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9^
i-
Der
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zu Frankfurt a. M.
Bearbeitet von
Aug. Slebert,
Dirukior des Palmenganuns in Frankfurt a. M,
Mit zwölf Tafeln, einem Grundplan und 40 Textabbildungen.
BERLIN.
VERLAGSEiL'CHHANDLUNG PAÜI, PAREY.
S\V„ Hcdemannsi
ItOn.
'6
Alle Rechte vorbehalten.
er ^tadt Frankfurt a. m.
gewidmet
vom Verfasser,
VORWORT.
Uas 25 jährige Bestehen des Palmengartens, welches vor zwei Jahren gefeiert
werden konnte, gab die Veranlassung zur Bearbeitung des vorliegenden Werkes.
Einen Rückblick zu werfen bis zur Begründung der Palmengarten-Gesellschaft
und zu berichten, wie die Absichten der Stifter sich verwirklichten, inwieweit
deren Hoffnungen sich erfüllten und wie die Wege, welche dieselben zielbewusst
verfolgten, zu glücklichen Erfolgen führten, ist in der That eine angenehme Aufgabe.
Wie sich jedem grossen Unternehmen im Anfang Schwierigkeiten entgegen-
stellen, so hatte auch der Palmengarten unliebsame Zeiten zu überwinden. Den
an der Spitze stehenden Männern fehlte es aber nie an Mut und Kraft, die Hinder-
nisse mit Geschick aus dem Wege zu räumen, vielmehr wurden sie durch dieselben
nur um so mehr angespornt, unbeirrt dem gesteckten Ziele zuzustreben. Den Lohn
aufopfernder Thätigkeit für das von ihnen begonnene Werk und seine allmählich fort-
schreitende gedeihliche Entwickelung lediglich in der Anerkennung ihrer Mit-
bürger zu finden, war der Stolz dieser Männer, und nur dadurch konnte diese
Schöpfung so herrlich gedeihen. Das Entstehen des Palmengartens habe ich in objek-
tiver Weise darzustellen versucht, wie ich es mir auch angelegen sein Hess, über
Zweck und Einrichtung, Nutzen und Erfolg möglichst klaren und eingehenden
Aufschluss zu geben. Der erste Teil „Begründung und Entwickelung" handelt
soweit Nachforschungen und vorhandene Quellen, wie auch die eigenen sechszehn-
jährigen Erinnerungen des Verfassers reichten, von der Geschichte des Palmen-
gartens, sowie von der finanziellen Fundierung, Verwaltung und technischen Leitung.
Der zweite Teil giebt eine Beschreibung des Palmengartens, wie er jetzt ist,
und zwar in der Form einer Wanderung durch Garten und Gewächshäuser,
Maschinenhaus und Wasseranlagen. Das schildernde Wort wird hier unterstützt
durch Abbildungen im Text und zwölf Tafeln, welche Aussichten und Durchblicke
darstellen. Auf einem, am Schluss des Buches befindlichen, in Farben ausgeführten
Grundplan . des Gartens sind mit Richtungspfeilen die Stellen bezeichnet, von
welchen aus sich dem Auge die auf den Tafeln dargestellten Bilder bieten. — Der
dritte Teil ist der Bepflanzung und dem Pflanzenmaterial gewidmet. Um es für
alle Zeiten festzuhalten, wie der Garten im Jubiläumsjahre aussah, ist sowohl die
Frühjahrs- und Sommerbepflanzung wie der Herbstflor der grossen Blumenparterres
jenes Jahres mit allen Einzelheiten angegeben, und in besonderen Listen sind die Be-
stände des Palmengartens an Blattpflanzen, Rosen, Orchideen, Laub- und Nadel-
hölzern aufgeführt. Dem grossen Palmenhaus selbst ist das letzte Kapitel gewidmet.
Der dritte Abschnitt in der ersten Abteilung, „Finanzielles" ist von Herrn
Sekretär A. Nippoldt verfasst; für diese und manche andere wertvolle Beihilfe,
insbesondere für die geschmackvolle Ausstattung des Werkes seitens des Herrn
Verlegers, Dr. Parey, spreche ich an dieser Stelle meinen wärmsten Dank aus.
Möchte das Buch allen Freunden des Palmengartens die schönen Stunden in
lebhafte Erinnerung zurückrufen, welche sie beim Anblick der Pflanzenschätze in
den Gewächshäusern, oder unter den schattigen Bäumen, den Blick auf sanft-
bewegte Wasserflächen und farbenprächtige Blumenteppiche gerichtet, verlebt
haben; möchte das Buch aber auch manchen veranlassen, dieses herrliche Stück
deutscher Erde kennen zu lernen, welches der unterzeichnete gärtnerische Leiter
des Palmengartens und Verfasser des vorliegenden Buches mit vieler Liebe und
in der Hoffnung beschrieben hat, seiner schönen Aufgabe einigermassen gerecht
geworden zu sein.
Frankfurt a, M., im Frühling 1895.
Augrust Siebert.
INHALT.
Begründung und Bntwickelung.
I. Geschichte ; . . . 3
IL Verwaltung und Leitung 28
1. Verwaltungsrate 28
2. Frühere Verwaltungsrilte «28
3. Aufsichtsräte 29
4. Frühere AufsichtsrUte 29
5. Betriebs- und technische Leitung 29
6. Gärtnerisches Personal 29
7. Maschinen-, Heizungs- und Beleuchtungsbetrieb 29
8. Handwerker 29
9. Aufsichtspersonal 29
10. Spiele und Sport 29
11. Musikkapelle 29
12. Wirtschaftsbetrieb 29
Geschenkgeber 29
III. Finanzielles . 3i
Beschreibung.
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser 43
II. Das Maschinenhaus 86
III. Die Wasserversorgung 87
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
I. Bepflanzung 97
1. Blumenparterres 97
A. FrUhjahrsflor . 97
B. Sommer- und Herbstflor 99
2. Blattpflanzen ^ io3
II. Rosen io5
III. Orchideen 112
IV. Laubhölzer 118
V. Nadelhölzer 121
VI. Pflanzen des Palmenhauses 122
1. Palmen 122
2. Cycadeen und Pandaneen i23
3. Farne und Selaginellen , i23
4. Verschiedene Pflanzen i23
TAFELNVERZEICHNIS.
Tafel I. Gesellschaftshaus mit dem grossen Blumenparterre.
II. Bananengruppe.
III. Baumfarngruppe.
IV. Am kleinen Weiher.
V. Agavengruppe am Promenadenweg.
VI. Succulentengruppe.
VII. Blick in das Gewächshaus No. V. ^
VIII. Rosengarten.
IX. Blick von der Brücke nach dem Schweizerhaus.
X. Blick vom Schweizerhaus über den grossen Weiher.
XI. Der grosse Weiher.
XII. Das Innere des Palmenhauses.
Grundriss der Blumenparterres.
Grundplan des Palmengartens.
BEGRÜNDUNG und ENTWICKELUNG.
I. Geschichte.
|ls der kunstsinnige, Pflanzen und Blumen liebende Herzog Adolph von Nassau seinen
Wohnsitz von Biebrich nach Frankfurt a. M. verlegt hatte, fasste derselbe den
Entschluss, seine von Einheimischen und Fremden vielbesuchten Gewachshäuser
und Wintergarten nebst den in denselben enthaltenen wertvollen Pflanzenschätzen zu ver-
äussern.
Die Veröffentlichung dieses Vorhabens in den Zeitungen veranlasste den in Bocken-
heim ansässigen Kunst- und Handelsgärtner Heinrich Siesmayer, die Erwerbung dieser
Pflanzen für Frankfurt ins Auge zu fassen und weitere Kreise dafür zu interessieren. Aller-
dings war in jenen Zeiten kein günstiger Boden ftlr ein solches Projekt vorhanden. Dass das-
selbe gelungen ist, gereicht daher umsomehr nicht nur den Männern, welche die vorbereitenden
Schritte zu seiner Verwirklichung thaten, sondern auch, und nicht zum mindesten, dem
Opfersinn und der regen Teilnahme der Frankfurter Bürgerschaft zur grössten Ehre.
Im Jahre 1868 wurde Herr Siesmayer von der Gartendirektion in Biebrich aufgefordert,
die Wintergärten mit dem ganzen Pflanzenbestand für 120000 Gulden zu verkaufen. Herr
Siesmayer suchte zunächst Herrn Baron Ludwig von Erlanger für seine Idee zu gewinnen,
und auf seine Vorstellungen hin trat derselbe mit dem Vorstande des Frankfurter Ver-
schönerungsvereins in Verbindung.
Dem Vereine fehlte keineswegs das Verständnis für die sich bietende, wohl nie wieder-
kehrende günstige Gelegenheit. Die gebotene Hand musste ergriffen und der Bürgerschaft
jener Erwerb als ein Prüfstein ihrer Opferwilligkeit bezeichnet werden. — Bereits 1854 war
ein ähnlicher Gedanke aufgetaucht. Damals war der Geheime Medizinalrat Dr. Froriep in
Weimar mit dem Entwürfe zur Errichtung eines „Südpalastes'' in Frankfurt a. M. aufge-
treten und hatte bei seinen hiesigen ärztlichen Kollegen beifällige Aufnahme gefunden.
Aber die Grossartigkeit in der Auffassung des Unternehmens, für das die Mittel nicht zu
beschaffen gewesen wären, Hess den Plan scheitern. Als aber im Jahre 1868 eine praktischere
Idee erschien, wurde das Interesse dafür alsbald rege.
In der Vorstandssitzung des Vereins zur Förderung des öffentlichen Verkehrslebens
am 6. Mai 1868 wurde „zur Erwerbung der Biebricher Wintergärten" ein aus 14 Mit-
gliedern bestehendes provisorisches Komitee gewählt, das bald darauf folgenden Aufruf
erliess:
„Die herzoglichen Wintergärten und Gewächshäuser zu Biebrich und deren weithin
berühmte Pflanzen sollen demnächst verkauft werden; das unterzeichnete provisorische
Komitee ist deshalb von einer grösseren Anzahl hiesiger Bürger beauftragt worden, die Er-
werbung dieser Schätze für unsere Vaterstadt zu bewerkstelligen.
1*
4 Begründung und Entwickelung.
Der Ankauf, die Aufstellung in Frankfurt, die Erbauung eines grossartigen Palmen-
hauses und die Anlage eines Parkes würden keinesfalls mehr als die Summe von 25oooo Gld.
erfordern, welche in tausend Aktien ä 25o Gld. aufgebracht werden soll.
Eine jede Blumenausstellung in Biebrich hatte seither innerhalb 14 Tagen 19000 bis
21 000 Gld. an Eintrittsgeldern ergeben; fanden diese Ausstellungen in Zukunft dahier in
einem weit grossartigerem Bau, als der Biebricher war, statt, zu Frankfurt, welches bessere
Verbindungen nach allen Seiten hin hat, inmitten einer dicht bevölkerten, wohlhabenden Um-
gegend liegt und den fremden Besuchern vielfache Genüsse und Annehmlichkeiten bietet,
so ist mit Sicherheit ein weit grösserer Besuch und Ertrag zu erwarten. Ebenso würde das
Etablissement als Aus^tellungslokal der hiesigen Vereine für Blumen- und Obstzucht, Land-
wirtschaft und dergl. mehr, welche alle sich bis jetzt periodisch mit grossen Kosten be-
sondere Bauten auffuhren lassen mussten, sehr rentabel werden. Es würde sicherlich auch
als weithin einziges Aufenthalts- und Vergnügungslokal eine von unserer Einwohner-
schaft und von Fremden vielbesuchte Zierde unserer Vaterstadt werden.
Die Aussicht auf eine vollkommen genügende Rentabilität des Unternehmens ist somit
eine wohl begründete, die Vorteile für den Verkehr und das Leben in dieser Stadt sind sehr
beträchtlich; unsere Nachbarstadt hat deshalb auch ihrerseits denselben Gedanken erfasst
und rivalisiert mit Frankfurt, eine so grossartige und günstige Erwerbung zu machen.
Für unsere Bürgerschaft ist die Missgunst der Ereignisse nur ein Sporn, ihre ganze
Kraft einzusetzen, um die Blüte dieser Stadt zu erhalten und zu mehren; sie wird deshalb
auch alles, was den Verkehr und das öffentliche Leben fördert, kräftig unterstützen. Ist doch
der Gewinn des Ganzen auch Gewinn jedes Einzelnen für seinen Besitz und sein Einkommen.
Zeigen wir deshalb, dass die äussere Stellung, welche man unserer Vaterstadt gab, nicht
massgebend ist für die Ansprüche, die wir an uns selbst machen und die Geltung von Frank-
furt als Mittelpunkt eines weiten Umkreises.
Wir ersuchen deshalb, das Unternehmen durch Aktienzeichnungen, ein jeder nach
seinen vollen Kräften, zu unterstützen. Die Zeichnungen soUen erst dann verbindlich sein,
wenn die Summe von i So 000 fl. gesichert ist. Es bleibt einer einzuberufenden General-
versammlung der Zeichner überlassen, die Statuten zu bestimmen, die Venvaltung einzu-
setzen, überhaupt die Versammlung nach ihrem Ermessen zu konstituieren."
Die nächste Aufgabe bestand nun darin, dass Herr Siesmayer unter Mithülfe des
spateren Garteninspektors Herrn Ferd. Heiss die gesamten Pflanzenvorräte zu prüfen hatte,
um ein annäherndes Bild über den Wert derselben und damit eine Grundlage für die
weiteren Verhandlungen zu gewinnen. Alsdann handelte es sich um die Beschafiung des
Kapitals. Zu diesem Zwecke wurden Aktien-Zeichnungen eröffnet, die von bestem Erfolg
gekrönt waren.
Den im Juli 1868 zur Besprechung und Beschlussfassung tagenden Versammlungen
wurde über Art und Grösse der Anlage der von Siesmayer entworfene Plan vorgelegt
und die Rentabilität des Unternehmens durch folgende Wahrscheinlichkeitsberechnung ver-
anschaulicht:
Einnahmen:
i) 800 Abonnements ^ 10 fl fl. 8ooa—
2) Besuch von Soooo durchreisenden Fremden ä 3o kr „ 25 000.—
3) 100 Konzerttage ä 1000 Personen ä 12 kr „ 20000.—
4) Miete für Ausstellungen „ 6000.—
5) Pacht des Restaurateurs _ „ 2 00 0. —
a, 61 000. —
I. Geschichte. 5
Ausgaben:
i) Unterhaltungskosten fl. 12000.—
2) Musik . , „ 10 000. —
3) Gehalt des Direktors und Bureaukosten „ 3 000. —
4) Unterhaltung der Bauten „ 2000. —
5) Zinsen „ 10 00a —
fl. 37 000. —
Demnach blieben also 24000 fl. ^ 41 142 Mark zur Verfügung der Aktionäre.
Wie sich die Einnahmen und Ausgaben thatsächlich stellten, ist auf Seite 34 zu
ersehen.
Wenngleich in den bezüglichen kleineren und grösseren Versammlungen, die in den
Monaten Mai, Juni und Juli stattfanden, die verschiedensten Ansichten laut wurden, so
gipfelten doch alle in dem Wunsche der Erwerbung sämtlicher Pflanzenbestände der
Biebricher Gärten. Die vom Gartendirektor Thelemann festgesetzte Forderung von 60000
Thalern schien zwar angesichts der in Frankfurt verfügbaren Mittel zu hoch, trotzdem wurde
das provisorische Komitee ersucht, weitere Schritte zu thun, um der Stadt diese Schätze
zu sichern.
Nach verschiedenen Verhandlungen kam am 3i. Juli zwischen dem provisorischen
Komitee und der herzoglichen Ganenverwaltung ein Vertrag zustande, der für Frankfurt
günstige Aussichten bot. Auf höhere Anordnung sollte der Verkauf bis zum 10. August
1868 perfekt werden.
In der am 3. August 1868 stattfindenden Generalversammlung berichtete Herr Leopold
Sonnemann, der sich um die Gründung und das Gedeihen des Palmengartens grosse Ver-
dienste erworben, dass bereits über i So 000 Gulden an Aktien gezeichnet seien, und knüpfte
daran die Mitteilung, dass Bockenheim an diesem Betrage mit iSooo Gulden partizipiere,
und dass die Prinzen Friedrich und Georg von Hessen, die seit Sommer 1866 zu Schloss
Rumpenheim wohnten, aus freien Stücken sich mit 6000 Gulden an dem Unternehmen
beteiligen würden.
Hinsichtlich der Biebricher Wintergärten war vom herzoglichen Hausamte in Frankfurt,
wohin Seine Hoheit inzwischen übergesiedelt war, an Baron von Erlanger, den damaligen
Präsidenten des provisorischen Komitees, ein Schreiben eingelaufen, in welchem der Herzog
aus eigenem Antriebe das Gebot von 60000 Gulden, welches vom provisorischen Komitee
auf die zuletzt geforderten 100 000 Gulden gemacht worden war, annahm, um der Stadt
Frankfurt einen Beweis aufrichtiger Dankbarkeit für die freundliche Aufnahme zu geben,
die er in ihren Mauern gefunden.
Diese Nachricht wurde allseitig mit grosser Freude aufgenommen und die Erwerbung
der Biebricher Sammlung einschliesslich des Inventars einstimmig gutgeheissen.
Am folgenden Sonntag wurde der Vertrag endgihig abgeschlossen. Gemäss demselben
war die Hälfte der Summe vierzehn Tage nach Unterzeichnung des Vertrages und der Rest
am I. Januar 1869 zahlbar. Ferner wurde wegen der vorgerückten Jahreszeit vereinbart,
dass sämtliche Pflanzen bis zum i. August 1869 in Biebrich bleiben könnten, sowie dass
im Frühjahre 1869 die Abhaltung einer Blumenausstellung ebendaselbst auf Rechnung des
Komitees stattfinden dürfe.
Drei Tage nach der allgemeinen Generalversammlung erliess das provisorische Komitee
einen zweiten Aufruf:
„Infolge unserer ersten Aufforderung zur Errichtung einer Wintergartenanlage in hiesiger
Stadt sind in kurzer Zeit bereits hier und in Bockenheim über 1 5o oco Gulden gezeichnet
worden; Frankfurts Sinn für gemeinnütziges Wirken hat sich auch hier wieder aufs neue
bewährt.
Q Begründung und Entwickelung.
Wir waren dadurch in den Stand gesetzt, den ersten Schritt zu thun und vor allem
uns den Besitz der Biebricher Wintergärten zu sichern.
Nachdem es uns gelungen ist, dieselben zu einem im Verhältnisse zu ihrem wahren
Werte äusserst massigen Preise zu erwerben, gilt es jetzt, das für Frankfurt hochwichtige
Unternehmen nunmehr auch in würdigster Weise zur Ausführung zu bringen.
Die Gesamtkosten der projektierten Anlagen sind auf 25oooo Gulden veranschlagt.
Frankfurts Bewohner werden es sicherlich als eine Ehrenpflicht erachten, jeglicher
nach dem Masse seiner Kräfte, ein gemeinnütziges Unternehmen zu fördern, welches be-
stimmt ist, eine Zierde unserer Vaterstadt zu werden, und dessen Bestand und Gedeihen
am schönsten gesichert erscheint, wenn jeder ohne Ausnahme sein Scherflein dazu beiträgt.
Wir richten daher an alle diejenigen, welche noch nicht ihren Beitritt zu diesem
vaterstädtischen Werke erklärt haben oder welche sich mit weiteren Zeichnungen zu be-
teiligen wünschen, das Ersuchen, ihre Anmeldungen baldigst an Herrn August Sieben
(grosse Eschenheimergasse 3 1 ) oder an eines der unterzeichneten Komiteemitglieder gelangen
zu lassen.
Zugleich bitten wir unsere Mitglieder, in ihren Kreisen ebenfalls für die weitere Unter-
stützung des Unternehmens thätig sein zu wollen.
Frankfurt a. M., den 6. August 1868.
Das provisorische Komitee:
Heinrich Cloess. Joh, Dielmann. Ludwig von Erlanger. Ferd. Heiss. Ferd.
Heuer. Fritz Kaysser. Emil Königswarter. Theodor Kuchen. Dr. med. W. de
Neufville. J. B. Pfaff. Dr. jur. Siebert. Gebr. Siesmayer. Carl Schlesinger-
Trier. Leop. Sonnemann."
An demselben Tage wurden durch den Vorsitzenden des Komitees 25 Prozent der
gezeichneten Beiträge zur Zahlung an das Bankhaus A. Siebert eingefordert, und Frankfurts
Bürgersinn dokumentierte sich beiden Gesuchen gegenüber in ehrenvoller Weise.
Den Schwerpunkt bildete nunmehr die Platzfrage, die zu lebhaften Erörterungen führte.
Unter Zugrundelegung des Planes von Siesmayer wurde als geeignetster Platz zur
Erbauung des Palmenhauses, der Gewächshäuser und der Parkanlagen ein grosses Areal an
der von Frankfurt nach Bockenheim führenden Bockenheimer Landstrasse vorgeschlagen.
Dasselbe war teils Stadt-, teils Stiftungs- und Privatgelände, und gingen letztere nach ziem-
lich langwierigen Verhandlungen durch Tausch in den Besitz der Stadt über.
Hinsichtlich der Durchführung dieser Terrainbestimmung bildeten sich jedoch unter
der Bürgerschaft Gegenströmungen, ja man versuchte in Zeitungen und Denkschriften
nachzuweisen, dass betreffs der Lage, Luft, Bewässerung und auch des Bodens zwei ge-
eignetere Plätze vorhanden seien. Einzelne Aktienzeichner hatten sogar die Zahlung ihrer
Zeichnung von der Annahme ihres Projektes abhängig gemacht.
Mit anerkennenswertem Eifer und mit grosser Umsicht wurden die verschiedenen
Terrainprojekte für die zu schaffende Anlage einer gründlichen Prüfung unterzogen. Um
möglichst objektiv und unparteiisch zu sein, wandte man sich auch an auswärtige Fach-
männer. Ihre Ansichten und Urteile entschieden sich für die Bockenheimer Gemarkung.
Am 14. August 1868 wurde dem Komitee eine Denkschrift überreicht, in welcher drei Pro-
jekte: I. an der Bockenheimer Landstrasse, 2. die Bornheimer Heide, 3. die Pfingsiweide als
konkurrierende- Plätze eingehend besprochen wurden und welche schliesslich dasjenige der
Bornheimer Heide als am geeignetsten anerkannt wissen wollte. Dass ausser dieser Kund-
gebung noch weitere Schriften einliefen, in denen auch die Vorzüge und Voneile noch anderer
Plätze bestens charakterisiert wurden, bedarf wohl keiner weiteren Auseinandersetzung. That-
sache war es jedoch, dass das Westend der Stadt die meisten Aktien gezeichnet hatte und
dass der Fremdenverkehr hier auch seinen Hauptstrom entfaltete. In der am 9. Januar I869
I. Geschichte. 7
stattfindenden Generalversammlung wurde der früher besprochene und darauf vom Komitee
ausgearbeitete Statutenentwurf beraten und beschlossen, das Aktienkapital des Vereins auf
3ooooo Gld. festzusetzen, die in 1200 Aktien zu 25o Gld. zur Ausgabe gelangen sollten.
Ausserdem wurde bestimmt, dass, sobald. 200 000 Gld. davon eingezahlt seien, der Verein
sich als Palmengarten-Gesellschaft konstituiere.
Am i3. Januar desselben Jahres wurde der Verwaltungsrat gewählt. Es wurden in den-
selben berufen: Die Herren Bernhard Andreae, Johannes Dielmann, Baron L.v. Er-
langer, Ferd. Heuer, Emil Köjnigswarter, Theodor Kuchen, Franz Osterrieth,
J. B. Pfaff, Carl Schlesinger-Trier, Heinrich Siesmayer, Dr. Siebert und Leopold
Sonnemann. (Für Herrn Bernhard Andreae trat Herr Achill Andreae ein.) Zum Vor-
sitzenden wurde Herr Baron Ludwig v. Erlanger, zum Stellvertreter Herr Theodor
Kuchen, zum zweiten Stellvertreter Herr J. B. Pfaff, zum Kassierer Herr Königswarter
und zum Schriftführer Herr Dr. Siebert gewählt. In die Baukommission traten die Herren
J. Dielmann, Heuer, Kuchen, Pfaff und H. Siesmayer.
Zur plan- und zweckmässigen Einrichtung der ganzen Anlage wurde ein Ausschuss
erwählt aus den Herren Joh. Dielmann, Ferd. Heiss, Fritz Kaysser, Heinrich Siesmayer und
Leopold Sonnemann bestehend, der sich, um ähnliche Anlagen in anderen Städten kennen
zu lernen, nach Brüssel, Gent, London und Richmond begab.
Die Platzfrage wurde in der am 28. Januar 1869 stattfindenden Versammlung der Be-
teiligten durch schriftliche Abstimmung endgültig erledigt. 469 Stimmen ergaben sich für
das Westend (jetzige Anlage), 87 Stimmen für die Pfingstweide und 7 Stimmen für die
Bornheimer Heide.
Die definitive Wahl des Platzes verdankte man dem freundlichen und opferwilligen
Entgegenkommen der städtischen Behörden, die der Gesellschaft das vorzüglich geeignete
grosse Terrain gegen massige Pacht auf 99 Jahre überliessen. Nach Ablauf dieser Zeit fällt
die Anlage unentgeltlich der Stadt anheim.
Bis zum 10. März 1869 waren 881 Aktien (ä 25oGld.) im Betrage von 220 25oGld. aus-
gegeben.
Um alleinstehenden Personen, z. B. auch jungen Leuten die Beteiligung an dem Aktien-
untemehmen des Palmengartens zu erleichtern, beschloss die Gesellschaft am 25. Mai 1869,
Teilaktien a 5o Gld. auszugeben. Der Inhaber von dreien dieser Teilaktien sollte für seine
Person zum unentgeltlichen Besuche des Gartens und seiner Anlagen berechtigt sein und
dieses Recht zum freien Eintritt auch nach der Auslosung seiner Teilaktien behalten. Ausser-
dem konnten dieselben, so lange sie nicht ausgelost waren oder so lange das Gesellschafts-
kapital noch nicht voll gezeichnet war, durch Nachzahlung in Vollaktien umgewandelt
werden.
Es wurde nun zur Vergebung der Arbeiten geschritten. Der Bau des eigentlichen Palmen-
hauses wurde der Firma Wiesche, Hirschel und Scharffe hier übertragen, die denselben in
einer für die damalige Zeit grossen technischen Fortschritt bedeutenden Eisenkonstruktion
ausfühnen, bei der zum erstenmale Träger im Innern vermieden wurden und die auf der
Pariser Weltausstellung Aufsehen erregt hatte und preisgekrönt worden war. Der Aufbau ein-
schliesslich der Galerien und der Heizungsanlage kostete ca. 100 000 Gld., der Transport der
Eisenkonstruktion und die Aufstellung der Gewächshäuser kam auf ca. 5ooo Gld. zu stehen.
Der Bau des Palmenhauses wurde vom Architekten Fritz Kaysser geleitet, das Arrangement
im Innern desselben unter Mitwirkung des früheren Gartendirektors H. Thelemann in Biebrich
von Ferd. Heiss getroffen. Der Bau des Gesellschaftshauses wurde nach den von ihm vor-
gelegten Plänen ebenfalls Herrn Fritz Kaysser übertragen mit der Bedingung, dass der
Kostenpunkt 25oooo Gld. nicht übersteigen dürfe.
S Begründung und Entwickelung.
Das ursprüngliche gärtnerische und landschaftliche Bild des Palmengartens ist das
Werk des genialen Mitglieds des Verwaltungsrats, Herrn Heinrich Siesmayer.
Im April 1869 fand noch in Biebrich die erste grosse Blumen- und Pflanzenausstellung
unter der Leitung von Ferd. Heiss für Rechnung der neuen Besitzer statt und brachte einen
Reingewinn von 1667,09 Gld.
Von allen Seiten eilten Kenner und Blumenfreunde herbei, um die tropischen Pflanzen
und anderen Seltenheiten vor der Ueberführung der Gewachshäuser und Wintergärten noch
einmal an dieser Stätte zu sehen. Es wurde damals hierüber aus Biebrich geschrieben:
,,Die Frankfurter Palmengarten-Gesellschaft hat aber auch nichts unterlassen,
damit die diesjährige Ausstellung in bezug auf die Reichhaltigkeit der Anen und die
Schönheit und Fülle der Exemplare jenen der vergangenen Jahre würdig zur Seite ge-
stellt werden kann.'*
Im August 1868 wurde der Kunstgärtner Ferd. Heiss als Garteninspektor und am
I.September 1869 der jetzige Betriebsdirektor Paul Böhm als Sekretär angestellt.
Vom 3o. September 1869 an wurde der ganze Pflanzenbestand von Biebrich allmälich
nach F/ankfurt überfühn. Die Gewächshäuser im Palmengarten waren inzwischen fertig-
gestellt. Die kleineren Pflanzen konnten sogleich darin untergebracht werden, während die
grösseren in den kurfürstlichen Orangeriehäusem am Untermainkai bis zur Vollendung des
Palmenhauses Platz fanden. Der Transport wurde teils zu Schiff, teils zu Lande bewerk-
stelligt und erforderte gewissenhafte Vorbereitung und ausserordentliche Vorkehrungen.
Die Energie der beteiligten Männer wusste die Bauten so zu fördern, dass bereits am
9. April 1870 eine Blumenausstellung in den jetzigen Blütengalerien stattfinden konnte.
Ueber diese erste Frankfurter Ausstellung schrieb Herr Theodor Winckler in der
„Didaskalia'':
„Da sind wir und treten durch das Portal in die grossartige Halle, deren gläserne
Bedachung uns schon von ferne entgegenglitzerte. Ein gigantischer Glaspalast,
strotzend von tausend bunten Kindern Floras, empfängt uns, und ein berauschender
Blumenduft strömt uns zum Willkommen entgegen. Vom ersten Eindruck über-
wältigt, stehen wir auf der Terrasse mit ihrem grotesken Felshintergrunde einige
Augenblicke still. Wo die Erhabenheit des Schönen in solcher Fülle sich zusammen-
drängt, da ergreift eine gewisse feierliche Andacht das Gemüt des Beschauers, und das
Auge sucht wonnetrunken nach einem Ruhepunkte, wo es beginnen soll, die Fülle der
von allen Seiten winkenden Herrlichkeiten in sich aufzunehmen. Das Rauschen des
Wasserfalls, der dort der Terrasse gerade gegenüber, am entgegengesetzten Ende
des Gartens, über künstliches Felsgestein sich in das Becken ergiesst, zieht zunächst
unsere Aufmerksamkeit an. Er ist es, der durch das ganze Gebäude die erfrischende
Kühle verbreitet, die uns so wohlthuend umgiebt. Hundert reizende Verse aus dem
Schatze der deutschen Dichtkunst, welche die Poesie der Natur feiern, erwachen in
unserer Erinnerung, und erhobener Stimmung beginnen wir den Rundgang durch die
verschiedenen Abteilungen. Den Kern des Palastes bilden die Rundteile in der
Mitte, um die sich galerieartig die übrigen Blütenhäuser ziehen. Hier streckt
uns die Fächerpalme ihre breitauslaufenden Blätter entgegen, die Dracaena australis
scheint sie mit ihrem schlankanstrebenden Schaft überbieten zu wollen, während
edle Nadelbäume mit schläfrig herabhängendem Gezweig träumerisch zur Seite
stehen und hohe marmorne Vasen voll üppiger Blattpflanzen und Schlingge-
wächse die Ecken markieren. Und welch ein buntes Farbengemisch, welch ein
köstlicher Blumenduft erfüllt die Blumengalerien, die längs der Umfassungsmauern
sich hinziehen! Unwillkürlich hebt sich unsere Brust, und in durstigen Zügen saugen
wir den würzigen Atem ein, der aus all den hundert Blumenkelchen uns entgegen-
s %
I. Geschichte. 9
haucht. Hyacinthen und Rosen, Azaleen und Rhododendron, Kamelien und Tulpen
vom keuschen Weiss bis zum glühendsten Rot in allen Schattierungen, Kelch an
Kelch und Blüte an Blüte, zur Rechten und zur Linken, lachen uns im mildgedämpften
Lichte der sich darüber wölbenden Glasdachung entgegen und erfüllen uns mit Ent-
zücken. Trauben und Dolden, Cruciferen und Blütenbüschel in allen Gattungen
wuchern aus dem zarten Grün des Laub- und Blätterwerkes von den Wänden her-
nieder."
Das schöne Bewusstsein, dass alles gut und wohlgeordnet sei, erhöhte die Feier, und
Anerkennung, Begeisterung über das wohlgelungene Werk sprach sich überall mit sicht-
barer Befriedigung aus. Obgleich die Aktionäre zu der Ausstellung freien Zutritt hatten,
war der Besuch von nah und fern doch so stark, dass man bei derselben lo 343.52 Gld.
Reingewinn erzielte. Gleichzeitig wurden noch 40 000 Gld. für Aktien begeben, deren Zeich-
nung bis dahin noch nicht erfolgt war.
Das Jahr 1870 machte manche grössere Ausgabe nötig, und die Verwaltung der Gesell-
schaft führte wiederholt Verhandlungen mit dem Hypothekenkreditverein wegen Aufnahme
eines Darlehens von 100 000 Gld.; auch wurde an den Magistrat behufs Aufnahme einer
Hypothek eine Eingabe beschlossen, für welche man bei Freunden des Unternehmens
Unterschriften zu erhalten suchte. Herr Baron von Erlanger stellte bereitwilligst 25 000 Gld.
als Darlehen zur Verfügung und bald darauf konnte in einer Sitzung des Verwaltungsrates
mitgeteilt werden, dass 100 coo Gld. 5prozentiger Hypotheken gezeichnet worden seien,
sowie, dass der Vertrag zwischen Herrn H. A. Wolf und der Stadtkämmerei wegen Terrain-
austausches (behufs Bildung eines freien Platzes vor dem Palmengarten) abgeschlossen und
genehmigt sei.
Inzwischen brach der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich aus, wodurch an-
fänglich dem jungen Institut Sorgen zu erwachsen schienen. Es wurde entschieden, das
Haus soweit fertig zu stellen, dass es geschlossen werden konnte und gesichert war, vor-
läufig aber nicht weiter zu gehen. Von allen Seiten kam man indes dem Unternehmen
mit Rat und That entgegen und so konnte doch die Förderung ruhig fortschreiten. Später
gelang es auch, trotz des ausgebrochenen Krieges ein Prioritätsanlehen von i5oooo Gld.
aufzunehmen.
Unter der Leitung von Musikdirektor Mansfeld fand am 14. April 1870 im Palmen-
hause das erste Konzert statt.
Am 7. Januar 1871 wurde der Vertrag mit den Herren Christoph und Derville' wegen
Uebernahme der Restauration abgeschlossen.
Seit dem 16. März 1871 wirkte im Garten eine ständige KapeUe unter der bewährten
Leitung des Kapellmeisters L. Stasny.
Der 16. März 1871 war auch der Tag, an welchem der Palmengarten und das bis
dahin vollendete Gebäude dem Publikum übergeben, sowie die Restauration eröffnet wurde.
Er fiel in eine grosse, in eine unvergessliche Zeit. Es war die Zeit, in welcher nach hef-
tigem Ringen der Friede wiedergekehrt war und die deutschen Truppen aus Frankreich
zurückkamen. Seine Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. war zu den Einweihungs-
feierlichkeiten eingeladen, damit er das erhabene Werk durch ein kaiserliches Wort ehre.
Leider jedoch war Seine Majestät verbinden, denselben beizuwohnen. Im Auftrage des
Kaisers erschien der deutsche Kronprinz. Nachdem Höchstderselbe mit seinem Gefolge das
Palmenhaus und die in der üppigsten Pracht dastehenden Blütengalerien eingehend be-
sichtigt und seine höchste Befriedigung darüber ausgesprochen hatte, erfolgte um 10 Uhr
morgens die Eröffnung im Beisein der eingeladenen königlichen Behörden, der Vertreter der
Stadt und der Ehrengäste, unter anderen des Regierungs-Präsidenten Grafen zu Eulenburg
10 Begründung und Entwickelung.
aus Wiesbaden, des Polizei-Präsidenten von Madai, des Generals von Meyerfeld, sowie einer
grösseren Anzahl Aktionäre mit ihren Familien, die in der Mitte des grossen Bankettsaals,
mit dem Blick auf das Palmenhaus, Platz genommen hatten.
Herr J. B. Pfaff, als Vorsitzender des Verwaltungsrats, hielt die nachstehende Ansprache
an die Versammelten:
„Gestatten Sie mir, namens des Verwaltungsrätes Sie vor allem mit dem Aus-
druck des Dankes begrüssen zu dürfen, dass Sie durch die Ehre Ihrer Anwesenheit
zur würdigen Feier und zur Verherrlichung des heutigen Festes beitragen wollen.
Hochgeehrte! Wir dürfen den heutigen Tag als einen besonders frohen — als
einen wahren Festtag — bezeichnen, sehen wir doch heute eine kühne, aber glück-
liche Idee verwirklicht vor unseren Augen. Als sich der Gedanke, die herzoglichen
Wintergärten für Frankfurt zu erwerben, zuerst im Verein zur Hebung des öffent-
lichen Verkehrslebens schüchtern ans Tageslicht wagte, fand er viele Zweifler, ja
manche Verzweifler an der Möglichkeit der Ausführung; und doch, vor uns steht heute
das ganze Werk so grossartig und herrlich, wie es unsere kühnsten Erwartungen da-
mals kaum ahnen durften, — als ein Werk aus der Initiative der Bürgerschaft hervor-
gegangen, durch ihre Mittel, ihre Opferwilligkeit und Thätigkeit gegründet und er-
richtet, gewiss eine wahre Zierde unserer guten Stadt, der es ja einst als Geschenk an-
heimfällt, als ein Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit treuer Kinder an eine gute
Mutter.
Wir dürfen es hier aussprechen, dass die dem Verwaltungsrat gestellte Aufgabe
eine schwere, eine sehr schwere war, denn neben angestrengtester Thätigkeit galt es,
Schwierigkeiten der verschiedensten Art zu beseitigen, scheinbare Unmöglichkeiten zu
Möglichkeiten zu machen, und ich behaupte geradezu, dass wir wahrscheinlich der
Last der Aufgabe erlegen wären, hätten wir nicht da materielle Unterstützung ge-
funden, wo ein glückliches Gemeinwesen sie finden soll, nämlich bei unseren Be-
hörden und bei unseren Mitbürgern; und ich bin stolz darauf, es betonen zu können,
dass die zuvorkommende und freundliche Art und Weise, wie man uns zur Seite stand,
der Sporn war, rastlos und unbeirrt fortzuarbeiten, bis das Ziel erreicht war. Darum
Dank, besten Dank ihnen.
Freilich ein welterschütterndes Ereignis, wie der frevelhaft von Frankreich her-
aufbeschworene Krieg, konnten wir nicht von vornherein in unsere Berechnung ziehen,
da lag es nicht in der Macht weder der Behörden noch der Bürgerschaft, die ge-
wiss berechtigte Sorge und Angst zu verscheuchen, dass die Wechselfälle eines so
fürchterlichen Krieges dahin führen könnten, dass unser kaum begonnenes Werk
beschädigt, wenn nicht gar zertrümmert würde. Da war ein stärkerer Arm, eine
mächtigere Abwehr nötig, als sie uns zu Hause geboten werden konnte, und diese
Abwehr fanden wir in unserer unvergleichlich tapferen Armee, geführt von ihrem
Heldenkaiser, welche die Brandfackeln dahin zurückschleuderte, von wo sie uns
zugedacht waren. So wie das ganze grosse Vaterland von Dankgefühl erfüllt ist
für die Abwendung grossen unberechenbaren Elendes, so wird bei uns noch ein be-
sonderes Gefühl des Dankes rege für unser engeres Heim.
Allein noch gar manche andere Schuld des Dankes haben wir abzutragen, und
ich erachte den heutigen Tag für den richtigen Termin der Liquidation.
So sei hiermit unser wärmster Dank allen jenen ausgesprochen, die uns mit Rat
und That geholfen haben, unser Werk zu vollenden.
Ich nenne in erster Reihe Herrn Gartendirektor Thelemann, dessen geniale Idee
die erste Grundlage zu unserem Palmengarten legte und dessen reiche Erfahrung uns
stets helfend zur Seite stand, dann
J. Geschichte. 11
Herrn Siesmayer, dessen schöpferische Hand in uneigennützigster Weise aus
einem öden Felde ein reizendes landschaftliches Bild schuf, ein würdiger Rahmen
zum inneren Bilde,
Herrn Dielmann, der uns als anerkannter Künstler in seinem Fach die wesent-
lichsten Dienste leistete und dessen stolze Flora des Augenblickes harrt, wo sie ihren
Einzug in ihren Hain halten kann,
Herrn Architekt Fritz Kaysser, als Leiter des Ganzen, und sämtlichen Unter-
nehmern, die das Bewusstsein in sich tragen das Interesse eines gemeinnützigen
Werkes gewahrt zu haben.
Schliesslich freut es mich, den vielen edlen Freunden und Gönnern hier an
dieser Stelle öfientlich danken zu können für die reichen und wertvollen Geschenke,
die sie unserem Institute zugewiesen haben.
Und so sehen wir denn den Augenblick, dem wir und die Bürgerschaft sich
entgegensehnten, gekommen, der unsere Pfonen der Oeffentlichkeit erschliessen soll; er
täUt Gott sei Dank! in eine grosse, in eine glückliche Zeit, in die Zeit des wieder-
gekehrten Friedens, der mit seinen Segnungen auch unser junges Institut beglücken
möge.
Wolle die schützende Hand der Vorsehung unser Werk vor Schaden bewahren,
mögen Behörden und Bürgerschaft zum Schutze und Gedeihen nach Kräften bei-
tragen, möge unsere Schöpfung bleiben für alle Zeiten, was sie ist und sein soll, —
eine Stätte der Belehrung, der Erholung und der Freude, ein Denkmal treuen, warmen,
regen Bürgersinns!"
Nach diesen Worten öffnete sich die Pforte zum Palmenhause und zu den Blütengalerien.
Unter Klängen des von der Stasny-Kapelle gespielten Krönungsmarsches aus dem „Propheten"
durchwandelten die Anwesenden, von dem Verwaliungsrate geführt, sämtliche Räume,
kehrten dann in den Bankettsaal zurück und nahmen daselbst ein Diner ein. Während des
Mahles spielte die Kapelle einen von Herrn Stasny komponierten Walzer „Unter Palmen
und Blumen", gewidmet der Palmengarten-Gesellschaft. Herr Oberbürgermeister von Mumm
ergriff hierauf das Wort zu einem Toaste auf den Verwaltungsrat und diejenigen, welche
mit Rat und That das herrliche Werk unterstützt, denn sie alle hätten sich um die Stadt
wohl verdient gemacht.
Mit dieser Feier war der Garten dem öffentlichen Verkehr übergeben. In demselben
Jahre fanden noch zwei weitere denkwürdige Feste statt, welche allen, die daran teilnahmen,
unvergesslich bleiben werden, nämlich das Fest der Rückkehr der siegreichen Truppen aus
Frankreich und das Friedensfest
Die vorzügliche Musik und alles Schöne, was der Garten bot, bewirkten einen solchen
Zuzug von Einheimischen und Fremden, dass der Verwaltungsrat sich veranlasst sah, seit
dem 17. Juli 1871 täglich zwei Konzerte stattfinden zu lassen.
Im Jahre 1871 wurden schon 947 Familien- und 413 Einzelabonnements genommen.
Diese erfreulichen Ergebnisse ermöglichten es, auf Vorschlag des Herrn Sonnemann aus
dem Borsig'schen Garten in Berlin fünf grosse Palmen für den Preis von 4000 Thalern zu
erwerben. Ueber die Arbeiten in den Parkanlagen wollen wir an dieser Stelle dem Schöpfer
derselben, Herrn H. Siesmayer das Wort erteilen, wie er dieselben in seiner Selbstbiographie
besprochen hat.
„Nun hiess es," so schreibt er, „aus einer Ebene etwas ganz Neues, Imposantes schaffen,
und dies war meine Aufgabe. Im Juli 1868 legte ich den Entwurf des ersten Teiles des
heutigen Palmengartens vor, und erhielt derselbe vom provisorischen Komitee vollste An-
erkennung. Er wurde öffentlich ausgestellt und auch von dem grossen Publikum freudig
aufgenommen. Einer Aufforderung gemäss stellte ich alsdann die Kostenberechnung auf,
12 Begründung und Entwickelung.
die sich für die 3o Morgen grosse Fläche für Erdarbeiten, Lieferungen, Wasseranlagen auf
etwa 60 000 Gld. bezifferte. Diese Summe wurde später noch durch die grossen Terrassen-
anlagen, welche viel Grundanfuhr erforderten, um 35 000 Gld. erhöht. Die Anlage des
Restaurationsgebäudes mit Palmenhaus und das grosse Parterre mit seinen prächtigen Ter-
rassen bilden den Kern und ersten Anfang der ganzen Schöpfung. Nach Fertigstellung
dieser Partieen wurden die übrigen Terrainaibeiten, Ausgrabung des Weihers, Erhöhung
der Sitzplätze u. s. w. mit allem Eifer in Angriff genommen. Für die Anlage Hess ich
grössere Bäume (Kastanien, Ahorn u. s. w.) per Maschine aus dem Walde fahren, auch
wurden viele bessere Exemplare, wie Taxus und Blutbuchen, von Herrn Reifert aus Bocken-
heim, der bei der Arbeit persönlich Anteil nahm und selbst mit Hand anlegte, zum Ge-
schenk gemacht. Noch viele andere Herrschaften aus Frankfurt: Metzler, Kamel, Sonne-
mann u. s. w. machten gleichfalls Geschenke und haben sich mit dieser Opferwilligkeit
grosse Verdienste um das Ansehen des schönen Institutes erworben. Alle übrigen Bäume
und Sträucher, deren wir noch in Masse bedurften, habe ich von meinen hiesigen Kollegen
angekauft. Für diesen Teil der Anlage lieferten wir aus unserer eigenen Baumschule nichts,
um allen Schein des Eigennutzes fernzuhalten. Ich übernahm die Oberleitung zwölf Jahre
persönlich, die technischen Ausführungen, eine Menge von Plänen, Skizzen, sämdiche
Profile lieferte ich während dieser Zeit unentgeltlich, dabei von dem einzigen Gedanken
getrieben, die Gartenbaukunst in Frankfurt a. M., die damals noch im Argen lag, zu heben
und zu fördern, und nur beseelt von .der Lust und dem Drange zum Schaffen. Nach zwei-
• jähriger, rastloser Arbeit war das Werk dem ersten Plane entsprechend vollendet und hatte
sich des ungeteilten Beifalls von Laien und Fachleuten zu erfreuen, besonders das Blumen-
parterre bezw. die Teppichbeete und Terrassen, die damals für Frankfurt etwas ganz Neues
waren. Die Gesamtkosten dieser Anlagen bezifferten sich auf Mark 353 890,84.
Am 16. März 1871 waren die Anlagen und das Gebäude mit dem Palmenhause soweit
vollendet (Fig. i), letzteres wunderbar arrangiert durch den Inspektor und treuen Mitarbeiter
Ferd. Heiss, welcher hierdurch das Ansehen des „Palmengartens", dessen Benennung eben-
falls von ihm stammt, mitbegründen half."
Im Jahre 1872 fand im Palmengarten in einer besonders dafür erbauten Halle eine
Ausstellung von Kunstwerken zum besten eines Fonds für ein zu erbauendes Künstlerhaus
statt. Diese Halle diente nachher zur Ueberwinterung von Pflanzen, wurde aber im Jahre
i883 wegen Baufälligkeit entfernt und dafür der Spielplatz für Kinder erweitert.
Im Jahre 1873 ging die Restauration an Herrn Radunsky über.
In diesem Jahre wurde auch das grössere Warmhaus (Nr. 5) zur Kultur tropischer
Pflanzen erbaut; ebenso Hess der sich steigernde Verkehr eine Erweiterung der bestehenden
Parkanlagen wünschenswert erscheinen. Zur Beschaffung des dazu notwendigen Terrains
mussten bedeutende Tauschgeschäfte zwischen der Stadt und verschiedenen Grundeigen-
tümern vorgenommen werden, was wieder mannigfache Verhandlungen nötig machte. Bei
dieser ersten Vergrösserung, welche in eine Zeit rapiden wirtschaftlichen Aufschwunges fiel,
hatte die Gesellschaft für die damaligen Verhältnisse sich ziemlich stark engagiert, was ihr
nachher einige recht schwierige Jahre bereitete. Später, als sie über diese Sckwierigkeiten
hinweggekommen war und die Stadt und ihre Bevölkerung sich riesig vergrössene, kam
das frühzeitig Geschaffene allerdings dem Unternehmen wieder zu gute. Die zeitraubenden
Verhandlungen über den Grundstücksaustausch besonders mit Herrn Baron S. M. v. Roth-
schild in Wien wurden durch die Herren Pfaff, Heuer und Sonnemann mit gutem Erfolg
für die Gesellschaft und die Stadt zum Abschluss gebracht, sodass man mit der Anlage
desjenigen Teiles des Gartens beginnen konnte, welcher den grossen Weiher mit Ketten-
brücke und die Grottenbauten mit Schweizerhaus umfasst.
I. Geschichte.
Im Jahre 1874, am ä. Oktober, fand zur Feier der Anwesenheit der Delegierten
Deutscher Frauenvereine im Palmenganen ein vom hiesif;en Vaterländischen Frauenvereine
veranstalteies glänzendes Fest statt.
Fig. 1. Lageplan Jus Palmengarte
n% (,87.).
1, 1, 3 u. 4. Elnglnee zum GeidlBcliinshiiii.
10. Camera ob
3. Miictiincnhallt.
lt. Rihg«piele
6. Auiiichupunkl.
[]. Kegeltpiele
7. Rahebank vor d« Fc1«ngroiic.
ij. Schaukeln.
H. Steinerne Bank.
14. TcrraiKii.
9. n u. t, Alpenge wachst
Im Jahre 1876 wurde ein Skaling-Rink (Rollschlittschuh bahn) errichtet, aber später
wegen geringen Interesses wieder entfernt.
Am 20. Oktober desselben Jahres besichtigte bei seinem Hiersein Kaiser Wilhelm 1.
den Palmengarten in eingehender Weise. Auch die Mitglieder des Kaiserlichen Hauses ver-
fehlten nie, wenn sie in Frankfurt anwesend waren, dem Garten einen Besuch abzustatten,
namentlich wurde er von der Kaiserin Augusta und dem Kronprinzen Friedrich mit Vor-
14 Begründung und Entwickelung.
liebe besucht. Kaiser Wilhelm erkannte die Schöpfung mit den Worten an: „Der Palmen-
garten ist eine Zierde Ihrer Stadt und der Stolz Ihrer Bürgerschaft."
Die Kaiserin Friedrich, der König von Sachsen, der Grossherzog und die Frau Gross-
herzogin von Baden, der Grossherzog von Sachsen- Weimar, König Oscar von Schweden,
die Könige von Griechenland, von Portugal, von Holland, der Schah von Persien und
andere Fürstlichkeiten beehrten den Palmengarten wiederholt mit ihren Besuchen.
Sehr grosse Verdienste um den Palmengarten erwarb sich der damalige Polizei-
JPräsident Herr von Madai, welcher bei jeder sich darbietenden Gelegenheit der Verwaltung
mit Rat und That zur Seite stand und die Gesuche der Gesellschaft zur günstigen Erledigung
zu bringen bemüht war.
Am 3 I.Juli 1878 wurde die zehnjährige Gedenkfeier durch ein grosses Feuerwerk von
dem Hofkunstfeuerwerker Vidacovich-Höchst a. M., verbunden mit Doppelkonzen, ausge-
führt von der Militärkapelle der 81 er Infanterie unter Musikdirektor Wassmann und der
Kapelle der Gesellschaft, bei regster Teilnahme seitens des Publikums festlich begangen. An
diesem Tage wurde eine Einnahme von 4829,60 Mk. erzielt.
Die Anziehungskraft des Etablissements wuchs mit jedem Tage, ein guter Stern schien
auf das Werk herabzusehen, und jedermann gab sich der Freude über die ungeahnte Ent-
faltung hin, da plötzlich wurde der Garten von einem herben Geschick betroffen.
In der Nacht zum 11. August 1878 gegen 3 Uhr früh wurden die Bewohner der Stadt
durch Feuersignale aus dem Schlafe geweckt. Das Gesellschaftshaus des Palmengartens
stand in Flammen und brannte bis auf den Grund aus, sodass nur die nackten Mauern
stehen blieben und weniges Mobiliar gerettet werden konnte. Das Palmenhaus wurde von
den Flammen nicht ergriffen, doch hatten die Pflanzen, besonders die hochgewachsenen,
durch die Glut und namentlich den Rauch viel gelitten. Der Schaden im Palmenhaus und
in den Blütengalerien wurde von den Experten auf ca. 10400 Mk. geschätzt. Bücher und
Kasse wurden durch die energische und aufopfernde Thätigkeit des damaligen Sekretärs,
jetzigen Direktors, Herrn Böhm gerettet. Der direkte Schaden infolge der Zerstörung des
Gesellschaftshauses war indes durch das Entgegenkommen der Versicherungs-Gesellschaften
„Providentia" und „Phönix*' nicht so bedeutend, dass er den Bestand des Instituts hätte in
Frage stellen können. An Entschädigung wurden 201 196,10 Mk. bezahlt.
Das Bedauern und die Teilnahme waren eine allgemeine, nicht nur in unserer Stadt,
sondern auch weit über das Weichbild derselben hinaus. Am Tage nach dem Brande traf
bereits eine Depesche von der Kaiserin Augusta ein, worin die hohe Frau ihrer Teilnahme
Worte lieh und bemerkte: „Den Mut nicht verlieren, bei einer so getreuen, opferwilligen
Bürgerschaft fehlt die Hilfe nicht, um das Zerstörte wiederherzustellen.'' Bereits am
nächsten Tage beschloss der Verwaltungsrat, das Institut als eine Zierde der Stadt zu
erhalten, und am 26. August wurde der weitere Beschluss gefasst, zur Erlangung eines
Projektes für den Wiederaufbau unter den hiesigen Architekten eine Konkurrenz zu er-
öffnen. Am 3. September wurde in den öffentlichen Organen zur Beteiligung aufgefordert
und der Endtermin zur Einreichung der Pläne auf den 28. September festgesetzt. Es
liefen im ganzen 17 Entwürfe ein, von denen aber eine Anzahl, weil sie den Anforderungen
des Programms nicht genügend entsprachen, unberücksichtigt bleiben musste. Von den
acht verbleibenden wurde von den Preisrichtern (den Herren Regierungs- und Baurat
Lange in Cassel, Architekt H. Burnitz in Frankfurt a. M., Professor H. Wagner in Darm-
stadt, F. Osterrieth und Joh. Dielmann in Frankfurt a. M.) der Entwurf mit dem Motto
„Renaissance'^ als das beste der eingelaufenen Konkurrenz-Projekte anerkannt. Bei Eröffnung
des Motto-Couverts stellte sich heraus, dass die Pläne von Herrn Architekten Heinrich
Theodor Schmidt hier herrührten.
Der preisgekrönte Entwurf wurde nun dem Neubau zu Grunde gelegt und die Aus-
[. Geschichte. 15
ftlhrung des Baues selbst der Firma Philipp Holzmann & Co. in Frankfurt Ubenragen, die
in dem kurzen Zeitraum von zehn Monaten das Haus völlig fertig stellte.
Der Betrieb selbst war nicht unterbrochen worden. Ein Notrestaurant ward hergesteUt
und inzwischen mit aller Energie darauf hingearbeitet, das Verlorene wieder erstehen
zu lassen.
Die schwierigste Aufgabe, die an die Verwaltung herantrat, war die Beschaffung der
nötigen Geldmittel. Vorerst wurde eine Silberlotterie veranstaltet zur Deckung der Kosten
des Provisoriums. Dieselbe fand in zwei Abteilungen unter Leitung der Herren Anton
Horix und Adolph Nippoldt am i5. April und 3o. September 1879 ^^^^ ^^^ brachte einen
Reingewinn von 98 3o8,37 Mk. Sodann wurde unter solidarischer Haftbarkeit des Ver-
waltungsrates eine Anleihe von iSoooo Mk. aufgenommen.
Am 29. November 1879 vormittags 11 Uhr fand die akademische Feier der Wieder-
eröffnung des Gesellschaftshauses statt. Herr Präsident J. B. Pfaff hielt dabei folgende Er-
öffnungsrede:
Hochverehrte Versammlung!
.,Als ich am 16. Mttrz 1871 zum ersten Mal die Ehre hatte, hier an dieser Stelle die
frohe Kunde zu bringen, dass das aus der Initiative unserer Bürgerschaft hervor-
gegangene, durch ihre Opferwilligkeit und Hingebung geschaffene Werk — der
Palmengarten — seine VoUendung erreicht habe, da bewegte uns alle neben der
Freude über das nunmehr vollbrachte Werk eine gewisse Unsicherheit, ein Zweifel,
ob wohl unser Unternehmen auch den Keim der Lebensfähigkeit in sich berge, ob es
bestehen und gedeihen werde.
Schon nach kurzer Zeit des Bestehens unseres Palmengartens wurden unsere
Zweifel verdrängt und an ihre Stelle trat die Ueberzeugung, dass wir mit der Er-
richtung desselben das Richtige getroffen hatten. Mit allgemeinem Beifall wurde diese
neueste Schöpfung Frankfurts allerwörts begrüsst.
Die Gunst des Publikums von nah und fern, welche unserem Palmengarten in
reichstem Masse zugewendet wurde und die in dem Besuche von Hunderttausenden
in jedem Jahre ihren Ausdruck fand, bot uns auch die materiellen Mittel, nun durch
wünschenswerte Verbesserungen und massvolle Verschönerungen den Reiz und die
Anziehungskraft unseres Instituts zu erhalten und zu steigern.
Diesem Umstände sowohl, sowie der wachsamen Sorge, unseren Palmengarten
strenge seinem ursprünglichen Zwecke zu erhalten, dürfen wir wohl den reichen
Erfolg zuschreiben, den wir errangen und der sich von Jahr zu Jahr in einem Grade
steigerte, der unsere kühnsten Erwartungen übertraf.
Mit um so grösserer Genugthuung durften wir daher auch bei Gelegenheit der
am 3i. Juli stattgehabten zehnjährigen Feier der Entstehung unseres Palmengartens
zurückblicken auf die vergangene erfolgreiche Zeit, und wir fanden reichen Lohn für
unser uneigennütziges Wirken und Schaffen wahrend dieser zehn Jahre in der An-
erkennung und den Glückwünschen, die uns bei diesem Anlasse von nah und fern
ausgesprochen wurden.
Leider sollte diese Freude nicht von langer Dauer sein! Wenige Tage nach
dem Feste, in der Nacht vom 10. auf den 11. August zerstöne eine Feuersbrunst
unser Gesellschaftshaus und beschädigte unsere schönsten und wertvollsten Palmen
derart, dass deren vollständiger Ruin zu befürchten stand.
Wenige Tage vorher ein blühendes Bild, welches eine gedeihliche Zukunft ver-
bürgte, und dann ein Trümmerhaufen!
Dieser Schlag traf gleich schmerzlich wie uns, die Verwaltung, so auch die ge-
samte Bürgerschaft, und in der warmen Teilnahme, den lauten Klagen, die überall
lg Begründung und Entwickelung.
sich kundgaben, konnten wir den Wert, den unser Institut besitzt, und die Grösse des
Verlustes ermessen, der uns alle betroffen hatte. Und aus diesen Kundgebungen der
Teilnahme schöpften wir neue Kraft und frischen Mut. Wussten w^ir doch, dass wir
uns auf eine wohlmeinende Behörde, eine treue Bürgerschaft stutzen konnten, die es
nie an Htüfe fehlen ISsst, wenn es gilt, eine gemeinnutzige Schöpfung zu fördern und
zu erhalten.
Die Aufgabe, die nun aufs neue an uns gestellt wurde, war eine um so schwie-
rigere, als das zu schaffende Neue schleunigst herzustellen war, um die Entbehrung, die
den Besuchern unseres Palmenganens durch den Verlust des Gesellschaftshauses auf-
erlegt wurde, möglichst abzukürzen. Die Lösung dieser Aufgabe wäre uns trotz
besten Willens und angestrengtester Thätigkeit wohl kaum in so kurzer Zeit gelungen,
hätten wir nicht wohlmeinenden Rat und zugleich die geeigneten Kräfte gefunden, die
uns in aufopfernder Weise die helfende und schaffende Hand boten.
Das fiewusstsein, in dem, was wir nach reiflicher Ueberlegung anstrebten, das
Rechte zu wollen, liess uns, unbekümmert um dargebotene Hindemisse, sicheren
Schrittes die Bahn verfolgen, die zu dem erwünschten Ziele führte, vor dem wir
heute stehen.
Dass dieses prächtige Bild, wie es heute vor Ihren Augen steht, einem Phönix
gleich aus den Flammen in der unglaublich kurzen Zeit von lo Monaten neu er-
standen ist, verdanken wir dem energischen Zusammenwirken des Schöpfers des
genialen preisgekrönten Bauplans, Herrn Architekt Heinrich Theodor Schmidt, und
des mit der Ausführung des Baues betrauten Herrn Philipp Holzmann.
Hat schon die rasche und gelungene Ausführung und die reiche Ausstattung
Anspruch auf unsere volle Anerkennung, so gebührt Herrn Holzmann noch besonderer
Dank für sein stets kulantes Entgegenkommen, aus welchem wir erkennen mussten,
dass ihm diese schwierige Ausführung weniger Geschäfts- als Ehrensache war.
Auch allen, die beim Baue mitgewirkt, und jenen, die helfend uns zur Seite
standen, sei hiermit herzlichster Dank ausgesprochen.
Auch heute, wie an jenem ersten Tage bewegt uns wieder die Freude über das
voUendete Werk, aber kein Zweifel ob des Gedeihens trübt diese Freude wie damals.
Wissen wir doch, dass wir wohlwollende Behörden, dass wir eine treue Bürgerschaft
als Stütze zur Seite haben, deren Hülfe niemals versagt wurde, wenn es. galt, eine
gemeinnützige Schöpfung, welche der Stadt zu Ehren und Nutzen gereicht, zu erhalten.
Und so übergeben wir denn heute wieder das neuerrichtete Werk der Oeffent-
lichkeit, und wie damals schliesse ich mit dem Wunsche, dass unser Palmengarten
bleiben und bestehen möge für ferne Zeiten, eine Zierde, ein Schmuck unserer guten
Stadt, ein Denkmal echten, warmen Bürgersinnes.^^
Nachmittags fünf Uhr fand das Festbankett statt und am 3. Dezember ein Er-
öffnungsbalL
Die Gesellschaft beschloss jetzt und erhielt dazu die Genehmigung der städtischen Be-
hörden, ein hypothekarisch gesichertes Anlehen von 800000 Mk. aufzunehmen, womit die
ausgegebenen Prioritäten heimgezahlt und die gesamten Schulden getilgt werden sollten.
Einundzwanzig hiesige Bankfirmen machten gemeinschaftlich eine Offerte zur Uebernahme.
Die öffentliche Ankündigung dieser Firmen lautete: „In Gemässheit des Beschlusses der
ausserordentlichen Generalversammlung vom 19. Juni 1880 wurden sämtliche noch aus-
stehenden 5 prozentigen Prioritäts-Obligationen der beiden Anleihen von Gld. iSoooo vom
I. April 1871 und Mk. 3ooooo vom i. April iS/S zur Rückzahlung auf den i. Juli 1880 ge-
kündigt. Den Inhabern dieser Obligationen ist freigestellt, dieselben in 4 prozentige Partial-
obligationen der neuen hypothekarischen Anleihe von 1880 derart zu konvertieren, dass sie
I
I. Geschichte. 17
einen nach der StUckeeinteilung von looo Mk. und 300 Mk. abgerundeten Betrag der neuen
Anleihe zum Kurse von 99 Prozent gegen ihre alten Obligationen beziehen können. Das
Bezugsrecht ist durch Anmeldung bei dem Bankhause Ph. Nie. Schmidt auszuUben.^^ Die
Palmengarten-Gesellschaft bestellte dagegen eine erste gerichtliche Hypothek von Hoo 000 Mk.
Kapital mit Zustimmung der Stadtgemeinde Frankfurt a. M. auf folgende derselben gehörigen
Grundstücke der Frankfurter Gemarkung: Gew. i3 No. 4a, 5a, 8, 9, 10, 11, 12, i3, 14, i5,
16, 17, 18, 22 d und 3i a im Gesamtflächengehalt von 3o Morgen, 2 Viertel, 20 Ruten, 3j
Schuh gleich 7 Hektare, 82 Are, 23,07 Quadratmeter, incl. der auf diesen Grundstücken er-
richteten und noch errichtet werdenden Bauten.
Hierdurch war die Palmengarten-Gesellschaft auf die gesunde Grundlage ihres künftigen
Gedeihens gebracht.
Am i5. August 1878 trat Herr Sekretär A. Nippoldt als Buchhalter, am 10. Oktober
desselben Jahres der jetzige Gartendirektor Siebert als Obergänner ein.
Am 20. Oktober 1880 erfreute sich das Institut wieder des Besuches Kaiser Wilhelms I.
Der Kaiser wohnte bekanntlich am Abend . der Eröffnung des Opernhauses bei. Die
Palmengarten-Gesellschaft stellte bei dieser Gelegenheit für die Stadt die gärtnerischen
Dekorationen vor dem Opernhause und in den inneren Räumen.
Am 3o. November 1880 verliess der Restaurateur Herr Radunsky den Palmengarten.
Die Restauration ging für die Zeit von vier Jahren auf Herrn J. Riedel über. Alsdann
übernahmen dieselbe die Herren Georg Ott und Karl Frank. Herr Ott trat am i. Oktober 1890
aus und Karl Frank führte dieselbe für alleinige Rechnung bis 3o. September 1893 weiter.
Von diesem Tage ab ging sie in die Hände der Herren Fritz Seebold und Louis Bolle über.
Im Februar 1881 traf die Palmengarten- Gesellschaft eine Vereinbarung mit dem Vor-
stande der Allgemeinen Deutschen Patent- und Musterschutz-Ausstellung wegen Ueber-
lassung des Terrains zur Herstellung des grossen Brunnens, und zwar leistete die Gesellschaft
einen Beitrag von 16000 Mk. zu der Brunnen- und Maschinenanlage, die dann nach Schluss
der Ausstellung der Palmengarten-Gcsellschaft als Eigentum zufiel.
Am 27. September i883 war Kaiser Wilhelm I. zum Besuche des Palmengartens an-
gemeldet. Die Verwaltung hatte demgemäss einen würdigen Schmuck vorgesehen. Nach-
dem die städtischen Behörden den Kaiser am Eingange begrUsst, begab sich dieser in den
Vorsaal, wo die Generalität den obersten Kriegsherrn erwartete. Dieser Raum war in eine
WafTenhalle verwandelt, geschmückt mit altehrwürdigen Fahnen und Waffen, Helmen und
Schildern, die von dem historischen Museum und von Privaten geliefert waren. Hohe Blatt-
pflanzen gaben einen wirkungsvollen Hintergrund. Die Durchgangshalle war in ein türkisches
Zelt umgeschaflen. In dem Saale zur Rechten waren die kostbarsten Schätze Frankfurts
zusammengebracht Reiche echte Gobelins schmückten die Wände, mächtige Makanbouquets
die Ecken. Unter den aufgestellten Gegenständen war namentlich das in Silber getriebene
Niederwalddenkmal und die Wiedergabe der Figur des Grossen Kurfürsten auf dem
Monument der Kurfürstenbrücke in Berlin bemerkenswert. Imposant war der grosse Fest-
saal dekoriert. Im magischen Lichterglanze flimmerten die Goldstofie an den Galerien,
Fahnen senkten sich tief herab in ihrem Farbenreichtum. Vom Orchester zog sich ein
reicher Vorhang herab mit dem deutschen Reichsadler, ihm gegenüber über dem Eingang
der Frankfurter Adler auf schöner Draperie. Fruchtgewinde: Melonen, Kürbisse, Aepfel,
Birnen, Trauben zeigend, zogen sich an den Wänden und Säulen entlang, untermischt mit
Blumen aller Art Der Sitz des Kaisers war mit rotem Sammet drapiert. Den Raum unter
dem Orchester schmückte das bekannte Gemälde Camphausens: „Der Grosse Kurfürst in
der Schlacht bei Fehrbellin^S Die in dem grossen Saale arrangierte Kaisertafel trug reichen
Silberschmuck, die besten und kostbarsten Stücke der von Rothschildschen Silberkammer
und von Bethmannschen Silberschätze wetteiferten mit Krystallen und Blumen an Reichtum
Siebert, Palmengarten. 2
18 Begründung und Entwickelung.
und Schönheit Ausser dieser Tafel waren acht weitere aufgestellt und von etwa 260 Per-
sonen besetzt. Von Stadtrat Dr. Matti geleitet und von dreifachem Tusch empfangen, be-
trat der Kaiser den Saal und begab sich zu dem fUr ihn bestimmten Platze.
Von fürstlichen Persönlichkeiten waren anwesend: der Kronprinz, die Frau Kron-
prinzessin, König Albert von Sachsen, Grossherzog von Hessen, Prinz Wilhelm, Prinz Al-
brecht, Erbgrossherzog von Baden, Prinzessin Victoria, Grossherzog von Sachsen-Weimar,
Prinz Friedrich Karl, Erbprinz von Meiningen, Landgraf von Hessen, Prinz Hermann von
Weimar. Es waren ferner Teilnehmer: die Minister Maybach, Bötticher, Gaprivi, Scholz,
Gossler, Burchard, Lucius, Schelling, Friedberg, Bronsart von Schellendorff, die Generale
Graf von Blumenthal, von der Goltz, Fürst Anton RadziwilL, der Reichstagspräsident von
Levetzow, Herr von Franckenstein, Ackermann, Regierungspräsident von Wurmb, Ober-
bürgermeister Dr. Miquel und die Mitglieder des Frankfurter Magistrats. Die Ansprache an
den Kaiser hielt Herr Oberbürgermeister Miquel, mit einem Hoch auf den Kaiser schliessend.
Der Kaiser erwiderte mit einem Hoch auf Frankfurt am Main.
Am 3o. Oktober i883 starb Kapellmeister Ludwig Stasny; er hatte am 16. März 1871
zum erstenmale dirigiert, am 14. Oktober i883 zum letztenmale den Taktstock im Garten
gehandhabt. An seiner Stelle wurde am 5. Dezember Kapellmeister B. Gottlöber aus
Dresden ernannt, am i. Januar 1884 angestellt.
Am 28. Dezember i883 hatte der Palmengarten abermals einen Verlust zu beklagen;
Herr Inspektor Heiss schloss für immer die Augen. Herr Leopold Sonnemann widmete
dem Verstorbenen in der „Frankfurter Ztg." einen warmen Nachruf. Sein verdiensdiches
Wirken im Palmengarten wird das Andenken an ihn lebendig erhalten. Seinen Platz nahm
am 14. Januar 1884 August Siebert als Inspektor ein. Im September i884 hatte der „Verein
zur Pflege der Photographie und verwandter Künste" gelegentlich der Feier seines zehn-
jährigen Stiftungsfestes im Palmengarten eine interessante Ausstellung veranstaltet Eine
ähnliche fand auch im August 1887 und in den folgenden Jahren statt.
Hierbei wollen wir auch erwähnen, dass zu jeder Jahreszeit Vereine und Körper-
schaften ihre geselligen und wissenschaftlichen Zusammenkünfte in den Gesellschaftsräumen
abhalten.
Der Wasserfall am Schweizerhaus und die Fontaine im grossen Teich wurden im
Frühjahr i885 eingerichtet.
Im November desselben Jahres wurde die elektrische Beleuchtung des Palmenhauses
hergestellt.
Das ursprüngliche Terrain des Palmengartens war nach und nach vergrössert worden.
Während der Patent- und Musterschutz- Ausstellung tauchte bereits der Plan auf, den Garten
nach dieser Richtung zu erweitern. Am 20. Dezember 1S84 teilte Herr Ferdinand Heuer
in der Sitzung des Verwaltungsrates mit, dass er das Gelände der Baubank, worauf die
Patent- und Musterschutz - Ausstellung gestanden (227» Morgen), für die Palmenganen-
Gesellschaft um die Summe von 260000 Mk. gekauft habe. Gleichzeitig berichtete Herr
Justizrat Dr. Siebert, dass er soeben mit dem Herrn Oberbürgermeister konferiert und dieser
geraten habe, man solle alsbald eine Eingabe an den Magistrat machen. Selbstverständlich
hatte Herr Heuer den Ankauf vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung und
der städtischen Aufsichtsbehörde gemacht. Das Terrain sollte, wie das Gesamtterrain des
Palmengartens, sofort in den Besitz der Stadt übergehen, von welcher es die Palmengarten-
Gesellschaft gegen Zahlung von 3 Prozent Zinsen des Kaufschillings erhielt.
Der Protokollauszug des Magistrats inbetreff des Terrainerwerbs nächst des Palmen-
ganens wurde nach folgender Motivierung des Oberbürgermeisters Dr. Miquel an die
Finanzkommission verwiesen. Der Magistrat habe sich allerdings nur zögernd zu dieser
Vorlage entschlossen, weil es sich um den Erwerb eines Grundstücks handle, welches
I. Geschichte. 19
z. Z. für öffentliche Zwecke noch nicht gebraucht werde und man könne bei der ganzen
Finanzlage der Stadt und in Anbetracht, dass letztere viel Grundbesitz habe, den sie bald
verkaufen möchte, Bedenken gegen diesen Vorschlag erheben. Nichtsdestoweniger habe
der Magistrat geglaubt, die Gelegenheit zum Ankauf nicht vorübergehen lassen zu dürfen.
Einmal sei der Magistrat der Meinung, dass der Kaufpreis ein massiger sei; das Grundstück
stosse unmittelbar an den Palmenganen und umfasse noch ein anderes, das mehr nach Bocken-
heim gelegene Grundstück des Herrn von Günderrode vollständig, es werde daher vielleicht
ein zweckmässiges Arrangement mit demselben zu treffen sein. Dann liege das Grundstück
an der Ginnheimerstrasse und sei die Aussicht nicht ferne, dass man demnächst wieder
einzelne Teile, die an der Strasse liegen, von diesem Grundstück werde verkaufen können.
Nun sei der Palmengarten anderenteils in der Notwendigkeit, Privatgrundstücke für seine
Gärtnerei zu pachten. Der Palmengarten falle demnächst einmal an die Stadt, und wenn
man sich vorstelle, dass dann das ganze Terrain des Palmengartens umbaut wäre, und es
wahrscheinlich sei, dass, weil alle Entwickelung nach der Ginnheimer Höhe gehe, geeignete
Plätze später kaum noch vorhanden sein würden. Dann würde sich einmal aus diesem
Grundstück ein Volksgarten ersten Ranges für Frankfurt schaffen lassen. Das Opfer, das die
Stadt bringe, sei nicht sehr bedeutend. Kaufe die Stadt das Grundstück nicht, so würde
es in anderen Besitz übergehen, wo es sehr schwer sein würde, es in absehbarer Zeit
wieder zu erlangen.
Diese Erweiterung des Palmengartens zog selbstverständlich eine Reihe von Neu-
schöpfungen nach sich. Im April 1886 wurde die Herstellung der Spielplätze für Lawn-
Tennis und Croquet, der Bicycle-Bahn und Eisbahn aut dem neuen Terrain beschlossen
und alsbald in Angriff genommen.
Der bis jetzt angelegte Teil des „Neugartens^^ umfasst 20 Morgen; die übrigen
10 Morgen sollen sich den bereits bestehenden Anlagen entsprechend anschliessen, sobald
die nötigen Mittel flüssig gemacht werden können, da nach einem Voranschlage circa
125 000 Mk. excl. Be- und Entwässerung erforderlich sein werden. Eine Hauptzierde des
Neugartens bildet das 1887 fertiggestellte Rosarium.
Im selben Jahre acceptierte die Gesellschaft auch die Bedingungen der Stadtkämmerei
für Uebernahme des von Günderrodeschen Ackers (8 Morgen) am Leonhardsbrunn (nach-
mals im Besitz von A. Katzenstein und von diesem an die Stadt vertauscht) auf 3o Jahre
von der Stadt. Am 23. Oktober 1886 wurden vom Verwaltungsrat in Anerkennung ihrer
Thätigkeit die Herren Sekretär P. Böhm und Garteninspektor Aug. Siebert zu Betriebs-
bezw. Garten-Direktoren und Herr Buchhalter A. Nippoldt zum Sekretär ernannt.
Am 28. März 1887 wurde der vOn Frau Kissel gestiftete Pavillon im Park aufgestellt.
Am 9. März 1888 traf die Trauerkunde vom Tode Kaiser Wilhelms I. hier ein. Die
Verwahung des Palmengartens fühlte die Pflicht, dem Herrscher, der dem Institut stets das
grösste Wohlwollen gezeigt, ihre Dankbarkeit durch eine sinnige Spende zu beweisen. Es
war dies ein Riesenstrauss, 3 Meter in der Höhe und 1,20 Meter in der Breite, ein Meister-
werk gärtnerischer Kunst, in dem Palmenwedel mit einem Blumenarrangement verbunden
waren. Erstere bildeten den graziösen und gefälligen Untergrund, letzteres war aus zart-
farbenen Kamellien, Rosen und anderen Blumen bouquetartig zusammengestellt; eine weisse,
schwarzgeränderte Seidenschleife schloss das untere Ende. Direktor Siebert durfte die
Gabe persönlich im Dom zu Berlin am Sarge des dahingeschiedenen Kaisers niederlegen.
In demselben Jahre, kaum 3 Monate später, wurde dem deutschen Volke der Schmerz
nicht erspart, abermals an der Bahre seines Herrschers zu klagen. Am i5. Juni 1888,
morgens 1 1 V» Uhr, starb Kaiser Friedrich. Auch zu dessen Begräbnisfeierlichkeiten sandte der
Palmengarten ein Blumenarrangement. Dasselbe mass in der Höhe etwa 'A Meter, in der
Breite Vi Meter und bestand aus den edelsten weissen Blumen. Den Untergrund des Arrange-
2*
20 Begründung und Entwkkelung.
ments bildete ein Fscherpalmenblait, wahrend aut einem einzigen Wedel der Palme Caryota
Rumphii, welcher eine Länge von 4 Meter und eine Breite von 3 Meter hatte, das Ganze
ruhte. In der Mine dieses Palmenwedels, etwa 20 cm über dem Bouquet, prangte ein aus
weissen Levkoyen gebundenes F. Am unteren Ende des Arrangements befand sich gleich-
falls eine schwarzgertlnderte weisse Seidenschleife.
Am 4. Oktober 1889 fand ein kleiner Brand im Orchester des Gesellschaftshauses statt
und zerstörte zwei der von Professor Klimsch ausgefühnen Deckengemälde sowie die zur
Verbesserung der Akustik angebrachten Portieren. Die beiden Deckengemälde vmrden von
demselben Künstler wieder neu hergestellt.
Am 9. Dezember 1889 traf Kaiser Wilhelm 11. von Darmstadt aus in Frankfun ein
Fig. 3. AaiKhmückung dei Feilualti wlhreDd der Anwcienheil Sr. M>ie>t(t dci Kai>er> Wilbelm II. »m 9. Dezember 1S89.
und besuchte nach einer Fahn durch die reichgeschmUckte Stadt den Palmenganen. Auch
diesmal vereinigten sich Geschmack und Pracht bei der Ausschmückung der Räume, die
den Kaiser aufnehmen sollten. Durch ein laubgeschmUckies Vestibül und einen Hain von
Lorbeerbäumen geleitet, betrat der Kaiser den Empfangssaal. Hechts und links von den
Thüren standen auf Säulen die Büsten römischer Kaiser, die Herr Drexel dargeliehen hatte.
Die Wände waren mit von Herrn Goldschmidt geliehenen Gobelins behangen und in
den Ecken erhoben sich prächtige Candelaber aus dem Besitze des Herrn Mumm von
Schwarzenstein.
Die kunstvollen Möbel entstammten dem Magazin der Herren Schneider und Hanau.
Der grosse Saal war von Säule zu Säule mit wertvollen Gobelins behangen — von deren
Kostbarkeit man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, dass dieselben für dieses
Fest um 800000 Mk. versichert waren — welche Herr Baron Ludwig von Erlanger zur
I. Geschichte. 21
Verfügung gestellt hatte und die auf der südlichen, östlichen und nördlichen Seite die
Säulengänge von dem Saale abschnitten und hierdurch um diese Teile verschmälerten.
Die grosse Scheibe, die das Palmenhaus gegen den Saal abschliesst, war heraus-
genommen worden, um auf diesem Weg einen bequemen Zugang zu der im Palmenhause
aufgeschlagenen Estrade zu gewinnen und den Blick auf das tropische Landschaftsbild un-
gehindert geniessen zu können. Dem Palmenhause gegenüber war der Sitz des Kaisers,
hinter demselben vor reicher Drapierung ein Riesenadler, über welchem, vom Friedensengel
gehalten, die Kaiserkrone glänzte. Ueber dem durch die Herausnahme der Scheibe her-
gestellten Ausgang nach dem Palmenhause prangte in der Höhe der Galerie das von Herrn
Maler Kirchbach entworfene und mit Beihülfe der Maler Gudden und Schäfer ausgefühne
Bild der Frankofurtia, die mit der Rechten die Palme des Friedens, mit der Linken den
Lorbeer hielt, während Kraft und Jugend zu ihr emporblickten. Elektrisches Licht tragende
Genien in Kolossalgrösse waren dem Bilde zur Seite angebracht. Unter dem mächtigen
Bilde der Frankofurtia, ins Gesimse eingelassen, zeigte sich im roten Grunde Frankfurts
Silberaar. In den vier Ecken der Galerie waren auf mit Fahnen geschmückten Obelisken
Eichenkranz und Palme angebracht. Ueber von Säule zu Säule gezogenen Festons trugen
geschmackvolle Urnen künstliche Blumenbouquets. Die künstlerisch durchgeführten Orna-
mente, welche rings in dem Saale plastisch hervortraten, waren von Herrn Bildhauer Born
modelliert.
Die Kaisertafel selbst prangte im Schmuck der reichsten Zierstücke und Service;
vor allen nennen wir den kostbaren, schlanken, güldnen Tafelaufsatz von Jamnitzer aus der
V. Rothschildschen Schatzkammer.
Der Entwurf für die Ausschmückung des Saales stammte von den Herren Architekten
von Kaufmann und Professor Lüthi, denen auch die Leitung des Gesamtarrangements
übertragen war. Die gärtnerischen Dekorationsarbeiten wurden von dem Palmengarten selbst
ausgeführt.
Im Jahre 1890 fand die Verbreiterung der Ostterrasse nebst Promenadenweg statt.
Im Winter 1890—91 wurden die Wirtschaftsräumlichkeiten im Souterrain vollständig
renoviert und den Anforderungen der Neuzeit entsprechend umgestaltet und erweitert.
Im Sommer 1891 wurde an Stelle eines einfachen, den Bedürfnissen nicht mehr ent-
sprechenden Kassahäuschens am Haupteingang ein von Herrn Architekt Günther ent-
worfener, massiv in Sandstein aufgeführter Neubau errichtet.
Im April 1892 erfreute sich der Palmengarten eines kostbaren Geschenkes von Frei-
frau C. M. von Rothschild, bestehend in sechs grossen Marmorstatuen und ebenso vielen
Marmorvasen.
Das Jahr 1892 sah insofern bauliche Veränderungen, als die Erweiterung des Kessel-
hauses zur Aufstellung eines grossen Kessels und Anlage einer Zentralheizung für die Ge-
wächshäuser sowie die Errichtung eines neuen Schornsteins stattfinden musste. Die Ge-
wächshäuser selbst wurden vollständig renoviert und praktischer für die verschiede^nen
Pflanzenkulturen eingerichtet.
Das Jahr 1893 gab Veranlassung, auf ein 25 jähriges Bestehen der Palmengarten-
Gesellschaft und auf eine trotz mannigfacher Schwierigkeiten und grosser Hemmnisse
während dieser Zeit mit bestem Erfolge gekrönte Thätigkeit zurückzublicken. So war es
natürlich, dass der Verwaltungs- und insonderheit der Vergnügungsausschuss, als dessen
Seele Herr Konsul C. Lauteren in erster Linie genannt werden muss, dem Gedanken näher
traten, diesem Ereignis durch festliche Veranstaltungen verschiedener Art Ausdruck zu ver-
leihen, als deren erste ein Kostümfest geplant wurde. Durch die freundliche Unter-
stützung zahlreicher Herren aus den Bürgerkreisen, die der Aufforderung, dem Festkomitee
beizutreten, Folge geleistet hatten, konnte man von vornherein den geplanten Festlichkeiten
22 Begründung und Entwickelung.
einen günstigen Verlauf vorhersagen. Im Dezember 1892 erliess die Palmengarten-
Gesellschaft an sämtliche Aktionäre und Abonnenten ein diesbezügliches Rundschreiben.
Ungefähr 1000 Personen hatten sich zu dem Winterfest, das in Form eines Kosiüm-
balles am 4. Februar 1893 in sämtlichen Räumen des Palmengartens abgehalten werden
sollte, angemeldet, und wie dieses Fest verlaufen, darüber berichten die Frankfurter Tages-
blätter:
„So liegt er denn hinter uns, der lang erwartete Fest- und Jubiläums- Abend; die Lust
ist verrauscht und der nüchterne Verstand zieht das Facit aus dieser zehnstündigen Herr-
lichkeit. Hat das Fest gehalten, was es versprochen? Sind die zahllosen Hoffnungen und
Erwartungen, welche man an den Abend knüpfte, in Erfüllung gegangen? Die ehrliche
Antwort lautet: Ja; in vollstem Masse. Es war von Antang bis zum Ende ein schönes,
gelungenes, heiteres Fest, auf welchem sich Lebenslust und Grazie die Hand reichten; es
war alles aufgeboten worden, was das Auge erfreuen, den Sinnen schmeicheln konnte, und
niemand von allen jenen, welche mitgewirkt haben an dem Zustandekommen des Werkes,
hat umsonst gearbeitet Als sich um 8 Uhr am Samstag Abend die weiten Pforten des
Gesellschaftshauses öffneten, als die ersten Gäste den prächtigen Raum betraten, da stand
wohl mancher zunächst geblendet von der überraschenden Schönheit des Gesamteindruckes
vor dieser Symphonie von Licht und Farben, und je mehr man sich in die Einzelheiten
vertiefte, um so höheren Respekt bekam man vor der ausserordentlichen Kunst des Archi-
tekten Herrn Lüihi-Miller, nach dessen Entwürfen und unter dessen Leitung der dekorative
Schmuck der Festräume in fast unglaublich kurzer Zeit wie durch Zauber erstanden war.
Der ganze Saal war elektrisch beleuchtet. Von der Decke erstrahlte ein riesiger
Zwölfspitzstern, der vom Beleuchtungsinspektor Behrend aus 369 elektrischen Birnen auf
goldpapier-durchwirktem EisengesteU hergestellt war.
Die übrige elektrische Einrichtung stammte von der Firma Voigt und Häffner. Die
Säulen und Rundbogen, die das Mittelschiff abschliessen, waren mit Glühlampen umsäumt,
welche wirkungsvoll abslachen von den grösseren blauen Lampen, die in der Mitte der
Bogennischen hingen. Die Säulenschäfte waren rot bekleidet und auch das Eisengitter des
Galeriegeländers war mit rotem Tuch gefüttert. Das Ganze bot einen bunten, festlichen
Anblick, um so mehr, als durch die helle Deckenbeleuchtung auch die Deckengemälde
manchem Beschauer vielleicht zum ersten Male sichtbar wurden. Eine überaus glückliche
Idee war die Errichtung der grossen Treppe im Saale vor der Orchesien\'and. Eine zwölf-
stufige Mitteltreppe führte sich verjüngend zu einem podiumartigen Absatz, an dessen epheu-
geschmückter Hinterwand eine Statue des Gambrinus aufgestellt war. Von diesem Podium zogen
sich in graziösem Bogen zwei Treppenwangen rechts und links hinauf nach den Galerien. So
war eine ausgezeichnete Verbindung zwischen dem Saal und den oberen Räumen erreicht,
ohne dass die Besucher nötig gehabt hätten, sich auf den Aussentreppen einem Temperatur-
wechsel auszusetzen. Ueber der Treppe und dem Orchester, wo die Palmengarten Kapelle
wirkte, war die Wand mit einem riesigen Pseudofresko ausgefüllt; um ein rätselhaftes
Wappen sitzen ein Narr mit der Guitarre und eine Närrin, mit einer Flasche Champagner
winkend; rechts und links davon befinden sich plein air-Bilder, von denen das eine sich
als ein gegen den wolkenlosen Himmel scharf abhebender Gigerl zeigte, während rechts ein
Landsknecht vom hohen Balkone herabschaute. Auf der gegenüberliegenden Schmalseite
der Galerie zog gleichfalls ein prächtiges Arrangement die Augen auf sich. Auf leichtem
teppichgeschmückten Holzbau sass die Kapelle der gier und über ihnen thronte auf roter
Leinwand der Frankfurter Stadtadler, in der rechten Klaue die Narrenpritsche, in der linken
eine Flasche mit §11 als Etikettenaufschrift. Rechts und links haue Herr Maler Lüthi, wie
an der gegenüberliegenden Wand, Pseudofresken angebracht, die buntes Maskenleben
darstellten. Rechnet man dazu, dass die Seitenwände der Galerien mit Hilfe von Tannen-
I. Geschichte. 23
grUn, weissen und roten Rosen in Laubengänge umgewandelt und dass auf allen Posta-
menten und Geländerpfosten Blattpflanzen in grosser Anzahl aufgestellt waren, so kann
man sich eine wenn auch nur schwache Vorstellung machen von der überwältigenden
Wirkung, welche diese wahrhaft künstlerische Ausschmückung erzeugte. In besonders an-
erkennenswerter Weise leistete auch das gärtnerische Personal bei der dekorativen Aus-
schmückung des Saales und aller übrigen Räume ausgezeichnete Mithilfe. Auch den
Leistungen des maschinellen Betriebspersonals, welches unter den obwaltenden Verhältnissen
eine schwierige Aufgabe zu lösen hatte und diese zielhewusst und mit Sicherheit durchführte,
ist vollste Anerkennung zu zollen.
Im roten Saale standen an den Ufern des Mainstromes wirkliche Palmen, aus deren
mächtigen Blattwedeln bunte elektrische Sternchen hervorglühten. Dass diese Tropen-
scenerie sich thatsächlich am Ufer des Mains entfaltet hatte, darüber belehrte uns ein Blick
auf Alt-Sachsenhausen, welches den Hintergrund stimmungsvoll abschloss. Herr Ferdinand
Günther hatte dies dekorativ sehr wirkungsvolle Bild zur Verfügung gestellt.
Das wäre so in kurzen Strichen die äussere Physiognomie des Festes; das Weitere
auch nur einigermassen erschöpfend zu behandeln, geht weit über den Rahmen dieses
Bildes. Betont sei nur, dass, dem Charakter eines Kostümfestes entsprechend, sämtliche
Damen und auch die Mehrzahl der Herren in wirklichen Kostümen, teilweise von
bedeutendem künsderischen wie historischen Reize, erschienen waren, z. B. die beiden
herrlichen Damengestalten, welche soeben aus den bekannten van Dyckschen Bildern,
welche uns mit dem Hofe Karls I. bekannt machen, herniedergestiegen zu sein
schienen. Ihr weissseidenes, historisch treues Kostüm fand allgemeine Bewunderung.
Auch ihr Gegenstück, die Damen in Schwarz mit den beiden riesigen Schmetterlingsflügeln
und dem malerischen schwarzen Spitzenkragen, gefielen nicht wenig. Es kann hier nicht
der Ort sein, um all die herrlichen Maskenbilder aufzuzählen. Da gab es schwarz-
sammetene Vertreterinnen des Directoire, eine in blau-grüner Seide schillernde Schlangen-
beschwörerin, eine Lilie, eine Syringe, eine üppige Mohnblume, Japanesinnen, echte und
unechte, eine Königin Luise nach dem Richterschen Bilde, Odalisken, Elsässerinnen,
Hessinnen u. s. w. Unter den originellen Damenmasken nennen wir noch das Waldmädchen,
das Singvögel und Eichkätzchen auf seinem tannengrüngeschmückten Kleide mitgebracht,
die weisse Taube, die als Depeschenträgerin amtete, die humorvolle Pilgerin u. s. w. Von
den Herren, die so liebenswürdig waren, im Kostüme zu erscheinen, erwähnen wir den
Stadtverordneten, der als echter Türke ein prächtiges Bild stellte, den Zoologen, der als
Schelm von Bergen in rotem Scharfrichtergewande kam und unter der phrygischen Mütze
gar stolz auf seine rotgewandete Begleiterin herabsah, dann den prächtigen graucylinderten,
rotstrümpfigen Gigerl, den Patrizier des Malers G., die verschiedenen Säkkinger Trompeter,
die Diplomaten in grauer Perrücke und Wadeistrümpfen, die echten Tiroler Bergfexe, den
scherzhaften Mönch, die Pierrots in Weiss, in Blau und Weiss u. s. w.
Sämtliche Nebensäle, Loggien und das Verwaltungsratszimmer waren von Beginn an
dem Publikum zur Verfügung gestellt, kein einziger der zahlreichen Räume blieb leer.
Unter den Festgästen, welche sich aus den ersten Kreisen der Stadt rekrutierten, be-
merkte man u. a. Herrn Oberbürgermeister Adickes, den Kavallerie-Brigade-Kommandeur
Prinzen Croy, vom Polizeipräsidium Herrn Freiherrn von Müfi'ling und Regierungsrat
Steffens, eine ganze Reihe von Offizieren u. s. w. Selbstverständlich waren auch die „stars"
der Frankfurter Bühnen erschienen. Von zwei Seiten rauschten abwechselnd die Klänge der
Musik in den Saal, hier lockte Herr Gottlöber mit seiner Gartenkapelle zum Tanz, dort schwang
Herr Kalkbrenner vor seinen 8iern den Taktstock, und zwar beide mit beneidenswertem
Erfolge. Und diese zahlreiche lustige Menge stolzierte, paradierte umher und dazwischen
trippelten die „Schüler^'innen des Beherrschers der Tombola , die aus vorigem Jahre vom
24 Begründung und Entwickelung.
Balle im Zoologischen Garten her bekannten rosaroten Puppenfee-Ticketmfidchen, die Herren
zur Tombola zogen, wo zwei bekannte Sängerinnen in italienischem NationalkostUm emsig
wirkten. Andere wieder gingen an der Tombola vorbei zur Bierschenke. Gegen zehn Uhr
kündete ein Trompetenstoss an, dass die erste Ueberraschung des Abends erfolgen würde.
Der Mittelraum des Saales leerte sich rasch und herein schritt, von Herrn Feretti geführt,
eine ganz eigenartige Reihe von vierzig farbenreich kostümierten Paaren. Zuerst kamen
etwa fünf bis sechs Paare in elegantem weissgrauen Velozipedistenkostüm, dann weissblaue
Ruderer und rotbraun karrierte Schotten und Schottinnen. Der Bicycleklub, die Ruder-
gesellschaft Germania und der Fussballklub waren es, die Mitglieder entsandt hatten, um
daran zu erinnern, dass Rudersport, Ballsport und Radsport im Palmengarten gepflegt
werden. Die neukomponierte „Ferettiquadrille", welche jene elegant ausführten, fand durch
die prächtigen eigenartigen Touren allgemein freudige Aufnahme und reichen Beifall.
Später, als die Wogen der Lust schon hoch gingen, erschien, gleichfalls durch Herolds-
ruf angekündigt, eine bunt zerlumpte Gesellschaft auf der Festtreppe, die ein riesiges
Morithatgemälde mit sich führte. Ein alter Guitarrist, ein immerzu falsch spielender Klari-
nettist und ein Geigermädel spielten Turridus Lied aus der Cavalleria rusticana und der
Erklärer, Herr Grün, in schreiend komischem Kostüm und seine verwitterte Alte, Herr
Schwarz, sangen unter schallendem Applaus das rührende Lied von der ,)Cavalleria
rusticana, Wer Dich anschaut, der muss wana^^ Es folgten dann noch Gesänge von der
Tirolergesellschaft D'Innthaler, ein Vortrag der Estudiantinos, der Herren Grün und Ge-
nossen, und ein von Mitgliedern des Balletkorps brillant exekutierter Stierkampf. Wer klug
war und sich etwas erholen wollte, der schlich sich leise hinaus in das Palmenhaus, wo
auch die zartesten Ballschühchen auf eigens für sie mit Stoff bedeckten Pfaden wandeln
konnten, und genoss von hier aus den geradezu feenhaften Anblick des lichtdurchfluteten
Saales mit seinen grünen Gehängen und bunten Blumen und bunten Menschen. Und dann
sah sich das Ganze wie ein Traum an. Es war aber doch Wirklichkeit, denn das erste
fahle Licht des Wintermorgens sah zahlreiche frohe Menschen heimwärtspilgern, welche
eines der schönsten Feste hinter sich hatten, das je in den Räumen des Palmengartens
veranstaltet wurde."
Am 8. März fand in sämtlichen Räumen ein Wohlthätigkeitsfest zu Gunsten des
Dr. Christschen Kinderhospitals und anderer wohlthätiger Anstalten statt, das sich einer sehr
regen Teilnahme erfreute und einen bedeutenden finanziellen Erfolg zu verzeichnen hatte.
Mit dem Frühjahrsfeste vereint war die eigentliche Jubelfeier des Palmengartens; in
ihr verkörperte sich so recht der volkstümliche Charakter des Instituts. Eine akademische
Feier, an der die Spitzen der Behörden und andere Ehrengäste teilnahmen, leitete dieses Fest
in würdiger Weise ein und wir lassen nun über dasselbe einen Bericht der Presse*) folgen.
Die Jubiläumsfeier des Palmengartens.
Fünfundzwanzig Jahre sind eine kurze Spanne Zeit und doch: welch' gewaltige Ver-
änderungen kann solch ein Vierteljahrhundert mit sich bringen! Wenn es ausgefüllt ist
von einer rastlosen, opferfreudigen Thätigkeit, um ein junges Unternehmen zur Blüte zu
bringen und wenn diese Thätigkeit unterstützt wird nicht nur durch die Gunst der Ver-
hältnisse, sondern auch durch das Entgegenkommen der massgebenden Behörden, dann
bringt auch eine kurze Spanne Zeit wohl solch' erfreuliche Resultate mit sich, wie wir sie
bei unserem Palmengarten konstatieren können, der bekanntlich mit dem Jahre 1898 die
ersten 25 Jahre seines Bestehens vollendet hat. Der Palmenganen ist somit eigendich noch
ein Kind unter den ehrwürdigen Bauten unserer Stadt, welche eine historische Bedeutung
haben; aber er ist ein prächtiges wohlgeratenes Kind, an dem seine inzwischen ergrauten
*) Frankfurter Generalanzeiger vom 29. Mai 1893.
I. Geschichte. 25
VSter ihre Freude haben dürfen. Es war daher nicht mehr als recht und billig, dass man
zu Ehren dieses 25 jährigen Geburtstagsfestes eine Reihe von Feierlichkeiten inscenierte,
deren Anfang bereits im Winter das glänzend verlaufene Kostümfest bildete, v^ährend am
Samstag das Frühjahrsfest ein weiteres Glied in der Kette dieser Veranstaltungen war. Ein
wunderschöner Maientag war dem Frühjahrsfeste günstig, das am Samstag Abend im
Freien, vor der Hauptfront des Gesellschaftshauses, mit einer schmetternden Fanfare der
Husarenkapelle eingeleitet wurde. Hierauf exekutierte unter Leitung des Herrn Musikdirektor
August Glück ein aus Mitgliedern der Frankfurter Sängervereinigung bestehender Chor das
y,Deutsche Lied". Dem weihevollen Gesang folgte eine von Herrn Stadtrat Pfaff an die
Teilnehmer gerichtete Festansprache, in welcher der verdienstvolle Präsident des Ver-
waltungsrates, weicher als solcher in diesem Jahre ebenfalls sein 25 jähriges Jubiläum feiern
kann, die Geschichte des Palmengartens in kurzen Worten schilderte. Er greift zurück aut
die Erwerbung der Gartenanlage des Herzogs von Nassau, schildene, wie sich dann nach
und nach aus diesem Grundstock das Etablissement zu seiner heutigen Höhe entwickelt hat
und pries das fördernde Entgegenkommen von Bürgerschaft und Behörden in warmen
Worten. Die Rede endete mit der zuversichtlich ausgesprochenen Hoffnung, dass das
Etablissement auch ferner, von der Gunst des Publikums getragen, wachsen, blühen und
gedeihen möge. Nach einigen weiteren Musik- und Gesangsvorträgen begann im grossen
Saale das Festbankett. Der Saal des Palmengartens hat schon viele wirkungsvolle Aus-
stattungen gesehen; aber sehen hat man mit einfachen Mitteln eine so künstlerische Wir-
kung erzielt wie diesmal. Man hatte die Pfeiler und Rundbogen rot drapiert und den
Nischen einen dem Charakter des Etablissements angemessenen Palmenschmuck gegeben,
auf welchen sich von dem grossen Stern an der Decke und den zahlreichen Glüh-
lichtern im Saale eine Fülle von Licht ergoss. Das gab, ohne Anwendung eines grossen
dekorativen Apparats, einen überraschenden Effekt. Herr Gartendirektor Siebert hat sich,
wie wir hören, um das Zustandekommen dieser Ausschmückung ein besonderes Verdienst
erworben. Die Teilnehmer am Bankett waren recht zahlreich erschienen; an der Tafel der
Ehrengäste nahmen die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden Platz. Herr
Stadtrat Pfaff begrüsste zunächst die Festteilnehmer und dankte ihnen im Namen des Ver-
waltungsrats für den zahlreichen Besuch. Sein Hoch galt den Behörden, der Bürgerschaft
und allen, welche dazu behilflich waren, die Treue und Anhänglichkeit zum Palmenganen
zu pflegen. Als zweiter Redner sprach Herr Bürgermeister Dr. Heussenstamm. Der
Palmengarten sei ein Kind der Stadt, aber ein gut ausgewachsenes und wohlgeratenes Kind,
daher es längst verstanden habe, sich selbständig zu machen. Der Palmengarten spreche
selbst für seinen Ruhm, Worte könnten da nur abschwächend wirken. Die Schöpfung sei
von so wunderbarer Schönheit und eigenartiger Pracht, dass sie der Stadt zur höchsten
Zierde, dem Vorstand, dem Verwaltungsrat und dessen Präsidenten aber zum schönsten
Ruhme gereiche. Letzteren galt das Hoch des Redners. Nach diesem ergriff Herr Leopold
Sonnemann das Wort. Der Palmengarten sei in einer Zeit tiefster Entmutigung ins Leben
gerufen worden, aber zugleich mit seiner Gründung sei das erste Lebenszeichen einer
neuen Kraft in unserer Vaterstadt erwacht. Das Etablissement habe alle Schwierigkeiten,
die sich seinem Emporkommen in den Weg gestellt, glücklich überv\mnden und stehe heute
als Vergnügungsort der Bürgerschaft, als Institut zur Förderung des Fremdenverkehrs und als
Ehestifter (Heiterkeit) unerreicht da. Redner toastete auf Frankfurts Bürgerschaft und ihre treue
Anhänglichkeit zu dem Palmengarten. Herr Rechtsanwalt Dr. May widmete sein Glas den
Gartenkünstlern und Verwaltungsbeamten, den Herren Direktoren Böhm und Siebert und Herrn
Sekretär A. Nippoldt, ferner den Herren Siesmayer, Heiss etc. Sodann toastete der Stadt-
kommandant, Herr Generallieutenant von Stülpnagel, Exe, auf die Damen, den schönsten
Schmuck des Palmengartens, ohne den seine Blüten nichts wären. Herr Heinrich Kleyer trank
•
26 Begründung und Entwickelung.
auf das gute Einvernehmen zwischen den verschiedenen Sportvereinen und dem Palmengarten
und Herr Stadtrat PfafF beschloss die Reihe der Toaste mit einem Danke der ihm gezollten
Anerkennung. Er erblicke in derselben seinen schönsten Lohn, müsse aber zugleich ein gut
Teil der ihm gewidmeten Ehrenbezeugungen den Übrigen Verwaltungsratsbeamten zukommen
lassen. Nunmehr begann das von Herrn Adolf Stoltze verfasste Festspiel. Unser trefflicher
Strohecker belebte die Scene mit waschechtem Frankfurter Deutsch, in welchem er dner
fremden, von Fräulein Wendorf dargestellten Dame die Schönheiten der Vaterstadt erklärte,
als deren Perle er den Palmengarten bezeichnete. Schliesslich forderte er zu einem Rund-
gang durch das Palmenhaus auf, an welchem sich sämtliche Festteilnehmer beteiligten.
Hier unter der herrlichen Tropenkultur wurde uns ein wunderbarer Anblick zuteil. Wie
ein Sommernachtstraum erstand vor uns ein farbenprächtiges lebendiges Bild, vsrie der König
Mai seinen Einzug hält, gefolgt von seinen Trabanten, den Blumen, Schmetterlingen,
Bienen u. s. w. Es waren prächtige Scenen, die unter den einzelnen Baumgruppen von
Meisterhand gestellt waren. Ein Meer von Licht ergoss sich über die blühenden Mädchen,
die an Anmut mit den Kindern Floras wetteiferten. Wie wir hören, hat Herr Grün die
Entwickelung dieser Scenen mit fachmännischem Rate geleitet, während die Beleuchtungs-
effekte auf Rechnung des Herrn Inspektor Behrend zu setzen sind. Und nun spielten
draussen im Freien, wo König Mai auch bereits seinen siegreichen Einzug gehalten, die
Wasserkünste, die wohlgelungene fontaine lumineuse mit wirkungsvollem Farbenwechsel;
die Kapellen, die Gartenkapelle unter Gottlöber und die Husaren unter Hecht, die auch die
Tafelfreuden durch ihre munteren Weisen erhöht hatten, gaben ihr Bestes zu hören und
erst als die Mitternacht herabsank, trennten sich die letzten Festteilnehmer. — Der Sonntag
war sodann einem Volksfest in grossem Stil gewidmet. Bei herrlichstem Wetter begann
der Festtag mit einer Morgenmusik, welche bereits zahlreiches Publikum anzog; als aber
der Nachmittag herankam, begann eine Wallfahrt nach dem Palmengarten, wie sie vorher
noch kaum gesehen wurde. Bis mittag konnte festgestellt werden, dass ungefähr
2IOOO Menschen Billets gelöst hatten. Das ganze Arrangement des Festes war aber auch
ein mustergiltiges. Vier Musikkapellen und die Frankfurter Sängervereinigung sowie Tiroler
Sänger sorgten für den nötigen Ohrenschmaus, und von zwei Uhr an bis um Mitternacht
herrschte eitel Freude und Frohsinn. Während man sich im Altgarten beim Promenaden-
konzert unterhielt, die Toilettenpracht der Damen musterte und sein bischen leibliche
Nahrung oft mit Lebensgefahr, stets aber mit gutem Humor erkämpfte, ging es im Neu-
garten so fidel zu, wie es eben nur bei einem Frankfurter Volksfeste möglich ist,
bei welchem sich Lebenslust und frisch-naive Vergnügungssucht in ungeschminktester
Form präsentieren. Dem Amusementsbedürfnis der Jugend aller Altersklassen standen die
verschiedensten Sportveranstaltungen zu Gebote, Radwettfahren und Wettlaufen, Schieb-
karrenfahren, Eselsrennen, Holzschuhlaufen wechselten mit einander ab und fanden, unter-
stützt durch recht hübsche Preise, zahlreiche Beteiligung. Der Schaulust entsprachen
Schauturnen und Marmorgruppen und nicht zum geringsten Teil das liebe Publikum selbst,
welches bei solchen Gelegenheiten für jeden, der zu sehen versteht, eine unerschöpfliche
Fundgrube interessanter Details bildet. Viel schöne Augen beeiferten sich in Gemeinschaft
mit zwei Karoussels dem dagegen nicht Gefeiten den Kopf zu verdrehen, Glückshäfen und
ein ominöser Fischbottich boten Chancen zum Gewinn, und die verschiedensten Arten von
Kletterbäumen machten es der Jugend leicht, ihre Gewandtheit in der Gymnastik zu doku-
mentieren. Das war ein buntes, tolles, lustiges Treiben und ganz besonders muss hier
konstatiert werden, dass sich die ungeheure Masse durcheinander bewegte, ohne dass es
irgendwie oder irgendwo zu einem Zwischenfalle, zu einer kleinen Reiberei oder gar zu
einem ernstlichen Unfälle gekommen wäre; auch die vielerlei Arten von Jugendspielen, bei
denen gar manchmal „etwas passiert", verliefen in glatter Weise, dank der unermüdlichen
1. Geschichte. 27
Thätigkeit und der nicht genug anzuerkennenden Umsicht der Herren vom engeren Aus-
schuss, welchen wieder, wie bei allen ähnlichen Gelegenheiten, Herr Grün als erprobter
maitre de plaisir im Schweisse seines Angesichts zur Seite stand oder vielmehr lief, denn
Zeit zu verlieren war an dem Nachmittage nicht. Hatte man sich an dem lustigen Durch-
einander sattgeschaut, bekam man natürlicherweise Durst, und es war ganz enorm, welch
ein Durst entwickelt wurde. Da luden die hübsch ausgestatteten Hallen des Henninger-
Bräu und des Löwen- Bräu, die geräumige Aepfelweinwirtschaft von Freyeisen zu gastlichem
Verweilen ein, aber viel Glück und noch mehr Geduld musste man haben, um ein Plätz-
chen zu erwischen. Dann allerdings liess es sich hier prächtig ausruhen, der Stoff war gut,
die belegten Brötchen und Würstel waren es gleichfalls und wer genügende Ausdauer hatte,
konnte sich hier in aller Gemütsruhe dem Abend entgegenrestaurieren; und es gab ge-
nügend solcher Ausdauernder sowohl im Neu- wie im Altgarten, trafen wir doch selber
verschiedene sesshafte Leute, welche sich zur Sicherheit auf diese Weise vom Mittag bis
zum Abend ihre Plätze „hielten". Dann begann es stiller zu werden auf dem weiten
Spielplatze vor der Ginnheimer Höhe, vom Taunus trug der Abendwind das Dunkel in die
Baumgruppen des Gartens und grün und rot schoss es aus den Weihern empor, leuchtete
es zwischen Aesten und Stämmen und in den Wipfeln der Bäume, die Blumenparterres
erstrahlten in farbigem Lichterglanze, der Tatzelwurm sandte seine Lichter hinaus in die
Nacht und im grossen Saale unter dem leuchtenden Brillantstern drehten sich fröhliche
Menschen im Tanze, bis die Mitternachtsstunde schlug. So ist der Palmengarten wieder
um ein schönes Fest reicher, um ein Fest, welches er mit Stolz in seinen Annalen ver-
zeichnen kann, als allseitig gelungenes, echtes, rechtes Volksfest.
Der finanzielle Erfolg dieses Festes war ein bedeutender, es wurden 12287 Mk. ver-
einnahmt. Die Unkosten waren durch das vielseitig Gebotene allerdings auch sehr hoch.
Als dritte und letzte dieser Veranstaltungen fand am 21. August ein Sommerfest statt,
welches einen würdigen Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete. Wenn bei dem
Bankett im Juni einer der Redner meinte, der Palmengarten sei zwar noch ein Kind, aber
ein solches, an dem jedermann seine Freude haben müsse, so konnte man dieses Wort
wieder einmal mit bestem Gewissen unterschreiben. Die Ausschmückung der
Gartenanlagen mit bunten Lampions und Gassternen bot einen reizvollen Anblick, der
durch den Farbenwechsel der fontaine lumineuse noch gehoben wurde. Der Besuch des
Festes war ein sehr guter, immerhin wäre er sicher noch besser ausgefallen, wenn nicht
am Abend ein paar Regentropfen gefallen wären, die manchen abschreckten. Das Wetter
hielt sich aber trotzdem, und so konnte der Sommertag bis zur Neige im Freien ausgekostet
werden. Schade nur, dass die Hitze kaum abnehmen wollte; es waren um 10 Uhr abends
noch 21 Grad R. Nachdem die Festlichkeiten mit einem Frühkonzert begonnen, gab es
nachmittags und abends Doppelkonzerte der Gartenkapelle und der Husaren, und bei völlig
eingetretener Dunkelheit wurde im Neugarten das Jubiläumsfeuerwerk abgebrannt. Sehr
hübsch war der bewegliche Bajazzo, der im Brillantfeuer seine zappelnden Bewegungen
machte. Er hatte den Lacherfolg auf seiner Seite, während die schönen Verwandlungs-
stücke: Sonnen, Mühlenflügel und Kaskaden lebhaften Applaus ernteten. Die Schluss-
dekoration: Frankofurtia und Flora, welche eine Gedenktafel mit der Inschrift 1868—1893
bekränzten, bildete eine Huldigung auf das Jubiläum des Etablissements.
Eine durchgreifende bauliche Aenderung, welche eine wertvolle Verbesserung sowohl
in praktischer, wie in sanitärer Beziehung erwarten lässt, ist noch zu erwähnen: es ist die
Einrichtung einer Niederdruck-Dampfheizung an Stelle der unzureichenden Luftheizung für
das Gesellschaftshaus, wie solche den modernen Anforderungen der Technik entspricht.
Die Anlage wurde der Firma Fellner & Ziegler in Bockenheim übertragen. Im Anschluss
an diese Heizungsanlage wurde vom Maschinenhaus nach den Blütengalerien ein passir-
28 Begründung und Entwickelung.
barer Kanal zur Aufnahme der Heizungs- und Wasserröhren hergestellt; die Galerien selbst
wurden unterkellert, um dadurch helle Räumlichkeiten für Werkstätten, Arbeitszimmer und
für Unterbringung von Mobiliar zu gewinnen.
Diese Neuerung stellt sich als einen weiteren bedeutenden Fortschritt dar und hat
sich bereits auf das beste bewährt.
Wir kommen nun zum Schluss. Es liesse sich noch t&ber so manches berichten, was
mit der Gründung und fortschreitenden Entwickelung eng zusammenhängt. Wir glauben
aber in allgemeinen Umrissen die Hauptmomente soweit angeführt zu haben, dass daraus
wohl ersichtlich ist, einen wie gewaltigen Aufschwung das aus kleinen Anfängen und in
einer sehr ernsten Zeit ins Leben getretene Unternehmen in diesen 25 Jahren zu ver-
zeichnen hat. Und wenn wir gerade an dieser Stelle den Ausspruch, den der Herzog von
Nassau seinerzeit bei Verkauf des Pflanzeninventars in Biebrich that, „dass die Freude an
Blumen und Pflanzen im Menschen stets wiederkehrt und nie erstirbt^\ anführen, so war
damit der neuen Schöpfung ihre Aufgabe, durch höchste Vollendung des Gebotenen be-
lehrend, bildend und anregend auf die Besucher einzuwirken, sehr treffend zugewiesen.
Die reichhaltigen Pflanzensammlungen in den Gewächshäusern, die landschafüichen
Scenerien des Parkes und die farbenprächtige Anordnung der Blumenstücke lassen jeden
etwas flnden, was sein Interesse erregt und ihn, ob jung oder alt, in die Schönheiten und
wunderbaren Einrichtungen der Natur einen Einblick gewinnen lässt.
Das Institut erfreut sich des vollsten und uneingeschränktesten Wohlwollens der
Bürgerschaft Frankfurts, aber auch nicht minder aller derjenigen Fremden, die zumteil aus
weiter Ferne kommend, bei ihrem Aufenthalt in Frankfurt den Palmengarten besichtigen!
Letzteres beweist zur Genüge der jährliche Besuch von über looooo Fremden.
Indem wir betreffs der Verwaltung, Leitung und Finanzierung des Instituts auf die
beiden folgenden Abschnitte verweisen, möge am Schluss dieses geschichtlichen Abrisses ein
Ausspruch Platz finden, den ein kunstsinniger Kritiker, der Freiherr von Ompteda, in
seinem Werke „Rheinische Gänen^^ über das Institut gethan hat und welcher lautet:
„Der Palmengarten zu Frankfurt a. M. zählt zu den hervorragendsten
kulturellen Schöpfungen unserer Tage. Er ist eine Perle nicht nur unter
unseren rheinischen, sondern unter allen europäischen Gärten. Ehre den
Männern, die dieses grossartige Werk so mutvoll unternahmen und so ruhm-
voll hinausführten!''
IL Verwaltung und Leitung.
I. Verwaltungsräte 1895.
J. B. Pfaff, Stadtrat a. D., Präsident. E. Ladenburg, Bankier.
F. Osterrieth, Privatier, Vizepräsident. C. Lauteren, Grossh. hess. Konsul.
J. J. Siebert, Dr. jur., Justizrat, Schriftführer. A. Pfeffel, Kaufmann.
A. Albert, Architekt. H. Siesmayer, Kgl. preuss. Gartenbaudirektor.
Baron L. v. Erlanger. E. Sulzbach, Bankier.
F. Heuer, Privatier. C. Ziegler, Ingenieur.
2. Frühere Verwaltungsräte.
A. Andreae 7. E. Königswarter f.
B. Andreae- Winckler f. Th. Kuchen f.
J. Dielmann f. C. J. Mylius f.
Dr. Geyler f. C. Schlesinger- Trier f.
Baron v. Günderrode. L. Sonnemann.
11. Verwaltung und Leitung. 29
3. Aufsichtsräte 1895.
H. G. C. Köhler, Bankier. Joh. V. May, Dr. jur.
P. Rödiger, Dr. jur.
4« Frühere Aufsichtsräte.
P. J. F. Heimpel, Kaufmann. M. Rikoff, Bankier.
S. Rikoff, Bankier.
5. Betriebs- und technische Leitung 1895.
P. Böhm, Betriebsdirektor. A. Siebert. Gartendireklor.
A. Nippoldt, Sekretär.
6. Gärtnerisches Personal.
I Obergärtner. 3o Gehülfen.
10 Obergehülfen. 25 Gartenarbeitcr.
7. Maschinen-, Heizungs- und Beleuchtungsbetrieb.
D. BuUing, Maschinenmeister.
1 Maschinist. i Installateur. i Heizungswärter.
2 Schlosser. 4 Heizer. 1 LichtanzUnder.
8. Handwerker.
I Glaser. i Schreiner.
I Weisbinder. i Maurer.
9. Aufsichtspersonal.
2 Schaher-Kassierer. i Parkwächter.
4 Portiers. 2 Nachtwächter.
Sonstiges Aufsichtspersonal 5 Personen.
IG. Spiele und Sport.
2 Aufseher. 5— 3o Arbeiter (je nach Jahreszeit). 10 Jungen (zur Bedienung der Lawn
Tennis-Spiele im Sommer).
u. Musikkapelle.
B. Gottlöber, Kapellmeister. 35 Musiker (Wintersaison 29).
I Orchesterdiener.
12. Wirtschaftsbetrieb.
Seebold und Bolle derz. Restaurateure.
Geschenkgeber.
Adelmann, L., WQrzburg. Berninger, F. L.
Albrecht, Frau O.-L.-Ger.-Präs. Bernus-Grunelius, Frau.
Alter, Ad. Bersi-Reuss, Frau Dr.
Altschul, Santa Ana, Salvador. Besserer, C., Mexiko.
Andreae, A. Bethmann, Baron v.
Andreae- Lemme', Frau. Blecher, F.
Andreae-Winckler, Bernhard. Böcking, Frau G , AbenteurerhUtte.
Andreae- Winckler, Frau. Boegner, A,Frl.
Andreas, G. Bonn, Botanischer Garten.
Bader, V. Breinig, J
Bamberger, J. Brofft, L. H.
Bauer, AI., Wanschula, N.-Am. Brückner, W.
Bauer, C, Stuttgart. Buchner, A., München.
1
30
Begründung und Entwickelung.
Buss, E., Offenbach.
Clauer, H. C, Handelsgärtner.
Clauer, J. G.
Dammann & Co , San Giovanni a Teduccio.
Italien.
Darmstadt, Grossh. Hofgarten.
Diemont, A. J., Arnheim.
Dornen, S. v., Hamburg.
Eckardt, F., Frl.
Ehrenbach, R., Auckland.
Erlanger, Baron v.
Eymer.
Eulberg, P. Assmannshausen.
Feege, Hauptmann a. D.
Flach, Frau.
Fleisch- Daum.
Flinsch, Frau W.
Föltz-Eberle.
Franck, E.
Franck, H.
Frankfurt a. M., Botanischer Garten.
Frcnsdorf, Dr., Bockenheim.
Friedleben, Gh.
Gans, A.
Gerhardt, Frau Sekretär.
Geyler, Dr.
Goldschmidt, A. B.
Grunelius, Frau Wwe.
Harth, M.
Hanmann, Hofgärtner, Hohenburg.
Hartmann, Ph., Wilhelmshaven.
Heidelberg, Botanischer Garten.
Heimpel, Oberingenieur.
Heimpel, Rittmeister.
Heinemann, C, Arco.
Heinemann, F. C., Erfurt.
Heinrichs, Ph. W., Höchst a M.
Hessenberg, Frau A.
Heuer, F.
Heusler, Konsul, Melbourne.
Himmighoffen, Hildalgo dal, Parral, Mexiko.
Hintzmann, W., Zanzibar.
Hitschler, Dr., Burrweiler.
Holzmann, J.
Holzmann, Frau Ph.
Jacobson.
Jäger, F.
Kahl, L. (^
Kalb, E.
Karlsruhe, Grossh. Hofgarten.
Katz, H.
Kellner, Frau J.
Kessler, Senator.
Kirchner.
Kölle & Co., Augsburg.
Kommesser, Frau Gerichtsrat.
Königl. Lehranstalt für Obst- und Weinbau
in Geisenheim a. Rh.
Königswarter.
Kopp, J.
Körner, A.
Kovatschek.
Krelage & Sohn, Harlem.
Krepp, G.
Lade, Baron Ed. v., Geisenheim.
Ladenburg, New- York.
Lambert & Reiter, Trier.
Lauteren, Konsul.
Lex, Frau Regierungsrat
Löwengard Direktor.
Mann, A., Stuttgart.
Mann, O., Leipzig.
Manskopf, AI.
Manskopf, Frau Kommerz.-Rat.
Manskopf, N.
Manskopf, W. H.
Matti sen., Dr.
May, A.
Mehl, Frau.
Meinecke, Frau, San Francisco.
Meinert, C, Dessau.
Melbourne, Botanischer Garten.
Melchin, A.
Mumm, Frau H. von.
Müller-Freitag, Frau.
Nentwig, Direktor.
Nestle-Gontard. Frau.
Nolte, W.
Oehler, E., Offenbach a. M.
Oppenheim, M., Prof.
Opplin.
Ortenbach, Frau.
Osterrieth, F.
Osterrieth, Frau L., Antwerpen.
Paschke, Obergärtner.
Pfaff, J. B.
Pfeiffer, E.
Pfungst, W.
II. Verwaltung und Leitung.
31
Forsch, Reg.-Rat.
Pross, Frau C, Mannheim.
ReifFert, Fabrikant, Bockenheim.
Reiss, Lud. Herm. Reisinger, Frl.
Reutlinger, Dr.
Reyher, Dr. G. v., Staatsrat, Miltenberg.
Riedinger, Finanzrat.
Roediger, Frau, OfFenbach.
Rothschild, Baron C. v.
Rothschild, Baronin C. M. v.
Rothschild, Baronin W. v.
Rtlttenau, Frau A.
Saam, R., Bockenheim.
Sarg.
Sauerländer, Frau Direktor.
Scherr, J.
Schifif, Frau Dr.
Schiller, G.
Schimomyana, Prof., Tokio.
Schlesinger-Trier, Berlin.
Schmidt-Polex, Frau.
Seyschab, J.
Siebert, H., Seeoffizier, Bremerhaven.
Siesmayer, Gebr., Bockenheim.
Sonnemann, L.
Sonntag, Architekt.
Soupert & Notting, Luxemburg.
Speyer, Gh.
Steinbrenck.
Sioehr, Verwaher.
Stoehr, Mrs. H., England.
Stöpel, Frau.
Strack, Frau L.
Strassheim, C. P.
Strassburg, Universitätsgarten.
Strauss, S.
Strebel, C.
Streng.
Sulzbach, F.
Tausend, Frau E.
Tigler, Frau.
Veitch & Sons, Chelsea-London.
Vieweg, L., Quedlinburg.
Völcker, Frau.
Wagner, A., Stuttgart.
Wagner, Frau.
Walter, Verwaltungs-Direktor, Cronberg.
Weiller, H. I. Wecker, Geh.-Rat, Offenbach.
Wendland, H ., Oberhofgärtner, Herrenhausen.
Westermann.
Will, Frau A.
Winterstein, Alexandrien.
Wunderlich, J. W.
Zeiss, H.
Ziegler, Carl.
Ziegler, Dr. J.
Zimmer, C. G.
Zimmermann, Frl., Hattersheim.
III. Finanzielles.
Den nachstehenden buchmässigen Aufzeichnungen wollen wir kurz erläuternd voraus-
schicken, dass die Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 3ooooo Gld. und einer Prioritäten-
anleihe von iSoooo Gld. — oder rund mit 771 000 Mk. — gegründet wurde.
Die Begebung des Kapitals und die Bauperiode erstreckten sich auf die Jahre Ende 1868
bis Beginn 1871.
Da der Zweck der Gesellschaft nicht darin besteht, fUr die Aktionäre einen mehr oder
weniger hohen Gewinn zu erzielen, sondern nur gegen den jeweiligen Kupon den Aktionären
mit ihren Familien freien Eintritt in den Garten zu gewähren, so ist das aus 1200 Aktien
ä 25o Gld. bestehende Kapital in ungefähr 1100 verschiedenen Händen.
Die Betriebseinnahmen werden neben Bestreitung der Betriebsausgaben zur Ver-
schönerung, Verbesserung, Vermehrung und Erweiterung der anfänglichen Anlagen benutzt.
Da hierzu die Ueberschtlsse der Betriebseinnahmen allein nicht ausreichten, wurde im
Jahre 1875 eine zweite Prioritätenanleihe im Betrage von 3ooooo Mk. aufgenommen, wovon
jedoch nur 1 56 000 Mk. zur Ausgabe gekommen sind.
Die Ausflkhrung der Vervollständigung der Anlagen erforderte aber fortgesetzt Mittel,
und da solche nicht immer vorhanden, kam es wiederholt vor, dass der Verwaltungsrat
32 Begründung und Entwickelung.
diese durch persönliche Bürgschaft in Gestalt schwebender Schulden verschaffte und so das
Unternehmen in hochherziger Weise fördeite.
Wie schon im vorhergehenden geschichtlichen Teil erwähnt, brach im August 1878
ein BrandunglUck aus, welches einen Wiederaufbau des Gesellschaftshauses und verschiedene
neue Anschaffungen bedingte.
Die von den Versicherungs-Gesellschatten Deutscher Phönix und Providentia hier ge-
zahlte Brandentschadigung von 201 196,10 Mk. im Jahre 1878 und der Ertrag einer Silber-
lotterie von 98308,37 Mk. in den Jahren 1879/80 reichten hierzu nicht aus.
Der Verwaltungsrat trat deswegen mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt in Unter-
handlung, welche zu der Erlaubnis führte, eine Hypothek von 800000 Mk. auf die Ge-
bäulichkeiten der GeseUschaft, welche sich sämtlich aut städtischem Grundbesitz befinden,
unter Mitgarantie der Stadt aufzunehmen. Dieses Hypothekenanlehen diente ausserdem zur
Konsolidierung der Schulden der Gesellschaft.
Die Prioritäten 1. und II Emission, die vorhandene Darlehnsschuld wurden hiervon
im Jahre 1880 zurückgezahlt; das Kapital der Gesellschaft besteht seitdem aus dieser
800000 Mk. betragenden Hypothekenschuld und dem Aktienkapital von 514285,72 Mk.
Vom Jahre i885 wurde von dem seitherigen Verfahren, den jeweiligen Betriebsüber-
schuss ganz für Abschreibungen zu verwenden, abgesehen. Es wurde ein Reingewinn
belassen, welcher zur Bildung von Reservefonds, Zahlung der Dividende für die wenigen
nicht zum Eintritt benutzten Aktien sowie für Zuwendungen der inzwischen gebildeten
Unterstützungs- und Pensionskasse der Beamten verwendet wurde.
Die günstige Gestaltung des Jahres 1890 machte die Anlage eines Teiles des Spezial-
Reservefonds möglich.
Bezüglich der Einzelheiten verweisen wir auf die nachstehend zahlenmässig gemachten
Angaben und geben hier nur noch eine Erläuterung der daselbst angeführten Einnahmen.
Die Ausgabe der Abonnements beginnt für Neueintretende mit dem i. November,
giltig von da ab bis Ende des nächsten Jahres, und kostet für eine Familie 3o Mk., für eine
Einzel-Person 18 Mk.; Monatskarten, vom Tage der Anmeldung an 3o Tage giltig, kosten
für eine Familie 8 Mk., für eine Einzel-Person 4 Mk , werden aber nur an vorübergehend
sich aufhaltende Fremde gegeben.
Der Eintrittspreis für einmaligen Besuch ist i Mk. für Erwachsene, 5o Pf. für Kinder;
an jedem ersten Sonntag im Monat, wenn kein Feiertag, ist zur Zeit der Eintrittspreis
Vormittags 20 Pf. für jedermann und Nachmittags 5o Pf., für Kinder 25 Pf.
Von den Wirten wird eine Pacht bezahlt und ist die Gesellschaft an dem Nutzen der
Getränke beteiligt.
Die Einnahme auf Konto pro Diverse besteht hauptsachlich aus Saalvermietungen,
die Einnahme des Neugartenbetriebes aus den Erträgnissen der Radfahrbahn, der Lawn Tennis-
und Fussballplätze und der Eisbahnen. Der Preis eines Abonnements für Lawn Tennis ist
für die Haupt- oder Einzelkarte 20 Mk. für die Saison, 10 Mk. für eine Beikarte. Letztere
werden nur an die Familienglieder einer eine Hauptkarte besitzenden Person gegeben.
8 Mk. kostet eine Karte für 2omaliges und 5o Pf. eine Karte für einmaliges Spiel.
Die Radfahrbahn- Haupt- oder Einzelkarte kostet i5 Mk. , die Beikarte 6 Mk. , eine
Monatskarte 8 Mk . einmaliges Fahren 5o Pf.
Die Eisbahn-Haupt- oder Einzelkarte 6 Mk., die Beikarte 3 Mk., einmaliges Laufen
20 Pf. oder 5o Pf., wenn Konzert stattfindet.
Garderobe- Aurbewahrungskarten für Sommer- oder Wintersaison 3 Mk. , einmalig
10 Pf., Schlittschuhaufbewahrung 3 Mk., einmalig 20 Pf. inclusive Reinigen. Ein Schlitten
zu leihen 5o Pf. pro Stunde , Schlittschuhe zu leihen 5o Pf. Schlittschuhe an- und ab-
zuschnallen 10 Pf. direkt an den Anschnaller.
111. Finanzielles.
33
Bezüglich der UnterstUtzungs- und Pensionskasse der Beamten der Gesellschaft wollen
wir hier erwähnen, dass dieselbe durch Erlös im Palmengarten gefundener und nicht ab-
geholter Gegenstände im Jahre i883 mit 221 Mk., welche durch den Buchhaher auf der
Frankfurter Sparkasse angelegt .und in der Bilanz für dieses Jahr angeführt waren, ge-
gründet wurde. Der Verwaltungsrat bewilligte diese kleine unbedeutende Einnahmequelle
fUr dauernd, wies der Kasse femer den Ertrag aus den seit 1887 aufgestellten automatischen
Waagen und bei besonderen Gelegenheiten andere Beztlge zu. Ferner wurden seit i885
von dem Verwaltungsrat der Kasse aus dem Reingewinn anfänglich Beträge von 1000 Mk.»
dann steigend auf 2000 Mk., 4000 Mk. und in den letzten Jahren 6000 Mk. in hoch-
herziger Weise zugewendet.
Verwaltungsratsmitglied Herr Ferdinand Heuer spendete zweimal Beträge von 5oo Mk.
Auf diese Weise hat dieser Fond, der in verzinslichen Effekten separat angelegt ist, bis
Ende 1893 die Höhe von 38 146.67 Mk. erreicht.
Zu einer wirksamen Ausnutzung der Kasse fehlt jedoch noch viel und hat sich des-
halb der Verwaltungsrat das Recht der Verwendung in den einzelnen Fällen vorbehalten,
da auch ein Beitrag seitens der Beamten nie geleistet worden ist.
Einnahme.
Jahr
Aktie
Q
Priori-
täten
I. Km.
JC 1 4
Darlehen
Prio]
tätei
II. Er
ri-
1
n.
Brand-
entschä-
digung
Hypothek
Getränke
Betriebs-
Ueber-
schuss
M i 4
Total-
Einnahme
M ( 4
1868/71 ,
187a
1873
1874 1
1875
1876
1877
1878
1879
1880
1881 :
1882
i883
18S4
i885
1886
1887
1888
1889
1890
1891
1892 :
1
514285
1
72
1
1
1
1
257142
1
i __
9
1
86
,
1
1
1
1
— i
34285
132578
72254
198731
25202
23170
9^)3 3
8984
38o35
70
14
92
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66000
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10
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3:482
1 15901
99223
73657
63687
24814
20o63
4507
28933
32964
1096s
5 i9o3i
33948
63581
44097
57964
76121
55929
60167
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—
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39
Ausgaben.
Feuemiig
Insertion
Renovation
Oelflnde-Pacht
Neugalten-
betrieb
Total-
Ausgaben
Jahr
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4
JL
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JL
4
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1 4
JC
4
JU
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97
3321
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—
—
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—
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—
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9937
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—
222055
21
i885
11177
77
1887
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39
8660
61
—
211556
29
1886
12106
66
1688
43
13907
21
9789
68
12034
24
234231
87
1887
12923
40
i486
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BESCHREIBUNG.
1. Wanderung durch Garten und
Gewächshäuser.
m der Bockenheimer Landstrasse durch die Palmengartenstrasse sind es nur
wenige Schritte, die uns in den Pahnengarten führen. Vorbei an dem neu-
erbauten hübschen Kassenhäuschen durch das einfache Gitterthor in den Garten
tretend, entrollt sich vor dem Auge des Beschauers ein in der ursprünglichen Auffassung
vornehm gedachtes und so in die Wirklichkeit übertragenes, in seinen geometrischen und
architektonischen Formen und Linien fein stilisiertes Pflanzen- und Blumengemälde, das
grosse Blumenparterre. (Taf. I.)
Zu beiden Längsseiten — von Süden nach Norden — von einer zweireihigen Linden-
allee begrenzt, welche der genannten Anlage entsprechend im Schnitt nach französischem
Muster gehalten wird, erblicken wir im Hintergrund des Blumenparterres sanft an-
steigende, mit Pflanzen in freien Gruppen und Teppichbeeten geschmückte Böschungen
und hinter diesen auf der Terrasse das in deutschem Renaissancestyl erbaute grosse Gesell-
schaftshaus mit seinen Baikonen und im Sommer offen gehaltenen Loggien, die von Sand-
steinsäulen, welche mit wildem Wein bewachsen sind, getragen werden. Die Perspektive
verfolgend, erblickt man im Verlaufe der Mittelachse des Gesellschaftshauses das grosse
Palmenhaus mit seiner tropischen Vegetation und dem rauschenden WasserfaU.
Rechts und links schweift der Blick in die abwechslungsreiche Parklandschaft, an-
genehm unterbrochen durch den Stammeffekt alter Weiden, Kastanien, Ulmen, Platanen und
anderer Wald- und Parkbäume sowie durch Strauchpartien. Unter und vor diesen Bäumen
gruppiert finden tropische und subtropische Pflanzen während der Sommerzeit Auf-
stellung, die dem einheimischen Naturbild durch die charakteristische Eigenart ihres Auf-
baues, ihrer Blatt- und Blütenformen das Gepräge * einer südländischen Flora verleihen.
Und wie viel schöner präsentieren sich auf den saftiggrünen, kurzgeschnittenen Rasen-
matten alle diese herrlichen Kinder Floras!
Wir wenden uns links, vorbei an den blütenreichen, dem östlichen Asien ent-
stammenden Hortensien (Hydrangea paniculata und H. pan. grandiflora) und bewundern dann
namentlich die stattliche Bananen-Gruppe (Musa Ensete) Taf. IL In Aethiopien heimisch,
entwickeln sich diese wahrhaft majestätischen Erscheinungen der Pflanzenwelt, Ende Mai an
geschützter Stelle im Freien auf dungreichem Boden ausgepflanzt, zu machtigen Exem-
plaren. An diese Gruppe reihen sich verschiedene schönblühende Staudengewächse, während
sich im Hintergrund eine Marmorstatue, den Frühling darstellend, zu beiden Seiten von
Dracaenen, Palmen und Blattpflanzen umgeben, von dem dunkeln Grün einer Taxus baccata
wirkungsvoll abhebt Wir passieren nun eine Rhododendron-Gruppe und treffen weiter
44 Beschreibung.
links ein halbrundes Blumenparterre, in dessen Mitte sich ein Springbrunnen, umgeben von
einem achteckigen Stern, befindet, der mit der ausserordentlich wirkungsvollen, erst 1891
eingeführten Begonia semperHorens ;,Vernon" bepflanzt ist. Die Übrige Bepflanzung ist in
einfacher Rabattentorm und stets der Jahreszeit entsprechend gehalten.
Uns rechts wendend, gelangen wir zunächst zu den an einer sanft ansteigenden
Böschung liegenden eigentlichen Teppichbeeien. Es sind deren drei, die in jedem Jahre
neue Muster- und Farbenzusammensiellungen niedrig bleibender Gewächse aufweisen. Das
mittlere Beet zeigte im Jahre 1893 symbolisch die Jubelfeier an: zwei Füllhörner, die
Segnungen einer glücklichen Vergangenheit deutend, wollen zugleich auch der Blumen
Fülle fUr alle Zukunft ausschütten, während zu beiden Seilen in den eingerahmten Feldern die
Jahreszahlen „1868" und „1893" das 25 jährige Bestehen des Palmengartens verkünden. [Fig. 3.)
hig. 3- Minieres Teppichbeei an der BflseluinB-
Die zwei arabesketiartigen Seiten beete bieten in ihren einfach geschwungenen Linien
diskrete, dem Auge wohlthuende Farbenkombinationen.
Der grosse Springbrunnen mit seinen den Fröschen nachgebildeten Wasserspeiern lenkt
unser Auge auf den in anmutigstem Farbenwechsel prangenden Blumenteppich, der als Parade-
stück des Palmengartens bekannt ist. Einen Grundriss dieses Teppichbeetes nebst Angabe
der verschiedenartigen Bepflanzungen geben wir im dritten Teil dieses Buches. In seinem
Werke ,,Rheinische Gärten" äussert sich Freiherr von Ompteda folge ndermassen Qber unser
Blumenparterre:
„Mag man auch die vegetabilische Teppichwirkerei, wie sie — eine uralte Erbschaft
aus den GSrten der arabischen Kalifen, der Renaissance und der Hollander des 17. Jahr-
hunderts — seit dem letzten Jahrzehnt unsere Rasenfläche vielfach Überwucherte, als
„zopfigen Ungeschmack", als naturwidrige Nachahmung einer kunstvoU ausgelegten „Schüssel
italienischen Salates" grundsatzlich ablehnen: hier, wo einer grossen, schaulustigen Menge
die hohe Schule modernster Kunslgartnerei vorgeführt werden soll, erscheint die heitere,
farbenprachtige, stilisiene Entfallung eines auserwöhlten Blumenflors durchaus an ihrem
I. Wanderung durch Gartun und GuwachshSuscr. 45
Platze. Wie ein festlicher Teppich rollt sich diese bunie Pracht aus dem reich aufgebauten
Hauplponale hervor, die Terrassen hinab; wie ein voller, heiterer, stimmungsvoller Akkord
bewillkommnet sie die erwartungsvollen Besucher und ladet sie gastlich ein, das fUr sie be-^
reitete Haus zu betreten. Betrachten wir die Anlage näher mit prüfendem Auge, so zeigt
hilj. 4- l'tcroCDTya fraiiiiifolio. c sehen Mit torigf Flügtlnuss.
sie sich uns auch in Anordnung und Ausführung als ein Vorbild des besten Geschmackes
aul diesem schwierigen Felde. Durch das Vorherrschen der Rasenflächen, durch die vielfach
eingestreuten Grdser-, Stauden-, Blatt- und Buschpflanzen, durch die Einschränkung der
bunten Flecke in bescheidene, stets wieder durch breites Grün geschiedene Grenzen ver-
meidet der Teppich jede Ueberladung, während die kunstreichen Zeichnungen, die viel-
farbigen Muster sich klar hervorheben."
46 Beschreibung.
Im Weitergehen werfen wir einen Blick auf das zweite halbkreisförmige Parterre,
passieren interessante Schling- und Blattgewächse der warmen und gemässigten Zone in
malerischer Gruppierung, die im Halbschatten alter Baumpflanzungen die Stämme derselben
gleich Lianen des Urwaldes umschlungen halten, betrachten die eschenblättrige FlUgelnuss,
Pterocarya fraxinifolia aus Transkaukasien (Fig. 4), welche einen ganz besonderen Schmuck
dieses Rasenplatzes bildet, und die ein alter, treuer Anhänger des Palmengartens ihrer neün-
teiligen Stammbildung halber die „neun Brüder" getauft hat Wir bewundem noch eine Baum-
famgruppe: Balantium undAlsophila aus Neuholland, die seltene Dicksonia Karsteniana aus
Mittelamerika, ein Geschenk Kaiser Wilhelms I., welche, untermischt mit unseren deutschen
Waldfamen sowie mit australischen und südamerikanischen Araucarien, eine den „Herbst^
darstellende Marmorfigur umgiebt (Taf. III.)
Auf dem Wege östlich gelangen wir in den ältesten Teil der Parkanlage. Vorbei
an einem schattigen Kastanienhain folgen wir mit den Blicken einem hier beginnenden
schmalen Wasserlauf, der sich allmählich zu einem konturenreichen Weiher — dem Gold-
fischweiher — entwickelt, über den eine aus Gebirgssteinen aufgemauerte, mit geflochtenem
Drahtgeländer versehene Brücke führt. Eine Fontaine inmitten des grösseren Wasser-
beckens, deren spmdelnder Quell erfrischend aut die ganze Umgebung wirkt und deren
Wasserstrahlen bei Sonnenschein in den schönsten Regenbogenfarben erglänzen, verleiht
diesem Teil der Anlage einen besonderen Reiz. Belebt wird dieser Weiher durch schwarz-
halsige Schwäne und Krick-Enten.
Vom Toumiquet, das nur den Ausgang gestattet, zur östlichen Kasse des Gartens
und weiter bis zum Hauptwege ist eine herrliche Promenade, da die Baumpflanzungen an
sonnigen Tagen nicht nur erwünschten Schatten spenden, sondern auch namentlich durch
die Art ihrer Verwendung in Bezug auf die Einzel- oder gruppenweise Zusammenstellung
landschaftlich ausserordentlich schöne Bilder bieten, obgleich das dazu verwendete Material
durchaus nicht reichhaltig zu nennen ist Hauptsächlich wechselt hier das Laub der Blut-
buchen, Silberweiden, Pappeln, Bluthasel und -des buntblättrigen Ahom mit dem der Ulmen,
Platanen, Linden, des grünen Ahom und einiger im Herbst prächtig gefärbter nordamerika-
nischer Eichen. Von besonders malerischer Wirkung sind in Trupps zusammengepflanzte
Weidenbäume, welche die Taf. IV in charakteristischer Wiedergabe vorführt Schattige Ruhe-
plätze, die eine hübsche Aussicht auf die Wasserfläche und alle die lieblichen Pflanzenbilder
ermöglichen, laden zum Verweilen ein.
Weiterschreitend befinden wir uns bald auf der Hauptpromenade, biegen rechts ein
und erblicken im Hintergmnde gleichsam als Abschluss des Weges eine grosse Pflanzen-
gmppe auf hügeligem, mit Felsgestein gebildetem Terrain. Vorzugsweise sind es Agaven,
grüne und buntblättrige, in zahlreichen Arten und mannigfaltigen Gestalten. (Taf. V.) Agave
americana ist ja allgemein bekannt; sie ist in den Mittelmeerländem naturalisiert, hat aber
auch hier schon des öfteren geblüht Ein Blütenschaft hat eine Länge bis zu 8 m; nach
der vollen Entwicklung desselben erreicht die Pflanze auch ihren Lebensabschluss. Auf
den Antillen und in Mexiko sind sonst die meisten Arten beheimatet Hochstämmige
Dracaenen — bis zu 7 m — , Yucca, Alofi, Cereus, Echinocereus, Echinocactus, Mammillaria
und Opuntia vervollständigen die Gmppe, in der eine typische Einheit unverkennbar zu
Tage tritt
Zu diesem mächtig wirkenden mexikanischen Pflanzenbild geseUt sich, gleichsam als
Vorposten, eine kleine Hügelkette, zu der die dunkelgrünen, langnadeligen Schwarzkiefern
(Pinus Laricio var. austriaca) einen günstigen Hintergrund bilden. (Taf. VI.) Hier sind die
Sempervivum- Arten von Madeira und den Kanaren, Crassula, Echeverien von Kalifomien und
Mexiko, Alo€ aus dem südlichen Afrika und Arabien vertreten, alles sogenannte Dick- oder
Fettpflanzen (Succulenten). Auch sei des hier aufgestellten bald hundertjährigen, monströs
L Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 47
geformten Felsencactus gedacht. Um den erdigen Untergrund nicht hervortreten zu sehen, ist
derselbe mit niederen Pflanzen unserer Klimate besetzt worden, die, wie unsere heimischen
Hauslaucharten, den Succulenten angehörend, durch ihren rosettenartigen Bau, durch ihre
Form- und Farbenverschiedenheit kulturwtlrdig genug sich erweisen. Ihnen schliessen sich
die zahlreichen Sedum-Arten und niedrig wachsenden Pflanzen, wie Antennaria tomentosa,
Mentha Pulegium gibraltarica. Menthella alpina, Oxalis, Sagina subulata u. a. an.
Ein Wegweiser mit der Aufschrift: „Den Gewächshäusern ist besondere Beachtung zu
schenken'^ giebt uns die Richtung an, in der wir unsere Wanderung fortsetzen sollen. Von
den sieben, durchschnittlich 39 m langen Gewächshäusern sind die Nummern 2 und 5
Bauten neuerer Zeit, während die Nummern i, 3, 4, 6 und 7 von Biebrich übernommen
und in ihrer äusseren Gestalt unverändert hier aufgestellt worden sind, in ihrer inneren Ein-
richtung jedoch, namentlich hinsichtlich der Heizungsverhältnisse, wesentliche Veränderungen
erfahren haben. Ursprünglich diente die Mehrzahl der Gewächshäuser nur zur Ueber-
winterung der für die Dauer der schönen Jahreszeit im Freien aufzustellenden Gewächse;
jetzt sind sie auch in den Sommermonaten, mit entsprechenden Pflanzen ausgestattet, dem
Publikum zur Besichtigung geöffnet War es einerseits das Bestreben, den Besuchern
immer neue Anziehungspunkte zu bieten, so ist es andererseits auch von grossem Interesse,
sie mehr und mehr in die Pflanzenwelt tropischer Zonen einzuführen und mit den oft
mühsam erreichten Erfolgen der Pflanzensammler bekannt zu machen. Wie sehr diese Be-
strebungen gewürdigt werden, geht daraus hervor, dass die Gewächshäuser in den Monaten
April bis September 1893 von 34 392 Personen besucht wurden.
Am zweckmässigsten beginnen wir mit dem
Gewächshaus No. 2. (Fig. 5.)
Dasselbe, bietet zur Sommerszeit einen reichen Blumenflor, der sich hauptsächlich aus
Fuchsien in etwa 5o vorzüglichen Sorten und aus einfach- und gefülltblühenden Knollen-
begonien in den besten klein- und grossblumigen Arten zusammensetzt. Von den letzteren
erwähnen wir besonders die amerikanischen Neuheiten, die sich durch Grösse und schöne ab-
gerundete Blumenform sowie edle Farbentönung auszeichnen, und welche der Palmengarten
der Güte des Herrn Banquiers A. Ladenburg-New York aus dessen Oasis Nursery auf Long
Island zu danken hat. Zwischen diesen Blütenpflanzen wechseln Blattbegonien in 45 Sorten
mit zierlichen Farnen, Gräsern und Dracaenen. An den Wänden und am Dache des Hauses
ziehen Passifloren und andere Schlinggewächse ihre Ranken. Die herrlich geformten, wachs-
artig aussehenden Glocken er Lapageria rosea superba und L. rosea alba, aus Süd-Chile,
fordern die Bewunderung heraus, nicht minder aber auch die Schildkrötenpflanze (Testu-
dinaria elephantipes) vom Gap, die mit ihren holzartigen Schuppen auf dem oberständigen
Wurzelstock und ihren zierlichen, leicht schlingenden Trieben ein merkwürdiges Pflanzen-
gebilde darstellt. Verschiedene Gesneriaceen, wie Achimenes, Isoloma(Tydaea), vervollständigen
mit ihren gefUligen, lebhaft gefärbten Blumen das Gesamtbild. Im Winter dient dieses
Haus hauptsächlich zur Aufbewahrung von Succulenten (Alofe* 12 Sorten, Echeverien und
Crassula, Sempervivum 20 Sorten), ferner zur Aufnahme von Agaven, Cereus- und Phyllo-
caaus-Arten und anderen Angehörigen dieser Familie.
Gewächshaus No. 4
enthält Pflanzen wärmerer Zonen in etwa 41 Gattungen und 382 Arten.
Rechts sehen wir in gefälliger Zusammenstellung kleinere und grössere buntblättrige
Pflanzen, untermischt mit zierlichen Farnkräutern und verschiedenartig gestalteten Bärlapp-
gewächsen. Zwischen diesen erheben sich offlzinelle Pflanzen der tropischen Zone: Pfeffer
in verschiedenen Arten, Coca, Ingwer, Thee, Zimmt u. a. m. Eine aus schönen gold- und
silberbestäubten Farnen bestehende Gruppe passierend, kommen wir zunächst zu einer
Sammlung buntblättriger Caladien in 1 58 Varietäten, deren wunderbares Kolorit und scharfe
Zeichnung der Blatter lebhaftes Interesse erregen. In den Glaskästen zur rechten Seite findet
sich ein Sortiment der in Bezug auf Temperatur- und Feuchtigkeitsverhaltnisse so empfind-
lichen Benolonia und Sonerila mit ihrer prachtvollen Belaubung. Die neueren Einfuhrungen
in bun (blättrigen Warmhauspflanzen sind hier vertreten: Stenindnum Ltndeni, Slrobilanihes
Dyerianus und Peperomia metallica. Schlingpflanzen überziehen den Mittelgang des
Hauses; unter diesen sind bemerkenswert Asparagus comorensis und plumosus, Zierspargel,
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 49
Cissus discolor mit oberseits sUbergefleckten, unterseits dunkelroten Blättern, und Lygodium
scandens^ ein rankender Farn. Zu erwähnen ist noch der Sinningien- oder „Gloxinien"-Flor,
welcher seinen Höhepunkt in den Monaten Juni und Juli erreicht. Den Bemühungen der
SpezialzUchter, ausgezeichnete Varietäten der Sinningia hybrida zu befestigen, ist es gelungen,
in den Grundfarben weiss, blau und rot, die jetzt in allen Abstufungen vertreten sind,
leopardierte, getigerte und geränderte Arten mit Blumen von früher nie geahnter Grösse
zu erzielen, und diese neuen Züchtungen stempeln in ihrem prachtvollen Farbenschmuck
diese Pflanzengattung zu einer der kulturwürdigsten. Einige Pflanzen lenken noch ganz
besonders die Aufmerksamkeit auf sich. Da ist zunächst die doppeltfiederblättrige scham-
hafte Sinnpflanze (Mimosa pudica) aus Brasilien, deren einzelne Fiederblättchen bei Be-
rührung sich sogleich gegeneinander legen, bei stärkerem Berühren neigen sich sogar alle
Teile der Pflanze, die dann völlig zusammengeknickt dasteht und sich erst nach einiger
Zeit erholt. Pilea calytrichiodes, die Kanonierblume, ist eine ebenso merkwürdige Er-
scheinung; sobald ihre Blüten benetzt werden, öffnen sie sich explodierend und hüllen
sich in ein Wölkchen von Blütenstaub. Der Götzenbaum Ostindiens (Ficus religiosa) und
die Dorstenia contrayerba aus Amerika, die heilkräftige Wirkungen gegen Schlangenbiss
besitzt, sollen nicht unerwähnt bleiben. Im Winter sind in diesem Hause die zur Ver-
mehrung für das nächste Jahr dienenden Teppichbeetpflanzen aufgestellt; im Frühjahr
werden darin die Aussaaten vorgenommen und die krautartigen Gewächse vermehrt; auch
dient es zur Treiberei von Blumenzwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen, Maiblumen u. a.
Gewächshaus No. 6. (Fig. 6.)
Keine Pflanzehfamilie hat in den letzten Jahren im In- und Auslande so an Popu-
larität gewonnen wie die Orchideen. Es ist daher auch als natürlich anzusehen, dass man
ihr eine ganz besondere Aufmerksamkeit erweisen und ihre Einführung und Vertretung in
grösserem Massstabe sich angelegen sein lassen musste. Die Orchideen, denen wir in diesem
Hause nunmehr fast ausschliesslich begegnen, gehören zu den wunderbarsten Erscheinungen
der ganzen Pflanzenwelt. Ihre vielgestaltigen Blüten regen die Phantasie aufs höchste an
und veranlassen uns, bewundernd ihre Schönheit zu betrachten, mit der sie in so voll-
endeter Weise ausgestattet sind.
Als vor Jahren zum erstenmal in Europa tropische Orchideen ihre Blüten entfalteten,
kamen Gelehrte, Pflanzenzüchter und Schriftsteller zusammen, um diese seltenen Pflanzen
zu sehen. Noch im Jahre ijSi hielt man ihre Kultur in Europa für unmöglich; im
Jahre i8oo wurden in englischen Gärten einige „Epidendra" mit Schwierigkeiten gepflegt,
i8i3 im Kew-Garden aber bereits gegen 40 Arten. In den dreissiger Jahren entstanden
auf dem Kontinent die ersten Privatsammlungen in Hamburg und Dresden, und seitdem
hat die Kultur dieser Pflanzen riesenhafte Fortschritte zu verzeichnen. Da die Orchideen
unendlich verschiedenen Himmelsstrichen entstammen, so verteih sich auch die Blütezeit je
nach ihrem heimatlichen Vorkommen selbstverständlich auf das ganze Jahr, und dieser Um-
stand erhöht noch ihre sonstigen empfehlenswerten Eigenschaften. Durch den bedeutenden
Import hat nicht nur die Kulturen den Privatsammlungen zugenommen, sondern ganz be-
sonders hat sich ihrer auch die Handelsgärtnerei bemächtigt, und grosse Spezialgeschäfte
im In- und Auslande liefern den Beweis, wie wenvoU und nutzbringend dieser Kulturzweig
als Handelsgeschäft anzusehen ist.
Unser Orchideenhaus enthält drei Abteilungen , jede für sich heizbar , und zwar für
Pflanzen der kälteren Regionen, für solche, die den gemässigt warmen, und^drittens für die,
welche der heissen Zone angehören; eine heizbare Vorhalle dient als Arbeitsraum. Im
ganzen sind hier 66 Gattungen in 388 Arten und Varietäten und in 762 Exemplaren ver-
treten. Hiervon entfallen auf die kalte Abteilung 8 Gattungen mit 59 Arten und Varietäten,
auf die temperierte Abteilung 3j Gattungen mit 184 Arten und Varietäten, auf die warme
S i e b c r t , Palmengarten. 4
Abteilung 28 Gattungen mit 145 Arten und Varietäten. Es ist wohl nicht ohne Interesse,
zu hören, dass nach genauer Zählung die Zahl der in der Zeit vom 1. Januar bis
i5. Oktober 1893 entwiclielten einzelnen Blumen im ganzen 5114 betrug.
Fig. 6. Gewächshaus No. 6. (Orchideen,!
In Gemeinschaft mit den Orchideen wachsen die reizenden Drosera dichotoma,
D. capensis und D. spathulata. Sie haben von der Oberfläche und dem Rande des Blattes
ausgehende Wimpern deren kolbenförmiges Köpfchen als Drüse betrachtet werden muss.
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 51
Diese Drüsen scheiden eine helle, kiebnge Flüssigkeit aus, die das Aussehen eines Tau-
tröpfchens hat. Die heranfliegenden kleinen Insekten bleiben an der Flüssigkeit hängen,
besudeln sich bei dem Versuche, sich zu befreien, immer mehr, und da die Atmungsorgane
schliesslich durch die klebrige Ausscheidung verstopft werden, ersticken sie in kurzer Zeit.
Die stickstoffhaltigen Verbindungen werden freigemacht, durch die Drüsen aufgesaugt und
als Nahrungszuschuss für die Pflanze verwendet. Die Venus-Fliegenfalle (Dionaea muscipula)
aus dem östlichen Nordamerika gehört ebenfalls zu den fleischfressenden oder richtiger
fleischverdauenden Pflanzen. Ihre rosettenartig um den Blütenschaft gruppierten Blätter
liegen ganz oder teilweise dem Boden auf. Jedes Blatt besteht aus dem spateiförmigen
flachen Blattstiel und der rundlichen Blattspreite, welche durch den Mittelnerv in zwei
gleiche Hälften geteilt wird. Der rechte und linke Rand der Blattspreite laufen in spitze
Zähne aus , während sich auf dem Mittelfeld einer jeden Blatthälfte je 3 steife und kurze
Stacheln sowie purpurfarbige Drüsen befinden. Im Falle ein Fremdkörper diese letzteren
berührt, schliesst sich das Blatt langsam, werden dagegen die Stacheln gereizt, so erfolgt
ein augenblickliches Zusammenklappen der Blattspreite in der Weise, dass die am Rande
sitzenden Zähne wie gefaltete Hände einander greifen und so der Fremdkörper von dem
Blatt vollständig eingeschlossen wird. Das Blatt öffnet sich erst wieder, wenn die, durch ein
von den Drüsen ausgeschiedenes Secret gelösten eiweisshaltigen Verbindungen aufgesaugt sind,
und ist dann wieder zu neuem Fange bereit. Als dritte hochinteressante Gruppe wollen
wir noch die Sarracenien anführen, welche in Kanada und Florida den Moorboden be-
decken. Die Sarracenien besitzen schlauchartig veränderte Blätter oder Blattstiele, die ent
weder oben offen oder durch einen von der Blattspreite gebildeten Deckel geschlossen,
bei einigen Arten mit einer heim- oder kuppeiförmigen Ueberwölbung versehen sind. Sie
scheiden oben am Deckel oder an dem Wulst, der sich am Eingang des Schlauches be-
findet, Honig aus, welcher die Insekten anlockt die in den Schlauch kriechen, aus welchem
es wegen der Beschaffenheit der Innenwand kein Entrinnen mehr giebt. Die Tiere er-
trinken in der in den Schläuchen angesammelten Flüssigkeit und gehen in Verwesung
über, worauf die Oberhautzellen am Grunde des Schlauches die für die Ernährung der
Pflanze dienlichen Stoffe aufsaugen. Der Inhalt des Schlauches besteht teils aus Regen-
wasser (bei den Arten mit offenem Schlauche), teils aus einer Absonderung der Drüsen
(bei den Arten mit überdecktem Schlauche). Die Rückstände der verwesten Körper bilden
in den Schläuchen oftmals eine Schicht von beträchtlichem Umfang. Die Blattspreite und
der obere Teil des Schlauches sind sehr lebhaft braun- oder purpurrot-geädert, während der
untere Teil einfarbig grün ist. Folgende Arten sind hier in Kultur: Sarracenia Chelsonii,
S. Drummondii, S. flava, S. Mitchelliana, S. psittacina, S. purpurea, S. variolaris. Die im Westen
der Felsengebirge einheimische Darlingtonia californica reiht sich den Sarracenien an.
Gewächshaus No. i.
Schon beim Eintritt belehrt uns die feuchtwarme Temperatur, dass hier Pflanzen aus
sehr warmen Klimaten ihre Heimstätte gefunden haben. Aroideen, junge Palmen, Farne
und Bromeliaceen entwickeln sich hier in üppigster Weise; von den letzteren sind es be-
sonders Nidularium und Vriesea mit ihren teils ganz feurigrot-, teils braunrot-gefärbten und
-gefleckten Blättern und interessanten Blütenschäften. In der Mitte des Hauses befindet sich
ein grosses Bassin, in welchem viele Wasserpflanzen untergebracht sind, unter denen vor
allen die herrlichen Nymphaeen genannt werden müssen. Ferner sind erwähnenswert:
Azolla caroliniana, Heteranthera reniformis und zosterifolia, Myriophyllum proserpinacodes,
Pistia Stratiotes, Pontederia coerulea und crassipes, sowie Hydromystria stolonifera.
Ueber dem Bassin hängen die merkwürdigen Kannenträger, Inselbewohner des
indischen Oceans, die Nepenthes (Fig. 7), welche zu den interessantesten Pflanzen gehören so-
wohl in morphologischer, wie physiologischer Hinsicht. Ihre Blattstiele sind flächenförmig aus-
4*
52 ' Beschreibung.
gebreitet und übernehmen die Funktionen der Blattspreite. In der Verlängerung gehen
dieselben in ein kannenförmiges Gebilde über, welches mit der eigentlichen Blattspreite, die
als Deckel der Kanne dient, endigt. Die nicht ganz ausgewachsenen Kannen sind durch
diesen Deckel geschlossen, der sich öfinet, wenn dieselben ausgebildet sind. Kannen wie Deckel
sind bei vielen Arten lebhaft bunt bemalt, sodass sie von ferne das Ansehen von Blumen
haben. Die Insekten werden durch den an dem Deckel und dem Wulstrand der Kanne aus-
geschiedenen Honig angelockt, gleiten, sobald sie zu weit in die Kanne gekrochen sind,
hinein und finden in der, dieselbe oft bis zur Hälfte erfüllenden Flüssigkeit, welche von
eigenen Zellen an der Innenwand herrührt, ihren Tod. Sie werden aufgelöst und die
löslichen Stoffe durch die Pflanze absorbiert. Die wertvolle Sammlung zählt nachbenannte
i6 Sorten: Nepenthes Anerleyensis, N. Chelsonii, N. compacta, N. Dicksoniana, N. Dominiana,
N. gracilis, N. minor, N. Hookeriana, N. intermedia, N. maculata, N. Mastersiana, N. Para-
disae, N. phyllamphora, N. Rafflesiana, N. sanguinea, N. superba, N. Williamsii.
In diesem Hause finden auch die Farn- Aussaaten statt; ebenso ist es das Versuchsfeld
für Palmen-Aussaaten. Im Winter wird ein Teil des Hauses zur Treiberei von Azalien,
Flieder, Rhododendron, Spiraeen und anderen Pflanzen benützt, die dann später die Be-
sucher der Blütengalerie durch ihren herrlichen Flor erfreuen.
Gewächshaus No. 5.
Von allen Pflanzenhäusem ist No. 5 das geräumigste. Dementsprechend sind auch
Floras Schätze vertreten, und bildet dieses Haus ferner eine sogenannte Uebergangsstation
vieler Pflanzen für das grosse Palmenhaus. Es dient ausschliesslich zur Kultur der Pflanzen
warmer Erdstriche, und die Zahl derselben ist eine recht stattliche zu nennen. Beim Eintritt
glauben wir das Palmenhaus im kleinen vor uns zu haben. Unser Blick fällt sogleich auf
eine selten schön geformte Bromeliacee (Vriesea regina Glaziouana, Fig. 8), die Dr. Glazioun,
ein holländischer Professor, im Jahre 1867 in Brasilien entdeckte. Wenden wir uns rechts,
so erblicken wir auf der Tablette ein hübsches Sortiment Codiaeum, allgemeiner unter dem
Namen „Croton" bekannt. Als strauchartige Pflanzen auf den Südsee-Inseln heimisch, haben
fortgesetzte Kreuzurfgen und Aussaaten färben- und formenreiche Varietäten ergeben, von
denen hier kultiviert werden: Codiaeum Andreanum, C. aucubaefolium, C. Baron Frank
Seilliere, C. Aighburtiense, C. Demeyerianum, C. Flamingo, C. grande, C. Harwoodianum, C.
interruptum, C. Kronstedti, C. laiimaculatum, C. magnoliaefolium, C. maximum, C. multi-
color, C. Neo-Guineense, C. ovalifolium, C. pictum, C. Reidi, C. roseo-pictum, C. variegatum,
C. voluium, C. Mad. Chappe', C. Massangeanum.
Eine Sammlung Anthurium, jedes Kennerauge durch die vollendete Kultur erfreuend,
bildet einerseits durch ihre teils einfarbigen, teils mannigfach gefärbten Blütenscheiden,
andererseits durch ihre schön geformten, oft wunderbar metallisch glänzenden Blätter bei
ausgeprägtester gleich massiger Nervatur und auffallenden Grössenverhältnissen ein dank-
bares Ausstellungsobjekt. Allen voran steht das echte Anthurium Veitchii mit über iVjin
langen Blättern; die Zahl der letzteren beträgt 29. Die Pflanze trug im Jahre i885 reifen
Samen, der, ausgesät, eine grosse Anzahl Pflanzen ergab, die alle das der Stammpflanze
charakteristische wellenförmige Blatt zeigen. Weiter sind zu nennen: Anthurium crystal-
linum mit prächtigster Blattzeichnung, A. Dechardi, A. leuconeurum, A. magnificum, A.
Miquelianum, A. regale, A. robustum und A. Warocqueanum. Von Anthurium- Arten, die sich
durch ihre Blüten besonders auszeichnen, wollen wir auf die A. Scherzerianum- und
A. Andreanum-Hybriden besonders aufmerksam machen. Anthurium „Mad. Jules Closon" ist
eine hübsche rosafarbene Neuheit, die erst 1893 dem Handel übergeben wurde.
Zu den Aroideen, und ebenfalls aus dem äquatorialen Amerika stammend, zählen auch
die buntgetupften Dieffenbachien; die grösste und schönste ist wohl D. imperialis nobilis;
jedoch sind auch D. Baraquini, D. Bausei, D. Bowmannii, D. „Marie Louise", D. magnifica,
D. Memoria Corsi schätzbare Arten. Eine Pflanzengattung, ausserordentlich dekorativ und
I. Wandenjnf! durch Garten und Gewächshäuser. 53
elegant in ihrer Haltung und Zeichnung, isl die der Dracaenen, von denen aS Sorten in
Kultur sind. Dracaena amabüis, D. Baptisii, D. Frederici, D. Gladsionei, D. gloriosa, D. im-
perialis, D. Youngü und andere sind in musieiharten Exemplaren zu sehen-
Die etwa 20 Anen zählende Marantaceen-Sammlung befindet sich auf der Rückseite des
Hauses; bald niedrige, fast kriechende, bald hochwachsende Typen zeigend, kann jede in
ihrer Art Anspruch auf Schönheit erheben, weshalb sie in den modernen Gewachshaus-
54 Beschreibung.
kulturen nicht fehlen sollten. Die seltenere Calathea tubispatha ist wohl am schwierigsten
zu behandeln ; andere Sorten, wie Calathea argyraea, C. leopardina, C. Lietzei, C. Makoyana,
C. metallica, C. ornata mit F'orm regalis, C. princeps, C. roseo-piaa und Form illustris, C.
rotundifolia (Morbifolia), C. Veitchi, C. vittata, C. Warscewiczii, C. zebrina, C. zonata, Maranta
Herderiana (M. Porteana, M. Oppenheimiana), M. Kerchoveana, Kmantha Luschnathiana, Kt.
Kummeriana und Stromanthe sanguinea sind weniger anspruchsvoll.
Am zahlreichsten vertreten und mit am beliebtesten von allen Pflanzen sind wohl die
Farne, von denen ein grosses Sortiment vorhanden ist Botanisch bekannt sind mehr als
3ooo Arten, von denen etwa 25oo der tropischen Zone angehören. Im Palmengarten sind
3o Gattungen in 80 Arten und Varietäten vertreten.
Adiantum cuneatum und ähnliche Formen werden im Volksmunde auch Frauenhaar
genannt, weil sie in ihrem zierlichen, duftigen Aufbau mit einem weichen, wallenden
Haarschmuck eine gewisse Aehnlichkeit haben ; grosse Schaupflanzen von i m Durchmesser
sind hier vertreten. Adiantum Farleyense, Alsophila australis, A. grandis, A. Malzinei, A. ro-
busta, A. van Geertii, Blechnum corcovadense, Ciboiium regale, C. Schiedei, Cyathea insignis,
Gymnogramme, die bewundernswerten Gold- und Silberfarne, wie G. schizophylla, G. gloriosa,
Marattia cicutaefolia, Nephrolepis articularis, Pteris, Asplenium, Aspidium und viele andere
zeigen diese formenreichste Gruppe von Gefässcryptogamen der gegenwärtigen Flora in ihrer
wunderbaren Mannigfaltigkeit Platycerium alcicorne und besonders P. grande von den
Philippinen, auch unter dem Namen Hirschgeweihfarne bekannt, bilden zwei der seltsamsten
Formen dieses Geschlechts.
Eine Anzahl dickstämmiger Pflanzen, die zu der Familie der Cycadeen gehören, fallen
uns auf, vorzugsweise Cycas revoluta aus Japan und Cycas circinalis aus Indien und dem
südlichen China. Zamia, Ceratozamia, Macrozamia und Encephalartos sind alle höchst
wertvolle Schaupflanzen; der hiesige Encephalartos Altensteinii dürfte ein Alter von nahezu
100 Jahren haben.
Auf einige andere Pflanzen möchten wir noch kurz hinweisen. Da sind zunächst mit
Früchten behangene Kaffeebäume. Galactodendron utile, der Milch- oder Kuhbaum Vene-
zuelas, liefert aus Einschnitten in die Rinde eine gutschmeckende Milch. In ähnlicher Weise
besitzt diese Eigenschaft noch Tabemaemontana camassa, eine Art des Kuhbaums in
Guiana, auch bekannt als der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im ehemaligen
Paradiese, auf Ceylon. Eine wenig verbreitete Pflanze ist der Manzanillabaum (Hippomane
Manzanilla) von den Antillen, der giftige Eigenschaften besitzt. Carludovica palmata liefert
das Material für die Hüte Guayaquils, und Pandanus utilis, der Schraubenbaum von
Madagascar, aus dessen Blättern ein Faserstoff gewonnen wird, soll mit seinen Verwandten
P. furcatus, P. javanicus fol. var., P. amaryllidifolius und P. graminifolius nicht unerwähnt
bleiben. Phoenicophorium Sechellarum ist eine höchst merkwürdige Erscheinung unter den
Palmen mit ihren ungemein grossen und scharfen Stacheln; auch die reichblühende Schling-
pflanze Clerodendron Thomsonae oder Balfouri (Taf. VII) verdient besondere Beachtung.
Die wegen der räumlichen Verhältnisse im Orchideenhause nicht alle unterzubringenden
Orchideen der Gattung Stanhopea sind hier in statdichen Exemplaren aufgehängt und ver-
breiten zur Blütezeit ihren starken, vanilleartigen Duft durch das ganze Haus. Mit der
schönsten SüssWasserpflanze, der echten Lotusblume, der vielbesungenen „Padme" der Inder,
die in ihr ein Sinnbild der Erde sahen und die durch Heinrich Heines Dichtung so volks-
tümlich geworden und auch ohne Blüten immer gerne betrachtet und bewundert wird,
schliessen wir unsern Rundgang im Gewächshaus No. 5 und begeben uns in das
Gewächshaus No« 3.
In den Sommermonaten übt dieses durch das in ihm aufgestellte Pelargonien-Sortiment,
welches etwa 200 einfache und gefüllte Sorten zählt, eine grosse Anziehungskraft aus. Das
■l, Wanderung durch Garten und GewSchshiluser. 5Ö
reiche Farbenspiel der in dem letzten Jahrzelint viel vervollkommneten Blumen, das dank-
bare Blühen Überhaupt und die nicht schwierige Kultur machen sie zu einer wirklichen
Liebhaberpflanze. Tuberosen, Lilium auratum, L. lancifolium und L. tigrinum in vielen Varie-
täten und andere schOne Lilien stehen truppweise zwischen den Pelargonien; das blühende
rig. H. VritB« regiüa Glaiiouana.
Gesamtbild wird dadurch noch mannigfaltiger, und WohtgerUche erfüllen die ganze Um-
gebung. Coleus, blühende Abutüon und hoch- und halbstammige Fuchsien an den Ein-
und Ausgängen bringen angenehme Abwechslung; Isolepis und Epheu - Pelargonien
rahmen die langen Linien der Tabletten wirkungsvoll ein. Im Herbst werden hier Chry-
santhemum-Arten, diese jetzt so beliebten „Japanischen Winterastern^^ aufgestellt, von denen
56 Beschreibung.
240 Sorten kultiviert werden, und ferner noch Bouvardien, Salvien und Cyclamen zum
Blühen gebracht, die dann später in der BlUtengalerie Verwendung finden.-
Im Winter dient No. 3 fast ausschliesslich der Treiberei der Topfrosen, von denen
1181 Hochstämme und 1227 niedrige Rosen, zusammen 2408 Stück in 35i der vorzüg-
lichsten Sorten vertreten sind. Dieselben verteilen sich auf die einzelnen Kategorien
wie folgt:
91 Sorten Theerosen,
i5
'>>
Theehybrid-Rosen,
3
1»
ßengalrosen,
206
f
Remontantrosen,
5
•)t
Moosrosen,
6
»^
Bourbonrosen,
2
11
Kletterrosen,
II
IS
Noisetterosen,
I
<<
Kapuzinerrosen,
3
^«
Noisettehybrid-Rosen,
I
• .
Rosa rugosa.
7 Sorten Polyantha-Rosen,
Das namentliche Verzeichnis werden wir zusammen mit dem Bestand des Rosengartens
im Anhang anfügen.
Gewächshaus No. 7
ist durchgehends der Kuhur von Kamellien gewidmet; dieselben verbleiben hier so lange,
bis der Moment des Aufblühens heranrückt, dann kommen sie zur Schaustellung. Im
Sommer werden hier etwa 35o Kamellien zum Knospenansatz kultiviert, meistens stärkere
Pflanzen. Die grossen Kübel- und Topfexemplare von Kamellien werden an anderer Stelle
Erwähnung finden. Wegen der günstigen Lage des Hauses und entsprechender
Temperatur- Verhältnisse lassen sich an der Rückseite desselben Canna, Dahlien (Georginen),
Gladiolen, Begonien, Gloxinien, Pennisetum latifolium (Gymnothrix), Caladium, Datura und
andere Pflanzen mit Erfolg überwintern.
Ehe wir die Gewächshäuser verlassen, wollen wir noch der freundlichen Eingänge
gedenken; alle haben kleine Beetvorpflanzungen von blühenden Gewüchsen und an den
Giebeln befinden sich Schlingpflanzen wie Clematis, Passiflora, Lonicera, Ipomoea, Momor-
dica und Maurandia, während an der Rückseite des Hauses No. i ein grosses Sortiment
Zierkürbisse mit originellen Früchten sich entwickelt.
Bei den Gewächshäusern, nach Osten zu, steht das Wohnhaus für die Direktoren.
Die den Gewächshäusern zunächst liegenden beiden Rasenplätze schmücken haupt-
sächlich Nelken und Dahlien. Die Nelke (Dianthus Caryophyllus) ist im südlichen Europa
einheimisch; man findet sie verwildert in Norditalien, in der Schweiz, in den südlichen
Rheingegenden und selbst in England; während andere Arten von den Ufern des atlanti-
schen Oceans bis zu den östlichen Grenzen von China und Japan vorkommen und auch
in den Mittelmeerländern reich vertreten sind. Durch fortgesetzte mühevolle Befruchtungen,
sowie durch den Wechsel von Klima und Boden erzielte man die heutigen Resultate in
der Nelkenzucht, deren Produkte durch nicht wiederzugebende Farbenverschiedenheit und
den edlen Formenaufbau ihren Ursprung aus der einfachen purpurlilafarbigen Blume nicht
mehr erkennen lassen. Unsere Sammlung enthält ca. 200 Elitesorten, das beste und schönste,
was die Neuzeit an edeln Züchtungen her\'orgebracht hat. In den Monaten Juni und Juli,
wenn diese Grasblumen — so nennt man sie in hiesiger Gegend — in Blüte stehen, finden
sie ungeteilte Bewunderung.
Dahlia pinnata (D. variabilis), die aus den modernen Gänen fast verschwunden war, hat
sich durch zwei typische Abarten vollständig wieder eingebürgert. Im Jahre 1774 kam die
Dahlie — unter dem Namen Georgine fast bekannter — aus Mexiko zuerst nach Madrid
und verbreitete sich von hier aus nach allen Kuhurländem, 1787 nach England, 1802 nach
Frankreich, 1804 durch Humboldt und Bonpland nach Deutschland, und hier hatte der
Berliner botanische Garten den Vorzug der Priorität, wenngleich Dresden aus anderen
Quellen schon im Jahre 1800 einige Varietäten erhalten haben will. In der ursprünglichen
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L Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 57
Form als einfache, unbedeutende Blume auftretend, hatte Garteninspektor Hartweg- Karls-
ruhe das GlUck, im Jahre 1808 die erste gefüllte Dahlie zu erziehen, und damit begann ihre
glanzvolle Laufbahn. England, Frankreich und Deutschland leisteten im Laufe der Zeit
Grossartiges in der Vervollkommnung und Verbesserung der Dahlien. i836 wurde bei Ge-
legenheit der in Jena tagenden Versammlung der Naturforscher und Aerzte die erste Aus-
stellung abgeschnittener Dahlien veranstaltet, zu der vom lieblichen Elstenhal der Nestor
deutscher Dahlienzucht. Christian Deegen in Köstritz, mehr als 200 Sorten schicken konnte,
worüber der dort anwesende Alexander von Humboldt, welcher die unscheinbare Stamm-
form aus den Gebirgen Mexikos ebenfalls eingeführt hatte, sein grosses Erstaunen aus-
drückte. Fort und fort wurden von jetzt ab neue Erfolge erzielt. Man teilte die Dahlien
zur leichteren Unterscheidung in Klassen und führte diese als grossblumige , kleinblumige
oder Liliput, und Zwergformen ein. Dazu gesellte sich später ein ganz neuer Typus.
Dahlia Juarezi, zu Ehren des Präsidenten der Republik Mexiko Juarez benannt, wurde 1872
in Europa zuerst in Holland von Mexiko eingeführt. Durch ihre gespreizte Blütenform in
scharlachroter Farbe erinnert sie lebhaft an die Blumen eines Cereus speciosissimus. Sie
fand ungeteilten Beifall und gab willkommenen Anlass zu den erfolgreichsten Züchtungen
neuer Spielarten, welche als „Gaaus-Dahlien" in den Handel kamen und somit nicht nur
für sich eine neue Sippe bildeten, sondern zugleich auch die alten, schönen Formen wieder
zu Ehren brachten.
War die Liebhaberei seither nur den gefüUten Blumen zugewandt, so trat hierin vor
einigen Jahren eine Aenderung ein. England führte als Neuheit einige einfach blühende
Dahlien als besondere Spezialität ein; der deutsche Markt adoptierte diese neuen Formen,
und nun wetteiferten beide Nationen in der Erzielung neuer Varietäten, deren Erfolge so
sehr günstige waren , dass heute eine unglaublich grosse Zahl herrlicher Spielarten im
Handel vorkommt, die in allen Kulturen Aufnahme gefunden haben, wie sie es auch that-
sächlich verdienen. Auch der Palmengarten hat sich mit der Hybridisierung dieser neuen
Dahlien befasst und damit Erfolge aufzuweisen, die sich denen der Spezialzüchter ebenbürtig
anreihen und mit vollem Recht viel Bewunderung erregen.
Von Cactus- Dahlien werden etwa 40 verschiedene Sorten kultiviert, während von
grossblumigen und Liliput 5o Sorten und von Zwerg-Dahlien eine kleinere Anzahl sich in
Kultur befinden. Die Zahl der einfachen Varietäten ist, ich möchte fast sagen, eine
unbegrenzte.
Unter den den Abschluss bildenden Gehölzpflanzungen finden wir auch neuere Ein-
führungen vertreten. Es sind: Acer ampelopsifolium, A. Negundo fol. aureo var., Alnus
glutinosa imperialis, Carpinus Betulus pyramidalis, Castanea americana, die unserer echten
essbaren Kastanie sehr ähnlich ist, Evonymus europaea fol. var., Fagus silvatica atro-
purpurea „Brocklesby'\ Fraxinus pubescens fol. arg. marg., Photinia villosa, Ribes albidum,
Sorbus Aucuparia nana und Syringa Emodi fol. var. Eine Gruppe Cleome pungens mit
purpurvioletten Blüten und namentlich auffallend durch die hervortretenden langen Staub-
getässe erweist sich bei einjähriger Anzucht als recht dankbar wegen der fortgesetzten
Blütenentwicklung. Mehr durch schön charakterisierte Blattformen, durch die stachelige Be-
wehrung ihrer Blätter und Stengel und durch ein ausserordentlich schnelles Wachstum fast aller
Arten bei elegantem Aufbau zeichnen sich die in Südamerika, Brasilien, Abessinien und anderen
Orten heimischen Solanum -Arten aas. Als Einzelpflanzen oder mit anderen Blattpflanzen zu
Gruppen vereint wirken sie sehr malerisch. Solanum quitoense und S. albidum Poortmanni,
erst vor wenigen Jahren eingeführt, schliessen sich den bekannten einjährigen Sorten als
S. arboreum, atropurpureum, auriculatum, cabiliense argenteum, cyananthum, de Noteri,
haematocarpum, laciniatum, pyracanthum, robustum, Warscewiczoides u. a. ebenbürtig an.
Dekorativ sind auch fast alle Tabakarten; Nicotiana affinis und N. suaveolens sind zwei
58 Beschreibung.
reichblühende, wohlriechende Pflanzen, während N. tomentosa (N. colossea) eine Blatt-
pflanze ersten Ranges ist. Da sie erst im zweiten Jahre zur Blüte kommt, bewahrt sie im
ersten Jahre ihren Charakter als schöne Blattpflanze vollkommen. Die Form N. tomentosa
fol. var. bildet eine wertvolle Bereicherung der buntblättrigen Gewächse.
An einem in vier Fuss breite Beete eingeteilten Kulturland vorbei, das mit ausdauernden
Gewächsen bestellt ist, welche hauptsächlich für den Frühjahrsflor des Blumenparterres zur
Verwendung kommen, biegen wir links ab, betrachten hier die unter Glas gezogenen Epi-
phyllum, Eucharis, Codiaeum, Dracaenen, Dieffenbachien, Farne, jungen Palmen, Kamellien
und stehen vor einer grossen Sammlung Rhododendron (Azalea) indicum, die teils im
freien Grunde auf für sie zubereitete Erdbeete ausgepflanzt sind, teils in Kübeln und Töpfen
kultiviert werden. Unter ihnen befinden sich alte baumartige Gestalten, die man in den
Monaten Februar bis April sehen muss, wenn sie die Blütengalerien mit der überreichen
Fülle ihrer graziösen Blumen beleben.
Das Vaterland des Rhododendron (Azalea) indicum, welches Linn^ im Jahre 1782 Azalea
benannt hatte, ist China und Japan, wo es in halbschattiger Lage an den feuchten Ufern
kleiner Gebirgsflüsse vorkommt.
Die alten ursprünglichen Formen, die seinerzeit von der herzoglichen Gärtnerei in
Biebrich übernommen wurden und somit den ältesten Bestand unserer Sammlung dar-
stellen, sind: Azalea Adelheid, A. alba Blutheana, A. amoena, A. crispiflora, A. incarnata fl. pl.,
A. liliiflora, A. narcissiflora, A. phoenicea, A. Prinz Albert, A. violacea, und A. vittata. Einige
andere Formen konnten bis jetzt noch nicht näher bestimmt werden. Zeigen schon die
heimatlichen Typen Neigung zum Variieren, so wird es auch leicht erklärlich sein, dass
seit der Inangriffnahme sorgfältiger Kultur von Seiten der Spezialzüchter durch Anzucht
aus Samen eine grosse Reihe neuer Spielarten hervorgegangen ist, welche, fortgesetzt veredelt,
die heutigen Resultate in so vollendetem Farbenspiel und Blumenbau bei einfacher und
gefüllter Blütenbildung zeitigen konnten. Ein Abschluss dieser so hoch entwickelten
Spezialität ist noch nicht anzunehmen, denn die jüngste grosse Gartenbau -Ausstellung in
Gent lieferte den glänzenden Beweis von der Möglichkeit einer weiteren Steigerung in der
Vervollkommnung der Blumengebilde dieser herrlichen Blütensträucher, mit welchen streb-
same Gärtner des In- und Auslandes hervorragende Sonderkulturen und damit einen grossen
internationalen Handelsartikel geschaffen haben. Der ganze Bestand von Azalea indica im
Palmengarten umfasst 61 Kübel- und i5oo Topfpflanzen in 140, fast zu gleichen Teilen
einfach und gefüllt blühenden Sorten. — Es giebt noch eine andere Gruppe Azalien, und
zwar laubabwerfende; die bekannteste derselben A. pontica ist in Kleinasien, Cochinchina,
China,' Japan und im nördlichen Amerika heimisch und wurde etwa 1793 in Europa ein-
geführt. Ihr schliesst sich A. mollis gleichwertig an; das Farbenspiel ihrer Blüten ist zwar
nicht so mannigfaltig, aber dafür sind die einzelnen Blumen und die Blütendolden weit
grösser. Beide Arten mit den neuerdings hinzugekommenen Hybriden — sogar gefüllte
Formen — werden im Palmengarten in Massen und mit Vorliebe kultiviert; sie sind sowohl
im freien Lande wie auch als getriebene Sträucher ebenso wertvoll wie beliebt und werden
gern zur Anpflanzung in den Gärten verwendet.
Der Weg rechts führt uns über die ehemalige Grenze des Gartens in den neuesten
Teil, den sogenannten „Neugarten^', der 3o Morgen umfasst. Die Erwerbung dieses Teiles
war für den Palmengarten von hervorragender Bedeutung, ja von upschätzbarem Werte,
und das aus mehrfachen Gründen. Zunächst ist das Terrain in seinen unteren Schichten
sehr wasserreich, die dorthin gelegten Stollen führen dem Centralbrunnen der alten Anlage
täglich ca. 3oo cbm Wasser zu. Dann aber hatte sich mit der Zeit das dringende Bedürfnis
nach Vergrösserung herausgestellt, was durch den sich fortwährend steigernden Verkehr
bedingt und auch im gännerischen Interesse wünschenswert war. Die Lösung der Aufgabe,
1. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 59
Neues und Vollkommenes zu bieten, war auf einem Felde zu suchen, welches der Palmengarten
wegen der räumlichen Beschränkung seither nicht zu pflegen in der Lage gewesen war,
und so gesellte sich zu den neuen gärtnerischen Ideen der Entschluss, dem so sehr in Auf-
nahme gekommenen Sportwesen bei der Ausführung dieser Anlage Rechnung zu tragen.
Ein schöner Gedanke war die Errichtung eines Rosariums (Taf. VIII). Hatte man auch ein
reiches Rosensortiment in Töpfen, so konnte man einen Rosengarten nicht aufweisen, und
doch, in welch enger Beziehung steht die Rose zur Entwicklung des Gartenwesens und wie
poetisch ist sie in Sage und Geschichte von allen Kulturvölkern beschrieben! Mit Freuden
wurde der Entvsoirf begrüsst, und es fanden sich bald Rosenzüchter und Liebhaber von hier
und auswärts, die bereitwilligst durch Schenkung wertvoller Sortimente den Grundstein zu
dem Pflanzenbestand der neuen Schöpfung legten (s. Liste der Geschenkgeber).
Dem Beispiel der Königin Kriemhilde folgend, welche der Sage nach ihren schönen
Rosengarten bei Worms nicht mit einer ausschliessenden Mauer, sondern nur mit einem
seidenen Faden umgeben haben soll, liegt auch unser Rosengarten frei in der Landschaft;
die Achtung und das Publikum selbst sollen ihn vor Uebergriffen und Verwüstung schützen.
Auf einem erhöhten, mit Längs- und Kreuzwegen terrassenartig angelegten, mit Lauben
und Nischen geschmückten, eiförmigen Terrain von i V4 Morgen präsentiert sich dieser Rosen-
hügel. Letzere Bezeichnung ist wohl zutreffender. Man wollte nicht nur einen Rosengarten
schaffen, wie solche in quadratischer, runder oder irgend welcher anderen Gestalt zu ebner
Erde in geradliniger symmetrischer Bepflanzung hier und da schon bekannt sind, vielmehr
bestand die Absicht, eine Anlage vorzuführen, die in Grösse, Form und Reichhaltigkeit des
Pflanzenmaterials, nicht minder aber auch in der Darstellung der Pflanzweise selbst eigen-
artige, von bestehenden Pflanzungen abweichende Ideen veranschaulichen sollte. Und diese
Eigenart finden wir in der praktischen Durchführung gewiss bestätigt, wie das die vortreff-
lich gelungene Darstellung auf Tafel VIII auch deutlich zu erkennen giebt. Dass man auch
blumenartige Parterres mit niedrigen, besonders mit {den kleinen „Miniature^^-Rosen zu bilden
vermag, beweist das Beet auf der linken Seite unserer Abbildung mit dem schirmartigen
Spaliergebilde in der Mitte, das, mit Clematis Jackmanii bepflanzt, eine reizende Abwechs-
lung gewährt. Die grosse Laube ist umrankt mit der Kletterrose Mme. Sancy de Parabere,
die vier teilweise sichtbaren Halblauben sind mit den Kletterrosen Belle de Baltimore,
Dundee Rambler, multiflora tricolor und Ornement des bosquets bepflanzt, während die
40 cm breiten*Bögen mit folgenden Sorten berankt sind: Rosa alpina rosea, Beauty of the
Prairies, Countess of Lieven, Duc de Constantine, Michigan Eva Corinna und Ruga.
Das ganze Rosarium umfasst an Rosen aller Kategorien etwa 10000 Stück. Ausser
den zwei kleinen Rosenparterres ist die ganze Pflanzung irregulär gehalten, um den land-
schaftlichen Charakter durchgehends zu wahren; hoch- und halbstämmige wechseln mit
Trauerrosen und niedrig veredelten ab. Von letzteren sind allgemein bevorzugte Sorten
in grösseren Trupps beisammen angepflanzt worden, um dem Auge in dem gemischten
Blumenbild auch Ruhepunkte durch einzelne Hauptfarben zu gönnen und die Wirkung
mächtiger zu gestalten. Infolge der häufig an uns gestellten Anfragen schien es von
Wichtigkeit zu sein, das hier angepflanzte Rosensortiment namentlich aufzuführen, und
verweisen wir auf die Liste am Schlüsse des Buches.
Westlich vom Rosengarten, an der Seite des Promenadenweges, befindet sich eine
Sammlung Centifolien-Rosen, früher die „Königin der Rosen", die hundertblättrige genannt.
Sie nehmen hier eine bevorzugte Stelle ein, wenngleich die Mode diese völlig winterharten
Arten fast verdrängt hat, und das mit Unrecht. Denn schön in Form und Farbe — es ist
so die echte Rosenfarbe — hat sie die Natur auch mit dem köstlichsten Duft ausgestattet.
Ein riesiger vierkantiger Felsblock von Steinheimer Basalt bildet noch das einzige Wahr-
zeichen der auf diesem Platze 1881 abgehaltenen Patent- und Musterschutz -Ausstellung.
QQ Beschreibung.
Die alles zerstörende Zeit halte schon das vernichtende Urteil über diesen Stein gesprochen,
aber die damalige Voraussetzung, dass das Ausstellungsterrain als unbedingte Erweiterung
dem Palmengarten dereinst einverleibt werden müsse, liess diesen Denkstein bestehen.
Heute umrankt und schmückt eine Schlingrose mit ihren Blüten den Stein.
Wir verlassen nun den duftigen Rosenhügel und folgen rechts dem Promenadenweg,
der um die hippodrom förmige, nach den Seiten zu böschungsartig aufsteigende Anlage
führt, die an der Ost- und Nordseite vorwiegend mit Nadelhölzern bepflanzt ist, um
namendich im Winter Schutz gegen die rauhen Winde zu bieten. An der linken Seite be-
findet sich zunächst eine Einfriedigung und auf schmaler Rasenrabatte eine Reihe Linden-
bäume (Tilia euchlora oder dasystyla), die sogenannte Krim-Linde; die schattenspendende
Wirkung dürfte hier in wenigen Jahren erreicht sein. Dann folgt die 400 m lange und 6 m
breite Rennbahn für Radfahrer, die, abgesehen von dem täglichen Liebhaber-, Versuchs-
und Schulungsfahren für die grossen internationalen Rennen benutzt wird, die immer eine
grosse Anzahl Schaulustiger diesem Sport und dem Palmengarten zuführen.
Die innere, vertieft angelegte, etwa 6260 qm grosse, von der Rennbahn umschlossene
Rasenfläche wird im Sommer zu Lawn-Tennis- und Croquetspiel verwendet, im Winter zu
einer künstlichen Eisbahn hergerichtet (Fig. 9). Ausserdem dient dieses Terrain für Feste
aller Art. Ein Musiktempel befindet sich auf der ösdichen Seite; an dieser und der Nord-
seite sind die Stehplätze für Zuschauer; westiich sind Sitzplätze auf Holz- und Erdtribünen
und erhöhte Podiums angebracht. Ein einfaches Gebäude enthält neben Erfrischungs-
räumen noch Kasse, Garderobe u. s. w. Nördlich davon befindet sich ein Schiesspavillon,
in dem jedermann seine Leistungsfähigkeit im Schiessen nach Scheiben, Figuren und
anderen Dingen erproben kann. Die Wa£Fen sind gut, und die Garantie für gefahrlose
Benutzung bietet die in den Händen eines geschulten Waffenschmiedes liegende Aufsicht.
Sportlustige erscheinen nicht nur während des Tages; viele können ihrer Liebhaberei erst
nach vollbrachter Tagesarbeit pflegen, und um allen diesen sowie auch sonstigen Erforder-
nissen Rechnung zu tragen und unabhängig von den lichtspendenden Gestirnen zu sein,
wurde eine elektrische Lichtanlage für den Neugarten eingeführt.
Wir kehren diesem Sportplatz den Rücken, der zu allen Tageszeiten fröhliche Menschen
sieht. Alle können sich nach Herzenslust ergehen oder in flinkem Spiele tummeln, und
der wohlthätige Einfluss der gesunden Bewegung spiegelt sich wieder in den lebensfrohen
Mienen.
Von dem Gebäude zweigen sich verschiedene Wege ab, der eine führt links nach dem
Rosengarten, der andere durch breite Rasenbahnen in den nordwestlichsten Teil des Gartens.
Diese romantische Anlage mit Schweizerhaus, Wasserfall, Grotte, Felspanieen und Draht-
seil-Hängebrücke über dem grossen Weiher wird zur Unterscheidung von der übrigen An-
lage „die Schweiz" genannt. Bevor wir dorthin gelangen, wird unsere Aufmerksamkeit noch
durch die hübschen und mannigfachen Gruppen und Einzelpflanzen in Anspruch ge-
nommen, die zu beiden Seiten des Weges in wohldurchdachter Anordnung den Rasen
zieren und zur Belebung der Scenerie beitragen.
Wir sind auf unserer Wanderung auf einem erhöhten Punkte angekommen, Ruhe-
bänke laden zum Verweilen ein, und wir haben von hier einen hübschen Ueberblick über
einen grossen Teil des Neugartens und des Rosariums hinweg nach der von Rothschildschen
Besitzung „Grüneburg" einerseits und über eine muldenartige Rasenfläche nach dem aus
grossen Felsblöcken aufgemauerten Rundbogen andererseits (Fig. 10), der mit seinem in
spitzer Form errichteten Gegenüber als Träger für die sichtbar werdende Hängebrücke
dient. Der nach rechts führende sanft abfallende Weg gestattet einen Femblick über die
etwa 9 Morgen grosse Wiesenfläche, über Felder, Gärten und Gebäude der angrenzenden
Bockenheimer Gemarkung bis zu den Höhen der langgestreckten Taunuskette mit ihren
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. Q\
beiden höchsten Gipfeln „Altkönig und Feldberg". Auf dem letzteren ist das Unlerkunfts-
haus in seinen Umrissen deutlich erkennbar. Die genannte Wiesenflache dient wesendich
dem Fussbatlspon. Sie ist dem Fussballklub einstweilen zum Spiel überlassen, soll aber
spater zur Parkanlage umgewandelt werden.
Der ebenfalls von hier sichtbare, aber ausserhalb unserer Grenze liegende tauben-
schlaganige Turm enthalt das Hochreservoir der Bockenheimer Wasserleitung. Trotz seiner
Form wirkt er in dem landschaftlichen Bilde nicht ungtünstig und wird noch malerischer
wirken, wenn die Baumpflanzungen der ihn umgebenden Gärten mehr herangewachsen sein
werden. Vorbei an dem im Inneren mit Spalieren , aussen mit Eichenrinde bekleideten
Pavillon — ein Geschenk der Frau Kissel und zur Erinnerung an ihren verstorbenen
Fig. 9. Ntugarlen. l-avui-Tannis-Spielplali.
Gatten gestiftet — betreten wir die in Bezug auf ganenkUnsilerische Leistungen hervor-
ragendste Schöpfung des Palmengartens.
Da die ursprungliche Anlage den Anforderungen des Verkehrs nicht mehr entsprach,
wurde die neue Anlage nach den Pl&nen des Herren Gartendirektors Siesmayer ausgeführt.
Bei der Lösung dieser Aufgabe war es ihm, von dem damaligen Verwaltungsrai auf das
wärmste unterstützt, ermöglicht aus einer wüst- und brachliegenden Sandgrube und einem
mageren Ackerboden den Aufbau dieser Hugellandschaft erstehen zu lassen, nachdem die
Erdmassen — 3o 000 cbm waren bei der Ausschachtung des 5 Morgen grossen Teiches ge-
wonnen worden — an passende Stellen verteilt waren. Jahrelang wurde an dieser künst-
liehen Gebirgsscenerie mit dem anschliessenden Parkteil, den man die „Neue Anlage" nennt,
gearbeitet; viele fleissige Hände waren zur Herstellung notwendig, und der Bau dieser An-
lage erforderte eine ausserordemlich grosse Summe. Sie war auf 25oooo Mk. veranschlagt,
wurde aber weit überschritten und betrug, wie der finanzielle Teil des genaueren ausweist,
353390,84 Mk. Abgesehen von dem grossen Erdtranspon und dem kostspieligen Grotten-
bau, der im Inneren mit Nauheimer Salinensieinen ausgeschmückt ist, der Anlage und Be-
tonierung des Weihers, der Kettenbrücke, die 100 Fuss lang den See Überspannt, mit den
mächtigen, aus dem Wasser aufsteigenden, kUnsdichen Felsenbauten, wurden teils an den
62 Beschreibung.
Ufern, teils im Weiher selbst Felsblöcke angebracht, wie sie in solcher Grösse bei Garten-
anlagen wohl selten Verwendung finden. Viele derselben wiegen mehr als 400 Ctr. und
kosteten je nach Grösse 400 — 600 Mk. Hinzuzurechnen sind noch die Ausgaben flir die
Be- und Entwässerungs-Anlagen, das Pflanzenmaterial und schliesslich auch die nicht un-
bedeutenden Ausgaben für das reizende Schweizerhäuschen.
Dasselbe steht auf der Kuppe der idyllischen Gebirgspartic; etwa 5o Fuss über der Wasser-
fläche bildet es zugleich den höchsten und interessantesten Punkt der Gesamtanlage. (Taf. IX.)
Man geniesst von dort eine herrliche Aussicht über die vor dem Auge sich ausbreitende
Scenerie mit dem grossen Weiher im Vordergrund und den das ganze Bild so malerisch
umrahmenden und abschliessenden Baumgruppen, und eben dieses Vorzugs halber hat man
diesen Punkt dem langjährigen, verdienstvollen Präsidenten der Palmengartengesellschaft zu
Ehren „Pfaffshöhe" genannt. (Taf. X.) Vor wenigen Jahren wurde ein Wasserlauf auf dieser
Höhe angelegt, der über die Felsen in den See sich ergiessend, ein wirkungsvoll belebendes
Element in der Landschaft bildet. Im Innern des Schweizerhäuschens sind folgende Sinn-
sprliche angebracht, die wir hier in pietätvollem Andenken an den Erbauer wiedergeben
wollen:
Im Jahr achtzehnhundertsiebenzig Und vier Dies Haus, zur Rast hierhergestellt,
Begonnen ward dies Häuschen hier ' Ist für die Menschen aller Welt,
Durcji Richard Jung, den Zimmermann, Für all und jeden, gross und klein
Nach dessen Entwurf und dessen Plan. Ob alt, ob jung, so wie sie sein;
Er selber hat es ausgedacht, Für Adel und für Bürgerstand,
Und seine Gesellen han's gemacht. Für Arbeitsmann aus Stadt und Land.
Vollendet steht es inn' und aus'.
Nun schütze Gott dies kleine Haus,
Und air, die gehen aus und ein.
Nehm er in seinen Schutz hinein.
Ein Herzenswillkomm allen gleich
So hoch, wie nieder, arm und reich.
Hier ruh' in diesem kleinen Haus
Ein jeder von den Sorgen aus
Er schütze heut und alle Zeit Und freu\ hinaus beschauend die Flur,
Bis hin in alle Ewigkeit. Sich Gott's und seiner herrlichen Natur.
An der Decke steht:
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis;
Ehrt den König seine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiss.
Haben wir lange genug auf luftiger Bergeshöhe verweilt, so lenken wir unsere Schritte
auf steinernen Treppenbelägen abwärts und benutzen den ersten oder zweiieh links ab-
biegenden Weg durch die Grotte, welche dank dem vor ihr niederplätschernden, an-
genehme Kühle spendenden Wasserfall einen erfrischenden Aufenthalt an heissen Sommer-
tagen gewährt. Durch zwei nischenartige Oeffnungen geniessen wir eine liebliche Fern-
sicht über den See und den Springbrunnen hinweg zu einer gegenüberliegenden wirkungs-
vollen Pflanzengruppe, aus buntblättrigem Eschen-Ahorn und Blut-Hasel bestehend. Dann
aber begeben wir uns weiter und kommen an einen halbkreisförmigen Sitzplatz, dessen
idyllischer Ruhe und anmutender Behaglichkeit auch wir uns hingeben, um mit vollen
Zügen das sich vor uns ausbreitende stimmungsvolle Bild zu geniessen. Die ruhige
Wasserfläche, belebt durch eine muntere Entenschar und die mit fröhlichen Menschen be-
setzten Boote, bildet im Rahmen der prächtig entwickelten Uferpflanzung ein so harmon-
isches Ganzes, dass man nicht nötig hat, an anderen Stellen des Gartens geräuschvollen
Vergnügungen nachzueilen, sondern Zufriedenheit in dem einfachen Naturgenuss flnden
kann, der sich hier dem Erholung und Ruhe Suchenden bietet.
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. ßS
Wir erfreuen uns an der hoch aufsteigen den Fontaine und vor allem an den ab-
wechslungsreichen Konturen des Sees mit seinen Inseln, und, indem wir die Brllcke
passieren, folgen wir nun dem links sich hinabziehenden Pfade, der zu der Bootstation und
dem hübsch gelegenen Schifferhäuschen fühn.
Letzteres ist ein Geschenk des verstorbenen ehemaligen Verwaltungsrates Herrn
Bernhard Andreae-Winkler, eines Mannes, der mit jeder Faser seines Herzens an dem Ge-
deihen und Aufblühen des Ganens hing, wie er auch an dessen Leiden — wir erinnern
hier nur an die Brandkatastrophe des Jahres 1878 — den regsten Anteil nahm. Seiner
seltenen Opferfreudigkeit und steten Ftlrsorge verdient an dieser Stelle besonders dankbar
gedacht zu werden. Aus seinem Ganen an der Westendstrasse stiftete er eine prachtige
Gruppe sogen, pontischer Azalien; aus der Schweiz sandle er des öfteren alpine Pflanzen,
darunter fast immer seinen Liebling, die Wulfenia carinthiaca.
Wenige Stufen aufwärts und wir befinden uns wieder auf der rechtsseitigen Prome-
nade, die hier die Grenze der Gartenanlage bildet. Die auf diesem ganzen Wege vor-
herrschende charakteristische Bepflanzung, in welcher die durch ihren weissberindeten Stamm
stark hervonreienden Birken hauptsächlich in Verbindung mit der dunkelnadeligen Rottanne
dominierten, hön jetzt auf. Andere Baumaiten treten an ihre Stelle, und nachdem wir eine
starkwUchsige Pappelpflanzung passiert haben, unter deren Laubdach Ruhebänke an-
gebracht sind, treffen wir in der südlichsten Ecke ein hübsches Gartenhauschen mit Ahorn-
bäumen umgeben (Fig. it), und rechts das Eingangsthor zu dem Haupt- Anzuchtgarten.
Derselbe, auf gemietetem Terrain befindlich, hat eine Grösse von etwa 4!^ Morgen.
Er dient vornehmlich zur Anzucht der auf dem Blumenparterre nötigen Pflanzen, wie auch
zur Kultur der im Winter in den Bl Utengalerien benutzten Schau- und Blutenpflanzen.
Ein Besuch dieses Kulturganens ist sehr lohnend. Ausser einer grossen Sammlung Stauden
64 Beschreibung.
werden hier etwa Sooooo Teppichbeetpflanzen, i5oo Chrysanthemum, a5oo Cyclamen,
3oooo Astern, i5oo Cinerarien und Primeln, 25 ooo Viola tricolor maxima, loooo Belhs,
10000 Silenen, 20000 Myosotis und eine grosse Anzahl anderer Gewächse gezogen, wie
solche ein so grosser Betrieb, wie der des Palmengariens ist, erfordert Als Hilfsmittel
hierzu sind 54 Mistbeetlagen mit 400 Fenstern vorhanden.
Uns wieder dem Park zuwendend, kommen wir durch eine halbkreisförmige Linden-
allee, die den Kinderspielplatz mit seinen verschiedenen Schaukeln, Kegel- und Ringspielen
einschliesst, auf dem an schönen Tagen ein recht fröhliches Kindergewimmel herrscht.
Nicht weit entfernt steht die Camera obscura. Man tritt ein, die Kammer wird durch einen
Vorhang verdunkeh und vermittelst eines mehrseitigen Prismas, das in einem beweglichen
Fig. lt. Sommeihiluschen auf dem W(|;c nacli der grosaen ttrücke.
Kästchen im Zentrum des Daches angebracht ist, spiegelt sich auf der weissen Tischplatte
die Landschaft in weitem Umkreise und alles, was in ihr lebt und sich bewegt, als reizendes
Miniaturbildchen in natürlicher Farbengebung wieder. Entschieden lohnend ist der Besuch
dieser dunkeln Kammer und oft verschafft er heitersten Genuss, wenn sich in der Aussen-
weit stillvergnügte oder heimliche Vorgange abspielen, die das Prisma in so scherzhafter
Weise reproduzien.
Von den drei breiten Wegen, die sich nun vor uns aufihun, biegen wir in den links-
seitigen ein. Zur Rechten fesseln — im Hintergrunde haben wir das Westportal des Gesell-
schaftshauses vor uns — zwei selten schön entwickelte Pflanzen unsere Aufmerksamkeit.
Zunächst ist es ein winterhartes Nadelholz, die Picea pungens glauca (Fig. 12), mit ihren
regelmässig gestellten, starknadeligen Zweigen; die Nadeln, von bläulich schimmerndem
Schmelz Überzogen, und der robuste, pyramidale Wuchs verleihen dieser immergrUnen
Pflanze in Verbindung mit ihrer völligen Widerstandsfähigkeit gegen winterliche Einflüsse
einen hervorragenden Wert. Fagus silvatica pendula [Fig. i3), die höchst originell sich
aufbauende, dunkelgrUn gefärbte und vollständig dicht sich schliessende Trauerbuche ver-
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 65
dieni in zweiter Linie volle Beachiung. Unsere Abbildung zeigt ein etwa 3o Jahre alles
FDxemplar, das die Eigenschaften dekorativen und landschaftlichen Wertes vollauf zum Aus-
rig, II. Picea pungcns glauca Hart.
druck bringt. Für ihre Anpflanzung in Parkanlagen möchten wir um so lieber werben,
als sie seither nur vereinzelt angewendet wurde, obgleich sie, an den richtigen Platz gestellt,
von ausserordentlicher Wirkung ist.
fil> Beschreibung.
Die unmittelbar vor der Trauerbuche liegende, auf einer kegelförmigen Erhöhung im Jahre
1880 angepflanzte Wacholdergruppe, vertreten durch die Formen Juniperus prostrata, J. Sabina,
Sabina erecta, J. tamariscifolia und J. tripartita (Fig. t4), bildet eine beachtenswerte Zusammen-
stellung von Pflanzet! einer Gattung. Der meist niedrige, kriechende Wuchs dieser
j*
Fig. ij. Fagus lilvatk-j pond.i]i (Trjii<:rbuchci.
Juniperus- Formen ist für das Land Schafts bild von nicht unerheblichem Einfluss, namentlich,
wenn solche Gruppen von allen Seilen recht zackig angelegt sind, und die einzelnen Varie-
täten sich recht barock ausbilden. Des Weiteren finden wir noch an Coniferen in schönen
Exemplaren: Chamaecyparis nutkaensis [Fig. i5), Chamaecyparis pisifera. Picea cxselsa nana.
Picea excelsa pendula, Pinus Cembra, Pinus excelsa var. Peuce, Thuya gigantea (Fig. 1-)
Tsuga canadensis (Fig. [6J.
I. Wanderung durch Garten und Gewachshäuser, 67
Links geniessen wir einen vollen Ausblick über den See hinweg (Tafel XI) nach dem
Schweizerhaus, der Bootstation und den beiden im See liegenden Inseln, welche vorzugsweise
mit Salix-Arten, Hippopha6 rhamnoides, Comus alba, Tamarix gallica und auch Nadelhölzern
bepflanzt sind. Eine siebenstammige Silberpappel, ein von unten auf achtäsiig verzweigtes
Acer Negundo und eine stammreiche Salix babylonica-Gruppe schmücken passend das Ufer.
Corylus Avetlana pendula, Caragana arborescens pendula, Gleditschia iriacanthos. die drd-
domige Gleditschie aus Nordamerika, auch „Christusdom" genannt, Tilia alba, eine Taxus
baccaia von 7 Meter Durchmesser und eine dunkelgefärbte Blutbuche vervollständigen diese
Uferpfianzung (Fig. 18). Die prachtvollen Paeonia arborea und P. albiflora mit ihren durch
leuchtende Farben ausgezeichneten Varietäten, wie auch Iris germanica-Formen, m grösseren
Trupps an den Ufern verteilt, beleben im Juni und Juli mit ihren Blüten das Bild.
Rechts vom Wege sehen wir ausser bekannteren Bäumen und Sträuchern noch, eine
im Herbst immer lebhaft geerbte Gruppe amerikanischer Eichen, Ulmus campestris fo).
argenteo var., Catalpa syringaefolia aurea, Prunus pendula fiore roseo, P. avium pendula
und P. serotina pendula. Durch stark coupiertes Terrain ftlhn unser Weg. Immer
neue Pfianzengebilde ziehen an dem Auge vorüber, bald bewundert man einen schön
charakterisierten kräftigen Einzelbaum, bald gemischte Gruppen verschiedener Pfianzenarten,
Die seitwärts abzweigenden Pfade führen auf die Nord- und Westterrasse, wahrend wir den Weg
durch den mit Ahornbäumen umpflanzten Pavillon wählen (Fig. ii). Rechts am Rande ist
5*
eine echte Kastanie, Casianea sativa, angepflanzt, die freudig gedeiht. In der Nahe steht
eine Zwergbirke, Betula nana, in deren Umgebung eine Sammlung MoorbeelpHanzen sich
befindet, von denen wir nur die folgenden anführen wollen: Andromeda speciosa, A. japonica, A.
Fig..
paniculata, A. polütolia major, A. Kollisonü, Bruckenihalia spiculiHora, Erica in verschiedenen
Sorten, Kalmiaangusiifolia mit Form pumila, K. polifolia, K. latifolia. Ledum palustre, L. p. lati-
foiium,L.p.rosmarinifolium,Bryamhusempetriformis,Rhododendronferrugineum,R,canadense,
undXanthocerassorbifolia. Links sieht man einTrauer-Ebereschenböumchen.SorbusAucuparia
I. Wanderung durch Garien und Gewächshauser. ßC)
pendula fol. var., den Geweihbaum Gymnocladus dioeca, Fraxinus excelsjor monophylla
laciniata, die reizende silberblättrige Trauerweide Salix Zabeli pendula, das goldblattrige
Acer Pseudo-Platanus lutescens und die so prachivoll rosa gefUlliblllhende Pfirsich Prunus
Amygdalus „Clara Meyer". Auf der rechten Seite bemerken wir Acer Pseudo-Plaianus Worle'ei,
eine kleine Aesculus flava, Celiis australis, den australischen Zürgelbaum, Juglans regia und
eine Gruppe Ginkgo biloba (Salisbur)'a adiantifolia), dadurch bemerken^wen, dass dieser
'" Beschreibung.
Baum mehr einem Laubholz als einem Nadelholz in seiner äusseren Erscheinung ähnlich
sieht, obgleich er zu dem letzteren gezählt wird; seine Heimal ist Japan.
Wenig Glück hat man sowonl im Palmenganen, wie auch sonst vielfach in Nord-
Fig. 17. Tliuja 1
und Miiteldeutschland mit dem Anpflanzen von Cedem. Im Winter 1879/80 erfroren zwei
starke Exemplare von Cedrus Libani und C. atlantica. Im Laufe der Zeit fanden mehrfach
Nachpflanzungen statt, die ebenfalls keinen Erfolg hatten.
Nicht viel bessere Resultate sind bei allen bis jetzt gemachten Wellingtonien-
Anpflanzungen zu verzeichnen; es kommen nur in einzelnen geschützt liegenden Privat-
I, Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 71
ganen , im sogenannten „Frankfurter Nizza", auch im weiteren Umkreise von Frank^Jtt,
z. B. an den Abhängen des Taunus, Wellingtonien in starken Exemplaren vor. Die drei hier
im Jahre 1887 angepflanzten Wellingtonien mügen sich widerstandsfähig erweisen, wenn-
gleich der letzte Winter ihnen für einige Jahre noch Spuren seiner Harte aufgedrückt hat
Von Nadelhölzern, die als vollständig winterhart gelten können, schliessen wir im Anbang
eine Liste an.
In der Nahe einer Gruppe Azalea mollis und pomica und eines Sortiments baum-
artiger Paeonien interessiert uns ganz besonders die Trauerfichte Abies inversa (Fig. 19),
Kig iH. Blulbuche am ftrossen Weiher. (FugiM silvatica atropurpurca.)
von den Gestaden des Lago maggiore hierher verpflanzt. Wir begegnen noch zwei schOn ent-
wickelten und dicht garnierten Thuya gigantea und Th. occidenialis recurva nana (Fig. 17). so-
wie einem Trupp hochstämmiger Syringa und lassen den Blick links über die ausgedehnten
Rasenflachen nach dem belebten Spielplatz mit seinem durch die Baumpflanzung der Villa
Leonhardsbrunn geschaff"enen abwechslungsreichen Hintergründe schweifen. Noch einmal
erfreuen wir uns an dem herrlichen Taunuspanorama, das von hier aus besonders lohnend
ist und das schon heute in dem Rahmen der Anpflanzungen des Gartens sich vorteilhaft
präsentiert. Die Disposition der EinzelbSume und Gruppen war bereits bei der Neuanlage
so getroffen, dass sie in ihrer Entwicklung sich der von der Natur geschaffenen Perspektive
in geeigneter und diskreter Weise einfügen, und es macht in der Thai Freude zu beobachten,
wie sich der bei der Anpflanzung zu Grunde gelegte Gedanke von Jahr zu Jahr intensiver
entwickelt. Die rechts liegende Picea alba- und Abies concolor violacea-Gruppe, die im
72 Beschreibung.
Verein mit Silberweiden und gelbblattrigen Pappeln weiter im Hintergrunde siehenden
BImbuchen, und links die Eichengruppe, werden, wenn erst die jetzt noch in unbestimmten
Konturen auftretenden Bäume in kraftiger Charakterisierung ihrer Formen sich darstellen,
die beabsichtigte Wirkung voll und ganz erkennen lassen.
Fig. 19. AHes necisa mveis:i Hort.
Auf breitem , wohjgepflegtem Wege kehren wir in die alte Anlage zurück. Einige
seltenere Pflanzen fessein noch unsere Aufmerksamkeit und sind einer Erwähnung werth.
Syringa vulgaris „Andenken an Ludwig Späth" durfte woh! als die schönste aller bis jetzt
bekannten Fliedersonen gelten; als interessant führen wir die Bluteiche Quercus Robur
atropurpurea mit dunkelpurpurn, fast schwarz gefärbten Blattern an, und schliesslich soll die
goldgelbe Pyramiden-Rüster DImus montana Dampieri var.Wredei sich hier noch anreihen.
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 73
Ein 4 m hohes gesundes Exemplar der Nordmanns-Tanne vom Kaukasus (Abies Nord-
manniana) könnte vermuten lassen^ dass dieses prächtige Nadelholz zu den widerstands-
fähigsten seiner Art zu zählen sei. Dem ist aber leider nicht so. Erst im verflossenen
Winter büsste der Garten mehr wie ein Dutzend schöner Exemplare ein, und wenn man
alle schon einmal vorhanden gewesenen Nordmanns-Tannen hier vereint sehen würde, so
wäre der Garten überreich daran.
Wenige Schritte nur und wir befinden uns auf der östlichen grossen Terrasse, derea
Markierungslinie eine schlank aufgewachsene Platanenallee bildet, welche so diese obere
Terrasse von der unteren trennt. Beide setzen sich gleichmässig in südlicher Richtung
fort, der Vorderfront des Gesellschaftshauses entlang; jedoch sind hier die Grenzlinien durch
kugelförmig gebaute Lorbeerbäume bezeichnet. Die untere Terrasse ist in der südöstlichen
Ecke und auf der östlichen Seite mit teils noch jungen Lindenbäumen, Tilia euchlora und
T. platyphyllos bepflanzt. Diese schattenspendenden Bäume machen die Terrassen selbst
an den heissesten Tagen zur Benutzung geeignet und gewähren einen angenehmen Auf-
enthaltsort, um dem Konzert der eigenen. 34 Musiker starken Gartenkapelle bei dampfendem
Kaffee oder Thee, perlendem Wein oder schäumendem Bier und in internationaler, gesell-
schaftlicher Umgebung zu lauschen oder sich zu unterhalten.
Eine Treppe mit fUnfarmigen Gaskandelabern, an denen eine Tafel mit der Autschrift
„Nach dem Palmenhause'* angebracht ist» benützend und den Korridor überschreitend,
öffnen wir die mit „Eingang" bezeichnete Thür und betreten nun das Palmenhaus, das
eine Breite von 3o.5 m, eine Länge von 5o m und eine Höhe von i6,3o m hat. Durch die
Glasscheiben zur Linken überblicken wir den grossen Restaurations- und Konzertsaal, und
zur Rechten weidet sich unser Blick an den grossartigen Pflanzenschätzen südlicher Klimate
und fernster Zonen. Fig. 20 zeigt uns den Grundplan der ganzen Anlage.
Ein Blick von dem jetzt eingenommenen Standpunkt auf die sich vor unseren Augen
ausbreitende Tropenlandschaft (Taf XII) zeigt ein durch die Mannigfaltigkeit der Pflanzen-
formen äusserst abwechslungsreiches Bild, welches auf jeden für die Schönheit der Natur
empfänglichen Menschen grossen Eindruck machen muss. Und dass dieser ein über-
wältigender ist, davon kann man sich am besten überzeugen, wenn man die Blicke der
eintretenden Besucher beobachtet und ihre Aeusserungen hört, durch die sie ihren freudigen
Empfindungen Ausdruck verleihen.
Eine kurze Skizzierung des Inhahes unseres Palmenhauses und einzelner hervor-
ragender Pflanzen dürfte von allgemeinem Interesse sein. In den Gewächshäusern haben
wir zwar schon einmal die Pflanzenschatzc der Tropen geschildert; dort hatten wir es aber
nur mit kleineren Vertretern zu ihun, während wir hier Pflanzen bewundern im ausge-
reiften kraftigen Lebensalter und voller Charakterisierung.
Wir steigen die Treppen hinab und betreten den sauberen, blassroten Kiesweg. Ein
dichter, saftgrüner Rasen, von Selaginella apoda minor gebildet, eröffnet eine breitgehaltene
Perspektive zum Wasserbassin und höher hinauf über eine Felsenpartie mit Wasserfall
(Taf. XII) zur rückseitigen, bis an das Glasdach reichenden Pflanzendekoration. Links und
rechts erheben sich die einzeln in sich abgeschlossenen und doch wiederum mit einander
verbundenen Pflanzengruppen, aus denen sich die höchsten Exemplare durch ihre Stamm-
und Kronenwirkung vorteilhaft hervorthun. Von besonderer Wirkung ist die Boden-
bewegung, welche, in kleinem Massstab der Natur nachgebildet, diese ideale Landschaftsscenerie
den äusseren Anlagen in gefälliger Weise anpasst.
In fast symmetrischer, durch die Nähe des Gesellschaftshauses bedingter Aufstellung
stehen zwei 16 m hohe Dattelpalmen, Phoenix spinosa, umgeben von verschiedenen kleineren
Palmen, Farnen und Blattpflanzen. Rechts gehend gelangen wir, an einem lauschigen Sitz-
platz vorüber, zu einer von Ueppigkeit strotzenden Livistona australis aus dem tropischen
Gesell Schafts- und Palmen hau
I, Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 75
Australien, welche ca. iS m hoch ist und eine Krone von i So Blattern trögt. Diese Pflanze
wurde seiner Zeit aus den Borsigschen Gürten in Berlin angekauft; sie war ein Geschenk
Alexanders v. Humboldt an Borsig, und ihr Alter wird auf i3o Jahre geschätzt. Eine weitere
grosse Livisiona ausiralis und noch viele mittelgrosse und kleine Livistonen finden wir im
ganzen Hause verleih, da sie nicht allein vortrefflich gedeihen, sondern
auch sehr dekorativ wirken. Von L. chinensis, falschlich unier dem
Namen Latania borbonica verbreitet, aus SUdchina und von der Insel
Mauritius, sind neben mittleren und kleinen Exemplaren zwei i5 m
hohe alte Pflanzen vorhanden, die durch die Stärke ihrer Stamme viel
Bewunderung erregen, wenngleich die Kronen noch immer von der
Nachwirkung des grossen Brandes von 1878 zu leiden haben, dessen
nachteilige Einflüsse sie nicht leicht zu überwinden scheinen. Ein
seltenes Exemplar von Livistona aliissima, von den Sunda - Inseln,
mit 2 m hohem Stamme, dann L. Hogendorpii aus Java mit starker
Bewehrung und L. olivaeformis, ebenfalls aus Java, eine der wider-
standsfähigsten Schirmpalmen, vervollständigen diese Klasse. Durch
leichten eleganten Habitus zeichnen sich Howea Belmoreana und
H. Forsteriana aus, beide wegen ihrer Haltbarkeit als Zimmer-
pflanzen sehr geschätzt und im allgemeinen als Kentia bekannt. Sie
erfreuen sich so sehr der Gunst der Liebhaber, dass von ihnen, wie
von den ebenfalls sehr hübschen Rhopalostytis Baueri (Areca Baueri)
und Rh. sapida [Areca saptda), in Belgien, Deutschland und England,
Spezialk ulturen enstanden sind, die sich fast ausschliesslich mit der
Anzucht dieser sehr gangbaren Palmen befassen. Von den eben
genannten Arten finden sich sehr schöne Exemplare vor. Die nur
einmal hier vertretene Zuckerpalme, Arenga saccharifera aus dem tro-
pischen Asien und Australien, welche bei einer Siammhöhe von 16 m
in einem Kübel von 2 m Höhe und 2 m Breite 4 m tief im Boden
versenkt steht, gewahrt mit ihren 5 m langen und 2 m breiten Fieder-
blättern einen grossanigen Anblick. Vor einigen Jahren, als in Frank-
furt eine Singhalesentruppe sich aufhielt, wurde sie von diesen bei
einem Besuche des Palmenhauses mit grosser Verehrung und Be-
wunderung betrachtet. Caryota Rumphiana vom malayischen Archipel
fällt durch ihre grossen, doppehgefiederten Blätter auf. Links vom
Wasserfall steht eine blühende Palme aus dem Geschlechie der Brenn-
palmen Indiens, Caryota maxima; sie ist mit der vorhergehenden
Arenga nahe verwandt, wenn sie auch in ihrer äusseren Erscheinung
von dieser durchaus verschieden ist. Die beigegebene Abbildung
(Fig. 22) fuhrt sie uns zugleich mit ihrer näheren Umgebung in ihrer
seltenen charakteristischen Bluienbildung vor Augen, und wir lassen
die Beschreibung, wie sie im Jahre i892 von mir in der „Gartenflora"
veröffentlicht wurde, hier folgen:
Die Abbildung (Fig. 22) zeigt einen kleinen Abriss von dem ersten FiR.n, Caryou mnima iti.
Blutenstände unserer Caryota maxima Bl. aus Java. Diese Palme stand muiensundcs.
vor Jahren in dem an gut kuhivierten Pflanzen reichen und hübsch arrangierten Warm-
hause des grossherzoglichen Hofgartens zu Darmstadt. Dort zu gross geworden, wurde
sie infolgedessen dem hiesigen Palmenganen zum Kaufe angeboten, der sie im Jahre 1878
als C. Cumingii erwarb. Nach Herrn Oberhofgärtner Wendland-Herrenbausen ist es je-
doch nicht diese Art, sondern C. maxima. Das wird auch richtig sein, da C. Cumingii
76 Beschreibung.
Lodd. nur 3—5 m hoch wir. wahrend letztere 16—20 m Höhe erreicht und ohne Sprossen-
bildung bleibt
Unsere Pflanze wurde im Jahre i883 verpflanzt; der Kübel, der zu ihrer Aufnahme
diente, hat einen Durchmesser von 1,20 m bei i,3o m Höhe. Die Höhe der ganzen Pflanze
einschliesslich des KUbels beträgt bis an die Spitze des jüngsten Wedels 17 m, die Höhe
des Stammes vom Ballen bis an den untersten Wedel 7,50 m. Der Stamm hat, unten
am Ballen gemessen, einen Durchmesser von 25 cm. Die Krone besitzt i5 Wedel, deren
jeder 2,70 m lang und 2 m breit ist. Die Blatter sind doppelt gefieden, breit netzförmig
geädert; die Endlappen der Fiedem gleichen Fischflossen.
Der erste Blutenkolben zeigte sich im Juli 1890 am Gipfel des Stammes, direkt unter
dem Herzwedcl, welcher sich auch nicht mehr weiter ausbildete; derselbe brauchte an
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 77
Zeil bis zur vollständigen Entwicklung seiner Aehren , deren es io5 waren , bis Juni 1892
und erreichte eine Länge von 3 m. Die einzelnen herabhängenden BlUtenrispen oder
Aehren hatten eine durchschnittliche Länge von r,5o m. An diesen Rispen sassen männ-
liche Blütenknospen zu 2, 3 und 4 beisammen, an einer Rispe waren ungefähr 5oo solcher
Bluten; dieselben sind von birnenförmiger Gestalt, i5 mm lang und enthalten zahlreiche
Staubgefässe, die eine ausserordentliche Menge chromgelben Blütenstaubes bergen. Zwischen
diesen männlichen Blüten sitzen nun die weiblichen, und zwar entwickeln sich diese,
nachdem erstere ihren Blütenstaub schon ausgeschüttet haben. Es muss also durch Be-
stäubung von einer anderen Pflanze oder auch von den sich weiter unten entwickelnden
jeweiligen Blütenkolben Befruchtung stattfinden. Nach den hier gemachten Beobachtungen
ist es nicht anzunehmen, dass die weiblichen Blüten von den männlichen eines und des-
selben Blütenstandes befruchtet werden. Die weiblichen Blüten sind bedeutend kleiner als
die männlichen, sie zeigen eine kugelige Form und sitzen einzeln, nicht in Trupps.
Nachdem der erste Blütenkolben im Sommer des Jahres 1892 den reif gewordenen
Blütenstaub entleert hatte, zeigte sich etwa i m tiefer in der nächstunteren Blattachsel der
zweite Blütenkolben, der im Dezember desselben Jahres sichtbar wurde und Anfang Juli 1893
eine Länge von über i,5o m besass. Es wird also noch eine geraume Zeit vergehen, bis
die Entwicklung wieder eine vollständige ist und so weit gediehen sein wird, wie sie der
erste Blutenstand erreicht hat.
Ein Geschenk des Königs von Sachsen sehen wir in einer beinahe bis an das Glas-
dach reichenden Phoenix farinifera, der Sago-Dattelpalme Ostindiens. Vor sieben Jahren
wurde sie aus dem königlichen Garten zu Pillnitz hierher übergeführt. Weil sie dort zu
gross geworden war, hatte König Albert bestimmt, diese Palme, bevor sie der Zerstörung
anheimfalle, dem Palmengarten anzubieten; letzterer nahm dieses königliche Geschenk
dankbar an, und bildet sie heute einen wertvollen Bestandteil unserer Sammlung.
Bezüglich der Grössenverhältnisse können wir hier die Cocos- Palmen Brasiliens und,
Mexikos mit ihren geraden, glatten, bis 20 m hohen Stämmen anreihen. Drei Cocos mussten
bereits 5 m tiefer gesenkt werden, weil die Höhe des Hauses für sie nicht mehr ausreichte.
Die Bambusen Chinas und Nordindiens sind hier reich und in mächtigen Exemplaren ver-
treten. Eine Pflanze weist bis zu 20 einzelne armdicke Rohre von 20 m Höhe auf, und
man kann sich leicht erklären, dass die Tropenbewohner aus diesen holzartigen, dicken
Halmen ihre Wohnungen bauen können. Bambusa arundinacea — wir behalten diese Be-
zeichnung einstweilen bei, bis die Wissenschaft die Gattung Bambusa übereinstimmend neu
klassifiziert hat — ist die grösstwachsende unter den bekannten Bambusarten. Fast alle
übrigen in Kultur befindlichen Bambusen wie B. Fortunei fol. var., B. aurea, B. viridis glau-
cescens, B. vulgaris und B. nigra werden nicht annähernd so hoch, aber alle sind em-
pfehlenswert und von graciösem Habitus. Von diesen giebt es auch winterharte Arten, die
namentlich an Teichrändern oder Wasserläufen gepflanzt, von sehr schöner Wirkung sind.
— Zu den wertvollsten Palmen der ganzen Sammlung zählt unstreitig Sabal umbraculiferum
aus Westindien und Südamerika. Unsere Pflanze wird ein Alter von annähernd 100 Jahren
haben. Ihre Wirkung liegt nicht etwa in einem hohen und dicken Stamme, sondern viel-
mehr in dem urwüchsigen kräftigen Zwergbau begründet. Kaum von i m Stammhöhe, trägt
sie 17 wohlausgebildete, 2 m lange und 3 m breite robuste Riesenblätter auf starken, harten
Stielen, die in der Heimat zum Decken der Häuser benutzt werden; daher rührt auch
der Name „Dachpalme". Acanthorrhiza aculeata aus Mexiko ist eine mitielhoch wachsende
Palme , deren Stamm von unten auf stark mit Stacheln versehen ist und ein höchst inter-
essantes Aussehen hat.
Phytelephas macrocarpum, dessen Heimat auf Peru, Darien und Neu- Granada beschränkt
ist, zählt botanisch mehr zu den Pandaneen als zu den Palmen; ihre äussere Tracht, der
78 Beschreibung.
Oelpalme, Elaeis melanococca, sehr ähnlich, ist das einzige Band, welches sie an die
Palmen knüpft. Sie ist besonders aus dem Grunde bemerkenswert, weil sie das vegetabi-
lische Elfenbein liefert, das den Innern Kern der Früchte bildet. Eine Palmenart, die von
leichtem Bau ist und auf schlankem, glattem Stamme eine regelmässig verteilte Blätterkrone
hat, finden wir in Ptychosperma elegans (Seaforthia elegans), in den wärmeren Gegenden
Neuhollands heimisch und hier durch stattliche Exemplare vertreten. Archontophoenix
Cunninghamiana aus dem tropischen Ostaustralien ist ebenso wertvoll und kaum von der
vorigen zu unterscheiden; auch Archontophoenix Alexandrae aus Nordostaustralien zählt in
diese Kategorie. Die Palmen der Mittelmeerländer sind durch Chamaerops humilis, die
bekannte Zwergpalme, vertreten, während Trachycarpus excelsa (Chamaerops excelsa) aus
Japan und Nordchina und seine Varietät T. excelsa var. Fortunei aus China sich auch hier
als dankbare und anspruchslose Pflanzen zeigen. Nicht minder schätzenswert ist die Reit-
gertenpalme Rhapis flabelliformis aus China, als gute Zimmerpflanze bekannt und in starken,
buschigen Exemplaren vorhanden.
Von sonst besonders ins Auge fallenden Pflanzen soUen zunächst noch die Schrauben-
bäume genannt werden, welche sich durch die spiralförmige Anordnung der ßlattstellung um
die Stammachse auszeichnen, wie es an den vorhandenen Exemplaren von Pandanus utilis von
Madagaskar und P. furcatus aus Ostindien zu sehen ist. Cycas revoluta aus Japan, C.
circinalis aus Indien und C. madagascariensis, wie auch eine alte Importpflanze von Ence-
phalartos Altensteini repräsentieren die Familie der Cycadeen. Diese Pflanzen werden
periodisch ausgetauscht; sie kommen dann in das Warmhaus No. 5, um hier den auf ein-
mal erscheinenden Jahrestrieb unter geeigneteren Verhältnissen zur Entwicklung bringen zu
können. — Eine sehr auffällige pflanzliche Erscheinung ist der weichhaarige Traubenbaum,
Coccoloba pubescens von Südamerika. Um das dünne, gerade Stämmchen sitzen die leder-
artigen, rundlichen iVa""^ F^ss breiten Blätter, oft auch an kurzen Nebentrieben etagen-
förmig aufgebaut. Brownea grandiceps aus Caracas, die selten in den Kulturen angetroffen
whd, zeichnet sich durch dichte, kopfgrosse, prächtig karmoisinrole Blumen aus. Von
schöner hellgrüner Belaubung sind die Zimtbäume, Cinnamomum aromaticum, aus China
und Java.
Die Musaceen, die in neuerer Zeit sowohl in Warmhäusern wie auch während der
Sommerzeit im Freien eine ausgiebige Verwendung finden, sind meist tropische Pflanzen
der alten und neuen Welt. Am bekanntesten und dekorativsten ist Musa Ensete, wovon
schon mehrere in Blüte vorhanden waren, nach deren Beendigung bekanntlich auch
die Lebenslhätigkeit ihr Ende erreicht hat. Musa Cavendishii, M. paradisiaca und M.
zebrina sind zwar kleinblättriger, aber nichtsdestoweniger empfehlenswert. Von der grossen
südafrikanischen Insel stammt Ravenala madagascariensis, der Baum der Reisenden, so be-
nannt, weil die dem Stengel eng anliegenden Blattscheiden einen natürlichen Wasserbehälter
bilden, dessen Inhalt in der regenarmen Jahreszeit dem dürstenden Wanderer Erfrischung
bietet. Nach Habitus und Blattbildung der vorbenannten sehr ähnlich sind Strelitzia augusta
und St. reginae aus Südafrika, die gleich der Ravenala und der ebenfalls vertretenen Heli-
conia angustifolia zu der Gattung der Musaceen zu zählen sind. Nolina recurvata (Pince-
nectitia tubercülata) fesseh unser Interesse durch den am Grunde sehr starken, knollenförmig
verdickten Stamm und den leichten, einer Dracaena ähnlichen Blätterschopf.
Die in den Dickichten der Urwälder des tropischen Amerika heimischen Philodendron
haben hier ausgiebige Verwendung gefunden, und sie verdienen es in höchstem Masse,
namentlich die kletternden Arten, welche Baumstämme, Felsen und Wände überziehen und
sich mit ihren Luftwurzeln überall anklammern und festhalten. Ein reizendes Bild von
malerischer Wirkung bietet die Phüodendron-Anpflanzung am Wasserfall und aut dem
kleinen, inselartigen Felsblock im Bassin; auch auf dem Wege, der über den Grottenbau führt.
I. Wanderung durch Garten und Gewächshäuser. 79
sehen wir, pergolaartig gezogen, ein etwa 20 Jahre altes Exemplar von Monstera deliciosa.(Ph.
perlusum), das öfteres geblüht und Früchte getragen hat. Letztere brauchen hier zwei Jahre
bis zu ihrer Reife, in einem niederen Warmhaus reifen sie schneller aus — ; die Frucht,
etwa i5 cmlang, hat die Form eines Maiskolbens und ein prachtvoll ananasähnliches Aroma.
Zum Schluss wollen wir noch die Gruppe der Farne in den Kreis unserer Betrachtung
ziehen, die neben den Palmen hauptsächlich dominierend auftritt. Keine andere Pflanzen-
gattung ist durch die unendliche Mannigfaltigkeit, durch die feine Gliederung der einzelnen
Teile, durch die eigenartige Stamm- und Wedelbildung sowie Entwicklung — abgesehen
von dem Artenreichtum — so sehr berechtigt, das ihr entgegengebrachte Interesse auch mit
vollstem Rechte zu verdienen als die Farne. Die lang herabhängenden, zierlich gegliederten
Wedel des Gibotium Schiedei aus Mexiko und C. regale aus Veracruz mit mehr aufrecht
stehenden Wedeln springen sofort in die Augen und vermitteln zugleich auch auf das
angenehmste die Farbenabtönung durch ihre gelblichgrUne Belaubung den sattgrUnen Palmen
und Blattpflanzen gegenüber. Cyathea medullaris mit braunschwarzem Stamm und schwärz-
lichen Blattstengeln, vor allem aber Cyathea princeps, der fürstliche Becherfarn von Veracruz,
verschönern die tropische Scenerie, während Microlepia platyphylla, Pteris, Nephrolepis,
Blechnum und andere mehr die niederen buschartigen Anpflanzungen vervollständigen.
- Einen herrlichen Ausblick hat man von dem Plateau des Grottenbaues durch die grosse
Glasscheibe nach dem Konzertsaal (Fig. 23); an Sommertagen, wenn die Doppelthüren ge-
öffnet sind, überschaut man sogar einen Teil des Blumenparterres mit der schlank empor-
strebenden Fontäne.
Der malerische Hintergrund des Palmenhauses, für sich allein schon eine wertvolle
Dekoration bildend, soll nicht unerwähnt bleiben. Der ornamentale Schmuck besteht aus
einer Marmorstatue, Hygiea, die Göttin der Gesundheit darstellend, und aus verschiedenen
Marmor- und Thonvasen, darunter auch eine solche aus der bekannten Steingutfabrik
Mettlach mit hübscher Zeichnung und Malerei. Alle sind in gefälliger W^eise mit Pflanzen
dekoriert und markieren die an lauschigen Plätzen angebrachten Ruhesitze.
An den Abenden, an denen die elektrischen Bogenlampen ihr mildes Licht spenden,
enthüllen sich die zauberischen Reize dieses kleinen Paradieses in vollstem Masse. Wie in
einer durch des Mondes Licht erhellten Landschaft werfen die geheimnisvollen Gestalten
der Tropen mit den charakteristischen Blauformen ihre Schatten auf den samtartigen Rasen
und die hellen Kieswege, eine bezaubernde Wirkung hervorrufend, und zu all diesem gesellt
sich das fröhliche Leben und Treiben der Besucher mit seinen oft so interessanten Einzel-
heiten, bis die Lichter erloschen und die letzten musikalischen Genüsse im Konzertsaal ver-
hallt sind.
Für den denkenden Beobachter bleibt natürlich noch die Frage: welches mögen wohl
die Hilfsmittel sein, die diese Kulturerfolge neben einer liebevollen und verständigen Pflege
so wesentlich unterstützen? Von der eigentlichen Behandlung im allgemeinen, von den
Erdmischungen, der Ventilation u. s. w. im besonderen wollen wir ganz absehen und nur
soviel erwähnen, dass erstere in diesem hohen und weiten, nach Norden hinter dem Ge-
sellschaftshaus liegenden Räume eine recht schwierige genannt werden muss. Die Anpassung
selbst der mittelgrossen Pflanzen, die vorher in niederen Wfarmhäusen gestanden haben,
dauert eine geraume Zeit, manchmal 1—2 Jahre, und wievielmehr ist dies bei kleinen
Pflanzen der Fall! Deshalb flndet auch fortgesetzt ein Austausch und eine Ergänzung statt,
wozu die Gewächshäuser das Material liefern, zeitweilig ist aber auch ein Ankauf notwendig.
Doch auch noch andere Faktoren sind massgebend, und da muss besonders die Frage der
Erwärmung in den Vordergrund treten.
Das Palmenhaus hat eine Hochdruck- Wasserheizung, System Perkins, mit drei Oefen;
ausserdem ist eine Dampfwasser - Niederdruckheizung zur Erwärmung des Bodens, in
welchem die Pflanzen stehen, vorhanden. Letztere hat sich durch ihre milde Wärme-
ausstrahlung so bewahrt, dass später auch die Gesamtheizung des Palmenhauses nach dem
gleichen System in Aussicht genommen ist. Die Bodenerwärmung ist — namentlich wenn.
wie hier, ein kalter Untergrund vorhanden, eine sehr wichtige Bedingung und die dadurch
erzielten Erfolge liefern bei dem gesunden und Üppigen Aussehen der Pflanzen den besten
Beweis dafür.
I, Wanderung durch Gancn und Gtwilchshauser, gj
Rege Aufmerksamkeit muss auch dem Begiessen zugewendet werden, und es ist gewiss
von Interesse zu erfahren, dass nach einer genauen Einzel aufnähme im Monat März i8g3
73,440 1 Wasser und 74S5 1 flüssiger DUnger verabreicht wurden. Der Gesamtbestand an
Pflanzen im Palmenhause betragt etwa 4000 Stück; darunter sind 7S grosse und mittel-
grosse Palmen mit Stammbildung, i25 Palmen kleinerer und mitderer Grösse ohne Stamm,
10 grosse Bambusstauden, 75 stammartige Dracaenen, 12 Baumfarne und andere Pflanzen.
An der Ostseite des Palmenhauses befindet sich der Eingang in die BlUiengalerie ; das
ist jener Raum, der sich im Osten, Norden und Westen an das Palmenhaus lehnt und
Fig. 34. NordOatlkhc Biatingtleric. BlutntaTiie.
einen vollständigen Rundgang gestattet Wahrend der Sommermonate geschlossen gehalten
und nur zeitweilig für Specialausstellungen benutzt, sind diese Glashallen von Mitte Oktober
bis gegen Mine Mai dem Publikum geöffnet, und ein stets reger Besuch beweist die An-
ziehungskraft der hier aufgestellten Pflanzen.
Da ist zunächst die Kameliis japonica, die hier in looKUbel- und mehr als 1 100 Topf-
pflanzen in io5 Sorten vertreten ist Hat auch im allgemeinen die Liebhaberei fUr Karoellien
im Laufe der Jahre durch die Einführung neuer, schnell beliebt gewordener Blutenpflanzen
nachgelassen, so behält sie trotzdem unbesuitten ihren Wen für Schaustellungen, da sie
gerade in den blumenarmen Herbst- und Wintermonaten blüht
Siebert, Palmeogirteo. 6
82 Beschreibung.
Wenige Stufen führen zu einem erhöhten Platze, dessen Mittelpunkt eine mit Blumen
und Blattpflanzen besetzte Vase ziert und deren Fuss ebenfalls mit blühenden Gewächsen
geschmückt ist (Fig. 24). Auf der halbkreisförmigen Ecke drängt sich so alles zusammen,
was die jeweilige Jahreszeit an künstlich getriebenen Blütenpflanzen in den Gewächshäusern
hervorzubringen vermag. Die Nordseite hat vorzugsweise Kappflanzen und die sogenannten
Neuholländer, wie Acacia, Coleonema, Erica, Eucalyptus, Leptospermum, Leucadendron, Gre-
villea, Metrosideros, Melaleuca und viele andere (insgesamt etwa i3oo Stück) aufzuweisen.
Diese Seite wird auch zur Aufstellung des 25o Sorten enthaltenden Chrysanthemum-Sorti-
ments gewählt, das gewöhnlich von Ende Oktober bis Ende Dezember hier in Blüte zu
sehen ist, wie sie auch die vorteilhafteste Lichtseite fUr die von Mitte März bis gegen Mitte
Mai hier vorgeführte Topfrosenschau bietet. Inzwischen kommen auch noch getriebene
Sträucher, Rhododendron, Azalea pontica und A. moUis zur Ausschmückung hierher.
Zur nordwestlichen Ecke führen wieder Stufen hinan; diese bildet hinsichtlich ihrer
dekorativen Ausstattung ein Gegenstück zu der vorhin erwähnten nordöstlichen; aber
auch hier erfreuen das Auge bevorzugte Blumenlieblinge, deren Reigen gewöhnlich die
Alpenveilchen eröffnen. Ein Sprudel, welcher, sehr wirkungsvoll sein Wasser glockenförmig
über einen Strauss lebender Blumen verteilend, sich in eine flache Schale und aus dieser in
ein tiefer liegendes Bassin ergiesst, giebt oft zu bewundernden Bemerkungen der Vorüber-
gehenden Anlass (Fig. 25). Von diesem erhöhten Punkt hat man auch einen vorteilhaften
Ueberblick namentlich in der Frühjahrsperiode, wenn die Blüte der Rosen und Azalien
ihren Höhepunkt erreicht hat Um diese Jahreszeit dürften kaum irgendwo schönere
Blumenbilder zu finden sein, und unwillkürlich bleibt hier jeder Besucher stehen, um be-
wundernd zu betrachten und betrachtend zu bewundern.
Die Säulen, die das Glasdach der Blütengalerien tragen, wie auch die Wegeinfassungen
zu beiden Seiten sind mit Epheu verhüllt.
Um das Arrangement in seiner Gesamtheit und die einzelnen in sich abgeschlossenen
Gruppen malerischer zu gestalten, sind überall noch Einzelpflanzen angebracht worden. So
finden wir eine grosse Anzahl hoher Cordyline calocoma mit Abart nutans, C. obtecta, C. Ehren-
bergi, ferner Chamaerops humilis, Cocos australis, Phoenix canariensis, Ficus elastica, hohe
Cereus peruvianus und C. monstrosus sowie einige durch ausserordendiche Grösse hervor-
ragende Agaven; von Baumfarnen: Balantium antarcticum, Cyathea dealbata und C. Dregei,
Alsophila australis, Todea barbara, Dicksonia Karsteniana und andere mehr; jede Pflanze für
sich schon ein Schaustück darstellend, das die Gesamtwirkung wesentlich erhöht und das ganze
Bild zu dem gestaltet, was es sein soll: ein Ersatz für die unter der Herrschaft des Winters
dahingeschwundenen Reize der freien Natur. Fig. 25, 26 und 27 zeigen uns Bilder aus den
Blütengalerien.
Wir verlassen die Galerie durch die an der westlichen Seite befindliche Thür des
Palmenhauses, durchschreiten dasselbe und gelangen dann über die Terrasse zu dem Ge-
sellschaftshaus. Der grosse Konzertsaal ist sehr sehenswert; die inneren Dekorationen sind
in den Architekturformen der deutschen Renaissance gehalten, die Saaldecke ist in Segment-
bogenform in Eisen mit Stuck konstruiert, reich kassetiert, in braunem Holzton gemalt und
von Professor Klimsch mit 2 grossen Deckengemälden, die Genüsse des Essens und
Trinkens, sowie mit 6 Medaillons, die 4 Lebensalter, Musik und Tanz darstellend, geschmückt.
Die dekorative Malerei ist nach Entwürfen von Professor Thiersch ausgeführt. Sowohl zu
ebener Erde als auch von der Galerie hat man einen ungehinderten Einblick in das Palmen-
haus durch die mit grossen Spiegelscheiben versehenen Mittelöffnungen, sowie durch Glas-
thüren und Fenster. Das Orchester liegt in einer Nische der Ostseite in Galeriehöhe. Er-
wähnenswert sind noch die grossen von Riedinger in Augsburg gelieferten stilvollen Gas-
lUstres. Der Saal ist von Loggien, kleineren Sälen, Verwaltungsräumen und Wirtschafts-
I, Wanderung durch Gart«n und Gewächshäuser.
Figur ij. Blüleagalerie, nordwestliche Ecke.
gelassen umgeben, wahrend im Erdgeschoss die Küchen nebst umfangreichen Nebenräumen
untergebracht sind.
Unsere Wanderung ist beendet. Wir wählen jetzt einen Platz im Saal oder in den
S4 Beschreibung.
grUnumrankten Loggien, um hier in stiller Beschaulichkeit uns von dem Rundgang zu er-
holen und die vielen schönen Bilder, die uns auf demselben begegneten, noch einmal in uns
aufleben zu lassen. Aber eine Frage soll zum Schlüsse noch in kurzen Worten berührt
werden. Bei der geschichtlichen Darstellung des Palmengartens haben wir die stetige Ent-
Fig. >S. Weltliche Blüiengaltri«. (Aiillen).
Wicklung und die gesunde Basis, auf der das Institut aufgebaut ist, beleuchtet, und so darf
ein Ausblick in die Zukunft wohl gerechtfertigt erscheinen.
Das Arbeitsfeld des Palmengarlens ist und bleibt ein unbegrenztes. Das Ziel seiner
ThStigkeit gipfelt in dem Wunsche: das Vollkommenste anzustreben. Deshalb Bnden auch
[ortgesetzt Verbesserungen des Bestehenden und Neuerungen statt. In Aussicht genommen
ist in erster Linie die Einführung der elektrischen Beleuchtung für das Gesellschaftshaus,
I. Wanderung durch Garten und Gewfleh sh au ser.
Fig. 3;. Blulciigakrie, nordOsDiche Ecke.
86 Beschreibung.
wie auch für den Garten; femer eine neue Gewächshausanlage mit zahlreichen Kultur-
häusern sowie einem Wasserpflanzenhause, der Bau eines grossen Ueberwinterungshauses
für Lorbeeren u. s. w., die Vollendung der Parkanlagen des Neugartens und schliesslich
eine eventuelle Vergrösserung des Palmenhauses.
Wenn nun für die kommende Zeit keine ungünstigen Ereignisse eintreten, die einer
weiteren Entwicklung Einhalt gebieten, so werden auch alle Pläne und guten Absichten
zur Förderung und zum Wohle des Ganzen — das hoffen wir zuversichüich — ihren
Abschluss finden.
IL Das Maschinenhaus.
Das Maschinenhaus, von Schaffner & Albert erbaut, bildet an seinem heutigen Platze
gleichsam den Centralpunkt für Wasserversorgung, Beleuchtung und Beheizung. Von ihm
aus verzweigt sich das ganze Röhren- und Drahtnetz bis in die äussersten Grenzen des
Gartens, und bietet diese Centrale somit eine bequemere und vor allem eine sparsamere
Handhabe im Betrieb selbst und namentlich auch in der Ausführung aller hiermit in Ver-
bindung stehenden Arbeiten.
Eine Blendsteinfassade schmückt das Aeussere und eine breite Thür, meist offen ge-
halten, aber durch eine Kette den Zutritt Unberufener abwehrend, gestattet einen Einblick in
den Maschinenraum (Fig. 2g), während Interessenten auf Wunsch der Eintritt gestattet ist. In
diesem 440 qm bedeckenden Raum sind zum Zweck des maschinellen Betriebes aufgestellt:
i) eine Ventildampfmaschine von 42 Pferdekräften mit einer Plunger-Pumpe, 2200 1 Wasser
in der Minute gleich einer Wassersäule von 45 m Höhe liefernd; 2) eine Farcot-Schieber-
maschine von 12 Pferdekräften mit einem im Brunnen eingebauten vertikalen Plunger-
Pumpwerk, in der Minute 1200 1 Wasser auf 45 m Höhe und 3) eine Meyersche Schieber-
maschine von 12 Pferdekräften mit einem doppeltwirkenden Pumpenpaar, in der Minute
2600 1 Wasser auf i5 m Höhe treibend.
Für den gegenwärtigen elektrischen Betrieb im Neugarten ist eine Dynamomaschine
von 600 Volt und 9 Ampere zur Speisung von i5 Bogenlampen aufgestellt. Ausserdem ist
eine zweite mit 65 Volt und 1 10 Ampere zur Speisung von 3 Bogenlampen k 3o Ampere
im Palmenhause vorhanden. Diese letztere dient gleichzeitig zur Glühlichtbeleuchtung der
Palmenhausterrasse und der Restauration im Neugarten.
Den Dampf zu den 3 Maschinen erzeugen drei Dampfkessel und zwar 2 Walzenkessel
mit je 2 Unterkesseln 4 25 qm Heizfläche und 6 Atm. Ueberdruck, sowie ein Wasserröhren-
kessel von 1 53 qm Heizfläche und vorerst 6 Atm. Ueberdruck, der später auf 87» Atm. er-
höht werden kann. Letzterer Kessel liefert auch den Dampf zur Erwärmung des Gesell-
schaftshauses (Dampfniederdruckheizung, 0,4 Atm. für 1400 qm Rippenrohr-Heizfläche), sowie
für die Bodenwärme des Palmenhauses und endlich für die Gewächshäuser (Dampfwasser-
heizung). Zur Verkehrserleichterung ist eine Telephon-Centrale im Maschinenhaus angelegt,
die zehn entfernt liegende Punkte des Gartens mit einander verbindet.
Ein Gasometerraum von 8 qm und eine Werkstätte für Schlosserei und Installations-
arbeiten von ca. 40 qm, in welcher alle im ganzen Betrieb vorkommenden diesbezüglichen
Reparaturen ausgeführt werden, schliessen sich an vorbenannte Räume an. An dem Kessel-
raum beflndet sich nach aussen ein Kohlenkeller, in dem 2000 Zentner Kohlen gelagert
werden können. Zu erwähnen bleibt noch, dass der Kesselraum von solcher Grösse ist,
dass in demselben später noch zwei weitere Dampfkessel mit i53qm Heizfläche aufgestellt.
II. Das Maschine nhaus. 87
werden können, wenn sie fUr den einst zu erweiternden Betrieb der elektrischen Be-
leuchtung und der Beheizung notwendig werden; dann allerdings würden die vorhin er-
wähnten zwei kleinen Dampfkessel wegfalten.
Ueber die Wasserversorgung, welche man als den gewichtigsten Faktor fUr die Existenz
des Palmengartens ansehen kann, lassen wir die kürzlich von dem derzeitigen Vize-
präsidenten Herrn F. Osterrieth verfasste Schrift mit gütiger Erlaubnis des Verfassers hier
folgen.
III. Die Wasserversorgung.
Wahrend der ausserordentlich heissen Augusitage des trockenen Sommers 1892 musste
es jedem Besucher unseres Palmengartens auffalten, denselben so frisch und grUn zu finden
und zwar zu derselben Zeit, wo sonst Überall, in den Promenaden der Stadt und in den
meisten Privatgärten, trostlose Durre und Laubfall wie im Spätherbst anzutreffen war.
Wer indessen beobachtete, wie viele Arbeiter von früh bis spat damit beschBftigt
waren, unendliche Wassermassen über das ganze Gelände auszugiessen, konnte nicht im
Zweifel sein, woher die üppige Vegetation, woher die behaglichen kllhlen Abende und die
staubfreie Luft, wahrend anderwärts, und schon in nächster Nahe, das Gegenteil der Fall war.
Vielleicht hat auch mancher Besucher seine Betrachtungen darüber gemacht, wie es
wohl möglich sei, dass derPalmenganen über so grosse Quantitäten Wasser verfügen könne
und doch noch dabei wohlgefulhe Weiher und ausgiebige Springbrunnen und Wasserfalle
sich gestatten dürfe, während die siadiischen Behörden genötigt waren, vor jeder Wasser-
88 Beschreibung.
Verschwendung öffentlich zu warnen und selbst den Jahr aus Jahr ein zahlenden Kon-
sumenten notgedrungen einen Teil ihres Bedarfs vorenthalten mussten.
Der Palmengarten ist eben in der glücklichen Lage, aus dem eigenen Terrain seinen
Wasserbedarf zu beziehen, und es ist vielleicht interessant zu wissen, auf welche Weise
dies geschieht und woher es kommt, dass dies überhaupt möglich ist.
Die nächste Ursache ist die eigentümliche Gestakung des Untergrundes unserer Stadt
und deren nächster Umgebung, welcher zahlreiche, mit dem Main mehr oder weniger
parallel laufende Streifen und Bänke undurchlassenden schwarzen Lettens aufweist. Die
Zwischenräume sind dann in der Regel mit Sand und Geröll angefüllt und füllen sich dann
auch wohl mit Wasser, welches die Anlage der früher vorhandenen Brunnen in der Stadt
ermöglichte.
Eine besonders mächtige derartige Lettenbank zieht sich in der Richtung von der
Bockenheimer Warte längs der Bockenheimer Landstrasse bis in die Gegend des Eschen-
heimer Turmes. Sie verhindert das Abfiiessen des von der Höhe herabkommenden Wassers
nach dem Mainthal und veranlasste in früherer, jedoch den älteren Einwohnern noch recht
wohl erinnerlichen Zeit einen so hohen Grundwasserstand, nicht nur auf dem gegenwärtigen
Gelände des Palmengartens, sondern auch in der Gegend von Grüneburgweg, Reuterweg
u. s. w., dass der damals dort schwunghaft betriebenen Gärtnerei überall nur wenig Fuss
tiefe, reichlich Wasser liefernde Schöpfbrunnen zu Gebote standen.
Das im Jahre 1868 zum Zweck der Erwerbung der Biebricher Wintergärten zusammen-
getretene Komitee Frankfurter Bürger bezeichnete daher mit Recht die Grundstücke, welche
jetzt der Palmengarten wirklich einnimmt, abgesehen von anderen Gründen, damals als
besonders vorteilhaft für den Bau einer Gartenanlage, weil der Wasserreichtum der dortigen
Gegend effektvoUe Gartenarchitektur mit Wasserpartien als leicht ausführbar erwarten Hess.
Im Juli 1869 wurde der Bau in Angriff genommen und war am 16. März 187 1 bei
Eröffnung der Gesellschaftsräume nebst Blumenausstellung der Hauptsache nach beendet
Das nötige Wasser zum Bau hatten zwei Senkbrunnen von massiger Tiefe, vor dem
Restaurationsgebäude befindlich, geliefert. Dieselben konnten nachher noch mehrere Jahre
den Hausbedarf versorgen.
Ein weiterer grösserer Brunnen von 4 Meter Weite und ursprünglich ungefähr ebenso tief
hinter dem Palmenhaus (siehe Fig. 29 No. 7) lieferte vermittelst einer Dampfmaschine von
12 Pferdekräften das zum Betriebe des Wasserfalls im Palmenhaus nötige Wasser und be-
sorgte die fortwährende Füllung des Reservoirs im Hause, an welches eine Rohrleitung zur
Spülung der Klosetts u. s. w., sowie zum Betrieb des Springbrunnens im grossen Parterre
und einiger Hydranten im Garten eingeschlossen war.
Im letzteicen war der sogenannte kleine Weiher (Fig. 29 No. 2) ausgehoben worden,
und es zeigte derselbe nicht nur ein wirkungsvolles landschaftliches Bild, sondern diente zu-
gleich zur Entwässerung des ganzen Terrains bis zu einer gewissen Tiefe,
Man sollte sich aber nicht lange daran erfreuen, denn die Stadt ging schon sehr bald
und sehr unerwartet mit der Kanalisation des Ginheimer Weges vor, durchbrach die oben-
erwähnte schützende Lettenbank an der Bockenheimer Landstrasse und die Folge war ein
sofortiges Auslaufen unseres schönen kleinen Weihers, sowie ein allgemeines Sinken des
Grundwasserstandes um ungefähr 12 Fuss.
Es blieb nichts anderes übrig, als die Brunnen zu vertiefen, unter Aufwand von
9000 Mark, den Weiher zu betonieren und wegen weiteren Wasserbezugs Umschau zu
halten. Es gelang die Füllung des Weihers dadurch sicherzustellen, ebenso wie dessen be-
ständigen Zulauf, dass ein Wiesenbaumeister in unserem Auftrag die Umgebung des Palmen-
gartens nach Norden zu drainierte, wozu die Nachbarn zwar gern ihre Zustimmung gaben,
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90 Beschreibung.
ohne dass aber der Palmengarten, trotzdem die Arbeit 5ioo Mark gekostet hatte, dafür das
Recht erlangte, die Drainage auch wirklich als Eigentum zu besitzen.
Die Ergiebigkeit der Brunnen Hess indes immer mehr sowohl an Quantität wie an
Qualität zu wünschen, sodass schon im Jahre 1874 ^^^ Einführung von Quellwasser zu-
nächst für den Hausbedarf nötig würde.
Inzwischen hatte sich die Unternehmung der Palmengarten- Gesellschaft so sehr der
Gunst des Publikums zu erfreuen gehabt und die Anzahl der Besucher hatte sich so ge-
steigert, dass eine Ausdehnung der Anlagen notwendig erschien. Seitens der Stadt wurde
der Gesellschaft bereitwillig ein weiteres westlich anschliessendes, bisher ziemlich wüst ge-
legenes Terrain gegen Pacht überlassen, für dessen Bebauung Ganendirektor Siesmayer im
März 1874 einen grossartig konzipierten Plan mit neuem grossen Weiher, Brücke, Grotten-
bau und Schweizerhaus nebst Kostenanschlag im Betrage von 60808 Gld. einreichte.
Am 3o. August 1874 wurde beschlossen, zur Deckung der Kosten unter Solidarhaft
der Verwaltungsräte ein Bankieranlehen von 100 000 Gld. zu 5 Prozent Zinsen und ''4
Prozent Provision aufzunehmen.
Das Niveau des Weihers war sorgfältig nach dem durchschnittlichen Wasserstand von
Bockenheim berechnet und festgestellt worden; als jedoch der Bau begonnen und die vor-
geschriebene Tiefe für den Aushub des Weihers erreicht war, fand man zwar feuchten Sand,
aber kein Wasser.
Die Stadt hatte eben unglücklicher Weise wieder kanalisiert, und zwar diesmal den
westlichen Teil der Bockenheimer Landstrasse in nächster Nachbarschaft der neuen Anlage
des Palmengartens. Der starke Lettendamm längs der Strasse verhinderte zwar den völligen
Ablauf des Grundwassers besser als der Sandboden des Ginheimer Weges; immerhin sank
aber der Wasserspiegel so erheblich, dass man ihm ohne übergrosse Kosten nicht folgen
konnte. Als daher der neue Weiher in seiner ganzen Ausdehnung nochmals einen Meter
tiefer ausgegraben war, ohne Erfolg zu erzielen, blieb auch hier nichts anderes übrig als zu
betonieren, was nicht weniger wie 28809 Mark verschlang.
Obschon die Aktiengesellschaft „Frankfurter Quellwasserleitung^^ in sehr dankbar anzu-
erkennender Weise die Füllung dieses neuen grossen Weihers zu dem Preise von nur fünf
^ Pfennigen für den cbm übernahm, hatte doch die erste Füllung und Unterhaltung des Wasser-
standes bis Ende des Jahres 1875 nicht weniger wie 99380 cbm erfordert. Die Frage, wie
derselbe dauernd gespeist werden sollte, machte daher viel Kopfzerbrechens. Schliesslich
erwirkte der Palmengarten von dem Nachbar, Herrn von Günderrode, dem Eigentümer des
nordwärts von dem Weiher gelegenen Terrains, die Erlaubnis, den Ablauf des daselbst
gelegenen uralten Leonhardbrunnens aufzunehmen, und vereinigte denselben mit einer Ent-
wässerungsanlage. Dieser Zulauf lieferte auch anfangs das schöne Ergebnis von ca. 200 cbm
innerhalb 24 Stunden, liess aber später sehr nach, sodass allerhöchstens das Verdunstungs-
wasser des grossen Weihers einigermassen gesichert war. Zu Begiessungszwecken, welche
das neue sehr sandige Terrain dringend verlangte, musste Quellwasser in immer grösserem
Masse herangezogen werden. Die Ausgabe dafür steigerte sich bis über 12000 Mark per
Jahr und das Unangenehmste war, dass auf ausreichenden Wasserzulauf immer dann am
wenigsten gerechnet werden konnte, wenn man es am nötigsten brauchte, nämlich bei an-
haltender Trockenheit im Sommer.
Ueberhaupt hatten sich die finanziellen Verhältnisse der Palmengarten-Gesellschaft seit
dem Bau der genannten neuen Gartenanlagen trotz der reichen Einnahmen recht unerquick-
lich gestaltet, da dieselben weit mehr gekostet, als veranschlagt gewesen war, und der grosse
Brand im August 1878 stellte den Verwaltungsrat vor eine fast unlösbar erscheinende
Aufgabe.
Es gelang indes das fast unmöglich Erscheinende dennoch möglich zu machen, dank
I
in. Die Wasserversorgung. 91
dem Entgegenkommen der stadtischen Behörden, welche die Aufnahme einer Hypothekar-
Anleihe von 800000 Mark gestatteten.
Der Palmengarten erstand aufs neue und weit schöner als vorher.
Die Wasserversorgung blieb dagegen ungenügend. Die Patent- und Musterschutz-
Ausstellung im Jahre 1881 wurde nun für den Palmenganen ein Ereignis von grosser Be-
deutung, indem die bei dieser Gelegenheit ausgeführten Erdarbeiten einen Einblick in die
Beschaffenheit des Untergrundes der nächsten Umgebung des Palmengartens möglich
machten.
Es stellte sich heraus, dass dem nördlichen Höhenzuge Muschelkalk vorgelagert ist,
welcher, nach Süden zu steil abfallend, aus seinen in Verwitterung begriffenen und von
Sand umgebenen Rttndern sehr zahlreiche, wenn auch im einzelnen wenig ergiebige Wasser-
adern aussendet.
Schon ehe diese Verhältnisse ganz genau beurteilt werden konnten, hatte das Wasser-
bedUrfnis der Patent- und Musterschutz- Ausstellung zu einem Abkommen mit der Palmen-
garten-Gesellschaft gef(}hrt, wonach erstere einen grossen Senkbrunnen auf dem Terrain
des Palmengartens anlegte, der zunächst der Ausstellung das nötige Wasser liefern sollte,
dann aber von dem Palmengarten zu übernehmen war.
Dieses Unternehmen missglückte zunächst vollständig, indem der Brunnen, nachdem
er ca. 12 Meter tief versenkt war, auf einer Lettenbank ankam, welche keine Aussicht auf
Wasser eröffnete.
Eine vorgenommene Bohrung, um die Dicke des Lettens zu ergründen, lieferte zwar
sehr unerwartet einen starken Sprudel; doch war dies so empfindlich nach Schwefel
riechendes und für gewöhnliche Zwecke total unbrauchbares Wasser, dass das Bohrloch
eiligst wieder verstopft werden musste. Ob man es hier mit einer wirklichen Schwefelquelle
oder nur mit zufällig im Letten eingeschlossenem übelriechendem Wasser zu thun hane,
konnte nicht näher untersucht werden. Vielleicht findet sich aber später einmal Gelegenheit
der Sache näher zu treten.
Da die genannte Lettenbank wie gewöhnlich von West nach Ost verlief, also das von
der Höhe kommende Wasser aufhielt, kam man auf die Idee, längs derselben einen Seiten-
Stollen anzulegen. Derselbe wurde auf einer Länge von yb Meter ausgeführt, mit einer
Kanalsohle von Steingut als Unterlage und einer starken Aufschüttung von kleingeschlagenem
Basalt versehen, und diese Massregel erwies sich nun als äusserst günstig, indem der bisher
fast ganz trockene Brunnen dadurch einen Zulauf innerhalb 24 Stunden von 400 bis Soocbm
durch Sand fihriertes klares Wasser erhielt und bis heute noch die gleiche Ergiebigkeit
beibehalten hat.
Da der Ursprung dieses Wassers nun aber genau bekannt war, musste die Palmen-
garten-Gesellschaft alles aufbieten, um in den Besitz der eigentlichen QueUen zu gelangen,
welche sich in dem nördlich gelegenen Terrain von 22 Morgen nahe der Grenze der Villa
Leonhardsbrunn befanden«
Die Eigentümerin desselben, die hiesige Baubank, war verkaufslustig und auf Antrag
der Palmengarten-Gesellschaft entschloss sich die Stadt im Jahre i885, diesen Komplex
käuflich zu erwerben, wogegen die Gesellschaft als Pacht 3 Prozent des Kaufschillings jähr-
lich zu zahlen sich verpflichtete.
Auf ähnliche Weise gelangte im Jahre 1886 der Palmengarten auch in den Besitz
eines westlich angrenzenden Geländes von 9 Morgen, auf welchem der Leonhardsbrunnen
sowie noch weitere kleinere Quellen sich befinden.
Das Gelände der Baubank wurde zur Anlage des sogenannten Neugartens verwandt
und zugleich mit einer neuen grossen Drainage versehen, welche als Reserve fUr die
Sommermonate gedacht ist. Dieselbe wurde diesmal von Nord nach Süd, senkrecht durch
92 Beschreibung.
den Velozipedplatz laufend, ausgefUhn und ist in der Nahe der vorhin erwähnten quer-
laufenden Lettenbank durch einen Schieber von einer geschlossenen Rohrleitung, welche
nach dem grossen Weiher führt, abgetrennt. Diese Drainage sammelt sowohl Quell- wie
Regenwasser und span es für den Bedarf auf. Nach OefTnung des Schiebers fliessen etwa
400 cbm pro Tag aus, doch reduziert sich dieses Quantum in der Regel bald auf ca. 200 cbm
in 24. Stunden.
Inzwischen war schon 1884 das neue Maschinenhaus erbaut und nach und nach die
nötigen Pumpen und Maschinen zur Wasserbeförderung und Bewegung aufgestellt worden.
Die endliche Fertigstellung der ausgedehnten Rohrleitung, welche zur Bewässerung des
Parks und der Gewächshäuser dient, erfordene dagegen noch einige Jahre Arbeit. Dieselbe
speist 168 Hydranten und erscheint als ein bemerkenswertes Werk des Maschinisten des
Palmengartens, wenn man erwägt, dass jeder einzelne Hydrant weder zuviel noch zu wenig
Druck erhalten darf und das ganze Rohrsystem so gelegt werden musste, um vor Winter
vollständig entleert werden zu können.
Der Palmengarten verfügt demnach gegenwärtig über folgende Quantitäten Wasser:
400 — 5oo cbm aus dem grossen Brunnen (Fig. 29 No. 6)
80 — HO „ „ dem Leonhardsbrunnen (Fig. 29 No. 4)
200 — 25o „ „ der Sickerdohle des Velozipedplatzes (Fig. 29 No. 5)
680 — 860 cbm Zulauf innerhalb 24 Stunden.
Dieses grosse Quantum würde indes nicht immer ausreichen, wenn die beiden Weiher,
in welche auch die meisten Wege-Entwässerungen einlaufen, nicht eine Reserve bildeten,
welche durch eintretende Regentage wieder ergänzt wird.
Von obigem Quantum werden täglich 100 — 120 cbm durch das Haus-Reservoir zur
Spülung der Klosetts etc. und in der Spülküche verbraucht und zwar ausschliesslich reines
Wasser aus dem grossen Brunnen. Der Rest wird, wenigstens während der Sommermonate,
in der Regel durch die 168 Hydranten voll abgegeben.
Zur Förderung und Bewegung des Wassers sind folgende Maschinen im Gange:
1. Eine Brunnenpumpe für Reservoir und den grossen Weiher von ... 12 Pferdekr.
2. „ Wasserfallpumpe von 12 do.
3. „ grosse Saug- und Druckpumpe für die Hydranten und Spring-
brunnen (dieselbe liefert auch abgekoppelt elektrisches LichtJ von . 42 do.
66 Pferdekr.
Die Bewegung des Wassers findet auf folgende Weise statt: Die Saug- und Druck-
pumpe entnimmt zunächst das Wasser aus dem grossen Weiher, nachdem dasselbe einen
Filter passiert, und betreibt die drei grossen und zwei kleinen Springbrunnen. Der Ueber-
lauf aus dem Springbrunnen im Hauptparterre geht dann nach dem kleinen Weiher; von
da geht der Ueberlauf nach einem weiteren grossen Filter hinter dem Palmenhaus (Fig. 29
No. 3) und wieder in den grossen Weiher zurück.
Die Filter sind durch groben Mainkies und Steinschlag gebildet und haben den Zweck,
das Wasser von Wassergewächsen und sonstigen Unreinigkeiten sauber zu halten.
In gleicher Weise bedient die Wasserfallpumpe die Wasserfälle im Palmenhaus und
am Schweizerhaus, welche ebenfalls wieder in den grossen Weiher abfliessen.
Die Pumpe über dem Brunnen füllt zunächst fortwährend das Hauptreservoir und
dann auch den Weiher, sobald derselbe nachlässt.
Wenn alle Springbrunnen und Wasserfalle im Betrieb sind, werden durch die
Maschinen in der Minute 58oo bis 6200 Liter Wasser gefördert, oder durchschnittlich 36o cbm
in der Stunde.
in. Die Wasserversorgung. 93
Man kann den wirklichen durchschnittlichen Jahres-Wasserverbrauch auf 430 cbm per
Tag veranschlagen, was also im Jahre 1 56 gSo cbm ausmacht und zum Preise von durch-
schnittlich 20 Pf. per cbm von der Stadt bezogen 3i 390 Mark kosten würde.
Direktes Quellwasser würde übrigens, weil zu kalt, das Teichwasser nicht ersetzen
und der Einführung von unfiltriertem Mainwasser in grösseren Mengen dürften wohl auch
ßedenken entgegenstehen.
Der Selbstkostenpreis obengenannten Wasserquantums ist nicht leicht zu berechnen,
dürfte aber kein hoher sein, weil der Maschinenbetrieb zugleich die Heizung der Gewächshäuser
und elektrisches Licht besorgt und nächstens auch noch für die Heizung des Restaurations-
Gebäudes benutzt werden soll. Das Personal wird zudem auch noch anderweitig beschäftigt,
wenigstens teilweise. In den allgemeinen Maschinenunkosten sind aber auch die Kosten für
die durchaus notwendige Bewegung des Wassers durch Springbrunnen etc. enthalten und
würden diese dieselben bleiben, einerlei ob das Wasser gekauft ist oder umsonst zufiiesst.
An QueUwasser wird ferner für diverse spezielle Zwecke, für welche Teichwasser
nicht rein genug ist, für ca. 1200 Mark im Jahr verbraucht oder ca. 6000 cbm. Ausser-
dem verbraucht die Restauration ca. 4800 cbm oder für 960 Mark QueUwasser. Zur
Garantie gegen Feuersgefahr sind im Restaurationsgebäude, ausser dem Hausreservoir, bis
unter das Dach reichende Leitungen des städtischen Quellwassers mit entsprechenden Hydranten
und Schläuchen vorhanden.
Endlich bestehen noch zwei grosse Cisternen, welche das Regenwasser von dem
Palmenhaus und dem Dache des Restaurationsgebäudes erhalten und zum periodischen
Spülen der Küchenkanäle benutzt werden.
Wie eingangs erwähnt, haben sich die Wassereinrichtungen des Palmengartens bisher
glänzend bewährt. Es bleibt nun blos noch zu wünschen, dass dieselben in ihrem gegen-
wärtigen Betrieb fernerhin auch nicht mehr gestört werden, dass die darauf verwendeten
grossen Mühen und Sorgen nicht vergebens waren und dass die darin angelegten bedeutenden
Kapitalien nicht vernichtet werden.
Dies würde unfehlbar geschehen, wenn sich Bauspekulation der bis jetzt noch von
Kanalisation freigebliebenen Umgebung des Palmengartens bemächtigte, mit der Anlage von
Strassen Luft und Aussicht verbaut und durch Kanalisation der natürliche Wasserzufluss
abgegraben würde.
Die ökonomischen Verhältnisse des Palmengartens würden einen solchen Verlust nicht
ertragen können. Die Stadt würde, um einen Verfall zu verhindern, genötigt sein, wenigstens
für das verlorene Wasser Ersatz zu liefern und derartige Strassenanlagen würden mit einer
jährlichen sehr bedeutenden Zubusse oder — kapitalisiert gedacht — mit einem Defizit be-
lastet sein, welches sich zu vielen Hunderttausenden berechnet. Es darf demnach erwartet
werden, dass eine solche Eventualität nicht eintritt, dass der Palmengarten erhalten bleibt,
nicht nur so, wie er ist, sondern dass er sich noch weiter auswächst und verschönert, zur
Ehre und Freude der Vaterstadt.
BEPFLANZUNG UND PFLANZENMATERIAL.
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I
I. Bepflanzung.
1. Blumenparterres im Jahre 1893.
iK. bedeutet Kinfassung, U. bedeutet Unlerpfianzniiß.)
Hierzu Grundrisse, Fig. 31—39.
A. Frühjahrsflor.
I. Mittelparterre. (Fig. 32.)
1. Hyacinthen: „Marie", dunkelblau. E. „Hermann", gelb.
2. Rosa polyantha „Mignonette". E. Myosotis silvatica compacta coerulea.
Rhododendron hybr. „Gynthia". U. i. Primula elatior.
„ 2. Armeria plantaginea 1. scorzonerifolia.
1. Hyacinthen: „Paix de TEurope", weiss. E. „Lord Macauley", rot.
2, Viola tricolor maxima „broncefarben". E. Silene pendula compacta nana fol. aureis.
Azalea mollis. U. Myosotis silvatica cuha „Victoria".
1. Narzissen, gefüllte „van Sion".
2. Dianthus caesius flore albo pleno.
Iris germanica „Duchesse d' Orleans".
1. Hyacinthen: „Regulus", hellblau. E. „General van Swieten", dunkelblau.
2. Viola tricolor maxima f. „gloriosa perfecta".
Helenium Hoopesii.
1. Hyacinthen: „Amy", dunkelrot. E. „Baron von Thuyll", leuchtendrosa.
2. Phlox subulata. 3. Armeria plantaginea f. scorzonerifolia.
Rhododendron hybr. ,,Purity". U. Phlox divaricata.
1. Hyacinthen: „La grandesse", reinweiss. E. „F-ady Stanhope", violett.
2. Trollius asiaticus. 3. Veronica incana.
I. Hyacinthen: „La Reine des Jacinthes", dunkelrot. E. „Sultane favorite", hell
rosa. 2. wie y.
1. Hvacinthen: „Gharles Dickens", hellblau. E. „Grandeur ä merveille", weiss.
2. wie 7.
wie <).
wie 3.
wie 4.
1. Hyacinthen: „La grandesse", weiss. E. „Lady Stanhope", violett.
2. Primula Sieboldii.
Rhododendron hybr. „Matchless". IJ. Viola tric. max. „Rotkäppchen".
I. wie I. 2. Senecio cruentus nanus grandiflorus.
I. Iris pumila, violett. 2. Silene pendula comp, ruberrima.
Aster alpinus.
I. Iris pumila, hellblau. 2. Silene pendula comp, ruberrima.
I. Tulpen: „Gelber Prinz", gelb. 2. Viscaria viscosa splendens flore pleno.
I. Tulpen: „Artus", dunkelrot. 2. Viola tric. max., gelb.
I. Tulpen: „Yacht van Delft", weiss. 2. Iberis sempervirens.
I. wie 23. 2. Silene pend. comp, nana fol. aureis.
1. Doronicum caucasicum.
2. Viola tric. max. „Dr. Faust". E. Colyledon secunda.
Viola tric. max. „hellblau".
Siebert, Palmengarten.
98
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
No.
29.
3o.
3i.
32.
33.
36.
37.
38.
41
I.
2.
3.
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5.
6.
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8.
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10.
II.
12.
i3.
14.
i.au. b
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
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10.
II.
12.
i3.
14.
I.
Myosotis silvatica compacta coerulea.
I. Tulpen: „Wouwerman", purpurviolett. 2. Armeria maritima Laucheana.
Iris germanica.
Viola tric. max. „Kaiser Wilhelm". E. Cotyledon secunda.
Buxus-Pvramiden.
Zierweg.'
Bassin mit Springbrunnen.
Sockel. Mitte: Goldlack. E. Silene pend. comp. fol. aureis.
Rippen: Bellis perennis ligulosa „Brillant".
Grund: Sedum Lydium. E. Silene pend. comp. fol. aureis.
Taxus baccata fastigiata.
2. Seitenparterre rechts. (Fig. 33.)
Goldlack. E. Sedum Fabarium.
Rhododendron hybr. „Mad. Wagner**. U. Viola tric. max. „hellblau".
I. Arabis alpina. 2. Saxifraga granulata ilore pleno.
Viscaria viscosa splendens flore pleno.
Rhododendron hybr. „The Maroon". U. Viola tric. max. „hellblau".
Chamaecyparis pisifera plumosa aurea.
wie 4.
Lupinus polyphyllus.
Campanula Grossekii.
Myosotis silvatica compacta alba.
1. Myosotis silvatica robusta grandiflora.
2. „ palustris semperflorens. E. Alternanthera Bettzichiana typica.
Bassin mit Springbrunnen.
Zierweg.
3. Seitenparterre links. (Fig. 3i.)
Viola tric. max. „atropurpurea grandiflora".
Saxifraga granulata flore pleno.
Helenium Hoopesii.
91
>?
Biota Orientalis elegantissima.
I. Primula acaulis. 2. Viola tric. max. „Trimardeau", gemischt.
Rhododendron hybr. „Blandianum".
Erigeron speciosus.
Digitalis purpurea f. gloxiniaeflora.
I. Aubrietia deltoidea f. Eyriesii. 2. Iberis semper\'irens.
Myosotis silvatica robusta grandiflora.
„ „ compacta alba.
Lupinus polyphyllus.
Aquilegia coerulea hybrida.
4. Böschung. (Fig. 36.)
Mittelbeet.
1. a: Hyacinthen: „La Peyrouse", hellblau,
b: Viola tricolor maxima „Dr. Faust".
2. a: Hyacinthen: „Heroine", gelb.
b: Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm".
3. a: Hyacinthen: „Sir Edwin Landseer*', violett,
b: Viola tricolor maxima „Rotkäppchen".
4. a: Hyacinthen: „Baron v. Thuyll", weiss,
b: Viola tricolor maxima „Schneewittchen".
Grund: Bellis perennis ligulosa „Brillant".
No.
I.
2.
3.
5.
6 a.
7 a.
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10.
II n.
1.
2.
3.
I. ßeptlanzun^ der Blumenparterres. 99
II. I Seitenbeete. (Fig. 3j.)
la. a: Hyacinthen: „Hermann", orange.
b: Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm",
ib. a: Hyacinthen: „La Peyrouse", hellblau.
E. „General van Swieten", dunkelblau,
b : Viola tricolor maxima „Kaiser Wilhelm".
2. a: Hyacinthen: „L'unique", Violett,
b: Viola tricolor maxima „havannabraun".
3. a: Hyacinthen: „Regulus", hellblau,
b: Viola tricolor maxima, hellblau.
I 4. a: Hyacinthen: „Gigantea", leuchiendrosa.
b: Viola tricolor maxima, reingelb.
Grund: Bellis perennis ligulosa „Schneewittchen",
in. Aquilegia coerulea hybrida. E. Sedum Fabarium.
IV. Campanula persicifolia alba.
V. Aukuba japonica. E. Astilbe japonica.
B. Sommer- und Herbstflor.
I. Miltelparterre. (Fig. 32.)
Petunia hybrida grandiflora, gemischt. E. Iresine Wallisii.
Pelargonium zonale, geiUUt fleischfarben; eig. ZUcht. E. Iresine Wallisii.
Begonia hybr. gigantea chamois. E. Iresine Wallisii.
Phoenix reclinata. U. i. Pelargonium zonale „Dr. Faust", rosa gefüllt.
E. Alternanthera amoena.
„ „ IJ. 2. Zwerg-Königin-Aster, hellblau.
E. Alternanthera aurea nana.
Celosia argentea f. cristata nana. E. Goleus „Hero".
Zwerg- Chrysanthemum- Aster, leuchtend ziegelrot.
Gocos Bonneti. U. Pennisetum latifolium. E. Goleus „George Simpson".
Chrysanthemum coronarium ligulosum. E. Iresine Wallisii.
Gladiolus gandavensis. E. Iresine Lindenii.
Phlox paniculata, chamoisrosa. E. Iresine Lindenii.
Pelargonium zonale „Dr. Faust", gef. rosa. E. Iresine Lindenii.
Marmorvase mit Dracaena und blühenden Pflanzen.
U. I. Perilla nankinensis macrophylla crispa comp, i Reihe.
Gentaurea Gineraria (candidissima). i „
Alternanthera aurea nana. 2 Reihen.
E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
2. Washington-Aster, hellblau. „ „ „ „ „
Pelargonium zonale „Gartendirektor Siebert", rot gef.
E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Begonia hybr. gigantea, gelb.
Zwerg-Königin- Aster, hellblau.
Pelargonium zonale „Gartendirektor Siebert", rot gef. E. Altern. Bettzichiana typ.
Gomet-Aster, hellblau.
Ganna discolor. E. Goleus f. Verschafl*eltii.
Petunia hybr. grandiflora „Brillantrosa". E. Alternanthera versicolor.
Pelargonium zonale „Duchesse de Gars", einf. weiss.
Phlox paniculata „Blanc nain".
Zwerg-Ghrysanthemum-Aster, Scharlach.
Petunia hybr. grandiflora „Brillantrosa".
Papaver somniferum fl. pl.
Begonia gracilis diversifolia (grandiflora).
Ganna iridiflora Ehmannii. E. Goleus f. Verschaff'eltii.
Papaver Rhoeas „The Shirley". E. Alternanthera amoena.
Zinnia elegans ligulosa pumila, scharlnch. E.
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E. Alternanthera aurea nana.
E. Alternanthera versicolor.
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Bepflanzung und Prianzenmaterial.
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Gomet-Aster, blau. E. Alternanthera amoena.
Celosia argentea plumosa „Triomphe de TExposition". E. Altern, amoena.
Begonia semperflorens rubra floribunda.
Uhland -Aster, carmin.
Gladiolus Colvillei alba.
Calceolaria fruticohybrida ,,Triomphe de Versailles".
Pelargonium zonale „Siegfried".
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4. Zwerg-Chrysanthemum-Aster, rosa. E. Iresine f. splendens.
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Gladiolus Colvillei alba.
Calceolaria fruticohybrida „Triomphe de Versailles".
Calendula officinalis fl. pl. „Meteor".
Zinnia elegans ligulosa pumila, gelb.
Comet-Aster, rosa. E. Alternanthera aurea nana.
Pelargonium zonale „Guilio Mangili", gef. E. Alternanthera Beltzichiana f. typica.
Mignon-Aster, reinweiss. E. „ „ „ „
Marmorvase mit Dracaena und blühenden Pflanzen.
U. I. Amarantus gangeticus f. melancholicus ruber, i Reihe.
Centaurea Cineraria (candidissima). i „
Alternanthera aurea nana. 2 Reihen.
E. „ Bettzichiana f. typica.
U. 2. Cocardeau-Aster, dunkelviolett. E. Altern. Bettzichiana f. typica.
Chrysanthemum foeniculaceum (glaucum). E. Iresine Lindenii.
Begonia semperflorens gigantea, scharlachrot. E. Iresine Lindenii.
Musa Ensete. U. i. Scirpus natalensis, i Reihe.
Fuchsia hybrida „Marie Louise", gelbbunt, 2 Reihen.
E. Alternanthera versicolor.
IJ. 2. Scirpus natalensi«, i Reihe.
Veronica speciosa Hendersonii fol. var., i Reihe.
Acorus gramineus fol. var., 2 Reihen.
E. Alternanthera versicolor.
Pelargonium zonale „Königin Olga", einf. rosa.
E. Altern, versicolor grandis aurea.
Begonia „Bavaria"* E.
„ semperflorens gigantea „Weiss". E.
Zwerg Königin- Aster, weiss. E.
Phoenix reclinata. U. i. Pelargonium zonale, fleischfarben gef.
2. Comet-Aster, rosa.
E. Alternanthera aurea nana.
Hcliotropium peruvianum, dunkelblau. E. Helichrysum petiolatum.
(dornet Aster, blau. E. „ „
Begonia semperflorens f. rubra („V^ernon"). E. Sedum sarmentosum variegatum.
Phlox Drummondii nana compacta, chamoisrosa.
E. Alternanthera „Souvenir de Strasbourg".
Coleus „Citrone". i Reihe.
Alternanthera ,,Souvenir de Strasbourg", i Reihe.
K. Alternanthera amoena nana compacta.
Begonia semperfl. f. rubra („Vernon"). E. Chrysanthemum Parthenium aureum.
Pelargonium zonale „Mac Mahon". E. Alternanthera amoena atropurpurea.
Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball". E. Alternanthera amoena atropurp.
Phlox paniculata „Blanc nain". E.
Königin der Hallen-As^er, weiss. E.
Zwerg-Aster, weiss. E.
Lobelia Erinus „Crystal Palace". E. Cotyledon glauca.
Ageratum mexicanum nanum azurcum. E. „ „
Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet". E. Altern, versicolor grandis aurea.
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I. Bepflanzung der Blumenparterres.
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1. Petunia hybr. grandifl. „Brillantrosa". E. Iresine Herbstii.
2. Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball". E.
3. „ „ f. Leopoldi, rosa. E.
4. Begonia semperflorens gigantea „Rosa". E. Alternanihera amoena atropurpurea.
3. Zwerg- Aster, leuchtend dunkelcarmesin. E. „ „ „
1. Phlox Drummondii nana compacta „Schneeball''. E.Alternanthera amoena.
2. Begonia semperfl. nana fol. aureis. E.
3. Zwerg-Königin-Aster, dunkelblau, 3 Felder. E.
„ „ „ leuchtend dklcarmesin, 2 Felder. E.
Agave americana fol. var.
U. I. Pelargonium zonale „Mrs. Parker'*. E. Altern. Betizichiana typica.
2. Iresine Wallisii. E.
Agave americana fol. var.
U. I. Cuphea platycentra. E.
2. Iresine Wallisii. E.
Coleus „Hero", E. Alternanthera versicolor.
Coleus f. Verse haffeltii. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Musa Ensete. U. 1. Iris germanica.
2. Hydrangea opulodcs japonica fol. var.
Cordyline obtecta (Dracaena ausiralis).
IJ. I. Salvia splendens „Ingenieur Clavenad". E. Cotyledon glauca.
2. Pelargonium zonale „Cloth of Gold". E. „ „
Buxus-Pvramiden.
Cordyline calocoma (Dracaena indivisa\
Agave americana.
Zierweg.
Bassin mit Springbrunnen.
Sockel. Mitte: Phoenix canariensis. Pennisetum latifolium, 1 Reihe.
Iresine Lindenii, i „
Untere Sockel: Rippenmitte: Santolina Chamaecyparissus f. tomentosa.
E. Alternanthera amoena f. sessilis.
Füllung: Alternanthera aurea nana.
E. Alternanthera amoena u. A. amoena nana compacta, je 1 Reihe.
Grund: Antennaria tomentosa. E. Alternanthera versicolor.
Obere Sockel: Rippenmitte: Cotyledon glauca. E. Altern, amoena f. sessilis.
Füllung: Mesembrianthemum cordifolium fol. var.
Grund: Antennaria tomentosa. E. Altern. Bettzichiana f. typica.
Auf jede Rippe ist eine starke Cotyledon gibbiflora f. metallica erhöht ge-
pflanzt (etwa in der Richtung der auf Tafel II angebrachten Ziffer 38;.
Cotyledon glauca.
Mitte: Scdum glaucum aureum, unterbrochen durch Cotyledon sec. glauca.
E. Alternanthera amoena rosea.
An den Ecken je i Sempervivum tabulaeforme.
Taxus baccata fastigif.ta.
2. Seitenparterre rechts. (Fig. 33.)
In der Mitte der Gruppe: Canna indica.
Zu beiden Seiten:
1. Chrysanthemum coronarium ligulosum.
2. Calendula officinalis „Meteor".
3. Die 2 inneren Teile: Pelargonium zonale „Mac Mahon".
Die 2 Uusseren Teile: a) Königin der Hallen-Aster, weiss.
b) Paeonien-Perfection- Aster, „Dunkelblutrote von
Gravelotte".
E. Scdum Fabarium.
102
Bepflanzung und Ffianzenmaterial.
No.
2.
3.
4-
I.
2.
3.
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2.
3.
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2.
Cordyline calocoma (Dracaena indivisa). U. Cuphea platycentra.
E. Alternanihera Beitzichiana f. typica.
Canna discolor. E. Iresine Lindenii.
Petunia hybr. grandiflora, reinweiss. E. Altern. Bettzichiana f. typica.
Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet". E. ,,
ßegonia semperflorens gigantea, scharlachrot. E. „
Celosia argentea f. cristata nana.
Zinnia elegans ligulosa pomponica, gemischt.
Zwerg-Aster, dunkelblau.
Mitte der Gruppe: Zwerg- Aster, reinweiss.
Cordyline obtccta (Dracaena australis). U. Coleus. E. Altern, aurea nana.
Chamaecyparis pisifera plumosa aurea.
Petunia hybr. grandiflora, reinweiss. E. Altern. Bettzichiana f. typica.
Pentstemon Hartwegii hybridus, gemischt. E. „
Paeonien-Aster, carmoisin. E. „
Canna „Gartendirektor Siebert". U. Iresine Lindenii.
E. Alternanthera versicolor grandis aurea.
Phlox Drummondii nana compacta „Leopoldi", rosa. E. Iresine Lindenii.
Tagetes signatus pumilus. E.
Comet-Aster, rosa. E.
Cotyledon secunda (i Reihe). E. Alternanthera amoena.
Ageratum mexicanum nanum. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Bassin mit Springbrunnen.
Zierweg.
3. Seitenparterre links. (Fig. 3i.)
Petunia hybr. grandiflora, dunkelrot.
Lobelia fulgens „Queen Victoria".
Zwerg-Aster, reinweiss.
Celosia argentea f. plumosa kermesina.
Zinnia elegans ligulosa, weiss.
Zwerg-Aster, leuchtend dunkelcarmesin.
Chrysanthemum frutescens „Etoile d'or".
Zinnia elegans ligulosa, gelb.
Zwerg-Königin- Aster, hellblau.
Cordyline obtecta (Dracaena australis). IJ. Sievia serrata fol. albo marginatis.
E. Alternanthera amoena..
Canna discolor. E. Iresine Wallisii.
Biota Orientalis elegantissima.
Pelargonium zonale ,,Happy Tought".
Zwerg-Chrysanthemum-Aster, leuchtend ziegelrot.
Cordyline calocoma (Dracaena indivisa). U. Coleus f. multicolor.
E. Altern. Bettzichiana f. typica.
. Begonia semperflorens gigantea, dunkelrot.
Chamaerops excölsa. U. i. Pelargonium zonale „Königin Olga".
2.
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Cloth of Gold".
I.
2.
I.
2.
I.
3. Zwerg-Chrysanthemum-Aster, weiss.
E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Fuchsia erecta.
Comet-Aster, carmin.
Calceolaria fruticohybrida „Triomphe de Versailles". E. Altern, amoena.
Begonia semperflorens f. rubra („Vernon"). E. „ „
Aeussere Streifen: Lobelia Erinus compacta „Schneeball".
E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Innere Streifen: Begonia semperflorens compacta rosea.
E. Chrysanthemum Parthenium aureum
I. Bepflanzung der Blumenparterres.
103
No.
i3.
14-
III.
IV.
I.
2.
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20.
21.
32.
33.
24.
25.
26.
I.
2.
3.
2. Ageratum mexicanum nanum „Louise Bonnet*'. E. Altern. Bettzichiana f. typica.
Nicotiana tomentosa. U. i. Ageratum mexic. nanum multiflorum album.
2. Zwerg- Aster, dunkelblau.
E. Alternanthera versicolor.
1. Petunia hybr. grandiflora, rosa. E. Alternanthera Bettzichiana f. typica.
2. Phlox Drummondii f. Leopoldi, rosa. E.
3. „ paniculata „The PearP, reinweiss. E.
4. „ „ , chamoisrosa E.
5. Comet-Aster, blau. E.
4. Böschung.
Canna discolor. E. Sedum Fabarium.
a) Lobelia fulgens. „Queen Victoria". E. Alternan. versicolor grandis aurea.
b) Paeonien-Aster, carmoisin. E.
Aukuba japonica. E. Astilbe japonica.
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2. Blattpflanzen.
I. Rechte Seite. (Fig. 35.)
Rhododendron ponticum.
Ophiopogon spicatus fol. aureo marginatis.
Poinciana Giliiesii.
Cordyline calocoma f. nutans (Dracaena nutans). Cordyline obtecta (Dracaena
australis) hochstämmig.
Verbesina Mamei.
Phytolacca dioeca.
Die zwischen 2—6 liegenden Punkte sind mit grossblumigen Canna in ver-
schiedenen Sorten bepflanzt.
Musa Ensete mit Perilla nankinensis laciniata.
Chamaerops humilis.
Eucalyptus globulus.
Helianthus annuus.
Abutilon hybridum „Feuerball*', „Fleur d'or*', „Andenken an Bonn".
Cocos Bonneti.
Aralia dactylifolia.
Fatsia papyrifera.
Pterocarya fraxinifolia. •
Hex Aquifolium pendula fol. aureo variegatis.
Die kleinen Punkte sind Phormium Cookianum. (Colensoi) fol. var.
Ficus elastica.
Phormium tenax.
Zwischen und vor den beiden letzteren Pflanzen Agapanthus, Farne u. s. w.
Acer Pseudo-Platanus fol var.
Ulmus.
Forsythia viridissima.
Canna „Picta" (Pictata). U. Iresine Lindenii.
Dicksonia Karsteniana. U. Hydrangea opulodes mutabilis.
Rhopala corcovadensis.
Phoenix reclinata.
Salix argentea.
Fatsia japonica.
2. Linke Seite. (Fig. ?4.)
Rhododendron ponticum.
Datura, vcrsch. Species. •
Anemone coronaria „Brillante", umpflanzt mit Fuchsia hybrida.
104
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
No.
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32.
Solanum albidum Porimannii.
Spiraea in Sorten.
Musa Enscte mit Penniscium latifolium, Datura, Kniphofia, Mirabilis, AbutHon
und versch. Grasern.
Magnolia conspicua var. Soulangeana.
Dracaena, hochsi'ammig.
Gemischte Gruppe mit Ricinus, Ganna, Hostia (Funkien).
Marmorfigur.
Monarda didyma u. f. splendens.
Vernonia noveboracensis f. praealta.
Garagana arboresccns pendula.
Anemone japonica „Honorine Jobert".
Begonia gracilis diversifolia (grandiflora).
Rudbeckia laciniata Neumannii.
Rudbeckia speciosa (fulgida).
Phlox paniculata „Independance*'.
Glematis Lawsoniana.
1. Tuberosen, unterpflanzt mit Stevia serrata fol. marg.
2. Riesen-Kaiser-Aster, gemischt.
Miscanthus sinensis (Eulalia).
„ „ f. zebrinus.
1. Tritonia crocosmaeflora.
2. Levkoyen, „Dresdener", gef. weiss.
Acalypha musaica.
Solanum cabiliense argenteuni.
Atriplex hortensis purpurea.
Miscanthus gracillimus univitiatus.
„ sinensis Fol var.
Iris germanica fol. var.
Garex elegamissima.
Aster diffusus horizontalis.
Musa Ensete- Gruppe, untcrpflanzt mit Ganna, Pennisetum latifolium, Agapanihus,
div. Griisern u. s. w.
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16.
18.
19.
3. Mitielparterre der Böschung. (F\g. 39.)
Coiyledon gibbiflora f. metallica.
Santolina (^hamaccyparissus tomentosa, eing. mit Alternanthera Bettzichiana f. typica.
(-otyledon Pachyphytum, unterpfl. mit Sedum glaucum aureum.
Alternanthera amoena (i Reihe).
Sagina subulata aurea.
Alternanthera amoena f. atropurpurea.
„ amoena f. sessilis, cingcfasst mit A. amoena.
Sedum glaucum aureum.
Alternanthera amoena typica.
Die Füllhörner sind eingefasst mit einer Reihe Ahernanthera amoena rosea.
Iresine Lindenii, eing. mit Ahernanthera amoena rosea.
Cotyledon gibbiflora f. metallica.
Iresine Lindenii, eing. mit Alternanthera Bettzichiana f. typica.
Gotyledon scaphiphylla.
„ gibbiflora f. metallica.
Alternanthera amoena typica, eing. mit Alt. aurea nana.
Cotyledon Pachyphytum.
Gotyledon gibbiflora f. glaucescens.
Aloe.
Gotyledon sccunda, eing. mit Alternanthera amoena rosea.
Grundrisse der Blumenparterres.
(Bepflanzung siehe Seite 97 bis 105.)
Linke Seite.
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Fig. 3a
Fig. 31, Seilenparterrc.
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Fig. 32.
Fig. 34. Blattptianzen, linke Seile.
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Kig. jg. Böschung. Miitilpai
II. Rosen.
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20.
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10.
Antennaria tomeniosa.
Arenaria caespitosa.
Coleus „Hero'"'.
Zusammenstellung blühender Pflanzen je nach der Jahreszeit.
4. Seitenparterre der Böschung. (Fig. 38.)
Agave Hlifera, unterpfl. mit Alternanthera versicolor.
a) Lobelia Erinus ,,Schwabenm'adchen". b) Kleinia repens.
Alternanthera amoena f. sessilis, eing. mit Alt. amoena f. typica.
Iresine Lindenii, unterpfl. mit Fuchsia hybrida „Golden Fleece".
a) Lobelia Erinus ,,SchwabenmUdchen".
b) Phlox Drummondii, Chamois.
c) Iresine Lindenii, eing. mit Arabis moUis fol. var.
Cotyledon Scheideckeri, unterpfl. mit
a) Lobeha Erinus „Schneeball**.
b) Mesembrianthemum cordifolium fol. var.
Alternanthera amoena atropurpurea, eing. mit A. amoena rosea.
Antennaria tomentosa.
Alternanthera aurea nana, eing. mit Alt. Bettzichiana f. typica.
Cotyledon gibbiflora f. metallica.
II. Rosen.
Verzeichnis der in Töpfen und im Freien kultivierten Rosen.*;
(No. 2, 3, 8, 10 — 12 sind Kletterrosen.)
I. Rosa alba L., Weisse Rose.
Fe'licite (Parmentier), weiss mit fleischfarbenem
(>entrum.
Königin v. Dänemark, rosa oder hellcarmin.
La Seduisante, zartrosa.
Maidcn's Blush, weisslichrosa.
Princesse Lamballe, reinweiss, zuweilen fleisch
färben.
2. Rosa alpina L., Alpine Rose, fl. roseo pl., gefüllt dunkclrosa.
3. Rosa arvensis Huds., Kriechrose.
(>aprcolala odoratissima. Ornement des Bosquets, getüllt rot.
l)uc de Constaniine, gefüllt rosa. Ruga, fleischfarben.
Dundee Rambler, milch weiss.
4. Rosa chinensis Jacq., Edelrose.
a) R. chinensis indica Lindl. Theerosen.
Abbe Thomasson, lachsfarbig.
Adam (syn. President), lachsrosa.
Adele do Bellabre, pfirsichrot.
Adrienne Ghristophle, aprikosengelb.
Aline Sisley, rosa.
Alphonse Karr, dunkelrot.
American Beauty - Mme. Ferdinand Jamin.
Beaute' de TEurope, dunkelgelb.
Belle Lyonnaise, lachsfarbig gelb.
Bon Silene (syn. Goubault), lachsrosa.
Bunnert Fridolin, lebhaft carmin.
(Catherine Mermet, fleischfarben.
(beeile Berthold, schwefelgelb,
(^lotilde Soupert, carminrosa.
(^omte de Sembui, lachsrosa.
Comtesse de PVigneuse, kanariengelb.
„ Riza du Parc, zartrosa.
(Cornelia Kook (C. Cook, C. Koch), rahmweiss.
Devoniensis, rahmweiss.
Dr. Antoine Carles, gelb.
Duchesse d'AuerslUdt, goldgelb.
de Bragance, kanariengelb.
Mathilde ^^ Grossherzogin Mathilde.
Marie Salviati, rosa orange.
*l Die Roscnliste ist teilweise nach Mathieu bearbeitet, teilweise nach dcH Verzeichnissen der Züchter.
106
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
77
77
Enfant de Lyon, gelb.
Etendard de Jeanne d'Arc, rahmweiss.
Etoile de Lyon, schwefelgelb.
Eugene Pateiie, violetirot.
Flavien Budillon, rosa.
Fürst Bismarck, gelb.
Fürstin Bismarck, rosa kirschrot.
Gaston Chandon, kirschrosa.
Ge'neral D. Mertchansky, fleischfarbig rosa.
Gloire de Dijon, lachsgelb.
„ Libourne, dunkelkanariengelb.
des Cuivre'es, kupferig gelb.
Grace Darling, rahmweiss mit phirsichrosa.
Grossherzogin Mathilde (Duchesse Mathilde),
weiss.
Homere, lachsrosa.
Honourable Edith Gifford, fleischfarbig weiss.
Hortensia, rosa lachsfarben.
Hortus Tolosanus, weiss.
Isabella Sprunt, blassgelb.
Jean Ducher, lachsgelb.
Jeanne Guillaumez, lachsfarben ziegelrot.
Kaiser Wilhelm, weisslich gelb.
Kaiserin Friedrich, chinesisch rosa.
La Tulipe, weisslich rosa.
L^Elegante, chinesisch rosa.
Le Nankin, gelblich weiss.
Louis Richard, kupferig gelb.
Luciole, chinesisch rosa.
Lutea Flora, lebhaft gelb.
Mme. Agathe Nabonnand, fleischfarben.
Barthelemy Levet, gelb.
Berard, lachsrosa.
Caroline Küster, orangegelb.
Chedane Guinoisseau, schwefelgelb.
Dubroca, zartrosa.
Durieu, dunkelrosa.
Emilie Dupuy, leicht lachsgelb.
„ Vloeberghs, strohgelb.
Falcot, apricosengelb.
Ferdinand Jamin, carminrosa.
Francisque Morel, weiss.
Honore' Defresne, dunkelgelb.
Joseph Godier, chinesisch rosa.
„ Schwartz, fleischfarbigrosa.
la Comtesse de Caserta, kupferigrot.
Lambard, rosa.
Margottin, citronengelb.
Marguerite de Soras, hellchromgelb.
Marthe du Bourg, hellviolettcarmin.
Maurin, salmfarbigweiss.
Max Singer, hellgelb.
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Mme. Melanie Willermoz, weiss, Centr. lachsgelb.
Moreau, kupferig gelb.
P. Perny, rein safrangelb.
Paul Marmy, blassrosagelb.
Pauline Labonte', rosa mit lachsgelb.
Phile'mon Cochet, hellrosa.
Philippe Kuntz, kirschrot.
„ Scipion Cochet, blassrosa.
Simon, rosigweiss.
Welche, blassgelb.
Madeleine Beauvilain, hellgelb.
„ d'Aoust, blassrosa.
Mademoiselle Franzisca Krüger, gelblich rosa.
Henriette de Beauvau, hellgelb.
Lazarine Poizeau, orangegelb.
Marie Gagniere, lachsgelb mit rosa.
Mare'chal Niel, dunkelgelb.
Marie Guillot, gelblich weiss.
Lambert, reinweiss,
van Houtte, gelblichweiss.
Miss May Paul, lilaweiss.
Monplaisir, lachsgelb.
Namenlose Schöne, weiss.
Niphetos (syn. Mousseline, Mathilde), weiss.
Papa Gontier, lebhaft rot mit gelbem Centrum.
Paul Nabonnand, hortensienrosa.
Perle de Lyon, dunkelgelb.
„ des Jardins, kanariengelb.
Princesse de Sagan, karmesinrot.
Professeur Ganiviat, hochrot.
Reine de Portugal, goldgelb.
„ des Beiges, weiss.
Maria Pia, dunkelrosa.
Marie Henriette, kirschrot.
Natalie de Serbe, fleischfarbig.
Safrano, hellaprikosengelb.
„ rouge, leuchtend rot, kupferiggelb
nuanciert.
Sappho, strohfarbig.
Shirley Hibberd, ledergelb.
Sombreuil, rosaweiss.
Souvenir de Gabrielle Drevet, lachsfarben
weisslich.
de Mme. He'lene Lambert, gelb,
de Paul Neyron, lachsgelb,
d'un Ami (syn. Queen Victoria),
zartrosa.
„ du Rosieriste Rambaux, rosagclb.
Stephanie et Rodolphe, lachsrosacarmin.
Sunset, safranorange.
The Bride (syn. White Catherine Mermet), weiss.
Viscountess Folkestone, rahmrosa.
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b) R. chinensis semperflorens Curt. =-- Monats-Edelrose.
Cramoisi Supe'rieur, lebhaft carmesin. | Hermosa, zartrosa (syn. Armosa, Melanie Lemarie,
Eugene de Beauharnais, purpurrot. Md. Neumann).
II. Rosen.
107
Imperatrice Eugenie (syn. Marguerite Lartay,
Ile Bourbon), silberrosa.
Laurentia (Gloire des), lebhaft pupur.
y, Rose, leuchtend rosa.
Louis Philippe (syn. Crown, President d'Olbecque,
Purple), dunkelpurpur.
Mme. Laurette Messimy, chinesischrosa.
Sanglant (syn. Sanguinea), dunkelrosa.
Semperflorens.
Viridiflora, grün.
c) R. chinensis minima Curt. (R. polyantha hört.!) — Zwerg-Edelrose.
Anna Marie de Montravel, weiss.
Blanche Rebatel, lebhaft carminrot.
Clara Pfitzer, hellcarminlackrosa.
Gloire des Polyantha, lebhaft rosa.
Golden Fairy, helUedergelb.
Jeanne Drivon, weiss.
Little White Pet, reinweiss.
MUe. Jose'phine Burland, reinweiss.
Max Singer, leuchtend rot.
Mignonette, zart rosaweiss.
Miniature, rosaweiss.
Paquerette, weiss.
d) R. chinensis Noiseite'iana Ser. ^ Noisette-Edelrose.
Aime' Vibert, weiss.
Bouquet d'Or, kuptergelb.
Caroline Schmitt, gelblichweiss.
Coline Forestier, blassgelb.
Chromatella (syn. Cloth of gold, Comtesse de
Beaumetz), lebhaft gelb.
Ciaire Carnot, gelb mit carminrosa.
Duarte de Oliveira, lachsrosa.
L^Abondance, reinweiss.
Lamarque (syn. The Marechal), hellgelb.
L'Ide'al, metallisch gelb und rot, mit blendend
goldgelb verwaschen.
Ophirie, kupferig gelb.
Reve d'or, dunkelgelb.
Solfatare, schwefelgelb.
Unique jaune, kupferig rot.
William Allen Richardson, orangegelb.
e) R. chinensis borbonica bort. - Bourbon-Edelrose.
Baron Gonella, dunkelrosa.
Cathe'rine Guillot, carminrosa.
Jules Jurgensen, purpurcarmesin.
Kronprinzessin Victoria, milch weiss mit schwefel-
gelb.
La Reine des Ile Bourbon, violettrosa.
Madame Pierre Oger, weiss mit leichtgelb.
Marie Pare', leuchtend fleischfarbig.
Mistress Bosanquet, fleischfarbig weiss.
Prince Napoleon, leuchtend rosa.
Reine Victoria, leuchtend rosa.
Robusta, feurig rot.
Souvenirjde laMalmaison, zart fleischfarbig weiss.
„ „ Nemours, lebhaft rosa.
5. Rosa gallica L. = Gallische oder Garten-Rose.
a) R. gallica provincialis Willd. — GebrUuchliche Gallische Rose.
Commandant Beaurepaire, lebhaft rosa mit violett. Neron, carmin mit violett.
Gallica amoena. Oeillet Parfait, rot, lila gestreift.
„ incomparabilis (Georg IV.?), dunkel- Panache'e Double (syn. Rubane'e, Belle Villageoise),
purpur.
Louis Foucquier, leuchtend carmin.
weiss mit lilarosa.
Wellington, leuchtend carminpurpur.
b) R. gallica centifolia L. -- Centifolien-Rose.
major, gefüllt rosa.
c) R. gallica muscosa Ser. = Moosrose.
* Einmalblühende.
Blanche Simon, weiss. ■ Oeillet Panache', weiss mit rosa.
Jenny Lind, rosa. Princesse Adelaide, zartrosa.
Little Gem (syn. Mousseux Cramoisi de Meaux, William Grow, sammtviolett.
Crimson Moss of Meaux), carmesin. i „ Lobb (syn. Duchesse d'Istria) carmin
Muscosa ordinaire, frischrosa. ,
Ninette, kirschrot. ,
mit violett.
108
Bepfianzung und Pflanzenmaterial.
Blanche Moreau, weiss.
Delillc, lebhaft rot.
Euge'nie Guinoisseau, purpurviolett.
Julie de Krüdener, fleischfarben.
** Mehrmalblühende.
Mme. Lariviere, hellrosa.
Maupertuis, dunkel sammctpurpür.
Mousseline, weiss mit rosa.
Soupert & Notting, leuchtend rosa.
d) R. gallica damascena Mill. (R. hybrida bifera hört.!) - Damaszener Rose
(Rcmontante-Rose).
Abbe' Bramerel, dunkelcarmesin mit purpur.
Abel Carrierc, schwärzlich carmesin.
„ Grand, hellrosa.
Abraham Zimmermann, purpurrot.
Achille Gonod, lebhaft carminrot.
Adelaide de Meynot, leuchtend kirschrosa.
Alba elegans, weiss.
Albert Paye', fleischfarbigrosa.
Alfred Colomb, carminrot.
Alphonse Soupert, leuchtend rein rosa.
Alsace-Lorraine, dunkel sammtigschwarz.
Aly Pascha Cherif, feurig zinnoberrot.
Amanda Patenoite.
Ambrogio Maggi, leuchtend rosa.
Andre' Fresnoy, dunkelrot.
Anna Alexieff, hellrosa.
Annie Wood, leuchtend rot.
Antoine Mouton, lebhaft rosa.
Antonine Verdier, carminrosa.
Archiduchesse Elisabeth d'Autrichc, hell atlas-
rosa.
Arles Dufour, purpurcarmesin.
August Buchner, scharlachrot.
Aurore Boreale, leuchtend rot.
Baron Adolphe de Rothschild, dunkelcarminrot.
Bonstctten (syn. Monsieur Boncenne).
de Girardot, glänzend carmin.
Haussmann, carminrot.
Taylor, zartrosa.
Baronne de Rothschild, zart carminrosa mit weiss.
Barthe'lemy Joubert, kirschrot.
Beauty of Beeston, leuchtend sammtigcarmoisin.
Benoit Comte, lebhaft rot.
Bernard Verlot, scharlachrot.
Boileau, lebhaft atlasrosa.
Brightness of Gheshunt, ziegelrot.
Gamille Bernardin, leuchtendrot.
Capitaine Christy, zart fleischfarben.
Caroline d'Arden, rosa.
Catherine Soupert, hellrosa.
Charles Dickens, prächtig rosa.
Fauquet, dunkelscharlach.
Lamb, leuchtend hellrot.
Lefebvre (syn. Marguerite Brassac, Paul
Jamain), sammtig carmesin.
Charlotte Corday, purpurrot.
Chatelain d'Eu, carmesinrot.
Clara Cochct, hellrosa.
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Climbing Captain Christy, fleischfarbig rosa.
(^olonel Felix Breton, granatrot.
Commandant Fournier, scharlachrot.
Comte Carneval, schwarzrot.
Florimond de Bergeyck, ziegelrot,
Frede'ric de Thun-Hohenstein, dunkel-
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carmesm.
Comtessc Antonia Migazzy, rosa.
Bertrand de Blacas, lebhaft rosa.
C*ahen d'Anvers, leuchtend rosa.
Cecile de Chabrillant, dunkelrosa.
de Camondo, dunkelrosa.
„ Ludre, carminrot, weissrandig.
„ Se'renyi, atlasrosa.
d'Oxford, carminrot.
Julie de Schulenbourg, purpurfarben.
Countess of Roseberry, hellcarminrosa.
Oimson Bedder, carmesinrot.
Cure' de Charentay, dunkelpurpur.
Dean of Windsor, hell zinnoberrot.
Denis Cochin, purpurrot.
Desiree Fontaine, dunkelgranatrot.
Deuil du Colonel Denfert, sammtigpurpur.
Directeur Alphand, schwarzpurpur.
„ N. Jensen, carmin mit purpuramaranth.
Doctcur Andry, dunkelrot.
Baillon, purpurcarmesin.
Hogg, Violettpurpur.
Hookcr, scharlachcarmesinrot.
Sewel, lebhaft carminpurpur.
Spitzer, amaranthcarmin.
Duc de Cazes, dunkelpurpur.
d'Harcourt, leuchtend carmesin.
de Marlborough, leuchtend carmesinrot.
„ Rohan, feuchtend rot mit zinnober.
„ Wellington, sammtig hochrot.
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Duchesse de Bragance, zart rosa.
„ Morny, frisch rosa.
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„ Norfolk, dunkelcarmesin.
„ Vallombrosa, rosa.
Duchess of Connaught, leuchtend amarant.
„ „ Leeds, silberig lachsrosa.
Duke of Connaught, sammtig carmesin.
,, „ Edinburgh, zinnoberrot, carmin
schattiert.
„ „ Teck, leuchtend scharlachrot.
Earl of Beaconsfield, carminrot.
Pembroke, zart sammtig carmesin.
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II. Rosen.
109
Eclair, feuerrot.
Edgar Jolibois, scharlachrot
Edmund Wood, dunkelkirschrot.
Edouard Morren, carminrosa.
Elisa Boelle, weisslich.
Emile Masson, sammtig purpurrot.
Empereur du Bresil, braun mit violettrosa.
„ „ Maroc, schwarzpurpur.
Empcror, dunkelcarmesin, fast schwarz.
Ernest Prince, hellrot.
Etendard de Lyon, paeonienrot.
Eugene Appert, sammtig carmesin.
„ Fürst, dunkelcarmesin.
Exposition de Brie (syn. Maurice Bernardin,
Sir Garnet Wolseley, Ferdinand de I.esseps,
Souv. de TExposition de Brie, (Lomte
Robert), leuchtend rot.
Ferdinand de Lesseps Exposition de Brie.
„ Jamain, zinnoberrot.
P'isher Holmes, scharlachrot.
Fontenelle, leuchtend carminrot.
Francois David, lebhaft rot.
„ Michelon, dunkelrosa.
Friedrich Schneider IL, dunkelrosa, glUnzendrot
schattiert.
Friedrich Halske.
„ V. Schiller, carmesin mit violett.
Fürstin Johanna Auersperg, rosa.
Gabriel Tournier, dunkelrosa.
General de Cisscv, scharlachrot.
Jacqueminot, glänzend rot.
Washington, leuchtend rot.
George Moreau, leuchtend atlasrosa.
Gloire de Ducher, purpur, nach aussen schiefer
farbig.
Gloire de Margottin, blendendrot.
„ Lyonnaise, Chromgelb.
Glory of Cheshunt, leuchtend carmin.
Grandeur of Cheshunt, hellcarmin.
Grand-Duc Nicolas, blutrot mit zinnober.
Grand Mogul, dunkelcarmesin.
Hans Makart, leuchtend scharlachrot.
Heinrich Schultheiss, leuchtend rosa.
He'lene Paul, weiss mit rosa.
Her Majesty, zartrosa.
Imperatrice Eugenie ''syn. Leveson Gomer,
Souv. de la Malmaison a fleurs roses\ weiss
mit fleischfarben.
Jacob Pereire, feuerrot mit purpur.
Jacqueline Bouvet, dunkelrot.
J. A. Escarpit, sammtig purpur.
Jean Lambert, dunkelrot.
Lelievre, dunkelcarmesin.
Liabaud, sammtig carmesin.
Rosenkrantz, korallenrot.
Touvais, purpurrot.
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John Fräser, dunkelcarmesin.
John Hopper, carminrosa.
Jules Chretien, purpurcarmesin.
„ Finger, reinweiss, innen rosa.
Julie de Kruedener, blassfleischfarben.
Just Detrey, glänzend carminrot.
Lady Helen Stewart, leuchtend scharlachrot.
„ Sheffield, leuchtend kirschrot.
La Favorite, zartrosa.
„ Neustrienne, fleischfarben.
„ Rosiere (syn. Prince Camille de Rohan).
„ Sirene, amarantpurpur.
„ Tendresse, hortensienrosa.
Lecoq Dumesnil, blendendrot mit purpur.
Leon Delaville, dunkelrot.
„ Say, carmin und lilarosa.
L'Esperance, kirschrot.
1/Intendant Perrie, schön kirschrot.
Longfellow, carmesin.
Lord Bacon, dunkelcarmin mit Scharlach.
,, Frederic Cavendish, leuchtend Scharlach.
„ Raglan, feuerrot mit sammtigpurpur.
Louis Calla, scharlachpurpur.
„ Dore, kirschrot.
,, Späth, chinesisch rosa.
„ van Houtte, purpurcarmesin.
Mabel Morrison, weiss.
Madame Alice van Geert, lebhaft rosa.
Alphonse, kirschrot mit aurorafarben.
Anna de Besobrasott", leuchtend rosa.
Baulot, lebhaft rosa.
Berthe Makart, leuchtend caiminrosa.
Boegner, rot.
Bruel, carminrosa.
Cadel, lilakirschros&.
Cesar Brünier, chinesisch rosa.
,, (Charles Meurice, dunkelsammtigrot.
„ de Laboulaye, zartrosa.
,, „ St. Pulgent, hochrot.
„ „ Selve, leuchtendrot.
,, Devert, fleischfarbig weiss.
„ Dos Santos Vianna, dunkelcarminrosa.
„ Ducher, kirschrosa.
,, de Wettstein, kirschrot.
„ Edouard Michel, leuchtend rosa.
„ Elise Vilmorin, Scharlach mit braun.
Emma Combey, leuchtend carmin.
Eugene Verdier, leuchtend rosa.
,, Euge'nie Fremy, frischrosa.
„ Fillion, lachsrosa.
„ Gabriel Luizet, atlasrosa.
„ James Hennesy, seidenartig aurorarosa.
,, JeanneBouyer,leuchtend chinesischrosa.
„ Jolibois, carminrosa.
„ Jules (^aboche, heUrosa.
„ Knorr, lebhaft rosa.
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Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
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Madame la Baronne Haussmann, carminrot.
y, Livia Frege, zartviolett rosa.
Louis Le'veque, rosa mit hellgelb und
lachsfarben.
Marcel Fauneau, lilarosa.
Marie Bianchi, lila.
„ Finger (syn. Mlle. Euge'nie
Verdi er).
Montet, zartrosa.
Moreau, rot mit violett.
Norman-Neruda, kirschrot.
Ph. Dewolfs, dunkelkrapprosa.
Rambaux, carminrosa.
Raoul Chandon, fleischfarbig rosa.
Roland, fleischfarbig weiss.
Rosalie de Wincop, lila lachsfarben.
Sophie Fropot, leuchtend rosa.
The'obald Sernin, johannisbeerrot.
Therese de Parrieu,*carminrosa.
Thevenot, lebhaft dunkelrot.
Thie'baut aine, hellkirschrosa.
Verlot, leuchtend rosa.
Veuve Alexandre Pommery, zartrosa.
Victor Verdier, leuchtend rot.
„ Wibaut, lachsrosa.
„ Villy, glänzend amaranthrot.
Mademoiselle Berthe Saccavin, zartrosa.
Emilie Fontaine, lebhaft carmesin.
Jeanne Bouvet, weiss silberigrosa.
Eug^nie Verdier, carmesinrot.
Lo*fde de Falloux, blassrosa.
Marguerite Man in, kirschrot.
Marie de Rhodocanachi, zartrosa.
Suzanne Bouyer, lebhaft carmin.
The'rese Levet, glänzend rosa.
Magna Charta, carminrosa.
Mar^chal Forey, dunkelcarmesin.
Soult, rosalila, purpurn schattiert.
Suchet, carmesinrosa.
Marguerite Brassac (syn. Charles Le'febvre).
„ de Roman, fleischfarbig weiss.
Marie Aviat, lilarosa.
„ Rady, leuchtend rot.
Marquis d'Aligre, zinnoberrot.
Marquise d^Hervey, sammtigrot.
Marqu's of Salisbury, dunkelrosa mit carmin.
Maurice Bemardin (syn. Exposition de Brie).
Melanie Vigneron, lilarosa.
Merveille de Lyon, weiss mit rosa.
Michel Strogoff, violettrot.
Mistress Caroline Swailes, zart fleischfarben.
George Dickson, leuchtend atlasrosa.
Harry Turner, carmesinscharlach.
John Laing, zartrosa.
„ Jowilt, carmin mit lackrot.
Mister Laxton, leuchtend carminrosa.
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Monsieur Berthi<*r, leuchtend rot.
Monsieur Boncennc (syn. Baron Bonstetten),
Schwarzpurpur.
Druet, centifolienrosa.
Fillion, rosa.
Hoste, carmesinrot.
Joumeaux, scharlachrot.
Monte Christo, carmesinrot.
Morphe'e, lebhaft sammtig carmesin.
Napole'on III., scharlachrot.
Oderic Vital, zartrosa, silberig nuanciert.
Panachee de Luxembourg, violettpurpur mit
lachsrosa.
Paul Jamain (syn. Charles Lefebvre).
„ Neyron, dunkelrosa.
Paulin Talabot, blendend carminrot.
Pierre Notting, schwarzrot.
Pre'fet Limbourg, sammtigrot mit dunkelviolett.
President Grevy, purpurrot.
„ Lincoln, kirschrot.
Pride of Reigate, hellcarmesin.
Prince (Mamille de Rohan (syn. La Rosiere),
dunkel sammtig carmesin.
„ de Porcia, leuchtend zinnoberrot.
Princesse de Bearn, schwärzlich hochrot.
Louise, weiss.
„ d'Orleans, siiberrosa.
Marie Dolgorouky, atlasrosa.
Radziwill, leuchtend carmin.
Princess of Wales, leuchtend carmesinrot.
Prosper Laugier, glänzend scharlachrot.
Queen of Autumn, carmesin.
,, Queens, zartrosa.
„ Waltham, rosig kirschrot.
Regierungsrat Stocken, atlasrosa.
Reine des Violettes, violettpurpur.
Rene Daniel, kirschrot.
Reynolds Hole, kastanienrot.
Richard Laxton, carminrot.
Roi Francois d'Assise d^Espagne, lebhaft hochrot.
Rosie'riste Chauvry, leuchtend feuerrot.
Harms, sammtig scharlachrot.
Jacobs, schwärzlich rot.
Secretaire J. Nicolas, dunkelpurpur.
Se'nateur Favre (syn. Puebla, Francois-Fontaine),
zinnoberrot.
„ Va'fsse, glänzend rot.
Silver Queen, silberig rot.
Sir Garnet Wolseley (syn. Maurice Bernardin;.
Soeur des Anges, fleischfarbig weiss.
Souvenir d'Abraham Lincoln, carmesinpurpur.
d'Alphonsc Lavalle'e, granatrot mit
kastanienbraun,
d' Auguste Riviere, glänzend carmesin.
de Charles Montault, feurigrot.
,, Ducher, purpursammtig violett.
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II. Rosen.
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Souvenir de Laffay, carmesinrot.
r Ami Labruyere, chinesisch rosa.
Mme. Alfred Vy, leuchtend dunkel-
weinrot.
Spa, dunkelrot.
Victor Emmanuel, zinnoberrot mit
purpurcarmesin.
William Wood, violettpurpur.
du Docteur Jamain, bläulich violett.
Stephanie Charreton, weiss mit rosa.
Sultan of Zanzibar, dunkelbraunrot.
Suzanne Wood, leuchtend rosa.
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11
The Shah (syn. Le Shah), dunkelcarmesin.
The'odore Liberton, carminrot.
Thomas Mills, carminrosa.
Tournefort, leuchtend rosa.
Triomphe de la Terre des Roses, violettrosa.
„ „ TExposition, saftig carminrot.
Ulrich Brunner (Fils), kirschrot.
Van Houtte, amarantfeuerrot.
Victor Hugo, leuchtend carmesin.
,, Lemoine, dunkelrot.
y, Verdier, carminrosa.
White Baroness, reinweiss.
6. Rosa hemisphaerica Herrm. = Schwefel-Rose.
Persian Yellow, leuchtend dunkelgelb.
7. Rosa hybrida hört.
a) Theerosenartige. (Sogen
Augustine Guinoisseau, fleischfarbigweiss.
Beauty of Stapleford, fleischfarbigrosa.
Camoens, chinesisch rosa mit gelb.
Carmen Sylva, fleischfarben mit rahmweiss.
Cheshunt Hybrid, carminkirschrot.
Duke of Connaught, dunkelcarmesin.
Jules Dassonville, lilarosa.
Kaiserin Augusta Victoria, rahm weis mit orange-
gelb.
Lady Alice, rahmweiss.
„ Mary Fitzwilliam, zart fleischfarben.
La France, silberig rosa.
Madame Ernest Piard, leuchtend rot.
jj
^^
Zweifel-Gartenrose.
annte Thee-Hybrid-Rose.)
Madame Etienne Levet, kirschrot.
Julie Weidmann, silberig lachsrosa.
Plantier, geftillt weiss.
Mademoiselle Germaine Caillot, fleischfarbig rosa.
Nancy Lee, rosa.
Nymphaea alba, atlasweiss.
Pierre Guillot, glänzend hochrot.
Reine Olga de Württemberg, scharlachrot.'
Souvenir de Wooton, rot.
The Meteor, dunkelcarmesin.
„ Puritan, weiss.
Waltham Climber I, hellcarmesin.
William F'rancis Bennett, carmesin.
b) Noisetteartige.
Blanche Durrschmidt, fleischfarbig weiss.
Boule de Neige, reinweiss.
Coquette des Alpes, weiss.
Blanches, weiss.
(Sog. Noisette-Hybrid -Rose.)
Louise Darzens, reinweiss.
Perfection des Blanches, weiss.
Perle des Blanches, reinweiss.
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1?
Bengal Brigot.
Capitaine Reynard, gefüllt weiss.
Coupe d'He'be, hellrosa.
Chenedolle, lebhaft kirschrot.
Charles Foucquier.
Daphne, hellcarmin.
Franz Parisot.
Hybrida Bourbonica Belle mince.
Jacquin, blasspurpur.
c) Zweifel-Gartenrosen verschiedener Herkunft.
Las Casas, carmin schattiert, carmesinpurpur
marmoriert.
Lilac Queen.
Laodicia, rot.
Madame Gossac.
„ de St. Hermine.
Paul Perras, blassrosa.
„ Ricault, lebhaft carmesinrot.
8. Rosa multiflora Thbg. ^ Vielblumige Rose.
(De la Grifferaie, gefüllt carminpurpur.)
Multiflora tricolor, lilarosa.
Polyantha Sieb. pr. sp., gelblich weiss.
g. Rosa rugosa Thbg. = Runzelige Rose.
Rugosa alba simplex (-= nitens alba), weiss.
Mme. Georges Bruant, weiss,
rubra ( ^ Regelianr. --- Taicoon), rosn.
^^
Rugosa flore rubro pleno (syn. Himalayensi
Königin des Nordens), rot.
112
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
Felicite et Perpctue, fleischfarben.
Francesco Ingegnoli, lebhaft carmin.
10. Rosa sempervirens L. — Immergrüne Rose.
i Mahon (Fulgens), lebhaft rot.
II. Rosa Setigera Michx. -^ Borsten- oder Prairie-Rose.
Beauty of the Praifies, gerüllt violettrosa. Michigan Eva Corinna (Eva Corinna), hellrosa
Belle de Baltimore (Baltimore belle), gclblichweiss.
12. Rosa turbinata Ait. -=- Kreisel-Rose.
Mme. Sancv de Parabere, rosa.
III. Orchideen.
Heimat.
einge-
führt.
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Heimat.
einge-
führt.
Acineta Humboldtii . .
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1872
Bulbophyllum Lobbii . .
Java
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Ada aurantiaca ....
Neu-Granada
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Aerides crassifolium . .
Birma
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bulare
Ost- Indien
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crispum . . .
Bombay
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Burlingtonia Lindenii . .
Demerara
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expansum . . .
Ost-Indien -
Calanthe
Regnieri . . .
Cochinchina
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Fieldingii . . .
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Veitchii
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japonicum . .
Japan
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(Hybride) .
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Lobbii ....
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veratrifolia . .
Ost Indien
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odoratum . . .
Ost- Indien
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Birma
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quinquevulnerum
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„ rubro-
(Fig. 40) . .
Philippinen '
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oculata . .
Tavov, Java
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Rohanianum . .
Ost-Indien
Catasetum Bungerothii .
Ecuador
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Sanderianum . .
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galeritum . .
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Savageanum . .
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saccatum . .
Demerara
1840
Anoectochilus argenteus
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Cattleya
Aclandiae . . .
St. Katharinn
1839
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Dawsonia-
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Alexandrae . .
Brasilien
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nus . . .
Borneo
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amabilis . . .
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niarginatus
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amethystoglossa
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Petola . .
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aurea ....
Costa Rica
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Angrecum articulatum .
Madagascar
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Bowringiana . .
Honduras
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bilobum . .
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chocoönsis . .
Neu-Granada
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Du-Buyssonii
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Brasilien
1826
17
Leonis . . .
Comoro Inseln
77
Dowiana . . .
Costa Rica
\m\
7'
Sanderianum
Westküste von
77
„ chryso-
1
Afrika
toxa 1 „ „
77
sesquipedale
Madagascar
1823
77
Eldorado . . .
Rio Negro
1870
77
superbum
77
71
Forbesii . . .
Brasilien
1
1824
Anguloa Clowesü . . .
Columbien
1872
77
Gaskelliana . .
Venezuela
i883
77
Ruckeri . . .
Süd-Amerika
1 1875
77
gigas ....
Columbien
1S73
Ansellia
i nilotica . . . .
Abyssinien
71
„ imperialis .
11
Barkertl
1 spec. nova . .
Centr.-Amerika
i
7»
„ Sanderiana
1
11
i883
Brassia
brachiata . . .
Guatemala
1
11
granulosa . . .
11
77
verrucosa . . .
71
l
1
•>^
guttata . . .
Brasilien
1827
Il[. Orchideen.
:• quinquivulnerum.
Caitleya guttata Leopold!
„ Harrisoniae . .
Holfordii . .
„ Huebschii
„ labiatB . . .
Sieben, Palmcneanen.
Centn- Amerika
RioPinto-Gebg. i
Cattleya lablata f. auium-
nalis Vera . .
„ Lawrenceana
Demerara, Ro-
\
114
Bepflanzung und Pflanzenmaterial.
Heimat.
leinge-
führt.
Heimat
eiDge-
ffihrt.
Cattleya maxima . . .
Ecuador,
Cypripedi
um Chamberlai-
Popayan
1844
nianum
Ost-Indien
1892
„ Mendelii . . .
Neu-Granada
1870
77
Dominianum
„ Mossiae
La Guayra
i836
(Hybride) .
„ nobilior .
Brasilien
i833
*i
grande (Hy-
1
„ Percivaliana
Venezuela
1882
bride) . .
—
«^ KCX ■ • •
Süd-Amerika
Brasilien
1891
r>
Harrisianum
(Hybride) .
„ Schilleriana
„ Skinneri . .
.' .
Guatemala
i836
11
insigne . .
Nepal
„ species . . .
—
51
f.
„ speciosissima
Venezuela
1868
Chantini .
77
'^ w *•
77
insigne f.
Luddcmanniana
n
montanum
71
,, superba splen-
79
laevigatum .
Philippinen
i865
dens . . .
Guiana
71
Lawrencea-
„ tigrina ....
Pemambuco
1892
num . .
Bornco
1878
„ Trianae . . .
Neu-Granada
77
Lindleyanum
Guiana
^ VictoriaeReginae
Brasilien
1892
VI
Morganiae
„ Warneri . . .
yy
1862
Burfordiense
—
„ Warocqueana .
Süd-Amerika
1890
77
niveum . .
Tambilan- Inseln
1869
„ Warscewiczii
Columbien
77
praestans
Neu-Guinea
Chysis bractescens . . .
Mexico
1840
91
Reichen-
Cirrhaea viridis ....
Philippinen
bachii . .
Centr.-Amerika
Cirrhopetalum Wightii .
Indien
17
Roebelinii .
Philippinen
Cochlioda Noezliana . .
Süd-Amerika
75
Rothschildi-
Coelogyne cristata . . .
Nepal
1837
anum . .
Neu-Guinea
1888
n V *• Le-
V
Sedenii
moineana .
Ost-Indien
\
(Hybride)
„ Massangeana .
Assam
1879
77
Siebertianum
„ elata ....
Indien
1837
(Hybride)
„ speciosa . .
Java
1845
91
Spicerianum
Assam
1880
Colax jugosus ....
Brasilien
1867
77
Stonei . .
Bomeo
i852
Comparettia macro-
97
tortile . .
77
1892
plectron .
Columbien
79
venustum .
Nepal
1810
Coryanthes leucocorys
Guiana
1892
97
villosum . .
Moulmein
„ macrantha
Caracas
71
Volonteanum
Cycnoches chlorochilon .
Demerara
i838
(syn. Hoo-
Cymbidium aloifolium
Ost-Indien
1789
kerae) . .
Borneo
1868
„ eburneum
'i
1846
Cyrtopodium Ericssonji .
Süd- Amerika
1892
„ giganteum .
91
1837
Dendrobium aggregaium
China
1837
,, Hookerianum
Sikkim
1866
»1
albo-sangui-
„ Lowianum .
Birma
1877
neum . .
Moulmein
„ Mastersii . .
Assam
1841
IS
Bensoniae
Birma
1867
Cypripedium (jetztPaphio-
1
SS
Brymerianum
77
1875
pedilum)
77
Calceolaria .
Ost-Indien
1820
Argus . .
Philippinen
1873
77
Cassiope
„ Ashburtoniae
(Hybride) .
—
(Hybride) .
—
••7
chrysanthum
Nepal
1828
,, barbatum
Singapore
i838
91
chrysotoxum
Moulmein
1845
„ „ Hen-
91
crassinode .
Birma
1868
dersonianum
71
99
Dalhouseanum
Indien
1837
,, barbatum
99
Dearei . .
Philippinen
superbum
71
densiflorum .
Indien
1829
„ Boxall ii . .
Birma
1877
SS
Devonianum
Ost-Indien
1837
,, caudatum
1
• 1
Peru
99
Falconeri
Indien '
1847
\l\. Orchideen.
115
1
Heimat.
einge-
führt.
Heimat.
einge-
führt.
Dendrobium Farmeri . .
Bengalen
1847
Eulophiella Elisabethae
. Madagascar
1892
'7
ßmbriatum .
Indien
1823
Galeandra Devoniana .
. Guiana
yy
f.
„ d^Escagnolleana Brasilien
oculatum .
Ost-Indien
Gomezia planifolia . .
71
n
Findlayanum
Birma
1877
Gongora species . .
■
^»
formosurn
Grammatophyllum Mea
-
giganteum
17
suresianum . . .
Java
71
imperatrix .
i Neu-Guinea
1893
Grammatophyllum Ellisii Madagascar
91
Jamesianum
Moulmein
1869
Grobya Amherstiana .
. Mexico
1829
'7
Jenkinsii . .
Indien
i838
HoulletiaBrocklehurstiana Brasilien
1841
1^
Leechianum
,, odoratissima .
. Neu-Granada
(Hybride) .
Isochilus linearis . .
. Antillen
»79»
^1
machrosta-
Ceylon
Laelia acuminata . .
Mexico
1840
chyum . .
,, albida ....
. Guatemala
i838
7^
nobile . . .
China
i83o
„ anceps . . .
Mexico
1834
»»
„ Cook-
„ „ alba . .
77
sonii . .
,, „ Percivaliana „
nn
Parishii . .
Moulmein
i863
„ „ Sanderiana
71
11
Pierardii . .
Indien
i8i5
„ „ Schroederae „
^^
Phalaenopsis
Australien
„ Stella
11
?<
77
,, autumnalis . .
11
i838
f. Schroede-
„ cinnabarina . .
. Brasilien
i836
rianum . .
Neu-Guinea
1
„ Dayana . . .
77
1877
?^
primulinum
!
Dormanniana .
71
giganteum
Moulmein
„ elegans . . .
71
i865
T»
pulchellum .
Assam
,, grandis tenebros£
^ 77
11
speciosum
Australien
1824
„ grandis . . .
71
n
species . .
—
„ harpophylla
17
1837
IS
Statterianum
Nord -Australien
,, majalis . . .
Mexico
1808
11
stratiotes . .
Neu-Guinea
„ Patini ....
Brasilien
i883
11
superbiens .
Australien
„ Perrini . . .
17
i83i
71
superbum .
Philippinen
„ pumila . . .
71
i836
tl
thyrsiflorum
Moulmein
,, purpurata . .
77
i852
71
tortile roseum
77
„ 9, f. alba
77
1869
11
Veitchianum
Java
1840
„ species . . .
—
71
veratrifolium
Ost-Indien
„ superbiens . .
Guatemala
1840
SS
Wardianum
Assam
i863
,, xanthina . . .
. Brasilien
i85o
Dendrochilum filiforme .
Philippinen
i836
Lycaste aromatica . .
Mexico
1828
Epidendrum alatum . .
Mexico
„ Cobbiana . .
Guatemala
77
^ atropurpu-
„ cruenta . . .
77
1841
reum . .
Antillen
i836
„ Deppei ....
Mexico
1828
»1
Capartianum
Guatemala
„ gigantea. . . .
Centr.-Amerika
1848
11
Claesianum .
Süd-Amerika
Harrisoniae . .
Süd-Amerika
1837
«t
dichromum .
Pernambuco
i865
„ macrophylla . .
Caracas
11
Godseffianum ]
Guatemala
„ Skinneri . . .
Guatemala
1842
17
macrochilum
Mexico
1866
„ tetragona . . .
Brasilien
i833
s^
prismatocar-
Masdevallia Chimaera
Golumbien
pum . .
71
1882
„ Shuttleworthii
17
1847
•7
radicans . .
1
11
„ tovarensis
77
i865
17
sceptrum . .
Neu- Granada
Maxiilaria hyacinthiflora .
•>•>
species . .
—
„ luteo-alba . .
Merida
71
Stamfordianum
Guatemala
i836
„ nigrescens . .
Columbien
17
variegatum .
„ picta ....
Brasilien
i83o
77
vitellinum
„ Sanderiana . .
Peru
1884
majus . .
Mexico
1840
„ squarrosa . .
8»
116
Bepflanzung und
Pflanzenmaterial.
•
Heimat.
einge-
führt.
m
Heimat.
einge-
führt.
Maxillaria tenuifolia . .
Vera Cruz
i837
Odontogh
3SSumLindleya-
9, variabilis . .
Mexico
i837
num . .
Columbien
Mesospinidium grandi-
V
luteo-pur-
florum .
Ecuador
1893
pureum
Neu-Granada
„ vulcani-
y*
luteo-pur-
cum . .
-»•)
pureum
Miltonia Candida . . .
Brasilien
i83o
cuspidatum
„ Clowesii . . .
y^
1839
platyglos^
„ flavescens . . .
>'
sum . . .
„ Moreliana rosea
V
^y
maculatum
Mexico
i838
„ spectabilis f. vir-
n
yj
ginalis . . .
^•»
erosum
rf
Mormodes citri num . .
Mexico
11
mirandum .
Columbien
„ luxatum . .
?t
1842
•
^1
naevium
Neu-Granada
i85o
„ species . . .
^»
11
nebulosum .
Mexico
i835
Nanodes Medusae . . .
Süd-Amerika
yy
'1
Odontoglossum Alexan-
album . .
r>
drae . .
Columbien
1844
«
odoratum .
Venezuela
1843
„ Alexandrae
11
Pescatorei .
Neu-Granada ,
1847
Lehmannii
11
•>y
pulchellum
„ Andersonia-
majus . .
Mexico
1840
num . .
?7
^y
ramosissi-
„ Arnoldia-
mum . .
Peru
1843
num . .
r
11
Roezlii . .
Columbien
„ aspersum .
Mexico
)'
Rossii majus
Mexico
1837
„ bictoniense
11
Sandenanum
Caracas
1881
roseum
Guatemala
i835
yy
sceptrum
Neu-Granada
1871
,, blandum
Neu-Granada
1871
11
Schlieperia-
,, Boddaertia-
num . .
Costa Rica
i856
num . .
Venezuela
r
tripudians .
Neu-Granada
1859
„ Cervantesii
Mexico
1847
w
tnumphans
yy
1843
>7 9?
y*
Uro-Skin-
Morada
yy
1847
neri . . .
r)
i854
„ cirrhosum .
Ecuador
1845
11
vexillarium
Columbien
„ citrosmum .
Mexico
i838
11
»?
„ coeleste . .
Süd-Amerika
giganteum
71
„ constrictum
Caracas
1843
11
vexillarium
„ Coradinei .
Columbien
1872
superbum .
j»
„ coronarium
jy
11
Wallisii . .
Venezuela
„ cristatellum
Ecuador
Oncidium altissimum . .
Jamaica ^
„ Edouardi .
n
??
ampliatum
„ gloriosum .
Venezuela
majus . . .
Centr.-Amerika
„ grande . .
Guatemala
1869
??
aurosum . . .
Peru
1840
,, Hallii . .
Ecuador
1864
11
„ splen-
■
„ Harryanum
Süd-Amerika
1886
dens . . .
yy
1893
,, hastilabium
Neu-Granada
1846
7?
Baueri . . .
Süd- Amerika
,, hebraicum .
Venezuela
11
Cavendishia-
„ Hunnewel-
num . . .
Guatemala
lianum . .
Columbien
yy
concolor
Brasilien
1839
„ Insleayi leo-
11
crispum . . .
»7
pardinum .
Mexico
r
cucullatum . .
Süd- Amerika
„ Insleayi
■»»
curtum . . .
Peru
1873
splendens .
n
11
dasystyle . .
Brasilien
1873
„ Karwinskii .
Guatemala
1841
11
flexuosum . .
w
1818
„ laeve . . .
Centr.-Amerika
yy
fuscatum . .
Columbien
\
]
IH. Orchideen.
117
1
Heimat.
einge-
führt.
Heimat.
einge-
führt.
Oncidium Gravesianum .
Pernambuco
1893
Saccolabium giganteum
1
„ haematochilum
Guatemala
illustre . .
Ost- Indien
,, Harrisonianum
Sud-Amerika
guttatum . .
*>»
1864
„ hastiferum . .
Peru
1893
„ Harrisonia-
i
,, holochrysum .
?i
num . .
Philippinen
„ inCurvum . .
Mexico
1839
„ praemorsum
Ost-Indien
1840
,, Jonesianum
Paraguay
1886
Sarcanthus teretifolius
China
,, macranthum .
Peru
1867
Sobralia macrantha . .
Guatemala
1842
nigratum . .
Guiana
1847
„ „ nana .
ff
,, omithorrhyn-
y, xantholeuca . .
f>
chum . . .
Mexico
1826
Sophronitis cernua . . .
Brasilien
„ Papilio . . .
Trinidad
1823
„ graiidiflora .
V
i837
„ ,, Krame-
Schomburgkia tibicinis
Honduras
1837
rianum . .
Venezuela
undulata .
Venezuela
r, Papilio majus .
yy
Stanhopea insignis . . .
Brasilien
phymatochilum
Mexico
1844
,, oculata . . .
Xalapa
„ Reichenheimii
1»
„ tigrina . . .
ff
,, Sanderianum .
Columbien
1893
„ „ superba
ff
„ sarcodes . . .
Brasilien
„ Wardiana . .
La Guayra
^ splendidum
Guatemala
I862
Thunia alba
Nepal
i83i
„ varicosum Ro-
„ Marshalliana . .
Moulmein
1871
gersii . . .
Brasilien
Trichocentrum albo-pur-
„ volvox . . .
M
pureum
Brasilien
1866
Paphinia grandis . . .
W
Trichopilia fragrans . .
Neu-Granada
i858
Peristera data ....
Panama
1826
„ nobilis . . .
Columbien
yf asptrsa . . .
Venezuela
„ suavis ... .
Costa Rica
i85o
Phajus grandifolius . .
China
1887
Trichosma suavis . . .
Khasya
1840
„ maculatus . . .
Indien
1823
Vanda Amesiana . . .
Ost-Indien
„ Wallichii . . .
yy
1837
„ coerulea ....
Khasya-Gebg.
1849
Phalaenopsis amabilis
Java
1847
„ gigantea ....
Birma .
i858
,, grandiilora
?7
1847
„ Hookeriana . . .
Borneo
„ Lowei . .
Moulmein
„ insignis ....
Moliikken
1846
Ludde-
„ Kimballiana . . .
Borneo
manniana .
Philippinen
i865
„ lamellata Boxallii .
Philippinen
1880
,, Micholitzii .
Mai. Archipel
,, multiflora . . .
Java
,, Schilleriana
Philippinen
1860
„ Sanderiana . . .
Philippinen
1881
„ Stuartiana .
Ost-Indien
1881
,, suavis
Java
1847
Pleione lagenaria . . .
Khasia
i836
„ teres
Birma
1828
„ Wallichiana . .
?i
1837
„ tricolor ....
Java
1846
Promenaea tigrina . . .
Brasilien
Vanilla aromatica . . .
Süd-Amerika
1739
Renanthera coccinea . .
Cochinchina
1816
„ planifolia . . .
Centr.-Amerika
1800
„ Storiei . . .
Philippinen
Zygopetalum crinitum
Brasilien
1829
Saccolabium ampullaceum
Indien
1839
„ Gautieri . .
51
1868
„ Blumei majus
j»
„ intermedium
H
1844
„ coeleste . .
Moulmein
„ Mackayi
ff
1825
„ curvifolium .
Indien
1
„ maxillare .
?J
1829
118
Bepflanzung und Pflanzenmateriai.
IV. Laubhölzer.
>i
w
w
r}
»7
7»
11
W
»5
11
11
11
11
11
11
Acer californicum Torr. u. Gr. (A. Negundo var.
californicum hört.)
campestre L.
„ fol. var. hört,
dasycarpum Ehrh.
„ „ pendulum.
„ „ Wieri laciniatum.
„ Negundo L.
fol. argenteo var.
fol. aureo var.
palmatum f. ampelopsifolium.
f. elegans.
f. linearilobum elegans.
f. rubrifolium.
„ „ f. „ rubescens.
„ platanodes L.
„ globosum hört
Pseudo-Platanus L.
fol. purpureis.
f. albo-variegatum.
„ f. Worle'ei.
rubrum L.
Aesculus carnea Hayne.
„ Hippocastanum L.
„ lutea Wangenh. (A. flava Ait.)
Ailantus glandulosa Desf.
Akebia quinata Dcsne.
Alnus glutinosa f. imperialis.
„ rubra. Bong.
Ampelopsis quinquerolia Mchx.
„ var. radicantissima.
tricuspidata Veitchii.
Andromeda japonica.
polifolia major.
RoUisoni.
speciosa f. cassinaefolia.
Aristolochia macrophylla Lam. (A. Sipho).
Aukuba japonica, div. Varietäten.
Basilima Lindleyana Koehne (Spiraea Lindl.).
„ sorbifolia Raf. (Spiraea sorb.).
Berberis a) mit einfachen BlUttern:
angulisans (== B. aristata umbellata?).
vulgaris L.
„ atropurpurea.
Thunbergii D. C.
b) mit gefiederten Blänern:
Aquifolium Pursh. (MahoniaAquifolium
Nutt).
japonica (Mahonia japonica D. C.)
Betula pendula Rth. (B. alba L. zum Teil).
f. atropurpurea hört,
f. fastigiata hort.
f. laciniata hort.
elegans Youngi hort.
yy
17
71
71
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11
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17
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77
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II
7»
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11
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77
i1
Betula pendula dahurica vera.
nana L.
ulmifolia S. et Z. (B. costata
Trautv.)
Buxus sempervirens L.
arborescens Mill.
fol. arg. marg.
,, aureo var.
Handworthi.
Calophaca wolgarica Fisch.
Caragana arborescens Lam.
„ f. nana.
„ f. pendula,
frutescens D. C.
jubata Poir.
pygmaea f. arenaria Fisch.
., spinosa D. C.
Carpinus Betulus L.
„ „ f. fastigiata hort.
„ „ f. pyramidalis hort.
„ „ f- quercifolia Desf.
Castanea americana Raf.
„ CastaneaKarst. (C. vulgaris.)
Catalpa Catalpa Karst (C. syringaefolia Sims).
„ „ „ f. aurea.
Celtis australis L.
Chionanthus virginica L.
Citrus trifoliata L. (Limonia trif. hort.)
Clematis in verschiedenen Sorten.
Colutea arborescens L.
„ orientali«; Lam.
Cornus slolonifera Michx.
f. fol. argenteo marg. hort.
f. elegans hort.
„ f. Spaethii Wiltm.
mas L.
„ f. fol. arg. marg.
„ f. fol. aureis.
„ sibirica Lodd.
Corylus Avellana L.
„ f. pendula,
maxima atropurpurea hort.
Colurna L.
„ „ f. pyramidalis hort.
Cotoneaster acuminata Lindl. f. Simonsii.
„ acutifolia LindL (C. lucida Schldl).
„ microphylla Wall.
Crataegus coccinea L.
Crus galli splendens.
Oxyacantha L.
monogyna f. flore kermesino pleno
(„PauPs New Scarlet'*).
monogyna f. fl. puniceo.
f. fl. roseo.
7»
17
77
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11
77
77
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7»
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17
17
77
IV. LaubhOlzer.
119
1»
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^1
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rt
Crataegus monogyna flore nibro pleno.
Cytisus austriacus L.
elongatus W. et Kit
Linkii Janka ^Genista alba Lam.).
purpureus Scop.
^ f. flore albo.
scoparius Lk. (Spartium scop.\
scoparius f. Andreanus.
„ sessilifolius L.
Daphne Mezereum L.
V rf f. album bort.
Deutzia crenata S. et Z.
f. flore albo pleno bort.
„Pride of Rochester".
,, gracilis S. et Z.
Diervillea (Weigelia), mehrere Arten und Sorten.
Elaeagnus angustifolia L.
., argen tea Pursh.
„ crispa Thbg.
Erica in verschiedenen Sorten,
Evonymus europaea fol. var. bort.
„ f. monstrosa.
japonica f. radicans fol. arg. var.
Fagus ferruginea cochleata hört,
silvatica L.
f. aspleniifolia hört,
f. atropurpurea bort.
„Brocklesby".
pendula „Rey-
gerloo".
pendula bort.
Forsythia intermedia Zabel.
„ suspensa Vabl f. Fortunei.
f. Sieboldii.
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viridissima Lindl.
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Fraxinus americana f. juglandifolia.
angustifolia f. elegans.
epiptera C. Koch (?).
excelsior L.
f. aspleniifolia.
f. pendula,
f. pendula aurea.
f. polemoniifolia.
f. simplicifolia laciniata.
Oregona Nutt.
Omus L.
pubescens coriacea Bosc. pr. sp.
„ „ aukubaefolia hört.
„ parvifolia Lam.
Gleditschia triacantbos I^.
Gymnocladus dioeca C. Koch.
Halimodendron argenteum DG.
Hedera in verschiedenen Sorten.
Hibiscus syriacus in verschiedenen Sorten.
Hippophae rhamnodes L.
Holodiscus discolor Maxim. (Spiraea ariaefolia).
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Hydrangea opulodes mutabilis.
y, japonica fol. var.
paniculata Sieb.
,» ), f. grandiflora.
Hypericum Moserianum Andre.
Jasminum fruticans L.
Hex Aquifolium L. und bunte Varietäten.
Juglans nigra L.
regia L.
Kalmia angustifolia L.
latifolia L.
polifolia Wangenh. (K. glauca Ait.).
Kerria japonica flore pleno»
„ „ f. fol. var.
Koelreutera paniculata Laxm.
Labumum vulgare Griseb.
„ „ f. fol. aureis.
Ledum in verschiedenen Sorten.
Ligustrum japonicum Thbg.
ovalifolium Hassk.
vulgare L.
„ f. glaucum fol. albo marg.
bort
Liquidambar styraciflua L.
Liriodendron Tulipifera L.
„ ,, f. fol. aureo maculatis
hört.
Lonicera a) rankende Arten:
Caprifolium L.
flexuosa Thbg. f. aureo-reticulata.
„ „ f. Halleana.
mongolica (?).
Periclymenum L.
sempervirens f. superba.
Suilivanti A. Gr.
b) aufrecht wachsende Arten:
coerulea L.
Regeliana Petz. & Kirchn.
tatarica Lam.
„ „ „Louis Leroy*'.
Lyonia racemosa Don.
Lycium halimifolium Mill. (L. barbarum Ait).
Magnolia in verschiedenen Sorten.
Monis alba L.
Paeonia arborea var. Moutan in Varietäten.
Paulownia tomentosa C. Koch.
Philadelphus coronarius L.
„ f. fol. aureis.
,) f. nanus Mill.
Gordonianus Lindl.
Photinia villosa DG. (= Pourthiaea v.)
Physocarpus opulifolius Maxim. (Spiraea opul.)
„ „ f. foliis luteis.
Pirus Aria Ehrh. (Sorbus Ana Crantz).
„ Aucuparia Gaertn. (Sorbus Aucuparia L.)
„ Aucuparia f. pendula fol. var.
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Bepflanzung und Ffianzenmaterial.
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Pinis baccata L.
„ Chamaemespilus Pall.
„ „ f. sudetica(SorbusHostn).
„ floribunda Voss.
„ japonica Thbg. u. Varietäten.
„ Malus pendula „Elise Rathke*'.
„ prunifolia f. pendula hört.
yy Ringo f. fastigiata bifera.
„ salicifolia L.
„ spectabilis Ait.
„ „ f. fl. roseo pleno.
„ suecica (Sorbus intermedia Pers.).
Platanus occidentalis L.
„ „ f. toi. argenteo var.
Populus alba L.
„ f. Bolleana Lauche (f. pyramidalis
Dipp.).
„ f. nivea hort.
balsamifera L.
canadensis Mnch.
„ aurea van Geerti.
nigra L. f. pyramidalis,
tremula L.
„ f. pendula.
Prunus I. Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln.
Amygdalus flore purpureo pleno.
Davidiana alba,
japonica flore roseo pleno,
nana Pocke (Amygdalus nana).
Persica „Clara Meyer".
„ f. rosaeflora plena.
triloba L.
2. Pflaumen.
Myrobalana L. f. flore roseo pleno.
„ foliis purpureis (Pr.
Pissardi Carr.).
domestica L. f. fol. maculatis.
spinosa L. f. flore pleno.
3. Kirschen,
avium L. f. fl. pleno.
„ f. pendula.
Cerasus L. pendula semperflorens
f. Rhexii.
japonica Thbg. f. flore roseo pl.
Mahaleb L.
Padus L.
serotina Ehrh.
„ cartilaginea Lehm.
„ Lauro-Cerasus L.
Ptelea trifoliata L.
f. aurea.
f. fol. var.
Pterocarya fraxinifolia Spach (P. caucasica).
Pyracantha Pyracantha Voss (Cotoneaster Spach).
Quercus alba L.
Cerris L.
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Quercus coccinea Wangenh. & Willd.
conferta Ait.
macrocarpa Mchx.
„ f. olivaeformis.
palustris Dur.
Robur L. (Q. pedunculata Ehrh.).
„ f. atropurpurea hort.
„ „Concordia".
„ f. fastigiata.
„ f. pectinata.
rubra L.
sessiliflora Salisb.
Louetti hort.
Rhamnus alpina L.
Rhododendron canadense Dipp.(Rhodoracan.L.).
ferrugineum L.
flavum G. Don (Azalea pontica).
ponttcum L.
„ sinense Sw. (Azalea moUis).
Rhus Cotinus L. (Cotinus Cotinus Voss).
„ „ f. atropurpurea.
,, glabra f. elegans laciniata Carr.
., typhina L.
Ribes alpinum 1-.
„ aureum Pursh.
sanguineum Pursh.
„ f. albidum Paxt.
Robinia hispida L.
Pseud-Acacia L.
f. aurea hort.
f. coluteodes hort.
f. inermis Desf.
„ Rhederi.
1. monophylla hort.
f. tortuosa D. C.
Salix alba L. f. splendens.
„ „ f. vitellina Britzensis SpUth.
„ babylonica L.
„ Caprea f. pendula,
daphnodes Vill.
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Petzoldii Sieb,
rosmarinifolia L.
,, Zabelii pendula.
Sambucus nigra L.
„ f. fol. arg. var.
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„ f. „ luteis.
f. laciniata.
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11
„ f. pyramidalis,
racemosa L.
„ f. serratifolia.
Sophora japonica L.
„ „ f. pendula.
Spiraea albiflora Zabel.
cantonensis Lour.
chamaedryfolia L.
f. ulmifolia (Sp. ulmifolia).
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V. Nadelhölzer.
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Spiraea Douglasii Hook.
,, japonica L. fil. (S. callosa Thbg.).
multiflora arguta.
prunifolia.
„ fl. pl.
Thunbergii Bl.
van Houttei hört.
Staphylea colchica Stev.
Symphoricarpus racemosus Mchx.
Syringa dubia Pers. (S. rothomagensis).
r, Emodi Wall.
„ f. fol. var.
pekinensis Rupr. f. pendula (Ligustrina
pek.).
persica L.
„ f. alba hort.
Regeliana (Ligustrina Regeliana hört.),
vulgaris L.
jyAndenken an Ludwig Spaeth".
f. alba grandiflora hort.
„Charles X."
„Frau Bertha Dammann*'.
„Marie Legraye".
f. Marlyensis.
Tamarix gallica L.
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Tamarix gallica f. indica hort.
Tilia alba Ait.
euchlora G. Koch (T. dasystyla Loud.).
cordata Mill. (T. parvifolia Ehrh.).
platyphyllos Scop.
„ f. aspleniifolia hort.
tomentosa Mnch.
,1 f. petiolaris.
Ulmus americana L.
campestris L.
f. myrtifolia purpurea hort.
f. pendula hort.
scabra Mill. var. montana With. pr. sp.
f. Dampieri var. Wredei.
f. horizontalis hort.
f. fastigiata hort
f. pendula hort
Viburnum Lantana L.
„ f. fol. aureo var.
Opulus L.
„ tomentosum Thbg. f. plicatum.
Vitis amurensis Rupr.
Weigelia siehe Diervillea.
Xanthoceras sorbifolia Bnge.
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V. Nadelhölzer.
Abies balsamea Mill. f. hudsonica.
concolor Lindl.
„ var. lasiocarpa Engelm.
„ f. violacea.
Fraseri Lindl.
nobilis f. glauca.
Nordmanniana Lk.
Pinsapo Boiss.
Biota Orientalis f. aurea.
„ „ f. elcgantissima Gord.
„ „ f. Sempera urescens.
Gephalotaxus drupacea S. et Z.
Chamaecyparis Lawsoniana Pari.
f. compacta nana,
f. fol. argenteo var.
f. glauca.
f. minima glauca.
nutkaünsis Spach.
„ f. glauca vera.
obtusa S. et Z.
f. filicodes.
f. lycopodiodes Garr.
f. nana aurea.
pisifera S. et Z.
f. aurea.
f. filifera.
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Ghamaecyparis pisifera f. plumosa.
,, f. „ argentea.
„ f. „ aurea.
sphaeroidea f. Andelyensis Garr.
Oyptomeria japonica Don.
„ „ f. araucariodes hort.
Ginkgo biloba L. (Salisburya adiantifolia?)
Juniperus chinensis L.
„ f. aurea.
„ f. glauca.
communis f. hibernica Gord.
„ f. aureo-variegata.
nana Willd.
Sabina L.
f. prostrata Loud.
f. tamariscifolia Ait.
f. variegata.
virginiana L.
f. glauca.
f. Schottii.
„ f. tripartita.
Larix Larix Karst. (Larix europaea DC),
Libocedrus decurrens Torr.
Picea ajanensis Fisch, (früher P. Alcockiana J.
G. Veitch).
alba Lk.
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Picea
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Bcpflanzung und Hflanzenmaterial.
alba f. coeruled.
Engelmannii Engelm.
„ f. glauca.
excelsa Lk.
f. aurea.
f. compacta globosa.
f. „ nana.
f. „ pyramidalis.
f. inversa.
f. nana.
f. pendula Carr.
f. pumila nigra.
f. tabuliformis.
nigra Lk.
,, f. Mariana.
Orientalis Lk.
„ f. pygmaea.
polita Carr.
pungens Engelm. f. argentea.
,, f. glauca.
Cembra L. .
excelsa Wall.
„ var. Peuce Gris.
Laricio Poir. f. austriaca Endl.
montana Mi 11. var. Pumilio.
silvestris L.
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Pinus Strobus L. '
f. nana.
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Sequoia gigantea Torr. (Wellingtonia).
Taxodium distichum Rieh.
Taxus baccata L.
f. adpressa larr.
f. elegantissima.
f. erecta aureo-variegata.
„ ,, f. fastigiata Loud.
Thuya gigantea Nutt.
occidentalis L.
„Columbia",
f. Ellwangeriana.
f. globularis.
f. Hoveyi.
f. recurva nana,
spec. Rivers,
f. umbraculifera.
f. Vervaeneana.
f. Wareana.
lutescens.
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plicata Don.
Thuyopsis dolobrata S. et Z.
„ „ f. variegata.
Wellingtonia siehe Sequoia.
VL Pflanzen des Palmenhauses.
I. Palmen.
Acanthorrhiza aculeata Wendl.
Archontophoenix Alexandrae Wendl. & Drude
(Ptychosperma Alexandrae F. Müll.).
Archontophoenix Cunninghamiana Wendl. &
Drude (Ptychosperma Cunninghamii Wendl.).
Arenga saccharifera Labill.
Astrocaryum mexicanum. Liebm.
Bacularia monostachya F. MUH. (Areca mono-
stachya Mart.)
Caryota maxima Bl.
Rumphiana Mart.
sobolifera Wall.
,, urens L.
Chamaedorea concolor Mart.
,, elatior Mart. (Ch. desmoncoides
Wendl).
elegans Mart.
Ernesti Augusti Wendl.
Schiedeana Mart.
Chamaerops humilis L.
Chrysalidocarpus lutescens Wendl. (Areca lutes-
cens Bory.)
Cocos nucifera L.
Romanzoffiana Cham.
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Howea Belmoreana Becc. (Kentia Belmor. C.
Moore & F. Müller.)
„ Forsteriana Becc. (Kentia Forster. C.
Moore & F. Müller.)
Hyophorbe Verschaffeltii Wendl. (Areca Ver-
schaffeltii Lem.)
Livistona altissima Zoll,
australis Mart.
chinensis R. Br. (Latania borbonica
Lam.)
Hogendorpii Tejsm.
Jenkinsii Griff.
oli vaeform is Mart. (Saribus olivae-
formis Hassk.)
Phoenix dactylifera L.
farinifera Roxb.
reclinata Jacq.
rupicola T. Anders,
silvestris Roxb.
spinosa Thonn. (Ph. leonensis Lodd.)
tenuis T. Anders.
Phytelephas macrocarpum Ruizet Pav.
Plectocomia spectabilis Bl. (Daemonorops spec-
tabilis RoUis.)
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VI. pflanzen des Palmenhauseä.
123
Pritchardia macrocarpa Wendl. & Lind.
Ptychosperma elegans Bl. (Seaforthia elegans
R. Br.)
Rhapis flabelliformis L. fil.
humilis Bl.
Kwanwonsik Lind.
Rhopalostylis Baueri Wendl. & Drude (Areca
Baueri Hook).
51
1?
Rhopalostylis sapida Wendl. & Drude (Areca
sapida Forst).
Sabal Adansonii Guers.
„ umbraculiferum Mart.
Thrinax parviflora Sw.
Trachycarpus excelsa Wendl. (Chamaerops
excelsa Thbg.)
Trachycarpus excelsa var. Fortunei Wendl.
11
y)
Cycas circinalis L.
madagascariensis.
revoluta Thbg.
Encephalartos Altensteinii Lehm.
Pandanus elegantissimus.
flabelliformis.
Adiantum hispidulum.
Aneimia phyllitidis.
Aspidium violascens.
Asplenium viviparum.
Blechnum brasiliense.
„ corcovadense.
Cibotium regale.
„ Schiedei.
Cyathea meduUaris.
„ princeps.
Didymochlaena lunulata.
Lastraea tenericaulls.
Lomaria gibba.
Microlepia platyphylla.
Nephrolepis exaltata.
Abutilon hybridum.
Aspidistra elatior.
„ „ f. foliis var.
„ lurida.
Anthurium cannaefolium.
2. Cycadeen und Pandaneen.
Pandanus furcatus.
Lafs.
crassmerve.
cry stallin um.
Dechardii.
leuconeurum.
longifolium.
lucidum.
magnificum.
Miquelianum.
nymphaeaefolium.
regale.
robustum.
Sellowianum.
Veitchii.
Araucaria glauca.
Bambusa arundinacea.
aurea.
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Pancheri.
utilis.
Veitchii.
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5»
3. Farne und Selaginellen.
I Polypodium aureum.
glaucum.
phyHitidis.
Pteris argyraea.
cretica albo-lineata.
semilata.
„ maxima.
tremula.
,, „ var. Smithiana.
Selaginella apoda minor,
denticulata.
Emmeliana.
erythropus.
Huegelii.
Martensii fol. var.
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55
4. Verschiedene Pflanzen.
Bambusa Fortunei.
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fol. var.
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55
55
51
55
nigra.
viridis glaucescens.
vulgaris.
Blatt- Begonien in Sorten.
Bromeliaceen.
Brownea grandiceps.
Camphora ofticinalis.
Chlorophytum comosum Bak. (Cordyline vivi-
para).
Cedrela odorata.
Cinnamomum aromaticum.
„ Gulicawan.
Clivia miniata (Himantophyllum miniatum).
„ nobilis ( „ nobile).
Coccoloba pubescens.
Coffea arabica.
Golea Comersonii.
Cordyline calocoma Rgl. f. nutans (Dracaena
nutans).
124
Bepflanzung und Pflanienmaterial.
Cordyline obtecia Bak. (Dracaena australis).
„ stricta Endl. f. congesta (Dracaena
congesia),
Ctenanthe Luschnathiana (Maranta Luschn.).
Curculigo capitulaia (C. recurvata).
Cyperus alternifotius.
„ „f. fol. var.
Dracaena arborea.
„ Bruantii (Cordyline?)
fragrans (Aletris fragrans}.
Linden ii (CordylJne?).
marginata.
„ Marzelli (Cordyline?)
„ Roihiana.
„ umbraculifera.
Ficus Cooperi.
„ elasiica.
„ macrophylla.
Heliconia angustifoüa.
Hedychjum Gardnerianum.
Maranta phryniodes.
„ princeps.
Marica Northiana.
Monstera deliciosa (Philodendron pertusutn).
Musa Cavendishii.
Musa Ensete.
„ paradisiaca.
„ zebrina.
Noiina recurvata Engl. (Pinceneciitia tuber-
culata).
Ophiopogon japonicus (Flueggea japonka),
Panicum variegaium.
Philodendron bipinnatifiduni.
„ cannaefolium.
Mammei.
„ pinnatifidum,
„ sagittifolium.
Ravenala madagascariensis.
Reineckea camea.
Sanseviera surin amensis.
Scirpus natalensis.
Späth iphyllum heliconiaefoliu
Sphaerogyne cinnamomea.
Strelitzia augusta.
Stromanthe sanguinea (Maran
Theophrasta imperialis.
Tradescantia in Sorten.
Grundplan des Palmem
' beieichneten Punkten sind dar^eitell
V«Tl*(lbBcbb«iidlBiif Pul Pirtj
ErkUninf der Hummsm:
Ibul^kTillOB.
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noif mi}i diejenige
Pon^än&t(jfett, unbeMngte ^uperiafftgfeit unÖ praftifd?e Braud?barfett
erreicht, roelc^e t)on (Bärtnern un6 (Bartenbefifeern fe^)nlt(!^jl, aber bi« jefet vergebene, gemünfc^t loar.
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iiaiU unb Watrntiansf^anim — 5u erweitern, überall bie erprobten, befonbers empfe^lene-
toerten Wirten ^en)or5ut^eben unb burc^ eine geiDiffen^afte Prüfung b^vo. Kic^tigflellung ber in
Ratalogen ber grogen ^^anbelegärtnereien, in Qanbbüc^ern unb Don IHunb 3U IHunb gebrauchten
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ofamilien unb (Battungen fjflematifc^ georbnet, gegen 10000 llrten unb Unterarten t)on (Barten*
pflansen, unb 5n>ar mit Sefc^treibung^ petfc^iebcnei; DcrtoenbongstDcife unb praftifc^ erprobter,
fpe5ieller KuUut-2(itii>e{fuitg* (Ein am Schlug bes Banbee beßubltcj^ee a(p]^al>etifc^es Vcv
jeid^nis aller im XDerte porfommenben, ca. 40000 Pflansennamen, fowo^l ber botanifc^en
(einfc^lle|lic^ ber 0?non^me) wie ber beutfc^en, ijl fo eingerichtet, ba^ fc^on aus bem
Druct fic^ ertennen lagt, melct^ee bie gültige, forrette Beseid^nung ifl, unb hinter jebem Hamen
ifl bie 2lrtnummer angegeben, fo bag ber Suc^enbe nur biefe Hummer im Bud^ aufsufc^lagen ^at,
um fofort eine flare unb bünbige '2luefunft über bie betreffenbe Pflanse, i^re Familien" ^U'
gei^örigfeit, i^re Derfci^iebenen Beseic^nungen, Ttuefe^en, Derwenbung unb ßultur 5U flnben.
Unmittelbar anfc^liegenb finbü er babei auc^ bie i^r verwanbten Pflansen be^anbelt. 1000
fc^arf ausgeführte Qolsfci^nitte im (Ce^t erleichtern bie Tlusfunft; aber bamit nic^t genug, ee flnb
bie 400 in beutfci^en (Bcirten verbrcitetflen unb bejlen Sc^önblü^er — nac^ J^amilien georbnet,
aber frautartige von Bäumen unb 0trÄuc^ern getrennt — auf \00 ^arbenbrucftafeln natur*
getreu abgcbilbet. Die (Driginal-Tlquarelle 5U biefen
400 ipradjttrxrU^tt bnnUn ^bbilbnn^en
fmb Don ber Hleifler^anb fiat^arina fileine'e, unferer unbeflritten erflen Blumenmalerin, in ber
anfprecj^enbflen XDeife gemalt, unb ba biefelben unter fleter botanifc^'gftrtnerifc^er Kontrolle
entjlanben flnb, fo mirb jeber @ac^fenner beflätigeU; bag fo fc^öne unb 5Ugleic(^ fo torrefte
Blumenbilber meber in Deutfc^lanb nocb im "Huelanb bieder i^eröffentlic^t würben.
Damit ber (Bartenlieb^aber, welcl^em ba^ Qdn^t ungei;eure Pflanjenmaterial ni(j(^t geläufig
ifl, unb bamit ber (Bärtner, welcher flct^ am praftifc^en ober gefc^äftlid^en (Brünben auf eine
befonbers empfe^lenemecte Tluswa^l vorläufig befc^ränten will, nie fel^l ge^en fönnen, ^nb in
bem gansen XDerf bie befonbere empfei^lenswerten, ©erbreltetjlen unb wertpolljlen Pflansen, wo
immer bie Hamen Dortommen, untertrieben. (Es- finb bM biefelben 400 Pflansen, welche farbig
abgebilbet würben unb beren 2lu6wa^l ein wat^ree nieijierflüct ifl, gemacht auf(Brunb ber
Dieljä^rigen erprobten Kulturen unb Bepflan5ungen bes berühmten Palmengartens
5u j^ranffurt a. Itlain.
DilmoTUts Slumtn^drtntrci.
. Aristolochia Sipho L.
Pfeifenoiinbe.
•mui 96.
\
91
. Euphorbia Bojeri Hook.
Bojets IDctfsmild;.
383. Ulmus campestris L.
384. Piatanus occidentalis L.
2lb(nMärtbifd;e platane.
:Iar&Enbrurfitafcln!
Bil6et öer etjle Ceil bts neuen Dilmorin alfo überhaupt nickte (Becingeres tDie eine,
mit 1000 fc^ioar5en ixnb 400 farbigen Slbbilbungen
iiluftvitvU ^atitnfhvtt,
fo Dodfldn&ig un6 fo übetfic^tlic^ füc &ie unmittelbare Benu^ung angeorbnet, n>ie u^ir fle bi9
je^t n\i}i fannten, fo \ft biefe unter Ttbmdgung aller, für bie perfc^iebenflen Derwenbungd«
ixotdt in Betracht fommenben prattifc^en unb dfl^etifc^en (Beflc^tepuntte gef(i(^el^ene 2(u9n>a^l
unb fiennseic^nung ber 400 empfel^lendmertejlen unb barum auc^ bunt abgebilbeten
(Bartenpjlan5en ein gerabe5u genialer (ßebante ber J^eraudgeber. Der Benu^er bee neuen
Dilmorin ermirbt bie Qerrfc^aft über biefe flug begrenste Tluetoa^l gerabesu fpielenb, unb
allee IDeitere orbnet er bann in (Bebdc^tnis unb 'Hnfi^auung allmd^lid) aud^ fafl mühelos ein.
3m smeiten Banb bee IDerfee, ben man ale btn angemanbten Ceil beseic^nen barf,
{inben flcj^ in furser überftc^tlic^er IDeife bie befonbere 5u be^er5igenben (Brunb5üge ber (Barten«
tultur — Bobenarten, Dünger, Cage 3ur 0onne, ^feuc^tigteit, Schiit unb Schüfe — be^anbelt,
unb bann folgen 2Jufjlellungen unb Regijier ber perfc^iebenjlen Tlrt. €6 jlnb nfimlic^ bie
Pflan5en gruppiert, )e nac^bem fte flc^ 3U (Einfaffung unb Bep{ian5ung Don Habatten, 5ur
€in3eU ober (BruppeuDermenbung, 5u Ceppic^beeten ober Cruppd eignen; bie Sc^attenpflansen,
bie mo^lriec^enben Pflan5en, bie Pflansen mit farbigem Caub, bie @(^lingpflan5en, bie Pflansen
mit Eierfrüchten k. flnb 5ufammenge{lellt. Dergleichen fmb bie Blumen nac^ i^rer efarbe
georbnet unb in einem Blütetalenber nac^ ber gcit it^rer Blüte. Dee weiteren enthält biefer
^eil eine auefül^rlict^e, burcl^ 3at;lrei(j^e pidne erläuterte Einleitung 5ur Einlage einheitlicher
(ßartenfsenerien, farbenreicher Blumenteppic^e, Habattenbepflan5ungen u. f. u)., unb 3mar nic^t
erbac^t unb ge3eid^net am grünen Cifc^, fonbern erprobt im grünen Hafen; b. \). auegefu^rt,
unb nur bann in ben neuen Dilmorin aufgenommen, menn ber Elugenfc^ein beßdtigt ^atte,
bag bie fc^öne IDirflic^reit nic^t hinter ber Elbflc^t 3urüctblieb. Me biefe Dinge, loel^e ber
neue Dttmorin empfiehlt, ^al>en fic^ eben fc^on bcwäffxt im ^ranfftirtet Palmengarten,
ber a(fo gen>iffermaf en bie praftifc^e Safts bes Su(^es ift.
TDa^ bem Caien unb auc^ manchem (Bdrtner Diel ßopf3erbrec^en mac^t, eine vorgelegte
ober in frembem (Barten gefunbene unb nocl^ nlc^t gefet)ene Pjlanse 3U befiimmen, b. \). (Battung,
Etrt unb Hamen 3u ermitteln, es roirb burc^ einen, nac^ gan3 neuen praftifc^en (Beflc^tepuntten
erbac^ten, allgemein Derfldnblic^en 0c^lü{fel fo lei^t gemacht, bag n>ie Don felbfl bie Stelle im
Qauptteil bee TDerfee gefunben mirb, n)elct^e über jene Pflan3e Eluefunft giebt.
00 gemiffen^afl alle Kefultate ber gÄrtnerifc^en IDijfenfc^^aft für bM IDerf nufebar gemacht
n)orben ßnb, fo bleibt boc^
kr ntnt ^ximmn m xtln iiraktffrlies guilj für ^rÄkttk^r.
Xladf bem äbereinftimmenben Urteil ber fcmpetentejüen «f ac^männer, meieren bas
in pierjä^riger, ^ingebenber 2(rbeit fertiggefteüte ütanuffript nebft Stbbilbungen vov*
gelegen f)at, ift es in ber ^ffat gegiflcft, ein IDerf einjiger 2trt }u i>oOenben, beffen
erfc^dpfenber, f^einlic^ (orrefter 3n^a(t ben Sotanifer unb erfahrenen <0drtner DoIIauf
bef riebigt, md^renb bem ange^enben (ßärtner, Pillenbefti^er unb Blumenliebhaber
gdrtnerifc^es IDiffen unb Können burc^ ben neuen Pilmorin enblic^ leicht
gemacht 1%
Das IDert umfagt im gan3en 100 Dructbogen (Broglefifonformat (alfo 3200 Spalten)
mit 1000 Qol3fc^nitten unb 400 bunte Blumenbilber auf 100 prac^tpollen ,farbenbruJtafeln
unb ifl in itotx Bdnbe geteilt. Cro^ bee grogen Umfangee \fat bM IDert im Dertrauen
auf einen augergeioö^nlic^ grogen 'Jlbfa^ einen in 21nbetrac^t bee (Bebotenen überrafc^enb
niebrigen Preie.
$0Ußänitg in 50 gxtftim^tn h 1 Park«
IDas ein Kont>erfationS'£efifon fflr bas allgemeine tDiffen bebeutet, bas leiftet ber
neue Pilmorin fflr bie ^iergartnerei unb ift bes^alb unentbehrlich fflr 3ebermann, ber
nac^ Beruf ober tleigung ft(^ mit einem (Barten befc^dftigt*
Zu beziehen durch jede Buchhandlung.
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