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Full text of "Deutsche acta eruditorum"

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Deutfche 
CTA 
ERUDITORUN 


Geſchichte h ber Geichrtei 
den gegenwärtigen Zuftant 


Literatur in Europa 
begreifen. 





—— Theil. 


bey Joh. driedh Stevitf und Sohr 
1713 


II. Trad. Berachoth Caput primum. 
AL ‚Aeadigue de la memoire arsificielle par. 


w. X, Bor Ellipfes Gracn ı e addit.8 

hf; Minzelivs de“ Grorgiüs fans & grad 

VL Vogts atztlebenbes Böhmen, : '; 

YIL. Timothee Philographe letıras fur que 
de l’Ecriture. 


VIN. I.P.Ludwig Noriberga infignium Im, 
IX. Ruardi Andala Dilferrariones Philofop) 





X. Rottn⸗Ackers g. 

XL Herm. von der ß Hallel. 
XIL Relation von Petersburg. 

XII. Cafpari Breviariusı Theol, Moralis, 
XIV. Nora litteraria, 


5 


———— 


nm : 


KU TERN 


LeRoy Pitt Ta Ecledica. 


Auseriefene Stun. Sige der Welt⸗ 
Weisheit, in welchen man die Mit- 
1a Ooteabe zeiihen denen Verthei⸗ 
digern und Beftreiternder Ariftotes 
liſchen Lehr» Gründe zu beobachten 
ſuchet, aus denen bewährteften Aue 
torn zufammen getragen und in 
neuer Ordnung nad) dem Alphas 
beth in funffzig Tractaten abgehane 
delt, durch M.Philagrium le Roy, Mit⸗ 
Glied der Sorbonne. Antwerpen bey 
Joh. Meurfii Erben 1713, fol. 8. Al- 
phab. 4.Bogen. 


Enn wir den Beſchluß der Vor⸗ 
1 rede betrachten, fofommen wir 
D nichtunbillig auf die Gedanden, 
2 es habe dem Hn. Autor nicht un⸗ 
ter feinem eigenen, fondern ei⸗ 
nem erdichteten Nahmen diefes Philofophifche 
Syftema an dag Sicht zu ftellen beliebet. Denn 
an ermelder.n Ort bittet er fich aus , daß diejent- 
gen , welche Amts halber über diefe Arbeit ihr 
Gutachten ertheilen müften ‚mehr aufdie Sache, 
als die Perfon des Verfaffers rümmöchten, in⸗ 
Deutſche Ada Ernd.XUL. Sp. maſ⸗ 





laffen ‚als nach welchem einem jede 
feinen Nahmen zu ändern, wenn es 

Sehgliche Abfichten gefhicht. Ob 
| Gedanden uns vergehen, 

Autorem vor einen Pragifchen Pro 
ten, das moͤgen andere unterſuchen 
ſten haben ſich einige Spuren gefu 
uns deſſen uͤberredet. Jedoch da 
nicht ſo wohl auf die Perſon, als 
ſchriebene zu ſehen gewohnet iſt; al 
nehmlich obliegen deſſen Begierde € 
ſten, und wollen wir ihm vor alleı 
Innhalt der Vorrede mittheilen 
net demnach der Herr Autor gleich 
legenheit ‚welche ihn veranlaffet ſei 
dem Titul Philofophia Radicalis ʒi 
iſt dieſelbe vonder Anno16gg.ducch. 
ria Sbogar zu Prag heraus geg 
logia Radicali hergenommen;, we 
Chi achranchte Marhnde famnhla 





I. Ze Roy Pbilofophia Radicalis Etlectica. 3 


nennet, und fehr felten mit feinen eignen, meiften- 
theils aber mit dererjenigen Worten redet , deren 
Mennungen der Warheit am nächflen zu treten 
ſcheinen. Wiewol ich nicht in Abrede feyn Fan, 
daß dieſes nicht geringe Hinderniffe in den Weg 
leget des Herrn Verfaſſers Meynungen gründ« 
ih zu verſtehren; inmaffen die immer auff eins 
ander folacnde Zeugniße anderer Autorn des le⸗ 
ſenden Gemuͤthe äffters fo vewirren, daß man 


kaum klug roerden fan, welche Mennung von dem - 


Herm Autor gebilliget werde. Dahero wuͤrde 
vieleiche nicht undienlich gervefen fenn , wenn 


man fich haͤtte die Mühegegeben, und gleich vor» 


an mit wenig Worten diejenigen Hypothefes ent⸗ 
worffen , welchen man zu folgen gefonnen iſt. 
Jedoch es Fanfeyn , Daß der Herr Autor diefes 
mit Fleiß alfo eingerichtet, damit diefe Philofo- 
phia auch auff Seiten des Leſers Eclectica blei- 
ben, und diefer fich nach Gefallen felbft eine Diey« 
nung auslefen moͤge, weil fie ohne Beyfall und 
Widerlegung vorgetragen worden, wie aus p. 
306. zu erhellen ſcheinet. Des Ariftotelis 
Schriften hat er wenig oder garnicht gebraucher, 
welches um fo viel mehr zu verwundern, weil ſon⸗ 
ſten diefer fo hochberuͤhmte Welt⸗Weiſe bey den 
KRämifch-Eatholifchen in nicht geringen Anfehen 
geftanden ‚und auch noch aniego von vielen fehr 
hoch gefchärzet wird; wiewol diefes unfer Herr: 
Autor von der Römifchen Kirche mit aller Mache 
ebzulchnen bemühetift, wie wir bald mit mehrern 
vernehmen wollen. Er entſchuldiget jüch wegen 
der dem Ariftotelinicht geleiſteten Chrerbietung 
gar umftändlich weil (1.) defien Schriften in vos 

42 rigen 


— 


fich bediener hätten: Alfo wäre auch (: 
Ketzzerey in der Welt entftanden, welche m 
des Stagiritifchen Philofophi Grund 
Sönte unterflüger werden. Damit m 
nicht forthin, wie bißanhero, in denen © 
fliehen möchte, als wäre Ariftoteles von 
mifchen Kirche canonifiret worden; als 
dem Leſer nachfolgende Saͤtze zu behe 
Erſtlich, fagter, hätte fein Philofaphus: 
Chriſtlichen Schulen und Academien in 
koͤnnen eingeführet werden, daß man ſich 
ne Lehr⸗Saͤtze ungezweiffele gründen unt 
fen folte : Denn die Chriftliche Kirche 
unwiderſtreitiges Zeugniß von dem Hei 
Inder Heil. Schrift, denen Traditionibu: 
silüsund PäbftlichenDecretis. Zum ai 
- daß Ariftoteles in fo groffes Anfehengerat 
nicht der Heil. Kirche, fondern dem barbı 





I. Lo Roy Pbilofopbia Radıcalis Eclectica. 5 
Urs, als in Eröffnung feiner eigenen Gedan⸗ 

den; zu geſchweigen, daß er an vielen Orten den \ . 
Haupt · Lehren des Ariftotelis fich eiffrigſt rofberfer 
fe, und Diefelben auff das hefftigfte befreite 
Wir laffen diefes letztere in feinem Werthe und 
Unwerthe beruhen ‚und wollen ung keinesweges 
die Mühe geben den Heil. Thomam in feiner Ru⸗ 
he zu * zumal da deſſen Schrifftenin unfern 
Bibliotheken gar ei ſtecken und ziemlich beflau- 
ber find, merken aber bey dem erflern Sage 
nur fo vielan, daß diein denen Sefchichten vorl- 
ger Zeitennur ein Flein wenig Erfahrne gar viel _ 
dawider einzuwenden finden möchten: inmaffen 
ja,daß ich aus vielen nur etwas anführe, aus den 
Stiftungen der hohen Schulen farfam bekandt 
iſt daß alle darinne zu treibende Ledtiones auff 
Paͤbſtliche Genehmhaltung eingeführee , und 
durch eben diefe Macht befefliget worden. ‘Da 
mm die Peripatetifchen Lehr » Säße zum Grunde 
fowohl der geift-als weltlichen &elehrfamfeit ge- 
leget worden; fo iſt auch daraus genugſam zu et⸗ 
fehen, daß man bey dem Zeugniße des Heil. Gei⸗ 
fies, fo ferne daffelbe durch die Heil. Schrift uns 
offenbahrer wird, nicht hat bleiben, fondern ihr 
den tröftlichen Ariftotelem an die Seite fetzen 
wollen. Denn was den übrigen Grund des uns 
geſchriebenen Wortes , derer Conciliorum und 
Decretorum des Römifihen an betrifft, ft 
derfelbe von denen, die aus der Heil. Schrift er» ' 
leuchtete Augen des Verſtaͤndnißes befommen, 
\ängftens umgekehret worden, und alfo hier iu 
fee Betrachtung zu ziehen. "Dahero hartes 
im fo fen ale mie der Dr Autor iu Knfe 


hung 


exn zu ihren Endzwecke, nach m 
Ober⸗Herrfchafft iiber die gantze C 
behaupten trachtete ı gelangen Fun 
teir haben noch übrig die leiste Urfad 
welcheden Hr. Autor bewogen fichn 
nifchen Ariftotele unverworren zu la 
er nemlich aus verſchiedener He 
Schrifften von deſſen Zuſtande im a 
ſo viel Nachricht eingezogen, daß er 
ner Philoſophie zum Teuffel gefahren 
gegen Plato,Senecaund andere vernuͤ 
den von vielen unser die Geſellſchafftt 
men in dem Himmel geſetzt wuͤrden. 
demnach zwiſchen denen Peripatetiſch 
tiperipatetiſchen schr-Sägen das Mi 
fen, und mie bey Seite Setzung des / 
lieber des Joh.Caramuelis, Athan. Kir 
Marc. Marci, Thomz Campanellz . 
Hirnhaim, Aloyf-Timmek (oder vielm 
met ) und derer von dem Autore Philof 
Hi... 0m 


I. Le Roy Pbilofopbia Radıcalis Edeölica. 7 
delt, deren einige die Metaphyfic, anderedie Na- 
tur- Kündigung, noch andere die Vernunfft⸗ Schre 
betreffen. Ben denen letztern beobachtet mar 
noch fo ziemlich die alten Scholaftifchen Schran- 
den: indenen erflern und andern aber iſt diefes 
und jenes in eine andere Forme gegoffen, und nach 
deren neuern e eingerichtet worden, wie wir 
in folgenden hoͤren werden. Nur dieſes iſt noch 
zuvoraus zu gedenden, daß alle dieſe Dinge nicht 
in natürlicher, fondern alleinenach Alphabetifcher 
Ordnung vorgetragen werden : Dahero man 
faft ben jedem Haupt-Stüdeden Kopff in andere 
Falten bringenmuß; und wenn ja eine Conne- 
ion derer Materien angegeben wird , fo ift fie 
mehr Oratorifch,, als Philoſophiſch und mit der 
Sache übereinftunmig, wie zwiſchen den XI. und 
X. Tractate dergleichen gelefen werden fan. 
Doc) fan man den Heren Berfaffer noch ent- 
Wuldigen , weil deffen Abficht gewefen ‚nicht fo 
wohldie vorhabende Stuͤcke der Welt - Weisheit 
aus feinen eignen Gedancken in gehöriger Zuſam⸗ 
menhengung vorzutragen, als anderer ihre Mey⸗ 
nungen zu fammlen, und gleichfam Philofophifche 
Collectanea zu verfertigen ‚damit ein jeder Sieb» 
haber von eine Sache auff einmal vielerley Hy- 
pothefes ben einander finden fönte, Und num 
mehro wird es nicht undienlich feyn , die haupt- 
fächlichften Grund⸗ Saͤtze des Heren Verfaffers 
zu berühren, Damit der begierige Leſer eine Anlei⸗ 
tung haben möge, nach welcher er diefesSyftema 
deſto leichter verfichen fan. Es leget demnach 
der Herr Autor einem jedwedem Dinge drey Pri- 
malicates zu welche aPrincipiaMecaph yſi ca nen⸗ 

34 net, 








Deutfche 
CTA 
ERUDITORUN 


Geſchichte h der t Gelehrten 
— Zuſtand 


Literatur in Europa 
begreiffen. 





Drepucbender Theil, 
bey Joh. Seievrih, Stevie und Sohn 
1713 


"inhalt des drenschenden Theils. 


‚« Roy Philofophia Radicalis Eclecica. pag.1 
|Tradt. Berachoth Caput primum. pag. 23 
tique delamemoire arrificielle par le P-Buffier, 


$ Pag: 34 

L Bos Elfipfes Gr=ce c. addit. Schettgenii. 
Pag. 39 

fanzelius. de Georgiis fanıa & eruditione clarie 
Pag 44 


Vontẽ itzlebindes Böhmen. | 19 pag. 46 
Timothee Philographe lettres fur quelques fujera 
de l’Ecriture. pag. 48 





HEEHHEHHH HH 


BEER EEE 


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30:43 


Lekoy Pop Fr Ecledica. 


Auserleſene Brunde@äge der Welt⸗ 

Weisheit, in weldhen man die Mit- 
Siras wiſchen denen Verthel⸗ 

en und Beſtreitern der Ariſtote⸗ 
Hr en Lehr Gründe zu beobachten 
füchet, aus denen bewährteften Aus 
torn zufammen getragen und in 
neuer Ordnung nad) dem Alpha⸗ 
beth in funffzig Tractaten abgehans 
delt, durch M.Philagrium le Roy, Mits 
Glied derSorbonne.Antwerpenbe 
oh. Meurfii Erben 1713, fol. 8, 
phab. 4 Bogen. 


Enn wir den Beſchluß der Vor⸗ 
rede betrachten / fo fommen wir 
S nichtunbillig auf die Gedanden, 
abe dem Hm, Autor nicht un · 
ter feinem eigenen, fondern eis 
wem erdichteten Nahmen diefes Diiefop —8 
Syſtema an das Licht zu ſtellen beliebet. 
an ermeldet; n Orte bittet er ſich aus, daß I 
welche Amts halber über Biefe Arbeit ihr 
ten ertheilenmüften ‚mehr aufdie Sadıe, 
als die Perfon des Verfaſſers fehenmöchten , in 
Deutſche Ads Ernd XL © 4 map 







laffen ‚als nach welchem einem ie 
feinen Nahmen zu ändern, wenn 
truͤgliche Abfichten gefchiche. © 
unfern Gedancken ung vergehen 
‚Autorem vor einen Pragifchen Pı 
Sen, das moͤgen andere unterſucher 
‚ enfaben ic einige Spuren gef 
ung deffen uͤberredet. Jedoch de 
nicht ſo wohl auf die Perfon, alı 
ſchriebene zu fehen gewohnet ft; a 
nehmlich obliegen,deffen Begierde € 
ſten, und wollen wir ihm.vor afle 
Innhalt der Vorrede mitcheilen 
net demnach der Herr Autor gleich. 
legenheit welche ihn veranlaſſek fei 
dem ZirulPhilofophia Radicalis 
iſt diefelbe von — — 
Sdogar zu ‘Prag heraus geg 
logia Radicali hergenommen 
ſelbſt ——— ſa — 


I. De Roy Pbilofopbia Radicalis EcleBica,. 3 


nennet, und fehr felten mit feinen eignen, meiſten⸗ 
sie aber mit dererjenigen Worten redet , deren 

enmungen der Warheit am nächften zu treten 
ſcheinen. Wiewol ich nicht in Abrede ſeyn Fan, 
daß diefes nicht geringe Hinberniffe in den Weg 
leget des Herrn Verfaſſers Meynungen gründ« 
lich zu verſtehren; inmaſſen die immer auff ein⸗ 
ander folgende Zeugniße anderer Autorn des le⸗ 
ſenden Gemuͤthe oͤffters fo verwirren, daß man 


kaum klug werden kan, welche Meynung von dem 


Herrn Autor gebilliget werde. Dahero wuͤrde 
vielleicht nicht undienlich geweſen ſeyn, wenn 


man ſich haͤtte die Muͤhe gegeben, und gleich vor⸗ 


an mit wenig Worten diejenigen Hypotheſes ent- 

welchen man zu folgen geſonnen iſt. 
Jedoch es kan ſeyn, daß der Herr Autor dieſes 
mit Fleiß alſo eingerichtet, damit dieſe Philoſo- 
phia and) auff Seiten des Leſers Eclectica blei⸗ 
ben, und dieſer ſich nach Gefallen ſelbſt eine Mey⸗ 
nung ausleſen moͤge, weil ſie ohne Beyfall und 
Widerlegung vorgetragen worden, wie aus p. 
306. zu erhellen ſcheinet, Des Ariſtotelis 
Schrifften hat er wenig oder gar nicht gebrauchet, 
welches um fo vielmehr zu verwundern, weil ſon⸗ 


fien diefer fo hochberuͤhmte Welt⸗Weiſe bey den - 


Römifch-Eatholifchen in nicht geringen Anfehere 
geftanden ‚und auch noch aniego von vielen fehr 
hod) geſchaͤtzet wird; wiewol diefes unfer Herr 
Autor von der Römifchen Kirche mit aller Mache 
abzulehnen bemüherift, wie wir bald mie mehrern 
vernehmen wollen. Er entſchuldiget fich wegen 
der dem Ariftorelfricht geleifteten Ehrerbierung 
gar umfländlic weil (1.) ofen Schrifften in vo» 
- 2 


rigen 


an 


mer gg gen en engen, 
ſich bediener hätten: Alfo wäre auch 
Ketzerey in der Welt entſtanden welche 
des Stagiritifchen Philofophi Gruni 
koͤnte unterflügee werden. Damit 
nicht forthin, wie bißanhero, in denen | 
fiehen möchte, als wäre Ariftoreles ve 
mifchen Kirche canonifiret worden; al 
dem !efer nachfolgende Saͤtze zu be 
Erſtlich, fagter, hättefein Philofophı 
riftlichen Schulen und Academien 
koͤnnen eingeführet werden, daß manfic 
ne Lehr⸗Saͤtze ungezweiffele gründen u 
fen folte : Denn die Chriftliche Kirch, 
unwiderſtreitiges Zeugniß von dem Hı 
Inder Heil. Schrift, denen Traditionik 
eilisund Paͤbſtlichen Decretis. Zum 
daß Ariſtoteles in fo groffes Anfehen ger 
nicht der Heil. Kirche, fondern dem bat 
Zuſtande damahliger Zeiten beyzumeſſe 


meh Nor Goiſ ZTIRAMAS AͥX anhawa 









den; zu geſchweigen, daß er an vielen Orten den. 
Haupt⸗ Lehren des Ariftotelis fich eiffrigſt widerſe⸗ 
tze, und dieſelben auff das hefftigſte beſtreite. 
War laſſen dieſes letztere in feinem Werthe und 
l beruhen, und wollen uns keinesweges 
die Muͤhe geben den Heil. Thomam in ſeiner Ru⸗ 
be zu ſtoͤren zumal da deſſen Schrifftenin unfern 
Bibliotheken gar tieff ſtecken und ziemlich beftau- ' 
ber find, mercken aber bey dem erftern Sage 
nur fo vielan, daß diein denen Gefchichten vori- 


ger Zeiten nur ein klein wenig Erfahrne gar viel 


dawider einzuwenden finden möchten: inmaflen 
ja, daß ich aus vielen nur etwas anführe, aus den 
Stiftungen der hohen Schulen fatfam befande 
if, daß alle darinne zu treibende Lectiones auff 
Paͤbſtliche Genehmhaltung eingeführee , und 
durch eben diefe Macht befefliget worden. Da 
nun die Peripatetifchen Lehr⸗Saͤtze zum Grunde 
fo wohl der geift-als welclichen Gelehrſamkeit ge» 
leget worden; fo iſt auch daraus genugfam zu er⸗ 
fehen, daB man bey dem Zeugniße des Heil. Geis 
fies, fo ferne daffelbe durch die Heil. Schrift uns 
offenbahret wird, nicht hat bleiben, fondern ihr 
den tröftlichen Ariltotelem an die Seite feren 
wollen. Denn was den übrigen Grund des un- 
gefchriebenen Wortes , derer Conciliorum und 
Decretorum des Nömifchen Pabſts betrifft , tft 
derfelbe von denen, die aus der Heil. Schrift er» 
leuchtete Augen des Verſtaͤndnißes befonmen, 
längftens umgekehret worden, und alfo hier in 
fine Betrachtung zu ziehen. Dahero hättees 
zwar fo feyn follen, wie ge Herr Autor in Ana 
3 


hung 


1, Ze Rey Philofophia Radicalis Ftlectica. 


ng der Heil. Schrift Ichreiber, daß es abernicht 
6 gervefen,lehren die Geſchichte. Anlangende 
randern Say, fo ift ja befandf , wie wau 
m der Roͤmiſchen Elerifen die Schuld bey- 
ſſe / daß einefolche barbarifche llnwiſſenheit in 
Welt entſtanden, dieweil fie dadurch am fuͤg⸗ 
lien zu ihren Endzwecke/ nach) welchem fie die 
er· Herrſchafft über die gantze Chriſtenheit zu 
yaupten trachtete, gelangen kunte. Allein 
ehaben noch übrig die letzte lirſache zu melden, 
Icheden Hr. Autor bewogen ſich mit dem heyd« 
hen Ariltorele unverworven zulaffen : Weil 

nemlich aus vwerfchiedener Heil. Männer 
cheifften vondeffen Juftande im andern Sehen 
oiel Nachricht eingezogen, daß er mit aller fei- 
Philoſophie zum Teuffel gefahren fen, da hin · 
yen Plato,Seneca und andere vernünftige Hey⸗ 
ivon vielen unser die Geſellſchafft dever From ⸗ 


wlan Aemmalnofons ihn (a mil an 





—* Elæciii. 7 


Deren ehnfge Die Meraphyfic, ander andere die Ma⸗ 


Kündigung, noch andere bie Vernumfft- Lehre 
betreffen. — — letztern beobachtet man 
noch ſo ziemlich die alten Scholaſtiſchen Schran⸗ 
cken: in denen erſtern und andern aber iſt dieſes 
und jenes in eine andere Forme gegoſſen, und nach 
deren neuern eingerichtet worden; wie wir 
Infolgenden hörenwerden. Nur diefes iſt noch 
Irvocan zu gedencken, daß alle diefe Dinge nicht 

innatürlicher, fondern alleinenach ——— 
Ordnung vorgetragen werden: 
be jedem Hauyt⸗Stucke den Kopff in andere 
bringen muß; und wenn ja eine Conne- 
xion derer Materien angegeben wird , fo ift fie 
mehr Oratorifch , als Dhilofophifch und mit der 
Sache übereinftunmig, wie zwiſchen den XI. und 
XIL Tractate ‚dergleichen gelefen werden Fan. 
Doc) kan man den Herrn Berfaffer noch ent⸗ 
igen , weil deffen Abficht geweſen, nicht io 
wohl die vorhabende Stüde der Welt- Welehe⸗ 
aus ſeinen eignen Gedancken in gehoͤriger * 
menhengung vorzutragen, als anderer 
nungen zu ſammlen und gleichſam — 
Collectanea zu verfertigen, damit ein jeder Lieb⸗ 
haber von einer Sache auff einmal vielerlen Hy- 
pothefes ben einander finden koͤnte. Und nun⸗ 
mehro wird es nicht undienlich ſeyn, die haupt⸗ 
ſachlichſten Grund⸗ Sahe des Heren Verfa ſſers 
zu berühren, damit der begierige Leſer eine Anlei⸗ 
nn möge, nad) sec er diefesSyftema 
deſto leichter verfichen fan. (Es leget demnach 
der Herr Autor einem jedroedem Dinge drey Pri- 
malitates zu welche eePrincipiaMetaphydlica nens 
34 a, 


ehet vornehmlich an dag Zeyn dei 
Denn was da ift, das muß eine Aruf 
haben; die Weisheirbeforget den 
iftendı oder die Art zu feyn, und zugleic 
fen des Dinges: Denn alles, was wii 
würdet nach der ihm von dem Schör 
druckten Erfänntniß feiner felbft, und 
Vorſchrifft; wasendlich die Liebea 
beförget diefelbe die Erhaltung Verme 
Sortpflansung eines jeden Dinges : 
etwas thut,der thut es weil der Wille o 
diefes zu chunin ihmift, Aus diefen 
tibus Metaphyficis flieffet nun, daß eit 
ſchoͤpffe es Habe Mahmen wie eswoll 
Schoͤpffer eine Idee oder Känntniß fei 
ſich bekommen, nebft dem Vermögen 
‚mehren (wenn esnemlic) der Schöpf 
ret willen wil) und der Siebe fih z 
Ale Dinge entſtehen aus Saamen, wm 
nicht allezeit ein eigentlich fo genannte 





I. LeRay Pbilofopbia Radicalis Pelettics. 9 
‚vier Elemente oder Principia phyfica werden. 
abermal beftätiget,jedochmit der Bedingung, daß 
‚ man die Primalitares Metaphyficas zu voraus fe 
fe. Der Menfch hat in fich eine finnliche und 
vernäufftige Seele , deren erflere von denen El⸗ 
tan mit gezeuget, die andern aber währender 
Schwangerfchafft von GOtt eingegoffen wird; 
wiewol man die Zeit nicht fo genau beſtimmet, 
fondern dem Gutachten der Kirche anheim ſtellen 
muß. Das DBich hat zwar nur eine finnliche 
Seele, befitset aber doch nebſt der Empfindung 
das Bermögen zuserfennen ‚fich einzubilden, das 
vergangene zu wiederhohlen und einen Bernunffte . 
Schluß zu machen; wiewol alles in weit gerin⸗ 
gern Maaße, als der Menſch. Und was bemuͤ⸗ 
hen wir uns alles ſo zerſtuͤcket zuſammen zu ſu⸗ 
chen? Es wird viel angenehmer ſeyn, wenn wir 
alle Hypothefes auff einmal mit des Hn. Autoris 
obgleich Lateiniſchen Worten, tie ſie p. 395. ſeqq. 
zu leſen ſind, dem Leſer vor Augen legen. Denn 
daſelbſt ſchreibet er alſo: Maſſa Chaotica ( per 
quam intelligimus Materiam Primam) quam 
in principio creavit Deus, panfpermia ſeu ſ- 
mine univerſali imprægnata fuit, eique indita 
Anima ſeu ſpiritus Mundi, ſeu Entelechia per 
modum formæ cujusdam univerſalis, quæ de- 
inde variarum idearum evolutionem, juxta Af- 
chzi diverfiordinem, determinet, ad diverfas in 
particularibus compofitisedendas operationes, 
ipfe velut Protgps cuiqueproprias.. Supponi« 
mus ergo duo ®ec principia : Adtivum ununı, 
alterum paſſivum. Exhis, accedentibus Ele- 
mentis in feinvicem agentibus juxta Neceſſita- 
. 3’ tem 













1. LeRd) Philofophia Radicalis Eeleftiea, 


ım,Fatum &Harmoniam, fuperfluas ducimu 
nes formas fubltantiales Peripateticorun 
folutas ( animam rationalem femper exce 
ja volumus ) iisque fubltituimus Ideas re 
im evolutas. Animam autem brutorur 
æter Archzum (welche er bißweilen auch ani: 
jam fenftivam nermet ) agnofcimus nullam 
i facultatem operandi vitaliter tribuimus ey 
imalitatibus ſepe didtis, Potentia, Sapientia 
Amore, five Potentia,Cognitione & Adpeti- 

Ponimus enim fenfum in cundis rebus 
turalem ; in Brutis ſenſum Animalem ; in 
mine, preter hunc, Rationalemquoque. In 
gelis ſenſum Ivcellectualem; in Deo ſenſum 
inum. Poltulamus itaque concreatum Ma- 
ie Spirirum hunc ( quocunque velis nomine 
ari ) cujus propria eftvirtus plaftica five for- 
trix fingulorum individuorum partiumque 












I. Ze Roy Pbslofopbia Radicalis Elölica. vs 
Verfaffer viel Weſens machet etwas gedencken 
wolten. Dieſe Meynung einiger maſſen zu er⸗ 
läutern , giebt er p. 5332. folgendes Gleichniß: 
Wenn EOtt ein fo groſſes und ſchwangeres 
Weib ſchaffete, deren Kopff biß an die Sterne 
oder über irrdiſchen Waſſer reichete, der Leib aber 
indem Mittel» Puncte der Erde fich befände, ſo 

wuͤrde doch die groffe Diftance zwiſchen dena 
Haupte und Leibe nicht verhindern , daß die Eine 
bildung des Gehirnes nicht folte die im Leibe be⸗ 
findliche Frucht verändern fönnen, weilder Actus 
imaginationis an feinen Ort oder Theil gebun- 
den ſey. Gleicher geftalt habe man fichnicht zu _ 
vawundern, wenn durch die Einbildung und 
Phantafie des Himmels auff dieſer Erden gleich⸗ 
maͤßige Veraͤnderungen vorgiengen, ſintemal der 
Senſus communis, und der dieſem folgende Ap- 
petitus nirgends abweſend ſey. ‘Dieimpreflio- 
nes nundiefer idearum, und die daraus entfichen- 
de cörperliche Wuͤrckungen werden nicht allewege 
angenommen : Gleichwie auch nicht die Frucht 
einer jeden ſchwangern Frau durch der Mutter 
Einbildung verändert wird: fondern nur allda 
könten dieldeen ihre Wuͤrckung äußern , wo fie 
nicht durch audere widerwärtige Ideen ausges 
fchloffen worden. Darauff fährer er fort: 
Itaque totius univerfi compagem comparare 
licsat mulieri ‚de qua fupra ‚in qua compage 
unus atque indivilibilis Spiritus,torus in toto, de 
torus in qualibet ejus parte,per diverfas ideas re- 
bus impreflas, & moventes Spiritus Mundi 
phantafıam diverfa ibiimaginatur. Die wun⸗ 
derbare Einbildung diefes allgemeinen ei 


- 


2 WOWDED/WED U BETCETTE TEDJTE 9 
maſſen auch wir geftehen muͤſſen/ da 
Grund: n, vornemlich in den 
tibus Metaphylicis , verborgene $ 
weit über den Horizont unfers 
ſchwinget, und alfo von ung gar mi 
werden kan. Dahero mir auch w 
ſchuldigen feyn daß wir wieder unfer 
ſo viel Lateiniſch mit eingemenget, 
unmoͤglich zutrauen konten, die Sac 
ſere Uberſetzung deutlich zu mache 
nun aber die übrigen Materien, mit 
ſes Syftema angefüller iſt, niche ( 
Stillſchweigen uͤbergangen werden 
witr zum wenigſten das Verzeichniß 
ctate noch hinzu thun, und wo es noͤth 
einen kurtzen Bericht von eines jeb 
beyfegen. Die Ordnung der Abh 
treffend, fo Diener zum Nachricht, d 
Zractate der Herr Autor gleich voran 


unN mio or Nio nach scchun RL. 


T. Le Roy Pbilefophla Radicalis Eclectita. 3 


wirfft der Herr Autor zu Anfange bißweilen auch 
gu Ende des Tractates feine Meynung mit eignen 


Tra&. I. De Accidente. Die 
Streitigkeit zwifchen denen Proteftanten und 
Päbftleen von denen accidentibus abfolutis im 
Heil. Abendmahl wird hier weitläufftig erörtert, 
und fälle endlich der Schluß dahinaus, daß, weil 
der Pabſt und die Heil, Kirche haben wolten, es 
blieben nur die Accidentia,das iſt der Geruch, Ge⸗ 
ſchmack und die äußerliche Geſtalt/ des Brods 
und des Weinsübrig , BieSubftang aber werde, 
in den $eib und in das Blut Chrifli verwandelt, . 
fo müfte man es glauben, die äußerlichen Sinne 
möchten dazu fagen, wasfie wolten. 

Trad. II. De Adione & Actu. Weil man 
in einer Section erweifen wil, wie entfernete Din- 
gein einander wuͤrcken fönnen, fo wird auch viel 
dom Magnetilmo, Sympathia und Antipathia 
geredet, und kommen diefe Materien infonderheie 
öffters in gegenmärtigem Syftemate vor. 

Tr. Il. De Aëre & Æthere. 

Tr. IV. De Alteratione. Die Veraͤnde⸗ 
rung wird aus der Verduͤnnung und Verdickung 
der Lufft, Verkehrung dee Ordnung und Lage, 
wie auch der Figur derer kleinern Theilgen her⸗ 
geleitet. | | 

Tr. V. De Amore. Weil diefe eine derer 
ebbemeldeten Primalitatum fen ſo fol fie nicht bes 

ſcrieben werden fönnen. . Die diefer Pri- 
malitatum will man alfo erflären: Amor eft Pris 
malitasconftituens efle complacendo, ficut Sa- 

pientia 


. = seen 
haben | 
Be VII, De Angelis._ Hier! 
lich viel Subtilitäten por ‚in was v 
und wie die Engel in demſelben fini 
Tr. VII. De Anima, Xu 
wöhnlichen Materien de anima Ve 
tiva und Rationali, füchee man 
don der doppelten Seele des Menfe 
pten, wie auch von der Zeit, da di 
Seele dem Leibe yon GH einge: 
allerhand borzubringen, 
_ Tr IX, DeAnima Mundi & A 
. Diefer Sache iſt oben genung geredeı 
mehr davon nachlefen will, der ſehe 
p. 103.densy. 6. an. Daß nun al 
otheſis ſo wenig Beyfall gefunden, | 
fans feyn, weilman (1.) die einmal 
nd⸗ Lehren nicht ablegen wolte; u 
ſehr auff dieſe ſaſi in allen Philoſopl 


chern geſchmaͤlet wurde ſo 4 


1. Le Roy Philofophia Radicalis Eilectica. 15 


unter die Artes Theoreticas gezehjler, welches viel · 
leicht nur von der Scholaftifchen in duncklen 
Kunft- Wörtern befichenden ‚nicht aber von der 
wahrhafftigen und Schrifft-mäßigen Theologie 
zu verſtehen ift: Sintemal diefe allerdings alle» 
zeit unter die Pradticas gehöre ‚weil alle in derſel⸗ 
ben vorkommende Schlüffe mirtelbarer Weiſe 
Prasin zum Endzwecke haben. In übrigen ob 
die Theologia Ars genennet werden folle und 
könne, davon wird anderweit difputiref, und gen 
höret hieher nicht. In dieſem Tractate fucht der 
Herr Autor zu erhärten,daß es allerdings möglich 
fey den Lapidem Philofophicum zu machen, 
(v.p.133.) und wäre von diefer Goldmacher-Kunft 
Helmonzius und Serdinandus III ehemaliger 
Roͤm. Kayſ. vornehmlich berühmt , wie er denn 
diefes, was infonderheit den letztern betrifft, aus 
einem von verfertigtenGolde geſchlag · 
nen Scheu Pfennigedeffen Abrif alger zu fen; 
zu erweifen bemuͤhet iſt. 
Tr. XII. De ArteSyllogiftica ſeu Argumen- 
tandi. Wer ſich an dem Syllogiſtiſchen Spiel 
Wercke —— thun fan / wird hier aller⸗ 
hand luſtige Veränderungen und angenehmen 
Zeitvertreib finden. Nur muß man benjeiten 
fein Gemuͤthe hertz hafftig machen ‚daf es vor dem 
fürchterlichenFrimefor,Domacor,Dacoccor; Fis- 
meror und andern erſchrecklichen Popangen nicht 
in Jurcht geratb. J 
Tr. XIII. De Atomis eotumque Effluviis. 
Die Meynung Democriti und derer Epicureo» 
rum iſt befandt , und die angeführeten Experi- . 
menta von denen Ausdinflungen , als einem 





sticht verdrießen laffen, wenn wir 
aus dem Thoma Campanella anı 
ceſſum cauſandi allhier mittheilen 
‚(pofle, noſſe, velle) eſſentian 
omnia præcedunt: Ex Primalit: 
bus, ſeu extra reſpicientibus oriu 
vocata Facultates a Philoſophis, 
vizinSS.literis. Quæ extenſa 
teriora, pariunt paſſiones, notior 
nes. Extenſiones autem iftz,qu: 
reales, in Deo vero reſpectus tanti 
principiationem & rerum unive 
principiationibus Caufas: Ex caı 
Semina: Etexconcurfurerumo 
per Neceflitatem, Fatum & Harn 
tur a primalitatibus influxum hal 
ditiocaufam ad caufandum accı 
enim agens patienti non approxi 
ad aliud non ordinetur, actio no 
Tr. XVI, De Caufa Prima. 





I. Le Ro Philofophia Radicalis EslvBica. 14 
Beitun: wırd etn Einfluß ın die terdifchen Din 


ge beygemeſſen. 
Tr. XVII. De Colore &Luce, P. 239. iſt der 
Herr Autor der Meynung dererjentgen zugerhan, 
welche vorgeben ‚daß die Planeten fich der Erde 
näherten und infonderheit Durch Die Annäherung 
der Senne, des Martis und der Veneris Die Welt 
Dereinften würde eingeäfchert werden, 
Tr. XIX. DeNatura Corporis & Continui. 
Tr. XX. De Deo ur Ente Neceflatio. Daß 
noshwendig ein GOtt fenn müffe , wird aus Me- 
taphyficis, Phyficis und Moralibus argumentis 
erhärtet. P.265. wil man behaupten , daß einige 
Menichen ohne ihr Berfchulden von dem wah⸗ 
ren GOtte nichts wuͤſten; oder daß es ignoran- 
tiam invincibilem des wahren GOttes gäbe, 
desgleihen , daß michte in fich felbft und von 
Natur rechtſchaffen oder ſchaͤndlich fer 
Tr. XXI. De Diſtinctionibus. 

Tr. XXII. De Duratione. Von der Ewig⸗ 
keit, Sempitetnitaͤt, dem Evo und der Zeit wird 
allhier viel diſputiret. 

Tr. XXIII. De Elementis & primis princi- 
piis Phyficis ac Metaphyficis, h. e, Proprincipi#s 
jeu Primalitatibus Corporis Naturalis. Dies 
fes iſt der vornehmfte Tractar , welcher billig, als 
ein Begriff der Grund » tchren des Deren Vers 
faſſers härte voran ftehen follen, weil Dadurch dee 
Berftand des Syfternatis wuͤrde ſeyn viel leichter 
gemacht worden. Das nothwendigſte daraus 

fiher bereits obem, , FBv 

Tr. XXIV. De Ente & Categoriis; beſte⸗ 

Deutſche se ud. B 


au) 4 piiluavapiruuay Yus YvYUralı 
Dei. Gleichwie nun ohhr diefes Faı 
mni genere caufarum zufammen gefe 
Alſo fey in Anfehung deffelben alles no 
cheils neceſſitate eflentiz,theile exiften 
der erfiern bliebe es allezeit unverbrüd: 
andere Nothwendigkeit aber entfiche 

von dem göttlichen Schluße ‚oder per. 
tem adualis exiftentie. Dieerferei 
nennet eine unumgängliche ‚die andere 
untrügliche Nothwendigkeit. 

Tr. XXVI. De Natura Formarur 
que Origine. Die Meynung derer 
&corum von denen formis fubltantialib 
manden unwiffend; daß aber unfer He 
feine rationes generales oder ideas daʒ 
kan aus dem obangeführten leichte g 
werden. ©. p.7ı1. $.42. u. P.714.$.50. 

Tr. XXVI. De Generatione & Cı 
ne. Die Beſchreibung der Zeugun 


mein hahsn mirnahen anasführse Nahe: 





I, Le Roy Phrilofopbia Radicatis Belettica, 19 
Tr. XXIX. DeHabitibus, Weil der Here 
Verfaſſer ihm vorgenommen allewege den Gt⸗ 
brauch feiner Grund » Lehren in Theologiſchen 
Dingen zu zeigen; als koͤnnen diejenigen , wel⸗ 
gen Die zwischen denen Proteftanten und Papi⸗ 
Ren in Schwange gehende &rreitigfeiten in 
dem Articulvon der Gerechtfertigung uno Heili⸗ 
gung befandt find, von felbft urtheilen, daß dieſel⸗ 
den allhier beruͤhret werden. Dur tft zu bedau⸗ 
ren, daß das Vorurtheil des Anſehens derer 
Coneiliorum und des Bannes wie in andern, al⸗ 
fo auch int dieſen Streitigkeiten den groͤſten Bes 
weiß ausmachen muß. 
Tr. XXX. De Homine. Weil man die 
Natur des Wenfchen zu ergründen gefonnen iſtʒ 
als wird der meifte Fleiß auf die Linterfuchung 
derer Temperamente gewendet, und werden dies 
felbe ‚wie gewöhnlich ‚In dem Gebluͤte geſucht. 
Tr. XXXI. De Ideis. Diefes ift abermaf 
eins von denen Haupt, Stücen , welche, dem 
Sinn unfers Heren Verfaffers recht zu verfles 
ben , vornehmlich unterſucht werden müflen, 
Man eheilet die Ideam ein in divinam , intelle- 
&ualem ‚rationalein, animalem & naturalem$ 
bie erfle wird GOtt, die andere denen Engeln, die 
dritte denen Menſchen, die vierdte dem Vich, 
imb die fünffte denen übrigen lebloſen Creaturen 
bengeleget, als ben weichen letztern inſonderheit 
dersſelben Vermehrung vonder Idee herrühren 
ſel und giebt es nach des Herru Autoris Mey⸗ 
ang pP. 456. 5.24: auch Kranckheit verurſachen⸗ 
De laden. Beh dieſer Gelegenheit verfaͤllet 
Ban auff Die ————— metallorum; und 


mi ſucht 


pothelı Die gantze Sache dahina 
gleich der Henland nach feiner X 
allezeit überall zugegen ſey, ſo gefi 
Heil. Abendmahle. 

Ir. XXXIII. De Logica. 
zwar die Vernunfft⸗Lehre gantz 
aus, jedody weil man nur bey 
fnenLogicaberuhet ſo wird au« 

forthin dunckel bleiben , wie fiet 
ifl. Unter andern Beſchreibu 
nunfft » Lehre befindet ſich auch dir 
daß fie fey Facultas fermocinatri» 
argumentatrix & diflertatrix ; u. 
felben Theile beftchen in Definitic 
und Argumentatione. 

Tr. XXXIV. De Metaphyfica 
fe verſtehet dee Herr Autor nichre 
denjenigen Theilder Welt-Weich 
Ente und deffen Befchoffenheiten, 
denen Engeln hantelt ‚ob gleich di 





I. ZeRoy Philofopbia Radicalis Ecleölica. 11 


fo redlich mic derfelben umgegangen wäre ‚und 
nicht mehr davon genommen oder beygefügee 

bäcce, als der fel.tucherus in der Heil. Schrift. 
gethan ( wie man ihm das Begentheil fäifchlich 

benmiffer) fo würde die heilige Metaphyfic gan 

reinundunverfälfchet blieben ſeyn. ‘Diep.296., 
angeführte und p.491. wiederhohlete metaphyfi⸗ 

califche Conjugation des Verbi Sum verftche ich 

nicht, fan alfo auch davon nichts ſchreiben. So 

viel melde nur noch, daß der meifte Theil dieſes 

Tractats de principiisprimis handele ‚und derer 

eine groffe Anzahl anführe, 

Tr. XXXV. De Meteoris. 

Tr. XXXVI DeMotu. 

Tr. XXXVIl. De quibusdam Naturæ Ma- 
gnalıbus. Diefe Magnalia find Antipathia, 
Sympathia und Magnetifmus, davon unterſchie⸗ 
dene Beyſpiele angefuͤhret werden, nebft andern 
fonderbahren Dingen, von welchen man feine. 
Urfache, als aus deren Ideen geben fan, Der» 
gleichen Antipathie ſucht der Herr Autor zwi⸗ 
ſchen dem Pabſt und Luthero p. 533. 

Tr. XXXVIII. De Propofitionis Natura, 
Materia,Divifione & Proprietatibus. 

Tr. XXXIX. DeQualitatum Origine &Na- 
tura. Diefe Materie iſt ſchon oben de Primali- 
tatibus umd Ideis erörtert worden. 

Ir. XL. DeRelatione & EnteRclativo. 

Tr. XLI. DeScientia, 

Ts. XLIL DeSemine. Diefer Saame wird 
Kichrieben, daß er fen Compendium caufarum , 
Pfincipiorum,elementorum & primalitatum in 
effeätus fubftantiamveniens. Es verdient Dies 

DB; fer 


Sufft Strahlen anfümmt,als wir! 
‚ArrıyoßoA ugs oder Radiatione 

Tr. XLIV. De Subfiftentia. 
Worten Hypoftafis, Subfiftentia ı 
tas, fparetman feine Mühe,ander: 
von Ehrifto vorkommende Mater 
Sicht zu feßen, 

Tr. XLV. De Terminis Philo| 
eeifft vornehmlich derer Peripateti 
cabilia, 

Tr, XLVI. De Venenis; a 
Sym- und Antipathia derer Giffte, 

Ir. XLVII, De Vita & Morte, 

Tr. &LVIN, De Unione Ph 
phylica , gehet hauptſachlich an da 
von der Menſchwerdung des of 

Tr, XLIX. De Univerfalibus, 
vie iſt Denen Singularibus oder ind 
Ben geſetzt, und betrifft dasjenige, 


Dinaen mnlesch asmein ir um a 





II. Tre}. Berachsch Capunprimum, 23 
BeaAbfalu Decrei res Rformicen ju gedens 


Weil man nad) Berfertigung dieſes Wercks 
wahrgenommen, daß noch eins und das andere 
beyufugen fen; als hat man nicht ermangele 
Busch angehängte Supplementa biefer Unvoll⸗ 
kommenheit zu ſtatten zu kemmen. Regiſter 
ſinden ſich nicht bey dieſem Wercke weil man, die⸗ 
fe Muͤhe zu erſpahren, das Syſtema nach Als 
phabetiſcher Ordnung abgefaſſet hat wie aus den 
von ums angeführten Uberſchrifften derer Tra⸗ 
etate Fan erſehen werden, als in welchen wir eben 
wma deßwillen die Sateinifchen Worte behalten 





II. 
Tractatus Talmudici Berachoth ſive de 
Benedictionibus Caput primum: 


Das iſt: 

Des Talmudiſchen Tractats, fo vgm 
Gebeth handelt, erſtes Capltel, aus 
der Babyloniſchen Gemara ins La⸗ 
teiniſche uͤberſetzt, und mit Anmer⸗ 
dungen verſchen durch Georg Elie⸗ 
zer Edzard. Hamburg, bey Sa⸗ 
muel Deillı7zz. 4. 1. Alph. 15. Bo⸗ 
gen. | 

3 vor md in der Zalmub Hemtiher map 
umie e, i t su Tage Feine 

Feage mehr. Leugnet ee end. 6 giebt 

er chufehlbar zu erkennen ‚daß er nicht wiſſe, 

worzu der Talmud gut fen, und ſich In denen 
By Dim 





SH LOTTTER verdaßt machte, tocı 
gleichwol Heidnifche Bücher zu lefen 
viel slmmer,lächerlicher und ärgerlic 
Talmud / geſchrieben find. Bey de 
es verſtehen / bleibet er dennoch in ſeir 
und wird von ihnen mit fonderbahren 
fen, Und unter diefen werdiener nu 
len Zweifel den vornehniften Plat 
Ebjard ‚ein berühmter und gelehrte 
in Hamburg. Denn gleichwie derſ 
gleichen Studiis gar eine genaue W 
von feinem Herrn Vater geerber, alfı 
ouch bif anhero In Öffenrlichen Sud 
der gelehreen Welt befannr gemacht 

Bar er fich an den Tractat Berachoth 

den wir nebſt beſſen Anmerckungen 

durchgehen wollen. 
Den Titul des Buche anbetreffend 
er von dem Hebraͤiſchen orte 
welches erſtlich fegnen ‚bernd BO 





II. Fra. Berachorh Capüs prrmum,. 2% 


— — — — — —. 
und endlich insgemein berhen heiſt. Wird al⸗ 
fo in die ſem Tractat gewieſen, wie fich Die Juͤden 
in ihrem Gebethe aufzufuͤhren haben. In die⸗ 
ſem erſten Eapirel koͤmmt nun folgendes vor, (1) 
zu welcher Zeit fiedag Kriſchma* bethen ſollen, 
nemlich Abends und Diorgeng, Milchna 1. 2. 
(2) Mit was Geberden ſolches geſchehen wuͤſſe, 
welches in iedes Belieben geſtellet wird. Miſchn. 
3. (3) Was man uͤber dem noch vor Gebethe 
bethen muͤſſe. Miſchn. 4. (4) Daß man alle 
Abende an die Erloͤſung aus Egypten gedencken 
ſolle. Miſchn. 5. In der Gemara wird über 
dieſe Materien weitlaͤufftig nach Art derer 
Juͤden diſputiret / wobey denn auch noch viele an⸗ 
dere Sachen mit vorkommen, die man in einem 
Commentario über isterzehlten Text wohl nicht 
fuchen ſolte. Allein die Weiſe derer Juͤden 
bringet es fo mic fich, welche ben gegebener Gele⸗ 
genheit alle mündliche Lehren, fo fie bey ihren 
Schrmeiftern gehoͤret harten, mitzunehmen, und, 
wo ein Bibliſcher Spruch angeführer worden, 
auch andere von gleichen inhalt zu erörtern pfles 
gen. Konmen etliche Jegenden mit unter, wie 
denn die Juͤden in ihren Schriften eben zu Eh⸗ 
ren veſt nicht feyn, fo muß man dencken, man lefe 
Bergleichen, nur in andere Form gegoffen , auch 

B fs bey 


vAlſo nennen die Juden ihr Gebeth, welches ſich 
von denen Worten: Hoͤre Ifraelsc. Dert. Vl.4. 
aufaͤnget, von welchen man auſſer die Antiquarios 
des M. Uaurent. David VBollhagens zu Leipzig 
1703. und D. Sam. Leemanni ju Bern 1708. ge⸗ 
haltene Difpurarienes, de Judzorum Le@ioneAudf 
nachleſen Bar. 


Dei. Bleichwie nun GOit diefes Faru 
mni genere caufarum zufammen gefeß 
Alſo fey in Anfehung deffelben alles not! 
cheils neceflitate eſſentiæ, theils exiltent 
der erſtern bliebe es allezeit unverbruͤchl 
andere Nothwendigkeit aber entfiche « 
von dem göttlichen Schluße ‚oder per n 
tem adualis exiftentiz. Dieerfteren 
nennet eine unumgänglidhe ‚die andere. 
untruͤgliche Nothwendigkeit. 

Tr. XXVI. De Natura Formarum 
que Origine. Die Meynung derer l 
&corum von denen formis fubftantialib: 
manden untwiffend; daß aber unfer He 
feine rationes generales oder ideas dajı 
kan aus dem obangeführten leichte ge 
werden. ©. p.7z11. $.42. u. P.714.$.50. 

Tr. XXVI. De Generatione & Ce 
ne. Die Beſchreibung der Zeugun 
mein haben wir oben angeführer , daheı 





gleich der Henland nach feiner Menfe 
allezeit überall zugegen fen, fo geſchehe 
. Heil. Abendmahle. 

Tr. XXXII. De Logica. M 
zwar die Bernunfft £chre gantz ung: 
aus; jedody weil man nur bey der 
ſchen Logicaberuhet ‚fo wird auch we 

forthin dunckel bleiben , wie fie bißhe 
ifl. Unter andern Befchreibungen 
nunfft⸗Lehre befindet ſich auch diefe p 
daß fie ſey Facultas fermocinatrix, d 
argumentatrix & diflertatrix ; und f 
felben Theile beftchen in Definitione 
und Argumentatione. 

Tr. XXXV. De Metaphyfica. 

fe verſtehet der Herr Autor nichts ai 
denjenigen Theilder Wele-Beicheit, 
Ente und deffen Befchafferheiten,von 
denen Engeln handelt ob gleich die Al 
fophi und Ariftoteles felbften fie nicht 


1. Ze.Roy Philofopbis Radicalis Ecleöhica, 11 


fo redlich mit derfelben umgegangen wäre ‚und‘ 
nicye mehr Davon genommen oder beygefuͤget 

biste, als der ſel. Lutherus Inder Heil, Schrift 

gethan ( wie man Ihm das Begentheil fälfchlich 

benmiffer) ſo würde die heilige Metaphyfic gang 

rein undunverfälfcher blieben ſeyn. Diep 296. 
angeführte und p.491. wiederhohlere metaphyfi⸗ 

caliſche Conjugation des Verbi Sum verftcheich 

nicht, Fan alfo auch davon nichts ſchreiben. &o 

viel melde nur noch, daß der meifte Theil dieſes 

Tractats de principiisprimis handele ‚und derer 

eine groffe Anzahl anführe. 

Tr. XXXV. DeMeteoris. 

Tr. XXXVL De Motu. 

Tr. XXXVIL De quibusdam Naturz Ma- 
gnalıbus. Diefe Magnalia find Antipachia, 
Sympathia und Magnetifmus, davon unterſchie⸗ 
dene Beyſpiele angefuͤhret werden, nebft andern 
fonderbahren Dingen, von weldyen man feine. 
Urfache, als aus deren Ideen geben fan, Der» 
gleichen Antipathie fucht der Herr Autor zwi⸗ 
ſchen dem Pabſt und Luthero p. 533. 

Tr. XXXVIII. De Propoſitionis Natura, 
Materia,Divifione & Proprietatibus. 

Tr. XXXIX. DeQualitatum Origine & Na- 
tura. Diefe Materie ıjt ſchon oben de Primali- 
tatibus und Ideis erörtert worden. 

Tr. XL. DeRelatione & EnteRclativo. 

Ir. XLI. DeScientia, | 

Tr. XLIL DeSemine. Diefer Saame wird 

Iehrieben, Daß er fen Compendium caufarum ; 
Principiorum,elementorum & primalitatum in 


effeäus ſubſtantiam veniens. (Es verdient Dies 
B3 ſer 


1: Ze Roy Pbilofophia Radicalis Ecleßlica, 


Tractat gar wohl durchgelefen zu werden, 
il keine Mühe gefparet wird die Matur des 
jaameng, der Zeugung, und vistutis plafticz zu 
läutern, 
Tr, XLII. DeSenfibusEsternis, Weil in 
klaͤrung des Schens , Hoͤrens und Riechens 
Tauf die Befchaffenheit derer Sonnen» und 
t Strahlen anfömmt,als wird p,653.(gq. de 
wiyoßoAse wis oder Radiatione gehandelt, 
Tr, XLIV, De Subfiftentia, Nebſt denen 
orten Hypoftafis, Subfiftentia und Perfonali- 
ſparet man feine Mühe,andere in der Lehre 
Eprifto vorkommende Materien in helleres 
t zu ſetzen. 
Tr. XLV. De Terminis Philoſophicis. Be- 


fft vornehmlich derer Peripareticorum Pradi» 
ilia. 
Tr, XLVI. De Venenis; allwo von der 





II. Trald. Beracheth Cæput primmm. 23 
des Abſoluti Decreti derer Meformitten zu gedens 


Weil man nach Berfertigung biefes Wercks 
wahrgenommen ‚Daß noch eins und Das andere 
benjufügen fen; als hat man niche ermangele 
derch angehängte Supplementa biefer Unvoll⸗ 
Fonumenheit zu flatten zu kommen. Regiſter 
finden fich niche bey dieſem Werde weil men dies 
fe Muͤhe zu erſpahren, das Suflema nad) Als 
phabetifcher Ordnung abgefafler Hat wie aus den 
von ms angeführten Liberfchrifften derer Tra⸗ 
ctate fan erſehen werden ‚als in welchen wir eben 
wa beßwillen die Lateiniſchen Worte behalten 


II. 
Tractatus Talmudici Beracheth five de 
Benedictionibus Caput primum : 


Das iſt: 

Des Talmudifchen Tractats , ſo vgm 
Gebeth Handelt, erſtes Capltel, aus 
der Babyloniſchen Gemara ins La⸗ 
telniſche uͤberſetzt, und mit Anmer⸗ 
Luneen verſehen durch Georg Elie⸗ 
zer Edzard. Hamburg, bey Sa⸗ 
muel Hellızz. 4. 1. Alph. 15. Bo⸗ 
gen. 

Fade ſich In dem Talmud Hemliher mp 
um ne 

Ruge mehr. rn —E siehe 

er Sefene —5* Ban rk ee 

woran der Talmu ey, u 

| B Orien⸗ 





WyURER VETDOBE Mächte / we 
gleichwol Heidniſche Bücher zu leſen 
viel tuͤmmer laͤcherlicher und aͤrgerli 
Talmud ‚gefchrieben find, Bey di 
es verſtehen / bleibet er dennoch in ſei 
und wird von ihnen mit fonderbahreı 
fen, Und unter diefen werdfener n 
len Zweiffel den vornehnften Pla 
Edjard ‚ein berähmter und gelehrt 
in Hamburg. Denn gleichwie der 
gleichen Studis gar eine genaue X 
von feinem Herren Darer geerbet, all 
ouch biß anhero in öffentlichen & 
der gelehrten Welt befanne gemach 
Bat er ſich an ben Tractat Berachotl 
den wir nebſt deffen Aumercunge 
ehen wollen. 

Den Titul des Buchs anbetreffenl 
ſolcher von dem Hebraͤiſchen Worr 
welches erſtlich ſegnen / hernach (Ge 





II. act. Berachoth Capüt primum. 2% 


— — ———— ——— — —— 
und endlich iasgemein berhen heifſft. Wird al⸗ 
ſo in dieſem Tractat gewieſen, wie ſich die Juͤden 
in ihrem Gebethe aufzufuͤhren haben. In die⸗ 
ſem erſten Capitel koͤmmt nun folgendes vor,(1) 
zu welcher Zeit fiedag Kriſchma* bethen ſollen, 
nemlich Abends und Morgens, Mifchna ı. 2. 
(2) Mit was Geberden ſolches gefchchen müffe, 
welches in iedes Belieben geitellet wird. Miſchn. 
3 (3) Was man über dem noch vor Seberhe 
bethen muͤſſe. Mifchn. 4. (4) Daß man alle 
Abende an die Erloͤſung aus Egypten gedencken 
ſolle. Miſchn. 5. In der Gemara wird uͤber 
Diefe Materien weitlaͤufftig nach Art derer 
Süden difputivet,woben denn auch noch viele an⸗ 
dere Sachen mie vorfommen die man In einem 
Commentario über isterzehlten Tert wohl nicht 
füchen ſolte. Allein die Weiſe derer Juͤden 
bringet es fo mit ſich, welche ben gegebener Gele⸗ 
genheit alle mündliche Schren , fo fie bey ihren 
Schrmeiftern gehoͤret hatten, mitzunehmen, und, 
wo ein Biblifcher Spruch angeführer worden, 
auch andere von gleichen Inhalt zu erörtern pfle⸗ 
gen. Konmen etliche Legenden mit unter, wie 
deun die Juͤden in ihren Schriften eben zu Eh⸗ 
ren veſt nicht ſeyn, fo muß man dencken, man lefe 
dergleichen, nur in andere Form gegoffen, auch 
B 5F bey 


> fo nennen die Juden ihr Gebeth, welches ſich 
von denen Worten: Hoͤre Iſrael ꝛc. Devt. VI.4. 
anfänget, von welchen man auſſer Die Antiquarios 
des M. Laurent. Davib Sollhagens zu Leipzig 
1703. und D. Sam. Leemanni zu "Bern 1708. ge> 
haltene Diſputationes, de Judzorum Lectione Audi 
nachleſen tan. 


mterlauffen laffen. 

edoch wir wenden ung zu unſer 
und wollen vor allen Dingen ſehen, 
was barinnen vorkoͤmmt, fo in Erl 
Schrifft einige Dienfte thun kan. 
befandt, daß in ſolcher eben diejenige‘ 
enthalten ‚deren man fich zu denen Ze 
Heilandes im Juͤdiſchen Sande bedien 
wir werben folche Dinge antreffen, 
mit dem Dieuen Teftam, gar wohl: 
laffem. In denen p.59.vorfonnmenden 
rm ou ANY 2 ww 
TYOWN, ‚Quicungue hominum veu 
wm, ujus verha exandimiur : fteher 
Concepte, welche die Pharifäcr Joaı 
vorbringen : Wie wiffen , fagen 
Gott die Sünder nicht börer , 
ſo iemand gottfürcheig ift, und 
nen Willen, den böreter, Di 
ApNTeV TE Nulpa WM Neria dursc 





IL. M. Reræachoth Cæput primum. 2% 


treffen, weiche, wenn fie etwas erflären oder zei» 

gen wollen, fo fagen fie: FIN ND, welches 
104. zu leſen iſt: An andern Orten brauchen fe 
Die ätfchen Worte: NIT NM,vens & vide, 
Es braucht aber im Neuen Teftam. dergleichen 
Dichens » Art der Evangelift Johannes Evang. 
el, 47. und Apoc.VI,ı. * Endlich führen wie 
noch an den Titul ayyıroc inuAyrias, weis 
cher, wie befandt ‚in der Offenbahrung Johan⸗ 
nis verſchiedene mahl vorkoͤmmt, und ſich gae 
fuͤglich mit dem may mW oder, wie in uns 
ferm Eopitel p. 74. auf Chalpäifch zu leſen 

Beau nm ,‚* vergleichen läffer. 

Ferner kommen verfchiedene gute Einfälle 
und Gedanden vor, deren etliche wir dem tefen 
ilenmwollen. P. 105. i06. vergleichen die 
Talmudiſten GOtt und die Seele in 5Stuͤcken: 
Denn, fagen fie, gleichwie GOtt die gamze 
Welt erfüller : Alfo erfüller die Seele 
den gantzen Leib, Gleichwie GOtt fie« 
bet. und tan doch nicht geſehen werden; 
Alfo auch die Seele. Gleichwie GOtt dig 
ante Welt erhaͤlt; alfo erhaͤlt die See⸗ 
den gantzen Leib, Gleichwie GOtt 
ein reines Weſen iſt: fo auch die Seele. 
Gleich⸗ 


5 Bir finden diefe Kedens,Art zum allererfien bey 
dem — 33 — Ejechiel c. VII, 9. Woraus zu 
Schließen ‚daß fie in Chalbaͤa gebraͤuchlich gewes 
fen, und von dar hernachmahls in das Juͤdiſche 
Land gebracht worden. 

® Man tan hierbey dei Herrn Hottingers Aumer⸗ 

due Über Goodwini Mofen & Aaron }.2. c. 2. 3. 3. 

madjichen „old welcher eben begleichen ſchon ex⸗ 


wird p. 139. folgendes gelefen : IX 
vor feinen Flächften bitten Ban, 
esnicht, der wird ein Bünder | 
Sie beweiſen ſolches aus ı.Sam. XII, 
muel alſo redet: Zsfep ferne von ı 
alfo an dem KErrn zu verfünd: 
ich folte ablaffen für euch zu beth 
artig weiſete eine Juͤdin p.102. einen ge 
den ab. Dieſer hielt ihr die Worte] 
Ruͤhme du Unfruchtbare, die du 
biehreſt; vor, und fragte: ob man 
wegen, weil man unfruchtbar wäre, | 
ſolte. Die Juͤdin verſetzte hierauf: 
ficheft du nicht was in eben dieſem Vi 
ſtehet: Denn die Einſame hat m 
der, als die den Mann hat, ſp 
Kerr. Und wilſt du wiſſen, fuhr fie 
der Verſtand derer Worte fey, die du 


U. Traä Berachoth Caputprimum. 29 


Bur Luſt wollen wır noch einıaxs berühren, 
welches in derer abergläubifchen Juͤden Gehirn 
bervor gelommen, daman denn aus der bloßen 
Erzehlung gleich fehen wird ‚was Davon zu hal. 
ten. Alſo wiffen fie p.13. zu erzehlen, daß GOtt 
es noch täglich beweine,daß er den Tempel zu Je⸗ 
ruſalem habe verwäften laſſen, worüber die ze⸗ 

hende Anmerckung des Herren Edzard nachzule- 
fen. Ja fie haben ihn auch hören berhen , und 
geſehen, daß er die Tephillin umzuthun pflege, 
ps. Gichedie 41. Anmerdungp.zog. Die 
Gebeths⸗Formul aber ftehet p. 60. und lautet in 
tateinifcher Eiprache folgender geftalt : Ira pla- 
eeat mihi, ut mifericordia mea vincat iram me- 
am & mifcrationes meæ obvolvantreliqua mea 
attributa, utque agam cum filiis meis fecundum 
attriburum mifericordiz mez, &ingrediar (ie. 
eontıneam me) ipforum bono intra lineam ju- 
dicii, (mec progrediar extra ıllam ad judicium ad- 
verfüs ipfos.) Wer in der ſchwartzen Kunſt er- 
was gethan , Bemmollen mir folgendes zu beur⸗ 
eheilen überlaffer. Sie ſagen p. 48. ein ieder 
Menſch habe rau end Teuffel zur linden, und zes 
ben faufend zur rechten um ſich. Und daher kaͤ⸗ 
me es, daß am Sabbath in der Predigt fo ein 
groffer Sedrangmäre, ob gleich nicht eben viel 
Leute zugegen wären: Ingleichen daß derer 
Dabbinen untere Kleider fo fehr abgetragen, und 
die Suffe müde würden. Wer diefes wunerfahe 
ten wolte, der folle nur Afche nehmen, und fie 
uf feinem Bette herum fieben , fo würde es 
früh ausfehen , als wenn Huͤner darauf herum 
"s ‚ges 
| 4 





IL Traöt. Berachorb Caput primum. 


jangen wären. * Mer fie aber gar ſeht 
te, der folle die Secundinam von einer ſchwa 
Kae, die zum erſtenmal geworffen, nehmei 
Jam Seuerdörren, zu Pulver ffoffen,umddtefi 
lver in die Augen ſchůtten. Manmüffeabı 
ch daffelbe wohl verwahren, daß die Teuff 
etwas daraus fehlen möchten. Esiftei 
glück vor ms, daß Das probatum eft nid 
ben ſtehet fonft wolten wir dem Leſer die G 
geben ‚daß es richtig wäre, Aber genu 
m dem Terte, wir wollen auch einiges aus di 
m Edzards Anmerckungen vorbringelt, 
Zur Erflärung der Schrifft diener aus dene 
en folgendes. Er überfeget p.175. bepläuf 





die Worte Eſaiæ LIII, 9. alfo ‚dag Chriſti 
he beydenen Gottloſen in eines Reichen Er: 
jey begraben worden. Den Ort Rom. XII, u 
iner komme dem andern mir Ehrerbi 





I. Mact. Beracboth Caput prima. 31 


hırare, pr=veniatillum ſalutando. P.216--239, 
Gret er aus, daß derjenige, der Moſi im bren⸗ 
Buſch erſchienen, muͤſſe eine goͤttliche 
on ſeyn. Denn er wird genennet iM), 
SUNEN, IN EN MIN, U an, WIN, 
rGOtt Abraham, Iſaac und Jacob. Fer⸗ 
e wird von ihm geſagt, daß er durch feine Ges 
nwart die Erde geheiliger ‚Das Schreyen des 
fraslisifchen Volcks gehören, Moſi und denen 
üden feine Huͤlffe verfprochen, ihm Opffer zu 
Ingen anbefohlen ‚durch Mofen wahrbafftige 
zunderwercke gerhan habe ꝛc. Daß er aber 
s Engel genennet wird, daran gehet ihm nichts 
‚, denn es wird weitläufftig aus Juͤdiſchen 
chrifften dargethan, daß durch diefen Engel 
mand anders als ber Meßias verſtanden wer» 
Ferner wird aus andern Schrifftfiellenges 
efen, daß dieſer Meßias, weicher von GOtt 
aem himmliſchen Vater geſandt worden, eine 
n ihm unterſchiedene Perſon fen, und ob er 
ich geſendet werde, doch feiner Gottheit nichts 
gehe, Von der Art, nach welcher die Juͤden 
e Stunden gezehlet haben, wird p. 255. 256. 
edet, ımd dabey gewiefen, daß fie ſolche von 
fgangeder Sonnen zu zehlen angefangen har 
Und fo müffen alle Stellen des Meuen 
Ram, erfläret werden ‚den Ort Johannis am 
R,24. ausgenommen allwo er fich nach derer 
mer Art, die Zehlung derer Stunden von 
itternacht anzufangen gerichtet ha Denn 
endern Evangeliften fagen, Chriſtus wäre 
Die fechfle Stunde ans Creutz geichlagen wors 
Rhanues aber ſaget, er wäre um felbe 2 
n9 





Berui LALTUUJERT DICHTE zu verſteye 
ihn alle Voͤlcker auf Erden ſich nich 
ben; weil er fie nicht alle gebunden 
feine Bande hätten fönnen von 
weil die Worte: Du biſt mein 
tebabe ich dich gezeuget, gaı 
koͤnnen gedeutet werden; weil ei 
nehmung zum Sohne zu verfichen 
eine allgemeine Herrſchafft über di 
folgen fol ; weil David dergleich 
Herrſchafft niemahls überfommen 
biger nicht geſchickt geweſen, u. d.n 
werden gar verſchiedener Rabbi 
angefuͤhret, welche dieſen Pſalm 
Meßia verſtehen. Wie denn die £ 
wider ihn empoͤren folten in unferm 
umd Magog,das ift, nach der Juͤdi⸗ 
Art ‚die Anti « Ehriftifche Kirche, 





U. Trail. Berachoth Caput primum. 33 


Es wird dieſes Wort auch in der Schrift ſonſt 
yon denen Richtern gebraucht, zu welcher Bes 
deutung fie auch den Ort Plalm. LXXXII, 1. ʒie- 
ben, weichen fie alfo erklären : GOtt richtet 
mitten unter denen Richtern. Dun aber 
fagen die Züden, wo das Wort IYMHN von 
benea Richtern gebraucht wird, da mäffen noth⸗ 
wendig zum wenigften 3. Perſonen zugegen ſeyn. 
Ferner fagenfie, bedeute das Wort 1m 
das Synedrium cœleſte, oder das Geheimniß 
derer goͤttlichen Perſonen, wie ſolches aus ver⸗ 
ſchiedenen Rabbinen angefuͤhret wird. Wor⸗ 
aus ſich denn ſchließen Läffer, daß durch das Wort 
EINEN von denen alten Juͤden 3. Perſonen 
ſeyn verſtanden worden, * Daß man itzund 
einwerffen will, die Engel waͤren auch Beyſitzer 
desSynedrii cœleſtis, ſolches kan nicht wohl ſtatt 
finden , weil Geneſ. I. ſolche XXM-O ver- 
ſtanden werden, welche die Welt, und was drin⸗ 
nen iſt, erſchaffen haben. Es kommt noch meh⸗ 
res vor, welches wir fleißigen Leſern recommen- 
diren wollen. Der Artickul von der Wahrheit 
unfers Meßiaͤ wird p.174. ſ. wider die Juͤden 
weitläufftig ausgeführee , und ihnen fo wohl aus 
Heiliger Schrift, als Rabbinifchen Scribenten 
gewiefen ‚daß alles, was in felben von dein Meſ⸗ 
fis vorgebracht wird, aufniemand anders als uns 
fen Heiland könne applicirer werden. Mit 
den Socinianern läßt ſich der Herr Edzard p. 
38-224. ein, und zeiget, baßin dem görrlichen 
Deusfche Ads EradxuL 5. SE Weſen 
* Auf diefe Weite fan man diefen Grund nur zer’ 
Srdgerer wider die Süden brauchen, fonft wirb er 
nicht viel nuͤtze ſeyn. 


Dich Us 15 UUD SULCHTUWYTHR Ti 
wir in dergleichen Marerie etw 
eher bringen wolten, fo mi 
iſcurſe von Wort zu Wort abfı 
pfehlen alſo dem Leſer dieſes Wer 
als welcher den unvergleichliche 
ben ſattſam fpühren wird. 
III. 
Pratique de la memoire art 
apprendre l'hiltoir 
Das iſt: 
Anweiſung wie man bey 
der Hiſtorie ſeinem Ge 
Huͤlffe kommen ſoll / dur 
fier, Soc. Jeſu. Paris, 17 
204. Bogen / und 1Boge 





und andere galante Wiſſenſchafft 
leichte Art. begjmbringen fischer. 

chut er fonberlich damit, daß er dem 
janger Leute auf allerhand Art zu Huͤlffe man, 
"Ans Diefer Abfiche num har er fein Werck de 1a 


menıoi- 





. —ñ—rt e a 

2. La veritable connoiflance de foi - meme ‚avec les 

p ratiques d’humıilite , qu’on en doittirer, traduit de 
talien. 12. 

3. Lavie de l’Hermite de Compiegne. 12. 

4. La vie de Mr.l’ Abbe du Val Richer, Reformateus de 
ce Monaßere, & Inſtituteur des Conferences Ecche- 
Gaßliques. 12. 

5. Reflezions Chretiennes pour les jeunes gens quten-. 
trent dans le monde. 13. 

6. La pratique des devoirs des Curez,traduir de ries· 
lien du P. Segneri. 11. 

5. La vie da Comte Louis de Sales modele de biers 
dans l'état ſeculier, comme $.Frangois de Sales l’ a 
cté dans l'etac Ecclefafique. 

8. Veritez confolantes du Chriftianisme. 24. 

9. Hißoire de l’origine du Royaume de Sıcile & de Na. 
ples. La même traduire en Italien de l’imprefion 
de Naples. 

so. Examen des pr£jugez vulgaires pour difpofer l'elprie 
djuger ſainement de tout. 

ır. Abreg£de l’hiftoire d’Efpagne, 

s2. Pratique delamemoire artificielle, Ile pour apprendre 
ls Chronologie & l’Hiftoire univerfelle, & en parti- 
eulier l’Hifoire fainte , l’Hifoire Beelehaftiqus, & 
l’Hiftoire Prophane. 

 Grammaire Frangoife für un plan nouresu, Conte- 
nant divers Traitez ſur tout ce qui pens fervir à par- 
ler & à ccriro corte&enientt. 12. 

u. Introduction à la ſcience Genealogique des Mab» 
fans fouveraines dei’Europe,& des illuftres Maifons 
de France , avec autant des Tables Gen&alogiques 

a Bikes ee iR umfera Vmene noch 







= vorvrv ..... vr. 


Tome I. 
Difcours pour expliquer le plan du Liv 
L’Hiftoire Sainte. | 
Table Geneslogique de la Maifon d’Heı 
Vers pourl’Hiftoire Sainte mis de fuit« 
1. Hiire Prophane depuis le delugej 
de J. C.contenantcelle des Babilonie 
des Perfes,des Grecs, des Romains &c 
Vers de Suplement. 
Vers mis de ſuite pour l’Hitoire general 
Tables Genenlogiques des Roisde Mice 
Tables Chronologiques desdivers ages 
Table pour voir la diference des princip 
Chronologie. = 
Avertiflement fur PHiſtoire de France, 
Niftoire de France. 
Additions dl’Hiftoire de France. 
Vers pour l’Hiftoire de France mis de fa; 
«Table Chronologique des Rois de Franı 
Tables Genealogiques des Rois de Fran 
Expofition des Tables Genealogiques. 
- Tomell.delanouvelle editi 
Avettifiement important fur cette nouve 
les Vers Artificiels font imorimer 1. | 


par le P.Bufker, 37 


a dieſem nun kommen folgende Stuͤcke vor; P-% 


1. Eine Geographie im Verſen, wobey eine gar 
kurtze Befchreibung derer Städte und $änder bes 
ſindlich. Dieerfien Verſe lauten alfo: 
Il eft deux continents dont l’un comprend 
l’Afrique, 
L’Europe, avec l’Alıe, & l’autrel’Amerique. 


Die Befchreibung von dem Ober: und Dies P- 7% 


der-Sächfifchen Ereife iſt fo gerathen: 
En Saxe Vittemberg : mais Dresde eſt Ca- 
itale, 
De Misnie ou fetient la branche Electorale. 
En Turinge,Veimar; Berlinen Brandebourg, 
En Bafle-Saxe , Hannovre & Brunswick & 
Hambourg, 
Und hierzugehören aud) 6. kleine Sand» Charten, 
nemlich von denen 4. Theilen der Welt, Franck⸗ 
reich und Spanien. 


2. Eine Tabelle oder Regiſter, darinne bie al: p. 194. 


ten Nahmen derer Städte, Länder, Fluͤſſe u.d.m. 
durch die heut zu Tage üblichen erfläree were. 
DER, 


3. EinTractat de la Geographie mentale , p.205. 
oder wie manfich die Geographie gar leicht ein- p.207. 


bilden kan. Er ſagt, man ſoll fich die gange 
Welt als eine Kugel einbilden, und foldye in 4. 
gewiſſe Puncte einchellen. Der oberfte davon 
beift Mitternacht, der unterfte gleich über Mit⸗ 
tag, der Außerfte zur rechten Hand Miorgen ‚und 
der äußerfte zur linden Hand gleich über Abend, 


Ferner werden die erften beyden auch Poli genen« 
& 3 nef, 





Hiftoire Ecclehiaftigne. 
Vers Artiiciels pous IHiſtoire Eccleſiaſtique. 


I. Pratique delamemoire ärtifcielle 


, nemnlich der erftere Polus Ar&ticus,der ande 
tarcticus. Mach diefen theilet man die Rı 
durch eine grade Linie von Weiten gegı 
ten zuinz, gleiche Theile ‚deren der eine nörl 
‚ der andere ſuͤdlich iſt. Diefe Linie wir 
waror oder linea Æquinoctialis genenne 
il diejenigen, fo unter felbiger wohnen, ftei 
und Macht gleich haben. Wenn diefesg 
chen fo jiehet man eine andere dergleichen &in 
Norden gegen Suͤden, diefe heißet Meridi: 
Br alle diejenigen fo unter felbiger wohne: 
glycher Zeit Mitrag haben. Hierauf foll nun 
leynung bes Autoris nach die ganze Ge« 
phiementale beruhen, welches er nun fern: 
führer. Ale Linien auf dem Globo werdt 





ch fonften Circkel genennet, die man alle | 
o. gleiche Theile, fo man Grade nennet, efı 
ilet. Hierauf gehet er nun ferner fort, da ı 

wie man die longitudineı 








‚Par le P.Bußher. 3 
von allen Europdiichen Koͤnigreichen gewiſſe 
Kanſt· Wörter erfunden ‚deren erſte Buchſtaben 
uns einen andern Periodum zu Gemuͤthe fühs 
sen. Zum Erempel, alle Veränderungen deg 

8 Groß» "Britannien im Gedachtuiß 

ya behalten, hater das Wort EDENBAILY- P-4- 
REN. Der erfle Buchſtabe bedeutet Egber- 
tum, welcher a go .fünff kleine Koͤnigreiche vers 
einiges bat. D.den periodum Danicam ; E, 
den Keil. Eduardum, welcher a. 1043. nach der 
Normandie flächten mufte: N.die Normandie, 
oder Wilhelmum Conqueftorem Grafen zur 
Normandie; B. das Hauß von Blois inder Per» 
fon Stephani Hertzogs von Blois a. 1113. A. 
bes Hauß Anjou a, 1154. J. Johann ohne 
and; L.und Y.die Häufer Lancafter undYork; 
R. das DaußRichemond in Deinrich den VII. 
&c. E.Ecofle oder Schottland In Jacobo Stu- 
arto: undendlich N. das Haug Maffau,aus wels 
em Priug Wilhelm von Oranien zur Erone ges 
langete. | 
7. Ein kurtzer Auszug ausder Hiftorie unſe⸗ 
zer Zeit von 1665. an biß 17 11. darinner durch 
alle Koͤnigreiche das vornehmſte kuͤrtzlich beruͤh⸗ 
ret. Er hat ſolchen als ein Supplementum von 
ſeinen Verſen, ſo zur Hiſtorie derer neueſten Zei⸗ 
ten gehoͤren, und im andern Tomo befindlich, mit 


benfügen wollen, 
IV. 


Lamberti Bos ellipfesGr&cz,editio ſecun- 
da. Earundemeditiotertia, cum ob- 
fervationibus Chrift. Schoettgenüi. 

&4 - Das 


m... ,..-. BAG ZIG 


& Jeſes gelehrte Werckgen if 
1702. zu Franecker heraut 
aber bey denen Gelehrten ſich fo! 
daß es wegen haͤuffigen Abgang 
wieder aufgeleget werden. D 
ehat in diefer neuen Auflage ga 
theils meggelaffen und verbefferr, 
neue hinzugerhan. (Er lehrer p. 
beym Ariftophane in der Reden 
Tevyav, defersas putare , dag U 
verſtehen muͤſſe. Die Worte a⸗ 


— — — — 

® Esiftder Herr Lamb. Bor Profe. 
zu Sraneder, und deffen Schriffte 
gedrudt, find folgende: 

1. Thomas Magifter cum annotation 

3, Diatribz, feu exercitationes Philol 
35 * 


awı 21 





e. addıt Schettgenii: 41 
veas und dergleichen werden p 22. mit dem Wor⸗ 
feasyn ſuppliret. Ferner bey diefer Phrafi 
Ti gucı Tũro; verſtehet er p. 263. das Wort 
da Bios ; und dergleichen mehr. Sondberlich 
aber iſt fein Fleiß zu loben ‚dem er ben der Ellipfi 
particularum angewendet, und auch igund gar 
vieles Darzu getragen hat, Denn wenn junge 
Leute ſich Diefe wenigen Blätter bekandt machen 
werden, io werden fie hinter viele Scheimniße der 
Griechiſchen Epradye kommen, die mangewiß 
in denen bißherigen Reguln nicht finden wird. 

Und eben diefeg ift die Lirfache gewefen , daß 
Diefes "Buch auch nunmehro in unferm Teutſch⸗ 
lande durch den Druck bekandt gemacht worden. 
Denn nachdem es dem Nerleger vorgefchlagen 
worden, fo ift ſolcher glei auf Herrn M. 
Schoͤttgen gefallen ‚als welcher ſich auch darüe 
ber gemacht und gar verfchicdenes, fo noch nicht 
darinnen geflanden , angemercket. Und ob 
gleich eben zu der Zeit, daman zu drucken anfan⸗ 
Hen mwolte , eine neue Auflage in Helland zum 
Vor ſchein kam fo har man doch von dieſem Vor⸗ 
nebmen aus der Lirfache nicht abftchen wellen, 
weıl man diefes Buch gerne jungen Leuten, ale 
vor die dergleichen geſchrieben wird ‚in die Haͤn⸗ 
degeben will, Es hat aber igtgedachter Autor 
fo wohl andere Griechiſche Scribenten, als auch 
ebfonderlicy das M. T. aus der Ellipfi gar wohl 

& s erklaͤ⸗ 


Septuaginta interpretes ſecundum exemplar Vati- 
canum,cum Scholiis, variis lectionibus, nec non fra- 
gmentis veterum Interpretum Aquilæ, Symmachi, & 
Theodotionis. 1709. 4. 


loca Adtor.XIX.v.z. und Toann.VI: 
merder wird. Denn am erflgı 
wird gedacht, die Glaͤubigen zu E 
nicht gewuſt, daß ein Heiliger Geiſt 
ift es wohl nicht gläublicy , daß eine 
oder Chriſt folte genennet werden, ! 
dem Heiligen Geiſt unterrichtet waͤ 
fiehet an dem andern Orte, der Helli 
ve noch nicht da geweſen, welches: 
fchlecheer Dinges nicht Fan gefa 
Dannenhero ſuppliret der Autor 
Stellen das Wort EC YUVELLEVOV, au 
und wäre der Verſtand des erfiern $ 
Die Gläubigen zu Ephelo haben r 
daß der Heilige Geiſt und deſſen Gal 
wunderbahre Art pflege über die Gl 


gegoffen zu werden. Des andern 
geeflen 3 Nor Asil.Bsift ion has 


einem Sabbather gegeben, fo viel, als dem 
erflen Tag in der Woche. Sie kommt 
aber viermal vor, nemlich Matth. XXIIX. v. i. 
Marc.XVI. v.2. Adtor. XX. v.7. 1.Corinth, 
XVI. z. Pag. ı00. wird über die Worte : 
Aalpey , ° day e£ aus aDdın$%s , fo Match. 
XV. v.5. und Marc. VII. v. i. vorfommen , fol» 
gendes angemerdet. Man müfle nemlich das 
Wort xaAurev,esift verboten ‚darunter ver» 
fliehen, welches aus eben diefer Redens⸗Art, ſo 
im Talmud vorfänme , gewiefen wird : Und 
möchte alfo der Ber ftand diefer Worte folgender 
ſeyn: Dasjenige, womiticheuch, Vater 
oder Murter ‚dienen Eönte, babe ich ſchon 
GOtt gebeiliget , und ift mir alfo verbo⸗ 
ten, es auf eine andere Art anzuwenden. 
P. 147.1. werden verfchiedene Stellen des M. T. 
fonderluch aber Apoc. I.v.4.5.6. welche ſehr in- 
tricat, vermögedes Articuli 06, qwi, gar deutlich 
erfiärer, worinnen andere fonft barbarisnıos und 
ſolecismos geſuchet. Die Worte Match. XXI,g. 
QOrawarö us Aafid , werden p. 276. alſo er⸗ 
klaͤret, daß man das Wort Euxorzev darzu neh⸗ 
men muͤſſe; und wird alfo der Verſtand, wenn 
man das Wort Hofianna in Deutfiher Sprache 
erflärenwolte, folgender feyn: © HErr, hilff 
doch ! Diefes wünfchen wir an dem 
Sohne David, P.340. ſ. wird gar weirläuffe 
tig folgender Idiotismus unterſuchet, da im N. 
Tſtam. gar vielfältig der Accufativus im Ans 
fing des Periodi geſetzet, umd darbey das Woͤrt⸗ 
genxara verſtanden wird, welches man im’ * 


a aldı.Schutgei, 438 





VI Timorhie Philograpbe letires 


hörte die Etkaͤntniß Chrifti nach dem Fleift 
, welche freylich vorausgefegt ‚werden mu 
GoOtt der Heil. Geiftmachte fie alsdenn,dur 
t innerliche Erk aͤntniß Chriſti nach dem Gei 
geſchickt das heilige Predigt · Amt unter dem 
den zu fuͤhren. 
in dem dritten Briefe wird vom dem Ar 
riſt gehandelt, und gewiefen, was dadurch 
Schrifft verftanden werde, Worben 
gleich iefes zum voraus feet, Daß diej 
en nicht wohl uetbeilen, welche me, 
, der Anti-Chrifk folle erſt einig 
chrhundert nach der Ankunfft d 
eßia kommen. Überhaupt iſt der Anı 
riſt wohl niemand anders als der Satan, in 
Propheten, die ſo wohl vor als nad) der G 
Chriſu getvefen find. Und eben von jen⸗ 
die Worte unfers Heylandes zu verficher 








V.De Georgüs fama & eruditione claris. 45 


S wird heute zu Tage die fo genannte Hi- 
ftoria litteraria von denen Gelchreen ziem⸗ 
lich Hoch gefpannet, fo , Daß man auch nunmehro 
anfänger allerhand Kleinigkeiten auszuführen. 
Man überläffet aber andern zu beurtheilen , ob 
(id der Nutzen Davon weit erſtrecke, oder nicht. 
Unfer Here Autor,* welcher Conredtor zu Pate 
&im in Pommern ift,hat ſich itzund über diejent⸗ 
gen gemacht, die den Nahmen George führer, 
und hat diefes verſchiedenen andern nachgethau, 
die theils von denen Gelehrten ſo einerien Vor⸗ 
nahmen,theils von denen, fo einerley Zumahmen 
gehabt, geſchrieben. Das ganze Werck beo 
fehet aus 100. Lemmatibus oder Eintheilumgen. 
Gleich anfangs wird p.7. 1. vom dem Ritter St, 
Georgen Meldung gechan, wobey fich aber der 
Autoreben zu lange nicht aufhält, und gehet feine 

Meynung mo uusrecht iſt dahin, daß er faget, es 

wäre das Gemaͤhlde des Ritters mit dem Lind⸗ 

wurm nicht eine wahrhafftige Hiſtorie, ſondern 
ein Sinnbild der mit dem Satan ſtreitenden 

Kirde.*** Dieübrigen Lemmata find au⸗ ſo 

eo 
*E8 if ung von ihm auch folgende Schrift be; 
fandt: Przfagia erudicorum de eruditis ad Pippin- 
giom. Drefiden 1709. 4. Roſtock 1713. 
. " dem/was p.13.vorgebracht wird,fehen wir noch 
ingu,M. Jo.Sam. Ottonis Semicenturiam virorum 
Danielis nomineillußrium,Lipf. 171% 

“Bon biefem Kitter Gt. Georgen handelt gar 
weitläuffttg Papebrochius in Diſſert. acti⸗ S.Georgii 
przvia,tom.;.A.Sandt. Aprilis , infonderheit aber 
c.ʒ. p. 104. don oben gedachten Gemählde. Mau 
fan auch siachlefen die differtation de S. Georgio 
Equitc& Martyre, fo M. Conrad Daniel Sri A. 
1693. alhier gehalten. 






VHTJELDE DETAHTEN und von | 
M Solches wird bewiefen 1.) aus den 
Match, XII, 22.-32. weil nemlich di 
als fieden Heyland läfterten, Damit i 
heit gegeben haben, die davon handel 
7. vorzubringen. 2.) Aus denen loci 
1% Marci, Lucz, Johannis und Pau 
wenn fie vecht erwogen werben, 
Umftänden gar genau überein komm 
ia3. der Benennung und Sache ſelbſt. 
ſtoͤſſet ja den Heil. Geiſt mit Faſſen 
204. allem dem, was er bey uns verrichten 
Kiftert alle Verrichtungen fo derfelbe 
105. wuͤrcket z fie verläugner Ehriſtum um 
107. gelium durch allerhand Gortlofigf 
alle andere Suͤnden bey ihr, welche mi 
2 nau verfnüpffer find; und laͤſſet dei 
nicht forgen, daß die Seele in einen 
ftand möge verfeget werden. Diefe 
1% kan weder in dieſer noch jener Welt ve 


VI. Vogts istlebendes Böhmen. 47 


einer Purgen Lebens⸗ Befthreibung 

aller Boͤhmiſchen Hergoge und Koͤ⸗ 

nige; ingleichen mit vielen K 

und einer accuraten Land⸗Charte 

gealeret,von P. Mauritius Vogten, Re- 

gis curianus in Graabfeld,S.Ord. Cift. 
od Prof. Srandfurt und Leipzig, 


ben Johann Ziegern,1712.4. 18.306 
165 Bogen Kupflr. 

© if diefe Beſchreibung des Rönigreiche 
hmen gar Eur gerachen , jedoch darff 

man fich auf dergleichen Diachricht inbein fie von 
ben Händen eines Lands · Kiudes kommet, deſto 
eher verlaſſen. Das gantze Werck wird in zwen 
Theile abgetheilet, in deſſen erſtern insgemein 
von der Beſchaffenheit des Landes und deren 
Einwohnern gehandelt, umd das Leben derer Boͤh⸗ 
mifchen Hertzoge uud Könige biß aufigtregierene 
de Käufer. Maj.fürklich enrworffen wird, Hier⸗ 
nechft befindes ſich eine Beichreibung der drey 
Hab - Graͤflichen Sporckiſchen Herrfchafften 
Ueßa Gradlitz und Konoged. Ließa liegt 4. Mei⸗ 
len von Prag im Buntzlauer Kreiß in einer ſehr 
engeriehmen Gegend. Das Schloß, der Thier⸗ 
Garten, und die Einfiedleren find fehens würdig, 
Bradlig liege an der Echlefifchen Örenge ins 
Kiniggräger- Kreiß,und ift wegen eines Geſund⸗ 
Brunnens ‚Das Rudus » Mad genannt,gar fehe 
beipme. Diefee Brunnen iſt nicht wor gar 
langer Zeit noch unbekannt geroefen, indem man 
in felben wegen des vielen Geſtraͤuches und Stel⸗ 


nen nicht wohl kommen konte. Allein, da ui 
die 





VII, Timoth£e Philographe lettres 


erffen, Die da läu men, daß IEſus 
Chriſt ſey, und folglich ihn vor einen 
trüger ausgeben; die dem Heil. Geiſte 


Weißheit BOttesrecht geben folten, 
d dem Reiche GOttes Gewalt tbun, 
felbe verachten und von fich ſtoſſen. 
Aches wird bewiefen 1.) aus dem Hatpt-Ort 
tth. XIE, 22.-32. weil nemlich die Pharifäer, 
fieden Heyland Läfterten; damit ihm Gelegen⸗ 
gegeben haben, diedavon handelnden Worte 
jubringen, 2) Aus denen locis parallelis 
rci, Lucz; Johannis und Pauli, * welche, 
m fie recht erwogen werden, mit obigen 





ſtaͤnden gargenau überein kommen. 3.) Aus 
Benennung und Sache ſelbſt. Den fie 
ſet jaden Heil, Geift mie Füffen von fich mit 
m dent, was erben uns verrichten will; fie ver» 





VIE __ VIL Zamechie Philigrapbe —— Jar &c sp 
Das: 
Antwort auf —— — reiche 


M 
durch oe —** 


phum. Amſterdam A. Lans⸗ 
vᷣelt. 1713. af an ben 
biefem Werck eut⸗ 





* Die Art und Weiſe wie der Auctor dieſt 

ge aufiöfet, iſt folgende. Nemlich es iſt dies 

—— I weichen be heilige Schrift ein 
Get GOttes gar 


angenfcheinlich anzutreffen, welcher auch) Sure 


gewiß zu einer ewigen igkeit koͤnnen ges 
bracht werden. Allein ſo wohl zu denen gelten 
Alcen als Neuen 


haben ſich federn» 
Leute gefunden, welche ſich nach 
nicht einrichten wollen, und alſo die 
a derfelben an und in fich nicht eis 


51 


"fe mehr das erg, fagt der Ausp. m * 


&or, fich zum Guten bekehret, und ſich mie 
dem Heil. Geiſte vereiniget, iebefler ver⸗ 
ſtehet man die Schriſft. Je mehr das 
Gerg von dem Geiſte des Glaubens und 

Deutfche 48. Erud. Kill, Th. D der 


* 


terlichen Zuͤchtigung, welche GOtt ie 
nen Kindern theils in dieſer, the 
jener Welt zugedacht habe, Ne: 
ſchet er auch, daß an ſtatt der Ohren. 
wohlinden Kläftern, als anderswo, di 
wohnheit des erften Chriftenshume 
Schwang gebracht werben, da ein fe 
andern Seele geforget, und ihn in gel 
feiner Sehler erinnert hätte, 


VIII. 
Noriberga inſignium imperia 
telaris, 
Das iſt: 
Johann Peter Ludwigs Tra 
innen der Stadt Nuͤrnber 
die Känferlichen Kleinodieı 





Ser quelgues fesde PErimre. 


verfichen geben, daß fe - der lebendigmachen⸗ 
den Krafft und Geiſt der gank und gar- 
nichts woiffen. een lage der Audor 
gar weieläuffig, und mit ſonderbahrem S fer vors 


andere Brie unterſuchet, was denn dieſe 
Medens- Art auf ſich habe, Chriſtum nach dem 
Aeiſch, und nach dem Geiſt kennen. Es 
det ſich aber ſolche auf die Worte des Apoſtels 
2. Corinth. V, 16. da er ſagt, er kenne 
von nun an keinen Menſchen nach dem: 
—* —— nach der Erklaͤhrung p. 24. 
unſers Audtoris, fo viel, als in dem Umgange mis 
denen Leuten nicht acht haben, was vor Nation, 
Alters, Sufland, umd dergleichen, ein ieder ſey. 
Eheiftum alfo nad) dem Fieiſche kennen heiffet, 
Chriſtum nur nach feinen äuferlichen Verrichtun⸗ 
erfennen, die er auf der Welt dem menfchlichen 
chleche zu gut vorgenommen, nach dem Geiſt 
aber felbigen —* iſt dasjenige, was der Hey⸗ p.30. 1. 
land auf der Welt gethan, ihm geiſtlicher Weiſe 
nachthun, indem er ung ja vorgegangen, und ein 
Vorbild gelaffen, daß wir ihm —88 ſollen. 
Kurs zu ſagen, Chriſtum nach dem Geiſt kennen, 
ft, mich Bioß eine Sflcifihe Wiffenfiafft vom 
ihm und feinem Verdienſt, fondern eine rechte, les 
bendige und thätige Erkaͤntniß davon haben. Und - 
diefes foll, nach unfers Auctoris Gedancken, eben p. "78 
die Urſache feyn, warum der Heil, Geiſt denen 
Woſieln unfers HErrn erſt nach der Himmelfahrt 
deſſelben gegeben worden, weil nemlich unfer Hey⸗ 
Iandaft leiden, fterben, auferftchen, gen Himmel 
fahren, und fich zur Rechten Edi fegen muftes 





* er 


gemeldet wird. 
—2* dem eu m Sefehrte Juden 
Pharifder denen andern Neubefehrten nicht 
die Befchneidung, fondern — mit der» 
1das ganke Jod) des Juͤdiſchen Gottesdien ⸗ 
jen wollen. 
® fünffteund legte handele von der Sünde 
den Heiligen Geift, worben er anfangs zei⸗ 
—— ſie nicht beſtehe und was fie nicht ſey. 
ich, das iſt nicht eine Sünde wider den Heil. 
wenn man ihn betrübet, * welches durch p. 89. 
and Art Suͤnden geſchehen fan; oder wenn 
Ihn Dämpfe, el fh nicht ne bernißer 
— u. undifn verfuchetsauchniche pı90. 
‚unanı fonfteine vorfetliche und muchwillge p. sr. 


“Le BE 








„___ Porgurigues füjets dePEoriewe. 55 


fchaffenheit wegen, fintemahl feine Suͤnde iſt 
weiche nicht koͤnte bereuet und vergeben werden: 
Sondern deswegen wird fie nicht vergeben, weil p. u7. 
Diejenigen, fo fie begehen, darinnen biß ans Ende 
verharren. Und iſt die Suͤnde wider den Heil, 
Geiſt anders nichts als eine Verſtockung, ſo 2.12. 
biß ans Ende währet, und die difofition 2.10. 
oder der Zuftand unfers Hertzens mache, 
daß foldye vergeben, oder nicht vergeben 
werden kan. Benläufftig erinnert er auch, p. 96. 
was er durch die Sünde wider des Menfchen 
Sohn verftche, nemlich, daß man Chriſtum und . 

| eltum glaube, dermoch aber nicht date 
nach thut. Die Lirfache aber, warum nicht auch 
der Sünde wider den Vater gedacht wird, fol 
nach der Meynung unfers Autoris diefe feyn, weil 
der Heyland nur von zivenerlen Zuſtande derer 
Menichen handel. Denn einige, welche die 
Suͤnde voider den Heil, Geift begehen, verläugnen 
auch den Sohn, und mit demſelben zugleich den 
Vater, andere aber, die fich zwar zur Chriſtlichen 
Religion befennen, aber nicht darnach leben, Fön 
nen fich wieder befehren, und fündigen alfo nur 
wider den Sohn. * 

Und alfo haben wir, fo kurtz als es ſich thun laſ⸗ 
fen wollen, gegenwärtige Briefe durchgegangen, 
und Das vornehinfte daraus dem Leſer vor die Aus 
gen geleget. Sie find allegar vernünftig abge- 
faffet, und fichet man darinnen Fein einig ander 

D 4 Bud) 


+ Birtönnen nicht eben ſehen, wie biefes fchli fet, 
glauben alfo. es werde ber Autor Im Schreiben 
feine Eoncepte vergefien haben. 














Layer er ſich von Der SCunde wider des 
Sohn folgender Geftalt heraus, daß fie 
geben wuͤrde, tedoch mit Vorbehalt derie 


terlichen Züchtigung, welche GOtt icdei 


nen Rindern theils in diefer, theil 
jener Welt zugedacht habe, 

ſchet er auch, daß an flatt der Ohren⸗B 
wohlinden Kiäftern, als andersivo, Dieje 
wohnheit des erſten Chriſtenthums u 
Schwang gebracht werben, da ein ieder 
andern Seele geforget, undihr in gehel: 
feiner Fehler erinnerehätte, 


VIII. 
Noriberga inſignium imperialiu 
telaris, 
Das iſt: 
Johann Peter Ludwigs Tract⸗ 
innen der Stadt Nüenberg 


infiguium Dup. Bup. tutdlarss, 7 9 


von vielen einen en fo gixten Zuſchlag bekommen, 
man Darüber faſt alles andere nicht allein ver⸗ 
giffer, ſondern auch verachtet. Allein ich weiß ge⸗ 
wiß, daß, wenn einer ober der andere folte ein 
— n ara, 06, Da 

treitigfeiten gerathen, er d 

phie eine n laffen, und 
Pie ine Be lang wre abe fen um 
weiche Recht auszuführen dienen koͤnten. 
Dann es muß eine Wiſſenſchafft neben der andern 
ſtehen, indem durch eine der Welt eben fo viel Nu⸗ 
gen geſchafft wird, als durch die andere, Unſe 
Kerr Autor jeiget in g —E Wercke 
— ———⏑ 
den Nutzen der 





Stadt Niemberg —* af fin fe die 
tet, krafft deſſen ſie 
Kanferlichen Kleinodien nun eine ziemli 


verwahret hat. Die Gelegenheit Darzu hat m c. 1. 


gegeben der fo vielfaͤltig darwider gemachte Ein, 
fprusch welcher fonderlich von denen zu Aachen bey 


* Kayſerlicher Croͤnung wiederholet worden, c. 2. 


Es find aber ſolche Kleinodien vom Kayſer Si⸗ 
giemundo, als er fie nirgend recht wohl verwahren 
konte, aus Böhmen nach Ungarn, in ein 
Schloß, Plintenberg genannt, von dar aber 


gebracht worden. Zi c. 3. 


1424. nad) Nürnberg 
Urfache davon.ift nicht, wie einige Roͤmiſch⸗Ca⸗ 
tholifche melden, weil die Nuͤrnberger davor dem 
..- eine gef le ———— 
abgekauffet hätten. So 
theils Sn der Känfer folche vor denen Hußiten 
und andern Motten nicht gnug 


verſichert hielte, theils mn wei ibm. die Stadt 


Nuͤrn⸗ 


 fühehen. ¶ Indeſſen paben fich verfehlet 
worffen, welche das Recht folche Klei 
verwahren, denen Hertzogen in Bayern, 
fürften von der Pfaltz dem Ertz⸗Camn 
auch dem Ertz⸗Schatz sutheilens 
kein es wird allen denenfelben auf ieden 
gar ausführlich geantwortet. Diefes 
Daß vor alten Zeiten die Känfer ihre 5 
fiets ben fich hatten, und faſt täglich get 
Dannenhero pflegten einige unter ihner 
legten Willen folche diefen oder jenen 5: 
zubefehlen, daß fie die Auffiche dark 
möchten. Bißweilen nahm folche aı 
das Kayſerliche Hauß, oder die Bedier 
auch das gantze fand, in welchen der K 
‚florben, in Verwahrung. Dahero es 
fommen, daß, weil felbige hier und da 
ſchiedenen Limfländen der Zeit verwahren 
fi) verfchiedene Staͤdte ein Recht daran 
wollen. als Praa Ramhern. Rraneffan 





— n — und — — 
feine Stadt, als fie, das Dec bie. Kup 
wer — te fiedenn 

Weoführung nach) 

durch Notariumımd Zeugen proteftiret, und ihr 

vermeyntes —— durch oͤffentlichen Druck 

bekannt nad. Man berufferfich 1.) darauf, 
daß die Stadt Aachen —— langen Zeiten ein 

Karferiche Smäl geweſen, und dannenhero 

auch die Kleinodien nothwendig verwahren muͤſ⸗ 

fe. Unſer Here Autor laͤugnet zwar das erſte nicht, 
zeiget aber, daß das andere eben nicht nochwendig 
daraus folgen gen möfk. 2.) Daß fie auch andere 

Kleinodien allbereit in Berwahrung hätten. Es 


wird aber hierauf geantwortet, daß es mit biefen 
gareine andere Veſchaffenheit 3.) Beruffen 
fie ſich auf ein Privilegium Kanfers Richardi, 
krafft deſſen er verordnet, daß in der Capelle der 
igen Sunafrauen Maria und der Stadt 
eine Königliche Erone, Scepter, Reichs⸗ 
Apfel und andere Königliche Kleidung zu immer⸗ 
währenden Zeiten folle aufgehoben werden, Alleine 
es wird hierben eingewendet daß man erftlich das 
Diploma noch nicht im Original aufgewiefen, 
fondern nur einige Worte daraus angefiheet 
Hernach ift auch der Autor deſſelben von feinem 
groſſen Anfehen im Roͤmiſchen Reich. Denn es 


Ban fi ls Pririeg —— * 
—— von m einer Zeh 
— — 


— — 
auf unſere 
Croͤnung 


gegebene Bulle Pabſt Martini V. * 

—— enfenig in den Bann thut die die 
Nuͤrnbergern auf einige Art ſtrei 
erſtehen Zwar we 


—— —— —— al 
vilegioru und 

* —*8* Es waͤren auch 4 
finbliche reliquien denen Evangelifch 
wie, ine ib en Deenige Ara 


an fun nicht Kirsten la kon Koma CR 





Fa Kanfer Gigimmmus weh = fr var denen 
Ketzern verwahret wiſſen wolte, nach Nuͤrnberg 
——— 
wären, Es muͤſte auch deswegen bey 
een Ch non: Un fee 
Amorum 
von " amafl da ——— 
RAIL | 





chen Leich⸗Begaͤugniſſen und —— ai 
—— ler —— 
uchts mehr zu fprechen, und es —* 


DER man — a men de * 
mehr fo offt au einem gewiſſen Feſt · Tage vorzels 
8 geſchiehet, wie auch viele von denen Catholl⸗ 
Men feibft erfennen, weiles benenfelben eben kein 
, wenn fie immer herum ge 
Kayſer hat noch nemahls⸗ 
tndie Treuederer Nuͤrnberger einigen Zweifel zu 
ſchen Urſach gehabt, und, was man von Bram 
derer Kleinodien , r 

——e— De an — DEE c. 27 
Zahl der Kayſerlichen Kleinodien wiſſen möge, ſo 
has ſolche der Herr Autor nach derjenigen Art wie 
man 














— BF 
das obgedachte feſtum armorum Chrifti in 
Deutſchland zu halten erlaubet hat a. 1354; 
3 einen ‘Brief Kanfers Sigismundt, in welcher 
‚daB man bie reliquien des Koͤnig⸗ 

teiche Bähusen, die er Ioegen Deser bier. 
und da aufzuheben gegeben hatte, wieder zu ihm 


chreibung/ 
wie der Umgang mit denen. Kayſerlichen Kleins⸗ 
dien Anno 1458. in Nuͤrnberg gehalten worden. 
5. Die Bulle — — de a. 1425. in 





Te eins befinnen ih and in dem Wercke pr 





——— —— — 


falls le af bus a. 1711, von ihm heran 

—— a ec 
w 

Beamer die Nat Natürliche Gottes-! 


BD. Denn aaa CUE una Werra Ssrsbe " 


Differtatienes Plnlofüphica. 6 
feinen vor dem Syntagmate heraus gegebenen 
Difertationibus Academicis — Prin 
& Naturalem vertheidiget , und von allerhand 
Einwürffen zu befrenen geſucht. Betrachten 
wir mm gegenwärtige Diflertationes, fo find fie 
aichts anders, als eime mehrere Erläuterung des 
ver im denen fieben Differtacionen ermeldeten 
Syntagmatis bereits abgehanbelten Materien, 
wie der Herr Autor diefes theils an unterſchiede⸗ 
nen Orten felber geſtehet, theils auch aus deroſel⸗ 
ben Grgeneinanderhaltung gar deutlich erſehen 
werben fan, Eshat aber der. Hr. Andala vor no⸗ 
ig erachtet vorhanden ſtehende Diflertationeg 
zu verfertigen in Anfehung derer neuen Einwürfe 
fe, die er nach Herausgebung feines Syntagmatis 
im einer und andern Philoſophiſchen Schrift ans 

Ein mehrers davon eröffnet die 
Vorrede, nebſt einer Burgen hifterifchen Nach⸗ 
ziche vom Tubo Torricelliano , denen Wetters 
Glaſern, und Ephemeridibus , welche von unter» 
fütedenen Matur⸗ Werfländigen bie Veraͤnde⸗ 
sung der £ufft zu erſennen, aufgefeet worden. 
Der übrige Suhaleder Vorrede iſt ein Entwurff 
derer fänff Diſſertationen, wovon ein mehrers 
anzufuͤhren nicht noͤthig iſt, weil wir aus jeder 
Diſſertation das merckwuͤrdigſte aus ziehen, und 
dabey Diejenigen, deren Meynungen fie entgegen 
gefenet worden, bemercken wollen. 


Die erſte Diferiasion erfläret die wahrhoff⸗ 
ge Bebeutung , Natur und Eigenfchafft der 
Selbſt Ständigkeit , und ift hauptfächlich 
entgegen gefehet des Herrn geheimbben Raths 

Deusfche Ads Erud.X111.<h. € Leib⸗ 





FIYREH ZOUELEE UVUTITAHT 5, DIERTIOETE 

re defchreibung der Selbſt⸗ Staͤndigke 

get und hingegen die falſche widerleget; 

ze eine beflänbige und norhwendige 

Krafft denen Eörpern abfpricht; die 
ben Verſtand ermeldeter chätigen Kra 

auch derer Worte Cauſæ und Adtionis eı 
nauer unterſuchet. Was das erfte betr 
vor allen Dingen zu wıffen , daß derin 

matiſchen Wiffenfchafften erefflich get 
Leibnig wahrgenommen, welcher geflalı 
Der Welt: Weisheit gar viel Worte gebr: 
man doch die Natur und Beſchaffenh 
Bedeutung nicht genugfam erkundiger 
derer Anzahl vornehmlich Die Wörter S 
tia,Caufa, Actio, Relatio, Similitudo u. 
hoͤreten, welches allerdings eine Anzeigı 
daß die Philofophia Prima oder Metophı 
lange nicht indem Stande ſich befinde, in 
man felbe zu feyn bißhero ausgegeben. 





Diſſertationes Philofopbica. 67 





maſſen erläutert werden möge; als ſucht der Hr. 
feibniß zu behaupten/ daß ein tedes ſo wohl geiſti⸗ 
ges als cörperliches ſelbſt· fländiges Weſen eine 
vim adivam oder thärige Krafft, welche zwiſchen 
dem Vermoͤgen etwas zu wurden ‚und zwiſchen 
der Wuͤrckung felbft mitten inneflche, von dem 
GSchoͤpffer bekomen. Dahero es denn geſchehe daß 
eine iede Selbſt⸗Staͤndigkeit von ihr ſelbſt ſich 
allezeit zum Wuͤrcken(ad agendum)beftrebere, 
und feiner andern Huͤlffe, als der Hinwegneh⸗ 
mung des ihr entgegen fiehenden Hinderniſſes bee 
durffe. Lind diefevisadtiva fen der eintzige Cha⸗ 
racter derer ſelbſt⸗ fländigen Dinge, wie denn 
auch die innerliche Nature der Coͤrper darinnen 
beſtehe. Damit aber diefer Meynung in gehe 
siger Ordnung entgegen gegangen werden möges 
fo teilet der Herr Autor die Hypotheſin des Hn. 
Libnitzens in zwey Saͤtze, und fraget ( 1.) ob biß« 
anhero die Bedeutung des Wortes Subltantia 
fen umbefont geweſen, und ob derofelben Eigen⸗ 
ſchafft beftche in vi activa, welche ein ſtets waͤh⸗ 
rendes Beſtreben nach der Wuͤrckung In fich hal⸗ 
te? (2.) Obeinem Edrpernochwendig und ale 
lezeit eine vis activa und Beſtrebung zuzueignen 
fen, obgleich die Wuͤrckung ſelbſt bißweilen ver⸗ 
hindert werde? Beydes laͤugnet der Herr Anda⸗ 
le und widerleget das erſtere Sect. II. das an⸗ 
dere aber Sect. III. Zum Beweißthume, daß die 
warhafftige Bedeutung des Wortes Subſtantia 
bißhero nicht unbekannt geweſen fey, fett der Hr. 
Autor aleich anfangs die gemeine Beſchreibung 
Br Selbſt⸗ Ständigkeit nad) welcher fie ifE 
ein Ding, welches durch fich und in ſich, 

E 2 nicht 


Finge Lock gleichfalls niche wiſſen n 
Wort Subftantia bedeute, fo wird 
auch nicht vergeffen,, und hat deffer 
ruͤhmtes Werd, welches er von dem 
Verſtande gefchrieben ‚die Ehre , d 
Srrthümern ‚dundeln und verwirrt 
wimmelndes Meft genennet wird, 
ſchickt Spinoſa die unendliche &selbj 
keit mit der endlichen vermenget hab 
‚man gleichfalls nicht mitzunehmen, 
"auf gehet mon mit gefomrer Macht 
activam loß, und bemuͤhet fich die 
‚biererlen Urfachen aus dem Reiche 
Weisheit zu verbannen 5 denn ( 1. 
‚zum Weſen der Selbft - Srändigfei 
‚dert ,(2.Jmüfte fie ja auffer (dr ein 
'inhzfionis oder etwas, darinne fie b 
ne, haben, (3.) koͤnne man dasieniae.ı 





Differtassones Philoſe phicæ. 69 


Worte irrsäsgum* zu benennen, ſondern es, 
wuͤcde ihm viel ruͤhmlicher geweſen ſeyn, wenn er 
alles nach mathematiſcher Art bewieſen haͤtte. 
Die andere Frage beſtund darinne: Ob ei⸗ 
wem Coͤrper allezeit und nothwendig eine vis adti-: 
va juzueignen fen? welche abernral verneinet, 
und aus der Natur und Beſchaffenheit der Coͤr⸗ 
per widerleger wird, Weil aber ber Herr Leib⸗ 
wig feine Meynung su behaupten fich auff das 
örtliche Segens · Wort beruffen, als wodurch 
den Coͤrpern diefe vis activa eingepräget wor⸗ 
dem , fo hält ih der Derr Autor damit gleiche: 
fam hoͤniſch, daß er, als ein fo vortrefflicher Ma- 
thematicus fidy auff die Schrifft beruffe, zumal 
da ihn doch Der angeführte Ort gar nicht zu ſtat⸗ 
ten komme, mercket derneben auch mit an, daß 
3 er 


® Daß der Herr keibnig ſich dieſes Wortes bebienet 
folte,meines Behalts,noch wohl zu entfchuldigen 
fenn, dieweil doch einem iedweden frey firhet zu 
feiner Erklärung willkuͤrliche Worte zu gebrau⸗ 
dien. So viel als wir muthmaſſen iännen, will: 
er dadurch nichts anders fagen , als baß bie vis 
actira das rechte innerliche Weſen und Vollkom⸗ 
menheit der Selbſt Staͤndigkeit Me reiche mar 
fonne irren d. i. eine derer felbft- flänbigen 
Dinge Volllommenheit in ſich faffende Sache 

Nennen. Nimmt man nun das in ſolchem 
Berflaude, wie ed beun vermoͤge ber Etymol 
gar wohl genommen tosrden fan, und u 3. 
genommen werden muß; ſo ſehen wir nicht, war; 
um es der Herr Leibnitz nicht Hätte bra koͤn⸗ 
wen 7 und wird dadurch beffen — mung gar 
nicht duuckler, ob ich gleich nicht in Abrede bin, 
ein mer Deutlichfeit busch dieſes Wort wenig 


ss VEHTDITMIER ; jedoch finden f 
Muthmaffungen auf ihn : vorueht 
Das Anfehen hätte, als hieite er es in 
«fe mit dem Deren von Dolder, 

wefentliche Ubereinſtimmung der 

Urfache mit dem hervorgebrachten 
gäbe , und alfo allen Unterſcheid 
Caufa und Effectu auffhiebe. Da 
Geſtalt die vis activa eben die wird‘ 
derer Dinge ſeyn muͤſte als wird die, 
zu widerlegen Fleiß angewender. 
nen wir nicht laͤugnen, daß, nach vie 
Bauen Durchleſen, wir dennoch die 
fünden, daß fie einer deurficheren 7 
Sonnörhen habe. Letzlich kͤnnen n 
gerlaſſen den Schluß diefer Differta: 
jenigen gu recommendiren , weld 

ehemariichen Demonftrationes allzu 


Bann n-LM. ... 





— 
m 


Dijfertationes Philofapbica. 71 


gelehrte Koͤpffe nur alleine bey Mathematiſchen 
Dingen bleiben, und ſich in Phyſicaliſche oder 
Metaphyſicaliſche nicht mengen, weil fie an 
Biefelben nicht gewohnet wären. Diefe koͤnten 
fie demnach nur amdern überlaffen, und dabe 
gedenken, daß einem nicht alles zu verſtehen ger 
gebenfey. So würde man weder Licfache has 
ben, ſich ofne Noch in dem Studio Philofophir 
co aufzuhalten , noch auch einigen fonft fo klu⸗ 
gen und beruͤhmten Männern ihre Irrthuͤmer zu 


Der Junhalt der andern Diflertation. bes 
trifft die Schöpffung, und erhaͤrtet infonderheit, 
daß die Zelt aus nichts erfchaffen worden, 
Die Gelegenheit dazu nimme der Herr Autor 
von des Herrn Seibnigens vi adiva, weil er ſo 
wohl aus dieſer Meynung, als auch aus andern . 
Umfänden urcheilet, es müffe der Her: geheime 
Math auch in diefem Stuͤcke von der reinen Leh⸗ 
re abgehen. Darneben finder er fich auch ge⸗ 
nöchiget demSpinoza den Text zu lefen. End⸗ 
lich entſpinnet ſich allerhand Argwohn gegen 
den Herrn Clericum, welcher allem Anſehen nach 
uͤberhaupt einen nicht allzugroſſen Goͤnner an 
dem Herrn Andala zu haben ſcheinet. Was 
zum Spinozam anbelanget , da mag wohl die 
Soche ihre Nichtigkeit haben; ob aber nicht dem 
Herr $eibnitg und le Clerc Uberleß gefchieht, 
Bas laffen wir eines ieden Linterfuchung und 
Gutachten anheim gefteller feyn. Zum wenig. 
en ſcheinet es nicht allzu Philoſophiſch, wenn 
mm bloße Muthmaſſungen zum Grunde einer 
Waderlegung ſetzet; Ehe zur Sache rot 

4 


Woraus fobann folget , Day es Term 
ewige Materie gebe , und folg 
elt aus nichts erfchaffen ſeyn muͤſte. 
aber dem goͤttlichen Weſen, weil es die 
erſchaffen, deßwegen auch Materie au; 
ſey, wie Herr Clericus meynet, und di 
hekandte Axioma: Niemand giebt etw 
er nicht hat, zu behaupten ſuchet, die 
billich von dem Herrin Autor geläugnet. 


® ©8.ift diefer Grund » Sag in dee hert 
Shilofopbie gar offte anzutreffen ; al 
aerunförmlichften wird er angebracht 
oͤrtlichen Wefen. Denn baf einer efi 
rvor bringen , welches ihn felbft am 

eig übertrifft, iſt nach dieſem Safe 

Lich; Daß aber ein vortrefflicheres Wei 
zingeres hervor bringe koͤnne, ſol wi 
Diefen Canonem nicht gelaͤugnet werde 
bebencke man, ob eine Bergleichung fey 


dem unendlichen Wefen EDtted “und 
Kor in Ihro- Brhranedon sinaefchloflenen 


Differeationes Phiioſopfuicæ. ‚3° 
übrigen find diefe Sagen alle (a dem Com-- 
pend.Theol.Natural.weirläufftiger abgehandelt 
mfinden Ä 

Sa ver dritten Diflertation wird b 
ptet, Daß alle Dinge fo wohl in ihrem Seyn, als: 
Wurden von GOtt dependiren, * Sie ik 
entgegen geſetzt denen Epicuraͤern, Stoickern, 
Acheiſten, Spinoſiſten, dem Curcellæo, Phil. a 
Limborch, Clerico und Geulinz,fo ferne ein ieder 
tu dieſem Stuͤcke von des Herrn Andala Mey⸗ 
nung abgehet. Lind gleichwie die Materie ges 
genwärtiger Dillertation aus zwey Sägen beſte⸗ 
ber: Alfo har auch diefelbe zwey Abtheilungen, 
Deren erſtere beweifen fol die Dependeng der 
Ereaturen von ihrem Schoͤpffer in ihrem‘ 
Sepn,dit andere ober in ihren WMuͤrckungen. 
Die Beweißthuͤmer zu tem erfleren werden 
genommen ( 1.) aus dem Begriff , welchen man 
fi) von dem göttlichen Weſen machet, (2.) aus 
der Beſchaffenheit derer Creaturen, ale der 
menſchlichen Seele, der Engel und Coͤrper übers 
haupt; und nach der Application auff Gegen⸗ 
parts Meynung wird die Frage: Ob GOtt ein 
independentes Weſen hätte fchaffen koͤnnen? 
mit nein beantwortet, In der andern Abs 
Es bel 
» Meildem Herrn Clerico da metaphorifche Wort 

dependere nicht angeflauden,ober er daffelbe nicht 
recht verſtehen koͤnnen, als hat ber dere Andala 
bereits in feinem Syntagm. P.III. Diff. V. s.39. ſich 
Darüber mweitläufftiger erfläret in einem Gleich⸗ 
wife, welched er genommen von einer Kette, deren 
oberſtes Gelencke GOtt gleichfam in ber Hand 
halte. Es wird daffelbe auch in dieſem Wercke 
DULU.S. ıup.9s wiederholet. 





UV EEE yryr.- »„ weg, oo. - 
mand fee, der nicht muchmaffen k 
Materien bier vorgebrache werd: 
nicht vor nöthig halte ‚tn deroſelbe 
weitläufftig zu fegn ‚ fimtenal wich 
koͤmmt auſſer dem, wovon bereite 
Theologica angefület find. Nu 
wir noch gedencken, daß der Hei 
Mennung zu behaupten , ben 
1. v. i3. GOtt iſts der in euch wů 
Wollen, und das Wolbriugen 
menſchlichen Verrichtungen über! 
da es doch nur von denen geiflid 
gen eines wiedergebohrnen Mei 
derheit handele. 

Anlangend die vierdte Diff 
Diefelbe hauprfächlich wider den 
und den ihm beypflichtenden Herr 
fertigee worden; und wil man d 
fischen ‚was fie vor Srethümer 


Jıma Kor Sehre von ber Subfta: 





Differsationes Philofopbica. 75 
chen Decrets, von der Scyöpffung , Erhaltun 
und göttlichen Einfluß in die Verrichtungen * 
rer Creaturen, wie auch von dem Urſprunge 
der Seelen, deroſelben Fortpflantzung und Un⸗ 
ſterblichkeit: Won welchen allen meiſtentheils 
in der erften Diflertation gehandele , und hier 
nur eine befondere Application auff obbemelde 
se Gegner gemacht worden. In übrigen daß 
der Herr Deurhoff zwey allgemeine Subitantias, 
eine denckende und eine exsen/am flatuite, de- 
ren Modi die andern Dinge alle wären, welche 
doc) von uns vor felbfl » fländige ‘Dinge ange⸗ 
fehen würden, deßwegen er auch billich von dem 
Herri Autor widerleget wird, halten wir vor 
unndchig, umftändlicher zu erzehlen. Und fo 
fommen wir denn endlich zur fünfften und 
legten Diflertation , welche von denen Phzno- 
menis Barometrorum oder Wetter : Släfern 
handelt. Es zeige diefelbe (1.) derer Phzno- 
menorum ‘Bedeutung in Anfehung der Witte- 
rung, (2.) derofelben Lirfachen ‚welche alle aus 
der Schwere und Elafticität der Lufft hergelei⸗ 
cer werden , fo dann auch (3.) derer Wetter⸗ 
Gläfer Nutz fo wohl zu Waſſer, ale zu ande, 
Gang zu legt finden fich noch Ephemerides, in 
welchen Die Veraͤnderung der Lufft und des 
Wetters, wie fie an denen Wetter - Gläfern 
von Tage ju Tage angemercket worden , und 
wuͤrcklich erfolget iR, auffgezeichnet zu leſer r 

we 








EEE Zn 





beiteten Differtationes leſen, welche in unſers In. 
Autoris oft angeführten Syaragmate und deſſen 


dritt 7 su finden Anb, ed wird \ 
Pan re ibn gewiß 


Targresen oↄynvx ·· yn 


flogen Können. 


x 
Rottn / Ackers Trauer »T 
Veſchreibung desjeniger 
da zu gottn⸗Acker die 
die Donau von dem E 
fen ‚ und dabey viele Me 
kommen ‚ nebft denen d 
tenen Buß + Troſt⸗ Di 
und. ee redigten 
Georg Chriſtoph Ludn 
mahls geryeſenen Pfarı 
goitn⸗vicker ey bch⸗ 
Wurtembergiſ. Pfarr 
Linfenhofen, Meuffer 2 


bey Johann Friedri 
ee hei 





Rottn⸗Ackers Trauer-Tag. 977 


aber vermödge eines Kauffs dem Fuͤrſtl. Wuͤr⸗ 
sernbergifchen Klofter Blaubeuren. Es find 
in feiben wohl gebanete Haͤuſer, und hat er von 
dem Feld und Acker⸗Bau gar gute Nahrung. 
Daſelbſt gehet auch eine Bruͤcke über die Do» 
san, als weiche chen zu einen: groffen Ungluͤcks⸗ 
Fell, und folglich zu dieſer Schrifft Gelegenheit 
gegeben hat. Denn als 1708. im Winter Die 
Donau faſt gang zugefroren war , im Jenner 
und Hornung aber des folgenden Jahres von 
dem vielen Degen wieder aufbrach, fo gefthaße 
es , daß durch die ſtarcke Eißfahrt gedachte 
Bruͤcke tm ziemliche Gefahr kam. Die Obrig- 
keit war forgfältig , und wolte durch gute Au 
ſtalt vielen Linfoften vorbeugen, Ließ dannen- 
bero durch den Amts⸗ Knecht verſchiedene Buͤr⸗ 
ger aufbietem, daß fie den 15. Febr. auff der 
Bruͤcke ſeyn, und mit dabey Hand anlegen 
möchten. Allein als deren eine ziemliche Au⸗ 
gahl auff der Bruͤcke verſammlet waren , fo 
wurden Abends um 4. Uhr drey Joch der Bruͤ⸗ 
de durch die Gewalt des Eißes hinweq geriſſen, 
dadurch etliche 40. Mann in das Waſſer hinun⸗ 
ter gefallen. Die meiſten davon ſind gerettet 
worden, und wäre denen andern auch noch wohl 
pi helfen geweſen, wofern das allzu ſtarck ges 
bende Eiß fie nicht gequezſchet oder unter das 
Waſſer gedruͤck „Jooen dieſes war auch bie 
Ueſache, daß fi wicht getrauen durffte 
thaen mit Schiffen oder Kaͤhnen zu Hälfte zu 
‚Eommen , dahero 24. Perfonen im Waſſer ger 
blieben , roeiche man auch meiſtens gefunden, 
und mie Eprakpee Grremenien zu Rottu- 
Ader 





Rottn · Ackers Trauer · Tag 
tee begraben. Der Heer Autor mercket 
rbey an, daß, nachdem man 
Pe a Bank mr 

warme gebracht ‚und mit 
armen Mein ze ot fo —* fich bey 


eifter 

8 Geblüre gefhwäht * Und ob fie 
eich im Waſſer erſtickt worden, fo iſt doch fol- 
s nur propter inhibitam ı — quo· 
nque modo, vel compreſſione, velinfra&tu, 
ſeatinn⸗m aofchehen _ Aa die Gakrung dee 





ZRoren.Aders Trauer-Tag. 79 
eeritet und opprimirten,, nun aber frey gewor⸗ 
benen Geblüs und darauf nothwendig erfolg. 
ter mehrer turgelcentia & expanlione ‚die Cru- 
entatio erreget worden. Lind weil die Adern 
tn der Maſen fehr zarte Tunicas haben ‚auch dies 
feibe emlich bloß liegen ‚umd folglich von dem 
im die Naſen eingedrungenen Waſſer foldye Tu- 
nicze Dee Blut⸗Adern der Naſen erweicher und 
ſucceſſire mürb gemacht worden , hat foldhe 
Cruentatio deſto leichter per has , tanquam 
magis apta & dilpolita loca, gefchehen koͤn⸗ 


nen. Ä 
Dieſer traurige Sal nun har unferm Herrn 
Autori Gelegenheit gegeben fechs verſchiedene 
Buß:Troft und Danck⸗Predigten zu halten, 
weiche in der andern , dritten, vierdsen und 
fünffren Abtheilung diefes Wercks zu leſen find. 
In der ſechſten kommen zwey Gegen» Predig- 
ten, deren die erfie aus Jonz II, 11. vorſtellet 
den aus feinem Brabe wieder auferſtan⸗ 
denen Jonam; die andere aber aus 2. Petr, 
' ID, 8. die durch das ſcharffe Brillen 
Glas entdedte und beſchaͤmte ſtoltze 
Worte derer Römifdy» Cat holiſchen Li 
fierer. Endlich iſt ale ein Anhang eine Ab» 
ſcſieds.oder tege » Drebigt aus Adtor. XX, 31.32 
hinzu gefüget worden. 


. XL 
Hermanns von der Hardt Groß Hal 
el, bey —E des CXXXVI. 
game im Collegio zu Helmftedt, 
«1713, den 9. Dart, Felto Fon- 
| tium. 


und, gleichtwie er fonft ordentlic 
den pflege, in Deutſcher Spr 
vorzutragen. Ferner hat er 

wohnheit an fich, daß er an « 
Tagen fich eine Freude zu mach 
bigenach feiner Art begeher, ar 
co vor zweyhundert und mel 
Reuchlinum,Lutherum und ar 
förderung der Hebraͤiſchen Spr 
men oder vollbracht worden. Li 
den Lirfachen find es, welche ; 
Werckgen Gelegenheit gegeben 
net den 9. Martii Feſtum Fon: 
Grund⸗Sprache der heiligen 
ſelbigem An. 1508. Lutherus zu 
Baccalaureo tanquam adBiblia 
zu feenern Nachdencken der Sc 
an die Hand gegeben worden. 

über die Redens⸗Art, tanquaı 


monnst (utfhorua fhhafs (ich hama 


XI. Zerm.von der ZardtBroß Zellel. g⸗ 


wohl gebalten, bekommen, ohnerachtet er her. 
nach erliche Jahr Doctor und Profellor Theolo- 
giz geweſen, und die Bibel noch nicht angeſe⸗ 
ben hatte. : ero es freylich vor eine 
groſſe Wohlchat GOttes anzufehen, daß wir nun⸗ 
mehro die inder Grund⸗Sprache leſen und 
verfichen koͤmen. Welcher denn auch der Here 
Autor fid) erinnert, und dahero am felben Tage" 
feinen Zuhörern den 136. Dfalm in Deutfcher 
Sprache erflährer hat. Er nennet felben eine 
elte Antiphona, Te Deum laudamus, undCredo 
der "Südifchen Kirchen, in welcher diefelbe GOte 
vor allebißherige Wohlthaten lobet, und zugleich 
ihr Glaubens⸗Bekaͤntniß, daß er der wahre GOtt 
ſey, ableget. Wirwollen ung aber ben der gan⸗ 
sen Erflährung diefes Pſalms nicht aufhalten, 
fondern melden nur, wasetwan der Herr Autor 
in Biftorifchen und Geographifchen vor ſonder⸗ 
liches vorgebracht. Bey dem 10. Vers bemercket 
er, daf die erſte Geburt nicht in gantz Egypten ſon⸗ 
dern nur inder Damahligen Haupt⸗Stadt Tanis, 
auf Hebraͤiſch Zoan, und deren Nachtbarfchafft 
erſchlagen worden, welches auf folgende Art zus 
en. Mofes hatte beym Ausgange aus 
en viel hundert Gewaffnete ben fich, welche, 
wie aus Exod.XIl,ız. Numer. XX XIII, 4. erhellet, 
aftin die Goͤtzen⸗Tempel gefallen, die Goͤtzen · Bil 
der umgeriffen,umd den Sarg Joſephs ſammt def 
mit Gewalt herausgenommen. Her⸗ 
nach find eben dieſe in. denen Haͤuſern herum ge⸗ 
sangen, und teglicher har den Aelteften, den er dar, 
Innen angetroffen, erwuͤrget. Es war zivar eigent⸗ 
Sch auf die Exfigebofenen augefehenz allein, wo 
Deufße ABl, fie 


‚zogen. TOO vur gu gu wen wre =. 
des Nili gegen cht werts 
dee ©tadt Ramfes welche beym St 
ana; fünft aber HeracleopolisSihier: 
it fiedie Staͤdte am Nilo, 
Daphras md Pelufium zur Unden | 
See aber zur rechten Hand lieg 
‚fin auf den montem Cafium gleld 
dad" arabe nach Succoch gezogen, ! 
amt difehen Meer liegt, u 
Pentafchoenus, von denen Prophet 
anches genennet wird. Von Sı 
nach Etham, welches iſt das te 
Cafii, von dar fie denn gleich über‘ 
des Sirboniſchen Sees fegen, ımd | 
Sand harten kommen koͤnnen. Al 
te Tolchesnicht haben, dannenhero 
zuruck nad) Hachiroth, oder Gert⸗ 
ſo nicht weit von Pelufium oder Ba 


kegenwar. Die Urſache deſſen mı 





XI.äcrm. von der Sardt Groß &allel. 83 


dern auch ſeyn, weil der Teig, den fie mis ans Egh⸗ 
pten gebracht, aufgegeflen war, und fie fich wieder 
mit Proviant verfehen muften. Und alfomuften 
fie um den Sirbonifchen See herum ziehen, wel⸗ 
cher auch fonft NO DI das Schilff⸗Meer heiße, 
iſt ſehr fchmal, allein über 20. Meilen lang, und 
tief. Als nun die Ifraeliten von Gerrha aufges 
brocyen, und an gedachten See gelanget waren, fo 
kam ihnen Pharao mit feiner Armee auf den 
Hals. GHDrt fhickte aber unvermuthet einen " 
ſtarcken Nord⸗Oſt⸗Wind der diefen ſchmalen See 
von Mitternacht gegen Mittag voneinander riß, 
Daß es wie Wege und Thaͤler anzufehen war. 
Hierauf erfiarrete das gefrohrne Waſſer zu benden 
Seiten, daß es wie Mauern ſtehen blieb, und war 
in demſelben nicht nur ein, fondern mehr Candle, 
dadurch fie gehen fonten, wie aus v. 13. bewiefen 
wird. Als fich aber Pharao auch in den.See 
hinein wagte, und die Kinder Iſrael hindurch wa⸗ 
ven, fo ſchickte GOtt gegen Morgen einen warmen 
Suͤdwind niit Regen und Donner, daß das Eiß 
zerſchmeltzen, und Pferde und Wagen dadurch 
im Schlamme verfinden muften. Die Lirfache, 
warum man diefen See mit dem rorhen Meere 
confundiret, giebt der Herr Autor an, es ſey der 
Sirboniſche See ein unterirrdiſcher Ausflug 
des zorhen Meeres, und habe dahero mit felben 
einerlen Mahmen, wäre aber nach der Zeit von de» 
nen, fo die Geographie nicht wohl gelernet, ver- ⸗ 
len worden. dar nun kamen die Iſrae⸗ 
En an die Grentzen des Landes Canaan nad) Sur 
oder Oftracine, worauf Moſi gefiel eine kurtze 
Zeit gegen Mirnsgnaf Etnat abzuweichen, wo⸗ 


d 2 ſelbſt 


FAND LANGA cuivr uiu⸗ 


Ubrigens tft bey der Exegeli, bes 


Hardt noch folgendes an 

Hräifchen Wörter durch od — 
Griechiſche zu uͤberſetzen pfleget, dadı 
ſam zu verſiehen geben will, es fomm 
che von der andern her. 3 Ev 
am each, © 06 Evenpers; 
zealasıs. v. 21. — 
—E 


XII. 


—— von der von 
chen Mai Pro 
an Dr erh a 
se ce — 

tadt St ie 


oo dem ẽ 
mn derſelben — 586 — 


XII. Relation von Peterebiirg: sr 
Noolaus Sörfter, 1713. 8. Bogen 


6 dem Seren Verfaffr betvogen,iekten. | 
wehnte Bogen zum Drucke zu befoͤr⸗ 
dern, dieſes bewegt ung auch derdſelben Auszug 
—— * damit nemlich der genzigte Leſer 
einen Begriff von dieſer itzt ſo ſehr beruͤhmten 
tadt und Veſtung faſſen, und Dadurch den Man⸗ 
derer gewoͤhnlichen Land⸗Charten erſetzen moͤ⸗ 
ge. Die —— seauf der Inſul Haſenholm 
des Fluſſes Newa, welcher Ingermanland und 
Finland von einander fchneidet, umdie Gegend, 
wo fonft die Schwediſche Veſtung Nie⸗Schantz 
geiefen, und ift An.1703. der Anfang zu bauen 
gemacht, auch innerhalb vier Monaten in ziem⸗ 
lichen Stand gebracht worden, inmaffen derer Are 
beiter daran fo viel geweſen, daß deren alleine in 
die 100000, dabey ſollen umkommen fenn, und 
wäre von ihnen die Erde dazu in Rock⸗Zipffeln 
und Fleinen Säden von Matten herzu getragen 
worden. Auf benden Seiten des Fluſſes findet 
ſich eine ziemlich groffe und zu gleicher Zeit, wie⸗ 
wohl meiftens nach Rußiſcher Art, neuerbanere 
Stadt, welche fo wohl um des willen angelegt 
worden,damit man.alfo einen veſten Fuß an der 
Oſt⸗See haben, als auch die Handlung von Acche 
angel re en möchte. - Ben der in dem Fin⸗ 
niſchen Meer⸗Buſen gelegenen Ratzen⸗Inſul 
oder Retuſari liegt das Caſtel Cron⸗Schloß, wel⸗ 
ches ungefehr An. 1704. mitten in der See auf 
einemfeichten Grunde oder Sand-Band um den 


Eingang ben Ghsfes defto beffer zu bedecken, von 
53 Hole 






wird alfo beſchrieben, daß einen ı 
anfonmen dürffte, dafelbft Brod 
fen dieſes daſelbſt ſehr ſparſam au 
der eingeerndtet wird, anderer U 
ten von Kork, Lingeziefer, wilde 
geſchweigen. Wellmm Se, 

die hauptfächlichfte Lirfachen find 
als hat der Herr Autor fich gem 

dero kurtzgefaſtes Portrait —* 
inſonderheit dero Erfahrenheit i 
gen fo wohl zu Lande als auch vorı 
nebſt der Begierde dero Sande in 


man auch ar 

—* einen Weg von d 

9 — — Petersburg in ie 200. 
Linie heraus zuführen, und mit al 
keit vor Die BR die —— ſo —— wagt 





SIT Allarion von Pexrsburs· 37 


wohl unfle unftreitig die An. 1710. 10. gefhehene Ver⸗ 
ag des —— Hertzogs von 
Curland mit der Princeßin von 33 Hohei⸗ 
ten, als bey welchen Se. che Majeft, felb- 
ſten das Amt eines Ober- challes befleider, 
welches auch nach) ber Zänge befchrieben wird. Das 
—— ang tedaben mag wohl er pP 7 
Paſtete geweſen feyn, 
temahl bey deren ffnung die Fülle heraus ge⸗ 
ſprungen, und durch einen Menuet- Tantz gnug⸗ 
kn m zu verfichen gegeben, daß fie der Site Dis des 
Offens nicht allzunahe gefchoben worden. 
Man hat auch nicht vergeffen,die gleich auf gedach⸗ 
te hohe ——— erfolgte Zwerg⸗Hochzeit zu 
als bey welcher in die 72. pie Fleine 
en von allerhand Geftalten beyfanmen 
geweſen, welche man auf Befehl von mehr als 
200. Meilen dahin verfchrieben. Daß nun, far 
ner, allerhand Chriftlihe Glaubens - Genoffen 
dafelbft geduldet werden, ift bereits bekannt. Von 
denen angeführten Mußifchen Muͤntzen, nebft 
andern von Willhelm Tollen, welcher von Geburt 
ein ‘Deutfcher und der erſte Evangelifche Predi⸗ 
ger in dieſer Stadt geweſen, geſammleten Denck⸗ 
wuͤrdigkeiten pl wir nicht Urſache viel zu ges 
denen. Sonſt iſt merckwuͤrdig daß der Hear 
Autor will mahrg enommen haben, es gehe daſelbſt 
die Sonne im rem nio und Julio nicht 
unter: wieauch, daß ihm —ãſ berichtet 
worden, es ruͤhrete die den Elend⸗Thieren beyge⸗ 
meſſene fallende Sucht von nichts anders her, als 
von denen groffen Zliegen, welche fich"gegen den 
iuter in Deren fee 0 sen, und fo dann 
4 





kannt, daß die Berfolgungen,und Int: 
nach an egangener Trennimg unt ef 
in vorigen Zeiten, gar um ein grofle 
tan lefe nur die Deutfchen und Wii 
Gefchichte, fo wird man mebr als zu v 
lichen Striegen und Graufamteiten | 
manin alten Zeiten, auch wohl unteı 
(chen Berfolgungen, wider die Ehrifi 
wuſt noch gehöret, und dieſes haben 
Ehrifti,die von Liebe und Barnıhergig 
geſetzet feyn follen, mit der gröften : 
reuden, \egen einander felbft ausg 
miebrentbeilg durd) hißige und unven 
Jiche Verfonen animiret, und angef 
nad) Par hat man aud), die € 
aufs künftlichfte mit untergemenget, 
wegen eines Particulier-Interefle die 
angefponnen, welches alles am Tag 
Die armen Evangelifchen oder Protef 
der alln emeinen Benennung) fo unt: 
thrlifcher Herrfchafft wohnen, durch 
Geiftlichfeit, elendiglich tractiret und 
den, und noch werden, braucht auch Ei 
wie ihre Privilegia, Padta, Lonventi: 





‚ZI. 'Cufpari Brew Breviariem Th Thest. Moraks. 85 


weldyee Su tendens, ns, Thcolog Profeflor, 
Unfpeftor,Paflor, und —** Aaflor zu 
Fach —— indem er den von 
der Chriſtlichen —— der 
Bade enleget.: Es giebet fonfl gar ver 
ſchiedene Arten die Chriſtliche Moral abzuhan⸗ 
—— — Grapius in der Vor⸗ 
rede dieſes Werck gens handelt, unſer Auctor hat 
beiichet hat, und feine Moral nach denen schen 
Gehören eing —— — 4 * nicht 
als biß auf das dritte t en; daher das 
? —* gen nur aus dreyen Capituln befles 
a Bey —*— aber handelt er die Tugenden /ſo 
darinnen befohlen werden, kuͤrtziich ab, und geher 
eben auf —— die ihnen entgegen geſetzte La⸗ 
ſter durch iſt von einem kurtzen Entwurff 
nicht aſegen daher wir das uͤbrige dem geneigten 
Sefer feibft überlaffen moßen. 


® Seine herausgegebenen Werde, womit er fi 
Dig anbero gemadıt, find folgen de; ° 
a. M. Dav. Cafpari Przle@iones de futuri Theofögi 
Scudiis Philologicis& Philofopkicis, 1705. 
2. D. 24 Beeren ——— de Teſtamentis rind 
ıyoß. 
— — Chrißi ad inferos, praf, Fechtio, 
> Di de decoribus fanditatis ab utero aurorz, & 
| + or —— * ad Pſalm. CX, 3. preſ. Ora- 
pio. 1708 
4. M. Hera. Samfenii Oratio, qua inſeribitur: Conä 
parstio inter duo Spititus 8. orgean Molen & Luche 
su. 2712 4 


Seren fat men don hm nacfiaenbs ju 0 


L D. Andısg Val DI Theo. de Miniflerio Kc. 
&s clefia- 


⸗ ng 


tannt, daß die VBerfolgungen,und Unterd 
nach an egangenerTrennimg und Refor! 
in vorigen Zeiten, gar um ein greffeg i 
Han lefe nur die Deutfchen und Niede 
Gefchichte, fo wird man mehr ale zu viel 
lichen Kriegen und Grauſamkeiten fin: 
man in alten Zeiten, auch wohl unter d 
(hen Verfolgungen, wider die Chriften 
wuſt noch geböret, und dieſes haben di 
Ehrifti,die von kiebe und Barmhertzigkei 

efeßet feyn follen, mit der gräften Hei 

reuden, gegen einander felbft ausgeuͤl 
mehrentheils durd) hitzige und unverfid 
Jiche Verfonen animiret, und angefüh 
sad) Pe hat man auch, die Sta 
aufs künftlichfte mit untergemenget, ur 
wegen eineg Particulier-Interefle die gi 
angefponnen, welches alles am Tage ıı 
die armen Evangelifchen oder Protettir: 
ber alzemeinen Benennung) fo unter? 
tholiſcher Herrfchafft wohnen, durch An 
Geiftlichkeit, elendiglich tractiret und ge 
den, und noch werden, braucht auch kein 
wie ihre Privilegia, Padta, Lonventione 


Nova Interaria. A 


Der Raphelius in Zöneburg, der vor einigen 
Jahren Anmerkungen über bag Neue Teſtament 
aus dem Xenophonte herausgegeben, hat eben 

‚be Ian aus ben Folybio unbAiriano Ju edlen 
der en. 

Yu Stendal hat M. Jo. Goclenius ein Prieſter auf 
dem Lande, ein Buch unter folgenden Titul her, 
aus gegeben: Philobiblion facrum, oder gränds 
lie sfudumg) was vor Nutzen es Ban 

weirde, wenn einer von Adel zu Klum denen Pries 

.. lern auf dem Lande und feinen Fufliz- Bedienten 

.,. Ya Zibliothee anlage, ncbft einem Confilio, wo⸗ 

x ber folde zu mchmen, , Der Nuben von biefer 

\“ —X neh Kr an haben, 

. orfchlag iſt wahrhafftig fo befchaffen, 
daß ein Eapitalvon etlichen Sonnen Goldes nicht 

‚ durgichen folte, davon in einigen Jahren etwa 

tes anzufhaffen. Zumahl da nebft andern 

. auch Mathematifche Bücher, auch allerhand Is 

rumente, Antiquicäten und Müngen anzuſchaf⸗ 
m mit vorgefchlagen werden. Räte . 

Der 18 Cprißoph von Denſtaͤdt 

i —X i een bat als ein pci 

eines gioͤſſern Werde folgendes in 34 Bogen 
heraus gegeben: Wahte Emblematiſche Abe 

bildung I. Des neuen Himmels. 2. der neuen 
Erden. 3. dee neuen Jeruſalems. Uberhaipt 
and in (prieilufriget 1. nach der durchlauchtig⸗ 
ſten Reginenees Sorm. 2. nad) dem lautet 
Evangeliſchen Zurchens Staat, 3. nach de 

« gortichnen Polleey⸗ Form. Das gange W 
fol 13. biß 14. Alphabete ſtarck werden, und da 
mit ſolches binnen Jahres Zrift mine AH 
werden, verlanget er⸗ daß man einigen 
Shunmdıe .. 

Zu VNãinberg wird des Paulli Stranskii Respublica 
Bohemiz wieder aufgeleat. 

In I:na hat der Herr Kromayer unlängfl des La- 
Gani Haworiaue ind Deut(ihe überfet, 7 und mie 

einigen 

















Deutfche 
CTA 


ERUDITORUM 


Geſchichte d der E&eteheten 
Bengegenwärtign Zuftand 


eratur in Europa 
iffen. 





Vierzehender Theil, 
Keipzig, 
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn, 
1713 


8 )93( 08 
WERTET RU THU 
GISEDBEREHEHTERUEN 
BERTELTTELELBETTR 


1 


Wohlgemeynte Bedandenvon Verel⸗ 
nigungderdrey&briftlichen Haupt⸗ 
Religionen. 


) S ift zwar fonft unſte Gewohnheit 
OL nicht, würde auch dem Abſehn diefer 
BNTD> Adtorum zuwider ſeyn, uns in Des 
SF ligiong » Streitigkeiten zu mengen. 
Wir haben aber auch billiges Beden- 
diem getragen, in folgendem Scripto, welches uns 
vonumbefanter Hand und Orte zugeſchickt wor 
den, etwas zu ändern, baher wir denn nicht hoffen 
wollen, daf uns dasjenige beygemeſſen werden 
folle, was etwa darinne andern Religions Ber 
wandten v&drieglich ſeyn möchte, als die wir 
zwar unfees Ölaubens gewiß find, daben aber der 
gebührenden Beſcheidenheit nicht vergeffen wer» 
den, fo ‚wie wir Affe bißher nicht aus den 
Schrancken gewichen. 

5.1. Alles Ungluͤck und Elend, welches die Men, 
fhen, in diefem ohne diß mühfelıgen Lebens Wan, 
del, erdulden, entfpringet aus feiner andern Quelle, 
«is aus dem Ziwiefpalt der Religion, und er 
yon Mennungen in Glaubens Sachen. 

Rauen, bie Liebe, ber Gehorfam gegen den Nedhfien, 
und auch die Dberen, erfalten, und fo fan endlich 
nichts anders erfolgen und daraus entfliehen, als 
Biegereiten ing des Starus Public, Sic ergo dum in 
eutfihe 42 Brad, XIV. Ih. & d.ret- 









....27% wesen) 


wuͤnſchten Etand feßen koͤmen 
dig, was vor ungehliche Echriffter 
fermatien, biß auf diefen Tag, in 
ret, und vor Colloquia don den 
Maͤnnern gehalten worden aber 
abgelauffen, daß man wohl: fad 
liano zu exclamiren: Exfurge veri 
Scripturas tuas. Mas follein ſchn 
ſoll ein vernuͤnfftiger Heyde, von 
halten, das ſo viel hochgelehrte Me 
zeiten, die Warheit in ihrem geoffi 
nicht finden Finnen, die doch in! 
feyn muß, und GOti will ung ja,n 
um anruffen, mit feiner Gnade und 
Geifte beyſtehen, und in alle Warh 
groſſer GOtt! was verhindert und 
mengeſetzten geiſtlichen Gemuͤtht 
Frieden, und die Warheit zu ſuchen, 
füche, du begehreſt auch nicht, daß t 
deines Goͤttiichen Nahmens bder Mi 
Leben, und buͤrgerlicher Ruheſtar 
werden, denn du biſt ein Gtt der | 
follen alfo wir arme ſchwache Ehri 
bangniß doch anfehen, und hoarsif, 





| 


NL. 


von Dereinigung der Religionen. 95 


gefehen worden, es iſt aber in ber That dag vortreff, 
liche Inventum eines Landes⸗Fuͤrſten, die Untertha⸗ 
nen toiebriger Religion, gu der Seinigen, ohne ofa 
feubahre Crudelität gu necefüciren, hher doch nach 
und nah aus feinem Lande zu expäliren. Diefes 
ruͤhmet der befannte Amelot von bem itigen Koͤnig 
in Franckreich mit prächtigen Worten, in feiner Zu 
ift, des, aus dem Spanifchen ind Frautzoſiſche 
etzten Balthaſar Gratians Welt und Staat, 
Weiſen, daß er die ſo genannten Hugenotten durch 
dieſe Maxime ——— nicht, wie er ſchreibet, 
burch ſtarcke Aderlaß und Blutſtuͤrtzung, wie Carolus 
1X. swiewehl er hierinnenfals gar ſehr neben der 
Var heit Boden gebet, indeme ja her gantzen Welt 
bekannt, bafl König Ludovicus XIV. graufam wider 
diefe armen Leute verfahren. Unterdeſſen find es, 
ve] Arcana, vel Flagitia Dominationis, und werden 
noch heutiges Tages an folchen Drten pra&icirek. 
Es wird auffer Zweiffel nicht freinde ſeyn, was vor 
wenig “jahren, occalione einer hohen Convention, 
Die —— der Augſpurgiſchen Confel- 
kon einer benachbarten ſchoͤnen Provintz betreffen. 
de, vorgefallen, und abſonderlich in Mmeriz Ofkicio- 
sam Publicorum gefuchet und tradtiret morben, es 
wirb aber nicht minder, aus denen verbandelnten 
Actis publicis wiſſend feyn, wie man ſolches wenig 
obferriret, indem bey vollzogenen Tractaten, Diefer 
bochwichtige Punct ſchlechterdings uber zangen 
worden, und denen Evangelifchen dafelbfi in groffer 
Anzahl fi) befindenden qualificirten Leuten, auch 
nicht bie gerinafie Station conferiret werden will. 

5. 2. So hat demnach dag Unglück unferer Zei» 
ten, wo nicht einig und allein, dennoch unwieder⸗ 
ſprechlich, groͤſten theild, den Urfprung aus dem 
Stwiefpalt der Religion. 

5. 3. Iſt es danñ aber nicht möglich, dieſem täg- 
ih noch mehr einreiſſenden Ubel abzuhelifen, und 
bi Vorſchlaͤge su thun, daß die dren Eh:iftliche 

aupt Religionen könten vereiniges, und die Ruhe 
In Europa Dabarı) wieder Drrgefleiet werden. Denn 


2 mit 


UUHRGTER Stand feßen fdnten. Es 
dig, was vor ungehliche © hrifften, von 
fermatien, biß auf diefen Tag, in hac 
ret, und vor Colloquia von denen vo 
Männern gehalten toren; aber alles 
abgelauffen, daß man wohl Urſache har 
liano zu exclamiren: Exfurge veritas & 
Scripturas tuas. Mag foll ein ſchwacher 
fol ein vernünftiger ende, von unfer 
halten, dag fo piel hochgelehrte Männer, 
Zeiten die Warheit, in ihrem geoffenbah 
nicht finden koͤnnen, die doch in derfell 
feyn muß, und SDrtmwill und ja, wenn t 
um anrufen, mit feiner Gnade und feine 
Geifte beyſtehen, un in alle Warheit lei 
sroffer GDEE !mar verhindert und denn 
Mengefeften geiftlichen Gemuͤths Krd 
Frieden, und die Warheit zu ſuchen du bij 
füche, du begehreft aud) nicht, daß Durch 5 
deines Gottiichen Nahmens de⸗ Menfcheı 
£eben, und bürgerlicher Kuheftand, fol 
werden, denn dubiftein GOtt der Ordnu 
ſollen alſo wir arme ſchwache Chriſten d 
haͤngniß doch anfehen, und begreiffen. 
C a au [u ” 





von Dereinigungder Religionen. 97 


Diefer vortreffliche Autor, behauptet in gedachten 
Zrastat, daß zwifchen denen Proreftirenden eine Ber, 
einigung gar mohl fünte getrofien werden, wann 
man begderfeitd die Sache mit Ernfl, und Aufrich- 
tigkeit angreiffen wolte, es fey aber zu zweiffeln, Daß 
man foldhes durch die Herren Theologos effe ctuiren 
würde, weil keiner bem andern, auch in den gering» 
fien Dinacen, nachgeben will, fondern das Gegen- 
theil ſoll ſchlechter Dings fagen und beiennen, ich bin 
unrecht, und habe falſche Meynungen, und ihr ha⸗ 
bet recht, darum will ich mich zu eurer Kirchen be, 
tennen. Das ifinun wohl eineunmdgliche Sache, 
indeffen bin ich tınd viel andere der Mepnung, daß 
die Vereinigung unter den Proteltirenden gar fuͤalich 
geſchehen koͤnte, befonders da niemand in Zweiffel: 
jiehen fan, daß man Reformirter Seiten, von den 
erfien eigenfinnigen Meynungen, und Subtilcäten, 
aegen die Evangelifch ‚Lutherifchen, in oͤffentlichen 
Schriften, gar viel nachgegeben, fie werden auch 
fonder Zweifel, wegen etlicher alten noch beybehal⸗ 
tenen Kirchen-Bebrduche und Eeremonien, mit den 
Lustheranern, fich conformiren, denn ob fhon dieſel⸗ 
ben von feiner Nothwendigkeit, ober Subflanz de 
Sottesdienſtes, fo find fie bach aus vielen wichtigen 
Urfachen, in der Kirchen GOttes, als ein Decorum 
bilig gu gebrauchen, und beysubehalten, und er, 
ſcheinet demnach deutlich hervor, daß ber geiftliche 
Hochmuth und bag daher flieffende Studium contra- 
dicendi, bie Bereinigung der Proteſtirenden verbin. 
dert, und mithin derſelben weltlicher&taat, in Unru⸗ 
be und Zwiefpalt, nothwendig verbleiben mufl 
s. 6. Man wird biergegen vieleicht einwenden, 
daß bey etlichen Jahren, an dieferBereinigung gear 
beitet, und viele Schrifften in hac Materia ediret 
worden, allein, ee iſt ohne weitlaͤufftiges deduciren, 
allen 2 ebhabern der Warbeit belaunt, was von et; 
lichen verworrnen Koͤpffen dadurch inzendiret wor; 
den,und ob zwar benen Autoribus viele Schtwermer 
ud Phantaſten nachgefolget, beſonders bie unter 
dem Nahmen ber Pietiften, und Stillen im Lande, 
3 ver⸗ 


auch gu Erhaltung ber wahren Keltgio! 
ruhigung des Staats, hoͤchſtnoͤthig iN 
fährliche Lehr, Säge, beſonders von | 
Der Obrigkeit, führen, welches hier mit 
und ihren Schriften zu doeiren, aldi 
nicht noͤthig iſt. 

$. 7. Was nun die Vereinigung de 
den mit der Roͤmiſch Catholiſchen ande 
net es wohl unmdglich gu ſeyn, wir! 
ſchwerlich gefchehen, boch ift und unbe 
te Gedancken darüber zu führen. ” 

5.3 Der Hochmuth und Eigennui 
chen Geiftlichteit, ift der gangen Welt 
welcher fienichtweichen,oder nachgebe 
duͤrffen, weil fie ihren geiſtlichen Staa 
wierige Pofleffion, fe feſte geſetzet. Wat 
Marbeit nachneben mwolten,, koͤnte n 
zufanımen treten. Unſer Herr von Puffe 
alleg. tract. J. F. D. p.30. 3. 3 theilet 
alſo, Diſſenſio ef vel circa Dogmata ve 
menta. Und hernachmals p-32- 5-9. fi 
troverſiæ circafola Dogmata funditus f 
Wie er nun zwar diefes kurt und ſehr 
ret, daß feine Worte feinen Zufat ode 





von Vereinigung ber Keligionen. 99 


ſes illuſtriret non obſervato diſcrimine inter dogma- 
ta & emolumenta Regni facrorum &e. Alſo fomme 
die Sache allerdings lediglich darauf an, ob bie 
Protefianten, mit den Römifch.Satholifchen fich ra- 
tione Emolumentorum, Kirchen Guͤter) zuſam⸗ 
men ſetzen, und verg n koͤnten. So muß un, 
du ter und gnaͤdiger GOtt! deine geoffenbahr⸗ 
te it darum leiden, und unterdrucket werden, 
Daß etliche Menſchen vor den audern hoch angeſe⸗ 
Gen, und bey groſſem Reichthum, in der Welt, ohne 
Muͤhe und Arbeit teben können. 
$.% Wann es dann nicht anders feyn fol, und 
fan, wie if nun der Sachen zu belffen? Der erfte 
und allerwichtigſte Gegen. Stand, wird der Pabſt 
mit feiner Autorität, Infallibilität, Patrimonio Petri, 
uud andern in ber gantzen Welt, über feine Claus 
bendgeneffen beſitzenden Hoheit, Gewalt und Reich⸗ 
thum ſeyn, der fich gewiß nicht wird überreden lafs 
fen, auch das allermindefte nachzugeben, oder um 
der Warheit willen, von der wir in diefer Welt kei⸗ 
nen realen Genuß Haben, etwas fahren zu laffen, 
denn es heiſt ben ben Geiſtlichen: de prafenti gaudet 
Ecciefis. Die meiften haben vor dieſem davor ge 
Halten und halten zum theil noch davor, daß die 
Controvers vom heiligen Abendmahl, dad Haupt. 
Werd fen, es iſt aber gar weit gefehlet, und die Lehre 
von ber Hoheit und Bewalt des Pabils, ımd der 
Kirchen, vornehmlich zu unterfuchen, wie ſolches 
der Autor p.60. erinmert. 
$. ı0. Die Hobeit, Gewalt und unermeßliches 
Reichthum des Pabſtes, loͤnte nun in gegenwaͤrti⸗ 
gen Stande, keinesweges gelaſſen werden, als mit 
welcher er nicht nur ben weltlichen Staaten allıus 
uberwichtig ifl, ja wohl felbfien dann und wann, 
feiner eigenen Slerifey befchwerlich. Von feiner ty⸗ 
tennifchen Souverainetẽ, die er in den vorigen Seculie 
wider Die gröften Potentaten exerciret, nicht einmal 
iu gedencken. Das aber tönte toohl jugeftanden 
werben, daß er ein vornehmer ich ju Non ven 
4 de⸗ 


veneriren mupe. 

$. n. Hier wird man einmenben, ft 
Paͤbſtliche Monarchie fallen folte, fo n 
univerfal-Kirche fallen, und lauter P 
cleiz und Sedten entfliehen; aber feiı 
boben Dbrigfeiten, tanquam Cuftodesı 
la, & Patroni & Proteltores Ecclehlarun 
felbe in unitate & Puritare Fidei, zu € 
wiſſen. Eccleſia enim eit in Republi 
publica, velinterritorio & de territori 
Principi Jus circa Sacra. 

$. 12. Die Roͤmiſche Kirchey oder 
Paͤbſtliche Monarchie, ift unftreitig no: 
matis Puritatem, fed bonorun: Ecclehaf 
lentiam, und vermittelft ber Kehre vor 
dieſem Anfehen, und übermäßigen Ge 
worden, und wird noch alfo erhalten. 
nuda virtus , aut Doctrina, evezit,fag 
phus. Die Conſervation ber vorne 
Häufer und Familien dependiret grd| 
von, illud pro mole bonorum facrorur 
marium ducunt argumentum, quod per 
illufribus Familiis. &c. Und bald ba 
vel per folam hanc rationem, illuftris 


Erunsam Ch: nınnararı nneaß Kanlalıe 





von Dereinigung der Religionen. 1012 


eumbant, & Monaßeria nominantur, Holpitalia Prin 
cipum, davon ifl ausführlich zu lefen, Georgü Hen; 
sici Springsfeldii Jcti Tractatus Juridico-Politicus, dg 
Apansgio. Vornemlich C.4-p: 89. & fegg. wo man 
bie wichtigflen rariones und argumenta mit allegirten 
Autoribus, vor die Erbaltutig ber Stiftungen und 
geiftlichen Güter, wie auch in Contrarium finden 
wird. Die tägliche *T rung zeuget den ufum, ins 
deme die Epangelifche Printzen, Brafen und unzeh⸗ 
lich viel andere Stanbeg » Perfonen gar häuffig 15 
der Roͤmiſchen Kirchen übertreten,, Damit fie geiſt⸗ 
liche Benehicia erlangen, und.ihren mit Kummer und 
Armuth werfongten, ober bebrängeen Fürflen, 
Etaud, mit Randmäßigem Unterhale führen tn, 


s 13. Gleichwienun bie Unirung mit ver Roͤmu 
feben Kirchen aufdieConferration der geiftlichen Gds 
ter anfomımet, fo entflehet nunmehro dieſe Quæſt. 
Cardinalis, ob ſolches die Staats Raiſon, und das 
Gewiſſen zulaffe? Auf die erfle Srageift zu anttvors 
ten,daß dem Statu Publico durch voᷣſſige reſtitutionem 
bonorum Eccleßafticorum , vortrefflich koͤnte aufge 
bolffen werben, allermaſſen die Alten mit ihren ge 
lichen —— 2p prodigal geweſen, daß fle 
enblich gar nichts den behalten haben, wenn 
nicht die erfolgte Reformation, der entſeizlichen abet⸗ 

glaubifchenVeneration, gegen die Geiſtlichkeit, einem 
SGraͤntz Stein geſetzet, e& befiget auch die Roͤmiſche 
Kirche allerbing®, der geſchehenen Seculariſatiou 
ungeachtet,noch überflüßige Stiffter und geiftliche, 
Güter, deren ein gutes Theil dem Publico,su Beflrels 
tung der ſſen onerum, refituiret werden koͤn⸗ 
ten, und billig folten. So viel aber bie Gewiſſens⸗ 
Stage Endet fo iſt dieſe wohl etwas bedendli 
du beantworten, und iſt ein Punct / der eine weitläuß, 
ige Ausfuͤhrung erfordert. Die Eatholicken habe 
längft fich beklaget: 
Quas quondam Pietas noftrorum firuxit arda 
rum un 
des, Heredesdevaftant, 7 Luporum, 
5 







Die 


. 1. Mphabeth 6. Bogen. 
a Henie Bolge — 
von wir einen Theil 


Adorum p. —** — 
a die Characteren 


borough Aufführung ben 
daß —2 fo vieler auch dergleich⸗ 


Rh balslea nach ba 


von Dereinigung der. Religionen. 103 


ins® dem geifllicyen Ctand eine Ehre, Ehre, 

ana Sir Fürkliche unb audere bobe de Fetanbedderfe, 
nen, Iben annehtuen, und gemäß Ichen, feine, 
weges aber, baß fie bie reichen geifllichen Insraden 
jur abung im Spielen unb ber Wollu 
auflegen, und mifibrauchen, und dadurch das Vol 
Örgern uud verführen, A ſelbſt aber die 33* 
Scrafe sugieben. Es iſt auch allerdings loͤblich und 

„etliche Canonicater fu erhalten, i in ade 
Mbeliche und Unabeliche, — bir angeliher 
Autuufft, ihren Unterhalt ohne 
—— und Kummer, bien — denn sieht 

viel Breufchen in ber Welt, bie ihr Leben, mit 

*2 Chriſtiichen Speculationibus und Medita- 
Gonibes hiubringen wollen. 

5. —— ————— 55 
eisten Calibar beybehalten haben, weichen un 
Puffendarff p. 64. mit blefen nachbrüctiichen Worten 
befchreibet, Nam revara id Dogma de Cœlibatu Cie» 








sicorum, inter arcana Regni Sscrorum ef. Und die 
est auch eine unwiederprcchliche Warbeit, aber 
die alyubefftigen Verfechter bes geifllichen Eheſtan⸗ 
bes, werben folche# vor bekannt nicht anuehmen. 
Eie fagen aber num was ſie wollen, fo muß man ia 
hoc Paflu, ben Eatholifchen fo viel nachgeben, bafider 
Eheitand zu dem ‚bohen geiftlichden Stande fich nicht 
wohl ſchicken will, allermaffen bie Ertz und Biſchoß 
chen Wärben, per Eletionem aufgetragen werben, 
pr inte sicht fehlen, als daß durch den Eheſtand, un⸗ 
jehlich Inconvenienzien, dieſer hohen Wuͤrde, 
en müßten, welches gar Fondamental barjtie, 
hun ua ‚ausinführen, wiewohl ein ieber 55* 
ſelbſt ermeſſen kan. Wer nun alſo derogleichen Kiss 
qhen Dignitæt ambiret, muß auch dieſes ſich gefallen 
—— weſches ohnebem | tilicher Schrift nicht 
wieder lauffet. DieCollegia und Canonicater 
men ohne ben Cazlibar nicht beflchen, denn 2 fon 
mudchte eine Platoniſche Communio uxorum daraus 
werden, daß aber biß andere bey den Proxeftirendem, 
die Etiffter mit weltlichen verheprafbeten —* 








geftanden , und welches Kauptfächlich 
Hertzogin, mit welcher Godolphin ein 
Liebes⸗Verſtaͤndniß gehabt , erhalten w 
ſey meiftentheils die Liefache von den 9 
Merrichtungen des Herkogs geweſen, n 
gen der Graf Peterborouah eben daru 
ausrichten können, weil ihn Sobolphin ı 
munition noch mit Gelde zu rechter Zeit! 
weiches ihm doch ale Groß⸗Schatzmei 
egen. 

P.1254. Wird der Hochmuth beſchri 
mit die Hertzogin von Montagu ihrem ei 
mahl zu begegnen pfleget geſtalt fie den 
Geburt ihres erſten Pringens mit diefer 

-befohlen, dem Hertzog davon Nachricht 
Gehe und fagee dem Tlarren, 
einen 2rben vor ihn babe, 

P. 264 Maple die Verfafferin unferer! 
den Er.» Bifchoff von Canterburi, der 
voriaen Enalifchen Minifterio viel zu 


von Dereinigung der Religionen. 105 


zubelffen, gefraget, ein kurtz abgefafled Confilum 
gegeben : Circumcidendus ingens ille Monachorum,, 
nuıneras, wie ſolches der je zarififhe Medicus 
Pstin, in feinen Hiftorifchen “Briefen, recenfiret Ler- 
—— e di ha —* er ift, gun eitter 
nicht mit Hant und Haar ein Dfaffen : Kuccht ſeyn 
wid, ſo iſt es zu dem Heyl der Kirchen und Wohl And 
aller Etaaten, unumgänglid) noͤthig, diefe Leute 
mis Etrumpff und Stiel auszurotten. Der Kirchen 
iſt es beyifam, weil fie der groffen Beifllichkeit mit 
ihren Exemtions-Privilegien gär fehr befchtwerlich fal, 
len. Demi Etaat iſt es ni bafl folche faule Wän- 
fe, und ſtarcke müßige Kerl, den arbeitfamen Ein, 
wohnere, ihren ſauer erworbenen Biſſen Brodt, 
nicht vor dem Maule wegfreffen, ſondern felbften 
zum Dienfl bed gemeinen Wefens, die Hand an bie 
Arbeitlegen müften, unb mag bat man dann Urfache 
vor tiefe Kerle einige Reflexion zu machen, es iſt ia 
befannt und nororifch, daß die allerlieberlichfien 
Boͤſewichter, unter ihnen fleden, Die enttweder aus 
ſelbſt sugejogener Armuth, Bicbe sum Deüßiggang, 
Mord und Todtfchlag, oder wegen anderer began, 
aener Bubenſtücke, ver Strafe des weltlichen Rich, 
tere zu entgehen, in bie Clöfter, als receptacula ne- 
quifimorum Hominum, ſich begeben. Man wird in 
einens Elofter, die Je ausgenommen, gar 
felgen zwey ober drey che finden, dig von red, 
licher oder rechter bürgerlicher Ankunfft / mehren, 
theils Kerle, die weber fchreiben noch leſen koͤnnen, 
eder wann es hoch fommt, bey den erden 
gefuſchert haben, iſt es nicht beffer ſolche Socios, sur 
Arbeit gehalten, oder unter bie Milig gethan, fon» 
derlich Die ordines Mendicantes, fo werben fie noch 
durch ſcharffe Difciplin vom Boͤſen abgehalten. 

5. 13. Die in der ganken Welt hoch zftimirten, 
nub renomirten Patres Soc. Jelu, ind nun unter Die» 
fe Safe feinedweges mitzurechnen, fondern mas 
gerichet gerne, daß unter ihnen Leuse gemefen, und 
noch fub, Diein re Liceraria einen groſſen Ruhm er⸗ 
worden. Es ift aber bekannt daß fie die alereyf 


rig⸗ 





geftanden,, und welches hauptſaͤchlich 
Herkogin, mit welcher Godolphin ein 
Liebes⸗Verſtaͤndniß gehabt , erhalten tr 
ſey meiftentheils die Urſache von den g 
Merrichtungendes Hertzogs geweſen, w 
gen der Graf Peterborough eben daru 
ausrichten koͤnnen weil ihn Godolphin 
munition noch) mit Gelde zu rechter Zeit‘ 
— ihm doch ale Groß⸗Schatzmei 
egen. 

P.254. Wird der Hochmuth befchri 
mis die Hertzogin von Montagu ihrem el 
mahl zu begegnen pfleget, geftalt fie ben 
Geburt ihres erſten Printzens mit dieſen 
befohlen, dem Hertzog davon Nadwicht 
Gebe und fager dem Tlavren, 
einen Erben vor ibn babe. 

P. 264 Mahlt die Verfafferin unferer 
den Er.» Bifchoff von Canterburi, der 
vorigen Enalifchen Minifterio viel zu 


en Meynungen nach —e— a 
——— ke Anger 

’ 

ehe Bean —2 Ir 
num keine Unruhe erweckt, nachdem die Me» 

& gefegm, daß fie aut gantz aus ihrer 


stommmen Worte, nad) an⸗ 
ngener Lrenmungund rmation 
une — $ etwas weil wir 
eflanten die Reformation vor 
chifmaoder Trennung können gelten laſſen. 
[39 Ein verinftiger Bee fan ausden 
elften fich von 

—— Khlmıme Gedane 


machen. meil er heraleichen auch hen (einem 


wenn er von der dem Belfazer an die 
mahlten Schrifft fpricht, fie ſey inverfü 
ben geweſen und mennt, er habein den 
geftanden, deren fich etliche fo wohl © 
Ehriftliche Ausleger angemaßt, daß di 
ben eines ieglichen Worts auf Sineftf 
rade unter einander geſetzt worden. 

P. zz. Verbeſſert er eine Stelle aus 
c.XV. Die Clericus, ungeachtet fie ſehr 
unberührt gelaffen. Gemeiniglich fi 
dem Autorealfo: Sicupidas inalieni 
hentes probantur audire, fi contra 
Apottolica inftituta indecens aliqr 
quuntur aut cogitant; Herr Nichte 
Davor gelefenhaben; Sicupidz ſint al 
trahentes patiantur audire, fi contra 
Apoftolica inftituta indecens aliqui 
quentur, aut cogitent, welche Verbefi 
unfers Beduͤnckens von fich felbft bef 

Mach Sulnicio nimmt er den Tibul. 


_ von Vereinigung der Religionen. 109 
betrifft — 8 
ſo hart nicht ſeyn wenn ſonſt nur 
ausgemacht waͤre. Daß fie 





ug es uoch zu der geſuchten 
anne, zumahl da es entweder nur in gelindern 


——⏑⏑⏑⏑⏑⏑⏑——— 





nemnen werdes 
Ad 53 33. Hier verſtehen wir nicht, was der Au⸗ 
tor meiet, wenn er ſagt, bie Pereinigung mit der 
Dentſ⸗ a 2ud2V.5 DB RMom 


einen gar bequemen Berfland macht. 
fen wir wünfchen, daß Herr Richter 
zu thun gewohnt ift, einige Bewei 
Griechiſchen Scribenten beygebrach 
Suöns fo viel als ſpitzig oder ſchar 
dig iſt wohl der eintzige Berfland, der 
det, weil es vielmehr Muͤhe brauchen 
dre Deutung, fo der Herr Auror di 
giebt, da er esdurch Malignus boßh 
feßt, zu rechtfertigen. 

P. 93. Sucht er ein ander Fraj 
Poeten, num. 235. gar geſchickt zu re 
gen, wenn er vor 

Saiuav Ti noAracıy ern lun 
alſo fchreibe, 


X ai uev rTBIS nöAracım Erima], 


KEG. 
Allwo wir iedoch befennen müffen, d 
den Bentlei in Berbefferung diefes Orı 


Ram urulluniseia LAPL.. mM 


won Vereinigung der Religionen, 109 
begehren und was 
darinnen die 








wicht vor ein gantzen 
es * ymboliſchen Buchern noch fefte halt angn 
Honamten Werben 


sor meynet, wenn er ſagt, bie Pereinigung mit der 
Deutſ⸗ 1.2u 21. 5 Mine 





von Dereinigung der Religionen. 111 


Ads.z. ——— der Geiſtlichen betref 
‚fo wuͤrde man darüber feinen Streit errregt 
aben wenn niche bie Mömifche Kicche behauptete, 
da felbiger von GOtt verboten fen, wird alfo zu⸗ 
erfi dieſes nicht aber der Nutzen oder Schaden, (6 
der weirlichen Einrichtung des Päbftifchen Ki 
chen Regiments daher erwachſen koͤnte aus zuma⸗ 
chen fenn- an — ale es dem Fuͤr⸗ 
‚Der das Jus ſacrorum hat unftrei 
gone ice u unter Bedingung des 6 


Ad 6. 17. 1. Die Einsicheung dieſes Confilis 
von Aufhebung der Jeſuiten und andrer Orden, 
iR ben nahe zu bitter und ſpoͤttiſch, welches der 
Autor um fo viel mehr vermmenden foll, weil 
gantzer —* gantz impracticabel iſt. 

5.19. Wenn gleich dieſe Praͤliminar⸗Pun⸗ 
ce von der Gewalt des Pabſts den Kirchen⸗Gu⸗ 
tern, und dem Zuſtand der Cleriſey möchten aus: 
gemachet feyn, fo wuͤrde deswegen boch.noch nicht 
nothwendig ein Friede zwifchen beyden Partheyen 
erfolgen, Demn ob dadurch vielleicht viel aͤrger⸗ 

liche und laͤcherliche Ceremonien hinfallen De 
ten, fo waͤre deswegen doch den verfehrten Glau⸗ 
bens⸗Articuln noch nicht geholffen,mwelche zwar als 
* in der Roͤmiſchen Kirche, wenn man Ai 

in ihrer erſten Erfindung betrachtet, auf die Ge⸗ 

walt des Pabſts gegründet find, deswegen eher 
nicht mit ihe nothwendig fallen muͤſſen wie man 

denn ſichet, daß viele Papiſtiſche Irrthuͤmer auch 
Diejenigen, die fonfi des Pebfis Anfehen wenig ges 

eingenommen gehabt, 


⸗ 





3 HU 


N 07 ORTIELZIE Derbeffer 
lißt demnach ——RE 
einen gar bequemen Verſtand mac 
fen wir wuͤnſchen daß Herr Rich 
du thun gemohng iſt, einige Ben 
Gricchifchen Scribenten bengebra 

7° fo viel als ſpitzig oder ſe 
diß iſt wohl der eintzige Verſtand di 
det, weil es vielmehr Muͤhe brauch 
dre Deutung ſo der Herr Autor 
giebt, da er es durch Malignus boß 
ſetzt zu rechtfertigen, 

P. 93. Suche er ein ander Fra 
Poeten, num. 235. gar geſchickt zu rı 
gen, wenn er vor 


—ö— —R 
alſo ſchreibt 
—— ern] 


KEG. 
Allwo wir iedoch befenmen mailen « 


"I’o_umungorid 
berüßrer, noch Bentlei Au verbe 
lißt demnach —RV 
einen gar bequemen Verſtand n 
fen wir wuͤnſchen daß Herr Ri 
gu thun gewohnt if, einige B 
Griechiſchen Scribenten bengel 

wOng ſo viel als ſpitzig oder ſe 
diß iſt wohl der eintzige Verſtand 
det; weil es vielmehr Muͤhe brau 
dre Deutung ſo der Herr Aut 
giebt, da er es durch Malignusbe 
ſetzt zu rechtfertigen, 

P. o3. Sucht er ein ander ] 

Poeten, num. 235. gar geſchickt zu 


gen, menu er vor 
dainay Ti wor dia] 
alfo fchreibe, 


Kai ev To Köray dar 
4 | 


UI a 





DM Z’Aidlenta ' us 
272* tenwerde, Darbeh. aber fehr viel Boßheit befige, 


Er. fen zwar von fehr groffen: Bermögen, daß es 
ihm an nichts fehlen koͤnne aber er pflege doch nies 
mahls feine Schulden zu bezahlen, er ziche fletig 
anderer Leute Sehe — ſey aber ſelbſt fo voll 
Lafer, daͤß man ihn Auffer Mord und Todtjchlag 
ſouſt wohl aller en ſchuldig ſinden wuͤrde 
Doch fen er wegen fine Geſchicklichkeit in Politi- 
ſchen Haͤndeln bey dem Godolphin ſehr beliebt 


P. 417. Eiffert fie ungemein — Graf 
nd und meynet, er verdiene too daß fi 
ner —2* und a — heiten in Engelland 339 
wuͤrde, maſſen er feine groſſe Geſchi 
* und feltenen Gaben bloß angewendet, dem 
König Jacob feinem Herrn, der ihn doch fo hoch 
gehalten und fo gnaͤdig geweſen, zu verführen und 
zu verrathen, inmaffen er auch heimlich von drey 
anterfchiedenen Potentaten zu diefem Ende Geld 
genommen, welches ihm aber nichts geholfen, ins 
maffen er durch unbekante Verſchwendung fein 
gantzes Vermoͤgen wieder durch gebracht. 

Das ſeltſamſte an dieſem Buche iſt daß 3— be 
Lberfegen getraut folches dem Herkog von M 
er zu dediciren, ungeachtet es gan ni 
gar wiber deffelben Parthey geſchrieben ift. Aber 

man muß befermen, er habe — — 
* ſo geſchickt gemacht, und in wenig 
Blaͤttern fo eine wohlgeſetzte und unlaͤugbare Lob⸗ 
ſchrifft des Hertzogs verfertigt, daß dieſe Dedica- 
sion hier eben fo wo angebracht ift, als die wie 
Dermärtigen Thone In einer kuͤnſtlichen Muficali- 
ſchen Parthie gegen einander wicht übel Flingen. 
4 IL Rich- 








dem Leben und Chaten des Printzen 
eine befondre Edition von des Clem 
drini Pzdagogo mit VBerbefferung d 
dem beften MSS.und einer neuen Libe 
einen neuen Sulpicium, deffen Tert 
beften MSS. und gedruckten Bücher: 
bracht, feine Redens⸗Art erklärt, u 
dere Scribenten zu Muftern vor fid 
nach der Art feiner Zeit rede, angez 
inne vorfommende Hiftorifche, und 
Ihe Materien ſo wohl als Gebräuc 








aber man fan doch Herrn Nichtere 
gelten laffen, weil er fich vermuthlic 
ebrerded Homeri die Homerifchen 
juahmen an meiften angelegen feyr 
aber Herr Dichter gu feinem wars | 
funden, wiſſen wir nich, denn wo 

Asus UND sfzrranmes ja noch was Ach 
&8 ri: feyn, welches dem falfchen - 
ften koͤmmt; wiewohl vermuthlich ı 





dem Leben und Thaten des Pringer 
eine befondre Edition von des Clen 
drini Pædagogo mit Berbefferung 
dem beiten MSS.und einer neuen Lib 
einen neuen Sulpicium, deflen Tey. 
beften MSS. und gedruckten Buͤche 
bracht, feine Redens⸗Art erklärt, 
dere Scribenten zu Muftern vor fi 
nach der Art feiner Zeit rede, ange 
inne vorfommende Hiftorifche, un 
Iche Materien fo wohl als Gebräu 


aber man fan doch Herrn Richter 
gelten laffen, weil er fich vermuthli 
ehrer des Homeri die Homerifcher 
zuahmen an meiften angelegen ſey 
aber Herr Richter zu feinem wırs | 
funden, wiffen wicnicht, denn 109. 
Ass UND afgrrensres ja noch was fick 
es rc ſeyn, welches dem falfchen 
Ron fimmt: miemohl vermuthlich 











nn — 


BT SE TUJIEUEHED | 
Denn er verfpriche p.26. eine $ 
dem Leben und Thaten des Prin 
eine befondre Edition von des C) 
drini Pzdagogomit Verbefferui 
dem beſten MSS.und einer neuen | 
einen neuen Sulpicium, deffen T 
beften MSS. und gedruckten Buc 
bracht, feine Redens⸗Art erflärı 
dere Scribenten zu Muſtern vor 
nach der Art feiner Zeit rede, an 
inne vorkommende Hiftorifche, u 
Ihe Materien fo wohl als Gebra 





aber man fan doch Herrn Nichte: 
gelten laffen, weil er fich bermuthl 
ebrer bed Homeri die Homeriſche 
duahmen an meiften angelegen fey 
aber Herr Dichter zu feinem wers : 
funden, wiſſen wir nicht, denn mo 
Asus und afurrames janoch mag ſtel 








— — ——— 
aber man Tan bed 
laſſen weil er ch bern 
ebrer beß Homer Die 
_ mehmen an meiſten ange en 
———— 
fanden, wiſſen wir nicht, denn 
ans UND ⏑ ⏑ ⏑ ja BOX * 
od e ſehn, welch dem falf 





IN. Richteri Obfervanones Critia. 13 
Sechen mit Fleiß erläutert, auch endlich Politi⸗ 
che und Ethiſche Anmerckungen angebracht, auch 
we nöchtgen Regiſter von Worten und Sachen 
swohl als eine Lebens⸗Beſchreibung des Sulpicii 
bins gethan werden follen, p. $2. einen Beweiß 
daß Ignarii Epifteln alle, auch die fieben, ſo man 
ögemein vor richtig hält, dieſem Kirchen⸗Vater 
mtergefchoben worden, Wirwünfchen zu diefen 
md andern feinem Vorhaben dem Seren Autori 
Stck, ſo wohl auch daß er mit niemanden über die 
Zellarianifchen Anmerdlungen und Editionen 
m Keieg verfalle als von welchen er ſolche Urtheile 
gefoͤllet dadurch leicht einer aber der andre in Har⸗ 
wifch Fönte gejagt werden, indem er p. 71. fchreibt, 
Cellarius habe über den Silium Italicum zwar ge- 
kehrte, aber den Criticis nicht allerdings gnugthu⸗ 
ende Noten verfertigt, und p.74. Es fändenfich 
in den Eellarianifchen Editionen offt fehr wichtige 
Fehler, und wiſſe er nicht, ob die Schuld dein Edi- 
tori oder dem Buchdrucker benzumeffen fen. 


IV. Ä 

D. A. Fabricii Bibliographia Antiquaria. 

Das ift; 

Einleitung zur Kaͤntniß dererjenigen 
Seribenten, welche die Ebräifchen, 
Sriechifchen, Römifchen und Chrifte 

lichen Antiquitäten erläutert. Ham⸗ 

. burg undkeipzig bey Ehriftian Lie⸗ 
bezeil, 1713. 4 3. Alphabet zo, 
Bogen. | 


Dis 








Herrn Autors auch ſchon gnung, 
wenn ſchon deſſelben Brauchbark 
in die Augenfiele, eine gute Meym 
Die Eintheilung deffelben ift gan 
dem der Herr Autor von denenje 
ten, welche von dem angegebener 
überhaupt gefchrieben, zu denen fch 
dre Materien abgehandelt. 

Die Ebraͤiſchen Antiquitäten 
haupt aus der‘Bibel und deren gute 
holen, dergleichen nach den alten Pt 
pho,Münfterus, Fagius, Drufius,, 
find. Aber auch diefe Haben fich,wei 
der nicht alles ausden Fingern ſau 
weil fie ihe Belieben dahin gefragı 
muds, der aus der Misnah und Gr 
bedienen müffen. ‘Die Misnah wı 
der Tert iſt, und das Geſetz enthd 
Surenhuſen in Amfterdam vor eit 
fol. herausgegeben. Von ber Ge 


Moriſche beruhenden Dingen 
j And biefelben befchaffen, en man ia 


Hafehııms des Vorraths, den wir unter undon 





egern haben, und der W 


— gten — Beund nunm — hım rechten 


‚nicht erſt braucht 

uchen, und haben 
—— —— 
ren, daß er 
Schriffien gewendet, darinnen er 





4 


* Un; 





p · 10. 


pn. 


— — gen 


auſſen gelaffen, die übriach'y vlere 
Uberſetzungen von unterſchiedene 
der Gemata und ein Lexitod der 
ter im Talmud. Abſonderlich 
Fabricius, daß der Hollſteiniſche C 
intendens Daffov feinen dißfall 
Vorrath der Welt mittheilen md 
Nov, Literar, Maris Baltlı.1705. 
heit worunter abfonderlich die | 
a Gemara, merckwuͤrdig iſt 

lange dieſes Buch — ge 
welchesbeynahe 1200: Jahre aus 


gemacht, ** Hiernechft zeigt d 


auch an wo man von den heutigen“ 


—— nach den miaſchteden 








* dor drey Jahren ward 


d, der mit Herrn Sure 
(re en, aus Holland berichtet, t 







- " - . * 
| " . . r 


. Fabrich Bibbiograpbia Seriquiaria, ix 
I fie gerſtreut worden, auch uiterfchicbenfind, 
Micheicht finden folle, fo wohl auch was von ben 


3 nn wie wen ich ans er geringen 

Ie fo etwa zwiſchen einigen Gebräuchen diefer 
Mcker und den ſchen wahrgenommen 
Wird, ſchlieſſen laſſe. Endlich ſetzt er auch den 
Euswurff von dem Theſauro Antiquitatum 
Ebezarüm, dener zwar ſchon in Voigtii Thyfia- 
Weriologie gegeben, ıın aber in etwas vermehret, 


"Bon den Aegyptiſchen Antiquitäten, hat c- % 
Kircherusein groß Weſen gemacht, wiewohl 
der That feine fo koſtbahren Bicher in Anſehung 
Bes Nitzens den manin Vermehrung feiner Wie 
fesfchafften daraus fchöpffen möchte, ihres Gel» 
Bes nicht werth fenn, weil er fich mie Erklärung. 
trer Hieroglyphiſchen Figuren allzufehe ver⸗ 
Wert, Davon man doch nichts, oder nur gar wenig 
weiß. Beſſer hat ſich Marsham in feinem Ca- 
Bone Chro.ıico aufgeführt, nurdaß er fih duch - 
Sie Dieynung, als wenn das Juͤdiſche Cor 
von den Egyptern entlehne; wer» 


remonial⸗Geſetz 
haft gemacht, welches hernach auch Spencerus zu 
3J2 behau⸗ 


© Gr wen nicht, warum Tom. X Seldenus de Syn«. 
riis & prafelturis Juridicis vetr. Ebrzorum au 
gaaſſen worben ; in dem zwoͤlfften aber koͤnte noch 
Atr. Bafaagı Difertasien son dem Alter der Juͤdi⸗ 
‚Mihoen eingeruͤct werden, welche in des 
des Aal des Scavans 1709. 3. 32. ſeqq. 





















P+ 3% 


Feen 
8 328 

Die Derfifchen Antiguitk 
derlich Briffonius in dreyen 7 
Perſarum und Thomas Hyde d 
rum Perfarum erläutert 


mmn zu weit geht, daß er ſie als Ve 
| ——— wii, 


P- 3% 


P- 33 


fehri — 
Zu den Griechiſchen An 
uns unter den alten Paufanias, di 
ten find zwar ieglicher in feiner A 
brauchen, aber fehr unvollfom 
man die Materien in Potteri Aı 


| j DD — 


— * — — 
noch ziemlich beyſammen. 
den beſondern anblacn in Griechenland 
— Emmius und andere gefihrieben, 
— Schriffien man in Gronovü Thelauro —— 
Grecarum Antiquitatum zuſammen 
wein Tode a Den — 


Die Roͤmiſchen Antiquitäten hat vor Joh. 

. vor 

Rofino niemand voßfländig befchrieben, ungead- e * 
tet ſich ſolches ————— 


us, Urſinus &c. —— vorgenommen ge⸗ 
*2* demnach zuerſt bemeldter Roſinus p. s6. 


zu Naumburg, dieſes Werck aus⸗ 

5* deſſen Arbeit vom Cafp. Barchio gar 
hoch ‚von Reineſio aber mit groſſer Un⸗ 
verworffen worden, wie denn deswegen 

auch unfer Herr Autor mit Reineho und denen, 


die ihm sefotge mid nicht ftimmen roll, allermaffeis 
zuerſt unternimmt, 


einer, der ein Werd ſolches 
ſchwerlich ohne alle Fechier aufs reine 
—— dem ohngeachtet iedoch die Unternee 
mia lobenswuͤrdig und müglich bleibt, * 
hat Thomas Dempfterus, 
von — Gedaͤchtniß und Beleſenheit, 
aber ſchlechten Verſtande —— — | 
Rofino ee Far" von vn 


— —* — — 
Reinefius über Rofini Arbeit gegeben, 
— —— den — befunser | 


Ai higee 
—— —— —*— 


⸗ 


Pr . uno Vanreımus ſonoeruch veram 
ehoͤren hierher die fo genannten 

— welche entweder ſelbſi 
Stüce der Roͤmiſchen Antiquit 
befondere Ordnung und nur wiee 

der alten Autorum vorgefommei 
etliche chen Seeibenten zu| 

laſſen. Das letzte haben Gruterus 

fauro Critico, und Gaudentius R 
fcellaneis Italicis eruditis verrid 
Werden der Herr Autor vollſt 

giebt, die erſte Claffe aberift fehr 5 

hören dahin Rhodiginus, Alex: 
xandro, Turnebus, Barthius, Vix 
bonus, Salmaſius &c. Vor allen 
Thefaurus Antiquitatum Roman 

nen, da man in zwölf Theilen dieı 

ſten Seribenten von teglicher Maı 

p · 69. gedruckt finder, wieleicht aus dem 
Herr Aucor, über ieglichen Tomuı 





I) 


ern Scribenten welche die Kircyene 
—— fo Baht audy Die, fo Lexiew; L 


ca geſchrieben / davon unfee 
— 181. Igq.können nachgeſehen wer⸗ 
— ——— Gebräuche er af 
Arche gr nehmen aus den tionibus Apo- . 
pereeper ie — — Diefieun,fe. 
, find vornemlich, Cafalius, 

uenftedg und Calvörius. „oo bat 10% 

die Lateiniſche Kirche Leute * | 














fächrlich Edmundus Martene, ein Benedictiner 
durch ſein weitlaͤufftig Werck de antiquis Eccle- 
ſie ritibus befannt worden. Was von den Cere⸗ p. 105. 
wowien ber Griechiſchen Kirche geſchrieben wor⸗ 
den, iſt aus dem Verzeichniß ihrer librorum Ec- 
eleſiaſticorum, fo Allatius — 






Haupt - Punkt der Streitigfeiten often den 


u N ae chen gewor⸗ Ä 
vn. * Ser ind fernen Die Samen eochee ‚106- 





— —r—— ———— 

Es gehoͤren alſo hieher die von den Meſſieurs de 
Port-Roial und dem Janſeniſten Arnauld geſchrie. 
denen ‚ far la Perpetuité de la foi und ber 

inſonderheit des berühmten Claude, 

Antworten darauf, f. Baile im Dictionaire Criti- 

Sat Arnauldund Claude. So verdient es 


D, Heansccii e geatlide und warhaffte Abe 






—— od Pepentige 
flede,wovon van Dalen ein 
Ahreiben wollen, wenn er nicht darı 
' Die Proteflanten haben Daraus zu 
die Römifche Kirche einen Dorn 
cu vg, de Sache ſeibſt auch von er 
ſeqq. wünfchet Se F —e— 
| —— angeffe, De bin und 
Dr e— ic genau an eine 


kommenen 3 Traise des once 


nn 
bildung der alten und neuen Griech 
un EMI Rahınen genennet wen 
nich ae zu wuͤnſchen, daß man aı 


Mit sera. 





—— —25 — let 
ee fo wohl auch einen Caralogum unter» P- 26. 


—— — , die bey 


— Vuchhänbier Nicolao Saro 
inden, und Daritter einige find, die Allarius in 
Drama Zoartet de ——— 


⸗ 









koͤmme der Herr Autor aufdie Er⸗ A 

zchlung dererjenigen die von einer 

leglichen zur ——— gelegen Mate be 

5* gehandelt, und nimmt in 

vor. —— Di p- 126. 
welcher Eufe 

2 * —— gefihrichen, den Hieronymus 

Funde locis Ebraicis betittelt. biefen - 

ſich chiedene der heutigen Gelehrten 

‚sand tft ‚tote ihn noch vor kurtzer 

— P. Martianai und Clericus heraus gege⸗ 

ben. De Herr Autor wuͤnſcht, daß Herr Rhen- 
ferd in Holland —— auch auf fih nähıne, 


Handen gehabt. Une vn nen —— u 
Materie ſonderlich Bochartus in Geographia 

Mafius nebft Bonfrerio über den Jo⸗ 
Ban on — En 


bie bungen 












P- 163. 


c. 7. 


2.16 


you. wewujsurnse UF UELI BIER 


darinnen alles auf Roͤmiſche 
- worden, 


Um die Chronologie ode 
war maninden alten Zeiten nich 
Die befondern Griechiſchen Hiſtor 
cydide felten mit Erwehnung 

‚ein Univerſal⸗Chronicon a 

eit⸗Buch, da die Welt⸗Geſch 
Drdriung wären verfaßt geweſe 
doro nicht nerfertige worden, ber 
gamenifchen Königs Artali gef 
deffen und andere, fo wohl Stier 
Arbeit verlohren gegangen. 3 
bio fthrieben Hippolytus und ] 
welcher feste infonderhett Eufeb 
trefflich gebahnt. Es ift abe 


Tert des Eufebii aud) groͤſtent 


gen, hingegen hat man Hierc 


. Überfeung, der iedoch in dieſen 
LU L.. 


IV. FMAMRME abi Antigne en 
Chrsnopraphos, als Malalam, Th Theophanem; 





Syncellum, Nicephorum &c. underwehnen nur 
— — —— mache u 
we Herr D Olearius der gelehrten 








— — 
fünff dergleichen Buͤcher, die bey dem Herru Au-_ 





weicher c — — 
—— be Sen p.2 


core mach Der Dichhezufinben, ° Bon den Aeabb p.ı7g, 
Euty» 





—— und per befannt, 


Bon da könne der Herr Autor auf die nenerem p.15%. 


Chronologos Hiftoricos, da denn aufferSaliano, 
Torniello, Spondano, Uſſerio, Robinfono, Ca- ' 
o, Simſonio, die Annales V.T. —— 
Baronius nebſt feinen Verbeſſerern 

Pagi und Basnage wohl zu mercken iſt. Des Eu⸗ 
Marsham Canon Chronicus ift wegen 

—— — — —— wenig ausfchweife 
fenden Gelehrfamf ei, [6 darinne fücckt, hoch zu 
fhägen, zumahl er bie alten Chronologiſchen Grie⸗ 
chiſchen Marmor⸗Tafeln fo zu Orford aufbehal⸗ 
ten werden, und die Humphridus Prideaux be- 






fonbers raus gegeben, von neuen erlaͤutert. Pez- p· y· 


DE UNE werth ſeyn möchte, 
Nach diefem lobt der Her Aucı 
das dreyzehende Buch aus Petavii. 
| So welches eine Chronologie v 
bißaufs Jahr Chriſti 533. en 
billig gewuͤnſcht daß man felbige 
ms und wi eben aufe Art 
Be 184. Seit fortfegen möchte, a8 C 
technicam oder die Wiffenfchafft be 
Rechnung in eine gute Ordnung; 
hat wohl Joſeph Scaliger, der de 
temporum und Canones Iſagogic 
allen, ſo vor ihm geweſen, den Hreiß 
und behaͤlt inſonderhelt das erſt err 
noch feinen Werth, ob ihm gleich Pat. 
vortrefflichen Werde de dodtrinate 
terſchledene Fehler mie unnöthiger % 
gerüct,Labbei,RiccioliundB ucherij 
gen. Zu unfern Zeiten bat fich vornem 
well um diefe Materie bekummert un 





* 


IV. Robvici Biblingeupbia amipuana. ug. 
merdungen erläutert, fondern auch dieſe Diarere 
einem eigenen Wercke de — | 
manorum Grzcorumque. Im 1692. fieng p. 18% 

Ratthlas Wasmuth ein Chronologiſch Werdau 
—— * welches ihm von —— 
ein ar anbeh hlen worden. Er kam aber . 
Damit — — nicht — 


einen karten 
Hiſtorie finde. Es warnet hiernechft ag Ser 
Autor, daß man ſich doch Than Chröhologis 
ſchen Streit einlaffen folle, als welcher insgemein 
* Kleinigkeiten heraus laͤufft fondernman n(olt 
iedweder folchen Sache nur eine gewiſſe 

nung annehmen, die einem wahrſcheinlich vor⸗ 

fc and ſich um das übrige nicht bekuͤmmern. 


Zum Be führet er 136.. unterfchiebene 
en von dem Geburts⸗Jahr Chrifti ans. 
Eben fo geht es im VBergleichung diefes Geburts⸗ 
Jahres Chriſti mit der fo genannten zre vulgarz 
Dionyfii. Weil die UniverfalChronologie aus 208 
unterſchtedenen befondern Hifterien beftcht, foene 

weht nun —— der Herr Autor dieſe, und zwar 

lich Diejenigen, die der Könige, Fuͤrſten, 

ee —— * ordentlich anzu 

Dieſes haben Me 
*X —— —— — 
N) 





cker zu Arheiften machen und u 
a er... .. 6.2... DM 


BA dam 





IV. Fıbricii Biblingraphi.t Antiquaria. 149 





— — — 


un:.roen Heydniſchen Goͤttern meldet, inmaſſen 
er mennet daß darunter die bentien Irrthuͤmer, 
verborgen ſiecken, da entweder die Manichaͤer zwey 
wiederwaͤrtige principia, ein gutes und cın böfes, 
als den Urſprung aller Dinge angeben oder Spi- 
nola Gott vor die Materie der Welt halten will. 
Hiernechſt geht er die übrigen hieher gehoͤrigen 
Mar:rien durch, vonden Nahmen der Goͤtter und 
des einigen wahren GOttes von den Goͤttern un⸗ 
terſchiedener Voͤlcker von den Bildern, von ihren 
Zicrrathen und andern damit getriebenen Cere⸗ 
nenn, von den Schutz⸗Goͤttern, und Schutz⸗ 
Heiliaen in der Römifchen Kirche, von der Mer; 
gerterung undCanonilation,von den Engeln, und 
anderı unter den Heyden befanten Geyisen, und 
endlich von dem Dienjte, den man den Enten, 
Heiligen dent heiligen Sacrament ıc. in der Roͤmi⸗ 
ſchen Kirche erweiſet. Esift in dieſem Capitul p.255. 
noch jenderlich merckwuͤrdig was der Herr Gehei⸗ 
me Rath Leibnitz an den Herrn Autorem berichtet, 
wie man vor einiger Zeit in dem Grunde der 
Domkirche zu Pariß unterſchiedene Celtiſche 
Anciquitaͤten ausgegraben, worunter ein Stein 
mit einem gehörnten Goͤtzen⸗Bilde und der Uber⸗ 
ſchrifft: KERNUNNOS gewefen, von welchen 
Mahnten Herr Leibnitz die Deutſche Benennung 
des Monats Hermung herleicer. 

Machdem aljo von der erwehnten Sache zur p. 283 
Gnuge achandelt worden, fömmter auch aufden - 9 
Ort der Derchrung, nemlid) auf Tempel, Als 
taͤre und Freyſtaͤdte. In diefen Capitul führe p. 28: 
er eine Erklärung des Orts Luc. VI, ı2. aus Ro- 
berti Crelli Obstervationibus Sacrıs, Gellsremai- 

Deutſche 37 Z7rd XIV ID. K nes 


der geheiligten Haͤyne noch ber 
mitternaͤchtiſchen Chriſten im 
he. xx 


p- 308 Das zehnte Capitul iſt mit dı 
e. 10. Süden, Chriften nnd Heyden befi 
der Hert Autor nach der Reihe 
übrrall die dahin gehörigen Scri 
p-3%2. abfonderlich giebt er bey demWey 
vollſtaͤndig Verzeichniß der vielfaͤ 








nn En 

” E8 hatbiefe Gedancken bereits. 
was ungewiß vorgetragen; eg f 
wenn die Conftrudion pen 
cher von dem Gebete ſelbſt als vo: 
fe verftanden werde. 

In diefem Capitel handelt der 
ben Cherubinen über der Fund 
und da verdient wohl die beſond 
Volli mit angeführt zu werden, moı 
P- 196. behauptet, es wären gewif 
guren geweſen, die weder ein TI 





IV. Fabricii Bibliograpbia Antiquaria. 1 
nungen, welche von dem wahren Gchurts-T..,, | 
des Heylandes gehegt werden, nach welchen alle 
Monate im Jahre big auf den Julium Recht da- 
zu haben fönnen. 


Ferner geht der Herr Autor mit groffem Fleiß p- 346. 
Opffer, Gebete, Befänge, Predigten, und -- "" 
alle bey Chriſten, Juͤden und Heyden zum 
Gottesdienſt gebörige Ceremonien durch, 
wobey er zugleich unterfchiedene verwandte Ma- 
terien berührer, als 3. E. ben Gelegenheit derer p 356. 
heiligen Thiere, Baͤume und Pflantzen zeigt er an, 
wer von den Thieren, Baͤumen, Dflangen und 
Erelgefteinen, deren inder heiligen Schriift Mels 
dung gefchicht, gefchrieben, er lehret, wo man bie 
Vorbilder des A. T. auf Chriſtum foll erklärt fin- p- 359- 
den, wo er vonden Öcheten handelt, giebe er eine 
kurtze doch zulangliche Nachricht von den Thera- 
peveis,deren Philo Erwehnung thut, und worüber 3°7- 
die Gelehrten nicht einig find, ob man fie vor Chris 
ſten halten ſolle. ** Weil man beym Gottesdien⸗ 
fte zu allen Zeiten fo wohl zu fingen, als auch auf 
Inſtrumenten zu fpielen pflegen, handelt der Here 
Autor auch vonder alten Mufic fehr ausführlich, p- 372. 
und endlich, da er bedeutet, wiemanvormahls die 
Predigten, fo dem Volcke gefallen mit einem freu⸗ 
digen Zuruff anzunehmen pflegen, hält er fich cin p- 373* 
wenig ben Ler Mode überhaupt auf, feine Sreude 

K 2 durch 


° Denen l.c. angeführten Scribenten konte nach 
ded Canonıci zu Windſor Thomæ Brunonis Difer- 
tario de Thetapevtis adverfus H. Valeſium beyqeſetzt 
werden, die Coiomefius an die beyden Briefe des 
Rcmiſchen Clegentis ulit audructen laffen. 


fegg. fagungen zu finden. 
p. 435. Nun folgen endlich die Prieſte 
c. iz3. terfehiedene Ordnungen, wo 
Muͤnche gehoͤren, und die geiſt 
p. 437. kuͤnffte. Wobender Herr Autor 
p. 447. Biſchoͤfflichen Gewalt der Fuͤrſten 
Geiegenheit der Evangeliſten, welc 
ſich einmal D. Luther in einem Schr 
tzog Georgen von Sachſen gegeben 
felbiger ben der Geiſtlichkeit dieſer 3 
de gewefen fenn, wie denn der HerrA 
D. Mayern dereinftein Schreiben v 
Hoffmeiftern an D. Luthern gefehr 
derfelbe Dodtorem Evangeliſtam a 
Conftantiz unterfchricben , weswe 
mifch » Gefinnten daher dem fel. 
fhlechten Vorwurff machen koͤnnen 
So weit geht die Nachricht von: 
. Antiquitäten, und koͤmmt nunmeh 
o. 466. die Dolitifchen, allwo denn der Herr 





IV. Fabricii Bibliograpbia Antiquaris. 145 


anzuftehn fcheint, als die Hiftorie der Sevaram⸗ 
ben, welche dem berühmten Engellaͤnder Sidney 
zugeichrieben wird. | 
Wir übergehnder übrigen neun Capitul Auf 
Schriften mit Fleiß, um damit den Leſer nicht 
eckel zu machen.“ nung ifls, wenn wir fagen, 
daß nichts vergeffen worden, was zu Erläuterung 
der Prophan-Antiquitären dienen Fan, woben er 
etlichemal Materien angiebt, die inohl noch einer 
weitern Erläuterung hedürfften, dergleichen die p. 10. 
von aenEinkfünfften, Zellen und Steuren det Grie⸗ zu. 
chiſchen und zum Theil Aſiatiſchen Republicken 
iſt: In Summa dieſes Buch iſt zur Litoratur 
unentbehrlich, zumahl der Herr Autor die Mate⸗ 
rien ſ.hr wohl eintheilet, und bey einer ieglichen 
auch die geringften Limftände, Davon er etwas ge 
funden, berühre.. Wir vermuchen alfo nicht, 
daß wir nun erſt, wie bißher noch niemahls gefche- 
hen, einer Schmeicheley fchuldig werden folten, 
wenn wir gleich fagen, daß ſich Deurfchland mit 
Herr D. Fabricio befonders zu rühmen Lirfache 


habe. 
K3 Eines 


»Wir wollen u c.16. da der Herr Autor von dem 
Muͤntz⸗Weſen handelt, nurnoch zwey Tractate 
ſetzen, deren er nicht nahmentlich Erwehnung 
thut. Die eine iſt des itzigen Altorfiſchen Pro- 
feiſſuris Herrn D. Rincks Diſſertatio de veteris Nu- 
miſmatis potentia & qualitate, fü gu Leipzig und 
Franckfurt 1701. 4. heraus gefommen. Der 
andre, Atsen Joh. Peter Ludwigs Sinleitung 
zyn dem Deutſchen Muntz⸗Weſen mirler Zeiten, 
Halle, 1709. 8. So wegen her ſonderbahren 
Enttedungen in der mittlern Hiſtorie, mo;u er in 


dieſer Schrifft hin und wieder Anlaß giebt, wohl 
zu Jejen. 


wwrgroe 


Vite clariffimorunPin re li 

- Virorum. 

Das ift: 
Adolph Carmunds Lebens⸗ 
bung etlicher Hauptgelehrt 
ner, ſo von der Literatur! 
gemacht. Wittenberg bey‘ 
Wottlieb Ludewig, 1713. 

Bogen. 


S hat dieſen Theil der Herr V 

er ſelbſten in der Vorrede meldet, 

andern in den Geſchichten der Gelehri 
wanderten Mann verfertigen laſſen, 

den bißherigen Autori bekanter majfı 

derlich gegangen, und er ſeit z. Jahren f 

nicht fortſeken kaͤnnen. Es werde: 





V. Vitæ Clariſimorum Virorum. 147 


joragius. und wird der Leſer verſichert, daß alle 
dieſe Nachrichten meiſtens aus bewehrten und 
glaubwuͤrdigen Scribenten genommen worden, 
wiewohl wir wuͤnſchen moͤchten, daß dieſelben zu 
beſſerer Sicherheit mit Nahmen genennet wären, 
Die Schreib⸗Art koͤmmt mit des vorigen Clar⸗ 
munds feiner faſt überein, und iſt alfo die reinſte 
nicht, doch hat der itzige Autor bey Erzehlung der 
Schrifften, derer allhier beſchriebenen Gelehrten 
feine Judicia oder Elogia derer Schurtzfleifchio- 
rum, Reinhardi &c. bengefügt, und verfähret 
überhaupt in Erzehlung der vorhabenden Lebens⸗ 
Geſchichte etwas ordentlicher als jener. So 
mangelt eg auch hin und wieder nicht an fonderlis 
hen Merckwuͤrdigkeiten wie er alfo indem Leben 
Roberti Cottoni von ber ehemaligen Societate 
Antiquariorumin Engelland, ingleichen von dent 
Urfprung des Baronetten- Stande in ſelbigem 
Königreich gute Nacjricht giebt, andere Erempel 
zu geſchweigen. Zu wuͤnſchen aber waͤre es, daß 
(1.) der Autor an etlichen Orten deutlicher gewe⸗ 
fen. So meldet er p. 6. von Cottono, daß er Ans 
fange vorgehabt fein Hiftorifches Werck allein 
zum Stand zu bringen x, und ſagt doch nicht 
was es vorein Werd fen, P. 17. erzehlt er, daß 
Camdenus Commentarios Angliz gefchrieben, 
und furß darauf heiftes, daß felbiger nur das vor⸗ 
nehmſte zu dieſem Werck bengetragen. Es follen 
aber dieſe Commentarii eigentlich die Annales re- 
rum Anglicarum & Hibernicarum regnante 
Eliſabetha heiſſen, und hat Camdenus mit dieſem 
Buche ſonderliche Begebenheiten gehabt, welche 
Burnet in ſeiner Antwort an Anton. Varillas 
S 4 P- 52 


ſcher, fondern in ihrer Sprache 
2. E. p.35. an flatt Rochnas 
möchte an etlichen Orten beffer T 
fenn, al®, p. 42. vor wunderliche 
mwunderbahre oder fonderliche. p 
melndes Waſſer, raufchendes 
Koͤnte das angefügte Regiſter der 
Sachen in der andern Centurie, 
letzte Theil iſt volllommener und n 
ſinnen verfertigt ſeyn, maſſen fal 
tzige Sache an ihren gehoͤrigen Or 
Z. E. daß Boxhorn den Livium 
gekont, wird ing F. geſetzt, und m 
gen, da es doch unſtreitig unter 
horn, Livius, oder Gedaͤchtniß gel 
hen, wenn von Opiz erzehlt wird, 
Fahr feines Lebens geiſtliche Ge 
men, iſt folches im J. folaender 





VI. Hifloire d Angleitere par Larry. 149 


rühmten Baluzium nicht unter die Todten deg 17. 
Seculi fege, weil felbiger ſich meiſt im igigen 
Jahrhundert fo wohl durch feine Schriften als 
unglücliche ‘Begebenheiten wegen der Hiftoire 
d’Auvergne befannt gemig gemacht, und noch 
rorıyen Jahres im Exilio gelebt hat. 
v1. 
Hiftoire d’Anglettere d’Ecofle & 
d’Irlande 


Das ift: 

Hiſtorie von Engeiland, Schottland 
ud Irrland, nebft einem furgen 
Auszug der merckwuͤrdigen Bege⸗ 
benheiten in andern Staaten, durch 
den Seren de Larrey Hoff-und Ge: 
ſandtſchaffts⸗Rath Konigl, Majeſt. 
in Preuſſen, vierter Theil, * Rot⸗ 
terdamben Fritſch und Bohmı7ı3. 
fol. 10. Alph. 18, Bogen, 17. Stuͤck 
Kupfer, 

ats“: es unftreitig nicht iedermans Werck iſt, 
RD eine Hiftorie zu fchreiben, fo würde man 

_ —— * 

* Die eiſten find ebenfals ziz Rotterdam 1697. 

1698. 170”. heraus gefommen, ſ. die Lateiniſchen 
Adta Eıuditoram 1708. p.441. und 498. Es iſt 
aber hierbey der Yefer zu erinnern, daß die Titul 
dieſes Buches etwas unordentlich feyn. Den 
eigentlich folte gegenwärtiger vierter Theil der 
fünfte beiffen, welches iedoch darum nicht gefcher 
ben. weil die zwey erſten Theile nur einen Band 
muchen, daher dag vollftändine Huch in einer 
Bisiistdeef nur das Anfehn von vier Tomis hat. 





WUVLLIAUDN MUSEMLMLSJ/ERE TESTS BEHEUE0 
Art, Tacitus ungeachtet feiner under 
ße, die Scriptores Hiſtoriæ Augulta 
ihres gezwungenen Zıerlichfeit, andrı 
mehrerer dergleichen Mängel denn 
Hochachtung bleiben werden, weilmaı 
en darff. Indeſſen hat ein Geſchich 
ein ungleich beſſeres Anfehn, wenn er 
den Auferlichen Umſtaͤnden Regelmo 
Und dig mögen wir wohl von deLarrı 
eühmen, maffen feine Sefchichte,die n 
Weile in der Welt rum wandern, eb 
einen durchgängigen Benfafl gefun 
merckwuͤrdige und nicht gemeine Dir 
reinen zierlichen und deutlichen Art be 
ordentlich verfährt, und feinem Ha 
welches die EnglifcheHiftorie iſt die uͤl 
Sefchichte fo geſchickt einverleibt, d 
nicht über verdrießliche Ausſchweiffi 
gen darff,und doch duvon eine zulängl 


orlanns #% (Fr mar in Kon hnriaon 


VI. Hıfoired’ Anglettere par Lerrey. 157 
auf Jacobs 1. Tode gefommen, und geht in dieſem, 
weiches der letzte ſeyn fol, von Carln I. big 
Wilhelms III. Abfterben, hat alſo eines der merck⸗ 
wiledigften Stuͤcke von der ganken Englifchen 
Hiſtorie vor, da diefes Reich in einer Zeit von un. 
gefehr so. Fahren zum wenigften vier groffe Ver⸗ 
dnderungen überflanden, und fo vielmal es dabey 
gewancket, doch allezeit wieder auf feinen Fuß zu 
ſtehn gefommen. 

Linfer Raum leidet igo nicht einen Auszug von 
dieſem gantzen Theile zu geben, zumahl auch Die 
Hiſtorien an fich felbft fo neu ſeyn/ daß man fie mei 
ftentheils im Gedaͤchtniß hat. Wir wollen dem⸗ 
nach vorigo nur einige Merckwuͤrdigkeiten aus 
Carls I. geben dem geneigten $efer mittheilen. 

Dieſes Königs Unglück haben einige feiner 
Gemahlin , die Päbftiih und von der unum⸗ 
fchrenckten Gewalt eingenonmen war, andre feis 
nen Lieblingen, denen er allzuviel verhieng, noch 
andre feinem unmaͤßigen Eifer vor das Biſchoͤff⸗ 
liche Kirchen- Regiment zugefchricben. Nach 
unſerm Autore muß man diefe drey Lirfachen zu⸗ 
ſammen neßmen, weil aus ihnen allen des Königs 
Zwiſt mit dem Parlamente entſtanden, twelcher zus 
einem Öffentlichen Kriege ausgefchlagen, dadurch 

end⸗ 


fammenbang der natürlichen Urſachen bedeute⸗ 
ten, weil er aber allegeit bey dem Ausgang einer 
Sache gar richtia weilt, warum fie fo oder fo ges 
fallen, und doch noch immer obbenannte Urſachen 
anhaͤngt, fo weift ſich wohl, daß er bemelte 

e brauche, wie fie von vielen gebraucht 
werden, bie gerne was fagen wollen, und willen 
n:cht wo es herzunehmen fen, welches einem Ge 
Picht Schreibet dbel anflebt. 


„Janopavung, derer dein Könige voı 

andern beygebrachten Staate- Fehler 

rinth führten, aus dent er ſich nieht 

konte, die Köniain brachte ihrem Bem 
tzoͤſiſchen Herrſchungs⸗NRegeln ben, 

alifchen Grund und Boden ſich nicht | 
lieſſen, und mißbrauchte feiner Liebe zu 
ihrer Religions - Verwandten, fo ga 
nennt, fie habe unter feinen Nahmen 

das Irrlaͤndiſche Blut⸗Bad , ſo über die 
ten ergieng, befördert, Endlich wie 
zum Öffentlichen Kriege gefomneen u 
nig durd) die verrächerifchen Schott: 
araufamen Unterthanen Hände gelie 
ſtund der Sache nicht mehr zu helffen 
wohl die wentaften, welchebiß dahin n 
nige in Streit geweſen, auf feinen Tı 
wie denn der Herr Autor folchen, weder 


Iuntani sun man on - 





VA im Anfang, dader Königy 





wiederum nicht zu Iäugnen, daß wı 
beſondere Derfon in der Welt zu fü 
ötöifchen feiner und der Schul-Gel 
Unterfchied ſeyn müffe, als bey n 
insgemein die Negeln zu regieren 
nicht lebhafft gnug vorgeftellt, od 
allerhand Theoretifchen Wiſſenſch 
ben werden, woher denn hernach 
Pedanterey entſieht. 

”* Der Herr Autor führt diefeg ausHe 
an, und pflegt auch ſonſt dann und ı 
gleichen Vorbetentungen zu reden, 
meiſtentheils dabey bezeugt, daß er! 
Glauben an folche Dinge habe, in 
au Zeichen gemacht würden, wenn d 
sefchehen fen, da vorher niemand dr 
glauben mwir,er habe :erfelben bloß d 
nung gethan, weil viel Leute gerne f 
Iefen, und meynen es könne nichts ı 





VI. Hifloire d’Anglettere par Larrey. 135 
ſich in den dreyßig jährigen Krieggemenge, kam 
eine kleine Armee von fechstaufend Engelländer 
zu ihm herüber, welche der Margaraf von Ha⸗ 
milton führte, von welcher Geſchicht unfer Autor 
etwas weitläufftiger redet, als der Herr Pufen⸗ 
dorff. Er erzchlet fiealfo, daß zivar Hamilton, p- 92. 
welchen die vertricbene Enurfürfien von Pfaltz 97. 10 
ſchon feit 1629. zu dieſem Werde auserfehn, nur '92- 
vor ſich und un:ter feinem Nahmen, doc) mist Vor⸗ 
bewuſt des Könige und in ver That vor ihn mit 
Schweden cin Bindniß geſchloſſen. Selbiges 
hieß in der That nichts, und ſolte es das Ans 
fehn haben, als ob Hamilton bloß aus Groß- 
muth der von dem Haufe Defterreich unterdruͤck⸗ 
sen Protcfiantifchen Religion zu Huͤlffe kaͤme, wo⸗ 
vor ihm von dem Koͤnige in Schweden einige Ein⸗ 
kuͤnffte von den eroberten Feindlichen Laͤndern 
verſprochen wurden. In Engelland meynten 
viele, Hamilton habe darunter ein beſondres Ab⸗ 
ſehn und wolle die Anfprüche, fo dieſe Familie an 
die Schottiſche Krone zu haben vermeynte, zu 
Kräfften bringen, wie er denn auch deswegen im 
Marlamente angeklagt, aber weil Feine grugfanıe 
Beweißthümer vorhanden wuren, loß aefprochen 
wurde, Darauf gieng er mit feinen 6000, 
Mann nad) Deutfchland, die aber indem erſten 
Seld- Zuge dergeftals ſchmoltzen daß er gezwungen 
ward, fie bey den Schweden unterſtecken zu laffen, 
und felbft als Volontair zu dienen. Nun war 
eswohl dahin abgefehn, daß er nebft den Engli⸗ 
fhen Gefandten de Vane ein näheres Buͤndniß 
mit Schweden treffen folte, wodurch König Carl 
die Wiedereinfegung des vertriebenen Churfuͤr⸗ 

ſien 


aber von dem Kong ın Schwer 
zu neuen Werbungen mitnahm, 
wohl, weil mitler Zeit der König ı 
ben Luͤtzen geblichen, nichts gewor 


» Der Herr Pufendorff redet nur 
gang kurtz von tiefer Materi 
Suecic. L. 3. $. 23. und L. IV. 9.4: 
Drte meldet er, daß Hamilton a 
des Koͤnigs in Schweden, mit 3 
fchen, und aufeigne Unkoſten d 
geworben. An dem andern füg 
der Koͤnig dieſen Hamilton nach 
Werbungen halber geſchickt, bey 
nig Carlen die Urſachen des ve 
niſſes wollen entdecken laſſen, we 
zur Richtigkeit geweſen, da in 
Nuͤrnberg der Engliſche Geſandt« 
Bedingungen und allerhand A 
vorigen Articul zu reden angefa 
auch erfahren, daß diß alles ein ar 
von Ballenttein und Roͤniq 





0 Baar. 17 





Wie ünglöcflich der König darinne geweſen 
<@ mit sn Paten mie Abe j 
zuſannnen gerathen datans; def, · 15 
” alsereinsmals An, 1640. Fe Kriege ae 
Schotten Subfidier begehrt, und das ü 
nach der geforderten hg jur ſchwer g 
gleichwohl aber einen Theil - 
, der ©taats,Secretarius de Vane der 
n welche im Berathſchlagen 
war, ſeht crotzig zu vernehmen gegeben: 
imächten ſich vergebliche Muͤhe und der König 
—— * oder nichts rigen 
jene ſo ſchwierig geworden daß es 
einmal alle Bervilligung abgefehlagen md 
den Schörtifchen Krieg proteltirt, De Vane 
pe felkhhes ohrre Befehl 


SE 


& 


eure Oroßmuth mebe in 
im Strafen. Verleibe 
— 
r en t. 
Sohn, und habet das —* 
Kiebe, erweiſet aber eure 
euch ſo zaͤrtlich lieber, ein 
fordern Biervon kein 
als Daß ihr verhindert, & 
Aubm und die Ehre diefei 
im unglauben oder in ein 
ſchen Blauben begraben w 
| euch, daß unſre Unterthan 
ser wir auch find, vernun 
emogen, wie der Friede ine 
— 
ebracht oteſtanti 
mirten Religion au ſuchen fi 





- VI. Hifleire dAnglenere par Barry 19 | 
aefänkht, Die Königliche Beat abyrhelen, unb- . 
ie Of-aud Defenfr-Alteng wider 










Weil aber ver Eardinel 
erſt Die Hugenotten 
” deſes fruchtloß, wovon 


mm iehoch dem Buckingham die rechte Urſachs 
* war, fo bald er nach H un 





& 
£ 





P:90. 


umd . . 4 “ 

—— 

fet Madame, daß mann 
\ anglifipen Aöniinden2 


Buitkihgharh hatte doch mod 
fing vor die Darläntente geh 
Biſchoff von Cänterburi, ale 
vollends überall mit dem Kopffei 
te die Parlamente gang zu im 
her gar ini —— wobey er, 

eu war auch 
Hrelber ſelbſt geſtehn di ” 
zum Haupt Ber Kirchen und zum 





— | 
mann — 
Wir glauben auch, wenn an 


Juna wie 





VL __VE Aare dAnglettere Keisere par Larrey. 161 


land zumachen. Gen Eiffer vor die Bifpöffep.m. 
lichen äuferlichen Kirchen. war fo un⸗ 
geräumt, daß ex bey der Königlichen Krönung in 
Schottland den Ertz⸗ Biſchoff von Glalco, der 
dem won St. Andre zur echten ftehn folte, mit 
Gewalt yon feiner Stelle zog, weil er keinen Pon- 
tifical- Habit an hatte wobey er die Worte brauche 
ce: Seyd ihrem Beifklicher, und erſcheint 
ihr an dieſem Orte, ſonder eine der 
Biſchoͤff lichen Würde undder Feyerlich 
keit dieſes Tages gesiemende Rleidung? 
Strafford war gefchichter als Laud und Bucz P-134- 
kingham,er harfe einen engen und durch⸗ 
dringenden Verſtand, aber dabey fehr viel Ehr⸗ 
geitz. Anfänglich hielt erdie Parthey des Volckes 
—* König mit fo groſſem Eyffer, daß ihn 
dieſer deswegen nur die Otter hieß, endlich aber 
we & er durch diefes Pringen Wohlthaten ge 
wermen, daß er auf feine Seite trat, barüber auch 
endlich feinen Kopff verlohr. Wir fehen indefe 
fen fo viel wohl aus en rn ei * 
Anſchlaͤge oͤffters ben ern 
— 
—— zu folgen vermoͤgend geweſt waͤtre. Es 
merckwuͤrdig daß der Graff ſelbſt, als er des 
H —— F * 
geforderter nterſẽ erſchrift eines Todes ß 
fühlte, wovon iedoch ul arlament durchaus 
wicht weichen wolte, einen Brief an thn aus dem P.170- 
— geſchrieben, den wir weil er aus wenig 
Zeilen * mis herſetzen wollen: Sire, "Ich 
vernebme die Ungewißbeit , darinne fie 
ns wegen der Bille afnden, wor 





Vh Hißeire d\Anglansge Jar Lareey. 105 
Eine vonden Stellenin unferm 
m —— n an aufm ph 


wachen der: vormehmfien Glieder des 
—— endlich dem Könige den Hals 
en iſt wohl zu beobachten was 
en yon Robert Sid⸗ p. 169: 
een 
er, al r nen! 
Daun —* Sir] a 


—* fehen Seudien deygemep 
—2 unter diefes Königs Zeiten, 
bereits oben zum Theil angezeigt worden, 3 . 
müber die Hugenotten in Franckreich. 
man ſich wundern De Engelland ſo 


of (al Holland ſelbſt ein —* zum Kuln 


5 —— getragen. Es 
* ——— —ES .. 
mirte Flotte auffuchen —* — und dazu von bee 


langem. Bes De es engine een nie 
anl 
kangt, ward ber König durch feine Gemahlin mohf 
am meiflen dazu beredet. ‘Dem Parlar 
Ess 
Meynung aud) der Admiral 


bedienen, in 
Pennington nad} Diepe Kae Y er a 


—X 12 — Groß, — ben 

Briefes Au Rei an den BEiã 

* a ok behaupten cite want ine 
ten allein daraus vor Rebellen erten. 

Fa niemand an den König alfo ſchreiben 
würde, der ihn nicht vor feinen Herrn erkennte. 


IJe uum die Reformirten 
üeren, def unleidlicher wurden d 
Abſonderlich die, fo mit d 
andre kommen waren, wie 
Gemahlden Jeſuiten das Reich znı 
ben, aufzulegen, daß ſie von dem 
3* ei ——— 
. Die wegen Hochverraths 
bieeen (oft. Wagen 


‘_ Der Seiebe, melden König Carl, 

Spaniern fdyloß, ward zuerſt Durch 

een Mahler Rubens auf die Bahn: 

"der König inen Saal zu Whiteha 

—— hatte —— ofen, * 
die Friedens⸗Gedancken 


yerterAu Autor mit 
Ser — — 















— — —— 


= Der Herr —— — — — 
—— u mad babe —E u 
—E die Sache 
See Bean iX 
Fr g bender Haͤuſer im S 
rs poblen, J —X 









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Gebe Bern modem ot Eu 
von ihm unfer em Schein ——— — 
man Schweden t 


zu 
* Prag denn Gabriel dela on 











er ernad) ein — 
avs 
Bu — ** 
—— man wohl pi 
* —— — Ir 
Wei the dor ben Reformirten, eben Pa: 


Din | Alfhengrie 


dem 





D Balaımon Gum‘ gehn 
der eigen ff 
te —— mit. 


D. Buddei, 


. Friedrich Sie 
Bode. 1713. 4, 6, Alp 


— wird lei 

— artete Das gan 
en 
nen n geſaubert if, hieher 
er —— onen be 


De auch: 
formen verdienen, - 


dari 
eigentlichen Grunde, Darauf. die Cr 





J 


— — a6y 
gehen, deren die eine am auer ſchr alten: Sage 


(oc) ut Au be ana oe: | 
BL groß Di ick um, Zu 












greifft damit 
nenne war 
den es 
—* — n 8 





Ines * Dee an a 


Dam 1711. gedruckten ſehr —8 

dem Meuen T ‚ber ſich nur: 
Raben G.D.T.M.D. zu erkennen 

achtes, auch Curcellzum diefes 

Urſache ſchuldig gemacht, * Bte ı 

Gebrauch der Vernunfft in Diefem 2 


weges abfilmeide, fondern vielmehr 
einer ein deflo gefchickterer Ausg 
) are er fich derer durch die 








Aen Blinden auslachen priede, 
jans 
a a vi Bean 
che wor eine Richtſchnur des PR 
kenaııs folge ferner, Daß auch bie nach wenſch 
unläugbaren und Schi 


der laͤngnen 
ober weiß fen, ſo 

die Bernunfit 
Glaubens 


Me ehe 
wie 

Nner zu verrathen Pr er * 

—— lten verwor —* 


—— —* von nung 
kaditiotien, deren ſich die * 
ſche tilfmien, imen und be 


VN. Glafii Philobogia Sacra, 73 


guitinus gekommen und dem ‘Bilde eine andre 
Sarbe angeftrichen,dem denn Lutherus unbillig ges 
folgt, weil die Griechifchen Väter die ältefte tradi- 
tion von diefer Lehre vor fich hätten. Indeſſen 
fan Simon nicht läugnen, daß aud) viele von ſei⸗ 
nen Glaubens · Genoſſen Auguftini Meynung er- 
griffen, welche fichh denn entweder auch auf ıradi- 
tionen beruffen muͤſſen, und dajmwird diefer 
rund fehr wanckend werden, oder aber fie muͤſſen 
zugeben, daß diefe Segel zur Ausiegung der 
Schrifftnicht zulänglich fey, und da wird man 
zum wenigſten dieſer Parthey Bekaͤntniß von der 
Warheit haben. Er vertheidigt hiernechſt den 
ſel. Lutherum aus ſeinem eignen Bekaͤntniß, da er 
ſich erklaͤrt er habe / auguſtino darum gefolgt,quod 
mancat in Analogia fidei, weil er bey der 
lbereinflimmung des Blaubens bleibe, 
wiewohl Herr Buddeusnicht eben behaupten will, 
daß folches von dieſem Lehrer allezeit geſchehe. Es 
beruffen fich die Roͤmiſch⸗Geſinnten hauptfächlich 
auf die Erempel der alten Rirchen-Sehrer, die mit 
den Ketzern aus eben dieſem Grunde gefochten, 
und in ihren Streit-Schrifften ſiets bey der Art 
die Schrift nach traditionen auszulegen, geblies 
ben, welches ihnen iedoch von den unfrigen zum 
öfftern fattfam wiederlegt worden. Herr Bud- 
deus nimmt bloß den P. Maflver vor fich, welcher 
von Irenzo infonderheit behaupten wollen, daß er 
in dieſem Stuͤck mit der Roͤmiſchen Kirche einſtim⸗ 
migfey. Er zeiget ihm, wieer entiveder Irenz- 
um nicht verflanden, oder feine Worte vorſetzlich 
verdreht, indem felbiger an dem flreitigen Orte kei⸗ 
nesweges das Anfehn der traditionen behaupte, 
ſondern vielmehr zeige, wie die Ketzer wenn man 
Deutſche ad, Erd... M R 


gewissen U NT yyayınay u 
giebt, daß man fich mit bemeidtei 
auf traditioneneingelaflen, fo i 
xarꝰ av$pamrov und darum ge| 
fie fo viel leichter aus allen Wine 
te, damit aber feinestweges die € 
erfannt worden. Zudem font 
Väter ſich wohl noch auf die muͤn 
Apoftel beruffen, da fie den Ap 
noch gang nahe waren, und die 
Gedaͤchtniß hatten, woraus abeı 
daß ſelbige was anders, als dag, 
ſteht, enthalten. Daß man r 
bey Erklärung der Bibel dasj 
was die Väter davon gefchrief 
Buddeus aus dem Befäntniß t 
Pin, welcher nicht laͤugnen fan, 
flentheils die Srund «Sprachen 
und auf allerhand Allegorifche : 
len, wodurch der Warheit wer 


VII. Glefis Pbilolegia Sacva. 175 


Huͤlffe verwerffen, antwortet Herr Buddeus gan 
kurtz, daß man eines cheils zwar zur Erleuchtung 
feines Verſtandes, keinesweges aber zu Mitthei⸗ 
kung eines fo befondern und unmittelbaren Lichtes 
er keiffung habe, andern rheils auch die Gründe 
der Wiederfacher nur den Mißbrauch der irrdi⸗ 
fihen Wiffenfihafften übern Hauffen würffen, 
den gerechten Gebrauch verfelben hingegen keines⸗ 
weges angriffen. Dieſemnach bleibe es daben, 
daß Schrift aus Schrift und nach, der Uberein⸗ 
flimmung oder Achnlichfeit des Ölaubens erkläre 
werden muͤſſe wie der Apoftel redet. * Rom. XI, 7. 
Welche Achnlichkeit des Glaubens urſpruͤnglich 
ausder Schrift felbft zu nehmen fen, bey welcher 
Meynımg uns denn keinesweges vorgeworffen 
werden fönne, daß wir unfern Beweiß eben durch 
den fireitigen Sat zu machen ſuchen, allermaffen 
wir voraus feßen, daB uns an gewiſſen Orten dee 
Schrift die zu unfrer Seligkeit nöchigen Mates 
rien deutlich und ohne Ausnahme offenbahrt feyn, 
welche denn die Regel des Glaubens ausmachen, 
wider welche man nichts in der “Bibel koͤnne ges 
fchrieben finden. Schließlich lobet Herr Bud- 
deus des fel. Glaſſii Arbeit in diefem Buche, und 
antwortet aufSimoniiumbilliges Urtheil von ihm, 
dem er ben weift,daß er vom Glaflio allem Vermu⸗ 
then nach weiteanichts als das offe Buch angefehn. 
2 VII. 


® &8 behauptet zugleich Here Buddeus beylaͤuffig 
widerGrotium,dbem neulich auchLimborch gefolgt, 
dafi zpesuraın an diefem Orte keinesweges die das 
be der Prophezeyung, fondern die Erklärung ber 
Schrifft, mithin auch —B88 rũs air nicht ein 
gewiſſes Maaß der Drophetiichen Gaben, ſondern 
eben bie Aebulid leit des Giaubens bedeute, 


Uli perctei co zivus junges 
ift, dergleichen Schriffter 
nur in ihrem Horizonte liegen 
sicht weit verfliegen, diefen A 
fo bewog ung doc) die bald Anfa 
liche Schreib-Art gegenwärtig 
leſen, und wir fanden, daß felbi 
von dem ietzigen Zuſtande der 
lehrſamkeit in Daͤnnemarck cn 
bengefügten Anmerckungen un 
richten aus der Literatur gegebe 
nicht vor undienlich hielten, der 
was davon mitzutheilen. 

man noch feine recht ausführli 
der Dänifchen Reformation h 
Oration de origine & progr: 
Lutherum reformatz in Da: 
Herr Seckendorff bedient. (ey: 
Huitfelds Dänifche Geſchicht 
drer Tomus ſonſt dieſe Mater 


EU... 22 XCA. CCREC 


Peregrinationis Danica. 177 
gemacht. Indeſſen fey Hoffnung, daß Nico- 
laus Krage zum wenigſten fo viel Chriſtians II. 
Seben angeht,chiftens ausarbeiten werde. P.z2.1q. 
giebt er kurtze Lebens⸗Beſchreibungen der beruͤhni⸗ 
ten Dänifchen Theologen Botfacs, Malii, Wan- 
dalini,fo wohl als eine Nachricht von ihren 
Schrifften. Des Herrn Mafii DiffertationesAca- 
deniicz, follen wie p. 34. gemeldet wird, ehiſtens 
aufammen gedruckt werden, und wünfcht Herr 
Raupach, daß man denfelben einen noch unge 
druckten Tractat von der weentlichen Scgemvarf 
des teibes und "Blutes Chrifti im heiligen Abend⸗ 
mahl, wider den berühmten Reformirten Geiſtli⸗ 
chen Jean Claude, fo wohl auch feine-mit dena 
VBiſchoff von Meaux Boſſyet von der Tauffe der 
Sfüsen-Senoffen, und der Tauffe über die Todten 
gewechſelte Briefe beyfügen möchte. Nach der An⸗ 
merdfungn. g. p.35. haben die Dänen eine doppelte 
Sattung Biblifcher Lberfeungen In ihrer Spras 
che dieeineiftnach Lutheri feiner, die andre aber 
nach dem Grund⸗Text ausgefertigt. Die letzte dieſer 
Sorte hat Reſenius gemacht und Suaning 1647. 
auf Königlichen Befehl herausgegeben. Doch hat 
fett 1699. der Herr Steenbuch diefellberfegung 
von neuen vor fi) genommen und ihre noch Hin 
und wieder befindliche Fehler verbeflert, wie denn 
ietzo nach diefer feiner Linterfuchung in der Königs 
lichen Druckerey zu Coppenhagen wieder eine 
Bibel unter der Preffe ift, welches die gelehr⸗ 
ten Berfaffer des Journal des Sgavans verführt, 
daß fie im Septemb. 1708. p- 427. ‚vorgegeben, 
bemeldter Steenbuch und Paul Binding gäben 
eine Bibel auf Königlichen Befehl heraus, wie 
denn and Herr Binding an eine verbeflertellber« 
mM 3 fenung 


VII. Oratio de urilitate. 


5 des Neuen Zeflaments, welche Arbeit ma 
rt zugetbeilt,gar nicht gedacht. Diefes ift aut 
leLong. Bibliotheca Sacra T.Il, p.29o. Edit.Lip 
8 aus.dem Parififchen Journal genommen, 5 
en. * Da herr Raupach von den Theologifchei 
is in Daͤnnemarck handelt, bemerckter p 7. fge 
uf die Theologiam Theticam fehr vielgehalteı 
e. Mag er von der Theologia Polemica unte 
fchreibt, wollen mir am liebſten mit feinen eig 
Worten beybringen. Die unglüdlide Schaã 
omiſch Catholiſchen ſchreibt er/ iſt unter ihnen 
ibtzu finden, aber auch nicht der ungerkumt 
x, fie, die (yon fo vielmal widerlegt find, vor 
zu widerlegen. we find bey ihnen wenig al 
fen, aber aud) wennge, die zre Seit mie allzu 
mer Widerlegung ihrer Jrrthümer verder 
Die feb&dliche Secte der Socmtianer, Eenneı 
nn und gar nicbe, aber es find ihnen auch Di: 
tigen mit ihnen angeftellten Streitigkeiten un 
nt. Deiften ‚ YTaturaliften, Ind fferentiſten 
folshe die auf Die Götlidye Offenbabrung 
's halten, wird men in Dannemard: vergeb: 
chen, aber auch ſoiche nicht antreffen, die fic 
hhen die Grimde diefer Feinde der Warheil 
einen Aauffen zu werften. ** Den Mangelir 








____Dersgrimationis Dani. 179 
der Theologia [Morali bedauret ber Herr Autor auf, 
—— in ben Anmerckungen p. 33. nor. n. 
daß alles, was in dergleichen Materien geſchrieben 
werde, aus der Theologia Aſcetica genommen ſey, 
wohin er Aruds Buͤcher von wahren Chriſtenthum 
rechnet, die man in Daͤniſche Sprache uͤberſetzt, da⸗ 
ben aber ausgelaſſen, was irrglaͤubig geſchienen, 
— benn —5* br wert —— * 

weswegen Arnds wohlgemeynt iff⸗ 
ten verdächtig worben,in Dännemard eben fo unbe; 
Sant nicht ſey, als es der Hr. Runpad auegtgenen 

4 


‚lichkeit, wegen ihres Glimpfs und friebfertiger 
Veſcheidenheit gelobt werden könne. Aber das 
wiſſen wir Doch nicht zu erklären, warum der Herr 
Raupach von allen Keligiong » Streitigkeiten fo 
rede, als wenn fie verächtlieh oder unzuläfig waͤ⸗ 
ren! Wenn man ihrer überhoben feyn fan, iſts 
gut, muß man aber ums Kraut reden, fo iſt ders 

leihen Etreitigkeit weder ungerdumt, noch ein 
eit Verderb, noch unzeitig. Mit Papiften zwar 
ift e8 fo weit gelommen, dag man bie bißher ge⸗ 
wechfelten Echrifften nur wieder dürffte nach dee 
Reihe auflegen laſſen, denn ungeachtet auch denn 
und wenn biefen Streitigkeiten eine neue Farbe 
augeftrichen wird, fo hat mau doch nicht Urfache 
fih mit denfelben allzuweit einzulaffen, weil bie 
Roͤmiſche Kirche noch allegeit ben ihren Eymbolis 
ſchen Büchern bleibt, wodurch alle die Vorſchlaͤ⸗ 
ge, welche Bofluerund andre Privat; Perſonen ges 
than, unfsäfftig werden. Mit den Ealviniften 
hat es fchon etwas mehr zu bedeuten, und haben 
fich diefelben wohl ehr geruͤhmt, daß ihrer neuern 
Lehrer Schrifften nicht wiederlegt worden. Die 
Socinianer, Deiften, Naturaliſten unb andre der⸗ 
gleichen vernünfftige Secten, wie fie fi) zu ſeyn 
rühmen, betreffend, fo koͤnnen wir bey nahe nicht 
glauben, daß dieſes Sefchmeiffe Daͤnnemarck folte 
verfchont haben, weil es den fleifchlichen Menſchen 
fehr natürlich if, in dergleichen Irrthuͤmer zu ge⸗ 
rotben, zum spenigflen fan bie Wieberlegung dies 
fee isoigen au in Oannemarck nicht undienlich 





es ben uns auch alfo hielte, und | 
Handwercks Leute zu den Schul 
Lande naͤhme, oder auch nicht fol 
logiz dazu befördert, die wegen 
Schwäche nicht anders als auf 
oder zwoͤlf Gulden jährlich ſtud 
verfprochen, daß Herr Severin fi 
licias Oratorum Danorum heraus 
Roftgaard bereit® Delicias Poetar 
Licht geſtellt. P.ı6. da von den 5 
gerebet und biefelben gelobt wer 
fehr mit dem Roͤmiſchen Jure civil 
wehnt ber Aucor,daf Herr Otto © 
tie der :Dänifchen Rechte gefchri 
edruckt ſey. Eben diefer Hr. Sp 
ehrteſten Leute in Dännemard,, I 
mina von ben Antiquitäten der J 
fo wohl au) anbre Tractate, v 
und Norwegifchen Geſchicht S 
Gothiſchen Schrift und den alten 
ſchen Valerium Maximum und 


n, weilman doch allezeit in 
en ſtehn und die Menfchen m 


Peregrimationis Danica. 181 
erde sum Druck fertig. Daß aber dieſe fo wohl als 
auch viel andre nüglicdye Bücher, deren ber Autor 
in diefer Rede Erwehnung thut, nicht gedruckt wer, 
den, liegt daran, daß niemand gern die Unkoſten dazu 
bergeben will, wie p. 42. behauptet wird. P. zı. faq. 
oird von den vornehmften Bibliothecken in Dänne, 
mard gehandelt, und erzehlet, wie in ber Roſtgardi—⸗ 
ſchen ein Codex von Libanii Briefen zu finden fey, 
dergleichen man fo wohl an Menge (inmaffen er 
mehr ale 1300. ‘Briefe enthalte) ald an genauer 
Abſchrifft nicht leicht finden werde. 

IX 


Codex Pfeudepi graphus Veteris Teftamenti. 
Das if: 


if: 
Die indie Zeiten des Alten Teftaments gehörigen 
falfchen und untergefchobenen Schriften, zu⸗ 
ſammen getragen und mit Anmerckungen ver 
fehn burch D. Joh. Albert Fabricium. Ham⸗ 
burg und feipzig, bey Chriftian Liebezeit, 1773. 

8. 3 Alphab. 8. Bogen, " 
Eis iso koͤmmt ung diefed neue Werd von Hn. 
D.Fabricio indieHände,welches wir fonft gleich 
oben zu feiner Bibliographie gefegt hätten. Es hat 
der Hr.Aucor biefe Arbeit bereits vor zehn jahren in 
dem Codice Apocrypho N. T. verfprochen, und ers 
(cheint nun damit, ungeachtet indeffen der Neapoli⸗ 
tanifche Jeſuit Scipio Sgambatus feine libros Archivo- 
sum Veteris Teftamenti und der Herr Abt Schmib zu 
Helmflädt,ein aus wenig Bogen beſtehendes Tractaͤt, 
en unter dem Titul Pſeudo Vetus Teſtamentum ans 
icht geftellt.* Die Ordnung, die der Hr. Autor haͤlt, iſt 
dieſe, daß er von Adam an alle beruͤhmte Leute des 
M5 Alten 


® € hat Herr Fabricius auch die Hoffnung, wenn 
man fein Werck mit bemelbten beyden Schriften 
sufammen halten folte, daß man fehen wuͤrde, er 
babe feine Mühe nicht umfonft gehabt. Bon Sgam- 
bacı Buche, welches zu Neapoli 1703. fol. herau® 
gelommen/ftoͤnnen dir Pateinifchen Ad. Erud.130% 
AM, Aug. p. 337. nadgefehn werben, 


Ir 


men,oleer allen Ihieren gegeben 
allwo er ſich gegen den —* von 
klaͤrt, welcher in einer befondern € 
geſucht, daß Gen. II, 19.20. nicht vo 
gen der Thiere, fondern bon eit 
Adams gehandelt werbe, ob unter. 
ren eines fey, das er ſich zum Geh 
fonte? wasman vor Engel su fein 
angebe, in was vor Verſtande ihn 
Apoitel des Monden genennt, ba 
derlegt, ber diefer Leute Meynung c 
fr geslaubt, Adam fen in dem Ron 
ie Doch nichts anders bedeuten wol) 
die Leute zum Dienfl bes Monben | 
ihn einen Propheten genennt, wie e 
der aller Kuͤnſte und Wiſſenſchaff 
der Heyden ſo besuffenen Promechen 
den, und was endlich einige von feit 
ren Macht über die Creaturen vor 
dem berrlichen Blange feines Leib 
Hierauf folgen die Schriften, zu 
Adam gemacht wird, dergleichen 
ſchlecht⸗Regiſter, wozu man aug Ge 
nommen, feine Öffenbabrungen, fe 
Dufle,der 92.pfal. zwey andrePfaln 
eifcaner Nınahene in sinorlonkak: 





IX. Codex Pfeudepigrapbus Vet. Teſtam. 183 


nach dem Irrthum der Mohamniedaner GOtt bem 
Adanı foll eingegeben haben, ein Bud) vom Gold» 
machen, und fein Teſtament. Unter diefen Artickeln 
find noch unterfchiedene,die ebennicht von ſ. Schriff— 
ten handeln, ale won ben Säulen, bie er fol aufge, 
sichtet und Darauf die Geſchichte der Welt geſchrieben 
haben, welches iedoch andre von Seth geſchehn zu 
ſeyn vermeynen, von ſeinen Fußſtapffen auf der In⸗ 
ſul Ceylon, von ſeinem muͤndlichen Vnterricht we⸗ 
gen Der Welt Alter, von der Sabier Maͤhrgen vor 
Adam. Diernechft giebt er eine ausführliche Nach, P- 36 
richt von den Erzehlungen, welche in einem Deut 
ſchen Biblifchen Codice, der An. 1458. gefchrieben 
worden, und in Hn. D. Maͤyers Bibliotheck zu finden 
geroefen. dem erſten Buch Mofis vorgefekt find. * 
ndlic) Handelt Hr. Fabricius noch in unterfchiebes 
nen Artideln, von den Scribenten die von Adam 
oder einigen ihn angehenden Umſtaͤnden gefchrie- 
ben,von feinem Nahmen, bamit einige fehr finnreich 
zu fpielen gewuſt, von ben Ketzzern die von ihm bes 
nennt worden, von Adams Reliquien, als den Fels 
len, damit er fich nach dem Falle befleidet xc. toovon P. 6% 
der Herr Aucoreinengangen Brieff, den Hr. M. Nil: 
r Paltor in Alt Dreßden, an Hn. D. Gdgen nad) 
Luͤveck gefchrieben mit einrüdt, Wir haben von 
Adam mit Fleiß alle Artikel beygeſetzt, damit der ges 
neigte Lefer ſehn koͤnne, wie ber Hr. Autor feine Arbeit 
eingerichtet. Bon dem übrigen tollen wir nur hir 
und wieder, was etwa am merckwuͤrdigſten ift, her⸗ 
aus jiehn. 

P. 95. widerlegt er Hr. D. Majum, derin feinem exa- 
sine Hift. Crit. V. T. Simonianz in den Gedancken 
geftanden, bag von den Gnoſticis erdichtete Evange- 
lium Evz fegeinerleyn mit dem Evangelio zeruwesugg 
foeben aug dieſer Werdftatt fol gelommen feyn. Es 
erinnert aberder Hr. Autor, daß Epiphanius dieſe Ev⸗ 
angelia als zwey unterfchiedene Schriften auführe. 

"Piz. 


= Sin diefen Erzeblungen wird,wie p. 41. bsy unferms 
ern Autore fan nachgefehn tverden, eben die. 
Meynung behauptet, die obangefihrter ıngfe 


Der Dert von ber Harbt 00 Js 
An Dam gıhadt. u Hencknung der 


IX. Codex Pfindepigraphus Vet. er. Tepam. 


122, erflärter feine Meynung: vondenalten 179 

ch / da man den DodtoribusM x ben der Pro= 
nzuzuruffen pflegen ; Vade & occide Cain, und 
t, man habe fie dadurch der nöthigen Behut · 

eit erinnern und zu verſtehen geben wollen, daß 

t einen durch ihre Schuld verurfachten Todes; 
jebenmal rächen welle. 

h27. erinnert er, daß die Tochter Adams, welche 
IrenzoL. 1. c.34. Norea genennt wird, eben bie 
fey, fo von den Sethianern beym Epiphanio 
.39. dor Seths Frau ausgegeben worden. 

37. behauptet ber Herr Autor, daß die Ophiten 
en Valentinianern oder Marciomiten entfprums 
eil ihre Lehre,imie fie vom Epiphanio XXX VILz. 
iano de prfeript. c.47. Origene contra Celfum 
und Nicera L. IV, Thefauri c. 9. vorgetragen 
mit den zonibus der Valentinianereine groffe 


andtfchafft habe, Theodorirus und Niceras auch 
en Marcioniteerzehlte,daß fie die Schlange dem 
Ipffer vorgezogen, und gar befonderg verehrt. 
o1, will er es was die inder Epiſtel Judaͤ ange⸗ 
WophezeyungEuschs belangt mit dem Hertu 





DEE 
Deutfhe. 
ACTA 

ERUDITORUM 


Geſchichte d bet t Gelehrten 
——— Zutand 





Funffzehender Theil. 
Leipzig, 


u. aueh um echn, 


Inhalt des fimffzchenden Theild; 


evenhiflerg Annales Ferdinandei. pag.188 
Nachricht von einem Welff / und Weiblingiſchen 
Stamm : Regifter. Pag. 207, 
Hiftoire fecrete desIntriguesdelaFrance, pag. 
212 


Reßexion über den Stand des Abeld und der 
Gelehrten. Pag. 254 
Hiftoise des SeptSagen, B2g-273 





.BS (use 








Fran Chritoph Reh 
*8 zu — ET . 


anckenburg ANNALES FeR 
TNANDEI . 


Watepafte Sefbrebung Käpfers 
Ferdinandide8 Andern mildeſter Ge⸗ 
daͤchtniß, Geburth, Auferziehung, 
und bißhero zu Krieg⸗ und Friedens⸗ 
— ———— — 

en en, ſam et Er⸗ 
yeblung deren In der gaı ga ne Welt 


fi a). . Ge⸗ 
hurth an biß auf Derfelben feligften 
FH He * 
IB auf das 1637. — 
Sarnen U und — 
ſchichten. Alles ini2 Thellauss 
a deren jeder Br Jahr in ſich 
Davon ai ber nur 9r&bel 
Beausfommen, fo zu Regenfpurg 
Mob ae erden, an — 
gedt uckt worden, und ohne 
Raspte 28.Im Pa TE 


.bevenbüllers. Annalis Ferdigandei. _ 
Abens ⸗ Beſchreibungen er 


Ei und es 950; — * 


6) (Ko a Achdem bißher indiefen 14. T 






len fo viele neue oder neu aufge - 
7 legte Bücher find recenfieet wor« 
Wr den, fo fönnen wie nicht unterlafe 
fen,auch einmahl ein ſolches Buch 
einzubringen, welches weder neu iſt/ noch ie⸗ 
‚ls neu aufgeleget ja auch fo wenige mahl ab⸗ 

worden, daß es billich vor dag rareſte 
& her Sprache zu alten ft, In⸗ 
"vor geroiß erzehlet wird ba nur 40. oder 
Einige fagen, hur gat 25. Exemplatia gedru⸗ 
worden, auch ein Secretarius fich beſtaͤndig in 
Druckerey änfgehälten, welcher Achtung ge» 
ftäffen, daß nicht mehr nachgefchöffen wuͤr⸗ 








Revenhllers sunderterdihle, 187 
Ceog;, Obriſter (Erd ande Stallmeitter ke 
— Depe öeheima 
Dad, auch Ihro Majeſt. der regierenden Kaͤn⸗ 
ſerin Marin * Obriſter Hoffmeiſter. (Ex was 
aus einer vornehmen Familie in Kärnrhen, ** 
Seia Herr Vater war Barcholomzus Rheven⸗ 
Aer zu Hichelberg, Freyherr, Graf zu un 








desbueg, Käufers Maximiliani II 

Hertzogs Carls Eämmerer und Kriege ⸗Rath, 
u» — und Burg⸗ Graf in Kaͤrnthen, 
wien nicht allein gantz Ruropam, ſondern auch 
ein Thell Aßens durchreiſet, und dem Hauß Des 
ſPerreich ie Krieg⸗ und Friedens» Zeiten Jar 
Jeahs lang unausfeglich gedienet, biß ex An. 1612, 
* —— feines Alters geftorben, Su⸗ 
Biancs Eudomilla, Francilc# 
2* yon on Abm, and Barbarz Schlickin, 
Größe zw Daffau Tochter, von welchen er loͤb⸗ 
lich erzogen, and zu Den Scudiis angehalten wor⸗ 
den. Als eu felbige wud ſeine Reiſen vollendet, 
wird er Dauptmann über eine —— 
Galere, und gleug mit indie Barbarey. Dach 
Veſem wurde er nach und wach Kaͤyſerlicher Bose 
nur, Munbſcheuck, Obriſter Silber⸗Caͤm⸗ 
merer/ oudlich —* Sant, Obriſter * 


® Madpſers Ferdinandi lil. erfien Gemahlin, imb Koͤ⸗ 
üigd Philippi Ill. werke — 

welche von Richardo Khevenhuͤllern herſtammet/ 

030. aus Fraucken ta Kaͤrnthen 

8* * —R das Schloß Kicheiberg 

br. Buıelie) German Togo-Stamtdat en 


en ki 








BU wyögmeNn, Jever gm Ion 
Sürften von Bayern, zweymahl bi 
dertzog Albrecht in Niederland, zu 
dem Groß ⸗Hertzog von Florentz, 
bey denen Hertzogen von Savoye 
tua. Er har den Sevoyiichen ı 
Spanien, und den Benetianifchen n 
Hertzog Serdinand ſchluͤſſen, und fi 
nen Eronen zum Deutfchen Krieg, 
in der Pfalg und erlich hundert Maı 
reich und Ungarn, famt vichen ande 
Geſthaͤfften erhalten helffen. Cr 
Mömifchen und 8. Koͤnigl. Croͤnu 
wohnet, * und alfo andem meiſter 
offenelihen Dandlungen, fo ſich zu 
gierung der Känfer Matthix, Ferdin 

auch zum Theil Ferdinandi III. bi 
Theil, und dadurch die befte Wiſſ 
habt, hat auch die Memoiren fein 


mL -_. is Anus hAflane 


I. Bhevenbüllers Aunales Ferdiyandei. 139 


von An. 1571. an 36. Jahr Kayſeri. Ordinair- 
Ambafladeur in Spanien geweſen, überfom« - 
men. Aus welchen allen, und andern zuverlaͤſ⸗ 
figen Nachrichten er An. 1600, etlich und z0. 

er 


diL Rath, Caͤmmerers und Rieder-Defterreicht, 
ſchen Sammer «Yrefidentend,auch Lande Haupt 
manns in Kärnthen, und Bruder des vorgedach⸗ 
: ten Barrholomzi Khevenhuͤllers gebohren ben 16. 
April 1538. Nach vollendeten Sıudiisund Neifen 

. kamer An. 1558. in Maximiliani II. Dienfte, und 
wourde An. 1563. Cammer⸗Herr, und An. 1565. 
als Kaͤyſ. Seſandter su den Staliänifchen Fuͤrſten 
geſchickt von denen er über 300000. Eronen, wie 
auch im folgendem Jahr vom Pabſt 4oco.und vom 

- dem Bro: Herkog von Florentz 3000. Mann wis, 
der den Zürdenerhielt. An. 1567. und 69. wur, 
de er nach Spanien geſchickt, und ald er im fol 
en Jahr zurück formen, von dem er ertzog 
arl zum Hauptmann der GSraffſchafft Goͤrtz, auf 
Lebenslang, wie auch auf dem Reichs Tag zu 
Speyer zum Obriſten Hoffmeiſter und Obriſten 
Camimerer gemacht. An· 157 1. wurde er wegen 
der Marggraffſchafft Final und ber Niederländi, 
ſchen Unruhe als Extraordinair. Geſandter aber⸗ 
mahl nach Spanien geſchickt, und in der Zuruͤck⸗ 
reife durch die Nieberlande hatte er von dem Kaͤh⸗ 
fer ſtarcke Commiſſiones an ben Hertzog von Alba, 
Als er nun zuruͤck gekoen, ernennte in ber Kaͤy⸗ 
fer Maximilianus ILzu feinem Bothfchaffter in 
Spanien, welche ordinaire Ambaffade er 36. Jahr 
lang geführet, und viele richtige ffte tra- 
&iret, woburch er fich bey dem König Philippo Il. 
fo beliebt gemacht, daß er ihn erftlich zum Cardinab 
vorgefchlagen, und mit reichen Geiſtlichen Ein, 
fommen verfehen, auch ihn hernach als Gourver- 
neur nach Niederland fehicken, und zu feinem Ge⸗ 
heimen Kath annehmen zolen. Allein er bat 
“ 3 % 





—— — — 
geachtet feiner wichtigen Hof · Chargen 
baffaden, und andern Berrichtung: 
ie Gier vn er 
‚Eerdinandi -H,dagift von An.1y78..an, if 
—— —— An. — erfolget — 
leabgetheiler, Wie en 
110 Se Klin in — dieſes Werdes at 
—— man af 
m unb 
— er 
ie — Jahr, daß ich mii 
a ehe küı 
4 2 Li 
‚ n-Dachelchiung und Cndofität ran 
F meiner von Ihr. Känferl, Majeſt. vr 








le König. Spanifgen Dienfte denen Kaͤyſerl 
von nicht ‚norgieben, ‚mögen, besiegen | ibm de 


¶Sbevenboͤllers Amalı: Ferdingndei, 
ſeeligſten Andendens allergn 
— —S 
at. me Dice 
jemal 
Be 
Barmie ag und Mache viel Zeit, 
Mühe und Unkoften angewendt 3% ic) 
ches alles wohl anlegen : und dardurch 
re 7: 
in Annales, und diefelbigein ee 
Such — gemeldet worden) das tft: x. 
achter Käyferl. Majeft. Gebutr an,“ 
biß zu Dero zeitlichen Abfeheiden aus diefen“* 
Dammerthal, Zweiffels ohne In die ewige ©lo.«« 
‚zn, abrund austheilen woollen, und mich ders“ 
Annalcs Ferdinandeos, zu —5 — * 
and, Känferl, Majeft, he BE 
————— dieſes * ni dem fe 
digen unterthaͤnigſten Keſpect ju erfie — * 
ante — — Ei: 
md das darum deſto che, ie fie 
55 Käyfers ne 7 
miſch · und —— 
—— = Seuten, ‚alfo.aud) 
Bam Tugenden ein 
und Nachfolger jr „) Et —F — 
Käyferl. Ba, 3355 
derbarlichen Geſchichten, an — 
— ne snköcen Dekaufungen 
kole GOtt der Almäcrige,,das in fein: 


—— 
elo 
Ba ——— life 





landen Veydniſchen —— 
zu Frieb⸗und Kriegs⸗ 
np trautigen Geſchichten un 
vorgangen, wie fie in Ihren Kin 
„ſtenchum · und Landen einander fu 
| 7 —— und wie ſie ſich mit un 
athet, was vor eine S 
* verblieben, und wie die Cart 
„sion und die Chriſten heit an erlid 
„uud an andern abgenommen. 
. n Mehr werben Ewer Känferl.* 
o»aæugezogener Hiſtorie alle vorne 
Kriegs⸗ auſſer und inner Sands» 
„Hohe Dfficter, fo von dem Tag hd 
nRänferl, Mejeſt. Geburt, biß zu! 
Käufer. Majeſt. Hintritt der 
Dauß Heſterreich Veutſcher Li 
„und noch wuͤrcklich dienen, was 


„Aemter verwaltet, wie und was 
de Nana M unnunahma Male 












} ’ D 
ver &ähber und particular Cavallieten Ar-® 
» zuſammen gejogen. J. 
achdem nun Eroer Känferl. Majeft. von“ 
gesogener meiner Mühe, neben dem ge-* 
eu Dlusen und Wiſſenſchafft der Hiſtorie 
kp felbfit dieſen Vortheil und kurtzen Weg“ 
men, daß was fiefonft in vielen Hiforien, 
rifften, und ous unterfchiedlichen Archi-““ 
achzuſuchen, alergnädigft befehlen, und“ 
WeRelation zu Zeiten lang werten müffen,““ 
es alles in die ſer Hiſtorie / wenn fienur das““ 
Wer auſſchlagen laffen, alſobalden finden‘ 
ea Fönnen : $anget demnach an Ewer“ 
ſerl. Mojeſt. mein aßerunterthänigftes" 
&i, fie gerußen allergnädigft, das Werd“ 
üyferl. und Königl. Hulden, Erg Hergo-“ 
m Onavden und tands: Zürftl. Protedion“ 
id aufınnehmen, und mein aleranddigfter* 





41. Bhevenbüllers Auneles Ferdinandg. 


Darinnen aber nichts als die hier angeführ, 
ledication an den Känfer Ferdinandum Jll.un 
Summarien von demerften Theil das iſt vo 
Geburt An. i578. biß zu Antretung der Ru 
ung An. 1595. enthalten. 
Endlich iſt An. 1640.der erfie Thell von die 
Annalibus Ferdinandeis zu Regenſpurg bei 
rriſtoph Fiſcher in kolio gedruckt worden, wel 
r5. Jahr, als von An 1578. biß 1583. infid 
reifft, und ans 146. Seiten beſtehet, ieden 
hre durch das gantze Werck find Sammarien 
8 darinnen enthalten, vorgeſetzet. Dieſem 
en Theil find ohne die Hin und wieder inferir. 
mn Rupffer geſtochene Schlachten und Bela: 
ungen, bengefüget, 178. Portraitsund 173, 
eng » Befchreibungen, von allen Paͤbſten, 
fern, Röntgen, C hurfürften, Erg-Hergogen, 
fouverainen$ürften,tie auch von den meiften 
N Miniftren 











2* 
— ne und (De La We are 
„Posraits — 


verſchiedenen Pataillen und berg! 

wen (mfich, Worauf einausfüpclich MRegifter 
von 14. Bogenüber dieſe beyde Theile folget 

Dell Theilpanpelt von Erg. Herzogs Sere 
binands Gontinuation feiner Studien ‚:Aufftele 
lung feiner erſten de, Reiß auf die Um ⸗ 
verſitaͤt 2 Ingolftadt,,, ‚feines Fa Vatern 
Zo and feine Reg 


lerung mund⸗ 
ſchafft, mebf andern — * Anfang. 
— — 
ri 
che, * —— — ff 
Scheu u amd 303. Seiten “a 


Der W. a0 ‚begreift des Ertz / Hertzogs 
Continpiamg nd Aloleicung feiner Studien 
auf der — au Sugolftabt , Antretung 
—— Me a 

zdige Handlunge ee 
Weltvon 1593.hiß zu End on bei ben, und 
hat 6. Rosigaits und debens · Beſchrei „big 
Zafl der Ppaginarum wied continuiret DIP: a 


We 3598. Jahtee „Die 


1.Bbevenbüllers Annales Ferdinandei, 


t ein groſſer Sprung in den Zahlen / un 
gt ſich das 1594. Jahr mit p. 799. an/ un 
d diefer mumerus fortgefegt, biß zu Ende di 
Theiles und ſchluͤſſet mit der 1299. Gelt 

beyde Theile, nemlich den IH. und IV.iftel 

liches Regifter, 

er V. Theil faſſet in fich Ferdinandi Neil 
Nom ‚die Antrerung der Regierung feint 
b und Leut, feine erfte Heyrath/ den Zug nat 
Hfcha, die Religions: Meformation, nebftan 
denckwuͤrdigen Gefehichten von Anno159$ 
u End 1602, und iſt zu Wien bey Marehä 
morovio Anno 1642. gedruckt, Auf den 
1 feehet zwar, daß er mit Kupfferftichen ge 
t,alein es ift feines dartnnen zu finden. Ol 


r Theil gleich an einem andern Ort als dei 
ge gedruckt, fo continuiret er doch dennume 
Paginarum, fängt mit 1300. an,undendige: 





« - “ 


ae höllers Ankaler Frrdinundei. ıgz 
Des Erk-Derkogs Commillon zu Regen. 
— dem Reihe: Tag / den Todt feiner Sram 
- Mutter Ertz⸗Hertzogin Mariz, die Geburth 
gröne Ferdinandi, und die Hochzeit der 
(Erg » Derkogin Marie Magdalenz mit dem 















Oro Hertzog von Blorens,, feine Jaloufie mie - 









Erg. Oertzog Leopold Pe herren 
Rinigreik Vohmen / fein 2 
Kayſer Lee 8 Mat: 
—— na] Gala 
na en an 
, wie auch andere Gefchichee, 








Diefer Theil iſt Anno 1643. bey Marthdo Eofr 


morevio zu Bien gedruckt, und hält 407. pagiı 


ln. Theil befchreibee damahlige des 
Ferdinandi feine Reife zum Kane 
fer Matıhia,, fein Gouverno in Ober» und Unter⸗ 
Oeſterreich „Haltung vieler Feſte, feine Devotion 
n dem Hechto. Sacrament, Tradtation der Suc« 
eefhion in Ungarn und "Böhmen und die Op 
tiones Darteleder den Venediſchen Kıteg und a 





ah feiner Gemahlin Mariz Aunz, und 


Maximiliani Emelli Tod, md 
bie Cronung in Böhmen, wie auch was fonften 


— 


in der Welt von 1612, biß zu Ende 1617. pafla - - 


ser; Er iſt ebenfalls ben vorgedachtem Buch⸗ 
7* 








** — Rn Bien bey Matthao Eof 





—e— 


m An. 1644. gedruct, und beſtehe | 


Eöllner » Hoff An. 1646. gebradt, 


— — — — 


Abſterbat feinse ie 6 Ju 
Schwuogern König 
ntew, und feinen — 2 
—— des Landes ob | 
formation in ihren Erb. Kö 
dern, ihre Hochzeit mis der P 


yon Mantuä. 

Diefer Theil aber If nicht | 
ſondern, nachdem er mit dem 
und 19. 589. Seiten gefuͤllet 
pag. sr: das 1620, „Jahr ai 

8. Seiten die Sumnkerien 
De 599. den Hiftorifchen Tepe 
sehlüng von dem Tode Er 
nis Saroli, von dem Verttau 
nepd;H: gegen GOtt/ woran 
Geaflatiorks-Edit wider den P 
nirtt/ im welchen er pag. 606. ı 
abhrirht: Darben wie uns a 


— — det Ferdi. og 
Din. Ra ce Shurfichenäng“ er 
mine da Sifen duch be 

ae SIE Mia ches letztere Wort der 

—5 — folgenden Blate Ift, fo ober in dem 

af Inder Känferl, Bibliorhec 54 Wien 

per —— einige 
abern en 

Eigen Fioiri; bite anno — 

Ba less ——— 

u 
fa; Meindl eher anäßern Deren beflben Pu: 
blicavion wicht belichet worden, foiß es unterhlice 


bau. 
ref aber der $efer zum wenigſten ein paar 
Proben ſehen möge, auf was vor Art, und aus 
le eh Gründen der Here Graf 
u fehreiben pfleget, fo wollen wir 
** —E 1582. p. 182. die Beſchrei⸗ 
bung von bes Dertogs von Alba Tod hier ri . 


* ine gehet,unter denen unter Denen foichg ich gefehen, 
gma llerweiteſten. Es iſt zwar ein 
in Wien, welcher verfichert, daß alle 12. Th: 
— waͤren, und er dieſelben ae 
beyfammen ge habt, und bor Einen hohen 
eh ; Allein er weiß weder BE 
yubeuten,noch einige andere Nachricht, 
— ai —e— Ran u, —9 — 
niemanden ea 
det Känferl: — — $ 
denen andetrt ſo fauber einiges 
hi; Bi 28 find nur die eingeln Haflte, 
Ted mei aus der Druckeren Formen 5 


is 
= BE 


» 1. Bihevenbüllers Amnaks Ferdinandel, 


- Ale diefe Freuden (wegen der Victorie imdeı 
nſuln Terceras,und daß die Indianiſche Flot 
gluͤcklich anfommen) aber verdunckelten fid 
it des Königs Altefien Sohn Prinzen Dot 
iego Todt, der den 21. Decembr. im 9. Jah 
Ines Alters, mit fonderlicher Betruͤbniß wel 
ıft an ihm die gantze Suckesfion (In Beben 
ung der überbliebne Philippo ein Fran 
es Herrlein gervefen) damahls beftanden, vor 
angen,und ob man wohl zu dieſem gend dei 
ertzogen von Alba Tod rechnen möchte, ſo iſ 
doch zweiffelgafftig, ob er nicht mehr Freude 
Is Trauren verurfacher, in Bedenckung dei 
oͤnig den Herkog felbft, feine eigene Kinder 
nd Bluts ⸗Verwandten verfolger, Diefe 
verkogiftgewiß zu feiner Zeit von männiglich 
nd der eignen Mißgoͤnner Bezeugniß nach 
ir den erfahrneften, berühmt, und tapfferfter 


Inland - Ohniltan nahalten nomalan Aame 





geweſt, daß der von Alba, der es‘ 
$ penetriret, —*8 empfun⸗· 
aus nachfolgenden Grafen Kheven⸗ 
ESchreiben an Ihr. Känferl. Majeſt.“ 
Berinmen er vermeldet; Allhier tft 
Alba nice mehr eingedend , de 

.in rerum natura gemefen wäre,“ 
König ein wenig vor feinem Toder 
1, het er nichts von feinen Sohne* 
" "grico teadliret, fondern allein beq dem 


HYFAHLIUOTIEL, ET IORIE DON 
nicht mehr tradtiren, Ihr. 

„Gewiſſen felbft in acht neh⸗ 
„ſelben feinen. Erben Satisfa 
„dann er in ihrem Prejudicic 
„wolte: In feiner Kranckt 
„Hertz und Tapfferkeit erzel 
„ſam weder nad) der Welt, n 
„gefragt, daß ihmihrviel, mı 
„mächtigen alten Römer, ı 
„ausgelegt; viel haben: ihn | 
„ſeinem Tode geben viel die 1 
„gan von dem Regiment aı 
„hen. Won den Galanterie 
„Kranckheit geredet, wäre 4 
„ſchreiben; wie die Amme, f 
„mahl zu faugen geben, zu ihr 
„zu ihr geſagt, Du haſt dich um 
„angenommen, beſorge, du ı 
„auf einen grünen Zweig bri 





1.3hevenbüllers Auwales Ferdinandei. 203 
 zuHanfe feinen Iuder(dann es dors viel waͤchſt ) 
ausjufieden verblieben wäre, « 

In dem andern Theile ad An. 1584. p, 42. ers 
zehlet er die Einkleitung der Er. Hertogim, 
und Aufrichtung des Muͤntz⸗ Haufes folgender 
geſtalt: „In diefem Jahre har die Käyferin«‘ 
Maria ihr lang gefchöpffte aber von Käy 
fer, König und deren Miniftris, fonderlich aber‘ 
Grafen Khevenhlere wicderrathene Refolu-“. 
sion, ihre Tochter die Ertz⸗ Herkogin Marga⸗e 
reth in das Cloſter a las Defcalcas zu Madrid" 
zu hun, ins Werck gefegt, und Ihr Durchs“ 
leucht am Feſt Pauli Befehrung (welches ihr« 
Geburts-Tag) in ihrem Oratorio privarim ein⸗ 
kleiden laffen, darbey nicht mehr als die KRäys“ 
ferin, der König, die zwo Infantin Dona Ifabel.* 
la, und Dona Catharina, Graf Khevenhuͤller,e 
ale Kaͤyſerl. Sefandter, Graf von Barajas, bey⸗ 
der Infantin Obriſter Hofmeiſter, Don Juan de“ 
Borja aflıftiret, wenig Tage zuvor fenn beyde'* 
mit der Känferin aus Deutfchland nach Spas'* 
nien gezogene Sräulein Lucia von Bernſtein,“ 
und Anna von Molarteben indiefen Defcalcas-'* 
Drden eingetreten, eben damahls hat der Ks“ 
nig mit Grafen Khevenhüler, ihm aus Tyrol“ 
die Muͤntz ˖ Druckerey, famt etlichen Müngern‘“ 
in Spanien zu bringen‘, und zu Segovia ein‘ 
Muͤntz⸗Hauß aufjurichten, tractiret, der die“ 
Sachen dahin gericht, daß Er: Hertzog Ferdi.“ 
nand in Tyrol dem König 12. Muͤntzer mit al«“ 
ler Zugehoͤr, Doch auf des Königs Koſten, er-* 
folgen laffen , darauf das Mint» Hauß er.'s 
Bebs,und allda die neun Segovianifchen Rea-“ 

93 ion, 





4 1. Bhevenhuͤllers Annales Ferdinandei. 


n,Doch an Silber nicht fo gut als die alten ger 
unge worden, 
»DObwohln Küyfer Rudolph die Heyrath mit 
er Infantin Dona Ifabella zum hoͤchſten vers 
langt, und (tie in Denen vorigen Jahren zu for 
en) vom König Philippo die erwuͤnſchte Ant ⸗ 
ort erfolgt, fo hot er doch in das dritte Jahr 
te begehrten und norhdürfftigen Plenipoten- 
en nicht gefchicke, auch über alles Zufchreiben 
nd Sollicitiren feiner Frau Mutter der Kaͤh⸗ 
rin, und Grafen Khevenhuͤllers, nichts eie 
entliches geantwortet, daher der König mit 
iner Tochter anderft zu difponiren gedachte, 
ie nun der ganken Spanifcyen Monarchia, 





uecefflion an diefer Frauen (mann der Pring 
hilippo, der damahls ein ſchwaches und kran⸗ 
es Herrlein geweft, mit Tode abgangen wäre) 
legen, alfo hatesdie Kaͤyſerin defto mehr em⸗ 





1. Shevenbällers Annales Ferdinandei. 205 
beyde zugleich den Känfer fo weit dilponiren, “ 
auf dag Ihr. Majeſt. eine eigentliche Refolu-'« 
sion, ob fie ber Heyrath nachzuſetzen Begehren“ 
oder nicht, von ſich geben woltch, wäre es noch“ 
ihr Intent, demſelben ehift wegen der hochnoch,“ 
Dürfftigen Succeshion nadyzufegen, wo nicht ſol⸗ 
che Gelegenheit dem Ertzz⸗ Hertzog Ernſt zu ver: 

Dann foll der Känfer mit feiner Di-“ 
lation den König für den Kopffftoffen, und eine“ 
Urſache ſeyn, Daß two nicht die gange Monar « 
<hia, ouf das wenigft die Burgundifchen kän.« 
der vom Erg Haufe absund einem fremden und“* 
Æmulo zugezogen werden folten, fo würde die“ . 
Koͤmiſche Erone wanden, beyde Erg-tinien“ 
Spanien und Deutfchland zertrenner, Ihre“ 
Mache zertheilee, ihre Autorität verkleinert,“ 
und ihre wohl hergebrachte von ihren Borel,“ 
tern auffie gepflantzte Correfpondenz zu nichts“ 
und fie letzlich ein Spott und Raub ihrer Sein. « 
de, und wohl gar der Tuͤrcken felbft werden, 
weldyes alles verhindert würde, wann Erg.“ 
Hertzog Ernft (wovor Känfer Rudolph fich zu‘« 
verheyrathen nicht gefinnet) die Infantin famı““ 
den Wieder: und Burgundifchen Laͤndern, durchs 
Interpofition des Känfers erlangte, und zugleich‘‘ 
auch Ihr. Majeft. Ihr. Durch. zu der Roͤmi⸗« 
ſchen Crone verhülffe,. diß Particular har die‘ 
Känferin an Ertz· Hertzog Ernſt durch gedad).“ 

ten Grafen Khevenhüller begehret, mit nie 
mande, als mit dem von Harrach, und von‘ 
Dietrichflein zu communiciren, und wann fie‘ 
dieſen Vorſchlag nicht approbirten, denfelben‘ 
night in das Werck ſetzen folten, Erg- Her,t 

O3 Rog 


—rgwesuas) JLECHUEE wactıret, 
„verblieben, daher er auf 
» weiter erflärer, allen gute 
„ediffen Uberſchickung, ber ı 
„nipotenzen gegeben, weil 
„micht erfolger, har das kunffri 
»Känfer durch Grafen Khev 
„ſcharffes Ermahnungs S 
„laſſen, wie an ſeinem Orte; 
Verhinderung diefer Heyra 
„der Rumpff damahls Obriſt 
„ Kaͤnſer zu allerley Curiota 
„Retiro, denenſelben abzuwa 
o»pſehen, daher ſich dieſer Geleg 
„die Geſchaͤffte vom Känfer « 
‚„zogen, und daher das Faktoru, 
ihm nun auf vollzogne Hepra: 
te. und er wohl gang dadurq 
„tion ihn von der Ränferinun 
»geſchrieben morden 3) bir 


m; -.- 







rn — — *— 


sn) voß er: dem Ränfer in der Refolutio 


ter⸗ und DaB gantze Werck etliche Jahr nad 
einander ungangbergemadi.ıc.“ ** 


| II. 
Orabriöt once Drurkhen en 


logifhen Werd, welches in zukun 
ne nie unter folgenden Tut 


Tamm. M alten: Weil 






Ei Kae Lüdovici ri Sci * 





eben ini, lan. von des K 
CoaradiSalici Borfahrenan, biß auf Conrac 
num, den letzten Weiblingiſchen Hertzog 
Francken und Schwaben. Mit einer Hiſtor 
fihen Erläuterung und den beften Zeugniſſ 
altee Scribenten durchgehende bewaͤhret, m 
als en him eiedride 9 darg 
ſtellet, von Joachim Frie Seller 
Fuͤrſtl. Saͤchſiſchen Gerichts »Secretario, ia 
gefamten —— — zu Weiner. * 
D4 .. Re 
. ‚Autor ift des vormahligen Sefant: 
—— Helen Fi und wi alten Theofc 
D. Rappolds Endel, hat fich anfä auf 
den ben Prolegomen über den Geige Toferham; £ 
lobt wird. Nachgehends hat er Nic der Diſto 


yimnnen der Welff 





—— 
t 
LT, 
Ibie Materialien iu Dem 

aus unterfaniet 
een ——— 
— — mich Drud allzu 





Antore,inmaffen erdemP.de Vir 
utten unb Bamabligen 
€er Memoires gu Gefallen des J 
Eeibnigeng Elogium verfe 
PA ma > 


und Weibliugiſchen Stam̃⸗Regiſter. 09 


Connexion der Hiſtorie an Hand gegeben, eine 
geruͤckt; als 1) eine Tabelle der alten Bur⸗ 
gundiſchen Boͤnige aus Welffiſchen und 
Carolingiſchen Beblüte, und Der von Ih⸗ 
nen herſtammenden drey Baͤyſerinnen, im 
neunten, zehenden, und zwoͤlfften Seculo, nehme 
lich, der Kaͤyſerin Judiih. Ludovici Pii anderer 
Gemahliu, Adelheidz, Käyfers Ottonis 1. ante 
derer Gemahlin, und Gifcle, Känfers Conradi 
Salıci Gemahlin, mit etwas mweitläufftigen umd 
ausführlichen Beweiß⸗Gruͤnden, aus alten Scri- 
ptoribusRerum Francicarum dargethan, weil dies 
fe Branche noch von feinem Braunfchtweigifchen 
Hiftorico berühret und unterſuchet worden. 
2) Stamm der Känferin Gifele, von väterlicher 
Seiten, nebſt ihren beyden Bemahlen, Schwe⸗ 
ſtern und Soͤhnen. 3) Der maͤchtigen und 
einer Königin nicht ungleichen Gräfin Mathil- 
dis in Stalin, Godoftedi Gibberis Wittben, 
und nachmahls Welfonis V. Gemahlin, vaͤterli⸗ 
che und mütterliche Stamm : $inie, wie auch 
entdeckter Grad der Verwandſchafft mit den 
‚Känfern, Henricis, IV. und V, in drey Tabellen, 
mit unwiederfprechlichen Zeugniffen. 4) Des 
Stamm Vaters deg heutigen Allerdurch lauchti⸗ 
ſten Hauſes Oeſterreich, Rudolphi Habsburgici, 
Ankunfft von einer Welffin. 5) Ahnen-Tafel 
der Kaͤyferlichen Printzeßin Gertrudis, des Welf⸗ 
fiſchen Hertzogs, Henrici Superbi, Gemahlin, 
und Dero Eltern, Käufers Locharii Saxonis und 
Rixz. 6) DBärerliche Sinie der Engländifchen 
Printzeßin Machildis, Henrici Leonis anderer 
Gemahlin, von dem Herkog in der Normandie 

Ds und 


fihon vorlängft gemohnt g 
auserkohren habe. gr 
Der.andere Theil, oder 
iblinger , beficher au 
Die erſte flelle vor des Fri 
 Conradi Salici Vorfahren, 
Conradi Sapientis Vater, 
Weiblingiſchen Käufers, He: 
hm von Hohenflauffen, 
Schwaben, vermählte ©d 
welche hernach eine fruchtbar 
Marggrafen von Defterreich 
bere Tabelle fängt von geda 
an, und geher biß auf Conra 
dieſes Geſchlechts in Francker 
DIE Erläuterung über dieſe 
Mangel der Zeit nur in Sum 
doch wird bey seder Perfon, { 
Käyfer Friderico Barbaroffa, 





5 Weslingiſchen Stam̃ ⸗ Regiſter. 212 
es dieſes ſol nur: eine Probe ſeyn, und a 
geoffer Herren Geſchlecht Megifter zu 

gung eingerichteetwerden kön» 
IE mr fo viel die älteren Zei⸗ 

Deutſcher Fürften betrifft, 

heutigen, meiſtens ohne Unterſuchung 
ar ß —— —— Genealo- 

& la mode -Bilcher; ſich verlaſſen Fön 
Mit der Zeitunddes Höchften Hülffe fell , 
wuac das Leben und Thaten / der groſſen 
kalpes, und Werckzeuge vieler Veränderungen, 
Inseini Leonis, und feines nah- verwandten Ge⸗ 
wees, des Dobenflauffifchen Känfere, Friderisi I. 
Narkerafa, deren ieder faſt ein halbes Seculum_ 
weret, in voͤligen Jahr⸗Geſchichten, aus alten ' 
iaiptoribus Rerum Germanicarum, Anglica- _ 
wen, Isalicarum &c. befehrieben und combini- 
werden. 





















HI 

. Hifloire fecrete des Intriguesde la 
| France. 

| Das iſt: 
e Hiſtorie von den Frantzt⸗ 
racticken an unterſchiedli⸗ 
8 Europaͤiſchen Höfen, aus dem 
Engliſchen uͤberſetzt andrer Tell, 
Londen 1733. 8.18. Bogen. * 











© Bon dem erfien Theil ge en Shell —— Materie 
Gaben wir im zehnten Stuck unfrer ABorom e. = 
di⸗ (gg. —8 


— — 1— wu 
Es giebt ihm hiezu abſonde 
Werachtung, womit man ii 
ten Revolution * redet, wı 
won bem leidenden Gehorſc 
abſonderlich von der Geiſtli 
da doch eben diefer Stand, | 
gen und Anfehn berriffs, vi 
ehren nichts wiſſen wid, 
fein ganges Abſehn dahin, d 
rechtfertige, zu welchem 
me Diegierung Jacobs II. v 
helms Recht, ſich der bedraͤ 
— zeiget, zuletzt auch 
er Engellaͤnder anmerckt/ da 
viele, die doch hauptſaͤchlich 
der anders Sinnes geworde 
nig entweder zuruͤck begehri 
allerley Weiſe König Wilh 
vochc wobey er zugleich aut 


ala AG a A An 


. 
[0 


des Iatrigues de la France. 213 


wie wenig Gutes fi) dieſe Marion zu einem Pas 
piftifchen Könige zu verfehm habe, da mon ſich 
denn leicht eimbilden fan, wie das ietzige Mini- 
fterium hin und wieder feine tehren friege, fo 
mohl wegen der kuͤrtzlich bezeigten Undanckbar⸗ 
keit gegen die Allüirten, Die fich Loch ihrer bey der 
Rerolation eifrig angenommen, und der ger 
nauen Verbindung mit Franckreich, die gleiche 
wohl nicht anders als fihädlich ſeyn fönne, als 
auch wegen des Eiffers, womit ſich viele gan 
augenfceinlich nach dem Prätendenten fehnen. 
Diß iſt der Entwurff von diefem Tracrar übers 
haupt, ans welchem wir, weil er in der That 
viel befondere Nachrichten enthaͤlt, fo zwar groͤ⸗ 
ften Theils auch fonft ſchon gedruckt zu finden 
fern, aber, weil fie erwan in Kleinen Schriften 
ftehn, leicht koͤnten verlohren werden, eins und 
Das andere beybringen wollen, bemercken aber 
noch vorher, daß faft durch die erfte Helffte des 
Buchs der P. Orleans widerlegt werde, welcher 
in feiner Hiftoire des Revolutions d’ Angleterre 
den Nahmen haben wollen, als wenn er, was die 
vorhabenden Zeiten betrifft, nach denen von Ads 
nig Jacob ſelbſt erhaltenen Nachrichten fchreibe, 
da man fich denn wohl eimbilden fan, daß König 
Wilhelms nicht gefchont werde, 

Es fängt der DVerfaffer von dem Unterneh⸗ 
men des Hertzogs von Monmouth an, darein 
Koͤnig Wilhelm von einigen neuen Scribenten 
mit geflochten worden. * Er geſtehet p. 4. daß 

der⸗ 


Es meſcridige den Rönig Wilhelm aach die Se- 
eret Hiſtory of Whiteha] yab Monf. karrei {a Hi. 


III. Hiflöire feerete 


——— — 
Ibe dem Hertzoge auffeiner Flucht nach Hole 
die noch. bey Lebzeiten König Carls ges 
he vlel Freundſchafft erwieſen welches auch 

önig, der ſich zorniger auf ihn ſtellen mus 
als er in der That war, nicht ungern geſehn, 
man in einer mit Ziffern geſchriebenen 
xifft gelefen, foindes Hertzogs Kleidern ger 
den worden, doch habe er ihm Feines Weges 
ſchlaͤge wider Engehand gegeben, vlelmehr 
achtet, wie er ihn bewegen moͤchte bey dent 
pfer Dienfte zunehmen. König Wilhelm, 
jahle noch Pring von Dranten, erwieß 
fo viel. Höffligfeit, daß ihn diegange Arnıee, 
fft er ſich bey den Mufterungen einfand, als 


mGeneralbechren mufte. König Carl mu⸗ 
war auf Anſtifften feines Bruders thun, als 
ner folches übel nähe, und gab feinem Ges 
dten im Haag Ornre , fein Mißvergnügen 








des Intriguæs de la Framse. 2 j 


ihm mit Schlägen zu drohen, wie man denn 
fagt, daß der Geſandte fich unterfländen, den Of⸗ 
fieterernder Armee vor fich zu verbieten, daß fle 
dem Hertzoge obbemeldte (Ehr » Bezeigungen 
wihe möchten wiederfahren laſſen. Könige. & 
Carl befahl zwar hierauf dem Geſandten eine 
Zeitlang feine Audienz bey dem Prinzen zu neh⸗ 
men, weil er aber gleichwolauf feine Satisfaction 
drunge, faheman wohl, daß der König alles nur 
that, um vor feinem ‘Bruder Ruhe zu haben, 
wie denn der Autor auseinem gewiſſen Munde 
will gehört haben, daß des Königs Nachläßige 
keit in der Regierung und deren gängliche Uber⸗ 
laſſung au feinem Bruder nicht natürlich, ſon⸗ 
dern bloß zu dem Ende angenommen geweſen, 
damit er Die Schuld nicht tragen dürffe, wenn 
die Sachen übel lieffen, denn fonft ſey er in der 
That eintichhaber von Ordnung und auf feinen 
Meyinungen eben fo befländig geweſen, als fein 
Dere Barer, * Weil die Papıflifchen Scriben- 
ten, 


s Wir wiſſen nicht, ob der Autor dieſen Character 
füglich, werde behaupten fönnen, denn es fam, 
wie maß aus allen Umſtaͤnden fieht / dieſes Koͤniges 
unorbentliche Regierung bloß daher, weil er von 
Natur im hoͤchſten Brad wolluͤſtig war, und alfo 
niche Zeit hatte, mit ernfihafften und wichtigen 
Dingen umsnneben, man fabe auch wohl, daß er 
ſich biefer Volluſt nicht wider feine natürliche 
Neigung ergabe,weilerbarinne gang erfoffen was, 
und seiget ſchon die Furchtſamkeit, von ber bier der 
Serfaffer redet, feine natürliche Echwäche an, 
So ſteht auch dahin, ob man ihn ſeht lobe, wenn 
man ihm eine ſolche Beſtaͤndigkeit beylegt, wie 
fein Vater gehabt, von dem wir In dem vier zehen⸗ 


III. Hifloire feerere 


wie unfer Autor meynt, aus Boßhetit ans 
fen, daß König Wilhelm no vor feiner 
mählung mit der Printzeßin von Yorck Ab⸗ 
auf die Englifche Erone gemacht, inmaffen 
feine Hoffnung gleich ſoll angegangen feyn, 
aftsbury die. Hof Parthey verlaffen,der denn 
Pringen durch feinenAgenten duMoulin die 
Ihe vorgeſtellt; jo will zwar der Verfaſſer 
es nicht laͤugnen, und geftehr, daß der Printz 
den Engliſchen Proreftanten heimlichen 
ef Wechfel gepflogen, fo bald er von dem 
mdniß zwifchen Engelland und Frauckreich 
1670. Nachricht bekommen, woraus Die 
holicken fi ſo viel Vortheil verſprachen; er 
uptet aber im Gegentheil auch, er ſey fol« 
wohl befugt gewefen, inmaffen er doch nach 
enden Prinyeßiunen von Yord der nechfie 
nErbe geweſen, fonderlich aber, wenn fie 








des Intrigues de la France. 217 


nach König Carls Tode nicht zu verlaffen, in⸗ 
maffen er unfehlbar vielen Eng: ändern würde 
ſeyn verdächtig worden, menn er zugegeben hätte, 
ihn in Holand gefangen zu ſetzen. Dip habe 
auch König Jacob wohl gewuſt, weswegen er 
feinem Geſandten Befehl ercheilee, den vom 
Monmouth heimlich hinweg zu nehmen , wel⸗ 
ches iedoch der Print erfahren, den Herkog 
warnen laffen, und nachdem er weggeweſen, Er⸗ 
laubniß gegeben ihn zu fuchen. Monmouth habe 
fich hierauf nach Brüffel begeben, aber auch da 
nicht lange bleiben fönnen weil ihm der Marquis 
deGrana,auf Anregung des Englifhen Reſiden⸗ 
ten, andeuten laffen, fich aus den Niederlanden 
wegzumachen, da er denn unbefandter Weife 
wsteder nach Holland gefommen, und darnach 
fein Vorhaben auf Engelland unternomnien, 
Der Autor will fo wenig geſtehn, daß der Print 
von Dranien hinter dieſem Handel gefteckt, daß p. 13. 
er vielmehr behauptet, es habe deu Herkog und 
feinen Anhang bloß die Berzweifflung zu dieſem 
Unterfangen bewogen, * und Monmourg Ans p. 14. 
aͤng⸗ 





»In der complete Hiſtory of England werden toif 
derichtet, daß der Hertzog nach Koͤnig Carls Tode 
gar nicht in willens gehabt, ſich wider den Jacob 
aufjulehuen, wie man denn einen Brief anfuͤhrt, 
den er damahls an einen feıner Freunde yefchrie- 
ben, der ihn vermahnet, an ſein Gluͤcke zu geden⸗ 
cken, und darinnen er ſich folgender Worte bedie⸗ 
net: Ich gedencke vielmehr meine uͤbrige Aus 
benss,3eir in Rub zuzubringen, als andre Darine 
ven zu jtören, und bin weniger begierig, aroß 
Weſen in der Welt zu machen, als ın Dix Ein⸗ 

Deutfche 42. Zrud XV. th. P fam, 


111. Hifloire feerete 


glich gar nicht im willens gehabt, fich zum 
nige aufzuwerffen, wie er auch nicht hoflen 
en, daß die Engelländer, wenn fie ſchon Kö⸗ 
Sacobs müde wären, feine Pringepinnen 
tmübergehn würden. Destegen habe 
mmouth dem Grafen bon Argyle das Wort 
eben, ſich nur als General dererjenigen aufı 
hren, die fich mit ihm wider den Könlg ver« 
den würden, hernach fey ihm erft mach der 
[dung von Fergufon, der vermuthlich von dem 
ige beſtochen gewefen, zu Beförderung fels 
Falls in den Kopffgefegt worden, daß er ſich 
ſt zum Könige ausruffen laffen. * Es erzeh⸗ 
hierauf der Autor umftändlich die gange Die 
e des Monmourhifchen Unternehmens, weis 
wieer durch feine unbedachtſame ke 
ei 





miele fälle su leben. Doch foll er fich, wie 





des Insrigues de la France. 219 


ſelbſt Urſache an feinem Verderben gewefen, 
entſchuldigt ihn wider unterfchiedliche Laͤſterun⸗ 
gen des Frantzoͤſiſchen Jeſuiten, und reder auss 
führlich von den Grauſauikeiten, welche der Koͤ⸗ 
nig nad) feinem Lintergange wider feinen An« 

aug ducch den General Seversham und $orb 

effergs verüben laflen, und verfichere p. z5. 
Daß er dieſes allesvon einer Perfon habe, die dies 
fe Begebenheiten felber mic angefehen., Sum 
Beſchluß hengt er eine Warnung an, was man 
ſich zu einem Popiftifchen Könige zu verfehn has 
be, wenn nıan feinen Willen nicht in allen blind» 
lings folgen wild. Denn ob gleich Engelaud 
tegund noch von einer Proteftantifchen Königin 
beherrſchet werde, auch Addreflen gnung zur 
Beſtaͤtigung des Hañoveriſchen Erbrechts vor⸗ 


handen wären; fo befinden ſich doch, ſpricht p.26. 


er, noch viellibelgefinte unter uns, Die eis 
nelTeigung gegen denStangöfifchenPrüs . 
tendenten bezeigen, welcdyer nad) einem 
vier und swangigjäbrigen Exilio Misterie 
gnung finden würde, funfzig ſolchen Mis 
nifteen wie Jefferys war, indiefem Ad» 
nigreiche zu sbun zugeben. ıc. Nach En⸗ 
digung dieſer Geſchichte geht der Autor Die 
Handlungen König Jacobs durch, welche ietzo 
einige enıfihuldigen wollen, um zu weifen, daß 
man feinem Dringen das unrechtmaͤßig entwens 
dere Regiment wiedergeben müffe, und weifer, 
wie fälfchlich der P. Orleans verfahren, wenn er 


alles zum Beſten zu fehren geſucht. Was ins p.353 


fonderheie die Befigung der Aemter bey der Are 
mee, ſo wohl als bey der Policey und bey Hofe 
P 2 ber 


vos jew sure, su ge gun rw 
p.33. Religion zu bewegen fürchte, 
sain Kirk, welcher vor kurtzen v 
gekommen war, eine verwegen 
er wendete vor, wie er einſt am? 
zocco etwas twegen der Gu 
‚ger zu thun gehabt, habe er 
ſprochen, wenn er iemahls die 
olte, ein Tuͤrcke zu werden, 
ömtfchen Glauben eher nicht: 
dieſem Verfprechen ein Gnuͤge 
p.43. ften beförderte die Revoluti 
Jacob fieben Biſchoͤffe in den 
fie fich geweigert, feine Erklaͤ 
wiſſens · Freyhelt öffentlich ab 
aus bloſſen Haß gegen die Pap 
fie ſonſt bereit waren, ſich mit! 
Conformiften gu vergleichen, 
En auch die S 
uſſe ſtunden, * wiewohl de 


des Intrigues dela France. 22F 
recht vorgiebt,es hätten die legtern ſich ſelbſt hin⸗ 
ter die Papiſten geſteckt, damit ſie den Koͤnig be⸗ 
wegen moͤchten, den Biſchoͤffen bemeldte Erklaͤ⸗ 
rung aufzudringen, in Hoffaung, daß die Sache 


auch zu ihrem Vortheil ausfchlagen werde. Da p4r- 


er auf ven Grafen von Sunderland koͤmmt, wel⸗ 
chem, wie befant, viele, und unter denen auch der 
P. Orleans, König Jacobs Unglück beymeſſen, 
fagter, es wilrde feines weges ſchwer ſeyn, des 
Grafens Ehre zusetten, wenn er in feiner Reli- 
gion eben fo beftändig gewefen wäre, als in den 
Staats: Angelegenheiten. Sein vor Die Pros 
teflanten in unterfchiedenen von dem Autore bes: 
ruͤhrten Gelegenheiten bezeigter Eiffer habe 
verurfache, daß ihn die Papiften vor ihren Feind 
geßalten, doch wolle er eben nicht ungerfuchen, 
mie weit es einem ehrlichen Manne anftehe, ein 
ſchlimmes Minilterium zu unterftügen, und fich 
in feine Anfchläge einzulaffen, um das daher zu 
beforaende Ubel abzuwenden. Bon feinem 
Brief⸗Wechſel mit dem Prinzen von Oranien 
find des Verfaſſers Worte fo zweiffelhafftig, daß 
wir fie lieber felbft herfegen wollen; wenn er 
niche, heißtes, unmittelbar mit dem Prins 
p 3 gen 


fich im Anfange durch bes Königs Erklärung we⸗ 
gen der Gewiſſens⸗Freyheit blenden laffen, und 
berufelben davor in den ſchmeichelhaffteſten und 
demuͤtdigſten Addrefien Dauck gefagt, weil fie 
uncht ırmogen, daß alles hauptſaͤchlich auf den 
Römifch-Eatholifchen Bortheil angefeben ſey Wir 
fie aber an dem Ubermuth der legtern wahrnah⸗ 
men, wie viel die Glocke geſchlagin Hätte, fien⸗ 
—* fe baldan, mit den Biſchoͤfflichen zuſammen 

eten. 


111. Hifdire ferrete 


— 
n Briefe gewechfelt, fo that es doch 
ne Bemablin mit der Printzeßin aber 
weiß eigentlich nicht, ob folcher Brief: 
echſel auf etwas anders, als Compli« 
ngen angelommen, Im uͤbrigen aber 
te der Graf dem Prinzen feine Mey⸗ 
ng ger füglich durch den Brafen von 
mucy, feinen Verwandten; der fich da⸗ 

hls an ihrer Hoheit Hofe befand, ent · 
cken laſſen. Daß Sunderland dem Köni⸗ 
nach kundgeworde nen Vorhaben des Printzen 
lend verraͤtheriſche und zu feinem Ruim gerets 
de Anſchlaͤge gegeben, will ernicht glauben, 
d beweiſt es aus einem Briefe, den der Graf 
& nach der Zeit geſchrieben da König Wilhelm 
geruffen werben. Jedoch Fan er nicht laug · 
, daß der Graf den König verhindert, eine 
nsöfifche Armee zu feiner Huͤlffe uͤberkom⸗ 

zu laffen, und fich der vornehmſten Prote⸗ 
atiſchen Herren zu verfichern, die ce mit dem 
ingen hielten, wodurch allerdings die Revolu- 








des Iutrigues de la France. 223° 


ns 
809 von Mariborough, damahls noch Lord 
Churchil, ift bey den ‘Seinden der Revolution 
mis dem Grafen von GSunderland in gleicher 
Berdammuiß. Der P. Orleans giebt ihm p.se. 
Schuld, wie dereinſt zwey Partheyen des Prin⸗ 
gen, eine von dreyzehn, die andre von dreyßig 


Pfer⸗ 


— — — — — — — —— 
ſelbſt nicht, was er davon gedencken ſoll, und will 
nichts gewiſſes ſagen, welches um ſo viel wunder⸗ 
licher iſt, weil er ſonſt vorgiebet, die Nachrichten 
zu ſeiner Hiſtorie von Koͤnig Jacob ſelbſt erlangt 

zu daben. Noch ſagt Larrei an einem andern Or⸗ 
te von ihm, daß er, da mit Koͤnig Jacob alles aus 
geweſen, demſelben weder in ſeinem Ungluͤck fol⸗ 
gen, noch auch zu dem Printzen von Dranıen übers 
gehen wollen, daher er das Mittel ergriffen, und 
Ah nach Holland begeben, allwo er ſeine Papiſtiſche 
Religion die er1636. angenom̃en, wieder verlaffen. 
In der Secret Hiſtory of Whitehall find zwey Brie⸗ 
fe von ſeiner Aufführung, da in dem einen gewie⸗ 
ſen wird, wie ihn die Frantzoͤſiſche Parthey vor 
einen verſoͤhnten Feind gehalten, der Koͤnig Ja⸗ 
cobs Bunft nur darum geſucht, Damit er Gelegen⸗ 
heit haben möchte, ihm Tort zu thun. Sie haͤtten 
ihm auch abgemerckt, daß er es zwar allezeit mit 
dem maͤchtigern Theile halte, iedoch aber feing 
Sachen ſo anſtelle, daß er bey etwa vorfallender 
Veraͤnderung davon keinen Schaden haben moͤ⸗ 
ge. So will man endlich, daß er den P. Peter wi⸗ 
der ſeinen eignen und der Koͤnigin Willen, durch 
unnachlaͤßiges Anhalten bey dem Koͤnige ans 
Bret gebracht, welches auch diejenigen, die ihn 
doch entſchuldigen, ſelbſt nicht läugnen, und vor⸗ 
neben, daß er als ein kluger Staats⸗Mann fols 
ches darum getban, damit die Verantwortung 
von den obhandenen gefährlichen Dingen niche 
auf ihn kommen möge. 

P4 “Dies 


TIL. Hifsive focrere 


den, unglücklich geweſen, wären bie Use 
unten darüber fo erfchrodfem, daß fie alfobalt 
hloſſen, fi des Königs. Perfon zu bemaͤch 
n, welches Churchil thun follen, wofern in 
it des Königs Mafenbiuten daran verhin 
t; gleich als wenn es wahrfcheinlich wäre, daf 
Pringen Anhang über einen fo geringen Un 
den Much haͤtte ſincken laffen. Wielmeht 
auptet der Autor, daß des Königs beftändigı 
Hgerung chu freges Parlament zu beruffen,dti 
ſſen bewogen, ihn zuverlaffen,als der ſich mu 
& Papiften und Irrlaͤnder tegieren laſſen 
xinne habeder Lord Churchil den Epempeln 
Printzens von Daͤnemarck und Hergoge vor 
afton gefolgt, auch dem Könige einen Brie 
terlaflen, darinne er feine Bewegungs Urſa 
aentdeckt, und unter andern folgende Wort 
raucht: Ob ich gleicy nicht länger in 
ſellſchafft folcher Derfonen bleiber 





des Intrigues de la France. 22% 


hiernechſt der Autor, wie argliftig der König in” 

vorgegebener Bewilligung bie Beſchwerden der 

Station abzuftellen, verfahren, fintemahl er die 

deswegen gegebenen Befehle wiederzuffen, fo 

bald man vernommen, daß des Pringen Slotte 

bey dem Auslauffen einigen Sturm erlisten, und 

feidye erneuret, fo bald er gefehen, daß derfelbe 

von feiner Wichtigkeit geweſen. * Der er 54 
ade 


ſteht auch in ber Secret Hiftory of White-Hall, as 
wo der Bord, welcher ihn ausführen follen, nue 
mit dem erfien Buchflaben C - - - genannt 
wird , und vermutblih Churchill fegn foll. 
Bon dieſem erzehlet man, iedoch ohne zu erweh⸗ 
nen, daß es wegen der unglücklichen Begebenhei⸗ 
tem mit des Pringen Partheyen gefihehen, er habe 
den Köniz zu bereden geiuht, er moͤchte die 

Arvant-Guarde von feiner Armee muftern, ba es 
Bent, weil diefelbe nabe benm Seinde geftanden, 
leicht geweiin wäre, den Königin ihre Hände zu 
lieffern. Es jen aber derfelbe durch ein ſtarck 
Maſen Bluten bewogrn worden, die Sache aufjur 
Ahieben, da man ihn indeffen von der wider ihn ob⸗ 
Bandenen Hmterlift benachrichtiget, worüber ber 
Lord mit einigen andern zum Pringen übergenans 
gen. Wofern ja an dieſem Anſchlage mag ift, fo 
iſt doch kaum vermuthlich, Daß der Prink darum 
Wiſſenſchafft gehabt, weil man fonft wol ſieht, daß 
ibm an bed Koͤnigs Nufenthals in Engellanb 
nichts gileg.n gewefen. 

Uber die erfie Zeitung vom Sturme, bie man von 
Frantzoͤſiſcher Seite trefflich gu vermehren und 
gu verbeffern wuſte, war der König Sjacob fo 
(tob, daß er zu dem Ftantzoͤſiſchen Geſandten 
Barillon ſagte: Sehen nun wird auch der Wind 
Paͤbſtiſch 

ps "Auf 


Ber Geſetze gegründet, nachzukon 

zu gleicher Zeit alle zu Beruffun 
ments ausgefertigte Commiflio: 
nicht fortgeſchickt geweſen, verb 
und ſich auf den Weg nach Franc 
welchen Schluß er, wie aus allen 
heller, eher gefaßt, als er noch vo 
Pringen verfandten Abgeordneter 
p55. ben Fönnen, ja nocheher, alser fie. 
ſchickt, ſintemal einige, die um des 
lichkeiten gewuſt, wohl funffzehn 
Abreiſe davon geredet, manuchꝰ 
Papiften in Londen aufweiſen konn 
ihm rathen, nach Franckreich zu ge 
gelland in der damohligen Unord 
fen, vermoͤge welcher fich binnen N 
(0 viel Verwirrungen entfpinnen 
er mit aller Sicherheit zurück kom 
Auch da die Sachen des Königs ı 


aefommen waren. fante meher or fol 


des Intrigues de la France. 234 


kam, lieg er alfobald-den Papiften zu gute eine 
Proclamstion ausgehn und entledigte einen Bi⸗ 
ſchoff dieſer Religion feines Areſts zu Newgate. 


Indeß unternahm ſich gar einer von den Hoff 


Geiſtlichen, an den Oberſten Sammer » Herrn 
Grafen von Mulgrave zu fchreiben, er folte feine. 
Zimmer mit neuen Mobilien verfehn, weilerin: 
wilens habe, su Whitehall zu bleiden. Wenn. 


der Frautzoͤſiſche Jeſuit von dem Irrlaͤndiſchen p- 6E 


Kriege und der Schlacht an dem Sluffe Boyne 

ſchreibt, machter wider pie Wahrheit der Hiſto⸗ 

wie song Wilhelms Armee viel ftärder als die 

Jacobiliſche, um die Schande von dem Verluft 
dıefes Treffens zu bemänteln, welcher groffen- 
Theils von der Furchtfamfete König Jacobs 
herkam, inmaffen einige gefangene Irrlaͤn⸗ 
der den Englifhen ohne Scheu befannt, 
wenn fie ihre Könige vermechfeln dürften, wol⸗ 
sen ſie wieder die Schlacht von neuen anfangen, 
und zweiffelten nicht, den Sieg zu erhalten.. 


Nachdem nun unfer Autor mitdiefem Wieder P-7% 


fadyer fertig tft, nimmt er fih vor, aus Engli⸗ 
ſchen Nachrichten felbft zu erweifen, daß da⸗ 


mahls diejenigen felbft die Revolution befördert, - 


welche diefelbe gegenwärtig zu ſchwaͤrtzen und 
runter zu machen trachten. Ich will, fpriche 
er,mit einem Woerte fagen, daß wir dies 
felbe der Empfindlichkeit der Englifchen 
Birche ſchuldig ſeyn, welche von dem 


Hofe viel Beleidigungen und Ungerech⸗ 


tigleiten Hatte ausfteben müffen, und daß 
unſre iegigen Prediger von denleidenden 
Geborfam und verbotenen Wiederftand 


(Now 


drrchzufahren getrachtet, welches il 
p.75 . Frantzo ſiſche Hof vor übel gehalten 
fet, wie die Frantzoſen dept Könige ® 
Jugend oufgehäßig geweſen, wie fic 

ten Jahre feines Alters das Fuͤrſten 

ge genommen , und die Witten 

ihn verhetzt, welches alles Earl II. ı 

tzog von Yorck unbeweglich ange 
guugfamen Zeichen, daß fie mie 5 
einem geheimen Bünbdniffe ſteckten 
babe man zwar von Frantzoͤſiſche 
trachtet, den Pringen üher den Ste 

da man ihm in dem Kriege von 167 
Herrichafft über Holland zu geben 
es habe ſich aber der alte Haß um fo 

von neuen geäuffert, da er nach d 
nicht tanzten wollen, deswegen fen {| 
abermahl genommen, und zwar u 
ſchen Frieden wiedergegeben, doch 





des Intrigues de la France. 229 


benadpbarten Provintzen fletig beunruhigt, umd 
endlich 1685. mitten im Frieden von.nenen ents 
zogen worden, zu welchem Ende der Priutz vom 
Conde mit dem von Dranien einen Proceß ans 
fangen müffın, in welchem man Ihn fo verächte 
lich gehalten, daß er einmahlinden Adten, Herr 
Wilhelm, Graf von Tiaflau zu Amſter⸗ 
dam ın Kolland wohnhafft, und ein anders 
mahl der ärger ausdem Krag heiſſe. 
Wir übergehen die Grauſamkeiten, welche dab 
mahls in dem Fürftenehum Orange von dem 
Sransofen begangen worden, teil ınan fie in bes 
fondern Tractaten befchrieben finder, diefelben 
auch mehr aus Haß gegen die Proreftsnrifche 
Melision, als aus feindfeligen Abfehn auf den 
Prinzen vorgenommen worden. Es ift aber 
noch ein unberrügliches Zeugniß von des Kös 
nigs in Frauckreich perfönlichen Haß, wider den» 
felben, daß er nicht leiden Fönnen, wenn man 
wohl von Ihm gefprochen, woraus zugleich er⸗ 
heller, daß oberes zuweilen gleich felbft gechan, 
foldyes doch nie aus gutem Hertzen gefchehen. 
Man har dißfalls wohl zu mercken, was dem p.78. 
Printten von Conde begegnet, welcher dereinft 
in Gegenwart des Königs von des ringen 
Topfferfeit fehr vorrheilhafftig redte, womit er 
den Srangöfifchen Einbruch in die Niederlande 
1672.gefleuret, und unter andern gefagt; Der 
Prinz Babe bep guter Zeit zu erkennen 
en, daß er nicht von der Tugend 
einer Vorfahren abweiche; worauf ihm . 
der Röniggeantwortet: Und ihr, mein Vet⸗ 
ser, ſeyd auch von dem Derdienft eines 


euren 


- 
m 


u vum. wg ww. ww... 


worden, ang Licht gefommen, zum 
und daraus einen furgen Auszu; 
wozu König Jacobs Regierung d 
laß gegeben,machte, Er faͤngt 
ſchraͤnckten Macht an, deren er 
p.32. Gefege und die Parlamenter ar 
vergleiche ipn mit Carlen II. der 
chemahl dergleichen verſucht, abeı 
mer zum Schein die Geſetze bei 
ſich nach denfelben gerichtet, wie 
einft in einer den Grafen Laudeı 
den Sache erwiefen, der einige t 
derwärtigen in Schottland wol 
wiffen, ohne daß fie der König di 


* Der Autor hält folchesum fo viel: 
weil der König fonft diefem Prin 
gehalten, wie er fih denn acht Tag 
mercten laffen, ale Conde, ber 
Summe gegen ihn verfpielt gehal 





des Intriques dela France. 231 


cher ſich deswegen bey einem Miniſter befragt, 
und dabey verſichert, daß er zwar den Grafen 
auf feine Weiſe wolte fallen laſſen, gleichwohl 
aber ihm auch in feinem Begehren nicht will» 
fahren, wenn es wider die Gefege wäre, weil er 
feines Pflicht zu ſeyn erachtete, Biefelben genau 
zu beobachten. König Jacob hingegen habe 
fi) daran nichs gelehrt, fondern allesfchledhtere 
dings nach feinem Willen gerichtet. Hierauf ps. 
erzehlet der Verfaffer, wie cs mit dem Proceffe » 
der fieben in den Tour geſetzten Bifchöffe herge⸗ 
gangen, und wie fie endlich wider des Hoffe 
Dermuchen durch die Gefchwornen loßgefpros 
chen worden, bey weldyer Öelegenheit aller ihrer 
Feinde und Freunde Nahmen beygeſetzt wor⸗ 
den: Diefes Verfahren wider die Bifchöffe bes 
ſchleunigte auch des Printzen von Oranien Un⸗ 
ternehmen, indem viel Herren und Edle zur fele 
ben Zeit deswegen nach Holland giengen, und 
unter andern der Herkog von Shrewsbury fein P:89- 
Megimene Reuterey aufgab, feine liegende 
Gründe vor 40000. Pf. Sterl. verpfändere, 
und fo wohl feinen Degen als Bermögen dem 
PDringen anbot. Ferner verdroß die Cleriſey 
die Aufrichrung eines geiftlichen Gerichts, oder 
wie wir es nennen möchten, eines Conliltorii, 
vor weldyem der Biſchoff von Londen auf eine 
Zeitlang abgefet, und andre Sachen mehr uns ' 
billig ensfchieden worden, Abfonderlich hat der P-9M 
Kandel des Collegii Magdalenzi zu Orford viel 
Haͤndel gemacht, dem der König wider die Sta- 
tuten einen Präfidenten aufdrang, die Glieder, . 
welche nicht gehorchten, abs und davor Papiften 
sine 


ſen werden, an EINER ZOTD geſo 
darinne man ihn im Nahmen 


ſucht, gewiſſen benauten Perf 


p-106. 


beiffen, meil der König ihr 
derfichert fen, hingegen droht 
im Sal er fich diefes Dienſte 
mit des Königs Ungnade u 
hen Ruin. Bey Gelegenh 
unter König Jacobs Nahme 
fanıfeiten koͤmmt der Autor aı 
che Ende des Grafen von E 
dereinft mit abgefchnittener Ki 
daß man temahls gewiß erf 
gegangen. Doch geftehter,t 

it der Perſonen, die mann 

sehlung mit mengen muͤſſe 
falt, womit man die Sache 
Fact , ihn niche mie Verſich 
laſſen. Der Stand diefes He 
Froͤmmigkeit und vortreflich, 





der iriguer de 1a Fee 235 


ich der Hertzog von Yorck einſt durch des Gra⸗ 
fen Gelindigkeit gegen die Papiſten in Irrland, 
allwo er Vice-Re& war ‚habe bereden laffen, er ſey 
auf feiner Seite, ihm auch in Anfehung deffen die 
Werlängerung feiner Wuͤrde zumege gebracht, . 
Als er aber nach der Sand gemerckt, wie hinter 
dieſer verſtellten Gelindigkeit ein wahrbaffter 
Eiffer vor die Proteſtantiſche Religlon ſtecke, 
habe ſich ſeine —— in an —*8 
und man von derſe eit angefangen ⸗ 
che Auſchlaͤge wider ihnn zu machen. Er bemerkt 
daß man zwey Leute, Nahmens Breddon 
Speake, welche die Wahrheit von dieſem 
Mord durchaus an Tag bringen wollen, auf alle 
Weiſe verhindert, geftalt man ihnen beit In einem 
von der verwittbeten Königin unterfchriebenen 
Zertel ale Gnade und Gunft von der Stuarti⸗ 
ſchen Familie verfprochen,, wenn fie ihre bereits 
Ausſage öffentlich widerruffen wüzden.* 
will er doch felbft nicht glauben, daß 
ihre angegebene Gruͤnde die Ermordung des 
Grafen fartfam erwiefen , doch fey aus den das 
mals beggebradhten Zeugniſſen fo viel zuerfchen, 
daß fich niemals in einigem Falle fo viel Umſtaͤnde 
vorqethan, weiche einen Verdacht erwecken koͤn⸗ 
nen, daß der Graf von fremder Hand umgebracht 
worden.** Es redet der Autor fernet von einer 
Schrifft 


E ⏑ —— 


⸗ wenigſten ward ihnen deswegen der Proceß 
—— ah muften fie 1000. Pfund Sterling® 
Errefie geben. 

se Eg ward biefer Graf befchuldigt , daß er In die 
vorgegebene Werrätherey von Anno 1683. Der, 

Deutfipe 48-Ernd.X V 66: fr} widde 





3 wer: wohl: 
u Geſchicht⸗Schreib 
e 
es überall ie ber — 
ice —** 
| in te Richter herbe 
Den , um ihre nung zu fagei 
‚ Körper wiber bie hergebrachte & 
aus dem Zimmer getragen, da 
hen war, er u 
Darb wi 
bezeugten, daß fell 
rcke von ber Welt gemad 
beg einem Selbſt⸗Moͤrder 
und es melden auch einige Gefi 
daß man feine Finger gan blut 
-  fühlebenen Drten jerfchnisten gef 
.. den, dafi er fich eine Weile ge 
. geivehrt habe. Bey unferm? 
paar Worte, welche man nicht 
wenn man nicht Mr. Larrei ‚oder I 


g 


ih 





des Intrigues de la France, 237. 


Proteßtants Anglois à leurs AlteffesMf. le Prince 
& Mad.lePrincefle d’Orange,ang &icht gekommen, 
umd urtheilt davon,daß fienicht aus eines Diens 
ſchen Kopffe gekom̃en, ri * vielen zuſam⸗ 
men getragen worden, ſo ſey fie auch wegen der 
ihres Inhelt⸗ ſehr Goch zu ſchaͤtzen. 
Er lehrt daraus wie die Pfaffen, bevor ſie den P- ıre. 
König zw. Unterſchiebung eines vermeinten 
EramsPringens beredet erſt alle andre Mittel zu 
verſuchen gefonnen geweſen, darunter ihnen aber 
Boch feines thunlicher vorgekommen als daß der 
König zuvor die Printzeßin von Oranien theils 
durch ſein vaͤterlich Anſehen, theils durch andre 
dazu dienliche Gruͤnde zu Annehmung der Roͤ⸗ 
snilchen Religion bereden, oder es zum wenigſten 
bey ihr fo weit bringen ſolte, damit fie das Vor⸗ 
‚fo man hatte, ſolche Religion in Engels 
tm frenen Schwang zu bringen nicht Kine 
derte. Hiezu fen ein gewiſſer Menſch, Nahmens 
Stuard, gebraucht worden, der wegen dieſer 
Sache mit demPeafionario Fagel unterſchiedene 
Briefe gewechſelt/ deren Inhalt unſer Autor kuͤutz⸗ 
lich anfuͤhrt, und iſt daraus fo viel zu erſehen, daß 
der Printz und die Princeßin weiter nicht Pr !"- 

—— * nuꝛ / zu geſtatten daß dieje⸗ 
Grund⸗Geſetze wider die Papiſten 
ten aufgehoben werden, welche ſie 
bloß in Anſehung ihrer Religion angien⸗ 
gen, diejenigen aber müften bleiben, wo⸗ 
ten von diefer Religion gewehrt 

wäre einen3ig im Parlamente su baben, 
und wichtige Aemter zu verwalten. Weil 
fie mm weiten nichts willigen wolsen ‚befchloß 

2 MAR 










nad) 
sen bemüht, weil er fein Dtcche; 
gefchm: —— 14 


Wan war 


des Insrigues dela France. 234 


Hiem̃ehſt dieeat tomme er abermahl auf der Eugli⸗ 
ſchen Herren gepflogenes Verſtaͤndniß mit dem P- 123. 
Pringen von Dranien, deren er etliche nennt, 
welche entweder ſtets in Holland bey ihm gewe⸗ 
ſen, oder doch ab und zugereiſt. Unter andern 
erwehns.er, wieder Colonel Sidney nach Mom 
gegangen , um vor des Printzen von Oranien 


erde arbeisen , wie denn der damahlige 
Die on feige Die da p. iꝛ25. 
marck, —— * Seine 
nich, Hach ber vorgegebenen Niebe 
——— wie es b 3 | 
ſeyn 


befuͤhl 
Baden Def —— 


Die kaltſteuige Auffuͤhrung des Roͤmiſchen Hofes 
Dep biefer Sache, —*5* Fehr anpngehn gefchies 
denckwuͤ tdig. Denn als nach 

Der Revolution der Cardinal d’Efte, der vertniebe: 
——e— Bruder, gr“ — Watien 
Prote beöraegen e Audien 
ſuchte, 5 © er von einem Tag jum andern auf: 
und muſte endlich um —— an: 
re vo ragen, 











des Intrignes de 1a — 239 


Einfall ber 3 Franhoſen in diefe in diefe Previngen fbis ſchi⸗ 
den folk, und nachgehends publicirte der Spa- 


nifche Befaudte zu Sonden , wie p.1z5.gemeldet 


wird, die Erflä des 

foldes Unternehmens Peine, © oh 

——— u Bualangn I 
erſchw ‚da 

König in Franckreich den Pringen von Oranien 


ſelbſt Das Lob geben mufle : Mr fep der. groͤſte p. i126. 


Stests-MHiann von Europa. Eswar au 
Jacob, da er ſchon die gewiſſe Nachricht 
aus Sndreich erhalten, daß die Landung ches 
fans vorgenoumen werden, ſo wenig ge⸗ 


clave alle bie andern verficherte,es wolle derſelbe 
von ſrinem Begehren wegen der Quartier⸗ Sreys 
. beiten abfichen , und Avignon wieder geben, 
wenn füch ein jeglicher verbinden würde im Fall 
ee sum Pabſt erwehlet würde, alle Aräffte anzu 
werden daß die mie feinem Bönige tm Krieg 
verwickelten Catholiſchen Prinzen Friede mach⸗ 
con, nd hernach dem Koͤnig Jacob wieder zu ſei⸗ 
wen Throne huͤlffen; antworteten ihm faſt all, 
wis ber Cardinal Altieri , welcher fagte: Er 
wänf het swar Dei Seieden unter den Ch a 
Chen Poremasen von Hertzen ——— 
Rönig tn Franckreich werde die 
nen ange 3* 
















wem Vorhaben noch * 5 er 
sweißle. N (2 

* ae Yenerben — well A 

tEFranckreich eingelaſſin 
iesigee guten — 22 Der —— 
en mie dem neuen Bönige von Engelland, 
ich fo gut brauchen Einten, 
jeg ſtati finpen. j 








HIN. Höre free 


fe, fc Dura vernänffeige Mintel re 
janen zu verfichern, daß er vielmehr aus 
glaͤublſcher Halsflareigfeit ſich gegen P, Per 
vernehmen ließ: Er wolte lieber nur ein 
be regieren , und zuletzt alsein Mär« 
tr flerben — er den Troſt haben 
e, an — iſchen 


urben als dreyßig 
hrein — gen 
n, und nach feinem Tode diefelben in 
Begerey verlaffen , darinnen er fie 
auden. Won dar kom̃t unſer Berfaffer, dee 
eben nicht fo wol an eine gewiffe Ordnung 
Schreiben binden , als vlelmeht nur einige 
nerefungen zur Erkaͤntniß der damaligen Zele 
und derfelben Vergleichung mit den ietzigen 
ben wollen, wieder auf die Bezeigung der 
ylifchen Biſchoͤffe, welche damahls von Fels 






des Iutrigues de la France. 241 
vor ein Unterfcheid zwiſchen m 
Zente Mepnungen und ihrer Art zu 









bandlen fey, wie gebling fiefich su dns 
dern pflegen, und was fie bißber vor ein 
Spiel gemacht, da fie aufeinmabl ihren 
alten Meynungen abgefagt, ungeachtet 
fienoch die Erb⸗Folge des Hauſes KHanno⸗ 
ver behaupten wolten, welche fich 
anf Diefelben gründe, wie wenigend 
ckreich auf feine Sreunde in Enge 
er könne, — Mellaie een 
P Seeybeit un ion 
neigeHnben laflen,ungeacheet fie venfik 
‚unge e 
ben,folange es nicht nothig ſchiene au 
vor unsuläßig bielten. Da er von dem Ja⸗ P-139%- 
eobitifihen Admiral Darmouch zu reden koͤmmt, 
von dem einige fagen, daß er eben feines Könige 
Parthey fo fehrnicht gehalten, als er andre beres 
den wollen, meynt er,diefer Lord habe folches Lob 
nicht verdiene, und wenn er fich getraut, mit ſei⸗ 
nen fieben und dreyßig Schiffen des Printzen 
Flotte, die ein und funffzig ſtarck war, gu ſchla⸗ 
gen, würde er wohl vor und nach der Rerolatios 
dem König Jacob getreu geweſen ſeyn: die ein⸗ 
tzige Handlung, da er ſich als einen ehrlichen Erw 
gellaͤnder erwieſen, habe er damahls verrichtet, 
da er ſich geweigert, die Königin und dem ver⸗ 


meynten Dringen von Wallis nad) Franckreich 
überzuführen, wiewohl * Verfaſſer auch dam 
5 an 


— — — — — —— — — — 
Ratten gieng weißer ein ſehr phantaſtiſcher Mann 
geweſen. 


t HIT, Kifloire feereie 
ju weiffeln(cheinet. Erläugner nicht, dal 
Pring anfänglich bey feiner dandung Feineı 
verlichen Zulauff befommen, weil das Bolc 
d im feifchen Andencken gehabt, wie es mi 
mmouchs Unternehmen abgelauffe,nıc hab 
ves auch fo groß nicht geachtet, weil er gnuny 
alirte Voͤlcker bey ſich gehabt, * 
hwie er mit den Lords ſtehe. ZuExcei 
e ſich die — mie dieſem Handel nich je 
nengen wollen, und als der Pring ber feinet 
unfe dafelbft fein Manlfeſt durch D,Burneı 
vlaffen, wären die Geiftlichen alle aus der 
He gegangen, das Bold! aber drinne gehlie, 
welches auch nad) geendigrer Verlefung 
wohl aufgenommen, wie Burner ausgerufs 
Es lebe der Pring von Oranien. 
diefem Drte fiengen fih nun diejenigen, 
8 mit dem Pringen hielten , an ben ihm 





des Intrigues de la France. 243 

wen hätten, dem Neid dererjenigen, die einen 

fo rüßmlichen Autheil an der Revolution niche 
; als andre , und endlich der natuͤrlichen 
ändigfeit. der Engelländer zuſchreibet. 

Der Ertz⸗ Biſchoff von Canterbury und an p.150. 
dere Biſchoͤffe haͤtten lieber geſehn, der Printz 

wäre ‚wieder nach Haufe gegangen, in dem 
Parlament härten viele an ſtatt eines Könige 

nur einen Megenten haben wollen, und [ey die 

erfie Meynung nur mit drey Stimmen, die fie 
mehr vor ſich gehabt, durchgedrungen. ben p.isg 
fo ſMaͤdliche Leute hatte König Wilhelm auch 
amter feinen Miniftern, und hiengen fich viele 
enibe, die vormahls zu König Jacobs Zeiten 

die unumfchrändte Gewalt unterſtuͤtzt haben, 

Die ihm denn allerhand ſchaͤdliche Einfchläge ga- 

ben, durch welche alle fie ihren alten Herrn zu 

ruck zu bringen, oder hoch viel Gutes zu verhin⸗ 

dern ſuchten, zumahl fie es auch dahin brachte, 

daß die Obrigkeitlichen Aemter in den Staͤdten 
Jacobiten gegeben wurden, da denn hernach die 
Parlaments⸗Glieder auf eben diefen Schlag war 

ren, und nach und nach die Jacobitiſche Parthey 
inner mehr um ſich zu freſſen begunte. Eben pur 
Diefe Leute find Schuld gewefen, daß der Irrlaͤn· 
diſche Krieg nicht ehe zu Ende gelommen, inmaf 

fen fie den Koͤnig bereder, der Graf Tyrkonell 
wolle fich ihm unterwerffen, und dürffe nur der 
Colonel Hamilton deswegen au ihn abgefchicht 
werden, welcher fich iedoch/ fobald er in It rland 
geweſen, vor den entwichenen Köntg erkkaͤrt, 
über welchen Streich der iunge Temple, der auf 
falfages Einrchen ber übslgefiunten Para 

m 





p.160. 


BELEG EZ Vbeerere a da Le 5% 
Da das Parlament Die Noth | 
ges heffer erfant, auch an den Koͤ 
wider diejenigen übergeben, bie | 
Meichs Vortheile, Frauckreich zu € 
derten, haͤtten fie durch ihr Geſchi 
Parlament aus Republicanern beſt 
Königlichen Anfehn zuwider ſey, e 
bracht, daß daſſelbe aufgehoben ı 
denn durch eben diefe Belchuldige 
man damahls das Parlament beleg 
fage des Autoris p. 162. alle Wohl 
der widrigen Parthey, die fich dus 
Peine Dienfle zur Zeit der Rev 
dem König Wilhelm eingefchliche 
und von dem Hofe ausgefchloffen w 


® M. Larrei rechnet bie Urfache, wai 
das Parlament aufgehoben word 
Arcana Imperii,geftalt auch der Kö 





2 derkmerigues de ta Branee, If 
ana HOW: dem End Der Trene geredet; Der dem 
Kinigi um —— foße greife werden, 
habe sie Elerifen einen ſchoͤnen Unterſcheid inter 


nen, fo 










he sich 
Melſert vorne iniſter behal⸗ 
* —— bes itlenne 


gefebtenen, 
In Irrland habe er ſich von lau» 
Draugofen cegierem loffen, und fen den Ep 
gram geweſen, daß er ben kord 
gebenes Wort eines vom 








0 oxr fich zugleich zu 
0 4averbinden, welche zu erfüllen, 
a zu erfüllen, i 


° demnach / 
feiner treuen Glaubens Ga 





see , darimen h 

Bl, mid, Si, Pre 
Biſchoff, ahmens Gorbot 

| näefgt, fine Religion u erfihee 


- 2 


des Inırigues de laFrasc. 247 
 -Yar-kernac) in Hoflend und zu Hamburg clend 





le 


Rönuender Graf Dumferling und Colonel —*8* 
non, begbes Schotten, abgeben, welche dem Ko⸗ 
je nie aller Treue gedient, und ibm aus eben 

Defer Urfache nach Franckreich gefolgt waren, 
Sie ſturben alle beyde vor Verdruß; inmaſſen 
der erſte gar nichts kriegen konte, und der leute 
mit einer ehe. Denfion von 30. Sols vor⸗ 
——— und anf in kin Sram 

nt m ihn feine e 

peimlich ha das Seldverkbarten, Der Colonel 
aber ward begraben, weil ein Catholiſcher Prie 
fer ihm, da cr vorher von einem Proteſtanten 
communicirt, und bereits Die Sprache verlohe 
zen hatte, eine geweihte Hoſtie in den Mund 
warff, und hernach vorgab, ex fen Catholiſch ges 
ſtorben. Damit man auch nicht mennen möge,ob 
babe König “Jacob diß alles nicht aus natuͤrli⸗ 
&er Mieigung, fondern darum thun müffen, weil 
er fo zu fagen ein Koflgänger von dem Koͤ⸗ 


Zwey gleich merckwuͤrdige Eyempef P- 184. 


nige tu Frauckreich geweſen, fo führer der Autor P:189.- 


an, def er in feinem Manifelte, welches ex bey 
vorhabenden legten Einfall in Eugelland verfer⸗ 
———— ſtehen wollen, daß er einige 
Schler begangen vo I bloß auf feine 
reihtmäßigen Aunfpr 
ungeachtet, behielt doch der König Jacob no. 
immer eine e Parthey in Engelland an 
er terre oder 
geweigert, dem Könige Watt Im 
—— —* leiſten, dergleichen nach des 
Autoris Ansfpruch der Sacheverel und Pa 
tum. 


üche berufen. Dem allen 2.19E 










Leben ge 
Anfchlägen bloß 
och ben der Sei 





| {u bedieme 
bon doeh 
vom Halſe gefihafft. Die Sie 





des Intrigues de la France. 249 
— eier Crone, die gegen mein Hauß eine 
= -unperföbnliche geindſchafft Heger, aufs 
” geopffert werde. Der Tod dis Herhoge 
—: werd vierzehn Tage vorher, che er wuͤrcklich er⸗ 
—ieilget, in Öffentlichen Schriften in Franckreich 
Derkundigt / und einer von den groͤſten Miniſtern 
nn Frantzoſiſchen Hofe, wolte im Jenner um 
Marſend Piſtolen werten; daß der Hertzog im 
wDechſten Feldzug nicht commandiren wuͤrde. 
Au Straßburg ſiellten auch fo gar Die Jeſuiten 
- Wen Printzen die Motwwitaͤt daß er in drey Wo⸗ 
chen ſlerben würde, und diß geſchahe vierzehn 
age vor feinem Tode, Ya der Coͤrpet des 
VDrinutzen wieß, ben genauer Unterfuchung, daß 
feine ſchlimme Beſchaffenheit ſchwerlich von ete 
was anders als vem Giffte herrühren koͤnne. 
Chen dergleichen Anfchläge find mehr als eins 
mahl wider König Wilhelmen unterwegens gee 
weſen, von denen nach allem Vermuthen der Koͤ⸗ 
nig in Franckreich muß gewuſt haben teil feine 
vornehmſten Diinifter darein verwickelt gewe⸗ 
ſen, die ſich dergleichen vor ſich zu unterfangen, 
nicht wuͤrden getrauet Haben, oder wenn fie es ges 
then, gewiß wären geſtrafft worden. * Sins 
gegen rühmt der Autor des Könige Wilhelms 
Großmmsch in diefem Stuͤcke, denn er drey Er⸗ 
empel erzehlt, deren zwey den König in Franck⸗ 
reich betreffen, welchen gu ermorden, (hm zwey⸗ 
mahl verfpeochen worden, das dritte handelt 
Deutfihe 44.Ernd.XV th: RM von 


— — — — — 

e Es verſichern aber bon Monſ. Louvois Leute/ DIE 

iänfennen, daß er viel vor fich zuunternehmmn 
en, opus dem Röhigeetwmas ju ſagen. 





T 











EINER) MU JUUUycO- un gu wos 





ee ER ER = (ECHTES GE an 
j [4 
⸗ 


ff 
von dergleichen Argliſt fein Freu 
nechfibeflage der Werfaffer, daß 
Umfläuden, die den Frantzoͤſiſch 
fen Staets · Streiche bey den Ei 
haßt machen ſolten, gleichwohl 
che Gewmuͤcher gefunden würben, 
Frantzoͤſiſchen Oelde bienden Lie 
„06. mahls gefpart worden, wenn m 
r der Republick erfauffen | 
* zu Carls II. „Zeiten ein gr 





des Zutrigues.de la la Frantt. _ BE . 


allen macht endlich Ich der Berfaf] affer eine nichteben 
allza sumdle Deutung auf die gegenwärtigen 
Reiten und Das ichige Staate-Minilterium, von 
Dem er matt diefen Worten ſchließt: Sie were 
den wabrbafftig alles wagen, um ihren. 
Swed zu erreichen, (d. i. Engelland Pine 
uuter das Joch eines es Könige 
Beingen,) denn fie baben weder "> 
noch gnung, dr Solgen 
der Derwirrung, ſo fie überall verurſa⸗ 
dyen, abzuwenden. Alſo werden fie von 
einem böfen Rathe auf den andern fallen, 
Shne eine &inderniß au finden, biß fie an 

kommen , darein fie fih 
Sf mitellen ibrenLandes»Keuten ſtuͤr⸗ 
Ben werden. 

Noch haben wir auch zwey Worte von einem. 
Briefe zu reden, der diefen Theile, wie auch bey - 
dem vorigen gefchehn, angehengt iſt. (Er fcheinet 
am Mont. Harley gerichtet zu ſeyn, weilder Ders 
faffer den, an welchen er ſchreibt, als den Haupt⸗ 
Urheber aller Handlungen, davon geredet wird, 
vorſtellt. Es hat derfelbe eine gantz neue Art, 
die Warheit zu fagen,erfunden,und ſtatt, daß aus. 
dee dergleichen Schrifften etwa gleich in den Ti⸗ 
tel mercken laſſen wovon fie Handeln, fo verſpricht 
Diefer weiter nichts, als eine Erklärung der bey⸗ 
den Wörter Intrigueund Reconnoiflance, Ver⸗ 
wierung und Dandbarkeit, unter welchem 
Deckmantel alle die fchlimmen Practicken des tes 
gigen Minifterii zum Nachtheil der gemeinen 
Sache entdecket werden. eil aber darinne 
nichte cuthalten ift, weiches nicht ben dieſet Zeih. 

Ä N 2 hu 


















gegnetder Berfeffer 

Bertbegen der doppelttu Duosftigfeisen 
lexandroVil.entftanben. Deñ zu des 
chter, Tender. Koöuig nord hıng, fi 
er, bey Innocendo XI. unber 





ſthon vorher, und abfomberlich 
er warnet ihm aber bey diefer Gelegenl 


EROWED wie man 
un 

zur Zeit der heig · 
doch einen Sieg uͤber den 


t Er erzehlt von Carſen IT, da. 
e Übergabe von Dunkir⸗ 

ent, weil er aber gleichwohl nicht dfe 

ücke gefont, habe er zu ÄAnfang des 

| Amp ha auch das Königreich 

en laffen, und gemeynt, die 

In pariber anfangen zu feeiten, mithin 
each mfg wen. Ader dis 


etlichen 
nie eines teefjlichen cob ede yor big 





einbildeten, ale fie Gärten. Dee 
ſchwerlich an glauben, daß 

ausſehn, ob gleich einer ober der an 
ra geweſen ſeyn, der wie | 
—— * 

muſſen, da 

ihren Schweiß mit einem nand 
verzehret. 


Refiezion ber den N Stand 


| ben zwar daffell 
Zert des —** nichts zu & 
jegoaber vor noͤthig befunden, fol 


in 8 I 


des Adels und der Gelehrten. 255 
Herrn Verfaſſer hier oͤffentlich zu erſuchen, ee 
wolle, wenn wir bie Ehre haben follen,von feiner: 
Arbeit weiter etwas drucken zulaffen ‚entweder 
feine fpigige Schreib⸗ Art etwas mehr mäßigen 
ober nicht mit ung zuͤrnen, wenn wir biefelbena 
— Weiſe einzurichten, vor gut befinden wer⸗ 


5. 1. Es iſt in einem beſondern Scripto vorgeſtel⸗ 
let worden, daß der Zwieſpalt in der Religion, die 
voruehmefte Urſache ſey des zeitlichen Ungluͤcks, und 
faſt aller Rerolutiouen/ bie in dem Staat entſtanden, 
und noch entſtehen, und künfftig entfichen wer 
den. Rum wollen wir fehen, ob nicht auch andere 
ten mit unterlauffen, welche den zeitli⸗ 
chen Wohiſtand und Tranquillität unterbrechen,und 
den Staat beunrubigen und enerviren. 

5.2 Der Swiefpale der Religion ift und ver, 
Bleibt gar unwiederſprechlich ber Grund bed Um, 
gluͤcks, und der IInordnung, und dann auch die übel 
adminifirte Juftiz, von deren Berbefferung gange 
Volumina gefchrieben, die heiligen Reichs ‚ Abfchies 
be, mit allem Reſpect gu übergehen; allein ad ufum 
& Prazin begebret fie niemand zu bringen, fondern 
We verbleiben pia Deſideria. Es gibt auch noch an- 
dere Urſachen, die darzu helffen, beſonders weil fie 

roͤſten Theils davon dependiren, und dieſe beſte⸗ 

u in der Lebens⸗Art und Der Menge Dis Adels 
mn der Gelehrten. 

5. 3. Der Adel ohne Tugend und Wiſſenſchafft, 
iR eine Nulla ohne beygefeßte Ziffer, die nichts gilt, 
aber beydes sufamımen ift ein Kleinod. Die Tu⸗ 
gend und Wiflenfchaflt gehet vor dem Adel, und 
dieſer ift eine Belohnung derfelben. Was nun vor; 
nehmlich den hohen Adelanbelanget, fo iſt derfelbe 

ar unmiederfprechlich eine Zierde und Schuh bes 
andes es iſt aber nicht zu laͤugnen, daß die Erhoͤ⸗ 
ung der Grafen in den Fuͤrſten⸗Stand etlichen 
lien nicht gar zutraͤglich geweſen, vid. Mon- 
zamb. C. 3. 5.9. Desgleichen ift die Erhoͤhung der 
14 Sr. 


= Zrmreeuyen, 
Dem 7 





des Adelsund der Gelehrten. 2,3 


verfündigen, wohlwiſſende, quod ſit inſtar 
ji,dubitare, an is dignus fir, quem Imperatog 
elegerit. L. 3. C. de Crim. Sacrileg fondern man wil 
baburch vorſtellen, die Vanitdt und unergrändes 
* dieſer — — Ritter, und den Eigen⸗ 
uns derjenigen, fo darzu befoͤrderlich ſeyn, weil man 
—— En ta Ne eli und der — 

genugſam erfahren, und geſehen, wie derogle 

hen Standes ‚Erhöhungen hochſt unverantwort⸗ 
ſich und bem Publico su groffem Prajudirz und Echa⸗ 
ben , fab-& obreptitie auſsgewuͤrcket und erlanget 


5. 6, Der Deutſche Abel moquiret fich inggemein 
Über die Bielbeit des Pohlniſchen und de.felben 
Rußticitäg, und dabey über ihre tolle Einlildung, ins 

ein ein Candidase zu der Pohlniſchen 
und Zepter ſeyn wil, wann er gleich nicht einer 
—— in ſeinem Vermoͤgen hat, und es iſt 
wahr, daß in dieſem unordentlichen Koͤnigreich, 
beſſen Scopus eſt vita Luxurioſa, wie Conring meinet, 
Adel ſo zahlreich iſt, daß fie ſich nicht ſchaͤmen, 
re Ochſen und Schweine ſelber zu huͤten und auf 
Die Märdkte zu treiben, oder dem reichen Adel der⸗ 
gleichen unabeliche Arbeit ums Lohn zu verrichten ; 
allein was wir an biefer Nation tadeln, werden wie 
etlicher maffen, gu iigen Zeiten, aud) in unfern Läne 
dern antreffen, befonderg aber, ift dag, dem Lande 
Pohlen benachbarte Schlefien, mit dergleichen Rit⸗ 
gern überffüßig verſehen, und wann man in einer 
Provinz Deuticheß Landes fich um den Adel⸗Stand 
Bewirbet, fo geſchiehet es in dieſer. Wer daſelbſt ein 
Aemtgen befiget, wann eg auch ein Notarius, Ganges 
BR oder Schreiber iſt, fo mufl er dag Yon erfauffen, 
md den Ehren Titul eines gefirengen Herren fuͤh⸗ 
ren, inden Etäbten wird man wenig Bürger, befons 
ders unter Kaufleuten antreffen, welche nicht gea⸗ 
beit fegn, ed mag nun mit ihrer Nahrung ablauffen 
oder abgelauffen fenn, wie es wil, fo ſchadet ihnen 
doch folche capiris Deminutio nicht, und fie koͤnnen 
ungehindert bey denLandes Zuſammmenkuͤnfften ers 
ſcheinen. Rs 


IT: 






IV. Reflexionüber ben Stand 


7. Aber darbey verbleibet ed nicht, fondern bie 
geringfte Sorte von Menfchen ift jeithero ums 
darzu erhoben worden, deren ein groffes Negis 
orgezeiget werden könte, dahero denn die ange⸗ 
en rationes und meriten in bielen derogleichen 
denBriefen, nur in ber allgemeinen Beſchrei⸗ 
beftehen , daf ber Nobilitirte von ehrlicher 
efcher Geburth fen, nicht viel beffer, ald ein or, 
licher Geburths Brief, fein Erempel aber wird, 
in dem gangen Deuffchlande, deffen Adel vor 
Im fo berühmt getvefen, finden können, daß ein 
chfangkehrer, zu dem Adel gelanget, wie ſoiches 
derogleichen nichtswuͤrdigen Kerln/ ber in der 
ehmſten Stadt diefes Landes anigo, als ein 
irth den Uhrbar freibet, und zwar in demſel⸗ 
wo der Auswurf der Pohlnifchen Juden und, 
fen ihr Haupt Quartier haben, und in welchem 
insgemein alle Practicken abredet und ſchmie⸗ 
die in Pohlen und den angrängenden Ländern 
iciref werben, wie ſolches denen Inwohnern der 
t gar ſehr bekant iſt, und hieraus fan mar 
abnehmen, wie dieſer Kerl ſein Hoch · Adeliches 








des Adels und ber Gelehrten. 279 
Layſerl. Najeſtaͤt unlaͤngſt durch oͤffentliche Patenta, 
dero alſerhoͤchſtes Mißfallen —8 bezeuget, daß 
ein jeder nach feiner Einbildung und Gefallen, fich 
mit Ehren « Titeln beleget, die ihmegar im gering, 
len sicht comperiren, und haben die Anthung denen 
Precuraroribus Fifci allermilbeft anbefohlen,, zum 
Erempel,tmanıı der alteund neue Adel, fih den Tirul 
und Benennung Ihro Gnaden und ihren Inngfern 

„gnäbige Sräulein arrogiret und zuleget,mit welchem 
noch bey Menfchen Gedenden, bie gröften Fuͤrſten 
And zufrieden geweſen. Allein die Herren Filcale' 
fich feine darmit machen, ob fchon die⸗ 
ſe Filcalifche Anthung nicht umfonft würde gethau 
werben, und bem Publico groffer Nutzen baburch zu: 
wachen, denn eg ift unſtrittig, und zeugets die täglis 
che Erfahrung, daß diefe Leute, oder doch ihre kaum 
Belant gewordene Pofterität, ehe fie die erfie oder a 
Dere Generation erlebet, und den Schild Turnir-mäfs: 
machet, Durch die neue Standes ‚Führung in 
al ihres Bermögeng, und wohl gar in ben Bet: 
telſtab gerathen , hernachmals aber, auf vielerle 
Art und Beife, dem lieben Baterlande beſchwerlich 


fallen. 

5. 9. Man koͤnte zwar vorwenden, daß das Gelb 
mitzunehmen und fo ein Tittel Davor zu geben ſey, 
allein man confiderirt nicht, waꝰ rra&uTemporis dem 
gemeinen Weſen vor Schaden und Nachtheil daher 
entflebet,dvenn was foll endlich daraus werben, wait 
ein jeder wohlhabender Bürger, auch Künfller und’ 
Handwercker, in den Abel, Stand fehreiten will, ich 

abe,baß dem gemeinen Wefen, und den haben 
ndes » Fuͤrſten weit mehr gelegen ift an reichen 
‚die fich von ihrer Profeflion redlich nehren, 
and dem Landed, Kürften die Contribuenda und 
oners Publica richtig abtragen, auch im Notbfall auf 
andere Meife unter bie Arme greiffen, und benen 
Neceftaribus publicisfuccurriren fönnen, als an ſol⸗ 
chen Rittern, die dem Staat nicht uugen, fondern 
beſchwerlich fallen,und doch femper-frey ſeyn wollen, 
Man betrachte nur den Horilanten Zufland her Re- 


publi= 





IV. ‚Reflexion ůͤher den Stand 


iquen/beſonders der Hollaͤndiſchen, too ein jedel 
tet, und auch coneribuiret, uud Durch rühnslichi 
firie groffen Reichthum acquiriret, feine Pracht 
iſt ein tuchened Kleid, und. maͤßige Koſt, bey dei 
jederzeit die Geſundheit, Verfaud und Ber 
„behalten kan,umd der Ehren, Tirulheift AFyn 


10. Dieſemnach ſoll zwar ein Landes: Fürfl 
der Confervarion bes hohen und niedern Adels 
balten, und denfelben manuteniren, auch die 
merentes de Repnblica, aug dem Niedern, in den 
und aus dem Privar und Bürger. Etande; 
mAdel-und Ritter-Stand erheben, untı fugend, 
qualifieirte Beute, zum Dienft des Vaterlau · 
durch; derogleichen Önaden « Zeichen animiren, 
leinesweges muß mit Confenirung biefer Prx- 
iven, Verſchwendung getrieben, und dieſelben 


jeden ohne Unterfheid, gegen Erlegung ber 
ertheilet werben, davon ohnedem der Summus 
s feinen Nutzen ziebet,fondern lediglich dieje⸗ 
‚fo darzu beförderlich ſeyn, und den Perga; 
p rief mit groffen Buchflaben / um doppelte 








Gelder 
Beta nk 
Dafelbft fie wegen Mangel des Wirth 
fandes, und andere Art und Meife, ihr 
a 
Ye Städte von Capiraliften und Capitalieng, 
"Schaven der Negariementblöfet, Ce 


et unbetant, daf renomirte Kaufleute ben 
} iten auch ambiret und er 


N. Reflexion über den Zuſtand 
otiſch, guod zquiparentur nobilibus, allein 
often können ihre herrliche Privilegia und 
iven ad Ef:&um btingen / denn meiftentheil® 
Sprichwort bey ihnen in Praxi quotidianat 
eis SororyPaupertas. Und alfo koͤnnen fie 
Adel, Stafid gar felten arrogiren, ſondern 
mgargerne in ihrem Stande, und nehren 
hund Fünmerlich. Derohalben folteman 
nen, daß die Menge diefer Leute niemanden 
ven — allein fie prejudiciren ſich und 
einen Weſen gar ſeht/ und wollen wir hier 
trfcheid machen, zwiſchen denen bie der Ca⸗ 
nunddie det Ve Religion 

tund dann Über die Faculeetenelft,Turge 
"on been Catholhen df- über 

on benen Eat! 

en, daß die vielen Stiftungen und nen 
m fo wohl, als auch dem Stande der Litera- 
curriren. Mer nichts gelernet,fan doch im 
ern und Moͤnchs Orden fein Brod finden, 
s gelernet, wird ben Erwehlung des Geifts 
tandes fchon unterfommen, und der was 


sl 

ıi 
gr ; 
kun 





u ealten, 3 
n e⸗ 
—JI —— 





IV. Refexion über den Stand 


henigen haben, welche im Elende ergogen , mı 
es zu erleichtern. alles zu thun gelernet babe 
ihnen nur einiger mafen zu Nutzen bringı 
m. Mit diefen furgen Worten, hat der Auc 
Charadter und die Lebens Art der Catholifchı 
denten vollkommen wohl befthrieben, man fa 
folches ebenfalls, auf die Proteirenden applic 
in fo weit von den Studiren gemeinen Leute übe 
pt geredet wird. 
. 14: Was num Die Literatos ber proteſtirende 
jgion zugethan, anbelanget, fo ift derfelben Aı 
viel zu groß, wenn man in Betrachtung ziehe 
diefe guten Leute gar fchlecht und langfam Fdı 
verforget werben, angefeben bey ihnen wenig 
feine Beneficia verhanden, dabey folche Leu 
en unterfommen , fondern ein jeder muß fir 
derlich behelffen und durchbringen, biß er m 





fer Mühe zu einem Officio gelanget, ben welche 
mahls faum dag Brod erwerben fan. An Un 
itaͤten, Gymnafiis, und Schulen, hat e8 bey il 
feinen Mangel, noch vielmehr iſt an Lehrende 
Kernenden einlberfluß,die Intraden aber derPra 








des Adels und ber Belebrten. ass 


— 
— “ 


Lichter der Kirchen und des Staats abgeben werden, 
in welchen Wahn fie von. den Profeſſoribus, oder 
Bielmehr ihre einfältige Eltern, gar unbillig geftärs 
cket und verführet werden, denn bey diefen ſchweren 
Beiten, und der übergroffen Menge Menfchen, ift oh⸗ 
ze Mittel nichts anzufangen, ober zu Ehren und 
Digaitäten gu gelangen, bie Qualitäten mogenauch 
feyn ale ſie immer wollen. Wie viel flatte 

che Subjecta wird man nicht aller Orten unter ih⸗ 
nen —5 die kaum das Leben unterhalten, weni⸗ 
gei ſchoͤnes von GOtt verliehenes Talenı anwen⸗ 
können, tie gerne fie auch wolten, weil fie wegen 
ermangelmder Mittel feine Patronos und alfd Fein 
Oßicium fauffen können. Wie wil alfo ein armer 
bep denen Scudiis fortfommen ? es ift unftrit, 

tig, Daß dergleichen. arıner und gemeiner Leute Kin⸗ 
‚ rue n ſeyn, als ein geringer, oder unge» 

er Acer, ber lange Zeit muß zugerichtet und 

gedin et werben, ebe man folchen zur Wirtbfchafft 
rauchen fan, follen num folche Leute excoliret wer» 
ben, und ohne Beld darzu gelangen, zugefchtweigen, 
daß fie kein tüchtiges Buch ſich anfchaffen können, ſo 
muß ein folcher Menſch ein extraordinaires Narurely 
und Sluͤck haben, welches gar felten beyſammen fies 


5 15. Wie wollen nur bie Facultäten mit werds 
gen betrachten. 1. Die Herren Theologi Proteſti- 
render Religion find vor andern unglücklich, daß zu 
ihrem Scudio. fich leider I niemand von Extraction 
begeben wil, meiftentheild, toerden Handwercks⸗ 
ei ‚und recht armer Leuten Kinder, darzu ges 
wiebmet, es wil fein Edelmann, weniger ein Fuͤrſt, 
ihre Eangeln mehr betreten, dadurch num wird dem 
Theologifchen Stande, und dem Studio zwar nicht® 
benemmien oder przjudiciret, ich glaube aber den⸗ 
noch, daß es ihrem Amte eine Ehre, der Kirchen 
ein Deconm , und der Gemeine auferbaulich ſeyn 
würbde,wann biefer Stand auchimit vornehmen Pers 

bekleidet würde, allein bie Urfache ift nicht weiß 
ein bloſſer Stadt» oder Dorff⸗Pfarr zu 
m Sa 


36 IV. Rofesion Über ben Stand 


‚eben, iſt nicht ein Charader vor groffe Leute, dieſ 
er verurſachet wie anderwertg angezeiget worde 
gaͤntzliche Caßrung der geiſtlichen Benehicien, } 
1 Confervation, multismodis, Der Ben erfprie 
und Dee geweſen wäre. Mir ift fehr mo 
kant, daß die Herren Theologi, und fonberlich d 
m Theil mit mehr Einfalt, als Th: fcher Er 
kon ud Prudentz begabte —6 mit d 
tingen Ankuunfft der AÄpoſtel beheiffen, und vi 
bon zuſagen wiſſen / allein zwiſchen ihnen iſt ei 
m: — und feine Application 

ıchen. Sie mögen nun fo boͤſe werden, als 

‚dien, fo muß man ihnen fagen, baf die meifte 
fe Verbefferung nöthig haben, fie dürfen nid 
fe werben, baf ihre Predigten negligiri 
den, weil fie zum Theilfehreinfältig eingerichte 
dgar fehlechte Erbauung machen, fonderlich be 
ıten, die auch etwas von GOttes Wort miffer 
dendlich fol num die Claufula Saluraris alles aut 
hen, daß man den Priefter nicht verachten fol 
"die güldenen Nepffel des Wortes GOties nich 
in filbernen Schalen vortragen,nleich als men! 











des Adelsumd der Gelehrten. 267 


vr alsbefant ff .alen Dierfächeneffen IR Kaum 
net, m Die [| on 
angeführet, daß nehmlich niemand, als die aͤrmften 
und fhlechteften Leute diefem hohen Studio ſich wied⸗ 
men. Wir wollen von ihrem Ingenio und Nacurel gae 
wicht gebendeen, fondern nur vorfiellen, mag zu die 
fem Studio erfobert wird,ba® Academifche Leben wers 
de aun von ihnen fo fparfam aeführet als moͤglich 
iR, was koſten nicht Buͤcher, was koſten nicht Spra⸗ 
«hen zu erlernen, und was wird nicht vor Zeit darzu 
esfobert, einConfunmarus Theologus gu werben, und 
wie hoͤchſtnaͤthig ift ed nicht, daß ein folcher Mann, 
abſonderlich Sprachen zu erlernen, bie Welt durch⸗ 
reitet, und fich Dadurch einen Theſaurum Eruditionis 
& Prudentia compariret. Biber wo wil ein Hands 
werdis-Sohn, oder noch Bon geringerer Herkunft, 
Die Mittel und Wege finden,bahin zugelan gen, bene 
feine Eltern kanm 100. Thlr. geben fdunen. Was 
wird aber baraus?der Herr Student reifet von dem 
Gyansto, auf die nechfigelegene Univerſitaͤt, begiebt 
ſich in das Collegium der Virtuofen in ber Communi- 
gät, woſelbſt inggemein auferbanliche Diſcurſe, vel 
qusb bret werden , dafelbfl lernet er, wenn es 
mt, eine Predigt machen, promoviret, koͤmt 
Hauſe, und erwehlet entweder, einen Sehülffen 
des Predigt/ Amts in groffen Staͤdten, oder einen 
D Hoff: Meifler auf dem Lande abjugeben, 
er einen; Parron erworben, der ein unglüdlich 
Dorf mit dem Herrn Candidaten befchweret. 
$. 16. Die Soͤhne der Themis, oder die Herren 
ezordine IQorum &Politicorum, mail fie was rechtes 
Audiret, haben wohl allerhand Gelegenheit, Mittel 
und Wege, ihr Gluͤck in der Welt zu machen, indem 
der fe Scaliger Epift. 378. in einem ertheilten 
Contlio, von ihnen alfo fchreibet: Studium Juris ma» 
lim te perfequi , neque & tam bono incepto deliftere, 
ſcis enim cam viam ee unicam hedie illis, qui & fum- 
nos Honores confequi & Patriz prodefle volunt. Dies 
ſes iſt ein groſſes Lob, und auch nicht uubillig, indens 
allerdings die Staaten, buch gute fo die —— 
2 entre 





V: Rıflexion überben Stand 

[een ck erstehen a ne 
und Politic berfichen, und wohl zu ee 
n, regieret werden. Allein a 
venfalls allzugroß , und hat unglaublich vie 
mper: * nes — ade 
id arme Leute dieſes Studium ergreil ſo weget 
ungelnder Mittel,nichtsandersthun ea 
ie den fogenantenCurlumAcademieum,obenbhin 
e Judicio obſerviren/ hernach —— Me Fra 
soberAdvocafen abgeben / uũ um fchlech: 
Wbon andererbeute ereyen elend,ja wol 
unrühmlich leben. Man wird ingeoffen Städten 
eutfegliche Dengeverfelben, und zugleich wahn 
ven, was von kabulis kori geſaget Wird, quodubi 
xatorum turba * ibi lieium auft⸗tibus ton 
ie Civitas &c. "Die alten Deutfchen find ihnen 

nd geweſen, daß wie Florus L. 4.c. ult. berichten, 
I miſchen Juriften und Advocaten, die fie bey 
Abligen Kriegen heraus gebracht , nicht nuren 
aen,fondern die Zunge lebendig heraus geriſſen 
ihnen diefe kurtze Leich und Lob-Nede gehalten, 
ım vipera fibilare defite. Der befandte Hyppo: 
t Lapide, in feiner Prefation, über den fehönen 


handle Das Gone Tun 3 2 menche nina milnenhle 


des Adelsimöber Gelehrten. 265 
— — — — nn, 
den, die uneinigteit/ folglich aber bie Procelie, gar. 
ſchwer zu vermeiben, fo müffen auch wohl Procuraro- 
zes conflituiref tverdem, welche dem Richter die Sa⸗ 
he mit Befcheibenheit und förmlich vortragen, ich 
mußaber auch gebachteitä Lapide in fo weit Benfal 
sehen, ba zubiefer Profeflion ein leichtſinniges und 
derwegenes ehoͤret, das um einer geringen 
Sacht voegen etliche Stunden zu zancken, ſich nicht 
vedeieſſe LAfE, * und bahero fommt ed, baßderglei; 
hen Leute, fofich viel Zeit und “Jahre von der Chi- 
<ane oder Praxi Jur. erhalten, ale ModeRie und mit 
einem Worte, faft alle Conduire und Qualitäten, bie. 
‚ein fittfamer und gravitdtifcher Mann haben fol,beye 
feitefegen, und ihre Sachen durch ungiemliche Artii- 
<iaund Stratagemata Fori, mit der (händlichften Im- 

mifät anbringen und pradiciren, und wann 
on etliche mit Gelehrfamkeit verfehen, fo halten 
dieſes doch vor befondere Advocaten, Qualitäten,. 
ſie hernachmahls felten abgehen, und zu anfehnlis 
ea Ofkciis nicht zu gebrauchen feyn, und ware 
man fie in Raths Stuͤhle ziehet, werben fie nichts 
anders dencken und vornehmen, al bie Proceffe zu 
unterhalten, ihr fehändliches und ungewiſſenhafftes 
Lucrom dadurch zu ſuchen. Mit einem Wort, die 
Advocatur {fl eine Profcflion , dadurch man menig 
Wortheil, und noch weniger Ehre ertverben fan, wie 
oft einer Gelegenheit hat, auch wohl in diefem vers ° 
&3 kehrten 
“Dagif unfreeig viel, weñ man von den Herren 
Abvocaten durchgehends ein leichtfinniges und- 
derwegenes Semüth,als ein unendbehrlih Stück. 
au ihrem Handwerck erfordert / und ſehen wir nicht, 
warum der Herr Autor ſolches nicht eben ſo wohi 
son den Gelehrten auf Univerſitaͤten fage , bie 
wenn fie auf der Eatheder ftehen , noch mehr als 
bie Advocaten verbunden find, fich etliche Stun, 
ben, wie er redet, herum zu janden. So iſt es 
auch zu viel, aus der praxi juris und der Chicane 
Synanyma zu machen, da unferm Bedünden und 
der Erfahrung nach eines gar wohl ohne dag an» 
Bere feyn fan, 


IV. Reflexion ber ben Stand ; 
!en Seculo faft gewwungen wird, GOtt jur 
en , fei he und was ihm ſon 

Seele gebunden ‚ in Gefahr zuſetzen will 
ben nicht anführen , ehrliche m ten 
ıbiefer Profefion geftefef , und noch datinne 
achten, werden 8 nicht umiftehen, und wun 
daß ſie auf andere Art in ber Weit leben Fönten,, 
dennoch mſfen viel feine Qualiicirte Subjeta,, 
yarmit bebelffen, weil am etlichen Orten / bie une, 
Hichen Zeiten, und andere Faralitäten, fie zu dei⸗ 
Beförderung ‚gelangen laffen. Derobalbe: 
funge Leute, an denen ein feined Gemuͤth wi 
argefünden wird, von ihren Hertn Profeloribus) 
Iadmoniren, daß fiebie Advocasur vermeiden, 
aufandere Urt dag Studium Civilis Prudentiz, 
ren, und ſich qualihciren,, damit le hernach ⸗ 
18 zu einem Officio gelangen Finnen, die Unver⸗ 
enden aber, und befonderg die von geringer An⸗ 
%, wañ nicht die Natur ein Extraordinaires Narn- 
men bepgeleget, follen fie davon abhalten, und 
Numerum ſoicher ungluͤckſeligen Academifchen 
urthen, nicht vermehren, vornehmlich aber fols 





der Adels und und der Gelehrten. Me 271 


Dertmech wird Uniderfitäten bi je Fia 
nud elendeften * un uf Ih welche dieſes 7 er⸗ 


MN Die Philefophi —8 
—— ———— 


* Theologie gehören, & erden Mich au ae nach de⸗ 
—— Theeingi, 9 rölen hei, juregnliren, 
amd ihre Faralitätent, mit denenfelben gemein haben, 

aber weiche fich dem Schul Stande wied⸗ 














von den Studiis abhalten,su hem Ende fis einen Dele- 
&umingeniorum,nach be: Anleitung des vortꝛeflichen 
Morkobi machen follen, wann fie biefes hun, AR wer⸗ 
den fie ihr Amt nicht mercenariſch treiben, 
wiſſen bewahren, der unverfiändigen Jugend und 
dem gemeinen Wefen aber fehr groffen Nutzen ſchaf⸗ 
fen. Darbey. biefes, allen denenjenigen fo zu 
a u khreien, und ihr geitliches SI dadurch 
wollen, ohne eintige Confideration, ob iht 
—S Verſtandes, als auch des 
ens, fo beſchaffen, daß fie dadurch werden 
emergiren können, wohl vorzuſtellen iſt, daß die Pro= 
feſſioa der Gelehrten, auch eintzig und allein auf ihrer 
beftehet, wann diefe burch Goͤttliches Ber⸗ 
guiß,oder herannahendes Alter, ihren Vigor und 
Vivacigät verlieret, fo ifl die Arbeit gethan, und die 
ng aus , derohalben ein Gelehrter die Zeit 
Ip obferviren bat, damiter das Glück bey guten 
Zagen füche, denn baffelbigr ifi einens hochmuͤthigen 
Srauen-Zimmer gu vergleichen, welches bie hurtigen 
—— Juͤnglinge liebet, den alten ader 
























Dieſe Betrachtungen werden zeugen, und 
es M au vor ſich felbft eine unwiederſprechliche 
‚daß die Tebens⸗Art und Die Menge des 
Adels uud der Belchrren, dem gemeinen Wefen * 
febt nachtheilig ift, dabero die allerhöchften Dbrig 
ten große Urfochru haben, bie Berleihung der Di —F 
84 m 


¶ IV. Rıflexionüiber ben Stand ee. 
im hoch zu halten, und nicht, wie —— 
‚ohne nterſchied/ gegen bloſſe Erlegung der 
Caneellariz=, davon doch dero Eraram nicht de 
fgeringften Nußen ſehet einem jeden zu derle 
3 dag Seudiren aber folder Geflale einzufchre) 
4 bamit nicht ein ieder von denen Preceptoribı 
‚Profeflosibus möge admitelret, und wie fie guthu 
gen, darzu aimuiret werden / fondern ediftdicft 
ten durch dieſenigen / fo dem Schul. Weſen al 
ie&tores vorſlehen / ihr mercenarifches Wefen alle 
iſtes —— und ſie nachdrücklich zu infru 
‚daß fle die Ingenia der Jugend, ab ſondetlich di 
ngen —— en, und ol 
yenugfame Pri fung die Seudia ſollen profi 
'en laffen, fo wird man getviß und in der Tha 
herrlichen und groffen Nutzen der freyen Künfl 
ren ‚und dag gemeine Wefen mit unmigen um 
erlichen Leuten dermaffen micht beſchweret we⸗ 
Vor Alters waren diefreyen Künftegangun 
in den Eldflern gleichfam eingefperret, und dief 
annten Leyen toaren wohl rechte Pecora, od 
zum wenigſten wilde und einfaͤltige Menfher 


7 
audere 
— ee 
gebracht, ale die ietzige, und wie weit 


— wahr fe, daß die Narren 
n hab Es wire 
— au uhee 
„und wenn man 
 Sapientia un 





V. Hfoire des fepr Sages. 


zul 2 12 el DEREN 
inem zu nahe treten und laſt fleallereden, da 
dem £efer frey fiehet „welche Perfonen er vor 
* und welche vor ihre, Geſellen annehmen 
ein Vorhaben ift, unter ihren Nahmen al 
Sjenige zu beſchreiben, was in einem gewiſſen 
if der Zeit,da fie gelebet; vorgegangen, velches, 
man ihrer aller Leben zufammen rechnet, ein 
Seculum außtzdgt,auch duech fie noch Ältere Ges 
te / die zu ihrer Kntniß lommen können,ausfühs 
und bin und wieder gute Gedancken anbringen 
ſen ſo wie Plucarchus ihSympofio fepre fapienrum 
hilofephifche Dinge, in den neuen Zeiten aber 
lodius im Convivio decem Virginum, die Maferie 
er Reufchheit ausgefuͤhret. Er flellt fie eben, 
Iutarchus auf einer Gafteren bey Periandre 
rinth vor, hat aud) alle feine Perfonen bes 
‚been et iedoch noch Epimenidem,die Gefande 
ft Mytilena,bie vonCyrene und Pythagoram bes 


welchen letztern er, um nicht gegen die Zeite 

nung anzuftoffen, als einen jungen Menſchen 

Uet / den fein alter Lehrmeiſter Epimenides mite 
Das Buch hat etwas von einem Roman, 
i i affere Penandri , b 





— V. Hifloire des fee Sages. 275 
— — 6 0 
!aeder wird , welche doch mehr ald Die Heiffte von demg 
sorhabenden Zractat ausmachen. E8 giebt und Mr. 
Larrey,bewor er feine Perfonen aufs Theatrum bringt, 
“ihre Eparacteren, p 14. faq. zu erfennen, und lobi 

"pr. Sgg. bünptfächlich an die ſen Weifen, daß Med 
‚Warbeit fehr bochgefhägt, und treflliche Biebhaber 
‚ber‘ getvefen ‚ fo daß ſie auch alleihre nügliche 
"Gebanden in Berfen verfafit, welche dediuegen, wie 
er meyut der Gotter Sprache genennet werden, b 
welcher ‚Setegenbeis er auf das Eos du DierRu 4 
auifo Weijet , wie Bew alsen Briten und ben 
843 — worden, wiemohlcı ficyni 
. Den Oovranden bes Alkerruumg bäit, weiler eutweder 14 
son Difenrs wicht zu log machen mill, oder meıl sr mit dem 
neuern Zeiten nicdt forrzulsmmen gi Epimenidem 
„lehrer als ten ©tiffter der berüpmten Arhenienfiichen Wisäre, p-96n 
dem unb-Eanten Goit aufasrichtet mare, und HAIE cd 108 
groffed Zob,menn ibn Paulus Tie. 1, 12. der Erercnfer Pros 
‚Hbeten nennt darauf ei fich doch unferm Beduincken nach / mes 
"nig einzubilden bat.* Er entf&uldigt p.39- Lıq- Die dem Pes 
‚Zianber bepgemeffeneu Zafler, 10 gut er Fan , und nochdem we 
„auch upn den übrigen getzdit , läst dr feine WBeifen ınit demg 
ü ‚der zu Bafte ach. Die Zeit diefer Baftcren zu beniche 
men feine ihm voll Echwierinkeit zu fepn , Davon er p.64 
handelt, Es ſceint aber , «5 Fonne alles achoben werben, 
mern nıan beobachtst , Daf bep Plutarcho Solan noch ais 
wDberkeigliche Ber fon von Arben betrachtet werde, und alje 
Damahls nit in Exilio gelebt, welche Mepnung alle Bi 
zung im der Zeitrechunmg macht. Solange fir beo Tiſche fir 
gen , und da ie nach dem Effen im Garten fpagieren ge 
‘reden fie von allırhand miglichen Materien aus unter 
‚nen Zheilen ber Weltmeigbeit , Doch ſad die meiflen ausdeg 
‚alten Hıfterie und aus Der SitteusLehre genommen tie deuu⸗ 
mas inionderheit jene anbelangt , juleht Epimenides einge 
m ba angeht ieh und a 68 
mıan ben ıhaz angzdi ieben ui 9 
—— an Derlandere Hi N 
fe criebite / wiser hin Egnpten, Exhiopien, Sabien, 


Ep Foketa bey ven Huoden eben niatoiel ‚Dan Nabıman 
us Propheten —X uand Durfite einer er 
webm«r Priefer fepu , jo ward er ihm (chom geneben. u 
lermeniyften aber tan man ſich einbilden, dag Paulus dem. 
— mit dieſemd tel ehren mollen,Dem er ihim bisle 

nur bengelegt, weil er unter den Henden Daver gehai⸗ 

‚ teuward. Das aber auch diefe nicht gleiche Vrepnuug vom 
ber MBichtigfeit feiner Prophejıpungen gehabt eibelet ang 
— — 2 It reibt, er habe niemabis vom 

A nazo alle 090 vergangenen abrr Dundien 








’ V. Hifloira des fepe Sagen 


ters. gefunben , aud) den ——— 
aller brele Reiche eriehlet, Lartey fü mai fir 
hat die Materie aus den ‚Seeibeneen fich 

it, und befinst guugjam ee 
‚wiele Die jedem Weifen lieber nach feiner , als ar 
Plutarchi Sprache , Deren ırfcht al eich mäd) 
enreden hören, Kir baben aber gleichtwol im D 
ern einige Heine Gebiet tuahrgenemmen, dic roir detis 
Darum mittbeilen wollen, Dansit er und um fo viel ehe 
me, Daß mir das Bush gelefeu ; und folches nicht ohne . 
ıbgelobet.. P-114. erjehlter, wie Thales beym — 
Barten-Dauf die Pringskin Eumeris mit dem Anacı 
nem gar versraulichen Umgange angetreten, und 
ber gewundert big Rıan — — I9f , Mer Anacharlis 
fe gun erftcrmmal gefeben. Wann man aber Plutarchum 
18, Ed Wech. nachichlägt „ erbellet aus Des "Thaleris 
‚te; daher Deut Anacharhs [on gefentit /weiler gemußr 
rein febe böflicher Mann fep. P- 188. tolrd bey umferms 
we das umgekehrt atıgeführt/nmad bep Piutarcho p-ıg1, 153% 
Chilon und Solon fleht, immaffen Die Mepnung, dag mar 
Bejege äudern dürfe, Diefem zugefchrieben umd dem erficht 
uln gegeben mird, als wen er Deswegen mit ihm zufallen, 
‚9. ftellt Mi. Larrey vor,als weun Cherfias bie Materic von 
Inbeftäud'gkiit \p Cieobulus angefangen , fortiete, da 
ı IMie Aug Piurarcho p- 157. Cleobulus jimar Mit Cherfia tee 
Nefer aber nicht antwotiet Vermutblich haben den Herem 
faſſet die Worie verführt : wshr 0 Kugrias arsoımaneer, 





Fi J Deutſche 
ACTA 
RUDITORUM, 


Kisich der t Gelehrten, | 
——— Zutand 
Lian Europa 





Sehsehener Theil, 
Aeipzig, 


Ma. Ola uneom. 





Indalt des fechjepenben Theile 


Bags Die ifcher tefprung nd Deuckwuͤrdig 

pas · 27. 
Plan, nach sich #Joann.V:7.. . ‚Pag; 28: 
Sermons de la Morale par M. Flechier, pag- 29! 
‚Brouerius de adorationibus veterum.  pag.29 
Theophrafti charadteres per P. Needham. paf 


90, 
Horatius Beneleji, pas. 30 
I, Lafcience des perfonines de la Cous &c. pag 
1 

IL J. C.Schwarzii epit,de reftituendo Pallıdi, 
Ppag.34! 
Luciani Hermotihus, Pag. 35: 

— TEPEREEEN ae 





| 88 (277) 5& J 
22222 
EEE TEE TE TEENS 

— ——— 





Joachim Meiers, U. Dod. und Prof, 
Publ. bey dem ‚Spurfhrftichen Gy- Gy- 
mnafio zu Göttingen, Pleßiſcher U 
Pens un —— keiten. 8* ⸗ 
—*8 nig, ud 
dl: in er ‚402, Alp 
7. Bogen, 1. Bogen Kupffer. 
S hat der berühmte Herr Autor * die Hi⸗ 
ftorie derer Edlen Herren von Pleffe zu er⸗ 
lautern fih vorgenommen, ohnerachtet folche vor | 
emer 
⸗Deſſen gelehrte Schriften wir bey diefer Gelegen⸗ 
I beit mit beyfügen wollen. 
| » Dejure Electorum. Marburg. 1688 
——— 
| 43a a dem Frantzoͤſiſchen überfegt. ib. 


| 3. De Je Pavore — deque Favorabilibus & odie- 
| is in jure. Marburg. 169$.4. 
6. de Claris Fifcheris, nec non de Pilcinis, Pifcibus & 
pifcacoribus Differt. epiftolica, Goetting. 1695. 4. 
7. —5 five de optimo reipubl. Statu. Lipf, 
1697. 8. 
8. Denupera pace Sabaudica & de indotata (ponfa 
Bargundiz.ibid. $. 
9. Die Dürhhanchtigen Hebräerinnen‘tista,Re 
becca, Kabel, Affenath und Seera. koͤneb. 


1697 
Deuter. 9 EM XVI, 9. 3 10. De 






8 1.Meiers Pleßiſcher Urſprung 


iet zlewlichen Zeit auegeftorben. Dennebe 
durch befömmt er Gelegenheit in der Hiftorl 
rerumliegenden Drte and Geſchlechter viele 
sachen ein Sicht zugeben, welches ohne groffe 
ußen nicht geſchehen ann. Es iſt aber diefe 
cht gantz feine eigene Arbeit, fondern Johan 
smer, ein zu Anfang des 17den Jahrhundert 
cuͤhmter Hiftoricus, und Pfarrer zu beuthorſi 
mach auch zu Iber im Fuͤrſtenthum Gruben 
gen, der auch ſchon ein Stammbuch der Edleı 
n Pleffe in Druck herausgehen laſſen / hat fol 
‚Nachricht weitläufftiger ausgeführer, welch 
chrifft unſern Heren Autori zu Händen fom 
n. Er vertheidiget ihn zugleich wieder erli 
„bie nicht alzuwohl von ihm fprechen wollen 
zmet auch feinen Fleiß, den er auf gründlich: 
terfuchung der Hifkorie gewendet, Wie cı 
fid 


n Tie Dariniie flnemaniaie, niarie Barnherdie A 








und Dendwürbdigkeiten. 279 


ich demm fonderlich bey vornehmen und Plugen 

Leuten deswegen befant gemacht, auch alle Eloͤ⸗ 

fterumd Archiven durchgeſtoͤret. Ben der Gele⸗ 

genheit bringet er auch ein Verzeichniß von defe 
fen Schriften bey, welches wir, weil fie ohne _ 
dem gar fehr rar geworben, denen Liebhabern der 

Hiſtorie zu gefallen, gantz eiuruͤcken wollen, 

I. Stam̃buch derer Herren von Schwanringen 
und Edlen zu Pleffe. Muͤhlhauſen 1587.4. 

2, Stammbuch derer von Malsburg, ibid. 

3. Beſthreibung des Elofters und Hoſpitals zu 
Hayna. ibid. 1558. 4 ' 

4, Eorbeyifche Chronic. Hamburg, 1590. 4. 

$. Hiftoria Ludovici Pii mit angehengter Cor⸗ 
benifchen Chronic. Hildesheim, 1604, iſt neu⸗ 
lich in teipsig roieder aufgelegt. | 

6. Berlibfches Stammbuch. Erfurt , 1593. 4 

7. Cœna Cypriani Mauri Epifcopi ad Lothari- 

um Regem Franciæ. Erfurt, 1596. 8. 

8. Daffelfche und Einbeckſche Chronica. Era 
furt, 1596. fol. | 

9, Hittoria Caroli Magni, Hildesheim , 1602: 4. 

10. Hiſtoria S.Bonifacii, Erfurt, 1603. 4. 

Im Ms. aber find cheils vollfommen vorhanden, 
theils noch nicht völlig ausgearbeitet. 

1. Groſſe Braunfchweigifche Chronic , die er in 
8. Theilen ausjuarbeiten vorgehaht, allein 
wicht gan zu Stande gebracht, Der Herr 
Meier melder, erhabe den dritten Theil bey 
einen guten Freunde gefehen, * welcher ihn 

T 2 auch 


# E6 wird dieſer gutegreund vielleicht der Hr. Leuck⸗ 
feld ſeyn, ais welchens dieſes dritte Buch zu han⸗ 
den Tommen, woraud es auch bie Nachrichäuen 


Meiers Pleßiſcher Urſprung 
id) verſichett, dog er den fiebenden gehal 
eues Pleßiſches Stambuch. 
erſtlingeroͤdiſches Stammbuch. 
Roſtorffiſche und Goͤrtingiſche Chronic 
ſredelsheimiſche Chronica, welche aber nu 
ehro das ſiebende Buch in der Daſſelſchi 
onic macbet, es waͤre denn, daß betzner fo 


Werkes aus, worbey der Herr Meier feine 
fa iedem Eapirul nachgefeget. Das erfi 
ich aber ift gantz feine Arbeit, in welchen« 








nnd Denckwuͤrdigkeiten. 28r | 


Edle Zerren, ſtets behalten haben. Andere 
hingegen, als die Edlen herren des aarues, 
(hernach Grafen von Afcanien) ingleichen die 
Edlen Herren vonder Kippe, und Reufe 
fen su Plauen, haben foldyen ihren Titul nach 
der Zeit mit dem Graͤflichen verwechfelt. Sonft 
finder ſich der Name derer von Pleſſe auch in an-⸗ 
dern Reichen, als in Frauckreich, da ſonderlich 
die Grafen du Pleſſis de Richelieu, und der bes 
sähmte Philippus du Pleflis de Mournay, oder 
Momzus, gar bekannt find, wie wicht wemger in 
Ewen, Engelland, Holſtein, Daͤnnemarck, und 
—— wie der Herr Auctor gar 
weitlaͤufftig da 
Im andern Buche befchreibem beyde befagte 
Audtores fo wohl den Urſprung, eis auch das 
Wachethum, wie auch die Bermählungen, und 
andere Begebenheiten endlich aber auch den Line 
tergang ber Familie derer Edlen Herren von 
Pleſſe. Wetlaber das meiſte auf eine ſtete Er» 
dererſelben hinauslaͤufft, und alſo nichte 
als eine bloſſe Genealogie muͤſte hergeſetzet wer⸗ 
den, als wollen wir ſolches uͤbergehen, und nur 
desjenige beruͤhren, was von dem Urfprung dee 
roſelben erzehlet wicd. Nemlich als Biſchoff 
Bonifacius, derer Teutſchen Apoſtel, zum dritten⸗ 
mahl nach Rom reifete, fo war unter andern Ge⸗ 
ſehrten, fo wohl auf der Hin ˖ als Her⸗Reiſe mie 
* ein junger von Abel aus Teutſchland, —* 


Baldewin von 
— fl on dam as 
α in welchem er zweene 








eicha Dingen a 





2 1.MielersPleßifcher Urfprung 

eſer machte fich durch feine Tapferkeit bi 
yſer Carln dem Oroſſen als er eben die Säd 
he Feſtung Braunsberg befagerte, fobelich 
fer auch derenwegen zum Ritter geſchlag 
wde, Dach diefen hielt er ſich eine lange Je 
dem Hofe derer Grafen von Daſſel auf,a 
lche eben damahls in groffer Gefahr fiunde 
möchte fie, weilihre Unterchanen noch in de 
identhum lebten, Käyfer Earl mit Krkej 
erziehen, und fie alfo um ihre Freyheit bringe 
ahero kunten fie diefen Schwanringer tre| 
wohl gebrauchen, als welcher auf allerhar 
t das Bold von dem Heidenthum ab, und sı 
ıröftlichen Meligion zu wenden wuſte. J 
fen ftarb einer von ihren Lehnmañen / Nameı 
ardo von Hoͤlkelheim/ ohne Erben, deff 
tledigres Lehn die Grafen von Daffel } 
anckbarkeit diefem Schwanringer uͤbergeb 
hen. wolcher auch Inthane Guͤter mahl aehaın 





und Denckwuͤrdigkeiten. 283 N 


Deuter und guter Jaͤger war. Dieſer jagte 
einsmahls auf dem Pic er Berge, und nahm eb . 
nen gewiffen Platz in acht ‚aufwelchen man eine 
gute Beflung hinbauen fönee, Wieſe auch fols 
ſeinen Bruͤdern, denen Schwanringern, 
—— — — Dre gefallen lieffen, und her⸗ 
neh das Schloß Pieffe daſelbſt anlegren. Es - 
Bar aber foldyes feinen Damen befommen, nicht 
von den Wort Plaͤtzken oder Dläggen weil die 
Schwauringer, nachdem fie den Ort beichauer, 
geſagt: Ey/ das iſt ein fchönes Pläugen! 
wieder Herr Meier im erfien Theil ger 
wielen, von Ballet Berge, welcher ſchon, 
RRTT oß gebauet worden, diefen Samen 

— haben die Schwantinger 
Den Damen von Dieffe angenommen, weldyen fie 
auch bis auf den legten Dietrichen den VI, der 
Au. s571.den2 1. Majiohne Erben verſchieden, 
beubehalten haben. Dach deffen Abfterben fo 
gleich Die Sandgrafen von Heſſen von denen 
Pleßiſchen Gütern Befig nehmen laſſen / weswe⸗ 
gen fie mit denen Braunfchweigifchen Herhogen 
ger verfchiedene Streitigkeiten gehabt, als wel⸗ 
che ſich auch ihres Rechts bis dato noch nicht 
me IL. 


Hiftoria didi Johanneide (nis 
Trinitare. 
D. iſt 


Hiflorie des Spruce ohannis 1. E 
am 5. v. 7. durch D. —* 
ſt Kettnern. gran und- 

4 ip: 











4 II. Kettmeri Hifloria dieli 


—— 


Leipzig, bey Theodor. Phil. Calvihio 
Buchh andler in Quedlinburg, 1713. 
4 1. Alph.7, Bogen. 


Er Herr Autor dieſer Schriffe * hat 

ſchon An, 1696,-Vindicias über dieſen 

Spruch herausgegeben, und darzu An. v 
Mm 


"Die Schriften des Herrn D.Reriners Superime 
su Quedlinburg find folgende: 4 
2. Auserlefene Macht, Sprüche. Altenb. 1701.84 
2. de Religione Prudentum. Jenz, 1701.4. 

3. Dedenden von ber Religione Eclettica. ibid, 
102. 4: 

4 Verfchiebene Danck. Ab und Anzuge Predig ⸗ 
ten, 1702. 8. 

5.Mifcelan: Predigten. Altenb. 1703.85: 
6. Vindiciz di@i Johannei. Lipf, 1696. und mißeie 

nem Supplemento. 1702. 4. 

7. Unterfuchung ber Frage, od iemand ſeines vers 

ftorbenen Weibes,Schmeiler beiratben darf? 


und Dendwürdigteiten, 283 | Ä 


DReuser und guter Jaͤger war. Oieſer jagte 


eins mahls auf dem Pleſſer Berge, und nahm ef . 
nen gewiſſen Plag in acht ‚aufweldhen man eine 
gute Seflung hinbauen koͤnte. Wieſe auch fols 
es feinen Brüdern , denen Schtwanringern, 
welche ich denfelben Ort gefallen lieffen, und her⸗ 
nach das Schloß Pieffe dafelbft anlegren. Es 
Bat aber ſolches feinen Damen bekommen, nicht 
von den Wort Plaͤtzken oder Dläggen,weildie 
Schwauringer, nachdem fie den Dre beſchauet, 
geſagt: Ey das iſt ein fchönes Pläggen! 
fonbern, wieder Herr Meier im erften Theil ge 
wiefen, von dem Pleſſer Berge, welcher ſchon, 
che das Schloß gebauet worden, diefen Namen 
gefuͤhret. Hierauf haben die Schwanringer 
den Namen von Pleſſe angenommen, welchen ſie 
auch bis auf den letzten Dietrichen den VI, der 
Au. 157 1.den21. Majiohne Erben verfchieden, 

haben, Nach deffen Abfterben fo 
gleih Die Sandgrafen von Heſſen von denen 
Pleßiſchen Guͤtern Befig nehmen laffen,weswes 
gen fie mit denen "Braunfchweigifchen Hertzogen 
gar verfchiedene Streitigkeiten gehabt, als wel 
* f% auch ihres Rechts bis dato noch nicht 

geben, 


IL. | 
Hiftoria dicti Johannei de fandisfima 
Trinitate. | 
D. iſt: 

Hiftorie des Spruche Johannis 1. E⸗ 
pift, am 5.0.7. durch D. Sriedrich 
Ernft Kettnern. Franckfürt und 

4 Weyy—⸗ 











284 II. ‚Ketmeri Hifloria didli 
Leipzig, bey Thesdor. Phil. C 
Buchhandler in Quedlinburg, 
4. 1. Alph. 7. Bogen. 


“SNYEr Here Autor diefer: Schrift 
ſchon An, 1696. Vindicias über 
Spruch herausgegeben, und darzu Ans; 


# Die Schriften des Herrn D-Rermerssi 

zu Quedlinburg find folgende; 

1. Auserlefene Macht, Sprüche. Altenb.1 

2. de Religione Prudentum. Jenz, 1701-4. 

3. Bedenden von ber Religione Ecledtie 
1702. 4 

4. Berfchiedene Dank: Ab und Anzuge: 
ten, 1702. 8. 

5.Mifcelan:Prebigten. Altenb. 1703. 8 

6. Vindiciz di@i Johannei. Lipf. 1696. uni 
nem Supplemento. 4 

F.Unterfuchung ber Zrage, ob iemand ſeit 
forbenen Weibes Schweſter heirasben 





‚1 JOann. 2 a2a85 
Pa rer ig brucken lafe 
en. 5 nach der ie fonderlih in des 
Mdlü feinem Meuen Teſtamente, ie. inder Bio 
Blochec zu Wolffenbuͤttel, auch hier aufder Pays 
—*** ‚und Marbs- Bibliorher vieles gefunden, 
iu andy umterfchiedenes von gelehrten Leuten, 
(mesen p-'206. ya. leſen) mitgetheilet worden; 
eis hate fine gefaßen Laffen, Diefe Gadye noch 
* weiter auszuführen, damit ein ieder leicht begreif⸗ 
fra made, wies fonımecn, daß diefer Spruch bey 
den yageanc weggelaflen, und wenn er 
wieher eimgprüdet worden. Hat auch darbey 
die Ueſechen gezeiget , warum man ihn bay dem 
meiſten Kirchen: Lehrern in dem 1. 2.3. 4, 5. 6. 
und ı66en Johrhundert wicht finde, und warum 
er ia den sten und 1 sten wiederum in den Tert 
Bneingerücht worden wie ber Herr Autor ſolches 

io der Borrede mit furgen entworffen hat. Es “" 
iſt aber Diefe erfie Epiſtel Johannis iederzeit ſehr 
‚och worden, und im 92. Jahr nad) 
Chriſti Geburt gefehrieben fonderlidy wieder die 
Ketzer Ebionem und Cerinthum ingleichen wie 
der Apollonium Tyansum * welche damals 

Mia bemon pe. Dee Fe = deſſel⸗ 


















* Man findet eben nicht, daß der Apollonius zu ſei⸗ 
ner Zeit fo viel Weſens von fich gemacht, fo daß 
der der pop] wieder ihn zu fchreiben. beröogen, 
per vn ebneacht er fh, bar etwas ma 

—— aben, ſo er doch eben, 
in leine grofie Confiderarion. Erſt im britten 
und vierten Seculo fingen Hierocles, Philoftrarus 
u andere Heiden deuen Ehriften zum Tort at; 
dicſen Apolionium zu erheben, und mit w 
vergleichen, tooron jupor nemand Hefte, 


Tontert gieber, daß diefer ESpruc 
—* Wie denn ſchon Tertulki 
und Cyprianus in dem IIſ. Jahrhi 
in ihren Schrifften angeführer, wei 
gar wohl der Apoftel Schriften 
Aſien, Griechenland, Italien un 
kommen koͤnnen, ſonderlich weil 
von Carthago ſtarck nach Afien un! 
der vermöge der Schiffarth gehand 
iſt in den erfien VI, Jahrhunderte 
über etwas mehr enrftanden, als üb 
ob drey eins ſey? ſo gar, daß auc 
fich damit herum getragen, und ein 
©. 3. aus gemacht. Es wird aber u 
bleiben, wer ſolchen Spruch zuerſt 
Diefes ift gewiß, daß nach der Geh 
ge ſolches die Ketzer, die nach und we, 
chen Gottes aufgeſtanden, gethan, 
Schreibern wegen Gleichheit der © 
ben worden. 





on Jan VW, 7. — 
laden bahin aus ‚de Diefelben.anfänglich vom 
einigen Ketern angefeindet , hernach etwan we⸗ 
gr Gleich heit derer Worte von einem Schrei⸗ 
aus Verſehen, wie wie fchon allbereit.ange- 
füeet, weggelaffen, endlich aber auch von denen 
Ketzern gar ansgetilget worden. Die Chris 
fen haben hierbey theils ans Furcht den Wolff 
wicht recht anzuſchreyen, thells wegen der bekann⸗ 
ten difciplina arcani; indem fie denen Helden 
wicht gerne von denen Scheinmiffen etwas wife 
femlaffein wollen, oder andern Urſachen, das ih⸗ 
Bigeauch bengetragem Die Uberſetzer mögen 
Denen Kegern auch geheuchelt haben, wie man 
bean dem Syriſchen infonderheit Schuld * | 









werde Platz finden. Es kan nicht mohl mehr als 
. zueri eine Urſache gewwefen ſeyn, als man biefe 
Worte weggelaffen, und iſt nothwendig entweber 
rn oder im Berfeben sefchen. ne 
e zu upten laͤſſet derer erſten Chriſten groſſe 
Sorgfalt nicht gu, die fie vor das Wort Gottesge 
tragen haben; ingleichen dieſes, daß berer Apo 
Nachſommen im andern Seculo gar genau wiſſen 
Eöunen ‚was von ihnen gefchrieben. Wird alſo 
wobl das andere fich noch che fagen laſſen, es ſey 
aus Berfehen, wegen Gleichheit derer Worte von 
denen Schreibern weggelaffen worden. Wiewohl 
wir auch nicht laͤugnẽ, daß nicht hernach bie Ketzer 
ſich dieſes Verſehens zu ihrem Vortheil bedienet 
haben. Indeſſen macht doch dieſes Her letztern Mein 
wung ein groſſes Anfehen,baß man nur in Afriea⸗ 
niſchen Kirchen dieſe Worte angeführet,in Orient 
aber nicht. Woraus fo viel gu ſchlieſſen daß man in 
der Drientalifchen Kirche ſolche Codices gehabt, 
darinnen diefe Worte nicht geflanden ‚hingegen iu 
—— nie Kir folche , darinnen fit au⸗ 
en geweſen. | J 





4% 


II. Ketneri Hifloria dicti 


er eben um die Zeitan feiner Uberſetzung gi 
Atet, da die Patripasfiani aufgefommer 
e Urſachen, warum lutherus es zu feine 
auffengelaffen, werden auch gar weitlaͤuffti 
führer,tweilfieaber mehr als zu fehr befannı 
ollen wir ung dabey weirläufftiz nicht auf 
ten. Wie wir denn insgemein ung nicht vor 
mmen,alle die angeführte 166, Urfacher 
'ändlich durch zugehen. Weilaber die Chri 
die zween Haupt ⸗ Arrickel von der Drenfal 
ie und der Bortheit Ehriftiin denen erſten 
is öffentlich gelehret, and befenner haben, fi 
iſet dee Herr Audtor,iwie in dem Vten Jahn 
ert, und folgenden Zeiten diefe Worte ge 
her worden. Da er unterfchiedener Ges 





en Meinungen anführer, aber auch einigı 
erleger. Seine Meinung aber gehet da: 
daß zu Ende des IVten Jahrhundert diefi 








I Team V. 7. . 289 
ver Ser Autor auch den Augultinum, won wele 
Gum er eben dergleichen muthmaſſet. ie 
ſchreiten aber nummehro zu denjenigen, die fols - 

Yen Opruch anführen. Daher gehören Eu- 
eherins weicher im Veen ſeculo Biſchoff zu Lion 

in Jrauckreich geweſen, iugleichen die Geiſtlich· 

Fett m Afeica im ihrem Glaubens Bekännmiß, 
welches Victor Vitenfis lib. 3. de perfecutione 
Vandalica anführet ‚der Audtor des Prologi in 
Eeittolas Catholicas, und andere mehr. Hier⸗c.n. 
auf folgen ferner die Lirfachen, welche die Sock 
maner verbringen, als ob es aus einem nicht all» 
ubö geneinten Betrug * wäre eingeruͤcket 
werben, welche er auch zugleich widerleget. Es 
wenben aber felbige unter andern dieſes ein, daß 
in dem zten verſ. das Maſculinum vens ſtuͤnde, 
da doch zuvor die Worte , der und alın 

‚die Gen: neutrius wären. Abs 
(ein ber Apopkel hat damit anzeigen wol⸗ 
len, daß er von den Görtlichen Perſonen rede; 
welche durch die irrdiſchen Zeugen ihr Zeuguiß 
ablegeten, und mis ihnen zugleich wuͤrckten. 
Die Art und Weiſe aber, wie diefer Spruch vom c. u. 
einer Zeit zur andern benbehalten worden, wird 
folgender maffen dargethan. Das Ende des 

hat Johannes felbft erreis 

yet , wird dannenhero wohl darwieder geredet 
haben wanu man wider fette Willen ihm etwas 
dadern wollen. Im andern hat es T 
amd iin dritten Cyprianus angefuͤhret. Au 
dem vierten fan man es mit Dem Exempel des 
Conkentini M. als des erſten Chriſtlichen Kar⸗ 
— — 


r Pe de, 













II. Ketineri Hifloria dicti 


8, ertoeifen, welcher die Einigkeit des Goͤttl⸗ 
Wefens, und die Gottheit Chriſto frey be 
net, ob er gleich die Hellige Tauffe aufge 
joben, alldieweil er hierinnen denen Clinici 
folgen wollen, oder aus Furcht, damit € 
t nach der Tauffe wiederum fündigen möchte 
dem haben um folche Zeit die groffen Verfol 
Ingen etwos nachgelaſſen, und des Hierony 
neue Uberfegung von neuen Teftament warl 
1385. vollends zuftande gebracht, zugefchmwei 
der Bibliothecken die zur felben Zeitverhan 
gewefen, ale des Damafı, Theodofii, Pam 
hli, Origenis, Alexandri, Eufebii Gzfarienfis 
fonderlich die zu Eonftantinopel ‚welche dei 





lemzi feiner in Aegypten nichts machgegeben 
dem fünfften Jahrhundert hat man nebf 
Zeugniß des Eucherii Lugdunenfisdiefeg 
ber heilige Auguftinus nebft andern Kirchen 














fe —* da var Die Theologos fon, 
Bher Spruch unter ven Leuten bekaunt 
. Und weil in dem ısten die Buchdru⸗ 
R erfunden worden, hat es um fo viel 
nen unter die Leute gebracht werden. 


—* er auch, wie man es wieder in un⸗ cs - 
tſche Bibel geſetzet. Es thaten ſich 
nicht nur verſchledene in der Griecht⸗ 
che hervor, welche ſelber denen Buch · 
Heern vorgeſtanden, und deren Auflagen 
win. T. T. manüberel in unfeen Sanden fh 
Bes; fondern man nahm es auch auf allen 
jeien am, und legte fib mehr und mehr. auf 
Bun —— &s Em wii . 
Wehen gethan , ohnerachtet er fol 
er verſchiedene dergleichen Eremplar is 
befoumen, wohl chun fönnen, fondern 





II. Ketineri Hifloria didli 


druckt, darinnen alle Sontags · Evan · 
piſteln zu finden / in welchem dieſe Wors 
iftelauf den Sontag Quafimodoge- 
fen werden. Hierauf werden verſchie⸗ 
tedhifche und Satelnifche Codices erzeh⸗ 
inen diefer Spruch zu finden und in wel⸗ 
eggelaffen worden, Zu deren letztern 
hören nicht nut berCodexAlexandrinus, 
uch der Vaticanus famt vielen andern, 
Rob. Stephanus nur drey Codices unter 
gefunden , in welchen foldyer geſtan ⸗ 
imter auch fieben gemefen, in welchen die 
Hohannis gar tweggelaffen worden, 
tden deren nicht weniger erzehler,in wel- 
er gefunden wird. “Die $aretnifchen 
echiichen Editiones von den M. T. wer« 


nach der Reihe durchgegangen ‚und ger 
aß folcher in denen meiften anzutreffen 
orbey er auch beyläufftig melder, daß 
Sohann Krafft, Paltorzu Sondesnes 
lolftein eine Hiftorie aller teurfchenlibers 








Sermons de la Morale par Bir. Flecbier 293 


hiermit die Predigten eines 
n Prälaten vor die Hand, welche 
weiſtens vor dem König, und dem Frantzoͤſiſchen 
Hofe cheils auch bey Verſammlung derer Staͤn⸗ 
dein Lauguedoc gehalten worden, Die erſten 
begden Theile beſtehen aus ſolchen, die von Ad» 
vent am bis auf Pfingfien geprebiget worden, 
der Dritte aber begreift verfchiedene Reden, die 
beu allerhand Gelegenheiten, als bey Verſamm⸗ 
kung der Geiſtlichkeit, dey der Tauffe eines Ju⸗ 
den, bey Einkieidung eines Geiſtlichen, u, d. m. 
gehalten ud, Dieſe hat der Abt Flechier, wel- 
cher die Schrifſten unſers Autoris geerbet, mache 
dem er gefehen , daß deſſen übrige Sachen gar 
bach gehalten werden, igund auflegen laſſen. & 
wird ihm in der vorgefügten Vorrede ein ſehr 
groffes Lob zugeleget, welches wir nicht hieher 
ſetzen wollen. Jedoch fagen wir dieſes aus ge⸗ 
genwaͤrtiger Schrifft, daß deſſen Art nachzuden⸗ 
den, ſcharfffinnig, und das, was er fich vorge⸗ 
nommen, auszuführen, recht vortrefflich ſey. 
Wir werden beydes erkennen, wenn wir aus etli⸗ 
chen 
⸗Wir wollen bey dieſer Gelegenheit noch einige an⸗ 
dere von ſeinen Schrifften, ſo viel uns deren be⸗ 


kannt, mit beyfuͤgen. 

1. Lettres de Mr. Flechier für divers ſujets, à Paris 
3711.12 

2. Panegyrigues & autres fermons, 3. tomes, à Paris. 
rm.n. Gind gu Eofiniß 1713. 8. ind Teut⸗ 

berang gelommen. 

yLa —5 des — Humaines. Amfterdam. 
2709. iſt allhier in Leipzig 1709. ins Teutſche 
überfeget worden. ſche 

Dentſche 48. Ernd. xVi. th. u 







III. Sermons de la Morale 


Predigten uns einige Difpofitiones heraug 
en werden, Es gebraucht ſich der Auto 
nenfelben eineziemliche Freyheit ‚ indem eı 
Icht eben nach denen Reguln der fogenann 
Prediger» Kunft einrichter, iedoch find fü 
[0 beſchaffen, daß die Erbauung feiner Zuhd 
fein fonderlich Abfehen gewefen. Gleich di 
Predigt des erſten Theils, fo am Allerheili 

age gehalten ftellet über die Worte: Tec 
ind die da hungert und dürfter nad 
Gerechtigkeit , Matth. 5. v. 6. folgender 

vor: daßein Menſch, der zur Seeligkel 
ngenwoile ‚nach derfelben ein ernftes Ver 
jen tragen muͤſſe. Diefes Verlangen abe 
eyn 1.) ſtarck, ale Hinderniffe zu übermin 
2.) hertzlich ſo daß es der Vollkommenhei 
erlangten Gutes einiger mafjen gleich kaͤme 
Afftig und wiiccfend daß es auch die Beloh 








' par Mr. Flechier. 295 


—— ——— — —— — —— — ——— 
bekehren wolle, gebe ihnen einen ſolchen Geiſt, 
der den Welt⸗Geiſt gantz entgegen iſt. Und 
zwar 1) den Geiſt Der Wahrheit, die Luͤgen der 
Welt zu vernichten 2) den Geiſt der Liebe, die Un⸗ 
t der Welt auszutilgen,z )den Geiſt 
der Staͤrcke die weltliche Troͤgheit wegzuthun. 
Bas nun die Ausführung ſothaner Materi⸗ 
en anbetrifft, ſo iſt fie geiwiß fo befchaffen, Daß el⸗ 
mem ber ſolche mit Bedacht durchlieſet, die Zeit 
— * .Denn die Redens⸗Art iſt 
fehle ‚und die Worte find nicht ohne Nachdruck 
auf einander gefeget. Die Gedanken find fo 
wohl finnreich,als erbanlich, wie augeinigenhere 
ac) folgenden Proben zu fehen ſeyn wird. Was 
er ans eigenen Machdencken nicht ausführen wol⸗ 
len, darzu gebraucht er fich des Tertulliani, Au- 
—— — und anderer beruͤhmten 
aͤter. Denen Hof ⸗˖Leuten ſchencket er 
ßnichts, ſondern bey der Application feiner 
en gedencket er ihrer Bann und wann, und 
Cöumen wie nicht umhin folgende Worte anzu⸗ 
führen , deren er ſich in einer Advents⸗Predigt T. J. 
von Chriſto dem Richter aller Welt bedienet: p- 109 
Er wird, fagt er, euch, meine Herrem , nadyt 19 
euren Qualitäten und DBedienungen rich“ 
ten. Ihr werder ihm muͤſſen von feiner“ 
Hoheit Mechenfchofft geben , die ihr alle‘, 
hier vorgeſtellet und abgebildet 5 von fel-« 
mer Gewalt , die er euchgleichlam als ein‘ 
Darlehn auffzuheben gegeben; von fel* 
wer Gerechtigkeit , zu deren Dienern er® 
euch gefeget ; von feiner Weligion deren‘ 
Beſchaͤtzer ihr geweſen. Ihr werder ihm Re⸗ 
U exv⸗ 











- 


TIT. Sermons dela Morale 


ſchafft geben muͤſſen von denen Meigungen, 
man bey euch, und ihr bey andern erwecket 

denen Sünden, die ihr gethan, von der 
jade, die ihr andern erwiefen, von der Sotı 
die iht vor euch getragen, von der Kaltfin 
keit und Verachtung, mit der ihr andern bei 
net, von dem, was ihr iemanden zu bieb oder 

gethan, wenn ihr einige nach Gunft beför« 
t, andere aber, die fi doch wohl uggdien 
nacht, zurück geſetztt; von der Verſchwen ⸗ 
ig eurer Guͤter, und von dem Almoſen, fo 
davon hätter geben koͤnnen, won denen $as 
n, dieißr vermöge eures Anfehens abfchafr 
, von den Tugenden, die ihr durch euer Ex⸗ 


pel in Schwang bringen koͤnnen. Euer 
wird um fo viel gröffer ſeyn, te höher ihre 
Brete gemefen zc. Jedoch unterläffer ex 








N 
. 


par Mr. Flechier, . 297 
darzu lage n ich werde fromm werden und“ 


. was vor Eyrfchuldigung werde ich haben, wenn⸗ 
ichs nicht che? was wird GOtt fprechen wenn⸗e 
ich mich nidhe von der Welt abzichen werde dee 
Ind wag werden meine guteu Sreande ſprechen,“ 
wenn ich. fie verlaffe? was wird Die Welt fa,‘ 
gen, wenn ich mich nicht rädye? und was wird 
GOtt fprechen, wenn ich nicht vergebe? War⸗ TI. 
am wir einander im Guten nicht olle gleich fenm, Y-u-12 
dayon giebt er an einem andern Orte folgende 
Urſachen: „Erſtlich, weil wir ung auf ſolche 
Art in mehr —5— Tugenden üben koͤn 
nen. Denn wenn wir au unſern Brüdern“ 
nichts hoch zu achten hästen, wo wäre unfere«“ 
Demurh? hätten wir nichts an ihnen zu ent.“ 
ſchuldigen, wo wäre unfere Sanfftmuth! haͤt⸗ 
sen wir nichts zu erdulden, wo blicbe unfer Mic, * 
leiden? Hätten wir von ihnen nichts aus.“ 

; mo wäre ımfere Gebult? wären“ 
ae Menſchen volllommen, fo koͤnte feiner zu“ 
der Seeligkeit des andern etwas beytragen: 
wären alle Menſchen böfe, fo würde unter ihr‘ 
nen weder Einigkeit noch Verftändniß ſeyn ıc.“ 
Die andere Lirfache iſt, damit er die Mienfchen p.13. 
tmeimer Gleichheit halte, daß fich nicht einer“ 

dem andern vorzicehe, und ihnen zu erkennen ge“ 
be, daß, weil fie eben dergleichen Fehler, als an:«° 
dere, am fich haben, fie auch eben dergleichen“ 
Guade vonnöshen haben, ꝛc. Der dritte iſt 
daß einer gleichſam des andern Spiegel ſeyne⸗ 

ſol, und wir bey anderer fen Schlern uns un:« 
nic vorſtellen, ꝛc. Witr koͤnten derglei⸗ 

—8 Fi die Sedult des 


Urs 





IV. Brouerius 


's zu ſchonen, mag «8 an dieſem gnug feyn 
wie in übrigen an das Werck felbft weifen. 


IV. 
'populorum veterum ac recentiorun 
Adorationibus Differtatio: 
Dar ift: 

n der Art und Weiſe, wie die alter 
0 wohl als Die neuen Voͤlcker ih) 
zebet verrichtet, durch Matcheun 
rouerium de Niedek, JCtum. Am 
erdam,bey Joh. Doftermoyck,1713 

1. Alphab · 12 Bogen Kupffer. 
S iſt heut zu Tage eine gantz ausgemacht 
2Sadje, daß die Unter ſuchung der alten ı 
nheiten, die bey Heidnifchen Voͤlckern ir 
ı Nusenbabe. Den 










de adorationibus veterum. 2998 


biealten fo wohl als die neuern Voͤlcker bey ihr 
rem Gebet in acht genommen, aus. alten und 
neuen Schrifften zufammen getragen. Nach / cır, 
demer anfänglich von verfchiedenen Bedeutun. 
gendes Worts adorare gehandelt, und auch die 
andern Wörter beygebracht, die mit folchen glet- 

che Bedeutung haben, fo wendet er fich zu denen c. x. 
Gebets · Formuln, die er, weil fie bei dem Bris- 
onio nicht ftehen, weitlaͤufftig hergeſetzt. * Die 3 
Benennungen, welche mar denen Goͤttern beym 
Geberegegeben, find Beati, Almi, Magni, Maxi- 
mi,Reges, Domini, Patres &c. . Diejenigen, 4" 
von denen man zuerft liefes, daß ſie gebetet has 
ben, find Cain und Abel, und zur felbigen Zeit 
geſchahe folches mehr unter fregen Himmel fon» 
derlich aber auf denen Bergen, und in Wäldern, 
Die Perfer fonten gar feine Tempel leiden, und 
Diefes war eben die Urfache, warum fiein Gries 
henland alle Tempel zerftöret und abgebrannt 
haben. Es fam aber doch in folgenden Zeiten e. 
ach und nach auf, daß man den Gottesdienſt in 
Zempeln verrichtete, und zwar theils allein vor 
ſich, theils aber auch, m der Priefter dem 

4 


2 
x 


Bold 


* Gar zu nörhig ware es eben nicht geweſen, daß 
Man in Zufammentragung derer Gebets Fors 
muln, Averte, Lärgire, Concede, Efto clemens &c. 
fich viel Mühe gegeben. Denn weil dieſes fehr 
ae Bor find, fo ift wohl eben feine fonders 

liche Antiquität daraus zu machen, und ſcheinet 
fonderlich der Herr Autor, ba er zum Briffonio ein 
Supplement geben wollen, auch in beffen Sehler 
‚gefallen zu ſeyn, weil diefer geleh te Mann aus 
allen, auch gemeinften Redens » Arten, was ſon⸗ 
berliches gemacht. 












d der⸗ 
geh 


—— — — 
Frcichð in we ſon vn feet Selande 
re" — Sach 

fie unterlt Biel 
—— pie — ers 
6 * ara —“ ie vs 
68 het/ goie dent 

N —8 

bewei 










de aderationibus veterum. 301 
| auch von denen Baais- Dfg 
y aumercket. Sonderlich — 
ſie ihre Worte und Geberden zu dreyen 
mahlen, und waon fie ſelbſt nicht wuſten, wen fie 
anbeten wolten, fo gebrauchten fie ſich dieſer 
dabey, quisquis es, oder ſive Deus es, ſive 
Des. Es pflegten aber die Gebete theils heim. c. 8. 
ſich, theils auch mit lauter Stimme verrichtet zu 
werden / und zwar meiſtens des Morgens da manc.9. 
Wie aufgehende Sonne, ſonderlich bey denen 


Perſern, auzuberen pflegte, wiewohl man auch 
zur Abend. und —** Gottesdienſt 
5 


ab⸗ 


man haben wolte, welches der Heiland theils 
wegen unnoͤthiger Sorge, theils weil man bey 
langen Gebeten ſelten die Andacht beſammen be; 
haͤlt, verbietet. Nun koͤnnen wir eben derglei⸗ 
chen Heid niſche Gebete nicht viel anführen, weil 
die alten Scribenten ung deren gar wenig auf: 
gezeichnet, jedoch an man folches ſchon erfennen 
ang einem einbigen Orte bed Catonis de reRuftica 
e 141. welchen wir, weil das ‘Buch vielleicht nicht 
in iedermans Händen, gank herfegen wollen. 
Mars pater te precor, quzfoque, uti fies volens 
propitiusque mihi, domo,familizque noflrz, quoius 
rei ergo agrum, terram, fundumque meum fuovi- 
taurilia circumagi juſſi, uti tu morbos vifos, inviſos- 
que, viduertatem, vaftitudinemque, calamitares, 
intemperiasque prohibeflis, defendas, averrun- 
cesque. utique tu frumenta, fruges, vineta, virgul- 
taque grandire, beneque evenire ſinas. Paftozes, 
pecuaque falva fervaffıs, duisque bonam ſalutem- 
valetudinemque mihi, domo, familizque noſtræ. 
Harumcererum ergo fundi, terræ, agrique mei lu- 
frandi,luftrig; faciendi ergo,ficuti dixi,mafte hiscg 
fsoritaurilibus ladtentibus efto. Mars paser,ejusdem 
seiergo macte hifce fuovitaurilibus ladtentibus eo. 








L IV. Brouerius 


hartete/ welches letztere man fonderlich denen 
Aften in denen erften Zeiten vor Ubel hielt, 
denen Feft- Tagen, Die man zum Gottes ⸗ 
iſt ausgefeget, durffre' man Peine andere Ar· 
‚vornehmen, melde Gewohnheit bon denen 
den auch die Athenlenſer und Römer anne» 
amen, Bey Anfang des Gotteedienftes 
reden zuförderft alle Unreinen weggemiefen, 
denen Worten: proculefte profani, deren 
teinigkeit dariten beftanden, wen fie ſich nicht 
:überfläßigen Effen, Wein, und Beyſchlaff 
halten, oder fich fonft auf allerhand narürlis 
Art beflecder harten, Dahero muften fie 
mit Meer» Brunnen oder flicffenden Waſ⸗ 
erft abwafchen, welches fie alles von denen 
den erlernet. Was die Kleidung anberrifft, 
saren die Haͤupter mehrentheils verhuͤllet,* 
verbe der übrigen Kleider roth oder oͤffters 


— — EHRT 














de adorasionibus. veterum. 903 9— 


Mas diekeibes. Stellung anbetrifft,fo fielen ein, e17-* 
ge gartz auf die Erden / andere nur auf das eficht, 
ober neigeten auch nur das Haupt, und beugeten 
Die Knie. Einige ſtunden, wie auch Matth.VI,7. c.18. 
zu ſehen, andere aber ſaſſen auch, fonderlich aber c.19. 
zur Faften» Zeit und bey Trauer-Fällen. Mit c.ze, 
dem Gefichte wandten fie fi) fonderlich gegen 
der Sonnen Aufgang, daher. auch die Chriften 
thre Altäre gegen den Morgen zu fegen pflegen. 
Die Hand ward meiftentheils gen Himmel ge⸗ <.a. 
hoben, wenn man aber die untericrdifchen Goͤt⸗ 
ger anbetete,fo lieffen fie diefelben finden. Sonſt 
aber ſtreckte man die rechte, oder auch beyde 
Hande aus. Dieübrigen Eeremonien,die man 
dabey gebrauchte, find folgende. Unter wäh. c. zu 
rendem Schere rührte man bey öffentlichen Got. 
tesdienfte den Altar, zu Haufe aber den Tifch 
en. Diejenigen, welche bey den Juden ein 
Opffer brachten, legten felbigen die Hände auf, 
Auch bey denen Eydſchwuͤren legte man die 
Hand ouf den Altar. Wenn Noth vorhanden, 
fo hielt man ſich an die Schwellen des Tempels, 
oder anden Altar, oder auch gar an die Knie des 
ser Göten: Bilder. Vielmahls war das Ges c.2% 
bee mit Thränen verfnüpffer,, mit welchen fie 
den 


muſſen. Er beweiſets aber weiter nicht, als aus 
demPythagora, welcher beym Jamblicho befohlen: 
in templa per dextram ingreditor: per ſiniſtram exi- 
to. Wir ſehen aber nicht, wo man obigen S 
aus dieſen Worten heraus nehmen kan. Da 
die Alten ſonſt viel auf die rechte Seite gehalten, 
bat feine Richtigkeit; allein hier wird folches wohl 
wicht an dem rechten Ort angebracht, 





73 V. Theophrafi 


n Altar, die Thür-Schwellen, auch die E 
mBilder benesten. Sie wandten fich vı 
ebene mahl, fonderlich. gegen die rechte Hat 
rum, Man küßte auch derer Götter Mur 
ände, Züffe, auch die Thuͤr / Schwellen und | 
rde. Wielmahis beftand auch ihr Gott 
enftin'einer Mufic,worbey jung und alt,män 
h und weiblich Geſchlecht Cangte, und allı 
nd wunderliche Sprünge machte. Enbli 
jte. man denen Goͤttern auch Kränke auf, u 
an faſt kein Gottesdienſt und Opfferohne fi 
gen verrichtet wurde. 
Und dieſes wäre alfo, was wir kuͤrtzlich vı 
fem Buche fogen wollen, waben noch dief 
erinnern, daß der Herr Autor viele numı 
d verfchiedene alte monumenta mit begefi 
f, dasjenige, was er geſchrieben, defto beff 
erläutern. Er verfpricht auch, wofern di 
auͤtig würde aufgenommen werden, ve 


. | 
- r - . 


IL ebaraölerts per P.Nefdbam. goy 
merckungen. Aufs neue uͤberſehen, 
und heraus gegeben von Peter 
Needham. Cambridge, ber orn, 
Crownfield, 1712. 8. 1. Alph. 8, 
en, 





Charadteres von denen Gelehrten zu al 


len Zeiten ſehr hoch gehalten, wegen der fonders. 


bafıren Klugheit, mit welcher er die Kennzei⸗ 
hen dieſes oder jenen Laſters beſchreibet. Wir 
wollen uns aber vorietzo bey denenſelben, wie 
auch des berüßmten Caſauboni Commentario 
Hldht weirläufftig aufhalten, weil fie der gelehr⸗ 
ten Welt allbereit mehr als zufehr befanne ſeyn. 
Dannenhere erinnern wir von dem legtern nur 
dieſes, daß man In der Braunfchreigifchen Edi- 
don, fo An. ı659. heraus gefommen, und von 
Ben Herrn Needham vor die befte gehalten 
wird, vieles darzu gethau. Solches hät ger 
dachter Here Necdham anfangs zwar nicht ge⸗ 
mercket, und ihn nach ietztgemeldter Edition mit 
eindruden laſſen, nachdem ihm aber des Cafau- 
boni eigene Auflage zu Händen kommen, fo hat 
er ſolche mit jener entgegen halten, und was er 
übrig befunden, aufeinem befondern Blat anges 
mercket, voelches gleich vor des Caſauboni Com- 
mentario zu ſehen. 


Was des Deren Needham * Arbeit hey dieſer 
\ __Ieie 
» € Batberfelbe auch fonft berauggegebenz 


1. Geoponicos Gr=cos, Cantabr. 1704. 3. 
3. Hieroclis commentsrium in äures Caruiha ‘Ps 


dhagorz, ibid, 1709. $. 


S If der Theophraftus, und fonderlich fele 


22 


V. Theophrafl 


‚gen Auflage betrifft, fo beſtehet felbe fondeı 

darinne, daß er den Tept mit critiſchen Ar 
ungen verfehen, Er hat darzu verfchiedene 
S. ſich bedienet, deren er 5. durch den Herr 
ntfaucon aus Frandreich erhalten, vier ar 
je aber in verfchiedenen; Englifchen Biblie 
fen angetroffen. Nicht weniger hat er di 
berühmten Männern bißhero herausgegebi 
Editiones mit Fleiß entgegen gehalten, aus 
Inr. Stephani, Sylburgü, Palmerii und andı 
ihre Anmerckungen dann und wann mit unte 
e eingefchoben. Wir wollen aus ſelben e 

teniges mit beybringen. Da Theophri 

im vierdeen Capitel den Charadterem 


ouxlas oder ber unverfländigen Grobhe 
reibet fo führer er an,ein ſolcher Menſch pflı 
en Hund zu fich zu ruffen, mehme ihn ben di 
mautze und fpreche: Ovros Durdrru T 








charafleres per P. Needbam. 307 


——— — — — — —— 
anftehen, dahero folget er dem Salmaſio über 
den Solinum, welcher ſchon längft gefehen, daß 
men lefen müffe Tißıe. Denn Tibius war ein 
Kuechts⸗ Nahme, wie etwan Davus, Syrus, Ge- 
ta, nd ward denen beygeleger, die aus Ponto 
'wud Phrygia her waren, wie aus Stephano By- 
zantino, Luciano, und andern zu erſehen. Mun 
I es aber denen nicht unbekannt, die in Griechi⸗ 
den MSS. fich umgefehen, daß das und 4 
faſt gleiche Geſtalt haben, und alfo hat man fick 
leicht verſehen fönnen. 

Alcin wie müfjen auch erwas von Duporto 
md feiner Arbeit gedenden. Es war derſelbe 
im vorigen Jahrhundert Profeflor der Griechi⸗ 
ſchen Sprache zu Cambridge, und war im Grie⸗ 
ſchen gar wohl beſchlagen. Dieſe feine Præle- 
&iones über den Theophraſtum hat er auf ges 
meldter Univerhität über die erſten 13. Capitel 
gehalten, webendochdas 7. und 8. fehlen. Sie 
find bißanhero in des berühmten Bifchoffs zu 
Eli, Jo.Mori Bibliotheck aufbehalsen worden, 
sand hat man, wiewohlohne gnugfamen Grund, 
vorgegeben, es wäre der Stanlejus Urheber da⸗ 
von. Worgegen aber der Herr Needham aus 
verfchiedenen Stellen, wie auch den Zeugniß des 
Gale, der fein College geweſen, gar gründlich be⸗ 
hauptet, daß fie von niemand andern, als Dupor- 
to, verfertiget worden. Es leuchtet aber aus 
felben eine gar genaue Wiffenfchafft ver Griechi⸗ 
ſchen Eprache hervor, welche aus fo vielen An⸗ 
merckungen über die Wörter fo wohl, als ganze 
Conſtructionen gar deutlich abzunchmen, Gar 


u 





8 VI: Horatius Bentleji. 


tele Autores anzuführen,hater fich eben nid 
übe gegeben, iedoch aus Gegenhaltung ni 
licher den Theophraftum gar wohl erläuter 

Etymologien {ft er gar fonderlic) accura 

, das Wort fpavos, welches einen Zufan 
nſchuß verſchledener Freunde vor einen Nor 
denden bedeutet, führer er her von Ep fund 

das Wort «Les don ayen, weiches per 
e, waͤgen bedeutet, und heiffer alfo au 
jentlich etwas das ſchwer ift, und die Wag 
ale herunter ziehet, hernach theuer / werti 
t/ würdig. Dis Wort dvanypanen 
ft fo viel als unverſchaͤmt hat aber fein 
deutung von der Ellipſi, und heift avenue 


vos ruv er $Hra, einer der das Rleid bin 
f sieber, und denen keiten etwas zeiget, da 
t ieder wohl fehen darff, wie foldyes mit ver 
ebenen Erempeln beiiefen wird, 








VI. Horatius Bentleji. 39 


Ir haben von des Herrn Bentlei feiner 
Arbeit über den Horatium allbereie im 
achten Theil p. 625. Meldung gerhaw, * mel⸗ 
den dannenhero ietzund num mit wenigen, was 
ben diefee Auflage verämderliches vorkommt. 
Man bat nemlich die Anmerckungen deffelben 
umter den Text geſetzt, welches dem $efer um ein 
groffesbequemer fenn wird, Hernach hat man 
des Thomæ Treteri Regiſter über den Hora- 
tium, welches Dan. Avemannus fo eingerichtet, 
Daß man es bey ieder Edition gebrauchen koͤn⸗ 
nen, mitbengefüger. Es hat folche Mühe dee 
Herr Iſaacus Verburgius auf ſich genommen,und 
was der Herr Bentlei geändert, ingleichen was 
in defjen Anmerkungen merckwuͤrdiges vorge 
fallen, mit eingeruͤkt. Mehr wiſſen wir von 
dieſer neuen Auflage wicht zus melden, alsdaß 
wir verfichern koͤnnen, eo fen in felbiger weder am 
Sanberkeit des Dappiers noch Druckes etwas 
gefparet worden, 

Uns hiermit koͤnten wir es genug ſeyn laſſen, 
weil uns aber eine kleine in Londen gedruckte 
Schrifft von 22 Bogen indie Hände kommen, 
in welcher der Herr Bentlei des Horatii wegen 
ziemlicher maſſen angeſtochen worden, ſolche 
aber vielleicht nicht iedweden zu Geſichte kommen 
wird, ſo wollen wir doch von ſelbiger etwas we⸗ 
niges gedencken. Es begreifft aber der 

eil 


⸗ ee m babey noch iu erinnern, baß man (chim 

en rret, und es an ſta 3: A en 

Ken. Alph. 3. Bogen. 7.Doge 
Deutſche 48. Eud. XVI. th. 2 








0 VI. Horatius Benleji. 


eeil derfelben anders nichts, als die unter den 
pt des Horatii geſetzten variantes lediones 
rinnen diefe Edition von allen andern unter 
teden. Doch damit wollen wir dem Leſe 
t befehwerlich fallen, fondern nur den Tieu 
d die beyden Vorreden hicher ſetzen: 
Horatius Reformatus five Emendatione 
nes, quibusEDITIO BENTLEIANA 
ulgaribus diftinguitur, füumma fide in unum. 
ledtzx. In ufum Scholarum & Literatorum 
lorum ad manus fumpruofa exemplaria nor 
venient, Londini impenfis J Bowyer im 
tea Ludgate-Street juxta porticum occiden- 
‚m Eccleliz Divi Pauli. 1712. 

Viro Humaniflimo fimul & Literariffiimc 
iarum Bibliochecarum Cuflodi, epapuxa 
/Auo$yan, Richardo Bentlejo. 
n his rci nummari& angultiis non inutilem_ 















VI. Horatius Benilqqi. 311 


prælo ſudat, volupe erit Horatii amatoribus, qui 
jam tritis editionibus ſunt inſtructi, ſumptibus 
minimis, & uno quali intuitu videre, immane 
quantum diſcrepant omnes a genuina Horatii _ 
mente, quam folus millenis plus annis millenis 
in locis odoratus eft nafuuisfimus Bentlejus. 
Hunc in finem, ut dadtis & prodefle posfim & 
dele&tare, fumma fide & diligentia in compen- 
dium redegi otiantis Ariftarchi fparfos labores. 
Tuz (fidus illuftrisimum) & famz, & commo- 
do, non minus quam publico, conſulens. Hinc 
enim latius diffundetur Critici Principis nomen 
amabile, & Nobilifimo Patrono * negotiis 
publicis ſatis occupato dabituropportunitas, fi- 
ne difpendio temporis, oculi quali ictu perfpi- 
ciendi Clientis meritum, quem uno ore omnes 
fatentur, fi non Eccleſiæ, Epifcopatu ſaltem 
Przli digaisimum. Vale, & Te, ut amas, 
ama. 
Ad Ledtorem. 


Habeshic & mole & pretio minimis, quic- 
quid continetur in pregrandi & percharo vo- 
lumine prater Dedicationem & Notas. Priog 
continet laudes Viri /upra laudes, quas te ſcire- 
nihil attinet: in Notis occurrunt tantum Ratio- 
num pondera, quibus Lectores reluctantes ob- 
torto collo in ſententiam ſuam trahit Editor, 
quæ ideo omittenda duxi, quoniam hic & ubi- 
que tanta eſt apud literatos omnes Bentleji au- 

X 2 tori- 


® Diefernobilifimns Patronus, der auch untenVirfu- 
perlaudes beißt, iſt Monf. Harley, der dem Bentleĩ 
ſeinen Horatinm dedicirt. 


VII. La fience des perfonnes 


itas, ut lector quisque cordatus lubentisfime 

* in fententiam ejus, fine momentis Ratio- 

Vale, & Orthographiz latinz reftaura- 
quod meruit precare. 


VII. 
Terence des perſonnes de la Cour, de P 
Epee &delaRobe: 
Dasift: 
ie Wiffenfchafften derer Hoff⸗Leute 
welche fie ſo wohl im Kriege ale bey 
ofe verſtehen follen, durch den 
errn von Chevigny, Horfmeifter 
des Herrn Marquis de Janfon ; 3, 
Theile, Dierdfe Auflage, Am⸗ 
fterdam, bey denen Gebrudern Cha- 
telain, 1713. 12.2, Aph. 5. Bogen, 





AR ein Ort, wo ein Käyfer, König T.L 

her fouverainer Here feinen Sitz hat, P-t 
ons Fuͤrſten vom Gebläre, Hergo- 
u, Baronen und andern Staates 
PT » Bedienten, auch Cefandten von 
“ fen. Ein ieder Hofmann 
u fi wach der Art feiner Herrſchafft 
gb fan man hlerinven niemanden einis 

vorſchreiben. Jedoch, wenn fein p-2- 
Woluſt alzufehr nachhaͤnget enthaͤlt 
devon fo viel, ala der Wohlſtand leiden 
in allın Städen, ſouderlich aber 
fündlich Find, then zu folgen, iſt uicht 
ws man dergleichen thut 






man, ehe 
Amt niederlegen. "Die Qualitäsen 
Ins find; daß er geduldig und por 


feinen Willen bat, fondern aerue 





VII. La ſcience des perfonnes 


r wartet auf bequeme Gelegenheit ſolche vor ⸗ 
ringen. 
Allein auf den Haupt, Zwek zu kommen, fo 
d diejenigen vornehmen Hof: Leute, vor wel 
diefes Buch gefchrieben, Hergogen, Mare 
fen, Grafen, Borons, Gouverneurs einer 
ovintz, und Generals uͤber eine Armee. hs 
iſſeuſchafft muß fo groß ſeyn, als es feyn 
N, fonderlich aber müffen fie erfahren feyn in 
Religion, Sprachen , Geographie, Hiſto⸗ 
Philofophie, Genealogie, Gabeln, Geſetzen 
d Gebräuchen des fandes, in welchen man fich 
hält, dem Incerefle dererjenigen Prinen, 
[e denen man zu Ertegen oder fonft zuthun hat, 


enjentgen Kuͤnſten, welche dem Staat nuͤtz⸗ 
feyn, auch Krieg und Forufication. Wie— 
hl man alles diefes nicht eben aus dem Bruns 
lernen muß. 





de la Cour &c. 315 


— —— Senn ⏑—— 


Dolmetſcher Audientz geben, auch ſeine Sachen 
deſto heimlicher halten kan; Einem Geſandten, 
daß er mit dem Hofe, an dem er fich aufhält , des 
fto befer umgehen fan: Einem General, daß er p.6 
fi durdy Epionen Gefangene, Ülberläuffer und 
dergleihen, nicht fo leicht betriegen laſſen darff: 
andern Officierern und Gouverneurs einer Pro» 
ving aus verfchtedenen Urfachen. Die noth⸗ 
wendigen Sprahen aber find die Lateiniſche, 
—— iſche, Deutſche, Spaniſche und Itallaͤ⸗ 
niſche. 

Die Geographie, Hiſtorie, und andere ober⸗ p. 7. 
wehnte Wiffenfchafften haben ebenfalls ihren 
Mutzen, welcher gar befanntift. Die Künfte FE 
aber, welche dem Staat nüglich ſeyn, ſind die 
Mahlerey, Ban: Runft und Mufic, 

Diefe obgedachten Wiſſenſchafften aber find 
leichter zu erlernen, als man es meinen folte, 
denn es koͤmmt überhaupt auf eine gute Aufer⸗ 
ziehung an, woben fonderlich diefes in acht zu 
nehmen, daß man junge Herren vornemlich in 
dergleichen Wiſſenſchafften üben laͤſſet, welche 
A sis ihrem Fünfftigen Stande anı beften ſchi⸗ 


Hiernechſt werden die Pflichten eines Koͤni⸗ P-'% 
ges und Fürften, Generals und anderer Offle 
cierer, Edelleute und Gouverneurs befchrieben, 
und endlich auch Die allgemeinen hriften« P- 4 
Pflichten gemeldet, welche find Demuth, An: 
muth und Gehorſam, welche man unſers Au- 
toris Meinung nach, auch in hohen und vorneh⸗ 
men Stande ausuben fan. 

Berner folgen die Wiffenfchafften, vom wel: p 15. 

x 103 


VII. Lafienee desperfonnes 
und deren Eintheilung ſich ein Hofmann 
überhaupt einen Begriff machen muß. - 
t Theslogieifk eine Wiffenfhaffe von GOtt 
Goͤttlichen Sachen. Ste wird eingethtie 
in nacuralem, fupernaniralem poltivamy 
olafticam und moralem. 
Die Phifofophie begreifft im ſich bie Logic, 
he den Berftand aufräumet,und eine Sache 
befchreiben, einzuthellen davon zu urtheilen 
zu fchlieffen lehretz und werden in folcherAri- 
eles und die von Port-Royal gerühmet: Die’ 
veal, welche ung Regeln glebt, wie mir ung 
vohl in der Republic als auch Privat / Leben 
führen ſollen; darinnen haben ſich Socrates, 
lotele⸗ und Seneca hervor gethan, die beſte 
r iſt die Ehriftliche: Die Phyſic, welche die 
ürlihen Sachen betrachtet, und davon Urs 
»zugeben Ichret, und wird des Rohaut feine ' 
nefchlanen. meil io firh meiftena auf di⸗ Fra 





de la Com &c. 317 


auch wörhig die Botanick, welche die Kräuter, 
Blumen und dergleichen fennen Ichret. 

Die Dede» Kunft beſtehet dartnn, daß man 
ſolche Sachen vorbringer , welche die Zuhörer 


überzeugen fönnen, Diez. genera,demonttra- p. 19. 


tivum, deliberativum, und juridiciale geben uns 
die Materie dazu an die Hand. Ein Redner 
aber muß folgende Eigenfchofften an fich haben, 
daß er eine Sache wohl ausdencket, ordentlich 
zuſammen ſetzet, in zierliche Worte einkleider, 
ſich foldye wohl bekannt machet, und gefchickt 


herſaget. Diejenigen Redner, welche man fon, P- 3% 


derlich vor die Hand nehmen fol, find bey denen 
©riedyen Demoßthenes, bey denen Römern Ci- 
cero, bey denen Frantzoſen theils geiftliche, ale 
Bourdaloue , Flechier, Mafcaron, theils 
weltliche, als le Maitre, de Saci, Patru, Pa- 
jos &c. 

Die Grammatick lehret dienomina und ver- 
ba flectiren, audy recht fchreiben und zufammen 
een. Man fchreibee aber cheils in ungebun⸗ 


dener, theils in gebundener Rede. Dieſe wird P-ar 


auch fonft Die Poefic genennet, und in Epicam, 


' Dramaticam, Lyricam, Elegiacam und Satyri- P.2% 


cam eingetbeiler, welche alle befchrieben, umd in 
feder Art die berühmteften Meiſter nahmhafft 
gemacht werden, 

Die Mathematifchen Wiffenfchafften gehen 
mit der Sröffe und Proportion einer Materie 
um, und find folgende, 

Die Geometrie, in welcher die Höhe, Breite, 
und Gröffe ieder Sachen auszumeffen gelchret 
wird, und, indem fic lauter gewiffe Beweißthuͤ⸗ 

5 me 


is VII Zafiencedes perfonmes 


eraufwelfer, fo raͤumet fie den Kopff trefflid 
fi _ Die Rechen Kunft, welche fonderlid 
£ Rauffseute und Officiers gehöret , meld 
stern ſolche bey Auszahlung derer Soldaten 
dAbftechung derer Lager gebrauchen. Die 
au · Kunft oder Architedtur iſt thells civilis, 
ls militaris. Jene beficher darinnen, daf 
(Gebäude vonauffen zlerlib, und von innen 
mem aufgeführee wird, und har ihre gemiffen 
nungen. Diefe, oder die Kriegs · Bou · 
anft iſt damit beſchaͤfftiget, daß ein Ort. in 
tand gefeget wird, mie wenig Volck einer groſ⸗ 

Armee zu wiederſtehen. Die Mahlerey 
ret eine Sache mit gewiffen Farben lebhafft 
fielen, Die Sculptur, in welcher man in 
tein, Holg, und dergleichen arbeiten lerner, 
ie Opticzefger, wie man dem Auge zu Hülffe 
nmen,undverfchiedenes vorftellen fan, Ends 





de la Cour &c. Ä 31 


Adel. Zu jenen gehören Hergoge , Gra Grafen, 
—— zu dieſen aber die, (ühlechten von 


In der Genealogie wird gewieſen, wie dieſes p. 28. 
oder jenes Hauß mit einander verwandt fen, und 
braucht man felbige in Proceſſen, Succesfiöns- 
Sachen, ingleichen wenn man in gewiſſe Rit⸗ 
ter » Orden und Capitul will auffgenommen 
werden. 

Die Hiſtorie iſt eine Erzehlung alles deſſen, 
das auf der Welt vorgegangen. Sie wird in 
generalem & particularem, ſacram & profanam 
eingetheilet. 

Eine Fabel iſt eine Poetiſche Erfindung ans. 
dere zuerbauen oder zu betrügen. Man hat 
Deren zweyerley Art; morales,darinnen eine ges 
wife Sitten⸗Lehre vorgefragen wird, derglei⸗ 
hen man beym Æſopo und Phædro fiefet : und P- 29 
heroicas , welcher derer Götter und alten nn 
den Urſprung und eben befchreiben. Die, 
Wiffenfchafft davon dienet, die alten Poeten/ 
vote nicht weniger auch die Erfindungen, fo 
man auf Gemaͤhlden und Tapeten ficher, zu er⸗ 
Flären. 

Das Interefle eines Fürften beſtehet darin⸗ 
nen, daß man weiß, wie diefes oder jenes Neich, 
Staat und Republiceingerichtet, und wie offt es 
ſich verändert. Ferner worinne die Handlung, p. 30- 
der Sinn ieder Nation, die Staͤrcke eines Reichs 
beſtehet ꝛtc. 

Die vornehmſte Wiſſenſchafft aber eines Hof⸗ 
Bedienten iſt die Rechts Gelehrſamkeit, Krafft p- ze 
deren er die Gerechtigkeit in vielen Sachen be⸗ 


ſWe⸗ 


VII. Lafcience des perfonnes 


enfan. Mur iſt es Schade, daß fo viele 
allegüs ſitzen welche davon nicht eine gruͤnd / 
Wiffenfchaffe haben, und alfo vieimahls 
te, Die es verſtehen uͤberſtimmen. Dies 
oird num hier der Rath gegeben, fiefolcen, 
in fie folcves bey fich.befinden wurden, ihre 
lenungen lieber verfauffen, 
Yeranf folge eine Machricht von denen 
Iten Reichen, von den Afigrifchen biß auf 
Parthifcye: Ferner derer Römifchen Krie · 
B auf die Monarchie, und wie ſolche nach 
nach herunter kommen. Daraus denn 
ach andere Reiche auffonmmen, als Anno 
‚das MWept-Gothifhe in Spanten, Anno 
‚das Srändifche, Anno 427. das Schotti⸗ 
Anno 7 17. das $eonifche, Annogo1. dag 
liſche, Anno 825. das Mavarrifhe, Anno 
das Dänifche, Anno 998. das Norwegts 








de la Cour &c. 321 


IR num gar vielerleg,nachdem die Voͤlcker und ihr 
Zufland von einander unterfchieden iſt. Diejes 
nigen, fo das Anfehen haben wollen, als wenn fie 
gar von GOtt nichts hielten, nennet man Athei ⸗ 
fin. Wiewohl unfer Autor der Meinung 
nicht beopflichten will, daß es wuͤrcklich folche 
$eute gebe, die in ihren Herten gewiß glauben, es 
fen fein GOtt, fondern er meinet, die meiſten wol. 
ten gerne, daß kein GOtt wäre, ‘Der rechte p- 70. 
Gottes⸗Dienſt aber beftund fonft im Geber und 
Opffern, welche legtern gleich bey Anfang der 
Welt im Gebrauch geweſen. Hiernechſt kam p. 71. 
auch die Abgoͤtterey auf, welche faſt die ganze 
Welt fo lang eingenommen, biß fich GOtt dem p. 72 
Abraham etwas näher offenbahrete, und deffen 
Nachkommen hernach das Geſetz gab, welches 
aber durch das von Chriſto hervorgebrachte Ger 
fetge der Gnade aufgehoben worden. Da von ,. yz, 
denen Opffern und deren Unterſcheid gehandelt 
wird, kommt auch die Frage vor, ob man denn 
auch im A. T. ein Opffer vor die Erb⸗Suͤnde 
? und wird darauf geantwortet: Man 
leſe zwar davon nichts in der Schrifft, iedoch 
werde ſolches von vielen Vaͤtern geglaubet, daß 
man OOtt davor haͤtte gnug thun muͤſſen. Al⸗p· 74 
les nun im A. T. bildete Chriſtum vor, welcher 
auch endlich kam, und die Chriſtliche Religion 
aufrichtete. Dieſe beſtehet in verſchiedenen Ge⸗ 75: 
iſſen, die man glauben muß, als von dee p-76. 
yeinigfeie, Menfchwerdung, Tod und Aue ·/· 
erftehung Ehrifti,2c. in einer wohlgefaftenMo- 
sal, nach) welcher man auch feine Feinde lichen, 
fi ſelbſten, ven Reichthum und alles verlaͤug⸗ 
m 


* 


VII. La füence des perfonnes 
foll,ac. und endlich in Dem Gebrauch derer 
Sacramenten. Diejenigen, die ſolche 
igion in die Welt bringen helffen, waren die 
fiel, und deren Nachfolger der Pabft und die 
choͤffe. Sie ſtehet aufgefchrieben in dem 
T wie auch in denen Tradiionibus und 
‚Siliis generalibus, nationalibus & provin- 
aus. Jede Marion har ihre abfonderliche 
hen»Difeiplin, welche in benen Synodis oder 
mmenfünffren derer Geiſtlichen angeordnet 
Hieher gehören auch die Univerfirären, 
welcher man allechand Rünfte und Wiſſen ⸗ 
ften Iernen Fan. Die Frangöfifhe Kite 
at vor andern Paͤbſtlichen diefes zum vor« 
daß (der Pabſt in zeitlichen Sachen nichts 
fehlen hat (2) deffen Bullen ehe nicht gelten, 
o feru ſie den alten Conciliis gleich kommen. 
find fie auch Feiner laquiſition unterworffen. 


Yan Mei: Mahsreus mama als nahen ale 


delaCowr&c 323 


die Paͤbſtiiche Würde nicht mehr fo ſehr denen 
Berfolgungen untermorffen gewefen, und her» 

nach Ulcfach zu einem groffen Hochmurh derer 
Geiſtlichkeit gegeben. Hiernechſt wird die P- 8% 
Wahl derer Päbfteund andere Ceremonien ber p. 89. 
ſchrieben, auch ein Verzeugniß aller Päbftevon 
Petro an bisaufden itzigen Clementem XI. bey» . 
gefuͤget. | 

Folget nun ferner eine DBefchreibung der p- 138. 
Sphære mit allen ihren Circkeln, auch was darbey 
ſonſt vorkoͤmmt, und zum Verſtande des Calen⸗ 
ders dienet: item ein furtzer Entwurff der Geo» p- Iso 
graphiæ Generalis ſo wohl, als Specialis, da denn 
ben iedem Lande deſſen Groͤſſe, Graͤntzen, Könige, 
Megierungs » Art, Religion, Handel, und der» 
gleichen, was zur Kenntniß eines Landes dienlich 
iſt nahmhafftiggemacht wird, 

Der andere Theil fähree in der Geographie T. I. 
fort, bey welcher mir uns aufzuhalten niche Ur⸗ Pte 
fach haben, auch nicht bey der Hiftorie und Chro⸗ 
nologie, deren kurtzer Entwurff in diefem Theile 
bis aufunfere Zeiten zu finden, 

Zu Anfange des dritten Theile finder fich eine r. ur, 
Nachricht von allen berühmten Schlachten ‚ fo p. 1. 
"von Chriſti Geburt an, bisauf unfere Zeiten ge» 
ſchehen. Worauf der Autor zu denen Kabeln p- 37. 
ſchreitet, und ſaget, die Gelegenheit darzu habe 
die Abgoͤtteren derer Aßyrer, Phoͤnicier, Egy⸗ 
pter, und Griechen gegeben, und koͤnne man dar⸗ 
aus ein dunckeles Licht von der Erkenntniß des 
wahren GOttes erſehen. Hier wird die oban⸗ 
gefuͤhrte Eintheilung dererſelben wiederhohlet, 
und gewieſen, daß man die lotztern, vn diep.ag:, 

xov 


N VII.La füience des perfonnes 

olſchen theologice, hiftorice und phyfice am 
en, einige aber auch als ein bloffes Gedichı 
tachten muͤſſe. Es haben zwar diefelben e 
o bey ſich das der Jugend allerdings ſchaͤdlit 
nfan, welchen man aber auch zuvot komme 
t, wenn man jeiget, wie ſolche mehtenthell 
sder Schrifft hergenommien und nur dene 
aftänden nady verändert find. Wie er den 
h gar verfchtedene Fabeln anführer,umd ſolch 
denen Biblifchen Hiftorien, aus welchen fi 
genommen, vergleicher.. Man muß fie abe 
h aus der Natur erflären ‚ wie davon vlı 
empel anzutreffen. 

Hierauf folger ein kurtzer Begriff von de 
apen-Kunft , welches wir man von Wort z 
ort abfihreiben müften , wenn wir dem geft 
von etwas umftändliches berichten wolter 


ınen alfo denfelber am füglihften aufdas Ori 
AGikũ meifen. 





’ 
" , 
. 


" dela Cour &c- u 320 


Dasjenige, aber, worinn dieſe vierte Auflage 
dieſes Wercks ſich vor allen vorhergehenden bes 
liebes machen Fan find. erſtlich die verfchiedene 
Kupffer woꝛraufGlobi uñSyſtemata mundi,tand» 
Charten, Genealogiſche Tobellen, Wopen inglei⸗ 
chen verſchiedene Kriegs Ruͤſtung und Fortifica- 
tion zu ſehen. Hernach einabſonderlicher Tractat, 
welcher den Titul hat: Idee generale des Etudee, 
worinnen überhaupt vorgeichrieben wird, wie 
man das Studieren angreiffen fol. Auch 
koͤmmt darinnen eine genaue Nachricht von Bi 
bliothecken ımd deren or dentlichen Stellung vor, 
Es hat diefer Tractat y. Bogen, und ı. Bogen 
Kupffer , iſt auch von denenjenigen abfonderlich 
zu haben, welche ſich die erflern Auflagen dieles 
Buches angeſchaffet. Unſere Gedancken von 
ſelben gleich anfangs zu entdecken, ſo mercken wir 
an daß ſich dieſes zudem Haupt⸗Wercke nicht al⸗ 
lerdings wohl ſchicke. Denn ohnerachtet man 
freylich verfchiedenes darinnen antrift,fo vor jun 
ge Hofrteute noch wohl dienen fan fo iſt doch das 
metfte fo befchaffen ‚daß esmehr von deren Cri- 
ticis, Philologis und Litteratoribus genußet were 
den kan. Was nußet eseinem Hofmann, wels 
cher alle Bibliothecken auf der Welt und was dar» 
innen merdfwürdiges vorkoͤmmt, auf dem Nagel 
berzuerzehlen weiß, wenn ſolches nicht ſo a 
en, 
Stuͤck auf das andere, daß man offt nıcht weiß, 
wie er darauf koͤmmt. Indeſſen haben wir der 
Drdnung des Auroris nachgehen , und darinnen 
nichts ändernmwollen. Wir haben auch, wag die 
Romiſche Religion anbelanget. Lichte verändert: 


indem ſolches ieder gar Jeichtli 
Drufigenz Zrad, zer sh, chtlich bene 


5 VI. Lafiienee des perfonnes 


daß er damit feinen Herrn und gande Nutz 
affer? Noch weniger kan man einem beagleich, 
anne vorſchreiben in was vor Ordnung er ft 
Bücher feenfol. Denn weil diefelbe m 
18 aus · Hiſtoriſchen und Politiſchen beftchen, 
br der natuͤrliche Verſtand ſchon felbft d 
dnung an die Hand, daß man daben viel 
orſchrifft nicht vonnörhen hat. * Yndeffi 
llen wir doch den Innhalt diefer Schrift b 
int machen, und was wir etwan dabey zu eri) 

na 
Es fcheinet faft, alg wenn fich munmehro ein fecı 
um bibliothecarium anfangen, und es Mode w 
ben wolte/ daß ieder von Bibliothecken und deri 
sebentlichen Stellung zu fchreiben fich vornimm 
Wie man denn bis anhero in kurtzer Zeit verfch! 
bene dergleichen Echrifiten nefehen. Wir wo 
len uns eben nicht weitläufftig deßwegen einle 
fen, erinnern aber da ben biefeg: Daß zwar Dr 








dela Cour &c. 27 
nern haben, in denen Anmerdungen mit beyo 


en. 
Es hat dieſes Werd, wie ſchon oben gedacht, 
Theile, deren der erfte i7. Reguln vorſchrei⸗ 
t,nach welchen man überhaupt fein Studieren 
anfangen fol, und werden folche in dem erſten Car <, „, 
pitelbegriffen. Sie beftehen fonderlich darin. 
nen, daß man ſich wohl prüfet, zu was vor einer 
Art von Studieren man gefchicfet fey, daß man 
alles in guter Ordnung, zu rechter Zeit anfängt, 
mie feines gleichen und Gelehrten conferiret, - 
u.d. im. Und damit die Jugend deftocher md c.:. 
ge aufgemuntert werden, ſo werden Exempel 
von groffen Potentaten beygebradhe , welche 
theils viel von Gelehrten gehalten , theils auch 
ſelbſt gelehrt gewefen: wie nicht weniger auch c.3. 
von dergleichen Gelehrten , welche fich fe ange⸗ 
griffen daß fie noch in ihrer zarten Jugend ruͤhm⸗ 
liche Proben ihrer Gelehrſamkeit ablegen koͤn⸗ 
nen. Der andere Theildiefer Schrifft handele 
von Bibliothecken, und deren ordentlichen Stel. 
Img. Die vornehmften Bibliochecken ſiehet man c. 4. 
mohlauf Reiſen, daher zugleich einem Reiſen⸗ 
den beyläufftig dieſe Reguln gegeben werden, daß 
er, ehe er reiſet fich Den Zuftand feines eigenen Ba- 
serlandes wohl befannt machen , hernach aber 
ſich um alles und iedes in demjenigen Sande, dar» 
einerreifer, befümmern fol. Sonderlich aber c.s, 
Ean er ſich auch bemühen die Cabineter und Bi⸗ 
bliothecken durch zu fehen, und ſich mit denen vor» 
schmften Gelehrten bekannt zu machen. Und 
hierauf folge nun eine kurtze Befchreibung derer 
vornehmften Bibliothecken der gantzen Welt, 
y 2 vorlche 


—— “ VII. La füience des perfonnes 

Ichewir auch Fürglich berühren wollen. = 
panien iſt die berühmte Bibliotheck im Elcut 
‚die Philipp der IE. angeleget, darinn net 
len Euriofitäten auch eine ganze Kamm 
IMS. zu finden, unter welchen fonderlich fe 
le Arablſche ſeyn ſollen. Ferner find befan 
‘zu Cotdona, zu Sevilien, des Ferd. Not 
d Eardinal Ximenez zu Alcala de Henarı 
1 Stalten finder man deren gar viele zu Men 
1 Padua, allıwo man die meiften MS. aus d 
velli Bibllotheck, fo nach Neopolis verfau| 
den, aufbehalten: zu Ferrara, welche fonde 
mit alten Säulen, Tafeln, Münten, u 
gleichen, fo der berühmte Archite&tus Pyrrhi 
Ligorius zufammen gefammiet, verfeben. Di 
rckwuͤrdigſte aber in felber ift dag Grabma 
Ccelii Calcagnini, welcher ſich ſolches an fı 


nandern Orte als in gedachter Bibllothe 
Mon fonon lalan Dr Manlank it nis Anke 





de la Cour &c. 319 


bltothecken nicht fehlen laffen dergleichen zu Rou- 
en, Can, Orleans, Lion, Aix, welche letztere dem 
berüßmmten Peirclcio zugehöret, und andern Or» 
een mehr gefunden werden. Die Koͤnigliche 
ſtreitet wegen Vielheit rarer MS. mie denen mei» 
minder Wels, und har fidh fonderlicy Mr. Col- 
ber: viele Muͤhe gegeben , folche zu vermehren. 
Anderer in Pariß, an der Zahlsz. anito zu ger 
ſchweigen, fo find noch folgende ſehenswuͤrdig. 
Die in der Sorbonne, in dem Navarrifchen Col- 
legio, derer Jeſuiten in dem Collegio von Cler⸗ 
mount, derer "Denedictiner Inder Abtey zu S. Ger- 


main desPrez,und andere mehr. Unter dene Teute c. 9. 


ſchen fichet pie Pauliner · Bibliorhec allhier fornen 
an,darein die MS.aus denen Kloͤſtern Alten⸗Zell, 

egau, und Chemnig gebracht worden, * Die 

eigen find die Straßburgifche. Tübingifche, 
Helwſtaͤdtiſche, Jenaiſche, Wolffenbuͤtteliſche, 
Ingolſtaͤdtiſche und andere mehr, ben denen ſich 
aber der Autor nicht lange aufhält, wie auch bey 


denen übrigen, fo in denen Niederlanden, Eugel ˖ c. 10.n. 


land , und andern Nordifchen Köntgreichen ber n. 


findlich find. In Orient ** hälcwohl feine Ra» © 5 


Y 3 tion 


” Der Autor nennet fie lateinifch Cellenfe, Perga- 
menfe und Chemnifenfe ‚die beyden leßtern aber 
find folgender maffen zu Ändern Pegavienfe und 
Chemnicenfe. 

#* Hier fänaet fich der Herr Autor an su vergeflen, 
welches er auch inskuͤnfftige noch einige mabl 
tbun wird. Denn nachdem er auf dem Zitul 
weiter nichts als eine Nachricht von Bibliothes 
Am zugeben verfprochen, fo fängt er nun über; 
haupt an,von dem gantzen Zuftande ber Gelehr⸗ 
fanakeit in denen Morgensund Mittags:kändern 


VII. Laftience des perfonmes 
mehr auf die Gelchrfamkelr, als die Chineſi⸗ 
indem auch dafelbft niemand in oͤffentliche 
fen-Aemter gefeget wird der nicht nach ihrer 
wohl fludterer hat. Daß bey ihnen vers 
dene Bibliothecken ſeyn müffen, ift daher ab» 
men ‚teil fie Die Buchdruckerey weit ehe, 
wir Europäer gehabt haben. *Es ließ 
200, Jahr vor Ehrifti Geburt eingemiffer 
ig, Namens Chingius, ale Buͤcher verbrens 
koute aber doch nicht verhindern, daß nicht 
Aentii, Confucii und anderer Weltweiſen 
rifften, aufbehalten worden. Spizelius bes 
et, daß auf dem Gebuͤrge Lingmuen In die 
©. Stück lauter Chlneſiſche Bücher befinde 
fi 


In Bofe gebrauchen Taf wollen diefeg zu wiſſen 








de le Cour &ec, 331 


lich, und faſt eben fo viel in einem nahe an der Kö» 
niglichen Schule gelegenen Tempel, Venchung 
genannt. Eben dergleichen trifft man auch in 
den Königreich Japan an. Denn in der Stadt 
Narad an dem Tempel ihres Propheten und Ge⸗ 
fengebers Xaca fol ein Zimmer ſeyn, fo von 24, 
Seulen unterſtuͤtzet wird, und gank von Büchern 
angefuͤllet iſt. Was die mistäglichen Länder an⸗ 
betrifft , fo trifft man auch in felben nicht wenig 
Bibliothecken an. In Ethiopien fol in dem 
auf dem Gebuͤrge Amara gelegenen Kloſter des 
Hell, Ereuges eine gefunden werden, die man in 
drey Theile abgetheilet, welche zuſammen an der 
Zahl sehen Millionen hundert raufend Stuͤck 
Bücher de reiffen. Man jagt die Königin aus 
Saba habe deu Grund darzu geleget, und wären 
in felbıger des Noah, Henoch, Abraham, und ann 
derer Patriarchen und alten Juden Schriften 
befindlich, welche ihr der Könıg Salomon mel, 
ſtens zufommen laffen. Arabien war tm zwoͤlff⸗ 
ten Jahrhundert ein Sig von der Gelehrſamkeit, 
da unter dem König Almanzor die Gelehrten 
Avicenna. Averro&s,Albumazar und andere fich 
mit ıhren Schrifften berühme machten, Und 
daher kommen fo verfibtedene Bibliothecken, ſo 
von Arabiſchen Büchern angefüller find. Zu 

Ben foll man deren in die 32000. Stuͤck verwah⸗ 
ren, worunter auch die Werde des Livii, Pappi 
Alexandrıni, Hippocratis und Galeni find. Ei 
Gaza iſt eine Bibliotheck worinnen viele mit 
Egyptiſchen Figuren gezierte Bücher zu (chem, 
Daher man glaube, fie komme noch von denen Pro- 
lemzis her, In Eonftanrinopel find 3. ſchoͤne 
Y4 Du 


v VI Lafämeedesperfonnes 

bliocheefen , deren die etſte Conftantinus V 
eleget haben foll, darinnen die gange Heilig 
brifft auf groß Pergament gefchrieben, un 
Gold und andern Koftbarfeiten ausgezlere 
e andere ift vor. den Adel und Sclaven: dj 
tte,und welche am beften ausflafficer, (ff nic 
t von dem Zimmer des Groß Sultans. Ui 
andern fol auch. der gantze Livius in foldı 
a welchen man aber von denen Türdten, ohı 
cht man ihnen viel Geld geboten , nicht habe 
nen, Und muthmaſſet unferAutor,er moͤct 
n der An, 1665. in dem Seraglio entſtandene 
tergbrunft mit drauf gegangen ſeyn. Son 
ben von derer Araber, Türdenund derer un 
Ihrer Borhmäßtgkett ftehenden Chriften G 
vfamkeit heut zu Tage fein groffer Staat z 
hen. Denn diefe leigtern verftchen auffer if 
ı Breviario und etlichen Homilien aus alte 
tern nichtaarniel Monn man auf hieien 





de la Cour &c. 338 


ſich ne meiften in der Gelehrſamkeit nicht allzu⸗ 
weit verfliegen, weil folches auch die damahligen 
Werfolgungen nicht wohl zulaffen wolten, 
Dahero man auch wohl unter ihnen nicht viele 
Bibliothecken hat füchen duͤrffen. Vielmehr 
waren einige von fo unzeitigen Eyfer, daß fie alle 
Heidniſche Bücher, fo ihnen nur vor die Hände 
kamen, mit Feuer verbrannten. Wiewohl man 
dieſes nicht von allen ſaget, denn viele ſo anfange 
etwas geſchrieben, haben die Heidniſchen Scr 
benten mit gutem Vortheil gegen die Heiden ſelb 
rre koͤnnen, worinnen ihnen auch der > 
poſtel Paulus ſelbſt vorgegangen, in deſſen 
Schrifften man den Aratum, Callimachum * 
und Menandrum augeführer findet. Indeſſen 
funden ſich doch in nachgehenden Zeiten etliche, 
welche ſich bemüheten einen Bücher: Vorrach 
zuſammen zubringen. Origeneswar unter | 
nen der vornehmfte , von diffen Fleiſſe nicht une 
Y5 thig 
* Der Aucor hat feine Adſicht auf den Tit. J. I2, am 2 
— Vers, ſo von denen Cretenſern handelt. 
hat ſolchen, wie bekannt, Epimenides gemacht, 
Callimachus aber hymno in Jovem v.8. fuͤhret bie 
re Worte davon an, und füget noch folgendes 
inzu: 
Ken sei Ysurar. Ks) yag ruper, m ar, orie 
Bgires irrarijmrro. er u Iass, son vu a. - 
Cretenfes fompermendacıs. Esenim tumulum tuum, 
o Rex, 
Cretenſos adificarunt : im Gero non mortuns es, Gißis 
enim ſemper. 
Dieſes haben wir deswegen beyfuͤgen wollen, bamit 
. man ben Herrn Autorem nicht eines Irrthums be, 
uldigen ındchte, da er vor dem Epimenide den Cal- 
machum angeführet. 


VII. La füiencedesperfonnes 


viel Worte zu machen. Julius Afti- 
s fieng an zu Cxfarea eine Bibliochec an- 
jaffen, welche zu Eufebii Zeiten ſchon big 
20000, Stuͤck angewachſen. Unter 
tn war auch Pamphilus hiervon ein 
fer Liebhaber, dem Pantenus und andere fol⸗ 
In. Als nachgehends die Ehriften in Ruhe 
Eonten, fo legte Känfer Conftantinus M. 
vorteeffliche Bibliothec in Eonftantinopef 
welche hernach von Theodofio Juniore, 
ntio und andern ſeht vermehtet worden, 
8 die alten Römer anberrifft, fo hatten fie 
ngs gar feine Buͤcher, hernach fiengen fie 
ce eigenen Geſchichte ein wenig aufzuzelch⸗ 
und legten folhe an öffentlichen Orten bey, 
ich aber Fury vor derer Käyler Zeiten legte 
au oͤffenliche Bibliothecken an, darunter 
ufdem monte Valatino die beruͤhnteſte war, 
5 Känfer Trajanus cıne andere aufs 





als thun konten. Die erſte Bibliothec aber 
legte bey ihnen des Regent biliſtratus an, wel⸗ 
cher dem Volck dadurch etwas zu gute zuchum 
vermeinte, und Dahero bes Hlomeriundandereg _ 
ihre Schriften zufammen fuchte. Die Athe⸗ 
nienfer vermehrten folche hernach, und als fie 
Herxcs , da er diefe Stadt einnahm, mit nach 
fien führte, legten fie eine andere au, big end⸗ 
Seleucus Nicanor die erftere wieder nach A⸗ 
sben bringen ließ. Plato, Ariftoteles und anden - 
ze fpendirsen viel Geld daran, daß fie vieler 
Weltweiſen Bücher zuſammen bringen moͤch⸗ 
sen, und, Attalus, König zu Pergamo, ſuchte 
auch an allen Orten viele Bücher zuſammen. 


Bon denen uhralten Nationen legten fich auf c-> 


Die Gelehrſamkeit fonderlich die Phoͤnicier, Chal⸗ 
daͤer und Egyptier, unser welchen legten König 
Simandus der erfiewar, der eine Bibliothec em, 
begte und fie nenne Iapesov Vuxisei nenÖrt, 
da unfere Seele curiret wird, Sie fan 
aber mohl eben, weil um. felbige Zeit noch nicht 
viele Bücher gefchrieben waren, nicht allzu groß 
geweſen fen. Am allerweiteſten brachte es 
wohl unter denen Alten Prolemzus Philadel- 
phus, deſſen Weltbeſchriehene Bibliorhec aus 
700000. Stüd beſtanden. * Sonderlich bes 

muͤhe⸗ 





» Es will ber Autor zeigen, es ſey nicht su verwun⸗ 
dern. daß der Koͤnig ſo eine groſſe Menge Buͤcher 
zuſammen gebracht, und ſaget, ed haͤtten alle Ge. 
lehrten ihre Schrifften, gleich als auf ein Thea- 
trum, zuſammen getragen, dahero fo eineg 
Menge entſtanden. Wir wollen es unterdeſſen 
glauben, und zugeben, daß es fo habe ſeyn Vn 


VII. Zafeienee des perfonnes 


hete er fich die eigenhändigen Schriften der 
mehmftenGelehren, Ariftotelis,Sophoclis,Eı 
dis und anderer zufarten zu bringen, Dasa 
ornehmſte Werck indiefer Bibliorhec ift wol 
Bibel geweſen, welche durch gedachten Koͤn 
Vorſorge in die Gricchtfhe Sprache übe 
et worden. Und ſaget der Autor hierben; ı 
diefes ſonderlich wunderns würdig, daß, a 
89 





en, indeffen haben doch die laͤngſt verfiorben 

elehrten ihre Bücher nicht dahin fchaffen kdı 

en, und alſo hat wohl der König auf feine Ui 

often die meiflen anfauffen muͤſſen. “Allein d 

echte Urfache dieſer groſſen Menge ift folgend« 

Es iſt bekannt, daßt die Alten ihre Dücher auplan 
Pe 


velche fie hernach aufeinem am En — 

oltze zuſammen rollten. Und da 

ſef volumen,avolvendo Weil es aher nicht all; 
8 








de la Cour &c. 387 


ED ſich entfchloffen, die Heiden zu feiner Kir⸗ 
chen gu beruffen, er ihnen erft dieſes Werd in die 
Hände geben wollen, damit hernach die Evan⸗ 
geliften und Apoftel bey ihnendefto mehr Ingreis 
finden möchten. Dieſe ſchoͤns Bibliorhes aber 
werd endlich von denen in Egypten fichennen 
Soldaten des Julii Czfaris angeftecht, doch eG 
anderen Stelle M. Antonius, der Cleopatrzau 
Gefallen; des Actali feine aus Pergamo dahin 
bringen. Endlich koͤmmt auch der Herr Autor © 2% 
zurück auf die alten Hebräer, von welchen eu 
mehr Weſens macher, als es wohl noͤthig, indem 
er ihnen die Erfindung und Ausübung aller 
Künfte und Wiffenfchafften, und alfo auch dem 
Anfang derer DBibliocherfen zufchreiber, * 
Seth mit feinen zwo Säulen, Enoch und derer 
riarchen Teftament miffen nun hiervonein 
engniß ablegen, ingleichen die Sabbaliftiichen 
Bücher, fo man Abraham und andern zufchrele 
ber. Kan man doch vonihren Schriffien vor 
Mofis Zeiten nichts gewiſſes ſagen. :Denn die 
Ethiopiſche Hiftorie von der Zippora, und die 
Zauber- Bücher des Jannes und Jambres wer« 
den wohl noch Feine Bibliochec ausmachen. 
Man pflegte zwar wohl bey denen Juden bie 
Schriff⸗ 
® Unſeres Beduͤnckens kan man wohl dergleichen 
von ihnen nicht allzumohl fagen, denn ihre His 
ſtorien, fo wohl in der Schrifft, als beym Jofepho 
und andern wiſſen davon nichts.“ Sie lebten 
in ihrem Lande, warteten, wenn es ihnen einmaͤhl 
ankam, ihren Gottesdienſt ab, beflelleten ihr 
Feld, dieneten ihren Rönigen, und flritten denn 
und wenn wieder einen Feind. Mehr kan mau 
von ihren Verrichtungen wohl nicht fagen. 


ofuä, und anderer nach il 

Zeiten aufzuheben , fonderlich im Tempe 
r da wird auch hoc) feine Bibliothec dram 
in faget zwar von einer groffen Bibliothec ft 
pel; und in ieder Synagoge, deren zu Jery 
m ander Zahl 450. geweſen foll auch eine gt 
en ſeyn, wie aus Luc. IV, 16.17. und Adoı 
«zu ſehen. * Es wird auch Die Stadt Kiı 
jach 


s iſt nicht genug, daß man faget, hier ober da fe] 
ine Bibliorhec gemwefen, man muß eg aud 
jemeifen. Daß in denen Synagogen ein Gt 
tz ⸗Buch befindlich gemwefen , wird aus ange 
ihrten Schriffe-Stellen beglaubet, wie es dem 
och heutige 8 zu ſehen; allein wir wolle 

an daraus gleich eine Biblio 


m Zuftandeder @elchr ſamkeit derer Juden eit 
echt Concepr gemacht haben, d daß erihmenfi 








de la Cour &c. 339 


jath-Sepher nicht vergeffen, und die herrliche 
Legende, es ſey folcheeine uhralte Bibliochec und 
Archiv der Juͤdiſchen Republic geweſen, mit 
beygebracht. * Hiernechſt handele der Herr 
Autor von der Buchdruckerey, umd deren Exrsc- m⸗ 
finder, dabey wir uns aber nicht aufhalten, fons 
dern nur diefes wenige melden. Esfind einige 
Gelehrte, nahmentlich Pomponius Lztus und 
Matthzus Lunenfis, gemefen, weiche vorgeben, 
Saturnus habe fchon zu feıner Zeit die Buchdrus 
der» Kunfterfunden Man beieifer folches 
aus einem Orte des Cypriani de vanitate ido- 
lorum: Hic Saturnus litrerasimprimere, num- 
mos fignare, primus in Italia inſtituit. Die e. 22. 
Nahmen derer erfien Bruchdrucker, davon einis 
ge Nachricht gegeben wird, und Dererjenigen, “ 23 
fo diefes oder jenes Autoris Schtifften ans Tas 
ge-ticht gebracht, find werch, daß man fie fich 
befanne mache. Denn tie fehr fich ſolche eu: c.a4 
te um bie gelehrte Welt verdient gemacht, iſt aus 
den übermäßigen Koften zu fehen, die man ſonſt 
an Bücher wenden müffen. Cs erzehlet der 
Autor von einem gewiflen Sicilianer Nahmens 
Anto- 


bin und ber zerſtreueten Juden die Auffäge (An 
sauer) ihrer Bäter, fo die &eremonien und Sit⸗ 
ten⸗Lehre begriffen, nicht gerne untergebenlaffen 
wolten,fo wurde verZalmud zuſam̃en geſchrieben, 
welches, wie zur andern Zeit erwieſen werden kan, 
su Ende des erſten, und Anfange des andern Se⸗ 
euli geſchehen. 

*Wer ju wiſſen verlanget, was dieſes zu be⸗ 
deuten babe, der darff nur des Herrn D. Kite 
meiers ju Helmfläot Anno 1711. geſchriebenes 
Brogramma de Kısisch - Sepher nachlefen. 


TT —— 
> VI. Lafäience desperfonnes de la dc. 
tonius Pecatel, welcher Anno 1455. von 
}glo Florentino den Livium vor eine 

amme handelte, und deßwegen fin Sand, Gut 
kauffte. Woben ein von tim an Alphonfum, 
hig in Arragonien gefchricbener Brief ſehr at · 
zu leſen. Endlich kommt er auf die Nachricht, 
man eineBibliothec anfchaffen und ordentlich 
im fol. Er har fie in gewiſſe Claſſen eingerherler, 
en die eiſte die Philologos,und unrer deren Ma: 
a bie Gloffaria, Grammaticos, Etymologos, 
arores und Poeten begteiſfet. In der ans 
n fliehen die Philofophi, in der dritten die 
ithematici, hernach folgen die Theologi, Ju· 
en, Medici, und endlich die Hiforici, worzu 
h die Genealogie und Geographie zu rech⸗ 
Wir wollen von diefen allen nicht weit ⸗ 
fftig feyn ‚indem man aus dieſen wenigen 
on fehen fan, was des Herrn Autoris Ords 
ng in fich faſſet. 

Und alfo iſt es ung recht nach dem befannten 








VII. $.C.Schwarzäiepifl.de &c, 341 
VIII 


JO.CONRADI Schwars, Eloquen- 
tie & Græcæ Lingux Prof. Publ. Ord, 
Schediafına de illuftrando poliendo- 
que Palladio Rei RufticzScriptore. Ad 

vVirum Pr&nobiliffimum, Experientif- 
ſimum & Excellentifimum, Domi- 
num D. Gothofredum Thomaſium, 

“ plurimorum Imperii Principum ac ci» 
vitatis Noribergenfis Medicum cele- 
bratiffimum. Coburgi, apud Jo. 
Nie. Monachum, Typogr. Ducal. 4 
I; Bogen. * 

Es literaria, qua patet, veritatis virtutisque 
(tudium fibi habet propofitum, per quam- 
utramqueanimus & dignam divina origine fua 
percipit voluptatem & juftum confequitur de- 
cus. Utraque, fiaDeo,cuiomnia bona funt_, 
accepta referenda, difcefleris, judicio maxime 
debetur. Judicium autem paucicum habeant 
ſubactum ac politum; mirum non elt, fires li- 
teraria non cam confequitur maturitatem, ad 
quam perveniret, fi in fuis quisque rebus judi- 
ci 


* Nachben der Zitul diefer Schrift benen Gelehr, 
ten befannt worten, iſt gar viel Nachfrage dar, 
nach erfolget, weil man ſich verfchiedene Conce⸗ 
pte davon gemachet. Weilfienun gar Hein,und 
eben nicht fonderlich zu haben, fo hoffen wir, es 
werbe vielen nicht unangenehm feyn, wenn wir 
folche gang hier mit einrücken werben. 

Deutfche AB. Erad, XVI. t;. 











VII. 7.0. Schwarzi 


ins declararet eximiam. Nos hic-exem- 
novis,necabs quoquam, quodconitet, oc- 
atis demonftrabimus, quid in vereribus mo- 
jentis defiderari quear curæ & correctionis. 
jernus Palladium, in quo explanando labo- 
nt preftantisfimi viri, magsa cum laude_, 
enim- negat? fed ut nobis tamen fpicile- 
mrelidtum fit copiofisimum. Palladii li- 
tredecim carere putantur epiſtola, quæ Je- 
ribus oftendat, ad quem illi primo ſiat mif- 
Przfatioin fronte ponitur, epiftola nulla, 
extremum libri decimi tertii epiftola quæ · 
ad Pafphilum adjicitur, quæ quafi libri 
IV. sommendatrix quedam fi. Et ſtatim 
en principium libri XIV. novam oftentat 
cutionem ad Pafiphilum, Ita unus liber 
licem habet commendatricem, reliqui 
nesneunamquidem. Quæ tamen ineptiæ 
























de reſtitxeudo pP alladio. 343 


major quidcem illa offendır eos commutatio, 
cum tertiusifteopinatus liber Columellz, qui 
auncliber de arboribus appellatur, e reliquo- 
zum Choro tolleretur, novum nomen fortiturus, 
Mihi quidem, fi manufcripti codicis Breslavien- 
fis fequi ftaruam exemplum, audere aliquid li- 
cet. Is enim epiltolam illam una cum lıbro 
de inſitione premifit, ob cam fortafle caulanı, 
ne folertisfimo fcriptori ineptiarum notam in- 
ureret. Omnino fi veterum morem dedi- 
candorum librorum (ut nunc Joquimur) per- 
desis; a Palladio.omnem ineptiarum ifta- 
zumabjudicabisculpam. Veteres enim fi quos 
librosconfcriptoshaberent, amicum quendam 
sucumlpiciebant, aut hortatorem deligebant, 
eui fuum amorem, fuum judicium præ czteris 
declararent. (Fecit id Appius Pulcher, qui li- 
bros fuosde jure augurali ad Ciceronem miſit. 
Fecit Scribonius Largus , Caji Julii Callifti de- 
fiderio fatisfalturus. Fecit Cicero meus, & 
czteri tantum non omnes. Nam exem- 
plum Antonini & paucorum aliorum nihil mo- 
samur.) Libro igitur confedto adjungebant, 
iftolam, quæ cauſam commemoraret, quams« 
obrem lıber primum ad cum mitteretur. * Ex 
literz deinde una cum likro folebant defcribi, 
propterea quod & autoris animum teftificaren- 
zur, & pleraquelibrirecondita dicta, ſententias, 
rationes, conſilium aperirent, Paliadıi igitur- 
literæ cum libro de inſitione adjectæ fuiſſent. & 
3 2 par- 
® VarroinlibroIV.deLingua Latina nullas quidem- 
ejus generiscaufas propenit, fed epiltola illa viderus 
«de mygile 


+ VI. 7. 0.Schwarzäiepiß. 


— —— — 
vus ille faleiculus majori alligatus: a Paſi⸗ 
lo fortasfisita, utlibelli & lirerz ad fe miſſa⸗ 
nt, amicis:deftribenda fuerunt data. Sen- 
deinceps a primis librariis error ille ptopa⸗ 
us eſt ad proximos, ut noflra quoque art; 
tempora, Sie igiturjars inde ab ultima libri 
gine errorin codices irrepfiffe videtar, per 
mes deinceps Bartholomei Brufchi, Fran- 
ä Mazali, Aldorum, Philippi Juntz, * reli- 
oxumque ptæſtantium typographorum libre⸗ 
itus. 

Quid faciemus autem de ipfa Palladii epiſto⸗ 

cut jam primum füumadfignavimus re ? 
hilinillaextrema ejus fanitatis, ejus elegan- 
‚ ejus acuminis apparet, quod in prima elu⸗ 
quodque Palladii ztate tantopere expete- 
urn Quis enim quanıv! is omnıa contorta_, 


ılca, inepra ferat, concoquere poflit verba il- 
Wann munliin Li num — 


de veflituendo Palladio. 345 
— — — — — — — 
fentias,reliqua. , Vel, ſi malis, ita: Die zeren 
apudıepudorens meuns difiuli, fed boc quaſi bo- 
uns famulus feci. Verum nefcio. * Sıtuum ad, 
has medo minutias inclinetur ingenium; grande 
erit, & par dejiderio ſuo, quod fludii tui quaret 
afellse. Jücer ** de bignugis favorabiliter [en- 
Bat, ego meas opes aflimare non differo, *** Non 
eß Mgui loci afıbns intuendis oculos duxiſſe per 
pulverem, quianefiio quomodo nota ſunt quadam 
MAim æÆums perſonarum minusa compendia. 
Agmen claudat Palladii locus infra citandus, 
quem ex numo quodam illuſtrabimus. Or- 
navitis Ducis Arfchotani muſeum, & ab He- 
melario publicz luci exzpofitus ac brevi anno- 
tatieneexplicatus eſt. Conjectus fuit a Byxo 
in tabulam XXXIV. Reprzfentat feminam, 
adolefcentem maximaex partenudam, quæ ca- 
pie turrim gerit, ut fere Cybele folet: dextra_, 
acerto leniter inflexo ‚tenet caduceum duabus 
alis inſtructum. & duas fpicas alis utrinque fub- 
jectas. Sinifira manu inclinar ad fiexum, 
brachii paulum fupra cubiti commifluranı in- 
ftrumentum quoddam, quo velum, quod fe- 
mora tegit & fenfim lacerto finiltro largius fu- 


3 3 per · 
® Ideft, quid cuique tempori, loco, perfon= aptum- 
fit, ignoro,ur velboni famulifolent. Sæpe hæc Fer) 
fignificatio lotum habet. 
va Scriptum fuerat more Veterum EI LICET, hinc 
ineptus librarius confinzitET LICET. 
nr Efimars eſt hoc loco iralstisia aflimatione meti- 
ri, per compendiariam quandam contempiationem. 
judicare, nec minutlas emnes cariofe intweri & exa- 





—2 










VIE FC. Schwärziiepifl. 


injedtumcolligitur, quafi obiter comprimi- 
» ne dilapfum adolefcentis nudet femora. 
cumjecta ſunt adolefcenti verba: SECU- 
FECUNDO COS. II. Hemeclariusfi- 
am hanc ledtoribus explicatiftum inmodum; 
lluris * forte imago few genii terra prafidis, 
re turrito, fpicas cum caduceogerit , & five 
'horam five tridentem inverfum in formam li- 
T. Alii exprimunt bie‘ Mercurium & vadıa- 
ei verticem appingunt. Anchom flabilira- 
terra defignat, ſuo pondere fixam ac foh- 
1. Ovid, 

Stat vi terra ſua. 



















Caduceus concordiam & pacem, Spice uber- 
lem denorare videntur. Nobis vero adole- 
ns ıllavei Gallia eſſe videtur, vel genius cer- 
Galliz, arcıbus & oppidis frequentis. ** 
tras enim & carum senios faminarum ha- 








dereflituende Palladio. 347 
melazius vel in anchorarum vel inverforum tri- 
dentium referre conatur numerum? Nos bi- . 
dentem efle putabimus, qui in ruflicis inſtru⸗ 
mentis ferc ſibi principem vindicat locum„ 
Pallad. lib. I. tit. XLHI. Infßrumensa vero bac, 
qus suri necefjaria fünt, puramu. Bidentes, 
delabrat, falces &c. At enim quid ad Impera- 
torem Clodium Albinum bidens? bidens pri- 
mum ad foecunditatem terre multum condu- 
eit: deinde Cxfar Albinusagricolationis fuit_ 
Atudiofisimus. ACapitolmo quidem dicitue- 
agri colendi peritiſimus, isa, us etiam georgiea 
eonfcripferis. Sed hæ meditationes num ſatis 
ad veritatem limatæ ſint, viri docti exiſti- 
ment, & in primis Noribergenſe illud orna- 
mentum humanitatis ae doctrinæ omnis. Ei 
nos probaverimus, 


Tunc nosvelrigidi legant Catones. 


IX. 
Genius & indoles Linguæ Sanctæ, 
Das iſt: 

Anweiſung, wie man aus dem Fun⸗ 
dament von der Syllbe die gantze 
Hebraͤiſche Punctation gruͤndl 
verſtehen fol, durch Johann Jaco 
Schudt, des Gymnalıı zu Srandfurt 
am Mayn Con · Rector. Franckfurt, 
bey Friedrich Knoch und Sohn, 
1713.8. 19. Bogen. 


39 &s 








} 1%. Schudtüi Gemiis, 
S iſt unter der Sonnen Feine Sprache, in 


> weldyerman das meifte fo accurar, als in 
Hebraͤiſchen, demonftriren an, und iſt fein 
ıdfel, es trage diefes ein groffes bey, die 
trlichfeit derſelden zu erweiſen. Mur ift 
Schade, daß diefelbe von fo gar wenigen ges 
ben, und olfo der rechte Grund der vors 
mften Wiſſenſchafft auf der Welt jo gar 
ıöde verabfänmer wird, Wir beſcheiden 
' zwar gar gerne, daß man nicht feden zus 
then kan die Zeit mic dergleichen Grammar 
liſchen Reguin zuzubringen,indeffen Diener es 
d viel zue Sache, wenn man durch derglel⸗ 
ı Erfindung die Sprache leichter lernen, 
d vielen fonft zweifelhafften Dingen ein 
t geben fan. Zwar hat man allbereit eine 
liche Anzahl von Hebräifhen Grammatis 
rin dee Weit die man in der Worrede dies 


— _# 









& Indoles Lingua S. 349 


"abe gelehret, diefes gefehen, fo har er alles 
asienige, was er in der Zeit ongemercket, Im 
Biefes Werck zuſammen getragen. Er giebet 
ſoſches vor feine Gremmatick aus, ale deren 
nöchige Wiffenfchafft er bey denen fodiefes Busch 
pebrauschen wollen, fchon woraus feget, fondern 
ſeiget nur, wie die mutatio pundtorum aus 
ee Doctrin de fyllaba fimplici & compofi- 
a am füglichflen fan erwiefenwerden. Er hat 
in eilff Copitel eingerheilet, in deren lekten er 
alles, was im denen erfien vorfönt, fürglich wie⸗ 
Barhoßlet, Damit man von biefer fonfl verwirrten 
Sache feine Meinung auf einmahl fehen fan. 
Im erfien handelt er vor Buchflaben ‚da er 

$ von 




















3 Compendium hiftoriz Judaicz. ibid. 1700. 8. 

3. Judzus Chrificida, five perſpicua & folida demon- 
firatio, cædem & rejetionem Jefu Nazareni veram 
effe caulam præſentis Judzorum exilii, omnisque > 
illorum miferiz originem. CumAppendice Differ. 
tationis Philologicz ejusdem argumenti. ibid, 170% 
edit. fecunda 1704. 8. In der andern Auflage 
find 3. Orationes darzu gefommen, ı. de artificio 
difpurandi Eccleiz Chriftianz minus neceflario, 
fzpe etiam perniciofo. 2. De furura Judzorum an- 
te mundi finem converfione. 


4. Vita Jephtz, cum append. epiftolz & thefium Phi- 
lolog. ejusdem argumenti, nec non Prolegomenis 
de Theocratia Hebrzorum. ibid. 1701. 3. Dieauf 
dieſem Titul bemeldte Epiftel de Memorabilibus 
Seculi XVII. in rebus Judzorum & vitaRebusg; geſtis 
Jephtz adP. Honorium a Khobalt, ift in ießtbefag- 
ten Jahre und Drt abfonderlich in 4. heraus ge⸗ 
fommen. 

3. Deliciz Hebrzo-Pbilologicz. 

9% Differtsßo de decem mirabilibus templi primi. 4, 





En — 


ng oder ga pronunciten / denn das 
dom wıcd ja ſonſt ohne dein weggewor 
»psr — — Thum alſo die 
en am beften, we re onuncikel 
gleichen auch die Juden ſelbſt thun, und vo) 
en / wie aus benen 70, Dolmetzſchern zu ſehen 
hon haben. DBondeminterno valore, der 
en, Buchſtaben mercket er an, daß zn 
bes ſubtil genug ausgedacht fen, er. hat 
ven folgendes zu. erinnern 1. daß, da man. 
sales vor göstlich hielse , foldye doch nicht. m 
zu genom̃en werden wenn man eines Wortı 
deutung unter ſuchet. 2. Es iſt vielmahls e⸗ 
ort aus ſolchen Buchſtaben zuſammen geſetze 
gang entgegen geſetzte notiones in ſich begrei 
wo Ean nun hier eine recht gefchiefte Bede⸗ 
ig heraus kommen? 3. Vielmal hat eben de 
ort, wenn man die vocales ändert, eine gar 
atraire Bedeutung, z. E. NUN; peccan 


IM neccataremovit.a beccatismund.wit. a. Di 





& Indoles Lingua S, 351 


Das andere Capitel handelt de vocalibus, mb 
das dritte de lectione ſcripturæ Hebraicz, Die 
übrigen bis auf das zehende handeln de confitu- 
tione fyllabz und der daraus flieffenden muta- 
tione pundorum, benebfl deren anomalien. 
Beil die Sache ziemlich verwirrer, und wir 
eben itzund feine Hebrälfchen Grammaticos abs 
geben wollen, fo iſt nicht müglich alles von 
Stuͤck zu Stuͤck durchzugehen, fondern wir 
mercken nur einige von feinen vornehmſten prin- 
eipiis an, woraus man hernach ſchon auf das 
rige muthmaſſen fan, Sie beftehen aber in 
folgenden: 1. Nunquam tres literz mobiles vo» p. 9 
calem in eademSyllaba præcedere poflunt: II. P-10 
Vocalis longa in Syllaba compofita non poteſt 
effe finetono, III. Vocalis brevis pura in Sylla- p- 17 
ba fimplicinon poteft efle fine tono. IV. Vica- p-14 
rius obtinet jus Domini fui. V. Quo remotior P. 
vocalis eft atono, co infirmior redditur. VI. P+1 
Cum tonus ob vocis incrementum movetur fede 
ſua, 


geniefen. Weil wir ſchon fonft wiffen, was ein 

zort beiffet, fo kͤnnen wir hernach leicht die viel, 
fältigen ideen derer Buchflaben fo zufammen reis 
men, daß enblich diefe oder jene Bedeutung her⸗ 
aus koͤmmt. Wenn twir folche aber nicht zuvor 
wuͤſten, wie würde ed denw da halten? Iſt ma 
aber ja feiner Sachen gewiß, woran wir bo 
noch nicht gang zweiffeln mollen, fo thue man ei; 
ne Probe mit ſchweren und smeiffelbafften Wor⸗ 
ten, oler Retens,Arten, und führe ſolche fo aus, 
daft henfuͤhro nichts mehr darwieder einzumenden 
feyn wird. Zum Erempel können dienen das 
More ETSIN Jefa. XXXIII, 7. und die Redens, 


Yet DIDI 739% X. jeiaXVvil, 1, 


IR Schudiii Genies 


landa eftopera ur pauciores ſant Syllabz, 
aber von diefem Werck einen volfommenen 
ug zufehen verlanget, den welfen wir auf das 
gedachte eilffte Eapitel, als worinn der 
Autoruns fernerer Mühe überhoben hat, 
ionft aber fönnen wir den fefer verfichern, 
de Invorhabenden Buche gegebenen prace- 
icht ohne Grund find, indem fie der Here 
roflezeit mit ſattſamen Epempeln aus heilt« 
Schrift bekraͤfftiget. Dabey auch diefes 
rlich zurühmen, daß er alle editiones von 
aiſchen Bibehsdurchgegangen , und gewie · 
enn ein editor in denen vocalibus von ans 
abgehet. Es iſt diefe eine fehr mühfame, 
voch accurate Arbeit, wovor der Herr Aus 
on denen Gelehrten gebührenden Danck 
met, Wir fönnen aber doch nicht untere 
in gebührender Befcheidenhett zu erinnern, 


ir amar an allen nonshansn nrorantie ma 





X. Luciani Hermotimus. 353 
X. 
Luciani Hermetimus: 
oder . 
Des Lucianus Geſpraͤch, Darinnen er 
behaupten will, daß, weilman bey fo 
vielen Serten derer. Weltweiſen die 
Wahrheit nicht finden fönne, man 
gar nicht en ſolle: aus 
dem Griechiſchen ins Teutſche uͤber⸗ 
ſetzt von Johann Heinrich Kromay⸗ 
ern, Portenſi. Jena, verlegte oh 
Mich. Golner. 1713.83. 11. Bogen, 


a, Philoſophie iſt, wie bekannt, eine fol 
che Wiſſenſchafft, darinn dem Verſtande 
das Gute beygebracht, und der Wille ſolches aus⸗ 
zuuben uͤberzeuget wird. Wenn man aber die 
meiſten P hiloſophen fo wohl zyalten als neuen 
Zeiten betrachtet, ſo ſiehet man bey ihnen nichts 
weniger als einen wohlaufgeraͤumten Verſtand 
und gut eingerichteten Willen. Die alten 
Weltweiſen philoſophireten ſich bald zu tode,und 
vergaffen Effen und Trincken darüber, und wa⸗ 
rem offt die tolleften Kerle von der Well. Die 
lächerlichften Streiche, Die man in der alten His 
ftorie aufgezeichnet finder, find faft von denen 
hilofopgen begangen worden. Und eben bien. 
s gab dem Luciano, der ohne dem in dein Hand⸗ 
werde derer Spoͤtter zufeiner Zeit Obermeifter 
war , Gelegenheit, diefes Geſpraͤch aufzufegem, 
als in weldyem er erzehler wie ihm ein yojähriger 
philoſophiſcher Student mit der Tabelle unter 
De 








X. Lwiani Hermotimns. 


tm begegnet / und etwan indas Collegium 
dern wolte. Der gute Menſche mochte 
icht an feinem Herrn Profeffor, der ein Stoi- 

ar, etwas gefreffen haben, dannenhero 

nun Lucianus Urſache fich mit. ihm here 
yäcken, und da jener meinete, er härtedie 
ft.» Welßheit nach derer Stolcker Are 
y allen vier Zipffeln, fo machte ihm diefer 
viel zu ſchaffen, daß er weder Hinter ſich 
vor fi) kunte. Wir wollen den Inhalt 
[8 Gefpräches nicht gang durchgehen, ſon · 
teil es Elein und nunmehro ins Teutſche 
ſetzt iſt, es iedweden felbft durchzuleſen res 
andiren. Weil die Materie iuſtig, fo 
nan einen kleinen Zeitvertreib dabey haben, 
nen doch nicht gereuen wird. Was der 
Kromaner * bey Uberſetzung diefesWercke 
vor ein Abfehen gehabt, hat er nicht entdes 








X. Luciani Hermotomus. 355 
ſondern da heiſſet es: Monſieur, fie werden ꝛc. 
Die Redens⸗Arten der Griechiſchen Sprache 
find durch eben dergleichen im Zeutfchen wohl 
ausgedrucket, und fonderlich auch nach der heuti⸗ 
gen Arc eingericht worden. Denn folches fan 
man aus folgenden Proben erſehen. Beym 
Luciano ſtehet: Eve rev uc-$ov, oipas, in drı- 
didu zera zaspov, welches der Herr Uberſetzer 
folgender maffen gegeben: Es mochte derfelsp- 16, 
be, wie ich mir einbilde,neulih dem Zerrn 
Profefformit der Prenumeration vor Colles 
gia nicht eingehalten haben. Nicht weit 
hernach ſagt Lucianus: ıwaxım Yap rı ixgi- 
paro Uni Ta muAüvos, wiyaAas Ypapıparı 
Asyay, TAapoy s oundiAorodev. Diefes p.18. 
hat man fo überfeget: Sind fie nicht beym 
ſchwartzen Bretegewefen? der Herr Do- 
&or bar anfchlagenlaflen, Daß er heute 
nicht iefen werde. Faſt zu Ende des Ge 
fprächs klaget ein "Bauer bey dem Profeflor über 
feinen Sohn , und erzehlet folgendes von ihm; 

O5 T'uug Yılrovay 'Exenparas nv Juyaripa 
ewapracas , mapfivov srav ÖupIeip. 
Diefes lautet im Teurfchen folgender geftalt:p. 129 
Er wird ja ber fepn, und fich über unfers 
Tachbars Echecrates Jungfer erbar⸗ 
men, und das gute Bind + = » wift ihrs 

wobl, was er mit ihr wird gemacht 
Haben. Und kurtz darauf: mv unripa dR 
woa eppamızıy: welches auf gut Bauete. 
seucfch alfo Flinget: Ja vorgeftern ſchmiß ibid. 
or feine alse Ausser fo grauſam in die 


X. Lutiani Hermotimus. 


fie, daß fie fagte, es wäre ihr das beil 
er ausden Augen gefprungen ‚und fi 
te nicht gewuft, ob Aimmel oder Ei 
aufibrläge. Man fieher hieraus ſchor 
er ſich an das Griechtſche von Wort zu War 
t gebunden , fondern folches mir guten un 
öhnlichen Teurfchen Redens · Arten gegeber 
unter den Tert gefegten Anmercfungen fin 
furggerathen, dahero wir aus felben nich 
anzuführen haben. Das $eben des Luciar 
deg Herrn Fabricii Bibliotheca Greca, flt 
vorn ins Teutfche uͤberſetzet und der Her 

tolle, der zu gegenwaͤrtigem Wercfgen cin 
rede gemacht, verfpricht im Beſchluß derfel 


ine Hiftorie der Heidnifchen Morale, 
xl. 
Hefperides Norimbergenfes. 





















ee ſolche Mühe der Herr M. Erhard - 


auf ſich genommen, und zu Ende eine 
tation de predipuis Hesperidum feri- 
;tam antiquis, quam recentioribus bey« 
et Wir haben aber nicht Urſache uns bey 
cfe weitläufftig aufzuhalten ‚inbern fol, 
jon eine ziemliche Zeit befannt gewefen,. 
efer Auflage nicht das geringfte geäite 
Sehen alfo nur dieſes darzu, daß 
Volckamer von diefem Werde den ans 
jell ‚der Herr Reuſch aber eine Differta- 
jüter folgendem Titul: Mala Hesperidum 
Kex,farıis, nummis & gemmis illuftrata, 
ugeben verfprochen. 
enden uns alfo zu befagter Differtation, 
men uns vor, deren Inhalt mit wenigen ' 
Mezumachen, Dabey wir gleich anfangs 





XI. Hesperides Norimbergenfes Volcanseri 
mit dem Worte citreum bienechfte Verwand⸗ 
ſt hat Dieſe werden nun in Lateiniſch und Gries 
ſer Eprache poma Hesperidum gentunet von eis 
xwiſſen nahe bey Africa gelegenen 
be,imwelcher ein berühmter umd na: 
‚et foflbarerGarten in einem Grunde, fo zw 
tr Bergen lag, angeleget war. Daber ai 
Toon dem Drachen g en, welcher die 
nMepffelvertwahret. Dererfleaber,derin A: 
"Eitronen in feinen Schrifften gedacht, üft Jub. 
in Mauritanien und Numidien, welcher 
jeugniß Achenzi, vom dem Worte cirrum a) 
Drtebifpntiret hat, und geiwiefen, da dieſes 
t allen Arten von denen malisHesperidum I 
werden koͤnte. In welcher Schriffter ſolches 
‚kan man, teil fie alle untergangen, nicht wohl 
Wieboch,nadydem der Herr Autor fich die Mühe 
mmen, und alle Wercke bes Jubz, fo viel deren 
denen Alten gedacht twerden zufammen getra, 
foift probabel,daf es in feinem andern geſchehẽ 
s in dem, welches den Titul hat; wugi Akuns auy- 
vera, welches Plutarchus und Atkenzus angefübs 


__ X. Hesperides Norimbergenfes Volcameri._ 3x9 
aus imandern feculo Bifchoff zu Emaus, und bat 
man auch von ihm, nach dem Zeugniß des Hebed Je- 
(u, Commentarios über das N. T-und ein Ehronicon, 
bie etwan noch in Drient mögen befindlich ſeyn. 
Eonſt hat er etliche libros zorav gefchrieben,darinnen 
diele phuftcalifche, mebicinifche, chymiſche, und den 
u betreffendeSachen zufinden geweſen. Aus 

bat berCashianus Ballus 23. Capitul in feineGeo- 
ponica mit eingebracht, darunter auch eines if, in 
welchem dieſes Kunſt⸗Stuͤck gelehret wird : Man fol, 
Is gewiſſe Formen von Gips oderLeimen machen, und 
ſolche um die Citronen, wenn fie im Wachsthum be; 
iffen, ſchlagẽ ſo werben fie hernach dergleichen Ge⸗ 

It an ſich nehmen. Aus Aſien gehen wir mit dem 

ren Autorenach Griechenland, und ba treffen wie 
anfange den Theophraftum an, welcher in feiner bi- 
ftoria Plantarum vieles von been malis Medicis vor⸗ 
bringet, welches man lib.4. c.4. nachlefen fan. Sotion 
mag etwan um bie zen begTiberii gelebet haben, 
und hat mar von ihm weiter nichts, ald was in bes 
sen Geoponicisflehet, fo vielleicht aug deſſen Buch, 

Auar ders, hergenommen. Von denen Citronen 
aber lehret er, wenn man ſie wohl cin Jahr lang bes 
alten wolle, fo dürffe man fie nur mit Gyps über 
jiehen, und wenn fie in Gerſte verborgen würden, fo 
legten fie nicht zu faulen. Diefem A et Anatoli- 
us,wmelcher beym Kaͤyſer Theodofio in Dienflen. ges 
weſen. Es wirbfonft von ihm vieles geftritten, f@ 
wir aber nicht mitnehmen. Was man von ihm hat, 
das ſtehet in mebrgebachten Geoponicis, 

Kom war ſchon eine gute Zeit Meifterin ber Welt, 
und wuſte von dergleichen Dingen noch nichts, dahe 
ro man auch beym Catone, Varrone, Columella 
nichts danon liefet , ohneracht fie fich ſonſt bey an⸗ 
dern Srüchten Mühe gegeben. Virgilius hat derem 
nur begläufftig gedacht, und Plinius erzehlet an vies 
ken Drten deren Kraft und Tugend,bie ſie in der Me⸗ 
dicin haben, bey welchen ſich aber ber Herr Autor, 
als der nur von denen zu m ſich vorgenommen 

a2 1 


xl. XlcHesperides — —* Volume, 


bre Ergeugung und War und Wartung i ehren, ichren, aufjuhab 
richt gefonnen. Es dienet aber hierher am meh 
der Palladius, welcher von aa Eitronen Wartı 
Pflegung fo forgfältig. als ur gefchriebem 
er. andern faget er. aud) im letzten Buche, mut 
e fie RS Birn — 
pffen, welches wir der I nal 
sierinmen N find, überlaffen wollen. Flore: 
sharzu Kaͤyſers SeveriZeiten gelebet,tund - 
her von ber Baumzucht und dickerbau geſch 
davon 3 etwas in denen Gtiechifchen Geo- 
is noch Übrighat. Dierzufdumet ein Araber) 
nens Beithar oder Ibn Beithar , fvelcher nebſt an⸗ 
Wercken/ſo allhier erzehlet werden auch einen 
tat von denen Limonen geſchrieben, den Andreas 
imends ind Lateiniſche berſetzt, und zur Paris 
1.4. herauggeneben. 
hunmebro komnit der Herr Autor auch auf bie 
mScribenten,unter dene ber erfteift Jo.Jovianus 
Hanus, der 2. Bücher Hesperidum in kateiniſchen 
fen gefchrieben, welche in feinen Wercken zu bes 
in. Er handelt in ſolchen dag meifteab,waget, 


RU Bipyperidet Morimbergenfes Volameri. 361 
ö— — — — — — — 
kanut, ber hierinnen etwas gethan/als Nicolaus Mo- 
natdos, ein Medicus zu Seotlien, ber in einer ziemli— 
chen Epiſtel an Quadram, einen König. Chirurgum, 
bie gantze Befchaffenheit dieſer Früchte erörtert hat. 
Cie ſtehet in des Caroli Clußi Curis pofterioribus zu 

| en jen. 4 gebruckt. In Franckreich haben. 
na auch verfchiebene Ecribenten hierinnen fehen 
äffen, es find aber bloß deren Titul bekannt: Zufr=- 
Bien factle pour connoitre touter fortes æ Oramgers & Ci- 
sroniers &c. par le Sieur Merin. à Parls.1674..11. Nou- 
Bean Traite des Orangırs & Cliromiers. 11. Fralic de la cul- 
sure des Orangers, Gitreniers, Olidlers, & Grenadiers. ıi. 
Juftrullion por les jardins, fruitiers & potaægers, adec un 
Traitl des Orangers &c. par M. dela Quintinye. Es if 
biefes letztere Werck dreymahl aufgeleget worden, 
hie mittelfte Edition ift gu umſterdam 1692.4.gedzuckt. 
Bon denen@ngeländern gehören hieherHans Slaane, 
der in feinen Caralogo derer in ber Inſul Jamaica be; 
nöfichen Setoächfe verſchiedenes augemercket, und 
br. Couleius,in deffen libris plantarum, fd er in Ber; 
en geſchrieben/ dieſer Früchte auch Meldung gefchie: 

t. An benen Niederlanden gehören hieher Fran- 
eiſcus varı Sterbeeck,beffen Buch de Cirri cultura ofr 

egwinghe Sam Uythemsche Boomen zu Antwer, 
pen 1682. 4. heraus gelommen: Jo. Comme- 
linus,, defien Nederlansze Hesperides zu Amflerbam 
2676. fol. ang Licht getreten,und hernach in die Engli⸗ 

Eprache überfegt werben: und Henricus ab Os- 
en, beffen Werck mit des Commelini feinen gleichen 
Titul führet, und zu Wolfenbüttel 1706. und 1712. 
$ ins Teutſche überfeget iſt. Endlich folgen auch die . 
Teutſchen Scribenten fo von mehr gebachten Fruͤch⸗ 
ten : efehrieben,von welchen folgende befannt.Jo.L,o- 
Selius, ein Medicus in Preuffen ‚gab su Königeberg 
1645. 4. ein Schediafrme heraus, unter dem Titul: Ci- 
trium pr=gnans. Hermannus Grube,einMedicus zuHa- 
ber&leben, ließ zu Eoppenbagen 1668. 8. drucken 
Analyfın mali Citrei compendiolam, redadtam ad Bo- 
tanices PhilofophiczCynofuram.Hierber geböret auch 
D. Danielis Nebelii, berühmten Profefforis gu Heidel⸗ 
Be:g, Dißereario inauguralis de Malo Citrio,unk eine {u 


52 XI. Nachricht vonneuen Sachen: 
ieffen unter? unter Mich.Bernardi Valentini prafidio, 
ne — Johanu Siegmund — 
tandenburgiſcher — a — 
— * ae F — — de 
en racht. Enbli t 

anne Dilferration ein ingenanter,der 5 
'00, $. Delicias &Arcana Florum, odet Edles J 
———— 
m 
= Poll, herausgegeben. 

Nachricht von neuen Sachen Inder Zireratur, 
In Paris find bihanhero folgende Buͤche 
m Vorſchein kommen; 
| Medikations de Dacid, ou les Pfaumerreduits A Lama 
niere ordinaite demediter, fans forsir des bermes de di 
tradußion, en Latin & en Francein,par le R, P.Lattai 
pnant, Jefmite, 17, 
Blonnatre Chretitm, os les Predieateurs troußeront | 
matiere de sous les Sermons de l' anne, par M, Fon 
'aines. 4. 
vbran Teflament de nötre Seigneur Jefau-Chrifl, tra 





in der Liveratur. 363 


de Guidiccioni, Tanfillo und anderer im ı6.feculq 
Borirenden Italiaͤniſchen Poeten Gedichte ediret, 
eine vermiehrtere Edition von denen Rimedi Auge- 
bo di Coßanzo in 12. heraus gegeben, und haben 
wir von ihm auch) die Rime de Anconii Franciſci 
Rainieri su erwarten. 

Zu Ferrarahaben bie fo genannten Academiften, Im- 
srepidi, ber heiligen Catarina Vegri zu Ehren eine 
Colle&ion unterm Zitul: Tempio a Santa Cætari- 
a Wegriaperto,und FrancikusMaria Nigrifoli feines 
(dönen Tractat:Coꝝnſcdemæioni intorno ala genense 
ziene de’Gibenti,e partiselarmente de' mestri, 1712, 
4. herausgegeben. 

Zu Florentz bat ber Groß ‚Nerkogliche Mathemati- 
cus Angelo Marcheni eine Breve introduzione alla 
Cöfmograßa, 1712. 4. ediret, bariun er die befanne 
ten Syftemarader Welt fürglich erfläret, fein ch 
gen Syfema aber zu anderer Zeit gu publicirem 
derſpricht. Johann Baptifta Cafotti giebt ſich bie 
Muͤhe von einem in der Kirche dell Impruneta_ 
befindlichen Marien⸗Bild ein groffed Werk mit 
io Kupffern unterm Tit. Storis della meinen 
enloja Imagine di Maria Vergine ans Licht zu ſtellen. 
Eben biefer bat eine Raccolsa d’ offerfazioni e pre- 
cetti grammaticali dilingua Toſcana, wiewohl oh⸗ 
ne ſeinen Nahmen, herausgehen laſſen, und iſt 
ietzo in Aufzeichnung der Lebens, Beſchreibun 
des Benedidi Buonmattei begriffen, welche mit 
deſſen 2. Büchern dela Lingua Tofsana und An- 
tonii Mariæ Salvini neuen Obfervationen über die⸗ 
ſelbe heraus kommen wird. 

In Genua hat Hieronymus Colombini Panegyriche 
ſacros 1712. 4. ediret, unb der berühmte Medicus 
Matthzus Giorgi * hat feinen Tractat de homine ugs 
ter die Preſſe geliefert. 

Ä Ya In 


Er hat ſich bereits durch unterſchiedene Schriff⸗ 
ten renomirt gemacht, dergleichen 1. Phlebotomia 
liberata 1697: 2. Parere intorno a Veficatorl 165g. 3. 
flementa Seientiz naruralis 1707: 4. Arte piccola di 

weedics71. 1709. UND 5. Difufa del?’ arte piccela. 


4.211. Na⸗ Nachricht von neuen Sachen 


Lucca bat ma Ba neined Anan, — di 
Voeaziome.agli Ordini Sacri aufelsat; tu: 
innen ber Autor feinen Relis ne Bertvanbten 
Teifi, —— (ch ju feines Orden 
en möchten, tvent —— Vo- 
—— nden, und dag vorum cal RE 
alten fich getrausen. ef auch Camit 
UnierB dein curigufed Merck 2’ Oplomachiz. 
Immeber da Baitagliadıl Ponte di Pia, 1713. 4- 


Macerara find bed —— ii Deeifiones 8. 
tote ee fi 1713. £ vn darinnen 
1er Autor ſowol von Aufrich au Judicii, 
18 auch von denen datinsen’feit‘ Beieißen 

——— ergangenen Deciionen genug ir 


ht gie 
— 6 anletzo bie Literatur in einer He 
ee Denn nachdem Me anstoärtigen 
Bücher und Papier durch eine Acte des Parlar 
nents dergeftalt gravirt ſeyn, daß man 35.procent 
ın Gaben davon zu zahlen hat, fo wird an Verle 
una arofler Werckeieto nicht gedacht, auch ſonſt 





inder Literatur. 365 


eim, feine Meinung noch beutlicher erfläres, wie 
daß er davor halte, ob habe der Herr Leibnitz fo 
wol auf feiner Reife in Enaeland A.1673.und 1676, 
als auch hernach Durch Briefe von ben Herrn New- 
son dißfalls etwas heraug gelocdet, dem hernach 
jener, als ein ſubtiler und ingenieufer Mann, eine 
artige Tour gegeben,und nachgehends unterfchie, 
denes davon in benen Adis Erud. und fonft alg ſei⸗ 
se eigene Erfindung publiciret, hierauf aber der 
Herr Leibniz nochmaln dieSocietät angegangen, 
die Sache nach ver Warheit zu unterfuchen, und 
ihm gebuͤhrende Sarisfadtion zu verfchaifen; ale hat 
Diefelbe einigen ihres Mitteld Commiſſion extheilet, 
Die noch verhandenen Briefe des Herrn Oldenbur- 
gers, Collins unb andere: aufzufuchen,und ihr&ut, 
befinden darüber zu communiciren. Hierauf haben 
Diefelbe eine Schrift unterm Titul: Commercium 
epiſtolicum D. Johannis Collins & aliorum de ana- 
lyſi promota, gu London, ızı2, 4. herausgegeben, 
mworinnen aber dem Herrn Leibnitz fchlechte Satisfa- 
&ion gegeben wird. Daher derfelbe auch bereit® 
ein Schreiben von Wien aus, allwo er ſich ietzt 
aufhaͤlt im Druck ausgehen laffen,und noch ferner 
die unbilligen Beſchuldigungen feiner Engliſchen 
Adverſariorum abzulehnen bemuͤhet iſt. 

Hiernechſt ſind die beyden Engellaͤnder Flamſted und 
Halley noch weit hitziger an einander gerathen. 
Denn dieſer letzte hatte den Catalogum ſtellarum &= 
zarum,darüber Flamfted gantzer 30. Jahre gearbei⸗ 
tet, nach ſeiner Art veraͤndert, und dem Vorgeben 
nach, von denen Flamſtediſchen Irrthuͤmern ge⸗ 
ſaͤubert, ohne des Autoris Vorwiſſen, herausgege⸗ 
ben. Worüber Herr Flamſted ſich ſehr alteriret, 
und den Catalogum auf eigne Koſten wieder auf. 
geleat, dabey aber dem Hn. Halley gar viel Schni— 
Ber impuriret hat; wiewol es doch ſcheinet, als ob 
dieſer mehr Gewogenheit bey denen Gelehrten 
als jener finde. 

Zwiſchen denen beyden Secretariis ber Societäf Hans 
Sloane undJohannWoodward iſt auch eine aroffe Uns 
einigteit Durch eine Iffentliche Procels-Sachr ent» 

Kan 





$ xIl. A Nachricht von neuen Sachen 


——— — ale Be 
ft das Gresham-Colledge, wi 
eweſen / verlaſ ———— 
InPrivar«, juibzen! mılun; — 5—— 
eſſen werden — Wocietat die Conferen⸗ 
— u —— So hut auch ohnlaͤngſt 
ndte Duc —— ober 
ie hi — elehtt if, derſelben die 
hre ae ethan, daß er fich als einen Socium reci- 
iren laffen. 
!geivefenen Prof. Whiftons Arrianiſche Co: 
er Nurch hin und wieder cärteCchri, 
Same Erfelbft aber dociret wöchentlich 
Marhefin in denen CofRe-Häufern amd ift 
t, feine Tabulam Syftemaris uni- 
* An nen. 


Bern Klarkhı hatben  Jullimfärem ſeht p raͤchtig 
‚druckt und mit netten Kupfern geziert in Mi. vn 
isgegeben welches Werd 3-Pfund Sterl. koflet. 
onden giebt die Elifaberh Elob einige Sermones 
agußiniangkicht. * 

'ambridge fittb Jof: Barnes und ber Bibliorhecarius 





in Der Literatur. 367 


pm ‚Eeitee bag andere Gräd, nemlich bie 

derer Bebienungen bes Koͤnigl. Hauſes 

© Diagelafien worden. Hingegen bat man Fr 
been, fo denen in den ArlasHiftorique befin 

wi ungleich find, in Kupffer flechen, und ern 


en laffen. 
3 Amſterdam iſt ded Herrn Basnage Republique,, 
—— in drey Theilen vermehrter heraus 


een —— XA die audere Auflage von dem Atlas 
Hiſtorique in vier Folianten ans Licht getreten. 

Qu Luͤrnberg iſt eine Bene unge von bem ltteto de 
feudis Imperi unter der P 

In Zwickan hat der Hr. Ke inbolb eineBibliorbe- 
camJurisPublici von 9. Bogen in folio Drucken bafe 
.. fen,barinnen auch die ScriptoresJuris Naturz, Poli. 

ı tices, Feudalium, —— die Beonzapbifchen, 





. &hronologifchen , hen und Heräal— 
diſchen Bücher, ſo zur D Ka Ye 
a ala er Zeitder Friedrich 
dr —*— Saͤchſ. 2 cher den 


Dreitdaupt, vo 
difchen Jofephum ediref, unb den Ralchium, 


ne Lateiniſche uberfeges, niit Tode abgegan- 


—8 Wittenberg if der andere Theil von des Herrn D. 
Koſchels Bibliachec herausgekommen in toelchens 

. einige Nachricht von deſſen Leben, fo der Herr 

‚ _Psof, Planer verfertiget, zu befinden. 

Kıipsig. Allhier wird bed Herrn M. Adam Erd, 
mann Miri Lexicon Antiquitatum Biblicarum,s 
ebifteng sum Vorfchein kommen. 

Der Herr D. Joh. Wilhelm Zierold gieber@cäehueig 
folgendes heraus : 297) "NZ 
——— der Heiligen Schrifft, * er sei 
phalı oder Macht Der Grund⸗ 

Verſtand und Liebe der ‚Wabrbeit kam 

. men welche Des Autor Der Se bei ya bei 
habt u. Es find davon A Vorſte * en 
oder Seid eraus,in deren iebeu er einige Si 


IZII. II. Nachricht von neuen Saenic, 


he — 9 m en Verftand 
Hof aus der H unter 
ein Principium * pl Spebi 
Buchftaben ihre ſouderbahre De Shen, 
md aus deren verſchiedenen Zufammenfiuß bie 
interfchiedenen Bedeutungen, derer Worter her, 
ommeh.. Man Fan bie Notiones, die er denen 
duchſtaben giebt, in der erften Vorſlellung p.88.- 
efen, auch in den — genden efeben, was 
yon ber Bedeutung des N und = philofophirek 
dird. Wie weit aber hierdurch ber Sinn und Mei 
tumg bed Heil, Geiles getroffen werde, folches 
* wir andern zu beuteheilen Überlaffen. 
m D. Nechenbergs Hierolexicon Biblico.Ec- 
R hafticthmift ſhon giemlicher maffen fertig, und 
uͤrffte vielleicht ehiftene zum Vorfchein forumen. 
Herren Berleger gegenmärtiger Atorum haben 
egund des Herrn von Seckendorffs Hiflorie des 
utberthums unter der Preffe, welche der Herr 
Elias Frick, Prediger im Münfter zu Ulm, ins 
Deutfche überfeßet, in begveme Drdnung ge⸗ 
racht, mit vielen Anmerckungen und einigen new 


Deutfche 
ACTA 
ERUDITORUM 


Geſhihte der Seiedeten, 


ben grünen Zuftand 
Literacur {n Europa. 
begreifen. 





— Theil. 
bey Joh. eiri Stesiefh und Sein, 
171% 


nal Bes ſubenſehenden Rfeit, | 


Achricht von Her! hann Milhelm 
Kt fen PR SH an die Köniotg 
Elifabeth. 41: pa: 
duͤllers Reichs Tags; Theatrum, Pag. 384 
jeutii Commentarius Juris Feudalis. * pag. 424 
'sogramma deHiftoria Linguz Hungaricz. pag. 
426 
learii Obferrationes Sactæ adMätthzum. pag. 


234 
vrrnfihmiha Fennmer Mirfk nA neiflichen 


‘) 





P J 


8 (369) 5& j 
EEE 


—————— 


Nachri ton er An, 1559. 
A akt gebl ieb A Sera 
i Dersung, Ihe og ohann 


chfen, 

der Königin. Eifabeh in En nen (on 4 
fand, vor feinen Bruder , 

Sohann Wilhelm thun lay * — 

BR aus geheimen Uhrfunden ere 


—E die Königin Eliſabech 
gegen Ihre reger, Philippum IL 
F König in Spanien, Earin, Ertz 


Hertzogen von Defterreich, Ericum, 

König in Schweden, Heinticum 

Hertzogen von Anjou, Francilcume 

Hertzogen von Alengon , ſich erwieſen hatteg 

Bolicffe ſich doch Herzog Johann Friedrich der 
Mitdere, Erneſtiniſcher Linie, nicht abſchrecken, 

vor feinem damals in Frantzofiſchen Krieges 

Dienften fiehenden Bruder , Hergog Johauu 

Wilgelmen, (dem Stamm Bater der Weima⸗ 

sifchen Inte) einen heimlichen Autrag ben der⸗ 

zu wagen. Ein Engeländer, Namens 

Johannes Ailmerus, welcher , wegen damahliger 

lem ‚in Sachſen geflüchtet war auch eine 

Deutſche 49, 20d, XVIL fh, Bb 





7 
[1 rachricht von Zertzog Job. Wilh.z. S · 
lang zw Jena die Stelle eines Profellot 
hgehends eines Archidiaconi in Londen ‚ve 
en haben fol, mochte wohl den melſten Anl 
zu gegeben haben; deni dieſer ſatzte gemil 
nicte auf, und fand damit bey dem damah 
Hof: Prediger, Johanne Aurifabro, und Gt 
‚Johann Beiedrichen folchen ingrefl, daß ihr 
er fich wieder in fein Baterland begab, dit 
htige Sache an der Königin Hofe zunegor 
aufgetragen wurde, Ob mın wohl Alm 
in einem Brieffe an Aurifabrum berichtei 
s man zu hoffen Härte, und dabeh zu berftchl 
», wie. dergleichen afäiren bey einer groſſ 
nigtn fich beffer Durch Geſandten, als dur 
tfonen bon feinem Stande tractiren lleſſen 
oſchmeichelte man ſich dennoch, in Anfehun 
Gleichheit der Religton, und vielleicht in d 
einung/ es würde die Königin auf die anfeh 


2 Ah ia LE Aautrnn anna MÜLL 


Zeyrathe: WOcrbungandieönig. Eliſ. 371 


fers und Königs in Schweden Soͤhnen 
haben: Sie fey aber zur Zeit zum Heyrathen 
gar wicht, fondern zum ledigen Stand, nady 
der von GOtt verliehenen Gnade, geneigt. * 
Sie truͤge diefen Ring (aufihre Hand deu: 
send) als eine verlobte Jungfrau, fie Hätte dem 
Koͤnigreiche die Treue geſchworen, die wolle fie 
auch demfilben biß in den Tod beftändig halten. 
Im übrigen verfichere fie die Geſandten, diefe . 
Werbung geheimzu galten. Darauf wurden 
Diefelben gar gnädıg dimittiret, und zogen wieder 
heim. Der geneigte Leſer wird aus beygeſetzten 
raren documentis, welche unter eines verſtorbe 
nm gelehrten Mannes manulcripus gefunden 
worden, die gange Sache ſelbſt mie mehrere 
Limfiänden vernehmen koͤnnen. 

Retiones, quibus Johannes Elmerus, Anglas, Pre. 
fefor quundam fenenſis, Johauni Wilbelmo,Sa- 
wonia Duci, matrimonium cum Liiſabetha, An 

. glia Regina, meundum, perfusdere conatus ef. 
I, 


7 Uoniam religionis & Audioram fimilium ma- 
imum vinculum eft, non eft dubium,quin Pria» 

cipi alicui religionisamanti nupſerit. 
3. Cum in Anglia generis nobilitate clarus nullus 
fir, cujus atas quadret, necefle eft us extero nubat, 


Igitur 
hr 3. In- 


“ Die Dilpoktion der Koͤnigin Elıfabeth zum ehelo⸗ 
fen Leben, mag wohl vor der Urfache herruͤh⸗ 
ren, Die Hubertus Languerus, ın denen von Herrn 
Math Ludwigen zu Hallein quartu edirten Epiſteln 
angegeben, wenn er fchreibt, ex relatione Medico- 
zum ſibi conſtare, Henricum Anglixz Regem , nate 
Alio Eduardo pharmacis virisde membıa Kliaramı 
apts conceptionk 





1. Ylacheicht von 312809 Job: Wilh.3. ©. 


— — 

Inveniät oportet maritum vel Gallum, vel Hi. 
am, vel Germanum. De Gallo non eft metuen ·⸗ 
‚quoniamnec flii ztas, nec illius religio refpon= 
&fecundo propter inveteratum inter illa duo re» 
»dium ordinesImperütale connubium non pate- 
ir — 

Philippo Hifpano non nubet, ne ſibi ipfi ignomĩ⸗· 
totaminurat: namfi du=forores cum uno junge- 
arviro,licuiffer cum duobus fratribus eandem du- 

Unde fequeretur matrimonium marris hujus Re- 
Inon fuiffe legitimum, Hoccapur opus habet ex- 
ione, utintelligatur. 2) Philippireligio cum il- 
pugnat. 3) Hifpanos jam denuo non ferent Re- 
rdines, 

Si domi fuo conterraneo nuberet, mediocris imo 
we conditionis homo fit oportet illius maritus, 
|Reginz invidiofum effet,& ordines, quem habue- 
femper aut inferiorem aut zqualem, jam füperio- 
wut Regem non ferent. 

Inveniendus hujusmodi maritus erit, cujus po- 
zacceflione regaum magis muniatur, quod non 
„fi conterraneo nuberet. 





Heyraiche Werbung andie Scig. Eliſabech. 373 
‚ 2. Proteftantes omnes hoc connubio Anglis inpri- 
mis faverent_, 

13. Non metuent Angli ne Philippus repulfam paflus 
& fua ſotietate rehliat ; nam absque illorum auzilip 
Flandriam tueri non poterit_, 

4. Angli Germanos & prz=fertim Saxones pro con. 
eerraneis habent, & meritö, quia hinc funt oriundi, ue 
teftantur Hiſtoriæ. 

1% Cum igitur nec domi fit ullus, nec foris, qui 
omnibus rationibus cum ifto Principe fit conferendus, 
non video, cur Illuftriffimus Princeps vel dubitet de 
fucceflu vel tentare verzatur. 

Quid mihi videtur agendum. Ä \ 

1. Si Duciſſo Suffolcia fuam operam Principipollicita 
æſt; optarem ut ſtatim poftipfiusin Angliam reditum 
hinc mitterentur Legati, tum ad congratulandum, tum 
ad hanc caufam proponendam. 

2. Si hoc confilium Duciffa non communicavit, 
Principi, mittendus aliquis eflerin Poloniam, qui Prin- 
<ipis nomine illius operam in hac caufa exigat; nam 
illa promovebit eam magis quam reliqui amnes. 

3. Item optandum eſſet, ur vel Princeps ipfe, vel ſal- 
tem confiliarius aliquis ad Matthiam Farro fcribar, ug 
adhibiro Jac. Sturmio cum Anglis nobilibus agatur. 

4. Idem etiam Francofordiz faciendum puto perali- 
quem fenatorem. 

$. Si llluftr. Princeps Legatos in Angliam miſerit 
poſt menfem, ego illos comitabor , fi illius Celſitudinũ 
vifum fuerit_,. 

6. Si Legatos mittere noluerit, ego ipfe poft unuge 
aut alterum menfem illuc profe&turus, (quia aune veße» 
cer,) propterea quosdam meos patronos in hac 
follicitabo, & quæ affulferit ſpes indies fignificabo. 

7. Sivelreligio non fueritreftaurata, vel Respubli- 
ca non tranquilla, velhocaegotium optatum eventum 
non fuerit fortitum, humiliter ab Illuftriflimo Principe 
peto,utliceat mihi ad hoc munas liserarium, quad illius 
Celftude nuper mibi concesfit, remigrare & illius perci» 
pere fructum. 

2. Si viſam fuerit Iluſtriſũmo Principi Argentors- 

Bb3 m 





Ur achricht won Zettog Joh Wilh. 28) 


een 
— Francofotdiam mittere, ego, quam poſſum, offi- 
fine feribam. 

Hoc Conftlii dare me copit Studiitm religiont: 
tpatriæ &hujus familie amplikcandz volunras. 


u, 
Imerus Anglie Reginam Elifaberham à conjugio 
‚abborrere, figmificat Aurifabro.] 
ülfimo Viro D. Joanni Aurifabro , Ilufttis- 
imi Peincipis, DucisSasoniz, &c. Concio- 
tatori, Johannes ZElmerus.S, 


Ereor ne Jonga hzc noflrarum Iiterarum expe&ta- 
io vobis permolefa”fuerit, Clarifime Vir. sed, 
‚um confhideres,quam laboriofunm fit quicquam cum 
Semidiis in aulis agere, quantisque cum ceremo- 
omnia fant, facilehuic morz veniam debis. Im 
profe&o negorio magnos fubir labores, um apnd 
nReginam, tum illius proceres & pracipuos auli- 
quod brevi temporis fp«tio, ne nofi, heri non po- 

Sed exitum hujus ſuſcepti laboris & Frudtum ex- 
as. De illa ce ad Iuftrifimum Principe enpiofe 


nundentan in 








— 








Serratho Werbeus Audie Rdeig.æuiſabelh 375 
deſperationem quam ad ſpem magis tendunt. Sue» 
cus etiam hic fuosaliquamdiu legatos habuit, & adhue 
haber, ſed fruſtra, quamvis maximos faciant ſumptus. 
Sterus etiani, qui Reginz, fi prolem nullam relique= 
si,prozimus hzres eft, Reginam ambit, verum eadem .. 
Rlıcum reliquisfpeseft. Pickringus etiam nofter pror= 
ndet animum, &urbreviter dicam, nulluhos 
dit eſt ꝗnĩ in hac parte præ reliquis viderur effe charus, ' 
Ita sn saimum fuum prorfus 3 conjugio alienum ha. 
bet; quod quam moleftan: fir omnibus hujusregni or- 
insbus, quihzredem ab illa relictum cupiunt, mfacile 
pro wıa prudentia conjicere poteris. De principe no- 
Airo non habeo quod dicam, prxfertim cum nullos hue 
ufllerint legatos, qui Reginzanimum folicitarent. Nam 
Aalilsprocis poft tantos ſumptus & tot Iegationes tam 
exigusfpeseft, quid putas fore nobis innoftra caufa, 
eum nelli huc miffi int, qui cum authoritate & digni- 
eate illius animum tentent. Sed eadem dicesfors illis, 
quæ & reliquis; obtigiflet, ut poft magnas impenfas va« 
ttimpotesabirent. Ar quishocnovit? nam nilı ad- 
hibeantur media, quid (perandum eft de fine ‚ad quem 
eollimamus., Certe quomodocunque res cecidiffer, 
optaffem ut ante hunc diem alia ratione, quam hadte- ı 
aus, periculumfeeifler Hluftriffimus Princeps. At jam 
adeo ölamı a nuptiis aberfam effeSideo, ut nibil de Legatie- 
wemittends [uadere audeam. De his hactenus. Eccli- 

Jia weßra Macus adhuc admodum turbulentus, nam Pa- 
piſtæ non ceduat vel legibus ipfis nuper in Parlamento 
latiscam ſummo confenfu ordinum; reluctantur ferè 
omnes Epiſcopi, Decani & Archidiaconi juramente 
älli, quo fe obſtringant Reginz & regno contra Pay 
authoritatem, quam cum tueri volunt illorum nonnullä 
ante quatriduum fua dignitate Epifcnpali privabanturg 
videlicet, Londinenfis, Wintnonienfis , Lincolinenfis, 
Ceftrenhis, CoventrienGs, Wurcertrenhis , & nonnulli 
alüi „ar in illorum loco nulli adhuc fubftituuntur. Pror 
zimo menle mittentur docti quidam Theologi & Juris 

uperiti in cotius Regni fines, qui Ecclefiafticos omnes 
' sea Religionis arciculis fubferibere cogent , Papz4qug 
renunciare cum jurgtmento, Deus fortunet, quod ig 


"mgaibus habent, 384 In. 








1. Prachricht von‘ Hertzog Joh. Wilh.s: S 


jr Scotia armis de religione decernitur, magnaqı 
eit propediem fore,ur Antichriftifatelliees prot 
tibus fuccubuerint, nam hadtenus pugnam ders 
unit Papiftz. Deus, in cujusmanu omnia funt,pi 
rum conatus tueatuır & promoveat, qui vitz fuz.p 
lo Regionis propagationem;& Dei gloriam qu 
ke. Gallos etiam, quiin Scotia funt omnium fi 
jalitiorum cuftodes ‚ conatut ejicere, ut ſuĩs legib⸗ 
peregrinorum libidimeviyant. Hzc tibi perfüt 
da habui, qux.non dubitoteboni zquique con 
m. Novorum iforum participem quafo faii 
lyricum, adquem feripfiflem, i per negoria, qu 
obruor, licuiffer. Vale, & quoties commode pı 
Is nos tuis lireris vifas, Londini in zdibus Min, 

rum. 
Tui amantifimma 
J. ElmerusAnglı 

In. 


tuctio à JohanneFriderico medio, duce S 
Ixoniz, ad Joh. Elmerummiffa, inquareg 
æ Anglix ardiorem conjundionem offer 








Zeyratho⸗Werbung an dk König. Elifabeth. 377 


legstum, viram doctum & honeltum, Dodorem Chri- 

ftophorum Montanum, nobis abfentibus, ipfis expo- 

nendum mandaverit. Quibus fane nos quoque re- 

ferfpimus, quæ noftro nomine eidem Legato refpon- 

dere debeant, idque rum ab illisfa&um ‚tum à Legato 

porro Sereniſſimæ Reginz indicatum efle nihil dubi- 

tamus; Unde etiam amicabile & Chriftianum refpon- 

ſum noftrum, ac oblationem noftrorum ftudiorum & 

ofliciorum ejus Regiz dignitati non obfcure percepiffe 
nobis perſuademus. 

Cumque ex przdidtiLegati narratione inter cztera in- 
sellexerimus,ipfius Regiam dignitatem ex fingulari Dei 
bonitate abomnibus Regni ordinibus in Reginam An- 
glix evectam & confirmaram efle , ſumma nos lætitia eo 
nuncio adfectos fuiffe, maxime cum à multis ide die 
gnisipfius Regiz dignitatis amorem ac propenfionem 
erga änceram Evangelii dodtrinam, fumme prxdicari 
audiverimus; Eaque de caufa ejus Reg. dign. profpe- 
rum ac felicem fucceflum optamus. De qu' etiam 
nibil dubitamus, fi Sereniflima Regina in hoc pio ac 
Chriftiano propofito perfeveraverit, ac fincerz religin- 
nis doctrinam juxta verbum Dei, Auguftanam Confes- 
honem & ejusdem Apologiam, & articulos & fummis 
Theologis anno Domini 557. Schmalcaldi= conıpro- 
baros & {ubfcriptos, in Regno fuo doceri & propagari 
euraverit; quemadmodum Regia ipfius dignitas, ut 
Regni illius ampliſſimi Regina ac gubernatrix coram 
Deoadhoc oflicium obligatur , nosque hunc Deo gra- 
tiſſimum cultum, ipfius Reg. dign. przftituram effe ni» 
bilambigimus. 

Cumque ipfius Reg. dign. fingulari Dei conſilio ac 
bonitate ad gubernationem inclyti Regni Angliz eve- 
&afır, (quod nobisfummz eft lætitiæ) nec dubitemus 

ipfius Reg. dign. jam pridem certiorem fa&tam efle, 
uantam adverfitacem, perfecutionem, &ingens etiam 
damnum terrarum & ditionum noftrarum llluftrifimus 
Ele&or Saxoniz, Dominus Johannes Fridericus, Do- 
minusac parem noſter piæ memoriz, ac nos &aman- 
tiſſimi fratres noftrinulla alia de caufa, quam propter 
verz religionis doctrinæ confeflionem perpeſſi fimus ; 
®b5 nobis 





Nechticht won Hertoo Job. Wild. S 


F perfuafm fuafım habemus ipfius Re ipfius Reg. dign, propter 
noftram & Fracrum noſtrorum fortunam,; ipfis 
ıbis amanter & pie compati, & noftri —*—— 
a occaſione amicabiliter conſervaturam efle, 

qua ipfins benevolentia, fi viciflim ipfius Reg. 
tati & univerlo Regno obfervantiam, Audium, & 
um noltrum declarare, & er@iori conjuntlione, 
udinem noftram teflificari pojfemws, (umma animo- 
propenfione id nos preflituros ee; nee ulla in 
» quidquid pro virili juvare pofemus, ut caufa 
1x religionis in inclyto Angliz regno promovere- 
oAficio noſtro nos defuturos, quemadmodum id 
dign. ipfius Legato per confiliarios nofros clare 
icari juffimus, arque hc quidem ut fereniffimz 
1x noftro nomine exponerer, mandafle, cui nos 
tres noftros antantiflimos diligenrer & amanter 
1endatos cupiamus. 

c fententia commemorara accurate audias Regi- 
fponfum,ac hi forte vel Regina ipfa vel aliquis Pru- 
3 Regni interrogaturus eilet, quid per verbailla, 
15 nos ardliore conjunllione gratitudinem noftram 
caturos offerimus, intelligi velimus, feis quid & 


fa argenarie Be Ihe malt mel 











BeyeätherkDerbong an die Aönig. Elifbetb. 379 








caufam inter ſereni ſimam Reginam Anglie, & 
Illuſtriiſimum Principem Dominum Johannem 
Vilhelmum Ducem Saxoniæ &c. tractaus. An- 


no ı759.* 
Prtwr Legati noftri in hanc fententiam apud 

Sereniſſ. Reginanı Angliæ peroraverint, diligenter 
aufcultent refponfum, quod ipfis dabitur, ad quod et» 
jam iterum ea, quæ res puftulabit, proferent. Nam & 
pro benevola ipfius erga nos voluntate, quam haud du- 
bie prolixe commemorari curabit , reverenter erunt 
agendæ gratiz, & fignificandum, quod omnia bona 
fide nobis referre velint, nosque & cariflımos fratres 
noftros viciffim nulla in re ofhcio nofro erga ıpfam de- 
futuros eſſe. Quemadmodım ea restora ex qualitate 
reſponſi Reginz & replicatione noftrorum Legatorum 
pendebit, qui pro fua prudentia, ac noflra erga ipfos 
fingulari conhdentia, quid maxime deceat atque con- 
veniat, dicent. 

Qund fi vero, ut nos quidem exiflimamus, de 
ardiore amicitia &conf@derstione defenſibà, cum Sere- 
wiskma Regina & inchto Regno Anglia meunda, ali- 
quıd proponent, noltri ea de re fufhcientia manda- 
ta fe habere fignificent, & locum ac tempus traftan- 
dı perant ; quod ubi eis indicabitur, conditiones fi» 
ve articulos proponirogabunt,, quos ii audierint , per- 
pendent quales fint,en nobis & frarribus noftris ho- 
neſti, utiles, poflibiles, & quatenus conveniant cum 
noftris infra annotatis condıtionibus live articulis, &6 

fecun- 


* Quz fequuntur, Legatis à Duce Johanne Friderico 
fecundo, (vulgo medio) in Angliam miflis, Volrade 
Comiti de Mansfeld , & ejus adiegato , M. Francifco 
Burcardo, in mandatis data fuerunt. Inferiprionä 
alia manus adjecerat hxc verba: Sıcunda pars Im 
frudionis [pecialis de confwderatione & conjugio ; qua 
fi conferantur cum principio hujus Inttrudtionis, & 
cum iis quæ fub finem de duplici mandato narrantum, 
plus faris indicant, praceiſiſſe quadam, quæ ad nes 
non pervenerunt. 





1: Nachricht von hertzog Joh · Wilb-3. 8. 


adum illorum cireumſtantias prudenter de ĩis cum 
tuReginz conferant, 

n aurem & parte Reginz nihil proponetur, fed & 
ris poßulabirur, utipfi articulos fen conditiones ar- 
% amicitie & confederationis proferant, tunc hgai« 
un poffe forfan ad modum fequentem traciari. 

Ucht mutua bencvolentia & amicitia inter Sere- 
mam Reginam Anglia‘, nos,& fratres noftros caris- 
s, ita ut fincero favore, amore ac ſtudio, utraque 
invicemadfetafir. 

Sir etiam inter fubditos weriusque partis mutuu⸗ 
ft, ac quidem tum in commerciis, tum aliisrebus 
gentibus. 

Sicontingat, quod Deus clementer avertat, alte- 
it parte bello invadi, ut hec calu ea pats, que 
vid refeiverit, alteram partem amanter certiorenn 
ıre reddat,& quidquidpreftare potetit ad averten- 
bellum,urid tenterur. 

Ac fi Serenif, Reginz atque inclyto Regno An. 
bellum imponeretur, ut hoc cafü nos & fratresno- 
mpenfis ac Ripendiis Reginz N, millia equitum,ac 


illia pedicum Germanorum conducendos,& Häm- 
um Rremannenue. velad aliım unermm idanenm 





Heyrathe⸗Werbung an die König. Eliſaberh. 38 r 
ſex menfes poſt concluſionem hujus amicitix ac confœ- 
derationis. 

2B. Ac dutet ea confœderatio annos N. quibus paciñ- 
ce, ut à Deo omnipotente ſperamus, elapſis, prædicta 
fumma ſereniſſimæ Reginz reſtituatur, nifi medio tem- 
pore utrinque aliter conveniet. 

‚ 9 Excepti autem funta parte Reginz N. N. & à parte 
nofira & fratum noftrorum, Cxfarea majeſtas Dominus 
nofter clementiſſimus, & Principes, qui nobis hxredita- 
sio fiedere jundifune, NempeN.N. item N.N. 

Hifce articulis propofitis, audiant Legati noftri Sena- 
tus Anglici reſponſum, ac pro circumflantiis ejusdem 
cum Cenhliariis Reginz conferant. Nihil rum con- 
eludanz, niſi eo eventu ‚quo inter Sereniffimam Regj-“ 
nam Angliæ & llluftrifl, Principem Dom. Johannem‘ 
Wilhelmum Saxnniz Ducem, fratrem noftrum cariffi-* 
mum, matrimosium futurum eſſet. Hoc enim cafu 
non tantum pradietisconditionibus fadus inire propen- 

fi effemus, fed omnes noflras fortunas, immo vitam i- 
pfam in commanem defenfionem carifhmi fratris noftri 

& conjugis ipfus, ac earundem regnorum & fubditorum 
libenterconferremus. Quam ob rem Legati noſtri pru- 

denter in hac caufa verfabuntur, & fi velab ipfa Regina, 
vel Cenliliariis ipfius fecretioribus, & autoritate valen- 

tbusanimadverterint, ejus Regiz dignitatis propenfio- 
aemad prædictum conjugium contrahendun, tunc & 
apul illos ipfos confıliarios & Serenifl. Reginam , prout 
sei ügnitas, ufus , & neceflicas id exiger hac de re diffe- 
rart, & fignificent, wos banc quoque ob cauſam Bel praci- 
puꝶ ipfos in Angliam mifife,ut petant boc Serenif]. Regina 
cmjugium, carijfimi fratris nojlri Ducis Job, VVilhelmd 
monsine, aque etiam ablente jam ſpecialia mandasa acce- 
perimms, de boc negotio per legatos neſtros agendi, Inn asıe 
di & concludendi ; Cujus etiam ratificationem, ſi Do» 
minus volet hanc traftationem fuccedere, guamprimass 
frater wafber, quem Deo volente non diu anobis abfuru- 
zum ſperamus, admosex Galliis redierit, Serenifl. Regi- 
aæ nos transmifluros promittimus, ut hac parte, Deo ju- 
vante, aihil in nobis aut cariffimo fratre noflro dehidera- 
u debeat. Ercumhujusrei mentig faßa fuctit, pate- 
Dums 





1 Tadiwicht von Hernoa Yoh-Milhs 5. 
— <ommoda & utilitatem, qux ex ralı 
Adioneac niecellirudine Serenifl, Regine ac incly- 
no Anglix, Dontino fortunante, fperanda fung, 
egräviternnplihcare, prefertim in hoenoyo Status 
I, mütarereligionis, ubi handdubievarias erga fe 
las Stummorum Regum experienrut. 
o fint,arga Eyangelicam Doctrinam idfedti, faris 
Arjideoquenon tantum commodum, [ed etiam ne- 
ium videri, urex Germianta, fi opus fr, firma prafi- 
hgligeregno petantur. Quãa quideminre,& quan⸗ 
tobisac cariflimis fratribus) noftris Deus Viritm ae 
aarvia coneeshffet, nullum offidum pretermiffuri, 
hd Germania PrincipesacImpeni Status, Ay 
eonfeflionem prohtentes, ſummo Audio in com- 
m Serenifimx Röginz'ac totius Regni laborarun 
ms; ac nobis perſuaſum, ubi Yalis necefheude 
mjundio inita efler, multas praficas & machi- 
nes ceflaturas,. Porerunt etiam Iıgari noflri com- 
srare extmplum proximi behi inter Regem Gallie 
anie, quid nos ac carifßmu frattrnofter Dax, Jo- 
21 PPlbelmus, prafliterimus,qua quilem adeo mani- 
fünt, ut fi absqwe adsentu cari|ini Freriswoßri & no« 
um coplarum ab iple addwölarum Regi Galiiz dimi- 





SBeyratbe Werbung andie Koͤnig. Eliſabeth. 383 











diligenter exploranda erunt, nosgue daplex man- 
datum eis confci & tradi juſimus, alterum genera- 
lius cantuın ad priorem illam confederationem per- 
tinens,alterum caufem matrimonii concernens, Prio- 
zi mandsto in frequenti Senatu Reginz , ubi ad tra. 
&ationem res devenerit, fi opus erit, uti poterunt, 
alterum Fero tunc primum in [ecretiori Senatn profe- 
rent, cams de conjugie ralando & confciende ſpe⸗ firma 
oßen/a fuerit. Et quoniam nos hicomnia rerum mo- 
menta & circumftantias feire non poffumus, docebis 
eos, ut proverbio dici folet, forum mercari; Ideoque 
ipforum prudentiz & induftrie onınia committimus, 
præſertim vero, an in hunc eventum melius fir tantum 
certam & firmam promiffhionem de futuro conjugio 
impetrare & nobisreferre; an vero cenducibilius vi. 
deasur, fi fieri queat, torıım tra&tatum matrimonialem 
una cum confaderatione concludere, & nihilamplius 
nifi ratiicarionen noftram ac cariflimi fratris nofträ 
Ducis Joh. Wilbelmi reliquamfacere. Idquetotumar- 
bierio legatorumnoftrorum, & fi quidaliudeis videre- 
tur, ut jam dictum, committimus, modo rei fcopum & 
finem, nempe conjugium Reginz & fratris noftri, ob 
oculos habeant, idque, fi Dei eft voluntas, impetrars 
modis omnibus conentur, 

Cæterum de confervatione verz religionis, doctũ- 
nz, jultitiz, pacis, ſtatus Regni, libertatis, defenfionis, 
privilegorum, & omnium aliorum ad hoc pertinen- 
tium nomine cariflimi fratris noftri ampliflime promite 
tant, & omnes odiofas difputationes, unde vel odium 
vel [ufpiciones excitari queant, vitent, & qua decet 
snoderstione, prudentia ac gravitate Omnia agant, ac 
noſtra etiaın ofhcia,ftudia & benevolentiam prolixe eis 
deferant.. 


His omnibus expediendis legati noftri voluntateg 
noflram præſtant, quibus etiam per occalionem merite 
gratia referetur. 


11. Dee 


p 15 Mlällere Reichs Tages Thtätrum, 


IL 
es Heil. Roͤm. Reichs Deutſcher N 
tion Reichs⸗ Tags Theatrum, w 
ſelbiger unter Kahſer Friedrichs 
aller! — —— en; N 
1440, bis 1493. au | 
Prlici unb betvährten Hiftorie 
aufgeftchet ıc. von Johann 
im Muͤllern Fürftl, Sehe 
—— Le are wie auc 
inſcha 1. Archivario 3] 
Geimar, Jena bey Johann Feli 
Bielcken 1713, Fol. 20, Alphabı 
19, Bogen, * 
Dr vier Fahren gab der Herr Autor feine 
Dogenannten Reichs- Tags: Staat fe 








L.Müllers Reichs Tags Thessrum. ze 

. Um nun feinem Berjprechen gnügen zu Icıftm, 
- Jar er hier die Geſchichte Känfer Friedrichs aus· 
rk der nach Unterſchied der Scribenten 
ber Dritte, bald der PVierdte, aud) wohl 

gar der Zünffte heiße. Der Herr Archıvarius 
hat die leute Zahl behalten, weil aller Zwiefp :le 
unter den Geſchicht· Schreibern von den zweiffel⸗ 


bafften Käufern Sciedrichen von Oefter: p.9. 


reich, welcher der Echöne hieß und dem 
Braunfchweigifchen Friedrich herkoͤmmt, 
die er iedoch unrechtmaͤßiger Weiſe aus der 
Zahl der Känfer ausgeſchloſſen zu fenn glaube, 
weil fie. doch beyde zu diefer Würde wuͤrcklich er» 
wehlet worden und diefelbeangenommen, In⸗ 
Dem diefer Kädfer über funffzig Jahr regieren, 
iſt deffen ganze Hiftorie in ſechs Vorſtellun⸗ 
gen vertheilet, deren die erfte von 1440. bie 
545 2. von der Wahl bis zur Roͤmiſchen Kroͤ⸗ 
mung geht, die andere von 1452. bis 1456. da 
man vorgehabt, den Käyfer abzufegen, die drit⸗ 
te von 1456. bis 1461. da Könin Georg im 
Boͤhmen nach dem Käpferthum geſtrebet, die 
vierdte von 1461, bis 1471. da man abers 
mahls in willens aehabt,den Känfer vom Thron 
floffin, diefünffte von 1471. bis 1456. da 
imilian I. Roͤmiſcher Körig worden, und 
endlich die ſechſte von 1456, bis 1493. da Kaͤy⸗ 
ſer Friedrich verftorben. Das gange Werd 
haͤnget in Form einer Hiftorie durchgehende atte 
einander, und ift mitdes Herrn Autoris eigenen 
Worten befchrieben , doch fo, daß er demſelben 
diele Uhrkunden, die meiſtenth. ils noch ungeduuckt 
ſind, einverleibet, auch die Zeugniſſe bewaͤhrter 
Deutſche Ad. R. XVI. th. Cc Ge · 


1. Müllers Reichs-TagssTbiachun.)) 
chicht · Schreiber, daraus er das feine genon 
17 niche nur anfuͤhret fondern öfters de 
see zu Wort beyſetzt wodurch denn das Bi 
ir zu einer beſondern Gꝛoͤſſe gedichen,aber au⸗ 

ſo viel bewährter und nüglicher worden. Di 
er Autor theilet die hier vorfommenden Mar 
in geiftliche und weltliche Haͤndel wovt 
letztern abermahls auf Kriege und Jtrungi 

Baͤyſers und Reichs mit andern, di 
yſers mit den Ständen der@tändem 

ſich allerhand Reihs-Anftalten un 
rialien ankommen ‚der befondern Anme 
gen zu gefchweigen, die der Herr Autor fi 
» wieder einſchaltet, und davon wir nachg 
ds / wenn wir von den Hauptſachen gered 
h einige Nachricht geben wollen. 

Zu den geiſtlichen Sachen gehoͤret zufoð 
ſt dasjenige, was wegen der Trennung in d 
‚he mit dem Cancilio ın Baſel naraeaanae 











11. Müllers Reiche: Tags: Theatrum. 387 
Angenommen, jondern vielmehr gegen Eugeni- 
am Felix V. von dem Concilio erwehlt ward, 
Die Ehurfürften waren daher genöthiger ihre 
Borige Verein wieder zu erneuren, und weil dar 
mahls eben die Wohl eines Käufers vor war, 
fetzten fie unter dem Tittel Avifamenta einen ges p, 5a, 
wiſſen Entwurff auf, nach weldyem der Spal⸗ 

inder Kirche fo wohl alsden Befchwerden 
der Deutfchen wieder den Roͤmiſchen Stul und 
Elerifey abgeholffen werden koͤnte, welcher dem 
menerwehlten Känfer Sriedrich übergeben, und 
von Ihm deswegen ein Meichs- Tag nach Mayng p.;6, 
1441. angeftelletward, darauf man aber eben- 
falls nichts richtete. Eben fo lief es mie den 
Meichs- Tagen zu Nürnberg 1442.und 1444 ab, p. 203. 
da man auf dem erften ein neu Concilum bes 
gehrte, das Bafelifche hingegen aufs hoͤchſte nicht 
mehr als die Verlegung der dafelbft befindlichen 
Verſammlung an einen andern Ort willigen 5, 29, 
wolie, aufden andern aber weiter nichrs gerham 
ward , als daß bender Päbfte Partheyen ihre 
Sache zu vertheidigen ſuchten. Es friegtem 
aber die Ehurfürften infonverheir bald Lirfache 
fich dtefer Angelegenheit von neuen anzunehmen, 
da Pabſt Eugenius, zwey aus ihrem Collegio 
nemlich den von Coͤlln und Trier Ihrer Ertzbi⸗ 
ſchoͤfflichen Würde entſetzte, weil fie ihm vor ano 
dern verdächtig waren. Deswegen machten fi p. 377. 
zu Franckfurt 1446. eine neue Verein, vermöge 
welcher fie fi) verbunden, wenn Eugenius den 
Coſtnitz iſchen Schluß, daß ein Concilium über 
Ben Pabſt ſey, anneymen, und auf einen von den 
Churfuͤrſten beliebren Ort ein neu Goncilium 
Cc 2 RR 


IE. Müllers Reihe Cags Tbeamum. 
hreiben auch der Deutſchen Beſchwerden 
ffen würde, wolle man ihm bis auf weitern 
heid des neuen Concilii vor den Pabſt hal» 

im Ball er ſich aber deffen weigerte folle dag 
elifche Coneilium angenommen mwerdenzc, 
bdem nundie Churfürften eine zeitlang böfe 
an, kieffen fie ſich doch endlich duch ZEncam 
ium bewegen, daß fie Eugenium vot el⸗ 

rechtmäßigen Pabſt zu. erkennen vers 
hen, wenn er, ein General - Concilium 
e, 2,der vorigen Concilien Schlüffe biligte, 
Deutſchen Beſchwerden abthaͤte.q. die Chur · 
en von Edlln und Trier wieber einfehte, 
rauf fchickeen fie zum Theil Gefandten an 
die ihm nad) dem er diefe Puncte eingegans 
die Obediens leiſteten, worauf der Pabft 
Deurfchen zu gefallen , unterfchiedene Bule 
ju ihrem Vortheil a i i 


in ————————— 











I1.Möllers Reichs Tags: Thearrum. 99 EN 
abbandte md fich mit Nicolao verglich ſahen Die 
Dafelbft verfammieren Vaͤter Leinen andern 
Dart, als daß fie fich ebenfalls zum Zwecke leg. p. ayı 
ten, und damit fie gleichwohl ihrem Rechte nichts 
sergäben, Nicolaum gleichfalls erfennten,doch fo 

daß fie ihm ducch eine Vorbergegangene Wahl 

erſt auf den Paͤbſtlichen Thron huben, welcher 
geſtalt denn die ſo langwierige Spaltung in der 
Kirche endlich aufhoͤrte und machte nachgehends p. 63. 
1459. Pabſt Pius II. da er auf den angeſtellten 
Eonvent nach Mantua verreifte , gar miteinau⸗ 

Ver eine gewiſſe Verordnung vermöge welcher er 

zu verhuͤten ſuchte, daß nach feinem Tode feine 
‚weue Trennung entfliehen möchte. Mit Nico- 
lao V. richtete der Känfer im Mamen der Deut 

fihen einen Vertrag unter dem Tittel Concor- p. 358. 
data auf , die aber fo befchaffen find, daß fie dem 
Beſchwerden der Nation imgeringften nicht ab» 
helffen, inmaffen denn die folgenden Zeiten noch 
guug daran zufauen gefunden. Damahls ero 
kanuten es gleich viele, und vote der Vertrag hin 

ter dem Mücken auch ohne "Bewilligung der mei⸗ 

en Reichs⸗Staͤnde war gemacht worden , (6 
führten nach Nicolai Abfterben verſchledene z. 95 
Ehur-und Fuͤrſten dem Känfer zu Gemuͤthe, 

daß es nunmehr Zeit fen, den Paͤbſtlichen Stul 
einzuſchrencken und vermahnten ihn, dem neuen 
Pabſte Calixto Ill.die Obedlentz nicht ehr zu lei⸗ 

ſten, bis ſelbiger die von den Deutſchen verlangte 
Bedingungen eingienge. Es würde auch vers 
muthlich was fruchtbarliches ſeyn ausgerichtee 
worden, wen fich nicht der Käyfer auf Einra⸗ 

then Enez Sylvu mit der — beiſtung 0 

| c 3 





Müllers Reichs Tags · Theämam.! 


Arte zumahi da auch die Geiſtlichen Stände 
cutſchlaud ſondorlich die, ie von 
utz und Trier den Schaden Joſephs wohl 
chteten und felbft wiederdes Pabftes Macht 
ten. So aber verderbte des Kaͤnſers aber ⸗ 
biſche Andacht den gangen Brey und. blieb 
gedruckten, * nichts übrig 


‚als un⸗ 

ubare Klagen , welche I 
— en am heine unter 
1 Gravamina lationis Germanice 
einige 


— — endig. 
fahenun zur felben Zeit der Geiſtliche Staat 
Yeurfchland aus, und hat man fich darüber 
t zu verwundern, allermaffen der Aberglaube 


tleff eingewurtzelt war, und abfonderlich bey 
Ränfer nach fehr Foto fharf. mie Inlchea ana 











Mm. Mällers Xeichs. Tags.Neatrum 37. '; 
hatte nemlidy Georg Podiebrad, alser fn_ 
worden, fich mit einem Eyde zur Roͤmiſchen Kir⸗ 
ne befande, um der Unruhen überhoben zu ſeyn, 
deren er fich von feinen Päbftifchen Linterchanen 
befuͤrchtete. Doch blieber im Herten noch ein 
Sußice,und berrog die Paͤbſte durch fein Schein⸗ 
Dekaͤnutniß,/ daß fie ihm den Königlichen Titul 
beylegten, woraus er allerdings in feinem Reihe 

ffen Nugenfchöpffte Allein da er nun demrsg,.39 
Pa gebhöriger maflen die Obedientz leiften 

(fe, feinem auf den Eonvent nach Mantua ges 
henden Sefandten aber nur befohlen arte, ſol⸗ 
ches in Confiftorio fecreto zu thun, Pio II. ſelbſt 
anch die Obedieng:$eiftung fehr undeurlich und 
Falrfinnig vorfam, verweigerte derfelbe end» 
lich ihn einen König zu nennen und die Geſand⸗ 
ten als Königliche Geſandten zu halten, worauf 
Fo: gar Davon zogen. Well nun bey diefen 

mftänden die Roͤmiſch· Catholiſchen Böhmen IV; 
auf allerhand weife ſchwierig wurden , ließ der P-238- 
König die Obedieng von neuen leiſten, zugleich 
aber bey dem Pabfte um Betätigung der Ver⸗ 
trage-Punste anhalten, die ehemahls das Baſe⸗ 
Itfche Concilium den Böhmen verwilliger, wels 
ehe iedoch zu Mom nicht aflein abgefchlagen, 
fondern auch von neuen der Gebrauch des Kel⸗ 
ches im Abendmahl unter ſchweren Straffen vers 
botenmward. Allein damit ward den: Faffe der 
Poden ausgeftoffen ‚und König Georg Iteß ben IV. 
voller Verſammlung der Böhmifchen Staͤnde p- 240 
den Päbftlichen Gefandren der gemeldtes An⸗ 
bringen chat, ns Gefaͤngniß werffen. Hiervon hat 
der Herr Autor auffer den Worten deg Papienſis 

Cc 4 und 


TL Müllers Reichs: Eags- Theatrson. 


Gobelini auch eine Nachricht aus dam Were 
chen Archiv bey drucfen laffen ; weiche ume 
dlich zeiget was auf ſelbigem Land» Tage vor · 
ngen.  Abfonderlich —— König ee 
ing Epd zu merken, den enobbemeldter mafe 
wegen der Pänftlichen Religion gerhan und 
ben er inder Verantwortung anden Päbfte 
n Gefandten wiederholt, um zu zeigen, —* 
ines weges meinehdig ſey · Selbiger lau⸗ 
Die. er in der —— — ehe 
Ich GBeorius ſwere GOtt dem 
mächtigen, Marien feiner lieben Mut⸗ 
und allen lieben Zeiligen und dent hei · 
n Dater dem Pabſte und feinen Cars 
äleneinen Eyt ‚daß ich wıll beiftanten 
Bron zu Boͤme / dem Baͤbſtlichen Ztu · 
dorſen feyen, nallen Dachen, was 
anget die heilige Criftenbeit nach 





11. Müllers Reicye-Tags: Tbestrum. 393 
allein bey den deyden legtern etwas erhielte, in⸗ 
maſſen Morthias die Verfolgung des Banu,Ule. IV 
theils auf fich nahm und derhalben mit dem Käyı. P° 36 
fer in Bundniß sat. Was infonderfeit Die 
Deutfchen anbelange,fo fuchte zwar ber Kaͤyſer 
auf dem Meichs. Tage zu Mürnberg 1467. die IV. 
Seande mit in diefen Krieg zu flechten, die ſich p-:68- 
aber darzu nicht verfichen wolten. Abſonder⸗ IV. 
lich gab das Hauß⸗Sachſen welches deswegen "73 
vor audern angegangen ward, zur Antwort ,dafl 
es ſchon vormahls in dem Hußıten- Kriege genug 
gethan, und gang allein dariune baden müffen, 
nun aber fiche ihm der mirden Böhmen gefchlofs 
fene und durch Schwaͤgerſchafft mit König 
Georgen befeftigte Sriede im wege, gegen ihn 
in Fehde zu freten, es wäre denn, Daß ein Reichs⸗ 
Krieg wieder denfelben angienge. Im Gegen⸗ IV. 
theil aber trugen erliche Stände dem Könige in P-297 
diefen Streitigkeiten ihre Bermittelung an,wor« 97% 
unter auch die Sächflichen Fuͤrſten ſich befanden 
unb waren die deshalber gemeinſchafftlich abge⸗ 
geſchickte Geſandten Sächfifche Miniftri, Un⸗ 
geachtet num daraus nichts murde, ſo wehrte ſich 
doch Koͤnig Georg feiner Haut tapffer, bis er 
flarb , und gab damie den Deutſchen bie Lehre, 
Daß es mic bloffen ſchrifftlichen Beſchwerungen 
nicht ausgerichtet fen. So fern num aber dee 
letztern Schlaͤffrigkeit in geiftlichen Angelegen⸗ 
* zu beklagen iſt, fo finden wir eben fo wenig 

efache zu rühmen , daß in weltlichen Haͤndeln 
unter Känfer Friedrichs Regierung viel ausge⸗ 
macht worden, 

Br agen wir nım nach den "Terungen wor“ 

ec s inne 


Hi HIT Müllers Reichs Lags-Tbesirum. 
Eder fer und das Reich mir aus 
Fe en verwicele gewi 
r n wir zuförderft auf den Türckei 
—— ju geben, welcher damahls ſel 
big fehlen, da die Tuͤrcken ſich unter unfer 
PA Kegierung der Stadt Eonftantinop 
tächtigren , mithin dem Orlentoliſchen Räı 
hum ein Ende — auch gegen Ungar 
jr ungluͤcklichen Schlacht ben Barnat ſet 
Htig würden, und überdiß indie Kayſerlich⸗ 
pe oͤfftere Einfälle chaten. Allein 


Magna. quidem ſemper Germanis cop 
fandi 
Tunc cum bella manus poſcunt. 


wurden von 1444. biß 1490. wohl fünf un 
ntzig Reichs: und andre Berfammlungen a 





millers Reichs· Tage· Tbearam. 395 
diß Verfahren uͤberhaupt in Deutſchland nichtẽ 
fremdes, harte iedoch damahls noch feine before 
Bere Urſache an den unaufhörlichen innerlichen 
Zwiſtigkeiten, welche alles gute ;Bertrauen und 
Bereinigung binderten, * zu geſchweigen, daß 
abfonderlich Die Städte ſich niemahls zum Zwe⸗ 
de gelegt, fondern immerzu wieder die gemach⸗ 
sen Anlagen, und von ihnen erforderten Ancheile 
was einzuwenden gehabt, wie dergleichen Lihrs 
Eunden V. p. 490.529. 547. 639. faq. 657. V1.76. 
78. önnen nachgefchlagen werden. 

Mit Franckreich hätte man auch einmahl 
gerne Krieg geführt, wenn es mit Schreiben . 
wäre ausgerichter gewefen. Denn als An- p-2ı 
n01443.der Känfer mit den Schweigernzerfiel 
und von den Meichs- Ständen, welche vorwande 
sen, daß diefer Krieg ohne ihren Rath und Wiſ⸗ 
ſenſchafft angefangen worden, feinen Benftand 
erlangen Fonte, ruffte er den König in Franke 
eich zu Hülffe, der fich zwar darzu verſtünd 
und imter dem Dauphin einemehr ols zu ſtarcke 
Kriegs Macht ins Meich fchichte 5 aber, wie es 
thm nicht fo wohlum Rettung des Känfers, a6 
am eine Gelegenheit, in Deutfchland feften Fuß 
zu faffen, zu thun war, fo machten die Frantzoſen 
gleich nach dem Treffen bey Bafel einen Gen 

aud 


U | + 


® D6 man zwar fagen möchte,baß ſolche Mißhellig⸗ 
keiten im Deutfhen Reiche, dag au fo viel Slies 
dern beſteht, niemahls aufhoͤren, ſo wird doch hier 
abſonderlich auf die damahls noch üblichen Jfs 
fentlichen Befehbungen gefebn, welche, nachdem 
der Land. Friede aufeinen beffern Fuß gefegt wor⸗ 
ben, ein Ende genommen. 





6 1. Müllers Reichs-Tags- Thramum. 
nd mit den Schwelgern, nahmen darauf i 
eiche ein was fie fonten kriegen nnd verübt: 
it Raub, Mord und Brand alerpand Unch 
1 ‚Nierdber kamen die Reichs · Stande j 
nmen, und. befchloffen fo wohl eine Gefan 
adſchafft an den König in Frandreih, a 
ch einen Heers / Zug wieder den Dauphi 
chen Epur-Fürft Ludmoig zu Pfaltz commaı 
tenfolte. Als num der Krieg angehen fol 
deutete der neue Feld» Hauptmañ jurere pra 
atationis die gange Armee und · die vornehn 
n Stände riethen zu guͤtlichen Tractateı 
che der Dauphin zwar vorzunehmen ve 
tady, aber von einer Zeit zur andern zaubert 
hendlich dte ungeduldigen Straßburger, we 
eden Feind in’der Nähe, und fchon lange vo 
ſtellt harten, daß die Frantzoſen feinen Be: 
ich oder guͤtliche Abrede zu halten gemoht 


keam flahn sn ham Mala auiFam sh Anm 








IL Mullers Reichs: Eags«Ybeatrum. Jay 
thun, Damit ſolcher Muthwillen abgen 
flelleeiperde, denn einmablgewiß, daß 
über 20000, Derfonenim Lande umkom⸗ 
men wären, mebrentbeils unſchuldige 
Leute, mit groffem mer und Mars 
ger, wo man nicht „ulffe thun, und ſonſt 
niemand Mitleiden haben wolte, muͤſte 
man die Schweiger und andere / die Hůlf⸗ 
fe anbieteten, darum erſuchen; wasdeun 

dem Keiche und dem Mauſe Oeſterreich 
darmit werde entſtehen, das ſolte man 
ihnen niche zumeſſen. Wenn einem 
Bäpfer oder Chur⸗Fuͤrſten im Reich et» 
was Leides wiederfabre, müfte man is 
kurtzen Tagen da fern, Oder man werde - - 
mit der Acht bedrohet, iegund da die . 
Stadt und das Land VNoth leideten, 
achte es niemand. Auſſit diefer Gelegen⸗ 
heit iſt dos Reich unter Friedrichs Regier 
in keinen Krieg ' wieder Frauckreich vera 
len. Vielmehr ſchloß felbiges mie $udwig XL V- 
wieder dem Hertzog von Burgund 1474. ein PC" 
WBünduiß, auffer weichen ſich auch der Käfer &,.. 
befonders mic ihm verband, wiewohl das Wer csg. 
trauen nicht lange währte, Indem der Känfer. V- - 
Geld merckte, wie der Frantzoſen Abfehen fen, die —* 
Burgunder und Deutſchen durcheinander auf⸗· 
en weswegen er mis feinem Feinde bald 


of. 
Mit den Ungarn gab es etwas mehr zu thun, 
welche nicht allein wegen ihres unmuͤndigen p.33t- 
Königes Ladislai, den der Käufer, ale Bor» 
mund nicht anslisffeen wolse, Die Waffen ex 
genen, 





8 1. Müllers Reiche-TagssTbeiwun, 
Mn Tondern auch derna 1477. unter Rde 
yMearthlaihn von neuen anflelen weil der · 
be dicht verſchmertzen Fonte, daß der Käufer 
Polniſchen Priatz mit der Kron Böhmen 
ehnt. Damiahls muſte dee Käyſer bald 
ede wachen, weil bald anfangs foſt gautj 
ſterreich veriohren gleng, und die Reichs⸗ 
teften fich durchaus zu Feiner Hulffe verſtehen 
lien. ES währte aber dfefer Friede niche 
ige.“ Denn 1479 fing Mättflas unter dem 
ortand, daß der Ki ——— 
me Geld-Summe- nicht bezohle den Kr] 

n neuen an, worbey abermahls das 

ne Huͤlffe abfeylug, und vermittelte die Un⸗ 
riſche Königin Beatrix 48T. einen aber« 
Ahligen Frieden, welchen num der Känfer auf 
aftifften des vertriebenen Ertz Biſchoffs von 
tan eben fo (chlechr, als Matchias den vori« 





E. Muͤllers KeihsslEägs-Theairum. 399 
nen eignen Mitteln bezahlen. Endlich warb 
ein Sriede gefchloffen, vermoͤge deffen Matthias P-147« 
das eroberte Stuͤck von Defterreich Zeit Lebeus 
behalten folte, und da gleichwohl die Ungarn 
auch nach diefem Vertrage noch nicht rırhtew) 
Verfuchte der Roͤm. König Maximil anus, wie et p.177: 
mir@rlegung einer gewiſſen Geld⸗Sum̃e die Om 
ſchen Laͤndereyen noch bey Matthid 
tetbzeiten einloͤſen möchte, welche Handlung ie⸗ 
doc) vom Känfer felbft verzögert und gehindert 
ward, weil ee nicht gerne Geld gab und von fehe q 
nen Öterufehern gehört harte, es werde Mate 
thias wicht über ein Jahr mehr leben, ba denn 
bemeldte Lande ohnedem fonder Entgeld auf 
ihn zuwrücke fielen, welches auch bald hernach ge⸗ 


Mit den Reichs « Ständen hat Käufer 
Friedrich zwar nicht durchgehends wuͤrcklichen 
Krieg gehabt, doch kan man ſagen, daß er bey 
Den wenigſten wohl geſtanden, und bey kei⸗ 
nen in beſondern Anſehn geweſen. Wie 
Die Ehur-Fürften ſich in den Schweitzeriſchen 
Krieg zu mengen rund abgefchlagen, aus Lirfas 
en, daß man fie darum nicht gefragt, haben wie 
oben gehört. Moch merckwürdiger aber iſt ihr 
Verfahren, da fie, weil alles fo (chläffrig Here 
gieng, und der Käufer durch feine Vorſtellung 
zu einem lebhafftigern Bezeigen konte gebracht 
wırden, befcloffen zu Nürnberg Anno 1456 P. 
gufammen zu kommen, auch dahin nicht nur 
miehrere Reichs: Stände, fondern auch dem 
Känfer, und zwar dergeftalt einluden, daß er 
perſoͤnlich darbey erfiheinen möchte, Ob nun 


wo 


u 


v 1. Müllers Reicha-Eage«Tbeamım. 


Ahloer Känfer hierüber ein ge os Die 
jeigte, auch gar den Chur / Fürflen ſolche 
——— einzuſtellen gebot, gina fehl fell 
hts deftoweniger vor ſich und —— 
e Verein entworffen, zu deren 
A damalg das Ehurfürftlihe — — 
nt beyſammen twar, ‚ein ‚anderwärtiger Tı 
f das folgende Jahr nah Srandfurt.ang 
ward, ¶ In ſolchem Encwurff wieſen ĩ 
jur» Fůrſten klar/ was fie im Sinne haͤtte 
= fie beichloffen, den Käpfer nochmahls a 
ſtimmte Zeit nach Franckfurt zu loden u 
erſuchen / daß er fich der Meicher Angel 
ten beffer als biß dahin geſchehen / anne] 
n;aud) feine Reſidentz im Reich auffchlags 
ſchte, im Faller ſich aber darauf nicht einla 
woite, ſolle er weiter erfucht werden, zu g 


tten, daß ein Roͤmiſcher König gewehler we 
melcher Nenalls Macht häfre. ala Känfer ı 


11.Mlüllers Keichs-Tags- Tbearum. 401 


sen, und über feinen Königlichen Gericht ordent⸗ 
lich zu halten. Seine Krönung belangend, 
folte diefelbe, wenn der Käufer in die Wahl wil⸗ 
ligte, bey deffen £ebzeiten nicht vorgenommen 
werden, in wiedrigen Sall aber folte dem Roͤmi⸗ 
ſchen Könige alle Bönigliche und Baͤyſerli⸗ 
che Wuͤrde und Ehre su erlangen bebals 
ten feyn. Jedoch verbanden fie fich auch ihn 
zur Krönumg niche zu laffen, er habe denn ihre 
der Chur⸗Fuͤrſten Briefe, Gnaden, Srenheiren, 








Herfommen und Gewohnheiten beftätiger. *P-560. 


Hiernechſt find auch zwey Entwürffe von Brie⸗ 
fen am den Känfer in fehr harten Worten ge 
macht worden, da ihm die Chur Fürften erſt 
abermahjls feine Saumfeligfeit in Reichs, Sa» 
chen derb aufrüden, hernach auf einen gewiſſen 
Zag zu Scandfure in Perion und endlich per- 
emptorie zu ericheinen und fich Dafelbft der Regie⸗ 
zung, wie er pflichtig und [chuldig fen, anzuneh⸗ 
men, erfordern, unter angehengter Bedrohung, 
die in Dem erſten Briefe alfo lauter: Dann 
wo Ir alsdann alfo zcu Franckfurt 
nicht irſchynen werdet, ſo muͤſſen wir, 
von ſolchir Pflicht und Ambt wegen, 
domitte wir Gote dem Allmechtigen, 
der Criſtenheit, dem heilgen Riche, 

Dd und 


= Es erhellet hieraus dic Art der Wahl⸗Capitulatio- 
nen jur felben Zeit, da fie noch nicht ſchrifftlich 
aufgefeßt worden, und iſt merckwuͤrdig, daß die 
Chur Fuͤrſten daſelbſt nur vor fich forgen, da fie 
hoch auch die andern Fürften im übrigen mit in 
ihren Rath zu ziehen trachteten. 

Deutſche AB, Frud. XVII. th. 


ı II. Müllers Reichs-Tags- Thearrum. 

d gemeynen, Nutze gewand fin, 
rczu gedenden,tun und auch beftillen, 
durch das heilige Rich nuͤczlicher uns 
redelicher gebandilt werde, und wol» 
darumb folchir Zide, als wir uwir 
'rfonen geron baben gänglich ledig 
douch vorbasinicht mebit verbunden 
‚ doch mir Bebeleniß der Pflicht do⸗ 
tte wir dem beiligen Römilchen Riche 
want fint, dobp wir dann blıben wol 
1 Im andern heißt der Schluß alfoz 
inn wo Ihr dem ſo nicht tun wieder, 
wir uns doch zu uwir Beyſerlichen 
ajeſtat nicht verfeben, fo mag uwir 
IM. wiſſen/ daß den ’beiligen Romi⸗ 
en Rich, und uns, von Dorpflicht we⸗ 
n, und ſolch vorberüet Bebrechen zit» 
rkommen, furder an eyn Haupt nicht 


nommenworden. Indeſſen muß doch mir dies . 
fem mahle nicht allen Deurfchen die Luſt zu Ver⸗ 
änderung bes Megiments bergangen fenn, ale 





lermaffen bey Gelegenheit des Meichs-Tags zu V. 
Megenfpurg 1471. von dem Herrn Verfaſſer P-354 


des Päbfllihen Gefandfchaffts-Secrerarii Pa- 
tricii Worte angeführet werden, welcher zu er⸗ 
Ceunen giebt, daß viele Libelgefinnte den Käufer 
zu Beruffung biefes Neichs-Tags darum vers 

anlaft, damit fie bey völliger Werfammlung 
der Staͤnde deflo mehr Gelegenheit finden 
möchten, denfelben vom Throne zu ftoffen, und 
König Georgen aus Böhmen darauf zu heben, 
wlewohl durch ermeldten Köntgs Tod der Zas - 
den tmeinfädelen unbrauchbar worden, und zu⸗ 
legt ward allen dergleichen fremden Abfichten 
danch Maximilians 1.Wahlzum Nömifchen Kö» 


nige ein Ende gemacht, Jetzterwehnter Kö» VI.p:7i 


nig in Bähmen giebt uns auch Gelegenheit ihn 
in die Elaffe derer mit den Känfer ſtreitigen 
Stände zufegen: Denn ob gleich in dem 1478. 
ffentlich erfolgren Kriege der Känfer, welcher 
fich mie Matthia wieder ihn verband,mehr ſchuld 
gehabt zu haben fheinet, fo war ‚doc fonft feine 
Aufführung gegen den Käyfer gar verdächtig ger 
weſen. Man findet bey Gobellino in Com- 
ment. Piill. daß er An, 1461. bey Gelegenheit 
einer von ihm nach Eger zu Entfcheidung gervife 
fer zwiſchen Brandenburg und Bayern ſchwe⸗ 
beuden Dändel, darinne man ihm zum Schieds⸗ 
manne gemacht, ausgefchriebene Zufammens 
kunfft, wozu er mehr Fuͤrſten als nöchig war bes 
cuffen, feine Gedaucken auf Erlangung dee Kaͤn⸗ 

Dd 2 ſex⸗ 


. 1, Möllers Reidys:Tags- Theatrum. 


jums gerichtet gehabt und foldyes wird bey 
Herrn Autore mit Uhrkunden beftätiget, 
alterdenn ein Schreiben von Käyfer Frie · 
jen an den Ehurfücften von Sachſen ans 
et, worinne diefer vermahner wird, alles abs 
enden, was auf ſolcher Zufommenfunfft des 
pfers Würden oder Srand Wieders 
rtigkeit bringen möchte; au aus den 
ntlichen Acten der Handlung zu Eger bee 
R, wie König Georg den EhursFürften von 
andenburg angegangen , tm , wie ſich 
ing und Pfaltz bereits erboten, zur Nömte 
n Krone zu helffen. Ob er auch gleicher» 
unterſchiedene Irrungen zwiſchen dem 
oſer und Ständen beylegen halff, und dem 
ern, da er von feinen rebelliſchen Untertha⸗ 
in Wien belagert war, beträchtliche Dierfte 
ete, fo [heine doch folches nicht fo wohl aus 








H. Müllers Reiche. Tags- Theatrum. 405 


tunchlich daher kam, daß der Kaͤyſer ihn nicht 
dor einen Chur Fürften wolte gelten laffen, weil 
er fih als Vormund des unmündign Chur⸗ 

ringen ſelbſt dazu gemacht hatte, wie aus der 

fälgifchen Hiftorie zuerlernen. Defwegen 
Chat der Churfürft alles, was dem Känfer ver. 
Brieffen konte, und nahm nicht allein des abge⸗ 
festen Ehur-Fürften zu Maing Dietrichs Par⸗ 
they, in deffen Abfegung der Känfer gewilliger 
haste, fondern er verband ſich auch mic Hertzog 
Ludwigen in Bayern wieder den Känfer, Weil 
er aun noch darzu ale Känferlicher fand: Vogt 











(m Elfaß ein gewiffes ärgerlihes Münche- - IV- 
Kloſter u Weiffenburg reformirte, woruͤber ſich P’3°- 


die Buͤrger dafelbft befchwerten, fo fuhr der 
Käyfer zu und trug dem Pfalg-Grafen zu Bel: 


dentz * einen Reichs. Krieg wieder ihn auf,iwice p.332. 


wohl man daben nicht lift, daß ſolches mit vor- 
bergegangenen Rath und Willen der Stände 
eſchehen fey, weswegen es auch der Chur Fürft 
hoch nicht achtete, fondern fich in Schriften 
Dd 3 bey 








* Doß ber Känfer diefem Pfalß-Grafen die Feld⸗ 
Hauptmannfchaffe wieder den Chur Fürften 
‚ aufgetragen, mag wohl darum gefchehen ſeyn, 
weil fie fonft wegen unterfchiedener Streitigfei, 
ten nicht wohl mit einander flunden, wie aus 
Tolneri Codice diplomatico Palatino n. 217. ſeqq. 
erbellet, und gehoͤrt dahin auch, was der Chur, 
Fuͤrſt einmahl anden Känfer fchreibt; es habe 
derſelbe viefen Pfaltz·Grafen, der um fein ſelbſt 
willen vorber in Besänd und Unein geſtanden, 
und Der Anfänger gegen ihn fey/ zu feinem 
Kaupımanı wieder ihn geniacht ſ. W. 423. 


1. Müllers Leichs· Tags· Theatrum. 


dem Reiche ensfehulbigte, un und damit dei dem 
itz⸗ Grafen ins Land fiel, auch fo glücklich 
ı daß fich derfelbe, ofme den Käyfer zu fra 
mit ihm vergleichenmufte, Hierauf wart 

yvar vielfältig verſucht / ob in diefer Sach 
Friede zu ftifften fen, aber es waren beydt 
thegen zu harte, und endlich ergleng 1474: 
dem Reichs-Tage zu Augfpurg die Achts 
arung wieder den Ehur-Fürften, die ihm teı 
‚ obgleich alle anderweit gefuchte Ber 
hs · Mittel umfonft waren, feinen Schaden 
‚ weil man nicht finder, daß fich iemand des 
en an ihm gerieben, Den allen diefen 
ideln ift merckwuͤrdig daß Chur / Fuͤrſt Feleı 
3, fo übel er auch mit dem Kaͤhſer ſtund, den: 
ı fein Anſehn im Netche behalten, Dent 
eich die Achts- Erklärung auf öffentlichen 
chs · Tage geſchahe vormahls auch 1471 


I.millers Keiche-Lags- Thearrum, 402: . 


„Birk u m zu machen, nungeachtet teglicher feine 
Saͤnde wuſte. Wie es ben dem allen ge 
— GramoieCiafifie Sand VBogten zu thun Sur, 
” Im, * erhellee aus einem Bericht, fo Chur- 
Gär Albrecht von Brandenburg an Kernog ! 
ESiltzelwen zu Sachſen von der Trierifchen ws“ | 

‚ Sermmenkunffe zwifchen dem Känfer und Her» 
Segen non Burgund abgeſchickt, darinnen er alfp- 
—1 — Der Pfaltz⸗Graf und der Baͤ ⸗ 
moͤgen mit einander vertragen 

" werben, fofern er dem Baͤyſer Bunde - 
niß chun will, und die Land-VDogtbey 
— Der Zeruögvon Burgund 
giebt das Land zu Elſaß das ihm &er- 
.Bog@igmund verpfändt bat, dem Baͤy⸗ 
ſer wieder, wenn der Baͤyſer das Land 
su Schwaben gang einnimnt, das Hertzog 
Sigmunden kein VNutz iſt und die Lands 
NVogthey dazu hat, und den Hertzog von 
Burgund an der Seiten, warten alle 
Unterthanen des Reichs was ſie zu thun 
vaben, Die mit dem ZBäpfer und ihnen 
nicht eins wollen feyn. An diefen Pfälgie 
ſchen Irrungen hatte das Hauß Bayern groß 
‚sen Theil, wie man denn gemeiniglich finden 
"Weit; daß dieſe Hertzoge ſich mit gereget, wenn 
Dde 4 wie⸗ 


1 — — —— — 
* Dir Bifche ⸗Vogtey war, wie aus 
——— —æe ben unſerm Autore, 
* werden, bed Chur Sürflen Herrn 
er von an ofer Sigismunden vor eine gewiſſe 

es verſchrieben worden, £V. “an 




















11. Müllers Reichs-Tags- Thearrum) 


ver einen Defterreichifihen Kaͤhſer was vor» 
ommen worden. Erft fieng Hertzog tube 
der Meiche zu Ingolſtadt und Landohut mit 
wegnehmung der Neichs: Stadt Donas 
than, die er aber,durch des Reichs Aus⸗ 
ch genoͤthigt, bald wieder abtreten muſte, 
blieb in feinen Hertzen immer ein Groll ge⸗ 
den Kaͤyſer, der endlich dahin ausſchlug, daß 
ch mie Ertz· Hertzog Albrechten von Dafters 
gegen ihm verbandt, weswegen der Känfer 
Reich zum Kriege aufbot, doch aber nicht 
Stände ihm beyzutteten bewegen konte, 
waͤhrte die Fehde eine gute Zeit, biß endlich 
b des Königs in Böhmen Vermittelung zw 
31463.einBeraleich aufgerichter wurde. Aber 
deffen Sohne Georgen, und Vetter Herkog 
rechten zu München,gab es immerfort Ber» 
lichkeiten , inmaffen Albrecht die Stadt 








H.1Mbllers Reidye-Tags-Theatruin. 409 


dißfals vorgegangen, nicht weirläufftig aufhal⸗ 
ten, fondern nur fo vielmelden, Daß folche Miß⸗ ve 
heligkeiten die geheime Urſache von dem 1488. °° "7° 
durch Wermittelung des Käufers aufgerichteten 
Schwaͤbiſchen Bunde geweſen, da man fonft 
Öffenslidy vorwendete, daß man es mit Aufrich⸗ 
sung des Land- Friedens, die im gangen Meiche 
fo offt vergeblich gewefen, nur in einem Sande 
verfuschen wolle; wie auch, daß der Roͤmiſche 
König Merimiltan fidy ſelbiger Händel eifrig 
. angenommen und Friede zu ſtifften gefucht, Poch p.193. 
aber nur vor Hertog Georgen etwas ausgerich⸗ 
tet, da der Känfer Albrechten nicht vergeben 
wollen, wiewohl er es doch dahin brachte, daß 
der Schwaͤbiſche Bund nicht loßſchlug. Wir 
übergehen auch die mit Ertz⸗Hertzog Albrech» 
ten, mit den Endgennffen und wegen des Her» 
tzogthums Meyland gehabten Streitigfeiten, 
und wollen diefen Artikel mie den Bur- 
gundifchen Hänbeln fchlieffen. Der Käys 
fer und Hersog Earl von Burgund waren 
erft, fo lange diefer noch Hoffnung hatte, durch 
des Känfers Vorſchub Burgundifher Koͤ⸗ 
nig zu werden, treffliche Freunde. Als ihm v. 
aber dieſelbe auf der Unterredung zu Wien, die p-593- 
dem Vorgeben nach, wegen des Tuͤrckenkriegs, 
in der Thar aber um des Königlichen Tittels 
willen angeliedet war, zu Waſſer wurd, war 
auch die Bertraulichfeit aus , und da fich der p.646 
Coͤllniſche Ertz⸗Biſchoff Rupert mie feinem 
Capitel und Land⸗Staͤnden dergeſtalt entzwey⸗ 
te, daß ſelbige einen Adminiſtratorem des 
Stiffts wehlten, ſo warff ſich hingegen Carl von 
Od f Bute 





ro 1. Müllers Reichs: Tags: Theatrum, 


zurgund zum Schutz des Chur» Fürften ai 
ir damit er bey diefer Gelegenheit feinen Bi 
uß und Mache auslaffen möchte, geftolt, 
nn den Coͤllnern zumuthen ließ, ihn vor ihr 
chutz · Herrn zu erkennen, und, als man biefe 
zuchen kein Gehoͤr gab, die Colniſche Sta 
euß 1474. belagerte. Des Hertzogs U 
uͤck war es, daß damahls die Deurfchenne 
felbigem Jahre einen Reichs / Krieg wied 
n nicht allein befehloffen, fondern auch wir 
banfingen, welche Eilfertigleit wohl meiſten 
her mag gekommen ſeyn, daß der Käyferfelt 
e geld Herrn» Stelle über fih nahm. C 
m zum wentgften fo weit, daß der Feldjı 
175. febr früh) eröffnen ward, und der Känf 
1 zienliches Heer, worunter viel Rürften pe 
nlich erſchlenen waren, umfich hatte. * Di 
ig ward alfo gegen das Burgundifche fagı 






gen uind wöhl 15000. Mate 
ſich erklärte, die Belagerung 
‚ bem eutſetzten Rupert nicht mehr 
; und an ſtatt der Kriegskoſten jo 
affe, darin er von Reichs wegen ver⸗ 
war, die Heyrath zwiſchen feiner Princeſ⸗ 
d Ertz⸗Hertzog Maximilianen zu bes 
Pe: Solchergeſtalt hatte der Hertzog von 
| wenig Ehre, und war fein Vor⸗ 
vom fchlechrer Erfüllung, da er ſich verneh⸗ V-_ 
; ebeervonTieuß abziehe, mü. PR 
Dinge gefcheben,, entweder die 
möäfte fich ergeben, oder mit Ge⸗ 
en werden , oder er davor 
oder endlich vom Baͤyſer abge» 
werden: Daslegte wolle er gern 
‚unddem Baͤyſer, wenn er Dis 
nzieben, ob er es Bleich wide 
"im Saller nun den Baͤy⸗ 










& 1. Müllers Keichs-Tags- Them) 


sauf cin wiertel- Jahr bewilliget waren; dem 
yſer ſo bald er es verlangte, noch weiter übers 
hund den Grafen von Mangfeld, Schwartz⸗ 
8, Stolberg etc. welche vor eingelauffener 
willigung eigemmächtig davon ziehen wolten, 
en der ben Verweiß gab, ſondern es blieb auch, 
bon der zweyte Termin verlauffen war, Her⸗ 
(Albrecht mit feinen Voͤlckern noch länger, 
wolte die von Käyfer angebotenen Subfidis 
Belderniche annehmen, indem es befage ſei _ 
deshalben an Hertzog Wilhelmen abgelaſſe - 
Schreibens, ihm und feinem Herkom⸗ 
n viel 3u mabe zu ſeyn bedündte, und 
n Sächfifchen Aaufe auch bey einer 
sffeen Summe nicht füglich zu dulden, 
in fie fi vor Soldner folten halten laffen. 
Wir 
Fon dieſem Burgundiſchen Kriege find merdwuͤr⸗ 


————— 








_b.Miölteue Keidie- Tage: Theasrmme. Thea. 418, 


. Wir würden den geneigten jgten Lefer viel zu fange viel zu lange. 
aufhalten,wenn wir alle Irrungen, die zur ſelben 
Zeit unter den Ständen vorgefallen ‚erzehlen 
weiten, welche um jo viel häufiger waren weil bie 
Srenheit der Befehdungen noch nicht dirch@efes 
ge gaugſam eingefehrenddt worden. Dieſem⸗ 
nach wollen wir nur das herausnehmen, wagen ⸗ 
gen des Burggraͤffluchen Nuͤrnbergiſchen Sande 
Geriches zwiſchen Marggraff Albrechten undud⸗ 
wigen Hertzogen In Bayern vorgegangen, weil 
der Marggraf demſelben nicht nur das benach⸗ 
harte Itanckenland, ſondern auch Bayern und p 6m. 
GSchwaben unfertwerffen wolte. Diefes Sande 
gerichte harten ſich die Marggraffen, als die 
Burg mit einigen dazu gehörigen Gerechtigkei⸗ 
sen an die Stadt Mürnberg verfaufft worden, 
vorbehalten, und Känfer Friedrich III. erchellse 
denſelben 1454- ein Privilegium, vermöge deſſen 
er alles fo andern ſolchenLandgericht zu wieder er» 
gheilet werden möchte, vernichtigre. Hierdber pay, 
verfielnun Marggraff Albrecht mir Hertzog Lud⸗ 
inlgen in ſchwere Irrungen, welche auf dem 
Weiche Tage zu Nürnberg 1459. durch Schie⸗ 
Bes Richter gehoben wurden, Nun berichter 
zwar Gobellinus, daß vermöge dieſes Aus⸗ 
Done be Rarraf Mecht behalten. u“ 


re ed Paulus > Pasins oben,” fo groß Eur daß But daß kein 
Wlenfcy kan glauben, darzu beocht fie ver Keiſer 
und was doch Fein Notturfft wan ex wol fe nie 
. .Ieffen ſchaffen und Bam doch mancher guter Ges 
ſelle umb ſin Ceben uff dieſer fyren, Doby meet 
‚an wol Wade Ben Beıfer Parrigig was wan Des 
Beifie und Hertzog Carlin von Durguudy 
bau 464 ZBLU0s SURAIIER 313 DIE Mat, *D * 











ı 1. Müllers Reichs-Tags-Theatrum. 


ce Berfaffer aber feier die fo genannte Rich» 
ang aus dem Weimarifchen Archiv mir bey, 
che das Gegentheil und fo viel bezeuget, daß, 
vorhero die Bayerifchen Unterthanen vor dag 
dgericht gezogen worden, der Spruch dahin 
gefallen, es folte fortan,ob der genann · 
Gerren Inwohner in ihren Landen 
en Spruch zu einander hätten oder ges 
innen, dee Blaͤger dem Antworter 
hfahren / und Recht von ibmnebmen, 
der Antworter gefeffen if, So be⸗ 
ıtet auch Trichemius in Chronico Hirfaug« 
Marggraff Albrecht dafjelbe mahl dem 
rtzoge die wieder ihn vom Käyfer erhaltenen 
rhheits· Briefe ausgehändiger, welche diefer 
: der gangen anweſenden Reichs, Berfamm« 
g zuriſſen, fo ihm hernach zu ſchweren Une 
iden bey dem Käyfer gedichen, welchen Lime 





RERST Die BOrmIEtO befaunte, SR 
den Publichften meiſtentheils vers 
few Eintheilung des Roͤmiſchen Reichs in 
duͤrſtenthuͤmer, davon das Hertzog⸗ 
Weayern und Burggraffthum zu Nürme 
Ken wären, beruft, und behaupten wid, 
ten dieſe beyden Fuͤrſtenthůmer im 
ra vor und ehe denn das Roͤ⸗ 
in Deutfche Lande kommen 
r beude Partheyen gegen einander 
We lagen ſtifftete Hergog Wilhelm zu 
ben, der fonft des Marggraffen Bundege-P- 776. 
‚ einen neuen Vergleich, der aber in kei» 
gibenten zufinden, Daher ihn der Herr Au- 

















) dem Weimariſchen Archiv mie beydru⸗p. 778. - 


, und betriffe derfelbe in der Haupt« 
viel, daß hinfuͤhro die Bayeriſchen Un⸗ 
m vor das Landgerichte zu Muͤrnberg 





gezogen werden. Doch will der W. p.b. 


sarehivarinıc nicht Heßtemähr leiften ah Diea 


[25 Müllers uͤllers Reichs Tags» Thearum. 


nd andere : Dinge, Die die damahls uneroͤrtert 9 
eben waren, der Ötreit von neuen an, und 
chahe es wohl zwein oder dreymahl, biß endli⸗ 
Austrag der Streitigkeiten die Hertzog du 
g mit dem Känfer gehabt, durch König Geo 
» in Böhmen 1453: auch dieſe verglich, 
erden, 

Soman nun nach den Anftalten fragt, d 
ter dieſem Käyfer das halbe Seculum über t 
che gemacht worden, fo fom zwar auch unge 
iedenes aufs Taper, aber wenig zu Stand 
Mißbrauch desFauftsundKolbenrechrsw« 
Deutſchen Neiche feit langer Zeit dergeſta 
gertffen, daß die. Käyfer zu frieden ſeyn mi 
n wenn fie demfelben nur gewifle Schrandi 
ten und dadurch die Befehdungen ein wen 
licher machten / daß fie nicht gar wie Straffei 
ıberegen ausfahen, Daher Eonie es auch unfi 


— — — —— 


I. Mtällers Reidye-Tags» Thearrum. 417 
weil die Känferlichen Gerichte fehr übel befteller 
waren, In Känfer Sriedrichs fo genannten P-65- 
Meformation auf dein Neichs- Tage zu Mayng 
441. iſt ſchon eine Anſtalt von befferer Belek 
Jung des Känferlihen Kammer⸗Gerichts, wie eg 
Damals hieß zu finden, dadurch aber eben fo wenig 
als durch Die gantze Reſormation ins WBerck gezich, 
set worden. Gleichen Ausgang hatte das Chur⸗ 
fuͤrſtliche Bedenden,das 14 5 5. auf Dem Meichts p.yız. 
Tage zu Meuftade geftellet ward. An. 1473. V. 
warb aufabermahlige Beſchwerung der Stän, p. 348 
de diefe Sache wicher vorgenommen und auf 
dem Meichs. Tage zu Augfpurg eine Kammer 

rdnung abgefaſt, welche der Herr 

Autor guerft durch dem Druck gemein macht, da⸗ 
‚bey auch.ein Formular mis einrücke, wie in ſel⸗ p- sst. 
bigen Zeiten die Urtheile gelautet. Jedoch 
thaten ſich bald neue Beſchwerungen hervor, 
und fiehet man aus einem Rathſchlag, welchen die vI.p.: 
Bürften Deswegen zu Sranckfurt 1486. gehalten, 28:29 
fo wol als aus einem Entwurff zu anderwärtiger - 
Ordnung, wie felbige hauptfächlich darauf ange⸗ 
kommen, daß diefes Gericht nicht befländig ges 

alten worden,der Kaͤyſer auch mit feinem Anfeo 
‚ben demfelben allzu viel Eintrag gethan, wie 
denn, was infonderheit den letztern Punct anbe⸗ 
langt ‚die Worte aus dem Fürftlichen Bedencken 
wohl zu mercken find; es folle fich der Baͤy⸗ 
fer in oder wieder diefes Bericht nur or⸗ 
Ddentlicher Gewalt, und nicht der Dolle 
Tommenbeit Bäpferliher Gewalt ge ° 
brauchen. Und das mar auch die Lirfache, 
warum die Sache noch nicht zu Stande Fam, in a. 

Deusfche 44, Brad, XVII. th. ce mal. 


8 I. Müllers Reichs-Tags-Thearum, 


ſſen die Stände von ihrem Entwurff nid 
chen, die Käyferlichen aber demfelben ale 
nd Fehler ausfegen molten, Endlich gabı 
Stände fo weit nach daß fie die Frandkfuri 
e Ordnung in etwos änderten, und dem Kaͤ 
zu Mienberg 1481. einen neuen Entwur 
trgaben, welcheder Herr Autor, da bisher m 
Stuͤck aus Schilteri Inftit, Jur. Publ, L. ı 
5 $.1.befant gewefen, gan drucken laſſe 
er auch dieſer ſtund den Käyferlichen nicht a⸗ 
d da von Seiten der Stände gleichwohl ai 
fen Vollziehung gedrungen wurde, muften| 
mit fehr weitläuffttgen Bertröftungen , da 
Kaͤyſer defalls nichts verzögern wolle, al 
iſen loffen, und weil dem Käyfer damahls d 
frichtung des Schwählfchen Bundes gelu 
waren aud) Die nochmahls 1499. und 1491 
ederhohlten Erinnerungen fruchtloß. Son 





.n. Müllers Reichs-Tags: Thearrum. 419 
aufgerschtere Berbindunye: der Weſiphauſchen 
Gerichte Anfehen zeit Diefer Regierung einen ges 
waltigen Stoß «erlitten. Der Herr Archiva- 
rius hat fich ben diefer Gelegenheit tnfonderheit 
gefallen laffen,die Streitigkeiten, welche zwiſchen 
dem Serichte und dem Hauſe Sachſen vorgegan⸗ 
en, nahmhafft zu machen und mit nothwendigen 

—8B zu belegen ‚die der geneigte Leſer im 
Megifter nachfuchen fan. Endlich md 3en wir VI. 
unter den Artikel von Reichs: Anftalten wohl P- 75 
‚auch bringen, was unfer HerrAuror von E:nthefe 
fung der Reichs Verſammlung in drıy untere 
ſchiedene Collegia ſchreibt, deren Anfang teße 
mann,der Verfaſſer der & peyeriſchen Chronicke, 
ins Jahr 1485. fetzt, welchen auch die meiften fole 
gen, Bödler aber hat davon eine beſondere Mein 
nung und glaubt Daß dıefelbe wo nicht vor, doch 
gewiß in der güldenen Bulle gemacht worden, 
Wie aber diefer mit feinen Bewerßchünern , die 
ſich nur aufdie befondern Zuiammenfunfften dee 
Ehurfürften, un nicht auf die Reſchs Tage erftres 
cken feines weges forıkämt fo weift unfer HS. Au- 
cor auch was die erfie Meynung belangt dag fels 
bige auf feinem feften Fuſſe ftche, und erſcheinet 
aus dem wos man von den Reichstags ˖ Staat er® 
weifen an fo viel, daß zum wenigſten ſchon 1400, 
die Abfonderung der drey Colleglen geſchehen doch 
mag es noch nichts beſtaͤndiges geweſen ſeyn, in⸗ 
dem man auch im ſechzehenden Seculo noch Spu⸗ 
ren findet, daß dieſe Collegia nicht in beſondern 
Gemaͤchern zutammen gekommen. 

Die Curialien ſelbiger Zeiten betreffend, ſo 
wiederlegt dee Herr Autor, da er von Reios 

Er 2 Tayss 


o II. Müllers Reichs-Lags- Thearrum 


188: Ausfchreiben handelt, diejenigen Publu 
welche meynen, daß man erft unter Käy| 
tedrichen angefangen / ieden Stand befonde 
ch Schreiben zus erfordern, und beweifer d 
gentheil durch ein Ausfchreiben von Käyl 
entzeln, merckt auch an,daß zu Känfer Fri 
chs Zeiten, welcher überhaupt wenig DBrie| 
bft unterfchrieben , auch fo gar die Reich 
gs· Ausſchreiben nur die Unterfchrifft d 
inglers mit dem Zufaß, ad mandatum Domi 
gisgehabt. Was: den Tittul Churfür 
elanget, welchen die Sächfifchen Churfü 
nach Herrn Schurtzfleiſchens Anmercku 
vor Churfuͤrſt Ernſten nicht zu führen ang 
‚gen, erflärer folches der Herr Archivariusdı 
‚daß ſolches nur vorher Feine beftändige G 
hnheit geweſen, inmaffen er fo wohl aus der 
anifhen als Meißnifhen Stamme Uhrfur 























yyr.r mr ; 


‚deraufder Epurfürft oder Ds tn ſei⸗ 
Blajekät ‚Zierde und Herrlichkeit zu Pferde 
Det geweſen, welches unfchlbar die rechte 
Ming und alfo umſonſt iſt wenn man fich bey 
jelegenheit zandt, ob den Churfuͤrſten 
beten eine wahrhaffte Majeftär zukomme. 
vun kommen wir fchließlich noch auf die bes 
8 Anmerctungen des Seren Autoris, 
fo groffen Wercke, das von geſchick⸗ 
verfertigt worden, nothwendig häuffig 
ſeyn müffen. & handele er von 
uten, die in den alten Uhrkunden moch ' 
Mittern und Knechten ſtehen / und zeiget, p.78. 
bis unter dem Adel, ſonderlich in 
Schwaben ꝛc. etliche auf gewiſſe 
gleichſam ihrer Fuͤrſten auch wohl 
öfter leibeigen geweſen, wiewol un⸗ 
Jhen und den eigentlich fo genannten ho- 


II. Müllers: Reichs. Tags- Thönum, 


üde gat forgfältia anzeige, wortnne fie denſel 
gleich gehalten worden, wobeg er auch de 
terſchied zwiſchen Rittern und Knechten 
a und Een ausführt. Bey den gewöhn 
em Fehden wird bemercket baß auch einer ftrei 
sen Parthey Unterthanen den andern Herr) 
t Staat abzulogen pflegen , wie denn ſolche 
ge Becker in Pfalggraf tudwigs Landen ge 
etliche Reichs. Srädtegerhan. Am felrfam 
lautet biß falls ein Fehde / Brieff, ben eine 
an von Muͤntzenderg Koch mic feinen unter 
enen an einen Grafen von Solms geſchickl 
hen wir, weil die Sache anıko recht lächerlid 
aanız mit herfegen wollen: Wyſſet wolge 
:n Jungber, Tungber Ott, Grave 31 
slıns daß ich Zenntz Roche, mit mpnei 
schentnaben , Debemeden und alleı 
nen Örorgefrnne nemlıch Cleßgin und 





de gast gen ⏑ TU 


des wie andern uns in der Dh 


emeinen notturfft gepruchen. Bon 
efürften» Vereinen handele der p.2ge, 

Wutor fehr weitläufftig, und hat deren gan» 
arte von der erfien an, die An. 1338. vor 
Ludwigen wieder den Pabſt gefchloffen 
biß auf 1446. ausgeführt, bey welcher 
abeie denn noch unterfchledene ande 
n, als von des Käufers Schutz⸗Ge⸗ 
gfeit uͤber die Kirche fo wohl, als feine Un⸗ 
wen, von erforderter Churfürftlicher Eins 
ee von Macht der Känfer über die 
Güter aufs Tapet fommen. Daß Hertzog 
Wü zu Sachen nach Ladis lai Abſter ben ein 
zafdie Kron Böhmen gehabt, hat zwar der 

che Sefchichefchreiber Fabrieius nicht ges 
\,wollen , wie denn auch der alte Herr 
w in feinen Annalibus die Sache ſo vor⸗ 













TI. Müllers Reichs-Tags- Thearrim, 
'önmen, ols, daß wir mir einem groffen Bus 
undder Deutſchen Hiftorie zuchun gehabt, 
ließlich wollen wir noch erliche Zeilen aus der 
oßburgifchen Chronicke p. 149. mir benfiüe 
weil darinnen Känfer Friedrihs Chorarter 
ich enthalten: Bönig Friedrich, vn 
gen Straßburg und was 3. 

'800. Pferden, und was ein —— 
r,umd gab lůtzel (wenig) durch GOLE 
do er binweg wolte, da bat er die 
attum4oo.fl. zu leihen da lieben fie 
13000. fl.die er nüt widergab, dan er 
freurtiger Man was: und det in als 
Srettenalfo, wo er hinkam war ibm 
Stette ſchanckhten Cleinoder Ailbes 
Bedyer und ander But, fo muften fie 
1 Belt dazu leyhen. 


III 





II. Commensarine Jaris Fedal. 425. 
Zeugniß überführte. Zwar hat der Here 
Autor voraus gefehen, daß man fich über ſein 
Vorhaben wundern wuͤrde, von einer Sache, 

_ jufihreiben, damitman fchon fo viele Federn 
ſtumpff gemacht. Cr entſchuldigt ſich aber da» 
mit, daß ihn keine Ruhmſucht, ſondern viel⸗ 
mehr die Nothwendigkeit zu ſchreiben veran⸗ 
leßt, inmaſſen ihn, da er ſich nun an den Hoff 
machen wollen, von einem vornehmen Miniſter 
gerarhen worden, ſich erft mit einer Probe fe 
ben gu laffen, und weil er denn auf der Acade⸗ 
mie die Lehhn ⸗ Rechte fein vornehmftes Werck 
ſeyn laffen, wäre er gantz natürlicher Weiſe auf 
eine ſolche Materie geraten, und zwar haͤtte er 
über dee Hin. Styksr Examen datum Anmerckun⸗ 
gen gemacht ‚rocil dıefes groſſen Mannes Schrif⸗ 
sen überall hochgeſchaͤtzt würden , gedachtes 
Examen aber, indem es allzufurg geſchrieben 
fen, auch nicht alle Urſachen und Zweifel im . 
Lehn Rechte ſattſam erfchöpfft, an etlichen Ore 
ten wohl einer Erläuterung brauhee. Wir 
Gaben nicht willens , dem geneigten $efer ein 
Lehn⸗Recht mach verjuͤngten Maßftabe fürzue 
legen, koͤnnen alfo auch feinen weitern Auszug 
aus gegenwärtigen Buche machen, von dem wir 
sur noch fo viel fagen, es fen von dem Herrn 
Autore durch Zuziehung vieler andern Seri⸗ 
Benten in die Form gebracht worden, daß es 
Herrn Stryks Examen zwar deutlicher macht, 
denenjenigen aber, fo etwa darüber Collegia 
alten wollen, doch nicht alle Materien zu reden 
weggenommen. 


Ee5 W. ie 


6 IV, Propimmade Hifloria 
IV. 


ſtoriæ Linguæ Hungaric libros duo 

Genefin & Exodum edere parat, utqu 
eruditi parrix viri, & qui idadfe per 
tinere exiftimabunt, fymbola fua con 
ferre velint, obnixe rogat Matthia 
Belius,V.D.M.& Neofoliiin Monta 
nisHüung.Rector. 


$ u 

Inguam Hungaricam hofpitem in Europa. 
4ele,nemo, qui perſpectas ejushabetratio 
s,iveritinficias: adeo illa diſſidet ab omniun 
nio, quibus utuntur Europei reliqui, ut & 
ıngari his, & Hungarisilli,non fecus, quam. 
»mero (Iliad. ß. 867.) Cares, BagBapodavo 
leantur. Ut mirum haud fit, clarisfimo: 
‘iptores, qui, five de caufis, five diverfitate 








| ‚_ Zingus Hungarim 437 
fexto & decımoproducit Hungariam. Neck, - 
lcius BECMANNUS, clarisfimum ilnd, 
litterati orbis lumen, in Hiforia Orbis Term, 
zum: * Jazygica ‚inquit, ad Borealem partcm.n, 
Hungaris imıer Danubium & Tybifiem, qua proro. 
fi differt ab Hungarica. Equidem, quantum- 
cpnjedtura adfequor, utrique litterato heroä. 
ämpofuit GEORGIUS VERNERUS, ie. 

itractatu, quem de adıminundis Hungaria aqua”? 
feripßt, adlerens: Lazyges retinere etiam num... 
dinguare [uam aviram € peculiarem, Hungarice, 
ifmillimam, Falſo, lazyges enim cadem pas, 
‚omnia, qua Hungaros; fi parvam dialedti exch, 
‚pias declinationem, lingua uti, norunt serumh, 
—— periti, & Cl. Fr. FORIS O- 
TROKOC Slin Originibus Hungaricis *** pa- 
Jam teftarus ef. Excuſatius vera VERNE- 
RU S,atlonge graviuscrravit popularisquidam 
feriptor, **** qui orbi erudito perfuadere nibil . 
dubitaujit, Linguam Hungaricam Slanonice proge- 
ziem elle; Cumtamen præter voces, nec eas qui- 
dem plane multas, ex vicinitate Slavorum ad« 
perſas, & Hungara civitace donatas, nullam. 
<um ea cognationem habeat; quomodo ergo. 
ejus filia erit? 
S. 2. Sed vero non illud mihi propofui, ut 
virorum de re litieraria bene meritorum lapſus 
inſectater: nequc enim iſta, quantaquanta eſt, 
eruditislimis audtoribus imputanda hallueina- 
tio 





® C.1X, Sect. III 9. VI. p. m. 380. 
@* Inter rerum Hung. Script p. 594» | 
@ Part], e. 2. 5. VIII. p. 6- 
eaa* Etaat von Ungarn. p. 260. J 


⸗ 


















IV. Programma de Hifloria 








; fed, fiexvero pronunciandum, in noftri 
ibusculpa refider, qui rerum patriæ ad igoa 
m usque incuriofi, apud extetos feriptore 
Itis locum fecerunt erroribus. Etenim 
m linguas Europz reliquas: LATINAM 
quasifta peperit : Imlicam, Gallicam, Hiſpa 
am; GERMANICAM praterea ejusqu 
oles: Anglicam, Suedicam, Danicam , Belgi 
; SLAVICAM denique cum filiabus , Ba 
icam, Polonicam, Vandalicam, Moftowiticam 
rtatim viri docti commentariis illuftrarunt ; 
la hucusque HUNGARICAM, nefciı 
0 fato, deferuere fi. Profedto, diu el 
Im iſtam mecum, fiveignaviam, five incurian 
pularium (parcite cives!)dolere capi, arqu 
itis votis optare, ut eflet aliquis, qui mal 
ic noftro, pro virili mederetur: in primis 
m intelligerem, multum inde ad rem patri⸗ 








Lingua Hungerica, 49 
‚gitavi, quantum eflet, quod a mea parvitate- 
hanc in rem proficifcipofler: nec cogitavi mo- 
‚do; fed qua per labores munerispublici con- 
‚cedebatur , periculum etiam facere tentavi. 
. Vix autem manum operiadmoueram, cum dif- 


ficultates fe offerrent pene inexfuperabiles. - 


‚Advertebam fane in campum me defcendifle, 
patentem quidem, fed in quo & labi nimium- 
‚St proclive, & diſtrictas [ciolorum experiri cen- 
furas, longeproclivius. Interea, quo penitius 
intimiora linguæ fcrutabar, eomihi fiebat evi- 
‚dentius, orienti eam fuas debere origines, ex 
vetereJudza, Chaldza, Syria & Arabia, impro- 
bolabore, at fucceflu forte-dubio, repetendas. 
Videbam ergo præter linguarum Europz cardi- 
nalium apparatum, orientalium quam maxime 
notitiam haud fuperficiariam huc requiri, quod 
'& fuiſſe rebar, cur ifta Hungaricz litteraturæ 
pars non poftrema, inexculta hucusque jacuerit, 
-Poft multos demum conatus co ventum, ut 
haftam clypeumque abjicerem , relidturus ar- 
duum opushis, quibus & eruditio diffußor, & 
„til tempora ampliora fufhciunt. 
$. 4. Sicfereshabebat, donecamicorum, 
quibus confilia innotuerunt mea, hortatu per- 
sinaciore excitatus, an vidus, operime adcinzi 
denuo, certa fpe frerus, habiturum illud mo- 
mentialiquid,nonad decus linguz Hungaricæ 
folum, fed, quod caput rei eſt, nominıs etianL, 
Divini gloriam illuftrandam. Enim vero 
plumbei cordis fir oportet, qui haud advertat, 
ineſſe divinum quidpiam, non minus vulgari« 
bus, quam eruditis lnguis: dummodo eflent, 


A 


1 





° Programm. de Imoria 


ı ad penerrälia iſta, quod dudum ſuaſit 
WANCISCUS BACO de VERULF 
LO * tota animi contentiöne |niterentu 
namque tot hominum vultus, ſolis ductibi 
eamenrorum disfidenres, fimiles reliqua, m 
nuradtoniti, ſimulque creatoris (apientiam 
pieimus; quidni varieraten linguarum, olit 
jerbiz pcenam, nunc dägev $e2, pia quadaı 
yeratione jultitiz, juxta & fapientiz divins 
nirari deceat, ferutarique : cum vultusgu 
n ſape animi index, fermo vero ſemper it 
pres ftmentis. Necifto cenfü eximenda 
zua Hungarica, quippe que adeo zmularur. 
braicam, fandtam fuo merito nuncupatam 
ıonabsreambigam; utruminyAwurroruy 
eıorta fit, an vero poltea ex Hebraica für 
lularit? id quod de Syriaca, Chaldaica & 
abıca docti fuloicantur. ** 








Lingua Hungarcn ABK 
Liber I. Genefis Eing. Hung. 

In Origines Lingu& Hungaricæ 

inquirens. 

"Caput I. De Matre Linguz Hungaricz, quæ hie 
peculiari jure Hebraica eſt ; & de hujuspe- 
neranda antiquirate. 

Cap. II. De Natalibus Linguz Hungaricz, (ins 
de suyxuec linguarum Babelica, & num, 
Hungarica tum nata, an vero fecutis dein, 
temporibus,ex Hebraica,ejusque filiabusfup- 

ullularic. 

Cap- III. Delitteris Hungarorum, ante agnitum 
Chriftum, utrum habuerint aliquas ? Ubi 
alphabetum Hunniacum vetus produdtum, 
ctitice illuftrabitur, cum (pecimine le- 
dionis, 

Cap. IV. Etymologicon Hungaricum fexcenta- 
sum vocumlifter, ex Hebrxo, Chaldzo, Sy- 
ro & Arabico idiomate Iponte & ca metho- 
do derivatarım, ut non modo origines vo» 
cum, fed intima etiam Ling. Hung. expen- 
dantur., 

Cap. V. DeLing. Suffixis Hung. que hic zque 
fehabent , uti apud Hebræos, pretermorem 
omnium Europz Linguarum. 

Cap. VI. De fingularibus Ling. Hung, circa a» 
centus, Nonina, Pronomina & horum De- 
elinationes, Verba sorumque Conjugatio- 
nes, Idiocifmos, Conftrudtiones, &c., 

Cap- VII. Proverbiorum Hungaricorum centu, 

riam alterutram, acumen & brevitatem Ori« 
sntaiium Ling. æmulantium dabit, &c, 


Cap 











2 IV, ProgrammudeHiflorie 


p- VIII. De Ruderibusfapientiz veterumSc 

tharum in Ling. Hungarica refiduis. 

ıp-IX. Specimen filtet, quid in Exegefi fäcra 

circa dubia vexata, Linguæ Hung. adminicı 

lo, preftari poffet, Gin hanc ca, quain pl 

tasque Orientales, diligentia incumberent 

eruditi. Inde 

p · X. Verfionum Biblicarum Ling: Hun) 
roltantium, hiftoriam recenfebit, cum co] 

filio edendz Bibliothec® Hungaricz,&c, 


Liber II: Exodus Ling, Hung. 
'ata & AcceflionesLinguz Hungaricz 
exponens. 
iput l. De precipuis Linguæ Hungaricz, c 
varias Scytharum & Hunnorum migratis 
nes, periodis arque converfionibus. 





, Lingua Hungarica. 433 
Cap. VIII, Deacceflionibus L. H. ex Lingua 
Slauica, — 
Cap. IX. De Dialectis Ling, Hang. Transdanu- 
biana, Interamnenſi, Transt#äfkana & Trans- 
fyluana, &c, — 
Cap. X. De puritate, copia, dignitate, & reliquis 
Lingux Hungaricz axiomatibus. | 
&. 6. Hzcferefunt fumma inſtituti mei capi- 
ta, opus quidem minantia haud exiguum, Diuina 
tameo gratia auxiliante, & inter medios ardui 
muneris labores, admaturandum, dummodo 
fing, qui &fymbola conferre fua,& quoquo mo- 
do fieripoflit, iuuareid voluerine. Magna pars 
hotum elaborata ; maior, quod fateor, reftar, ad 
elaborandum :: nullavero fine adparatu eſt. Dif- 
Geile quippe eftaperire vadum, ubiy 
rari nantes in gurgite vaflo, 
Repetitisergo ſæpe iterumque curis opus. Sa- 
fie,quirerum origines fibi fumunt cxplanandas, 
in lubricum defcendunt, & veleo labunkur faci- 
lins, quo tenuiora genuinz antiquitatis ſuffici- 
untprafidia. Hocvero opus, hic labor eſt, ne- 
que isztatisvnius,nedicam, hominis. Vosigie 
tus, quibus res patriæ literaria cordi eft, VIRT 
ERVDITISSIMI,per communem patriam, 
communem linguam, Mufas communes , obte= 
ftor, ut id, quod in fcriniis veftsis later, apprime 
in hanc rem faciens, conferre iri commune veli- 
tis; rem, inquam, quæ ad gloriam zterniNu- 
minis & decus inclytæ gentis veſtræ mirifice illu» 
ſtrandum, pertinet, Sed delino, freius Veſtra, 
Dasners.carifimi! in patriam inque ſtudia te- 
&iora propenfione. | \ 
Deutfeße 44, Erad, XVU. th, Sf 8.7. 





k V. Obfervarianes 








$.7. Hzcfunt, quæ Te ſcite volebam;Ledto 
AuyAarle! intereht eoimpublici boni, ut d 
rum,conatibus'orbi conſtet erudito, qui zer 
erariam pro viili, ſuo quisque loco, exornat 
agunt, Jam vale in Domino, &, fi huic dı 
nationis mex documento faueris, plüra a mı 
v.ö Kupas dersen, nah Üyeapv, exlpedti 
»ofoliii Montanarum Hungarie, ex Mufiec 
DCGKIN, 3: Kal, Auguft. 


V. 
Obſervationes Sacræ ad Matthæum, 
Di. 
ottfried Olearii , der Theologie Do 
&or und Profefl. zu Leipzig, An 
merckungen über Das Evangeliun 
Matthär. Leipzia bey Theophilt 





Sacræ ad Matıbaum,. 435 


Kemand einen andern Weg gieng, oder in Ausle⸗ 
gung der Schriffe felbft deren Verſtand davon 
erforfchen wolte, und dazu die irrdiſche Geleht⸗ 
ſamfeit und Philologifchen Studia mehr als ges 
wöhnlich brauchte, da ward man vor einen Ar⸗ 
minianer, Socinianer, Arheiften, Maturaliſten, 
oder zum wenigſten vor einen Neuling ausges 
ſchrien, und muſte die ſchaͤdliche Seuche durchs 
Reiſen aufgeleſen haben. Es lehret aber nun⸗ 
mehr die Erfahrung, daß ſtrenge Herren nicht 
lange regieren und tego iſt es Doch fo ziemlich ſtil⸗ 
le nachdem man der Sache gewohnt worden, und 
ſich niemand fonderlich in den ausgeblafenen 
Krieg einlaſſen wollen. Wir find alfo verfichere 
06 werde genenmwärtiges Buch fein ander Auffer 
Gen in der Welt machen, als der Ruhm des Herrn 
Berfoffers verdiene, zumahl da es nicht vor gantz 
menu zu achten, fondern Stuͤckweiſe fchon feit etli« 
chen "Fahren den Leuten vor Augen gelegen ; in» 
maflen der Derr Autor,da er noch Profeilor Gra- 
cz & Latinz Lingux war, um der Jugend de 
Weg zu zeigen, wie man fich der weltlichen Ge⸗ 
lehrſamkeit in der Bibel nutzbarlich gebrauchen 
koͤnte, anfieng folche Obfervationes Philologieas 
über den Matthaͤum zu ſchreiben, und ſie als Dis -· 
putationes den oͤffentlichen Unterſuchungen aus⸗ 
zuſtellen, auch nachgehends ben erlangter Profes- 
ſione Theologica dergeſtalt fortſetzte, daß die 
materiæ mere Theologicæ auch nicht dabey ver⸗ 
geſſen worden, welches Vornehmen denn, nach⸗ 
dem es denn und wenn ausgeſetzt worden, vor 
weniger Zeit feine Endſchafft erreiche, fo daß end⸗ 
lich ale Stuͤcke zuſammen koͤnnen geient vorte 
öf un 





5 V. Obferwationes 


‚welches ınn fo viel nothiger und dienlicher ge 
en, weil einmahl auf die erfle Weife da 
rck nicht in fo viele Hände fommen koͤnnen 
es davon auch, wie es mit eintzelen Dinge 
ehn pflegt, fich verlohren, und alfonieman) 
je zu einem volftändigen Eremplar gelangeı 
yen, Der Herr Autorhar den Weg durch Ob 
ationes feine Gedancken über den Evangeli 
vorzutragen darum ertochle weil man bei 
r Schreibart nicht gezwungen ft, eine fchor 
mahl von andern gefagte Sache auch dat 
temahl zu fagen, wieben Berfertigung eines 
ntlichen Commẽtarũ geſchehen muß.&o fan 
auch, ob gleich nur die ſchwerſten Stellen aue 
Hauffen heraus genommen werden dennoch 
uͤglich deren Berfnüpffung und Zuſammen · 
mit dem Texte in acht nehmen, und har das 


amältann Tranhaie Allan mine olminan maniTaee 


Sara ad Mattbaum. 497 


ben Engelländer Whiſton, weicher behaupten 
wwoßen, daß vom vierdten.biß zum vierzehnten Ca⸗ 
pittel alles verwirret fey, und damit er weißen 
möchte, wie es zugegangen, auf die Erfindung 
gefußen, daß Marchäus feine Hifkorie auf Zet⸗ 
set gefchrieben, die hernach nicht vecht zuſammen 
geſetzt worden, und daß das Evangelium eigenge 
lich Ebraͤiſch gefchrieben fey, auf welchen Falles 
denn der Verwirrung mehr unterworffen gewe⸗ 
fen. MWieaber das letzte zur Sache gar nichts 
she, alfo iſt das erfte gang ohne die geringfle 
Wahrſcheinlichkeit erſonnen. Zudem kan man 
nicht unfüglich wider des Engellaͤnders ſonderli⸗ 
che Gedancken das Stillſchweigen der alten Ki» 
chenvater anführen, welches von fo viel gröfferer 
Pichtigfeit ift, weilfie fonft gar ſehr bemuͤht ge⸗ 
weſen alle Derfälichungen und Veränderungen 
In den Evangeliftien wahrzunehmen, und mit ſol⸗ 
chen bie Ketger ihrer Zeit zu. beladen. Endlich 
bedeuten auch Whiſtons Beweißthuͤmer wiche 
vlel, wobey er feine vorgegebene Unordnung in 
dem Evangeliſchen Texte zu erkennen vermeinet, 
‚ weldyeunfer Herr Olearius nach der Reihe durch⸗ 
geht,und ihre Schwaͤche gruͤndlich entdeckt. Deun 
dbaß Whifion haben will, es erfordere aller Hiſto⸗ 
rien Natur eine Chronologiſche Ordnung in 
Vortrag der Begebenheiten, wird mit den Exen⸗ 
peln Xenophontis,Porphyrii,'amblichi und Laer» 
tii widerlege, welche alle fich an dergleichen Ord⸗ 
nung nicht gebunden und doch Hiſtorien gefchrie« 
ben, da fie denn die Sachen nur ungefehr, wie fie 
ihnen eingefallen, aufgezeichnet, welche Arc von 
GSeſchichten bey den riechen Urouvauorsunele 
| 3 0 kei 


V. Obfervationes 


t. Und auf gleiben Schlog verhält es fic 
Marc und $uca Evangelien, tote der Hai 
or mit dem Zeugniß Papiä beweift, die dor 
iſton vor fehr Chronologiſch hält. Seit 
auch der Einngelländer, wenn er meint, da 

gleichwohl Feine Merckmahle einiger at 

Drdnung im Evangeliften finde, da doch el 
ibent zum wenigften, wenn er fich auch an d 
fe nicht bände, die Materien in gewiſſe Capit 
jaffen pflegte. Denn es handelt ja Matthaͤu 
von EHrifti Ankunfft, denn von feiner Eu 
hung zum Amt, von feinen Lehren und day 
drigen Wundern, endlich von feinem Tod 
Auferftehn, Whiſton meint darinne eine 


en Grund zu finden, daß Marcus das Evaı 
um Matthaͤt in einen kurtzen Begriff g 
cht, hingegen eine gang andre Ordnung hab 
ein zugeſchweigen, daß ıhm diefes alle Alteı 








Sara ad Mattheum. 439 


den, wozu koͤmmt, daß die Gleichheit zwifchen 
Matthaͤo um Marco bey weiten fo groß nicht 
ſey, als fie feyn würde, wenn einer ben andern aus⸗ 
geſchrieben. Geſetzt aber auch, daß Marcus 
den Marchäum zufammen gezogen, und in feiner 
Hiſtorie nady Ordnung der Zeit gefihrieben, fo 
folge darum nicht, dag Matthaͤus feine Geſchich⸗ 
te nicht anders eingerichtet habe. Damit aber 
endlich Whiſton aus allen Winckeln getrieben 
werde, fo geht der Herr Autor alle von ihm ange⸗ 
führte Erempel durch, da er aus Vergleichung 
Des Matthaͤi mit den andern Svangeliften weiſen 
wollen wo bey dem erſten eine oder die andere Ge⸗ 
ſchicht unrecht ſtehe, und zeiget mit ſo gelehrten 
als gruͤndlichen Beweißthuͤmern, wie man ſich 
aus dieſen ſcheinbaren Widerwaͤrtigkeiten her⸗ 
aus wickeln koͤnne, ohne mit dem ſpitzfuͤndigen 
Engellaͤnder einen neuen Knoten zu knuͤpffen. 
Obſ. XX. erklaͤhret der Herr Autor den Ein⸗ 
gang vom Gebet des HErrn, und weiſet, wie in 
Den Worten: Dater unfer, der du bift im 
Gimmel, EHriftus die feinigen fo wohl von der 
Juͤdiſchen Seremonie in oder doch gegen dem 
Tempel zu beten,als auch von den Heydniſchen A⸗ 
berglauben, welche Gottes Reſidentz in eine gewiſ⸗ 
ſe Gegend des Himmels ſetzten, abfuͤhren wollen. 
Denn wie dieſes an ſich ſelbſt was ungereimtes 
war, alſo muſte auch die Art des Juͤdiſchen Ge⸗ 
bets nunmehr geaͤndert werden, welches darum 
durch den Tempel bißher feine Krafft erlangt hats 
ge, weil felbiger ein Vorbild auf Chriſtum war. 
Demnach konte Chriſtus, der zugleich im Ge⸗ 
bete alles uͤberfluͤßige Schwatzen wolte vermies 
Sf 4 un 





> V. Obfervationes 


daden, Beinen kuͤttzeru and nachdrücklicher 
fang zur Anruffung Gottes vorſchreiben, al 
en Voter unfer, der du biſt im Himmel, we 
letzten Worte In der Ebraͤiſch-Sytiſch 
zrache, die der Heyland unfehlbar gerebt 
O2 9 heiffen und die Allgegenwart Go 
‚der nach derfelben überall angebeter werd 
ite/ bedeuten würden, wie ſich denn der Aut 
eceji Erflärung des Wores R wohl g 
en läßt, und glaubt, daß folches von now he 
nme, und olſo aleg was DW genennt werd 
in fich faſſe oder alle Derter bedeute, 
ObEXRT, enthält des Herrn Autoris Geda 
a Über die erſte und andere Wirte, daraus w 
r nur daslenige nehmen wollen, was er ve 
erſten ſagt. Er haͤlt davor, daß die Wort 
Heilige werde dein NRahme feine eigeneli 
»genante Bitte, als die des Bittenden Nor! 








Surra ad Machæum. 441 


vous ou volllommen überein. 2. Daß wir im 
Diesen Teftament ausdrüdlich vermahner wer» 
den, alle unfere Gebete mit Lob und Danckſagung 
zu verknuͤpffen, ja das Erempel Chriſti fo wohl, 
als der Apoftel lehre, wie fie ihre Gchete gemeis 
niglich damit angefangen, 3. daß man den Uns 
gerfchted zwifchen diefer und den benden folgen» 
den Bitten nicht wohl würde anzeigen koͤnnen, 
wenn man fie vor ein eigentlich alfo genantes Ge⸗ 
betanfähe. Wir mwiffen uns noch wohl der Zeit 
zu erinnern, da diefe Gedancken auf einer benache 
barten Academie viel Auffehens machten. Wars 
um es gefchehen iſt ung eigentlich unbefant, doch 
hatte man fich wohl Lirfache zu befilmmern, war» 
um die folange geglaubte Zahl von fieben Bit⸗ 
ten num um eine vermindert werden folte ? und fo 
fam damals eine Schrifft wider Herrn Oleari- 
um in dieſer Marerie heraus, gegen die er fich te⸗ 
80 in der neuen Auflage diefer Obfervationen 
vertbeidigt zumahl man ihm an feiner Ehre ziem⸗ 
lich nahe getreten war‘, und ihn einer heimlichen 
Argliſt im Vortrag irriger Schrer verdächtig ges 
macht. Denn alser gefchrieben , er wolle feine 
Meinung modelte, mit Befcheidenheit ju 
weiterer Betrachtung erklären, mufte feinem 
Miderfacher diefe behutfame Medensart dazu 
dienen, daß er ihn befehuldigre ‚er fuchte dadurch 
nur unverſtaͤndigen Leuten feine Gedanden um 
fo viel leichter beyzubringen, und zugleich ein Loch 
zur Ausfluche zu behalten, wenn er deswegen fol» 
se erinnere werden. Es müffen aber doch nicht 
alle teure in Charadterifirung der Menfchen fo ' 
glücklich fenn, als Theophraftus. Denn Here 
Ffs Olkar 


2 V. Obfervationes 


leärius will feinem Gegner nicht glauben, da 

beſcheldene Behurfamfeit ‚mit welcher ma 
ig exegerifche Materien, deren man nid, 
ezeit volllommen gewiß feyn Fönte, abhandel 
ein Zeichen des jenigen ſey der dem andern ger 
8 überreden will, weilman fich dazu nach dei 
jegeln der Redekunſt mehr eines hertzhafften 
dfreudigen Vortrags bedient. Undfoja öfl 
s die fehleichenden Irrgeiſter folche Künfte'yı 
Bbreitung ihrer Falfhen Meinung gebrauch 
nmuͤſte man doch ihm erft weifen, wo er geit 
ehe man dergleichen Argliftan ihm entdecken 
Ice. Geſtalt dei diß noch lange feine Meinun 
ig mache, daß felbige von Luthero und ander 





len Auslegern abgehe,twelches Ealov , Leyſer 
chard ac. ohne Schaden zum öfftern gethan 
ß aber fein Gegner ihn durch feine ſchwach 
affen in viele Schlupfwinckel zu treiben ver: 





- 


durch die Gewonheit Chriſti und der Apoſtel 


— — 
Senn man aber ja auf den alten Fuß noch ſieben 


Serra ad Matthæum. 


Burten u wäre ja ſolches feine, 
— ni a Geb an auf ge 


Maße obgleich niche eine eigentlich fo gemante . - 
Wirte fen. Zudemfen ja felbefo.nen oder den 


Achten Schuͤlern tucheri fo ungewöhnlich nicht, 
als ſein Segner fich eingebilder wie denn die Ber⸗ 


fafler der beyden ſchoͤnen und bey uns ſehr ge⸗ 


woͤhnlichen Geſaͤuge, Unfre müden Augen⸗ 


| lieder v.7.und, Es ifEdasZeil uns kommen 





v.13. bereits folche Gedancken geheget. 
ferner des Herrn Autoris Gegner wider 
feime obangeführte Beweißgruͤnde fireitet, und 


heben mil , es fiche feiner Meinung dieforma ' 


Imperativa des Wortes ayıae Iaro Im Wege, 
und usüfle es, wenn die Worte ein bloſſes Lob 
encholten folten, eher heiſſen ayıv re evan Hs 
ſo zeiget ihm Here Olearius, weil er es aus der 
Obfervarion nicht erfennen wollen ‚nochmahle, 
Daß die tobs- Formulen gar öffters auch in der 
Bibel durch den Imperativum und Optativum 
ausgedruckt werden, allerwaſſen auch, wenn 
gleich Die Zormul ayıoy Te övoua a flatt fine 
den folte, dabeynichtesutte jener gewolt, ſon⸗ 
dern #50 zu verfüchen ſeyn würde. Es hatte zwar 
der Herr Autor im der Obfervation felbft gefehen, 


daß ſein andrer Beweißgrund ſtaͤrcker feyn wuͤr⸗ 


de, wenn nicht Chriſtus ſelbſt am Ende des Va⸗ 
ter Unſers ſchon eine Lobs⸗ Formul geſetzt, 
welches denn fein Gegner alſobald ergriffen und 
wider ihn gebraucht hat, Aber es wird doch das 


u. 
Sr 


4 


* 


4 V. Obfervariones 


ebet mit einem tobfpruche anzufangen , nie 
fachoben, und wenn man einwenden wol 
B auf ſolchen Fall eine von beyden Formu 
eefläßig ſeyn müfte , fo jeiger der Herr Auu 
ePeteus in einem viel Fürgern Geber bey⸗ 
fang und Ende GOtt lobe, 1. Pet. V. 10. En! 
war dem Herrn Verfaſſer wider feinen dri 
Grund eingewendet worden , daß das erſ 
bot auch die andern alle, vom neunten um 
aten aber eines das andere enthielte ‚und dor 
ondre Gebote wären. Da antworten di 
re Autor, daß in der Gefe- Tafel gleichwol 
Ifchen tedem Gebot ein gnugfamer Unterfchie 
; well tegliches andere Pflichten vorfehreibı 
zwar in dem erften Gebot, iedoch nicht forma 
rund ihrer befondern Beſchaffenheit nach 
dern nur fo fern ftecfen, als fie durch gut 
blüffe daraus fönten gezogen werden. In 


nanehail micha Na arlfe mit Kon anhoum al 








Sacra ad Matıbaum. 44f | 


wäy erfläret ver Herr Autor vonden Propketem, 
weil Chriſtus Johannem kurtz vorher v. 9. deu⸗ 
vorgejogen, und folches v. 10. mir einem 
phetifchen Spruch beftätiger harte. Von 
Ben Propheten Aber bemerckt er, daß felbige in 
ſthr groffen Anſehen bey ven Juͤden gewwefen und 
Key, ‚groß genennet worden , welches er 
us Luc. I, 15. coll.76.beweift, da Sofannıs an 
Ken Ort peyas amandern Ilpoparns ulicz 
Mitistele volrd. * &o heifft auch Eſalas Kiyas 
Sgciel XLIV, 22. und der Ebraͤiſche Nahme der 
Ihrer 3 oder I beftärigediefe Anmerckung 
ke wieiſten. Zum andern wird Johannes vergli⸗ 
Beamitderm kleinſten im Himmelreich, der 
jeöffee ſey als er. Daß hier eine Perfon ‚die 
ach Johanne gekommen, , verftanden werde, be⸗ 
deiſt der Herr Autor daher, weil felbige zum Sims 
heireich,oter zum Meich des Meßia gehöre, fo 
omehls noch nicht aufgerichtet gewefen,, inmaſ⸗ 
Chriſtus im vorhergehenden Eapitel feinen 
erft aufgetragen ‚ felbiges zu verkuͤndi⸗ 
en. Diß hat Epifcopiusniche in acht genommen, 
md Daher gemeinet,es verfiche der Heyland durch 
en Pleinften im Himmelreich diejenigen, fo ihr 
uffer den Apofteln, als deren Vorzug (6 groß 
9, daß Johannes mit ihnen gar in feinem Ver⸗ 
leich kaͤme zur ſelbigen Zeit gehoͤrt und ihm ge⸗ 
Agt, welche ob fie gleich vorher ſehr übel gelebt, 
und 
Der Herr Autor fagt zwar, daß ihm beybe Nahmen 
in 334 —X — erben welches 
tedoch ein Irrthum if, und dermuthlich der Bes 
Weiß auf die von und angegebene Art Hat (nüurn 
poqgeitagen ELDER, 























6 V. Obfervationes 


d deswegen vor die Eleinften im Himmelrel 
achten wären, dennoch, weil ſie nun herrliche 
ingehörten als Johannes ‚und gröffere We 
chäten, höher, alger, würden, Alein zu g 
weigen , daß folchergeftalt Johannes im Ri 
(Gottes, fo fern es damals aufgerichtet wa 
efeinen Play haben wirde, fo mar auch d⸗ 
kaͤntniß / welches die Neichs » Untercham 
yeifki zur felben Zeit noch von geiftlichen DH 
ı hatten, fo ſchwach und irtig,daß es mit d 
nidlichen Wiſſenſchafft Johannis vom Mt 
gang und gar nicht Darff verglichen werde 
ie gemeinfte Erflärung iſt, daß Chriſtus ve 
» felbft rede, und fich den Rleinfken nenne,er 
der, weil er jünger gewefen,oder, weil er unt 
1 Jüden weniger Anfehen gehabt. Wie m 
Herr Autot zuglebt daß das Wort purgereg 





. aus Chryfoflomo Anlaß geheimen, 





Keil aber gleichwohl hlerdurch der Gere Aucor 
och wiche allen Schwierigfeiten geholffen zu . 
—— er lieber u. nn hi 

Bro, Qui io &c. durch ben en ö 
Were und Gläubigen im der Kir⸗ 
die, wie fie nach CHriſti Himmelfarch eingerich 
sit gewefen, verftanden haben, welche gröffer als 
nes geweſen, in Anfehung der geiftlichen 

und der Art ihres Dienftes , ja auch in 
des Erfänrniffes, welches. doch zur ſel⸗ 
Seit ben den Gläubigen durch erlangte Wiſ⸗ 
vieler Umſtaͤnde treflich vermehret und 
eßiblicher roorden, alses bey Sohannege- 
Wehen, Und diefe Auslegung will er der gewoͤhn⸗ 
EAen auch darum um fo vielmehr vorziehen , weil 
Eriſtus nicht gebraucht haͤtte feinen Vorzug 
vor Johanne von neuen anzuführen , da er ohne 
Sem ſchon gelehret, wie er fein Vorlaͤuffer fey, b 
- die 



















gewöhnliche Erklärung ift wider Marckium 

«, welcher Des Herrn Aucoris Gebancken hat , ver⸗ 
. &heibigt inden Rateinifchen 4acis Erud. izır. p.62. 
babey ung doch diß bedencklich vorkoͤmmt, daß der 
Herr Verfaſſer deſſelben Excerpti, wie auch andere 
- mehr than das Wort ungersges vor einen der jüns 
Fiß annimt. Denn ob es wohl ſonſt dieſen 
erſtand haben fan, ſo ſchickt er fich doch an dis 
fen Ort nicht, da der Kleine dem Groffen in Anfes 
« bung gewiſſer innerlichen Cigenfchafften muß 
: entgegen gefegt werden, zu geſchweigen daß über 
„ Baupt ein ſolches Wortfpiel Ehriftonicht gewoͤhn⸗ 
Uch iſt, dergleichen er doch gewiß muͤſte gebrauche, 
" gaben: wenn mergerages einen jüngern bedeuten 


V. Obfervationes 


Benennung Hanptreges 75 Barıdd 

Sgaväy auch mit der eAdxısas evrh Ban 
a räy Savas Match. V.19, überein komm 
Iche legtere doc von Chriſto Feines weges g 
che werde, Wer diefe Materie weiter wi 
geführt fehen, mußdie fölgende dreiy Obfe: 
jones dazu leſen, in welchen erwiefen wir! 

und wie Johannes ein Prophet gemefel 
rum er gröffer als andre gemefen, und warın 
Eleinfte im Himmelreich gröffer alserfey. 2 
wit laffen diefelbe liegen und nehmen vie 


r 
Obf. XXXIIX-XLII. vor uns, darinnen di 


m Unterſcheide der beyden Teſt 

2 erftlich, wie er in di 

1,12. 13. zum Grunt 

äret. was das heiſſe: Das Himmel 





— ö— — 


> Same ad Mathay, 45 
1 Das Wörigen, ‘ deute hier Feten, Segen; 
fondern eine Sortfegung der vorigen Die a 
Er zy Arpöy Iandlyyy miſe nicht yo, dee 
der Predigren —** — fondern yon 
du ſeyn gengı 


oj worden. ;, Bia heiſſe 
t allezeit eine Geiwaltehäeigpeig, fondern 


o V. Obfervationes 


— — — 


nerlaubt ift, konne verſtehen laſſen. 6. 76 
Tevion heiſſe hier nicht fo wohl kůnfftige Din 
ffagen, als vielmehr, das Amt und Anfehe 
8 Propheten fragen, in welcher Deurung 4 
eföimme Syr. XLVI, 14. Daß es abı 
© fo viel heiffen müffe , ſey daraus abzunel 
1, weil es auch dem Geſche beygelegt me 
‚ von dem man doch nicht fagen Fönne ‚ da 
künfftige Dinge verfindfat, wohl aber, da 
durch fein Anfehen die Menfchen zum.& 
vfan verbunden, Es heiffen alfo die Wor 
13, ſo viel: Das Anfeben des Befegı 
dder Propheten / folglich auch die Ar 
r Goͤttlichen Regierung, die er durc 

verwalten laſſen, währen (denn mp 
nrevrav weil cs im Aorifto fteht , bedeut⸗ 
ı Fortgang einer Sache) biß auf die Zeı 








Suread Matıbaum. 45 





Een Die zwiefache Freudigkeit aus der Art 
Befkansente herleitet da das Alte Teſtament 
HL, 19. die Seit des Zorns, das Meue 
egen Das angenehme Jahr des HErrn heife 
ae. IV 9. EL LXI, 2. jenes, weiles mit allen 
I Such —— Hingegen 
atte, da diefes Hingegen 
Geiſt der Freyheit ercheilet Rom. von, 15. 
ber, wel erim Alten Teftamente nur 
warb, Darum der Geiſt der Verheiſſung ger 
5 Galat. III, 4. So thut auch die 
Jer.XXXT, ʒi. und Gal.IV, 24. ausdruͤck- 
Teftamenre Erwehnung. Diefen we⸗ 
Bin ſuchen etliche darinne daß 
Teftament bloß auf das Geſetz ımd ge⸗ 
de Verheiffungen gegründet fen, fo daß 
riune enthaltenen Evangelifchen Verheiſ⸗ 
m nicht Kraffe folches Teftaments, fondern 
des Gnadenbundes gegeben worden, alfo 
ur Natur des Alten Teftamentes eigentlich 
auheesten. Weil aber doch auch diefes die 
Mes Bundes bat, wozu nothtwendig bie im in 
m erworbene görtliche Gnade gehört, eit 
ment auch den guten Willen defjen ‚der es 
re Grunde hat, (Bottesgute Wille aber 
* —— ch em toird, Ion 
t ferner eine etzung des mit 
pen gemachten Bundes geweſen, welches 
d war, und die Sarramente, bie 
gewiß zur Natur des Alten Teſtaments ger 
„eine erung von der verfprochenen 
Mr CHriſti ins Fleifch gewefen, und den 
‚Bergebung der ten ꝛc. mitgetheilt, 
Gg 2 ads 

















V. Obforviationes 


fich auch wie iegliches Teftament durch den 
ot des Teſtirenden kraͤfftig wird / alſo ſolches dem 
en durch den Vorbilds Weiſe angedeuteten 
dt des Heylandes wiederfaͤhrt fo meint der Herr 
tor sicht, daß man die göftliche Gnaden · Ver · 
ſſungen von der Natur undDefinition deſſelben 
ſchlieſſen konne /zu welchem ſie zum wenigſten 
die Sache, womit es unigehet, (objedtum) ob · 
ich nicht zur Art, wie damit umgegangen wird/ 
twa) gehörten, Eben ſo wenig begehrt es 
Herr Autot mit denen zu halten welche die dem 
raham geſchehenen Verheiſſungen theilen, 
runter die erſte Genel. XI, z. bloß leiblich die 
dere Gene. XVII, 7. XXIT,16, geiftlich gewe⸗ 
1 fen, alfo jene das Alte, diefe das Neue Teftas 
ne genennt worden ; allermaffen er wicht zu · 
ben fan, daß an dem erften Orte dem Abraham 
oß leibliche Guͤter verheiffen worden, ſintemahl 





dl DE 2 7 DE nd am Bl Bien ee — 


m 
——e—— 
Yar,on Tag, wenn er Ebr. IX, 15- Colmar 
um den Mittler des Neuen Teftaments heift, auf 
daß durch den Tode, der geſchehen iſt zur Erloͤ⸗ 
laſung von. den lbertretungen, die unter dem et» 
fien Teſtamente waren die fo beruffen find be 5 
ueebeiffene ewige Erbe empfaben. 
denmach die Gläubigen Altes —e 8 
Ban 13 F hatten, alſo gelangten die 
ffenen im Neuen zum wuͤrcklichen Em⸗ 
Bieng worauf fich denn die Freudigkeit —53 — 
welche zwar denen im Alten Teſta⸗ 
ea wie bie Delaglaner und Socinianer gerne. 
eh nicht gantz abzufprechen ift, fi —* uͤ⸗ 
bera ein Chriſtus iſt, Ebr. XiII, g. welcher vom. 
—— auch vor ſeiner Ankunfft ſchon 
war dam Gnaden⸗ a * Ver⸗ 
Rom. Ill, 25. derer ihnen geſchehenen 
Gnaden ⸗Verheiſſungen, ihres hefftigen 
—— —— mit Goit und der ihnen 
zum Theil gewordenen ae an⸗ 
—— Da nun kein 3 ML 
wie * err Autor Obſ. XL.$. 1. 33 
den Bätern geſchehenen Verheiſſungen auf 
am egangen, und in ihm, da —S 6a 
geworden 2. Cot.l, 20. fo fuͤhret er num 
—— Unterfchted beyder Teſtamente nach 
allen Stuͤcken vortreflich aus. Es iſt ſelbiger 
en 1. inder Zurechnung der Gerech⸗ 
welchevonumterfchiedener Art feyn muſte, 
—5 — Veſchaffenheit der zuzurech⸗ 
— inmaſſen denn Chriſti Gnugthu⸗ 
Alten Teſtament noch zu leiſten war, 
—* * im Neuen als geleiſtet betrachtet 
Gg 3 wide 








\ V. Obferüstioneß. 

» Bei diefer Gelegenheit erklärt‘ der’ 
r Autor, den Ort Rom. 11, 24-26. fehr fehön, 

der Grund unferer Gerechtigfeitin der Gna⸗ 

hottes geſetzt wird durch die Erlo ſung ſo durch 

iſtum JEſum geſchehen iſt welchen GOtt 
yinvorigen Zeiten zum iAesnple vorgeftellt; 

sit er die Gerechtigkelt die vor ihm gilt, darle⸗ 
durch Vergebung der Sünden, die damahls 
b wieder des Alten Teſtaments Werodnung 
haben ev vH dvoxf 73 ©e8 zur Zeit da GOtt 
yen noch nicht geleifterer Onugthuung Gedult 
te, und diefelbe als gefchehen annahm und das 

termpög tvdukiy &c. gleichſam zum Vorbilde 

enigen Gerechtigkeit, dieer zu diefen Zeiten, 

hdem CHriſtus wuͤrckllch geftorben, vollfome 

ier offenbahret hat. So geſchahe demnach 

Rechtfertigung alſo, daß die Sünde von dem 

inder auf den Meßiam gelegt ward, welche 


Ba Lulu ————— mama 








SurasdMaitbam. 449 


EEE. nen seen TER 
Bens behält, weil er eine gewiſſe Zuverſicht war 
des Das man hoffte 2c. Ebr. XI,ı. 3. Konten die 
Gläubigen A. T. mit Chriſto nicht dergeſtalt ver⸗ 
einiget werden, wie wir, daß fie ein Leib mit ihm 
waͤren geworden, weil er noch nicht ins Fleiſch 
gekommen war, und die menſchliche Natur an fich 
mmen hatte. 4. Waren die Sarramente 
im Alten Teflamentnur bedeutende nicht Mike 
£heilende Mittel, (media fignificativa,non exhie 
bitiva) weil die Gläubigen, nicht mit dem Fleiſche 
al ‚fondern nur mit dem Fleiſche der Opffer⸗ 
welche alle was Sacramentalifches ges 
‚Konten vereinigtwerden. Drum fagt Chri⸗ 
tm Segenfag der bedeutenden Sacramen⸗ 
te des A. T. da er das H. Abendmahl einſetzt, das 
iſt mein Leib/ daher eg denn der Herr Autor mit 
denen Theologis zu halten feine, welche 
Teflamentg 






An den Sacramenten des Alten | 
sar feine materiam cœleſtem ſuchen. Doch 
will er deswegen den Coccejanern, die einen 
angegruͤndeten Unterſchied zwiſchen den Wörtern 
Oioic und — machen, nicht zugeben, daß 
Die Sacramente im A. T. den Gläubigen feine 
warhaffte Vergebung der Sünden ertheilet. 
Sintemahl fie gar wohlden Tode und die Gnug⸗ 
chuung Chriſti nur bedeuten, feine Frucht aber 
mittheilen fönnen, welches er durch Widerlegung 
ihrer Erklärungen gründlich darthut. 6. Waren 
die göttlichen Offenbahrungen im A. Teftamend 
alſo befchaffen, Daß in deren Anfehung der Apoſtel 
felbige Zeiten Nacht nemet, wie hingegen die 
Zeiten Neues Teftaments der Tag heilfen Rom; 
Xlit.ız. Dem abweſende Dinge, und die man 
Be in Hoffnung hat, leiden Feine fo deutliche vd 
69 4 te 






Nu Obfervacionen, 


— — — — —— 
affte Vorftellung als was wir mie unſern Aue 
ſehen / und mit den Händen betaſien. Ioh. la. 
her das Evangelium ein Geheimniß heiſt das 
der Welt her verſchwiegen geweſen/ nun aber 
nbahret ifl,.Rom. XVI, 25:26. Die vielen Een 
ouien und Vorbilder fo wohl als die Verheiſ⸗ 
zeitlicher Wohlthaten waren vor das Erlaͤni · 
des Menſcheu im A, T. eben fo wohl wie eine 
fe,inmaffen. denn der Heer Autor in den Ger 
den ficht, daß das Alte Teſtament nicht ums 
telbar von ‚der geiftlichen Gnade und deren 
tern ‚fonbern vielmehr von zeitlichen Guͤtern 
emehruug des Juͤdiſchen Saamens und Ber 
des, Sandes Canaan handele, wiewohl, diß 
3 Vorbilder, der geiftlichen Gürer waren, 
Idiefelben zum Alten Teſlament gehörten, Jen 
ıber habe GOtt dazu gebraucht, damit die flate 
zten Gemuͤther der Iſraeliten durch etwas 





" Surra ad Matıbaim,. 497. 


| — — 
Sünden erwecken, biß der Meßlas duch wůr 
lich geleiſtete Gnugthuung dieſelben aufhuͤbe. 
Und fo habe an des Geſetzes Beobachtung die Eye 
langung der verfprochenen®üter gehangen. Rom. 
X,5. Doch fey das Geſetz auch dißfals ein Zucht⸗ 
meifter auf Ehriftum gewefen, weil die im A. T. 
verſprochenen Guͤter auf Chriſtum mit ſeinem 
Verdienſte gezielet. g. Konte der Dienſt des A. 
T. die Gewiſſen nicht volllommen machen Ebr. 
IX, 9. d. i. ungeachtet zwar die Glaͤubigen gerechte 
fertiget wurden, fo waren doch ihre Gewiſſen dem 
fictigen Anlauf des im ſchwange fenenden Geſe⸗ 
ges unterworffen, ſo ihnen ben allen geſetzlichen 
Handlungen ihre Sünde und den Fluch aufruͤck⸗ 
te, dahingegen nun nichts verdammliches mehe 
iſt an denen die in Chrifto JEſu ſind, Rom. VIII.i. 
9. Haben die Glaͤubigen N. T. den Vorzug , daß 
das Geſetz in ihr Hertz gefchrieben ift, Ebr.VHI, ı0, 
Denn wiefihim A. T. ben den häufigen Ceremo⸗ 
nien fchwerlichiemand auf fein Gedächtniß ver⸗ 
laſſen Eonte, fondern in fteter Furcht leben muftel, 
ob etwa wo was verfehen, fo wiffen wir hinge⸗ 
en die gange Summa des Öefeßes ‚welche in der 
ebe Gottes und des Nechften beftcht auswendig, 
fo tft auch die Siebe ein Werck des Herkeus und 
noch dazu von GOOtt felbft in unfre Herzen aus⸗ 
gegoflen. Rom. V, 5. 10, Iſt unſre Freyheit von 
der Freyheit im A. T. gar fehr unterfchieden, deun 
wie jene ziwar auch Erben waren,fo waren fie dach 
nur unmündige Erben, und unter der Zucht ber 
Vormuͤnder dahingegen wir gant frey ſind indem 
uns Chriſtus durch wuͤrckliche Vergieſſung ſeines 
* erloͤſet Hi der ae eine von en 
Den Lehrern des Geſetzes. Hierauf folget u. um 
©gs5 Ku 









V. Obfervariones Sacre ad Miıcheum, 


ſchafft zu deren völligen Recht wir nunmehe 
gt, und nun GOtt unſerm Vater unterworf⸗ 
id dahingegen jene auch ihren leiblichen BES 
der Schrern des Geſetzes Ebt. XI. 9. untere 
g waren und deswegen Knechte genennf were 
12: Haben wir in Anfehung diefer Kind⸗ 
ſt auch den Heiligen Geift überfommen, wel 
war die Gläubigen A. Tr auch hatten er war, 
fd fern er fie unter des Geſetzes Zucht hielt, 
beift der Knechtſchafft und deswegen heifit ed 
dellige Geift ſey exft gekommen, da Chriſtus 
Ärt worden. 

Sdiefem allen fehleuft nun endlich Obſ. XLIE, 
Jerr Autor auf die Art unfrer Freudigkeit im 
„womit wir uns aber, weil cs bloffe aus an⸗ 
jenen Grimden gemachte Schluͤſſe find,niche 
‚alten wollen, inmaflen aus dem, was bisher 
it worden, fthon erheflen wird, daß alles von 





VL Der fromm With 459 


von ben Patriarchen fehr berum wandern mäflen, 
daher auch gegen Neifende um fo viel gaftfreger ges . 
weſen, melched nach ihrem Erempel GOtt den Kin⸗ 
dern Iſrael ansdruͤcklich befohlen,auch die Gaſtfrey⸗ 
en geſegnet, und die Widerwärtigen ſchwerlich ger 
ftrafft giebt er endlid) an, daß die einreiffente Lieblo⸗ 
Ngkeit, da man die Gaſtfreyheit nur gegen Freunt 
oder reiche Leute üben wollen, die Obrigkeit gend» 
thigt oͤffentliche Gaſthoͤfe anyurichten , welches der 
Hobeprleſter Hircanus zu Jeruſalem am erſten ge⸗ 
than. Wenn bey den Heyden dergleichen aufgekom⸗ 
men, hat er nicht gemeldet, wir glauben auch niche, 
daß dißfals eine gewiſſe Zeit koͤnne nahmhafft ges 
"macht werben fondern nachdem etwa die Grembien 
einen Dre häufig zu befuchen angefangen,nachdem if 
man genoͤthigt worden, ihnen und den Bürgern burch 
ſolche Mittel die Beberbergung leichter zu machens 
die eiſten Chriſten Herbergten in den Privat, Wohnun⸗ 
‚gen ihrer Glaubens Genoſſ.n, und waren fonderlich 
Nie Biſchoͤffe bemuͤht, vor Die Frembden gu forgen,biß 
‚endlich ihre Religion bie Herrfihende geworden. Bey 
den Deutfchen weiß man von dem cigentlichen Un» 
fange der Gaſthoͤſe nichts / doch ift fo viel befant , Daß 
fie Heinrich ver Vogler in gute Aufnehmen ger 
bracht. Und damit hat der Hiftorifche Bericht ein 
Ende. Der Hr. Autor ftellet nunmchr die in Wirths⸗ 
bänfern üblichen Sünden vor, und jeiger erfi,nnie 
(were Schuld man durch frembde Sünden auf vie» 
leriev Verfe auf fihladen Ednne. Wir wollen bie 
Suͤnden der Wirthshaͤuſer, die er alle nahmhafft 
macht / hier nicht mit beyfegen , weil fie ohnedem bes 
Yant genug ſeyn, ſondern nur fo viel unfer Raum zu⸗ 
Jäße , kuͤrtzlich ſehen, was vor Wege zur Befferung 
denn der Herr Autor vorfchreibe , da er denn zufoͤr⸗ 
derſt Die Pruͤſung anbefiehlt, ob und wie ferne man 
bem Geitz ergeben fey ? welches man erkennen möge 
1. wenn man wider beffer Wiſſen und Gewiſſen blog 
um Gewinſtes wılen Unrecht chut,2. wenn man um 
Geld und But Gewalt an den Nechſten uͤbet, 3. wenn 
man mit böfen Tuͤcken umgeht, 4. m. un man feinen 
Nechſten bevorsheilt, 5. wenn man nur für ſich Verst, 
6. wenn mangegen des Rechften Bitten hart iR, 7- 


wann 


„ und geiftlicher Bafthof. 


man neidifch iſt g. wenn man fich felbft gereuen 
ine Güter zugenieffen, 9. wenn man nur auf 
len und fparen bedacht ift, 10, wenn man den 
thum vor eine wahre Gluck ſeligkeit hält, 11, 
man bey dem von GOtt zugefchickten Mangel 
thin und ungedultig ifl, 12. wenn man fich ds 
en zeitlichen Verluſt fehr befämmert, i3. wenn 
m jeitlichen Nugen dem geiftlichen vorzieht.ig. 
man der Arbeiter Kohn abbricht, 15. wenn mar 
on dem,fo einem nurauszutbeilen gegeben wor⸗ 
Ingerne giebt, 16. wenn man nicht gerne fieht, 
dere gutthätig fenn,ız. wenn man um zeitlichen 
Ing willen Unrecht thut / oder 15. von andern ges 
läßt. * Hiernechſt lehrer er auch, wie ein reblie 
eminn auf die Probe zu fleflen fey,fintemal mar 
t bedenken folle,r.ob der Gewinn vor GOit dere 
jerantiwortet werden fönne, 2.06 man denſelhen 
bern Menfchen duͤrffe wıff. n laffen, 3. ob man 
ben gut beiffen wurde, wenn ihn ein anderer 
n8 zoͤge. Ferner weiſet er derer in Wirthahdu⸗ 
Stechen Suͤnden Abfiheulichkeit, und wie ſich 
riftlicher Gaftwireh davor bilten koͤnne, da er 





BE 
Denutſche 

CTA 

ERUDITORUM, 


Geſchichte d der t Gelehrten, 


dem genicien Zuftand 
Literatur in Europa 
begreiffen. 





Achtzehender Theil, 
Leipzig, . 
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn. 
171% 


Inhalt des achtjehenden Tpeild: 
ifoire genealogique.delaMaifon Royale de Franee, 
Pag: 461 
'rid, Hoffmanni Differtationgs Phyfico- Medicz 
Pag: 474 
|Gotteri Elogia clarorum Altenburgenfium. pag 


485 
Hiſtoriſche Nachricht von Erfurt; Pag. 497 
Melch. PaRoris Opera omnia, Pag. 513 
Stranskius de Republ. Bojema. Pag. 535 





N RS 161) 5 . 


ERLITT IT 
GEREESIRLELORETER 
ERERTTLTETERRTRR 
L 

Hiftoire gencalogique & chronologique 
& delaMaifon Royalede France &c. ' 

2 = Das iſt: - 
Benealogifche und Chronologiſche Hi⸗ 
* ala dem Kan Er a 
®&: Franckreich, Durch den P. Anfelme, 
* arfüßigen u uſtiner. Diedritte 
‘Edition. Zu Amſterdam bey den 
! "GebrüdernChatelain, 1713, regal fol, 
. 3. Alphab. 105 Bogen, nebft 10, in 
r Kupfer geftochenen groffen Tabel⸗ 





Tr unermuͤdete Fleiß des Autoris * 

von dem Atlas Hiftorique hat bey 
Sortfegung feines ietztgemeldten 
herrlichen Werckes einen gröffern 

Pian, varinnen er ſich diffundiren fönne, gefune 
den, 

N Mir haben ſchon im V. Theil p. 406. die Parifers 
" Yuflage von diefem Wercke Durchgegangen, die» 
. fe8 aber, nebft bengefügten Unmerdungen, iſt 
uns von einem unbefannten Gönner zugefendee 
. worden, baher wir es nicht wohl tweglaffen koͤn⸗ 
"nen, zumahi da die Hollaͤndiſche Auflage niche 
geringe Zufäge hat. Sonſt iftnoch diefed Ju ers 
Yeutfhe 48. Erad. XVII. th, 96 nam 


z I. Hifioire geneilogique 


n, als er anfänglıcy, da er folches unternot 
i vermeynet haͤtte. Meil aber feine rühn 
be Euriofität fo wenig etwas, Davon fie ve 
pnet, daß es zu Ihrem Vorhaben gereich 
ichte, kan vorhey (lagen, das fie nicht unte 
hen ſolte, als feine Wilfährigketeund Begie 
federmann zu dienen, es Fan zurück halten / dei 
blico niche mitzuthellen, und felbiges; d 
üchte Ihres Fleiffes genieffen zulaffen: Sot 
aber Arlashiltorique dergeftalt bey der Arbe 
ver den Händen gewachfen, baß der andere Te 
s, an ſtatt nur einen Band wie der erftere al 
eben, 2. anfehnliche Bände ansmaiher, um 
noch nice die völlige Ausführung feines Pre 
s in ſich hat faffen koͤnnen; Sondern es il 
ein Überfluß von Marerien geblieben, dei 
ten Tomum ober das vierdte Volumen dami 
ufüllen, welches, wle man hoffer, noch diefe: 


de la Maifon Royale de France. : 453 
gien tn vie Kürge fuchte zufammen zu ziehen, er 
fo vielen Aulaß gefunden, fich bey dem Fraͤncki⸗ 
fihen Deich weiter zu extendiren, daß er faft Wils 
Imis gewefen, den Atlas gar aus den Händen zu 
bogen, und ſich über Ausarbeitung der Frangöfle 
ſchen Genealogien zu machen. Jedoch damit 
der gelehrten Welt defto mehr moͤchte gedienet 
werden, hat er eines thun und das andere nicht 
sinterlaffen wollen, ſondern bey Fortſetzung des 
Atlas auch eine HiſtoireGenealogique de France, 
de la Maiſon de Bourbon, & de Valois, zu ver⸗ 
fertigen unternommen. Indem er aber damit 
umgangen, fo iſt in Franckreich die andere Auflas 
ge vondes P.Anfelme feiner fehr rar gewordenen 
*6* hiſtoire Genealogique dela Mailon Royale 
de France & des Grands ofhciers de la Couron- 
ne heraus kommen, und weiler gefchen, Daß dien. 
ſes Werck mie feinem Vorhaben einiger maſſen 
überein gefommen, fo hat er daffelbe, fo ſich zus 
. feinen verfertigten Genealogifchen Tabellen ges- 
ſchickt, heraus genommen und durch feine Soͤh⸗ 
ne zu Amſterdam fehr fauber und anfehnlich aufs 
Hh 2 legen, 





en Der vortreffliche Genealogicus Herr Jacob Wil 
„helm Imhof, fo bey Verfertigung feines herrli⸗ 
chen Werckes de Excellentium familiarum in Gallia 
Genealogiis, (mie auch bey allen andern feinen 
Scyifften) keinen Fleiß und Mühe gefparet, - 
alle darzu noͤthige Bücher und memoiren herbey 
(haften, geſtehet in der Borrebe, daß er des 
„Anfelme fein Buch nicht gebabt, fondern daf 
es ihm erſt, da fein Werd ſchon groſſen theils ges 
druckt netvefen, von dem Hollſtein⸗Gottorfiſchen 
efandten dem Herrn von Greiffensrang VOR 
KBien fep sugefähicket worden, 





I. Hifloire genenlogigue 

in, das übrige aber, ſo des Grands Oflieiersde 
‚ouronne handelt, hinweg gelaffen. 

he wie aber ferner erzehlen, was in dieſem 
ch enthalten, wird esnörhlg fenn, vorher eini · 

achricht von dem Autore deffelben zu er⸗ 
len. 

ater Anfelmus de Virgine Maria war buͤrtig 
Paris, und Hieß,eheer in den geiftlichen Or⸗ 
trat, Petrus Guibouts. Alser aber in dem 
Jahr feines Alters fih zu den barfüßiger 
uftinern auf dem Platz des Vidtoircs zu Pas 
egeben ‚fo wendere er feine gantze Zeit zus 
ts andern.an, als zum ſtudiren und zum Ge ⸗ 
und ob er gleich von einem ſehr zaͤrtlichen 


perament war, fo unterließ er doch nicht bi 
ein Ende, auch die allerſtrengeſten Satzun⸗ 
feines Ordens auszuüben, und ftarb in feis 
Klofter zu Paris den 17. Jan. 694. im 





«& da Maifon Royale de France. 465 


genannt heraus, darinnen die Genea- 
logien des Haufes von Lorhringen undSavonen, 
und einiger der vornehmften Bamilien in Franck⸗ 
weich, die Befchreibung der Ceremonien bey Köo⸗ 
‚wigl. Kind · Tauff · und Salbungen, öffentlichen 
Einzuͤgen, Leichen⸗Begaͤngniſſen, Thurnieren, 
und ein Tractat von der Wappen⸗Kunſt enthal⸗ 
sen. Im folgenden Jahr ließ er fein anderes 
‚SBuc) unser dem Titul: Palais de la Gloire, auße 
‚gehen. Durch welche bende Werde erfichviele 
erworben, darumter vornemlich der bes 
‚eäßenge M. Juftel und M. Vion d’Herouval, Au- 
diteur der Rechen⸗Cammer, fonderlich aber noch 
ein enderer Auditeur Derfelben Rechen⸗ammer 
war, durch derer ihr Einrachen und Mirtheilung 
(rer memoiren er feine legtere Schriften ver⸗ 
fertiget, welche ihm fo viel Ruhm zuwege gen. 
bracht. Er gabalfo An. 1674. feine Hiftoire de 
la maifon Royale de France, & des Grands ofli- 
‚eiers de la Couronne zum erften mal heraus, und 
ob felbtge gleich ungemein wohl aufgenommen 
wurde, fo unterließ er doch nicht fie zu verbeſſern 
und zuvermehren, in Hoffnung eine neue Edition 
Davon ans Tage⸗Licht zu ſtellen. Ex wolte auch 
eine Hiftoire des Maifons Souveraines de l’Eu- 
rope, & desanciens Ducs, Comtes & Basons du 
Royaume ediren; Weil er aber von dem Tod 
Übereilet wurde, ehe er feine Arbeit vollendet date 
se, fo übergab er diefe Schriften * demjen 
. 993 von 
Als der P. Anfelme faft mit dem Tode ringen folte, 
und an feine Schrifften nicht mehr gedachte, fo 
merckete ſein fehr guter Sreund ber Priör ſelbigen 
Siofter, F. Leonard de 5, Catharina Senruß, Ya 











1 Hiflöire  genealogique 


iven gefolger, und diefelbe Meynung vonalies* 
ing des Sothringifchen Haufes dafelbft aus 
tfehan ergriffen, welche hernach vom Par« 
ent zu Paris dem 17, Decemb. 1712, iftvers 
ffen worden, 

Nach diefer Vorrede hat er 4. von ihmfelbft 
fertigte Genealogiſche Tabellen, dem erflen 
pitel von des P. Anfelme feinem Werd vor 
tet, davon die erfte, ſo 2.Bogen groß / eire 
neral Stamm» Tafel ift von den vornehatse 
ſouverainen Familien in Europa,fo aus dem 
nigl. Hauß von Frandreich enefproffen, und, 
r denen branchen der erlauchten Häufer in 
utſchland, fo von Wirtefind oder den altem 
nigen in Sachſen herrühren. 

Hiezu ſetzet er 2. Stamm Väter, den Antes 
"König der Cimbrer / fo ums Jahr der Wele 
09, foll geleber haben, zum Urfprung der 





debs Mailon Royalı de Fred, 469 


tegigen König. Haufes in Franckreich geweſei 
zufammıen leiser, und alsdenn in gleicher Linie bi 
auf ımfere Zeiten fortführet. Mag alfo dieſer 
Robertus Fortis ein Sohn Theodeberti Graf 
son Autun, und folglich cin deſcendent im eilfſ 
ten Grad von dem Brändifchen König Phara⸗ 
mond, oder ein Sohn Wirtefindi III. Grafen 
von Wettin, welcher des groſſen Wittekindi Ens - 
ckel geweſen, und ſich in Frauckreich retiriret,fegud 
ſo kan man doch auf ieder Seiten nach ieglichen 
feiner Meynung die gantze Genealogie ſehen. Zub 
ſolcher muͤhſamer Ausarbeitung hat er fi) des” 
P. Bucellini und Herr Nectoraubners ju Ham⸗ 
barg Bediener, und ftellee fie. zu Garants vor 
Bas, was er von dem älteften Derfommen der 
Francken und Sachfen aus ihnen angeführes. Er 
giebet anch dem Herrn Hübner Inder Anmers 
dung ben diefer 1. Tabelle noch ferner fein gebüßb 
rendes Lob; indem er fager: Zu VDerfertigung 

dieſer Stamm: Tafelmit allen ihren Lis 
wien, bat man nichts anders gebraudhet, 
ls die Hifloire genealogique des P.Anfehme, unlp 
Ben herenZübner, (deux Auteurs les plus 
prouves, & qui doivent avecMr. Imhof tenir l 
premier rang parmi tous les Genealogiſtes:) 
Welches die z.bewebrteften Ausores find, 
and die nebſt dem Herrn Imboff den et 
ſten Platz unter allen Geneslogiften haben 
möflen; Was dieſe 2. Scribenten aufmehr als 
100. Blaͤttern dargeleget, finderiman hier im die 
Kuͤrtze ——— gezogen auf einer eintzigen Ta⸗ 

vor | 


t. | ; 
Und weil neulich einige Lothringiſche Scriben» 
985 un, 





1. Hifloire genealogique 


als der Tod in dem Königl, Frangöfifchen 
fe 3. generationes faſt in einer Jahres, Friſt 
genommen, angefangen ihres Hertzogs vers 
intes Recht zu der Frantzoͤſiſchen Succeflion 

der Genealogie hervor zu fuchen, welche 
rifften aber, durch das Parlament zu Paris 
17. Dec. 1712, verboten worden ; fo hat er 
Grund folder Pretenfion mit Puncten in 
fer Stamm» Tafel zwar angedeuter, aber. ger 
fen, daß er falſch fey. Denn er feger, daß 
odericus Graffvon Elfas und Hergog von 
ringen, von dem er das letzige Hauß kothrin. 
herführet, ein Sohn Gerhardt III, Graffen 
Elſaß und Hergoge von torhringen fey, wel ⸗ 
aber die Lothringiſchen Scribenten vor einen 
An eines ungeriffen Wilhelmi ausgeben, 
her ein Sohn eines Godofredi Junioris und 

el Godofredi Barbati Braffen von Ardenne 








de la Maıfon Royale de Frinet. AN 
. = Die. Tafelvon 2, Bogen groß gieber viel⸗ 
‚mehr luftre und Mugen, indem er darinnen die 
unterſchiedene Beſchaffenheit der Srangöfifchen 
"Monarchtevon Julio Cæſare an, biß tego,neb 
‚Ber Genealogie ihrer Könige vom dem erfien und 
‚andern Stamm biß auf Hugonem Capetum, 
wie auch der Könige, Graffen und Hertzogen von 
Burgund ausdem erfien und andern Haufe vor⸗ 
geſtellet. Kan man alfo darium alle die unter⸗ 
‚finiedenen branchen und Abtheilungen des Ko⸗ 
niglichen Srangöfifchen Hauſes, als die Könige 
von Paris, Soiffons, Orleans, Aquitanien und 
Auftrafien nebft den Majoribus domus der Köw 
nige ie Auftrafien und Neuſtrien, bey der erſten 
‚oder Merovingifchen Familie ſehen. Bey dem 
‘andern oder Carolingiſchen Stamm findet man, 
die daraus entſproſſene Roͤmiſche Käufer, Könige 
Yon Franckreich, von Italien, von Aquitanlen 
uud Grafen von Vermandois. Und endlich 
‘den Urfprung des dritten Königlichen Stam— 
mes, Die unterfchiedene Beſchaffenheit der 
Srantöfifchen Monarchie, wird in 4. zwiſchen 
"Die Genealogie eingerhetlten and » Charten baps 
geſtellet, die 1. zeiget, wie Srandreich unter Julia 
Cæſare biß auf Pharamondum, die 2, wie es ug“ 
ter den Königen des erſten Stammes, die 3. ung 
ver den Koͤnigen des andern, und die 4. unter 
den Königen des dritten Stammes, de 
geweſen, woben in ieglicher die zu derfelben Zeig 
gehaltenen Schlachten mit Ziffern angemercket, 
ſelbige aber In dabey geftellten Tabellen erklaͤret, 
md das Jahr und der Ort derer Schlachten au⸗ 
gemercket worden, | Da 





1. Hifloire genealogique 
ie IV. Charte, fo gleichfalls aus 2, Bogen 
het, iftin 2. Theile abgerheilet, und zeiget in 
größten Theil, wie die teßtregierenden Kd« 
hen und Ehurfürfilihen Haͤuſer, als 
ndreich, Engelland, Dännemard, Schwe⸗ 
Polen, Preuffen, Savoyen , Sorhringen, , 
(5, Bayern, Sachfen, Brandenburg, Brauns 
eig, Mecklenburg, Heffen, Baden, Holftein, 
ttenberg, Anhalt, Dettingen und Schwar« 
urg, von dem Kaͤyſer Rudolpho I.von Habe 
g herſtammen. u dem Eleinen Theil iſt 
tammBaum von des Käyfers Ferdinan- 
defcendentz, darinnen die legtregierende 
pter in Deurfchland, Spanien, Srandreich, 





‚elland , Portugal, Daͤnnemarck, Schwes 
Polen, Preuffen, Savoyen, Lothringen, 
nern, Pfalz, Florenz, Mantua, Parma und 
land von obgedachren Räpfern hergeführee 





| delsMaifon Royale de Brance. 473 
Diefer theiler felbiges, nehmlich die hiſtoire 


genealogique & chronologique des Rois dep, & 


France in 2d. Eapitelein, und haudeltindemers - 
ſten von den fo genannten Merovingifchen Ko⸗ 
nigen, das iſt: von Pharamondo an biß Childe- 
ricum III. worauf er in 3. befondern Abrheilums - 
gen, auch die daher entfproffenen Könige in Aue 
ſtraſten beſchreibet. 
Hierauf hat der Autor des Atlas hiſtorique 
wieder 3. Genealogiſche Tabellen inſeriret. Die 
erſte iſt eine allgemeine Stamm⸗Tafel, darauf 
‚ man die 2. erſten Linien als die Merovingiſche 
und Carolingiſche, mit allen ihren verfchiedenem 
Aeſten, mie ſolche der P. Anfelme beſchrieben, 
nebſt dem Urſprung der dritten oder Capetin⸗ 
giſchen ſehr deutlich ſehen kan, und deduciret er 
alle von Pharamondo, dieſen aber von dem Koͤntg 
Clodomir IV.fo A.C. 165. geſtorben, her, wor⸗ 
innen er fich aufden Herrn Hübner beziehet, und 
denfelben zum Wehr : Mann davor einfegt. Zu 
Auszierung hat er fich der alten Wapen von dem 
Köntgen des erften und andern Stammes und. 
ihrer Gemahlinnen bedienet, und den noch ledi⸗ 
gen Plag, mitden Profpedten von dem Louvre & 
Bois de Vincennes angefüllet. — 
Die folgende Genealogiſche Charte handelt 
von den Hauß Preuſſen und Brandenburg, 
und fuͤhret den Urſprung deſſen, ſo wohl von 
Carolo M.als Wittekindo her, gleich wie die her⸗ 
nachgeſetzte Stamm Tafel von dem Hauß Daͤu⸗ 
wemard und Hollftein, felbiges auch von dem 
Wittekindo herleitet. Diefe 2. Tabellen haben. 
zwar mie des P-Anfelme feinem ‘Buch Beine * 
| | WAN 








I. Hifloire genealogigue 


ſchafft, weil fie aber zur Erläuterung der 
Tabelle dienen, da der gleiche Urſprung 
emeldter beyder Gefchlechter mit dem Hauß 
ckreich gezeiget wird, fo hat der Amſterdam · 
je Editor fie aus feinem Atlas hiſtorique 
inruͤcken und dem andern Capitel desP.An« 
premittiren wollen, Solches handelt 
en Carolingifchen Königen und denen das 
tftandenen Branchen, als $. 1. von den Her ⸗ 
in von Lothringen, g. 2. vonden Käyfernin: 
dent, g. 3.von den Koͤnigen in Aquitanien, 
bon den Königen in Deutfchland, S.5. vom 
alten Graffen von Vermandois. $.6. von 
Iten Hercen von S. Simon, und $. 8. von 
Iten Herren von dam, 
orauf wiederum 3.Gencalogifche Tabellen, 
on 2. Bogen groß, folgen. Dieerfte ſtel⸗ 
r den Capetingiſchen Stamm, und die von 








de la Muiſon Royale de Frante, 477 
ee — — —— 

elle. Dieſe 2. Tabellen geben einen gefes 
Mutzen zu Erläuterung der folgenden Eapitef; 
in bes P. Anfelme feiner hiftoire, indem fall le - 
in dieſen Eapisela befchriebene branchen af 
dieſen 2. SrammTafein mie ihren Wapen ir 


Die dritte md legte Charte von dem Hauß 
Srachſen iſt nur wegen ber in der erſten Tabela - - 

Connezion (nach einiger Meynung) 

mit dem Hauß Franckreich, aus dem andern 
Theil des Arlas hiftorigiie hier eingeruͤcket 


worden. 

Worauf des P. Anfelme fein Werck in unzer⸗ 
brochener Ordnung fortfaͤhret. Das 3. * 2 
sel fänget von Roberto 1. Forti Hertzogen und 
Marggrafen von Franckreich, Grafen von Ans 
jou, und Abt von St. Martin zu Tours an, weis 
dem der König Carolus Calvus An. 861. dag 
Hertzogthum oder Gouvernement zwiſchen der 
Seine und Loire, ſelbiges Land wider die Feinde 
aube bewahren, übergab, und deſſen Sohnes Ro- 

berti 11. Sohn Hugo Magnus Hertzog vom. 

Rrandreich und Burgund, Graf von Maris und 
Drleans, Vater wurde Hugonis Capeti Könige 

von Srandreich; befchreiber Die folgende Könte 
ge se ansdenn Gapetingifen Stamm, undendiget 
ſich wit Carolo IV. Pulchro ſo An. 1328. gefloes 
ben. Das IV. undV. Capitel handelt von dem Pp- 37: 
Hanf Valois,alseiner branche der Koͤnigl. Fa⸗ 
milie von Anjou und Maine, fo von Carolo von 
Franckreich, Srafen von Valois, Alengon,Char- 
zres, Perche &c. dem jüngern Sohn des Könige 
Philippi Audacis entftanden,und Denen ben 260% . 


Sahıen 





13 I. Hifloire genealogique 

hren lang daraus abgeftammten Königen, 
ı8.VI. Eapitelsradtiret von dent Köntgl. Hatte 
son Bourbon, und deſſen Königen biß tego, 
tedenn die hiſtoire biß auf den Todt des leiser 
torbenen Dauphins continuirer iſt. In be ⸗ 
dern Abtheilungen aber befchreiber es auch 
daher entftandene Branchen als $.1. die lee 
+.Hergoge von Orleans, $.2. die Hertzoge 
Maine. $. 3 die legtern Hertzoge von Ven+ 
smae, und g. 4. die letztern Hertzoge von Enz 
alesme. Das VL. Copitel iſt von denenje ⸗ 
en Hertzogen von Orleans und Graffen vom 
goulesme, fd von Ludovico von Franckreich 
ttzogen von Orleans , Graffen ton Valois, 
„ Blois, Dunois, Beaumont-fur-Oyfe, En- 
alöme, Perigord, Dreux, Soiflons, Vertus und 
ttieu, Herren von Coucy und Chateau-Ahie- 
dem andern Sohn Königs Caroli V. herftame 





. a 
dela Maiſon Ryale de France, 477 


tege von Burgund, Grafen von Flandern Acr-· 
tois &c. dem vierdten Sohn Johannis Könfe. 
von Franckreich her. Die davon entſproſ· 
e Neben⸗ Linien ſeyn $.ı. der Her&oge vom . 
Brabant, $.2. Grafen von Mevers, $. 3. der. 
Herren von Beures und Van ter Vere $. 4. det ' 
Herrenvon Wacquen $. 5. der Herren von Fal- 
lais $.6.. der Herren von Bredam, und $.7. 
Der Herren von Amerval und Montricourt. 
Das X. Eapitel ift von den Hertzogen vonp. 133. 
Alencon ſo von Carolo von Valois Il. Grafen 
von Alengon, Chartres,Perche, &c. dem andern > 
- Cohn Carolivon Frandreih, GrofenvonV- 
lois und Alencon herfommen. Das X]. vonP- "9. 
den Königenvon Navarre,dievonLudovico von” 
Franckreich, Grafen von Evreux dc. dem jüns 
gern Sohn Königs Philippi III. von Franckreich 
herſtammen, und davon die Meben-Linien der 
Marquis vor Cortez und Örafen von Lerin ent» 
ſproſſen. u | 
Das XII. Eapitelhandelt von den Herkogenp. 147. 
von Bourbon, welche von Roberto von Franck⸗ 
reich, Srafen von Clermont in Beauvoifis Here 
zen von Bourbon,dem fechften Sohn des Kb» 
nigs Ludovici XI. abſtammen, und davon $.1. 
die Grafen ven Montpenfier $.2. die Grafen 
de la Marche, $.3. die Grafen von Vendosme 
$. 4. die Dringen von Conde. $. 5. die Prinzen 
von Conty. $. 6. die Grafen von Soiflons, $.7. 
die Hertzoge von Montpenfier, $.3. die Herren 
Yon Careney $.9. die Herren von Preaux, $.10, 
Die Marquis von Malaufe, $.1r. die Grafen von 
Buffet, und $. 12. die Herren von Ligny herruͤh⸗ 
Deucſſche 4A. Erd, XVII, Fi NEM 





1. Hifloire genealogique 
. Die Grafen von Artoisfo im XII! Eapft 
inden, haben zu ihrem Stamm: BaterRobei 
ı von Srandreich I. Grafen von Artois, de 
ten Sohn Konigs Ludovici VI, DasxI\ 
pirel fteler die Könige von Meapolis und &| 
in aus der erften Linle von Anjou vor, um 
tet fie von Carolo von Srandrei 1. Köni 
Meapolis, Stcilien und Serufalem, dem fit 
den Sohn Königs Ludovici VI, von ihne 
edie Könige von Ungarn, Printzen von Ta 
10, Hertzoge von Duras, und die letztere Kö 
: von Meapolis her. Die Grafen voi 
ux in dem XV. Eapirel, fo von Robert vo⸗ 
nereich, Grafen von Dreux bem fünffteı 
pn Königs Ludovici VI. entfproffen, madher 
sranchen $. 1, der Herren von Beu, $.2. dei 
ren von Beauſſart, und g. 3. der Herren vor 


ninerilla  Moanlsichen Enmmen auch mau 


delaMaifon Royale de Frauie. 479 


And 5. u. die Grafen von Edeſſa. Das XVIII. p-347 


Kapitel iractiret von den legten Grofen von Ver: 
. mandoisund denen danon abflammenden alten 
Herren von Chaumont in Vexin von Hugone 
don Srandreich, Grafen von Vermandois dent 
dritten Sohn Königs Henrici II. entfproffen. 


Das XIX. und XX. Eapitel zeiger die Pofleritzt p- an 


Roberti von Frauckreich J. Hergogs von Bur⸗ 
gund, des dritten Sohns Königes Roberti, und 
. zwar indem XIX. die alten Herkoge von Bur⸗ 
gund, und.ihre Mieben Linien S.ı.der Herren 
von Montagu, $.2 der Herren von Sombernon, 
8.3. der Herren von Couches, $ 4. der Dauphins 


de Viennais. "indem XX. die Köntge von Por p. — 


tugall, von dem erſten an biß auf den ietzigen. 

Alsdenn die davon cntiproßßgne g. 3. Hertzoge von 

Coimbre, $.4. Hertzoge von Bragance, $55. . 

Hertzoge von Aveiro. $.6. Giands-Comman- 

deursuon Avis, $.7. GraffenBo n.Villar, 9.9, 

Grafen von Lemos. $. 9. Marquis von Ferreira, 

$.10. Grafen von Acumar, $. ıı. Grafen von 

Gelves, $. 12. Örafen von Odemira. $. 13. Her⸗ 

genvonVimiero, $ 14. Grafen von Faro, und 

$.15. Grafen von Vimiofo. | 
11. 

Friderici Hoffmänni Differtationum Phy- 
fico.-Medicorum Seledtarum Decas; 
oder: Triedrih Hoffmanns. zehen 
auserlefene Phyfical- und Medicini⸗ 
Er Differtationes &c. Leyden, be be | 

eodor — 1713. 8. 1. 
phab. 7. Bogen. 

si 2 SU 






II. Frid. Hoffmanni 





Etztgenannter Herr Narh und Profefli 
Medicinz Primarius auf der berühmt 
tedrichg - Univerflcät in Halle, wird Hoffen 
dem tefer ſchon vor ſich felbft bekannt gen 
n, daß es nicht noͤthig davon weitläufftig ; 
encken. Es erfordert derfelbe in der Diefi 
fertationen vorgeſetzten Borrede,daß ein M 
usniche allein aufdie Erfahrung fich verlaſſe 
dern in feiner praxi auch die WBernunfft | 
che ziehen folle ; und diefe zwar hauprfächlic 
il jene nicht allein fehr zweiffelhafftig und b 
glich, fondern auch zum äfftern höchft gefäh 
wäre, Ehe wir noch die Differtationes felb 
hgehen, bemerdfen wir zu voraus, daß es d 
re Autor in natürlichen Dingen mit den 
te, welche die phenomena phyfica aus den 
geln der Bewegung herleiten und erfläre 
p demnach den fo genannten mechanifau 





Differtationes Phyfico-Medice, 481 


Achlich zum Grunde liege; deswegen auch 
fer, nach vorher gemachte und fonft ſchon 
iter Eintheilung durchgegangen, und die 
gewöhnlichen Krandheiten beygefügee 
m. Daben aber doch gar wohl angemers 
led, doß zwar der Ausbruch gemeiniglich 
mbdererStuffen- Jahre gefihehe,die dilpo- 
aber zur Krandheit nach und nach ent⸗ 


erachten wir die andere Differtation, fo 
n8 diefelbe das Duodenum, als einen 
berer meiften langwierigen Arand- 
N, vor Augen. Diefe Meynung (deren 
herein berühmter Medicus, Nahmeng Syl- 
pn fol) defto deutlicher zu erhärten, bes 
bet der Herr Autor vor allen Dingen das 
dem Magen liegende, und zur Auffaffung 
ıyli verordnere Glledmaß menfchliches Set 
Und weiles dem Magen fo wohl der ſub⸗ 
mals anderer Meben:Dinge nach, ziemlich 
fümmt, nennet er es nicht alleine einen 
MMagen, fondern zeiget auch des Duodeni 
Anffimmung mit dem Magen gar deutlich 
weführlich, In dieſes Gefäffe ſaͤnckt fich, 
acht, der chylus, als basjenigedaraus hers 
nals das Geblüte entſtehet. Weil num 
ranckheiten obgleich nicht von demGeblüte 
1b vor fich felbft, iedoch aus deffen Stilftee 
meiftentheils herrühren, fo tft des Herrn 
tis Meynung,es fönne diefes Stileftehen 
Seblütes am füglichften im duodeno, als 
AvielWindelhabenden undin einander ges 
ſen Theile feinen Urſprung nehmen. Jedoch 
513 wre 


IE Frid. Hoffmanni 


e nicht zu leugaen, daß auch die Galle bigmeis 
file zu ſtehen pflegte, welche die Schweiß 
er des Eörpers verftopffte, und den Auswurff 
Reinigung durch die Haut gaͤntzlich verhins 
e. Von dem fich übel befindenden duodeno 

entflünden vornemlich allerhand Fieber, 
ſchwuͤre Gicht, Podagra u. d,m. Es wären 
wieder ſolche Kranckheiten, fo lange fie noch 
fimis viis ſich aufhielten vomitive am beften 
jebrauchen, des Schweiffes hingegen muͤſſe 
fich gänzlich enchalten, 

nder dritten Diſſertation wird von ges 
fer Dölder eignen und gleichſam ans 
ſohrnen Rrandbeiten gehandelt. Uns 
kenen Europäern folen die in denen hohen 


lirgen wohnende gar fonderbahr zu denen 
Dpffen geneigt ſeyn, dahin man die Schweie 
Sraubünter, Wallifer, die in Kärndeen, 








-’ 


Differtationes Phyfco-Medıca. 488 
„Yavon wollen wir nichts weiter gedenden, fons 
. bern nurnoch ſo viel fagen, daß der Herr Autor 
ſch allezeit bemüher derofelben wahrfcheinliche 
Aefachen zu geben. Lind fol infonderheit ber 
bey denen Polen gewöhnliche "Tüden:Zopff, 
nebſt dem, daß eg etwas erbliches iſt, daher eut⸗ 
fliehen, weil die Wurgeln derer Haare allzuweite 
Schweiß/⸗rLoͤcher härten, durch welche der Mah⸗ 
rungs · Safft fo häuffig in die Haare durchdringe, 
auch weil die Polen ſich felten kaͤmten, und öfters 
auf der Erden an feuchten Dertern fchlieffen, 
nebft dem viel Brandtewein zu ſich nehmen, wel⸗ 
cher die Ausdünftung beförderse, würde dadurch 
ein folches. verwirretes Weſen verurfachet, fo 
daß die der Haut am nechſten feyenden Theile: 
derer Haare eine fleifchichte Art an ſich nehmen, 
‚amd fo dann in einander wüchfen. 
Die vierdteDiffertation erfläret die vielen 
fonderbabren Wuͤrckungen des berübms 
ten Opii und derer daraus verferfigten 
Aryeney- Mitteln. Nachdem man derer 
Wuͤrckungen Urſache vorgebracht, wird endlich 
Befchloffen, daß man dergleichen medicin gar bes 
hutſam gebrauchen muͤſſe. | 
Von denPulß und Umlauf desBeblürs 
berichtes ung die fünffte Differtation. Gleichwie 
aber das in dem menfchlichen Coͤrper umlaufende 
Gebluͤte einellıfache des Pulßes ift:alfo giebt die⸗ 
fer die Keñzeichen von des Umlaufes Beſchaffen⸗ 

t, und von der mit demſelben verknuͤpfften Ges 
—* oder Kranckheit zu verſtehen. Dreiyy Din⸗ 
ge werden allhier vornemlich abgehandelt, als 1.) 
Die eigentliche Beſchaffenheit des Pulßes, 2). 
| M 314 defkem - 





FREE votheſchiagen ·· 
n dem Urſprunge und Beſchaffen⸗ 
er Peſtilentz fan die Siebende Difler- 
dem begierigen £efer zulängliche Nachricht 
Es fol aber,nady des Herrn Autoris 
img, dtefe böfe Seuche von einer Säulniß 
nſchlichen Eörpers entftehen, welche durch 
Ot unterhalten und fortgepflanger wer⸗ 
Anlangende die Säulniß, wird fie befchries 
Bfie die Eörper ertödte, ihre Zufammens 
Ag, Korm, Strudtur, Geftalt, Farbe, Ger 
nd Wefen gang und gar verderbe , und 
das Aluidum catholicum fübrilifimums 
# zthereum: verurfacher würde, Diefer 
etcher würde bifmeilen durch das nach 
Uberſchwemmungen auf platten Sande 
je und verfaulende Waſſer bißweilen durch 
fefer,tnfonderheit todtes Vieh, oder andere 
Dinge, vergiffter;daß er nachgehends 





I. Frid, Hoſmanni 


Im zu befreyen. Daß dieſe Seuche ſo wi 
ſich feäffe,rügre her von denen faulen Au 
nftungen derer Angeftechten 5 und weil b 
en an der Peft Berftorbenen folche Ausduͤ 
mgen aufhöreten , fo ſteckten ihre Coͤrper d 
funden nicht an. In Kleidern hielten fü 
fe ſchaͤdlichen Ausdünffungen wegen der 
iten Schweiß» &öcher fo lange auf , daß | 
an andere Derter fönten gebracht werden 
nm man aber die Kleider räucherre , würd 
elben genörhiget, denen eindringenden The: 
des Rauchs zu weichen, und ihnen Plag | 
en. Gleichwie nun diefe Diflertation haup 
lich den Urfprung der Peft unterfucher: a 
ft 


te Achte um deroſelben Cur beforge 
eil die Menſchen zur Poft » Zeit in Gefunt 
Angeſteckte am füglichften eingerheiler wei 
fönnen ; fohaben die erflern hier Derwaf 





BA e vo guiffg· 
ren ſeyn, iſt —* als 
s von uns nad) der Laͤnge angefuͤhret wer⸗ 
e. Bey gegenwaͤrtigenZeiten wird ein 
ger Leſer nicht unrecht tun, noch Die Zeig 
nden,wenn er diefe zwey Diflertationes 
durchfichet. 
gehen nunmehr zu der Teunten Diſſer 
darinnen gehandelt wird von der Na⸗ 
pelde dem menfchlichen Cörper bei» 
o der Runft,welche der Natur 
e and leiſtet. Weil das Wort 
je allzuvicler Zwendeutigfeiten unterworf⸗ 
Bbefchreibet es der Herr Autor nad) dem 
de, in welchemesben denen Medicis ges " 
nen wird, alfo, daß es fen, Die wunderba« 
sadem Schöpffer an unferem Leibe 
iefene Nunft, nicht aber ein ſolches Me⸗ 
Welches mit Erkaͤntniß begaber: Wo⸗ 


>Asersrioniaen Meinuna . molchs sinse Ar_ 
















II. Frid. Hofmanni 


derer Rranckheiren,dieohne Medico koͤnn 
etler werden, Meldung gefchehen ; fo went 
der Herr Autor zum andern Theile die| 
ertation, in welchem er bemuͤhet ift zu zeige 
‚ wodurch und in welchen Kranckheiten t 
eney / Kunſt der Natur zu Hülffe fomm 
er doch aber gar gerne gefteher ‚daß die Kur 
zeit unter der Marıtr ſtehe, und jene nur bat 
wann diefer benfpringe, Bon einem M 
jo wird hier infonderheit erfodert, daß er ? 
fammenhangung oder den mechanifmum d 
fchlichen Leibes wohl inne habe: auch wif 
ettine derer vereinigten Glieder Stärde uı 
waͤche beſtehe ? desgleidyen ob derofelb 

twegungen ordentlich fiyn ‚oder nicht, 
Endlich betrachten wir noch mit zwey Wo 
die Jehente Diſſertation, welche ung d 
m 








J Diſſriationes Phyſico-Medice. 489 


dem ſpiritu ſubterraneo ſubtilisſimo, wie auch 
ven dem menſtruo univerſali æihero-ſulphureo 

gar angenehm vorgebracht wird: ia endlich was 
dieſe und jene Metolle vor Kranckheiten hervor⸗ 
zubringen pflegen, und wie ihnen abzuhelfſen, 
kan mit mehrern Vergnuͤgen in der Diſſertation 
ſelbſt nachgelefen ‚als von ung ‚ diewirden G.$. 
nicht über die Gebuͤhr aufhalten wollen, erzehlet 


II. 
Elogia clarorum virorum , qui Alten- 
burgum illuftrarunt. 


Das ift: | 
Beſchreibung gelehrter Leute ſo fich zu 
| Aare: auf: en ud; * 
riedrich Gotthelff Gottern, der 
chulen zu Eiſenberg Rectorem. Je⸗ 
na, bey Ernſt Claude Baillar, 1713. 8. 


Er Here Autor * hält ſich bey vorhaben» 
den bebens⸗Beſchreibungen nicht lange auf, | 
» Es hat der Herr Aucor feine Schriften auf dem 
legten Blat dieſes Wercks aufferen laffen, daher 
wir folche dem geneigten Leſer mittheilen. Sieber 
fiehen aber aus folgenden. j 
1. Einigen Difputationibus ,„ al8 1. de. Coniugis _ 
Pılati Somnio, 3.De Grzca voce sears. 3. De He- 
nochia urbe prima, 4. De Temperamento Orato- . 
sio. 9. De Statu Saxoniæ tempore Augufti Eledtoris, 
6. De Sermone affedtuum £gurato. 7.De Ornatu ge 
rarionis Germanicz. 
2. Einigen Orationibus und Programmatibus. 
3. Dav. Peiferi Epiſtolæ publico nomine fcriptz,cumas' 
przf. Buddei, ſona 1708. $vo, 


0 III. Gotteri Elogia 


dern entwirfft folche gantz kurs , weil er de 
errn Sörfter , Bibliothecario der Hof. Bibli 
c zu Altenburg , welcher uͤber einer Altenbu 
hen Chronic befchäfftiger ift , nicht gerne vo 
eiffen will. Jedoch verſpricht er auch, Fünf 
hin noch mehr dergleichen drucken zu laſſei 
weilihn von bes gelchrten Sagitrarii Scriptu 
vieles zu Handen kommen, ſo durch den Drun 
nicht gemein gemacht worden. Indeſſen be 
fen wir uns mit dieſen Wercklein, in welchen 
jende befihrieben werden: Gabriel Didymus 
.nceslaus Linckius,Georgius Spalätinus, Au 
inus Himmelius, Aleixus Bresnicerus , Eber 
dus Brisgerus, Andreas Milenus, Efaias Os 





dus, Cafpar Melıfland:r, Jofua Lacnerus 
khafar Muilerus , Marcus Geritenbergerus, 
ahamus Svarinus, Elıas Farriterus, Burcar- 
Lucanus, Caſpar Pacius, Henricus Gebhar- 








malen ) fo fhfüner ehe Ce 
abe unter frehen Himmel auf, und hatte 
vom Volcke gar groſſen Zulauff. Derrp-+ 
Wire zu predigen muſte ſich auch der ſonſt 
te Wenceslaus Lincus gefallen laſſen. 
gireften aber brachte es wohl der be⸗p. 5 
Georgius Spalatinus, von deffen Leben 
kren Schlegels unter Cafp. Sagittario a. 
‚tu Jena gehaltene Differtation nachzules 
Andreas Mifenus iſt, nachdem die Alten» p- u. 
tdas Franciſcaner ⸗ Klofter in eine Schule 
mdelt , der erfie Redtor daſelbſt geweſen. 
tMeliffander, fonft Bienemann genannt, P-'- 
Bfonderlich in der Griechifchen Sprache 
Fgerhan,ift auch vom Kanfer Maximiliano 
Briechenland gefendet worden, bey welcher 
enheit er feinen Nahmen geändert. Er 
fernach Adiunctus zu Jena, und nahm dem 
r. Tienl an endlich ſetzte ihn "tohann Mile 





v I. Gotseri Elogia 


53. gebohren und ließ fich in feinem Studies 
fo wohl an,daß er im 17 den Jahre in Magi- 
m, und im 23ten in Dodtorem promovi- 
fonte, Weil nun deffen Gelehrſamkeit und 
ighelt iederman (m Die Augen leuchtete ſo 
rder anfänglicy Canzler bey dem Grafen zu 
henftein, und nad) zehen Jahren bedienere er 
nbergleihen Stelle bey dem Hertzog zu Weir 
rFrledrich Wilhelm. Won dar if er an den 
lch ſiſchen Hoffommen,und bey Chriftiano II, 
nfals Eanzler worden. Weil man num zur 
gen Zeit die Streitigkeiten wegen der Delle 
ngerne abthun wwolte,fo übergab man ihm die« 
Bache,und ift fonderlich merckwuͤrdig von ihm, 
3er die Papiften in Böhmen durch fein Eins 
hen beſanfftiget. Wieerdenn auch bey Kaͤh ⸗ 
Rudolpho Il. in fo groſſes Anſehen kommen, 
Ber die Streithändel zwiſchen ihm und denen 


um En RE 





BR een: 





elarorım Altenburgenfium.  . -\ 
Wir mercken nur mit wenigen an, ba 
ih nebſt vᷣielen / die ihm übels nachreden,der Hr. - 
Renold in feiner Kirchen» und Ketzer⸗Hiſtorie 
Yan im ſagt, er wäre ein verdrießlicher ‚ ſtoltzer, 
md aufgeblofener Dann gewefen , und feine Ar⸗ 
peit haͤtte in lauter folchen Sachen beſtanden, 
be nicht viel nuͤtze, und von GOtt felbft ange 
füinder würden. Gleich wie er fi) nun ohn⸗ 
in Verkleinerung der Critique verflies 
‚gen, alfo mag er es auch mitnehmen, wenn der 
VDerr Autor auf: fein Lircheil folgendes antwors 
et: Coecis enim non permittitur de coloribus 
‚Indicium, & ineptis difplicere pulcrum eſt. * 
‚Meine legte Lebens Zeit hat er allhier in Leipzjig 
‚ugebracht , und fich durch Ausübung wahrer 
ostesfurche zu feinem Tode fehr wohl bereis 
. j tet, ' 
Dieſes iſt von Reinefio nicht unbefannt, daß er ver 
. . "fhiedene Tbeologos und Prediger wegen ihrer 
ſchlechten Gelehrſamkeit und üblen Aufführung 
ziemlich fharff herum genommen, ob man ibn ar 
ts berbdeßtvegen jur religione prudentunm oder gar 
.: zum Acheifmo verdammen koͤnne, foldyes überlaf: 
fen wir andern zu beurtbeilen. Zum mwenigften 
* willen wir aug deffen Schriften , fonderlich aber 
: denen Briefen, daß er in Theolonifchen Sachen 
nicht uneben gewefen , und darinnen cine groffe 
.Beleſenheit gehabt. Als er hier in Leipzig ſich 
.. aufgehalten, iſt er in alle Predigsen und Betſtun⸗ 
den gegangen,und hat nicht gern eine verfäumer. 
„Es find noch gelebrte und berühmte Männerbey 
-  Biefiger Univerfität , die folches mit ihren Augen 
.“ gefehen,und gegen ung beseuget haben. Und al⸗ 
.‚fofehen wir nicht, wie man ihn mit gutem Recht 
„ obgebachter Dinge befchuldigen könne. 
Deutſche 48: Zrod. XVII th, Kt 














Gotters Elogia 


Der Herr Autor beſchuldiget hierbey ums 
werthes delpzig, es habedie Verdienſte eines 
groſſen Mannes nicht Hoch genug zu halten ges 
ft, indem man ihm nach feinem Tode eine gar 
lechte $eich « Proceshon angeſtellet. * Bon 
orgio Craufero ‚ welcher als Superintendens 
Eifenberg a. 1690. geftorben, und die Scintillas 
Ilianas, wie auch den Phosphorum N, T. ges 
rieben wird gemeldet ‚daß er gar viele an Sa- 
tarium gefchrtebeneBriefe pinterlaffen,in wel · 
n, weilerein guter Philologus geweſen, ohn ⸗ 
[bar viel gute Sachen werden befindlich feyn, 
on Jo. Chriftfried Sagittario ift merckwuͤrdig, 
Auguftus, Herzog zu Braunſchweig und sie 


burg, ihm gleich in feiner Jugend prophecener, 
werde ein berühmter Mann werden , und bey 














’ 


„derer Altenburgenfum. rw 


n Bund Herren groffen Nugen ſchaffen. Es 
be ihm wuͤrcklich ein. Denn nachdem 
nien einen guten Grund feines Stu. 
geleget, ſo zog er auf die beruͤhmte Uni⸗ 
AJena, und trieb ſolches mit ungemeinem 
Von dar kam er nach Hoff in Voigtlan⸗ 
rd daſelbſt Con Rector, eg waren aber 
iwey Jahre verfloſſen, ſo uͤberkam er 
ion zum Rectorat nach Jena, daſelbſt 
einiger Zeit Profeſſor Hiftoriz und 
— mit groſſem Zulsuff docire⸗ 
gottſeeligen Derko, Eruſten wolte es 
allen,daß er ſich fo ſtarck auf andere Wiſ⸗ 
en legte, ſondern er ſolte lieber bey der 
agie bfeiben: s allein Friedrich Wilhelm ante 
ge ihm darauf ‚man möchte ihn immer Pro- 
fenn laffen , ob er gleich bey diefen Studiis 
verbleiben gedaͤchte. Endlich war er Su- 
sendens zu Orfamünde, und hernach zu Als 
‚allıvo er ſich durch Herausgebung direr 
burgifchen Theile degLucheri einen unfterb» 
hmen zu wege gebracht. Es befchreibet p.6:. 
ver Herr Autor dag $eben feines Herrn Va⸗ 
ee Bürgemeifter und Sradf: Syndicus zu 
burg gemefen, und ſich fonderlich in Jure pu- 
wohl umgefehen , darin er auch verſchie⸗ 
besaus geben woden wenn er nicht darüber 
. Ein Sohn des obgedachten Sagit —D 
war Paulus Martinus Sagittarius, Rector zu 
Iburg, ein gelehrter und in der Teutfchen Die 
fee curieufer Mann. Bey feiner ı zjährt 
Schul» Arbeic har er verfchiedenes gefchries 
@un2.1676. eine Beichreibung der Schoͤn⸗ 
Kl z u \\5\0 













& HI... Guen Elogia 


‚gischen Familie herauskommen, Die übrle 
Wercke, als die Hiltoria Ducatus Altenbur- 
i, Differtationes de numifmatibus Saxonicis, 
Na chricht von denen Burggrafen zu Altene 
19, Leißnig, und Stardenberg, u.a. m. find 
H nicht gedruckt. Er har fich die rareſten 
üngen von Teutfchland,an der Zahl in die 400. 
eiſſen laſſen, auch viele Nachrichten von ges 
sten und adelichen Famillen zufammen ges 
bt. Allein alles diefes ward unterbrochen , ale 
ns Predig» Amt beruffen , und endlich fels 
n Herrn Vater an die Seite geſetzt wurde, alle 
er auch a. 1694. fein Leben beſchloſſen. 

Zu Ende hat man einige Briefe beydrucken laſ⸗ 
‚die Reinefius, Seckendorff, Larmbecius, und 
fp. Sagittarius an Jo. Chriflfr 
rieben. Reinefius zeiget 


nr in Raman Ole 


















dlarerım Altenburgenfiam. 457 


a ſolches in dem Martyrologio Romano ſtuͤn- 
4, Diefes leger obgedachter Sagittarius feinen 
en Better vor, gleichwie man aber Die Ant⸗ 

port Darauf nicht gefunden,als müffen wir fol 
bes auch unerörtert laffen, haben es aber doch, 
8 etwas merckwuͤrdiges, nicht wohl vorbey 


vehen Fönnen. * » 





IV. 


Kurtzgefaſte und gründliche Nachricht. 
‚von den vornehmften Begebenhei- 
ten der uhralten und berühmten 
gaupe- Stadt Erfurt in Thuͤringen. 
Worinnen zugleich das Recht des 
Durchlauchtigſten Chur⸗Hauſes 
Sachſen an dieſelbe aus tuͤchtigen 
Uhrkunden dargethan und behau- 
piet wird. Franckfurt und Leipzig, 
oc Joh. E seiftian Martini, 1713, 
I, 


« 


tz Wenn 





In denen Adis Sanctorum tom. 3. Febr. p. a81. fin, 
det ſich unter denen, die ungewiß find, aber an an⸗ 
dern Tagen gefeyert werden, auch folgendes: 8. 
Concordiz natalis Romæ. Wobey man folgendes 
angemercket hat: Numin prædio $. Cypriacz ſe- 
pulta fuerit, examinabitur ad eius Ada 13. Auguſti. 

Und alſo kan man nichts gewiſſes ſagen, da ohne 
dem der Tag Concordiæ allhier nicht den 18. ſon⸗ 
bern 22. Febr. angeſetzt iſt. 


iv. Hiſtoriſche Nachricht 


Enn man ein wenig an die Hiſtorie vori⸗ 

ger Zeiten zurück dencket, ſo iſt nicht zu 
gnen, daß die Stadt Erfurt in unſerm 
utfchlande ein ziemliches Auffchen verurfa« 
t, Es war allerdings viel, daß ein Herr, der 
von eisen Finger befaß, die ganze Hand gleich 
ſich nahm, und der bißhertge Beſttzet lich es fo 
chehen. Die Sache iſt vlelleſcht noch bey 
len in guten Andencken, allein es koͤmmt doch 
mer eine neue Welt auf, welche dergleichen 
egebenheiten oben hin anſehen moͤchte wofert 
nicht von dem Grund der Sache recht untere 
tet wird, Weil man nun biß anhero von 
fee Geſchichte Feine rechte und aufrichtige 





jefchreibung gefehen; ols ſich ein ungenanne 
Gelehrter drüber gemacht, und legt folche der 
elt hiermit vor die Augen. An guten und 
chtigen Uhrkun ihm nicht ermangelt. 








von Erfurt. 499 
effen. Johann Volprecht, der bey 













Ir ern Struven unrechtHarprecht heiffer, 
‚at. 1662. ‚Halcyoninm Evangelico-Er- 
cumheraus, in welcher die Hiftorie dee 
ingeliſchen Religion zu Erfurt erzehlet wird, 
erinnert aber der Herr Autar dabey, daß er, 
Fe er Profeflor Hiftoriarum geweſen, 
ch nicht eben fonderlich gemiefen. Jo.Mäu- 
ndenj Hiftoria Erfurtenfis fam An.ı675. 
erfladt * heraus, an weichen der Here . 
en gutenLateiniſchen ſtylum, die gute Oꝛd⸗ 
nd Fleiß lobet. Hingegen ſetzet er auch an 

is einen groſſen Religions⸗Haß, die Par⸗ 
eit auf Mayntziſcher Seite, und daß er 
in generalibus aufhäle, in fpecielle Sa⸗ 
aber ſich gar nicht einlaffen ii Pfeffer⸗ 
und Sagittarius berühren in ihren Sn 
wich die Erfurtiſche Hiftorie, aber nur Stuͤck⸗ 
fe ind unvoſlkommen. In Olearii Synta- 
we rerum Thuringicarum iſt glefchfals eine 
liche Nachricht, doch nichtohne Fehler. Un⸗ 
pelchen auch Diefer, daß er die groſſe Glocke 
fanna tituliree, deren Nahme doch Marla iſt. 
Jtegorii iegt florirendes Thüringen, gehoͤret 
hieher, doch foll es wicht zulänglich ſeyn, und 
yet der Herr Audtor, e8 waͤre von einem 
uinde des Verlegers vor dem Drucke vieles 


nuen geänderg worden. Die Gegend, inc, 2. 


her Erfurt liege, war vor Zeiten, wie foft 
} —— ſeundane 
welche 





Icht zu Erfurt, wie der Herr Neu partı2. acceſfio- 
mad Wheari relectiones hiemales vorgiebt. 





» IV. Siſtoriſche Nachricht 
be aber noch der Zeit ausgefüllet und va 
‚ferworden, Won dem Fluß Gera, dara 
urt lieget, wird gemeldet, daß man ihn fon 
einem %, geſchrieben , und hat eben dabo 
Univerfitär denNohmen Hierana bekomme 
r Nahme diefer Stadt wird auf unterſchi 
e Art deriviret, unfer Autor hält vor wah 
inlich,/ daß fie denſelben von einem Schäffi 
e Müller, Erpes genannt, befommen, we 
edafelbft über die Gera und dabey gelegen 
Impffe einen Furt oder Lberfahrt angelege 
wird diefes damit beglauber, weil fie bey d 
ı älteften Scribenten anders nicht als Erpi 
tgenennetwird, Der Anfang diefer Stal 
8 ohngefehr ins vlerdte Jahrhundert naı 
riftt Geburt zu ſetzen ſeyn, zumelcher Zeit d 
innen unfer Deutſchland durchzogen, da den 
fe aus Furcht fih um die hiefigen Moräft 


ımolchen (io ſicher maren nisher lirflen. @ 


von Erfurt. 501 


—* dergleichen auch Erg Viſchoff Wilhelm 
zu Maͤyntz gewefen , der An.954. die Mauern . 
ausbefleru und verdoppefn laſſen. Hierauf wird c. 5. 
unterfuchet, wer die erſten Beſitzer diefer Stadt 
gewefen, und gleich Anfangs aus dem uhralten 
Zuſtande der Geiſtlichkeit gewieſen, daß fid we⸗ 
der Biſchoff noch Ertz⸗Biſchoff einige Jurisdi- 
&ion angemaſſet. Sondern es war über gantz 
Thuͤringen ein Kaͤyſerlicher Grafe geſetzet, der 
durch feine Linter- Richter die kleinern, ex ſelbſt 
aber die wichtigern Streitigfeiten beylegte. 
ie denn auch, als die Advocaten viele Miß⸗ 
Bräuche einführten,, König Ludwig der I. Am, 
852. einen fand. Tag zu Erfurt hielt, und 
deswegen verfchiedene Verordnungen machte, 
Woraus fo vielzu erfehen, daß um felbe Zeit Er» 
furt und gang Thüringen bloß unter derer 
Fraͤnckiſchen Könige Gewalt gehoͤret. In nach⸗ 
gehenden Zeiten beſchwatzte Kaͤyſer Otto der 
Groſſe, der ohne dem bey der Geiſtlichkeit 
gar viel vermochte, das Dom. Capitul zu 
Mayns, daß es feinen Sohn Wilhelmzum Ergs 
Biſchoff machte. Alser nach diefem in Italien 
zu thun hatte, fette er diefen feinen Sohn zu 
einem Stadthalter über Thüringen , welche 
Stelle auch bey deffen Nachfolgern big auf Lu- 
dovicum Barbatum geblieben, der fie ihnen wies 
der abgenommen. Gedachter Wilhelm num 
bauete ſich einen Pallaſt, zu welchem er auf Er⸗ 
laubniß feines Herrn Vaters erliche Güter und 
Gerechtigkeiten gezogen, woraus hernachmals 
der Manngifche Hof und demfelben angehenckte 
Mapngifche Gerichte geſloſen. um alfo hate 
te. 


iv. Hiſtoriſche Nachricht 


war das Erg Bißthum Mayntz einen Fuß 
rfurt, aber nicht allein, fondern die Grafen 
Gleichen waren eben von fo langer Zeic her 
hferliche Erb-Vögte des Sandes zu Thıkrine 
in der Stadt Erfurt, und vertrugen ſich mit 
Rathe fo wohl, daß fie auch das Birgere 
t in Erfurt annahmen. Ferner als An, 
1 auf Kaͤyſer Rudolphi I. Befehl nebſt 
Stadt Erfurt die vielen Raub-Schioſſer in 
ringen zerftöreten, fogab ihnen der Käpfer 
mehrere Freyheiten in Erfurt, und unter 
een auch den Zoll, weicher damahls zur 
h8-Eaffe gehörere. Ihre Gerechtigfeiten 
waren folgende 1.) die Advocatie, oder dag 





tgts-Geding,2.) das Muͤhlhaͤuſiſe 

as Troſten Gericht, 4.) die Deffuung 
tigkeit, da ihnen das Löwen-Thor ſtets mufte 
Furt werden, 5) das Gräflicye Gleichlſche 








| von Krfurt,. .. $o3 
den, ſo ſieng zwar gedachter Familie ihr Anfehen 
‚giemlicher maffen zu fallen an, iedoch ſteckte fi _ 
Erg: Biſchoff zu Mayntz hinter felbe, und 
ſtellete einen fonderlichen Vice-dominatum ap, 
Defien Beſitzer verfchiedene Regalien befeffen, 
die allhier nahmhafft gemacht werden, und mit - 
Ber Zeit den: Rathe auheim gefallen. - Indeſſen ca 
iſt nicht zuläugnen, daß Erfurt allerdings dem 
Maqntziſchen Ertz Stifft einiger maffen vero 
vbumden geweſen. Denn als In nochfolgenden 
Veiten die Stadt von verſchiedenen Feinden 
verfolget worden, fo hielten fie fi, nach damah⸗ 
AUiger Art, licher an der Geiſtlichkeit, als des Land⸗ 
 eafen, Schutz, wiewohlman biefes in Nechten 
nicht fo wohl als eine Unterthaͤnigkeit, ſondern 
"Vielmehr als ein pactum anzufehen hat. Un⸗ 
terdeſſen muftedoch die Stadt dem Ertz⸗Stifft 
ſchweren, undihm die Folge leiften. Die letz⸗ 
fere war anfangs freywillig, alleinals fie Anne 
1515. den hierüber gegebenen Revers nicht fin⸗ 
‚den und aufmweifen fonten, fo wurden fie gezwun, 
gen foldyes noch ferner zu thun. Dabep iſt c.; 
. aber auch noch diefes zu bedencken, daß Erfurt 
eine Municipalis Thuringie gewefen, und fie iM 
allen alten Rechten vom Käyfer HenricaVI.vom 
Ertz ⸗Biſchoff Henrico, und von Ruperto Mös - 
mifchen König vermöge hierüber gegebeneꝛ Brie⸗ 
fe gefehüger worden. Auch hat der Rath vers 
möge befagter alten Rechte viele jura, und fo gar 
- auch regalia exerciret, worunter die vornehm⸗ 
ſten find die Fortification der Stadt vorzuneh⸗ 
nen, Zol und Tribut zu heben, das jus angariz 
' md parangariz zu exerciren, Geld zu fhlagen, 
Binde 


‘ 
% 





IV. Ziſtoriſche Nachricht 
idniſſe zu machen, und andere mehr, weldy 
der Laͤnge erzehlet werden, Im xl. Jahn 
yert, als es die obgedachten Vicedomini in 
tingen zu arg machten, fete Ränfer Conta 
jaliquus Ludovicum Barbatum zum Sandı 
en in Thüringen, deffen Sohn Ludwig dei 
tinger auf dem Peters · Berge den ſo genaun⸗ 
wen » Brunn bauen laſſen. Daß da 
Is die Mayngifchen Erg» Biſchoͤffe in Er⸗ 
gar wenig gegolten, iſt unter audern daraue 
fehen, weil Adalbertus von denen Erfurtern 
erfchlagen wurde. Zur Zeitdesgroffen in: 
goi in Deutſchland hätte das Capieul zu 
pn gerne die Schlinge vollends zugezogen, 
n Ertz⸗Biſchoff Chriſtian der IT. ein gelehr 
nd gottſeliger Herr wolte dareln nicht willi⸗ 
man drängete ihn Dannenhero auf allechant 
fe, daß er endlich ſelbſt abdanckte. An defi 





. SBortrag befiäriger,Erafft veifen Churfuͤrſt Per 
ud Hertzog Albreche die Stadt auf ihr Begeh⸗ 
ren in Schutz nahmen, dieſe aber ihnen jaͤhrlich 
Davor 15 00. Buͤlden zahlete. Der Poͤbel har. 
gzwar in verſchiedenen Aufruhren bey Chur⸗ 
Maps Huͤlffe geſuchet, auch deun und wenn 
erhaiten, doch blich die Stadt befländig unter 
—— Schutz, ſo gar, daß ſie auch Hertzog 
Johann Ernſten An. 16175. den Eyd der Treue 
abgeleget. Und weil im drenßigjährigen Kriege 
Chur⸗Sachſen mit Schweden ein Verbuͤndniß 
- getroffen, fo war auch Erfurt dariun mit begrife 
fen, und mufte Die Schweden einnehmen, Der u. 
: König kam auch felbft dahin, und ließ eine ziem⸗ 
liche Guarnifon dafelbft, auch wurde auf Befehl 
des General Banniers verfchiedenes an der 
Fortification gebeflert. Den gröften Stoß mag. 
der Erfurtifchen Freyheit wohl der Weſtphaͤli⸗ 
fihe Sriede gegeben haben, Denn nachdem 
Manyntz im Deutfchen Kriege gefehen, daß an 
Erfurt’ fehr vielgelegen; indem es fonderlich die 
Proteſtanten in Ober-Sachfen trefflidy unters 
fügen kunte, fo bemuͤhete es ſich auf alle Weiſe, 
daß vor diefe Stadt im gedachten Frieden fein 
ſonderlicher Vortheil erhalten werden Funte. 
Da nun bißanhero fovielerley Unruhe in Erfurt cr. 
war, fo mengete fih Chur⸗Mayntz noch ferner 
drein, und wufte fonderlich diefes vorzubringen, 
daß man ihm fonft in das öffentliche Ricchen, Ges 
bet mit eingefchloffen , nach dem Friedenge 
Schluß aber foldhes "unterloffen. Hierüber 
. ward mın eine Commillion angeftellet, worbeg 
ein fehe verwirrter Zuſtand war, die Känfeel, 


Com- 


; MW. Siſtoriſche Nachricht 


N 
nmillarii waren den n Krfürtern, vielleſch 
Religion wegen, nicht alyugeneigt, die de 
jligen Saͤchfiſchen Miniftri ſahen durch di 
ger, biß endlich der Ehurfürft von Mayrı 
Beyhulffe derer FrangöfiisenTrouppen fid 
Stade mit Gewalt unterwürffig machte 
eweit aber dieſes Hinlänglicy, fic über ein 
idt cin Nechranzumaffen, iſt aus obigen ſatt 
zu erfehen, Das Durchlauchtigfte Chut 
18 Sachſen hat fich daben feines Rechtene 
nicht vergeben. Der theure Churfuͤrſ 
ann George der IT. war feinen Raͤthen zu 
1de, und man mochte ihm auch wohl die Sa, 
richt mit gebührenden Nachdruck vorgerra ⸗ 
haben, Nun iſt es aber in Rechten eine 
emachte Sache, quod jus ſuum prius euique 
debeat efle notum, quam:id alteri posfit 
edere. Liber dem hat man den allererften 


—— 





yet: Von Erfurt. ſop 









5 hey gegedener Gelegenheit ver ſchie⸗ 
ücke aus der Hiſtorie unterſuchet. Hier⸗ 
Br nun am all ererſten Die Frage vor, oh c. 1. 
auch das Recht Muͤntze zu ſchlagen ge⸗ 
Dieſes iſt gewiß, daß die Mayntziſchen 
ffe ſchon von langen Zeiten her eine 
hs gehabt haben, Ertz-Biſchoff Gerhard 
welchen ein ziemlicher Geld⸗Mangel druͤck⸗ 
epfändete die Muͤntz Gerechtigkeit an die 
wer auf eilff Jahr, Ertz-Biſchoff Gerlach 
zfauffte ignen folche gar,iedocy nur wien _ 
lich. Und diefes ihr Recht haben fie in 
wenden Zeiten , ohneracht ihnen vom. 
ngifcher Seite viele Schwuͤrigkeiten ge» 
worden, behauptet, vermehret, und ange 
nt, Die erſte Muͤntze, fofie ſchlagen laſ⸗ c. 2. 
waren die bekannten Sarg⸗Pfennige. 
haben nemlich die Erfurter von langen 
am her die benden Heiligen Adolarium 
Zobanum in einem filbernen Sarge ver 
et, und ale fieben Jahr einmal in einer 
men ProceBion herum getragen. Als 
a. 1525. der Bauren⸗Krieg fih in Thuͤ⸗ 
nn, Francken und Schwaben erregte, famen 
& nach Erffurt quartirten fich in dem 
miſchen Zoff einch und lebten dafelbft auf 
tion. Weil nan der Doch bey ihnen eine 
Wegierde nach Gelde verſpuͤrete, als ent⸗ 
her ſich gedachten Sarg aus dem Marien⸗ 
ſt wegzunehmen, und auf das Rathhauß in 
seheit zu bringen. Es druckte ſie aber eben 
lemliche Geld: Noth, und die Augen waren 
durch die Reformation Lutheri DEE 
ante 


B IV. Hiſtoriſche Machricht 


\egangen, dahero hieſſen fie dieſen Sarg in 
Welt gehen,und die Pfennige, die daraus ge 
agen wurden , hieß man Sarg- Pfennige, 
i dieſer Gelegenheit befchreiber der Herr Au- 
das eben des heil. Adolarii, welcher der erſte 
einige Bifhoffzu Erffure geweſen. Merck · 
tdigifthierben , daß die Schwedena. 1633, 
jeux gewefen diefen heil. Eörper zu befchauen, 
fen dannenhero den hölgernen Sarg in Be» 
In vieler Zeugen eröffnen , daman denn befun ⸗ 
daß er meiftentheils , etwas weniges aus ge · 

men, aus Holtz geweſen. A:1548.leffen 
Erffurter Thaler ſchlagen, auf deren einer 
ite zu leſen war : Mon. Reipublicæ civitatis 
furdi. Aufder andern aber: Date Cæſaris Cx- 
‚ &quzxfunt Dei Deo, Bey deffen Hiſtorie 
uns nicht aufhalten wollen. Als a. 1597. die 
ft in Erffurt 7765. Menſchen weggeriffen, 












BETHFETTTIE IT TE yn\. 
BERIE 9 30. Sülven wenig, dange«« 
reia Schuͤtzen · Meifter von Erffurth, unde⸗ 
ärfte gewann Gewandt. Und unter dem« 
pen Hoff machten die von Erffurt eines 
t,und gaben Kleinode aus, der waren“ 
EneSBecher , der befte war 12. Schocke⸗ 
und Schalen, güldene Ringe, feidene‘ 
en, Gewandt, Pargant, und das jeder: 
Wer da wolte, Sürfte, Grafe, Mitter und“ 
ee Bürger und Bauer, Mann und Frau,‘ 
t und Magd, mochte einlegen einen neuen‘ 
hen vor einem Zettel, und ſchrieb ſeinene⸗ 
men darauf, und that dieinein Faß, als‘ 
geſammlet hatte , als man geſagt hatte, fie“ 
Ber acht hundert Schock. Daraufmachte‘ 
einode, als vorgefchrieben ſtehet, und fo‘ 
Jettuln als man mic der Leute Rahmen ge 
set hatte, alfo viel machte man ungeſchrie⸗“ 
Zettul / und die auch in ein aß, und machte“ 





o WW. Zifforifche Nachricht 

Deren, die dazu geſchickt waren und aufiegliche 
Seite bes Knechts einen&chreiber und ein jegs 
ſcher nahm don dem Knecht die Zerteln, d 
enihm was, ang der. Hand, und band hie auf, 
nd der Schreiber aufdem Ort, dadieZektuln 
nitden Nahmen waren, der lafe den Mafı 
es Mannes fo ſprach der andere auf der and: 
Seiten , wann er efmemmngefihricbenen Jet 
and, Nichts ! Nichte ! Wenn er aber eine 
jertul fand , darin Gewinn inne gefchrirbe 
var Was! ſo trommelte man auf, und laſe 
fertul gegen einander, wes Nahmen man dei 
and, der gewann dag Kleinod. Der allere 
ewann 2. Gänfe und ein Pfund Ingwers 
tzte gewann einen Gilden, das war ein Stu ⸗ 
en · Heißer vor derlangen Bruͤcken. Der Zet⸗ 
ılmwarenalfoviel, daß man 5. Tage darüber 
uslaß. Hergog Wilhelm und der Graf von 









De Erffuctielgute Poffnung yeigere, Ste 

deßwegen a. 1631. cin fo genanntes 
Burien, welches allhier nach der 
jeben wird, und verewlgten deſſen Ge · 
einer darauf geſchlagenen Muͤntze. Auf 
aliſchen Frieden ward a. 1650. eben 
geſchlagen, wobey dem Herrn Autorĩ 
bedencklich vorkommt. Erſtlich, daß 









Stobe oder Muͤtze, ſondern aufelnem 
Zweige ruher, Wodurch ohne Zweifel 
Haufe Sachfen geleiſtete Schutz und 
angedeutet worden. 2.) Daß fie ſich 
Roͤmer und freyen Reihe, Städte 
‚RFÜRDIENSEM gefihrieben. Sonſt 
och einiges von igtbefagten Frieden bey. 
und gewiefen ‚daß die Stadt und deren 
auch in felben fey eingefchloffen gewe ·⸗ 
Heihedenn die beyden Schwediſchen Mini- 
ann Oxenſtirn und Johann Adler über 
orte und Verſtand deſſelben einige Sateinis 
udtion gegeben, welche man gan mis 
wüderhar. Endlich wird auch eine auf das «. 4 
hin a.1692, gehaltene Jubilzum der Aca- 
(egefhlagene Gedaͤchtniß / Münge beyges 
»t, dadenn zugleich ein Werjeichnifi derer 
orum beygefüger wird, Won der Lnivere 
fel6fk wird verfchiedenes erinnert, fonderlich 
* iz deß 


Want, 


2 W. Ziſtoriſche Nachricht 

man mit der promotione Magiltrorum ſonſt 
e.fehe freygebig geweſen. Der Catalogus 
ofeſſorum AugultanzConfefhionis iſt nebſt de · 
vEurisgefaßten Lebens » Befchreibungen eben · 
18 eingeruͤcket. Was den übrigen Zuſtand 
Gelehrſamkeit betcifft , fo find inder Stadt 
ffurt 4. Bibliotheken. Dieerftedie Univer⸗ 
18: Wtbliorhec ‚ welche um das Jahr 1440. 
n denen Profefloribus aufgerichtet,, und her⸗ 
ch durch verfchiedene Geſchencke vermehret 
rden. Es werden die vornehmſten darinnen 
indlichen Mss. nahmhafft gemacht, worunter 
3 merefwürdigfte einige zum Coneilio Con- 
atienfi und Bafıliend gehörige Schriften, 
e kleine tareinifche fehr fauber auf Pergamen 
chriebene Bibel, welche Joh. Huß beſeſſen har 
1 fol, und die Wercke des Ciceronis in groß für 
aufPergamen. Die andere iſt dieAmploniani- 


PP? re 








von Erfurt. g13 
üb don denen Juden nach deren Ausjagung 


"Und hiermit endiger ſich die Machriche von 
| u Stadt Erfurt, von welcher wir 
usen sefee verfichern koͤnnen, daß ihm folche mit 
Debacht durchgeleſen zuhaben wicht reuen wird, 
Daum es iſt alles aus bewertheſten Uhrkunden 
manmen getragen, und ohne Anſehen einiger 
Dinge die Wahrheit ziemlich derb vorgebracht 
vutden, Die Schreib, Art if zwar fo beſchaf⸗ 
ws, daß man aflerdings eines und das andere 
uam ausſetzen koͤnte, iedoch fan folchee die Auf⸗ 
Meigkeit des Verfaſſers reichlich erſetzen. Wir 
Dinfeben nichts mehr, als daß der Herr Autor 
gefallen Laffe, die Erffurtifye Kirchen⸗Hiſto⸗ 
gleichen Fleiß und Aufrichtigkeit ehiftens 
ws Licht zu fielen. 
















Melchioris Paftoris opera omnia. 

: Das iſt: 

Me Wercke des Melch. Paftoris, nebft 

- Denen Anmerckungen Jo.Solier. Tou- 

louſe bey J.F.Caranove 1712. fol. 5. Al- 
phab. 12. Bogen, 

S waren die beyden Tradtate dieſes Melch. 

paſtoris, welcher ehemahls ein beruͤhmter 

rofeſſor Juris Canonici zu Aix in Provence 

ſeweſen, nemlich de Beneficiis , und de Bonis 
213 Tem- 


xime Erfurtenfibus, Denn es find ihm folche von 
dem EvangelifchenMinifterio zu feinem vorhaben: 
Ben Bibel. Werde geliehen worben. 








4 V. Mol, Paforis 


mporalibus Ecclefiar acquirendis &c confer- 
ıdis, nicht fo bald ans ticht getreten ‚ als fie fo 
ich von denen Gelehrten nicht allein begierig 
fgenommen, fondern auch von dem gelehrten 
lier,deffen Scholiain Carrafium , Flaminium 
ifium und Lancellori Inftitutiones Canonicas 
ft befannr find ‚ mit näglichen Anmerdfuns 
1, und alfo in kurtzer Zeit oͤffters aufgeleget 
rben. (Es ließ es auch der Herr Solier bey 
fem erften Fleiſſe nicht bemenden fondern fuhr 
t noch mehrere Aamerckungen zuſammen zu 
ngen,worinnen alles , was er fo wohl felbft 
s der praxi erlernet , als aud) bey andern 
sribenten wahrgenommen, befindlich. Weil 
in gedachte Tradtate nad) verfchiedenen Aufe 
em sbermahl rar worden , und aleihwohl 
le Nachfrage darnad) gewefen, fo ift man bes 
aen worden, auf eine neue Auflaae, fo wohl 





. Opera OMNIA. sır 


gien Des ganzen Werdes bengefügen.. 
h , en demgeneigten Leſer, nur den Eurgen 
; fund Ordnung ieden Tractats gleich als 
Br Tabelle zeigen und die Ausführung ſelbſt, 
Bldye hier her zu bringen viel zu weitläufftig 
deſſen Fleiß überlaffen. 
*8 Tractat de Beneficiis Eccleſiaſticis 
aus drey Buͤchern, deren dag erſte gleich 
MS (tit. 1.) deren Urſprung unterfuchet, 
‚wie esnicht allein billich folche Bene- 
wohl zu Erhaltung der Kiechen, als deren 
zu flifften, fondern wie auch foldhe 
bald zu Anfang der Kirche N. T. ger 
B,und nachgehends immer mehr und mehr, 
ich von Conftantino M. vermehret wor« 
Wiewohl foldhe Kirchen-Güter Anfangs 
son denen Geiftlichen eigenthuͤmlich befefs 
n, bamit fie ihr Amt deflo beffer abwar⸗ 
Dad ſich niche im weltliche Sorgen mengen 
den; fondern es wurde über ſelbe ein gewiſ⸗ 
Fretvalter befteller, welcher folche adminiftri- 
unfle, deren Einfünffte fo denn von dem 
hoff ausgerheilet, und zur Erhaltung derer 
vens Diener, Armen, Gottes » Hänfer, auch 
mer eigenen, wie auch fremden Brüder 
durfft angewendet wurden. Nachgehends 
blieben ſolche Guͤter nicht mehr gemein, 
xn wurden zertheilet, und iedem Geiſtlichen 
{ zugeordnet, daß er davon leben konte, fo 
ee von den Einfünfften mag er zu feiner 
jdurfft brauchte, nehmen, das übrige aber 
Nutzen der Kirche verwendenmufte., Aber 
dioſe Anftalc daurere nicht flets, fondern Die 
04 Geiſt⸗ 























6 V, Melch, 6 _____V. Mech Bafris 


eiftlicgen bekamen nadıgeh befamen na hends mehrere Sri mehrere Sr+ 
ie, fo, daß fie nicht allein wor ſich felbit d 
amfrudtum von. denen Gütern genoffen, fe 
vn auch bey Lebzelten nach ihren Gefallen d 
t difponiren, und ihren Freunden und Erb 
viel zuwenden Funten, als fie wolten, dag übı 
fiel, wenn fie fturben, der Kirchen anheim, m 
ches noch heuriges Tages In der Roͤmiſch 
sche faft durchgehends gebräuchlich if, J 
e alten Kirche (wie Solier anmerder) wurd 
Geiſtlichen von denen Oblationibus und Pi 
tüs Adelium unterhalten, and welche deralı 
mfportulas und ftipendia empfiengen, wurdı 
erici (portulantes genennet, wie aus den C' 
ano epilt. 34. erwiefen wird. older B 
ficiorum giebt es nun verfchiedene Arten (t 
nach denen unterſchiedenen Gattungen der 
iſtlichen, auch Ihrer Aemter und Würden, we 


Operaomnia. 517 


cione, translatione, unione, diviſione und con- 
fuetudine verändert werden. Soll nun iemand 
zu einem beneficio gelangen, fo muß er darzu 
(dit. 5.) canonice cligiret, umd fo denn auch (tit. 
6.) würdlich confirmiret werden, will er anders 
Bas Ihm conferirte benehicium genieffen, und 
deſſen jura, weiche es nach feiner Beſchaffenheit 
mit ſich führer, ausüben. Alfo har z. E. ein 
Biſchoff, wenn er confirmiret worden, clavem 
jurisdictionis, vermöge deffen er geiftliche bene- 
ficia vergeben, andere confirmiten, inveftiren, im 
Bann thun, abfolviren ꝛc. fan: iedoch hat er 
noch nicht, ehe und bevor er confecriret und zu 
feinem Amte eingeweihet worden, clavem ordi- 
nis, daß er Fönte andere Geiftlichen ordiniren 
oder abfegen, Nonnen, Kirchen und Altäre wei⸗ 
benzc. Thut er aber folches, fo iſt er feines bene- 
ficii verluſtig. Ein Ertz⸗Biſchoff (wie Soliet 
hinzuſetzet) od er gleich rechtmäßig erwehler; 
confirmiret und confecriret worden, fan dennoch 
fein Concilium provinciale beruffen, fein heili⸗ 
des Salb⸗Oel machen, feine Kirchen weihen, 
Feine Seiftlichen ordiniren und Biſchoͤffe confe- 
criren, ehe und bevor er dag pallium hat, Wo 
aber bey iemand nach denen canonibus Eledtio 
nicht Fan ſtatt finden, fo koͤmmt (tic. 7.) an deren 
flatt ex indulgentia Poſtulatio. So kan z. ©. 
temand, fo unehrlich gebohren, oder das gehörige 
Alter noch nicht erreichet, nicht eligiret, aber 
wohl poftuliret werden. Ein Biſchoff Fan mes 
gen der geifllichen Ehe, fo er mit der Kirche, dee 
er vorgefegetift, getroffen, zu einer andern nicht 
eligiret, fondern nur poftuliret werden, wenn e® 

sis irre 





8 V. Melch, Pafloris 


ders Me Moth und Nuten folayer Kirchen e 
tbert, nicht aber aus Geitz oder Ehrſucht g 
eher. Hingegen können Achte und Präl 
teligiret werden, weil fie mit ihrer Kirche nic. 
atrimonium proprie, fonderm nut quafi matt 
oniumeontrahiren. Obnun wohl die.cledi 
y vacanten bencheiis am gebräuchlichften if 
d felbe auch iederzeit beobachtet werden, | 
t dennoch) (tit.9.) der Pabſt hin und wied⸗ 
ngriff gethau, und ſolches Recht denen, wei 
m es zuſtund, benommen. Denn da die gi 
hnlichen Klectotes offtmahls nicht einig wer 
mund ſich wegen der Perfon vertragen konter 
Iberlieffen fie folches dem Pabſt zur Entfehei 
ng, welcher denn anfangs das vacante benef 
ım entweder felbft vergab, oder denen Electe 
us eine gewiſſe Zeit beftimmere, da fie zuſam 
n fommen, und eine tuͤchtige Perfon erwehle 





Opera omma. 719 
rg.) die wuͤrckliche Collatio. Geſchie⸗ 
der ordentliche Beſitzer eines beneficii 
er in Semürhs;oder Leibes ˖ Schwachheit 
Wie, fo wird ihm auf ſolchen Fall (tit. 10.) 
Wedjutor zugeordnet, welchen die Biſchoͤffe 
Mer Pabſt aber cum ſpe füccesfionis, ohne 
Alieſes Ichtere im Concilio Tridentino vers 
worden, zu fegen pflegen. So hat auch 
em (iit.ii.) der Ordinarius meiftencheilg 


Yicarium, dent er gewiſſe jura und Gewalt 
E verfhledene Verrichtungen unter fs ' 















vorzunehmen. Wenn aber ein 
inm von extraction gar vacant wird, fo 
Ipbenn (cit. 12. ) das Capitul zwar einige 
iſt und Jurisdidiion, es pflege aber 
(ei. 13.) vom Pabfte ein Curator befteßet 
wen, auch hat alsdenn in Franckreich die fa 
mie Regalia ihre Mechte, fo weit ſich felbe 
den, zu exetciren. Ohngeacht nun aber 
Affen benehicia ihre ordentlichen Collatores 
„welche fie nach ihren Gefallen mit einer 
gen Perfon befegen koͤnnen, fo wird doch 
x) foldhe heit auf unterfchiedene Art 
nälert. es gefchieher anfangs (tit. 
srch die Refervationes, da fich der Pabſt 
ſchiedene caſus vorbehält, wenn er die erle⸗ 
ı beneficia felbft vergeben darff. Feruer 
5.) durch das privilegium Graduatarum, 
ge deſſen in Franckreich ex decreta Con- 
iſileenſis, ſanctione pragmatica und Con- 
tis die im Monat Aprili, Julio, Odtokei 
umario vacant gewordenen benchria dene 
isten Perſonen vorbeholten menden for 


V. Melch. Pafloris 


ordinarii feinen andern darzu laſſen duͤrffe 
Men fieniche 8.Monate a poteltate confere 
lufpendiret werden, und dem graduaro mich 
oweniger fatisfation geben, So haben fi 

die Bäbfte geroiffe Monate vorbehalten, 
ſchen die vacanten beneficia niemand, als d 
Armen, können gegeben werden, Will ab 
Graduatus fein Privilegium genieffen, fo me 
ewiſſe requifica haben, auch verfchledenes | 
nehmen. z. E Ermuß aufeiner berühmts 
tverfität des Reichs, alszu Avignon, Aix& 
ierethaben. Er muß entweder in» oder au 
alb des Reichs feine beftimmte Zeit mirSti 
en zugebracht haben, nemlich ein Docte 


eologix ro, Jahr, ein Doctor Juris und Mi 
in« 7. Jahr, ein Magilter Artium, 5. Jah 
Baccalaureus Theologix 6. Jahr, und ei 
cal sureus Jurisoder Medicine 5. Jahr. J 








ı Opera ommin. 521 


gia.(tic.ig.) welche ſtatt derer Paͤbſtl. Eapectan ' 
Defehle von dem Könige in Franckreich denen 
Candidasen estheilet werden, inmaſſen daſelbſt 

bas Coneilium Tridentinum in iis, quæ ad refor 
mationem pertinent, noch nicht recipiret i 
Solche Indulta regia find nichts anders, als 
nomigationes regiæ, da der ordentliche Collatot 
xerſuchet wird, dem Nominaro dag erfte erledigee 
beneficium zu conferiren. Sie werden. ouch 
Ir zu gewiſſen Zeiten gegeben, z. E. wenn der 
Koͤnig gecroͤnet wird, wenn der Autiltes Ihm den 
Eid der Treue ſchweret, oder fonft eine auſſeror⸗ 
dentliche; Solennitaͤt und Freude iſt. Zu Schmär 
Jerung ber Freyheit derer ordinariorum gehöret 
su (tit. i9.) das jus Patronatus, allwo Solier 
BAY anmerdet, daß in Franckreich der Patro- 
nus nicht ner epiſtolam miflam, wie fonft an an⸗ 
bern Disch gebräuchlich, præſentiren darff, ſon⸗ 
dern es muß ſolches geſchehen durch 2. befannte 
zeugen, welche anſaͤßig, und nicht des Patroni 
SBlussSreunde, oder ihm fonft in ſecundo gra} 
du affinitatis verwandt find. Solches jus Ps 
tronatus wird insgestein (tic. 20.) auf neunerleg 
Art,-als 1.) fundatione‘, 2.) dotatione, 3.) pri» 
yilegio, 4.) donatione, 5.) ivgato, 6.) permur 
tatione, 7.) jure fucceshonis, 8.) confuetudine 
und 9.) wie Solier hinzufetet, conſtructione er⸗ 

langet. Hingegen wird es auch auf viererley 
MWeiſe, nemlich 1. Cesfione & renunciatione Ec- 
cleſiæ facta, 2. privatione ex delicto Simoniz, 
xæx delicto, publicatione & confiſcatione bo- 
norum digno, und 4. præſcriptione wieder ver⸗ 
bohrren. Hiermit hat (is. 21.) einige Verwand⸗ 
ae (haft 


® 


2 V. Melch. Paſori 


— — 
afft das jus preventionis Papæ & Legati, da 
Pabſt und deſſen Legati bey verſchiedenen 
llen den ordinatium in conferendis benehciis 
wweniren, in gewiſſen Fällen aber nicht preve · 
enfönnen, Ingleichen (ut. 22.) dasjus de- 
lutum, da dag jus conferendi, wenn die ordi- 
ircollatores nicht zu beflimmrer Zeit die vas 
ten bencficia vergeben, von andern exerciref 


’d. 

Das andere Buch handelt de litteris benehi- 
libus, und zwat (der) deparvisdatis, Dies 
Tieul zu verftehen, wollen wir, was Solier 
rbeh p. 60. annociret, anführen, In provi- 
nibus Apoftolicis, fpricht er, duplex occurrit 
ta: prior eft, que parva dicitur: altera quæ 
ior ſ. extenfa nuncupatur; Ubi enim pottecta 
ignara eſt lupplicatio, transmittitur ad officia- 
J prefetum pary& datz, qui in calce füppli- 


— — en Si 





Opera omnia. _$23 


wird. Wohin gehören Signature Beneficiales, 
Signatura aber, wie es der Autor befchreibee 
wird genennet Refcriptum Collatoris, Papz, v 
Legati ad preces fupplicantis, quod iis verbis 
concipitur, conceſſum ef, ut petitur, fiat, aliısvc_> 
fimilibus. Es muͤſſen aber die Candidaten bey 
Einrichtung ihrer Suppliquen (tit. 4.-7.) ſich 
wohl fürfehen,daß fie alles genau beobachten, und 
ausdruͤcklich melden, um was für ein beneficium 
fie bieten ; was es damit für eine Beſchaffenhelt 
habe; und wasdergleichen Umſtaͤnde mehr find, 
welche fie melden müffen, foll anders ihre Suppli- 
que guͤitig ſeyn. So har auch die obgedachte SI- 
ęnaturaBenefſicialis insgemein ihreClauſulas, de- 
ren achte ſind, nemlich 1.) abſolutoriæ, 2.) difpen- 
ſatoriæ (tit.8.) 3.) ſuppletoriæ (tit.9.) 4. dero- 
gatoriæ (tit. 10.) $.) extenſivæ (tit. 1.12.) 6.) 
executivæ & misfionis in poſſesſionem (tit. 13.) 
7.) conditionales, und 8) modales (tit. 14.) wo- 
bey zugleich von denen Annatis gehandele wird, 

“welche, wie fle Solier p. 90. befähreiber, nichts 
anders find, alsaliqua taxata qualitas fructuum 
ejus anni, quo beneficium vacat, Papæ debitain 
figaum recognitionis univerfalis dominii, & 
fubventionis gratia pro fuftentando Pontifice 
& Cardinalibus indigentibus. Hat es denn mit 
allen feine Richtigkeit, fo werden folche litterze 
beneficiales (tit. 15.) infinuiref und zur execution 
gebracht, fo, daß der Candidatuszum Examine, 
und fo denn zur wärcklichen pofleshion feines Be- 
nehicii gelaffenwird. Bißwillen aber wird ihm 
(dt.16.) der poſſeſs flreirig gemacht, oder auch 
wohl (tit. 17.) sin andsser mis eben dem beueficio 

re 


4 V. Melch, Pafloris 


fehen, da denn wohl zu unter ſuchen welcher 
rihnen näher und beffer Recht dazu habe, und 
> felbiges behalten müffe, Bey unterſchie · 
ien Capitulis und Collegial-Kirdyen iſt das 
‚optandi (tit. 18.) gebeäuchlich,vermögedeffen 
Canoniei gradatim fleigen, und einer des au⸗ 
n erledigte prebende eriwehlen und nehmen 
ınen, ohne dag fie deswegen einer neuen provi- 
nau folher prebende, #8 märc denn daß fels 
6 unter bie Referyata gehörete, nöchig Kar 
1" Das dritte Buch diefes erften Tractate, 
Iches das ſtaͤrckſte ift, handelt de Vacarione 
reficiorum & Cenfuris Eceleſ. allwo (tit. 1.) 
'thaupt gezelget wird, wie die Benchcia iplo 
e.und ipfo facto vacant werden; Zwar auch 
ondetheit diejenigen Faͤlle abgehandelt wer⸗ 
wo die bencficia ipſo Jure vaciren, nemlich 
angs (tit,2) per obitum. Hernach per Re- 


———— em antmeNse (tie 3) auneallum und 





ı Opera mia... ' gap 


* gas Die Relignation nicht in eigener Jerfen’ 
adurch ſeinen Procuratorem verrichtet, 
maß derſelbe (tit. 6.) dazu bevollmaͤchtiget und 


wie. einem. beſondern Vefehl von ihm verſo⸗ 
ya fon, auch denfelben vorzeigen, ſoll andere die 
Agnation gültig ſeyn. Wir denn auch ſolche 
mh anterſchiedene Art. kan ungültig werden, ent 
waben [tit. 7. ] wenn der Reſignans innerhalb 29. 
flirbet , oder wann der Relfıgnatarius 
8] binnen beflimmter Zeit feine proviſion 
winhshey den Dicecelana publicirer 3 oder auch, 
men ſich unterfchiedene Fälle ereiguen , da der 
Bafignans [tit. 9. ] zus dem benchcio,deflen er ich 
Bageben hat, wieder gelaugen koͤnne. Wenn aber 
ud wie ferne ein benchciam ex caula Refigna- 
sinnis würdlich vacant werde ‚. folches wirb 
kin, 10. ] gezeiget; ingleichen [ir au. wenn eine - 
ion ex cauſa parmurationis ſtatt finde, 
sd was permutatio canonica fen? Weil auch bey 
Reben Rehignationen ‚ fonderlich Die in favorem _ 
n, derer penlionen und Berträge zum 
eu Dieldung gefchiehet ; fa hat der Autor 
nicht undienlich zu ſeyn erachtet, folche Materien 
allhier (tie. 12.9. ) beyläufftig mit abzuhandeln. 
der es fan ein benchicium vacant werden per 
gefignationem tacitam, worzu gehoͤret wenn ſich 
sit. 14.) des Beſitzer deſſelben in den Eheſtand 
Begiebt,oder ein Biſchoffthum überfönme : wen 
weft. 135.) noch ein benehcium erlanget , melches 
wit dem erflen ineompatibel iſt: wenn fich bey 
dm (cit. 16.) defectus promotionis findet,daf er 
wicht binnen gewiſſer Zeit zum Prierter weis 
laſſen; und endlich wenn er Cric.17.) ſich in 
»Deusfche 43, Brad. x Villth, Ma iur 











6 V. Melch, Pafloris 


em geifilichen Orden begiebet. Auf weit 
le denn Die beneficia nicht allein ipfo jun 
dern auch ipſo facto vacant werden, Dri 
18,werden Vie beneficia ledig per privationeı 
d zwar auf neunerley Art 1, Simonia,z,con 
1a, 3.herefi, 4. fiquis-Clericum ceperit, c 
ımque detinucrit, ut eogeret cum dimitte 
ieſicium, 5. homicidio'qualificato, 6, ſi qu 
afte fe intruferit in beneficium cutatom, 
verimine commiflo in litteris Apoftoliei 
timine læſæ Majeltatis, und 9. crimine5od 
e(tit.13.19.) Endlich werden die benehic 
g (tit.20.) per nullitatem tituliwenn die Caı 
ati oder Provifi zur Zeit der Election odı 
Nation diejenige Gefchicklichfeit und nörbig 
uifita nicht haben , die doch nothwendig br 
ıbeneficio ‚welches fie überfommen oder ver 
aen,fenn müffen. Welchenun dazu nicht a⸗ 





Opera vinmia. 2 
gelchrre ‚und die niche ſtudieret haben (tit. 30.) 
43. die infam find, (tit. 31.) 24, De ein grofes 
. MBerbrechen begangen (tin. 32.) 25. die ein deli- 
am in füfceptione Sacramenti begangen(tit.33.) 
J E. wenn flenoch einmahl getauffet ‚ oder vom 
einem gar abgeſetzten oder wenigfiens fufpen- -· 
dnten Biſchoff orbinirer worden, 16. welche ein 
Vvelictum in minifterio Sacramentorum & ordi- 
is exercitio begangen (tit. 34.) 17. welche ex» 
eommuniciret oder fonft mit andern Kirchen» 
Struffen beleget find (tit. 35.) woben zugleich 
Luit. 36: 40.)von dem Kirchen · Bann ausfuͤhrlich 
gehandelt wird , 18. welche ſuſpendiret. ſiud 
til. 41.) wobey von der fulpenlion (tit. 42.) aus- 
Mhrlich gereder, und bey was vor Verbrechen fie 
Matt finde, gegeinet wird, 19, welche degradiret 
soorden (tit. 43.) Liber dieſes giebt es auch andere, 
‚weiche ob fie wohl fonft nicht irregulares , wie die 
tegt angeführten, ſeyn möchten, dennoch zur Er⸗ 
Jangung derer beneficiorum vor untüchtig ges 
vchtet werden. Dergleichen find (a) alle Frem⸗ 
de und Ausländer (tit. 44.) (b)dfe fo genannten 
- Regulares oder Ordens/Leute (tir.45.) jedoch ſiud 
auch diefe letztern nicht von allen beneficiis aus⸗ 
geſchloſſen, fondern , ob wohl die fo genannten 
Bettel⸗Moͤnche wegen des vori paupertatis de 
#ändig arm find , umd fein benchcium beſitzen 
SHürffen, fo find dennoch die übrigen Ordens⸗Leute 
insgefamt fähig beneficia, iedoch nur fo fernedtes - 
ſelben regularia find zu befigen: unfähig aber ſind 
fle ju denen benchciis fecularibus, gleichwie auch 
De feculares zu denen beneficiis regularibus vor 
umtichtig erfläree werden. Nichts deſtoweni⸗ 
| Mma vxe 











3 V. Aelch. Pafloris 


aber fan dennoch einem kegulari ein benehi 
ſeculate, und hintolederum einemSeculari € 
\chicium regulate, iedoch nur inCommendat 
weder aufeine gewiſſe Zeit, oder auf beben 
g gegeben werden, Zulegt wird noch (tit. 46 
vacatiene benchicii per privationem &jud 
fententiam, und ( tit. 47. ) von unterfchleb 
hexceptionibus, welche in caufis benchieia 
inorfommen,infonderheit aber. de exceptioi 
nnalis poflefloris pacifici, gehandelt, 

Der andereTradtat de bonistemporalibusE 
ie acquirendis & confervandis befteher mı 
18, Tituln,und handelt folgende Materien a 
(t. 1,) von Aufbanung,Reparirung und Eli 
hung derer Kirchen , (tr. 2.)von Zchender 
3.) von denen Oblationibus, oder ſo genanı 
Opfern, welche bey Celebrirung der Meſſ 
yenen Reften der Heiliaen, ben Bearaͤbniſſen 


\ Opera ommia. 529 


ger als Zuhörer bleiben,und.in einesandern Dies- 
ces nicht Eingriff thun follen , gehandelt wich, 
(tit. 6.) don der Kirchen privilegio in bonis fuis 
temporalibus confervandis , oder von denen fo 
wohl beweglichen als unbeweglichen Sachen, 
welche ohne Nachtheil der Kirche entweder gar 
veräußert, oder doch aufeinige Zeit ausgergan _ 
und verpachtet werden Fönnen. (tit.7.) von dem 
. Brivilegioder Kirche in prefcriptione ‚ und end» 
lich (dt. 8.) von Wiedererflattung derer veräuß 
ferten Kirchen Sachen. J 
Der dritte Tractat de Jurisdictione Eccleſia- 
Sion beſtehet aus z. Büchern, deren das erſte von 
ſelber überhaupt lehret, wie ſelbige (tir. ı.)der Kira 
chen von Chriſto verliehen worden; daß die Kir⸗ 
che (tit. 2.) zur Zeit derer Heidniſchen Kaͤyſer ſol⸗ 
che zwar nicht de facto, aber wohl de jure gehabts 
wie felbige (tit.3 ).unterdenen Ehriftlichen Käye- 
fern aufgerichter worden ; daß die Kirche (tit. 4.). 
eis imperium und Jurisdidtion habe fine territo- 
rio & hlco:woben zugleich behauptet wird,daß bie 
sche merum imperium habe,und jure proprie 
Canones und Geſetze machen fönne,nicht allein 
Inden Sachen, welche ad myſteria fidei & facra- 
menta alle Ehriften angehen, fondern auch in des 
ssenjenigen, welche ad oflicium dıvinum, admi- 
niniftrationem rerum ecclefiafticarum , fpiritua-' 
lium & gemporaliam, & reformationem mo- 
sum die Geiſtlichen allein betreffen; jedoch habe 
Der Judex Eccichafticus nicht poteltatem gladii 
temporalis, nec actu nec habitu ; fondern es muͤſa 
fe (tit. 5,) da8 brachium feculare imploriret were 
den. Hierauf wird infonderheit (tit. 6-9.) vom 
. Mm 3 re 


3 V. Melch. Pafleris 

orisdiction der Bılyöffe, und (ur.10.) v 
nen Juribus der Aebte und andererPrzlaten,# 
ch eines gantgen Capituli, gehandelt , und. er 
d(eit, n.)unterfücher-, wenn und wie ferne / 
dex Eccleſiaſtieus konne recuſiret werden? 
Das andere Buch handelt de caſibus privi 
1tis & communibus ‚allwo (sit. 1.) gewieſ 
rd, was vor Sachen für das forum Eeclefial 
mgehören? (it. 2,) welcher Sachen halb 
ı Clericus entweder für dem  geiftlichen od 
Itlichen Berichte fönne belanget werden (tit 
18 füc Verbrechen derer Clericorum fir gel 
heumd weltliche Gerichte gehören ? Crit. 4 
18 e8 mit denen Proceffen fir geiftlichen E 
hten vor eine Befchaffenheit habe ? (tr. « 
ı für Zeugen ſuſpect feynd ? (ut. 6.) fi infta 
fitperemta? (tit, 7.) wiezu verfahren , wer 
crimine gehandelt wird ? 


\ : Opera unit, © SSL. 
ia:monitoriis dandis ad finem revslationis ber. 
gangen werde ? und endlich (it, 11.) wie von des. 
nen Coaſtitutionibus Eccleſiæ nicht fönneappele- 
Uret werden. Und dieſen letzten Titul ſetzet der 
Autor deswegen hinzu, damit er fich bey. dem 
Mömifchen Stuhl exculiren möge, daß, ob er 
"weßlbißger de Appellationibus ab abuſu gere⸗ 
det babe, und man meynen Fönne, Daß er hiermit 
der Autorität gedachten Stuhls zu nahe getreten 
fey, er dennoch diefelbe hiermit keinesweges ger - 
krancket wiſſen, fondern vielmehr in ihren elle 
laſſen wolle. Wie er dennaud des Dabfisfun 
sehon von Petro und die Daher erlangte Autori⸗ 
tat und Betwalt, daß er Conltitutiones fü wohl 
. circa politiam Ecclefiz, als auch circa myſteria 
fjdei machen, und man, weil erinfallibel, von fols 
den Gonttitutionibus nicht appelliren könne, 
wicht allein vertheidiget, fondern auch feine 
Schrifften der Päbfilihen Cenfur demuͤthig 
Übergichet, 

- Was endlichden vierten und legten Tractat 

. aulanget,fo wird in ſelbigem die materie de Jurg 
. Feudali& Emphyteutico in 7, Büchern abgehans 
delt, Das erfie Buch handelt de Feudis & Rev 
gelibus; da (tit.1.) der Origo Feudorum fur& 
- augeführer, und zugleich die Drdnung und Aus⸗ 

8 des gantzen Tractats gezeiget wird, 

Hernach wird (tir.z.) gerotefen, wie vielerley bag 
Feudum fey? (tit. 3.) Was Regalia, und wie 

vielerley felbige ſeynd? nemlich majora und mir 
nora. Zu denen minoribusgehören (tit. 4.) die 
Öffentlichen Land» Strafen, und dag Geleit; 


Las. 5.) die Fluͤſſe Mühlen und Back⸗Haͤuſer; 
Mm 4 (Cit. 6) 





V. Melch, Pafloris 


16.) die Jagten, Fifchereyen und Bogelfang 
er wird gezeiger (tit, 7.) mas bona vacanti 
d, und welche entweder dem Fiſeo, oderdei 
ichts. Heren, welchem die Regalia überlaffe 
anheim fallen, nemlich (eit. 8.) die bona A 
rum,oder der Fremden und Ausländer,men 
hne Kinder ſterben. Jedoch werden hievo 
9) ausgenommen die bona Eonfoderat 
„als welche nicht caduc und zu dem Fiſt 
t gefchlagen werden. Dergleihen Confa 
jati (mie fie nemlich in Franckreich genenn 
den, als auf deffen Reichs Statuta und ftilu 
ze hier hauprfächlich gefehen wird) ale die) 
en find, welche aus Flandern, Braband,surel 
g,Artois, Holland, Seeland, it. aus Mizz 
leihen Avignon und Benaifin, gebürtia fin 
gegen fallen (tir. 10.) die bona Baftarderur 
n fie ohne Teſtament und. Kinder ferbe 
Fifco anfı il. 











Opera wiehie. s33 


regu⸗ c. f f. ausgenommen werden. Zuletzt 

wird (eir.2r.) die Frage noch erörtert; ob bie Mo⸗ 

Halten oonfactudine fönnen verlanger, md non 
fa wieder verlohren werden? 

Das audere Buch handele de Inveftituris & 
Recogaiietibus feudalibus & emphytevticig; 
dbwe (ti 2.)der Linterfcheid unter Feudum und 
Empliyteufin gezeiget, hernach (tik. 2.) von 3 
inveflinwe-oder Belehnung Überhaupt, (tit. 3.) 
aber von det Belehnung wegen einer Kichene 

- @ache inſonderheitogehandelt wird, Send 
wird (dit; 4.) gewiefen, was es mit der Mir-Bes 
behuung wenn ihrer mehr wegen einer Sache 

belehuet werben, für eine Befchaffenkeis habe? 
welche Inden Lehn · Guͤtern einander ſuccediren? 
dit. 5.) ob eines Vaſallen Erbe die Lehn ſuchen 
muͤſſe? (tit 6) durch wen die Lehn gefuchet mer» 
+ 86? Leit. 7.) Was es mitdem Bafallen, welcher 
die Lehn niche geſuchet hat, ingleichen mit der 
prehenfione feudi für Bewandniß habe? (cir.8.) 
ob der Eigenthums· Herr die Sruchmieflung deu 
gei feudalis prehenſæ befomme? (tit.9 ) ob die 

Belehnung könne praferibiret werden? (tit. 10.) 

und wie die Belehnung erneuert werde? (tie. u.) 

Hierauf folge Die Materie (tit. ı2.) de Recogni- 

sionibus Vafalli & Emphytevte, wie auch de un . 

hs edendis, woben folgende dragen erörtert wer⸗ 
den; obeine einige Recognitio vim tituli habe ? 
für. 13.) 0b der Dominus Emphyteviicarius def ° 
titulum inveſtituræ oder die vorher gegangenen 
Recognitiones aufzeigen müffe? (tt. 14.) Ob 
die Copey einer Belehnung, oder Recognition 
etwas beweife, (dit. 15.) ob das Jus Feudalc, odet 
Mus Emphy- 





V. Melch.-Baflorie 


phytevticum, koͤnne prefcribiret werder 
36.) obein Vaſall oder Emphyteuta, die B 
ung wider feinen Herrn könne prafctibirei 
17.) 

as dritte Buch Handelt de cenfibus, obfi 
is & operis debicis, wo gelehret wird fo mo) 
1.) was? als wie vielerley (tit. 2.) confusfei 
deffen (tit.3.) Qualitzt probiret werde? w 
ſus fundiarius und conflitutus (tit. 4.Imit et 
er überein kommen und von einander untei 
eden find? wie der cenlus (tit, 5.) durch d 
feription enttveder erlanget oder verlohre 
de? wie der dritte Befiger (tir.6.) einer St 
wegen des rückfländigen cenfus fönne belar 


werden? Ferner (tit. 7.) von den ufuris cen 
nd laudimii ; ob der contraätus cenfualis (ti 
egen einer vorgegangenen Beleidigung au] 
laben werde ? wieder verfauffte cenfus (tir. 9, 








| Opera omnia. 138 
wem der Veraͤuſerung einer rei feudalis un 
wmphytentica überhaupt gehandelt wird; Fer⸗ 
wer infonderheit, wenn cin Vaſall (tit.3.) etwas 
abe Bemuft des Eigenchums- Herrn veräufertz - 
wen der Subinfeudatione (tit.4.) ob ein. Vaſall 
ahme Einwilligung des Eigenthums. Herrn, und 
Vowiederum der Eigenthums⸗Herr ohne Ein 
wiligung feines Bafalls,etwas veräufern fänne? 
@iz. 5.) daß man nichts in manus mortuas, dere 
gleichen Kirchen, Klöfter, Hofpisäler, Collegia 
nd Liniverfitäcen find, veräufern ſolle. (tit. 6,) 
Bea jure morticinii (tit. 7.) Endlich fömme hier 
betrachten vor das feudum Francum oder 
Lehn, (tit. 8.) welche von dieſem Lehn im- 
geun? (tie. 9.) und ob die Lehn⸗Guͤter a taleia 
immun umd fren ſeynd? (tit. 10.) 
« Dasfünffte Buch handelt de laudimiis & re- 
feviis domino diredta debitis ex alienationez 
Alwo anfangs (tir. 1.) überhaupt gezeiget wird, 
aus was Lirfachen die laudimia und relevia müf« 
fen gegeben werden? Hernach werben (tit.2-ı2 ) 
diejenigen cafus infonderheit nahmhafftig ge« 
machet, wo man foldhe laudimia zu geben 
ſchaldig oder nicht fehuldig fey ? Und endlich 
wird unterſuchet die taxa laudimii, (tit.13.) Qua 
actione pro laudimio man wider den dominum 
für Gericht zu handeln habe? (tit.14.) Was zu. 
ehun, wenn mehr domini direftipradii laudimia» 
lis fegnd? [tie ı5.] und ob laudimium koͤnne 
præſcribiret werden ? [cit. 16.] 

Das fechfte Buch handelt de jure prelationis, 
‚welche Materie folgender maflen ausgeführet 
wird; ſtit. ꝛ.] Mit was fuͤr Recht der retradtus 

Domi- 





V. Melch. Pafloris Opera omnia. 


minicus ſey eingefuhret worden? [xie.2.] Zu 
her Zeit ee Fönne preferibiret werden? [üt, 
das zu chun / wenn derBerfauff Bedingungss 
ife gefchehen? leit. 4) wenn das padtum de 
övendendo vel legis commifloriz vel addi- 
nis in dem Contra& mit angehänget wor · 
? [tie 5.] ob minderjäßrige, unter väterliher 
thmaͤßigkeit annoch fiehende Söhne, Weis 
und andere, welche fir Gericht nicht agiren 
ien wider dem zeitlichen Verlauff zu rerrahi- 
reſtituiret werden? ltit. s.] ob der Dominus 
Aus denen Anverwondten vorgezogen wer ⸗ 
lüt. 7.] mag zu thun, wenn mehr Herren / oder 
meht Anverwandte ſeynd? ſtit. i3. Wenn 
Rettactus durch den Procurator geſuchet 
2 lüt. 9.] Wenn die Sache ſtreitig iſt? luit. 
Ob die Kirche des juris prelationis ſich be⸗ 
en Fönne? Leit. 11] Ob das jus retradtuseinem 


auen Binma ihnulallan imanhen 3 [eis on Tm.t 










VI. Strauskisi de Republ. Bojema. 634 


Dosen zugleich [tic. 4.] von der Straffe des Eis 
ums. Herrn, welcher feinen Bafallen uns 
elicher Weiſe tractiret, und ihm UÜberlaſt 
st, gehandelt wird. Weiter endiget fi die 
‚voenn[tit.s.] res feudalis oder empbyteu- 
en verlaſſen wird, und fonft [tit. 6.] auf andere 
Irten mehr. Endlich wird mit den 3. Fragen, 
öbftie. y.] re evicta Vafallo velemphyteumw;der 
Beminus wegen ſolcher eviction koͤnne angehal⸗ 
fen werden? Ob, wenn das feudum [tit.3.} an 
hem Lehn⸗Herrn wieder zuriick gefallen, die fer- 
vitutes und hypothecz alsdenn bleiben ? Ob die 
dem Lehn⸗Herrn [tit. 9.] wieder anheim gefall« 
üen ses feudales a taleis frey fegnd ? beſchloſſen. 


v1. | 
Respublica Bojema. 
Ä Das iſt: | | 
Befhreibung des Königreichs Boͤh⸗ 
“men, durch M. Paulum Stransky, mit 
einer Vorrede Friedrich Roth⸗ 
choltzens. Amſterdam, bey Johann 
Friedrich Ruͤdigern, 1713. 18, 18. 
ogen. 
Or 50. 60. und mehr Jahren war es Moe . 
de, daß man in denen Niederlanden die 
Beſchreibung derer Reiche und Laͤnder unser dem 
Mahmen derer Republiquen in kleinem Format 
heraus gabe. Was ſchon ſonſt bekannt war, 
Bas legte man klein auf, wovon man aber nichts 
hatte davon ließ man etwas neues vefer 
ae 





8 VI. Stranskius de Republ, Bojema, 


chdemman aber eine ptemliche Zeir her Fei 
he gedruckt, fo find diefe kleinen Buͤcherg 
licher maffen aufgefirche , und von manch 
xtheuer bezahlerworden. Soubderlich ab 
es an der Republica Lufitania, welche au 
rar ift, und Bohemie gefehlet, welche letz 
fonft zu Amſterdam 1643, gedruckt geweſe 
jefenun hat der Verleger, der, wle ans den 
uln feiner übrigen Werlag» Bücher zu er| 
‚nach Böhmen handele, felbiger Nation 
often auflegen Laffen, Weil diefes Wer 
unter denen Gelehrten biß anhero nicht u 
lant, als hat man es eben nicht vor noͤthig e 
ter davon viele Worte zu machen. Wer 





n aber doch den tefer, daß es zu einem furkı 
Isjug von dafigen Königreich viele Nachric 
e zumahl da der Druck Flein, und die Mat 

alſe in möglichftes Kuͤttze, doch nicht ebı 





[ 
v 


Vvl. Maurers phyſical. Anmerd. 5739 
Der D. Carl Andreas Medel Hoffnung gema⸗ 
abet, fo wohl die Deutfchen, als inſonderheit Die 
| ſchen Autiquitaͤten zu unterſuchen, ob 
‚ mas aber von ihm etwas zu. erwarten hat / u 
uf Die Zeit lehren. 
VII. | 
Pbfervationes curiofo-phyficz, oder de⸗ J 
ſondere Remarques und Anmercku⸗⸗ 
u ber geheimen un und groffen Wun⸗ 
Welt, Dich 2,88 if 
Waurern, an a 
‚See anckfurt und Leipz agben em 
nhard Buggeln, 2 u Im 
in Nuͤrnberg. 1713. 8. 3. Al 
—2 Tage in der Phyſie —* 
ß nicht nur einen durch die Phb 


—**— wohl aufgeräumsen Verſtand, ſondern 
ſich auch in, dee Macheſi, Medicin und Chymit 





wohlumgefehen haben. Liber dem muß er felb " 


nen Sinn nicht auf Propheceyungen legen um 
aus bloß natuͤrlichen Urſachen Krieg, Peſtil 
und theure Zeit vorher ſehen lernen. Sonſt 


macht man dieſe fchöneDifeiplinnebftiprenvore 


trefflichen Nuten ben klugen Seuten recht fline 
ckend, and es wäre beffer folche Leute blieben gat 
davon, und uͤberlieſſen es andern, die es beifer ver» 
Reben. Doc hierinne muß ein ieder feibft wife 
fen; was und vor wem er fehreibet, und möchten 
De Hin und wieder herausgegebenen phnficalis 
ſchen Diſcurſe fchon noch mit gehen, wenn fie 
nicht den allzuweit eingeriſſenen Aberglaut m 

8 


o VI Maurers 


dem gemeinen Mann umd-einigen nicht w 
achdencklichen Gelehrten unterhielten. Alle 
wollen igund. nicht weiter moralifiren, ſo 
n vielmehr desjenigen Werds, deſſen Tir 
{hergefeger, Inhalt mit, £urgen befannt 
tn. Die dreg Abrheilungen, woraus 

erck beftchet beſchauen Die naritelihen Wu 
‚fo tn der $ufft und Feuer, Woſſer und e 
Erde vorgehen. Zu Anfang wirddie Fta 
Ftert, zu welcher Zeit.des Jahres Die Wi 
haffen worden, und behaupter,.es fen folch 
Herhſte geſchehen / weil alsdenn die Bäun 
ı Götelihen Befehls Ihre Früchte gezeigı 
Yes wahrfcheinlic,daß gleich nach dem Su 
Ball der Winter eingefallen, in welchem u 
erſten Eltern ſich vor der Kälte zu bewahre 
cke anziehen müffen. Hierauf folgen nund 


merckungen von denen ſieben Planeten, der 
. nut Kama Mlendinnfilchene CM 





Bipfiealifche Anmerdungen. 141 


* Beten fernen Schaden thun. * Inzwiſqhen res 
Det er auch von Entzuͤckungen, da denn des Apo-P: 7% 
ftels Pault feine andy vorkoͤmmt, davon as 
Ver eben nichts fonderbares vorgebrachr wird. 
Hier koͤmmt die Betrachtung derer Neben⸗ 
Sonnen und Monden vor, worben alezeit ges 
meldet wird, was auf deren Erfcheinung erfolget. 
Und mie kan es benn anders fenn? Es muß noth⸗ 
wendig etwag daranıf erfolgen, es mag gut Oder 
Höfe ſeyn. Ob es aber von dergleichen Neben⸗ 
Sonnen und Monden verurfacht und angezeiget 
werde, das iſt eine andere Frage, Ferner foms 
men bie meteora, woraus noch ehe etwas abzu⸗ 
‚nehmen, welches aber fchon ſattſam bekannt iſt. 
Wenn man eine Sinfterniß recht genau betrach ˖ B.137% 
ten will, fo giebt der Autor den Rath, man ſolle 
an ſtatt des Waſſers Pech oder Oehl in ein Be⸗ 
cken 
” Db diefe Urſache einen Naturkuͤndiger gnug thue, 
ſolches tönen wir ung nicht wohl einbilden. Ein 
Wondſuͤchtiger, wenn er des Nachts gehet, und 
von einem andern geruffen wird, Fan nicht weiter 
fortgehen. Das koͤmmt daher, weil ihn der Schall 
des Nuffers aufwecket, nichtaber,daß die Mel 
dung des Tauff: Nahmens ten Teuffel in feinen 
Wuͤrckungen hindert. Sonſt muͤſie eben derglets 
chen geſchehen, wennihrer zweene gang in der 
.Stille von der Zauffe und Zauff - Nahmen redes 
ten,mwelcheg doch nicht wohl glaͤublich. Aber dem 
fo find wir bey fo Sffterer Nennung unfers Nah⸗ 
meng,oder aud) wenn wir andere bey ihremMmah⸗ 
menruffen , eben nicht gewohnet , und unferer 
Tauffe und deren Wirckung zu erinnern. Mag al⸗ 
odiefeg als eine fallacia non cauſe ut cauſx gap. 
üglich augeſehen reerden. 
Deutſche AB. Ermd, XVIII.th. Sn 





b vis. Maurers 


ee 
tgteffen, weil ſich ein Bid In unbeweglichen 
ngen beffer zeiget. 4 

In der andern Abrheilung fammen dienatün 
en Wunder des Woffers vor, und wird dat» 
vonder Tieffe des Meere, und veffen Bewe · 
19, von dem rorhen Meere, dem Fluß Nilo 
v allerhand fonderbahren Brunnen und Bir 
a gehandelt, woben auch die fabelhaffte Er» 
lung von dem fluvio Sabbathico nicht vergefr 
wird. DiemeiftenBäder in unferm Teut ſch⸗ 
de werden hierben durchgegangen, und gejel 
‚auswas vor Minsralien fie beftehen , und 
5. deren elgentliche Wirckung ſey. Es be 
ieffer ſolche Abthellung eine Nachricht vom 
ohnlängft in dem Archipelago entflandenen 
en Jnful Santorin, wobeg die wunderbahren 
‚nomena erfläret, auch mit obfervationen und 
erimenten erläutert werden. 





Phſ iſche Anmerdungen. - 56; 743 


— urtheilet, es-habe ſolches in der 
feinen Srund, und die meiflen auf folche 
Urt angegebenen Schäge wären vor eine Blen⸗ 
des leidigen Satans anzufehen. - Endlich 
er von allerhand Figuren, fo auf Steinen 
iſegegraben werden, ingleichem von Kräutern 
RB ’Diumen , als womit er feine Arbeit vor diß⸗ 
hl beſchließt und ins fünfitige ein mehres. ang 
ſtelen verſprich 
si —2* —8 Art iſt fo beſchaſſen, 
po fie ziemlicher maffen koͤnte verbeſſert werden, 
lich aber has er cinige Woͤrter erdacht, darı 
man noch etwas fagen koͤnte. 3. E. die tu- 
* nennet er Stern. Roͤhre und Schau⸗Gld. 
— perſpective Fern · Röhre, die Sphæras pla-- 
immels· K ugeln, die Altronomos 
Schauer ıc. Auch im Sateinffhen kater 
8 befonders, denn die Neben⸗Sonnen 
en ben Ihm parelia, der Hunde »« Stern 
Bas Syrium ; ein mehrers voritzo zu gefchweigen.. 
Glteßlich kaͤnnen wir nicht läugnen , daß wir . 
Bapor halten, es habe der Autor diefe feine Ans. 
merckungen mehr zum Zeitvertreib und Nach⸗ 
deb gemeinen Manneg und Frauenzimmers 
tieben, weil das meifte ſchon yon andern ge⸗ 
p er denn Gelehrten zu gefußen u 
sähe ermefen. Er 


de, H — einer neuen Teu hen 
MReim⸗Art nach d des ſo ge⸗ 
"onen ee error und 
. Rentamewi in einem Gluͤckwunſch 
nz des 
















4 VII. Verſuch einer neuen 


bey Sr, Käyferl, und —5— ifche 
Majeſt. CaroliVI. Geburts ya 
den 1. Octobr. 1713, * ra 
DE: Autor terooni derer Eee L 
Hereus,Känferl,Antiquarius, vou® 
s Schweden, welcher feine ungemelne Erfa 
iheit in den Antiquitzeten, re nummaria 
en darzu gehörigen Wiſſenſchafften/ wie 
ne vortreffliche Geſchickligleit in der r 
defte durch vielfältige Probeitzum er 
ig geleget. a feines 
$« deren Caroli XI. Könige in Schweden gab, 
n Öelegenheit, bey deffen Beerdigumg den 24.. 
ov. 1697. ihn als feiner Relche Grafen Bene 
hrer, unüberwindlichften Befalger und aller 
Adiaften Landes +» Vater, in einem Deutſcheu 
ırmine heroico vorzuflellen. Welches wer 
afeiner reinen Schreib»Art, herrlichen Ausbils 


wentonieen blaue 








— Bu, 


Deutichen RXeim⸗Art. Sa 


gie — feine groſſe Geſchickligkeit in der 


fie, Berfertigung der inſcriptionen, und 
gebung finnreicher Trauer» Decorauonen 
auch allda befanne zu machen. Weil aber fein 
hoherGeiſt fich Hier nicht gnugfam heraus laffen, 
ind ben groffen Schag feiner Gelehrſamkeit 
Der Welt fattfam vor die Augen fielen konte; 
So wendeteer fich an den Kaͤyſerlichen Hof, vol⸗ 
fer Verlangen dem höchften Haupt der Chris 
ſtenheit feine Dienfte aufzuopffern. Kaum war 
er bafelbft angelanget, und harte feine ſonderbah⸗ 
ve Geſchickligkeit nur ein wenig blicken laffen, al® 
felbige von nerfchiedenen vornehmen Miniftrem 
hoch geſchaͤtzet und Känfers Joſephi Majeftät 
angerühmee und bekant worden. Allein das 
ünvermuchete Abfterbem dieſes fiegreichen Mo⸗ 
marchen verhinderte den Seren Herzus, daß er 
Die wohlverdienten Srüchte feiner erhaltenen 
“ Hoffnung damahls noch richt nach Wunſch eins 
fommlen konte. Bekam aber durch diefen 
Fläglichen Verluſt eines fo unvergleichlichen 
Käufers, cin offenes Feld ein Denckmahl feiner 
allerunterthänigften Pflicht und ſeines hmers 
Kens aufzuführen, und dadurch feine vollkomme⸗ 
ne Gaben der ganken Welt, bey einer der merck⸗ 
würbigfien und traurigften Begebenheiten unſe⸗ 
ver Zeit zu erfenmen zu geben. Sein Thraͤ⸗ 
nen Opffer, fo er in Deutſchen Herotfchen 
Werfen abgeſtattet, ift ein Meiſterſtuͤck in ders 
ſelben Poefie. Und wenn ich gleich alle feine 
geiſtvolle Erfindungen, Eräfftige Ausdrüfumg 
gen, und finnreiche Vorfelungen befchreiben 
wolte; So würde ich doch keinen fo deutlichen 
TE Ente 


1 ——— — 
twurff davon machen konnen ale fe 

—— Original felbft eig Ordner 

nverfeh'ner Ball! davor bie Erb’ erzittert, 

Be durch Schrecken Ei gen 

Ja durch der Geuffter Macht der Himmel 

Der wider uns im Bor ein Metter Dat entegt- 

m yon fi über Wien die Wolcten-Laftqufaneumen 

HEHE Br nel 

r&t auf I» F 

—* Aue an der Erin! blaffen Wangen ſehi 

Halle ind gefam und iede vor fich miſen. 

¶ Sednd die Flhffe dann mit Flntben andgerifen? 


etwa durch dein Grande der Srädte Pracht 
Mi Bla Eihamttaad Land; bat 1 —* 


in. Dadurch wird zugleich — — nedrude 
ın fühlte nur dort und da ;die Welt bleibt unverruckei 
Hier aber bat der Tod in weher Augen Licht 

So vieler Volcker Leyd auf einmal angericht, 
ePoft; der Chriſten Haupt, der erfte Joſeph fället, 


# Non vermieten Bonas Fusanauz mache uanfiellet + 





Deutſchen Reim⸗Art. 547 
zes Portrait von unſerm iekigen glorwurd 
FA Carolo VI. mit bel —— ‚often 


Er if der Tugend Sohn ; der Helden Eigenthum; 
Der Deutfchen Zapfferkeit, und unfeer Zeiten Rahm. 


och ob er. gleich Dadurch die Hochachtung allee 
jenigen, fo von ber. Deutfchen Poefle zu urtheilen 
Abig find, fich zugezogen; fo hielt er doch Davor, ba 
durch dieſes vngige Thraͤnen⸗ Opffer dem unſter 
Andencken des ſieghafften Joſephi feine de- 
votion noch nicht gnugſam abgeſtattet hätte. Son⸗ 
dern als der Kaͤyſerl. Ober Bau inſpector Herr Jon 
haun Bernhard Fiſchers von Et lachen, das Trau⸗ 
er⸗Seruͤſte bey den Exequien des Kaͤyſers in der Aus 
gufiiner Hoff. Kirchen aufrichtete, welches an. wohL 
ausgefonnener Bau Art und Pracht der Auszierun⸗ 
a vor allen andern, fo bißher in Wien gefehen wor, 
n, den Vorzug erhalten; So machte er bie darzu 
ehoͤrige Lateinifche Infcriptiones, welche hernach 
fan einer ausführlichen Beſchreibung des gangen 
rauer,Serüftes in Drud herausgegeben worden, 
und davon alle@elehrteurtheilen,daß noc) niemanb 
gu unfeen Zeiten den rechten genie und die delicateſſe, 
® die Alten darinnen gebrauchet, gluͤcklicher und 
natürlicher ald Herr Herzus imitiret, und daß, wie 
fein Deutfches Thraͤnen Opffer vor einMeifterftüde,. 
alfo diefe Lateiniſche Infcriptiones vor ein Werd, fo 
viele nachahmen werben wollen, niemand aber wird 
ssachmachen koͤnnen, zubaltenfey. Indem er nun 
bamit der untergegangenen Sonne feine allerun⸗ 
serthänigfte Pflicht bejeuges hatte, wendete er fich 
gu der aufgehenden, und graculirte dem unũuber⸗ 
windlichſten Earl in einem Deutſchen Carmine zur 
Käpferl. Wahl, wobey er eine medaille inventiret, fü 
@e. Känfer!. Majeft. mit dem Fuß auf das Vorder⸗ 
heil eines antiquen Schiffes tretend, und in eines 
Hand das durdy Sieg erworbene goldene Vließ, any 
bey einen Phoenix über die Weltkugel, (fo auf RS, 
miſchen Müngen felicem vemporum reparationem bes. 
n 4 deutet! 


8 ‚8 _ VIILDerfudpeinermeiten" 


utet) Haltend, vorfiellete. Cr. Ränferl.@ 
erreichete die an dem Ruder und u Gh 
ömifchen Müngen zu erfennende Be —9 
y erſter Amtunfft die Käferl. Cton mit der Ub⸗ 
wifft : Lußtratis terra marique finibus. ¶ Bey der · 
lee Ankunft Sr.Käyf. —— Majı 
Nen jeigete er fich mit einer Bateinifchen 
: in ungebunbener Rede a Art der I 


üctlich erfundenen ber. Hu 
6 Cronung mit einer en Inferi 
dumterfchiebenen hierauf‘ Medai 


d bey der Deflerreichifchen Erb+ Huldigung de 
Nov. 1712. mit einem Deutfehen Carmine un 
er Medaille, da der Gadikanifhe Hercules 

let wird, baßer als auf einer wachfamen Hut 
»d, feine Keule aufrecht Hält, wegen noch nichtg 
oigten Arbeiten, fo von derihmegn Füffen liege 
tungebeuren Hydra durch einige noch behalten 
pffe angedeutet werden; Mit der Nechten übe: 
chet er (als ein Bild ber Gluͤckſeligkeit) das durd 
ie tapffere Beſtaͤndigkeit eroberte, fo genann 
erfluß- yon | der Armalthed, feiner Auferzieberin 


Mn 022 Klum Drschanshur 


Deutfhen Reim⸗ Art. 549 


ſchrifft: Moribus antiquis, und ber Unterfchrifft: Avicd 
oedinis Equit. Torquator. aur. Vell. Solennia reſtituta. 
Windob, 1712. 30. Nov. Bey Ankunfft der Kaͤyſerin 
Eliſabeth Chriſtina flellte er das gluͤckwuͤnſchende 
Bien ineinem Deutfihen Carmine vor, von deſſen 
Bortreffligteit auch nur die erften Strophen: 
Bemm, weile Hersfcherin des treuen Iber⸗Straudes, 
“ Der deiner wieder wird, wie mir vorber, beraubt! 
Adeum an Gchält und Wis, an Majeſtaͤt des Standes, 
Der Srauen Königin, der Königinnen Haupt ! 
Die, waͤr ſt dus ungekroͤnt, Verdienſt und Tugend kroͤnen 
So, wie des Kaͤyſers Wahl, zur Kaͤyſerin der Schoͤnen 
ſam zengen koͤnnen, nebſt einem ſehr artigen 
iunbild fo er aus feinen letzten Verſen 
KEonm, ſchoͤnſter Morgen⸗Schein, bring ung bie Sonne 
wieder! 
Warum verweileſt dur, und haͤlt'ſt die Freuden ein ? 
Der Käpfer kommt mir dir. Ach (ruffen unfre Lieder) 
Verziche ja nicht mehr, komm ſchoͤnger Morgenſcheinl 
und des Martialis ſeinem 
Phosphore redde diem ! quid gaudia noſtra moraris? 
Cæſaris adventu Phofphore redde diem ! 
ommen, und barinnen der Venus-sder Morgen- 
‚welcher der Erden dad glücklich aufgebende 
anbeutet, und die Sonne wieder bringt, pre- 
Sariret wird, mit der Auffchrifft: Redde Diem. 
Alle dieſe Herrliche Bemühungen haben S. K. MW. 
uch ſo wohl erkennet und ſeine Meriten zu belohnen 
eſucht, daß ſie ihm die Aufſicht über dero uuſchaͤtz⸗ 
hres Muͤntz⸗ und Raritaͤten⸗Cabinet anvertrauet, 
auch anitzo nach Ambras bey Inſpruck in Tyrol. die 
alldortige weltberuͤhmte Schag:und Raritaͤten⸗ 
Cammer der alten Ertz Hertzogen von Oeſterreich zu 
unterſuchen, abgeſendet. Sonſt bat er auch die 
Inkriptiones über dag neue Portal in die Käpferliche 
Fa u Wien, und zu denen fofibahren Tapeten,fa 
e. Käyf. Majefl. von den Feldzuͤgen Caroli V. w 
den laffen, verfertiget, iſt auch befihäfftiget getvefen, 
alse manumens,fg man indem KanferL fü ge« 
Rus Nana 








fo VI Verſuch einer neuen 
innten Paradies. Gartlein an der Burg 
lobroüt 


funden,zuexpliciren, unzehlich anderer 
m Ocopationen zu gefchmweigen. Nunmehrto ol 
it er zu Umbras, an einem Ort/ da man. c 
colirung der Deutſchen Sprach und Poefie wi 
enig bedachegeivefen, eine mene Deutfche Dei 
rt, auf die Weife der Bateinifchen Hexamerror 
1d Pentametrorum berfertiget, und davon eine Mi 
in einem Gluͤckwunſch zu Sr. Kayf. Majeft.d 
uchs Tag drucken laffen, welchen wir ale etw 
ung befonberes gebſt bed Hertn Autoris Vorre 
mbiefer neuen Neim: Art, bier vorftellen.. 
Die mögliche Berfegungen der Deutfchen lang 
ıbkurgen Sylben find, nachdem bie Zichteren 
eſer Helden Sprache dem Dpib ihre erfie Nein) 
it zu dancten hat. fo erfchdpffet, daß hierin w 
ues zu erfinnen, nicht leichter ſcheinen möchte,a 
war über die einmal ansgetheilte Maffen & 
immen und geraden Linien in der BauKu 
ae neue Drdnung zu erfinden. Demnach hat mı 
it gleicher Freyheit, als Buchnerus die Da&tylifdt 
er dreyfnlbigte Scanfon in Deutfchen Berfen aı 


hracht noradnnot sn fonn erachtet. sinen Norku 





r.--Wenefehen Reim Ach, . ser 












u raube, und zu flieffenden Verſen 
ie ade zu flieffenden 


— — keit vorwerffen; in der That 
gefunden werden, in ihrer Sprache, 

aus der Lateiniſchen genommen/ ſo vie⸗ 
fiones zuwege zu bringen. Zu Uberge, 
B Reime, (welche der um die DeutſcheSpra⸗ 
Hoerbiente Herr von Sedenborff in feiner 
sg des Lucani auch bey fleigenden Verſen 
‚, nah dem Exempel ber Grichen, und 
Sönte biefe von. jener Metro mehr Schwie- 
fich nehmende Reim ‚Art ein gleiches 
aben; wann nicht die Warbeit zu bekennen, 
rg ber Deutſchen Tichterey bereitd nothwen⸗ 


en. 
npt der Welt! von GOtt die Volcker zurichten 
er Fuͤrſt, unůberwindlichſter Held! N 
ar enffrisen Pflicht Diefes ungewohuete Tichten, 
t gewohneten Etand, fireitenber Adler im Feld. 
Fried, und Krieg dein Mut su Befchägung der 
{ echten 


u die noch von Rom führen den gülbenen Schein; 
die Deutſche dein Reich, wie Roͤmer, alleine ver⸗ 


_ en: . 
ı der Deutſchen ihr Reims. Römifchen ähnlicher ſeyn 
anfrenTroß,bie Noth nicht im Lager laͤſt wohnen: 
him Doch oͤffter, als dort, ſchweben den Tod vor dex 


| Thür, 
erſchroͤckt dich fo wenig in Wien, al6 vor Barce⸗ 
Ionen. *. 2 


Minth Rreitet im Feld, deine Beſtaͤndigkeit hier. 
Ämdert vor dich der Tod bie entfenliche Larffen, . 
Dusch Schwerdser, und Dampf ; Diefe vertriebeß 
du fern: 9% 
ch tobende Wellen,bie bie zu Fuſſe ich warffen :® 
u Bars: Hier wählt David die Hände des HErrn. 
sdachte das Reich nur iffter um Huͤlffe gu ſchicken, 
vor Franckreicht Stoltz Freyheit und Ehre beſtehnz 
derRhein, und Holland der Iſter erblicken. 
kan ein Carl Deutſchland alleine verſehn. 










“ne pig DDAaDHib 1710. #94 1904, 


r VII. Derfüch einer neuen Deutſch 2c. 
St mis erzwungenen Heer; Sein a blelbet ia 


Richt mit der Nachbaren Fall; Jeden beſchuͤtet Recht: 
hr durch Gröffe des aa en ihmi er⸗ 


me dach ſcheint vor Kup iädtider er Erden zu fledht! 
dt durch Zahl; Esfreisen vor —— Muih und 


Nicht durch blindes Gluͤce Tugend zu prüfen, (epmb. pn 
Hunde nicht treu, Die Renten — mit verderblichem 


Self die Natur geregt. Alles — 

dere ſiegen durch Gluͤck, und ne iffe 
ttiegen⸗ 

Brauchen auch Lift, nnd Raͤnck: Unſer Alcides muhınig 

und die Tugend allein dasGluͤct felbf gandhafft befiegeng, 

Weiler vor edeler Hält, Untren zu leyden, als thun. 

dann Gefahr nicht Gefahr ? Ja vor die niedrige Seclen. 

Nicht vor die Helden, wie Earl; nicht vor Der Yabfpurs 
ger Hauß 

efe trauen auf ®Dtt. Ihre Wunder feynd nicht zu jehlen. 

Fromme Gerechtigkeit die carſte Befländigkeit aus. 


DEE ———— ——————— mer 


Deutſche 
ACTA 
ERUDITORUM 
Beſcihte Det Gesehen, 
ee Zußand- 





\ Neinzebender Theil, 
Aeipsig, 
I Serie Odin um ex. 
. 1713 


s z * 
uhr ah 
Inhalt des nennfehenpeniiht 4, 
jericht von dem Klofter —* utter. pos · 
nen m 
fotkerrsibhid Norwepfen! m pie soo 
ul, Bernhards von Rohr Erforſchung der 
neenfchlichen Gemüther, " pag.582 


Nachricht von flreitiger Erfindung des Calculi 
Difterentialis. Pag. 586 

Shriftian Schroͤters Politiſcher Rednet. Pag. 
394 





8 (ern) e 
ee 
SROCHIERESEDIEN 


PPERRREETEREER 


istrat aus Joh. Rehnei 11. Bu e 


ner riebenen Chronick. 
Ben oe ut. 
m d 
Ik. Benhach von De von 
Sant — 
Sohn, (wie 6 Teichemius 


in feiner Hirſauiſchen Chronick 
been Klofter Lutter, Feist benden 
adten, Braunſchweig und Helmſtedt gelegen, 
einem Jungfrauen · Stifft zu bauen —* 
auch vollendet. 

PD armadaber A.C.113$.hat Frau Richſa/ 
‚srharii des Kaͤyſers Gemahlin, aus fonderlie 
bee Andacht, und zu Beförderung der Ehre 
Vttes daſſeibige in ein Benedictiner- Moͤnchs⸗ 
tloſter verändert, und angerichtet, und zum er⸗ 
en Abt Ekbertum aus dem Klofter Berge, 
ve Magdeburg gelegen, genommen und dahin 


Diefesalks haben Innocentius IT. Pp. Locha- 
iss Imp. und Rudolphus der 17. zu Halberftade 
Bifchoff, von wegen des Sprengels confirmi- 
et umd beftätiger. So iſt auch dafelbft die Kirche 
ıhonorem SS.Apoltolorum Petri & Pauli con- 
serivet und eingewe hhet. 

Deuiſtde 4. Erud, XIX, th, Ds VWyxd 


4-1. Bericht von dem Bloſter 


Und weil dahin, wie damahls gebräuchlich, 
1 Heiligehüme verehret worden, und babey itie 
hörce Wunder und Zeichen follen gefchehen 
m, iſt dahin ein groffer Zulauff undeine Wale 
preworden: Welches gleichfalls Pabft Inno- 
atius IT, und feine Nachfolger, mir Wor| 

u groffen Ablaffes, confirmirer und be 

en. 

Lothatius, der damahlige Roͤmiſche Kahſer, 
t wohl feiner Gemahlin zu Anrichtung dieſes 
oſters groſſe Beförderung und Hulffe gethan; 
er noch vleimehr haͤtte er chun koͤnnen wenn 
nicht fo fhleunig mie dem Tod wäreüberfallen 
wden. Denn als er aus Welfchland, nach 
errihfung feiner Sachen, wiederum auf 
eutfchland zugezogen, tft ihm bey Veron die 
eſt gank unverfehens angefchoffen; doch hat 
fich dagegen hart gehalten, Als er aber gen 

















Bönigs-Lutter. | 655 


rt aller Saͤchſiſchen Fuͤrſten, Gra⸗ 
und ber Ritterſchafft, ehrlich und 
zur Erden beftattet worden. J 
End dieweil er im Leben daſelbſt feine Grab⸗ 
we erwehlet, und zu haben begehret, hat man 
Böarum, als er verflorben, mit ihm dahin ges 
B3 und iſt nach diefer Zeit dieſes Kloſter Bö⸗ 
. Autter genennet worden als es noch heiſ⸗ 
Unterſchied des Fuͤrſtlichen Amts: Hau⸗ 
ſo Lutter am Berenberg genannt 


hat dieſes Kaͤhſers fuͤrnehmſte Thaten, 
und Geſchichte in kleinen Tafeln geſchrie⸗ 
Bund In fein Grab geleget, zum Gedaͤchtniß. 
er was fan man daraus vor Erfahrung ha⸗ 
wenn esnicht auch anderswo befchrieben Ifl? 
ihm hat man folgendes Epitaphium : 
Lotharius, fceptro, ceu Carolus alter, adeptg, 
;* Aequo judicio præfuit Imperio. | 
Diruiterrorem, regni firmavit honorem, 
Inclytus ltaliæ vidtor, & Apuliz. 

iturmembris heu trina luce Decembris, 

Eceleſiæ gemitus illius eft obitus. 
Das iſt: 
Dem groſſen Carl war Zotber gleich, 
Zile recht Bericht im ganzen Reid: 
Wesirrigwar,errichtig macht, 
Das Reich wieder zu Ehren bracht: 
Sorghafft war er im Welſchen Land, 
Neapolis auch zwang zu Band, 
Dendritten Tag Decembris farb, 
Davondie Birch groß traurend ward. 
J Oo 2 2.D 


6 1. Bericht von dem Bloſter 


A. Domini 1140, als Herkog Heinrich zu 
äyern und Sachfen, zugenennt dee Stolge 
rtzogen Heinrichs des ShwargenSohn, 
d Hertzogen Heinrichs des Löwen Barer, wels 
r hochgedachten Lotharii Tochter zur Ehe 
tte, zu Quedlinburg verftorben, ift er vondar 
1 Königs» Sutter zum Begräbniß gebracht 
zden. Alfoift auch A,C.1 141, Frau Richfe, 
tharii Gemahlin, dahin begraben worden, 
* 


. * 
Ohann Segner war Paftor zu Iberen Im Fr 
ſtent hum Gruhenhagen welcher ſich fehr fleife 
in Hiſtoriſchen Schrifften umſohe, auch von 
fen Materien unterſchledliches heraus gab ins 
ſſen man ihm zu dancken har die Heyniſche 
xonicke, fo zuerſt in Erfurt, hernach zu 
uͤhlhauſen 1587. gedruckt worden, die Cor⸗ 
pifche Chronicke, gedruckt zu Hamburg 





Bönigs-Zutter, 557 


fern Adtis vorlaͤuffig einige Nachricht zu geben 
erlanubet hat. 

Der Nohme des Kloflers war anfänglich Lut⸗ 
fern ‚welchen es nach dem unweit davon ente 
fpringenden Waffer gleiches Nahmengerhalten. 
Zuerſt war es ein Jungfrauen⸗Stifft, und Aus 
sufiiner-Ordens und ift daher inEngelhufi@hro» 
nicke der Fehler zu ändern, wenn «8 Conventus 
canonicorum genennet wird. Linter Känfee 
Lothario aber, dem di Stifft gehörte, (ſinte⸗ 
mahl die Haldenelebenifchen Güter, nach Ab» 
fierben felbiger Gamilie, auf die Grafen von 
Suplenburg gefallen;) wurden die Nonnen here 
ans getrieben, und Benedictiner ⸗Muͤnche hine 
ein gefeßt, quia ex lenitate earum non parum re- 
ligio & res Eccleſiæ dilapfz & minutz erant,, 
wie esim Fundations⸗Briefe heißt: weiche Wor⸗ 
te dem Buchftabennach zwar nur von einer alle 
zugroffen Nachläßigfeit zeugen, wenn man aber 
Meibomen in obberneldter Suplenburgifchen 
Beſchreibung traum fol, von leichtfertigen und 
ärgerlichen Leben zu verſtehen find. Solche Ver» 
änderung fchreibt Letzner zwar ber Känferim 
Richſa zu, * aber ſo wohl andere Seribenten, 

90 3 als 


* Die Rateinifche Einrichtung diefes Nahmens iſt 
Richſa oder Kira : welche die Deutfche Endigung 
Bebalten,nennen fie Nichfe, oder Nichenfe, denn 

zu diefen beyden Sorten gehoͤren alle Berändes 
rungen, bie man von dieſem Nahmen fonft in 
Ecribenten und Uhrkunden antrifft. Der Herr 
Meibom bat in Notis ad Hiftor. Bardevici T. III. 
Rer. Germ. p. 80. gemennt, e8 heiffe der Nahme ſo 
viel auf Niederſaͤchſiſch, als reicher Segen, welches 
unſerm Beduͤncken nach mehr andaͤchtig, Aa 


IL Derishenonbemäfefker 
Infonderhett der Fundatlons / Brief geben zu 
innen, daß fie vielmehr vom Känfer felbft her⸗ 
re, welcher das 59 reichlich begabie daß 
son feinen Einkuͤnfften bey achtzig eingeflets' 
Chor⸗ Herren, auſſer ben $äyen- Brildern,uns 
jalten Funte, wiewohl auch die Käyferim, als 
des Kloſters Uhrkunden erheller, gegen dap- 
e ſehr gutthaͤtig geweſen. “Seit diefer Zelt 
vermuthllich wie auch Krantzius und Meibo · 
asfagen, das Stifft Königs-$urter geheiſſen, 
wohl segner will daß es felbigenMahıen erſt 
% dem Käyferlichen Begräbniß bekommen. 
eſes Stifft Hat nebenft der daran liegenden 
tade, welche von demfelben ihren Nahmen, 
d den Wacharhum bon dem In Rriegeläuffe 
zerftörten Dorffe Schoderſtedt befommen, 
unterfchiedenen Zeiten durch Krieg und Feuer 
lerlitten, inmaffen dieStadt 1571. und 1613, 


nt nachwans kam und sin Aansaonhinhens 






Boͤnigs⸗Cutter. . 519 


* esliche junge Schweine auf Zaum⸗ 
ggefpkeh, fonft aber Feine lebendige ng 


gifunden, Wach der Zeit aber in es wieder in 
Ban Stand gefege worden, darinnen es fich ietzo 
Igfindet, und hates das jus patronarus über vier 
Riechen, nemiich über die Stadt» Kicche in Kö 
inihs-tutter was das Paftorat betrifft, über bie im 
Dbeb-Lutter inBonuftädt Barnsdorff und klei⸗ 
win Dedeleben im Fuͤrſtenthum Halberfladt, in⸗ 
verglebt es zehn Lehne, und hat als ein 
das jus primatus. 
Letzner vonder Peſt fagt, daran Kaͤyſer 
geftorben ſeyn, widerlegt Herr Ja⸗ 
bakztıs aus unzerfehledenen Umpftänden, fo wohl: - 
auch, was er von der Zeit feines Todes meldet, 
geſtalt er nicht 1 139. auch nicht tie Urfpergenfis 
it, 11 38. ſondern nach derStederburgifchen- 
— 1137. verflorben. Der Tag feines: 
Todes wird von Letznern und andern aufden 30. 
Geptembr. gefegt, Urfpergenfis ſagt auch, daß 
er im Serbfte verfchieden, es weißer aber die auf 
einer Bleyernen Tafelin des Känfers Grabe gen 
— Schrifft, * daß ſie unrecht haben, als 
welche IL. Non. Decembr. das iſt den 5. Dec, 
80 4 vor 
* Das Srab wurde 1620. eröffnet, vermuthlich, 
HerrFabricius nicht fagt,)weilman 
. einen Schag darinne zu finden vermennte. Aber 
mantsaff nichts an, al, nebſt andern Kteinigfeb 
sen eine bleyerne Tafel (nicht etliche, tvie Letzner 
will) die in dr 35* zerbrochen war, ſonſt aber 
ungefehr bie Groͤſſe eines Quart⸗Blattes hatte, 
worauff man mit einem Feihen Eiſen des Kaͤn. 
ſers Srabſchrifft eingegrabe 











alten faſt verhungerten Hund, daſelbſt 


” 1. Torfei Hiflorix Nonwegica. 

feinen Sterbens » Tag angtebr, wovon auch 
Worte indem ketznerſchen Epitaphio, rrina 
#Decembris zu verftchen ſeyn. Diefes Kägs 
iche Grabmahl, fo wohl,als Henrici Superbi, 
» der Kaͤyſerin Richfa ihre, waren einmal 
ch Einſchuß des Kirchen- Gewoͤlbes gang 
derber worden, daher hat der Here Abt Fa⸗ 
clus An. 1708. ein neues umd beſſers machen 
en, wie man ihm denn auch die Eliufaſſung 
Lutter · Quells in ein Gewölbe, welches mit 
er wohlgeſetzten Uberſchrifft gezieret iſt, zu 
icken hat. Unter den alten monumentis,. 
lche in der Stiffts⸗Kirche befindlich md vom 
a Herrn Abe in feinen Anmerckungen beyge · 
t worden, tftfonderlich des Abts Bertold Ke ⸗ 
8,der 543 1.verftorben feines zu merden,aller« 
ſſen dem Bilde veffelben eine hoͤltzerne Krone 
ſgeſetzt worden , anzuzeigen, daß er viel vom 
n Klofter-Holse unrechtmäfiiaer Meife vers 





II: Torfsi Hioria Norwegen. 361 


und andern beglaubten Scribenten 
gufanımen getragen. Coppenhagen 
ey Joachim Schmifgen, 1711, fol. 
24 Alphab. 6. Bogen, U 


Er ſich nur ein wenig in der Hiſtorie um⸗ 
gefehn,ift unftreitig uͤberzengt, daß die ale 
ten Geſchichte andrer&uropälfchen Voͤlcker eben 
ſo ſehr voll Fabeln ſtecken, als die Roͤmiſchen und 
Griechiſchen. Bey den Deutſchen finder mass 
einen Hauffen Wunderwercke der Beiligen, bay 
Ben Spaniern enrfegliche Schlachten, und bey 
andern Wäldern etwas anders. Aber nirgends 
werden plumpere Abenrheuer, groͤbere Schläs 
gereyen, groͤſſere Rieſen, und häuffigere Bezau⸗ 
berungen angetroffen als in den Nordiſchen Hi⸗ 
ſtorien, die von dergleichen Raritaͤten fo vol find, 
als wenn alle übernatürlichen Dinge dahin zus 
ſammen gebanntworden. Linfer Autor iſt zwar 
unter die alten Scribenten nicht zu rechnen, ſin⸗ 
temahl er diefes Werd auf Befchl des Dänifihen 
Königs Friedrichs III. über fich genommen, auch 
von Chriſtian V. deswegen zum Norwegiſchen 
Hiftoriographo gemacht worden, weil er aber 
Doch feine Dinge aus dem alten nehmen müffen, 
iſt er ebenfalls von dergleichen verdächtigen Er⸗ 
D06 zehlun⸗ 








& Regum Daniz, deren in den Lateiniſchen Actis 
3702. p. 273. und Supplem. T. Ill. p.337. Meldung 
geichehen, erwehnet er noch ſelbſt Commentatio- 
nem Hiftoricam de rebus geftis Foreyenfium, Grön« 
landiam antiquam, Hiſtoriam Hrolti Krakii und 
Trifolium Hiftoricum,meldheg letzte einSupplemenꝭ 
ur Serie regum Daniæ abgiebt. 


Ta 


w II Torfei HifloriaNorwegicsi 


ungen nicht frey. Derglelchen find die Gt, 
chte des berühmten Odins P.ı.L.3.c.15.Lgq. 
ide ſich gemeiniglich die Nordiſche Hiftorie 
aͤngt, welcher feine Feinde mitten in einer 
blacht taub und blind machen koͤnnen, ihren 
ıffen unverfehens die Schärffe benommen, 
in unterfehiedene Geftalten verwandelt, die, 
ften Berge durch bloffe Worte gerfpalten und 
tefolche Kuͤnſte mehr. geübt, die aber unſtrel · 
wdichtet find, und mögen folche Sachen von. 
entweder durch andre, oder durch ihn ſelbſt 
ausgeſprenget worden ſeyn, nachdem er von 
em Sitz, den er erſt zwiſchen den Fluͤſſen 
n und Oby hatte, nach den Nordweſtlichen 
ilen von Europa verruͤckt war, inmaſſen 
adenn fieht, daß ihm dergleichen uͤbernatuͤr⸗ 
? Kräffte gegen feine Sandsleute und Mache 
a,toeldye Vani genennt werden, nichts geholfe 
als die ihn sum öfftern aefchlaaen, und zum 





IL.- Torfei Hifboria Norwegca. 56 N 

nachfagen, daß er fie felbft vor Feine Warhei / 
ebt, fondern gefchrieben was er gefunden. *: 
erbellee anugfam aus dem, was er P.I. 
L. 3. c. 2. ſeqq. von den Rieſen fchreibt, da er die 
gemeine Sage von diefer Art Menſchen in Zweif⸗ 
fel zieht. Vermoͤge ſelbiger waren die Rieſen oder 
Trollen, wie fie in ſelbiger Sprache heiſſen, von 
fo entſetzlicher Groͤſſe, daß fie auf einem hoben 
Belfen ſitzen, und mie den Füffen in Bas vorbege 
| Meer reichen fonten: fie werden vor 
gantz ſchwartz etliche vor Fahlfäpffig, andre vor 
ſo t ausgegeben, daß es wie ein Pferde⸗ 
um ihren Kopff ausgeſehn ja in dem Leben 
Ketils P.I.L.7. c. 3. wird gar von dieſer Trollen 
ihren Reichs Tagen geredet. "Ben den Ißlaͤn⸗ 
dern wird noch viel davon geſagt, und in Norwe⸗ 
gen weiſt das Volck mitten in den wildeſten 
Zellen hin und wieder menſchliche Bilder, wel⸗ 
ches verſteinerte Rieſen ſeyn ſollen, weil es deren 
eine gewiſſe Art gegeben, die zu Steine geworden, 
ſo bald fie das Tages⸗Licht erblicket. Des Au- 
toris Gedancken gehn, ſo viel wir errathen können, 
(denn er erklaͤrt ſie etwas dunckel,) dahin, daß es 
doch in den Mordlaͤndern eine gewiſſe Art Men⸗ 
ſchen 
* Bermuthlich ift es bey den Norwegern und Ißlaͤn⸗ 
dern zugegangen, wie bey den alten “irren, (in⸗ 
maffen diefe mit den Nordifchen Bildern groffe 
Verwandtſchafft gehabt) von denen man berich« 
tet, daß alle groffe wohlhabende Herren.in ihrer 
Samilie einen Tale-teller oder ſolchen Kerl gehabt, 
der ihnen, wenn fie verdrießlich geweſen, ober- 
nicht fchlafen können, allerhand Mährgen von 
Miefen, Zwergen, SJungfrauen ꝛc. vorgeſchwatztz 

und daher ind Die Fabeln entflanden,,, 


x 
x 


il. Torfei Bifloria Norirgies, 


n gegeben, welche gröffer geweſen, als ins · 
sein andre, und befondre Stirde gehabt. 
Ibige haͤlt er vor die Uberbleibfale der von 
fua vertriebenen Cananitifchen Bölcker, wel⸗ 
ſich Hin und toteder Inder Welt ausgebreiter,, 
"die erften Einwohner in Morden gei } 
veldhe nach und nach durch die andern Eins 

fie "woher! 





Ingeachtet toir zwar mit Theodoro Ryckio, d 
ration deGigantibus bey Holftenii Notisad Step! 
um.de Urbibus zu finden nicht allerdings ldus 
vollen, daß «8 aufferordentlic)«grofe Menfchen, 
tgeben; fo ſcheiut doch das, was ber Autor 

men aus@anaan vertriebenen Rieſen erzehlt /die 
hin den Rorbländern follen gefeht baben,noch 
icht allerdings ausgemacht. Denn wenn man 
denckt, daß die Sfracliten von den Völckern, 
elche fie in Canaan uͤberzogen, wenig übrig ges 
ıffen, andere aber gar nicht anzugreifen getraut, 
is. alfa im Kofi ihrer PÄnder ruıhia aohlichem 


H. Torfei Hifgria Norongie. 166 


wohner vertilget worden, wie man denn finde, 
daß zu Ausgang des zwölfften Seculi nach Chriſti 
Geburt derem etliche untergegangen, ja fo gar - 
is vjerzehnten noch der gewaltfame Tod eines 
entſetzlichen Rieſen erzehle werde. Damit wir 







Hiſtorien genommen, wollen wir gan kurtz die 
Prolsgomena durchgehn, dariunen er vom den 
&eribenten, die —* vor ihm in diefee Sache 
bemuͤht haben, ha 
—— welor 0 die 1 Nortifhen Gefchichte 
ze befchreiben unternommen, {ft Arius gewefen, 
- welcher, weil er mehr wuſte, als die feute dae 
mehls insgemein, grodi, oder, wie es der Autot 
Aberſetzt, Polyhiltor genennt worden, wodurch 
etwa nichts mehr, als ein Sehhieht- Schreiben, 
angedeutet wird. Er — nach des Autotis 
Mechnung, zu Anfang · des zwoͤlfften Seculi, und 
zwar in Ißland, weiber 3 ſich die Norwe⸗ 
ger * ſeit dritthald hundert Jahren bemaͤch⸗ 
Sigt hatten. Er war ein Geiſtlicher, und hat 
die Norwegiſchen, Dänifhen und Schwedi⸗ 
Geſchichte, fo wohl als Jahr⸗Buͤcher feines 
terlandes beſchrieben. Von feiner 






Spanier von ihren in America in America gefebenen Riefen Rieſen 
vor wahr annimmt, Lazü alte Grabſchrifften, die 
um Wien herum follen gefunden feyn, und im 
Ebraͤiſcher Sprache von denen daſelbſt verſtorbe⸗ 
nen Eananitifhen Niefen handeln, vor richtig 
—* auch inſonderheit das, was er von den erflen 
rdifchen Finwohnern nefagt, mit dem 3 
niſſe des Teuffels, der einmal mit dem Norivegh 
Ehen Könige Olao Tsygwiao bavon geredet, dd 


aber gleichwohl willen, woher der Auor feige 


%6 I. Torfai Hiflaria Norwegica, 


ıt man noch Origines Islandicas, die im üfr 
sprache Landnama heiffen, und zu 

588. gedruckt worden, welches Werck To; 
statein überfegtund denen Geinigen einve 
Ibt,dergeftalt, daß esdasandere Buch des a 
em Theiles ausmacht, darinne nichts ande 
die Veränderungen, fo mit den Einwohne 
biger Yufel vorgegangen, enthalten ift, aͤuſſ 
m find nody Schedx von ihm übrig, die ebei 
As anobbemeldten Orte heraus gekom̃en, da) 
nen er anfänglich der Norwegiſchen Könıg 
ben und Thaten beſchrieben / folche aber hei 
ch / da er dos Buch in die Form gebracht, da⸗ 
nen es ietzo iſt, weggelaſſen, und ſich bloß be 
m, was Ißland angeht, gehalten. Es fin 
ige, welche meynen, daß Arius nur einen The 
:Landnama verfereigt, welches aber eben fi 





"U. Torfei HifleriaNorwegich,. \ 569" 
‚Bolsbegg iſt nur dem Mahmen nach bekannt, 
| —— daß er, wie etliche wollen, au ob⸗ 
beruͤhrter Laudnama des Arii Theil | 
‚Eben fo iſt es auch den Schrifften des Biſchoffs 
Brand ergangen, de der zu Saxonis Grammatica 


* —* Mitte oder das Enbe des wilfften 
ZSeculi ſchrieb Erich Oddens Sohn: von 
dem was ſeiner Zeit unter den zwey Morwe⸗ 
glſchen Koͤnigen, Sigurdo und Ingio, vorgegau-⸗ 
gen uund nennte fein Buch Ryggiarſtycki, oder 
Un Stuͤck von Mücken, weil er ſolcher geſtalt 
—— Tell der ort egifchen Hiſtorie beſchrie⸗ 
ben, welches noch vorhanden if, fo wohl als bie 
‚gebens » Befchreibung des Könige Sverrer, bie 
Ana eben felbige —* von dem Abt zu Thingeyne 
- Indem Nordlichen Ißland Nahmens Carl ver⸗ 
fertigt, von unſerm Autore aber zu Ende 
‚Bes dritten Thells und zu Anfang des vierten 
„Sateinifch überfegeworben. Beyde hält Torfæus 
wor ſehr aufrichtig, da ſich Infonderheit der erfte 
Nets auf vornehme und fichtige Zeugen berufft. 
Des Münden Gunlaug Schrifften find 
amtergegangen, hingegen eines andern mic Maße 
men Odde feine behalten worden, der daB 
" Reben des Königs Olafı Trygwini, welcher die 
Epriftliche Religion zuerfi in Norwegen und 
land eingeführer, befchrieben, fo zu Skal- 
‚holt 1689. heraus gefommen, und au Glaubi 
würbigfeit von Torfzo einer andern Schrift 
vorgezogen wird, darinne Obdde des Schwer 
diſchen Pringen . Ingvar Widforla oder 
us Wanderers Bear ger wi 









II. Torfei Hifloria Norwegica, 


lman an dem letztern Flärkich abnehmen £ö 
daß ſich der Verſaſſer durch unterſchlede 
ſche Nachrichten verführen laſſe. 
er vornehmſte Scribent der Norwegiſch 
chen iſt unſtreitig Snorrius Sturlzus; deſſ 
fen unſer Autor beſouders beſchrieben un 
Druck fertighat. Diefer war cin Mai 
geoffem Anſehn in Ißland der oberfte Ike 
und in Morwegen bey dem Könfge Hac 
cher der Greif zugenahmt wird, Truchfe 
ward 1241. bey den Ißlaͤndiſchen Unruh 
lagen. Er hat nicht nur nad) obgedacht 
undo eineandere Eddam, fondern auch d 


rwegiſchen Könige StammMegifter, Leb 
Thatenvon Odino an biß auf feine Zeit 
fertigt, auch vieles, fo zur Kaͤntniß des uf 
n Zuftandes der Nordiſchen Länder gehoͤ 





MH: Torfai Hifloria Norwegiea 160 
Vie Siefem Snorrio mag fein VerterSturla .. 
Thords-Sohn wohl in gleichem Paare gehen, 

. „ Welches die Norwegiſche Hiſtorle nach ihm fort! 
gefeßt, und was zu feiner Zeit in Ißland, More 
Pe md Daͤnnemarck vorgegangen, fleißig 

chnet, weldyes Werck Hiltoria Sturlun- 
gorum heißt, weil die Familie von Sturlaanden ' 
Bamohligen.Händeln einen groffen Antheil hatte, 
Der Autos erisinert, daß man iego nur einem . 
„Yuszigwon dem eignen Werde diefes Sturle 
* Kabes "Esift aber diefe Hiftorie um fo viel beffer 
gu gebrauchen, weil der Verfaſſer nicht nur ein - 
— Zeuge derer von ihm beſchrlebenen 
ihgegetwefen, fondern auch von den Morwer. 
giſchen Königen ausdrücklich befehligt wordem, 
— aufzuzeichnen. 
Die ſe —— Yo Iten alle, find Ihlaͤnder ge 
felben mehe auf Wiffenfehaffe 
ken gelegt, als —E die auſſer den Ey 

’ ihrer Poeten diefelben nicht achteten und 
Nehr des Krieges befliffen waren, daher man auch 
Von denfelben Zeiten unter ihnen fait gar feine 
—— Schreiber finder, den Münch Dierrich 

en , bee im zwölfften Seculo ges _ 
in und der Mormwegifchen Könige Leben Latei⸗ 
3 biß auf Sigurd Jorſalafatr befchriebenz 
wie er dazu keine andere Nachrichten ge⸗ 
[8 die er in den oberwehnten Ißlandiſchen 
gefunden, als trifft man bey ihm 
—* an. Dbman auch gleich Spuren 
„ daß} der um felbige Zeit reglerende König 
etwas von Norwegiſchen ae 
— Deutfihe 48. Erna. XIX.th, Pr. u 


u, Torfei Hi Hifloria iforia Norwigick, 


juzeichnen befohlenʒ fo.Aft iſt doch daſſelbe bi 
uns nicht gekommen. 
lberhaupt von der Nordiſchen Hiſtorie zun 
‚fo ifi keinesweges zu laͤugnen, daß der A 
g derſelben fehr fchlecht ſey· Von den uhralte 
fen und Einwohnern, die ſelbige Lander de 
kunfft Odins mie ſeinen Seythen inne gehab 
iß man gar nichts, weil Odin, der gern 
s göttliches von fich geglaubt wilfen, und vo 
Ahr: Heren aller in derfelben Gegend befint 
jen Menſchen angefehn ſeyn wolte, ale ihn 
amm-Regifter und Befchichte, fovielaniht 
r,vertilgre. So geht den die Käumif, di 
n in diefer Marerie haben kan erft von feine 
en an, ift aber hoͤchſt unvollfommen, geftal 
den Eddis, dartnne dergleichen Sachen bi 
kteben worden, alles ſo voll Fabeln ſteckt, da 
in die Warheit ſchwerlich unrerfcheiden Far 





fai Hifloria Nerwegich. 77 
Hei eeinnerlicd), von zweyerley Händen. Die 
eine hat Sämund zufanımen getragen, und ber 
feht in lauter Verſen; die andte, weiche vor eine; 
jsjug der erſten gelten mag, iſt von Snor Sturfa 
inungebundener eve befeyrieben. Beyde fing 
einerley Inhalts, und beſchrelben zwar warte 
te Sefäichte, behalten auch die redsten Tofu a 
der Perfonen, vermengen aber alles mit viel ep 
Dichteten Exzehlungen, dergeſtalt, daß man, ma 
des Auroris Meynung , nicht alles ver‘ 
Im, fowentgman fagen.dürffe, daß in Hom 
Erzehlungen allesohme Grund ſey. 3. 
>. So wentg.aber als die Norweger in Schriffs 
ten verfaßten, waren fie nichts deſto umbegierks 
‚ger Die Käntnig ihrer Tharen auf die Nachkom· 
‚men fortzupflangen, nur daß die Mint 
dazu gebrauchten, zum wenigſten vor fich feld, 
nicht hinlänglich waren, folhen Zweck in den et⸗ 
Mas entfernten Fahren zu erhalten, ° 
ten Zeiten brauchte man dazu bie Aufrichtun 
groſſer Steine, welche entweder gant ve 
‚sand undeſchrieben / oder mit. ea — — 
2 
® Mofern man die Glaubwürdigkeit der Edda bloß 
. ‚wit des Homeri feiner vergleichen Fan, fo tirb 
darauf noch wenig Staat zu machen feyn, ſinte⸗ 
mahi dahln ſteht / wie viel deren diefer Grieche ver, 
diene. Denn ob man ihm auch gleich die Rahmen 
J A Iben glaubte, fo find Drum deren gabe, 
». "haffte Thaten noch nicht ertviefen, und biejend, 
gen die vollend gar Spuren bet Welt⸗Weißheit 
darinne ſuchen wollen, ioͤnnen ſich noch nicht dere 
gleichen, nad) welcher Difciplin er gu ertlaren 
und diß alles kan, fo viel und duͤnckt, wohl ai 
don der Laa gelten, 





® IL Torfei Hifloria Norwegica, 
"bezeichnet waren. Won jener Arc werd 
ch einige in Ihland gewiefen, die der fEard 
retter zum Bewoeiß feiner Staͤrcke in die H 
gerichtet. Don dieſer Art waren auch d 
rabfteine, die man entmeder zum Gebächen| 
tet Derfon oder vieler zugleich, wern etwa n 
te merckwuͤrdige Schlacht gehalten war, au 
Üte ‚durc deren Behuff die merdwuͤrd 
eſchichte den $euten zum wenlaften im 
chtniß erhalten wurden, biß mau fie aus di 
durch fo viele Glieder fortgeführten Erzel 
ıgen endlich zu Papler brachte. Hiezu Helffe 
befehricbenen Steine noch mehr, die vor der 
den Mordifchen $ändern fehr zahlreich gem 
‚wie aus Wormio und Bartholino abzunel 
nn, und ob fie ſchon iego nicht vielmehr gefeh 
rden, doch von den alten Scribenten noch gi 
ke worden. Die Gewonhelt, daß die alte 


Kae Buecale nsmalnudsen aan Iakeumelihianen An 





IT. Torfei Hißoria Norwegica. 773 


———— rrrr ———— 


beſchrieben geweſen. Ebendiß thaten fie auch 
auf ihren Tapeten in ihren Jimmern, Stüs 
len und andern „außratbe, worinn fie lauter 
Hiſtorien würden und mahlen lieſſen. Den 
groͤſten Nutzen haben dißfalls die Nordiſchen 
Poeten gebracht, teren Zeugniffe der Herr An- 
tor in dieſem Werd zum öfftern gebrauchte. Er 
theilt ſie in drey Claſſen, inmaffen 1. einige bio 
grobe Fabeln beſchrieben, und unter ſelbigen die 
Religion verſteckt, 2. andre, die ſchon beſchriebe⸗ 
ne Hiſtorien in Verſe gebracht, und viel erdich⸗ 
tetes hinzu geſetzt, 3. endlich noch andre von Koͤ⸗ 
nigen und Fuͤrſten zu Beſchreibung ihrer Tha⸗ 
sen gehalten worden. Mit dieſen hat Torfzus 
eigentlich zu thun, und merckt an, um ihnen ſo 
viel mehr Glaub.vuͤrdigkeit zu machen, daß ſie 
keine Weichlinge oder eitle Schmeichler, oder 
auch folche teute gewefen, die von bloſſen Hören» 
fagen gefchrieben , allermaſſen die alten Zeiten 
webder zum wollüftigen teben noch zur Heuche⸗ 
len gegen die Fürften verführt, die ‘Joeren auch 
überall und folglich im Kriege dem Hofe folgen 
muͤſſen, da man fie denn bey einer Schlacht⸗Ord⸗ 
nung alfo geftellt, daß fie alles mic anfehen koͤn⸗ 
nen. Endlich find auch hierher billich die muͤnd⸗ 
licyen Erzehlungen zu rechnen , welche die 
Baͤter ihren Kindern entweder von alten Ger 
ſchichten oder den Begebenheiten ihrer Zeit mit 
groffem Fleiß chaten, daraus denn hernach Buͤ⸗ 
cher zufammen gefchrieben wurden. Der Au- 
tor lobt fonderlic) in diefem Stuͤcke den Fleiß der 
Ißlaͤnder, bedauret aber, daf unter ihnen ſol⸗ 
cher Eifer aufgehört, nachdem fic völig unter 
| PP 3 vr 


4 II. Torfei Hifloria Norwegica. 
Norwegiſchen Könige Gewalt gerathen, di 
taledenn auch mehr an dem genauen Geho⸗ 
ader Ihlander, als an dem Rum, den fievo 
en Erzehlungen haben können, gelegen gewi 
; daher denn die Norwegiſche Hiftorie bi 

| "Zeiten des Königs Magni an, der um di 
tte deg dreyzchnten Seculi gelebt, eine gan 
dre Geſtalt befommen, und anders nicht al 
5 den fparfamen Nachrichten, die einige Pr 
»Perfonen vor ſich zuſammen gelefen, ode 
sden Zeuguiffen auswärtiger, fonderlich Da 
her Geſchicht · Schreiber, genommen werde⸗ 
D 

Dleſes find num dfe Quellen, woraus gegen 
rtige Norwealfche Hiftorie acfloffen, welch 
Autor fo vollfommen, ale es möglich gewe 
‚machen wollen, daher er niches vorbey ge 
en, was er in alten Scribenten gefunden, e 


_ I. Torfæi HıRoria Norwegica. 575 
die Regierung Harold Harfagers geht, der 
gautz Norwegen, fo vorher aus unterſchiedenen 
kleinen Herrſchafften beſtund, unter ſich gebracht. 
Der andere erſtreckt ſich biß auf Olaum Tryg⸗ 
win, der die Chriſtliche Religion in Norwegen 
ein gefuͤhrt. Der dritte biß auf die Unruhen, 
Barinne Harald Gilli die Königliche Familie 
Som Throne ſtieß, aber ſelbſt von andern, die eben 
fe wenig Recht dazu hatten, deffen hinwieder bes 
zaubt ward, denen es hernach der Printz Sver⸗ 
zer alsrechtmäßiger Erbe wieder abnahm. Dee 
‚ vierte (ließe ſich endlich mie dem Tode Koͤ⸗ 
nigs Olai in Dännemard und Norwegen, dem 

hernach feine Mutter Margaretha folgte, und 
auch Schweden von dem Diecfienburgifchen Als 
brecht wieder eroberte. Es has zwar anfä 
lich der Autor in Willens gehabt, auch den fünfte 
ten Theil, der big auf Chriſtian II. gehn folte, 
inzuzuthun, wieer denn zu ſolchem fchon ziem⸗ 
ichen Vorrath gefammlet zu haben vorgiebt; 
allein fein hohes Alter, das nun ſchon biß auf 
achtzig ſteigt, hat ihm die Kräffte zu deffen Vol» 
führung verfagt,umd wäre vielleicht auch der vier⸗ 
se Theil nicht zu Stande gekommen, wenn ihm 
nicht der Herr Meiger zu Coppenhagen gcholfe 
fen, welcher auch die vor diefem Werde befind« 
liche Zufchrifft an den König ia Dännemard 
gemacht, Auffer dem ift nichts hauptſaͤchliches 
von diefem Werde ;u fagen, inmaffen nad) dem 
Geographiſchen Abhandlungen, welche die bey» 
den erften ‘Bücher einnehmen, das übrige alles 
- aus Lebens» Beschreibungen Ber kleinen und 
groſſen Nordiſchen Prinzen beſteht, von denen 
Pp4 wan 


v II. Torfei HiforiaNorwegien. 

a nice leichtlich einen kurtzen Bericht geben 
zumahl es auch darum micht möckig ift, weil 
meiftentheils einerley find, und von Gew 
uberegen, Kriegen, Schlägereyen und wüffen 
den Wefen handeln. Abfonderlich geht in 
Zeiten, da Norwegen nod in unter ſchiedene 
ne Herrfchafften vercheilt war, alles unters 
inder, und fürchten wir fehr, daß, ungeachtet 
e Mühe, die ſich unfer Autor gegeben, die Ha 
ie derfelben feſte zu ſeten doch noch Unge⸗ 
heit gnugübrtg geblieben ſey. Zum wen 
geht ung bemeldrer mafjer, wenig daran ab, 
wir wiſſen/ wie ſich bie —— die manch · 
hiein paar Meilen oder auch weniger zu bes 
ſſchen haften, unter einander felbft, oder mie 
fen und Heren gebalger, Mir Zarald 
rfager gehteine etwas mehr merckwuͤrdige 
tan, weilfelbiger alle die Duodetz · Fürften in 
rwegen unters och und alfa das aantie 





MM. TorfeiHifleriaNorweguea. 577 
aufgehalten, des Rußiſchen Pringen Mutter 
von ihm gemeiffaget, er werde in gang Morben 
eine andre Religion einführen, daß er in der zar⸗ 
sen Kindheic ſchon einen groffen Wiederwillen 
gegen das Heydenthum bezeigt, und fo gar tieff 
Im Die Warheit gefehn, daß er auch dem Heydni⸗ 
ſchen Fürften, wenn er fid) mit ihm beym 
Goͤtzendienſt befunden,anmercken können, wie ſich 
deſſelbigen Geſicht dabey in eine ziemlich haͤß⸗ 
liche Geſtalt veraͤndert, daß er von denſelben als 
ein zwoͤlffjaͤhriger Knabe zum Admiralen und 
oberſten Feld⸗Herrn ernennt worden, und zwar 
nicht nur dem Tittel nach, inmaſſen er den Krieg 
drey gantzer Jahre mit beſondern Gluͤcke und 
Verſtande foll geführt haben, daher er auch im 
funffzehnten Jahre die Würde eines Ober Hoffe 
meifters befleidet, und wag etwa fonft noch vom 
gleichen Schlage koͤnte zuſammen gelefen werben. 
Wie es mit ſeiner Bekehrung zugegangen, die 
durch einen Geiſtlichen, Nahmens Thangbrand, 
ſoll geſchehen ſeyn, den Olaus in Sachſen, wo⸗ 
hin er ſtreiffte, angetroffen, ſo wohl was es mit 
den Geſichtern, die ihn hernach in der einmal ges 
faßten Lehre geftärckt, und mit dem in Griechen⸗ 
land weiter angenommenen Liuterricht vor Be⸗ 
wandniß gehabt, Laffen wir an feinen Ort geftelle 
ſeyn; doch koͤmmt ung diß bedenklich vor, daß ex 
nach bereits gnugfam eingefognen Ehriftlichen 
Glauben deunod) fortgefahren, mit feinen Raub⸗ 
Schiffen, die Küften von Engelland , Schott⸗ 
Land, Franckreich zc. zu beunruhigen, und fich erſt 
in den Sorlingifhen Inſeln auf Beranlaffung 
eines daſelbſt befindlichen Einfiedlers, der ihm 

Pp 3 un 








8 11 Torfei Hifloria Nonwegiea) 

A zufünfftige Dinge geweiſſagt rauffen laſſ 
bey die Hiſtorie fent, daß er erſt bey dem 2 
f dieſen Inſeln die Glaubens» Artickel ſeu 
uen Religion erlernet, da er doch vorhet ſch 
Gtlechenland ein Catechkumenus ſoll geme| 
m, auch zur Belehrung der Mofcomiter v 
jgerragenhaben, Adamus Bremenlis, Sa 
ammaticus , und andre [chreiben eben mit 
ter gute Sachen von Ihm, und machen fi 
iftenthum fehr verdächtig; ba hingegen de 
wor bemüht ift, ihn überall zu entfehuldige 
un fan man zwar von fo entfernten Ding 
werlich ein Urtheil fälenz wenn man aber do 
ſieht was Torfaus felbft von ihm erzehlt, d 
semlich nach feiner Tauffe der Ehriften zw 
chont, wider die Heyden aber feine Raub 
ſen beftändtg fortaefegt, daß er ſich noch n 
anlänbifhen Wahrſagern vermenat. und | 





I. Torfei Hifloria Norwegica, 179 


gen noch anhängen, was der berühmte Engels 
länder William Temple, in feinen Mifcellan. 
P. II.p. 232. ſeqq. von diefer Materie angemerckt. 
Dieſer, nachdem er erwogen, daß die unglaub⸗ 
lichen Thaten, welche ſie hin und wieder in Euro⸗ 
pa, wenn ſie ſich eine neue Wohnung geſucht, 
und fremde Länder eingenommen , verrichtet, 
nicht aus einem unordentlichen Gehirn, und von 
bioffer ungeſchickter Gewalt herrühren koͤnten, 
giebt er an, daß ihr Gluͤck und die Dauer ihrer 
Meiche hauptſaͤchlich auf drey priacipia anges 
kommen, die diefe Nordifchen Voͤlcker allezeit 
vor Augen gehabt, deren eines die Religion, dag 
andce die Gelehrſamkeit, dag dritte die PDolicey 
betroffen. Erftlich prägte ihnen Odin feft ein, 
der Tod fen nichts anders, als ein Eingang zu 
einem anderngeben und alle,die entweder in Muͤſ⸗ 
figgang lebten, oder natürlichen Todes ftürben, 
Fämen in groffe unterirrdifche Hölen, die finfter, 
unflätig und vol Ungeziefer wären, da fie in fies 
tigen Elend verharren müften; Wer hingegen 
freywillig in Krieg wanderte, in Schlachten oder 
andern gewaltſamen Gelegenheiten bliebe, wuͤr⸗ 
de unverzüglich nach Odins Palaſt verruͤckt, alle 
wo diefer ihr Kriegs. Sort feine Säfte ſtets in 
voller Bergnügung unterbielte, und ihnen aus 
den Hirnſchaͤdeln ihrer erfchlagenen Feinde zus 
trincken gäbe,nach deren Zahl ieder mehr oder 
weniger geehrt würde. Wieviel Eindruck diefe 
Uberredung in der Leute Gemuͤther gemacht, iſt 
auseinem Thriledes Gefanges zus erfennen, wels 
chen ein Mordifcher Prinz, Regner Ladbrock 
genannt, verfertigt, da er von feinen Feinden * 
Kar 


— — 


U. 


— in einer und (meiner Schlangen, Grubevon 
ı Stichen diefer Thtere fterben muſte. Gele, 
[2 Maut nad) Olai Wormü Uberfegung 
rt 
Pugnavimus enfibus, J 
Hoc ridere me facit femper' 
Quod Balderi Patris fcamna 
Paratafcio in aula, 1 
Bibemus cetevifiam 
Ex concavis crateribus craniorum, 
Non gemitvir fortis contra mortem 
Magnifici in Odini domibus, I 
Nonvenio delperabundus j 
Verbisad Ochini aulam. x 


Fert animus Äinire, 
Invitant me Dyfz, 

Quas ex Odini aula 
Othinus mihi miſit 

Letus cerevifiam cum Aſis 
In Gamma (ade kiham 





IT. Torfei Hiforia Norwegica,. 3531 


Diejenigen bringen laffen, welche toͤdtlich bettla⸗ 
geriggemwefen, dafie fich denn von den Felſen ges 
flürbe, und folcher geflalt das zu verdienen ges 
mieynt; was fie ſonſt durch einen anderwaͤrtigen 
gewaltſamen Tod nicht erlangen koͤnnen. Sol⸗ 
chergeſtalt, und indem ſie durch dieſe Einbildung 
in eine gaͤntzliche Verachtung des Lebens gevie- 
then, war wohl ihr meiſtes Handwerck der Krieg, 
doch hatten fie auch zu Wiſſenſchafften noch dini⸗ 
ge Neigung. Selbige aber beſtunden in Kunt⸗ 
niß der Geſtirne, um daraus die Beſchaffe 
der Jahrs⸗Zeiten und des Wetters zu untere 
ſcheiden und denn in der Poeſie nach ihrer Ark 
darinne fie ihrer Helden Thaten verfaffen und 
aufbehalten Iteffen. Ihre Policey und Regi⸗ 
ment belangend, wehlten fie fich zu Kriegs⸗Zei⸗ 
ten ihren Heerfuͤhrer, und zugleich die vornehm⸗ 
ſten Officierer, welche demſelben zur Seite ges 
fee wurden, und mie denen er alles, was eben 
nicht allzuviel zu bedeuten hatte, überlegen mufte, 
Denn, wenn was von gröfferer Wichtigkeit vor⸗ 
fiel, wurden Dazu auch die Semeinen, Mann für 
Mann, gezogen. Wofern ein folder General 
etwa ein and eroberte, Darinne er fi) mit feinen‘ 
Seuten nieder ließ, blieb er Fuͤrſt in demfelben, 
und ward ihm von dem eingenommenen Sande 
etwas gleichfam zu feinen Kammer» Gütern 
ausgefeßt, fonft aber der meifte Theil unter die 
Officierer und das übrige unter die Gemeinen 
vertheilt, die alten Einwohner aber zu Sclaven 
gemacht. Sm übrigen blieb die Art vom Mes 
gimente wie vorhin, dergeftale Daß geringe SH 
hen mis den Vornehmſten, wichtige hingeg 
vont 





+ IM. Zul, Bernhards vonRobe 

ig gar nüglich zu feyn ſchienen Spiecauf 
chs mie die Begierde, diefer Materie immer 

iter nach zudencken, und weil ich wohl wi 
melne Gedancken nichtsmöglich machten, 
jm ich mir ‘vor, zu verſuchen, wieweit man 
tinnen kommen fönte, oder wo uns Schrau⸗ 
a geſetzt wären, bißich endlich nach umd mach 
ienige Schrifft verfertiger, deren Einrichrumg, 
tegund dem Uetheile der gelehreen Welt wor 
gen lege, Der Titul diefer Schrift wird . 
gender ſeyn: Gedanden von der Kunft,der 
enſchen Gemuͤther zu erforfhen, darinnen alte 
diefen wird, wie man aus eines Nedeu, adtio- 
us und anderer teure Urtheilen eines Mens 
en Neigungen entweder gewiß,oder nur mahts 
einlich erfennen Fan, auch unterſuchet wird, 
s bey der ganzen Kunft wahr oder folfch, gee 
5, oder ungewiß fen. Ich theile diefes Werds 
ı in techn Cavitul. An dem erften Capitul 





.. Bermenfeplichen Bemütber. sat 


und vwerfiellen, auch) wenn man die Wer⸗ 
entbeefen koͤnne oder nicht, und applicire 
auf die fo genannten drey Saupt-Paslio- 
dm Ehrgeitz und Wolluſt. In dembri 
sen Capitul geh ich durch dasjenige, fo unſere 
entweder gaͤntzlich, oder nuraufelne - 
"Belt lang zu verändern pflegt, als Ale 
ges menfchlichen Sehens, die Lufft, Leſung ga 
wiſſer ‘Bücher, einige Speifen, Ynkörunee Der 
Ira Sachen u. ſ. w. In dem vierten Eas . 
gebe ich Anweiſung, wie man einen aus 
Reden erforſchen fan, und Handle von al⸗ 
den Umſtaͤnden fo hierbey imachet zu nehmen, . 
che man urtheilet. In dem fünfften Ichre ich, 
wie man einen aus feinen Thim und Weſen un» 
efehr erkennen kan: aus der Kleidung, aus der 
zu ſpeiſen, aus feinem Cameraden, aus ſel⸗ 
nen meublen, aus der Art Geld auszugeben, aus 
- ‚den Büchern die einer gerne lieſt, aus der Art zu 
ſchreiben, u.ſ. w. Weil es allzulange Zeit erfo⸗ 
dert, wenuman einen Menſchen durch eigenen 
Umgang will kennenlernen, fo ifl es gut, weni 
man auch die Urtheile derer mit —— nimmt, ſo 
diejenige Derfon, deren Gemuͤths⸗ — 
heit ich gerne wiſſen will, wohl kennen. 
rrage ich in dem ſechſten Capitul vor, und wife | 
Die Grade der Glaubwürdigkeit nach dem Un⸗ 
terſchiede der urtheilenden Perſonen, ob es deſ⸗ 
ſen Freunde oder Feinde, ob fie Verſtand Haben 
aber nicht, ob fie ſonſt von allen Leuten raiſoni⸗ 
sen, oder nicht, ob ſie es ſelbſt gefehn, LEN Du 
fie fagen, oder ob fie es nur gehoͤrt u. ſ. f. D 
Febende Capitul handelt von der Phyfiognomie, 
Deutſche 48. Erna XIx.ty. DA N 














IV. Nachricht von ſtreitiger Erfind. 


in wieweit dieſelbe wahr oder ſalſch ſey. Das 
te Capitul von dem Ungrunde derer- vier 
mperamenten. Das neunte Capitul, vonGelt, 
ge und Wolluſt, und ob ſolche wohl fönten 
upt / Pasfiones genennet werden, da ich denn 
er den Herrn Thomaſium in einem und an⸗ 
n diſputiren werde. Und in dem letzten und 
nten Capitul, mache ich die application derer 
geln, und zeige, vole man ſich und andere auge 
ben fönne, auch welche Merckmahle, wenn 
er viele zuſammen kommen, oder wenn folche 
trair, einander vorzuziehn. Ich halte dare 
F, daß folchesder Weg fey, darauf man in die» 
Kunſt gehn müffe, und man auf Fei 











des Calculi Differennalis. 587 
ift feit einiger Zeit wegen Erfindung des 
fo genannten Calculi differentialis zwiſchen 
den Herrn geheimen Rath $eibnig und Mr. 
Newton in Engelland, den. hauptfächlich Mr. 
Keil verfochten, ein groffer Streit entftanden, 
weil fie beydevor fich, und zuerft darauf wollen 
gefallen ſeyn. Die Sache ift endlich dahin ger 
diehen, daß vonder Königlichen Socierätin En⸗ 
gelland einige Glieder verordnet worden, ſolche 
Streitigkeit zu unterfuchen. Diefe haben an 
die Socierät folgenden Bericht gethan, welchen 
wir aus dem Journal Literaire T. I. p. 212. übers 
fegen wollen. 

Wir haben von den Briefen und zufammen» 
gelefinen Nachrichten, fo fih In den Archiven der 
Societaͤt finden, und von Mr. Collins Papieren 

alles dasjenige unterfucht, was von 1669, biß 
1677. inclufive gefchricben worden. Wir has 
ben auch folche Papiere teuten gemiefen, die 
Barrows, Collins, Oldenbürghs und $eibnigens 
Haͤnde kennen, welche befunden, daß fie aller: 

dings von diefen Herren ſeyn. Mr. Gregorys 
Briefe belangend, haben mir diefelben gegen, 
einander gehalten, und mit den Abfchrifften, wel⸗ 
ehe Collins davon gehabt, verglichen. Wir has 
ben daraus alleg gezogen, was einige Verwand⸗ 

ſchafft mit unſrer Materie gehabt, und daffelbe 
mit aller Treue verrichtet. | 

Nun finder ſich in diefen Briefen und andern 
Papieren, 

I. Daß Mr. $eibniß bey Anfang des Jahres 
1673. 31 Londen gewefen, und von dar mit ange 
henden Merk weg gereiſt, um nach Paris gu ges 

| Qq 2 ken, 





IV. Nachricht von ffeeitiger Erfind. 


don daraus er durch Mr. Oldenburg einen 
ndigen Briefwechfel mit Mr, Collins biß in 
September 1676, unterhalten, da er über 
en und Amfterdam wieder nach Hannover 
ngen, Uberhaupt aber fehen wir, daß Mr. 
ins alles, waser von Newton und Gregory 
egt, ohne mas zu verhalten, rechtſchaffenen 
hematicis mitzurheilen pflegen. 

. Daß Here geibnig bey feiner erften An⸗ 
nheit in Londen ſich vor den Erfinder eines 
en eigentlich alfo genanten Methodi diffe- 
alis ausgegeben, und imgeachtet ihm Dr, 
wieß, daß ſolches Moutens Methode fey, 
ver doch auf feinem Vorgeben, fo wohl weil 
bige gefunden, bevor er einige Käntniß von 
ıtons Werde gehabt, als auch, weil er die 
he viel weiter getrieben, Wir haben ferner 
‘finden Fönnen, daß Herr Leibnitz einen ans 


enden Haan al Minen 








. 2 


des Cakuli Differential. 589 
mero terminorum infinitas, welchen Dr.Barrow 


im Jahr 1669. an Mr. Collins geſchickt, erhellet, 
Daß er denſelben Meihodum noch vordiefer Zeit 


gefunden. | 
. IV. Daß der Methodus differencialis unb 
flugionum einerlcy feyn, und ſich nur in Worten 
‚voneinander unterfcheiden. Herr Leibnitz nenne 
bdas differentias,tvag Newton monumenta und 
‚Auziones heißt, und das d, deffen fich jener zu 
Bedeutung feiner differentien bediene, brauche 
Mr.Newtonnidt. _ Esmuß alfo, unferm Be⸗ 
dauncken nach, nicht gefragt werden, wer die eine 
oder die andere von diefen Mierhoden erfunden? 
fondern wer der erfte Erfinder der an fich einigen 
Methode ſey? Hierbey glauben wir, daß die, fo 
Herrn Leibnigen die erfte Erfindung jugefchries 
ben, wenig oder gar feine Käntniß von der Be⸗ 
Bandfchafft gehabt, die Herr Leibnitz mit Collins 
und Oldenburg längft vorher gepflogen, auch 
wicht gewußt, daß Mr. Newton felbige Methode 
ſchon funffzehn Jahre gehabt, ehe Herr geibnig 
die Seinige in den Seipziger Adtis Eruditorum 
am Tag gelegt. 

Dannenhero halten wir allerdings Mr.New- 
ton vor ben erften Erfinder des flreitigen Cal- 
euli, und glauben, daß. Mr. Keil dem Herrn Leib⸗ 
nitzen nicht unrecht gethan. 

* *4 
309, Ir wollen wi dieſes Streits teines 
wegs theilhafftig machen, und glau⸗ 
ben vielmehr, an fchon Herr Leibnig Recht 
haben folte, werde Doch bey ietzigen Umſtaͤnden 
243 \R 


IV. Nachricht von ſtreit iger Erfind. 
ser Englifchen Sociteär ſchwerlich vor ihn 
wochen werden, Well ums aber ein Brief 
te Händegefommen, welcher vor den Herrn 
eimen Rach in diefer Sache geſcht leben wor · 
‚finden wir nicht undienlich ſeibigen, ob er ſich 
ch auf ietztangezogenen Bericht der Engll · 
n Soclerät keinesweges zu bezieht ſcheinet, 
benzufegen, dabey wir dem geneigten $efee 
jen der nicht auegedruckten Nahmen erin« 
1, daß durch L... der Here geheime Nach 
mig, durch N. ,. aber Newton zu verſtehen 


29 Julii1713« 

„‚us nunc Viennx Anſtriæ sgens ob di- 
ſtantiam locorum nondum vidır libellum 
Anglia nuper editum, quo N....o primam 
entionem Calculi — vindicare⸗ 





> 02, VS Calculi differentialis. . sgr 
Aidem habuit Viro talia ex proprio ingenio fibi 
"Auxiffe didtitanti ; atque idep feripfit N.... um 
aliquid calculo differentiali fimile habuifle vi- 
deti. Sed cum poftremo intelligeret, facilite- 
tein ſuam contra fe verti, & quosdam in Anglia 
przpoltero gentis ftadio cousque progrellos, ns 
non N....um incommunionem inventi voca- 
re, ſed fe excludere non ſine vituperii nota vel- 
lent, & N....um ipfum (quod vix credibile.> 
erat) illaudabili laudis amore contra eonfcien- 
tix dictamen tandem figmento favere;; re atten- 
tius confiderara, quam alias pr&occupato in 
N....i favorem animo examinaturus non fue- 
rat, ex hoc ipfo proceflu a candore alieno fü- 
fpicari eœpit, Calculum Fluxionum ad imita- 
tionem Ca'culi Differentialis formatum fuifle. 
Sed cum ipfe per occupationes diverlas rem, - 
nunc difcutere non fatis poflet,.ad judicium 
ptimarii Mathematici, & harum rerum peritisfi- 
mi, & a partium ftudio alieni recurrendum fibi 
putavit. Is veroomnibus excusfis itapronun- 
tiavit literis 7. Junii 1713. datis: | | 
Videtur N....us accafionem natlus ſerierum 
"opus multum promoviſſe per Extractiones Radicum, 
quas primus in uſum adhibwit, & quidem in tie 
excolendis, ut verifimile efl, ab initio omne füum ſtu- 
dium pofüit, nec credo tunc temporis vel [onmiavit 
adhuc de Calıulo ſuo fluxionum & fIuentium, velde " 
reductione ejus ad generales operationes Analyfi- 
cas ad inflar Algorithmi vel Regularum Aritbme- 
ticarum aut Algebraicarum. Ejusque mes con- 
jedure ſ primum] validifimum indicium ef, - 
quod de litteris x vel y pundlatis, uno, duobus, 
Da4 tribus. 


- « 
* 


W. Nachricht von flreitiger Zrfind, 
ws, &c. punllis fuperpofitis, quas-pro dx, ddx, 
;.dy, ddy, &c. nunc adhiber, in ommibus iflie 
lolis [Commercii Epifiolici Collinfani, unde 
imenta dıwere volunt) nec volam, necvefligium 
miäs. Imo ne quidem in principis Natur 
bematicis Ns. ..iy,ubi caleulo fuo fluxionum 
di tam frequentem habuiffer oecafionemy qus 
verbulo fi mentio, aut notam bujusmodi unicam 
ere wer, ſad omnia fere per lincas figurarum 
certa Anahfi ibi peraguntur more non ipfe 
won, fed & Hugenio, antca [in non- 
is] dudum Torricellio, — Cavallerio, 
„ufitato, Prima vice helitere pundlate com. 
verunt in tertio Volumine Operum Wallifü, 
tis annis poſtquam Calculus differentialis Jam 
we locorum invaluffet. Alterum indicium, 

coniicere licet Calculum fluxionum non füijfe 
ım ante Calculum differentalem, bocefl,quod 


—— OF 





@ . 
⸗ 


07. des Calculi differentiche, 9 
"Jar infinite parva, vel (ut olim minus recte vo- 
cabant) indivifibilia Geometrie; etiam inventi 
Anahtici ſou calculi diſſerentialie a L....o in 
Numeris pfimum reperti, & (excogitata Auch 
—— ad Geometriam translati, decus 
alteri debitum affectavit, adulatoribus rerum an- 
teriorum imperitis nimis obſecutum fuiſſe, & 
pro gloria, cujus partem immeritam aliena hu- 
manitate obtinuerat, dum totam appetit, notai 
animi parum æqui ſincerique meruiſſe: dequo 
etiam Hookium circa Hypothefin planetariam 
'& Flamftedium circa ufum obfervation 
queſtos ajunt. u 
Certe aut miram ejüs oblivionem efle opor- 
tet,-aut magnam contra confcientiz teftimonf- 
um iniquitatem, fi accufationem (ut ex indul- 
gentia colligas) probat, qua quidam ejusafleche 
etiam feriem, quæ arcus circularis magnitudi- 
nem ex tangente exhibet, a Gregorio haufiffe 
L....um volunt. Tale quiddam Gregorium 
habuifle,ipfi Angli & Scoti, Walliſius, Hookius, 
. Newtenus, & junior Gregorius, prioris credo- 
. € fratre nepos, ultratriginta fex annos ignora- 
zunt, &L....ieeffe inventum agnoverunt, Mo- 
dum, quoL....us.ad feriei Nicolai Mercato- 
ris (primitalium inventoris) imitationem inve- 
“nit feriem ſuam, ipfe ftatim Hugenio B. Lutetiz 
" agenti communicavit, qui & per Epiftolamlau- 
davit. Eundem fibi communicatum laudavit 
ipfo mox N....us, faflusge eſt in litteris hanc 
. povam elle Methodum pro Seriebus, ab aliis 
quod fciret nondum ufurpatam. Metkodum 
deinde generalem feries inveniendi, pro eurva- 
| Qgg ; zum 






V. Chriſtian Schröters 


etiam tranlcendentium ordinatis in Adis 
ſienſibus editam, non per Extradtiones dedit, 
ibus N... us uſus eit, (ed exipfo fundamen- 
profundiore Calculi differentialis L.. ..us 
dusit. Per hunc enim calculum etiam res 
ierum ad majorem perfedtionem dedudtaeft, 
taceam Calculi exponentialis, quitranfcenden- 
perfetisfimus eſt gradus, quem L....us 
mus exercuit, Johannes vero Bernoullius pro- 
lo marte etiam aflecutuseft, nullam N....o 
ejus difcipulis notitiam fuiffe: & harumali- 
s, cum etiamad Calculum differentialem ac- 
tere vellent, Japfus fubinde admififfe, quibus 
n parum fibi intellectum fuifle prodiderunt, 
kmadmodum ex junioris Gregorii circa Cate- 
am paralogıfmo pater. Cæterum du 


























ium 


eſt, multos in Anglia præclaros viros hanc 





.ianorum Aſſeclarum va 3 &iniqui- 


DE 
r 





Politiſcher Redner.9595 
Gluͤckwuͤnſchungs⸗ Reden applici- 
ren, und zugleich mit vicl andern 
Realien illuftriren fan, verfertigt, 
von Chriſtian Schrötern, Con-Re- 
dore der Seilichen und Stadt 
Schule in Liegnitz. Leipzi 1714 
bey Joh. Friedrich Gleditſch un 
Sohn, 8 v7 Alphab. 4. ogen. 


Se Herrn von Lohenſtein Arminius, der 


nun ziemlich rar zu werden beginne, iſt une 


ftreitig ein ſehr gur Buch. Man finder darinne 


[3 


7 
r 
ı 


11 


eine denen Deutfchen fonft ungemeine Macht in 
ihrer Mürter- Sprache, und hat man fich diß⸗ 
falls daran nicht zu ftoffen, daß hin und wieder ˖ 
Woͤrter gefunden werden, Me unfern Ohren et» 
mas fremde Plingen. Denn diefer Fehler hin⸗ 
dert eben das Auffommen unfrer Sprache, daß 
wir fo bald alles wegwerffen, und als gezwun⸗ 
gen betrachten, was wir von unfern Müttern 
und Kinderweibern nicht gehört. Vielmehr 
ſolten wie dran fenn, ung ie mehr und mehr zu 
bereichern, und Wörter, welche die bedeutete 


Sache nur wohl ausdruͤcken, auch nach der Na⸗ 


sur der Sprache gemacht worden, wenn fie gleich 


neu erfunden feyn, nachbrauchen, da fie denn gar 


e 
I 


bald in Schwang kommen würden, % Ferner if 


# Sofinden fi) zum Exempel ſtracks aufden erſten 
Seiten des Arminius die Werte einhäuptige 
Serrſchafft, wodurch unferm Mangel,die Monar⸗ 
hifche Regierung zu benichmen, ausgeholffen 
wird. Ferner das Wort Uberlaſt, welches man 
inſsgemem vor bes, durch andre berurlactun, 


8 Ve Chriſtian Schroͤters 

benennten Buche ein unglaublicher Schat 
Realien aus der Hiftorie, Narur und Welt» 
eißheit, daß man fich nicht gnung wundern 
\,wie ein Mann, der dazu nicht ale worden, 
Heinen groffen Theil feines Lebens in oͤffent · 
en Gefchäfften und mit Leibes · Schwachheit 
jebracht, fo viel Wiſſenſchafften in fo reichen 
aaß beſitzen Finnen. Die Erfindungen darinne 
dfehr fruchtbar und geſchickt, tie davon inſon ⸗ 
heit die Stellen zeugen können, da er L.IE 
ansig Sandfchafften aufführt, welche ſechzig 
terfchtedene bey ihnen wachjende Baume hers 
ſtreichen, und da jede ben ihrigen den Vor⸗ 
I juzuelgnen fucht zingleichen wenn er L. TIL 
en Barden vorftellt, der aus Betrachtung der 
umen von der Kunſt zu regieren redet:der Pos 
ſchen Verwirrungen zu gefchtweigen, welche 
hun, daß der Herr von Lohenſtein fich in 


— 





j Lj 


. Politifcher Redner: 597 

anch dieſes iſt theils mie dem Zweck des Autoris, 

der nicht ſo wohl einen Roman ſchreiben, als in 
einem Wercke den Schatz ſeiner Gelehrſamkeit 
aufthun wollen, theils mit den Perſonen, die er 
einfuͤhrt und die nicht von geringen Stande ſind, 

m entſchuldigen. Wenn auch ja iemand in Bes 

u —— dieſes Fehlers halsſtarrig ſeyn wolte, 

kan der Nutzen des Buchs alles reichlich erſetzen. 
Und ſo fehlt, nach dem Urtheil der Lateiniſchen 
A&. Erud. 1690. p. 276. dem Lohenſteiniſchen 

: , Arminio nichts als fleißige und aufgeweckte 

— Leſer ‚Die ſich deſſelben zu ihrem eignen und gemei⸗ 

nen Mugen mie VBorrheil gebrauchen lernen. 

Wiele thärenes gerne, aber fie wiſſen nicht, we 
fie es angreiffen follen, wie man denn meiftene 
theils den Mangel des fo genannten judicii pra- 
&ici zu beklagen hat, und manchen findet, der viel 
weiß, aber feine Künfte felten geſchickt an Manz 
bringet. Abſonderlich ſieht man diefen Ge 
brechen an teuten die der Rede⸗Kunſt ergeben 

ſeyn. Sonne, Mond, Eterne und das gantze 
Birmament müffen fich leiden, wen fie von Leuten 
reden, die nur zu einem gemeinen Lichte gezogen 
worden, und offt fallen fie hingegen, wo ihre Ge⸗ 
dancken und Worte wahrhafftig Hoc) feyn foltem, 
fo tieff herunter, alswenn ſie durchs Eiß brächen, 
In Summa, jener wohlbevollmäctigte Schule 
meiſter, der beyeiner benachbarten Gemeine vor , 
die feinige einen Brumm-Ochfen zu Beſtellung 
ihrer Kühe ausbirten folte und die Gelegenheit 
Bazu von dem Mömifchen Raube der Sabine 
rinnen nahm, darf in der Proceßion nicht alleine 
gehn, und man findee noch dennund wenn Reden, 
über Die man ſchreiben möchte: Klae 2-. 


ut . 


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5 I) 

.‘ ” “ 
on en 


8 Ve Chriftian@&chröters 


Humano capiti cetvicem orator ‚equinam 
Junsit, 

ert Schröter,ter Antıor 704. eine Anweiſung 
r Oratorie aus dent Arminio heraus gegeben, 
Kin gegenwärtigem Tractate dieſem Fehler ade 
helffen und zu weifen gefücht, wle man mit 
amendung der geſammleten Realien verfahren 
Affe; die Exempel aber dazu, deren an der 
benzig find, ebenfalls meiftens aus dein übere 
higen Vorrarl) des Arminii genommen. Wir 
gen meiftens,, inmaſſen fich der Herr Autor 
nn und wenn auch andrer Geribenten bedient, 
Jen er nun einen Artickel von ſolchen Nealien 
il gemacht, welche allezeit zum Lintetfchiede 
t groͤſſern tieren gedruckt find, fehreiter er zur 
wendung, dag ift,er ziehet aus dinfelben Po- 
mata, und erläutert folche mit noch mehrern 
vempeln. Gange Reden oder Einthetlun 


— 





Politiſcher Redner. 995 
bedeurungen machen wollen, ift aber- 
gläubifch gebandelt; alle Anzeigungen 
"ber verwerffen, deutet ein ficheres und 
ungläubiges Hertz an, welches hernach 
die gerechte Strafe BOrtes unfeblbar 

u gewarten bat. Zu dergleichen merck⸗ 
würdigen Anzeigungen rechnet er nun auffır dee 


Propheʒ eyung des Noſtradami von der Frantzo⸗ 
fen Miederlage bey 8S. Quintio, dag ſtuͤrmiſchẽ 


Wetter, welches fich beym Auszug des Groß⸗ 


Sultans aus Conſtantinopel zur Wieneriſchen 


Belagerung erreget, fo wohl als ben 1680. und 
2681. gefehenen Cometen, der fich auf den erſt 
. zwangig “Jahre hernach erfolgren Tod des Koͤ⸗ 
nigs in Epanten fol bezogen haben, und fuͤhret 
an, wie ein Sternfeher aus der Normandie in 
Felbigen Eometen eine Königliche Leiche mit. Kron 
md Scepter erblidt. Dahin gehört auch dag 
Prophetiſche Bild des Gothiſchen Königs Theos 
dorici, welches, alses das Haupt verlöfren, den 
Ball des Königs, durch den eingegangenen $eib, 
Ben Tod Achalarici, durch die zerfallene Schooß, 
das Abfterben Amalafunthz, und durch Zerbree 
hung der Schencfel, den Untergang des Gothi⸗ 
ſchen Reichs in Italien bedeute. Wir glaus 
ben nicht, daß der Herr Autor in Ernſt auf 
dergleichen Borbedeutungen Staat miache, und 
Halten es auch nicht vor thunlich einer eintzi⸗ 
gen Glauben beyzumeffen, es ſey denn diefelbe 
alſo befchaffen, daß man ihre Bedeutung Flärlich 
merden könne, welches denn barthun würde, 
—* fie von GOtt zu unſrer Warnung geſchickt 


—8 


o V. Chriſtian Schröters 

In der Vorrede merckt der Here Autor 
Bes bey Leichen⸗Abdanckungen den Mednu 
igemein ſauer werde, die Dandfagung u 
em Themate ju verfnüpffen, und öfftere | 
zeſchmacktes aber den gangen Zuſamm 
ig machen müffe, daher er in gegenwärtig, 
ercke auch dazu einige Anwelfung inſond 
t gegeben. Wir werdenam beften erkenn 
‚seine Gedancken feyn, und ob er diefem Fe 
geſteuert, wenn wir ein paar ſolche Exem 
fegen. Das Thema tft, der angenebm]| 
mpel GOttes, da macht er die Danckſagu 
of/ in dem Tempel zu Jeruſalem von 
s beılige Seuer unauslöfhlih aufb 
Iten: Die Leidtragenden werden d 
ien erwiefene Gnade und Woblebi 
:ichfalls in unvergeßlicdyen Andenck 
vabren, und niemals das Andendi 


1er (a ran Romatonheitin Woras 





Dolitifcher Redner. °  6oı 


len Jahren alt und Zebens-fart allererft 
mögen durch den legten Feind ihre Seele 
dem Sochſten, als die theuerſte und 
berrlichfte Seftung, su übergeben genö» 
tbigerwerden. Am Ende des Buchs iſt eine 
Lob⸗Rede auf den Printzen Eugenium ange 
henckt, darinnen ihn der Herr Autor mit dem 
Hercules vergleicht, und, wie es ſcheint, nicht ſo 
wohl von einer hohen Redens. Art, ale von An⸗ 
wendung der Realien, ein Exempel hat geben 
wollen, dabey wir nur diefes erinnern, daß ſich 
das Reale vom Eriflheus, der den Hercules anf 
Abencheuer ausfandte , vielleicht beffer zu An» 
fang derer vom Pringen in Wien genommenen 
Dienfte, als zu feinem Feldzuge in Ungarn 
unter dem Hertzoge von Lothringen geſchickt weil 
hier die Anwendung a contrario geſchehn muß, 
welches da hätte koͤnnen vermieden werden, ins 
dem der Pring in Franckreich feine anfländige 
Dienfte Friegen Ponte, und deswegen nach Wien 
gieng. 
VI. 


Obſervation aus Sagittarii * Antiquita- 
tibus Marchionatus Thuringici MStis, 


von 


# €8 hat der Herr Appellation· Rath Horn zu Wit⸗ 
tenberg in der Epiftel an Herrn Reinharden, wel⸗ 
che deffen Antiquitatibus Marchionatus undOrigini- 
bus Landgraviarus Thuringici vorgebruckt if, bes 
Dauret,daß die Sagictarifchen MSta Thuringica nicht 
zum Borfchein fämen, und vermeynet, fe muͤſten 
entweder nicht ausgearbeitet worden ſeyn, oder 
irgendswo in einem Winckel liegen. So viel iſt 

Deutſche AB. Brud. XIX. Ihr Kr dem. 












| 
Y 
# 


chotten 
oa wa 


NR dem rozs. Jahr iſt das 
Bloſter zu Erfurt Icherm 
berg erbauet worden. Denm alfo ſchrel⸗ 
abertus, oder vielmehr der, fo diefes auf 
ande des Lamberti verzeichnet, welches 
Isinder edition degPiftorüi ledoch in p 
ieingefchloffen, gerilctet worden: ZEdifi- 
eſt monalterium Scotorum in Etfordia 
ninum Waltherum de Glisbetg, qui ibi- 
ultüs eft: und der Autorde Landgraviis 
giar cap. XI. Tunc temporis nobilis Vie 
us de Glysberg fundavit monafterium 
‚min Erfordiaanno DomioiM XXXVL. 
Autor Variloqui Erphurdiani mf. Anno 
VI. Monalterium Scotorum in Erfurt 
Iterum Comitem de Glisberg conftru- 
t Es findet ſich auch noch in der Kirche 


dea 


uern des 
furt. 





von Bleißberg, 603 
des Schotten « Klofters cin etwas erhabenes 


Grabmohl, auf welchen diefer Graf Walther 


ſamt feiner Gemahlin in Stein gehauen in Le⸗ 
Bens» Gröffe, und daben nachfolgende Shriffll 
zu ſehen iſt. HIC JACET WALTHERUS DE 
GLITZBERG FILIUS MARSCHALCIDE 
RALLENTIN ET HEDWIG UXOR EJUS 
FILIA MARCHONIS DE FOBRG, _-- 
Weil nun die Brafen von Gleißberg uhrafte 
Tharingiſche Grafen fehn,mird dem Leſer verhof⸗ 
Ei nicht mißfallen, wenn ich von denſelben 
diefer Gelegenheit einigen Bericht thue. tg 
aben den Mahmen von einem jenfelt der Sala 
ber den Flecken Cunitz gegen Dornburg über 
gelegenen Berge, welcher der Gleißberg heiffer, 
auf welchem noch einige rudera, des vormahle 
darauf erbaueten Graͤflichen Schloffes zu ſehen 
ſeyn. Es hat dieſer Berg feinen Nahmen nicht 
von gleiſſen, oder glaͤntzen, wie Paulus Jovius, 
weiland Redtor zu Ebeleben, in einem mſ. vers 
meynet; fondern von einem Fleinen Klug, die 
Gleiſſe genannt, fo an dem Fuffe diefes Berges 
durch das Thal fleuft, und in die Sala fälle.- 
Petrus Albinus hält davor, daß da diefes Ge⸗ 
ſchlechte zuvor in groſſem Anfehen geweſen, in dem 
2036. Jahr albereit abgangen, zu der Zeit da dig 
Seren Perfonen In ſolchem Geſchlechte das Klo⸗ 
fler zum Schotten in Ekfurt erbauer,und derſelben 
Schweſter die übrigen Guͤter der Grafſchafft in 
ein ander Geſchlecht gebracht, welches etliche 
von den Schwartzburgiſchen, etliche von dem 
leißniſchen verflünden, Es hätte aber dieſes 
kat Fraͤulein Sohn, "x Aribo, auch nur. 
u 2a am 


4 M. Nachricht vonden Grafen 


eeinige Torhter gehabt, Jordana genannt, und 
felben und ihren Eher Herm Graf Scke— 
schten von Oſterroda die Herrfchaffe 
eißberg mit gegeben, derer Sohn Graf Hein. 
rein Votat in Boigtlande genenner wiirde, 

Nun iftnicht on, weil in dem kpitaphio Hert 
alther von Gleißberg, cin Sohn des Mars 
als von Kallentin genennet wird, fo ſcheineis 
bt, daß er ein gebohrner Graf von Gleißberg 
vefen, fondern entweder durch eine Köntgliche 
aade, oder eine Heyrath, oder eine Erbſchafft, 
r Kauffwelfe an Gleißberg kommen fev. Als 
aiſt diefes Geſchlechte fchon Anno 1 036, abs 
igen, wie können denn, nachAlbini Meynung, 
letzten dieſes Gefchlechtes das Schotten. Klo» 
:erbauet haben? Daher ich murhmaffe, daß 
ino von diefer Erfurtiſchen Grabſchrifft 
bes befannegewefen. Ferner möchte ich wife 





von Gleißberg. 605 


En von Plauen herftammen 5 fo muth⸗ 

), daß entweder diefer Edtebrecht, oder 

Hin Her Vater, zuden ZeitenKönig Hein⸗ 
geleber, und nachmahls die Kinder oder 
B-Kinder König Heinrichen zu Ehren, der 
der hohen Voſgts / Wuͤrde angefehen, Dies 
ahmen belieberhaben, Sonſt meldet Al- 
ausdrüclich, daß aus der Graffhafft 

berg die Herrſchafft Weida entſproſ⸗ 
1b dazu die Gletfbergifchen Guter von den 
ten in Boigtlande gefchlagen worden; wie 
Arniſche Muͤnch verzeichnet haͤtte. Zu 
te Zeit aber ſolches gefchehen, davon hat 
fo viel mir bewußt) Feine gründliche Nach 
Jedoch ifts gewiß, daß das Hauß Bleiß- 
dor Zeiten den Voigten und Herrn Reuſ⸗ 
le mit denen von Weida eines Urfprungs 
ven, eigenthümlich zugeftanden: Geftalt fie 
Känfer tudwigen An. 1327. damit find 
enmorden. DerschnBrief ward geges 
— Donnerſtages nach Simonis und 


b nun wohl eine oder mehr Linien der alten 
en von Gleißberg abgegangen, fo muß doch 
indre wieder auffommen ſeyn: indem beym 
yerto Schafnab. beym 1075. Jahr erliches 
gedacht wird Hermanni Comitis de Glitz- 
‚und in Dodechini Appendice ad Chroni- 
Mariani Scoti, Guilielmi Comitis de Glis- 
ben dem itzi. Fahr. Auch wird in des Bertol- 
Inftantinenfis Appendice ad Hermannum 
tradtum bey dem i o59. Jahre Friderici,und 
8 Bruders von Gleichberg (de Glichberga' 
Ar 3 datt, 


6 V. Nachricht von den Grafen Bong 


dacht; wovor vielleicht &leißberg, (Glisberga) 
Igelefen werden. Zwar finder ſich auch Hen- 
us de Glisberg ineinem Conlens Sandgraf Al 
echts zu Thuͤringen im 1272. Jahr, und Heu» 
us&Waltherus de GlisbergHeinrihs Söhne, 
lche dem Kloſter Walckenried dritiehalb Wie 
rübergeben ann. 1278. item daß Heinrich von 
liß ber g mir gedachtem Kloſter wegen der Pfare 
zu Alftett geſtritten anno 1234. wie hiervon 
kftormius in feinem Chronico Meloung thut. 
lein diefe feyn keines Gräflichen, ſondern Ada 
yen Gefchlechres geweſen wie denn beym 1286, 
ıhe eines Kitrers, Heinrichs von Alfterr, 
t dem Zunahmen Blißberg, gedacht wird, 
Ber dem Kloſter zu Walckenrted zehen Hufen 
1des zu Pfeffelde gewidmet, 

achmals läffer ſichs anfehen,als ob das Hauß 
d Herrſchafft Gleißbera iu verfauffen aewe⸗ 





VII. Remarques contre. Mr. Toland. 607 


fen Gewalt, und Beherrſchung, auch wuͤſte und 
umerbauet bißher geblieben. 
-Das Wappen diefer Grafen find geweſen 
vfer zuſammen geftoffene gelbe Werken imrorhen 
7 " j 
FB VII. 
Melange de Remarques contre 
Mr. Toland. 
Das iſt: 


Verſchiedene Eritifche,Hiftorifche, Phi⸗ 

loſophiſche und Theo — 533 
ckungen über Mr. Tolands zwey 
Tractate vom Aberglauben und Ur⸗ 
ſprunge der Juͤden, durch Elias 
Benoiſt, Paſtorem an der Walont - 
hen Kirche zu Delft. Delft re) 

rian Bemann, 1712, 8. 1. 

phab, 6. Bogen. 


Je beyden Schrifften Tolands / welche bier 
unterſucht werden, ſind nicht unbekaunt, 
und haben ſeit 1709. da ſie heraus gekommen, 
viel Weſens in der Welt gemacht, weil der Ver⸗ 
faſſer einer von den heutigen Ketzern iſt, den man 
nirgend ruhig laſſen wuͤrde, als in Holland, da 
es einer ſehr grob machen muß, wenn ihn die 
Republick verfolgen fol, oder in Engelland, all⸗ 
wo er num vieleicht wieder was bedeuten Pönte, 
wenn fich der Graf von Orford, der vormahls 
—* ra Br — 
gen Jahren auch Tolands ung in ſelbigem 
| Rr 4 - Na 





8 Vil. Remarques contre Mr. Toland. 


Intgreiche einen groffen Stoß erlitten, feiz 
pnern will. Wir befiimmern uns igo u 
jenigen nicht, die Diefen Dann nur bey Ge 
heit und im Vorbengehen mögen angepaı 
den, * Bon denen aber,die hauptfächlich fi 
wegen gefehrieben, iſt ung niemand bekam 
$ Dr. Fay, der Tolanden feine Defenfione 
ligionis nec non Moſis & gentis- Judaiı 
»9. entgegen geſetzt, und det Herr Benoi 
Icher mit gegenwärrigen Tractat wegen viel 
erhinderungen etwas fpäter erſchlenen, ab 
Hfonft (bon wegen feines Eiffers gegen d 
tulinge befant ift, inmaſſen er wieder Cl 
um dien Differtationes Epiftolicas in prior 
todecim primi capituli Evangelii fecundu 
yannem verficulos1ı697. heraus gegeben, d 
treits zu gefchtweigen, den ermit van den Hı 
t uͤber die alten Fransöfifchen Pſalmen, ur 
ıder Schreib. Art des neuen Teſtaments a 


VIL Remarques contre Mr. Toland. 609 


wel weniger von feinem Borhaben abhalten 
weil es ſich gang eine endre Weiſe zu 
en vorgenommen als jener. Denn Hi 
.Fay hauptfächlich darauf gegangen, daß er 
Widerfaches tuͤckiſches Abſehn entdecken 
md Deffen verborgene Haupt⸗Meynung wider 
legen möchte, hat fid) hingegen Herr Benoift 
vorgenommen, die Gründe, darauf er felbige 
heut, zu ungerfuchen, und von den Materialien, 
deren er fich zu feinem Baue bedient, zu handein, 
inmoſſen er gefunden zu Haben meynt, daß er fich 
ds dem Beweiß feiner Irrthuͤmer ungehlichemaf 
felbft betrüge, und wiewohl er nicht enrfcheiden 
will, ob erdie Sachen nicht recht überdacht, oder 
dieſelben mir Fleiß gemißbraucht, merckt er doch 
au, daß er. den ordentlichen Weg dererjenigen ges 
ngen, die wider die Religion freiten, und fich 
en gewwiffen verwirrten und unvollfommenen 
Ideen aufhalten, folglich nur entweder durch 
fpigfündige Sophifteregen oder gegen Dinge 
ſtreiten, die in der That nichts heiffen und daran 
niemanden nichts gelegen fen, worinne denn 
folche $eute die verblendende Begierde, alle ger 
meinen Meynungen, die fie als lauter Geburten 
der Linwiffenheit und Vorurtheile anfehn, zu wie 
derlegen, noch mehr ſtaͤrcke. Sonſt handele 
er in der Vorrede, die allein bey nahe fechs Bo⸗ 
gen ausmacht, infonderheit von dem Beweiß, 
‚womit man, daß ein GOtt fen, aus der Uber⸗ 
Res eins 
“ babe, wiſſen wir nicht; aber dieſes wohl, daß bey 
feiner Wiederlegung noch unterſchiedenes zu ex, 
innern ſey, wie aus den Lateinifchen Ad. Erud, 
1710. p. 476. ſqq. zu erfehn. 


VII. Remarques contre Mr. Toland, 


ftimmnng aller Voͤlcker zu beftätigen geſuct 
d trachtet die Tuichtigkeir deffelben gegen d 
Öhnlichen Einvoürffe zu behaupten. W 
den vieleicht ein andermal Gelegenheit ne 
n, davonallein zu reden. Itzo wollen w 
s bloß an das halten, was er wider Tolandı 
ſchrieben. 
Anfänglich erinnert er gleichſam nur obenhi⸗ 
es ihm bedenklich (diene, wenn Toland | 
 Dedication feineg Adeifidemon fagt, ma 
e ſich nicht wundern laffen, daß er den Abe 
huben den gemeinen Wefen vor ſchaͤdlich 
ire als die Acheifterey, und gleichwohl behai 
man Fönne jenen noch denn und wenn, die 


gar nicht dulden; und glaubt Herr Benoit 
Natur der Sache ſtreiten 

te einigen Bewelß-Grur 

acht worden, damit di 





- - VIL Remarquescontre Mr. Toland. 6it 


es Weien angefehn. Hier bat Tolandunrer 
Irii Ankläger in die ſen Punct Auch Vosſium de p. 4 
oricis Latinis gefegt,meldyem aber unfer Au-- - 
Kor unrecht gefchehn zu feyn meynet. * Aleın 
Siß find nur Neben- Werde. Die Haupt Frage 
Sömmt darauf an, was Livius wuͤrcklich von feie 
er Religion geglaubt oder nicht, drum geht un⸗ 
Autor diejenigen Stellen durch, daraus To⸗ 
nd behaupten wollen, es habe Livius die gange 
oͤmiſche Religion vor nichtig und eine bloſſe 
olitifche Erfindung angefehn, damit man die _ 
brigkeitliche Gewalt und den Mugen der Seifle - " 
keit zu ſtuͤtzen geſucht. Er hat zu deſſen Ber 
ff angeſuͤhrt, was dee Geſchicht⸗Schreiber 
I. . c. 29. ſeqq. von Numa berichtet, welcder 
Morte Anfang wir mit herſetzen wollen, Ne 
Joguriarentur otio animi, quos metus hoflium 
diſciplinaque militaris continuerat, omnium pri» 
&num rem ad multitudinem imperitam & illis 
feculisrudem, efficacisfimam, Deorum merum 
Injiciendumratuseft. Herr Benoift aber meynt 


Damit nichts erwiefen zu ſeyn, geftalt jaNuma 
nicht 


———— — — — 
® e Senn wir aber Voſſſi Worte felbft anfeben, die 
. Ed. Francof. p, 94. u befinden, müffen wir Tolan⸗ 
- bin recht geben. Denn es wieberlegt Voſſius 
.. Mar Poffevinum und andere, die Livio dem Albers 
:, glauben beygemeflen, indem er fo viel von den 
‚ vorgegebenen Zeichen und Wundern gefchrieben, 
: aber nur, fo ferne fie dem Gefchicht Schreiber 
ſolches vor übel gehalten; ſintemahl er es viel⸗ 
niehr vor was Lobwuͤrdiges ausgiebt, daß er von 
feiner Religion geredet, wie er fie geglaubt, 00, 
durch denn allerdings bie Sache ib — 18 

















t VI. Remargues contre Mr. Toland. 


je die Religion, fondern nur einige aͤuſer liche 
emonien des Gottesdienfts erfunden, und 
ber geftalt die Religion, welche vorher ſchon 
den Römern gewefen, wie er aus dem von 
en gegloubten Gott Mars ihrer alseine Frege 
te betrachteten Stadt und Hochachtung des 
‚gelflugs erweift, nur ausgepugt, Nomue 
ſelbſt fey nicht ohne Religion geweſen, in ⸗ 
Ten er gemuft, daß feine Mutter eine Veftaltn 
und hätce hier der Herr Autor dem von ihm 
ı Jupiter Stator gelobten Tempel als einen 
Fräfftigern Bewelß anführen Fönnen, * 
‚nn man aud) fagen wolte, da, da Numa 
ch die Nömifche Religion nicht erfunden, ſel⸗ 
e doch in ihrem Anfange nichrs andırs als 
gift der Regenten zum Grunde gehobt, die 
damit 


Bir mifen iohnch nicht ah Rennilt mır Diefer 








VI | Remarques contre Mr. Toland. 61 3 
demit ihre Geſetze in fterer Beobachtung erhal, 


Beier ‚fo antwortet der Herr,Autor darauf 





haupt, daß die Geſetzgeber den Grund der 
ligion niemahls erfunden, fondern nur das» 
jenige Erfäntniß, fo fie fchon in den Gemuͤthern 
der Menſchen angetroffen zu ihrem Vortheil an, 
geiwender, * Mit dem Beweiß, den Toland vom 


denen lange nach Numz Tode gefundenen, und p. ı=. 


auf des Mathe Befehl verbrannten Bädern 

enommen, davon Livius L. XL. c.29. nachzu- 
—* koͤmmt er nicht fort, indem Herr Benoift 
Beuclich zeige, wie es mit dem entdeckten Grabe 


Numz, darinnen gemeldre Buͤcher follen geſteckt 





Haben, eitel Betruͤgerey geweſen. Nichts guͤl⸗ p. 14 


Sger iſt ein andrer Schluß, den Toland macht, 
daß Livius alle Gätter der Römer vor folche ges 
halten, die vorher Menfchen gewefen, weil er es 
ton Romulo glaubt, von dem es niemand laͤu⸗ 
gnen kan zda hingegen wohl andere Goͤtter gewe⸗ 
fen ſeyn, von denen Livius nicht Grund gehabt, 
dergleichen zu dencken. ** Weil fi) aber Tor 
land zugleich auf einen andie vorige Königin in 

Ä Preuſ⸗ 


Die mag aber wider Tolanden nicht gelten. 
Denn Benoift redet Tolcher geflalt von dem als 
: Jerweiteften Begriff der Religion insgemein, 

welcher in dem Erfäntniß, daß ein Gott fen, und 

daß felbiger müffe verehrt werden, befteht. Das 

iftaber noch nicht der Rsıner Religion. Denn 

wenn man die Religion eines oder des ander 

Volckes nennet, muß man nothwendig die Art 
ihres Erfäntniffes oder Berehrung dazu nehmen, 
wonon unfer Autor nichts erweiſt. 

Das eintzige, was etwa Tolanden helffen koͤnte, 

if, daß das Roͤmiſche Volck gleich nachdem de 


Vn. Remarquescontre Mr. Toland. 


lich und gezwungen ausfähen, wie er ſich dei 
&b Mühe giebe, dieſe Lehre von dem Einwu⸗ 
befreyen, ale ob fie der renhet des menft 
ven Willens zumider fey, Er haͤlt davor, di 
land in Behauprung Igtilederlegter Me 
ag die Sache nachdem Aberglauben des gem 
Mannes unter den Heyden alleine beurrheil 
von aber auf die Befchaffenheit der Meligk 
ft Feinestveges Fönne geſchloſſen werden, u 
noch finden fich auch darinue Sachen, ber 
fprung man nicht ſchlechterdings von der A 
ung verftorbener Menſchen leiten Föune,d 
er die Görrliche Verehrung der Furcht Ehe 
gend, ja des Todes felbftrechnet. Aus al 
macht er endlich den Schluß, die Abgötrerı 
e fich bey den edelften, ſchönſten und nüglid 
ı Dingen, dieman in der Welt gefehn, ang 
gen, und ſey hernad) fo wohl auf die Häfeı 


.I 





Vi], Remarquescontre Mr. Tolaud. 61, 


mes, weißt Herr Benoilt aus unterſchiedenen 
Grillen dieſes Sefhiht- Schreiber, daß felbis 
ger; ober gleich nicht unmaͤßig abergläubifch ſey, 
doch Die Goͤtter, die nıan in feinem Vaterlande 
angebetes, auch felbft geglaubt und Ihnen aufs 
richtig gedienet. Er ſetzt gleich zu Anfange 
das Ende ber Livianifchen Borrede, Cum bonis 
potiuseminibus votisqueac precationibus Deo- 
rum Dearumque &c. Dabey wir erftlich erinnern, 
daß er Das ort ominibus, preſages überfege, 
umd eben deswegen vor merckwuͤrdig ausgiebt, 
da doch omina hier eben fo viel heiffen,als hernach 
vota und precationes. nd hernach, wer weiß, ob 

nicht 


ſnius practicus und eine bloſſe Erkaltung in der 
Andacht geweſen. Wie aber heute zu Tage noch 
Leute, die erſt die leichtſinnigſten im Chriſtenthum 
find, zulent aberglaͤubiſch werden; ſo iſt auch zur 
gelben zeit aus dem wüften Weſen der Aberglau« 
beentitanden, dadurch die Menfchen wohl zuerſt 
zu Verehrung nicht allein des einigen Gottes, 
fondern auch anderer Seifter, von denen fie aus 
der Tradition noch einige Nachricht hatten, vere 
führet worden, zumahl auch bald in den erften Zei⸗ 
ten.diejenigen, fo ſich Welt weiſe gebündt, koͤn⸗ 
nen auf die Gedancken gerathen ſeyn, daß GOtt 
nicht ſelbſt, ſondern durch gewiſſe andere unter 
ihm ſtehende Geiſter die Welt regiere, welches ein 
ſehr leichtes Syſtema iſt, ſo wohl als das andere 
von den zweyen principiis, deren eines gut, 
das andere boͤſe ſey, vielleicht auch bald nach dem 
Anfang der Welt aufgefommen, welches beydes 
denn den Dienſt der Geiſter gar ſehr zu befoͤrbern 
eſchickt geweſen. Nun wollen wir eben nicht 
agen, daß aus dieſem Grunde, und weil die See⸗ 
len vor Geiſter und vor unſterblich gehalten wor. 
den, bie Gaͤttliche Verehrung der Menfhen aut: 
Deutſche 44. Erud, XIX, th. St Kan. 


t VII Remarguestontre Mr: Tolandı 


rin diefen orten Livii eine lei 
kt thells uͤber die Gewonheit der Poeten, die 
zeit vorne ihre Gebichte zum wenigſten Die 
itläufftigen, wir einem Gotte oder Ödrtin dere 
mten, theils auch über den damaligen Zu 
nd der Roömiſchen Mepublich, welcher fo un 
yentlich war, daß deffen Beſchreibung bry 
em Posten den Anfang des Gedichte, darinue 
mer was andächtiges fegn mufte, fehr würde 
unztert haben. Es find aber andere Stel 
noch viel gewiffer, abfonderlich wenn erL.io, 
40. Sp. Papirium, Jurenem ante En 
fper- 





landen, fondern glauben vielmehr, daß felbige 
Urt der Abgoͤtterey bloß’ aus den Staats und 
Runftgriffen gemwiffer Menfchen felbft entfpruns 
gen, bie etron fü, wie bey Romuli Vergötterung, 
dber aufandre Weife fönnen gemürdt haben. Db 
wir nun folcheraeitalt mohl hen Gionhienit 


VER Armargussanfre Mr. Toland. 619 


n Deos natum nenng, und an dem 
\ al als ein Lafter anmerdt, daß er die 
nicht gefürchtet. Weil wir hler auf den 


Saunlbel konnien, von welchem Livinsan einem 
andern. Otte L. XXX. c.20. erzehlt, wie er alle 
Schuld auf die Goͤtter geſchoben, daß er Nom 
nicht überrafchelt, mercfen wir die Auslegung 
des Herta, Benoift, welcher zu verhuten fucht, 
daß man Livium nicht beſchuldige, er.feg fich fol» 
hergeftalt ſelb ſt zuwider, indemer fagt,es habe. 34: 
in den alten Zeiten die Gortlofgkett nicht in 
gäntliher Berldugnung der Götter, ſondern 
nur datinne beſtanden daß man diefelben getrotzt 
and nichts geachtet, welches er mit den Erem ⸗ 

des Ajax beymSpphocle,degMezentiusbeym 

ilio, des Capaneus beym Statio, und der Ho⸗ 
periſches Helden mheraupe see "amt #. 
j 2 to 











“tk dahin gefene feon, ob das nicht in der 
© Götter Iäugnen Dem glauben, 
1 Bafedeinen GOtt gebe, und gleichwohl nicht als 
- Sein benfelben nicht achten, fondern fich auch ihuz 
wit allem Fleiß widerfegen, und wie bie Homert, 
den thun, manchmahl gar raus fodern, 

ihm ſchlagend / hn vollend gar uͤbenwinden 

3. ſteht nicht wohl beyſammen. Wir halten alle 
Bavor, daß man daraus unrecht einen Charaeter 
der damahligen Zeiten mache, indem ſeibiger 
som Homero vermuthlich bloß darum erfunden 
worden, weil es prächtig Klingt, wenn man fein 
Biel Götter mit einmengt umd die Herbhafftigteie 
der Helden über biefelben erhebt. Die neuen 

- Poeten haben ed ben alten nachgemacht, und 
-  Caligula,on dem twir allein dergleichen in wahren 
* Hiflorien lefen, hat fich aus tummer Kaferen gern 
vern Diomedes ober May gleich fiellenwallen. 


vir. Remarques ome Mr. Toland, _ 


er an, daß Forma ben deh Senden 
fo viel beveurer, als die görtliche Bor⸗ 
ung, indem Livius’ offt bepdes zufonmen 
}, bey Plutarcho auch nidite gemieiner frg, als 
aruxy. Won dar kommt Herr Benoift 
"die Materie von Vorbedeutungen und 
Rn, daet As DER 
erwieſener maſſen eine gi e Bor 
Haube, muſſe er auch in Diefem Püricte nicht 
laubig gewefen ſeyn, Indem aus dem 
36, daß man dergleichen Berfündiguing Fünff- 
Sachen durch gewiſſe Zeiheninicht por un 
glich Halten Fönne, Sohälter duch) Tolanr 
ı vor übel, daß er alle Vorbedeufumgen ingger 
in vor abergläubifch ausgegeben, indem eine 
olffe natürliche Art derfelben gefunden werde, 
man nicht laͤugnen fönne, ohne der tägfichen 
fahrung zu widerfprechen, wohin er die Zei 





VII, Remarques contre Mr. Toland. 621 


Same er die görcliche Borfehung nicht gar laͤu⸗ 
us. Denn wenn diefe angenommen würde, muͤſſe p- +4: 
Man nothwendig zugeben, daß fie bey der gehel- 
men Berbündniß der Dinge das ihrige auch zu 
ehun habe. Die Regierung folcher göttlichen 
Vorſehung koͤnne man ſich auf zweyerley Weiſe 
einbilden, entweder daß fie bald im Anfange der 
Schoͤpffung alles eingerichter und geordnet, wie 
es gehn und würden folle, igo aber nichts mehr 
— daß fie auf dieſe Ordnung ein wachſames 
ehabe, im übrigen aber die natürlichen Ur⸗ 
ſachen ihrer Art nach wuͤrcken laffe,oder aber, daß 
Be noch biß dato an alles, was geſchicht, ſelbſt 
Mond anlege. Manmöze nun davon anneh⸗ 
‚men, welches man wolle; fo wurde doch dabey 
allezeit gar vernünfftig su denden feyn , daß 
‚sin fo weifes Wefen wohl wollen Pönne, oder ges 
wolt habe, daß gewiffe Dinge, andre, die noch 
nicht gefchehen, voraus bedeuten und zuvor an⸗ 


geigen folten, * Herr Benoilt fieht wohl, daß p. 97. 
Sf; To 





— — — — 57— — 

# Der Herr Autor macht bier einen ſehr langen 
Difeurg,der aber in ber That nichts heißt. Denn 
Die erwiefene Moͤglichkeit, daß GOtt etliche Din» 
ge zu Zeichen andrer könte gemacht haben, läßt 
ſich auf die Murlichen Vorbebeutungen, davon 
bier die Rede Ift, nicht ziehn, indem nicht erwies 

en werben fan, daB GOtt derfelben Urfachen 
ürdung darum alfo angeordnet, daft fie Wind, 
Megen, Schnee sc. bedeuten follen. Sondern bie 
lege: motus und Harmonie des gangen Welt⸗Ge⸗ 
baͤudes, bringen ſolche Würdungen bervor, 
und Die Menfchen machen daraus nach langwie⸗ 
riger Erfahrung Zeichen, weil fie fehen, Daß dies 
fee und jenes ordentlich auf einander zu folgen 





VII, Remargues contre Mr. Toland, 


and Ihm allenfalls in narüclichen 
t geben, daraus aber noch nichts von Moras 
ven, ober der Religion werde ſchlieſſen wollen x 
nnenhero begegnet er Ihm, und meynt, es 
ne hier gar wohl aminoriad majlıs geſchloſ · 
werden , daß da die Göttliche AB: 
t dem Menfchlichen Geſchlechte in geringen 
ngen Zeichen gegeben, fie folches in wicht» 
n, dergleichen der Ausbruch der Gerichte 
Ates und feiner Strafen find, keinesweges 
tdeunferlaffen haben: Fa er meynt, es wer ⸗ 
vider die allerhöchfte Güte GOttes fireiten, 
am man in natürlichen Dingen Vorbedeutun · 
ı zulieffe, und doch ziwelffeln wolte, 08 er ung 
ten Zorn und die herannahenden Strafen 
ch gewiſſe Zeichen fehn lieſſe, welches er ſon⸗ 
Ungerechtigkeit nicht unterlaffen BIS * 
ter 








Vi. Remævques contre Mr. Tolsnd. 623 


— er auf ben Zweiffel, dem Mr. Baite 
eu einen Gedancken Über bie Eometen bey diefar 
Materie eingeſtreut, und gefagt, es würde DIE 
Erthellung der Zeichen der @örtlichen Guͤte viel⸗ 
mehr zuwider ſeyn, weil fie,an ſtatt bie Dienfchen 
gi ‚ felbige une abergläubifeherundabe 
görtifther machten. (Es finder aber hier Herr 
Benoiftbie fallaciamnon caufzurcanfz, tie die 
ESch wlen reden, oder deutlicher zu fagen, er be⸗ 
merckt/ das Baile etwas zur Urſache mache, wel⸗ 
Ses in der That keine iſt inmaſſen das unrechte 
wo ber Menſchen Peinestveges von dem 
Fdelchen komme / ſo ſie gefehn, als welches in ſich 
—— — — 
i 
nud verblendeten Erfäntnifie; eben wie man von 
der Sonne nicht ſagen koͤnne, daß ie Urſache 
vonder abgöttiichen Verehrung ſey, womit ige 
Die Henden begegnet. Diefer Grund beweife 
nalfo nichts, weil er fich weiter erſtreckt alser fol, 
"id mad) demfelben nichts in der Matur fe 
Wwuͤrde, das man nicht koͤnte boͤſe nennen, weil die 
Menſchen faſt alles feinem natuͤrlichen Zwecke 
zuwider anzuwenden, und zu mißbrauchen pfleg⸗ 
ten, welches er mit dem Erempel der Vernunfft 
erweift, die die edelſte Gabe fen, und doch von den 
Menſchen zu Erfindung und Beſchoͤnigung als 
ber Irrthumer gebrauchte werde. Weil aber 
Doch hier die Haupt: Frage von Livio iſt, und Tor 
Si4 land 


— — — — — — 
d Verhaͤltniſſes Gott gelangen fönte, 
—ã ——e durch aͤnſerliche Zei⸗ 
chen muͤſte uͤberfuͤhrt werden. 















4 VIE RemarquescomtreMr. Toland. 

d durch unterfchiedene Stellen emſelben 

n wenigſten behaupten wollen, daß er 

Vordedeutungen gehalten, fo antw 

auf Here Benoi, daß unter 

ne eintzige ſey, darinnen er überhanpt von 
Zeichen fünfftiger Dinge rede, un 

wetliche beſon dre Fälle von ihm 

gemacht würden, als dadurch er. bie Sac 

»einsgemeln verworffen,doch aber zeigen 

« wie. er viel zu verfländig fep, een 





*— 


auben beyzumeſſen, damit man das ger 
bettogen, wie er deun zu denn Ende 
Tolanden angezogene Derter bes Liyilburche 
t,umd gar wohl welft, daß aus demfelben fei- 
Wiederſachers Schluß nicht folge. * Er 
ht bey diefer Gelegenheit abermahlden ns 
dal 





Yan mu zufirhorft mern. hal Toland hiefe 





VII. Remarques contre Mr. Toland 625 


daß gewiſſe Dinge wohl natürlicher Weiſe ſich bes 
„geben, und doch etwas fünfftiges andeuten koͤn⸗ 
„sen, welches er aus dem, was er vorher vom dem 
‚zeichen ber Witterung gefagt, vor ununftößlich 
hale, darüber Förne er aufdie Aftrologie, und hält 
davor, daß dic Beränderungen der Geſtirne durch 
‚Sinfteniffen,conjundtiones und fonften gar wohl 
‚etwas bedeuten könten, ungeachtet Die Menſchen ,, „0, 
‚nicht genau zufagen vermöchten, oder Doch nicht 
fagen folten, wie die Aftrologi insgemein chum, 
Daß fie aufdiß oder jenes abzielten, weil fie doch 
Leine rechte Käntniß von der Natur der himmli⸗ 
ſchen Eörper hätten, folglich auch nicht wuͤſten, 
auf was vor Weife ieglicher derſelben durch ſei⸗ 
nen Einfluß in diefer Unter-Wele würde, Er 
behauptet die Wuͤrcklichkeit ſolcher Aftrologie 
ſchen Wahrſagungen mit den Exempeln des Ni- 
gidius Figulus, Theagenes und Thraſyllus, welche 
wackere Leute geweſen, und zu einer Zeit gelebt, 
da man der Goͤtter und der Religion ſchon nicht 
groß mehr geachtet, daher ſie keinesweges be⸗ 
ſchuldigt werden koͤnten, als ob ſie aus Aberglau⸗ 
ben ihre Kunſt hochgeachtet, wie denn auch der 
Känfer Tiberius, bey dem Thrafyllus in groffen 
Gnaden geftanden, weder unwiſſend noch abere 
glaͤubiſch gewefen. Dabey berufft er fich noch auf 
den Pabft Paulum V. der ſich in den WBiffenfchafffe 
gen wohl umgefehn, und nichts deftomweniger bald 
nach feiner Erhebung durch unterfchiedene Zei» 
hen, daraus manden bevorfichenden Tod eineg 
Dabftes zu fchlieffen pflegen, in eine groffe Me⸗ 
Iancholie gerarhen, die nicht eher aufgehöre, big 
feine Verwandten von den geſchickteſten Stern» 


Sfs. Item 


6 VII. Remarquescontre Mr. Toland, 


een ein Bedencken ftellen lafferr, daß die vor 

1gefährfiche Zettworüberfep. Cr 

t Campanellam, Argolum, Joh, 

um und den Engli Dr, Dee an, welches 

es gelehrte Leute fen, und doch in dieſer 

'aterie viel geglaubt, daraus denn 

elle daß man eine Sache vor norürlich hals 

undfiedod als ein Zeichen künftiger Din⸗ 

betrachten fönne. * Herr Benoift macht nach 

ſem eine Bleine Auefchweiffung von den Eos 

ten, denen Toland Feine Bedeutung zuſchret⸗ 

r wollen, und nachdem er die Diegel, daß ein 
Zeichen 


— 
Wenn der Herr Autor aus feinem Difcurfe nichts 
nehr, als dieſes wolte gefchloffen haben, konte 
nan ihm ohne Bedencken beyfallen Weil er 
ıber durchgehende auch zu erfennen yiebt, daß er 
elbſt in dergleichen Gedangen ftehe, fo muſſen wir 
* — 


————⏑—⏑ Chu une! 





WM. Remarguiscontre Mr. 6 
aallezeit befannrer ſeyn müßte, als die be .. 
Bade wieferne dieſelde 















wiſſe Bedeutung zuſchreibe, und infomderheit 
davor halte, fie verkuͤndigten allezeit die Goͤcrit. 
chen Strafen, geftale er denn DIE erigkei. 
seh zu heben bemüht (ft, die man ſich daher ie 
chen Bänke, daß mananden: Cometen weder ſehu 
konne, was vor Straffen eigentlich darauf fol». 
follen,und daß das Boͤſe, welches man daraus 
rt, nur an dem und jenen Orte eintreffe, das 
| der Eomet an ungleich mehrern gefehen 
werde; welchen Zweiffeln er damit begegnet,daß 
es einmal guug fey, wenn man überhaupt bes 
Soͤttlichen Zornes verficherst werde, und brauche 
EHtr nicht inſonderheit zu eutdecken, durch was 
vor Wege er felbigen auslaſſen wolle; hermach 
ſey es kein Wunker, daß bie Wuͤrckungen des 
Cometen fich an weniger Orten ſpuͤren laſſe, ale 
Erſcheinung, indem jene durch die von dem 
Eomeren ausflieffenden Theilgen eutfiche, wels 
che unterwegens allerhand Dinderungen an deu 
Corpern, die ihnen im Wege ſtehen, anträffen, 
olſo nicht in gerader Linie fortgehen Fönsen, folg⸗ 
lich nur hier und dar wuͤrckten: Zu dem ſey es auch 
der Goͤttlichen Gerechtigkeit gar gemaͤß, daß 
‚Diefelbe zwar ihre Strafen vielen verkuͤndigte, 
Ne aber doch nur an etiichen Über, Madden 
-Wefamnetn Degel: Pocna paucis duta fl arpun. 
Bym cmäis* 2 VE 
, came BE 
Wir molten ſehr wuͤnſchen, | ‚rain. 
sen Esfer —E x nd Iran 














8 VIL Remarques contre Mr. Toland,, 


Nunmehr mill er Tolanden in feiner Beſtu 
greifen, und feine ——— me 
tlcher erden gantzen Tractat gefchrieben, u 
‚ffen, daß der Aberglaube Er Depublic v 
‚üblicher ſey als die Arheifterey, da et de 
id anfangs bemerckt, wie Toland in diefer.ga 

a Materie ‚den Fußflapffen des berähen 
ile durchaus folge, fic.aller feiner Grün 
neeigene Unter ſuchung bediene, und alſo au 
erall nebſt ihm fehltrete._ Hier fepeikun . 


bortragen könten. Aber er hat felbft fo dunc 
yefehrieben, baf man. fr anvielen Orten faft m 
rrathen muß, wiewohl wir fie ziemlich getro⸗ 

u haben vermennen. Inſonderheit ift zwei] 

aafftig wenn er von den Cometen redet / ob ex dieſ 
en bloß vor Zeichen natürlicher oder auch moı 
ifcherBegebenheiten außgebe.-Das legte foll mu 


aft daraus fehlieffen, weil er fie vor Bedeutung 
von (Kleslihhen Gerafın ühsrhaime KA: F. 


___ WM iemurgee comme it, Yılail. 629 
nichran / baß Toland in Beſchreidung des Ades· 
glaͤubens alles zuſammen geſucht was benfeldeie 
derhaßt und ſqhaͤnd lich mochen kan / da er hugt 
gen von der Atheiſterey nur kurtz und 

rede, Inden er die Atheiſtiſchen Reynungen 
barinne ſetze wenn einer nicht glauben will, 
GSOtt ·die Laſter firafe; daß ed eine Hotde gebe, 
daß die Schwilte wos zu bedeulen Haben, wid 
wenn man ſich endlich bloß durch irediſche md 
zeitliche Verheiſſungen, oder u ri 





von Vorbedentungen etwas vergeffen, welches 
ehr nothtwendig gu mercken iſt aber vielleicht gms 
orthell feiner Meynung nicht gereichen mochte. 
Mir Halten vornehmlich davor, daß tan nichts 
als ein Zeichen anzunehmen Urfache habe, baten 
mirnide wiſſen/ daß es GOtt alfo angefehn da⸗ 
ben wolle, da wir denn glauben, es werde une 
ieder vernünftiger Menſch recht geben, maſſen es 
nicht gnu it ji fagen, ber Comet, die Fener⸗ 
el das Erdbeben, die Neben Sonnen tra bes 
deuten was jufünfftiges, wenn man dem / der anus 
fragte, waruům wir es glaubten, mit einen bloffen 
Narrayere patres antworten muß. Wir nehmen 
Diet wieder die Vorbedeutungen von ber Witte» 
+ rung ans, als weiche theils erter maffen 
Feine ehgenslichen boreäDrt ge äten ſcha 
theils auch aufeiner langtoferigen rung bes 
ruhen, und, weiches das vornehmfie if, ma 
brdeuieten ober vörhergejeigten s.cheha- 
türki erfnäpffung haben, daß zum Brentpel 
durch die Beſchaffenheit ber Luft, die Bas Auchte 
und regnicht werden fol, bie Körper-ber X 
x Rigel,ausderen unrubigen Bejeigen Ian 
Hen Erfolg gu fhlieffen pflegt, fehr angreiie, und 
wie es in dergleichenBelegenhelten mihrzugehet: 
Aber es wird ung auch niemand lAugtich, do 
sieh Dinge vor Zeichen außgegeben ucnan Ann. 


ı 


6 VII. Remærques contre Mr. Toland: 


er Schuldigfeit anhalten läfl, So har| 
ch feiner Befchuldigung nach, Toland daru 
gangen, daß er nicht gleiche Dinge gegen e 
er fegt, indem er einen Arheiften vorftele, ? 
guter Gemuͤths⸗ Art fey, und durch gefchid 
stehung oder wohl angewendeten Fleiß, 
rhand näglichen Wiffenfhafften, zu erbar 
igungen gelanger, da er hingegen entwed 
jen von Natur wilden, wüften, befrügerifcht 
hafftigen Arheifien, oder auf der andern S 





‚en fich dieſes gar nicht anwenden laͤßt. Al 
enn wir nur bey den Cometen bleiben, wird fi 
In Anfehung derfelben niemand auf Erfahru 
eruffen Finnen, weil ja ohne Cometen und wei 
te erfcheinen, einerley in der t gefchicht, 
an man auch zwiſchen denfelben, und den Sach 
ie darauf erfolgen follen, feine natü Di 
mipffung weifen,inmaffen fein nich ſiehet n 








VII. Remargues contre Mr. Toland. 631 


te einen abergläubifchen von eben fo guter Art, 
als erden Atheiften befchrieben, in den Vergleich 
haͤtte nehmen follen, indem er jadurch die Eigen» 
ſchafften, die er feinem Acheiften bemelter maſſen 
beulegt, felbft befenne, daß nicht die Atheiſtiſchen 
Meynungen, fondern die Hülffs Mittel, die fo 
oin Menſch von feiner Matur und andern aͤuſer⸗ 
Uchen Umſtaͤnden erlangt, ihn vom Boͤſen abhal⸗ 
* ten, 


barkeit. feiner Erndte, und Segen feines Vermo⸗ 
ens urtheilen wolte. Diefe von uns gethane 
rderung ift um fo viel weniger unbillig, weil 
EHtt, wie wir aus feinem offenbahrten Worte 
wiſſen, felbit diefe Ordnung gebalten, und ba exe 
den Regenbogen, ber an ſich felbft nichts unge» 
woͤhnliches ift, zun Zeichen machen wolte, folche® 
vorher entdeckt. Allein die abergläubifchen Mens 
hen, welche doch vergangen Grund ihrer allzu⸗ 
hr ausgedehnten Lehre von Borbebeutungen 
aus der Schrifft haben, geben darauf fo wenig 
Achtung, ald auf einen andern Umfland, den fie 
bey dem Goͤttlichen Bezeigen wohl hätten mer» 
den mögen, daß nemlich GDtt nicht allein feinen 
Born, fondern auch feine Gnade durch Zeichen 
vorher verkuͤndiget, ba hingegen die heutigen 
Zeichendeuter ber lebten gar vergeſſen, und aus 
den Dingen, bie fie vor Zeichen halten, eitel Boͤſes 
(Hlieffen. In Summa, wir halten diefe Mates 
rie, wie ſie insgemein von benen, bie ihr beypflich⸗ 
ten, vorgetragen und vertheidigt wird, vor 
ſchlecht, und meiſtens auf Vorurtheile oder Aber⸗ 
lauben gegruͤndet, wie wir denn wohl eher ſolche 

e geſehen, die die Bedeutung der Cometen 
darum vor unlaͤugbar hielten, weil eines ſolchen 
in der Hiſtorie von der Zerſtoͤhrung Jeruſalem, 
die alle Jahre am 10. Sonntage na rinit. vom 
—S& abgeleſen würde, Ermehnung aa 





Inniemaßte‘ (or aan wrgkicm 
Ihe ganiy und —— 

der haben /als daß ſte ſeyn / welche man in d 
chulen di zu nennen pflege wie es de 
[) —— ſeyn — lemand frag 
—* täten? Eben fo gehe es, foenm mia 3 
— 

ĩfragen wolte,welches — 

da dieſe beyden Laſter nichts zuſammen 
In hätten, ſondern gang unterſchiedene/ m 
nur ſtracks gegen einander geſetzte Dinge mw 
1, Indem die Arheifterey das Goͤttliche Wefe 
© Vorfehung, Tugenden, safter, Strafe 


* 


woher Sgenwwrgehrimemiend 
Pe ae Bi 
a el fönnen.: Ir a nicht 
INTER ger Beni den: Beaeh p· ioo. 


IE TE 


Tadeser bier * on — * 
RS: rangebracht, als deren font 
nem gautzen Buche zu befinden feyn: Uber, 
er darinane, baßer, bie Atheiſterey und 

u difparatis macht. Denn.es 
Iben ja ft fern oͤberein/ daß ſie mit 
„‚nernlich mit SOtt und ber Neil, 
— daß ſie beyde iheer vor ſich baben⸗ 
— u biel thun/ und welches abſonder ⸗ 
RR u. mercten. dab fie beyde in der Repu⸗ 
nichediel müge find. Es Aush demnach Der 
tHlansenicht,tie hier ber Herr Autor thut, 
Meel werben ſo fermer-die Warheiten der 
Iston’Gejabet, ſondern fo fern er zuviel beja⸗ 
Meldher. gefinlt denn ſolche Lafler gar wohl 
tinanbermtögen herglichen werben. Hernach 
3 eren Benoitt Schlüffe 

Alhe ſteren nichts nüge,wonoh iedoch 
nicht if: Denn man ſireitet, welches 
—2 hehe ſchaͤdlich fep, worauf er fich gar 
£ einläft, amd von dern Schaben des Aber⸗ 
en fein Bart —— von dem aber, 43 
ringen ſoll nur mas ungew 

ne alfo Toland hier Gelegene 
finden; ſich aus dem gelegten Garne zu 


de AB. Erna xix. Tr 








i4 . VII. Remargüies contre Mr. Toland. 


‚chen diejen bepden daſtern ſelbſt —— 
mit derfelbe um ſo viel geſchickter heraus 

eu moͤge / ſie nur betrachten was fie an und 
b ſelbſt ſeyn. Nachdem er nun einen wi 
ufftigen Diſcurs von der Religlon gehal 
ıd gewieſen / wie dieſelbe der Vernunfft gem 
thig, nůtzlich und zum Vortheil der 
safft ſeht dienlich fey, mache ee endlich"? 
chiuß, daß allerdings der Aberglaube, w 
biger doch etwas von der Religlon anne! 

r der Arheifterey den Vorzug haben mı 

ıben er aber eben wie vorhin, nach unfrer li 
ı Anmerdfung die Frage verändert, und dı 
n Nusen diefer Safler reder, da er nur v 
er Schädlichkeit haͤtte handeln follen. Zu 
chuff ſolches Schluffes aber zeigt er fern 
sder Aberglaube zu den wahren Gründen d 


linian mar Dufäbo mache Dan hannelie 








VIL Remarquescontre Me, Toland. 63% 


ve und verderbe. Hingegen hat er darinne rechg, 
daß Bey einem Arheiften die Bewegungs⸗ Urſache, 
Gutes zu thun und das Boͤſe zu meiden, fo von 
den Goͤttlichen Strafen genommen wird, wenig 
feuchten werde, daraus denn leicht zus fchlieflen 
wäre, daß die Atheiſterey der Republick fchäde 
licher fey, als der Aberglaube, wenn nicht Here 
Renoiſt verfprochen, beyde Irrthuͤmer hier bloß 
in ſich zu besrachten, bey weicher Bewandniß er 
voch zu erweifen hat , daß der Atheiſt eben 
darum, weil er die örtlichen Strafen läugnet, 
Boͤſes zu chin, bewogen werde, twelches, wie uns 
duͤnckt mehr aus der ſchlimmen und boßhafftie 
gen Gemuͤths⸗Mei zung eines Menſchen folger, 
als aus feinen Lehrfägen. Denn ob man gleid) 
einwenden möchte, daß ein folcher Irrthum im 
Erkaͤntniß vermägend fey, den Willen zu ver» 
derben, fo iſt doch ſolches nicht nochiwendig, und 
find, wie Mr. Baile erwiefen, Herr Benoift auch 
oben felbft erfennet, noch andre Mirtel vorhans 
den, den Menfchen in den Schrancken der äufers 
lichen Erbarfeitzu erhalten. Es hat auch Herr p. u. 
Benoift wohl voraus gefehen, Laß man ihm ein» 
wenden werde, wie ein Arheift zu einem gezie⸗ 
menden geben, durch die Furcht der bürgerlichen 
Strafen ſich koͤnne anhalten laſſen. Dannen⸗ 
hero ſucht er diß aus dem Wege zu raͤumen, und 
macht deswegen dreyerley Anmerckungen: 1. 
Wenn, ungeachtet der natürlichen Empfindun⸗ 
gen, ſo die Menſchen von der Religion haben, 
dennoch die Furcht GOttes nicht zulangt, ihre 
Suͤnden zu verhindern, und wenn ſie ſich weder 
vor den ewigen und zeitlichen trafen, die fie von 
zit 2 Its 










sv Ti —_ 


Direg Seite; 
rin, ——— * 


hfebfichen Geſehen 
fie allein En 
diefe ange * 


fie — An de € 
de, fie opıe Schaden öl 
der kome man vielleſcht tolefich'd 
beſorgt, tie Epicuro, ante ten, daß ein 
dit Geſetze übertelet, cr braudye num babey 
He Vorfichtigkeit, als er tvolfe, Doch — f 
w 
infer dem, baf bier Serr Benoilt abermabl son 
ser Arheifterey, fo fern fie an und vor fich felbft 
yetrachtet wird, nichtd erweiſt; fo iſt es auch eben 








nn 
S werde eu. die ae ie dt num 
7 . 
‚Nbanhen 2) wit Sch heru Fern] 
Dierauf —— — nn 
Stcdancken von einem Bananen bei aa 
An Händen, fidnäber bie Gefene ergoben, wabfee " 
ne Strafe zu beſorgen hat, Feinesineges zu vey 
. ſeyn / und werde derfelhe aichts deffenups 
wiger miuhwillig unrecht thun, bey weicher Auge 
Flucht es denn ſcheinet / als wenn Here Beneilk 
amenne,esentfche alle Furcht in ung über zu bes 
forgende Steafen da es doch nidts-ungewöhne 
liches Aft;daß manfich auch vor ver Schande ut 
übeln Nachrede: ſcheuet aͤber welche ſich Feing 
Macht erheben kan. Es woͤgen daher obangefuͤhr⸗ 
se Gedanden wohl auch bey groſſen und recht⸗ 
und nicht / wie · unſer. Herrantor 
mnualleinben Yraden gemeinen Perfonen fat 
(nen, die ucweder nicht die Macht haben; dp 
ber aneyn Furcht zu erwerben, oder nicht Alam 
den finbenfinnen Den end 
‚gu eutgehen,oder endlich eld haben, ſch lo 
zu fauffen* Made Bardunkit Dar ämalt nur. 


F MRantöute * ——— 

dem An mi Na Sp A 

.. weg De ih von 
Deforgnißivo: 


ten Rahın 
S fentwollen, em Keen dam See 1 
? ie wicht fürchten werde, bloß diejenigen Seine: 
. Kafauamen gefucht, Damit er fich wider ven 
"Bee — — ⏑ — —⏑—⏑ ande 
Gtrofeißsaifo bat er auch hier nur die —E 


P Vi 


andre —— 
nein zum Guten an, und —— 
nlich die da er deun 
hnt / daß dieſelbe 
it eben der Noerde, * von der 
inn ein Atheiſt kenne Feine andern 
—— he hun 

die ewigen, und nehme der 
enfeit, fich In ——— 
dmebr zu ſtarcken, weil ——— 
gehofften Belohonngen Durch) 
Hg zu werden, Der Athelſt Hingegen, der 
nur auf zeitliche Belohnungen Di 
che) Fönne aufs höchfte nichts hoffen, ala ein 
Niges Leben In feiner Handthierung , und bey 
legenheit den Schuß der Geſetze und wenn 
beffelben geniefjen wwolle, muͤſſe noch dazu die 
indhabuna der Geſetze allexeit ben ehrlichen 


VII. Remarques contre Mr. Tolapd. 639 


zeit nur die wuͤrdigſten dergleichen Del 
gen erlangten, zum wenigſten wären biefe 
von folcher Art, daß alezeit nur der | 
[ derer in einer Republick lebenden Men⸗ 
ſchen derfelben theilhafftig würden, die meiſten 
würden in ifrem muͤhſeligen Zuſtande bleiben 
möäffen, und viele noch darzu das Gluͤck derer⸗ 
jenigen, die eine würdliche Belohnung erhielsen, 
mit fcheelen Augen anfehen. * 
Tt 4 Hier⸗ 


vEs iſt zwar ber von den unvollkommenen Beloh⸗ 
nungen der Tugend in dieſem Leben genommene 
Bewelß von iemlicher Staͤrcke gegen die Athe⸗ 
iſten, wir finden ihn aber bey dieſer Gelegenheit 
und auf die Art, wie ihn Herr Benoiſt treibt, nicht 
ohne Schwaͤche. Denn erſtlich koͤnte man wider. 
den Begriff, den der Aberglaube von den en 

Belohnungen haben kan, einwenden, baßer e 
nicht allzurichtig ſeyn muͤſſe, weil das Weſen des 
Aberglaubens, wie der Herr Autor ſelbſt bekennt, 

in knechtiſcher Furcht beſteht. Hernach iſt hier 

eben, wie oben bey der Furcht, zu erinnern, daß 
deßo nicht die Frage fen, wodurch fich Die Mens 
ſchen follen bewegen laffen, tugendhafft zu leben? 
fondern, was fie bewege? da es denn der 
rung nach ebenfalls nichts ungewoͤhnliches i 
daß fie bloß anirrdifchen Dingen leben, in wel⸗ 
cher Betrachtung denn alled dag unrecht anges 
wendet ifl, was man von der undolllommenen 

Ruhe , die fich in der Welt findet, fagen fan weil ein 
Atheift keine andre fucht, und durch Hoffnung ders 
felben fich alfo eben fo wohl zu einem der b ⸗ 

lichen Geſellſchafft unſchaͤdlichen Wandel Tan 
bewegen laſſen, eben wie man einen Eſel mit einem 
Bunde Heu weit locken kan, welches bey einer 
Nachtigall uͤbel wuͤrde angewandt ſeyn. So thut 
auch die Ungleichheit der irrdiſchen Belohnun 
zur Sache nichts, weil auch nicht alle W 








3 Wii Aemarquesiontrenire Tolahdl 
gun 


Hiernechft jeiget umfer Here Auror Tolat 
wie et ſich einmal In wenigen Zeilen gröbik 
verfpteche, da er anfänglich vorgiebe, es &) 
nten bie Athen, den Unterfehetd ziwlfche 
Bender und daſtern weif'jelbiger in dent W 
der Dirige elbftflecte, nnd bald doc 
#,fiepfeltennfcpts am ft felßer, ſondern mi 
b der verſchiedenen Art, wie man eine Such 
—J———— Tolands Wort 
Yin ſeluem Troctate p. 71. 72. zw befinden 
y lauten alfo; Virtutumn &, viiorum, türpt 
honefli "diferepandiam‘ "lubens — 
bei) ab ipſa atpote rerum ellentig proma 
Htähi .-- quamvis nihilabfolute & per ſebo 
a aut malum fateatut, fed refpetu tantun 
ito ad bonos aut malos ufüs, quibus res quæ 
Hinfervit ; welches man denn warhafftig nich 
ammen räumen fan. Es mennt aber de 





VI; Reikiengwes contre Mr. Toldnd, 64% 


Rusenn wre fuchers müffen, diefelben mit ihren 
Leheſaͤtzen, welche nichts anders gut und Bft 
Neauten, alstwas in natürlichen Dingen derglel⸗ 

. Sen fen ;fo gut zu vergleichen als es moglich gel 
weſen daher denn nothwendig ſolche Wiederſpru⸗ 
angen evtſtuͤnden. Lim aber die bedencklichen 
Folgen der Atheiſterey deſto klaͤrer an: Zag my 
Fllen; behäupter Herr Benoilt, da ſelbige Bag y. 139. 
Gewiſſen gänglich vernichte. Es behtelcen ja 
war die Athelſten den Mahmen, verfilnden abEE 
darunter andirs nichts/ als eine innerliche Em 
Pfindung, daß man etwas gethan habe, ſo nach 
den buͤrgerlichhen Geſetzen ſtraffwuͤrdig ſey. Der 
gantze Diſcurs/ den er daruͤber anſtellt, laͤufft da 
hiunaus, daß dieſe Art von Gewiſſen, und die das 
Her eneſtehende Angſt, wegen der zeitlichen Stra⸗ 
fen, nicht vermoͤgend ſey, den Atheiſten von ala 
Verhand boͤſen und ungerechten Thaten abzuhal⸗ n.140, 
ven, indem doch Ihre innerliche Empfindung 
nichts anders ſey, als eine knechtiſche Furcht vor 
Ber Strafe, welche fie vielmehr durch allerhand 
Mittel würden zu vermeiden ſuchen, als deswo 

gen ihren boͤſen kuͤſten nachzuhengen unterlaſſen. 

&o müfte auch Bas ein laͤcherlicher Atheiſt ſeyn, 
ber ſich bloß an die Unruhe, die ihm fein verletz⸗ 
res Gewiſſen ſiets macht, kehrte, und ſolcher ge⸗ 
Ei fi) wider feine Lehrfäge mehr durch Me 

urcht vor den Strafen, als durch die Straſen 
ſelbſt bewegen lieſſe zumahl da bemeldte Unruhe 
nicht ſo wohl aus dem Andencken des begange⸗ 
nen Unrechts, ols aus dem natuͤrlichen Unbeſtand 
ſolcher Leute, und dem Llberdruß, ven fie orden® 
licher Weife nach einem lange garen Ta 
oo | vet 








VIE Remarques contreMr. Toland. | 


Hrefühlen, herrähre, Weil Toland ſich Hau 
Hi —— gefteifft,daß der A 
andrer geneigt — 
wie man ihm — — . 
fteren, die 
—— ——— — 
wie aus 
n,als aus jener Fämen; Hernach gehöre auch d 
egung zur Verfolgung nicht zum Weſen d) 
verglaubens, fondernrührevon 
ent und andern Lirfachen einer 
12 bey dem Menſchen her: ı Die Meformirt\ 
Frandreic hätten zwar dieſe Wiürdungd 
ſelbſt herrſchenden Aberglaubens zur FH 
ıpfunden, aber bloß darum, weil man den K 
1 Bereder, die Unterthanen, die nicht feiner R 
fon wären, haften ihn beftändig, und dergls 
n Gedancken fönten auch wohl einem Arheift 


VIE. Remarguts umtre Bir. Tolasll, 643 
. Igngen inägensein Dünde, die man ala Mislio- 
starte ausgeſchickt welche denn die freunden Bü 
oflegten umdwogeondicfer fin * 
* 



















angeſehen wären, überhaupt 


‚bey demſelben viel Höffl 
worden, und ſey alſo fein Wunder, daß die Yes .. 
een von der Chineſiſchen Regiments⸗Jorm fo 
Pc — da fie bey flbiger Rey 


ur 
ı 0m 


| — Bar 52* | 


Ihnen alfo das rn wo —— kl thun 2 


na ex woſſe, allezeit lobenswuͤrdig vot. In p 15} 
China würden aber in der That die 2* | 


wor Sclaven gehalten, es waͤre das Meich I 
wirken SBerwirrungen und Pertbegen unter 
8* Bay man fähe dafelbft eben fo viel Be 


‚Zodtfchläge ıc. die Männer wären fiber | 


—* Weiber fo eifferfüchtig ‚alsin Spanten und 
Italien. Die Eyempel Mr. Maigrot und deg 
Kardinais Tournen bezeigten, daß man in Chi⸗ 
na einander auch. verfolge, und fo habe das vor» 
gesehene Atheifliſche Regiment, daſelbſt feinen 
Bam Were — da eine Religion im 
A Ehina fe DR Begehung 
gneynten — hina ſel ten/ eß 
fon ihre. Untertanen eine Religion haben. 
Die Erempel.der neu entdeckten SSufeln betref⸗ 
d, mennt Herr Benoift, daß man von denfels 
vieles gefch Bau N gefehen, und 
wiſſe man aufe —2X e 





s aͤas der Einvookurrt 
. Dieaee 


# VI Kemargueseanene desto. 


kurfen, die, bafie fich in fremden Hauden geb 
npöenfelben wohltoürden mach) dem Manle 
thet haben und da ınam fonfterxoeifen Fönnd, 
dleſe Infeln durch Leute die aus andern Lam⸗ 
a gekommen/ bevolckt worden ſey es nicht 
jefheinlich, — ſie keine Neligion ſolten mit⸗ 
tacht haben. Was ſchließlich Die ie | 
Atheiften, Die cin'erbatesischinneführt; bes 
ft, fan man deren in zoos. Sahren etwa 
fe aufbringeit, daraus noch nicht folge, daf 
: gang Arheiftifche Nepublich glüclich feym 
I und iſt noch. nicht erwieſen / daß fie ver⸗ 
ihren Atheiſtiſchen Lehrſaͤtze fo wohl ger 


Infer Kaum leidet nicht, dag wir auch das 
gehen, fo Herr Benoift wider die Origines 
aicas gefehrieben, wollen es aber dem geneige 


Sole aim anhoemal mirthailen ton Caro 


Deutſche 
CTA. 
 ERUDITORUM 


Geſchichte di det et Gelehrten 
eigesenstigen Zuſtand 


eratur in Europa j 
— reiſfen. 





Zwan tzigſter Theil, 
bey Joh. —E und Schu. 
1713. 





Inhalt des gtoankigflen Teile. | 


Be 
Nachricht von Jac- Rhenferdii Leben und Schrij 


ten. 1 BB: 
Hebrophili Vindiciæ uſus Acceatuuu Mufich 4 
Örarorü, L BB 

Leuckfelds * Buts leldenſet, Kingelheime 
& Northeimenfes, Pag. 6 
Hottingerus de Decimis Jud«orumi pag. 61 
J.H. Maii Obfervationes$i Pag. 6 
„ Les Amufemens du Duc de Bretagne, Pag- 6] 
„Lalius Peregrinus de nofcendis & eienglandis an 
mi affe&tionibus. pagsı 
Voyagede la France par Mf.deRouviere. pag.7« 
Danzil Sinceritas Scripturz V.T, pravalente Ke 
vacillans. Pag. 7° 
Lamb.Bos ExgreitationesPhilologiee. pag.7 


38.64) 5& 


ER RELEN 
—— 





Hierolezicon —8* cchribllco Thee 
logicum & Hißorico-Eccicfiaficumn, , 


logifpesLen Ion, matten ll 

icon, 

— 
BAM, EN ſammen zen D. D. 


” iegliches og, 
D alles Sürnehmen unter dem 
3 Aimmel bat feine Stunde, fagt 
Salomo. Und die Erfahrumgläft 
uns an der Gewlhheit diefes Aus⸗ 
ſpruches nicht zweifeln. Dannenhero man 
mit gutem Rechte fagen fan, daß die Lexica vor⸗ 
io ihre Zeit und Stunde unter dem Himmel 
kben. Man fehe ſich in dem gröften Theil von 
tfchland um, fo wird man befinden, daß faft 
eder Buchhändler ein dergleichen Buch entwe 
ver in feinem Saden, ober doch zum wenigſten 
100 in der Arbeit habe. Es iſt dieſes ohnfehl 
har eine Mode, die zwar aufenfüen Stund 
Deutſche 48.Erud, IX.fh." u 2.3 










65T. Rechenbergit Hieroleicon veait, 


d Boden even jo wohl wachſen fans Dos 
nicht zu leugnen,daß man fie biß auhero dene 
angofen abgefehen, und fich von ihnen de au 
ingen laffen.- Db diefe Afpyaberifge Mı 
»de zu loben oder zu ſchelten fey, davon hör 
m verſchledene Urtheile. Einige hochs 
te Leute wollen nicht aflegeit viel davon hal 
uud fehen lieber, es werde cine iede Diſelpli 
ihrem natürlichen Zufammenhang vorgerra 
1. Ihuen aber mit wentgen zu antworten 
fehler es auch an dergleichen in allen Wiſſen 
afften nicht, und fpllen fie wiſſen, daß ob ihnen 
id gegeben ift, auf einen hohen Grad in gätt 
ven und menfchlichen Wiſſenſchafſten zir ge 
ıgen, doch ſolchen unter taufenden kaum eine 
erreichen vermögend iſt. Sie fönnen, wo 
n ihnen das Gedaͤchtniß und andere Be 
ieha- @räffte nicht ahlenen. folhit nar lehend / 





I. Spehtsbergü Huereliuieem race. 643 
ün deren Bermögen es nicht flcher, fich viele 
Mercke öngufchaffen, in dergleichen bibliochecis 
gortzulibus das melfte beyſammen antreffen, 
And eben dieſes mag wohl fonderlich die Ucſache 
gewefen fenn, welche den Herren D. Rechenber⸗ 
gen bewogen, dergleichen vortrefliche Arbeit ' 
dor bie Hand zu nehmen. Es hatderfelbegug 
wohl: erkanat, daß zu denen Theologiſchen 
Wiſſenſchaffen vielerley Bücher gehören, die 
dp. die allerwenigſten anſchafflen, geſchweigs 
Daun harchleſen koͤnnen. Dannenhero —* 

er 
















— — — — — — 
Wer Geleg enheit wollen wir ein Verzeich⸗ 
don denen gelehrten Schrifften, bie er fo wo 
felbſt verfertigt, ald auch nur zum Druck befügs 
. Berk, beyfuͤgen * a. Lixſ. 
Athenag gtas gr. lat. cum notis. Lipſ. 1684. 1035. 
em. Day. Peiferi Lipha, & Jo. Friderich: oratio de —8 
Ademia Lipfienh, Martisb. 1659.8. 
% Appendix trĩpartita ad libros [ymbolicos.Lipf. 1686, 


vn 390% & 
4 Prælectionta & Inftitutiones hiſtoricæ ihid, 169. 
12907. 1. 
$ De Studiis Academicıs, ibid. 1690. 1692. 12. 
6, Novum Tehamentum gracum cum præfatidne 
& locis parallelis. ibid. 1692. 1709.24. 
V. Laur. Ingewaldi Hliogii hiſtoria lingux Greece, 
‚‚.Ibid, 5 
8 Summarium hiftoriz Ecclefiaftice, ibid. 1697: 170% 
u. Idem in tabulis repræſentatum, ab H. G. We 
3’ land, ibid. 31706. 12. 
9 Differtstiones hiftörico-politicm.ibid. 1698. 8. 
Ws. Hikorie rei Nummariz [criptores Matth. Hoftug 
E Guil.Budzus cum prafat, Lunzb. 1698. 4. 
. Bxercitationes hiltorico-philologica & Ecclelie 
afticæ. Lipl. 1767. 8. 
&:Jundaments vera Religionis prudentum. ibid.19e7. 
Jap13. 18: Usa 








3 11. Tachrichevon Far Rhenferdi 

— un 
ihnen ein dergleichen Buch/ in welchem der 
en alle desjenigen, was maninder Theologie 
chwendig braucht, anzurreffen iſt. - Es iſt 
bes ein reales Lexicon, in welchem die beften 
d nothwendigſten Materien aus der Schrift, 
The ologie, und Kirchen · Hiſtotie befindlidp 
d. Die mehr als zu ſattſam befante Ger 
‚rfamteit des hochberuͤhmten Werfaffers laͤſt 
fanden zweifeln, es werdediefe,ob zwarfehr 
drießliche Arbeir, wohlgerathen ſeyn. Mun 
ten wir auch dem geneigten deſer einige Pro 
t vorzeigen, aus welchen man von ber Gute 
Wercks urthellen föntez weil aber ſolches ein 
xicon , ımd nach Alphoberifber Ordnung 
‚fertiget, fo wollen wir einen ieden diejenigen 
oben, fo er zu wiffen verlanger, ſelbſt nachzu⸗ 
lagen überlaffen, Zumahl da auch die miele 





Xeben und Schrifften. 649 
nebſt dem Werzeichniß von deſſen Schriften 
Bieherzufenen kein Bedencken getragen, Es 
erblickte alſo der Herr Rhenferd das Licht bieſer 
Bet zu Muͤhlheim Im Hertzogthum Bergen 
den 15. Auguft 1654. Sein Barer gleiches 
Mahmens war Prediger bey der Reformirten 
Gemeine daſelbſi/ die Mutter aber Maria, war 
kine Tochter eineg Coͤllniſchen Kauffmanns 
Micolai Lintelauw. Dieſer Eltern Meynung 
war, daß er GOtt ebenfalls im Predigt ⸗ Amte 
dtenen ſolte/ dahero ſchickten fie ihn im neunten 
ſeines Alters nach Meurs, daſelbſt er biß 
funffzehende die Grichiſche und Lateiniſche 
Sptache erlernet. Hierauf gieng er nach 
Schwertam, zu einem ſeiner Verwandten, 
halmeng Henſem, weicher ihm nach Art des 
Altingü die Grund · Reguln der Hebraͤlſchen 
Sprache beygebracht. Von dar zog er nach 
Ham in der Sraffchafft Mark, und fiudterte 
daſelbſt unter Gulichio, einem berühmten Phi⸗ 
fofopto und Theologo, wie nicht weniger unter 
dem Hadriano Pauli, Prof. Theologix, Hiftg« 
riæ und Linguarum Orientalium, welcher letztere 
ihn auch fo werth hielt, daß er ihm die Aufſicht 
Sa: Kinder anperfrauete, Nach dreyen 
ahren zog er auf die Univerfitaͤt Groͤningen, 
um daſelbſt unter der Anführung des Altingik 
fih in der Hebräifchen Sprache fefte zu ſetzen. 
Es har ihn auch diefer berühmte Mann gar ſehr 
"geliebet, und gegen ihn iederzeit groſſe Hochach⸗ 
tung bezeuget, wie man ſolches aus denen Brie⸗ 
“fen, die er nach deſſen Abreiſe an thin geichrichen, 
und in dem fünfften Zeile feiner Üerte nun 
Un 3 teren 





3.11. Nachricht von Jar. Rhmiferdü 
fen find, abnehmen fan, Erdifpuciete auch 
1 vbr feiner Abreife von befagter Univerfix 
\ de, Vils Dei, five.de vera Religione, ward 
ch unter die Candidaros Minifterii ongenem · 
n, und hat nachdem zu Duſſeldorff verſchie · 
ie mahl gepredigers 
In Jaht 1676.ieng er nach Auſterſtam 
d hielt ſich dafelbſt dieſes und das ſolgende 
iht auf · Sein Abfchen war nicht oueln an ⸗ 
ein guten Kuͤnſten und Wiſſen ſchafften zu 
terrichsen., fondern vornemlich ſich in denen 
abbinen mehr und mehr ummufehen. Anno 
73. da er faßt 24. Jehr ait war ward er 
Rorder Schule zu Franecker und in eben dem · 
son Jahre nach den Tode des Heren Terentii 
am er Erlaubniß in denen Orientaliſchen 
prachen Collegia }; en. Zeitwährenden 
ctorats lleß er esdaran nicht genug fenn, Daß 






Lebenund Schriften, &yn 


ſchon Prof:ffor zu Franecker gewefen ‚einen 
Rabbinen aus Amfterdam verfchrichen, den ee 
eine lange Zeit unterhalten, und viel Geld zu⸗ 
gewendet, damit er ſich deſto beſſer im Rabbini⸗ 
ſchen uͤben moͤchte. 

Indeſſen ward er den 3. Febr. 1683. zum 
Profeſſore Linguarum Orientalium & Philolo- 
giæ Sacræ nad) Feanrcfer beruffen, als er acht 
und zwantzig und ein halb Jahr alt war. Sei⸗ 
ne Orationem inauguralem hielt er de baptiſms 
Adami. In dem erſten Collegio erklaͤrte er 
den Maimonidem de fundamentis Legis und 
hernachmals des Abarbanelis Commentarium 
ühee das 30. Capitel Jeſalaͤ. Seine große 
Gelehrſamkeit, der haͤufige Zulauff derer Stu⸗ 
denten In feine Collegta, den cr auch ſtets behielt, 
wie nicht weniger die vielen Wercke, die von des 
nen Gelehrten wohl aufgenommen worden, 
—* ihn nicht allein auf der Univerſitaͤt zu 

ranecker, ſondern auch in der gantzen gelehrten 
Welt, ein groſſes Anſehen zuwege gebracht, 
Hierzu kam feine aufrichtige und geſchickte Auf⸗ 
führung, welche verurſachte, daß alle dicjenigen, 
ſo ihn Eanten, ihn hoch und werth hielten, 

Diefer berühmse Dann nun wäre in An⸗ 
ſehen dererjenigen Dienſte, fo er der gelehrten 
Welt letften können , freylich eines längern Le⸗ 
bens würdig gewefen , allein er hat feinen Lauf 
gar bald geendet. Denn gegen das sy. Fahr 
ſeiues Alters mußte er diefe Zeitlichkeit verlaffen, 
nachdem er foft go. Jahr Profeffor, und dregs 
mal Rector Magnificus bey der Univerficät ges 
weſen. Als cr das Isgte Rectorat niederlegte, 

Uu 4 X 





N. Nachricht von Far. Rhenferdi 
It er eine Oration, fo auch nachgchends g 
ıde worden , de Principiis & Fundamen) 
Nologie Sacre. Es iſt der Hert Rhenft 
gange Zeit feines Lebens umberhenratherg 
eben. Schon von vielen Jahren her war 
nit beſchwehret / daß ex fich offt breiten mufl 
an achtere dieſes anfangs eben ntcht 
il er elges guten und Harcken 7, 
ie; ollein nach der Zeir, als er ſich diefe 
sel abzuhelffen, ſtarcker Spelfen zu enthalt 
fing, fo ward er dadurch wiel (hwächer, di 
m er auf ſolche Art feiner. ordenelichen Ma 
ng bersuber ward. Hierauf hatte er na 
d nach mit einem Fieber zuthun, welches zw 
ht ordentlich Fam, do aber feine Kräfl 
hte und ſachte verzehrete. Und alfofam 
natürliche Feuchtigkeit eine gemiffe Schärf 


. Acken und Schrifften. 653 
"aan ba —— 
von einem vorseeflichen 
Wells man aus der groffen Wiſſenſchafft derer 
fehrderften und gelehrreften Spracyen urthellen 
fan, Sn feinen Le&ionibus und Collegüs bes 
half er ſich niche allein: mit der Se 
Sprache, fondern er doeirte auch das 
ſche — a — 
mifhe, Bon der Oriechiſchen Sprache weh + 
er eingroffer —E —— 
fehr wohl. Und das Lateiniſche redete er ger 
und lerlich. 
Sörifften find folgende, welgemen 
“ im Franecker gedrudt Hat: 
ı Differtationes de desem otiofis Smagoge. 


64 
imenAnimadverfionum in Cl. Viri (Vi« 
Bing) quemoppugnabat, decem viros otiolos. 
88 


3 Difpofie Scholaflica argumentorum; qui» · 
probatur motiem comporalem nonelle per 
Bam peccati. 1693. 
+ Difpusatio adverfüs Cl. Wirium;deaing 
KOM, five ſeculo venturo. 1693. 
5. ExercitationesPhilologiczde dis Judeon 
hu hereßbus 1694. 4 
— Nihputaie philologica de Serhianis, 


* Zichutato Philologica de Antiquitate 
Literarum Jodaicarum. 1696. 4. 

8. Comparatio Expiationis Anniverfarik 
Pontificis Maximi in Vet. Teft. cum unica at- 
"que æteina Expiatiohe Chrifti Domisi. 1696. 

Uus glass 





+ 11. Nachricht von Jar. Abenferdis 
9 Invefligatio Prefedorum & Miniftrorum 
lagoge, 1700.4 
10, Syntagma dillertationum Theologicos 
lolögicarum de fliloNoviTeftamenti 1701.4 
glei diefer Band verſchledene gelchrte 
Tertationes , und unfer audern ach des fül. 
rn D. Olearii ſeine in ſich hält, fo ſſehet man 
h von dem Heren Rhenferd nidts drinnen, 
feine zwoo.dilertationesde [eculo fürura, 
ti. De Arabarchis & Eihnarchis Judzosum, 
2. 4 
u. —— de ratione oblervandi genti- 
n vocabulorum Hebraicorum fignihcatio- 
n. 7044, 
3. Periculum 
4. Diffe 
i&chom 










MO4 
atio de Stacun sfalfis verisqug 
1705. 4. 

x ad loca Hebrxa 


















VB 


Leben und Schrifften. re 
‚und es ſcheinet, als wenn die Be⸗ 
weltheo Kraͤffte unfers gelchrten Rhenferds ſchon 
Wer: felben Zeit ziemlich nachyelaffen. 
+ Sonft find alle diefeTractare fehr curieus und 
noller Gelehrſamkeit, twelches man daher ab⸗ 
ee kan , weil fie fo haͤuffig und mit vielem 
nägen von denen Gelehrten gelefen wor⸗ 
den. Und weil fie auch allbereit ziemlich rat 
geworden, als wäre zu münchen, daß fie iemand 
(u. klein Duarto zufammen druckte, ale welches 
smart am bequemſten, und von dem Herrn 
aferd felbft belicber worden. SDerjenige 
Machhhaͤndler, der ſothanes Werck vor die Hand 
nehmen entfchlieffen wird, wird gewiß dabey 
Keinen Soden leiden. 
| Iil. 
- Vindicie ufus Accentuum Mufici 
. Oratorii. 
| Dasift: 
Eriveiß , dag die Hebräifchen Accente 
. Der manierlichen und deutlichen Aus⸗ 
. Sprache wegen erfunden worden, De- 
nen ungegrimdeten Sägen Johann 
ranckens entgegen gefeget von He- 
wepnie. Reipzig, druckts Andres 
as Martin Schede 1713.49. Bo⸗ 


m 
N Herr Johann Braucke, welchem gegen, 
wärtige Schrifft entgegen gefeget wird, 
IE fonften ein Prediger im Bremifchen geweſen, 
aber , aus was Urſachen iſt uns unbelam, er 

















Ul. Hebreopbili Vindiie ufüs 


ger Zeit feines Amtes entſetzet worden, und 
ger fich unferes Wiſſens vorigo in Roſtock 
juhalten, Cr hat fonft Anno 1703. eine 
Tertation alfyier in beipzig mit folgenden Tin 
herausgegeben: Abyllus mylteriorum & 
cefieiotum ductu rdy OWEY rercha, ad 
1. 1X, 6. von welcher wir hernach zu’ reden 
ge Gelegenheit haben werden, Diewell er 
v ein groſſer diebhaber von denen Hebräi 
senten fenn mag, als hat er ſich über 

1acht , und erftlich eine Diacriticam Sacramy 
nach auch Concordantias Accenruum Her 
icorum berfertiget ‚welches letztere Werck 
r noch ungedruckt, auch wohl vielleicht nicht 
a Vorſchein kommen duͤrffte. Da er nun 
yem erfteren Werck hin und wieder einen Ber 
er gefucher , aber feinen befommen koͤnnen, 


Meet Mali 8 Orsori.: Ci 
| [| 75ER 
OR ‚:cots der Augenſchein lehret, mit Meiner 
Schrifft gedrucht worden. Souſt find Inder 
Eomfur woch ein paar Stellen ausgeſtrichen 
Werden darinnen er theils von gelehrten und 
wohlverdienten Männern nicht allzuwohl ge 
— theils den Hackſpan, Den er zu wieder⸗ 
egen vorgenommen, nicht recht eingeſehen. 
Zu dem kam auch dieſes, daß der Here D. Abicht 
in der dem Wercke vorgeſetztan Vorrede von de⸗ 
sus Accenten gantz eine andere Meynung, als 
Der Autor hatte, und alſo durch ſolche das Werck 
mehe herunter zumachen ale zu recrommendiren 

Alles dieſes nun bewog den Herrn 
ea Anno 1710. die Diſſertationem Anti- 
bichtianam herauszugeben. Unterdeſſen 
gab der Herr D. Abicht in eben dem Jahre feine 
Artem diſtincte legendi & interpretandi Scriptu- 
tam *.V. T.heraus, wobey der Herr Franck fer⸗ 
ner Gelegenheit nahm, feinen Gegner, der ihm 
noch nicht geantwortet, durchzunehmen, und 
ſchrieb in diefem nunmehro zu Ende lauffenden 
1713. Jahre zu Roſtock: Artificium Artis 
Abichtianz, worinn er felben vieler Fehler und 
Irrthuͤmer befchuldigen wil. Wider die 
beyde Schriften iſt gegenwärtige gerichtet, wel⸗ 
che nicht von Here D. Abdichten felbft , fondewst 
von einem Liebhaber der Hebrälfhen Sprache 
{get worben. W 
s iſt ſolche, wie aus dem Titul zu erſehen, 
iu ſechs Theile abgetheilet, die wir nach einander 
kuͤrtzlich durchgehen wollen. 







1. Herr Francke harte in oben gemeldter p. +. 


Diflertation den Ort Jeh. IX, 6. nady denen Acs 
Seren 





8__ Il HebreophiliPindicie was 


sen folgender Geftalt-uberfeßer : 

Ott) der. da wunderbahr if, ein Rath · 
ber. und ſtarcker GOtt, wied feinen 
s Mehia) Nahmen nennen ein Dates 
e Ewigkeit/ und Fuͤrſt des Sriedens, 
f ſolche Art werden dei Meßla die erftendeen 
mennungen genommen „und drei anderen 
trfonen gegeben, welchemach des Herrn Frans 
18 Meynung die drey Perfonen der Gottheit 
d. Allein es wird gewiefen, daß .x) dieNer 
s · Art YOU NIPN) wenn der Mahme drauf 
zet, allezeit muͤſte überfeger werden, & voca- 
urnomen ejus, wiedenn ſolches der Chalddis 
Griechiſche, und andere Dolmetſcher 
acht genommen! 2) ſchicken ſich die drey 
en Nahen auf den Meßiam gar ſchoͤu. 
Kan man ausbe u Accen aten nicht errathen, 


— hal an vecha mac Shan are 











uccentuum Mufci & Oratorki. 
einer. geſchickten Aus ſprache geiejen , fü 
DaB man die Stimme bald erhoben, halb fallen 
Laffen : welt die Mahmen derer Accente uns 
ſelbſt darauf führen: und endlich, weil folche 
wicht allein in der Bibel, ſondern auch in der 
Mifchna und Targum Onkelos vorfounmen. - 
Dieraus ſchlieſſet Here D. Abicht, der vornehm⸗ 
ſte Endzweck derer Accente fen nicht eben con- 
angere & diftinguere voces, und zwar aus der B: I4« 
ache, weil bipweilen ein Wort sweeue Accen- 
re hat. Der Herr Srande mag diefes wohl 
wicht recht eingenommen haben , und meynet, 
- wma wolle aus denen Accenten gar Muſicali⸗ 
(ie Noten machen , Die da anzeigten, wie man -; 
wach heutiger Art derer Juden den Codicemabe 
ſiugen fol, Jnſonderheit aber giebt er vor, die 
orte, fo zweene Accente haben, müften auch 
gedoppels-gelefen, und per Epizeuxin wiederho⸗ 
jet werden. Es wird aber gewiefen, daß der» 
gleichen Nachdruck, fo bey der Epizeuxi erforder? 
wird, in denen meiften angeführten (Ereinpels 
Feine ftart finde, - Mehr dergleichen auzuführen 
Seider unfere Zeit und Gelegenheit nicht, zumal 
da auch denen wenigſten Ltſern mit dergleichen 
ſubtilen Sachen gedienet iſt. Zu 
' 8, Berner hat der Herr Fraucke denen Ace. 25, 
centen einen ſenſum hieroglyphicum sugefhrien 
ben , vermöge defjem dem Leſer in der heiligen 
Schrifft etwas durch felbe zu bedencken gegeben 
wird. Zur Probe koͤnnen die Warte aus dem 
Abyſſo myfleriorum p. 8. dienen, da er alſo 
ſchreibet: Per Makkeph illud in ao SE 
BT IPD indisacur nokram alutım a Chuh 
' Dan 












fo U. Hobreophililindiciemfir 


ktivitate non elle feparandam, ‚ PerJeihil 
nctivum, adeoque digtioremaccentum huLias 
catur hunc Din fe, &operfeelle excellentioris 
iginis & naturz, quam ille 7%: Quodimezis 
(hie eredimus, quia Deus nihil fruftra facit nee 
inimum pundtum fine caufa ponit, (Es werden 
er Yon unſerm Autore andere Exempel mit 
en dieſen Accenten angefuͤhret, dabey doch 
tgemeldte Anmerckungen gantz und gar keine 
att finden konnen. Uder dem fo iſt man unge⸗ 
ß, was man bey dieſem oder jenem Accent vor 
edancken haben fol, und wuͤrde ein Gelehrter 
it foldyen hier, ber andere dort hinaus wollen, 
d alfo des Streitens fein Ende feym. Und 
il der Autor bey Gelegenheit auf dte Kabbie 
gebracht wird, fo zeiget er feinem Gegner vie · 
Fehler, die er in deren Erklärung und Uber⸗ 


.2yellnee Mifei & Onareil. “u 
ee 
Be Sci Meymmgen nur hiſtocſo er 
a w. Ba 


köites Buröfeldehfes;Ritgeiheie! 
"mens & Norcheimenfer. * ' 


” Das if: RE 
iſtoriſche Befeheeibung derer Kloſter 
2 dmeßfelde, Rugelheim, und 
 Blafıi. in. Northeim, aus richtigen 


unden zuſammen getragen von 
Dohann George Leuckfelden, Paftı 
Amar. im Groͤningen der Koni 

J Sorlekaͤt derer Wiſſen⸗ 


Mitgfiede, - Leipzig and 
a 


EIN 3 Hıforie ⏑ —— I rofid 
Stüd der Kicchen-Hiftorie, als. auswels 
cher man den Zuftand der Meligion, wiefalchen 
Amvorigen Zeiten befchaffen gemefen, gar genau 
äbnehmen Ban. Uber dem harten die Womde 
Mn denen mirrlern Zeiten ale Gelehrſamkeie 
Bleichfans gepochtet, dadem foldhe faft nirgends, . 
als tn denen Alöfern und bey der Geiſtlichkeit 
mgutteffen war, und kan man alfo den Zuſtand 
derſelben nirgend beffer , als aus denen in Rice 
ben md Kloͤſtern befindlichen Machtichten ders 
wehmen, Iſt es dannenhero ubcht ale riun 
Denifipe MB. Er xt, Kylie 


2 — — 
lechte und unnhe unnüßeArbeit 


—* el es har 

‚” äy 
5 Be hr nach verſchledenen 
ngen von Staͤdten amd ——— noch * 


rinuen fortfaͤhret obbenahmi 
in Klöftern Nachricht ei N 
2. Das Klofter = — an der 
Hin dem Herkoglichen 

ide Eafenbergifchen de en 6 

», Minden umd Uplar 

ngefehr ums Jahr Eprifi 1090. von Hel 
> Grafen von Northeim, und deffen Gema 
Gertrudis geftifftet, auch fo gleich mit di 
iedenen Gütern beſchencket, und non Kayı 
ineichen dein IV. mit groffen Freyheiten b 
adiget. Solche beſtunden darinne, daf mi 
unüher Ana Elaſtor einiara Mochr hahen fall 





__sRötgelbeimenfis, &$ 51 &f Northeimenfes. 663 
Abvocaren * wehlen, aub Marck · und 
nach denn Goßlarifhen Fuſſe au . 
möge, Wie denn auch die Ming Ge⸗ 
eg hon denen Aebten nicht. bepfeite gefer 
worden ſondern fie. haben verſchledene Geld , 
orten, gemünger , auf; deren einer Selten das 
pr des Abtes mit feinen gewöhnlichen Habit, 
‚auf der andern, aber ein groſſes Sateinifches B. 
‚mit einem durchgezogenen Abts · Stabe zu 
geweſen iſt. Der erſte Abt dieſes Rioferhuß 
\ Americas, die andern Fan man bey-dem 
‚Autore felbft nachleſen. Weil aber diefes Klo: = a 
fier wegen der fo genannten Vurffeldifchen Unfs 
on am meiften beruͤhmt geweſen, als iſt noͤthig 
yon pr etwas ne 
83 bach in deneg en Zeiten, daß in 
Venedictiner- Orden, dem auch unſer Klo⸗ 


dentlihenie. 
— ofter- ine —e 


Pr rc rein weten, Ds 
. derſelb ledene Congregaup- 
‚zes abtheilete, unter welchen fonderih de» 


‚Sugar in Franckreich und Monte Caflino ig 
‚befaut waren. Alsnun u Cain, 

. falls der guten Zucht in Deutfchland eben 

dogieign auuis var fund: manfchon im, . , 


n.berer Kirchen und Klöſter, tie 
man ei eserfebemfan aus einer abfonderlichen 
ic zu nme toi. 4 7 —— 
2⸗ſtiei⸗ jeben, die er 
hernachmad —* und dera dyd 
p333. . —ES 


8 waren ie nicht8 anders als Di and 


¶ Leucfelds Matigge Baron, 


finiger und Baſeliſchen afelifepen Concilio fehlütg 
He vor die Hand zu 9 ee 
hes berfchiedener Lim 
he thun laſſen. ee 
ns Johann von Minden, ein Brude 
"zu dreinhauſen Welcher fich der guren 
1 wohl annahın, und folche anfangs iu Kle 
Eluß /hernach aber auch zu — 
Ichen benden Orten er Abt war, ſcharff 
te. Allein diefer kunte den Gen rne 
en Anftalt nicht gar erleben, ln 
ıchfolger Johann vom Hagen * brachte di 
ıche fo weit, daß alle umliegende Kldfter fid 
fer Burßfelde zu einem guten Exempel vor 
Teten, worzu fich denn andere mehr nach de 
t gefelleten, und ift daraus nach und nach di 
arßfeldiſche Union und Congregation ent 
nden. Zu ſolcher fhlnaen fih nun eine ara! 





"Mhmgelbeimenfer, & Northiimenfes. 665 









2m Der Hildespeinifchen Diosces jüle 

Venen Henen alten Ghräflicyen Schlöffern Bob. 

*8 uud Loͤwenburg. Es ward im. um P- 197% 

— * von einem Grafen von Riss 

at PA * Fraͤulein en Lan 
te ſolche nachgehends ziem e w 

Pr auffuͤhreten, als beſchloß Kayfer 

3* Anno 115 1. mit Einrat 

wer. Geiſtlichen, ſolche anders wohin zubringen, 

und Das Kloſter niit. Eonventualen Benediche : 

ner Ordens zu befegen. Es wurden auch 6 * 

gleich Anige Brüder aus dem Michaelis⸗Klo⸗ 

ſter zu Hildesheim dahin gebracht, und das Klo⸗ 

er nach * nach ——— Hüs 

desheimiſchen und aͤdtiſchen liegenden - 

Gütern bereichert, .. Anno ı521. ward biefesp. = 

Kloſter durch Schwerdtes Gewalt denen Her⸗ 

Kogen von Braunſchweig und Luͤneburg unter⸗ 

worffen, aber 1650. im Weſiphaͤliſchen Frieden 1 

wieder an das Stifft Hildesheim uͤberlaſſen. 

Der erſte Evangeliſche Abe war um das Jahr P- 

1570. Heinricus Wirſchius, der ſich auch Anno 

4577. der Formulæ Concordiæ unterſchrieben. 

Es hatte aber derſelbe mehr nicht ale zweene 

Mach folger, maſſen es hernach denen Catholi⸗ 

cken wieder eingeraͤumet worden. 

* Mortheim iſt eine mittelmaͤßige Stadt p mp 

tm Hertzogthum Braunſchweig bergi⸗ 

ſchen Theils zwiſchen — Einbeck, 

Göttingen und Oſterode. . Ste ift hen nor dee 

ser Sächfifihen Kayfer Zeiten ein offener Ort 

gewefen, von Kapfer Heinrich dene L. aber zur p. 320. 

ram Reicho⸗ Sr zn —— 











5 IV, Keuckfelds Anrigg. Bursfeldenfer, 


e davon benannten Brafen ftanımten ab'vı 
yſer Otto des 1. Bruder Helurichen, tele 
— 
Yin einer hierüber v jgten 
worffen werden. Einer nun unter ihnen Dt 
chog in Baͤnern und Graf von Norcheim;hi 
ver Mitten des eu fften Johrhun derto zur & 
ves. Heil; Blafi ein Kloſter geftifftet, und m 
medictiner. Mönchen und Monten zuglei 
etget. Weil aber ſolche nicht viel guresm 
ander ausheckten, als wurden ſie Anno 123 
Augeben Otto des. l. Hertzogs von Brau 
weig von einander; geſtallet, und die Nonn 
verſchledene Kiöfter herum vertheilet. C 
ſolches Kloſter das Gluͤck gehabt daß es vi 
ſſe Kaͤſten vol Reliquien überfommen, wo 
er wohl die aͤlteſten und denckwuͤrdigſten d 
ab Moſis und die Ruthe Aaronis geweſe 





Rüngelbeimenfes, & Nortbeinumfes. 667 
‚nun ſoiche Proceßion angehen folte,mu* 
Be die Priefierſchafft von Sixi Kirche, und die! 
Ealands Herzen mit denen Schülern und“ 
Vürgern aus der Stadt auf das S. Blafii‘‘ 
Kofler kommen/ da ihnen denn die Mönde‘“ 
aus ihrer Kirche mie dem Palm - Efel eutge⸗ 
gen giengen, und das Rex gloriz mit denen“ 
Schülern anftimmeten, und dabey dem Efel.“ 
Reuter mit Palmen Zweigen allerley Eier Be“ 
zeugungen madıten, auch in Proceßlon durch“ 
die Stadt giengen, und nach deffen Endiyung‘“ 
im Klofter dic hohe Meffe Hielren, und die Wei.“ 
kung is Feuers und der Tauffe verrichteren.t 
Un nun diefer Palm⸗ Efel nicht auch (m die‘“ 
Sixtus- Küche und Calandes⸗Capell zus. Sebaſti· 
an geführet, ſondern vor denenſelben vorbeyge-“* 
gar wurde, fie auch dag Recht der Feuer-und“* 
jaffer-Weihung in folchen nicht haben folten,“* 
darum fie doch mit der Buͤrgerſchafft bey dem« 
Abte Anfuchung thun lieffeu, aber von ihin ab-“* 
feblägige Antwort befamen, als verflagten fie‘ 
ihn vor dem OfficialzuMörchen. Diefer hielt 
folchen Streit fo wichtig und intricar, daß er““ 
felbigen ‚nicht zu entſcheiden fich getrauete,* 
deßwegen verwich er fie (ämelich an das Maͤyn⸗ 
tziſche geiftliche Gerichte in Heiligenftade auf“ 
dem Eichsfelde. Hiermennetenunieder.firei.+ 
gende Theil die Endſchafft feiner Kiage mir 
Sem Rechte zu erlangen ; allein die Herten dies 
fes Gerichtes hielten ehenfals ihrer Meynung!“ 
nach/ die Sache vonfolcher Hoheit, daß fie fol-* 
che müften an den Er Bifchöflichen Srußlzu® 
Mäyns und deffen Serial gelangen laſſen. 
— 


” 





8 Wi XeuckfeldsAndigg.Bürsfeldenfe, 
Ib num wohl der damahlige Ergs 

nit feinem Collegio faſt drey di 
Strelt pro und contra ventilirte, N 

och im dieſem Proceffe fein Ead-Urtheil‘ 
ven laffen, fondern die fireitenden‘ 

durden von dar an den Pabſt in Rom Julium 
l. zur Enefheidung abermahls weru 

Run hieltejederman davor / es wiirde hier eine 
Hehe gerechte Sentence ausgefprochen werden, 
af niemand mehr Urfachehäree, fib umelnen 
Efel und deffen Procepion zu zancken zallein 
er Heil, Barer erfante fich felbft hierbeguor 
jcapable darüber einen Ausfpruch zurhln, das 
ero ließ er ein an den Abe und Prieſterſchafft 
Ingerichtetes Schreiben ergehen mit vaͤterll⸗ 
yon Befehl nach dem allerbeften hierinnen ſich 
ı vertragen, und diefe Affaire nicht wieder an 
en Päbftlichen Stuhl gelangen zu laffen.Dier 








_ Ringelbeimenfes, & Northeimenfes. 669. 


ihen, darnach dag gemeine Bold in guter Orb.“ 
klang fommen, biß auf des Klofters Hof, und“‘ 
ben Dalm-Efel mit Singen und Palm⸗Zwei. 
gen annehmen, und den Palm dafelbft weihen,“ 
—— han ‚und die Meffe fingen helffen.“ 
ach der Meſſe ſolten die Herren des Klofers “‘ 
ch die gange Priefterfchaffe mie alleme⸗ 
VBolcke den Palm⸗Eſel mit voller Procegion'* 
aus der Klofter,in 8. Sixti Kirche begleiten, den“! 
Palm weihen, und die Meffe daſelbſt halten,“ 
wie in der Klofter» Kirchen gefchehen, von dan.“ 
nen man in der Proceßion von S.Sixto zu der“ 
S.Fabiani und S. Sebaltiani Cape gehen, da-«* 
ſelbſt Meſſe Iefen und das Palm⸗Feſt befchliefe* 
fen folte. ‚“ 
- (3) Solte audy die Priefterfchafft und Ele-« 
riſey die Herren des Klofters S. Blafıi aus Dies“ 
ſem Ort wieder in ihr Klofter begleiten, und dar," 
auff ein jeder an feinen Ort fich verfügen.“ 
Und diefe Ordnung iſt gemeldten 1511. Jap“ 
res gehalten worden, welche Eſels⸗Proceßionee 
abft Julius Anno 1513. mit einem anfehnli-‘* 
cieffe und Paͤbſtl. Autoritaͤt weitläufftig be,“ 
Präfftiger. “: 
Eben zu obgenannten Abte Henzici Zeiten p, 
gieng das Licht des Evangeliiin hiefiger Gegend 
auf, welchen auch viele Northeimiſche Bürger 
folgeten, und Eonte er, ob er fich gleich ſehr darwi⸗ 
der fperrte, doch nicht verhindern, daß bie Pfarr⸗ 
Kirche S. Sixtidenen Evangelifchen eingeraͤumet 
ward. Bein Nachfolger war Johann Weck, p. a5t 
mann leiter Abt des Klogere Nortcheim welches 
57 a 





av —— ie Judsorum. 
1.das Jahr 1566, gat einyieng ‚ üls eye in 
a Eonventualen von ae 

3, und der Rach der en 
ıfpruch: hate , —— ar erlauge 
idlich iſt noch zu gedencken Anno 157 
ınelleus Lubecus, * 

Sixti, eine Northeimi ie ſehr 

ifftig. gefchrieben, deffen.Mlc. der H dere 
dalberfommen ‚umd. das beſte dat ng 
uwaͤrtiges Werd — er 


Nmupo mar —— 

lologieus de Decimis Judzorum dec. 
Das iſt 

eſchreibung derer Juͤdiſchen Zeche 

den ‚beftehend inzehen Exercitationg 

pp toohl aus dur heilt gen Schrifft al 





V. Hottingevus de Decimis fudæorum. 671 


men. Bester der Hottingerifchen Familie era 
wbenen Ruhm keines weges fallen zu laffen, 
bern Denfeiben deſto mehr zu verherrlichen ges 
men fen. Lind in Warheit werden ihm die 
elehrten vor dergleichen deſto mehr verbunden 
m, ie ſchwerer und verwirreter dasjenige noch 
mer bißanhero gewefen , worinnen er feinen 
eiß zu erweiſen bemühet iſt, weil Dadurch des 
w tichhabern der Echrifft ihre Arbeit viel 
chter gemacht, und alles Dunckele in eine er» 
Infihte Deutlichfeit gefet werden tan. Es hat 
ee den Hn. Autor zu vorhanden habender Are 
IE unter andern vornehmlich bewogen, damit 
‚ mac) erhaltener Sreneit die Juͤdiſchen Anti- 
en auf der Cleviſchen Liniverfitär zu 
aisburg zu lehren, öffenelich barcgun möge, 
a6 man desfalls von ihn zu hoffen habe, 
Die Vorrede iR hauptſaͤchlich dahin gerich⸗ 
', denen, fo in PhilologiaSacra etwas zu thun 
fonnen, die Nothwendigkeit und Mutzbarkeit 
x Wiffenfchafft vormahliger Gebräuche vorzu⸗ 
fen, und benennet darneben die Autores, wel⸗ 
e von den Zehenden derer Hebraͤer etwas in 
ruck gegeben haben, Ob nun gleich berem 
werfchiedene find, fo hat doc; nichts deſtoweni⸗ 
e.der Herr Autor die Sache in einem folchen 
uſtande gefunden, daß fie einer weitläufftigerg 
D deutlichen Ausführung bedürfftig. Und 
demnach dieſe Arbeit fo wohl gerashen, daß 
tdeder, welcher von diefer Materie Nachricht 
rlanget, und diefe Exercitationes mis Bedacht 
£rhliefee , wird geſtehen muͤſten, er habe 
rinnen ſattſame Benuge —* weil 
KA 





EV Hottingerne de Dechniis Judeorım.| 

n nicht allein alles ordentlich vorfteller, 1 
tZeugniffen der heiligen Schriffe und ander 
idiſchen Seribenten bewelfet ſondern au 
s in dieſen angeführten Jenguſſſen uoch ett 
ickel und unverſtandlich ſeyn möchte, ingrd 
es licht zu ſetzen / fich augelegen ſehn läffer, 
Nachdem In der er Exereitation.t 
ihnen, mit welchen der Gebrauch wa 
ſo wohl in Hebrätfcjer und Gricchlfcher,a 
d Late iniſcher Sprache ausgedruckt wird, e 
tee, und inſonderheit angemiergfet worde 
3 man derer Lateinet Decimationem vom 
: militaifhen Gewohnheit anzunehmen h 
‚ da man die Verbrecher fpielen laſſen, ui 
ezelt den zehnden davon zur Straffe gezog 
tte; fo unterfucheter inder 

Andern Exercitation das Alterchum ur 
1 Urfprang derer Zehnden , welchen er.tı 





V::Hostingerus de Decimis Judeorum. 6 73 


Die ðdritte Exercitatiion fäher an den im 
Moſaiſchen Geſetze gebotenen Zehenden zu bes 
ſchreiben, und theilet man die Materialien, von 
"welchen der Zehende gegeben werden muſte, ein 
in Erd. und BaumsSrüchte, wie auch In Rind⸗ 
"und Schaaf Bieh wohin denn das Ziegen: Vieh 
mitzunehmen: Woben fo mohl die. göstlichen 
Gefetze ausder heiligen Schrifft, als auch derer 
alsew Süden Auffäge ass der Miſchna angefüße 
ret, und derofelben Worte nach ihrem eigentli⸗ 
chen Verſtande unterfucher werden. Auch 
laͤſſet man nicht vorben, Diewegen Matth. XXI, 

23.und Luc. XI, 42. unter denen Öelchrten enge 
flandene Streitigkeiten zu erörtern, Es hält 
ſich aber der Herr Autor zu denen , welche bes 
haupten , daß auch die Kräuter hätten müffen 
vergehendet werden, und der Heyland die Phari⸗ 
feer nicht darum getadelt, daß fie den Zehenden 
von Rümmelu.d.m. gäben, fondern daß fieges 
mennet dem Geſetze GOttes genung zu chum, 
‚duch Beobachtung folder geringen Dinge, 
wenn gleich die wichrigern dahinten blieben, 
Letzlich bemercfer er auch, daß dergleichen Sa⸗ 
chen, welche. man zur Hungers + Zeit aus Ne 
gegeſ⸗ 
hernach fo wohl von David im 120. Malm, als 
auch von dem Apoſtel Paulo in der Epiſtel an die 

Hebraͤer mit ſich ſelbſi verglichen werden, da 

doch, anderer Umſtaͤnbe zu geſchweigen, bekannt, 

daß in einer Vergleichung zwey Subjecta ſeyn 
muͤſſen. Ver die Meynungen derer Gelehrten 
beyſammen ſehen will, der ſchlage Spanhemũ 

Commentar.in Epiſt. ad Hebr. nach, als welcher 

von bem Herr Aucore unter andern angeführten, 

Audoribus ausgelaffen worden: 


4 VirHottingerus — 
Jeffen oder welche a — 
dabt / ſondern iederman 
Ken in ng ibn 
us men, fiebenden 
Bbargr"Jahoe (ie Zehenben (mm angehen 
rden ; er verwirfft auch endlich die Mehnung 
serjenigen, welche vorgeben , die — 
in denen Käufern gepflantzten Bame 
Iren ‚dee Ian“ ai ———— 


veſen. 

Anlangend die vierdreErraion fon 
t dleſelbe von der Zeit, binnen welcher der 
ınde Theil von denen Baum / und Feld ⸗Fruůch · 
muſte abgeſondert werden, Da man denn 
rnehmlich drey Stuͤcke zu beobachten vorſtel · 
‚als anfangs, wie die Zeit mac) unterfchle« 
ter Früchte unterfdyiedener Neiffe auch fey 
terichieden aeweſen: alwo erflärer wird, mas 





man, daß die Srüchte, wunn iſſe suis 
ver Dlelffe gelagert, nicht eher haͤtten bacnen ges 
wegken werden, biß man den Zehendin davon go⸗ 
geben ‚Baben aber viel wunderliche Lirnitaionen 
Yerloiümen: z. E. Wenn die Früchte durch ein 
öffentliches Thor hinein "gebracht: worden / fo 
"müfle man fie verzehenden; ‚brachte man ſie 
aber. durch einen andern heimlichen Wey in die 
Stadt oder des Beſitzers Wohnung, fo warch 
fix feey, und was ſolche Kleinigfeite mehr flug, 
weiche wir um beliebter Kuͤrtze willen äbergehemg 
wie wie denn auch nicht anzufuͤhren geſonnen 
find, was von denen ſechs Dingen, die dew Zehn 
Dei zu geben verbunden, gar gelehrt vorges 
bracht volrd. Wenn nun etwas von einer 
Feucht, die verzehmdet werden folte, gegeffen 
wurde, nennere mon es Thebbel, weidhts Wen 
Gehkutert wird. Die Straffe vor dieſes Bern 
brechen wurde nach der Juͤden Meynung von 
AOet ſelbſt vollfuͤhret, und da man wenig Er⸗ 
empel anzuregen wuſte, von welchen man haͤtte 
„. Namen verſichert ſeyn, Daß einige Leute deswe⸗ 
gen. von GOtt unmittelbahr wären geſtrafft 
worden, ſo maaß man denenjenigen ein ſolches 
Berbrechen bey, welche vor den 50. Jahre To⸗ 
des verblichen. Die weltliche Straffe, ſo dar⸗ 
Was nunm betrifft die Perſonen, welche dem 
Debenden zu geben verbunden waren nebſt dem 
Dete/ wo man denſelben abgeben muſte, davon 
i Nachricht zu finden in der Exerci» 
tatioii: .. Diefer war das fand Iſraels, wos 
durch vorftanden wurden nicht allein die Leavea 
dexre 















an 

















Vegüterten, na dem 

henden, nochmahls den z Ha 
igren Früchten en, und, 
von Jeruſalem entferner, verkauff 
aber an flatt Des Zehendens aufh 
fie aber nur eine Tage» Reiſe vo 
brachten fie alles In natura dahin, ı 


V. Hotsingerus de Decimis Judaorum. 67% 
— nn —— — 


darzu eingeladen worden: daß man muthmaſ⸗ 
ſet, es ſeyn derer erſten Chriſten agapæ daher 
entſtanden. Die vierdte und letzte Art derer 
Zehenden wurde betittelt Decima pauperum, 
und befchreiber ung der Herr Autor dieſelbe (m 
der achten Exercitaion.. Es wurde biefer 
Zehendenvon denen Wohlhabenden nicht allein 
denen Armen insgemein,fondern auch denen uns 
vermögenden Leviten, Profelyten, Wittben und 
Waͤyſen gegeben. Diefen bedürffeigen Pers 
fonen war nun gefegt theils des Morgens, ums 
derer Saͤugenden willen indern gegen den More 
gen ihre Kinder ſchlieffen, theils des Mittags, 
da auch die Kinder mitgenommen tverden kon⸗ 
ten, theils des Abends, wegen derer Alten ſich 
bey denen Reichen einzufinden,, und ihren Theil 
zuempfangen. Damit man aber nicht auf die 
Sedanden kommen möchte, ob hätten die Ju⸗ 
den alle Jahre fo viel Zehenden geben muͤſſen; 
als in welchem Fall fie wenig würden behalten 
haben 5 fo füge der Herr Autor eine. Tabelle 
Hinzu, aus welcher erhellet ‚daß ‚da alle Juͤdiſche 
Gewohnheit nach einen fiebensjährigen Umlauff 
zu meflen, dor erſte Zchenden ale ſechs Jahr 
nad) einander, und alfo fehsmal 5 der andere 
Zehenden viermal ‚nemlich das erfte und ans 
dere, vierdte und fünffte Jahr; der dritteZe⸗ 
Henden oder Decima pauperum nur zweymal, 
nemlich das dritte und fechfte Jahr, gegeben 
worden, Darauff fodann das fiebende oder 
Ruhe⸗ Fahr gefolget , in welchen alles frey ges 
wein. Bey Abhandlung aller tegt serzehltce 
Dinge haͤlt der Herr Autor einerlen Ordnung, 
Deusiche Ad.Erad,£X.th, Yy ko 


8 V.Hottingerut de Decimis Judeorum. 
vem ex beſchreibet (1) die Marerte,(z) dieh 
ven, (3) den Drt,(4) die Art , und (5) die A 
ter Zehenden. Hin und toleder werden Ci 
werfen singeflreuet „und auff diefelben 
twortet, auch alles entweder ans Schril 
tellen, oder Juͤdiſchen Zeugniffen enıfd 
[3 


Damit num aber ein jeder ſich nach dem gd 
ben Gefege richten ‚und. den Zehenden rich 
ffernmöcbte, fo war denen Juden von OL 
5. Buch Mof, am 26. verf.izre16. ein E 
rgeſchrleben, welchen ſie an dem letzten Oft 
ıge Im Tempel öffentlich ablegen muſie 
id von demfelben iſt zu leſen die neunte Ex 
aton, Es war an diefen Eyd nicht alt 
3Bolf, fordern andy die Leviten, nicht ab 
Profelyten gehalten, Weil aber Era nu 
Wiederkunſſt ans der Babyloniſchen € 


Vkorungerux de Decke Judzerim. 679 
: Autor weitläufftig von dem fo genannten 1n27 
super zweiffelhafften Dingen handele , wie man 
«Ach, im Fall einem deßwegen ein Zweifel entſtan⸗ 
‘Den, zu verhalten gehabt. Wiewol er dabey 
- sach aumercket, daB nur der ungelahrte und une 
:verftändige gemeine Pöbel, nicht aber bie Ge⸗ 
-Ichreen und Geſetz + SBerfländigen ſich des Ze⸗ 
:Genden entzogen. Dahero mann ein Gelehrter 
mit begeiner öffentlichen Mahlzeit oder Gaſte⸗ 
rey zugegen gemwefen , hätte man dieſes vor ein 
Zeichen aunehmen koͤnnen, daß es mit dem Ze⸗ 
henden feine Richtigkeit habe. Lind dieſes war 
demnach von denen Erd » und Baum » Früchten, 
welche verzehendet werden muſten. 
. Die andere Materie des Zehenden war bad 
Vieh, wovon die zehende Exercitation aus⸗ 
-führliye Nachricht. errheilet. Es bemerrket 
der Herr Autor hier vor aden Dingen dag Vich 
welches verzehenpet wurde, und erweiſet, d | 
durch das Wort NPa Rind +» Vieh, duch TE 
‚aber Schaf » und Ziegen» Dich angebeuter wer⸗ 
de, Die Abfonderung des Zehenden fol alſo 
gefchehen ſeyn, daß der Befitzer infonderheit das 
Schaf. Vieh in einem Stall zuſammen tkreiben 
und die Thüre fo einzichen ließ, daß nur ein Stuͤ 
auf einmal ausgehen Eunte, Man zehlete Stuͤck 
vor Stuͤck mic einer Ruthe, und allegeit dag 
zehende bezeichnete man mit einer Striemen 
auff den Mücken ı Da es dent aber gleichviel 
war, sb man von der erftern oder beheben Buhl 
je zehlen anfieng, Diele Abſonderung des 
‘ geſchahe nun fünffjehen Tage vor 
Dein, Pfingſten und dem Feſte der Laudechde⸗ 
F y y% Wx 


>» VE Maii Obferusttiones Ss 

‚und wurden die abgeſonderten Thiere mel 
atheils zum Opffern gebraucht , umd non ber 
1 Eigenthums » Herren und derofelben angt ⸗ 
rigen zu Jeruſalem auff ermelderen Felt: Th 
averzchrer. Dochdurffie niemand von ders 
ichen Fleiſch effun , eherund bevor das Blut 
mdenen Thieren anben Altor gefprenget more 
r warı Es mufle auch binnen zwen Tagen 
deiner Nacht allesanfgejehrer werden, Mer 
leh erbete ‚oder mit andern in Gefellfchafftber 
n war von dem Zehendeh frep, fo lange, biß 
rihm, als Eigenthums · Herrn die Heerde ſich 
mehtet hatte. Und dieſes iſt alſo der Jahelt 
fer gelehrten Exercitätionen, ſo kurtz ale wir 
edenfelben haben faſſen können, Wir wuͤn ⸗ 
en nicht mehr ‚als daß der Herr Autor die ges 
rte Welt ferner mir dergleichen wohl ausge ⸗ 
eiteten Schrifften erfreuen möge, als wozu 


VI. J. H Mai Obfervatiomes S._ 68t 


d man gleich viele dergleihen Werde 

ſchon in der Welt hat, fo die Heil Schiffe 
Stuͤckweiſe unterſuchen, fo hat ſich doch der Here 
Autor * nichts abfchrecfen laſſen, eine ſolche Are 
beit vorzunehmen, weil doch nicht einer alles auf 
einmahl fehen, auch fie nicht ohne Mugen abges 
ben fan. Er hat demnach so. Schrift Stellen, 
ohne einige Ordnung in acht zu nehmen, ſich auge 
erfehen, welche das erſte Buch ausmachen,bie wie 
vor diefes mahl fürstich durchgehen wollen. 


Gleich anfangs unterfucherer , wos denn durch p.r: 


die TDWu verfichen ſey, die der Ana Ge- 
nel. XXXVI,24.erfunden. Er meinet, es fey 
ein Kraut, ohneracht man die Art defielben niche 
eigentlich nennen koͤnne, und habe man ſolches 
hernach zu alleryand Zauber. Künften gebraucht, 
Dergleichen auch fonft Hæmoniæ herbæ genen« 
nefwurden , daherder Herr Autor feiner Mei⸗ 
nung nach warfcheinlich fchlieffer,eg hätten foldhe 

99 3 herbz 





» EBift derfelbe ein Sohn des berühmten Theologi 
gleiches Rahmens, und bat fih biß anhero bey 
der gelehrten Welt durch fulgende Schrifften bes 
kannt gemacht. 

1. Maimonides de jurihus anal ſeptimi, cum verſions 
& notis. Francof. 1708. 4. u 

ae Dip. de Abarbanele. Altdorf. 17109. 4. 

3. Maimonides de juribus fimbriarum cum verfione & 
notis. Francof. ıyıo, 4. 

4. Don Haaci Abrabanielis V VDVD fwepız- 
co (alutis in latinum fermonem converfys. Franoof. 
1711. 4 

3. Difp. de corona fapiengiz. Gieſſ. 1712. 4. 

6. Difp.de corona juſtitiæ. ibid, eod. 

7. Dilp. detempore Palchagos Chrifi ultimi. Vo, 1712. 





VI.J.H. Mai Ohfergariones Si 


2 Hamonix ihren Nohmen von denen hie 
adlichen SWN. * Den Ort Marc. Xhn 
rd 
ẽ N Üben diefed Work gar vieles aefhriehe 
vorben, ſo daf man ſolches alles anzuführen € 
‚ige Bogen haben muſſe Wir find auch nid 
efonnen davon weitldufftig zu reden, fon! 
vollen nur vor diefesmal als etwas nı 5 
ichten, was die Gelehrten jüngftbin über foldht 
usgehecket. Es hatfich nemlich ad ‘ 
ter gefunden, der ed aus ber Chineſiſchen Spri 
be herleiten will, und faget ‚es hieße auf Chin 
hai=jeu- majim, Hai heifjet Das Meer, Ti 
ad Salg,und Majlm Has Waffen, Werde al 
yon Mofeerzeblet, Ana habe ‚als er in ber W 
Ten unweit vom Meere die Schafe gebütet,t 
dacht wie man aus dem Meer Waſſer dag Sal 
machen fenne, Er hat ſolche Meynung de 
Autor ber Hißoire critigue de la Republique d 
ettres eroffnet welcher ibm 70 8. antwo 
tet, und zeiaet daR er ſolche be n nicht a 















VI. J. H. Mais Obſervætioner S. & 


ö —— ——— — 
u YX av xaıpıs urav; hilfft er mir cinem ſign 
intertogandi zurechte, und zeiget, DaB die beydei 
Woͤrter Syap ben denen Briechifchen Scribenten 
gar offt fragweiſe gefetser werden.* Mit der Die p33- 
deng. Art zaAxos nv folder Apoſtel Paulus 
1.Corinth XIII, ı. auf die befannten lebetes Dos 
donzos gefehen haben. Dan. XIl, 23. verſtehet p.ry. 
erducch die vielen die böfen ‚und laͤſſet fidy dies 
fes fehr wohl hören, weil auch dergleichen Stele 
len mehr vorhanden find , als Exod, XXIII, 2. 
Terem.XIl,ıo. Malach. II, 6. Pfalm.lil, 3. IV, 7. 
XXXI,4.&c. Das Wort £Fsrie 1. Corinth. p.34, 
X1,10, fol fo viel feyn ols € e£arıaluv , gleiche 
wie es Rom.,XIll,ı.gebeaucht wird, und Fwrnpioy 
Lucz Il,30. fo viel iſt als cor⸗o. Die Worte 
ers Tus neherds deuten fuperioritatem an, 
wie 2, Reg. 11, 3.5. und Jeſa.XLIII, 4. zu fehen. 
Soll alfo der Verftand diefer fen; Ein 
Weib foll wiffen und erkennen , daß deu 
Mann über fie sum Herrn gefegt ſey, und 
zwar dieſes un derer Engel willen, wel- 
che ſich allezeit darüber freuen, daß es 
auf der Welt wohl sugebet, Die ie p., 
dens- Art vn MYD Genef. XVIII, io. deu⸗- 
set fo viel Zeit. an, als ein Kind zu zeugen und 
auf die Welt zu gebähren erfordert wird, in ders 
gleichen Verſtande es auch 2.Reg. IV, 16, 17. zu 
lefen. Wenn der Apoftel Paulns ı. Corinth. 
—*— Vz 


— — u — — 


«61. 


rg 





® Eben dergleichen findet man auch im A. T. Joſ. X, 
13. Iſt diß nicht gefährieben im Buch des From⸗ 
men? Fragt ſich aber noch, ob es der Schreib. Yır 
bed Neuen Teſtaments allzu gemäß fen. 


V. JHMaii Obfersationes 5. 
„32. von fich felbft-fager, er habe mie bene 
teren geftriteen, fo iſt esnicht nach dem eigent 
on Wort: Berflande anzunehaten, ſonder 
verficher Dadurch diejenige Ge 

„dieser von Demetrio und deſſen Del 
fern ausſtehen müffen Denn es auch fon 
ſo wohl inder Schrifft als bey denen Pro 
Serldenten nichts ungewöhnliches iſt da| 
gleichen unvernitufftige Menfchen mit den 
ıhmen.derer Thiere beleget werden, und di 
gen Purſche zu&phefus hatten ohne dem ſche 
Titul, daß fie radpe genennet wurden mi 
m Athenzo lib,ro. juerfehen.* Bey Geh 
heit des Wortese, fd Indem Glaubens · Be 
ntniß Petri Match. XVI, 16. vorfömmt, un 
uchet der Herr Autor, was eben dieſes Wort 
iber dem Tempel zu Delphis angefchrieber 
kanden, zu bedeuten gehabr habe, Die Wor 


VI. J. H. Maii Obfervariones $: 688 


hemoch Jobi XL , 15. foll der Hippopetamupf-u6. 


ſeyn, wie foldhes ſchon von andern erwieſen, 


und wird bier nur eine Stelle aus des Georgii 


Phranzz feiner Chronick augeführer , woraus: 
zu erfehen, daß er fo einen groſſen Nacken habe, 
Daß er auch einen Elephanten verſchlucken koͤn⸗ 
ne , als welches mit deſſen Befchreibung beym 
Hiob v. 25. ziemlicher maflen überein koͤmmt. 


ie torhs Weib Geneſ. XIX, 26. zur Galke;p-125. 


Saͤule geworden, das wird folgender maſſen et» 
klaͤret. Das Wort RV heiffet monumenrum,, 
welches unftreitig iſt, und Feiner weitläufftigen 
Ausführung bedarff. Der Radix MO har im 
Ghaldäifchen die Bedeutung vaſtavit, perdidit, 
bey denen Aethiopiern evellere, exftirpare. Es 
kommt auch dergleichen Bebeurung im Hebraͤi⸗ 
ſchen vor. Jela.LI,6. ymyoJ furI mmmw, 
der Zimmel wird wie ein Rauch vertrie⸗ 
ben werden, Uber dem ift dag Salk eine 
Anzeige einer gänglichen Berheerung, wie Judic. 
IX.45. zu fehen, und fonft aus der Hiſtorie gar. 
befanntift, Daher fohlieffee der Herr Autor,, 
man folle die Worte NhV ax) überfegen mo⸗ 
numentum excidii , GOtt habe an ihr ein Ex⸗ 
empel ſtatuiret, an welchen zu erfehen, daß er die 
Menſchen gang und gar vernichten fönne. Und‘ 
auf ſolche Art wird denen nad) Orient reifenden 
eine groffe Mühe erfparer, daß fienichr eine lan⸗ 
ge Zeit um das todte Meer herum fuchen, umd 
Doch wohl feine Sal - Säule finden, Dieſe⸗ 
nigen aber, fo fie etiwan gefunden , dürffen fich 
feine Mühe geben , die davon abgefchlagenen 
Stuͤcken nach Haufe zu bringen, weil man ohne 

Yy 5 m 


5 VI. FH. Mai Obferdaniones S.' 

n dergleichen Legenden feinen Glaubens mel 
keller. Die Worte : Bin ich denn ei 
mds» Aopff ? 2. Samuel--Ill, g. werd 
gender maffen unterfucher, Ein HGund hei 
unter andern auch ein folder, ber alferhan 
yucht und Lppigkeit öffentlich treiber, Deute 
{11,194 Nun hatte Faboferh eben dem Abn 
‚geworffen, daß er feines Vaters Kebs-Waı 
n Weibe genommen ‚worüber er ſich höchlk 
endiret befand, und ſagte: Bin ich dem 
der Vornehmſte unter allen unzüd 
ten and unverfchämten,der ich Doch dt 
ornehmſte in Juda bin? Alfo daß he 
d das More UNY vor AV noch einmn 
© xewd repetiret werde, welches fich endlie 
h gar wohl hören laͤſſt. Die Dudaim Ge 
RXXX, 14. ſollen eine Art von Roſen gem 
ſeyn, dergleichen verliebte Perſonen einar 


M. J. A. Maii ObfereatimesS.  689- 
Mechſt diefen finden wir auch verfchiedene 
Anttquisäten aufgefucher , welche zu Erklärung 
einiger Schriffe« Stellen beygebracht werben, 
Zum Erempel, die Alten ‚wenn fiein Teaurigfeit p.ı0. 
geraten , beweinten ihren Zuſtand am denen. 
Slüfen. Pfalm. CXXXVII,ı. Die Profefforeg. p-13- 
nenneten ihre Zuhörer eraipss.Matth.XXVI, so, 
Dan gab vor, die Götter giengen mit frommen p-21. 
Leuten um. Genel. V,24. ZuLacedemon ma: 3.6,. 
ven gewiſſe Huͤlffs Görter ‚dic hieß man rend 

v: Pfalm. CXIX , 87. Wenn man bie 'p-67. 
Keuſchheit eines Frauenzimmers probiren wol⸗ 
se, ſo ward die Verwuͤnſchung auf einen Zettul 
geſchrieben, es geſchah auch ſolches meiſtens im 
Waſſer. Num. V, 23. Die Vornehmen verglich p.pu. 
man mit Bäumen, ſonderlich aber mit Eichen. 
Jeſa. LXI, z3. Die frommen, tugendhaffren ſchoͤ⸗ p- 101 
nen’, reichen u. a.m. wurden Freunde GOttes 
genennct. Jacob. 11,23. Hingegen diegortlofen, p.ut. 
laſterhafften, fiolgen, u. d. g. GOttes Feinde, 
1. Potr. V, 5. Viele Poͤlcker haben in Gewohn⸗p. 129, 
heit gehabt bey ihren Muͤttern zu ſchlaffen. 1. 
Cormth.V,s. Die Juden haben über die von p-14% 
GoOtt geborenen Jeft - Tage auch ein Stück deg 
Worigen und nachfommenden Tags ‚auch wohl 
einen ganzen Tag mehr gefehert. Coloſſ. 


2 In 
| Dog 


V—— —— 
Lirſchen nicht uneben ſchicket. Hiernechſt muß 

Dubaim etwas geweſen ſeyn, aus deſſen Ba 
man einen Korb oder Flechte machen koͤnnen, 

aus Jerem. XXIV, 1. 2. zu erſehen: welches man 
son Diofen, Jefmin, Violen und deraksichen RA 











8 VII Les Amufemens du Due de Bretägne. 
Das andere Buch von dieſen Oblervarioı 
+ Sacris iſt auch ſchon wurcklich ans Lichey 


tem, und foll deffen Jahale ins Fünfftige | 
ine gemacht werden. Der geneigte $ej 
td in übrigen fo wohl von der Guͤte/ als au 
trefflichen Nutzen ſothaner Anmerckungen · 
tſames Urtheil faͤllen koͤnnen. 


VII 
sAmufemens de Monſeigneur le Di 
de Bretagne ‚Dauphin. 
Dasift: 
er Zeitvertreib des Hertzogs oe 
Bretagne,nebfteiner auf deſſen Te 
gehaltenen Rede, durch Rene Trep: 
gne. Paris bey Guillaume Cavelit 
den juͤngern. 1712, groß 12. 13 





VII. Zes Amufemens du Duc de Bretagne. 689 


‚bon fens, wenn cin ernfihoffter Seiftticher ficdh 
tw dergleichen Kleinigkeiten einlaffen voll, 
Dannenhero müffen wir uns doch wohl nach ei⸗ 
ger andern Urſache umſehen. Der Herr Renk P:24 
'Trepagne, Abt zu Menerville, und Cure de Su- 
: resne & de Buteaux, hat feint A, 1684.68 1697. . - 
dem Burbonifchen Haufe viele Dienſte gethen, 
"wie er denn nach Savoyen, der Schweitz, Flau⸗ 
dern , und endlich auch nach Delfft verſchicket 
"worden, daſelbſt er bey dem Ryßwickiſchen Frie⸗ 
deus⸗ Werde Secretaire geweſen. Es ſchick⸗ 
ten in auch die Geſandten von dar A. 1697. 
nach Paris, um die Ratification einiger Tractas 
ten abzuholen, und gaben ihm indem Briefe en .- 
gut Zeugniß. Der König nahm diefes gar 
wohl auf, fehrieb deſſen Nahmen auf , und vers 
ſprach deffelben bey Gelegenheit eingedend zu 
feyn. Ob nun hierauf etwas erfolget, können 
mir nicht ſagen. Vielleicht hat man bey diefer 
©elegenheitbey dem König erwas pro memoria 
eingeben wollen , weil groffe Herren gar vielero 
ley zu gedenden haben , und daher leicht etwas 
vergeſſen koͤnnen. Jedoch wir geben ung eben - 
vor feine Narhe » Herren aus, fondern wollen 
Wielmehr anhören, was ung denn unfer Autor 
vor herrliche Dinge vortragen wird. 

Am 14. Sulili7so. als der Autor zu Ver- P- 2: 
ſailles zu thun gehabt, am er ohngefehr in die 
äntichambre des jungen Hertzogs von Breta⸗ 
gne, der dazumal 3. Jahr alt warı Nachdem 
er ihm feinen unterthaͤnigſten Reverentz gemacht, 3 
ſo fragte ihm der Herkog, ob er weit herfäme? 
Ob et gefahren oder geristen wäre? Di e auıky 

INC 


jo VII. Les Amnfemens du Duede Bretsdhe. 


ıftolen , Stiefel und Sporen voy fiayyane? 
I$ ihn der Autor aufalles Antwortgegeben ‚fo 
urhmaffere der junge Hergög, dafi Ahım eins 
pleß ⸗ Ruthe nicht undienlicy fegn wuͤrde und 
ril er eben eine in Händen harte, fo verehrte ex 
m ſolche. Der Autor ſetzte gleich ſeine Dand» 
rkeit zu bezeugen, einige hiet eingeruͤckte Verſe 
f und Hatte unterdeſſen die Spichi« Ruthe 
tguͤlden laſſen. Er nahm auch ſolche dem 6. 
iguſti wieder mir ſich nach Hofe da fie denm 
tjunge Hertzog gleich gewaht wide ;ben wel⸗ 
r Gelegenheit er auch bey der KHofmeifterin 
Hertzogs/ der Madame de Vantadour, bee 
me wurde, Er mufte feine Berfe vordem 
nen Hofe ablefen, befam auch feine verguͤlde ⸗ 
Spieß » Ruthe von der Hofmeiſterin mit fol⸗ 
ıden Worten zurück: Mein Aerr , bier 
be ihr euren Paßport ihr koͤnnet vers 





VI. Les Amufemens du Duc de Bretagne. 691 


Die Begebenpeit, wie ihm der Hergog die Spieß. 
Ruthe gefchendet, abgemahler Hund, davon 
auch das Kupffer» Blit , fo vor diefem Buche 
ficher, abgeſtochen worden. Ferner überreichte p->3; 
‚er dem Printzen 1711, den 16. Mart. ein ge» 
wiffes Spicl,, le Jeu de laLiberalit& genaynt; 
Es beſtehet folches aus verſchiedenen Marin, 
Deren bey ieden Buchflaben des Alphaberhs je» 
geſchrieben find, und wird mic Kugeln ges 
elet ‚darauf die Buchftaben des Alphaberhs 
zu fehen. Wernundiefen oder jenen Buchſta⸗ 
ben hat, der fordert eine Mumer biß auf schen, 
und die Marime,fo unter dieſer Zahl ſtehet, wird 
alsdenn hergelefen. Nechſt diefem hat er ihm 
verfchiedene Lebens⸗Reguln zufammen gefchrie« 
Den, und endlich auch la Lotterie de Monfeigneur p.s$ 
le Duc de Bretagne, welche ebenfalls aus furgen 
und in Verſe geſetzten Reguln beficher. Allein 
alles Vergnuͤgen unſers guten Autoris fieldurch 
das Ableben des Hertzogs in den Brunnen, da⸗ 
‚Hero er weiter nichts thun konte, als daß er deſſen 
Hintritt mit einer Leichen⸗Rede beehrete. Au p-ı7 
Ey des Textes hat er fich die Worte des 145. 
Pſalms genommen : Derlafles. euch nicht 
auf Sücften, fie find Menfchen ‚fie koͤnnen 
je nicht belffen. 
Und hiermit befchlieffen wir die fummart 
Erzehlung diefes eröftlichen Wercks. | 


VIII. 
Leli Peregrini denofcendis & emendan« 


dis animi affestionibus liber. 


Dir 


rn 


74 


jr VII. Lelins Peregrinus de - 





)es Lali. Peregrini Werck von @ 
kenntniß und Verbeſſerung Dei 
menſchlichen Semhthe-Neigunge 
hhebft Vic, Placcii nn en 
fiorie dar Moral Ppilofophie, Lei 
zig bey Joh. Friedrich Gleditſch un 
Sohn,1714 8:21 Bogen. 

Er Here Profeſſor Schwarn zu Aldor] 
weldyer diefes Buch feinen Zuhoͤrern zu g 

Ten auflegen laſſen, hat demſelben eine zwi 
ttze doch gelchrre und vernünftige Worrel 
ndem Wort Streite derer Belehrren in de 
aterie von denen Gemuͤths · Meigungen vor 
inet. Es iſt freylich an dem, daß man fic 
bh nicht recht vernommen, da man von dieſe 








wafbendis Komerndendie nie} afelionibur. 693 


wetnb, ali bas Semuche da das feinige beHfrage, 
Inbertich aber dieſes, wenn es Die Sache, dabey 
1 beweget wird, ſich einbilder , hernach dem 
Vilen die Ausuͤbung desjchigen, fo es uͤberle⸗ 
a hat / äbtrläffer. Und gaben alfo deyde Tele 
miredht, Die Scoici ſagen, die Affecten 
ihren Sitz Im Verſtande, andere im Wil⸗ 
— ek aber in erlichen Theilen des Lei⸗ 
Aleln beffer koͤnte man fogen, der Menſch 
I Ana tet ‚als fo ferne er aus teib und 
en So hat: denn der Berfiand 
uan ENGE: var ſeinige ge babe thun, doch aber 
un der Leib un diejenigen Theile deſſelben, in 
diefe oder fene Bewegung verſpuͤret 
wird, FJarner hat man ſich von dem Wort Af⸗ 
Rex fo vkelerley Ideen gemacht, die der Herr 
Kinoranfüßset / welche venn ſteylich zu verſchie⸗ 
denen Schluͤſſen, und hernach, da man den an⸗ 
Bern nicht recht drüber vernommen zu allerhand 
Dereitigkeiten Antoß gegeben, Lind daher iſt 
gekommen; daß auch Diefer und jener: Affe , 
8 die Æmulation, von einigen ſchlechterdings 
der böfe ‚Yon andern aber wor get und nuͤtzlich 
Misgegeberi wird. Weil ober gleichwohl bie 
Materie von denen Affeeten in der Welt einen 
Broffen Diutten hat; als hat man, jungen Leuten 
Disc zu dienen oben genannte beyde Werde zu⸗ 
Rennen drucken laſſen. 
1: Leis Pefegrinus war gu Ausgange des 16. 
hedemderrs ein berühmter Medner und Philo- 
af dom Gymnaſio zu Rom deſſen furge 
Rbens: Beſchrribung beym Erythteo nachjules 
Rm.: Diesen Buch kam anfänglich zu- Now 
eutſche 48. Erud,XX.th, Ai 11, 9« 





















4VIII. Zeliun Peregrinuende, “ 

97, heraus, ward aber hermach zu Urfel 1603 
> Straßburg 1614, moleder aufgeleger, und 
nit einem andern von ihm gefchniebenen Bu ⸗ 
de moribus, fo zu Rom 1600,gedrurte, nicht 
oerwechſeln. Erhatesina.Theile abgerheis 
in deren erften er überhaupt gezeiget was die 
ecten ſeyn , wo fie erreget. werden „obifie,bey 
endhafften ſtatt finden, wie viel deren fegn, 
dwie fie eingerheilet werden... In dem an⸗ 
m aber werden alle Affecten nad) einanden 
schgegangen, und gemiefen, was ſie ſeyn mas 
en Hefprung, Veſchaffenheit und Anzeigung 
und vole fie endlich können geflifler woerdem, 
bedlenet fich der möglichften Kürke und Deut · 
kelt, und erachten wir vor unnoͤthig, einige 
obe-ausdemfelcen anzuführen , fonft müften 
: ein gang Kapitel von Wort zu Wort abs 
eiben. 


———— 


tendis & emendandis animi affeilionibus. 695, 


Parsher, Wieder, Araber, Indianer uud 
ahaben ſich darinn nicht feljr befannt ges 

„ Bey denen Sinefern hat Confutius et» 
nes gechan deſſen vornehmſte Principia 
Autor anführst,umd folche vor Flüger , 

}#Pyıhagorz, Socratis,Platonis und anderer, 
elfen hält. Er wuͤnſchet auch deßwegen 
do er deſſen Schriften (chen möchte, 
pe und Zeutfchen mögen wohl ete 

vuſt haben ; allein es iſt ſeht wenig gewe- 
aus Mangel der Nachricht, weiß man 
toorinnen es beſtanden, Bey denen 
fıögen wohl ju.alten Zeiten einige ge 
Kleyn, „bie etwas, von der Moral geroufl 3. 
ber eefte,der,plerinn etwas gechees that,ivak, 
deſſen Wiſſen ſchafft, wie billig, vor 
Si Autore ſehr hoch gehalten wird. 
am auch die Linfträfflichkeit feines Wan» 

er ein, rechtes Exemplar einer wohle 
teten Sitten » Sehre war in deſſen Abfer 
auch viele, Väter vor einen helmlichen 
‚oder vielmehr Suden ‚gehalten habe,‘ 
Ügm Eamen verfchiedene Gesten auf, untet 
Bine piere merFmwürdig find, 





ademici uud, deren Urheber Plaro (egtett 
auf die Logic, Daher ihre Moral nicht 
eine td „weil fie getne Düfputice» 
feine gewijfen,Principia zug Grunde 
Wie wan denn auch Feine Schrifft in, 
ral aufweſſen Fan, die ein Academicus 
te Was Ariftoteles in der Moral ge · 
feinen noch. heuriges Tages übrigen 

duet ſehen. Und [süss her 
1} 32 " 


5% 





7. 


5 


‚geit Autor 
WERTE 


6 "VII. Zelius Poregrinr de 

gendes an ihm aus; Anfangs,daß er die vo 
ffliche Lehte des Platonis von G tt und de 
fünfftigen geben weggelaffen 5 hernach au 
ine Hulffe - Mittel A die Safler beya 
adır. Seine Schrifften wurden einige 31 
ch feinem Tode vergeaben, umd feine Machfı 
t, well fie alju gern Bifputireten, machten fi 
9) denen $euren verhaßt. Die Stoici war, 
tallermeiften auf die Beſſirung derer Me 
en auffen, und Ihre Moral wird von Hieron 
> der Eprifilichen nice undhnlich geachte 
&hvonLiphoöfchr hoch gehalten. Ferm 
t untergelauffen ‚das nichr allerdings gebil 
werden Fan ‚fo hat man ſich bey Heiden bar 
tnicht zu vermundern, Indeſſen harten | 
heintgen groffen Anhang, und die berühmt 
n Männer waren ihnen zugethan. Epicurı 
ir ein aufgeräumter Kopff ‚und kunte fein 





mofzendis $ wefendis 5 emendandis enimi afeBionibue.. 697 


HE Ten m ni ea, Jan uns nicht unbefannt fegn. Unter de⸗ 
Helden florireren damahls fonderlidh die 
Stoici. Seneca, Epidtetus,Arrianus, M.Antoni- 
mus &c. etliche wenige ausgenommen. Unter 
denen Berfolgungen fo wohl als nach denenfels 
ben fegten fich die Kirchen » Wärer auf die von 
GHDrtfelbft geborene Moral, ſo daß fie meiftene 
Be Philofophos, und fonderlich den Ariftotelem, 
derachteten. Allein nachdem die Barbarn in 
Itollen eingefallen waren , ſo hoͤrete alles auf, 
md nach) und nach ſchlichen ſich die Scholaltici 
ain,weldge, wie bekannt, es mit dem Ariſtotele 
geholten. Dergleichen thaten die Araber, Avicen- 
‚na, Averroẽes, und andere mehr, und dieſes wäh. 
Fett nun biß ins funffzehende Jahrhundert. Sm 
fölgenden Seculo fing Ramus an, ſich wider den 
Ariftorelem aufjulegen , und Gaflendus brachte 
He — ihr Philofepkie wieder ans Tages 
* m ficbenzchenden Jahrhundert uns 
pr Lipfius die OEtoiſche Philofophie welche 
auch Durch Auflegung des Epicteu, Arriani und 
anderer befördert ward, Dach Biefen famCar- 
toſius auf, und darauf iſt der Ariftoreles vollends 
ger gefallen. Eudlich wird auch von denen ges 
bandelt, welche Mittel vorgeſchrieben, wie man 
die Laſter und böfen Affecten heilen könne, wor» 
enter der Aloyſint Luiſinus und Leelius Peregri- 
aus oben an ſtehen. Hierher gehören auch die⸗ 
333 jeni⸗ 


ſich dieſer mehr zum folgenden Yahrbun. 
dert rechnen, wie eg berin eben nicht dag Anfehen 
hat, als wenn ber Herr Autor dahin rechnete: 
“unten abe ſtehet er doch in bes yaragrır 








5.3 


40 


®_ IX. Voyage de la France 


ügen Theologiihen und Alcerifchen 
1,barinnen der Streit wiber bie tafter | zei 
Lund die rechte Art Tugenden auszuüben bi 
führteben wird, . 


IX. 
Voyage du Tourdela France, 
Dagiftsi 

——— einer durch Franckreich 
gethanen — durch) HenrydeRow- 
viere, Sr, Maj, von Fronckreich 

Rath auf den Stade Hanfesu Das 
vis, und Apothecario ördinario. Pa⸗ 
3 SiephanGancau. G roß 12 
ogen. 


Er ‚Autor disfer Reiſe . Belchreibung if 










200 Mr.de Raussare, 699 











Dparben, und woferne dieſes gütig wird aufge 
neuen wirben, den andern ehifiens zu liefern 


ıt Yadjeem Theile nun wird in vier Briefen die 
Dichte von Peris durch Lothriugen nach Straß. 
burg, und non dar nach ber Schweig, Geneve, 
Dauphind, Provence und Languedoc biß Bour- 
deanx beſchrieben. Es wird die Beſchaffen⸗ 
beit derer Eitädte, Kirchen und Läuder, auch Eins 
Ichtungder Megimentg» Sorm, und dergleichen 
mehr darch gegangen, ben welchen aber wir ung, 
well man dergleichen Reiſe » Beichreibungen 
wach mehr bat, nicht aufhalten. Ferner brins 
het ee auch Urtheile und Singularia bey von der 
net Gelehrten, denen er zugefprochen, wie nicht 
weniger, von allerhand sratürlichen auch eurien⸗ 
In Sachen ‚die wir aber ebenfalls uͤbergehen, 
web den defer dißfalls auf Die Lateiniſchen Ada 
Erudisorum im Nov.diefes Jahrs p.528.L.weifen 
fen. :- Unſere Benühung-foll vorigo,auf das 
** und den Character gerichtet ſeyn, die der 
Autor verfihiedenen Nationen beyleget, hernach 
ſol eines und. das andere, das wir merckwuͤrdig zu 
ya erachten, beygebracht merden. . 
Die Einwohner des Hertzogthums Lothrin⸗ 
pen find , nach unfers Autoris Meynung , gute 
Kriegs „Leute , Die etwas ausſtehen koͤnnen. 
Biefindeben fo freyem Geiſtes als Die Frantzo⸗ 
een, aber niche fo polit. Sie geben ſich zwar 
avor aus, als wenn fie: auf Srangöfifche Art lee 
ben , indeffen führen fi) doch die meilten als 
Reusiche auf: Doch ſind unter ihnen viele, 









ſo 
334 W 


enſter Theil der P.Vallemont hiermit heraus - 


p-1% 


Mn patent 


1, und in Ausübung 2 
Vie; mem 
t, und laſſen nicht ſo 


Brangofen,? "An der 
ehends nicht fo Aufn 

el. Biſſer verſt 

Bein ‚als welcher bey 

3 hat, daß ie ihm nich le 
—— 
as onder! 

be fo auf die guten und jehönt 
rien 






Jolland keunet. t 
che deute den fie haben Feine groffe und 
trliche Begierde reich zu werden. enn 
as vor ſich gebracht haben, davon fie leben 
1, fo find fie mehr bedacht felbigre zu er 
olszuvermehren. Sie laſſen auch nicht 
ıfaehen ‚ ſondern leben aar fparlam. Das 


‘ par Mr. de Rowviert. 701 


lich das Frauenzimmer etwas draus. Bey 
Hochjeiten und andern Zuſammenkuͤnfften wich 
die Zeit mit den vielen Umftänden zugebrache, 
ınd das Effen faſt gar nicht geachtet. Das 
rauenzimmer, wenn man eseffen heiſſet, weiß 
ich gar viel zu enefchuldigen, wie es allbereit vier 
es gegeſſen. Daher padfet man etwas zuſam⸗ 
men, und giebet es ihnen mit nach Haufe, wel⸗ 


ebes fie auch nicht ungern annehmen. Provence P-39. 


fl zuallen Zeiten ein Pflantz⸗ Sarten von herr. 

chen und gefchichten Leuten geweſen. Auch 
das Frauenzimmer, welches daſelbſt von Natur 
polig iſt, machte fonft eine eigene Academie zu⸗ 
fanmen , und entfcheidete viele Fragen, fo man 
he vorlegete. Des Petrarchæ feine geliebte 


Laura ‚von der allhier eine weitlaͤufftige Erzeh⸗ 


Jung zu leſen, war eine von deren Mitgliedern, 
md dag zu kon A, 1533. gedruckte Buch, Arre 
fta Amorum iſt von ſelber Geſillſchafft verfer⸗ 


tiget worden. Die zu Toulouſe find gleichſam p 


m 


gebohren,die Studia zu treiben, find von gutem 
Verſtande, fehr höflich , ungemein andächtig, 
und eifrig Catholiſch. Sonſt find die Einwoh, 
ner in Nieder⸗ Languedoc etwas zu fafelich, ſu 
zeden viel,machen groß Wefen,und die Heimlich⸗ 
keiten können fie nicht wohl verfchweigen, 


4 


Ferner, noch einesund dasandere merdwäre p.24- 


dige anzuführen, fo wird das zu Nancy beſtud⸗ 
liche Grabmahl des letzten Burgundiſchen Ders 
#098 Caroli Audacis auf folgende Arc befchries 
ben: Man hat ein fteinern Creutz aufgerichter, 
deſſen Frantzoͤſiſche Auffchrifft meldet, es fen der⸗ 
felbe, als cr geflohen, von einem Steinmetzen 
Bs En 


* IX: Voyage de la France 


H einem ſpitzigen Meiſſel geroͤdtet worden. 
ter andern Verſen iſt auch dieſer befindlich: 
Bece Ded cetidit jam pak quiefita manebut.⸗ 
m zu Vohl von Hans Holbein geimhln 
dten Tang welß der Autor gar artig ju be⸗ 
telben. Dafelbft cuhmet er amd den fü 
annehmlichen Geſong derer gurgeranier, d 
ſchen man wie leicht bey denen ‘Srankofen m 
et, Zu Mirteninder Schtoeig, allıvo ob 
lachter Catl von Burgund von 
Sweihern 9 ward, ſiehet man not 
itiges Tages folgende Infeription: Deo Opt. 
ıx. Caroltint)yti & forliffimi Dücis Börgunk 
Fexercitds, Muratham obfidens , ab Helveriis 
ſus, hoc frimonumentumreliquit ... an- 
1476.** Die Genever bitten in ihrem Kire 
ın = Geber vor alle Köntge und Fürften auf 
Melt, ſonderlich aber vor den König in 





par Mr.de Rowviere. 703 


Haufe die Leitern auf, weldye die Savouer ge 
brauchet, als fie die Stadt An, 1622. den 22. 
Decembr, überrumpeln wolten. Zu S. Maxi-P.357- 
min in Proveuce zeiget mannoch das Haupt der 
Heil. Maria Magdalena deſſen Fleiſch an der 
linden Seite nicht verweſtt, weil fie mit felber 
den Heiland nach der Auferſtehung angerühres, 
‚als er zu ihr ſagte: Kuͤhre michnichr an. 
Sonſt zeiget der Autor ben verſchiedener Ge⸗ 
legenheit, daß er denen Proteſtanten nicht gar 
fehr geneigt ſey. Denn da muß ihre Lehre ein p-ı04+ 
neu Evangelium heißen, welches Chrifto und 
denen Apofteln unbekannt geweſen: Die Uni: P7- 
verſitaͤt Basel fol der Reformation wegen tn fo 
groffes Abnehmen gerathen ſeyn. Denen Pre: p-17% 
Digern wird vor übel gehalten, daß fie von dem 
Verfall und Irrthuͤmern der Kirche vor der Re⸗ 
formation fo viel Worte machen: ‘Da doch. ber p-29% 
Autor felbft mit dem Petrarcha , deffen $ateint. 
ſche Worte er anführet ‚geftehen muß , daß die 
Boßheit derer Paͤbſte zu Nom und Avignon 
übergroß gemefen ‚und vielerlen Unheil nad) ſich 
gezogen. Von denen $utheramern zu Geneve p-ISt. 
meldet er folgendes : “Sie find dafelbft fehr“ 
wohl gelitten , und man erweifet ihnen viele « 
Höflichkeit, dieweil man ſich mit ihnen wieder «“ 
äu vereinigen ſuchet. Allein man mag Ihnen * 
fo hoͤfflich begegnen, als man will, fo erroelfen * 
fie ſich doch allezeic wilde eigenſinnig und unvers“ 
föhnlich, als geute die mie denen Calviniſten“ 
durchaus Feine Gemeinſchafft haben wollen, * 
deren Bemühungen auch hierinne gang unnäne ® 
‘ N , 1) 


find,‘ 
| x. Sin- 


704 X. Daneii Sinceritat Seripture PT, 
x 
Sinceritas Scripturæ V, T. prevalente 
vacillans. 
Dasift: 
Erweiß daß man woferne das Kei 
N 
Schrift A. Teftam. zweirfelmfe 
= aa — Dan 
er Heil, Schrifft Door, 
felben und derer — 
Sprachen pab. Ord. der Phi 
phifchen Facultät Sen. und der 
Decanum. Jena, bey Johann 
Bielcken, 1713.4. 16. Bogen. 


S wird denen, die in der Heil. S 
gelehrt find, nicht unbekannt ſeyn, w 
irn Anna aha lila 





7" gravalente Koi vacılkans. '-. 705 
chen herum ſchlagen fotte uud , Teutfch zu fügt i 
man war auch zu furchtſam darzu. Eudlich 
nahm fih Lud. Cappellusdas Hertze und, ſchrieb 
feine Criticam Sacram ; ollein deffen Critique iſt 
allzu kuͤhn, und thut der Schrifft Gewalt; Rick 
Simon war zu vorwigig,, bie meiften, die was 
darinne gefchrieben, verftunden nicht ehumak' die 
eigentitche Bi ber Sadıe Ai * 
je trugen auf deyden Achſeln, und ließen es alfs 
dem alten —S verbleiben. Dies 
weil aber unter 2. Lectionibus nothwendig die 
eine recht, die andere aber falſch ſeyn muß, ſo iſt 
daraus fo viel zu erſehen, daß allerdings viel dar⸗ 
am gelegen, der Sache endlich einmal einen Aus» 
log zu geben. Und Hierzu har fich num der. 
D. Dan * in Jena gefunden, deſſen groß 
ſe Gelehrſamkeit in Heil, Schrift und Orienta⸗ 
Ifchen Sprachen unferes fehlechten Lobes nicht 
Bedarff. : Es hat derfelße ſchon vor 13. Jahren 
Hoffnung gemacht, ein dergleichen Werck mit 
dem Titul Mafora ıhroho mota heraus zugeben, 
Mach der Zeit aber hat er beſagten Tital ge au⸗ 
dert, und 0 er nımmehro hefßen Sinecritas Seri⸗ 
æ V. T. tiumphäns, Durch das Wort 
ra verſtehet er Bag Keihib, welches ſeiner 
Pi nach dem Keri allezeit vorzuziehen: 
Das Werd ſelbſt befichel'ans vier Theilen deren 
alt wir aus der Vorrebe kuͤttzlich deybriugen 
höflen,. ¶ Der erſte ſtelet vor ————— 















M⸗ —— N ie ⸗ .4 0 — 7 
* Aenbefen Sehen und Echften fan wan;in 

: re ınangu ) 
A OR — \ 


me Nachricht einholen, 


X. Däieii Sincerinar Söhne V.T, 


man es behaupten wolte , der Berechtlaf 
BG GOttes gar ſehr nahe treten· Zu 
ben fich zu allen Zeiten einige gefunden, wele 
bunterftanben , die Wahrheit des Görrlich 
ſortes anzufechten, ober ziverfälfase 
ergfeichen ki A Teſt. waren Manaffes/Atgt 
hafıa ‚Achab, Amon, und Antiochius Epiph 
s: Im Minen aber die Ketzer heſdniſchen PF 
ophi, der Kayfer Julianus‘ Apoflara, Moha 
d ingleichen die Epfcurer) Atheiften, Natur 
en, Laritudinarüi , Bened.de Spinoza , die P 
ten, und endlich Jo.Moritus, Rich, Simon,in 
d.Cappellus, Alfeine es haben ihmen am 
verſchiedenen Zeiten die Proͤpheten Kirche 
ter und berühmte Männer miderftandeı 
d dag Gegentheil ertwiefen, Jener ihr ſo 
licher Behuff war unter andern dfefer, di 
in die auf dem Rand gefegte Verbeſſerung 


female Keri vaciaut. yo. 
eier, deren Zeugniffe angefuͤhret werden. Er 
ird Diefes in obgedaihten Tractat weitläufft 
thun. Wobey zugleich Diefes anzumercken, I 
arte das Wort Malora wicht Diejenigen Cri⸗ 
chen Auwerckungen über die Schrifft verſte⸗ 
der, welche von verſchiedenen mit unbeſchreibli⸗ 
Ger Arbeit zuſammen getragen worden: ſondern 
Te melnet-damit diejenigen Lectiones, welche 
von einigen unbefannten Juden, man weiß nicht 
k weicher Zeit, zuden Tıregefeht worden, Dies 
werden nun von denen meiften Juden vor 
göttlich gehalten , wis ‚nicht weniger auch vom 
benenjenigen Chriften , welche vorgeben, man 
muſſe das Kerl fo wohl als das Kethib behalten, 
Sonderlich aber koͤmmt Hier der Abarbanel zu 
Wiederlegen vor, weichet das Keri dem Kerhib 
Bar vorgezogen. (Er hat diefes fonderlich bey 
dem Propheten Jeremia gethan, als von wel» 
Men er behauptet , er fen in der Hebräifchen 
Eorache nıcht fonderlich geübt geweſen, dahe⸗ 
zo kommen fo viel nicht gar zu gute Redens⸗ Ars 
ten vor‘; welche hernach von einigen Schriffte 
gelehrten verbefiert werden muͤſſen. Weil 
aber, wie ſchon oben erwehnet, auch ale Wörter 
und Buch ſtaben von dem Seil. Geiſte eingeger 
ben worden, als iſt dergleichen Verbeſſerung dee 
Heil. Schrifft ſehr nachtheilig indem man den 
heiligen Geiſt arober Irrthuͤmer im Schreiben 
vef@uldigenwil. Bleiber es alſo bey dem in 
Kauf gendbenen Satze unfers Herrn Autoris, 
daß, wofern man das Keri zufaffen wird, man an 
Sewißheit der Heil. Schriffe A, Teſt. zweiffeln 


%. . 
Dentſche 48.Erad, XX. 45, Ara Di 









® XI. Lamb. ‚Bor Exerkiratiohes Pbilologice. 


Diefes wäre alfo was man: den en Jahale 
fes erften Capitels kuͤrtzlich beybringen 
Men. Mun wolten wir hertzlich wuͤnſchen, 
ß wir fo gluͤcklich wären , von dem Reſt des 
ngen Werckes ebeiter moffen gu reden: Ale 
a, weil es noch nicht feyn wid, (0 müffen wir 
hen mit Geduld erwarten, "Wir wünfchen, 
B der Herr Autor dem Verlangen fo vieler 
plgefinnten Gelehrten ehlſtens eine: Gmige 
fon; und-dag gauije Werd glücklich ang sicht 
ngen möge, 
xt. 


Exercitationes Philologicz. 

Das ift: 
umerckungen uͤber verfchiedene 
Schrifft Stellen des N, Teſt. nebſt 
einer Differtation von Herleitung des 





X. Lamb: Bos-Exercieationds Dhilologira, y1% 
Ordnung bifindlich ſeyn. In jener find ein 
Ppaar Anmerckungen su ſehen, welche der Here 
Aurörhuß gewiſſen Urſachen hat weglaffen wols 
ten zum Epempel,von dem Wort ueriopilicHae 
errang p. tı2. worzu 

och ririge hin und wieder geänderte und weggt⸗ 
ſtrichene Zetlen kommen. In dieſer aber ind 
Kine groſſe Anzahl neue Anmerckungen darzu ge⸗ 
kommen, wie auch zu Ende die Diſſettatisn de 
Erymolokia græca, von welchen neuen Zuſaͤtzen 
wir etwas weniges reden wollen. 

Die Worte Marc. IX 49. Fa Yab wu bat. 
rc 9gasras,merdenauf folgende Art erklaͤret 
Ein ieder unter euch, der mir nachfolgen will, 
muß duscch dag Feuer der Berfuchung, gleich ald 

it Salge gefalgen werden, er iftallechand Vers 
uchungen und Prüfungen unterworffen; zum 
Frempel, daß er das feinige, wenn «8 ihm gleich 

ch ſo lieb iſt mit dem Ruͤcken anfichet, und das 

urch gereiniget, und GOtt als ein angenehmes 
Dpffer geheiliget wird. Uber Actor. II, 3. erin⸗ pda 
nerrer, es ſehn die biß herigen Uberſetzungen nicht 
wohl gerathen, ſondern der eigentliche Verſtand 
fen dieſer: Es wäre denen Apoſteln eine Geſtalt 
wwoͤlff feutiger Zungen erſchienen, welche zone 
erſt beyſammen geweſen, ſich aber A höre 
fheiler , daß über ieden Apoſtel eine Zunge 2 fe 
ben geweien.* Rom], zB. führer vr die Worte pn 

Ana a jetft» 

% Meil fc) der Herr Bes nicht in alter affunfant 

—— als wollen Yöfc dieſe it ana öt 
wohl gegründete Meynung einiger mafen erl 

Beta 9 bacns arm beifet Nach Der ERAHMEEN 





2 XI. Lamb.Bos Exercitmtimes Philologice. 

curgi aus der Orat, adverlus Leocratem om, 
lche wir, weil fie mit dem Sinn des Apoftels 
mlich überein fommen; verteutſchen wollen: 
ie Bötter , fagt er, pflegen nichts ge 
winder zu ebun, als den Sinn derer 
ottlofen zu verkehren. Die von eben 
mfelben angeführten Jambifchen Verſe find 
‚genden Suhales: Wenn der Zorn GOt. 
siemanden ftreffen will, fo nimmt er 
merſt feinen Verſtand, und verkehret 
n sum böfen, und ſo weiß er denn her⸗ 
ch nichts von allen böfen , das er vor⸗ 
nmt. Rom. !ll, 26.22. will er ‚daß man nach 
:Prröv an flatt des Puncts cin Comma fer 
1, die Worteaher Iirasorum 8 Ic die wi. 
vs Ind Xais In Parenthefes einſchlieſſen 
‚„Deofgleichen ſtreicht er Kom. VlII,n. das erſte 
mma weg ‚fodaß wan dieſe Worte auf ſolche 


XI. Lemb.Bos Exercisariowes Pbilologica, Y13 


Neben leſen apa &v, weiche Formul von dem Apo⸗ 
Rei Daulo und andern gar offt gebrauchte wird. * 





Die Bedeutung des Wortes xarnAsvev, welr P-15% 


ches 3. Corinth. Il, ı7. vorkoͤmmt, wird recht 
wohl aus andern Aucoribus unterfuchet, und ges 
wielen, es heiße, mic dem Worte GOttes recht 
llederlich umgeben, und gleichfam feinen Schund 
darmit treiben, Gleichwie erwan Æſchylus 
auanAtuum xm,und Enniuscauponari bellum 
gebraucht haben ‚das iſt, den Krieg fo führen, 
daß mau. das Intereſſe feines Beutels mehr, als 


Des Primcipalen beobachset. Colofl. II, 16. will p.205. 


er, man foll das. colon. nach denen Worten 
dv. zäny vocdie wegthun, und folche mic denen 
folgenden zuſammen leſen.. Er hat auch deſſen 
sen Grund denn in eben dieſer Epiſtelc. I, 28. 
ſtehet eben dieſe Redens⸗ Artauf folgende Art 2 

erävrıs wayra Aydpamov &, Öldannavras 
»dyra. avdpumoy iv. man rodia. . Die 


Bevens » Art aroIucaupilev —R . Ti- p.229, 


shoth: VI, 19. Fan der Herr Bos nicht wohl ver; 
bauen, indem dag Wort dreInraupilev von 
Foftbareh Sachen gebrancht wird ‚einen Grub 
aber man nicht aufheben fan, fondern liegen lafı 

ı muß. "Der Herr Clericusliefer Dannenhere, 
vor Isulrev.ussugnAov, unfer Herr Autor aber 
Siuæ Alay narov. . Diefes iſt ganiß , daß 
Sina beym Cebere'fb Biel iſt als depoſtum, und 
Iyraunilıv Sana ſtehet ausdrüdlih Tobi 
IV, 9. Er meynes aber auch , man koͤnne 


J 


Asa 3  Iepie 
* Bir mäffen geftehen, daß ſich dieſes fehr wohl ha 


ENT. Zumb, Dos Exeröieetiönes Philolögite 


#eAsoy behalten, uud fagen, es bebe ute ſo viel 
Spa, weil behdes von IerSar herkonnnt. 
wird aber. dadurch nichts ‚anders als die 
ade und Guͤte GOttes verflanden , welde 
n ſich durch gutes thun und Almofen zumege 
get Bey denen Morten 2, Peır, I, 20, 
Ta mro@nriia iiag bmırvaeng d yirran 
td erinnert ‚doß mandiefe Leätion befalten N 
dicht mit Grotio und: Heinfio irgAursug 
We Asoairocos davor annehmen folle.&s wird 
te gewiefen, Daß dad Wort drsadun bey dei 
a Griechiſchen Seribenren gebrauchet werde 
rgelchrten und klugen Männern, die duuckele 
d ſchwere Fragen erörtern,und Nägel auflöfen 
aten 3 ingleichen von denen, fo Träume und 
acula auslegten. Allein nun Fönnen ſich die 
elehrten nicht vertragen, wie man dieſes Wort 
r verſtehen ſoll. Einige nehmen cs an von 





XL Lamb. Bos Exersrationes Phiflologica, 719 


den ‚ fondern den Willen GOttes aufdeflen Bes 
fehl aufgefchrieben, Es wird auch ſolches durch 
die in nachfalgenden Verſe vorkommenden Wor⸗ 
te gar beutlich bekraͤfftiget. 
Die beygefuͤgte Diſſertation de Etymologia 
gieca gzeiget, daß viele ſich hierinnen gar fehe 
verſtiegen, Indem fie an ſtatt derer Derivationum 
lauter alluſiones vorgebracht, und auf die Art 
der Griechiſchen Sprache nicht recht Achtung 
gegenen. Sonderlich aber hat ſolches der bes 
te Avcnarius in feinem Lexico gelhan wel⸗ 
her aroria herleitet von SON perät , da es doch 
vonæxc und 5Aca, welches fo vielift als Aave 
der ZAAygus, zuſammen gefeger wird. Inglei⸗ 
chen sQeris Acfiderium von MIN voluit, welches 
Boch von sars und ieuas herfänme. Ferner die 
npmina {in npov leitet man von rupsv her, alg 
asp dRO TE Typ anv Zuriay, Forge 
pov,aapa ta rag any morw&c. Mit meh 
gern wollen wir und vor biefesmal nicht aufhals 
ten , ſondern melden nur, daß der Herr Bosin Alte 
ſehen dieſes Mißbrauch ſich beflißen, etwas in 
der Griechiſchen Etymologia zu thun, giebt auch 
Davon allhier eine Probe, indem er verfchiebene: 
Wörter aus dem M. Teſt. nimmt, und deren Ur⸗ 
ſprung gar. deutlich zeiget. Gleichwie num dis 
gelehrte Welt bißanhero an deffen Gelehrſam⸗ 
keit tu der Griechiſchen Sprache Feinen Zweiffel 
getragen; alfo ift auch gar leichslich abzunehmen, 
er werde auch in dieſem Stück, wie es denn der 
Augenſchein ſelbſt lehret, ſeiner Pflicht und der 
Begierde des Leſers eine Gnuͤge geleiſtet ha⸗ 
ben.  Yag xil. Hi- 


RI. Hifoire‘ Critigue =" 
Roire Critique de la Republique' de 
Ieteres, tatiraneienne,quemodertie; 
Ri Di; ! 
tiſche Hiftorie der gelehrten Welt 
darinne deren Zuftand I alten un 
neuen Zeiten befchrieben wirt 
Utrecht bey Wilhelm von Poolfum 
Dir erfte Theil, 1712. 3. Bogen 
der andere, 1713,14. DHgäl« 
—R Welt will heut zu Tage Immer ma 
meues Haben, und fiche,ee kommt deffentäg 
ı fo biel an, daß ah damit faſt nicht weiß wc 
Und gleſchwie ſonſt alles unternrenger if 
omuß man auch wohl hier fagen, baß darur 
viel gutes brfindlich vieles aber fo befhaffer 
308 die Welt anr wohl entracben Fam, U 





de la Redubl. des lettves. 717 


Dauon pr melden, Allein wir haben ung nach 
Defen anders bedacht, und zwar aus folgenden 
Urſachen. Es machet dieſes, was wir itzund 
gedacht, den wenigſten Theils des Werckes aus, 
Bas übrige find alles Sachen, die von uns mitge⸗ 
Kommen zu werden verdienen. Denn das Wor⸗ 
Haben des. Herrn Maſſon, der uns vor den Auto» 
rem angegeben worden iſt, verfchiedeie Diſſerta- 
Konesivon. allerhand Materie fo in die Philolo⸗ 
gie und Litteratur lauffen heraus zu geben inglei⸗ 
chen etliche fonderliche und rare gute Bücher: . 
wwb deren Inhalt Fürglich zu erzehlen. Hiere 
nochſt erbietet er ſich denen Gelehrten zu dienen; 
die eiaige Streit « Schriften wider ihre Gegner 
-geben , ſolche aber nicht allzu: fang und 
einrichten wollen, daß er fie. woferne man 
Bedem Verleger franco zuſchicken wuͤrde, eine 
säden wolle. Und wofern fonft ein Selchriee 
etwas einfchicfen würde, fo verfichert er eben⸗ 
falls, wenn es nicht allzu lang, und in Srangäfle . - 
fiber oder Lateinifcher Sprache gefchrieben , fole 
4 mit einzubringen... Wiewohl er nach dem 
shentfchloffen,ouf dergleichen eingefchickte Ge⸗ 
Banden nicht mehr als 2.Bogen in einem Stuͤck 
he ſpendiren. iz bilden untz hierbey ‚gan 
eichrlich ein, es werde hin und wieder von den 
Gelehrten etwas zugeflogen kommen, indend ein, 
feder der was neues im Kopffe hat folches abe 
sicht Überall fagendarff, hier anzufonımen per 
meinen wird. An Streit» Schrifften mächtg 
es wohl auch nicht fehlen, und wird alsdenn frey 
Mömancer etwas ailfſetzen, feiner Widerpau 
zu antworsen , Decich folches in einer abfonden . 
Gr Yas un 





L, } 





3 XII. Hibire Critigite 
en Scheiſſt zu thun nicht die Muͤhe gegeb 
te. Und alſo ſehea wir micht was uns abh 
£önte,diefer Hiftoire Criuiqueo tinen Pag 
ſecu Adtis einzuräumen. Wir wollen 
r doch dahen fo verhalten „daß wir aus eine 
szug nicht wieder einem Auszug machen, ı 
noyallitteraria zu Ende leden Theils mir ei 
ken: Die Dilſertationes aber und Strel 
crifften nach Befinden der, Sache kuͤrtzli 
x weitlaͤufftig mitnehmen. 
1. Der erſte Artickel des erſten Theils 
t von dent Alterthum derer Buchſtaben, 
e Stelle des Plinii Hiſt. Nat. lib. 7. ca 56. 0 
r uuter andern ſaget es waͤren ſolche ſo al 
die Welt ſelbſt. Es werden hier meiſten 
ronologiſche Streitigkeiten aus der alten ur 
ickelſten, aubb wohl gar fabelhafften Hiſtot 
!erfucher, woben wir ung aber nicht aufzuhe 


— — 





de la Repnbl. des leurer, 7:9 


3, Dlechit dieſem kommet eine Erflärung des p.4% 
Tra.: Pfalms nach -deffen eigenslichen Wort⸗ 
SBerftande, weiche fehr gelehrt ausgefihret, umb 
bat der Herr Autor babey angezeiget, daß er nicht 
alein eine groſſe Wiſſenſchafft in Sprachen und 
Sntiquitäten habe, ſoudern auch folche am rech⸗ 
ten Orte gebührend anbringen koͤnne. Es vet⸗ 
lohnet ſich die Mühe, daß man foldheg genau un⸗ 
secfuschet, weil aber ſolche Erflärung des guntzen 

Pfalmes nicht an einem Orte, fondern dutch den 
exften, andern und dritten Theil zerſtreuet anzu; 
ereffen, euch vielleicht in kuͤnfftigen Theilen noch 
mehr vorkommen möchte, als rollen roir folche 
vor dieſeswmahl ausfegen,, und ingfünfftige im 
oinem abfenderlichen Artickul zufammen nch« 
zen, u ., 

. 4: Der vierte Artikel. macht einem Auszug P-9h 
aud.des Claude Gaspard Bacher Srangöfffchen 
Anmerdungen über die Briefe des Ovidii, wel⸗ 
che 1626. zu BourgenBreille in groß Ottav gen 
drucft / und ziemlich rar find, auch ihrer Wartrefſ 
lichkeit wegen aufgeleget zu werden verdienten. 
y. Dee finffte eipmt dergleichen aus.Radolph p-ıea, 
EudworthsNifcourfs eoncerning the tue No- 
tion of che Lords fupper,oder Diſcurs äber die 
warhaffttge Bedeutung. des heiligen Abende -.. 
mahls. (Es kommen in felben vortreffliche An⸗ 
riquitaͤten vor, doch zeiget unſer Autor im denen 
Anmerckungen, daß er ſolche guten Theils aut 
dem Sturkia und Caſaubano, ohne dah er fie en⸗ 
gefaͤhret, hergenommen. 
G. Hiernechſt ſalget «ine Diſſertation eines P:ife 
ungenannten Gelehrten ‚in welcher in 
N N 


o XI, Hifldire Critigue 


rd, die Belohnung derer Uberwindet in 
n Pythiſchen Spielen fey mihts anders;« 
ıtorber, Zweig von dem Berge Parnallus | 
fen Weil folche etwas lang gerarhen, ſo 
t man hier nur den erſten Theil, in welchen 
fe Meinung mit tuͤchtigen Zeugniſſen u 
ruͤnden behanprer, "Die Zeugauffe find hei 
8 alten Autoren, als Pindaro, Ovidio, Luc 
, Plinio, Statio,Aeliano dem Autore Hiflor 
umalium, Svetonio, Paufania, Aeliano de 
itore Hiftorie Variz,'Scholiafte Pindari,m 
&antio oder LudtatiöScholiafte Stacii: hei 
er aus meuern, als Alex, ab Alexandro, Phi 
:oaldo, Jo. Bapt. Pio, Ooellio Rhodigino, N! 
i Comire und Tiraquello genommen. D 
ruͤnde, dainiter feine Meonung beweifet, fin 
il 1. dertorber dem Apelinii angeeignet wir! 
Die Spice am Fluß des Berges Parnallı 


Per: 








“ . 
J 


de le Republ; der lettres, "1 zu 


deucẽ iberius zum Enho,angeiemmanhette,gw 
Ban erzehlet etwas von deſſen angeſtellten 
—* plelen, ſo ex ſelbſt mit Augen angeſehen, 
„2:Der ſiebende Artickel leget ung Pepe 
—* dreyer Stellen N. T. vor die Augen. 
Die erſte über Match. VI, 34. zeiget da dag 
MWort Miorgen nicht eben den nechfilonnmens 
den Tag, fondern insgemein die sufinfftige Zeig 
bedeutet, wie dergleichen auch Geneſ. XXX, 13» 
Edal: AIIi, 14. 1. Sam. XVII, ı9. &e. wie niche 
weniger auch bey Dentuifchen Scribenten vor⸗ 
kaͤmmt. Hernach lehret er überMath, XXV. 
34. daß das xaraßbar fo viel heiſſe, als ein -e °; 
Anfang. Endlich aber wird bey Gelegenhett 
Bes DrtesLucz IV, 39. gewiefen, daß man beg 
denen Alten mehr von dem alten als neuen Wein 
gehalten habe. 
8. Hierauf ſiehet man eine Sateinifche Differ: P.24$- 
sation über einen gewiſſen nummum Drufi, wel 
Ger Kayfers Tiberii Sohn gervefen, in welcher 
8 wohl von dem Druſo ſelbſt als auch deſſen 
a und Kindern gute Nachricht anzu⸗ 







u Endlich folgen die neuen Bücher, von p.2se 
Welchen, wie auch denen fu Pünfftigen Thetlen be 
Fadlichen novis litterarüs, wir, wie ſchon gemel⸗ 
us, nichts gedenken wollen, 

Der erfte Artikel des andern Theile iſt eine Tom.! 
**— des 110. Pſalms, von welchem wir P-% 

prochener maſſen zu anderer Zeit handlen 


=: "Den andern hat der Herr Reland beyge⸗ b.eh 
Wagen; und iſt es ein an Ihm aus Wolfenvind 
: gie 


2 KIT Hiffoile Ghieique‘ 

ſchriedener Brief, darinn verſchiedene Sar 
aniſche Müngen / die auch im beygefüg 
upffer zu ſehen erlaͤutert werden. ı 4 = 
3. Der dritte Artickel verdienet in etwas 
uere Obachr gezogen zu werden, weil ert 
ser fehr eurieuſen Marerie handelt, die vi 
cht bey vielen ein ziemliches Machdeucken v 
fachen möchte. Es iſt ſolches eine Difi 
ion’, deren Autor * mit verfchiedenen am 
jeren Epempeln behauptet, es habe die E 
ehe Sprache einen groffen Mugen , tı 
wehre Stellen des A. T. aus ſelbiger zu erlä 
n.Der Inhalt derſelben koͤmmt auf felg· 
tanı Die Hebraͤiſche Sprache, ohnera 
von GOtt ſelbſt gebraucht worden, hardo 
t andern dieſes gemefn, daß fie vlelen Veraͤ 
ungen waserworffen geweſen. Die ve 
‚mfte darunter iſt wohl Diefe, daß ung die m 








de.ld Republ. des letirts. 723 


uchviele andere tadices ſehlen. Hierzu fömme 
biefes, daß fie heut zu Tage nicht mehr geredet 
wird; und die Juden folche eben fo wohlalswir 
Ehtiſten tn ihren Schulen erlernen muͤſſen. 
Waters kommen fs viele ſchwehre Wörter vor, 
Über deren eigentlichen Verſtand weder die Ju ⸗ 
den noch die Ehriften rechr einig werden koͤnnem 
Und wenn man folcheweiniger maffen nachden ⸗ 
fen wollen/ fo hat man die andern Orientali⸗ 
ſchen Sprachen, die mit der Hebraͤiſchen eine 
‚groffe Gleichheit Haben, auch von ſelbiger ab · 
flammen, als die Sytiſche, Chalddifche, Ara 
‚bifche. und Samaritan iſche, zu Hülffe nehmen 
amüffen. Die Ehinefifche aber har biß anhero 
noch niemand darzu genommen, als unfer- Aur 
"tor, wweldher, nachdem er die hierzu dienlich gewe ⸗ 
en Hülffs- Mittel erzehler, einige Proben davon 


BR 


4 


aufweifets, Job. XXX, 35.fteher. vn. j7, weh Pre 


bes. man bifanhero gegeben :, Diehe mein 
“Zeichen: es jeiget aber-der Auror,man müffe 
‚es iberfegen, mein Gebet, und glaubet er,das 
Wort mn habe fonft nedenſt andern-in der 
Schrifft vorkommenden Bedeutungen fo viel 
geheiflin, als beten. Hierzu fomnat, daß das 
‚Ehinefifche. tao eben dieſe Bedeutung hat. * 
’ Plalms 
—_— — — 
Dieſe Bedeutung iſt denen Gelehrten hiß anhero 
nicht unbekannt geweſen, wie aus der UÜberfeing 
Zuthert, und Ritmeieri dillere, de IN igno frontis 
— bonorum Lraelitarum fi erfeben. Und wit glau⸗ 
ben /ſie haben ſolches Bergeleitet von dem betahn; 
ten radice IN, davon dag Subltansivurh heiffen 
müßte IND. Wie es aber fonft aebrsuchie > 
baß in Hebräifcher. und Aradifcher Spray Dir 








£ KIT: Hifloire Coieigue 
Im) CALVILS 1 ſichet· Cobet 
snunvon Himmel. Hier ſichet mau 
bt, doß etwas weggelaffen.ift daher es.bit 
herigen Ausleger ſo gegeben Lobet 

tt ihr Die ibr vorm oder im Himmel 
d/ das iſt die Engel und andere himmiiſche 
eotuten.*¶ ‚Die Chiue ſiſche Sprache hat das 
ort min welches ſo viel heiſt ais ein Volch 
d muͤſte man folchem mach dieſe Worte alſo 
erſetzen· Lobet GOtt ihr Einwohner 
s Himmels.** NMoab ————— 





Buchſtaben IN von den vocali verſchlungen und 
auffengelaffen werben, davon man Exempel in 
yes Hilleri inſtitutionibus lingux Sandtz p. 578. 59% 
antreffen wird/ alfe ift fol bier ebener naf 
en in acht genommen , und bad N weggelaſſen 
vorden. 

Die befte Erklärung wird wohl dieſe ſeyn, ment 










de le Republ, des lettres. 725 


egemein Ve aut und IN hergeleitet, aber uns 
olche Art müfte ee and heiß 
= der Epinefifchen Sprache heiſſet mö, 








und alfo Mo, einer der feinen Da» 
Wort Wein kan man herr p.ızo, 
förh von Ya, beerhid und yo, ein Trunck: 
pe von ta, groß, und man, ein 
g: NEON, fündigen, von feiner p. in. 
t abweichen, von che, ſchwartz, und 
i 5*8* gleichſam der ſich durch ſeine Suͤnde 
echt ſchwarg machet: Din ein Waſe, pw- 
les, von jö, ſthwach, und tüm,ein Bind. 
hab hier geräch nun der Autor ouf die Gedan⸗ 
Rn, die meiften Hebräifchen Wörter wären aus 
itter einfnlbigten Woͤrtergen zuſammen gefetge, p- 122. 
Gmerachteeman folches biß auhero nicht geglau⸗ 
near. Er führer auch deßwegen einige Er⸗ 
wpelan,die man bey ihm ſelbſt naclefn fan. 
2— itzund mehr Appetit uns an Chineſi⸗ 
sen Etymologien zu erluſiiren, dahero wir das 
the unterdeſſen ausgeſetzet ſeyn laſſen. 
s Wort Schilo Geneſ.XLIX, io. mit welchem 
Ib dis Gelehrten was rechts bemuͤhet haben, P' '?3° 
vird nunmehro mic leichter Mühe hergeleitee 
wnchi* Die Wels, und lo Sreude Dergnüs 
jon. Wird alfo der Heiland von den: Patriare 
ben ein Dergnügen der Welt genennet, 
vekches ſich auf ihn nicht uneben ſchicket. Wenn 
Dentſche Aci. Erud. xx. Bbb die 


Wir müffen dieſes zu erinn nnicht dergeffen daß 
"ber ae bie een Birken Ma La⸗ 
teiniſchen Buchflaben, doch aber allezeit nach der 
Frantzoͤſtſchen Ausſprache gefehrichen. 

3Meliaiz generis humani. 





6 XII, Hifloire_Critigue 

t Kinder Iſtael aͤbet das Man Exod. XV, 
lange hätten diſputiren wollen, als bie Gele) 
nbißanhero gethan haben, fie wären alle ı 
ranter Hungersgeftorben. Lufer Autorn 
er es nun gan Kinder « leicht, wenn ex ſag 
an. heiſſet auf Chineſiſch fo viel als Bro 
d ſolche Benennung hatesauch an verfiel 
n Orten ber Schrift Nehem.IX,15.Palm,C 
„LXXVIU 32.4. 25.&c. Das Wort 
hlm XIX, s.erfläret man insgemein ihre &in 
er Schnur , Symmachus aber giebtsx@ 
dder Apoftel Paulus Rom.X, 18. 0 YE 
tandern Uberfetzer haben esalledurch Sch⸗ 
er Wort gegeben. Die Ehinefer habene 
jort kei,der Mund welches hier vor die R 
muß genommen werden, wie etwan das Wo 
} Genel.XLV, ar. Deut. XXXIV,5. Der A 
tt 112 Amos. V,25. wird von verfchiedenen a 


delaRepubl.des letre y2 
heit geben dich nach der hoͤchſten Gluͤckſeligkeit 


eifeigft gu bemühen. Pfalm.XL,3. LXIX, 3. iſt das p. 148. 


Wort 777 Befindlich , welches man durch 
Schlamm überfeger hat. Bey denen Chineſern 
heiſt das Wort yuda der Urſprung oder Ans 
ang, und meiner der Autor, das Hebrälfthe 
ort habe feine Benennung daher, weit Erde 

. und Waffer die beyden Elemente ſeyn, fo zur 
eugımg.undEchaltungderer meiſten Creaturen 


tenlich find, Geneſ. VI.i4. ſtehet das Wort DP. p. in. 


welches eigentlich ein Veſt bedeutet, hier aber 
Fr Rammern oder Behaͤltniſſe muß über 
ehet werden. In der Chinefifchen Sprache 
eiſt kien ein Hauß oder Pallaſt, woraus zu 
chen, daß eben folge Bedentung bey denen He⸗ 
rdern ſtatt finde. Wir koͤnten noch ein mehrers 
anführen, esmag aber andiefen gnug ſeyn. Es 
Ban nun leder ſehen, wie weit man fich hierinn 
einzulaffen habe oder nicht. Indeſſen iſt der Aus 
tor fohöfflich, daß er dieſes alles nur vor unvor⸗ 
greiflihe Gedancken, nicht aber vor unverwerff⸗ 
liche Säge ausgiebt, und bittet, der Leſer wolle 
hiervon ein gutes Urtheil fällen ‚ auch nie hierbey 
mit imtergelauffenen Fehler ihm zu gute halten. 


4. Der vierte Artickel iſt aus Italien einge P-154- 


ſchicket worden und handele den Satz ab, daß die 
allgemeinen Concilia nicht allegeit unbetrüglich 
wären. Der gröfte Theildeffelben beftchet aus 
derjenigen Paflage, fo aus Richerii Hiftoria Con- 
ciliorum Generalium angeführet wird. Es ifl 
diefes eine ausgemachte Sache ‚und halten wir 
nicht vor nörhig ‚viele Worte davon zu machen. 
Der Autor fihreibet ſich Don Pedro de Agarto, 

Bbb 2 Dodar 


\ XI, Hifleire Gritig.de la Republ.des letıres, 


&or auf der Untverfität zu Alcala, um hat 
n dieſes vieleicht aus der 

Les ein Zeugalß ift, fo aus denen Händen ce 
späpftlers felbjt herkdmmt. 8 -, 
‚Solget ein Brief des Herrn Jo.Mafon anden 
zen de Valincons, Mirglied der Königl. Aea ⸗ 
nie , und Hütoriographum deg Königs von 
andreich, Es {ft ſolcher wider des Herrn 
‚cier Nouvoaux Erlaireiffemens für les oewores de 
race, gerichtet, als in welchen tft diefer ziemlich 
ft angegriffen ‚umb deffen vitam Hotasii wie · 
Heger, Weilesader melfteng Chronologſche 
achen find,darüber gefirittenvoted, und foldbe 
taufdes Horacii $eben Kinaus laufen , ala 
len voir,die Geduld dessefers zu flronen,foldhe 
tdiefesmal übergehen, 

6. Derfolgende Artichel ift eine Fortſetzung 
3fünfften im erflen Theile, dahero wir ſolchen, 
e auch die beyden letzten, an ihren Ort geftelet 


XUL. Curieuſe Bed. von den Land⸗C. 729 
x hrauch und Nutzen entworffen auch .. 
vdenen Liebh abern der Bekuingen - 

zum ran en aus der Geogr‘ 

Fpte After, ronologie, Pollen 
u: Jure Publico erläutert, und nebft- 
„.Fürgen Lebens» Befchreibungen der: - 

© © berühnnteften Geographorum ausge 
«fertiget durch Johann Gottfried 
: Bregori,vonToba aus Thlwingen, 
‘ Sranckfürt und Leipzig bei) 2. 

° en Philip —— lin 8, 

J 

AB der users manch, 

laufftiger als wir ſonſt gewohnt find,herfes- 

— wit deßwegen, weil wir dern geneigten 








fer berichten wollen ‚cs eghahe su Hert ar * 
ohn · 


vEs hat derſelbe —— sn Moliffantek 

: angenommen nun ELchro aber eo Are - 
nicht mehr zu gebrauchen. Leine Schriften, 
30 CA in der Vorrede nahmhafft gemacht, 

folgende 

& Geograp ia noviffima,ober Erb Rand und Städte; 
Sefhreibung. Erfurt 1708.2709.1713-8. ” 

2 Fi compendieufe Zeitungs, Lesicon. ibid. 1708; 


% Store Nachricht von der Siadt Tännfiät; 


—D florirende Thuͤringen. ibid 171 1. 
— von denen zroclff Superintenträtet 
und Paftoribus Primariis ‚0 von Lutheri Neformas 
tion an in Arnſiadt gelehret haben. 1712. fol. 

6. Schediafma von denen Re&toribus,bie an der Schr 
de zu Aruſtadt von Lucheri Zeiten an gearbeitet 
haben. 1712. fol. 


» RIM, Curieuſe Gedancken von den 
fehlbar in felben erwas 

—— Bag True age — 
erthum derer. Land» Charten J 
Be ee — 
racht werden konnen wenn der Hr, Autori 
lechiſchen und kateiniſchen Scrident⸗ & 
n waͤre als er in Teutfchenift, Es wird 
tdenen Kupfferſtechern /ſo and⸗ 


ben, und Atlantes — gar feine 

It gegeben, welches wir herglich gerne, 

Yin der Hr-Aucor härte duch fehnmelden 

er ſolches her habe, damir man auch wofer 

» ein Scrupel ereignen möchte, das Origin 

yſt nachſehen koͤnte Die Nachricht von dem 

mehmften Geographis ift auch gut , aber da 

rige iſt eben noch hier zu erinnern, Von Pl 
des aͤltern Tode iſt er unrecht berichtet wen 

fagt, es ſey derſelbe lebendig in eine verbotgi 


mal Ensrau- Allıfaunnlicham s Cal Most 





vornebinften Land »-Charten. 731 
Serfchted dieſer Charte von jener beruhet. Bir 
folten nun anch fagen, wie der Gebrauch derer 
harten aus der Hiftorie, Chronologie, Politica 
undJure publico erläutert werdesaber Die Warheit 
gu befennen, fo finden wir Indem ganten Wercke 
alihtdad geringfte. Sonſt hat derfelbe fich gar in 
verſchledenen Stücken verrathen, daß er in der als 
dem Litteratur nicht eben ſonderlich bewandert wie 
aus folgenden zu erfehen,da er geſchtieben Ptolo- 
mzus, Peripacheticus , Alipius, Georgius Gemäs 
ſihlus, Calcographus und dergleichen. Man koͤn⸗ 
te auch eines und das andere erinnern,baß der. HF, 
Autor von der Tabula Pentingeriana p. 27. ſo ein 
ſchlechtes Urtheil gefaͤllet, da ihm vielleicht deren 
Mutzen nicht ſonderlich bekannt, wir wollen es 
ober vor dieſesmal verſparen. Erinnern alſo, doch 
öhn einiges Maßgeben,diefes,daß, weil der Herr 
Autor in der Teutſchen Hiſtorie eine ſchoͤne Bele⸗ 
ſenheit hat, und folche,ohne Flatterie zu ſagen, in 
feiner Nachricht von denen Berg Schild 
recht wohl fehenlaffen ‚er dabey bleibe, und bie 
Zeutfche Hiftorie,die ohne dem von beuen wenig⸗ 

en etwas geachtet wird, immer mehr zu erläue 
tern ſuche. Cr wird dadurch ohnfehlbar feinen 
Mahmen viel bekannter und berühmter machen, 
alswenn er in dergleichen verftößt, daruͤber ihm 
hernach einige von feinen Neidern und Widerſa⸗ 
chern, über die er ohne dem in der Vorrede ziem 
lich klagt, mit Recht zur Band! hauen können. 







XIV. 
NOVA LITTERARIA. . 
Zu Paris Hat man folgendes gedruckt: Raweil 
des ertu de Louis de France Duc de Bourgogns & eufuim 
Davpbin, par ls R. P, Martincan ‚de la Compagnis dı It- 
—X * 


2 XIV. No Litterarin. 0 


— &8 3 Werd innerhalb 
———— — — 
—8 








paniſche und 
rden. Der Gro — in einem 
den Autorem abgegangenen Schreiben weiß ſol⸗ 
8 nicht gnug heraus — Wir waren 
angs geſonnen in — etwas 
fagen, teil es aber eine — 
mer eine Tugend die — 
hts weiter daraus zu erſehen, ais haben wir ung 
— dem —— und nur dieſes wenige davon 
den wolle: 
—— find folgende 2. Heine biecen auc 
freten : 
Allee ——— & de Pennalön , del 
wiles de Säragofi,de Pilsbichfa, 5 du füge de Girone. 
2 12), Der Autor,det ſolches dem Duc de Offuna 
yefchrieben hat,nennet ſich zu Ende ber Dedication 
yo de Pimöal. 
Campagne du Marechal de Vılars ‚de Tannet 172,4 
nis. 12. von eben diefem Auxore, 
Dafelbft iſt auch in 2. tomis s. heraus gefommen: 


ethnde nanrärndier ’Hißnire harinn his Prineinis 





XIV. Nova Lieteraria. 733 


Tertulliani Werden ans kicht suftelen. Eben der, 
gleichen hat auch ein getviffer Jtaliäner unter Hän; 
en, welcher viele corredtiones, die Gafp.Scioppius aug 
alten MSS. zufanımen getragen , ingleichen den Gui» 
donisPancirolli bißhero noch) ungedruditen Commen- 
tarium beybringen wird. Ee fol felbiger mit deſſen 
eigener Hand fehr fauber gefchrieben feyn, und iſt in 
der Bibliotheck derer Mönche S.Perri zu Reggio aufbe, 
halten worden. | 
Der P.Montfaucon ‚ deffen Hexapla Origenis un 
längft ben ung angekommen, verfpricht ein Volu- 
men verſchiedener Griechiſcher Echrifften , fo in die 
Kirchen Hiſtorie lauffen. und in der Bibliorheca Cois- 
Jiniana hefindlich find, heraus zugeben. Man fan 
deten Catalogum in der IIiſtoire Critique de laRep. des - 
lettres tom.4.p.346. 347. nachfeben. 

Der P.Banduri arbeitet an einem Wercke, darinnen 
die Muͤntzen derer Roͤmiſchen Känfer von Traiano a 
biß aufdie Palzologos befchriesen werden. Es fo 
folche3 aug 2. Voluminibus in fulio beſtehen. 

Das Pictionnaire de P4cademie Frangoife it ſchon 

wuͤrcklich unter der Breffe,und fol ſehr vieles darinut 
geändert und a gelommen feyn. | 

Ey Ende des Monats Augufti iſt der Herr Kuͤſter 
In Paris angelornmen ‚ welcher die Eatholifche Relb 

gion angenommen,und einer von denen Koͤnigl. Un« 
ter:Bibliorhecariis worden. 

Bon Rom ift untängft der Catalogus Bibliorheeg 
Cardinalis Imperialis, den der Herr Fontanini, deffen 
Bibliothecarius,verfertiget, bey ung angefonmen, 

Zu Verona hat der Marchefe Maffei in der Biblio- 
theck befagter Stade verfchienene alte MSS. gefune 
den, worunter auch ein ungedrucktes Werd des Car 
fiodori , fo den Titul hat : Complaxiques im Erifloli 
Apoſtolorum & Apocalypfi, 

Zu Orford wird eine neue Edition vom —5 
gedruckt, wiewol es etwas langſam dabey hergehet, 
weil man noch verſchiedenes aus fremden Orten, 
ſonderlich aber von Rom, erwartet. 

Der Clemens Alexandriuus wird ebeufalls N 

m 


4 XIV. Nova Liucraria. 


n Herrn Potter wieder aufgeleget. 

Der Herr nearne —— einer neuen Ai 

m Cieerone,auf die Art wie er unlängft dein Livium 
‚aus gegeben. ’ 
Zu LTonden wird bon dem Claude Grorelte 
(aMorhe ein Werd mit dem CharitasAngliea- 
heraus kommen / worinn er aus gewiſſen Uhrlun 
ıdie Wercke der Liebe barthum wird, welche die 
igliſche Kirche denen Übrigen Neformirten erwite 


Ihat. \ 
Zu Cambridge iſt der Herr Benelei willens den Te- 
tium drucken zulaffen, wörju er aus Paris einige 
use {R Heraid gefonihen Spplemuir ut 
u erau nen x 
moires de Mefhre Pheippede Cominrs, tworinn einige 
uͤck befindlich , fo zur Hiſtorle Ludwigs des Xi. ges 
rig. Nemlich 1. Addition A Thifloire de Low XL, 
Mr.Näude. 3. LeCabinet dumeme Roi. 3. L’Elo- 
iu Roi Charles VIII. par Mr. de Bmntome. 4. Com- 
nifon du regne du Roi Louis XII. aber celui de Lonis 
per Claude de Seiffel. 5 Extrait d'une ancienne 
ronique „qui eontient ce qui soft pafı€ de plus memo- 
le en France. ff Ala cnur des Ducs de Boursoome. #. 








XIV. Nova Litteraria, 735 


shez Guillaume Rroedelet. 1713. 8. Der Autor ifl ein 
Kartefianer, und will bie Ehepffung nad) feines 
Meiſters Lehr Saͤtzen erklären. 

Jo. van de Water ] Cti Obfervationum Juris Romana 
Kibri tres, in quibus multa Juris civilis capita emendan- 
tur & explicantur ‚acaonnulla aliorum autorum loca 
Mluftrancur. Traiecti Batavorum apud Guil. van de 
Water. 1713. 4, | 

° Derdritteund vierte Theil berer 42es , Memeires 
& auırcsPidces Autbentiques concernans la paix d’Urrecht, 
fine ebenfalls heraus. | 

u Rotterdam ifteine fleine Schrifft von dem Hu. 

fler gebruckt,darinn er fich wieder den Herrn Peri- 
zonium, derihn in ber Vorrede feined Werckgens de 
Kregraviangegriffen, vertbeidigel. | | 
: 38 Brönngen hat Mr. Vidal, Paftor der Frantzoͤſt⸗ 
ſchen Kirche daſelbſt, drucken laffen: Le juſte balance 
de la crainte & Vafenmance chrerienne : abec lobligation 

chacun a de imb ailler aßbec ſoin a fon ſalut. Es bes 

ehet aus 2. Theilen in 8. | 

Zu Wien iftder Herr Gentillorti, Käpferlicher Bi- 
Bliochecarius,befchäftiget einenCacalogum derer in das 
figer Bibliot heck befindlichen Lateinifchen MSS. here 
aus zugeben. | 

Zu Nuͤrnberg hat der Herr D. Lochner heraus ges 
Heben Muxwreraiyrn ‚five Papaver ex omni antiquitate 
erutum, gemmis,nummis, ftatuis & marmoribus_zri in» 
eiſis illuſtratum. Es fol dieſes Werck ein Specimen 
Botanices nummariæ ſeyn, dem vielleicht andere mehr 
nachfolgen duͤrfften. 

Eben derſelbe wird ehiſtens eine Beſchreibung des 
Muſei Besleriani zum Druck liefern, als nach welchem 
erde ſonderlich die Engellaͤnder ein groſſes Vers 
langen tragen follen. 

Zu Marpurg hat fich ber Herr Prof. Schröder 
Borgenommen eine Bibliochecam Rabbinicam su ders 
fertigen, barinnen derer Autorum Leben kurs bes 
ren: und von beren Werden eine gnugfame 

achricht und Urtheilgegeben werden fol. Er hat 
u dem Ende fchon ben gröften Theil derer Siphthe 


jechenim des R.Sabbachai ing Lateiniſche überfeket. 





j KIV. Nova Litteraris. 


iben der ſelbe bat ang ur) Schal» 
1 Aruch ins Bateinifche zu a Son 
en heutigen Gesräuchen und — derer 
ven anugfame Nachricht giebt. Der Hebräifde 
tdeſſe lben ift bey denen Silben ir Am ſiet dam in 
:Detad- Bänden um ein zubaben. 

hu sanuover hält ſich der Der üiht von Buquoit 
‚ber in Haag einige Heine Wercke zufanımen dru⸗ 
vlaffen, ald 1. L’Antimachiasellisme, aber DExtreit 
u Traitd de Ü’Exiflenee de Dien, 2.Lerire de Mr.L.de 
! Mad. ia Comseffe deC. 3. Traite de la poliuffe Sr 
* de la bit del’bomme, Ode. 

Ju Helmſtaͤdt hat ber. Herr von der Hardt ſeine 
dancken über die Hebräifche Accentuation wieder 
Tegen loffen. Erfchreiberdenen Nrcenten einen 
m oratorium jur, umd fapet, fiezeigen an, wie man 
en Text wohl und deutlich leſen folle. Ermeinet 
h,fie ohren deßwegen theule über, theilg unter 
Worte gefchricben, daß nıan fehen Einne, went 
n die Stimme erheben und fallen laffen folle. 

Der Herr Eckardt hat vor kurtzer Zeit ein altes 
utſches TeDeum laudamus,fo in linguaTheorifca ges 








| 


Deutfche 
CTA_ 
ERUDITORUM 


| Geſchichte d bet Gelehrten 
dencuenwhen 1 Buß, 


Literatur.in Eur: 
begreift 





Ein und wenige Theil. 
ER gelerid, Stedifä und Sohn. 
1714 


halt des ein und wantzigſten Theils 
icon Antiquitatum Romanaram, p28:737, 
für les grands hommes, qui font morts eu plaifan« 


PaB:744 

bs Anweiſung zum thätigen Chriftenthum. pag. 
758 

Schreiber bes Biſchoffthums Wirgburg. pag« 
769 

uficus. Pag.789 





le" - 


— 


1. 
Pitiſci Lexicon Antiquitatum Roma- 

narum. 

Das iſt: 
Römifches Antiquitaͤten⸗ Lexicon, date 
. inne alle Gebräuche und Antiquitäe 
Ken me N en 
Griechen gemein, als vor fich allein 






gehabt ert läret werden , durch Sam. 
itiſeum, * mit Kup geziert. 
Leuwarden bey Frant alma.1713. 
fol.24. Alphabeih 5 Bogen. 
Be Wiſſenſchafft der Roͤmiſchen 
—9 Antiquitaten iſt in fo vielen Bu⸗ 
Adcern ſtuckweiſe zerſtreuet, daß 
daher zu denſelben zu gelan» 
gen ſchwer iſt, weil die wenigſten 
viel Kofler drauf wenden koͤnnen, man 
Gen die Zeit zu lang wird, fo viel zu leſen, und 
wiele nicht einmal die arofle Menge der dahin 
gehörigen Schriften zu behalgen vermögend 
ad. Munift zwar dem Ichten Mangel durch 
Deutfche 48. Erud. XxL.th, Cec 
Dit iſt eben der bitiſeus, der ben —— 
FH Aurelium —353 — gelel Hk mehr 8 
raus ge DL) m e 
zu bohen —E De Buch gemanıt. 





8 1. LexionAntiguitatnm Romansrum. 


A ſcone Gatalogos, uoch meht abet durch hie | 
aefauros Gronovii und Grevii ‚mie auch nad 
ngft durch Herrn D. Fabrieii Bibliographiam 
nriquariam faft unverbefferlich absuhelffan: 
Icin die erften benden Verhinderungen 

mit noch nicht gehoben. Es Ifi demnach 
rwerfflich Unternehmer / wenn ſich SGeleh | 
der Sache kundig find/bemühen ‚die zur As | 
jniede gehörigen Materlen in ein Buch zu | 
nmen zu tragen, Damen ſich gleich das 
der einige auflehnen , imd dergleichen Arbeit 
reine Efels / Brücke ansfchreyen, danılf man 

ı gernenden nur faul und umachtfam mache ſo 
nen doch hieraufgar leſchtlich zu antworten; 

ß man auch murhige Pferde nicht über elle 
taben fpringen und durch alle Ströme mäten, 
idern über Brüde und Stege gehen laffe , 
ne zur beforgen, daß fie Närlg werden möchten; 





I. Lekiron Antigkitaten Romanerum. 739 
Laurenbergius und Danetius gefunden,deren 
ir in feinem Antiquario , biefer im Didtionz- 
5 Antiquitatum Romanarum & Grxcarum ih 
Delphini &e. feinem Rathe zu folgen ge 
en, auffer welchen der Here Autor auch des 
mtfehen Bibliorhecarii , Johann Georg 
thielens,, Bibliochecam enuckaram ,'eıneß 
ſenachiſchen Echul : Eollegen , Johann 
Adam Schills , Nomenclatorem Philologi- 
Kam, umd des Meißnifchen Buperintendentens 
D. Jimmermanns Florilegiam Philologico® 
Niſtorcum nennet. Es iſt aber leicht zu erach⸗ 
ren daß dieſe Schriften der Sache bey weiten 

t vollkommene GenÄge gethan, wenn man 
krwaͤget, daß dieſelben zu einer fo weitlaͤufftigen 
Materie viel zu kurtz Schaft find, auch noch neben 
den Romiſchen Antiquitäten; fo wohl mit Perf 

en, Aegyptiſchen und andern, ale ouch mit Eri 
ng vieler often Wörter zu thun haben: Ee 
—— Here Pitiſcus dieſes Werck einmal 
zu Stande zu bringen auf Veronlaſſung 

bs Vetlegers Äbernommen alles dazu Die liche 
Kasuinzehlichen Schriften , fo viel er deren ha⸗ 
Ben Pönnen, zuſammen geſucht, und in gegemmärs 
üiges Bud) getragen," Die Ordnung iſt nach 
— Ccc 2 det 












% Er erwehnt dabey, daß er beit Ferrertum de Telex 
, ‚kis, Roccham de Campanis,und Kuſchium de Annu- 
- dis aureis nicht friegen fönnen. Kitfcbii Ttactat 
. Das er nach Endigung feiner Arbeit zu ſehen ges 
Priest faͤllet aber davon das Artheil,bafßer lauter 
Gnnüges und genseineß Zeug zuſammen geſchrie⸗ 
ben daher egihn nicht genen Daß er deſſelb en end 
bæbren muſſen. | 





0 1. Lesison Antiquitatın Romanarım, 


Natur eines Lexici alphaberifch, und har der 
re Autor daben die Vorſorge gebraucht, weil 
le eine Sache nicht an einen Ort fehen, bey 
chen Artikeln ‚die vielerley Titel haben kon ⸗ 
1,den gefer dahin zu, weifen, wo er fie einzurile 
n vor rathſam befunden. Alles was er ges 
rieben, iſt mie gnugſamen Zeugniffen beftä« 
t, und dabey die überflüßige Anziehung der 
tellen aus, den fo genannten Scriptoribus clas · 
is vermieden worden, inmaſſen er. deren ger 
iniglich zwey ober drey Die am meiften bewel ⸗ 
‚gebraucht, auch zum Behuffdes Sefers Buch 
d Eapitel fleißig beygefett. Er enrfchuldige ſich 
er, daß folches bey den Jurlſten nicht allemal 
chehen ‚weil er in deren Schriften nicht allzu 
r bewandert fey, Die Zeugniffe der Grie⸗ 
n hater, dem Verleger die Unfoften zu erfpa« 
1, und weil fie doch ein jeder leicht nachfchlagen 











I. Lexicon Antiquitatum Romanırum. 741 


man ihm unrechtmäßiger Weiſe an feiner Arbeit 
ausſtellen wollen. 

Wir haben das Buch, ſo gut, als es in der⸗ 
gleichen Schrifften geſchehen kan, durchgegan⸗ 
gen, und gefunden, daß ſelbiges zu dem Zwecke, 
dazu es gehoͤret, ſehr nützlich werde zu gebrau⸗ 
hen feyn; inmaſſen der Here Verfaſſer mit groſ⸗ 
fen Fleiße alles zuſammen geſucht. An etlis 
hen Drtew ift die Art, wie er feine Dinge zuſam⸗ 
men bengt ‚zumal, daer alles mie Allegationen 
vermiſcht, etwas dundkel, wie man denn auch fels 
gen fehen kan, was in zweiffelhafften Materien 
feine Gedancken feyn,inmaffen er allezeit aus ans 
Bern Seribenten redet, ſich auch damit in der 
Vorrede wider ollerhand Streit, folhm hin und‘ 
wieder von Philologis erregt werden moͤchte, zu 
verwahren gedenckt, dag man auf ſolchen Fall 
niemahls ihn , fondern die vor Ihm gefchrieben, 
anpacken würde. Wiewohl, wenn iemand Luſt 
zu zancken haͤtte, ſolte ſich Pitiſcus nicht überall 
loßwickeln koͤnnen. Denn, da er bey derglei⸗ 
chen ſtreitigen Gelegenheiten doch nicht alle 
Gruͤnde, welche die Partheyen gegen einander 
vorgebracht, nach der Laͤnge anfuͤhren koͤnnen, 
bat er es nothwendig bey einer Meynung bewen⸗ 
den laſſen, und dieſelbe gleichſam ſelbſt anneh⸗ 
men muͤſſen, es wäre denn, daß er jederzeit bey‘ 
dem fichen geblieben, der das letzte Wort behale 
ten, welches, ob es gefchehen, wir genau zu untere 
fuchen nicht Gelegenheit gehabt. | 

Endlich wollen wir, fo fehr wir auch von dee 
Güte des Buchs überhaupt verfichere find , nie⸗ 
manden die Gewähre leiften, ob erniche zuweilen 

&cey ar 





L Lexicon Antiguatum Romanarum. 
HMaterte am einem uncechten Orte finden, 
ches auch antreffen möchte ‚welches tu fo.cin 
icon ‚wicht gehoͤret wle wir deun felbft im 
ichblättern. dergleichen etlichemal ange 
eckt. So ſtehen unter der Prapoliiion A 
deng. Arten, A Lare incipe,. A fümmo, 
um. bibere, die eigentlich unter Lac, Leäkus, 
clinium &c. folten gefucht werden. So hat 
her Herr Aucor hieheralle Aemter gefent, zu 
en Bedeutung dieres Wörtgen ben den Satch 
in gebraucht worden, zum Epempel, a balncıin, 
ommentariis &c. beren fegliches anderwärte 
eder vor fommen folte,und wäre genug gewe⸗ 
wenn er olle dergleichen Benennungen nach 
habetiſcher Ordnung hingeſetzt und dan Leſer 
gewiefin hätte, mo er die weitere Erkldrung 
ben muͤſſe. Das Wort Abluere macht einen 
oſſen Artickel cus, alles aber, was dornnter 


he nahärt sn Tamara adar Inıin Denn 












E Eixicom Antiquatum Romanarım. 743 
Wagen ſteht unter Ædes Sacræ, da es unter 
Wigium an feinem eigentlichen Orte ſtehen 
Acanthus der Lacedaͤmokier, der su erſt 
ng nackend in den Olympifchen Spielen zu 
fen angefangen, hat auch einen Platz in bens 
ſchen Antiquitäten » Lexico gefunden , 
heachtet wir nicht abfehen koͤnnen, wie er das 
gehöre, inmaffen Yon rechtswegen feine 
Mechifche Antiquitaͤt in demfelben zu ſuchen iſt, 
lcht etwa einen Gebrauch betrifft , den fie 
even Römern gemein gehabt. Achaicus; 
Wilts , Adiabenus &c. find eigne Artikel 
wden, weil einige Roͤmer diefe Zunahmen ges 
bes; wir laffen aber den geneigten Leſer felbff- 
hellen, ob fie nicht che umter Nomen oder 
Ignomen ſtehen felten. Daß der Herr Au- 
nnter dem Worte Adferere bloß von Ver⸗ 
mdelung der Knechtſchafft in die Freyheit re⸗ 
welches Adlertio in Iıbertatem hieß, wun⸗ 
re ans, und koͤnte diß einen Anfänger Teiche 
e machen, als ob die Verwandelung des 
gen Standes In die Sclaveren mit Diefer Mes 
26, Art nicht bedeutet worden ‚da doch Livius 
III. c. 44. ſeqq. ausbruͤcklich adferere in fer- 
utem braucht, Unter Acra handelt der Herr 

r von dem abergläubifchen Grrümmel , ſo 
Eileen bey einer Monden · Flrrniß mit als 
band ertztenen Inſtrumenten Inachten, vnd 
ant, es hätten dieſelben einen eignen Nahmen 
babe, daß fie æta auxiliaria Lunz genennt 
den, da doch vielleicht Ovidius zu erft ihnen 
hen Nahmen gegeben. Allein diefer Fehler 
mımt daher, weil Pitifcus nichts von dem ſeini⸗ 
| Ecc 4 ur 






+ 1. Lexicon Antiquimtum Romanarıns. 


zu diefem Buche beygesragen , ſondern 3 
ichen ausgefhrieben ‚wie er fie bey ande 
den, Doch könte man Ihm das wohl zulafe: 
wenn er nur allezeit die Sachen‘ recht aͤber ⸗ 
thaͤtte, und ift zu wünfchen, dah es Ihmnniche, 
ter. fo gegangen feyn möge,ale unter dei zwey 
ticfeln A libris pontificahbus umbAccerlitonese, 
nen hat er aus Gutheriiveteri jute 
winmen ,. und alfo abgefehrieben 5A libusı 
——— dicebatut, qui libtos tranſetibe· 
„obi opus elſſet, vel cowpiagebat welche 
orte maͤn in Gutherii Terte wohl 

‚da er von Pontifical- Dingen haudeltz ale. 
j tlec häste billig daben gemeldt werden tollen), 
dieſe Benennung bloß vorden Bedienten des 
tften Prieflers gehöre, der die den Goͤtzeu⸗ 
ent angehenden Bücher beforgen müſſen. 
andre Artickel iſt aus Pignorio de Servis ges 


mon nach malsham Anrcarlionree Aieioninam 





nn —— mores en pleifantent. 745 
"Dichten durch M.D*** Rochefort ben 
aus le Noit. 1714, 12, 10, Bo⸗ 
gen. 

Un hat vor nicht ou vielen Jehren “ 





einem berühmten Kaͤyſerlichen Generale 
geboͤrt, daß fich derſelbe bey Herannahung ſeiner 
Seerbe⸗ Stumde einen Spiegel ans Bette ſetzen: 
laſſen, Damit er ſehen moͤchte, mit was vor Be⸗ 
Mmundigkeit er mit dem Tode ringen wuͤrde. Wie 
laffen dahin geſtellt fenn wie viel er geſehen: zung‘ 
wenigſten giebt fein Borfag eine beſondre Un⸗: 
erſchtockenheit vor dem Tode zu erfennen. Der⸗ 
gleichen Beginnen wird gemeiniglich vor maß? 
auſſerordentliches gehalten , weil bie meiſten 
Menfchen dazu nicht gefehiche find. Furcht und: 
Hoffnung find die gewöhnlichften Abwedhfelumss 
gen unfers tebeng ‚unter welchen uns zu leht dee: 
Jod —* ehe wie noch aufgehört. Haben uns: 
en, oder angefangen recht zu hoffe: 
— dieſem Zuſtande kan man urtheilen, was es 
vor eine Bewandniß mit der Unerſchrockenheit 
vor dem Tode bey dem groͤſten Theil der Sterbli⸗ 
chen habe. Derjenige, welcher Tag und Nacht 
mit den Sorgen ſeines Haustorfens beſchaͤfftigt 
iſt auf Vermehrung feines Vermögens, Erfuͤl⸗ 
lung feiner Caſſe, Vergroͤſſerung feiner Scheu⸗ 
ven u. d. m. gedencket, muß unſtreitig den 
Zobd, wie Don Quichote den Melonen: Warter,, 
vor ein furchtbares Ungethuͤm Halten, nue daß en: 
wicht fo viel Herke hat, wie jener, fi) mit dem⸗ 
ia einzulaffen, Lind mie man dergleichen Ark. 
Sense (en a von einer Babe wa⸗ ‚ale en 
u 5. 








6 1. Desgrandsihommes, qui fon 


treden hört, fo karı vonihnen auch nicht d 
se. werden ‚daß fie ihre Sprache in der Mi 
e vom Sterben ändern felten, Altin esfin 
h noch viel Menſchen die das Anfehen Habe 
len, als ob ignen am Todenichts gelegen fa 
wenn man fie moralißiven höre, folte ma 
nen, fie hätten des Horatii Ni/ admineri wol 
men. ausgelernet, Wir begehren zwa 
dr zu läugnen, daß immer ein Menſch da 
defteiffer in die Augenfehen koͤnne als der au 
well es geroiffe Lebens = Arten giebt ‚bey d 
imanihn augenblicklich zu gewarten hat, um 
nothwendig zu letzt die Furcht vor dem Gel 
heiten, darinnen er uns treffen kan verlen 
maß. Esiftaber hler die Frage nur, ob da 
tzige Hertz nicht verzagt werde ‚wennes felb 
a Abdrücken koͤmmt, fo daß der Sterbent 
Tod recht fühlen fan ‚und ob iemand in d 





morts en plaifantant. . 747 


Gans berecheigen ‚einen feften Schluß von ihrer 
Aufführung im Tode zu machen , inmaflen fein 
Menic beftändig gnug ift, in Dingen, die auf 
Empfindung ankommen, die Aenderung feine 
Gemüchs zuverreden. Es hat wohl eher teute 

ebep ‚die fich der Liebe biß in ihr viertzigſtes 
Di ermwehrt,und num gemeint,alle gefährlichen 

ten uͤberſtanden zu haben, die aber nichts des 
Bo weniger mit ihrer geruͤhmten Gleichguͤltig⸗ 
Seit nicht aushalten koͤnnen. Was wiffen win 
Denn, wie es ung der Tod vorlegen wird? Wie 
wollen wır fagen, daß wir den Abfcheu nicht em⸗ 
pllnden werden, den ein iegliches natürliches * 
J 0” 


m————— ——⏑ 












„Denn zu gefchtveigen , daß fie an den wenigſten 
Menfchen zu fpüren, fo pflegen diefelben auch die 
! natürlichen Bewegungen des menfchlichen Her⸗ 
us nicht auszurotten, und ein erleuchteter Pau⸗ 
lus, fo fehr er auch mit der Gnade GOttes erfüllet 
. ÄR, fürchtet fich doch noch fo fern vor dem Tode, 
daß er lieber wünfcht uͤberkleibet als entkleidet zu 
ſeyn. Die Snadethurbieben weiter nichts, als 
daß ſie den Menſchen auf GOtt lencket, ſeine Hoffe 
nung, ‚die nach Uberſtehung des leiblichen Ubels 
‚ fol erfuͤllt werden, feſt machet, und ihn zu gedul⸗ 
‚kiger Ertragung des, was dem Sleifche wehe 
thut, bereitet. Sonſt halten wir dievon ung uns 
‘ geführten Urfachen vor gang natürlich, und hät, 
ı sen Bartholinusoder andre , wenn fie unterfucht , 
warum die alten Dänen fich vor bem Tode über 
. haupt und infonderheit vor dem im Waffer nicht 
gefcheut, lieber dabey bleiben mögen, als/ daß fie 
Bas letzte vornemlich Daher geleitet, weil die Nord⸗ 
laͤnder in den’ Gedancken geflanden , der Menſch 
ſey aus Holtze gemacht, welches ein wenig zu weiß 
geſucht au ſeyn fiheint. 


N. Desgrandshommes, qui [one 
— —— — 
endes Weſen vor alledem har, was zu fei 
Untergangeoder Werderbniß gereiihen fan 
eteute hat fterben ſehen wird fagen Fönnen 
fi) die Natur meiſt euthells gegen die Tre 
g des $eibes und der Seele wehre , welche 
t bey einem mehr, bey dem andern wenige 

meift-befannten natutlichen Urfichen ge 
het, doch niemahls gat auſſen bleibt, a 
nman volend öffters Gelegenheit hätte, an 
Reden der flerbenden,, bie ſich fonft 

im den Tod gerühmer, auf den Inhalt Ar 
Thon ‚wie fie vorgebracht werden, Achtun 
eben, wirdeman noch deutlicher entdecken 
ſchlecht ihre Beftändigkeit, umgeachter alleı 
anges, den ſie ſich authun, und der äufferfter 
:tellung, die fieoffr brauchen , ausgeführı 
de, Der Käyfer Adrianus hielt warhafftig 
dem Sterbe: Bette mit feiner animula va 





. merisen pläfentants. ”! 749. 
"WR anf Erinnerung eines feiner Vedienten.om 
Ben Tod gedacht ‚ud endlich den “Inhalt anges 
zogener Worte felbft anficht ; wjrd man viel 
Aber auf Die Gedancken gerathen, es habe ihm . 
Set ungewiſſer Zuſtand, da er nicht gewuſt, wie 
er den Top betrachten muͤſſe, und die Ungeduiq, 
daß er feine Gedancken auf einmahl auf eine ihm 

| ungewohnte Materie richten ſole, ſolcht 
rw ausgepreßt. Wir glauben folkhergeftalt 
. Won des vorhebenden Materie dasjenige gefagf 
aubabın, was uns die gefunde Vernunfft an bie 
Kant zugebennermag. -Bollen es aber ja die 
großwathigen Veraͤchter des Todes nicht anneh⸗ 
ie und ihre Ruhmſucht, als ben ſurcont dee 
menſchlichen Schwachheit, nicht fahren laſſes 
nehmen wir billig mit der Warmung bes Port 
ven ihnen Abſchied,/ a0 
E Vade, vale, eave ne itubes.. ) 

Uad dieſe Regel geben wir auch. dem Verfa 
des obbemeldten Tractaͤtgens anf den Weg wei⸗ 
cher ſich eine gantz beſondre Art zu ſterben 
lich macht, und zu dem Ende die wenigen 
‚gen verfertigt, darinne er durch einige — 
alte als neue Exempel, und feine daruͤber entdeck⸗ 
te Gedancken beweiſen wolen/ daß man .ing 
Tode ſich nicht anders auffuͤhren mäfle, 
als man im Zeben zu thun gewohnt ge⸗ 
weſen. Denn alfo ſchließt er fein Buch : 
Voilä ä quoi fe teduit le nouveau $ ’ 
que j'ofe prefenter au Pablic,SyHeme fonde Jur 
les lamieres de la droite Raifon, qui som em 
dıontinuer en mouraut le irein ordimaire de er 


Pie. Du inan, Dub € ange 


ö II. Der grands hommes, qui font 

at mit ollzu gutem Rechte vor nen aus gie 
iſt auch der Schluß etwas zu roh und ga 
L, zum toentgften nach feinen eignen Ged⸗ 
n / in welchen ein ernfihaffter Tod fein gut) 
is ſehen mache, doher er billig auch hier fag 
len, daß er durch trainordinaire de la vie 
Tigos ‚munteres und ſchertzhafftes teben we 
be, welches feiner Meynung nad) die grö 
luͤckſeligkeit if. Denn ſo ſchreſbt er pag.; 
ch verachte einen allzu ernft 

30, deffen geöfte Schägbarkeit in eım 
5er geswungenen Bezeigung befkeh 
ine vorfeglihe und angenomme 
ertzhafftigkeit iſt niche die lobenswi 
gſte; eine Bleine Gleichgͤltigkeit ſtel 
rbenden Perſonen wohlan. Ich ver 
be diejenige Gleichguͤltigkeit welch 
e warhaffte und vornehmſte Empfi 





morts nplaifentam. - ' 771 
en Schlag find noch viele Stellen im d 
Mönche befindlich, die wie nicht olle aufſuchen, 
ſondern dem geneigten Leſer vielmehr einen Fun 
gen Auszug von dem Wercke felbft gehen wolien, 
Es fängt der Autor Cap. 1. on zu beweifen, daß 
man den Tod mehr münchen, als fürchten ſolle, 
Ser man im Leben mehr Verdrießlichkeiten 
etszuftchen, als Vergnuͤgungen zu genießen ho 
De, welches ihn bald auf die Gedancken bringe, 
daß der. Menich nicht geborenen, um gluͤcklich 
zu leben. C. 2. iſt er bemuͤht zu zeigen, daß DM 
tung des Todes nichts fo widerwuͤrtiges 
an fi) habe, welches ſich nicht wohl mis luſtigen 
und vergnügten Gedancken vertragen koͤntk, 
Drum hätsen die Poeten ſelbige offt in ihre Bas. 
Ianterien gemiſcht, und daher Gelegenkeit:ge 
nommen ‚den Leuten den Gebrauch der Woluſt 
einzuloben welches er mir Anacreons Gedichten 
‘des Catulli befannten Vivamus mea Lesbid & 
amemus und andern beftätiget. Csfen unrecht, 
daß mon ſter benden Leuten traurige und betraͤbte 
Vorſtellungen mache ‚und würde beſſer gethan 
ſeyn, wenn man ſie mit allen Vergnuͤgungen er⸗ 
goͤtzte, die fie anzunehmien geſchickt waͤren. G. 3. 
da der Verfaſſer feinen Leſern einen Begriff 
von einem Iuftigen Tode machen will, giebe er 
zwar davon Feine eigentliche Belchreibung ‚ es 
weifen aber feine Meynung die Erempeldes Pe⸗ 
tronius und Politianus , womit er dergleichen 
Sterbens : Art erläutert, deren jener fi Die 





fich gern viel Mühe geben, und in Sorgen ihren 
Zeitvortreib fuchen ‚auch in ihren Wear (Rn, 
weilfieeönicht beffer haben wallen. 


vahrnehmen, 

br, ſondern aus Ungedult Verst 
bergerührt, wie ihn denn der Gefchicht,Cchreiß 
ungdrücklich coadtam mortem nennt, Herma 
ſeiget fich in feiner Daben gebrauchten Yuffäbrung 
auter Unruhe, die eraufallerhand Art zu beman 
teln fucht, wie denn unfer Autor Tacitum unfehl⸗ 
bar nicht muß verfianden baden, wenn er voR; 








- r 


Ni wors Bldfanent, "FB 


Einige tGelehrten Gleichguͤltigkeit bey dem 
md meynt, es fen: dieſelbe von ſtudireuden 
wen leicht zu erlangen iumaſſen fie die Sa⸗ 
I einſaͤhen, wodurch fie gewohnt wuͤrden, 
wech nichts in der Welt —588— heff. 
wegen zu laſſen, ſondern Ihre Seele in bes 
iger Ruhe zu erhalten. Nachdem er C. 5. 
non dem Tode des Democritus und Atti⸗ 
uſagt, unterſucht et G. 6. zu welcher Zeit der 
Na am. vortheiihaffttefteh erben Fönne? 
ird davon viel geſchwatzt, koͤmmt aber alles 
8, daß es fich am deſten ſter ben laſſe, wenn 
wohl gehe, weil groſſes Gluͤck ſelten von 
= Dauer ſey. Gy. fan er nicht unterlaſ⸗ 
Gin Anacreon zureden , den Valerius Maxi- 
teils wegen ſeiner Poetiſchen Gaben /theils 
Jeines ruhigen Todes gluͤcklich geprieſen. 
MWerfaſſer lobet ihn wegen ſeiner tueffltchen 
meren in der Liebe und meynt, es waͤren dieſel⸗ 
ia den damaligen Zeiten gantz was beſonders 
kſen wie er denn überhaupt meynt, daß die 
I zu leben vormahls noch In ſehr graben 
Ilen geſteckt und fange Zeit gebraucht aus: 
heltet zu werden, biß fiein unfern Tagen zue 
Kommenheit gedichen. * Sein’ Haupt 
u _ Bu 


fig zu machen, als man bey entſtehenden Abeln 
Rip die Nafe mit einem. w —** 
Schmärgeneröftet. | 
ve Nusor macht uns folchergeftalt begieria, daß 
ſie von feiner Hand wohl einen Trackat de Faris 
—— ——— 
en wir davor; n, bie Kan N 
——— 


















4 u 4 __JI. Desgrahäs hommes, qui fons 

Dance in diefem Capitelift: — 
ck, darinne wir fterbem, demjenigen gleiche, 

ring man ſchlaffen seht, und datz ein füfle 
d das Bild eines ruhigen $ebeus fey, C.8«-20, 
rden nollend lauter Epempel abgehandelt ‚die 
diefer Materie gehören ‚und fo wohl aus ber 
en als neuen Hiftorie genommen find, Daß 
— Eapitel ee 
offen deuten, die am eſtrafft worden, 
d folches mit — Muthe ausge 





— —— — 
fen Immer eiwerlen geweſen/ und hoffentlich 

den wirdaran nichtieren. Die Haupt »Kegehi 
wohl iederzeit geblichen, daß dag Liebende dem 
Geliebten ſich gefällig machen muͤſſt. Die Art 
aber, wie ſolches gefchehe, iſt nach dem Unter, 
ichted ber Länder , ber Gefchicklichfeit und des 
Standes ber Perfonen auch immerdar unter 
ſchiedlich geweſen. In den Morgen; Ländern 





win: vermifchten Abfchied aus dieſer Weit 
——ã Pr Fr fragt ie, ob es 
a ——— 
daß es manchmal fehr ei 
—— feinen Äbſchied — 
n beſchieunigen, wenn es nur nicht 
weiffelung oder Tummheit geſchehe, 
a 


Wicht die die Conslußon fein Logiee ex’ pretniffs 
nike. Ein Slatter Seiſt laͤ — 
Ahencheuren, und ein phante 
Romanen jufpielen. In Summas 
er nach Fine Ann fi ii es — un : 
iten, fo weit man im Siamm Regifter 
be fleinen kan; auch an gen: Mir 
auch / ob man die Kiebe ß leihtin formam 
iwerde bringen, oder davon Regeln "geben 
nun, auffer der, bie wir oben geſeht. Amal⸗ 
—2 haͤtte unſer Autor dieſe Kunft beyin 
iacreou —— follen,, ber, wie denn fein Chata⸗ 
ze fannt ift, alle Dinge auf die leichte Achfel 
, und wird man in feinen Verſen keine 
yenitich fo genannte Liebe s · Erklärung, finden. 
Opalten wir es auch vor nichts fon! —3— 
dů er in der Liehe gute Maniern gehabi 
38. geroiß fchliehen Fan, daft der ganhe * 
Kate mon fich aufhielt, von eineraigench, 
hrung miüffe genen te feyny weil man 
* an demfelben nice wÄrde Boni de⸗ 


5 IL Disgrands hommes,gui [ont 
: Geburt befommen, und ob es gleich Die 
ven Geſetze verbören fo ſeh doch nach il 
nacht, daß diefelben allegeitmirder Befunden 
ernunfft überein fänen,  Dignum 
erculum I Mie Cs ſchließt ſich die 
chrifft, es iſt aber darinne nichts enthalten, 
ige Erempel von deuten deren Tod dem Ai 
theils umdermiufftigvorkömmt, cheils wohl 
allt, Sollen wir num don dem 
E ie und 3 

€ Gedancken ſagen, ſo gehoͤrt jiner 
Claſſe der Unglaͤublgen die man her 
net, und wenn ihm der im Theatre Italien fo 
Jannde Mezzetinn een Platz unter den Au- 
ibus hätte anweiſen follen, würde er vielleicht 
h ber Nedens» Urt des Comoͤdlanten unter 
Efprits malins de ’Academie de Pluton feyn 
echnet worden. Beine Schrift ift, daß wir 


pimwerts pkalemtanı. - 1: EP. 
7 ‚daß fig ihre Luſt zu ſchertzen biß.an den Tob 


"Behalten, oder daß diefelbe nicht au, einer. Ber 


Rellung hergefommen ‚da vieleicht das Tanerfie 
fäßt;.: Dan fcheden Tod an mie man wol, 
Abſchen vor fi eriveden; fiehet man ihn aber 
8 ‚fo muͤſſen wir zum wenigften bey 
aufhalten miffen, wenn wirden Streit mie ihm 
Schertzen und tachen zu fierben. Wann er 
‚Über ſein Duch) lachen muͤfſen, wie dieſe — 
Duch ließe, zwiſchen dem Glauben bes Verfaſ⸗ 
debey wohl, daß deßwegen Evremonts Geil 
—— es Cara fe auf die Let ben 





















‚ des Heriens dan anders befiaffen geivefente 
Seine Lehre zu iſt unnoͤchig⸗ * 
deren Sönäte ohne dem einem jeden in die 

bleibgee doch eine Trennung des. natuͤrlichen 
Gebäudes, und muß ſo fern nothwendi einen 
«is eine Veraͤnderung nuſers gangen Zuſtandes 
at u vielleicht der Autor wicht allzu viel 
Bercach Gedancken 
felen: Dec) demir I hei al lange 
non, dar Bekehrung anfangen wolttu. 5 
ſcheint, er Gabe fi vorgenommen auch mit 
das auofuͤhre wird es Ihm gehen wie den Got⸗ 
tern nach der Befchulbigung des Monsi ; er weich) 
Menſchen die fie vorher bey einem Glas Meetar 
gebem hatten. Wofern ſonſt iemand / der dieſes 
ſers und des berühmten St.Evremont feinem eine 
groſſe Libereinfiimmung. findet , der merckt 
wicht anf ihn gekommen, und Hüte fich ihre 
Schrifften mit einander zu * vergleichen, es möchte 
Dr . "a; 3 | — 


u. Sottholds Anweiſung 
Salvenec dinitao puella nafo, 
Necbello pede,nec nigrisocellis, m 
Nec longis digitis, nec ore ficeo, - 

Nec fanenimiselegante forma, 
Decodtoris amiea Fermiani. > 
Tene provincia narrat eſſe bellam? 
Tecum Lesbia noflracomparatum? 
© fzclum infipiens & inficetum ! 


Im. 
leitung zum fahren lebendigen und 
thatigen Chriſtenthum dritter und 
vierter Theil , durch Timotheum 
Gotthold. Leipzig bey Joh. Fries 
derich Glebitſch und Sohn. 1714, 8. 

Alphabeth 21. Bogen. 





‚na 


_Bmmtpätigen Chriſtenthum. 719 


ME Ber der Glaube fey,umd wie durch diefe die 
ereinigung GOttes mit der Seele gefchehe, 
ram ob er wohl von biefer Vereinigung auch 
on in dan erften Theilen gefchrieben , fo ward 
doch damahls nur ihrem Anfange und Weſen 
& En betrachtet. Da hingegen ietzo der 
Kor von dem Stande der Bereinigung, und fe 
nfte im diefem Leben beftändig fortgeſetzt, 
n fünfftigen aber unaufhörlich genoffen rd, 
iger redet. Er erinnert babey bald 
fangs, daß fich niemand dürffe irren laffem, 
am uns die Schrifft an vielen Orten nicht 
Die und Chriftum allein, fondern auch.die 
uffe, den Glauben, die Wiedergeburt, die Hei⸗ 
ung, das Meih GOttes u. f. f. als Dinge 
a der äußerftien Nothwendigkeit, die wir * 
ſuchen haben, vorſtelle, weil doch alles auf 
es hinaus komme, und die legt erwehnten 
tuͤcke nur als Mitel, die uns sur Vereinigung 
t GOtt führen, betrachtet werden müften, wie 
denn durch unterfchiedene Fragen c.ı. weißt, 
f was Art tegliches derfelben zu bemeldten 
vecke würde, fo wohl auch, warum die Verei⸗ 
zung mie GOtt das einige nothwendige ſey. 
sertwehnt Dabey ‚daß andre Lehrer alles dasje, p.19. 
ze, was er vonder Sdufle, Heiligung und dar⸗ 
8 folgenden Bereinigung mis GOtt gefagt: 
(hiedenbeit Eintehrins innere, Bes 
beit nennten , wiewohl er erkennt, daß 
Ne Medens » Arten dundel feyn ‚und viel Deuts 
ber nach der Schrift , durch Die Verlaͤngnung 
fol und der Welt, und die daher flieſſende 
e Chriſti möchten susgehmich werden. 
d .. om 





















Gele genheit der 
—— ou 
ew 
iR das einige Wie fenjb 
nwachheit wiederukit jr verf 
en lkonne; eis ap 
Schwach onderlich im 
inbens der umenBlfchen 0 — 
Heiligfeit ‚fo den Sundern ein‘ 
eriftniche ertragen noch I 
e durch den Fürhang der Fur 
durch fein vergoffenes Verſohm J Biut 
EEE görtkichen Licht 
der natürlichen Sinfteenig gehanbelt. * 
or ſagt gar wohl, daß man ſolchen Unrers 
"dicht beſſer als aus der Erfahrung mercken 
ie, da ein Wiedergebohrner aus der Entzuͤn ⸗ 
g des Glaubens bey ſich wahrnehme, 


um thatigen Chriſtenthuni. 767 
mwas vor Finſterniß er vorher gewandeilt, und 
was vor goͤttliche Klarheit nun in ihm aufge⸗ 
gangen ſey. Er macht ferner drey unterſchiede⸗ 


?93 


ne prineipia agendi oder Quellen und Triehe des. 


menfchlichen Thuns, daraus man gedachten Un⸗ 
terſchted ebenfalls entdecken koͤnne, indem unſre 
Handlungen entweder aus der inwohnenden 
Gnade des Geiſtes, oder aus der angeerbten in⸗ 
nerſten Verderbniß der Seelen, oder endlich aus 
den Süften und Begierden des Fleiſches herkaͤ⸗ 
men. * Das Licht im Menfchen tft die erleuch⸗ 
sende Gnade des Heil.Beiftes,ober Die ausgegoſ⸗ 
fene liebe GOttes und Chriſtus ſelbſt, der ung 
erleuchtet Krafft welches Lichts nad) des Autoris 
Bedanden , Adam , wenn er drinnen blichen, 
noch unfterblich gemein märe. ** Narr Hi, 
oo dd 







5 nach 








a Unſerm Urtheil nach hätten bie beyden letztere 
principia gar fuͤglich in eines zuſemmen gezogen 
werben koͤnnen. Denn die boͤſen Lüfte find nicht 

- ein beſonderes principium agendi, ſondern ſelbſt 
unrechte Handlungen der Seelen, die aus derſel⸗ 
ben innerſten Verderbniß entſpringen, inmaſſen 
wir denn nicht glauben, daß fie der Aufor anders 
woher leiten werde,anaefehen alle ſundliche Unart 

in der Seele ihren Sitz bat, auch alle die angeneh⸗ 
me Empfindung, welche das eigentlich fo genaun⸗ 


te Fleiſch oder der Coͤrper von der Sünde hat in 


der Seele gefuͤhlet wird/, daher auch der Autor pa, 
ſelbſt einem ieden freyſtellt nur. zwey principiag 
machen. 
ss Wofern dieſes Licht nichts anders als die Erleuch⸗ 
tung unferer Seelen bedeuten ſoll, wie denn Der 


utor dem Worte feinen andern Verſtand ef 


ſo ſehen wir eben nicht wie dazu bie-Unflerhlichs 


P-7. 
p-6ß 


P:79% 


feit Adams gehoͤrt babe, welche eins hiode . 


2 IM. Gottholds Anweifiung- 

& bes Autoris Gedaucken ‚eigentlich nut u 
verderbres Fletſch und amd deſſen bi 
ſte Beglerden, Affecten und Sinnen, * 

ve Finſterniß hingegen die a 
eelen nach dem Berftundeumd Willen. D 
nic er to fe Bufig Seh o»Baß 
vehnet ber Autor di ; 

Pr eine Sache, die empfunden mern mi 
fieht, und ſich alfo nicht den U 
ſcheid der Natur und Gnade welches doch g 
thig geweſen wäre ‚durch Kennzeichen ” 








ommenheit der cörperlichen Machine warm 
welcher diefelbe in fich nichts hatte, dag die Ber 
tigung der Seele mit dem Leibe hätte trenn 
vonnen . 

Der Autor führt sum Behuff dieſer Bedeutu 
Matth. XVI, 17. Gal.l,16. V,1g, Col.1ll, 


Marsa Blseman sein Ihmn um 





¶ u gorthoids Anmweifung.: 
m ſolle auch wie er von deſſelben unaufho 
u Beſitz gewiß ſeyn koune Die Kenn, 
m, woran:ein leder mercken ſoll ob eri 
Iren Glauben habe, werden etwas dun 
tgetragen. Soviel, 

der Autor bloß in den 

lche GOtt bey ung wůrcket die man 


Zum Behuff derenjenigen ‚die ihr 
x uff — 

— ee | 
ch einige äufferliche Mer kmohle, dergleic 
ſtetizes Verlangen nah GOtt und dabeyr 
gefärbser guter Wandel find ‚angeführt we 
imögen. C.6. wird gezeigt, note die Be 
igung mit GOtt gefehehe, nemlich durch fi 
«s Streben des Glaubens nah GOtt, wı 
r unſern Willen und Berftand von allen ivrt 


an marnänalichen Dianam ahfahnar und a 


gum thaͤtigen Chriſtentham. "765 
keit zu ſchaffen verhoffen ‚meiner er nicht p-303> 

Abel geraten zu fegn, wenn fie ſich in einem Zu · 
Rande befänden ‚ darinne fie weder Tempel, noch 
Predtgt noch einig äußerlich Werck des Goeteß⸗ 
Weafis hätten, well thuen ſolcherge ſtalt dasjenige 
am vͤen Augen geſchafft ſeyn wuͤrde was fie fonft 
derblendet / da ſich deun nothwendig thre Serie 
um das ſen tn Chriſto HEfn bekuͤ ⸗ 
wwernmäfte.* G.:8. iſt ſehr erdaniich. Ge 
elt vom Geber, Hoffnung, Gelaſſenheit und 

nheit. Der Autor rechnet zum Gebet 

ich dia Betrachtungen  welchedie Beck in ſich 
don allerhand geifllichen Mareiten’gar. Er 
gubeaud dabey einen gar guten Unterricht / wie 

an fie beym Gehet auffũhren, and die Andacht 
Veffelben-befördern Tolle. C. 9. handelt vdn 
den Wercken der Liebe / deren Art ind Unterſchled 
nach Beſchaffenheit des Standes and Werinde 
gens unter den Nenſchen gezelgt wirb. Shi 
Kae * 





— —— — * 
# Es darff niemand meinen, als ob. bes Autor hier 
den äußerlichen Bottesbienft gang und gar 
todrffe, fintemal er ſich barüberindiefem Capitel 
gar vernuͤnfftig erflärt. Gene Gidanden find 
vielmehr gar wohligegrindet,und: können treff⸗ 
Ucaus den göttlichen Straf: Gerichten , "die 
:allerley Verächtern feines Wortögedrohek,exkäg 
tert werden, als welche allezeit zum beften 
Suͤnder angefehenfihd. Run drohet er aber foL, 
chen Leuten ‚den Leuchter feiner Lehte hnen Weg: 
gunchmen,und ſie in einen Stand ju verſetzen/ ha 
fie der außerlichen Freyheit des Gottesbienfi 
eutbebren müffen, welches nothwendig dahin an ⸗ 
ven 1a fie BYE un dieſes Gu. 
en Borsrefflichfeik gun en 
en fohen, in 


6... Gortbolds Amveifung- 


als eine feine Sum 
Bee en 


und eud noch eine 
ee Senne nie ed 
ne ‚auch um 
apitel und in kurtzen 
—— et 
tige Erweckungen und 
—— — 
n 
ern ra daß er das Hohe · Ued — k 

ude der gantzen Kirche erfiäre, 
nur ſo ſeru —— — 
bſt zueignen kau. 


Nunmehro folgt das vierdte Buch , wel 
s die Einigkeit der Chriften unter ſich im 
auben und inder iebe begreifft. C.ı. hat 
tvon der einigen Wahrheit in Chriſto JEſu, 












Sauffe gefem 
— A wir follen deb p. 
und dem VDillen BOttes füets als 
ergeben fern, und den Braͤutigam um 
ee Seelen af ð lieben, daß wir ihm fa 5 
nccroſt in die ee ir ib Simmel ſol⸗ 
die Vereinigung mit ihm und 
— — Eden ewigen — * 
it gen Leben&i*' C. 2, 
Eee allein des Glaubens 








C.4 * af die —** unter me 
‚die durch die Liebe zu erlangen iſt dabey der 
for zu erkennen giebt, daß er nicht von dee 
Kisengen Kicchen « Parthen fen, bie andre um 
Des Linterfchieds willen im Glauben verfolge 
and verdanmıt. C. 5. halt einige ſummariſchr 
Brogen für einfältige und gutwillige Hertzen in 
Ach / die der Autor Überhaupt vermahne in der 
Einfalt des Blaubens zu bleiben und die 
logiſchen Streitigkeiten den Gelehrten zu 
Asffens und darauf folgen einige ro Be 
crachtungen', 1. von Zerſtoͤrung des "Böfen (m 
‚a6, darum der Sohn GOttes in die Welt ges 
Tann, 3. von ſteter Erweckung des Suten in 
ung, 


E * gebt Bed Der unse tet, lea die, Hr 
\ —— — —88 J 








3 I Gottholds Anweiſung 





einer A Erllaruug — 
eneny welche der Autor zum Dei n 
let, Od wir num eleg i 
falls noch ein paar Worte zu erin t 
"doch dem Autork, beffen aufrich 

wohl mercken / kel 


wen Wir ſaͤhen aber doch lieher/ daß der 
tor ſich zu feinem erbaulichen Vorhaden über 
ıpt einer etwas deutlichern Schreib Art ber 
at, allermaſſen die Sachen nicht allemahl gar 
hlaufamınen gehangen find, Infonderheit aber 


um thätigen Chriſtentbum. 769 
auch der Phyſick und zwar Öffters derjenigen che . 
ren, welche auf ſehr ungerofffen Grunde beruhen, 
ihren Ausdrücdfungen, und zwar fafl re 
re, vie die Chymiften und Alchymiſten ſchrei⸗ 
bem, zu bedienen. Manchmal brauchen fie die⸗ 
felbe nur zu Sleichniffen,manchmal aber auch zu 
gründlichen Erläuterungen, welches beydes aber 
einem tefer,der die Nichtigkeit und den Ungrumb 
folcher Schren erkenne , nicht gefallen fan. Es 
wäre befler, man bliebe bey der ordentlichen 
Sprache, fo.würde man den £efern Ihre Erbau⸗ 
sung leichter machen, 
IV. 


Geſchicht⸗Schrelber von den Biſchoſß 
thum Würgburg, wobey eine Vor⸗ 
bereitung zu der Fraͤnckiſchen Hiſto⸗ 
rie und die Bildniſſe aller Biſchoͤffe, 
Zaſammen getragen und mit einer 

orrede verſehen von Johann Pea 
ter Ludwig JA. Franckfurt, vn 
Thomas Fritſchen 1713. fol. ıı, 
Pabeth 20. Bogen, 39. Bogen Kupf⸗ 
er. 8 
a: Hiſtorie unfers Vaterlandes iſt icgo fa 
ſehr Mode, als iemahls, und niemand wird 
läugnen ‚daß die Hällifchen Herren Profeflores 
diefelben gröften Theils haben helffen in 

Echwang bringen. Der Here Verleger der 

ohne dem verficht, wie er der Welt mic gutem 

Büchern dienen fol ‚hat demnach niche unreche 

gethan, die Einrichtung des angezeigten Weecke 
eutfhe AM Au KKrth, Er U 





Pe \ A 2 „IV. Befhichts Schreiber 


m Herrn m Heren Hofrath $udwig anjuner Ludwig 

gen ſeiner hiſtoriſe — 
mſchon belanni iſt. Wit dem g 

ſer von des Hn. — —— 

nleltung —— 


ht geben/ weil aus dem Buche ſelbſt Bi 
tur nach, da «8 ans antselchfedenen 


abeftehr,fein Auszug kan begehrt . 
Der Anfang der Feet 

e Deutſchen Hiſt ori ve: — 

ers dudwon ht inne — 
jer, wiew — ern ihm auch ver · 
bere find, alle nügliche Efroniceh von eingeln 
eutſchen Provinzen duffuchen ‚und von jeder 
tovintz ein einen Buch verferrigen laſſen. 
tefes Vorhaben wırd den Wunfch der Gelehre 
ı vielleicht eher, ols bißher gefchehen , zur Er⸗ 
lung bringen helffen , daß man doch ein jus 


des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 777 
‚ssmfchrändte Gewalt erlicher Zandes - Fuͤrſten 
‚ In Deutſchland ein neu Werd fen, wie er denn 
auch zus feinem eignen Beten erkennen wurde, 

was ihm ie und denn aufler Landes entzogen wor⸗ 
‚den, Wir laffen die Gruͤndlichkeit diefes Nu⸗ 
‚ Bens an ihren Ort geftellet ſeyn, und geben dem 
- geneigten Leſer zu überlegen, was Herr Ludwig 
meine, wenn er ſchreibt, es wuͤrden auch Chrift« 
liche Landes⸗Staͤnde aus dergleichen Geſchich⸗ 
. gen leicht begreiffen, daß fie dasienige, was fie 
"ihrem $Sandes » Herrn zur Ungebühr entzogen 
ihm um fo viel weniger vorenthalten follen , w f 
es doch nichts neues fey, daß öffters die Land= 
Stände den Serechrfamen ihres Sandes » Herrn 
nicht wenigen Tort gethan,abfonderlich wenn 
mus dem Land » Adel die böbeften und 
vornehmſten Pläge befeger worden , 
‚woraus bernsch eine Gewohnheit gea 
macht und der Roſt der Zeit darüber ge⸗ 


zogen zu werdenpflege, * Zu der allgem 
. Eee 2 meinen 





5 Mir smeiffeln, ob es rathſam gemefen, dieſen dop⸗ 
peiten Nußen zu entdecken, toofern man fi) da⸗ 
ey nicht etwan auf die friedfertige Landes ‚Art 
verlaͤſt. Sonſt werden Zürften und Stände dran 
ſeyn, wie fie dergleichen ſpeciale Hiſtvrien hin⸗ 
dern, welches fie auch wohl thun koͤnnen, indem 
ögffters die Chronicken nicht zureichen, ſondern bie 
Archive gu Huͤlffe genommen werden müuͤſſen. 
Die Exempel, —* ſich dieſes unſer Beſorgniß 
gruͤndet, ſind eben ſo rar nicht, und wir wiſſen 
ſelbſt, daß in einer benachbarten Provintz einem 
gewiſſen Autori fein Minufeript, darinnen er die 
. "Randeg: Hiftorie befchrieben, von bem Hofe, der 
bafeldft zu befehlen hatte , genommen worden. 
Im Fall aber ja viel folche Landes Station gere, 


— 
fnen dieichs · Hiſtotle werden dergleichen E 
ichte eingeler Laͤnder auch gar viel beytrage⸗ 
naffen daraus ſo wol o Lada 
Relchs /Geſchlchte ‚als auch vornemlich 1 
echte und Hoheit der Stände zu erlernen fei 
den, welchedie Käyferlichen und allgemein 
eutſchen Gefchicht« Schreiber nicht in a 
men. Der Herr Autor harfelbft an ſich d 
ortheil der befondern gandes + Gefchichte a 
aommen / geftalt er aus denſelden zu erftt 
hlerdesjuris pub, wie es Insgemeinvye 
Tagen wird , erfennt, und dem gemein 
chlendrian datinne nachzugehen aufgehört,n 
in feiner Erläuterung über die giildene Bu 
rch viel Erempel darzuthun verſpricht, zug 
weigen ‚daß daraus erft das Deurfche $ch 
scht würde erläutert werden, da man fich bt 
aus Mangel nörhiger Wiffenfchafft fters « 


des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 773. 
veben wollen, zu finden/ zu finden, 1. Tobann 1. Tohann Mäller, ' 

von Ankunft der Francken 8 He | 
Wuͤrtzburg. Dieſer Mann ſtund im einer 
Eantzley Bedienung zu Nürnberg,undweilee _ 
das daſelbſt befindliche Archiv gebrauchen konte, 
ſetzte er ſich in der —* Hiſtorie ſehr be Tee 
wie denn der Mach zu Nürnberg feine Beden⸗ 
- en, fo er über bie benachbarten Deich Staͤn⸗ 








zu lee unter Melchior Zobeln —— 
fen, auch in dieſer Beſtallung das Landes⸗Archto 
nnter Händen gehabt. Man ruͤhmt ihn als ei⸗ 
nen in den Wiſſenſchafften, ſonderlich aber im 
Dieiche » und Landes: Sachen ‚darinnen er auch 
üffeene gehe andrt Ber erfahrnen Nam, 
Hiftorie der a von Wuͤrtzburg 
hat daher alfobald eine gute Meynung vor fihy 
wieman denn daran inſonderheit zu loben finder, 
Daß der Verfaſſer einen von allen Fabeln geſau⸗ 
berten Begriff von den Deutfchen Geſchichten 
—— gehabt, zu Fertigung berfelben auffen: 
allen Geſchicht⸗ Vuͤchern des Stifte auch das 
Archiv gebraucht, und wie er, feiner Seſchicklich⸗ 
keit nach, gar fuͤglich einſehen Fönnen, was u. der 
mer folchen Hiftoriegehöre, alſo auch | 
fer Aufrichtigkeit geſchrieben, wovon bie Proben, 
Pnuderlich aus dem gu nehmen ‚was er von Kige. 
Sehen Brenn Mate darinnen er ſich 8 
en Freyheit und weder des 
—2 —* 


















ee 3 


4 GefchichtsSchreiben 


chrelber diefes Seiffee Ifk, nnd ich ame fehh 
tärlichen Schreib « Art ‚die zugleich ein M 


des Deutſchen pe zeigt,gara 
iehm macht. De MSt 
A dem Friefiſchen Werde gehabt, datum 


her über das Jahr 1495. gegangen. ( 
aber aus vielen Umftänden ‚die Herr budw 
fühpe, vermushlich, daßer felbiges biß aufn 
e Sahrevor feinem Tode der 15504 
tgefüher, wie denn von 

je eingelanffen ; daß die Fortſetzung Befih 
1495 7544. In dem MWürgbirgifchen A 
v liege, aber wegen vieler geheimen Umſtaͤ 
ſo darinnen enthalten, niemanden geroiefl 
rde, Es hat diefer Seribent auffer dieſe 
h vier Tractate berfertigt, 1. von Art, Eiger 
affe und Gebrauch der Hochdeutſchen Zungeı 
Stamm» Bann Kaͤhſer Carls J. Geſchlecht 





des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 777 


Zeiten Präfeng » Meifter* bey dem Stiffte zu 
Wuͤrtzburg geweſen; und Bar fich in den fane 
des « Sachen fo wohlumgefehen gehabt, daß er 
Sriefen niche nur viele Nachrichten, fo derfelbe 
aus dem Archiv nicht gehabt, mitgetheilt, ſon⸗ 
dern auch von ihm gebeten worden feine Hiſtorie, 
bevor fie an das Licht gefommen , zu überfehen. 
Er mag vielleicht felber vorgehabt haben, eine 
Wuͤrtzburgiſche Stiffts - Chronicke zu ſchreiben. 
Machdem ihm aber riefe zuvor gefommen , Baf 
ee bloß deſſen Werck vorgenommen, aus felbi« 
gemeinen Auszug gemacht, und esan bedürffene 
den Orten vermehrt ober verbeffert. Man hat‘ 
es alfonicht von Wort zu Wort drucken laſſen, 
fondern gedachte Bermehrungen oder Verbeſſe⸗ 
rungen jedes Orts mit unterfchtedener Schrift 
eingerücket ‚hingegen feine gange Chronicke vor 
1495, 1546. um welche Zeit er vermurhlich gee 
ſtorben, behalten. Herr Ludwig urtheilt, daß er 
Reinhard Frieſen an der feinen Art zu fchreiben, 
ander Aufrichtigfeie, Erfahrung und Verſtand 
allerdings nachzufegen fey. Damit aber der’ 
Leſer eine vollftändige Befchreibung der Würfe 
Burgifchen Bifchöffe haben möchte,find 4. die 
Leben derfelben biß 1712. fo man in einen 
Friefiſchen Codice one dem Nahmen des Ver⸗ 
faffers gefunden, ungeändert beygedruckt wor⸗ 
den. 5. Caſpar Brufchens Leben der Bis 

Eee 4 (Höfe 


ne nn EEE EEE 
* Es war ben diefem Amte feine Verrichtung / daß er 
den Canonicis bie Praͤſentz-⸗Gelder, die ſie der ge⸗ 
—S Abwartung ihrer Sing, Stunden 
alben zu. genießen hatten, auszahlen und berech⸗ 

wen mufie, — 


V. Geſchi * 

von Wuͤrtzbutg. Dieeſer Mann , de 
Finn #ft wegen feiner Mühe, Diet 
in Zefürdsung — Deutſche 
ifftet und Klöfter gegeben, befanut gı 
1« Sorens. Friefe hot fein tege 
rk gelefen, auch unter ſhiedene mahl wiede 
‚welches nicht wohl anders fegn — 
— Stärde nicht darinne beftunde, da 
Reichs» und dandes · Sochen wo 
auch über diß nicht Zeit hatte fihh mit er 
ſtorle lange aufzuhalten, —— 
r / wenn er von) Siffte oder 
»as ſagen konte. Sein Werck iſt der Kurt 
ben und auch darum mit beygefuͤgt worde 
nit der Leſer urthellen moge was von feine 
yern Schrifften zu halten ſey. 6. Nicol 
rarii Anmerdungen über bag teben bes Hei 
fans, der Biſchoff zu Würkburg gemefe 
hatte fich diefer Nefuit ‚der An. 1609. verbl 





des Biſchoffthums Würuburg. 777 
von ihm, daß feinen Erzehlungen von dem 
sühralten Zeiten, dadurch er doch viele wackere 
Leute verführt, nicht viel zu trauen ſey; allein von 
der Zeit an, da die Deurfchen ſelbſt etwas aufzu⸗ 
zeichnen angefangen, habe er fo viel Nachrichten 
gehabt, als nach ihm feiner haben mögen, Chur⸗ 
Fürft Joachim I. von Brandenburg hiele fehe 
viel auf ihn, wie aus unterſchiedenen zwifchen ihm 
und Trichemio gewechſelten Briefen, die Here 
Subroiganführt,erheller. 8.ine Wärtsbire 
giſche Chronicke von 687 ,, 101 1. fo in Balu- 
zu Mifcellan.T. 1. zu finden , davon der Verfaſſer 
zwar nicht befannt ift ‚das Werd auch ſelbſt et⸗ 
was mager heraus koͤmmt und viel Dinge eine 
miſcht, diezu den Würgburgifchen Geſchichten 
nicht gehören ; Sie iſt aber doch mit eingeruͤckt 
worden,weil vermurhlich deren Autor einen Theil 
der Dinge ‚die er beſchrieben ſelbſt belebt, auch in 
der Zeit » Rechnung gar ordentlich iſt. Herr 
Ludwig hat vorgehabt, diefen Band noch mit 
Wuͤrtzburgiſchen Diplomatibus und Urkunden 
zu vermehren, welches er um fo viel nuͤtzlicher ges 
achtet , weil diefes Stifft durch unterfchiedene 
Unglüds , Zäfe um einen groffen Theil feines 
Archivs gekommen. Er hat demnach fo viel Di- 

lomata,als er durch guter Freunde Vorſchub 
riegen, oder aus hiftorifchen Wercken ſammlen 
koͤnnen / bereits zufammen gebracht ,mit deren Abe 
druck man aber nicht fertig werden können, weil 
Die Meffedem Seren Verleger zu gefchwind auf 
den Hals gekommen. Doch verſpricht der Herr 
Hofrath, wenn er mit allen Fraͤnckiſhen Serie 
bensen fertig ſeyn wird ‚einen eigenen Band un⸗ 
Eee sg: W 


3 WI GeLhihtSereer 
dem Nahen, codex medii vi.dipl ir 
hiloriam, Fraoconia heraus zu neben, 
chſt dem erflärt der Herr Auror das Wilke 
— 
1 Tierel-Blar befinblich, weil deffen ı 
ſchreibung nirgends in den Heroldifchen Bis 
en anzutreffen. Es beſteht doſſelbe in zw 
bilden, in deren elnem drey aufwertsſteig 
‚nen, da die eine Helffte des Schildes rorf, 
andre weiß iff, in dem —— 
lange, woran ein rot und weiß gevler : 
hngen im blauen Felde zufehen. NHere 
f und andre haben dei erflen Schild nor des 
rtzogthums Franden, den andern vor basels 
tliche Stiffts ⸗ Wapen gehalten, und die Fah⸗ 
vor eine Kirchen» Fahne angefehn. Here 
wig aber hält davor, daß man es umkehren 
ffe, weil über jenen allezelt die Blſchoffs · Mir 





eꝛ Bißboſſthums Wbruhurg. 779 
xencheckt Here Ludwig feine Gedancken uͤber dep 
Tittel eines Hertzogs in Francken, deſſen ſich bis; 
SBifhöffe won Wuͤrtzburg anmaßen, und ſeit 
14590. brauchen, da ihn Biſchoff Gottfried ein 
Graf von Simpurg vermuthlidy darum angge: 
nommen, weil obgedachter maßen fich dieſes Ger 
- fleche vor einen Zweig bes Carolingiſchen 
Stammes hielt. Warum und mit was vor Recht 
We folgenden Bifchöffe folchen Titel gefuͤhrt, ii. 
ungerfchiedlich gefragt und Beantwortet worbem, 
„Die Alten haben fich auf Schenckungen yon Pie; 
nino, Carolo M.$udopico Pio beruffen, dadardg 
Ben Biſchoͤffen das gantze Franckenland zugeſchla⸗ 
gen worden, die aber ſehr fabelhafft ſcheinen, zum 
wenigſten nicht aufgewieſen werden koͤnnen. 
Die neueſte Meynung, welche der fo genannte 
Augufinus a Canufio in der Haͤlliſchen Biblio⸗ 
thec P. 19. p.750. ſqq. ausgeführt, iſt, daß man 
zwar die uhralten Diplomata Pipini, Caroli M. 
Acc, nicht vor erdichtet halten duͤrffe, ob fie gleich 
durch Brand verlohren worden, wie unterſchis⸗ 
Bene Anti· Wuͤrtzburger und inſonderheit die Lo⸗ 
wenſtein⸗ Wertheimer gern vorgeben woltenz 
allein es ſey den Biſchoͤffen darinne nicht mehr, 
als die Gerichtbarkeit über den Diſtrict der Stadt 
Waurtzburg und des Stiffts verliehen worden, 
welcher nach Gebrauch der alten Zeiten ein Sera 
tzogthum hieffe, weil ehemahls dafelbft ein Her⸗ 
gog refidiree, hätten fich auch bie Bifchöffe nie⸗ 
Ele etwas mehr angemaßt, Herr Ludwig 
IB es licher mis Coccejo halten / welcher meynet, 
—2 

Wort 


nicht allein oo —71 
—— — Gpieenthämern verüend 





— — — —— 


—— — 
⸗ 


—— — um. 


WW. Befchicht-Schreiber 
haben ſich die Bifhöffevon Würgburg, na⸗ 
n fie im ihrem Stiffte die Landes Hoheit | 
umen, wie andre Bifchöffe, die ſich 
d Printen genennt, Hettzoge zu ſchrelden o 
augen. 

Nunmehro kommen wir auf die Vorbet 
ng der Oſi Srändifehen Hiſtorie, deren Aut 
Sache fehr hoch anfängt, indem er cn. m 
m Urfprung und Alterthum dee Deutſch 
erhaupt handelt, und dabey die Fabeln ve 
atheilung der Erden unter Jacobs Kinder,m 
twolfung unfers Waterlandes durch deſſ 
ein · Euckel den Aſchenatz/ fo wohl als die b 
dern Meynungen Bocharts von ihrer A 
ıffe aus Egppten, und der Schweden vone 
: Beroohnung ihres Landes widerlegt; M 
er Benennung hält er fich ebenfalls lange au 
dſucht zu erweifen , daß ihr uhralter Haup 





des Biſchoffthums Wůͤruburg. :7&ı 
Italianer fo unverſtaͤndig geweſen, ſie nur vor 
tuinme Leute auszugeben, die iedoch zum Theil 
won ihren eignen Landsleuten widerlegt worden, 
wobey ee nicht leiden fan, daß ein groſſer Man 
in Beantwortung der bekandten Schmähfchräft 
von Moſtcowitiſchen Tractamente , die alten 

Deutſchen alle vor&chelme halte,umd ſolches aus 
dem Mela guerweifen getraue. Doch ift hier gm 
eritinern, daß.er bloß von den Tugenden der als 
ten Deutfchen, wie fie zu Zeiten der Roͤmer ge⸗ 
weſen, rede. C.2. geht er weiter, und beſchreibet 
die Deutſchen Provintzen, inſonderheit in und 
auſſerhalb des Rheins, fo wohl auch einige Voͤl 
cker, die von den Deutſchen abgeflammt, dabey 
zwar, nach des Verfaſſers eigenen Geſtaͤnduiß 
der Loſer nichts neues zu gewarsen has, ſintemahl 
er den ‚gelcheten Schrifften Cellarii, Cluverl, 
Heidaatini, Altingii, Hornii und’anderer ges 
folgt‘, doch verdient er darum ein billiges 66, 
weil noch niemand diefe Materie recht ausfüher 
lich inunfrer Murterfprache abgehandelt. €. 3. 
gehet er inſonderheit Ober⸗ und Dlicder- Bermas 
nien oder Diejenigen Deutſchen Provintzen Dutch, 
welche über den Rhein auf Galliſchen Gruns 
und Voden gelegen, C. kehret er wieder zu⸗ 
ruck im das eigentlich fo genannte Deutſchland, 
da er deffen Fluͤſſe Berge und Wälder, wie hin⸗ 
gegen c. 5 biß 8, deffen unterfchiedene Wälder 
betrachtet, umd bey Diefer Gelegenbeit aumerckt, 
daß ungeachtet Deutſchland zus der Römer Zei⸗ 
sen. ſtets von innerlicher Zwiſtigkeit getrennet 
gewefen, felbiges doch niemahls habe koͤnen 
Aberwunden werden und ſchoͤpfft Daraus U 

















u 


2.2: @ephiherShniber 
te Poffnung, dap «8 ach Finffeig noch) 

chen Di a — — 
lieder‘ von neuen gat fehr uͤberhand genom ⸗ 
m* Endlich Fönmeeec, 9. aufder Sranden 
fprung ‚ unterfchtedene Nationen, Grängen, 
ahmen und erfte Wohnung, Ihr Ueſpruug 
dimckel und ungern, Mach des Werfafjersäte 
acken hat —— nn 2 
tvorfich,twelcher geglaubt daß fich alle zwiſchen 
n —* und Elbe — 5 und 
Alemannier gelegenen Voͤlcker zuſammenge · 
lagen. und Francken genennt, welches beſage 
Zeugniſſe, die digfalls ER 





Sehr gut waͤre diefe Hoffnung, wenn wir feitt, 
viedie alten Oeutſchen thaten, ben Uberfall eines 
remden Feindes ung vereinigten, da bingegen 
etzo Reid amd Eigennug die Deutfchen fo betau 





des Biſchoffthums Würgburg. 783 
lerdings das gewiffefte iſt. Ihre Graͤntzen er⸗ 
ſtreckten ſich gegen Abend und Mittetnacht big 
an den Rhein und das Meer, gegen Morgen big 
an die Elbe und Saale, gegen Mittag biß an den 
Fluß Lohn, der fie von den Alemanniern jchiede, 

Zu die ſem Fraͤnckiſchen Buͤndniſſe mag wohl bloß 
Die Degierde, ihre Freyheit zu vertheidigen, Au⸗ 
laß gegeben haben, weil fie gefehen, daß die Deuts 
ſchen bißher von den Roͤmern blog damic übers 
wunden worden, weil ihre Macht gerheils gewe⸗ 

Ten, und ſie niemahls zufammen gehalten. he 
Nahme war fehon im dritten Seculo unter Vale- 
tiani Megıerung befant. C. 10. beſchreibt die 
fonderlichen Gebräuche der Francken In ihren 

Regiment und gemeinen eben zu Kriegs. md 
Friedens⸗Zeiten. In den bezwungenen Laͤn⸗ p. ın. 
dern, da fie ein Theil von Deutſchland unter ſich 
gebracht, war ihre Negierungss Art ziemlich abe ⸗ 
folus. Sie thrilten das Land In getoiffe Pros 

Yingen, ımd ſetzten darüber Duces, die von dem 
Könige dependirten und hauptfächlicy nur mie 
dem Kriegs:Staate zurhunhatten. Die Ver⸗ 
waltung der Gerechtigkeit ftund bey den fo ger 
nannten Grafen, deren mehr als einer unter ei⸗ 
nem Hergoge ftunden, und waren Ihre Gebiete 
noch über dem In gewiſſe centenas abgetheile, 
welche mit ihren Vorgeſetzten unter diefe Gra⸗ 

ngehörsen, Allein derSachſen fonten fich diep.1y 
Ken nicht vewältigen , und muften fie, um 

nur dem ſteten Kriegeein Ende zu machen, zulege 
als Bunds Berwandte aufnehmen, legten ihnen 
uch feinen Tribut auf, und erlaubten, daß fie ſich 
ihrer eignen Geſetze hedienen moͤchten, oB‘ 

| Br \\ 








er Ä 
vas-Frändifches. hatte, Doch muflen 
ten durch Werfegung wieler 
— — es 


en als Francken, mit diefen als 
niengen, Lin nach und nach zu pelffen. 
— Weſen pre und 
Pr Ihre £ebeng- Art durche ir N 
Tapfferfeit war hoch n 
tönen zu mercfen, Daß ſie — 
be, ſondern ae aus Fuß- 
ben. Ihre Regierung iſt im Anfang Dos 
tchiſch gewefen, und Durch Könige gi 
rden / welches nicht bey allen Deurfihen gu 
hulich war. Doch harte der König kein Des 
tiſch Regiment fondern war durch die Neichse 
ige gebunden, mie denn bie Sranden ihrem Kös 
e auch feinen Tribut entrichten, fondern nur 










__ des Bifigeffihunie TOärgburg. "7er 
Mier feyn angebracht angebracht worden, findet, dag md 
RU erabitden folte, fie muͤſten mit Strumpff und 
Wnei ſeyn ausgerottet worden, gleichwohl aber 
mahruimmt, daß fie bey alle dem ftets fien 
geblieben, und die Römer faſt jährlich mit wi 
Yen Einfaͤllen beunruhigt/ dieſe auch über dem 
Nheine niemahls feſten Buß faſſen na, 
mtynt der Herr Autor, die Römifchen S 
eh zuviel geſchrieben, 8 Be 

SBortheile: ihren Lands⸗Leute zu groß gemacht. 

‚Den groͤſten Schaden haben fie von Probo eds p. 144 

Sein. der Ihrer in Gallien, wo fie eingefallen 

. ann; 400000, ſoll erfchlagen Haben. Mach 
Sonftantino M. deffen Tugenden der Herr Add - 
ehren nicht allzuruͤhmlich befchreibe, wuche 
Francken Macht nieht and mehr, ſintemahl 

- folgenden Kayſer oͤffters Friede mit ihnen 
mMachen, gezwungen' wurden, viele von ihren p 150 
—*—* auch — — 1 
Mömifchen Reiche verwalteten. 
ramunden, welcher die Fraucken zuerſt art 16) 
vie Hoͤhe gebracht, glaube der Herr Autor, daß 
Marcomirs,cbenfalls eines —— —— 
Sohn geweſen, welchen Mareomir A 












einen vorneh cken nennen, 
** weit: fe In. Sn ln — 
—— — 


ve der erſte ea, a oem 


—553 der die — von Dielen Koͤnigen 
er Seancen"olkin‘ vegierit, 


= — giſt/ —— — —— Cifge 
ꝛ eutſche Ad. ErmdXXıth, BIT WERE, 














Rönstfche Rayfırıgum fo vi vie Dir 
| —— ve — —— 


ee 2* * Me Mönchen. 35 
erterwen Luft geftiege, ——— auch: ie 
vanschE muͤffen/ die auch vorher bey den 
















werd, ¶ In dieſem mn, in Gerichten / und au Ya 
————— siernlich weis wig 
aberfehon vorher bie gemeinen Gallier Das tatchip 
eignen —* 
















ewig ihrer vermengt hatten; 
ft gleng dieſer Miſchmaſch auch ben dazu gekom⸗ 
menen Fraucken weiter; ad ward ſolches lin 
lis oder ruflica genennt, wovon Wi) - 
and beſſfern Unterricht giebt, als du Canii up 
ber KBorrebe zu feinem gloflario medide dr‘ 
—* — 









Warum der: Herr Adtor nie 


det, fon aan 
eh —— * Se en * 
wi dieſer —— —— macht, wire 
des ‚Landes Francken I 
—— — handelt. Zuforderſt beruft eh 
Deithemii Zabel, den er durchgehends v 
get; der ſchon aus dem vierdten Seculo 
(tn dieſen Striche vegero cm; Fran 
‚ Kernach wiederholet ——— fe Begenb fu be 
ala Zeiten von Hermundurern bewohnz:Tiebt; 
yon; dieſer Nahme aber ſey mit dem vierdeen 
Scculo verſchwaraden/ wie er denn von Annnin 
Matcellinp zylent u Tre 






























8W.Geſchicht · Achreiber 


deſſen Start die Sveyos, weewegen es fchelr 
a * * iefen Mahmen gegeben 
wiſcht, und ihnen dieſen ‚gegeben, 
ze dieſe denſelben ſelbſt weil ſie 
en Theil der Sveven ausmachten / indem der 
rer tandes zwiſchen der Elbe und 
eichfel biß an die Svevia geheiſſen 
>» müften durch die Sveven, die in Spanien 
> Gallten fo groſſe Dinge gerhan, eben Diefe 
rmundurer verſtanden werden." Diefe nun 
thre mit ihnen berdundenen Nachbarn, die 
mannler wurden durch bie Francken denen fie 
gefallen waren, Anuo 496. uͤberwunden und 
Provintz gemacht, die Hertzoge aber ſo ihnen 
Francken vorgeſetzt, aus den Nochkommen 
er alten Könige genommen. Allein, wie das 
üctandes,tweldyestgo Francken heift,und nun 
Theil des bezwungenen Reichs war zu dieſem 






. 


RBſchoffthums Warabura. Ah 
ldtarii Inniotis oder auch uui Pate 
—— — möge Hecken ſeyn. 
VDiefſe ietzt recenſirte Enletung iſt fl,unge 
Rh ihr Verfaſſer nicht gemenmet, doch 
is der Schrift ſelbſt abuehmen kan Fee 


r guten und der Sachen kundigen Hand, 
= fo viel nuͤtzlicher zu leſen⸗ weilman.« 


fe 
ke Verſtande hier benfanmen — 
















t, und dabey eine gu dieſem Eude verfe 
d⸗Charte von Deutſchland und BE, 
ben mittlern Zeiten gebranden kan. * 
Comes Rufticus ex optimis latinz iogva 
h - Scriptoribusexcerptus, 

Das if | 

De NUR. Of rte auf dem Rate: 
beften Lateiht en Seriben⸗ 
re mmen getra⸗ gu Dae 
E eh Dionyſio Maciette 1708, ia 
A. iq.undi.halben Bogen. 


ß das Stadt⸗Leben dein Land⸗ Leben vor⸗ | 
suziehen feg, wird alemaud in Zweiffel ſe⸗ 
‚ welcher das Vergnuͤgen der menſchlichen 
an her als eine Stille und abgefons 
iete Scheus- Art achtet. Allein fo herrlich umd 
mehm uns auch die Ergotlichkeiten in der 
t vorfommenz ſo machee doch die darunter 








— Argliſtigken re 
die € 
fa bes und ehe bevor he 





ffa3 ww 


[ 


—* — der — 
* ‚aus Siebe zu sei kligen © — 
aſſet worden, die 
kei te niederzul jen, um die 
Ruhe und der Ein) —5 genleffen. Dis 
ee Elügften IB; — 
Mmecals und Staats « Minſit a 
DE verdiente deute / welche weil fie um a 
— und Ye Sitten, Bun Lebens 
er der Hohen noch Mel 
inen, haben fie ee und ihr 
!ranügen in Führung ihrer.eigenen Wirth» 
afft gefunden. a es haben auch Kayfer und 
nige fich niche geſchaͤmet, den fand. und Gars 
Bau zu ihrem Zeitvertreib zu erkleſen. 
as Salomon der weifefte unterallen Königen 
» ein Meifter in der Gärtneren gewefen, ſtehet 
teg. IV, 33. daß er von Bäumen geredet, von 





V. LS Kfm 78 


EIRR und Arbeit Der Vasur fo.wiel geholfen 


er 2. im verbrennten — 



















rin ı 
En an made € 
em Vorgängern nachg 
fies Buch wuͤrde nicht genug ſeyn —— — 
— imſich zu fallen, „Und. wer alles 
amımen fragen toclte, was zum tob des Sande. 
ehens , Acer und Garten» Bauss, in alt / und 
menen Scribenzen sub Poeten enthalten, wuͤrde 
* Buͤcher bawit anfuͤllen. Jedoch aber; 
ob. dieſe Materie gleich wie ein unerfäjöpflicher | 
Brunn iſt, auf deffen Grund wicht zugelangeng , 
&o: hat doch .gegenmwärtiger Autor, In ſeinen 
Gomite Ruflico fo viel daraus —— def ; 
en einem Furgen Begriff die heiten Paſſa 


man hiervon findet, beyſammis r 
— der nfamkeit auf Fra yroy: Ai a 
ber fchönen Gedancken, herr 


Rund —*8* —ãæã—ſ— der De 
Auterum fich vergnügen fan, Wollen wir ala, 
ſo hier die Quellen felbft von denen Pallagen, ont. 
aus er fein Buch zufammen gefragen, andenten, 
Mach dem er das Lob des Land⸗ Lebens aus dem 
Auuſtino de Genes. ad Litteram lib. $. pra«. 
‚spittiset, fänget ‚er, mit einem ‚Des aus demp . 
34. Gatone de ze suflica au, aus nei. 
M. Varrone auch de so rußticalib,E. und IL. zb: a 
= yon Gem nd in Lih: 

et, was Cicero de Sene 
— or 


! 























Foficonm —S—— —— 

"Amerino, und in R 1 

—— ——— — 
orgicon eingeruccet 

Horatii 1.1, ödelVv, Ad. Mi 

it, ad Dellich.odeVT 


vadPolhumum, bi! 
em Blandufium. ode X 


guatum, (odeXiL, & 
beenatem Sn — 
V. Lib.l. Epiſſola x.XV und 
tolal, Fa {ft ein Det aus dem Carol] 
tol, und ausdem Tibullo Librol. Elegia 
18. aus Libroll, elegial, Pag. 123. auß dei 
dio deremed. amor.lib. I. 

Aura quoque obletantanimos, ftudiumgt 


‚ndi, Pag. 125, aus dem Valerio Maxim 
Vrımdk Dis Aißarlanan dem Ar 


V. Eomes Riten "9793 


u. Ve Comer Raben 793 
Eee Aus lib. II. ep... af 
Valecianum. Ep. 17. anGallum. Auslib. I 
ep. 19. an Calvifium Rufum.. -Auslib. IV, e ‚ep 
er Naſonem. ep. 23. an Pomponium Balhıny 
Aus lib V.cp. 6. on Apollinarem ep. ı5. an Pon- 
m, ep. 13. an Marcum." Yuslib. VII. ep. & 
Prafentem. Aus lib. IX. ep. 7. an Roma- 
num. ep..i5. Falconi. ep. 2p.- an Venatorem. 
ep. 36. au Fulcum. ep. 40. at Fuſcum. 
Lab. X.ep. 24. anden Kayfer Trejanum, Bon 
päg- 207. biß 215. find verſchiedene alte Poema- 
da. Alsdenn ift des Poggii Brief de laude ruris. 
Pag. 222. Juſti Lipfiü achter Brief der erſten 
Centurie, den er mit feinem Catmine. 
Ille eſt par ſuperis Deis, 
Et mottalibus altior &e. 
beſchlieſſet, welches der gelchrre Herr F.L. von 
Sreßler in feiner Uberſetzuug des Abts Valle- 
monts Merckwuͤrdigkeiten der Natur und Kunſt, 
in folgende Deutſche Verſe gebracht: 
" Deriftden®dttern gleich/ den Sterblichen zu Hoch} 
Ber nicht daB Sterben ſcheut, noch nach dem Tod 
verlangef,- 
Dernicht an Geld und Gut als toie anfetten Hanget, 
Und der nicht an fi tät des Kohmuths ſchwe⸗ 


en auch bes Konigs Bernie einfl aſthric⸗n 
Be sroffer Herten Srimm hand feiner Dub mag 
& bleibt an einem Drt und. d fahrt bag Beginnen 
MDes tol.hemähten Volcks init — 
Bon andern Adele ber Bet An du wre — 


F555 — 





+ Vi.Benealogifchellabellen 
fieht auch, Rebtauc, wenn. fie bat dan Tau won undge) 


J Ya 
ee Bene 


ſch wolte meine tim Eee 
mol’ auf) —— 


mich da ha 
o bey de it 
SE BAR fu ee 


berd ich —— 
mn wird von —— — und ee 

eſen. 
Fo komm ich als ein Greiß geruhig in mein Grab, 
m pag. 246. biß 279. find noch einige additio- 
‚fo aus ae derAlten beftchen. Und iſt des 


n.n- Cobamn Bann aueh Ra Faukn —— 





verſchiedener boßem&äufer. For 
IFehann Getfert, J.U.C. * Regen ⸗ 
hs in Verlegung des anf | 
: Bruce 9 Yohımn © — 
ifr2. imfol: 2, Alphabeth is. —5 — 


gleich der vortrefliche Herr Speueting 
muͤhſame P. Bucellini, wie anch andere 
Wehe ihren ſehr Haben angeie gen ſeyn laſſe bie 
Moen⸗Taffeln vieler vornehmen Bamilien "UP 
Deutſchland heraus zugeben, fo find doch noch⸗ 
Biete rückftändig geblieben, auch in den meiſten 
bon derſelben Zeit an, groffe Weränderungen vor⸗ 
en, daß derhalben der HerrSeifert, ſo ſah 
ige Zeit zu Regenſpurg aufgehalten, und wit 
Befonderem Fleiß auf die Genealogie geleget theun 
Börgenommen, Ahnen⸗Taffeln, und zwar ucht 
don 16. oder 32. Ahnen, wie man ſie insgemein 
abet fondern von 64. Ahnen zu verfertigen wid 

on A. 17 12. den erſten Theil heraus en. | 
mit der Berficherung daß von dergleichen a 
Zaffeln noch eine groſſe Anzahl zum Druck 
Uege, auch einige * davon ſchon gebruckt find, 
r. Die indem heraus gegebenen erſten Fafeicrd; 
5 folgende, 2. 2. 3. 4. von der Alvenslebis‘ 
Bamilie , erftlih Heren Johann Me 
von Aivensichen, König. Preußiſchen und 



























; Er bat aud) Anno 1708. in 12. bie — 
? gen Hänfer in Europa heraus ge runde ben und —2 
Sieber auflegen laſſen, deßg er * 






Tr in 12. von en, 1 
aan von 243 Samilien ne eined vie 
milien eb 


——õãâSEIISC 


¶ v Genealogiſche Tabellen _ 


ur» Braunfchroeig « Sa 

— — 
rg, feine 

mdisburg, — 


indern Tabellen bi auf 128.1 w 
aledenn 1. Tabelle von einer andern 
—— — 

88; Erbheren 
Fahrern nen 
auch A. 1751. Gevollmächeigtem Gefar 

auf dem Keichs / Tag zu fein 
dern 2, Tabellen, davon die erfic auf dien 
erſten Gemahlin, Anna Elifaberh von M 
‚bie andere auf bievonder andern 

a Eatharina von Görne gerichtet. "7.7 
nnis Erneſti, Brafens von Concin, 
mitibus de Penna, welcher noch der Evange 
n Religion zugerhan, in Wien, ledigen Sta 
geblieben, und feine ſt 





verfäjiciner hohen Nuſer· 
und: Koͤnigl. Denn 
te General Leopold Battfeich. von Ja⸗ 
3 Die 16, des Ertz· zu Saltbu 
Antonii/ Brafens von Harrach 
37. der Freyin Maria Adelheid Eliſabech 
m Veßlangkreith ſo erſtlich Mau 
Auardi * Wilhelmi Reichs · Grafen von 
Poppenheim, und hernach 1689. 18. Novemb. 
Dohann Chriſtoph Eckhers Freyherrn von Kaͤpf⸗ 
fing, Ober-Stalmeifters und Brudern des Bi · 
ſchoffs zu Freyſingen/ Gemahlin worden. Die 18. 
der Graͤfin JulianäPolyrenävon Herberſtein, 
ſo an Johannem Nicolaum Grafen und Herru 
von Churland / Kayſerl. Caͤmmerer An, 165% 

dermaͤhlt worden / und re a 

Neuburg geflorben, Dies: Wolff 
Erb⸗Truchſes in Crain 
—*— Deſſen 
——ã—— — * 
war. 20. von 

there er 


Söller: Und die zı. vom der Freyherrl. 
—— ke 64. Ahnen, Kr 
Bufaund Marid Öräfin von Bm: 
——— und in 
vonthrem ande 


—— 7 


\_ VI. BenealogifcheTabellen- 
en — geuchrenbeng Agnen 
v25. weifer die 64. Ahnen‘ derer Aucante 
iefeb Bon Sertenfelß einer Familie in 

che 1671, von Kanfer teopoldo die 

on ihres alten Adels erhalten: ' Diez6.umb 
derer Freyherren von: welche 
Georgio von Männingen ; tand-Marfcyall 
knter-Defterreich, ———— 
wimiliant ll. Kathy) Carls ge · 
men Rath, Cammer-Here und 

ſter, auch Landehauptmann in O 


h / fo Anno 1570. geftorben,abft 

at die erſte von Franciſet Fanatli , Freyherr 
Memmingen, Kindernerfter Chemie Maria 
hanna Joſepha Juſtina Gräfin von Aham in 
uhauß die andere von feinen Kindern anderer 
e mit Maria Thereſia Marimiliana Zelertn, 
pin von Laibersdorff. Die 23. derer von 










wurfebietentr hoben Adufer. 799 
hirgal. dee Joparmd Srancifä won Miisggens ] 
wen des Kayſerl. fregen .melslichen Reichs⸗ 
fs, Rieder Münfter in Megenfpurg Fuͤr⸗ 
Bund Aebtißin. 33.34.35; 96; vonder Graͤfl. 
kofkizifchen Familie findg. Tabellen, die erſte 
wrancici Wenceslai des Heil, Roͤm. Reichs 
rafen Yon Noſtitz und Reineck Ahnen, deſſen 
err Vater Wenceslans Deſiderius die Reichs⸗ 
raffſchafft Reineck in Francken beſitzet, und ein 
ohn Johann Hartwigs, des erſten Grafen von 
oſtitz ſo wegen feiner Meriten Kayſerl. Gehei⸗ 
er Rath, Obriſter Cantzler in Boͤhmen und 
deter des goldenen Vließes worden, auch Die 
raſſchafft Reineck uͤberkommen. Die andere 
bon den Ahnen Chriſtophori Wenceslai des 
eil. Roͤm. Reichs Grafen von Moſtitz und 
eineck, Kayſ. wuͤrcklichen geheimen Raths, Abe 
ſandten in Pohlen, wie auch der Juͤrſtenthuͤ⸗ 
er Lignitz GroßGlogan, Schweidnitz und Jau⸗ 
Sands Hauptmanns, ſo 1712. geſtorben, und 
o vorgedachten Johann Hartwigs Brudern 
zohn geweſen. Die dritte iſt von den Ahnen 
r Kinder Johannis Caroli des Heiligen dm, 
zeichs Grafen von Moflis, Kayſ. Reichs⸗Hof⸗ 
zaths und Caͤmmerers, bey dem Kayſer Joſe⸗ 
vo Silber⸗Caͤmmerers und der Kayſerin W 
Aminaͤ Amaliaͤ, Obriſt⸗Kuͤchelmeiſters des aͤl 
ſten Sohus von itztgedachten Ei riſtaphoro 
Benceslao, und die vierdte von den Ahnen dee 
inder "oh. Ottonis Wencesfai, des Kayſeri. 
din. Reichs Strafen von Moftik, Kayſ. Cam⸗ 
erers und Ober» Amts · Raths in Schlefien, de 
8 jüngere Dohn —— 
3 


X % 


A Genealogiſche Satellen 
— — 
—ES— 


nn eine 
törgit;des Seren Dias Gero 
burg des einigen 


In rar np 
® MNaſſau⸗ — 38: von Auguftt 

npflug; dee Fohannifers des Ct: Andribs 
v von Dannebrogs: Ordens: Mitten, 


und 

er · Caͤmerers Ahnen) woben er unteneine Er⸗ 
lung von Urſprung dieſes vornehmen Ge 
echts annectiret. Die 39. von George Ada 
$repberen von Prand zu Schneberg 

sder, von der erſten Ehe mit Kirchfelda von 
heyer. Diego: Tabelle ſtellet der Comteſſe 







edener: hoben SAufer. tor gr 
— 11. Jan. 1668, gebobren. 44, 44 


drey Tabellen von dem Reichs · Graͤfi. 


otſche genannt, und ſiehet man auf Dee 
arten, Johannis Antonit, — gen genant 
Bes Hell, Roͤm. Reichs Graffen Sempen- 
reg, vonwmadauf Kynaſt —* zu 
@enbergic. Kayſ. würdlichen geheimen Marks: 
Cannnerers und vollmächtigen Lands 32* 
uns der Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und Jau⸗ 
er, wie auch derſelben Fuͤrſtenthuͤmer Obriſten 
Erb Hoffmeiſter und Erb⸗Hoffrichter, auch U, 
2508. bey der Alt- « Danftäörifehen cutions⸗ 
7* ı 64. Ahnen, darunter 13. Konigl. 
liche Perſouen; Auf der andern fels 
2 wit der erſten Gemahlin Marta Franciſca, 
Geaſin von Sereny, erzeugten Sohnes Caroli 
GSotchordi; Und auf der dritten, derer mit der ano 
dern Gemahlin Anna Thereſia —8 
Gräfin von Kolowrath, erzeugten Soͤhne, Ah⸗ 
wen. Die 47. iſt von den hinterlaſſenen Rindern 
Sotthelff Sriedrichs von Schoͤnberg, Hera 
zu Dieberftein, Köntgl. Polniſchen und Chur⸗ 
Saͤchſiſchen geheim Raths, Appellation- Ge⸗ 
riches. und Ober⸗ Conſiſtortal·Proͤſidenten, und 
Me Gemahlin Elifaberh Sophtä von 
de von Maximiliani Pault,des 9. 
chs Grafen von Seinabeim, “r 
din Gämmerers, und des Heil, Roͤm 
Mieser mit Anna Philippina Maria Em von 
Galahorn, des Churfuͤrſten von Mayntz Heren 
Wrnbieu tochter. erzeugten Kinder, Die 49 
Muutſche AB.Erad, XXILth. Sg 2 











ı VE Benealogifche Tabellen 
1 Adam Ernftes Benffe von Pilfach, 
Poflute 


—— re 
en und ur⸗ aͤchſiſchen geheimen Raths 
d Ober» EonfiftorialPräfidenten, und So · 


a Maria Helenaͤ greyin Rauin von. 

ihrer Kinder Ahmen. Die,so, von Jo ⸗ 
m —— des Tamara 
rr von Sickingen Chur⸗ gehet⸗ 
u Narhs, Kammerers/ Mitters —— 
Huberti, Commendators und 

raſſchafft und. Pflege Eamb — 

geſandten, auf dem Reichstag 

d vor Ankunfft des nach 
anckfurth am Mayn Principol ⸗Abgeſandten 
der Ranferlichen Wahl, und Marit Philip⸗ 
& Kottwirin von Aulendorff, Kındern. 
251, zeiget Johannis Joſephi des Kayſerl. 
Im. Reichs Grafen zu Traurmannse 





verfchiedener hoben Zäufer. 803 


et, Die 60, von denen Evangelifchen Gra⸗ 
fen von. Windiſchgraͤtz Adami des Heil. 
Roͤm. Reichs Grafen von Windifchgräg, fo 
Anno 1704. geftorben, und Annd Mariaͤ Graͤe 
a: Muber ihren Kındern. Die 61, von Jo⸗ 
n Chriſtophs frey und edlen Panner Herren 
von Wo jogen und Neuhauß Kayſerlichen 
Reichs⸗Hofrath und Hochfuͤrſtl. Sachſen⸗ Co⸗ 
burg · Meinungiſchen geheimden Raths Directo⸗ 
gs und Catharinaͤ Louiſe von Koſpoth Kindern 
Die 63. enthält die Ahnen von Frantz Helfrich 
Woraͤczichky des Heil. Roͤm. Reichs Grofen 
und Herren von Pabienitz, Kayſerlichen Caͤm⸗ 
merers 5 Hoflehn⸗ und Cammer⸗Rechts⸗Bey⸗ 
ſtgert in Boͤhmen, und feines Geſchwiſters. 
Bon he Same Michael Adam Franc 
von Fräandtenflein, von Schurth aus Prag und 
ein fehr fleißiger Genealogiſt der Boͤhmiſchen 
Käufer, Anno 1708. zu Prag ein eigenes Werck 
in Belfo,ariter dem Titel: Syntagma hittorito- 
genealogicum de ortuarque progreſſau illühräfi- 
me & antiquisſimæ Domus llluftrisimorum Do- 
minorum Comitum & Baronum Woracziczkio- 
zum de Pabicnicz infolio heraus gegeben. Die 
63. von Srancifei Caroli des Heil. Roͤm. Reichs 
Grafen Wratislau von Mitrowitz, Kayſerl. 
Cammerers/ und Appellations/ Raths in Boͤhe 
men, wie auch Kayſerlichen und Chur. Böhmie 
ſchen Abgefandtens, und feiner Geſchwiſter Ads 
nen, dabey aber ein Fehler, daß er feine Frau 
Schweſter :Efiher zu einer Gemohlin ˖ Chri⸗ 
ſtophori Wenceslai Grafs Yon Noſtitz Lande⸗ 
Hauptmaune zu Schweidnitz und Jauer macht, 
X* | gg. de 


VI. Olkarii Beweiß, 


fie doch Johann Ludevie Brafen von Mofiik 
d8-Hauprmannd zu ge Wor 
—* ‚Autor 5* ne barinnen = 
hen der Wurme in Thürin d, be ⸗ 
ieffet, und findet mann dieſem hl 
ciale Nachricht von trlichen fonft wicht allzur 
andten Gefchlechtern, fonderlich auch von des 
Halten Famillen fo ſich wegen der Re 
1 aus den Oeſterreich ſchen Erblanden Ins 
ich begeben. Lind wäre zu wun 
bereits ſchon elaboritte übrigen Tabellen ah 
Tage· Licht Fommen möchten, 


VIL 
kſus der wahre Meßias, ein koͤſtll⸗ 
her Eckſtein und Feiß der Aergerhiß 
nach Anleitung des Heylandes ſeibſt/ 


———— 





daß JEſus der wahre Meßias fey. 805 
hat er ich fonderlich in diefer Streitigkeit, welche 
den Grund unfers Glauben berrifft, treflich um⸗ 
geſehen, und wird ihm von allen Schriften der 
Widerſacher, Die nur etwas bedeuten, fie mögen 
im übrigen fo var ſeyn, als fie wollen, nicht leicht» 
lich eine mangeln, die er nicht geleſen und einges 


Er macht zu feiner Abhandlung eine Eiulei⸗ 
tung von der Bewißbeit des Blaubens, bar 
tn er weifet, was wiflen fen, und, wie die Ge⸗ 
wißheit, ſo man daben hat, allerdings auch dem 
Slauben zukomme, welcher zwar mit Dingen zu 
shun habe, die nicht gang klar in die Augen fallen, 
Die aber nichts deftoweniger aufeiner klaren Wife 

chafft beruhen, allermaffen die Eartefianer 
ibſt diß als einen Grundfag annehmen, Daß 
der Brund aller Bewißheit, die wir auch 
von natürlichen Dingen haben , darinne 
berube, daß wir wiflen, daß ein hoͤchſt⸗ 
volllommenes , folglich unbetrügliches 
Weſen ſey, welches alsdie Urſache unferes 
des undSinnen-Bräffte,diefelben 

uns nicht sum Betrug und unferer Ver⸗ 
führung gegeben baben könne, Want 
aber Diefes eingeräumt werde,fo habeunfer&laue 
be und unfere Wiffenfchafft einerley Grund, in⸗ 
dem fich jener Daranf auch ſteiffet, daß ein un⸗ 
betrüglicher GOtt fep, welcher ums, indem, 






mas göttliche Offenbahrungen ſeyn follen,viels - :- 


weniger werde beträgen laſſen, als in weltlichen 
Biffenfchafften, ſondern uns gewiß Davon chem 
b pentlich Kennzeichen, als von jenen; gegeben 


©9983 De 


En RL 2 7,7. 


Die Handtungfelbftrt in wter Haupt-Tpeile 
efaſt / deren der 1.pom der unbeweglichen Fe 

kelt/ worauf ſich ———— et 

r wahren Mefia gruͤndet/ bee 2: das 

Zi die ie ſolch J 

a = nicht irren el 

[3 idyen ‚eigene 

» wenn wit diefelben durchgehen —* 
‚des erſten des Herrn Autorie % 

1 Geünden des Glaubens an c 

den Meßiam und feſten 

upt an. Daß dennioch CHriftus der ep 

oder Mittler und der Welt Heylandfey, ber 
ſet der Hr. A n dieſem Capitel, in ſonder⸗ 
nach Weranloſſung feines Texts 1. aus daR 
indern des Heylandes immaſſen wahrhafftig 
tliche Wunder murderLimvarheit niemalsvers 


nun Po MR un 





D 


daß JEſus der wahre Meßtas fey. 807 


remmänkelichen Kraͤfften nicht herruͤhren theils 
von den Wundern CHriſti infonderhett zu mer» pp 
cken, daß dieſelbe ihren Umſtaͤnden nach, unſtrei⸗ 
tig alſo beſchaffen ſeyn. (Es wuͤrden auch Die p.3;. 
Wiederfacher fchlecht auskommen, wenn fie ſagen 
folten, wiedenn die wunderthätige Menſchen bie 
verborgenen Kräffte des: Natur vor andern eur 
kant, oder aber die Zeit ihrer Würdlung fo genau 
ansjurechnen gewuft,daß fie ihre Predigt allegeit 
auf die Zeit zu ſtellen gewuſt, da die heimlichen 
Matur⸗Kraͤffte ſolche Wuͤrckungen bervorger ' 
bracht. Ja fie verrathen ihr gezwungenes und p. 3. 
ungegruͤndetes Widerſprechen, Indene fie ſonſt 
ber Die Ariſtoteliſchen qualitates occultas lachen, 
gleichwohl aber hier ſich zwingen, ſelbige zu gleu 
ben, nur damit fie nicht genoͤthigt werben, Gotteg 
Binger zu erkennen. Endlich wäre es auch der z. ze. 
gottlichen Weisheit und Vorſehung gantz zuwi⸗ 
der, wenn er nur bey der Offenbahrung ſeines 
MWillens / welche entweder durch die imnerliche 
übergeugende. Krafft des Worts, oder durch ein 
fie begleitendes Wunder muß verfiegelt werben, 
sleichtohf. feine e Keäffe übrig gelaffen haͤtte, die 
Bahrheisperfelben zu beuscheilen. Der andte p. AR 
Einwurff;)- che es keine eigentlich fo genauife : 
— koune ‚indem alles nach ð 
Geſetzen unveraͤnderlich gehe, und :alf6 
ck Zie Natur zw; Einfache haben 
eleuder „ indes er auf —* 
beruhet / daß GOtt und BI Marne im | 
ben fen, bey dem nothwendigen Unterſchiede aber 
— 2— beyden ———* werden kan, 
daß SOit, der die Seſgz der Matur gemacht, 
8984 X 



















vn Ola 


d nach feinem Willen damit handlen mi 
Der dritte — von den wunde 
wen Werden der ſalſchen kehret 
wegen die Wunder nicht . * 
ter dehre koͤuten = 
Autor — —— 
en Wandern 


reifen den 
rer einen Uuterſcheid geben, mil, —— 
heilige Geiſt vor jener ihren Wundern nid 
men , oder Chrifius auf die Seinigen al 
ıgniffe fich beruffen fönte. Hernoch giebt 
ıer. die Kennzeichen der Goͤtillchen Wund / 
melche find, 1. doß ſie aufdie — 
Mas, feines Reichs and der Sünde gehet 
Daß fie Feiner Warheitpdie entweder aufm 
licher Klarheit, oder auf einer vorhergehende 
ezweiffelten Offenbahrung beruht , zumid« 
1, welches Kennzeichen auch von der Jüde 
wurff aeaen Die Wunder XEſu, daß felbia 


daß Je ber ionpreMielasfey. op 
durch einen bloſſen rei 
a und am vielen Menfchen, nicht bloß 
Erſtaunung, fondern zum Mutzen der Dice --'' 7 
(en bet worden. 5. —** bie ib 2-05 
Ver, bie Chriſtus gethan / von den Propheten laws 
ge vorher verkuͤndiget worden. Der letzte Eis B:9e« 
a iſt, daß gleichwohl Chriſtus mie feinem 
Rundern die Probe niche halten koͤnnen, Inbene 
die Juͤden vergeblich ein Zeichen vom 
“au Ihm. gefordert, ce auch dergleichen, da es am 
nothwendigſten geichienen und er von allen Men⸗ 
‚verlafien gewefen , nicht zuwege gebracht, 
weiſt der Herr Autor, wie permeffen dir P« M 
Pace (ann Zeichens gewefen, da die, 

















fhon gethan, Überzeugung genug 
ſich hatten, es auch über dem der Heyland au 
Winmmlifchen Zeichen Beinesweges gefehler,, ul 
des Begehren der Juͤden nicht aus Lehr 
Be,jendern JEſum zu verfuchen gefchehen, 

@ aber nach der Si tollen Einfaß nicht vom P - 
Feecutze geſtiegen, gefch fit 

fondern auf — u Dre 
welche: er ** von en he * 
nach durch die Aufferſtehung erweiſen wolte, wit 
er ſchon im Stande ſey, ſich ſelbſt zu 

C. 2. ſtellt uus den Beweiß, Buß eins der 2.195 
Meßias fey, aus den 

gen vor, dabey deu Herr Autor alle Verfänbe +3 
gungen der Propheren im ze tch. vonder *7 
fon und den Wercken des Meßia beybringt, ſob⸗ 

chen Beweiß ab gegen Die un pin 
aahhprädlicher haͤlt, werf fie das ſelbſt vor 
—R —** — Luz 





iq 



























AIWii. Ole Bewiei; 
anderen Propher gezeuget;vor einen Propft 
—32 — —— 
oder Probe gehalten fen. N 
degenheit wird auch RıMaimonides und eintr 
die es mit ihm halten, widerlegt / twerunfie 
:geben, der Meßloͤs folle feine Wunder rum, 
doch nicht nur die Propheren A, Tu fondern 
Süden zu Ehrifli Zeiten ſelbſt gan anderer 
eynung gervefen, umd unter den neuen 
en dehr ern viele won den beflen daher das Go 
ıtheifglauben. Aus dieſem Beweiß aber von 
Weſſſagungen mercker der Here Verfaſſer 
er vortreflichen Schrifft an: 1. Daß die al. 
Juͤden ſolche Propheceyungen auf den 
eßiam gezogen, die neuern hingegen; "bie es 
t erkennen wollen, ihre gezwungenen Auele⸗ 
igen durch ihre Ungewißhelt ſattſam verra⸗ 
Daß ſelbi f IEſum gantz genau 


— — 











daß JIEſus der wahre Neßias ſey. 81 


führen Beweiß, daß gleichwohl verfchiedene 


Beiffagungen wären, die fih auf KEfum nims 
merniehr deuten lieffen; in welchen: Falle die Re⸗ 
‚gel gelten müfte, dag die Perfon, tm welcher auch 
Diefe von dem Geiſte GOttes herrührende ‘Pros 


pheceyungen nicht erfüller worden, unmöglich > 


vor den wahren Meßiam gelten koͤnne, hebt der 
‚Herr Autor, wenn er bemerkt, daß wır um eini⸗ 


{ 


‚ger dunckleren Stellen willen das, was wir aus?" Sr 


‚Den deutlichern begreiffen, fahren zu laſſen nicht 


Altfache hätten, daß vieles inden Propherifchen 
Schriften durch dunckle und verbluͤmte Redens⸗ 
Arten ausgeſprochen werde, welches man nach 
Ben Buchſtaben nicht verſtehen duͤrffe, daß viele 
Weiſſagungen mit Bedingung anzunehmen feym, 
Beren Erfüllung alfo die, bey denen die Bedin⸗ 
gungen nicht erfüllet worden feingsiveges erwar⸗ 
sen fönten, und daß endlich, da des Meßiaͤ Meich 
Biß ans Endeder Welt dauren fol, verſchiedenes 
won den Prophetiſchen Berfündigungen noch in 
Sie zufünfftigen Zeiten gehören koͤnne, welche 
Saͤtze alle. er auf die vonden Gegnern augefuͤhr⸗ 
gen Prophetiſchen Stellen appliciret. -C, 3 


Führt den legtern Beweiß, daß JEſus der MieBlep.ı6z, 


as fen, aus dem Zeugniffe Johannis des Taufe 
fers , deſſen Wichtigfeit nach den perföhnlichen 
Eigenſchafften des Zeugen, da er ein flandhaffter 
amintereßirter und von GOtt gefandeer Mann 
geweſen, ausgeführt, abfonderlich aber fein Pro⸗ 
phetifches Amt mweitläuffeig erklärt und von. allen 


Zweiffehn befreyet wird, dabey wir uns nicht aufe - 


Halten wollen, weil auch der Herr Auror biefe 
Jetzte Materie anderwerts, nemlich in feinen Obr 
—X 


ationibus ad Matthzum Obf.34-35.36: 9 
adlich abgehandelt. P 

Bir gehn vielmehr zu dem andern Ham 
üd, wo der Herr Autor die Aergermiffe ? 
den, Heyden und Epefften an IJEſu dem wa 
Meßia durchgeht, dutch das Acrgernißab 
müber geringen Schein und leichte Urſach 
andenen Zweifel und Abwendigkeit des E 
ths verſteht. Die Juͤden ärgerten ſich 
em Uefprunge, meil fie denſeiben zu wiſſ 
meinten, und gieichwohl in den Prophet 
«len zu finden gedachten, mofeldft gemelffa 
de, daß man nichtreiffen fole, von wannen 
wobey jedod) zu bedencken daß fie zwar int; 
‚fände feiner Anfunffe gemuft, feiner ewig: 
ıgung aber und Sendung vom Vater gleic 
‚nicht kundig geweſen woraus denn Joh.VI 
7.fq. da der Jüdifche Einwurff und EXrI) 














ſus der wahrẽ Meßlas ſey. 213 . 
herkonme / worüber fie gegen das Geſchlecht 
after JEſu bey Marrhdo und Luca unterſchtede⸗ 
de Zweiffel erwecken. Allein nachdem der Hert 
Antor überhaupt bemerckt, daß zur den alten ge 
ren / da die Judiſche Republick noch geſtanden ud 
die Gencalogie Davids noch im Teupel votrhain 
Den geweſen / niemand an der Abſtammung 
von David gezweiffelt tucas ach dei day Evan 
gelten Matthaͤi ohne Zweiffel vor Augen gehabt, 
—* im fewer enenlogie tape ef " 
cerſchieden Haben, wern er vermischen konnen 
Bataıs' einige Llrfäche eines Aergerniſſes nei 
Gen koͤnte; weiſet er die Urſachen dus Linserfihte 
Bes tn der Evangelien Geſchleches⸗Regiſtero 
ſehr deutlich, welches wir gantz ab ſchreibes mh 
fen, wann der Leſer Davon eine deiutliche Made 
eiche Haben wolte. Sie ärgern ſich an derp.nm 
SJungfeaufcbaffe feiner Mutter da doch feb 
ge im Alt. Teſt. vorher verkuͤndigt worden, nud 
Die laſterlichen Erzehlungen der Funden vor ſeiner 
Seburth, theils untereinander ſeibſt nicht elle 
ſtimmen theils aber ſchuurſtracks — 












bare hiſtoriſche Wahrheiten lauffen, Die Sch 
einer Jungfrauen auch fo unmögkich nicht ift,oßs © 
ſich die Widerfacher einbilden. Sie ärgerten p.16« 
fih an der Riedrigkeit und Armuth ſeini 
Eltern , da fie doch vielmehr daraus ſchlieſſen fee =": 
len, daß fein Geiſt und Gaben was befondei# 
ſeyn feine niedrige Ankunft auch von deu Pra« 
beten verfündige worden, und GOtt unter der 
Ben .. F vielen Exempeln —— 
oglich es ihm fen, Das niedrige zu erhoͤhen. © 
gen fuch an der arınen und veracheetihe. 
Yu —— 








Gen Zeugniffe von feinem Wohle 
wiedrigen, als auch. die Exewpei 
7» Volcks entgegen ſtehn. Sie arge 
ſeine freye ungezwungene und ohne 
führte Lebens · Art, westwegen 
Freſſer und Weinfäuffer febalten, dı 
fihelten war, daß er fich der Crea 
mit Mäßigfeit und Dandfagung g 
der Bindung an mancherlen Menf, 
gen, alfo dieſes Aergerniß bloß dal 
fie einmal etwas wider ihn ſagen 
folglich,alles was er that vor untech 
76. Argerten fich an feiner vermeinte 
gung des Sabbaths , wowide 
Heyland gründlich belepret, daß 
durch gutes thun nicht gebrochen ı 
75. ärgerten fich an. feinem Umgan— 
Suͤndern, welches iedoch durch dei 
Henlandes, da er zu Ichren, und das! 








daß IEſus der wahre Meßias ſey. Bıs 


ſchafft, wovon aber ſchon bey dem erſten Haupte p. 284 
Stuͤck unter dem Nahmen eines Einwurffs ge⸗ 
handelt worden, daher der Herr Autor itzo nur 
überhaupt anmerckt, daß er wider das Ceremo⸗ 
nial⸗Geſetz nichts ftatuire und geſetzt, fondern fele 
biges, weil es in Ihm feinen Zweck und Endjchafft, 
erreicht , von fich ſelbſt auffgehoͤrt. Ste ärgern fich.p- 285 
über den vermeinten Abfall der Chriſtl. Re⸗ 
ligion vom Judenthum, wie denn inſonder⸗ 
heit die zu ung tretenden Juden als Abtrünnige, 
angefehen werden, welches jedoch wegfälle, wenn; 
man mercket, daß nad) gefchehener Erfüllung d 
Gefeges das Judenthum nicht mehr leiblich, ſon⸗ 
dern geiftlich fey, und in Beſchneidung des Ders 
gens beftche, dadurch wir auch zu Kindern Ahra⸗ 
hams, und zu Kindern der Berheiffung werben: 
Sie ärgern fich an der Lehre CHriſti von drey p.22g: 
göttlichen Perfonen, und meinen ‚es würden 
dadurch drey Ödster eingeführt, und koͤnne auch 
Diefelbe weder aus den Propheten erwiefen wer«. 
den, noch mit der gefunden Bernunffe beſtehen. 
Es ſetzt aber der Herr Autor aus der Schre Chris, 
ſti und der Apoftel voraus, daß fie nur von einem 
OoOtt wiſſen, und fen bloß unfere fleifchliche Eine 
bildung fchuld, wenn wir ung bey den vorgetrage⸗ 
nen drey Perſonen im göstlichen Wefen dreg. 
Goͤtter einbilden: fintemahlman die Sache nicht 
nad der menfchlichen, fondern nach der unzex«, 
trennlichen und untheilbahren göttlichen Natur 
zu richten habe, nach der befandten Regel dee 
Weltweifen: talia fint predicata , qualia {ub-* 
jecta permiferint. Ermelfetferner, wie es aufh p. 30x; 
aus den Schrifften A. T. an Fußſtapffen “ 8 
et Wä 


1— 
XX 


BI, OleriBeinei, 


DR 
re nicht mangle, aus dem Worte Elohtm rorle 
vom 








8 eine Bielpeit bedeutet und dennoch mit dem 


reine Sache bedeutenden Jeh ſammen 
tt wird, aus den — 
die als von vielen reden, aus Pf. 2. da 


ichwohl ein Sopn, ben er gezeuget, benges 
£ toird, und andern Stellen mehr, aus derem 
b nicht völtg deutlichen Ausfpruche von dee 
ache Die Jũden feinen Anlaß zum Aergerniß 
jmen koͤnnen, weil auch andre dehren nicht 
licher in den Propheten offenbahrer find, bie 
doch unter ihre Glaubens» Ar rechnen, 
dmögen fie die Urſachen, die fie felbft von dee 
ickeln Offenbahrung folder dehren geben, nur 
b hier anwenden, zugefchtveigen, daß die alten 
diſchen Gelchreen diefes Geheimniß In den 
opherifchen Schrifften alerdings erkennt, de 
Zeuaniſſe P. Allix in feinem Ausforuch der als 





daß IEſus der wahre Meßias ſey. 817 
ins, und drey Perſonen in demſelben, die niemals 
einer werden, ſondern drey bleiben, Laß ober in 
sacın Weſen drey Perfonen find, iſt abermahl 
aicht wider die Vernunfft, ſintemahl diefe Pers 
I nicht fo wie bey ven Menfchen durch roefente 

e Eigenfchafften unterfchieden find, dabey wie 
war Die Art, wie es zugehe, nicht begreiffen, des⸗ 
wegen aber ans der Bernunfft nicht widerfptes 









koͤnnen. 
—2 Leyden und Tod, da ſie doch 
en koͤnten, daß 66 uͤber die ſeinen oͤffters 
Bergleichen verhänge, und daß es unter ihnen dem 
** Propheten alfo ergangen, woben nichts 


Ste ärgern fih über JESU 78 


gut, dag CHriftus von ihren Oberſten verur ⸗ 


Ahellt worden, weil dergleichen auch an den 
* Alt. Teſt. geſchehen, die Geſchichte Deo on 







Inns ein fchlechtes Bild von den Fürften der 
en zu EHrifti Zeit machen , und ihr eigner 
almud lehret, daß es in den Tagen des Wi Pik 
gurbändige, unverfchänte , graufame Menfchen 
‚geben folle. 
sörtliche Ehre der Anbetung, die wir un⸗ 
Jerm Heyland erweifen ; wie fich aber diefes Aer⸗ 
gerniß auf die Urwiſſenheit der Juͤden, da fie ihn 
isden Meßiam nicht kennen / gründet, alfo iſt eg 
aus dem im erfien Theile von ihm geführten Be⸗ 
weiſe leichrlich zu heben, woferne nur dargethan 
werden mag, daß der Meßias eine. göttliche Pers 
Gon ſey. Diefes hatte CHriſtus von fich ſelbf 
et,und war eben deßwegen von feinen Feln⸗ 
den angeklage worden. Weil auch ver Hoheprie 
Her feine Frage an ihn alfo eingerichtet: biſt du 
>> er Sohn GOttesd zeiget er da⸗ 
utſche aB.Ernd XxI. th. KEN ur 












Ste ärgern fidy endlich über bie p-33% 


VII. Olcari Beweiß, i 
daß die alten Juͤden davon gewuſt Haben, wit 
Mehias ein Sohn Gottes feyn foße, anderer 
gniſſe aus Ihren Schrifften, d uns der 
‚Autor weift, zu geſchweigen. Das Zeug: 
Chriſti von ſich felbft zw glauben, muß man 
dem vorhergehenden von feiner Wahrheit 
+ göttlichen Sendung fon überwiefen ſehn. 
ß aber tm felbigen Chriſtus fich einen Sohn 
ites wegen Gleipheit des NBefens, und nie 
vom Verftande wie die Engel’oder wir Mens 
ın, Gottes Kinder heiſſen nenne, weiſet ſich 
n aus dem Aergerniß des Hohenprieſters, der 
n dem erſten Berftande annahm, von Chriſto 
b Feines andern beießrerwird. C 3. folgen 
ı die Aergerniffe der Heyden, mie man fiein 
n Schrifften noch aufgezeichnet finder. Auffer 
1, was fie dißfalls mit den Juůͤden gemein hate 
ſtleſſen fie fih an die Neuigkeit der Lehre 


— — A 





daß IEſus der wahre Meßias ſey. 8:9 


eine Religion gehabt. Dasjenige aber, was von P-354 

Srundwahrheiten der Religion noch unter den 

Heydniſchen Voͤlckern übrig gemwefen, und worin⸗ 

ne fierechefchaffen uͤbereingeſtimmt, hat auch die 

Chriſtl. behalten, und nichts als ihre Irrthuͤmer 

und Unvoßfommenheit geändert, welches noth⸗ 

wendig war, weil die Heydniſchen Weifen ſelbſt 

von der ſchaͤndlichen Verderbniß ihres Gottes» p.35% 

Dienfis reden, und weil in Religions. Sachen 

nichts alc heiſſen Fan, als wag entweder mit der 

gefunden Vernunfft, oder mit den Kegeln der 

älteften Offenbahrung übereinfommt, fo ift die 

von der Chriftlichen Religion gemachte Acndes 

zung auch vor feine Neuerung zu halten, zumahl 

Der glückliche Fortgang , den diefelbe in dieſem p-360 

erde gehabt ,aflerdings von deffen Goͤttlichkeit 

zeuget. Das VBerdammniß ihrer Vaͤter und p-36 

Weiſen mag fie nicht hindern, allermaſſen fie ih⸗ 

nen damit nicht helffen, wenn fie fich auch in ihr 

von ihnen felbft verurfachtes Verdammniß flüre 

tzen / diejenigen auch unter denfelben, welche gleich 

vor des Meßiaͤ Zeiten gelebt, und dem allgemei⸗ 

nen Ruffe in dem Licht der Natur gebührend ges 

folgt, unftreitig feines Gnaden ˖ Ruffs werden 

feyn rheilhafftig worden, wozu fie fo wohl vermoͤ⸗ 

‚ge des unter den Süden geoffenbahrten Worte 

gute Gelegenheit hatten, als au wenn GOtt 

zechtfchaffene Gemuͤther unter ihnen angetroffen, 

von ihm unmittelbar fönnen fegn erleuchtet wors 

den. Warum GOTT den Meßiam erſt Inden p-37 

Icgten Zeiten habe kommen laffen? ift lächerlich 

zu fragen, weilman dißfals Gottes Gericht nicht 

erforſchen Fan, fondern feiner Weißhelt zutrauen 
Hhh 2 wo 





\ ar Beweiß, * 

ß deb er die ar welche darum in der 
Heiffe die erfüllte Zeit —— —— 
weigen, daß auch die menfchliche Bernunfftin 
Zeiten, da Chriftus gekommen, moch wohl ch 
Zeichen finden möge, warum er eben ba 
jren worden, welche Muthmaſſungen der 
toränführe, Es ärgern ſich —5 
den Olaubens· Geheimniſſen in der Leh · 
FE ſu welil aber der Schluß unrichtig iſt daß 
8, was unſer Verſtand nicht lar und deutlich 
reifft, auch nicht wohr fey, wir über dem uns 
ſt nicht weigern, in Sachen, die wir michr wiſ⸗ 
‚anderer Zeugniß anzunehmen, wann wir nut 
te Mare Unmöglichkeit darinne erblichen, wie 
nan vielen Exempeln gerofefen wird daß unfer 
HlaubenssBeheimmiffe dergleichen nicht in fich 
ten, fo tft dieſes Aergerniß gang ohne Grund, 
aahl da die Henden in den Schrifften ihrer 


daß IJEſus der wahre Meßias ſey. 32E 


oder Cäfar in der Welt geweſen, daher man fich 
in dergleichen Sachen an der Gewißheit des 








zeugniffes zu begnügen hat. Sie ärgern ſich p416: 


an der Einfalg der Lehre JEſu, was die vorge 
tragelen Sachen anbelangt. Nun har zwar deg 
Heyland von allerhand Dingen, welche die bloße 
Betrachtung angeben , nicht viel curieufe Dife 
surfe mit den Seinigen gehalten, aber eg dieng 
diß auch nicht zuu der Menſchen Seligkeit, welche, 
au ſuchen er gelommen war, Seine Sitten⸗Leho⸗ 
re iſt allerdings auch vor den einfältigften fehr be⸗ 
greiflich, aber eben darum deſto vortreflicher, wit 
uch die Dienfchen in ihrem Gefege nicht a 
Kunft und Zierlichkeit fehn. In der Thar felb 
aber find feine Gebote nicht niedrig, Indem fie auf 
die allerhöchfte Vortreflichkeit der menfchlichen 


Natur ihr Abſehen richten. Inder Glaubens p.ety 


Lehre iſt er ſo hoch, daß keinem Menſchen je der⸗ 
gleichen in die Gedancken gekommen und die Ver⸗ 
wvunfft ſich vorerwehnter maſſen chen deßwegen 


an ihm aͤrgert; daß die Evangeliſten des Heylan⸗ 2.43% 


des Lebens⸗Beſchreibungen einfaͤltig verfaſt, tif 
nach den Regeln einer glaubwuͤrdigen Hiſto⸗ 
vie, die ohne geſuchten Zierrath will geſchrieben 


ſenn, geſchehen. In den Apoſtoliſchen Epi⸗ p. 42 


ſteln ſind die Sachen von eben der Art, wie 
in den Evangellis, es haben aber einige aus Un⸗ 
wiffenheie und Unachtſamkeit die Ordnung in 
denfelben und daß alles untereinander geworffeu 
ſey, aetadelt. Denn daß fich die Apoſtel nach 
der Sricchifchen Weiſen Kunft «Kegeln richten 
follen, if eine unbfllige Forderung, indem fich bie 
Orientaliſchen Voͤlcker nie an dergleichen 
—W 


f vin bar Berne h 


t binden "binden Taffen, folche and nicht voneinern 
Ängten — = gt 
hen ober tateintfchen Seribenten felbftni 
acht genommen worden, zu mahl in Sen 
Hreiben, da weder ber = re 
ſicht des Vetfaſſers wie in Hiſtorien gefdsid 
Orduun A —— nach d 
Indern ER aan 
man — bald ſo ar a 
ı8 es aber an nörhiger und onsbilndiger) 
menfuͤgung hir nn 
brifften Peinesteges fehle, Kat der Herr A 
dutch Erennpel in Befem Buche michtmef 
nen, tedoch fonft in feinen ledtionibuspriv 
Analyticis & Exegeticis adEpiltolas Apoftı 
um zur Gmüge dargerhan, ie ärgern fi 
dem Mangel der Beredſamkeit in JE 
re, Es wer aber eine nach den Regeln d 


daß IEſpe der wabee Neßias ſey. 233 


Shh luͤſſe x. find; feinestweg feineswegen. "Steärgenfiäip. HABE 
en dem Mangel der Regel’ Richrigkeit in 
der Sprache, da ledoch Fe Urlaceäeneben 
werden fan, warum die Goͤttlichen Scheifften 
ger nach der Arhenienfifchen Zierlichfeit,, als ':;. 
wach denn Regeln der Sprache die damahls una 
ger den Süden gebrälichlich war derfertigtiwere 
denfollen, . Sieärgen fi an der — 45 
und Aufferlich verächtlichen Beftalt Ex 
fin, welches aber den Lehrern der weifeftenuntee 
Amen zuwider, daß nicht das — 
und die weltliche Mache oder Ehre eine war, 
Hochachtung verdiene, und dapeiner ungeachtet " 
aller Schmach und Verfolgung dennoch tugend⸗ 
hoefft ſeyn koͤnne / wie derm ſelbſt unter den Heyden p. 
welche geweſen / die unangeſehn JEſus ſchmah⸗ 
is verdammt worben, Ihr dennoch vor unfchule 
schalten. ‚Zubem Fan auch einem Heyden, p: 441 
ber gleich von dem befondern Rath GOttes, da} 
Ehriftus dutch finiehen ee ein 
In» Opffer bei Welt werden foflen , nice 
gel , dennoch nicht unbegreiflich vorkommen, "" 
daß GOtt ben JEſu Niedrigkeit gewiſſe Abflcbe 
sen koͤnne —*— haben, ms er bedendt, 
mfchen-habe t werden follen, 
bet lernen follen, wie ein Menfſch in — 
lande gleihwohl tag und ven SOu 
werth gehalten ſehn koͤnne daß fiebaran die NM⸗ 
tigkeit der tredifiden Site erkrunen Fohlen, 
SEfu herrlicher Zuftand, Biegen [6 thn 
pe Teiche würde ver! Year, d 
Sr done, 








vn . Ok 
en / als ob fie ſich meift — — 


indete, Ne * 55 
en vom keines feligteit vor feinem 
3 ten ja nur die ſo fich an ſtinem 8 


demfelben ungen mar, 
1, gleichwohl bar pam ben elen fe me 
$lergerniß ieboch eier ee 
Chriſtus im Tode nicht geblieben,fondgrn denfek 
beſiegt, und damit zu erfennen gegeben, 
dings Macht Habe, und bie Unſterblichteit 
pähren. — 

Runmehrofolgetc. 4. von pemenitergre) 
in an FE fis, welche heut au Tage unter uns 

ı felbft im Schwange geben, gehandelt wird: 
! das erfle Haupt, Aergerniß giebt ber Herr Autor 
daß ınarı leo Keine Wunder mebe febe, Dadurch 
h vormahls GOtt feinen Sohn fo Fräfftig erwie ⸗ 
+ Der Herr Autor antwortet hierauf, daß mar 
on an fihern Zeuaen von ihm, und an dem Zeugs 








daß IEſus der wahre Meßias ſey. 814. 


ſchweiffungen gerathen koͤnnen, ſo iſt nicht abzuſehen 
wie ihrer viel fo genau zuſammen übereingeftüht,und 
wenn die Sache nicht ihren Grund gehabt, fein ein; 
Giger zu bewegen geweſen, den Betrug zu offenbabe 
ren. Das Zeugniß ſelbſt, weil es von fo groffer p: 462 
Wichtigkeit war,daßdaraufder Grundeiner ewigen 
Blückfeliafeit beruhen folte, hat die allergenauefte 
Unterfuhung aushalten müften,da auch fo wohl Ju⸗ 
den ale Heyden, teglichem Theile wegen befonderer. 
Urfachen, daran gelegen war. Diefe Unterfuchung- 
warb mit VBerheiffungen, Drohungen, Marter und 
Schwerdt ausgeübt. Dennoch befiegelten es bie P- 46% 
Zeugen guöften Theils mit ihrer Beſtaͤndigkeit biß in 
den Tod. Es ward mit dieſer Unterſuchung gegen p. 466. 
Die Warheit nichts ausgerichtet, ſondern im Gegen⸗ 
heil immer mehrere zu deren Erkaͤntniß gezogen, 
welches nicht gefchehen koͤnnen, wenn fie davon nicht 
kraͤfftig waͤren überzeugt worden, ober fie muͤſten 
nicht Menfchen geweſen fepn. Die halfttarrigfien p.468, 
Beine haben auch fo weit nachgeben müffen, dal - 

e jum wenigſten bie Fada, auf denen dad Haupks 
Werck beruhete , nicht leugnen können. Enblich 
Ward auch die Gewißheit dieſes Zeugniſſes, fo wohl 
durch die daffelbe begleitenden goͤttlichen Wunder, 
als auch durch die vorbergegangenen Prophetifchen 
Meiffagungen beflätiget. Nichts iſt Demnach bier p. 47% 
äbrig, ald wenn man zweiffeln wolte, ob wir auch 
Bad wahrhaffte Zeugniß diefer Zeugen haben. Daß 
aber ſolches inden Schriften, die wir die Bücher des 
Neuen Teftamentd heiſſen, aufbehalten fen, fan mit 
allem dem Beweiß, deſſen ung eine Sache von biefer 
Art fähig if, fo klar erbärtet werden, daß man alle 
Biftorifche Gewißheit aufheben müfle, wenn man das 
ran zweiffeln wolte. Der Herr Autar treibt dieſen 
Beweiß fehr ausführlich und gründlich, und hat da⸗ 
ben nichts vergeffen, mag zu der hiftoria Critica ge⸗ 
böret. Zuletzt führt er auch, die Geroißheit biefen p. un 
- Bücher gu beilätigen, dag fie begleitende innerliche 
— des heiligen Geiſtes an, welches Argument p, sı2 

ey den Ungläubigen, fo die, Empfindung 8 

au 


VI, —— ei 


ich nicht, — — zum 

veckung haben fan, i 

hes innerlichen — Be une — 
benehmen fönnen „wog. 

Irtyrer fürgelegt, und —— 

n Beweißthum enthalt ieſen wird 

anıp der Sache ſelbſt, nel ey 

en vangeführtes — ſucht der 

tot darlune „daß JEſu — 

den, die er ſo wohl don des Je 

hen Volcks/ als feiner Kirche: — mit weh» 

letztern abſonderlich elwas 

noͤglich geſc m.häti —— 

iche Zeit ihre eigenen ilehat. Denn 

mit JEfu zugleich Lebenden, feine Wunder hate, 
‚aber die gange Erfüllung-feiner Weiffagung, 
vr fehen konten,alfo mangelt es uns zwar teho an. 
indern , haben aber aus dem leßterwehnten 
d, dad ung fo deutlich vor Augen liegt, ein uns 
ſtoßliches Zeugmiß zu nehmen; äugefehmeigen, 
5Dtr nicht Noth hat, eine gnuafam beftätigte 
che aufs neue mit Wundern iu verfieaeln. Es 








daß JEſus der wabre Meßias ſey. 827 


—— — — — — — —— — — — 
funden werden, die zu den wahren Juͤngern JEſu 
gehoren. Co kan auch niemand ſagen, daß die Zwi⸗ P- 548 
ſtigkeiten aus der Art der Cbriftlichen Lehre felbfi hek⸗ 
kommen, da fie vielmehr die Verkehrung des Glan, 
bens und die Urglift des Satans zum Urfprungehas 
ben. Man folte fid) auch um fo viel weniger dran p- 546. 
kehren, weil fie der Heyland vorher verfündigt. 

Daß dritte Haupt⸗Aergerniß der Ehriften an ihrem P-549- 
Meiſier beruht auf der von ihm erforderten allzu⸗ 
ſtrengen Lebens⸗Art, deren Ausübung unmoͤglich 
ſcheinet, wie denn der gelehrte Baile in einer ſeiner 
Schrifften zu behaupten geſucht, daß ein Stand, der 
aus lauter Ehriften beftände, die nach Chriſti Regeln 
‘genau lebten ‚unterandern Bildern unmoͤglich bes 
ehen koͤnne, daher denn biefe ſtrenge Pflichten nur 
vor eingele Perfonen,die dad Vermögen hätten, ſich . 
von aller Bürgerlichen Geſellſchafft loß sureiffen, zu⸗ 
gehören fchienen, wozu koͤmmt, bag dag Leben der 
meiften Ehriften von der Unmoͤglichkeit ihrer Sit⸗ 
ten⸗Lehre felbft zeuge. Nun iſt zwar Ehrifti Lehre un: p. 554: 
ſerm Sleifche allerdings zumider,aber man muß auch 
bedencken, daß es ein verderbtes Fleiſch ſey, welches 
dieſelben nicht leiden kan, und deſſen Widerſpenſtig⸗ 
keit ungeachtet die erforderten Pflichten doch Voll⸗ 
kommenheiten der menſchlichen Natur bleiben, zu J 
deren Ausübung und über diß in der Lehre ChriſtiP5914 
nicht nur kraͤfftige Ermunterungs:lrfachen,fondern - ” 
auch nuugfame Mittel an die Hand gegeben werden, \ 
und in folcher Betrachtung find die ung vorgefchrie,P- I98« 
benen Pflichten mehr eine Zierde, alg ein Borreurff 
sinferer Religion, der eg im Gegentheil fehr übel laſ⸗ 
fen milrde, wenn fie ung in einer fleifchlichen Frey⸗ 
beit lieffe. Die Feinde der Ehriftlichen Religion fel:p. 561, 
ber haben deßwegen ihre Glaubeng : Lehre zwar vers 
worffen, die Sitten « Xehre aber gerühmt. und iſt te 
ter allen dißfalls angeführten Zengniffen anı merck⸗ 
würbdiaften, daß der abtrünnige Julianus su Wieder⸗ 
aufrichtung des Heydenthums Feinen beffern Math 
weiß, ald, wenn man darinne die Ehriftlichen Le⸗ | 
bens Regeln behielte. Die buͤrgeruche BRWzyo hr 
Rt 





$ VIL- 3 VII. Okari Beweiß daß Yfısıc 16 


wird auch ben denenfelben 
En an 
— — von — 5 
Dich bald weifen,dafi 


Republik neben andern 

wovon der Herr Autor einen wohl; vo 
iR führt, und folchen iiegemihem — 

ex Ehriftlichen Gamilien , ja überhaupt — 
ngeringern Anſahl vera —— 
mw Leute — —* mit ER — 
eſchlachter Menſchen eine, * ausma 

B. "aan Darf ich au) da a 


} Reben der mieiften Crifen bat ja 

echt ift, und darum glauben, ie Ehr: — 
rehre fen ein bloß Spiel der Gedand en. Denn 
vat fich die twürcklichelusuübnng derfelben an NE: 
den Apofteln,den erften Chriften und an den mich: 
on Aenderungen, die unfer den allerwildeſſen 
Icferu dader entilanden, zur Gmüge gewieſen. 
muß aber die wahre Art der Sache auf ihrer er 

ı Geftalt aeſchloſſen werben, und aiebt alfo die 


DE 
Deutiche 
ACTA 
ERUDITORUM, 


Geſhihtt be der 1 Gelehrten, 
betacr rg gen Bukanp 


Literatur in Eusg a. 
Bo; a 





Zwey und zwantzigſter Theil, 
Leipzig, 
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn. 
1714. 


un 
h TIER 
so TIoaIAI 


Mnhale des gtoep und) —— Dheils. 


Here nei 
——— 

— de 
Pag. — 
einrici —F Erudisiffimorum inRe on Viro= 
rum. Pa-856 
jeifieng Anmerckungen über bie. Sitten = Lehre 
derer Ehriflen. Pag: 362 
Bverh, Ortonis de Adilibus Coloniarum & Muni- 





BETT oß 
F 
IIXRXLXLLLIIAII 
—* 


oĩre critique de la Republique 
des lettres. 


| Dasift: . 
he Hiftorie der gelebrten Welt, 
einn deren Zuftand zu alten und 
en Zeiten entworffeñ wird. Am⸗ 
dam bey “Jacob. Desbordes. 1713. 
Dritter Theil, 15. Bogen, Vier⸗ 
Theil, 160. Bogen. 

Egenwaͤrtige Arbeit iſt uͤber Ver⸗ 
muthen des Herrn Autoris von 
denen Gelehrten ſo wohl aufge⸗ 
nommen worden, daß er ſich da⸗ 
durch angefriſchet befunden in ſel⸗ 
ber mit defto emſigern Fleiſſe forte 
n. Damit er aber in feinem Vorhaben 
ffer fortkommen möchte ‚als hat er feinen 
Ändert, und fich von Utrecht nach Amſter⸗ 
geben , als in welcher berühmten Stadt 
vas Inder gelehrten Welt paßtret ‚gleich 
InemMittelpunct, zufammen koͤmmt. Er 
h dafelbft einen Verleger gefunden , der 
erck mic faubern Pappier und fchönen Lit⸗ 
stfegen wird , wie er denn fonderlich deß⸗ 
geruͤhmet wird, daß er Chiueſiſche Chara- 
‚ fo bißher in Denen Druckereyen unbe⸗ 
chneiden laſſen. Sonſt ift in der Worer⸗ 
ſche 48.Erud, XXII. th. RN 








\ratıi wegen welch 
eile pi 718. angefüß 
llen. 


2. Folget eine Diſſertation, in welcher erwie⸗ 
wird, daß die Chineſiſche Sprache mit der 
bräufchen eine groffe Gleichheit habe, Es 
sen ſolches bihher noch fehr weniae von denen 





nn 
dela Rep. des lesıres, 831 


einander gleich , weil in beyden Eurge und einſyll⸗ 
bichte Worte vorkommen. * Nechſt diefen has 

ben auch Alvarez Semedo, Ludov. Thomasfınus, p. 39. 
undAug. Pfeitierus ſchon erkannt, daß diefe beyde 
Sprachen ziemlicher maffen mit einander über: 

ein kommen, Es wird aber diefe Diflertaion 

in fünff Theile abgetheilet Deren der. erſte jeiget, p. 42 
es kommen in der Chineſiſchen Eprade virle 
Hebraismi vor. Die Hebrder fagen NEID 

ein Sohn des Ochfens ,‚.das ift, ein Kalb, 
EINV-N2,d05 auf der Ewigkeit, d. 1. 

das Brad, ingleichen was fie vor Redens⸗Arten 

mit denen Worten AN, DN, DWU, ND, &c. 
formiren, das komme ebener maffen bey denen 
Chinefern vor. ‘Die Comparativi und Superla- p.54.55; 
tivi werden in einer Sprache wie In der andern 
gemacht. Derandere Theillchrer,die Chine⸗ p-5% 
fer haben einige Wörter, fo bloß Hebraͤiſch ſeyn, 
wobey gleich Anfangs angemer fit wird ‚daß die 
Ehinefer die 3. Buchſtaben B. D. R. in Ihrer 
Sprache nicht haben, ſondern an ſtatt B.undD, 

wenn fie fremde Worte ſchreiben ſollen, P. und T. 

an ſtatt der R. aber ein L. brauchen. Ferner muß 

man anmercken, daß verſchiedene Wörter aus 
Verwechslung, Zuſatz nund Wegnehmung einis 

ger Buchſtaben aus einer Sprache in die andere 
gebracht werden, Alſo koͤmmt das Chineſiſche p.bꝛ 
Wort Ti die Erde, her von OO Iutum Siam, 
betrachten, von XXV erfisunen: Ngö, 
wir, von u: Fl, der Dater vonan: Tam, 


SURERENCE 7 PIRDER Si SEHE. 
* Unfer Herr Autor hat daron ſchon einige Nreben 

" Depdart,bie wir im AR. Thril g- 725, augrtuhree 
MIN, 





ur ——— 


mg, von mg,von DN,vol 
n DV: Yen, das‘ 
le radices. davon {im der 
ve erg 









il sıoin ‚erhal ch 
noch — nahe bie ben mar 
n koͤnte beantwortet ‚welche wir aber, um bee 
rer Kürge willen , nicht mitnehmen fönnen, 
wir ohnedem zu beforgen haben , es möchre 
ſe Chineſiſche Critique nicht allen Eefern gleich 








de la Rep. des lettres. 833 


von Berlin an den Autorem gefchrieben. Er 
klaget Anfangs , daß vorigo die Gelehrſamkeit 
Bafelbft nicht hoch geachtet, und es Schadefen, 
daß eine fo vortrefliche Bibllothee nunmehro ver» 
fchloffen ſeyn ſolte. Indeſſen berichtet er, daß 
in befagter Bibliothec viele Drientalifche, und 
ſonderlich auch Chineſiſche MSS. anzutreffen, 
woraus er dem Berfaffer einChinefifches Vater 
Unfer zufendet. Er verfpricht auch fünfftig eini⸗ 
e Aumerdungen über den Lycophronem zu 
besferiden ‚welche denen Gelehrten nicht unan« 
genehm ſeyn werden. | 


Im vierten Theil ift gleich Anfangs eine Dif. Tom- 


fertation über eine Stelle Callimachi hymno in 
Delum v. 308, allwo die VenusKurais dexaia, 
Venus antiqua, genennet wird. Der Autor aber 
berbeifet folches und liefet "Agxziz, von Arca, 
einer Stadt in Phoͤnicien, nicht weit von Tyrus, 
in welcher die Venus vorzeiten gar ſonderlich ver- 
ehret worden. Das erfte,nemlich,daß eine ſol⸗ 
che Stadt geweſen ſey, beweiſet er aus dem Mc- 
nandro Ephelio, den Jofephus anfüßret, Plinio, 
Ptolemzo,ltimerario Antonini,Lampridio,Bufe- 
bio, Stephano Byzantio, und Guilielmo Tyrio. 
Das andere aber,daßnemlich die Venus daſelbſt 
verehret worden, behauptet er Daher, weil fo wohl 
die Schrift, als auch die Heiduifchen Scriben⸗ 
ten bezeugen , esfen der Goͤtzendienſt der Venus 
fonder" Hin Phoͤnicien im Schwange gewefen, 
Die Schrifft Ichret ung, r. Reg. XI, 5. 33. und 
2. Reg. XXIII, 13. wie auch an andern Orten,daß 
Aſtoreth, oder Aſtarte, eine Goͤttm derer Sidonier 
geweſen, dergleichen auch ausf.uciano undPlauto 
Iti 3 » 


p.i. 


ing Hiob X 
efötrime, und inegemein ein Licht bedrure 
un iſt geoiß, daß die Aſtarte unter dem Will 
es gewifteräfri verehret worden; weil fieabt 


ER faces, . 








. de Ls Rep. des letıres. ‚85. 


fie Dædalus der Ariadne gefchencker , hernach 
nahm fie: Thefeus und- brachte fie nach Delos.: 
3. Redet der Poete in denen bißherigen Werfen s 
von etlichen Inſuln des Mittellaͤndiſchen Meer‘ 
res, als Corlica, Eubora, Sardinia, Cyprus, all- 
wo die Venus , nachdem fie aus dem Meere kam, 
engeländet , unter welchen Delos eine von denen 
vornehmften ifl.ıc. Was Yon der Stadt Arca 
vorgebracht worden das heiſſet er alles gut; fonft 
wird Roch verfchiedenes von dieſer Materie ab 
handele... - DE 7 
2. Hierauffönmt eine neueDilfertation, in p.29. 
welcher erwieſen wird,daß die Chinefifche Spra⸗ 
che verſchiedene Schrifft » Stellen des A. T. zu 
verfiehen, gut fen. “Wir haben biganhero wie - 
Gen dergleichen fchon einiger maffen aufgehalten, 
wohen es dannenhero vor diefes mahl deſto kuͤr⸗ 
tzer machen, zumahl da das meiſte, fo bier vorge⸗ 
bracht wird / aus Nahmen derer Thiere und Seei⸗ 
nen beſtehet, von denen man am wenigſten was 
gewiſſes ſagen kan. Das Wort Dw folk 
berfommen von Scham, hoch, und Mim, hell, 
klar, heiße alfoder Himmel ein folches Werck 
Gottes das in der Höhe ſtehet, und hellſcheinend 


und klar iſt. MON bedeutet Jeſa. XXX, 33. bie. p.35: 


Hoͤlle, und fol feinen Urſprung haben von daun 
Chinefiſchen ta groß und dem Hebraͤiſchen NM 
eine Sreite, Wird alfo dadurch ein Det anger : 
zeiget, der voneiner groffen Breite ift, daher er 
auch von Ehrifto eine weite Pforte genennen, 


wird. Die Worte PfalmLxXI,g. MON) Or P35 


INNEN 72, merden von verfchiedenen fo eme.: 
klaͤret, daB TD der Imperativusfenvon JO, 
sita AN 


ari conftruirer wird, dergleichen Exempel auch 
geführer werden: ob aber ſolches auch fo 
lechter dings hier ſtatt finde, totzd billich gezwel ⸗ 
ES nimmt auch der Herr Clericus die Worte 








dela Rep..des lettres. , 87, 


Ss Das nechſte iſt ein Specimen Fäftorum Ju- P.94- 
Hdicorum ‚oder Chronologie derer Roͤmiſchen 
Burgemeiſter, wie fie in dem Codice Juftinianeo 
verfommen. Der Autor derfelben feet fienach 
hren Jahren, und ficher man allezeit dabey, wels 
ige Leges In felben Jahren gefchrieben worden, 
baben auch vielmahl die Roͤmiſchen Infcriptioncs 
mitgenommen , und die Nahmen derer Buͤrge⸗ 
meiſter daraus verbeſſert werden. Es dienet 
dergleichen Arbeit zu deſto beſſern Verſtande el⸗ 
nes Legis, wenn man aus Entgegenhaltung der 
Hiſſtorie von felben Zeiten gleich erfehen fan,waß,, 
etwan damahls fonderliches vorgegangen, und 
zu Diefem oder jenem Geſetze Gelegenheit gege 

a * 


6. Der ſechſte Artickel fähret fort, von des p. 116. 
Chardin feiner Reiſe nach Perſien Nachricht zu 
geben,movon wir nichts melden, als was der. der: 
Autarder Hiftoire Critique beyläufftig von der _ 
Arabiſchen Sprache erinnert. Dan har nemlich p.127. 
biß anhero gegläuber ‚es fen felbe an Wörtern fo 
Zahlreich, daß maninfelber 1000. Wörter habe, 
dfe ein Schwerd, soo. die einen Loͤwen, 400. 
fo, ein Ungluͤck, 200, die Milch, go. die Honig, 

Jii7 und 


» Man hat dergleichen Chronologie ſchon ge⸗ 
habt, als welche vor der alten Edition des Codicie.; 
Theodofiani geftanden, von Gothofredo aber ung - 
ein groß Theil vermehret und verbeffert worden. : 
Daher mir faft meinen folten, die Welt koͤnte der⸗ 
gleichen Arbeit gar wohl entbehren. Es mäfle 
denn ſeyn, daß ber Autor folche bloß auf den Codi« : 
cem Jultinianeum einrichten , und feine auf ben . 
Reife geſammleten Verbefferungen vielter altem 
Inferiptionen bey Gelegenheit anbringen wann. 


ılari conftruirer wird dergleichen —e 
igefuͤhret werden: ob aber ſolches auch ſ 
Nechter dinge hier ſtatt ſinde, wird billich geywe⸗ 
it/ Es nimmt auch der Herr Clericus die Werie 











ıt8Homeri Odyſſea, in welcher eine von der 
lope ihren Mägden diher tter Arbeit bey 
Him̃el einen groffen Vorher vtrnahm wel 
bey denen Alten Morgenländifchen Voͤl⸗ 








En 
de la Rep. deslettres. 8:9 


getfolches :Tomerusnoch an einem andern Ort/ 

imd von denen Roͤmern iſt dergleichen beym Vir⸗ 
gilio, Horatio, Seneca Tragico und Ennio zu er⸗ 
fen j 

8 . Ferner fichet man eine Anmerckung über'p.ı6;. 
die Worte Davids 1. Sam. XVII, 36. Dein 
Rnecht bat einen Löwen und Bären ges 
fhlagen. Man muf diefe Worte nicht aus 

der heutigen Welt beurtheilen, fonft möchte man 
nicht wohl zu rechte Fommen. Denm zu alten 
Zeiten ward es vor cin Kennzeichen einer un⸗ 
uͤberwindlichen Staͤrcke angefehen,, wenn einer 
einen Löwen erfchlageh , wie foldyes aus denen’ 
Erempeln Bimfons ‚Benaja des Sohns Joja⸗ 

da, 2. Sam, XXIIl,20.Herculis, Achillis und Ly- 
ſimachi zu erſehen. Daher werden auch Saul 

und Jonathan geruͤhmet, fie waͤren ſtaͤrcker ge⸗ 
weſen als Loͤwen, 2. Sam. J, 23. Im uͤbrigen p.167. 
thut der Autor bey Gelegenheit einen ungluͤckli⸗ 

chen Verſuch in der ChineſiſchenCritique, indem 

er das Wort MIDM Judic. XV, 6. erklaͤret 
Groß⸗Thimnath, weil noch ein ander: Thi⸗ 

mna im StammJuda gelegen: ca aber heißt bey 
denen Chineſern fo viel als groß. Denn es iſt be⸗ 
kannt, daß das M in fine locale iſt, wie in 
MEIN &c, | | ' 

9. Der neunte Artickel meldet von ber neuen p.1o. 
Auflage des alten Rabbiniſchen Commentarii 
Mechilta, über das andere Buch Mofis ‚davon 
auch in denen Lateiniſchen Adis Erudit. 173. 
Novemb. p. 527. Nachricht zufinden, . 
10, Im folgenden Artickel ſtehet eine Lateini⸗p. 124; 
ſche Schrift eines Engliſchen Theologi T.Brayi, 
== W 





bralbereit viele, etwas zugefendet , mie ans 
gedruckten Briefen des sn Sablonsty 
Jo.Bapt. Ortü zu Zürch zu erfehen. Unter 
ern hat ihm der Herr Roland ein rarcs Buch 
then, woriun dag martyrium Angeli N Merulz 


Kusel uni Min — 


de la Rep. des lettrert. ak 
zu lange werden wolte , fo fahe man eridlich nach 
ihm , und füche, SO rt der HErr hatte ihn durch ei⸗ 
sen fanfften Tod der Wuth des Feuers und ſei⸗ 
her Feinde entriffen. Ä 


11, Folget ein Brief , den der Herr Schott p. 225. 


bißheriger Bibliochecarius zu Berlin, an den 
Seren de Vignoles geſchrieben. Es berrtfft ſol⸗ 
her einen gewiſſen nummum, deſſen Erklärung 
Derfelbe vor einiger Zeit heraus gegeben / die Jour⸗ 
naliſten aber zu Treroux, weil fie deffen Reinumg 
nicht recht eingefehen, wicht wol beurtheilet ha⸗ 
ben. Es zeiget ſolcher auf der einen Seite Au- \ 
gußi Haupt,mit dem Worte AVGVSTVS: auf 
der andern aber einen Stein in Geſtalt eines Pie- 
deftal mit denen Worten CC. AVGVSTI, und 
untenL. CANINIVS GALLVS Il, VIR. Die 
beyden CC. erfläret er durch Ducenarius, wie 
eben dergleichen in einer Infcription beym Har- 
duino ad Plinium H.N. I. ı. c.33. vorfonmmer, 
und von ihm fo gelefen wird. Es war aber Du- 
cenarius eine Obrigfeitliche Derfon,fo vom Kay⸗ 
- fer Augufto bey folgender Gelegenheit eingefe- 
Ket worden. Die Stadt Mom war durch die 
bürgerlichen Kriegegang herunter kommen, ſo 
gar, daß nicht einmahl Leute genug da waren, die 
etwas befaffen , daß fie in denen Decurien Die 
Richter⸗ Stellen vertreten Funten. Alfo feßte. 
num Auguftus die vierte Decurte von Richtern 
ein welche nur halb fo reich, als die andern, ſeyn 
durfften und wurden daher, weil fie ducenta fe- 
Stertia * befaffen Ducenariigenennet, Svetonius 
giebt 


Es betraͤgt ſich dieſe Summa nach unter KÄhR, 
obngefebr auf 6000. Reichsthalerx. 


2 1. 2 1 Hilore e Erigque e 
mg,von on, vollkommen: Y. 
a En: Yen, das Age, von = 







itten giebt es in der n Sprache 
le radices.davon in der iur Die 
tivata vorkommen. — esher 
n pe, reden: 
Een 
m, belle, in gen Formen au 
ertens ofele Chfnefifd —— 
— ö,verbrenn * * 
rwuͤſten Lao ein B 

Sulden: Yen, ein Modias,vom h 


Lyywin,erbalten.zc, Endi we 
noch einige Einmikfe, die man hf 

nfönte, beantwortet / welche wir aber, umibee 
ter Kürge willen , nicht mitnehmen fönnen, 
vir ohmedem zu beforgen haben , es möchte 
eChineſiſcht Critiquenicht allen Lefern gleich 





de la Rep.des lettres. 833 


von Berlin au den Autorem gefchrieben.. Cr 
klaget Anfangs , daß vorigo die Gelehrſamkeit 
daſelbſt nicht hoch geachtet, und es Schade fen, 
Daß eine fo vortrefliche Bibliochec nunmehro ver⸗ 
ſchloſſen feyn folte. Indeſſen berichter er, daß 
tn beſagter Bibliorhec viele Örientalifche, und 
fonderlih auch Chineſiſche MSS. anzurreffen, 
woraus er dem Verfaffer einChinefifches Vater 
Unfer zufendet. Er verfpricht auch fünfftig eini⸗ 

e Anmerdungen über den Lycophroncm zu 
berſenden, welche denen Gelehrten nicht unan⸗ 
genehm feyn werden. 

Im vierten Theil ift gleich Anfangs eine Dif. Tom- 
fertation über eine Stelle Callimachi hymno in Du 
Delum v. 308. allwo die Venuskurgig dexai, 
Venus antiqua, genennet wird. Der Autor aber 
verbeſſert ſolches und liefet "Agxaia, von Arca, 
einer Stadt in Phönicien,niche weit von Tyrus, 
In welcher die Venus vorzeiten gar fonberlich ver- 
ehret worden. Das erfte,nemlich,daß eine ſol⸗ 
He Stadt gewefen ſey, beweifet er aus dem Mc- 
nandro Ephefio, den Jofephus anfüßret, Plinio, 
Prolemzo,Itmerario Antonini,Lampridio,Bufe- 
>io, Stephano Byzantio, und Guilielmo Tyrio. 
Das andere aber, daß nemlich die Venus daſelbſt 
verehret worden, behauptet er Daher, weil fo wohl 
Ye Schrift, als auch die Heidniſchen Scriben⸗ 
ten bezeugen , esfen der Goͤtzendienſt der Venus 
onder‘ Hin Phoͤnicien im Schwange geweſen. 
Die Schrifft Ichret ung, r. Reg. XI, 5. 33. und 
.. Reg. XXIII, 13. wie auch an andern Orten,daß 
Mfiorech,oder Aſtarte, eine Goͤttm derer Sidonier 
zeweſen, dergleichen auch ausl uciano undPlauto 

Iti 3 N 


Shafotifihen Uberſetzung Hlob KXRI, 26. 
'rrme, und inegemein ein Licht bed:utet. 
aiſt gebiß / daß die Aftaree unter dem Bilde 
sgewifräNri verehrer worden; weil fie aber 


En ET luane - Ei 





2. en ehe 





de la Rep. des lettres. 335 


— ——— — — — — — — 
fie Dædalus der Ariadne geſchencket, hernach 
nahm fit Theſeus und brachte ſie nach Delos. 
3. Redet der Poete in denen bißherigen Verfen » 
von etlichen Inſuln des Mittellaͤndiſchen Mee⸗ 
res, ale Corſica, Eubœa, Sardinia, Cyprus, alle 
wo die Venus , nachdem fie ans dem Meere kam, 
angelaͤndet, unter welchen Delos eine von denen 
vornehmften iſt. ꝛc. Was von der Stadt Arca 
vorgebrache worden das heiſſet er alles gut; fonft 
wird Koch verfchiedenes von dieſer Materie abg 
handelt. ır 


2. Hlieraufkoͤmmt eine neue Diſſertation in 


welcher erwieſen wird, daß die Chineſiſche Spra⸗ 
che verſchiedene Schrifft⸗Stellen des A. Tau 


p.29. 


verfichen, gut fen. Wir haben biß anhero uus 


bey dergleichen ſchon einiger maffen aufgehaltese,. 


wollen es dannenhero vor dieſes mahl deſto kuͤr⸗ 


tzer machen, zumahl da das meiſte, ſo hier vorge⸗ 


bracht wird / aus Nahmen derer Thiere und Skei⸗ 


nen beſtehet, von denen man am wenigſten was 
gewiſſes fagen kan. Das Wort D ſoll 


herkommen von Scham, hoch, und Mim, Beil;. 
klar, heißt alfober Himmel ein folches Werck 


Gottes das in der Höhe ſtehet, und hellſcheinend 


und Elar iſt. Moh bedeutet Jeſa. XXX, 33. bie - 


Zölle, und fol feinen Urfprung haben von dem 


Ehinefifchen ta groß und dent Hebrälfchen Mr . | 
eine Breite, Wird alfo dadurch ein Det ange⸗ 


zeiget, der voneiner groſſen Breite ift, daher er 
aud von Chriſto eine weite Pforte genennet 


wird. Die Worte PfalmLxI,g. MON) Orl P35; 


MEI 725 werden von verfchiedenen ſo eng, 


! 


klaͤrert, daß ſO der Imperativusfenvon ND. 
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ari conftruirer wird dergleichen Exempel auc 
jeführer werden: ob aber ſolches auch | 
echter dinge hier ſtatt finde, wird billich gezwe 
Es nimmt auch der Herr Clericus die Wor 





dela Rep..des lettres. , 837, 


Se Das nechſte iſt ein Specimen Fältorum Ju». P.94- 
ridicorum ‚oder Chronologie derer Roͤmiſchen 
Bürgemeißter wie fie in dem Codice Juftinianeo 
vorkommen. Der Autor derfelben feget fienach 
ihren Jahren / und fiehet man allezeit baben, wel⸗ 
che Leges in ſelben Jahren geſchrieben worden, 
dabey auch vielmahl die Roͤmiſchen Inſcriptiones 
mitgenommen, und die Nahmen derer Buͤrge⸗ 
meiſter daraus verbeſſert werden. Es dienet 
dergleichen Arbeit zu deſto beſſern Verſtande ei⸗ 
nes Legis, wenn man aus —— — 
Hiſtorie von ſelben Zeiten gleich erſehen kan, wa — 
etwan damahls ſonderliches vorgegangen, und 
I dieſem oder jenem Gefege Gelegenheit geger 

en, * J 

6. Der ſechſte Artickel faͤhret fort, von des p. 116. 
Chardin feiner Reiſe wach Perſien Nachricht. zu 
geben, wovon wir nichts melden,als was ber. dert 
Autorder Hiftoire Critique beyläufftig von der , 
Arabiſchen Sprache erinnert. Man hat nemlich:p.127. 
biß anhero gegläuber ‚es fey felbean Wörtern ſo 
Zahlreich, daß man in felber 100o. Wörter habe, 
die ein Schwerd, 500. die einen Loͤwen, 400. 
fo. ein Ungluͤck, 200. die Milch, go. die Hontg, 

Ili7 und 

»Man hat dergleichen Chronologie ſchon ger“ 
habt, ais welche vor der alten Edition des Codieid. 
Theodoſiani geftanden, von Gothofredo aber um". 
ein groß Theil vermehres und verbeffert worden. : 
Daher wir faft meinen folten, Die Welt koͤnte der⸗ 
gleichen Arbeit gar wohl entbehren. Es müfte ' 
denn fenn, daß der Autor folche bloß aufben Codi- 
cem Juftinianeum einrichten ‚, und feine auf ben. 
Reife gefammleten Verbeſſerungen vielter alten 
Inferiptionen bey Belegenheit anbringen waixn. 





= L 





Der fiebehrbe Ari 

desHomeri Odyſſea, in welcher eine von der 
Hope ihren Mägden fher.ihter Arbeit bey 
n Him̃el einen groffen Dohther vernahtm,twele 
bey denen Alten Morgenländifchen Voͤl⸗ 





de la Rep. desletires. 8:9 


get folches iTomerusnoch an einem andern Ort/ 
imd von denen Römern iſt dergleichen benm Vir- 
gilio, Höratio, Seneca Tragico und Ennio zu er⸗ 
fen Zu 
8. Ferner fichet man eine Anmerckung über p. 165. 
die Worte Davids ı. Sam. XVII,36. Dein 
Rnecht bateinen Löwen und Bären ges 
fhlagen. Man muß diefe Worte nicht aus 
der heutigen Welt beurteilen, fonft möchte man 
nicht wohl zur rechte kemmen. Denn ztı alten 
Zeiten ward es vor cin Kennzeichen einer un⸗ 
uͤberwindlichen Staͤrcke angefehen,, wenn einer 
einen Löwen erſchlagen, wie folches aus denen‘ _ 
Erempeln Bimfons ‚Benaja des Sohns Joja⸗ 
da, 2. Sam, XXIII, 20. Herculis, Achillis undLy- 
ſimachi zu erſehen. Daher werden auch Saul 
und Jonathan geruͤhmet, fie waͤren ſtaͤrcker ge⸗ 
weſen als Loͤwen, 2. Sam. J, 23. Im übrigen p.is7. 
shurder Autor bey Gelegenheit einen ungluͤckli⸗ 
chen Verſuch in der ChineſiſchenCritique, indem 
er das Wort MoDn Judic. XV, 6. erklaret 
Groß⸗Thimnath, weil noch ein ander‘ Thi⸗ 
mna im Stamm Juda gelegen: ta aber heißt bey 
denen Chineſern fo viel als groß. Denn es iſt be⸗ 
kannt, daß das M in fine locale iſt, wie in 
MOND &c, " 

9. Der neunte Artickel meldet von der nenen p.130. 
Auflage des alten Mabbinifchen Commentarüi 
Mechilta, über dag andere Buch Mofis ‚davon 
auch in denen Lateiniſchen Adis Erudit. 173. 
Nuvemb. p. 527. Nachricht zu finden. 

10, Im folgenden Artickel ſtehet eine Lateini⸗p. 124. 
ſche Schrifft eines Engliſchen Theologi T.Brayi, 

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Ein ( 
Yen und Genen g 


mag wie er ein 
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nt, zuſammen 
ee She Bi erde 20 3 
(zu donden 1711. gedt Es hoben ihn 
brallbereie viele. etwas: abet der , mie eus 
gedeucten Briefen des Herrn Yablonsky 
Jo.Bapt, Otti zu Zürch zu erfeen. Unter 
era hat ihm der Herr Moland ein rares Buch 
then, woriun das martyrium Angeli Merulz 


de la Rep. des letuet. 384 
zu lange werden wolte , fo fahe man endlich nad 
ihm , und fiche, GOtt der HErr Hatte ihn durch ei⸗ 
nen ſanfften Tod der Wuth des Feuers und ſei⸗ 
her Feinde entriffen. 


11. Folget ein Brief , den der Herr &thoft;p.2:;- 


bißheriger Bibliochecarius zu Berlin, an den 
Seren de Vignoles gefchrieben, Es beretffe ſol⸗ 
eher einen gerwwiffen aummum, deſſen Erflärung 
Derfelbe vor einiger Zeit heraus gegeben die Jour⸗ 
naliften aber zu Trevoux,weil fie deffen Meinung 
nicht recht eingefehen, wicht wohl beurtheilet ha⸗ 
ben. Es zeiget foldher auf der einen Bette Au- 
guſti Haupt,mit dem Worte AVGVSTVS: auf 
der andern aber einen Stein in Geſtalt eines Pie- 
deftal mit denen Worten CC. AVGVSTI, und 
untenL. CANINIVS GALLVS It, VIR. Die 
benden CC. erfläret er durch Ducenarius, wie 
eben dergleichen in einer Infcription beym Har- 
duino ad Plinium H.N. L. 1. c. 33. vorfonnmes, 
und von ihm fo gelefen wird. (Es war aber Du- 
cenarius eine Obrigfeitliche Derfon,fo von Kay» 
- fer Augufto bey folgender Gelegenheit eingefe- 
Ket worden. Die Stade Mom war durdy die 
bürgerlichen Kriege gang herimter kommen, fo 
gar, daß nicht einmahl Leute genug da waren, die 
etwas befaffen , daß fie in Denen Decurien Die 
Dichter + Stellen vertreten Funten. Alfo ſetzte 
num Auguftus die vierte Decurie von Richters 
ein, welche nur halb fe reich, als die andern, ſeyn 
durften, und wurden daher, weil fie ducenta fe- 
ſtertia* befoffen, Ducenariigenennef, Sveronius 

- giebe 
® Eöbeträgt fih diefe Summa nach unferun KÄhR 

ohngefehr auf 6000. Reichsthaler. 





Obfervationes Sacrz. 
das iſt: 


ammfentanan fnee nnthiana at. 





I— 
U. Maji O. S. Liber I, 843 


Im erwiefen, dag sireAIuv us rıya ſo viel heiffe 
ale sis sinoy rivos.* Mit dem zerſtoſſenen Roht p-1€. 
Tel. XLII, 3. wird unfers Autoris Meinung nad) 

auf die Roͤhren des Leuchters in der Hätten des 
Stiffts gefehen ; welche auch TI2P genennes 
werben, worzu ſich hermach der glimmende Docht 
noch wohl fehicker; Die Stade Tyrus wird je p.33; 
XXIll, 8. genennet NPD coronata , Wels 
ehes’eine. Beſchreibung eines gefegneten und 
gluͤcklichen Zuftandes ift,dergleichendie Griechi⸗ 
ſchen Poeten mir dem Worte susedavos anzu 
deuten pflegeten. Sleichwie aber bey ihnen 
Das Wort seDavos auch die Zinnen derer 
Stadt: Mauren bedeutete alſo ſcheinet derglei⸗ 
chen auch bey denen Hebraͤern gebräuchlich ges 
wefen zu ſeyn, dahero diejenige Crone, die man 
einer Braut aufzuſetzen pflegte, und mir Mauer⸗ 
Zinnen umgeben war, a7 DU Wu eine güle 
dene Stadt genennet wurde, ** Daß alfo der 
Heilige Geift die Stadt Tyrus deßwegen coro- 
natam neñet weil fie nach damahliger Art mit gu⸗ 
ten Mauren und andern Veſtungs⸗ Wercken ver⸗ 


fehen 


* Dankanüber bie angeführten ſolches nach beym 
Heliodoro Athiop. Iıb. ı. p. 18. Libanio epifl. 33. pr. 
epiſt. 42. p. 104, edit. Wolf. nachlefen, Man fehe 
auchnach die Lateinifchen Acta Erud. 1710. Mars, 
p- 101, 

a2 Es ward aber burch biefe Stadt infonderheit bie 
Stadt Jerufalem verſtanden, deren vornehmfle 
Palaͤſte und Thuͤrme aufdiefer Erone abyebildee 
wurden. Siehe Herrn M. Ehriftian Auguſt Haus 
ſens Differt. de Jerufolymis aureis im} Martio 1713. gu 
Wittenberg gehalten. 














e ©Ort weder von and Bor 
szuerfehen,daß dixe Tania eine ſchatffe Stra 
Bottes ſey über die gegen ihn begangenen Bere 
chen.* Die Nahmen derer zn 

alle 








Al MeiObfS.Liber 34 


Zauberer ”Jauneo une "Jambres 2.Tımank.ling. 


werden nur vor folche Nahmen gehalten, damit 
man jemanden benenner , deffen rechter Nahme 
ums unbefannt ‚dergleichen bey denen Hebräerz 
Sohn 132, und beydenen Roͤmern Caius, 


Tiuus und Sejus ſind. Jeh VI, 15. ſoll Butter pn. 44. 


und Honig eſſen ſo viel heiſſen, als die erften 
Buchſtaben der Welßheit lernen. Milch be⸗ 
deutet dergleichen, wie bekannt 1. Peir. Il, 2, Ebp. 
V,12.13. Gleichwie nun der Heil. Geift wenn er 
eineg Landes Fruchtbarkeit befchreiben will, eg 
‚nenner em Land delflilch und Honig innen 
eußt, eben auf iolche Act werden Honig und 
utter beym Hiob XX, 17. zufamnıen geſetzet. 
Weil nun die Juͤdiſchen Kinder beydes zu en 
bekamen , eben wie die Milch, ſo kan dadur 
eben der erſte Grund der Soͤttlichen Wilfenfcha 
ten verflandenmerden, Und hierauf zielet au 
David, menn er Pfalm CXIX, 103. faget, dag 


T 


Wort Gottes fen ihm füfler ale Honig, Ubek p.37- 


die Vergleichung derer begden Stellen Pfalm . 


XL,7. und Hebr. X, 5. haben die Gelehrteu biß 
anhero nicht recht koͤnnen einig werden. Wiele 
fagen, indem Griechtſchen wäre ein Schler vor» 


gegangen indem man vor arla das Wort rue 


gefchrieben und das « aus dem vorhergehenden 
ort 79sAnzus darzı genommen, Unfer Au- 
tor thut hierbey auch ſeinen Werfuch ‚und lehret, 
die Hebraͤiſche Revens, Act Hieffe fo viel als aure⸗ 
pararealicui, dag fft,einen dahin vermögen ‚Daß 
er uns gehorchet. Gleichwie erwan die Teut⸗ 
ſchen ſagen: Ich will dir Ohren machen. Im 
Griechiſchen aber iſt rara fo viel als ein 


Deutfche 4ö.krnd. KK. 5, RE Sr. 


6 MMO 
recht, * Und wäre alſo dehdes elwerky , dab 
avid und mit demfelben der Meßias 
n HErrn weil ihm on den 
hts gelegen gantz und gar zufeinem Dienft ers 
ven,als welches ihnr viel beſſer gefällt. Won 
nTode Juda Match X XVII, 5. find. ſel⸗ 
Gevanden, daß man begde des 
iortes draykar$ezufanmen e 
und dadurch erftlich — ——— n 
gſt angedeutet werde, ‚aber hernach ⸗ 
chis zum Strick zu genöthiget habe, 
je Redens · Art Bar irn day Umleran 
Corinth. XV, 29. heiſſet mebr ın Befa 
n, als diejenigen,fo ſchon allbereit vers 
wbenfind. Daß des Wort Bazılerday 
fe Bedeutung habe,ift aus einer Epiftel Liba- 
ad Acacium ju erſehen. * Oder es fan ouch 
ſehn, 





I. Mui Obf: S. Lib IE. 847 
feyn , daB Das zweymahl wiederhohite Wort 
vEnpas tedesmahl eine andere Bedeutung hätte, - 
wie Match. VIII, 22. und hieffe das erſte mahl die 
geiftlich Todten hernach aber die leiblich Verſtor⸗ 
benen. Der Verſtand müfte alfo diefer fyn: + 
Was thun bie fofich wegen derer andern 
Chriften in die Außerfte Gefahr fegen, 
wennteine Aufferftebung zu boffen wäs .. :.; 
re? Eswirddiefesdaraus bewiefen , weil gleich 
im 30. Vers drauf folgen : 77x, Husis wuvduviuos 
ve #aray pay; und das — koͤmmt in dieſer 
Bedeutung vor Rom. XIII, 3. Bey der Auf⸗ p.ua. 
opferung Iſaacs koͤmmt ‘er auf die Gedanden, 
daß die Heyden vie Fabul der Iphigenia daraus 
bergenommen , wie er denn verſchiedene Umſtaͤn⸗ 

De anführet,die fich yon beyden gar wohl verglei⸗ 

chen laſſen. Bey dem Worteawoxaldsarıs p.134 
Actr. III, ꝛi. lehret er , daß folches gebraucher 
werde (1) in Gerichten , wenn eine biß anbero 
ſtreitige Sache ans Licht gebracht wird, (2) im 
Kriege, wenn die Soldaten ihre bißherige Pofi⸗ 

tur verändern,und wieder grade ftehen, (3 )von 
‚denen Knechten, welche zu ihrer Freyheit gelaßts 

gen, J 


Von Antiquitaͤten giebt es wohl eben hier ſo 
viel nicht anzumercken, als im erſten Buch; doch 
find deren auch etliche ‚deren wir noch kuͤrtzlich ge⸗ 
dencken wollen. Z. E. Es waren einige Voͤlcker np: 
Libyen, welche den anbrechenden Tag verfluchten. 
- Job..111,9. Wenn man an dem Meer opferte, pn. 
und fich gewafchen hatte,fo goß man den Unflath 
In das Meer, Michz VII, 19. Bey Tifche, oder pn. 
| Kkt 2. . who 


___ MM. Zeirdtfelbs —D 
denen Opfern gab man denen, fo man gůnſtig 
‚ein gröffer Stüd, Luce X, 4r.* DieEleu- 
2 die Griechen von derer Juden Faubers 

Seftabaefehen, md gen 
ben en zegleicen, Ben — man be 
oder fonft mit man 
higitch zu flehen. Nehefs.IX,2. 5 
Bonft beinget — ‚Herr Autor einige 
äminapor, in welchen er wie man ju 
——8* horis Heben & 
dgar vieles hlnzuthun fönne, 

It. 

tiquitates Katelenburgenfes, Kalten- 
sornenfes, & Wienhulinz,0der Hiſto⸗ 


sifche Boſchreibung derer Rlofter 


Karclenburg,Raltenborn undWien: 
Kalkan num Tahanı Manua Due 


X 
SCHERER 


Katelenburgenfes, Kalımborn.& Wienbufine. 349 


wiffe Nacoricht haben fan. Das Echioß Kate» 
lenburg liegt auf einem ‘Berge im Fuͤrſtenthum 
Srnbenhagen zroifchen Northeim, Lindau Hertz⸗ 
berg und Oſterode. Auf ſolchen haben die letzten 
Grafen, als fie ſahen, daß fie abſterben wuͤrden, 
vermoͤge eines von ihnen beſchwornen Burg⸗ 
Friedens, ein Stifft aufzurichten enefchloffen, 
welches auch um das Jahr 1104. geſchehen. 
Die Slofler-Perfonen waren CanoniciundCa- «2. 
noniſſæ regulares beyderley Geſchlechts welches 
damahls in vielen Cloͤſtern gebraͤuchlich war. 
Es haben hernach, wie in damahligen Zeiten ge⸗c.4.5. 
woͤhnlich war, die Päbfte und Kaͤyſer dieſem Clo⸗ 
ſter mir Ablaß un andern Frey heiten fortzuhelffen 
geſucht. Ingleichen haben Bruͤder und Schwe⸗ cc, 
ſterſchafften mit dieſem Cloſter aufgerichtet die 
Ertz ⸗ Biſchoͤffe von Mayntz , Biſchoff Otto vom 
Paderborn, das Stifft Gandersheim, die Clo⸗ 
ſter Walckenried und Northeim, und das Stifft 
Einbeck. Von weltlichen oder Lay⸗Perſonen 
aber die Fuͤrſten von Grubenhagen, Die Grafen 
u Lutterburg / die Herren von Plefle,Die von Ber⸗ 
epſch, Hardenberge, Ollershauſen, Dale 
Safe, ter, Gatenſtedt, Winzingerode, 
nigeröde, Hagen , Lenthorſt, Kerſtlingerode u a.m. 
ODie Adeocatur oder Ochut; · Gerechtigheit über’. z; 
dieſes Cloſter fiel nach Abſterben derer Stiff⸗ 
ter dem Kaͤyſer Lorharis, und als ſelber ohne 
männlichen Erben verſtarb, deſſen Eidam Her 


f deſſen eintzigen Sohn 



























u vererbetwarde.: Weil aber dieſer Herr 


lche wicht 





m Leitehfelbs Manigiiarer \ \ 


!6,al8 er ſuchte er dereen von Pief⸗ 
ſie en run 
¶ thatem N ’ 
ſie dann und ———— 
ten fie ſolche an bas Cioſſer ſaibſi und als 
elde endlich ——— 
— — fi 

ı jer.die mac eigenen 
fallen einen Vogt zu weihlen und abzuſenen. 
* vor Kirchen und Güter darzu geho⸗ 
Angleichen die Wahrheit derer Proͤbſte und 
öbftinnen,laffen wit voricho weg ‚ und weiſen 
‚fo ſolche Nachricht wiſſen —3—— 
em ſelb ſt· Dielts koͤnnen wir nicht unberuh · 
laſſen/ daß Hertzog Philipp der Ältere zu 
raunfchiweig ‚ als Fuͤrſt zu Grubenhagen ‚der 
n Hergberge und Oſterode feine Reſidentz hats 
die Eoangeitihr‘ Religioen 4 sat, und ferner 


— in 


Katelenburgenfes , Ralıenborn. & Wienbufine. Ssı 
gechäufern durch Möhren in ihre Stadt geleitet 
worden. Die Stiffterin deffelben war zu An⸗ 
fang des zwoͤlfften Jahrhunderts Cunigundis, 
eine Tochter Ludwigs des Springers, und Ge⸗ 
mahlin Graf Wichmanns von Sachſen, und iſt 
es mit regulirten Auguſtiner Chor: Herren beſetzt 
geweſen. Mehre Machricht fan eben von dieſem 
Cloſter nicht gegeben werden, weil ſolches das 
Ungluͤck gehabt, daß es in dem bekannten Bau⸗ 
ren· Aufcuhr gaͤntzlich zerſtoͤret worden, wobey 
zugleich alle deſſen Briefſchafften untergangen. 
Dahero der Herr Autor weiter nichts beybrin⸗ 
get,alsein diplomaOdelrici,des 18den Biſchoffs 
zu Halberſtadt, welches er dieſem Cloſter geges 
ben. Es iſt ſolches indes gelehrten Schwebis 
ſchen Audtionatoris zu Upfal Herrn Richard vorn 
der Hardt Hände geraten , welcher es daſelbſt 
1707. drucken laſſen, und mit einigen Anmer⸗ 
ckungen verſehen. Weil nun ſolche aa 
unfern Landen ſehr rar iſt, als has ſie der H 
Autor gantz mit Haren —— — 
3. Wileuhauſen liegt in dem nis 
neburg am Slus Aler, ı. Meile von Zeße,and iſt 
mie dem alten Jungfraͤulichen Benebictiner« 
Cloſter Winethufen bey Quedlinburg nicht zu 
vermengen. Den Nahmen hat es von benen 
Wyigen ober Weihen bekommen , weiche ſich h 
in groffer Menge ums dieſe Gegend aufjuhalsen 
pflegtea. Es hat foldhes Agneſa, Heinrich des 
Juͤngern, Hertzogen zu Sachſen und Pfaltzgra⸗ 
fen beym Khein, der ein Sohn Heinrichs des Loͤ⸗ 
pen war, Gemahlin A, 123 3. un ſechſten Jahr 
ihres Witwenſtandes geſtifftet, and mie Ciſter⸗ 







ww ——— 


fes anna 
jean va 





Yemonftration de lexiſtence de Dieu: 
dag iſt: 
‘wein, dag in GOtt ſey aus demLicht 


ne Mare homsananinteon nn mach 





ds Dieu par Mr. Fnesn. 8%: 


eine ihren Örundfägen gang entgegen gefente 
Weinung abnehmen können. Und obgleich des - 
gen drey oder vier. dergleichen gottlofes Wor«' 
geben biß auf dem Tod behauptet haben ‚fo 
meiß man doch, Daß viele vermoͤge ihres wunder». 
chen Sinnes, eine tolle Meynung behauptet, 
und noch daben eine nicht geringe Ehre ſich ein⸗ 
gebildet haben. Viele haben auch aus Deus. 
zweifelung, nachdem fie fich einmahl zum Tode. 
doerdammet gefehen, ihre hartnaͤckigte Meinung, 
behalten ‚und find darüber Hingeftorben. Ber: 
Diefe wird nun wohl dergleichen Werck nicht ger. 
ſchrieben, ſondern es iſt dergleichen dor die Hank 
zu nehmen aus der Urſache nöchig, weil bie :.q 
Ghmacheitunfers Verſtandes ſich vergldden 
Wahrheit vielmahlnicht cecht einbilden ‚ober th. 
wingebührender maſſen nachdencken fan. Die 
Einfältigen find auch meifteng garnicht geſchickt 
aufdergleihen Sachenzufalten, mad alſo muſ 
man ihnen doch einiger maflen , ſo weit es bie 
Kräffte ihres Werftandes zulaſſen, gu Huͤlffe 
fommen, Die aus der Merophufichergenomd yır. 
warnen Beweißgruͤnde koͤnnen ſolches wohl nicht 
thun , weil fie nicht von iedem verſtanden werdert 
diemoraliſchen und natuͤrlichen aber find fo ber 
ſchaffen daß fie leder leicht veruehmen fan. Def r- + 
aber die meiften foldsen wicht n ‚tout 
daher weil fich der Dienfch auf der Welt fo will 
lerley zu chun macht weil die nreiften ihren Sehe 
deuſchafften nachdencken: und weil man Dasjewit 
ge ſo man taͤalich vor Augen fieher,ob man gteich 
deifen vortreffliche Drduumg und Einri 
zu bawundern vorhaben ansehen ho in 
) 









“a 





? und: Begebenheiten befchrieben: haben? 
cner fage er: Solte man ſich wohl einbilden 
men ‚daß die Saiten eines Inſtruments von 
ſelbſt gefommen , und jic) über ein Holtz ges 
jen, deffen Theile zuſammen geleimet find, 
5 fie inwendig hohl fegn?eic. Eben dere 


han hrinnst or man elnar mahlananaanhaits. 


a 





de Dies par. Mr: Fetelon. 99 


ſothaner Beweißgruͤnde find aus andern Gere. " 
benten ſchon befanmt , und haben voir dannenhera 

nice noͤthig, ſolche hier zu wiederhohlen. 
Wefes erinnern wir , daß der Autor bey iedem 
Werde Gottes zugleich deffen Weißheit bewans 
dere und folche durch gar ſchoͤne Redens⸗Arten 
auszudrucken wiſſe. Zum Exempel von der Er⸗ 
de bringet er folgende Gedancken vor: Wer iſte“ „.g 
derjenige, ſagt er ſo die unbewegliche Erd: Kur 

gel in Schweben gehangen? Wer iſt der, folge“ 

zen Grund geleget? Es ſcheinet uns nichts ge⸗ 
ringer zu ſeyn als fie, und die allerelendeſten tr“ 

sen fie mit Fuͤſſen. Indeſſen giebt man bie“ 
groͤſten Schaͤtze drum, daß man fie beſitzen Barff.“* 
Waͤre ſie etwas haͤrter, als ſie iſt ſo wuͤrde dere 
Menſch ſie zu bauen nicht in ſelbiger haudthie⸗ 

sen koͤnnen. Waͤre fie etwas weicher, fofönte‘‘ 

fie uusnicht ertragen, man würde ſtets binein® 
Nucken 5 gleichwie mania. den Schlaumieder* 
Sand zufindenpfleget. Und abermagly AH p.242 
les was die Erde hervorbringet, das muß wie“ 
der In ſolche kommen und verderben .. a 
waͤchſet denn etwas Baraus, dag wiebir u 

Fruͤchte bringen fan. Alfo nimme fie alles an,“ 

was fie giebt , damit fie uns folches noch ein“ 

mohl geben Fan. Alſo muß die Werweſung 

des Daamens,und ber Miſt derer Thiere,die fir‘ 
ernehret,fie feldft erhalsen, und ihre Fruchtbar⸗ 

keit vermehren. Alſo je mehr fie giebt, ie mehr“ 
nimmt fie wieder an, und wird doch nicht er⸗ 
ſchoͤpfft, wenn man nur bey deren Beſtelung⸗· 

ir dasjenige zu geben weiß, was fiegegeben‘« 

bat etc. Die Lufft aber hewundert it ln 





V. Hinrich oita 


ohlen benchmen. 

il des Buchs — die Einwuͤrffe d 
Epicuteer, melde vorgegeben es fey alleswe 
vefehr aus verſchledener Bewegung und Zi 
menhang derer untheilbaren Thellgen he 
men. Es ſind dieſe Sachen denen Geleh 
bekannt genug, der Autot hat ſolche dent 





Brdicisfemerscht 9 


Du man geleheterumd beräßmicr'teiete Cs 
Mugen , indem — — —— ei 
dene Nachrichten kͤmmt die man bey Lefung ie 
ver Siprifftenmicht entbehren fan, Und es v 
dienen auch ihre Dienſte, die fie der Welt gelel⸗ 
flet,daß ihr Gedaͤchtniß nicht fo gleich mit ihrem 
Ableben verſchwinden, ſondern der wie 
moͤglichſten Ruhme vor die Augen geleget wer⸗ 
den, Es haben ſich dannenhero viel Selehrte 
angelegen ſeyn Laffen, dergleichen Nachricht der 
Welt indie Haͤnde zu geben, zu welchen unſtr 
Herr Autor gerechnet zu werden gar wohl ver⸗ 
dienet. Er hat ſich entſchloſſen Die Lebens Ve⸗ 
ſchreibungen verſchiedenet Gelehrten; die in des 
Wittenũ vitis Philofophorum nicht beſindlich, 
zuſammen zu ſammlen. Wir koͤnnen auch deta . 
gleichen Arbeit anders nicht als gut heiſſen wol⸗ 
sen aber doch in moͤglichſter —— enett ce 
nern, daß der Herr Autor mur folche Leute naͤhme 
die der Welt mit ihren Schrifften gedienet, und 
recht bekannt ſind, die uͤbrigen aber weg lieſſe. 
Denn derer meiſten Roſtockiſchen Profeſſorum, 
die zwar der Univerſitaͤt mit Lehren, aber nicht 
eben der gelehrten Welt mit Scheifftengediener, | 
















* Diefes if auch das Abſehen der Herren Derloger 
dieſer Addorum, welche auf inſtehende Oſtern 4 
compendioſes Selehrten-Lexicon mit Tit. Heren 
D. d Menckens Borrede uner Die 

liefern werden, welches curienſe Rebhaler 


mit rd * 
— born. —— 
haben zulänguin 








Nahmen in der Literatur 
richt finden wird. 


V. 


———— shinaustom 
+ Ermward men 


dev Jugend zur 

foifeober jene Untere mard.enalı Pro- 
for, nahm in Weib umd zeugete ſo umd ſo viel 
Enz Sea, ru und 
—— nom de er zuletzt ge⸗ 
tben. Wenn bey einer Ledens — 

Ds ee meer, on 
gelchrre Welt gar —— in einer 
ronicke aber oder einer Untverftät 
chte dergleichen noch moht ehe ſtatt finden. 
doch wir wollen ferner fehen , was uns hier 
tegvorgebradht wird, Der Here Autor hat 
»entfehloffen ein gantzes hundert von Öclehre 
heraus zugeben , davon er auch die meiften in 
Vorrede, die ſchon 17 10. gefchrieben ‚nahme 
fftig gemacht, In teden von diefen beyden 


Erudinsfnormm Wırorum. 859 


1663. 4.druden laffen, heraus genommer, ‚3, p-10& 
Antonius Burenins, ein Profeflor zu Roflod, a 
welchen Nachan Chytrzus dafelbfi eine Rede 
halten, die eben indes Goes opufculiz befindlich. . 
4. Henricus Menfiogius, ein junger Menſch, voij p. ı7u 
welchen Cafelius einen Brief an Bersmannu | 
gefihrieben. 5. Jo. Cafelius, von welchen fo wohſ p. 199 
des Jo.Sigfridi programma funebre, als au 
Des Herrn Jac. Burckhardi epiftola de præclari 
Jo. Cafelüi erga bonas literas mętitis, Lie 1-07 
heraus Lam ‚gang eingeruͤcket worden. 6.Marcus p. 3404 
us,Lingvz Sanctæ, und 7. Chriftianus Arne p. 353 

‚dius, Logices Profeffor zu Roſtock, ven denen d 
auf fie verfertigren Seichen. Progränimata hier au- 
zutreffen. $. Chriftophorus Schraderus, ein be P. 368. 
sühmter Profeflor zu Helmfläde , auf welchen 
Melchior Smidius,Prof. Græcæ Lingeæ dafelhft, 
eine Orationgehalten, 9. Joachimus Lindeman- p. 405 
aus, Phylices & Metaphylices Profeflor zu Ro- 
ſtock, und 10. Jo, Joach. Reusſius, Græcæ &p. 437. 
Ebrææ Lingve Profeſſor zu Dangig,. deren Pro- 
grammata ſtatt der Nachricht von Ihren Leben 
allhier nachzulefen. Endlich hat man zur Zuep. 437 
gabe einen "Brief Jo. Caſelii an Jo. Reccium, 
darinn von guter Erziehung derer Kinder gehan⸗ 
delt wird und des Marci Haſſæi Earauvs linov zip. 467; 
Mynmovsu ev, Gedauchtniß und Lob ⸗Gedichte 
auf feine Pr=ceptorcs, fo in tateinifchen Verſen 
gefchrieben, mic beydrucken laſſen. 

Nachdem wir dem erſten Theile dieſer Lebens⸗ 
Beſchreibungen ſein Recht sethen, und ung über 
den andern auch hermachen wolten, fo befand fich 
gleich ‚nachdem wir den erſten Bogen in Augen⸗ 









storum, Poetarum 
jorum | deren 2, Decad 
taus fommen. Als wi 
De fo Ichrete ung: chei 
es eben g A e h r 
ht nicht gut, chen en ‚t ewarmet, 
——— 








deſen E Schrifften wollen wi bey diefer Gelegen 
eit mitnehmen. 

ibliecheca nobilium Theologorum,Rofoch.1709,8. 
Es wird darinnen von folchen Theologen gehan · 


ult Niehinslichen aber auch nach narnehmarn 





Eruditisfimorsm. Virorum. 861 


Dartie Eremplare indie Welt gebracht. . Diefer 
andere Theil ftelee ums vor das Leben Hiermanni 
Tulichii, Valentini Trocedorflii , Reineri Rei- 
neccii, Jufti Lipfii, Petri Laurenbergüi , Stephani 
Heinii, Heinr. Vagetii, Chriftiani Daumii, Dan. 
Georg. Morhofii und Wilh. Ern. Tenzelii. Zur 
Zugabe find Rein. Reinecci Schrifft von feiner 
FBater » Stadt Steinheim, und Chrift. Arndü 
oratio de verö uſu Logicesin Theologia mit ans 
gedruckt. | 
Da nun die Erfahrung gelehret, daß derglei⸗ 
chen Lebens⸗Beſchreibungen nicht wohl abge⸗ 
hen, des Clarmunds ſeine hingegen, ohneracht 
vieles dran auszuſetzen, dennoch mehr Liebhaber 
gefunden, fo wäre diefem Ubel gar leicht abzu⸗ 
heiffen gewefen , wenn man fich hierinn Anfangs 
ein wenig beffer bedacht hätte. Einem Gelehr⸗ 
ten, der eine Lebens » Befchreibung leſen fol, it eg 
etwas haupt» verdrichliches, wenner ſolche aus 
einer Oration zufammen floppeln ſoll, in welcher 
bald hier bald da etwas darzwifchen gefeßt wird. 
Dahero find bißmweilen gange Blätter nichts nuͤ⸗ 
tze an deren Stelle man andere Machrichten ſe⸗ 
Ken koͤnte, die vielmahls in eine Oration nicht 
. gebracht werden. Beſſer ift es gethan, man les 
ger dergleichen Mede oder Programma zum _ 
Grunde , und liefee hernach diefes Gelehrten, und 
derer die zu ſeiner Zeit gelebet haben, oder deſſen 
gute Freunde geweſen, Schrifften durch, alsdenn 
wird gewiß eine ſolche Lebens⸗Beſchreibung 
heraus kommen, die ein jeder nicht ohne ſonder⸗ 
bahres Vergnuͤgen lefen wird. 


Deutſche aci. Frud. xxll.th.  KÜÜ Wu 





% - 


. 


2 VI. Geißens — — 


nmerckungen — —— 
derer Chriſten verfertiget von 
hann Michael Geßen —— 
cher Predi Ri anekfiunt am 
RS 


von oh 

David Mn KL. Leven 
5 Adam. Jungen en LER 1, 

!ph. 6. Bogen. 

— Glaubens/ und Sitten Lehre ger 
genau mit einander berfnüpfee ſeyn müfe 
/ſolches iſt klar und am Tage, Denn wo jenes 
ableiber, da muß der Menfch norktwendig in 
hſtſchaͤdliche Irrthuͤmer verfallen : mo aber 
ſes verfäumer wird, da wird ein vichıfches de⸗ 
von denen meiften geführet werden, Und 
gleich folches beydes von denen heiligen Pros 








überdie Sitten-Lehre derer Chriſten. 863 
Oueno, Vincentio, Jacombio, und denen ſo ge⸗ 
nannten Erleuchteten ſchaͤndlich hindangeſetzet 
und verachtet. Wider dieſe nun erweiſet der cs, 
Herr Autor der Chriſtlichen Sitten » Lehre Vor⸗ 
trefflichkeit, als welche einen reinen Begriff von 
GOtt, wahre Heiligkeit, mächtige Wirckungen, 
unvergleichlichen Nutzen und herrliche Verheiſ⸗ 
fungen mit fia) führet. Man halte dieſes derer 
Juden, Henden und Tuͤrcken ihrer Moral enteo 
gegen, fo wird man befinden , daß fie mit der un⸗ 
fern gant und gar in Feine Vergleichung koͤnne 
gezogen werden. * &ovortrefflic fieaber iſt, c.a. 
fo nothwendig ift fie auch. Denn wir werden be⸗ 
finden , daß in Heil. Schrifft diefelbe fat mehr 
als die Glaubens » gchre getrieben wird. Sol⸗ 
ches geſchiehet deßwegen, weilder Menfch gar zus 
leicht diejenigen Pflichten vergiſſet weiche BO re 
von ihm erforderte, Jedoch muß man die Noth⸗ 
wendigkeit der Sitten⸗Lehre nicht ſo groß ma⸗ 
chen, daß man den Glauben dabey zu treiben ver⸗ 
geſſen wolte, welches ſo wohl die Prediger als 
Zuhörer in acht zu nehmen haben. Der Grund «10. 
dieſer Chriſtlichen Sitten. Lehre iſt nichts an» 
ders als die heilige Schrifft, und die in ſelbiger 
befindliche geſunde und reine Sloubeng Lehren. 
Bon dieſen iſt keine, ans der man nicht einige 
gta St 
* Diefe Beweißthuͤmer find fo beſchaffen, daß man 
auch mit folchen die Gcttlichkeit und Wahrheit 
der Ehriftlichen Nelinion überhaupt gar gründ- 
lich erweifen fan. Es hat folcheg der Autor bed 
Buche: Zes Hommes, fo zu Amſterdam 1712, 12 
heraus fommen,geihun,in einem zu Ende gedach⸗ 
ten Buches beygefügten iurken,aber fehr ſchoͤnen 
Diſcurs/de laserisd de la religion chretienne. 


[a 
” 


4 MM. # VI. Geißens Anmerckungen 
itten» ehren heraus ziehen Fan Bird alıo 
Recht aufdiejenigen Prediger geeifert wel · 
nach dem fie die mieifte — — 
er Lehren, und Wiederlegung derer Widerſa⸗ 
ezubringen — die Ufüs kommen, 
brechen, Das macht „ıfie wollen nicht felbft 
hfinnen , was bey jedem Glaubens. Artickel 
reine bebens · Lehre — — könne, 
ſich auf den BuflanbIheer Auf oͤrer ſchicker 
je Bernunfft aber —— 6 
raus man die Ehrii 
men fan , und — 
= deFoligni und Catharinæ Senenfis gewie 
wie ſeht man fich vergehe , wenn man der 
hrifft hierinne nicht nachgehen wil, Hier 
hſt gehet der Here Autor fünfferley Arten der 
rderbung durch ‚welche der Chriſtlichen Sit⸗ 
:tehre gar groffen Schaden gerhan haben, zeis 





über die Sitten⸗Lehre dererChrikeen 865 





viele fanarifche und ungoͤttliche Meinungen ent 
fanden. Sn übrigen aber find derer Sachen, 
die hier vorkommen, fo viel, daß unfere Zeit ‚und 
der ung vorgefegte Raum, sicht leiden, von des 
nenfelben ausführlich zu handeln. Wir wenden 
uns dahero zu denen darwider angegebenen 
Hälffs - Mitteln , welche folgende find: Man 
muß die Heidniſche Philofophte und Bücher 
nicht allzu hoch erheben ; fie vech gebrauchen : 
fich in Anfehung der Sitten + Lehre vor allen 
Dingen an die heilige Schrift binden. Die au⸗ 
dere Verderbniß der Chriſtlichen Sittens $chre 
iſt der Scepticifmus Dogmatico-Moralis,da man 
3. E. vorgiebr,es fey narürlicher Weiſe nichts gue 
oder boͤß, ehrbar oder unehrbar ‚ fondern es ent⸗ 
ftehe der Linterfcheid des Guten und Böfen, des 
Ehrbaren und Linehrbahren aus gang andern 
Urſachen, fonderlich aber daher , nachdem eine 
Sache mehr oder weniger Mutzen und Wortheil 
bey ſich hat. Es giebt auch Leute, welche der 
Sitten⸗Lehre alle Gewißheit benehmen, und die⸗ 


ſelbe bloß auf die Wahrſcheinlichkeit und Mei⸗ 
nungen angefehener Lehrer gründen. Der Je⸗ 


futten ihr Probabilifmus wird als eine hoͤchſt⸗ 


ſchaͤdliche Sache durchgegangen , umd werde 


viel ſchoͤne und gelehree Sachen dabey vorges 
bracht. Allein auch diefem Lbel kan Durch ges 
hörige Miirtelvorgebeugee werben , wenn man 
nemlich vor allen Dingen bie Qpellen , aus wels 
hen derScepticifmus herflieffet,als da find Hoch⸗ 
much, Faulheit, Eigenſinn, und unordentlicher 
Eifer zuſtopfet; hernach aber auch die Scepticos 
nicht ſo hoch erhebet; und Ki vaqher nicht vor 
3 


c. x. 


c.i⸗- 


X 


Al Geißens Anmerdungen 
beiten dalt. Ferner wi —R 
«gehre durch die untelne T ———— Myft 


ngarfehe — Denn cs gründet fü 
Abe niehr auf Gortes Wort, me] aufeii 
terlichpe Offenbahrung:iht Ent End eck iſ 


heiliges Leben, fondern —— 
hat zum Abjecto nicht ‚eeluchtete- Ehre 
dern auch fo gar — 
ich redet fie don einer Mei el 
Blut und Zueignung d Beroienfesch 5 
feinen Plaß hat; von einer Erleuchtung , | 
De durch die heil, Schriift gefchieher ‚und wo 
er Mereinigung, bey welcher a laubenich 
thun hat, Die Urfache aber ‚warum gleid 
HIDIE Menfchen einesuft: an dergleichen Di 
haben, if}, weil der Satan, dernichtleide 
1, baß man bey den bloffen Wort Gottes ble 
denen Menſchen etwas anders in den Kop 
naet, has ſie aucn vor mar autes und arift! 


—— 


über die Sitten⸗Lehre derer Chriſten 86/ 
Ben Weg der Erleuchtung anbetrifft, fo darff 
man alle Erleuchtung nut bloß aus dem geſchrie⸗ 
benen Worte Gottes herhohlen. Und den Rei⸗ 
nigungs⸗Weg anbelangend, muß man die unrei⸗ 
ne Moſtiſche Theologie theils von danckeln, ums 
verfländlichen Wörtern und verworrenen Dies 
dens- Arten cheils aber von irrigen £chren, fo met 
bibliſchen Wörtern vorgetragen werden ſaubern. 


Die vierdte Verderbung der Chriftlihen Site cr. 


ten» Sehre ‚befichee In dem umordentlichen Ge⸗ 
brauch des Methodi Paradigmaticz. Denn da 
werden uns Exempel vorgeleget, die thells Got⸗ 
tes Wort zuwider, und alſo in Beine Machfolge 
zu ziehen ſind / theils aber fo bewandt ‚daß ſie einen 
Menſchen mehr erſchrecken als zu wahrer Heilig⸗ 
keit anführen; oder man dichter denen Heiligen 
fo viele Wunder an, daß viele es nur bey einer 
bloffen Berwunderung bewenden laffen, und auf 
die Einbildung kommen, es koͤnne feiner ein groſ⸗ 
fer Heiliger ohne den Wunder⸗ Glauben ſeyn. 
Endlich ſo befchreibet man das Leben mancher 
Perfonen dergeftalt, daß, fo wir unfere Sitten 
darnach einrichten wolten, wir dem menfchlichen 
Geſchlecht wenig Mugen bringen, imd wohl gar 
in ein Mönchg, geben verfallen würden, wodurch 
denn die Sitten⸗Lehre gantz umgekehret, und auf 
lauter Unmöglichkeit , Berwunderung, und dem 
Nechſten unnäsliche Dinge zu groffen Schaden 


derer Menfchen,gebauetwird. Solchem UÜbel cz: 


wird darmit gar fuͤglich abgeholffen werden, 
wenn man denen Menfchen biblifche Exempel 
zur Nachfolge fuͤrtraͤgt, in Vorſtellung anderer 
aber fehr behutſam verfähree Das allerwors 

Lila won 


r VI. Beißens Anmerkungen 


mfte und volfommenfte Erempel giebt 





geſchichet 

er Morallſchen / und inſonderheit erli 
olander Schrifften. Die vlelen Side 
3,f0 die Sitten » Lehre vortragen , find dregers 
Gattung einige machen ea 
leicht ) welches ſonderlich — — 
chulen geſchicht: andere machen es 

ver, welches man bey denen Fanaticis in acht 
men kan; noch andereaber fragen ſolche nach 
em Temperament; Eigenſinn ‚und vorgefaß 
Metnungenvor. Die Ausländer find rheils 
geländer, rheils Franzofen ‚begde muͤſſen mit 
derbahren Verftande gelefen werden ‚weil in 
von viel anſtoͤßiges befindlich. Die darwider 





über die Zitten⸗ Lehre bererCbriften.864 


trifft diejenige neue Schr» Art, welche damahls 
von vielen ‚ fonderlich aber dem berühmten Bern- 
ard angenommen ward,da man die Sitten⸗Lehre 
denen Glaubens⸗Lehren vorziehen wolte. Das 
Gegentheil wird in ſolcher Schrifft kurtz, aber 
gar gruͤndlich dargethan, und wird demjenigen, 
der ſolche mit Bedacht durchlieſet, die Zeit und 
Mühe nicht reuen. | 

. Sn übrigen fönnen wir dem Herrn Autori die⸗ 
ſes nachruͤhmen, daß er das ſeine gelehrt, und in 
ſchoͤnerOrdnung vorgetragen hat. Jeder Satz 
iſt mit ſo vielen und bindigen Beweißthuͤmern 
erwieſen, daß es uns unmoͤglich geweſen, alles ge⸗ 
buͤhrend mitzunehmen, dahero wir es genug ſeyn 
laſſen, wenn wir nur den Haupt⸗Zweck und Zu⸗ 
ſammenhang des Wercks kuͤrtzlich gefaſſet. Und 
da ſonſt unter denen Herren Theologis der Sit⸗ 
ten ⸗Lehre wegen eine ziemliche Uneinigkeit iſt, ins 
dem diejenigen, ſo zu unſern Zeiten die Moral in 
die Hoͤhe gebracht, von andern verfolget, oder 
auch wohl gar verketzert werden; fo iſt an dem 
Herrn Autore dieſes zu loben, daß er von beyden 
Seiten Autores anfuͤhret, und das ſeinige damit 
ohne Bedencken beweiſet, in uͤbrigen aber ieden 
in ſeinen Wuͤrden laͤſſet. Mur eines haben wir 
zu erinnern, welches derſelbe verhoffentlich nicht 
unguͤtig aufnehmen wird. Da er von denen 
Heidniſchen Scribenten, und deren Leſung hatte 
delt / da ſcheinet es,als wäre er in ein ander Hands 
werd gerashen, welches ihm vielleicht nicht fo ges 
läufftig,ale das feine. Denn es haben folche als 
lerdings ihren Nutzen, wenn gleich nicht in deu 

Ehriftlichen Sittentehre, da man fie mit gutem 
| us —X 


8 


a 
te gar weglaſſen tan — ai 


‚Gtotios md andere (lehrte Leute 
Schrifft brauchen, — 
behren, Daß ſi * einig: 


[ jet werden / i la 
——— * hen Ohr 


t 
be auftpeben, vi. > 


erhardi Ottonis de? di — 
ram & Municipio; iber ingularis. ari 
Franckſurt bey — as Fruzſchen 
38. 1.Alphe2r Soon, 
Seflug die alten Roͤmer ihre Reglments · 
Art eingetichtet/ das iſt eine Sache, die 
zwar aus der Hıllorie mehr als zu deutlich 


ennen , die Urſachen aber und Gründediefer 
aats Klugheit zu unterſuchen uͤberlaͤſſet man 


uninialich Kanan Da α 











de Ædilibus Colaniarum & Municipiorsem. 871 


Dem als derfelbe fich denen Rechten ergeben, 
fahe er wohl , daß man die meiften Roͤmiſchen 
Geſetze ohne dergleichen Wiffenfchafft nicht vers 
fichen könne ‚nahm fich dannenhero Gelegenheit 
eines und das andere zu unterſuchen. Die His 
ftorie derer Edilium Curulium war folches , die 
er ſchon in einer Diſſertat. adl. 27. $.28. D. ad le- 
gem Aquiliam verfprochen , aber ‚, weil;die Ma⸗ 
terie einer genauenlinterfuchung von nöchen har, 
noch einige Zeitlang verfparen will. Hat alfo 
ungerdeffenvon denen Zdilibus Coloniarum & 
Municipiorum zum voraus handeln wollen , dar 
mit man diefe mie jenen nicht vertwechfeln möge. 

Gleich Anfangs wird der Unterfchied bemer- 
et , ſo zwiſchen denen coloniis und municipiis 
in acht zu nehmen. Jene waren, wiebefannt, 
ſolche Staͤdte, welche von denen Roͤmern erbauet 
wurden, wenn die Menge des Volcks in Mom zu 
groß ward. Und war dieſes eine ſonderbahre 
Klugheit von denen Römern, daß fie auf ſolche 
Art das gemeine und arme Volck aus der Stadt 
loß wurden, die Soldaten aber, die der Republiec 
gute Dienſte gethan hatten , zur Ruhe ſetzten. 
Dieſe aber nemlich die municipia , waren Staͤd⸗ 
ge, fo ſich in der Nömer Schuß begaben, dabey 
aber das Recht hatten , eben fo wohl als die ges 
bohrnen Römer umObrigkeitliche Bedienungen 


in der Stadt Mom anzuhalten. Und hieraus. 


pfleget man, welches auch der Herr Autor thus, 
den Ort Philipp. 3,20. gar füglidy zu erklären. 
Auf folche Arc aber Funten Die Roͤmer Die aller⸗ 


reichiten aus allen Provinzien nah Rom ziehen, 
welche daſelbſt ihr Geld verthaten, und der Mes, 
vu 


’ Vu. Eveh, Or 
olle nicht geringen Mutzen fhaffren. W 
ner den Gottesdienſt ambetriffe, fo richten 
jene nachihrer Haupt» Stadt,diefe aber ko 
ben ihrer hergebrachten Meligion bleibe 
e Colonien hateen ebenfalls der Stadt Ro 
e Geſetze, mit denen municipiis aber fällceln 
Streitigfeie vor welche der Herr Autı 
gender maffen entſcheldet. Erſtlich fager e 
ten die municipia, welche das jüs Iegion 
noris caufa fine fuffragio erhalten vs 
1 Gefepegehabt: diejenigen , welche Bas 
che Bürger, Necht cum füfltagio befomme 
ten auch nach den Romlſchen Gefetzen Tebı 
ſſen. Hernach, als durch ein Gefen Rapfcı 
ii en municipium fo viel galt ‚als das ander 
ten fiealle mtederum eigener Geſetze ſich b 
net. Die Obrigkeitlichen Perfonen, ſo uͤbe 
fe Städte gefeget waren, harten Anfangs ihı 





de Ædilibus Colomiarum & Muwicipiorum. 873 
Brandreicy, Aſia und Africa erwehlet wurden, 
Sie hatten ihren Nahmen von ædis eine Rirche, «4 
weil ſie Anfangs nur die Auffiche über: die Tem⸗ 
pel hatten, hernachmahls aber kamen noch andes 
re Verrichtungen nach und nach darzu, von wel⸗ 
chen wir unten hoͤren werden. Sie hieſſen in 
denen Griechiſchen Städten auch Aſtyno mi und 
Agoranomi: die Oeconomi aber,Arcarii, Patres 
eivitarym ‚Logiftz und Curatores waren gar et⸗ 
was anders, ohneracht ſie von einigen auch vor 
Ædiles gehalten werden. Dieſe Ædiles nun «> 
wurden aus denen Decurionibus, welche, wie 
allbereit gedacht , das Narhs Collegium einee 
Stadt ausmachten, erwehlet, und war diefe Eh⸗ 
renftelle gemeiniglich eine Stuffe, zu höherer 
Wuͤrde zu gelangen. Jedoch wurden von dieſem 
Amte die Knechte und Sreygelaffenen ausge 
fehloffen. Dieweil aber darzu viel Zeit und Muͤ⸗ c-6 
be,auch viel Geld erfordert wurde, indem fie viels 
mahl aus ihrem eigenen Beutel Ehrenthalben 
etwas zubüffen mußten ‚als wurden verfchiedene 
Profesliones damit verſchonet. Inſonderheit 
aber die Priefter, Soldaten, Advocaten, Philofo- 
phi, Rhetores, Sophifte, Medici, Jureconfulti. 
Solches geſchahze deßwegen , weil fie ihre Zeit auf 
eine andere und dem gemeinen Weſen auch nuͤtz 
liche Art verwendeten, daher fie aufandere Sa⸗ 
chen nicht dencken konten. Es waren aber diefe c.7. 
Ædiles nicht einerley Gattung / ſondern der Zahl 
nach waren fie Duumviri, Triumviri, Quatuor- 
viri, Octoviri, wie ſie in denen alten Inſcriptionen 
gefunden werden, und ihre Regierung währete 
auf einmahl nicht länger als ein Jahr, fie Foncen. 

RE 


NIE Ever 0 Euro 


enach diefem wieder d 

inquennales waren ſo — — 

und wurden dergleſchen 

mahl erwehler, daß fie fe aan 

fen. Sonſt waren eintge über die Jarisdi- 
va gefeßget, andere muſten Acht Haben,’ daß die 
‘ade gnugſam mic Problant verfehen wurde, 
leihen, daß die arinen Findel · und 

ber ihre Berforgung befänen, u.d. m. 
nehmſten Bedienungen und 

x waren folgende: Sie harten Anfangs die 
ffiche über die Privat / Hauſer ‚und da forgten 
daß man die, fo ſchon angefangen ‚fortbauen; 
baufaͤlligen ausbeſſern uud fhigen möchte, 
e gaben Achtung,dad nicht etwa Feuer ⸗Scha ⸗ 
vorgleng / daß niemand den Marmor von des 
Haͤuſern wegnahm, und verhandelte, daß ein 
mp nicht ſo viel Platz von der Gaſſe einnahm, 


du Aililibns Coloniarumn. 65. Msnisipierum. 875 
Moeth auf behalten wardd. Sie nahen: Das elite 
Kommende Zinß⸗Getraͤyde in Enpfeng / und une 
sssfuchten es, ob esgodel· oder —— WÄR .cı.: 
denen Kern: Juden und Aufkaͤuffern chaten ie 
geboͤhrenden Einhalt, auf die Becker ſahen fin, 
daß fie gut reinlich Brodt herbey ſchafften, ie 
gleihen daß geſund md friſch Fleiſch auf den 
Marckt gebracht ward. Sie giengen auch her⸗ 
um ,d examinirten das Maaß und Gewichte, 
und derienige, bey dem es nicht richtig befunden 
ward: muße zu gebuͤhrender *8 gen 
werden. - @ie lieſſen such ein- Hauß 
Dancen, darinn man dasjenige, ſo man gefeufft 
ober kauffen wollen, swägen und meſſen konte. Fere c.ıo: 
ner war ihre Pflicht, daß fie vor die Schaufpiele 
ſorgeten, welches ihnen ſehr hoch zu ſtehen kam. 
Deus mancher mel Di wicht allein bey denen 
pielen ſelbſt angreiffen / ſondern that auch bare .: 
nach ein uͤbriges, yoga er den Magiſtrat und 
Das gantze Volck tractinete, auch einem ie den et⸗ 
was von Gelde aussheileter Hierdurch nun wur⸗ 
den viel zu armen Leuten, und andere, die dieſes 
ſahen, luchten allerhand AÄAusfluͤchte, mit denen fie 
ſich fuͤglich vor dieſer Ehre bedaucken koͤnten. 
Die Æiles aber hatten vor ihre Bemuhung ci: 
nicht wenig Ehre, worauf fie ſich auch meißens 
wie auf kleinern Staͤdten zu geſchehen pfleget, 
was groſſes einbildeten. Denn ihra Mahmen 
wurden durch Muͤntzen und Aufſchrifftem were 
ewiget, fie ſaſſen auf einem hohen Stuhl, welcher 
biſellium genennet wurde, Davon Val. Chimen-; 
— — nenn 

s Kleider F en nen 















16 VII. Everb. Oro de Bed: Colon. & Adi, 





tragen 
te umd wenn die Dutimviri abglengen, waren 
Huder Republic die Oberfin, Sie eu 


chöreten 
——— 
errichtungen lieffen. Alſo konten fie diejenl 
— Safe mega uf 
—* —— —S— 


a nahmen fie und 

s kleine Maaß zubrachen aba ne Di, 
gen, ſo unter ihre Gerichtbarfeit gchörerc? 

iten fonderlich die Berker, Köche, Apothecker 
jeinfchenefen, Gaſtwirthe und Sifcher. Sie 
tten auch Knechte bey ſich , welche als ein Zei⸗ 
n ihrer Gewalt, Stecken und Ruthen vor ih⸗ 
hererugen, Endlich aber harten fic auch dies 





‚VIER, Lochweri Myxuseraiyvov, 877 


5 | Val. | 
Mexuyoralyvıwv, ſive Papaver ex omni an- 
tiquitate erutum: 


| Das iſt: | | 
Dondem Mohn , ſo fern man deſſen in 
alten Wonumenten Nachricht fins 
det. Nuͤrnberg gedruckt bey Mel⸗ 
chior Gottfried Heinen, 1713, 4 1. 
Alph. 1. Bogen, 73. Bogen Kupfer, 
nebſt noch vielen eingedruckten Ku⸗ 
pfern. | | 
NE: Here Antor gegenmwärtiger Schrift 
nenne fich in der Dedicarion Periander, 
woraus wirfchlieffen , es muͤſſe ſolches der Herr 
D. Lochner * In Nürnberg ſeyn, als welcher in 
dee 
— — Er u 
* Mir haben alivereit oben im XX. Thellp.735. ges 
meldet, daß diefer berühmte Mann mit der Aus⸗ 
arbeitung des Mufei Besleriani befchäfftiget ſey; 
isund gedenden wir ferner, daß une von deſſen 
eledrter und gefchickten Feder zu folgenden 
Echrifften Hoffnung gemacht wird. Als da ſind: 
daß Keben Galeni: von einem gereifjen Feſie, fü Die 
Coenfes gu Ehren des A:fculapii gefeyert , und 
jasds dar genennet haben,von welchen man 
faſt in der gangen Antiquität Feine Nachricht biß 
anhero gehabt: ingleichen Telesphorum , Hygeiz 
Herantrenn, warraymar, und Andere dergleichen die 
Antiquitates medicas hötreffende Sachen, davon 
man biß anpero feine fonderiihe Wiſſenſchafft 
gehabt. Es läffet fich hieraus ſchlieſſen/ was man 
von dem Fleiß eines fü gelehrten Mannes erwar⸗ 
ten tönte,woferneihn nicht andere Dinge, fonders 
lich aber die Aufficht über bie Ada Naturæ Cutiu- 
forum, daran verhinderten, 
Deutſche AB.Ernd. Xi, Ma 


vm. —— 
Canoforum, in welcera in welcherer 
angenorts 


er ſchweren Krandkfeitüberfallen, woben in 
derheit diefer Zufallwar , Daßerfeine Nufe 
te. Diefe zu befördern wurden zwar allerhand 
liche Mittel gebraucht, es wolte aber nichts 
—— — Deren 
aceam zu fich nahm 

d ſich durch ——— 

PR nun — — —— 
ig inne Halten * 
ehrten Zeitvertreib feyn, — 

ckeit gegen dem Mohn abzuſtatten 

fuchte was In alten Scribenten, ren 
dern Morumenten von felben gemeldet und 
unden wird, &o befannt nun diefes Ge⸗ 
fe bey uns iſt, fo gemein war es auch ben de⸗ 





VEIL Lochueri Muuvoraipmov. 879 


mgemercket,dendahmen user daher auch 
is Meconites kommt/ den wir Mogen ſtein 
en, weil er bern Fiſch⸗Rogen nicht weniger, 
Bohn Damen, zu vergleichen. p. 41. 
* Die Alten in Gewohnheit gehabt, 
Kuchen und Drodte aus Mohn ˖ Sqamen 
dien und dergleichen det Cereri aufgeopfert. 
die Juden noch den Gebrauch haben, 
in ihre Sabbaths. Werden die ſie Berche⸗ 
i dergleichen Saamen mit einfreuen, Es 
Mnoch heutiges Tages nichts ungewoͤhnli⸗ 
Aaß man an einigen Orten dieſen Saamen 
rodt und Kuchen - backen brauchet ‚oder 
en an flatt der Zugemuͤſe bedienet, Sonſt 
es bei) denen Alten nichts ſeltſames, daß ſie 
s Goͤttern Mohn» Häupter auf den Kopf 
sen, in die Haͤnde gahen, oder auch zu deren 
fen legten und dieſes war ein groffes Stuͤck 
licher Verehrung. Sie waren auch in ſo 
Anſehen, daß, wo ein Opfer von Menſchen 
grrichten war , man an eines Menſchen ſtatt 
Mohnhaͤupter nehmen durffte., fo 
“ viel Wennman,nach damahliger p. 59. 
üfchmeicheln, denen Kayferinnen eine Ehre 
an wolte ſo pflegte man fie "auf Muͤntzen un⸗ 
Km Bis der Ceres vorzuſtellen, mit beyge⸗ 
tm Korn Aehren und Motu Häuptern. Der⸗ 
chen Ehre die Livia Druſilla, Känfers Augufti 
ushlin, die Agrißpina, Neronis Mutter, um 
wie .Mellalina, Känfers Claudii Gemahlin 
oſſen. Dermeifte Theil aber diefes Wercks 
fch ſeht weitlaͤufftig ben denen Soͤttern auf, 
denen man fan inalten Monumenten 
2. W WER 














v. TR, Irteras de fündis Imperis. 

ihren Abbildungen Mohnhaͤupter anzurrefs 
+ Und dahin gehören Die Ceres, His, Magna 
ter Deorum ,Proferpina, Diana , Juno, Lüci- 
‚Triptolemus, Venus, Gupido, Flora, Bonus 
sntus,Spes, "AyauSok (5, Abraxas, Sol 
Apollo, Michra, Latunda der Mania , So- 
ws und endlid) Mors. Es werden ben ieden 
alten Monumente abgebildet ‚und iſt eine ger 
ue Befchreibung daben zu leſen, auch wiele 
tellen ans Griechtſchen und Sareinifchen Por 
und andern — — me 
aber wir einen Liebhaber Ppi 

ſchafften verfichern fönnen , er in diefene 
erck fein volllommenes Vergnügen finden 


id. 
IX. 
De feudis Imperü: 
das iſt: 





IX; Ircerus de ſcudie Imperii.. ger 
heinem baldigen Abgang vielen nicht bekaunt/ 
wollen wir denen zu Sefallen , deſſen Inhall 
hlich erzehlen. Denn das gante Buch nach 
arden durchzugehen und die Vielheit derer in 
en vorfonmenden Sachen mitzunchmen,ifl 
eSache, darzu wir ein abfonderliches Stuͤck 
ven müften. Es at aber der Herr Autor: c.i- 
Buch in 25. Gapitelabgerheiler ‚in deren er⸗ 
ı:gfeich geroiefen wird , woher bie Meichs : few 
entſproſſen, und wie fie nach und nach weiter. 
onmmen, Viele wollen fie gleid von dem Ans 
ge der erfien Monarchie , andere von denen 
mern, und noch andere yon denen Salduriis’ 
leiten; fie werden aber alle widerleget. Und 
gleich einige Voͤlcker in Aſſen etwas gehabt, 
denen Meichs » tchen nicht ungleich koͤmmt /ſo 
d doc) gewiefen,daß fie urſpruͤnglich von Demenz 
en Teutſchen, und zwar nicht von denen Lon⸗ 
rarden,fondern Fraucken herkommen, welche, 
gar wohlerwiefen wird ‚ihren Urſprung aus 
nefchlaud haben. Sothane Reichs⸗Lehen 
gen wohl ihren Anfang von Carolo M. here 
ven, undhaben die meiften Teutfchen Fuͤrſten 
etänder von benen Känfern zu Lehen bekom⸗ 
n,wenige ausgenommen , bie ſolche ſchon 
iſt beſeſſen, aber in nachfolgenden Zeiten die 
abdem Känfer aufgetragen haben. Dieſe Le⸗ cu 
hatte vorzeiten ihre Öefege,, welche ſich iedes 
HR ſelbſt machte/ wir haben aber davon nichts 
das Saͤchſiſche und Schwaͤbiſche Lehn⸗NRecht 
ng. Allein ſie gelten nur in fo weit, als die 
woßuheie und des Reichs Herkommen folche 
batigen. Es find aber die Reichs⸗Lehen nichts 
Mmm 3 0 


RER Tuörus döfeidieImperiäin 

vers als u 
wſer gewiffen gledet ‚und dadurch 
n und dem Reiche getreu zu ſehn verbinde 

ig Eintheilung ſolchet Scham iſt gar werfchler 
1,denm ſo hat I ua mb m amd 
lche der Köofer fonft einigen Königen, 
Dennentarek , Igund aher denen — 
itſten Grafen Burg / Grafen und 
chet. Es giebt erl 

nur cinem auf Lebens · Zeit werden, 
te Ehurfürften haben Ihre theils vom 
infer, theils vom und 
dennoch — Erg en 
belehnet. Die Reihe-Slirchenund Eföfter» 
ogteyen, ingleichen einiger Handwercker Bes 
unung werden gewiffen Fürften und Herren 
die Lehen gereichet: anderer Eintheilungen 
r itgo zu geſchweigen. Die Perfonen, ſo ſol⸗ 


IX. Irerus de faudis Imperii. 3 
Aufbebung in Teurfchland vor Umordpung ent⸗ 
Beben möchte , fo wärebie Sache noch wohl zu 
dulden. Esift auch anzumercken, ‚daß nicht ale 
Reichs ˖ Staͤnde eben Bafaden des Reichs feyn, 
Bingegen giebt es auch Reichs⸗Vaſallen, (0 deß⸗ 
wegen doch keine Stände find. Zu denen Reichs⸗ c. 
Vaſallen auſſer Teutſchland gehoͤren ferner nicht 
der Pabſt, auch nicht der König in Spamen we⸗ 
gen Burgund , auch nicht der König in Franck⸗ 
zeich, fondern folgende: Die Könige in Dennes 
marck und Schweden, der Groß» Herkog vom. 
Klorens, die Herkoge von Savoyen, Mantua, 
Modena Parma der Fürft von Mirandola, und 
einige andere kleine Staten in Italien, deren 
Mahmen hier alle erzehlet werden. Hiernechſt c.7 
wird von denen Stuͤcken gehandelt, die der Kaͤy⸗ 
fer andern nicht in die Lehen geben kau. Z. E. 
Er kan nicht einem fein Lehen nehmen, und es 
einemandern geben; wenn ein wichtiges Lehen 
offen wird, Fan er folches nicht reichenwenee 
wid; deßgleichen Fam er nicht nach feinem Gefal⸗ 
fen mit Vergebung derer Churfuͤrſtenthuͤmer 
verfahren , wiewohl dieſes legtere unter denen 
Gelehrten noch fehr ftreicig iſt. Hingegen fa (cy 
Der Käufer feinen Vaſallen ihre Hertzogthuͤmer 
Fuͤrſtenthuͤmer, Landgraffſchafften, Marggraffe 
Wölfen, mit ganden, Leuten, Lehen, Lehenſchaff⸗ 
sen, Aemtern, Städten, Stüden und Gütern, 
Zollen, Geleiten, Schulden, Renten, Zinfen, Nısa 
Aungen, Gerichten, oberft und niedern, geiſtlich 
amd weltlich, Bergwercken, Saltzwercken, Wilde 
bahnen, ſammt allen andern Lands⸗ Fuͤrſtlichen 
Hohriten, Regalien, Herrlichkeiten und Gerech⸗ 
Mumı tl 


* 


} 1X. Terre ad per 
felten, u, m. m die chen geben / — 


en ſich der Herr Autor 

It. Dertchen Mann —— 

r dekoͤmmt auch nur eine Ex; 

ven, fo mit der Zeit kan 5 gem 

m denn dergleichen — 
verſchiedene gehabt. — es auch 

!hig, daß dielnveflinur 

en» Mann aber giebt feinem Denn 

‚den Fällen einen am I 

ſothene schen durch einen — oder 
fiverlediger werden , ſo befönmng — 

ſtgebohtne des Vaſelen ohne daß 

Ranent oder Verordnung gemacht * 
ff; Die andern Brüder werden mit einem ges 
Ten Apanagio ahgefunden: Die natüclichen 
»umächten Kınder aber, maleichen die Welbs ⸗ 
rfonen, werden im Roͤm, Neich von allen fer 
ausgefchloffen ; wiewohl es in beyden letzte ⸗ 





— 


IX, Iteri duföndis Imperü. 883 


welcher Materie man allhier gar fehöne Nach⸗ 
sicht finder. Wer aber nun imLehen folget, der +18. 
muß auch feines Vorgängers Schulden bezah⸗ 
len , und Die Weibs⸗Perſonen biernechfl gebuͤh⸗ 
render maflen ausftatten. Liber alle und iedeLehn  19- 
num Bat der. Känfer und das Reich ein domini-; 
um directum, und find ihnen alle und iede Lehn⸗ 
Mannen auf gewiſſe Art verpflichtet und verbuns 
den; worzu ſonderlich gehören der Roͤmer⸗Zug, c.20. a1. 
und die Reichs Steuren. Hingegen iflihnen auch. c.2ꝛ. 
erlaubt,ihre Lehen⸗Guͤter, wofern fie einigen Ru⸗ 
Ken daraus nehmen fönnen , andern wieder in 
die Lehn zu geben, welches Lateiniſch fubin- 
feudatio genennet wird; aber veräußern fönnen 
fie folche ohne des Käufers und Des Reihe Wil⸗ c.23. 
len nicht , fondern woferne dergleichen etwa ges 
ſchehen, fo fan folches bey guter Zeit gefuche ‚und 
gar balderhalten werden. Es kan auch ein Bas c.24. 
all fein Reichs⸗Lehen verliehren, wenn er eincri- 
inen læſæ majeſtatis begehet den Reichs⸗Friede 
bridpe,u.d.m. Solche Lehen fallen alsdenn zwar 
von Dechsswegen dem Reiche wieder zu der Herr 
Aucor aber hält der Billigkeit gemäß, daß zum 
wenigften, wo nicht denen Kindern, doch Agna⸗ 
ten des Berbrechers ‚die chen wieder gereichet 
werde. Endlich wird auch gewiefen, wenn wegen &.25- 
Derer chen Streitigkeiten entftchen wie fie ſollen 
ehandelt werden und daß fienicht in dem Käpfers 
44 Eaınner ſondern Reichs⸗Hof⸗ Gericht 
abgethan und entſchieden werden. 
Der Liſer wird gar leicht erkennen, daß wie 
uns der möglichjten Kuͤrtze befliffen , und nur and 
zeigen wollen , was vor Materien in diefem muͤtz 
Mmms VRR 


N 27.272720 

in Ducbe abgehandelt werden. WBır 
verde a a 
Uebhaher iſt die Zeit das Buch gen 
chzugehen und find — 
(Abwechslung und genaue Un 
vortreflich ſten Materien, werde ihn 
nvergmügen Fönnen, 


Hiftoire du Ben ey rn 
Das fe 

(tie Conlisu@omig ab 
waͤhrten Autoren zuſammen 

gen von Jacob Lenfanr. 2, Fheil 
Ylmfterdam bey Pierre Humber 
1714, 4 4. Alph. 17. Bogen, ıı 
Kupfer, 


% 





du Consile de Conflance. 887 


und aus einander zu feren, Die gantze Kirche 
war auf den aͤußerſten Grad verderber, und die 
Ziiftigfeiten derer wider einander erwehlten 
Päbftewaren fo weit gefommen , daß man fafl 
nicht glauben konte, es koͤnte hierinn eine gluͤckli⸗ 
che Aenderung getroffen werden, Etwas ſehr 
finiveres war es zur felben Zeit zu fagen , der 
Pabſt wäre unter dem Concilie , und gleichwohl 
ginges an, daß zweene Pähfte abgefent, und ein 
neuer erwehlet ward, Die damahligen Kcker, 
ale die Wiclefiten und Hußtten folten unter den 
Gehorfan der Roͤmiſchen Kirche gebracht wer⸗ 
den, und da hielt es denn frenlich hart, ehe fich et⸗ 
mas bemereffteßigen lieffe. Alles diefes und 
noch vielmehrers find Sachen, die man nicht fo 
oben hin anſehen, fondern FF Gelegenheit 
einer fernern Reformation in Ver Kirchen noth⸗ 
wendig halten muß. Dannenhero der gelehrte 
Herr Autor * gegenwärtigen Werde feine Zeit 
nicht beſſer anwenden koͤnnen, als doß er eine 
mwohlauggearbeire Nachricht von diefem Conci- 
ho ang Licht geftellee. Die Hälfte Mirtel, deren 
er fich bey Berfertigung diefes Wercks bedienet, 
find wie inder Vorrede gemelter wird, folgende: 
Nber die ordentliche Hiftorienfckreiber , Colle- 
@oresConciliorum und andere hierzu dienliche 








e Es iſt derſelbe ein Reformirter Prediger in ers - 
‚ iin, und hat fich fonft durch die Uberfegung 00 
Des P. Malebranche ſeinem Buch de inguirenda ve- 
sirate, fo u Genen 1691. 4. gedruckt ift , bekannt 
emacht. Sonſt find verfchiedene piecen von 
. m in denen Nouvellesde la Republique des letercg 
umd des le Clerc Biblioshequs chain ANIURRÄKSR 


cibenten hat er gebraucht erfälich Ulrich De 
uhals „eines Canonick init , derbe 
1 Concilio felbft gegempärtig gewefen , i 
itfcher Sprache gefchriebene Hiſtor ie dieſe 
ıcilir, fo zu Augfpurg 1483, 1536. und 157) 
ruckt worden, Es iſt aber ſolche ohne gui 
nung und nur oben hin gefchrieben, * un 
fenhier und da viele“ nit unten 
da er den Nahmen Hiereliarcha,der Johanı 
ſſen andie Müge geſchrieben war, erflärer,fi 
ter,es wäre fo vielalseinKaften wolKtegeren 
enechft. hat eben diefes Coneilium in Ten 
rSprache der berühmte Schweitzeriſche Hi 
cus Johann Stumpf beſcht ieben, welche 
n beſſet gerathen. Über dem haben ihn Meo 
Ai Hußiten · Krieg, Balbini MiftellaneaRegt 
vemiz, Eberhard Windecks Hiſtorie vo 
fer Sıgismund,fo in Teutſcher Sprache gi 
ieben und ben dem Herrn non der Hardt ii 





de Gomeile de Conflenee. 8869 


Bitter ich endlich bey dem Leſer aus / es nicht ie 
gürig zu vehmen, daß er ſich dann und wann 
gewiſſen Berathſchlagungen etwas Takge' 
‚gehalten, Es will ſolches eine derglelchen Hi 
rie nicht wohl anders zulaſſen, iubem das ganfe 
Concilium aus nichts als Wathſchlagen beſtan⸗ 
den die er nicht nach Art eines Romaͤns mit ans 
genehmen Sarben auszieren ‚fondern in ihrer us⸗ 
—2 Geſtalt vorſtellen wollen. 
Das gantze Werck:böflcher aüs fieben DB. 
chern, die Ordnung aber, nat weicht re feine 
| —*— abgefaſſet, iſt nach denen Tägen, on 
chen iedes vorgefallen / eingerichtet. "Linfere © 
Umfſtaͤnde leiden nicht ſolcher nachzugehen, da⸗ 
hero wir eine andere vor die Hand nehmen mie 
‚fen, nemlich, nach denen vornehmſten Hdndfunte 
gen ſo in dieſem Concilio vorgegaugen. Ehe 
wir aber ſolches werckſtellig machen, ſehen wir 
nuns genoͤthiget, dem Character einiger Perfonem, 
nad o Anleitung unſers Herrn Autoris mitt 


—* find ſolche der Moͤm. Käufer Sigienumd, 
und die drey dazumahl hin und wieder gewehlten 
Pabſte. Der Kaͤyſer harte einen ur p.48. 
weckten Kopf;kumte ſich gegen iedermann cao· 
Ulich aufführen, war ein Liebhaber von der Gelehr⸗ 
famteit, und, fo weit es damahls ein Printz brin⸗ 
gen Eonte, gelehrt genug. Dieweil er in Ungarn 
vielerley Verdrießlichkeit ausgeſtanden , ub 
wider die Tuͤrcken ungluͤckliche Kriege gefuͤhret, 
als hat ſolches gar viel zu ſeiner Beſcheidenhett 
und Gaͤtigkeit beygetragen. Seinen’ Eifer ließ 
er pw bilden; Abe er due He {wet 





» X. Lovſant Hiftoire 
‚die Kirche, welche beydt in einen ſeht groſ 
erfall gerathen —— — 





mmen: Qui neſcit „neleit impera 
ıter nicht alles recht, gemacht, oder gu red 
—9 ——— 
Sache zu ſchreiben. 
Pabſt Johannes DEERKT. hieß fonft Balık 
"Cofla, und mochte vor einen MWelt-Maı 
hr Geſchicklichkeit als vor einen Geiſtlich 
ben. Er war indem hoͤchſten Grod geig 
ffaͤrtig grauſam ungerecht und unfeufch. I 
fich in feiner Jugend auf das Rauben gele 





En 


da Concile de Conßance. 898 


iner Redlichkeit, unfträflihen Wandels, Ges 
Aehrſamkeit und Geſchickligkeit zum Pabſt ers 
wehlet worden, Als er Pabſt wurde, muſte er 
* eidlich verbinden, wofern die andern Paͤbſte 
ergleichen thun wuͤrden, feine Würde niederzu⸗ 
legen, Er war auch darzu nicht übel geſinnet, 
und fing ſchon mit Benedicto XIII. deßwigen 
Tractaten an, weil ihm aber ſeine Freunde in Oh⸗⸗ 
ren lagen, als vermochten fie ihn, ſolche wieder 
abzudrechen. Cr befand ſich aber zu der Zeit des 
Concilii faſt im neuntzigſten Jahre feines Altere, 
nud reſidirte zu Rimini. 
Benedictus XII. war von Kônigl. Stamm p.6« 
aus Arragonien entfproffen , und fein Nahme 
war fonft Petrus de Luna. Als er noch Eardinal 
war, drang er am aͤrgſten darauf, man ſolte den 
MPabſt, den man erwehlte, dahin bewegen, doß er, 
im Fall ſolches die Wohlfarth der Kirchen erfor⸗ 
Derte,feine Würde niederlegen möchte, Er war 
auch ſelbſt im Anfang feiner Regierung darzu 
nicht ungeneigt, wiewohl es nachgehends feine 
Auffuͤhrung gar anders ausgewieſen. Sonſt war 
er ein hartnaͤckiger und widerſinniger Kopf, und 
hielt fich meiſtens in Catalonien auf. 
Dieſes waren die vornehmſten Perſonen, wel⸗ 
che auf dem Concilio zu Coſtnitz gleich als einem 
Theatto agiren ſolten, welches auch, wiewohl mit 
wverſchiedenen Ausgange, geſchehen. Das Haupt⸗ 
Abſehen gedachten Concilii war, die Kirche, ſo 
wohl was deren Ober⸗Haupt, als uͤbrige Glied⸗ 
maſſen anbetrifft, zu reformiren, und ſelbe mit 
sinander zu vereinigen. (Es ließ ſich auch die Sa⸗ 
che hicht übelan , und muß man ſonderlich * 
goͤtt⸗ 








oſſe Luſt nach war en doch ſeine 
ardindie ſo redlich, daß ſie ihn endlich 
ites J vor; 
* opt als 
ea 
—— ser, Und 
* beſorgen, es moͤchte dleſes 
eng; als war 
— einen gefährden @toß gm, 


lin eben, dafihder Kaͤyſer und Pabſt gaug · 
munterreder hatten, legte er fib hin undftarb, 
d waren alfo diefeHerren einer groffen Laſt von 
em Hertzen entlediger. Endlich fanden ſich 
viele wohlgefinnete Gemuͤther, welche die 


sehmenAlafale Kar Ilninn imma Rabremarinn im 





du Coniile de Conan. "995 
äbe. Man leſe ihre Predigten nach, deren In⸗ 
Meder Herr Autor hin und wieder, nebſt einigen 
eeckwuͤrdigen Worten beygebracht: fonderlich 
er p. 49. 50. 338. 339. 370. 494. 495. 5n. 
Und alſo ging num das Concilium zu Coſtuing 
#, als wohinfih Pabſt Johannes XXIII. und 
re Känfer begabeh ; auch die —— 
urſten und Herren einfanden. Der ſchon ge⸗ 
uchre Pabſt hatte vor ſich wohl eben nicht viel 
ie zu hoffen, daher eroͤffnete er dus Concilium 
lcht eher als biß er oͤffentlich erklaͤret ſolches vor 
at Fortſetzung des Piſaniſchen zu dalten, als in 
elchem eben um des Kirchen⸗Friedens wegen 
e andern Paͤbſte abgeſetzt, und Alexander V. 
aſſen Nachfolger er war vor den rechten Pabſt 
ten worden. Das gute Verſtaͤndniß währe: 
Fläche fange, denn äls Getgorius XIL feinen Be» 
midten, den Cardinal von Ragufä, nach Coſtnit 
eſandt / und diefer, wie gebraͤuchlich / ſeines Prin⸗ 
palen Wapen uͤber ſenre Thuͤr haͤngen ließ; ſo 
efaßl Johannes Xxili. daß ſoichee gleich die 
Rachr drauf weggenommen wurde. Hieruͤbet 
wiſtand nun unter denen Prälaten ein Let⸗ 
nen, Indem man aͤuf beyden Selten einandet 
lemlich hart anfuhtr. Es kunte zwar ſolches Inf 
er darauf gehaltenen Verſammlung nicht ent⸗ 
Uhteben werben, es ging auch ſonſt weiter deß⸗ 
vegen nichts mehr vor, jedoch muſte der Cardinal 
von Ragufa fein Schild weglaſſen. Und ohner⸗ p.55 
icht ver ſchiedene Eardindle ‚ andy der Känfer 
ib wolten, man folte denen andern Paͤbſten ein 
icher Geleit geben, baß entweder fir ſelbſt, oder 
bre Geſandten nach Coſtnitz kommen, und die 
ODeutſche 40. Kma. KK. Dan So 


18. 


* 


·35. 


* 


RR 





6 Re 

HXUN, feine hielten, — 
die / wieer [hommit, 34 
ſonlen verlaffen, nach Nicein Provence 
ven, und ſich daſelbſt mit dem Ko t 
wegen Bereinigung, ber Kirchen befiprecht 
egorii XI. Geſandten aber brachten ciı 
ulle mit, in welcher er das Wort von ſich ga 
Einigkeie der Kirchen zu ——— ve 
Paͤbſilichen Würde — woferne J 
an der XXIII. eben dergleichen hun ‚und nid 
ht auf dem Concilio prafidiren würde. Di 


infer faßte diefes gleich auf, aber Johanne 
TI. molte.ohneracht er fih das eritere hert 





di Comitle de CMmauce. 895 

p welches am allerleichteſten tuäre, wenn alle 
Pabſte freywillig ſtch von ihrer Wuͤrde loß⸗ 
ken, Berner ging man gu Rathe, wie man in p.70: 
8 Concilie die Sache vorbringen und be 

ſolte. Es waren eine fehr groffe Anzahl 
efonen gegenivärtig , wernn ieder härte ſeinen 
dancken nach drein reden ſollen, fo wäre es 
bl nimmerniehr zu einem tichtigen Shi 
ommen. Daher entfehloß man ſich ausieder p.72. 
tion geröfffe Deputirten , fo gelchre und ge 
ickt ſeyn muſten, auszufefen. Diefe überlegen ' 1 
vorgetragenen Sachen erſt unter: einander, 
ſendeten ihre Meinung auch hernach denen 
een Nationen zu ‚damit ſie bey Zeiten etwas 
vider einwenden und man in öffentlichen Seſ⸗ 
sen des Diſputirens entuͤbriget ſeyn moͤchte. 
waren aber vier Nationen, ‚die Italiaͤniſche 
utſche, Franzoͤſiſche und Engliſchen Und da 
w haͤtte meinen ſollen, es haͤtte alles auf folche 
t gas ruhig zugeben muͤſſen; ſo gub es both 
an and wann ſonderlich aber unter Denen Fran⸗ 
enund Engelländern , einige Streitigkeiten p- 44% 
a welchen wir aber nicht weitläufftig handeln +53- 
den. Johannes XXIII.machte hierju srefflich: 
tte Augen , und zwar wohl nicht ohne Urſach. 
enn das erſte das die Nationen zuſammen aus⸗ p.73. 
Sen, war eine groffe Erzehlungvondemübeln 
erhalten gedachten Pabſts, weßwegen man 
n den guten Rath gab, er möchte die Paͤbſtli⸗ 
Wuͤrde freywillig niederlegen. Und als er" p.7;. 
dt recht dran wolte, fuhren die Teutſchen gar’ 
raus, und gaben vor, bey fo groſſer Trennung 
bdas Concilium der oberſte Richter, und wor 
Dan 2 (Ken 





—— —— 
er 
durch nicht zerr‘ Jo. 

alberfiräe zu u in 

chrifften / daß ein — 

n Pabſt wäre, Dieſer entſchu 

ter kunte und man berathſchlagte ſich a 
nemahl mit feinen Cardinaͤlen und andern Be⸗ 
mtenzallein weil er nicht viel gures vermurhen 
ate , als begab er fich ferner nach Sauffe nburgy 


Anan harnacı Oranhura in Mrißanı 


de Conaile de Conflance. 897 
wi rcklich ein allgemeines Concilium gewefen, 
—— fle gaben vor, es werde nur ſo genennet. 

lleicht iſt aber der Concipient von dem Vor⸗ 
urtheil wegen des Paͤbſtlichen Anſehens nicht 
gaͤntzlich befreyet geweſen, und die andern haben 
eu nicht fo genau uͤberleget. 

In der folgenden Seßion teugfichs zu , daß p.ı04. 
man einige Articul abgefaffet , in welchen unter 
andern dieſe Worte befindlich waren, das Conci- 
kam zu Coſtnitz wäre be ig zuſam⸗ 
sen gelommen, die Kirche in ihren Ober⸗ 
aupt und Bliedmaflen (incapite & mem- 
bris) zu reformiren. Diele Sormul wolre dee 
Cardinal Zabärella nicht wohl eingehew, daher, 
als es ihm oͤffentlich aufgetragen ward, folbein 
ber Seßion Laut herzulefen ‚ließer ſie weg. Das p. 105. 
ber wird man auch folche Worte in verfchiedenen 
MSS. nicht finden, auſſer in ſehr wenigen, deren 
eines zu Rom und 2. zu Paris befindlich. BDiep-ıes. 
Deputisten derer Nationen erregten Darüber ei⸗ 
nem jiemlichen Auffland , worüber man ſich in 
berfchiedenen Verſammlungen berathfchlagte. - 
Endlich well der Cardinal Zabarella ſeine Sache p- us. 
nſcht ſelbſt widerruffen wolte ſo ward man fhlüfe 
fig, daß in nechſter Seßlon die gedachten Articul 
mit denen ſtreitigen Worten noch einmahl öffent« 
lich von dem Biſchoff zu Pofen vorgelefen wuͤr⸗ 
ben weiches auch gefchehen. j 

Die nechſte Sorge des Concilii war hierauf, 
Pabſt Johannem dahin zu derimoͤgen, damit er 
Die Einigkeit der Kirchen moͤglichſtens befordern 
möchee,. Man feudere heßinegen 2. Cardinaͤle an P- 132 
hu welchr über nichts nie diefe Mefolution von 35- 

Mn 3 Wo 









der Simon und 
wörunter Dag bork 

cennung (n der 
en ala Die übrigen a 
de ben dem Heren Autore felbft hach 
2 Pabjt ließ ſich unterdeffen von Friedrich, 
ctzog zu Defterreich, der ihn aus Cofinig mit 
‚gebracht hatte,bercden, und fih nach Ratolff⸗ 

fo 2. Meilen von Coſinitz gelegen, bringen. 





du Concile de Conflente. 899 


freyen Süden niederzulegen. Er ſchickte deßwe⸗p· 164. 
gen Carolum Malateſta, Seren zu Rimini,nech * 
Coſtnitz, und ließ feine Sache dem Concilio vor⸗ 
tragen, Es ward auchalles gar wohl aufgenom⸗ 

men, und man machte gar ein gutes Decret, ver⸗ p.300; 
möge deffen er Decanus im Cardinals-Collegio, 

und Legatusperpetuus a latere Inder Marca An- 
conitana ward, und alles, wag zu diefen beyden 
Dignitäten gehörte, zu genieſſen hatte. Wiewohl 

er trieb es nicht garlange mehr. :Denw im Julio 
1415. ward feine Sache vor dem Concilio ges | 
handelt, und den 18. Odtobr. 1417. flarber, dap x- 
ihn denn Martinus V. auf dem Concilio ein ſchoͤn 
Seichenbegängniß halten ließ. 

Man hätte nun glauben ſollen Benedictus dee 
XIII.hatte ſich diefes Erempel zu einer Nachfols 
gedtenenlaffen; allein er machte die Sache fh. 
fo wohl als dem Concilio ziemlich ſauer. Derp.=98. 
Känfer that das feinige ruͤhmlichſt und nahm eine - 
Meife vor nach Nice in Provence, um ſich daſelbſt 
mit Benedicto XIII. und dem ihm ſcharff anhan⸗ 
genden Koͤnig Ferdinand in Arragonien wegen 
Vereinigung der Kirchen zu unkerreden. Allein, p. 329. 
weil Ferdinand unpaß war, ſo ging er gar biß 
nach Perpignan, dahin fie beyde Benedictum bes 
rufften, der nach einiger Verweilung ſich einſtel⸗ 
lete, es war aber mit ihm, weil er gar nicht weis 
hen wolte, nicht viel vorzunehmen. Der Könige. 355 
Im Arragonten, die Geſandten derer Könige in . 
Caſtilien, Navarra und Schottland, nebſt ans . 
Dern vornehmen Heyren, fo ihn fonft vor den 
rechten Pabſt erfanniten,redeten ihm fehr zu aber 
vergebens. Daher entſchloſſen fie ſaͤmmtlich, fich 

nn 4 oem 





jene t 

dauf dieſes exfi 

dae Conkilium ge 

nfegen , umd alles was & vornehmen wird, 
null und nichtig zu erklaͤren. 


Und fo weit war mar mit der Vereinigung dee 
when fortin! unfhat had Poancilknm ao che 








da Concile de Gonflanc, 907. 


were Pabſt von denen Eardindlen ‚oder von dem 
ganten Concilio folte gewehlet werden? womit. 
man einige Zeit hinbrachte. Ohneracht num ber: 
Känfer nebft denen Teutſchen auf einem guten;p- 494 
Wege mar , und.die Reformation der. Kirchen 50% 
erſt hergefteller willen wolte, che man zu einer 
neuen Pabſt-Wahl fehriste, ſo ward er doch end⸗ 
lich von der Geiſtlichkeit übertäuber. Und alſo p-503. 
vos das Conclavegeforget , da demn bie: ...’- 
oͤrſe zu Coſtnitz die Ehre Harte, daß ein neuer, 
bſt auf felber gewehlet werden folte, Ehe aber : 
olches vor (ich ging, fo kamen verfchiedene Artis p. 513. 
cul aufs Tapes , welche dem Fünfftigen Pabſte 
vorgeſchrie ben wurden. Er foltenemlich die Re⸗ 
farmarion.der Kirchen zu bifördern ing fünfftige: 
alles.7. oder 10. Jahr ein Concilium holten, 
und woferne der Pabft folches niche ſelbſtchun 
wuͤrde, folte ein iedes Concilium ‚ ehe eg ang eins 
ander gienge,folches verrichten. Ferner ſo bald p. 514. 
fich mehr als ein Pabſt aufwerffen wuͤrde, ſo wol⸗ 
te man gleich in einem Coneilia darzurhun , das 
mit nicht wieder eine Trennung einreiffen möchte, 
Der Pabft aber, fo igund gewehler würde, folse P-52% 
fo gleich die Kirche in ihrem Haupt und Gliedern 
reformiren, und zwar nach denen Articuln mis: 
fie in dem Collegio Reformarorio ſolten abgen. 
faffet werben. Der Herr Aucor aber hat hierbey 
feine Gedancken, welche auch der Wahrheit ges 
mäß find, daß es denen Herren Geiſtlichen damit 
kein rechter Ernft gewefen , wiees denn auch der 
Ausgang — — Alſo ſchritt mannun 
endlich zu der Wahl elnes neuen Pabſts, melche pP· u. 
von 23. Cardinaͤlen, ımd einigen Deputirten des 
nr Nan7 XX 





gar gerne mit fich fprechen und aufden Con 
»felbft zeigeteer , daßer gar fehr geneigt fen 
Semürker derer Dienfcren in gute Hatmoni 
tzen mochte ſich auch wohl mit dern Eifer der 


ICCAGB..XGCqul 


— men. 





a) 


du. Concile de Conflanse. 9 
—— Zeiten gas ve ſchiccro 


ute Qualitaͤten an ſich gehabt. Ber 
MAMunr hätte man hoffen ſollen, der Pabf wir 
Re dieſes feine erſte Sorge feyn loſſen, ig der Kiga, 
e eine feharffe Reformation vorzunehmen, 4 
tin er erwieß leider !das Widerfpiel. Denn feisp. sp. 
Fi etſte Verrichtung war,die Cancallariam Apgay 
olicam, das ift „die Einfünffte des Paͤbſtlichen 
Siupls in guten Stand zu bsingen. Kernadhr- 76 
aber wenn eiwas oͤffentlich von der Reformaagigg, 
rgeftagen wurde ‚fo fuchte erdie Sache aufjge+ 
oe und die Nationen In einander zu hetzen 
ſt war zwar ſchon vor einiger Zeit ein Colrp- 377. 
löginn verordnet worden, welches vor die Refat⸗ 
mgfion der Kirchen eintzig und allein forgen fole.; .., 
te, und die Teutfchen gaben ein. Memorial ein,p- s62 
nach welchem die Geiſtlichkeit auf einen gantz aua 
bern Fuß geſetzet werden ſolteʒ allein es war nun · 
mehro ein ſichtbahres Ober Syaupt der Kirchen, 
da welches nach eigenen Gefallen commanbisete,.g. 133. 
und ausdruͤcklich in einem gewiffen Conſiſtoric 
den Schluß machte, man folle von dem Pabſt ap , 
niemanden appelliren. Dieſem gefieles nun,dag , 
Consilium aug einander zu laffen , und ſo muſſe p-609 
eg ergehen, da denn ein jeder nichts als einen He) 
poſtoliſchen Seegen mit nach Hauſe brachte. 
Dieſes war, was ouf dieſem Cancilia megeg, 
des vornehmſten Puncts, nemlich der Vereim⸗ 
gung und Reformation ber Kirchen abgehaudelt 
worden, Darzu gehoͤret aber num ferner die Auge, 
eoitung und Verdammung derer Ketzex, Dakayyz 
weil fonderlih Johann Huß und Hieronymus 
von Prag dieſem Cancilio viel zu ſchaffen gee 
| 0 








zuſammeng 
les hlet Taeife, fo fo bey 
ven. Es ward derfelbe ferner befantiten & 
yen aufdas Concilium berufen, er bradh & 
Proge auf ehe er vom Käpfer ein ſicheres 
erhielt, als welches cr erft zu Nürnberg 
7. Aufden Wege chat man ihm überall 
re an,und rettet ihn der Herr Autor bey G 





du Contila de Conflante. 908 


Sonſt ſahe Huß gar wohl , daß ihm feine Reiſe 
nicht vielhelffen würde , ala der einen Brief auf 
Dem Wege an gute Freunde fihrieb, woreiner eis 
‚nen andern geleget,und gebeten, folchen nicht ehje 
zueröffnen, als biß man Nachricht von ſeinem 
Tode haben würde, Darinn macht er gleichſam 
“ Sein Teftament, befenuer feinen Glauben, bereune 
feine Sünde, worunter auch diefe ‚daß er als ein 
‚Beiftlicher fo viel Zeit mir dem Schacht- Spiele 
verderbet haͤtte, und beſiehlet fich in feiner Freun⸗ 
De Gebet, Was ſein ſicher Seleit anberriffe ‚fo 
AK bekannt, role gar ſchlecht folches. gehalten, und 
er auf Angeben Pabſt Johannis XXIII. gleich 
zu Anfange des Concilii ins Gefängnißgeworß - 
fen worden. Diefes Werfahren nun harten 
Maimbourg und Varillas recht gefprochen, daher 
fich der Herr Autor genoͤthiget ſiehet, ihnen auf 
ihr Vorgeben zu antworten. Der erſte giebt Au p.52. 5: 
fangs vor, weil Huß ehe aufgebrochen, als er den 
GSeleits- Brief wuͤrcklich in Händen gebabt,märe 
man ihm nichts zuhalten fhuldig geweſen. Ey 
wird aber geantwortet, dieſe Anmerckung wäre 
mur fo weit gut, wenn Johann Huß auf dem We⸗ 
ge in Arreſt genommen worden. Vors andere 
haͤtte ſich Johann Huß nicht feinem fichern Ge⸗ 
Jeit gemäß aufgefuͤhret, indem ihm zugeſtanden, 
ſich dem Coneilio zu unterwerffen. Allein der 
Pabſt hatte ihn in ſeinen Schutz genommen, 
und die Cardinaͤle, fo ihn vielmahls verhöretem; 
muſten felbfi geſtehen, daß er fich in allen Stu⸗ 
cken feiner Pflicht gemäß aufgefuͤhret. Varillag .. . - 
giebt garvor, Johann Huß habe zwey Geleits⸗ 
Briefe, einen von dem Kaͤyſer, den andern van 
dem 





——— 
an es tweirläuffiig nachleſen fin. 
Wie undillich mar 






mie‘ 
als wohl als 


id wie man b 
a Contiliorineeei ie 
cheiterhauffen verdammt 


ch in deßwegen 1 
mden / das tollen wir alles, als eiwas ſehr i 
antes vorben laffen, Wir melden alſo nur d 
© Herr Autor den Schluß des Concilii g 
itlaufftig durchachet und widerleget, in wi 
mJohann Huß als einöffentlicher, aͤrge 
her, hartnaͤckichter und unverbeſſerl 





da Concile de Conflance. v7 


Schriften, fonverlich aber. der Anatomie des ::.- 
Anti⸗Chriſts mitgar Iehhaffeen Farben abge 
mahlet: Serner daß er nad) der Einſetzunz un⸗ 
re Henlandes das Abendmahl unter beyderley 

eftalt ausgerheilet , und folches in Böhmen 
eingefuͤhret. Gerfon chat, was das erſte ande p.1%: 

crifft, eben dergleichen ‚ und ſchrieb garen Buch. 
de auferibilitate Papæ "ab Ecclefia ‚ und gleich 

wohl blieb er, wer er war. Wiewohl auch der s.ız 

Kerr Autori inder Vorrede einiger maffen ander _ 
we Gedanken zu haben ſcheinet, indem er meinet, 
manmüfte ven Känfer entſchuldigen, daß er ſeiti 
ſicher Geleit nicht beffer gehalten, indem zu be⸗ 
fuͤrchten geweſen, es moͤchte das Concilium aus 
einander gehen, und das ſchiſma derer Päbfleime 1 
mer täglich groͤſſer werden, als haͤtte er ſich ge⸗ 
nöchige gefshen cin übriges zu hun, und ihn der 
Wuth feiner Feinde aufzuopfern. 

Die übrigenSachen, die auf diefem Coneilio  :? 
vorgenommen oder ausgemacht worden, find 
Bürglich folgende, 

Die Schweden thaten Anfichung, esmöchte p. in 
die Heil, Brigitca Öffentlich auf dem Conciliocas 
wonifiret werden.. Zwar war folches fchon von 
Bonifacio IX. A, I39 1.5u Mom geſchehen, weil 
aber foldyes die Zeit des Ichifmatis war, fo waren 
fie beſorget, es moͤchte ſolches nicht von allen an. 
genommen werden. Dahero ward die heil. Bri- 
gitta auf dieſem allgemeinenConcilio mit ſonder⸗ 
bahren Sersmonienund Solennitaͤten canonifis 
zıt, Die Schweden waren damit noch nicht zu 
Frieden, fondern weil Johaunes XXIII. nach dies 


fen abgeſetzet ward, lieſſen fie das gange Werd 
va 


nenn 


En 
h noch 


molph Bil 
—— es 
— 


Poluiſchen Köngen 

n worden machten 

Nele Händel, daß — gend 
getwärd, folche bey dem Concilio zu verlla · 
. GErlteß deßwegen durch feinen Geſandten 
e Schrifft eingeben, in welcher er behauptete, 
vaͤre uicht recht, daß man die Chriſtilche Re⸗ 
on mie dem Schwerdt fortpflangen wolte. 


enen 


Mi eifft vor‘ 
Di —— in 
ee Dr 





t, indeı 

en ein halten 

denn F einer Mitar — ber 
Is orma 


—— I a ART, 
= in dit — er. 





d gewieſen, wie fehr damahls die Gelehrte 
„de Clemangiis, Jo. Gerfon,Petrus de Alliaco,T 
» Zabarellaund andere darnach gefeuffget, 
mewegen vor Vorſchlaͤge gethan haben. 

hft werden die Articul durchaeaanäen, bi 





—— ee 5* 


Nationen geſchloſſen, endlich 
— geflohen, —— Bud € Berti 
Wir folten nun auch Bu ner leche j 
che beyfügen; allein es foll an unferiatt * 
geiehre elt von deſſen Güte zeugen, indem wir ge 
wiſſe Nachricht haben, daB es ſchon wuͤrcklich Der 
audern mahl unter der Prefie. Und der Herr Abe 
Bignon, ein groffer Maͤcenat vor die Gelehrten, bat 
anden Herrn Autorem felbft obnlängfi einen Brief 
abgehen-laffen , in welchen: er das ungemein 
ruͤhmet. Wiewohl man beach zweifelt, ob es wird 
nach Frauckreich gebracht werden dürffen;inbens die 
Bir (eichen nicht * gu gerne leidet. 


gen Rupfe: find fehr 
—— * ch * eiſter —* — 
Mr. Picart aflegeit bemuhet/ eine Erfindung Beoguflle 
gen, aus weicher man fo gleich die Begebenheiten, 
fo fich mit der vorgeftellten Perfon zugetragen, ers 
fehen kan. Bietragenaber Verlangen , ded Guil; 
Fillaftri, Cardinalẽẽ von St. Marc, Robert Halam, 
Biſchoffs u Salisburi,Manuelis Chryfolorz,und atts 
dire Biſduiſſe beyzufuͤgen un termand fol 
che beptragentönte, würbe rn Auto» 
* wohl als den Berleger Bin er blich mas 


“ XI. 

Zwermahl zwey und funffilg auserleſene Bi⸗ 
bliſche Hiſtorien aus dem Alten und Neuen 
Teſtamente, der Jugend zum beſten abges 
faffet von Jo nn Huͤbnern, Rectore de 
Johanaei iu Hamburg. Mebft einer Vor⸗ 
vede E. Hoch⸗ Ehrwuͤrdigen Minilterii der 
Stadt Hamburg. Mit Sr. Kön. Mai. in 

. Deren und Churft. Durchl. zu Sachfen als 

lergnaͤbigſten Privilegio, Leipzig, — 

Johann FriedrichGle ditſch und € 1714, 

J * i. Apb· 10. Bogen. 

Do 00 2 u ur 


al 

hen , Geograpbifchen \ 
eckungen herang gezogen, und, zu tab 
atorie angetvendet Herr ‚D. Joh. Ehriftopb We 
vormahls Director des Gymnalıi zu Altenbur 
aber zu Zittau, in feinem Kiftorifchen Redner. 
2. Kurse Kragen aug der Oratoria. 12, 





* ar e “ B 
‚Ki: Sübners Srhlifge Zifksrien. pm; 
Jeit, bie way bier und Da ielfiens ben denen unter» 
Ren €ollegen Berfpire facıha Barzu derm 
et ihnen ‚wie auchandern nicht gelebrten Eltern 
was vorleget,, und ihinen zeiger, tie fie bie Ingenb 
durch mohleingerichtete iSragen recht untertur! 
follen, Es ift allerdings Hiel daran gelegen,daß 
Jugend nicht eine Sache nach, der Sarde Hin lernet, 
and Herta felbft nicht weiß ob es gehauen ober ges 
Hochen. "Daher hat der Syerr Hübner bie — 
len lifchen Hiſtotien nad) been deutli 
Umpftänden zufammen getragen,und unter diefelbert 
derfehledene aus folhen hetgenommene dragen ges 
felget. Köcagen find aber wicht REN 
ondern mise mit Ziffern bezeichnet, und bie Antwo 
an mat darauf aus heit 'Sert, ‚wo eh HE 
anjurteffeit, hernehinett, Aenn nıan dem Die 
dereine folche Hiftorie deu Tag ei paar mabLburdh". 
Iefen läffet ; ſð werden ſie ju Endeder en ohn ⸗ 
frhlbat geſchickt feyn, auf alle ihnen vorgelegte His 
fesfs: tagen zu anttoorten. Und alfo befomme 
as Bedächrniß dag feine zu thun. Meil aber bie» 
fegnißhegenug ift ‚ al8Hat ex ferner einige nüsliche 
Lehten daraus gejogen „ und bie Urfache ‚warum fie 
ausdem Terte flieffen, binzugethan.. Diefe fan. man 
Die Kinder *56 hernach aber aus ihrer Antwort 
noch eine Scage machen, wodurch deren Verſtand 
vm ein nietckliches aufgeraumet wird. Weil aber 
biefeg be Kindern noch nicht geung ſondern auch 
der Wille verbeffert werden muß, ald hat ber. Here 
Auton nachdem er angemercket, baß bie Poefe in bes 
nen Gemäthern der Jugend eine Rarde Wirdun; 
has, * zu@ubeieder Hiftorie einige Teufäg Berle 
. . Do0 3 bins 
© Dei xis-Porfe in beuen Gemütbern der garten 
Jugend enige Wirckuna habe , folches fan wan 
. U pihkleichtlich in Abrede fepn. Dbfie aber 
nermiegembfep,ben werberbten Willen und alten . 
+ Man bep Kindern zu verbefern, baran wollen 
wir wit Erlaubaiß des Herrn Aucoris noch einiger 
maffen zweifeln. Denn erſilich hat die voefie et 
was dundeles in fich, fo zarte Kinder nicht alegeit 
faſſen tdnnen,weilman die Worte hach dem merro 








zu. 4 


‚ineichten muß , und ſie nicht allezeit fo deutli 
Tieffen,alg wenn man ſich nicht bimder, Wierme 


p 


— — 
von Leibnitz umb dem. Seven Mewten 
det Erfindung Ber — Drehung: 
eRäheicht.tWeljl hiervon in ifchen, 
een. Raus in unſen hehe 
87. anzutreffen, findet fich in ihren Umifläne. 
5 € richtig, ME WR eber gat übel davon 
berichtet gewele ed, Haben der Herr von keibnig, 
and der Her Newton To niemals unter einander, 
darüber geftritten:; Denn der Herr Rewton DE 
niemals init dem gerin gſten mercken Taffen, 
te er dem A die — Dis 
ferential: Rechnung. ang feinen eigenen Kopffe Bi 
poticlich machen. Es hat der Hert von Leibnig nite 
mals gersuft , außer nachdem ec es von denen dere 
nommen welche bag zu donden por einiger Zeit herz 
aus gegebene Commercium epiftolicum gefehen(den! 
— noch igt An 1 Bien aufpäft ‚ ihm folcheß. 
te fommen ) daß ber New 
—X Ar nen anlängfi nen tu 
— Er ande £ ni let elek 
made. Er hai au niema 
ne ae der Röniglien Soc in Engeland 
ommuniciret, —— i ehem Haren Sad 
unndthigsu —ã ſondern nur bey. gegeben 
ner Selegenheit an den Secretarium berjelbeig. 
gefireben, er if ht, daß die Eocietät und. 
tr Newton ſelbſt Bergleichen Unternehmen 
zuge Igen würden. Golchergeftalt if bie Societat 
uichtin dem Stande geiwefen , die Grände beyder 
—— en, und einen 


wu 
Die mal ke * ſchaffenheit der © De 
e Dei a 


alfo. ee haben oh: vor 40. Jahren, 
vorher oder einwenig Berner: don Leib! 
Dibenburg ‚Reroton . —— an dere «in 
mercium literarium mit eihan! Der gehabt, 3 et⸗ 
Vas non dem Wallifiö in dem driti 

Mathematiſchen Werdejum © —* ert Bi 





My 


ion gelernt: unerachtet dae Mid 4 
Worten in denen bey dem Wallifio Sefradliche 
jreiben diefer beyden Herren jedermanndor Au 
lieget. Der Autor diefer Anmerkungen bat peı 
jen urtheilen wollen von Dingen bie ihm aid) 








und Tewronlſchen Streit. 917 


Herr Newtan aber bat nichtE , ſo derſelben beykaͤ 
me, bekandt gemacht, BIRD. 1693- der andere She 
von ben Mathematifcheg Werden bed Wallıki Hera 
aus kam, wie hie Erfindung des Herrn von Leibni, 
ſchon au allen Orten berühmt und. mit gutem Forts 
ange und applaufu abfonderlich durch die en 
—— Jar und Johann Bernoulli oͤffen 
chpracticiret worden: welches fonder Zweiffei dem 
Herrn Newton (wiewohl etwas zu ſpaͤt) verwegen 
machte mit daran Theil zu nehmen. Man fahebe 
gleich,daß bey dem Walliſio die Erfindung des Herru 
don Leibnitz unter andern,aber ungeſchickteren 
ten und Zeichen ſich darſtellte. Unterdeſſen hat doch 
er Herr Reroton weber damals, noch auch la 
Zeit hernach fich unte en, den Herrn von Beihe 
nig in Befigung der Ehre feiner Erfindung zu ber 
unrubigen. Und fo lange Hugenzus und Walliiug- 
welche unpartheyifche Mitter waren, und von det 
Sachen guung Nachricht batten,noch lebeten,hat.en 
leicht gewercket, daß er ed nicht treffen würde. (Ger 
bat demnach fo lange gewartet, biß niemand von de 
nen mehr da iſt, welche Zeugen bon dem Fortgange 
diefer. Wiſſenſchafft gesvefen „ und felber diel dazu 
eygetragen: und itzt nimmet er feine Zuflucht iu 
lingen, denen nicht bewuſt IR. was vor die⸗ 
vorgegangen, und bie bloß ihrem eine 
mahl gefaffeten Wahne und. ihren. ten Al 
cten uxtheilen. Ein geraiffer Reuling. hat ſich Day 
durch mollen in reputation fegeg, daß er dem 
von Leibnitz attaquirte, und hat ihn gleichfam 
ein zugeſchicktes Tartel heraus geforder., | a 
der Hr. Leibnitz geſehen, daß dieſer Meuſch nicht einem 
bumeur haͤtte Unterweiſung abzunehmon / hat er 
wit ihm in Streit nicht einlaſſen wollen. Und er 
ſehr wohl gethan,/ denn ſonſt hätte er einen Vorwand 
gehabt zu ſagen vaß man beyder Partheyen Gründe 
por ſich gehabt,und.alfo in dem Stande gewefen ef 
Urtheil darüber abzufaffen. Dahingegen ig 
die vermeinten Urthe en Fee ein 
Vartey en. Su dieſer man, 
mh A bed an drucke baden. 
095 


ufdag lange © 
Fhasmerfein? auf die des Hetrm 
Sgründet ‚tweldye Nugenfcheinlich erweiſen ‚dat 
or weniger Zeit noch nicht verftanden , waßeı 
dem Herrn von feibnig vor 40. Jahren wiler 
den haben. 








XIII. Nova Eirterarie, | 919 


| F Bnfterdam hat ber.derr In Plscere,ber fich ung, 
mehrs bafelbfl als ein emerisus aufhaͤlt, fein Buch de 
Mort des Jules, ou P Art de bien menrir. um ein groß 


Cheil vermehrter auflegen laſſen. 

Zu Zieuwarden iſt der erſte Theil von bed Herrn 
Vitringæ Conimentario in Eſaiam in fol. ang Licht ges 
Feten‘, von welchem wir künftig einige Meldung 
thun werden. .. ’ 

Eben daſelbſt iR auch die andere Auflage von dag 
Chauvini Lexico Philofophico ang Licht getreten. 

Zu Zelmiſtaͤdt iſt der Herr Polycarpus Lyferus wil⸗ 
lens, bie Statuta prorincialia Moguntinenſia annũ 
M CCCX. aus 2. MSS, fo zu Wolffenbůttel und 
Helmſtaͤdt befindlich, heraus zu geben, Er mache . 
darzu Hoffnung in einer Differtation, fo er unter deim 
Seren Abt Schmidt gehalten ‚in welcher bie Hiftorke 
Conciliorum Moguntinenfium & imprismis Concilü & 
1310: habiti außgeführet wird. n 
Daſelbſt ift ver Here Gottlieb Samuel Treuer, 
bißheriger Profeflor auf der Mikter + Academie gu 
Braunſchweig, nachdem er von der Reiſe aus Franck⸗ 
reich und Holland zuruͤck gekommen, Moralium &Po- 
litices Profeflor Publ. worden. 

Zu Zallehat ber Herr D. Heineccius eine diſſenta- 
tion de Juris-Confultis Chriftianis priorum ſeculorum, 
eorumgre in ecclefiam meritis drucken laſſen. In fols 
‚er findet man Nachricht von Nicodemo, Gainalielg, 
Zena,Miltiade, Tertulliano, Minucio Felice, Cypriano, 
Ambrofo,Auguftino,Paullino,Sulpitio Severo,Pruden- 
io,Socrate und Sozomeno, 

Zu Prag werben auf: Unkoſten eines berühmten 
Buchhändlerg in Teutichland die Wercke deg Bella 
mini in der Weickardtiſchen Druckerey ſehr fauber 
und foftbar aufaeleget. 

Zu VNuͤrnberg hat der jüngere Herr Ebner, eis 
Mathe: Herr ‚eine Hiftoriam Numifmaticam non dem 
Leben bes glorwuͤrdigſten Kaͤhſers Leopolds unter 
Haͤnden, und mit groffer Mühe und Koften die darzu 
gehoͤrigen Dingen aufgeſucht. 

Zu Jena iſt eine neue Auflage von dem nuͤtzlichen 
Buche des Scheferi de Stylo zum Vorſchem kommen. 

Eden daher iſt unlaͤngſt folgendes angelonmene 








teten Manues vorgeftellet Iyerb man? 
des Neren D. Sirefehens Sıfon B den Anl 
nacht hat. 

zu Wittenberg hat ber Here M. Venjamin f, 
), Redtor ber Schule zu Groffen-Hayn, feine d 
aAudtorum antiquam & mediam in Teutfcher 
drucken laſſen Man findet barinn Nachricht 


EEE 
Deutſche 

CT 
ERUDITORUM 


Geſchichte der tOrkeheten 
den gegenwärtiaen Zuftand 


der Literatur in uropa 
© begreifen, 





Drey und ran Theil, 
bey Joh. — cdieſch und Sohn. 
1714. 





Veibnigeng und ee Streit aber cin alte$ 
Diploma. Paz- 996 
Begebenheiten vcf von Ehaftsburg, 
Pag. 1007 





—— 
—— 
BERE: FERTEEOLRERE 


Das in Schlefien getvolkthätigseinge 
riffene Lutherthum und die Dadurch 
erfolgte ſchwere Verfolgung der 
Römifhen Are und Geiſtlichkeit, 
den Lutherifchen Beſchwerfuͤhrun⸗ 
gen fonderlich aber denleichtfertigen 
Schmaͤh⸗ und Läfter - Schrifften 
entgegen geſetzt, von Michael - 
ſeph Fibiger Dog, ur — 
ten ad.S. Matthiam. 
Breßlau, aufm Dom 4 4 —E 
8. Bogen. 
Er Syracufanifche Dionyfius 11 
ER einmal der Bild. Säuledes Zus 
piters den güldenen Mantel abs 
n nehmen,undihr davor einen wuͤl⸗ 
lenen ungeben. So hatıs dee 
P. Rugler, * ein Jeſuit, mit diefem Buche ges 
macht welches zwar der gefchrteumd wegen fets 
Deutfche 48.Erud. XXTI. th. Ppp nee 
® ft der Autor ‚der im verwichenen Jahre bie Eh⸗ 


re gehabt ‚einen Tractat-de Matrimonio ,alg die 
Erfllinge der Seonotbintigen Scabemie, ‚derqus 
ſchen Ad, Br. 0er 






zugeben, welcher in ben Lateinit 
ptembr. 1713.P. 337. beurthtilt if. 






——— wegen geſch 
ð Indem neuen Bücher IP 


Worfchub; den er zu Werfirtig 
nes — Prowaim ne 
reßlauiſchen Doms Eopitels , aus des ehma · 
yen Briegiſchen Negierungs » Secrerarii Bus 
ſchens von Loͤwenfelß gefchriebenen Religl⸗ 
18° Acten, ſo er nach dem Briegiſchen Archiv 
ſammen getragen aus des Breßlauiſchen Syn- 





eingerifienes Kutherthum. 923 
Der geneigte Leſer kan aus dem Titul leicht 
abnehmen ‚in was vor Geſtalt diefe Meforma⸗ 
sions : Hiſtorie ang Licht trete und in dem Werck 
felbft zeige ſich, wie ihr Abfehen fen, das Befug⸗ 
niß der Earholifchen Landes: Obrigfeit in dem, 
fo wider Die Proteſtanten ehemals vorgenom⸗ 
wen worden ‚zu zeigen, auch vielleicht dexfelben 
durch die hin» und wieder getriebene nullitatem 
prefcriptionisinrebusmala ſide poflellis zu nepe 
ftehen zugeben, daß fie wicht noͤthig habe ‚den 
genannten Ketzern das Wort zu halten, ſonbern 
mit der Zeit Das bereits gegebene gar wohl wiez⸗ 
der nehmen koͤnne. Cs fängt ſich die Hiſtorie 
won 1520. an, und gehet dieſer erſte Theilbifj auf 
des Boͤhmiſchen Koͤnigs Ludwigs Tod in A 
garn, da er 1526. von den Tuͤrcken erſchlgg 
ward. Nachdem nun in den beyden erſten 
piteln etwas von Lutheri Reformation Übers 
haupt geſagt amd von derſelben geurtheilt wor⸗ 
den, daß das gute, fo felbigenocy gehabt, 
fen denn Lucherus nicht:überall zu mißbiligen 
geweſen, gleichwol durch deſſelben Haß. und 
oen, als aus. welchen Quellen alle feine Thaten 
ergefloffen ‚ eine gang udre Geſtalt angenonte 
men, versheldige der Herr Autor.c. 3.den Breß⸗ 
lauiſchen Bifchoff Johann Turzonem , weldyen 
man den Proteſtanten nicht ungeneige zu ſeyn 
geglaubt, und fehreibe den mit Luthero und Me 
Ianchthone gepflogenen Brief: Wechfel allein 
feiner Liebe gegen die Gelehrten zu. Eben dies 
fem Biſchoffe ftellee audy c. 4. eine Schule 
Schrifft nach feinem Tode. Denn es untere 
ſucht der Herr Verfaſſer, was mic deffen Corper 
en üoeber 


a} 


e feiner Beert 17 
fer gegen 
cd, und den neuen € 
fe het 

2 ep von Gate Doors arte 
zachter 


ionten 
ngen des hereindringenden Lutherchums 
+läßt ‚daß das ſteinerne — nu: 
ohannis /Kirche und der Knopff von der Kirs 
ezum H. Creutz herunter gefallen ‚das Kiech ⸗ 
ach zu St, Elifaberh durch Donner ‚Blin,Har 
Fund Wind herunter: geworffen: worden 7 und 
——æ * 


- han 





___eingeeiffenes Lutbertbum __ 925 
Den Bopff, die Dernunffe. Da ſolten 
Die Gerren Breßlauer feben, wie fie bey 
ihrem Abfallibre Dernunffe nicht recht 
gebraucht, auf die Wagſchale der Ge⸗ 
rechtigkeit nicht gelegt , GOtt dem. 
Errn aher dem gerechten Richter dere 
maleins. defientwegen genaue Rechen⸗ 
febafft werden gebenmuflen,2c.* C. 5. 
fell dargathan werden, wie.die Breßlauifche Mes 
formation ihren Urfprung vom Zorn und Haß 
der Summohner gegen die Geiſtlichkeit gehabt, 
zu deſſen Beweiß angeführt wird, daß, da 1520, 
der Bernhardiner⸗ Mönche General mit Abs 
laß nad) Breßlaugelommen, ſolchen nicht allein 
niemand gefucht , [andern auch damahls ſchon 
ſchimpflich davon geredet worden; wie Dem 
quch kurtz zuvor die Stade wegen eines von der 
Obrigkeit vermeintlich gechanen Eingriffs in 
die geiftliche Gerichtbarkeit in Bann verfallen. 
geweſen, Daher ein fo beftändiger Groll gegen bie 
Geiſtlichen eneflanden, daß man ihnen hernady 
alles zum Verdruße zuchum geſucht, fo ger, daß 
aud) ı5 22, einmal ein Aufruhr von dem Poͤbel 
. auf dem Dom befürchtet worden. C 6.7.8. 
erzeblen die Wertreibung der Franciſcaner⸗ 
Mönche zu Gt. Bernhardine, welche die Obrig⸗ 
keit mie Gewalt aus ihrem Klofter führen laſſen, 
worüber fie fih von dem Könige in Böhmen 
bald groffe Ungelegenheit zugegogen, wenn nicht 
Marggraf George von Brandenburg ‚der bey 
dem Köntgeafles vermochte, fich Ihrer angenome 
— Por: — * 
* Wir wolten wohl wetten, daß dieſes eine Ku 
riſche Auslegung ſe. oo ar 








logauifchen Drte Frepfladtauf , und fürei 
eg feinem behurfamen Eiffer zw, den er du 
terfihiedliche Proben beweißt. C.14. ör 
auf Herzog Friedrichs II. zu Legnig u 
rieg Religions» Aenderung, weiß aber fell 
br zu faaen , ob die Nrancifcaner ‚denen d 


eingerifienes Lutbertbum. 929 


Haupt: Sage aus dem Auguſtino, daß die, fo 
fich von der Kirche abfonderten, nur.vor Unflath 
zu achten wären, * hernach aber uch mit lauter 
Erempeln von Seiftlichen, Die fich nach gerha; 
nem Bekaͤnntniß zur Lutheriſ. Kirche verehlicht. 
Er thut zwar, als wenn er unter diefen Moͤ 
Shen auch Diebe finden wolle, fo die Kirchen» 
Kleinodien eigenmächtig verfchleppt und veraͤuſ⸗ 
fert, er lencket aber bald wiederein , und läßt eg 
dahin gefiellt ſeyn, ob fie folches nicht theils aus 
gutem Abſehen, die Kirchen⸗Schaͤtze in Sicher: 
beit zubringen, chells ous Noth gethan , in der 
Damaligen Unordnung und Theurung ihr Le⸗ 
ben zu erhalten. Er haͤtte aber diefe einem un⸗ 
partheyiſchen Richter anſtaͤndige Gewogenheit 
billig auch die Herren Breßlauer genießen, und 
jhr in dem dritten Puncte fo hoch aufgenommes 
nes Nerfahren am feinen Ort geftelle ſeyn laſſen 
ſollen / wiewol wir angemerckt, daß zwar dißfallg 
der Aufichrifft diefes Eapitels eine Ausführung 
von des Breßlauiſchen Magiſtrats Ungerech⸗ 
| Popp s tigkeit 
a Mir laſſen diß gar gern in Theſi gelten,foll ed aber 
in Hypotheſi angenommen werden wird aller⸗ 
dings noch mehr daza gehoͤren. Hiezu koͤmmt, 
dab wir nicht zu laͤugnen begehren, wie allere 
dings ein groffer Theil von denen gu ung über, 
tretenden fo genannten Converhs auß unnüßen 
und liederlichen Leuten beſtehe, fomohl als wir 
glauben, daß auch die Herren Catholifchen derer 
von ung gemachten Eroberungen fich nicht alle: 
zeit zu ruͤhmen Urfache haben. Hiervon aber auf 
alle , oder auf die Wahrheit der Lehre felbft zu 
chlieſſen, ift eben fo viel, ald wenn man ieden 
uffmanns : Zungen, der einen Surtout trägf, 
vor einen vornehmen Paffagier anfehen wolte. 








so 1. Sibigers in Schlefien blı ei U 
Be er 


jeiküiden betreffend , übergehen tr mit 
w 


'rinnterung , daß } 

see Umlände al der Herr Au 
ıgefüßet hat. © €» achderm er.» 
raus eillchen Patrib 
von Glauben mit den Uncatholiſchen als ı 
itzlich und gefaͤhrlich ‚von derD 


ıtation, welche D. Heß zu S 

reßlau über einige Puncte unſers Glaube 
it ſeinen Wiederſachern gehalten ‚und glan 
igar guten Grunde , daß dadurch nach A 
fer Difputationen, unter den ftreitenden Pe 
eyen wenig ausgerichtet worden, meilteglid 
heil auf feiner Meynumg geblieben. ** C. 


eingeriffenes Lutherthum.  93r 
“der auf heſtoriſche Dinge und weiſet, wie ſich dte 
Breßlauer der Kenn ©. Eliſabeth bemaͤch· 
vtiget / wobeh er nicht allein den Liefprang felbige 
Kirche, die ehenials den Ereuk « Herten zu &. 
Mätrhlä gehört, begbringt, ſondern auch unter⸗ 
fücht; ob die Lutheraner felbige Klrche mir Recht 
"befigen md ſich auf die damahls durch den Ma- 
iftrons ju S. Matchise Erhardam Scukteti geſche- 
‚bene Abtretung vefte gründen koͤnnen. C. 19. 
entſchuldigt er abermohls/ wie in dem gangen 
Werke bey aller Gelegenheit ven Btfchoff, daß 
ee mit D. Heſſen und feinem Eollegen Moibans 
ſo gimpflich umgegangen, auch thnen einsmols, 
"da ſie vor ihn gefordert geweſen , deym Abſchied 
garden Segen ertheilt / da er denn alle Schuld 
auf Die Verſtellung —8— beyden Leute ſchiebt, 
welche ihm den Unterſchied ihres Gloubens vom 
dem Mömifchen gar geringe vorzumachen ges 
wuſt, beſchuldigt aber die Breßlauer zugleich 
‘mod: einiger Gewaltthaͤtigkelt fo fie an D. 
Sborn verübt heben ſollen. C. 20. handele 
er von D.Luthers, D. Heſſens und Moibani Vers 
ehlichungen / die er auf elne Acc, welche ſich der gen 
neigte tefer wohl einbilden Fan, mit ſeht ſchwar⸗ 
tzen Farben anſtreicht. C. ꝛi. will er beweiſen, 
wie D. Heß und Moibanus die Breßlauer betro⸗ 
gen , und in der Lehre auf zwey Achſeln getrogen, 
indem fie gleichwol einige in der Roͤmiſchen Kira 
che uͤblichen Ceremonien beybehälten,Moibanus 
aber inſonderheit gegen Calvinum mid ſeine Leh⸗ 
re groſſe Sefaͤligkeit bezeigt. C.:ar. wird ge» 
wicſen tote endlich die beweldten ð 
ler nah) und ad) bie Camicita 








ind nähen, weilder 
einder Höhe — — 
ıman hingegen zu der tieff unten liegenden K 
veg durch vielerley Abwege gar leicht gelangı 
ane. C. 24. macht endlihden Schluß n 
n Bemühungen Hertzog Georgens von Sac 


eingeriſſeurs Cutherthum. 933: 
men Nachrichten zu Unterſuchung aller dieſer 
Dinge, waͤre auch ai an 
dieſem Orte zu widerlegen, woju ſich viellelcht 
temand anders fuden wird. Diefes aber lon⸗ 
nen und wollen wir nicht verſchweigen ‚daß ſein 
— ———— 
and an Verena wenn man nie; 

ale 





che gehd ——— ehren 
e en verha 
Gebichren derflben mit Se 


weggelaffen, Wer darinnen ſchuld ſey konnen 
wei nicht fagen,doch fälk — lange 
auf P.Ruglern, biß ich bep eines aufrichigen 
Edition, das untergefchobene vou den was ber 
Kerr Prälae Sibiger wardafftig gefchrieben x 
wird unterſchelden laſſen. en fo wenig lan 
benwie,daß die hin und wieder getrichenen Re⸗· 
liglons / Streittgkeiten von dem Herrn Prãia⸗ 
ten ſeyn. Denn in obangezogenen Sende: 
Schretben wird ausdrücklich gemeldet daß des 
Herrn Fibigers Werck bloß einer Hiſtorie und. 
nicht einer Controvers/Schrifft ähnlich gewe⸗ 
few. Hernach aber ift die ietzund erfcheinender 
Sei Gonmopeengateiben, won ſeht ſchlechter 
Anmuth und Erbauung, geftalt deren Verfaſſer 
noch auf den uhralten Fuß diſputirt, welcher aber. 
deko gantz aus der Mode geommen und naı 
dem Kohlfeuer ſcamedt. Denn ob er 
ſagen wolte, daß die Art per przjudiciazudifpun 
tie, Fre I erlichemal bedienet, eben fo alte 
vateriſch ‚fo entworten wir darauf, [} 
fen Pi uch von Plate Dez man man 


mie. 





Y } 

dt des "Haren < Flbigers 

bſt nicht zufchreiben wird aus der Form gen 
acht worden. een nn 
f obbemeldre Machticht von des P- 
ınderlichen Verfahren Inst. dieſem ¶ Buche 
Ander, wird berhoffentlich Bon niemanden, der: 
Sac)e vernünfftig erwegt / vor eine Schmãh · 
ht gehalten werden, weil wir feine Urſache ge⸗ 
bt/ einem Autori, der ſich fo wenig in feinen 
chrancken achalten, zu heucheln. Denn es 


eingeriffenes £ucbertbum. 936 


einen gefcheiden Jeſuiten onſteht Paßquille mit 
Paßquilen zu vergelten, dieſe allein bezahlen, 
und nicht mit der gautzen Lutheriſchen Kicche abo 
rechnen, oder die Schleſiſchen Lutheraner mit 
ins Spiel mengen follen, wie er doch thur / indem 
ex son begden Öffters ſolche Reden führt, bie ent» 
weder gautz umgeräumt , oder doch kaum 
unter einen andern Titul, als unter 

gen,zu bringen find; wie er denn die Schleſier 
inſonderheit / durch einige in ein Schul» Concept 
ſich beffer alsinfoein Buch ſchickende Apoſtro⸗ 
phen am das Durchlauchtigſte Ert ⸗ Hanf 
Defterreich, an Dem Kaͤyſerlichen Hofe verhaßt 
umdbeynahe gar zu Majeftät- Schändern und 
Mebellen zu machen ſucht / bloß ‚well er einige 
Scartecken, die muͤßige Koͤpffe vor ſich mögen 
gemacht Haben, ber gantzen Kirche aufbuͤrdet. 
Doem alſo ſchreibt er p. 17 4. da er erweiſen will 
wie die Schleſier an ihrer Seite die Gebühr 
nicht gethan, und alſo der Känferlichen Begna⸗ 
digungen verluſtig worden, indem ſte weder die 
Augfpurgifhe Confeßlon unveraͤndert behalten 
noch auch ein friedliches und ſtilles Leben ge» 
führe: Von dem andern wird Nachricht 
genug geben Gere Buckiſch in feinenOb- 
fervationibus über des Inttrumentum pacis 
Peg br andere Dinge zu Eid 
ſchweigen, [6 man nur die ietzun 
täglich obne allen Schen und Derhim 
derniß umfliegende im Druck und Bupfe 
fer Heraus gelaflene Scarteden. und 
Schrifften, vor allen aber die 
fpeBirgen-diforindawishruneinen 








16 ‚s Migibigersinäicnlefien 


— eraus ſchoͤnen Abriß der rubig-und 
iedfamen Gemüther — 
—* heit wachafftig 
enn ein Haſe dur Sant 
nnen den ae nn 
ich; wenn es nörkig wien BieBemägeieken 
— wie der BerfafferderSchlefiihen Kirchen · 
orie unſers Wiſſens kein Schlefier iſt ‚noch 
55 — * 
irſchafft ſich aufhaͤlt fondern weit davon 
nem nohmhafften Orte mehr dergleiden 
Schriffeen augbrürer darinue man nicht alle ⸗ 
al groſſe Bedachtſamket finder; alſo derfels 
auch weder auf Veranlaſſung der butheriſchen 
irche noch der Schlefifchen Gemeinen inſon ⸗ 
theit geſchrieben, ſondern ſich zu dieſer Arbeit 
bft aufgeworffen und was etwa von beſondern 


eingeriffenes Lutbertbum. : 939 : 
Schreib Art zu wider find. Su demaber wg 


en ſtigung des Hoc Farſt . 
lichen Bifaöfflichen Wicariate zu Breßlau gap 
deuckt worden. u “ie 
Sinceri Catholici furtze Reflexiones fıibe® 
ur dem an eil der Deutſchen m Same 
Act. Eru enen wohlgem 
"ten Sedanden wegen Pereinigum 
der drey Haupt⸗ An J 
gen Der Antor, wer er will ſo fheinet er 
ein Chriſtlicher und um den Schaden Id⸗ 
ſephs fich bekammernder Mann zu feyn ‚drfien 
Intention bißig zu loben tft, zumahlen er wenig 
pa der Wiederaufrichtung des duch die Blanny 
men der Uneinigkeit faft völlig verzehrten Re 
chen · Gebäudes Steine und Kald herbeyzutra⸗ 
gen ſich bemäßet, da mir ſonſt die Religions 
©eribenten von allen Theilen nicht anderſt voße 
Tommen ‚ als diejenigen Obrigkeiten, m 
wenn die ihnen anvertraute Stadt durdy 
Leute abgebrann worden, ſich bloß befünmern, 
wie folchezur Strafe zusichen ‚und wenn ſie ei⸗ 
nige ertappt zu haben glauben, worunter auch 
untermwetlen Unfchuldige Aad,alf gleich. maie 
wen zu dem Holtz · Stoß eilen, und hierdurch 
vom Amt ein Ocmbgen geläften: [7 y 2 
Deutſche 48.Ernd, AU LS. a We 





ſeyn und von 


[road Berta re fo gar unmog · 
b,und fo gut, als Die Conciliation der Calen · 
e Erfindung der Quadrarurz Cireuli , auch 
jereinigung Der Dur) fo viel Secula entzweiten 
tantzoͤſiſch und Svaniſchen Gemüther , welr 





von Vereinigung ber Religionen. 939 
ihnen fi begeben und zuden Catholiſchen über» 
‚gehen dörffren : wobey mich nicht wenig wun⸗ 
dert, daß diefer groffe Mann ſolches ſo offenilich 
gelchrieben ‚da ihm boch häcee einfallen follen, 
Daß mancher Fürfk ‚fo es leſen möchte, weil es 
doch viel gelehrte Herren unter ihnen giebet 
leicht auf die Gedanden kommen koͤnten, D 
Helen Geiſtlichen, deren Dede Ja, Ja, und 
Mein, Nein ſeyn ſoll wenn ihnen erlaubt iſt, die 

in diefem wichtigen Stůcke mit einen 
falſchen Biendwerd hinter dasticht zu führen, 
auch in den übrigen vielleicht nicht allemal die 
rechte Warfeitjufagen verbunden wären , Wr 
durch dann mancher deſto ehender Gelegenh eit 
nehmen dörffte , die Pr —5 y 
‚verlaffen und die Catholiſche zu ergreiffen. 
en dicta fine absque oftnlons * 
Viri } . 
Im uͤbrigen bin ich auch mit dem Herren Au- 
tore dariunen einig,daß, wo nicht alles, doch dag 
größte Ungluͤck und Elend der iegigen Zeiten 
‚nebft Verſchwindung der wahren Gottes furcht 
und Uebe des Nechſien aus der unglücfeligen 
Meligions » Spaltung entfpringe, zumalen ich 
obſerviret, daß gemeiniglich Diejenigen von beg« 
den Theilen, fo die gröften Eiferer zu ſeyn pfle⸗ 
gen, mit anderweitigen Saftern befubelt feyn, und 
ſich vermuthlich einbilden, daß, wenn fie nur ih⸗ 
„zer fo genannten Ölaubensgenoffen Miepnuns 
gen beſchuͤtzen und die Gegenfeitigen, worunter 
‚oft fromme und ehrliche Leute ſind, mit 
An a Chlor 6 — 
Agre-andere Sünden in Tugenden und gut 
j Da = er 





lepgumgen , wovon bie weniaften den Grum 

3 Glaubens angehen ſo erbaͤrmlich zu verfe 
a ſtelle ich anderer Urteil anheim. 

Ob übrigens zwiſchen den Evangelifch « & 

eriſchen und Epanackifch » Meformirten eir 


_von Dereinigungder Keligionen. 94€ 
vum Ta rumgerendarum, und / welches an ihnen, 
fonderlich dem erſten zu ruhmen / geben die zw 
Befrbrung ehe Dingenfreiigelle 

koſten mit Freuden ger; gleichwie aber ſolches 
Bep einem weichen Gebäube Häc« nichig, 
— es auch zu nuſrern Eomcordiene 

el tragen, 

Jox zwiſchen gehet meine Intention haupyt⸗ 
— die Herren Evangelif » Lutheriſchen, 
von welchen ich unfern Autorem zu ſeyn glau⸗ 
be, vor dißmal am, zumalen wir auch mit Diefem, 
in puncto ob mentionirter preſentiæ realis,niche 
fo weit, als mit jenen, unierſcieden, indem fie 
nur circa jempun do von ung difforisen ingleichen 

Das Abendmahl niit ehrerbietigen Eereimonien, 
worauf die Romiſche Kirche Rand regarbiert, 
empfangen: anderer Controverlien morinnen fie 
es mit foldyer contra Reformatos halten 
ſchweigen. oben Ib ——— 
Autore gleicher Meynung bin, daß die zwiſchen 
beyden Thellen ſchwebende Haupt · Controvers 
nicht in communione füb utraquc , ſondern viel· 
meh circa Primatum Pontificis beftche ‚ und 
were man m fe un Dann dam von ii 
hoͤchſtvernuͤnfftig zu einem Neben · Sundaneng 
ee ih vergleigen fünee warde 

Li 

Gleichwie —* mit a fe ern Autooe 
cirea originem Morbiund was auhaͤn⸗ 
ee eißs wais ante der⸗ 
Le: —** — 

den „wer zad 
von ihm abweiche ;gumalen wo 








hi 


not — — 
recke und die Hände gleich im Anfaug 


ven Vorhabens finden laſſe/ einige modalitä 
1 anzergen, die ihm verhoffenslich eine ander 
ıpresfion vonder Gewalt des Pabſtes bey 
lnaen werden? aumalen ich dafuͤr halte. dai 








von Vereinigung ber Rellgionen. 243 
Doge Nahmen zu ergeben pflegte 
ne 
a ’ 
55 —— 





lieben alten Bater — Po zeitii · 
en Ehre und Splendeurs( zuwider 
AR) vergoauen ſolten: ja, wenn ſie recht wuͤſten/ 
was die bey ben Catholiſchen ha vor Diefenas 
(agcheim gehaltene, nunmehro aber öffentlich: 
eingeführte Diftindion inter fedem Apofalie 
«am & Curiam Romanam in recellu führe,fo; 
woürben ficeine gang andere Meynung von dan 
Pabſtlichen Gewalt faſſen und es ihnen tugar 
ben, wie jenem Engelaͤndiſchen Gefandten ang 
panifchen Hofe, fo mit dorsigem Staats Die 
wifiro von Bier Materie difeonrivete , als wun 
dieſer jenem kt daß in Madrit ein eigenes 
ausgeifk und weltlichen Herten beſte heuder gos 
Beten lem ee Be 
Des Pobſtes , wenn fie — vg - 
gromul genau ram! 

etwas dem. Reihe oder ——** Q 





2 Boden ausftoffen ‚zurmalen ein jeber leid 
zreiffen kan, daß diefe geute,(worinnen fie am 
ht zu verdenden,) zu ihrer Confervation a 


rerſinnliche Mittel anwenden und unſer vo 
honnva Ganearhion: Bohduhe ahendersenn 


von Dereinigung der Religionen. 946 
hen Benevoleng ihnen —— — ap 
fen. Denn, da er vor etlichen Seculis, dem Könige 
in Franckreich zu gefallen,den — Orden 
der Tempel · hard 
meiſt demſelben zugee ignet auch noch bey unſeren 
Zeiten in dem zwifchen der Republic Venedig 
and dem Tuͤrcken wegen Candia geführten Kriege 
ge drey geiflliche Orden fopprimiret und ihre 
Düne ee iger einverlehe 

in H— 1 den continuiren 
würden, worinnen ſich doch der gute Water bes 

trogen tınd, bern Verlaut nach vor Kummer ge· 
—*28* ſo kan ich kuͤhnlich hoffen daß er amoce 
Concordiz die Evangeliſchen bey dem Gebrauch 
Der geiſtlichen Guͤter in ſtatu moderno laſſen 
und ihnen einige Quæſtion derentwegen nie « 
‚movizen wuͤrde, zumalen auch viel Cathe 
Herren/ benen eniweder durch Sehns oder S 









vige:von den PP.Soc. JEID oder anderen On 
naufnehnten würden, zuniolen befant,daßdir 
umerus ihrer itzigen Geiſtlichen vor die Menge 
eRtcch» Kinder zu Elein,und es diefen guten 
uten ſo aufdie Fünftliche Einrichtung der Pr 
gten nach dem Gufto der delicaten undzur Cri- 





von Dereinigung der Religionen. 94, 
in den Beicht · Stillen als täglichen Converla- 
tüonibus , vornehmlich aber ben den Kraucken, 
viel gutes thun, indem fie ben vermerckender Tas 
des. Gefahr fie zu der — noͤthigen Satisfa- 
@ion oder Reſtitution, ſo fle dem Naͤchſten zu 
thun ſchuldig, nachdruͤcklich ermahnen / auch von 
den Sterbenden nicht ehender weggehen, biß ige 
nen die Seele ausgefahren: vieler anderen guten 
Dinge,fo fie verrichten zu gefoweigen. Wird ald 
fo der Herr Autor verh;offentlich eine beffere Opi- 
nion von ihnen faffen, zumalen auch der von ihag 
allegirte Grotius nicht deren völlige Elĩmint⸗ 
tung, fondern nur Minuirung, eingerasßen, nel 
chem viel Catholiſche beppflichten. 

Gleichwie nun mehrerwehnter Herr Amo⸗ 
auch die Impradticabilität feines zweyten Mis⸗ 
tels erkennen wird ; alfo fan ich mir leicht einbil⸗ 
den, daßer gedenden werde, es ſey feine Kunfliy 
eines andern Worfchläge zu verwerffen , mau 
ſolle aber beffercan die Hund geben: worinnen er 
awar recht har; alleinich geſtehe gerne; daß ich 
vn zu nicht capable bin ‚und folches meind 

äffte uͤberſteige Immittelſt wil ich doc ohun 
Parieylichkeit ðc ſoio amore Concordiæ, nach 
meinem menlgen Berftände, einen Plan en groa 
entwerffen, welchen filnffeig vieleicht, wenn ich 
ſchon todt ſeyn Lörffte ‚diejenigen, denen GOtt 
mehrere talenta —— — —⏑⏑—⏑ —— 
aus den wenigen Materialien, fo ich hier beytta⸗ 
un will ein volllomnmes Gebäude verfertigen 

onnen. 

Sc; bin alſo der hnmaßgeblichen Mirymung, 
daß, wenn es den Herren Ebangeliſchen Yen 





’, ingleichen einen von d 

ptfächlich ein gottfeliges $eben urgiren, nebft 
m oder zweyen gefehrten Politicis, welche 
zu ſchr geſchickt wären / dann von Carholt» 
Seite ein paar habile Jefuiter,( als welche 
mceedendis articulis,qui non immediare ad 





von Dereinigungder Religionen. 949 
ein corperliches Jurament ablegen daß Re nideg, 
Pr an —E ſe —— 

‚auch der ſo 
bieniich zu ſeyn glaubten verbringen, ingleicheg 
ſich von begden Theilen der Worte Ab⸗ 
götteney und Ketzerey, enthalten auch NB. alles 
Rasjenige, was ein und anderer Cologuent fagee 
würde , (es kame die Union zum Effe& ober 
nicht ) biß an den Tod verſchwiegen halten wol 
—— —————— 
Ta weggelaffen, und das 
vier I bringen, biß man fi über Ft 
mündlich verglichen, welche ſodann mir kurtzen 
Morten aufgefchrieben und eine andere Materie 

vorgenommien werden muͤſte zumalen auf ſolche 
Weiſe die Colloquenten, wenn fie ratione ſuentii 
verſichert ſeym / ſich nicht ſcheuen werden, ihre ie 
nerſte Gedancfen aufrichtig zu proponiren,da fie 
fee ken ——— 

hen n, daß fic fich zu weit heraus laffen 
m ſodann bey ihrer Yarthey ſchlechten Dauck 
verdienen möchten: Eumma , die Verſchwie⸗ 
genheit iſt bey dieſem Wercke fo noͤthig, als bey 
den Rafiadtiſchen Friedens · Tractaten. ! 

2. Müften die Theſes eredendæ in zuepgR> - 
briquen gethellet werden / als erſtlich in illos Ar- 
ticulos , qui immediate ad fidem ſpectant uud 
nothwendig geglaubee werden miüffen , woreie 
alle in Symbolo Apoftolico & Athanafiano (fo 
beyde Theile annehmen) enthaltene Glaubens 
Articuli gehören, da ich dann dafür holte, daß, 
wenn man fidh über diefen zweyen / als de adors- 
vioae Chtiſi in dactamentẽ, gu Fahnen Ran 





sguter Eacholtfher-Chrift ſeyn werner gleich 
erh die gantze Zeit destebens ſolches wichr ehum 
Ite, nur muß er micht ſagen / daß derſelbige ſo es 
ut unrecht ſey: Sie halten ferner das Abend · 
ahl unter einer Gejtalt,glauben aber nicht, daß 
unrecht fen unter benden .fondern nur dafi hie 


von Vereinigung der Religionen. o5x 
wuͤrde es mit den meiften Puncten, wordber io 
Po ſcharff diſputiret wird, gar wohl jur Union 
Sommer föunen , und endlich heraus kommen, 
daß die gröfte Di in den Ceremonien· 
eultmexterno beftehe, Dieſe nun kheinen zwar 
aunferem Seren Autori auch ein Aergerniß zu ges 
ben; allein eoipfo, ba er fie Eeremonien nennet / 
bekennet er, daß ſie nicht ad ſubſtantiam fiderges 
hören, und wuͤrde man zwar foldye ex parte Ror 
manz Ecclefiz anden Orten, wo fie eingeführt „ 
nicht wohl ändern koͤnnen, jedoch bie Uniendos 
nicht indifinde zu deren ſaͤmtlichen Aunch⸗ 
mung obligiren, fonbern in vielem die Sreußeis 
vergönnen, wovon icherliche Erempel von bey⸗ 
den Theilen anführen will. Als ich zum erſten · 
mal einen Griech chen Prieſter von den Unitis im 
unferer Kirche Die H. Meſſe celcbriren fahe, wu⸗ 
te ich nicht, weil ihre Ceremouien in etlichen 
Dtuͤcken von den Catholiſchen differiren, was 
ich gedencken folse,umd fiel auf die Meynung die · 
fee Mann můͤſte vilellelcht pre magna devotiene 
gleichfam in eine Excabım gefallen feyn und auf 
Die Eeremonten nicht acht haben; als Ich «br# 
meinen Nachbar ‚der folcheseinige Tage vorher 
ſchon gefehenumd gleiche Gedancken gefaft hat⸗ 
de, Dahingegen bereits von dem rechten Zuflande 
Anformiret war, darum befeagte,erflärere er mie 
foldyes, und damit war melg Kummer gefilit3 
dafern nun der Pabft den Grecis Llnitis die Be⸗ 
haltung Ihrer Ceremonien in verſchiedenen pase 
ſibus et laubet / ſo können ſich die Herren Evangeli« 
ci auch viel promitiiren. Jupwifchen will ich dies 
ſem Erempel noch ein anderis beyficen food 





nt baranf, fondern es bletbt ein jedwe 
t Andacht. Lind ob wir Deutſchen 
ıreen Polen dergleichen Aus ſuper 
devotionis nicht nachthunʒ fo find m 
en Anh fa aut⸗e Sathaliiche Ehrif 





von Vereinigung ber Rellgionen. o 
jeantworter 3 Ju der 

ider, (6 dafelbft gefitten welches auge 

—— — im dem arch 
— ae SEE 
Gem Aife. fo be —— — 
Lichter asien nf 
Altare —— zver 


Ye en das eu als — 8 
—— 
up Ütarrenfeigung the 


machen it. Den glaube ich jwar-, 
‚ferupulteende nenn er in eine Carlo 
lie — formen ehe, wo er wein mehe 
ud sichten haͤtte — vor 
geöffere Abe * arten hr am 
enz oder tegan recht ge 
Bleihraobnihedfe hundert nu —— 
—— ann fa 5 
iwohnet / an 
auch durch Die Muſ —— *— 
tete Haben werden , Ms un  deffen Pi 57— 
worauf fiealleim, und nicht auf jene Meben 
acht gehabt werden erbauet Haben Aberlaſſe 
Des Ser ‚Autoris feldglel La Kat ud 
— ein Patent — 
vor ah Johten die S ſchen To 
in Sgyieſten waren hareln geniiffer Careinſ 
Aa einen —— elet ai hr 


EL 


—— UBER, ART 





of ‚emonie fen, | 
talidhen Orten bey den Evangelifden, 
zu Breßlau gebrauchet würde,hat er e 
—* wollen, und geſagt: entweder n 
Herren Breflauer nicht aut Evan 


von Dereinigung ber Religionen. 957. 


Br Director, nad) er Entloffung. der 
Derren Eölloquenten, De 8, Kom, newlich 
Hinen von ‚den hate Feſ ern und Exa ai 
Be Politicis — les s.bruie nach 
cken, fie ten Wechel- Beten 

perfehen, En man ie — nicht viel 

ausrichten fan, wenn ie num alldar ‚angelanget,, 
würden fie das Werd erftlich bey.den Pabftite, 
then Miniftris, oder,, daß (dp mich, des obigen. 

Sleichnäfles mie Venedig bebieneenenjenigen, 

alten Männern / denen. Diefer gelſtliche Dogs 

ohnfehlbar fölches zu unterfudhen commirtirem 

warde mit alen ertnnlichen Motivis amehm · 
zu machen, und fo wohl derſelbten als des 
bfts Conlens SEINEN. „fich.Außerft zu 

bemühen haben, auch, fa halb fie deſſen verficherg 

tbären, dem Serenisfimo Dirc&tori davon Park, 
geben, welcher, hierauf einen von den Evangelle, 
ſchen Theologis ‚fo dem Colloquio bepgermoßs, 
mer, mit foldyen an einige andere deglerende Für. 
fen diefer ln in in ee — 
mit ſolchen⸗ 

wuͤrcken ——aù́ —————— Pipe * 

Mordiſchen Tronen alyumeitiä fallen, da 
ngegen ſolche tractu temporis ſich — 
auch aodommoditen wden· 

der vornehmſten Reichs » Furſten 8 

folget, fo waͤrde algdann entweder Serenisfimus, 
iretosfelbft ‚oder eine andere hohe Standesr. 

fon mit — — he obigen, 
Jeputicteg, fo immirtelft zu Rom en ‚und, 
les wohl incaminicen —2 — 
Bedenken —* 


nd. das gaute 











ff : 
mender — erſuchet werden n 
ches alles zu Bezeugung väterlicher Be 
itz concediren, auch diefe Evangelicos! 
rüber mit einer ordentlichen Bull füba 
katoris verfichern ‚und fie mit fo groffer 


von Vereinigung der Religionen. 9:7 


Aeligionen eben das su fagen, was wir 
Don dem 1 sefben im —— — 
er Adorum 108. ur 
Ym übrigen bermercten wie *5* 
tern einige den Kerren —— —— 
giger Zeit gar hnliche Bunft: Brife 
fe, diein inerung des Unterſchie⸗ 
des in Glaubens „Aebeen zwiſchen uns 
und gmd ihnen befteben; dergleichen 
ber &eve Deefafher meint, daß die 
Kutpenane in der Lehre von der wuͤrck⸗ 
lichen Begenwart bes Leibes Chrifti im 
Seil. Abendmahl miribnen einerley 
———e— Da doch allerdt —— sagen 
ıfferiesen , allerdings 
unfern und ihren Bedandten, audy circa 
modum realis prafentiz, ein unendlicher Uns 
terfchied ift. gerner ſcheint der Herr 
Derfafler,mit feiner @el abniß zu fagen, 
BE ER 
n da er zügiebt 
—8 und hauptſachlichſte — dar⸗ 





p 
“obeit des Pabfts fer, fuchter jedoch der 

ee en hr chen, indemer 
vorwender , zu Erhaltung des Seiedeng 
Ay fichtbares —— ur unentbebpe 
das in geiftlicyen Streit - Sachen 
©tillefand gebieten koͤnne. Aber wir 
Bönnen nicht ſehen wie es , DAB dies 
fee Da ee üfche Pebft 
Verfaffer fagt, 


wvode · 








efelbe ausüben? oder wird n 
erdurch den Weg zur Den 
wer machen, wenn man den 

e folche Gewalt würdlich in 





_ von Vereinigung ber Religionen. org‘ 


Außer! 
ern 
Seietcben 252 Ace Pic BDc km tein 
fihrbares gen oder 
—— Cm Ener. Es ae u den 


der Herr Verfaſſer an⸗ 
fiber ‚30 Verweilen. wie De ee 
inen fo feemden Glauben haben 
man meine, noch unterfepiedliches 30 . 
gen; Allein,esiftobnedem bekant 
nug.wie weit bißher die Verminderung 
ihrer Haͤrte gegangen, und © wie ie en 
Grund fie zu baben pflege, 
— wir ums Sartre die trade Dia 
uffen, 
ir Bons —e kr er 
nicht in den Sändengelaffen bat nergle 
chen Verfahren noch iego mie 
trieben voird, die A bu ige 
ungen bereben laffen, 


un - 
Fortſetzung der Nachricht vonMr.Be- 
noift Melange de Remarques song 
Mr. Toland, 


Er Anfang zu diefer Materie iſt im neun. 
zehenden Theile diefer Actorum p.607. 
—A ausführt war Bire 
5 dasjenige a , 
wenoiſt wider .Tobanbe aeftzn Traciot, Adeili- 


se 4 2. : damen 






Ichen das 
ondern bloß fagen, ed mürde ſolches dem 
Denoift leicht zu ertveifen ſeyn wenn die &ı 
sung der Sache auf die Ftage ankaͤme ob 
üllung der Pflichten, welche man in einer 
slie zu beobachten bat, vom der Furcht v 








UL Remarquescontre Mr. Toland. 961 


Bon feinen Abfichten urcheilen und nach ber Liebe 
mit ihm verfahren koͤnne, wenn man folglich) 
nicht fagen wolle ‚daß er oles ouf Umwerffung 
Der Religion abziele. Denn dasjenige Gute, 
zus noch iin dieſem Werckgen iſt, wird durch Die 
t feines Bortrags ungemein verdundels, und 
gleichwol find die Anfäle wider die Religion 
auch fo ſchwach, daß ein wohlgegründeres Ges 
muͤth ſchwerlich dadurch wird wanckend gemacht 
werden. Herr Wenoift folge Tolanden aber⸗ 
mal Schritt vor Schritt, und da fich dieſer bald p-163. 
anfangs Ciceronis Bekaͤntniß zugeeignet , daB 
ex nicht gefonmen fe, bey vorgenommener Cur 
des Aberglaubens, der Meligion Schaden zu 
hun, will hm unſer Autor nicht recht glauben, 
Daß diefer Ausſpruch des gelehrten Herden vor 
ihn gehoͤre. Er zeiget ihm demnach erſtlich gar 
voeieläufftig, daß dee Det aus Ciceronis L.1.de 
Natura Deorum gar uicht zur Sache gehöre, in⸗ 
dem weber der daſelbſt redende Cotta noch auch 
Cicero ihre eigenen ‚fondern mur anderer Leute 
Sedancken von dem politifchen Urſprunge der 
Meligion fagen, Den andern Ort ausL.2.do 
Divinat. nimmt Herr Benoiſt zwar an, und haͤlt 
Das vor eine gar begreiffliche Sache / daß bey ei⸗ 
wer Meligion im deu Außerlihen Stuͤcken es . . 
Sottesdienfis allerhand überflüßige, und aug 
Aberglauben oder Jerthum eingeführte Dinge 
ſeyn Eönten ‚bie aber deßwegen eben nicht were 
werfflich wären ‚noch der Bank ſolcher Reli⸗ 
@lon In fich (badyten, Doc [hide fich im übrigen 
Käseronis Eifer der dem Roͤmiſchen Gottege 
dũ ron Beralehen Bere ne 


uns 





294 
Fre — 
Zeugniße heydniſcher Scribeuten 
ibern des Strabonis angeführt wo 
m Huet generheilt,er habe mir groffe 
jfeit von Mofe und den Juden ge 


non Kun nik 





II. 'Remarguer comre Mr.Toland_ 563 


dielleicht auch in den übrigen Stellen, wenn eine 
nach der andern unterfuche werben folte, viel 
Schwäche finden wuͤrde, wohin das Zeugniß 
des Sanchoniathons gerechnet wird, den Herr 
Benoiſt nicht undeutlich vor eimen falfchen 
Geribenten eusgiebt. Er ſtellet hlerauf einen p. 174. 
weitlaͤufftigen Diſcurs von Erbauung der 
Stadt Tyrus an , welcher wider Bochartum 
gerichtet fenn fol, der L. Il. Geogr. S c.17. dem 
bemeldten Sanchoniathon gegen Scaligeri Ein- 
wuͤrffe vertheidige,umd gemeint har,esfänne dito 
fer Phöntcier,den man in Gideons Zeiten ſetzt, 
gar wohl von Torusgeredet haben, (als woraus 
ihn eben Scaliger verdächtig gemacht,) wenn * -- 
man nur Palztyrus verflünde, wovon auch Joſ. 
XIX, 29. die veſte Stadt Zor anzunehmen ſey. 
Denn Here Benoift meint , es wären anges- 
zogene Worte nicht von dem erſten Verfaſſer, 
als zu deffen Zeiten Thrus noch nicht erbaut ges 
weſen, fondern von denenjenigen hinzu geſetze 
worden, die nach befchehener Erbauung felbige 
Zheilungs » Regiſter abgefchrieben , ſintemal 
diefelben erft zu Davids oder wohl gar nach Gar 
lomons Zeiten aus der Stiffts⸗ Hütte oder aus 
dem Tempel ans Tagesticht gebracht worden, als 
woſelbſt fie biß dahin verborgen gelegen, weil die 
Kunſt zu fchreiben oder gefchriebenes zu leſen 
noch nicht gemein geweſt, und da habe denn der 
Schreiber, die Grängen des Stammes Afer des 
ſto beffer zu bezeichnen, nöchtg erachter zu mel. 
den, wie ſich diefelben biß an den Ort, wo zu fiel 
ner Zeit Tyrus geflanden erſtreckt. Zum tee 
wigften Hält er Davor / daß mi du get vefke 





4 I. —— um 


tadt hinzuge 
ıbedente ‚und 


könne, SE 
—* er 
‚Srael feinen di — 
x u werden, daß die Sidonler —— 
—— 


a re 

den Schluß macht, —— 
icht⸗ lei "in Gldeons 

t, von Tyrusale 

Peer hecre nn % 
ch nicht einmal befant geroefen. * 

nig hält Herr rare 
Tanethos , und da man fi, etwa 
laubwürdigfeit wegen, auf dag Anfeher 








TII.Remarques contre Mr.Toland.  o6F 


Syncellus anders als Eufebius, diefer anders als 
Alricanus, und der letzte anders als Jofephus erd 
läre, und wenn man des berühmten Marshams 
Deutungen anfäße , würde man nicht wiſſen, 
warum nıan Jofephi feine diefen vorziehen folle, 
Auf gleiche Weiſe müffe man auch die Beweth p. 193. 
thuůmer des Chriſtenthums betrachten ‚die Huet 
von den fabelhafften Säulen Scrhs ‚ umd ber‘ 
ohne Zweiffel erdichteren Hiſtorie des Ariftex 
won den fiebengig Dolmetſchern w 
Es entſchuldigt jedoch Here Benoift Huedum, 
daß er in Häuffung fo vieler Zeugniſſe, darunter: 
fo viel untaugliche zu befinden, einmal der Art 
der —e areas Kg dee 
wa| eligion auf eben diefe an; 
— hernach derWeiſe feiner —* 
bensgewöffen gefolgt. Indeſſen ſey ſein Wert 
fo wohl wegen der groſſen darinne erwleſenen 
Seleßrfamteit, als auch megen vieler guten Sa⸗ 
chen zu loben, wovon er zur Probe fonderlich die 
Deutung der prophetiſchen Stellen im A. Teſt. 
anfuͤhrt / darinnen er jedoch wieder übel gethau 
findet ‚daß Huctius ale Gehelmniſſe tn der Val-' 
gata geſucht, welche weder einen Süden noch ti⸗ 
nen u —— eng 

a h gen Aus . 186 
kommt die Reihe wieder an Tolanden, dem a 8 
übel geſprochen wird, Daß er auseinent fo weit? 
läufftigen Werde ſich nur einen einigen Det zum 
Wieder! / und noch dazu feher 
Fiese he 

eligion fondern nur don feiner. 

— ⏑⏑— 





prung ihr 
tet une. He. tif 
beym Diodoro «| en nie 
ite — das gemel f 
en Wunder von ihren ſctzgebei 
arhaben, ohne daß dleſe Schuld 
und zum wenigften müffe man fie 
:offe und berühmte beute halten, I} 
h der Zeit: Rechnung nach fehrg 
e heydniſchen Gefekneber ‚mie fie 





TIL. Remargues contre Mr.Tolend 967 


Es tönme aber doch das Haupt » Werd auf 
Strabonis Zeugniß an , welches ſich Toland fone 
derlich zudiutze zu machen feine, Hler merckt p.rgz, 
Kerr Benoifi vor allen Dingen am, daß ‚wenn 
gleidy Strabo den Judiſchen Staat Übel vorges 
fellt/ man ſich doch nicht fo wol an In ‚als an 
Bsjenl je zu kehren habe / die den erſten Rang und 
ſem Voicke behauptet und felbiges norge 
dig beſſer kennen müffen, wobey er ſich mit 
alım echt gegen Tolanden bloß auf die Regelu 
einer wohlgegründeren Hiſtorle und nicht eins 
mal auf die göreliche Eingebung der Mofalfihen 
Griffen beruft. Niernehft aber macht er F p.195 
mod) überhaupt wegen des Glaubens / den Stra« 
50 in diefem Punct verdient, folgende Anmere 
ckungen, daßer 1. ein Relfender gervefen, —— 
—— geſehen/ und nicht Zeitgehabt, ald 
[es gat zugenau zu@fundigen,2. RR er dle'yde , 
den bloß nach dem Zuffande betrachte;darinne fig "* ' 
feiner Zeit gervefen, und nach deinfelben ſeht 
—E die alte Beſchaffenheit ihrer Republic 
rate 3. daß er felbft bekenne, wie er vieles 
andern Scribenten nachſchreibe, 4. daß er fidy 
lange In Aeghpten bey dem Stadthalter Corn.‘ 
Gallo aufgehalten, bey den Aeghptiern aber 
vermuthlich nicht viel gutes von den wen, 


— — — — 
Scribenten/ —5 Pens der —E 
ſches Borgeben getouft, fol 


Serwworffen „oder verkleinert, —8 die 
. — — —— laſſen. nn 


4 engl 


v 


lungen erläutert, die man den &ı 
chls von ben Saracenen und Tuͤrck 
von den Albigewfern welß gemach 
letztern infonderheit ale vor Aus| 


* Ras Admenlnan Minaamaa nenn. 





III. Remarques contre Mr.Toland. 969 


tabo von dem durch Mofen abgefchafften Gös 
adienfte fage, worinnen ein warhafftes Lob vor 
efen Propheten enthalten ift, weil ausdruͤcklich 
a ihm bezeugt wird, daß er die falfchen Ein« 
Idungen der Aegyptier und Griechen von dee 
ottheit widerlegt und Deutlich gewiefen habe, 
ß man diefelbe unter feinem Bilde vorftelen 
une. Hierbey tft infonderheic zu betrachten, 
‚8Strabo jagt, Mofes habe vernünffeige $eute, 
pe den unwiſſenden und blinden Pöbel, von 
ner Meynung überzeugt ‚woraus denn erhel · 
‚daß ihm diefer Heyde zugetraut, er habe feine 
sache durch tuͤchtige Gruͤnde getrieben, und ſich 
ihr bloß auf eine uͤberredende Beredfamkeie 
rlaſſen. Toland fucht einigen Vortheil dara 
we, daß Strabo das Juͤdiſche Sand als einen un. 
ichtbarn fleinichten Boden befchreibe, da hin⸗ 
gen in Mofis Geographie nichts als Frucht⸗ 
rkeit, Milch und Honig Fluͤſſe enthalten wä« 
a,jene Beſchreibung aber mit den Nachrich⸗ 
» derer heutigen Reiſenden überein kaͤme. 
s hätte aber wohl Achtung geben follen, dag 
:abo allein von dem Bejirck um Jerufalem 
ve;der in der That mit feiner Beſchreibung ein 
fft,davon aber inder heiligen Schrift, wenn 
vom gelobten Sande reder,nichts zu finden, 
j auf die Zeiten Davids, da die Sebufiter zu 
E aus dieſer Gegend vertrieben worden. 
enn man nun gleich diefen Strich unfruchte 
: bleiben ließe, fo wiirde doch von dem geprie⸗ 
en Segen des Juͤdiſchen Landes nicht mehr, 
ungefehr eine Hollaͤndiſche Meile in. die 
mde abgehen. Man braucht aber auch dier 
Deutfche AB.Er. XXII.th. Si | 


P-209 












tyungen! 0 
oden mit Gärten, 
Igigdurharheitet ge 
—— en 


man hau 
dergleichen aber nichtmehr finder if di 
ll des Landes durch Vertreibung der? 
r, und Zerftörung der mächtigen Std 
weiben, welcherlen Erempel man bp 


au Eiaaulane manbamahmama 





- m. Remarques vonre Mr. Toland, 971 


am Kındeen vor die gröfte Schande gehalten, 
und fich ber diefes fo haͤuſſig in fremden täne 
niedergelaffen, daß man deren faft im allen 
ſadten Römiſchen Gebiets gefunden, welchem 
üngeachtet doch zu Beſitzung und Vertheidi⸗ 
gihreselanen Landes noch genug übrig ges 

fieben.‘* "Sterzu kommt endlich die Meuge pa. 
Berer im Juͤdifchen Lande befindlichen bewohnten 
Staͤdte da ben am ih — un 
acht aufbringen till, daß alle im Bud) Joſua⸗ 
Bean Piäte groffe Köntgliche Reſidentz · 
Siadte gewefen/ ſondern er berufft fich nur auf 
he Zeugniffe — Scridenten , wel» 
che melden / daß zu der Romer Zeiten felbiges 
Sand mit bewohnten Oertern faft gantz bedeckt 
Kwefen. eis aber bemerckt er an Strabone, 
daß diefer Scrtbent von den Juͤdiſchen Aritle 
quitaãten nicht allzu wohl unterrichtet müffe ge⸗ 
weſen ſeyhn, da er vorgegeben, daß Mofes feine 
eure gerat es Weges an den Ort gefuͤhrt wo dee 
Tempel erbaut worden / da fie vielmehr faſt vier 
hundert Jahre Meiſter von dem Sande geweſen, 
Sss 2 ehe 
* Unfer Herr Autor fucht p. 209. die Warheit deffen, 
was ung die Hiſtorien von den alten Jüden diß⸗ 
falls berichten, aus ihrer heutigen Anzahl zu be⸗ 
weiſen da fie fich faſt in alle Theile der Welt auge 
gebreitet. Adeın diefer Beweiß doͤrffte wohl eine 
gar ſchwache Stüpe feyn ; wenn mir erwägen, 
daß ein Volt fich bey einein geringen: Unfange: 
unglaublicy vermehren könne , wie mix an dem, 
. Urfprunge ver Süden felbft wahrnebiken,, bie, 

gang in rep Secliszu einge Meuge bo 

viel Hundert taufenden \ettoachfen, nfarge 

lich aus etlichen ſiebentzig Serlen dehohboed · 








s deucht nicht 
iterſuchung zu gar nichts diene, 0 
1b Dadurch bewelfen wollen ‚mie en 
n Abraham und feinen Nacfomm 
ien Verheiffungen bloße Mährge 
zw doch von den Juͤden keineswegt 
m 


ton Finnen nstason marden 





„Ul.Remerques eanıre Bir.Tolmmd, 93 


ſoiches darum vorgegeben ‚damit fie aus ihrer 
Eriöfung ein göttlich Wunderwerck machen 
möchten, foift doch twohl zu bedencfen , daß fie 
auch Diefes nicht aus Ruhmbegierde Fönnen er⸗ 
dichtet haben, weil fie hey aflen dieſen Wohltha⸗ 
gen GOttes ihre eigene Widerſpenſtigkeit gegen 
GoOtt am wenigften verſchwtigen. Sucht ſich 
‚aber Toland damit zu behelffen daß die Iſraeliten p. 217. 
“durch Lange der Zeit und Ihren Aufenthalt ir 
"Aegypten, endlich zu Aeghptiern worden „mie 
‚man die nach Engelland gegangenen Sachſen 
"and Normäriner nicht mehr nach ihrem Stam̃ ⸗ 
Dahmen, fondern Engelläuder nenne, fo wird er 
don unferm Seren Werfaffer auf die beſondere 
Eigenfchaffe der Juͤdiſchen Nation gewiefen,. 
welche dar inue beftehr,daß fie fi mit feinem an · 
dern Volcke vermiſcht und ftetsdie Kennzeichen 
elner genauen dbfpnberung bedaͤlt, wie etwa 
‚heute zu Tage die aͤberall zuſtreuten Juͤden doch 
Juͤden bleiben, ungeachtet man fie nach den tin 
terſchiedenen Lindern, darinne fie Sa 

eilen fan. Da mannundiefe Sorgfalt ,fid 
abgefondert zu halten , an den Süden wahr⸗ 
nimmt ‚fo bafd fie nur ekiogs zu bedeuten ar 
"fangen, hat man auch nicht Urſache zugweiglelg,  , 
daß es eine von ihrem Ur ſprung augeerbee Ge" 
wohnhelt / ſen ‚und von ihnen auch in Aegynten 
beobacheit Soorden ‚zumal es ‚wenn man Mo 
glaubenwill;gar nicht wwahrfheinlich IR; Rafik 
Aegyptler, denen diß Volck ein Greuel war ‚fl 
Fi —5* ge — Thland p219, 

eine fih,auth mit feine) djänen Worten. u 
ſciagen , wenn er — daß pᷣ 

Sos 3 ya 








er fie RN boe Bo h 

mnt, da hingenen Die Sracliter bon alle 
ebelt nichts gehabt, fondern alles dem 
ı gute gefommen. Toland will ung Ü 
it, daß die Iſtaeliten mehr als pter hı 


Ul.. Remarques contre Mr. Toland. 97% 


tänd Normänner, nachbem fie mit den einge 
genen Engeländern ein Bold geworden, 
ch ihre Sprachen unter einander vermiſcht har 
m So hat aud Toland nicht Ueſache, den p.223. 
iszug der Iſtaeliten aus Aegypten einen 
claven · Krieg zu nennen. Denn ungeachtet 
Juden ſelbſt geſtehen, Daß fie unter der Aegh · 
ifchen Dienſtdarkeit geſteckt, fo iſt doch zwi⸗ 
ıender Empörung rechtmäßigerSclaven,und 
Rettung eines anı ſich frenen,aber mit Gewalt 
terdruͤckten Volcks ein groffer Unterſchled. 
Jean ferner Toland darum mit fo groſſen Ei- p. 226. 
t behauptet, daß die Juͤden viel fremde unter 
bachakt, damit er feinen Strabonem Moſi 
gen ſetzen möge, hat er nicht bedacht , daß 
u eben diefes geſtehe, und wird auch nies 
and läugnen ‚daß nach geendigeen Banane 
ſen Ge! ngniß ſolche Bermengung fih 
ehr als vorher geäußert. Darinne aber hat 
unrecht, daß ex unter die Juͤden auch die 
hner aus Gallida ünd die Samarkiantr.. ., 4 
pr da er doch ale folen , daß Balılda in 
5 — undderen eines von vielen 
Sean Eher genen, mic denen bie af 
4 





plichen Juden feine andre Gemeinf 
als den Beig —e ùY t Die 
taner aber von den Juden niemahis vor = 
Terfannt worden. Belangend aber die frem- p.228. 
Familien, die ſich unter den Züben 
ıleen, und Doch von den Patrlardden niche 
Rent, Sat man wo ih acht zunehmen, daß 
* an — gemeines ge⸗ 
gewobrat / andre 
 @u4 Nahe 













— — 
Pe idee dai 
an; habe 1 
ermengung jedoch 
&, nicht zum Macht i 
|: — 
it entſchu 
if [gute 
war , als wenn Ti 
ing die fonft gar mich 
ıekumd der Würde 
be thun wollen , Woorfemnen er abı 
-fößt, indem es doch die beftändig: 
t unſerer Rede mit fich bringe, daß, 
is von einen gantzen Volcke oder ei 


ashlunn Puma (Paolekne wie wait ned 





M. Remarques contre Mr. Tolend. 977 
url 10 
nicht war; als unter den Abend » Läntern,* byy 
den Süden aber infonderheit der Zufland der 
Knechte bey weiten fo harte und deraͤchtlich nicht 
geweſen, als anderwerts. Wie nun aber der P238- 
"Urfprung von Familien in einem Volcke daffels 
be weder berühmt noch verächslich machen fan, 
und der Kuhm einer Nation vielmehr von den 
groffen und fonderbaren Begebenheiten, daran 
es Theil hat, herkoͤmmt; alfo iſt Feine der dIB- 
falls die Juͤdiſche weichen dürffte. Ihte Air ⸗ 
fonderung von andern Bölcern ‚diefonderbare I 
Beſchaffenheit ihrer Religlon und Sitten, die 
smfägliche Vermehrung ihrer Zamtlien,ihre he⸗ 
ſondern Glüds » und Ungiide- Säle cothaͤl⸗ 
gem lauter Merckwuͤrdigkelten. Ihr Alser- 
shum fan ihr nlemand ficeitig machen ‚gegen die 
Aſſyrer und Roͤmer haffie zwey entſetziche Krie · 
ge geführt, und auch in ihrem itzigen Elende ver⸗ 
dient ſie noch wegen ihrer. Menge und wegen der 
groſſen Reichthůmer / ſo fie befige ‚In Betrach · 
tung gezogen zu werden. Eben ſo wenig Glau Big 
bemverdiener ferner Zoland, wenn er von Mofe" 
vorgiebt , daß er ein Aeghptiſcher Pritſter und 
Regent von einer Aegyptiſchen Proͤpintz geiye- 
ſen welchen Vortrag man mit einer bloßen Vit · 
neinung widerlegen Ban; weil Tolant gar nichts 
v .. Br N | 


US E6pAtte jedoch Heredennffl den Dei wahl 
‚auffenlaffen mögen, tem er daher nimmt ;daB! 
die Morgenländer,'eiwe Ehre daraus 7 
nen ben Ride nnd cn Äbnkihtten 
SE a 


ten Sclaverewg 





en, der, wie? 
s ehren nur von elle: 
er feine Schriften , und nur die ! 
ichöpffung feldft gelefen, muß een 
tftehen,, od fennen | daß dal 


PR 











Ih Remarques contre Mr.Toland. 981 


häuffigen Eeremonten fo viel Beſchwerung ge⸗ 
Babe, als die Juͤdiſche Moſes auch, indem er den 
GSotzend tenſt ben ebens⸗ Straffe verboten, wohl, 
nicht allein auf feine Laͤcherlichkeit muß geſehen 
haben, als wodurch fonft eine Sache fo ftraffbar _ 
nicht wird. Uber dem aber wird wohl der Dias. 
suralifien Meinung nicht viel weniger abges. 
ſchmackt und ungereime ſeyn, ale der Goͤtzen⸗ 
dienf,wenn man nur betrachtet,mje lächerlich ed: 
fen daß der Menſch / der felbft einen Theil von der. 
Welt ausmacht/ die GOtt feyn fol, in Werche 
ruug ſolches GOttes fich ſelbſt mit verehren mie. 
fü.__ Es müßte ferner Mofes, wenn ex ſich 
aifflßgen wollen ‚nicht verftanden —ã 

mit dem Naturaliſmo nichts beſſer 

als der ögendienft,*inmaffen denn ne 
tige Heyden die Verehrung fo vieler Gottheiten 
damit entſchuldigt, daß felbige nur verfchiedene 
Denennungen eines einigen Gottes wären / den 
fie'ausdrädlih die Natur genennt. Wenn p · 258. 
Toland von dem beſchwerlichen Gottesdienfte 
redet, der den Juͤden aufgelegt worden, behilffe 
er fi mit der Auslegung , die Spinoſa über E-. 
zech.XX,24.25. gemacht ‚daß nemlich das Co 

remo⸗ 


gI Benoifthat es davor angeſehen, als ob To · 
"om auch hierdurch feinen er vonMößd Na. 
euralifmo behaupten wollen ; Allein wenn man 
‚Zolanden felbft liefl , fan man ſolches nicht fin. 
FH geflalt er von "diefer Materie nur darum 

ndelt,meil Strabo gelrieben Möfes habe ſei⸗ 

In Ide — —8 Gerste 
‚geivefen, — 

bie — Desk 2 
Handensweibt, weggklaffen., 


a 








innen, obsleju fe \ ‘3 
ben Yüden, die alle: 
a! rl lm 


nenjeuigen. Belt 
n Traumen und ihrer 
en wollen. Wie denn Platonis € 
nderheit die Freyheit mit einiger ! 
träumen, welche fonft bey den Hey 
ein war, ziewlich enge ingeſchraͤnck 





In. Remarquesconre Mr. Toland. 985 


Ter Propperifgen Gaben zu halten pflege, 
—* man in allen Traͤumen, die Moſes 
ehle ‚daß felbige nur die hauptſaͤchlich anges 
naden, denen fic wiederfahren, und wenn Mo» 
obgedachter maffen gelchre , daß rechtſchaffe⸗ 
eute auch amderm zu gute traͤumen folten, 
Iedeer ja ſolches felbft einmal gethan Haben, * 
leiser befchwert fich Toland , daB Moſes nie: P- 298 
ads die. Kennzeichen geiviefen, daran man die 
ttlichen Träume von andern unserfcheiden 
jgen. Aber erſtlich hat er ſolches nicht Ur⸗ 
ihe gehabt, wenn er in der Meinung geſtau⸗ 
n, bie ihm Strabo andichter, weil er auf ſolche 
zeiſe glauben müffen ‚daß alle Träume von ei 
m Urſprunge, nemlich von dem Faro , oder 
. Schick⸗ 
übereilt Benoif i Den 
— And Se 5 Mo Schriften rein 
räume fo befchaffen , daß fie groffen Teils auch 
Kor andre gehört. Nur ein Erempel anzufühs 
sen, deſſen fich der Herr Autor ſelbſt bedient; fo 
Sräumte ja —E 5 aan, 
jungen vo! m r⸗ 
—8 anche — —8 Molke Ber: 
Selina nicht feine Perfon allein,ja,tvir wollen 
mehr fagen, nicht einmal ihn hauptfächlich 
angiengen, fondern erfi bey feinen Nachkommen 
fehr lange nach ihm ihre Erfüung erhielten, und 
bagheiltja vor andre geträumt. Hernach wir« 
de Sırabo aufden Cinwurff,der von Mofe ſelbſt 
jemacht worden, unftreitig anttworten, daß Mo⸗ 
ar ein rechtſchaffener Mann, aber vieleicht 
Dip von gedumen geben können, Die er 
ET Br N” 





go M. Remargusseomere Mr.Tol 


Schick! re — ma 
uch alfo anfieht , wie cha die Chrij 
tüffen, ſo fan man wa 
ven Unterſchied mi 2 

In Zweck nur gei en 
icht aber von ihre 

bzugebem, —— 
vMofis Zeiten die 

und ——— 
itliche ordentliche uud auſſerocden 
cht befant geweſen / maſſen fie erfi 
Rißbrauch der Träume aufgefomm 
nem feglichen eine befondere Deutu 
id ihre Auslegung zu einer Meg: 
unft zu machen angefangen. * Di 
5 Mofes diefe Kennzeichen verſchn 
sch lange nicht , da man deren kei 


TIL. Reinarguesconere Mr.Toland. 987 


:odet, die keiner weisen Erklärung bedurffte. 
lderhaupt, ſcheinet die Frage nach demeldten 
Rennzeichen, wiefle im A. Teſtam. ausgeſehen, 
jantz unnutziich. Denn was hilfft es uns zus 
offen ‚woram die Juͤden ihrer Träume Gott⸗ 
tchkeit erkeunt; genug ifts ‚daß uns Nachricht 
pegeben worden , wie fie göttliche Träume ges 
Yabt, da wir ung denn / wofern wie GOtt nicht 
pans verläugnen,, ſchon einbilden können, dafs 
ich diefelben an gemiffen Merckmahlen 





geöuf 
ist. Enudlich weiſt Herr Benoiſt Tolanden auf p. 293. 


Jeuteron. XVIII ‚21. 22. eofl.Jerem. XxVIII, 9. 
m die Kennzeichen der Prophetiſchen Träume 
tach erfolgteroder nicht erfolgter Erfüllung dee. 
aveiſſagten Dinge angegeben werben und habe 
san da nicht eiazuwerffen, daß folchergeftale die 
entezu Beveſtigung ihres Glaubens eine allzu 
ange Gedult vonnoͤthen gehabt, weil die Unge⸗ 
ult niemabls eine Tugend ſey. Wir wollen 
der mit kurtzen erflären,, was wir meinen, daß 
es Herrn Autoris Gedancken dier fen / oder 
orauf zum wenigſten nach aller vernuͤnfftigen 
!heiften Ubereinſtimmung das Haupt⸗ 
hlommen muß, wenn man weiſen (ol, daß dieſs 
me Zeitlang daurende Ungewißheii von dee 
Jörelichfeit einer Prophezeyung niemanden 
dade. Erſtlich iſt zu mercken, wie unfer Here. 
utor p. 314. erinnert, daß diejenigen Prophe⸗ 
yungen, ſo zu Beftätigung einer falfchen Lehre. 
gebracht werden ‚niemanden aufhalten koͤn⸗ 
na, weil fie eben deßwegen ſtracks zu verwerffen 
. Be aber heruach Die andern, bare . 
ne kaufftige Dinge geweiffagt versden ‚fo hau⸗ 
j za DV 


8 III. Remarguessconire Mr:Toi 


Im fie eutwedet vom, — © 

m goͤttlichen 

v um die Wahrfeit der 

—— 
verlohren, dm 


ſich indeffen aufalen — 
rcuen durffen. Endlich bemercke 

elches Herr Benoiſt nicht gerham , 
m angsgogenen Orte unter dem, w 
eten vorher fagen, und aus deffen 
an ihrer Offenbahrungen Goͤttlid 
n ſoll, vermurblich auch die Wu 


IT. Romarques contre Mr.Toland. 589 


Ddoch unfer Here Aucor nur vor ſolche hält, das 
Durch die Träunienden zur Aufmerckſamkeit ud 
‚genauer Unterfuchung der Sache bewegt were 
den, Dahin gehört, daß ein Traum und bie 
darinme vorgeſtellten Bilder ordentlich und nicht 
‚unter einander geworffen ſeyn / daß fie einen leb⸗ 
hafftigen Eindruck tu unſer Gemuͤth machen, 
‚amd die Einbildungs · Krofft gewaltig bewegen, 
welches nach der Aumerckung unſers Herrn Au- 
zis geſchieht, wenn man in dem Traume entweder 
eine aufferordentlihe Stimme gehört, oder febe 
rrliche and hohe Bilder fieht, Die etwas maye⸗⸗ 
fches an ſich haben, dergleichen fonft ordent⸗ 
Udtm Träumen nicht gefunden teren. 
ſetzt Here Benoift uͤber diß moch diefe Chata⸗ 
«tern hinzu, daß ein Traum ſich den —— 
den etichemal auf einerlen Weiſe vorſtelle/ und 
daß man uͤber dem Traum gehling und mit fo 
derlicher Bewegung erwache, ohne daß man 
Davon Urſache geben koͤnne, folche Bewegung 
auch noch eine gute Weile nach der Erwachung 


daure.* Es glaubt ferner der. Herr Berfaffer Pr 33. 


Tet 3 


tt de 
'w E8 gehören allerdings dor den Träumenden, 
wenn er non dee Goͤttlichteit feines Traumes ſoli 
Übergeugt werden, andere Kennzeichen ‚ale vor 
- die, fo den Traum jenem halten 
wirzum weuigften, aß bie Träume im fi. Zibe 
:_ fange, davor, daß die Empfindang des Traͤumen ⸗ 
den auf eine gang beſondere und folhe re gu 
rühre werden, dndumapen Märich überjcugtider- 
den, e@fe: ein göttlichee Tsanm,ungeahitreaan 
zu *3* —— — ‚ber Sache 
mit inget ‚nicht ſageatan, 
“. ee Et" —8 





t 





o Im Rernärgnes comme" p)Tola 


——— 
W 
Racht gen gemaß ſey ünmitrelbar 





eg, 7 
ſchen Beift empfangen ale auch der 
el beftärige, ver ausbriichlich"dreperl 
t görtlichen Offenbahrungen von eina 
efcbeide, darunter zwey ‚nemlich die € 
id Träume durch cörperliche Bilder 
1, bie Dritte alſo welche bey dem drop! 





TIE Remargues contre Mr. Toland.: 99t 


man aus etlicher befondern Perfonen Begeben · 

Beiten,ben derer Geburt etwã der Himmel fo oder 

fo aeftanden , hernach allgemeine Regeln ges 

macht; alfo auch dieſe Kunft, von einigen Traͤu⸗ 

men, derer in der Schrifft gedacht wird,entfprofe 

fen. Nachdem er diefes weitläufftig —8 PS 

folgert er endlich daraus, daß Toland dem Stra- 

boni groß unrecht gerhan ‚wenner ihm yutraut, 

daß diefer Heyde in obangezoguen Worten Mos 

fie Abſehen volllommen efrarhen, indem eben 

‚aus Mofis Erzehlungen bey den Heyden hernach 

die Meinung entftanden , daß die Träume den 

Menſchen durch GOtt zugeſchickt waͤrden 

Wofern man auch etwa ſagen wolte, Baßbieje p. zu6. 

nigen /die olles was fie bey den Heyden finden, 

vor Nachäffungendes Mofatfchen Geſetzes hal⸗ 

sen, ſolches nur ihren einmal gefaßten Gedan⸗ 

den zu Liebe behaupteten, da man im Gegencheil 

wohl muchmaffen Eönte, daß Mofes alle feine 

Anftelten aus fremden Religionen genommen, 

‚und nur dasjenige weggelaſſen oder verändert, 

was ihn undienlich geſchienen, welches abfone 

derlich der gelehrte Eugellaͤnder Spencerus auss 

machen wollen ; fo antwortet Herr Benoiſt bare 

auf: dag man, zwar in Sachen von fo groffen 

Alterthum nichts anders chum, als 

Eönne, diefe Muthmaſſungen jedoch gar wohl 

auf den Beweiß den man in dergleichen Dingen 

brauchen Fan, gegründet werden möchten, und 

daß Spenceri Meinung weit unwahrfcheiglichee 

fe9 , als feiner Widerfpeccher ihre. Er ſagt, 

Spencer beruffe ſich auf lauter ungereiffe Zeus 
zug ga 





2 TI. Remargues come Mr Toläm 
— —— — —— 
n darunter der tauſe 
ich Moſe geledt, es ihre Zar 
uter jerſtuͤnmelten ‚übel a 
n und abgefchriebenen, od u ur 


et verfälihten St 
it überall feine Ri —— 
ıch betschfen, warum glaubi 


1d güftiger (gm follen / ols die Schr! 
den, In Summa man werde, 
Schivferigeitun — toficder 
tn und Huetio Einwürffe 
inner, weil der eine in Erhebung Mr 
ſe gekuͤnſtelt, der andre gar zu ſorgſ 
ühr ſey, ihm alles abzuſprechen, dat 
emand zu laͤugnen begehre, daß Moſe 
hiedenes behalten, fo zu ſeiner Zeit im 
nt ſchon gebräuchlich gemwefen , weld 


IL. Remargeseomre Mr. Tolmd. 993 
fftigen ſucht. Von dar kommt der Herr 
tor wieder auf die Arten der goͤttlichen Offens 
Peungen, und weiſt gegen Toianden daß die · p· 336- 
zen im A. Teſtam. nicht bloß in Träumen und 
uzůuckungen beſtanden ‚fondern noch eine Ark 
veſen, nemlich die Gefichter, welche mit be⸗ 
ldten beyden nicht zu vermengen ſey. Den p. 337. 
iterſchied dieſer drey Arten findet der Here 
itor darinne, daß bey einem Traume die 1 
chrifft allezeit zu erkennen gebe, wie dee Traͤu· 
mbe eingefchlaffen geweſen, zu einer. Entzie 
mg gehörten allemal fehr heftige Bewegin 
u; dadurch der Menſch tn einen Zuſtand ger 
th, wobener zwar wacht, aber doch fich felbfk 
che fuͤhlt imd erkennet / wozu Blleams Worte 
Tees Nün. 


Wenn hier die Srage von den Gebräuchen ifi, Die 
gm diſchen Gortes dienſt gehoͤren und in dem 
remonial Geſetz verordnet worden, fan mal 
wodhl auf das Alter der Moſaiſchen Gefege wenig 
Staat machen. Denn ungeachtet dig Nachricht 
von den Ceremonien der Aeghptier und Chal⸗ 
dãer nur aus folchen Beribenten fan geholt ters 
den die viel junger ſind als Mofes; fo Mdoch ein, 
Mal gewiß ‚daß diefe Bölcker ſthon vor Mofe ge⸗ 
wiſſe Gebräuche gehabt, und warum PA mar 
bern nicht fagen, van Mofes auf ae 
——— Abfehen auch in beſondern Um⸗ 
fänden gerithtet? wenn dabey nur in acht ges 
nommen toird, daß er diefelben alfo angetöendet, . 
bamit feine Sfraeliten ihrer zum Abernlauben 
a Oi 
ma man al ie 
Senberlicteiten im eremonial ek, 
—— 
er! I 
uß,die gröflen Theil ungereimet find. 





* N.  Romarguensonne Ar. Toland, 

OmKK IV, 4.16, und Pauli Bet: inne. 

Ih: 3. angeführt werden.  Geficter abı 
ein Mena, der wedsrehigefihlaffen not 





Lihgehrachtmanı 
dentůcht Dinge Senf en feet nn no 
—— —* der ordentlichen 

at xiu. —— 
en, i« 
Hu, ———— 
—— 

in 

almit — der —— — 
ad leider fih mit 


deren Einrichtung viel 
ß es Mofes der göttlichen Weltühr 
a, wenn er dergleichen Ojfenbakrungener! 
a wolle, Denn es ſieht Herr Benoift I 
ipubftc vor eine unter goͤttlichet Aufficht 
nde Democratie an, da vor aefchehener 


TI. Remargquesconire Mr.Tiland. 905 


en Ex bemerckt nur, daß Toland,fo ſehr er ſich 
ich zu verbergen fuche,nichts deſtoweniger alles 
ifſStrabonis Jeuguiß hate, und dirſer vielleic 
bes, was er imfeinem verſprochenen Traitede 
der Supifchen Republic zu fagen in twillerns 
ıbe ‚am kraͤfftigſten werde beftätigen müffen;, 
waffen er itzo nicht umdentlich won der erkläre 
wStele diefes Heyden Gelegenheit nehme, zu 
haupten / dah wie mon alles / was das A, Teſi. 
m GOttes Umgange mie den Menſchen ſage, 
LTeaumen machen koͤnne, alſo dieſe gange Ofe 
wbahrung nichts anders als ein politiſcher Bes 
ug geweſen, deffen ſich kluge Leute zur Be⸗ 
xrſchung des Volcks bedient. Denn ſonſt 
liede er nicht aus den Exempeln aller Woicker 
eſe Art,das zukuͤnfftige zu erforfchen, erwieſen, 
ad hernach ſelbige widerlegt / oder aber das Ep⸗ 
hpel Abrahams mitten unter die Heyden gefeht 
iben, Die nach verrichtetem Opffer fich auf die 
elle niederlegten und Träume erwarteten tvenn 
"nicht damit zu etkennen geben wollen, daß alle 
eſe Erempelvon ehnerlen Art waͤren. Toland P-35is 
tefich ſehr lange mie Cheeronis Beweiß aufge 
diten, dadurch dleſer darzuthun gefrachtet,daß 
Fletne Traͤume gebe, die von uͤbernatuͤrlichen 
tuchen herkaͤmen. "Drum ninmnt Der Be⸗ 
A Denfelben end or ſich, und will fehen, was 

wa thum fegn. (Er bemercke anfänglich, 
Keen einer ſolchen Secte von Weltweißn 
gethan gewefen, die nichts bejahet oder vernehs 
Fear Babe age ae äh, 
— / N — maſte 
Tan bus ee — * * 


. 


6 ln Rewirquereonmeitr.Tolsnd. 


imden Träumen geredet, zumel man wieleicht 
uthmaſſen fönte, daß Cicerodiefe Gtuͤnde wi · 
wdie Bedeutung der Träume, (wie er —— 
tchtſamer Dann im Ungläc gewefen, ) 

um hervorgefucht; banılt er — 
mmöchte, weil er am ſich die 

hlt, ſich wor denfelben zu frchten. 
runde aber find ‚wie Herr Bensift en 
weift, fo befchaffen, daß fieentiweder gegen dits 
atgen, bie nicht ale Träume durchgchende vor 
Jeelich halten , garnicht ftreiten  oderaus der 
örichten Gewohnheit der Yorwigigen Mens 
yon hergenommen find welche immer zu fra ⸗ 
pflegen, warum GOtt dieſes fo und wichrans 
ts gemacht, welcher Frage Ungrund der Here 
1tor weitläuffeig darchur, und zugleich ermeift, 
ß man die Fehler unferer Vernunfft lteber 
r Dunckelheit im Frfänrnih ala den Natur⸗ 





Rath Leibnigeng Codice Diplomatiz. 
co, nebft de. Ietern-fehrifflicher 
- DBerantwortung: = BE 
Olgende zwey Briefe, in beren einem Here’ 
Pfanner, vormahls das in Seren Leſbnis 
tens Codice Diplomatico befindlihe Buͤnd⸗ 
niß zwiſchen zwer Saͤchfiſchen Her hogen und 
einem Könige in Franckreich vor unacht halt / in 
dem andern aber Kerr Seibnig fich verantwortef, 
find uns von füherer Hand zugeſchickt und sie, 
iaubt worden felbige unfern Adlis einzuverlet⸗ 
ben. . .n Br 
Tob.Pfanneri Epiflolaad Vilbelmum Erkee: 
. flum Tenzelium. 

. Evolventi mihi nuper Codicem Diplomaricum” 
nobilffimi Zeibnizü , fefe confpiciendam pre ’ 
buit fedws inser Carolum Rigem Gallia & Düces 
Saxonie Fridericum atque Williermums A. 1444. 
initum.  Mirabar primum atque hæſitabam 
adreinovitatem, mihjque jam ipfi incipiebam 
fuccenfere, talia Jatere, aut fugere eo usque po- 
tuiſſe hominem, intra adyta noftrz domusjam | 
receptum pridem , facrisque Scriniis pene im-. 
mortuum. Aſt deferbuit eodem momento, 
quo jam exarferat, ira dolorve , ipfas fœderis 
tabulas infpeftanti , quibus wibil ineffe ingenui, 
Jacramento ferme comendere aufm. Et. vero il- 
ligo, ipfoque in fœderis aditu, ſuſpicionem fece- 
te Burgguvis Alenburgenfes , quo titülo etiam 
Landgraviosarque Marchionss noftrosunguam 
abs fuille, nullo forlan ifius wi went. 








safs x 
nem Frideticum que 
voluifle, quis que 
Guilielmum five W 
titolum Ele&orami 
unquam communic 
otnari Fledotes no 
nentur iſta Gallis, re 
cum notitiam earur 
que ignatis. Aſt q 
ilto præſertim tempi 
intet Gallos Saxone: 
vallo divifos? Ted 
ditiones ire, ita ſane 
lis Anitimos fuilfe, in 


< über ein alben Diploma” 1 559 
— — — de 
wtüt Boemos otnikanmı, non terraflim mıi 
Aaitate quam perpeiai ſadera Yehrgione‘ 
Aor jaſt iſtaruim quoque ulazıfüise 
F7 —— elam — 
um iſtius ztatis'igsemingrit:: "Die fœds· 
Uieo nulla ufpiäm in monumendis noftriy 
veligium nyllum. Tantislabotarntlvitiis 
mac quis dern muchabebit nut Bräte? de 
æ de fadere Gallich. 
tetiamm aliud, quod in opere eeteraegre« 
arque ad publicam utilitatem adornato 
'ere fateor , ipfam nempe inferiprionini: at- 
iditum a Jure gentium cognomen, Ma- 
ſane dificultaibus- conſlictari. ipfam de 
Gentium do@trinam palam et „quam ob- 
mplerumgue atque dificiliorem reddide- 
iexplicandam füfceperant. Facile qui· 
largiare , imo non- fateri ineptem' forer, 
uam extitiffe jus omniom quotquot orbem · 
um vmplent, Gentium temporumve. con- 
üfugue receptufa.  Imo, ne illiberaliores‘ 
mur , incenfurh iſtius juris referamus et- 
Miones inter dups tantum Brindipes:po- 
Yarinitas ( jus ugmpe gentium propriuam, 
}Gentinm communi difindum, nuamrig; 
gie Gatis id Kerj ipfi fateantur, qui iflam, 
Gem commenti funt) qua sätione, 
» nomine in iſtum referas ——— dia 
n 61 65, 64. 65. 74 76. 78.82 Be 
1.94 97. atque dosmlia ejusgem can-. 
is monurmenta , quibus nog, diverie, 


ER, 











Gentium, nomen 
Blura poterant,ii 
Gais Tibi ipfive ( 
Leibnizio , viro | 
srudito,. neque a 
amicoylive rede | 
tamen haud udigı 
na, XII. April, ıd 


Gudofredi Guilie 
2 vun 2 


Mültum ipfe ı 
Ara, Kliigandur 
bus circa edita a 
feuntur. Facile 
am, füfficitque eı 


über ein altes Diploma. 1oor 


dubitaffe me reponerem aliquid, quod non 
tranquillo animo, fed commotiorem feripfifle, 
nifi fateretur ipfe , literz indicarent. Nam, 
quod mireris, ira & dolore fe fimulatum ait, 
quod Fedws Fratrum Ducum Saxonie cum Ca- 
rolo VLL. Rege Galliarum a me editum, diligen- 
tiam in Archivis luftrandis faam fugiſſet. Do- 
lor iraque ınentem precipitant, & quanquam 
deferbuiffe affetus dicat , cognitis ( quz pu- 
tat) inftrumenti vitiis, reliquiæ tamen bilis fü- 
perfünt in literis , & nifi fpes reprchendendi 
folatio fuiflet, manferat dolor. Sed quò ob- 
fecro jure irafcendi? Quisquamne unquam ita 
bene rationcs Archivarias fubduxit , ut nihil 
elaberetur, & quod ad Dominos ſuos perti- 
neret. Szpe noftris aliunde fummittuntur, 
quæ domi non comparent. Dedi ego non- 
nulla circa res Anglicas, quæ nec Chartophy- 
lacium regium io turri Londinenfi , nec in- 
ftrudiffimz Anglorum Bibliorhecz norunt, 
soquc nomine nihil Pfanneriane epiflole fimile 
qua neſcio quid habet acerbi faporis) ſed gra- 
tias mihi promitto, quales egeredudum, qui 
ex Ele&orali Archivo Berolinenfi mihi velut 
in redhoftimentum complures tabulas , fane 
przclaras , poft editum volumen meum füb- 
miſere. Tale quid 9-celeberrimo Pfannero 
ſperabam, & ne nunc quidem defpero, ubi 
Vir optimus me paulo redtius norit. Sed vie 
deanius interimyguie‘objiciat, leviora profedto, 

Deuiſche 48,Eradxsttt. Uns quam 














W. Leibnigens und Pfanners © 


m ab ejus afleveratione expedtaflem 
non fualerim, facramento, ut ait,t 
e; nihil in iis, quas reprehendir, tabı 
genuini, nifi de füa eredulirate jure 
que libera clt. Qluatuor ſont qua 
RIMO, Marchionibus Milhiz „1 
xoniz , Titulum Burggraviorem Altcı 
n inbolitum elle, SECUNDOSa 
m Gallis nihil füille negorii, rabula} 
afiinter vicinos feriptas, qui contigt 
berent. Et TERTIO quis „ ingu 
anfliarius Regis & Cambellanus Jol 
trangis, cui, ne a Saxonibus molcit 
allus profpesit , poffremo puiat Fed 
rum ftatui non convenire, 

Kinn lifRrilie 





ae aAamniareee 





"über ein altes Diploma, — 1003 


—— === 
selponfio eft,Gallos &Sazones toto orbe divinos 
non effe, & licet contigui non fiat, poffetamen 
alterum cum alterius amicis aut hoftibusnega- 
&ium habere ; Szpe etiam abundarg tabulas 
faderum, & ultra quam neceffe eft providere, 
& non raro folennes formulas ex aliis padtioni- 

"busin eas transferri, quæ feribuntur, five exmore 
& fylo,fivemagis benevolentiz teftandz caufz 
& honoris gratia, quam uflıs. Et facile credi- 
derim,fimile fo-dus cum Sigismundo Auftriaco, 
viciniore Gallis pepigiffe Regem, atque hoc con- 
<iliante Saxones in easdem amicitiz leges tra- 
&os. Et jam tum novum non erat, Prineipes 
Germaniz Gallis,vel Anglis auzilio ee; pote- 
rant Saxones,quod Bohemi feceram, jam Seculo 
ante. Tertio Fenefirangiorum familie non ita 
ignota et, ac dodiffimo Pfannero videtur. 
Notavi jam Carolo V. apud Gallos regnante 
Borcardum vel Brochardum de Feneftran- 
gis, vel de Feneftrangiis (nam variatur) Equ:g 
tem Lotharingum primarium , magne loco 
apud Regem fuiſſe, & cum ce negotia gefliffe. 
Johannem de Eencftrangis liberum fortaffe füb 
Jmperio Germanico terrarum Dominum hono- 
sis caufa fiederi inchufum putem, cujus credo 
proxeneta fuit, quanquam nee ratio alia defuit, 
Quidnienim Saxenica auzilia in Alfatiamaut vi- 
einamei Lotharingiam venire poflent? Yuarta 
tantumabeft,fordusabhortere dcanditionetem- 
potnts, vrpedius egtegĩe convediat eicum facig 
' Unuz Li; 073 











—ñ — 
‚liege — — 
nes quætebantur, 
Rege &. Sigismund 
Rege necellirudo, & 
pugnatoribus fin 
Jum; Duces Saxoniı 
mundi mentioeftin 
duciæ inter Gallos 
* quinque, confentien 
quz faciunt ſpem pi 
„deo, quod non ad ı 
„num pertiocat , nih 
„tione mereatur, nil 
‚Pfannero, nihil qua 
tium effet. Itaquel 


ämproperanti meritc 
ni hann? Cioalan. 


"überein altes Diploma, 1005 
Vir Glarifl. præſtat, qualla Saxonibus egö, po- 
terienon fimplices gratias-cxpetare. Tantum 
intereft, cui benefacias, aut potius quis ſit bene· 
ſicii interpres. 

Proceſſit deinde etiam ad operis infriptionen 
teprehendendam ; ne hic.paulo minus rem ſuam 
agat. Inferiptio fateoräime et, & ſi quid in ca 
peccatum eft, peccatumeftmeum. Sedpeteram 
tamen,permilla cuique jadicandi libertate natu- 
rali , filentio transmittere cenfuram paul- 
lo affitmatiorem,quani folet inter zagustgun, 
aræſettim in ipfo netitix adiru. Nationis lite- 
atæ vinum, quo fibi moleſti, aliis contempti 
junt, emendare noftri fimilium eſt, agamus po- 
ins inter nos moderate, fuaviter, & fi placot, 
ımict, Ego fialia haberem contra ipfum,non 
eprehenderem decretorie, fed proponerem du- 
sitanter & quafigaudens refutari. Etſciat Vir 
lodiffimus , quantum difplicet ipfi inferiptio, 
antum aliis probari, Virnon minus egregius 
lemque in retabularia verfatiffimus ſeripſit. non 
otuilſe operidari titulum fignificatiorem, &,ut 
it, magis fpecificum. Tantum homines judiciis 
ariamus!Scd videamus quid culper,egoque tot 
anos pene ab adolefcentia cum fummorum Ad. 
iniftrorum applaufu in juregentium colligendo 
ırfatus,nuncageäCl. Pfannero difcam,quidjus 
ntium fitinam & diſcendo fenefcerenos debere 

cebat ille,nihilque eſt, quod ego faciam liben- 
asaut crebrius; fretus femper plusultra tende- 
Uuuz te 








x egadia 
nes in prandia ı 
mentem vepiret. 
gnorum Epifcop 
Abbatiarum fun 
gum, aliorumve 
ognata juri ger 
Rbri manus liga 
<ilezquumledto 
digna quæ non p 
je@a; quando r 
tos finium regur 
giofulcepig,necı 
agrorum termin 
colledione agitı 


über einaltes Diploma. " 007 
zes gentes ,„ fi id plerumgue fiar, & a potif- 
mo ſumta denominatio fit ; fed ſuſſicit inter 
eos effe , qui perfonam juris gentium habent, 
id et, qui partem,capiunt de ſumma potefta- 
te, Ita fuit ut populorum etiam leges fun- 
damentales huc referam , nec jura in reguo 
Succedendi Grotius excluſit, nec alius quis- 
quam omißt ‚'nifi qui mutilare hanc dodtir 
nam voluiffet nobili parte. Nec referam hog 
loco , an illi,qui forte de fceptro eontendung, 
excadem fint natione, an diverfarum gentium« 
Audta etiam vel imminuta reguandi jura 'aon 
in uno populo , fed late füsä per plures gen- 
tes,copfuetudine, cgo ad jus gentium refero. 
Addit, plura dici poſſe, imo debere, fi conten- 
tioſitas abfit; audiam libenter , & grato ani- 
mo accipiam., unde doccar, ſed ca deprecar, 
io quibus tempus fine profe&u teratur , quz 
neutrum decent. Ego potius ab infigni Vire 
auxilia locupletandi operis mei expedto , nec 
tantum publice profitebor beneficium, fed & 
fortafle privatim inveniam , per quæ Virum 
egtegium non pœniteat, aut publicæ rei, aut mikä 
prokuilſo. 


V. 


Begebenheiten des Graſen von Shafıs- 
buri aus Herrn Larreys Hiſtoire d’An- 
gleterre. 


Use x I 








giment felbft an fi 
macht , und alfo ; 





von Shaftsburp. 1009 
— — —— 
der fo genaunten Cabale oder Parthey mit an« 
gehangen , twelche des Königs unumfehrändte 
Gewalt befördern wolte. Er war im Aufan⸗ 
geein groſſer Feind der Holländer, daher man 
aud) meint , er habe den Krieg wider fie mit 
ſolchem Eiffer gerathen, daß er fich der Worte 
bedient, Delenda eft Carıhago , auch ihreute 
wegen und damit fie in Engeland defto went 
ger Freunde haben möchten, das Edict wegen 
der Tolerang hauprfächlich befördert. So eif⸗ 
frig er anfänglich in ben Nerhfchlägen der Ca⸗ 
balewar, fo verlieh er doch hernach die Königs 
liche Parthey und hielt es mit dem Parlamente, 
vieleicht weil ex ſahe, daß der König aus 
Schwachheit die ſem anſonderheit mas die Non⸗ 
Conformiſten anbetraff, nachgeben muſte, wie 
er denn hernach auch, ungeachtet er bemeldter 
maſſen das Edict von der Tolerantz ſelbſt ſtarck 
getrieben, mit dem Parlamente hefftig vor dei 
Teſt und wider die Don + Eonformiften ſtritte, 
worüber ihm der König fehr ungnädig teurde 
und das Cantzler⸗ Amt nahm, welches ihn jes 
doch wenig bewegte, auch ihm im Reiche nur 
defto mehr Freunde machte. Im Jahr 1677. 
erhub fich in dem Ober « Haufe des Parlaments 
ein Siveit ‚der vor den Grafen ſehr ungluͤck⸗ 
lich war. Der Hergog von Buckingham warf 
die Frage auf, ob eine fo ungewöhnliche lange 
Weriehiebung des Parlaments, ale man das 
mahls von 22, Mapsrabr, —J— Fi 











nem Eiffer vor died 
dei befländig , fo 
men des Protefta 
Der König ſuchte il 
und machte ihn zur 
Denten , nahm ihn 
als er ſahe, daß de 
beſtaͤndig blieb. © 
fes gegen ihn noch ne 
ſahe, ward er ausfi 
bracht ‚umd beſchul 
raths, auch gefäß 
Perſon des Könige 


Fetllau mrelkun 


von Shaftsbury · 1018 


ſprochen, ungeachtet gehen Zeugen wider ihu 

18gefagt hatten, von denen fich jedoch des Sra⸗ 

ns Freunde zu erweiſen gerrauten , daß fie 
ageſtellt wären, Alſo ward er auch diefer ae 
en Gefaͤngniß entledige, und entflund daruͤ⸗ 
r zu Sonden ein Öffentliches Vergnügen und 
reuden⸗ Geſchrey. Er ſtellte zwar hierauf 
gen feine Anklaͤger einen Proceß ander ihm 
ber wenig halff, weil diefelben durch den König 
efhüge wurden , bey welchen Umfländen er 
& denn in Engelland nicht mehr fiher traute, 
ındern im November 1682. feine Flucht nach 
Imfterdamnahm, da er den 21. Januar. 1683. 
arb, ſich aber auch nach feinem Tode nochmu« 
e befchuldigen laffen , daß er das Haupt der 
Sonfptration gewefen ‚davon des Hertzogs von 
)orck Parihey An. 1683. foein groß Lermen 
aachte. Sonſt ſteht in den Lockiſchen Mach ⸗ 
ichten etwas von ihm, welches billig Herr 
arrey zu dem Character dieſes Grafen ſetzen 
ollen, daß er nemlich eine ungemeine Geſchick⸗ 
ichk eit gehabt, die verborgenen Gedancken und 
lnſchlaͤge eines Menſchen an unterſchiedenen 
ering · ſcheinenden und kleinen Merckmahlen 
u erkennen, wenn er iin nur reden hören, wel ⸗ 
bes an angegogenem Orte mit unterſchiedenen 
Frempeln beſtaͤtigt wird, 











Bon Petersburg haben wir Nachricht, 
WB Seine Caariſchẽ Majeſtaͤt vor Sm 





wi 


beauc) der erſte 
nung. der Concil 
unter; der Preſſe i 
Mojeflät Theodor. 
ſeher uͤher die Peter 
ſtellt, der bißher ſchi 
. reyen dirigirt, und 
Bas Lexicon trilingu 
ſchen Adis Erudito 
Meldung · gefchehen 
geben; vnd abſonde 
diſchen Woͤrter bey 
jeſtaͤt An willens find 
an Woͤrt 

gel mit au 


Deutfche 
CTA 


ERUDITORUM 
Gefihichte be der "Gelehrten, 


Dengegeneae Zuͤſtand 
ber Literatür in ‚Paropa ah 
are. 





Vier und > oangigfter Theil, 


Nebſt einem —— on vom 13.biß24. 


bey Joh. griehrih, Siedit und Sohn. 
. 171% 





0 We 
us 
— 3%: — ———— 
PETER L 
I 


J Hexapla Origenis. 
Das iſt: 


en 
- Origenis, aug gefthriebenen und ge⸗ 
dructen Büchern vermehrter,.al 
gorhniemalg, beraue gegen ki. 
heilen, durch Bernhari 
Con, Benedictiner aus der Der 
lung des H. Mauri. Pariß ı7ıa.bey 
Ludivig Guerin, Johann Boudors 
WBitbe, und Carl’ Robuſtel. fol. 36 
Alphabeth, 
ER Seähei, fi Origenen penis 
Sur Sam̃lung unterſchiedeuer 
Biblifhee Uberſetzungen in die 
a, Griechifche Sprache vercidtesnt 
auf eine faſt unwiederbringliche Are 
verlohren gegangen, hat de@elehrten feitdennäte 
vorher. verborgenen Wiffenfchafften wieder. ons 
Licht getreten zu allın Zeiten Sefchäffttger, (kr 
bem fie. bersget geweſen / darienige ons nah 
can hin and wieder von hieſem zerfalleneri@äee 
Bäunehbriguar afenunan gu Icfew. Ea haben 
A ea —2 — — * 


Re ee —— Erler Bag 








f i = 
Rn > fich 
— 
——— 


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net 
aber der ganye ll 





lichen andern &ı 


An Maraucen 








T. Origmis Hexapla, 1015 
— — nn — 
flehen, * Ferner merckt er an welches wir ung 
ſonſt niche gelefen zu haben befinnen , daß die al⸗ 
ten Schreiber ein 1olch Eyemplar, wo nichts ale 
die Uderſetzung der ſiebenhig Dolmetſcher ent⸗ 
halten geweſen, ArAS genannt wie er aus einem 
Codice der Coislinifdien Bibliotheck, der im 
zehnten Scenlo gefchrieben worden, brrvelfl, Ende 
lich waͤrmt er auch bie ſo genannte Enneapla 
wleder auf; muß aber geftchen, daß von den Ak 
ten niemand derſelben gedende , inmaſſen denn 
nicht einmahl Epiphanius, der doch ſonſt nach 
unſers Autoris Art zu zehlen pflege, deren Ei 
wehnung thut. Der Zeit nad) ſetzt Morltfärk pı * 
con bie Tettapla den YIexäplis vor, worinuen et 
auch gar guten Grund zu haben fcheinck, indem 
die Stell e des Eufebii, darauf Valeſjus undHue- 
tiusihre Meinung gegründet, auch nachdemfle 
von Valcfie verändert worden, das nit faget, 
was er will / fonft auch aus alen Unſtaͤnben ers 
hellet, daß in den Tetraplis die Uberſetzung dee 
fiebengig Dolmericyer noch gang voller Fehler, 
in den Hexaplis hingegen’ verbeffert geweſen, da 
denn nicht wagrfcheinlich ift, daß Origenes, wenn 
er die Terrapla fpäter gemacht, ſelbigen einen fo 
mangelhaften Text "einverieibe Haben ſolte. 
Well außer dem Aquila, Symmacho, ben 70. p. i6. 
Dolmetſchern und Theodotionc,Origenes noch 
drey andere Uderſetzungen gehabt, die unter dem 
EEE Mae - 
'® Unser den Alten haben Montfaucong Mepnung 
Epiphanius, die andere behauptet Eufebius,v. Grabe 
" devit, LXX. Int. p. 51. utrter ben neuen aber find 
unfet& Aycoris Sedancken Mafius Salitaliin, Hein- 
fins , Dorftheus, Petavius, Simontus dc. Lange ges 
wefen daß er eben hiet niche neuen tagt: "" 





machen ‚ inm 


B 


fess 


* 


Kit 





I. Origenis Hexapla. 1017 


den Dand feines Eremplars noch mit allerhand 
Anmerckungen, deren ein groffee Tell nur in 
Erftäruyg : der Nahmen beftand,, die offt ges 
Twungengenung heraus kamen. Auffer demaber 
hält es. Mantfaucon auch ger vor wahrſchein⸗ 
U, daß die. Samarltaniſchen und Sprifchen 
Columnen /welche man in altenCedicibus,darine 
nen von den Hexaplis noch etwas aufbchalten 
a BEE Xxx 3 wor. 
\ ergefunben, wie bie anbern Uberfegungen nicht 
alijn weit won ihni abgiengen,c# fen auch daher 
B bie Anmerdung Origenis, ändes — = * 
J — — bon be aſſuug 

zu verftehen „indem man ſonſi gewiffe Anzeigun. 

gen habe, be Aquila und Theodorioh. Äber, bie 
Klaglieder queh gearbeitet ,toelches alles er in ſei⸗ 
nem vor bemeldtes Buch zu erwegen 








giebt. „Aber sie angeführte urſache nicht glaub: 
wuürdig IR, Inden Origenes fonft um der Naben 
« Abereinflirhmung willen nichte wengelaffen ı Alfo 
* Tonnen auch feine angegogenen Worte kaum im 
- einem andern Verfiandenenommertiverben, als 
in welchen fie Grabius de vit. 70, Int.p.61. anführt, 
daß gehwmlich Origenes außer ber Uberfegung 
} Symmiacht unb der 70. Dolmetfcher keine gefane 
den babe , geflalt denn, wenn es in der Griecht 
" fchen Sprache von einer Schrifft heißt: Yagırıy 
„1. Oder a Qügrunn folches nichts anders heißt-al® ba 
. felbe unteren Beusen ſey oder nicht, keines weges 
aber , daß diefer ober jener Infonderheit dieſeibe 
gebraucht , oder nicht gebraucht. Ed mag daher 
Toohi feyn,bäß etwa bes Aakila mb Theodetiong . 

+ Uberfegungen nicht fo befant geweſen, und Ori- 

genes —— töngen, ungeachtet bie 

wenige € ion: anfüpgt,, b 
u Idar en a — —— — 


dieſen beyden wuͤrcklich uͤberſetzt worden. 











I. Origenis Hexapla. 1,19 
% Vlefer Durch Hülffe anderer Üiberfegungen in 
heſſern Stand gebracht , auch folche Verbeſſe ⸗ 
Mugen durch gewiſſe Zeichen , obelos, afteri- 
dJos &ec, unter[dieden, welche Materie Grabius- 
"imeßeberüprter Diflertation deyitiis LXX. In- 
erpretum meitläufftig ausgeführer , und wuns 
Verf ung nicht unbillig ‚warum Moni ondef. 
klben niemahls gedendt, da es doch vermuche 
lch, daß er angegebene Schrifft, die ſchon Anno 
11710, herausgekommen, müffe gefepen haben, 
beil Grabius mit dem P. Lequien und andern 
Srangöfifchyen Gelehrten, die unferem Autasi .. 
it wohl bekant find, in Briefwechſel geflane- 
en, es mäfte Ihn deun die Mißgunſt, womit Gra« 
jus in Franckreich von vielen angefehen wor⸗ 
en, auch eingenommen , oder inſonderheit ders 
roſſen haben,daß felbiger.dem P, Martianai in 
ngezogener Differtation. p. 109. ſq. unter ſchio· 
ene Behler an dem von ihm herausgegebenen 
atelniſchen: Hiob zu weiſen waterapnmen. 
Bonft weiſet Montfaucon in biefens Capitel x · 
ach der Ordnung der. biblifchen Buͤcher, mie 
jel oder wenig Origenesin einena leden zu thun 
tfunden,<, Er bi auch sinige Erempel von p-44,, 
men Schlern bey, wache fich nach Origeniszeis 
An die ſſebentzig Dolmerfcher — 


m der Schreiber ingefchllehen , dergleichen. 
tan. auch ſchon häuffiget in den Dilfertationi- 
us Preliminaribus, die Grabius feinem keyben 
omisvorii Codice Altxahdrino vorgefekt, "fer 
non, Eaudhich beſchlleſt er mic der Anmer« 
ung, Die er zum Zheil:äuch ſchon in fälner Pa- 

ia gemacht, deß die Elntheilungen der 


4 
.. — &ır hi v 











1-Örigenis Hexapla. 1er _ 
— Ser Acıor daß FeOngeneinfee N. 
se Heisplarem gepogen und in den 


Beucliäh/gefchrieben hate. * —A finder p49 
RU; daß Hieronymus ‚wenn er vom Aquila ur⸗ 
CR, nu eieremai A vo Im Kr 

i ai von et, 
— Der Menke 3 damit zu —*8 
gen vermeinet, dager bort die gemeinen Gedan⸗ 
der te von ihin ausgedruͤckt, dag andre 
mohl abe m zertdet ie es ihmfelbft ums Here 
gebeten. Erwteftandbte Frage auf, 5 pe 





res 


€ Bolich, ie di Bi 
uf —— — 
N 





‚daß in die Fragmenta andere ihre 
dal ettoa bergleidhen 
‚ Gtellen aus feinex:anbern vertänbigen Uberfe 
sung genommen,  -: 

® (£8 dt dem guten Hiesonymo eben fo was 
wohnliches nicht daß er —e— 
"wenn ‚mon eine Dane anf, , bamiter. 

* mogehter. in ainmach. erfand 
werrir, —* man mon daßes feine eigene Mei ⸗ 
rn ae ontenpi — —S— 

qui 
verba, | kdßesıymi Bias neben) transferre cona- 
zus. ABjürep projicitür a,nob is, ‚gen. miag er 
——— alum , Epit, 0 und an: 
erts fo. non Her, 


— NE RT. in Wh 








I. Origesis Hexapla. 1033 
fiebendenCapırei fömmt dieMeipe an Theodo- p. 36” 
tiohß' Überfegung, deren Verfaſſer vom Epipha- 
mio Yor-einen&tmopenfer aus Ponto, von irenxo 
uah/Euthymio aber ‚welches Montfancon nidt - = : 
vor einen jer ausgegeben wird. 
— Fee, ein Ebiontte 
azaräer lerurte da under den Juden 


ben Zeiren feine Liber! den Chriſten fo 
Fern — — 
Ver Prophet Daniel auch oͤffentlich in su fe 
nach derfelben gelofen ward , wie wir denn auch 
noch ietjo in unferkgsdenchten en amd gefieicbenen 
Bachern von den fiebenkig Dolmesfihern , mes 
Senke —R Seelen 


Eos — 

die Sarifft auf ʒt 

Ei fü zu —— en / und gebt hu 
delt, dahe er nageleheter oiweſe als anderr 


a 
Vollen· daß er von den figurlich en diedens Arten 
der Ebrai 6 ind foll 

ae kg Bra die ae 

: Spöttereh) Teichtfinniger 

B * ——— wenn man fich in berfegungen nach 
Ai ea me barinne Die Uherſe 
8 e 


«wahr 9 
Bat et Be ara 


man 





‚nen ieglichen die 
Sr Denen 
wenn in dem 


I. Origenis Hexapla. 1025 
übereinftimmten, weil fie diefer ans einem Sy⸗ 
riſchen Codice genommen , und daher rarhen 
muͤſſen, was fie auf Griechiich hieſſen, da er hin⸗ 





gegen jwen Öriechifche Codices,den Bafelıfchen 


und Coislinifden,gebraucht. Das zehnte Car 


pitel iſt vor Leute / die ſich um die alten geſchrie⸗ 
benen Exemplarien yon der Griechiſchen Bibel 
befilmmern, ſehr leſens · wuͤrdig / ndem Montfau⸗ 
con darlune die Zeichen der Schreiber erklaͤret, 
ohne welche man nichts verſtehen fan. Es 
find ihm zwar felber einige noch dunckel, doch iſt 
erin den meiften feinee Sachen gewiß , wie er 
denn Nobilio und Drukio einen Fehler weiſt, die 
aus #7 -dveraregor gemacht ‚und biefes vor den 
Nahmen eines alten Scholiaften gehalten,da es 
Doch dvariypaßos heift,undeinen Anonymum 
bedeutet. So vertheidigt er auch gegen Walto- 
aum gar ausführlich,daß, wenn In bemeldten 
MSS. oiT. ſtehe, Dadurch die drey Überfezungen 
Aquilz,Symmachi und Theodotiong angedeus 
tet wuͤrden. indem eilfften und letzten Capte 
tel weiſet der Herr Autor , wie wegen allzugroſ⸗ 
fer Koftborkeie die Hexapla nicht viel haben koͤn⸗ 
men abgefihrieben werden ‚ fondern dıe Leute zu 
feleden ſeyn mäffen, wenn fie daraus einen Auszug 
machen, und die ihnen dienlichen Lectionen auf 
dem Rand ihrer Bibeln tragen Fönnen, Das O- 
riginal meynet er fen noch in des MärrgrersPam- 
phili Bibliotheck zu Cäfarien gewefen, und mie 
derfelben entweder durch der Perfer oder Araber 
Einfall verloßren gegangen. In diefem Eapis 
teigrzehlet er auch Die Codices, die ihm in feiner 


2:56. 


Arbeit die meiften Dienfte gerhan und feet cin 


alten Art’ dag E 
er mar Feine R 





n. Seckendorffs Refoein. Lſtorie tag 
a TI 
« , LM. . 
Grm pei gabe s vonSeckendorff 
iche Hiſtorie des Luther⸗ 
J—— ae 
tion, welche der theu — 
J — x — 
ins allem Fleiß 1 
Ba ein E gr bequeme Qu 
2 gebracht, umd mit vielen Yin 





Ray 

Baia bey Johann Friedtich Gle 

und Sohn 1714.48 
Phabeth,3. Bogen, 

— 3 


Pi ey —Fæ 
men, md —8 rn 
Pre rer ji wied Rei 
J en er auch 
Deren — ana vieler — 


gen willen vorlän; vonnenemäben) 
—— — Pr 
Meiste 
— ——*RX EN 
Denke ⸗a. a. xxivv. h. DIS vv 





—— 


ſchnitte gechellt, ng diefele 
allsjeit feine Hiftorie — 
alt nie. das Anfehen N 5 


bemelbdo 
9 Sie nem um.fo ale 


denlana welter — 

Ag a as fr Sir ae 

Bafee 6 Dean geldhafe,Daß, wel Def I 
— 9 en ift, ud) 
v 

—JJ—— 

ext, dem man ledoch / wo et es 


erden! 
Sehe zur gnüge * — 
Hitorle in ner —— 
been y bergeftalt, daß man das.dritte Bub, 
welches ohnedem fonft ungleich gröffer geweſen 
als die andern za gwergecheflet und alfe ag 
te 
13 at man ſich nach den 
richeet und üben möglich, ee vıha 
Bew — ‚man zuföd 
Reiches Tagen oder — 
‚gehandelt warden, und daraur weltet era 
arbfen „erzehlet, ſo dein Don den 
FA et Narhricht gegeben, ferhee ben 
der Reformation ebenen Kae dern 


Städten ange — ae trat 
folgunge ei ie 
Indlinnen weile be Sesrvon Brdemd Seckend 5 


chen muſte —— unter waͤhrender Arbei 
—— „And dadurch 
Neben, 


wg 
4 a NUR. 





J 
wunaen Des At 





barinne er worift, in welchen Thelleiegliche su 
finden ſeh / oder mangele. 

—— en gtant 
ven Sugn des Gern Uberfegers, die er ale⸗ 


kung von dem Pabfſtlchen Ablaß / weiches um ſo 
viel nuͤtzlicher ift, weil man heute zu Tage, da die 
Gefahr der Evangelifchen Kirche immer zu 
wachfen beginmer , einen klaren Begriff vom 
dieſen Daterien,dieungaus der Mämtfchen aud> 
zugehen bewogen, wohl noͤthig hat. P. 201. da er 
von der keipjiger Difputation zwiſchen Luthern 
und Carlftadten an eisen , und Eden andern 
Tpeilshandele, ruͤckt er einen Brieff, den Petrug 





Borie, 1037 
diſputiren mchre auders thue als nur Biel Oele 
len der tehrer der Schruft aud andere Argu- 
menta übsneinander hauffe, ohne zu betrachten, 
——3 — * 

emerckt Here Frick ‚Mofell Dede, 


ade 

Difputation machen mufte, viche/ wie dm Yes 
Eugen) hp en sucma 
seholten, wesisegen er ih —— 
6 7 berufft,dieee deswegen 
Yo Mollann anaa un Poene Eraar 


Uberfegetsines dasts vondiefer Moterle / fo bier 
fen Tırtel führer : Adta & Seripta in re'Bacra 
mentaria ab: A.1529. veqveiad annum %7, intep 
Revecendiffimos PatresD.Dod, Martinum La 
sheram, D. Philip. Melanchthonem, D. Capiv 
sonen, D. Bucerum &alios, Dieſes liegt auf 
ber Bibliotheck zu Straßburg 5 eine Ab 
s 





Reformations- Ziflorie 103% 
lich den Bayfer zu druͤcken, den erigt 
hten muß,und Welſchland wieder zu 
gen. Das iſt fein Gemuͤth und Mey⸗ 
‚gwelcyeer [hmüdemirdemSchein, 
wolteer eineConcordieder Religion 
hen. P.1535.fq. nimmt er H. Martin Frech⸗ 
i eines Ulmifchen Predigers, Melation vom 
zu Wircenberg über obbemeldte Sacra⸗ 
ẽ Irrung aufgerichteten Bereinigung vor 
‚die er aus dem Ulmiſchen Archiv erhalten, 
bemerckt aus derfelben, daß die Oberländis 
a Theologi, als fie von Wittenberg abges 
uoch vier Tage zu Franckfurt beyſammen 
ofen, und die Wittenbergifche Handlung aus‘ 
6 ieden aufgezeichweten Nachrichten in Ord» 
g gebracht,ba fie fich denn vermuthlich eines 
seinfchafftlichen Berichts , denieder am feine 
een bringen folte, verglichen, inmaſſen Diefe 
scheifche Mefolution mit Buceri feiner , die 
dem Tomo Anglicano befindlicy, überein. 
met auch des Coſtnitziſchen Pfarrers Jo⸗ 
m Zwickens Erzehlung nach Hofpiniani 
aguiß mit der Bucerianiſchen einerley iſt, uns 
cher Urfachen willen Here Frick mit Hert D. 
dern gedachte Relation Bucero nicht abſpre⸗ 
wwil. Jedoch meynet er, daß der Lateiniſche 
erſeter derſelben entweder ein mangelhafft 
emplar gehabt, oder etliches nicht habe leſen 
men ‚weil darinnen unterſchledene Fehler zu 
den,dle er nach dem Frechtiſchen Ms. verbeſſert. 
568. bringt er aus dem Ulmiſchen Archiv die 
rickel ben, toelche auf dem Convent der Prote⸗ 
nten zu Schwabach zur Vinterkäniiin vory· 
’ Yyyz vv 








Reformations⸗Hiſtorie. re39 


Zeckendarff ſelbſt geleſen erhellet, daß zwar 
ve Proceſſe dieſer Leute von dem Ch 

gar behutſam verfahren, aber fein Theolo- 
im Rath gefragt worden, Eben ſo geht es 
guten Arnold p. 1936. da vorher von dem 
eit, den M. Agricola Islebius mit $uchero ger 
‚gehandelt worden, in Anfehung deffen Are 
ı ghermahls afles auf $urherum und Me- 
bthonem fchieben wollen, fo jedoch wider die 
m und glaubwirdigen Urkunden ftreitet, Dig 
Bere von Seckendorff gelefen, zugeſchweigen 
Arnold feine Einfalt oder haͤmiſches We⸗ 
(welches von beyden am meiften in feine Ur⸗ 
eeinfließe,) ziemlich verraͤth, wenn er ſchrei⸗ 
weil ſich Lutherus ganger pier Jahre lang 
t mit Agricola ausföhnen woßen ‚möchte es 
tach gefchehen fenn,daß er fich zum Interim 
schenlaffen , da doch Lutherus fchom zwey 
ee Code geweſen, als man dag Interim zu 
rieden angefangen 

Do ſiehet nunmehr biefes Buch aus, welches 
ein ieder zu feiner Erbauung in Erkaͤntniß 
örtlichen Schifungen bey dem heilfamen 
ormations.Wercke brauchen fan. Man hat 
einiger Zeit von einer Sortfegung der Hiſto⸗ 
)es Lutherthums biß anf unfere Zeiten gere⸗ 
und fcheinet auch noch ‚ale wenn der Herr 
erſetzer Inder Vorrede einige Hoffnung dazu 
ig laſſen wolte. Bir wiffenober nicht, oh 
Wechſel darauf zu ſchlieſſen ſeyn, indem may 
leicht, zum wenigſten noch biß dato, weder 
mde noch Einheimiſche zu dieſem Ende in 
Archive möchte guden laſſen ———— 


u M. Fohann Geo org 
pi bey Johann Bude Gl 
und ie Georg Wed 
oh. 12. Bnac 





iann 1714. 8. 1 





= Orariemes Yohliwice. __ Hör 


Der andern grarulicet er dem Könige jür Erds 
nung in der drieten und inte bi Kr 
fo die Parentation der KönlginSoppien Char⸗ 
lotten iſt) celebritet er die Hohen Geburts, Tage 
des Königes, wohln auch die 1 5. gehöret, welche, 
weil fie etwas langfamer communiticet mors- 
ben; nicht die gehörige Stelle bekommen, die 13, 
lobet ben Deren Baron ton Fuchs , die 14- hats 
Belt demelioribus litteris reffituendis ‚allıeo viel 
nt Gedancken von deiien Audiis humaniratis, 
lausgedtuder. Won dieſen allem hot Here 
Walch gar recht p. 7a. geuttheilet, fummam ir 
eſſe majellatem ſiue ad elegantiarh, & pyrita: 
tem verborum „fine ad ſuanem rerum cormpoli- 
tionem, fiuead alia refpicias , quae oratiomibus 
virtutes atque auforitatem conciliant. - Iſ 
alſo nicht won nötken, daß man excerpta darı 
mache, Herr Walch hat diefen Orauionibus nach 
feiner Ark eine leſens · wůtdige pracfatiotr de fa- 
tisoratosias interGraecos,Ronanos & Germas 
nos vorgefehet. Von Griechenland fänger se 
am, und zeiget nes — 55 e- 
colisgt,ju welcher Zeit man aber Diefeg gerhan; 
Baal —————— 
— ſichere Nacithe: Daß man es 


zuelgne, geſche 
xecht alt zu machen, unterdeffen waren w 
Orpheus Fund Homerns fir die —ã 


ben, 5.2. . 
= Wach dleſem haͤtten vielebie Oratorle chetu 
Belchrer, teils pradicizet. er fie am 
tet, Davon wären ünterfchichliche Mienmutk, 
* — — Tiuam' —8 
J u. 


- 








——— g 
Leontius Gorgias, ein Praeceptordes 1lo 
, Andocides, Trafymaches Chu Chalcedor 
otagoras ‚welcher amerften die Oratorieı 


hngelehret, Cephalus,Lyfias, Hocrates, A 
mas, Ifacus, Plato,Demofthenes, und Act 


Orasigmes. Aalımica. :: _ıcum 5 


Rom Ferne ——— und ift daſelbft in: m 
Ki gewefen, Vor denen Pun —— 
‚en wir feine —— 


fol M Cornelius Cetbegus ‚des ve Praccas 
—e—— dieſem ſer gefolgeeKCato. Co, 
rius, Sergius Sulpicius-Galba,. nad) weiche: 
ſich eine groffe Anzahl Herfür gerhan, die Gert 
im Bruto lobete, Lucius [us und M. Antor 
nius habe es faft auf das hoͤchſte gebracht ,afleing 
Cicero hätte alle übertroffen; Salluftius, Pom- 
pejus und andere kamen dieſem nicht bey plain 
dennoch der beſte. 
Hieher koͤnten auf die Poeten gezagen won 
Ben mel weil die —* mit der Orztoriesine genaug 
Verwandſchafft haͤtten / als Virgilius, Horatius 
Ouidius &c. dem Tode des Asgulti wd⸗ 
re die Beredſamkeit mächtig gefallen, doch bir 
ten inargenteo Seculo Vellejus, Seneca, Qui, 
tilianus, Plinius,: umd andere Ihre Chre noch erg 
balten. . In dem Seculo aenco wärgegleichfaug 
aus der Finfternüß am das Licht — 
tius, Mamertinus, Nazarius, Eumegigs, 
mac nach welchen die — 
verlohren p. 49. Wir gehen dasjenige pe 
bey, was Herr Walch von dem Unterfcheid De 
Rhetoris, Oratoris,und Sophiftac $.7. don damen 
Arten der Meden bey denen Römern $ 8. vom, 
det Groͤſſe der Beredfamkeit 5.9. gar nuͤtzlich are 
Dringet, und wenden uns auf den 5. 10. da der 
Herr Autor von der Oratorie der Teutſchen 
Handel, Herr Walch meynet, daß man denen 
a Teufen * alles Lob der Beredfainkeid- 
6 





lich wegen der Beredſamk 
ten Friderici I. fen Petri 
met worden , welcher ab 
Zeutfcher, fondern Italiaͤr 
der Speyeriſchen Chronic 
dem ı5. Seculo habe Rud 
Oratorie wieder In die Hoͤ 
Conrado Celte, welchen Fı 
zum Profellur der Eloqu 
macht. In dem 16. Sec 
rie durch Jo. Sturmium,? 
Camerarium, Chytraeum, 
Haupt empor gehoben, vo 
tm 15.16.17.Sec. in diefem 
gemacht, wie auch von der 
will der Herr Autor hlı 
handeln, welches nebſt dem 
Tradtat de litteraeis Roma 
Ledhaber der elegantiorı 


IV. Meihode powr bender [Hißeir, Ta48 
imften Geſchicht⸗Schreiber und 
Sn n Anmerckungen uͤber die 
N Donner Et AU be 


1 I Brit el I ad 


1 Bun en vr 


ai Has — 
ii 
—— ann 


So 171418 Se ni 


us merdfe| iu Zeit an,daß, wo 
— — 
jelch dien al — „alfo durch ei⸗ 
aan ent — 
ele; en feit dem durch 
Bar Erik EA: biefe Mobde gleich Oo 
i6gefeist Orden, de fie fi fo doch, nach 
ja! liatoleder geftiegen ‚auch, non Ancuen 
Areal, und find die Sit ehem Yalaming 
Raumehlia N HM unter mancherley®ejtalterrit 
Bi {t ansgeflogen,.. Da kan c8 nunderultd 
icht hy [en , well N nk. eines Aeden ‚funge.geg 
& che (ft, auf des Fame ihrer Trompete Amssuk 
halten daß nicht piele ufz einens [ehr roibermwäntie 
gen Sort Indie Welt geblafen. Denn nachdeng 
er —J if, nachdem (ind auch) feine Annae 
les. * Zwor hadın ſich unter den Alten obbes 
Meldter Lucianus und Dionyfius Halicarı 
Deniſche 4d.Erad. XV. BUN. 


„Peufheas. End. zu. _ Bah, m 
© f Carullum in Epigt,Annales\ alu carara caara. 





J 








IV. Mesbode pour Auudlier P’Hißerie, ' 1047 


ehrer Regiments⸗Weraͤndernug allzu fehr aus⸗ 
ſAwoifft/ auch den Fabelhafften Erzehluugen 
Annunii Viterbienhe allzuviel getraner , fo fiches 
Henbochmohl def er alles ‚was zum verſtaͤn⸗ 
Digen Leſen der Hiſtorien — — gut im Kepff 
gehabt. Chytraus de rede inſtituenda Hifto- 

riee letione, und awdere in dem Penu artis. hifto- 
ricæ der zu Bafel 1574. in 8. 3 heraus gefonnnen, 
——— Scribenten verdienen auch ihr Lob. 
Aber fie ſind zu alt. Die Werbeſſerung der Cri- 
zic, die lego auf einen viel feſtern Fuß seien, 
nd die vielfälcigen Beränberungen in den Welt⸗ 
ehnbein Die fehl Men Sram borgegengen Ma. 
— ſte zu Juͤhrern auf dieſem Wege 
‚Allen nicht mehr gebrauchen kan. Von Pofle- 
“ini Methodo, ben er in ſeiner Bibliotheca ſe- 
lecta gegeben, hat Naudæus in Bibliographia . 
Ä Politica ein gleiches geurtheilet. Dhegorei Whe- 

ar Prælectiones Hiſtorieæ find vor die gut, die 
wichts beffers haben ‚geftalt er In ben Regeln vom 
Leſung dee Siftorien allzukurtz, in Denstheilung 
Der altın Geſchicht · Schreiber aber deſto welt⸗ 
lanfftiger iſt. So hat auch der P. Menetrier in 
| Introduction & ia le@ure de l’Hiftoire, 
wie es ſcheinet, nicht fo wohl ben Linterricht. da⸗ 
von wir hierreden, als vielmehr eine Tinleitung 

ger Hißorte von tion, Daräber er damahls arbei⸗ 
Sete ‚gebenwollen, Ss haben ſich dannenhero 
Die $iebhaber ber Hiſtorie billiq zu erfrenen, def 
fi) iemand gefnden Der die Methode pour dru- 
dier lHiſtoire, oder Die Axt die Hiſtorie juerler- 
Bien und zu leſen, auf den heutigen Tuß ſehen und, 
wie in dem Trassase,, Davon tale aa Kapelle, 
33,2 Rue 











IV: Atssbode pour dugier FHißeire, 1049 
SRSBE Belange, alle Privat» BIENötgecfen bey 
yusüberseifie, hat ihm dazu —— — 
Die Hand gegehen, und an Anlaß hat es ihm auch 
nicht mangeln koͤnnen, geſtalt benn bi 
der Stellen, die mit einem 1 bezeichnet, und a 
von dem Hu. Rath hinzugefegt ſind, zur Genuͤge 
am Tag legen, wie viel in Mie. Fresnoy Catalo- 

o noch gemangelt. Denn zu geſchweigen den 
uſatzes, pon vielen Vornqhmen und Editia- 
nen , ſo wird ſolches im dep Abtheilung von den 
Deutfchen Geſchicht⸗ Schreibern zur. On 
in die Augen fallen, daben man fo wohl als bey 
den Engliſchen, Hollaͤndiſchen und .Staliänie 
fchen abfonderlich zu mercken hat, daß der Here 
Math die Tittel vom denen Büchern ‚welche Mr. 
Fresnoy öfters nur Lateiniſch angegeben, in ih⸗ 
rer Spree dariune fie geſchrieben geſetzet weis 
ches ihm um ſo vielweniger zu veruͤbeln, weil den 
Frautzoͤſiſche Berfaffer, qudern Ausländifchen, 
fonderlich auch Spaniſchen Büchern , die Ehre 
wiederfahren Jaffen ‚deren Tittel, fo, wie er, fie in 
ihrer Sprache gefunden, ahzuſchreiben, ſoiches 
such bier nicht wuͤrde unterlaſſen haben, wenn er 
entweder dieſer Sprachen kundig geweſen, ober: 
wicht andern gefolget waͤre, die ihm in derglel⸗ 
chen Materien vorgearbeitet, und ſich an der La⸗ 
gzeiniſchen Sprache, darinne ſie geſchrieben, ſehr 
zu verfündigen gemennt ; wenn fie auch an den 
nörhigffen Orten ein ſremdes Wort mie cine 
flieffenlieffen. Wir wollen im übrigen den ges 
zeigten Leſer dasjenige, was Herr Rath Mencke 
beydiefem Buche gethan, ſelbſt betrachten laſſen, 
weil es nicht wohl — * iſt, von dergieihen, 
3 3 mw 














—— ni 
el man zur Hiſtori 
e man ſich in gefen fe 
tumterfcpledenen —— — 
rwohl beurthellen milffe, 

C. 1. Handelt erdie Frage ab, was vor einen 
veck man bey Erlernung der Hiſtorie haben 
ie? Er verwirfft diejenigen , welche die Ger 
iche» &rhraihen hlaG sum Dalsmansmaih adın 





das 
ee j 
serim bie tuenigffen SI nfhen find von fol iu 
deime gemacht, Daß fie dasjenige, was in der & 
ten-ehre vorfle gehöret, vollkommlich ne 
felten. Die meiſten folgen ihren Peidenfchafften 
und wenn Don Quichote des Maraaraten ve 








LV. Merbode:pour &sudier PHißoives Tot 


dh Begebenheiten, die ſich etwa in Anſehung 
zugetragen, angenehm mache, weichen 
her um ſo — zu geben —2 ge⸗ 
abt, well er gerne wolte, Laß man nicht nur Die 
ptſaͤchlichſte Eintheilung einer — 
die vornehmſten Staͤdte darinne ſondern auch ale 
Fee und Schloͤſſer im Kopfe habe. Auf die P-'°- 
ographie folge die Erkaͤntniß der unterſchied⸗ 
lichen Gebraͤuche, Sitten und Religionen wncge 
den Voͤlck ern. Mr. Fresnoy meynt, man man koͤnue 
haraus von der Gemuͤths⸗Art der Nationen ur⸗ 
teilen, abſonderlich weun man auf den Klufprung 
aller ietzterwehnten Stuͤcken zuruͤcke gienge. 
Das werden ihm zwar diejen gen nicht glauben, 
welche es vor unrecht: halten, den heracter 
gantzer Nationen zu ſtelen; Wir halen aber 
davor, er fen darum nicht zu tabeln, weil es ung 
nicht ungeſchickt zu ſeyn Dündker , gantzen Matio⸗ 
gen gewiffe Gemürhe » Meigungen benjulegen, 
pie wir uns wohl gu erweifen getrauten, wen 
es dieſes Orts nicht. zu meitläufftig wäre, Zum 
wenigſten iſt diefeg ohne Zweifel, daß die Ge⸗ 
dicht. Schreiber in ihren Schriften vielmahi 
Abſehen aufdie Gewohnheiten der Nationen 
richten welche Stellen man nicht füglich einfehen 
Pan, wenn man nicht eben die Augen micbringet, 
die der Scribent gehabt. Die Thronologieifl 
Das dritte, was der Here Verfaſſer erfordert, 
und dieſelbe sheileter im zwey Stuͤcke, deren das P-!; 
Veg Melt in d 


enheiten ber iejenigen - 
= ſetzt, dahin man fie gehorig zu 












glaubt, das andere aber die Urſachen unter⸗ 
k, warum man genen OR 





des & 
fee Baht, re her Bour 
naufden Thron, Unter denChronologiſchen 
Achern lobt er, auffer Petavii Rationario um 
Yrina — „abfonberfich Ufferii An 


a ma PannalnealÜhnana! Vans tem as 





IV. Methode pour beudier PFifloire. Tors 
de zwar groffe Bäder , aber wentg taugliches 
Fe Sersißheit der Chronologie 
* ——— * Gruͤnden, nemlich 
dem Zeugniffe ve ger und fleißiger 
ar den Beobachtungen bes Stern⸗ 
Iaufs, und auf gewiſſen Epochis ober Zeit⸗Abthel⸗ 
tungen, welche alleChronologi annehmen, Dep 
Herr Berfaffer ſagt kürglich ‚mas bey einen ie⸗ 
Gen diefer Gruͤnde zu beobachten ſey, und warned 
abſonderlich, was die Epochas arbitrarias oder 
Bleienigen Zeit Abtheilungen belangt/ welche die 
Chronologi nicht aus einer befondern Urſache 
konderi bloß nach ihrer Wilfüh gemacht, def 
Kian nicht meynen folle, ale wenn fie ale zu einen 
Bi angiengen, geftalt fie in unterfchiedenen 
naren des Jahrs ihren Anfang nehmen, ud 
daher bey genauen Rechnungen auf den Fuß der 
laniſchen Jahre muͤſſen gebracht werden. 
thut auch der Herr Autor in diefem Capitel p. a6. 
won dem Unterſchiede der Bibliſchen Ehronolos 
gle in dem Ebrätfchen Texte und bey den lebens 
Wis Dolmerfcyern Meldung, umd giebt dem P. 
Perron, der den letztern gefolgt, ungeat et gr ſei⸗ 
—— — —— ‚daher 
—155* — 
au Bau € Quien zwar 
U aber mit feiner 1 Sue —** 
©. 3. weiſt berheupe die Ordnungen, die man 
kefung der Hiſtorien beobachten muß. Bub 
bat man noͤthig, fich durch eine kure Dow 
—— ber Linioerfale Difteri die allgemeine 
Werhaͤltniß dee befondern Hiſtorie gegen ein⸗ 
onader belant zu machen / won WERE 






















68 
&, bie wir hiet 
hebendicferD 

ein Bucchgefüh — 
4. von der Be —— den 
rinne denn, was das Alte Teſtament 
agt, wegen der Sprache ‚und unterſchie 
ten zu rechnen, welche die Scribenten 
naebabt, viele Knoten ſind, zu deren Er 








IV. Merbods peu sender S Hiflehr. agy 


Be AH oder aus denen, fo. his 
befitirieben „belans * x. 





sung habe,auch aus Bocharco Vorne, ig pr 







Die hronalogie aus Lancelots nügg We * | 
been befunt machs , hernach nalen der B 
Uſſerũ Annales lefe,: und werm fejpes .<i 
mit genugfamer Aufunesckfamfeis geſchehen 
ches noch einmakl zu Lnteriuchung der vorkgngg 
menden Schwier iakeiten thue. Bey Aug .p-30- 
Henn Teſtament find ihrer fo viel: uicht; up 
wenn man ſich Inder Chronologie ein wenig um 
geſehen, darfman nur eine tebeng- Beichreibung 
fs, dergleichen Montrevil ‚deffen Arbeit eine 
Evangeliſche Harmonie abgebentan ‚Lanıi und 
Przron.yeichrieben, welcher letztere in feines 
wortgeflichen Buche, fo er Hiltoire Evangeliqug 
nennt alles, mag ia * Evangelifiher Geſauc 
“en einiger Unterſuchung werth iſt, ausgemacht. 
Die Apoſtoliſche Hiſtorie iſt durch Pearſons An- 
nales Paulinos erläurert. Und zum Neuen Teſtaͤ⸗ 
ment überhaupt gehoͤren die beyden «€ 
Theile von Tillemonta Memoires · pour a 
V’Hiftoire Eccleſiaſtique, von welchen Mr. Fyes- 
noy wrtheiler, daß fie zwar verdrisflich geſchric⸗ 
ben ‚und mit vielenunnügen Dingen angefilllet 
ſeyn, boch aber auch viel gutes und.esliche gar‘ 
naue Snsfcheidungen der vernehmften Gchipies 
rigfetten enthalte, . C, 5. welches von der Ac« P-49 
pprifchen Hiſtorie handelt, faͤnge mit einem Di. 
curfe von dem lic diefes Volcks an, indem es 
de Künße und Weeſaechete si u 


E77; lg Tu er UN 








ii 
Hi Eh 
ji: 





TV.'Mlerbads pen dmndier PHRCNR. A05Q 


is Petavio Burchgehende por unddur. zu halten 
an man nur beobachtet, daß ſelbige nicht auf 
mauber gefolgt, fondern def unterſchledene Rd: 
ei Zeit vegiert , iumaſſen Dem Tung 
Suͤndfluth —ã* Olpe unterfchies - 
ene 222 entfianden., wine Materis 
lemanq beſſer als Marchem in Citmone Chros 


mptiſcatn Seſthickoe 
über hat.man aus Herodoto, Diodoro Sicyie 
lan Appionem ;u holen, und, wis 
Aegyptiſchen Konigreiche etwa 1300: 328 | 
* ſo darf wen ihre Hiſtorie ech nuc 
— *2 — beſonders handein, 





























ie Briehifige und Aßyriſche Prag Da et 
oma if Anfchung beyder vor einigen Ehronolo · 
Hichen Schlern warnet, Davor man ſich ordeus 
Kbnicht gnugſam hörst: &o muß man ben der 
—— —— 
greich beſtaͤndig von einander 

en Mimrod in der Schrifft nicht mit vom Belo 
wumengen, den die "Prophan + Geribenten zum 
Icheber der Aſſyriſchen Monarchie machen, umb 
udlich Belum mehr als saufend Jahre ſpaͤter fox 
en als es gemeiniglich gefchicht ‚da man ihn ans 
erthalb Hundert Jahre nach des Sheräuk he⸗ 
ahe zu haben geglaubt, weicher geſtalt dann. Bas 
roſſe WVerzeichniß der Könige von Ninie if 
uf Acracarnem wegfähet. Wen der Geiechi⸗ 
den Hiftorie wird augemerckt, man foße ſich 
wu das wcitldufftige Serzeichui de — 











18 Canitelio und Rofino,ederauch mehrern 
m handlenden Scribenten ‚wenn temand d 
Jade gar genau unterfuchen will , vorberei 
1, Unter allen Roͤmiſchen Geſchicht · Sch 
en fäller er von feinem ein befanhers« rel 





IV. Morhede por iendier PHifire. 1OßE 
Sewait and Kegierungs- Art ‚der Staaten vor 
Stfterifche eifche Einleitung anfte 








Macheicht 









—— Es — aber 
Dee Heer Üerfaffer von ikun , dafıes (ic alpufa 







Biyaligenteiaen Dingenenfhalte, in den 
dern aher zu furg 2 ben | 


N als 









IV. Methode ponr Sradier PEiRosde. 
Tuc,de Dapiellis Mornäi dc. find, erzehlet. > 
Memoires da Comte de-Rochefort hälter vor 
einen wohlgefchricbenen Roman, und eifert auf 
die Memoiren Sucht, da leder ſchlechtet Edel⸗ 
mann, der etwa eine Compagnie gehabt, zwey 
oder drenmahl duelliret, und einige Liebes Aben⸗ 
theuer ‚gefptelt‘, —* zu ſchreiben unter⸗ 
a nen 

ber Graf de utin, 

(er Mann ex fon genefan; Di feinen 
—— darinne doch nichts als Lieber⸗ 
men und andere ——— entfalten fab: Des 


Hr. Rath Mencke vertröfter ung —&* fen p. 33. 


vormahls als eine Diſputation heraus get 
men Schediaſma de Commentariis: — 
quos Galli Memoires vocant, ehiſtens 


ter aus Licht treten werde. 2. Briefe von deuen p. 314. 


— eben Das;mss vor di .Me- 
ires,esforbert ; wem gute antrifft, 
Serien febchec — ** —— Birch 
der Mexuſch aftın Werlölung 


am. inent 
2 Er lobt De. Boich des Cardinals⸗ 






Majzarin, 
wohl abnehmen koͤnne / wir er weniger vor feinen 








ln bucchgeführe ſind. Er macht 
4.von der Bibliſchen Hiſtorie den : 
inne denn, was das Alte Teftamer 
gt, wegen der Sprache und unterſch 
ten zu rechnen, welche die Scribente 





IV. Merbode peu seudier S Hifleire. sosy 
Bam Abt Fleuri oder aus denen, fobie Juͤ 
Biggublid befitirieben „befanı mache, Die 
araphie aus Spanhemit Geographia S. Sanlory 
Tharten, Adrichomjo, und wenn man Sedult ae⸗ 
zung habe, auch aus hochareo Joe, ig denn ſih 
Die Chronalogie aus Lancelorg;odeg Tirini Tag 
hellem befent niachs ,. hernach glich der Bj 
Ufer Annales leſe, und werm ſeſches ei 
suis genugfamer Auforezckſamkeit geſchehen/ 
ches noch einmahl ʒu Unteruchung der vorkqm 
menden Schwierlakeiten thue. Bey dag p 30. 
Senn Teſtament ind ihrer fo viel:wiche, unh 
. wenirman ſich inder Chronologie ein wenig um⸗ 
geſehen, darfman nur eine Lebens · Beichreibung 
Bf, dergleichen Montrevil ‚ deſſen Arbeit eine 
Evangeliſche Harmonicabgebentan ‚Lanıi und 
Pezron.yefchrieben, weldyer legtere in feinem 
wortpeflichen Buche, fo er Hiltoire Evangeliqug 
menntrales, was in ben Coangelifihen Geſcich⸗ 
einiger Unterfuchung werthift, ausgemacht. 

Die Apoſioliſche Bifterte iſt durch Pearſons An- 
nales Paulinoserläucert. Und zum Neuen Teftde 
ment überhaupt gehören die beyden erfien . 
heile von Tillemants Memoires-ppur fervis à 
HNiſtoire Ecclefiaftique, von welchen Mr. Fres- 
noy werheilet, daß fie zwar werdrisßlicy geſchric⸗ 
ben ‚und mit vielenunnügen Dingen angefüllee 
ſeyn, boch aber auch viel gutes und.esliche gar ge⸗ 
sauce Eutſcheidungen der vornegmften Schipie 
rigfetten enthalte. - C. 5. welches von der Ye P.4% 
gyptiſchen Hiſtorie handelt, fingemit einem Di. 
—* von dem Bluͤck dieſes Volcks an, indem es 
Di Kone und. Wiſſeaſchaſſten nut an ir 


le ui. 44 — PIERRE NA: . N 














gen word 

sit aufder Welt aus zug 
tuliche Rechnungen in Wefehrelbis 
naſtien machten, fo daß einine von ihı 
aund Halbgoͤttern aufdrenßig tauſen 
ihnen regterer haben ſollen, und diefi 
ander Realerungen finä unfrsitin er 





TV. Btetrede powr adier TISROhR. ORG 
— durchgehends vor unact zu halkenıy 
wenn man nur beobachtet/ daß ſelbige nicht auf 
«innmber gefolgt, fondern be unterſchiedene Ads 
aige zu einer Zeit — —7— Dem Tune 
— 22 lan la ‚, weite 5 
milemarh beſſer als Marcham: in Quinone Chra⸗ 
Die Aegptiſcin Beftintdugn 
felber hæ mar aus Herodoto, Diodoro Siculs 
inh Joſepho ad Appionem zu holen, amd, wis 
De Aegvptiſchen Konigreiche etwa i300. Jaixe 
rer ſ derf wen ihre Hiſtori ech nam) 
was dieſe Zeit anbelangt, beſonders Genbalı, 






















u p.40 


pe Unfchung ** einigen Ehronsien 
gaſchen Fehlern warnet, Davor man ſich orten 
Tich nicht gnugſam huͤtet. So muß manben der 
——— Das Vobplomifce und Afyeifihe Me 
gigreich .befländig von einander u 
Ben Nimrod in der Schrifft nicht unis dem Beio 
vermengen, den die ‘Prophan + Geribenten zum 
Urheber der Aſſyriſchen Monarchie machen, nnd 
endlich Belum mehr als tauſend Jahre ſpaͤter ſo⸗ 
—— fapı —* da man ihn an⸗ 
derthalb hundert Jahre nach der Suͤndfiuch 
Icht zu hoben geglaubt, weicher geſtalt van dus 
groſſe Verzeichniß der Könige von Nina biß 
auf Acracarnem wegfälet. Bey der Seſechi⸗ 
Fee Hiftorie wird angemerdt ; man ſolle fidh 
durch das werisläuffiiige Berzeichuiß turn — 





















ei 
s Cantelio und Rofino,oder ur m 
nhandlenden Scribenren ‚wenn ten 
ache gar genau unterfuchen will , b 
l. Unter allen Roͤmiſchen Geſchich 


en fäller er von feinem ein hefnnhers 





IV. Methode poier örudier P’Hifoire, 06x 





PHiftoite —— dariunen 

ledweden Staate geben will. Es urtheilet aber 
ber Heer Werfaſſer von ihn , daß er 
bey allgemeinen Dingen ‚cn ben: 














„von geneiffen HAN en 


5 andern Begeimfag/ Bere man ih 
9 Beirtheifen bedfeiea foR. ” Zutjen 


tn die fö genannten Memoiren, w 
re Berfaffer nur will gelten laffeı,; 
a Leuten gefehrieben worden , die ſelbſ 
achen. Bann fe (chroihen. zu ehım ach 





IV. Möthode ponr brndier P’Riflorde. 
Dopiellis ornai &c. find, ek * 
kemoites du Comte de-Rochefort hälter vor 
neh wohlgefchrichenen Roman, und eifert auf 
ed femoiren · Sucht/ da ieder fchlecheer Edel: 
aun,/ der etwa eine Gompagnie gehade, zweiy 
ver drenmahl duelliret, und einige Siebe» Aben⸗ 
euer geſptelt, derglefchen zu ſchrelben unter» 
ment, wie ex ſich denn wicht guung wundern 
ver Graf de Boſſi·Rabutin, fü ein grofe 
er fonft geweſen, die ſeimgen 
egeben, dariune doch nichts als Liebes⸗ 
wand andere Galanterien enthalten find. Der 











ssmabis: als eine Diſputation heraus get 
sen Schediaſma de Consmentariis lforici, 
n08Galli Memoires vocant, ehiſtens vermehr⸗ 





— ee eben Bes was von den Me- 












fordert ; wean man aber gute autrifft, 
* ebea zaͤlt weil bey —— 
ber Menſch amwenigſten WVerſtelung 


uk. : Er lobt die Brieſe des Cardinals 
Beyaciny deren apa Dorans 

almehmen er er vor ſeinen 
din im nalen 






x; Nath Mencke vertroͤſtet ung blerbey daß fein p.317. 


A 


was Licht treten werde, 2. Briefe von denen p.314. 





Vepreersegrägggg 


> 


D 








IV Aterbade posin Suualier PHlihoive. 2065 
nenuee; die man nicht eofın fan ; dergleichen 
SereDiath Mencke zwey Englifche angiebt, de⸗ 
sen man auch Die in unfern Tagen gantz neu ang 
che getretine Hiftoirs Secrete dela Reine Za- 
rah, und Hiftoire- Secrete des Intrigues de ia 
France bepfügen fan. 6. Satyriſche Schriff⸗ px. 
zen, Mie diefen und den geheimen Hiſtorien hat 
es dißfalls einerley Bewaudnit/ man fich 
nemlich wicht allzuwohl auf ihre Erschlungen 
verlaſſen fan, ohne das Zeugniß anderer —* 











Suchen auch kundig ſeyn, dabey au haben, wel⸗ 

ee denn die —— die Satyten, 
da Hiſtorie erl Kayſers 

Jultani Sathre gefoͤllet * unter den alten re 

weht ‚Potronium aber fan man zur 

wicht. heamchen , weil er 


erbichteter 

Bedfent: Shenfogcheen unter ben wenen dem 
Berclisjo, wiewohl man au diefem einen ziemlich 
volfonmmenen Sch! ‚deffen der Herr Aus 
dor nice erwehnet. Das Catholiquon d’E- 
Shagnıs,oder, toices fonften heißt , Satyre Meni 
—— ur it der W 
Doch auch vieie dunckie me (der ders 
borgenen Hifterie durch Free ungen Sebee 

erläutert werben, fehe 
atyre, der alles mit einer unfinnigen Art 
2 machen ſucht/ chut er ſich nichts zu 
gute und hält fievor eine abgeſchmackte Schrifft, 
Die heute bey Tage alle Aumuch verlohren. & 
redet 7. von Pleinen wider die oder jene Perfon p.33e 
Verfertigten Schrifften, die aber nicht allemahl 
gedruckt werden, nicht ale ob er fie zur Sirir 

Anna 3 ne 



















d gewiſſer Gefchichte,s So wenig 
Kr brieflide ‚Uhrfunden,im 2 
derer gedruckten oder gefebrtebenen I 
cch die Hände gehen, haben fid) doc 
iden, welche entweder gang faliche 
er die wahren ver faͤlſcht haben. Waı 


IV..Merbode panr äundior Rriißoire: 1667 
Entpetung eines verfaiſcuten oder · eroichtetey 
——— ſelbige mit andern 

oder zum ante 
2554 vergleicht, oder auch, topue 
amereten Ban, Daßfie von ehuigen Altern Uta 
Ben abgefihtieben, und inanbere Form = 
worden, med was dergleichen Regeln 
Was nun ferner Dingen und Inicriptiontn bea 
ne, fo haben felbige zwar , Infonderheie. wag 

die Chronologie angeht,und auch da faft I 
m* Minen vostuefuhen Dann; es iſt aber auch 
in ihrer Auſehung Behutſamkeit von nörhen, 
daß man die Inſcriptionen recht leſe und verſte⸗ 
he und nicht mit den Spauiern aus 8. VIAR, weh, 
ches Præſectus Viarum hetſſen ſoll, einen neue 
—— made auch Diejenigen Dinge wohl⸗ 

—R Schmei⸗ 


es andern Urſachen zuviel und wvi⸗ 
der die Hiftorifche Warheit geſetzt find ‚dergleie 
den Cxempel der Herr Autot aus N ner 


h Bogen anfügen, ..BouMängen 
mon eh daß ſie ——22 altfeyn, oder doch 
ſanſt Umftände dabey vorkommen, welche dac 
wos mir unsen in der Anmerckung geſetjt beſtaͤti⸗ 
gen / daß man nemlich die Hiſtor ie anderwaͤrts her 
ehr wiſſen muͤſſe, als man ſelbige daraus lerne. 





A LLLE ⸗ Der 
” di 
— — 


empfangen ne, geben: Denn ob gleich 
Be ee I: 
Bi —— rated 


haben, j . de 


81V. Meibade pohrteikier DEI 
— — 
In fan Een 


—— 


—* ‚der * — 

Be ——— mie der Umſo 
ın Tudovicus XI ‚Fra 
vPrimus Chriftianiik, ieho 


bachtet werde / kLoͤnne in deuialten Zetı 
b gefchehen ſeym * Unter den Set 
ur Muͤntz Wiffenfchafft gehören ‚dh: 
snoy billig auch des P. Jobert Natii 
nmariz mit angeben follen , weil daı 


im nahdninan Wanalı mau Barutı und A. 





IV, Afrebode pour Seudser P’Hifleire. 1069 
fernen ‚voobim iedwedes gehöre, man 
Da ga nice leſen laffen , ohne —* Be⸗ 
cracheungen Die zu ihrer Befeſtigung in der Re⸗ 
Iiglen, Echorffung ihres Verſtandes und Beſſo⸗ 
een eat —— *— Er giebt 
allen dieſen gar gute Exempel und vermaße 
is —— * —— groffer Dee 
und Standes, Perfonen ‚daß fie ihren Zuhörern 
derch den Wertrag der Hiſtorie ja die falfche Ein⸗ 
Bildung von ihrer Sröffe,die zu Verachtung ane 
derer aeringern Leute führe, abgewaͤhnen ſollen, 
weiches eine trefliche Sache vor diejenigen wäre, 
Die ſtees wegen des Werzugs ihrer Geburt die 
Backen aufblafen,und andere,die nicht fo Hoch⸗ 
—— a 0 nur vor Puͤnetgen anſehen, 
die ungefehr aufs ‘Papier gekleckt worden. G.ıy, 9.363 
en mit was für Vorſicht man die Hiftorien 
; und weder allzu leichtglänbig fenn, nach 
auch an allen zweiffeln müfte, ‘Denn mic bey 
dem erſten eine unyerantwortliche Unachtſam⸗ 
keie begangen wird; alſo hat man zu dem audern 
a indem e8 ja gang pernünfftig tft, 
daß unter fo vielen Geſchicht » Schreibern einl⸗ 
gewmögen gefunden werden ‚welche fich aufrich⸗ 
eig. aller Unmwerheiten enthalten, und wenn fie 
2 ihren Jeinden ſchreiben, mit denſelben 
ehrlich umgehen, zumahl, da unterſchiedene ihre 
Urbeit zu einer ſolchen Zeit und in ſolchen Um⸗ 
ſtanden an den Tag gegeben, da ſie ohne aͤußerſte 
Schande, und ohne Gefahr von den ſpoͤttiſchen 
Zungen widerlegt und beſchaͤmt zu werden, bie 
Warheit nicht hatten verhehlen koͤnnen, wenn fie 
ſeiches gleich gerne u. tollen. &a kunt tet 
Anaa 5 vor 

































0 IV. Methode pour eindienl0Hif: 
I h 

Lan — 

h / geſtalt es ſch manchmahl treffenta 

ribenten auch 





gi 

hen, weichen leizterm | an 
säch der Herr Autor ferner / man ſol 
m Unterricyte gar wenig aber qu 
cht ⸗Schrelber auslefen, und wenn mi 
Je,der vor andern aufrichtig fen, dah 
gen, wagman in andern Hiftorien ode 


adreichiome Tale Bsmsnan merille ie 





IV. \Mithode por Seadier Frei 1698 
Dionyia Halicarn. Anmerdungen befaht finds 
apii) erfordert er den Gebrauch einer gutem 
Critie; dadurch man beurtheilen fdnne, was bie 
GBGeſchicht⸗ Schreiber wahe oder falfch gefchrie 
‚ben ‚ingleichen was man aus ihren Schrifften 
weggenommen, ober Dazu geſetzet, ben welcher 
Gelegenheit er den Fabelhafften Geſchichs⸗ 
Schreibern von den Heiligen feiner Religion > 
ae gute tere giebt,auch auf dem P. Harduin ja 
zielen ſcheinet, wenn er nechmahls warner , def 
man Barum nicht alles. vor falſch und erdichtet 
Halten muͤſſe, wenn ſchon eslicyes alfo befunden 
werde, Die Megeln diefer erforderten Critit 
ſchlieſt er in dren Hauptſtuͤcken ein, deren dag eu» 
ſte die Kennzeichen eines guten und böfen Ge 
ſchicht · Schreibers ausmacht, und davon handekt 
erC.ıg. 1. ſoll man allezeit einen Geſchicht⸗ P-3E8 
Schreiber andern vorziehen, welcher die noch⸗ 
wendigſten Wollkommenheiten befize‘, daß ex 
nemlich von Natur Hiftorien zu ſchreiben ges 
fickt ſey, daß cr wohbſtudirt, und in den Welt⸗ 
haͤndeln ſelbſt eine gute Erfehrumg habe; doch ges 
hört dazu, daß er auch unpartheriſch ſchreibe, 
welchen Character Mr. Fresnoy durch Thucydi- 
| ‚Celarem uud Dionem Caslıum erflärek. 
VDoch hat man nicht Lirfache ‚diejenigen zu. ver⸗ 
.merffen, die bloß aus eigner Erfahrung .,' ohne 
ſtudiert zu haben, geſchrieben, dergleichen Gomi- 
‚neusund Joinvillegerhan. Endlich finder man 
wohl auch teute, welche bloß auf fremden Claus 
bem fchreiben ‚ohne etwas felöft gefehen zu haben, 
ae. aber ihrea:Werth doch haben koͤnnen, wenn 
fie nur guie Dpshrichten „ots X Fcichsigfeir mie 


—— Woo 















a,twenn man nach feiner eignen Worfd 
rigen Capitel des Palavicini Hiftoriet 
ſt da denn erhellen wird,daß feine Wid 
bſt das meiſte nicht laͤugnen fönnen, w 
aanaen. =. Mihften Mr Blefrhicht + 






IV. Merbade porir sender U Hifeire: 1073 


Dsimlihleiten aufonde ; 

——— — 
womit er nicht nur dieſen groſſen Mann, 
unbdern die gantze Ca tionem Oratorii bes 









ee x 
Diesen — auslift, feine groffe That lo⸗ 
will, und wo etwas zweiffelhafftig iſt, ollezeit 
——— Zum Exewyel fuͤhrt 
e Zofisnurn in Anfehung der Beſchreibung von 
GonftantinoM. =< Iſt es ein falkunes 
wenn 
ae von einem groſſen Herrn zu reden — 
ben gleich nicht der Ort iſt/ da er mit Fleiß vom 
gm duͤrffte, alles zufammen fische, was 
m weiber ihn ſagen fan, wie es alfo du Maurieri 
einen. Memaires pour fervira [’Hiftoire d’Hol- 
— da er im Artickel Grotius ſich mit 



















he dar me 
chen/ aber doch und des 
ache felbſt nicht zu verwerffen (ft. 3 
Herr Verfaſſer den Nutzen leigebemel 
Regeln inder behre von Wunderwe 


ſche man weder blindlings alle 





IV. Meıbode pour iradier P’Hifoire. 1orf 


geweſen, als diefer Brieff geſchrieden worden; 
5. Muß man das Stillſchweigen der Scriben« 
san in Hiſtoriſchen Dingen nicht zu weit treiben, 
und aus demifelben allzuviel zu beweiſen fuchen, 
welche Regel Mr. Fresnoy wnflteitig zum Be⸗ 
huff feiner Religions. Verwandten gemacht, wi⸗ 
der deren Legenden die Proteſtauten oͤffters mis 
dieſem Beweiſe ſtreiten. Wie es aber allerdings 
kein Haupt⸗Argument iſt, und wider Geſchichte / 
die ſonſt nach allen Umftaͤnden ihre Richtigkeit 
haben, nicht kan gebraucht werden, alſo muß es 
zum wenigſten in Materien, die an ſich ſelbſt kei⸗ 
nen guten Grund haben, dergleichen die meiſten 
Erzehlungen der Roͤmiſch. Catholiſchen von the 
zen Heiligen und Feſten find, gelten. 6. In Lins p.655. 
trefuchung Hiſtoriſcher Materien muß man fich 
wicht wach der Anzahl, Sondern nach der Beſchaf⸗ 
fenheit der Scribenten richten. ©. 20. giebt 
eintge Megeln an wie man von untergeſchobenen 
und falfchen Schrifften urtheilen ſol. 1. Sind 
‚diejenigen: Schrifftew alle falſch ober doch ver⸗ 
Dächtig, welche der Apoftel oder Vaͤter Nahmen 
aus dem erſten Seculo führen , gleichwohl aber 
damahls und in den unmittelbar folgenden Zei⸗ 
ten aubekant geweſen. 2. Dieſes Urtheil has 
man uuafo vielmehr. Urſache zu fällen, wenn bie 
Nirchen⸗ Moaͤter aus.dem erſten Seculisfelbft alfa 
geumaheilet haben. 3. Ein Werd iſt untergefihos 
ben, oder zum wenigfieu sicht ſo alt, als es ſchei⸗ 
nen fell ‚mean dariune son Sachen viel geredet 
toird,, die fpäter befans. worden; 4. Ein Werd 
tft falſch oder verdächtig, wem darinne Fehler 
— Dig »Eronaloge inbfie Eupapannn 
20] 





"6 IV. Merbode pour dudier DEN 
jabı 
— 
er ſich derſelbe wol 
belhaffte Schrifften grůndet. Doch 
Regei einige Ausn 5* 
n kan daß juſtinus Mi v Alex 


je in acht genommen, en 

t man auf die Beſe 

dieſen Fehler begeht, und —** 
h die uns in ihrem Vortrage zmet| 

eint, wohl Achtung zu geben , weil 

rchen · Väter gleich verftändig , damı 

‚leicht nach einiae Sachen aralanıhr 





IV; Methode pour etudier ÜHıfleire. 1077 
ib , Wenn die Kirchen» Scribenten ein Werd 
nelen Verfaſſern zufchreiben, und wenn fich dar⸗ 
Lehren finden, Die denenjenigen zuwider find, 
welche eben dieſe Scribensen in Ihren ungeswelße 
felten Schriften vortragen. Endlich willMr. 
fresnoy C.2ı. zeigen, was vor Nutzen gleichwohlp. 493- 
ſalſche erdichtete und verdaͤchtige Geſchichte und 
Schrifften ſo wohl als partheyiſche Geſchicht⸗ 
Schreiber haben Föumen. Belangend die fals 
ſchen oder erdichteten Geſchichte ſo thut man cite 
mahl wohl, wo fie ja zu anders nichts dienen, 
wenn man ſucht auf den Grund folder Erdich⸗ 

zu kommen, bigweılen aber fan man aus 

benfelben,ob jie-gleich erdichter find ‚einen Ge⸗ 
brauch oder eine Leyre, fo darinne enthalten iſt, 
und gewiß in diefelbe Zeit gehoͤret, da die Sache 
erdichtet hr erläutern, Die —— 
nen Schrifften find entweder vom ihren Verfaſ⸗ 
nk Ss auf:einen fremden Schlag x 
Macht worden, und da beweiſen fie zwar etwas 
bon gewiſſen Bebräuchen und Lehren, aber mir 
won der Zeit, darinne man fie erdichter ‚oder fie 
(ind aus Berfehen ‚megen Öleichheit.des Nah⸗ 
mens oder anderer Umſtaͤnde falſchen Autoribus 
beygelegt worden ‚und auf diefen Fall hoͤret aller 
Schade, den die Erdichtung ihrer Glaubwuͤrdig⸗ 

t thun koͤnte, auf, wenn nur ein verfländiger 

Beurtheiler findet, in was vor eine Zeit fie el» 
gentlich gehören, und fie ſonſt nach den übrigen 
Umfländenigre Richtigkeit Gaben. Mit pars 
shenifchen Behkpicht. Schreibern muß man alfe 
umgehen, daß man genau zu entdecken trachte, 
durch was vor eine Leidenſchafft ſich der Serihent 
Quiſche si. Erd, IN. td, Worb vr 












hinteften Hiftoricorum wollen wir, 
der unfereerfte Intention ‚nurnoche 
jes gedenden, Pag.162. verforicht 
ach Mencke eine Collection der Scı 
um Mifnicarum . md macht einie 


IV. Meabode pour tımicer PHiflie. 1079 
«atibusserum Francicarunı befige , weiches 
wech und durch von dem berüßniten David 
Hlondelrevidirt und mit MSptis collationiree 
ss Hierzu fügen wir noch eınıge Stellen, darin⸗ 
en M. Länglet de Fresney corrigiret wird, 
. 255. bilder ſich dieſer ein, daß des Herrn Pins 
möderfs Werck de rebus Friderici Wilhelmi 
Antlich fupprimiret , uud daher fehr rar ſeyz 
8 wird ihm aber zur: Dlachricht gegeben , daß 
ſar einige Bogen darimen umgebruckt , und 
brigens das Wertk bey uns noch wol zu. has 
en feg.. Pi 208. weißt dee Here Mach Men 
fe, daß Belcarii Hiftoria Gallica nidye bi X. 
780. wie auf dem Titul ſteht, und der Autor 
rſt intendirt, ſoudern nur bIB 1567. gehe weil 
Honf. Befucaite DiNber geflöfign. P. 237. 
eſchreibt ee die beften Editiones don den Me- 
aoiren des Duc de Sully , davon der Autor 
ucht genugſam informizt zu ſeyn fiheiner 5 mie 
rx denn auch p.237. bey dem Mercure Francois 
tliche Fehler des. Autoris aumercet. P. 324. 
eweiſt er, daß die untergefchobenen Chroni⸗ 
Pen des Dextri , Braulionis und andere nicht 
om Talderone, fondern von Hier. Romano de 
a Higuera erdichtet feyn ‚und führe auch p. 
15. das Chronicon Hauberti an, wovon ber 
wutor Antonius Lupianus Zapata , die Welt 
ereden wollen , daß er folches aus ber Biblio⸗ 
bee zu S. Denys heimlich entführee. P. 378. 
ed der Autor auf p. 373. und 374. zuruͤcke, 
nd ihm babep ein ziemlicher Schniger gewie⸗ 
Binden ee des Leonis ab Aizema Hiltori- 

pacie‘, fo nur einen Quatthau uuunät, 

ILL. “N 





en Comaechio ‚ umd dergleichen ein 
worben, welche weder in der Parifer 
Brußler Editiom anzutreffen, 





ee _ __ 


BERTERTRERERERRE 
Erſtes Regifter, 


Ndala (Ruard) Differtationes Philofophiem,. %4 
‚Anfelme Hiftoire Genealogiqus de be Mailon de’ 
France. B a⸗ 
Väcalanıir. u. 
Belii (Masthiz) Programma de Hiftorislinges Hung 
sic. 

Benoift (Ellies) Rematques contre Mr. —E 3* 
Bendeji Horatius, 308 
Berachotb Tractatus Telmudici capus — 4 








Beuftii Conimentarius Juris Feudalis. 4 

Bos (LambJEllipfes Grace. EZ 
“ - © - Exercitationes Philologiem, yıo 

Beoverists de adorationibus vererum. 25 
Buffier Prati e 
Safpari Breviarium Theologix Moralis, W 
Cellarii Orationes Academxcz, 2040. 
Elarmunde vitz clarifimorum virorum. 16 


Comes Rufticus. ne 
Danzii Sinceritas Scripturz V, T. pravalenze Keri va· 
eillans. 7 
Bdzardi (Georg.Elies,) Tra&tatus Berschoch caput pri- 
mum, 3 
L’Enfan Hiftoire.duConcile de Conſtanca. 286” 
Fabricii Bibliographia Antiqueris . . 122 
= =. GodexPisu N 687 
Fenelon Demonftration del’exiftencedeDien 3 
—7 — in Schleßen mit Gewalt eingeriſſenes fur“ 
x 
Flechier Sermons delaMorale. J 3. 
Frefany Methode pour &tudier!’Hifteire. 8 
Gebanden von —— der Reigen. 











Erſtes Regifter. 
Sdtoig € Ih. Peter) Noriberga infignium Imperil 
: nutelaris. 


‚36 
- 2,5, (Geoeg Ejeifph) Rotinaifere Trauen 


Mai AB. ervationer Sacız. 680.843 
Manzelins de Georgiis fama — elars. 44 
Maurers Phyſicaliſche Anm s37 
Meierd Pießiſcher urſprung und De ainigte 
Monde —* ea. | 28. 
Herd Reicht 
—2 von —— — Welff⸗ und Wei 
—— = 
>=  e w. von o ann | 
rathe- Werbung om bie-Lönigin 


eth. 
von der Steht a a pt 
=. beim 


Kiofter 
. - von dem feibni "und Detsteifgten 
Streit —— — 


differentialis. . 586.918 
>= - - vonden Grafen von Gleifberg.  6or 
..-.- vo A Ryenferds Leben und 


Schrifften. 649 
..- von den Begebenteiten bed Grafen don 
Shaftsburi. 
Needham Gharackeres Theaphtoſti. ,”.: 3 


Olearii Obſeri ationes facsz ad Natthzum) - 


2 - Beresiß. bag JEns der —— 


Origenis Hixaple, a PIE Een Zn be 
Otto de zdilibus coloniarım & municipiorum. . 
Paftoris Opera. 


Wannesp, and Leiba senß Sxreit üben, Fin —— 


plom 
Phllographe Letzresfar snslanesfujers de'Boriann. 44 
Pitiſci. wi on Antigaitstum Romsnarumy. kurt PIE 
ratio de urilicage ———— — 


is yi & «° 
— Niioleicon ea ‚anna Gar 


ErN 
Reluen von Prieräburg, bb 4 wan- 





Regifter. 
Son Über den Gtanbdegabel@ anne 
eiöhsiierkageariäe Nager 


Atant, 

teri\ Obfervationes Critide, 

:Q Bernd. von) rforfäung dee! 
müther. 

——— de la Franee,ı 

>yPhilofophia Radicalis Bele&tiea, 

ketgenii Additionesad Laub Be 


⸗ 


de, —— 
75 eier 


— 
kendoͤrffs Hiſtorie des Lutherthume 
ferts Genealogiſche Tabellen derfchiel 
en Häufer. 

eri Catholici Reflexiones von Vereine 
teligionen. 

nskius de Republica Bojema. 











—2 


Anderes Regifter: 
Wonut fe hieefbgetrichen worden. 614. 
616. . gründet ſich auf den Narunaliünen. 
ige. Ioß. George) deſſen Streit wegen ber ce 

u accentuation. 

—— — deren ufus mulicus. 658. an 
. fenfus hieroglyphicus. 33 .ſqꝛ 
Abei was ven bemfelben su halten. 255. fq. iſt alpıe. 
zehlreich in Polen. 257. in Schlefien gehe vieler 
en mit Ertbeilung des Adels vor. ib. HP. 
aͤchſtſchen Aes n. 1078 


ius, —— zu Erfu — 
Ar Dömifcher Kopkr, beffen une * 
heit nor dem Tode beurthe 


vocaten, Urtheil von —5 
iles mer ſie geweſen. 972. wie vielerley. 7 de⸗ 
ren Verrichtungen. 4. faq. 
ptier, deren Elfen haft, worinne ſie hen 
. ben. 978. 1058. * deren Hiſtorie, wie fie zu lerne 
. 1058. Anmerckung von ihrer Ehronslogie. ib. 
Klianus, od der Berfoffer von der Var. HIR, und bei 





Hißon Animal. eine Perfon ſeyn. . 430 
Aergerniß was es ſey. | 812 
Aferten, Wortfreie-inbiefer Doctric. 6y% 


Ayınlın, was es bedeute. der 
ba, Spanifiher derbo / Nachricht nonfehaın 


Altenburger berihmtgunbgelchrte, 489. faq. 
Anacreon gelobt. 7.3 
Aufelme P. deffen Leben und Schriften, 464 ein a 
derergleiches Rahmens, u 462 
- Nintenorfönig berGimbrer, EtammVater ** 


EineiAriR: (ao Babutch mverſehen ty. 52 

Antiquitäten allerley Voͤlcker ihre ,von wem fie bes 

rieben worden. 123.fqg. warum die Roͤmiſchen 

wer zu erlernen find. 737. wer fie a 
gefragen. 

Ania sein geiifet Eitüplacuen SrYRnG wine: 


WWR 





deu RER 
— Sehreisart vertheigt. 2 


— ** 
N Even deffen Biblifcher uberf 
— — 
a Veyus. —— 
ad, was von de 





halten. 


aut aD mehrere 
taat auf ihn zw 3. warun 
nfehen gekommen man 

lb (Gottfried ) widerlegen za 
4.was es bedeute. 

riſche Hiftorie, wie fie zu lernen. 

tte oder Aſtaroth ifl der Mond« 

ologie, was davon zu halten. € 
iften, ob es würdliche gebe. 





Anderes Regiſter. 

Benoili (Bilies) beffen Schriften. 608. widerlegt. 
611.*612.* 613.*616.* 617.*619.* 621.” 
626.* 628 633. * 634. 636. 637. 639.*971.° 
977." 985.* 993.* cenfirt, 644.996 

Bi, was es beifle. 449 


WBdlsum was es heiffe 448 
Bibel, deren 6 Uberſetzung in Dännemard. 


177 

Dibliotheck , die Almeloveniſche iſt unordentlich ge⸗ 
weſen. 326. * Nachricht von einigen berühmten.z28 
von den Morgenländifchen. 330. fq. wer die erfie 
au Shen angelegt. 334. ingleichen in Aegypten. 
woßer Prolemzi Philadelphi feine fo groß ge⸗ 
ofen. 336. was von den Juͤdiſchen zu Yan 


Bodinus, beffen Methodus hiftoriarum beurthene 1046 
Böhmen Nachricht von den alten Religiond: Jrrums 


gen in dieſem Reiche. 391. ſqq. 
Boß (Lambert) deſſen 1 Schriften, 
Brandenburg erfier Churfuͤrſt. | 916 


Brayi Martyrologium , Nachricht bauen. 839. N 
* e junger Hertzog/ deſſen Zeitvertreib. 639. q in 
Driefe, die iRorüchen, wie fie Befhafen feyn mä 
10639. dee Cardinal Mazarini feine gelobt> 
ib. des Mr. Patin feine verworffen. ib. 
Brigitta wird canonifirt.- 907.19. 
Bruſch (Caſpar) Urtheil von beffen Schriften. - >76 
Buchllaben, beren Alterthum. 718 
on tingbanı Engtifeher Hertzog unter Karla. was 
ir ; Fein leharacte eye wider Franckreich bewogen. 158% 
Bufıe, ein an yet, ef cheifften. | 2. 
riebenen vor Erfindung 
- der — 


en Davon. 662. Nahrihe 
von der rg Vereinizung 663 


Calvißuinz adloht, - : 
Candan, rue —* Befiaffenpie —— 
0 tockerin.. EN 





Anderes Regifter, 
AL. König in Engelland,warumer fat 
yesefem, 151. fein Character. 153. 
de 
— | 


b.* fein nachdendkli 
in 


Ben, i 
— Engeland deſſen Chara 
—— ie Ale Bor 

vergeblich. ee 
Y. von Lothringen, mag an dı 
idee fen, — 

er, ) 

Burgund werden. j 
“ Dalche, ib: PR 38 * 
ini (Johann Dominieus) ein berühmte 


her Altronomns , deffen Tod. 
holicon d’Espagne Geurtheilung diefe: 


e (Milbelm ) deffen Tod. 
arius (Chriftoph) deffen Noten und Ed 
rtheilt. 


= 





Anderes Regifker; 
Clericus widerlegt. 72. "oe 
Coccejaner widerlegt. 
Coloniæ, mas ſte ge 


weſen. $ 
Cometen, ob fie mag bebeuten. 626.19. „se 
Complimenten find falſchen Gedancken unierroß 


Concũium, was auf dem Ap ouſchen zuterufakens 
abgehandelt worden⸗ 53. iſt uͤber ven Pabll. 395. 
faq. das Baſeliſche if hart gegen ben Pabſt Euge- 
aium. 386; Wird rt. 388. vergleicht fich dem 
Pabſt. 389. das Coſtnitzi 886. faq. 
Coucordata der Deutfchen tion, deren Fehler 
und ſchlechte Vortheile, woher ſie — * — 


Concordiæ· Tag ob er im Februario einfalleꝰ * u 
Cond£ a Übereilung gegen ben ti 
König i 

eo Ludwig von,legt 6 auf feinen Küngent dan 

Königlichen Titel b 1068 
Crauferus eore) beffen 33 1 he. fr 

ußen etlung. 11 ber 

" ie Ei fede, wie weit fie —* und 


—— von deffen Ankunfft m 
D. 


Dännemard, wer d wer von der Reformation 

a eher Admiral unter Jacob II. Die 
erfich bey der Revolution aufgeführt. 3 

Data parva & major, 

Beute, deren Langſamkeit in — 
über einen Krieg. 394. deren Ruhm wider die 
Sran ofen und Italaͤner behauptet. 781. haben 

nie koͤnnen überwunden werben. ib. ſchaden ſich 
mit ihrer innerlichen Uneinigleit. ib.” 


Augen was es heiſſe. 844" 
Didyaı (Gabr,) erſter kwberiſcher predger m a 
nburg. 
’ | RR, 


And 
ienftlehte, wag fie in den alten Uhrkun 
ten. 





reypeinigteit aus dem 
—— 
ben.703: 

che wide — 
See 
—— 


0 Er re 
* deren — 


— 


zard Georg Eliefer) deſſen Schrifften 
dio und Poftulario wie fie unterfchreden 
nd⸗ Thier warum es zur fallenden Suc 


m 
ſabeth Koͤnigin in Engelland ‚deren vor 





Anberes Regiſter. 


— — — — — 
Urtheil son ihm. 1032 
(‚wer davon gefchrieben. 498.9. 100 es fei- 
"wen Nimen herhabe soo. wenn es erbaut. ib. 
- deren erfie Defiper. 501. die Grafen von Glei⸗ 
31 ‚len nah — chlingen haben etwas darinn. o2. 
. üiß dem Mayntziſchen Stiffte verbunden. 503. 
* —J———— ib. Streit dieſer Stadt 
» wegen. 504. ſq. deren Muͤntzen. 507. Lotterie 
. "baflbfl. 508. Kipperweſen. 510. Purim, Sm 
Amiverfität. ib. Bibliotheden. 
"er (Graf) unter Jacob I. was von deffen Sole 
zu balten. 232.19. 
Btymologia Græca, Differtation davon. 715 
Evangelift, dieſer Name war in veriger Zeit bey dee 
Geiftlichteit Mode. 144 
Lugenius, Dabf, wird von den Churfürften gegen 
.. das Bafelifche Concilium vertheidigt.386. belei⸗ 
digt die Churfürgen. 387. bergleicht fi mit 
den Deutfchen. | 388 
Eupolemus/ wer er geweſen. 728 


0 3 

Fahn⸗Lehn, mas es bedeutet: 778.* 
‚Faßorum Juridicorum Specimen. 837 
Ganfı und Kolben: Necht, mag deſswegen vor Ge⸗ 
feße gemacht toorben. 416 
den, befondere Iinmerdlungen davon. 929 
eller Joachim m Sriebrich) verfpricht eine Genealo- 
ie der alten Weifen und Weiblinger. 207. ſa. 
* iger (Michael Joſeph) was es mit deſſen in 
Schleſten mit Gewait eingeriſſenen kuthertyum⸗ 

vor Bewandniß habe. 921 
er, darzu find die Frantzoſen geneigt. 482 
infterniß, wie man ſolche beobachten fan. 541. ſq. 
Iehier (Efprit) deffen Echrifften. 293.* beffen 


Vleiſch und Blut, was es in der Schrift ei 


Florus beurtheile. 
Francifens I. König in Grand ugclnn an un 


—8 





den.782. en Sat re 
— 
ihre Benennung 
antzoſen deren an bei da 
srem. 395. fg. find vom Biber 9m 
deren Ankunft. 
a 
iedrich, Burggraf zu Nürnberg twirde 
Brandenburg. 
- Ehurfürfivon Pfaltz iſt Kayſer 
I, entgegen. 404. fein Qu 
Reiche 
Roͤmiſcher Kayſer, deſſen Nieder 
gegen den Pabıl. 390. 
















Audeues Regiffer. 
7 ber Senden, ob fie älter ale die —8 


ige, warum er den Sängern 333 nach 
Bau 3 egeben worben. 51 
uns, woher fie eutflanden, 


617.* 
in Engelandideren wunderliche he ui 
der Revolution, 5.248. 
eman denſelben an fich erkennen fl. 49 
‚find unter ben Proteflirenben zuviel. 2 
deren Character. 700. bitten vor den 
Franckreich. 702. find kuͤnſtliche Uhrma- 


hie, wie man fie leicht faffen koͤnne 37. 
ni enten. dent Ha dag Studium 
angenehm machen koͤnne. 1052 
jodiebrat, König in Bohmen, verſtellet fei⸗ 
391. deſſen Eyd, wegen der Paͤbſt⸗ 

ieion ion. ‚392. verfället in den Dann. 8 


dbas Werpbälifhe, wicd —— 


418 
erg (Marcus) deſſen Leben. 491. ſq. 
ke, wie man deren Wahrheit ober; Fi 
wrtbeilen ſoll. 
tſchreiber, gute und böfe Eioufatem 


ber, die Hepdniſchen, Haben Moſi nad 
ſehen, was das nach ber Rebens⸗ Art 


ud Zunderliche Eintheilung. — 
—**— deſſen Schrifften. 363 
deſſen ein Unterſchied im A. und N. T. 454 
Gewißheit beſtaͤtigt. go5. an deſſen Ge⸗ 
iffen darff man ſich nicht argern. 820 
Geafen haben Jurisdidtion in Erfurt. 50a, 
weine alte Gräfl. Samilie, Nachricht ba 


de 43.5 XV. ih. Soes ch 





iechiſche gantorie, 


nolog! 
udent eucuſche SaRerl 
äuftad Us oh / Koͤnig in 








Anderes Regiſter. 





fpätergemacht ais Die Terrap als die Terrapla. 1015 
pironpmus toiderfpricht fich oͤfters. ro21.* 
Hiſtorie, davon zu fchreiben ift gemein, T045. wer 

von der Kunft, Hiftorien gu fchreiben, und deren 
rechten Gebrauch gefchrieben. 1046. 1047. was 

vor einen Zweck man bey Erlernung der Hiſto⸗ 
rien haben muͤſſe 1050. Unterfiheld der Hiſto⸗ 
riſchen Materien. 105 1.* Wiſſenſchafften, die 

vor Leſung der Hiſorie hergeben müflen. 1052. 
was bor Drdnung in deren kefung zu beobachten 

fey. 1055. wie die neue zu lernen. 1060, die 

zur Hiſtorie dienenden Schriften. 1062.19. was 
von geheimen Hiftorien zu halten. 1064. wie 
man die Hiftorie jungen Leuten beybringen foll. 

1068.19. Vorſichtigkeit in Lefung-der Hiftorien. 

1069. ſi ehe auch Geſchicht⸗ Schreiber, it Ge⸗ 


ſchichte. 
Heft, Shueral deffen Unerihrodtenbei * 


— N as er vor Qualitaͤten haben miß 
313. was ersorWiffenfchafften brauche. 314.ſq. 
Horruns— woher der Name dieſes Monats kom⸗ 
v. 141 
Huetius entſchuldigt. 965 
Hugonotten, zu deren uUnterdruͤckung haben die 
Hollaͤnder und Engelaͤnder viel beygetragen. 16 
Huͤbner, ein guter Genealogiſt. 469. deſſen Schriff⸗ 
t 


en. 912 
und,ein bejauberter wicd zumKoͤnig gemacht. 562 
uß( JIohann)ob er ein Saͤnffer geweſen. 904. wird 
ins Gefaͤngniß geworffen. 995. Wirbverbammnt, 

90 
I 


Jaeob I. König in Engeland, deffen Argliſt. 225. 
mes und wodurch er bewogen worden nach 
Franckreich su gehen. 226. deſſen Berfeben. 228. 
en ber Unserthanen gigenibn.230. 
vu aube. 240; Aſer Aufführung Bo 





Wahrheiten 


na an 





Anderes Xegiſter. 


Süden, beren Auszug aus Aegppten. 82. ober din 
Edaven: Krieg —5 975. deren Repu⸗ 
blick, was vor — ei — abt. 3 ob 
vor diefem n und ſchafften wa 

en he ob fie ihrem Urſprunge n 
—— gewefen. 972. wie edgefommen, da 





Yespptiern nicht veriniſcht. 
deren Adel und eye behauptet. arme 


—e deren Irens ’ ⁊ 

en, deren Menge iſt heute age —34 

268. bie alten Deutfehen And nen —* ge⸗ 
af . Ferdinandi Catholici Urtheil vom 


ibid, 
—E bey den Beneficiis Ecclehaßicis, 521 


K. 

Kaltenborn, Kloſter, Nachricht bavon. 848 

Sammer Berichte ‚ defien Ordnung unter Kapfer 
Friedrichen 417. 

atelenburg, Srachriche Davon. IR 


Khesib ift dem Keri vorzuziehen. 5.iq. 

Kettner D. Sriedr, Ernft) beffen Shrifften” En, 

Kevenhuͤller, Nachricht von deffen Annalibus F 
—— 186. ſq. kurtze Nachricht von DEE Autoris 


Kipperweſen zu Erfurt. $10 
Kirche, * * ſichtbares Dberhaupt vor Tracht 
baben muͤ 942 7. wie groß der Unterfchieb 
—3 % und Lutheriſchen fey. 957 
Ka En a Tr 
ngli apitain, deffen egene 
wort wegen angetnurtherert giond-enberung, 


Finind-Eutter Nachricht von dem Kofler diefes 

a 5 

Kranckheiten gewiſſer Bilder. 482. welche von ve 
Metallen entſtehen. 

gröofe, ‚welche Voͤlcker dazu fonberlich geneigt. * 
ugler ein Jeſuit cehfirt. 927. 929. 930. 933. 


Ecee 3 Lader 






- a 

gu EAN: elegeneigt · 33 
fh £\ sriefel 9 8 

ee ten 2795) 





Anderes: ‚es: Kegiftene 


Lothsrius NH. Könrifih Kayſer, d Grabſchri 
‚255. {tin Grab ner s ent Brei: 
n. 


559 
— Character von deſſen Ciunehaan. * 
Lotterie zu Erfurt. 
Louvois, —— * ne y 8 pi 
unt en König zu fragen. 
Rucber cd, Dartin)o er am Tagec oncordiz a 
— — Mi rel mag daB e8 in, Schlefien 
un Borbebde en da n. 
ndringen werde Hin hl. Iefien mit 56 
.. Walt feyn einge 8 t ſaq deſſen ger 
ſchwinde ‚Sortpflangung, ob fie vor ein Wunder 


anzuſehen. u : 932 
Base, deſſen Enbundung eine unbekante Kranck⸗ 
84 
Majefikt Inſiegel, was es heiſſe. 220 
Maimbourg widerlegt. 904.905 
Maimonides twiberlegt. en 
Majus widerlegt. 


ss Sohann Henrich) Jun. befien Schriften. 681 
Man 08, was von biefem Scribenten zu halten. 


—* er das a eltum Matthaͤi in * 
Akurtzen Begriff gebrach 
* die Mutter Seite, deren Sungfraufchnrt 


 ieim6 118. in Engelland Gemahlin, wir 
ee Papiftifchen Religion zu treten. 239 
‚= Magdalena, deren Haupt. „og 
Suchen, Engliſcher erng, deffen Ghardeter 
Anfehung ber Biebe. 112. warum er fo glücklich 
—*8* 114. verführt den König Jacob. 113, 
‚Wiebieleran der Revolution Theil gehabt. 223. 


Marsham / beffen Canon Cheonieus beurtheilt. vorn 

Martinue V. Pabfl wird auf dem Concilio zu Coſt⸗ 

| L erwehlt. 90x. 0o⸗ 
Errca x 





Hin en Brkfe aß. ro. 


— 


—— verſpre 

elchifedech, wer er 

tliffander (Gafpar) beffen 

moires, was davon zu merden. 1062. 1 
de Pontis beurtheilt. ib. ingleichen Mer 
Comte de Rochefort. 1063. ingleichen die 
Rabutin. ib. einige gute angegeben. ib. 
netrier, deſſen Introdudtion 4 la Jeäture de 


—— 





— anderes Regiſter. 
ne er ein jeher und Nomkr- 





hir geioefen. 977. 0b er ein Raturalifte Benefen. 


Mantzen / deren Nutzen in der Hiflorie. 1067. * 

von den Samaritaniſchen zu halten. 722.” 
Mine; Gerechtigleit der Stadt Erfurt. 507 
wird zu Segovien aufgerichtet. 203 
Municipia ad fleg ewefen. 871 
—— ihre — 28 — iſt cheils rein, theils unrem. 

866. chre Fehler im Schreiben. 768 





M. 
leiner verftellten. 240.” 
uten der Todten, woher es komme. va} 


Natur ek ut viel bey ben Euren 487 
Naruralifmus iſt eine Stuͤtze ber badtterep. 980. A 
I 


fen Tho 9’ 
Needham (Peter) deſſen Sotiſe 305.* 
Merston,deffen Streit wegen ber Differential - Rech 

nung. 915. a: 
Wieder (MathzusBroverins de) widerlegt. 

** Hiſtorie iſt voller en s61. warum, 
563. * berfelben Ge ne Schreiber, 565. faq. 
we man darinne au 570 

—— Brafichaffe 665. —53 

vwas fie vor Mittel gebraucht ihre Se⸗ 
ſchichte auf) alten. 571. wenn beren Hiſtorie 
anfange merckwuͤrdig zu werben, 576. deren Sit⸗ 


—*55 Streit mit Aachen um die Keil 

einodi 

Numa, Roͤmiſcher Loͤnig, was er bey Elrihtung DE 
Religion gethan. 

Döin ein Pordiſcher Bin fbehafeE lungen 


— —— A. T. wie Mn ve 


Ecce 5 — 








= ‚BER, N i 
bertlagt. wur 


— abet ung 
B deſſen Gewalt wie ſie eigentlich 
ſeh. 94. 958. wie mit deſſen De 
Epanien umgeht. 5 ob er —— 
ſichtbare Oberham Kieche ſeyn 
(Int Efel, Streit be@toegenzulMortpeim, 
us Joh.) deffen Kiftorie 

tin, beffen Briefe beurteilt. 

ulus V. Pabſt geraͤth in Melancholen ne 
Erhebung. 

M,iworinn fie beſtehe. 485. warum fie fo 
fich frifie. 486. Huͤlffs Mittel darwider. 





n 


Anderes deree Regiſter. 
golten. 275. aufwas Weil Meile 6 SoOtt ben — *— 
ten feinen Willen geoffenbahret. 990 
Propberepungen des. T von dem Meßia —2* 
dere cenfirt. dei | me 8 
ulß, wo et berfomme ‚und was daraus m erken⸗ 
me . N 433 


dartier6 eit, Unterfchied ber doppelten Zwi⸗ 
a 114,7 F Frandoiſche Hof far —** 


ſten gehabt. 252. 
si den zu trauen. 125 
Rabelais, deffen Echrifften beurtpeilf. 1065. 


Ragvenet, ein Gefchichtfchreiber, beurtheilt, 162.* 
Rechtfertigung,deren Unterfehieb. im A. und RE, 


45 

Rechenberg D. Adam) deſſen Schrifften. dar 

Redekunſt/ wo fie zuerft ausgearbeitet worden. 
. 2041. ſq. wenn fie bey den Römern aufgekom⸗ 
‚ men. 1042. in was vor Stande fie bey den — 
Deutſchen gewefen. : 

Reden Lob und Zruuer⸗Reden, was ſie in der Bios 
rie vor Nutzen haben, 1064 

Redner, deren Fehier. 597 

Re (le) beffen Hiſtorie von dem@oncilio 


nitz 808 
—8 Kleinodien, wie fie nach Nuͤrnberg gekomn⸗ 
men. 57. deren Ynzabl. 62 

>. tehn,berenUsfprupg. 881. ‚Sintbeilunn. 882, 

. 8 2; PR 
a Tage: dlusfehreißen, was eg mit deffen Su 
Ä ee alien in alten Zeiten vor Bewandnif I 
—1 + Berkmlung, wen fiefichin drey College? 


t. 
niſceciu b } Methodus Icgendi hikoriam ne 
thrilt. 


‘ 


1048 
8 ' ya V. X 









—— 


hend f demfelben.. 
K 


{l 
Km Serien BE 15 
Are von —— ———— 
dern —— 642. 19,0 bie 


ne * 


rolation, 


ıenferb (Fa —* 5 fen len und I 


chſa Kayſer Lotharti n Gemahlin,mad 
bebeute. 

efen, was davon überhaupt und abfeı 
ven Nord: Ländern zu halten 51 
ngelhein, Klofter, Nachricht davon. 
mer. mar von ihrer Melininn nor Mir 





Seginariie (fo 494.14. 
es 495 


alt (Jacob von) DIR —— 
Samaritaniſche Muͤntzen, was davon zu halten. 
Parse et au fe einerieg. * 


Sathren, —* a ek vr Den a der Gone ce 
r haben. 


in ber Erbe 
di a ee —æã deſſen * 
druckten Schri 126 

ch nem Stu Benzin Jen, was be 


Anschlag 
Schlick, —S—— — er in Erfurt. pe 
Schoͤpffung/ zu —— — 8ao 
Schrifft, die heilige, —— — 

ſchen kraͤfftig fey. 49. worauf —— — zu 
gruͤnden.1 wie man —— 
und falſchen Schrifften urtheilen ſoll. 

ut — —— Eihrifien 348. 
al Beast, al ſie in acht nehmen ſoiten. 272 
‚a Urfprung. 40% 
Shnagas beren Character 700 
—— —* ſhaden der Warbeit ber 
Eier Lehre nicht. 826 
eh deren — Art und Urſprung 9. neüæ 


G 
—— mas dason 
—— ma was Par fey und wie ſie zu 


Seligkeit, wie das Verlangen darnach muͤſſe beft 

— iger Graf unter Eaela 11 Bea 
eibaey ( (ober) Sxıf won Leiceſter, fen 
Deuiiße 44.4nndı. x. Oddd Gigie 


3 HERE 
venbigfeit 82° „863. 


tehre verfäp 
en dienli IE Amer 


diberl Fr 
Be Sim Eqh — Be a 


Hatinus — 


Base 


vrache, 

die Eoinefifäje 

Ichen 722.830.838% v 

verfiehten zum Lehren folf —— erh 

vodurch deren Aufeommmen gebinder: wer 
ſiſchen Urſprun. 

dochachtuͤng 80. die Ungrifche Nachtrich 








ein Zeuaniũ von den Tüiden vi 





Anderes Regiſter. 
Symmachus N t von feiner Bibl ſchniberiẽ 
gene un Bedriär von ins Bist “ ib. * 


T. 


Talmud, was von demſelben zu halten. 23 
Tewpel konten bie alten Perfernicht leiden. 299 
Temple, ein Engliſcher Herr, erfäuffifich. 243 
Teflamente, nterfcheid des Alten und Neuen, 
448. ſqq. wovon dag Alte eigentlich handle, 2 
Hiſtorie des Alten, wie ſie zu lernen, 1056. 1057. 
be Fa Hifivrie dee Neuen Teftamentd gehörige 
105 
Settapla, röcher fie diefen Rahmen haben, 1014. 
find ehr gemacht ale die Herapla. 1018 
Teuffel, Deren Gegenwart bey den Dienfchen, wor⸗ 
aus fle abzunehmen. 2 


Theodorion » beffen bibliſche Uberfegung Baer 


Tyheologie, Darauf legen ſich unter ben Yrotefirene 
ben meiftentheilg ſchlechte Loute, a65. Die of 
ſche, deren Unterſcheid. 

Theopbraflus deſſen Characteres verbeſſert. —* ſq. 

Thomas: von Aquino, ober ein Peripateticus gewe: 


en. 
Shomafin, deſſen Methode pour &tudier chretienne. 
 sienrl’Hiftoire beurtheilet 
Tillemont, deffen Memoires pour fervir à U * 
Eccleſ. beurtheilet. 
zb, wird: von ben alten No en nicht gefizihe 
16,579. Exempel der U 2* davor, 
74. ob dio unerſchrockenheit vor dem Tode bey 
dem Menſchen wuͤrcklich zu findon, ib. ſq. weit 
der Tod am gelegenſten komme. 83 
Kelnd, wer wider ihn gefchrieben, 608. ib.* er 
ag. 959. ſqq⸗ 
* aus (Thormodus he Schrifften sboY 
ae in der ſchen Kirche, was davon zu 
lten 


72 
Ddrd © Sxbne 





lume, was non deren au 
184. fag._beren umterfihiebene 

lezu Mofis Zeiten befant geivefen, 986. 
en Göttlihkeit, wie —— 
dennzeichen davon, 989. wor den Träu 
elbſt gehören andre: ‚alsyoı 


en Traum nur eu ren, — 


80 (Johann) Biſchoff ot 
J 
eiche verbrannt, 


us, Nachricht von Erhanung dieſet Sta 
UB: 


lloment, Abt, deffen Elemens de ’Hiltoii 
5 

heilt. 

us Atcæa. 


‚einigung mit GDtt, wiefle gefihebe 





ea 
—— Barian Pedeneinige Men· 
Worbebentungen , was bavon * alten, 154.3 





2 Sam Iag- 005, mad Dabey He 
Werbe vor Den pen es 
Wefpeung aller Dinge, woher cr zn leiten, ‘ 
: swBB. 


en dern ir, ie man ic qm 
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MEER 273. ihre nannte de * 


welcher Jahie Zeu ſe geſchaffen mie 

Bien; beffen Preleftionen hiffericz une 

een ee j = 
janfen, Klofter,Rachriihitbaven 

———— —— 


er im Engelland wegen feiner Auf 
kam, —