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Full text of "Der Teutoburger Wald zwischen Borgholzhausen und Hilter..."

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Der Teutoburger Wald 



zwischen 



Borgholzhausen und Hilter. 



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In augural -Dissertation 

zur 

Erlangung der Doktorwürde 

der 

Hohen philosophischen Fakultät der Georg -Augusts -Universität 

zu Göttingen 

vorgelegt 



von 



A.dolf Mestwerdt 



aus Bremen. 



Göttingen 1904. 

Druck der Dietericb^scheu Univ.-Buchdruckerei 

(W. Fr. Kaestner). 



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Tag der mündlichen Prüfung: 27. Juli 1904. 



Referent: Herr Geh. Bergrat Prof. Dr. von Koenen. 

421279 



IS^einem Onkel 



W^iHielm Krug; 

in Bremen 

gewidmet. 



Nachdem in den fünfziger Jahren des vorigen Jahr- 
hunderts die ersten grösseren Arbeiten von P. Roemer') 
und V. D e c h e n *) über den Teutoburger Wald erschienen 
waren, haben in den letzten Jahren zwei Arbeiten uns nä- 
here Aufschlüsse über den Gebirgsbau dieses Höhenzuges 
gegeben: H. Stille') beschrieb die geologischen Verhalt- 
nisse des südlichen Teiles zwischen Altenbeken und Det- 
mold, und E. Meyer*) seine Untersuchungen im nord- 
westlichen Teile des Teutoburger Waldes, dem Osning, in 
dem Abschnitt von Bielefeld bis Werther. Beide. Arbeiten 
haben sehr weitgehende Störungen nachgewiesen, die in 
den beiden Gebieten zwar eine ;,gleichmässige Entstehung** 
haben, in ihrem Verhalten aber sehr verschieden von ein- 
ander sind. Während nämlich in dem südnördlich ver- 
laufenden Teile des Teutoburger Waldes, am Eggegebirge, 
die Trias- und Jura-Schichten stark zerstückelt und yer- 



1) F. Koemer, Geognostische Zusammensetzung des Teutobur- 
ger Waldes zwischen Bielefeld und Rheine etc., N. Jahrb. f. 1850, 
S. 385 ff., Taf. IV. 

2) V. D e c h e n , Der Teutoburger Wald. Eine Geognostische 
Skizze. Verb. d. Nat. Ver f. Rheinl. und Westf. 13. Jahrg. 1856. 
S. 331 ff. N. Jahrb. f. 1857, S. 192 ff. 

3) H. S t i 1 1 e , der Gebirgsbau des Teutoburger Waldes zwischen 
Altenbeken und Detmold. Berlin 1900 (Dissertation Göttingen). 

4) E. Meyer, Der Teutoburger Wald (Osning) zwischen Bie- 
lefeld Uöd Werther, 3erlili 1903 (Dissertation Göttingen), 



schoben liegen und von wenig gestörten Kreideschichten 
bedeckt werden, sind am Osning auch diese vielfach steil 
aufgerichtet und auch sonst gestört. Es erschien deshalb 
wünschenswert, der Wirkung dieser gebirgsbildenden Kräfte 
auch in den übrigen nordwestlichen Teilen des Teutoburger 
Waldes nachzuspüren. Auf den Rat des Herrn Geh. Bat 
von Koenen habe ich daher den Abschnitt des Teutobur- 
ger Waldes zwischen Borgholzhausen und Hüter näher unter- 
sucht und auf dem Messtischblatt im Massstab 1 : 25000 
zur Darstellung gebracht, während K. Andr6e das nord* 
westlich sich anschliessende Gebiet auf Blatt Jburg einer 
näheren Untersuchung unterzog. 

V. Dechen hatte bereits a. a. 0. darauf hingewiesen, 
dass sich das Gebiet von Hilter bis Borgholzhausen „durch 
vielfache Störungen" auszeichne. Eine genauere Unter- 
suchung war indessen damals schon deshalb sehr misslich, 
da es an genügenden Spezialkarten gänzlich fehlte. Auch 
Dütting^) stand nur die Papensche Karte (Massstab 1 : 
100000) zur Verfügung, welche in keiner Weise ausreicht, 
um die schwierigen Verhältnisse einzutragen, und auch die 
seiner zweiten Arbeit beigegebene Karte kann deshalb den 
jetzigen Ansprüchen nicht genügen, zumal da er genötigt 
war, die Verwerfungen nach wenigen Aufschlüssen geradlinig 
zu konstruieren. Die Arbeit von E 1 b e r t ^ endlich behandelt 
von der stratigraphischen Seite nur einen Teil der Oberen 
Kreide, den tektonischen Bau aber nicht eingehender. 



1) Chr. Dütting, Geologische Aufschlüsse an der Bahnlinie 
Osnabrück-Brackwede. Jahrb. d. Kgl. Preuss. Geolog. Landesanst. f. 
1888 und Beiträge zur Kenntnis der Geologie der Gegend von 
Borgloh und Wellingholzhausen. Jahrb. d. Kgl.Preuss. Geolog. Lan- 
desanst. f. 1891. 

2) J. E 1 b e r t , Das untere Angoumien in den Osningbergketten 
des Teutoburger Walde?, Verh, d, Nat, Yer, f. Rbeinl. u. Westf. 1901. 



Der von mir untersuchte Abschnitt des Teutoburger 
Waldes hat eine Länge von 12 km und eine Breite von 
5 bis 6 km. Er beginnt im Südosten mit dem breiten 
Quertai von Borgholzhausen und reicht im Nordwesten bis 
zu der Einsattelung deg Teutoburger Waldes, welche die 
Eisenbahn von Brackwede nach Osnabrück überschreitet. 
Der Osning genannte Teil des Teutoburger Waldes fällt 
auf seinem Südwest-Rande meist recht steil gegen die Mün* 
stersche Ebene ab, während er auf der Nordost-Seite sowohl 
durch breite Quertäler, wie zwischen Neuenkirchener Berg 
und Beutling, unterbrochen ist, als auch besonders im NW 
von den langgestreckten Rücken des Lohbrink, Lohn- und 
Hasberges begleitet wird. Von den drei bei Hörn begin- 
nenden Parallel-Zügen des Teutoburger Waldes verschwindet 
am Quertal von Borgholzhausen der Mittelrücken zunächst 
ganz, während der Nordost-Rücken eine Fortsetzung nur 
noch im Hengeberg nördlich von Borgholzhausen findet 
Nur der Südwest-Kamm setzt zwischen Borgholzhausen und 
Hilter fort und ist hier nur durch die Nuller Schlucht un- 
terbrochen. Der Südwest-Teil dieses Kammes beginnt west- 
lich von Borgholzhausen mit der Johannis Egge (291,1 m), 
läuft bis zum Schweizer-Tal nordnordwestlich, biegt dann steil 
nach Westen um bis zu der Noller Schlucht und erreicht 
dabei im HankenüU (307,2 m) die höchste Erhebung un- 
sere Gegend; weiter westlich trennt er sich immer deut- 
licher in zwei Rücken. Jn diesem Gebiete liegen nordöst- 
lich vor dem Hauptkamm einzelne mehr oder minder lange, 
zum Teil gegen einander verschobene Bergrücken, so dio 
Borgloher Egge und der Noller Steinbrink, der Rechenberg 
und Sahlbrink, der Wullbrink und der Steinbrink nördlich 
vom HankenüU. Nach Nordosten folgen dann noch ohne 
nennenswerte Längserstreckung eine Anzahl niedrigerer 
Köpfe. So bilden der Neuenkirchener Berg (220,6 m), 



8; 

Clusebring (227,2 m) und Hengeberg (208,1m) eine beson- 
dere Berggruppe, der Beutling (220,3 m) südlich von Wel- 
lingbolzhausen ist isolirt, während der Bietendorfer Busch 
als Fortsetzung des Hülsbrink (193 m) gelten kann. An 
den letzteren schliessen sich nach Westen der Behhagen 
und nach Nordwesten der Lohnberg und endlich der Hasberg 
an. während nach Norden und Nordosten der Lohbrink und 

4 

Wakebrink folgen. 

Die Entwässerung unseres Gebietes erfolgt nach Süden 
besonders durch deh Noller Bach, welcher mehrfach seinen 
Namen ändert und, mit mehreren Nebenbächen vereint, 
schliesslich der Ems zufliesst, während im Norden die Hase 
zunächst das Wasser zweier Längstäler und weiter mehrere 
andere, ursprünglich parallele Bäche aufnimmt und sich 
weiter nach Norden in die Hase und Else spaltet, von 
welchen die erstere der Ems, die letztere der Werre, und 
$0 der Weser zufliesst. In die Eise mündet bei Melle auch 
der Twissel-Laer Bach, welcher das Gebiet zwischen Borg- 
holzhausen und Wellingholzhausen entwässert. 

Das Münstersche Tiefland auf der Südwest-Seite ist 
nur fla<3h-wellig, während auf der Nordost-Seite recht wel- 
liges und hügeliges Gelände folgt, welches im übrigen 
nicht in den Bereich dieser Arbeit gezogen wurde. 



Geologische Beschreibung. 

In dem von mir untersuchten Gebiet treten ausser dem 
Oberen Buntsandstein oder Roth der ganze Muschelkalk, ein 
Teil des Keuper, der Juraformation und der grösste Teil 
der Kreide auf, sowie diluviale und alluviale Bildungen, 



9 

Der Roth findet sich am Südwest- Abhang und -Fass 
des Hengeberges nördlich von Borgholzhausen in einem 
schmalen, etwa 1 km langen Streifen in Gestalt von bröcke- 
ligen und schiefrigen, mergeligen, zum Teil auch sandigen 
Tonen von roter oder auch bläulicher und grünlich-grauer 
Farbe, von Dechen^) hatte diese Schichten als Keuper 
angesehen; sie enthalten aber die dem Roth eigen- 
tümlichen, dünnen, meist grünlichen, kieseligen Platten mit 
braunroten Streifen und Porenlagen. Zudem werden sie 
konkordant überlagert von den grauen und gelblichen, 
festeren Mergeln und endlich den eigelben Kalken, welche 
allgemein die Grenze gegen den Unteren Muschelkalk 
bilden, sodass diese bunten Mergel ohne Zweifel zum 
Roth zu stellen sind. Auf demselben Roth dürften auch 
die nassen Wiesen des Talbodens am Fusse des Henge- 
berges liegen. Die bunten Mergel dürften sich aber nicht 
bis zum Pläner hinziehen; unterhalb desselben habe ich 
jedenfalls noch Flammenmergel anstehend gesehen, welcher 
durch die hier durchsetzende Bruchzone vielleicht unmittel- 
bar oder dicht neben den Roth gelegt ist. 

Der Muschelkalk ist in allen drei Abteilungen 
vertreten, wenn auch vielfach nur in kleinen Schollen und 
Streifen. 

Der Untere Muschelkalk oder Wellenkalk 
bildet zunächst den Rücken des Hengeberges und findet 
sich am Neuenkirchener und Eerssenbrocker Berg, in der 
Lieth und am WuUbrink, in grösserer Ausdehnung aber 
am Sahlbrink und Rechenberg. Alle diese Schollen sind 
aber derartig gestört und zertrümmert, dass eine Gliederung 
in Unteren und Oberen Wellenkalk oder eine Verfolgung 
der festen Bankzonen auf ein wenig grössere Entfernung 



1) a. a. 0. S. 351, 



10 

unmöglich war. Zudem ist der Wellenkalk überall von 
Wald bedeckt und bietet nur selten kleine Aufschlüsse. 
Während Oolithbänke und Werksteinbänke anstehend nicht 
aufgeschlossen waren, sind Schaumkalke am Rechen- 
berge an der Strasse von Bissen nach Wellingholzhausen, 
am Nordabhange des Sahlbrink, sowie am Kerssenbrocker- 
und Henge-Berge vorhanden. In den Schaumkalkhorizont 
gehören wohl mürbe, mergelige Schichten, welche den Ge- 
steinen des Mittleren Muschelkalks ähnlich werden können. 

Der Mittlere Muschelkalk besteht wie sonst 
überall aus mürben, mergeligen Schichten, an einzelnen 
Stellen mit harten, gelben Zellenkalken. In denselben Ho- 
rizont gehören aber auch feste, rote, drusige, fast Rauch- 
wacke^ähnliche Mergel, welche am Neuen kirchener Berge 
anstehen. Eine gleiche Färbung des Mittleren Muschel- 
kalk erwähnte E. Meyer^) aus der Gegend von Bielefeld. 

Der Obere Muschelkalk tritt in etwas grösserer 
Ausdehnung nördlich von Borgholzhausen auf, in kleineren 
Schollen nördlich vom Steinbrink (N. Hankenüll), am WuU- 
brink, in der Amtswiede und am Rechenberge nördlich 
von Bissen. 

Der Trochitenkalk dürfte gegen 12 m mächtig 
sein und besteht aus 0.25 bis etwa 1 m dicken Bänken 
von zum Teil recht harten Kalken. Durchweg bildet er 
erhabene Kanten und Rücken, ist aber, ebenso wie in dem 
von E. Meyer untersuchten Gebiet, von den Ceratiten- 
schichten nicht ganz scharf getrennt, indem unter der 
obersten Bank Trochitenkalk schon »tonplattenähnliche Ge- 
steine« liegen ^). Der Trochitenkalk wird vielfach in Stein- 
brüchen als Wegebau-Material gewonnen und ist in früherer 
Zeit auch wohl zum Kalkbrennen verwendet worden. 



1) E. Meyer, a. a. 0. S. 9. 

2) vgl. E. Meyer a. a. 0. S. 10. 



11 

Die Ceratiten-Schichten oder Tonplatten be- 
stehen aus wulstigen, harten Kalkplatten, welche innen 
rauchgrau sind , aussen eine helle, gelbliche Rinde haben 
und durch meist ziemlich dünne Lagen hellerer Letten ge- 
trennt werden. In ihrem oberen Teile treten vielfach dünn- 
schichtige, graue Kalksandsteine auf, welche zu mürben, 
braunen Sandsteinplatten verwittern. Da diese Schichten 
meist von Wald bedeckt werden, sind Aufschlüsse in ihnen 
nur selten. Während die untersten Schichten in den Tro* 
chitenkalkbrüchen meist mit aufgeschlossen sind, war von 
den obersten Schichten der Tonplatten mit Ceratites semi- 
partitus, C. dorsoplanus und C. spinosus nirgends etwas zu 
sehen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Schichten 
durch Verwerfungen gegen Gipskeuper abgeschnitten sind, 
wie dies ja auch auf den bereits publicierten Blättern der 
geologischen Karte der Göttinger Gegend so vielfach der 
Fall ist. 

Der Keuper tritt wohl nur mit einem Teile seiner 
mittleren Alteilung, des Gipskeuper, zu Tage, wenigstens 
sind weder Kohlenkeuper noch Rhätkeuper irgendwo sicht- 
bar. Der Gipskeuper enthält vorwiegend rote und grün- 
liche, bröckelige Mergel, die zu einem tonigen, braunen 
Lehm verwittern. Diese bunten Mergel liegen überall 
gleichsam als Kluftausfüllung zwischen festeren Gesteinen 
des Muschelkalk und dem Teutoburger- Wald -Sandstein, 
wie an der Südseite des Rechenberges nördlich von Dissen, 
weiter östlich, sowie nördlich von Borgholzhausen auch 
wohl in einzelnen, kleinen Schollen zwischen Muschelkalk 
und Parkinsoni-Schichten u. s. w. 

Die Juraformation liegt sehr stark gestört und 
zerrissen und ist selten gut aufgeschlossen, doch lässt 
sich eine grössere Zahl von Zonen durch Fossilien nach- 
weisen, sodass anzunehmen ist, dass so ziemlich alle Zonen 



12 

sowohl des Lias, als auch des Braunen und Weissen Jura 
vertreten sind. 

Von dem Lias erwähnte Brauns^) die Arieten- 
Schichten aus der Gegend von Wellingholzhausen , doch 
konnten Bölsche, Trenkner und Dütting sie dort 
nicht wiederfinden. Ich beobachtete am Haseufer südlich 
vom WuUbrink, etwa 100 Schritte oberhalb der »Schwarzen 
Welle«, dunkle Schiefertone und dunkle, harte, sandige 
Kalke mit 

Oryphaea arcuata Lam. 

Pecten Hehli d'Orb. 

Pecten cf. subulatus Goldf. 

Lima gigantea Sow. 

Avicula inaequivalvis Sow. 

Cidaritenstachel. 
Die Amaltheen-Schichten, in Gestalt von dun- 
kelem Schieferton mit Toneisensteingeoden, fand Dütting^) 
in grösserer Ausdehnung in der Bauerschaft Vessendorf 
und gab von dort mehrere bezeichnende Fossilien an. 
In einer wenig mächtigen Kalkbank in der Nähe des 
Quatkemeyer'schen Hofes, fand ich noch Avicula inaequi- 
valvis Sow. und einen unbestimmbaren Ammoniten. Ein 
Bruchstück der Externseite eines Amaltheus margaritatus 
Montf. fand ich in einer Toneisensteingeode an einem 
Wegerande nahe beim Plogmeyer'schen Hofe. 

Die Posidonien-Schichten treten ausser an dem 
längst bekannten Aufschluss bei der Bietendorfer Mühle 
auch beim Hofe von Bietendorf an der Strasse von Bissen, 
bei dem Wellingholzhauser Armenhaus, am Nordost-Fusse 



1) Brauns, Der untere Jura im nordwestl. Deutschland. 
Braunschweig 1871 S. 84. 

2) Chr. Dütting, »Beiträge etc.« Jahrb, der Königl. Preuss. 
Geol. Landesanst. f. 1891, 



13 

des Beutliog bei Vosseis Rotten und im oberen Teil der 
Hase nahe beim Hanse des Neubauer Hemker auf, überall 
als das bekannte, bituminöse, schieferige Gestein mit plattge- 
drückten Ammoniten, Posidonomya Bronni Yoltz und kleinen 
Fischresten. 

Bräunliche bis dunkelgraue Schiefertone mit Toneisen- 
steingeoden am Nordabhang des Wakebrink westlich von 
Wellingholzhausen gleich unterhalb der Eammlinie, an einer 
Verwerfung neben Heersumer-Schichten, und auch weiter 
westlich in einem Wasserriss lieferten ein Bruchstück an- 
scheinend von Inoceramus polyplocus Boem. und ein kleines, 
nicht näher bestimmbares Harpoceras. 

Der oberste Teil der Coronaten Schichten, die Zone 
der Parkinsonia Garantiana sind am rechten Ha- 
se-üfer westlieh von Wellingholzhausen, am Wege nach 
Peingdorf, in einer kleinen Grube aufgeschlossen ; hier fand 
ich in einer Toneisensteingeode Cosmoceras bifurcatum 
V. Schloth. 

D ie Parkinson i-Schichten, dunkelgraue, sandige 
glimmerhaltige Schiefertone mit zahlreichen grösseren Ton- 
eisensteingeoden, enthalten viele, meist aber schlecht 
erhaltene Fossilien, vorwiegend kleine Formen. Bei Raude's 
Fischteichen am Uhlebach bei Wellingholzhausen sammelte 
ich darin, neben einigen nicht näher zu bestimmenden Formen, 

Parkinsonia Parkinsoni Sow. 

Belemnites subhastatus Ziet. 

Posidonomya Buchi Roem. 

Cucullaea cf. subdecussata Münst. 
„ concinna Phill. 

Leda cuneata Dkr. u. K. (?). 

Trigonia costata Sow. 

jj interlaevigata Qu. 

Astarte puUa Boem. 



14 

Astarte depressa Münst. 

Pholadoraya cf. Murchisoni Sow. 

Gerithium granulato-costatum Qu. 

Tarritella cf. Eimensis Brauns. 

Dentalium elongatum Münst. 
Die Parkinsoni - Schichten bilden den Nord- und Ostfuss des 
Beutling bei Wellingholzhausen, von wo sie sich bis nach 
Eönigsholz hinziehen ; ferner finden sie sich in Sirachs Busch 
südlich vom Beutling, südlich von Heggemanns Rotten 
(Aschen) nach dem Steinbrink (N. Hankenüll) zu, von hier 
in einem etwa 1 km langen Streifen bis zur Amtswiede, 
wo sie in einem tiefen Wasserriss südlich der „Schwarzen 
Welle^ anstehen. Etwas reinere Tone werden nordwestlich 
von Borgholzhausen zwischen Hengeberg und Neuenkirche- 
ner Berg in einer Ziegeleitongrube gewonnen und lieferten 
mir in mittelmässiger Erhaltung 

Parkinsonia Parkinsoni Sow. 

Parkinsonia sp. 

Modiola bipartita Sow. 

Cucullaea concinna Phill. 

Trigonia costata Sow. 
„ interlaevigata Qu. 

Pholadomya Murchisoni Sow. 
Darüber folgen sandige Tone mit Rhynchonella varians 
V. Schloth., also dieSchichten der OstreaKnorri. Eine 
dünne, mürbe Sandsteinbank in einem Wegerand bei Dütting's 
Wiese am Beutling, östlich von Lumme's Wirtschaft, enthielt 
folgende Fosilien 

Pseudomonotis echinata Sow. 

Trigonia interlaevigata Qu. 

Pholadomya Murchisoni Sow. 
„ ovalis Sow. 

Derselben Zone gehören vielleicht noch zwei, je etwa 30 cm 



15 

mächtige, harte Kalksandsteinbänke an, die an der Ostseite 
des Beutling am Wege von Wellingholzhausen nach Borg- 
holzhausen anstehen, Fossilien aber nicht zu enthalten scheinen» 

Der Kalksandstein desCornbrash beginnt jedenfalls 
mindestens 10 m über diesen Bänken und ist hier am 
Beutling, sowie im Fortstreichen bis nach Matheide hin in 
mehreren alten Steinbrüchen ausgebeutet worden. Es sind 
gegen 5 cm dicke Platten eines dunkelgrauen, rötlich-braun 
verwitternden, ziemlich grobkörnigen Ealk-Sandsteins. Ein 
einziger Steinbruch auf dem; nordöstlichen Vorberge des 
Beutling war z. Zt. im Betrieb, aus welchem schon F. 
Roemer^) Pseudomonotis echinata Sow. und Pholadomya 
Murchisoni Sow. anführte. Die Mächtigkeit des Cornbrash 
mag etwa 12 m betragen, während am Wiehengebirge eine 
Mächtigkeit von 36 m angegeben wird. 

Über dem Cornbrash folgen jedenfalls mürbere, tonige 
Lagen der Macrocephalen- und Ornaten- Schichten, 
da der Anstieg weit flacher wird und Binsen häufig sich 
finden. Indessen fehlen Aufschlüsse hier ganz, und Ab- 
hangsschutt der Heersumer Schichten bedeckt die Oberfläche. 

Die Heersumer Schichten bilden den oberen Steil- 
hang an der Ost- und Nord -Seite des Beutling und sind 
nachzuweisen am Neuenkirchener Berg, in einem schmalen 
Streifen bei dem Heggemann'schen Ketten (Kerssenbrock), 
in Sirachs Busch südlich vom Beutling, sodann bei dem 
Hause von Barkey am Liethwege südlich von Wellingholz- 
hausen, ferner am Wakobrink westlich der Bietendorfer 
Mühle, beim Hause des Neubauer Schulte in der Dille und 
vom Lohbrink nach Nordwest bis zu dem Sprekelmeyer'schen 



1) F.Roemer, Die jurassische Weserkette. Zeitschr. der 
Deutsch, geol. Ges. Bd. IX, 1857, S. 690. Verh. d. Nat. Ver. d. Preuss. 
Rheinl. u. Westf. 15. Jahrg. 1858, S. 402. 



16 

Hofe. Grössere Blöcke von Heersumer Schichten habe ich 
in dem Hankenberger Bahneinschnitt beobachtet, von wo 
Dütting^) sie nicht erwähnte. 

Der untere Teil der Heersumer- Schichten besteht aus 
festen, dunkelgrauen, kalkhaltigen Sandsteinen, welche durch 
Verwitterung braun und mürbe werden und dann leichter 
gestatten, die Fossilien heraus zu lösen. Vom Beutling 
selbst führte Bölsche^) eine kleine Liste von Fossilien 
auf, welche ich jetzt durch die mit einem * versehenen 
Arten vervollständigen kann: 

Gardioceras cordatum Sow. 

Peltoceras Constanti d'Orb. 
;, Arduennense d'Orb. 

*Natica sp. 

Gerithium Struckmanni de Ijor. 

Dentalium sp. 

Pecten subfibrosus d'Orb. 

* „ vimineus Sow. 
Pinna lineata A. Roem. 
Perna sp. 

Modiola bipartita Sow. 
*Gucullaea cf. lineata Goldf. 

* „ cf. Goldfussi Roem. 
Nucula variabilis Sow. 

„ Caecilia d'Orb. 
Trigonia clavellata Sow. 
„ papillata Ag. 



1) Chr. Dütting, Geologische Aufschlüsse an der Eisen- 
bahnlinie Osnabrück - Brackwede, Jabrb. d. Egl. Preuss. Geolog. 
Landesanst. f. 1888. 

2) Bö Ische, Geognost-palaeont. Beiträge zur Eenntniss der 
Juraformation in der Umgegend von Osnabrück. Programm der 
Kealschule zu Osnabrück L882. 



17 

Pholadomya paucicostata Roem. 
„ decemcostata Boom. 

Qoniomya litterata Sow. 

Bhynchonelia varians v, Schloth. 
» sp. 

*Verraetas sp. ? 
Ein Bruchstück von Perisphinctes plicatilis Sow (?) fand 
ich auch am Neuenkirchener Berge.' 

Der oberste Teil der Heersumer Schichten besteht aus 
ziemlich ebenschichtigen Sandsteinen, welche auf dem Gipfel 
des Beutling in mehreren kleineren Brüchen aufgeschlossen 
sind. Der Sandstein ist hellgelblich bis braun, öfters braun 
gefleckt) grossenteils ziemlich feinkörnige eine der oberen 
Bänke ist aber ziemlich grobkörnig. Unregelmässige, oft 
mehrere Centimeter dicke Lagen von Kohlen finden sich 
zwischen den Sandsteinbänken^ während Fossilien ganz zu 
fehlen scheinen, sodass ich dahingestellt lassen muss, ob 
diese Sandsteine wirklich noch zu den Heersumer Schichten 
oder zu einem höheren Horizont zu stellen sind. Hat doch 
auch Joh. Schlunck^) in seiner Dissertation der „Jura- 
bildungen der Weserkette bei Lübbecke und Preuss.-Olden- 
dorf" aus den hängendsten Teilen der Heersumer Schichten 
fossil führende Sandsteine, welche den oberen Teil der Heer- 
sumer Schichten oder auch höhere Horizonte des Weissen 
Jura vertreten könnten, als „Sandsteinfacies des Oberen 
Jura" beschrieben. 

Gesteine des Korallenoolith und Kimmeridge 
wurden bisher in unserm Gebiet nicht beobachtet, wohl 
aber die Portlandbildungen. 

Die A. Gigasschichten stehen an bei Hegge- 



1) Joh. Schlunck, Die Jurabildungen der Weserkette bei 
Lübbecke und Preuss. Oldendorf. Göttingen, Inaug. Diss. 1904. 



18 

mann's Kotten (Kerssenbrock), am Südost-Eude des Beutling 
300 m östlich von Neubauer Seelhöfer, am Packkeckel und 
am Bietendorfer Busch bei Wellingholzhausen und bestehen 
hauptsächlich aus dunklen, bituminösen, festen, dichten bis 
groboolithischen Kalken mit dünnen, mergeligen Zwischen- 
lagen. Die Kalke lassen sich leicht zu Pflastersteinen ver- 
arbeiten und werden zu diesem Zweck in dem Bietendorf- 
schen und Vornholt'scHen Steinbruch am Bietendorfer Busch, 
sowie in dem Dtitting'schen Steinbruch am Packkeckel süd- 
lich von Wellingholzhausen gewonnen. Die oberen Schichten 
bestehen aus Kalksandsteinen und verwittern zu mürben, 
braunen Sandsteinen. Aus dem Bietendorf sehen Steinbruch 
teilte schon Dütting^) ein 9 m umfassendes Profil mit, 
während jetzt noch tiefere Schichten aufgeschlossen sind, 
und zwar vom Hangenden zum Liegenden : 
ca. 4 m Graue, dünnschiefrige, bröckelige Mergel mit 
einzelnen Kalklagen. 
1.70 m Stark zerklüftete, kalkige Sandsteine („Sommersand' 
steine"), aus denen die Fossilien vielfach frei 
herausgewittert sind, besonders Cyrena rugosa Sow. 
0.20 m Harter, grauer, ziemlich dichter Kalk. 
0.90 m Dunkelgrauer und blauer, sandiger Kalk. 
0.60 m Grauer, teilweise stark zersetzter, drusiger Kalk. 
1.35 m Graublauer und dunkelbrauner, harter Kalk 
mit zahlreichen Ostreen und anderen Bival- 
ven, deren Schalen auf dem Querbruch hellbraun 
erscheinen. 
2.30 m Dünnere oder dickere Lagen von harten oder auch 
mürberen, sandigen Kalken mit dünnen Zwischen- 



1) Chr. Dütting, Beiträge zur Kenntniss der Geologie der 
Gegend von Borgloh und Wellingholzhausen. Jahrb. d. Kgl. Preuss. 
geolog. Landesanst. f. 1891. 



19 

lagen von bröckeligen Mergeln; in den oberen 
Bänken oft mehrere Gentimeter mächtige Kohlen- 
schnitzchen. 

0.34 m Harter graublauer, körniger Ealk. 

0.39 m Mürber, sandiger Ealk. 

0.05 m Grauer Mergel. 

0.03 0.04 m Brauner, harter, oolithischer und fein-con- 
glomeratischer Kalk. 

0.04 m Grauer, mürber Mergel. 

0.12 m Blauer, harter, splittriger Kalk. 

0.10 m Grauer und brauner, zum Teil sandiger Mergel 
mit Pflanzenresten. 

0.06 m Brauner, oolithischer Kalk. 

0.18 m Grauer, sandiger Mergel mit Pflanzenresten. 

0.17 m Fünf dünne, oolithische Kalklagen mit Mergel- 
schichten. 

0.09 m Grauer Mergel mit zwei dünnen, helleren, mehr 
sandigen Streifen. 

0.11 m Oolithischer, massig fester Kalk. 

0.07 m Harter, feinkörniger, splittriger Kalk. 

0.09 m Blauer, oolithischer, unebenplattiger, leicht an- 
witternder Kalk, bedeckt von einer dünnen, grau- 
braunen Mergellage. 

0.07 m Grauer, schiefriger Mergel.. 

0.05 m Harter, blauer, oolithischer und feinconglomera- 
tischer Kalk. 

1.00 m Dunkelgraue, oolithische bis feinconglomeratische, 

harte Kalke mit welliger Oberfläche, reich an 

Trümmern von organischen Resten, auch von 

Pflanzen und mit kleinen Gastropoden. 

Darunter folgen ähnliche Kalke, aber mit mergeligen 

Zwischenlagen. 

2* 



20 

O'ütting^) hatte diese Schichten vorläufig zum Kim- 
meridge gestellt, erkannte aber ihre Übereinstimmung mit 
den in dem Steinbruch des Colon Johannesmann, südlich 
von Borgloh, anstehenden Schichten, welche Brauns^) 
bereits als Oigas- Schichten gedeutet hatte. Im Bietendorfer 
Steinbruch wurde ein jetzt in der Göttinger Sammlung be- 
findlicher Olcostephanus gigas Ziet. gesammelt. 

Dieses Exemplar hat bei einem Durchmesser von 35 cm 
eine Nabelweite von 8—9 cm. Die vorletzte halbe Windung 
trägt auf der Externseite mindestens 35 Rippen, welche zu- 
letzt grössere Abstände bekommen und niedriger werden 
und auf der letzten halben Windung bald ganz verschwinden. 
Etwa 3 oder 4 dieser nur wenig vorwärts gerichteten Rip- 
pen der Externseite entsprechen stärkeren Rippen, welche 
von knotenartigen Erhöhungen des Nabelrandes auslaufen 
und innerhalb der Mitte der Seitenfiächen sich spalten. Auf 
der drittletzten halben Windung liegen auf der Nabelkante 
9 dicke, knotige Rippen. Nur etwa ein Drittel der früheren 
Windungen ist unverhüllt. Die inneren Windungen fehlen 
infolge Verdrückung. 

Die in Nordwest-Deutschland häufiger vorkommenden, 
bis dahin unter dem CoUektivnamen Ammonites gigas zu- 
sammengefassten Ammonitenarten hat Struck mann ^) als 
Olcostephanus Gravesi d' Orb., Olcostephanus Portlandicus 
de Lor. und Olcostephanus gigas Ziet. unterschieden. Von 
diesen ist wohl der Typus des Olcostephanus Gravesi 
d'Orb. am schärfsten abgegrenzt, von welchem aber nach dem 



1) Chr. Dütting, Beiträge etc. Jahrb. d. Kgl. Preuss. Geol. 
Landesanst. f. 1891. 

2) J). Brauns, Der obere Jura. Braunschweig 1874. S. 123. 

3) C. Struckmann, Die Portlandbildungen der Umgegend 
von Hannover. Zeitschr. d. Deutsch, geolog. Ges. Bd. 39, 1887, S. 32 
-67. Taf. IV— VII. 



21 

Material des Göttinger Museums wohl mehrere verwandte 
Arten zu trennen sind,. Struckmann gab Taf. IV, Fig. 5 a 
und 5 b gute Abbildungen von Olcostephanus Gravesi d'Orb. 
doch gehört das Taf. V, Fig. 7 a und 7 b abgebildete Ex- 
emplar schwerlich zu dieser Art, da es auf der Nabelkante 
deutliche Knoten nicht trägt. Olcostephanus Portlandicus 
de Lor. ist am Seiter etwa ebenso häufig wie Olcostephanus 
gigas Ziet. und und unterscheidet sich von diesem nament- 
lich durch zahlreichere Rippen und Knoten und engeren Nabel. 
Bei zwei nahezu unverdrückten Exemplaren von Holzen 
ergaben sich folgende Masse: 

Durch- ,!J^^*f" ^T^"" Nabel- 

messer auf der halben der ^^j^^ 

Windung Externseite 

Olcostephanus 
Portlandicus de Lor. 210 mm 8 — 9 44 61mm 

0. gigas 340 mm 8—9 36 105 mm 

Die Zahlen zeigen die engere Berippung bei Olcoste- 
phanus Portlandicus de Lor.; mit dem Exemplar von Olco- 
stephanus gigas Ziet. scheint das vom Bietendorfer Busch 
befriedigend übereinzustimmen. 

Zu den Gigas-Schichten gehören auch die von Dütting^) 
aus dem Hankenberger Bahneinschnitt als Kimmeridge 
gedeuteten Schichten. 

Die Münder Mergel stehen in geringer Entfernung 
vom Bietendorfer Steinbruch in einer alten, ganz zugewach- 
senen Mergelgrube an und sind auch sonst mehrfach in 
Mergelgruben aufgeschlossen, so in der Bauerschaft Eppen- 
dorf bei den Colonen Meyer und Schürmann, am Harrel- 
bach, am Lohbrink in der Nähe des Colonats Stumpe und 



1) Chr. Dütting, Geologische Aufschlüsse u. s. w. Jahrb, d, 
Kgl. Preuss. geolog. Landesanst. f. 1888, 



22 

an der Nordseite des Hülsbrink, an verschiedenen Stellen 
in der Lieth und an der Westseite des Neuenkirchener 
Berges. Sie werden vielfach zum Mergeln der Felder be- 
nutzt, liefern eine tonige, aber recht fruchtbare Damm- 
erde und bilden flache Gehänge, welche desshalb vorwiegend 
von Feldern bedeckt sind. Es sind der Hauptmasse nach 
bunte, rote und grünliche, aber auch graue und braune 
Mergel mit einzelnen dünneren, festen Bänken von grauen 
bis rötlichen, sandigen Kalken. Stellenweise fand sich auch 
wohl ein Zellenkalk. In der Nähe des Colonats Schürmann 
in Eppendorf wird in einem kleinen, flachen Bruche ein 
dunkelroter, in wenige Centimeter dicken, ebenen Platten 
abgesonderter, ziemlich fester Sandstein von höchstens 1 m 
Mächtigkeit als Wegebaumaterial gewonnen. Einen ähnlichen 
Sandstein fand ich im Hankenberger Bahneinschnitt. Die 
Münder Mergel scheinen, wie dies ähnlich beim Gipskeuper 
der Fall ist, meist von Verwerfungen begrenzt zu sein, so 
am Lohbrink und an der Südwest-Seite des Beutling gegen 
Heersumer Schichten. 

DerSerpulit besteht aus harten, bituminöseq Kalken 
mit zahlreichen Röhrenbruchstücken, wohl von Serpula co- 
acervata Blum., und wechselnd mit grauen Mergeln. Sie 
bedingen Anschwellungen der Oberfläche, auf welchen 
Gesteinsbruchstück in Menge zu finden sind. Nach D ü 1 1 i n g ^) 
waren diese Schichten früher in der Plogmeyer'schen Mer- 
gelgrube gut aufgeschlossen, die jetzt aber gänzlich ver- 
wachsen ist; sonst waren Aufschlüsse nirgend vorhanden. 

Die untersten Schichten des Wealden und namentlich 
die Grenzschichten gegen den Jura sind durchweg 
von Wald bedeckt und nirgends aufgeschlossen, sodass es 



1) Chr. Dütting, Geologische Aufschlüsse u. s. w. Jahrh. d, 
Kgl. Preuss. geolog, Ijandesanst. f. 1888, 



23 

sich nicht entscheiden lässt, ob anzweifelhafte Purbeck- 
Schichten vorhanden sind. 

Als untere Grenze des Wealden wurden mehr san- 
dige Schichten angenommen, die zugleich einen deutlichen 
Anstieg des Terrains bedingen. Der Wealden tritt in grosser 
Ausdehnung zu Tage zunächst am Neuenkirchener Berg 
und in kleineren Schollen in der Lieth, breitet sich aber 
vom Bietendorfer Busch an bedeutend nach Westen und 
Nordwesten aus, zieht am Nordfusse des Rechenberges ent- 
lang nach dem Rehhagen zu und bildet die Hauptmasse 
des Hülsbrink südwestlich von Wellingholzhausen, sowie 
den Lohn- und Hasberg südlich von Borgloh. 

Die untere Abteilung des Wealden besteht vorwiegend 
aus Sandsteinen, welche mit Schiefertonen wechsellagern 
und nach Angabe von Dütting^) gegen 50 m mächtig 
sind. Die Sandsteine sind meistens hell-gelblich-braun und 
recht feinkörnig, sodass die einzelnen Quarzkörner selten 
0.2 mm Durchmesser erreichen. Sie werden vielfach in 
Steinbrüchen ausgebeutet und liefern ein besseres Bauma- 
terial als die Sandsteine der Unteren Kreide. In den Stein- 
brüchen am Bietendorfer Busch tragen sie häufig Wellen-» 
furchen. Einzelne Bänke enthalten nicht selten undeutliche 
Pflanzenreste oder Abdrücke und Steinkerne von Cyrenen, 
Paludinen u. s. w. mehr. Kugelige Konkretionen, die von 
Schichtflächen mit Cyrenen durchzogen sind, beobachtete 
bereits Dütting^) in einem Steinbruch an der Nordseite 
des Lohnberges. Eine der oberen Bänke ist etwas grob- 
körniger und enthält neben 0.2 bis 0.5 mm dicken Quarz- 
körnern, bis bohnengrosse oder selbst haselnussgrosse Qct 
rolle von Milchquarz und Quarzit, selten von Kieselschiefer. 



1 ) Chr. P ü 1 1 i n g, Beiträge u. 8. w, Jahrb. d. Kgl. Preuss. Geolog. 
Landesanst, f,. 1991, 



24 

Über das Vorkommen der Wealden kohlen an der Grenze 
von unterem und Oberem Wealden machte Dütting nähere 
Angaben. Die Kohlengruben am Hülsbrink sind nun längst 
eingestellt, doch wurde mir in Wellingholzhausen mitgeteilt, 
es wäre dort nur das obere Flöz abgebaut worden. Diese Flöze 
sollen von Sandsteinen und Schiefertonen begleitet gewesen 
sein; das Ausgehende derselben ist an mehreren Stellen, 
so am Hasberg und in Balkenschlien zu sehen. Am Neu- 
enkirchener Berge finden sich alte Schächte und Stollen. 
Die Kohlenzeche „Hammerstein'' bei Wellingholzhausen 
wurde vor etwa 15 Jahren eingestellt, als durch die Bahn 
Brackwede-Osnabrück die Einfuhr fremder Kohlen erleichtert 
wurde. Durch den 1859 begonnenen ^Heinrichstollen'', 
welcher vom Ostende des Hülsbrink nach Westen unter 
dem Johannis-Wege entlang bis etwa zum Hanse von Hemker 
reichte, wurde das obere Flöz aufgeschlossen, dessen Abbau 
aber durch zahlreiche Störungen sehr erschwert wurde. 
Das letztere ist auch der Fall auf der Zeche ^^Zufallig'' 
am Hasberg südlich von Borgloh. über beide Zechen giebt 
PaulRohde^) im Wesentlichen nur eine Zusammenstellung 
der aus den Oeschäftsberichten sich ergebenden Daten für 
die Entwickelung des Zechenbetriebes, geologische Beobach- 
tungen sind nur wenig berücksichtigt 

Der obere Teil des Wealden besteht hauptsächlich aus 
dunkelgrauen bis bräunlichen, blättrigen bis dünnschichti- 
gen Schiefertonen, welche zum Teil erfüllt sind von ver- 
drückten Cyrenen und andern Fossilien. Darin treten aber 
auch zwei je etwa 40 cm dicke, durch ca. 20 cm Schieferton 



1) Paul Bohde, Geschichte der Steinkohlenbeforderung im 
Amt Iburg mit einer Revierkarte des Borgloh -Oeseder-Flötz-Znges 
und einer Skizze der Bergwerkanlagen zu Wellingholzhausen. Mitteil, 
d. Ver. f. Gesch u. Landeskunde von Osnabrück. Bd. XXVII, 1902, 
S. 38—193. 



25 

getrennte Bänke von hartem, grauem, sandigem Kalk auf, 
welche an der Nordseite des Hülsbrink in einem kleinen 
Steinbruch gewonnen werden, und Steinbruch-Pingen lassen 
sich am Hasberg weithin verfolgen. Noch höher finden 
sich plattige Kalke erfüllt von Melania strombiformis v. 
Schloth., in der Lieth lose herumliegend, an der Nordseite 
der Borgloher Egge in einem kleinen, verwachsenen Stein- 
bruch, wo die Schichten nach Dütting *), der sie freilich 
als Serpulit deutete, mit 60® nach Nordosten einfallen. 

Wealden liefert im allgemeinen einen feuchten, tonigen 
Boden, welcher schöne Laub- und Nadelholzbestände trägt. 

Marine, tonige Schichten der Unteren Kreide sind nir- 
gends zu sehen, zum Teil weil Aufschlüsse fehlen, zum 
Teil aber auch wohl, weil der "Wealden durch Verwerfungen 
vom Teutoburger- Wald -Sandstein getrennt ist. Dass sie 
überhaupt fehlen, ist nicht wohl anzunehmen, da sie mit 
Bohrlöchern in der Gegend von Borgloh angetroffen worden 
sind, von wo sie GageP) beschrieb. 

Der Teutoburger-Wald-Sandstein (Neokom- 
sandstein) bildet den langestreckten, bis 242 m hohen Rücken 
der Borgloher Egge, setzt sich nach Südost fort bis zur 
Strasse von Bissen nach Wellingsholzhausen und dann in 
einem schmalen Streifen südlich vom Sahlbrink bis zur 
Amtswiede; er bildet aber auch den Hüls bei Hilter, am 
Westrande des Blattes Borgholzhausen, den Steinbrink 
nördlich vom HankenüU und einen schmalen Streifen am 
Clusebrink nördlich von Borgholzhausen. Der Sandstein 
fällt meist sehr steil nach Südwesten ein, am Clusebrink 



1) Dütting, Geologische Aufschlüsse u. s. w. 

2) C. Gagel, Beiträge zur Kenntnis des Wealden in der 
Gegend von Borgloh-Oesede, sowie zur Frage des Alters der nord- 
deutschen Wealdenbildungen. Jahrb. d. Kgl. Preuss. Geolog. Landes- 
m^t. f. 1893, S. 158, 



26 

aber nach Nordosten, vielleicht überkippt Gewöhnlich ist 
er durch streichende Verwerfungen begrenzt, welche seine 
Mächtigkeit namentlich südlich vom Sahlbrink sehr bedeu- 
tend reduzieren, ebenso am Hankenberger Bahneinschnitt. 
Am Hüls bei Hilter liegt eine etwa 700 ra lange Scholle, 
nach Norden, Nordosten und Osten gegen Cenoman-Pläner, 
nach Südwesten gegen Minimus-Tone und Flammenmergel 
verworfen, während am Steinbrink nördlich vom HankenüU 
im Norden Cenoman, im Süden Turon anstösst. Der Sand- 
stein ist meist gelblich bis hellbraun, auch wohl grau, rot, 
stark eisenschüssig und massig grobkörnig, enthält aber auch 
etwa erbsengrosse Milchquarzgerölle und selbst wirkliche 
Conglomerate, In frischem Zustande ist er oft auch glau- 
konitisch, so am Barenberg bei Borgholzhausen. Stark 
eisenschüssige Gesteine sind versuchsweise als Eisenstein, 
am Hüls aber von den Ockergruben „Sicherheit" 
und ;.Hüls" auf Klüften gang- und nesterförmig ausge- 
schiedene Eisenockermassen ausgebeutet und als „Hilter 
Gold-Ocker" zu Farbe verwendet worden, worüber Düt- 
ting*) ausführlichere Mitteilungen gab. Der „Hüls"-Stolln 
war am Nordwest-Ende des Hüls angesetzt, traf aber bald 
auf Tone. Der sogen. ,Neue StoUn" war in der Flachs- 
dehne in Brongniarti-Pläner angesetzt, durchfuhr dann tie- 
fere, dunklere Schichten, dann 8 m Tone, die wir später zu 
erwähnen haben, und endlich den Sandstein. 

Der Teutoburger-Wald-Sandstein bildet gewöhnlich 
mächtige Bänke und ist vielfach zerklüftet, sodass es oft 
sehr schwierig ist die Schichtung und das Einfallen zu 
erkennen. Durch Verwitterung werden die Kanten und 
Ecken der Blöcke abgerundet, sodass im Walde unterhalb 
der Kammlinie vielfach rundliche Blöcke umherliegen, wie 



1) Chr. Dütting, Geologische Babnaufschlüsse u. s, w, 



27 

-dies zuerst Stille in der Gegend von Altenbeken beobachtete. 
In frischem Zustande ist der Sandstein ziemlich mürbe, 
erhärtet aber beim Austrocknen und wird deshalb als Bau- 
material gewonnen. Die meisten Steinbrüche in der Gegend 
der Borgloher-Egge sind freilich ausser Betrieb und nur 
am Hüls bei Hilter wurden in den letzten Jahren noch 
.Sandsteine gebrochen. 

In dem Abschnitt des Teutoburger Waldes zwischen 
Bielefeld und Werther hatte nun E. Mey er^) durch Fossi- 
lien eine Reihe von verschiedenen Zonen der unteren 
Kreide im Teutoburger-Wald-Sandstein nachweisen können, 
ohne dass es möglich war, durch petrographische Merkmale 
diese Zonen von einander zu unterscheiden. Bei der grossen 
Seltenheit und der mangelhaften Erhaltung der Fossilien 
können solche wohl nur in Steinbrüchen gefunden werden 
und zwar in der Regel nur in solchen, die noch im Betriebe 
sind, ferner kaum jemals in anstehenden Schichten, sondern 
nur auf bereits gebrochenen Steinen oder Abfallstücken, 
sodass es meist zweifelhaft bleiben muss, ob und welche 
verschiedenen Zonen in ein und demselben Steinbruch vor- 
handen sind. Bei dem steilen Einfallen der Schichten wird 
aber oft genug eine grosse Schichtenmächtigkeit in ein und 
demselben Steinbruch erschlossen, und es wäre dann eigent- 
lich zu erwarten, dass darin mehr als eine Zone vertreten 
wäre. Eine andere Frage ist es freilich, ob sie sämtlich 
fossilführend sind. E. Meyer konnte Schichten anschei- 
nend des Unteren und des Oberen Hauterivien, des Unteren 
Barrfimien und des Unteren Aptien nachweisen, entsprechend 
der durch von Koenen^) gegebenen Gliederung der Un- 



1) E. Meyer, a. a. 0. S. 24—26. 

2) vonKoenen, Die Ammonitiden des Norddeutschen Neokom 
(Valanginien , Hauterivien, Barromien und Aptien), Abb. d. Kgl. 
Freuss, Geol, Landesanstalt, N. F. Jleft 24. 



28 

teren Kreide, während das Untere Albien, der Gault-Sand- 
stein Stille's ^), nicht durch Fossilien nachgewissen werden 
konnte. 

In dem vom mir untersuchten Teile des Teutoburger 
Waldes sind Fossilien in dem grossen Steinbruch am Hüls 
bei Hüter teils von mir, teils schon früher von anderen 
gesammelt oder richtiger von den Arbeitern erworben worden. 
Vom Hüls bei Hilter und der Borgloher Egge sind nun von 
Roemer^) eine Reihe von Formen aufgeführt worden, auf 
Grund deren von ihm und G ein itz®) Altersbestimmungen 
der betreffenden Schichten vorgenommen wurden. Aber 
einerseits ist diese Bezeichnung, wie Unter- und- Ober- 
Quader, nach der spezielleren, jetzigen Einteilung keines- 
wegs genügend, und die von Roemer angeführten Arten, 
wie namentlich die Bivalven, sind anderseits nicht charak- 
teristisch für bestimmte Zonen, während die Bestimmung 
der Cephalopoden nichts weniger als zuverlässig ist. So 
sind unter Ammonites bidichotomus eine grössere Zahl von 
ganz verschiedenen Arten zusammengefasst worden, die auch 
verschiedenen Horizonten angehören, und mit Hamites (Crio- 
ceras) gigas der älteren Autoren sind anscheinend alle 
möglichen grösseren, evoluten Ammoneen — wohl fast 
immer nur Bruchstücke — bezeichnet, wie sie vom Unteren 
Hauterivien, ja Oberen Valanginien an bis zum Barreraien, 
ja bis zum Aptien und höher hinauf sich finden. Roemer 
erklärt sogar seinen Ammonites bidichotomus für identisch mit 
seinem Ammonites Decheni, welcher einer ganz anderen Gat- 
tung angehört. Nur die von Weerth aus dem Teutoburger- 
Wald-Sandstein angeführten Namen konnten daher in das 



1) a. a. 0. S. 19. 

2) a.a. 0. S. 393. 

3) H. B. Geinitz, Das Quadersandsteingebirge oder Kreide- 
gebirge in Deutschland. Freiberg 1849—1850, S. 25, 



29 

folgende Verzeichnis aufgenommen werden und wurden 
mit (W.) bezeichnet. 

Vom Hüls bei Hüter, vfo der Steinbruchsbetrieb vor 
zwei Jahren eingestellt worden ist, befinden sich in der 
Göttinger Sammlung, sowie in der des Herrn Kanzler, 
deren Benutzung er mir freundlichst gestattete, folgende 
Arten , deren Bestimmung freilich bei der mangelhabaften 
Erhaltung, und da die Lobenlinien fehlen, selbstverständlich 
keine absolut sichere ist. Ammoneen sind durchweg irgendwie 
verdrückt und gewöhnlich nur Teile der Wohnkamraer, 
ohne dass die Lobenlinien sichtbar werden. 
Polyptychites Losseni Neum. et ühl. 

„ cf. Losseni Neum. et ühl. 

Olcostephanus Iburgensis Weerth (W.) 
Hoplites noricus Boom. 
Crioceras rarocinctum v. Koenen. 

„ (Ancyloceras?) Seeleyi Neum. et Uhl.(W.) 
„ Boemeri Neum. et Uhl. 
„ Hildesiense v. Koenen. 
„ cf. Hildesiense v. Koenen. 
„ Duvali L6v. (coli. Kanzler). 
Exogyra sinuata Sow. ') 
Pecten crassitesta Boem. 

— striato-punctatus Boem.^) 
Perna Muileti Desh. ^) 
Mya elongata Boem. ') 
Thetis minor Sow. 
Panopaea neocomiensis d'Orb. 
j, cylindrica Pictet. 
„ cf. cylindrica Pictet. 
„ Teutoburgensis Weerth. 



1) F. Roemer, a. a. S. 393 und 394. 



30 

Panopaea sp. sp. 

Thracia Phillipsi Roem. 
„ eloDgata Roenu ^) 
„ striata Weerth. 

Pholadomya alpina Reiche? (W.) 

Baumfarn-Stammstück. 
Am Hüls bei Hüter sind somit Schichten des ün- 
terenHauterivien vorhanden, also mit die älteste Fauna, 
welche bisjetzt im Teutoburger- Wald-Sandstein nachgewiesen 
werden konnte. Der schon von Roemer erwähnte Stein- 
bruch an der Borgloher-Egge ist seit langer Zeit ausser 
Betrieb; ich fand dort nur ein kurzes Wohnkammerbruch- 
stück, das zu Crioceras Hildesiense v. Eoenen gehören 
könnte. Höhere Schichten des Hauterivien, Barremien und 
Aptien dürften vorhanden sein, konnten aber nicht nach- 
gewiesen werden. 

Das Obere Albien wird durch Tone mit Belem- 
nites minimus Lister und Flammenmergel vertreten. 
Die ersteren sind an der Südseite des Hüls nur 4 m mäch- 
tig und in einer Ziegeleitongrube aufgeschlossen; sie 
enthalten hier zahlreiche kleine Phosphoritnieren, und in 
einer solchen fand Herr Kanzler ein kleines Exemplar 
anscheinend von Hoplites Deluci rt'Orb. In diesen Hori- 
zont gehören auch die von Dütting^) zum Hilston gerech- 
neten Tone aus dem Hankenberger Bahneinschnitt, welche 
dort grössere Mächtigkeit erreichen. 

DerFlammenmergelist noch in der Tongrube am 
Hüls und an verschiedenen Wegerändern aufgeschlossen, 
so an der Strasse zwischen Osberg und Clusebrink nördlich 
von Borgholzhausen, in Königsholz, nördlich vom Steinbrink 



1) F. Roemer, a. a. 0. S. 893 und 394. 

2) Chr. Dütting, Geologische Aufschlüsse u. s. w. Jahrb. d. 
Kgl. Preuss. Geolog. Landesanst. f. 1888, II. S. 15. 



31 

(nördlich HankenüU), südlich von Leonhardfs Steinbrüchen 
in der Amtswiede und nordwestlich der Johannislaube im 
Tal des Aubaches. Das Gestein ist ähnlich dem im übrigen 
nordwestlichen Deutschland, in frischem Zustande ein dunk- 
ler, harter, sogar splittriger, kieselig-sandiger Mergel, der 
bei Anwitterung eine helle Flammenzeichnung erhält, später 
entfärbt wird und dann gern eine schalige Absonderung 
zeigt. Zuweilen ist das Gestein reich an Glaukonit, und 
eine wahre Grünsandbank im unteren Teil des Flammen- 
mergel tritt am Clusebrink bei Borgholzhausen auf. Aucella 
gryphaeoides Sow. ist häufig, seltener Belemnites minimus 
Lister. 

Im Gebiet des Flammenmergels finden sich ungewöhn- 
lich häufig Wasserrisse, welche zum Teil durch Störungen 
bedingt sein mögen. Hierdurch erklärt es sich denn auch 
wohl, dass der Flammenmergel meistens nicht selbständige 
Rücken bildet, wie das sonst wohl der Fall ist; nur südlich 
von der Borgloher Egge und in Königsholz erlangt er 
grössere Breite und bildet hier auch einzelne flache Anschwel- 
lungen; im übrigen ist er fast durchweg von Wald bedeckt. 

Die Obere Kreide ist nur durch Cenoman- und 
Turon- Bildungen vertreten und nimmt den südlichen, resp. 
südwestlichen Teil des Teutoburger Waldes zwischen Borg- 
holzhausen und Hilter ein, wo sie zugleich die höchsten 
Erhebungen bildet, so den HankenüU (307 m) und den 
Hollands-Kopf (306 m). Dieser breite Gebirgsrücken zeigt im 
Nordwesten zwei deutlich getrennte Erhebungen, die des 
Cenoman und die des Turon. Am südlichen Hang ist das 
Einfallen des Turon nur 10 — 12° nach Süden, resp. Süd- 
westen, nimmt aber nach Norden hin zu und beträgt in 
der Gegend der höchsten Erhebungen bis zu 90° und an 
einzelnen Stellen, an der Johannis-Egge, der Ascher- und 
Stein-Egge etwa 60 — 70° nach Nordosten, anscheinend oder 



32 

vielleicht nur scheinbar überkippt, sodass die Schichten hier 
schwerlich noch gleichmässig über einander liegen, sondern 
allerlei Störungen erlitten haben müssen, welche sich freilich 
bei dem Mangelan Aufschlüssen und unter der Waldbedeckung, 
nicht näher nachweisen lassen. Alle Pläner sind im übrigen 
stark zerklüftet, wie es besonders die Pfaffenkammer am 
Osberg bei Borgholzhausen zeigt; in einer solchen Spalte 
des Gesteins steckten in einem Steinbruch an der Johannis- 
Egge einzelne nordische Geschiebe. Das Plänergebiet ist 
fast ganz von Wald bedeckt, und es besteht der Staatswald 
besonders aus hochstämmigen Buchen, auch wohl Fichten, 
die ausgedehnten Gemeindewaldungen fast nur aus Nieder- 
wald. 

Das Genom an beginnt mit grauen, mergeligen Tonen 
welche nach oben hin rundliche Knollen von hartem, dun- 
kelgrauem Kalk enthalten, dann mit mürben, grauen Katken 
wechsellagern und weiter durch diese ersetzt werden. Die 
Schichten sind freilich nur an der Strasse von der Station 
Hankenberge nach Borgioh bei dem Colonat Berger ange- 
schnitten worden, liegen hier aber stark gestört, zum Teil 
auch wohl überkippt und enthalten in ihrem oberen Teil 
auch Schloenbachia varians Sow. 

Darüber folgen dann die eigentlichen V ar i ans -Plä- 
ner, welche noch ziemlich mürbe und mergelig sind, und 
dann die Rhotomagen sis-Schichten, abgesehen von 
den untersten, noch grauen Schichten gelblich-weisse, harte 
und splittrige, reine Kalke mit muscheligem Bruch. Diese 
werden in grossen Kalkbrüchen gewonnen und gebrannt, 
um als sogenannte „Fett-Kalke^' verwendet zu werden, wie 
solche auch in gewissen Lagen des Turon auftreten. Solche 
Kalke sind im allgemeinen heller und enthalten häutig 
kleinstylolithische Flächen. Nach Analysen der Kalke des 
Kalkbruches der ^.Dissener Kalkwerke" in NoUe und des 



33 

früheren Kalkbruches der „Ravensberger Kalkerei '^ bei 
Borgholzhausen, welche mir die Besitzer freundlichst mit- 
teilten, enthalten diese Kalke etwas über 927o CaCOs, 
0,7 Vo MgCOs und etwa 7 7o Unlösliches , worunter 67o 
SiOs. 

Im Varians-Pläner fanden sich folgende Arten: 

Schloenbachia varians Sow. 

Baculites cf. baculoides Mant. 

Inoceramus orbicularis v. Münst. 
„ virgatus Schlüt 

Rhynchonella Grasi d'Orb. 
^ Martini Sow. 

» sp. 

In den Bhotomagensis-Schichten sind noch am häufigsten 
Holaster subglobosus Ag. und Discoidea cylindrica Ag., und 
in den allerobersten Schichten Terebratula cf. biplicata Sow. 
und Terebratula semiglobosa Sow.?, bei NoUe auch Ostrea 
hippopodium Nils., in einem kleinen Steinbruch im Schwei- 
zer-Tal fand sich auch ein grosser, stark verdrückter 
Pachydiscus peramplus Mant. 

Stille^) gliederte das Cenoman in der Gegend von 
Altenbeken in Cenoman-Mergel, Cenoman-Pläner und Ce- 
noman-Kalke. Diese Gliederung ist in der Gegend von 
Borgholzhausen insofern etwas zu ändern , als die Cenoman- 
kalke ziemlich die ganzen Rhotomagensis-Schichten um- 
fassen und nicht bloss ihren obersten Teil, die »armen 
Rhotomagensis-Schichten« v. Strom beck's, wie sich dies 
aus folgender üebersicht ergiebt: 



1) H. Stille, Geologisch - hydrologische Verhältnisse im Ur- 
sprungsgehiete der Paderquellen zu Paderborn. Abhandl. d. Kgl. 
Preuss. Geolog. Landesanst. N. F. Heft 38. 



84 



Altenbeken 


V. Strombeck's Zonen 


Borgholzhausen 


Cenoman-Mergel 
20-50 m 


Versteinenmgsarmer 
Plänermergel 


Cenoman-Mergel 
ca. 30 m 


Cenoman-Pläner 


Varians-Schichten 


Cenoman-Pläner 
ca. 20 m 


ca. 30—40 m 


Ehotomagensis- 
Schichten 


Cenoman-Ealke 


Cenoman-Ealke 
ca. 20 m 


Arme Rhotomagensis- 
Schichten 


ca. 35 m 



Die ganze Mächtigkeit ist mit 85 m annähernd die- 
selbe wie durchschnittlich bei Altenbeken, während Wind- 
möller ^) bei Lengerich sie auf 200 m angab. 

Das Turon beginnt mit fleischroten und grauen, 
mürberen Schichten, den Schichten mit Inoceramus 
1 a b i a t u s (Mytiloides-Mergel), welche nur in dem früheren 
Steinbruch der ;,Ravensberger Kalkerei^ an der Johannis- 
Egge bei Borgholzhausen gut aufgeschlossen sind, wo die 
Schichten bei nordöstlichem Einfallen überkippt scheinbar 
unter dem Cenoman-Pläner liegen. Sonst sind die Myti- 
lo'ides-Schichten noch an der Nordseite des Evensbrink, dem 
Hüls gegenüber, in einer Mergelgrube aufgeschlossen und 
in letzter Zeit auch in der Tongrube am Hüls bei einer 
Wegeanlage. Dütting*) erwähnte aus dem „Neuen Stollen^ 
in der Flachsdehne Schichten von „dunkelgrauer bis schwärz-' 
lieber Farbe^ und deutete sie als Rhotomagensis- oder Va- 
rians-Pläner, während hier wohl, wie über Tage, Mytiloides- 
Schichten vorliegen dürften. Diese Mergel bedingen aber 



1) R. Windmöller, Die Entwickelung des Pläners im nord- 
westlichen Teile des Teutoburger Waldes bei Lengerich. Jahrb. d. 
Kgl. Preuss. Geolog. Landesanst. f. 1881. S. 3 — 54. 

2) Chr. D ü 1 1 i n g, Geologische Aufschlüsse etc. Jahrb. d. Kgl. 
Preuss. Geolog. L^-ndesanst. f. 1888. 



35 

bei ihrer geriogen Festigkeit einen schwächeren Anstieg 
und besseren Boden, sodass sie hierdurch leicht zu verfolgen 
sind. Neben Inoceramus labiatus v. Schloth. (= I. myti- 
loi'des Mant.) tritt häufig nur noch Terebratula semiglobosa 
Sow. auf, die in dem genannten Bruche an der Johanuis- 
Egge eine dünne Bank ganz erfüllt. 

Die obere Grenze der Mytiloides-Schichten ist nirgends 
sichtbar. 

Die Schichten mit Inoceramus Brongniarti 
Sow. sind an der Johannis-Egge bei Borgholzhausen und 
in einem verlassenen Bruche der ;,Dissener Kalkwerke" in 
Nolle, in einem grossen Steinbruch am Evensbrink bei der 
Station Hankenberge in etwa 40 m Mächtigkeit aufge- 
schlossen. Es liegen hier von unten nach oben 

1) 6 m Grauer, mergeliger Pläner, „Wasserkalk". 

2) Im Grauer, harter Mergel. 

3) 15.35 m Dunkelgraue bis graublaue, harte Kalke mit 

kleinen, dunkelen Punkten und gekrümmten 
Zeichen, ;, Wasserkalk". 

4) ca. 6 m Hellgraue bis weisse, splittrige Kalke mit rauhen, 

dunklen, mit kleinen Stylolithen bedeckten Schicht- 
flächen, ^Fettkalk". 

Einige Stücke von rotem Pläner fand ich in dem Steinbruch 
lose herumliegend, konnte sie anstehend aber nicht auf- 
finden. In den meisten Schichten ist Inoceramus Brong- 
niarti Sow. häufig, in 1) und 3) auch kleine Exemplare 
von Rhynchonella Cuvieri d'Orb., Rhynchonella plicatilis 
Sow. und Terebratula semiglobosa Sow. In diesem Stein- 
bruch hatte Herr Kanzler einige 40 Zähne, sowie Bücken- 
wirbel von Ptychodus latissimus Ag. in einem nur etwa 
1 cbm grossen Pläner-Block gefunden, sodass diese Stücke 
von einem und demselben Individuum herrühren könnten. 

3* 



36 

Nahe dabei fand sich auch ein kopfgrosses Stück einer 
Jet-äholichen Masse. 

Die oberen Schiebten des Brongniarti-PIäner sind nir- 
gends aufgeschlossen, es folgen hier anscheinend mürbe 
Schichten, welche eine leichte Einsenkung des Terrains 
bedingen. Windmöller ^) erwähnte aus der Gegend von 
Lengerich, dass dort die Grenze gegen den Scaphiten-PIäner 
nicht scharf sei, und man als solche vielleicht eine 1 m mächtige, 
graue Mergelbank ansehen könne. 

Der Scaphiten-PIäner nimmt den grössten Teil 
des Süd- resp. Südwestabhanges des Plänerrückens ein und 
ist iti dem grossen Kalkbruche der „Westfälischen Ealk- 
werke'^ von Schulte urd Bosskothen bei Hüter aufgeschlossen. 
Ein nahezu 27 m umfassendes Profil wurde bereits durch 
Elbert mitgeteilt. Die Hauptmasse bildet ein harter, 
grauer, von schwarzen Kluftflächen durchzogener „Wasser- 
kalk^ in mächtigen Bänken. Eine von den Besitzern 
freundlichst mitgeteilte Analyse des Kalkes giebt an: 

Kohlensaurer Kalk 89.23 

Kohlensaure Magnesia 0.08 

Eisenoxyd 0.36 

Tonerde 0.54 

in Säuren unlöslich 9.91 



100.12 

tn den oberen Bänken befindet sich eine durch klein- 
stylolithische Flächen leicht kenntliche „Fettkalk*^- Bank. 

Darüber folgen dann die Grünsandzonen, welche von 
Elbert sehr ausführlich geschildert wurden, doch lässt sich 
das Profil in folgender Weise zusammenziehen; es folgen 
von oben nach unten: 



l) a. a. 0. S. 17. 



37 

1 — 2 m Helle, ziemlich feste Planer. 
0.18 m Grauer, mürber Mergel. 

0.30 m Obere Grünsandbank, schwach glauconitisch 
und in dünne Platten spaltbar, die zuweilen Abdrücke 
von Chondrites furcillatus Boem. zeigen, nach unten 
in krummen Flächen verwachsen mit 
0.10 m gelblich-grauem, festem, mergeligem Kalk. 
1.00 m Blaugraue Mergel. 
0.14 m Sandige Mergel. 
1.00 m Mittlere Grünsandbank. 
2.35 m Graue Mergel. 
0.12 m Dunkele, sandige Mergel. 
0.20 m Untere Grünsandbank. 

Darunter Pläner und Mergellagen. 
Während hier drei Grünsandbänke sich unterscheiden 
lassen, scheint an der Timmer-Egge nur eine Grünsandbank 
von grösserer Mächtigkeit vorhanden zu sein, aus welcher 
Schloenbach^)25 Arten von Fossilien beschrieb, E 1 b e r t 
sogar 50 Arten aufführte. Brachiopoden und kleine Austern 
sind noch am häufigsten. Der sogenante Grünsand ist ein 
dunkelgrauer, meist grobkörniger, kalkhaltiger Sandstein, zu- 
weilen mit rundlichen Concretionen und mit so wenig Glau- 
konit, dass er den Namen „Grünsand^ kaum verdient, wie 
schon Schloenbach hervorhob ; einzelne Lagen enthalten zer- 
riebene Reste von Fossilien, an der Timmer-Egge und Johanis- 
Egge auch Bohnerze, also GeröUe von Toneisenstein geoden 
der Unteren Kreide oder der Juraformation. Der Grünsand ist 
noch aufgeschlossen in mehreren kleinen Steinbrüchen am 
Südhang der Timmmer-Egge, in zahlreichen Hohlwegen, die 
von Dissen, Aschen, Kleekamp nach Norden in den Wald 



1) U. Schloenbach, Beitrag zur Altersbestimmung des Grün- 
sandes von Rothenfelde. N. Jahrb. f. 1869. S. 808—841. 



38 

hinauffahren, in einigen Steinbrüchen am Waldrande in 
Berghausen und an der Südseite der Johannis-Egge (Colon 
Kleine). Nach Osten hin steht der Grünsand im Osning 
selbst östlich von Borgholzhausen noch in der Bauerschaft 
Hessein in einem kleinem Bruche von Windhorst, 3^2 km 
nordwestlich von Halle i. W. an; zwischen Halle und 
Bielefeld scheint er ganz zu fehlen, da E. Meyer^) ihn 
dort nicht mehr beobachtete, und auch aus der Gegend 
von Detmold und Altenbeken hat Stille Grünsand nicht 
aufgeführt. Westlich von Hilter soll in der Bauerschaft 
Natrup am südlichen Waldrand des Spann- und Heidbrink 
Grünsand früher gewonnen worden sein, während weiter 
westlich Diluvium die oberen Scaphiten-Schichten grössten- 
teils verhüllt. Südlich vom Teutoburger Wald, zwischen 
Rothenfelde, Laer und Hilter, wird der Grünsandstein am 
kleinen Berg in mehreren Steinbrüchen als „Laerer Trep- 
penstein" gewonnen. Schloenbach^) führte Grünsand 
auch vom Asberg bei Nolle an, und diese Notiz ist von 
Trenkner') und Dütting*) aufgenommen worden, ich 
habe aber am Asberg nur cenomane Pläner ohne Grünsand 
gefunden. 

Die Scaphiten-Schichten sind reicher an Fossilien als 
die übrigen Stufen des Turon, und Elbert führte aus 
dem Kalkbruch bei Hilter 32 Arten an, denen ich noch 
Prionocyclus Neptuni Gein., Dimya sp. und Echinoconus 
albogalerus Ag. hinzufügen kann. 

Der oberste Teil der Scaphiten-Schichten ist nirgends 
aufgeschlossen. 



1) vgl. a. a. 0. S. 31. 

2) a. a. 0. S. 811. 

3) Trenkner, Die geognostischen Verhältnisse der Umgegend 
von Osnabrück, Exkursionsbuch für Geognosten. Osnabrück 1881. 

4) Dütting, Geolog. Aufschlüsse u. s. w. 



39 

Die Schichten mit Inoceramus Cuvieri 
liegen am untersten Teil des Südhanges des Teutobnrger 
"Waldes und sind grossenteils vom Diluvium verdeckt, aber 
in einer Reihe von kleinen Steinbrüchen aufgeschlossen, 
so am Nottel bei Hilter, am Fuss der SchoU-Egge beim 
Dissener Schützenplatz, ferner am östlichen Wege von Aschen 
zum Hankenüll, oberhalb Kleekamp am Struckberg und 
in Berghausen. Es sind teils dlckbankige, teils ziemlich 
dünnschichtige, hellgraue, dunkeler gestreifte Plänerkalke, 
zuweilen mit kleinstylolithischen Schichtflächen, wechselnd 
mit mürben Mergellagen. Ausser dem häufigen Inoceramus 
Cuvieri Goldf. fand ich mehrfach Micraster cor-testudinarium 
Goldf. Desmoceras Hernense, welches Schlüter^) von Ro- 
thenfelde beschrieben und abgebildet hat, ist von demselben 
Fundorte mit der Witte'schen Sammlung auch in das Göt- 
tinger Museum gelangt. 

D a s D i 1 u V i u m ist sowohl durch nordisches, als durch 
einheimisches vertreten. Nordisches Diluvium findet sich 
in Form von Sand und Schotter bis zu etwa 180 m Höhe 
über dem Meere besonders auf der Nordseite des Teuto- 
bnrger Waldes, so auf dem Hofe des Colon Vollmer zu 
Hankenberge, bei Holtgreve in Vessendorf, 200 m nördlich 
der Rehquelle in Baumgarten, an der Nordseite des Beutling 
in der „Haide", wo auch zahlreiche Geschiebe auftreten, 
in Matheide, ferner südwestlich der Hasequelle in der Nähe 
des Heggemann'schen Kottens (Aschen), ca. 400 m östlich 
von Unnerstall's Steinbrüchen am Nordabhang des Neuen- 
kirchener Berges, endlich nördlich vom Hengeberg in der 
Nähe der Provinzialgrenze zwischen Westfalen und Hannover. 
Einzelne Geschiebe liegen in grosser Zahl besonders in der 
Talsohle der nach Norden hin sich öffnenden Quertäler, nur 



1) Schlüter, Cephalopoden der oberen deutschen Kreide. 
Palaeontographica Bd. XXI S. 40 Taf. XI. Fig. 12 u. 13. 



40 

selten auf den Südabhängen, so am Hüls in 240 m Höhe 
über dem Meere. Südlich der Borgholzhauser Schlucht 
treten aber diluviale Massen in bedeutender Mächtigkeit in 
ganzen Hügelrücken auf, ebenso südlich der NoUer Schlucht 
im Heidbrink. Bei Borgholzhausen finden sich als OeröUe 
darin vereinzelt auch Jura-Ammoniten, wie Aegoceras capri- 
cornu V. Schloth. 

Schotter einheimischer Gesteine, zum grössten Teil aus 
Muschelkalk- und Plänerbrocken bestehend, sind auf der 
Nordseite des Teutoburger Waldes sehr verbreitet, so 
nördlich von Leonhardt's Steinbrüchen in der Amtswiede, 
in ihrem oberen Teil vermengt mit etwas nordischem 
Schotter. 

Zum Diluvium dürfte teilweise auch der Abhangs- 
schutt des Teutoburger -Wald -Sandsteins gehören, welcher 
am Nordostabhang der Borgloher Egge auf grössere Er- 
streckung die mürben Schichten des Wealden und des ober- 
sten Jura überdeckt. Ebenso dürften Kalktufife (Süsswasser- 
kalke) zum Teil noch diluvialen Alters sein, welche sich aus 
Kalk-haltigem Wasser noch jetzt absetzen, so besonders aus 
den zahlreichen Quellen, welche in der Kgl. Forst Baumgarten 
nördlich der Strasse von Dissen nach Wellingholzhausen 
aus dem Muschelkalk des Rechenberges und Sahlbrink 
entspringend auf Wealden liegen. Auf einem anderen, recht 
mächtigen Ealktufflager, dem Produkt starker, aus dem 
Pläner hervortretender Quellen, liegt Rothenfelde. 

Torf und Moorerde endlich finden sich in den nassen 
Wiesen am rechten Ufer der Hase bei der Bietendorfer 
Mühle und in Eppendorf im Sieke östlich von Colon Meyer. 

Scherben, anscheinend praehistorischer Urnen, fand 
Herr Höcker bei Borgholzhausen; dem Vernehmen nach 
ist dergleichen auch am Liethwege bei Wellingholzhausen 
gefunden worden. Hünengräber, welche indessen schon 



41 

aufgegraben sind, beobachtete ich in der Nähe des Lieth- 
weges und am Predigtstuhl auf dem Lohnberge. 



Schlusswort. 



Zwischen den von E. Meyer und mir näher unter- 
suchten Teilen des Teutoburger Waldes (Osning) liegt die 
ca. 7 km lange Strecke zwischen Werther und Borgholz- 
hausen, deren geologischen Bau ich nicht an der Hand 
eines Messtischblattes zur Anschauung bringen konnte, da 
das Messtischblatt Halle i. W. im Buchhandel nicht zu 
haben war, und ich habe mich darauf beschränken müssen, 
diesen Abschnitt mit der Dechen'schen Karte in der Hand 
zu begehen, welche freilich weder topographisch noch geo- 
logisch ein richtiges Bild dieser Gegend giebt. Es gleicht 
dieser Teil indessen in seinem Bau einigermassen dem von 
E. M ey er geschilderten, indem der Hauptrücken des Teuto- 
burger Waldes aus steil aufgerichtetem oder zum Teil auch 
überkipptem Sandstein besteht, auf welchen sich nach Süd- 
westen die jüngeren Kreidebildungen auflegen, während 
nördlich lange, parallele Muschelkalkrücken, aber auch un- 
regelmässige Schollen von Jura- und Wealdenbildungen 
folgen. 

Im Gegensatz hierzu, sowie zu dem ganzen übrigen 
Teutoburger Walde, immer den Osning einbegriffen, besteht 
zwischen Borgholzhausen und Hilter der eigentliche Rücken 
des Teutoburger Waldes aus Plänermassen des Cenoman und 
Turon und läuft von Borgholzhausen bis zum Schweizertal 
nach Nordnordwesten, von hier bis zur NoUer Schlucht 
mehr nach Westen und dann wieder nach Nordwesten. 
Die Einsattelungen an den Grenzen dieser drei Teile stehen 
mit Querbrüchen in ursächlichem Zusammenhang, welche 



42 

auch an all den anderen unbedeutenden Einsattelungen 
schwerlich fehlen, wenn sie sich auch bei den mangelnden 
Aufschlüssen nur teilweise nachweisen Hessen. Aus solchen 
Querbrüchen entspringen aber die zahlreichen Quellen am 
südlichen Fusse des Bergzuges. Der nördliche Hang des 
mittleren Teiles und der äusserste des nordwestlichen sind 
besonders stark gestört, indem hier am Steinbrink (nördlich 
vom HankenüU) und am Hüls grössere Schollen von Sand- 
stein der Unteren Kreide steil aufgerichtet zwischen jüngeren 
Kreidebildungen liegen. Es haben somit die gebirgsbildenden 
Kräfte besonders die Obere Kreide, teils Cenoman, teils 
Turon emporgehoben, während in dem ganzen übrigen Teuto- 
burger Walde zunächst der Sandstein der Unteren Kreide 
emporgeschoben wurde, wie dies von Stille für die Ge- 
gend zwischen Altenbeken und Detmold, Von E. Meyer 
für den Abschnitt von Bielefeld bis Werther und von A n- 
dr6e (Dissertation Göttingen 1904) für die Gegend von 
Iburg dargetan wurde. Nur in dem Gebiet nördlich der 
NoUer Schlucht liegt eine grosse, zusammenhängende Masse 
von Flammenmergel und Neokom-Sandstein vor dem Pläner, 
wird aber auch durch allerlei streichende Störungen davon 
getrennt, sodass hier ein Teil der Schichtenfolge fehlt. Nord- 
östlich davon legen sich am Rechenberge und in der Forst 
Baumgarten in grösserer Ausdehnung, aber auch stark ge- 
stört, Unterer und Oberer Muschelkalk, sowie Keuper zwi- 
schen den Neokom-Sandstein und den Wälderton. Dieser erlangt 
hier grössere Verbreitung und grenzt am Noller Steinbrink 
und im Rehhagen unmittelbar an den Teutoburger -Wald- 
Sandstein, während weiter nordwestlich, nach Eppendorf zu, 
verschiedene Schichten des Oberen Jura sich dazwischen 
schieben. 

Einigermassen ähnlich ist die Lagerung auf 1 km Länge 
am Olusebrink nördlich von Borgholzhausen, während östlich 



43 

und südlich desselben, sowie auch nach Westen zur Forst 
Baumgarten wirr durcheinander geschobene Schollen der 
verschiedensten Trias- und Jurabildungen und am Bietendorfer 
Busch auch Wealden das Vorland bilden. 

Den Verlauf und die Lage der verschiedenen Schollen 
im Einzelnen zu schildern, ist kaum möglich. Leider ist es 
zur Zeit nicht ausführbar, die von mir im Maassstab von 
1 : 25000 aufgenommene Karte drucken zu lassen und 
dieser Arbeit beizufügen. 



Litteraturverzeichnis. 

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Schlunck, J., Die Jurabildungen der Weserkette bei Lübbecke 

und Preussisch-Oldendorf. Inaug.-Diss. 1904. 



Lebenslauf. 



Als Sohn des Kaufmanns Adolf Mestwerdt and seiner 
Gattin Antoinette, geb. Krug, wurde ich, Adolf Mestwerdt, 
am 18. Jannuar 1880 in Bremen geboren, besuchte das 
Gymnasium daselbst und verliess es Ostern 1899 mit dem 
Zeugnis der Reife. Ich studierte Naturwissenschaften und 
Mathematik in Göttingen bis Michaelis 1900, in Berlin im 
Wintersemester 1900/1901, und kehrte Ostern 1901 nach 
Göttingen zurück, um speziell Geologie zu studieren. In 
Göttingen besuchte ich die Vorlesungen der Herren Profes- 
soren Ambronn, Bürger, Ehlers, Hilbert, von Koenen, 
Liebisch, Müller, Peter, Rhumbler, Riecke, Schilling, Wagner, 
und Wallach, in Berlin die Vorlesungen der Herrn Profes- 
soren Fuchs, Lehmann-Filh6s, Pinner, Pringsheim, Warburg 
und Weinstein. Seit dem 1. April 1903 bin ich Assi- 
stent am Kgl. geologisch-palaeontologischen Institut der 
Universität zu Göttingen bei Herrn Geh. Bergrat Prof. Dr. 
von Koenen. 

Allen meinen verehrten Lehrern, insbesondere Herrn 
Geh. Bergrat von Koenen, spreche ich an dieser Stelle für 
Förderung meines Studienganges meinen gehorsamsten Dank 
aus. 






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