 
vollstem Rechte zu verdienen als die Farne. Die lang herabhängenden, zierlich gegliederten 
Wedel des Gibotium Schiedei aus Mexiko und C. regale aus Veracruz mit mehr aufrecht 
stehenden Wedeln springen sofort in die Augen und vermitteln zugleich auch auf das 
angenehmste die Farbenabtönung durch ihre gelblichgrUne Belaubung den sattgrUnen Palmen 
und Blattpflanzen gegenüber. Cyathea medullaris mit braunschwarzem Stamm und schwärz- 
lichen Blattstengeln, vor allem aber Cyathea princeps, der fürstliche Becherfarn von Veracruz, 
verschönern die tropische Scenerie, während Microlepia platyphylla, Pteris, Nephrolepis, 
Blechnum und andere mehr die niederen buschartigen Anpflanzungen vervollständigen. 

- Einen herrlichen Ausblick hat man von dem Plateau des Grottenbaues durch die grosse 
Glasscheibe nach dem Konzertsaal (Fig. 23); an Sommertagen, wenn die Doppelthüren ge- 
öffnet sind, überschaut man sogar einen Teil des Blumenparterres mit der schlank empor- 
strebenden Fontäne. 

Der malerische Hintergrund des Palmenhauses, für sich allein schon eine wertvolle 
Dekoration bildend, soll nicht unerwähnt bleiben. Der ornamentale Schmuck besteht aus 
einer Marmorstatue, Hygiea, die Göttin der Gesundheit darstellend, und aus verschiedenen 
Marmor- und Thonvasen, darunter auch eine solche aus der bekannten Steingutfabrik 
Mettlach mit hübscher Zeichnung und Malerei. Alle sind in gefälliger W^eise mit Pflanzen 
dekoriert und markieren die an lauschigen Plätzen angebrachten Ruhesitze. 

An den Abenden, an denen die elektrischen Bogenlampen ihr mildes Licht spenden, 
enthüllen sich die zauberischen Reize dieses kleinen Paradieses in vollstem Masse. Wie in 
einer durch des Mondes Licht erhellten Landschaft werfen die geheimnisvollen Gestalten 
der Tropen mit den charakteristischen Blauformen ihre Schatten auf den samtartigen Rasen 
und die hellen Kieswege, eine bezaubernde Wirkung hervorrufend, und zu all diesem gesellt 
sich das fröhliche Leben und Treiben der Besucher mit seinen oft so interessanten Einzel- 
heiten, bis die Lichter erloschen und die letzten musikalischen Genüsse im Konzertsaal ver- 
hallt sind. 

Für den denkenden Beobachter bleibt natürlich noch die Frage: welches mögen wohl 
die Hilfsmittel sein, die diese Kulturerfolge neben einer liebevollen und verständigen Pflege 
so wesentlich unterstützen? Von der eigentlichen Behandlung im allgemeinen, von den 
Erdmischungen, der Ventilation u. s. w. im besonderen wollen wir ganz absehen und nur 
soviel erwähnen, dass erstere in diesem hohen und weiten, nach Norden hinter dem Ge- 
sellschaftshaus liegenden Räume eine recht schwierige genannt werden muss. Die Anpassung 
selbst der mittelgrossen Pflanzen, die vorher in niederen Wfarmhäusen gestanden haben, 
dauert eine geraume Zeit, manchmal 1—2 Jahre, und wievielmehr ist dies bei kleinen 
Pflanzen der Fall! Deshalb flndet auch fortgesetzt ein Austausch und eine Ergänzung statt, 
wozu die Gewächshäuser das Material liefern, zeitweilig ist aber auch ein Ankauf notwendig. 
Doch auch noch andere Faktoren sind massgebend, und da muss besonders die Frage der 
Erwärmung in den Vordergrund treten. 

Das Palmenhaus hat eine Hochdruck- Wasserheizung, System Perkins, mit drei Oefen; 
ausserdem ist eine Dampfwasser - Niederdruckheizung zur Erwärmung des Bodens, in 



welchem die Pflanzen stehen, vorhanden. Letztere hat sich durch ihre milde Wärme- 
ausstrahlung so bewahrt, dass später auch die Gesamtheizung des Palmenhauses nach dem 
gleichen System in Aussicht genommen ist. Die Bodenerwärmung ist — namentlich wenn. 



wie hier, ein kalter Untergrund vorhanden, eine sehr wichtige Bedingung und die dadurch 
erzielten Erfolge liefern bei dem gesunden und Üppigen Aussehen der Pflanzen den besten 
Beweis dafür. 



I, Wanderung durch Gancn und Gtwilchshauser, gj 

Rege Aufmerksamkeit muss auch dem Begiessen zugewendet werden, und es ist gewiss 
von Interesse zu erfahren, dass nach einer genauen Einzel aufnähme im Monat März i8g3 
73,440 1 Wasser und 74S5 1 flüssiger DUnger verabreicht wurden. Der Gesamtbestand an 
Pflanzen im Palmenhause betragt etwa 4000 Stück; darunter sind 7S grosse und mittel- 
grosse Palmen mit Stammbildung, i25 Palmen kleinerer und mitderer Grösse ohne Stamm, 
10 grosse Bambusstauden, 75 stammartige Dracaenen, 12 Baumfarne und andere Pflanzen. 

An der Ostseite des Palmenhauses befindet sich der Eingang in die BlUiengalerie ; das 
ist jener Raum, der sich im Osten, Norden und Westen an das Palmenhaus lehnt und 



Fig. 34. NordOatlkhc Biatingtleric. BlutntaTiie. 

einen vollständigen Rundgang gestattet Wahrend der Sommermonate geschlossen gehalten 
und nur zeitweilig für Specialausstellungen benutzt, sind diese Glashallen von Mitte Oktober 
bis gegen Mine Mai dem Publikum geöffnet, und ein stets reger Besuch beweist die An- 
ziehungskraft der hier aufgestellten Pflanzen. 

Da ist zunächst die Kameliis japonica, die hier in looKUbel- und mehr als 1 100 Topf- 
pflanzen in io5 Sorten vertreten ist Hat auch im allgemeinen die Liebhaberei fUr Karoellien 
im Laufe der Jahre durch die Einführung neuer, schnell beliebt gewordener Blutenpflanzen 
nachgelassen, so behält sie trotzdem unbesuitten ihren Wen für Schaustellungen, da sie 
gerade in den blumenarmen Herbst- und Wintermonaten blüht 

Siebert, Palmeogirteo. 6 



82 Beschreibung. 

Wenige Stufen führen zu einem erhöhten Platze, dessen Mittelpunkt eine mit Blumen 
und Blattpflanzen besetzte Vase ziert und deren Fuss ebenfalls mit blühenden Gewächsen 
geschmückt ist (Fig. 24). Auf der halbkreisförmigen Ecke drängt sich so alles zusammen, 
was die jeweilige Jahreszeit an künstlich getriebenen Blütenpflanzen in den Gewächshäusern 
hervorzubringen vermag. Die Nordseite hat vorzugsweise Kappflanzen und die sogenannten 
Neuholländer, wie Acacia, Coleonema, Erica, Eucalyptus, Leptospermum, Leucadendron, Gre- 
villea, Metrosideros, Melaleuca und viele andere (insgesamt etwa i3oo Stück) aufzuweisen. 
Diese Seite wird auch zur Aufstellung des 25o Sorten enthaltenden Chrysanthemum-Sorti- 
ments gewählt, das gewöhnlich von Ende Oktober bis Ende Dezember hier in Blüte zu 
sehen ist, wie sie auch die vorteilhafteste Lichtseite fUr die von Mitte März bis gegen Mitte 
Mai hier vorgeführte Topfrosenschau bietet. Inzwischen kommen auch noch getriebene 
Sträucher, Rhododendron, Azalea pontica und A. moUis zur Ausschmückung hierher. 

Zur nordwestlichen Ecke führen wieder Stufen hinan; diese bildet hinsichtlich ihrer 
dekorativen Ausstattung ein Gegenstück zu der vorhin erwähnten nordöstlichen; aber 
auch hier erfreuen das Auge bevorzugte Blumenlieblinge, deren Reigen gewöhnlich die 
Alpenveilchen eröffnen. Ein Sprudel, welcher, sehr wirkungsvoll sein Wasser glockenförmig 
über einen Strauss lebender Blumen verteilend, sich in eine flache Schale und aus dieser in 
ein tiefer liegendes Bassin ergiesst, giebt oft zu bewundernden Bemerkungen der Vorüber- 
gehenden Anlass (Fig. 25). Von diesem erhöhten Punkt hat man auch einen vorteilhaften 
Ueberblick namentlich in der Frühjahrsperiode, wenn die Blüte der Rosen und Azalien 
ihren Höhepunkt erreicht hat Um diese Jahreszeit dürften kaum irgendwo schönere 
Blumenbilder zu finden sein, und unwillkürlich bleibt hier jeder Besucher stehen, um be- 
wundernd zu betrachten und betrachtend zu bewundern. 

Die Säulen, die das Glasdach der Blütengalerien tragen, wie auch die Wegeinfassungen 
zu beiden Seiten sind mit Epheu verhüllt. 

Um das Arrangement in seiner Gesamtheit und die einzelnen in sich abgeschlossenen 
Gruppen malerischer zu gestalten, sind überall noch Einzelpflanzen angebracht worden. So 
finden wir eine grosse Anzahl hoher Cordyline calocoma mit Abart nutans, C. obtecta, C. Ehren- 
bergi, ferner Chamaerops humilis, Cocos australis, Phoenix canariensis, Ficus elastica, hohe 
Cereus peruvianus und C. monstrosus sowie einige durch ausserordendiche Grösse hervor- 
ragende Agaven; von Baumfarnen: Balantium antarcticum, Cyathea dealbata und C. Dregei, 
Alsophila australis, Todea barbara, Dicksonia Karsteniana und andere mehr; jede Pflanze für 
sich schon ein Schaustück darstellend, das die Gesamtwirkung wesentlich erhöht und das ganze 
Bild zu dem gestaltet, was es sein soll: ein Ersatz für die unter der Herrschaft des Winters 
dahingeschwundenen Reize der freien Natur. Fig. 25, 26 und 27 zeigen uns Bilder aus den 
Blütengalerien. 

Wir verlassen die Galerie durch die an der westlichen Seite befindliche Thür des 
Palmenhauses, durchschreiten dasselbe und gelangen dann über die Terrasse zu dem Ge- 
sellschaftshaus. Der grosse Konzertsaal ist sehr sehenswert; die inneren Dekorationen sind 
in den Architekturformen der deutschen Renaissance gehalten, die Saaldecke ist in Segment- 
bogenform in Eisen mit Stuck konstruiert, reich kassetiert, in braunem Holzton gemalt und 
von Professor Klimsch mit 2 grossen Deckengemälden, die Genüsse des Essens und 
Trinkens, sowie mit 6 Medaillons, die 4 Lebensalter, Musik und Tanz darstellend, geschmückt. 
Die dekorative Malerei ist nach Entwürfen von Professor Thiersch ausgeführt. Sowohl zu 
ebener Erde als auch von der Galerie hat man einen ungehinderten Einblick in das Palmen- 
haus durch die mit grossen Spiegelscheiben versehenen Mittelöffnungen, sowie durch Glas- 
thüren und Fenster. Das Orchester liegt in einer Nische der Ostseite in Galeriehöhe. Er- 
wähnenswert sind noch die grossen von Riedinger in Augsburg gelieferten stilvollen Gas- 
lUstres. Der Saal ist von Loggien, kleineren Sälen, Verwaltungsräumen und Wirtschafts- 



I, Wanderung durch Gart«n und Gewächshäuser. 



Figur ij. Blüleagalerie, nordwestliche Ecke. 

gelassen umgeben, wahrend im Erdgeschoss die Küchen nebst umfangreichen Nebenräumen 
untergebracht sind. 

Unsere Wanderung ist beendet. Wir wählen jetzt einen Platz im Saal oder in den 



S4 Beschreibung. 

grUnumrankten Loggien, um hier in stiller Beschaulichkeit uns von dem Rundgang zu er- 
holen und die vielen schönen Bilder, die uns auf demselben begegneten, noch einmal in uns 
aufleben zu lassen. Aber eine Frage soll zum Schlüsse noch in kurzen Worten berührt 
werden. Bei der geschichtlichen Darstellung des Palmengartens haben wir die stetige Ent- 



Fig. >S. Weltliche Blüiengaltri«. (Aiillen). 

Wicklung und die gesunde Basis, auf der das Institut aufgebaut ist, beleuchtet, und so darf 
ein Ausblick in die Zukunft wohl gerechtfertigt erscheinen. 

Das Arbeitsfeld des Palmengarlens ist und bleibt ein unbegrenztes. Das Ziel seiner 
ThStigkeit gipfelt in dem Wunsche: das Vollkommenste anzustreben. Deshalb Bnden auch 
[ortgesetzt Verbesserungen des Bestehenden und Neuerungen statt. In Aussicht genommen 
ist in erster Linie die Einführung der elektrischen Beleuchtung für das Gesellschaftshaus, 



I. Wanderung durch Garten und Gewfleh sh au ser. 



Fig. 3;. Blulciigakrie, nordOsDiche Ecke. 



86 Beschreibung. 

wie auch für den Garten; femer eine neue Gewächshausanlage mit zahlreichen Kultur- 
häusern sowie einem Wasserpflanzenhause, der Bau eines grossen Ueberwinterungshauses 
für Lorbeeren u. s. w., die Vollendung der Parkanlagen des Neugartens und schliesslich 
eine eventuelle Vergrösserung des Palmenhauses. 

Wenn nun für die kommende Zeit keine ungünstigen Ereignisse eintreten, die einer 
weiteren Entwicklung Einhalt gebieten, so werden auch alle Pläne und guten Absichten 
zur Förderung und zum Wohle des Ganzen — das hoffen wir zuversichüich — ihren 
Abschluss finden. 



IL Das Maschinenhaus. 

Das Maschinenhaus, von Schaffner & Albert erbaut, bildet an seinem heutigen Platze 
gleichsam den Centralpunkt für Wasserversorgung, Beleuchtung und Beheizung. Von ihm 
aus verzweigt sich das ganze Röhren- und Drahtnetz bis in die äussersten Grenzen des 
Gartens, und bietet diese Centrale somit eine bequemere und vor allem eine sparsamere 
Handhabe im Betrieb selbst und namentlich auch in der Ausführung aller hiermit in Ver- 
bindung stehenden Arbeiten. 

Eine Blendsteinfassade schmückt das Aeussere und eine breite Thür, meist offen ge- 
halten, aber durch eine Kette den Zutritt Unberufener abwehrend, gestattet einen Einblick in 
den Maschinenraum (Fig. 2g), während Interessenten auf Wunsch der Eintritt gestattet ist. In 
diesem 440 qm bedeckenden Raum sind zum Zweck des maschinellen Betriebes aufgestellt: 
i) eine Ventildampfmaschine von 42 Pferdekräften mit einer Plunger-Pumpe, 2200 1 Wasser 
in der Minute gleich einer Wassersäule von 45 m Höhe liefernd; 2) eine Farcot-Schieber- 
maschine von 12 Pferdekräften mit einem im Brunnen eingebauten vertikalen Plunger- 
Pumpwerk, in der Minute 1200 1 Wasser auf 45 m Höhe und 3) eine Meyersche Schieber- 
maschine von 12 Pferdekräften mit einem doppeltwirkenden Pumpenpaar, in der Minute 
2600 1 Wasser auf i5 m Höhe treibend. 

Für den gegenwärtigen elektrischen Betrieb im Neugarten ist eine Dynamomaschine 
von 600 Volt und 9 Ampere zur Speisung von i5 Bogenlampen aufgestellt. Ausserdem ist 
eine zweite mit 65 Volt und 1 10 Ampere zur Speisung von 3 Bogenlampen k 3o Ampere 
im Palmenhause vorhanden. Diese letztere dient gleichzeitig zur Glühlichtbeleuchtung der 
Palmenhausterrasse und der Restauration im Neugarten. 

Den Dampf zu den 3 Maschinen erzeugen drei Dampfkessel und zwar 2 Walzenkessel 
mit je 2 Unterkesseln 4 25 qm Heizfläche und 6 Atm. Ueberdruck, sowie ein Wasserröhren- 
kessel von 1 53 qm Heizfläche und vorerst 6 Atm. Ueberdruck, der später auf 87» Atm. er- 
höht werden kann. Letzterer Kessel liefert auch den Dampf zur Erwärmung des Gesell- 
schaftshauses (Dampfniederdruckheizung, 0,4 Atm. für 1400 qm Rippenrohr-Heizfläche), sowie 
für die Bodenwärme des Palmenhauses und endlich für die Gewächshäuser (Dampfwasser- 
heizung). Zur Verkehrserleichterung ist eine Telephon-Centrale im Maschinenhaus angelegt, 
die zehn entfernt liegende Punkte des Gartens mit einander verbindet. 

Ein Gasometerraum von 8 qm und eine Werkstätte für Schlosserei und Installations- 
arbeiten von ca. 40 qm, in welcher alle im ganzen Betrieb vorkommenden diesbezüglichen 
Reparaturen ausgeführt werden, schliessen sich an vorbenannte Räume an. An dem Kessel- 
raum beflndet sich nach aussen ein Kohlenkeller, in dem 2000 Zentner Kohlen gelagert 
werden können. Zu erwähnen bleibt noch, dass der Kesselraum von solcher Grösse ist, 
dass in demselben später noch zwei weitere Dampfkessel mit i53qm Heizfläche aufgestellt. 



II. Das Maschine nhaus. 87 

werden können, wenn sie fUr den einst zu erweiternden Betrieb der elektrischen Be- 
leuchtung und der Beheizung notwendig werden; dann allerdings würden die vorhin er- 
wähnten zwei kleinen Dampfkessel wegfalten. 

Ueber die Wasserversorgung, welche man als den gewichtigsten Faktor fUr die Existenz 
des Palmengartens ansehen kann, lassen wir die kürzlich von dem derzeitigen Vize- 
präsidenten Herrn F. Osterrieth verfasste Schrift mit gütiger Erlaubnis des Verfassers hier 
folgen. 



III. Die Wasserversorgung. 

Wahrend der ausserordentlich heissen Augusitage des trockenen Sommers 1892 musste 
es jedem Besucher unseres Palmengartens auffalten, denselben so frisch und grUn zu finden 
und zwar zu derselben Zeit, wo sonst Überall, in den Promenaden der Stadt und in den 
meisten Privatgärten, trostlose Durre und Laubfall wie im Spätherbst anzutreffen war. 

Wer indessen beobachtete, wie viele Arbeiter von früh bis spat damit beschBftigt 
waren, unendliche Wassermassen über das ganze Gelände auszugiessen, konnte nicht im 
Zweifel sein, woher die üppige Vegetation, woher die behaglichen kllhlen Abende und die 
staubfreie Luft, wahrend anderwärts, und schon in nächster Nahe, das Gegenteil der Fall war. 

Vielleicht hat auch mancher Besucher seine Betrachtungen darüber gemacht, wie es 
wohl möglich sei, dass derPalmenganen über so grosse Quantitäten Wasser verfügen könne 
und doch noch dabei wohlgefulhe Weiher und ausgiebige Springbrunnen und Wasserfalle 
sich gestatten dürfe, während die siadiischen Behörden genötigt waren, vor jeder Wasser- 



88 Beschreibung. 

Verschwendung öffentlich zu warnen und selbst den Jahr aus Jahr ein zahlenden Kon- 
sumenten notgedrungen einen Teil ihres Bedarfs vorenthalten mussten. 

Der Palmengarten ist eben in der glücklichen Lage, aus dem eigenen Terrain seinen 
Wasserbedarf zu beziehen, und es ist vielleicht interessant zu wissen, auf welche Weise 
dies geschieht und woher es kommt, dass dies überhaupt möglich ist. 

Die nächste Ursache ist die eigentümliche Gestakung des Untergrundes unserer Stadt 
und deren nächster Umgebung, welcher zahlreiche, mit dem Main mehr oder weniger 
parallel laufende Streifen und Bänke undurchlassenden schwarzen Lettens aufweist. Die 
Zwischenräume sind dann in der Regel mit Sand und Geröll angefüllt und füllen sich dann 
auch wohl mit Wasser, welches die Anlage der früher vorhandenen Brunnen in der Stadt 
ermöglichte. 

Eine besonders mächtige derartige Lettenbank zieht sich in der Richtung von der 
Bockenheimer Warte längs der Bockenheimer Landstrasse bis in die Gegend des Eschen- 
heimer Turmes. Sie verhindert das Abfiiessen des von der Höhe herabkommenden Wassers 
nach dem Mainthal und veranlasste in früherer, jedoch den älteren Einwohnern noch recht 
wohl erinnerlichen Zeit einen so hohen Grundwasserstand, nicht nur auf dem gegenwärtigen 
Gelände des Palmengartens, sondern auch in der Gegend von Grüneburgweg, Reuterweg 
u. s. w., dass der damals dort schwunghaft betriebenen Gärtnerei überall nur wenig Fuss 
tiefe, reichlich Wasser liefernde Schöpfbrunnen zu Gebote standen. 

Das im Jahre 1868 zum Zweck der Erwerbung der Biebricher Wintergärten zusammen- 
getretene Komitee Frankfurter Bürger bezeichnete daher mit Recht die Grundstücke, welche 
jetzt der Palmengarten wirklich einnimmt, abgesehen von anderen Gründen, damals als 
besonders vorteilhaft für den Bau einer Gartenanlage, weil der Wasserreichtum der dortigen 
Gegend effektvoUe Gartenarchitektur mit Wasserpartien als leicht ausführbar erwarten Hess. 

Im Juli 1869 wurde der Bau in Angriff genommen und war am 16. März 187 1 bei 
Eröffnung der Gesellschaftsräume nebst Blumenausstellung der Hauptsache nach beendet 

Das nötige Wasser zum Bau hatten zwei Senkbrunnen von massiger Tiefe, vor dem 
Restaurationsgebäude befindlich, geliefert. Dieselben konnten nachher noch mehrere Jahre 
den Hausbedarf versorgen. 

Ein weiterer grösserer Brunnen von 4 Meter Weite und ursprünglich ungefähr ebenso tief 
hinter dem Palmenhaus (siehe Fig. 29 No. 7) lieferte vermittelst einer Dampfmaschine von 
12 Pferdekräften das zum Betriebe des Wasserfalls im Palmenhaus nötige Wasser und be- 
sorgte die fortwährende Füllung des Reservoirs im Hause, an welches eine Rohrleitung zur 
Spülung der Klosetts u. s. w., sowie zum Betrieb des Springbrunnens im grossen Parterre 
und einiger Hydranten im Garten eingeschlossen war. 

Im letzteicen war der sogenannte kleine Weiher (Fig. 29 No. 2) ausgehoben worden, 
und es zeigte derselbe nicht nur ein wirkungsvolles landschaftliches Bild, sondern diente zu- 
gleich zur Entwässerung des ganzen Terrains bis zu einer gewissen Tiefe, 

Man sollte sich aber nicht lange daran erfreuen, denn die Stadt ging schon sehr bald 
und sehr unerwartet mit der Kanalisation des Ginheimer Weges vor, durchbrach die oben- 
erwähnte schützende Lettenbank an der Bockenheimer Landstrasse und die Folge war ein 
sofortiges Auslaufen unseres schönen kleinen Weihers, sowie ein allgemeines Sinken des 
Grundwasserstandes um ungefähr 12 Fuss. 

Es blieb nichts anderes übrig, als die Brunnen zu vertiefen, unter Aufwand von 
9000 Mark, den Weiher zu betonieren und wegen weiteren Wasserbezugs Umschau zu 
halten. Es gelang die Füllung des Weihers dadurch sicherzustellen, ebenso wie dessen be- 
ständigen Zulauf, dass ein Wiesenbaumeister in unserem Auftrag die Umgebung des Palmen- 
gartens nach Norden zu drainierte, wozu die Nachbarn zwar gern ihre Zustimmung gaben, 







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90 Beschreibung. 

ohne dass aber der Palmengarten, trotzdem die Arbeit 5ioo Mark gekostet hatte, dafür das 
Recht erlangte, die Drainage auch wirklich als Eigentum zu besitzen. 

Die Ergiebigkeit der Brunnen Hess indes immer mehr sowohl an Quantität wie an 
Qualität zu wünschen, sodass schon im Jahre 1874 ^^^ Einführung von Quellwasser zu- 
nächst für den Hausbedarf nötig würde. 

Inzwischen hatte sich die Unternehmung der Palmengarten- Gesellschaft so sehr der 
Gunst des Publikums zu erfreuen gehabt und die Anzahl der Besucher hatte sich so ge- 
steigert, dass eine Ausdehnung der Anlagen notwendig erschien. Seitens der Stadt wurde 
der Gesellschaft bereitwillig ein weiteres westlich anschliessendes, bisher ziemlich wüst ge- 
legenes Terrain gegen Pacht überlassen, für dessen Bebauung Ganendirektor Siesmayer im 
März 1874 einen grossartig konzipierten Plan mit neuem grossen Weiher, Brücke, Grotten- 
bau und Schweizerhaus nebst Kostenanschlag im Betrage von 60808 Gld. einreichte. 

Am 3o. August 1874 wurde beschlossen, zur Deckung der Kosten unter Solidarhaft 
der Verwaltungsräte ein Bankieranlehen von 100 000 Gld. zu 5 Prozent Zinsen und ''4 
Prozent Provision aufzunehmen. 

Das Niveau des Weihers war sorgfältig nach dem durchschnittlichen Wasserstand von 
Bockenheim berechnet und festgestellt worden; als jedoch der Bau begonnen und die vor- 
geschriebene Tiefe für den Aushub des Weihers erreicht war, fand man zwar feuchten Sand, 
aber kein Wasser. 

Die Stadt hatte eben unglücklicher Weise wieder kanalisiert, und zwar diesmal den 
westlichen Teil der Bockenheimer Landstrasse in nächster Nachbarschaft der neuen Anlage 
des Palmengartens. Der starke Lettendamm längs der Strasse verhinderte zwar den völligen 
Ablauf des Grundwassers besser als der Sandboden des Ginheimer Weges; immerhin sank 
aber der Wasserspiegel so erheblich, dass man ihm ohne übergrosse Kosten nicht folgen 
konnte. Als daher der neue Weiher in seiner ganzen Ausdehnung nochmals einen Meter 
tiefer ausgegraben war, ohne Erfolg zu erzielen, blieb auch hier nichts anderes übrig als zu 
betonieren, was nicht weniger wie 28809 Mark verschlang. 

Obschon die Aktiengesellschaft „Frankfurter Quellwasserleitung^^ in sehr dankbar anzu- 
erkennender Weise die Füllung dieses neuen grossen Weihers zu dem Preise von nur fünf 
^ Pfennigen für den cbm übernahm, hatte doch die erste Füllung und Unterhaltung des Wasser- 
standes bis Ende des Jahres 1875 nicht weniger wie 99380 cbm erfordert. Die Frage, wie 
derselbe dauernd gespeist werden sollte, machte daher viel Kopfzerbrechens. Schliesslich 
erwirkte der Palmengarten von dem Nachbar, Herrn von Günderrode, dem Eigentümer des 
nordwärts von dem Weiher gelegenen Terrains, die Erlaubnis, den Ablauf des daselbst 
gelegenen uralten Leonhardbrunnens aufzunehmen, und vereinigte denselben mit einer Ent- 
wässerungsanlage. Dieser Zulauf lieferte auch anfangs das schöne Ergebnis von ca. 200 cbm 
innerhalb 24 Stunden, liess aber später sehr nach, sodass allerhöchstens das Verdunstungs- 
wasser des grossen Weihers einigermassen gesichert war. Zu Begiessungszwecken, welche 
das neue sehr sandige Terrain dringend verlangte, musste Quellwasser in immer grösserem 
Masse herangezogen werden. Die Ausgabe dafür steigerte sich bis über 12000 Mark per 
Jahr und das Unangenehmste war, dass auf ausreichenden Wasserzulauf immer dann am 
wenigsten gerechnet werden konnte, wenn man es am nötigsten brauchte, nämlich bei an- 
haltender Trockenheit im Sommer. 

Ueberhaupt hatten sich die finanziellen Verhältnisse der Palmengarten-Gesellschaft seit 
dem Bau der genannten neuen Gartenanlagen trotz der reichen Einnahmen recht unerquick- 
lich gestaltet, da dieselben weit mehr gekostet, als veranschlagt gewesen war, und der grosse 
Brand im August 1878 stellte den Verwaltungsrat vor eine fast unlösbar erscheinende 
Aufgabe. 

Es gelang indes das fast unmöglich Erscheinende dennoch möglich zu machen, dank 



I 



in. Die Wasserversorgung. 91 

dem Entgegenkommen der stadtischen Behörden, welche die Aufnahme einer Hypothekar- 
Anleihe von 800000 Mark gestatteten. 

Der Palmengarten erstand aufs neue und weit schöner als vorher. 

Die Wasserversorgung blieb dagegen ungenügend. Die Patent- und Musterschutz- 
Ausstellung im Jahre 1881 wurde nun für den Palmenganen ein Ereignis von grosser Be- 
deutung, indem die bei dieser Gelegenheit ausgeführten Erdarbeiten einen Einblick in die 
Beschaffenheit des Untergrundes der nächsten Umgebung des Palmengartens möglich 
machten. 

Es stellte sich heraus, dass dem nördlichen Höhenzuge Muschelkalk vorgelagert ist, 
welcher, nach Süden zu steil abfallend, aus seinen in Verwitterung begriffenen und von 
Sand umgebenen Rttndern sehr zahlreiche, wenn auch im einzelnen wenig ergiebige Wasser- 
adern aussendet. 

Schon ehe diese Verhältnisse ganz genau beurteilt werden konnten, hatte das Wasser- 
bedUrfnis der Patent- und Musterschutz- Ausstellung zu einem Abkommen mit der Palmen- 
garten-Gesellschaft gef(}hrt, wonach erstere einen grossen Senkbrunnen auf dem Terrain 
des Palmengartens anlegte, der zunächst der Ausstellung das nötige Wasser liefern sollte, 
dann aber von dem Palmengarten zu übernehmen war. 

Dieses Unternehmen missglückte zunächst vollständig, indem der Brunnen, nachdem 
er ca. 12 Meter tief versenkt war, auf einer Lettenbank ankam, welche keine Aussicht auf 
Wasser eröffnete. 

Eine vorgenommene Bohrung, um die Dicke des Lettens zu ergründen, lieferte zwar 
sehr unerwartet einen starken Sprudel; doch war dies so empfindlich nach Schwefel 
riechendes und für gewöhnliche Zwecke total unbrauchbares Wasser, dass das Bohrloch 
eiligst wieder verstopft werden musste. Ob man es hier mit einer wirklichen Schwefelquelle 
oder nur mit zufällig im Letten eingeschlossenem übelriechendem Wasser zu thun hane, 
konnte nicht näher untersucht werden. Vielleicht findet sich aber später einmal Gelegenheit 
der Sache näher zu treten. 

Da die genannte Lettenbank wie gewöhnlich von West nach Ost verlief, also das von 
der Höhe kommende Wasser aufhielt, kam man auf die Idee, längs derselben einen Seiten- 
Stollen anzulegen. Derselbe wurde auf einer Länge von yb Meter ausgeführt, mit einer 
Kanalsohle von Steingut als Unterlage und einer starken Aufschüttung von kleingeschlagenem 
Basalt versehen, und diese Massregel erwies sich nun als äusserst günstig, indem der bisher 
fast ganz trockene Brunnen dadurch einen Zulauf innerhalb 24 Stunden von 400 bis Soocbm 
durch Sand fihriertes klares Wasser erhielt und bis heute noch die gleiche Ergiebigkeit 
beibehalten hat. 

Da der Ursprung dieses Wassers nun aber genau bekannt war, musste die Palmen- 
garten-Gesellschaft alles aufbieten, um in den Besitz der eigentlichen QueUen zu gelangen, 
welche sich in dem nördlich gelegenen Terrain von 22 Morgen nahe der Grenze der Villa 
Leonhardsbrunn befanden« 

Die Eigentümerin desselben, die hiesige Baubank, war verkaufslustig und auf Antrag 
der Palmengarten-Gesellschaft entschloss sich die Stadt im Jahre i885, diesen Komplex 
käuflich zu erwerben, wogegen die Gesellschaft als Pacht 3 Prozent des Kaufschillings jähr- 
lich zu zahlen sich verpflichtete. 

Auf ähnliche Weise gelangte im Jahre 1886 der Palmengarten auch in den Besitz 
eines westlich angrenzenden Geländes von 9 Morgen, auf welchem der Leonhardsbrunnen 
sowie noch weitere kleinere Quellen sich befinden. 

Das Gelände der Baubank wurde zur Anlage des sogenannten Neugartens verwandt 
und zugleich mit einer neuen grossen Drainage versehen, welche als Reserve fUr die 
Sommermonate gedacht ist. Dieselbe wurde diesmal von Nord nach Süd, senkrecht durch 



92 Beschreibung. 

den Velozipedplatz laufend, ausgefUhn und ist in der Nahe der vorhin erwähnten quer- 
laufenden Lettenbank durch einen Schieber von einer geschlossenen Rohrleitung, welche 
nach dem grossen Weiher führt, abgetrennt. Diese Drainage sammelt sowohl Quell- wie 
Regenwasser und span es für den Bedarf auf. Nach OefTnung des Schiebers fliessen etwa 
400 cbm pro Tag aus, doch reduziert sich dieses Quantum in der Regel bald auf ca. 200 cbm 
in 24. Stunden. 

Inzwischen war schon 1884 das neue Maschinenhaus erbaut und nach und nach die 
nötigen Pumpen und Maschinen zur Wasserbeförderung und Bewegung aufgestellt worden. 
Die endliche Fertigstellung der ausgedehnten Rohrleitung, welche zur Bewässerung des 
Parks und der Gewächshäuser dient, erfordene dagegen noch einige Jahre Arbeit. Dieselbe 
speist 168 Hydranten und erscheint als ein bemerkenswertes Werk des Maschinisten des 
Palmengartens, wenn man erwägt, dass jeder einzelne Hydrant weder zuviel noch zu wenig 
Druck erhalten darf und das ganze Rohrsystem so gelegt werden musste, um vor Winter 
vollständig entleert werden zu können. 

Der Palmengarten verfügt demnach gegenwärtig über folgende Quantitäten Wasser: 
400 — 5oo cbm aus dem grossen Brunnen (Fig. 29 No. 6) 
80 — HO „ „ dem Leonhardsbrunnen (Fig. 29 No. 4) 
200 — 25o „ „ der Sickerdohle des Velozipedplatzes (Fig. 29 No. 5) 

680 — 860 cbm Zulauf innerhalb 24 Stunden. 

Dieses grosse Quantum würde indes nicht immer ausreichen, wenn die beiden Weiher, 
in welche auch die meisten Wege-Entwässerungen einlaufen, nicht eine Reserve bildeten, 
welche durch eintretende Regentage wieder ergänzt wird. 

Von obigem Quantum werden täglich 100 — 120 cbm durch das Haus-Reservoir zur 
Spülung der Klosetts etc. und in der Spülküche verbraucht und zwar ausschliesslich reines 
Wasser aus dem grossen Brunnen. Der Rest wird, wenigstens während der Sommermonate, 
in der Regel durch die 168 Hydranten voll abgegeben. 

Zur Förderung und Bewegung des Wassers sind folgende Maschinen im Gange: 

1. Eine Brunnenpumpe für Reservoir und den grossen Weiher von ... 12 Pferdekr. 

2. „ Wasserfallpumpe von 12 do. 

3. „ grosse Saug- und Druckpumpe für die Hydranten und Spring- 

brunnen (dieselbe liefert auch abgekoppelt elektrisches LichtJ von . 42 do. 

66 Pferdekr. 



Die Bewegung des Wassers findet auf folgende Weise statt: Die Saug- und Druck- 
pumpe entnimmt zunächst das Wasser aus dem grossen Weiher, nachdem dasselbe einen 
Filter passiert, und betreibt die drei grossen und zwei kleinen Springbrunnen. Der Ueber- 
lauf aus dem Springbrunnen im Hauptparterre geht dann nach dem kleinen Weiher; von 
da geht der Ueberlauf nach einem weiteren grossen Filter hinter dem Palmenhaus (Fig. 29 
No. 3) und wieder in den grossen Weiher zurück. 

Die Filter sind durch groben Mainkies und Steinschlag gebildet und haben den Zweck, 
das Wasser von Wassergewächsen und sonstigen Unreinigkeiten sauber zu halten. 

In gleicher Weise bedient die Wasserfallpumpe die Wasserfälle im Palmenhaus und 
am Schweizerhaus, welche ebenfalls wieder in den grossen Weiher abfliessen. 

Die Pumpe über dem Brunnen füllt zunächst fortwährend das Hauptreservoir und 
dann auch den Weiher, sobald derselbe nachlässt. 

Wenn alle Springbrunnen und Wasserfalle im Betrieb sind, werden durch die 
Maschinen in der Minute 58oo bis 6200 Liter Wasser gefördert, oder durchschnittlich 36o cbm 
in der Stunde. 



in. Die Wasserversorgung. 93 

Man kann den wirklichen durchschnittlichen Jahres-Wasserverbrauch auf 430 cbm per 
Tag veranschlagen, was also im Jahre 1 56 gSo cbm ausmacht und zum Preise von durch- 
schnittlich 20 Pf. per cbm von der Stadt bezogen 3i 390 Mark kosten würde. 

Direktes Quellwasser würde übrigens, weil zu kalt, das Teichwasser nicht ersetzen 
und der Einführung von unfiltriertem Mainwasser in grösseren Mengen dürften wohl auch 
ßedenken entgegenstehen. 

Der Selbstkostenpreis obengenannten Wasserquantums ist nicht leicht zu berechnen, 
dürfte aber kein hoher sein, weil der Maschinenbetrieb zugleich die Heizung der Gewächshäuser 
und elektrisches Licht besorgt und nächstens auch noch für die Heizung des Restaurations- 
Gebäudes benutzt werden soll. Das Personal wird zudem auch noch anderweitig beschäftigt, 
wenigstens teilweise. In den allgemeinen Maschinenunkosten sind aber auch die Kosten für 
die durchaus notwendige Bewegung des Wassers durch Springbrunnen etc. enthalten und 
würden diese dieselben bleiben, einerlei ob das Wasser gekauft ist oder umsonst zufiiesst. 

An QueUwasser wird ferner für diverse spezielle Zwecke, für welche Teichwasser 
nicht rein genug ist, für ca. 1200 Mark im Jahr verbraucht oder ca. 6000 cbm. Ausser- 
dem verbraucht die Restauration ca. 4800 cbm oder für 960 Mark QueUwasser. Zur 
Garantie gegen Feuersgefahr sind im Restaurationsgebäude, ausser dem Hausreservoir, bis 
unter das Dach reichende Leitungen des städtischen Quellwassers mit entsprechenden Hydranten 
und Schläuchen vorhanden. 

Endlich bestehen noch zwei grosse Cisternen, welche das Regenwasser von dem 
Palmenhaus und dem Dache des Restaurationsgebäudes erhalten und zum periodischen 
Spülen der Küchenkanäle benutzt werden. 

Wie eingangs erwähnt, haben sich die Wassereinrichtungen des Palmengartens bisher 
glänzend bewährt. Es bleibt nun blos noch zu wünschen, dass dieselben in ihrem gegen- 
wärtigen Betrieb fernerhin auch nicht mehr gestört werden, dass die darauf verwendeten 
grossen Mühen und Sorgen nicht vergebens waren und dass die darin angelegten bedeutenden 
Kapitalien nicht vernichtet werden. 

Dies würde unfehlbar geschehen, wenn sich Bauspekulation der bis jetzt noch von 
Kanalisation freigebliebenen Umgebung des Palmengartens bemächtigte, mit der Anlage von 
Strassen Luft und Aussicht verbaut und durch Kanalisation der natürliche Wasserzufluss 
abgegraben würde. 

Die ökonomischen Verhältnisse des Palmengartens würden einen solchen Verlust nicht 
ertragen können. Die Stadt würde, um einen Verfall zu verhindern, genötigt sein, wenigstens 
für das verlorene Wasser Ersatz zu liefern und derartige Strassenanlagen würden mit einer 
jährlichen sehr bedeutenden Zubusse oder — kapitalisiert gedacht — mit einem Defizit be- 
lastet sein, welches sich zu vielen Hunderttausenden berechnet. Es darf demnach erwartet 
werden, dass eine solche Eventualität nicht eintritt, dass der Palmengarten erhalten bleibt, 
nicht nur so, wie er ist, sondern dass er sich noch weiter auswächst und verschönert, zur 
Ehre und Freude der Vaterstadt. 



BEPFLANZUNG UND PFLANZENMATERIAL. 



No. 
1. 

'2. 

3. 

4- 
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7. a u. b 

8. 

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14. 
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21. 
22. 

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24. 

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27- 

28. 



I 



I. Bepflanzung. 

1. Blumenparterres im Jahre 1893. 

iK. bedeutet Kinfassung, U. bedeutet Unlerpfianzniiß.) 

Hierzu Grundrisse, Fig. 31—39. 

A. Frühjahrsflor. 

I. Mittelparterre. (Fig. 32.) 

1. Hyacinthen: „Marie", dunkelblau. E. „Hermann", gelb. 

2. Rosa polyantha „Mignonette". E. Myosotis silvatica compacta coerulea. 
Rhododendron hybr. „Gynthia". U. i. Primula elatior. 

„ 2. Armeria plantaginea 1. scorzonerifolia. 

1. Hyacinthen: „Paix de TEurope", weiss. E. „Lord Macauley", rot. 

2, Viola tricolor maxima „broncefarben". E. Silene pendula compacta nana fol. aureis. 
Azalea mollis. U. Myosotis silvatica cuha „Victoria". 

1. Narzissen, gefüllte „van Sion". 

2. Dianthus caesius flore albo pleno. 
Iris germanica „Duchesse d' Orleans". 

1. Hyacinthen: „Regulus", hellblau. E. „General van Swieten", dunkelblau. 

2. Viola tricolor maxima f. „gloriosa perfecta". 
Helenium Hoopesii. 

1. Hyacinthen: „Amy", dunkelrot. E. „Baron von Thuyll", leuchtendrosa. 

2. Phlox subulata. 3. Armeria plantaginea f. scorzonerifolia. 
Rhododendron hybr. ,,Purity". U. Phlox divaricata. 

1. Hyacinthen: „La grandesse", reinweiss. E. „F-ady Stanhope", violett. 

2. Trollius asiaticus. 3. Veronica incana. 

I. Hyacinthen: „La Reine des Jacinthes", dunkelrot. E. „Sultane favorite", hell 
rosa. 2. wie y. 

1. Hvacinthen: „Gharles Dickens", hellblau. E. „Grandeur ä merveille", weiss. 

2. wie 7. 
wie <). 
wie 3. 
wie 4. 

1. Hyacinthen: „La grandesse", weiss. E. „Lady Stanhope", violett. 

2. Primula Sieboldii. 

Rhododendron hybr. „Matchless". IJ. Viola tric. max. „Rotkäppchen". 
I. wie I. 2. Senecio cruentus nanus grandiflorus. 
I. Iris pumila, violett. 2. Silene pendula comp, ruberrima. 

Aster alpinus. 
I. Iris pumila, hellblau. 2. Silene pendula comp, ruberrima. 
I. Tulpen: „Gelber Prinz", gelb. 2. Viscaria viscosa splendens flore pleno. 
I. Tulpen: „Artus", dunkelrot. 2. Viola tric. max., gelb. 
I. Tulpen: „Yacht van Delft", weiss. 2. Iberis sempervirens. 
I. wie 23. 2. Silene pend. comp, nana fol. aureis. 

1. Doronicum caucasicum. 

2. Viola tric. max. „Dr. Faust". E. Colyledon secunda. 
Viola tric. max. „hellblau". 



Siebert, Palmengarten. 



98 



Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 



No. 

29. 
3o. 
3i. 

32. 

33. 
36. 

37. 
38. 



41 



I. 
2. 
3. 

4- 

5. 

6. 

7- 
8. 

9- 
10. 

II. 

12. 

i3. 
14. 



i.au. b 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 
8. 

9- 
10. 

II. 

12. 

i3. 

14. 

I. 



Myosotis silvatica compacta coerulea. 
I. Tulpen: „Wouwerman", purpurviolett. 2. Armeria maritima Laucheana. 
Iris germanica. 

Viola tric. max. „Kaiser Wilhelm". E. Cotyledon secunda. 
Buxus-Pvramiden. 
Zierweg.' 

Bassin mit Springbrunnen. 
Sockel. Mitte: Goldlack. E. Silene pend. comp. fol. aureis. 

Rippen: Bellis perennis ligulosa „Brillant". 

Grund: Sedum Lydium. E. Silene pend. comp. fol. aureis. 
Taxus baccata fastigiata. 

2. Seitenparterre rechts. (Fig. 33.) 

Goldlack. E. Sedum Fabarium. 

Rhododendron hybr. „Mad. Wagner**. U. Viola tric. max. „hellblau". 

I. Arabis alpina. 2. Saxifraga granulata ilore pleno. 
Viscaria viscosa splendens flore pleno. 

Rhododendron hybr. „The Maroon". U. Viola tric. max. „hellblau". 
Chamaecyparis pisifera plumosa aurea. 
wie 4. 

Lupinus polyphyllus. 
Campanula Grossekii. 
Myosotis silvatica compacta alba. 

1. Myosotis silvatica robusta grandiflora. 

2. „ palustris semperflorens. E. Alternanthera Bettzichiana typica. 
Bassin mit Springbrunnen. 

Zierweg. 

3. Seitenparterre links. (Fig. 3i.) 

Viola tric. max. „atropurpurea grandiflora". 
Saxifraga granulata flore pleno. 
Helenium Hoopesii. 



91 



>? 



Biota Orientalis elegantissima. 
I. Primula acaulis. 2. Viola tric. max. „Trimardeau", gemischt. 

Rhododendron hybr. „Blandianum". 

Erigeron speciosus. 

Digitalis purpurea f. gloxiniaeflora. 
I. Aubrietia deltoidea f. Eyriesii. 2. Iberis semper\'irens. 

Myosotis silvatica robusta grandiflora. 
„ „ compacta alba. 

Lupinus polyphyllus. 

Aquilegia coerulea hybrida. 

4. Böschung. (Fig. 36.) 
Mittelbeet. 

1. a: Hyacinthen: „La Peyrouse", hellblau, 
b: Viola tricolor maxima „Dr. Faust". 

2. a: Hyacinthen: „Heroine", gelb. 

b: Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm". 

3. a: Hyacinthen: „Sir Edwin Landseer*', violett, 
b: Viola tricolor maxima „Rotkäppchen". 

4. a: Hyacinthen: „Baron v. Thuyll", weiss, 
b: Viola tricolor maxima „Schneewittchen". 

Grund: Bellis perennis ligulosa „Brillant". 



No. 
I. 



2. 



3. 



5. 



6 a. 



7 a. 



7b 
/ ^' 

8. 
(ja. 



gb. 



10. 

II n. 



1. 

2. 

3. 



I. ßeptlanzun^ der Blumenparterres. 99 

II. I Seitenbeete. (Fig. 3j.) 

la. a: Hyacinthen: „Hermann", orange. 

b: Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm", 
ib. a: Hyacinthen: „La Peyrouse", hellblau. 

E. „General van Swieten", dunkelblau, 
b : Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm". 

2. a: Hyacinthen: „L'unique", Violett, 
b: Viola tricolor maxima „havannabraun". 

3. a: Hyacinthen: „Regulus", hellblau, 
b: Viola tricolor maxima, hellblau. 

I 4. a: Hyacinthen: „Gigantea", leuchiendrosa. 

b: Viola tricolor maxima, reingelb. 

Grund: Bellis perennis ligulosa „Schneewittchen", 
in. Aquilegia coerulea hybrida. E. Sedum Fabarium. 

IV. Campanula persicifolia alba. 

V. Aukuba japonica. E. Astilbe japonica. 

B. Sommer- und Herbstflor. 

I. Miltelparterre. (Fig. 32.) 

Petunia hybrida grandiflora, gemischt. E. Iresine Wallisii. 

Pelargonium zonale, geiUUt fleischfarben; eig. ZUcht. E. Iresine Wallisii. 

Begonia hybr. gigantea chamois. E. Iresine Wallisii. 

Phoenix reclinata. U. i. Pelargonium zonale „Dr. Faust", rosa gefüllt. 

E. Alternanthera amoena. 
„ „ IJ. 2. Zwerg-Königin-Aster, hellblau. 

E. Alternanthera aurea nana. 

Celosia argentea f. cristata nana. E. Goleus „Hero". 

Zwerg- Chrysanthemum- Aster, leuchtend ziegelrot. 

Gocos Bonneti. U. Pennisetum latifolium. E. Goleus „George Simpson". 

Chrysanthemum coronarium ligulosum. E. Iresine Wallisii. 

Gladiolus gandavensis. E. Iresine Lindenii. 

Phlox paniculata, chamoisrosa. E. Iresine Lindenii. 

Pelargonium zonale „Dr. Faust", gef. rosa. E. Iresine Lindenii. 

Marmorvase mit Dracaena und blühenden Pflanzen. 

U. I. Perilla nankinensis macrophylla crispa comp, i Reihe. 
Gentaurea Gineraria (candidissima). i „ 

Alternanthera aurea nana. 2 Reihen. 

E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
2. Washington-Aster, hellblau. „ „ „ „ „ 

Pelargonium zonale „Gartendirektor Siebert", rot gef. 

E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 

Begonia hybr. gigantea, gelb. 

Zwerg-Königin- Aster, hellblau. 

Pelargonium zonale „Gartendirektor Siebert", rot gef. E. Altern. Bettzichiana typ. 

Gomet-Aster, hellblau. 

Ganna discolor. E. Goleus f. Verschafl*eltii. 

Petunia hybr. grandiflora „Brillantrosa". E. Alternanthera versicolor. 

Pelargonium zonale „Duchesse de Gars", einf. weiss. 

Phlox paniculata „Blanc nain". 

Zwerg-Ghrysanthemum-Aster, Scharlach. 

Petunia hybr. grandiflora „Brillantrosa". 

Papaver somniferum fl. pl. 

Begonia gracilis diversifolia (grandiflora). 

Ganna iridiflora Ehmannii. E. Goleus f. Verschaff'eltii. 

Papaver Rhoeas „The Shirley". E. Alternanthera amoena. 

Zinnia elegans ligulosa pumila, scharlnch. E. 



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E. Alternanthera aurea nana. 
E. Alternanthera versicolor. 
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E. Goleus „Hero'\ 



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Bepflanzung und Prianzenmaterial. 



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Gomet-Aster, blau. E. Alternanthera amoena. 

Celosia argentea plumosa „Triomphe de TExposition". E. Altern, amoena. 



Begonia semperflorens rubra floribunda. 

Uhland -Aster, carmin. 

Gladiolus Colvillei alba. 

Calceolaria fruticohybrida ,,Triomphe de Versailles". 

Pelargonium zonale „Siegfried". 



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4. Zwerg-Chrysanthemum-Aster, rosa. E. Iresine f. splendens. 



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3. 




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5. 


24. 


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2. 



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Gladiolus Colvillei alba. 

Calceolaria fruticohybrida „Triomphe de Versailles". 

Calendula officinalis fl. pl. „Meteor". 

Zinnia elegans ligulosa pumila, gelb. 

Comet-Aster, rosa. E. Alternanthera aurea nana. 

Pelargonium zonale „Guilio Mangili", gef. E. Alternanthera Beltzichiana f. typica. 

Mignon-Aster, reinweiss. E. „ „ „ „ 

Marmorvase mit Dracaena und blühenden Pflanzen. 

U. I. Amarantus gangeticus f. melancholicus ruber, i Reihe. 
Centaurea Cineraria (candidissima). i „ 

Alternanthera aurea nana. 2 Reihen. 

E. „ Bettzichiana f. typica. 

U. 2. Cocardeau-Aster, dunkelviolett. E. Altern. Bettzichiana f. typica. 
Chrysanthemum foeniculaceum (glaucum). E. Iresine Lindenii. 
Begonia semperflorens gigantea, scharlachrot. E. Iresine Lindenii. 
Musa Ensete. U. i. Scirpus natalensis, i Reihe. 

Fuchsia hybrida „Marie Louise", gelbbunt, 2 Reihen. 
E. Alternanthera versicolor. 
IJ. 2. Scirpus natalensi«, i Reihe. 

Veronica speciosa Hendersonii fol. var., i Reihe. 
Acorus gramineus fol. var., 2 Reihen. 
E. Alternanthera versicolor. 
Pelargonium zonale „Königin Olga", einf. rosa. 

E. Altern, versicolor grandis aurea. 
Begonia „Bavaria"* E. 

„ semperflorens gigantea „Weiss". E. 
Zwerg Königin- Aster, weiss. E. 

Phoenix reclinata. U. i. Pelargonium zonale, fleischfarben gef. 

2. Comet-Aster, rosa. 

E. Alternanthera aurea nana. 
Hcliotropium peruvianum, dunkelblau. E. Helichrysum petiolatum. 
(dornet Aster, blau. E. „ „ 

Begonia semperflorens f. rubra („V^ernon"). E. Sedum sarmentosum variegatum. 
Phlox Drummondii nana compacta, chamoisrosa. 

E. Alternanthera „Souvenir de Strasbourg". 
Coleus „Citrone". i Reihe. 

Alternanthera ,,Souvenir de Strasbourg", i Reihe. 
K. Alternanthera amoena nana compacta. 

Begonia semperfl. f. rubra („Vernon"). E. Chrysanthemum Parthenium aureum. 
Pelargonium zonale „Mac Mahon". E. Alternanthera amoena atropurpurea. 
Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball". E. Alternanthera amoena atropurp. 
Phlox paniculata „Blanc nain". E. 

Königin der Hallen-As^er, weiss. E. 

Zwerg-Aster, weiss. E. 

Lobelia Erinus „Crystal Palace". E. Cotyledon glauca. 

Ageratum mexicanum nanum azurcum. E. „ „ 

Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet". E. Altern, versicolor grandis aurea. 



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I. Bepflanzung der Blumenparterres. 



101 



No. 

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36. 

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1. Petunia hybr. grandifl. „Brillantrosa". E. Iresine Herbstii. 

2. Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball". E. 

3. „ „ f. Leopoldi, rosa. E. 

4. Begonia semperflorens gigantea „Rosa". E. Alternanihera amoena atropurpurea. 
3. Zwerg- Aster, leuchtend dunkelcarmesin. E. „ „ „ 

1. Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball''. E.Alternanthera amoena. 

2. Begonia semperfl. nana fol. aureis. E. 

3. Zwerg-Königin-Aster, dunkelblau, 3 Felder. E. 

„ „ „ leuchtend dklcarmesin, 2 Felder. E. 

Agave americana fol. var. 

U. I. Pelargonium zonale „Mrs. Parker'*. E. Altern. Betizichiana typica. 
2. Iresine Wallisii. E. 

Agave americana fol. var. 

U. I. Cuphea platycentra. E. 

2. Iresine Wallisii. E. 

Coleus „Hero", E. Alternanthera versicolor. 
Coleus f. Verse haffeltii. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
Musa Ensete. U. 1. Iris germanica. 

2. Hydrangea opulodcs japonica fol. var. 
Cordyline obtecta (Dracaena ausiralis). 

IJ. I. Salvia splendens „Ingenieur Clavenad". E. Cotyledon glauca. 
2. Pelargonium zonale „Cloth of Gold". E. „ „ 

Buxus-Pvramiden. 

Cordyline calocoma (Dracaena indivisa\ 
Agave americana. 
Zierweg. 

Bassin mit Springbrunnen. 
Sockel. Mitte: Phoenix canariensis. Pennisetum latifolium, 1 Reihe. 

Iresine Lindenii, i „ 

Untere Sockel: Rippenmitte: Santolina Chamaecyparissus f. tomentosa. 

E. Alternanthera amoena f. sessilis. 
Füllung: Alternanthera aurea nana. 
E. Alternanthera amoena u. A. amoena nana compacta, je 1 Reihe. 
Grund: Antennaria tomentosa. E. Alternanthera versicolor. 
Obere Sockel: Rippenmitte: Cotyledon glauca. E. Altern, amoena f. sessilis. 

Füllung: Mesembrianthemum cordifolium fol. var. 
Grund: Antennaria tomentosa. E. Altern. Bettzichiana f. typica. 
Auf jede Rippe ist eine starke Cotyledon gibbiflora f. metallica erhöht ge- 
pflanzt (etwa in der Richtung der auf Tafel II angebrachten Ziffer 38;. 
Cotyledon glauca. 
Mitte: Scdum glaucum aureum, unterbrochen durch Cotyledon sec. glauca. 

E. Alternanthera amoena rosea. 
An den Ecken je i Sempervivum tabulaeforme. 
Taxus baccata fastigif.ta. 

2. Seitenparterre rechts. (Fig. 33.) 

In der Mitte der Gruppe: Canna indica. 
Zu beiden Seiten: 

1. Chrysanthemum coronarium ligulosum. 

2. Calendula officinalis „Meteor". 

3. Die 2 inneren Teile: Pelargonium zonale „Mac Mahon". 
Die 2 Uusseren Teile: a) Königin der Hallen-Aster, weiss. 

b) Paeonien-Perfection- Aster, „Dunkelblutrote von 
Gravelotte". 
E. Scdum Fabarium. 






102 



Bepflanzung und Ffianzenmaterial. 



No. 

2. 



3. 




4- 


I. 




2. 




3. 


5. 


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3. 


6. 




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2. 



Cordyline calocoma (Dracaena indivisa). U. Cuphea platycentra. 

E. Alternanihera Beitzichiana f. typica. 
Canna discolor. E. Iresine Lindenii. 

Petunia hybr. grandiflora, reinweiss. E. Altern. Bettzichiana f. typica. 

Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet". E. ,, 
ßegonia semperflorens gigantea, scharlachrot. E. „ 
Celosia argentea f. cristata nana. 
Zinnia elegans ligulosa pomponica, gemischt. 
Zwerg-Aster, dunkelblau. 
Mitte der Gruppe: Zwerg- Aster, reinweiss. 

Cordyline obtccta (Dracaena australis). U. Coleus. E. Altern, aurea nana. 
Chamaecyparis pisifera plumosa aurea. 

Petunia hybr. grandiflora, reinweiss. E. Altern. Bettzichiana f. typica. 

Pentstemon Hartwegii hybridus, gemischt. E. „ 
Paeonien-Aster, carmoisin. E. „ 

Canna „Gartendirektor Siebert". U. Iresine Lindenii. 

E. Alternanthera versicolor grandis aurea. 
Phlox Drummondii nana compacta „Leopoldi", rosa. E. Iresine Lindenii. 
Tagetes signatus pumilus. E. 

Comet-Aster, rosa. E. 

Cotyledon secunda (i Reihe). E. Alternanthera amoena. 
Ageratum mexicanum nanum. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
Bassin mit Springbrunnen. 
Zierweg. 

3. Seitenparterre links. (Fig. 3i.) 
Petunia hybr. grandiflora, dunkelrot. 
Lobelia fulgens „Queen Victoria". 
Zwerg-Aster, reinweiss. 
Celosia argentea f. plumosa kermesina. 
Zinnia elegans ligulosa, weiss. 
Zwerg-Aster, leuchtend dunkelcarmesin. 
Chrysanthemum frutescens „Etoile d'or". 
Zinnia elegans ligulosa, gelb. 
Zwerg-Königin- Aster, hellblau. 
Cordyline obtecta (Dracaena australis). IJ. Sievia serrata fol. albo marginatis. 

E. Alternanthera amoena.. 
Canna discolor. E. Iresine Wallisii. 
Biota Orientalis elegantissima. 
Pelargonium zonale ,,Happy Tought". 
Zwerg-Chrysanthemum-Aster, leuchtend ziegelrot. 
Cordyline calocoma (Dracaena indivisa). U. Coleus f. multicolor. 

E. Altern. Bettzichiana f. typica. 
. Begonia semperflorens gigantea, dunkelrot. 
Chamaerops excölsa. U. i. Pelargonium zonale „Königin Olga". 



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Cloth of Gold". 



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2. 
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2. 
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3. Zwerg-Chrysanthemum-Aster, weiss. 
E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
Fuchsia erecta. 
Comet-Aster, carmin. 

Calceolaria fruticohybrida „Triomphe de Versailles". E. Altern, amoena. 
Begonia semperflorens f. rubra („Vernon"). E. „ „ 

Aeussere Streifen: Lobelia Erinus compacta „Schneeball". 

E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
Innere Streifen: Begonia semperflorens compacta rosea. 

E. Chrysanthemum Parthenium aureum 



I. Bepflanzung der Blumenparterres. 



103 



No. 
i3. 



14- 



III. 
IV. 



I. 

2. 

3. 
4- 

5. 
6. 



8. 
9- 

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II. 

13. 

i3. 

14. 

i5. 
16. 

»7- 
18. 

19. 
20. 
21. 

32. 
33. 
24. 
25. 

26. 

I. 

2. 

3. 



2. Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet*'. E. Altern. Bettzichiana f. typica. 
Nicotiana tomentosa. U. i. Ageratum mexic. nanum multiflorum album. 

2. Zwerg- Aster, dunkelblau. 
E. Alternanthera versicolor. 

1. Petunia hybr. grandiflora, rosa. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica. 

2. Phlox Drummondii f. Leopoldi, rosa. E. 

3. „ paniculata „The PearP, reinweiss. E. 

4. „ „ , chamoisrosa E. 

5. Comet-Aster, blau. E. 

4. Böschung. 
Canna discolor. E. Sedum Fabarium. 

a) Lobelia fulgens. „Queen Victoria". E. Alternan. versicolor grandis aurea. 

b) Paeonien-Aster, carmoisin. E. 
Aukuba japonica. E. Astilbe japonica. 



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2. Blattpflanzen. 

I. Rechte Seite. (Fig. 35.) 

Rhododendron ponticum. 

Ophiopogon spicatus fol. aureo marginatis. 

Poinciana Giliiesii. 

Cordyline calocoma f. nutans (Dracaena nutans). Cordyline obtecta (Dracaena 
australis) hochstämmig. 

Verbesina Mamei. 

Phytolacca dioeca. 

Die zwischen 2—6 liegenden Punkte sind mit grossblumigen Canna in ver- 
schiedenen Sorten bepflanzt. 

Musa Ensete mit Perilla nankinensis laciniata. 

Chamaerops humilis. 

Eucalyptus globulus. 

Helianthus annuus. 

Abutilon hybridum „Feuerball*', „Fleur d'or*', „Andenken an Bonn". 

Cocos Bonneti. 

Aralia dactylifolia. 

Fatsia papyrifera. 

Pterocarya fraxinifolia. • 

Hex Aquifolium pendula fol. aureo variegatis. 

Die kleinen Punkte sind Phormium Cookianum. (Colensoi) fol. var. 

Ficus elastica. 

Phormium tenax. 

Zwischen und vor den beiden letzteren Pflanzen Agapanthus, Farne u. s. w. 

Acer Pseudo-Platanus fol var. 

Ulmus. 

Forsythia viridissima. 

Canna „Picta" (Pictata). U. Iresine Lindenii. 

Dicksonia Karsteniana. U. Hydrangea opulodes mutabilis. 

Rhopala corcovadensis. 

Phoenix reclinata. 

Salix argentea. 

Fatsia japonica. 

2. Linke Seite. (Fig. ?4.) 
Rhododendron ponticum. 
Datura, vcrsch. Species. • 
Anemone coronaria „Brillante", umpflanzt mit Fuchsia hybrida. 



104 



Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 



No. 

4- 

5. 

6. 



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8. 

9- 

lO. 

II. 

12. 

i3. 
14. 
i5. 
16. 

17. 
18. 

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20. 

21. 
22. 

23. 

24. 

25. 

26. 

27. 
28. 
29. 

3o. 
3i. 

32. 



Solanum albidum Porimannii. 

Spiraea in Sorten. 

Musa Enscte mit Penniscium latifolium, Datura, Kniphofia, Mirabilis, AbutHon 

und versch. Grasern. 
Magnolia conspicua var. Soulangeana. 
Dracaena, hochsi'ammig. 

Gemischte Gruppe mit Ricinus, Ganna, Hostia (Funkien). 
Marmorfigur. 

Monarda didyma u. f. splendens. 
Vernonia noveboracensis f. praealta. 
Garagana arboresccns pendula. 
Anemone japonica „Honorine Jobert". 
Begonia gracilis diversifolia (grandiflora). 
Rudbeckia laciniata Neumannii. 
Rudbeckia speciosa (fulgida). 
Phlox paniculata „Independance*'. 
Glematis Lawsoniana. 

1. Tuberosen, unterpflanzt mit Stevia serrata fol. marg. 

2. Riesen-Kaiser-Aster, gemischt. 
Miscanthus sinensis (Eulalia). 

„ „ f. zebrinus. 

1. Tritonia crocosmaeflora. 

2. Levkoyen, „Dresdener", gef. weiss. 
Acalypha musaica. 

Solanum cabiliense argenteuni. 
Atriplex hortensis purpurea. 
Miscanthus gracillimus univitiatus. 

„ sinensis Fol var. 

Iris germanica fol. var. 
Garex elegamissima. 
Aster diffusus horizontalis. 

Musa Ensete- Gruppe, untcrpflanzt mit Ganna, Pennisetum latifolium, Agapanihus, 
div. Griisern u. s. w. 



I. 
2. 
3. 

4- 

6. 

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8. 

9- 



10. 
II. 
12. 
i3. 

14- 
i5. 
16. 

18. 

19. 



3. Mitielparterre der Böschung. (F\g. 39.) 

Coiyledon gibbiflora f. metallica. 

Santolina (^hamaccyparissus tomentosa, eing. mit Alternanthera Bettzichiana f. typica. 

(-otyledon Pachyphytum, unterpfl. mit Sedum glaucum aureum. 

Alternanthera amoena (i Reihe). 

Sagina subulata aurea. 

Alternanthera amoena f. atropurpurea. 

„ amoena f. sessilis, cingcfasst mit A. amoena. 

Sedum glaucum aureum. 
Alternanthera amoena typica. 

Die Füllhörner sind eingefasst mit einer Reihe Ahernanthera amoena rosea. 
Iresine Lindenii, eing. mit Ahernanthera amoena rosea. 
Cotyledon gibbiflora f. metallica. 

Iresine Lindenii, eing. mit Alternanthera Bettzichiana f. typica. 
Gotyledon scaphiphylla. 

„ gibbiflora f. metallica. 

Alternanthera amoena typica, eing. mit Alt. aurea nana. 
Cotyledon Pachyphytum. 
Gotyledon gibbiflora f. glaucescens. 
Aloe. 
Gotyledon sccunda, eing. mit Alternanthera amoena rosea. 



Grundrisse der Blumenparterres. 

(Bepflanzung siehe Seite 97 bis 105.) 



Linke Seite. 



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Fig. 3a 



Fig. 31, Seilenparterrc. 

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Fig. 32. 



Fig. 34. Blattptianzen, linke Seile. 






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Kig. jg. Böschung. Miitilpai 




II. Rosen. 



105 



No. 
20. 
21. 
22. 

23. 






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10. 



Antennaria tomeniosa. 

Arenaria caespitosa. 

Coleus „Hero'"'. 

Zusammenstellung blühender Pflanzen je nach der Jahreszeit. 

4. Seitenparterre der Böschung. (Fig. 38.) 

Agave Hlifera, unterpfl. mit Alternanthera versicolor. 

a) Lobelia Erinus ,,Schwabenm'adchen". b) Kleinia repens. 
Alternanthera amoena f. sessilis, eing. mit Alt. amoena f. typica. 
Iresine Lindenii, unterpfl. mit Fuchsia hybrida „Golden Fleece". 

a) Lobelia Erinus ,,SchwabenmUdchen". 

b) Phlox Drummondii, Chamois. 

c) Iresine Lindenii, eing. mit Arabis moUis fol. var. 
Cotyledon Scheideckeri, unterpfl. mit 

a) Lobeha Erinus „Schneeball**. 

b) Mesembrianthemum cordifolium fol. var. 
Alternanthera amoena atropurpurea, eing. mit A. amoena rosea. 
Antennaria tomentosa. 

Alternanthera aurea nana, eing. mit Alt. Bettzichiana f. typica. 
Cotyledon gibbiflora f. metallica. 



II. Rosen. 



Verzeichnis der in Töpfen und im Freien kultivierten Rosen.*; 
(No. 2, 3, 8, 10 — 12 sind Kletterrosen.) 

I. Rosa alba L., Weisse Rose. 



Fe'licite (Parmentier), weiss mit fleischfarbenem 

(>entrum. 
Königin v. Dänemark, rosa oder hellcarmin. 
La Seduisante, zartrosa. 



Maidcn's Blush, weisslichrosa. 
Princesse Lamballe, reinweiss, zuweilen fleisch 
färben. 



2. Rosa alpina L., Alpine Rose, fl. roseo pl., gefüllt dunkclrosa. 

3. Rosa arvensis Huds., Kriechrose. 

(>aprcolala odoratissima. Ornement des Bosquets, getüllt rot. 

l)uc de Constaniine, gefüllt rosa. Ruga, fleischfarben. 

Dundee Rambler, milch weiss. 

4. Rosa chinensis Jacq., Edelrose. 
a) R. chinensis indica Lindl. Theerosen. 



Abbe Thomasson, lachsfarbig. 

Adam (syn. President), lachsrosa. 

Adele do Bellabre, pfirsichrot. 

Adrienne Ghristophle, aprikosengelb. 

Aline Sisley, rosa. 

Alphonse Karr, dunkelrot. 

American Beauty - Mme. Ferdinand Jamin. 

Beaute' de TEurope, dunkelgelb. 

Belle Lyonnaise, lachsfarbig gelb. 

Bon Silene (syn. Goubault), lachsrosa. 

Bunnert Fridolin, lebhaft carmin. 

(Catherine Mermet, fleischfarben. 



(beeile Berthold, schwefelgelb, 
(^lotilde Soupert, carminrosa. 
(^omte de Sembui, lachsrosa. 
Comtesse de PVigneuse, kanariengelb. 

„ Riza du Parc, zartrosa. 
(Cornelia Kook (C. Cook, C. Koch), rahmweiss. 
Devoniensis, rahmweiss. 
Dr. Antoine Carles, gelb. 
Duchesse d'AuerslUdt, goldgelb. 

de Bragance, kanariengelb. 

Mathilde ^^ Grossherzogin Mathilde. 






Marie Salviati, rosa orange. 



*l Die Roscnliste ist teilweise nach Mathieu bearbeitet, teilweise nach dcH Verzeichnissen der Züchter. 



106 



Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 



77 



77 



Enfant de Lyon, gelb. 

Etendard de Jeanne d'Arc, rahmweiss. 

Etoile de Lyon, schwefelgelb. 

Eugene Pateiie, violetirot. 

Flavien Budillon, rosa. 

Fürst Bismarck, gelb. 

Fürstin Bismarck, rosa kirschrot. 

Gaston Chandon, kirschrosa. 

Ge'neral D. Mertchansky, fleischfarbig rosa. 

Gloire de Dijon, lachsgelb. 

„ Libourne, dunkelkanariengelb. 

des Cuivre'es, kupferig gelb. 
Grace Darling, rahmweiss mit phirsichrosa. 
Grossherzogin Mathilde (Duchesse Mathilde), 

weiss. 
Homere, lachsrosa. 

Honourable Edith Gifford, fleischfarbig weiss. 
Hortensia, rosa lachsfarben. 
Hortus Tolosanus, weiss. 
Isabella Sprunt, blassgelb. 
Jean Ducher, lachsgelb. 
Jeanne Guillaumez, lachsfarben ziegelrot. 
Kaiser Wilhelm, weisslich gelb. 
Kaiserin Friedrich, chinesisch rosa. 
La Tulipe, weisslich rosa. 
L^Elegante, chinesisch rosa. 
Le Nankin, gelblich weiss. 
Louis Richard, kupferig gelb. 
Luciole, chinesisch rosa. 
Lutea Flora, lebhaft gelb. 
Mme. Agathe Nabonnand, fleischfarben. 

Barthelemy Levet, gelb. 

Berard, lachsrosa. 

Caroline Küster, orangegelb. 

Chedane Guinoisseau, schwefelgelb. 

Dubroca, zartrosa. 

Durieu, dunkelrosa. 

Emilie Dupuy, leicht lachsgelb. 
„ Vloeberghs, strohgelb. 

Falcot, apricosengelb. 

Ferdinand Jamin, carminrosa. 

Francisque Morel, weiss. 

Honore' Defresne, dunkelgelb. 

Joseph Godier, chinesisch rosa. 
„ Schwartz, fleischfarbigrosa. 

la Comtesse de Caserta, kupferigrot. 

Lambard, rosa. 

Margottin, citronengelb. 

Marguerite de Soras, hellchromgelb. 

Marthe du Bourg, hellviolettcarmin. 

Maurin, salmfarbigweiss. 

Max Singer, hellgelb. 



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Mme. Melanie Willermoz, weiss, Centr. lachsgelb. 
Moreau, kupferig gelb. 
P. Perny, rein safrangelb. 
Paul Marmy, blassrosagelb. 
Pauline Labonte', rosa mit lachsgelb. 
Phile'mon Cochet, hellrosa. 
Philippe Kuntz, kirschrot. 
„ Scipion Cochet, blassrosa. 
Simon, rosigweiss. 
Welche, blassgelb. 
Madeleine Beauvilain, hellgelb. 

„ d'Aoust, blassrosa. 

Mademoiselle Franzisca Krüger, gelblich rosa. 

Henriette de Beauvau, hellgelb. 
Lazarine Poizeau, orangegelb. 
Marie Gagniere, lachsgelb mit rosa. 
Mare'chal Niel, dunkelgelb. 
Marie Guillot, gelblich weiss. 
Lambert, reinweiss, 
van Houtte, gelblichweiss. 
Miss May Paul, lilaweiss. 
Monplaisir, lachsgelb. 
Namenlose Schöne, weiss. 
Niphetos (syn. Mousseline, Mathilde), weiss. 
Papa Gontier, lebhaft rot mit gelbem Centrum. 
Paul Nabonnand, hortensienrosa. 
Perle de Lyon, dunkelgelb. 

„ des Jardins, kanariengelb. 
Princesse de Sagan, karmesinrot. 
Professeur Ganiviat, hochrot. 
Reine de Portugal, goldgelb. 
„ des Beiges, weiss. 

Maria Pia, dunkelrosa. 
Marie Henriette, kirschrot. 
Natalie de Serbe, fleischfarbig. 
Safrano, hellaprikosengelb. 

„ rouge, leuchtend rot, kupferiggelb 
nuanciert. 
Sappho, strohfarbig. 
Shirley Hibberd, ledergelb. 
Sombreuil, rosaweiss. 

Souvenir de Gabrielle Drevet, lachsfarben 
weisslich. 

de Mme. He'lene Lambert, gelb, 
de Paul Neyron, lachsgelb, 
d'un Ami (syn. Queen Victoria), 
zartrosa. 
„ du Rosieriste Rambaux, rosagclb. 

Stephanie et Rodolphe, lachsrosacarmin. 
Sunset, safranorange. 

The Bride (syn. White Catherine Mermet), weiss. 
Viscountess Folkestone, rahmrosa. 



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b) R. chinensis semperflorens Curt. =-- Monats-Edelrose. 

Cramoisi Supe'rieur, lebhaft carmesin. | Hermosa, zartrosa (syn. Armosa, Melanie Lemarie, 

Eugene de Beauharnais, purpurrot. Md. Neumann). 



II. Rosen. 



107 



Imperatrice Eugenie (syn. Marguerite Lartay, 

Ile Bourbon), silberrosa. 
Laurentia (Gloire des), lebhaft pupur. 

y, Rose, leuchtend rosa. 
Louis Philippe (syn. Crown, President d'Olbecque, 

Purple), dunkelpurpur. 



Mme. Laurette Messimy, chinesischrosa. 
Sanglant (syn. Sanguinea), dunkelrosa. 
Semperflorens. 
Viridiflora, grün. 



c) R. chinensis minima Curt. (R. polyantha hört.!) — Zwerg-Edelrose. 



Anna Marie de Montravel, weiss. 
Blanche Rebatel, lebhaft carminrot. 
Clara Pfitzer, hellcarminlackrosa. 
Gloire des Polyantha, lebhaft rosa. 
Golden Fairy, helUedergelb. 
Jeanne Drivon, weiss. 



Little White Pet, reinweiss. 
MUe. Jose'phine Burland, reinweiss. 
Max Singer, leuchtend rot. 
Mignonette, zart rosaweiss. 
Miniature, rosaweiss. 
Paquerette, weiss. 



d) R. chinensis Noiseite'iana Ser. ^ Noisette-Edelrose. 



Aime' Vibert, weiss. 

Bouquet d'Or, kuptergelb. 

Caroline Schmitt, gelblichweiss. 

Coline Forestier, blassgelb. 

Chromatella (syn. Cloth of gold, Comtesse de 

Beaumetz), lebhaft gelb. 
Ciaire Carnot, gelb mit carminrosa. 
Duarte de Oliveira, lachsrosa. 
L^Abondance, reinweiss. 



Lamarque (syn. The Marechal), hellgelb. 
L'Ide'al, metallisch gelb und rot, mit blendend 

goldgelb verwaschen. 
Ophirie, kupferig gelb. 
Reve d'or, dunkelgelb. 
Solfatare, schwefelgelb. 
Unique jaune, kupferig rot. 
William Allen Richardson, orangegelb. 



e) R. chinensis borbonica bort. - Bourbon-Edelrose. 



Baron Gonella, dunkelrosa. 
Cathe'rine Guillot, carminrosa. 
Jules Jurgensen, purpurcarmesin. 
Kronprinzessin Victoria, milch weiss mit schwefel- 
gelb. 
La Reine des Ile Bourbon, violettrosa. 
Madame Pierre Oger, weiss mit leichtgelb. 



Marie Pare', leuchtend fleischfarbig. 
Mistress Bosanquet, fleischfarbig weiss. 
Prince Napoleon, leuchtend rosa. 
Reine Victoria, leuchtend rosa. 
Robusta, feurig rot. 

Souvenirjde laMalmaison, zart fleischfarbig weiss. 
„ „ Nemours, lebhaft rosa. 



5. Rosa gallica L. = Gallische oder Garten-Rose. 

a) R. gallica provincialis Willd. — GebrUuchliche Gallische Rose. 

Commandant Beaurepaire, lebhaft rosa mit violett. Neron, carmin mit violett. 
Gallica amoena. Oeillet Parfait, rot, lila gestreift. 

„ incomparabilis (Georg IV.?), dunkel- Panache'e Double (syn. Rubane'e, Belle Villageoise), 



purpur. 
Louis Foucquier, leuchtend carmin. 



weiss mit lilarosa. 
Wellington, leuchtend carminpurpur. 



b) R. gallica centifolia L. -- Centifolien-Rose. 

major, gefüllt rosa. 

c) R. gallica muscosa Ser. = Moosrose. 

* Einmalblühende. 

Blanche Simon, weiss. ■ Oeillet Panache', weiss mit rosa. 

Jenny Lind, rosa. Princesse Adelaide, zartrosa. 

Little Gem (syn. Mousseux Cramoisi de Meaux, William Grow, sammtviolett. 

Crimson Moss of Meaux), carmesin. i „ Lobb (syn. Duchesse d'Istria) carmin 

Muscosa ordinaire, frischrosa. , 

Ninette, kirschrot. , 



mit violett. 



108 



Bepfianzung und Pflanzenmaterial. 



Blanche Moreau, weiss. 

Delillc, lebhaft rot. 

Euge'nie Guinoisseau, purpurviolett. 

Julie de Krüdener, fleischfarben. 



** Mehrmalblühende. 

Mme. Lariviere, hellrosa. 
Maupertuis, dunkel sammctpurpür. 
Mousseline, weiss mit rosa. 
Soupert & Notting, leuchtend rosa. 



d) R. gallica damascena Mill. (R. hybrida bifera hört.!) - Damaszener Rose 

(Rcmontante-Rose). 



Abbe' Bramerel, dunkelcarmesin mit purpur. 
Abel Carrierc, schwärzlich carmesin. 

„ Grand, hellrosa. 
Abraham Zimmermann, purpurrot. 
Achille Gonod, lebhaft carminrot. 
Adelaide de Meynot, leuchtend kirschrosa. 
Alba elegans, weiss. 
Albert Paye', fleischfarbigrosa. 
Alfred Colomb, carminrot. 
Alphonse Soupert, leuchtend rein rosa. 
Alsace-Lorraine, dunkel sammtigschwarz. 
Aly Pascha Cherif, feurig zinnoberrot. 
Amanda Patenoite. 
Ambrogio Maggi, leuchtend rosa. 
Andre' Fresnoy, dunkelrot. 
Anna Alexieff, hellrosa. 
Annie Wood, leuchtend rot. 
Antoine Mouton, lebhaft rosa. 
Antonine Verdier, carminrosa. 
Archiduchesse Elisabeth d'Autrichc, hell atlas- 

rosa. 
Arles Dufour, purpurcarmesin. 
August Buchner, scharlachrot. 
Aurore Boreale, leuchtend rot. 
Baron Adolphe de Rothschild, dunkelcarminrot. 

Bonstctten (syn. Monsieur Boncenne). 

de Girardot, glänzend carmin. 

Haussmann, carminrot. 

Taylor, zartrosa. 
Baronne de Rothschild, zart carminrosa mit weiss. 
Barthe'lemy Joubert, kirschrot. 
Beauty of Beeston, leuchtend sammtigcarmoisin. 
Benoit Comte, lebhaft rot. 
Bernard Verlot, scharlachrot. 
Boileau, lebhaft atlasrosa. 
Brightness of Gheshunt, ziegelrot. 
Gamille Bernardin, leuchtendrot. 
Capitaine Christy, zart fleischfarben. 
Caroline d'Arden, rosa. 
Catherine Soupert, hellrosa. 
Charles Dickens, prächtig rosa. 

Fauquet, dunkelscharlach. 
Lamb, leuchtend hellrot. 
Lefebvre (syn. Marguerite Brassac, Paul 
Jamain), sammtig carmesin. 
Charlotte Corday, purpurrot. 
Chatelain d'Eu, carmesinrot. 
Clara Cochct, hellrosa. 



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Climbing Captain Christy, fleischfarbig rosa. 

(^olonel Felix Breton, granatrot. 

Commandant Fournier, scharlachrot. 

Comte Carneval, schwarzrot. 

Florimond de Bergeyck, ziegelrot, 
Frede'ric de Thun-Hohenstein, dunkel- 



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carmesm. 
Comtessc Antonia Migazzy, rosa. 

Bertrand de Blacas, lebhaft rosa. 
C*ahen d'Anvers, leuchtend rosa. 
Cecile de Chabrillant, dunkelrosa. 
de Camondo, dunkelrosa. 
„ Ludre, carminrot, weissrandig. 
„ Se'renyi, atlasrosa. 
d'Oxford, carminrot. 
Julie de Schulenbourg, purpurfarben. 
Countess of Roseberry, hellcarminrosa. 
Oimson Bedder, carmesinrot. 
Cure' de Charentay, dunkelpurpur. 
Dean of Windsor, hell zinnoberrot. 
Denis Cochin, purpurrot. 
Desiree Fontaine, dunkelgranatrot. 
Deuil du Colonel Denfert, sammtigpurpur. 
Directeur Alphand, schwarzpurpur. 

„ N. Jensen, carmin mit purpuramaranth. 
Doctcur Andry, dunkelrot. 

Baillon, purpurcarmesin. 
Hogg, Violettpurpur. 
Hookcr, scharlachcarmesinrot. 
Sewel, lebhaft carminpurpur. 
Spitzer, amaranthcarmin. 
Duc de Cazes, dunkelpurpur. 

d'Harcourt, leuchtend carmesin. 
de Marlborough, leuchtend carmesinrot. 
„ Rohan, feuchtend rot mit zinnober. 
„ Wellington, sammtig hochrot. 



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Duchesse de Bragance, zart rosa. 
„ Morny, frisch rosa. 



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„ Norfolk, dunkelcarmesin. 
„ Vallombrosa, rosa. 
Duchess of Connaught, leuchtend amarant. 

„ „ Leeds, silberig lachsrosa. 
Duke of Connaught, sammtig carmesin. 
,, „ Edinburgh, zinnoberrot, carmin 

schattiert. 
„ „ Teck, leuchtend scharlachrot. 
Earl of Beaconsfield, carminrot. 

Pembroke, zart sammtig carmesin. 



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II. Rosen. 



109 



Eclair, feuerrot. 

Edgar Jolibois, scharlachrot 

Edmund Wood, dunkelkirschrot. 

Edouard Morren, carminrosa. 

Elisa Boelle, weisslich. 

Emile Masson, sammtig purpurrot. 

Empereur du Bresil, braun mit violettrosa. 

„ „ Maroc, schwarzpurpur. 

Empcror, dunkelcarmesin, fast schwarz. 
Ernest Prince, hellrot. 
Etendard de Lyon, paeonienrot. 
Eugene Appert, sammtig carmesin. 

„ Fürst, dunkelcarmesin. 
Exposition de Brie (syn. Maurice Bernardin, 

Sir Garnet Wolseley, Ferdinand de I.esseps, 

Souv. de TExposition de Brie, (Lomte 

Robert), leuchtend rot. 
Ferdinand de Lesseps Exposition de Brie. 

„ Jamain, zinnoberrot. 

P'isher Holmes, scharlachrot. 
Fontenelle, leuchtend carminrot. 
Francois David, lebhaft rot. 

„ Michelon, dunkelrosa. 
Friedrich Schneider IL, dunkelrosa, glUnzendrot 

schattiert. 
Friedrich Halske. 

„ V. Schiller, carmesin mit violett. 

Fürstin Johanna Auersperg, rosa. 
Gabriel Tournier, dunkelrosa. 
General de Cisscv, scharlachrot. 

Jacqueminot, glänzend rot. 
Washington, leuchtend rot. 
George Moreau, leuchtend atlasrosa. 
Gloire de Ducher, purpur, nach aussen schiefer 

farbig. 
Gloire de Margottin, blendendrot. 

„ Lyonnaise, Chromgelb. 
Glory of Cheshunt, leuchtend carmin. 
Grandeur of Cheshunt, hellcarmin. 
Grand-Duc Nicolas, blutrot mit zinnober. 
Grand Mogul, dunkelcarmesin. 
Hans Makart, leuchtend scharlachrot. 
Heinrich Schultheiss, leuchtend rosa. 
He'lene Paul, weiss mit rosa. 
Her Majesty, zartrosa. 
Imperatrice Eugenie ''syn. Leveson Gomer, 

Souv. de la Malmaison a fleurs roses\ weiss 

mit fleischfarben. 
Jacob Pereire, feuerrot mit purpur. 
Jacqueline Bouvet, dunkelrot. 
J. A. Escarpit, sammtig purpur. 
Jean Lambert, dunkelrot. 

Lelievre, dunkelcarmesin. 
Liabaud, sammtig carmesin. 
Rosenkrantz, korallenrot. 
Touvais, purpurrot. 



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John Fräser, dunkelcarmesin. 
John Hopper, carminrosa. 
Jules Chretien, purpurcarmesin. 

„ Finger, reinweiss, innen rosa. 
Julie de Kruedener, blassfleischfarben. 
Just Detrey, glänzend carminrot. 
Lady Helen Stewart, leuchtend scharlachrot. 

„ Sheffield, leuchtend kirschrot. 
La Favorite, zartrosa. 
„ Neustrienne, fleischfarben. 
„ Rosiere (syn. Prince Camille de Rohan). 
„ Sirene, amarantpurpur. 
„ Tendresse, hortensienrosa. 
Lecoq Dumesnil, blendendrot mit purpur. 
Leon Delaville, dunkelrot. 

„ Say, carmin und lilarosa. 
L'Esperance, kirschrot. 
1/Intendant Perrie, schön kirschrot. 
Longfellow, carmesin. 
Lord Bacon, dunkelcarmin mit Scharlach. 
,, Frederic Cavendish, leuchtend Scharlach. 
„ Raglan, feuerrot mit sammtigpurpur. 
Louis Calla, scharlachpurpur. 
„ Dore, kirschrot. 
,, Späth, chinesisch rosa. 
„ van Houtte, purpurcarmesin. 
Mabel Morrison, weiss. 
Madame Alice van Geert, lebhaft rosa. 

Alphonse, kirschrot mit aurorafarben. 
Anna de Besobrasott", leuchtend rosa. 
Baulot, lebhaft rosa. 
Berthe Makart, leuchtend caiminrosa. 
Boegner, rot. 
Bruel, carminrosa. 
Cadel, lilakirschros&. 
Cesar Brünier, chinesisch rosa. 
,, (Charles Meurice, dunkelsammtigrot. 
„ de Laboulaye, zartrosa. 
,, „ St. Pulgent, hochrot. 
„ „ Selve, leuchtendrot. 
,, Devert, fleischfarbig weiss. 
„ Dos Santos Vianna, dunkelcarminrosa. 
„ Ducher, kirschrosa. 
,, de Wettstein, kirschrot. 
„ Edouard Michel, leuchtend rosa. 
„ Elise Vilmorin, Scharlach mit braun. 
Emma Combey, leuchtend carmin. 
Eugene Verdier, leuchtend rosa. 
,, Euge'nie Fremy, frischrosa. 
„ Fillion, lachsrosa. 
„ Gabriel Luizet, atlasrosa. 
„ James Hennesy, seidenartig aurorarosa. 
,, JeanneBouyer,leuchtend chinesischrosa. 
„ Jolibois, carminrosa. 
„ Jules (^aboche, heUrosa. 
„ Knorr, lebhaft rosa. 



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Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 



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Madame la Baronne Haussmann, carminrot. 
y, Livia Frege, zartviolett rosa. 

Louis Le'veque, rosa mit hellgelb und 

lachsfarben. 
Marcel Fauneau, lilarosa. 
Marie Bianchi, lila. 

„ Finger (syn. Mlle. Euge'nie 
Verdi er). 
Montet, zartrosa. 
Moreau, rot mit violett. 
Norman-Neruda, kirschrot. 
Ph. Dewolfs, dunkelkrapprosa. 
Rambaux, carminrosa. 
Raoul Chandon, fleischfarbig rosa. 
Roland, fleischfarbig weiss. 
Rosalie de Wincop, lila lachsfarben. 
Sophie Fropot, leuchtend rosa. 
The'obald Sernin, johannisbeerrot. 
Therese de Parrieu,*carminrosa. 
Thevenot, lebhaft dunkelrot. 
Thie'baut aine, hellkirschrosa. 
Verlot, leuchtend rosa. 
Veuve Alexandre Pommery, zartrosa. 
Victor Verdier, leuchtend rot. 
„ Wibaut, lachsrosa. 
„ Villy, glänzend amaranthrot. 
Mademoiselle Berthe Saccavin, zartrosa. 

Emilie Fontaine, lebhaft carmesin. 
Jeanne Bouvet, weiss silberigrosa. 
Eug^nie Verdier, carmesinrot. 
Lo*fde de Falloux, blassrosa. 
Marguerite Man in, kirschrot. 
Marie de Rhodocanachi, zartrosa. 
Suzanne Bouyer, lebhaft carmin. 
The'rese Levet, glänzend rosa. 
Magna Charta, carminrosa. 
Mar^chal Forey, dunkelcarmesin. 

Soult, rosalila, purpurn schattiert. 
Suchet, carmesinrosa. 
Marguerite Brassac (syn. Charles Le'febvre). 

„ de Roman, fleischfarbig weiss. 

Marie Aviat, lilarosa. 

„ Rady, leuchtend rot. 
Marquis d'Aligre, zinnoberrot. 
Marquise d^Hervey, sammtigrot. 
Marqu's of Salisbury, dunkelrosa mit carmin. 
Maurice Bemardin (syn. Exposition de Brie). 
Melanie Vigneron, lilarosa. 
Merveille de Lyon, weiss mit rosa. 
Michel Strogoff, violettrot. 
Mistress Caroline Swailes, zart fleischfarben. 
George Dickson, leuchtend atlasrosa. 
Harry Turner, carmesinscharlach. 
John Laing, zartrosa. 
„ Jowilt, carmin mit lackrot. 
Mister Laxton, leuchtend carminrosa. 



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Monsieur Berthi<*r, leuchtend rot. 
Monsieur Boncennc (syn. Baron Bonstetten), 
Schwarzpurpur. 
Druet, centifolienrosa. 
Fillion, rosa. 
Hoste, carmesinrot. 
Joumeaux, scharlachrot. 
Monte Christo, carmesinrot. 
Morphe'e, lebhaft sammtig carmesin. 
Napole'on III., scharlachrot. 
Oderic Vital, zartrosa, silberig nuanciert. 
Panachee de Luxembourg, violettpurpur mit 

lachsrosa. 
Paul Jamain (syn. Charles Lefebvre). 

„ Neyron, dunkelrosa. 
Paulin Talabot, blendend carminrot. 
Pierre Notting, schwarzrot. 
Pre'fet Limbourg, sammtigrot mit dunkelviolett. 
President Grevy, purpurrot. 
„ Lincoln, kirschrot. 
Pride of Reigate, hellcarmesin. 
Prince (Mamille de Rohan (syn. La Rosiere), 
dunkel sammtig carmesin. 
„ de Porcia, leuchtend zinnoberrot. 
Princesse de Bearn, schwärzlich hochrot. 
Louise, weiss. 

„ d'Orleans, siiberrosa. 
Marie Dolgorouky, atlasrosa. 
Radziwill, leuchtend carmin. 
Princess of Wales, leuchtend carmesinrot. 
Prosper Laugier, glänzend scharlachrot. 
Queen of Autumn, carmesin. 
,, Queens, zartrosa. 
„ Waltham, rosig kirschrot. 
Regierungsrat Stocken, atlasrosa. 
Reine des Violettes, violettpurpur. 
Rene Daniel, kirschrot. 
Reynolds Hole, kastanienrot. 
Richard Laxton, carminrot. 
Roi Francois d'Assise d^Espagne, lebhaft hochrot. 
Rosie'riste Chauvry, leuchtend feuerrot. 
Harms, sammtig scharlachrot. 
Jacobs, schwärzlich rot. 
Secretaire J. Nicolas, dunkelpurpur. 
Se'nateur Favre (syn. Puebla, Francois-Fontaine), 
zinnoberrot. 
„ Va'fsse, glänzend rot. 
Silver Queen, silberig rot. 
Sir Garnet Wolseley (syn. Maurice Bernardin;. 
Soeur des Anges, fleischfarbig weiss. 
Souvenir d'Abraham Lincoln, carmesinpurpur. 
d'Alphonsc Lavalle'e, granatrot mit 

kastanienbraun, 
d' Auguste Riviere, glänzend carmesin. 
de Charles Montault, feurigrot. 
,, Ducher, purpursammtig violett. 



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II. Rosen. 



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Souvenir de Laffay, carmesinrot. 

r Ami Labruyere, chinesisch rosa. 
Mme. Alfred Vy, leuchtend dunkel- 
weinrot. 
Spa, dunkelrot. 
Victor Emmanuel, zinnoberrot mit 

purpurcarmesin. 
William Wood, violettpurpur. 
du Docteur Jamain, bläulich violett. 
Stephanie Charreton, weiss mit rosa. 
Sultan of Zanzibar, dunkelbraunrot. 
Suzanne Wood, leuchtend rosa. 



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The Shah (syn. Le Shah), dunkelcarmesin. 

The'odore Liberton, carminrot. 

Thomas Mills, carminrosa. 

Tournefort, leuchtend rosa. 

Triomphe de la Terre des Roses, violettrosa. 

„ „ TExposition, saftig carminrot. 

Ulrich Brunner (Fils), kirschrot. 
Van Houtte, amarantfeuerrot. 
Victor Hugo, leuchtend carmesin. 

,, Lemoine, dunkelrot. 

y, Verdier, carminrosa. 
White Baroness, reinweiss. 



6. Rosa hemisphaerica Herrm. = Schwefel-Rose. 

Persian Yellow, leuchtend dunkelgelb. 



7. Rosa hybrida hört. 

a) Theerosenartige. (Sogen 

Augustine Guinoisseau, fleischfarbigweiss. 
Beauty of Stapleford, fleischfarbigrosa. 
Camoens, chinesisch rosa mit gelb. 
Carmen Sylva, fleischfarben mit rahmweiss. 
Cheshunt Hybrid, carminkirschrot. 
Duke of Connaught, dunkelcarmesin. 
Jules Dassonville, lilarosa. 
Kaiserin Augusta Victoria, rahm weis mit orange- 
gelb. 
Lady Alice, rahmweiss. 

„ Mary Fitzwilliam, zart fleischfarben. 
La France, silberig rosa. 
Madame Ernest Piard, leuchtend rot. 



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Zweifel-Gartenrose. 

annte Thee-Hybrid-Rose.) 
Madame Etienne Levet, kirschrot. 

Julie Weidmann, silberig lachsrosa. 

Plantier, geftillt weiss. 
Mademoiselle Germaine Caillot, fleischfarbig rosa. 
Nancy Lee, rosa. 
Nymphaea alba, atlasweiss. 
Pierre Guillot, glänzend hochrot. 
Reine Olga de Württemberg, scharlachrot.' 
Souvenir de Wooton, rot. 
The Meteor, dunkelcarmesin. 

„ Puritan, weiss. 
Waltham Climber I, hellcarmesin. 
William F'rancis Bennett, carmesin. 



b) Noisetteartige. 
Blanche Durrschmidt, fleischfarbig weiss. 
Boule de Neige, reinweiss. 
Coquette des Alpes, weiss. 

Blanches, weiss. 



(Sog. Noisette-Hybrid -Rose.) 
Louise Darzens, reinweiss. 
Perfection des Blanches, weiss. 
Perle des Blanches, reinweiss. 



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Bengal Brigot. 

Capitaine Reynard, gefüllt weiss. 

Coupe d'He'be, hellrosa. 

Chenedolle, lebhaft kirschrot. 

Charles Foucquier. 

Daphne, hellcarmin. 

Franz Parisot. 

Hybrida Bourbonica Belle mince. 

Jacquin, blasspurpur. 



c) Zweifel-Gartenrosen verschiedener Herkunft. 

Las Casas, carmin schattiert, carmesinpurpur 



marmoriert. 
Lilac Queen. 
Laodicia, rot. 
Madame Gossac. 

„ de St. Hermine. 
Paul Perras, blassrosa. 
„ Ricault, lebhaft carmesinrot. 



8. Rosa multiflora Thbg. ^ Vielblumige Rose. 



(De la Grifferaie, gefüllt carminpurpur.) 
Multiflora tricolor, lilarosa. 



Polyantha Sieb. pr. sp., gelblich weiss. 



g. Rosa rugosa Thbg. = Runzelige Rose. 



Rugosa alba simplex (-= nitens alba), weiss. 
Mme. Georges Bruant, weiss, 
rubra ( ^ Regelianr. --- Taicoon), rosn. 



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Rugosa flore rubro pleno (syn. Himalayensi 
Königin des Nordens), rot. 



112 



Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 



Felicite et Perpctue, fleischfarben. 
Francesco Ingegnoli, lebhaft carmin. 



10. Rosa sempervirens L. — Immergrüne Rose. 

i Mahon (Fulgens), lebhaft rot. 



II. Rosa Setigera Michx. -^ Borsten- oder Prairie-Rose. 

Beauty of the Praifies, gerüllt violettrosa. Michigan Eva Corinna (Eva Corinna), hellrosa 

Belle de Baltimore (Baltimore belle), gclblichweiss. 

12. Rosa turbinata Ait. -=- Kreisel-Rose. 

Mme. Sancv de Parabere, rosa. 



III. Orchideen. 







Heimat. 


einge- 
führt. 




1 


Heimat. 


einge- 
führt. 


Acineta Humboldtii . . 


Columbien 


1872 


Bulbophyllum Lobbii . . 


Java 


1875 


Ada aurantiaca .... 


Neu-Granada 




77 


mandi- 






Aerides crassifolium . . 


Birma 


.877 


bulare 


Ost- Indien 




?y 


crispum . . . 


Bombay 


1840 


Burlingtonia Lindenii . . 


Demerara 




■»» 


expansum . . . 


Ost-Indien - 




Calanthe 


Regnieri . . . 


Cochinchina 




7* 


Fieldingii . . . 


77 




7' 


Veitchii 






V 


japonicum . . 


Japan 


i8(;2 




(Hybride) . 






5> 


Lobbii .... 


Moulmcin 


i8ü8 


77 


veratrifolia . . 


Ost Indien 


181Q 


77 


odoratum . . . 


Ost- Indien 


1800 


7« 


vestita .... 


Birma 




•>i 


quinquevulnerum 






77 


„ rubro- 








(Fig. 40) . . 


Philippinen ' 


i838 




oculata . . 


Tavov, Java 




?7 


Rohanianum . . 


Ost-Indien 




Catasetum Bungerothii . 


Ecuador 




»7 


Sanderianum . . 


77 1 




71 


galeritum . . 


Brasilien 




17 


Savageanum . . 


77 




77 


saccatum . . 


Demerara 


1840 


Anoectochilus argenteus 


t^ 




Cattleya 


Aclandiae . . . 


St. Katharinn 


1839 


77 


Dawsonia- 






77 


Alexandrae . . 


Brasilien 


i8c,2 




nus . . . 


Borneo 




j"» 


amabilis . . . 


»7 




7' 


niarginatus 


77 




71 


amethystoglossa 


1 " 


1862 


11 


Petola . . 


77 




17 


aurea .... 


Costa Rica 


i85o 


Angrecum articulatum . 


Madagascar 




17 


Bowringiana . . 


Honduras 


1884 


»^ 


bilobum . . 


77 




77 


chocoönsis . . 


Neu-Granada 


1873 


11 


Du-Buyssonii 


'' 




77 


„ alba . 


77 7' 




11 


eburneum 


7' 


1826 


7« 


citrina .... 


Mexico. 


1823 


77 


falcatum . . 


Japan 


,875 


77 


crispa .... 


Brasilien 


1826 


17 


Leonis . . . 


Comoro Inseln 




77 


Dowiana . . . 


Costa Rica 


\m\ 


7' 


Sanderianum 


Westküste von 




77 


„ chryso- 


1 








Afrika 






toxa 1 „ „ 




77 


sesquipedale 


Madagascar 


1823 


77 


Eldorado . . . 


Rio Negro 


1870 


77 


superbum 


77 




71 


Forbesii . . . 


Brasilien 

1 


1824 


Anguloa Clowesü . . . 


Columbien 


1872 


77 


Gaskelliana . . 


Venezuela 


i883 


77 


Ruckeri . . . 


Süd-Amerika 


1 1875 


77 


gigas .... 


Columbien 


1S73 


Ansellia 


i nilotica . . . . 


Abyssinien 




71 


„ imperialis . 


11 




Barkertl 


1 spec. nova . . 


Centr.-Amerika 


i 


7» 


„ Sanderiana 


1 

11 


i883 


Brassia 


brachiata . . . 


Guatemala 


1 


11 


granulosa . . . 


11 




77 


verrucosa . . . 


71 


l 

1 


•>^ 


guttata . . . 


Brasilien 


1827 



Il[. Orchideen. 



:• quinquivulnerum. 



Caitleya guttata Leopold! 
„ Harrisoniae . . 

Holfordii . . 
„ Huebschii 
„ labiatB . . . 

Sieben, Palmcneanen. 



Centn- Amerika 
RioPinto-Gebg. i 



Cattleya lablata f. auium- 
nalis Vera . . 
„ Lawrenceana 



Demerara, Ro- 



\ 



114 



Bepflanzung und Pflanzenmaterial. 







Heimat. 


leinge- 
führt. 






Heimat 


eiDge- 
ffihrt. 


Cattleya maxima . . . 


Ecuador, 




Cypripedi 


um Chamberlai- 








Popayan 


1844 




nianum 


Ost-Indien 


1892 


„ Mendelii . . . 


Neu-Granada 


1870 


77 


Dominianum 






„ Mossiae 




La Guayra 


i836 




(Hybride) . 






„ nobilior . 




Brasilien 


i833 


*i 


grande (Hy- 


1 




„ Percivaliana 




Venezuela 


1882 




bride) . . 


— 




«^ KCX ■ • • 




Süd-Amerika 
Brasilien 


1891 


r> 


Harrisianum 
(Hybride) . 






„ Schilleriana 






„ Skinneri . . 


.' . 


Guatemala 


i836 


11 


insigne . . 


Nepal 




„ species . . . 




— 




51 


f. 






„ speciosissima 


Venezuela 


1868 




Chantini . 


77 




'^ w *• 






77 


insigne f. 






Luddcmanniana 


n 






montanum 


71 




,, superba splen- 






79 


laevigatum . 


Philippinen 


i865 


dens . . . 


Guiana 




71 


Lawrencea- 






„ tigrina .... 


Pemambuco 


1892 




num . . 


Bornco 


1878 


„ Trianae . . . 


Neu-Granada 




77 


Lindleyanum 


Guiana 




^ VictoriaeReginae 


Brasilien 


1892 


VI 


Morganiae 






„ Warneri . . . 


yy 


1862 




Burfordiense 


— 




„ Warocqueana . 


Süd-Amerika 


1890 


77 


niveum . . 


Tambilan- Inseln 


1869 


„ Warscewiczii 


Columbien 




77 


praestans 


Neu-Guinea 




Chysis bractescens . . . 


Mexico 


1840 


91 


Reichen- 






Cirrhaea viridis .... 


Philippinen 






bachii . . 


Centr.-Amerika 




Cirrhopetalum Wightii . 


Indien 




17 


Roebelinii . 


Philippinen 




Cochlioda Noezliana . . 


Süd-Amerika 




75 


Rothschildi- 






Coelogyne cristata . . . 


Nepal 


1837 




anum . . 


Neu-Guinea 


1888 


n V *• Le- 






V 


Sedenii 






moineana . 


Ost-Indien 




\ 


(Hybride) 






„ Massangeana . 


Assam 


1879 


77 


Siebertianum 






„ elata .... 


Indien 


1837 




(Hybride) 






„ speciosa . . 


Java 


1845 


91 


Spicerianum 


Assam 


1880 


Colax jugosus .... 


Brasilien 


1867 


77 


Stonei . . 


Bomeo 


i852 


Comparettia macro- 






97 


tortile . . 


77 


1892 


plectron . 


Columbien 




79 


venustum . 


Nepal 


1810 


Coryanthes leucocorys 


Guiana 


1892 


97 


villosum . . 


Moulmein 




„ macrantha 


Caracas 




71 


Volonteanum 






Cycnoches chlorochilon . 


Demerara 


i838 




(syn. Hoo- 






Cymbidium aloifolium 


Ost-Indien 


1789 




kerae) . . 


Borneo 


1868 


„ eburneum 


'i 


1846 


Cyrtopodium Ericssonji . 


Süd- Amerika 


1892 


„ giganteum . 


91 


1837 


Dendrobium aggregaium 


China 


1837 


,, Hookerianum 


Sikkim 


1866 


»1 


albo-sangui- 






„ Lowianum . 


Birma 


1877 




neum . . 


Moulmein 




„ Mastersii . . 


Assam 


1841 


IS 


Bensoniae 


Birma 


1867 


Cypripedium (jetztPaphio- 


1 




SS 


Brymerianum 


77 


1875 


pedilum) 






77 


Calceolaria . 


Ost-Indien 


1820 


Argus . . 


Philippinen 


1873 


77 


Cassiope 






„ Ashburtoniae 








(Hybride) . 


— 




(Hybride) . 


— 




••7 


chrysanthum 


Nepal 


1828 


,, barbatum 


Singapore 


i838 


91 


chrysotoxum 


Moulmein 


1845 


„ „ Hen- 






91 


crassinode . 


Birma 


1868 


dersonianum 


71 




99 


Dalhouseanum 


Indien 


1837 


,, barbatum 






99 


Dearei . . 


Philippinen 




superbum 






71 


densiflorum . 


Indien 


1829 


„ Boxall ii . . 


Birma 


1877 


SS 


Devonianum 


Ost-Indien 


1837 


,, caudatum 


1 
• 1 


Peru 




99 


Falconeri 


Indien ' 


1847 









\l\. Orchideen. 




115 






1 

Heimat. 


einge- 
führt. 




Heimat. 


einge- 
führt. 


Dendrobium Farmeri . . 


Bengalen 


1847 


Eulophiella Elisabethae 


. Madagascar 


1892 


'7 


ßmbriatum . 


Indien 


1823 


Galeandra Devoniana . 


. Guiana 




yy 


f. 






„ d^Escagnolleana Brasilien 






oculatum . 


Ost-Indien 




Gomezia planifolia . . 


71 




n 


Findlayanum 


Birma 


1877 


Gongora species . . 


■ 




^» 


formosurn 






Grammatophyllum Mea 


- 






giganteum 


17 




suresianum . . . 


Java 




71 


imperatrix . 


i Neu-Guinea 


1893 


Grammatophyllum Ellisii Madagascar 




91 


Jamesianum 


Moulmein 


1869 


Grobya Amherstiana . 


. Mexico 


1829 


'7 


Jenkinsii . . 


Indien 


i838 


HoulletiaBrocklehurstiana Brasilien 


1841 


1^ 


Leechianum 






,, odoratissima . 


. Neu-Granada 






(Hybride) . 






Isochilus linearis . . 


. Antillen 


»79» 


^1 


machrosta- 


Ceylon 




Laelia acuminata . . 


Mexico 


1840 




chyum . . 






,, albida .... 


. Guatemala 


i838 


7^ 


nobile . . . 


China 


i83o 


„ anceps . . . 


Mexico 


1834 


»» 


„ Cook- 






„ „ alba . . 


77 






sonii . . 






,, „ Percivaliana „ 




nn 


Parishii . . 


Moulmein 


i863 


„ „ Sanderiana 


71 




11 


Pierardii . . 


Indien 


i8i5 


„ „ Schroederae „ 




^^ 


Phalaenopsis 


Australien 




„ Stella 


11 




?< 


77 






,, autumnalis . . 


11 


i838 




f. Schroede- 






„ cinnabarina . . 


. Brasilien 


i836 




rianum . . 


Neu-Guinea 


1 


„ Dayana . . . 


77 


1877 


?^ 


primulinum 




! 


Dormanniana . 


71 






giganteum 


Moulmein 




„ elegans . . . 


71 


i865 


T» 


pulchellum . 


Assam 




,, grandis tenebros£ 


^ 77 




11 


speciosum 


Australien 


1824 


„ grandis . . . 


71 




n 


species . . 


— 




„ harpophylla 


17 


1837 


IS 


Statterianum 


Nord -Australien 




,, majalis . . . 


Mexico 


1808 


11 


stratiotes . . 


Neu-Guinea 




„ Patini .... 


Brasilien 


i883 


11 


superbiens . 


Australien 




„ Perrini . . . 


17 


i83i 


71 


superbum . 


Philippinen 




„ pumila . . . 


71 


i836 


tl 


thyrsiflorum 


Moulmein 




,, purpurata . . 


77 


i852 


71 


tortile roseum 


77 




„ 9, f. alba 


77 


1869 


11 


Veitchianum 


Java 


1840 


„ species . . . 


— 




71 


veratrifolium 


Ost-Indien 




„ superbiens . . 


Guatemala 


1840 


SS 


Wardianum 


Assam 


i863 


,, xanthina . . . 


. Brasilien 


i85o 


Dendrochilum filiforme . 


Philippinen 


i836 


Lycaste aromatica . . 


Mexico 


1828 


Epidendrum alatum . . 


Mexico 




„ Cobbiana . . 


Guatemala 




77 


^ atropurpu- 






„ cruenta . . . 


77 


1841 




reum . . 


Antillen 


i836 


„ Deppei .... 


Mexico 


1828 


»1 


Capartianum 


Guatemala 




„ gigantea. . . . 


Centr.-Amerika 


1848 


11 


Claesianum . 


Süd-Amerika 




Harrisoniae . . 


Süd-Amerika 


1837 


«t 


dichromum . 


Pernambuco 


i865 


„ macrophylla . . 


Caracas 




11 


Godseffianum ] 


Guatemala 




„ Skinneri . . . 


Guatemala 


1842 


17 


macrochilum 


Mexico 


1866 


„ tetragona . . . 


Brasilien 


i833 


s^ 


prismatocar- 






Masdevallia Chimaera 


Golumbien 






pum . . 


71 


1882 


„ Shuttleworthii 


17 


1847 


•7 


radicans . . 


1 
11 




„ tovarensis 


77 


i865 


17 


sceptrum . . 


Neu- Granada 




Maxiilaria hyacinthiflora . 






•>•> 


species . . 


— 




„ luteo-alba . . 


Merida 




71 


Stamfordianum 


Guatemala 


i836 


„ nigrescens . . 


Columbien 




17 


variegatum . 






„ picta .... 


Brasilien 


i83o 


77 


vitellinum 






„ Sanderiana . . 


Peru 


1884 




majus . . 


Mexico 


1840 


„ squarrosa . . 







8» 



116 


Bepflanzung und 


Pflanzenmaterial. 






• 


Heimat. 


einge- 
führt. 




m 


Heimat. 


einge- 
führt. 


Maxillaria tenuifolia . . 


Vera Cruz 


i837 


Odontogh 


3SSumLindleya- 






9, variabilis . . 


Mexico 


i837 




num . . 


Columbien 




Mesospinidium grandi- 






V 


luteo-pur- 






florum . 


Ecuador 


1893 




pureum 


Neu-Granada 




„ vulcani- 






y* 


luteo-pur- 






cum . . 


-»•) 






pureum 






Miltonia Candida . . . 


Brasilien 


i83o 




cuspidatum 






„ Clowesii . . . 


y^ 


1839 




platyglos^ 






„ flavescens . . . 


>' 






sum . . . 






„ Moreliana rosea 


V 




^y 


maculatum 


Mexico 


i838 


„ spectabilis f. vir- 






n 


yj 






ginalis . . . 


^•» 






erosum 


rf 




Mormodes citri num . . 


Mexico 




11 


mirandum . 


Columbien 




„ luxatum . . 


?t 


1842 


• 

^1 


naevium 


Neu-Granada 


i85o 


„ species . . . 


^» 




11 


nebulosum . 


Mexico 


i835 


Nanodes Medusae . . . 


Süd-Amerika 




yy 


'1 






Odontoglossum Alexan- 








album . . 


r> 




drae . . 


Columbien 


1844 


« 


odoratum . 


Venezuela 


1843 


„ Alexandrae 






11 


Pescatorei . 


Neu-Granada , 


1847 


Lehmannii 


11 




•>y 


pulchellum 






„ Andersonia- 








majus . . 


Mexico 


1840 


num . . 


?7 




^y 


ramosissi- 






„ Arnoldia- 








mum . . 


Peru 


1843 


num . . 


r 




11 


Roezlii . . 


Columbien 




„ aspersum . 


Mexico 




)' 


Rossii majus 


Mexico 


1837 


„ bictoniense 






11 


Sandenanum 


Caracas 


1881 


roseum 


Guatemala 


i835 


yy 


sceptrum 


Neu-Granada 


1871 


,, blandum 


Neu-Granada 


1871 


11 


Schlieperia- 






,, Boddaertia- 








num . . 


Costa Rica 


i856 


num . . 


Venezuela 




r 


tripudians . 


Neu-Granada 


1859 


„ Cervantesii 


Mexico 


1847 


w 


tnumphans 


yy 


1843 


>7 9? 






y* 


Uro-Skin- 






Morada 


yy 


1847 




neri . . . 


r) 


i854 


„ cirrhosum . 


Ecuador 


1845 


11 


vexillarium 


Columbien 




„ citrosmum . 


Mexico 


i838 


11 


»? 






„ coeleste . . 


Süd-Amerika 






giganteum 


71 




„ constrictum 


Caracas 


1843 


11 


vexillarium 






„ Coradinei . 


Columbien 


1872 




superbum . 


j» 




„ coronarium 


jy 




11 


Wallisii . . 


Venezuela 




„ cristatellum 


Ecuador 




Oncidium altissimum . . 


Jamaica ^ 




„ Edouardi . 


n 




?? 


ampliatum 






„ gloriosum . 


Venezuela 






majus . . . 


Centr.-Amerika 




„ grande . . 


Guatemala 


1869 


?? 


aurosum . . . 


Peru 


1840 


,, Hallii . . 


Ecuador 


1864 


11 


„ splen- 


■ 




„ Harryanum 


Süd-Amerika 


1886 




dens . . . 


yy 


1893 


,, hastilabium 


Neu-Granada 


1846 


7? 


Baueri . . . 


Süd- Amerika 




,, hebraicum . 


Venezuela 




11 


Cavendishia- 






„ Hunnewel- 








num . . . 


Guatemala 




lianum . . 


Columbien 




yy 


concolor 


Brasilien 


1839 


„ Insleayi leo- 






11 


crispum . . . 


»7 




pardinum . 


Mexico 




r 


cucullatum . . 


Süd- Amerika 




„ Insleayi 






■»» 


curtum . . . 


Peru 


1873 


splendens . 


n 




11 


dasystyle . . 


Brasilien 


1873 


„ Karwinskii . 


Guatemala 


1841 


11 


flexuosum . . 


w 


1818 


„ laeve . . . 


Centr.-Amerika 




yy 


fuscatum . . 


Columbien 





\ 





] 


IH. Orchideen. 




117 




1 
Heimat. 


einge- 
führt. 




Heimat. 


einge- 
führt. 


Oncidium Gravesianum . 


Pernambuco 


1893 


Saccolabium giganteum 


1 




„ haematochilum 


Guatemala 




illustre . . 


Ost- Indien 




,, Harrisonianum 


Sud-Amerika 




guttatum . . 


*>» 


1864 


„ hastiferum . . 


Peru 


1893 


„ Harrisonia- 


i 




,, holochrysum . 


?i 




num . . 


Philippinen 




„ inCurvum . . 


Mexico 


1839 


„ praemorsum 


Ost-Indien 


1840 


,, Jonesianum 


Paraguay 


1886 


Sarcanthus teretifolius 


China 




,, macranthum . 


Peru 


1867 


Sobralia macrantha . . 


Guatemala 


1842 


nigratum . . 


Guiana 


1847 


„ „ nana . 


ff 




,, omithorrhyn- 






y, xantholeuca . . 


f> 




chum . . . 


Mexico 


1826 


Sophronitis cernua . . . 


Brasilien 




„ Papilio . . . 


Trinidad 


1823 


„ graiidiflora . 


V 


i837 


„ ,, Krame- 






Schomburgkia tibicinis 


Honduras 


1837 


rianum . . 


Venezuela 




undulata . 


Venezuela 




r, Papilio majus . 


yy 




Stanhopea insignis . . . 


Brasilien 




phymatochilum 


Mexico 


1844 


,, oculata . . . 


Xalapa 




„ Reichenheimii 


1» 




„ tigrina . . . 


ff 




,, Sanderianum . 


Columbien 


1893 


„ „ superba 


ff 




„ sarcodes . . . 


Brasilien 




„ Wardiana . . 


La Guayra 




^ splendidum 


Guatemala 


I862 


Thunia alba 


Nepal 


i83i 


„ varicosum Ro- 






„ Marshalliana . . 


Moulmein 


1871 


gersii . . . 


Brasilien 




Trichocentrum albo-pur- 






„ volvox . . . 


M 




pureum 


Brasilien 


1866 


Paphinia grandis . . . 


W 




Trichopilia fragrans . . 


Neu-Granada 


i858 


Peristera data .... 


Panama 


1826 


„ nobilis . . . 


Columbien 




yf asptrsa . . . 


Venezuela 




„ suavis ... . 


Costa Rica 


i85o 


Phajus grandifolius . . 


China 


1887 


Trichosma suavis . . . 


Khasya 


1840 


„ maculatus . . . 


Indien 


1823 


Vanda Amesiana . . . 


Ost-Indien 




„ Wallichii . . . 


yy 


1837 


„ coerulea .... 


Khasya-Gebg. 


1849 


Phalaenopsis amabilis 


Java 


1847 


„ gigantea .... 


Birma . 


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,, grandiilora 


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1847 


„ Hookeriana . . . 


Borneo 




„ Lowei . . 


Moulmein 




„ insignis .... 


Moliikken 


1846 


Ludde- 






„ Kimballiana . . . 


Borneo 




manniana . 


Philippinen 


i865 


„ lamellata Boxallii . 


Philippinen 


1880 


,, Micholitzii . 


Mai. Archipel 




,, multiflora . . . 


Java 




,, Schilleriana 


Philippinen 


1860 


„ Sanderiana . . . 


Philippinen 


1881 


„ Stuartiana . 


Ost-Indien 


1881 


,, suavis 


Java 


1847 


Pleione lagenaria . . . 


Khasia 


i836 


„ teres 


Birma 


1828 


„ Wallichiana . . 


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1837 


„ tricolor .... 


Java 


1846 


Promenaea tigrina . . . 


Brasilien 




Vanilla aromatica . . . 


Süd-Amerika 


1739 


Renanthera coccinea . . 


Cochinchina 


1816 


„ planifolia . . . 


Centr.-Amerika 


1800 


„ Storiei . . . 


Philippinen 




Zygopetalum crinitum 


Brasilien 


1829 


Saccolabium ampullaceum 


Indien 


1839 


„ Gautieri . . 


51 


1868 


„ Blumei majus 


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„ intermedium 


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1844 


„ coeleste . . 


Moulmein 




„ Mackayi 


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1825 


„ curvifolium . 


Indien 

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„ maxillare . 


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1829 



118 



Bepflanzung und Pflanzenmateriai. 



IV. Laubhölzer. 



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Acer californicum Torr. u. Gr. (A. Negundo var. 
californicum hört.) 
campestre L. 

„ fol. var. hört, 
dasycarpum Ehrh. 
„ „ pendulum. 

„ „ Wieri laciniatum. 

„ Negundo L. 

fol. argenteo var. 
fol. aureo var. 
palmatum f. ampelopsifolium. 
f. elegans. 

f. linearilobum elegans. 
f. rubrifolium. 
„ „ f. „ rubescens. 

„ platanodes L. 

„ globosum hört 

Pseudo-Platanus L. 

fol. purpureis. 
f. albo-variegatum. 
„ f. Worle'ei. 

rubrum L. 
Aesculus carnea Hayne. 
„ Hippocastanum L. 
„ lutea Wangenh. (A. flava Ait.) 
Ailantus glandulosa Desf. 
Akebia quinata Dcsne. 
Alnus glutinosa f. imperialis. 

„ rubra. Bong. 
Ampelopsis quinquerolia Mchx. 

„ var. radicantissima. 

tricuspidata Veitchii. 
Andromeda japonica. 

polifolia major. 
RoUisoni. 

speciosa f. cassinaefolia. 
Aristolochia macrophylla Lam. (A. Sipho). 
Aukuba japonica, div. Varietäten. 
Basilima Lindleyana Koehne (Spiraea Lindl.). 

„ sorbifolia Raf. (Spiraea sorb.). 
Berberis a) mit einfachen BlUttern: 

angulisans (== B. aristata umbellata?). 
vulgaris L. 

„ atropurpurea. 
Thunbergii D. C. 
b) mit gefiederten Blänern: 
Aquifolium Pursh. (MahoniaAquifolium 

Nutt). 
japonica (Mahonia japonica D. C.) 
Betula pendula Rth. (B. alba L. zum Teil). 

f. atropurpurea hört, 
f. fastigiata hort. 
f. laciniata hort. 
elegans Youngi hort. 



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Betula pendula dahurica vera. 

nana L. 

ulmifolia S. et Z. (B. costata 
Trautv.) 
Buxus sempervirens L. 

arborescens Mill. 

fol. arg. marg. 
,, aureo var. 
Handworthi. 
Calophaca wolgarica Fisch. 
Caragana arborescens Lam. 

„ f. nana. 

„ f. pendula, 

frutescens D. C. 
jubata Poir. 

pygmaea f. arenaria Fisch. 
., spinosa D. C. 
Carpinus Betulus L. 

„ „ f. fastigiata hort. 

„ „ f. pyramidalis hort. 

„ „ f- quercifolia Desf. 

Castanea americana Raf. 

„ CastaneaKarst. (C. vulgaris.) 
Catalpa Catalpa Karst (C. syringaefolia Sims). 

„ „ „ f. aurea. 

Celtis australis L. 
Chionanthus virginica L. 
Citrus trifoliata L. (Limonia trif. hort.) 
Clematis in verschiedenen Sorten. 
Colutea arborescens L. 
„ orientali«; Lam. 
Cornus slolonifera Michx. 

f. fol. argenteo marg. hort. 
f. elegans hort. 
„ f. Spaethii Wiltm. 
mas L. 
„ f. fol. arg. marg. 
„ f. fol. aureis. 
„ sibirica Lodd. 
Corylus Avellana L. 

„ f. pendula, 
maxima atropurpurea hort. 
Colurna L. 
„ „ f. pyramidalis hort. 

Cotoneaster acuminata Lindl. f. Simonsii. 

„ acutifolia LindL (C. lucida Schldl). 

„ microphylla Wall. 

Crataegus coccinea L. 

Crus galli splendens. 

Oxyacantha L. 

monogyna f. flore kermesino pleno 

(„PauPs New Scarlet'*). 
monogyna f. fl. puniceo. 
f. fl. roseo. 



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IV. LaubhOlzer. 



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Crataegus monogyna flore nibro pleno. 
Cytisus austriacus L. 

elongatus W. et Kit 

Linkii Janka ^Genista alba Lam.). 

purpureus Scop. 

^ f. flore albo. 
scoparius Lk. (Spartium scop.\ 
scoparius f. Andreanus. 
„ sessilifolius L. 
Daphne Mezereum L. 

V rf f. album bort. 

Deutzia crenata S. et Z. 

f. flore albo pleno bort. 
„Pride of Rochester". 
,, gracilis S. et Z. 
Diervillea (Weigelia), mehrere Arten und Sorten. 
Elaeagnus angustifolia L. 
., argen tea Pursh. 

„ crispa Thbg. 

Erica in verschiedenen Sorten, 
Evonymus europaea fol. var. bort. 

„ f. monstrosa. 
japonica f. radicans fol. arg. var. 
Fagus ferruginea cochleata hört, 
silvatica L. 

f. aspleniifolia hört, 
f. atropurpurea bort. 

„Brocklesby". 
pendula „Rey- 
gerloo". 
pendula bort. 
Forsythia intermedia Zabel. 

„ suspensa Vabl f. Fortunei. 

f. Sieboldii. 



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viridissima Lindl. 



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Fraxinus americana f. juglandifolia. 
angustifolia f. elegans. 
epiptera C. Koch (?). 
excelsior L. 

f. aspleniifolia. 
f. pendula, 
f. pendula aurea. 
f. polemoniifolia. 
f. simplicifolia laciniata. 
Oregona Nutt. 
Omus L. 

pubescens coriacea Bosc. pr. sp. 
„ „ aukubaefolia hört. 

„ parvifolia Lam. 
Gleditschia triacantbos I^. 
Gymnocladus dioeca C. Koch. 
Halimodendron argenteum DG. 
Hedera in verschiedenen Sorten. 
Hibiscus syriacus in verschiedenen Sorten. 
Hippophae rhamnodes L. 
Holodiscus discolor Maxim. (Spiraea ariaefolia). 



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Hydrangea opulodes mutabilis. 

y, japonica fol. var. 
paniculata Sieb. 
,» ), f. grandiflora. 

Hypericum Moserianum Andre. 
Jasminum fruticans L. 
Hex Aquifolium L. und bunte Varietäten. 
Juglans nigra L. 
regia L. 
Kalmia angustifolia L. 
latifolia L. 

polifolia Wangenh. (K. glauca Ait.). 
Kerria japonica flore pleno» 

„ „ f. fol. var. 

Koelreutera paniculata Laxm. 
Labumum vulgare Griseb. 

„ „ f. fol. aureis. 

Ledum in verschiedenen Sorten. 
Ligustrum japonicum Thbg. 
ovalifolium Hassk. 
vulgare L. 

„ f. glaucum fol. albo marg. 
bort 
Liquidambar styraciflua L. 
Liriodendron Tulipifera L. 

„ ,, f. fol. aureo maculatis 

hört. 
Lonicera a) rankende Arten: 
Caprifolium L. 
flexuosa Thbg. f. aureo-reticulata. 

„ „ f. Halleana. 

mongolica (?). 
Periclymenum L. 
sempervirens f. superba. 
Suilivanti A. Gr. 
b) aufrecht wachsende Arten: 
coerulea L. 

Regeliana Petz. & Kirchn. 
tatarica Lam. 
„ „ „Louis Leroy*'. 

Lyonia racemosa Don. 

Lycium halimifolium Mill. (L. barbarum Ait). 
Magnolia in verschiedenen Sorten. 
Monis alba L. 

Paeonia arborea var. Moutan in Varietäten. 
Paulownia tomentosa C. Koch. 
Philadelphus coronarius L. 

„ f. fol. aureis. 

,) f. nanus Mill. 

Gordonianus Lindl. 
Photinia villosa DG. (= Pourthiaea v.) 
Physocarpus opulifolius Maxim. (Spiraea opul.) 

„ „ f. foliis luteis. 

Pirus Aria Ehrh. (Sorbus Ana Crantz). 
„ Aucuparia Gaertn. (Sorbus Aucuparia L.) 
„ Aucuparia f. pendula fol. var. 



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Bepflanzung und Ffianzenmaterial. 



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Pinis baccata L. 
„ Chamaemespilus Pall. 
„ „ f. sudetica(SorbusHostn). 

„ floribunda Voss. 
„ japonica Thbg. u. Varietäten. 
„ Malus pendula „Elise Rathke*'. 
„ prunifolia f. pendula hört. 
yy Ringo f. fastigiata bifera. 
„ salicifolia L. 
„ spectabilis Ait. 
„ „ f. fl. roseo pleno. 

„ suecica (Sorbus intermedia Pers.). 
Platanus occidentalis L. 

„ „ f. toi. argenteo var. 

Populus alba L. 

„ f. Bolleana Lauche (f. pyramidalis 

Dipp.). 
„ f. nivea hort. 
balsamifera L. 
canadensis Mnch. 

„ aurea van Geerti. 
nigra L. f. pyramidalis, 
tremula L. 

„ f. pendula. 
Prunus I. Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln. 

Amygdalus flore purpureo pleno. 
Davidiana alba, 
japonica flore roseo pleno, 
nana Pocke (Amygdalus nana). 
Persica „Clara Meyer". 

„ f. rosaeflora plena. 
triloba L. 

2. Pflaumen. 
Myrobalana L. f. flore roseo pleno. 

„ foliis purpureis (Pr. 

Pissardi Carr.). 
domestica L. f. fol. maculatis. 
spinosa L. f. flore pleno. 

3. Kirschen, 
avium L. f. fl. pleno. 

„ f. pendula. 
Cerasus L. pendula semperflorens 

f. Rhexii. 
japonica Thbg. f. flore roseo pl. 
Mahaleb L. 
Padus L. 
serotina Ehrh. 

„ cartilaginea Lehm. 
„ Lauro-Cerasus L. 

Ptelea trifoliata L. 

f. aurea. 
f. fol. var. 

Pterocarya fraxinifolia Spach (P. caucasica). 
Pyracantha Pyracantha Voss (Cotoneaster Spach). 
Quercus alba L. 
Cerris L. 



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Quercus coccinea Wangenh. & Willd. 
conferta Ait. 
macrocarpa Mchx. 

„ f. olivaeformis. 

palustris Dur. 

Robur L. (Q. pedunculata Ehrh.). 
„ f. atropurpurea hort. 
„ „Concordia". 
„ f. fastigiata. 
„ f. pectinata. 
rubra L. 

sessiliflora Salisb. 
Louetti hort. 
Rhamnus alpina L. 

Rhododendron canadense Dipp.(Rhodoracan.L.). 

ferrugineum L. 

flavum G. Don (Azalea pontica). 
ponttcum L. 
„ sinense Sw. (Azalea moUis). 

Rhus Cotinus L. (Cotinus Cotinus Voss). 
„ „ f. atropurpurea. 

,, glabra f. elegans laciniata Carr. 
., typhina L. 
Ribes alpinum 1-. 
„ aureum Pursh. 
sanguineum Pursh. 

„ f. albidum Paxt. 

Robinia hispida L. 

Pseud-Acacia L. 

f. aurea hort. 

f. coluteodes hort. 

f. inermis Desf. 

„ Rhederi. 
1. monophylla hort. 
f. tortuosa D. C. 
Salix alba L. f. splendens. 
„ „ f. vitellina Britzensis SpUth. 
„ babylonica L. 
„ Caprea f. pendula, 
daphnodes Vill. 



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Petzoldii Sieb, 
rosmarinifolia L. 



,, Zabelii pendula. 
Sambucus nigra L. 

„ f. fol. arg. var. 



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„ f. „ luteis. 
f. laciniata. 



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„ f. pyramidalis, 
racemosa L. 

„ f. serratifolia. 
Sophora japonica L. 

„ „ f. pendula. 

Spiraea albiflora Zabel. 

cantonensis Lour. 
chamaedryfolia L. 

f. ulmifolia (Sp. ulmifolia). 



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V. Nadelhölzer. 



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Spiraea Douglasii Hook. 

,, japonica L. fil. (S. callosa Thbg.). 
multiflora arguta. 
prunifolia. 

„ fl. pl. 

Thunbergii Bl. 
van Houttei hört. 
Staphylea colchica Stev. 
Symphoricarpus racemosus Mchx. 
Syringa dubia Pers. (S. rothomagensis). 
r, Emodi Wall. 

„ f. fol. var. 
pekinensis Rupr. f. pendula (Ligustrina 

pek.). 
persica L. 

„ f. alba hort. 
Regeliana (Ligustrina Regeliana hört.), 
vulgaris L. 

jyAndenken an Ludwig Spaeth". 
f. alba grandiflora hort. 
„Charles X." 

„Frau Bertha Dammann*'. 
„Marie Legraye". 
f. Marlyensis. 
Tamarix gallica L. 



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Tamarix gallica f. indica hort. 
Tilia alba Ait. 

euchlora G. Koch (T. dasystyla Loud.). 
cordata Mill. (T. parvifolia Ehrh.). 
platyphyllos Scop. 

„ f. aspleniifolia hort. 

tomentosa Mnch. 

,1 f. petiolaris. 

Ulmus americana L. 
campestris L. 

f. myrtifolia purpurea hort. 
f. pendula hort. 
scabra Mill. var. montana With. pr. sp. 
f. Dampieri var. Wredei. 
f. horizontalis hort. 
f. fastigiata hort 
f. pendula hort 
Viburnum Lantana L. 

„ f. fol. aureo var. 
Opulus L. 
„ tomentosum Thbg. f. plicatum. 

Vitis amurensis Rupr. 
Weigelia siehe Diervillea. 
Xanthoceras sorbifolia Bnge. 



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V. Nadelhölzer. 






Abies balsamea Mill. f. hudsonica. 
concolor Lindl. 

„ var. lasiocarpa Engelm. 
„ f. violacea. 
Fraseri Lindl. 
nobilis f. glauca. 
Nordmanniana Lk. 
Pinsapo Boiss. 
Biota Orientalis f. aurea. 
„ „ f. elcgantissima Gord. 

„ „ f. Sempera urescens. 

Gephalotaxus drupacea S. et Z. 
Chamaecyparis Lawsoniana Pari. 

f. compacta nana, 
f. fol. argenteo var. 
f. glauca. 
f. minima glauca. 
nutkaünsis Spach. 

„ f. glauca vera. 
obtusa S. et Z. 

f. filicodes. 
f. lycopodiodes Garr. 
f. nana aurea. 
pisifera S. et Z. 
f. aurea. 
f. filifera. 



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Ghamaecyparis pisifera f. plumosa. 

,, f. „ argentea. 
„ f. „ aurea. 
sphaeroidea f. Andelyensis Garr. 
Oyptomeria japonica Don. 

„ „ f. araucariodes hort. 

Ginkgo biloba L. (Salisburya adiantifolia?) 
Juniperus chinensis L. 

„ f. aurea. 
„ f. glauca. 
communis f. hibernica Gord. 
„ f. aureo-variegata. 

nana Willd. 
Sabina L. 

f. prostrata Loud. 
f. tamariscifolia Ait. 
f. variegata. 
virginiana L. 

f. glauca. 
f. Schottii. 
„ f. tripartita. 

Larix Larix Karst. (Larix europaea DC), 
Libocedrus decurrens Torr. 
Picea ajanensis Fisch, (früher P. Alcockiana J. 
G. Veitch). 
alba Lk. 



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Bcpflanzung und Hflanzenmaterial. 



alba f. coeruled. 
Engelmannii Engelm. 
„ f. glauca. 

excelsa Lk. 

f. aurea. 

f. compacta globosa. 

f. „ nana. 

f. „ pyramidalis. 

f. inversa. 

f. nana. 

f. pendula Carr. 

f. pumila nigra. 

f. tabuliformis. 
nigra Lk. 

,, f. Mariana. 
Orientalis Lk. 

„ f. pygmaea. 
polita Carr. 
pungens Engelm. f. argentea. 

,, f. glauca. 
Cembra L. . 
excelsa Wall. 

„ var. Peuce Gris. 
Laricio Poir. f. austriaca Endl. 
montana Mi 11. var. Pumilio. 
silvestris L. 



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Pinus Strobus L. ' 

f. nana. 



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11 



Sequoia gigantea Torr. (Wellingtonia). 
Taxodium distichum Rieh. 
Taxus baccata L. 

f. adpressa larr. 
f. elegantissima. 
f. erecta aureo-variegata. 
„ ,, f. fastigiata Loud. 

Thuya gigantea Nutt. 
occidentalis L. 

„Columbia", 
f. Ellwangeriana. 
f. globularis. 
f. Hoveyi. 
f. recurva nana, 
spec. Rivers, 
f. umbraculifera. 
f. Vervaeneana. 
f. Wareana. 

lutescens. 



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plicata Don. 
Thuyopsis dolobrata S. et Z. 

„ „ f. variegata. 

Wellingtonia siehe Sequoia. 



VL Pflanzen des Palmenhauses. 



I. Palmen. 



Acanthorrhiza aculeata Wendl. 
Archontophoenix Alexandrae Wendl. & Drude 

(Ptychosperma Alexandrae F. Müll.). 
Archontophoenix Cunninghamiana Wendl. & 
Drude (Ptychosperma Cunninghamii Wendl.). 
Arenga saccharifera Labill. 
Astrocaryum mexicanum. Liebm. 
Bacularia monostachya F. MUH. (Areca mono- 

stachya Mart.) 
Caryota maxima Bl. 

Rumphiana Mart. 
sobolifera Wall. 
,, urens L. 
Chamaedorea concolor Mart. 

,, elatior Mart. (Ch. desmoncoides 

Wendl). 
elegans Mart. 
Ernesti Augusti Wendl. 
Schiedeana Mart. 
Chamaerops humilis L. 

Chrysalidocarpus lutescens Wendl. (Areca lutes- 
cens Bory.) 
Cocos nucifera L. 

Romanzoffiana Cham. 



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11 



Howea Belmoreana Becc. (Kentia Belmor. C. 
Moore & F. Müller.) 
„ Forsteriana Becc. (Kentia Forster. C. 
Moore & F. Müller.) 
Hyophorbe Verschaffeltii Wendl. (Areca Ver- 

schaffeltii Lem.) 
Livistona altissima Zoll, 
australis Mart. 
chinensis R. Br. (Latania borbonica 

Lam.) 
Hogendorpii Tejsm. 
Jenkinsii Griff. 

oli vaeform is Mart. (Saribus olivae- 
formis Hassk.) 
Phoenix dactylifera L. 

farinifera Roxb. 
reclinata Jacq. 
rupicola T. Anders, 
silvestris Roxb. 

spinosa Thonn. (Ph. leonensis Lodd.) 
tenuis T. Anders. 
Phytelephas macrocarpum Ruizet Pav. 
Plectocomia spectabilis Bl. (Daemonorops spec- 
tabilis RoUis.) 



11 



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11 



11 



11 



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11 



11 



1> 



>1 



1» 



VI. pflanzen des Palmenhauseä. 



123 



Pritchardia macrocarpa Wendl. & Lind. 
Ptychosperma elegans Bl. (Seaforthia elegans 

R. Br.) 
Rhapis flabelliformis L. fil. 
humilis Bl. 
Kwanwonsik Lind. 
Rhopalostylis Baueri Wendl. & Drude (Areca 
Baueri Hook). 



51 



1? 



Rhopalostylis sapida Wendl. & Drude (Areca 

sapida Forst). 
Sabal Adansonii Guers. 

„ umbraculiferum Mart. 
Thrinax parviflora Sw. 
Trachycarpus excelsa Wendl. (Chamaerops 

excelsa Thbg.) 
Trachycarpus excelsa var. Fortunei Wendl. 



11 



y) 



Cycas circinalis L. 

madagascariensis. 

revoluta Thbg. 
Encephalartos Altensteinii Lehm. 
Pandanus elegantissimus. 
flabelliformis. 



Adiantum hispidulum. 
Aneimia phyllitidis. 
Aspidium violascens. 
Asplenium viviparum. 
Blechnum brasiliense. 

„ corcovadense. 
Cibotium regale. 

„ Schiedei. 
Cyathea meduUaris. 

„ princeps. 
Didymochlaena lunulata. 
Lastraea tenericaulls. 
Lomaria gibba. 
Microlepia platyphylla. 
Nephrolepis exaltata. 



Abutilon hybridum. 
Aspidistra elatior. 

„ „ f. foliis var. 

„ lurida. 

Anthurium cannaefolium. 



2. Cycadeen und Pandaneen. 

Pandanus furcatus. 
Lafs. 



crassmerve. 

cry stallin um. 

Dechardii. 

leuconeurum. 

longifolium. 

lucidum. 

magnificum. 

Miquelianum. 

nymphaeaefolium. 

regale. 

robustum. 

Sellowianum. 

Veitchii. 
Araucaria glauca. 
Bambusa arundinacea. 
aurea. 



tf 



51 

11 

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15 
55 
55 
55 

55 



51 



55 



11 



>1 



Pancheri. 

utilis. 

Veitchii. 



51 



5» 



3. Farne und Selaginellen. 

I Polypodium aureum. 

glaucum. 
phyHitidis. 
Pteris argyraea. 

cretica albo-lineata. 
semilata. 

„ maxima. 

tremula. 
,, „ var. Smithiana. 

Selaginella apoda minor, 
denticulata. 
Emmeliana. 
erythropus. 
Huegelii. 
Martensii fol. var. 



1» 

>5 

55 
55 



55 



55 



15 



11 



55 



4. Verschiedene Pflanzen. 

Bambusa Fortunei. 



55 



fol. var. 



55 
55 
55 



51 



55 
nigra. 

viridis glaucescens. 

vulgaris. 

Blatt- Begonien in Sorten. 

Bromeliaceen. 

Brownea grandiceps. 

Camphora ofticinalis. 

Chlorophytum comosum Bak. (Cordyline vivi- 

para). 

Cedrela odorata. 

Cinnamomum aromaticum. 

„ Gulicawan. 

Clivia miniata (Himantophyllum miniatum). 

„ nobilis ( „ nobile). 

Coccoloba pubescens. 

Coffea arabica. 

Golea Comersonii. 

Cordyline calocoma Rgl. f. nutans (Dracaena 

nutans). 



124 



Bepflanzung und Pflanienmaterial. 



Cordyline obtecia Bak. (Dracaena australis). 
„ stricta Endl. f. congesta (Dracaena 
congesia), 
Ctenanthe Luschnathiana (Maranta Luschn.). 
Curculigo capitulaia (C. recurvata). 
Cyperus alternifotius. 

„ „f. fol. var. 

Dracaena arborea. 

„ Bruantii (Cordyline?) 

fragrans (Aletris fragrans}. 
Linden ii (CordylJne?). 
marginata. 

„ Marzelli (Cordyline?) 

„ Roihiana. 

„ umbraculifera. 
Ficus Cooperi. 
„ elasiica. 
„ macrophylla. 
Heliconia angustifoüa. 
Hedychjum Gardnerianum. 
Maranta phryniodes. 

„ princeps. 
Marica Northiana. 

Monstera deliciosa (Philodendron pertusutn). 
Musa Cavendishii. 



Musa Ensete. 
„ paradisiaca. 
„ zebrina. 
Noiina recurvata Engl. (Pinceneciitia tuber- 

culata). 
Ophiopogon japonicus (Flueggea japonka), 
Panicum variegaium. 
Philodendron bipinnatifiduni. 
„ cannaefolium. 



Mammei. 

„ pinnatifidum, 

„ sagittifolium. 

Ravenala madagascariensis. 

Reineckea camea. 

Sanseviera surin amensis. 

Scirpus natalensis. 

Späth iphyllum heliconiaefoliu 

Sphaerogyne cinnamomea. 

Strelitzia augusta. 

Stromanthe sanguinea (Maran 
Theophrasta imperialis. 
Tradescantia in Sorten. 



Grundplan des Palmem 

' beieichneten Punkten sind dar^eitell 
V«Tl*(lbBcbb«iidlBiif Pul Pirtj 



ErkUninf der Hummsm: 



Ibul^kTillOB. 

10, mdBar WaOer Bit Bpri^bnaM»' 
11. Toonlqaal. 




: ;iil I I 1 i i 



1 1 1 i i 1 1 1 i 



n^artens zu Frankfurt a. M. 

.\K Kiif den mit enttprechendeti rOoiiMhen Ziffern beieichneteo iwölf Tafeln. 

^ In Berlin SW_ HadsnaBBatruH Vi. 




ßtlmattn 




hm^Kmium 



1 



Befc^relbung^ Kultur un6 Demen&ung 

6c» gcfamtcn 

Pflan5enmaterialö für 6eutfc^c (Barten. 

untet m i ttDi t tung vo n ^ era uegeg eben »on 

Xireftoc &(• Palmetigartetie 3U ^ranffurt a. 211. in Berlin; frfibcr 3<^f^ti>t*'®^'^n^' ^n (Sottingen. 




mit 1000 ßolsfdjnitten im Ccrt un6 400 bunten ölutncnbilöcrn auf 

100 ^arb«n^yll<liafc(n. 



$erltn. 



L 



Derlagebuc^^nMung Paul Pare^. 

9<rr(ao für Sanbioirtfi^aft, Oartenbau nnb t^orfltotfen. 

SW., I)e6einannfhage 10. 

1895. 



Verlagsbuchhandlung PAUL PAREY Berlin SW., Hedemannstrasse lo. 



3tttHunbri0ttn0* 



#itt ||nil)r, ntie l^le Stritte, tttttlteavlteiteie ^tt^itge vtm 




ilmorin's ^Iitmenaärfncm 



gllll jWf llitfl^itV Ittfl^t^ un6 iDCiin, 6cin (Erfolge naä) 5u urteilen, 6ie bel6en erjten ^luf- 
lagen a\x6) fc^on mand^em Be6ürfni$ entfproci^en ixnb vkl Zinsen geftiftet ^abeii» ee toar boi} 
noif mi}i diejenige 

Pon^än&t(jfett, unbeMngte ^uperiafftgfeit unÖ praftifd?e Braud?barfett 

erreicht, roelc^e t)on (Bärtnern un6 (Bartenbefifeern fe^)nlt(!^jl, aber bi« jefet vergebene, gemünfc^t loar. 

(£6 mar ein tu^nes Unternehmen, 6en Halmen 6er britten 'Hujlage 6e6 berühmten Bu(!(;e6 
}ur 2lufna^me bes gefamten pjlansenmaterlab für beutfc^e (Bdrten — ^rei(anbpflatt}en; 
iiaiU unb Watrntiansf^anim — 5u erweitern, überall bie erprobten, befonbers empfe^lene- 
toerten Wirten ^en)or5ut^eben unb burc^ eine geiDiffen^afte Prüfung b^vo. Kic^tigflellung ber in 
Ratalogen ber grogen ^^anbelegärtnereien, in Qanbbüc^ern unb Don IHunb 3U IHunb gebrauchten 
Hamen gleichseitig ber ^^eillofen Verwirrung in ber Beseic^nung ber (Bartenpfiansen 
ein (Enbe 3U bereiten. 

Der ^auptteil bes IDerfee bringt auf etwa 1200 Seiten, refp. 2400 Spalten, na^ 
ofamilien unb (Battungen fjflematifc^ georbnet, gegen 10000 llrten unb Unterarten t)on (Barten* 
pflansen, unb 5n>ar mit Sefc^treibung^ petfc^iebcnei; DcrtoenbongstDcife unb praftifc^ erprobter, 
fpe5ieller KuUut-2(itii>e{fuitg* (Ein am Schlug bes Banbee beßubltcj^ee a(p]^al>etifc^es Vcv 
jeid^nis aller im XDerte porfommenben, ca. 40000 Pflansennamen, fowo^l ber botanifc^en 
(einfc^lle|lic^ ber 0?non^me) wie ber beutfc^en, ijl fo eingerichtet, ba^ fc^on aus bem 
Druct fic^ ertennen lagt, melct^ee bie gültige, forrette Beseid^nung ifl, unb hinter jebem Hamen 
ifl bie 2lrtnummer angegeben, fo bag ber Suc^enbe nur biefe Hummer im Bud^ aufsufc^lagen ^at, 
um fofort eine flare unb bünbige '2luefunft über bie betreffenbe Pflanse, i^re Familien" ^U' 
gei^örigfeit, i^re Derfci^iebenen Beseic^nungen, Ttuefe^en, Derwenbung unb ßultur 5U flnben. 
Unmittelbar anfc^liegenb finbü er babei auc^ bie i^r verwanbten Pflansen be^anbelt. 1000 
fc^arf ausgeführte Qolsfci^nitte im (Ce^t erleichtern bie Tlusfunft; aber bamit nic^t genug, ee flnb 
bie 400 in beutfci^en (Bcirten verbrcitetflen unb bejlen Sc^önblü^er — nac^ J^amilien georbnet, 
aber frautartige von Bäumen unb 0trÄuc^ern getrennt — auf \00 ^arbenbrucftafeln natur* 
getreu abgcbilbet. Die (Driginal-Tlquarelle 5U biefen 

400 ipradjttrxrU^tt bnnUn ^bbilbnn^en 

fmb Don ber Hleifler^anb fiat^arina fileine'e, unferer unbeflritten erflen Blumenmalerin, in ber 
anfprecj^enbflen XDeife gemalt, unb ba biefelben unter fleter botanifc^'gftrtnerifc^er Kontrolle 
entjlanben flnb, fo mirb jeber @ac^fenner beflätigeU; bag fo fc^öne unb 5Ugleic(^ fo torrefte 
Blumenbilber meber in Deutfc^lanb nocb im "Huelanb bieder i^eröffentlic^t würben. 

Damit ber (Bartenlieb^aber, welcl^em ba^ Qdn^t ungei;eure Pflanjenmaterial ni(j(^t geläufig 
ifl, unb bamit ber (Bärtner, welcher flct^ am praftifc^en ober gefc^äftlid^en (Brünben auf eine 
befonbers empfe^lenemecte Tluswa^l vorläufig befc^ränten will, nie fel^l ge^en fönnen, ^nb in 
bem gansen XDerf bie befonbere empfei^lenswerten, ©erbreltetjlen unb wertpolljlen Pflansen, wo 
immer bie Hamen Dortommen, untertrieben. (Es- finb bM biefelben 400 Pflansen, welche farbig 

abgebilbet würben unb beren 2lu6wa^l ein wat^ree nieijierflüct ifl, gemacht auf(Brunb ber 
Dieljä^rigen erprobten Kulturen unb Bepflan5ungen bes berühmten Palmengartens 
5u j^ranffurt a. Itlain. 



DilmoTUts Slumtn^drtntrci. 



. Aristolochia Sipho L. 
Pfeifenoiinbe. 



•mui 96. 



\ 



91 



. Euphorbia Bojeri Hook. 
Bojets IDctfsmild;. 



383. Ulmus campestris L. 



384. Piatanus occidentalis L. 
2lb(nMärtbifd;e platane. 



:Iar&Enbrurfitafcln! 



Bil6et öer etjle Ceil bts neuen Dilmorin alfo überhaupt nickte (Becingeres tDie eine, 
mit 1000 fc^ioar5en ixnb 400 farbigen Slbbilbungen 



iiluftvitvU ^atitnfhvtt, 



fo Dodfldn&ig un6 fo übetfic^tlic^ füc &ie unmittelbare Benu^ung angeorbnet, n>ie u^ir fle bi9 
je^t n\i}i fannten, fo \ft biefe unter Ttbmdgung aller, für bie perfc^iebenflen Derwenbungd« 
ixotdt in Betracht fommenben prattifc^en unb dfl^etifc^en (Beflc^tepuntte gef(i(^el^ene 2(u9n>a^l 
unb fiennseic^nung ber 400 empfel^lendmertejlen unb barum auc^ bunt abgebilbeten 
(Bartenpjlan5en ein gerabe5u genialer (ßebante ber J^eraudgeber. Der Benu^er bee neuen 
Dilmorin ermirbt bie Qerrfc^aft über biefe flug begrenste Tluetoa^l gerabesu fpielenb, unb 
allee IDeitere orbnet er bann in (Bebdc^tnis unb 'Hnfi^auung allmd^lid) aud^ fafl mühelos ein. 

3m smeiten Banb bee IDerfee, ben man ale btn angemanbten Ceil beseic^nen barf, 
{inben flcj^ in furser überftc^tlic^er IDeife bie befonbere 5u be^er5igenben (Brunb5üge ber (Barten« 
tultur — Bobenarten, Dünger, Cage 3ur 0onne, ^feuc^tigteit, Schiit unb Schüfe — be^anbelt, 
unb bann folgen 2Jufjlellungen unb Regijier ber perfc^iebenjlen Tlrt. €6 jlnb nfimlic^ bie 
Pflan5en gruppiert, )e nac^bem fte flc^ 3U (Einfaffung unb Bep{ian5ung Don Habatten, 5ur 
€in3eU ober (BruppeuDermenbung, 5u Ceppic^beeten ober Cruppd eignen; bie Sc^attenpflansen, 
bie mo^lriec^enben Pflan5en, bie Pflansen mit farbigem Caub, bie @(^lingpflan5en, bie Pflansen 
mit Eierfrüchten k. flnb 5ufammenge{lellt. Dergleichen fmb bie Blumen nac^ i^rer efarbe 
georbnet unb in einem Blütetalenber nac^ ber gcit it^rer Blüte. Dee weiteren enthält biefer 
^eil eine auefül^rlict^e, burcl^ 3at;lrei(j^e pidne erläuterte Einleitung 5ur Einlage einheitlicher 
(ßartenfsenerien, farbenreicher Blumenteppic^e, Habattenbepflan5ungen u. f. u)., unb 3mar nic^t 
erbac^t unb ge3eid^net am grünen Cifc^, fonbern erprobt im grünen Hafen; b. \). auegefu^rt, 
unb nur bann in ben neuen Dilmorin aufgenommen, menn ber Elugenfc^ein beßdtigt ^atte, 
bag bie fc^öne IDirflic^reit nic^t hinter ber Elbflc^t 3urüctblieb. Me biefe Dinge, loel^e ber 
neue Dttmorin empfiehlt, ^al>en fic^ eben fc^on bcwäffxt im ^ranfftirtet Palmengarten, 
ber a(fo gen>iffermaf en bie praftifc^e Safts bes Su(^es ift. 

TDa^ bem Caien unb auc^ manchem (Bdrtner Diel ßopf3erbrec^en mac^t, eine vorgelegte 
ober in frembem (Barten gefunbene unb nocl^ nlc^t gefet)ene Pjlanse 3U befiimmen, b. \). (Battung, 

Etrt unb Hamen 3u ermitteln, es roirb burc^ einen, nac^ gan3 neuen praftifc^en (Beflc^tepuntten 
erbac^ten, allgemein Derfldnblic^en 0c^lü{fel fo lei^t gemacht, bag n>ie Don felbfl bie Stelle im 
Qauptteil bee TDerfee gefunben mirb, n)elct^e über jene Pflan3e Eluefunft giebt. 

00 gemiffen^afl alle Kefultate ber gÄrtnerifc^en IDijfenfc^^aft für bM IDerf nufebar gemacht 
n)orben ßnb, fo bleibt boc^ 

kr ntnt ^ximmn m xtln iiraktffrlies guilj für ^rÄkttk^r. 

Xladf bem äbereinftimmenben Urteil ber fcmpetentejüen «f ac^männer, meieren bas 
in pierjä^riger, ^ingebenber 2(rbeit fertiggefteüte ütanuffript nebft Stbbilbungen vov* 
gelegen f)at, ift es in ber ^ffat gegiflcft, ein IDerf einjiger 2trt }u i>oOenben, beffen 
erfc^dpfenber, f^einlic^ (orrefter 3n^a(t ben Sotanifer unb erfahrenen <0drtner DoIIauf 
bef riebigt, md^renb bem ange^enben (ßärtner, Pillenbefti^er unb Blumenliebhaber 
gdrtnerifc^es IDiffen unb Können burc^ ben neuen Pilmorin enblic^ leicht 
gemacht 1% 

Das IDert umfagt im gan3en 100 Dructbogen (Broglefifonformat (alfo 3200 Spalten) 
mit 1000 Qol3fc^nitten unb 400 bunte Blumenbilber auf 100 prac^tpollen ,farbenbruJtafeln 

unb ifl in itotx Bdnbe geteilt. Cro^ bee grogen Umfangee \fat bM IDert im Dertrauen 
auf einen augergeioö^nlic^ grogen 'Jlbfa^ einen in 21nbetrac^t bee (Bebotenen überrafc^enb 
niebrigen Preie. 

$0Ußänitg in 50 gxtftim^tn h 1 Park« 

IDas ein Kont>erfationS'£efifon fflr bas allgemeine tDiffen bebeutet, bas leiftet ber 
neue Pilmorin fflr bie ^iergartnerei unb ift bes^alb unentbehrlich fflr 3ebermann, ber 
nac^ Beruf ober tleigung ft(^ mit einem (Barten befc^dftigt* 

Zu beziehen durch jede Buchhandlung. 



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