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Full text of "Der Sänger am Grabe : eine Auswahl Lieder zum Gebrauch bei Leichen-Begängnissen, wie auch Trost-Lieder für Solche, die um geliebte Todte trauern"

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Sänger am 


Eine u 
Auswahl Lieder 


zum Gebrauch 


be i 


eigen. Begangniſies 
wie auch 
Trosts Lieder 8 
für Solche l 


die um geliebte Todte trauern. 


Herausgegeben von 
C. G. Her rman, reformirtem Prediger zu 
er Kutztaun und Umgegend. 


Gedruckt bei Huwrecht und Wink, 
n Pa. 1842. 


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f lige Sitte fie 15 durch gal 920 i 
erdigung der Todten zu begehen, und dieſe An 
on des Predigers eine der ſchwierigſten und delikateſtet . 
iſt; indem, an den Graͤbern geliebter Todten, die Pre⸗ 
digt und der Geſang — ſte werden in der Kirche oder 

auf dem Gottesacker verrichtet — mit der Art des To⸗ 
desfalles uͤbereinſtimmen ſollten; und hierzu die Aus⸗ 
wahl ſchicklicher Leichenlieder in den gewoͤhnlichen Ge⸗ 
ſangbuͤchern fehlt, und dieſer Mangel bei dem fteten 
Zuwachs der Deutſchen Kirche immer laͤſtiger wird : fo 
bin ich zu dem Entſchluß gekommen, dieſem Beduͤrfniß 
abzuhelfen, durch eine Sammlung und Auswahl von 
Leichen⸗Liedern zum Gebrauch fuͤr Prediger und Saͤn⸗ 

ger am Grabe, wie auch se 95 die um geliebte 
* weinen. 3 EEE 0 ip: 


EN Eh ee 
Möge man meine gutgemeinte, ganz wie 


Bemuͤhung guͤnſtig aufnehmen, und mit Billigkeit dieſe 
lang die erſte der er unter uns, beurkgeſen, 


Ja, moͤge der Heth dieſe Arbeit ſegnen, zum craft a 
und Heil unfterblicher Seelen. 


3 C. G. Herrman. 
. | 

r Mapatawny, Berks Caunty, 8 > ER 
„ Im Fruͤhjahr, 1842. 202 Sa 
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| 


diefer Lieder- Senn 


N 
aun, 


I. Bei Leichen⸗Begängnißen von Kindern. 
II. Bei Jünglingen und Jungfrauen. 
III. Bei Familien⸗Vätern und Müttern. 
IV. Bei alten Perſonen. 
V. Bei allgemeinen und beſondern Fall 
VI. Begräbniß⸗ Lieder. 
VII. Bibelſtellen nach obiger 1 


No. 1. Mel. Wer nur den lieben Gott läßt ꝛe. 
ch ſterbe ſchon; jedoch ich ſterbe 
as Damit ich ewig leben kann. 
Daß ich nicht in der Welt viel leide, 
Schließt ſich mein Lauf, der kaum begann. 
Ich bin in meiner Frühlingszeit 
Als Himmels⸗Pflanze Gott geweiht. 


2. An meiner Gruft ſtärkt euren Glauben, 
Ihr Eltern, die ihr mich geliebt. N 
Der Tod kann mich nicht ganz eu rauben, 
Da Gott mich einſt euch wieder giebt. 
Dank ſei euch, Eltern, dargebracht 
Für eure Sorgfalt! Gute Nacht! 


eo. 2. Mel. Ach, was iſt doch unſer gen. 
ltern, weinet auf das Grab 
Eures Kindes Thränen hin; 
Aber trocknet ſie auch ab, 
Denn der Tod war ihm Gewinn. 


2. Gott entriß es der Gefahr, 
Ri As | 


2 x — 
es 
. . 


. We Se; 


uns oft auf Erden droht: 
gang. zur Engelsſchaar, 
3. Tauſend kämpfen in der Welt; 
Aber euer Kind iſt da, 
Wo kein Feind es überfällt: 
Denn ſein Retter iſt ihm nah.“ 


4. Gebt denn ruhig Gott, dem Herrn, 
Auch dies liebſte Opfer hin! 
Sab er ja doch ſelbſt jo gern | 
Seinen Sohn für euch dahin. 4 
5. Prüfen will er euer Herz, 
Prüfen eures Glaubens Werth. 
Zeigt ihm, daß ihr auch im Schmerz 
Kindlich ſeinen Willen ehrt. 
6. Er, der eurem Arm entriß 
Was ihr jetzt noch weinend liebt, 
Er iſt's, der es euch gewiß 
Einſt vollkomm'ner wieder giebt. 
7. Ja, ihr ſollt es wiederſehn — 
Mit dem Kind, das ihr beweint, 
Werdet ihr am Throne ſtehn, 
Wo euch Gottes Huld erſcheinkt. 


No. 3. Mel. Kommt her zu mir, ſrricht: ꝛc. 


Su fanft in deinem ſtillen Grab! 
Früh brach des Todes Sturm dich ab, 


a 77 2 


Bei Kindern. 
Du junge Morgenroſe. E 5 
Doch welket deine Blüthe nicht 
Denn was die Zeit am Grabe bi 
Das Mäh in Gottes Schooße. 


No. 4. Mel. Ruder wohl, ihr todten Beine: N 


Wenn der Schöpfer der See ö 
| Unſre Lieben zu ſich ruft; 
Wenn die Söhne, wenn die Töchter 
Sinken in die frühe Gruft: 

Ach, dann fühlen unſre Herzen 
Unausſprechlich tiefe Schmerzen. 


2. Wenn der Säugling, kaum geboren, 
Wieder ſchnell im Tod verblüht, 
Und den Eltern nun verloren e 
Ihre ganze Hoffnung flieht: — N 
Ach, dann will das Herz verzagen 
So viel ſchwere Pein zu tragen. 


3. Ach! es müßte unterliegen 
Dieſes arme, ſchwache Herz, 
Hülfeſt du nicht, Herr, uns ſiegen 
Ueber Tod und Trennungs⸗Schmerz! 
Deine Rechte ſchlug uns R 
Deine Rechte heilt uns wieder! BEN 

4. Iſt des Troſtes reiche Quelle a 
Nicht dein Wort, am finſtern eh 7 
b De es die Nacht erhelle, > 

* A4 


— 


ern 


1 


an Lr zu uns herab 2 
die wir hier verloren, 


55. Genuß der reinſten Freuden 
Wandeln ſie vor deinem Thron! 
Und wir ſollten ſie beneiden 
Um den früh errungnen Lohn? 
Ihre Seligkeit mit Zähren 
Und mit bittern Klagen ſtören ? 
6. O, wer trüge nicht auf Erden 
Gerne den Verluſt, o Gott, 
Da wir bald uns jenſeits werden 
Wiederſehn auf dein Gebot; 
Da du wirſt im beßern Leben 
Die Verlornen wiedergeben. 


No. 5. Mel. Nun laßt uns den Leib ꝛc. 
i gsi: das Schreien und das Weinen, 
. Trocknet eurer Augen Thränen, 
Spricht der Herr, ihr Eltern Beide, 
Bei der Kinder frühem Tode. 
| 2. Wieder follen fie, die Lieben, 
Euch im höhern Reiche werden; 
Wieder aus dem Todes⸗Schlafe 
Ewig lebend auferſtehen. * 
3. Ganz hat dort der Tod verloren 
Seine Macht an Gottes RR 
So wie Gottes reine Engel 


en ( 


No. 6. Mel. Ruhet wohl ihr todte 5 
Sy. Gott, iſt dieſes Scheide 
Qualvoll, was der Vater fühlt! 
Hingewelkt ſind meine Freuden 
Und mein Herz vom Gram durchwühlt. 
Ach! die Luſt von meinen Tagen | 
Sah' ich jetzt zum Grabe tragen. 
2. Dacht ich doch ihn zu erziehen, 
Meinen Sohn, zu deinem Preis; 
Früchte, wähnt' ich, die erſt blühen, 
Bringt zur Reife bald ſein Fleiß. 
Schnell verwelkt die Blume — weinen 
Weinen, Vater, laß mich weinen! 
3. Doch wie lang,’ mein Aug, ' wie lange 
Thräneſt du? es iſt genug! 
Er, den zum Triumph⸗Geſange, 
Der Vollendung Flügel trug, 
Freut ſich nicht der Klagetb ne, 
Nicht der heiß geweinten Thrane. 


No. 7. Mel. Ach, bleib' bei uns, Herr ꝛc. 
Wi Sommers ſchön die Blumen blüh'n, 
Und wie die Lilien prachtvoll ſtehn, 
So blühte eure Tochter (Söhnchen) auch 
In Blumen⸗ und in Lilien⸗ Pracht. 
2. Wie himmliſch ſchön und * ſtand, 
43 


die kene ur oO) Te (er), 
eure Freud' und Wonne war, 


Doch in der Sel'gen Vaterland, 
Dort eht ſie (er) ſchöner noch als bier; 
AUnſterblich, Gottes Engeln gleich, 

Lebt ſie (er) und welket nun nicht mehr. 


4. Ja, unſer Jeſus wird dereinſt 
Die Hülle, die ſo früh verwelkt, 
Verklären, daß, wie er verklärt, 
Im Himmels⸗Glanz ſie ſtrahlen wird. 

. 

No. 8. Mel. Ruhet wohl ihr todten Beine. 

1% ſchwermuthsvollem Stöhnen 
Denk' ich liebſtes Kind dir nach; 

Unter dumpfen Todtentönen 7 * 2 
Folg' ich ſtumm der Bahre. Ach! 


Meinem tief betrübten Blicjñrfe er | 


Kehrt im Geiſt dein Bild zurücke. 
2. Stammt nicht unſer Geiſt vom Hin 

Wo das beßre Leben quillt? 

Hier in dieſem Staubgewimmel 

Wird ſein Dürſten nie geſtillt. 


Soll er dort den Lichtquell trinken, * se 
Muß erſt dieſe Hülle ſinken. 1 2 38 * 25 


3. Bald vielleicht, ach, bald v . 
Iſt auch meine . 2 


* 


3 


Bet Kindern | u 


And die letzte meiner Stunden 


Nahet, kommt vielleicht ſchon ge it. 
Freude dann ſtatt Klag' und Weine 


Gott wird dort uns ja vereinen. RS, u 


No. 9. Herr Jeſu Chriſt, mein eben, Licht = 
A* Vater, ach! wie ſchwer, wie ſcwer, 
Iſt nicht der Eltern⸗Herzen Schmerz, 
Wenn ſtreng der Tod, mit kalter Hand, 
Ihr einz'ges Kind, den Liebling, nimmt. 
2. Doch Gottes Wege ſind gerecht, 
Wenn dunkel ſie uns ſcheinen auch, 
Und wir in dieſer Prüfungszeit 
Die Weisheit Gottes nicht verſtehn. 
3. Was ich jetzt thue, Jeſus ſpricht, 
Warum ich nahm das einz'ge Kind, 
Das wißt ihr lieben Eltern nicht: 
Doch in der Heimath wird's euch kund. 


No. 10. Mel. Nun ruhet in den Wäldern. 
enn kleine Himmels⸗Erben 
In ihrer Unſchuld ſterben: 
So büßt man ſie nicht ein.— 
Sie werden nur dort oben 


Vom Vater aufgehoben, 
Damit ſie unverloren ſeyn. 


2. Sie ſind ja in der Taufe % @ 8 | 
Zu e Chriſtenlaufe n 
As 


5 Der Sänger am Grabe. 
Pi eingeweiht, 9 
Gott in Gnaden 

5 ihnen ſchaden, f 
Daß ſie die Krone ſchon erfreut. 

* a O, wohl auch dieſem Kinde; 8 
Es ſtirbt nicht zu En ; 
Zeuch hin du liebes Kind! RA, 
Du geheſt ja nur ſchlafe n, 
Und bleibeſt bei den Schaafen | | 
Die ewig unſres Jeſu ſind. 


2 


* 
— 


1 
* 


No. A. Mel. Ich armer Menſch, 0 Herr. 
Wel, Eltern, weint, denn eure Zähren, 
. Sind menſchlich, fie find chriſtlich ſchön, 
Wer kann dem Thränenfluße wehren, f 
Und kalt und ohn' Empfindung ſtehn, 
Wenn Gott uns ein geliebtes Kind 
So früh von unſrer Seite nimmt. 

2. Sind Kinder ihrer Eltern Freuden 
Und wahre Wonne für ihr Herz: 
So fühlen ſie bei ihrem Scheiden 
Gewiß den tiefſten Seelenſchmerz; 
Denn wer verliert ſein Liebſtes gern 
Und wünſcht nicht deßen Tod noch fern. 

3. Drum weint, und laßet euren Thränen, 
Laßt eurem Kummer freien kau; 
Doch ſehet auch bei eurem St 25 
Auf Gott, der ſie euch nahm, 


Bei Kindern. 


4. Ihr — durch ihren Tod verloren; 
Doch ihnen war ihr Tod Gewinn: 
Zum Himmel waren fie geboren— 
Zum Himmel nahm fie Gott dahin. 
Noch frei von Ungerechtigkeit, 
Nahm ſie Gott in die Seligkeit. 

5. Dort ſtehn ſie nun vor Gottes Throne, 
Sind ſelig, und von Uebeln fern; 

Ihr Schmuck iſt eine Himmels⸗Krone; 
Ihr größtes Glück :—ſie ſehn den Herrn! 
Sie ſehen Chriſti Herrlichkeit 
Nach einer kurzen Prüfungszeit. 


No. 12. Mel. O Jeſu Chriſte, wahres Licht. 
ur frühen Gruft ſeid ihr gelangt, 
3 Ihr lieben Zwillinge zugleich; 
So will es Gott der Lebensherr, 
Der Alles weislich fügt und lenkt. 
2. Ihr kamt zuſammen auf die Welt, 
Ihr geht zuſamm' in's Himmelreich, 
Zu Jeſu hin, der euch beglückt, 
Ins Land, wo nichts mehr, nichts euch trennt. 
Dh Gerecht ſind eure Klagen, weint, 
Denn eure Kinder ſind nicht mehr, 
Die Freude eurer Tage hüllt 
In Nacht das tiefe, dunkle Grab. 


er Sänger am Grabe. 
Mel. Nun laßt uns den Leib ꝛc. 
illinge, die du uns gabſt, 
d beide, Gott und Vater ge" 
ER) en dein, und dein im Tod, 
Beiſammen dein und dein getrennt. 

2. Früh trennteſt du ſie durch den oe 
Das Eine riefſt du bald zu dir, 
Das Andre ließeſt länger ds 
Nach deiner Weisheit weilen hier. 

3. Jetzt leben ſie im Kinder⸗Reich 
Vereint zuſammen ewiglich, 

In Wonne und in Seligkeit, 
Wo Jeſus, ihr Erlöſer, thront. 


No. 14. Mel. Herzlich thut mich verlangen. 
Ich war ein kleines Kindlein 

as Gebor’n auf dieſe Welt: 

Aber mein Sterbens⸗Stündlein 

Hat mir Gott bald geſtellt. 

Ich weiß gar nichts zu ſagen 

Was Welt iſt und ihr Thun: 

Ich hab' in meinen Tagen 


Nur Noth gebracht davon. 
2. Gott nimmt mich auf in Gnaden 17 
Zum Erben in ſein Reich, 2 


Der Tod kann mir 9 1 ge 
Ich bin den Engeln glei *. 
Mein Leib wird wieder le 


| | Bel Kindern.ñxĩ;trõ0 
In Ruh und ew'ger Freud, . 
Und mit der Seele ſchweben 
In großer Herrlichkeit. W 
3. Lebt wohl, ihr meine Lieben, 2 
Du Vat'r⸗ und Mutter⸗Herz, 
Was wollt ihr euch betrüben, 
Vergeßet dieſen Schmerz. 
Mir iſt ſehr wohl geſchehen, 


Ich leb' in Wonn' und Freud, * 
Ihr ſollt mich wieder ſehen er 
Dort, in der Herrlichkeit. ce 
No. 15. Mel. Nun ruhet in unn Wäldern. 5 
Gol Lob, die Stund' iſt kommen, 
Da ich werd' aufgenonnnen, . 
In's ſchöne Paradies. | 3 


Ihr Eltern dürft nicht klagen; 
Mit Freuden dürft ihr ſagen: 

Dem Höchſten ſei Lob,' Ehr' und Preis. 

2. Kurz iſt mein irdiſch Leben; 
Ein beßres wird mir geben . 
Gott in der Ewigkeit. AR 
Da werd' ich nicht mehr ſterben, ö 
In keiner Noth verderben: "ı 
Mein Leben wird ſeyn lauter Freud.’ 

3. Gott eilet mit den Seinen, 
Läßt ſie nicht lange weinen 
In dieſem Thränen⸗ u... 8 


* 


* 


2 


* 9.1 16. Mel. O Jeſu ic Rares eicht. 
Wob. mir, hier iſt mein Ruhe⸗Haus; 
Hier ruh' ich Wurm nach Schmerzen aus. 
Ich bin durch einen ſanften Tod 
Entgangen aller Angſt und Noth. 5 
2. Was ſchadet's mir, daß mein Gebein | 
Muß in der Erd’ verſcharret ſenn? 
Die Seele ſchwebet ohne Leid 
aeg; und Herrlichkeit. 2 
3. In ſolchem Schmuck, in ſolcher Zier, 
Prang' ich vor Gottes Thron allhier; 
Mein Jeſus iſt der Seelen Luſt, 
Mein Labſal, meine beſte Koſt. 
48. Mit Weinen war ich erſt gebor n; 
Zum Jauchzen bin ich nun erkoren; 
Ich ſinge mit der Engelſchaar 
Das ewig neue Jubel⸗Jahr. 


No. 17. Mel. Pſalm 100. 
A“. lieben Eltern, höret auf 1 
Zu klagen meinen kurzen Lauf; 
Ich bin vollkommen worden bald: 
Wer ſelig ſtirbt iſt g'nugſam alt. 5 
2. Wie manches Kind * fi Fo zu tobt, 


639 Bei Kindern 1 
Wie manches ſtirbt in Waßerönoth! 
Wie leidet manches lange Dusalı 8 
Eh' es verläßt dies Jammerthal | 
3. Drum legt die Hand auf euren Mun 
Vertraut auf Gott, der euch verwundt, 
Der euch zu heilen iſt bereit, 
Wann's dienet eurer Seligkeit. 


10 
97 
F 

5 


No. 18. Mel. O Gott, du frommer Gott. 
Naß mich an jenem Tag 

Doch meine Kinder ſehen, 

Wo ſie vor dir verklärt 

Zu deiner Rechten ſtehen; 

Auf daß ich ſagen kann: 

Hier bin ich und die Gab,’ 

Die Kinder, die ich längſt 

Von dir empfangen hab.’ 


No. 19. Mel. O Ewigkeit, du Donnerwort. 
Für jenes Leben reiften fie 
Nach meinem Sinne viel zu früh, 
Doch, Herr, nach deinem Willen. 
Wie tief betrübteſt du mein Herz 
Durch meiner Kinder Tod und Schmerz! 
Ich weiß ihn nicht zu ſtillen! 
Zwar für den Himmel reiften ſie 
Doch meinem Herzen viel zu früh. 

2. Ach, meine Kinder blüh'n nicht mehr! 


Der Sänger am Grabe. 
nungslos und freudenleer 
eint mir nun mein Leben! 
sch ſah' fie wie die Blumen blüh'n; ; 
Deiir wollt ich fie, mein Gott, erb N 
Dir, der ſie mir gegeben. 15 
Mein Alter ſollten fie erfreunn 7 
Und einſt bei meinem Ende ſeyn. 5 
3. Du aber ſprachſt: mein ſind ſie ſchon, 
Ich will ſie; gieb ſie mir, mein Sohn; 
Mein Wille ſoll geſchehen! 
Hier können ſie dich nicht erfreun, 
Und nicht bei deinem Ende ſeyn, 
Du wirft fie ſterben ſehen.“ 
Dein Wille, Herr, mein Gott, geſhah, 
Als ich fie vor mir fterben fah. 1 


4. Dies war ſchon Abrahams Gebot, 
Daß er den Iſaak zum Tod a 
Und dir zum Opfer brächte. 

DO, daß ich doch durch Jeſum Chriſt, 
Der für uns hingegeben iſt, 

Dir alſo glauben möchte! 
Doch, ach, vergieb der Kreatur! 
Nicht murren, weinen will ich nur. 


— 


No. 20. Mel. Ach, was iſt doch unſer Leb'n. 
Ar die Kinder ſammelſt du, = 
Treuer „Hirt, zur ew'gen Ruh, 
Von dem Jammer dieſer Welt, % u 


0 Bei Kindern. 
| | Der fie ſchon fo früh befallt. r 
3. Sie entgehen allem Leid 
Dieſer jetzt betrübten Zeit; vn 
Sie find vor Verführung frei, 
Sie bewahret deine Treu. 
3. Dies Kind eilt der Heimath zu 
In die ew'ge Himmels-Ruh, 
Wo ſein Heiland Jeſus Chriſt 
Ewig nun ſein Alles iſt. | 
4. Gläubig blicken wir dir nach 
In dein ſtilles Schlafgemach; 
Glauben an dein Auferſtehn, 
Freuen uns auf's Wiederſeh'n. 


No. 21. Mel. O Jeſu Chriſte, wahres Licht. 
Sr wohl, mein Erſtling, ſchläfſt du ſchon 
Du liebliches Gebild von Thon? 
Wie ſchnelle wirft du wieder Erd,’ 
Und doch in deinem Gott verklärt! 1 
2. Ein Ringen nur, ein leiſer 4 7 
So war dein Erdenlauf vorbei; 
So trateſt du die Todesbahn 
Mit zarten Füßlein ſchweigend an. 
3. Die Mutter gab dich mir ans Herz; 
Ich nahm dich hin mit ſtillem Schmerz, 
Und taufte deinem Heiland dich — 
Dann nahm Er deinen Geiſt zu ſich. 
4. Auf meinen Armen ſtarbeſt du, 


Der Sänger am Grabe. 


dem ſchönen Himmel zu; 
8 en nach: o liebes Kind, 
Fa in, wo deine Engel ſind. 
5. Fahr' hin zur ewig ſwenſten Luſt 

An deines Mittlers treue Bruſt! i 
Da bleibet unſer Kindlein zart 
In Ewigkeit gar wohl brwahrt. 

6. Nun, liebſtes Kindlein, geh' zur Ruh, 
Dein Heiland ſchließet nach dir zu. 
Er, der dich nun mit Erde deckt, 
Iſt's auch, der einſt dich auferweckt. 


No. 22. Mel. Mir nach, ſpricht Chriſtus, ꝛc. 
So wirſt du, liebes, holdes Kind, 
Zu unſerm Schmerz begraben; 
Da es nur kurze Zeiten ſind 
Daß wir begrüßt dich haben. 
O theure, ſüße Gnaden⸗Friſt, 
Die du bei uns geweſen biſt! 
2. Du wareſt unſres Herzens Luft 
Und unſrer Augen Weide. 
Nun, da du von uns ſcheiden mußt, 
Wird unfre Luft zum Leide. 
Wir ſenken dich mit Thränen ein; 
Ach! mußt du ſchon erblaßet ſeyn? | 
3. Doch Heil! dein Jeſus rufet dich, 
Ihm müßen wir dich laßen; 
Er wird dich mehr als väterlich 


Bei Kudern. 


| In ſeine Arme faßen. a n 

[Er hat das erſte Recht zu ere 8 

Uns warſt du nur geliehen hier. 
4. Zieh,’ zarter Liebling, ziehe hin, 

Wo Engel dich umſchweben! 

Dein Heiland will dir zum Gewinn 

Nun eine Krone geben. 

Es führet dich dein kurzer Lauf 

Zur langen Herrlichkeit hinauf. 

5. Ach, unſre Schätze ſind fürwahr 
Bei Gott wohl aufgehoben. 5 
Hier ſteh'n ſie täglich in Gefahr, 
| Hier treibt die Welt ihr Toben; 

Im Himmel nur, da bleiben ſie: 
Drum ſterben fie uns nicht zu früh. 


— — — 


No. 23. Mel. Herr Jeſu Chriſt, dich zu uns. 5 

Qieht hin, ihr lieben Kinder, zieht! 

3 Und, wollte Gott, ich zöge * 

Mit euch in's ew'ge Vaterland, 2 

Das Jeſu Gnad' euch a 8 1 

2. Wie habt ihr mich ſo oft erfreut 

Wenn ich gerieth in Traurigkeit! 

Doch über alle Freude geht, 

Daß ihr vor Gottes Thron nun ſteht. 
3. Denn eure Engel, ohne Zahl, 

Lobſingen eure Gnadenwahl; 

Kein Ohr hat jemals Die gehort 


2. Der Sänger am Grabe. 
reude, die euch wiederfährt. 
Wohlan, zu ſolcher Himmels⸗Freud' 
PN ihr gelangt zur rechten Zeit; 

a Indeß ich hier noch kraurig geh: 

Sein Reich zukomm z' fein Wil’ geſcheh !“ 


No. 24. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 
Ss Seelchen, gehe fort! 
Engel, gehe von der Erden? 
Es iſt hier für dich kein Ort, 
Daß du mögeſt himmliſch werden. 
Gieb der Welt nun gute Nacht, 
Weil dir Gottes Himmel lacht. 

2. Kinder, die von dieſer Welt 
Bald abſcheiden, ſind vollkommen. 
Weßen Seele Gott gefällt, 

Der wird bald hinweg genommen. 
Keine Trübſal der empfind't, 
Wer da ſtirbet als ein Kind. 

3. Kleine Kinder Engel find; 
Kinder will der Himmel haben. 
Eltern lieben zwar ihr Kind; 
Doch, weil Kinder Gottes Gaben, 
Sind am beſten ſie verſorgt 
Bei Gott, der ſie uns geborgt. 

4. Jeſus hat nicht nur allein 
Die Betagten kommen heißen; 
Kindlein, die unmündig ſeyn, 


Bei Kindern. 


Und doch ſeinen Namen preiſen, 
Werden auch mit ihm zugleich 
Sitzen in des Vaters . 


No. 25. Mel. Herr Jeſu Shrift, mein eebenstiän 
Rez. ſanft in deiner Erdengruft, 

Bis dich dein Heiland wieder ruft! 
Der wird am jüngſten Tage dich 
Erwecken ſanft und ſeliglich. 


2 Obgleich du hier nur kurze Zeit 
Gepilgert in der Sterblichkeit, 
Biſt du doch nun ein ſelig Kind, 
Wie alle Gotteskinder ſind. 

3. Wir haben herzlich dich geliebt, 
Dein Tod nun innig uns betrübt; 
Und ach, wir können's nicht verſtehn, 
Daß du ſo bald ſollſt von uns gehn. 
4. Doch, was dein treuer Heiland thut, 
Geſchieht uns Allen auch zu gut; 
Er wird im Grab ſein Gnaden⸗Licht 
ie zeigen, und dich laßen nicht. | 
5. So ruh' in deiner ſtillen Gruft, 
Bie dir dein Jeſus wieder ruft! 3 
Wir folgen ihm indeßen ſtill, 
Und e wie ſein Rath es will. 


. ip) 

u 1 4 u 

. 856 ; * 1 * 2 4 

x - - ö . „anf? 
„ 


24. Der Sänger am Grabe. 


A 
Bei Jünglingen und 
Jungk rauen. * 


No. 25. Mel. Ruhet wohl ihr todten Beine. | 


Hingeaft fo unvermuthet 
Durch der Krankheit Allgewalt, 


Ach, das Herz der Eltern blutet! 
Liegft du, Jüngling, (Jungfrau,) todeskalt. | 
Der Verweſung mächt' gem Rei 
Ach! gehört die theure Leiche. 15 | 
2. Gleich des Feldes Blumen ſchwindet 
Alles, alles Fleiſch umher; 4 | 
Jammernd ſieht das Aug' und findet, 
Findet, Jüngling, (Schweſter,) dich nicht mehr. 
Vor dem welken Greis am Stabe, 
Wanderſt, Jüngling, (—) du zum Grabe. 
3. Wie des Feldes Blumen werden, 
So wird alles Fleiſch zerſtäubt! 1 
Doch der Leib nur wird zur Erden 
Und der beßre Theil, er bleibt. | 
Ja, dein Geiſt, o Jüngling, (—) ſchwel 
Dorten, wo er ewig lebet. nr 


1 


Bei Jünglingen und Jungfrauen. 25. 
No. 26. Mel. Gott des Himmels und der 26; - 
Reden welken und verſchwinden, 

Manche fällt als Knospe ab 
Kaum daß oft ſich Freunde finden, 
Trennet fie ſchon Tod und Grab.“ 

Ach! auch jener Platz iſt leer: 

inſre Schweſter (Bruder) iſt nicht mehr. 
2. Brüder, fie (er) iſt uns entrißen! 
Kann ſich nicht mehr mit uns freun: 
O, wie gut iſt's, daß wir wißen— 

Sie gr) war fleißig, fromm und rein. 
Dann iſt ſie (er) wo Freude wohnt, 

Und ihr (ſein) Gutes wird belohnt. | 
3. Wenig waren ihre (feine) Jahre, 
er war ihre (feine) Lebenszeit! 8 
Brüder, denkt bei ihrer (ſeiner) Bahre 

Auch an eure Sterblichkeit. 

Bleibet Alle gut und rein, 

Dann dürft ihr den Tod nicht ſcheun. 
4. Und nun laßt uns nicht verzagen 
Gott läßt ſie (ihn) uns wiederſehn, 
Wenn wir nach durchlebten Tagen 

Dort im höhern Leben gehn. 

O, da wird nicht mehr geweint 

um den abgeſchiednen Freund. 


N No. 27. Mel. O Jeſu Chriſti wahres ꝛc. 
Früh ſink' ich durch den Todesſchlaf 
81 


26. Der Sänger am Grabe. 


Zu meinem frühen Grabe hin; 
Doch fromm vertrauend glaube Pi 
Mein früher Tod fei mein 3 
2. Des Lebens friſche Blüthe zwar 
Vermodert, welkend hin, zu Staub; 
Die Wange, die ſo heiß geglüht - 
Sei ſie auch der Verweſung Raub: E 
3. Ein beßres Leben wird mein au 
Das ewig, nie mehr, mir entflieht; f 
Ein Leib wird mich umgeben, a. 
Der nimmer, nimmer mehr Berblähe. 8 l 


No. 28. Mel. Mein Junges Leben r 1 
u, eitle Jugend, wimmre x 
Ein Klaglied in die Luft 
Entreiße dich der Eitelkeit, 
Und weine an der Gruft. 
Ein todter Jüngling lieget Ders 75 22 
O höre, wie er dir und mir a; 
Mit blaßen Lippen ruft: 
2. Komm, Jugend, ſchaue mich in u 1 
Und denk': fo werd' auch ich 
Kein jugendliches Morgenroth, A| 
Kein Alter rettet dect. 
ikt deine ſtolze Bruſt, fe fi 9 2 N f 
9 Noch lange vor dem Tode ei? De 
So komm' und ſchaue mich a 
3. Gedanke voll Gribüttmung! 5 
Wir werden, was du bit FR ne 


5 
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> Beis Jünglingen und Jungfrauen. 27. 


Jung warſt du, wie die Unſchuld, jung, 
Schön, wie die Tugend iſt. 

Mit Thränen ſchreiben wir, mit Blut, 
Auf feinen Leichenſtein: hier ruht 

Ein Jüngling und ein Chriſt. 


No. 29. Mel. Was Gott thut das iſt ꝛc. 

D, junge Chriſtin, komm' und fchau _ 

Den Tod vor deinen Füßen 
Laß eine Thränenfluth, wie Thau 
Auf junge Roſen, fließen. 
Denn ach! hier liegt, Vom Tod beſtegt 
Im Frühling ihrer Jahre 
Die Freundin auf der Bahre. 5 
2. Da liegt fie, bleich, entſtellt und tobt, 
Die Blum,’ halb aufgegangen! 
Kein ſtiller Reiz, kein lachend Roth, 
Scherzt mehr auf ihren Wangen. 
hr Blick iſt Nacht! Der Schönheit Macht 
Piegt, wie vom Wind und Wetter 
Zerſtreute Roſen⸗Blätter. 


3. Jedoch ein Blick der Seele ſhaut 
Et zu jenen Höhen, 


| Feierkleide ſehen. 

O, wären wir — Bei ihr, bei ihr! 
Bei dieſer neuen Sonne, 

Im Vaterland der Wonne. 


* 
* 


28. Der Sänger am Grabe. | 
No. 30. Mel. Zion klagt mit Angſt ze. 
Lbet ab von euren Thränen, 5 
Und vergeßet euer Leid! 
Die ſich nach dem Himmel ſehnen, 
Nach der Kron' der Herrlichkeit, 
Denen iſt auf Erden bang’ 
Und das Leben viel zu lang; 
Eins iſt, das ſie ſehr bedauern: 
Wenn ſie lang im Elend dauern. a 
2. Was iſt, das Jemand auf Erden | 
Lang zu bleiben halten ſollt, 
Und zu wünſchen alt zu werden? 
Welchem Menſchen Gott iſt hold, u 
Mit dem eilet er heraus ey 
Sn fein ſchönes Freuden⸗Haus. 
Lang in dieſer Welt umgehen, in 
Heißt viel Kreuz und Noth ausſtehen. a 
3. Wohl dem, der in feiner Jugend, 
Sn des zarten Alters Blüth 
Jung von Jahren, alt an Tugend, 
Seines Jammers Ende ſieht, 
Und gen Himmel ſteigt empor, 
Zu der Engel Freuden⸗Chor; | 
Da die Schmerzen, Angſt und Zähren 
Sich in Freudigkeit verkehren. | 
4. Drum laßt uns die Thränen bn 
Und uns ſchicken auch mit Fleiß, 
Daß wir ſelig mögen fahren 5 


22 
DE 
8 


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2 


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— 


Bei Sünglingen und Jungfrauen. 29. 


ie gewünſchte Himmels-Reiſ, 
Und des Lebens kurze Zeit 
Geben um die Ewigkeit. 
Chriſtlich in dem Herren ſterben, 
Heißt das Himmelreich erwerben. 


No. 31. Mel. Wer weiß, wie nahe mir zc. 
Es eilt der letzte von den Sagen, 
Die du hier lebeſt, Menſch! herbei! 
Benutz' die Zeit, und ſtatt zu klagen 
[Sie ſei zu kurz, gebrauch' ſie treu! 
imm mit erkenntlichem Gemüth 
Der nahen Stunde wahr: ſie flieht! 
2. Einſt Ewigkeiten zu beſitzen, 
Sollſt du des kurzen Lebens Zeit, 
ls deine Saatzeit weislich nützen, 
Und thun was dir der Herr gebeut. 
r ruft dir mild und freundlich zu: 
ieh! Eins iſt noch! Was ſäumeſt du? 
3. Drum eil,' errette deine Seele, 
Und denke nicht: ein ander Mal! 
Sei wacker, bet' und überzähle 
Der Menſchentage kleine Zahl. 
eſetzt, dein Ende wär' noch fern: 
So wandle du doch vor dem Herrn. 


5 No. 32. Mel. Wer nur den lieben Gott läßt ꝛc. 
. Nach einer Prüfung kurzer Tage, 
B 


30. Der Sänger am Grabe. 


Erwartet uns die Ewigkeit. 
Dort, dort verwandelt ſich die Klage 4 I 
In göttliche Zufriedenheit. 

Hier übt die Tugend ihren Fleiß, A 
Und jene Welt reicht ihr den Pi. 8 

2. Wahr iſt's, der Fromme ſchmeckt auf Er⸗ 
Schon manchen ſel gen Augenblick; den 1 
Doch alle Freuden, die ihm werden, i 
Sind ihm ein unvollkommnes Glück. b 
Er bleibt ein Menſch, und ſeine Ruh' 
Nimmt in der Seele ab und zu. 

3. Hier ſuch; ich's nur; dort werd’ ich's fin⸗ | 
Dort werd' ich, heilig und verklärt, [den; 
Der Tugend ganzen Werth empfinden, 
Den unausſprechlich großen Werth. 

Den Gott der Liebe werd' ich ſehn, 
Ihn lieben, ewig ihn erhöh'n. 

4. Da werd' ich das im Licht aue, 
Was ich auf Erden dunkel ſah; 
Das wunderbar und heilig nennen, 
Was unerforſchlich hier geſchah; N 
Da denkt mein Geiſt mit Preis und Dort 
Die Schickung im eee 


No. 33. Mel. Unfer Geiſt iſt ven dne 

Kite, Erdenföhne, | 

Seid nicht ſtolz auf Reiz uud Schere, 
Trotzet nicht auf eure Kraft; A 


Bei Zünglingen und Jungfrauen. 31. 


. Mundes Hauch verfliegt, 
Sures Lebens Quell verſiegt, 
Und des Starken Arm erſchlafft. 
2. Leibesſchönheit wird verblühen 
Seelenſchönheit nie entfliehen: 

Sie iſt für die Ewigkeit. 

Reiner Sinn und ächte Tugend 

Lohnt mit ewig froher Jugend, 

Lohnt mit Himmelsſeligkeit. 


| No. 34. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 

Stic o Herz, und laße gern 
Hier, am früherſchloß'nen Grabe, 

Dieſem Jüngling ſeinem Herrn, 

Ihn, die theure Liebesgabe! 

Beuge dich vor Gottes Thron, 

Gieb ihm den geliebten Sohn! 

2. Gieb ihn, wie dort Abraham 

. vertraut des Höchſten Wegen, 

Als ſein Iſa'k wie ein Lamm 

Auf dem Brandaltar gelegen. 

Da ſchwur Gott ihm einen Eid: 

„Heil ſei dir in Ewigkeit!“ 

3. Stirbt ein Kindlein thut's ſo weh, 
Mehr noch ſchmerzt es, bricht ein Leben, 
Das ſchon kräftig in die Höh' * 
Blüthevoll ſich durfte heben, 

Und im ſchönen Pilger⸗Land 
4 


32. Der Sänger am Grabe. 


Tief mit friſchen Wurzeln ſtand. 2 7 


4. Aber du, der Alles kann, he 3 = 
Kannſt auch heilen dieſe Wunde! ; 
Was uns noch jo weh gethan, 
Stillt ein Wort aus deinem Munde, 
Stillt ein Blick von Jeſus Chriſt, 
Der für uns geopfert iſt. 
5. Herr! Dein Sohn in unſter Bruſ, 
Unſer Sohn in deinen Armen! 
So vergüte den Verluſt 
Uns mit himmliſchen Erbarmen, 
Das den herbſten Schmerz verſüßt, 
Herz an Herzen ewig ſchließt! 


III. 
vet Familiens Vätern 
und Müttern. 


No, 35. Mel. Freu' dich ſehr, o meine ze, 
Nichts Betrübters iſt auf Erden, 
Nichts kann ſo zu Herzen gehn, 
Als wenn arme Wittwen werden, 
Wenn verlaßne Waiſen ftehn 
Ohne Vater, ohne Muth, 


Bei Familien⸗Lätern und Müttern. 33. 


Ohne Freund und ohne Gut. 
Wittwen ſind verlaßne Frauen; 
Wen ſieht man auf Waiſen ſchauen? 
2. Alſo muß es hier ergehen 
In der Welt auch mir und dir; 
Waiſen müßen traurig ſtehen, 
Wittwen leiden Vieles hier. 
Doch laß ſeyn! Dein Gott iſt dein, 
Will der Deinen Vater ſeyn; a 
Sonſt ja wäre Gott nicht Richter, 
Und der Waiſen-Sachen Schlichter. 
3. Wittwen ſtehn bei Gottes Armen, 
Waiſen ſind in Gottes Schooß; 
Ihrer will er ſich erbarmen, 
Wär' die Noth auch noch fo groß. 
Und ein ungerechter Mann 
Taſtet Gottes Augen an, 
Wenn er arme Waiſen drücket 
Und der Wittwen Herz beſtricket. 
— — 
No. 36. Mel. Was Gott thut das iſt ꝛc. 
| Jo, armes, vaterloſes Kind 
Muß ſchon in jungen Tagen, 
Dem Vater, der ſo treu geſinnt, 
Mit ſchwerem Blick beklagen. 
Er gieng dahin, — Und ich, ich bin 5 
Noch hier, auf dieſer Erden, 
Voll Sünden und Beſchwerden. 
| B5 


“ 


34. Der Sänger. am Grabe. F 


2. Er war mein Führer auf der Bahn, 
Die mein Fuß wandeln ſollt; 
Er nahm ſich meiner Schwachheit an, 
Wenn ich je ſtraucheln wollte. 

Wie vaterlich—Ertrug er mich, 
Erlaubte meine Bitten se. 
In feinen Schooß zu ſchütten. | | 

3. Dem atis der mich ſo geliebt, 2 
Vergilt du ſeine Treue! “> | 
Womit ich je fein Herz betrübt. 
Ach, Vater, das verzeigſghe 
Einſt dort bei dir, —Dort werden wir 
Uns fröhlich wieder ſehen, 
Und ewig dich erhöhen. i 


do. 37. Ach Gott und Herr wie groß c. | | 
Get welch ein Schmerz, - — Trifft unfer 

Wie groß iſt unſer Leiden! Ko 
Da ſehen wir — Den Vater hier 
Aus unſern Armen ſcheiden. 

2. Von Sorg' und Müh. War ſpat und 
Sein Herz für uns umfangen; (früh 
Uns zu erzieh'n — Nach Jeſu Sinn, 

War immer ſein Verlangen. 

3. Wer wird uns, Gott, —In unſrer Math 
Nun helfen, ſchützen, tröften ? . 
Du kannſt allein Nur Helfer ſeyn, 

Du Vater der Erlöſ'ten. 


0 Bei Familien⸗Vätern und Müttern. 35. 
| — —— ̃7˖——— —— — — 
4. Du nenneſt dich —Ja väterlich 
Den Gott verlaßner Waiſen. 

So leichtre doch Nun unſer Joch, 

Wie du uns haſt verheißen. 

5. Du, Gott und Herr, —Vermagſt weit 
Als Eltern, die erölapen, (mehr, 
Ach! nimm uns auf — Wir hoffen drauf! 
Du kannſt uns nicht verlaßen. 


No. 38. Mel. Nun ruhet in den Waͤldern. 
m Frühling meiner Jahre, 
8 Gott! ſah ich ſchon die Bahre 
Des beſten Vaters ſtehn. 
Und ſie, die mich geboren 
War früh für mich verloren; 
Ich mußt ihr Grab als Kind ſchon fen 
2. Doch du willſt auch an 1 5 
Dich liebevoll beweiſen, 
Und ihnen Gutes thun. 
Verlaß'ne willſt du nähren, 
Die Vaterloſen hören, 
Und Segen ſoll auf ihnen ruh'n. 

3. Und wenn in frühern Jahren 
Verführung und Gefahren 
Mich rings umher bedroh'n: 
Dann ſtehe mir zur Seite, 
Damit mein Fuß nicht gleite; 
Dann zeige mir der Tugend Lohn! 

BG 


36. Der Sänger am Grabe. AR 


4. Die nun ſich treu bemühen 
Mich chriſtlich zu erziehen: 

Verlaß, o Gott! Fe nie, 
Ich kann ſie nicht belohnen; 
Doch du haſt Himmels⸗Kronen— 
Ich flehe: Herr! belohne ſie. 

5. Wenn einſt auch ich verſcheide, 
Dann ſchwebe Heil und Braun N 
Auf ewig um mich her! 1 
Dann laß mich vor dir ſtehen, 
Die Eltern wieder ſehen; * 
Dann fließe keine Thräne mehr. 


No. 39. Mel. Nun ruhet in den Wäldern. 


x Der Menſch weint viele Thränen, 

> Hat manchen Kampf, manch Sehnen, 5 
Nach einer beßern Welt; 

Doch jede Thrän' ſchmerzt minder 

Als die vom Aug' der Kinder — 

Auf guter Eltern Leiche fällt. 

2. Der Waiſe ſucht vergebens 
Die Führer ſeines Lebens, 2 
Vergebens ihren Rath; 

Sie ſind hinweg genommen, 
Sie werden nicht mehr kommen! 
Wohl dem, der ſie behalten hat. 

3. Gott läßt durch ihr 1 

Die Kinder groß erziehen, 


Bei Familien, Vätern und Müttern. 87. 


Daß ſie in Chriſto ſeyn. 
Sie ſchützen ſchwache Jugend, 
Sie pflanzen Lieb' und Tugend 
In ihre zarte Herzen ein. 
4. Doch iſt ein Vater droben, 
Der Allen viele Proben 
Von ſeiner Treue giebt. 
Er bleibt, wann Alles weichet; 
So weit der Himmel reichet, 
Reicht feine Macht, die uns umgiebt. 
5. Der Waiſen bange Klage 
Steigt nicht am Trauer⸗Tage 
Umſonſt zu ihm empor. 
Er weiß, was ſie befallen: 
Er hört den Säugling lallen, 
Und jeden Seufzer hört ſein Ohr. 
6. Weh' dem, der Böſes denket, 
Der Elternloſe kränket 
Und Waiſen drücken kann! 
Was will der Sünder machen? 
Er taſtet nicht die Schwachen — 
Er taſtet ihren Schöpfer an. 


No. 40. Mel. Wer weiß, wie nahe mir zc. 
Sie iſt nicht mehr, die treue Seele! 
Ach! unſre Mutter iſt nicht mehr. 
Wir fühlen, was mit ihr uns fehle, 
Und blicken wehmuthsvoll umher. 


22 
* Ta 
2 


38. Der Sänger am Grabe. © . 


O Gott! wie haſt du uns betrübt, 
Du, der doch ſonſt uns herzlich liebt. 
2. Sie ſtand uns bei in Angſt und Schmer⸗ 
Und ſorgte für uns Tag und Nacht; (zen, 
Sie war mit ſanftem Mutter⸗Herzen 
Auf unſer wahres Wohl bedacht. 
O Gott! du gabſt uns viel mit ihr, 
Und, ach! nun riefſt du ſie zu dir! | 
Doch, iſt fie gleich von uns geſchieden; 


Du riefſt ſie nur zu ihrem Heil. 
Wer fromm und gut iſt, findet Frieden, 


Und erndtet einſt das beſte Theil. 


O Gott! auch fie war fromm und gut, 
Und du biſt's der nun wohl ihr thut. 


4. Hinweg, hinweg, ihr bangen Klagen! 


Sie ſelbſt iſt nun vom Kummer fern. 
Wie dürften wir zu murren wagen? 


„ 


Du ſegneſt doch auch uns noch gern. 


O Gott! Vergieb der Traurigkeit, 
Und leit' uns zur Gelaßenheit. 


5. Einſt werden wir ſie wieder ſehen, 
Die Gute, die uns Mutter war. 
Dann bringen wir in deinen Höhen 


Vereinigt unſern Dank dir dar. 


O Gott! dann rufen wir entzückt: 
Du ar uns ſelbſt durch Schmerz beglückt. 


ner 


Bei 3 und Müttern. 39. 

No. 41. Mel. Herzlich thut mich verlangen. 

[Ahr wimmert, liebe Kleinen! 

6 Wie blutet mir mein Herz 

Bei eurem Flehn und Weinen 

Und eurer Mutter Schmerz! 

Tief, tief dringt dieſe Wunde! 

[O Vater, ſtärke mich! 

In dieſer ſchweren Stunde 

Verzagt' ich ohne dich! 
1 Doch nichts ſoll mich mehr quälen ; 

Nicht meiner Waiſen Noth! 

Dir will ich ſie empfehlen, 

Dir, der Verlaßnen Gott! 

Dir will ich ſterbend trauen, 

Du wirſt ihr Vater ſeyn, 

Und ſegnend auf ſie ſchauen 

Wenn ſie um Hülfe ſchrei'n. a 
3. Kommt nun, ihr lieben Kleben 

In Jeſu Namen her! 

Laßt ab vom Flehn und Weinen, 

Macht nicht den Tod mir ſchwer !? 

Nehmt meinen letzten Segen, 

Hört meinen letzten Rath: 

Vergeßt nie zu erwägen, 

Was ich euch ſterbend bat 
4. Ach, haltet eure Jugend * 

Von wilden Lüſten rein; a 

Laßt Gottesfurcht und Tugend 


1 


40. Der Sänger am Grabe. 
Stets eure Freude pn! 
Folgt eurer Mutter Lehren, 

Die euch ſo zärtlich liebt! 
Wohl denen, die fie ehren 
Weh dem! der ſie betrübt! 


>» 


No. 42. Mel. Nun iſt Alles wohl gemacht. 
Se zieh’ denn im Triumphe hin, 
Erlös'te, junge Kämpferin. 
Vor des erhöhten Lammes Thron, 

Erwartet ſchon 

Auch dich der Ueberwinder Lohn. 
2. Dort ſchmückt der große Menſchenfreund, | 
Mit Thränen, die du hier geweint, 

Dir deine Krone, die wie Pracht 2 
Der Sterne lacht 1 

In einer klaren Winternacht. 

3. Ihr jungen Mütter, lernet heut 
Den hohen Chriſten⸗Muth im Streit, 
Und ſtrebet auf der Tugend Bahn 
Nach Canaan, A 
Zur Freundin, und zu Gott hinan! 


No. 43. Mel. Nun Anker in ben Wäldern. 
W ſeit viel tauſend Jahren 
Betrübte Wittwen waren, 
Die haſt du, Gott, verpflegt; 
Die ſich auf dich verließen, * 


Bei Familien Vätern und Müttern, 


Und gläubig dir zu Füßen a 
Des Kummers ſchwere Laſt gelegt. 
2. In dir will ich mich ſtärken; 
Du wirſt auf mich auch merken, 
Mein Seufzen iſt vor dir. 
Ich will mit heißem Flehen 
Vor deinem Antlitz ſtehen; 
Du, Wittwen⸗Helfer, ſiehſt nach mir, 
3. Den ich, und der mich liebte, 
Deß Abſchied mich betrübte, 
Der iſt in deiner Hand. 
Wie wollen wir uns freuen, 
Und unſre Lieb erneuen, 
Im Thränen ⸗ freien Vaterland. 
4. Hierher, ihr meine Waiſen! 
Mit mir den Gott zu preiſen, 
Der euch erhalten kann, 
D Gott! ſei du ihr Vater, 
Ihr Schirmer, ihr Berather; 
Nimm dich der armen Schaafe an! 
No. 44. Mel. Nun laßt uns den Leib ac, 
ſüßes Wort, das Jeſus ſpricht 
Zur armen Wittwe: weine nicht! 
Es kommt mir nie aus meinem Sinn, 
Zumal wenn ich betrübet bin. 


4, 


2. Reißt mir der Tod das Liebſte hin, 


Sagt Jeſus: weine nicht! ich binn 


42. 4 Der Sänger am Grabe. 


Der's wieder giebt; gedenke drann, 
Was ich zu Nain hab' gethan. 5 1 
3. Muß ich ſelbſt ringen mit dem fe 
Iſt Jeſus da, ruft in der Noth: 2 
Ich bin das Leben, weine nicht! 2 
Wer an mich glaubt, wird nicht gericht. 5 


1 


No. 45. Mel. O Gott, du frommer Gott. “ | 


| ge mich an jenem Tag 2 
Doch unſre Eltern ſehen, — 
In großer Herrlichkeit Fl 
Zu deiner Rechten fiehen.. 
Und laß uns auch daſelbſt, Er 
Durch Jeſu Blute rein, Ber 


Mit Himmelsglanz geſchmückt, Ta | 
Bei unfern Eltern ſeyn. ee 


No. 46. Mel. Ruhet wohl ihr todten Beine. 
ater! hier im Erden⸗Schooße 
Ruhſt du lange nun forthin; 
Bald wird auch mit grünem Mooſe 
Sich dein ſtilles Grab umziehn; 


Stürme werden drüber fliegen, Fe 
Schnee auf deinem Bette liegen. 
2. O, wie heilig iſt 2 Bette, 2 2 
Da dich Jeſus hingele „ 
O wie theuer dieſe Sate EA 
Die nun dein Gebeine hegt, * 


| Bei Familien⸗Vaͤtern und Müttern. 43. 
Das, im ew'gen Oſter⸗Wehen, 
Himmliſch⸗klar ſoll auferſtehen. 

3. Schlafe wohl, o Vater; ſchlafe 
Deiner Wallfahrt Leiden aus; 

Bis der Hirte ſeine Schaafe 
Sammelt in des Vaters Haus! 
Sanft ſei dir der letzte Schlummer — 
Dein Erwachen ohne Kummer! 


No. 47. Mel. Freu' dich ſehr, o meine ꝛc. 
Engſenkt zum letzten Schlummer, 
Bloß im weißen Sterbekleid, 

Ohne Schmerzen, ohne Kummer, 
Seh' ich dich mit ſtillem Leid; 
Vielgetreue Mutter du! 

Jetzo trägt man dich zur Ruh! 
Schlummre ſanft im kühlen Grunde 
Bis zur Auferſtehungs⸗Stunde! 

2. Herz, das ohne Falſch geſchlagen 
Für den Gatten, für das Kind, 
Deßen Scheiden wir beklagen, 

O, wie ruheſt du ſo lind! 
Weinend, dankend rufen wir: 
— Segen, folge dir! 


r 


3. Dann wird froh die Thräne fließen, 
Wie ſie jetzt in Trauer fließt; 


44. Der Sänger am Grabe. 


Froh wird dich dein Kind begrüßen, 
Das dich heut in Thränen grüßt. 
Dann, dann wird der ſchwere Stein 
Weg von deinem Grabe ſeyn:— 
Chriſtus war im Tod dein Leben 
Ewig darfſt du vor ihm leben! 
No. 48. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 

ch verlaßnes Waiſenkind 
* Muß in Thränen einſam gehen, 
Weil mir die geſtorben ſind, 2 
Die mein Beſtes hier verſehen. 
Dieſes iſt mein Troſt allein; 
Gott will ſelbſt mein Vater ſeyn. 
2. Meiner Eltern heißes Fleh'n, 

Uebergab mich dir im Sterben; 
Laß mich nun die Wirkung ſeh'n, 
Und den letzten Segen erben; 
Faoühre mich auf rechter Bahn, 
Daß ich ihnen folgen kann. Ä 

3. Droben iſt mein Vaterland, 
Droben iſt mein rechtes Erbe; 
Dort hört auf mein Waiſenſtand, 
Wenn ich einſtens ſelig ſterbe, 

Und die Eltern und das Kind 
Wiederum beiſammen ſind, 


Bei Familien⸗Vätern und Müttern. 


4. 


No. 49. Mel. O Gott, du frommer Gott. 


| A en weinet . 4 

| ie, könnt ihr euch nicht faßen? 
Verlaßt euch auf den Seren fa 
Der wird euch nicht verlaßen. 

Sind gleich die Eltern todt, 

So lebt doch euer Gott; 

Wenn aber er noch lebt, 

So habt ihr keine Noth. 

2. Gott iſt und bleibet ſtets 

Ein Vater aller Waiſen; 

Er will ſie väterlich 

Ernähren, kleiden, ſpeiſen. 
Traut ihm mit Kindlichkeit! 
Er nimmt ſich eurer an 

Als Richter, Schirm und Rath, 
Der euch nie täuſchen kann. 

3. O glaubet, bleibet fromm, 
Und geht auf Gottes Wegen; 
Erwartet mit Geduld 
Den treu⸗verſprochnen Segen. 
Weicht keinen Schritt von e 
So predigt euer Lauf: 

Die Eltern gingen hin, 
; Doch nimmt der * uns auf! 


9 . ki: 


46. | Der Sänger am Grabe. 


Bei alten Personen. 


> — 


No. 50. Mel. Nun ruhet in den Wälder n. 
Duc viele große Plagen | 
Hat mich der Herr getragen, 
Von meiner Jugend auf; 
Ich ſah auf meinen Wegen 
Des Höchſten Hand und Segen; 
Er lenkte meines Lebens Lauf. 
2. Bis in des Alters Tagen, 
Will er mich heben, tragen, 5 
Und mein Erretter ſeyrtr z; 
Dies hat mir Gott derten, 
Der nie ſein Wort gebrochen 
Ich werde fein mich ewig freun. 
3. Er wird mir ſchwachen Alten, > 
Was er verſprochen, halt n, 
Denn er iſt fromm und tre; 
Bin ich gleich alt und müde, se 
Er giebt mir Troſt und Friede, 
Und ſteht mit Muth und Kraft mir bel. 
4. Nach wenig bangen Stunden ER = 
Hab' ich ganz überwunden; x 


Bei alten Perſonen. 


Ich bin vom Ziel nicht weit. 
Tah o, welche Freuden 

Sind nach dem letzten Leiden 

Vor Gottes Thron für mich bereit. 
5. Ich warte froh und ſtille, 
Bis meines Gottes Wille f 
Mich nach dem Kampfe krönt; 

An meiner Laufbahn Ende 

Sink ich in Jeſu Hände, | 

Der mit dem Richter mich verſöhnt. 


No. 51. Mel. In allen meinen Thaten. 


ie ſanft ſeh'n wir den Frommen, 


Nun bald der Erd' entnommen 


Sich ſeinem Ziele nah'n! 
Wo ſich des Lebens Freuden 
Vom frechen Sünder ſcheiden, 


47. 


Da geh'n des Chriſten Freuden an. 


2. Er lächelt froh am Ende, 
Und hebt voll Dank die Hände 
Zu ſeinem Vater auf, 

Der, bei der Welt Verderben, 
So froh ihn lehret ſterben, 
Nach einem wohl vollbrachten A 

3. Die Engel ſteigen nieder, 
Voll froher Jubel⸗Lieder, b 
Die Seele zu empfah'n. 

8 Er ſtimmt in ihre Chöre, 


nr 


r 
4 x * * 


WM 


8 * 


48. Der &äiiger am Grabe. 


Anbetung, Preis und Ehre, 155 

Dem Mittler, ſeinem Hei and, 
4. Laß, Höchſter! mich beſtreben, 

So in der Welt zu lebe, s 

Wie man dies Glück erwirbt; Fe 

Damit ich als ein Erbe 

Der Seligkeit auch ſterbe, 

So freudig, wie der Fromme ſtirbt⸗ 


No. 52. Mel. Ehrimus, der iſt mein Leben; 

rat, geh' ich mit Freuden 
Zu meinem Grabe hin; 

Denn Chriſtus heißt mich ſcheiden: 
Mein Tod iſt mir Gewinn. 8 
2. Ich freue mich zu ſterben; 
Denn nach vollbrachtem Lauf 
Soll ich den Himmel erben: 
Mein Heiland nimmt mich auf. 

3. Bald hab' ich überwunden 
Des Lebens Angſt und Noth; 8 
Nach wenig Prüfungs⸗Stundn 


. ich bei dir, mein Gott! 


Herr Jeſu, ich vollende 5 
In Glauben meinen Lau; 
Nimm mich in deine Hände, U. 
O Jeſu, nimm mich auf!? e 


2 — 


Bet u, 

1 Bei alten Perſonen. 49. 

No. 53. Mel. O Jeſu Chriſte, wahres Licht. 

Bun war mir mein hohes Ziel, 
Und meiner Tage wurden viel. 

So ſei, Herr, meine Zuverſicht; 

Verlaß mich. nun im Alter nicht. 

2: Und wird ſich' bald mein Ende nah'n, 
So- nimm dich meiner gnädig an, | 
und fei, durch Chriſtum, deinen Sohn, 
Nein Schirm, und Schild und großer Lohn. 


No. 54. Mel. Nun ſich der Tag geendet hat. 
Nun leg' ich Sorg' und Schmerzen ab 
Und dieſen Prüfungsſtand; 

Die Erde nehme was fie gab: 

sh ruh' in Gottes Hand! , 2 
2. Ich geh' den Weg zum ew’gen Licht; 

Es mag mir dunkel feyn: 

des Todes Schlaf erſchreckt mich nicht — 

Ich geh' zum Leben ein. 

3. Ich werde durch des Todes Nacht 

zum Himmel eingeweiht; 

die unerforſchlich weiſe Macht 

Führt mich zur Seligkeit. 


No. 55. Mel. O heilger Geiſt kehr bei uns ꝛc. 
Nie freu ich mich der Wonnezeit, 
Wenn bald der Herr der Herrlichkeit 
ir winket, heimzugehen! 

C1 


50. Der Saͤnger am Grabe. 


Gedanke, wie entzückeſt du: 4 
Gott läßt des letzten Abends Ruh: 
Mich in der Nähe ſehe! 
Tröſtlich,.—Köſtlich, —Wort vom Frieden! 
Kannſt du Müden — Labung geben, | 
Ihre Hoffnung neu beleben. ö 
2. Nun trag' ich meiner Bürde Laſt, 
Die du mir, Gott! gegeben haft, 
Froh bis zur Wallfahrt Ende. 3 
War fie ſonſt ſchwer, jetzt iſt ſie leicht 5 
Denn meine ſchönſte Hoffnung reicht 
Mir lächelnd ihre Hände. 
Bange, — Lange — Pilgerſtunden 
Sind verſchwunden; — Allen Kummer 
z Bag mein ſüßer FE 


No. 56. Mel. Ich armer Menſch, o Herr. 
Seh faße, Vater, deine Hände,“ 5 
a3 Und halte fie im Glauben feſt; 
Verlaß du nicht an feinem Ende, 

Der ewig ſich auf dich verläßt! 1 
Du warſt mein Gott von Jugend auf: 
Hilf glücklich enden meinen Lauf! 


2. Du haſt, nach deiner Vatergüte, 
Beſtändig wohl an mir gethan; 
Erhör' auch meine letzte Bitte 
Und hör' mich gnädig, huldvoll an: 
Ach, Vater, ach! noch Eins * Noth — 


Bei alten Perſonen. 51. 
Ein gutes End, ein ſel'ger Tod. 
3. Du haſt mich je und je geliebet, 
Verſorgt, geſtärkt, geſchützt, regiert; 
Mich oft erquickt, durch Leid geübet, 
O, wunderbar, doch wohl geführt; 
Wohin ich gieng, wohin ich ſah, 
War ſtets mir deine Gnade nah. 
4.᷑. Ich übergebe dir die Meinen, 
Du, Vater der Barmherzigkeit; 

Laß ihnen ſtets dein Troſtlicht ſcheinen, 
Und bleib' ihr Gott zu aller Zeit! 
Behüte ſie vor Ungemach, | 

Und bringe fie mir felig nach. 


No. 57. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛc. 
Das kurzgeſteckte Ziel der Tage 
Iſt ſiebenzig, iſt achtzig Jahr, 
Ein Inbegriff von Müh' und Plage, 
Auch wenn es noch ſo köſtlich war. 
Geflügelt eilt mit uns die Zeit 
In eine lange Ewigkeit. 
2. Gelobt ſei Gott, daß meine Leiden 
Nun ſeliglich vollendet ſind! 
Gelobt ſei Gott! ich ſchweb' in Freuden, 
In ſel'gem Licht, als Gottes Kind! 
Wer Chriſto lebt, und Chriſto ſtirbt, 
Ed nicht im Tod verdirbt! 


60 
* 


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FÄ 
N 


52. Der Saͤnger am Grabe. N 
No. 58. Mel. Beſtehl du deine Wege. 

Der Herr der Erndte winket, ; 
Die reife Aehre fiel; ’ 

Die Abendfonne ſinket, | 

Der Wandrer ſucht ein Ziel. 

Der Knecht von vielen Jahren 

Geht, Herr, zur ſtillen Raſt. 


Laß ihn in Frieden fahren, . 


Wie du verheißen haft! * ER 
2. Biel ift von ihm getragen, RE 

Sein Werk war lang und ſchwer; 

Nun fühlt er keine Plagen 

Und keine Laſten mehr. 

Sein Abend iſt gekommen, > 

Vollendet ift fein Thun; | 

Wie wird er bei den Frommen 


Nun ſanft und ſelig ruh'n! 


3. Du haft im Erdgetümmel 
Dich ſtets zu ihm geneigt, 
Und Chriſti Weg zum Himmel 
Dem Gläubigen gezeigt. 
Nun rief er, feſt im Hoffen, 
Doch matt vom Erdenlauf: 
Ich ſeh' den Himmel offen, 


O Jeſu! nimm mich auf! 


Bei alten Perſonen. 53. 


No. 59. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛc. 
(Gy mein Leben läuft zu Ende, 
Ich werde bald nach Hauſe gehn; 
Das Haus, das meines Gottes Hände 
Für mich bereitet, werd' ich ſeh'n. 
Hallelujah! Hallelujah! 
Auch ſeh' ich meinen Jeſum da! 
2. Ach Jeſu! wär' ich ſchon hinüber! 
Mir graut vor meiner Sündenſchuld; 
Mir iſt mein eignes Herz zuwieder; 
Ach, zeige du mir deine Huld! 
Dein ganz Verdienſt, dein Blut und Tod 
Erquicke mich in Todesnoth! 

3. Indeßen will ich gläubig wallen, 
Bis du mich ſelig ſterben heißt; 
8 ſoll mir nichts mehr wohlgefallen, 
Als was mich dieſer Welt entreißt. f 
Was dir mißfällt, nimm weg von mir, 
Und bleib' auf ewig meine Zier! 


— 


No. 60. Mel. Alle Menſchen müßen ſterben. 
err, dir trau' ich meine Tage, 
Laß mich nicht mit Schimpf beſtehn, 
Wie ich von dir glaub' und ſage, 2 
Alſo laß mir's auch ergehn. 

Denn dich hab' ich auserleſen; 

Du biſt ſtets mein Troſt geweſen, 

Von der zarten Jugend an, 

Ca 


54 Der Sänger am Grabe. 
Ja, ſo lang ich denken kann. 

2. Fahre fort, o mein Erhalter! 3 
Fahre fort, und laß mich nicht F 
In dem hohen, grauen Alter, * 
Wenn mir Lebenskraft gebricht. i 
Laß mein Leben in dir leben, 

Bis ich Unterricht kann geben a 
Kindes⸗Kindern, daß dein’ Hand * 
Ihnen gleichfalls ſei bekannt. : 

3. Stoß mich nicht aus deiner Seiten, 
Wenn mein Döchtlein ſpärlich glimmt; 
Wenn die Tritte ſchwächer gleiten, 
Und man Hülf am Stabe nimmt! 
Halte mich mit deinem Arme, 


O Herr Jeſu, dich erbarme! 4 
Fall ich, hilf mir in die Höh, ee 
Führe mich, wohin ich geh. ; A 
No. 61. Mel. O Gott, du frommer Gott. * 
leib, Jeſu, bleib bei mir, 7 


Es will nun Abend werden. 

Der Tag hat ſich geneigt 
Mit meiner Zeit auf Erden; 
Mein Abſchied ſtellt ſich ein; 
Die Stunde naht ſich nun, 
Da ich ſoll auf der Welt 
Die letzte Reiſe thun. 

2. Die Zeit der Pilgerſchaft, 


N eee ee e ve" we 


Bei alten Perſonen. 


ie ſich hier angefangen, 

ſt über Berg und Thal 
Durch Kreuz und Noth gegangen; 
u aber warſt bei mir, 

uch wenn ich's nicht gemerkt, 

nd haſt das matte Herz 
Durch deinen Troſt geſtärkt. 


3. So wirft du mich zuletzt, 
Mein Jeſu, nicht verlaßen; 

ein Glaube ſoll dich feſt 

Mit beiden Armen faßen. 

Ach ja! ich höre ſchon 

Was mir dein Mund verſpricht: 
Ich weiche nicht von dir, 

So fürchte dich nur nicht! 

4. Drum fürcht' ich mich auch nich. 
Wird meine Seele ſcheiden, 3 
So führeſt du fie ein 
In's Paradies der Freuden. 

So wird der ſchwere Weg 

Des ganzen Lebens gut, | 
Wenn man den legten Schritt 
Mit dir zum Himmel thut. 

5. So laß mich freudig geh'n 
Zu Bette, nach dem Grabe, 
Und ſchlafen, bis ich da 
Den Tod verſchlafen habe! 

Es ſage Keiner dann, 
C4 


56. 2 Der Saͤnger am Grabe. 


Daß ich geftorben ſei; 
Denn Schlaf und Sterben iſt 
In Chriſto einerlei. 


V. 


Vet Allgemeinen und ve⸗ \ 
Sondern Fallen. 


„ 
2 


No. 62. In eigner Melodie. 
A* Menſchen müßen ſterben 

Ihre Herrlichkeit verblüht. 
Keiner kann den Himmel erben, 
Der zuvor den Tod nicht ſieht. 4 
Dieſer Leib der muß verweſen, Be 
Wenn er anders ſoll geneſen 4 
Zu der großen Herrlichkeit, 9 
Die den Frommen iſt bereit. * 
2. Drum, ſo will ich dieſes Leben, 
Weil es meinem Gott beliebt, 5 
Gern und willig von mir geben, 
Bin darüber nicht betrübt; . 2 
Denn in meines Jeſu Wunden 4 
Hab' ich nun Erlöſung funden, 
Und mein Troſt in Todesno th... 


Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 87. 
Iſt des Herren Jeſu Tod. 

3. O Jeruſalem, du Schöne! 

ch, wie helle glänzeſt du! 

Welch ein lieblich Lobgetöne 

ört man da in ſanfter Ruh'! 

der großen Freud' und Wonne! 
Jetzund gehet auf die Sonne! 

etzund gehet an der Tag, 

Der kein Ende nehmen mag. 

4. Hier will ich nun ewig wohnen. 
Liebſten Freunde, gute Nacht! 

Eure Treu' wird Gott belohnen, 

Die ihr habt an mir vollbracht. 

Hier erwart' ich mit Verlangen, 

uch bald ſelig zu empfangen; | 
Schickt euch an zur Todes Naht, >. 
is ihr auch den Lauf vollbracht. e 


No. 63. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛc. 
ch weiß, es wird mein Ende kommen, x, 
3 Doch weiß ich nicht: wo, wann und wie? 4 
ielleicht werd' ich der Welt entnommn 
= Abend, oder morgen früh; ER; 


ielleicht iſt auch mein Ziel beſtimmt, 
h' dieſe Stund' ein Ende nimt. 
2. Laß nur, Herr Jeſu, meine Seele 
Im wahren Glauben treulich ſtehn * BR: 

un fie nach deines Munds Befehle 
es 


* 


88. Der Sanger am Grabe. 


Aus diefer armen Welt ſoll gehn 7 $ — 
Auch mache ſtets mein Herz bereit 


Zur Reiſe nach der Ewigkeit. 43 i Er; 

3. Herr Jeſu! laß mich täglich ſterben, 
Steh' mir im letzten Kampfe beiz 
Damit der Tod mir kein Verderben, 2 


Nein, nur des Lebens Anfang fi: -- 4 
So ſcheid' ich fröhlich aus der Welt, 
Wie, wo und wann es dir gefällt. 


No. 64. Mel. Herzlich thut mich verlangen. 
Ich bin der Erde müde; 


er. Die Seele wünſcht allein, 4 
Daß ſie in Ruh' und Friede 
De Sen möge sehn, a 
Der mich zum Kind und Epben 2 
Des Himmels hat gemacht. 
Drum will ich freudig ſterben, 


und ſagen: Gute Nacht! 
2 2. Wenn Gott auch heute lun, 


Daß er mich aus der Welt 
In ſeinen Himmel nähnm ,, 
So iſt mein Haus beſtellt. 
Die herzgeliebten Meinen 
Befehl' ich ſeiner Treu; 03 
Es wird gewiß erſcheine, 5 5 7 


ee er ihr Vater ſe i! 
Ein Auen blk der Freuden 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 59. 
— — in 


Die uns der Himmel giebt, u 
Verſüßet alles Leiden, . 
Womit die Welt betrübt; ni 
Auch hier, wo ich mich quäle, 

Umfängt mich Gottes Huld; 

So tröſt ich meine Seele, 

Hr? ſage: nur Geduld! 


No. 65. Mel. Werde munter, mein Gemüthe. 


icht der Anfang, nur das Ende 
Krone des Chriſten Gebet; 


Meinen Lauf in dieſer Zeit! 
ab' ich einmal dich bekannt, 

30 verleihe mir Beſtand, 2 r! 
Daß ich, bis ich einſt erkalte, . 
Slauben und Gewißen halte! 22 * 
2. Laß mich einem Felſen gleichen, „ 
Der in Sturm und Fluthen ſteht! 
daß mich nicht zurücke weichen, - 

Wenn mich Noth und Tod Ehen 
Sei mein Anker, der nie bri 

| ei mein Stern und helles L a 
Daß ich nicht von dir mich ſcheide 

ind am Glauben Schiffbruch leide! 

3. Es iſt gut, ein Chriſt zu werben; 
Beßer noch, ein Chriſt zu ſeyn; 
doch den beſten Ruhm auf Erden 

4% 


60. En Der Sänger am Grabe. ie 2 
Giebt Er Herr nur dem allein, | 
Der ein Chriſt beſtändig bleib, 


Und bis an fein Ende glaubt; 3 | 
Solchen wird mit hellen Kronen | 
Chriſtus droben 1085 belohnen. ne 


No. 66. Mel. Wer nur den lieben Gott jagt at. 
GE ich weiß, wohin ich gehe: ö 

Dahin, wo mir's am Beſten iſt, 
Zu meinem Vater in der Höh, ; 
Zu meinem Bruder, Jeſu Chriſt, 

Und zu dem werthen Heil'gen Geiſt, 
5 Er ja mein Licht und Tröſter heißt. 
2. Ich geh' zum Vater hin durch Buße, 
2 Der mich, ſein Kind, durch Jeſum liebt; 
Ich ſink' im Glauben ihm zu Fuß, 
Bis er mir alle Schuld vergiebt, 

Durch Chriſti Blut ſich mein erbarmt, 
Und mich mit Vaterlieb' umarmt. 3 
3. Ich geh' zu Jeſu, meinem Leben, 
Auf deßen Tod ich bin getauft, 
Der ſich ich dahin gegeben, 5 
Und mich mit Leib und Seel' erkauft; ; 
Mein Glaub’ an ihn ift kein Gedicht; 5 | 
Ich halt ihn feſt, ich laß ihn nicht. 
4. Ich geh' zum Tröſter hin rb 
Der mich in alle 1 r 
Sch habe Lust dahin 5 f 


\ 
Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 61. 
der von ihm beſtimmten Zeit; 
So geh' ich täglich, ſtündlich hin, 
Bis ich daheim bei Jeſu bin. 
5. Ich weiß, es folgt aus Gottes Gnaden 
Gewiß mein ſel'ger Himmelsgang; 

Gott iſt mir gut für allen Schaden, 
Der Sterbens⸗Tag macht mich nicht bang. 
Ich fahre hin zu Jeſu Chriſt, 


Der mir voran gegangen iſt. 


No. 67. Mel. Wenn mein Stünblein ꝛc. 

Kap Jeſu Chriſt, ich weiß gar wohl, 
Daß ich einmal muß ſterben; | 

Wann aber das geſchehen ſoll, 
Und wie ich werde ſterben | 
Dem Leibe nach, das weiß ich ache; ; 
Es ſteht vor deinem Angeſicht: 
Du weißt allein mein Ende. 

2. Kann's ſeyn, ſo gieb durch beine Hand 
Mir ein vernünftig Ende, 
Daß ich die Seele mit Verſtand 
Befehl' in deine Hände, 
Und ſo, im Glauben, ohne Grau'n, 
Mit Fried' und kindlichem Vertraun 
Von hinnen möge ſcheiden. ar 
3. Macht Krankheit meine Schwachheit 
Auf meinem Sterbebett, (groß 
* 5 im Fieber läge bloß, 


62. Der Saͤnger am Grab 


Und unbeſcheiden NW 1 
So laß mich's, Herr, gen ht, er 
Weil ich nicht habe helles Licht, Eu — 
Und mich nicht kann beſinnn 

4. O Herr, gieb mir in letzter ae f 
Einſt friedliche Geberden, 2 1 
Und laß das Herze mir im Tod E 


Fein ſanft gebrochen werden; 


Daß mir mein Athem ohne Weh. | 
Wie ein verlöſchend Licht, ausgeh, 


f Und aufwärts zu dir fahre. 


5, Doch, Fest, es geſheh den Bin 


Ich will dir nichts vorſchreiben ;; 


Fu 


Ich glaube, daß du, als mein 0b 1 
. 


I haft du mich, ich halte ſtill, ö Ei 


Du wirſt mir treu verbleiben; 


4 
u 4 


1 
A 


Des Lebens, mich erhalten we * 7. 4 
* Bu wie — wolle. Pi 4 


ö 
1 
— 


No. 68, Mel. Wer nur den na 16. 


in lieblich Loos ift mir gefallen, 
Ein ſchönes Erbtheil 3 beſcheert; 


9 
9 
4 

1 


Laßt Lob und Preis dem Herrn erſchallen, 


Er iſt es werth, daß man ihn ehrt! 


Aus Gnaden hat er mich gewählt, * i 


Und mich zu ſeinem Volk gezählt. i 1 
2. Ein lieblich Loos iſt mir * 5 
Ein e Erbtheil mir We F 


j 4 A * 
Per 


— 


Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 68. 


Gern theilte mit den Menſchen allen 
Ich, was mir Gottes Huld gewährt. 
Ich preis' es Allen herzlich an, 
Weil jeder Chriſt es haben kann. 


No. 69. Mel. Wer nur den lieben Gott ꝛc. 
Gott! wie wohl thuſt du den Deinen! 
Zur Ruhe führeſt du ſie ein. 
Da werden Leid, Geſchrei und Weinen, 
Mir nur ein dunkles Traumbild ſeyn. 
Da wird, nach leicht vergeß nem Schmerz, 


2. Wie lichtvoll wird mein ganzer 8 
Mein Gott, in deinem Willen ruh n! 
Da find' ich aller Wünſche Fülle; 
Was ich gehofft, das ſchau ich nun; 
Weit, über alle Hoffnung weit, 
Wird mir dein Rath zur Seligkeit. 


3. Süß iſt die Freundſchaft edler Se 
Die dort, im Himmelslicht verklart. 

Sich Gottes Führungen erzählen, 

Der ſie durch Prüfungen bewährt, 

Und wundervoll nach ſeinem Rath 

Zur Ehr' und Freud' erhoben hat. 


No. 70. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛe. 


D Seelen, die ihr Chriſto lebet, 
Und ſeinem Herzen nahe ſeid, 


Sich mit den Engeln freu'n mein Herz. 


Die ihr in ee Liebe ſchwebet 1 1 
An guten Tagen, wie im Leid: al 
Welch göttliches Verheißungs⸗Meer 
Fließt ſchon auf Erden um uns ber! f 
2. O, glaubt es! euch iſt ſchon beſchieden 
Des Glaubens ew'ger Freuden⸗ Kohn, 
Zu herrſchen dort im tiefſten Frieden 
Mit Chriſto, auf des Vaters Thron, 
Wie Er's nach ſeinem Liebes⸗Rath 
Selbſt in dem Wort verſprochen hat. 


3. Dort werdet ihr als Prieſter ſtehen, 
Als Himmels⸗Fürſten vor dem Thron, 
Und freudig durch die Welten geh 
Dem Sohn zu ſammeln weitern Lohn, u 
Daß aus der Sünde Todes⸗Nacht 
Noch Andre werden frei e gemacht. 


No. 71. Mel. Kommt her At ic. 5 
De ſiehſt, o Menſch, wie fort und fort, 
Der Eine hier, der Andre dort 
Uns gute Nacht muß geben. 4 
Der Tod hält keinen andern La 5 

Er ſagt zuletzt die Wohnung a & 
Uns Allen, die wir leben. 

2. Bedenk' es weislich in der 35 
Flieh' allen Schlaf der Sicherheit, 
Und bleibe ſtündlich wackeeeerr 
Wie's jetzt iſt, alſo bleibt es act; ii 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 65. 


Bald trägt man, fern vom Tageslicht, 

Dich auf den Godtes⸗Acker. 

3. Gieb, daß ich mich bei gutem Sinn, 
Und weil ich noch bei Kräften bin, 
um Sterben fertig halte, 

Und nicht, verſtrikt in Sünden⸗Luſt, 

Des ew'gen Heiles unbewußt, 

Zum andern Tod erkalte. 


No. 73. Mel. Es iſt das Heil uns kommen her. 
Tod! wie bitter biſt du doch 
Dem, der in Freuden lebet; 
Der nichts empfind't vom Kreuzes⸗Joch, 
Und immer oben ſchwebet; 
Der niemals durch Verſuchung geht, 

In Glück, in Sünd' und Reichthum ſteht, 
Und thut, was ihm gelüſtet. 8 95 
2. Der hat ſchon ſeinen Theil dahin, 
Der hier am Eitlen hanget, | 

Dem nichts vergnüget Geiſt und Sinn, 
Als was vor Menſchen pranget. 

Was lieblich in die Augen fällt, 

Und Fleiſches⸗Luſt zufrieden ſtellt, 

Wird ihm nicht ewig bleiben. 

3. Von einer Hoffnung weiß er act, 
Darauf er ſich kann gründen; s 
Er tappt umher, und kann das Licht 
In Finſterniß nicht finden; 


66. Der Singer am Grabe. 
Er ruft nach Helfern: aber, ach! 
Da mehrt die Angſt ſich N 4 
Weil Keiner ſich will wesen 1 


No. 73. Mel. Es iſt das Heil uns kommen her. 
Tod! wie ſüße biſt du doch 
Dem, der dich recht erkennet, 

Dich vor ſich ſieht, und dich dennoch 

Des Lebens Anfang nennet! 

Dem du ein lieber Bote biſt, 

Weil er in deiner Vollmacht lieſ't 

Das Siegel ew'ger Ruhe. 

2. Er weiß ja, daß der Engel Schaar 
Mit großem Triumphiren, 4 
Weil er der Welt entrißen war, | 

Ihn wird zur Krönung führen; 2. 

Er hat ja Höll' und Tod beſiegt, 

Durch den, der beide hat bekriegt 

Durch ſeines Kreuzes Waffen. 


3. Und alſo giebt er Seel“ und St 
Geruhig in die Hände 
Dem, der ſein Herr und Schöpfer bee 
Und nimmt ein ſelig Ende; 
Fährt hin als wie dort Simeon, 
In Frieden, da er Gottes Sohn 
Im Glauben hat geſehen. 


RER 


| No. 74. Mel. Mein Herzens Jeſu, meine Luſt. 
| 72 er Trennung Laſt liegt ſchwer auf mir; 
„ Ich liebe ſie, die Meinen. 
Laß einen Lichtſtrahl mir von dir, 
Herr, auf die Frag' erſcheinen: 
Werd' ich nach meinem Tode gleich 
n deinem ew'gen Königreich 
Die Meinen wiederſehen? 
2. Ich höre ſchon von deinem Thron 
Des Geiſtes Stimm ausgehen; 
ie zeuget mir: Durch Gottes Sohn 
Wirſt du ſie wiederſehen! 
Wenn du durch ihn biſt Gottes Kind, 
Wenn ſie in ihm geſtorben ſind, 
So findet ihr euch wieder. 

3. Die fromme Seele trennt ſich nicht 
Von gleich geſinnten Frommen; 
Sie werden All' in Gottes Licht 


Von keinem Tode mehr getrennt; — 
Denn Gottes Engel, der ſie kennt, 


4. Der Fromme ſieht den frommen Mann, 
Der Chriſt den Chriſten wieder; 
Das Weib trifft ihren Gatten an, 
Der Bruder ſeine Brüder. 8 
Die fromme Mutter hat ihr Kind; 
Denn alle Auserwählten find 


Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 67. 


Auf's Neu' zuſammen kommen, N 


Verſammelt die Erwählten. e 


. 
* 1 


58. Der r Sänger am Grade. 


In Gottes Stadt beifammen. 
5. Drum bitt ich dich durch Ghriſto Blut, b 
Erbarmer in der Höhe: 
Mach' meine lieben Freunde gut, 
Daß ich ſie wieder ſehe! g 
Auch mich erhalte dir getreu; Bi. 
Dann, Vater, bin ich auch dabei 
Panı ſich die Lieben finden. 


No. 75. Mel. Kommt her zu mir, ſpricht ꝛc. 
Ver dir anbetend denken wir, Hi 
Gott, der Lieben, die einft hier 

Mit uns zuſammen lebten; 4 
Mit uns vereint durch das Gefühl l 
Der Lieb' und Freundſchaft nach dem Ziel 
Des beßern Lebens ſtrebten. 


2. Wir folgen ihnen gläubig nach, 


Und leiſe führt uns jener Tag | 4 
Dem legten Tag entgegen. 2 
Uns Allen winkt das ernſte Grab, 
An dem wir einſt den Wanderſtab 30 
Zur Ruhe niederlegen. a 

3. O, möchten wir die Lieben dort, 3 
An jenem hohen Himmelsort * # 
Dann Alle wieder fehen, 4 


Und, angeſtrahlt von deinem Glanz, 
Mit ihnen in dem Siegerkranz 
Vor deinem Throne ſtehen. 


* 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 69. 


4. Dort trifft der fromme Gatte dann 
ie heißgeliebte Gattin an, 

Einſt durch den Tod geſchieden; 

ind ihre Kinder ſehen ſie, 

zum Lohn für ihres Lebens Müh', 
ind Alle ruh'n in Frieden. 

5. O, dieſer Troſt der beßern Welt 
Sei, bis hier unſre Hülle fällt 

Die Blume unſrer Seele! 

Du aber, Vater, gieb uns Kraft, 
Daß einſt, nach unſrer Pilgerſchaft, 
Dort Niemand von uns fehle. 


No. 76. Mel. Alle Menſchen müßen ſterben. 
Went nicht mehr um die Frommen, 
Die der Tod euch hat geraubt! 
zu dem Herrn ſind ſie gekommen, 
“ fie liebend hier geglaubt. 
Er hat ſie hinauf gezogen 
lus dem Stürmen wilder Wogen. 
Sn das ſtille Friedens⸗Land 
führte fie die Vaterhand. 
2. Selig, die in Jeſu ſterben, 
Den fie liebten, und nicht ſah'n! 
Sie ſind ſeines Reiches Erben, 
Sehen nun des Lichtes Bahn. 
zum Genuß aus der Entbehrung, 
us der Schmach zu der Verklärung, 


* 
1 


u 
ir 1 


70. Der Sänger am Grabe, 1 


Führt 15 der, den ſie geliebt, 
Der aus Liebe uns betrübt. 


3. Weinet nicht mehr um die Sheen, 
Die der Tod von euch getrennt! — 
Sie, die ihre Siege feiern, PR 
Sind bei dem, der fie erkennt. 4 
Ewig glänzen ihre Namen 5 
In dem Buch des Lebens. Amen! 
Ihres Dankes Lobgeſang 
Schallt die Ewigkeit entlang. 

4. Und es naht die große Stunde, 
Die euch zu den Lieben bringt, 

Wo ihr, in der Engel Bunde, 5 
Einſt das Lied vom Lamme ſing. 
Dann ſeht ihr die Schweſtern, Brüder, 

Gatten, Eltern, Kinder wieder. 3 
Nach der Trennung letztem SER = 
Sinkt ihr an ihr liebend Herz. | 4 


ii 


TR 

No. 77. Mel. Womit ſoll ich en 

Wen der Herr einſt die Gefang 'nen 

Ihrer Bande ledig macht 8 5 

O dann ſchwinden die vergangnen Pr 

Leiden, wie ein Traum der Nacht! 2 
Dann wird unſer Herz ſich . 

Unſer Mund voll Lachens or Pe 

Jauchzend werden wir erheben Br. 

Den, der Freiheit uns gegeben. N 


| Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 71. 


2. Erndten werden wir mit Freuden, 
Was wir weinend ausgeſä't; 

Jenſeits reift die Frucht der Leiden, 
Und des Sieges Palme weht! 

Unſer Gott auf ſeinem Thron, 

Er, er ſelbſt iſt unſer Lohn; 

Die ihm lebten, die ihm ſtarben, 
Bringen jauchzend ihre Garben. 


78. Mel. Jeſus meine Zuverſi cht. 
Gb u ſäe Thränen⸗Saat, 
Streu' ihn aus, den edlen Samen! 
In das Buch der Mutterſtadt 
Zeichnet Jeſus deinen Namen 
Mit der Thränen Perlen ein, 
Treuer Dulder, geh' und wein'! 


2. Jedes Zährlein, hier geweint, 
Wird zum Eckſteine der Krone, 
Die am Wonnetag dein Freund 
Dir verleiht von ſeinem Throne, 
Wann du Prieſter einſt und Fürſt 
Ueber Himmels⸗Heere wirſt. 

3. Alle Seufzer, hier entfloh'n 
Deinem Buſen, dem gepreßten, 
Steigen auf, und Gottes Sohn 
Sammelt ſie ja zu den Feſten, 
Wo ſie wieder deine Bruſt 75 
Athmen darf mit ew'ger Luft. 


Ja, ewig ſingſt du, jauchzend laut, 


ee 2 2 


0 
2 Der ee a, am e eee . 3 85 8 


. 


, ahne Summer, e h 
Den letzten Et, Ss aft ihr Serge | 


Du Bi e vom Ser ec * 
3. Frei biſt von Jammer du und Noth, 

Dein Glück iſt groß, und ſchön dein Tod; 

Und du ſtehſt jetzt, zum Gnaden⸗Lohn, 
Froh mit dem Lamm an Gottes Thron. 


4. Was nach des Hoöchſten Will' geſcheh 'n, 
Kannſt du nun Alles klar verſteh'n; 5 


Was hier kein Auge je geſchauk. 


No. 80. Mel. Ruhet wohl ur taten dene. 3 
918 hat uns Gott verheißen, ; 
Ruhe, die da ewig währt. . = 

Da wir hier durch Wüſten has: 
Wo uns Gott den Glauben lehrt, f 
Soll uns die Verheißung treiben, 1 
Daß wir nicht dahinten bleiben. ea „ 
2. Will der Weg mir lange weden. >| 
Zeige mir das wahre Land; 4 
Sit das Streiten voll W , 


Bei allgemeinen und beſondern Fälleıt. 73. 
Stärke mir zum Sieg die Hand! 
Dahin, wo ich ausgegangen, 

Laß mein Fleiſch nicht mehr verlangen. 
3. Laß mich nicht die Ruhe träumen, 
Wo mein Geiſt doch keine hat! 

Die nicht glauben, die verſäumen 

Ihren Theil an jener Stadt, 

Und in dieſer Erden⸗Wüſte 

Sind die Gräber ihrer Lüſte. 

4. Was ich denke, was ich thue 

Unter meiner Pilgrims⸗Laſt, 

Alles geh' auf deine Ruhe, 

Die du uns verheißen haſt, e 
Daß ich auf Verheißung ſterbe, * 
Und das Loos des Glaubens erbe. 


No. 18. Mel. Es iſt das Heil uns kommen her: 
ch weiß, daß Alle ſelig ſeyn, 

Die in dem Herren ſterben; 

Sie gehen zu der Ruh'ſtatt ein, 

Als ſeine Himmels⸗Erben. 

Da finden ſie die ſüße Raſt 

2 on aller ihrer Müh' und Laſt, 

Die ſie allhier getragen. 

2. Ihr Wirken folget ihnen nach, 
Und ob's in dieſem Leben 

Die Welt verwirft als arm und ſchwach, 
Wird Gott ſie doch erheben; | 

Di 


74. Der Saͤnger am Grabe. 


Er ſpendet ihnen ſel'gen Lohn, 
Den hier fein hochgelobter Sohm 
Durch ſein Verdienſt erworben. 
3. Wer von den Chriſten wollte nun 
Sein Sterbeſtündlein haßen, 
Und, da er droben darf ausruhn, 
Dies Leben bang umfaßen ? 
Bei wahren Chriſten bleibt's dabei, . 
Daß es ihr ſchönſter Wechſel fer: 
Im Herren ſelig ſterben. 


No. 82. Mel. Sei Lob und Ehr' dem ꝛc⸗ 

We froh wird meine Seele ſeyn, 
4 Wenn Jeſus einſt wird fagen: 
Kommt, ihr Geſegneten, herein, 
Befreit von allen Plagen! 
Kommt, erbet meines Vaters Reich, 
Das er bereitet hat für euch, 
Eh' er die Welt geſchaffen. 

2. Mit was für Freuden werd' ich geh'n 
Zum Freunde meiner Seelen! 
Ich werde ihm zur Rechten ſteh'n; 
Mich wird kein Feind mehr quälen. 
Das auserwählte Gottes⸗Lamm, ’ 
Das für mich hieng am nn 
Wird mich zur Hochzeit führen. 

3. Der Vorſchmack muß mich ſchon a 
Im Gnadenreiche laben: 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 75. 
TTTTTTCCGCCCTTTTTTTT c.\ . 


Im Himmel ſoll ich für und für 
Das Brod des Lebens haben; 
Die Lebensbrunnen werden dort 
Auf Leib und Seele fort und fort 
Aus ſeiner Fülle fließen. 

4. Gott hat, vom Anbeginn der Welt, 
Dies Erbtheil mir bereitet. 
Ihm gleichet weder Gold, noch Geld, 
Das oft zur Hölle leitet. 
Dies Erbtheil bleibet ewig mein, 
So lange Gott wird ewig ſeyn. 


No. 83. Mel. Schwing? dich auf zu ꝛc. 
inen guten Kampf hab' ich 
Auf der Welt gekämpfet! 
Denn Gott hat genädiglich, 
All' mein Leid gedämpfet. 
Nun iſt meines Lebens Lauf 
Seliglich vollendet, 
Und die frohe Seel' hinauf 
Zu dem Herrn geſendet. 
2. Forthin iſt mir beigelegt 
Der Gerechten Krone, 
Die mir wahre Freud' erregt 
In des Himmels Throne. 
Forthin meines Lebens Licht, 
Dem ich hier vertrauet, 
Nämlich Gottes Angeſicht, 
D2 


1 
1 
J 


76. Der Sänger am Grabe. 
Meine Seele ſchauet. 

3. Dieſer ſchnöden, böſen Welt 
Jämmerliches Leben, 
Mir nun länger nicht gefällt, 
Drum ich mich ergeben 
Meinem Jeſu, da ich bin 
Jetzt in lauter Freuden, 
Denn ſein Tod iſt mein Gewinn, 
Mein Verdienſt ſein Leiden. 

4. Gute Nacht, ihr meine Freund’! 
Alle meine Lieben, 
Alle, die ihr um mich weint, 
Laßt euch nicht betrüben, 
Da den letzten Schritt ich thu' 
In die Erde nieder; 
Schaut, die Sonne, die zur Ruh' 
Geht, kommt morgen wieder. 


No. 84. Mel. Ruhet wohl ihr todten Beine. 
Gebe hin in deine Kammer, | 
Gutes Volk, geh' in das Grab; 
Geh' mit Freuden; deinen Jammer 
Legſt du dann auf einmal ab. 
Sei getroſt, auf allen Seiten 
Werden Engel dich begleiten. ö 
2. Geh, wenn deine Zeit verfloßen! 
Denn die Thüre wird nach dir A 
Feſt und eilends zugeſchloßen; 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 77. 
Engel halten Wach' dafür, 
Und die Zeit wird bald vergehen 
Bis zum frohen Auferſtehen. 


No. 86. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛc. 
Mein Ende, weiß ich zwar, wird kommen; 
Doch weiß ich nicht: wo, wann und wie? 
Heut t werd' ich der Welt entnommen 
Heut Abend, oder morgen früh; 
Vielleicht iſt auch mein Ziel beſtimmt, 
Eh' dieſe Stund' ein Ende nimmt. 
2. Dies Alles kann mich nicht betrüben; 
Ich ſorge nicht für meine Zeit; 
Sie iſt in Chriſti Hand geſchrieben, 
Der führet mich zur Seligkeit. 
Wenn ich, was ſterblich, abgethan, 
Zieh' ich das, was unſterblich, an. 3 
3. Drum wart' ich auch mit Herzverlangen, 
Bis mich der Tod der Welt entrückt; 
Mit Freuden will ich ihn empfangen, 
Weil Jeſus dieſen Boten ſchickt, 
Der mir den Weg zum Himmel weist, 
Und in die Heimath bringt den Geiſt. 


No. 86. Mel. Mein Herzens Jeſu, meine Luſt. 
ch gehe gern zum Vater hin, 
=. Wo du biſt hingegangen; 
Mein Jeſu, wo ich jetzt ſchon bin 
Da 


78. Der Sänger am Grabe. 


Mit innigem Verlangen. 

O, wie der Wunſch ſich in mir regt, 
Den du in meinen Geiſt gelegt, 
Zum Vater hinzueilen. 

2. Ich geh' getroſt zum Vater hin, 
Die Angſt iſt nun verſchwunden; | 
Mein Geiſt hat Krafte, fortzuflieh’n, 
Durch was? durch Chriſti Wunden! 
Es öffnet ſich ſein volles Herz, 

Ich werde ſatt, es weicht der Schmerz; 
Ich geh' getroſt zum Vater! 


No. 87. Mel. Es iſt gewißlich an der Zeit. 

E⸗ naht mein freudenvollſter Tag, 
Da ich entbunden werde, 

Da ich zur Ruh' mich pi mag 
In deinen Schooß, o Erde! 
Ein ſanfter Schlaf, den Niemand ſtört, 
Ein klein' Gewölb wird mir beſcheert, 
Wo ich kann ſicher ſchlummern. 

2. Sei mir willkommen, ſtille Gruft! 
Ich ſei auch dir willkommen! 
Mir hat mein Heiland, der mich ruft, 
Die Arbeit abgenommen. 
Drum ſchick' ich mich zur kurzen Raſt, 


Und leg’ in dir der Sorgen Laſ,, 
Den Leib des Todes, nieder. Re 


3. Nun ſtrebt mein Geift mit vollem Lauf, 


— 
5 Ss * 
2 
— IR 5 


/ 
Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 79. 


Zu der Gerechten Wohnung. 

Du ſelbſt, mein Heiland, hebſt mich auf, 
Und ſagſt mir von Belohnung; 

Von einem Kranze, der mir grünt, 

Den meine Schwachheit nie verdient, 
Den du mir ſelbſt gewunden. 

4. O, welch' ein Tag, der mich dereinſt 
Zu deiner Rechten ſtellet! 

Und wenn du Seel' und Leib vereinſt, 
Den Vätern zugeſellet, 

Die mit vollkomm'nem Jubelton, 

Das Lamm, den Sieger, Gottes a 
Den Ehren⸗König, preiſen! 


No. 88. Mel. Herzlich thut mich verlangen. 

ch muß von binnen gehen, 
as Hab,” Erde, gute Nacht! 

Mich lockt zu Himmels⸗Höhen, 

Des Morgen-Sternes Pracht; | 
Des Sterns, der aus dem Dunkeln 
Uns aufgegangen iſt, 

Ob deßen lichtem Funkeln, 

Mein Herz der Welt vergißt. 

2. Lebt wohl! ich muß nun ſcheiden; 3 
Ihr Freunde, gute Nacht! 
In Freuden und in Leiden 
Ward mir's gar ſchwer gemacht. 

Nach Kummer, Angſt und Thränen, 


4 


80. Der Sänger am Grabe, 


Nach Arbeit, Müh' und Noth, 
Ruf ich mit heißem Sehnen: 
O komm, ' mein Herr und Gott! r 
3. Lebt wohl! ihr ſollt nicht klagen, 
Daß ich von hinnen muß. f 
Die Nacht wird wieder tagen 
Mit Freuden⸗Ueberfluß. 
Der König aller Frommen 
Wird mit der Krone ſteh'n, 
Und Engel werden kommen, 
Und mich zu Gott erhöh'n. 


No. 89. Mel. Ruhet wohl ihr todten Beine. 

Ses ſelig ſind die Todten, 
Die am Ende wohl beſtehn, 

Und mit welchen Gottes Boten, 
Engel ſelbſt, zu Grabe gehn; 
Die bei Chriſto, wenn ſie ſterben, 
Wohnung, Heil und Leben erben! 

2. Ihre Seligkeit und Freude 
Hat den Anfang, wann der Geiſt 
Von dem Leibe, von dem Leide 
Zu den reinen Geiſtern reist; 
Wann er, auf Elias Wagen 
Wird in Abrams Schooß getragen, 


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| 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 81. 


No. 90. Mel. Alle Menſchen müßen ſterben. 
um“ Keiner lebt ihm ſelber, 
Keiner ſtirbt ihm ſelber hier; 


Was wir leben, was wir ſterben, 


Kommt, o Herr, allein von dir! 
Und was du und auch gegeben, 


Dein im Tod iſt's, dein im Leben. 


Du biſt unſer beſter Theil, 
Unſer Troſt und unſer Heil. 

2. Nun, es ſcheiden oder bleiben 
Unſre Lieben, oder wir: 
Jeſu, dir uns einverleiben, 
Das ſei unſre Sorge hier! 
Selig, wer entſchläft in Frieden, 
Selig, wer dir lebt hienieden! 
Und nimmt auch den Leib der Tod, 
Sind die Geiſter doch in Gott. 


3. Heil und Weisheit, Kraft und Stärke, 
Giebt Jehovah mehr und mehr! 

Alle feine Weg’ und Werrſre 
Sind voll Herrlichkeit und Ehr!!! 
Bringet Ruhm, ihr Ueberwinderr 
Singet ihm, ihr Gottes-Kinder, 

Der uns liebt am Kreuzes-Stamm, 
Gott, dem Vater, und dem Lamm 1 


34 :alkl Der Sänger am Grabe. 


22 No. 91. Mel. Pfalm 42. 
zreu' dich ſehr, o meine Seele! ö 
Und vergiß all' „Noth und Quaal, 
Weil dich aus der Jammer⸗Höhle 
Chriſtus ruft zum Himmels⸗Saal. 
Aus der Trübſal, Angſt und Leid 
Sollſt du fahren in die Freud,’ 
Die kein Ohr nie hat gehöret, 
Und in Ewigkeit auch währet. 
2. Tag und Nacht hab' ich gerufen 
Zu dem Herren, meinen Gott, 
Weil mich ſtets viel Kreuz getroffen, 
Daß er mir hülf' aus der Noth. Ä 
* 1 ſich ſehnt ein Wandersmann 
u dem Ende ſeiner Bahn: 
So hab' ich gewünſchet eben, 2 
Daß ſich end’ mein traurig Leben. 
3; Ob mir ſchon die Augen brechen, 
Das Gehöre gar verſchwind't, | 
Meine g' nichts mehr kann ſprechen, 
Der Ver and ſich nicht beſinnt, — 
Biſt du doch mein Licht und Hort, 
Leben, Weg, und Himmels⸗Pfort; 
Du wirſt mich in Gnad' regieren, 0 
Auf der rechten Bahn heimführen. er. 


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2 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 83. 
No. 92. In eigner Melodie. 

hriſtus der iſt mein Leben, 

Und Sterben mein Gewinn, 
Dem will ich mich ergeben, 
Mit Freud' fahr' ich dahin. 
* Mit Freud' werd' ich entnommen 
on aller Angſt und Pein, | 
Zu Chriſto werd' ich kommen, 
Und ewig bei ihm ſeyn. 
3. Ich hab' Befreiung funden, 
Von Kreuz, Leid, Angſt und Noth; 
Durch ſeinen Tod und Wunden 
Bin ich verſöhnt mit Gott. 

4. Wann meine Kräfte brechen, 
Mein Athem geht ſchwer aus, 
Ind kann kein Wort mehr ſprechen, 
Herr! nimm mein Seufzen auf! e 


No. 93. Mel. O Jeſu Chriſte, wahres Licht. 
Wi haben ihn zur Ruh' gebracht, 

Er ſchläft nun eine lange 9.3 — 
Rein Ruf zu wecken ihn vermag,. 
ls die Poſaun' am jüngſten Tag. 

2. Gott nahm den Freund, den er uns lieh, 
zurück; uns dünkt es zwar zu früh; 
doch immer iſt's die rechte Zeit, 

Venn Gott, der weiſe Gott, gebeut. 
De 


84. Der Sänger am Grabe. 


3. Die reife Frucht wird abgepflückt, 
Wie ſchön ſie auch den Baum geſchmückt; 
So rief Gott aus der Frommen Schae „ 
Den ab, der reif zum Himmel war. 4 

4. Gott rief ihn zu ſich in ſein eig 
Mit dieſen Worten tröſtet euch 
Ein Gaſt und Fremdling war er hier; 
Er iſt dahin — bald folgen wir. 5 

5. Des Frommen Ziel iſt nicht das Grab; 55 
Er tauſcht den morſchen Wanderſtab 
Mit Palmen, und das Pilgerkleid 
Mit dem Gewand der Herrlichkeit. 

6. Sein Lebensquell iſt nicht verſiegt; 
Selbſt das, was in der Erde liegt, 

Der Leib, den wir verweslich ſä'n, f 
Wird umerweslig auferſteh n. “4 


No. 94. Mel Herzlich thut mich verlangen. | 
Dort über jenen Sternen, 
Dort iſt ein ſchönes Land, 4 
Mit ſeinen weiten Fernen 3 
Dem Glauben wohl bekannt. a 
Da glänzen ſchöne Blüthen ö 
In enger” Herrlichkeit, a 
Da winkt dem Kampfes⸗ Müden 
Die Ruhe nach dem Streit. 


2. Kein Menſch hat rechte Worte, 
Damit er's ſchildern kann; 


Bei allgemeinen und befondern Fällen. 85. 


Doch zieht's von jenem Orte 
Dich wunderbar hinan. 

Du kannſt es nicht vergeßen, 
In Freude nicht und Schmerz, 
Und ſeine Wonne meßen 
Vermag kein Menſchen-Herz. 
23. Doch es iſt Allen offen, 
Die nur im Glauben ſtehn, 
Und die ihr liebſtes Hoffen 
Im Worte Gottes ſehn; 

Bei ſtillen Buße⸗Thränen 
Enthüllt ſich ſeine Luſt; 

Dann ſtrömt ein ew'ges Sehnen er 
Allmächtig durch die Bruſt. e 

4. Auch iſt er ſelbſt gekommen, 

Der dort beim Vater war, 
Und machte ſeinen Frommen 

Im Glauben Alles klar. . 
Die Hülle iſt gefallen, * 
Die vor den Augen lag, - 

Und freudenreich vor Allen 

Erglänzt der neue Tag. 

5. Dort biſt du bei den Deinen, 
Die nichts mehr von dir reißt, * 
Die er mit all' den Seinen 79 
Dich ewig grüßen heißt. 

Dort haſt du überwunden! 
O, faß' es nur, mein Herz! 


86. Der Sänger am Grabe. 
Was find die Erden⸗Stunden 
Mit ihrem kurzen Schmerz. 


No. 95. Mel. Was Gott thut das iſt ꝛc. 
Dos Leben flieht, die Zeit enteilt 
Auf ungehalt'nen Flügeln, 

Und, wo der Fuß des Pilgers weilt — 
Er ſteht an Todes⸗Hügeln. 
Vergänglichkeit iſt Loos der Zeit, 

Und dieſes Lebens Gabe 

Nur ein Geſchenk zum Grabe. 

2. Auch du, im Leben uns ſo eh 

Von unſrer Lieb’ umfarigen, 
Biſt von dem heimathlichen Herd, 

O Freund! dahin gegangen. 
Dein Angeſicht, es lächelt nicht 
Mehr freundlich auf uns nieder, 

Und nimmermehr hier wieder. ’ 

3. Du ruhſt im ſtillen Schlafgemach 

Aus von des Lebens Kummer; 
Sanft, weint dir unſer Auge nach, 
Sanft ſei dein Grabes⸗Schlummer! 
Du wareſt gut; mit feſtem Muth 
Gingſt du dem Tod entgegen; 
Dir folgt der Deinen Segen. 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 87. 


No. 96. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 

ge Schmerz vereint uns hier, 
Wo uns Freude ſonſt umfangen; 

Unſres Freundes denken wir, 

Der den Weg voran gegangen. 

Sein entſchlummertes Gebein 

Segnen wir mit Thränen ein. 

2. Was er Gutes hier gethan, 
Was uns einſt mit ihm verbunden, 
Blicken wir mit Wehmuth an; 
Dennoch iſt es nicht verſchwunden; 
Denn wie ſchnell auch's Leben eilt — 
Gutes bleibt und Liebe weilt. 

3. Laßt uns, Freunde, oft den Blick 
In die Nacht der Gräber ſenken; 
Laßt uns liebevoll zurück 
An geliebte Todte denken, 

Daß wir in Bereitſchaft ſtehn, 5 
Muthig ihnen nachzugehn. 


| 


No. 97. Mel. Kommt her zumir, ſprich 25 
A“ hier nicht mehr, ach! fern von mir, 
Biſt du nicht mehr auf Erden e 
O liebe, treue Seele! 
Entflohn aus meinen Armen weit 
Biſt du vom Thal der Sterblichkeit, 
O allerliebſte Seele. 


2. Der Freundſchaft Labſal iſt dahin; 


88. Der Sänger am Grabe. 
Dein Troſt, wenn ich verlaßen bin, 
Dein Mitleid, wenn ich leide! 

Mir fehlt, mir fehlt die treue Hand 
Am Weg ins beßre Vaterland, 
Dein Blick voll Ernſt und Freude. 

3. Ja: weinen darf ich Gott vor dir, 
Daß du die fromme Seele mir | 
Vom Herzen weggeſchnitten; 

Die Wunde blutet! Bitterlich 
Klag' ich, geliebtes Herz, um dich: 
Gott ließ ſich nicht erbitten. 

4. Doch ſei mein Schmerz auch noch ſo groß, 
Die Seele ruht in Gottes Schooß, 
Geduldig will ich ſchweigen! 

Nein, Theure! keinen Augenblick 
Wünſch' ich dich in den Staub zurück; 
Ich will vor Gott mich neigen. 


No. 98. Mel. Pſalm 100. 
Du ſollſt uns unvergeßlich ſeyn; 
Die Thränen, die wir jetzt dir weih'n, 
Verſiegen einſt beim Wiederſehn, 
Wenn wir dir nach, zum Himmel gehn! 
2. Dahin erhebt ſich unſer Herz, 
Von unſres Grames tiefem Schmerz. 
Wir weinen ſtets, und hoffen doch, 
Dein Geiſt, Entſchlaf'ner, lebe noch. 


Bei allgemeinen und befondern Fällen. 89, 


No. 99. Mel. Pfalm 100, 
We eine Welt voll Seligkeit 
Erwartet uns nach dieſer Zeit; 
Da findet der verklärte Chriſt 

Das Heil, das unausſprechlich iſt. 
2. Der du für unſre Seelen wachſt, 
Sie zu dir ziehſt und ſelig machſt, 
Laß uns mit freudigem Vertraun 

Im Tod auf dich, Erlöſer, ſchau'n. 


No. 100. Mel. Pſalm 100. 

Wos iſt das Leben dieſer Zeit! 

Ich ſehn' mich nach der Ewigkeit; 

Denn hier, auf dieſer rauhen Bahn, 

Iſt nichts, was mich vergnügen kann. 
2. Drum hab' ich aller Luſt entſagt, 

Und es auf Jeſum hin gewagt, 

Daß ich mit feiner frommen Heerd,' 

Vereinigt und verbunden werd.“ 


No. 101. Mel. Pfalm 42. 
Se getreu bis an das Ende, 
Damit keine Quaal und Noth 
Dich von deinem Jeſu wende; 
Sei ihm treu bis in den Tod. 
Ach! das Leiden dieſer Zeit 
Iſt nicht werth der Herrlichkeit, 
Die dein Jeſus dir will geben, 


99. Der Sänger am Grabe. 
Dort in feinem Freuden⸗Leben. 

2. Sei getroſt! in Todes⸗Stunden 
Halt dich glaubensvoll an Gott; 
Flieh' getroſt in Chriſti Wunden, 
Sei getreu bis in den Tod. 

Wer mit Jeſu gläubig ringt, 
Ihn, wie Jacob, hält und zwingt, 
Dem will er in jenem Leben 
Seine Freuden⸗Krone geven. 


7 


No. 102. Mel. Mir nach, ſpricht Chriſtus, ꝛc. 
We überwind't, und ſeinen Lauf 
Mit Ehren kann vollenden, 
Dem wird der Herr alsbald darauf, 
Verborgnes Manna ſenden, 
Ihm geben einen weißen Stein, 
Und einen neuen Namen drein. 


2. Wer überwindet, der ſoll dort 
In weißen Kleidern gehen; 

Sein guter Name ſoll ſofort 
Im Buch des Lebens ſtehen; 
Ja, Chriſtus wird denſelben gar 
Bekennen vor der Engel-Schaar. 

3. Wer überwind't, ſoll ewig nicht 
Aus Gottes Tempel gehen, 
Vielmehr drinn wie ein engliſch Licht 
Und güldne Säule ſtehen; 

Der Name Gottes, unſers Herrn, 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 91. 
Boll leuchten von ihm weit und fern. 


No. 103. Mel. Pſalm 42, 

Gabe ab, ihr meine Lieben, 
Laßet ab von Traurigkeit; 
Was wollt ihr euch noch betrüben, 
Weil ihr deß verſichert ſeid, 
Daß ich alle Quaal und Noth 
Ueberwunden, und bei Gott 
Mit den Auserwählten ſchwebe 
Voller Freud' und ewig lebe! 

2. In des Herren Jeſu Wunden, 
Hab' ich mich geſchloßen ein; 
Da ich Alles reichlich funden 
Wodurch ich kann ſelig ſeyn. 
Er iſt die Gerechtigkeit, 
Die vor Gott gilt jederzeit; 
Wer dieſelb' ergreift im Glauben, 
Dem kann nichts den Himmel rauben. 

3. Niemand ſag,' ich ſei umkommen, 
Ob ich gleich geſtorben bin: 
Mein Gott hat mich hingenommen, 
Sterben iſt jetzt mein Gewinn. 
Für dem Unglück hat er mich 
Hingerafft ſo väterlich; 
Jetzt kann mich kein Trübſal preßen, 
Aller Angſt iſt nun vergeßen, 


* 

92. Der Sänger am Grabe. * 
No. 104. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 

Mir Lebenszeit verſtreicht, 
Stündlich eil' ich zu dem Grabe; 

Und wie wenig iſt's vielleicht 

Das ich noch zu leben habe? 

Denk, o Menſch! an deinen Tod, 

Säume nicht: denn eins iſt Noth! 


2. Lebe, wie du, wenn du ſtirbſt, 
Wünſchen wirſt, gelebt zu haben. 
Güter, die du hier erwirbſt, 
Würden, die dir Menſchen gaben — 
Nichts wird dich im Tod erfreu'n: 
Dieſe Güter ſind nicht dein. 


3. Nur ein Herz, das Gutes liebt, 
Nur ein ruhiges Gewißen, 

Das vor Gott dir Zeugniß giebt, 
Wird dir deinen Tod verſüßen. 
Dieſes Herz, von Gott erneut, 
Iſt im Tode Freudigkeit. 

4. Wenn in deiner letzten Noth 
Freunde hülflos um dich beben: 
Dann wird über Welt und Tod 
Dich dies reine Herz erheben; 
Dann erſchreckt dich kein Gericht: 
Gott iſt deine Zuverſicht. 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 93. 
No. 105. Mel. Wer nur den lieben Gott ꝛc. 
Mi, dir, Herr Jeſu, will ich ſcheiden, 
So leb' ich ewig dort bei dir. 

Dein letztes Wort im Tod und Leiden, 
Sei auch mein letztes Wort allhier! 
Nimm, Jeſu! mich, mit deinem Sinn 
Vereinigt, aus dem Leben hin. 

2. Noch heut, hör' ich dich, Jeſu, ſagen, 
Biſt du bei mir im Paradies; 
Auf dies Verſprechen will ich's wagen; 
Ach! mach' es, Jeſu! doch gewiß. 
Laß nunmehr alle meine Pein 
Bei dir mit Troſt verſüßet ſeyn. | 

3. Mein Sefu! höre du mich Armen, 
In meiner großen Bangigkeit; 
Hör' meine Seele mit Erbarmen, 
Die jetzo laut und ſehnlich ſchreit: 
Ach! tränke mich, du Lebens-Fürſt 
Und Freuden⸗Quell! nach dir mich dürft.’ 


No. 106. Mel. Was Gott thut das iſt ꝛc. 
Ich freue mich der frohen Zeit, 
as Da ich werd' auferftehen. 
Dann werd’ ich in der Herrlichkeit 
Dich, Gott, mein Heiland, ſehen. 
Dann werd auch ich, — O Herr, durch dich, 
Vereint mit allen Frommen, 
Zur ew'gen Ruhe kommen. 


94. Der Sänger am Grabe. 1 
2. Ja, Herr, du führſt ſie einſt heran, 

Die Stunde der Erlöfung ; | 

Die Stunde, da ich hoffen kann, 

Troſt, Freiheit und Geneſung; 

Da, Engeln gleich, — Im Himmelreich, 

Mich Ruhe, Luſt und Leben, 

In Ewigkeit umgeben. 


No. 107. Mel. Allein Gott in der Höh ꝛc. 
Och weiß, das mein Erlöſer lebt, 
J Das kann mich nicht betrügen; 
So lang' mein Glaube an ihm klebt 
Werd' ich nicht unterliegen. 
Nimmt gleich der Tod mein Leben 2 1 
Genug, daß ich verſichert bin, 
Mein Jeſus wird mich wecken. 
2. Er wird mich dann mit dieſer Haut 
Und dieſem Fleiſch umgeben; 
Denn was er ihm zur Ehr' erbaut, 
Muß ewig mit ihm leben. 
Mit dieſem meinen Augenlicht 
Werd' ich ihn ſelbſt, kein Fremder nicht, 
e Lebensfürſten, ſchauen. 

3. So komm, o Tod, wann's Gott gefällt, 
Nimm an die müden Glieder! | 
Verlaß ich gleich den Bau der Belt, 
Dort find’ ich's beßer wieder. 

Mir ſtehet in der Ewigkeit 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 


Die ſchönſte Wohnung ſchon bereit, 
Die nimmer wird zerfallen. 


No. 108. In eigener Melodie. 
Fun meine Zuverſicht, 


Und mein Heiland, iſt im Leben; 


Dieſes weiß ich, ſollt' ich nicht 
Darum mich zufrieden geben? 
Was die lange Todes-Nacht, 

Mir auch für Gedanken macht. 

2. Jeſus, der mein Heiland, lebt; 
Ich werd' auch das Leben ſchauen, 
Weil er mich zu ſich erhebt; 
Wärum ſollte mir denn grauen? 
Läßet auch ein Haupt ſein Glied, 
Welches es nicht nach ſich zieht? 


95. 


3. Ich bin durch der Hoffnung Band 


Zu genau mit ihm verbunden; 
Meine ſtarke Glaubens-Hand 
Wird in ihn gelegt befunden, 
Daß mich auch kein Todes-Bann 
Ewig von ihm trennen kann. 

4. Ich bin Fleiſch, und muß daher 
Auch einmal zu Aſchen werden; 
Das geſteh' ich; doch wird er 
Mich erwecken aus der Erden, 
Daß ich in der Herrlichkeit 
Um ihn ſeyn mög' alle Zeit. 


* 


96. Der Sänger am Grabe: 


5. Was hier kränkelt, ſeufzt und fleht, 
Wird dort friſch und herrlich gehen. 
Irdiſch werd' ich ausgeſä't, 
Himmliſch werd' ich auferſtehen. 
Hier geh' ich natürlich ein, 
Nachmals werd' ich geiſtlich ſeyn. 


en — 


No. 109. Mel. Es iſt gewißlich an der ꝛc. 

Ich weiß, an wen mein Glaub’ ſich hält, 
as Kein Feind ſoll mir ihn rauben. 

Als Bürger einer beßern Welt 

Leb' ich hier nur im Glauben. 

Dort ſchau' ich, was ich hier geglaubt; 
Wer iſt, der mir mein Erbtheil raubt? 
Es ruht in Jeſu Händen. 

2. Mein Leben iſt ein kurzer Streit, 
Und herrlich iſt die Krone. | 
Das Glück der ganzen Ewigkeit 
Wird mir zum frohen Lohne. 

Der du für mich den Tod geſchmeckt, 
Durch deinen Schild werd' ich bedeckt, 
Was kann mir denn nun ſchaden? 

3. Jetzt, da mich dieſer Leib beſchwert, | 
Iſt mir noch nicht erſchienen | 
Was jene beßre Welt beſcheert, l 
Wo wir Gott heilig dienen. * 


Dann, wann mein Auge nicht mehr wein 
Und mein Erlöſungs⸗Tag erſcheint, 


a | 


Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 97. 
Dann werd' ich's froh empfinden. 

4. Im Dunkeln ſeh' ich hier mein Heil, 
Dort ſeh' ich's klar und heiter. 
Hier iſt die Schwachheit noch mein Theil, 
Dort hebt mein Geiſt ſich weiter. 
Hier iſt mein Werth mir noch verhüllt, 
Dort wird er ſichtbar, wenn dein Bild 
Mich einſt vollkommen ſchmücket. 


No. 110. Mel. Wer nur den lieben Gott ꝛc. 
E iſt noch eine Ruh' vorhanden, 

Für jeden Gott ergebnen Geiſt; 
Wenn er ſich dieſes Körpers Banden 
Nach Gottes Willen einſt entreißt, 

Und nun nicht mehr ſo eingeſchränkt 
es hier auf Erden lebt und denkt. 
2. Die, Herr, zu dieſer Ruhe kommen, 
Wie ſelig ſind doch Alle die; 
In deinen Himmel aufgenommen, 
Ruh'n ſie von dieſes Lebens Müh.“ 
Nach aller Laſt, die ſie gedrückt, 
Wird ewig nun ihr Herz erquickt. 

3. Da ſchweigen alle ihre Klagen; 
Da bringt mit frohem Lobgeſang, 
Selbſt für die ausgeſtandnen Plagen, 
5 ihre Seele Preis und Dank. 

un jauchen ſie: es iſt vollbracht! 
Dir Herr hat Alles wohl gemacht! 

El 


98, Der Sänger am Grabe. 5 
4. Forthin erwarten ſie kein Leiden, 

Kein Schmerz und keine Schwachheit mehr 

Gott führt ſie zu vollkommnen Freuden, 

Und krönet fie mit Preis und Ehr.“ 

O uncausſprechlich ſüße Ruh’! 

Wie herrlich, Höchſter, ſegneſt du! 


No. 111. Mel. Gott des Himmels und der ꝛc⸗ 
We ſind die vor Gottes Throne, 
Jene unzählbare Schaar? 

Jeder träget eine Krone, 
Jeder ſtellt dem Lamm ſich dar; 
Jeden ziert ein weiß Gewand, 
Mit den Palmen in der Hand. 

2. Laut erſchallen ihre Lieder: 
Heil ſei dem, der auf dem Thron 
Sitzt, und auf uns blickt hernieder! 
Heil dem großen Menſchen⸗Sohn! 
Alle Engel ſtehen da; 
Alles ſingt: Halleluja! 

3. Es ſind dieſe, welche kamen 
Aus dem tiefen Trübſals⸗Meer, 
Die ihr Kreuz gern auf ſich nahmen, 
Die von eigner Würde leer. 
Bei dem Lamme, das geſchlach't, 
Fanden ſie die Kleider⸗Pracht. 
4. Sie find darum vor dem, Throne, 5 
Dienen Gott bei Tag und Nacht, 


* 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 99. 


Werfen ihre Gnaden-Krone 
Jeſu hin, der ſie anlacht, 
Der dort auf dem Stuhle ſitzt, 
Und der ewig ſie beſchützt. 

5. Ach, Herr Jeſu! ſieh, ich hebe, 
Meine Hände zu dir auf; 
Hilf, daß ich nach dir nur ſtrebe, 
In dem bangen Pilgrims⸗Lauf. 
Hier bin ich im Kampf und Streit; 
O, wann werd' ich doch befreite 


No, 112 Mel. Wer weiß, wie nahe mir ꝛc. 
A“, wachet! eh' die Todesſtunde 
Das unvermerkte Ziel erreicht! 
Ihr ſeht ja, wie der Tod Geſunde 
Sowohl als Kranke hinterſchleicht. 
Der letzte Stoß iſt unge-! 
Ach! werthe Chriſten! merket dies. 

2. Ach, wachet! daß ihr euch bereitet 
Auf jenen großen Tag des Herrn; 
Denn wie uns Gottes Wort bedeutet, 
So iſt derſelbe 1 mehr fern. Be 
Ach, ſchicket euch! vielleicht kommt heut 
Der erſte Tag der Ewigkeit. 

3. Ach, wachet! Jeſus hat's geboten! 2• 
Ach, folget feiner Wächter⸗Stimm'! 
Was ſchlafet ihr doch wie die Todten! 
Ermuntert euch, und kehret um! 

C2 


100. Der Sänger am Grabe. 


Bedenket doch, was euch behagt, 
Und daß Gott Allen: wachet! ſagt. 


No. 113. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 
2% deine Luft am Herrn! 

Bei dem Herrn iſt Freud’ und Leben; 
Und er wird — denn er giebt gern — 
Dir auch, was dir dienet, geben. 
Seine Liebe beut dir an 
Was dein Herz nur wünſchen kann. 


2. Laß der Welt die eitle Luſt, 
Die in Weinen ſich verkehret. 
Wiße, wer in ſeiner Bruſt 
Gottes Liebe fühlt und nähret, 
Findet ja auf ſeiner Bahn, 

Was das Herz nur wünſchen kann. 

3. Bleibſt du auch nicht ohne Laſt; 
Trage willig die Beſchwerden! 
Wenn du wohl gelitten haſt, 

Wird dir ew'ge Freude werden; 
Und im Himmel haſt du dann 
Was das Herz nur wünſchen kann. 


No. 114. Mel. Alle Menſchen müßen ſterben. 
O wie unausſprechlich ſelig, de 
Werden wir im Himmel ſeyn! 
Da, da erndten wir unzählich . 
Unſers Glaubens Früchte ein. 


Bei allgemeinen und beſondern Faͤllen. 101. 


Da wird ohne Leid und Zähren 
Unſer Leben ewig währen. 
Gott! zu welcher Seligkeit 
Führſt du uns durch dieſe Zeit! 
2. Hier iſt zwar, was du den Frommen 
Dort für Glück bereitet haſt, 
Noch in keines Herz gekommen: 
Welcher Menſch auf Erden faßt 
Deines Himmels große Freuden? 
Doch nach dieſes Lebens Leiden, 
Werden Alle, die dir trau'n, 
Mehr noch als ſie hoffen, ſchau'n. 

3. Da wird deiner Frommen Reue 
Ein Herz, eine Seele ſeyn, 
Liebe, Dank und Lobgeſänge, 
Dir, erhabner Gott, zu weih'n; 
Dir, und dem, der ſelbſt ſein Leben 
Willig für uns hingegeben. z 
Mit ihm, unferm größten Freund, 
Sind wir ewig dann vereint. b 


1 4 si 


No. 115. In eigener Melodie. 
Wer nur den lieben Gott läßt walten, 
Und auf ihn hoffet allezeit, 
Den wird er wunderbar erhalten, 
In allem Kreuz und Traurigkeit; 
Wer Gott, dem Allerhöchſten, traut, 
Der hat auf keinen Sand gebaut. 
Es 


Fe 


102. Der Sänger am Grabe. 


2. Was helfen uns die ſchweren Sorgen? 
Was hilft uns unſer weh und ach? 
Was hilft es, daß wir alle Morgen 
Verſeufzen unſer Ungemach? 
Wir machen unſer Kreuz und Leid 
Nur größer durch die Traurigkeit. 
3. Denk' nicht, in deiner Drangſals⸗Hitze, 
Daß du von Gott verlaßen ſei'ſt, 
Und daß der Gott im Schooße ſitze, 
Der ſich mit ſtetem Glücke ſpeiſ't: 
Die folg'nde Zeit verändert viel, 
Und ſetzet Jeglichem ſein Ziel. 


No. 116. Mel. Ach Gott und Herr wie ꝛc. 

Rig iſt des Todes Schlummer, 
Und der Schooß der Erde kühl; 

Da ſtört unſre Ruh' kein Kummer, 
Nicht der Leidenſchaften Spiel. 
Unſre Sorgen, groß und klein, 
Schlummern alle mit uns ein. 

2. Unſre Seufzer, unſre Thränen, 
Werden ewig dann geſtillt; 
Unſre Wünſche, unſer Sehnen: 
Alles, Alles wird erfüllt; 
a Herzen, die ſonſt heiß gewallt, 
Liegen ruhig dann und kalt. 

3. Läg' auch meines, von den Sorgen 
Dieſes Lebens nun emport, 


Bei allgemeinen und befondern Fallen. 103. 


In der Erde Schooß verborgen, 
Wo nichts feinen Frieden ftört ! 
Kühles Grab, o wann nimmſt du 
Mich in deine ſtille Ruh'? 


No. 117. Mel. Jeſus meine Zuverſicht. 
Ch deine Thränen⸗Saat, 
Frommer Dulder, hier im Glauben! 

Noch fo dunkel fei dein Pfad — 
Laße dir den Troſt nicht rauben, 
Daß nach dieſer Dunkelheit 
Dich ein helles Licht erfreut! 

2. Ausgerungen haben ſchon 
Viele, die im Glauben bitten. 
Sieh,’ fie ſteh'n vor Gottes Thron; 
Ihre Krone iſt erſtritten. 
Du, auch du, wirſt Sieger ſeyn, 
Und dich bald der Krone freu'n. 


No. 118. Mel. Nun laßt uns den Leib ꝛc. 
ier ſchläft der Vater und der Freund! 
Wir ſeh'n ihn todt; er ſieht uns nicht; 
Kann ſich nicht helfen, noch begraben, 
Denn feine Wirkungs⸗Kraft iſt todt. 

2. Mit bleichen Lippen, kalt und ſtarr, 
Ruft er: nehmt auf die Schultern mich, 
Den todten Nachbar, euren Freund, 

Und thut an mir, was oft ich that. 
€ 


- 104. Der Sänger am Grabe. 


3. Bringt jetzt zu meinem Grabe mich, 
Senkt mich zu meiner Ruhe ein; 
Hüllt mich ſanft ein und deckt mich zu, 
Dann ſchlaf' ich, bis mein Jeſus ruft. 
4. Mein Geiſt litt nicht durch meinen Tod 
Das Leben bracht' das Sterben mir; 
Hier wird die müde Seel' erfriſcht, 
Und jede Thrän' ihr abgewiſcht. 


No. 119. Mel. Nun ruhet in den Wäldern, 
B und Leben 
Will mir der Vater geben 
Nach meines Grabes Nacht! 
Dort fol ich ewig ſchauen 
Den Herrn, und ihm vertrauen, 
Wenn einſt mein Leib vom Staub erwacht. 
2. Nicht ewig ſollen währen 
Der Erde bittre Zähren, 
Die hier mein Auge weint. 
Ich ſoll nach Kampf und Leiden 
Einſt ſchmecken ew'ge Freuden, 
Wenn einſt der Tag des Herrn erſcheint. 
3. Von fern winkt mir die Krone 
Ju meiner Arbeit Lohne, * 
Im hohen Himmels⸗Licht. 2 
Weich, Welt und Weltgetümmel? 5 
3 ſchwinge mich zum Himmel?! 
Der Erde Glanz berührt mich nicht 5 


1 


Bet allgemeinen und befondern Fällen. 105. 
No. 120. Mel. O Gott, du frommer Gott. 
Och ſterb' im Tode nicht! 
Ss Mich überzeugen Gründe, 
Die ich, je mehr ich forſch,' 
In meinem Weſen finde; 
Erſtaunt und froh ruf' ich: 
Die Ewigkeit iſt mein! 
Die Wahrheit liegt in mir: 
Es kann nicht anders ſeyn! 
2. Warum, warum hätt' ich 

Zum Ewig⸗Seyn die Triebe, 
Wenn ſie mir Gott nicht gab, 
Daß ich auch ewig bliebe? 

Mein Denken, mein Gefühl, 
Mein ſehnſuchtsvoller Sinn, 
Den Gott mir ſelber gab, 
Zeugt, daß ich ewig bin. 

3. Des Leibes Dauer iſt 

Für mich viel, viel zu enge; 

Für mich ſind tauſend Jahr 

Von zu geringer Länge. 

Soll ich nicht ewig ſeyn, 

So leb' ich unnütz hier. 

Geiſt, Muth und Seelenkraft, 
Was nützten dieſe mir? 

4. Des Frommen Wunſch, der hier 
Noch unerfüllt geblieben; 
Der Frommen edler Wunſch, 

| 65 


106. Der Saͤuger am Grabe. 
Gott ewig treu zu lieben; 
Der Wunſch, den großen Gott 
Von Angeſicht zu ſeh'n, 

Muß in der Ewigkeit 

Noch in Erfünagß geh'n. 


No. 121. Mel. Ich armer Menſch, o Herr. 

ch bin zur Ewigkeit geboren; 

A Für eine beßre Welt beſtimmt; 
Mein Leben iſt nicht gar verloren, 
Wenn's gleich der Tod zum Raube nimmt. 
Ich lebe nicht für dieſe Zeit: 
8 Loos iſt die Unſterblichkeit. 

Er ſchuf mich ja, der Gott der Liebe, 
. meinem Glück, zu ſeiner Luſt; 
Er pflanzte ſelbſt die höhern Triebe, 
Mit eigner Hand in meine Bruſt. 
Er, der den Geiſt mit Hunger füllt, 
Läßt ihn gewiß nicht ungeſtillt. 

3. Er weckt mich auf aus meinem Grabe; 
Dies hofft mein Herz; ſo ſpricht ſein Wort! 
Und was ich hier gefunden habe, 

Treibt vollends allen Zweifel fort. 
Wie froh erhebt ſich nun mein Geiſt, 
Weil Gott ihn ſelbſt uuſterblich heißt. 

4. Mein Jeſus lebt! wer W ill 
Wer raubt mir die Unſterblichkeit? * 
Sein Arm reißt mich aus eee, : 


| 


Bei allgemeinen und beſondern . 107. 


| Und führt mich hin zur Seligkeit. 


Auch dieſer Leib muß auferſteh'n, 
Und ſchön verklärt zum Himmel gehen. 


| 
| 
| 
* 


— 

No. 122. Mel. Jeſus, meine Zuverſicht. 
Sei, Jeſu, ſind, die nun 9 
Schon im friedenvollen Grabe 

Von des Lebens Arbeit ruh'n, 

Und ſich Gottes größter Gabe. 

Eines ew'gen Lebens freuun! 

Möchten es einſt Alle ſeyn! m; 
2. Daß wir dein find, Gott der Welt, 

Daß du uns wirſt auferwecken, N: 

Diefe Kraft der beßern Welt, 

Laß uns, wenn wir ſterben, ſchmecken! 

Flöß' uns jetzt den Muth ſchon ein, > 

In dem Tod getreu zu fen! © 


3. Und wenn wir vom Kampfplatz nun 


Zu den Todten Gottes gehen, 
Woll'ſt du mehr noch an uns thun, 
Als wir bitten und verſtehen. 
Auch für unſre Todes⸗Nacht 

1 du einſt: es © voübract! 0 


7 Ne. 125. Bet, Nun ruhet in hei Wäldern. 

ch will mich ſtets beſtreben, 

2 Erden ſo zu leben, 
wenn man mich begräbt, 

5 56 


4 


‚108. Der Sanger am Grabe. 


Die Frommen mich beklagen, 
Und zu einander ſagen 
DO, hätt? er länger doch gelebt. 


No. 124. Mel. Wer weiß, wie nahe mir 2c. | 
His ſtand ein Menſch, hier fiel er nieder | 
Ihr faulen Schläfer, wachet heut! 

Ein Schrecken fährt durch eure Glieder, 
Das Schrecken einer Ewigkeit! u 
Gott ſteht auf einer Mitternacht, | 
And feine Donner rufen: wacht! 


2. Euch predigt dieſe jähe Leiche g 
Mit jedem wild verſtörten Zug: 
Ich bin es, den mit einem 

Der Donnergott zur Erden et 
Drum wache, Sünder! wache de! Me 
Denn feine Donner rollen noch. 

3. Er ſtand, und ſchaut! er ift gefallen! 
Kaum kennt man ſeine Stätte mehr! 
Und tief geholte Seufzer wallen \ 
Wie Wolken um die Leiche her. . | 
Gott! welch ein Fall! und uberall 
Spricht das Erſtaunen: welch ein Fall! 

4. Gott braucht, den Sünder hinzuſtrecken, 
Nicht immer Krankheit, Schwerdt und 9 5 
Nicht Fels und Berge, die ihn decken 
Nicht einen Sturm, der zürnend bläst 
Nicht Donner, nicht der Blitze Glu 


Bei allgemeinen und befondern Fällen. 109. 
Er winkt nur einem Tropfen Blut. 


5. Indeßen, ſenket euch, ihr Blicke 
In dieſes Todten Gruft hinein. 
Vielleicht im nächſten Augenblicke 
Kann ich, wie er, des Todes ſeyn! 
Drum, Jeſu! ſchenke mir noch heut 
Die Tugend kluger Wachſamkeit. 


— — 

No. 125. Mel. Herzlich thut mich verlangen, 
rate Menſch, das Ende, 

Bedenke deinen Tod! 
Der Tod kommt oft behende; 
Der heute friſch und roth, 
Kann gen, und geſchwinder 
Hinweg geſtorben ſeyn; 
Drum bilde dir, o Sünder! 
Ein täglich Sterben ein. x 

2. Bedenke, Menſch! das 7 5 a 

Bedenke das Gericht; 
Es müßen alle Stände 
Vor Jeſus Angeſicht. R 
Kein Menſch iſt ausgenommen, 
Hier muß ein Jeder dran, 
Und wird den Lohn bekommen, | 
N er hat gethan. Eule 

3. Bedenke, Menſch, das Ende! 
Bedenke ſtets die Zeit, 
Daß dich ja nichts abwende 


110. Der Sänger am Grabe. 
Von jener Herrlichkeit, . 
Damit vor Gottes Throne 
Die Seele wird verpflegt: 8 
Dort iſt des Lebens Krone 0 
Den Frommen beigelegt. 
— ER, 
No. 126. Mel. Wer nur den lieben Gott x. 

er weiß, wie nahe mir mein Ende? 

Die Zeit geht hin, es kommt der Tod; 
Ach, wie geſchwinde und behende 
Kann kommen meine Todes⸗Noth. 
Mein Gott! ich bitt' durch Chriſti Blut, 
* s nur mit meinem Ende gut. 

Es kann vor Nacht leicht anders BE 
Als es am frühen Morgen war; 
Denn weil' ich leb' auf dieſer Erden, —— 
Leb' ich in ſteter Tods⸗Gefaht. 
Mein Gott! ich bitt' durch Chriſti Blut, 
Mach's nur mit meinem Ende gut. . 

3. Laß mich beizeit mein Haus beſtellen, 
Daß ich bereit ſei für und für, | 
Und ſage friſch in allen Fällen: 
Herr! wie du willſt, ſo ſchick's mit mir. 
Mein Gott! ich bitt' durch Chriſti Blat, 
Mach's nur mit meinem Ende gut. 
ee 


3 u 7 
2 N 3 vg 
ca 54 * * 


* 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 111. 
No. 127. Mel. Palm 100. 
Wie ſicher lebt der Menſch, der Staub! 
Sein Leben iſt ein fallend Laub; 
Und dennoch ſchmeichelt er ſich gern, 
Der Tag des Todes ſei noch fern. 

2. Der Jüngling hofft des Greiſes Ziel; 
Der Mann noch ſeiner Jahre viel; 

Der Greis zu vielen noch ein Jahr; 
Und keiner nimmt den Irrthum wahr. 

3. Ein Seufzer in der letzten Noth, 
Ein Wunſch, durch des Erlöfers Tod 
Vor Gottes Thron gerecht zu ſen: 
Dies macht dich nicht von Sünden rein. 

4. Ein Herz, das Gottes Stimme hört, 
Ihr folget, ſich vom Böſen kehrt; N 
Ein gläubig Herz, von Lieb' erfüllt: 

Dies iſt's, was vor dem Höchſten it. 


No. 128. Mel. Wer weiß, wie nahe mir ic. 

ein Gott! ich weiß wohl, daß ich ſterbe! 
Ich bin ein Menſch, der bald vergeht; 

Auch find ich hier kein ſolches Erbe, 

Das unveränderlich beſteht. 5 

Drum zeige mir in Gnaden an, 

Wie ich recht ſelig ſterben kann. 

2. Mein Gott! ich weiß nicht wann ich ſterbe; 

Allwißender! du weißt's allein. 


112. Der Sänger am Grabe. 


„Drum, daß ich nicht im Tod verderbe, 

Woll ſt du die Gnade mir verleih'n, 
Daß ich ſei immerdar bereit 

Auf Tod, und Grab und Ewigkeit. | 

3. Mein Gott! ich weiß nicht, wie ich fterbe, 
Dieweil der Tod viel Wege hält. | 
Dem Einen wird das Scheiden herbe, 
Wenn ſonſt ein Andrer ſanfte fällt. 
Doch wie du willſt, gieb mir dabei, 
Daß einſt mein Ende ſelig ſei. 

4. Mein Gott! ich weiß nicht, wo ich ſterbe, 
Und welcher Sand mein Grab bedeckt. 

Doch, wenn ich nur dies Heil ererbe, 
Daß mich dein Ruf zum Leben weckt: 
So nehm' ich leicht ein Räumchen ein; 
Die Erd' iſt allenthalben dein. 

5. Nun liebſter Gott! wann ich dann ſterbe, 
So nimm du meinen Geiſt zu dir! 

Bin ich durch deinen Sohn dein Erbe, 
Und hab' ich ihn im Glauben hier: 
So gilt mir's gleich, und geht mir wohl, 
Wann, wo und wie 7 ſterben fol. 


No. 129. Mel. Ich a armer Menſch, o Herr. 
Noch leb' ich; ob ich morgen lebe? 
Ob dieſen Abend ? weiß ich nicht. 
Wohl mir, wenn ich mich Gott N 
Dann thu' ich . meine Pflicht, 


| Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 113. 


Und bin, durch meines Geiſtes Kraft, 
3 zu meiner Rechenſchaft. 


Am Morgen blüht und glänzt die Blu— 
Bi fällt oft ſchon am Abend ab. (me, 
So ſinkt, mit ſeinem Glück und Ruhme, 
Der Menſch, eh' er es denkt, in's Grab; 
Und Seele! du mißbrauchſt ſo leicht 
Ein Leben, das ſo ſchnell entfleucht? 
3. Entziehe dich dem Weltgetümmel! 
Hier iſt der Kampf, dort iſt die Ruh'; 
Auf! ſtreb' und ringe nach dem Himmel! 
Eil' deiner beßern Heimath zun! 
Wie bald verfließt der Prüfung Zeit! 
Und dann, dann kommt die Ewigkeit! 
4. So ſei denn, Vater meines Lebens, 
Die Warnung: wachet! ſeid bereit! 

An meiner Seele nicht vergebens, 

Verloren nicht die Gnadenzeit; ; 

Dann führt mich ſelbſt ein ſchneller Tod 

Zu deiner Seligkeit, mein Gott! 
No. 130. Mel. Es iſt gewißlich an der ꝛc. 

Kun Sterblicher! betrachte mich, 

Du lebſt! ich lebt' auf Erden; 
Was du jetzt biſt, das war auch ih; 
Was ich bin wirſt du werden. 

Du mußt hernach, ich vor dir, hin; 
Ach! denke nicht in deinem Sinn, 


114. Der Sänger am Grabe. 
Daß du nicht dürfeſt ſterben. 
2. Bereite dich, ſtirb ab der Welt! 
Denk' auf die letzten Stunden; 
Wenn man den Tod für fern noch hält, 
Wird er ſehr oft gefunden. 
Es iſt die Reihe heut an mir; | 
Wer weiß? Vielleicht gilt's morgen dir, 
Ja, wohl noch dieſen Abend. 
3. Sprich nicht: ich bin noch gar zu jung, 
Ich kann noch lange leben. 
Ach nein! du biſt ſchon alt genung, 
Den Geiſt von dir zu geben. 
Es iſt gar bald um dich gethan; 
Es ſieht der Tod kein Alter an: 
Wie magſt du anders denken? 
4. Ach ja! es iſt wohl klagenswerth! 
Es iſt wohl zu beweinen, 
Daß Mancher nicht ſein Heil begehrt, 
Daß mancher Menſch darf meinen, 
Er ſterbe nicht in feiner Blüth,“ 
Da er doch viel Exempel ſieht, 
Wie junge Leute ſterben. 
5. Indem du lebeſt, lebe ſo, 
Daß du kannſt ſelig ſterben. 
Du weißt nicht, wann, wie oder wo 
Der Tod um dich wird werben. 
Ach, denk, ach, achte doch zurück! * 
Ein Zug, ein kleiner Augenblick, 


Bei allgemeinen und befonderu Fällen. 115. 
Führt dich zu Ewigkeiten! 


No. 132. Mel. Ich armer Menſch, o Herr, ꝛc. 
ch ſterbe täglich, und mein Leben 

* Geht immer nach dem Grabe hin. 

er kann mir einen Bürgen geben, 

Ob ich noch morgen lebend bin? 

Die Zeit geht hin, der Tod kommt her; 
Ach, daß ich täglich fertig wär!“ 7 
2. Es ſchickt der Tod nicht immer Boten, 
Er kommet oft unangemeld't, “ 
Und fordert uns in's Reich der Todten. 
Wohl dem, der Herz und Haus beſtellt! 
Denn, ewig wohl und ewig Leid, 

Hängt nur an einem Punkt der Zeit. 

3. Ein einz'ger Schlag kann Alles enden, 
Wenn Fall und Tod beiſammen ſeyn; 
Drum ſchlage nur mit Vaterhänden, 
Schließ' mich in Chriſti Wunden ein; 
Daß, wenn der Leib zu Boden fällt, 

Die Seele ſich an Chriſtum hält. 

4. Vielleicht kann ich kein Wort mehr ſagen, 
Wann ſich Ohr, Mund und Auge ſchleußt; 
Drum bet' ich bei geſunden Tagen: 

Herr! dir befehl' ich meinen Geiſt! 
Verſchließen meine Lippen ſich, : 
So ſchreie Chriſti Blut für mich! 


116. Der Sänger am Grabe, 


5. Dringt mir der letzte Stoß zu Herzen 
So ſchließ' mir, Herr, den Himmel auf. 
Verkürze mir des Todes Schmerzen, N 
Und hole mich zu dir hinauf; 

So wird mein Abſchied keine Pein, 
Zwar traurig, dennoch ſelig ſeyn. 


No. 132. Mel. Gott des Himmels und ꝛc. 
5%: du haft es fo beſchloßen, 
Wer kann wieder dich befteh’n ? 
Werden Thränen gleich vergoßen, 
Muß es doch, wie du willſt, gehn. 
Dein Rath gilt; dein Will geſchicht: 0 
Unſer Wollen hilfet nicht. 4 
2. Iſt uns bitter gleich dein Wille, 4 
Muß er dennoch ſeyn vollbracht; 1 
Unſer Thun iſt: halten ſtille, 1 
Seyn bereit bei Tag und Nacht; 3 
Alles, was du aufgelegt, 4 
Tragen als die treuen Knecht 2 
3. Herr! wer kann dir widerſprechen, 
Wann du uns ſchenkſt bitter ein? | 
Wer kann deinen Rathſchluß brechen? 
Wer kann ſagen: So ſoll's ſeyn? u 
Muß es nicht, wie dir's gefällt, 
Senn, o höchſter Gott, N 8 


Kun 
4 m N 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 117. 
No. 133. Mel. O Gott du frommer Gott. 
par' deine Buße nicht 
| Von einem Jahr zum andern; 
Du weißt nicht, wann du mußt 
Aus dieſer Welt weg wandern; 
Du mußt nach deinem Tod 
Vor Gottes Angeſicht; 
Ach! denke fleißig d'ran: 
Spar' deine Buße nicht! 
2. Spar' deine Buße nicht 
Bis daß du alt wirſt werden; 
Du weißt nicht Zeit und Stund,“ 
Wie lang' du lebſt auf Erden. 
Wie bald verlöſchet doch 1 
7 Menſchen Lebens⸗Licht! 
Wie bald iſt es geſcheh'n! 
Spar' deine Buße nicht! 
3. Spar' deine Buße nicht 
is auf das Todten⸗Bette; Ei 
Zerreiße doch in Zeit, N a 
ie ſtarke Sünden- Kette. 
enk' an die Todes⸗Angſt, 
ie da das Herze bricht! 
ach' dich von Sünden los: 
par' deine Buße nicht! 
4. Spar’ deine Buße nicht; 
Dieweil du noch kannſt beten, 
o laß nicht ab vor Gott 


118. Der Sänger am Grabe. 


In wahrer Buß' zu treten. 

Bereue deine Sünd'; 

Wann dieſes nicht geſchicht, 

Weh' deiner armen Seel! 4 
Spar’ deine Buße nicht! ö 


No. 134. Mel. Nun ruhet in den Wäldern. 
Welt! ich muß dich laßen, 
Os Ich gehe meine Straßen, 
In's ew'ge Vaterland. 
Ich muß den Geiſt aufgeben; 
Ich ſetze Leib und Leben 
In Gottes gnäd'ge Vaterhand. 
2. Die Zeit iſt nun vollendet, 
Mein Leben iſt geendet, | 
Sterben ift mein Gewinn; 4 
Kein Bleiben iſt auf Erden, 
Was ewig, muß mir werden, 
Mit Fried und Freud' ich fahr' dahin 
3. Auf zott ſteht mein Vertrauen, 
Sein Antliz will ich ſchauen 
Gewiß, durch Jeſum Chrift, 
Der für mich iſt geſtorben, > 
Des Vaters Huld erworben, 4 
Und der mein Mittler worden iſt. 
9. In wenig kurzen Stunden 
Iſt alles Glück verſchwunde n, 
Das Sünder hier ergötzt. en 


Pal 
1 4 


| Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 11 * 


Komm, Kind der Nacht, mit Beten 
Zum Gnadenthron zu trete, J 
Mit Wangen, die die E. netzt. * 


8 No. 135. In ned Melodie. 
Wos Gott thut, das iſt wohl gethan, 
Es iſt gerecht ſein Wille. 

Wie er fängt meine Sachen an, 

Will ich ihm halten ſtille. N 

Er iſt mein Gott, — Der in der Noth 

Mich wohl weiß zu erhalten: N 

Drum laß' ich ihn nur walten. N 
2. Was Gott thut, das ift wohl gethan, 

Er wird mich nicht betrügen; | 

Er führet mich auf rechter Bahn, er 

Drum laß ich mir begnügen Kr 

An feiner Huld, — Und hab’ Sara 28 

Er wird mein Unglück wenden 

Es ſteht in ſeinen Händen. 

3. Was Gott thut, das iſt wohl gethan, 

Er wird mich wohl bedenke; 

Er, als mein Arzt und Wunder⸗ Mann, 2 

Wird mir nicht Gift einſchenken 

Für Arzenei. — Gott iſt getreu; r 

Drum will ich auf ihn 3 e 

und ſeiner Güte trauern. 


4. Was Gott thut, das iſt wohl gethan, 
w ich den Kelch gleich ſchmecken, 


120. Der Sänger am Grabe. 


Der bitter iſt nach meinem Wahn, 
Laß' ich mich doch nicht ſchrecken; 
Weil doch zuletzt — ich werd' ergötzt 
Mit ſüßem Troſt im Herzen: 
Drum weichen alle Schmerzen. 

5. Was Gott thut, das iſt wohl ge 
Dabei will ich verbleiben; 
Es mag mich auf die rauhe Bahı a 
Gleich Noth und Elend treiben, * 4 
So wird doch mich — Gott be 2 b 
In ſeinem Arm erhalten | 
Drum laß ich ihn nur Laren 0 1 


No. 136. Mel. Herr Sefuchrifl, wein Lebenslic 
Ven dir, o Vater, nimmt mein Herz 4 
Glück, Unglück, Freuden oder Schmerz; 
Von dir, der nichts als lieben kann, | 
Voll Dank und voll Vertrauen an. | 
2. Du erndteſt deiner Leiden e 24 
Vielleicht in dieſem Leben ſchon. 
Vielleicht, daß du nun ausgeweint, = 
Und Gott mit feiner Hülf' erſcheint. 
3. Wenn Niemand dich erquicken kann, 
So ſchaue deinen Heiland an; 8 “A 
Schütt” aus dein Herz in ſeinen Schooß, 
Denn ſeine Huld und Macht iſt groß. a 
“4. Einſt hat auch er, der Me sche enf freu und, 
Im Thränen⸗Thale hier geweint z 5 


En 


| 
„ 


Auf deine Thränen giebt er Acht 
Und dir zu helfen hat er Macht. | 
5. Und helfen will etz zweifle nicht! 
Hör,’ was fein treuer Mund apc * 

Nicht laßen, will ich, Sz de dich! 


Sei frohen Muths, u d glaub' an, mich! 


0 137. Mel. Wie groß iſt 125 Allmächt'gen 2c. 
o biſt du, Seele, hingekommen? 
Wohin entrückte dich der Tod? 

Sn beine Heimath aufgenommen, 

Biſt du in Ruh' bei deinem Gott! 

Uns hält die Erde noch gefangen, 

Die uns mit Netzen viel umſtrickt; 

Du aber biſt der Noth entgangen: 

Du biſt erlöſ't! dir hat's geglückt! 

2. Du nuheft nun! nicht in der Kammer 
Der Erde! nein! in Gottes Schooß! 
Frei biſt du nun von allem Jammer, 
Dein Glück ift groß, und ſchön dein Loos. 
Du ſchwimmſt im Meer der ew'gen Freuden; 
Was geht dir ab vor Gottes Thron ? 

a ich rühret nimmermehr ein Leiden; 

u haſt nun deinen Gnaden⸗Lohn. 

3. Du haft, wonach wir uns erſt ſehnen, 
Schauſt deinen Freund und Bräutigam. 
Er wiſcht dir ab all' deine Thränen, 
Wee 9 Augen ſteht das Lamm. 

2 81 


| 


122. Der Sanger am Grabe. 8 
Was bier nie in ein Herz ragen 2° 
Kannſt du nun Alles klar perfteh’n ; . 
und ewig wird von dir beſungen, er 
Was hier kein Auge je geſeh n. 
No. 138. Mel. Wer weiß, wie nahe mir te. 
Hie liegt ein Menſch, hier fiel er nieder! 
Er fiel durch eigne Hand ind Gb, 
Er tödtete ſich ſeine Glieder, ee; 
Und brach ſich ſelbſt das Leben ab. N 
Er ſtürzte ſich aus dieſer Zeit 5 2 
In eine lange Ewigkeit. „ e 
2. Er kam vor Gottes heil gem Brom 
Noch eh' ihn Gott gerufen hat; 
Und dort empfängt er das zum Lohne, 1 
Was er allhier geſäet hat. 5 
Drum rufen wir hier in der Zeit: 
Barmherzigkeit! Barmherzigkeit! 2 
3. O ſeht! wie können Menſchen fallen 
Von Tugend in's Verderben hin;; 
Wenn fie hier nicht mit Jeſu wallen, 
Wenn wankt der fromme Chriſten⸗Sinn. 
Drum haltet feſt an Jeſum ite # 
Det unfer DR und Alles iſt. Br 


No. 139. Mel, Wer nur den lieben Gott ze. 


Em Dee Leibes warten und ihn nähren, 
Das iſt, o Schopfer ka meine m 


„. 
Verbietet mir dein Unterricht. 
O, ſtehe mir mit Weisheit bei!! * 
zog dieſe Pflicht mir heilig ſei. 
N ich mit Vorſatz das verches, 
So r Erhaltung mir fee | 
Sollt' x ering ein Kunſtſtück ſchätzen 
Das 5 8. 8 1 ban? 1 
; le ie g. ent 8 


2 — zu erhalten, zu 9 275 
Giebſt du mit a Vatershand 
Die Mittel, die dazu uns nützen, 
und zum he rauch giebſt du weten 

ie Sorge nicht zu klein: 


4. Se l ich denn mit Sorgfal denen . 
Was meines Korpers 1 at., . 
= 9 wenn * Kräfte leiden, 


bin fa eib dein eb rg 

ieb, daß ich nicht kr 
6 Leibes Pflege zielt; IE 5 * 5 
Nein! etz. 4 jenen Schranken bleibe, 5 1 

Die dein Geſetz mir anbeſiehlt. 
Des Körpers Wohl laß nie allein 
Den 8 meiner Sorgen ſeyn. 0 
„ 52 


a 
2 
\ 


124. Der Sänger am Grabe. 


6. Mein größter Fleiß auf dieſer Erde, 
Sei ſtets auf meinen Geiſt gericht, 4 
Daß er zum Himmel tüchtig werd 
Eh' dieſes Leibes Hütte bricht. 4 
Dazu, Herr! fegne meinen Fleiß: 
So leb' ich hier zu deinem Preis. 


No. 140. Mel. Nun Koh in den Wäldern. 
Du fühlſt, o Chriſt! das Leiden, 
Daß nun der Geiſt der Freuden 
Von dir gewichen iſt. 
Du rufſt: Herr! wie ſo fange! ie, 
Gott ſchweigt, und dir wird bange, 
Daß du von Gott verlaßen biſt. 
2. Mühſelig und beladen 
Hör' ich das Wort der Gnaden, 
Und mich erquickt es nicht;; 
Bin träg' vor Gott zu treten, 
- Und kann nicht freudig beten, 
Und ſeh' in meiner Nacht kein Licht. 
3. Sonſt eilt' ich, ſeinen Willen 
Mit Freuden zu erfüllen; 
Sein Wort war mir gewiß. 
Jetzt kann ich es kaum faßen; 
Mein Muth hat mich verlaßen, 
Und meinen Geiſt deckt Finſternißß; 


No. 141. Die. dene mi Wee 
| Bei du deine 2 N 
Und Alles, was kürt, 2 
Der treuen Vater⸗Pflege e 
Deß, der den Weltkreis lenkt. es 
Den Sternen, Wolken, Binden, 4 er . 
Bezeichnet er die Bahn; 
Sollt' er nicht Wege finden, wi 
Wo dein Fuß gehen kan? a g 
2. An Mitteln und an 1 0 
sen 


* 


Fehlt dir's, Allweiſer, nicht; 


Dein Thun iſt lauter Set Eh 8 . 
Bi Thun iſt lauter A ei ls, 

ein Werk kann Niemand binden, 
Wenn du entſchloßen biſ, 2 
Zu thun was deinen ee ee * 
Wahrhaftig nützich iſt. —— 105 


3. Und brauſ'ten alle Stürme 6 
und Wetter her auf ſi ej 
Gott! unter deinem Shi, wo Fr A 
Vergiengen fie doch wiel n I. 
Im Himmel und auf Eden, RE Sr. 
Kann nichts dir widerſtehn; hr Ba ig 
Was du gebiet'ſt muß werden, 5 
Und was du willſt, geſchehn. 3 . 
4. Drum, Seele! laß ihn pine, . f 


Er will dein Wohlergehn; 7 2 
Er wird auch dich erhalterrnn 
53 | Zr 


Bewundernd wirſt du ſehn n. 

ie ger di 1 2 | 
Wie wunderbar fein Rath 
Pr I & Werk hinausgeführet, u Be 


ARE, 


ert . 


€ nie nad trüben St 
(Nur art,’ o Seele! — 
N en er treu erfunden, wi 2 
Wit er er ae 22 


Daß ich e 5 = = =. 
Lehre mich die Sinne lenken 2 
Auf den letzten Lebens⸗Schiuß. ee 
Stelle mir mein Ende für, Er f a — 
A erwecke die Begiers > nn 
Ruf das On gefunden Seiten er 178 

rab wohl zu bereiten. N 
2. Endli i ein Licht verbrennen, 
— 9905 lauft Zeiger aus; * 25 "ei 

Alſo muß ich wohl bekennen, gu 9 

Daß ich dieſes . rd m. nf 
+ Lich auch geſchnen n . 


Bi 


Sa" ine en 


Denn es 155 der alte en 7 8 
Mencchen, als des Todes Erben 8 
Müßen mit einander ſter ben. ae) 
3. Wann wir kaum geboren werdet er 
Iſt vom erſten Lebens⸗Trit , 
Bis in's kühle Grab 2 —— en ch 1 
Nur ein ku eßner itt. Rn 5 
Ach! mit jeder Augenblick, reg 
Gehet unſre Kraft zurück, 0 
Und wir ſind mit jedem Ba 3 
Allzureif zur Todtenbahre. u 8 
4. Und wer weiß, in welcher Stunde 
Uns die letzte Stimme weckt? f 
Dean Gott hats mit ‚feinem Munde 
Keinem Menfchen 3 
Wer fein Haus nun wohl bestell, 


Geht mit Freuden aus der Welt; Na 


Da Sicherheit hingegen . 


Ewig's Ringe kann n * Be, 


No. 143. Mel Pfalm 42. 1 \ 


Done doch, ihr Menſchen⸗Kinder, 
An den letzten Todes⸗ Tag!! | 
Denket doch, ihr frechen Sünder, 
An den letzten Glockenſchlag min) 
Heute ſind wir friſch und ſtark, . 

Morgen füllen wir den Sarg; 
Und die n die wir haben, N 


>. Doch, wir armen Menfäen fe e 

Nur, was in die Augen fällt; 

Was nach dieſem ſoll geihehen.. * 1 

Bleibt an eile Heben Ort ar ecke ++ 99 
ben 


Ant wir, 8 2255 * 
Leider! er Bi Shi 2 Bi 2; 4 1 
* her Pr m 


Aber nach a RN a SE 
Will der Geiſt er nicht erheben. . 
3. Wo ihr euch nicht ſelber beg, 12 
Ach! fo legt die Thorheit az; 
Was ihr thut und was ihr . 2 
So gedenkt an euer Grab. sr er 
Ewig Glück und Ungelück 1 
Hängt an einem At enblick. 25 275 
Niemand kann uns Bürgſchaft en, = 
Daß wir noch bis morgen leben. 

4. Was hilft doch ein langes deten, 
Ohne Buß” und Beßerung! Re: 
Wer nicht will nach Tugend ſtreben, ZZ 
Ach, der flerbe immer jung. 
Unſre Bosheit nimmt nicht ab: 2 
Sondern mehrt ſich bis in's Grab; 1.5 

Frei von Sünden wird man eee 2 
Sondern alle Tage ſchlimmer. 

5. Langes Leben, große Sündes z 
Cöroße Sünde, ſchwerer Tod: 4 
Liernet das an einem Kinde, 68 N u er 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 129. 
Dem iſt Sterben keine Noth. 
Selig, wer bei guter Zeit Er, 
Sich auf ſeinen Tod bereit, * 
Und ſo oft die Glocke ad 
Seines Lebens Ziel erwäge 1 | 


——— R 
No. 2 Mae Wer but ben lieben Gott ꝛc. 


DL Vater meiner Tage! 

Du el daß ich, dein ſchwaches Kind, 

Des Todes Keim in Gliedern trage, 

Die irdiſch und zerbrechlich ſin ß; 

Drum gieb, daß ich zu jeder Zei, 25 

Zu meinem Tode ſei bereit. 5 2 5 | 
2. Daß du hier meinem erſten „ 

Ein mir verborg'nes Ziel beſtimmt, 

Und daß die Zeit, die mir gegeben, 

Vielleicht gar bald ein Ende nimmt: 

Das floße mir die Weisheit ein, 8 

Stets auf mein Heil bedacht zu 8 5 

3. Willſt du mich länger leben laßen, 

So laß es mir zum Heil geſcheh 'n; 

Doch ſoll ich heute noch erblaßen, : 

So höre, Vater, auf mein Fleh nn! 

Sei, wenn mein Herz im Tode bricht 


Mein Troſt und e f 


* 


3 39 weiß ein beßer . 
Diez freu ich 


130. Dier Sanger am 


No. 145. In eigen 3 5 Nel = . 
9 thut mich verlangen 


N l 
Weil 0 1 on x 


Mit Trübſal und Elend. 
Ich hab' Luſt abzuſcheiden 
Von dieſer 3 berg Far Ei 


Sonft nichts mir hier 
Der Tod ſehr bitter wir, X * e 


Will ich mich doch ergeb 1 se 2; 
Zu ſterben willig dir. * 


E EZ EFF TEE 


Da meine Seel’ fährt hin, n 
rich gar eben + 2 gen gu 
Sterben iſt mein Gewinn. den Wa 1 
3. Wenn ich auch glech nun eden 
Von meinen Freunden ſoll, 
Das mir und ihn'n bringt Leiden 
Doch tröſtet mich gar wohl: W 
Daß wir in größern Freuden er 898 
Zuſammen kom en dort, a 1 
Und bleiben Uungeſc Beiben;, RR AN 5 
An einen. beßern Ort. 3% f d 
4. Ob ich auch hinterlaße 
Brtrübte Waiſelein, 


Dern Noth 10 über Maße 


— 


an 


EEE 


— 
e 


5 
—— = 


15 
RN 


e 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 131. 
Jammert im Herzen mein 
Will ich doch gerne erbeten e . 
In Hoffnung, daß mein Gott 
Sie wird, als ſeine Erben, 
Verſorgen in der Noth. ; 

5. Was thut ihr 15 ehr dagen, 
Ihr armen Waiſelein?s 15 
Sollt euch Gott Hulp En 
Der ſpeiſ't die Raben klein? 
Frommen Wittwen und rede 
Iſt Gott der Vater treu; 

Er wird es auch beweiſen, 
Das glaubet ohne Scheu. Ce 
6. Es ſegne Gott der Herre, 


5 wen “ * 
* ; N 


Euch, Vielgeliebte mein; n 


Ach! trauert nicht ſo r 
Ueber den Abſchied mein. er 
Auf Gott müßt ihr vertrauen, 
Bis wir nach dieſer Zeit, 2 
Einander werden ſchauen 
Dort in der 8 a | 
No. 146, Del. Pp 42. 

A* wie herrlich iſt das Lebe 

Welches Gott nach dieſer at 
Seinem Volk verſpricht zi geben 
In der ſüßen Ewigkeit. 8 N 
Es muß unausſprechlich ſeyn, 

5 


rei — aller we — . a 
Ach, wann Bree, N dort erquicket! 
2. Dort if Reichtt zum der beſteh 


8 


be u. 
u | 
Nail — 


f ſtehet; 
Dort iſt Freude, dort iſt — 2 4 ur 
Ehre, welche nie vergeht z ;;; 
Ueberfluß, dem nichts gebricht; n 


Wohlſeyn, das nicht kränklich iſt 
Liebe, ſonder falſche Liſt .; 
Freude, die kein eitler Schatten; 5 
Kraft, die nimmer kann ermatten. = 1 


3. Dort iſt Bleiben ohne S hei de > 
Dort ift Leben ohne Tod; e, 
Ehre, ſonder falſches Neiden; 5 1 un 
Seligkeit, ohn alle 9 55 2 9 
Weisheit, welche nichts bet hoͤrt 1 
5 Freude die kein Leid e, 4:7 
Scha tze welche nicht zu ſchägen; u 
Em’ ges Wohlſein und Ergößen. ot 2 
4. In dem Himmel wird gefunden 
Die Geſellſchaft, die fo „ 
Die in Liebe feſt ee 
Hier iſt aller Sorgen los. 1 
Unſers Zu | ee ‚dr 
Siehet im höchſten Licht;; 
Dieſes fits ie 


| Bei allgemeinen und beſondern 
5. Dort iſt Ehre, dort iſt Fr 
Dort iſt Ruh' und Sicherheit; 
Dort iſt Labſal, dort iſt Weide; 
Dort iſt lauter Seligkeit. 
gl ift Fr und Ruhm 
In des Höchſten Heiligthum; 
Dort iſt Wohl und ſanfte Stille; 
Dort iſt ee ee die Fülle. | 


No. 147. Mel. Jeſus m meine Zuverſicht 
Freunde! ſtellt das Weinen ein! 

Wiſcht die Thränen von den Wangen; 8 
Bas ſoll doch das Klagen ſeyn, 3 
Daß ich von euch weg gegangen? 5 
Trauret nicht um meinen Tod: 

Ich bin frei von aller Noth. 


2. Da mein Leib darnieder fiel, 
Fiel auch mit mein Feind darnieder; 
Meiner Seele höchſtem S 
War ja je mein Fleiſch zuwider; 

Weil mein Leib nun weggerafft, 

Iſt mir ſüße Ruh' geſchafft. 

erker geh' ich aus, 
Aus der Angſt und aus dem Jammer, 
Bis mich Gott in's Himmels⸗Haus 
Ruft, aus meiner Erden⸗Kammer. 

Was klagt ihr den Tod ſo an? 
Der nichts Arges mir gethan. 


133. 


134. » Der Sinh am Grabe. 


4. Stirbt ein Chriſt, ſo ſtirbt ſein Leid, 
Auch ſein Tod ſtirbt mit dem u. 

Ich erwarte nun die Freud? . 
Die ich ewig ſoll ererbeenn. 
Zeitlichkeit! fahr' immer hin, 
Weil ich jetzt verewigt bin ß 


No. 148. Mel. me EB ® 
8 euch, ihr Frommen! 
Zeigt eurer Lampen Schein. 
Der Abend iſt gekommen 
Die finſtre Nacht bricht ein. 
Es hat ſich aufgemachet 
Der Bräutigam mit Pracht! ; 
Auf! betet, kämpft und wachet, 
Bald iſt es Mitternacht! 


2. Macht eure Lampen fertig, 
Und füllet fie mit Del, | 
Und ſeid des Heils gewärtig, 
Bereitet Leib und Seel. 
Die Wächter Zions ſchreien: 
Der Bräutigam iſt nah! 
Begegnet ihn in Reihen, 

Und ſingt: Wake 


No. 149. Mel. Gott des Himmels und x Pr 


O Jeruſalem! du Schöne, 
Da man Gott beſtändig ehrt, 


Und das inne Getöne: Se 
Heilig! heilig! heilig! hört; ö 
Ach, wann komm i 0 doch 


2. Ich muß * in 1 Mefehe buen, 
Unter Kedars Strengigkeit, 
Da ſchon mancher Chriſt beten, 
Führen meine Lebenszeit; 

Da der herbe Thränen⸗Saft 
Hat verzehrt die beſte Kraft. n 
3. Ach, wie wünſch) ich dich zu ſchauen, 

Jeſu, liebſter Seelen⸗Freund! 
Baldigſt in des Saleme⸗Auen, 5 
Wo man nimmer klagt und weint, 
Sondern in dem höchſten Licht, 
Schauet Gottes Angeſi icht. 5 3 8 
No. 150. Mel. Wer weißzn wie nahe mir 2 
arum erbebſt du, meine Seele, ar 
Bei dem Gedanken an das Grab 
Nicht dich umſchließt einſt eine Höhle, 
Es ſinket nur dein Leib hinab. * 
Ihn ſchuf der Allmacht Hand aus Staub, 
Drum wird er der Verweſung Raub. 2 
2. Du, zur Unſterblichkeit erleſen, 
Schwingſt dich empor zu Gottes Licht, a. 
Und ſchauſt den Urſprung aller >: 
Von 2 zu Aue a . 


3. Dann, Seele! das verſt — 
u w fein u Sterhli erklärt; 3 || 


4 4. Bu de vn ne 
Den hier allein der Glaube ſieht; „ 
Den, der dich ewig zu beglücke 1 | 
Verbrechern gleich, am Kreuz verſchiet a e 
Dann j chzen, daß kein Wahn, kein Spott, 
T 
. a |) 


No. 151. Mel. geſus, e 2 
Meſus lebt! mit ihm auch ich! { 
„I: Tod! wo find nun deine Schreck en? 4 
Er, er lebt, und wird auch 3 77 
Von den Todten auferwecken. 2 | 
Er verklärt mich in ſein Liht— wi ol | 
Dies iſt meine Zuverſicht. Wan 7 | 
2. Jeſus lebt! ihm iſt das N 
Ueber alle Welt gegeben. 72. A1 | 
Mit ihm werd' ich auch zugleich | 
Ewig herrſchen, ewig leben. In nv | 
3 . was er eee ee 
u meine Zuverſicht. | 


Bei allgemeinen und beſondern Fallen. 132. 
3. Jeſus lebt! wer nun verzagt, 

r verkleinert Gottes Ehre. y 

Gnade hat er zugefagt, oma 

Daß der Sünder ſich bekehre. 


4. Jeſus lebt! ſein Heil iſt mein; 
Sein ſei auch mein ganzes Leben. 

Reines Herzens will ich ſeyn, 

Und den Lüſten widerſtrebe 

Er verläßt den Schwachen 16 — 19 25 
Dies iſt meine Zuverſicht. A 


5. Jeſus lebt! ich bin gewiß, | B * 
Nichts ſoll mich von Jeſu ſcheiden, 1 
Keine Macht der Finſterniß > 
Keine Herrlichkeit, kein Leiden. 
Er giebt Kraft zu dieſer Pflicht- 
Dies iſt meine Zuverſi cht. 

6. Jeſus lebt! nun iſt der Tod 
Mir der Eingang in das Leben. 

Welchen Troſt in Todes⸗Noth | 
Bird es meiner Seele geben, © ĩ 
nn fie gläubig zu ihm ſprichtt 

Er Herr! meine Zuverſicht. Ha ww | 

Mo. 152. Mel, J. will dir gelen, >. 

enn einſt in meinem Grabe 
Des Todes ſtille Nacht 


3 Die Glieder neu 8 


nn gabe 
So weckt mich Jeſu Macht, 0 
Giebt dieſem Leib aus Staube mi er 


Des Himmels Herrlichkeit. e ee u 3 


O Troſt! den mir der Glaube e I 
«An Gottes Wort verleiht! J 
2. Es ſoll mir dieſen abe 3 
7 Der In Sho als Felſen, u Lo 
Ze jemals raube 


&s mag vw Unchriſt beben, 
Sinkt er in Tod und Seifert. . 
kenn' — Leben 
Wozu mich Je eſus ruft. S BU E Ber 
3: Aus Saamen, e für: = Ar 
Läßt Gott ja alle Jahr * 1 za 
Die neue Frucht aurſtehen, Fr 
Die in dem Keime war. 5 1 1 
Es wächſet jede Blume I. 3 8 
Aus ihrer Saat empor; 2 * 
Zu ſeiner Allmacht Ruhm, * Br nr 
Steht fie in neuem Flor. e Pe 
4. Kann Gott denn nicht auch mathen 
Daß einſt aus Tod und Gruft, a 


oft will, fie leben wieder: 
r neue Leib entſteht: e 
5. Die aus des Grabes Banden 

Bott ehmals ſchon erweckt 
und Jeſum, der erſtanden, a a en 
Da er den Tod gefihmedt, 
Betrachtet unſer Glaube, 
und ſiegreich rühmet er: 
Auch uns weckt aus dem St 
Zum Leben einſt der Herr! 


No. 153. Mel. Gott des Himmels ud: 8 
Wehe hier mit Thränen 8 er 
Und in ihrer Traurigkeit, , 
Die der Herr geſendet, gehen 
Erndten Wonne nach dem Leid 
Ja, ſolch' ewige Himmels⸗Luſt, 
Die nur Engeln iſt bewußt. u 
2. Trauernd geh'n fie hin, und weinen, 
Denn der Trübſal trifft fie viel ß; 
Oft will nicht die Sonne ſch 
Oft erblicken ſie kein Ziel, 
Und verſchmachten in der Noth, 
Bis ſie löst ein ſanfter Tod. 

3. Doch ſie tragen edlen Samen, 0 
Weil ſie in der Trübſal ſin d; 
Und Gott nennet ſie mit Namen, ein 2 
Nennt Jeglichen fein. Kind, rg 


Redet ihnen toll gu, 
Führet ſie zur ſtolzen Ruh.“ 1 
4. Darum kommen ſie mit Faden, | 
Weil fie aus der armen Welt 4 
Freudig, glaubend, hoffend, ſcheiden, 
Wie es ihrem Gott gefällt. 4 2 
Froh geh'n ſie zum Himmel ein, 2 
In des Himmels Reich zu ſeyn. * 
5. Dann erſcheinen ſie mit Garben, 
Jauchzend, voller Herrlichkeit, | 
Dürfen nimmer ſteh'n und darben 7; 
Nach dem Mangel dieſer Zeik. 
Schau! ſie leben hell im Licht, 
2 Se —— cht. . 


| nag au one 


„wen 


u den allgemeinen und * alen, 


3 
Bei Ben Begrabniß eines | 
Predigers. 


No. 154. Mel. Liebſter Jeſu, wir find hier. 4 

* wie er gewandelt hat, m. 

Endet ſich, zum Troſt der Seinen, 
Unſres Lehrers Erdenpfad, 


* wir ver ihm nach, a 
ſch, er hat uns treu belehrt = 
ind zum Guten hingekehret. 
| 2 Treulich gie 0 er er den , 
deiner Tugend bi an's E En | 

Bei seinen Geiſt in deine . 

dur die Kraft von ſeiner Lehre 
nn ae N Ad, 


Selig iſt, wer an mie e x 5 
ja, des Himmels Heil und Frieden 8 
Es befchi en. im. 
4. Laß, o Herr, die edle Saat, 
‚uögeftreut von unſerm Lehrer, | 
euchtbar ſeyn in Wort 
ind uns würdige Verehrer 
Bahrer Frömmigkeit auf Erden, 
nd des Himmels Diener werden. 


5. Wenn wir dann einſt um ihn ſteh n, 0 
ie mit ihm zum Throne igen; 5 

it ihm den Erlöſer ſehen, 

dem wir Preis und Ehre bringen: 

ich, wer nennt die Seligkeiten, 

die dann ewig uns Aegleiten? 5 


* 


dem 


1422. Der Sänger am Grabe. 


6. Gott! er ruhe ſanft und mi, 
Er, der uns dir näher führte! MB 
Unvergeßlich ſei fein Bild 
Jedem Herzen, das er rührte! 
Seine ſchöne Tugendlehren £ 
Wollen wir durch Thaten ehren. i 


No. 155. Mel. Ich armer Menſch, o ert 

Es geht in ferne Ewigkeiten 
Er, unſer Lehrer, unſer Freund, 

Genießt nun ew'ge Seligkeiten, 
Indeß das Auge um ihn weint! 
O! würden wir, wie ſonſt, geröhrt hr 
Zur Weisheit noch von ihm geführt! 

2. Und ſchon haſt du ihn uns ee 
Ein Grabeshügel decket ihn? 
Wir ſollen ſeine Lehren mißen? 
Kannſt du uns ihn fo früh entziehn 2 
Der Stab zerbrach: wer führt uns nun 
Wer lehrt uns recht und gut zu thun? 
3. Doch, Gott! es war dein heil' ger Wil 
Du weißt am beſten, was uns nützt. 
Wir halten deiner Führung ſtille, 
Da uns gewiß dein Arm beſchützt. 
Auf Leideswegen — ſagt' er oft. — 5 
Kommt Gott mit Troſte unverhofft! 

4. Er trage nun, zum ew' gen Lohne 
Für ſeinen treuen Unterricht, 


| Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 143. 
Im Himmel feine Lehrer⸗Krone! 


In unſern Herzen ſtirbt er nicht. 5 
Wir wollen uns der Tugend weihen, x 
Um * (Ren würdig ſtets zu ſeyn. - 3 
5 — — Ze 
| No. 150. Mel. Wie ſchön leucht“ uns der ef, 
Wer einſt dein großer Tag erſcheint, 
Laß unſern Lehrer, unſern ee, 
Uns dir entgegen führen! De 8 3 
Die Seelen ſind ihm zugezählt = Be, 
| ch, ach! daß dort nur keine fehlt! 155 BE 
Laß keine ihn verlieren 1 
Jeſu! — Hilf du! — Beut die inet 
Daß am Ende — Hirt und Herten 
Treu vor dir erfunden werde! 8 


N — — N Ehe a 
No. 157. Mel. Wie ſchön leucht“ uns der . 
O Herr! das himmliſche Panier, N 
Auf ſtummen Farne N 
In ſtiller Hoheit wehe! 
Wie heilig ernſt iſt dieſer Ort, * 
Wo unſer Lehrer auf dein Wort 
Zum letzten Schlummer gehe! wE 
Thränend, —Sehnend, —Steh'n die Freunde, 
Die Gemeinde, — Klein“ und Große, 
Vor des Grabes offnem Schooße. * 
2. Doch hier iſt nur des Leibes Ruh; 
Den treuen Zeugen öffneſt dg 


m chweben mt den Sen, 
Um dich, du Lebens⸗Sonne! 


„ s 5 
Am Grab des geen b auf 3 nen 
Dich hin in Jeſu Hän ER a 
Sag' deinem Lehrer Lebewohl, 
Wo unter dir die Erde hohl, 81 un 1 4 
= Und forge für dein Ende! a 
Daß er — Froher Als giöiflben; U 
Dich in Frieden — Dort mag ſehen, ö 
Wan die 5 * | 


6; nf 
FE . 7 


— 5 5 — 


ro 5 Br,” 3 Zu 7 a 5 3 ; | 
Bei dem Saen, eines 


ulmeiſters. 2 | 

— No. 188 Mel. Seſis mene ee, a 
8 15 e r W 
8 . kei 1 1 72 me 9 
Du der Tugend Bahn I | 
2 ä 


Treu und fromm und gut 
Vit des höchſen we du wer 


Bei allgemeinen und beſondern Aller. kn. 


2. Wir beklagen den Verluſt, 
Den durch deinen Tod wir litten; 
Uns iſt Allen wohl bewußt, oe 
Wie du muthig haft geſtritten ** 
Zu erfüll'n die Pflicht ſo ſchwer | 1 
Deines Amts der kreuen Lehr. 
3. Doch, es winket dir dein Lohn, 
Himmels⸗Lohn! denn du wirſt une 4 
Wie verheißen Gottes Sohn, si 
In das ew'ge Reich der Frommen, s 1 2 
Wo die Seele jubelnd ſingt, Bo 2 


1 5 1 f 
n 
W n 


und am Born des Lichtes trinkt! N 550 > f 
* N r er 


No. 159. Mel par 100. ER 
Wir ſenken dich zur Ruhe ein va ; 
Und du betrittſt ein e Sm; 
Du haſt die ſchwere Pflicht erfüllt vo 
Des treuen Lehrers, fromm und mild. 3 
2. Du, pflanzteſt unfter Kinder . 5 
Den Samen reiner Tugend ein. 3 
Es war dein hohes Ziel und Müh' W 
Sie nützlich für den Staat zu zieh „ hi 
3. Du haft erfüllt die ſchwere * 
Und trittſt vor Gottes An eſich, 
it dem Bewußtſeyn, daß ein Lohn 
Dir wird am hohen Himmels⸗ Thron. * 5 


* 


* 


G1 


w_ 3 > — — i Brab A ei ci 


No. 160. Wel. Alle Menſchen müßen flerben.. 
4. Stand, der 4 * fer 
Entſchuldiget die . 5 
Bin ich doch ein getaufter Chriſt. 
Und will ich Gnade finde en, = enge 

So iſt gewiß kein and'rer es 2 „ 
N 2% 3 Abe eme et 


Als an beben 5 be 


Damit wir eig werden 2 * * f 
Sprach er: wol vollt ihr in Gotte ee 
Uebt nicht Gewalt, und 1 w 

An ‚eurem, Solde g'nügen. zw. 
3. Herr, leg? mir deine Waffen 
Lehr meine Hände ſtreiten, 3 
Dune ich, als dein Algtenam, 
Die Krone mög’ erbeuten. * 
. überall dein . u 5 
So 24 ich 2 | 


7 | 


Bei dem Begräbniß eines 
| Wemding: 5 e. 


No. 161. Mel. geſus, meine e Zuverſcch. f 8 
vier iſt meines Bleibens nicht! 


Mein Herz iſt ſchon frei geworden 


Von dem, was die Welt verſpricht; 
Ich ſteh' in der Pilger Orden. 
Ich durchreiſe nur die Welt 
Mein Sinn ſteht zum Himmels⸗ Zelt! 
2. Hier iſt meines Bleibens a! 5 5 
Nein! in Salam's nu dauern 
Steht mein Hüttlein hoch im Licht, 
Das die Welt würd i berdauern. 
Hier ift nicht des ei es Ruh, 
Nein! er eilt der & ath zu 2 
3. Hier iſt meines Bleibens nicht! = 
Drum will ich mich nicht verweilen, 
Sondern thun nach meiner Pflicht, 4. 
nd, als Pilgrim, eifrig eilen, ae 
is ich komme zu der Stadt., 
Wo mein Weg ein Ende bal. e 


No. 162. Mel. Es iſt gewißlich mn Zeit. 
En, Pilger bin ich in der Welt, 
Und kurz find meine Tage; 
zo REN Noth, die mich befällt 
G2 . 


Hi all yet und beſondern — — 


* 


— A 8 


Reizt mich hier re 8 er e Fe 
Doch, Vater! jene Ewigkeit ws 1 
Verſüßt mir meine Zelt, 
Und ſtärket „mich. im Leiden. > | 
2. Wenn einft, der jebt von ce dräut, 
Der Tod, mir näher winket; 7 
Wenn, nach der Arbeit e Zeit, 
Mein Haupt zum S e fait: m. 
So ſterb' ich fro; die Ewigkeit, 
Zeigt mir des Himmels Herrlichk ki 
Die Alles überwieget. 


8 0 find 18 = der e fern 
Wir wallen aber zu Herrn 2 
Das an e, 1 FRI # 
2. Walk aha; Be: 65 dir gefällt, 
Was iſt's, wenn man's für Thorheit hält 2 
So komm' ich heim; bei dir u | 
Was dir gefällt, nn du. 


* 
* 


Bei allgemeinen und befondern Fäden. 149. 
3. Da zieheſt du uns Kleider an, 
Die jetzt kein Pilger tragen kann; Rue 
Da wird ſich's zeigen, wer man if, 
Wenn man da a wo du Bi * Du 


Bei dem Begpäbuib, eines 1 
Ermordeten. Mc 


No. 164. Mel. Jeſus meine Zuverſt Gre 
Sit iſt's, in der Seinen Kreis 

Sanft in's beßre Leben ſcheiden; 

Wenn der Jahre Laſt uns Leif’ 5 


Hoffen läßt: daß nun die Freuden 
Einer ſchönern, beßern Welt, 2 
Gnädig für uns ſind beſtellt. . 
2. Süß auch, in der Krankheit Schmerz, 
e 1 der Lieben 8 1 
Zeugend, 2 unfer $ 1 
Noch 2 eibens würd e * 
Süß iſt's, an der Freundſchaft Bruſt 
Scheiden, hin zur ew'gen Luſt. . 
3. Aber, wenn den zen Pfad 
Endet grauſenvolle Schnelle . + 
Wenn der Mord, des Frrfs par, 

e mt des kräft'gen Blutes Welle: 
Dann, dann bleibt dir keine Zeit, N 
. ſei, o Chriſt! bekeit ze ef 

| 83 


150. Der Sänger am Grabe. 
4. Kannſt du jeden Augenblick 
Vor den Thron des Schöpfers treten — 
Das iſt, Chriſt! dein höchſtes Glück; 
Und durch Thaten, Fleh'n und Beten, 
Halte dich in dieſer Zeit 
Stets bereit zur Ewigkeit. 


No. 165. Mel. Pfalm 100. | 

O Erden⸗Pilger, ſei bereit A 
Zu deinem Tode jederzeit! 1 

Du weißt nicht, wann dein Auge bricht, 

Wann dir erlöſcht des Lebens Licht! 

2. Nicht ſchützet, wenn er kommt der Tod, 
Des Lebens Kraft, der Wangen Roth; 
Er nimmt, wenn Gott es ſo gebeut, 
Jedweden heim zu ſeiner Zeit. 

3. Und wo du ſcheideſt, wo der Stt— 
Ob Krankheit, Schickung, oder Mord, 
Dich fort aus deinem Wirken reißt N 
Nicht vorher ſehen kann's dein Geiſt. 


4. Drum ſei bereit, voll Gott: Vertrau'n, 
Dem Tod in's Auge ſtets zu ſchau nn; 
Daß, wenn dein Ziel ſich plötzlich naht, 
Als Chriſt du ſtirbſt, in Wort und That. 

5. Dann hat's nicht Noth; dann gehſt du 
Zur Freude und zum ew'gen Sen (ein 
Nimmſt Theil an Gottes Herrlichkeit 
Drum, Sohn des Staubes! ſei bereit! E 


ai, 
= 


ZIERT 4 


103 N 


Den de en „ Bigrkoniß eines . 
* No. 166. Mel. D Ott, on frommer Gett. 
deb wohl, o Vater⸗ Herz i 
Leb er. Zu le 


Wem mir der * ine? 3 
Darum gehabt euch wohl! . 
1 16 Me . 
At 1 1 8. en kleiner lh En 
90 8 1 der * 25 4 


Das wir En . 5 
Du haſt uns 8 vi 30 25 5 
zum erſten Mal betrübt „ 
er 1 dieſem Led 2 3 ! 

a Freude hat gebracht, 4 

1 dem ſei Lob, Ehr' und Preis- 2 
E . wohl a ä 
5 28 84 . 


M 
8 * 
* 


152, Der Sänger am Grabe 
No. 167. Mel. Wer nur den lieben 
Bears, Herr, doch all' die Meinen, 
Schließ fie in deine Gnade ein; 
Acht zähl' fie ewig zu den Deinen, 
Und laß fie dir geſegnet ſeyn! a 
Verläng're ihrer Jahre Zahl, 
Befreie ſie von 3 und Qugal. 1 


No. 168. Mel, Zeuch mid mich, been. 
Gute Nacht, ihr meine Freunde 
Mein Freund Jeſus ſei mit eu; 5. 2 
Schütz euch auf der Lebens⸗ FRE 
Lohne euch mit feinem Reich. nz 4 
Was ihr Gutes mir erwieſen, 22 = | 
Möge euch zum Heil entgpe sen 


3 Pr 


—- 


Na. 169. Mel. Wie groß iſt de evg ge 4 
Nor die, die reines Herzens waren, „ 
Geh'n, Gott zu ſchaun, zum Himm 4 
Nur Fromme können in den „Schaaren I 
Der Frommen froh und glücklich Fon, 
Des Wiederſehens Wonne⸗Erndte ” 
Blüht aus der Liebe Saaten auf; 
Und wer hier Freuden hoffen W 3 
3 nie 88 au E WE «| 


Bei allgemeinen und beſondern Fällen. 153. 


Vierzeiliges Versmaß. —8.8. 8.8. 
No. 170. 

hi Vic Gräber ſind an dieſem Ort, 

| Viel Wohnungen im Himmel dort; 
Bereitet iſt die Stätte ſchon 

Am R durch Gottes Sohn. 


Ne 17 | 
| Hs Blut und Gerechtigkeit 

Das iſt mein Schmuck und init 
Damit will ich vor Gott beſteh'n, ir 
Wenn 8 zum . werd eingeh'n. 


"er 


a No. 172. 

guy nun 8 Leib zu ‚feiner Gruft, 
Wo ihn des Richters Stimme ruft! 

Wir ſäen ihn; einſt blüht er auf, 

Und ſteigt verklärt zu u N 


No. m | 
ee! fh der Todte Ei zur Ruh! 
Weck' einſt ihn auf, du Lebens⸗Hort! 
Und Jeder denke Tag und 3 
Wie er Ver Re fterbe ab! 


No. 174. 
0 traget mich nun immerhin 
Zum Grab, wo ich verwahret bin, 
G5 


154. Der Sänger am Grabe. 
Bis Gott, mein Vater und mein Hirt 
Mich wieder auferwecken wird. 


vegrabntsss Lieder- 


„ 


f = No. 175. Ju eigener Melodie. 1 
9 un laßt uns den Leib begraben; 
Daran wir kein Zweifel haben: 
Er wird am jüngſten Tag aufſteh n, 
Und unverweslich hervorgeh'n. . 

2. Erd' iſt er und von der Erden; 
Wird auch zur Erd' wieder werden, 
Und von der Erd' wieder aufſteh'n, 
Wann Gottes Dofaun’, wird angeh'n. 

3. Der Frommen Seel' lebt ſtets in Set 
Der fie allhier in lauter Gnad’ A| 
Von aller Sind’ und Mißethat. g 
Durch feinen Sohn erlöſet haet. 

4. Nun ſchlafe hier in ſüßer Ruh, 

Wir gehen unſern Häuſern zu; ER 
Bereiten uns mit allem Fleiß, 4 5 
Weil uns der Tod kommt glicher Weis. 


* 


Blegraͤbniß⸗ 


N. 176. Mel. Nun laßt uns den Leib ze. 
Ne bringen I den Leib zur uh 
und decken ih n mit Erde zu 
Den Leib, der 0 des Schöpfers Schluf l 
Zu Staub und Erde werden muß. 


2. Er bleibt nicht immer Aſch' und Shah, 
Nicht immer der Verweſung Raub; 
Er wird, wenn Chriſtus einſt erſcheint, 
Mit ſeiner Seele neu vereint. 9 
3. Hier Menſch, hier lerne, was ou bit; 3 
Lern’ hier, was unſer Leben iſt. 
Nach Sorge, Furcht und mancher Noth, 
une . noch 1 der Sn 


1 


re, i e 
No. 177 In ber elbe “or A 
Sy er wohl, ihr todten Bene, . 3 
In der ſtillen Einſamkeit! et 
Ruhet, bis das End' erſcheine 7, 


Da der Herr Euch zu der Freud 
Rufen wird aus euren Grüften 
in die freien Himmels⸗Lüften. 
3 Nur getroſt! ihr werdet leben, . 
Beil das Leben, euer Hort, RR 1. * 9 
die Verheißung hat gegeben, „ 
durch ſein theuer, werthes Set fr “en 
keiner ſoll im Tod verderben, 
n. e Namen ſterben. 


G6 


9 er awacht! auch er 


Die e er Fre mit Slut Sterben 
Hat gemacht zu Hinmels⸗ Erben. 85 3 

4. Jeſus ird, wie er erſtanden, 
Auch die Seiden ent N mit t Macht, 
Führen aus De ales B 


e e eee 
Den et ſeinem olk ae, 


No. 178. Mel. Nun ruhet in 8 e 
. nun den ze nieder, ö 


Die langst die Erde deckt. 
ar n Grab iſt ſanfter eee 22 
Ihn ſtört kein Erdenkummer: 
Gott iſt es, der ihn einſt erweckt. 
2. Zum Leben ohne Sorgen 
Weckt ihn der frohe 2 
Wo eine Welt erwacht. 


* 


Heil dieſem todten S taube! 3 Fr 


So fingt der € 


4 3 


1 4 1 nf * — * 
- 1 1 N 5 
5 { ir x 
2 1 9 * 7 
& } N 
7 


No. 179. Mel. dun daß, und den det . 
Neb' wohl! die Erde wartet dein! 
Geh' in der Mutter Kammer ein! 
Die Hand der Liebe deckt dich zu; 
ef eine fanfte, ſüße Ruh! Tan 
2. Hinab den Thränen⸗Blick, hinab! ar 
Der e Gruß folgt dir in's Grab! | 
Wir fe 9 Antlitz nun micht aher | 
Und nie des Pilgers Wiederkehr. = 5 
3. Was ſichtbar iſt, das nimmt die at, 4 
Was unſichtbar, die Ewigkeit. . FE 
Da fagen wir, trotz Zweiflers⸗Spott : 
Der Staub zu Staub! der Geiſt zu oe! E. 
4. Hinauf den Thränenblick! ra 
Nach oben geht der Seele Lauf! « 
Der Fürſt des Lebens brach die ee, 
Durch ee hi 9 : ES 5 


No. 180. Mel. Es iſt gell an ben 1 3 

m Grab des Chriſten ſinget NR 
A Vom Sieg, mit lauter Frenden ER 
Er hat vollendet feine Bahn, a 
Erduldet Kreuz me Leiden; . 5 : 
ar einen alten 9 8 Be 

n n und Gerechtigkeit; 5 a 
Nun ruhet er in Frieden. 
2. Der Geiſt, zur Ewigkeit 3 
Iſt heim zum Herrn gegangen; 


. E ſeinem — en pfangen. 
227 . WE 


| ER = Be Zu G 
7 {a} 3 ner 
* 14 de den ul) iz n d 
. he * 
Ber 2 . 
4 Fe 8 5 N 


t der Chriſten⸗Glaube, 1 = % 
Daß Gott uns einſt zum Leben * | 
2 Zum Leben ohne Sorgen 
eckt ihn der frohe Morgen, 
+ Er ten Staube if 7 ee u De 


=» 


ir fingen auf dem 2 5 1 
a 


. 
ä „ 


. * ne „ ER: 5, 


ni Re VII. + N . 
Bivbels aten, | 
Nach der Lieder⸗ r ie 


Sb! 1,27: Der hr es ER ke 
er hat es genommen 33 Name u 2“ 
fei gelobt. = 
2 Samuel 12, 23: Ich 5 wohl zu im 
fahren: aber es kommt nicht mehr zu mir. 
Pſalm 127, 3: Kinder ſind eine Gabe des 
Herrn. 
1 Samuel 3, 18: sein der Ber; er tue 


was Ihm wohlgefällt. 5 
ee 2 


Baruch 4, 23. Ich ir Per ie 
mit Trauer und Weinen: aber Gott wird 
mir wiedergeben mit Wong und wa | 
lich. „ 2 BE 

Pred. Sal. 7, 2: Der Tag des Tode 7 
beßer denn der Tag der Geburt . 

Lucas 8, 52: Weinet nicht! ſie i ae 
geſtorben: ſondern fie schläft., ee * 
ae 16, 16; u gehe zum Vater. 


71 . 
5 


in lebt — | 
Pred. Sal. 11,10: Abbe i und Sekret 
eitel. 


5 * 
Matthäus 10, 37: Wer Sohn oder koch 
ter mehr liebt denn mich, iſt mein nicht werth 
. Matthäus 18, 14: Vor eurem Vater in 
Himmel iſt's nicht der Wille, daß ei 
d fen Kleinen verloren Werde. 
Marcus 5, 39: Das Kind iſt nicht | 
5 ER ſchlaft. 


8 2 al : Bi en 60 
2 ; ge > aut, cr BR 212 e 0 


Prim 19,6: Dis Hs ara 
auf's Lieblichfte : mir iſt ein ſchönes Erbthei 


»a! 4 
EIn scho Les 
geworden. „ NR 


1 Mose 42, 36, 1 Moſe 22, 112. 
Jeremias 31, 1516. 3 7. 
Ebräer 11, 17 19. Johannes 16,1 

Predig. Salom. 12, 1: Gtdenke an den 

Schöpfer in deiner Jugend. hr 
Lucas 7, 14: Jüngling, ich a dir, ſtehe 2 

auf. 

Pſalm 119, 9: Wie wird ein Fungling | 
feinen Weg unfträflic gehen. | 

Sirach 18, 26: Es kann vor Abend wohl 


anders werden, weder es am Morgen war, 4 


und ſolches Alles geſchieht bald vor Gott. 2 
1 4 7: Der Gerechte, ob er gleich 
zu d eitlich ‚ ift er doch in der uhe. 
Weish 4, 9, Ein 32 Lehen in 
das rechte Alter. 3 
Offenb. Joh. 14, 4: Sie fü id Jun 55 
en, und folgen dem damm n ia o es h 
geht. Algen 
Offenb. Joh. 14, 75 Diefe find er rke 
aus den BR zu Erflingen Wenk 
dem Lamme. 
* Matthäus 257 1: Das Hinmekreich in 
A RR zehn Jungfrauen. e 


2 


102. Der Sänger am Gral 
1 Moſe 48, 21: Sch e, und G 
wird mit mir ſeyn. wi . e 
Pſalm 27, 10: Mein Vater und meine 
Mutter verlaßen mich, aber der Herr nimmt 
mich auf. * 
Pſalm 115, 13: Er ſegnet, die den Herrn 
fürchten 1, beides Kleine und Große. 
Klag. Ierem. 5,3: Wir find Walſen 
haben keinen Vater. WER” u 
Klag. Jerem. 5, 16: Die Krone unfers 
Hauptes iſt abgefallen. 
Ezech. 24, 16.: Ich will dir dein Augen⸗ 
licht nehmen durch meine Plage e. 
1 Petri 5, 7: Alle eure Serge — 
aufihn: er. forget für euch. E e en, 
I Tim. 5,5: Das iſt. ee 
Wittwe, die einſam iſt, die ihre Hoffnung | 
Bott ſtellet, und bleibet am Gebe 
; * — Try 


Fe, 146, 9: Der Herr | behütet Er 
Baifen und erhält die r and kehret 
um den Weg der Gottloſen. zer 

Tobias 4,3: Wann Gott wind meine 


Se denen fo egrabemeinen Selb un 
ehre deine Mutter all dein Lebenlang. . 


Bl.ibel⸗Stellen. 8. 
Johannes 14, 16: Ich will den Vater 
bitten, und er ſoll euch einen andern Tröſter 
geben, daß er bei euch bleibe ewiglich. 


A 


1 1 Mose 15; 154 Du ſollſ fahle zn dei⸗ 
nen Vätern mit Frieden und in Buden After 
begraben werden. 

1 Moſe 25, 8: Und er r nahm ab Aue ſtarb 
in einem ruhigen Alter, da er alt und lebens⸗ 
ſatt war, und ward geſan elt zu ſeinem 
Volke. | u 

Hiob 5, 26 Du wirſt im Alter zu Gra⸗ 
be kommen, wie Garben eee nen ’ 
feiner Zeit. 9 

Hiob 42, 17: Hiob ſtarb alt und lebe . 


* 


ſatt. 
Pfalm 71, 9: Verwirf mich nicht in EG 


ra ch 


ter, verlaß mich nicht wenn ich ich 
Pſalm 91, 16: Ich will ihn ſätt igen 5 
langem Leben, und will ihm zeigen mein . 
1 Moſe 49, 18: 5 Be m ag 
a — 2 Pe 


Hiob 21, 33: Alle Menſchen werden ihn 
nachgezogen, und derer, die ben gene 1 


find, iſt keine Zahl. e e e en | 


der Gerechten bleibt im ee 


Sprüche Salom. 14, 32: de ona 
iſt auch in ſei e getroſt. . | 


Weisheit 3, 12 Der Gerecht 1 See 


d in Gottes Hand, und keine — — 


> 3 wird leben, ob er gleich sterbe. = 


Matth. 5, 8: Selig find bie — 


. BE? 5 e te | 
be dir. Du a ein Ex geſetzt, das vird er 
Bae Se FRE 


nung zu 25 daß baut n d * ee ſte⸗ 
hung der Todten, beides der 2 Hten und 
N DE 1 
Johannes 11, 25 3% bin ble Auferſte⸗ 
hung und das Leben; wer an mich „ 


Pſalm 37, 37: Bleibe 3 halte 


Bibel⸗Stellen. 168. 


dich recht; denn Saucen n re 

gehen. 

Jeſaia 3, 10: publget ; von dan Garch 

ten, daß ſie es gut haben. 4 
Offenb. Joh. 3, 5: Wer überwindet, der 

ſoll mit weißen Kleidern angelegt werden, und 

ich werde ſeinen Namen nicht austilgen aus 

dem Buch des Lebens, und ich will ſeinen Na⸗ 

men bekennen vor meinem Vater und vor Mr: 
nen Engeln. 
Offenb. Joh. 21, 7 Wer überwindet, der = 
wird Alles ererben. „ | 
Philip. 3, ele nf Ba el i 0 

Nn *. * ; 

Me Tim. . 12: Be Aal test; 

glaube. 2 R © 

Offenb. Joh. 2 10: Sei ae bie in 

den Tod. 

Matth. 7, 1: Richtet nicht, auf daß in 

nicht gerichtet werdet. . 
Matthäus 24, 42: Wachet; den, ihr . 

Bet nicht, welch Stunde euer ‚ger kommen 
wird. * * - 
2 Cor. 5, 10: Wir müßen Ale bete 

Nacht vor dem Richterſtuhl. 

Ebräer 2, 3: Wie wollen wir entfliehen, 
ſo wir eine fol Seligkeit nicht achten. 


166. Der Sanger am Grabe. 


Pſalm 6, 4: Ach Herr, wie ſo lange! 

Pſalm 34, 20: Der Gerechte muß viel 
leiden; aber der Herr hilft ihm aus Allem. 

Pſalm 126, 5: Die mit Thränen ſaen, | 
werden mit: Freuden erndte. 

Sirach 30, 17: Der Tod iſt beßer denn 
ein ſieches Leben oder ſtete Krankheit. 

Lucas 21, 19: Faßet eure Seele mit Ge⸗ | 
duld. | 
NRNoömer 8, 18: Ich halte dafür, daß fe 
Zeit Leiden der Herrlichkeit ꝛc. 

Philip. 1, 21: Chriſtus iſt mein Leben 
und ſterben mein Gewinn. 

2 Tim. 4, 18: Der Herr wird mich erlö⸗ 
ſen von allem Uebel und aushelfen zu fem 
himmliſchen Reiche. 

Ebr. 4, 9: Es iſt noch eine Ruhe vorhan⸗ | 


den Dem: Volke Gottes. 

Offenb. Joh. 14, 13: Selig ſind die Tod⸗ 
ten ꝛc. 

Jacobus 1, 12: Selig iſt Mann, der die 
Anfechtung, ꝛce. . 

Pſalm 90, 12: Herr, lehre uns bedenken | 

daß wir ſterben ꝛc. 

Sprüche Sal. 27, 1: Rühme dich nicht 
des morgenden Tages; denn du * nicht, 
was heute ſich begeben mag. 


2 N 


0. mBibeliStelen" u 16% 
Romer 14, 72 a ver — lebt ihm 
felber A. 
1 Sam. 20, 3: Cs iſt nur ein Schritt 
zwiſchen mir und dem Tode. “ 
Klag. Jerem. 3, 37: Wer ö ben ſagen, 
daß ſolches geſchehe ohne des Herrn Befehl? 
Jacobus 1, 1415: Ein Jeglicher wird 
verſucht, wenn er von feiner eigenen Luft ge⸗ 
eizet und gelocket wird. | 
Pſfalm 102, 24: Er demü ithiget auf dem = 


Wege meine Kraft; er verkürzet meine Tage. 
Ebräer 9, 27. — Johannes 5, 28, 290. 4 | 
Pſalm 39, 5.— eee, 23. wi 5 

Pred. Sal. 12, 7.— —.— 17 2.06. 


2 


Lobias 3, 22.— ci N 52 

2 Tim. 1, 10. — 1 Wos 40, 38. 

1 Moſe 50, 1. — Matthäus 25, 21. . 
Lucas 2, 29-30. 2 Tim. 4 - 
I Joh. 3, 2:3. — Apoſt. Geſch. 1, 7. * 
Jeſafas 38, 1. — Matth. 25, 10. 
Hiob 19, 25-2 6. — Pfalm 4, 9. 8 

+ Pfalm 17, 15. — Pfalm 31, . > 
Pſalm 42, 2:3. — Pfalm 42, 12, 1 
Pſalm 94, 19. Pfaln 055 25 * 
Weisheit 3, 15, 


— 


168. Der Saͤnger am Grabe. 


Regiſter, m 


welches die Seitenzahl der Lieder nach alpha⸗ 
ö betiſcher Ordnung A & 


A. % . 1 


Ach, lieben Eltern höret auf, „ „ 16 
Ach, Vater, ach, wie ſchwer, wie ſchwer 11 
Ach, wachet, eh' die Todesſtunde,, „ 99 
Ach, wie herrlich iſt das eben „ „ 131 
Alle Menſchen müßen ſterben „ a 
Am Grab des Ehriften finget man „ 

Auch die Kinder ſammelſt du 


B. 
Bedenke, Menſch, das Ende „ 


S <.3 


„ 1 
Befiehl du deine Wege „ „ „ „ 
Beſtimmt war mir mein hohes Ziel „ 


Betagt geh' ich mit Freuden „ „ 
Bewahre, Herr, doch all' die Meinen 
Bleib, Jeſu, bleib bei mir „ 
Be 
Chriſti Blut und Gerechtigkeit „ 153 
Chriſtus, der iſt mein Lehen „ „ 


sa 


* Bi; 
. 1 


Se | 


Ach, Da lehre mich bebe 8 | 
Ach, hier nicht mehr, ach, fern von mir gi * 


N 


D. 


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. gn den Ziel der Cage . ie 
Das Leben flieht, die Zeit enteilt , 86 
Da ſtehen wir, die Deinen „ „ „ 188 
Denket W he Emm 1 127 ** 
Der ndte winket „ „ 


Di deal, di die du uns gabſt „ 
Dort über jenen Sternen „ „ „ 8 
Du eitle Jugend, wimmre heut „ „ 
Du fühlſt, o Chriſt, das Leiden „ „ 124 
Du Herr und Bater meiner Sage „ 129 
Du junge Cheifkin, komm und (hau, 2 
Durch viele große Plagen . 46 
Du ſiehſt, o Menſch, wie fort und felt 64 
Fr ſolſt uns unvergeßlich . „ „ 2 8 


E. PET Sn, x 5 8 
Einen #2 Kampf hab’ ich er 
Eingeſenkt zum letzten Schlummer is 7 
Ein lieblich Loos iſt mir gefallen 85 Er > 
Ein Pilger bin ich in der Welt „ „ 147 
Eltern, weinet auf das Grab „ „ 5 
Erdentöchter, Erdenſöhne, „ „ „ 30 
Ermuntert euch, ihr Frommen, „ „ 134 
Es eilt der ae den * „ „ 
ae 81 


1710. Der Sänger am Grabe. 


Es geht in ferne Ewigkeiten „ „ 142 
Es iſt noch eine Ruh' vorhanden „ 97 
Es naht mein freudenvollſter Tag „ 78 
Freu' dich ſehr, o meine Seele „ „ 82 
Freunde, ſtellt das Weinen ein „ „ 13. 

Frommer und getreuer Knecht „„ | 
Fromm, wie er gewandelt hat, „ „ 140 
Früh ſink' ich durch den Todesſchlaf „„ 
Für jenes Leben reiften eu , 


Gehe hin in deine Kammer „ | 
Geh' und ſae Thränen⸗Saat „ „ 
Gott, du haſt es fo beſchloßen „ „ 
Gott lob! die Stund' iſt kommen „ 
Gottlob! mein Leben läuft zu Ende 
Gottlob! ich weiß, wohin ich gehe „ 
Gott, welch ein Schmerz trifft ee: „ 4 
Gute Nacht, 2 meine Freunde „ „ 15% 


. 
f en ehr Lust am Herrn F 
Herr, dir trau? ich meine Tage „ „„ 
Herr Jeſu Chriſt! ich weiß gar wohl 
Herr, ſieh, der Todte geht zur Ruh m 
Herzlich thut mich verlangen „ „ 
Hier iſt meines Bleibens nicht „„ 0 
Hier liegt ein Menſch, hier * er ze. | 


Regiſter. 


Seite. 
Hier ſchläft der Vater und der Freud 103 
Hier ſtand ein Menſch, hier fiel er ꝛc. 8 


9 gerafft jo anne et non Yin 


1 


800 armes, vaterloſes Kind „ „ „ 
Ich bin der Erde A en a | 
Ich bin zur Ewigkeit geboren „ „5 6 
Ich faße, Vater deine Hände „ „ 
Ich freue m frohen Zeit 8100 1 
Ich gehe gern zum Vater hin 3 4 
Ich muß von hinnen gehen . J at | 
Ich ſterbe ſchon, jedoch ich Kos Br 
Ich ftech’ im Tode nicht ut e 
Ich ſterbe täglich, und mein Leben 
Ich verlaßnes Wai jentind 
Ich war ein kleines Kindlein 
80 weiß, an wen mein 6 
weiß, daß Alle ſelig | fei 
Ich weiß, daß mein Erlös 
800 weiß, es wird mein 5 
ch will mich ſtets beſtreben won „ 
ſus lebt, mit ihm ae ich . 
Ya] meine Zuverſicht „ „ 4 „ 
Ihr Waiſen, weinet nicht. „ „„ 
hr wimmert, liebe Kleinen „ nu 
Im Frühling meiner RE: „ „ 


3 
2 
= 
8 
8 
8 
8 


= K. e 


aa 
Kein Stand, der hee auf Erben , 14 14 
Komm, Sterblicher, betrachte mich „„ 
2; 4 * 
Loßet ab, ihr meine Liel „ m 7 
| Laß mic) an jenem Tag dach meine ac. > 2 
Laß mich an jenem Tag doch N 42 
Laße ab von euren Zähren , 2 
k Dab Seen und 1 


2 211 x 


— 
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zer Tage „ 29 
fang, nur das Ende „ 59 
5 3 

ob ich morgen lebe 


EN, | 
4 N — er 
5 2 ˙ De WE 
begraben,, „ 5 
. 1 a 
— 3 2 
€ ch 


Regiſter. 


Seite 
D Gott, wie wohl thuſt du den Deinen 63 
O Herr, das himmliſche Panier „ „ 143 
O Jeruſalem, du ſchöne 1 sie e 
O Seelen, die ihr Chriſto lebet „ „ 63 
O ſüßes Wort, das Jeſus ſpricht „ 41 
O Tod, wie bitter biſt de doch „ „ 65 
O Tod, wie ſüße biſt du doch „ „ 665 
O Welt, ich muß dich laßen „ „ „ 8 
D. wie unausſprechlich ſelig „ „ „„ 100 
. 5 ; a 
Qualvol, Gott, iſt dieſes Scheiden 8 
Roſen welken und verſchwinden „ 
Ruhe hat uns Gott verheißen „ „ 72 
Ruhet wohl, ihr todten Beine 25 25 155 
Ruhig iſt des Todes Schlummr „ 102 
Ruh' ſanft in deiner Sroengrufe ae 
S. N 5 Ku a 
Sde deine r Sant, 03 
Schlaf ſanft in deinem ſtillen Grab, 6 
Schlaf wohl, mein Erſtling, ſchläfſt „ . 
Schönſtes Seelchen gehe fort „ „ 22 
Sei getreu bis an das Ende „ „ „ 89 
Selig, Jeſu, ſind, die nun „ „ „ 107 
Selig, ſelig, find die Todten „ „ 80 
Senkt nun den Leichnam nieder „ „ 156 
Sie . nicht mehr, die treue Seele „ 37 


52 


173. 


ger | = "Seite. 
8 e nun immerhin . u 20 | 


o wirſt du, liebes, holdes Kind 
r * 40 

Spar deine Buße nicht „ „ 17 
Sa e pe , 


85 Life Sch AR ION vereint und her En nn a 
b 0 a nun den Leib au feiner Gruft „ 153 
8 Unfrer . lebt chu ſelber ” " 
Anſterblichkeit und Leben „ „ „ 10 0 


5 Bon i ; 5 mein Herz 120 
Vor Ba * danken wir 15 „ 68 

A 5 W. 25 
Warum erbebſt du, meine Seele 
Was Gott thut, das iſt v 5 
Was iſt das Leben 2 Sat „ „ 8 
Weinet nicht mehr um d ie From in" 69 
Welche e hier mit Thränen lien „ ö 
Welch eine Welt * mung 25 75 


1 „ 


Wenn der Herr einſt die Gefa 

Wenn der ge ber Se 
Wenn einſt dein großer Tag erſcheint 144 7 
Wenn einſt in meinem Grabe „ „ 137 
Wenn kleine Himmels⸗Erben „ „ 
Wer nur den lieben Gott laßt walten 
Wer ſind die vor Gottes Throne 
Wer überwind't und feinen Lauf „ 8 
Wer weiß, wie nahe mir mein E e 110 
Wie freu' ich mich der Wonne⸗Zeit 8 49 5 
Wie froh wird meine Seele ſen „ vn. 
Wie fanft ſeh'n wir den Frommen „ 47 
Wie ſicher lebt der Menſch, der Staub u 
Wie Sommers ſchön die Blumen blühen 9 

Wir haben ihn zur Ruh' gebracht “ 83 8 


Wir ſenken dich zur Ru e ein „ 145 2 
Wir ſind von der Heimath fern „ 48 
Wo biſt du, Seele, ommen 


Wohl mir, hier iſt! dein R uhe⸗Haus # 
Wohl, ohne Kummer, ohne € Schmerz 72 
Wo “un viel we Jahren „ „ „ „ = eg: 
= . a 
ieben Kinder, zue ae - 


fräßen 1 fee u: 


* 


176. Der Sänger am Grabe. 


Melodien⸗Regiſter. — 


Ach, bleib bei uns, Herr af bk, 
D Jeſu Chriſti, wahres Licht. 
Nun laßt uns den Lelb begraben. 


Ach, Gott und Herr, u wie groß und dhe. 


Gott des Himmels und der Erden. 

Roſen welken und verſchwinden. 7 

Ach, Herr, lehre mich bedenken. 

Zion klagt mit Angſt und Schmerzen 
Freu dich ſehr, o meine Seele. 


Ach, was iſt doch unſer Leben. 
Gott ſei Dank in aller Welt. i 
Wach' auf mein Herz und ſinge. 

Ach, wie herrlich iſt das Leben. 
Zion klagt mit Angſt und Schmerzen. 

Allein Gott in der Höh' ſei Ehr.“ 

Es iſt das Heil uns kommen he. 

Mein Herzens Jeſu, meine Luſt. 


Alle Menſchen müßen ſterben. 
Womit ſoll ich dich recht loben 


E 


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, on ae 


8 Melodien⸗Regiſter. 177. 
a Befiehl du deine Wege. h 

Herzlich thut mich verlangen. 
Christus, der iſt mein Leben. 
Ach, bleib! mit deiner Gnade. 2 


Es iſt das Heil uns E 
er, ew . 2 an der . 3 


Ach Gott und Herr, 


ie welken und 1 m 


Ich armer r Mens, 0 ee . 
Wer nur ne lieben Gott lätzt walten. 3 


Herti . 


Seas meine ee: 
N 3 


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Sei Lob a he b. Fan Ne Gut. 2 8 
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b Bedenke, Wensch, das € de. g 
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Unſer Geiſt iſt voll Entzücken. 

Ermuntre, Seele, dich und el. 8 
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f Wach e erh 1 inge. 
3 Gott fi Dank ir in aller © Welt. „ 

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