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Deutfche
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ERUDITORUN
Geſchichte h ber Geichrtei
den gegenwärtigen Zuftant
Literatur in Europa
begreifen.
—— Theil.
bey Joh. driedh Stevitf und Sohr
1713
II. Trad. Berachoth Caput primum.
AL ‚Aeadigue de la memoire arsificielle par.
w. X, Bor Ellipfes Gracn ı e addit.8
hf; Minzelivs de“ Grorgiüs fans & grad
VL Vogts atztlebenbes Böhmen, : ';
YIL. Timothee Philographe letıras fur que
de l’Ecriture.
VIN. I.P.Ludwig Noriberga infignium Im,
IX. Ruardi Andala Dilferrariones Philofop)
X. Rottn⸗Ackers g.
XL Herm. von der ß Hallel.
XIL Relation von Petersburg.
XII. Cafpari Breviariusı Theol, Moralis,
XIV. Nora litteraria,
5
————
nm :
KU TERN
LeRoy Pitt Ta Ecledica.
Auseriefene Stun. Sige der Welt⸗
Weisheit, in welchen man die Mit-
1a Ooteabe zeiihen denen Verthei⸗
digern und Beftreiternder Ariftotes
liſchen Lehr» Gründe zu beobachten
ſuchet, aus denen bewährteften Aue
torn zufammen getragen und in
neuer Ordnung nad) dem Alphas
beth in funffzig Tractaten abgehane
delt, durch M.Philagrium le Roy, Mit⸗
Glied der Sorbonne. Antwerpen bey
Joh. Meurfii Erben 1713, fol. 8. Al-
phab. 4.Bogen.
Enn wir den Beſchluß der Vor⸗
1 rede betrachten, fofommen wir
D nichtunbillig auf die Gedanden,
2 es habe dem Hn. Autor nicht un⸗
ter feinem eigenen, fondern ei⸗
nem erdichteten Nahmen diefes Philofophifche
Syftema an dag Sicht zu ftellen beliebet. Denn
an ermelder.n Ort bittet er fich aus , daß diejent-
gen , welche Amts halber über diefe Arbeit ihr
Gutachten ertheilen müften ‚mehr aufdie Sache,
als die Perfon des Verfaffers rümmöchten, in⸗
Deutſche Ada Ernd.XUL. Sp. maſ⸗
laffen ‚als nach welchem einem jede
feinen Nahmen zu ändern, wenn es
Sehgliche Abfichten gefhicht. Ob
| Gedanden uns vergehen,
Autorem vor einen Pragifchen Pro
ten, das moͤgen andere unterſuchen
ſten haben ſich einige Spuren gefu
uns deſſen uͤberredet. Jedoch da
nicht ſo wohl auf die Perſon, als
ſchriebene zu ſehen gewohnet iſt; al
nehmlich obliegen deſſen Begierde €
ſten, und wollen wir ihm vor alleı
Innhalt der Vorrede mittheilen
net demnach der Herr Autor gleich
legenheit ‚welche ihn veranlaffet ſei
dem Titul Philofophia Radicalis ʒi
iſt dieſelbe vonder Anno16gg.ducch.
ria Sbogar zu Prag heraus geg
logia Radicali hergenommen;, we
Chi achranchte Marhnde famnhla
I. Ze Roy Pbilofophia Radicalis Etlectica. 3
nennet, und fehr felten mit feinen eignen, meiften-
theils aber mit dererjenigen Worten redet , deren
Mennungen der Warheit am nächflen zu treten
ſcheinen. Wiewol ich nicht in Abrede feyn Fan,
daß dieſes nicht geringe Hinderniffe in den Weg
leget des Herrn Verfaſſers Meynungen gründ«
ih zu verſtehren; inmaffen die immer auff eins
ander folacnde Zeugniße anderer Autorn des le⸗
ſenden Gemuͤthe äffters fo vewirren, daß man
kaum klug roerden fan, welche Mennung von dem -
Herm Autor gebilliget werde. Dahero wuͤrde
vieleiche nicht undienlich gervefen fenn , wenn
man fich haͤtte die Mühegegeben, und gleich vor»
an mit wenig Worten diejenigen Hypothefes ent⸗
worffen , welchen man zu folgen gefonnen iſt.
Jedoch es Fanfeyn , Daß der Herr Autor diefes
mit Fleiß alfo eingerichtet, damit diefe Philofo-
phia auch auff Seiten des Leſers Eclectica blei-
ben, und diefer fich nach Gefallen felbft eine Diey«
nung auslefen moͤge, weil fie ohne Beyfall und
Widerlegung vorgetragen worden, wie aus p.
306. zu erhellen ſcheinet. Des Ariftotelis
Schriften hat er wenig oder garnicht gebraucher,
welches um fo viel mehr zu verwundern, weil ſon⸗
ſten diefer fo hochberuͤhmte Welt⸗Weiſe bey den
KRämifch-Eatholifchen in nicht geringen Anfehen
geftanden ‚und auch noch aniego von vielen fehr
hoch gefchärzet wird; wiewol diefes unfer Herr:
Autor von der Römifchen Kirche mit aller Mache
ebzulchnen bemühetift, wie wir bald mit mehrern
vernehmen wollen. Er entſchuldiget jüch wegen
der dem Ariftotelinicht geleiſteten Chrerbietung
gar umftändlich weil (1.) defien Schriften in vos
42 rigen
—
fich bediener hätten: Alfo wäre auch (:
Ketzzerey in der Welt entftanden, welche m
des Stagiritifchen Philofophi Grund
Sönte unterflüger werden. Damit m
nicht forthin, wie bißanhero, in denen ©
fliehen möchte, als wäre Ariftoteles von
mifchen Kirche canonifiret worden; als
dem Leſer nachfolgende Saͤtze zu behe
Erſtlich, fagter, hätte fein Philofaphus:
Chriſtlichen Schulen und Academien in
koͤnnen eingeführet werden, daß man ſich
ne Lehr⸗Saͤtze ungezweiffele gründen unt
fen folte : Denn die Chriftliche Kirche
unwiderſtreitiges Zeugniß von dem Hei
Inder Heil. Schrift, denen Traditionibu:
silüsund PäbftlichenDecretis. Zum ai
- daß Ariftoteles in fo groffes Anfehengerat
nicht der Heil. Kirche, fondern dem barbı
I. Lo Roy Pbilofopbia Radıcalis Eclectica. 5
Urs, als in Eröffnung feiner eigenen Gedan⸗
den; zu geſchweigen, daß er an vielen Orten den \ .
Haupt · Lehren des Ariftotelis fich eiffrigſt rofberfer
fe, und Diefelben auff das hefftigfte befreite
Wir laffen diefes letztere in feinem Werthe und
Unwerthe beruhen ‚und wollen ung keinesweges
die Mühe geben den Heil. Thomam in feiner Ru⸗
he zu * zumal da deſſen Schrifftenin unfern
Bibliotheken gar ei ſtecken und ziemlich beflau-
ber find, merken aber bey dem erflern Sage
nur fo vielan, daß diein denen Sefchichten vorl-
ger Zeitennur ein Flein wenig Erfahrne gar viel _
dawider einzuwenden finden möchten: inmaffen
ja,daß ich aus vielen nur etwas anführe, aus den
Stiftungen der hohen Schulen farfam bekandt
iſt daß alle darinne zu treibende Ledtiones auff
Paͤbſtliche Genehmhaltung eingeführee , und
durch eben diefe Macht befefliget worden. ‘Da
mm die Peripatetifchen Lehr » Säße zum Grunde
fowohl der geift-als weltlichen &elehrfamfeit ge-
leget worden; fo iſt auch daraus genugſam zu et⸗
fehen, daß man bey dem Zeugniße des Heil. Gei⸗
fies, fo ferne daffelbe durch die Heil. Schrift uns
offenbahrer wird, nicht hat bleiben, fondern ihr
den tröftlichen Ariftotelem an die Seite fetzen
wollen. Denn was den übrigen Grund des uns
geſchriebenen Wortes , derer Conciliorum und
Decretorum des Römifihen an betrifft, ft
derfelbe von denen, die aus der Heil. Schrift er» '
leuchtete Augen des Verſtaͤndnißes befommen,
\ängftens umgekehret worden, und alfo hier iu
fee Betrachtung zu ziehen. "Dahero hartes
im fo fen ale mie der Dr Autor iu Knfe
hung
exn zu ihren Endzwecke, nach m
Ober⸗Herrfchafft iiber die gantze C
behaupten trachtete ı gelangen Fun
teir haben noch übrig die leiste Urfad
welcheden Hr. Autor bewogen fichn
nifchen Ariftotele unverworren zu la
er nemlich aus verſchiedener He
Schrifften von deſſen Zuſtande im a
ſo viel Nachricht eingezogen, daß er
ner Philoſophie zum Teuffel gefahren
gegen Plato,Senecaund andere vernuͤ
den von vielen unser die Geſellſchafftt
men in dem Himmel geſetzt wuͤrden.
demnach zwiſchen denen Peripatetiſch
tiperipatetiſchen schr-Sägen das Mi
fen, und mie bey Seite Setzung des /
lieber des Joh.Caramuelis, Athan. Kir
Marc. Marci, Thomz Campanellz .
Hirnhaim, Aloyf-Timmek (oder vielm
met ) und derer von dem Autore Philof
Hi... 0m
I. Le Roy Pbilofopbia Radıcalis Edeölica. 7
delt, deren einige die Metaphyfic, anderedie Na-
tur- Kündigung, noch andere die Vernunfft⸗ Schre
betreffen. Ben denen letztern beobachtet mar
noch fo ziemlich die alten Scholaftifchen Schran-
den: indenen erflern und andern aber iſt diefes
und jenes in eine andere Forme gegoffen, und nach
deren neuern e eingerichtet worden, wie wir
in folgenden hoͤren werden. Nur dieſes iſt noch
zuvoraus zu gedenden, daß alle dieſe Dinge nicht
in natürlicher, fondern alleinenach Alphabetifcher
Ordnung vorgetragen werden : Dahero man
faft ben jedem Haupt-Stüdeden Kopff in andere
Falten bringenmuß; und wenn ja eine Conne-
ion derer Materien angegeben wird , fo ift fie
mehr Oratorifch,, als Philoſophiſch und mit der
Sache übereinftunmig, wie zwiſchen den XI. und
X. Tractate dergleichen gelefen werden fan.
Doc) fan man den Heren Berfaffer noch ent-
Wuldigen , weil deffen Abficht gewefen ‚nicht fo
wohldie vorhabende Stuͤcke der Welt - Weisheit
aus feinen eignen Gedancken in gehöriger Zuſam⸗
menhengung vorzutragen, als anderer ihre Mey⸗
nungen zu fammlen, und gleichfam Philofophifche
Collectanea zu verfertigen ‚damit ein jeder Sieb»
haber von eine Sache auff einmal vielerley Hy-
pothefes ben einander finden fönte, Und num
mehro wird es nicht undienlich feyn , die haupt-
fächlichften Grund⸗ Saͤtze des Heren Verfaffers
zu berühren, Damit der begierige Leſer eine Anlei⸗
tung haben möge, nach welcher er diefesSyftema
deſto leichter verfichen fan. Es leget demnach
der Herr Autor einem jedwedem Dinge drey Pri-
malicates zu welche aPrincipiaMecaph yſi ca nen⸗
34 net,
Deutfche
CTA
ERUDITORUN
Geſchichte h der t Gelehrten
— Zuſtand
Literatur in Europa
begreiffen.
Drepucbender Theil,
bey Joh. Seievrih, Stevie und Sohn
1713
"inhalt des drenschenden Theils.
‚« Roy Philofophia Radicalis Eclecica. pag.1
|Tradt. Berachoth Caput primum. pag. 23
tique delamemoire arrificielle par le P-Buffier,
$ Pag: 34
L Bos Elfipfes Gr=ce c. addit. Schettgenii.
Pag. 39
fanzelius. de Georgiis fanıa & eruditione clarie
Pag 44
Vontẽ itzlebindes Böhmen. | 19 pag. 46
Timothee Philographe lettres fur quelques fujera
de l’Ecriture. pag. 48
HEEHHEHHH HH
BEER EEE
en |
30:43
Lekoy Pop Fr Ecledica.
Auserleſene Brunde@äge der Welt⸗
Weisheit, in weldhen man die Mit-
Siras wiſchen denen Verthel⸗
en und Beſtreitern der Ariſtote⸗
Hr en Lehr Gründe zu beobachten
füchet, aus denen bewährteften Aus
torn zufammen getragen und in
neuer Ordnung nad) dem Alpha⸗
beth in funffzig Tractaten abgehans
delt, durch M.Philagrium le Roy, Mits
Glied derSorbonne.Antwerpenbe
oh. Meurfii Erben 1713, fol. 8,
phab. 4 Bogen.
Enn wir den Beſchluß der Vor⸗
rede betrachten / fo fommen wir
S nichtunbillig auf die Gedanden,
abe dem Hm, Autor nicht un ·
ter feinem eigenen, fondern eis
wem erdichteten Nahmen diefes Diiefop —8
Syſtema an das Licht zu ſtellen beliebet.
an ermeldet; n Orte bittet er ſich aus, daß I
welche Amts halber über Biefe Arbeit ihr
ten ertheilenmüften ‚mehr aufdie Sadıe,
als die Perfon des Verfaſſers fehenmöchten , in
Deutſche Ads Ernd XL © 4 map
laffen ‚als nach welchem einem ie
feinen Nahmen zu ändern, wenn
truͤgliche Abfichten gefchiche. ©
unfern Gedancken ung vergehen
‚Autorem vor einen Pragifchen Pı
Sen, das moͤgen andere unterſucher
‚ enfaben ic einige Spuren gef
ung deffen uͤberredet. Jedoch de
nicht ſo wohl auf die Perfon, alı
ſchriebene zu fehen gewohnet ft; a
nehmlich obliegen,deffen Begierde €
ſten, und wollen wir ihm.vor afle
Innhalt der Vorrede mitcheilen
net demnach der Herr Autor gleich.
legenheit welche ihn veranlaſſek fei
dem ZirulPhilofophia Radicalis
iſt diefelbe von — —
Sdogar zu ‘Prag heraus geg
logia Radicali hergenommen
ſelbſt ——— ſa —
I. De Roy Pbilofopbia Radicalis EcleBica,. 3
nennet, und fehr felten mit feinen eignen, meiſten⸗
sie aber mit dererjenigen Worten redet , deren
enmungen der Warheit am nächften zu treten
ſcheinen. Wiewol ich nicht in Abrede ſeyn Fan,
daß diefes nicht geringe Hinberniffe in den Weg
leget des Herrn Verfaſſers Meynungen gründ«
lich zu verſtehren; inmaſſen die immer auff ein⸗
ander folgende Zeugniße anderer Autorn des le⸗
ſenden Gemuͤthe oͤffters fo verwirren, daß man
kaum klug werden kan, welche Meynung von dem
Herrn Autor gebilliget werde. Dahero wuͤrde
vielleicht nicht undienlich geweſen ſeyn, wenn
man ſich haͤtte die Muͤhe gegeben, und gleich vor⸗
an mit wenig Worten diejenigen Hypotheſes ent-
welchen man zu folgen geſonnen iſt.
Jedoch es kan ſeyn, daß der Herr Autor dieſes
mit Fleiß alſo eingerichtet, damit dieſe Philoſo-
phia and) auff Seiten des Leſers Eclectica blei⸗
ben, und dieſer ſich nach Gefallen ſelbſt eine Mey⸗
nung ausleſen moͤge, weil ſie ohne Beyfall und
Widerlegung vorgetragen worden, wie aus p.
306. zu erhellen ſcheinet, Des Ariſtotelis
Schrifften hat er wenig oder gar nicht gebrauchet,
welches um fo vielmehr zu verwundern, weil ſon⸗
fien diefer fo hochberuͤhmte Welt⸗Weiſe bey den -
Römifch-Eatholifchen in nicht geringen Anfehere
geftanden ‚und auch noch aniego von vielen fehr
hod) geſchaͤtzet wird; wiewol diefes unfer Herr
Autor von der Römifchen Kirche mit aller Mache
abzulehnen bemüherift, wie wir bald mie mehrern
vernehmen wollen. Er entſchuldiget fich wegen
der dem Ariftorelfricht geleifteten Ehrerbierung
gar umfländlic weil (1.) ofen Schrifften in vo»
- 2
rigen
an
mer gg gen en engen,
ſich bediener hätten: Alfo wäre auch
Ketzerey in der Welt entſtanden welche
des Stagiritifchen Philofophi Gruni
koͤnte unterflügee werden. Damit
nicht forthin, wie bißanhero, in denen |
fiehen möchte, als wäre Ariftoreles ve
mifchen Kirche canonifiret worden; al
dem !efer nachfolgende Saͤtze zu be
Erſtlich, fagter, hättefein Philofophı
riftlichen Schulen und Academien
koͤnnen eingeführet werden, daß manfic
ne Lehr⸗Saͤtze ungezweiffele gründen u
fen folte : Denn die Chriftliche Kirch,
unwiderſtreitiges Zeugniß von dem Hı
Inder Heil. Schrift, denen Traditionik
eilisund Paͤbſtlichen Decretis. Zum
daß Ariſtoteles in fo groffes Anfehen ger
nicht der Heil. Kirche, fondern dem bat
Zuſtande damahliger Zeiten beyzumeſſe
meh Nor Goiſ ZTIRAMAS AͥX anhawa
den; zu geſchweigen, daß er an vielen Orten den.
Haupt⸗ Lehren des Ariftotelis fich eiffrigſt widerſe⸗
tze, und dieſelben auff das hefftigſte beſtreite.
War laſſen dieſes letztere in feinem Werthe und
l beruhen, und wollen uns keinesweges
die Muͤhe geben den Heil. Thomam in ſeiner Ru⸗
be zu ſtoͤren zumal da deſſen Schrifftenin unfern
Bibliotheken gar tieff ſtecken und ziemlich beftau- '
ber find, mercken aber bey dem erftern Sage
nur fo vielan, daß diein denen Gefchichten vori-
ger Zeiten nur ein klein wenig Erfahrne gar viel
dawider einzuwenden finden möchten: inmaflen
ja, daß ich aus vielen nur etwas anführe, aus den
Stiftungen der hohen Schulen fatfam befande
if, daß alle darinne zu treibende Lectiones auff
Paͤbſtliche Genehmhaltung eingeführee , und
durch eben diefe Macht befefliget worden. Da
nun die Peripatetifchen Lehr⸗Saͤtze zum Grunde
fo wohl der geift-als welclichen Gelehrſamkeit ge»
leget worden; fo iſt auch daraus genugfam zu er⸗
fehen, daB man bey dem Zeugniße des Heil. Geis
fies, fo ferne daffelbe durch die Heil. Schrift uns
offenbahret wird, nicht hat bleiben, fondern ihr
den tröftlichen Ariltotelem an die Seite feren
wollen. Denn was den übrigen Grund des un-
gefchriebenen Wortes , derer Conciliorum und
Decretorum des Nömifchen Pabſts betrifft , tft
derfelbe von denen, die aus der Heil. Schrift er»
leuchtete Augen des Verſtaͤndnißes befonmen,
längftens umgekehret worden, und alfo hier in
fine Betrachtung zu ziehen. Dahero hättees
zwar fo feyn follen, wie ge Herr Autor in Ana
3
hung
1, Ze Rey Philofophia Radicalis Ftlectica.
ng der Heil. Schrift Ichreiber, daß es abernicht
6 gervefen,lehren die Geſchichte. Anlangende
randern Say, fo ift ja befandf , wie wau
m der Roͤmiſchen Elerifen die Schuld bey-
ſſe / daß einefolche barbarifche llnwiſſenheit in
Welt entſtanden, dieweil fie dadurch am fuͤg⸗
lien zu ihren Endzwecke/ nach) welchem fie die
er· Herrſchafft über die gantze Chriſtenheit zu
yaupten trachtete, gelangen kunte. Allein
ehaben noch übrig die letzte lirſache zu melden,
Icheden Hr. Autor bewogen ſich mit dem heyd«
hen Ariltorele unverworven zulaffen : Weil
nemlich aus vwerfchiedener Heil. Männer
cheifften vondeffen Juftande im andern Sehen
oiel Nachricht eingezogen, daß er mit aller fei-
Philoſophie zum Teuffel gefahren fen, da hin ·
yen Plato,Seneca und andere vernünftige Hey⸗
ivon vielen unser die Geſellſchafft dever From ⸗
wlan Aemmalnofons ihn (a mil an
—* Elæciii. 7
Deren ehnfge Die Meraphyfic, ander andere die Ma⸗
Kündigung, noch andere bie Vernumfft- Lehre
betreffen. — — letztern beobachtet man
noch ſo ziemlich die alten Scholaſtiſchen Schran⸗
cken: in denen erſtern und andern aber iſt dieſes
und jenes in eine andere Forme gegoſſen, und nach
deren neuern eingerichtet worden; wie wir
Infolgenden hörenwerden. Nur diefes iſt noch
Irvocan zu gedencken, daß alle diefe Dinge nicht
innatürlicher, fondern alleinenach ———
Ordnung vorgetragen werden:
be jedem Hauyt⸗Stucke den Kopff in andere
bringen muß; und wenn ja eine Conne-
xion derer Materien angegeben wird , fo ift fie
mehr Oratorifch , als Dhilofophifch und mit der
Sache übereinftunmig, wie zwiſchen den XI. und
XIL Tractate ‚dergleichen gelefen werden Fan.
Doc) kan man den Herrn Berfaffer noch ent⸗
igen , weil deffen Abficht geweſen, nicht io
wohl die vorhabende Stüde der Welt- Welehe⸗
aus ſeinen eignen Gedancken in gehoͤriger *
menhengung vorzutragen, als anderer
nungen zu ſammlen und gleichſam —
Collectanea zu verfertigen, damit ein jeder Lieb⸗
haber von einer Sache auff einmal vielerlen Hy-
pothefes ben einander finden koͤnte. Und nun⸗
mehro wird es nicht undienlich ſeyn, die haupt⸗
ſachlichſten Grund⸗ Sahe des Heren Verfa ſſers
zu berühren, damit der begierige Leſer eine Anlei⸗
nn möge, nad) sec er diefesSyftema
deſto leichter verfichen fan. (Es leget demnach
der Herr Autor einem jedroedem Dinge drey Pri-
malitates zu welche eePrincipiaMetaphydlica nens
34 a,
ehet vornehmlich an dag Zeyn dei
Denn was da ift, das muß eine Aruf
haben; die Weisheirbeforget den
iftendı oder die Art zu feyn, und zugleic
fen des Dinges: Denn alles, was wii
würdet nach der ihm von dem Schör
druckten Erfänntniß feiner felbft, und
Vorſchrifft; wasendlich die Liebea
beförget diefelbe die Erhaltung Verme
Sortpflansung eines jeden Dinges :
etwas thut,der thut es weil der Wille o
diefes zu chunin ihmift, Aus diefen
tibus Metaphyficis flieffet nun, daß eit
ſchoͤpffe es Habe Mahmen wie eswoll
Schoͤpffer eine Idee oder Känntniß fei
ſich bekommen, nebft dem Vermögen
‚mehren (wenn esnemlic) der Schöpf
ret willen wil) und der Siebe fih z
Ale Dinge entſtehen aus Saamen, wm
nicht allezeit ein eigentlich fo genannte
I. LeRay Pbilofopbia Radicalis Pelettics. 9
‚vier Elemente oder Principia phyfica werden.
abermal beftätiget,jedochmit der Bedingung, daß
‚ man die Primalitares Metaphyficas zu voraus fe
fe. Der Menfch hat in fich eine finnliche und
vernäufftige Seele , deren erflere von denen El⸗
tan mit gezeuget, die andern aber währender
Schwangerfchafft von GOtt eingegoffen wird;
wiewol man die Zeit nicht fo genau beſtimmet,
fondern dem Gutachten der Kirche anheim ſtellen
muß. Das DBich hat zwar nur eine finnliche
Seele, befitset aber doch nebſt der Empfindung
das Bermögen zuserfennen ‚fich einzubilden, das
vergangene zu wiederhohlen und einen Bernunffte .
Schluß zu machen; wiewol alles in weit gerin⸗
gern Maaße, als der Menſch. Und was bemuͤ⸗
hen wir uns alles ſo zerſtuͤcket zuſammen zu ſu⸗
chen? Es wird viel angenehmer ſeyn, wenn wir
alle Hypothefes auff einmal mit des Hn. Autoris
obgleich Lateiniſchen Worten, tie ſie p. 395. ſeqq.
zu leſen ſind, dem Leſer vor Augen legen. Denn
daſelbſt ſchreibet er alſo: Maſſa Chaotica ( per
quam intelligimus Materiam Primam) quam
in principio creavit Deus, panfpermia ſeu ſ-
mine univerſali imprægnata fuit, eique indita
Anima ſeu ſpiritus Mundi, ſeu Entelechia per
modum formæ cujusdam univerſalis, quæ de-
inde variarum idearum evolutionem, juxta Af-
chzi diverfiordinem, determinet, ad diverfas in
particularibus compofitisedendas operationes,
ipfe velut Protgps cuiqueproprias.. Supponi«
mus ergo duo ®ec principia : Adtivum ununı,
alterum paſſivum. Exhis, accedentibus Ele-
mentis in feinvicem agentibus juxta Neceſſita-
. 3’ tem
1. LeRd) Philofophia Radicalis Eeleftiea,
ım,Fatum &Harmoniam, fuperfluas ducimu
nes formas fubltantiales Peripateticorun
folutas ( animam rationalem femper exce
ja volumus ) iisque fubltituimus Ideas re
im evolutas. Animam autem brutorur
æter Archzum (welche er bißweilen auch ani:
jam fenftivam nermet ) agnofcimus nullam
i facultatem operandi vitaliter tribuimus ey
imalitatibus ſepe didtis, Potentia, Sapientia
Amore, five Potentia,Cognitione & Adpeti-
Ponimus enim fenfum in cundis rebus
turalem ; in Brutis ſenſum Animalem ; in
mine, preter hunc, Rationalemquoque. In
gelis ſenſum Ivcellectualem; in Deo ſenſum
inum. Poltulamus itaque concreatum Ma-
ie Spirirum hunc ( quocunque velis nomine
ari ) cujus propria eftvirtus plaftica five for-
trix fingulorum individuorum partiumque
I. Ze Roy Pbslofopbia Radicalis Elölica. vs
Verfaffer viel Weſens machet etwas gedencken
wolten. Dieſe Meynung einiger maſſen zu er⸗
läutern , giebt er p. 5332. folgendes Gleichniß:
Wenn EOtt ein fo groſſes und ſchwangeres
Weib ſchaffete, deren Kopff biß an die Sterne
oder über irrdiſchen Waſſer reichete, der Leib aber
indem Mittel» Puncte der Erde fich befände, ſo
wuͤrde doch die groffe Diftance zwiſchen dena
Haupte und Leibe nicht verhindern , daß die Eine
bildung des Gehirnes nicht folte die im Leibe be⸗
findliche Frucht verändern fönnen, weilder Actus
imaginationis an feinen Ort oder Theil gebun-
den ſey. Gleicher geftalt habe man fichnicht zu _
vawundern, wenn durch die Einbildung und
Phantafie des Himmels auff dieſer Erden gleich⸗
maͤßige Veraͤnderungen vorgiengen, ſintemal der
Senſus communis, und der dieſem folgende Ap-
petitus nirgends abweſend ſey. ‘Dieimpreflio-
nes nundiefer idearum, und die daraus entfichen-
de cörperliche Wuͤrckungen werden nicht allewege
angenommen : Gleichwie auch nicht die Frucht
einer jeden ſchwangern Frau durch der Mutter
Einbildung verändert wird: fondern nur allda
könten dieldeen ihre Wuͤrckung äußern , wo fie
nicht durch audere widerwärtige Ideen ausges
fchloffen worden. Darauff fährer er fort:
Itaque totius univerfi compagem comparare
licsat mulieri ‚de qua fupra ‚in qua compage
unus atque indivilibilis Spiritus,torus in toto, de
torus in qualibet ejus parte,per diverfas ideas re-
bus impreflas, & moventes Spiritus Mundi
phantafıam diverfa ibiimaginatur. Die wun⸗
derbare Einbildung diefes allgemeinen ei
-
2 WOWDED/WED U BETCETTE TEDJTE 9
maſſen auch wir geftehen muͤſſen/ da
Grund: n, vornemlich in den
tibus Metaphylicis , verborgene $
weit über den Horizont unfers
ſchwinget, und alfo von ung gar mi
werden kan. Dahero mir auch w
ſchuldigen feyn daß wir wieder unfer
ſo viel Lateiniſch mit eingemenget,
unmoͤglich zutrauen konten, die Sac
ſere Uberſetzung deutlich zu mache
nun aber die übrigen Materien, mit
ſes Syftema angefüller iſt, niche (
Stillſchweigen uͤbergangen werden
witr zum wenigſten das Verzeichniß
ctate noch hinzu thun, und wo es noͤth
einen kurtzen Bericht von eines jeb
beyfegen. Die Ordnung der Abh
treffend, fo Diener zum Nachricht, d
Zractate der Herr Autor gleich voran
unN mio or Nio nach scchun RL.
T. Le Roy Pbilefophla Radicalis Eclectita. 3
wirfft der Herr Autor zu Anfange bißweilen auch
gu Ende des Tractates feine Meynung mit eignen
Tra&. I. De Accidente. Die
Streitigkeit zwifchen denen Proteftanten und
Päbftleen von denen accidentibus abfolutis im
Heil. Abendmahl wird hier weitläufftig erörtert,
und fälle endlich der Schluß dahinaus, daß, weil
der Pabſt und die Heil, Kirche haben wolten, es
blieben nur die Accidentia,das iſt der Geruch, Ge⸗
ſchmack und die äußerliche Geſtalt/ des Brods
und des Weinsübrig , BieSubftang aber werde,
in den $eib und in das Blut Chrifli verwandelt, .
fo müfte man es glauben, die äußerlichen Sinne
möchten dazu fagen, wasfie wolten.
Trad. II. De Adione & Actu. Weil man
in einer Section erweifen wil, wie entfernete Din-
gein einander wuͤrcken fönnen, fo wird auch viel
dom Magnetilmo, Sympathia und Antipathia
geredet, und kommen diefe Materien infonderheie
öffters in gegenmärtigem Syftemate vor.
Tr. Il. De Aëre & Æthere.
Tr. IV. De Alteratione. Die Veraͤnde⸗
rung wird aus der Verduͤnnung und Verdickung
der Lufft, Verkehrung dee Ordnung und Lage,
wie auch der Figur derer kleinern Theilgen her⸗
geleitet. | |
Tr. V. De Amore. Weil diefe eine derer
ebbemeldeten Primalitatum fen ſo fol fie nicht bes
ſcrieben werden fönnen. . Die diefer Pri-
malitatum will man alfo erflären: Amor eft Pris
malitasconftituens efle complacendo, ficut Sa-
pientia
. = seen
haben |
Be VII, De Angelis._ Hier!
lich viel Subtilitäten por ‚in was v
und wie die Engel in demſelben fini
Tr. VII. De Anima, Xu
wöhnlichen Materien de anima Ve
tiva und Rationali, füchee man
don der doppelten Seele des Menfe
pten, wie auch von der Zeit, da di
Seele dem Leibe yon GH einge:
allerhand borzubringen,
_ Tr IX, DeAnima Mundi & A
. Diefer Sache iſt oben genung geredeı
mehr davon nachlefen will, der ſehe
p. 103.densy. 6. an. Daß nun al
otheſis ſo wenig Beyfall gefunden, |
fans feyn, weilman (1.) die einmal
nd⸗ Lehren nicht ablegen wolte; u
ſehr auff dieſe ſaſi in allen Philoſopl
chern geſchmaͤlet wurde ſo 4
1. Le Roy Philofophia Radicalis Eilectica. 15
unter die Artes Theoreticas gezehjler, welches viel ·
leicht nur von der Scholaftifchen in duncklen
Kunft- Wörtern befichenden ‚nicht aber von der
wahrhafftigen und Schrifft-mäßigen Theologie
zu verſtehen ift: Sintemal diefe allerdings alle»
zeit unter die Pradticas gehöre ‚weil alle in derſel⸗
ben vorkommende Schlüffe mirtelbarer Weiſe
Prasin zum Endzwecke haben. In übrigen ob
die Theologia Ars genennet werden folle und
könne, davon wird anderweit difputiref, und gen
höret hieher nicht. In dieſem Tractate fucht der
Herr Autor zu erhärten,daß es allerdings möglich
fey den Lapidem Philofophicum zu machen,
(v.p.133.) und wäre von diefer Goldmacher-Kunft
Helmonzius und Serdinandus III ehemaliger
Roͤm. Kayſ. vornehmlich berühmt , wie er denn
diefes, was infonderheit den letztern betrifft, aus
einem von verfertigtenGolde geſchlag ·
nen Scheu Pfennigedeffen Abrif alger zu fen;
zu erweifen bemuͤhet iſt.
Tr. XII. De ArteSyllogiftica ſeu Argumen-
tandi. Wer ſich an dem Syllogiſtiſchen Spiel
Wercke —— thun fan / wird hier aller⸗
hand luſtige Veränderungen und angenehmen
Zeitvertreib finden. Nur muß man benjeiten
fein Gemuͤthe hertz hafftig machen ‚daf es vor dem
fürchterlichenFrimefor,Domacor,Dacoccor; Fis-
meror und andern erſchrecklichen Popangen nicht
in Jurcht geratb. J
Tr. XIII. De Atomis eotumque Effluviis.
Die Meynung Democriti und derer Epicureo»
rum iſt befandt , und die angeführeten Experi- .
menta von denen Ausdinflungen , als einem
sticht verdrießen laffen, wenn wir
aus dem Thoma Campanella anı
ceſſum cauſandi allhier mittheilen
‚(pofle, noſſe, velle) eſſentian
omnia præcedunt: Ex Primalit:
bus, ſeu extra reſpicientibus oriu
vocata Facultates a Philoſophis,
vizinSS.literis. Quæ extenſa
teriora, pariunt paſſiones, notior
nes. Extenſiones autem iftz,qu:
reales, in Deo vero reſpectus tanti
principiationem & rerum unive
principiationibus Caufas: Ex caı
Semina: Etexconcurfurerumo
per Neceflitatem, Fatum & Harn
tur a primalitatibus influxum hal
ditiocaufam ad caufandum accı
enim agens patienti non approxi
ad aliud non ordinetur, actio no
Tr. XVI, De Caufa Prima.
I. Le Ro Philofophia Radicalis EslvBica. 14
Beitun: wırd etn Einfluß ın die terdifchen Din
ge beygemeſſen.
Tr. XVII. De Colore &Luce, P. 239. iſt der
Herr Autor der Meynung dererjentgen zugerhan,
welche vorgeben ‚daß die Planeten fich der Erde
näherten und infonderheit Durch Die Annäherung
der Senne, des Martis und der Veneris Die Welt
Dereinften würde eingeäfchert werden,
Tr. XIX. DeNatura Corporis & Continui.
Tr. XX. De Deo ur Ente Neceflatio. Daß
noshwendig ein GOtt fenn müffe , wird aus Me-
taphyficis, Phyficis und Moralibus argumentis
erhärtet. P.265. wil man behaupten , daß einige
Menichen ohne ihr Berfchulden von dem wah⸗
ren GOtte nichts wuͤſten; oder daß es ignoran-
tiam invincibilem des wahren GOttes gäbe,
desgleihen , daß michte in fich felbft und von
Natur rechtſchaffen oder ſchaͤndlich fer
Tr. XXI. De Diſtinctionibus.
Tr. XXII. De Duratione. Von der Ewig⸗
keit, Sempitetnitaͤt, dem Evo und der Zeit wird
allhier viel diſputiret.
Tr. XXIII. De Elementis & primis princi-
piis Phyficis ac Metaphyficis, h. e, Proprincipi#s
jeu Primalitatibus Corporis Naturalis. Dies
fes iſt der vornehmfte Tractar , welcher billig, als
ein Begriff der Grund » tchren des Deren Vers
faſſers härte voran ftehen follen, weil Dadurch dee
Berftand des Syfternatis wuͤrde ſeyn viel leichter
gemacht worden. Das nothwendigſte daraus
fiher bereits obem, , FBv
Tr. XXIV. De Ente & Categoriis; beſte⸗
Deutſche se ud. B
au) 4 piiluavapiruuay Yus YvYUralı
Dei. Gleichwie nun ohhr diefes Faı
mni genere caufarum zufammen gefe
Alſo fey in Anfehung deffelben alles no
cheils neceſſitate eflentiz,theile exiften
der erfiern bliebe es allezeit unverbrüd:
andere Nothwendigkeit aber entfiche
von dem göttlichen Schluße ‚oder per.
tem adualis exiftentie. Dieerferei
nennet eine unumgängliche ‚die andere
untrügliche Nothwendigkeit.
Tr. XXVI. De Natura Formarur
que Origine. Die Meynung derer
&corum von denen formis fubltantialib
manden unwiffend; daß aber unfer He
feine rationes generales oder ideas daʒ
kan aus dem obangeführten leichte g
werden. ©. p.7ı1. $.42. u. P.714.$.50.
Tr. XXVI. De Generatione & Cı
ne. Die Beſchreibung der Zeugun
mein hahsn mirnahen anasführse Nahe:
I, Le Roy Phrilofopbia Radicatis Belettica, 19
Tr. XXIX. DeHabitibus, Weil der Here
Verfaſſer ihm vorgenommen allewege den Gt⸗
brauch feiner Grund » Lehren in Theologiſchen
Dingen zu zeigen; als koͤnnen diejenigen , wel⸗
gen Die zwischen denen Proteftanten und Papi⸗
Ren in Schwange gehende &rreitigfeiten in
dem Articulvon der Gerechtfertigung uno Heili⸗
gung befandt find, von felbft urtheilen, daß dieſel⸗
den allhier beruͤhret werden. Dur tft zu bedau⸗
ren, daß das Vorurtheil des Anſehens derer
Coneiliorum und des Bannes wie in andern, al⸗
fo auch int dieſen Streitigkeiten den groͤſten Bes
weiß ausmachen muß.
Tr. XXX. De Homine. Weil man die
Natur des Wenfchen zu ergründen gefonnen iſtʒ
als wird der meifte Fleiß auf die Linterfuchung
derer Temperamente gewendet, und werden dies
felbe ‚wie gewöhnlich ‚In dem Gebluͤte geſucht.
Tr. XXXI. De Ideis. Diefes ift abermaf
eins von denen Haupt, Stücen , welche, dem
Sinn unfers Heren Verfaffers recht zu verfles
ben , vornehmlich unterſucht werden müflen,
Man eheilet die Ideam ein in divinam , intelle-
&ualem ‚rationalein, animalem & naturalem$
bie erfle wird GOtt, die andere denen Engeln, die
dritte denen Menſchen, die vierdte dem Vich,
imb die fünffte denen übrigen lebloſen Creaturen
bengeleget, als ben weichen letztern inſonderheit
dersſelben Vermehrung vonder Idee herrühren
ſel und giebt es nach des Herru Autoris Mey⸗
ang pP. 456. 5.24: auch Kranckheit verurſachen⸗
De laden. Beh dieſer Gelegenheit verfaͤllet
Ban auff Die ————— metallorum; und
mi ſucht
pothelı Die gantze Sache dahina
gleich der Henland nach feiner X
allezeit überall zugegen ſey, ſo gefi
Heil. Abendmahle.
Ir. XXXIII. De Logica.
zwar die Vernunfft⸗Lehre gantz
aus, jedody weil man nur bey
fnenLogicaberuhet ſo wird au«
forthin dunckel bleiben , wie fiet
ifl. Unter andern Beſchreibu
nunfft » Lehre befindet ſich auch dir
daß fie fey Facultas fermocinatri»
argumentatrix & diflertatrix ; u.
felben Theile beftchen in Definitic
und Argumentatione.
Tr. XXXIV. De Metaphyfica
fe verſtehet dee Herr Autor nichre
denjenigen Theilder Welt-Weich
Ente und deffen Befchoffenheiten,
denen Engeln hantelt ‚ob gleich di
I. ZeRoy Philofopbia Radicalis Ecleölica. 11
fo redlich mic derfelben umgegangen wäre ‚und
nicht mehr davon genommen oder beygefügee
bäcce, als der fel.tucherus in der Heil. Schrift.
gethan ( wie man ihm das Begentheil fäifchlich
benmiffer) fo würde die heilige Metaphyfic gan
reinundunverfälfchet blieben ſeyn. ‘Diep.296.,
angeführte und p.491. wiederhohlete metaphyfi⸗
califche Conjugation des Verbi Sum verftche ich
nicht, fan alfo auch davon nichts ſchreiben. So
viel melde nur noch, daß der meifte Theil dieſes
Tractats de principiisprimis handele ‚und derer
eine groffe Anzahl anführe,
Tr. XXXV. De Meteoris.
Tr. XXXVI DeMotu.
Tr. XXXVIl. De quibusdam Naturæ Ma-
gnalıbus. Diefe Magnalia find Antipathia,
Sympathia und Magnetifmus, davon unterſchie⸗
dene Beyſpiele angefuͤhret werden, nebft andern
fonderbahren Dingen, von welchen man feine.
Urfache, als aus deren Ideen geben fan, Der»
gleichen Antipathie ſucht der Herr Autor zwi⸗
ſchen dem Pabſt und Luthero p. 533.
Tr. XXXVIII. De Propofitionis Natura,
Materia,Divifione & Proprietatibus.
Tr. XXXIX. DeQualitatum Origine &Na-
tura. Diefe Materie iſt ſchon oben de Primali-
tatibus umd Ideis erörtert worden.
Ir. XL. DeRelatione & EnteRclativo.
Tr. XLI. DeScientia,
Ts. XLIL DeSemine. Diefer Saame wird
Kichrieben, daß er fen Compendium caufarum ,
Pfincipiorum,elementorum & primalitatum in
effeätus fubftantiamveniens. Es verdient Dies
DB; fer
Sufft Strahlen anfümmt,als wir!
‚ArrıyoßoA ugs oder Radiatione
Tr. XLIV. De Subfiftentia.
Worten Hypoftafis, Subfiftentia ı
tas, fparetman feine Mühe,ander:
von Ehrifto vorkommende Mater
Sicht zu feßen,
Tr. XLV. De Terminis Philo|
eeifft vornehmlich derer Peripateti
cabilia,
Tr, XLVI. De Venenis; a
Sym- und Antipathia derer Giffte,
Ir. XLVII, De Vita & Morte,
Tr. &LVIN, De Unione Ph
phylica , gehet hauptſachlich an da
von der Menſchwerdung des of
Tr, XLIX. De Univerfalibus,
vie iſt Denen Singularibus oder ind
Ben geſetzt, und betrifft dasjenige,
Dinaen mnlesch asmein ir um a
II. Tre}. Berachsch Capunprimum, 23
BeaAbfalu Decrei res Rformicen ju gedens
Weil man nad) Berfertigung dieſes Wercks
wahrgenommen, daß noch eins und das andere
beyufugen fen; als hat man nicht ermangele
Busch angehängte Supplementa biefer Unvoll⸗
kommenheit zu ſtatten zu kemmen. Regiſter
ſinden ſich nicht bey dieſem Wercke weil man, die⸗
fe Muͤhe zu erſpahren, das Syſtema nach Als
phabetiſcher Ordnung abgefaſſet hat wie aus den
von ums angeführten Uberſchrifften derer Tra⸗
etate Fan erſehen werden, als in welchen wir eben
wma deßwillen die Sateinifchen Worte behalten
II.
Tractatus Talmudici Berachoth ſive de
Benedictionibus Caput primum:
Das iſt:
Des Talmudiſchen Tractats, fo vgm
Gebeth handelt, erſtes Capltel, aus
der Babyloniſchen Gemara ins La⸗
teiniſche uͤberſetzt, und mit Anmer⸗
dungen verſchen durch Georg Elie⸗
zer Edzard. Hamburg, bey Sa⸗
muel Deillı7zz. 4. 1. Alph. 15. Bo⸗
gen. |
3 vor md in der Zalmub Hemtiher map
umie e, i t su Tage Feine
Feage mehr. Leugnet ee end. 6 giebt
er chufehlbar zu erkennen ‚daß er nicht wiſſe,
worzu der Talmud gut fen, und ſich In denen
By Dim
SH LOTTTER verdaßt machte, tocı
gleichwol Heidnifche Bücher zu lefen
viel slmmer,lächerlicher und ärgerlic
Talmud / geſchrieben find. Bey de
es verſtehen / bleibet er dennoch in ſeir
und wird von ihnen mit fonderbahren
fen, Und unter diefen werdiener nu
len Zweifel den vornehniften Plat
Ebjard ‚ein berühmter und gelehrte
in Hamburg. Denn gleichwie derſ
gleichen Studiis gar eine genaue W
von feinem Herrn Vater geerber, alfı
ouch bif anhero In Öffenrlichen Sud
der gelehreen Welt befannr gemacht
Bar er fich an den Tractat Berachoth
den wir nebſt beſſen Anmerckungen
durchgehen wollen.
Den Titul des Buche anbetreffend
er von dem Hebraͤiſchen orte
welches erſtlich fegnen ‚bernd BO
II. Fra. Berachorh Capüs prrmum,. 2%
— — — — — —.
und endlich insgemein berhen heiſt. Wird al⸗
fo in die ſem Tractat gewieſen, wie fich Die Juͤden
in ihrem Gebethe aufzufuͤhren haben. In die⸗
ſem erſten Eapirel koͤmmt nun folgendes vor, (1)
zu welcher Zeit fiedag Kriſchma* bethen ſollen,
nemlich Abends und Diorgeng, Milchna 1. 2.
(2) Mit was Geberden ſolches geſchehen wuͤſſe,
welches in iedes Belieben geſtellet wird. Miſchn.
3. (3) Was man uͤber dem noch vor Gebethe
bethen muͤſſe. Miſchn. 4. (4) Daß man alle
Abende an die Erloͤſung aus Egypten gedencken
ſolle. Miſchn. 5. In der Gemara wird über
dieſe Materien weitlaͤufftig nach Art derer
Juͤden diſputiret / wobey denn auch noch viele an⸗
dere Sachen mit vorkommen, die man in einem
Commentario über isterzehlten Text wohl nicht
fuchen ſolte. Allein die Weiſe derer Juͤden
bringet es fo mic fich, welche ben gegebener Gele⸗
genheit alle mündliche Lehren, fo fie bey ihren
Schrmeiftern gehoͤret harten, mitzunehmen, und,
wo ein Bibliſcher Spruch angeführer worden,
auch andere von gleichen inhalt zu erörtern pfles
gen. Konmen etliche Jegenden mit unter, wie
denn die Juͤden in ihren Schriften eben zu Eh⸗
ren veſt nicht feyn, fo muß man dencken, man lefe
Bergleichen, nur in andere Form gegoffen , auch
B fs bey
vAlſo nennen die Juden ihr Gebeth, welches ſich
von denen Worten: Hoͤre Ifraelsc. Dert. Vl.4.
aufaͤnget, von welchen man auſſer die Antiquarios
des M. Uaurent. David VBollhagens zu Leipzig
1703. und D. Sam. Leemanni ju Bern 1708. ge⸗
haltene Difpurarienes, de Judzorum Le@ioneAudf
nachleſen Bar.
Dei. Bleichwie nun GOit diefes Faru
mni genere caufarum zufammen gefeß
Alſo fey in Anfehung deffelben alles not!
cheils neceflitate eſſentiæ, theils exiltent
der erſtern bliebe es allezeit unverbruͤchl
andere Nothwendigkeit aber entfiche «
von dem göttlichen Schluße ‚oder per n
tem adualis exiftentiz. Dieerfteren
nennet eine unumgänglidhe ‚die andere.
untruͤgliche Nothwendigkeit.
Tr. XXVI. De Natura Formarum
que Origine. Die Meynung derer l
&corum von denen formis fubftantialib:
manden untwiffend; daß aber unfer He
feine rationes generales oder ideas dajı
kan aus dem obangeführten leichte ge
werden. ©. p.7z11. $.42. u. P.714.$.50.
Tr. XXVI. De Generatione & Ce
ne. Die Beſchreibung der Zeugun
mein haben wir oben angeführer , daheı
gleich der Henland nach feiner Menfe
allezeit überall zugegen fen, fo geſchehe
. Heil. Abendmahle.
Tr. XXXII. De Logica. M
zwar die Bernunfft £chre gantz ung:
aus; jedody weil man nur bey der
ſchen Logicaberuhet ‚fo wird auch we
forthin dunckel bleiben , wie fie bißhe
ifl. Unter andern Befchreibungen
nunfft⸗Lehre befindet ſich auch diefe p
daß fie ſey Facultas fermocinatrix, d
argumentatrix & diflertatrix ; und f
felben Theile beftchen in Definitione
und Argumentatione.
Tr. XXXV. De Metaphyfica.
fe verſtehet der Herr Autor nichts ai
denjenigen Theilder Wele-Beicheit,
Ente und deffen Befchafferheiten,von
denen Engeln handelt ob gleich die Al
fophi und Ariftoteles felbften fie nicht
1. Ze.Roy Philofopbis Radicalis Ecleöhica, 11
fo redlich mit derfelben umgegangen wäre ‚und‘
nicye mehr Davon genommen oder beygefuͤget
biste, als der ſel. Lutherus Inder Heil, Schrift
gethan ( wie man Ihm das Begentheil fälfchlich
benmiffer) ſo würde die heilige Metaphyfic gang
rein undunverfälfcher blieben ſeyn. Diep 296.
angeführte und p.491. wiederhohlere metaphyfi⸗
caliſche Conjugation des Verbi Sum verftcheich
nicht, Fan alfo auch davon nichts ſchreiben. &o
viel melde nur noch, daß der meifte Theil dieſes
Tractats de principiisprimis handele ‚und derer
eine groffe Anzahl anführe.
Tr. XXXV. DeMeteoris.
Tr. XXXVL De Motu.
Tr. XXXVIL De quibusdam Naturz Ma-
gnalıbus. Diefe Magnalia find Antipachia,
Sympathia und Magnetifmus, davon unterſchie⸗
dene Beyſpiele angefuͤhret werden, nebft andern
fonderbahren Dingen, von weldyen man feine.
Urfache, als aus deren Ideen geben fan, Der»
gleichen Antipathie fucht der Herr Autor zwi⸗
ſchen dem Pabſt und Luthero p. 533.
Tr. XXXVIII. De Propoſitionis Natura,
Materia,Divifione & Proprietatibus.
Tr. XXXIX. DeQualitatum Origine & Na-
tura. Diefe Materie ıjt ſchon oben de Primali-
tatibus und Ideis erörtert worden.
Tr. XL. DeRelatione & EnteRclativo.
Ir. XLI. DeScientia, |
Tr. XLIL DeSemine. Diefer Saame wird
Iehrieben, Daß er fen Compendium caufarum ;
Principiorum,elementorum & primalitatum in
effeäus ſubſtantiam veniens. (Es verdient Dies
B3 ſer
1: Ze Roy Pbilofophia Radicalis Ecleßlica,
Tractat gar wohl durchgelefen zu werden,
il keine Mühe gefparet wird die Matur des
jaameng, der Zeugung, und vistutis plafticz zu
läutern,
Tr, XLII. DeSenfibusEsternis, Weil in
klaͤrung des Schens , Hoͤrens und Riechens
Tauf die Befchaffenheit derer Sonnen» und
t Strahlen anfömmt,als wird p,653.(gq. de
wiyoßoAse wis oder Radiatione gehandelt,
Tr, XLIV, De Subfiftentia, Nebſt denen
orten Hypoftafis, Subfiftentia und Perfonali-
ſparet man feine Mühe,andere in der Lehre
Eprifto vorkommende Materien in helleres
t zu ſetzen.
Tr. XLV. De Terminis Philoſophicis. Be-
fft vornehmlich derer Peripareticorum Pradi»
ilia.
Tr, XLVI. De Venenis; allwo von der
II. Trald. Beracheth Cæput primmm. 23
des Abſoluti Decreti derer Meformitten zu gedens
Weil man nach Berfertigung biefes Wercks
wahrgenommen ‚Daß noch eins und Das andere
benjufügen fen; als hat man niche ermangele
derch angehängte Supplementa biefer Unvoll⸗
Fonumenheit zu flatten zu kommen. Regiſter
finden fich niche bey dieſem Werde weil men dies
fe Muͤhe zu erſpahren, das Suflema nad) Als
phabetifcher Ordnung abgefafler Hat wie aus den
von ms angeführten Liberfchrifften derer Tra⸗
ctate fan erſehen werden ‚als in welchen wir eben
wa beßwillen die Lateiniſchen Worte behalten
II.
Tractatus Talmudici Beracheth five de
Benedictionibus Caput primum :
Das iſt:
Des Talmudifchen Tractats , ſo vgm
Gebeth Handelt, erſtes Capltel, aus
der Babyloniſchen Gemara ins La⸗
telniſche uͤberſetzt, und mit Anmer⸗
Luneen verſehen durch Georg Elie⸗
zer Edzard. Hamburg, bey Sa⸗
muel Hellızz. 4. 1. Alph. 15. Bo⸗
gen.
Fade ſich In dem Talmud Hemliher mp
um ne
Ruge mehr. rn —E siehe
er Sefene —5* Ban rk ee
woran der Talmu ey, u
| B Orien⸗
WyURER VETDOBE Mächte / we
gleichwol Heidniſche Bücher zu leſen
viel tuͤmmer laͤcherlicher und aͤrgerli
Talmud ‚gefchrieben find, Bey di
es verſtehen / bleibet er dennoch in ſei
und wird von ihnen mit fonderbahreı
fen, Und unter diefen werdfener n
len Zweiffel den vornehnften Pla
Edjard ‚ein berähmter und gelehrt
in Hamburg. Denn gleichwie der
gleichen Studis gar eine genaue X
von feinem Herren Darer geerbet, all
ouch biß anhero in öffentlichen &
der gelehrten Welt befanne gemach
Bat er ſich an ben Tractat Berachotl
den wir nebſt deffen Aumercunge
ehen wollen.
Den Titul des Buchs anbetreffenl
ſolcher von dem Hebraͤiſchen Worr
welches erſtlich ſegnen / hernach (Ge
II. act. Berachoth Capüt primum. 2%
— — ———— ——— — ——
und endlich iasgemein berhen heifſft. Wird al⸗
ſo in dieſem Tractat gewieſen, wie ſich die Juͤden
in ihrem Gebethe aufzufuͤhren haben. In die⸗
ſem erſten Capitel koͤmmt nun folgendes vor,(1)
zu welcher Zeit fiedag Kriſchma* bethen ſollen,
nemlich Abends und Morgens, Mifchna ı. 2.
(2) Mit was Geberden ſolches gefchchen müffe,
welches in iedes Belieben geitellet wird. Miſchn.
3 (3) Was man über dem noch vor Seberhe
bethen muͤſſe. Mifchn. 4. (4) Daß man alle
Abende an die Erloͤſung aus Egypten gedencken
ſolle. Miſchn. 5. In der Gemara wird uͤber
Diefe Materien weitlaͤufftig nach Art derer
Süden difputivet,woben denn auch noch viele an⸗
dere Sachen mie vorfommen die man In einem
Commentario über isterzehlten Tert wohl nicht
füchen ſolte. Allein die Weiſe derer Juͤden
bringet es fo mit ſich, welche ben gegebener Gele⸗
genheit alle mündliche Schren , fo fie bey ihren
Schrmeiftern gehoͤret hatten, mitzunehmen, und,
wo ein Biblifcher Spruch angeführer worden,
auch andere von gleichen Inhalt zu erörtern pfle⸗
gen. Konmen etliche Legenden mit unter, wie
deun die Juͤden in ihren Schriften eben zu Eh⸗
ren veſt nicht ſeyn, fo muß man dencken, man lefe
dergleichen, nur in andere Form gegoffen, auch
B 5F bey
> fo nennen die Juden ihr Gebeth, welches ſich
von denen Worten: Hoͤre Iſrael ꝛc. Devt. VI.4.
anfänget, von welchen man auſſer Die Antiquarios
des M. Laurent. Davib Sollhagens zu Leipzig
1703. und D. Sam. Leemanni zu "Bern 1708. ge>
haltene Diſputationes, de Judzorum Lectione Audi
nachleſen tan.
mterlauffen laffen.
edoch wir wenden ung zu unſer
und wollen vor allen Dingen ſehen,
was barinnen vorkoͤmmt, fo in Erl
Schrifft einige Dienfte thun kan.
befandt, daß in ſolcher eben diejenige‘
enthalten ‚deren man fich zu denen Ze
Heilandes im Juͤdiſchen Sande bedien
wir werben folche Dinge antreffen,
mit dem Dieuen Teftam, gar wohl:
laffem. In denen p.59.vorfonnmenden
rm ou ANY 2 ww
TYOWN, ‚Quicungue hominum veu
wm, ujus verha exandimiur : fteher
Concepte, welche die Pharifäcr Joaı
vorbringen : Wie wiffen , fagen
Gott die Sünder nicht börer ,
ſo iemand gottfürcheig ift, und
nen Willen, den böreter, Di
ApNTeV TE Nulpa WM Neria dursc
IL. M. Reræachoth Cæput primum. 2%
treffen, weiche, wenn fie etwas erflären oder zei»
gen wollen, fo fagen fie: FIN ND, welches
104. zu leſen iſt: An andern Orten brauchen fe
Die ätfchen Worte: NIT NM,vens & vide,
Es braucht aber im Neuen Teftam. dergleichen
Dichens » Art der Evangelift Johannes Evang.
el, 47. und Apoc.VI,ı. * Endlich führen wie
noch an den Titul ayyıroc inuAyrias, weis
cher, wie befandt ‚in der Offenbahrung Johan⸗
nis verſchiedene mahl vorkoͤmmt, und ſich gae
fuͤglich mit dem may mW oder, wie in uns
ferm Eopitel p. 74. auf Chalpäifch zu leſen
Beau nm ,‚* vergleichen läffer.
Ferner kommen verfchiedene gute Einfälle
und Gedanden vor, deren etliche wir dem tefen
ilenmwollen. P. 105. i06. vergleichen die
Talmudiſten GOtt und die Seele in 5Stuͤcken:
Denn, fagen fie, gleichwie GOtt die gamze
Welt erfüller : Alfo erfüller die Seele
den gantzen Leib, Gleichwie GOtt fie«
bet. und tan doch nicht geſehen werden;
Alfo auch die Seele. Gleichwie GOtt dig
ante Welt erhaͤlt; alfo erhaͤlt die See⸗
den gantzen Leib, Gleichwie GOtt
ein reines Weſen iſt: fo auch die Seele.
Gleich⸗
5 Bir finden diefe Kedens,Art zum allererfien bey
dem — 33 — Ejechiel c. VII, 9. Woraus zu
Schließen ‚daß fie in Chalbaͤa gebraͤuchlich gewes
fen, und von dar hernachmahls in das Juͤdiſche
Land gebracht worden.
® Man tan hierbey dei Herrn Hottingers Aumer⸗
due Über Goodwini Mofen & Aaron }.2. c. 2. 3. 3.
madjichen „old welcher eben begleichen ſchon ex⸗
wird p. 139. folgendes gelefen : IX
vor feinen Flächften bitten Ban,
esnicht, der wird ein Bünder |
Sie beweiſen ſolches aus ı.Sam. XII,
muel alſo redet: Zsfep ferne von ı
alfo an dem KErrn zu verfünd:
ich folte ablaffen für euch zu beth
artig weiſete eine Juͤdin p.102. einen ge
den ab. Dieſer hielt ihr die Worte]
Ruͤhme du Unfruchtbare, die du
biehreſt; vor, und fragte: ob man
wegen, weil man unfruchtbar wäre, |
ſolte. Die Juͤdin verſetzte hierauf:
ficheft du nicht was in eben dieſem Vi
ſtehet: Denn die Einſame hat m
der, als die den Mann hat, ſp
Kerr. Und wilſt du wiſſen, fuhr fie
der Verſtand derer Worte fey, die du
U. Traä Berachoth Caputprimum. 29
Bur Luſt wollen wır noch einıaxs berühren,
welches in derer abergläubifchen Juͤden Gehirn
bervor gelommen, daman denn aus der bloßen
Erzehlung gleich fehen wird ‚was Davon zu hal.
ten. Alſo wiffen fie p.13. zu erzehlen, daß GOtt
es noch täglich beweine,daß er den Tempel zu Je⸗
ruſalem habe verwäften laſſen, worüber die ze⸗
hende Anmerckung des Herren Edzard nachzule-
fen. Ja fie haben ihn auch hören berhen , und
geſehen, daß er die Tephillin umzuthun pflege,
ps. Gichedie 41. Anmerdungp.zog. Die
Gebeths⸗Formul aber ftehet p. 60. und lautet in
tateinifcher Eiprache folgender geftalt : Ira pla-
eeat mihi, ut mifericordia mea vincat iram me-
am & mifcrationes meæ obvolvantreliqua mea
attributa, utque agam cum filiis meis fecundum
attriburum mifericordiz mez, &ingrediar (ie.
eontıneam me) ipforum bono intra lineam ju-
dicii, (mec progrediar extra ıllam ad judicium ad-
verfüs ipfos.) Wer in der ſchwartzen Kunſt er-
was gethan , Bemmollen mir folgendes zu beur⸗
eheilen überlaffer. Sie ſagen p. 48. ein ieder
Menſch habe rau end Teuffel zur linden, und zes
ben faufend zur rechten um ſich. Und daher kaͤ⸗
me es, daß am Sabbath in der Predigt fo ein
groffer Sedrangmäre, ob gleich nicht eben viel
Leute zugegen wären: Ingleichen daß derer
Dabbinen untere Kleider fo fehr abgetragen, und
die Suffe müde würden. Wer diefes wunerfahe
ten wolte, der folle nur Afche nehmen, und fie
uf feinem Bette herum fieben , fo würde es
früh ausfehen , als wenn Huͤner darauf herum
"s ‚ges
| 4
IL Traöt. Berachorb Caput primum.
jangen wären. * Mer fie aber gar ſeht
te, der folle die Secundinam von einer ſchwa
Kae, die zum erſtenmal geworffen, nehmei
Jam Seuerdörren, zu Pulver ffoffen,umddtefi
lver in die Augen ſchůtten. Manmüffeabı
ch daffelbe wohl verwahren, daß die Teuff
etwas daraus fehlen möchten. Esiftei
glück vor ms, daß Das probatum eft nid
ben ſtehet fonft wolten wir dem Leſer die G
geben ‚daß es richtig wäre, Aber genu
m dem Terte, wir wollen auch einiges aus di
m Edzards Anmerckungen vorbringelt,
Zur Erflärung der Schrifft diener aus dene
en folgendes. Er überfeget p.175. bepläuf
die Worte Eſaiæ LIII, 9. alfo ‚dag Chriſti
he beydenen Gottloſen in eines Reichen Er:
jey begraben worden. Den Ort Rom. XII, u
iner komme dem andern mir Ehrerbi
I. Mact. Beracboth Caput prima. 31
hırare, pr=veniatillum ſalutando. P.216--239,
Gret er aus, daß derjenige, der Moſi im bren⸗
Buſch erſchienen, muͤſſe eine goͤttliche
on ſeyn. Denn er wird genennet iM),
SUNEN, IN EN MIN, U an, WIN,
rGOtt Abraham, Iſaac und Jacob. Fer⸗
e wird von ihm geſagt, daß er durch feine Ges
nwart die Erde geheiliger ‚Das Schreyen des
fraslisifchen Volcks gehören, Moſi und denen
üden feine Huͤlffe verfprochen, ihm Opffer zu
Ingen anbefohlen ‚durch Mofen wahrbafftige
zunderwercke gerhan habe ꝛc. Daß er aber
s Engel genennet wird, daran gehet ihm nichts
‚, denn es wird weitläufftig aus Juͤdiſchen
chrifften dargethan, daß durch diefen Engel
mand anders als ber Meßias verſtanden wer»
Ferner wird aus andern Schrifftfiellenges
efen, daß dieſer Meßias, weicher von GOtt
aem himmliſchen Vater geſandt worden, eine
n ihm unterſchiedene Perſon fen, und ob er
ich geſendet werde, doch feiner Gottheit nichts
gehe, Von der Art, nach welcher die Juͤden
e Stunden gezehlet haben, wird p. 255. 256.
edet, ımd dabey gewiefen, daß fie ſolche von
fgangeder Sonnen zu zehlen angefangen har
Und fo müffen alle Stellen des Meuen
Ram, erfläret werden ‚den Ort Johannis am
R,24. ausgenommen allwo er fich nach derer
mer Art, die Zehlung derer Stunden von
itternacht anzufangen gerichtet ha Denn
endern Evangeliften fagen, Chriſtus wäre
Die fechfle Stunde ans Creutz geichlagen wors
Rhanues aber ſaget, er wäre um felbe 2
n9
Berui LALTUUJERT DICHTE zu verſteye
ihn alle Voͤlcker auf Erden ſich nich
ben; weil er fie nicht alle gebunden
feine Bande hätten fönnen von
weil die Worte: Du biſt mein
tebabe ich dich gezeuget, gaı
koͤnnen gedeutet werden; weil ei
nehmung zum Sohne zu verfichen
eine allgemeine Herrſchafft über di
folgen fol ; weil David dergleich
Herrſchafft niemahls überfommen
biger nicht geſchickt geweſen, u. d.n
werden gar verſchiedener Rabbi
angefuͤhret, welche dieſen Pſalm
Meßia verſtehen. Wie denn die £
wider ihn empoͤren folten in unferm
umd Magog,das ift, nach der Juͤdi⸗
Art ‚die Anti « Ehriftifche Kirche,
U. Trail. Berachoth Caput primum. 33
Es wird dieſes Wort auch in der Schrift ſonſt
yon denen Richtern gebraucht, zu welcher Bes
deutung fie auch den Ort Plalm. LXXXII, 1. ʒie-
ben, weichen fie alfo erklären : GOtt richtet
mitten unter denen Richtern. Dun aber
fagen die Züden, wo das Wort IYMHN von
benea Richtern gebraucht wird, da mäffen noth⸗
wendig zum wenigften 3. Perſonen zugegen ſeyn.
Ferner fagenfie, bedeute das Wort 1m
das Synedrium cœleſte, oder das Geheimniß
derer goͤttlichen Perſonen, wie ſolches aus ver⸗
ſchiedenen Rabbinen angefuͤhret wird. Wor⸗
aus ſich denn ſchließen Läffer, daß durch das Wort
EINEN von denen alten Juͤden 3. Perſonen
ſeyn verſtanden worden, * Daß man itzund
einwerffen will, die Engel waͤren auch Beyſitzer
desSynedrii cœleſtis, ſolches kan nicht wohl ſtatt
finden , weil Geneſ. I. ſolche XXM-O ver-
ſtanden werden, welche die Welt, und was drin⸗
nen iſt, erſchaffen haben. Es kommt noch meh⸗
res vor, welches wir fleißigen Leſern recommen-
diren wollen. Der Artickul von der Wahrheit
unfers Meßiaͤ wird p.174. ſ. wider die Juͤden
weitläufftig ausgeführee , und ihnen fo wohl aus
Heiliger Schrift, als Rabbinifchen Scribenten
gewiefen ‚daß alles, was in felben von dein Meſ⸗
fis vorgebracht wird, aufniemand anders als uns
fen Heiland könne applicirer werden. Mit
den Socinianern läßt ſich der Herr Edzard p.
38-224. ein, und zeiget, baßin dem görrlichen
Deusfche Ads EradxuL 5. SE Weſen
* Auf diefe Weite fan man diefen Grund nur zer’
Srdgerer wider die Süden brauchen, fonft wirb er
nicht viel nuͤtze ſeyn.
Dich Us 15 UUD SULCHTUWYTHR Ti
wir in dergleichen Marerie etw
eher bringen wolten, fo mi
iſcurſe von Wort zu Wort abfı
pfehlen alſo dem Leſer dieſes Wer
als welcher den unvergleichliche
ben ſattſam fpühren wird.
III.
Pratique de la memoire art
apprendre l'hiltoir
Das iſt:
Anweiſung wie man bey
der Hiſtorie ſeinem Ge
Huͤlffe kommen ſoll / dur
fier, Soc. Jeſu. Paris, 17
204. Bogen / und 1Boge
und andere galante Wiſſenſchafft
leichte Art. begjmbringen fischer.
chut er fonberlich damit, daß er dem
janger Leute auf allerhand Art zu Huͤlffe man,
"Ans Diefer Abfiche num har er fein Werck de 1a
menıoi-
. —ñ—rt e a
2. La veritable connoiflance de foi - meme ‚avec les
p ratiques d’humıilite , qu’on en doittirer, traduit de
talien. 12.
3. Lavie de l’Hermite de Compiegne. 12.
4. La vie de Mr.l’ Abbe du Val Richer, Reformateus de
ce Monaßere, & Inſtituteur des Conferences Ecche-
Gaßliques. 12.
5. Reflezions Chretiennes pour les jeunes gens quten-.
trent dans le monde. 13.
6. La pratique des devoirs des Curez,traduir de ries·
lien du P. Segneri. 11.
5. La vie da Comte Louis de Sales modele de biers
dans l'état ſeculier, comme $.Frangois de Sales l’ a
cté dans l'etac Ecclefafique.
8. Veritez confolantes du Chriftianisme. 24.
9. Hißoire de l’origine du Royaume de Sıcile & de Na.
ples. La même traduire en Italien de l’imprefion
de Naples.
so. Examen des pr£jugez vulgaires pour difpofer l'elprie
djuger ſainement de tout.
ır. Abreg£de l’hiftoire d’Efpagne,
s2. Pratique delamemoire artificielle, Ile pour apprendre
ls Chronologie & l’Hiftoire univerfelle, & en parti-
eulier l’Hifoire fainte , l’Hifoire Beelehaftiqus, &
l’Hiftoire Prophane.
Grammaire Frangoife für un plan nouresu, Conte-
nant divers Traitez ſur tout ce qui pens fervir à par-
ler & à ccriro corte&enientt. 12.
u. Introduction à la ſcience Genealogique des Mab»
fans fouveraines dei’Europe,& des illuftres Maifons
de France , avec autant des Tables Gen&alogiques
a Bikes ee iR umfera Vmene noch
= vorvrv ..... vr.
Tome I.
Difcours pour expliquer le plan du Liv
L’Hiftoire Sainte. |
Table Geneslogique de la Maifon d’Heı
Vers pourl’Hiftoire Sainte mis de fuit«
1. Hiire Prophane depuis le delugej
de J. C.contenantcelle des Babilonie
des Perfes,des Grecs, des Romains &c
Vers de Suplement.
Vers mis de ſuite pour l’Hitoire general
Tables Genenlogiques des Roisde Mice
Tables Chronologiques desdivers ages
Table pour voir la diference des princip
Chronologie. =
Avertiflement fur PHiſtoire de France,
Niftoire de France.
Additions dl’Hiftoire de France.
Vers pour l’Hiftoire de France mis de fa;
«Table Chronologique des Rois de Franı
Tables Genealogiques des Rois de Fran
Expofition des Tables Genealogiques.
- Tomell.delanouvelle editi
Avettifiement important fur cette nouve
les Vers Artificiels font imorimer 1. |
par le P.Bufker, 37
a dieſem nun kommen folgende Stuͤcke vor; P-%
1. Eine Geographie im Verſen, wobey eine gar
kurtze Befchreibung derer Städte und $änder bes
ſindlich. Dieerfien Verſe lauten alfo:
Il eft deux continents dont l’un comprend
l’Afrique,
L’Europe, avec l’Alıe, & l’autrel’Amerique.
Die Befchreibung von dem Ober: und Dies P- 7%
der-Sächfifchen Ereife iſt fo gerathen:
En Saxe Vittemberg : mais Dresde eſt Ca-
itale,
De Misnie ou fetient la branche Electorale.
En Turinge,Veimar; Berlinen Brandebourg,
En Bafle-Saxe , Hannovre & Brunswick &
Hambourg,
Und hierzugehören aud) 6. kleine Sand» Charten,
nemlich von denen 4. Theilen der Welt, Franck⸗
reich und Spanien.
2. Eine Tabelle oder Regiſter, darinne bie al: p. 194.
ten Nahmen derer Städte, Länder, Fluͤſſe u.d.m.
durch die heut zu Tage üblichen erfläree were.
DER,
3. EinTractat de la Geographie mentale , p.205.
oder wie manfich die Geographie gar leicht ein- p.207.
bilden kan. Er ſagt, man ſoll fich die gange
Welt als eine Kugel einbilden, und foldye in 4.
gewiſſe Puncte einchellen. Der oberfte davon
beift Mitternacht, der unterfte gleich über Mit⸗
tag, der Außerfte zur rechten Hand Miorgen ‚und
der äußerfte zur linden Hand gleich über Abend,
Ferner werden die erften beyden auch Poli genen«
& 3 nef,
Hiftoire Ecclehiaftigne.
Vers Artiiciels pous IHiſtoire Eccleſiaſtique.
I. Pratique delamemoire ärtifcielle
, nemnlich der erftere Polus Ar&ticus,der ande
tarcticus. Mach diefen theilet man die Rı
durch eine grade Linie von Weiten gegı
ten zuinz, gleiche Theile ‚deren der eine nörl
‚ der andere ſuͤdlich iſt. Diefe Linie wir
waror oder linea Æquinoctialis genenne
il diejenigen, fo unter felbiger wohnen, ftei
und Macht gleich haben. Wenn diefesg
chen fo jiehet man eine andere dergleichen &in
Norden gegen Suͤden, diefe heißet Meridi:
Br alle diejenigen fo unter felbiger wohne:
glycher Zeit Mitrag haben. Hierauf foll nun
leynung bes Autoris nach die ganze Ge«
phiementale beruhen, welches er nun fern:
führer. Ale Linien auf dem Globo werdt
ch fonften Circkel genennet, die man alle |
o. gleiche Theile, fo man Grade nennet, efı
ilet. Hierauf gehet er nun ferner fort, da ı
wie man die longitudineı
‚Par le P.Bußher. 3
von allen Europdiichen Koͤnigreichen gewiſſe
Kanſt· Wörter erfunden ‚deren erſte Buchſtaben
uns einen andern Periodum zu Gemuͤthe fühs
sen. Zum Erempel, alle Veränderungen deg
8 Groß» "Britannien im Gedachtuiß
ya behalten, hater das Wort EDENBAILY- P-4-
REN. Der erfle Buchſtabe bedeutet Egber-
tum, welcher a go .fünff kleine Koͤnigreiche vers
einiges bat. D.den periodum Danicam ; E,
den Keil. Eduardum, welcher a. 1043. nach der
Normandie flächten mufte: N.die Normandie,
oder Wilhelmum Conqueftorem Grafen zur
Normandie; B. das Hauß von Blois inder Per»
fon Stephani Hertzogs von Blois a. 1113. A.
bes Hauß Anjou a, 1154. J. Johann ohne
and; L.und Y.die Häufer Lancafter undYork;
R. das DaußRichemond in Deinrich den VII.
&c. E.Ecofle oder Schottland In Jacobo Stu-
arto: undendlich N. das Haug Maffau,aus wels
em Priug Wilhelm von Oranien zur Erone ges
langete. |
7. Ein kurtzer Auszug ausder Hiftorie unſe⸗
zer Zeit von 1665. an biß 17 11. darinner durch
alle Koͤnigreiche das vornehmſte kuͤrtzlich beruͤh⸗
ret. Er hat ſolchen als ein Supplementum von
ſeinen Verſen, ſo zur Hiſtorie derer neueſten Zei⸗
ten gehoͤren, und im andern Tomo befindlich, mit
benfügen wollen,
IV.
Lamberti Bos ellipfesGr&cz,editio ſecun-
da. Earundemeditiotertia, cum ob-
fervationibus Chrift. Schoettgenüi.
&4 - Das
m... ,..-. BAG ZIG
& Jeſes gelehrte Werckgen if
1702. zu Franecker heraut
aber bey denen Gelehrten ſich fo!
daß es wegen haͤuffigen Abgang
wieder aufgeleget werden. D
ehat in diefer neuen Auflage ga
theils meggelaffen und verbefferr,
neue hinzugerhan. (Er lehrer p.
beym Ariftophane in der Reden
Tevyav, defersas putare , dag U
verſtehen muͤſſe. Die Worte a⸗
— — — —
® Esiftder Herr Lamb. Bor Profe.
zu Sraneder, und deffen Schriffte
gedrudt, find folgende:
1. Thomas Magifter cum annotation
3, Diatribz, feu exercitationes Philol
35 *
awı 21
e. addıt Schettgenii: 41
veas und dergleichen werden p 22. mit dem Wor⸗
feasyn ſuppliret. Ferner bey diefer Phrafi
Ti gucı Tũro; verſtehet er p. 263. das Wort
da Bios ; und dergleichen mehr. Sondberlich
aber iſt fein Fleiß zu loben ‚dem er ben der Ellipfi
particularum angewendet, und auch igund gar
vieles Darzu getragen hat, Denn wenn junge
Leute ſich Diefe wenigen Blätter bekandt machen
werden, io werden fie hinter viele Scheimniße der
Griechiſchen Epradye kommen, die mangewiß
in denen bißherigen Reguln nicht finden wird.
Und eben diefeg ift die Lirfache gewefen , daß
Diefes "Buch auch nunmehro in unferm Teutſch⸗
lande durch den Druck bekandt gemacht worden.
Denn nachdem es dem Nerleger vorgefchlagen
worden, fo ift ſolcher glei auf Herrn M.
Schoͤttgen gefallen ‚als welcher ſich auch darüe
ber gemacht und gar verfchicdenes, fo noch nicht
darinnen geflanden , angemercket. Und ob
gleich eben zu der Zeit, daman zu drucken anfan⸗
Hen mwolte , eine neue Auflage in Helland zum
Vor ſchein kam fo har man doch von dieſem Vor⸗
nebmen aus der Lirfache nicht abftchen wellen,
weıl man diefes Buch gerne jungen Leuten, ale
vor die dergleichen geſchrieben wird ‚in die Haͤn⸗
degeben will, Es hat aber igtgedachter Autor
fo wohl andere Griechiſche Scribenten, als auch
ebfonderlicy das M. T. aus der Ellipfi gar wohl
& s erklaͤ⸗
Septuaginta interpretes ſecundum exemplar Vati-
canum,cum Scholiis, variis lectionibus, nec non fra-
gmentis veterum Interpretum Aquilæ, Symmachi, &
Theodotionis. 1709. 4.
loca Adtor.XIX.v.z. und Toann.VI:
merder wird. Denn am erflgı
wird gedacht, die Glaͤubigen zu E
nicht gewuſt, daß ein Heiliger Geiſt
ift es wohl nicht gläublicy , daß eine
oder Chriſt folte genennet werden, !
dem Heiligen Geiſt unterrichtet waͤ
fiehet an dem andern Orte, der Helli
ve noch nicht da geweſen, welches:
fchlecheer Dinges nicht Fan gefa
Dannenhero ſuppliret der Autor
Stellen das Wort EC YUVELLEVOV, au
und wäre der Verſtand des erfiern $
Die Gläubigen zu Ephelo haben r
daß der Heilige Geiſt und deſſen Gal
wunderbahre Art pflege über die Gl
gegoffen zu werden. Des andern
geeflen 3 Nor Asil.Bsift ion has
einem Sabbather gegeben, fo viel, als dem
erflen Tag in der Woche. Sie kommt
aber viermal vor, nemlich Matth. XXIIX. v. i.
Marc.XVI. v.2. Adtor. XX. v.7. 1.Corinth,
XVI. z. Pag. ı00. wird über die Worte :
Aalpey , ° day e£ aus aDdın$%s , fo Match.
XV. v.5. und Marc. VII. v. i. vorfommen , fol»
gendes angemerdet. Man müfle nemlich das
Wort xaAurev,esift verboten ‚darunter ver»
fliehen, welches aus eben diefer Redens⸗Art, ſo
im Talmud vorfänme , gewiefen wird : Und
möchte alfo der Ber ftand diefer Worte folgender
ſeyn: Dasjenige, womiticheuch, Vater
oder Murter ‚dienen Eönte, babe ich ſchon
GOtt gebeiliget , und ift mir alfo verbo⸗
ten, es auf eine andere Art anzuwenden.
P. 147.1. werden verfchiedene Stellen des M. T.
fonderluch aber Apoc. I.v.4.5.6. welche ſehr in-
tricat, vermögedes Articuli 06, qwi, gar deutlich
erfiärer, worinnen andere fonft barbarisnıos und
ſolecismos geſuchet. Die Worte Match. XXI,g.
QOrawarö us Aafid , werden p. 276. alſo er⸗
klaͤret, daß man das Wort Euxorzev darzu neh⸗
men muͤſſe; und wird alfo der Verſtand, wenn
man das Wort Hofianna in Deutfiher Sprache
erflärenwolte, folgender feyn: © HErr, hilff
doch ! Diefes wünfchen wir an dem
Sohne David, P.340. ſ. wird gar weirläuffe
tig folgender Idiotismus unterſuchet, da im N.
Tſtam. gar vielfältig der Accufativus im Ans
fing des Periodi geſetzet, umd darbey das Woͤrt⸗
genxara verſtanden wird, welches man im’ *
a aldı.Schutgei, 438
VI Timorhie Philograpbe letires
hörte die Etkaͤntniß Chrifti nach dem Fleift
, welche freylich vorausgefegt ‚werden mu
GoOtt der Heil. Geiftmachte fie alsdenn,dur
t innerliche Erk aͤntniß Chriſti nach dem Gei
geſchickt das heilige Predigt · Amt unter dem
den zu fuͤhren.
in dem dritten Briefe wird vom dem Ar
riſt gehandelt, und gewiefen, was dadurch
Schrifft verftanden werde, Worben
gleich iefes zum voraus feet, Daß diej
en nicht wohl uetbeilen, welche me,
, der Anti-Chrifk folle erſt einig
chrhundert nach der Ankunfft d
eßia kommen. Überhaupt iſt der Anı
riſt wohl niemand anders als der Satan, in
Propheten, die ſo wohl vor als nad) der G
Chriſu getvefen find. Und eben von jen⸗
die Worte unfers Heylandes zu verficher
V.De Georgüs fama & eruditione claris. 45
S wird heute zu Tage die fo genannte Hi-
ftoria litteraria von denen Gelchreen ziem⸗
lich Hoch gefpannet, fo , Daß man auch nunmehro
anfänger allerhand Kleinigkeiten auszuführen.
Man überläffet aber andern zu beurtheilen , ob
(id der Nutzen Davon weit erſtrecke, oder nicht.
Unfer Here Autor,* welcher Conredtor zu Pate
&im in Pommern ift,hat ſich itzund über diejent⸗
gen gemacht, die den Nahmen George führer,
und hat diefes verſchiedenen andern nachgethau,
die theils von denen Gelehrten ſo einerien Vor⸗
nahmen,theils von denen, fo einerley Zumahmen
gehabt, geſchrieben. Das ganze Werck beo
fehet aus 100. Lemmatibus oder Eintheilumgen.
Gleich anfangs wird p.7. 1. vom dem Ritter St,
Georgen Meldung gechan, wobey fich aber der
Autoreben zu lange nicht aufhält, und gehet feine
Meynung mo uusrecht iſt dahin, daß er faget, es
wäre das Gemaͤhlde des Ritters mit dem Lind⸗
wurm nicht eine wahrhafftige Hiſtorie, ſondern
ein Sinnbild der mit dem Satan ſtreitenden
Kirde.*** Dieübrigen Lemmata find au⸗ ſo
eo
*E8 if ung von ihm auch folgende Schrift be;
fandt: Przfagia erudicorum de eruditis ad Pippin-
giom. Drefiden 1709. 4. Roſtock 1713.
. " dem/was p.13.vorgebracht wird,fehen wir noch
ingu,M. Jo.Sam. Ottonis Semicenturiam virorum
Danielis nomineillußrium,Lipf. 171%
“Bon biefem Kitter Gt. Georgen handelt gar
weitläuffttg Papebrochius in Diſſert. acti⸗ S.Georgii
przvia,tom.;.A.Sandt. Aprilis , infonderheit aber
c.ʒ. p. 104. don oben gedachten Gemählde. Mau
fan auch siachlefen die differtation de S. Georgio
Equitc& Martyre, fo M. Conrad Daniel Sri A.
1693. alhier gehalten.
VHTJELDE DETAHTEN und von |
M Solches wird bewiefen 1.) aus den
Match, XII, 22.-32. weil nemlich di
als fieden Heyland läfterten, Damit i
heit gegeben haben, die davon handel
7. vorzubringen. 2.) Aus denen loci
1% Marci, Lucz, Johannis und Pau
wenn fie vecht erwogen werben,
Umftänden gar genau überein komm
ia3. der Benennung und Sache ſelbſt.
ſtoͤſſet ja den Heil. Geiſt mit Faſſen
204. allem dem, was er bey uns verrichten
Kiftert alle Verrichtungen fo derfelbe
105. wuͤrcket z fie verläugner Ehriſtum um
107. gelium durch allerhand Gortlofigf
alle andere Suͤnden bey ihr, welche mi
2 nau verfnüpffer find; und laͤſſet dei
nicht forgen, daß die Seele in einen
ftand möge verfeget werden. Diefe
1% kan weder in dieſer noch jener Welt ve
VI. Vogts istlebendes Böhmen. 47
einer Purgen Lebens⸗ Befthreibung
aller Boͤhmiſchen Hergoge und Koͤ⸗
nige; ingleichen mit vielen K
und einer accuraten Land⸗Charte
gealeret,von P. Mauritius Vogten, Re-
gis curianus in Graabfeld,S.Ord. Cift.
od Prof. Srandfurt und Leipzig,
ben Johann Ziegern,1712.4. 18.306
165 Bogen Kupflr.
© if diefe Beſchreibung des Rönigreiche
hmen gar Eur gerachen , jedoch darff
man fich auf dergleichen Diachricht inbein fie von
ben Händen eines Lands · Kiudes kommet, deſto
eher verlaſſen. Das gantze Werck wird in zwen
Theile abgetheilet, in deſſen erſtern insgemein
von der Beſchaffenheit des Landes und deren
Einwohnern gehandelt, umd das Leben derer Boͤh⸗
mifchen Hertzoge uud Könige biß aufigtregierene
de Käufer. Maj.fürklich enrworffen wird, Hier⸗
nechft befindes ſich eine Beichreibung der drey
Hab - Graͤflichen Sporckiſchen Herrfchafften
Ueßa Gradlitz und Konoged. Ließa liegt 4. Mei⸗
len von Prag im Buntzlauer Kreiß in einer ſehr
engeriehmen Gegend. Das Schloß, der Thier⸗
Garten, und die Einfiedleren find fehens würdig,
Bradlig liege an der Echlefifchen Örenge ins
Kiniggräger- Kreiß,und ift wegen eines Geſund⸗
Brunnens ‚Das Rudus » Mad genannt,gar fehe
beipme. Diefee Brunnen iſt nicht wor gar
langer Zeit noch unbekannt geroefen, indem man
in felben wegen des vielen Geſtraͤuches und Stel⸗
nen nicht wohl kommen konte. Allein, da ui
die
VII, Timoth£e Philographe lettres
erffen, Die da läu men, daß IEſus
Chriſt ſey, und folglich ihn vor einen
trüger ausgeben; die dem Heil. Geiſte
Weißheit BOttesrecht geben folten,
d dem Reiche GOttes Gewalt tbun,
felbe verachten und von fich ſtoſſen.
Aches wird bewiefen 1.) aus dem Hatpt-Ort
tth. XIE, 22.-32. weil nemlich die Pharifäer,
fieden Heyland Läfterten; damit ihm Gelegen⸗
gegeben haben, diedavon handelnden Worte
jubringen, 2) Aus denen locis parallelis
rci, Lucz; Johannis und Pauli, * welche,
m fie recht erwogen werden, mit obigen
ſtaͤnden gargenau überein kommen. 3.) Aus
Benennung und Sache ſelbſt. Den fie
ſet jaden Heil, Geift mie Füffen von fich mit
m dent, was erben uns verrichten will; fie ver»
VIE __ VIL Zamechie Philigrapbe —— Jar &c sp
Das:
Antwort auf —— — reiche
M
durch oe —**
phum. Amſterdam A. Lans⸗
vᷣelt. 1713. af an ben
biefem Werck eut⸗
* Die Art und Weiſe wie der Auctor dieſt
ge aufiöfet, iſt folgende. Nemlich es iſt dies
—— I weichen be heilige Schrift ein
Get GOttes gar
angenfcheinlich anzutreffen, welcher auch) Sure
gewiß zu einer ewigen igkeit koͤnnen ges
bracht werden. Allein ſo wohl zu denen gelten
Alcen als Neuen
haben ſich federn»
Leute gefunden, welche ſich nach
nicht einrichten wollen, und alſo die
a derfelben an und in fich nicht eis
51
"fe mehr das erg, fagt der Ausp. m *
&or, fich zum Guten bekehret, und ſich mie
dem Heil. Geiſte vereiniget, iebefler ver⸗
ſtehet man die Schriſft. Je mehr das
Gerg von dem Geiſte des Glaubens und
Deutfche 48. Erud. Kill, Th. D der
*
terlichen Zuͤchtigung, welche GOtt ie
nen Kindern theils in dieſer, the
jener Welt zugedacht habe, Ne:
ſchet er auch, daß an ſtatt der Ohren.
wohlinden Kläftern, als anderswo, di
wohnheit des erften Chriftenshume
Schwang gebracht werben, da ein fe
andern Seele geforget, und ihn in gel
feiner Sehler erinnert hätte,
VIII.
Noriberga inſignium imperia
telaris,
Das iſt:
Johann Peter Ludwigs Tra
innen der Stadt Nuͤrnber
die Känferlichen Kleinodieı
Ser quelgues fesde PErimre.
verfichen geben, daß fe - der lebendigmachen⸗
den Krafft und Geiſt der gank und gar-
nichts woiffen. een lage der Audor
gar weieläuffig, und mit ſonderbahrem S fer vors
andere Brie unterſuchet, was denn dieſe
Medens- Art auf ſich habe, Chriſtum nach dem
Aeiſch, und nach dem Geiſt kennen. Es
det ſich aber ſolche auf die Worte des Apoſtels
2. Corinth. V, 16. da er ſagt, er kenne
von nun an keinen Menſchen nach dem:
—* —— nach der Erklaͤhrung p. 24.
unſers Audtoris, fo viel, als in dem Umgange mis
denen Leuten nicht acht haben, was vor Nation,
Alters, Sufland, umd dergleichen, ein ieder ſey.
Eheiftum alfo nad) dem Fieiſche kennen heiffet,
Chriſtum nur nach feinen äuferlichen Verrichtun⸗
erfennen, die er auf der Welt dem menfchlichen
chleche zu gut vorgenommen, nach dem Geiſt
aber felbigen —* iſt dasjenige, was der Hey⸗ p.30. 1.
land auf der Welt gethan, ihm geiſtlicher Weiſe
nachthun, indem er ung ja vorgegangen, und ein
Vorbild gelaffen, daß wir ihm —88 ſollen.
Kurs zu ſagen, Chriſtum nach dem Geiſt kennen,
ft, mich Bioß eine Sflcifihe Wiffenfiafft vom
ihm und feinem Verdienſt, fondern eine rechte, les
bendige und thätige Erkaͤntniß davon haben. Und -
diefes foll, nach unfers Auctoris Gedancken, eben p. "78
die Urſache feyn, warum der Heil, Geiſt denen
Woſieln unfers HErrn erſt nach der Himmelfahrt
deſſelben gegeben worden, weil nemlich unfer Hey⸗
Iandaft leiden, fterben, auferftchen, gen Himmel
fahren, und fich zur Rechten Edi fegen muftes
* er
gemeldet wird.
—2* dem eu m Sefehrte Juden
Pharifder denen andern Neubefehrten nicht
die Befchneidung, fondern — mit der»
1das ganke Jod) des Juͤdiſchen Gottesdien ⸗
jen wollen.
® fünffteund legte handele von der Sünde
den Heiligen Geift, worben er anfangs zei⸗
—— ſie nicht beſtehe und was fie nicht ſey.
ich, das iſt nicht eine Sünde wider den Heil.
wenn man ihn betrübet, * welches durch p. 89.
and Art Suͤnden geſchehen fan; oder wenn
Ihn Dämpfe, el fh nicht ne bernißer
— u. undifn verfuchetsauchniche pı90.
‚unanı fonfteine vorfetliche und muchwillge p. sr.
“Le BE
„___ Porgurigues füjets dePEoriewe. 55
fchaffenheit wegen, fintemahl feine Suͤnde iſt
weiche nicht koͤnte bereuet und vergeben werden:
Sondern deswegen wird fie nicht vergeben, weil p. u7.
Diejenigen, fo fie begehen, darinnen biß ans Ende
verharren. Und iſt die Suͤnde wider den Heil,
Geiſt anders nichts als eine Verſtockung, ſo 2.12.
biß ans Ende währet, und die difofition 2.10.
oder der Zuftand unfers Hertzens mache,
daß foldye vergeben, oder nicht vergeben
werden kan. Benläufftig erinnert er auch, p. 96.
was er durch die Sünde wider des Menfchen
Sohn verftche, nemlich, daß man Chriſtum und .
| eltum glaube, dermoch aber nicht date
nach thut. Die Lirfache aber, warum nicht auch
der Sünde wider den Vater gedacht wird, fol
nach der Meynung unfers Autoris diefe feyn, weil
der Heyland nur von zivenerlen Zuſtande derer
Menichen handel. Denn einige, welche die
Suͤnde voider den Heil, Geift begehen, verläugnen
auch den Sohn, und mit demſelben zugleich den
Vater, andere aber, die fich zwar zur Chriſtlichen
Religion befennen, aber nicht darnach leben, Fön
nen fich wieder befehren, und fündigen alfo nur
wider den Sohn. *
Und alfo haben wir, fo kurtz als es ſich thun laſ⸗
fen wollen, gegenwärtige Briefe durchgegangen,
und Das vornehinfte daraus dem Leſer vor die Aus
gen geleget. Sie find allegar vernünftig abge-
faffet, und fichet man darinnen Fein einig ander
D 4 Bud)
+ Birtönnen nicht eben ſehen, wie biefes fchli fet,
glauben alfo. es werde ber Autor Im Schreiben
feine Eoncepte vergefien haben.
Layer er ſich von Der SCunde wider des
Sohn folgender Geftalt heraus, daß fie
geben wuͤrde, tedoch mit Vorbehalt derie
terlichen Züchtigung, welche GOtt icdei
nen Rindern theils in diefer, theil
jener Welt zugedacht habe,
ſchet er auch, daß an flatt der Ohren⸗B
wohlinden Kiäftern, als andersivo, Dieje
wohnheit des erſten Chriſtenthums u
Schwang gebracht werben, da ein ieder
andern Seele geforget, undihr in gehel:
feiner Fehler erinnerehätte,
VIII.
Noriberga inſignium imperialiu
telaris,
Das iſt:
Johann Peter Ludwigs Tract⸗
innen der Stadt Nüenberg
infiguium Dup. Bup. tutdlarss, 7 9
von vielen einen en fo gixten Zuſchlag bekommen,
man Darüber faſt alles andere nicht allein ver⸗
giffer, ſondern auch verachtet. Allein ich weiß ge⸗
wiß, daß, wenn einer ober der andere folte ein
— n ara, 06, Da
treitigfeiten gerathen, er d
phie eine n laffen, und
Pie ine Be lang wre abe fen um
weiche Recht auszuführen dienen koͤnten.
Dann es muß eine Wiſſenſchafft neben der andern
ſtehen, indem durch eine der Welt eben fo viel Nu⸗
gen geſchafft wird, als durch die andere, Unſe
Kerr Autor jeiget in g —E Wercke
— ———⏑
den Nutzen der
Stadt Niemberg —* af fin fe die
tet, krafft deſſen ſie
Kanferlichen Kleinodien nun eine ziemli
verwahret hat. Die Gelegenheit Darzu hat m c. 1.
gegeben der fo vielfaͤltig darwider gemachte Ein,
fprusch welcher fonderlich von denen zu Aachen bey
* Kayſerlicher Croͤnung wiederholet worden, c. 2.
Es find aber ſolche Kleinodien vom Kayſer Si⸗
giemundo, als er fie nirgend recht wohl verwahren
konte, aus Böhmen nach Ungarn, in ein
Schloß, Plintenberg genannt, von dar aber
gebracht worden. Zi c. 3.
1424. nad) Nürnberg
Urfache davon.ift nicht, wie einige Roͤmiſch⸗Ca⸗
tholifche melden, weil die Nuͤrnberger davor dem
..- eine gef le ————
abgekauffet hätten. So
theils Sn der Känfer folche vor denen Hußiten
und andern Motten nicht gnug
verſichert hielte, theils mn wei ibm. die Stadt
Nuͤrn⸗
fühehen. ¶ Indeſſen paben fich verfehlet
worffen, welche das Recht folche Klei
verwahren, denen Hertzogen in Bayern,
fürften von der Pfaltz dem Ertz⸗Camn
auch dem Ertz⸗Schatz sutheilens
kein es wird allen denenfelben auf ieden
gar ausführlich geantwortet. Diefes
Daß vor alten Zeiten die Känfer ihre 5
fiets ben fich hatten, und faſt täglich get
Dannenhero pflegten einige unter ihner
legten Willen folche diefen oder jenen 5:
zubefehlen, daß fie die Auffiche dark
möchten. Bißweilen nahm folche aı
das Kayſerliche Hauß, oder die Bedier
auch das gantze fand, in welchen der K
‚florben, in Verwahrung. Dahero es
fommen, daß, weil felbige hier und da
ſchiedenen Limfländen der Zeit verwahren
fi) verfchiedene Staͤdte ein Recht daran
wollen. als Praa Ramhern. Rraneffan
— n — und — —
feine Stadt, als fie, das Dec bie. Kup
wer — te fiedenn
Weoführung nach)
durch Notariumımd Zeugen proteftiret, und ihr
vermeyntes —— durch oͤffentlichen Druck
bekannt nad. Man berufferfich 1.) darauf,
daß die Stadt Aachen —— langen Zeiten ein
Karferiche Smäl geweſen, und dannenhero
auch die Kleinodien nothwendig verwahren muͤſ⸗
fe. Unſer Here Autor laͤugnet zwar das erſte nicht,
zeiget aber, daß das andere eben nicht nochwendig
daraus folgen gen möfk. 2.) Daß fie auch andere
Kleinodien allbereit in Berwahrung hätten. Es
wird aber hierauf geantwortet, daß es mit biefen
gareine andere Veſchaffenheit 3.) Beruffen
fie ſich auf ein Privilegium Kanfers Richardi,
krafft deſſen er verordnet, daß in der Capelle der
igen Sunafrauen Maria und der Stadt
eine Königliche Erone, Scepter, Reichs⸗
Apfel und andere Königliche Kleidung zu immer⸗
währenden Zeiten folle aufgehoben werden, Alleine
es wird hierben eingewendet daß man erftlich das
Diploma noch nicht im Original aufgewiefen,
fondern nur einige Worte daraus angefiheet
Hernach ift auch der Autor deſſelben von feinem
groſſen Anfehen im Roͤmiſchen Reich. Denn es
Ban fi ls Pririeg —— *
—— von m einer Zeh
— —
— —
auf unſere
Croͤnung
gegebene Bulle Pabſt Martini V. *
—— enfenig in den Bann thut die die
Nuͤrnbergern auf einige Art ſtrei
erſtehen Zwar we
—— —— —— al
vilegioru und
* —*8* Es waͤren auch 4
finbliche reliquien denen Evangelifch
wie, ine ib en Deenige Ara
an fun nicht Kirsten la kon Koma CR
Fa Kanfer Gigimmmus weh = fr var denen
Ketzern verwahret wiſſen wolte, nach Nuͤrnberg
———
wären, Es muͤſte auch deswegen bey
een Ch non: Un fee
Amorum
von " amafl da ———
RAIL |
chen Leich⸗Begaͤugniſſen und —— ai
—— ler ——
uchts mehr zu fprechen, und es —*
DER man — a men de *
mehr fo offt au einem gewiſſen Feſt · Tage vorzels
8 geſchiehet, wie auch viele von denen Catholl⸗
Men feibft erfennen, weiles benenfelben eben kein
, wenn fie immer herum ge
Kayſer hat noch nemahls⸗
tndie Treuederer Nuͤrnberger einigen Zweifel zu
ſchen Urſach gehabt, und, was man von Bram
derer Kleinodien , r
——e— De an — DEE c. 27
Zahl der Kayſerlichen Kleinodien wiſſen möge, ſo
has ſolche der Herr Autor nach derjenigen Art wie
man
— BF
das obgedachte feſtum armorum Chrifti in
Deutſchland zu halten erlaubet hat a. 1354;
3 einen ‘Brief Kanfers Sigismundt, in welcher
‚daB man bie reliquien des Koͤnig⸗
teiche Bähusen, die er Ioegen Deser bier.
und da aufzuheben gegeben hatte, wieder zu ihm
chreibung/
wie der Umgang mit denen. Kayſerlichen Kleins⸗
dien Anno 1458. in Nuͤrnberg gehalten worden.
5. Die Bulle — — de a. 1425. in
Te eins befinnen ih and in dem Wercke pr
——— —— —
falls le af bus a. 1711, von ihm heran
—— a ec
w
Beamer die Nat Natürliche Gottes-!
BD. Denn aaa CUE una Werra Ssrsbe "
Differtatienes Plnlofüphica. 6
feinen vor dem Syntagmate heraus gegebenen
Difertationibus Academicis — Prin
& Naturalem vertheidiget , und von allerhand
Einwürffen zu befrenen geſucht. Betrachten
wir mm gegenwärtige Diflertationes, fo find fie
aichts anders, als eime mehrere Erläuterung des
ver im denen fieben Differtacionen ermeldeten
Syntagmatis bereits abgehanbelten Materien,
wie der Herr Autor diefes theils an unterſchiede⸗
nen Orten felber geſtehet, theils auch aus deroſel⸗
ben Grgeneinanderhaltung gar deutlich erſehen
werben fan, Eshat aber der. Hr. Andala vor no⸗
ig erachtet vorhanden ſtehende Diflertationeg
zu verfertigen in Anfehung derer neuen Einwürfe
fe, die er nach Herausgebung feines Syntagmatis
im einer und andern Philoſophiſchen Schrift ans
Ein mehrers davon eröffnet die
Vorrede, nebſt einer Burgen hifterifchen Nach⸗
ziche vom Tubo Torricelliano , denen Wetters
Glaſern, und Ephemeridibus , welche von unter»
fütedenen Matur⸗ Werfländigen bie Veraͤnde⸗
sung der £ufft zu erſennen, aufgefeet worden.
Der übrige Suhaleder Vorrede iſt ein Entwurff
derer fänff Diſſertationen, wovon ein mehrers
anzufuͤhren nicht noͤthig iſt, weil wir aus jeder
Diſſertation das merckwuͤrdigſte aus ziehen, und
dabey Diejenigen, deren Meynungen fie entgegen
gefenet worden, bemercken wollen.
Die erſte Diferiasion erfläret die wahrhoff⸗
ge Bebeutung , Natur und Eigenfchafft der
Selbſt Ständigkeit , und ift hauptfächlich
entgegen gefehet des Herrn geheimbben Raths
Deusfche Ads Erud.X111.<h. € Leib⸗
FIYREH ZOUELEE UVUTITAHT 5, DIERTIOETE
re defchreibung der Selbſt⸗ Staͤndigke
get und hingegen die falſche widerleget;
ze eine beflänbige und norhwendige
Krafft denen Eörpern abfpricht; die
ben Verſtand ermeldeter chätigen Kra
auch derer Worte Cauſæ und Adtionis eı
nauer unterſuchet. Was das erfte betr
vor allen Dingen zu wıffen , daß derin
matiſchen Wiffenfchafften erefflich get
Leibnig wahrgenommen, welcher geflalı
Der Welt: Weisheit gar viel Worte gebr:
man doch die Natur und Beſchaffenh
Bedeutung nicht genugfam erkundiger
derer Anzahl vornehmlich Die Wörter S
tia,Caufa, Actio, Relatio, Similitudo u.
hoͤreten, welches allerdings eine Anzeigı
daß die Philofophia Prima oder Metophı
lange nicht indem Stande ſich befinde, in
man felbe zu feyn bißhero ausgegeben.
Diſſertationes Philofopbica. 67
maſſen erläutert werden möge; als ſucht der Hr.
feibniß zu behaupten/ daß ein tedes ſo wohl geiſti⸗
ges als cörperliches ſelbſt· fländiges Weſen eine
vim adivam oder thärige Krafft, welche zwiſchen
dem Vermoͤgen etwas zu wurden ‚und zwiſchen
der Wuͤrckung felbft mitten inneflche, von dem
GSchoͤpffer bekomen. Dahero es denn geſchehe daß
eine iede Selbſt⸗Staͤndigkeit von ihr ſelbſt ſich
allezeit zum Wuͤrcken(ad agendum)beftrebere,
und feiner andern Huͤlffe, als der Hinwegneh⸗
mung des ihr entgegen fiehenden Hinderniſſes bee
durffe. Lind diefevisadtiva fen der eintzige Cha⸗
racter derer ſelbſt⸗ fländigen Dinge, wie denn
auch die innerliche Nature der Coͤrper darinnen
beſtehe. Damit aber diefer Meynung in gehe
siger Ordnung entgegen gegangen werden möges
fo teilet der Herr Autor die Hypotheſin des Hn.
Libnitzens in zwey Saͤtze, und fraget ( 1.) ob biß«
anhero die Bedeutung des Wortes Subltantia
fen umbefont geweſen, und ob derofelben Eigen⸗
ſchafft beftche in vi activa, welche ein ſtets waͤh⸗
rendes Beſtreben nach der Wuͤrckung In fich hal⸗
te? (2.) Obeinem Edrpernochwendig und ale
lezeit eine vis activa und Beſtrebung zuzueignen
fen, obgleich die Wuͤrckung ſelbſt bißweilen ver⸗
hindert werde? Beydes laͤugnet der Herr Anda⸗
le und widerleget das erſtere Sect. II. das an⸗
dere aber Sect. III. Zum Beweißthume, daß die
warhafftige Bedeutung des Wortes Subſtantia
bißhero nicht unbekannt geweſen fey, fett der Hr.
Autor aleich anfangs die gemeine Beſchreibung
Br Selbſt⸗ Ständigkeit nad) welcher fie ifE
ein Ding, welches durch fich und in ſich,
E 2 nicht
Finge Lock gleichfalls niche wiſſen n
Wort Subftantia bedeute, fo wird
auch nicht vergeffen,, und hat deffer
ruͤhmtes Werd, welches er von dem
Verſtande gefchrieben ‚die Ehre , d
Srrthümern ‚dundeln und verwirrt
wimmelndes Meft genennet wird,
ſchickt Spinoſa die unendliche &selbj
keit mit der endlichen vermenget hab
‚man gleichfalls nicht mitzunehmen,
"auf gehet mon mit gefomrer Macht
activam loß, und bemuͤhet fich die
‚biererlen Urfachen aus dem Reiche
Weisheit zu verbannen 5 denn ( 1.
‚zum Weſen der Selbft - Srändigfei
‚dert ,(2.Jmüfte fie ja auffer (dr ein
'inhzfionis oder etwas, darinne fie b
ne, haben, (3.) koͤnne man dasieniae.ı
Differtassones Philoſe phicæ. 69
Worte irrsäsgum* zu benennen, ſondern es,
wuͤcde ihm viel ruͤhmlicher geweſen ſeyn, wenn er
alles nach mathematiſcher Art bewieſen haͤtte.
Die andere Frage beſtund darinne: Ob ei⸗
wem Coͤrper allezeit und nothwendig eine vis adti-:
va juzueignen fen? welche abernral verneinet,
und aus der Natur und Beſchaffenheit der Coͤr⸗
per widerleger wird, Weil aber ber Herr Leib⸗
wig feine Meynung su behaupten fich auff das
örtliche Segens · Wort beruffen, als wodurch
den Coͤrpern diefe vis activa eingepräget wor⸗
dem , fo hält ih der Derr Autor damit gleiche:
fam hoͤniſch, daß er, als ein fo vortrefflicher Ma-
thematicus fidy auff die Schrifft beruffe, zumal
da ihn doch Der angeführte Ort gar nicht zu ſtat⸗
ten komme, mercket derneben auch mit an, daß
3 er
® Daß der Herr keibnig ſich dieſes Wortes bebienet
folte,meines Behalts,noch wohl zu entfchuldigen
fenn, dieweil doch einem iedweden frey firhet zu
feiner Erklärung willkuͤrliche Worte zu gebrau⸗
dien. So viel als wir muthmaſſen iännen, will:
er dadurch nichts anders fagen , als baß bie vis
actira das rechte innerliche Weſen und Vollkom⸗
menheit der Selbſt Staͤndigkeit Me reiche mar
fonne irren d. i. eine derer felbft- flänbigen
Dinge Volllommenheit in ſich faffende Sache
Nennen. Nimmt man nun das in ſolchem
Berflaude, wie ed beun vermoͤge ber Etymol
gar wohl genommen tosrden fan, und u 3.
genommen werden muß; ſo ſehen wir nicht, war;
um es der Herr Leibnitz nicht Hätte bra koͤn⸗
wen 7 und wird dadurch beffen — mung gar
nicht duuckler, ob ich gleich nicht in Abrede bin,
ein mer Deutlichfeit busch dieſes Wort wenig
ss VEHTDITMIER ; jedoch finden f
Muthmaffungen auf ihn : vorueht
Das Anfehen hätte, als hieite er es in
«fe mit dem Deren von Dolder,
wefentliche Ubereinſtimmung der
Urfache mit dem hervorgebrachten
gäbe , und alfo allen Unterſcheid
Caufa und Effectu auffhiebe. Da
Geſtalt die vis activa eben die wird‘
derer Dinge ſeyn muͤſte als wird die,
zu widerlegen Fleiß angewender.
nen wir nicht laͤugnen, daß, nach vie
Bauen Durchleſen, wir dennoch die
fünden, daß fie einer deurficheren 7
Sonnörhen habe. Letzlich kͤnnen n
gerlaſſen den Schluß diefer Differta:
jenigen gu recommendiren , weld
ehemariichen Demonftrationes allzu
Bann n-LM. ...
—
m
Dijfertationes Philofapbica. 71
gelehrte Koͤpffe nur alleine bey Mathematiſchen
Dingen bleiben, und ſich in Phyſicaliſche oder
Metaphyſicaliſche nicht mengen, weil fie an
Biefelben nicht gewohnet wären. Diefe koͤnten
fie demnach nur amdern überlaffen, und dabe
gedenken, daß einem nicht alles zu verſtehen ger
gebenfey. So würde man weder Licfache has
ben, ſich ofne Noch in dem Studio Philofophir
co aufzuhalten , noch auch einigen fonft fo klu⸗
gen und beruͤhmten Männern ihre Irrthuͤmer zu
Der Junhalt der andern Diflertation. bes
trifft die Schöpffung, und erhaͤrtet infonderheit,
daß die Zelt aus nichts erfchaffen worden,
Die Gelegenheit dazu nimme der Herr Autor
von des Herrn Seibnigens vi adiva, weil er ſo
wohl aus dieſer Meynung, als auch aus andern .
Umfänden urcheilet, es müffe der Her: geheime
Math auch in diefem Stuͤcke von der reinen Leh⸗
re abgehen. Darneben finder er fich auch ge⸗
nöchiget demSpinoza den Text zu lefen. End⸗
lich entſpinnet ſich allerhand Argwohn gegen
den Herrn Clericum, welcher allem Anſehen nach
uͤberhaupt einen nicht allzugroſſen Goͤnner an
dem Herrn Andala zu haben ſcheinet. Was
zum Spinozam anbelanget , da mag wohl die
Soche ihre Nichtigkeit haben; ob aber nicht dem
Herr $eibnitg und le Clerc Uberleß gefchieht,
Bas laffen wir eines ieden Linterfuchung und
Gutachten anheim gefteller feyn. Zum wenig.
en ſcheinet es nicht allzu Philoſophiſch, wenn
mm bloße Muthmaſſungen zum Grunde einer
Waderlegung ſetzet; Ehe zur Sache rot
4
Woraus fobann folget , Day es Term
ewige Materie gebe , und folg
elt aus nichts erfchaffen ſeyn muͤſte.
aber dem goͤttlichen Weſen, weil es die
erſchaffen, deßwegen auch Materie au;
ſey, wie Herr Clericus meynet, und di
hekandte Axioma: Niemand giebt etw
er nicht hat, zu behaupten ſuchet, die
billich von dem Herrin Autor geläugnet.
® ©8.ift diefer Grund » Sag in dee hert
Shilofopbie gar offte anzutreffen ; al
aerunförmlichften wird er angebracht
oͤrtlichen Wefen. Denn baf einer efi
rvor bringen , welches ihn felbft am
eig übertrifft, iſt nach dieſem Safe
Lich; Daß aber ein vortrefflicheres Wei
zingeres hervor bringe koͤnne, ſol wi
Diefen Canonem nicht gelaͤugnet werde
bebencke man, ob eine Bergleichung fey
dem unendlichen Wefen EDtted “und
Kor in Ihro- Brhranedon sinaefchloflenen
Differeationes Phiioſopfuicæ. ‚3°
übrigen find diefe Sagen alle (a dem Com--
pend.Theol.Natural.weirläufftiger abgehandelt
mfinden Ä
Sa ver dritten Diflertation wird b
ptet, Daß alle Dinge fo wohl in ihrem Seyn, als:
Wurden von GOtt dependiren, * Sie ik
entgegen geſetzt denen Epicuraͤern, Stoickern,
Acheiſten, Spinoſiſten, dem Curcellæo, Phil. a
Limborch, Clerico und Geulinz,fo ferne ein ieder
tu dieſem Stuͤcke von des Herrn Andala Mey⸗
nung abgehet. Lind gleichwie die Materie ges
genwärtiger Dillertation aus zwey Sägen beſte⸗
ber: Alfo har auch diefelbe zwey Abtheilungen,
Deren erſtere beweifen fol die Dependeng der
Ereaturen von ihrem Schoͤpffer in ihrem‘
Sepn,dit andere ober in ihren WMuͤrckungen.
Die Beweißthuͤmer zu tem erfleren werden
genommen ( 1.) aus dem Begriff , welchen man
fi) von dem göttlichen Weſen machet, (2.) aus
der Beſchaffenheit derer Creaturen, ale der
menſchlichen Seele, der Engel und Coͤrper übers
haupt; und nach der Application auff Gegen⸗
parts Meynung wird die Frage: Ob GOtt ein
independentes Weſen hätte fchaffen koͤnnen?
mit nein beantwortet, In der andern Abs
Es bel
» Meildem Herrn Clerico da metaphorifche Wort
dependere nicht angeflauden,ober er daffelbe nicht
recht verſtehen koͤnnen, als hat ber dere Andala
bereits in feinem Syntagm. P.III. Diff. V. s.39. ſich
Darüber mweitläufftiger erfläret in einem Gleich⸗
wife, welched er genommen von einer Kette, deren
oberſtes Gelencke GOtt gleichfam in ber Hand
halte. Es wird daffelbe auch in dieſem Wercke
DULU.S. ıup.9s wiederholet.
UV EEE yryr.- »„ weg, oo. -
mand fee, der nicht muchmaffen k
Materien bier vorgebrache werd:
nicht vor nöthig halte ‚tn deroſelbe
weitläufftig zu fegn ‚ fimtenal wich
koͤmmt auſſer dem, wovon bereite
Theologica angefület find. Nu
wir noch gedencken, daß der Hei
Mennung zu behaupten , ben
1. v. i3. GOtt iſts der in euch wů
Wollen, und das Wolbriugen
menſchlichen Verrichtungen über!
da es doch nur von denen geiflid
gen eines wiedergebohrnen Mei
derheit handele.
Anlangend die vierdte Diff
Diefelbe hauprfächlich wider den
und den ihm beypflichtenden Herr
fertigee worden; und wil man d
fischen ‚was fie vor Srethümer
Jıma Kor Sehre von ber Subfta:
Differsationes Philofopbica. 75
chen Decrets, von der Scyöpffung , Erhaltun
und göttlichen Einfluß in die Verrichtungen *
rer Creaturen, wie auch von dem Urſprunge
der Seelen, deroſelben Fortpflantzung und Un⸗
ſterblichkeit: Won welchen allen meiſtentheils
in der erften Diflertation gehandele , und hier
nur eine befondere Application auff obbemelde
se Gegner gemacht worden. In übrigen daß
der Herr Deurhoff zwey allgemeine Subitantias,
eine denckende und eine exsen/am flatuite, de-
ren Modi die andern Dinge alle wären, welche
doc) von uns vor felbfl » fländige ‘Dinge ange⸗
fehen würden, deßwegen er auch billich von dem
Herri Autor widerleget wird, halten wir vor
unndchig, umftändlicher zu erzehlen. Und fo
fommen wir denn endlich zur fünfften und
legten Diflertation , welche von denen Phzno-
menis Barometrorum oder Wetter : Släfern
handelt. Es zeige diefelbe (1.) derer Phzno-
menorum ‘Bedeutung in Anfehung der Witte-
rung, (2.) derofelben Lirfachen ‚welche alle aus
der Schwere und Elafticität der Lufft hergelei⸗
cer werden , fo dann auch (3.) derer Wetter⸗
Gläfer Nutz fo wohl zu Waſſer, ale zu ande,
Gang zu legt finden fich noch Ephemerides, in
welchen Die Veraͤnderung der Lufft und des
Wetters, wie fie an denen Wetter - Gläfern
von Tage ju Tage angemercket worden , und
wuͤrcklich erfolget iR, auffgezeichnet zu leſer r
we
EEE Zn
beiteten Differtationes leſen, welche in unſers In.
Autoris oft angeführten Syaragmate und deſſen
dritt 7 su finden Anb, ed wird \
Pan re ibn gewiß
Targresen oↄynvx ·· yn
flogen Können.
x
Rottn / Ackers Trauer »T
Veſchreibung desjeniger
da zu gottn⸗Acker die
die Donau von dem E
fen ‚ und dabey viele Me
kommen ‚ nebft denen d
tenen Buß + Troſt⸗ Di
und. ee redigten
Georg Chriſtoph Ludn
mahls geryeſenen Pfarı
goitn⸗vicker ey bch⸗
Wurtembergiſ. Pfarr
Linfenhofen, Meuffer 2
bey Johann Friedri
ee hei
Rottn⸗Ackers Trauer-Tag. 977
aber vermödge eines Kauffs dem Fuͤrſtl. Wuͤr⸗
sernbergifchen Klofter Blaubeuren. Es find
in feiben wohl gebanete Haͤuſer, und hat er von
dem Feld und Acker⸗Bau gar gute Nahrung.
Daſelbſt gehet auch eine Bruͤcke über die Do»
san, als weiche chen zu einen: groffen Ungluͤcks⸗
Fell, und folglich zu dieſer Schrifft Gelegenheit
gegeben hat. Denn als 1708. im Winter Die
Donau faſt gang zugefroren war , im Jenner
und Hornung aber des folgenden Jahres von
dem vielen Degen wieder aufbrach, fo gefthaße
es , daß durch die ſtarcke Eißfahrt gedachte
Bruͤcke tm ziemliche Gefahr kam. Die Obrig-
keit war forgfältig , und wolte durch gute Au
ſtalt vielen Linfoften vorbeugen, Ließ dannen-
bero durch den Amts⸗ Knecht verſchiedene Buͤr⸗
ger aufbietem, daß fie den 15. Febr. auff der
Bruͤcke ſeyn, und mit dabey Hand anlegen
möchten. Allein als deren eine ziemliche Au⸗
gahl auff der Bruͤcke verſammlet waren , fo
wurden Abends um 4. Uhr drey Joch der Bruͤ⸗
de durch die Gewalt des Eißes hinweq geriſſen,
dadurch etliche 40. Mann in das Waſſer hinun⸗
ter gefallen. Die meiſten davon ſind gerettet
worden, und wäre denen andern auch noch wohl
pi helfen geweſen, wofern das allzu ſtarck ges
bende Eiß fie nicht gequezſchet oder unter das
Waſſer gedruͤck „Jooen dieſes war auch bie
Ueſache, daß fi wicht getrauen durffte
thaen mit Schiffen oder Kaͤhnen zu Hälfte zu
‚Eommen , dahero 24. Perfonen im Waſſer ger
blieben , roeiche man auch meiſtens gefunden,
und mie Eprakpee Grremenien zu Rottu-
Ader
Rottn · Ackers Trauer · Tag
tee begraben. Der Heer Autor mercket
rbey an, daß, nachdem man
Pe a Bank mr
warme gebracht ‚und mit
armen Mein ze ot fo —* fich bey
eifter
8 Geblüre gefhwäht * Und ob fie
eich im Waſſer erſtickt worden, fo iſt doch fol-
s nur propter inhibitam ı — quo·
nque modo, vel compreſſione, velinfra&tu,
ſeatinn⸗m aofchehen _ Aa die Gakrung dee
ZRoren.Aders Trauer-Tag. 79
eeritet und opprimirten,, nun aber frey gewor⸗
benen Geblüs und darauf nothwendig erfolg.
ter mehrer turgelcentia & expanlione ‚die Cru-
entatio erreget worden. Lind weil die Adern
tn der Maſen fehr zarte Tunicas haben ‚auch dies
feibe emlich bloß liegen ‚umd folglich von dem
im die Naſen eingedrungenen Waſſer foldye Tu-
nicze Dee Blut⸗Adern der Naſen erweicher und
ſucceſſire mürb gemacht worden , hat foldhe
Cruentatio deſto leichter per has , tanquam
magis apta & dilpolita loca, gefchehen koͤn⸗
nen. Ä
Dieſer traurige Sal nun har unferm Herrn
Autori Gelegenheit gegeben fechs verſchiedene
Buß:Troft und Danck⸗Predigten zu halten,
weiche in der andern , dritten, vierdsen und
fünffren Abtheilung diefes Wercks zu leſen find.
In der ſechſten kommen zwey Gegen» Predig-
ten, deren die erfie aus Jonz II, 11. vorſtellet
den aus feinem Brabe wieder auferſtan⸗
denen Jonam; die andere aber aus 2. Petr,
' ID, 8. die durch das ſcharffe Brillen
Glas entdedte und beſchaͤmte ſtoltze
Worte derer Römifdy» Cat holiſchen Li
fierer. Endlich iſt ale ein Anhang eine Ab»
ſcſieds.oder tege » Drebigt aus Adtor. XX, 31.32
hinzu gefüget worden.
. XL
Hermanns von der Hardt Groß Hal
el, bey —E des CXXXVI.
game im Collegio zu Helmftedt,
«1713, den 9. Dart, Felto Fon-
| tium.
und, gleichtwie er fonft ordentlic
den pflege, in Deutſcher Spr
vorzutragen. Ferner hat er
wohnheit an fich, daß er an «
Tagen fich eine Freude zu mach
bigenach feiner Art begeher, ar
co vor zweyhundert und mel
Reuchlinum,Lutherum und ar
förderung der Hebraͤiſchen Spr
men oder vollbracht worden. Li
den Lirfachen find es, welche ;
Werckgen Gelegenheit gegeben
net den 9. Martii Feſtum Fon:
Grund⸗Sprache der heiligen
ſelbigem An. 1508. Lutherus zu
Baccalaureo tanquam adBiblia
zu feenern Nachdencken der Sc
an die Hand gegeben worden.
über die Redens⸗Art, tanquaı
monnst (utfhorua fhhafs (ich hama
XI. Zerm.von der ZardtBroß Zellel. g⸗
wohl gebalten, bekommen, ohnerachtet er her.
nach erliche Jahr Doctor und Profellor Theolo-
giz geweſen, und die Bibel noch nicht angeſe⸗
ben hatte. : ero es freylich vor eine
groſſe Wohlchat GOttes anzufehen, daß wir nun⸗
mehro die inder Grund⸗Sprache leſen und
verfichen koͤmen. Welcher denn auch der Here
Autor fid) erinnert, und dahero am felben Tage"
feinen Zuhörern den 136. Dfalm in Deutfcher
Sprache erflährer hat. Er nennet felben eine
elte Antiphona, Te Deum laudamus, undCredo
der "Südifchen Kirchen, in welcher diefelbe GOte
vor allebißherige Wohlthaten lobet, und zugleich
ihr Glaubens⸗Bekaͤntniß, daß er der wahre GOtt
ſey, ableget. Wirwollen ung aber ben der gan⸗
sen Erflährung diefes Pſalms nicht aufhalten,
fondern melden nur, wasetwan der Herr Autor
in Biftorifchen und Geographifchen vor ſonder⸗
liches vorgebracht. Bey dem 10. Vers bemercket
er, daf die erſte Geburt nicht in gantz Egypten ſon⸗
dern nur inder Damahligen Haupt⸗Stadt Tanis,
auf Hebraͤiſch Zoan, und deren Nachtbarfchafft
erſchlagen worden, welches auf folgende Art zus
en. Mofes hatte beym Ausgange aus
en viel hundert Gewaffnete ben fich, welche,
wie aus Exod.XIl,ız. Numer. XX XIII, 4. erhellet,
aftin die Goͤtzen⸗Tempel gefallen, die Goͤtzen · Bil
der umgeriffen,umd den Sarg Joſephs ſammt def
mit Gewalt herausgenommen. Her⸗
nach find eben dieſe in. denen Haͤuſern herum ge⸗
sangen, und teglicher har den Aelteften, den er dar,
Innen angetroffen, erwuͤrget. Es war zivar eigent⸗
Sch auf die Exfigebofenen augefehenz allein, wo
Deufße ABl, fie
‚zogen. TOO vur gu gu wen wre =.
des Nili gegen cht werts
dee ©tadt Ramfes welche beym St
ana; fünft aber HeracleopolisSihier:
it fiedie Staͤdte am Nilo,
Daphras md Pelufium zur Unden |
See aber zur rechten Hand lieg
‚fin auf den montem Cafium gleld
dad" arabe nach Succoch gezogen, !
amt difehen Meer liegt, u
Pentafchoenus, von denen Prophet
anches genennet wird. Von Sı
nach Etham, welches iſt das te
Cafii, von dar fie denn gleich über‘
des Sirboniſchen Sees fegen, ımd |
Sand harten kommen koͤnnen. Al
te Tolchesnicht haben, dannenhero
zuruck nad) Hachiroth, oder Gert⸗
ſo nicht weit von Pelufium oder Ba
kegenwar. Die Urſache deſſen mı
XI.äcrm. von der Sardt Groß &allel. 83
dern auch ſeyn, weil der Teig, den fie mis ans Egh⸗
pten gebracht, aufgegeflen war, und fie fich wieder
mit Proviant verfehen muften. Und alfomuften
fie um den Sirbonifchen See herum ziehen, wel⸗
cher auch fonft NO DI das Schilff⸗Meer heiße,
iſt ſehr fchmal, allein über 20. Meilen lang, und
tief. Als nun die Ifraeliten von Gerrha aufges
brocyen, und an gedachten See gelanget waren, fo
kam ihnen Pharao mit feiner Armee auf den
Hals. GHDrt fhickte aber unvermuthet einen "
ſtarcken Nord⸗Oſt⸗Wind der diefen ſchmalen See
von Mitternacht gegen Mittag voneinander riß,
Daß es wie Wege und Thaͤler anzufehen war.
Hierauf erfiarrete das gefrohrne Waſſer zu benden
Seiten, daß es wie Mauern ſtehen blieb, und war
in demſelben nicht nur ein, fondern mehr Candle,
dadurch fie gehen fonten, wie aus v. 13. bewiefen
wird. Als fich aber Pharao auch in den.See
hinein wagte, und die Kinder Iſrael hindurch wa⸗
ven, fo ſchickte GOtt gegen Morgen einen warmen
Suͤdwind niit Regen und Donner, daß das Eiß
zerſchmeltzen, und Pferde und Wagen dadurch
im Schlamme verfinden muften. Die Lirfache,
warum man diefen See mit dem rorhen Meere
confundiret, giebt der Herr Autor an, es ſey der
Sirboniſche See ein unterirrdiſcher Ausflug
des zorhen Meeres, und habe dahero mit felben
einerlen Mahmen, wäre aber nach der Zeit von de»
nen, fo die Geographie nicht wohl gelernet, ver- ⸗
len worden. dar nun kamen die Iſrae⸗
En an die Grentzen des Landes Canaan nad) Sur
oder Oftracine, worauf Moſi gefiel eine kurtze
Zeit gegen Mirnsgnaf Etnat abzuweichen, wo⸗
d 2 ſelbſt
FAND LANGA cuivr uiu⸗
Ubrigens tft bey der Exegeli, bes
Hardt noch folgendes an
Hräifchen Wörter durch od —
Griechiſche zu uͤberſetzen pfleget, dadı
ſam zu verſiehen geben will, es fomm
che von der andern her. 3 Ev
am each, © 06 Evenpers;
zealasıs. v. 21. —
—E
XII.
—— von der von
chen Mai Pro
an Dr erh a
se ce —
tadt St ie
oo dem ẽ
mn derſelben — 586 —
XII. Relation von Peterebiirg: sr
Noolaus Sörfter, 1713. 8. Bogen
6 dem Seren Verfaffr betvogen,iekten. |
wehnte Bogen zum Drucke zu befoͤr⸗
dern, dieſes bewegt ung auch derdſelben Auszug
—— * damit nemlich der genzigte Leſer
einen Begriff von dieſer itzt ſo ſehr beruͤhmten
tadt und Veſtung faſſen, und Dadurch den Man⸗
derer gewoͤhnlichen Land⸗Charten erſetzen moͤ⸗
ge. Die —— seauf der Inſul Haſenholm
des Fluſſes Newa, welcher Ingermanland und
Finland von einander fchneidet, umdie Gegend,
wo fonft die Schwediſche Veſtung Nie⸗Schantz
geiefen, und ift An.1703. der Anfang zu bauen
gemacht, auch innerhalb vier Monaten in ziem⸗
lichen Stand gebracht worden, inmaffen derer Are
beiter daran fo viel geweſen, daß deren alleine in
die 100000, dabey ſollen umkommen fenn, und
wäre von ihnen die Erde dazu in Rock⸗Zipffeln
und Fleinen Säden von Matten herzu getragen
worden. Auf benden Seiten des Fluſſes findet
ſich eine ziemlich groffe und zu gleicher Zeit, wie⸗
wohl meiftens nach Rußiſcher Art, neuerbanere
Stadt, welche fo wohl um des willen angelegt
worden,damit man.alfo einen veſten Fuß an der
Oſt⸗See haben, als auch die Handlung von Acche
angel re en möchte. - Ben der in dem Fin⸗
niſchen Meer⸗Buſen gelegenen Ratzen⸗Inſul
oder Retuſari liegt das Caſtel Cron⸗Schloß, wel⸗
ches ungefehr An. 1704. mitten in der See auf
einemfeichten Grunde oder Sand-Band um den
Eingang ben Ghsfes defto beffer zu bedecken, von
53 Hole
wird alfo beſchrieben, daß einen ı
anfonmen dürffte, dafelbft Brod
fen dieſes daſelbſt ſehr ſparſam au
der eingeerndtet wird, anderer U
ten von Kork, Lingeziefer, wilde
geſchweigen. Wellmm Se,
die hauptfächlichfte Lirfachen find
als hat der Herr Autor fich gem
dero kurtzgefaſtes Portrait —*
inſonderheit dero Erfahrenheit i
gen fo wohl zu Lande als auch vorı
nebſt der Begierde dero Sande in
man auch ar
—* einen Weg von d
9 — — Petersburg in ie 200.
Linie heraus zuführen, und mit al
keit vor Die BR die —— ſo —— wagt
SIT Allarion von Pexrsburs· 37
wohl unfle unftreitig die An. 1710. 10. gefhehene Ver⸗
ag des —— Hertzogs von
Curland mit der Princeßin von 33 Hohei⸗
ten, als bey welchen Se. che Majeft, felb-
ſten das Amt eines Ober- challes befleider,
welches auch nach) ber Zänge befchrieben wird. Das
—— ang tedaben mag wohl er pP 7
Paſtete geweſen feyn,
temahl bey deren ffnung die Fülle heraus ge⸗
ſprungen, und durch einen Menuet- Tantz gnug⸗
kn m zu verfichen gegeben, daß fie der Site Dis des
Offens nicht allzunahe gefchoben worden.
Man hat auch nicht vergeffen,die gleich auf gedach⸗
te hohe ——— erfolgte Zwerg⸗Hochzeit zu
als bey welcher in die 72. pie Fleine
en von allerhand Geftalten beyfanmen
geweſen, welche man auf Befehl von mehr als
200. Meilen dahin verfchrieben. Daß nun, far
ner, allerhand Chriftlihe Glaubens - Genoffen
dafelbft geduldet werden, ift bereits bekannt. Von
denen angeführten Mußifchen Muͤntzen, nebft
andern von Willhelm Tollen, welcher von Geburt
ein ‘Deutfcher und der erſte Evangelifche Predi⸗
ger in dieſer Stadt geweſen, geſammleten Denck⸗
wuͤrdigkeiten pl wir nicht Urſache viel zu ges
denen. Sonſt iſt merckwuͤrdig daß der Hear
Autor will mahrg enommen haben, es gehe daſelbſt
die Sonne im rem nio und Julio nicht
unter: wieauch, daß ihm —ãſ berichtet
worden, es ruͤhrete die den Elend⸗Thieren beyge⸗
meſſene fallende Sucht von nichts anders her, als
von denen groffen Zliegen, welche fich"gegen den
iuter in Deren fee 0 sen, und fo dann
4
kannt, daß die Berfolgungen,und Int:
nach an egangener Trennimg unt ef
in vorigen Zeiten, gar um ein grofle
tan lefe nur die Deutfchen und Wii
Gefchichte, fo wird man mebr als zu v
lichen Striegen und Graufamteiten |
manin alten Zeiten, auch wohl unteı
(chen Berfolgungen, wider die Ehrifi
wuſt noch gehöret, und dieſes haben
Ehrifti,die von Liebe und Barnıhergig
geſetzet feyn follen, mit der gröften :
reuden, \egen einander felbft ausg
miebrentbeilg durd) hißige und unven
Jiche Verfonen animiret, und angef
nad) Par hat man aud), die €
aufs künftlichfte mit untergemenget,
wegen eines Particulier-Interefle die
angefponnen, welches alles am Tag
Die armen Evangelifchen oder Protef
der alln emeinen Benennung) fo unt:
thrlifcher Herrfchafft wohnen, durch
Geiftlichfeit, elendiglich tractiret und
den, und noch werden, braucht auch Ei
wie ihre Privilegia, Padta, Lonventi:
‚ZI. 'Cufpari Brew Breviariem Th Thest. Moraks. 85
weldyee Su tendens, ns, Thcolog Profeflor,
Unfpeftor,Paflor, und —** Aaflor zu
Fach —— indem er den von
der Chriſtlichen —— der
Bade enleget.: Es giebet fonfl gar ver
ſchiedene Arten die Chriſtliche Moral abzuhan⸗
—— — Grapius in der Vor⸗
rede dieſes Werck gens handelt, unſer Auctor hat
beiichet hat, und feine Moral nach denen schen
Gehören eing —— — 4 * nicht
als biß auf das dritte t en; daher das
? —* gen nur aus dreyen Capituln befles
a Bey —*— aber handelt er die Tugenden /ſo
darinnen befohlen werden, kuͤrtziich ab, und geher
eben auf —— die ihnen entgegen geſetzte La⸗
ſter durch iſt von einem kurtzen Entwurff
nicht aſegen daher wir das uͤbrige dem geneigten
Sefer feibft überlaffen moßen.
® Seine herausgegebenen Werde, womit er fi
Dig anbero gemadıt, find folgen de; °
a. M. Dav. Cafpari Przle@iones de futuri Theofögi
Scudiis Philologicis& Philofopkicis, 1705.
2. D. 24 Beeren ——— de Teſtamentis rind
ıyoß.
— — Chrißi ad inferos, praf, Fechtio,
> Di de decoribus fanditatis ab utero aurorz, &
| + or —— * ad Pſalm. CX, 3. preſ. Ora-
pio. 1708
4. M. Hera. Samfenii Oratio, qua inſeribitur: Conä
parstio inter duo Spititus 8. orgean Molen & Luche
su. 2712 4
Seren fat men don hm nacfiaenbs ju 0
L D. Andısg Val DI Theo. de Miniflerio Kc.
&s clefia-
⸗ ng
tannt, daß die VBerfolgungen,und Unterd
nach an egangenerTrennimg und Refor!
in vorigen Zeiten, gar um ein greffeg i
Han lefe nur die Deutfchen und Niede
Gefchichte, fo wird man mehr ale zu viel
lichen Kriegen und Grauſamkeiten fin:
man in alten Zeiten, auch wohl unter d
(hen Verfolgungen, wider die Chriften
wuſt noch geböret, und dieſes haben di
Ehrifti,die von kiebe und Barmhertzigkei
efeßet feyn follen, mit der gräften Hei
reuden, gegen einander felbft ausgeuͤl
mehrentheils durd) hitzige und unverfid
Jiche Verfonen animiret, und angefüh
sad) Pe hat man auch, die Sta
aufs künftlichfte mit untergemenget, ur
wegen eineg Particulier-Interefle die gi
angefponnen, welches alles am Tage ıı
die armen Evangelifchen oder Protettir:
ber alzemeinen Benennung) fo unter?
tholiſcher Herrfchafft wohnen, durch An
Geiftlichkeit, elendiglich tractiret und ge
den, und noch werden, braucht auch kein
wie ihre Privilegia, Padta, Lonventione
Nova Interaria. A
Der Raphelius in Zöneburg, der vor einigen
Jahren Anmerkungen über bag Neue Teſtament
aus dem Xenophonte herausgegeben, hat eben
‚be Ian aus ben Folybio unbAiriano Ju edlen
der en.
Yu Stendal hat M. Jo. Goclenius ein Prieſter auf
dem Lande, ein Buch unter folgenden Titul her,
aus gegeben: Philobiblion facrum, oder gränds
lie sfudumg) was vor Nutzen es Ban
weirde, wenn einer von Adel zu Klum denen Pries
.. lern auf dem Lande und feinen Fufliz- Bedienten
.,. Ya Zibliothee anlage, ncbft einem Confilio, wo⸗
x ber folde zu mchmen, , Der Nuben von biefer
\“ —X neh Kr an haben,
. orfchlag iſt wahrhafftig fo befchaffen,
daß ein Eapitalvon etlichen Sonnen Goldes nicht
‚ durgichen folte, davon in einigen Jahren etwa
tes anzufhaffen. Zumahl da nebft andern
. auch Mathematifche Bücher, auch allerhand Is
rumente, Antiquicäten und Müngen anzuſchaf⸗
m mit vorgefchlagen werden. Räte .
Der 18 Cprißoph von Denſtaͤdt
i —X i een bat als ein pci
eines gioͤſſern Werde folgendes in 34 Bogen
heraus gegeben: Wahte Emblematiſche Abe
bildung I. Des neuen Himmels. 2. der neuen
Erden. 3. dee neuen Jeruſalems. Uberhaipt
and in (prieilufriget 1. nach der durchlauchtig⸗
ſten Reginenees Sorm. 2. nad) dem lautet
Evangeliſchen Zurchens Staat, 3. nach de
« gortichnen Polleey⸗ Form. Das gange W
fol 13. biß 14. Alphabete ſtarck werden, und da
mit ſolches binnen Jahres Zrift mine AH
werden, verlanget er⸗ daß man einigen
Shunmdıe ..
Zu VNãinberg wird des Paulli Stranskii Respublica
Bohemiz wieder aufgeleat.
In I:na hat der Herr Kromayer unlängfl des La-
Gani Haworiaue ind Deut(ihe überfet, 7 und mie
einigen
Deutfche
CTA
ERUDITORUM
Geſchichte d der E&eteheten
Bengegenwärtign Zuftand
eratur in Europa
iffen.
Vierzehender Theil,
Keipzig,
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn,
1713
8 )93( 08
WERTET RU THU
GISEDBEREHEHTERUEN
BERTELTTELELBETTR
1
Wohlgemeynte Bedandenvon Verel⸗
nigungderdrey&briftlichen Haupt⸗
Religionen.
) S ift zwar fonft unſte Gewohnheit
OL nicht, würde auch dem Abſehn diefer
BNTD> Adtorum zuwider ſeyn, uns in Des
SF ligiong » Streitigkeiten zu mengen.
Wir haben aber auch billiges Beden-
diem getragen, in folgendem Scripto, welches uns
vonumbefanter Hand und Orte zugeſchickt wor
den, etwas zu ändern, baher wir denn nicht hoffen
wollen, daf uns dasjenige beygemeſſen werden
folle, was etwa darinne andern Religions Ber
wandten v&drieglich ſeyn möchte, als die wir
zwar unfees Ölaubens gewiß find, daben aber der
gebührenden Beſcheidenheit nicht vergeffen wer»
den, fo ‚wie wir Affe bißher nicht aus den
Schrancken gewichen.
5.1. Alles Ungluͤck und Elend, welches die Men,
fhen, in diefem ohne diß mühfelıgen Lebens Wan,
del, erdulden, entfpringet aus feiner andern Quelle,
«is aus dem Ziwiefpalt der Religion, und er
yon Mennungen in Glaubens Sachen.
Rauen, bie Liebe, ber Gehorfam gegen den Nedhfien,
und auch die Dberen, erfalten, und fo fan endlich
nichts anders erfolgen und daraus entfliehen, als
Biegereiten ing des Starus Public, Sic ergo dum in
eutfihe 42 Brad, XIV. Ih. & d.ret-
....27% wesen)
wuͤnſchten Etand feßen koͤmen
dig, was vor ungehliche Echriffter
fermatien, biß auf diefen Tag, in
ret, und vor Colloquia don den
Maͤnnern gehalten worden aber
abgelauffen, daß man wohl: fad
liano zu exclamiren: Exfurge veri
Scripturas tuas. Mas follein ſchn
ſoll ein vernuͤnfftiger Heyde, von
halten, das ſo viel hochgelehrte Me
zeiten, die Warheit in ihrem geoffi
nicht finden Finnen, die doch in!
feyn muß, und GOti will ung ja,n
um anruffen, mit feiner Gnade und
Geifte beyſtehen, und in alle Warh
groſſer GOtt! was verhindert und
mengeſetzten geiſtlichen Gemuͤtht
Frieden, und die Warheit zu ſuchen,
füche, du begehreſt auch nicht, daß t
deines Goͤttiichen Nahmens bder Mi
Leben, und buͤrgerlicher Ruheſtar
werden, denn du biſt ein Gtt der |
follen alfo wir arme ſchwache Ehri
bangniß doch anfehen, und hoarsif,
|
NL.
von Dereinigung der Religionen. 95
gefehen worden, es iſt aber in ber That dag vortreff,
liche Inventum eines Landes⸗Fuͤrſten, die Untertha⸗
nen toiebriger Religion, gu der Seinigen, ohne ofa
feubahre Crudelität gu necefüciren, hher doch nach
und nah aus feinem Lande zu expäliren. Diefes
ruͤhmet der befannte Amelot von bem itigen Koͤnig
in Franckreich mit prächtigen Worten, in feiner Zu
ift, des, aus dem Spanifchen ind Frautzoſiſche
etzten Balthaſar Gratians Welt und Staat,
Weiſen, daß er die ſo genannten Hugenotten durch
dieſe Maxime ——— nicht, wie er ſchreibet,
burch ſtarcke Aderlaß und Blutſtuͤrtzung, wie Carolus
1X. swiewehl er hierinnenfals gar ſehr neben der
Var heit Boden gebet, indeme ja her gantzen Welt
bekannt, bafl König Ludovicus XIV. graufam wider
diefe armen Leute verfahren. Unterdeſſen find es,
ve] Arcana, vel Flagitia Dominationis, und werden
noch heutiges Tages an folchen Drten pra&icirek.
Es wird auffer Zweiffel nicht freinde ſeyn, was vor
wenig “jahren, occalione einer hohen Convention,
Die —— der Augſpurgiſchen Confel-
kon einer benachbarten ſchoͤnen Provintz betreffen.
de, vorgefallen, und abſonderlich in Mmeriz Ofkicio-
sam Publicorum gefuchet und tradtiret morben, es
wirb aber nicht minder, aus denen verbandelnten
Actis publicis wiſſend feyn, wie man ſolches wenig
obferriret, indem bey vollzogenen Tractaten, Diefer
bochwichtige Punct ſchlechterdings uber zangen
worden, und denen Evangelifchen dafelbfi in groffer
Anzahl fi) befindenden qualificirten Leuten, auch
nicht bie gerinafie Station conferiret werden will.
5. 2. So hat demnach dag Unglück unferer Zei»
ten, wo nicht einig und allein, dennoch unwieder⸗
ſprechlich, groͤſten theild, den Urfprung aus dem
Stwiefpalt der Religion.
5. 3. Iſt es danñ aber nicht möglich, dieſem täg-
ih noch mehr einreiſſenden Ubel abzuhelifen, und
bi Vorſchlaͤge su thun, daß die dren Eh:iftliche
aupt Religionen könten vereiniges, und die Ruhe
In Europa Dabarı) wieder Drrgefleiet werden. Denn
2 mit
UUHRGTER Stand feßen fdnten. Es
dig, was vor ungehliche © hrifften, von
fermatien, biß auf diefen Tag, in hac
ret, und vor Colloquia von denen vo
Männern gehalten toren; aber alles
abgelauffen, daß man wohl Urſache har
liano zu exclamiren: Exfurge veritas &
Scripturas tuas. Mag foll ein ſchwacher
fol ein vernünftiger ende, von unfer
halten, dag fo piel hochgelehrte Männer,
Zeiten die Warheit, in ihrem geoffenbah
nicht finden koͤnnen, die doch in derfell
feyn muß, und SDrtmwill und ja, wenn t
um anrufen, mit feiner Gnade und feine
Geifte beyſtehen, un in alle Warheit lei
sroffer GDEE !mar verhindert und denn
Mengefeften geiftlichen Gemuͤths Krd
Frieden, und die Warheit zu ſuchen du bij
füche, du begehreft aud) nicht, daß Durch 5
deines Gottiichen Nahmens de⸗ Menfcheı
£eben, und bürgerlicher Kuheftand, fol
werden, denn dubiftein GOtt der Ordnu
ſollen alſo wir arme ſchwache Chriſten d
haͤngniß doch anfehen, und begreiffen.
C a au [u ”
von Dereinigungder Religionen. 97
Diefer vortreffliche Autor, behauptet in gedachten
Zrastat, daß zwifchen denen Proreftirenden eine Ber,
einigung gar mohl fünte getrofien werden, wann
man begderfeitd die Sache mit Ernfl, und Aufrich-
tigkeit angreiffen wolte, es fey aber zu zweiffeln, Daß
man foldhes durch die Herren Theologos effe ctuiren
würde, weil keiner bem andern, auch in den gering»
fien Dinacen, nachgeben will, fondern das Gegen-
theil ſoll ſchlechter Dings fagen und beiennen, ich bin
unrecht, und habe falſche Meynungen, und ihr ha⸗
bet recht, darum will ich mich zu eurer Kirchen be,
tennen. Das ifinun wohl eineunmdgliche Sache,
indeffen bin ich tınd viel andere der Mepnung, daß
die Vereinigung unter den Proteltirenden gar fuͤalich
geſchehen koͤnte, befonders da niemand in Zweiffel:
jiehen fan, daß man Reformirter Seiten, von den
erfien eigenfinnigen Meynungen, und Subtilcäten,
aegen die Evangelifch ‚Lutherifchen, in oͤffentlichen
Schriften, gar viel nachgegeben, fie werden auch
fonder Zweifel, wegen etlicher alten noch beybehal⸗
tenen Kirchen-Bebrduche und Eeremonien, mit den
Lustheranern, fich conformiren, denn ob fhon dieſel⸗
ben von feiner Nothwendigkeit, ober Subflanz de
Sottesdienſtes, fo find fie bach aus vielen wichtigen
Urfachen, in der Kirchen GOttes, als ein Decorum
bilig gu gebrauchen, und beysubehalten, und er,
ſcheinet demnach deutlich hervor, daß ber geiftliche
Hochmuth und bag daher flieffende Studium contra-
dicendi, bie Bereinigung der Proteſtirenden verbin.
dert, und mithin derſelben weltlicher&taat, in Unru⸗
be und Zwiefpalt, nothwendig verbleiben mufl
s. 6. Man wird biergegen vieleicht einwenden,
daß bey etlichen Jahren, an dieferBereinigung gear
beitet, und viele Schrifften in hac Materia ediret
worden, allein, ee iſt ohne weitlaͤufftiges deduciren,
allen 2 ebhabern der Warbeit belaunt, was von et;
lichen verworrnen Koͤpffen dadurch inzendiret wor;
den,und ob zwar benen Autoribus viele Schtwermer
ud Phantaſten nachgefolget, beſonders bie unter
dem Nahmen ber Pietiften, und Stillen im Lande,
3 ver⸗
auch gu Erhaltung ber wahren Keltgio!
ruhigung des Staats, hoͤchſtnoͤthig iN
fährliche Lehr, Säge, beſonders von |
Der Obrigkeit, führen, welches hier mit
und ihren Schriften zu doeiren, aldi
nicht noͤthig iſt.
$. 7. Was nun die Vereinigung de
den mit der Roͤmiſch Catholiſchen ande
net es wohl unmdglich gu ſeyn, wir!
ſchwerlich gefchehen, boch ift und unbe
te Gedancken darüber zu führen. ”
5.3 Der Hochmuth und Eigennui
chen Geiftlichteit, ift der gangen Welt
welcher fienichtweichen,oder nachgebe
duͤrffen, weil fie ihren geiſtlichen Staa
wierige Pofleffion, fe feſte geſetzet. Wat
Marbeit nachneben mwolten,, koͤnte n
zufanımen treten. Unſer Herr von Puffe
alleg. tract. J. F. D. p.30. 3. 3 theilet
alſo, Diſſenſio ef vel circa Dogmata ve
menta. Und hernachmals p-32- 5-9. fi
troverſiæ circafola Dogmata funditus f
Wie er nun zwar diefes kurt und ſehr
ret, daß feine Worte feinen Zufat ode
von Vereinigung ber Keligionen. 99
ſes illuſtriret non obſervato diſcrimine inter dogma-
ta & emolumenta Regni facrorum &e. Alſo fomme
die Sache allerdings lediglich darauf an, ob bie
Protefianten, mit den Römifch.Satholifchen fich ra-
tione Emolumentorum, Kirchen Guͤter) zuſam⸗
men ſetzen, und verg n koͤnten. So muß un,
du ter und gnaͤdiger GOtt! deine geoffenbahr⸗
te it darum leiden, und unterdrucket werden,
Daß etliche Menſchen vor den audern hoch angeſe⸗
Gen, und bey groſſem Reichthum, in der Welt, ohne
Muͤhe und Arbeit teben können.
$.% Wann es dann nicht anders feyn fol, und
fan, wie if nun der Sachen zu belffen? Der erfte
und allerwichtigſte Gegen. Stand, wird der Pabſt
mit feiner Autorität, Infallibilität, Patrimonio Petri,
uud andern in ber gantzen Welt, über feine Claus
bendgeneffen beſitzenden Hoheit, Gewalt und Reich⸗
thum ſeyn, der fich gewiß nicht wird überreden lafs
fen, auch das allermindefte nachzugeben, oder um
der Warheit willen, von der wir in diefer Welt kei⸗
nen realen Genuß Haben, etwas fahren zu laffen,
denn es heiſt ben ben Geiſtlichen: de prafenti gaudet
Ecciefis. Die meiften haben vor dieſem davor ge
Halten und halten zum theil noch davor, daß die
Controvers vom heiligen Abendmahl, dad Haupt.
Werd fen, es iſt aber gar weit gefehlet, und die Lehre
von ber Hoheit und Bewalt des Pabils, ımd der
Kirchen, vornehmlich zu unterfuchen, wie ſolches
der Autor p.60. erinmert.
$. ı0. Die Hobeit, Gewalt und unermeßliches
Reichthum des Pabſtes, loͤnte nun in gegenwaͤrti⸗
gen Stande, keinesweges gelaſſen werden, als mit
welcher er nicht nur ben weltlichen Staaten allıus
uberwichtig ifl, ja wohl felbfien dann und wann,
feiner eigenen Slerifey befchwerlich. Von feiner ty⸗
tennifchen Souverainetẽ, die er in den vorigen Seculie
wider Die gröften Potentaten exerciret, nicht einmal
iu gedencken. Das aber tönte toohl jugeftanden
werben, daß er ein vornehmer ich ju Non ven
4 de⸗
veneriren mupe.
$. n. Hier wird man einmenben, ft
Paͤbſtliche Monarchie fallen folte, fo n
univerfal-Kirche fallen, und lauter P
cleiz und Sedten entfliehen; aber feiı
boben Dbrigfeiten, tanquam Cuftodesı
la, & Patroni & Proteltores Ecclehlarun
felbe in unitate & Puritare Fidei, zu €
wiſſen. Eccleſia enim eit in Republi
publica, velinterritorio & de territori
Principi Jus circa Sacra.
$. 12. Die Roͤmiſche Kirchey oder
Paͤbſtliche Monarchie, ift unftreitig no:
matis Puritatem, fed bonorun: Ecclehaf
lentiam, und vermittelft ber Kehre vor
dieſem Anfehen, und übermäßigen Ge
worden, und wird noch alfo erhalten.
nuda virtus , aut Doctrina, evezit,fag
phus. Die Conſervation ber vorne
Häufer und Familien dependiret grd|
von, illud pro mole bonorum facrorur
marium ducunt argumentum, quod per
illufribus Familiis. &c. Und bald ba
vel per folam hanc rationem, illuftris
Erunsam Ch: nınnararı nneaß Kanlalıe
von Dereinigung der Religionen. 1012
eumbant, & Monaßeria nominantur, Holpitalia Prin
cipum, davon ifl ausführlich zu lefen, Georgü Hen;
sici Springsfeldii Jcti Tractatus Juridico-Politicus, dg
Apansgio. Vornemlich C.4-p: 89. & fegg. wo man
bie wichtigflen rariones und argumenta mit allegirten
Autoribus, vor die Erbaltutig ber Stiftungen und
geiftlichen Güter, wie auch in Contrarium finden
wird. Die tägliche *T rung zeuget den ufum, ins
deme die Epangelifche Printzen, Brafen und unzeh⸗
lich viel andere Stanbeg » Perfonen gar häuffig 15
der Roͤmiſchen Kirchen übertreten,, Damit fie geiſt⸗
liche Benehicia erlangen, und.ihren mit Kummer und
Armuth werfongten, ober bebrängeen Fürflen,
Etaud, mit Randmäßigem Unterhale führen tn,
s 13. Gleichwienun bie Unirung mit ver Roͤmu
feben Kirchen aufdieConferration der geiftlichen Gds
ter anfomımet, fo entflehet nunmehro dieſe Quæſt.
Cardinalis, ob ſolches die Staats Raiſon, und das
Gewiſſen zulaffe? Auf die erfle Srageift zu anttvors
ten,daß dem Statu Publico durch voᷣſſige reſtitutionem
bonorum Eccleßafticorum , vortrefflich koͤnte aufge
bolffen werben, allermaſſen die Alten mit ihren ge
lichen —— 2p prodigal geweſen, daß fle
enblich gar nichts den behalten haben, wenn
nicht die erfolgte Reformation, der entſeizlichen abet⸗
glaubifchenVeneration, gegen die Geiſtlichkeit, einem
SGraͤntz Stein geſetzet, e& befiget auch die Roͤmiſche
Kirche allerbing®, der geſchehenen Seculariſatiou
ungeachtet,noch überflüßige Stiffter und geiftliche,
Güter, deren ein gutes Theil dem Publico,su Beflrels
tung der ſſen onerum, refituiret werden koͤn⸗
ten, und billig folten. So viel aber bie Gewiſſens⸗
Stage Endet fo iſt dieſe wohl etwas bedendli
du beantworten, und iſt ein Punct / der eine weitläuß,
ige Ausfuͤhrung erfordert. Die Eatholicken habe
längft fich beklaget:
Quas quondam Pietas noftrorum firuxit arda
rum un
des, Heredesdevaftant, 7 Luporum,
5
Die
. 1. Mphabeth 6. Bogen.
a Henie Bolge —
von wir einen Theil
Adorum p. —** —
a die Characteren
borough Aufführung ben
daß —2 fo vieler auch dergleich⸗
Rh balslea nach ba
von Dereinigung der. Religionen. 103
ins® dem geifllicyen Ctand eine Ehre, Ehre,
ana Sir Fürkliche unb audere bobe de Fetanbedderfe,
nen, Iben annehtuen, und gemäß Ichen, feine,
weges aber, baß fie bie reichen geifllichen Insraden
jur abung im Spielen unb ber Wollu
auflegen, und mifibrauchen, und dadurch das Vol
Örgern uud verführen, A ſelbſt aber die 33*
Scrafe sugieben. Es iſt auch allerdings loͤblich und
„etliche Canonicater fu erhalten, i in ade
Mbeliche und Unabeliche, — bir angeliher
Autuufft, ihren Unterhalt ohne
—— und Kummer, bien — denn sieht
viel Breufchen in ber Welt, bie ihr Leben, mit
*2 Chriſtiichen Speculationibus und Medita-
Gonibes hiubringen wollen.
5. —— ————— 55
eisten Calibar beybehalten haben, weichen un
Puffendarff p. 64. mit blefen nachbrüctiichen Worten
befchreibet, Nam revara id Dogma de Cœlibatu Cie»
sicorum, inter arcana Regni Sscrorum ef. Und die
est auch eine unwiederprcchliche Warbeit, aber
die alyubefftigen Verfechter bes geifllichen Eheſtan⸗
bes, werben folche# vor bekannt nicht anuehmen.
Eie fagen aber num was ſie wollen, fo muß man ia
hoc Paflu, ben Eatholifchen fo viel nachgeben, bafider
Eheitand zu dem ‚bohen geiftlichden Stande fich nicht
wohl ſchicken will, allermaffen bie Ertz und Biſchoß
chen Wärben, per Eletionem aufgetragen werben,
pr inte sicht fehlen, als daß durch den Eheſtand, un⸗
jehlich Inconvenienzien, dieſer hohen Wuͤrde,
en müßten, welches gar Fondamental barjtie,
hun ua ‚ausinführen, wiewohl ein ieber 55*
ſelbſt ermeſſen kan. Wer nun alſo derogleichen Kiss
qhen Dignitæt ambiret, muß auch dieſes ſich gefallen
—— weſches ohnebem | tilicher Schrift nicht
wieder lauffet. DieCollegia und Canonicater
men ohne ben Cazlibar nicht beflchen, denn 2 fon
mudchte eine Platoniſche Communio uxorum daraus
werden, daß aber biß andere bey den Proxeftirendem,
die Etiffter mit weltlichen verheprafbeten —*
geftanden , und welches Kauptfächlich
Hertzogin, mit welcher Godolphin ein
Liebes⸗Verſtaͤndniß gehabt , erhalten w
ſey meiftentheils die Liefache von den 9
Merrichtungen des Herkogs geweſen, n
gen der Graf Peterborouah eben daru
ausrichten können, weil ihn Sobolphin ı
munition noch mit Gelde zu rechter Zeit!
weiches ihm doch ale Groß⸗Schatzmei
egen.
P.1254. Wird der Hochmuth beſchri
mit die Hertzogin von Montagu ihrem ei
mahl zu begegnen pfleget geſtalt fie den
Geburt ihres erſten Pringens mit diefer
-befohlen, dem Hertzog davon Nachricht
Gehe und fagee dem Tlarren,
einen 2rben vor ihn babe,
P. 264 Maple die Verfafferin unferer!
den Er.» Bifchoff von Canterburi, der
voriaen Enalifchen Minifterio viel zu
von Dereinigung der Religionen. 105
zubelffen, gefraget, ein kurtz abgefafled Confilum
gegeben : Circumcidendus ingens ille Monachorum,,
nuıneras, wie ſolches der je zarififhe Medicus
Pstin, in feinen Hiftorifchen “Briefen, recenfiret Ler-
—— e di ha —* er ift, gun eitter
nicht mit Hant und Haar ein Dfaffen : Kuccht ſeyn
wid, ſo iſt es zu dem Heyl der Kirchen und Wohl And
aller Etaaten, unumgänglid) noͤthig, diefe Leute
mis Etrumpff und Stiel auszurotten. Der Kirchen
iſt es beyifam, weil fie der groffen Beifllichkeit mit
ihren Exemtions-Privilegien gär fehr befchtwerlich fal,
len. Demi Etaat iſt es ni bafl folche faule Wän-
fe, und ſtarcke müßige Kerl, den arbeitfamen Ein,
wohnere, ihren ſauer erworbenen Biſſen Brodt,
nicht vor dem Maule wegfreffen, ſondern felbften
zum Dienfl bed gemeinen Wefens, die Hand an bie
Arbeitlegen müften, unb mag bat man dann Urfache
vor tiefe Kerle einige Reflexion zu machen, es iſt ia
befannt und nororifch, daß die allerlieberlichfien
Boͤſewichter, unter ihnen fleden, Die enttweder aus
ſelbſt sugejogener Armuth, Bicbe sum Deüßiggang,
Mord und Todtfchlag, oder wegen anderer began,
aener Bubenſtücke, ver Strafe des weltlichen Rich,
tere zu entgehen, in bie Clöfter, als receptacula ne-
quifimorum Hominum, ſich begeben. Man wird in
einens Elofter, die Je ausgenommen, gar
felgen zwey ober drey che finden, dig von red,
licher oder rechter bürgerlicher Ankunfft / mehren,
theils Kerle, die weber fchreiben noch leſen koͤnnen,
eder wann es hoch fommt, bey den erden
gefuſchert haben, iſt es nicht beffer ſolche Socios, sur
Arbeit gehalten, oder unter bie Milig gethan, fon»
derlich Die ordines Mendicantes, fo werben fie noch
durch ſcharffe Difciplin vom Boͤſen abgehalten.
5. 13. Die in der ganken Welt hoch zftimirten,
nub renomirten Patres Soc. Jelu, ind nun unter Die»
fe Safe feinedweges mitzurechnen, fondern mas
gerichet gerne, daß unter ihnen Leuse gemefen, und
noch fub, Diein re Liceraria einen groſſen Ruhm er⸗
worden. Es ift aber bekannt daß fie die alereyf
rig⸗
geftanden,, und welches hauptſaͤchlich
Herkogin, mit welcher Godolphin ein
Liebes⸗Verſtaͤndniß gehabt , erhalten tr
ſey meiftentheils die Urſache von den g
Merrichtungendes Hertzogs geweſen, w
gen der Graf Peterborough eben daru
ausrichten koͤnnen weil ihn Godolphin
munition noch) mit Gelde zu rechter Zeit‘
— ihm doch ale Groß⸗Schatzmei
egen.
P.254. Wird der Hochmuth befchri
mis die Hertzogin von Montagu ihrem el
mahl zu begegnen pfleget, geftalt fie ben
Geburt ihres erſten Printzens mit dieſen
befohlen, dem Hertzog davon Nadwicht
Gebe und fager dem Tlavren,
einen Erben vor ibn babe.
P. 264 Mahlt die Verfafferin unferer
den Er.» Bifchoff von Canterburi, der
vorigen Enalifchen Minifterio viel zu
en Meynungen nach —e— a
——— ke Anger
’
ehe Bean —2 Ir
num keine Unruhe erweckt, nachdem die Me»
& gefegm, daß fie aut gantz aus ihrer
stommmen Worte, nad) an⸗
ngener Lrenmungund rmation
une — $ etwas weil wir
eflanten die Reformation vor
chifmaoder Trennung können gelten laſſen.
[39 Ein verinftiger Bee fan ausden
elften fich von
—— Khlmıme Gedane
machen. meil er heraleichen auch hen (einem
wenn er von der dem Belfazer an die
mahlten Schrifft fpricht, fie ſey inverfü
ben geweſen und mennt, er habein den
geftanden, deren fich etliche fo wohl ©
Ehriftliche Ausleger angemaßt, daß di
ben eines ieglichen Worts auf Sineftf
rade unter einander geſetzt worden.
P. zz. Verbeſſert er eine Stelle aus
c.XV. Die Clericus, ungeachtet fie ſehr
unberührt gelaffen. Gemeiniglich fi
dem Autorealfo: Sicupidas inalieni
hentes probantur audire, fi contra
Apottolica inftituta indecens aliqr
quuntur aut cogitant; Herr Nichte
Davor gelefenhaben; Sicupidz ſint al
trahentes patiantur audire, fi contra
Apoftolica inftituta indecens aliqui
quentur, aut cogitent, welche Verbefi
unfers Beduͤnckens von fich felbft bef
Mach Sulnicio nimmt er den Tibul.
_ von Vereinigung der Religionen. 109
betrifft — 8
ſo hart nicht ſeyn wenn ſonſt nur
ausgemacht waͤre. Daß fie
ug es uoch zu der geſuchten
anne, zumahl da es entweder nur in gelindern
——⏑⏑⏑⏑⏑⏑⏑———
nemnen werdes
Ad 53 33. Hier verſtehen wir nicht, was der Au⸗
tor meiet, wenn er ſagt, bie Pereinigung mit der
Dentſ⸗ a 2ud2V.5 DB RMom
einen gar bequemen Berfland macht.
fen wir wünfchen, daß Herr Richter
zu thun gewohnt ift, einige Bewei
Griechiſchen Scribenten beygebrach
Suöns fo viel als ſpitzig oder ſchar
dig iſt wohl der eintzige Berfland, der
det, weil es vielmehr Muͤhe brauchen
dre Deutung, fo der Herr Auror di
giebt, da er esdurch Malignus boßh
feßt, zu rechtfertigen.
P. 93. Sucht er ein ander Fraj
Poeten, num. 235. gar geſchickt zu re
gen, wenn er vor
Saiuav Ti noAracıy ern lun
alſo fchreibe,
X ai uev rTBIS nöAracım Erima],
KEG.
Allwo wir iedoch befennen müffen, d
den Bentlei in Berbefferung diefes Orı
Ram urulluniseia LAPL.. mM
won Vereinigung der Religionen, 109
begehren und was
darinnen die
wicht vor ein gantzen
es * ymboliſchen Buchern noch fefte halt angn
Honamten Werben
sor meynet, wenn er ſagt, bie Pereinigung mit der
Deutſ⸗ 1.2u 21. 5 Mine
von Dereinigung der Religionen. 111
Ads.z. ——— der Geiſtlichen betref
‚fo wuͤrde man darüber feinen Streit errregt
aben wenn niche bie Mömifche Kicche behauptete,
da felbiger von GOtt verboten fen, wird alfo zu⸗
erfi dieſes nicht aber der Nutzen oder Schaden, (6
der weirlichen Einrichtung des Päbftifchen Ki
chen Regiments daher erwachſen koͤnte aus zuma⸗
chen fenn- an — ale es dem Fuͤr⸗
‚Der das Jus ſacrorum hat unftrei
gone ice u unter Bedingung des 6
Ad 6. 17. 1. Die Einsicheung dieſes Confilis
von Aufhebung der Jeſuiten und andrer Orden,
iR ben nahe zu bitter und ſpoͤttiſch, welches der
Autor um fo viel mehr vermmenden foll, weil
gantzer —* gantz impracticabel iſt.
5.19. Wenn gleich dieſe Praͤliminar⸗Pun⸗
ce von der Gewalt des Pabſts den Kirchen⸗Gu⸗
tern, und dem Zuſtand der Cleriſey möchten aus:
gemachet feyn, fo wuͤrde deswegen boch.noch nicht
nothwendig ein Friede zwifchen beyden Partheyen
erfolgen, Demn ob dadurch vielleicht viel aͤrger⸗
liche und laͤcherliche Ceremonien hinfallen De
ten, fo waͤre deswegen doch den verfehrten Glau⸗
bens⸗Articuln noch nicht geholffen,mwelche zwar als
* in der Roͤmiſchen Kirche, wenn man Ai
in ihrer erſten Erfindung betrachtet, auf die Ge⸗
walt des Pabſts gegründet find, deswegen eher
nicht mit ihe nothwendig fallen muͤſſen wie man
denn ſichet, daß viele Papiſtiſche Irrthuͤmer auch
Diejenigen, die fonfi des Pebfis Anfehen wenig ges
eingenommen gehabt,
⸗
3 HU
N 07 ORTIELZIE Derbeffer
lißt demnach ——RE
einen gar bequemen Verſtand mac
fen wir wuͤnſchen daß Herr Rich
du thun gemohng iſt, einige Ben
Gricchifchen Scribenten bengebra
7° fo viel als ſpitzig oder ſe
diß iſt wohl der eintzige Verſtand di
det, weil es vielmehr Muͤhe brauch
dre Deutung ſo der Herr Autor
giebt, da er es durch Malignus boß
ſetzt zu rechtfertigen,
P. 93. Suche er ein ander Fra
Poeten, num. 235. gar geſchickt zu rı
gen, wenn er vor
—ö— —R
alſo ſchreibt
—— ern]
KEG.
Allwo wir iedoch befenmen mailen «
"I’o_umungorid
berüßrer, noch Bentlei Au verbe
lißt demnach —RV
einen gar bequemen Verſtand n
fen wir wuͤnſchen daß Herr Ri
gu thun gewohnt if, einige B
Griechiſchen Scribenten bengel
wOng ſo viel als ſpitzig oder ſe
diß iſt wohl der eintzige Verſtand
det; weil es vielmehr Muͤhe brau
dre Deutung ſo der Herr Aut
giebt, da er es durch Malignusbe
ſetzt zu rechtfertigen,
P. o3. Sucht er ein ander ]
Poeten, num. 235. gar geſchickt zu
gen, menu er vor
dainay Ti wor dia]
alfo fchreibe,
Kai ev To Köray dar
4 |
UI a
DM Z’Aidlenta ' us
272* tenwerde, Darbeh. aber fehr viel Boßheit befige,
Er. fen zwar von fehr groffen: Bermögen, daß es
ihm an nichts fehlen koͤnne aber er pflege doch nies
mahls feine Schulden zu bezahlen, er ziche fletig
anderer Leute Sehe — ſey aber ſelbſt fo voll
Lafer, daͤß man ihn Auffer Mord und Todtjchlag
ſouſt wohl aller en ſchuldig ſinden wuͤrde
Doch fen er wegen fine Geſchicklichkeit in Politi-
ſchen Haͤndeln bey dem Godolphin ſehr beliebt
P. 417. Eiffert fie ungemein — Graf
nd und meynet, er verdiene too daß fi
ner —2* und a — heiten in Engelland 339
wuͤrde, maſſen er feine groſſe Geſchi
* und feltenen Gaben bloß angewendet, dem
König Jacob feinem Herrn, der ihn doch fo hoch
gehalten und fo gnaͤdig geweſen, zu verführen und
zu verrathen, inmaffen er auch heimlich von drey
anterfchiedenen Potentaten zu diefem Ende Geld
genommen, welches ihm aber nichts geholfen, ins
maffen er durch unbekante Verſchwendung fein
gantzes Vermoͤgen wieder durch gebracht.
Das ſeltſamſte an dieſem Buche iſt daß 3— be
Lberfegen getraut folches dem Herkog von M
er zu dediciren, ungeachtet es gan ni
gar wiber deffelben Parthey geſchrieben ift. Aber
man muß befermen, er habe — —
* ſo geſchickt gemacht, und in wenig
Blaͤttern fo eine wohlgeſetzte und unlaͤugbare Lob⸗
ſchrifft des Hertzogs verfertigt, daß dieſe Dedica-
sion hier eben fo wo angebracht ift, als die wie
Dermärtigen Thone In einer kuͤnſtlichen Muficali-
ſchen Parthie gegen einander wicht übel Flingen.
4 IL Rich-
dem Leben und Chaten des Printzen
eine befondre Edition von des Clem
drini Pzdagogo mit VBerbefferung d
dem beften MSS.und einer neuen Libe
einen neuen Sulpicium, deffen Tert
beften MSS. und gedruckten Bücher:
bracht, feine Redens⸗Art erklärt, u
dere Scribenten zu Muftern vor fid
nach der Art feiner Zeit rede, angez
inne vorfommende Hiftorifche, und
Ihe Materien ſo wohl als Gebräuc
aber man fan doch Herrn Nichtere
gelten laffen, weil er fich vermuthlic
ebrerded Homeri die Homerifchen
juahmen an meiften angelegen feyr
aber Herr Dichter gu feinem wars |
funden, wiſſen wir nich, denn wo
Asus UND sfzrranmes ja noch was Ach
&8 ri: feyn, welches dem falfchen -
ften koͤmmt; wiewohl vermuthlich ı
dem Leben und Thaten des Pringer
eine befondre Edition von des Clen
drini Pædagogo mit Berbefferung
dem beiten MSS.und einer neuen Lib
einen neuen Sulpicium, deflen Tey.
beften MSS. und gedruckten Buͤche
bracht, feine Redens⸗Art erklärt,
dere Scribenten zu Muftern vor fi
nach der Art feiner Zeit rede, ange
inne vorfommende Hiftorifche, un
Iche Materien fo wohl als Gebräu
aber man fan doch Herrn Richter
gelten laffen, weil er fich vermuthli
ehrer des Homeri die Homerifcher
zuahmen an meiften angelegen ſey
aber Herr Richter zu feinem wırs |
funden, wiffen wicnicht, denn 109.
Ass UND afgrrensres ja noch was fick
es rc ſeyn, welches dem falfchen
Ron fimmt: miemohl vermuthlich
nn —
BT SE TUJIEUEHED |
Denn er verfpriche p.26. eine $
dem Leben und Thaten des Prin
eine befondre Edition von des C)
drini Pzdagogomit Verbefferui
dem beſten MSS.und einer neuen |
einen neuen Sulpicium, deffen T
beften MSS. und gedruckten Buc
bracht, feine Redens⸗Art erflärı
dere Scribenten zu Muſtern vor
nach der Art feiner Zeit rede, an
inne vorkommende Hiftorifche, u
Ihe Materien fo wohl als Gebra
aber man fan doch Herrn Nichte:
gelten laffen, weil er fich bermuthl
ebrer bed Homeri die Homeriſche
duahmen an meiften angelegen fey
aber Herr Dichter zu feinem wers :
funden, wiſſen wir nicht, denn mo
Asus und afurrames janoch mag ſtel
— — ———
aber man Tan bed
laſſen weil er ch bern
ebrer beß Homer Die
_ mehmen an meiſten ange en
————
fanden, wiſſen wir nicht, denn
ans UND ⏑ ⏑ ⏑ ja BOX *
od e ſehn, welch dem falf
IN. Richteri Obfervanones Critia. 13
Sechen mit Fleiß erläutert, auch endlich Politi⸗
che und Ethiſche Anmerckungen angebracht, auch
we nöchtgen Regiſter von Worten und Sachen
swohl als eine Lebens⸗Beſchreibung des Sulpicii
bins gethan werden follen, p. $2. einen Beweiß
daß Ignarii Epifteln alle, auch die fieben, ſo man
ögemein vor richtig hält, dieſem Kirchen⸗Vater
mtergefchoben worden, Wirwünfchen zu diefen
md andern feinem Vorhaben dem Seren Autori
Stck, ſo wohl auch daß er mit niemanden über die
Zellarianifchen Anmerdlungen und Editionen
m Keieg verfalle als von welchen er ſolche Urtheile
gefoͤllet dadurch leicht einer aber der andre in Har⸗
wifch Fönte gejagt werden, indem er p. 71. fchreibt,
Cellarius habe über den Silium Italicum zwar ge-
kehrte, aber den Criticis nicht allerdings gnugthu⸗
ende Noten verfertigt, und p.74. Es fändenfich
in den Eellarianifchen Editionen offt fehr wichtige
Fehler, und wiſſe er nicht, ob die Schuld dein Edi-
tori oder dem Buchdrucker benzumeffen fen.
IV. Ä
D. A. Fabricii Bibliographia Antiquaria.
Das ift;
Einleitung zur Kaͤntniß dererjenigen
Seribenten, welche die Ebräifchen,
Sriechifchen, Römifchen und Chrifte
lichen Antiquitäten erläutert. Ham⸗
. burg undkeipzig bey Ehriftian Lie⸗
bezeil, 1713. 4 3. Alphabet zo,
Bogen. |
Dis
Herrn Autors auch ſchon gnung,
wenn ſchon deſſelben Brauchbark
in die Augenfiele, eine gute Meym
Die Eintheilung deffelben ift gan
dem der Herr Autor von denenje
ten, welche von dem angegebener
überhaupt gefchrieben, zu denen fch
dre Materien abgehandelt.
Die Ebraͤiſchen Antiquitäten
haupt aus der‘Bibel und deren gute
holen, dergleichen nach den alten Pt
pho,Münfterus, Fagius, Drufius,,
find. Aber auch diefe Haben fich,wei
der nicht alles ausden Fingern ſau
weil fie ihe Belieben dahin gefragı
muds, der aus der Misnah und Gr
bedienen müffen. ‘Die Misnah wı
der Tert iſt, und das Geſetz enthd
Surenhuſen in Amfterdam vor eit
fol. herausgegeben. Von ber Ge
Moriſche beruhenden Dingen
j And biefelben befchaffen, en man ia
Hafehııms des Vorraths, den wir unter undon
egern haben, und der W
— gten — Beund nunm — hım rechten
‚nicht erſt braucht
uchen, und haben
—— ——
ren, daß er
Schriffien gewendet, darinnen er
4
* Un;
p · 10.
pn.
— — gen
auſſen gelaffen, die übriach'y vlere
Uberſetzungen von unterſchiedene
der Gemata und ein Lexitod der
ter im Talmud. Abſonderlich
Fabricius, daß der Hollſteiniſche C
intendens Daffov feinen dißfall
Vorrath der Welt mittheilen md
Nov, Literar, Maris Baltlı.1705.
heit worunter abfonderlich die |
a Gemara, merckwuͤrdig iſt
lange dieſes Buch — ge
welchesbeynahe 1200: Jahre aus
gemacht, ** Hiernechft zeigt d
auch an wo man von den heutigen“
—— nach den miaſchteden
* dor drey Jahren ward
d, der mit Herrn Sure
(re en, aus Holland berichtet, t
- " - . *
| " . . r
. Fabrich Bibbiograpbia Seriquiaria, ix
I fie gerſtreut worden, auch uiterfchicbenfind,
Micheicht finden folle, fo wohl auch was von ben
3 nn wie wen ich ans er geringen
Ie fo etwa zwiſchen einigen Gebräuchen diefer
Mcker und den ſchen wahrgenommen
Wird, ſchlieſſen laſſe. Endlich ſetzt er auch den
Euswurff von dem Theſauro Antiquitatum
Ebezarüm, dener zwar ſchon in Voigtii Thyfia-
Weriologie gegeben, ıın aber in etwas vermehret,
"Bon den Aegyptiſchen Antiquitäten, hat c- %
Kircherusein groß Weſen gemacht, wiewohl
der That feine fo koſtbahren Bicher in Anſehung
Bes Nitzens den manin Vermehrung feiner Wie
fesfchafften daraus fchöpffen möchte, ihres Gel»
Bes nicht werth fenn, weil er fich mie Erklärung.
trer Hieroglyphiſchen Figuren allzufehe ver⸗
Wert, Davon man doch nichts, oder nur gar wenig
weiß. Beſſer hat ſich Marsham in feinem Ca-
Bone Chro.ıico aufgeführt, nurdaß er fih duch -
Sie Dieynung, als wenn das Juͤdiſche Cor
von den Egyptern entlehne; wer»
remonial⸗Geſetz
haft gemacht, welches hernach auch Spencerus zu
3J2 behau⸗
© Gr wen nicht, warum Tom. X Seldenus de Syn«.
riis & prafelturis Juridicis vetr. Ebrzorum au
gaaſſen worben ; in dem zwoͤlfften aber koͤnte noch
Atr. Bafaagı Difertasien son dem Alter der Juͤdi⸗
‚Mihoen eingeruͤct werden, welche in des
des Aal des Scavans 1709. 3. 32. ſeqq.
P+ 3%
Feen
8 328
Die Derfifchen Antiguitk
derlich Briffonius in dreyen 7
Perſarum und Thomas Hyde d
rum Perfarum erläutert
mmn zu weit geht, daß er ſie als Ve
| ——— wii,
P- 3%
P- 33
fehri —
Zu den Griechiſchen An
uns unter den alten Paufanias, di
ten find zwar ieglicher in feiner A
brauchen, aber fehr unvollfom
man die Materien in Potteri Aı
| j DD —
— * — —
noch ziemlich beyſammen.
den beſondern anblacn in Griechenland
— Emmius und andere gefihrieben,
— Schriffien man in Gronovü Thelauro ——
Grecarum Antiquitatum zuſammen
wein Tode a Den —
Die Roͤmiſchen Antiquitäten hat vor Joh.
. vor
Rofino niemand voßfländig befchrieben, ungead- e *
tet ſich ſolches —————
us, Urſinus &c. —— vorgenommen ge⸗
*2* demnach zuerſt bemeldter Roſinus p. s6.
zu Naumburg, dieſes Werck aus⸗
5* deſſen Arbeit vom Cafp. Barchio gar
hoch ‚von Reineſio aber mit groſſer Un⸗
verworffen worden, wie denn deswegen
auch unfer Herr Autor mit Reineho und denen,
die ihm sefotge mid nicht ftimmen roll, allermaffeis
zuerſt unternimmt,
einer, der ein Werd ſolches
ſchwerlich ohne alle Fechier aufs reine
—— dem ohngeachtet iedoch die Unternee
mia lobenswuͤrdig und müglich bleibt, *
hat Thomas Dempfterus,
von — Gedaͤchtniß und Beleſenheit,
aber ſchlechten Verſtande —— — |
Rofino ee Far" von vn
— —* — —
Reinefius über Rofini Arbeit gegeben,
— —— den — befunser |
Ai higee
—— —— —*—
⸗
Pr . uno Vanreımus ſonoeruch veram
ehoͤren hierher die fo genannten
— welche entweder ſelbſi
Stüce der Roͤmiſchen Antiquit
befondere Ordnung und nur wiee
der alten Autorum vorgefommei
etliche chen Seeibenten zu|
laſſen. Das letzte haben Gruterus
fauro Critico, und Gaudentius R
fcellaneis Italicis eruditis verrid
Werden der Herr Autor vollſt
giebt, die erſte Claffe aberift fehr 5
hören dahin Rhodiginus, Alex:
xandro, Turnebus, Barthius, Vix
bonus, Salmaſius &c. Vor allen
Thefaurus Antiquitatum Roman
nen, da man in zwölf Theilen dieı
ſten Seribenten von teglicher Maı
p · 69. gedruckt finder, wieleicht aus dem
Herr Aucor, über ieglichen Tomuı
I)
ern Scribenten welche die Kircyene
—— fo Baht audy Die, fo Lexiew; L
ca geſchrieben / davon unfee
— 181. Igq.können nachgeſehen wer⸗
— ——— Gebräuche er af
Arche gr nehmen aus den tionibus Apo- .
pereeper ie — — Diefieun,fe.
, find vornemlich, Cafalius,
uenftedg und Calvörius. „oo bat 10%
die Lateiniſche Kirche Leute * |
fächrlich Edmundus Martene, ein Benedictiner
durch ſein weitlaͤufftig Werck de antiquis Eccle-
ſie ritibus befannt worden. Was von den Cere⸗ p. 105.
wowien ber Griechiſchen Kirche geſchrieben wor⸗
den, iſt aus dem Verzeichniß ihrer librorum Ec-
eleſiaſticorum, fo Allatius —
Haupt - Punkt der Streitigfeiten often den
u N ae chen gewor⸗ Ä
vn. * Ser ind fernen Die Samen eochee ‚106-
— —r—— ————
Es gehoͤren alſo hieher die von den Meſſieurs de
Port-Roial und dem Janſeniſten Arnauld geſchrie.
denen ‚ far la Perpetuité de la foi und ber
inſonderheit des berühmten Claude,
Antworten darauf, f. Baile im Dictionaire Criti-
Sat Arnauldund Claude. So verdient es
D, Heansccii e geatlide und warhaffte Abe
—— od Pepentige
flede,wovon van Dalen ein
Ahreiben wollen, wenn er nicht darı
' Die Proteflanten haben Daraus zu
die Römifche Kirche einen Dorn
cu vg, de Sache ſeibſt auch von er
ſeqq. wünfchet Se F —e—
| —— angeffe, De bin und
Dr e— ic genau an eine
kommenen 3 Traise des once
nn
bildung der alten und neuen Griech
un EMI Rahınen genennet wen
nich ae zu wuͤnſchen, daß man aı
Mit sera.
—— —25 — let
ee fo wohl auch einen Caralogum unter» P- 26.
—— — , die bey
— Vuchhänbier Nicolao Saro
inden, und Daritter einige find, die Allarius in
Drama Zoartet de ———
⸗
koͤmme der Herr Autor aufdie Er⸗ A
zchlung dererjenigen die von einer
leglichen zur ——— gelegen Mate be
5* gehandelt, und nimmt in
vor. —— Di p- 126.
welcher Eufe
2 * —— gefihrichen, den Hieronymus
Funde locis Ebraicis betittelt. biefen -
ſich chiedene der heutigen Gelehrten
‚sand tft ‚tote ihn noch vor kurtzer
— P. Martianai und Clericus heraus gege⸗
ben. De Herr Autor wuͤnſcht, daß Herr Rhen-
ferd in Holland —— auch auf fih nähıne,
Handen gehabt. Une vn nen —— u
Materie ſonderlich Bochartus in Geographia
Mafius nebft Bonfrerio über den Jo⸗
Ban on — En
bie bungen
P- 163.
c. 7.
2.16
you. wewujsurnse UF UELI BIER
darinnen alles auf Roͤmiſche
- worden,
Um die Chronologie ode
war maninden alten Zeiten nich
Die befondern Griechiſchen Hiſtor
cydide felten mit Erwehnung
‚ein Univerſal⸗Chronicon a
eit⸗Buch, da die Welt⸗Geſch
Drdriung wären verfaßt geweſe
doro nicht nerfertige worden, ber
gamenifchen Königs Artali gef
deffen und andere, fo wohl Stier
Arbeit verlohren gegangen. 3
bio fthrieben Hippolytus und ]
welcher feste infonderhett Eufeb
trefflich gebahnt. Es ift abe
Tert des Eufebii aud) groͤſtent
gen, hingegen hat man Hierc
. Überfeung, der iedoch in dieſen
LU L..
IV. FMAMRME abi Antigne en
Chrsnopraphos, als Malalam, Th Theophanem;
Syncellum, Nicephorum &c. underwehnen nur
— — —— mache u
we Herr D Olearius der gelehrten
— —
fünff dergleichen Buͤcher, die bey dem Herru Au-_
weicher c — —
—— be Sen p.2
core mach Der Dichhezufinben, ° Bon den Aeabb p.ı7g,
Euty»
—— und per befannt,
Bon da könne der Herr Autor auf die nenerem p.15%.
Chronologos Hiftoricos, da denn aufferSaliano,
Torniello, Spondano, Uſſerio, Robinfono, Ca- '
o, Simſonio, die Annales V.T. ——
Baronius nebſt feinen Verbeſſerern
Pagi und Basnage wohl zu mercken iſt. Des Eu⸗
Marsham Canon Chronicus ift wegen
—— — — —— wenig ausfchweife
fenden Gelehrfamf ei, [6 darinne fücckt, hoch zu
fhägen, zumahl er bie alten Chronologiſchen Grie⸗
chiſchen Marmor⸗Tafeln fo zu Orford aufbehal⸗
ten werden, und die Humphridus Prideaux be-
fonbers raus gegeben, von neuen erlaͤutert. Pez- p· y·
DE UNE werth ſeyn möchte,
Nach diefem lobt der Her Aucı
das dreyzehende Buch aus Petavii.
| So welches eine Chronologie v
bißaufs Jahr Chriſti 533. en
billig gewuͤnſcht daß man felbige
ms und wi eben aufe Art
Be 184. Seit fortfegen möchte, a8 C
technicam oder die Wiffenfchafft be
Rechnung in eine gute Ordnung;
hat wohl Joſeph Scaliger, der de
temporum und Canones Iſagogic
allen, ſo vor ihm geweſen, den Hreiß
und behaͤlt inſonderhelt das erſt err
noch feinen Werth, ob ihm gleich Pat.
vortrefflichen Werde de dodtrinate
terſchledene Fehler mie unnöthiger %
gerüct,Labbei,RiccioliundB ucherij
gen. Zu unfern Zeiten bat fich vornem
well um diefe Materie bekummert un
*
IV. Robvici Biblingeupbia amipuana. ug.
merdungen erläutert, fondern auch dieſe Diarere
einem eigenen Wercke de — |
manorum Grzcorumque. Im 1692. fieng p. 18%
Ratthlas Wasmuth ein Chronologiſch Werdau
—— * welches ihm von ——
ein ar anbeh hlen worden. Er kam aber .
Damit — — nicht —
einen karten
Hiſtorie finde. Es warnet hiernechft ag Ser
Autor, daß man ſich doch Than Chröhologis
ſchen Streit einlaffen folle, als welcher insgemein
* Kleinigkeiten heraus laͤufft fondernman n(olt
iedweder folchen Sache nur eine gewiſſe
nung annehmen, die einem wahrſcheinlich vor⸗
fc and ſich um das übrige nicht bekuͤmmern.
Zum Be führet er 136.. unterfchiebene
en von dem Geburts⸗Jahr Chrifti ans.
Eben fo geht es im VBergleichung diefes Geburts⸗
Jahres Chriſti mit der fo genannten zre vulgarz
Dionyfii. Weil die UniverfalChronologie aus 208
unterſchtedenen befondern Hifterien beftcht, foene
weht nun —— der Herr Autor dieſe, und zwar
lich Diejenigen, die der Könige, Fuͤrſten,
ee —— * ordentlich anzu
Dieſes haben Me
*X —— —— —
N)
cker zu Arheiften machen und u
a er... .. 6.2... DM
BA dam
IV. Fıbricii Biblingraphi.t Antiquaria. 149
— — —
un:.roen Heydniſchen Goͤttern meldet, inmaſſen
er mennet daß darunter die bentien Irrthuͤmer,
verborgen ſiecken, da entweder die Manichaͤer zwey
wiederwaͤrtige principia, ein gutes und cın böfes,
als den Urſprung aller Dinge angeben oder Spi-
nola Gott vor die Materie der Welt halten will.
Hiernechſt geht er die übrigen hieher gehoͤrigen
Mar:rien durch, vonden Nahmen der Goͤtter und
des einigen wahren GOttes von den Goͤttern un⸗
terſchiedener Voͤlcker von den Bildern, von ihren
Zicrrathen und andern damit getriebenen Cere⸗
nenn, von den Schutz⸗Goͤttern, und Schutz⸗
Heiliaen in der Römifchen Kirche, von der Mer;
gerterung undCanonilation,von den Engeln, und
anderı unter den Heyden befanten Geyisen, und
endlich von dem Dienjte, den man den Enten,
Heiligen dent heiligen Sacrament ıc. in der Roͤmi⸗
ſchen Kirche erweiſet. Esift in dieſem Capitul p.255.
noch jenderlich merckwuͤrdig was der Herr Gehei⸗
me Rath Leibnitz an den Herrn Autorem berichtet,
wie man vor einiger Zeit in dem Grunde der
Domkirche zu Pariß unterſchiedene Celtiſche
Anciquitaͤten ausgegraben, worunter ein Stein
mit einem gehörnten Goͤtzen⸗Bilde und der Uber⸗
ſchrifft: KERNUNNOS gewefen, von welchen
Mahnten Herr Leibnitz die Deutſche Benennung
des Monats Hermung herleicer.
Machdem aljo von der erwehnten Sache zur p. 283
Gnuge achandelt worden, fömmter auch aufden - 9
Ort der Derchrung, nemlid) auf Tempel, Als
taͤre und Freyſtaͤdte. In diefen Capitul führe p. 28:
er eine Erklärung des Orts Luc. VI, ı2. aus Ro-
berti Crelli Obstervationibus Sacrıs, Gellsremai-
Deutſche 37 Z7rd XIV ID. K nes
der geheiligten Haͤyne noch ber
mitternaͤchtiſchen Chriſten im
he. xx
p- 308 Das zehnte Capitul iſt mit dı
e. 10. Süden, Chriften nnd Heyden befi
der Hert Autor nach der Reihe
übrrall die dahin gehörigen Scri
p-3%2. abfonderlich giebt er bey demWey
vollſtaͤndig Verzeichniß der vielfaͤ
nn En
” E8 hatbiefe Gedancken bereits.
was ungewiß vorgetragen; eg f
wenn die Conftrudion pen
cher von dem Gebete ſelbſt als vo:
fe verftanden werde.
In diefem Capitel handelt der
ben Cherubinen über der Fund
und da verdient wohl die beſond
Volli mit angeführt zu werden, moı
P- 196. behauptet, es wären gewif
guren geweſen, die weder ein TI
IV. Fabricii Bibliograpbia Antiquaria. 1
nungen, welche von dem wahren Gchurts-T..,, |
des Heylandes gehegt werden, nach welchen alle
Monate im Jahre big auf den Julium Recht da-
zu haben fönnen.
Ferner geht der Herr Autor mit groffem Fleiß p- 346.
Opffer, Gebete, Befänge, Predigten, und -- ""
alle bey Chriſten, Juͤden und Heyden zum
Gottesdienſt gebörige Ceremonien durch,
wobey er zugleich unterfchiedene verwandte Ma-
terien berührer, als 3. E. ben Gelegenheit derer p 356.
heiligen Thiere, Baͤume und Pflantzen zeigt er an,
wer von den Thieren, Baͤumen, Dflangen und
Erelgefteinen, deren inder heiligen Schriift Mels
dung gefchicht, gefchrieben, er lehret, wo man bie
Vorbilder des A. T. auf Chriſtum foll erklärt fin- p- 359-
den, wo er vonden Öcheten handelt, giebe er eine
kurtze doch zulangliche Nachricht von den Thera-
peveis,deren Philo Erwehnung thut, und worüber 3°7-
die Gelehrten nicht einig find, ob man fie vor Chris
ſten halten ſolle. ** Weil man beym Gottesdien⸗
fte zu allen Zeiten fo wohl zu fingen, als auch auf
Inſtrumenten zu fpielen pflegen, handelt der Here
Autor auch vonder alten Mufic fehr ausführlich, p- 372.
und endlich, da er bedeutet, wiemanvormahls die
Predigten, fo dem Volcke gefallen mit einem freu⸗
digen Zuruff anzunehmen pflegen, hält er fich cin p- 373*
wenig ben Ler Mode überhaupt auf, feine Sreude
K 2 durch
° Denen l.c. angeführten Scribenten konte nach
ded Canonıci zu Windſor Thomæ Brunonis Difer-
tario de Thetapevtis adverfus H. Valeſium beyqeſetzt
werden, die Coiomefius an die beyden Briefe des
Rcmiſchen Clegentis ulit audructen laffen.
fegg. fagungen zu finden.
p. 435. Nun folgen endlich die Prieſte
c. iz3. terfehiedene Ordnungen, wo
Muͤnche gehoͤren, und die geiſt
p. 437. kuͤnffte. Wobender Herr Autor
p. 447. Biſchoͤfflichen Gewalt der Fuͤrſten
Geiegenheit der Evangeliſten, welc
ſich einmal D. Luther in einem Schr
tzog Georgen von Sachſen gegeben
felbiger ben der Geiſtlichkeit dieſer 3
de gewefen fenn, wie denn der HerrA
D. Mayern dereinftein Schreiben v
Hoffmeiftern an D. Luthern gefehr
derfelbe Dodtorem Evangeliſtam a
Conftantiz unterfchricben , weswe
mifch » Gefinnten daher dem fel.
fhlechten Vorwurff machen koͤnnen
So weit geht die Nachricht von:
. Antiquitäten, und koͤmmt nunmeh
o. 466. die Dolitifchen, allwo denn der Herr
IV. Fabricii Bibliograpbia Antiquaris. 145
anzuftehn fcheint, als die Hiftorie der Sevaram⸗
ben, welche dem berühmten Engellaͤnder Sidney
zugeichrieben wird. |
Wir übergehnder übrigen neun Capitul Auf
Schriften mit Fleiß, um damit den Leſer nicht
eckel zu machen.“ nung ifls, wenn wir fagen,
daß nichts vergeffen worden, was zu Erläuterung
der Prophan-Antiquitären dienen Fan, woben er
etlichemal Materien angiebt, die inohl noch einer
weitern Erläuterung hedürfften, dergleichen die p. 10.
von aenEinkfünfften, Zellen und Steuren det Grie⸗ zu.
chiſchen und zum Theil Aſiatiſchen Republicken
iſt: In Summa dieſes Buch iſt zur Litoratur
unentbehrlich, zumahl der Herr Autor die Mate⸗
rien ſ.hr wohl eintheilet, und bey einer ieglichen
auch die geringften Limftände, Davon er etwas ge
funden, berühre.. Wir vermuchen alfo nicht,
daß wir nun erſt, wie bißher noch niemahls gefche-
hen, einer Schmeicheley fchuldig werden folten,
wenn wir gleich fagen, daß ſich Deurfchland mit
Herr D. Fabricio befonders zu rühmen Lirfache
habe.
K3 Eines
»Wir wollen u c.16. da der Herr Autor von dem
Muͤntz⸗Weſen handelt, nurnoch zwey Tractate
ſetzen, deren er nicht nahmentlich Erwehnung
thut. Die eine iſt des itzigen Altorfiſchen Pro-
feiſſuris Herrn D. Rincks Diſſertatio de veteris Nu-
miſmatis potentia & qualitate, fü gu Leipzig und
Franckfurt 1701. 4. heraus gefommen. Der
andre, Atsen Joh. Peter Ludwigs Sinleitung
zyn dem Deutſchen Muntz⸗Weſen mirler Zeiten,
Halle, 1709. 8. So wegen her ſonderbahren
Enttedungen in der mittlern Hiſtorie, mo;u er in
dieſer Schrifft hin und wieder Anlaß giebt, wohl
zu Jejen.
wwrgroe
Vite clariffimorunPin re li
- Virorum.
Das ift:
Adolph Carmunds Lebens⸗
bung etlicher Hauptgelehrt
ner, ſo von der Literatur!
gemacht. Wittenberg bey‘
Wottlieb Ludewig, 1713.
Bogen.
S hat dieſen Theil der Herr V
er ſelbſten in der Vorrede meldet,
andern in den Geſchichten der Gelehri
wanderten Mann verfertigen laſſen,
den bißherigen Autori bekanter majfı
derlich gegangen, und er ſeit z. Jahren f
nicht fortſeken kaͤnnen. Es werde:
V. Vitæ Clariſimorum Virorum. 147
joragius. und wird der Leſer verſichert, daß alle
dieſe Nachrichten meiſtens aus bewehrten und
glaubwuͤrdigen Scribenten genommen worden,
wiewohl wir wuͤnſchen moͤchten, daß dieſelben zu
beſſerer Sicherheit mit Nahmen genennet wären,
Die Schreib⸗Art koͤmmt mit des vorigen Clar⸗
munds feiner faſt überein, und iſt alfo die reinſte
nicht, doch hat der itzige Autor bey Erzehlung der
Schrifften, derer allhier beſchriebenen Gelehrten
feine Judicia oder Elogia derer Schurtzfleifchio-
rum, Reinhardi &c. bengefügt, und verfähret
überhaupt in Erzehlung der vorhabenden Lebens⸗
Geſchichte etwas ordentlicher als jener. So
mangelt eg auch hin und wieder nicht an fonderlis
hen Merckwuͤrdigkeiten wie er alfo indem Leben
Roberti Cottoni von ber ehemaligen Societate
Antiquariorumin Engelland, ingleichen von dent
Urfprung des Baronetten- Stande in ſelbigem
Königreich gute Nacjricht giebt, andere Erempel
zu geſchweigen. Zu wuͤnſchen aber waͤre es, daß
(1.) der Autor an etlichen Orten deutlicher gewe⸗
fen. So meldet er p. 6. von Cottono, daß er Ans
fange vorgehabt fein Hiftorifches Werck allein
zum Stand zu bringen x, und ſagt doch nicht
was es vorein Werd fen, P. 17. erzehlt er, daß
Camdenus Commentarios Angliz gefchrieben,
und furß darauf heiftes, daß felbiger nur das vor⸗
nehmſte zu dieſem Werck bengetragen. Es follen
aber dieſe Commentarii eigentlich die Annales re-
rum Anglicarum & Hibernicarum regnante
Eliſabetha heiſſen, und hat Camdenus mit dieſem
Buche ſonderliche Begebenheiten gehabt, welche
Burnet in ſeiner Antwort an Anton. Varillas
S 4 P- 52
ſcher, fondern in ihrer Sprache
2. E. p.35. an flatt Rochnas
möchte an etlichen Orten beffer T
fenn, al®, p. 42. vor wunderliche
mwunderbahre oder fonderliche. p
melndes Waſſer, raufchendes
Koͤnte das angefügte Regiſter der
Sachen in der andern Centurie,
letzte Theil iſt volllommener und n
ſinnen verfertigt ſeyn, maſſen fal
tzige Sache an ihren gehoͤrigen Or
Z. E. daß Boxhorn den Livium
gekont, wird ing F. geſetzt, und m
gen, da es doch unſtreitig unter
horn, Livius, oder Gedaͤchtniß gel
hen, wenn von Opiz erzehlt wird,
Fahr feines Lebens geiſtliche Ge
men, iſt folches im J. folaender
VI. Hifloire d Angleitere par Larry. 149
rühmten Baluzium nicht unter die Todten deg 17.
Seculi fege, weil felbiger ſich meiſt im igigen
Jahrhundert fo wohl durch feine Schriften als
unglücliche ‘Begebenheiten wegen der Hiftoire
d’Auvergne befannt gemig gemacht, und noch
rorıyen Jahres im Exilio gelebt hat.
v1.
Hiftoire d’Anglettere d’Ecofle &
d’Irlande
Das ift:
Hiſtorie von Engeiland, Schottland
ud Irrland, nebft einem furgen
Auszug der merckwuͤrdigen Bege⸗
benheiten in andern Staaten, durch
den Seren de Larrey Hoff-und Ge:
ſandtſchaffts⸗Rath Konigl, Majeſt.
in Preuſſen, vierter Theil, * Rot⸗
terdamben Fritſch und Bohmı7ı3.
fol. 10. Alph. 18, Bogen, 17. Stuͤck
Kupfer,
ats“: es unftreitig nicht iedermans Werck iſt,
RD eine Hiftorie zu fchreiben, fo würde man
_ —— *
* Die eiſten find ebenfals ziz Rotterdam 1697.
1698. 170”. heraus gefommen, ſ. die Lateiniſchen
Adta Eıuditoram 1708. p.441. und 498. Es iſt
aber hierbey der Yefer zu erinnern, daß die Titul
dieſes Buches etwas unordentlich feyn. Den
eigentlich folte gegenwärtiger vierter Theil der
fünfte beiffen, welches iedoch darum nicht gefcher
ben. weil die zwey erſten Theile nur einen Band
muchen, daher dag vollftändine Huch in einer
Bisiistdeef nur das Anfehn von vier Tomis hat.
WUVLLIAUDN MUSEMLMLSJ/ERE TESTS BEHEUE0
Art, Tacitus ungeachtet feiner under
ße, die Scriptores Hiſtoriæ Augulta
ihres gezwungenen Zıerlichfeit, andrı
mehrerer dergleichen Mängel denn
Hochachtung bleiben werden, weilmaı
en darff. Indeſſen hat ein Geſchich
ein ungleich beſſeres Anfehn, wenn er
den Auferlichen Umſtaͤnden Regelmo
Und dig mögen wir wohl von deLarrı
eühmen, maffen feine Sefchichte,die n
Weile in der Welt rum wandern, eb
einen durchgängigen Benfafl gefun
merckwuͤrdige und nicht gemeine Dir
reinen zierlichen und deutlichen Art be
ordentlich verfährt, und feinem Ha
welches die EnglifcheHiftorie iſt die uͤl
Sefchichte fo geſchickt einverleibt, d
nicht über verdrießliche Ausſchweiffi
gen darff,und doch duvon eine zulängl
orlanns #% (Fr mar in Kon hnriaon
VI. Hıfoired’ Anglettere par Lerrey. 157
auf Jacobs 1. Tode gefommen, und geht in dieſem,
weiches der letzte ſeyn fol, von Carln I. big
Wilhelms III. Abfterben, hat alſo eines der merck⸗
wiledigften Stuͤcke von der ganken Englifchen
Hiſtorie vor, da diefes Reich in einer Zeit von un.
gefehr so. Fahren zum wenigften vier groffe Ver⸗
dnderungen überflanden, und fo vielmal es dabey
gewancket, doch allezeit wieder auf feinen Fuß zu
ſtehn gefommen.
Linfer Raum leidet igo nicht einen Auszug von
dieſem gantzen Theile zu geben, zumahl auch Die
Hiſtorien an fich felbft fo neu ſeyn/ daß man fie mei
ftentheils im Gedaͤchtniß hat. Wir wollen dem⸗
nach vorigo nur einige Merckwuͤrdigkeiten aus
Carls I. geben dem geneigten $efer mittheilen.
Dieſes Königs Unglück haben einige feiner
Gemahlin , die Päbftiih und von der unum⸗
fchrenckten Gewalt eingenonmen war, andre feis
nen Lieblingen, denen er allzuviel verhieng, noch
andre feinem unmaͤßigen Eifer vor das Biſchoͤff⸗
liche Kirchen- Regiment zugefchricben. Nach
unſerm Autore muß man diefe drey Lirfachen zu⸗
ſammen neßmen, weil aus ihnen allen des Königs
Zwiſt mit dem Parlamente entſtanden, twelcher zus
einem Öffentlichen Kriege ausgefchlagen, dadurch
end⸗
fammenbang der natürlichen Urſachen bedeute⸗
ten, weil er aber allegeit bey dem Ausgang einer
Sache gar richtia weilt, warum fie fo oder fo ges
fallen, und doch noch immer obbenannte Urſachen
anhaͤngt, fo weift ſich wohl, daß er bemelte
e brauche, wie fie von vielen gebraucht
werden, bie gerne was fagen wollen, und willen
n:cht wo es herzunehmen fen, welches einem Ge
Picht Schreibet dbel anflebt.
„Janopavung, derer dein Könige voı
andern beygebrachten Staate- Fehler
rinth führten, aus dent er ſich nieht
konte, die Köniain brachte ihrem Bem
tzoͤſiſchen Herrſchungs⸗NRegeln ben,
alifchen Grund und Boden ſich nicht |
lieſſen, und mißbrauchte feiner Liebe zu
ihrer Religions - Verwandten, fo ga
nennt, fie habe unter feinen Nahmen
das Irrlaͤndiſche Blut⸗Bad , ſo über die
ten ergieng, befördert, Endlich wie
zum Öffentlichen Kriege gefomneen u
nig durd) die verrächerifchen Schott:
araufamen Unterthanen Hände gelie
ſtund der Sache nicht mehr zu helffen
wohl die wentaften, welchebiß dahin n
nige in Streit geweſen, auf feinen Tı
wie denn der Herr Autor folchen, weder
Iuntani sun man on -
VA im Anfang, dader Königy
wiederum nicht zu Iäugnen, daß wı
beſondere Derfon in der Welt zu fü
ötöifchen feiner und der Schul-Gel
Unterfchied ſeyn müffe, als bey n
insgemein die Negeln zu regieren
nicht lebhafft gnug vorgeftellt, od
allerhand Theoretifchen Wiſſenſch
ben werden, woher denn hernach
Pedanterey entſieht.
”* Der Herr Autor führt diefeg ausHe
an, und pflegt auch ſonſt dann und ı
gleichen Vorbetentungen zu reden,
meiſtentheils dabey bezeugt, daß er!
Glauben an folche Dinge habe, in
au Zeichen gemacht würden, wenn d
sefchehen fen, da vorher niemand dr
glauben mwir,er habe :erfelben bloß d
nung gethan, weil viel Leute gerne f
Iefen, und meynen es könne nichts ı
VI. Hifloire d’Anglettere par Larrey. 135
ſich in den dreyßig jährigen Krieggemenge, kam
eine kleine Armee von fechstaufend Engelländer
zu ihm herüber, welche der Margaraf von Ha⸗
milton führte, von welcher Geſchicht unfer Autor
etwas weitläufftiger redet, als der Herr Pufen⸗
dorff. Er erzchlet fiealfo, daß zivar Hamilton, p- 92.
welchen die vertricbene Enurfürfien von Pfaltz 97. 10
ſchon feit 1629. zu dieſem Werde auserfehn, nur '92-
vor ſich und un:ter feinem Nahmen, doc) mist Vor⸗
bewuſt des Könige und in ver That vor ihn mit
Schweden cin Bindniß geſchloſſen. Selbiges
hieß in der That nichts, und ſolte es das Ans
fehn haben, als ob Hamilton bloß aus Groß-
muth der von dem Haufe Defterreich unterdruͤck⸗
sen Protcfiantifchen Religion zu Huͤlffe kaͤme, wo⸗
vor ihm von dem Koͤnige in Schweden einige Ein⸗
kuͤnffte von den eroberten Feindlichen Laͤndern
verſprochen wurden. In Engelland meynten
viele, Hamilton habe darunter ein beſondres Ab⸗
ſehn und wolle die Anfprüche, fo dieſe Familie an
die Schottiſche Krone zu haben vermeynte, zu
Kräfften bringen, wie er denn auch deswegen im
Marlamente angeklagt, aber weil Feine grugfanıe
Beweißthümer vorhanden wuren, loß aefprochen
wurde, Darauf gieng er mit feinen 6000,
Mann nad) Deutfchland, die aber indem erſten
Seld- Zuge dergeftals ſchmoltzen daß er gezwungen
ward, fie bey den Schweden unterſtecken zu laffen,
und felbft als Volontair zu dienen. Nun war
eswohl dahin abgefehn, daß er nebft den Engli⸗
fhen Gefandten de Vane ein näheres Buͤndniß
mit Schweden treffen folte, wodurch König Carl
die Wiedereinfegung des vertriebenen Churfuͤr⸗
ſien
aber von dem Kong ın Schwer
zu neuen Werbungen mitnahm,
wohl, weil mitler Zeit der König ı
ben Luͤtzen geblichen, nichts gewor
» Der Herr Pufendorff redet nur
gang kurtz von tiefer Materi
Suecic. L. 3. $. 23. und L. IV. 9.4:
Drte meldet er, daß Hamilton a
des Koͤnigs in Schweden, mit 3
fchen, und aufeigne Unkoſten d
geworben. An dem andern füg
der Koͤnig dieſen Hamilton nach
Werbungen halber geſchickt, bey
nig Carlen die Urſachen des ve
niſſes wollen entdecken laſſen, we
zur Richtigkeit geweſen, da in
Nuͤrnberg der Engliſche Geſandt«
Bedingungen und allerhand A
vorigen Articul zu reden angefa
auch erfahren, daß diß alles ein ar
von Ballenttein und Roͤniq
0 Baar. 17
Wie ünglöcflich der König darinne geweſen
<@ mit sn Paten mie Abe j
zuſannnen gerathen datans; def, · 15
” alsereinsmals An, 1640. Fe Kriege ae
Schotten Subfidier begehrt, und das ü
nach der geforderten hg jur ſchwer g
gleichwohl aber einen Theil -
, der ©taats,Secretarius de Vane der
n welche im Berathſchlagen
war, ſeht crotzig zu vernehmen gegeben:
imächten ſich vergebliche Muͤhe und der König
—— * oder nichts rigen
jene ſo ſchwierig geworden daß es
einmal alle Bervilligung abgefehlagen md
den Schörtifchen Krieg proteltirt, De Vane
pe felkhhes ohrre Befehl
SE
&
eure Oroßmuth mebe in
im Strafen. Verleibe
—
r en t.
Sohn, und habet das —*
Kiebe, erweiſet aber eure
euch ſo zaͤrtlich lieber, ein
fordern Biervon kein
als Daß ihr verhindert, &
Aubm und die Ehre diefei
im unglauben oder in ein
ſchen Blauben begraben w
| euch, daß unſre Unterthan
ser wir auch find, vernun
emogen, wie der Friede ine
—
ebracht oteſtanti
mirten Religion au ſuchen fi
- VI. Hifleire dAnglenere par Barry 19 |
aefänkht, Die Königliche Beat abyrhelen, unb- .
ie Of-aud Defenfr-Alteng wider
Weil aber ver Eardinel
erſt Die Hugenotten
” deſes fruchtloß, wovon
mm iehoch dem Buckingham die rechte Urſachs
* war, fo bald er nach H un
&
£
P:90.
umd . . 4 “
——
fet Madame, daß mann
\ anglifipen Aöniinden2
Buitkihgharh hatte doch mod
fing vor die Darläntente geh
Biſchoff von Cänterburi, ale
vollends überall mit dem Kopffei
te die Parlamente gang zu im
her gar ini —— wobey er,
eu war auch
Hrelber ſelbſt geſtehn di ”
zum Haupt Ber Kirchen und zum
— |
mann —
Wir glauben auch, wenn an
Juna wie
VL __VE Aare dAnglettere Keisere par Larrey. 161
land zumachen. Gen Eiffer vor die Bifpöffep.m.
lichen äuferlichen Kirchen. war fo un⸗
geräumt, daß ex bey der Königlichen Krönung in
Schottland den Ertz⸗ Biſchoff von Glalco, der
dem won St. Andre zur echten ftehn folte, mit
Gewalt yon feiner Stelle zog, weil er keinen Pon-
tifical- Habit an hatte wobey er die Worte brauche
ce: Seyd ihrem Beifklicher, und erſcheint
ihr an dieſem Orte, ſonder eine der
Biſchoͤff lichen Würde undder Feyerlich
keit dieſes Tages gesiemende Rleidung?
Strafford war gefchichter als Laud und Bucz P-134-
kingham,er harfe einen engen und durch⸗
dringenden Verſtand, aber dabey fehr viel Ehr⸗
geitz. Anfänglich hielt erdie Parthey des Volckes
—* König mit fo groſſem Eyffer, daß ihn
dieſer deswegen nur die Otter hieß, endlich aber
we & er durch diefes Pringen Wohlthaten ge
wermen, daß er auf feine Seite trat, barüber auch
endlich feinen Kopff verlohr. Wir fehen indefe
fen fo viel wohl aus en rn ei *
Anſchlaͤge oͤffters ben ern
—
—— zu folgen vermoͤgend geweſt waͤtre. Es
merckwuͤrdig daß der Graff ſelbſt, als er des
H —— F *
geforderter nterſẽ erſchrift eines Todes ß
fühlte, wovon iedoch ul arlament durchaus
wicht weichen wolte, einen Brief an thn aus dem P.170-
— geſchrieben, den wir weil er aus wenig
Zeilen * mis herſetzen wollen: Sire, "Ich
vernebme die Ungewißbeit , darinne fie
ns wegen der Bille afnden, wor
Vh Hißeire d\Anglansge Jar Lareey. 105
Eine vonden Stellenin unferm
m —— n an aufm ph
wachen der: vormehmfien Glieder des
—— endlich dem Könige den Hals
en iſt wohl zu beobachten was
en yon Robert Sid⸗ p. 169:
een
er, al r nen!
Daun —* Sir] a
—* fehen Seudien deygemep
—2 unter diefes Königs Zeiten,
bereits oben zum Theil angezeigt worden, 3 .
müber die Hugenotten in Franckreich.
man ſich wundern De Engelland ſo
of (al Holland ſelbſt ein —* zum Kuln
5 —— getragen. Es
* ——— —ES ..
mirte Flotte auffuchen —* — und dazu von bee
langem. Bes De es engine een nie
anl
kangt, ward ber König durch feine Gemahlin mohf
am meiflen dazu beredet. ‘Dem Parlar
Ess
Meynung aud) der Admiral
bedienen, in
Pennington nad} Diepe Kae Y er a
—X 12 — Groß, — ben
Briefes Au Rei an den BEiã
* a ok behaupten cite want ine
ten allein daraus vor Rebellen erten.
Fa niemand an den König alfo ſchreiben
würde, der ihn nicht vor feinen Herrn erkennte.
IJe uum die Reformirten
üeren, def unleidlicher wurden d
Abſonderlich die, fo mit d
andre kommen waren, wie
Gemahlden Jeſuiten das Reich znı
ben, aufzulegen, daß ſie von dem
3* ei ———
. Die wegen Hochverraths
bieeen (oft. Wagen
‘_ Der Seiebe, melden König Carl,
Spaniern fdyloß, ward zuerſt Durch
een Mahler Rubens auf die Bahn:
"der König inen Saal zu Whiteha
—— hatte —— ofen, *
die Friedens⸗Gedancken
yerterAu Autor mit
Ser — —
— — ——
= Der Herr —— — — —
—— u mad babe —E u
—E die Sache
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von ihm unfer em Schein ——— —
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Wei the dor ben Reformirten, eben Pa:
Din | Alfhengrie
dem
D Balaımon Gum‘ gehn
der eigen ff
te —— mit.
D. Buddei,
. Friedrich Sie
Bode. 1713. 4, 6, Alp
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eigentlichen Grunde, Darauf. die Cr
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gehen, deren die eine am auer ſchr alten: Sage
(oc) ut Au be ana oe: |
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Ines * Dee an a
Dam 1711. gedruckten ſehr —8
dem Meuen T ‚ber ſich nur:
Raben G.D.T.M.D. zu erkennen
achtes, auch Curcellzum diefes
Urſache ſchuldig gemacht, * Bte ı
Gebrauch der Vernunfft in Diefem 2
weges abfilmeide, fondern vielmehr
einer ein deflo gefchickterer Ausg
) are er fich derer durch die
Aen Blinden auslachen priede,
jans
a a vi Bean
che wor eine Richtſchnur des PR
kenaııs folge ferner, Daß auch bie nach wenſch
unläugbaren und Schi
der laͤngnen
ober weiß fen, ſo
die Bernunfit
Glaubens
Me ehe
wie
Nner zu verrathen Pr er *
—— lten verwor —*
—— —* von nung
kaditiotien, deren ſich die *
ſche tilfmien, imen und be
VN. Glafii Philobogia Sacra, 73
guitinus gekommen und dem ‘Bilde eine andre
Sarbe angeftrichen,dem denn Lutherus unbillig ges
folgt, weil die Griechifchen Väter die ältefte tradi-
tion von diefer Lehre vor fich hätten. Indeſſen
fan Simon nicht läugnen, daß aud) viele von ſei⸗
nen Glaubens · Genoſſen Auguftini Meynung er-
griffen, welche fichh denn entweder auch auf ıradi-
tionen beruffen muͤſſen, und dajmwird diefer
rund fehr wanckend werden, oder aber fie muͤſſen
zugeben, daß diefe Segel zur Ausiegung der
Schrifftnicht zulänglich fey, und da wird man
zum wenigſten dieſer Parthey Bekaͤntniß von der
Warheit haben. Er vertheidigt hiernechſt den
ſel. Lutherum aus ſeinem eignen Bekaͤntniß, da er
ſich erklaͤrt er habe / auguſtino darum gefolgt,quod
mancat in Analogia fidei, weil er bey der
lbereinflimmung des Blaubens bleibe,
wiewohl Herr Buddeusnicht eben behaupten will,
daß folches von dieſem Lehrer allezeit geſchehe. Es
beruffen fich die Roͤmiſch⸗Geſinnten hauptfächlich
auf die Erempel der alten Rirchen-Sehrer, die mit
den Ketzern aus eben dieſem Grunde gefochten,
und in ihren Streit-Schrifften ſiets bey der Art
die Schrift nach traditionen auszulegen, geblies
ben, welches ihnen iedoch von den unfrigen zum
öfftern fattfam wiederlegt worden. Herr Bud-
deus nimmt bloß den P. Maflver vor fich, welcher
von Irenzo infonderheit behaupten wollen, daß er
in dieſem Stuͤck mit der Roͤmiſchen Kirche einſtim⸗
migfey. Er zeiget ihm, wieer entiveder Irenz-
um nicht verflanden, oder feine Worte vorſetzlich
verdreht, indem felbiger an dem flreitigen Orte kei⸗
nesweges das Anfehn der traditionen behaupte,
ſondern vielmehr zeige, wie die Ketzer wenn man
Deutſche ad, Erd... M R
gewissen U NT yyayınay u
giebt, daß man fich mit bemeidtei
auf traditioneneingelaflen, fo i
xarꝰ av$pamrov und darum ge|
fie fo viel leichter aus allen Wine
te, damit aber feinestweges die €
erfannt worden. Zudem font
Väter ſich wohl noch auf die muͤn
Apoftel beruffen, da fie den Ap
noch gang nahe waren, und die
Gedaͤchtniß hatten, woraus abeı
daß ſelbige was anders, als dag,
ſteht, enthalten. Daß man r
bey Erklärung der Bibel dasj
was die Väter davon gefchrief
Buddeus aus dem Befäntniß t
Pin, welcher nicht laͤugnen fan,
flentheils die Srund «Sprachen
und auf allerhand Allegorifche :
len, wodurch der Warheit wer
VII. Glefis Pbilolegia Sacva. 175
Huͤlffe verwerffen, antwortet Herr Buddeus gan
kurtz, daß man eines cheils zwar zur Erleuchtung
feines Verſtandes, keinesweges aber zu Mitthei⸗
kung eines fo befondern und unmittelbaren Lichtes
er keiffung habe, andern rheils auch die Gründe
der Wiederfacher nur den Mißbrauch der irrdi⸗
fihen Wiffenfihafften übern Hauffen würffen,
den gerechten Gebrauch verfelben hingegen keines⸗
weges angriffen. Dieſemnach bleibe es daben,
daß Schrift aus Schrift und nach, der Uberein⸗
flimmung oder Achnlichfeit des Ölaubens erkläre
werden muͤſſe wie der Apoftel redet. * Rom. XI, 7.
Welche Achnlichkeit des Glaubens urſpruͤnglich
ausder Schrift felbft zu nehmen fen, bey welcher
Meynımg uns denn keinesweges vorgeworffen
werden fönne, daß wir unfern Beweiß eben durch
den fireitigen Sat zu machen ſuchen, allermaffen
wir voraus feßen, daB uns an gewiſſen Orten dee
Schrift die zu unfrer Seligkeit nöchigen Mates
rien deutlich und ohne Ausnahme offenbahrt feyn,
welche denn die Regel des Glaubens ausmachen,
wider welche man nichts in der “Bibel koͤnne ges
fchrieben finden. Schließlich lobet Herr Bud-
deus des fel. Glaſſii Arbeit in diefem Buche, und
antwortet aufSimoniiumbilliges Urtheil von ihm,
dem er ben weift,daß er vom Glaflio allem Vermu⸗
then nach weiteanichts als das offe Buch angefehn.
2 VII.
® &8 behauptet zugleich Here Buddeus beylaͤuffig
widerGrotium,dbem neulich auchLimborch gefolgt,
dafi zpesuraın an diefem Orte keinesweges die das
be der Prophezeyung, fondern die Erklärung ber
Schrifft, mithin auch —B88 rũs air nicht ein
gewiſſes Maaß der Drophetiichen Gaben, ſondern
eben bie Aebulid leit des Giaubens bedeute,
Uli perctei co zivus junges
ift, dergleichen Schriffter
nur in ihrem Horizonte liegen
sicht weit verfliegen, diefen A
fo bewog ung doc) die bald Anfa
liche Schreib-Art gegenwärtig
leſen, und wir fanden, daß felbi
von dem ietzigen Zuſtande der
lehrſamkeit in Daͤnnemarck cn
bengefügten Anmerckungen un
richten aus der Literatur gegebe
nicht vor undienlich hielten, der
was davon mitzutheilen.
man noch feine recht ausführli
der Dänifchen Reformation h
Oration de origine & progr:
Lutherum reformatz in Da:
Herr Seckendorff bedient. (ey:
Huitfelds Dänifche Geſchicht
drer Tomus ſonſt dieſe Mater
EU... 22 XCA. CCREC
Peregrinationis Danica. 177
gemacht. Indeſſen fey Hoffnung, daß Nico-
laus Krage zum wenigſten fo viel Chriſtians II.
Seben angeht,chiftens ausarbeiten werde. P.z2.1q.
giebt er kurtze Lebens⸗Beſchreibungen der beruͤhni⸗
ten Dänifchen Theologen Botfacs, Malii, Wan-
dalini,fo wohl als eine Nachricht von ihren
Schrifften. Des Herrn Mafii DiffertationesAca-
deniicz, follen wie p. 34. gemeldet wird, ehiſtens
aufammen gedruckt werden, und wünfcht Herr
Raupach, daß man denfelben einen noch unge
druckten Tractat von der weentlichen Scgemvarf
des teibes und "Blutes Chrifti im heiligen Abend⸗
mahl, wider den berühmten Reformirten Geiſtli⸗
chen Jean Claude, fo wohl auch feine-mit dena
VBiſchoff von Meaux Boſſyet von der Tauffe der
Sfüsen-Senoffen, und der Tauffe über die Todten
gewechſelte Briefe beyfügen möchte. Nach der An⸗
merdfungn. g. p.35. haben die Dänen eine doppelte
Sattung Biblifcher Lberfeungen In ihrer Spras
che dieeineiftnach Lutheri feiner, die andre aber
nach dem Grund⸗Text ausgefertigt. Die letzte dieſer
Sorte hat Reſenius gemacht und Suaning 1647.
auf Königlichen Befehl herausgegeben. Doch hat
fett 1699. der Herr Steenbuch diefellberfegung
von neuen vor fi) genommen und ihre noch Hin
und wieder befindliche Fehler verbeflert, wie denn
ietzo nach diefer feiner Linterfuchung in der Königs
lichen Druckerey zu Coppenhagen wieder eine
Bibel unter der Preffe ift, welches die gelehr⸗
ten Berfaffer des Journal des Sgavans verführt,
daß fie im Septemb. 1708. p- 427. ‚vorgegeben,
bemeldter Steenbuch und Paul Binding gäben
eine Bibel auf Königlichen Befehl heraus, wie
denn and Herr Binding an eine verbeflertellber«
mM 3 fenung
VII. Oratio de urilitate.
5 des Neuen Zeflaments, welche Arbeit ma
rt zugetbeilt,gar nicht gedacht. Diefes ift aut
leLong. Bibliotheca Sacra T.Il, p.29o. Edit.Lip
8 aus.dem Parififchen Journal genommen, 5
en. * Da herr Raupach von den Theologifchei
is in Daͤnnemarck handelt, bemerckter p 7. fge
uf die Theologiam Theticam fehr vielgehalteı
e. Mag er von der Theologia Polemica unte
fchreibt, wollen mir am liebſten mit feinen eig
Worten beybringen. Die unglüdlide Schaã
omiſch Catholiſchen ſchreibt er/ iſt unter ihnen
ibtzu finden, aber auch nicht der ungerkumt
x, fie, die (yon fo vielmal widerlegt find, vor
zu widerlegen. we find bey ihnen wenig al
fen, aber aud) wennge, die zre Seit mie allzu
mer Widerlegung ihrer Jrrthümer verder
Die feb&dliche Secte der Socmtianer, Eenneı
nn und gar nicbe, aber es find ihnen auch Di:
tigen mit ihnen angeftellten Streitigkeiten un
nt. Deiften ‚ YTaturaliften, Ind fferentiſten
folshe die auf Die Götlidye Offenbabrung
's halten, wird men in Dannemard: vergeb:
chen, aber auch ſoiche nicht antreffen, die fic
hhen die Grimde diefer Feinde der Warheil
einen Aauffen zu werften. ** Den Mangelir
____Dersgrimationis Dani. 179
der Theologia [Morali bedauret ber Herr Autor auf,
—— in ben Anmerckungen p. 33. nor. n.
daß alles, was in dergleichen Materien geſchrieben
werde, aus der Theologia Aſcetica genommen ſey,
wohin er Aruds Buͤcher von wahren Chriſtenthum
rechnet, die man in Daͤniſche Sprache uͤberſetzt, da⸗
ben aber ausgelaſſen, was irrglaͤubig geſchienen,
— benn —5* br wert —— *
weswegen Arnds wohlgemeynt iff⸗
ten verdächtig worben,in Dännemard eben fo unbe;
Sant nicht ſey, als es der Hr. Runpad auegtgenen
4
‚lichkeit, wegen ihres Glimpfs und friebfertiger
Veſcheidenheit gelobt werden könne. Aber das
wiſſen wir Doch nicht zu erklären, warum der Herr
Raupach von allen Keligiong » Streitigkeiten fo
rede, als wenn fie verächtlieh oder unzuläfig waͤ⸗
ren! Wenn man ihrer überhoben feyn fan, iſts
gut, muß man aber ums Kraut reden, fo iſt ders
leihen Etreitigkeit weder ungerdumt, noch ein
eit Verderb, noch unzeitig. Mit Papiften zwar
ift e8 fo weit gelommen, dag man bie bißher ge⸗
wechfelten Echrifften nur wieder dürffte nach dee
Reihe auflegen laſſen, denn ungeachtet auch denn
und wenn biefen Streitigkeiten eine neue Farbe
augeftrichen wird, fo hat mau doch nicht Urfache
fih mit denfelben allzuweit einzulaffen, weil bie
Roͤmiſche Kirche noch allegeit ben ihren Eymbolis
ſchen Büchern bleibt, wodurch alle die Vorſchlaͤ⸗
ge, welche Bofluerund andre Privat; Perſonen ges
than, unfsäfftig werden. Mit den Ealviniften
hat es fchon etwas mehr zu bedeuten, und haben
fich diefelben wohl ehr geruͤhmt, daß ihrer neuern
Lehrer Schrifften nicht wiederlegt worden. Die
Socinianer, Deiften, Naturaliſten unb andre der⸗
gleichen vernünfftige Secten, wie fie fi) zu ſeyn
rühmen, betreffend, fo koͤnnen wir bey nahe nicht
glauben, daß dieſes Sefchmeiffe Daͤnnemarck folte
verfchont haben, weil es den fleifchlichen Menſchen
fehr natürlich if, in dergleichen Irrthuͤmer zu ge⸗
rotben, zum spenigflen fan bie Wieberlegung dies
fee isoigen au in Oannemarck nicht undienlich
es ben uns auch alfo hielte, und |
Handwercks Leute zu den Schul
Lande naͤhme, oder auch nicht fol
logiz dazu befördert, die wegen
Schwäche nicht anders als auf
oder zwoͤlf Gulden jährlich ſtud
verfprochen, daß Herr Severin fi
licias Oratorum Danorum heraus
Roftgaard bereit® Delicias Poetar
Licht geſtellt. P.ı6. da von den 5
gerebet und biefelben gelobt wer
fehr mit dem Roͤmiſchen Jure civil
wehnt ber Aucor,daf Herr Otto ©
tie der :Dänifchen Rechte gefchri
edruckt ſey. Eben diefer Hr. Sp
ehrteſten Leute in Dännemard,, I
mina von ben Antiquitäten der J
fo wohl au) anbre Tractate, v
und Norwegifchen Geſchicht S
Gothiſchen Schrift und den alten
ſchen Valerium Maximum und
n, weilman doch allezeit in
en ſtehn und die Menfchen m
Peregrimationis Danica. 181
erde sum Druck fertig. Daß aber dieſe fo wohl als
auch viel andre nüglicdye Bücher, deren ber Autor
in diefer Rede Erwehnung thut, nicht gedruckt wer,
den, liegt daran, daß niemand gern die Unkoſten dazu
bergeben will, wie p. 42. behauptet wird. P. zı. faq.
oird von den vornehmften Bibliothecken in Dänne,
mard gehandelt, und erzehlet, wie in ber Roſtgardi—⸗
ſchen ein Codex von Libanii Briefen zu finden fey,
dergleichen man fo wohl an Menge (inmaffen er
mehr ale 1300. ‘Briefe enthalte) ald an genauer
Abſchrifft nicht leicht finden werde.
IX
Codex Pfeudepi graphus Veteris Teftamenti.
Das if:
if:
Die indie Zeiten des Alten Teftaments gehörigen
falfchen und untergefchobenen Schriften, zu⸗
ſammen getragen und mit Anmerckungen ver
fehn burch D. Joh. Albert Fabricium. Ham⸗
burg und feipzig, bey Chriftian Liebezeit, 1773.
8. 3 Alphab. 8. Bogen, "
Eis iso koͤmmt ung diefed neue Werd von Hn.
D.Fabricio indieHände,welches wir fonft gleich
oben zu feiner Bibliographie gefegt hätten. Es hat
der Hr.Aucor biefe Arbeit bereits vor zehn jahren in
dem Codice Apocrypho N. T. verfprochen, und ers
(cheint nun damit, ungeachtet indeffen der Neapoli⸗
tanifche Jeſuit Scipio Sgambatus feine libros Archivo-
sum Veteris Teftamenti und der Herr Abt Schmib zu
Helmflädt,ein aus wenig Bogen beſtehendes Tractaͤt,
en unter dem Titul Pſeudo Vetus Teſtamentum ans
icht geftellt.* Die Ordnung, die der Hr. Autor haͤlt, iſt
dieſe, daß er von Adam an alle beruͤhmte Leute des
M5 Alten
® € hat Herr Fabricius auch die Hoffnung, wenn
man fein Werck mit bemelbten beyden Schriften
sufammen halten folte, daß man fehen wuͤrde, er
babe feine Mühe nicht umfonft gehabt. Bon Sgam-
bacı Buche, welches zu Neapoli 1703. fol. herau®
gelommen/ftoͤnnen dir Pateinifchen Ad. Erud.130%
AM, Aug. p. 337. nadgefehn werben,
Ir
men,oleer allen Ihieren gegeben
allwo er ſich gegen den —* von
klaͤrt, welcher in einer befondern €
geſucht, daß Gen. II, 19.20. nicht vo
gen der Thiere, fondern bon eit
Adams gehandelt werbe, ob unter.
ren eines fey, das er ſich zum Geh
fonte? wasman vor Engel su fein
angebe, in was vor Verſtande ihn
Apoitel des Monden genennt, ba
derlegt, ber diefer Leute Meynung c
fr geslaubt, Adam fen in dem Ron
ie Doch nichts anders bedeuten wol)
die Leute zum Dienfl bes Monben |
ihn einen Propheten genennt, wie e
der aller Kuͤnſte und Wiſſenſchaff
der Heyden ſo besuffenen Promechen
den, und was endlich einige von feit
ren Macht über die Creaturen vor
dem berrlichen Blange feines Leib
Hierauf folgen die Schriften, zu
Adam gemacht wird, dergleichen
ſchlecht⸗Regiſter, wozu man aug Ge
nommen, feine Öffenbabrungen, fe
Dufle,der 92.pfal. zwey andrePfaln
eifcaner Nınahene in sinorlonkak:
IX. Codex Pfeudepigrapbus Vet. Teſtam. 183
nach dem Irrthum der Mohamniedaner GOtt bem
Adanı foll eingegeben haben, ein Bud) vom Gold»
machen, und fein Teſtament. Unter diefen Artickeln
find noch unterfchiedene,die ebennicht von ſ. Schriff—
ten handeln, ale won ben Säulen, bie er fol aufge,
sichtet und Darauf die Geſchichte der Welt geſchrieben
haben, welches iedoch andre von Seth geſchehn zu
ſeyn vermeynen, von ſeinen Fußſtapffen auf der In⸗
ſul Ceylon, von ſeinem muͤndlichen Vnterricht we⸗
gen Der Welt Alter, von der Sabier Maͤhrgen vor
Adam. Diernechft giebt er eine ausführliche Nach, P- 36
richt von den Erzehlungen, welche in einem Deut
ſchen Biblifchen Codice, der An. 1458. gefchrieben
worden, und in Hn. D. Maͤyers Bibliotheck zu finden
geroefen. dem erſten Buch Mofis vorgefekt find. *
ndlic) Handelt Hr. Fabricius noch in unterfchiebes
nen Artideln, von den Scribenten die von Adam
oder einigen ihn angehenden Umſtaͤnden gefchrie-
ben,von feinem Nahmen, bamit einige fehr finnreich
zu fpielen gewuſt, von ben Ketzzern die von ihm bes
nennt worden, von Adams Reliquien, als den Fels
len, damit er fich nach dem Falle befleidet xc. toovon P. 6%
der Herr Aucoreinengangen Brieff, den Hr. M. Nil:
r Paltor in Alt Dreßden, an Hn. D. Gdgen nad)
Luͤveck gefchrieben mit einrüdt, Wir haben von
Adam mit Fleiß alle Artikel beygeſetzt, damit der ges
neigte Lefer ſehn koͤnne, wie ber Hr. Autor feine Arbeit
eingerichtet. Bon dem übrigen tollen wir nur hir
und wieder, was etwa am merckwuͤrdigſten ift, her⸗
aus jiehn.
P. 95. widerlegt er Hr. D. Majum, derin feinem exa-
sine Hift. Crit. V. T. Simonianz in den Gedancken
geftanden, bag von den Gnoſticis erdichtete Evange-
lium Evz fegeinerleyn mit dem Evangelio zeruwesugg
foeben aug dieſer Werdftatt fol gelommen feyn. Es
erinnert aberder Hr. Autor, daß Epiphanius dieſe Ev⸗
angelia als zwey unterfchiedene Schriften auführe.
"Piz.
= Sin diefen Erzeblungen wird,wie p. 41. bsy unferms
ern Autore fan nachgefehn tverden, eben die.
Meynung behauptet, die obangefihrter ıngfe
Der Dert von ber Harbt 00 Js
An Dam gıhadt. u Hencknung der
IX. Codex Pfindepigraphus Vet. er. Tepam.
122, erflärter feine Meynung: vondenalten 179
ch / da man den DodtoribusM x ben der Pro=
nzuzuruffen pflegen ; Vade & occide Cain, und
t, man habe fie dadurch der nöthigen Behut ·
eit erinnern und zu verſtehen geben wollen, daß
t einen durch ihre Schuld verurfachten Todes;
jebenmal rächen welle.
h27. erinnert er, daß die Tochter Adams, welche
IrenzoL. 1. c.34. Norea genennt wird, eben bie
fey, fo von den Sethianern beym Epiphanio
.39. dor Seths Frau ausgegeben worden.
37. behauptet ber Herr Autor, daß die Ophiten
en Valentinianern oder Marciomiten entfprums
eil ihre Lehre,imie fie vom Epiphanio XXX VILz.
iano de prfeript. c.47. Origene contra Celfum
und Nicera L. IV, Thefauri c. 9. vorgetragen
mit den zonibus der Valentinianereine groffe
andtfchafft habe, Theodorirus und Niceras auch
en Marcioniteerzehlte,daß fie die Schlange dem
Ipffer vorgezogen, und gar befonderg verehrt.
o1, will er es was die inder Epiſtel Judaͤ ange⸗
WophezeyungEuschs belangt mit dem Hertu
DEE
Deutfhe.
ACTA
ERUDITORUM
Geſchichte d bet t Gelehrten
——— Zutand
Funffzehender Theil.
Leipzig,
u. aueh um echn,
Inhalt des fimffzchenden Theild;
evenhiflerg Annales Ferdinandei. pag.188
Nachricht von einem Welff / und Weiblingiſchen
Stamm : Regifter. Pag. 207,
Hiftoire fecrete desIntriguesdelaFrance, pag.
212
Reßexion über den Stand des Abeld und der
Gelehrten. Pag. 254
Hiftoise des SeptSagen, B2g-273
.BS (use
Fran Chritoph Reh
*8 zu — ET .
anckenburg ANNALES FeR
TNANDEI .
Watepafte Sefbrebung Käpfers
Ferdinandide8 Andern mildeſter Ge⸗
daͤchtniß, Geburth, Auferziehung,
und bißhero zu Krieg⸗ und Friedens⸗
— ———— —
en en, ſam et Er⸗
yeblung deren In der gaı ga ne Welt
fi a). . Ge⸗
hurth an biß auf Derfelben feligften
FH He *
IB auf das 1637. —
Sarnen U und —
ſchichten. Alles ini2 Thellauss
a deren jeder Br Jahr in ſich
Davon ai ber nur 9r&bel
Beausfommen, fo zu Regenfpurg
Mob ae erden, an —
gedt uckt worden, und ohne
Raspte 28.Im Pa TE
.bevenbüllers. Annalis Ferdigandei. _
Abens ⸗ Beſchreibungen er
Ei und es 950; — *
6) (Ko a Achdem bißher indiefen 14. T
len fo viele neue oder neu aufge -
7 legte Bücher find recenfieet wor«
Wr den, fo fönnen wie nicht unterlafe
fen,auch einmahl ein ſolches Buch
einzubringen, welches weder neu iſt/ noch ie⸗
‚ls neu aufgeleget ja auch fo wenige mahl ab⸗
worden, daß es billich vor dag rareſte
& her Sprache zu alten ft, In⸗
"vor geroiß erzehlet wird ba nur 40. oder
Einige fagen, hur gat 25. Exemplatia gedru⸗
worden, auch ein Secretarius fich beſtaͤndig in
Druckerey änfgehälten, welcher Achtung ge»
ftäffen, daß nicht mehr nachgefchöffen wuͤr⸗
Revenhllers sunderterdihle, 187
Ceog;, Obriſter (Erd ande Stallmeitter ke
— Depe öeheima
Dad, auch Ihro Majeſt. der regierenden Kaͤn⸗
ſerin Marin * Obriſter Hoffmeiſter. (Ex was
aus einer vornehmen Familie in Kärnrhen, **
Seia Herr Vater war Barcholomzus Rheven⸗
Aer zu Hichelberg, Freyherr, Graf zu un
desbueg, Käufers Maximiliani II
Hertzogs Carls Eämmerer und Kriege ⸗Rath,
u» — und Burg⸗ Graf in Kaͤrnthen,
wien nicht allein gantz Ruropam, ſondern auch
ein Thell Aßens durchreiſet, und dem Hauß Des
ſPerreich ie Krieg⸗ und Friedens» Zeiten Jar
Jeahs lang unausfeglich gedienet, biß ex An. 1612,
* —— feines Alters geftorben, Su⸗
Biancs Eudomilla, Francilc#
2* yon on Abm, and Barbarz Schlickin,
Größe zw Daffau Tochter, von welchen er loͤb⸗
lich erzogen, and zu Den Scudiis angehalten wor⸗
den. Als eu felbige wud ſeine Reiſen vollendet,
wird er Dauptmann über eine ——
Galere, und gleug mit indie Barbarey. Dach
Veſem wurde er nach und wach Kaͤyſerlicher Bose
nur, Munbſcheuck, Obriſter Silber⸗Caͤm⸗
merer/ oudlich —* Sant, Obriſter *
® Madpſers Ferdinandi lil. erfien Gemahlin, imb Koͤ⸗
üigd Philippi Ill. werke —
welche von Richardo Khevenhuͤllern herſtammet/
030. aus Fraucken ta Kaͤrnthen
8* * —R das Schloß Kicheiberg
br. Buıelie) German Togo-Stamtdat en
en ki
BU wyögmeNn, Jever gm Ion
Sürften von Bayern, zweymahl bi
dertzog Albrecht in Niederland, zu
dem Groß ⸗Hertzog von Florentz,
bey denen Hertzogen von Savoye
tua. Er har den Sevoyiichen ı
Spanien, und den Benetianifchen n
Hertzog Serdinand ſchluͤſſen, und fi
nen Eronen zum Deutfchen Krieg,
in der Pfalg und erlich hundert Maı
reich und Ungarn, famt vichen ande
Geſthaͤfften erhalten helffen. Cr
Mömifchen und 8. Koͤnigl. Croͤnu
wohnet, * und alfo andem meiſter
offenelihen Dandlungen, fo ſich zu
gierung der Känfer Matthix, Ferdin
auch zum Theil Ferdinandi III. bi
Theil, und dadurch die befte Wiſſ
habt, hat auch die Memoiren fein
mL -_. is Anus hAflane
I. Bhevenbüllers Aunales Ferdiyandei. 139
von An. 1571. an 36. Jahr Kayſeri. Ordinair-
Ambafladeur in Spanien geweſen, überfom« -
men. Aus welchen allen, und andern zuverlaͤſ⸗
figen Nachrichten er An. 1600, etlich und z0.
er
diL Rath, Caͤmmerers und Rieder-Defterreicht,
ſchen Sammer «Yrefidentend,auch Lande Haupt
manns in Kärnthen, und Bruder des vorgedach⸗
: ten Barrholomzi Khevenhuͤllers gebohren ben 16.
April 1538. Nach vollendeten Sıudiisund Neifen
. kamer An. 1558. in Maximiliani II. Dienfte, und
wourde An. 1563. Cammer⸗Herr, und An. 1565.
als Kaͤyſ. Seſandter su den Staliänifchen Fuͤrſten
geſchickt von denen er über 300000. Eronen, wie
auch im folgendem Jahr vom Pabſt 4oco.und vom
- dem Bro: Herkog von Florentz 3000. Mann wis,
der den Zürdenerhielt. An. 1567. und 69. wur,
de er nach Spanien geſchickt, und ald er im fol
en Jahr zurück formen, von dem er ertzog
arl zum Hauptmann der GSraffſchafft Goͤrtz, auf
Lebenslang, wie auch auf dem Reichs Tag zu
Speyer zum Obriſten Hoffmeiſter und Obriſten
Camimerer gemacht. An· 157 1. wurde er wegen
der Marggraffſchafft Final und ber Niederländi,
ſchen Unruhe als Extraordinair. Geſandter aber⸗
mahl nach Spanien geſchickt, und in der Zuruͤck⸗
reife durch die Nieberlande hatte er von dem Kaͤh⸗
fer ſtarcke Commiſſiones an ben Hertzog von Alba,
Als er nun zuruͤck gekoen, ernennte in ber Kaͤy⸗
fer Maximilianus ILzu feinem Bothfchaffter in
Spanien, welche ordinaire Ambaffade er 36. Jahr
lang geführet, und viele richtige ffte tra-
&iret, woburch er fich bey dem König Philippo Il.
fo beliebt gemacht, daß er ihn erftlich zum Cardinab
vorgefchlagen, und mit reichen Geiſtlichen Ein,
fommen verfehen, auch ihn hernach als Gourver-
neur nach Niederland fehicken, und zu feinem Ge⸗
heimen Kath annehmen zolen. Allein er bat
“ 3 %
—— — —
geachtet feiner wichtigen Hof · Chargen
baffaden, und andern Berrichtung:
ie Gier vn er
‚Eerdinandi -H,dagift von An.1y78..an, if
—— —— An. — erfolget —
leabgetheiler, Wie en
110 Se Klin in — dieſes Werdes at
—— man af
m unb
— er
ie — Jahr, daß ich mii
a ehe küı
4 2 Li
‚ n-Dachelchiung und Cndofität ran
F meiner von Ihr. Känferl, Majeſt. vr
le König. Spanifgen Dienfte denen Kaͤyſerl
von nicht ‚norgieben, ‚mögen, besiegen | ibm de
¶Sbevenboͤllers Amalı: Ferdingndei,
ſeeligſten Andendens allergn
— —S
at. me Dice
jemal
Be
Barmie ag und Mache viel Zeit,
Mühe und Unkoften angewendt 3% ic)
ches alles wohl anlegen : und dardurch
re 7:
in Annales, und diefelbigein ee
Such — gemeldet worden) das tft: x.
achter Käyferl. Majeft. Gebutr an,“
biß zu Dero zeitlichen Abfeheiden aus diefen“*
Dammerthal, Zweiffels ohne In die ewige ©lo.««
‚zn, abrund austheilen woollen, und mich ders“
Annalcs Ferdinandeos, zu —5 — *
and, Känferl, Majeft, he BE
————— dieſes * ni dem fe
digen unterthaͤnigſten Keſpect ju erfie — *
ante — — Ei:
md das darum deſto che, ie fie
55 Käyfers ne 7
miſch · und ——
—— = Seuten, ‚alfo.aud)
Bam Tugenden ein
und Nachfolger jr „) Et —F —
Käyferl. Ba, 3355
derbarlichen Geſchichten, an —
— ne snköcen Dekaufungen
kole GOtt der Almäcrige,,das in fein:
——
elo
Ba ——— life
landen Veydniſchen ——
zu Frieb⸗und Kriegs⸗
np trautigen Geſchichten un
vorgangen, wie fie in Ihren Kin
„ſtenchum · und Landen einander fu
| 7 —— und wie ſie ſich mit un
athet, was vor eine S
* verblieben, und wie die Cart
„sion und die Chriſten heit an erlid
„uud an andern abgenommen.
. n Mehr werben Ewer Känferl.*
o»aæugezogener Hiſtorie alle vorne
Kriegs⸗ auſſer und inner Sands»
„Hohe Dfficter, fo von dem Tag hd
nRänferl, Mejeſt. Geburt, biß zu!
Käufer. Majeſt. Hintritt der
Dauß Heſterreich Veutſcher Li
„und noch wuͤrcklich dienen, was
„Aemter verwaltet, wie und was
de Nana M unnunahma Male
} ’ D
ver &ähber und particular Cavallieten Ar-®
» zuſammen gejogen. J.
achdem nun Eroer Känferl. Majeft. von“
gesogener meiner Mühe, neben dem ge-*
eu Dlusen und Wiſſenſchafft der Hiſtorie
kp felbfit dieſen Vortheil und kurtzen Weg“
men, daß was fiefonft in vielen Hiforien,
rifften, und ous unterfchiedlichen Archi-““
achzuſuchen, alergnädigft befehlen, und“
WeRelation zu Zeiten lang werten müffen,““
es alles in die ſer Hiſtorie / wenn fienur das““
Wer auſſchlagen laffen, alſobalden finden‘
ea Fönnen : $anget demnach an Ewer“
ſerl. Mojeſt. mein aßerunterthänigftes"
&i, fie gerußen allergnädigft, das Werd“
üyferl. und Königl. Hulden, Erg Hergo-“
m Onavden und tands: Zürftl. Protedion“
id aufınnehmen, und mein aleranddigfter*
41. Bhevenbüllers Auneles Ferdinandg.
Darinnen aber nichts als die hier angeführ,
ledication an den Känfer Ferdinandum Jll.un
Summarien von demerften Theil das iſt vo
Geburt An. i578. biß zu Antretung der Ru
ung An. 1595. enthalten.
Endlich iſt An. 1640.der erfie Thell von die
Annalibus Ferdinandeis zu Regenſpurg bei
rriſtoph Fiſcher in kolio gedruckt worden, wel
r5. Jahr, als von An 1578. biß 1583. infid
reifft, und ans 146. Seiten beſtehet, ieden
hre durch das gantze Werck find Sammarien
8 darinnen enthalten, vorgeſetzet. Dieſem
en Theil find ohne die Hin und wieder inferir.
mn Rupffer geſtochene Schlachten und Bela:
ungen, bengefüget, 178. Portraitsund 173,
eng » Befchreibungen, von allen Paͤbſten,
fern, Röntgen, C hurfürften, Erg-Hergogen,
fouverainen$ürften,tie auch von den meiften
N Miniftren
2*
— ne und (De La We are
„Posraits —
verſchiedenen Pataillen und berg!
wen (mfich, Worauf einausfüpclich MRegifter
von 14. Bogenüber dieſe beyde Theile folget
Dell Theilpanpelt von Erg. Herzogs Sere
binands Gontinuation feiner Studien ‚:Aufftele
lung feiner erſten de, Reiß auf die Um ⸗
verſitaͤt 2 Ingolftadt,,, ‚feines Fa Vatern
Zo and feine Reg
lerung mund⸗
ſchafft, mebf andern — * Anfang.
— —
ri
che, * —— — ff
Scheu u amd 303. Seiten “a
Der W. a0 ‚begreift des Ertz / Hertzogs
Continpiamg nd Aloleicung feiner Studien
auf der — au Sugolftabt , Antretung
—— Me a
zdige Handlunge ee
Weltvon 1593.hiß zu End on bei ben, und
hat 6. Rosigaits und debens · Beſchrei „big
Zafl der Ppaginarum wied continuiret DIP: a
We 3598. Jahtee „Die
1.Bbevenbüllers Annales Ferdinandei,
t ein groſſer Sprung in den Zahlen / un
gt ſich das 1594. Jahr mit p. 799. an/ un
d diefer mumerus fortgefegt, biß zu Ende di
Theiles und ſchluͤſſet mit der 1299. Gelt
beyde Theile, nemlich den IH. und IV.iftel
liches Regifter,
er V. Theil faſſet in fich Ferdinandi Neil
Nom ‚die Antrerung der Regierung feint
b und Leut, feine erfte Heyrath/ den Zug nat
Hfcha, die Religions: Meformation, nebftan
denckwuͤrdigen Gefehichten von Anno159$
u End 1602, und iſt zu Wien bey Marehä
morovio Anno 1642. gedruckt, Auf den
1 feehet zwar, daß er mit Kupfferftichen ge
t,alein es ift feines dartnnen zu finden. Ol
r Theil gleich an einem andern Ort als dei
ge gedruckt, fo continuiret er doch dennume
Paginarum, fängt mit 1300. an,undendige:
« - “
ae höllers Ankaler Frrdinundei. ıgz
Des Erk-Derkogs Commillon zu Regen.
— dem Reihe: Tag / den Todt feiner Sram
- Mutter Ertz⸗Hertzogin Mariz, die Geburth
gröne Ferdinandi, und die Hochzeit der
(Erg » Derkogin Marie Magdalenz mit dem
Oro Hertzog von Blorens,, feine Jaloufie mie -
Erg. Oertzog Leopold Pe herren
Rinigreik Vohmen / fein 2
Kayſer Lee 8 Mat:
—— na] Gala
na en an
, wie auch andere Gefchichee,
Diefer Theil iſt Anno 1643. bey Marthdo Eofr
morevio zu Bien gedruckt, und hält 407. pagiı
ln. Theil befchreibee damahlige des
Ferdinandi feine Reife zum Kane
fer Matıhia,, fein Gouverno in Ober» und Unter⸗
Oeſterreich „Haltung vieler Feſte, feine Devotion
n dem Hechto. Sacrament, Tradtation der Suc«
eefhion in Ungarn und "Böhmen und die Op
tiones Darteleder den Venediſchen Kıteg und a
ah feiner Gemahlin Mariz Aunz, und
Maximiliani Emelli Tod, md
bie Cronung in Böhmen, wie auch was fonften
—
in der Welt von 1612, biß zu Ende 1617. pafla - -
ser; Er iſt ebenfalls ben vorgedachtem Buch⸗
7*
** — Rn Bien bey Matthao Eof
—e—
m An. 1644. gedruct, und beſtehe |
Eöllner » Hoff An. 1646. gebradt,
— — — —
Abſterbat feinse ie 6 Ju
Schwuogern König
ntew, und feinen — 2
—— des Landes ob |
formation in ihren Erb. Kö
dern, ihre Hochzeit mis der P
yon Mantuä.
Diefer Theil aber If nicht |
ſondern, nachdem er mit dem
und 19. 589. Seiten gefuͤllet
pag. sr: das 1620, „Jahr ai
8. Seiten die Sumnkerien
De 599. den Hiftorifchen Tepe
sehlüng von dem Tode Er
nis Saroli, von dem Verttau
nepd;H: gegen GOtt/ woran
Geaflatiorks-Edit wider den P
nirtt/ im welchen er pag. 606. ı
abhrirht: Darben wie uns a
— — det Ferdi. og
Din. Ra ce Shurfichenäng“ er
mine da Sifen duch be
ae SIE Mia ches letztere Wort der
—5 — folgenden Blate Ift, fo ober in dem
af Inder Känferl, Bibliorhec 54 Wien
per —— einige
abern en
Eigen Fioiri; bite anno —
Ba less ———
u
fa; Meindl eher anäßern Deren beflben Pu:
blicavion wicht belichet worden, foiß es unterhlice
bau.
ref aber der $efer zum wenigſten ein paar
Proben ſehen möge, auf was vor Art, und aus
le eh Gründen der Here Graf
u fehreiben pfleget, fo wollen wir
** —E 1582. p. 182. die Beſchrei⸗
bung von bes Dertogs von Alba Tod hier ri .
* ine gehet,unter denen unter Denen foichg ich gefehen,
gma llerweiteſten. Es iſt zwar ein
in Wien, welcher verfichert, daß alle 12. Th:
— waͤren, und er dieſelben ae
beyfammen ge habt, und bor Einen hohen
eh ; Allein er weiß weder BE
yubeuten,noch einige andere Nachricht,
— ai —e— Ran u, —9 —
niemanden ea
det Känferl: — — $
denen andetrt ſo fauber einiges
hi; Bi 28 find nur die eingeln Haflte,
Ted mei aus der Druckeren Formen 5
is
= BE
» 1. Bihevenbüllers Amnaks Ferdinandel,
- Ale diefe Freuden (wegen der Victorie imdeı
nſuln Terceras,und daß die Indianiſche Flot
gluͤcklich anfommen) aber verdunckelten fid
it des Königs Altefien Sohn Prinzen Dot
iego Todt, der den 21. Decembr. im 9. Jah
Ines Alters, mit fonderlicher Betruͤbniß wel
ıft an ihm die gantze Suckesfion (In Beben
ung der überbliebne Philippo ein Fran
es Herrlein gervefen) damahls beftanden, vor
angen,und ob man wohl zu dieſem gend dei
ertzogen von Alba Tod rechnen möchte, ſo iſ
doch zweiffelgafftig, ob er nicht mehr Freude
Is Trauren verurfacher, in Bedenckung dei
oͤnig den Herkog felbft, feine eigene Kinder
nd Bluts ⸗Verwandten verfolger, Diefe
verkogiftgewiß zu feiner Zeit von männiglich
nd der eignen Mißgoͤnner Bezeugniß nach
ir den erfahrneften, berühmt, und tapfferfter
Inland - Ohniltan nahalten nomalan Aame
geweſt, daß der von Alba, der es‘
$ penetriret, —*8 empfun⸗·
aus nachfolgenden Grafen Kheven⸗
ESchreiben an Ihr. Känferl. Majeſt.“
Berinmen er vermeldet; Allhier tft
Alba nice mehr eingedend , de
.in rerum natura gemefen wäre,“
König ein wenig vor feinem Toder
1, het er nichts von feinen Sohne*
" "grico teadliret, fondern allein beq dem
HYFAHLIUOTIEL, ET IORIE DON
nicht mehr tradtiren, Ihr.
„Gewiſſen felbft in acht neh⸗
„ſelben feinen. Erben Satisfa
„dann er in ihrem Prejudicic
„wolte: In feiner Kranckt
„Hertz und Tapfferkeit erzel
„ſam weder nad) der Welt, n
„gefragt, daß ihmihrviel, mı
„mächtigen alten Römer, ı
„ausgelegt; viel haben: ihn |
„ſeinem Tode geben viel die 1
„gan von dem Regiment aı
„hen. Won den Galanterie
„Kranckheit geredet, wäre 4
„ſchreiben; wie die Amme, f
„mahl zu faugen geben, zu ihr
„zu ihr geſagt, Du haſt dich um
„angenommen, beſorge, du ı
„auf einen grünen Zweig bri
1.3hevenbüllers Auwales Ferdinandei. 203
zuHanfe feinen Iuder(dann es dors viel waͤchſt )
ausjufieden verblieben wäre, «
In dem andern Theile ad An. 1584. p, 42. ers
zehlet er die Einkleitung der Er. Hertogim,
und Aufrichtung des Muͤntz⸗ Haufes folgender
geſtalt: „In diefem Jahre har die Käyferin«‘
Maria ihr lang gefchöpffte aber von Käy
fer, König und deren Miniftris, fonderlich aber‘
Grafen Khevenhlere wicderrathene Refolu-“.
sion, ihre Tochter die Ertz⸗ Herkogin Marga⸗e
reth in das Cloſter a las Defcalcas zu Madrid"
zu hun, ins Werck gefegt, und Ihr Durchs“
leucht am Feſt Pauli Befehrung (welches ihr«
Geburts-Tag) in ihrem Oratorio privarim ein⸗
kleiden laffen, darbey nicht mehr als die KRäys“
ferin, der König, die zwo Infantin Dona Ifabel.*
la, und Dona Catharina, Graf Khevenhuͤller,e
ale Kaͤyſerl. Sefandter, Graf von Barajas, bey⸗
der Infantin Obriſter Hofmeiſter, Don Juan de“
Borja aflıftiret, wenig Tage zuvor fenn beyde'*
mit der Känferin aus Deutfchland nach Spas'*
nien gezogene Sräulein Lucia von Bernſtein,“
und Anna von Molarteben indiefen Defcalcas-'*
Drden eingetreten, eben damahls hat der Ks“
nig mit Grafen Khevenhüler, ihm aus Tyrol“
die Muͤntz ˖ Druckerey, famt etlichen Müngern‘“
in Spanien zu bringen‘, und zu Segovia ein‘
Muͤntz⸗Hauß aufjurichten, tractiret, der die“
Sachen dahin gericht, daß Er: Hertzog Ferdi.“
nand in Tyrol dem König 12. Muͤntzer mit al«“
ler Zugehoͤr, Doch auf des Königs Koſten, er-*
folgen laffen , darauf das Mint» Hauß er.'s
Bebs,und allda die neun Segovianifchen Rea-“
93 ion,
4 1. Bhevenhuͤllers Annales Ferdinandei.
n,Doch an Silber nicht fo gut als die alten ger
unge worden,
»DObwohln Küyfer Rudolph die Heyrath mit
er Infantin Dona Ifabella zum hoͤchſten vers
langt, und (tie in Denen vorigen Jahren zu for
en) vom König Philippo die erwuͤnſchte Ant ⸗
ort erfolgt, fo hot er doch in das dritte Jahr
te begehrten und norhdürfftigen Plenipoten-
en nicht gefchicke, auch über alles Zufchreiben
nd Sollicitiren feiner Frau Mutter der Kaͤh⸗
rin, und Grafen Khevenhuͤllers, nichts eie
entliches geantwortet, daher der König mit
iner Tochter anderft zu difponiren gedachte,
ie nun der ganken Spanifcyen Monarchia,
uecefflion an diefer Frauen (mann der Pring
hilippo, der damahls ein ſchwaches und kran⸗
es Herrlein geweft, mit Tode abgangen wäre)
legen, alfo hatesdie Kaͤyſerin defto mehr em⸗
1. Shevenbällers Annales Ferdinandei. 205
beyde zugleich den Känfer fo weit dilponiren, “
auf dag Ihr. Majeſt. eine eigentliche Refolu-'«
sion, ob fie ber Heyrath nachzuſetzen Begehren“
oder nicht, von ſich geben woltch, wäre es noch“
ihr Intent, demſelben ehift wegen der hochnoch,“
Dürfftigen Succeshion nadyzufegen, wo nicht ſol⸗
che Gelegenheit dem Ertzz⸗ Hertzog Ernſt zu ver:
Dann foll der Känfer mit feiner Di-“
lation den König für den Kopffftoffen, und eine“
Urſache ſeyn, Daß two nicht die gange Monar «
<hia, ouf das wenigft die Burgundifchen kän.«
der vom Erg Haufe absund einem fremden und“*
Æmulo zugezogen werden folten, fo würde die“ .
Koͤmiſche Erone wanden, beyde Erg-tinien“
Spanien und Deutfchland zertrenner, Ihre“
Mache zertheilee, ihre Autorität verkleinert,“
und ihre wohl hergebrachte von ihren Borel,“
tern auffie gepflantzte Correfpondenz zu nichts“
und fie letzlich ein Spott und Raub ihrer Sein. «
de, und wohl gar der Tuͤrcken felbft werden,
weldyes alles verhindert würde, wann Erg.“
Hertzog Ernft (wovor Känfer Rudolph fich zu‘«
verheyrathen nicht gefinnet) die Infantin famı““
den Wieder: und Burgundifchen Laͤndern, durchs
Interpofition des Känfers erlangte, und zugleich‘‘
auch Ihr. Majeft. Ihr. Durch. zu der Roͤmi⸗«
ſchen Crone verhülffe,. diß Particular har die‘
Känferin an Ertz· Hertzog Ernſt durch gedad).“
ten Grafen Khevenhüller begehret, mit nie
mande, als mit dem von Harrach, und von‘
Dietrichflein zu communiciren, und wann fie‘
dieſen Vorſchlag nicht approbirten, denfelben‘
night in das Werck ſetzen folten, Erg- Her,t
O3 Rog
—rgwesuas) JLECHUEE wactıret,
„verblieben, daher er auf
» weiter erflärer, allen gute
„ediffen Uberſchickung, ber ı
„nipotenzen gegeben, weil
„micht erfolger, har das kunffri
»Känfer durch Grafen Khev
„ſcharffes Ermahnungs S
„laſſen, wie an ſeinem Orte;
Verhinderung diefer Heyra
„der Rumpff damahls Obriſt
„ Kaͤnſer zu allerley Curiota
„Retiro, denenſelben abzuwa
o»pſehen, daher ſich dieſer Geleg
„die Geſchaͤffte vom Känfer «
‚„zogen, und daher das Faktoru,
ihm nun auf vollzogne Hepra:
te. und er wohl gang dadurq
„tion ihn von der Ränferinun
»geſchrieben morden 3) bir
m; -.-
rn — — *—
sn) voß er: dem Ränfer in der Refolutio
ter⸗ und DaB gantze Werck etliche Jahr nad
einander ungangbergemadi.ıc.“ **
| II.
Orabriöt once Drurkhen en
logifhen Werd, welches in zukun
ne nie unter folgenden Tut
Tamm. M alten: Weil
Ei Kae Lüdovici ri Sci *
eben ini, lan. von des K
CoaradiSalici Borfahrenan, biß auf Conrac
num, den letzten Weiblingiſchen Hertzog
Francken und Schwaben. Mit einer Hiſtor
fihen Erläuterung und den beften Zeugniſſ
altee Scribenten durchgehende bewaͤhret, m
als en him eiedride 9 darg
ſtellet, von Joachim Frie Seller
Fuͤrſtl. Saͤchſiſchen Gerichts »Secretario, ia
gefamten —— — zu Weiner. *
D4 .. Re
. ‚Autor ift des vormahligen Sefant:
—— Helen Fi und wi alten Theofc
D. Rappolds Endel, hat fich anfä auf
den ben Prolegomen über den Geige Toferham; £
lobt wird. Nachgehends hat er Nic der Diſto
yimnnen der Welff
——
t
LT,
Ibie Materialien iu Dem
aus unterfaniet
een ———
— — mich Drud allzu
Antore,inmaffen erdemP.de Vir
utten unb Bamabligen
€er Memoires gu Gefallen des J
Eeibnigeng Elogium verfe
PA ma >
und Weibliugiſchen Stam̃⸗Regiſter. 09
Connexion der Hiſtorie an Hand gegeben, eine
geruͤckt; als 1) eine Tabelle der alten Bur⸗
gundiſchen Boͤnige aus Welffiſchen und
Carolingiſchen Beblüte, und Der von Ih⸗
nen herſtammenden drey Baͤyſerinnen, im
neunten, zehenden, und zwoͤlfften Seculo, nehme
lich, der Kaͤyſerin Judiih. Ludovici Pii anderer
Gemahliu, Adelheidz, Käyfers Ottonis 1. ante
derer Gemahlin, und Gifcle, Känfers Conradi
Salıci Gemahlin, mit etwas mweitläufftigen umd
ausführlichen Beweiß⸗Gruͤnden, aus alten Scri-
ptoribusRerum Francicarum dargethan, weil dies
fe Branche noch von feinem Braunfchtweigifchen
Hiftorico berühret und unterſuchet worden.
2) Stamm der Känferin Gifele, von väterlicher
Seiten, nebſt ihren beyden Bemahlen, Schwe⸗
ſtern und Soͤhnen. 3) Der maͤchtigen und
einer Königin nicht ungleichen Gräfin Mathil-
dis in Stalin, Godoftedi Gibberis Wittben,
und nachmahls Welfonis V. Gemahlin, vaͤterli⸗
che und mütterliche Stamm : $inie, wie auch
entdeckter Grad der Verwandſchafft mit den
‚Känfern, Henricis, IV. und V, in drey Tabellen,
mit unwiederfprechlichen Zeugniffen. 4) Des
Stamm Vaters deg heutigen Allerdurch lauchti⸗
ſten Hauſes Oeſterreich, Rudolphi Habsburgici,
Ankunfft von einer Welffin. 5) Ahnen-Tafel
der Kaͤyferlichen Printzeßin Gertrudis, des Welf⸗
fiſchen Hertzogs, Henrici Superbi, Gemahlin,
und Dero Eltern, Käufers Locharii Saxonis und
Rixz. 6) DBärerliche Sinie der Engländifchen
Printzeßin Machildis, Henrici Leonis anderer
Gemahlin, von dem Herkog in der Normandie
Ds und
fihon vorlängft gemohnt g
auserkohren habe. gr
Der.andere Theil, oder
iblinger , beficher au
Die erſte flelle vor des Fri
Conradi Salici Vorfahren,
Conradi Sapientis Vater,
Weiblingiſchen Käufers, He:
hm von Hohenflauffen,
Schwaben, vermählte ©d
welche hernach eine fruchtbar
Marggrafen von Defterreich
bere Tabelle fängt von geda
an, und geher biß auf Conra
dieſes Geſchlechts in Francker
DIE Erläuterung über dieſe
Mangel der Zeit nur in Sum
doch wird bey seder Perfon, {
Käyfer Friderico Barbaroffa,
5 Weslingiſchen Stam̃ ⸗ Regiſter. 212
es dieſes ſol nur: eine Probe ſeyn, und a
geoffer Herren Geſchlecht Megifter zu
gung eingerichteetwerden kön»
IE mr fo viel die älteren Zei⸗
Deutſcher Fürften betrifft,
heutigen, meiſtens ohne Unterſuchung
ar ß —— —— Genealo-
& la mode -Bilcher; ſich verlaſſen Fön
Mit der Zeitunddes Höchften Hülffe fell ,
wuac das Leben und Thaten / der groſſen
kalpes, und Werckzeuge vieler Veränderungen,
Inseini Leonis, und feines nah- verwandten Ge⸗
wees, des Dobenflauffifchen Känfere, Friderisi I.
Narkerafa, deren ieder faſt ein halbes Seculum_
weret, in voͤligen Jahr⸗Geſchichten, aus alten '
iaiptoribus Rerum Germanicarum, Anglica- _
wen, Isalicarum &c. befehrieben und combini-
werden.
HI
. Hifloire fecrete des Intriguesde la
| France.
| Das iſt:
e Hiſtorie von den Frantzt⸗
racticken an unterſchiedli⸗
8 Europaͤiſchen Höfen, aus dem
Engliſchen uͤberſetzt andrer Tell,
Londen 1733. 8.18. Bogen. *
© Bon dem erfien Theil ge en Shell —— Materie
Gaben wir im zehnten Stuck unfrer ABorom e. =
di⸗ (gg. —8
— — 1— wu
Es giebt ihm hiezu abſonde
Werachtung, womit man ii
ten Revolution * redet, wı
won bem leidenden Gehorſc
abſonderlich von der Geiſtli
da doch eben diefer Stand, |
gen und Anfehn berriffs, vi
ehren nichts wiſſen wid,
fein ganges Abſehn dahin, d
rechtfertige, zu welchem
me Diegierung Jacobs II. v
helms Recht, ſich der bedraͤ
— zeiget, zuletzt auch
er Engellaͤnder anmerckt/ da
viele, die doch hauptſaͤchlich
der anders Sinnes geworde
nig entweder zuruͤck begehri
allerley Weiſe König Wilh
vochc wobey er zugleich aut
ala AG a A An
.
[0
des Iatrigues de la France. 213
wie wenig Gutes fi) dieſe Marion zu einem Pas
piftifchen Könige zu verfehm habe, da mon ſich
denn leicht eimbilden fan, wie das ietzige Mini-
fterium hin und wieder feine tehren friege, fo
mohl wegen der kuͤrtzlich bezeigten Undanckbar⸗
keit gegen die Allüirten, Die fich Loch ihrer bey der
Rerolation eifrig angenommen, und der ger
nauen Verbindung mit Franckreich, die gleiche
wohl nicht anders als fihädlich ſeyn fönne, als
auch wegen des Eiffers, womit ſich viele gan
augenfceinlich nach dem Prätendenten fehnen.
Diß iſt der Entwurff von diefem Tracrar übers
haupt, ans welchem wir, weil er in der That
viel befondere Nachrichten enthaͤlt, fo zwar groͤ⸗
ften Theils auch fonft ſchon gedruckt zu finden
fern, aber, weil fie erwan in Kleinen Schriften
ftehn, leicht koͤnten verlohren werden, eins und
Das andere beybringen wollen, bemercken aber
noch vorher, daß faft durch die erfte Helffte des
Buchs der P. Orleans widerlegt werde, welcher
in feiner Hiftoire des Revolutions d’ Angleterre
den Nahmen haben wollen, als wenn er, was die
vorhabenden Zeiten betrifft, nach denen von Ads
nig Jacob ſelbſt erhaltenen Nachrichten fchreibe,
da man fich denn wohl eimbilden fan, daß König
Wilhelms nicht gefchont werde,
Es fängt der DVerfaffer von dem Unterneh⸗
men des Hertzogs von Monmouth an, darein
Koͤnig Wilhelm von einigen neuen Scribenten
mit geflochten worden. * Er geſtehet p. 4. daß
der⸗
Es meſcridige den Rönig Wilhelm aach die Se-
eret Hiſtory of Whiteha] yab Monf. karrei {a Hi.
III. Hiflöire feerete
——— —
Ibe dem Hertzoge auffeiner Flucht nach Hole
die noch. bey Lebzeiten König Carls ges
he vlel Freundſchafft erwieſen welches auch
önig, der ſich zorniger auf ihn ſtellen mus
als er in der That war, nicht ungern geſehn,
man in einer mit Ziffern geſchriebenen
xifft gelefen, foindes Hertzogs Kleidern ger
den worden, doch habe er ihm Feines Weges
ſchlaͤge wider Engehand gegeben, vlelmehr
achtet, wie er ihn bewegen moͤchte bey dent
pfer Dienfte zunehmen. König Wilhelm,
jahle noch Pring von Dranten, erwieß
fo viel. Höffligfeit, daß ihn diegange Arnıee,
fft er ſich bey den Mufterungen einfand, als
mGeneralbechren mufte. König Carl mu⸗
war auf Anſtifften feines Bruders thun, als
ner folches übel nähe, und gab feinem Ges
dten im Haag Ornre , fein Mißvergnügen
des Intriguæs de la Framse. 2 j
ihm mit Schlägen zu drohen, wie man denn
fagt, daß der Geſandte fich unterfländen, den Of⸗
fieterernder Armee vor fich zu verbieten, daß fle
dem Hertzoge obbemeldte (Ehr » Bezeigungen
wihe möchten wiederfahren laſſen. Könige. &
Carl befahl zwar hierauf dem Geſandten eine
Zeitlang feine Audienz bey dem Prinzen zu neh⸗
men, weil er aber gleichwolauf feine Satisfaction
drunge, faheman wohl, daß der König alles nur
that, um vor feinem ‘Bruder Ruhe zu haben,
wie denn der Autor auseinem gewiſſen Munde
will gehört haben, daß des Königs Nachläßige
keit in der Regierung und deren gängliche Uber⸗
laſſung au feinem Bruder nicht natürlich, ſon⸗
dern bloß zu dem Ende angenommen geweſen,
damit er Die Schuld nicht tragen dürffe, wenn
die Sachen übel lieffen, denn fonft ſey er in der
That eintichhaber von Ordnung und auf feinen
Meyinungen eben fo befländig geweſen, als fein
Dere Barer, * Weil die Papıflifchen Scriben-
ten,
s Wir wiſſen nicht, ob der Autor dieſen Character
füglich, werde behaupten fönnen, denn es fam,
wie maß aus allen Umſtaͤnden fieht / dieſes Koͤniges
unorbentliche Regierung bloß daher, weil er von
Natur im hoͤchſten Brad wolluͤſtig war, und alfo
niche Zeit hatte, mit ernfihafften und wichtigen
Dingen umsnneben, man fabe auch wohl, daß er
ſich biefer Volluſt nicht wider feine natürliche
Neigung ergabe,weilerbarinne gang erfoffen was,
und seiget ſchon die Furchtſamkeit, von ber bier der
Serfaffer redet, feine natürliche Echwäche an,
So ſteht auch dahin, ob man ihn ſeht lobe, wenn
man ihm eine ſolche Beſtaͤndigkeit beylegt, wie
fein Vater gehabt, von dem wir In dem vier zehen⸗
III. Hifloire feerere
wie unfer Autor meynt, aus Boßhetit ans
fen, daß König Wilhelm no vor feiner
mählung mit der Printzeßin von Yorck Ab⸗
auf die Englifche Erone gemacht, inmaffen
feine Hoffnung gleich ſoll angegangen feyn,
aftsbury die. Hof Parthey verlaffen,der denn
Pringen durch feinenAgenten duMoulin die
Ihe vorgeſtellt; jo will zwar der Verfaſſer
es nicht laͤugnen, und geftehr, daß der Printz
den Engliſchen Proreftanten heimlichen
ef Wechfel gepflogen, fo bald er von dem
mdniß zwifchen Engelland und Frauckreich
1670. Nachricht bekommen, woraus Die
holicken fi ſo viel Vortheil verſprachen; er
uptet aber im Gegentheil auch, er ſey fol«
wohl befugt gewefen, inmaffen er doch nach
enden Prinyeßiunen von Yord der nechfie
nErbe geweſen, fonderlich aber, wenn fie
des Intrigues de la France. 217
nach König Carls Tode nicht zu verlaffen, in⸗
maffen er unfehlbar vielen Eng: ändern würde
ſeyn verdächtig worden, menn er zugegeben hätte,
ihn in Holand gefangen zu ſetzen. Dip habe
auch König Jacob wohl gewuſt, weswegen er
feinem Geſandten Befehl ercheilee, den vom
Monmouth heimlich hinweg zu nehmen , wel⸗
ches iedoch der Print erfahren, den Herkog
warnen laffen, und nachdem er weggeweſen, Er⸗
laubniß gegeben ihn zu fuchen. Monmouth habe
fich hierauf nach Brüffel begeben, aber auch da
nicht lange bleiben fönnen weil ihm der Marquis
deGrana,auf Anregung des Englifhen Reſiden⸗
ten, andeuten laffen, fich aus den Niederlanden
wegzumachen, da er denn unbefandter Weife
wsteder nach Holland gefommen, und darnach
fein Vorhaben auf Engelland unternomnien,
Der Autor will fo wenig geſtehn, daß der Print
von Dranien hinter dieſem Handel gefteckt, daß p. 13.
er vielmehr behauptet, es habe deu Herkog und
feinen Anhang bloß die Berzweifflung zu dieſem
Unterfangen bewogen, * und Monmourg Ans p. 14.
aͤng⸗
»In der complete Hiſtory of England werden toif
derichtet, daß der Hertzog nach Koͤnig Carls Tode
gar nicht in willens gehabt, ſich wider den Jacob
aufjulehuen, wie man denn einen Brief anfuͤhrt,
den er damahls an einen feıner Freunde yefchrie-
ben, der ihn vermahnet, an ſein Gluͤcke zu geden⸗
cken, und darinnen er ſich folgender Worte bedie⸗
net: Ich gedencke vielmehr meine uͤbrige Aus
benss,3eir in Rub zuzubringen, als andre Darine
ven zu jtören, und bin weniger begierig, aroß
Weſen in der Welt zu machen, als ın Dix Ein⸗
Deutfche 42. Zrud XV. th. P fam,
111. Hifloire feerete
glich gar nicht im willens gehabt, fich zum
nige aufzuwerffen, wie er auch nicht hoflen
en, daß die Engelländer, wenn fie ſchon Kö⸗
Sacobs müde wären, feine Pringepinnen
tmübergehn würden. Destegen habe
mmouth dem Grafen bon Argyle das Wort
eben, ſich nur als General dererjenigen aufı
hren, die fich mit ihm wider den Könlg ver«
den würden, hernach fey ihm erft mach der
[dung von Fergufon, der vermuthlich von dem
ige beſtochen gewefen, zu Beförderung fels
Falls in den Kopffgefegt worden, daß er ſich
ſt zum Könige ausruffen laffen. * Es erzeh⸗
hierauf der Autor umftändlich die gange Die
e des Monmourhifchen Unternehmens, weis
wieer durch feine unbedachtſame ke
ei
miele fälle su leben. Doch foll er fich, wie
des Insrigues de la France. 219
ſelbſt Urſache an feinem Verderben gewefen,
entſchuldigt ihn wider unterfchiedliche Laͤſterun⸗
gen des Frantzoͤſiſchen Jeſuiten, und reder auss
führlich von den Grauſauikeiten, welche der Koͤ⸗
nig nad) feinem Lintergange wider feinen An«
aug ducch den General Seversham und $orb
effergs verüben laflen, und verfichere p. z5.
Daß er dieſes allesvon einer Perfon habe, die dies
fe Begebenheiten felber mic angefehen., Sum
Beſchluß hengt er eine Warnung an, was man
ſich zu einem Popiftifchen Könige zu verfehn has
be, wenn nıan feinen Willen nicht in allen blind»
lings folgen wild. Denn ob gleich Engelaud
tegund noch von einer Proteftantifchen Königin
beherrſchet werde, auch Addreflen gnung zur
Beſtaͤtigung des Hañoveriſchen Erbrechts vor⸗
handen wären; fo befinden ſich doch, ſpricht p.26.
er, noch viellibelgefinte unter uns, Die eis
nelTeigung gegen denStangöfifchenPrüs .
tendenten bezeigen, welcdyer nad) einem
vier und swangigjäbrigen Exilio Misterie
gnung finden würde, funfzig ſolchen Mis
nifteen wie Jefferys war, indiefem Ad»
nigreiche zu sbun zugeben. ıc. Nach En⸗
digung dieſer Geſchichte geht der Autor Die
Handlungen König Jacobs durch, welche ietzo
einige enıfihuldigen wollen, um zu weifen, daß
man feinem Dringen das unrechtmaͤßig entwens
dere Regiment wiedergeben müffe, und weifer,
wie fälfchlich der P. Orleans verfahren, wenn er
alles zum Beſten zu fehren geſucht. Was ins p.353
fonderheie die Befigung der Aemter bey der Are
mee, ſo wohl als bey der Policey und bey Hofe
P 2 ber
vos jew sure, su ge gun rw
p.33. Religion zu bewegen fürchte,
sain Kirk, welcher vor kurtzen v
gekommen war, eine verwegen
er wendete vor, wie er einſt am?
zocco etwas twegen der Gu
‚ger zu thun gehabt, habe er
ſprochen, wenn er iemahls die
olte, ein Tuͤrcke zu werden,
ömtfchen Glauben eher nicht:
dieſem Verfprechen ein Gnuͤge
p.43. ften beförderte die Revoluti
Jacob fieben Biſchoͤffe in den
fie fich geweigert, feine Erklaͤ
wiſſens · Freyhelt öffentlich ab
aus bloſſen Haß gegen die Pap
fie ſonſt bereit waren, ſich mit!
Conformiften gu vergleichen,
En auch die S
uſſe ſtunden, * wiewohl de
des Intrigues dela France. 22F
recht vorgiebt,es hätten die legtern ſich ſelbſt hin⸗
ter die Papiſten geſteckt, damit ſie den Koͤnig be⸗
wegen moͤchten, den Biſchoͤffen bemeldte Erklaͤ⸗
rung aufzudringen, in Hoffaung, daß die Sache
auch zu ihrem Vortheil ausfchlagen werde. Da p4r-
er auf ven Grafen von Sunderland koͤmmt, wel⸗
chem, wie befant, viele, und unter denen auch der
P. Orleans, König Jacobs Unglück beymeſſen,
fagter, es wilrde feines weges ſchwer ſeyn, des
Grafens Ehre zusetten, wenn er in feiner Reli-
gion eben fo beftändig gewefen wäre, als in den
Staats: Angelegenheiten. Sein vor Die Pros
teflanten in unterfchiedenen von dem Autore bes:
ruͤhrten Gelegenheiten bezeigter Eiffer habe
verurfache, daß ihn die Papiften vor ihren Feind
geßalten, doch wolle er eben nicht ungerfuchen,
mie weit es einem ehrlichen Manne anftehe, ein
ſchlimmes Minilterium zu unterftügen, und fich
in feine Anfchläge einzulaffen, um das daher zu
beforaende Ubel abzuwenden. Bon feinem
Brief⸗Wechſel mit dem Prinzen von Oranien
find des Verfaſſers Worte fo zweiffelhafftig, daß
wir fie lieber felbft herfegen wollen; wenn er
niche, heißtes, unmittelbar mit dem Prins
p 3 gen
fich im Anfange durch bes Königs Erklärung we⸗
gen der Gewiſſens⸗Freyheit blenden laffen, und
berufelben davor in den ſchmeichelhaffteſten und
demuͤtdigſten Addrefien Dauck gefagt, weil fie
uncht ırmogen, daß alles hauptſaͤchlich auf den
Römifch-Eatholifchen Bortheil angefeben ſey Wir
fie aber an dem Ubermuth der legtern wahrnah⸗
men, wie viel die Glocke geſchlagin Hätte, fien⸗
—* fe baldan, mit den Biſchoͤfflichen zuſammen
eten.
111. Hifdire ferrete
—
n Briefe gewechfelt, fo that es doch
ne Bemablin mit der Printzeßin aber
weiß eigentlich nicht, ob folcher Brief:
echſel auf etwas anders, als Compli«
ngen angelommen, Im uͤbrigen aber
te der Graf dem Prinzen feine Mey⸗
ng ger füglich durch den Brafen von
mucy, feinen Verwandten; der fich da⸗
hls an ihrer Hoheit Hofe befand, ent ·
cken laſſen. Daß Sunderland dem Köni⸗
nach kundgeworde nen Vorhaben des Printzen
lend verraͤtheriſche und zu feinem Ruim gerets
de Anſchlaͤge gegeben, will ernicht glauben,
d beweiſt es aus einem Briefe, den der Graf
& nach der Zeit geſchrieben da König Wilhelm
geruffen werben. Jedoch Fan er nicht laug ·
, daß der Graf den König verhindert, eine
nsöfifche Armee zu feiner Huͤlffe uͤberkom⸗
zu laffen, und fich der vornehmſten Prote⸗
atiſchen Herren zu verfichern, die ce mit dem
ingen hielten, wodurch allerdings die Revolu-
des Iutrigues de la France. 223°
ns
809 von Mariborough, damahls noch Lord
Churchil, ift bey den ‘Seinden der Revolution
mis dem Grafen von GSunderland in gleicher
Berdammuiß. Der P. Orleans giebt ihm p.se.
Schuld, wie dereinſt zwey Partheyen des Prin⸗
gen, eine von dreyzehn, die andre von dreyßig
Pfer⸗
— — — — — — — ——
ſelbſt nicht, was er davon gedencken ſoll, und will
nichts gewiſſes ſagen, welches um ſo viel wunder⸗
licher iſt, weil er ſonſt vorgiebet, die Nachrichten
zu ſeiner Hiſtorie von Koͤnig Jacob ſelbſt erlangt
zu daben. Noch ſagt Larrei an einem andern Or⸗
te von ihm, daß er, da mit Koͤnig Jacob alles aus
geweſen, demſelben weder in ſeinem Ungluͤck fol⸗
gen, noch auch zu dem Printzen von Dranıen übers
gehen wollen, daher er das Mittel ergriffen, und
Ah nach Holland begeben, allwo er ſeine Papiſtiſche
Religion die er1636. angenom̃en, wieder verlaffen.
In der Secret Hiſtory of Whitehall find zwey Brie⸗
fe von ſeiner Aufführung, da in dem einen gewie⸗
ſen wird, wie ihn die Frantzoͤſiſche Parthey vor
einen verſoͤhnten Feind gehalten, der Koͤnig Ja⸗
cobs Bunft nur darum geſucht, Damit er Gelegen⸗
heit haben möchte, ihm Tort zu thun. Sie haͤtten
ihm auch abgemerckt, daß er es zwar allezeit mit
dem maͤchtigern Theile halte, iedoch aber feing
Sachen ſo anſtelle, daß er bey etwa vorfallender
Veraͤnderung davon keinen Schaden haben moͤ⸗
ge. So will man endlich, daß er den P. Peter wi⸗
der ſeinen eignen und der Koͤnigin Willen, durch
unnachlaͤßiges Anhalten bey dem Koͤnige ans
Bret gebracht, welches auch diejenigen, die ihn
doch entſchuldigen, ſelbſt nicht läugnen, und vor⸗
neben, daß er als ein kluger Staats⸗Mann fols
ches darum getban, damit die Verantwortung
von den obhandenen gefährlichen Dingen niche
auf ihn kommen möge.
P4 “Dies
TIL. Hifsive focrere
den, unglücklich geweſen, wären bie Use
unten darüber fo erfchrodfem, daß fie alfobalt
hloſſen, fi des Königs. Perfon zu bemaͤch
n, welches Churchil thun follen, wofern in
it des Königs Mafenbiuten daran verhin
t; gleich als wenn es wahrfcheinlich wäre, daf
Pringen Anhang über einen fo geringen Un
den Much haͤtte ſincken laffen. Wielmeht
auptet der Autor, daß des Königs beftändigı
Hgerung chu freges Parlament zu beruffen,dti
ſſen bewogen, ihn zuverlaffen,als der ſich mu
& Papiften und Irrlaͤnder tegieren laſſen
xinne habeder Lord Churchil den Epempeln
Printzens von Daͤnemarck und Hergoge vor
afton gefolgt, auch dem Könige einen Brie
terlaflen, darinne er feine Bewegungs Urſa
aentdeckt, und unter andern folgende Wort
raucht: Ob ich gleicy nicht länger in
ſellſchafft folcher Derfonen bleiber
des Intrigues de la France. 22%
hiernechſt der Autor, wie argliftig der König in”
vorgegebener Bewilligung bie Beſchwerden der
Station abzuftellen, verfahren, fintemahl er die
deswegen gegebenen Befehle wiederzuffen, fo
bald man vernommen, daß des Pringen Slotte
bey dem Auslauffen einigen Sturm erlisten, und
feidye erneuret, fo bald er gefehen, daß derfelbe
von feiner Wichtigkeit geweſen. * Der er 54
ade
ſteht auch in ber Secret Hiftory of White-Hall, as
wo der Bord, welcher ihn ausführen follen, nue
mit dem erfien Buchflaben C - - - genannt
wird , und vermutblih Churchill fegn foll.
Bon dieſem erzehlet man, iedoch ohne zu erweh⸗
nen, daß es wegen der unglücklichen Begebenhei⸗
tem mit des Pringen Partheyen gefihehen, er habe
den Köniz zu bereden geiuht, er moͤchte die
Arvant-Guarde von feiner Armee muftern, ba es
Bent, weil diefelbe nabe benm Seinde geftanden,
leicht geweiin wäre, den Königin ihre Hände zu
lieffern. Es jen aber derfelbe durch ein ſtarck
Maſen Bluten bewogrn worden, die Sache aufjur
Ahieben, da man ihn indeffen von der wider ihn ob⸗
Bandenen Hmterlift benachrichtiget, worüber ber
Lord mit einigen andern zum Pringen übergenans
gen. Wofern ja an dieſem Anſchlage mag ift, fo
iſt doch kaum vermuthlich, Daß der Prink darum
Wiſſenſchafft gehabt, weil man fonft wol ſieht, daß
ibm an bed Koͤnigs Nufenthals in Engellanb
nichts gileg.n gewefen.
Uber die erfie Zeitung vom Sturme, bie man von
Frantzoͤſiſcher Seite trefflich gu vermehren und
gu verbeffern wuſte, war der König Sjacob fo
(tob, daß er zu dem Ftantzoͤſiſchen Geſandten
Barillon ſagte: Sehen nun wird auch der Wind
Paͤbſtiſch
ps "Auf
Ber Geſetze gegründet, nachzukon
zu gleicher Zeit alle zu Beruffun
ments ausgefertigte Commiflio:
nicht fortgeſchickt geweſen, verb
und ſich auf den Weg nach Franc
welchen Schluß er, wie aus allen
heller, eher gefaßt, als er noch vo
Pringen verfandten Abgeordneter
p55. ben Fönnen, ja nocheher, alser fie.
ſchickt, ſintemal einige, die um des
lichkeiten gewuſt, wohl funffzehn
Abreiſe davon geredet, manuchꝰ
Papiften in Londen aufweiſen konn
ihm rathen, nach Franckreich zu ge
gelland in der damohligen Unord
fen, vermoͤge welcher fich binnen N
(0 viel Verwirrungen entfpinnen
er mit aller Sicherheit zurück kom
Auch da die Sachen des Königs ı
aefommen waren. fante meher or fol
des Intrigues de la France. 234
kam, lieg er alfobald-den Papiften zu gute eine
Proclamstion ausgehn und entledigte einen Bi⸗
ſchoff dieſer Religion feines Areſts zu Newgate.
Indeß unternahm ſich gar einer von den Hoff
Geiſtlichen, an den Oberſten Sammer » Herrn
Grafen von Mulgrave zu fchreiben, er folte feine.
Zimmer mit neuen Mobilien verfehn, weilerin:
wilens habe, su Whitehall zu bleiden. Wenn.
der Frautzoͤſiſche Jeſuit von dem Irrlaͤndiſchen p- 6E
Kriege und der Schlacht an dem Sluffe Boyne
ſchreibt, machter wider pie Wahrheit der Hiſto⸗
wie song Wilhelms Armee viel ftärder als die
Jacobiliſche, um die Schande von dem Verluft
dıefes Treffens zu bemänteln, welcher groffen-
Theils von der Furchtfamfete König Jacobs
herkam, inmaffen einige gefangene Irrlaͤn⸗
der den Englifhen ohne Scheu befannt,
wenn fie ihre Könige vermechfeln dürften, wol⸗
sen ſie wieder die Schlacht von neuen anfangen,
und zweiffelten nicht, den Sieg zu erhalten..
Nachdem nun unfer Autor mitdiefem Wieder P-7%
fadyer fertig tft, nimmt er fih vor, aus Engli⸗
ſchen Nachrichten felbft zu erweifen, daß da⸗
mahls diejenigen felbft die Revolution befördert, -
welche diefelbe gegenwärtig zu ſchwaͤrtzen und
runter zu machen trachten. Ich will, fpriche
er,mit einem Woerte fagen, daß wir dies
felbe der Empfindlichkeit der Englifchen
Birche ſchuldig ſeyn, welche von dem
Hofe viel Beleidigungen und Ungerech⸗
tigleiten Hatte ausfteben müffen, und daß
unſre iegigen Prediger von denleidenden
Geborfam und verbotenen Wiederftand
(Now
drrchzufahren getrachtet, welches il
p.75 . Frantzo ſiſche Hof vor übel gehalten
fet, wie die Frantzoſen dept Könige ®
Jugend oufgehäßig geweſen, wie fic
ten Jahre feines Alters das Fuͤrſten
ge genommen , und die Witten
ihn verhetzt, welches alles Earl II. ı
tzog von Yorck unbeweglich ange
guugfamen Zeichen, daß fie mie 5
einem geheimen Bünbdniffe ſteckten
babe man zwar von Frantzoͤſiſche
trachtet, den Pringen üher den Ste
da man ihm in dem Kriege von 167
Herrichafft über Holland zu geben
es habe ſich aber der alte Haß um fo
von neuen geäuffert, da er nach d
nicht tanzten wollen, deswegen fen {|
abermahl genommen, und zwar u
ſchen Frieden wiedergegeben, doch
des Intrigues de la France. 229
benadpbarten Provintzen fletig beunruhigt, umd
endlich 1685. mitten im Frieden von.nenen ents
zogen worden, zu welchem Ende der Priutz vom
Conde mit dem von Dranien einen Proceß ans
fangen müffın, in welchem man Ihn fo verächte
lich gehalten, daß er einmahlinden Adten, Herr
Wilhelm, Graf von Tiaflau zu Amſter⸗
dam ın Kolland wohnhafft, und ein anders
mahl der ärger ausdem Krag heiſſe.
Wir übergehen die Grauſamkeiten, welche dab
mahls in dem Fürftenehum Orange von dem
Sransofen begangen worden, teil ınan fie in bes
fondern Tractaten befchrieben finder, diefelben
auch mehr aus Haß gegen die Proreftsnrifche
Melision, als aus feindfeligen Abfehn auf den
Prinzen vorgenommen worden. Es ift aber
noch ein unberrügliches Zeugniß von des Kös
nigs in Frauckreich perfönlichen Haß, wider den»
felben, daß er nicht leiden Fönnen, wenn man
wohl von Ihm gefprochen, woraus zugleich er⸗
heller, daß oberes zuweilen gleich felbft gechan,
foldyes doch nie aus gutem Hertzen gefchehen.
Man har dißfalls wohl zu mercken, was dem p.78.
Printten von Conde begegnet, welcher dereinft
in Gegenwart des Königs von des ringen
Topfferfeit fehr vorrheilhafftig redte, womit er
den Srangöfifchen Einbruch in die Niederlande
1672.gefleuret, und unter andern gefagt; Der
Prinz Babe bep guter Zeit zu erkennen
en, daß er nicht von der Tugend
einer Vorfahren abweiche; worauf ihm .
der Röniggeantwortet: Und ihr, mein Vet⸗
ser, ſeyd auch von dem Derdienft eines
euren
-
m
u vum. wg ww. ww...
worden, ang Licht gefommen, zum
und daraus einen furgen Auszu;
wozu König Jacobs Regierung d
laß gegeben,machte, Er faͤngt
ſchraͤnckten Macht an, deren er
p.32. Gefege und die Parlamenter ar
vergleiche ipn mit Carlen II. der
chemahl dergleichen verſucht, abeı
mer zum Schein die Geſetze bei
ſich nach denfelben gerichtet, wie
einft in einer den Grafen Laudeı
den Sache erwiefen, der einige t
derwärtigen in Schottland wol
wiffen, ohne daß fie der König di
* Der Autor hält folchesum fo viel:
weil der König fonft diefem Prin
gehalten, wie er fih denn acht Tag
mercten laffen, ale Conde, ber
Summe gegen ihn verfpielt gehal
des Intriques dela France. 231
cher ſich deswegen bey einem Miniſter befragt,
und dabey verſichert, daß er zwar den Grafen
auf feine Weiſe wolte fallen laſſen, gleichwohl
aber ihm auch in feinem Begehren nicht will»
fahren, wenn es wider die Gefege wäre, weil er
feines Pflicht zu ſeyn erachtete, Biefelben genau
zu beobachten. König Jacob hingegen habe
fi) daran nichs gelehrt, fondern allesfchledhtere
dings nach feinem Willen gerichtet. Hierauf ps.
erzehlet der Verfaffer, wie cs mit dem Proceffe »
der fieben in den Tour geſetzten Bifchöffe herge⸗
gangen, und wie fie endlich wider des Hoffe
Dermuchen durch die Gefchwornen loßgefpros
chen worden, bey weldyer Öelegenheit aller ihrer
Feinde und Freunde Nahmen beygeſetzt wor⸗
den: Diefes Verfahren wider die Bifchöffe bes
ſchleunigte auch des Printzen von Oranien Un⸗
ternehmen, indem viel Herren und Edle zur fele
ben Zeit deswegen nach Holland giengen, und
unter andern der Herkog von Shrewsbury fein P:89-
Megimene Reuterey aufgab, feine liegende
Gründe vor 40000. Pf. Sterl. verpfändere,
und fo wohl feinen Degen als Bermögen dem
PDringen anbot. Ferner verdroß die Cleriſey
die Aufrichrung eines geiftlichen Gerichts, oder
wie wir es nennen möchten, eines Conliltorii,
vor weldyem der Biſchoff von Londen auf eine
Zeitlang abgefet, und andre Sachen mehr uns '
billig ensfchieden worden, Abfonderlich hat der P-9M
Kandel des Collegii Magdalenzi zu Orford viel
Haͤndel gemacht, dem der König wider die Sta-
tuten einen Präfidenten aufdrang, die Glieder, .
welche nicht gehorchten, abs und davor Papiften
sine
ſen werden, an EINER ZOTD geſo
darinne man ihn im Nahmen
ſucht, gewiſſen benauten Perf
p-106.
beiffen, meil der König ihr
derfichert fen, hingegen droht
im Sal er fich diefes Dienſte
mit des Königs Ungnade u
hen Ruin. Bey Gelegenh
unter König Jacobs Nahme
fanıfeiten koͤmmt der Autor aı
che Ende des Grafen von E
dereinft mit abgefchnittener Ki
daß man temahls gewiß erf
gegangen. Doch geftehter,t
it der Perſonen, die mann
sehlung mit mengen muͤſſe
falt, womit man die Sache
Fact , ihn niche mie Verſich
laſſen. Der Stand diefes He
Froͤmmigkeit und vortreflich,
der iriguer de 1a Fee 235
ich der Hertzog von Yorck einſt durch des Gra⸗
fen Gelindigkeit gegen die Papiſten in Irrland,
allwo er Vice-Re& war ‚habe bereden laffen, er ſey
auf feiner Seite, ihm auch in Anfehung deffen die
Werlängerung feiner Wuͤrde zumege gebracht, .
Als er aber nach der Sand gemerckt, wie hinter
dieſer verſtellten Gelindigkeit ein wahrbaffter
Eiffer vor die Proteſtantiſche Religlon ſtecke,
habe ſich ſeine —— in an —*8
und man von derſe eit angefangen ⸗
che Auſchlaͤge wider ihnn zu machen. Er bemerkt
daß man zwey Leute, Nahmens Breddon
Speake, welche die Wahrheit von dieſem
Mord durchaus an Tag bringen wollen, auf alle
Weiſe verhindert, geftalt man ihnen beit In einem
von der verwittbeten Königin unterfchriebenen
Zertel ale Gnade und Gunft von der Stuarti⸗
ſchen Familie verfprochen,, wenn fie ihre bereits
Ausſage öffentlich widerruffen wüzden.*
will er doch felbft nicht glauben, daß
ihre angegebene Gruͤnde die Ermordung des
Grafen fartfam erwiefen , doch fey aus den das
mals beggebradhten Zeugniſſen fo viel zuerfchen,
daß fich niemals in einigem Falle fo viel Umſtaͤnde
vorqethan, weiche einen Verdacht erwecken koͤn⸗
nen, daß der Graf von fremder Hand umgebracht
worden.** Es redet der Autor fernet von einer
Schrifft
E ⏑ ——
⸗ wenigſten ward ihnen deswegen der Proceß
—— ah muften fie 1000. Pfund Sterling®
Errefie geben.
se Eg ward biefer Graf befchuldigt , daß er In die
vorgegebene Werrätherey von Anno 1683. Der,
Deutfipe 48-Ernd.X V 66: fr} widde
3 wer: wohl:
u Geſchicht⸗Schreib
e
es überall ie ber —
ice —**
| in te Richter herbe
Den , um ihre nung zu fagei
‚ Körper wiber bie hergebrachte &
aus dem Zimmer getragen, da
hen war, er u
Darb wi
bezeugten, daß fell
rcke von ber Welt gemad
beg einem Selbſt⸗Moͤrder
und es melden auch einige Gefi
daß man feine Finger gan blut
- fühlebenen Drten jerfchnisten gef
.. den, dafi er fich eine Weile ge
. geivehrt habe. Bey unferm?
paar Worte, welche man nicht
wenn man nicht Mr. Larrei ‚oder I
g
ih
des Intrigues de la France, 237.
Proteßtants Anglois à leurs AlteffesMf. le Prince
& Mad.lePrincefle d’Orange,ang &icht gekommen,
umd urtheilt davon,daß fienicht aus eines Diens
ſchen Kopffe gekom̃en, ri * vielen zuſam⸗
men getragen worden, ſo ſey fie auch wegen der
ihres Inhelt⸗ ſehr Goch zu ſchaͤtzen.
Er lehrt daraus wie die Pfaffen, bevor ſie den P- ıre.
König zw. Unterſchiebung eines vermeinten
EramsPringens beredet erſt alle andre Mittel zu
verſuchen gefonnen geweſen, darunter ihnen aber
Boch feines thunlicher vorgekommen als daß der
König zuvor die Printzeßin von Oranien theils
durch ſein vaͤterlich Anſehen, theils durch andre
dazu dienliche Gruͤnde zu Annehmung der Roͤ⸗
snilchen Religion bereden, oder es zum wenigſten
bey ihr fo weit bringen ſolte, damit fie das Vor⸗
‚fo man hatte, ſolche Religion in Engels
tm frenen Schwang zu bringen nicht Kine
derte. Hiezu fen ein gewiſſer Menſch, Nahmens
Stuard, gebraucht worden, der wegen dieſer
Sache mit demPeafionario Fagel unterſchiedene
Briefe gewechſelt/ deren Inhalt unſer Autor kuͤutz⸗
lich anfuͤhrt, und iſt daraus fo viel zu erſehen, daß
der Printz und die Princeßin weiter nicht Pr !"-
—— * nuꝛ / zu geſtatten daß dieje⸗
Grund⸗Geſetze wider die Papiſten
ten aufgehoben werden, welche ſie
bloß in Anſehung ihrer Religion angien⸗
gen, diejenigen aber müften bleiben, wo⸗
ten von diefer Religion gewehrt
wäre einen3ig im Parlamente su baben,
und wichtige Aemter zu verwalten. Weil
fie mm weiten nichts willigen wolsen ‚befchloß
2 MAR
nad)
sen bemüht, weil er fein Dtcche;
gefchm: —— 14
Wan war
des Insrigues dela France. 234
Hiem̃ehſt dieeat tomme er abermahl auf der Eugli⸗
ſchen Herren gepflogenes Verſtaͤndniß mit dem P- 123.
Pringen von Dranien, deren er etliche nennt,
welche entweder ſtets in Holland bey ihm gewe⸗
ſen, oder doch ab und zugereiſt. Unter andern
erwehns.er, wieder Colonel Sidney nach Mom
gegangen , um vor des Printzen von Oranien
erde arbeisen , wie denn der damahlige
Die on feige Die da p. iꝛ25.
marck, —— * Seine
nich, Hach ber vorgegebenen Niebe
——— wie es b 3 |
ſeyn
befuͤhl
Baden Def ——
Die kaltſteuige Auffuͤhrung des Roͤmiſchen Hofes
Dep biefer Sache, —*5* Fehr anpngehn gefchies
denckwuͤ tdig. Denn als nach
Der Revolution der Cardinal d’Efte, der vertniebe:
——e— Bruder, gr“ — Watien
Prote beöraegen e Audien
ſuchte, 5 © er von einem Tag jum andern auf:
und muſte endlich um —— an:
re vo ragen,
des Intrignes de 1a — 239
Einfall ber 3 Franhoſen in diefe in diefe Previngen fbis ſchi⸗
den folk, und nachgehends publicirte der Spa-
nifche Befaudte zu Sonden , wie p.1z5.gemeldet
wird, die Erflä des
foldes Unternehmens Peine, © oh
——— u Bualangn I
erſchw ‚da
König in Franckreich den Pringen von Oranien
ſelbſt Das Lob geben mufle : Mr fep der. groͤſte p. i126.
Stests-MHiann von Europa. Eswar au
Jacob, da er ſchon die gewiſſe Nachricht
aus Sndreich erhalten, daß die Landung ches
fans vorgenoumen werden, ſo wenig ge⸗
clave alle bie andern verficherte,es wolle derſelbe
von ſrinem Begehren wegen der Quartier⸗ Sreys
. beiten abfichen , und Avignon wieder geben,
wenn füch ein jeglicher verbinden würde im Fall
ee sum Pabſt erwehlet würde, alle Aräffte anzu
werden daß die mie feinem Bönige tm Krieg
verwickelten Catholiſchen Prinzen Friede mach⸗
con, nd hernach dem Koͤnig Jacob wieder zu ſei⸗
wen Throne huͤlffen; antworteten ihm faſt all,
wis ber Cardinal Altieri , welcher fagte: Er
wänf het swar Dei Seieden unter den Ch a
Chen Poremasen von Hertzen ———
Rönig tn Franckreich werde die
nen ange 3*
wem Vorhaben noch * 5 er
sweißle. N (2
* ae Yenerben — well A
tEFranckreich eingelaſſin
iesigee guten — 22 Der ——
en mie dem neuen Bönige von Engelland,
ich fo gut brauchen Einten,
jeg ſtati finpen. j
HIN. Höre free
fe, fc Dura vernänffeige Mintel re
janen zu verfichern, daß er vielmehr aus
glaͤublſcher Halsflareigfeit ſich gegen P, Per
vernehmen ließ: Er wolte lieber nur ein
be regieren , und zuletzt alsein Mär«
tr flerben — er den Troſt haben
e, an — iſchen
urben als dreyßig
hrein — gen
n, und nach feinem Tode diefelben in
Begerey verlaffen , darinnen er fie
auden. Won dar kom̃t unſer Berfaffer, dee
eben nicht fo wol an eine gewiffe Ordnung
Schreiben binden , als vlelmeht nur einige
nerefungen zur Erkaͤntniß der damaligen Zele
und derfelben Vergleichung mit den ietzigen
ben wollen, wieder auf die Bezeigung der
ylifchen Biſchoͤffe, welche damahls von Fels
des Iutrigues de la France. 241
vor ein Unterfcheid zwiſchen m
Zente Mepnungen und ihrer Art zu
bandlen fey, wie gebling fiefich su dns
dern pflegen, und was fie bißber vor ein
Spiel gemacht, da fie aufeinmabl ihren
alten Meynungen abgefagt, ungeachtet
fienoch die Erb⸗Folge des Hauſes KHanno⸗
ver behaupten wolten, welche fich
anf Diefelben gründe, wie wenigend
ckreich auf feine Sreunde in Enge
er könne, — Mellaie een
P Seeybeit un ion
neigeHnben laflen,ungeacheet fie venfik
‚unge e
ben,folange es nicht nothig ſchiene au
vor unsuläßig bielten. Da er von dem Ja⸗ P-139%-
eobitifihen Admiral Darmouch zu reden koͤmmt,
von dem einige fagen, daß er eben feines Könige
Parthey fo fehrnicht gehalten, als er andre beres
den wollen, meynt er,diefer Lord habe folches Lob
nicht verdiene, und wenn er fich getraut, mit ſei⸗
nen fieben und dreyßig Schiffen des Printzen
Flotte, die ein und funffzig ſtarck war, gu ſchla⸗
gen, würde er wohl vor und nach der Rerolatios
dem König Jacob getreu geweſen ſeyn: die ein⸗
tzige Handlung, da er ſich als einen ehrlichen Erw
gellaͤnder erwieſen, habe er damahls verrichtet,
da er ſich geweigert, die Königin und dem ver⸗
meynten Dringen von Wallis nad) Franckreich
überzuführen, wiewohl * Verfaſſer auch dam
5 an
— — — — — —— — — —
Ratten gieng weißer ein ſehr phantaſtiſcher Mann
geweſen.
t HIT, Kifloire feereie
ju weiffeln(cheinet. Erläugner nicht, dal
Pring anfänglich bey feiner dandung Feineı
verlichen Zulauff befommen, weil das Bolc
d im feifchen Andencken gehabt, wie es mi
mmouchs Unternehmen abgelauffe,nıc hab
ves auch fo groß nicht geachtet, weil er gnuny
alirte Voͤlcker bey ſich gehabt, *
hwie er mit den Lords ſtehe. ZuExcei
e ſich die — mie dieſem Handel nich je
nengen wollen, und als der Pring ber feinet
unfe dafelbft fein Manlfeſt durch D,Burneı
vlaffen, wären die Geiftlichen alle aus der
He gegangen, das Bold! aber drinne gehlie,
welches auch nad) geendigrer Verlefung
wohl aufgenommen, wie Burner ausgerufs
Es lebe der Pring von Oranien.
diefem Drte fiengen fih nun diejenigen,
8 mit dem Pringen hielten , an ben ihm
des Intrigues de la France. 243
wen hätten, dem Neid dererjenigen, die einen
fo rüßmlichen Autheil an der Revolution niche
; als andre , und endlich der natuͤrlichen
ändigfeit. der Engelländer zuſchreibet.
Der Ertz⸗ Biſchoff von Canterbury und an p.150.
dere Biſchoͤffe haͤtten lieber geſehn, der Printz
wäre ‚wieder nach Haufe gegangen, in dem
Parlament härten viele an ſtatt eines Könige
nur einen Megenten haben wollen, und [ey die
erfie Meynung nur mit drey Stimmen, die fie
mehr vor ſich gehabt, durchgedrungen. ben p.isg
fo ſMaͤdliche Leute hatte König Wilhelm auch
amter feinen Miniftern, und hiengen fich viele
enibe, die vormahls zu König Jacobs Zeiten
die unumfchrändte Gewalt unterſtuͤtzt haben,
Die ihm denn allerhand ſchaͤdliche Einfchläge ga-
ben, durch welche alle fie ihren alten Herrn zu
ruck zu bringen, oder hoch viel Gutes zu verhin⸗
dern ſuchten, zumahl fie es auch dahin brachte,
daß die Obrigkeitlichen Aemter in den Staͤdten
Jacobiten gegeben wurden, da denn hernach die
Parlaments⸗Glieder auf eben diefen Schlag war
ren, und nach und nach die Jacobitiſche Parthey
inner mehr um ſich zu freſſen begunte. Eben pur
Diefe Leute find Schuld gewefen, daß der Irrlaͤn·
diſche Krieg nicht ehe zu Ende gelommen, inmaf
fen fie den Koͤnig bereder, der Graf Tyrkonell
wolle fich ihm unterwerffen, und dürffe nur der
Colonel Hamilton deswegen au ihn abgefchicht
werden, welcher fich iedoch/ fobald er in It rland
geweſen, vor den entwichenen Köntg erkkaͤrt,
über welchen Streich der iunge Temple, der auf
falfages Einrchen ber übslgefiunten Para
m
p.160.
BELEG EZ Vbeerere a da Le 5%
Da das Parlament Die Noth |
ges heffer erfant, auch an den Koͤ
wider diejenigen übergeben, bie |
Meichs Vortheile, Frauckreich zu €
derten, haͤtten fie durch ihr Geſchi
Parlament aus Republicanern beſt
Königlichen Anfehn zuwider ſey, e
bracht, daß daſſelbe aufgehoben ı
denn durch eben diefe Belchuldige
man damahls das Parlament beleg
fage des Autoris p. 162. alle Wohl
der widrigen Parthey, die fich dus
Peine Dienfle zur Zeit der Rev
dem König Wilhelm eingefchliche
und von dem Hofe ausgefchloffen w
® M. Larrei rechnet bie Urfache, wai
das Parlament aufgehoben word
Arcana Imperii,geftalt auch der Kö
2 derkmerigues de ta Branee, If
ana HOW: dem End Der Trene geredet; Der dem
Kinigi um —— foße greife werden,
habe sie Elerifen einen ſchoͤnen Unterſcheid inter
nen, fo
he sich
Melſert vorne iniſter behal⸗
* —— bes itlenne
gefebtenen,
In Irrland habe er ſich von lau»
Draugofen cegierem loffen, und fen den Ep
gram geweſen, daß er ben kord
gebenes Wort eines vom
0 oxr fich zugleich zu
0 4averbinden, welche zu erfüllen,
a zu erfüllen, i
° demnach /
feiner treuen Glaubens Ga
see , darimen h
Bl, mid, Si, Pre
Biſchoff, ahmens Gorbot
| näefgt, fine Religion u erfihee
- 2
des Inırigues de laFrasc. 247
-Yar-kernac) in Hoflend und zu Hamburg clend
le
Rönuender Graf Dumferling und Colonel —*8*
non, begbes Schotten, abgeben, welche dem Ko⸗
je nie aller Treue gedient, und ibm aus eben
Defer Urfache nach Franckreich gefolgt waren,
Sie ſturben alle beyde vor Verdruß; inmaſſen
der erſte gar nichts kriegen konte, und der leute
mit einer ehe. Denfion von 30. Sols vor⸗
——— und anf in kin Sram
nt m ihn feine e
peimlich ha das Seldverkbarten, Der Colonel
aber ward begraben, weil ein Catholiſcher Prie
fer ihm, da cr vorher von einem Proteſtanten
communicirt, und bereits Die Sprache verlohe
zen hatte, eine geweihte Hoſtie in den Mund
warff, und hernach vorgab, ex fen Catholiſch ges
ſtorben. Damit man auch nicht mennen möge,ob
babe König “Jacob diß alles nicht aus natuͤrli⸗
&er Mieigung, fondern darum thun müffen, weil
er fo zu fagen ein Koflgänger von dem Koͤ⸗
Zwey gleich merckwuͤrdige Eyempef P- 184.
nige tu Frauckreich geweſen, fo führer der Autor P:189.-
an, def er in feinem Manifelte, welches ex bey
vorhabenden legten Einfall in Eugelland verfer⸗
———— ſtehen wollen, daß er einige
Schler begangen vo I bloß auf feine
reihtmäßigen Aunfpr
ungeachtet, behielt doch der König Jacob no.
immer eine e Parthey in Engelland an
er terre oder
geweigert, dem Könige Watt Im
—— —* leiſten, dergleichen nach des
Autoris Ansfpruch der Sacheverel und Pa
tum.
üche berufen. Dem allen 2.19E
Leben ge
Anfchlägen bloß
och ben der Sei
| {u bedieme
bon doeh
vom Halſe gefihafft. Die Sie
des Intrigues de la France. 249
— eier Crone, die gegen mein Hauß eine
= -unperföbnliche geindſchafft Heger, aufs
” geopffert werde. Der Tod dis Herhoge
—: werd vierzehn Tage vorher, che er wuͤrcklich er⸗
—ieilget, in Öffentlichen Schriften in Franckreich
Derkundigt / und einer von den groͤſten Miniſtern
nn Frantzoſiſchen Hofe, wolte im Jenner um
Marſend Piſtolen werten; daß der Hertzog im
wDechſten Feldzug nicht commandiren wuͤrde.
Au Straßburg ſiellten auch fo gar Die Jeſuiten
- Wen Printzen die Motwwitaͤt daß er in drey Wo⸗
chen ſlerben würde, und diß geſchahe vierzehn
age vor feinem Tode, Ya der Coͤrpet des
VDrinutzen wieß, ben genauer Unterfuchung, daß
feine ſchlimme Beſchaffenheit ſchwerlich von ete
was anders als vem Giffte herrühren koͤnne.
Chen dergleichen Anfchläge find mehr als eins
mahl wider König Wilhelmen unterwegens gee
weſen, von denen nach allem Vermuthen der Koͤ⸗
nig in Franckreich muß gewuſt haben teil feine
vornehmſten Diinifter darein verwickelt gewe⸗
ſen, die ſich dergleichen vor ſich zu unterfangen,
nicht wuͤrden getrauet Haben, oder wenn fie es ges
then, gewiß wären geſtrafft worden. * Sins
gegen rühmt der Autor des Könige Wilhelms
Großmmsch in diefem Stuͤcke, denn er drey Er⸗
empel erzehlt, deren zwey den König in Franck⸗
reich betreffen, welchen gu ermorden, (hm zwey⸗
mahl verfpeochen worden, das dritte handelt
Deutfihe 44.Ernd.XV th: RM von
— — — — —
e Es verſichern aber bon Monſ. Louvois Leute/ DIE
iänfennen, daß er viel vor fich zuunternehmmn
en, opus dem Röhigeetwmas ju ſagen.
T
EINER) MU JUUUycO- un gu wos
ee ER ER = (ECHTES GE an
j [4
⸗
ff
von dergleichen Argliſt fein Freu
nechfibeflage der Werfaffer, daß
Umfläuden, die den Frantzoͤſiſch
fen Staets · Streiche bey den Ei
haßt machen ſolten, gleichwohl
che Gewmuͤcher gefunden würben,
Frantzoͤſiſchen Oelde bienden Lie
„06. mahls gefpart worden, wenn m
r der Republick erfauffen |
* zu Carls II. „Zeiten ein gr
des Zutrigues.de la la Frantt. _ BE .
allen macht endlich Ich der Berfaf] affer eine nichteben
allza sumdle Deutung auf die gegenwärtigen
Reiten und Das ichige Staate-Minilterium, von
Dem er matt diefen Worten ſchließt: Sie were
den wabrbafftig alles wagen, um ihren.
Swed zu erreichen, (d. i. Engelland Pine
uuter das Joch eines es Könige
Beingen,) denn fie baben weder ">
noch gnung, dr Solgen
der Derwirrung, ſo fie überall verurſa⸗
dyen, abzuwenden. Alſo werden fie von
einem böfen Rathe auf den andern fallen,
Shne eine &inderniß au finden, biß fie an
kommen , darein fie fih
Sf mitellen ibrenLandes»Keuten ſtuͤr⸗
Ben werden.
Noch haben wir auch zwey Worte von einem.
Briefe zu reden, der diefen Theile, wie auch bey -
dem vorigen gefchehn, angehengt iſt. (Er fcheinet
am Mont. Harley gerichtet zu ſeyn, weilder Ders
faffer den, an welchen er ſchreibt, als den Haupt⸗
Urheber aller Handlungen, davon geredet wird,
vorſtellt. Es hat derfelbe eine gantz neue Art,
die Warheit zu fagen,erfunden,und ſtatt, daß aus.
dee dergleichen Schrifften etwa gleich in den Ti⸗
tel mercken laſſen wovon fie Handeln, fo verſpricht
Diefer weiter nichts, als eine Erklärung der bey⸗
den Wörter Intrigueund Reconnoiflance, Ver⸗
wierung und Dandbarkeit, unter welchem
Deckmantel alle die fchlimmen Practicken des tes
gigen Minifterii zum Nachtheil der gemeinen
Sache entdecket werden. eil aber darinne
nichte cuthalten ift, weiches nicht ben dieſet Zeih.
Ä N 2 hu
gegnetder Berfeffer
Bertbegen der doppelttu Duosftigfeisen
lexandroVil.entftanben. Deñ zu des
chter, Tender. Koöuig nord hıng, fi
er, bey Innocendo XI. unber
ſthon vorher, und abfomberlich
er warnet ihm aber bey diefer Gelegenl
EROWED wie man
un
zur Zeit der heig ·
doch einen Sieg uͤber den
t Er erzehlt von Carſen IT, da.
e Übergabe von Dunkir⸗
ent, weil er aber gleichwohl nicht dfe
ücke gefont, habe er zu ÄAnfang des
| Amp ha auch das Königreich
en laffen, und gemeynt, die
In pariber anfangen zu feeiten, mithin
each mfg wen. Ader dis
etlichen
nie eines teefjlichen cob ede yor big
einbildeten, ale fie Gärten. Dee
ſchwerlich an glauben, daß
ausſehn, ob gleich einer ober der an
ra geweſen ſeyn, der wie |
—— *
muſſen, da
ihren Schweiß mit einem nand
verzehret.
Refiezion ber den N Stand
| ben zwar daffell
Zert des —** nichts zu &
jegoaber vor noͤthig befunden, fol
in 8 I
des Adels und der Gelehrten. 255
Herrn Verfaſſer hier oͤffentlich zu erſuchen, ee
wolle, wenn wir bie Ehre haben follen,von feiner:
Arbeit weiter etwas drucken zulaffen ‚entweder
feine fpigige Schreib⸗ Art etwas mehr mäßigen
ober nicht mit ung zuͤrnen, wenn wir biefelbena
— Weiſe einzurichten, vor gut befinden wer⸗
5. 1. Es iſt in einem beſondern Scripto vorgeſtel⸗
let worden, daß der Zwieſpalt in der Religion, die
voruehmefte Urſache ſey des zeitlichen Ungluͤcks, und
faſt aller Rerolutiouen/ bie in dem Staat entſtanden,
und noch entſtehen, und künfftig entfichen wer
den. Rum wollen wir fehen, ob nicht auch andere
ten mit unterlauffen, welche den zeitli⸗
chen Wohiſtand und Tranquillität unterbrechen,und
den Staat beunrubigen und enerviren.
5.2 Der Swiefpale der Religion ift und ver,
Bleibt gar unwiederſprechlich ber Grund bed Um,
gluͤcks, und der IInordnung, und dann auch die übel
adminifirte Juftiz, von deren Berbefferung gange
Volumina gefchrieben, die heiligen Reichs ‚ Abfchies
be, mit allem Reſpect gu übergehen; allein ad ufum
& Prazin begebret fie niemand zu bringen, fondern
We verbleiben pia Deſideria. Es gibt auch noch an-
dere Urſachen, die darzu helffen, beſonders weil fie
roͤſten Theils davon dependiren, und dieſe beſte⸗
u in der Lebens⸗Art und Der Menge Dis Adels
mn der Gelehrten.
5. 3. Der Adel ohne Tugend und Wiſſenſchafft,
iR eine Nulla ohne beygefeßte Ziffer, die nichts gilt,
aber beydes sufamımen ift ein Kleinod. Die Tu⸗
gend und Wiflenfchaflt gehet vor dem Adel, und
dieſer ift eine Belohnung derfelben. Was nun vor;
nehmlich den hohen Adelanbelanget, fo iſt derfelbe
ar unmiederfprechlich eine Zierde und Schuh bes
andes es iſt aber nicht zu laͤugnen, daß die Erhoͤ⸗
ung der Grafen in den Fuͤrſten⸗Stand etlichen
lien nicht gar zutraͤglich geweſen, vid. Mon-
zamb. C. 3. 5.9. Desgleichen ift die Erhoͤhung der
14 Sr.
= Zrmreeuyen,
Dem 7
des Adelsund der Gelehrten. 2,3
verfündigen, wohlwiſſende, quod ſit inſtar
ji,dubitare, an is dignus fir, quem Imperatog
elegerit. L. 3. C. de Crim. Sacrileg fondern man wil
baburch vorſtellen, die Vanitdt und unergrändes
* dieſer — — Ritter, und den Eigen⸗
uns derjenigen, fo darzu befoͤrderlich ſeyn, weil man
—— En ta Ne eli und der —
genugſam erfahren, und geſehen, wie derogle
hen Standes ‚Erhöhungen hochſt unverantwort⸗
ſich und bem Publico su groffem Prajudirz und Echa⸗
ben , fab-& obreptitie auſsgewuͤrcket und erlanget
5. 6, Der Deutſche Abel moquiret fich inggemein
Über die Bielbeit des Pohlniſchen und de.felben
Rußticitäg, und dabey über ihre tolle Einlildung, ins
ein ein Candidase zu der Pohlniſchen
und Zepter ſeyn wil, wann er gleich nicht einer
—— in ſeinem Vermoͤgen hat, und es iſt
wahr, daß in dieſem unordentlichen Koͤnigreich,
beſſen Scopus eſt vita Luxurioſa, wie Conring meinet,
Adel ſo zahlreich iſt, daß fie ſich nicht ſchaͤmen,
re Ochſen und Schweine ſelber zu huͤten und auf
Die Märdkte zu treiben, oder dem reichen Adel der⸗
gleichen unabeliche Arbeit ums Lohn zu verrichten ;
allein was wir an biefer Nation tadeln, werden wie
etlicher maffen, gu iigen Zeiten, aud) in unfern Läne
dern antreffen, befonderg aber, ift dag, dem Lande
Pohlen benachbarte Schlefien, mit dergleichen Rit⸗
gern überffüßig verſehen, und wann man in einer
Provinz Deuticheß Landes fich um den Adel⸗Stand
Bewirbet, fo geſchiehet es in dieſer. Wer daſelbſt ein
Aemtgen befiget, wann eg auch ein Notarius, Ganges
BR oder Schreiber iſt, fo mufl er dag Yon erfauffen,
md den Ehren Titul eines gefirengen Herren fuͤh⸗
ren, inden Etäbten wird man wenig Bürger, befons
ders unter Kaufleuten antreffen, welche nicht gea⸗
beit fegn, ed mag nun mit ihrer Nahrung ablauffen
oder abgelauffen fenn, wie es wil, fo ſchadet ihnen
doch folche capiris Deminutio nicht, und fie koͤnnen
ungehindert bey denLandes Zuſammmenkuͤnfften ers
ſcheinen. Rs
IT:
IV. Reflexionüber ben Stand
7. Aber darbey verbleibet ed nicht, fondern bie
geringfte Sorte von Menfchen ift jeithero ums
darzu erhoben worden, deren ein groffes Negis
orgezeiget werden könte, dahero denn die ange⸗
en rationes und meriten in bielen derogleichen
denBriefen, nur in ber allgemeinen Beſchrei⸗
beftehen , daf ber Nobilitirte von ehrlicher
efcher Geburth fen, nicht viel beffer, ald ein or,
licher Geburths Brief, fein Erempel aber wird,
in dem gangen Deuffchlande, deffen Adel vor
Im fo berühmt getvefen, finden können, daß ein
chfangkehrer, zu dem Adel gelanget, wie ſoiches
derogleichen nichtswuͤrdigen Kerln/ ber in der
ehmſten Stadt diefes Landes anigo, als ein
irth den Uhrbar freibet, und zwar in demſel⸗
wo der Auswurf der Pohlnifchen Juden und,
fen ihr Haupt Quartier haben, und in welchem
insgemein alle Practicken abredet und ſchmie⸗
die in Pohlen und den angrängenden Ländern
iciref werben, wie ſolches denen Inwohnern der
t gar ſehr bekant iſt, und hieraus fan mar
abnehmen, wie dieſer Kerl ſein Hoch · Adeliches
des Adels und ber Gelehrten. 279
Layſerl. Najeſtaͤt unlaͤngſt durch oͤffentliche Patenta,
dero alſerhoͤchſtes Mißfallen —8 bezeuget, daß
ein jeder nach feiner Einbildung und Gefallen, fich
mit Ehren « Titeln beleget, die ihmegar im gering,
len sicht comperiren, und haben die Anthung denen
Precuraroribus Fifci allermilbeft anbefohlen,, zum
Erempel,tmanıı der alteund neue Adel, fih den Tirul
und Benennung Ihro Gnaden und ihren Inngfern
„gnäbige Sräulein arrogiret und zuleget,mit welchem
noch bey Menfchen Gedenden, bie gröften Fuͤrſten
And zufrieden geweſen. Allein die Herren Filcale'
fich feine darmit machen, ob fchon die⸗
ſe Filcalifche Anthung nicht umfonft würde gethau
werben, und bem Publico groffer Nutzen baburch zu:
wachen, denn eg ift unſtrittig, und zeugets die täglis
che Erfahrung, daß diefe Leute, oder doch ihre kaum
Belant gewordene Pofterität, ehe fie die erfie oder a
Dere Generation erlebet, und den Schild Turnir-mäfs:
machet, Durch die neue Standes ‚Führung in
al ihres Bermögeng, und wohl gar in ben Bet:
telſtab gerathen , hernachmals aber, auf vielerle
Art und Beife, dem lieben Baterlande beſchwerlich
fallen.
5. 9. Man koͤnte zwar vorwenden, daß das Gelb
mitzunehmen und fo ein Tittel Davor zu geben ſey,
allein man confiderirt nicht, waꝰ rra&uTemporis dem
gemeinen Weſen vor Schaden und Nachtheil daher
entflebet,dvenn was foll endlich daraus werben, wait
ein jeder wohlhabender Bürger, auch Künfller und’
Handwercker, in den Abel, Stand fehreiten will, ich
abe,baß dem gemeinen Wefen, und den haben
ndes » Fuͤrſten weit mehr gelegen ift an reichen
‚die fich von ihrer Profeflion redlich nehren,
and dem Landed, Kürften die Contribuenda und
oners Publica richtig abtragen, auch im Notbfall auf
andere Meife unter bie Arme greiffen, und benen
Neceftaribus publicisfuccurriren fönnen, als an ſol⸗
chen Rittern, die dem Staat nicht uugen, fondern
beſchwerlich fallen,und doch femper-frey ſeyn wollen,
Man betrachte nur den Horilanten Zufland her Re-
publi=
IV. ‚Reflexion ůͤher den Stand
iquen/beſonders der Hollaͤndiſchen, too ein jedel
tet, und auch coneribuiret, uud Durch rühnslichi
firie groffen Reichthum acquiriret, feine Pracht
iſt ein tuchened Kleid, und. maͤßige Koſt, bey dei
jederzeit die Geſundheit, Verfaud und Ber
„behalten kan,umd der Ehren, Tirulheift AFyn
10. Dieſemnach ſoll zwar ein Landes: Fürfl
der Confervarion bes hohen und niedern Adels
balten, und denfelben manuteniren, auch die
merentes de Repnblica, aug dem Niedern, in den
und aus dem Privar und Bürger. Etande;
mAdel-und Ritter-Stand erheben, untı fugend,
qualifieirte Beute, zum Dienft des Vaterlau ·
durch; derogleichen Önaden « Zeichen animiren,
leinesweges muß mit Confenirung biefer Prx-
iven, Verſchwendung getrieben, und dieſelben
jeden ohne Unterfheid, gegen Erlegung ber
ertheilet werben, davon ohnedem der Summus
s feinen Nutzen ziebet,fondern lediglich dieje⸗
‚fo darzu beförderlich ſeyn, und den Perga;
p rief mit groffen Buchflaben / um doppelte
Gelder
Beta nk
Dafelbft fie wegen Mangel des Wirth
fandes, und andere Art und Meife, ihr
a
Ye Städte von Capiraliften und Capitalieng,
"Schaven der Negariementblöfet, Ce
et unbetant, daf renomirte Kaufleute ben
} iten auch ambiret und er
N. Reflexion über den Zuſtand
otiſch, guod zquiparentur nobilibus, allein
often können ihre herrliche Privilegia und
iven ad Ef:&um btingen / denn meiftentheil®
Sprichwort bey ihnen in Praxi quotidianat
eis SororyPaupertas. Und alfo koͤnnen fie
Adel, Stafid gar felten arrogiren, ſondern
mgargerne in ihrem Stande, und nehren
hund Fünmerlich. Derohalben folteman
nen, daß die Menge diefer Leute niemanden
ven — allein fie prejudiciren ſich und
einen Weſen gar ſeht/ und wollen wir hier
trfcheid machen, zwiſchen denen bie der Ca⸗
nunddie det Ve Religion
tund dann Über die Faculeetenelft,Turge
"on been Catholhen df- über
on benen Eat!
en, daß die vielen Stiftungen und nen
m fo wohl, als auch dem Stande der Litera-
curriren. Mer nichts gelernet,fan doch im
ern und Moͤnchs Orden fein Brod finden,
s gelernet, wird ben Erwehlung des Geifts
tandes fchon unterfommen, und der was
sl
ıi
gr ;
kun
u ealten, 3
n e⸗
—JI ——
IV. Refexion über den Stand
henigen haben, welche im Elende ergogen , mı
es zu erleichtern. alles zu thun gelernet babe
ihnen nur einiger mafen zu Nutzen bringı
m. Mit diefen furgen Worten, hat der Auc
Charadter und die Lebens Art der Catholifchı
denten vollkommen wohl befthrieben, man fa
folches ebenfalls, auf die Proteirenden applic
in fo weit von den Studiren gemeinen Leute übe
pt geredet wird.
. 14: Was num Die Literatos ber proteſtirende
jgion zugethan, anbelanget, fo ift derfelben Aı
viel zu groß, wenn man in Betrachtung ziehe
diefe guten Leute gar fchlecht und langfam Fdı
verforget werben, angefeben bey ihnen wenig
feine Beneficia verhanden, dabey folche Leu
en unterfommen , fondern ein jeder muß fir
derlich behelffen und durchbringen, biß er m
fer Mühe zu einem Officio gelanget, ben welche
mahls faum dag Brod erwerben fan. An Un
itaͤten, Gymnafiis, und Schulen, hat e8 bey il
feinen Mangel, noch vielmehr iſt an Lehrende
Kernenden einlberfluß,die Intraden aber derPra
des Adels und ber Belebrten. ass
—
— “
Lichter der Kirchen und des Staats abgeben werden,
in welchen Wahn fie von. den Profeſſoribus, oder
Bielmehr ihre einfältige Eltern, gar unbillig geftärs
cket und verführet werden, denn bey diefen ſchweren
Beiten, und der übergroffen Menge Menfchen, ift oh⸗
ze Mittel nichts anzufangen, ober zu Ehren und
Digaitäten gu gelangen, bie Qualitäten mogenauch
feyn ale ſie immer wollen. Wie viel flatte
che Subjecta wird man nicht aller Orten unter ih⸗
nen —5 die kaum das Leben unterhalten, weni⸗
gei ſchoͤnes von GOtt verliehenes Talenı anwen⸗
können, tie gerne fie auch wolten, weil fie wegen
ermangelmder Mittel feine Patronos und alfd Fein
Oßicium fauffen können. Wie wil alfo ein armer
bep denen Scudiis fortfommen ? es ift unftrit,
tig, Daß dergleichen. arıner und gemeiner Leute Kin⸗
‚ rue n ſeyn, als ein geringer, oder unge»
er Acer, ber lange Zeit muß zugerichtet und
gedin et werben, ebe man folchen zur Wirtbfchafft
rauchen fan, follen num folche Leute excoliret wer»
ben, und ohne Beld darzu gelangen, zugefchtweigen,
daß fie kein tüchtiges Buch ſich anfchaffen können, ſo
muß ein folcher Menſch ein extraordinaires Narurely
und Sluͤck haben, welches gar felten beyſammen fies
5 15. Wie wollen nur bie Facultäten mit werds
gen betrachten. 1. Die Herren Theologi Proteſti-
render Religion find vor andern unglücklich, daß zu
ihrem Scudio. fich leider I niemand von Extraction
begeben wil, meiftentheild, toerden Handwercks⸗
ei ‚und recht armer Leuten Kinder, darzu ges
wiebmet, es wil fein Edelmann, weniger ein Fuͤrſt,
ihre Eangeln mehr betreten, dadurch num wird dem
Theologifchen Stande, und dem Studio zwar nicht®
benemmien oder przjudiciret, ich glaube aber den⸗
noch, daß es ihrem Amte eine Ehre, der Kirchen
ein Deconm , und der Gemeine auferbaulich ſeyn
würbde,wann biefer Stand auchimit vornehmen Pers
bekleidet würde, allein bie Urfache ift nicht weiß
ein bloſſer Stadt» oder Dorff⸗Pfarr zu
m Sa
36 IV. Rofesion Über ben Stand
‚eben, iſt nicht ein Charader vor groffe Leute, dieſ
er verurſachet wie anderwertg angezeiget worde
gaͤntzliche Caßrung der geiſtlichen Benehicien, }
1 Confervation, multismodis, Der Ben erfprie
und Dee geweſen wäre. Mir ift fehr mo
kant, daß die Herren Theologi, und fonberlich d
m Theil mit mehr Einfalt, als Th: fcher Er
kon ud Prudentz begabte —6 mit d
tingen Ankuunfft der AÄpoſtel beheiffen, und vi
bon zuſagen wiſſen / allein zwiſchen ihnen iſt ei
m: — und feine Application
ıchen. Sie mögen nun fo boͤſe werden, als
‚dien, fo muß man ihnen fagen, baf die meifte
fe Verbefferung nöthig haben, fie dürfen nid
fe werben, baf ihre Predigten negligiri
den, weil fie zum Theilfehreinfältig eingerichte
dgar fehlechte Erbauung machen, fonderlich be
ıten, die auch etwas von GOttes Wort miffer
dendlich fol num die Claufula Saluraris alles aut
hen, daß man den Priefter nicht verachten fol
"die güldenen Nepffel des Wortes GOties nich
in filbernen Schalen vortragen,nleich als men!
des Adelsumd der Gelehrten. 267
vr alsbefant ff .alen Dierfächeneffen IR Kaum
net, m Die [| on
angeführet, daß nehmlich niemand, als die aͤrmften
und fhlechteften Leute diefem hohen Studio ſich wied⸗
men. Wir wollen von ihrem Ingenio und Nacurel gae
wicht gebendeen, fondern nur vorfiellen, mag zu die
fem Studio erfobert wird,ba® Academifche Leben wers
de aun von ihnen fo fparfam aeführet als moͤglich
iR, was koſten nicht Buͤcher, was koſten nicht Spra⸗
«hen zu erlernen, und was wird nicht vor Zeit darzu
esfobert, einConfunmarus Theologus gu werben, und
wie hoͤchſtnaͤthig ift ed nicht, daß ein folcher Mann,
abſonderlich Sprachen zu erlernen, bie Welt durch⸗
reitet, und fich Dadurch einen Theſaurum Eruditionis
& Prudentia compariret. Biber wo wil ein Hands
werdis-Sohn, oder noch Bon geringerer Herkunft,
Die Mittel und Wege finden,bahin zugelan gen, bene
feine Eltern kanm 100. Thlr. geben fdunen. Was
wird aber baraus?der Herr Student reifet von dem
Gyansto, auf die nechfigelegene Univerſitaͤt, begiebt
ſich in das Collegium der Virtuofen in ber Communi-
gät, woſelbſt inggemein auferbanliche Diſcurſe, vel
qusb bret werden , dafelbfl lernet er, wenn es
mt, eine Predigt machen, promoviret, koͤmt
Hauſe, und erwehlet entweder, einen Sehülffen
des Predigt/ Amts in groffen Staͤdten, oder einen
D Hoff: Meifler auf dem Lande abjugeben,
er einen; Parron erworben, der ein unglüdlich
Dorf mit dem Herrn Candidaten befchweret.
$. 16. Die Soͤhne der Themis, oder die Herren
ezordine IQorum &Politicorum, mail fie was rechtes
Audiret, haben wohl allerhand Gelegenheit, Mittel
und Wege, ihr Gluͤck in der Welt zu machen, indem
der fe Scaliger Epift. 378. in einem ertheilten
Contlio, von ihnen alfo fchreibet: Studium Juris ma»
lim te perfequi , neque & tam bono incepto deliftere,
ſcis enim cam viam ee unicam hedie illis, qui & fum-
nos Honores confequi & Patriz prodefle volunt. Dies
ſes iſt ein groſſes Lob, und auch nicht uubillig, indens
allerdings die Staaten, buch gute fo die ——
2 entre
V: Rıflexion überben Stand
[een ck erstehen a ne
und Politic berfichen, und wohl zu ee
n, regieret werden. Allein a
venfalls allzugroß , und hat unglaublich vie
mper: * nes — ade
id arme Leute dieſes Studium ergreil ſo weget
ungelnder Mittel,nichtsandersthun ea
ie den fogenantenCurlumAcademieum,obenbhin
e Judicio obſerviren/ hernach —— Me Fra
soberAdvocafen abgeben / uũ um fchlech:
Wbon andererbeute ereyen elend,ja wol
unrühmlich leben. Man wird ingeoffen Städten
eutfegliche Dengeverfelben, und zugleich wahn
ven, was von kabulis kori geſaget Wird, quodubi
xatorum turba * ibi lieium auft⸗tibus ton
ie Civitas &c. "Die alten Deutfchen find ihnen
nd geweſen, daß wie Florus L. 4.c. ult. berichten,
I miſchen Juriften und Advocaten, die fie bey
Abligen Kriegen heraus gebracht , nicht nuren
aen,fondern die Zunge lebendig heraus geriſſen
ihnen diefe kurtze Leich und Lob-Nede gehalten,
ım vipera fibilare defite. Der befandte Hyppo:
t Lapide, in feiner Prefation, über den fehönen
handle Das Gone Tun 3 2 menche nina milnenhle
des Adelsimöber Gelehrten. 265
— — — — nn,
den, die uneinigteit/ folglich aber bie Procelie, gar.
ſchwer zu vermeiben, fo müffen auch wohl Procuraro-
zes conflituiref tverdem, welche dem Richter die Sa⸗
he mit Befcheibenheit und förmlich vortragen, ich
mußaber auch gebachteitä Lapide in fo weit Benfal
sehen, ba zubiefer Profeflion ein leichtſinniges und
derwegenes ehoͤret, das um einer geringen
Sacht voegen etliche Stunden zu zancken, ſich nicht
vedeieſſe LAfE, * und bahero fommt ed, baßderglei;
hen Leute, fofich viel Zeit und “Jahre von der Chi-
<ane oder Praxi Jur. erhalten, ale ModeRie und mit
einem Worte, faft alle Conduire und Qualitäten, bie.
‚ein fittfamer und gravitdtifcher Mann haben fol,beye
feitefegen, und ihre Sachen durch ungiemliche Artii-
<iaund Stratagemata Fori, mit der (händlichften Im-
mifät anbringen und pradiciren, und wann
on etliche mit Gelehrfamkeit verfehen, fo halten
dieſes doch vor befondere Advocaten, Qualitäten,.
ſie hernachmahls felten abgehen, und zu anfehnlis
ea Ofkciis nicht zu gebrauchen feyn, und ware
man fie in Raths Stuͤhle ziehet, werben fie nichts
anders dencken und vornehmen, al bie Proceffe zu
unterhalten, ihr fehändliches und ungewiſſenhafftes
Lucrom dadurch zu ſuchen. Mit einem Wort, die
Advocatur {fl eine Profcflion , dadurch man menig
Wortheil, und noch weniger Ehre ertverben fan, wie
oft einer Gelegenheit hat, auch wohl in diefem vers °
&3 kehrten
“Dagif unfreeig viel, weñ man von den Herren
Abvocaten durchgehends ein leichtfinniges und-
derwegenes Semüth,als ein unendbehrlih Stück.
au ihrem Handwerck erfordert / und ſehen wir nicht,
warum der Herr Autor ſolches nicht eben ſo wohi
son den Gelehrten auf Univerſitaͤten fage , bie
wenn fie auf der Eatheder ftehen , noch mehr als
bie Advocaten verbunden find, fich etliche Stun,
ben, wie er redet, herum zu janden. So iſt es
auch zu viel, aus der praxi juris und der Chicane
Synanyma zu machen, da unferm Bedünden und
der Erfahrung nach eines gar wohl ohne dag an»
Bere feyn fan,
IV. Reflexion ber ben Stand ;
!en Seculo faft gewwungen wird, GOtt jur
en , fei he und was ihm ſon
Seele gebunden ‚ in Gefahr zuſetzen will
ben nicht anführen , ehrliche m ten
ıbiefer Profefion geftefef , und noch datinne
achten, werden 8 nicht umiftehen, und wun
daß ſie auf andere Art in ber Weit leben Fönten,,
dennoch mſfen viel feine Qualiicirte Subjeta,,
yarmit bebelffen, weil am etlichen Orten / bie une,
Hichen Zeiten, und andere Faralitäten, fie zu dei⸗
Beförderung ‚gelangen laffen. Derobalbe:
funge Leute, an denen ein feined Gemuͤth wi
argefünden wird, von ihren Hertn Profeloribus)
Iadmoniren, daß fiebie Advocasur vermeiden,
aufandere Urt dag Studium Civilis Prudentiz,
ren, und ſich qualihciren,, damit le hernach ⸗
18 zu einem Officio gelangen Finnen, die Unver⸗
enden aber, und befonderg die von geringer An⸗
%, wañ nicht die Natur ein Extraordinaires Narn-
men bepgeleget, follen fie davon abhalten, und
Numerum ſoicher ungluͤckſeligen Academifchen
urthen, nicht vermehren, vornehmlich aber fols
der Adels und und der Gelehrten. Me 271
Dertmech wird Uniderfitäten bi je Fia
nud elendeften * un uf Ih welche dieſes 7 er⸗
MN Die Philefophi —8
—— ————
* Theologie gehören, & erden Mich au ae nach de⸗
—— Theeingi, 9 rölen hei, juregnliren,
amd ihre Faralitätent, mit denenfelben gemein haben,
aber weiche fich dem Schul Stande wied⸗
von den Studiis abhalten,su hem Ende fis einen Dele-
&umingeniorum,nach be: Anleitung des vortꝛeflichen
Morkobi machen follen, wann fie biefes hun, AR wer⸗
den fie ihr Amt nicht mercenariſch treiben,
wiſſen bewahren, der unverfiändigen Jugend und
dem gemeinen Wefen aber fehr groffen Nutzen ſchaf⸗
fen. Darbey. biefes, allen denenjenigen fo zu
a u khreien, und ihr geitliches SI dadurch
wollen, ohne eintige Confideration, ob iht
—S Verſtandes, als auch des
ens, fo beſchaffen, daß fie dadurch werden
emergiren können, wohl vorzuſtellen iſt, daß die Pro=
feſſioa der Gelehrten, auch eintzig und allein auf ihrer
beftehet, wann diefe burch Goͤttliches Ber⸗
guiß,oder herannahendes Alter, ihren Vigor und
Vivacigät verlieret, fo ifl die Arbeit gethan, und die
ng aus , derohalben ein Gelehrter die Zeit
Ip obferviren bat, damiter das Glück bey guten
Zagen füche, denn baffelbigr ifi einens hochmuͤthigen
Srauen-Zimmer gu vergleichen, welches bie hurtigen
—— Juͤnglinge liebet, den alten ader
Dieſe Betrachtungen werden zeugen, und
es M au vor ſich felbft eine unwiederſprechliche
‚daß die Tebens⸗Art und Die Menge des
Adels uud der Belchrren, dem gemeinen Wefen *
febt nachtheilig ift, dabero die allerhöchften Dbrig
ten große Urfochru haben, bie Berleihung der Di —F
84 m
¶ IV. Rıflexionüiber ben Stand ee.
im hoch zu halten, und nicht, wie ——
‚ohne nterſchied/ gegen bloſſe Erlegung der
Caneellariz=, davon doch dero Eraram nicht de
fgeringften Nußen ſehet einem jeden zu derle
3 dag Seudiren aber folder Geflale einzufchre)
4 bamit nicht ein ieder von denen Preceptoribı
‚Profeflosibus möge admitelret, und wie fie guthu
gen, darzu aimuiret werden / fondern ediftdicft
ten durch dieſenigen / fo dem Schul. Weſen al
ie&tores vorſlehen / ihr mercenarifches Wefen alle
iſtes —— und ſie nachdrücklich zu infru
‚daß fle die Ingenia der Jugend, ab ſondetlich di
ngen —— en, und ol
yenugfame Pri fung die Seudia ſollen profi
'en laffen, fo wird man getviß und in der Tha
herrlichen und groffen Nutzen der freyen Künfl
ren ‚und dag gemeine Wefen mit unmigen um
erlichen Leuten dermaffen micht beſchweret we⸗
Vor Alters waren diefreyen Künftegangun
in den Eldflern gleichfam eingefperret, und dief
annten Leyen toaren wohl rechte Pecora, od
zum wenigſten wilde und einfaͤltige Menfher
7
audere
— ee
gebracht, ale die ietzige, und wie weit
— wahr fe, daß die Narren
n hab Es wire
— au uhee
„und wenn man
Sapientia un
V. Hfoire des fepr Sages.
zul 2 12 el DEREN
inem zu nahe treten und laſt fleallereden, da
dem £efer frey fiehet „welche Perfonen er vor
* und welche vor ihre, Geſellen annehmen
ein Vorhaben ift, unter ihren Nahmen al
Sjenige zu beſchreiben, was in einem gewiſſen
if der Zeit,da fie gelebet; vorgegangen, velches,
man ihrer aller Leben zufammen rechnet, ein
Seculum außtzdgt,auch duech fie noch Ältere Ges
te / die zu ihrer Kntniß lommen können,ausfühs
und bin und wieder gute Gedancken anbringen
ſen ſo wie Plucarchus ihSympofio fepre fapienrum
hilofephifche Dinge, in den neuen Zeiten aber
lodius im Convivio decem Virginum, die Maferie
er Reufchheit ausgefuͤhret. Er flellt fie eben,
Iutarchus auf einer Gafteren bey Periandre
rinth vor, hat aud) alle feine Perfonen bes
‚been et iedoch noch Epimenidem,die Gefande
ft Mytilena,bie vonCyrene und Pythagoram bes
welchen letztern er, um nicht gegen die Zeite
nung anzuftoffen, als einen jungen Menſchen
Uet / den fein alter Lehrmeiſter Epimenides mite
Das Buch hat etwas von einem Roman,
i i affere Penandri , b
— V. Hifloire des fee Sages. 275
— — 6 0
!aeder wird , welche doch mehr ald Die Heiffte von demg
sorhabenden Zractat ausmachen. E8 giebt und Mr.
Larrey,bewor er feine Perfonen aufs Theatrum bringt,
“ihre Eparacteren, p 14. faq. zu erfennen, und lobi
"pr. Sgg. bünptfächlich an die ſen Weifen, daß Med
‚Warbeit fehr bochgefhägt, und treflliche Biebhaber
‚ber‘ getvefen ‚ fo daß ſie auch alleihre nügliche
"Gebanden in Berfen verfafit, welche dediuegen, wie
er meyut der Gotter Sprache genennet werden, b
welcher ‚Setegenbeis er auf das Eos du DierRu 4
auifo Weijet , wie Bew alsen Briten und ben
843 — worden, wiemohlcı ficyni
. Den Oovranden bes Alkerruumg bäit, weiler eutweder 14
son Difenrs wicht zu log machen mill, oder meıl sr mit dem
neuern Zeiten nicdt forrzulsmmen gi Epimenidem
„lehrer als ten ©tiffter der berüpmten Arhenienfiichen Wisäre, p-96n
dem unb-Eanten Goit aufasrichtet mare, und HAIE cd 108
groffed Zob,menn ibn Paulus Tie. 1, 12. der Erercnfer Pros
‚Hbeten nennt darauf ei fich doch unferm Beduincken nach / mes
"nig einzubilden bat.* Er entf&uldigt p.39- Lıq- Die dem Pes
‚Zianber bepgemeffeneu Zafler, 10 gut er Fan , und nochdem we
„auch upn den übrigen getzdit , läst dr feine WBeifen ınit demg
ü ‚der zu Bafte ach. Die Zeit diefer Baftcren zu beniche
men feine ihm voll Echwierinkeit zu fepn , Davon er p.64
handelt, Es ſceint aber , «5 Fonne alles achoben werben,
mern nıan beobachtst , Daf bep Plutarcho Solan noch ais
wDberkeigliche Ber fon von Arben betrachtet werde, und alje
Damahls nit in Exilio gelebt, welche Mepnung alle Bi
zung im der Zeitrechunmg macht. Solange fir beo Tiſche fir
gen , und da ie nach dem Effen im Garten fpagieren ge
‘reden fie von allırhand miglichen Materien aus unter
‚nen Zheilen ber Weltmeigbeit , Doch ſad die meiflen ausdeg
‚alten Hıfterie und aus Der SitteusLehre genommen tie deuu⸗
mas inionderheit jene anbelangt , juleht Epimenides einge
m ba angeht ieh und a 68
mıan ben ıhaz angzdi ieben ui 9
—— an Derlandere Hi N
fe criebite / wiser hin Egnpten, Exhiopien, Sabien,
Ep Foketa bey ven Huoden eben niatoiel ‚Dan Nabıman
us Propheten —X uand Durfite einer er
webm«r Priefer fepu , jo ward er ihm (chom geneben. u
lermeniyften aber tan man ſich einbilden, dag Paulus dem.
— mit dieſemd tel ehren mollen,Dem er ihim bisle
nur bengelegt, weil er unter den Henden Daver gehai⸗
‚ teuward. Das aber auch diefe nicht gleiche Vrepnuug vom
ber MBichtigfeit feiner Prophejıpungen gehabt eibelet ang
— — 2 It reibt, er habe niemabis vom
A nazo alle 090 vergangenen abrr Dundien
’ V. Hifloira des fepe Sagen
ters. gefunben , aud) den ———
aller brele Reiche eriehlet, Lartey fü mai fir
hat die Materie aus den ‚Seeibeneen fich
it, und befinst guugjam ee
‚wiele Die jedem Weifen lieber nach feiner , als ar
Plutarchi Sprache , Deren ırfcht al eich mäd)
enreden hören, Kir baben aber gleichtwol im D
ern einige Heine Gebiet tuahrgenemmen, dic roir detis
Darum mittbeilen wollen, Dansit er und um fo viel ehe
me, Daß mir das Bush gelefeu ; und folches nicht ohne .
ıbgelobet.. P-114. erjehlter, wie Thales beym —
Barten-Dauf die Pringskin Eumeris mit dem Anacı
nem gar versraulichen Umgange angetreten, und
ber gewundert big Rıan — — I9f , Mer Anacharlis
fe gun erftcrmmal gefeben. Wann man aber Plutarchum
18, Ed Wech. nachichlägt „ erbellet aus Des "Thaleris
‚te; daher Deut Anacharhs [on gefentit /weiler gemußr
rein febe böflicher Mann fep. P- 188. tolrd bey umferms
we das umgekehrt atıgeführt/nmad bep Piutarcho p-ıg1, 153%
Chilon und Solon fleht, immaffen Die Mepnung, dag mar
Bejege äudern dürfe, Diefem zugefchrieben umd dem erficht
uln gegeben mird, als wen er Deswegen mit ihm zufallen,
‚9. ftellt Mi. Larrey vor,als weun Cherfias bie Materic von
Inbeftäud'gkiit \p Cieobulus angefangen , fortiete, da
ı IMie Aug Piurarcho p- 157. Cleobulus jimar Mit Cherfia tee
Nefer aber nicht antwotiet Vermutblich haben den Herem
faſſet die Worie verführt : wshr 0 Kugrias arsoımaneer,
Fi J Deutſche
ACTA
RUDITORUM,
Kisich der t Gelehrten, |
——— Zutand
Lian Europa
Sehsehener Theil,
Aeipzig,
Ma. Ola uneom.
Indalt des fechjepenben Theile
Bags Die ifcher tefprung nd Deuckwuͤrdig
pas · 27.
Plan, nach sich #Joann.V:7.. . ‚Pag; 28:
Sermons de la Morale par M. Flechier, pag- 29!
‚Brouerius de adorationibus veterum. pag.29
Theophrafti charadteres per P. Needham. paf
90,
Horatius Beneleji, pas. 30
I, Lafcience des perfonines de la Cous &c. pag
1
IL J. C.Schwarzii epit,de reftituendo Pallıdi,
Ppag.34!
Luciani Hermotihus, Pag. 35:
— TEPEREEEN ae
| 88 (277) 5& J
22222
EEE TEE TE TEENS
— ———
Joachim Meiers, U. Dod. und Prof,
Publ. bey dem ‚Spurfhrftichen Gy- Gy-
mnafio zu Göttingen, Pleßiſcher U
Pens un —— keiten. 8* ⸗
—*8 nig, ud
dl: in er ‚402, Alp
7. Bogen, 1. Bogen Kupffer.
S hat der berühmte Herr Autor * die Hi⸗
ftorie derer Edlen Herren von Pleffe zu er⸗
lautern fih vorgenommen, ohnerachtet folche vor |
emer
⸗Deſſen gelehrte Schriften wir bey diefer Gelegen⸗
I beit mit beyfügen wollen.
| » Dejure Electorum. Marburg. 1688
———
| 43a a dem Frantzoͤſiſchen überfegt. ib.
| 3. De Je Pavore — deque Favorabilibus & odie-
| is in jure. Marburg. 169$.4.
6. de Claris Fifcheris, nec non de Pilcinis, Pifcibus &
pifcacoribus Differt. epiftolica, Goetting. 1695. 4.
7. —5 five de optimo reipubl. Statu. Lipf,
1697. 8.
8. Denupera pace Sabaudica & de indotata (ponfa
Bargundiz.ibid. $.
9. Die Dürhhanchtigen Hebräerinnen‘tista,Re
becca, Kabel, Affenath und Seera. koͤneb.
1697
Deuter. 9 EM XVI, 9. 3 10. De
8 1.Meiers Pleßiſcher Urſprung
iet zlewlichen Zeit auegeftorben. Dennebe
durch befömmt er Gelegenheit in der Hiftorl
rerumliegenden Drte and Geſchlechter viele
sachen ein Sicht zugeben, welches ohne groffe
ußen nicht geſchehen ann. Es iſt aber diefe
cht gantz feine eigene Arbeit, fondern Johan
smer, ein zu Anfang des 17den Jahrhundert
cuͤhmter Hiftoricus, und Pfarrer zu beuthorſi
mach auch zu Iber im Fuͤrſtenthum Gruben
gen, der auch ſchon ein Stammbuch der Edleı
n Pleffe in Druck herausgehen laſſen / hat fol
‚Nachricht weitläufftiger ausgeführer, welch
chrifft unſern Heren Autori zu Händen fom
n. Er vertheidiget ihn zugleich wieder erli
„bie nicht alzuwohl von ihm fprechen wollen
zmet auch feinen Fleiß, den er auf gründlich:
terfuchung der Hifkorie gewendet, Wie cı
fid
n Tie Dariniie flnemaniaie, niarie Barnherdie A
und Dendwürbdigkeiten. 279
ich demm fonderlich bey vornehmen und Plugen
Leuten deswegen befant gemacht, auch alle Eloͤ⸗
fterumd Archiven durchgeſtoͤret. Ben der Gele⸗
genheit bringet er auch ein Verzeichniß von defe
fen Schriften bey, welches wir, weil fie ohne _
dem gar fehr rar geworben, denen Liebhabern der
Hiſtorie zu gefallen, gantz eiuruͤcken wollen,
I. Stam̃buch derer Herren von Schwanringen
und Edlen zu Pleffe. Muͤhlhauſen 1587.4.
2, Stammbuch derer von Malsburg, ibid.
3. Beſthreibung des Elofters und Hoſpitals zu
Hayna. ibid. 1558. 4 '
4, Eorbeyifche Chronic. Hamburg, 1590. 4.
$. Hiftoria Ludovici Pii mit angehengter Cor⸗
benifchen Chronic. Hildesheim, 1604, iſt neu⸗
lich in teipsig roieder aufgelegt. |
6. Berlibfches Stammbuch. Erfurt , 1593. 4
7. Cœna Cypriani Mauri Epifcopi ad Lothari-
um Regem Franciæ. Erfurt, 1596. 8.
8. Daffelfche und Einbeckſche Chronica. Era
furt, 1596. fol. |
9, Hittoria Caroli Magni, Hildesheim , 1602: 4.
10. Hiſtoria S.Bonifacii, Erfurt, 1603. 4.
Im Ms. aber find cheils vollfommen vorhanden,
theils noch nicht völlig ausgearbeitet.
1. Groſſe Braunfchweigifche Chronic , die er in
8. Theilen ausjuarbeiten vorgehaht, allein
wicht gan zu Stande gebracht, Der Herr
Meier melder, erhabe den dritten Theil bey
einen guten Freunde gefehen, * welcher ihn
T 2 auch
# E6 wird dieſer gutegreund vielleicht der Hr. Leuck⸗
feld ſeyn, ais welchens dieſes dritte Buch zu han⸗
den Tommen, woraud es auch bie Nachrichäuen
Meiers Pleßiſcher Urſprung
id) verſichett, dog er den fiebenden gehal
eues Pleßiſches Stambuch.
erſtlingeroͤdiſches Stammbuch.
Roſtorffiſche und Goͤrtingiſche Chronic
ſredelsheimiſche Chronica, welche aber nu
ehro das ſiebende Buch in der Daſſelſchi
onic macbet, es waͤre denn, daß betzner fo
Werkes aus, worbey der Herr Meier feine
fa iedem Eapirul nachgefeget. Das erfi
ich aber ift gantz feine Arbeit, in welchen«
nnd Denckwuͤrdigkeiten. 28r |
Edle Zerren, ſtets behalten haben. Andere
hingegen, als die Edlen herren des aarues,
(hernach Grafen von Afcanien) ingleichen die
Edlen Herren vonder Kippe, und Reufe
fen su Plauen, haben foldyen ihren Titul nach
der Zeit mit dem Graͤflichen verwechfelt. Sonft
finder ſich der Name derer von Pleſſe auch in an-⸗
dern Reichen, als in Frauckreich, da ſonderlich
die Grafen du Pleſſis de Richelieu, und der bes
sähmte Philippus du Pleflis de Mournay, oder
Momzus, gar bekannt find, wie wicht wemger in
Ewen, Engelland, Holſtein, Daͤnnemarck, und
—— wie der Herr Auctor gar
weitlaͤufftig da
Im andern Buche befchreibem beyde befagte
Audtores fo wohl den Urſprung, eis auch das
Wachethum, wie auch die Bermählungen, und
andere Begebenheiten endlich aber auch den Line
tergang ber Familie derer Edlen Herren von
Pleſſe. Wetlaber das meiſte auf eine ſtete Er»
dererſelben hinauslaͤufft, und alſo nichte
als eine bloſſe Genealogie muͤſte hergeſetzet wer⸗
den, als wollen wir ſolches uͤbergehen, und nur
desjenige beruͤhren, was von dem Urfprung dee
roſelben erzehlet wicd. Nemlich als Biſchoff
Bonifacius, derer Teutſchen Apoſtel, zum dritten⸗
mahl nach Rom reifete, fo war unter andern Ge⸗
ſehrten, fo wohl auf der Hin ˖ als Her⸗Reiſe mie
* ein junger von Abel aus Teutſchland, —*
Baldewin von
— fl on dam as
α in welchem er zweene
eicha Dingen a
2 1.MielersPleßifcher Urfprung
eſer machte fich durch feine Tapferkeit bi
yſer Carln dem Oroſſen als er eben die Säd
he Feſtung Braunsberg befagerte, fobelich
fer auch derenwegen zum Ritter geſchlag
wde, Dach diefen hielt er ſich eine lange Je
dem Hofe derer Grafen von Daſſel auf,a
lche eben damahls in groffer Gefahr fiunde
möchte fie, weilihre Unterchanen noch in de
identhum lebten, Käyfer Earl mit Krkej
erziehen, und fie alfo um ihre Freyheit bringe
ahero kunten fie diefen Schwanringer tre|
wohl gebrauchen, als welcher auf allerhar
t das Bold von dem Heidenthum ab, und sı
ıröftlichen Meligion zu wenden wuſte. J
fen ftarb einer von ihren Lehnmañen / Nameı
ardo von Hoͤlkelheim/ ohne Erben, deff
tledigres Lehn die Grafen von Daffel }
anckbarkeit diefem Schwanringer uͤbergeb
hen. wolcher auch Inthane Guͤter mahl aehaın
und Denckwuͤrdigkeiten. 283 N
Deuter und guter Jaͤger war. Dieſer jagte
einsmahls auf dem Pic er Berge, und nahm eb .
nen gewiffen Platz in acht ‚aufwelchen man eine
gute Beflung hinbauen fönee, Wieſe auch fols
ſeinen Bruͤdern, denen Schwanringern,
—— — — Dre gefallen lieffen, und her⸗
neh das Schloß Pieffe daſelbſt anlegren. Es -
Bar aber foldyes feinen Damen befommen, nicht
von den Wort Plaͤtzken oder Dläggen weil die
Schwauringer, nachdem fie den Ort beichauer,
geſagt: Ey/ das iſt ein fchönes Pläugen!
wieder Herr Meier im erfien Theil ger
wielen, von Ballet Berge, welcher ſchon,
RRTT oß gebauet worden, diefen Samen
— haben die Schwantinger
Den Damen von Dieffe angenommen, weldyen fie
auch bis auf den legten Dietrichen den VI, der
Au. s571.den2 1. Majiohne Erben verſchieden,
beubehalten haben. Dach deffen Abfterben fo
gleich Die Sandgrafen von Heſſen von denen
Pleßiſchen Gütern Befig nehmen laſſen / weswe⸗
gen fie mit denen Braunfchweigifchen Herhogen
ger verfchiedene Streitigkeiten gehabt, als wel⸗
che ſich auch ihres Rechts bis dato noch nicht
me IL.
Hiftoria didi Johanneide (nis
Trinitare.
D. iſt
Hiflorie des Spruce ohannis 1. E
am 5. v. 7. durch D. —*
ſt Kettnern. gran und-
4 ip:
4 II. Kettmeri Hifloria dieli
——
Leipzig, bey Theodor. Phil. Calvihio
Buchh andler in Quedlinburg, 1713.
4 1. Alph.7, Bogen.
Er Herr Autor dieſer Schriffe * hat
ſchon An, 1696,-Vindicias über dieſen
Spruch herausgegeben, und darzu An. v
Mm
"Die Schriften des Herrn D.Reriners Superime
su Quedlinburg find folgende: 4
2. Auserlefene Macht, Sprüche. Altenb. 1701.84
2. de Religione Prudentum. Jenz, 1701.4.
3. Dedenden von ber Religione Eclettica. ibid,
102. 4:
4 Verfchiebene Danck. Ab und Anzuge Predig ⸗
ten, 1702. 8.
5.Mifcelan: Predigten. Altenb. 1703.85:
6. Vindiciz di@i Johannei. Lipf, 1696. und mißeie
nem Supplemento. 1702. 4.
7. Unterfuchung ber Frage, od iemand ſeines vers
ftorbenen Weibes,Schmeiler beiratben darf?
und Dendwürdigteiten, 283 | Ä
DReuser und guter Jaͤger war. Oieſer jagte
eins mahls auf dem Pleſſer Berge, und nahm ef .
nen gewiſſen Plag in acht ‚aufweldhen man eine
gute Seflung hinbauen koͤnte. Wieſe auch fols
es feinen Brüdern , denen Schtwanringern,
welche ich denfelben Ort gefallen lieffen, und her⸗
nach das Schloß Pieffe dafelbft anlegren. Es
Bat aber ſolches feinen Damen bekommen, nicht
von den Wort Plaͤtzken oder Dläggen,weildie
Schwauringer, nachdem fie den Dre beſchauet,
geſagt: Ey das iſt ein fchönes Pläggen!
fonbern, wieder Herr Meier im erften Theil ge
wiefen, von dem Pleſſer Berge, welcher ſchon,
che das Schloß gebauet worden, diefen Namen
gefuͤhret. Hierauf haben die Schwanringer
den Namen von Pleſſe angenommen, welchen ſie
auch bis auf den letzten Dietrichen den VI, der
Au. 157 1.den21. Majiohne Erben verfchieden,
haben, Nach deffen Abfterben fo
gleih Die Sandgrafen von Heſſen von denen
Pleßiſchen Guͤtern Befig nehmen laffen,weswes
gen fie mit denen "Braunfchweigifchen Hertzogen
gar verfchiedene Streitigkeiten gehabt, als wel
* f% auch ihres Rechts bis dato noch nicht
geben,
IL. |
Hiftoria dicti Johannei de fandisfima
Trinitate. |
D. iſt:
Hiftorie des Spruche Johannis 1. E⸗
pift, am 5.0.7. durch D. Sriedrich
Ernft Kettnern. Franckfürt und
4 Weyy—⸗
284 II. ‚Ketmeri Hifloria didli
Leipzig, bey Thesdor. Phil. C
Buchhandler in Quedlinburg,
4. 1. Alph. 7. Bogen.
“SNYEr Here Autor diefer: Schrift
ſchon An, 1696. Vindicias über
Spruch herausgegeben, und darzu Ans;
# Die Schriften des Herrn D-Rermerssi
zu Quedlinburg find folgende;
1. Auserlefene Macht, Sprüche. Altenb.1
2. de Religione Prudentum. Jenz, 1701-4.
3. Bedenden von ber Religione Ecledtie
1702. 4
4. Berfchiedene Dank: Ab und Anzuge:
ten, 1702. 8.
5.Mifcelan:Prebigten. Altenb. 1703. 8
6. Vindiciz di@i Johannei. Lipf. 1696. uni
nem Supplemento. 4
F.Unterfuchung ber Zrage, ob iemand ſeit
forbenen Weibes Schweſter heirasben
‚1 JOann. 2 a2a85
Pa rer ig brucken lafe
en. 5 nach der ie fonderlih in des
Mdlü feinem Meuen Teſtamente, ie. inder Bio
Blochec zu Wolffenbuͤttel, auch hier aufder Pays
—*** ‚und Marbs- Bibliorher vieles gefunden,
iu andy umterfchiedenes von gelehrten Leuten,
(mesen p-'206. ya. leſen) mitgetheilet worden;
eis hate fine gefaßen Laffen, Diefe Gadye noch
* weiter auszuführen, damit ein ieder leicht begreif⸗
fra made, wies fonımecn, daß diefer Spruch bey
den yageanc weggelaflen, und wenn er
wieher eimgprüdet worden. Hat auch darbey
die Ueſechen gezeiget , warum man ihn bay dem
meiſten Kirchen: Lehrern in dem 1. 2.3. 4, 5. 6.
und ı66en Johrhundert wicht finde, und warum
er ia den sten und 1 sten wiederum in den Tert
Bneingerücht worden wie ber Herr Autor ſolches
io der Borrede mit furgen entworffen hat. Es “"
iſt aber Diefe erfie Epiſtel Johannis iederzeit ſehr
‚och worden, und im 92. Jahr nad)
Chriſti Geburt gefehrieben fonderlidy wieder die
Ketzer Ebionem und Cerinthum ingleichen wie
der Apollonium Tyansum * welche damals
Mia bemon pe. Dee Fe = deſſel⸗
* Man findet eben nicht, daß der Apollonius zu ſei⸗
ner Zeit fo viel Weſens von fich gemacht, fo daß
der der pop] wieder ihn zu fchreiben. beröogen,
per vn ebneacht er fh, bar etwas ma
—— aben, ſo er doch eben,
in leine grofie Confiderarion. Erſt im britten
und vierten Seculo fingen Hierocles, Philoftrarus
u andere Heiden deuen Ehriften zum Tort at;
dicſen Apolionium zu erheben, und mit w
vergleichen, tooron jupor nemand Hefte,
Tontert gieber, daß diefer ESpruc
—* Wie denn ſchon Tertulki
und Cyprianus in dem IIſ. Jahrhi
in ihren Schrifften angeführer, wei
gar wohl der Apoftel Schriften
Aſien, Griechenland, Italien un
kommen koͤnnen, ſonderlich weil
von Carthago ſtarck nach Afien un!
der vermöge der Schiffarth gehand
iſt in den erfien VI, Jahrhunderte
über etwas mehr enrftanden, als üb
ob drey eins ſey? ſo gar, daß auc
fich damit herum getragen, und ein
©. 3. aus gemacht. Es wird aber u
bleiben, wer ſolchen Spruch zuerſt
Diefes ift gewiß, daß nach der Geh
ge ſolches die Ketzer, die nach und we,
chen Gottes aufgeſtanden, gethan,
Schreibern wegen Gleichheit der ©
ben worden.
on Jan VW, 7. —
laden bahin aus ‚de Diefelben.anfänglich vom
einigen Ketern angefeindet , hernach etwan we⸗
gr Gleich heit derer Worte von einem Schrei⸗
aus Verſehen, wie wie fchon allbereit.ange-
füeet, weggelaffen, endlich aber auch von denen
Ketzern gar ansgetilget worden. Die Chris
fen haben hierbey theils ans Furcht den Wolff
wicht recht anzuſchreyen, thells wegen der bekann⸗
ten difciplina arcani; indem fie denen Helden
wicht gerne von denen Scheinmiffen etwas wife
femlaffein wollen, oder andern Urſachen, das ih⸗
Bigeauch bengetragem Die Uberſetzer mögen
Denen Kegern auch geheuchelt haben, wie man
bean dem Syriſchen infonderheit Schuld * |
werde Platz finden. Es kan nicht mohl mehr als
. zueri eine Urſache gewwefen ſeyn, als man biefe
Worte weggelaffen, und iſt nothwendig entweber
rn oder im Berfeben sefchen. ne
e zu upten laͤſſet derer erſten Chriſten groſſe
Sorgfalt nicht gu, die fie vor das Wort Gottesge
tragen haben; ingleichen dieſes, daß berer Apo
Nachſommen im andern Seculo gar genau wiſſen
Eöunen ‚was von ihnen gefchrieben. Wird alſo
wobl das andere fich noch che fagen laſſen, es ſey
aus Berfehen, wegen Gleichheit derer Worte von
denen Schreibern weggelaffen worden. Wiewohl
wir auch nicht laͤugnẽ, daß nicht hernach bie Ketzer
ſich dieſes Verſehens zu ihrem Vortheil bedienet
haben. Indeſſen macht doch dieſes Her letztern Mein
wung ein groſſes Anfehen,baß man nur in Afriea⸗
niſchen Kirchen dieſe Worte angeführet,in Orient
aber nicht. Woraus fo viel gu ſchlieſſen daß man in
der Drientalifchen Kirche ſolche Codices gehabt,
darinnen diefe Worte nicht geflanden ‚hingegen iu
—— nie Kir folche , darinnen fit au⸗
en geweſen. | J
4%
II. Ketneri Hifloria dicti
er eben um die Zeitan feiner Uberſetzung gi
Atet, da die Patripasfiani aufgefommer
e Urſachen, warum lutherus es zu feine
auffengelaffen, werden auch gar weitlaͤuffti
führer,tweilfieaber mehr als zu fehr befannı
ollen wir ung dabey weirläufftiz nicht auf
ten. Wie wir denn insgemein ung nicht vor
mmen,alle die angeführte 166, Urfacher
'ändlich durch zugehen. Weilaber die Chri
die zween Haupt ⸗ Arrickel von der Drenfal
ie und der Bortheit Ehriftiin denen erſten
is öffentlich gelehret, and befenner haben, fi
iſet dee Herr Audtor,iwie in dem Vten Jahn
ert, und folgenden Zeiten diefe Worte ge
her worden. Da er unterfchiedener Ges
en Meinungen anführer, aber auch einigı
erleger. Seine Meinung aber gehet da:
daß zu Ende des IVten Jahrhundert diefi
I Team V. 7. . 289
ver Ser Autor auch den Augultinum, won wele
Gum er eben dergleichen muthmaſſet. ie
ſchreiten aber nummehro zu denjenigen, die fols -
Yen Opruch anführen. Daher gehören Eu-
eherins weicher im Veen ſeculo Biſchoff zu Lion
in Jrauckreich geweſen, iugleichen die Geiſtlich·
Fett m Afeica im ihrem Glaubens Bekännmiß,
welches Victor Vitenfis lib. 3. de perfecutione
Vandalica anführet ‚der Audtor des Prologi in
Eeittolas Catholicas, und andere mehr. Hier⸗c.n.
auf folgen ferner die Lirfachen, welche die Sock
maner verbringen, als ob es aus einem nicht all»
ubö geneinten Betrug * wäre eingeruͤcket
werben, welche er auch zugleich widerleget. Es
wenben aber felbige unter andern dieſes ein, daß
in dem zten verſ. das Maſculinum vens ſtuͤnde,
da doch zuvor die Worte , der und alın
‚die Gen: neutrius wären. Abs
(ein ber Apopkel hat damit anzeigen wol⸗
len, daß er von den Görtlichen Perſonen rede;
welche durch die irrdiſchen Zeugen ihr Zeuguiß
ablegeten, und mis ihnen zugleich wuͤrckten.
Die Art und Weiſe aber, wie diefer Spruch vom c. u.
einer Zeit zur andern benbehalten worden, wird
folgender maffen dargethan. Das Ende des
hat Johannes felbft erreis
yet , wird dannenhero wohl darwieder geredet
haben wanu man wider fette Willen ihm etwas
dadern wollen. Im andern hat es T
amd iin dritten Cyprianus angefuͤhret. Au
dem vierten fan man es mit Dem Exempel des
Conkentini M. als des erſten Chriſtlichen Kar⸗
— —
r Pe de,
II. Ketineri Hifloria dicti
8, ertoeifen, welcher die Einigkeit des Goͤttl⸗
Wefens, und die Gottheit Chriſto frey be
net, ob er gleich die Hellige Tauffe aufge
joben, alldieweil er hierinnen denen Clinici
folgen wollen, oder aus Furcht, damit €
t nach der Tauffe wiederum fündigen möchte
dem haben um folche Zeit die groffen Verfol
Ingen etwos nachgelaſſen, und des Hierony
neue Uberfegung von neuen Teftament warl
1385. vollends zuftande gebracht, zugefchmwei
der Bibliothecken die zur felben Zeitverhan
gewefen, ale des Damafı, Theodofii, Pam
hli, Origenis, Alexandri, Eufebii Gzfarienfis
fonderlich die zu Eonftantinopel ‚welche dei
lemzi feiner in Aegypten nichts machgegeben
dem fünfften Jahrhundert hat man nebf
Zeugniß des Eucherii Lugdunenfisdiefeg
ber heilige Auguftinus nebft andern Kirchen
fe —* da var Die Theologos fon,
Bher Spruch unter ven Leuten bekaunt
. Und weil in dem ısten die Buchdru⸗
R erfunden worden, hat es um fo viel
nen unter die Leute gebracht werden.
—* er auch, wie man es wieder in un⸗ cs -
tſche Bibel geſetzet. Es thaten ſich
nicht nur verſchledene in der Griecht⸗
che hervor, welche ſelber denen Buch ·
Heern vorgeſtanden, und deren Auflagen
win. T. T. manüberel in unfeen Sanden fh
Bes; fondern man nahm es auch auf allen
jeien am, und legte fib mehr und mehr. auf
Bun —— &s Em wii .
Wehen gethan , ohnerachtet er fol
er verſchiedene dergleichen Eremplar is
befoumen, wohl chun fönnen, fondern
II. Ketineri Hifloria didli
druckt, darinnen alle Sontags · Evan ·
piſteln zu finden / in welchem dieſe Wors
iftelauf den Sontag Quafimodoge-
fen werden. Hierauf werden verſchie⸗
tedhifche und Satelnifche Codices erzeh⸗
inen diefer Spruch zu finden und in wel⸗
eggelaffen worden, Zu deren letztern
hören nicht nut berCodexAlexandrinus,
uch der Vaticanus famt vielen andern,
Rob. Stephanus nur drey Codices unter
gefunden , in welchen foldyer geſtan ⸗
imter auch fieben gemefen, in welchen die
Hohannis gar tweggelaffen worden,
tden deren nicht weniger erzehler,in wel-
er gefunden wird. “Die $aretnifchen
echiichen Editiones von den M. T. wer«
nach der Reihe durchgegangen ‚und ger
aß folcher in denen meiften anzutreffen
orbey er auch beyläufftig melder, daß
Sohann Krafft, Paltorzu Sondesnes
lolftein eine Hiftorie aller teurfchenlibers
Sermons de la Morale par Bir. Flecbier 293
hiermit die Predigten eines
n Prälaten vor die Hand, welche
weiſtens vor dem König, und dem Frantzoͤſiſchen
Hofe cheils auch bey Verſammlung derer Staͤn⸗
dein Lauguedoc gehalten worden, Die erſten
begden Theile beſtehen aus ſolchen, die von Ad»
vent am bis auf Pfingfien geprebiget worden,
der Dritte aber begreift verfchiedene Reden, die
beu allerhand Gelegenheiten, als bey Verſamm⸗
kung der Geiſtlichkeit, dey der Tauffe eines Ju⸗
den, bey Einkieidung eines Geiſtlichen, u, d. m.
gehalten ud, Dieſe hat der Abt Flechier, wel-
cher die Schrifſten unſers Autoris geerbet, mache
dem er gefehen , daß deſſen übrige Sachen gar
bach gehalten werden, igund auflegen laſſen. &
wird ihm in der vorgefügten Vorrede ein ſehr
groffes Lob zugeleget, welches wir nicht hieher
ſetzen wollen. Jedoch fagen wir dieſes aus ge⸗
genwaͤrtiger Schrifft, daß deſſen Art nachzuden⸗
den, ſcharfffinnig, und das, was er fich vorge⸗
nommen, auszuführen, recht vortrefflich ſey.
Wir werden beydes erkennen, wenn wir aus etli⸗
chen
⸗Wir wollen bey dieſer Gelegenheit noch einige an⸗
dere von ſeinen Schrifften, ſo viel uns deren be⸗
kannt, mit beyfuͤgen.
1. Lettres de Mr. Flechier für divers ſujets, à Paris
3711.12
2. Panegyrigues & autres fermons, 3. tomes, à Paris.
rm.n. Gind gu Eofiniß 1713. 8. ind Teut⸗
berang gelommen.
yLa —5 des — Humaines. Amfterdam.
2709. iſt allhier in Leipzig 1709. ins Teutſche
überfeget worden. ſche
Dentſche 48. Ernd. xVi. th. u
III. Sermons de la Morale
Predigten uns einige Difpofitiones heraug
en werden, Es gebraucht ſich der Auto
nenfelben eineziemliche Freyheit ‚ indem eı
Icht eben nach denen Reguln der fogenann
Prediger» Kunft einrichter, iedoch find fü
[0 beſchaffen, daß die Erbauung feiner Zuhd
fein fonderlich Abfehen gewefen. Gleich di
Predigt des erſten Theils, fo am Allerheili
age gehalten ftellet über die Worte: Tec
ind die da hungert und dürfter nad
Gerechtigkeit , Matth. 5. v. 6. folgender
vor: daßein Menſch, der zur Seeligkel
ngenwoile ‚nach derfelben ein ernftes Ver
jen tragen muͤſſe. Diefes Verlangen abe
eyn 1.) ſtarck, ale Hinderniffe zu übermin
2.) hertzlich ſo daß es der Vollkommenhei
erlangten Gutes einiger mafjen gleich kaͤme
Afftig und wiiccfend daß es auch die Beloh
' par Mr. Flechier. 295
—— ——— — —— — —— — ———
bekehren wolle, gebe ihnen einen ſolchen Geiſt,
der den Welt⸗Geiſt gantz entgegen iſt. Und
zwar 1) den Geiſt Der Wahrheit, die Luͤgen der
Welt zu vernichten 2) den Geiſt der Liebe, die Un⸗
t der Welt auszutilgen,z )den Geiſt
der Staͤrcke die weltliche Troͤgheit wegzuthun.
Bas nun die Ausführung ſothaner Materi⸗
en anbetrifft, ſo iſt fie geiwiß fo befchaffen, Daß el⸗
mem ber ſolche mit Bedacht durchlieſet, die Zeit
— * .Denn die Redens⸗Art iſt
fehle ‚und die Worte find nicht ohne Nachdruck
auf einander gefeget. Die Gedanken find fo
wohl finnreich,als erbanlich, wie augeinigenhere
ac) folgenden Proben zu fehen ſeyn wird. Was
er ans eigenen Machdencken nicht ausführen wol⸗
len, darzu gebraucht er fich des Tertulliani, Au-
—— — und anderer beruͤhmten
aͤter. Denen Hof ⸗˖Leuten ſchencket er
ßnichts, ſondern bey der Application feiner
en gedencket er ihrer Bann und wann, und
Cöumen wie nicht umhin folgende Worte anzu⸗
führen , deren er ſich in einer Advents⸗Predigt T. J.
von Chriſto dem Richter aller Welt bedienet: p- 109
Er wird, fagt er, euch, meine Herrem , nadyt 19
euren Qualitäten und DBedienungen rich“
ten. Ihr werder ihm muͤſſen von feiner“
Hoheit Mechenfchofft geben , die ihr alle‘,
hier vorgeſtellet und abgebildet 5 von fel-«
mer Gewalt , die er euchgleichlam als ein‘
Darlehn auffzuheben gegeben; von fel*
wer Gerechtigkeit , zu deren Dienern er®
euch gefeget ; von feiner Weligion deren‘
Beſchaͤtzer ihr geweſen. Ihr werder ihm Re⸗
U exv⸗
-
TIT. Sermons dela Morale
ſchafft geben muͤſſen von denen Meigungen,
man bey euch, und ihr bey andern erwecket
denen Sünden, die ihr gethan, von der
jade, die ihr andern erwiefen, von der Sotı
die iht vor euch getragen, von der Kaltfin
keit und Verachtung, mit der ihr andern bei
net, von dem, was ihr iemanden zu bieb oder
gethan, wenn ihr einige nach Gunft beför«
t, andere aber, die fi doch wohl uggdien
nacht, zurück geſetztt; von der Verſchwen ⸗
ig eurer Guͤter, und von dem Almoſen, fo
davon hätter geben koͤnnen, won denen $as
n, dieißr vermöge eures Anfehens abfchafr
, von den Tugenden, die ihr durch euer Ex⸗
pel in Schwang bringen koͤnnen. Euer
wird um fo viel gröffer ſeyn, te höher ihre
Brete gemefen zc. Jedoch unterläffer ex
N
.
par Mr. Flechier, . 297
darzu lage n ich werde fromm werden und“
. was vor Eyrfchuldigung werde ich haben, wenn⸗
ichs nicht che? was wird GOtt fprechen wenn⸗e
ich mich nidhe von der Welt abzichen werde dee
Ind wag werden meine guteu Sreande ſprechen,“
wenn ich. fie verlaffe? was wird Die Welt fa,‘
gen, wenn ich mich nicht rädye? und was wird
GOtt fprechen, wenn ich nicht vergebe? War⸗ TI.
am wir einander im Guten nicht olle gleich fenm, Y-u-12
dayon giebt er an einem andern Orte folgende
Urſachen: „Erſtlich, weil wir ung auf ſolche
Art in mehr —5— Tugenden üben koͤn
nen. Denn wenn wir au unſern Brüdern“
nichts hoch zu achten hästen, wo wäre unfere«“
Demurh? hätten wir nichts an ihnen zu ent.“
ſchuldigen, wo wäre unfere Sanfftmuth! haͤt⸗
sen wir nichts zu erdulden, wo blicbe unfer Mic, *
leiden? Hätten wir von ihnen nichts aus.“
; mo wäre ımfere Gebult? wären“
ae Menſchen volllommen, fo koͤnte feiner zu“
der Seeligkeit des andern etwas beytragen:
wären alle Menſchen böfe, fo würde unter ihr‘
nen weder Einigkeit noch Verftändniß ſeyn ıc.“
Die andere Lirfache iſt, damit er die Mienfchen p.13.
tmeimer Gleichheit halte, daß fich nicht einer“
dem andern vorzicehe, und ihnen zu erkennen ge“
be, daß, weil fie eben dergleichen Fehler, als an:«°
dere, am fich haben, fie auch eben dergleichen“
Guade vonnöshen haben, ꝛc. Der dritte iſt
daß einer gleichſam des andern Spiegel ſeyne⸗
ſol, und wir bey anderer fen Schlern uns un:«
nic vorſtellen, ꝛc. Witr koͤnten derglei⸗
—8 Fi die Sedult des
Urs
IV. Brouerius
's zu ſchonen, mag «8 an dieſem gnug feyn
wie in übrigen an das Werck felbft weifen.
IV.
'populorum veterum ac recentiorun
Adorationibus Differtatio:
Dar ift:
n der Art und Weiſe, wie die alter
0 wohl als Die neuen Voͤlcker ih)
zebet verrichtet, durch Matcheun
rouerium de Niedek, JCtum. Am
erdam,bey Joh. Doftermoyck,1713
1. Alphab · 12 Bogen Kupffer.
S iſt heut zu Tage eine gantz ausgemacht
2Sadje, daß die Unter ſuchung der alten ı
nheiten, die bey Heidnifchen Voͤlckern ir
ı Nusenbabe. Den
de adorationibus veterum. 2998
biealten fo wohl als die neuern Voͤlcker bey ihr
rem Gebet in acht genommen, aus. alten und
neuen Schrifften zufammen getragen. Nach / cır,
demer anfänglich von verfchiedenen Bedeutun.
gendes Worts adorare gehandelt, und auch die
andern Wörter beygebracht, die mit folchen glet-
che Bedeutung haben, fo wendet er fich zu denen c. x.
Gebets · Formuln, die er, weil fie bei dem Bris-
onio nicht ftehen, weitlaͤufftig hergeſetzt. * Die 3
Benennungen, welche mar denen Goͤttern beym
Geberegegeben, find Beati, Almi, Magni, Maxi-
mi,Reges, Domini, Patres &c. . Diejenigen, 4"
von denen man zuerft liefes, daß ſie gebetet has
ben, find Cain und Abel, und zur felbigen Zeit
geſchahe folches mehr unter fregen Himmel fon»
derlich aber auf denen Bergen, und in Wäldern,
Die Perfer fonten gar feine Tempel leiden, und
Diefes war eben die Urfache, warum fiein Gries
henland alle Tempel zerftöret und abgebrannt
haben. Es fam aber doch in folgenden Zeiten e.
ach und nach auf, daß man den Gottesdienſt in
Zempeln verrichtete, und zwar theils allein vor
ſich, theils aber auch, m der Priefter dem
4
2
x
Bold
* Gar zu nörhig ware es eben nicht geweſen, daß
Man in Zufammentragung derer Gebets Fors
muln, Averte, Lärgire, Concede, Efto clemens &c.
fich viel Mühe gegeben. Denn weil dieſes fehr
ae Bor find, fo ift wohl eben feine fonders
liche Antiquität daraus zu machen, und ſcheinet
fonderlich der Herr Autor, ba er zum Briffonio ein
Supplement geben wollen, auch in beffen Sehler
‚gefallen zu ſeyn, weil diefer geleh te Mann aus
allen, auch gemeinften Redens » Arten, was ſon⸗
berliches gemacht.
d der⸗
geh
—— — —
Frcichð in we ſon vn feet Selande
re" — Sach
fie unterlt Biel
—— pie — ers
6 * ara —“ ie vs
68 het/ goie dent
N —8
bewei
de aderationibus veterum. 301
| auch von denen Baais- Dfg
y aumercket. Sonderlich —
ſie ihre Worte und Geberden zu dreyen
mahlen, und waon fie ſelbſt nicht wuſten, wen fie
anbeten wolten, fo gebrauchten fie ſich dieſer
dabey, quisquis es, oder ſive Deus es, ſive
Des. Es pflegten aber die Gebete theils heim. c. 8.
ſich, theils auch mit lauter Stimme verrichtet zu
werden / und zwar meiſtens des Morgens da manc.9.
Wie aufgehende Sonne, ſonderlich bey denen
Perſern, auzuberen pflegte, wiewohl man auch
zur Abend. und —** Gottesdienſt
5
ab⸗
man haben wolte, welches der Heiland theils
wegen unnoͤthiger Sorge, theils weil man bey
langen Gebeten ſelten die Andacht beſammen be;
haͤlt, verbietet. Nun koͤnnen wir eben derglei⸗
chen Heid niſche Gebete nicht viel anführen, weil
die alten Scribenten ung deren gar wenig auf:
gezeichnet, jedoch an man folches ſchon erfennen
ang einem einbigen Orte bed Catonis de reRuftica
e 141. welchen wir, weil das ‘Buch vielleicht nicht
in iedermans Händen, gank herfegen wollen.
Mars pater te precor, quzfoque, uti fies volens
propitiusque mihi, domo,familizque noflrz, quoius
rei ergo agrum, terram, fundumque meum fuovi-
taurilia circumagi juſſi, uti tu morbos vifos, inviſos-
que, viduertatem, vaftitudinemque, calamitares,
intemperiasque prohibeflis, defendas, averrun-
cesque. utique tu frumenta, fruges, vineta, virgul-
taque grandire, beneque evenire ſinas. Paftozes,
pecuaque falva fervaffıs, duisque bonam ſalutem-
valetudinemque mihi, domo, familizque noſtræ.
Harumcererum ergo fundi, terræ, agrique mei lu-
frandi,luftrig; faciendi ergo,ficuti dixi,mafte hiscg
fsoritaurilibus ladtentibus efto. Mars paser,ejusdem
seiergo macte hifce fuovitaurilibus ladtentibus eo.
L IV. Brouerius
hartete/ welches letztere man fonderlich denen
Aften in denen erften Zeiten vor Ubel hielt,
denen Feft- Tagen, Die man zum Gottes ⸗
iſt ausgefeget, durffre' man Peine andere Ar·
‚vornehmen, melde Gewohnheit bon denen
den auch die Athenlenſer und Römer anne»
amen, Bey Anfang des Gotteedienftes
reden zuförderft alle Unreinen weggemiefen,
denen Worten: proculefte profani, deren
teinigkeit dariten beftanden, wen fie ſich nicht
:überfläßigen Effen, Wein, und Beyſchlaff
halten, oder fich fonft auf allerhand narürlis
Art beflecder harten, Dahero muften fie
mit Meer» Brunnen oder flicffenden Waſ⸗
erft abwafchen, welches fie alles von denen
den erlernet. Was die Kleidung anberrifft,
saren die Haͤupter mehrentheils verhuͤllet,*
verbe der übrigen Kleider roth oder oͤffters
— — EHRT
de adorasionibus. veterum. 903 9—
Mas diekeibes. Stellung anbetrifft,fo fielen ein, e17-*
ge gartz auf die Erden / andere nur auf das eficht,
ober neigeten auch nur das Haupt, und beugeten
Die Knie. Einige ſtunden, wie auch Matth.VI,7. c.18.
zu ſehen, andere aber ſaſſen auch, fonderlich aber c.19.
zur Faften» Zeit und bey Trauer-Fällen. Mit c.ze,
dem Gefichte wandten fie fi) fonderlich gegen
der Sonnen Aufgang, daher. auch die Chriften
thre Altäre gegen den Morgen zu fegen pflegen.
Die Hand ward meiftentheils gen Himmel ge⸗ <.a.
hoben, wenn man aber die untericrdifchen Goͤt⸗
ger anbetete,fo lieffen fie diefelben finden. Sonſt
aber ſtreckte man die rechte, oder auch beyde
Hande aus. Dieübrigen Eeremonien,die man
dabey gebrauchte, find folgende. Unter wäh. c. zu
rendem Schere rührte man bey öffentlichen Got.
tesdienfte den Altar, zu Haufe aber den Tifch
en. Diejenigen, welche bey den Juden ein
Opffer brachten, legten felbigen die Hände auf,
Auch bey denen Eydſchwuͤren legte man die
Hand ouf den Altar. Wenn Noth vorhanden,
fo hielt man ſich an die Schwellen des Tempels,
oder anden Altar, oder auch gar an die Knie des
ser Göten: Bilder. Vielmahls war das Ges c.2%
bee mit Thränen verfnüpffer,, mit welchen fie
den
muſſen. Er beweiſets aber weiter nicht, als aus
demPythagora, welcher beym Jamblicho befohlen:
in templa per dextram ingreditor: per ſiniſtram exi-
to. Wir ſehen aber nicht, wo man obigen S
aus dieſen Worten heraus nehmen kan. Da
die Alten ſonſt viel auf die rechte Seite gehalten,
bat feine Richtigkeit; allein hier wird folches wohl
wicht an dem rechten Ort angebracht,
73 V. Theophrafi
n Altar, die Thür-Schwellen, auch die E
mBilder benesten. Sie wandten fich vı
ebene mahl, fonderlich. gegen die rechte Hat
rum, Man küßte auch derer Götter Mur
ände, Züffe, auch die Thuͤr / Schwellen und |
rde. Wielmahis beftand auch ihr Gott
enftin'einer Mufic,worbey jung und alt,män
h und weiblich Geſchlecht Cangte, und allı
nd wunderliche Sprünge machte. Enbli
jte. man denen Goͤttern auch Kränke auf, u
an faſt kein Gottesdienſt und Opfferohne fi
gen verrichtet wurde.
Und dieſes wäre alfo, was wir kuͤrtzlich vı
fem Buche fogen wollen, waben noch dief
erinnern, daß der Herr Autor viele numı
d verfchiedene alte monumenta mit begefi
f, dasjenige, was er geſchrieben, defto beff
erläutern. Er verfpricht auch, wofern di
auͤtig würde aufgenommen werden, ve
. |
- r - .
IL ebaraölerts per P.Nefdbam. goy
merckungen. Aufs neue uͤberſehen,
und heraus gegeben von Peter
Needham. Cambridge, ber orn,
Crownfield, 1712. 8. 1. Alph. 8,
en,
Charadteres von denen Gelehrten zu al
len Zeiten ſehr hoch gehalten, wegen der fonders.
bafıren Klugheit, mit welcher er die Kennzei⸗
hen dieſes oder jenen Laſters beſchreibet. Wir
wollen uns aber vorietzo bey denenſelben, wie
auch des berüßmten Caſauboni Commentario
Hldht weirläufftig aufhalten, weil fie der gelehr⸗
ten Welt allbereit mehr als zufehr befanne ſeyn.
Dannenhere erinnern wir von dem legtern nur
dieſes, daß man In der Braunfchreigifchen Edi-
don, fo An. ı659. heraus gefommen, und von
Ben Herrn Needham vor die befte gehalten
wird, vieles darzu gethau. Solches hät ger
dachter Here Necdham anfangs zwar nicht ge⸗
mercket, und ihn nach ietztgemeldter Edition mit
eindruden laſſen, nachdem ihm aber des Cafau-
boni eigene Auflage zu Händen kommen, fo hat
er ſolche mit jener entgegen halten, und was er
übrig befunden, aufeinem befondern Blat anges
mercket, voelches gleich vor des Caſauboni Com-
mentario zu ſehen.
Was des Deren Needham * Arbeit hey dieſer
\ __Ieie
» € Batberfelbe auch fonft berauggegebenz
1. Geoponicos Gr=cos, Cantabr. 1704. 3.
3. Hieroclis commentsrium in äures Caruiha ‘Ps
dhagorz, ibid, 1709. $.
S If der Theophraftus, und fonderlich fele
22
V. Theophrafl
‚gen Auflage betrifft, fo beſtehet felbe fondeı
darinne, daß er den Tept mit critiſchen Ar
ungen verfehen, Er hat darzu verfchiedene
S. ſich bedienet, deren er 5. durch den Herr
ntfaucon aus Frandreich erhalten, vier ar
je aber in verfchiedenen; Englifchen Biblie
fen angetroffen. Nicht weniger hat er di
berühmten Männern bißhero herausgegebi
Editiones mit Fleiß entgegen gehalten, aus
Inr. Stephani, Sylburgü, Palmerii und andı
ihre Anmerckungen dann und wann mit unte
e eingefchoben. Wir wollen aus ſelben e
teniges mit beybringen. Da Theophri
im vierdeen Capitel den Charadterem
ouxlas oder ber unverfländigen Grobhe
reibet fo führer er an,ein ſolcher Menſch pflı
en Hund zu fich zu ruffen, mehme ihn ben di
mautze und fpreche: Ovros Durdrru T
charafleres per P. Needbam. 307
——— — — — — ——
anftehen, dahero folget er dem Salmaſio über
den Solinum, welcher ſchon längft gefehen, daß
men lefen müffe Tißıe. Denn Tibius war ein
Kuechts⸗ Nahme, wie etwan Davus, Syrus, Ge-
ta, nd ward denen beygeleger, die aus Ponto
'wud Phrygia her waren, wie aus Stephano By-
zantino, Luciano, und andern zu erſehen. Mun
I es aber denen nicht unbekannt, die in Griechi⸗
den MSS. fich umgefehen, daß das und 4
faſt gleiche Geſtalt haben, und alfo hat man fick
leicht verſehen fönnen.
Alcin wie müfjen auch erwas von Duporto
md feiner Arbeit gedenden. Es war derſelbe
im vorigen Jahrhundert Profeflor der Griechi⸗
ſchen Sprache zu Cambridge, und war im Grie⸗
ſchen gar wohl beſchlagen. Dieſe feine Præle-
&iones über den Theophraſtum hat er auf ges
meldter Univerhität über die erſten 13. Capitel
gehalten, webendochdas 7. und 8. fehlen. Sie
find bißanhero in des berühmten Bifchoffs zu
Eli, Jo.Mori Bibliotheck aufbehalsen worden,
sand hat man, wiewohlohne gnugfamen Grund,
vorgegeben, es wäre der Stanlejus Urheber da⸗
von. Worgegen aber der Herr Needham aus
verfchiedenen Stellen, wie auch den Zeugniß des
Gale, der fein College geweſen, gar gründlich be⸗
hauptet, daß fie von niemand andern, als Dupor-
to, verfertiget worden. Es leuchtet aber aus
felben eine gar genaue Wiffenfchafft ver Griechi⸗
ſchen Eprache hervor, welche aus fo vielen An⸗
merckungen über die Wörter fo wohl, als ganze
Conſtructionen gar deutlich abzunchmen, Gar
u
8 VI: Horatius Bentleji.
tele Autores anzuführen,hater fich eben nid
übe gegeben, iedoch aus Gegenhaltung ni
licher den Theophraftum gar wohl erläuter
Etymologien {ft er gar fonderlic) accura
, das Wort fpavos, welches einen Zufan
nſchuß verſchledener Freunde vor einen Nor
denden bedeutet, führer er her von Ep fund
das Wort «Les don ayen, weiches per
e, waͤgen bedeutet, und heiffer alfo au
jentlich etwas das ſchwer ift, und die Wag
ale herunter ziehet, hernach theuer / werti
t/ würdig. Dis Wort dvanypanen
ft fo viel als unverſchaͤmt hat aber fein
deutung von der Ellipſi, und heift avenue
vos ruv er $Hra, einer der das Rleid bin
f sieber, und denen keiten etwas zeiget, da
t ieder wohl fehen darff, wie foldyes mit ver
ebenen Erempeln beiiefen wird,
VI. Horatius Bentleji. 39
Ir haben von des Herrn Bentlei feiner
Arbeit über den Horatium allbereie im
achten Theil p. 625. Meldung gerhaw, * mel⸗
den dannenhero ietzund num mit wenigen, was
ben diefee Auflage verämderliches vorkommt.
Man bat nemlich die Anmerckungen deffelben
umter den Text geſetzt, welches dem $efer um ein
groffesbequemer fenn wird, Hernach hat man
des Thomæ Treteri Regiſter über den Hora-
tium, welches Dan. Avemannus fo eingerichtet,
Daß man es bey ieder Edition gebrauchen koͤn⸗
nen, mitbengefüger. Es hat folche Mühe dee
Herr Iſaacus Verburgius auf ſich genommen,und
was der Herr Bentlei geändert, ingleichen was
in defjen Anmerkungen merckwuͤrdiges vorge
fallen, mit eingeruͤkt. Mehr wiſſen wir von
dieſer neuen Auflage wicht zus melden, alsdaß
wir verfichern koͤnnen, eo fen in felbiger weder am
Sanberkeit des Dappiers noch Druckes etwas
gefparet worden,
Uns hiermit koͤnten wir es genug ſeyn laſſen,
weil uns aber eine kleine in Londen gedruckte
Schrifft von 22 Bogen indie Hände kommen,
in welcher der Herr Bentlei des Horatii wegen
ziemlicher maſſen angeſtochen worden, ſolche
aber vielleicht nicht iedweden zu Geſichte kommen
wird, ſo wollen wir doch von ſelbiger etwas we⸗
niges gedencken. Es begreifft aber der
eil
⸗ ee m babey noch iu erinnern, baß man (chim
en rret, und es an ſta 3: A en
Ken. Alph. 3. Bogen. 7.Doge
Deutſche 48. Eud. XVI. th. 2
0 VI. Horatius Benleji.
eeil derfelben anders nichts, als die unter den
pt des Horatii geſetzten variantes lediones
rinnen diefe Edition von allen andern unter
teden. Doch damit wollen wir dem Leſe
t befehwerlich fallen, fondern nur den Tieu
d die beyden Vorreden hicher ſetzen:
Horatius Reformatus five Emendatione
nes, quibusEDITIO BENTLEIANA
ulgaribus diftinguitur, füumma fide in unum.
ledtzx. In ufum Scholarum & Literatorum
lorum ad manus fumpruofa exemplaria nor
venient, Londini impenfis J Bowyer im
tea Ludgate-Street juxta porticum occiden-
‚m Eccleliz Divi Pauli. 1712.
Viro Humaniflimo fimul & Literariffiimc
iarum Bibliochecarum Cuflodi, epapuxa
/Auo$yan, Richardo Bentlejo.
n his rci nummari& angultiis non inutilem_
VI. Horatius Benilqqi. 311
prælo ſudat, volupe erit Horatii amatoribus, qui
jam tritis editionibus ſunt inſtructi, ſumptibus
minimis, & uno quali intuitu videre, immane
quantum diſcrepant omnes a genuina Horatii _
mente, quam folus millenis plus annis millenis
in locis odoratus eft nafuuisfimus Bentlejus.
Hunc in finem, ut dadtis & prodefle posfim &
dele&tare, fumma fide & diligentia in compen-
dium redegi otiantis Ariftarchi fparfos labores.
Tuz (fidus illuftrisimum) & famz, & commo-
do, non minus quam publico, conſulens. Hinc
enim latius diffundetur Critici Principis nomen
amabile, & Nobilifimo Patrono * negotiis
publicis ſatis occupato dabituropportunitas, fi-
ne difpendio temporis, oculi quali ictu perfpi-
ciendi Clientis meritum, quem uno ore omnes
fatentur, fi non Eccleſiæ, Epifcopatu ſaltem
Przli digaisimum. Vale, & Te, ut amas,
ama.
Ad Ledtorem.
Habeshic & mole & pretio minimis, quic-
quid continetur in pregrandi & percharo vo-
lumine prater Dedicationem & Notas. Priog
continet laudes Viri /upra laudes, quas te ſcire-
nihil attinet: in Notis occurrunt tantum Ratio-
num pondera, quibus Lectores reluctantes ob-
torto collo in ſententiam ſuam trahit Editor,
quæ ideo omittenda duxi, quoniam hic & ubi-
que tanta eſt apud literatos omnes Bentleji au-
X 2 tori-
® Diefernobilifimns Patronus, der auch untenVirfu-
perlaudes beißt, iſt Monf. Harley, der dem Bentleĩ
ſeinen Horatinm dedicirt.
VII. La fience des perfonnes
itas, ut lector quisque cordatus lubentisfime
* in fententiam ejus, fine momentis Ratio-
Vale, & Orthographiz latinz reftaura-
quod meruit precare.
VII.
Terence des perſonnes de la Cour, de P
Epee &delaRobe:
Dasift:
ie Wiffenfchafften derer Hoff⸗Leute
welche fie ſo wohl im Kriege ale bey
ofe verſtehen follen, durch den
errn von Chevigny, Horfmeifter
des Herrn Marquis de Janfon ; 3,
Theile, Dierdfe Auflage, Am⸗
fterdam, bey denen Gebrudern Cha-
telain, 1713. 12.2, Aph. 5. Bogen,
AR ein Ort, wo ein Käyfer, König T.L
her fouverainer Here feinen Sitz hat, P-t
ons Fuͤrſten vom Gebläre, Hergo-
u, Baronen und andern Staates
PT » Bedienten, auch Cefandten von
“ fen. Ein ieder Hofmann
u fi wach der Art feiner Herrſchafft
gb fan man hlerinven niemanden einis
vorſchreiben. Jedoch, wenn fein p-2-
Woluſt alzufehr nachhaͤnget enthaͤlt
devon fo viel, ala der Wohlſtand leiden
in allın Städen, ſouderlich aber
fündlich Find, then zu folgen, iſt uicht
ws man dergleichen thut
man, ehe
Amt niederlegen. "Die Qualitäsen
Ins find; daß er geduldig und por
feinen Willen bat, fondern aerue
VII. La ſcience des perfonnes
r wartet auf bequeme Gelegenheit ſolche vor ⸗
ringen.
Allein auf den Haupt, Zwek zu kommen, fo
d diejenigen vornehmen Hof: Leute, vor wel
diefes Buch gefchrieben, Hergogen, Mare
fen, Grafen, Borons, Gouverneurs einer
ovintz, und Generals uͤber eine Armee. hs
iſſeuſchafft muß fo groß ſeyn, als es feyn
N, fonderlich aber müffen fie erfahren feyn in
Religion, Sprachen , Geographie, Hiſto⸗
Philofophie, Genealogie, Gabeln, Geſetzen
d Gebräuchen des fandes, in welchen man fich
hält, dem Incerefle dererjenigen Prinen,
[e denen man zu Ertegen oder fonft zuthun hat,
enjentgen Kuͤnſten, welche dem Staat nuͤtz⸗
feyn, auch Krieg und Forufication. Wie—
hl man alles diefes nicht eben aus dem Bruns
lernen muß.
de la Cour &c. 315
— —— Senn ⏑——
Dolmetſcher Audientz geben, auch ſeine Sachen
deſto heimlicher halten kan; Einem Geſandten,
daß er mit dem Hofe, an dem er fich aufhält , des
fto befer umgehen fan: Einem General, daß er p.6
fi durdy Epionen Gefangene, Ülberläuffer und
dergleihen, nicht fo leicht betriegen laſſen darff:
andern Officierern und Gouverneurs einer Pro»
ving aus verfchtedenen Urfachen. Die noth⸗
wendigen Sprahen aber find die Lateiniſche,
—— iſche, Deutſche, Spaniſche und Itallaͤ⸗
niſche.
Die Geographie, Hiſtorie, und andere ober⸗ p. 7.
wehnte Wiffenfchafften haben ebenfalls ihren
Mutzen, welcher gar befanntift. Die Künfte FE
aber, welche dem Staat nüglich ſeyn, ſind die
Mahlerey, Ban: Runft und Mufic,
Diefe obgedachten Wiſſenſchafften aber find
leichter zu erlernen, als man es meinen folte,
denn es koͤmmt überhaupt auf eine gute Aufer⸗
ziehung an, woben fonderlich diefes in acht zu
nehmen, daß man junge Herren vornemlich in
dergleichen Wiſſenſchafften üben laͤſſet, welche
A sis ihrem Fünfftigen Stande anı beften ſchi⸗
Hiernechſt werden die Pflichten eines Koͤni⸗ P-'%
ges und Fürften, Generals und anderer Offle
cierer, Edelleute und Gouverneurs befchrieben,
und endlich auch Die allgemeinen hriften« P- 4
Pflichten gemeldet, welche find Demuth, An:
muth und Gehorſam, welche man unſers Au-
toris Meinung nach, auch in hohen und vorneh⸗
men Stande ausuben fan.
Berner folgen die Wiffenfchafften, vom wel: p 15.
x 103
VII. Lafienee desperfonnes
und deren Eintheilung ſich ein Hofmann
überhaupt einen Begriff machen muß. -
t Theslogieifk eine Wiffenfhaffe von GOtt
Goͤttlichen Sachen. Ste wird eingethtie
in nacuralem, fupernaniralem poltivamy
olafticam und moralem.
Die Phifofophie begreifft im ſich bie Logic,
he den Berftand aufräumet,und eine Sache
befchreiben, einzuthellen davon zu urtheilen
zu fchlieffen lehretz und werden in folcherAri-
eles und die von Port-Royal gerühmet: Die’
veal, welche ung Regeln glebt, wie mir ung
vohl in der Republic als auch Privat / Leben
führen ſollen; darinnen haben ſich Socrates,
lotele⸗ und Seneca hervor gethan, die beſte
r iſt die Ehriftliche: Die Phyſic, welche die
ürlihen Sachen betrachtet, und davon Urs
»zugeben Ichret, und wird des Rohaut feine '
nefchlanen. meil io firh meiftena auf di⸗ Fra
de la Com &c. 317
auch wörhig die Botanick, welche die Kräuter,
Blumen und dergleichen fennen Ichret.
Die Dede» Kunft beſtehet dartnn, daß man
ſolche Sachen vorbringer , welche die Zuhörer
überzeugen fönnen, Diez. genera,demonttra- p. 19.
tivum, deliberativum, und juridiciale geben uns
die Materie dazu an die Hand. Ein Redner
aber muß folgende Eigenfchofften an fich haben,
daß er eine Sache wohl ausdencket, ordentlich
zuſammen ſetzet, in zierliche Worte einkleider,
ſich foldye wohl bekannt machet, und gefchickt
herſaget. Diejenigen Redner, welche man fon, P- 3%
derlich vor die Hand nehmen fol, find bey denen
©riedyen Demoßthenes, bey denen Römern Ci-
cero, bey denen Frantzoſen theils geiftliche, ale
Bourdaloue , Flechier, Mafcaron, theils
weltliche, als le Maitre, de Saci, Patru, Pa-
jos &c.
Die Grammatick lehret dienomina und ver-
ba flectiren, audy recht fchreiben und zufammen
een. Man fchreibee aber cheils in ungebun⸗
dener, theils in gebundener Rede. Dieſe wird P-ar
auch fonft Die Poefic genennet, und in Epicam,
' Dramaticam, Lyricam, Elegiacam und Satyri- P.2%
cam eingetbeiler, welche alle befchrieben, umd in
feder Art die berühmteften Meiſter nahmhafft
gemacht werden,
Die Mathematifchen Wiffenfchafften gehen
mit der Sröffe und Proportion einer Materie
um, und find folgende,
Die Geometrie, in welcher die Höhe, Breite,
und Gröffe ieder Sachen auszumeffen gelchret
wird, und, indem fic lauter gewiffe Beweißthuͤ⸗
5 me
is VII Zafiencedes perfonmes
eraufwelfer, fo raͤumet fie den Kopff trefflid
fi _ Die Rechen Kunft, welche fonderlid
£ Rauffseute und Officiers gehöret , meld
stern ſolche bey Auszahlung derer Soldaten
dAbftechung derer Lager gebrauchen. Die
au · Kunft oder Architedtur iſt thells civilis,
ls militaris. Jene beficher darinnen, daf
(Gebäude vonauffen zlerlib, und von innen
mem aufgeführee wird, und har ihre gemiffen
nungen. Diefe, oder die Kriegs · Bou ·
anft iſt damit beſchaͤfftiget, daß ein Ort. in
tand gefeget wird, mie wenig Volck einer groſ⸗
Armee zu wiederſtehen. Die Mahlerey
ret eine Sache mit gewiffen Farben lebhafft
fielen, Die Sculptur, in welcher man in
tein, Holg, und dergleichen arbeiten lerner,
ie Opticzefger, wie man dem Auge zu Hülffe
nmen,undverfchiedenes vorftellen fan, Ends
de la Cour &c. Ä 31
Adel. Zu jenen gehören Hergoge , Gra Grafen,
—— zu dieſen aber die, (ühlechten von
In der Genealogie wird gewieſen, wie dieſes p. 28.
oder jenes Hauß mit einander verwandt fen, und
braucht man felbige in Proceſſen, Succesfiöns-
Sachen, ingleichen wenn man in gewiſſe Rit⸗
ter » Orden und Capitul will auffgenommen
werden.
Die Hiſtorie iſt eine Erzehlung alles deſſen,
das auf der Welt vorgegangen. Sie wird in
generalem & particularem, ſacram & profanam
eingetheilet.
Eine Fabel iſt eine Poetiſche Erfindung ans.
dere zuerbauen oder zu betrügen. Man hat
Deren zweyerley Art; morales,darinnen eine ges
wife Sitten⸗Lehre vorgefragen wird, derglei⸗
hen man beym Æſopo und Phædro fiefet : und P- 29
heroicas , welcher derer Götter und alten nn
den Urſprung und eben befchreiben. Die,
Wiffenfchafft davon dienet, die alten Poeten/
vote nicht weniger auch die Erfindungen, fo
man auf Gemaͤhlden und Tapeten ficher, zu er⸗
Flären.
Das Interefle eines Fürften beſtehet darin⸗
nen, daß man weiß, wie diefes oder jenes Neich,
Staat und Republiceingerichtet, und wie offt es
ſich verändert. Ferner worinne die Handlung, p. 30-
der Sinn ieder Nation, die Staͤrcke eines Reichs
beſtehet ꝛtc.
Die vornehmſte Wiſſenſchafft aber eines Hof⸗
Bedienten iſt die Rechts Gelehrſamkeit, Krafft p- ze
deren er die Gerechtigkeit in vielen Sachen be⸗
ſWe⸗
VII. Lafcience des perfonnes
enfan. Mur iſt es Schade, daß fo viele
allegüs ſitzen welche davon nicht eine gruͤnd /
Wiffenfchaffe haben, und alfo vieimahls
te, Die es verſtehen uͤberſtimmen. Dies
oird num hier der Rath gegeben, fiefolcen,
in fie folcves bey fich.befinden wurden, ihre
lenungen lieber verfauffen,
Yeranf folge eine Machricht von denen
Iten Reichen, von den Afigrifchen biß auf
Parthifcye: Ferner derer Römifchen Krie ·
B auf die Monarchie, und wie ſolche nach
nach herunter kommen. Daraus denn
ach andere Reiche auffonmmen, als Anno
‚das MWept-Gothifhe in Spanten, Anno
‚das Srändifche, Anno 427. das Schotti⸗
Anno 7 17. das $eonifche, Annogo1. dag
liſche, Anno 825. das Mavarrifhe, Anno
das Dänifche, Anno 998. das Norwegts
de la Cour &c. 321
IR num gar vielerleg,nachdem die Voͤlcker und ihr
Zufland von einander unterfchieden iſt. Diejes
nigen, fo das Anfehen haben wollen, als wenn fie
gar von GOtt nichts hielten, nennet man Athei ⸗
fin. Wiewohl unfer Autor der Meinung
nicht beopflichten will, daß es wuͤrcklich folche
$eute gebe, die in ihren Herten gewiß glauben, es
fen fein GOtt, fondern er meinet, die meiſten wol.
ten gerne, daß kein GOtt wäre, ‘Der rechte p- 70.
Gottes⸗Dienſt aber beftund fonft im Geber und
Opffern, welche legtern gleich bey Anfang der
Welt im Gebrauch geweſen. Hiernechſt kam p. 71.
auch die Abgoͤtterey auf, welche faſt die ganze
Welt fo lang eingenommen, biß fich GOtt dem p. 72
Abraham etwas näher offenbahrete, und deffen
Nachkommen hernach das Geſetz gab, welches
aber durch das von Chriſto hervorgebrachte Ger
fetge der Gnade aufgehoben worden. Da von ,. yz,
denen Opffern und deren Unterſcheid gehandelt
wird, kommt auch die Frage vor, ob man denn
auch im A. T. ein Opffer vor die Erb⸗Suͤnde
? und wird darauf geantwortet: Man
leſe zwar davon nichts in der Schrifft, iedoch
werde ſolches von vielen Vaͤtern geglaubet, daß
man OOtt davor haͤtte gnug thun muͤſſen. Al⸗p· 74
les nun im A. T. bildete Chriſtum vor, welcher
auch endlich kam, und die Chriſtliche Religion
aufrichtete. Dieſe beſtehet in verſchiedenen Ge⸗ 75:
iſſen, die man glauben muß, als von dee p-76.
yeinigfeie, Menfchwerdung, Tod und Aue ·/·
erftehung Ehrifti,2c. in einer wohlgefaftenMo-
sal, nach) welcher man auch feine Feinde lichen,
fi ſelbſten, ven Reichthum und alles verlaͤug⸗
m
*
VII. La füence des perfonnes
foll,ac. und endlich in Dem Gebrauch derer
Sacramenten. Diejenigen, die ſolche
igion in die Welt bringen helffen, waren die
fiel, und deren Nachfolger der Pabft und die
choͤffe. Sie ſtehet aufgefchrieben in dem
T wie auch in denen Tradiionibus und
‚Siliis generalibus, nationalibus & provin-
aus. Jede Marion har ihre abfonderliche
hen»Difeiplin, welche in benen Synodis oder
mmenfünffren derer Geiſtlichen angeordnet
Hieher gehören auch die Univerfirären,
welcher man allechand Rünfte und Wiſſen ⸗
ften Iernen Fan. Die Frangöfifhe Kite
at vor andern Paͤbſtlichen diefes zum vor«
daß (der Pabſt in zeitlichen Sachen nichts
fehlen hat (2) deffen Bullen ehe nicht gelten,
o feru ſie den alten Conciliis gleich kommen.
find fie auch Feiner laquiſition unterworffen.
Yan Mei: Mahsreus mama als nahen ale
delaCowr&c 323
die Paͤbſtiiche Würde nicht mehr fo ſehr denen
Berfolgungen untermorffen gewefen, und her»
nach Ulcfach zu einem groffen Hochmurh derer
Geiſtlichkeit gegeben. Hiernechſt wird die P- 8%
Wahl derer Päbfteund andere Ceremonien ber p. 89.
ſchrieben, auch ein Verzeugniß aller Päbftevon
Petro an bisaufden itzigen Clementem XI. bey» .
gefuͤget. |
Folget nun ferner eine DBefchreibung der p- 138.
Sphære mit allen ihren Circkeln, auch was darbey
ſonſt vorkoͤmmt, und zum Verſtande des Calen⸗
ders dienet: item ein furtzer Entwurff der Geo» p- Iso
graphiæ Generalis ſo wohl, als Specialis, da denn
ben iedem Lande deſſen Groͤſſe, Graͤntzen, Könige,
Megierungs » Art, Religion, Handel, und der»
gleichen, was zur Kenntniß eines Landes dienlich
iſt nahmhafftiggemacht wird,
Der andere Theil fähree in der Geographie T. I.
fort, bey welcher mir uns aufzuhalten niche Ur⸗ Pte
fach haben, auch nicht bey der Hiftorie und Chro⸗
nologie, deren kurtzer Entwurff in diefem Theile
bis aufunfere Zeiten zu finden,
Zu Anfange des dritten Theile finder fich eine r. ur,
Nachricht von allen berühmten Schlachten ‚ fo p. 1.
"von Chriſti Geburt an, bisauf unfere Zeiten ge»
ſchehen. Worauf der Autor zu denen Kabeln p- 37.
ſchreitet, und ſaget, die Gelegenheit darzu habe
die Abgoͤtteren derer Aßyrer, Phoͤnicier, Egy⸗
pter, und Griechen gegeben, und koͤnne man dar⸗
aus ein dunckeles Licht von der Erkenntniß des
wahren GOttes erſehen. Hier wird die oban⸗
gefuͤhrte Eintheilung dererſelben wiederhohlet,
und gewieſen, daß man die lotztern, vn diep.ag:,
xov
N VII.La füience des perfonnes
olſchen theologice, hiftorice und phyfice am
en, einige aber auch als ein bloffes Gedichı
tachten muͤſſe. Es haben zwar diefelben e
o bey ſich das der Jugend allerdings ſchaͤdlit
nfan, welchen man aber auch zuvot komme
t, wenn man jeiget, wie ſolche mehtenthell
sder Schrifft hergenommien und nur dene
aftänden nady verändert find. Wie er den
h gar verfchtedene Fabeln anführer,umd ſolch
denen Biblifchen Hiftorien, aus welchen fi
genommen, vergleicher.. Man muß fie abe
h aus der Natur erflären ‚ wie davon vlı
empel anzutreffen.
Hierauf folger ein kurtzer Begriff von de
apen-Kunft , welches wir man von Wort z
ort abfihreiben müften , wenn wir dem geft
von etwas umftändliches berichten wolter
ınen alfo denfelber am füglihften aufdas Ori
AGikũ meifen.
’
" ,
.
" dela Cour &c- u 320
Dasjenige, aber, worinn dieſe vierte Auflage
dieſes Wercks ſich vor allen vorhergehenden bes
liebes machen Fan find. erſtlich die verfchiedene
Kupffer woꝛraufGlobi uñSyſtemata mundi,tand»
Charten, Genealogiſche Tobellen, Wopen inglei⸗
chen verſchiedene Kriegs Ruͤſtung und Fortifica-
tion zu ſehen. Hernach einabſonderlicher Tractat,
welcher den Titul hat: Idee generale des Etudee,
worinnen überhaupt vorgeichrieben wird, wie
man das Studieren angreiffen fol. Auch
koͤmmt darinnen eine genaue Nachricht von Bi
bliothecken ımd deren or dentlichen Stellung vor,
Es hat diefer Tractat y. Bogen, und ı. Bogen
Kupffer , iſt auch von denenjenigen abfonderlich
zu haben, welche ſich die erflern Auflagen dieles
Buches angeſchaffet. Unſere Gedancken von
ſelben gleich anfangs zu entdecken, ſo mercken wir
an daß ſich dieſes zudem Haupt⸗Wercke nicht al⸗
lerdings wohl ſchicke. Denn ohnerachtet man
freylich verfchiedenes darinnen antrift,fo vor jun
ge Hofrteute noch wohl dienen fan fo iſt doch das
metfte fo befchaffen ‚daß esmehr von deren Cri-
ticis, Philologis und Litteratoribus genußet were
den kan. Was nußet eseinem Hofmann, wels
cher alle Bibliothecken auf der Welt und was dar»
innen merdfwürdiges vorkoͤmmt, auf dem Nagel
berzuerzehlen weiß, wenn ſolches nicht ſo a
en,
Stuͤck auf das andere, daß man offt nıcht weiß,
wie er darauf koͤmmt. Indeſſen haben wir der
Drdnung des Auroris nachgehen , und darinnen
nichts ändernmwollen. Wir haben auch, wag die
Romiſche Religion anbelanget. Lichte verändert:
indem ſolches ieder gar Jeichtli
Drufigenz Zrad, zer sh, chtlich bene
5 VI. Lafiienee des perfonnes
daß er damit feinen Herrn und gande Nutz
affer? Noch weniger kan man einem beagleich,
anne vorſchreiben in was vor Ordnung er ft
Bücher feenfol. Denn weil diefelbe m
18 aus · Hiſtoriſchen und Politiſchen beftchen,
br der natuͤrliche Verſtand ſchon felbft d
dnung an die Hand, daß man daben viel
orſchrifft nicht vonnörhen hat. * Yndeffi
llen wir doch den Innhalt diefer Schrift b
int machen, und was wir etwan dabey zu eri)
na
Es fcheinet faft, alg wenn fich munmehro ein fecı
um bibliothecarium anfangen, und es Mode w
ben wolte/ daß ieder von Bibliothecken und deri
sebentlichen Stellung zu fchreiben fich vornimm
Wie man denn bis anhero in kurtzer Zeit verfch!
bene dergleichen Echrifiten nefehen. Wir wo
len uns eben nicht weitläufftig deßwegen einle
fen, erinnern aber da ben biefeg: Daß zwar Dr
dela Cour &c. 27
nern haben, in denen Anmerdungen mit beyo
en.
Es hat dieſes Werd, wie ſchon oben gedacht,
Theile, deren der erfte i7. Reguln vorſchrei⸗
t,nach welchen man überhaupt fein Studieren
anfangen fol, und werden folche in dem erſten Car <, „,
pitelbegriffen. Sie beftehen fonderlich darin.
nen, daß man ſich wohl prüfet, zu was vor einer
Art von Studieren man gefchicfet fey, daß man
alles in guter Ordnung, zu rechter Zeit anfängt,
mie feines gleichen und Gelehrten conferiret, -
u.d. im. Und damit die Jugend deftocher md c.:.
ge aufgemuntert werden, ſo werden Exempel
von groffen Potentaten beygebradhe , welche
theils viel von Gelehrten gehalten , theils auch
ſelbſt gelehrt gewefen: wie nicht weniger auch c.3.
von dergleichen Gelehrten , welche fich fe ange⸗
griffen daß fie noch in ihrer zarten Jugend ruͤhm⸗
liche Proben ihrer Gelehrſamkeit ablegen koͤn⸗
nen. Der andere Theildiefer Schrifft handele
von Bibliothecken, und deren ordentlichen Stel.
Img. Die vornehmften Bibliochecken ſiehet man c. 4.
mohlauf Reiſen, daher zugleich einem Reiſen⸗
den beyläufftig dieſe Reguln gegeben werden, daß
er, ehe er reiſet fich Den Zuftand feines eigenen Ba-
serlandes wohl befannt machen , hernach aber
ſich um alles und iedes in demjenigen Sande, dar»
einerreifer, befümmern fol. Sonderlich aber c.s,
Ean er ſich auch bemühen die Cabineter und Bi⸗
bliothecken durch zu fehen, und ſich mit denen vor»
schmften Gelehrten bekannt zu machen. Und
hierauf folge nun eine kurtze Befchreibung derer
vornehmften Bibliothecken der gantzen Welt,
y 2 vorlche
—— “ VII. La füience des perfonnes
Ichewir auch Fürglich berühren wollen. =
panien iſt die berühmte Bibliotheck im Elcut
‚die Philipp der IE. angeleget, darinn net
len Euriofitäten auch eine ganze Kamm
IMS. zu finden, unter welchen fonderlich fe
le Arablſche ſeyn ſollen. Ferner find befan
‘zu Cotdona, zu Sevilien, des Ferd. Not
d Eardinal Ximenez zu Alcala de Henarı
1 Stalten finder man deren gar viele zu Men
1 Padua, allıwo man die meiften MS. aus d
velli Bibllotheck, fo nach Neopolis verfau|
den, aufbehalten: zu Ferrara, welche fonde
mit alten Säulen, Tafeln, Münten, u
gleichen, fo der berühmte Archite&tus Pyrrhi
Ligorius zufammen gefammiet, verfeben. Di
rckwuͤrdigſte aber in felber ift dag Grabma
Ccelii Calcagnini, welcher ſich ſolches an fı
nandern Orte als in gedachter Bibllothe
Mon fonon lalan Dr Manlank it nis Anke
de la Cour &c. 319
bltothecken nicht fehlen laffen dergleichen zu Rou-
en, Can, Orleans, Lion, Aix, welche letztere dem
berüßmmten Peirclcio zugehöret, und andern Or»
een mehr gefunden werden. Die Koͤnigliche
ſtreitet wegen Vielheit rarer MS. mie denen mei»
minder Wels, und har fidh fonderlicy Mr. Col-
ber: viele Muͤhe gegeben , folche zu vermehren.
Anderer in Pariß, an der Zahlsz. anito zu ger
ſchweigen, fo find noch folgende ſehenswuͤrdig.
Die in der Sorbonne, in dem Navarrifchen Col-
legio, derer Jeſuiten in dem Collegio von Cler⸗
mount, derer "Denedictiner Inder Abtey zu S. Ger-
main desPrez,und andere mehr. Unter dene Teute c. 9.
ſchen fichet pie Pauliner · Bibliorhec allhier fornen
an,darein die MS.aus denen Kloͤſtern Alten⸗Zell,
egau, und Chemnig gebracht worden, * Die
eigen find die Straßburgifche. Tübingifche,
Helwſtaͤdtiſche, Jenaiſche, Wolffenbuͤtteliſche,
Ingolſtaͤdtiſche und andere mehr, ben denen ſich
aber der Autor nicht lange aufhält, wie auch bey
denen übrigen, fo in denen Niederlanden, Eugel ˖ c. 10.n.
land , und andern Nordifchen Köntgreichen ber n.
findlich find. In Orient ** hälcwohl feine Ra» © 5
Y 3 tion
” Der Autor nennet fie lateinifch Cellenfe, Perga-
menfe und Chemnifenfe ‚die beyden leßtern aber
find folgender maffen zu Ändern Pegavienfe und
Chemnicenfe.
#* Hier fänaet fich der Herr Autor an su vergeflen,
welches er auch inskuͤnfftige noch einige mabl
tbun wird. Denn nachdem er auf dem Zitul
weiter nichts als eine Nachricht von Bibliothes
Am zugeben verfprochen, fo fängt er nun über;
haupt an,von dem gantzen Zuftande ber Gelehr⸗
fanakeit in denen Morgensund Mittags:kändern
VII. Laftience des perfonmes
mehr auf die Gelchrfamkelr, als die Chineſi⸗
indem auch dafelbft niemand in oͤffentliche
fen-Aemter gefeget wird der nicht nach ihrer
wohl fludterer hat. Daß bey ihnen vers
dene Bibliothecken ſeyn müffen, ift daher ab»
men ‚teil fie Die Buchdruckerey weit ehe,
wir Europäer gehabt haben. *Es ließ
200, Jahr vor Ehrifti Geburt eingemiffer
ig, Namens Chingius, ale Buͤcher verbrens
koute aber doch nicht verhindern, daß nicht
Aentii, Confucii und anderer Weltweiſen
rifften, aufbehalten worden. Spizelius bes
et, daß auf dem Gebuͤrge Lingmuen In die
©. Stück lauter Chlneſiſche Bücher befinde
fi
In Bofe gebrauchen Taf wollen diefeg zu wiſſen
de le Cour &ec, 331
lich, und faſt eben fo viel in einem nahe an der Kö»
niglichen Schule gelegenen Tempel, Venchung
genannt. Eben dergleichen trifft man auch in
den Königreich Japan an. Denn in der Stadt
Narad an dem Tempel ihres Propheten und Ge⸗
fengebers Xaca fol ein Zimmer ſeyn, fo von 24,
Seulen unterſtuͤtzet wird, und gank von Büchern
angefuͤllet iſt. Was die mistäglichen Länder an⸗
betrifft , fo trifft man auch in felben nicht wenig
Bibliothecken an. In Ethiopien fol in dem
auf dem Gebuͤrge Amara gelegenen Kloſter des
Hell, Ereuges eine gefunden werden, die man in
drey Theile abgetheilet, welche zuſammen an der
Zahl sehen Millionen hundert raufend Stuͤck
Bücher de reiffen. Man jagt die Königin aus
Saba habe deu Grund darzu geleget, und wären
in felbıger des Noah, Henoch, Abraham, und ann
derer Patriarchen und alten Juden Schriften
befindlich, welche ihr der Könıg Salomon mel,
ſtens zufommen laffen. Arabien war tm zwoͤlff⸗
ten Jahrhundert ein Sig von der Gelehrſamkeit,
da unter dem König Almanzor die Gelehrten
Avicenna. Averro&s,Albumazar und andere fich
mit ıhren Schrifften berühme machten, Und
daher kommen fo verfibtedene Bibliothecken, ſo
von Arabiſchen Büchern angefüller find. Zu
Ben foll man deren in die 32000. Stuͤck verwah⸗
ren, worunter auch die Werde des Livii, Pappi
Alexandrıni, Hippocratis und Galeni find. Ei
Gaza iſt eine Bibliotheck worinnen viele mit
Egyptiſchen Figuren gezierte Bücher zu (chem,
Daher man glaube, fie komme noch von denen Pro-
lemzis her, In Eonftanrinopel find 3. ſchoͤne
Y4 Du
v VI Lafämeedesperfonnes
bliocheefen , deren die etſte Conftantinus V
eleget haben foll, darinnen die gange Heilig
brifft auf groß Pergament gefchrieben, un
Gold und andern Koftbarfeiten ausgezlere
e andere ift vor. den Adel und Sclaven: dj
tte,und welche am beften ausflafficer, (ff nic
t von dem Zimmer des Groß Sultans. Ui
andern fol auch. der gantze Livius in foldı
a welchen man aber von denen Türdten, ohı
cht man ihnen viel Geld geboten , nicht habe
nen, Und muthmaſſet unferAutor,er moͤct
n der An, 1665. in dem Seraglio entſtandene
tergbrunft mit drauf gegangen ſeyn. Son
ben von derer Araber, Türdenund derer un
Ihrer Borhmäßtgkett ftehenden Chriften G
vfamkeit heut zu Tage fein groffer Staat z
hen. Denn diefe leigtern verftchen auffer if
ı Breviario und etlichen Homilien aus alte
tern nichtaarniel Monn man auf hieien
de la Cour &c. 338
ſich ne meiften in der Gelehrſamkeit nicht allzu⸗
weit verfliegen, weil folches auch die damahligen
Werfolgungen nicht wohl zulaffen wolten,
Dahero man auch wohl unter ihnen nicht viele
Bibliothecken hat füchen duͤrffen. Vielmehr
waren einige von fo unzeitigen Eyfer, daß fie alle
Heidniſche Bücher, fo ihnen nur vor die Hände
kamen, mit Feuer verbrannten. Wiewohl man
dieſes nicht von allen ſaget, denn viele ſo anfange
etwas geſchrieben, haben die Heidniſchen Scr
benten mit gutem Vortheil gegen die Heiden ſelb
rre koͤnnen, worinnen ihnen auch der >
poſtel Paulus ſelbſt vorgegangen, in deſſen
Schrifften man den Aratum, Callimachum *
und Menandrum augeführer findet. Indeſſen
funden ſich doch in nachgehenden Zeiten etliche,
welche ſich bemüheten einen Bücher: Vorrach
zuſammen zubringen. Origeneswar unter |
nen der vornehmfte , von diffen Fleiſſe nicht une
Y5 thig
* Der Aucor hat feine Adſicht auf den Tit. J. I2, am 2
— Vers, ſo von denen Cretenſern handelt.
hat ſolchen, wie bekannt, Epimenides gemacht,
Callimachus aber hymno in Jovem v.8. fuͤhret bie
re Worte davon an, und füget noch folgendes
inzu:
Ken sei Ysurar. Ks) yag ruper, m ar, orie
Bgires irrarijmrro. er u Iass, son vu a. -
Cretenfes fompermendacıs. Esenim tumulum tuum,
o Rex,
Cretenſos adificarunt : im Gero non mortuns es, Gißis
enim ſemper.
Dieſes haben wir deswegen beyfuͤgen wollen, bamit
. man ben Herrn Autorem nicht eines Irrthums be,
uldigen ındchte, da er vor dem Epimenide den Cal-
machum angeführet.
VII. La füiencedesperfonnes
viel Worte zu machen. Julius Afti-
s fieng an zu Cxfarea eine Bibliochec an-
jaffen, welche zu Eufebii Zeiten ſchon big
20000, Stuͤck angewachſen. Unter
tn war auch Pamphilus hiervon ein
fer Liebhaber, dem Pantenus und andere fol⸗
In. Als nachgehends die Ehriften in Ruhe
Eonten, fo legte Känfer Conftantinus M.
vorteeffliche Bibliothec in Eonftantinopef
welche hernach von Theodofio Juniore,
ntio und andern ſeht vermehtet worden,
8 die alten Römer anberrifft, fo hatten fie
ngs gar feine Buͤcher, hernach fiengen fie
ce eigenen Geſchichte ein wenig aufzuzelch⸗
und legten folhe an öffentlichen Orten bey,
ich aber Fury vor derer Käyler Zeiten legte
au oͤffenliche Bibliothecken an, darunter
ufdem monte Valatino die beruͤhnteſte war,
5 Känfer Trajanus cıne andere aufs
als thun konten. Die erſte Bibliothec aber
legte bey ihnen des Regent biliſtratus an, wel⸗
cher dem Volck dadurch etwas zu gute zuchum
vermeinte, und Dahero bes Hlomeriundandereg _
ihre Schriften zufammen fuchte. Die Athe⸗
nienfer vermehrten folche hernach, und als fie
Herxcs , da er diefe Stadt einnahm, mit nach
fien führte, legten fie eine andere au, big end⸗
Seleucus Nicanor die erftere wieder nach A⸗
sben bringen ließ. Plato, Ariftoteles und anden -
ze fpendirsen viel Geld daran, daß fie vieler
Weltweiſen Bücher zuſammen bringen moͤch⸗
sen, und, Attalus, König zu Pergamo, ſuchte
auch an allen Orten viele Bücher zuſammen.
Bon denen uhralten Nationen legten fich auf c->
Die Gelehrſamkeit fonderlich die Phoͤnicier, Chal⸗
daͤer und Egyptier, unser welchen legten König
Simandus der erfiewar, der eine Bibliothec em,
begte und fie nenne Iapesov Vuxisei nenÖrt,
da unfere Seele curiret wird, Sie fan
aber mohl eben, weil um. felbige Zeit noch nicht
viele Bücher gefchrieben waren, nicht allzu groß
geweſen fen. Am allerweiteſten brachte es
wohl unter denen Alten Prolemzus Philadel-
phus, deſſen Weltbeſchriehene Bibliorhec aus
700000. Stüd beſtanden. * Sonderlich bes
muͤhe⸗
» Es will ber Autor zeigen, es ſey nicht su verwun⸗
dern. daß der Koͤnig ſo eine groſſe Menge Buͤcher
zuſammen gebracht, und ſaget, ed haͤtten alle Ge.
lehrten ihre Schrifften, gleich als auf ein Thea-
trum, zuſammen getragen, dahero fo eineg
Menge entſtanden. Wir wollen es unterdeſſen
glauben, und zugeben, daß es fo habe ſeyn Vn
VII. Zafeienee des perfonnes
hete er fich die eigenhändigen Schriften der
mehmftenGelehren, Ariftotelis,Sophoclis,Eı
dis und anderer zufarten zu bringen, Dasa
ornehmſte Werck indiefer Bibliorhec ift wol
Bibel geweſen, welche durch gedachten Koͤn
Vorſorge in die Gricchtfhe Sprache übe
et worden. Und ſaget der Autor hierben; ı
diefes ſonderlich wunderns würdig, daß, a
89
en, indeffen haben doch die laͤngſt verfiorben
elehrten ihre Bücher nicht dahin fchaffen kdı
en, und alſo hat wohl der König auf feine Ui
often die meiflen anfauffen muͤſſen. “Allein d
echte Urfache dieſer groſſen Menge ift folgend«
Es iſt bekannt, daßt die Alten ihre Dücher auplan
Pe
velche fie hernach aufeinem am En —
oltze zuſammen rollten. Und da
ſef volumen,avolvendo Weil es aher nicht all;
8
de la Cour &c. 387
ED ſich entfchloffen, die Heiden zu feiner Kir⸗
chen gu beruffen, er ihnen erft dieſes Werd in die
Hände geben wollen, damit hernach die Evan⸗
geliften und Apoftel bey ihnendefto mehr Ingreis
finden möchten. Dieſe ſchoͤns Bibliorhes aber
werd endlich von denen in Egypten fichennen
Soldaten des Julii Czfaris angeftecht, doch eG
anderen Stelle M. Antonius, der Cleopatrzau
Gefallen; des Actali feine aus Pergamo dahin
bringen. Endlich koͤmmt auch der Herr Autor © 2%
zurück auf die alten Hebräer, von welchen eu
mehr Weſens macher, als es wohl noͤthig, indem
er ihnen die Erfindung und Ausübung aller
Künfte und Wiffenfchafften, und alfo auch dem
Anfang derer DBibliocherfen zufchreiber, *
Seth mit feinen zwo Säulen, Enoch und derer
riarchen Teftament miffen nun hiervonein
engniß ablegen, ingleichen die Sabbaliftiichen
Bücher, fo man Abraham und andern zufchrele
ber. Kan man doch vonihren Schriffien vor
Mofis Zeiten nichts gewiſſes ſagen. :Denn die
Ethiopiſche Hiftorie von der Zippora, und die
Zauber- Bücher des Jannes und Jambres wer«
den wohl noch Feine Bibliochec ausmachen.
Man pflegte zwar wohl bey denen Juden bie
Schriff⸗
® Unſeres Beduͤnckens kan man wohl dergleichen
von ihnen nicht allzumohl fagen, denn ihre His
ſtorien, fo wohl in der Schrifft, als beym Jofepho
und andern wiſſen davon nichts.“ Sie lebten
in ihrem Lande, warteten, wenn es ihnen einmaͤhl
ankam, ihren Gottesdienſt ab, beflelleten ihr
Feld, dieneten ihren Rönigen, und flritten denn
und wenn wieder einen Feind. Mehr kan mau
von ihren Verrichtungen wohl nicht fagen.
ofuä, und anderer nach il
Zeiten aufzuheben , fonderlich im Tempe
r da wird auch hoc) feine Bibliothec dram
in faget zwar von einer groffen Bibliothec ft
pel; und in ieder Synagoge, deren zu Jery
m ander Zahl 450. geweſen foll auch eine gt
en ſeyn, wie aus Luc. IV, 16.17. und Adoı
«zu ſehen. * Es wird auch Die Stadt Kiı
jach
s iſt nicht genug, daß man faget, hier ober da fe]
ine Bibliorhec gemwefen, man muß eg aud
jemeifen. Daß in denen Synagogen ein Gt
tz ⸗Buch befindlich gemwefen , wird aus ange
ihrten Schriffe-Stellen beglaubet, wie es dem
och heutige 8 zu ſehen; allein wir wolle
an daraus gleich eine Biblio
m Zuftandeder @elchr ſamkeit derer Juden eit
echt Concepr gemacht haben, d daß erihmenfi
de la Cour &c. 339
jath-Sepher nicht vergeffen, und die herrliche
Legende, es ſey folcheeine uhralte Bibliochec und
Archiv der Juͤdiſchen Republic geweſen, mit
beygebracht. * Hiernechſt handele der Herr
Autor von der Buchdruckerey, umd deren Exrsc- m⸗
finder, dabey wir uns aber nicht aufhalten, fons
dern nur diefes wenige melden. Esfind einige
Gelehrte, nahmentlich Pomponius Lztus und
Matthzus Lunenfis, gemefen, weiche vorgeben,
Saturnus habe fchon zu feıner Zeit die Buchdrus
der» Kunfterfunden Man beieifer folches
aus einem Orte des Cypriani de vanitate ido-
lorum: Hic Saturnus litrerasimprimere, num-
mos fignare, primus in Italia inſtituit. Die e. 22.
Nahmen derer erfien Bruchdrucker, davon einis
ge Nachricht gegeben wird, und Dererjenigen, “ 23
fo diefes oder jenes Autoris Schtifften ans Tas
ge-ticht gebracht, find werch, daß man fie fich
befanne mache. Denn tie fehr fich ſolche eu: c.a4
te um bie gelehrte Welt verdient gemacht, iſt aus
den übermäßigen Koften zu fehen, die man ſonſt
an Bücher wenden müffen. Cs erzehlet der
Autor von einem gewiflen Sicilianer Nahmens
Anto-
bin und ber zerſtreueten Juden die Auffäge (An
sauer) ihrer Bäter, fo die &eremonien und Sit⸗
ten⸗Lehre begriffen, nicht gerne untergebenlaffen
wolten,fo wurde verZalmud zuſam̃en geſchrieben,
welches, wie zur andern Zeit erwieſen werden kan,
su Ende des erſten, und Anfange des andern Se⸗
euli geſchehen.
*Wer ju wiſſen verlanget, was dieſes zu be⸗
deuten babe, der darff nur des Herrn D. Kite
meiers ju Helmfläot Anno 1711. geſchriebenes
Brogramma de Kısisch - Sepher nachlefen.
TT ——
> VI. Lafäience desperfonnes de la dc.
tonius Pecatel, welcher Anno 1455. von
}glo Florentino den Livium vor eine
amme handelte, und deßwegen fin Sand, Gut
kauffte. Woben ein von tim an Alphonfum,
hig in Arragonien gefchricbener Brief ſehr at ·
zu leſen. Endlich kommt er auf die Nachricht,
man eineBibliothec anfchaffen und ordentlich
im fol. Er har fie in gewiſſe Claſſen eingerherler,
en die eiſte die Philologos,und unrer deren Ma:
a bie Gloffaria, Grammaticos, Etymologos,
arores und Poeten begteiſfet. In der ans
n fliehen die Philofophi, in der dritten die
ithematici, hernach folgen die Theologi, Ju·
en, Medici, und endlich die Hiforici, worzu
h die Genealogie und Geographie zu rech⸗
Wir wollen von diefen allen nicht weit ⸗
fftig feyn ‚indem man aus dieſen wenigen
on fehen fan, was des Herrn Autoris Ords
ng in fich faſſet.
Und alfo iſt es ung recht nach dem befannten
VII. $.C.Schwarzäiepifl.de &c, 341
VIII
JO.CONRADI Schwars, Eloquen-
tie & Græcæ Lingux Prof. Publ. Ord,
Schediafına de illuftrando poliendo-
que Palladio Rei RufticzScriptore. Ad
vVirum Pr&nobiliffimum, Experientif-
ſimum & Excellentifimum, Domi-
num D. Gothofredum Thomaſium,
“ plurimorum Imperii Principum ac ci»
vitatis Noribergenfis Medicum cele-
bratiffimum. Coburgi, apud Jo.
Nie. Monachum, Typogr. Ducal. 4
I; Bogen. *
Es literaria, qua patet, veritatis virtutisque
(tudium fibi habet propofitum, per quam-
utramqueanimus & dignam divina origine fua
percipit voluptatem & juftum confequitur de-
cus. Utraque, fiaDeo,cuiomnia bona funt_,
accepta referenda, difcefleris, judicio maxime
debetur. Judicium autem paucicum habeant
ſubactum ac politum; mirum non elt, fires li-
teraria non cam confequitur maturitatem, ad
quam perveniret, fi in fuis quisque rebus judi-
ci
* Nachben der Zitul diefer Schrift benen Gelehr,
ten befannt worten, iſt gar viel Nachfrage dar,
nach erfolget, weil man ſich verfchiedene Conce⸗
pte davon gemachet. Weilfienun gar Hein,und
eben nicht fonderlich zu haben, fo hoffen wir, es
werbe vielen nicht unangenehm feyn, wenn wir
folche gang hier mit einrücken werben.
Deutfche AB. Erad, XVI. t;.
VII. 7.0. Schwarzi
ins declararet eximiam. Nos hic-exem-
novis,necabs quoquam, quodconitet, oc-
atis demonftrabimus, quid in vereribus mo-
jentis defiderari quear curæ & correctionis.
jernus Palladium, in quo explanando labo-
nt preftantisfimi viri, magsa cum laude_,
enim- negat? fed ut nobis tamen fpicile-
mrelidtum fit copiofisimum. Palladii li-
tredecim carere putantur epiſtola, quæ Je-
ribus oftendat, ad quem illi primo ſiat mif-
Przfatioin fronte ponitur, epiftola nulla,
extremum libri decimi tertii epiftola quæ ·
ad Pafphilum adjicitur, quæ quafi libri
IV. sommendatrix quedam fi. Et ſtatim
en principium libri XIV. novam oftentat
cutionem ad Pafiphilum, Ita unus liber
licem habet commendatricem, reliqui
nesneunamquidem. Quæ tamen ineptiæ
de reſtitxeudo pP alladio. 343
major quidcem illa offendır eos commutatio,
cum tertiusifteopinatus liber Columellz, qui
auncliber de arboribus appellatur, e reliquo-
zum Choro tolleretur, novum nomen fortiturus,
Mihi quidem, fi manufcripti codicis Breslavien-
fis fequi ftaruam exemplum, audere aliquid li-
cet. Is enim epiltolam illam una cum lıbro
de inſitione premifit, ob cam fortafle caulanı,
ne folertisfimo fcriptori ineptiarum notam in-
ureret. Omnino fi veterum morem dedi-
candorum librorum (ut nunc Joquimur) per-
desis; a Palladio.omnem ineptiarum ifta-
zumabjudicabisculpam. Veteres enim fi quos
librosconfcriptoshaberent, amicum quendam
sucumlpiciebant, aut hortatorem deligebant,
eui fuum amorem, fuum judicium præ czteris
declararent. (Fecit id Appius Pulcher, qui li-
bros fuosde jure augurali ad Ciceronem miſit.
Fecit Scribonius Largus , Caji Julii Callifti de-
fiderio fatisfalturus. Fecit Cicero meus, &
czteri tantum non omnes. Nam exem-
plum Antonini & paucorum aliorum nihil mo-
samur.) Libro igitur confedto adjungebant,
iftolam, quæ cauſam commemoraret, quams«
obrem lıber primum ad cum mitteretur. * Ex
literz deinde una cum likro folebant defcribi,
propterea quod & autoris animum teftificaren-
zur, & pleraquelibrirecondita dicta, ſententias,
rationes, conſilium aperirent, Paliadıi igitur-
literæ cum libro de inſitione adjectæ fuiſſent. &
3 2 par-
® VarroinlibroIV.deLingua Latina nullas quidem-
ejus generiscaufas propenit, fed epiltola illa viderus
«de mygile
+ VI. 7. 0.Schwarzäiepiß.
— —— —
vus ille faleiculus majori alligatus: a Paſi⸗
lo fortasfisita, utlibelli & lirerz ad fe miſſa⸗
nt, amicis:deftribenda fuerunt data. Sen-
deinceps a primis librariis error ille ptopa⸗
us eſt ad proximos, ut noflra quoque art;
tempora, Sie igiturjars inde ab ultima libri
gine errorin codices irrepfiffe videtar, per
mes deinceps Bartholomei Brufchi, Fran-
ä Mazali, Aldorum, Philippi Juntz, * reli-
oxumque ptæſtantium typographorum libre⸗
itus.
Quid faciemus autem de ipfa Palladii epiſto⸗
cut jam primum füumadfignavimus re ?
hilinillaextrema ejus fanitatis, ejus elegan-
‚ ejus acuminis apparet, quod in prima elu⸗
quodque Palladii ztate tantopere expete-
urn Quis enim quanıv! is omnıa contorta_,
ılca, inepra ferat, concoquere poflit verba il-
Wann munliin Li num —
de veflituendo Palladio. 345
— — — — — — —
fentias,reliqua. , Vel, ſi malis, ita: Die zeren
apudıepudorens meuns difiuli, fed boc quaſi bo-
uns famulus feci. Verum nefcio. * Sıtuum ad,
has medo minutias inclinetur ingenium; grande
erit, & par dejiderio ſuo, quod fludii tui quaret
afellse. Jücer ** de bignugis favorabiliter [en-
Bat, ego meas opes aflimare non differo, *** Non
eß Mgui loci afıbns intuendis oculos duxiſſe per
pulverem, quianefiio quomodo nota ſunt quadam
MAim æÆums perſonarum minusa compendia.
Agmen claudat Palladii locus infra citandus,
quem ex numo quodam illuſtrabimus. Or-
navitis Ducis Arfchotani muſeum, & ab He-
melario publicz luci exzpofitus ac brevi anno-
tatieneexplicatus eſt. Conjectus fuit a Byxo
in tabulam XXXIV. Reprzfentat feminam,
adolefcentem maximaex partenudam, quæ ca-
pie turrim gerit, ut fere Cybele folet: dextra_,
acerto leniter inflexo ‚tenet caduceum duabus
alis inſtructum. & duas fpicas alis utrinque fub-
jectas. Sinifira manu inclinar ad fiexum,
brachii paulum fupra cubiti commifluranı in-
ftrumentum quoddam, quo velum, quod fe-
mora tegit & fenfim lacerto finiltro largius fu-
3 3 per ·
® Ideft, quid cuique tempori, loco, perfon= aptum-
fit, ignoro,ur velboni famulifolent. Sæpe hæc Fer)
fignificatio lotum habet.
va Scriptum fuerat more Veterum EI LICET, hinc
ineptus librarius confinzitET LICET.
nr Efimars eſt hoc loco iralstisia aflimatione meti-
ri, per compendiariam quandam contempiationem.
judicare, nec minutlas emnes cariofe intweri & exa-
—2
VIE FC. Schwärziiepifl.
injedtumcolligitur, quafi obiter comprimi-
» ne dilapfum adolefcentis nudet femora.
cumjecta ſunt adolefcenti verba: SECU-
FECUNDO COS. II. Hemeclariusfi-
am hanc ledtoribus explicatiftum inmodum;
lluris * forte imago few genii terra prafidis,
re turrito, fpicas cum caduceogerit , & five
'horam five tridentem inverfum in formam li-
T. Alii exprimunt bie‘ Mercurium & vadıa-
ei verticem appingunt. Anchom flabilira-
terra defignat, ſuo pondere fixam ac foh-
1. Ovid,
Stat vi terra ſua.
Caduceus concordiam & pacem, Spice uber-
lem denorare videntur. Nobis vero adole-
ns ıllavei Gallia eſſe videtur, vel genius cer-
Galliz, arcıbus & oppidis frequentis. **
tras enim & carum senios faminarum ha-
dereflituende Palladio. 347
melazius vel in anchorarum vel inverforum tri-
dentium referre conatur numerum? Nos bi- .
dentem efle putabimus, qui in ruflicis inſtru⸗
mentis ferc ſibi principem vindicat locum„
Pallad. lib. I. tit. XLHI. Infßrumensa vero bac,
qus suri necefjaria fünt, puramu. Bidentes,
delabrat, falces &c. At enim quid ad Impera-
torem Clodium Albinum bidens? bidens pri-
mum ad foecunditatem terre multum condu-
eit: deinde Cxfar Albinusagricolationis fuit_
Atudiofisimus. ACapitolmo quidem dicitue-
agri colendi peritiſimus, isa, us etiam georgiea
eonfcripferis. Sed hæ meditationes num ſatis
ad veritatem limatæ ſint, viri docti exiſti-
ment, & in primis Noribergenſe illud orna-
mentum humanitatis ae doctrinæ omnis. Ei
nos probaverimus,
Tunc nosvelrigidi legant Catones.
IX.
Genius & indoles Linguæ Sanctæ,
Das iſt:
Anweiſung, wie man aus dem Fun⸗
dament von der Syllbe die gantze
Hebraͤiſche Punctation gruͤndl
verſtehen fol, durch Johann Jaco
Schudt, des Gymnalıı zu Srandfurt
am Mayn Con · Rector. Franckfurt,
bey Friedrich Knoch und Sohn,
1713.8. 19. Bogen.
39 &s
} 1%. Schudtüi Gemiis,
S iſt unter der Sonnen Feine Sprache, in
> weldyerman das meifte fo accurar, als in
Hebraͤiſchen, demonftriren an, und iſt fein
ıdfel, es trage diefes ein groffes bey, die
trlichfeit derſelden zu erweiſen. Mur ift
Schade, daß diefelbe von fo gar wenigen ges
ben, und olfo der rechte Grund der vors
mften Wiſſenſchafft auf der Welt jo gar
ıöde verabfänmer wird, Wir beſcheiden
' zwar gar gerne, daß man nicht feden zus
then kan die Zeit mic dergleichen Grammar
liſchen Reguin zuzubringen,indeffen Diener es
d viel zue Sache, wenn man durch derglel⸗
ı Erfindung die Sprache leichter lernen,
d vielen fonft zweifelhafften Dingen ein
t geben fan. Zwar hat man allbereit eine
liche Anzahl von Hebräifhen Grammatis
rin dee Weit die man in der Worrede dies
— _#
& Indoles Lingua S. 349
"abe gelehret, diefes gefehen, fo har er alles
asienige, was er in der Zeit ongemercket, Im
Biefes Werck zuſammen getragen. Er giebet
ſoſches vor feine Gremmatick aus, ale deren
nöchige Wiffenfchafft er bey denen fodiefes Busch
pebrauschen wollen, fchon woraus feget, fondern
ſeiget nur, wie die mutatio pundtorum aus
ee Doctrin de fyllaba fimplici & compofi-
a am füglichflen fan erwiefenwerden. Er hat
in eilff Copitel eingerheilet, in deren lekten er
alles, was im denen erfien vorfönt, fürglich wie⸗
Barhoßlet, Damit man von biefer fonfl verwirrten
Sache feine Meinung auf einmahl fehen fan.
Im erfien handelt er vor Buchflaben ‚da er
$ von
3 Compendium hiftoriz Judaicz. ibid. 1700. 8.
3. Judzus Chrificida, five perſpicua & folida demon-
firatio, cædem & rejetionem Jefu Nazareni veram
effe caulam præſentis Judzorum exilii, omnisque >
illorum miferiz originem. CumAppendice Differ.
tationis Philologicz ejusdem argumenti. ibid, 170%
edit. fecunda 1704. 8. In der andern Auflage
find 3. Orationes darzu gefommen, ı. de artificio
difpurandi Eccleiz Chriftianz minus neceflario,
fzpe etiam perniciofo. 2. De furura Judzorum an-
te mundi finem converfione.
4. Vita Jephtz, cum append. epiftolz & thefium Phi-
lolog. ejusdem argumenti, nec non Prolegomenis
de Theocratia Hebrzorum. ibid. 1701. 3. Dieauf
dieſem Titul bemeldte Epiftel de Memorabilibus
Seculi XVII. in rebus Judzorum & vitaRebusg; geſtis
Jephtz adP. Honorium a Khobalt, ift in ießtbefag-
ten Jahre und Drt abfonderlich in 4. heraus ge⸗
fommen.
3. Deliciz Hebrzo-Pbilologicz.
9% Differtsßo de decem mirabilibus templi primi. 4,
En —
ng oder ga pronunciten / denn das
dom wıcd ja ſonſt ohne dein weggewor
»psr — — Thum alſo die
en am beften, we re onuncikel
gleichen auch die Juden ſelbſt thun, und vo)
en / wie aus benen 70, Dolmetzſchern zu ſehen
hon haben. DBondeminterno valore, der
en, Buchſtaben mercket er an, daß zn
bes ſubtil genug ausgedacht fen, er. hat
ven folgendes zu. erinnern 1. daß, da man.
sales vor göstlich hielse , foldye doch nicht. m
zu genom̃en werden wenn man eines Wortı
deutung unter ſuchet. 2. Es iſt vielmahls e⸗
ort aus ſolchen Buchſtaben zuſammen geſetze
gang entgegen geſetzte notiones in ſich begrei
wo Ean nun hier eine recht gefchiefte Bede⸗
ig heraus kommen? 3. Vielmal hat eben de
ort, wenn man die vocales ändert, eine gar
atraire Bedeutung, z. E. NUN; peccan
IM neccataremovit.a beccatismund.wit. a. Di
& Indoles Lingua S, 351
Das andere Capitel handelt de vocalibus, mb
das dritte de lectione ſcripturæ Hebraicz, Die
übrigen bis auf das zehende handeln de confitu-
tione fyllabz und der daraus flieffenden muta-
tione pundorum, benebfl deren anomalien.
Beil die Sache ziemlich verwirrer, und wir
eben itzund feine Hebrälfchen Grammaticos abs
geben wollen, fo iſt nicht müglich alles von
Stuͤck zu Stuͤck durchzugehen, fondern wir
mercken nur einige von feinen vornehmſten prin-
eipiis an, woraus man hernach ſchon auf das
rige muthmaſſen fan, Sie beftehen aber in
folgenden: 1. Nunquam tres literz mobiles vo» p. 9
calem in eademSyllaba præcedere poflunt: II. P-10
Vocalis longa in Syllaba compofita non poteſt
effe finetono, III. Vocalis brevis pura in Sylla- p- 17
ba fimplicinon poteft efle fine tono. IV. Vica- p-14
rius obtinet jus Domini fui. V. Quo remotior P.
vocalis eft atono, co infirmior redditur. VI. P+1
Cum tonus ob vocis incrementum movetur fede
ſua,
geniefen. Weil wir ſchon fonft wiffen, was ein
zort beiffet, fo kͤnnen wir hernach leicht die viel,
fältigen ideen derer Buchflaben fo zufammen reis
men, daß enblich diefe oder jene Bedeutung her⸗
aus koͤmmt. Wenn twir folche aber nicht zuvor
wuͤſten, wie würde ed denw da halten? Iſt ma
aber ja feiner Sachen gewiß, woran wir bo
noch nicht gang zweiffeln mollen, fo thue man ei;
ne Probe mit ſchweren und smeiffelbafften Wor⸗
ten, oler Retens,Arten, und führe ſolche fo aus,
daft henfuͤhro nichts mehr darwieder einzumenden
feyn wird. Zum Erempel können dienen das
More ETSIN Jefa. XXXIII, 7. und die Redens,
Yet DIDI 739% X. jeiaXVvil, 1,
IR Schudiii Genies
landa eftopera ur pauciores ſant Syllabz,
aber von diefem Werck einen volfommenen
ug zufehen verlanget, den welfen wir auf das
gedachte eilffte Eapitel, als worinn der
Autoruns fernerer Mühe überhoben hat,
ionft aber fönnen wir den fefer verfichern,
de Invorhabenden Buche gegebenen prace-
icht ohne Grund find, indem fie der Here
roflezeit mit ſattſamen Epempeln aus heilt«
Schrift bekraͤfftiget. Dabey auch diefes
rlich zurühmen, daß er alle editiones von
aiſchen Bibehsdurchgegangen , und gewie ·
enn ein editor in denen vocalibus von ans
abgehet. Es iſt diefe eine fehr mühfame,
voch accurate Arbeit, wovor der Herr Aus
on denen Gelehrten gebührenden Danck
met, Wir fönnen aber doch nicht untere
in gebührender Befcheidenhett zu erinnern,
ir amar an allen nonshansn nrorantie ma
X. Luciani Hermotimus. 353
X.
Luciani Hermetimus:
oder .
Des Lucianus Geſpraͤch, Darinnen er
behaupten will, daß, weilman bey fo
vielen Serten derer. Weltweiſen die
Wahrheit nicht finden fönne, man
gar nicht en ſolle: aus
dem Griechiſchen ins Teutſche uͤber⸗
ſetzt von Johann Heinrich Kromay⸗
ern, Portenſi. Jena, verlegte oh
Mich. Golner. 1713.83. 11. Bogen,
a, Philoſophie iſt, wie bekannt, eine fol
che Wiſſenſchafft, darinn dem Verſtande
das Gute beygebracht, und der Wille ſolches aus⸗
zuuben uͤberzeuget wird. Wenn man aber die
meiſten P hiloſophen fo wohl zyalten als neuen
Zeiten betrachtet, ſo ſiehet man bey ihnen nichts
weniger als einen wohlaufgeraͤumten Verſtand
und gut eingerichteten Willen. Die alten
Weltweiſen philoſophireten ſich bald zu tode,und
vergaffen Effen und Trincken darüber, und wa⸗
rem offt die tolleften Kerle von der Well. Die
lächerlichften Streiche, Die man in der alten His
ftorie aufgezeichnet finder, find faft von denen
hilofopgen begangen worden. Und eben bien.
s gab dem Luciano, der ohne dem in dein Hand⸗
werde derer Spoͤtter zufeiner Zeit Obermeifter
war , Gelegenheit, diefes Geſpraͤch aufzufegem,
als in weldyem er erzehler wie ihm ein yojähriger
philoſophiſcher Student mit der Tabelle unter
De
X. Lwiani Hermotimns.
tm begegnet / und etwan indas Collegium
dern wolte. Der gute Menſche mochte
icht an feinem Herrn Profeffor, der ein Stoi-
ar, etwas gefreffen haben, dannenhero
nun Lucianus Urſache fich mit. ihm here
yäcken, und da jener meinete, er härtedie
ft.» Welßheit nach derer Stolcker Are
y allen vier Zipffeln, fo machte ihm diefer
viel zu ſchaffen, daß er weder Hinter ſich
vor fi) kunte. Wir wollen den Inhalt
[8 Gefpräches nicht gang durchgehen, ſon ·
teil es Elein und nunmehro ins Teutſche
ſetzt iſt, es iedweden felbft durchzuleſen res
andiren. Weil die Materie iuſtig, fo
nan einen kleinen Zeitvertreib dabey haben,
nen doch nicht gereuen wird. Was der
Kromaner * bey Uberſetzung diefesWercke
vor ein Abfehen gehabt, hat er nicht entdes
X. Luciani Hermotomus. 355
ſondern da heiſſet es: Monſieur, fie werden ꝛc.
Die Redens⸗Arten der Griechiſchen Sprache
find durch eben dergleichen im Zeutfchen wohl
ausgedrucket, und fonderlich auch nach der heuti⸗
gen Arc eingericht worden. Denn folches fan
man aus folgenden Proben erſehen. Beym
Luciano ſtehet: Eve rev uc-$ov, oipas, in drı-
didu zera zaspov, welches der Herr Uberſetzer
folgender maffen gegeben: Es mochte derfelsp- 16,
be, wie ich mir einbilde,neulih dem Zerrn
Profefformit der Prenumeration vor Colles
gia nicht eingehalten haben. Nicht weit
hernach ſagt Lucianus: ıwaxım Yap rı ixgi-
paro Uni Ta muAüvos, wiyaAas Ypapıparı
Asyay, TAapoy s oundiAorodev. Diefes p.18.
hat man fo überfeget: Sind fie nicht beym
ſchwartzen Bretegewefen? der Herr Do-
&or bar anfchlagenlaflen, Daß er heute
nicht iefen werde. Faſt zu Ende des Ge
fprächs klaget ein "Bauer bey dem Profeflor über
feinen Sohn , und erzehlet folgendes von ihm;
O5 T'uug Yılrovay 'Exenparas nv Juyaripa
ewapracas , mapfivov srav ÖupIeip.
Diefes lautet im Teurfchen folgender geftalt:p. 129
Er wird ja ber fepn, und fich über unfers
Tachbars Echecrates Jungfer erbar⸗
men, und das gute Bind + = » wift ihrs
wobl, was er mit ihr wird gemacht
Haben. Und kurtz darauf: mv unripa dR
woa eppamızıy: welches auf gut Bauete.
seucfch alfo Flinget: Ja vorgeftern ſchmiß ibid.
or feine alse Ausser fo grauſam in die
X. Lutiani Hermotimus.
fie, daß fie fagte, es wäre ihr das beil
er ausden Augen gefprungen ‚und fi
te nicht gewuft, ob Aimmel oder Ei
aufibrläge. Man fieher hieraus ſchor
er ſich an das Griechtſche von Wort zu War
t gebunden , fondern folches mir guten un
öhnlichen Teurfchen Redens · Arten gegeber
unter den Tert gefegten Anmercfungen fin
furggerathen, dahero wir aus felben nich
anzuführen haben. Das $eben des Luciar
deg Herrn Fabricii Bibliotheca Greca, flt
vorn ins Teutfche uͤberſetzet und der Her
tolle, der zu gegenwaͤrtigem Wercfgen cin
rede gemacht, verfpricht im Beſchluß derfel
ine Hiftorie der Heidnifchen Morale,
xl.
Hefperides Norimbergenfes.
ee ſolche Mühe der Herr M. Erhard -
auf ſich genommen, und zu Ende eine
tation de predipuis Hesperidum feri-
;tam antiquis, quam recentioribus bey«
et Wir haben aber nicht Urſache uns bey
cfe weitläufftig aufzuhalten ‚inbern fol,
jon eine ziemliche Zeit befannt gewefen,.
efer Auflage nicht das geringfte geäite
Sehen alfo nur dieſes darzu, daß
Volckamer von diefem Werde den ans
jell ‚der Herr Reuſch aber eine Differta-
jüter folgendem Titul: Mala Hesperidum
Kex,farıis, nummis & gemmis illuftrata,
ugeben verfprochen.
enden uns alfo zu befagter Differtation,
men uns vor, deren Inhalt mit wenigen '
Mezumachen, Dabey wir gleich anfangs
XI. Hesperides Norimbergenfes Volcanseri
mit dem Worte citreum bienechfte Verwand⸗
ſt hat Dieſe werden nun in Lateiniſch und Gries
ſer Eprache poma Hesperidum gentunet von eis
xwiſſen nahe bey Africa gelegenen
be,imwelcher ein berühmter umd na:
‚et foflbarerGarten in einem Grunde, fo zw
tr Bergen lag, angeleget war. Daber ai
Toon dem Drachen g en, welcher die
nMepffelvertwahret. Dererfleaber,derin A:
"Eitronen in feinen Schrifften gedacht, üft Jub.
in Mauritanien und Numidien, welcher
jeugniß Achenzi, vom dem Worte cirrum a)
Drtebifpntiret hat, und geiwiefen, da dieſes
t allen Arten von denen malisHesperidum I
werden koͤnte. In welcher Schriffter ſolches
‚kan man, teil fie alle untergangen, nicht wohl
Wieboch,nadydem der Herr Autor fich die Mühe
mmen, und alle Wercke bes Jubz, fo viel deren
denen Alten gedacht twerden zufammen getra,
foift probabel,daf es in feinem andern geſchehẽ
s in dem, welches den Titul hat; wugi Akuns auy-
vera, welches Plutarchus und Atkenzus angefübs
__ X. Hesperides Norimbergenfes Volcameri._ 3x9
aus imandern feculo Bifchoff zu Emaus, und bat
man auch von ihm, nach dem Zeugniß des Hebed Je-
(u, Commentarios über das N. T-und ein Ehronicon,
bie etwan noch in Drient mögen befindlich ſeyn.
Eonſt hat er etliche libros zorav gefchrieben,darinnen
diele phuftcalifche, mebicinifche, chymiſche, und den
u betreffendeSachen zufinden geweſen. Aus
bat berCashianus Ballus 23. Capitul in feineGeo-
ponica mit eingebracht, darunter auch eines if, in
welchem dieſes Kunſt⸗Stuͤck gelehret wird : Man fol,
Is gewiſſe Formen von Gips oderLeimen machen, und
ſolche um die Citronen, wenn fie im Wachsthum be;
iffen, ſchlagẽ ſo werben fie hernach dergleichen Ge⸗
It an ſich nehmen. Aus Aſien gehen wir mit dem
ren Autorenach Griechenland, und ba treffen wie
anfange den Theophraftum an, welcher in feiner bi-
ftoria Plantarum vieles von been malis Medicis vor⸗
bringet, welches man lib.4. c.4. nachlefen fan. Sotion
mag etwan um bie zen begTiberii gelebet haben,
und hat mar von ihm weiter nichts, ald was in bes
sen Geoponicisflehet, fo vielleicht aug deſſen Buch,
Auar ders, hergenommen. Von denen Citronen
aber lehret er, wenn man ſie wohl cin Jahr lang bes
alten wolle, fo dürffe man fie nur mit Gyps über
jiehen, und wenn fie in Gerſte verborgen würden, fo
legten fie nicht zu faulen. Diefem A et Anatoli-
us,wmelcher beym Kaͤyſer Theodofio in Dienflen. ges
weſen. Es wirbfonft von ihm vieles geftritten, f@
wir aber nicht mitnehmen. Was man von ihm hat,
das ſtehet in mebrgebachten Geoponicis,
Kom war ſchon eine gute Zeit Meifterin ber Welt,
und wuſte von dergleichen Dingen noch nichts, dahe
ro man auch beym Catone, Varrone, Columella
nichts danon liefet , ohneracht fie fich ſonſt bey an⸗
dern Srüchten Mühe gegeben. Virgilius hat derem
nur begläufftig gedacht, und Plinius erzehlet an vies
ken Drten deren Kraft und Tugend,bie ſie in der Me⸗
dicin haben, bey welchen ſich aber ber Herr Autor,
als der nur von denen zu m ſich vorgenommen
a2 1
xl. XlcHesperides — —* Volume,
bre Ergeugung und War und Wartung i ehren, ichren, aufjuhab
richt gefonnen. Es dienet aber hierher am meh
der Palladius, welcher von aa Eitronen Wartı
Pflegung fo forgfältig. als ur gefchriebem
er. andern faget er. aud) im letzten Buche, mut
e fie RS Birn —
pffen, welches wir der I nal
sierinmen N find, überlaffen wollen. Flore:
sharzu Kaͤyſers SeveriZeiten gelebet,tund -
her von ber Baumzucht und dickerbau geſch
davon 3 etwas in denen Gtiechifchen Geo-
is noch Übrighat. Dierzufdumet ein Araber)
nens Beithar oder Ibn Beithar , fvelcher nebſt an⸗
Wercken/ſo allhier erzehlet werden auch einen
tat von denen Limonen geſchrieben, den Andreas
imends ind Lateiniſche berſetzt, und zur Paris
1.4. herauggeneben.
hunmebro komnit der Herr Autor auch auf bie
mScribenten,unter dene ber erfteift Jo.Jovianus
Hanus, der 2. Bücher Hesperidum in kateiniſchen
fen gefchrieben, welche in feinen Wercken zu bes
in. Er handelt in ſolchen dag meifteab,waget,
RU Bipyperidet Morimbergenfes Volameri. 361
ö— — — — — — —
kanut, ber hierinnen etwas gethan/als Nicolaus Mo-
natdos, ein Medicus zu Seotlien, ber in einer ziemli—
chen Epiſtel an Quadram, einen König. Chirurgum,
bie gantze Befchaffenheit dieſer Früchte erörtert hat.
Cie ſtehet in des Caroli Clußi Curis pofterioribus zu
| en jen. 4 gebruckt. In Franckreich haben.
na auch verfchiebene Ecribenten hierinnen fehen
äffen, es find aber bloß deren Titul bekannt: Zufr=-
Bien factle pour connoitre touter fortes æ Oramgers & Ci-
sroniers &c. par le Sieur Merin. à Parls.1674..11. Nou-
Bean Traite des Orangırs & Cliromiers. 11. Fralic de la cul-
sure des Orangers, Gitreniers, Olidlers, & Grenadiers. ıi.
Juftrullion por les jardins, fruitiers & potaægers, adec un
Traitl des Orangers &c. par M. dela Quintinye. Es if
biefes letztere Werck dreymahl aufgeleget worden,
hie mittelfte Edition ift gu umſterdam 1692.4.gedzuckt.
Bon denen@ngeländern gehören hieherHans Slaane,
der in feinen Caralogo derer in ber Inſul Jamaica be;
nöfichen Setoächfe verſchiedenes augemercket, und
br. Couleius,in deffen libris plantarum, fd er in Ber;
en geſchrieben/ dieſer Früchte auch Meldung gefchie:
t. An benen Niederlanden gehören hieher Fran-
eiſcus varı Sterbeeck,beffen Buch de Cirri cultura ofr
egwinghe Sam Uythemsche Boomen zu Antwer,
pen 1682. 4. heraus gelommen: Jo. Comme-
linus,, defien Nederlansze Hesperides zu Amflerbam
2676. fol. ang Licht getreten,und hernach in die Engli⸗
Eprache überfegt werben: und Henricus ab Os-
en, beffen Werck mit des Commelini feinen gleichen
Titul führet, und zu Wolfenbüttel 1706. und 1712.
$ ins Teutſche überfeget iſt. Endlich folgen auch die .
Teutſchen Scribenten fo von mehr gebachten Fruͤch⸗
ten : efehrieben,von welchen folgende befannt.Jo.L,o-
Selius, ein Medicus in Preuffen ‚gab su Königeberg
1645. 4. ein Schediafrme heraus, unter dem Titul: Ci-
trium pr=gnans. Hermannus Grube,einMedicus zuHa-
ber&leben, ließ zu Eoppenbagen 1668. 8. drucken
Analyfın mali Citrei compendiolam, redadtam ad Bo-
tanices PhilofophiczCynofuram.Hierber geböret auch
D. Danielis Nebelii, berühmten Profefforis gu Heidel⸗
Be:g, Dißereario inauguralis de Malo Citrio,unk eine {u
52 XI. Nachricht vonneuen Sachen:
ieffen unter? unter Mich.Bernardi Valentini prafidio,
ne — Johanu Siegmund —
tandenburgiſcher — a —
— * ae F — — de
en racht. Enbli t
anne Dilferration ein ingenanter,der 5
'00, $. Delicias &Arcana Florum, odet Edles J
————
m
= Poll, herausgegeben.
Nachricht von neuen Sachen Inder Zireratur,
In Paris find bihanhero folgende Buͤche
m Vorſchein kommen;
| Medikations de Dacid, ou les Pfaumerreduits A Lama
niere ordinaite demediter, fans forsir des bermes de di
tradußion, en Latin & en Francein,par le R, P.Lattai
pnant, Jefmite, 17,
Blonnatre Chretitm, os les Predieateurs troußeront |
matiere de sous les Sermons de l' anne, par M, Fon
'aines. 4.
vbran Teflament de nötre Seigneur Jefau-Chrifl, tra
in der Liveratur. 363
de Guidiccioni, Tanfillo und anderer im ı6.feculq
Borirenden Italiaͤniſchen Poeten Gedichte ediret,
eine vermiehrtere Edition von denen Rimedi Auge-
bo di Coßanzo in 12. heraus gegeben, und haben
wir von ihm auch) die Rime de Anconii Franciſci
Rainieri su erwarten.
Zu Ferrarahaben bie fo genannten Academiften, Im-
srepidi, ber heiligen Catarina Vegri zu Ehren eine
Colle&ion unterm Zitul: Tempio a Santa Cætari-
a Wegriaperto,und FrancikusMaria Nigrifoli feines
(dönen Tractat:Coꝝnſcdemæioni intorno ala genense
ziene de’Gibenti,e partiselarmente de' mestri, 1712,
4. herausgegeben.
Zu Florentz bat ber Groß ‚Nerkogliche Mathemati-
cus Angelo Marcheni eine Breve introduzione alla
Cöfmograßa, 1712. 4. ediret, bariun er die befanne
ten Syftemarader Welt fürglich erfläret, fein ch
gen Syfema aber zu anderer Zeit gu publicirem
derſpricht. Johann Baptifta Cafotti giebt ſich bie
Muͤhe von einem in der Kirche dell Impruneta_
befindlichen Marien⸗Bild ein groffed Werk mit
io Kupffern unterm Tit. Storis della meinen
enloja Imagine di Maria Vergine ans Licht zu ſtellen.
Eben biefer bat eine Raccolsa d’ offerfazioni e pre-
cetti grammaticali dilingua Toſcana, wiewohl oh⸗
ne ſeinen Nahmen, herausgehen laſſen, und iſt
ietzo in Aufzeichnung der Lebens, Beſchreibun
des Benedidi Buonmattei begriffen, welche mit
deſſen 2. Büchern dela Lingua Tofsana und An-
tonii Mariæ Salvini neuen Obfervationen über die⸗
ſelbe heraus kommen wird.
In Genua hat Hieronymus Colombini Panegyriche
ſacros 1712. 4. ediret, unb der berühmte Medicus
Matthzus Giorgi * hat feinen Tractat de homine ugs
ter die Preſſe geliefert.
Ä Ya In
Er hat ſich bereits durch unterſchiedene Schriff⸗
ten renomirt gemacht, dergleichen 1. Phlebotomia
liberata 1697: 2. Parere intorno a Veficatorl 165g. 3.
flementa Seientiz naruralis 1707: 4. Arte piccola di
weedics71. 1709. UND 5. Difufa del?’ arte piccela.
4.211. Na⸗ Nachricht von neuen Sachen
Lucca bat ma Ba neined Anan, — di
Voeaziome.agli Ordini Sacri aufelsat; tu:
innen ber Autor feinen Relis ne Bertvanbten
Teifi, —— (ch ju feines Orden
en möchten, tvent —— Vo-
—— nden, und dag vorum cal RE
alten fich getrausen. ef auch Camit
UnierB dein curigufed Merck 2’ Oplomachiz.
Immeber da Baitagliadıl Ponte di Pia, 1713. 4-
Macerara find bed —— ii Deeifiones 8.
tote ee fi 1713. £ vn darinnen
1er Autor ſowol von Aufrich au Judicii,
18 auch von denen datinsen’feit‘ Beieißen
——— ergangenen Deciionen genug ir
ht gie
— 6 anletzo bie Literatur in einer He
ee Denn nachdem Me anstoärtigen
Bücher und Papier durch eine Acte des Parlar
nents dergeftalt gravirt ſeyn, daß man 35.procent
ın Gaben davon zu zahlen hat, fo wird an Verle
una arofler Werckeieto nicht gedacht, auch ſonſt
inder Literatur. 365
eim, feine Meinung noch beutlicher erfläres, wie
daß er davor halte, ob habe der Herr Leibnitz fo
wol auf feiner Reife in Enaeland A.1673.und 1676,
als auch hernach Durch Briefe von ben Herrn New-
son dißfalls etwas heraug gelocdet, dem hernach
jener, als ein ſubtiler und ingenieufer Mann, eine
artige Tour gegeben,und nachgehends unterfchie,
denes davon in benen Adis Erud. und fonft alg ſei⸗
se eigene Erfindung publiciret, hierauf aber der
Herr Leibniz nochmaln dieSocietät angegangen,
die Sache nach ver Warheit zu unterfuchen, und
ihm gebuͤhrende Sarisfadtion zu verfchaifen; ale hat
Diefelbe einigen ihres Mitteld Commiſſion extheilet,
Die noch verhandenen Briefe des Herrn Oldenbur-
gers, Collins unb andere: aufzufuchen,und ihr&ut,
befinden darüber zu communiciren. Hierauf haben
Diefelbe eine Schrift unterm Titul: Commercium
epiſtolicum D. Johannis Collins & aliorum de ana-
lyſi promota, gu London, ızı2, 4. herausgegeben,
mworinnen aber dem Herrn Leibnitz fchlechte Satisfa-
&ion gegeben wird. Daher derfelbe auch bereit®
ein Schreiben von Wien aus, allwo er ſich ietzt
aufhaͤlt im Druck ausgehen laffen,und noch ferner
die unbilligen Beſchuldigungen feiner Engliſchen
Adverſariorum abzulehnen bemuͤhet iſt.
Hiernechſt ſind die beyden Engellaͤnder Flamſted und
Halley noch weit hitziger an einander gerathen.
Denn dieſer letzte hatte den Catalogum ſtellarum &=
zarum,darüber Flamfted gantzer 30. Jahre gearbei⸗
tet, nach ſeiner Art veraͤndert, und dem Vorgeben
nach, von denen Flamſtediſchen Irrthuͤmern ge⸗
ſaͤubert, ohne des Autoris Vorwiſſen, herausgege⸗
ben. Worüber Herr Flamſted ſich ſehr alteriret,
und den Catalogum auf eigne Koſten wieder auf.
geleat, dabey aber dem Hn. Halley gar viel Schni—
Ber impuriret hat; wiewol es doch ſcheinet, als ob
dieſer mehr Gewogenheit bey denen Gelehrten
als jener finde.
Zwiſchen denen beyden Secretariis ber Societäf Hans
Sloane undJohannWoodward iſt auch eine aroffe Uns
einigteit Durch eine Iffentliche Procels-Sachr ent»
Kan
$ xIl. A Nachricht von neuen Sachen
——— — ale Be
ft das Gresham-Colledge, wi
eweſen / verlaſ ————
InPrivar«, juibzen! mılun; — 5——
eſſen werden — Wocietat die Conferen⸗
— u —— So hut auch ohnlaͤngſt
ndte Duc —— ober
ie hi — elehtt if, derſelben die
hre ae ethan, daß er fich als einen Socium reci-
iren laffen.
!geivefenen Prof. Whiftons Arrianiſche Co:
er Nurch hin und wieder cärteCchri,
Same Erfelbft aber dociret wöchentlich
Marhefin in denen CofRe-Häufern amd ift
t, feine Tabulam Syftemaris uni-
* An nen.
Bern Klarkhı hatben Jullimfärem ſeht p raͤchtig
‚druckt und mit netten Kupfern geziert in Mi. vn
isgegeben welches Werd 3-Pfund Sterl. koflet.
onden giebt die Elifaberh Elob einige Sermones
agußiniangkicht. *
'ambridge fittb Jof: Barnes und ber Bibliorhecarius
in Der Literatur. 367
pm ‚Eeitee bag andere Gräd, nemlich bie
derer Bebienungen bes Koͤnigl. Hauſes
© Diagelafien worden. Hingegen bat man Fr
been, fo denen in den ArlasHiftorique befin
wi ungleich find, in Kupffer flechen, und ern
en laffen.
3 Amſterdam iſt ded Herrn Basnage Republique,,
—— in drey Theilen vermehrter heraus
een —— XA die audere Auflage von dem Atlas
Hiſtorique in vier Folianten ans Licht getreten.
Qu Luͤrnberg iſt eine Bene unge von bem ltteto de
feudis Imperi unter der P
In Zwickan hat der Hr. Ke inbolb eineBibliorbe-
camJurisPublici von 9. Bogen in folio Drucken bafe
.. fen,barinnen auch die ScriptoresJuris Naturz, Poli.
ı tices, Feudalium, —— die Beonzapbifchen,
. &hronologifchen , hen und Heräal—
diſchen Bücher, ſo zur D Ka Ye
a ala er Zeitder Friedrich
dr —*— Saͤchſ. 2 cher den
Dreitdaupt, vo
difchen Jofephum ediref, unb den Ralchium,
ne Lateiniſche uberfeges, niit Tode abgegan-
—8 Wittenberg if der andere Theil von des Herrn D.
Koſchels Bibliachec herausgekommen in toelchens
. einige Nachricht von deſſen Leben, fo der Herr
‚ _Psof, Planer verfertiget, zu befinden.
Kıipsig. Allhier wird bed Herrn M. Adam Erd,
mann Miri Lexicon Antiquitatum Biblicarum,s
ebifteng sum Vorfchein kommen.
Der Herr D. Joh. Wilhelm Zierold gieber@cäehueig
folgendes heraus : 297) "NZ
——— der Heiligen Schrifft, * er sei
phalı oder Macht Der Grund⸗
Verſtand und Liebe der ‚Wabrbeit kam
. men welche Des Autor Der Se bei ya bei
habt u. Es find davon A Vorſte * en
oder Seid eraus,in deren iebeu er einige Si
IZII. II. Nachricht von neuen Saenic,
he — 9 m en Verftand
Hof aus der H unter
ein Principium * pl Spebi
Buchftaben ihre ſouderbahre De Shen,
md aus deren verſchiedenen Zufammenfiuß bie
interfchiedenen Bedeutungen, derer Worter her,
ommeh.. Man Fan bie Notiones, die er denen
duchſtaben giebt, in der erften Vorſlellung p.88.-
efen, auch in den — genden efeben, was
yon ber Bedeutung des N und = philofophirek
dird. Wie weit aber hierdurch ber Sinn und Mei
tumg bed Heil, Geiles getroffen werde, folches
* wir andern zu beuteheilen Überlaffen.
m D. Nechenbergs Hierolexicon Biblico.Ec-
R hafticthmift ſhon giemlicher maffen fertig, und
uͤrffte vielleicht ehiftene zum Vorfchein forumen.
Herren Berleger gegenmärtiger Atorum haben
egund des Herrn von Seckendorffs Hiflorie des
utberthums unter der Preffe, welche der Herr
Elias Frick, Prediger im Münfter zu Ulm, ins
Deutfche überfeßet, in begveme Drdnung ge⸗
racht, mit vielen Anmerckungen und einigen new
Deutfche
ACTA
ERUDITORUM
Geſhihte der Seiedeten,
ben grünen Zuftand
Literacur {n Europa.
begreifen.
— Theil.
bey Joh. eiri Stesiefh und Sein,
171%
nal Bes ſubenſehenden Rfeit, |
Achricht von Her! hann Milhelm
Kt fen PR SH an die Köniotg
Elifabeth. 41: pa:
duͤllers Reichs Tags; Theatrum, Pag. 384
jeutii Commentarius Juris Feudalis. * pag. 424
'sogramma deHiftoria Linguz Hungaricz. pag.
426
learii Obferrationes Sactæ adMätthzum. pag.
234
vrrnfihmiha Fennmer Mirfk nA neiflichen
‘)
P J
8 (369) 5& j
EEE
——————
Nachri ton er An, 1559.
A akt gebl ieb A Sera
i Dersung, Ihe og ohann
chfen,
der Königin. Eifabeh in En nen (on 4
fand, vor feinen Bruder ,
Sohann Wilhelm thun lay * —
BR aus geheimen Uhrfunden ere
—E die Königin Eliſabech
gegen Ihre reger, Philippum IL
F König in Spanien, Earin, Ertz
Hertzogen von Defterreich, Ericum,
König in Schweden, Heinticum
Hertzogen von Anjou, Francilcume
Hertzogen von Alengon , ſich erwieſen hatteg
Bolicffe ſich doch Herzog Johann Friedrich der
Mitdere, Erneſtiniſcher Linie, nicht abſchrecken,
vor feinem damals in Frantzofiſchen Krieges
Dienften fiehenden Bruder , Hergog Johauu
Wilgelmen, (dem Stamm Bater der Weima⸗
sifchen Inte) einen heimlichen Autrag ben der⸗
zu wagen. Ein Engeländer, Namens
Johannes Ailmerus, welcher , wegen damahliger
lem ‚in Sachſen geflüchtet war auch eine
Deutſche 49, 20d, XVIL fh, Bb
7
[1 rachricht von Zertzog Job. Wilh.z. S ·
lang zw Jena die Stelle eines Profellot
hgehends eines Archidiaconi in Londen ‚ve
en haben fol, mochte wohl den melſten Anl
zu gegeben haben; deni dieſer ſatzte gemil
nicte auf, und fand damit bey dem damah
Hof: Prediger, Johanne Aurifabro, und Gt
‚Johann Beiedrichen folchen ingrefl, daß ihr
er fich wieder in fein Baterland begab, dit
htige Sache an der Königin Hofe zunegor
aufgetragen wurde, Ob mın wohl Alm
in einem Brieffe an Aurifabrum berichtei
s man zu hoffen Härte, und dabeh zu berftchl
», wie. dergleichen afäiren bey einer groſſ
nigtn fich beffer Durch Geſandten, als dur
tfonen bon feinem Stande tractiren lleſſen
oſchmeichelte man ſich dennoch, in Anfehun
Gleichheit der Religton, und vielleicht in d
einung/ es würde die Königin auf die anfeh
2 Ah ia LE Aautrnn anna MÜLL
Zeyrathe: WOcrbungandieönig. Eliſ. 371
fers und Königs in Schweden Soͤhnen
haben: Sie fey aber zur Zeit zum Heyrathen
gar wicht, fondern zum ledigen Stand, nady
der von GOtt verliehenen Gnade, geneigt. *
Sie truͤge diefen Ring (aufihre Hand deu:
send) als eine verlobte Jungfrau, fie Hätte dem
Koͤnigreiche die Treue geſchworen, die wolle fie
auch demfilben biß in den Tod beftändig halten.
Im übrigen verfichere fie die Geſandten, diefe .
Werbung geheimzu galten. Darauf wurden
Diefelben gar gnädıg dimittiret, und zogen wieder
heim. Der geneigte Leſer wird aus beygeſetzten
raren documentis, welche unter eines verſtorbe
nm gelehrten Mannes manulcripus gefunden
worden, die gange Sache ſelbſt mie mehrere
Limfiänden vernehmen koͤnnen.
Retiones, quibus Johannes Elmerus, Anglas, Pre.
fefor quundam fenenſis, Johauni Wilbelmo,Sa-
wonia Duci, matrimonium cum Liiſabetha, An
. glia Regina, meundum, perfusdere conatus ef.
I,
7 Uoniam religionis & Audioram fimilium ma-
imum vinculum eft, non eft dubium,quin Pria»
cipi alicui religionisamanti nupſerit.
3. Cum in Anglia generis nobilitate clarus nullus
fir, cujus atas quadret, necefle eft us extero nubat,
Igitur
hr 3. In-
“ Die Dilpoktion der Koͤnigin Elıfabeth zum ehelo⸗
fen Leben, mag wohl vor der Urfache herruͤh⸗
ren, Die Hubertus Languerus, ın denen von Herrn
Math Ludwigen zu Hallein quartu edirten Epiſteln
angegeben, wenn er fchreibt, ex relatione Medico-
zum ſibi conſtare, Henricum Anglixz Regem , nate
Alio Eduardo pharmacis virisde membıa Kliaramı
apts conceptionk
1. Ylacheicht von 312809 Job: Wilh.3. ©.
— —
Inveniät oportet maritum vel Gallum, vel Hi.
am, vel Germanum. De Gallo non eft metuen ·⸗
‚quoniamnec flii ztas, nec illius religio refpon=
&fecundo propter inveteratum inter illa duo re»
»dium ordinesImperütale connubium non pate-
ir —
Philippo Hifpano non nubet, ne ſibi ipfi ignomĩ⸗·
totaminurat: namfi du=forores cum uno junge-
arviro,licuiffer cum duobus fratribus eandem du-
Unde fequeretur matrimonium marris hujus Re-
Inon fuiffe legitimum, Hoccapur opus habet ex-
ione, utintelligatur. 2) Philippireligio cum il-
pugnat. 3) Hifpanos jam denuo non ferent Re-
rdines,
Si domi fuo conterraneo nuberet, mediocris imo
we conditionis homo fit oportet illius maritus,
|Reginz invidiofum effet,& ordines, quem habue-
femper aut inferiorem aut zqualem, jam füperio-
wut Regem non ferent.
Inveniendus hujusmodi maritus erit, cujus po-
zacceflione regaum magis muniatur, quod non
„fi conterraneo nuberet.
Heyraiche Werbung andie Scig. Eliſabech. 373
‚ 2. Proteftantes omnes hoc connubio Anglis inpri-
mis faverent_,
13. Non metuent Angli ne Philippus repulfam paflus
& fua ſotietate rehliat ; nam absque illorum auzilip
Flandriam tueri non poterit_,
4. Angli Germanos & prz=fertim Saxones pro con.
eerraneis habent, & meritö, quia hinc funt oriundi, ue
teftantur Hiſtoriæ.
1% Cum igitur nec domi fit ullus, nec foris, qui
omnibus rationibus cum ifto Principe fit conferendus,
non video, cur Illuftriffimus Princeps vel dubitet de
fucceflu vel tentare verzatur.
Quid mihi videtur agendum. Ä \
1. Si Duciſſo Suffolcia fuam operam Principipollicita
æſt; optarem ut ſtatim poftipfiusin Angliam reditum
hinc mitterentur Legati, tum ad congratulandum, tum
ad hanc caufam proponendam.
2. Si hoc confilium Duciffa non communicavit,
Principi, mittendus aliquis eflerin Poloniam, qui Prin-
<ipis nomine illius operam in hac caufa exigat; nam
illa promovebit eam magis quam reliqui amnes.
3. Item optandum eſſet, ur vel Princeps ipfe, vel ſal-
tem confiliarius aliquis ad Matthiam Farro fcribar, ug
adhibiro Jac. Sturmio cum Anglis nobilibus agatur.
4. Idem etiam Francofordiz faciendum puto perali-
quem fenatorem.
$. Si llluftr. Princeps Legatos in Angliam miſerit
poſt menfem, ego illos comitabor , fi illius Celſitudinũ
vifum fuerit_,.
6. Si Legatos mittere noluerit, ego ipfe poft unuge
aut alterum menfem illuc profe&turus, (quia aune veße»
cer,) propterea quosdam meos patronos in hac
follicitabo, & quæ affulferit ſpes indies fignificabo.
7. Sivelreligio non fueritreftaurata, vel Respubli-
ca non tranquilla, velhocaegotium optatum eventum
non fuerit fortitum, humiliter ab Illuftriflimo Principe
peto,utliceat mihi ad hoc munas liserarium, quad illius
Celftude nuper mibi concesfit, remigrare & illius perci»
pere fructum.
2. Si viſam fuerit Iluſtriſũmo Principi Argentors-
Bb3 m
Ur achricht won Zettog Joh Wilh. 28)
een
— Francofotdiam mittere, ego, quam poſſum, offi-
fine feribam.
Hoc Conftlii dare me copit Studiitm religiont:
tpatriæ &hujus familie amplikcandz volunras.
u,
Imerus Anglie Reginam Elifaberham à conjugio
‚abborrere, figmificat Aurifabro.]
ülfimo Viro D. Joanni Aurifabro , Ilufttis-
imi Peincipis, DucisSasoniz, &c. Concio-
tatori, Johannes ZElmerus.S,
Ereor ne Jonga hzc noflrarum Iiterarum expe&ta-
io vobis permolefa”fuerit, Clarifime Vir. sed,
‚um confhideres,quam laboriofunm fit quicquam cum
Semidiis in aulis agere, quantisque cum ceremo-
omnia fant, facilehuic morz veniam debis. Im
profe&o negorio magnos fubir labores, um apnd
nReginam, tum illius proceres & pracipuos auli-
quod brevi temporis fp«tio, ne nofi, heri non po-
Sed exitum hujus ſuſcepti laboris & Frudtum ex-
as. De illa ce ad Iuftrifimum Principe enpiofe
nundentan in
—
Serratho Werbeus Audie Rdeig.æuiſabelh 375
deſperationem quam ad ſpem magis tendunt. Sue»
cus etiam hic fuosaliquamdiu legatos habuit, & adhue
haber, ſed fruſtra, quamvis maximos faciant ſumptus.
Sterus etiani, qui Reginz, fi prolem nullam relique=
si,prozimus hzres eft, Reginam ambit, verum eadem ..
Rlıcum reliquisfpeseft. Pickringus etiam nofter pror=
ndet animum, &urbreviter dicam, nulluhos
dit eſt ꝗnĩ in hac parte præ reliquis viderur effe charus, '
Ita sn saimum fuum prorfus 3 conjugio alienum ha.
bet; quod quam moleftan: fir omnibus hujusregni or-
insbus, quihzredem ab illa relictum cupiunt, mfacile
pro wıa prudentia conjicere poteris. De principe no-
Airo non habeo quod dicam, prxfertim cum nullos hue
ufllerint legatos, qui Reginzanimum folicitarent. Nam
Aalilsprocis poft tantos ſumptus & tot Iegationes tam
exigusfpeseft, quid putas fore nobis innoftra caufa,
eum nelli huc miffi int, qui cum authoritate & digni-
eate illius animum tentent. Sed eadem dicesfors illis,
quæ & reliquis; obtigiflet, ut poft magnas impenfas va«
ttimpotesabirent. Ar quishocnovit? nam nilı ad-
hibeantur media, quid (perandum eft de fine ‚ad quem
eollimamus., Certe quomodocunque res cecidiffer,
optaffem ut ante hunc diem alia ratione, quam hadte- ı
aus, periculumfeeifler Hluftriffimus Princeps. At jam
adeo ölamı a nuptiis aberfam effeSideo, ut nibil de Legatie-
wemittends [uadere audeam. De his hactenus. Eccli-
Jia weßra Macus adhuc admodum turbulentus, nam Pa-
piſtæ non ceduat vel legibus ipfis nuper in Parlamento
latiscam ſummo confenfu ordinum; reluctantur ferè
omnes Epiſcopi, Decani & Archidiaconi juramente
älli, quo fe obſtringant Reginz & regno contra Pay
authoritatem, quam cum tueri volunt illorum nonnullä
ante quatriduum fua dignitate Epifcnpali privabanturg
videlicet, Londinenfis, Wintnonienfis , Lincolinenfis,
Ceftrenhis, CoventrienGs, Wurcertrenhis , & nonnulli
alüi „ar in illorum loco nulli adhuc fubftituuntur. Pror
zimo menle mittentur docti quidam Theologi & Juris
uperiti in cotius Regni fines, qui Ecclefiafticos omnes
' sea Religionis arciculis fubferibere cogent , Papz4qug
renunciare cum jurgtmento, Deus fortunet, quod ig
"mgaibus habent, 384 In.
1. Prachricht von‘ Hertzog Joh. Wilh.s: S
jr Scotia armis de religione decernitur, magnaqı
eit propediem fore,ur Antichriftifatelliees prot
tibus fuccubuerint, nam hadtenus pugnam ders
unit Papiftz. Deus, in cujusmanu omnia funt,pi
rum conatus tueatuır & promoveat, qui vitz fuz.p
lo Regionis propagationem;& Dei gloriam qu
ke. Gallos etiam, quiin Scotia funt omnium fi
jalitiorum cuftodes ‚ conatut ejicere, ut ſuĩs legib⸗
peregrinorum libidimeviyant. Hzc tibi perfüt
da habui, qux.non dubitoteboni zquique con
m. Novorum iforum participem quafo faii
lyricum, adquem feripfiflem, i per negoria, qu
obruor, licuiffer. Vale, & quoties commode pı
Is nos tuis lireris vifas, Londini in zdibus Min,
rum.
Tui amantifimma
J. ElmerusAnglı
In.
tuctio à JohanneFriderico medio, duce S
Ixoniz, ad Joh. Elmerummiffa, inquareg
æ Anglix ardiorem conjundionem offer
Zeyratho⸗Werbung an dk König. Elifabeth. 377
legstum, viram doctum & honeltum, Dodorem Chri-
ftophorum Montanum, nobis abfentibus, ipfis expo-
nendum mandaverit. Quibus fane nos quoque re-
ferfpimus, quæ noftro nomine eidem Legato refpon-
dere debeant, idque rum ab illisfa&um ‚tum à Legato
porro Sereniſſimæ Reginz indicatum efle nihil dubi-
tamus; Unde etiam amicabile & Chriftianum refpon-
ſum noftrum, ac oblationem noftrorum ftudiorum &
ofliciorum ejus Regiz dignitati non obfcure percepiffe
nobis perſuademus.
Cumque ex przdidtiLegati narratione inter cztera in-
sellexerimus,ipfius Regiam dignitatem ex fingulari Dei
bonitate abomnibus Regni ordinibus in Reginam An-
glix evectam & confirmaram efle , ſumma nos lætitia eo
nuncio adfectos fuiffe, maxime cum à multis ide die
gnisipfius Regiz dignitatis amorem ac propenfionem
erga änceram Evangelii dodtrinam, fumme prxdicari
audiverimus; Eaque de caufa ejus Reg. dign. profpe-
rum ac felicem fucceflum optamus. De qu' etiam
nibil dubitamus, fi Sereniflima Regina in hoc pio ac
Chriftiano propofito perfeveraverit, ac fincerz religin-
nis doctrinam juxta verbum Dei, Auguftanam Confes-
honem & ejusdem Apologiam, & articulos & fummis
Theologis anno Domini 557. Schmalcaldi= conıpro-
baros & {ubfcriptos, in Regno fuo doceri & propagari
euraverit; quemadmodum Regia ipfius dignitas, ut
Regni illius ampliſſimi Regina ac gubernatrix coram
Deoadhoc oflicium obligatur , nosque hunc Deo gra-
tiſſimum cultum, ipfius Reg. dign. przftituram effe ni»
bilambigimus.
Cumque ipfius Reg. dign. fingulari Dei conſilio ac
bonitate ad gubernationem inclyti Regni Angliz eve-
&afır, (quod nobisfummz eft lætitiæ) nec dubitemus
ipfius Reg. dign. jam pridem certiorem fa&tam efle,
uantam adverfitacem, perfecutionem, &ingens etiam
damnum terrarum & ditionum noftrarum llluftrifimus
Ele&or Saxoniz, Dominus Johannes Fridericus, Do-
minusac parem noſter piæ memoriz, ac nos &aman-
tiſſimi fratres noftrinulla alia de caufa, quam propter
verz religionis doctrinæ confeflionem perpeſſi fimus ;
®b5 nobis
Nechticht won Hertoo Job. Wild. S
F perfuafm fuafım habemus ipfius Re ipfius Reg. dign, propter
noftram & Fracrum noſtrorum fortunam,; ipfis
ıbis amanter & pie compati, & noftri —*——
a occaſione amicabiliter conſervaturam efle,
qua ipfins benevolentia, fi viciflim ipfius Reg.
tati & univerlo Regno obfervantiam, Audium, &
um noltrum declarare, & er@iori conjuntlione,
udinem noftram teflificari pojfemws, (umma animo-
propenfione id nos preflituros ee; nee ulla in
» quidquid pro virili juvare pofemus, ut caufa
1x religionis in inclyto Angliz regno promovere-
oAficio noſtro nos defuturos, quemadmodum id
dign. ipfius Legato per confiliarios nofros clare
icari juffimus, arque hc quidem ut fereniffimz
1x noftro nomine exponerer, mandafle, cui nos
tres noftros antantiflimos diligenrer & amanter
1endatos cupiamus.
c fententia commemorara accurate audias Regi-
fponfum,ac hi forte vel Regina ipfa vel aliquis Pru-
3 Regni interrogaturus eilet, quid per verbailla,
15 nos ardliore conjunllione gratitudinem noftram
caturos offerimus, intelligi velimus, feis quid &
fa argenarie Be Ihe malt mel
BeyeätherkDerbong an die Aönig. Elifbetb. 379
caufam inter ſereni ſimam Reginam Anglie, &
Illuſtriiſimum Principem Dominum Johannem
Vilhelmum Ducem Saxoniæ &c. tractaus. An-
no ı759.*
Prtwr Legati noftri in hanc fententiam apud
Sereniſſ. Reginanı Angliæ peroraverint, diligenter
aufcultent refponfum, quod ipfis dabitur, ad quod et»
jam iterum ea, quæ res puftulabit, proferent. Nam &
pro benevola ipfius erga nos voluntate, quam haud du-
bie prolixe commemorari curabit , reverenter erunt
agendæ gratiz, & fignificandum, quod omnia bona
fide nobis referre velint, nosque & cariflımos fratres
noftros viciffim nulla in re ofhcio nofro erga ıpfam de-
futuros eſſe. Quemadmodım ea restora ex qualitate
reſponſi Reginz & replicatione noftrorum Legatorum
pendebit, qui pro fua prudentia, ac noflra erga ipfos
fingulari conhdentia, quid maxime deceat atque con-
veniat, dicent.
Qund fi vero, ut nos quidem exiflimamus, de
ardiore amicitia &conf@derstione defenſibà, cum Sere-
wiskma Regina & inchto Regno Anglia meunda, ali-
quıd proponent, noltri ea de re fufhcientia manda-
ta fe habere fignificent, & locum ac tempus traftan-
dı perant ; quod ubi eis indicabitur, conditiones fi»
ve articulos proponirogabunt,, quos ii audierint , per-
pendent quales fint,en nobis & frarribus noftris ho-
neſti, utiles, poflibiles, & quatenus conveniant cum
noftris infra annotatis condıtionibus live articulis, &6
fecun-
* Quz fequuntur, Legatis à Duce Johanne Friderico
fecundo, (vulgo medio) in Angliam miflis, Volrade
Comiti de Mansfeld , & ejus adiegato , M. Francifco
Burcardo, in mandatis data fuerunt. Inferiprionä
alia manus adjecerat hxc verba: Sıcunda pars Im
frudionis [pecialis de confwderatione & conjugio ; qua
fi conferantur cum principio hujus Inttrudtionis, &
cum iis quæ fub finem de duplici mandato narrantum,
plus faris indicant, praceiſiſſe quadam, quæ ad nes
non pervenerunt.
1: Nachricht von hertzog Joh · Wilb-3. 8.
adum illorum cireumſtantias prudenter de ĩis cum
tuReginz conferant,
n aurem & parte Reginz nihil proponetur, fed &
ris poßulabirur, utipfi articulos fen conditiones ar-
% amicitie & confederationis proferant, tunc hgai«
un poffe forfan ad modum fequentem traciari.
Ucht mutua bencvolentia & amicitia inter Sere-
mam Reginam Anglia‘, nos,& fratres noftros caris-
s, ita ut fincero favore, amore ac ſtudio, utraque
invicemadfetafir.
Sir etiam inter fubditos weriusque partis mutuu⸗
ft, ac quidem tum in commerciis, tum aliisrebus
gentibus.
Sicontingat, quod Deus clementer avertat, alte-
it parte bello invadi, ut hec calu ea pats, que
vid refeiverit, alteram partem amanter certiorenn
ıre reddat,& quidquidpreftare potetit ad averten-
bellum,urid tenterur.
Ac fi Serenif, Reginz atque inclyto Regno An.
bellum imponeretur, ut hoc cafü nos & fratresno-
mpenfis ac Ripendiis Reginz N, millia equitum,ac
illia pedicum Germanorum conducendos,& Häm-
um Rremannenue. velad aliım unermm idanenm
Heyrathe⸗Werbung an die König. Eliſaberh. 38 r
ſex menfes poſt concluſionem hujus amicitix ac confœ-
derationis.
2B. Ac dutet ea confœderatio annos N. quibus paciñ-
ce, ut à Deo omnipotente ſperamus, elapſis, prædicta
fumma ſereniſſimæ Reginz reſtituatur, nifi medio tem-
pore utrinque aliter conveniet.
‚ 9 Excepti autem funta parte Reginz N. N. & à parte
nofira & fratum noftrorum, Cxfarea majeſtas Dominus
nofter clementiſſimus, & Principes, qui nobis hxredita-
sio fiedere jundifune, NempeN.N. item N.N.
Hifce articulis propofitis, audiant Legati noftri Sena-
tus Anglici reſponſum, ac pro circumflantiis ejusdem
cum Cenhliariis Reginz conferant. Nihil rum con-
eludanz, niſi eo eventu ‚quo inter Sereniffimam Regj-“
nam Angliæ & llluftrifl, Principem Dom. Johannem‘
Wilhelmum Saxnniz Ducem, fratrem noftrum cariffi-*
mum, matrimosium futurum eſſet. Hoc enim cafu
non tantum pradietisconditionibus fadus inire propen-
fi effemus, fed omnes noflras fortunas, immo vitam i-
pfam in commanem defenfionem carifhmi fratris noftri
& conjugis ipfus, ac earundem regnorum & fubditorum
libenterconferremus. Quam ob rem Legati noſtri pru-
denter in hac caufa verfabuntur, & fi velab ipfa Regina,
vel Cenliliariis ipfius fecretioribus, & autoritate valen-
tbusanimadverterint, ejus Regiz dignitatis propenfio-
aemad prædictum conjugium contrahendun, tunc &
apul illos ipfos confıliarios & Serenifl. Reginam , prout
sei ügnitas, ufus , & neceflicas id exiger hac de re diffe-
rart, & fignificent, wos banc quoque ob cauſam Bel praci-
puꝶ ipfos in Angliam mifife,ut petant boc Serenif]. Regina
cmjugium, carijfimi fratris nojlri Ducis Job, VVilhelmd
monsine, aque etiam ablente jam ſpecialia mandasa acce-
perimms, de boc negotio per legatos neſtros agendi, Inn asıe
di & concludendi ; Cujus etiam ratificationem, ſi Do»
minus volet hanc traftationem fuccedere, guamprimass
frater wafber, quem Deo volente non diu anobis abfuru-
zum ſperamus, admosex Galliis redierit, Serenifl. Regi-
aæ nos transmifluros promittimus, ut hac parte, Deo ju-
vante, aihil in nobis aut cariffimo fratre noflro dehidera-
u debeat. Ercumhujusrei mentig faßa fuctit, pate-
Dums
1 Tadiwicht von Hernoa Yoh-Milhs 5.
— <ommoda & utilitatem, qux ex ralı
Adioneac niecellirudine Serenifl, Regine ac incly-
no Anglix, Dontino fortunante, fperanda fung,
egräviternnplihcare, prefertim in hoenoyo Status
I, mütarereligionis, ubi handdubievarias erga fe
las Stummorum Regum experienrut.
o fint,arga Eyangelicam Doctrinam idfedti, faris
Arjideoquenon tantum commodum, [ed etiam ne-
ium videri, urex Germianta, fi opus fr, firma prafi-
hgligeregno petantur. Quãa quideminre,& quan⸗
tobisac cariflimis fratribus) noftris Deus Viritm ae
aarvia coneeshffet, nullum offidum pretermiffuri,
hd Germania PrincipesacImpeni Status, Ay
eonfeflionem prohtentes, ſummo Audio in com-
m Serenifimx Röginz'ac totius Regni laborarun
ms; ac nobis perſuaſum, ubi Yalis necefheude
mjundio inita efler, multas praficas & machi-
nes ceflaturas,. Porerunt etiam Iıgari noflri com-
srare extmplum proximi behi inter Regem Gallie
anie, quid nos ac carifßmu frattrnofter Dax, Jo-
21 PPlbelmus, prafliterimus,qua quilem adeo mani-
fünt, ut fi absqwe adsentu cari|ini Freriswoßri & no«
um coplarum ab iple addwölarum Regi Galiiz dimi-
SBeyratbe Werbung andie Koͤnig. Eliſabeth. 383
diligenter exploranda erunt, nosgue daplex man-
datum eis confci & tradi juſimus, alterum genera-
lius cantuın ad priorem illam confederationem per-
tinens,alterum caufem matrimonii concernens, Prio-
zi mandsto in frequenti Senatu Reginz , ubi ad tra.
&ationem res devenerit, fi opus erit, uti poterunt,
alterum Fero tunc primum in [ecretiori Senatn profe-
rent, cams de conjugie ralando & confciende ſpe⸗ firma
oßen/a fuerit. Et quoniam nos hicomnia rerum mo-
menta & circumftantias feire non poffumus, docebis
eos, ut proverbio dici folet, forum mercari; Ideoque
ipforum prudentiz & induftrie onınia committimus,
præſertim vero, an in hunc eventum melius fir tantum
certam & firmam promiffhionem de futuro conjugio
impetrare & nobisreferre; an vero cenducibilius vi.
deasur, fi fieri queat, torıım tra&tatum matrimonialem
una cum confaderatione concludere, & nihilamplius
nifi ratiicarionen noftram ac cariflimi fratris nofträ
Ducis Joh. Wilbelmi reliquamfacere. Idquetotumar-
bierio legatorumnoftrorum, & fi quidaliudeis videre-
tur, ut jam dictum, committimus, modo rei fcopum &
finem, nempe conjugium Reginz & fratris noftri, ob
oculos habeant, idque, fi Dei eft voluntas, impetrars
modis omnibus conentur,
Cæterum de confervatione verz religionis, doctũ-
nz, jultitiz, pacis, ſtatus Regni, libertatis, defenfionis,
privilegorum, & omnium aliorum ad hoc pertinen-
tium nomine cariflimi fratris noftri ampliflime promite
tant, & omnes odiofas difputationes, unde vel odium
vel [ufpiciones excitari queant, vitent, & qua decet
snoderstione, prudentia ac gravitate Omnia agant, ac
noſtra etiaın ofhcia,ftudia & benevolentiam prolixe eis
deferant..
His omnibus expediendis legati noftri voluntateg
noflram præſtant, quibus etiam per occalionem merite
gratia referetur.
11. Dee
p 15 Mlällere Reichs Tages Thtätrum,
IL
es Heil. Roͤm. Reichs Deutſcher N
tion Reichs⸗ Tags Theatrum, w
ſelbiger unter Kahſer Friedrichs
aller! — —— en; N
1440, bis 1493. au |
Prlici unb betvährten Hiftorie
aufgeftchet ıc. von Johann
im Muͤllern Fürftl, Sehe
—— Le are wie auc
inſcha 1. Archivario 3]
Geimar, Jena bey Johann Feli
Bielcken 1713, Fol. 20, Alphabı
19, Bogen, *
Dr vier Fahren gab der Herr Autor feine
Dogenannten Reichs- Tags: Staat fe
L.Müllers Reichs Tags Thessrum. ze
. Um nun feinem Berjprechen gnügen zu Icıftm,
- Jar er hier die Geſchichte Känfer Friedrichs aus·
rk der nach Unterſchied der Scribenten
ber Dritte, bald der PVierdte, aud) wohl
gar der Zünffte heiße. Der Herr Archıvarius
hat die leute Zahl behalten, weil aller Zwiefp :le
unter den Geſchicht· Schreibern von den zweiffel⸗
bafften Käufern Sciedrichen von Oefter: p.9.
reich, welcher der Echöne hieß und dem
Braunfchweigifchen Friedrich herkoͤmmt,
die er iedoch unrechtmaͤßiger Weiſe aus der
Zahl der Känfer ausgeſchloſſen zu fenn glaube,
weil fie. doch beyde zu diefer Würde wuͤrcklich er»
wehlet worden und diefelbeangenommen, In⸗
Dem diefer Kädfer über funffzig Jahr regieren,
iſt deffen ganze Hiftorie in ſechs Vorſtellun⸗
gen vertheilet, deren die erfte von 1440. bie
545 2. von der Wahl bis zur Roͤmiſchen Kroͤ⸗
mung geht, die andere von 1452. bis 1456. da
man vorgehabt, den Käyfer abzufegen, die drit⸗
te von 1456. bis 1461. da Könin Georg im
Boͤhmen nach dem Käpferthum geſtrebet, die
vierdte von 1461, bis 1471. da man abers
mahls in willens aehabt,den Känfer vom Thron
floffin, diefünffte von 1471. bis 1456. da
imilian I. Roͤmiſcher Körig worden, und
endlich die ſechſte von 1456, bis 1493. da Kaͤy⸗
ſer Friedrich verftorben. Das gange Werd
haͤnget in Form einer Hiftorie durchgehende atte
einander, und ift mitdes Herrn Autoris eigenen
Worten befchrieben , doch fo, daß er demſelben
diele Uhrkunden, die meiſtenth. ils noch ungeduuckt
ſind, einverleibet, auch die Zeugniſſe bewaͤhrter
Deutſche Ad. R. XVI. th. Cc Ge ·
1. Müllers Reichs-TagssTbiachun.))
chicht · Schreiber, daraus er das feine genon
17 niche nur anfuͤhret fondern öfters de
see zu Wort beyſetzt wodurch denn das Bi
ir zu einer beſondern Gꝛoͤſſe gedichen,aber au⸗
ſo viel bewährter und nüglicher worden. Di
er Autor theilet die hier vorfommenden Mar
in geiftliche und weltliche Haͤndel wovt
letztern abermahls auf Kriege und Jtrungi
Baͤyſers und Reichs mit andern, di
yſers mit den Ständen der@tändem
ſich allerhand Reihs-Anftalten un
rialien ankommen ‚der befondern Anme
gen zu gefchweigen, die der Herr Autor fi
» wieder einſchaltet, und davon wir nachg
ds / wenn wir von den Hauptſachen gered
h einige Nachricht geben wollen.
Zu den geiſtlichen Sachen gehoͤret zufoð
ſt dasjenige, was wegen der Trennung in d
‚he mit dem Cancilio ın Baſel naraeaanae
11. Müllers Reiche: Tags: Theatrum. 387
Angenommen, jondern vielmehr gegen Eugeni-
am Felix V. von dem Concilio erwehlt ward,
Die Ehurfürften waren daher genöthiger ihre
Borige Verein wieder zu erneuren, und weil dar
mahls eben die Wohl eines Käufers vor war,
fetzten fie unter dem Tittel Avifamenta einen ges p, 5a,
wiſſen Entwurff auf, nach weldyem der Spal⸗
inder Kirche fo wohl alsden Befchwerden
der Deutfchen wieder den Roͤmiſchen Stul und
Elerifey abgeholffen werden koͤnte, welcher dem
menerwehlten Känfer Sriedrich übergeben, und
von Ihm deswegen ein Meichs- Tag nach Mayng p.;6,
1441. angeftelletward, darauf man aber eben-
falls nichts richtete. Eben fo lief es mie den
Meichs- Tagen zu Nürnberg 1442.und 1444 ab, p. 203.
da man auf dem erften ein neu Concilum bes
gehrte, das Bafelifche hingegen aufs hoͤchſte nicht
mehr als die Verlegung der dafelbft befindlichen
Verſammlung an einen andern Ort willigen 5, 29,
wolie, aufden andern aber weiter nichrs gerham
ward , als daß bender Päbfte Partheyen ihre
Sache zu vertheidigen ſuchten. Es friegtem
aber die Ehurfürften infonverheir bald Lirfache
fich dtefer Angelegenheit von neuen anzunehmen,
da Pabſt Eugenius, zwey aus ihrem Collegio
nemlich den von Coͤlln und Trier Ihrer Ertzbi⸗
ſchoͤfflichen Würde entſetzte, weil fie ihm vor ano
dern verdächtig waren. Deswegen machten fi p. 377.
zu Franckfurt 1446. eine neue Verein, vermöge
welcher fie fi) verbunden, wenn Eugenius den
Coſtnitz iſchen Schluß, daß ein Concilium über
Ben Pabſt ſey, anneymen, und auf einen von den
Churfuͤrſten beliebren Ort ein neu Goncilium
Cc 2 RR
IE. Müllers Reihe Cags Tbeamum.
hreiben auch der Deutſchen Beſchwerden
ffen würde, wolle man ihm bis auf weitern
heid des neuen Concilii vor den Pabſt hal»
im Ball er ſich aber deffen weigerte folle dag
elifche Coneilium angenommen mwerdenzc,
bdem nundie Churfürften eine zeitlang böfe
an, kieffen fie ſich doch endlich duch ZEncam
ium bewegen, daß fie Eugenium vot el⸗
rechtmäßigen Pabſt zu. erkennen vers
hen, wenn er, ein General - Concilium
e, 2,der vorigen Concilien Schlüffe biligte,
Deutſchen Beſchwerden abthaͤte.q. die Chur ·
en von Edlln und Trier wieber einfehte,
rauf fchickeen fie zum Theil Gefandten an
die ihm nad) dem er diefe Puncte eingegans
die Obediens leiſteten, worauf der Pabft
Deurfchen zu gefallen , unterfchiedene Bule
ju ihrem Vortheil a i i
in —————————
I1.Möllers Reichs Tags: Thearrum. 99 EN
abbandte md fich mit Nicolao verglich ſahen Die
Dafelbft verfammieren Vaͤter Leinen andern
Dart, als daß fie fich ebenfalls zum Zwecke leg. p. ayı
ten, und damit fie gleichwohl ihrem Rechte nichts
sergäben, Nicolaum gleichfalls erfennten,doch fo
daß fie ihm ducch eine Vorbergegangene Wahl
erſt auf den Paͤbſtlichen Thron huben, welcher
geſtalt denn die ſo langwierige Spaltung in der
Kirche endlich aufhoͤrte und machte nachgehends p. 63.
1459. Pabſt Pius II. da er auf den angeſtellten
Eonvent nach Mantua verreifte , gar miteinau⸗
Ver eine gewiſſe Verordnung vermöge welcher er
zu verhuͤten ſuchte, daß nach feinem Tode feine
‚weue Trennung entfliehen möchte. Mit Nico-
lao V. richtete der Känfer im Mamen der Deut
fihen einen Vertrag unter dem Tittel Concor- p. 358.
data auf , die aber fo befchaffen find, daß fie dem
Beſchwerden der Nation imgeringften nicht ab»
helffen, inmaffen denn die folgenden Zeiten noch
guug daran zufauen gefunden. Damahls ero
kanuten es gleich viele, und vote der Vertrag hin
ter dem Mücken auch ohne "Bewilligung der mei⸗
en Reichs⸗Staͤnde war gemacht worden , (6
führten nach Nicolai Abfterben verſchledene z. 95
Ehur-und Fuͤrſten dem Känfer zu Gemuͤthe,
daß es nunmehr Zeit fen, den Paͤbſtlichen Stul
einzuſchrencken und vermahnten ihn, dem neuen
Pabſte Calixto Ill.die Obedlentz nicht ehr zu lei⸗
ſten, bis ſelbiger die von den Deutſchen verlangte
Bedingungen eingienge. Es würde auch vers
muthlich was fruchtbarliches ſeyn ausgerichtee
worden, wen fich nicht der Käyfer auf Einra⸗
then Enez Sylvu mit der — beiſtung 0
| c 3
Müllers Reichs Tags · Theämam.!
Arte zumahi da auch die Geiſtlichen Stände
cutſchlaud ſondorlich die, ie von
utz und Trier den Schaden Joſephs wohl
chteten und felbft wiederdes Pabftes Macht
ten. So aber verderbte des Kaͤnſers aber ⸗
biſche Andacht den gangen Brey und. blieb
gedruckten, * nichts übrig
‚als un⸗
ubare Klagen , welche I
— en am heine unter
1 Gravamina lationis Germanice
einige
— — endig.
fahenun zur felben Zeit der Geiſtliche Staat
Yeurfchland aus, und hat man fich darüber
t zu verwundern, allermaffen der Aberglaube
tleff eingewurtzelt war, und abfonderlich bey
Ränfer nach fehr Foto fharf. mie Inlchea ana
Mm. Mällers Xeichs. Tags.Neatrum 37. ';
hatte nemlidy Georg Podiebrad, alser fn_
worden, fich mit einem Eyde zur Roͤmiſchen Kir⸗
ne befande, um der Unruhen überhoben zu ſeyn,
deren er fich von feinen Päbftifchen Linterchanen
befuͤrchtete. Doch blieber im Herten noch ein
Sußice,und berrog die Paͤbſte durch fein Schein⸗
Dekaͤnutniß,/ daß fie ihm den Königlichen Titul
beylegten, woraus er allerdings in feinem Reihe
ffen Nugenfchöpffte Allein da er nun demrsg,.39
Pa gebhöriger maflen die Obedientz leiften
(fe, feinem auf den Eonvent nach Mantua ges
henden Sefandten aber nur befohlen arte, ſol⸗
ches in Confiftorio fecreto zu thun, Pio II. ſelbſt
anch die Obedieng:$eiftung fehr undeurlich und
Falrfinnig vorfam, verweigerte derfelbe end»
lich ihn einen König zu nennen und die Geſand⸗
ten als Königliche Geſandten zu halten, worauf
Fo: gar Davon zogen. Well nun bey diefen
mftänden die Roͤmiſch· Catholiſchen Böhmen IV;
auf allerhand weife ſchwierig wurden , ließ der P-238-
König die Obedieng von neuen leiſten, zugleich
aber bey dem Pabfte um Betätigung der Ver⸗
trage-Punste anhalten, die ehemahls das Baſe⸗
Itfche Concilium den Böhmen verwilliger, wels
ehe iedoch zu Mom nicht aflein abgefchlagen,
fondern auch von neuen der Gebrauch des Kel⸗
ches im Abendmahl unter ſchweren Straffen vers
botenmward. Allein damit ward den: Faffe der
Poden ausgeftoffen ‚und König Georg Iteß ben IV.
voller Verſammlung der Böhmifchen Staͤnde p- 240
den Päbftlichen Gefandren der gemeldtes An⸗
bringen chat, ns Gefaͤngniß werffen. Hiervon hat
der Herr Autor auffer den Worten deg Papienſis
Cc 4 und
TL Müllers Reichs: Eags- Theatrson.
Gobelini auch eine Nachricht aus dam Were
chen Archiv bey drucfen laffen ; weiche ume
dlich zeiget was auf ſelbigem Land» Tage vor ·
ngen. Abfonderlich —— König ee
ing Epd zu merken, den enobbemeldter mafe
wegen der Pänftlichen Religion gerhan und
ben er inder Verantwortung anden Päbfte
n Gefandten wiederholt, um zu zeigen, —*
ines weges meinehdig ſey · Selbiger lau⸗
Die. er in der —— — ehe
Ich GBeorius ſwere GOtt dem
mächtigen, Marien feiner lieben Mut⸗
und allen lieben Zeiligen und dent hei ·
n Dater dem Pabſte und feinen Cars
äleneinen Eyt ‚daß ich wıll beiftanten
Bron zu Boͤme / dem Baͤbſtlichen Ztu ·
dorſen feyen, nallen Dachen, was
anget die heilige Criftenbeit nach
11. Müllers Reicye-Tags: Tbestrum. 393
allein bey den deyden legtern etwas erhielte, in⸗
maſſen Morthias die Verfolgung des Banu,Ule. IV
theils auf fich nahm und derhalben mit dem Käyı. P° 36
fer in Bundniß sat. Was infonderfeit Die
Deutfchen anbelange,fo fuchte zwar ber Kaͤyſer
auf dem Meichs. Tage zu Mürnberg 1467. die IV.
Seande mit in diefen Krieg zu flechten, die ſich p-:68-
aber darzu nicht verfichen wolten. Abſonder⸗ IV.
lich gab das Hauß⸗Sachſen welches deswegen "73
vor audern angegangen ward, zur Antwort ,dafl
es ſchon vormahls in dem Hußıten- Kriege genug
gethan, und gang allein dariune baden müffen,
nun aber fiche ihm der mirden Böhmen gefchlofs
fene und durch Schwaͤgerſchafft mit König
Georgen befeftigte Sriede im wege, gegen ihn
in Fehde zu freten, es wäre denn, Daß ein Reichs⸗
Krieg wieder denfelben angienge. Im Gegen⸗ IV.
theil aber trugen erliche Stände dem Könige in P-297
diefen Streitigkeiten ihre Bermittelung an,wor« 97%
unter auch die Sächflichen Fuͤrſten ſich befanden
unb waren die deshalber gemeinſchafftlich abge⸗
geſchickte Geſandten Sächfifche Miniftri, Un⸗
geachtet num daraus nichts murde, ſo wehrte ſich
doch Koͤnig Georg feiner Haut tapffer, bis er
flarb , und gab damie den Deutſchen bie Lehre,
Daß es mic bloffen ſchrifftlichen Beſchwerungen
nicht ausgerichtet fen. So fern num aber dee
letztern Schlaͤffrigkeit in geiftlichen Angelegen⸗
* zu beklagen iſt, fo finden wir eben fo wenig
efache zu rühmen , daß in weltlichen Haͤndeln
unter Känfer Friedrichs Regierung viel ausge⸗
macht worden,
Br agen wir nım nach den "Terungen wor“
ec s inne
Hi HIT Müllers Reichs Lags-Tbesirum.
Eder fer und das Reich mir aus
Fe en verwicele gewi
r n wir zuförderft auf den Türckei
—— ju geben, welcher damahls ſel
big fehlen, da die Tuͤrcken ſich unter unfer
PA Kegierung der Stadt Eonftantinop
tächtigren , mithin dem Orlentoliſchen Räı
hum ein Ende — auch gegen Ungar
jr ungluͤcklichen Schlacht ben Barnat ſet
Htig würden, und überdiß indie Kayſerlich⸗
pe oͤfftere Einfälle chaten. Allein
Magna. quidem ſemper Germanis cop
fandi
Tunc cum bella manus poſcunt.
wurden von 1444. biß 1490. wohl fünf un
ntzig Reichs: und andre Berfammlungen a
millers Reichs· Tage· Tbearam. 395
diß Verfahren uͤberhaupt in Deutſchland nichtẽ
fremdes, harte iedoch damahls noch feine before
Bere Urſache an den unaufhörlichen innerlichen
Zwiſtigkeiten, welche alles gute ;Bertrauen und
Bereinigung binderten, * zu geſchweigen, daß
abfonderlich Die Städte ſich niemahls zum Zwe⸗
de gelegt, fondern immerzu wieder die gemach⸗
sen Anlagen, und von ihnen erforderten Ancheile
was einzuwenden gehabt, wie dergleichen Lihrs
Eunden V. p. 490.529. 547. 639. faq. 657. V1.76.
78. önnen nachgefchlagen werden.
Mit Franckreich hätte man auch einmahl
gerne Krieg geführt, wenn es mit Schreiben .
wäre ausgerichter gewefen. Denn als An- p-2ı
n01443.der Känfer mit den Schweigernzerfiel
und von den Meichs- Ständen, welche vorwande
sen, daß diefer Krieg ohne ihren Rath und Wiſ⸗
ſenſchafft angefangen worden, feinen Benftand
erlangen Fonte, ruffte er den König in Franke
eich zu Hülffe, der fich zwar darzu verſtünd
und imter dem Dauphin einemehr ols zu ſtarcke
Kriegs Macht ins Meich fchichte 5 aber, wie es
thm nicht fo wohlum Rettung des Känfers, a6
am eine Gelegenheit, in Deutfchland feften Fuß
zu faffen, zu thun war, fo machten die Frantzoſen
gleich nach dem Treffen bey Bafel einen Gen
aud
U | +
® D6 man zwar fagen möchte,baß ſolche Mißhellig⸗
keiten im Deutfhen Reiche, dag au fo viel Slies
dern beſteht, niemahls aufhoͤren, ſo wird doch hier
abſonderlich auf die damahls noch üblichen Jfs
fentlichen Befehbungen gefebn, welche, nachdem
der Land. Friede aufeinen beffern Fuß gefegt wor⸗
ben, ein Ende genommen.
6 1. Müllers Reichs-Tags- Thramum.
nd mit den Schwelgern, nahmen darauf i
eiche ein was fie fonten kriegen nnd verübt:
it Raub, Mord und Brand alerpand Unch
1 ‚Nierdber kamen die Reichs · Stande j
nmen, und. befchloffen fo wohl eine Gefan
adſchafft an den König in Frandreih, a
ch einen Heers / Zug wieder den Dauphi
chen Epur-Fürft Ludmoig zu Pfaltz commaı
tenfolte. Als num der Krieg angehen fol
deutete der neue Feld» Hauptmañ jurere pra
atationis die gange Armee und · die vornehn
n Stände riethen zu guͤtlichen Tractateı
che der Dauphin zwar vorzunehmen ve
tady, aber von einer Zeit zur andern zaubert
hendlich dte ungeduldigen Straßburger, we
eden Feind in’der Nähe, und fchon lange vo
ſtellt harten, daß die Frantzoſen feinen Be:
ich oder guͤtliche Abrede zu halten gemoht
keam flahn sn ham Mala auiFam sh Anm
IL Mullers Reichs: Eags«Ybeatrum. Jay
thun, Damit ſolcher Muthwillen abgen
flelleeiperde, denn einmablgewiß, daß
über 20000, Derfonenim Lande umkom⸗
men wären, mebrentbeils unſchuldige
Leute, mit groffem mer und Mars
ger, wo man nicht „ulffe thun, und ſonſt
niemand Mitleiden haben wolte, muͤſte
man die Schweiger und andere / die Hůlf⸗
fe anbieteten, darum erſuchen; wasdeun
dem Keiche und dem Mauſe Oeſterreich
darmit werde entſtehen, das ſolte man
ihnen niche zumeſſen. Wenn einem
Bäpfer oder Chur⸗Fuͤrſten im Reich et»
was Leides wiederfabre, müfte man is
kurtzen Tagen da fern, Oder man werde - -
mit der Acht bedrohet, iegund da die .
Stadt und das Land VNoth leideten,
achte es niemand. Auſſit diefer Gelegen⸗
heit iſt dos Reich unter Friedrichs Regier
in keinen Krieg ' wieder Frauckreich vera
len. Vielmehr ſchloß felbiges mie $udwig XL V-
wieder dem Hertzog von Burgund 1474. ein PC"
WBünduiß, auffer weichen ſich auch der Käfer &,..
befonders mic ihm verband, wiewohl das Wer csg.
trauen nicht lange währte, Indem der Känfer. V- -
Geld merckte, wie der Frantzoſen Abfehen fen, die —*
Burgunder und Deutſchen durcheinander auf⸗·
en weswegen er mis feinem Feinde bald
of.
Mit den Ungarn gab es etwas mehr zu thun,
welche nicht allein wegen ihres unmuͤndigen p.33t-
Königes Ladislai, den der Käufer, ale Bor»
mund nicht anslisffeen wolse, Die Waffen ex
genen,
8 1. Müllers Reiche-TagssTbeiwun,
Mn Tondern auch derna 1477. unter Rde
yMearthlaihn von neuen anflelen weil der ·
be dicht verſchmertzen Fonte, daß der Käufer
Polniſchen Priatz mit der Kron Böhmen
ehnt. Damiahls muſte dee Käyſer bald
ede wachen, weil bald anfangs foſt gautj
ſterreich veriohren gleng, und die Reichs⸗
teften fich durchaus zu Feiner Hulffe verſtehen
lien. ES währte aber dfefer Friede niche
ige.“ Denn 1479 fing Mättflas unter dem
ortand, daß der Ki ———
me Geld-Summe- nicht bezohle den Kr]
n neuen an, worbey abermahls das
ne Huͤlffe abfeylug, und vermittelte die Un⸗
riſche Königin Beatrix 48T. einen aber«
Ahligen Frieden, welchen num der Känfer auf
aftifften des vertriebenen Ertz Biſchoffs von
tan eben fo (chlechr, als Matchias den vori«
E. Muͤllers KeihsslEägs-Theairum. 399
nen eignen Mitteln bezahlen. Endlich warb
ein Sriede gefchloffen, vermoͤge deffen Matthias P-147«
das eroberte Stuͤck von Defterreich Zeit Lebeus
behalten folte, und da gleichwohl die Ungarn
auch nach diefem Vertrage noch nicht rırhtew)
Verfuchte der Roͤm. König Maximil anus, wie et p.177:
mir@rlegung einer gewiſſen Geld⸗Sum̃e die Om
ſchen Laͤndereyen noch bey Matthid
tetbzeiten einloͤſen möchte, welche Handlung ie⸗
doc) vom Känfer felbft verzögert und gehindert
ward, weil ee nicht gerne Geld gab und von fehe q
nen Öterufehern gehört harte, es werde Mate
thias wicht über ein Jahr mehr leben, ba denn
bemeldte Lande ohnedem fonder Entgeld auf
ihn zuwrücke fielen, welches auch bald hernach ge⸗
Mit den Reichs « Ständen hat Käufer
Friedrich zwar nicht durchgehends wuͤrcklichen
Krieg gehabt, doch kan man ſagen, daß er bey
Den wenigſten wohl geſtanden, und bey kei⸗
nen in beſondern Anſehn geweſen. Wie
Die Ehur-Fürften ſich in den Schweitzeriſchen
Krieg zu mengen rund abgefchlagen, aus Lirfas
en, daß man fie darum nicht gefragt, haben wie
oben gehört. Moch merckwürdiger aber iſt ihr
Verfahren, da fie, weil alles fo (chläffrig Here
gieng, und der Käufer durch feine Vorſtellung
zu einem lebhafftigern Bezeigen konte gebracht
wırden, befcloffen zu Nürnberg Anno 1456 P.
gufammen zu kommen, auch dahin nicht nur
miehrere Reichs: Stände, fondern auch dem
Känfer, und zwar dergeftalt einluden, daß er
perſoͤnlich darbey erfiheinen möchte, Ob nun
wo
u
v 1. Müllers Reicha-Eage«Tbeamım.
Ahloer Känfer hierüber ein ge os Die
jeigte, auch gar den Chur / Fürflen ſolche
——— einzuſtellen gebot, gina fehl fell
hts deftoweniger vor ſich und ——
e Verein entworffen, zu deren
A damalg das Ehurfürftlihe — —
nt beyſammen twar, ‚ein ‚anderwärtiger Tı
f das folgende Jahr nah Srandfurt.ang
ward, ¶ In ſolchem Encwurff wieſen ĩ
jur» Fůrſten klar/ was fie im Sinne haͤtte
= fie beichloffen, den Käpfer nochmahls a
ſtimmte Zeit nach Franckfurt zu loden u
erſuchen / daß er fich der Meicher Angel
ten beffer als biß dahin geſchehen / anne]
n;aud) feine Reſidentz im Reich auffchlags
ſchte, im Faller ſich aber darauf nicht einla
woite, ſolle er weiter erfucht werden, zu g
tten, daß ein Roͤmiſcher König gewehler we
melcher Nenalls Macht häfre. ala Känfer ı
11.Mlüllers Keichs-Tags- Tbearum. 401
sen, und über feinen Königlichen Gericht ordent⸗
lich zu halten. Seine Krönung belangend,
folte diefelbe, wenn der Käufer in die Wahl wil⸗
ligte, bey deffen £ebzeiten nicht vorgenommen
werden, in wiedrigen Sall aber folte dem Roͤmi⸗
ſchen Könige alle Bönigliche und Baͤyſerli⸗
che Wuͤrde und Ehre su erlangen bebals
ten feyn. Jedoch verbanden fie fich auch ihn
zur Krönumg niche zu laffen, er habe denn ihre
der Chur⸗Fuͤrſten Briefe, Gnaden, Srenheiren,
Herfommen und Gewohnheiten beftätiger. *P-560.
Hiernechſt find auch zwey Entwürffe von Brie⸗
fen am den Känfer in fehr harten Worten ge
macht worden, da ihm die Chur Fürften erſt
abermahjls feine Saumfeligfeit in Reichs, Sa»
chen derb aufrüden, hernach auf einen gewiſſen
Zag zu Scandfure in Perion und endlich per-
emptorie zu ericheinen und fich Dafelbft der Regie⸗
zung, wie er pflichtig und [chuldig fen, anzuneh⸗
men, erfordern, unter angehengter Bedrohung,
die in Dem erſten Briefe alfo lauter: Dann
wo Ir alsdann alfo zcu Franckfurt
nicht irſchynen werdet, ſo muͤſſen wir,
von ſolchir Pflicht und Ambt wegen,
domitte wir Gote dem Allmechtigen,
der Criſtenheit, dem heilgen Riche,
Dd und
= Es erhellet hieraus dic Art der Wahl⸗Capitulatio-
nen jur felben Zeit, da fie noch nicht ſchrifftlich
aufgefeßt worden, und iſt merckwuͤrdig, daß die
Chur Fuͤrſten daſelbſt nur vor fich forgen, da fie
hoch auch die andern Fürften im übrigen mit in
ihren Rath zu ziehen trachteten.
Deutſche AB, Frud. XVII. th.
ı II. Müllers Reichs-Tags- Thearrum.
d gemeynen, Nutze gewand fin,
rczu gedenden,tun und auch beftillen,
durch das heilige Rich nuͤczlicher uns
redelicher gebandilt werde, und wol»
darumb folchir Zide, als wir uwir
'rfonen geron baben gänglich ledig
douch vorbasinicht mebit verbunden
‚ doch mir Bebeleniß der Pflicht do⸗
tte wir dem beiligen Römilchen Riche
want fint, dobp wir dann blıben wol
1 Im andern heißt der Schluß alfoz
inn wo Ihr dem ſo nicht tun wieder,
wir uns doch zu uwir Beyſerlichen
ajeſtat nicht verfeben, fo mag uwir
IM. wiſſen/ daß den ’beiligen Romi⸗
en Rich, und uns, von Dorpflicht we⸗
n, und ſolch vorberüet Bebrechen zit»
rkommen, furder an eyn Haupt nicht
nommenworden. Indeſſen muß doch mir dies .
fem mahle nicht allen Deurfchen die Luſt zu Ver⸗
änderung bes Megiments bergangen fenn, ale
lermaffen bey Gelegenheit des Meichs-Tags zu V.
Megenfpurg 1471. von dem Herrn Verfaſſer P-354
des Päbfllihen Gefandfchaffts-Secrerarii Pa-
tricii Worte angeführet werden, welcher zu er⸗
Ceunen giebt, daß viele Libelgefinnte den Käufer
zu Beruffung biefes Neichs-Tags darum vers
anlaft, damit fie bey völliger Werfammlung
der Staͤnde deflo mehr Gelegenheit finden
möchten, denfelben vom Throne zu ftoffen, und
König Georgen aus Böhmen darauf zu heben,
wlewohl durch ermeldten Köntgs Tod der Zas -
den tmeinfädelen unbrauchbar worden, und zu⸗
legt ward allen dergleichen fremden Abfichten
danch Maximilians 1.Wahlzum Nömifchen Kö»
nige ein Ende gemacht, Jetzterwehnter Kö» VI.p:7i
nig in Bähmen giebt uns auch Gelegenheit ihn
in die Elaffe derer mit den Känfer ſtreitigen
Stände zufegen: Denn ob gleich in dem 1478.
ffentlich erfolgren Kriege der Känfer, welcher
fich mie Matthia wieder ihn verband,mehr ſchuld
gehabt zu haben fheinet, fo war ‚doc fonft feine
Aufführung gegen den Käyfer gar verdächtig ger
weſen. Man findet bey Gobellino in Com-
ment. Piill. daß er An, 1461. bey Gelegenheit
einer von ihm nach Eger zu Entfcheidung gervife
fer zwiſchen Brandenburg und Bayern ſchwe⸗
beuden Dändel, darinne man ihm zum Schieds⸗
manne gemacht, ausgefchriebene Zufammens
kunfft, wozu er mehr Fuͤrſten als nöchig war bes
cuffen, feine Gedaucken auf Erlangung dee Kaͤn⸗
Dd 2 ſex⸗
. 1, Möllers Reidys:Tags- Theatrum.
jums gerichtet gehabt und foldyes wird bey
Herrn Autore mit Uhrkunden beftätiget,
alterdenn ein Schreiben von Käyfer Frie ·
jen an den Ehurfücften von Sachſen ans
et, worinne diefer vermahner wird, alles abs
enden, was auf ſolcher Zufommenfunfft des
pfers Würden oder Srand Wieders
rtigkeit bringen möchte; au aus den
ntlichen Acten der Handlung zu Eger bee
R, wie König Georg den EhursFürften von
andenburg angegangen , tm , wie ſich
ing und Pfaltz bereits erboten, zur Nömte
n Krone zu helffen. Ob er auch gleicher»
unterſchiedene Irrungen zwiſchen dem
oſer und Ständen beylegen halff, und dem
ern, da er von feinen rebelliſchen Untertha⸗
in Wien belagert war, beträchtliche Dierfte
ete, fo [heine doch folches nicht fo wohl aus
H. Müllers Reiche. Tags- Theatrum. 405
tunchlich daher kam, daß der Kaͤyſer ihn nicht
dor einen Chur Fürften wolte gelten laffen, weil
er fih als Vormund des unmündign Chur⸗
ringen ſelbſt dazu gemacht hatte, wie aus der
fälgifchen Hiftorie zuerlernen. Defwegen
Chat der Churfürft alles, was dem Känfer ver.
Brieffen konte, und nahm nicht allein des abge⸗
festen Ehur-Fürften zu Maing Dietrichs Par⸗
they, in deffen Abfegung der Känfer gewilliger
haste, fondern er verband ſich auch mic Hertzog
Ludwigen in Bayern wieder den Känfer, Weil
er aun noch darzu ale Känferlicher fand: Vogt
(m Elfaß ein gewiffes ärgerlihes Münche- - IV-
Kloſter u Weiffenburg reformirte, woruͤber ſich P’3°-
die Buͤrger dafelbft befchwerten, fo fuhr der
Käyfer zu und trug dem Pfalg-Grafen zu Bel:
dentz * einen Reichs. Krieg wieder ihn auf,iwice p.332.
wohl man daben nicht lift, daß ſolches mit vor-
bergegangenen Rath und Willen der Stände
eſchehen fey, weswegen es auch der Chur Fürft
hoch nicht achtete, fondern fich in Schriften
Dd 3 bey
* Doß ber Känfer diefem Pfalß-Grafen die Feld⸗
Hauptmannfchaffe wieder den Chur Fürften
‚ aufgetragen, mag wohl darum gefchehen ſeyn,
weil fie fonft wegen unterfchiedener Streitigfei,
ten nicht wohl mit einander flunden, wie aus
Tolneri Codice diplomatico Palatino n. 217. ſeqq.
erbellet, und gehoͤrt dahin auch, was der Chur,
Fuͤrſt einmahl anden Känfer fchreibt; es habe
derſelbe viefen Pfaltz·Grafen, der um fein ſelbſt
willen vorber in Besänd und Unein geſtanden,
und Der Anfänger gegen ihn fey/ zu feinem
Kaupımanı wieder ihn geniacht ſ. W. 423.
1. Müllers Leichs· Tags· Theatrum.
dem Reiche ensfehulbigte, un und damit dei dem
itz⸗ Grafen ins Land fiel, auch fo glücklich
ı daß fich derfelbe, ofme den Käyfer zu fra
mit ihm vergleichenmufte, Hierauf wart
yvar vielfältig verſucht / ob in diefer Sach
Friede zu ftifften fen, aber es waren beydt
thegen zu harte, und endlich ergleng 1474:
dem Reichs-Tage zu Augfpurg die Achts
arung wieder den Ehur-Fürften, die ihm teı
‚ obgleich alle anderweit gefuchte Ber
hs · Mittel umfonft waren, feinen Schaden
‚ weil man nicht finder, daß fich iemand des
en an ihm gerieben, Den allen diefen
ideln ift merckwuͤrdig daß Chur / Fuͤrſt Feleı
3, fo übel er auch mit dem Kaͤhſer ſtund, den:
ı fein Anſehn im Netche behalten, Dent
eich die Achts- Erklärung auf öffentlichen
chs · Tage geſchahe vormahls auch 1471
I.millers Keiche-Lags- Thearrum, 402: .
„Birk u m zu machen, nungeachtet teglicher feine
Saͤnde wuſte. Wie es ben dem allen ge
— GramoieCiafifie Sand VBogten zu thun Sur,
” Im, * erhellee aus einem Bericht, fo Chur-
Gär Albrecht von Brandenburg an Kernog !
ESiltzelwen zu Sachſen von der Trierifchen ws“ |
‚ Sermmenkunffe zwifchen dem Känfer und Her»
Segen non Burgund abgeſchickt, darinnen er alfp-
—1 — Der Pfaltz⸗Graf und der Baͤ ⸗
moͤgen mit einander vertragen
" werben, fofern er dem Baͤyſer Bunde -
niß chun will, und die Land-VDogtbey
— Der Zeruögvon Burgund
giebt das Land zu Elſaß das ihm &er-
.Bog@igmund verpfändt bat, dem Baͤy⸗
ſer wieder, wenn der Baͤyſer das Land
su Schwaben gang einnimnt, das Hertzog
Sigmunden kein VNutz iſt und die Lands
NVogthey dazu hat, und den Hertzog von
Burgund an der Seiten, warten alle
Unterthanen des Reichs was ſie zu thun
vaben, Die mit dem ZBäpfer und ihnen
nicht eins wollen feyn. An diefen Pfälgie
ſchen Irrungen hatte das Hauß Bayern groß
‚sen Theil, wie man denn gemeiniglich finden
"Weit; daß dieſe Hertzoge ſich mit gereget, wenn
Dde 4 wie⸗
1 — — —— —
* Dir Bifche ⸗Vogtey war, wie aus
——— —æe ben unſerm Autore,
* werden, bed Chur Sürflen Herrn
er von an ofer Sigismunden vor eine gewiſſe
es verſchrieben worden, £V. “an
11. Müllers Reichs-Tags- Thearrum)
ver einen Defterreichifihen Kaͤhſer was vor»
ommen worden. Erft fieng Hertzog tube
der Meiche zu Ingolſtadt und Landohut mit
wegnehmung der Neichs: Stadt Donas
than, die er aber,durch des Reichs Aus⸗
ch genoͤthigt, bald wieder abtreten muſte,
blieb in feinen Hertzen immer ein Groll ge⸗
den Kaͤyſer, der endlich dahin ausſchlug, daß
ch mie Ertz· Hertzog Albrechten von Dafters
gegen ihm verbandt, weswegen der Känfer
Reich zum Kriege aufbot, doch aber nicht
Stände ihm beyzutteten bewegen konte,
waͤhrte die Fehde eine gute Zeit, biß endlich
b des Königs in Böhmen Vermittelung zw
31463.einBeraleich aufgerichter wurde. Aber
deffen Sohne Georgen, und Vetter Herkog
rechten zu München,gab es immerfort Ber»
lichkeiten , inmaffen Albrecht die Stadt
H.1Mbllers Reidye-Tags-Theatruin. 409
dißfals vorgegangen, nicht weirläufftig aufhal⸗
ten, fondern nur fo vielmelden, Daß folche Miß⸗ ve
heligkeiten die geheime Urſache von dem 1488. °° "7°
durch Wermittelung des Käufers aufgerichteten
Schwaͤbiſchen Bunde geweſen, da man fonft
Öffenslidy vorwendete, daß man es mit Aufrich⸗
sung des Land- Friedens, die im gangen Meiche
fo offt vergeblich gewefen, nur in einem Sande
verfuschen wolle; wie auch, daß der Roͤmiſche
König Merimiltan fidy ſelbiger Händel eifrig
. angenommen und Friede zu ſtifften gefucht, Poch p.193.
aber nur vor Hertog Georgen etwas ausgerich⸗
tet, da der Känfer Albrechten nicht vergeben
wollen, wiewohl er es doch dahin brachte, daß
der Schwaͤbiſche Bund nicht loßſchlug. Wir
übergehen auch die mit Ertz⸗Hertzog Albrech»
ten, mit den Endgennffen und wegen des Her»
tzogthums Meyland gehabten Streitigfeiten,
und wollen diefen Artikel mie den Bur-
gundifchen Hänbeln fchlieffen. Der Käys
fer und Hersog Earl von Burgund waren
erft, fo lange diefer noch Hoffnung hatte, durch
des Känfers Vorſchub Burgundifher Koͤ⸗
nig zu werden, treffliche Freunde. Als ihm v.
aber dieſelbe auf der Unterredung zu Wien, die p-593-
dem Vorgeben nach, wegen des Tuͤrckenkriegs,
in der Thar aber um des Königlichen Tittels
willen angeliedet war, zu Waſſer wurd, war
auch die Bertraulichfeit aus , und da fich der p.646
Coͤllniſche Ertz⸗Biſchoff Rupert mie feinem
Capitel und Land⸗Staͤnden dergeſtalt entzwey⸗
te, daß ſelbige einen Adminiſtratorem des
Stiffts wehlten, ſo warff ſich hingegen Carl von
Od f Bute
ro 1. Müllers Reichs: Tags: Theatrum,
zurgund zum Schutz des Chur» Fürften ai
ir damit er bey diefer Gelegenheit feinen Bi
uß und Mache auslaffen möchte, geftolt,
nn den Coͤllnern zumuthen ließ, ihn vor ihr
chutz · Herrn zu erkennen, und, als man biefe
zuchen kein Gehoͤr gab, die Colniſche Sta
euß 1474. belagerte. Des Hertzogs U
uͤck war es, daß damahls die Deurfchenne
felbigem Jahre einen Reichs / Krieg wied
n nicht allein befehloffen, fondern auch wir
banfingen, welche Eilfertigleit wohl meiſten
her mag gekommen ſeyn, daß der Käyferfelt
e geld Herrn» Stelle über fih nahm. C
m zum wentgften fo weit, daß der Feldjı
175. febr früh) eröffnen ward, und der Känf
1 zienliches Heer, worunter viel Rürften pe
nlich erſchlenen waren, umfich hatte. * Di
ig ward alfo gegen das Burgundifche fagı
gen uind wöhl 15000. Mate
ſich erklärte, die Belagerung
‚ bem eutſetzten Rupert nicht mehr
; und an ſtatt der Kriegskoſten jo
affe, darin er von Reichs wegen ver⸗
war, die Heyrath zwiſchen feiner Princeſ⸗
d Ertz⸗Hertzog Maximilianen zu bes
Pe: Solchergeſtalt hatte der Hertzog von
| wenig Ehre, und war fein Vor⸗
vom fchlechrer Erfüllung, da er ſich verneh⸗ V-_
; ebeervonTieuß abziehe, mü. PR
Dinge gefcheben,, entweder die
möäfte fich ergeben, oder mit Ge⸗
en werden , oder er davor
oder endlich vom Baͤyſer abge»
werden: Daslegte wolle er gern
‚unddem Baͤyſer, wenn er Dis
nzieben, ob er es Bleich wide
"im Saller nun den Baͤy⸗
& 1. Müllers Keichs-Tags- Them)
sauf cin wiertel- Jahr bewilliget waren; dem
yſer ſo bald er es verlangte, noch weiter übers
hund den Grafen von Mangfeld, Schwartz⸗
8, Stolberg etc. welche vor eingelauffener
willigung eigemmächtig davon ziehen wolten,
en der ben Verweiß gab, ſondern es blieb auch,
bon der zweyte Termin verlauffen war, Her⸗
(Albrecht mit feinen Voͤlckern noch länger,
wolte die von Käyfer angebotenen Subfidis
Belderniche annehmen, indem es befage ſei _
deshalben an Hertzog Wilhelmen abgelaſſe -
Schreibens, ihm und feinem Herkom⸗
n viel 3u mabe zu ſeyn bedündte, und
n Sächfifchen Aaufe auch bey einer
sffeen Summe nicht füglich zu dulden,
in fie fi vor Soldner folten halten laffen.
Wir
Fon dieſem Burgundiſchen Kriege find merdwuͤr⸗
—————
_b.Miölteue Keidie- Tage: Theasrmme. Thea. 418,
. Wir würden den geneigten jgten Lefer viel zu fange viel zu lange.
aufhalten,wenn wir alle Irrungen, die zur ſelben
Zeit unter den Ständen vorgefallen ‚erzehlen
weiten, welche um jo viel häufiger waren weil bie
Srenheit der Befehdungen noch nicht dirch@efes
ge gaugſam eingefehrenddt worden. Dieſem⸗
nach wollen wir nur das herausnehmen, wagen ⸗
gen des Burggraͤffluchen Nuͤrnbergiſchen Sande
Geriches zwiſchen Marggraff Albrechten undud⸗
wigen Hertzogen In Bayern vorgegangen, weil
der Marggraf demſelben nicht nur das benach⸗
harte Itanckenland, ſondern auch Bayern und p 6m.
GSchwaben unfertwerffen wolte. Diefes Sande
gerichte harten ſich die Marggraffen, als die
Burg mit einigen dazu gehörigen Gerechtigkei⸗
sen an die Stadt Mürnberg verfaufft worden,
vorbehalten, und Känfer Friedrich III. erchellse
denſelben 1454- ein Privilegium, vermöge deſſen
er alles fo andern ſolchenLandgericht zu wieder er»
gheilet werden möchte, vernichtigre. Hierdber pay,
verfielnun Marggraff Albrecht mir Hertzog Lud⸗
inlgen in ſchwere Irrungen, welche auf dem
Weiche Tage zu Nürnberg 1459. durch Schie⸗
Bes Richter gehoben wurden, Nun berichter
zwar Gobellinus, daß vermöge dieſes Aus⸗
Done be Rarraf Mecht behalten. u“
re ed Paulus > Pasins oben,” fo groß Eur daß But daß kein
Wlenfcy kan glauben, darzu beocht fie ver Keiſer
und was doch Fein Notturfft wan ex wol fe nie
. .Ieffen ſchaffen und Bam doch mancher guter Ges
ſelle umb ſin Ceben uff dieſer fyren, Doby meet
‚an wol Wade Ben Beıfer Parrigig was wan Des
Beifie und Hertzog Carlin von Durguudy
bau 464 ZBLU0s SURAIIER 313 DIE Mat, *D *
ı 1. Müllers Reichs-Tags-Theatrum.
ce Berfaffer aber feier die fo genannte Rich»
ang aus dem Weimarifchen Archiv mir bey,
che das Gegentheil und fo viel bezeuget, daß,
vorhero die Bayerifchen Unterthanen vor dag
dgericht gezogen worden, der Spruch dahin
gefallen, es folte fortan,ob der genann ·
Gerren Inwohner in ihren Landen
en Spruch zu einander hätten oder ges
innen, dee Blaͤger dem Antworter
hfahren / und Recht von ibmnebmen,
der Antworter gefeffen if, So be⸗
ıtet auch Trichemius in Chronico Hirfaug«
Marggraff Albrecht dafjelbe mahl dem
rtzoge die wieder ihn vom Käyfer erhaltenen
rhheits· Briefe ausgehändiger, welche diefer
: der gangen anweſenden Reichs, Berfamm«
g zuriſſen, fo ihm hernach zu ſchweren Une
iden bey dem Käyfer gedichen, welchen Lime
RERST Die BOrmIEtO befaunte, SR
den Publichften meiſtentheils vers
few Eintheilung des Roͤmiſchen Reichs in
duͤrſtenthuͤmer, davon das Hertzog⸗
Weayern und Burggraffthum zu Nürme
Ken wären, beruft, und behaupten wid,
ten dieſe beyden Fuͤrſtenthůmer im
ra vor und ehe denn das Roͤ⸗
in Deutfche Lande kommen
r beude Partheyen gegen einander
We lagen ſtifftete Hergog Wilhelm zu
ben, der fonft des Marggraffen Bundege-P- 776.
‚ einen neuen Vergleich, der aber in kei»
gibenten zufinden, Daher ihn der Herr Au-
) dem Weimariſchen Archiv mie beydru⸗p. 778. -
, und betriffe derfelbe in der Haupt«
viel, daß hinfuͤhro die Bayeriſchen Un⸗
m vor das Landgerichte zu Muͤrnberg
gezogen werden. Doch will der W. p.b.
sarehivarinıc nicht Heßtemähr leiften ah Diea
[25 Müllers uͤllers Reichs Tags» Thearum.
nd andere : Dinge, Die die damahls uneroͤrtert 9
eben waren, der Ötreit von neuen an, und
chahe es wohl zwein oder dreymahl, biß endli⸗
Austrag der Streitigkeiten die Hertzog du
g mit dem Känfer gehabt, durch König Geo
» in Böhmen 1453: auch dieſe verglich,
erden,
Soman nun nach den Anftalten fragt, d
ter dieſem Käyfer das halbe Seculum über t
che gemacht worden, fo fom zwar auch unge
iedenes aufs Taper, aber wenig zu Stand
Mißbrauch desFauftsundKolbenrechrsw«
Deutſchen Neiche feit langer Zeit dergeſta
gertffen, daß die. Käyfer zu frieden ſeyn mi
n wenn fie demfelben nur gewifle Schrandi
ten und dadurch die Befehdungen ein wen
licher machten / daß fie nicht gar wie Straffei
ıberegen ausfahen, Daher Eonie es auch unfi
— — — ——
I. Mtällers Reidye-Tags» Thearrum. 417
weil die Känferlichen Gerichte fehr übel befteller
waren, In Känfer Sriedrichs fo genannten P-65-
Meformation auf dein Neichs- Tage zu Mayng
441. iſt ſchon eine Anſtalt von befferer Belek
Jung des Känferlihen Kammer⸗Gerichts, wie eg
Damals hieß zu finden, dadurch aber eben fo wenig
als durch Die gantze Reſormation ins WBerck gezich,
set worden. Gleichen Ausgang hatte das Chur⸗
fuͤrſtliche Bedenden,das 14 5 5. auf Dem Meichts p.yız.
Tage zu Meuftade geftellet ward. An. 1473. V.
warb aufabermahlige Beſchwerung der Stän, p. 348
de diefe Sache wicher vorgenommen und auf
dem Meichs. Tage zu Augfpurg eine Kammer
rdnung abgefaſt, welche der Herr
Autor guerft durch dem Druck gemein macht, da⸗
‚bey auch.ein Formular mis einrücke, wie in ſel⸗ p- sst.
bigen Zeiten die Urtheile gelautet. Jedoch
thaten ſich bald neue Beſchwerungen hervor,
und fiehet man aus einem Rathſchlag, welchen die vI.p.:
Bürften Deswegen zu Sranckfurt 1486. gehalten, 28:29
fo wol als aus einem Entwurff zu anderwärtiger -
Ordnung, wie felbige hauptfächlich darauf ange⸗
kommen, daß diefes Gericht nicht befländig ges
alten worden,der Kaͤyſer auch mit feinem Anfeo
‚ben demfelben allzu viel Eintrag gethan, wie
denn, was infonderheit den letztern Punct anbe⸗
langt ‚die Worte aus dem Fürftlichen Bedencken
wohl zu mercken find; es folle fich der Baͤy⸗
fer in oder wieder diefes Bericht nur or⸗
Ddentlicher Gewalt, und nicht der Dolle
Tommenbeit Bäpferliher Gewalt ge °
brauchen. Und das mar auch die Lirfache,
warum die Sache noch nicht zu Stande Fam, in a.
Deusfche 44, Brad, XVII. th. ce mal.
8 I. Müllers Reichs-Tags-Thearum,
ſſen die Stände von ihrem Entwurff nid
chen, die Käyferlichen aber demfelben ale
nd Fehler ausfegen molten, Endlich gabı
Stände fo weit nach daß fie die Frandkfuri
e Ordnung in etwos änderten, und dem Kaͤ
zu Mienberg 1481. einen neuen Entwur
trgaben, welcheder Herr Autor, da bisher m
Stuͤck aus Schilteri Inftit, Jur. Publ, L. ı
5 $.1.befant gewefen, gan drucken laſſe
er auch dieſer ſtund den Käyferlichen nicht a⸗
d da von Seiten der Stände gleichwohl ai
fen Vollziehung gedrungen wurde, muften|
mit fehr weitläuffttgen Bertröftungen , da
Kaͤyſer defalls nichts verzögern wolle, al
iſen loffen, und weil dem Käyfer damahls d
frichtung des Schwählfchen Bundes gelu
waren aud) Die nochmahls 1499. und 1491
ederhohlten Erinnerungen fruchtloß. Son
.n. Müllers Reichs-Tags: Thearrum. 419
aufgerschtere Berbindunye: der Weſiphauſchen
Gerichte Anfehen zeit Diefer Regierung einen ges
waltigen Stoß «erlitten. Der Herr Archiva-
rius hat fich ben diefer Gelegenheit tnfonderheit
gefallen laffen,die Streitigkeiten, welche zwiſchen
dem Serichte und dem Hauſe Sachſen vorgegan⸗
en, nahmhafft zu machen und mit nothwendigen
—8B zu belegen ‚die der geneigte Leſer im
Megifter nachfuchen fan. Endlich md 3en wir VI.
unter den Artikel von Reichs: Anftalten wohl P- 75
‚auch bringen, was unfer HerrAuror von E:nthefe
fung der Reichs Verſammlung in drıy untere
ſchiedene Collegia ſchreibt, deren Anfang teße
mann,der Verfaſſer der & peyeriſchen Chronicke,
ins Jahr 1485. fetzt, welchen auch die meiften fole
gen, Bödler aber hat davon eine beſondere Mein
nung und glaubt Daß dıefelbe wo nicht vor, doch
gewiß in der güldenen Bulle gemacht worden,
Wie aber diefer mit feinen Bewerßchünern , die
ſich nur aufdie befondern Zuiammenfunfften dee
Ehurfürften, un nicht auf die Reſchs Tage erftres
cken feines weges forıkämt fo weift unfer HS. Au-
cor auch was die erfie Meynung belangt dag fels
bige auf feinem feften Fuſſe ftche, und erſcheinet
aus dem wos man von den Reichstags ˖ Staat er®
weifen an fo viel, daß zum wenigſten ſchon 1400,
die Abfonderung der drey Colleglen geſchehen doch
mag es noch nichts beſtaͤndiges geweſen ſeyn, in⸗
dem man auch im ſechzehenden Seculo noch Spu⸗
ren findet, daß dieſe Collegia nicht in beſondern
Gemaͤchern zutammen gekommen.
Die Curialien ſelbiger Zeiten betreffend, ſo
wiederlegt dee Herr Autor, da er von Reios
Er 2 Tayss
o II. Müllers Reichs-Lags- Thearrum
188: Ausfchreiben handelt, diejenigen Publu
welche meynen, daß man erft unter Käy|
tedrichen angefangen / ieden Stand befonde
ch Schreiben zus erfordern, und beweifer d
gentheil durch ein Ausfchreiben von Käyl
entzeln, merckt auch an,daß zu Känfer Fri
chs Zeiten, welcher überhaupt wenig DBrie|
bft unterfchrieben , auch fo gar die Reich
gs· Ausſchreiben nur die Unterfchrifft d
inglers mit dem Zufaß, ad mandatum Domi
gisgehabt. Was: den Tittul Churfür
elanget, welchen die Sächfifchen Churfü
nach Herrn Schurtzfleiſchens Anmercku
vor Churfuͤrſt Ernſten nicht zu führen ang
‚gen, erflärer folches der Herr Archivariusdı
‚daß ſolches nur vorher Feine beftändige G
hnheit geweſen, inmaffen er fo wohl aus der
anifhen als Meißnifhen Stamme Uhrfur
yyr.r mr ;
‚deraufder Epurfürft oder Ds tn ſei⸗
Blajekät ‚Zierde und Herrlichkeit zu Pferde
Det geweſen, welches unfchlbar die rechte
Ming und alfo umſonſt iſt wenn man fich bey
jelegenheit zandt, ob den Churfuͤrſten
beten eine wahrhaffte Majeftär zukomme.
vun kommen wir fchließlich noch auf die bes
8 Anmerctungen des Seren Autoris,
fo groffen Wercke, das von geſchick⸗
verfertigt worden, nothwendig häuffig
ſeyn müffen. & handele er von
uten, die in den alten Uhrkunden moch '
Mittern und Knechten ſtehen / und zeiget, p.78.
bis unter dem Adel, ſonderlich in
Schwaben ꝛc. etliche auf gewiſſe
gleichſam ihrer Fuͤrſten auch wohl
öfter leibeigen geweſen, wiewol un⸗
Jhen und den eigentlich fo genannten ho-
II. Müllers: Reichs. Tags- Thönum,
üde gat forgfältia anzeige, wortnne fie denſel
gleich gehalten worden, wobeg er auch de
terſchied zwiſchen Rittern und Knechten
a und Een ausführt. Bey den gewöhn
em Fehden wird bemercket baß auch einer ftrei
sen Parthey Unterthanen den andern Herr)
t Staat abzulogen pflegen , wie denn ſolche
ge Becker in Pfalggraf tudwigs Landen ge
etliche Reichs. Srädtegerhan. Am felrfam
lautet biß falls ein Fehde / Brieff, ben eine
an von Muͤntzenderg Koch mic feinen unter
enen an einen Grafen von Solms geſchickl
hen wir, weil die Sache anıko recht lächerlid
aanız mit herfegen wollen: Wyſſet wolge
:n Jungber, Tungber Ott, Grave 31
slıns daß ich Zenntz Roche, mit mpnei
schentnaben , Debemeden und alleı
nen Örorgefrnne nemlıch Cleßgin und
de gast gen ⏑ TU
des wie andern uns in der Dh
emeinen notturfft gepruchen. Bon
efürften» Vereinen handele der p.2ge,
Wutor fehr weitläufftig, und hat deren gan»
arte von der erfien an, die An. 1338. vor
Ludwigen wieder den Pabſt gefchloffen
biß auf 1446. ausgeführt, bey welcher
abeie denn noch unterfchledene ande
n, als von des Käufers Schutz⸗Ge⸗
gfeit uͤber die Kirche fo wohl, als feine Un⸗
wen, von erforderter Churfürftlicher Eins
ee von Macht der Känfer über die
Güter aufs Tapet fommen. Daß Hertzog
Wü zu Sachen nach Ladis lai Abſter ben ein
zafdie Kron Böhmen gehabt, hat zwar der
che Sefchichefchreiber Fabrieius nicht ges
\,wollen , wie denn auch der alte Herr
w in feinen Annalibus die Sache ſo vor⸗
TI. Müllers Reichs-Tags- Thearrim,
'önmen, ols, daß wir mir einem groffen Bus
undder Deutſchen Hiftorie zuchun gehabt,
ließlich wollen wir noch erliche Zeilen aus der
oßburgifchen Chronicke p. 149. mir benfiüe
weil darinnen Känfer Friedrihs Chorarter
ich enthalten: Bönig Friedrich, vn
gen Straßburg und was 3.
'800. Pferden, und was ein ——
r,umd gab lůtzel (wenig) durch GOLE
do er binweg wolte, da bat er die
attum4oo.fl. zu leihen da lieben fie
13000. fl.die er nüt widergab, dan er
freurtiger Man was: und det in als
Srettenalfo, wo er hinkam war ibm
Stette ſchanckhten Cleinoder Ailbes
Bedyer und ander But, fo muften fie
1 Belt dazu leyhen.
III
II. Commensarine Jaris Fedal. 425.
Zeugniß überführte. Zwar hat der Here
Autor voraus gefehen, daß man fich über ſein
Vorhaben wundern wuͤrde, von einer Sache,
_ jufihreiben, damitman fchon fo viele Federn
ſtumpff gemacht. Cr entſchuldigt ſich aber da»
mit, daß ihn keine Ruhmſucht, ſondern viel⸗
mehr die Nothwendigkeit zu ſchreiben veran⸗
leßt, inmaſſen ihn, da er ſich nun an den Hoff
machen wollen, von einem vornehmen Miniſter
gerarhen worden, ſich erft mit einer Probe fe
ben gu laffen, und weil er denn auf der Acade⸗
mie die Lehhn ⸗ Rechte fein vornehmftes Werck
ſeyn laffen, wäre er gantz natürlicher Weiſe auf
eine ſolche Materie geraten, und zwar haͤtte er
über dee Hin. Styksr Examen datum Anmerckun⸗
gen gemacht ‚rocil dıefes groſſen Mannes Schrif⸗
sen überall hochgeſchaͤtzt würden , gedachtes
Examen aber, indem es allzufurg geſchrieben
fen, auch nicht alle Urſachen und Zweifel im .
Lehn Rechte ſattſam erfchöpfft, an etlichen Ore
ten wohl einer Erläuterung brauhee. Wir
Gaben nicht willens , dem geneigten $efer ein
Lehn⸗Recht mach verjuͤngten Maßftabe fürzue
legen, koͤnnen alfo auch feinen weitern Auszug
aus gegenwärtigen Buche machen, von dem wir
sur noch fo viel fagen, es fen von dem Herrn
Autore durch Zuziehung vieler andern Seri⸗
Benten in die Form gebracht worden, daß es
Herrn Stryks Examen zwar deutlicher macht,
denenjenigen aber, fo etwa darüber Collegia
alten wollen, doch nicht alle Materien zu reden
weggenommen.
Ee5 W. ie
6 IV, Propimmade Hifloria
IV.
ſtoriæ Linguæ Hungaric libros duo
Genefin & Exodum edere parat, utqu
eruditi parrix viri, & qui idadfe per
tinere exiftimabunt, fymbola fua con
ferre velint, obnixe rogat Matthia
Belius,V.D.M.& Neofoliiin Monta
nisHüung.Rector.
$ u
Inguam Hungaricam hofpitem in Europa.
4ele,nemo, qui perſpectas ejushabetratio
s,iveritinficias: adeo illa diſſidet ab omniun
nio, quibus utuntur Europei reliqui, ut &
ıngari his, & Hungarisilli,non fecus, quam.
»mero (Iliad. ß. 867.) Cares, BagBapodavo
leantur. Ut mirum haud fit, clarisfimo:
‘iptores, qui, five de caufis, five diverfitate
| ‚_ Zingus Hungarim 437
fexto & decımoproducit Hungariam. Neck, -
lcius BECMANNUS, clarisfimum ilnd,
litterati orbis lumen, in Hiforia Orbis Term,
zum: * Jazygica ‚inquit, ad Borealem partcm.n,
Hungaris imıer Danubium & Tybifiem, qua proro.
fi differt ab Hungarica. Equidem, quantum-
cpnjedtura adfequor, utrique litterato heroä.
ämpofuit GEORGIUS VERNERUS, ie.
itractatu, quem de adıminundis Hungaria aqua”?
feripßt, adlerens: Lazyges retinere etiam num...
dinguare [uam aviram € peculiarem, Hungarice,
ifmillimam, Falſo, lazyges enim cadem pas,
‚omnia, qua Hungaros; fi parvam dialedti exch,
‚pias declinationem, lingua uti, norunt serumh,
—— periti, & Cl. Fr. FORIS O-
TROKOC Slin Originibus Hungaricis *** pa-
Jam teftarus ef. Excuſatius vera VERNE-
RU S,atlonge graviuscrravit popularisquidam
feriptor, **** qui orbi erudito perfuadere nibil .
dubitaujit, Linguam Hungaricam Slanonice proge-
ziem elle; Cumtamen præter voces, nec eas qui-
dem plane multas, ex vicinitate Slavorum ad«
perſas, & Hungara civitace donatas, nullam.
<um ea cognationem habeat; quomodo ergo.
ejus filia erit?
S. 2. Sed vero non illud mihi propofui, ut
virorum de re litieraria bene meritorum lapſus
inſectater: nequc enim iſta, quantaquanta eſt,
eruditislimis audtoribus imputanda hallueina-
tio
® C.1X, Sect. III 9. VI. p. m. 380.
@* Inter rerum Hung. Script p. 594» |
@ Part], e. 2. 5. VIII. p. 6-
eaa* Etaat von Ungarn. p. 260. J
⸗
IV. Programma de Hifloria
; fed, fiexvero pronunciandum, in noftri
ibusculpa refider, qui rerum patriæ ad igoa
m usque incuriofi, apud extetos feriptore
Itis locum fecerunt erroribus. Etenim
m linguas Europz reliquas: LATINAM
quasifta peperit : Imlicam, Gallicam, Hiſpa
am; GERMANICAM praterea ejusqu
oles: Anglicam, Suedicam, Danicam , Belgi
; SLAVICAM denique cum filiabus , Ba
icam, Polonicam, Vandalicam, Moftowiticam
rtatim viri docti commentariis illuftrarunt ;
la hucusque HUNGARICAM, nefciı
0 fato, deferuere fi. Profedto, diu el
Im iſtam mecum, fiveignaviam, five incurian
pularium (parcite cives!)dolere capi, arqu
itis votis optare, ut eflet aliquis, qui mal
ic noftro, pro virili mederetur: in primis
m intelligerem, multum inde ad rem patri⸗
Lingua Hungerica, 49
‚gitavi, quantum eflet, quod a mea parvitate-
hanc in rem proficifcipofler: nec cogitavi mo-
‚do; fed qua per labores munerispublici con-
‚cedebatur , periculum etiam facere tentavi.
. Vix autem manum operiadmoueram, cum dif-
ficultates fe offerrent pene inexfuperabiles. -
‚Advertebam fane in campum me defcendifle,
patentem quidem, fed in quo & labi nimium-
‚St proclive, & diſtrictas [ciolorum experiri cen-
furas, longeproclivius. Interea, quo penitius
intimiora linguæ fcrutabar, eomihi fiebat evi-
‚dentius, orienti eam fuas debere origines, ex
vetereJudza, Chaldza, Syria & Arabia, impro-
bolabore, at fucceflu forte-dubio, repetendas.
Videbam ergo præter linguarum Europz cardi-
nalium apparatum, orientalium quam maxime
notitiam haud fuperficiariam huc requiri, quod
'& fuiſſe rebar, cur ifta Hungaricz litteraturæ
pars non poftrema, inexculta hucusque jacuerit,
-Poft multos demum conatus co ventum, ut
haftam clypeumque abjicerem , relidturus ar-
duum opushis, quibus & eruditio diffußor, &
„til tempora ampliora fufhciunt.
$. 4. Sicfereshabebat, donecamicorum,
quibus confilia innotuerunt mea, hortatu per-
sinaciore excitatus, an vidus, operime adcinzi
denuo, certa fpe frerus, habiturum illud mo-
mentialiquid,nonad decus linguz Hungaricæ
folum, fed, quod caput rei eſt, nominıs etianL,
Divini gloriam illuftrandam. Enim vero
plumbei cordis fir oportet, qui haud advertat,
ineſſe divinum quidpiam, non minus vulgari«
bus, quam eruditis lnguis: dummodo eflent,
A
1
° Programm. de Imoria
ı ad penerrälia iſta, quod dudum ſuaſit
WANCISCUS BACO de VERULF
LO * tota animi contentiöne |niterentu
namque tot hominum vultus, ſolis ductibi
eamenrorum disfidenres, fimiles reliqua, m
nuradtoniti, ſimulque creatoris (apientiam
pieimus; quidni varieraten linguarum, olit
jerbiz pcenam, nunc dägev $e2, pia quadaı
yeratione jultitiz, juxta & fapientiz divins
nirari deceat, ferutarique : cum vultusgu
n ſape animi index, fermo vero ſemper it
pres ftmentis. Necifto cenfü eximenda
zua Hungarica, quippe que adeo zmularur.
braicam, fandtam fuo merito nuncupatam
ıonabsreambigam; utruminyAwurroruy
eıorta fit, an vero poltea ex Hebraica für
lularit? id quod de Syriaca, Chaldaica &
abıca docti fuloicantur. **
Lingua Hungarcn ABK
Liber I. Genefis Eing. Hung.
In Origines Lingu& Hungaricæ
inquirens.
"Caput I. De Matre Linguz Hungaricz, quæ hie
peculiari jure Hebraica eſt ; & de hujuspe-
neranda antiquirate.
Cap. II. De Natalibus Linguz Hungaricz, (ins
de suyxuec linguarum Babelica, & num,
Hungarica tum nata, an vero fecutis dein,
temporibus,ex Hebraica,ejusque filiabusfup-
ullularic.
Cap- III. Delitteris Hungarorum, ante agnitum
Chriftum, utrum habuerint aliquas ? Ubi
alphabetum Hunniacum vetus produdtum,
ctitice illuftrabitur, cum (pecimine le-
dionis,
Cap. IV. Etymologicon Hungaricum fexcenta-
sum vocumlifter, ex Hebrxo, Chaldzo, Sy-
ro & Arabico idiomate Iponte & ca metho-
do derivatarım, ut non modo origines vo»
cum, fed intima etiam Ling. Hung. expen-
dantur.,
Cap. V. DeLing. Suffixis Hung. que hic zque
fehabent , uti apud Hebræos, pretermorem
omnium Europz Linguarum.
Cap. VI. De fingularibus Ling. Hung, circa a»
centus, Nonina, Pronomina & horum De-
elinationes, Verba sorumque Conjugatio-
nes, Idiocifmos, Conftrudtiones, &c.,
Cap- VII. Proverbiorum Hungaricorum centu,
riam alterutram, acumen & brevitatem Ori«
sntaiium Ling. æmulantium dabit, &c,
Cap
2 IV, ProgrammudeHiflorie
p- VIII. De Ruderibusfapientiz veterumSc
tharum in Ling. Hungarica refiduis.
ıp-IX. Specimen filtet, quid in Exegefi fäcra
circa dubia vexata, Linguæ Hung. adminicı
lo, preftari poffet, Gin hanc ca, quain pl
tasque Orientales, diligentia incumberent
eruditi. Inde
p · X. Verfionum Biblicarum Ling: Hun)
roltantium, hiftoriam recenfebit, cum co]
filio edendz Bibliothec® Hungaricz,&c,
Liber II: Exodus Ling, Hung.
'ata & AcceflionesLinguz Hungaricz
exponens.
iput l. De precipuis Linguæ Hungaricz, c
varias Scytharum & Hunnorum migratis
nes, periodis arque converfionibus.
, Lingua Hungarica. 433
Cap. VIII, Deacceflionibus L. H. ex Lingua
Slauica, —
Cap. IX. De Dialectis Ling, Hang. Transdanu-
biana, Interamnenſi, Transt#äfkana & Trans-
fyluana, &c, —
Cap. X. De puritate, copia, dignitate, & reliquis
Lingux Hungaricz axiomatibus. |
&. 6. Hzcferefunt fumma inſtituti mei capi-
ta, opus quidem minantia haud exiguum, Diuina
tameo gratia auxiliante, & inter medios ardui
muneris labores, admaturandum, dummodo
fing, qui &fymbola conferre fua,& quoquo mo-
do fieripoflit, iuuareid voluerine. Magna pars
hotum elaborata ; maior, quod fateor, reftar, ad
elaborandum :: nullavero fine adparatu eſt. Dif-
Geile quippe eftaperire vadum, ubiy
rari nantes in gurgite vaflo,
Repetitisergo ſæpe iterumque curis opus. Sa-
fie,quirerum origines fibi fumunt cxplanandas,
in lubricum defcendunt, & veleo labunkur faci-
lins, quo tenuiora genuinz antiquitatis ſuffici-
untprafidia. Hocvero opus, hic labor eſt, ne-
que isztatisvnius,nedicam, hominis. Vosigie
tus, quibus res patriæ literaria cordi eft, VIRT
ERVDITISSIMI,per communem patriam,
communem linguam, Mufas communes , obte=
ftor, ut id, quod in fcriniis veftsis later, apprime
in hanc rem faciens, conferre iri commune veli-
tis; rem, inquam, quæ ad gloriam zterniNu-
minis & decus inclytæ gentis veſtræ mirifice illu»
ſtrandum, pertinet, Sed delino, freius Veſtra,
Dasners.carifimi! in patriam inque ſtudia te-
&iora propenfione. | \
Deutfeße 44, Erad, XVU. th, Sf 8.7.
k V. Obfervarianes
$.7. Hzcfunt, quæ Te ſcite volebam;Ledto
AuyAarle! intereht eoimpublici boni, ut d
rum,conatibus'orbi conſtet erudito, qui zer
erariam pro viili, ſuo quisque loco, exornat
agunt, Jam vale in Domino, &, fi huic dı
nationis mex documento faueris, plüra a mı
v.ö Kupas dersen, nah Üyeapv, exlpedti
»ofoliii Montanarum Hungarie, ex Mufiec
DCGKIN, 3: Kal, Auguft.
V.
Obſervationes Sacræ ad Matthæum,
Di.
ottfried Olearii , der Theologie Do
&or und Profefl. zu Leipzig, An
merckungen über Das Evangeliun
Matthär. Leipzia bey Theophilt
Sacræ ad Matıbaum,. 435
Kemand einen andern Weg gieng, oder in Ausle⸗
gung der Schriffe felbft deren Verſtand davon
erforfchen wolte, und dazu die irrdiſche Geleht⸗
ſamfeit und Philologifchen Studia mehr als ges
wöhnlich brauchte, da ward man vor einen Ar⸗
minianer, Socinianer, Arheiften, Maturaliſten,
oder zum wenigſten vor einen Neuling ausges
ſchrien, und muſte die ſchaͤdliche Seuche durchs
Reiſen aufgeleſen haben. Es lehret aber nun⸗
mehr die Erfahrung, daß ſtrenge Herren nicht
lange regieren und tego iſt es Doch fo ziemlich ſtil⸗
le nachdem man der Sache gewohnt worden, und
ſich niemand fonderlich in den ausgeblafenen
Krieg einlaſſen wollen. Wir find alfo verfichere
06 werde genenmwärtiges Buch fein ander Auffer
Gen in der Welt machen, als der Ruhm des Herrn
Berfoffers verdiene, zumahl da es nicht vor gantz
menu zu achten, fondern Stuͤckweiſe fchon feit etli«
chen "Fahren den Leuten vor Augen gelegen ; in»
maflen der Derr Autor,da er noch Profeilor Gra-
cz & Latinz Lingux war, um der Jugend de
Weg zu zeigen, wie man fich der weltlichen Ge⸗
lehrſamkeit in der Bibel nutzbarlich gebrauchen
koͤnte, anfieng folche Obfervationes Philologieas
über den Matthaͤum zu ſchreiben, und ſie als Dis -·
putationes den oͤffentlichen Unterſuchungen aus⸗
zuſtellen, auch nachgehends ben erlangter Profes-
ſione Theologica dergeſtalt fortſetzte, daß die
materiæ mere Theologicæ auch nicht dabey ver⸗
geſſen worden, welches Vornehmen denn, nach⸗
dem es denn und wenn ausgeſetzt worden, vor
weniger Zeit feine Endſchafft erreiche, fo daß end⸗
lich ale Stuͤcke zuſammen koͤnnen geient vorte
öf un
5 V. Obferwationes
‚welches ınn fo viel nothiger und dienlicher ge
en, weil einmahl auf die erfle Weife da
rck nicht in fo viele Hände fommen koͤnnen
es davon auch, wie es mit eintzelen Dinge
ehn pflegt, fich verlohren, und alfonieman)
je zu einem volftändigen Eremplar gelangeı
yen, Der Herr Autorhar den Weg durch Ob
ationes feine Gedancken über den Evangeli
vorzutragen darum ertochle weil man bei
r Schreibart nicht gezwungen ft, eine fchor
mahl von andern gefagte Sache auch dat
temahl zu fagen, wieben Berfertigung eines
ntlichen Commẽtarũ geſchehen muß.&o fan
auch, ob gleich nur die ſchwerſten Stellen aue
Hauffen heraus genommen werden dennoch
uͤglich deren Berfnüpffung und Zuſammen ·
mit dem Texte in acht nehmen, und har das
amältann Tranhaie Allan mine olminan maniTaee
Sara ad Mattbaum. 497
ben Engelländer Whiſton, weicher behaupten
wwoßen, daß vom vierdten.biß zum vierzehnten Ca⸗
pittel alles verwirret fey, und damit er weißen
möchte, wie es zugegangen, auf die Erfindung
gefußen, daß Marchäus feine Hifkorie auf Zet⸗
set gefchrieben, die hernach nicht vecht zuſammen
geſetzt worden, und daß das Evangelium eigenge
lich Ebraͤiſch gefchrieben fey, auf welchen Falles
denn der Verwirrung mehr unterworffen gewe⸗
fen. MWieaber das letzte zur Sache gar nichts
she, alfo iſt das erfte gang ohne die geringfle
Wahrſcheinlichkeit erſonnen. Zudem kan man
nicht unfüglich wider des Engellaͤnders ſonderli⸗
che Gedancken das Stillſchweigen der alten Ki»
chenvater anführen, welches von fo viel gröfferer
Pichtigfeit ift, weilfie fonft gar ſehr bemuͤht ge⸗
weſen alle Derfälichungen und Veränderungen
In den Evangeliftien wahrzunehmen, und mit ſol⸗
chen bie Ketger ihrer Zeit zu. beladen. Endlich
bedeuten auch Whiſtons Beweißthuͤmer wiche
vlel, wobey er feine vorgegebene Unordnung in
dem Evangeliſchen Texte zu erkennen vermeinet,
‚ weldyeunfer Herr Olearius nach der Reihe durch⸗
geht,und ihre Schwaͤche gruͤndlich entdeckt. Deun
dbaß Whifion haben will, es erfordere aller Hiſto⸗
rien Natur eine Chronologiſche Ordnung in
Vortrag der Begebenheiten, wird mit den Exen⸗
peln Xenophontis,Porphyrii,'amblichi und Laer»
tii widerlege, welche alle fich an dergleichen Ord⸗
nung nicht gebunden und doch Hiſtorien gefchrie«
ben, da fie denn die Sachen nur ungefehr, wie fie
ihnen eingefallen, aufgezeichnet, welche Arc von
GSeſchichten bey den riechen Urouvauorsunele
| 3 0 kei
V. Obfervationes
t. Und auf gleiben Schlog verhält es fic
Marc und $uca Evangelien, tote der Hai
or mit dem Zeugniß Papiä beweift, die dor
iſton vor fehr Chronologiſch hält. Seit
auch der Einngelländer, wenn er meint, da
gleichwohl Feine Merckmahle einiger at
Drdnung im Evangeliften finde, da doch el
ibent zum wenigften, wenn er fich auch an d
fe nicht bände, die Materien in gewiſſe Capit
jaffen pflegte. Denn es handelt ja Matthaͤu
von EHrifti Ankunfft, denn von feiner Eu
hung zum Amt, von feinen Lehren und day
drigen Wundern, endlich von feinem Tod
Auferftehn, Whiſton meint darinne eine
en Grund zu finden, daß Marcus das Evaı
um Matthaͤt in einen kurtzen Begriff g
cht, hingegen eine gang andre Ordnung hab
ein zugeſchweigen, daß ıhm diefes alle Alteı
Sara ad Mattheum. 439
den, wozu koͤmmt, daß die Gleichheit zwifchen
Matthaͤo um Marco bey weiten fo groß nicht
ſey, als fie feyn würde, wenn einer ben andern aus⸗
geſchrieben. Geſetzt aber auch, daß Marcus
den Marchäum zufammen gezogen, und in feiner
Hiſtorie nady Ordnung der Zeit gefihrieben, fo
folge darum nicht, dag Matthaͤus feine Geſchich⸗
te nicht anders eingerichtet habe. Damit aber
endlich Whiſton aus allen Winckeln getrieben
werde, fo geht der Herr Autor alle von ihm ange⸗
führte Erempel durch, da er aus Vergleichung
Des Matthaͤi mit den andern Svangeliften weiſen
wollen wo bey dem erſten eine oder die andere Ge⸗
ſchicht unrecht ſtehe, und zeiget mit ſo gelehrten
als gruͤndlichen Beweißthuͤmern, wie man ſich
aus dieſen ſcheinbaren Widerwaͤrtigkeiten her⸗
aus wickeln koͤnne, ohne mit dem ſpitzfuͤndigen
Engellaͤnder einen neuen Knoten zu knuͤpffen.
Obſ. XX. erklaͤhret der Herr Autor den Ein⸗
gang vom Gebet des HErrn, und weiſet, wie in
Den Worten: Dater unfer, der du bift im
Gimmel, EHriftus die feinigen fo wohl von der
Juͤdiſchen Seremonie in oder doch gegen dem
Tempel zu beten,als auch von den Heydniſchen A⸗
berglauben, welche Gottes Reſidentz in eine gewiſ⸗
ſe Gegend des Himmels ſetzten, abfuͤhren wollen.
Denn wie dieſes an ſich ſelbſt was ungereimtes
war, alſo muſte auch die Art des Juͤdiſchen Ge⸗
bets nunmehr geaͤndert werden, welches darum
durch den Tempel bißher feine Krafft erlangt hats
ge, weil felbiger ein Vorbild auf Chriſtum war.
Demnach konte Chriſtus, der zugleich im Ge⸗
bete alles uͤberfluͤßige Schwatzen wolte vermies
Sf 4 un
> V. Obfervationes
daden, Beinen kuͤttzeru and nachdrücklicher
fang zur Anruffung Gottes vorſchreiben, al
en Voter unfer, der du biſt im Himmel, we
letzten Worte In der Ebraͤiſch-Sytiſch
zrache, die der Heyland unfehlbar gerebt
O2 9 heiffen und die Allgegenwart Go
‚der nach derfelben überall angebeter werd
ite/ bedeuten würden, wie ſich denn der Aut
eceji Erflärung des Wores R wohl g
en läßt, und glaubt, daß folches von now he
nme, und olſo aleg was DW genennt werd
in fich faſſe oder alle Derter bedeute,
ObEXRT, enthält des Herrn Autoris Geda
a Über die erſte und andere Wirte, daraus w
r nur daslenige nehmen wollen, was er ve
erſten ſagt. Er haͤlt davor, daß die Wort
Heilige werde dein NRahme feine eigeneli
»genante Bitte, als die des Bittenden Nor!
Surra ad Machæum. 441
vous ou volllommen überein. 2. Daß wir im
Diesen Teftament ausdrüdlich vermahner wer»
den, alle unfere Gebete mit Lob und Danckſagung
zu verknuͤpffen, ja das Erempel Chriſti fo wohl,
als der Apoftel lehre, wie fie ihre Gchete gemeis
niglich damit angefangen, 3. daß man den Uns
gerfchted zwifchen diefer und den benden folgen»
den Bitten nicht wohl würde anzeigen koͤnnen,
wenn man fie vor ein eigentlich alfo genantes Ge⸗
betanfähe. Wir mwiffen uns noch wohl der Zeit
zu erinnern, da diefe Gedancken auf einer benache
barten Academie viel Auffehens machten. Wars
um es gefchehen iſt ung eigentlich unbefant, doch
hatte man fich wohl Lirfache zu befilmmern, war»
um die folange geglaubte Zahl von fieben Bit⸗
ten num um eine vermindert werden folte ? und fo
fam damals eine Schrifft wider Herrn Oleari-
um in dieſer Marerie heraus, gegen die er fich te⸗
80 in der neuen Auflage diefer Obfervationen
vertbeidigt zumahl man ihm an feiner Ehre ziem⸗
lich nahe getreten war‘, und ihn einer heimlichen
Argliſt im Vortrag irriger Schrer verdächtig ges
macht. Denn alser gefchrieben , er wolle feine
Meinung modelte, mit Befcheidenheit ju
weiterer Betrachtung erklären, mufte feinem
Miderfacher diefe behutfame Medensart dazu
dienen, daß er ihn befehuldigre ‚er fuchte dadurch
nur unverſtaͤndigen Leuten feine Gedanden um
fo viel leichter beyzubringen, und zugleich ein Loch
zur Ausfluche zu behalten, wenn er deswegen fol»
se erinnere werden. Es müffen aber doch nicht
alle teure in Charadterifirung der Menfchen fo '
glücklich fenn, als Theophraftus. Denn Here
Ffs Olkar
2 V. Obfervationes
leärius will feinem Gegner nicht glauben, da
beſcheldene Behurfamfeit ‚mit welcher ma
ig exegerifche Materien, deren man nid,
ezeit volllommen gewiß feyn Fönte, abhandel
ein Zeichen des jenigen ſey der dem andern ger
8 überreden will, weilman fich dazu nach dei
jegeln der Redekunſt mehr eines hertzhafften
dfreudigen Vortrags bedient. Undfoja öfl
s die fehleichenden Irrgeiſter folche Künfte'yı
Bbreitung ihrer Falfhen Meinung gebrauch
nmuͤſte man doch ihm erft weifen, wo er geit
ehe man dergleichen Argliftan ihm entdecken
Ice. Geſtalt dei diß noch lange feine Meinun
ig mache, daß felbige von Luthero und ander
len Auslegern abgehe,twelches Ealov , Leyſer
chard ac. ohne Schaden zum öfftern gethan
ß aber fein Gegner ihn durch feine ſchwach
affen in viele Schlupfwinckel zu treiben ver:
-
durch die Gewonheit Chriſti und der Apoſtel
— —
Senn man aber ja auf den alten Fuß noch ſieben
Serra ad Matthæum.
Burten u wäre ja ſolches feine,
— ni a Geb an auf ge
Maße obgleich niche eine eigentlich fo gemante . -
Wirte fen. Zudemfen ja felbefo.nen oder den
Achten Schuͤlern tucheri fo ungewöhnlich nicht,
als ſein Segner fich eingebilder wie denn die Ber⸗
fafler der beyden ſchoͤnen und bey uns ſehr ge⸗
woͤhnlichen Geſaͤuge, Unfre müden Augen⸗
| lieder v.7.und, Es ifEdasZeil uns kommen
v.13. bereits folche Gedancken geheget.
ferner des Herrn Autoris Gegner wider
feime obangeführte Beweißgruͤnde fireitet, und
heben mil , es fiche feiner Meinung dieforma '
Imperativa des Wortes ayıae Iaro Im Wege,
und usüfle es, wenn die Worte ein bloſſes Lob
encholten folten, eher heiſſen ayıv re evan Hs
ſo zeiget ihm Here Olearius, weil er es aus der
Obfervarion nicht erfennen wollen ‚nochmahle,
Daß die tobs- Formulen gar öffters auch in der
Bibel durch den Imperativum und Optativum
ausgedruckt werden, allerwaſſen auch, wenn
gleich Die Zormul ayıoy Te övoua a flatt fine
den folte, dabeynichtesutte jener gewolt, ſon⸗
dern #50 zu verfüchen ſeyn würde. Es hatte zwar
der Herr Autor im der Obfervation felbft gefehen,
daß ſein andrer Beweißgrund ſtaͤrcker feyn wuͤr⸗
de, wenn nicht Chriſtus ſelbſt am Ende des Va⸗
ter Unſers ſchon eine Lobs⸗ Formul geſetzt,
welches denn fein Gegner alſobald ergriffen und
wider ihn gebraucht hat, Aber es wird doch das
u.
Sr
4
*
4 V. Obfervariones
ebet mit einem tobfpruche anzufangen , nie
fachoben, und wenn man einwenden wol
B auf ſolchen Fall eine von beyden Formu
eefläßig ſeyn müfte , fo jeiger der Herr Auu
ePeteus in einem viel Fürgern Geber bey⸗
fang und Ende GOtt lobe, 1. Pet. V. 10. En!
war dem Herrn Verfaſſer wider feinen dri
Grund eingewendet worden , daß das erſ
bot auch die andern alle, vom neunten um
aten aber eines das andere enthielte ‚und dor
ondre Gebote wären. Da antworten di
re Autor, daß in der Gefe- Tafel gleichwol
Ifchen tedem Gebot ein gnugfamer Unterfchie
; well tegliches andere Pflichten vorfehreibı
zwar in dem erften Gebot, iedoch nicht forma
rund ihrer befondern Beſchaffenheit nach
dern nur fo fern ftecfen, als fie durch gut
blüffe daraus fönten gezogen werden. In
nanehail micha Na arlfe mit Kon anhoum al
Sacra ad Matıbaum. 44f |
wäy erfläret ver Herr Autor vonden Propketem,
weil Chriſtus Johannem kurtz vorher v. 9. deu⸗
vorgejogen, und folches v. 10. mir einem
phetifchen Spruch beftätiger harte. Von
Ben Propheten Aber bemerckt er, daß felbige in
ſthr groffen Anſehen bey ven Juͤden gewwefen und
Key, ‚groß genennet worden , welches er
us Luc. I, 15. coll.76.beweift, da Sofannıs an
Ken Ort peyas amandern Ilpoparns ulicz
Mitistele volrd. * &o heifft auch Eſalas Kiyas
Sgciel XLIV, 22. und der Ebraͤiſche Nahme der
Ihrer 3 oder I beftärigediefe Anmerckung
ke wieiſten. Zum andern wird Johannes vergli⸗
Beamitderm kleinſten im Himmelreich, der
jeöffee ſey als er. Daß hier eine Perfon ‚die
ach Johanne gekommen, , verftanden werde, be⸗
deiſt der Herr Autor daher, weil felbige zum Sims
heireich,oter zum Meich des Meßia gehöre, fo
omehls noch nicht aufgerichtet gewefen,, inmaſ⸗
Chriſtus im vorhergehenden Eapitel feinen
erft aufgetragen ‚ felbiges zu verkuͤndi⸗
en. Diß hat Epifcopiusniche in acht genommen,
md Daher gemeinet,es verfiche der Heyland durch
en Pleinften im Himmelreich diejenigen, fo ihr
uffer den Apofteln, als deren Vorzug (6 groß
9, daß Johannes mit ihnen gar in feinem Ver⸗
leich kaͤme zur ſelbigen Zeit gehoͤrt und ihm ge⸗
Agt, welche ob fie gleich vorher ſehr übel gelebt,
und
Der Herr Autor fagt zwar, daß ihm beybe Nahmen
in 334 —X — erben welches
tedoch ein Irrthum if, und dermuthlich der Bes
Weiß auf die von und angegebene Art Hat (nüurn
poqgeitagen ELDER,
6 V. Obfervationes
d deswegen vor die Eleinften im Himmelrel
achten wären, dennoch, weil ſie nun herrliche
ingehörten als Johannes ‚und gröffere We
chäten, höher, alger, würden, Alein zu g
weigen , daß folchergeftalt Johannes im Ri
(Gottes, fo fern es damals aufgerichtet wa
efeinen Play haben wirde, fo mar auch d⸗
kaͤntniß / welches die Neichs » Untercham
yeifki zur felben Zeit noch von geiftlichen DH
ı hatten, fo ſchwach und irtig,daß es mit d
nidlichen Wiſſenſchafft Johannis vom Mt
gang und gar nicht Darff verglichen werde
ie gemeinfte Erflärung iſt, daß Chriſtus ve
» felbft rede, und fich den Rleinfken nenne,er
der, weil er jünger gewefen,oder, weil er unt
1 Jüden weniger Anfehen gehabt. Wie m
Herr Autot zuglebt daß das Wort purgereg
. aus Chryfoflomo Anlaß geheimen,
Keil aber gleichwohl hlerdurch der Gere Aucor
och wiche allen Schwierigfeiten geholffen zu .
—— er lieber u. nn hi
Bro, Qui io &c. durch ben en ö
Were und Gläubigen im der Kir⸗
die, wie fie nach CHriſti Himmelfarch eingerich
sit gewefen, verftanden haben, welche gröffer als
nes geweſen, in Anfehung der geiftlichen
und der Art ihres Dienftes , ja auch in
des Erfänrniffes, welches. doch zur ſel⸗
Seit ben den Gläubigen durch erlangte Wiſ⸗
vieler Umſtaͤnde treflich vermehret und
eßiblicher roorden, alses bey Sohannege-
Wehen, Und diefe Auslegung will er der gewoͤhn⸗
EAen auch darum um fo vielmehr vorziehen , weil
Eriſtus nicht gebraucht haͤtte feinen Vorzug
vor Johanne von neuen anzuführen , da er ohne
Sem ſchon gelehret, wie er fein Vorlaͤuffer fey, b
- die
gewöhnliche Erklärung ift wider Marckium
«, welcher Des Herrn Aucoris Gebancken hat , ver⸗
. &heibigt inden Rateinifchen 4acis Erud. izır. p.62.
babey ung doch diß bedencklich vorkoͤmmt, daß der
Herr Verfaſſer deſſelben Excerpti, wie auch andere
- mehr than das Wort ungersges vor einen der jüns
Fiß annimt. Denn ob es wohl ſonſt dieſen
erſtand haben fan, ſo ſchickt er fich doch an dis
fen Ort nicht, da der Kleine dem Groffen in Anfes
« bung gewiſſer innerlichen Cigenfchafften muß
: entgegen gefegt werden, zu geſchweigen daß über
„ Baupt ein ſolches Wortfpiel Ehriftonicht gewoͤhn⸗
Uch iſt, dergleichen er doch gewiß muͤſte gebrauche,
" gaben: wenn mergerages einen jüngern bedeuten
V. Obfervationes
Benennung Hanptreges 75 Barıdd
Sgaväy auch mit der eAdxısas evrh Ban
a räy Savas Match. V.19, überein komm
Iche legtere doc von Chriſto Feines weges g
che werde, Wer diefe Materie weiter wi
geführt fehen, mußdie fölgende dreiy Obfe:
jones dazu leſen, in welchen erwiefen wir!
und wie Johannes ein Prophet gemefel
rum er gröffer als andre gemefen, und warın
Eleinfte im Himmelreich gröffer alserfey. 2
wit laffen diefelbe liegen und nehmen vie
r
Obf. XXXIIX-XLII. vor uns, darinnen di
m Unterſcheide der beyden Teſt
2 erftlich, wie er in di
1,12. 13. zum Grunt
äret. was das heiſſe: Das Himmel
— ö— —
> Same ad Mathay, 45
1 Das Wörigen, ‘ deute hier Feten, Segen;
fondern eine Sortfegung der vorigen Die a
Er zy Arpöy Iandlyyy miſe nicht yo, dee
der Predigren —** — fondern yon
du ſeyn gengı
oj worden. ;, Bia heiſſe
t allezeit eine Geiwaltehäeigpeig, fondern
o V. Obfervationes
— — —
nerlaubt ift, konne verſtehen laſſen. 6. 76
Tevion heiſſe hier nicht fo wohl kůnfftige Din
ffagen, als vielmehr, das Amt und Anfehe
8 Propheten fragen, in welcher Deurung 4
eföimme Syr. XLVI, 14. Daß es abı
© fo viel heiffen müffe , ſey daraus abzunel
1, weil es auch dem Geſche beygelegt me
‚ von dem man doch nicht fagen Fönne ‚ da
künfftige Dinge verfindfat, wohl aber, da
durch fein Anfehen die Menfchen zum.&
vfan verbunden, Es heiffen alfo die Wor
13, ſo viel: Das Anfeben des Befegı
dder Propheten / folglich auch die Ar
r Goͤttlichen Regierung, die er durc
verwalten laſſen, währen (denn mp
nrevrav weil cs im Aorifto fteht , bedeut⸗
ı Fortgang einer Sache) biß auf die Zeı
Suread Matıbaum. 45
Een Die zwiefache Freudigkeit aus der Art
Befkansente herleitet da das Alte Teſtament
HL, 19. die Seit des Zorns, das Meue
egen Das angenehme Jahr des HErrn heife
ae. IV 9. EL LXI, 2. jenes, weiles mit allen
I Such —— Hingegen
atte, da diefes Hingegen
Geiſt der Freyheit ercheilet Rom. von, 15.
ber, wel erim Alten Teftamente nur
warb, Darum der Geiſt der Verheiſſung ger
5 Galat. III, 4. So thut auch die
Jer.XXXT, ʒi. und Gal.IV, 24. ausdruͤck-
Teftamenre Erwehnung. Diefen we⸗
Bin ſuchen etliche darinne daß
Teftament bloß auf das Geſetz ımd ge⸗
de Verheiffungen gegründet fen, fo daß
riune enthaltenen Evangelifchen Verheiſ⸗
m nicht Kraffe folches Teftaments, fondern
des Gnadenbundes gegeben worden, alfo
ur Natur des Alten Teftamentes eigentlich
auheesten. Weil aber doch auch diefes die
Mes Bundes bat, wozu nothtwendig bie im in
m erworbene görtliche Gnade gehört, eit
ment auch den guten Willen defjen ‚der es
re Grunde hat, (Bottesgute Wille aber
* —— ch em toird, Ion
t ferner eine etzung des mit
pen gemachten Bundes geweſen, welches
d war, und die Sarramente, bie
gewiß zur Natur des Alten Teſtaments ger
„eine erung von der verfprochenen
Mr CHriſti ins Fleifch gewefen, und den
‚Bergebung der ten ꝛc. mitgetheilt,
Gg 2 ads
V. Obforviationes
fich auch wie iegliches Teftament durch den
ot des Teſtirenden kraͤfftig wird / alſo ſolches dem
en durch den Vorbilds Weiſe angedeuteten
dt des Heylandes wiederfaͤhrt fo meint der Herr
tor sicht, daß man die göftliche Gnaden · Ver ·
ſſungen von der Natur undDefinition deſſelben
ſchlieſſen konne /zu welchem ſie zum wenigſten
die Sache, womit es unigehet, (objedtum) ob ·
ich nicht zur Art, wie damit umgegangen wird/
twa) gehörten, Eben ſo wenig begehrt es
Herr Autot mit denen zu halten welche die dem
raham geſchehenen Verheiſſungen theilen,
runter die erſte Genel. XI, z. bloß leiblich die
dere Gene. XVII, 7. XXIT,16, geiftlich gewe⸗
1 fen, alfo jene das Alte, diefe das Neue Teftas
ne genennt worden ; allermaffen er wicht zu ·
ben fan, daß an dem erften Orte dem Abraham
oß leibliche Guͤter verheiffen worden, ſintemahl
dl DE 2 7 DE nd am Bl Bien ee —
m
——e——
Yar,on Tag, wenn er Ebr. IX, 15- Colmar
um den Mittler des Neuen Teftaments heift, auf
daß durch den Tode, der geſchehen iſt zur Erloͤ⸗
laſung von. den lbertretungen, die unter dem et»
fien Teſtamente waren die fo beruffen find be 5
ueebeiffene ewige Erbe empfaben.
denmach die Gläubigen Altes —e 8
Ban 13 F hatten, alſo gelangten die
ffenen im Neuen zum wuͤrcklichen Em⸗
Bieng worauf fich denn die Freudigkeit —53 —
welche zwar denen im Alten Teſta⸗
ea wie bie Delaglaner und Socinianer gerne.
eh nicht gantz abzufprechen ift, fi —* uͤ⸗
bera ein Chriſtus iſt, Ebr. XiII, g. welcher vom.
—— auch vor ſeiner Ankunfft ſchon
war dam Gnaden⸗ a * Ver⸗
Rom. Ill, 25. derer ihnen geſchehenen
Gnaden ⸗Verheiſſungen, ihres hefftigen
—— —— mit Goit und der ihnen
zum Theil gewordenen ae an⸗
—— Da nun kein 3 ML
wie * err Autor Obſ. XL.$. 1. 33
den Bätern geſchehenen Verheiſſungen auf
am egangen, und in ihm, da —S 6a
geworden 2. Cot.l, 20. fo fuͤhret er num
—— Unterfchted beyder Teſtamente nach
allen Stuͤcken vortreflich aus. Es iſt ſelbiger
en 1. inder Zurechnung der Gerech⸗
welchevonumterfchiedener Art feyn muſte,
—5 — Veſchaffenheit der zuzurech⸗
— inmaſſen denn Chriſti Gnugthu⸗
Alten Teſtament noch zu leiſten war,
—* * im Neuen als geleiſtet betrachtet
Gg 3 wide
\ V. Obferüstioneß.
» Bei diefer Gelegenheit erklärt‘ der’
r Autor, den Ort Rom. 11, 24-26. fehr fehön,
der Grund unferer Gerechtigfeitin der Gna⸗
hottes geſetzt wird durch die Erlo ſung ſo durch
iſtum JEſum geſchehen iſt welchen GOtt
yinvorigen Zeiten zum iAesnple vorgeftellt;
sit er die Gerechtigkelt die vor ihm gilt, darle⸗
durch Vergebung der Sünden, die damahls
b wieder des Alten Teſtaments Werodnung
haben ev vH dvoxf 73 ©e8 zur Zeit da GOtt
yen noch nicht geleifterer Onugthuung Gedult
te, und diefelbe als gefchehen annahm und das
termpög tvdukiy &c. gleichſam zum Vorbilde
enigen Gerechtigkeit, dieer zu diefen Zeiten,
hdem CHriſtus wuͤrckllch geftorben, vollfome
ier offenbahret hat. So geſchahe demnach
Rechtfertigung alſo, daß die Sünde von dem
inder auf den Meßiam gelegt ward, welche
Ba Lulu ————— mama
SurasdMaitbam. 449
EEE. nen seen TER
Bens behält, weil er eine gewiſſe Zuverſicht war
des Das man hoffte 2c. Ebr. XI,ı. 3. Konten die
Gläubigen A. T. mit Chriſto nicht dergeſtalt ver⸗
einiget werden, wie wir, daß fie ein Leib mit ihm
waͤren geworden, weil er noch nicht ins Fleiſch
gekommen war, und die menſchliche Natur an fich
mmen hatte. 4. Waren die Sarramente
im Alten Teflamentnur bedeutende nicht Mike
£heilende Mittel, (media fignificativa,non exhie
bitiva) weil die Gläubigen, nicht mit dem Fleiſche
al ‚fondern nur mit dem Fleiſche der Opffer⸗
welche alle was Sacramentalifches ges
‚Konten vereinigtwerden. Drum fagt Chri⸗
tm Segenfag der bedeutenden Sacramen⸗
te des A. T. da er das H. Abendmahl einſetzt, das
iſt mein Leib/ daher eg denn der Herr Autor mit
denen Theologis zu halten feine, welche
Teflamentg
An den Sacramenten des Alten |
sar feine materiam cœleſtem ſuchen. Doch
will er deswegen den Coccejanern, die einen
angegruͤndeten Unterſchied zwiſchen den Wörtern
Oioic und — machen, nicht zugeben, daß
Die Sacramente im A. T. den Gläubigen feine
warhaffte Vergebung der Sünden ertheilet.
Sintemahl fie gar wohlden Tode und die Gnug⸗
chuung Chriſti nur bedeuten, feine Frucht aber
mittheilen fönnen, welches er durch Widerlegung
ihrer Erklärungen gründlich darthut. 6. Waren
die göttlichen Offenbahrungen im A. Teftamend
alſo befchaffen, Daß in deren Anfehung der Apoſtel
felbige Zeiten Nacht nemet, wie hingegen die
Zeiten Neues Teftaments der Tag heilfen Rom;
Xlit.ız. Dem abweſende Dinge, und die man
Be in Hoffnung hat, leiden Feine fo deutliche vd
69 4 te
Nu Obfervacionen,
— — — — ——
affte Vorftellung als was wir mie unſern Aue
ſehen / und mit den Händen betaſien. Ioh. la.
her das Evangelium ein Geheimniß heiſt das
der Welt her verſchwiegen geweſen/ nun aber
nbahret ifl,.Rom. XVI, 25:26. Die vielen Een
ouien und Vorbilder fo wohl als die Verheiſ⸗
zeitlicher Wohlthaten waren vor das Erlaͤni ·
des Menſcheu im A, T. eben fo wohl wie eine
fe,inmaffen. denn der Heer Autor in den Ger
den ficht, daß das Alte Teſtament nicht ums
telbar von ‚der geiftlichen Gnade und deren
tern ‚fonbern vielmehr von zeitlichen Guͤtern
emehruug des Juͤdiſchen Saamens und Ber
des, Sandes Canaan handele, wiewohl, diß
3 Vorbilder, der geiftlichen Gürer waren,
Idiefelben zum Alten Teſlament gehörten, Jen
ıber habe GOtt dazu gebraucht, damit die flate
zten Gemuͤther der Iſraeliten durch etwas
" Surra ad Matıbaim,. 497.
| — —
Sünden erwecken, biß der Meßlas duch wůr
lich geleiſtete Gnugthuung dieſelben aufhuͤbe.
Und fo habe an des Geſetzes Beobachtung die Eye
langung der verfprochenen®üter gehangen. Rom.
X,5. Doch fey das Geſetz auch dißfals ein Zucht⸗
meifter auf Ehriftum gewefen, weil die im A. T.
verſprochenen Guͤter auf Chriſtum mit ſeinem
Verdienſte gezielet. g. Konte der Dienſt des A.
T. die Gewiſſen nicht volllommen machen Ebr.
IX, 9. d. i. ungeachtet zwar die Glaͤubigen gerechte
fertiget wurden, fo waren doch ihre Gewiſſen dem
fictigen Anlauf des im ſchwange fenenden Geſe⸗
ges unterworffen, ſo ihnen ben allen geſetzlichen
Handlungen ihre Sünde und den Fluch aufruͤck⸗
te, dahingegen nun nichts verdammliches mehe
iſt an denen die in Chrifto JEſu ſind, Rom. VIII.i.
9. Haben die Glaͤubigen N. T. den Vorzug , daß
das Geſetz in ihr Hertz gefchrieben ift, Ebr.VHI, ı0,
Denn wiefihim A. T. ben den häufigen Ceremo⸗
nien fchwerlichiemand auf fein Gedächtniß ver⸗
laſſen Eonte, fondern in fteter Furcht leben muftel,
ob etwa wo was verfehen, fo wiffen wir hinge⸗
en die gange Summa des Öefeßes ‚welche in der
ebe Gottes und des Nechften beftcht auswendig,
fo tft auch die Siebe ein Werck des Herkeus und
noch dazu von GOOtt felbft in unfre Herzen aus⸗
gegoflen. Rom. V, 5. 10, Iſt unſre Freyheit von
der Freyheit im A. T. gar fehr unterfchieden, deun
wie jene ziwar auch Erben waren,fo waren fie dach
nur unmündige Erben, und unter der Zucht ber
Vormuͤnder dahingegen wir gant frey ſind indem
uns Chriſtus durch wuͤrckliche Vergieſſung ſeines
* erloͤſet Hi der ae eine von en
Den Lehrern des Geſetzes. Hierauf folget u. um
©gs5 Ku
V. Obfervariones Sacre ad Miıcheum,
ſchafft zu deren völligen Recht wir nunmehe
gt, und nun GOtt unſerm Vater unterworf⸗
id dahingegen jene auch ihren leiblichen BES
der Schrern des Geſetzes Ebt. XI. 9. untere
g waren und deswegen Knechte genennf were
12: Haben wir in Anfehung diefer Kind⸗
ſt auch den Heiligen Geift überfommen, wel
war die Gläubigen A. Tr auch hatten er war,
fd fern er fie unter des Geſetzes Zucht hielt,
beift der Knechtſchafft und deswegen heifit ed
dellige Geift ſey exft gekommen, da Chriſtus
Ärt worden.
Sdiefem allen fehleuft nun endlich Obſ. XLIE,
Jerr Autor auf die Art unfrer Freudigkeit im
„womit wir uns aber, weil cs bloffe aus an⸗
jenen Grimden gemachte Schluͤſſe find,niche
‚alten wollen, inmaflen aus dem, was bisher
it worden, fthon erheflen wird, daß alles von
VL Der fromm With 459
von ben Patriarchen fehr berum wandern mäflen,
daher auch gegen Neifende um fo viel gaftfreger ges .
weſen, melched nach ihrem Erempel GOtt den Kin⸗
dern Iſrael ansdruͤcklich befohlen,auch die Gaſtfrey⸗
en geſegnet, und die Widerwärtigen ſchwerlich ger
ftrafft giebt er endlid) an, daß die einreiffente Lieblo⸗
Ngkeit, da man die Gaſtfreyheit nur gegen Freunt
oder reiche Leute üben wollen, die Obrigkeit gend»
thigt oͤffentliche Gaſthoͤfe anyurichten , welches der
Hobeprleſter Hircanus zu Jeruſalem am erſten ge⸗
than. Wenn bey den Heyden dergleichen aufgekom⸗
men, hat er nicht gemeldet, wir glauben auch niche,
daß dißfals eine gewiſſe Zeit koͤnne nahmhafft ges
"macht werben fondern nachdem etwa die Grembien
einen Dre häufig zu befuchen angefangen,nachdem if
man genoͤthigt worden, ihnen und den Bürgern burch
ſolche Mittel die Beberbergung leichter zu machens
die eiſten Chriſten Herbergten in den Privat, Wohnun⸗
‚gen ihrer Glaubens Genoſſ.n, und waren fonderlich
Nie Biſchoͤffe bemuͤht, vor Die Frembden gu forgen,biß
‚endlich ihre Religion bie Herrfihende geworden. Bey
den Deutfchen weiß man von dem cigentlichen Un»
fange der Gaſthoͤſe nichts / doch ift fo viel befant , Daß
fie Heinrich ver Vogler in gute Aufnehmen ger
bracht. Und damit hat der Hiftorifche Bericht ein
Ende. Der Hr. Autor ftellet nunmchr die in Wirths⸗
bänfern üblichen Sünden vor, und jeiger erfi,nnie
(were Schuld man durch frembde Sünden auf vie»
leriev Verfe auf fihladen Ednne. Wir wollen bie
Suͤnden der Wirthshaͤuſer, die er alle nahmhafft
macht / hier nicht mit beyfegen , weil fie ohnedem bes
Yant genug ſeyn, ſondern nur fo viel unfer Raum zu⸗
Jäße , kuͤrtzlich ſehen, was vor Wege zur Befferung
denn der Herr Autor vorfchreibe , da er denn zufoͤr⸗
derſt Die Pruͤſung anbefiehlt, ob und wie ferne man
bem Geitz ergeben fey ? welches man erkennen möge
1. wenn man wider beffer Wiſſen und Gewiſſen blog
um Gewinſtes wılen Unrecht chut,2. wenn man um
Geld und But Gewalt an den Nechſten uͤbet, 3. wenn
man mit böfen Tuͤcken umgeht, 4. m. un man feinen
Nechſten bevorsheilt, 5. wenn man nur für ſich Verst,
6. wenn mangegen des Rechften Bitten hart iR, 7-
wann
„ und geiftlicher Bafthof.
man neidifch iſt g. wenn man fich felbft gereuen
ine Güter zugenieffen, 9. wenn man nur auf
len und fparen bedacht ift, 10, wenn man den
thum vor eine wahre Gluck ſeligkeit hält, 11,
man bey dem von GOtt zugefchickten Mangel
thin und ungedultig ifl, 12. wenn man fich ds
en zeitlichen Verluſt fehr befämmert, i3. wenn
m jeitlichen Nugen dem geiftlichen vorzieht.ig.
man der Arbeiter Kohn abbricht, 15. wenn mar
on dem,fo einem nurauszutbeilen gegeben wor⸗
Ingerne giebt, 16. wenn man nicht gerne fieht,
dere gutthätig fenn,ız. wenn man um zeitlichen
Ing willen Unrecht thut / oder 15. von andern ges
läßt. * Hiernechſt lehrer er auch, wie ein reblie
eminn auf die Probe zu fleflen fey,fintemal mar
t bedenken folle,r.ob der Gewinn vor GOit dere
jerantiwortet werden fönne, 2.06 man denſelhen
bern Menfchen duͤrffe wıff. n laffen, 3. ob man
ben gut beiffen wurde, wenn ihn ein anderer
n8 zoͤge. Ferner weiſet er derer in Wirthahdu⸗
Stechen Suͤnden Abfiheulichkeit, und wie ſich
riftlicher Gaftwireh davor bilten koͤnne, da er
BE
Denutſche
CTA
ERUDITORUM,
Geſchichte d der t Gelehrten,
dem genicien Zuftand
Literatur in Europa
begreiffen.
Achtzehender Theil,
Leipzig, .
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn.
171%
Inhalt des achtjehenden Tpeild:
ifoire genealogique.delaMaifon Royale de Franee,
Pag: 461
'rid, Hoffmanni Differtationgs Phyfico- Medicz
Pag: 474
|Gotteri Elogia clarorum Altenburgenfium. pag
485
Hiſtoriſche Nachricht von Erfurt; Pag. 497
Melch. PaRoris Opera omnia, Pag. 513
Stranskius de Republ. Bojema. Pag. 535
N RS 161) 5 .
ERLITT IT
GEREESIRLELORETER
ERERTTLTETERRTRR
L
Hiftoire gencalogique & chronologique
& delaMaifon Royalede France &c. '
2 = Das iſt: -
Benealogifche und Chronologiſche Hi⸗
* ala dem Kan Er a
®&: Franckreich, Durch den P. Anfelme,
* arfüßigen u uſtiner. Diedritte
‘Edition. Zu Amſterdam bey den
! "GebrüdernChatelain, 1713, regal fol,
. 3. Alphab. 105 Bogen, nebft 10, in
r Kupfer geftochenen groffen Tabel⸗
Tr unermuͤdete Fleiß des Autoris *
von dem Atlas Hiftorique hat bey
Sortfegung feines ietztgemeldten
herrlichen Werckes einen gröffern
Pian, varinnen er ſich diffundiren fönne, gefune
den,
N Mir haben ſchon im V. Theil p. 406. die Parifers
" Yuflage von diefem Wercke Durchgegangen, die»
. fe8 aber, nebft bengefügten Unmerdungen, iſt
uns von einem unbefannten Gönner zugefendee
. worden, baher wir es nicht wohl tweglaffen koͤn⸗
"nen, zumahi da die Hollaͤndiſche Auflage niche
geringe Zufäge hat. Sonſt iftnoch diefed Ju ers
Yeutfhe 48. Erad. XVII. th, 96 nam
z I. Hifioire geneilogique
n, als er anfänglıcy, da er folches unternot
i vermeynet haͤtte. Meil aber feine rühn
be Euriofität fo wenig etwas, Davon fie ve
pnet, daß es zu Ihrem Vorhaben gereich
ichte, kan vorhey (lagen, das fie nicht unte
hen ſolte, als feine Wilfährigketeund Begie
federmann zu dienen, es Fan zurück halten / dei
blico niche mitzuthellen, und felbiges; d
üchte Ihres Fleiffes genieffen zulaffen: Sot
aber Arlashiltorique dergeftalt bey der Arbe
ver den Händen gewachfen, baß der andere Te
s, an ſtatt nur einen Band wie der erftere al
eben, 2. anfehnliche Bände ansmaiher, um
noch nice die völlige Ausführung feines Pre
s in ſich hat faffen koͤnnen; Sondern es il
ein Überfluß von Marerien geblieben, dei
ten Tomum ober das vierdte Volumen dami
ufüllen, welches, wle man hoffer, noch diefe:
de la Maifon Royale de France. : 453
gien tn vie Kürge fuchte zufammen zu ziehen, er
fo vielen Aulaß gefunden, fich bey dem Fraͤncki⸗
fihen Deich weiter zu extendiren, daß er faft Wils
Imis gewefen, den Atlas gar aus den Händen zu
bogen, und ſich über Ausarbeitung der Frangöfle
ſchen Genealogien zu machen. Jedoch damit
der gelehrten Welt defto mehr moͤchte gedienet
werden, hat er eines thun und das andere nicht
sinterlaffen wollen, ſondern bey Fortſetzung des
Atlas auch eine HiſtoireGenealogique de France,
de la Maiſon de Bourbon, & de Valois, zu ver⸗
fertigen unternommen. Indem er aber damit
umgangen, fo iſt in Franckreich die andere Auflas
ge vondes P.Anfelme feiner fehr rar gewordenen
*6* hiſtoire Genealogique dela Mailon Royale
de France & des Grands ofhciers de la Couron-
ne heraus kommen, und weiler gefchen, Daß dien.
ſes Werck mie feinem Vorhaben einiger maſſen
überein gefommen, fo hat er daffelbe, fo ſich zus
. feinen verfertigten Genealogifchen Tabellen ges-
ſchickt, heraus genommen und durch feine Soͤh⸗
ne zu Amſterdam fehr fauber und anfehnlich aufs
Hh 2 legen,
en Der vortreffliche Genealogicus Herr Jacob Wil
„helm Imhof, fo bey Verfertigung feines herrli⸗
chen Werckes de Excellentium familiarum in Gallia
Genealogiis, (mie auch bey allen andern feinen
Scyifften) keinen Fleiß und Mühe gefparet, -
alle darzu noͤthige Bücher und memoiren herbey
(haften, geſtehet in der Borrebe, daß er des
„Anfelme fein Buch nicht gebabt, fondern daf
es ihm erſt, da fein Werd ſchon groſſen theils ges
druckt netvefen, von dem Hollſtein⸗Gottorfiſchen
efandten dem Herrn von Greiffensrang VOR
KBien fep sugefähicket worden,
I. Hifloire genenlogigue
in, das übrige aber, ſo des Grands Oflieiersde
‚ouronne handelt, hinweg gelaffen.
he wie aber ferner erzehlen, was in dieſem
ch enthalten, wird esnörhlg fenn, vorher eini ·
achricht von dem Autore deffelben zu er⸗
len.
ater Anfelmus de Virgine Maria war buͤrtig
Paris, und Hieß,eheer in den geiftlichen Or⸗
trat, Petrus Guibouts. Alser aber in dem
Jahr feines Alters fih zu den barfüßiger
uftinern auf dem Platz des Vidtoircs zu Pas
egeben ‚fo wendere er feine gantze Zeit zus
ts andern.an, als zum ſtudiren und zum Ge ⸗
und ob er gleich von einem ſehr zaͤrtlichen
perament war, fo unterließ er doch nicht bi
ein Ende, auch die allerſtrengeſten Satzun⸗
feines Ordens auszuüben, und ftarb in feis
Klofter zu Paris den 17. Jan. 694. im
«& da Maifon Royale de France. 465
genannt heraus, darinnen die Genea-
logien des Haufes von Lorhringen undSavonen,
und einiger der vornehmften Bamilien in Franck⸗
weich, die Befchreibung der Ceremonien bey Köo⸗
‚wigl. Kind · Tauff · und Salbungen, öffentlichen
Einzuͤgen, Leichen⸗Begaͤngniſſen, Thurnieren,
und ein Tractat von der Wappen⸗Kunſt enthal⸗
sen. Im folgenden Jahr ließ er fein anderes
‚SBuc) unser dem Titul: Palais de la Gloire, auße
‚gehen. Durch welche bende Werde erfichviele
erworben, darumter vornemlich der bes
‚eäßenge M. Juftel und M. Vion d’Herouval, Au-
diteur der Rechen⸗Cammer, fonderlich aber noch
ein enderer Auditeur Derfelben Rechen⸗ammer
war, durch derer ihr Einrachen und Mirtheilung
(rer memoiren er feine legtere Schriften ver⸗
fertiget, welche ihm fo viel Ruhm zuwege gen.
bracht. Er gabalfo An. 1674. feine Hiftoire de
la maifon Royale de France, & des Grands ofli-
‚eiers de la Couronne zum erften mal heraus, und
ob felbtge gleich ungemein wohl aufgenommen
wurde, fo unterließ er doch nicht fie zu verbeſſern
und zuvermehren, in Hoffnung eine neue Edition
Davon ans Tage⸗Licht zu ſtellen. Ex wolte auch
eine Hiftoire des Maifons Souveraines de l’Eu-
rope, & desanciens Ducs, Comtes & Basons du
Royaume ediren; Weil er aber von dem Tod
Übereilet wurde, ehe er feine Arbeit vollendet date
se, fo übergab er diefe Schriften * demjen
. 993 von
Als der P. Anfelme faft mit dem Tode ringen folte,
und an feine Schrifften nicht mehr gedachte, fo
merckete ſein fehr guter Sreund ber Priör ſelbigen
Siofter, F. Leonard de 5, Catharina Senruß, Ya
1 Hiflöire genealogique
iven gefolger, und diefelbe Meynung vonalies*
ing des Sothringifchen Haufes dafelbft aus
tfehan ergriffen, welche hernach vom Par«
ent zu Paris dem 17, Decemb. 1712, iftvers
ffen worden,
Nach diefer Vorrede hat er 4. von ihmfelbft
fertigte Genealogiſche Tabellen, dem erflen
pitel von des P. Anfelme feinem Werd vor
tet, davon die erfte, ſo 2.Bogen groß / eire
neral Stamm» Tafel ift von den vornehatse
ſouverainen Familien in Europa,fo aus dem
nigl. Hauß von Frandreich enefproffen, und,
r denen branchen der erlauchten Häufer in
utſchland, fo von Wirtefind oder den altem
nigen in Sachſen herrühren.
Hiezu ſetzet er 2. Stamm Väter, den Antes
"König der Cimbrer / fo ums Jahr der Wele
09, foll geleber haben, zum Urfprung der
debs Mailon Royalı de Fred, 469
tegigen König. Haufes in Franckreich geweſei
zufammıen leiser, und alsdenn in gleicher Linie bi
auf ımfere Zeiten fortführet. Mag alfo dieſer
Robertus Fortis ein Sohn Theodeberti Graf
son Autun, und folglich cin deſcendent im eilfſ
ten Grad von dem Brändifchen König Phara⸗
mond, oder ein Sohn Wirtefindi III. Grafen
von Wettin, welcher des groſſen Wittekindi Ens -
ckel geweſen, und ſich in Frauckreich retiriret,fegud
ſo kan man doch auf ieder Seiten nach ieglichen
feiner Meynung die gantze Genealogie ſehen. Zub
ſolcher muͤhſamer Ausarbeitung hat er fi) des”
P. Bucellini und Herr Nectoraubners ju Ham⸗
barg Bediener, und ftellee fie. zu Garants vor
Bas, was er von dem älteften Derfommen der
Francken und Sachfen aus ihnen angeführes. Er
giebet anch dem Herrn Hübner Inder Anmers
dung ben diefer 1. Tabelle noch ferner fein gebüßb
rendes Lob; indem er fager: Zu VDerfertigung
dieſer Stamm: Tafelmit allen ihren Lis
wien, bat man nichts anders gebraudhet,
ls die Hifloire genealogique des P.Anfehme, unlp
Ben herenZübner, (deux Auteurs les plus
prouves, & qui doivent avecMr. Imhof tenir l
premier rang parmi tous les Genealogiſtes:)
Welches die z.bewebrteften Ausores find,
and die nebſt dem Herrn Imboff den et
ſten Platz unter allen Geneslogiften haben
möflen; Was dieſe 2. Scribenten aufmehr als
100. Blaͤttern dargeleget, finderiman hier im die
Kuͤrtze ——— gezogen auf einer eintzigen Ta⸗
vor |
t. | ;
Und weil neulich einige Lothringiſche Scriben»
985 un,
1. Hifloire genealogique
als der Tod in dem Königl, Frangöfifchen
fe 3. generationes faſt in einer Jahres, Friſt
genommen, angefangen ihres Hertzogs vers
intes Recht zu der Frantzoͤſiſchen Succeflion
der Genealogie hervor zu fuchen, welche
rifften aber, durch das Parlament zu Paris
17. Dec. 1712, verboten worden ; fo hat er
Grund folder Pretenfion mit Puncten in
fer Stamm» Tafel zwar angedeuter, aber. ger
fen, daß er falſch fey. Denn er feger, daß
odericus Graffvon Elfas und Hergog von
ringen, von dem er das letzige Hauß kothrin.
herführet, ein Sohn Gerhardt III, Graffen
Elſaß und Hergoge von torhringen fey, wel ⸗
aber die Lothringiſchen Scribenten vor einen
An eines ungeriffen Wilhelmi ausgeben,
her ein Sohn eines Godofredi Junioris und
el Godofredi Barbati Braffen von Ardenne
de la Maıfon Royale de Frinet. AN
. = Die. Tafelvon 2, Bogen groß gieber viel⸗
‚mehr luftre und Mugen, indem er darinnen die
unterſchiedene Beſchaffenheit der Srangöfifchen
"Monarchtevon Julio Cæſare an, biß tego,neb
‚Ber Genealogie ihrer Könige vom dem erfien und
‚andern Stamm biß auf Hugonem Capetum,
wie auch der Könige, Graffen und Hertzogen von
Burgund ausdem erfien und andern Haufe vor⸗
geſtellet. Kan man alfo darium alle die unter⸗
‚finiedenen branchen und Abtheilungen des Ko⸗
niglichen Srangöfifchen Hauſes, als die Könige
von Paris, Soiffons, Orleans, Aquitanien und
Auftrafien nebft den Majoribus domus der Köw
nige ie Auftrafien und Neuſtrien, bey der erſten
‚oder Merovingifchen Familie ſehen. Bey dem
‘andern oder Carolingiſchen Stamm findet man,
die daraus entſproſſene Roͤmiſche Käufer, Könige
Yon Franckreich, von Italien, von Aquitanlen
uud Grafen von Vermandois. Und endlich
‘den Urfprung des dritten Königlichen Stam—
mes, Die unterfchiedene Beſchaffenheit der
Srantöfifchen Monarchie, wird in 4. zwiſchen
"Die Genealogie eingerhetlten and » Charten baps
geſtellet, die 1. zeiget, wie Srandreich unter Julia
Cæſare biß auf Pharamondum, die 2, wie es ug“
ter den Königen des erſten Stammes, die 3. ung
ver den Koͤnigen des andern, und die 4. unter
den Königen des dritten Stammes, de
geweſen, woben in ieglicher die zu derfelben Zeig
gehaltenen Schlachten mit Ziffern angemercket,
ſelbige aber In dabey geftellten Tabellen erklaͤret,
md das Jahr und der Ort derer Schlachten au⸗
gemercket worden, | Da
1. Hifloire genealogique
ie IV. Charte, fo gleichfalls aus 2, Bogen
het, iftin 2. Theile abgerheilet, und zeiget in
größten Theil, wie die teßtregierenden Kd«
hen und Ehurfürfilihen Haͤuſer, als
ndreich, Engelland, Dännemard, Schwe⸗
Polen, Preuffen, Savoyen , Sorhringen, ,
(5, Bayern, Sachfen, Brandenburg, Brauns
eig, Mecklenburg, Heffen, Baden, Holftein,
ttenberg, Anhalt, Dettingen und Schwar«
urg, von dem Kaͤyſer Rudolpho I.von Habe
g herſtammen. u dem Eleinen Theil iſt
tammBaum von des Käyfers Ferdinan-
defcendentz, darinnen die legtregierende
pter in Deurfchland, Spanien, Srandreich,
‚elland , Portugal, Daͤnnemarck, Schwes
Polen, Preuffen, Savoyen, Lothringen,
nern, Pfalz, Florenz, Mantua, Parma und
land von obgedachren Räpfern hergeführee
| delsMaifon Royale de Brance. 473
Diefer theiler felbiges, nehmlich die hiſtoire
genealogique & chronologique des Rois dep, &
France in 2d. Eapitelein, und haudeltindemers -
ſten von den fo genannten Merovingifchen Ko⸗
nigen, das iſt: von Pharamondo an biß Childe-
ricum III. worauf er in 3. befondern Abrheilums -
gen, auch die daher entfproffenen Könige in Aue
ſtraſten beſchreibet.
Hierauf hat der Autor des Atlas hiſtorique
wieder 3. Genealogiſche Tabellen inſeriret. Die
erſte iſt eine allgemeine Stamm⸗Tafel, darauf
‚ man die 2. erſten Linien als die Merovingiſche
und Carolingiſche, mit allen ihren verfchiedenem
Aeſten, mie ſolche der P. Anfelme beſchrieben,
nebſt dem Urſprung der dritten oder Capetin⸗
giſchen ſehr deutlich ſehen kan, und deduciret er
alle von Pharamondo, dieſen aber von dem Koͤntg
Clodomir IV.fo A.C. 165. geſtorben, her, wor⸗
innen er fich aufden Herrn Hübner beziehet, und
denfelben zum Wehr : Mann davor einfegt. Zu
Auszierung hat er fich der alten Wapen von dem
Köntgen des erften und andern Stammes und.
ihrer Gemahlinnen bedienet, und den noch ledi⸗
gen Plag, mitden Profpedten von dem Louvre &
Bois de Vincennes angefüllet. —
Die folgende Genealogiſche Charte handelt
von den Hauß Preuſſen und Brandenburg,
und fuͤhret den Urſprung deſſen, ſo wohl von
Carolo M.als Wittekindo her, gleich wie die her⸗
nachgeſetzte Stamm Tafel von dem Hauß Daͤu⸗
wemard und Hollftein, felbiges auch von dem
Wittekindo herleitet. Diefe 2. Tabellen haben.
zwar mie des P-Anfelme feinem ‘Buch Beine *
| | WAN
I. Hifloire genealogigue
ſchafft, weil fie aber zur Erläuterung der
Tabelle dienen, da der gleiche Urſprung
emeldter beyder Gefchlechter mit dem Hauß
ckreich gezeiget wird, fo hat der Amſterdam ·
je Editor fie aus feinem Atlas hiſtorique
inruͤcken und dem andern Capitel desP.An«
premittiren wollen, Solches handelt
en Carolingifchen Königen und denen das
tftandenen Branchen, als $. 1. von den Her ⸗
in von Lothringen, g. 2. vonden Käyfernin:
dent, g. 3.von den Koͤnigen in Aquitanien,
bon den Königen in Deutfchland, S.5. vom
alten Graffen von Vermandois. $.6. von
Iten Hercen von S. Simon, und $. 8. von
Iten Herren von dam,
orauf wiederum 3.Gencalogifche Tabellen,
on 2. Bogen groß, folgen. Dieerfte ſtel⸗
r den Capetingiſchen Stamm, und die von
de la Muiſon Royale de Frante, 477
ee — — ——
elle. Dieſe 2. Tabellen geben einen gefes
Mutzen zu Erläuterung der folgenden Eapitef;
in bes P. Anfelme feiner hiftoire, indem fall le -
in dieſen Eapisela befchriebene branchen af
dieſen 2. SrammTafein mie ihren Wapen ir
Die dritte md legte Charte von dem Hauß
Srachſen iſt nur wegen ber in der erſten Tabela - -
Connezion (nach einiger Meynung)
mit dem Hauß Franckreich, aus dem andern
Theil des Arlas hiftorigiie hier eingeruͤcket
worden.
Worauf des P. Anfelme fein Werck in unzer⸗
brochener Ordnung fortfaͤhret. Das 3. * 2
sel fänget von Roberto 1. Forti Hertzogen und
Marggrafen von Franckreich, Grafen von Ans
jou, und Abt von St. Martin zu Tours an, weis
dem der König Carolus Calvus An. 861. dag
Hertzogthum oder Gouvernement zwiſchen der
Seine und Loire, ſelbiges Land wider die Feinde
aube bewahren, übergab, und deſſen Sohnes Ro-
berti 11. Sohn Hugo Magnus Hertzog vom.
Rrandreich und Burgund, Graf von Maris und
Drleans, Vater wurde Hugonis Capeti Könige
von Srandreich; befchreiber Die folgende Könte
ge se ansdenn Gapetingifen Stamm, undendiget
ſich wit Carolo IV. Pulchro ſo An. 1328. gefloes
ben. Das IV. undV. Capitel handelt von dem Pp- 37:
Hanf Valois,alseiner branche der Koͤnigl. Fa⸗
milie von Anjou und Maine, fo von Carolo von
Franckreich, Srafen von Valois, Alengon,Char-
zres, Perche &c. dem jüngern Sohn des Könige
Philippi Audacis entftanden,und Denen ben 260% .
Sahıen
13 I. Hifloire genealogique
hren lang daraus abgeftammten Königen,
ı8.VI. Eapitelsradtiret von dent Köntgl. Hatte
son Bourbon, und deſſen Königen biß tego,
tedenn die hiſtoire biß auf den Todt des leiser
torbenen Dauphins continuirer iſt. In be ⸗
dern Abtheilungen aber befchreiber es auch
daher entftandene Branchen als $.1. die lee
+.Hergoge von Orleans, $.2. die Hertzoge
Maine. $. 3 die legtern Hertzoge von Ven+
smae, und g. 4. die letztern Hertzoge von Enz
alesme. Das VL. Copitel iſt von denenje ⸗
en Hertzogen von Orleans und Graffen vom
goulesme, fd von Ludovico von Franckreich
ttzogen von Orleans , Graffen ton Valois,
„ Blois, Dunois, Beaumont-fur-Oyfe, En-
alöme, Perigord, Dreux, Soiflons, Vertus und
ttieu, Herren von Coucy und Chateau-Ahie-
dem andern Sohn Königs Caroli V. herftame
. a
dela Maiſon Ryale de France, 477
tege von Burgund, Grafen von Flandern Acr-·
tois &c. dem vierdten Sohn Johannis Könfe.
von Franckreich her. Die davon entſproſ·
e Neben⸗ Linien ſeyn $.ı. der Her&oge vom .
Brabant, $.2. Grafen von Mevers, $. 3. der.
Herren von Beures und Van ter Vere $. 4. det '
Herrenvon Wacquen $. 5. der Herren von Fal-
lais $.6.. der Herren von Bredam, und $.7.
Der Herren von Amerval und Montricourt.
Das X. Eapitel ift von den Hertzogen vonp. 133.
Alencon ſo von Carolo von Valois Il. Grafen
von Alengon, Chartres,Perche, &c. dem andern >
- Cohn Carolivon Frandreih, GrofenvonV-
lois und Alencon herfommen. Das X]. vonP- "9.
den Königenvon Navarre,dievonLudovico von”
Franckreich, Grafen von Evreux dc. dem jüns
gern Sohn Königs Philippi III. von Franckreich
herſtammen, und davon die Meben-Linien der
Marquis vor Cortez und Örafen von Lerin ent»
ſproſſen. u |
Das XII. Eapitelhandelt von den Herkogenp. 147.
von Bourbon, welche von Roberto von Franck⸗
reich, Srafen von Clermont in Beauvoifis Here
zen von Bourbon,dem fechften Sohn des Kb»
nigs Ludovici XI. abſtammen, und davon $.1.
die Grafen ven Montpenfier $.2. die Grafen
de la Marche, $.3. die Grafen von Vendosme
$. 4. die Dringen von Conde. $. 5. die Prinzen
von Conty. $. 6. die Grafen von Soiflons, $.7.
die Hertzoge von Montpenfier, $.3. die Herren
Yon Careney $.9. die Herren von Preaux, $.10,
Die Marquis von Malaufe, $.1r. die Grafen von
Buffet, und $. 12. die Herren von Ligny herruͤh⸗
Deucſſche 4A. Erd, XVII, Fi NEM
1. Hifloire genealogique
. Die Grafen von Artoisfo im XII! Eapft
inden, haben zu ihrem Stamm: BaterRobei
ı von Srandreich I. Grafen von Artois, de
ten Sohn Konigs Ludovici VI, DasxI\
pirel fteler die Könige von Meapolis und &|
in aus der erften Linle von Anjou vor, um
tet fie von Carolo von Srandrei 1. Köni
Meapolis, Stcilien und Serufalem, dem fit
den Sohn Königs Ludovici VI, von ihne
edie Könige von Ungarn, Printzen von Ta
10, Hertzoge von Duras, und die letztere Kö
: von Meapolis her. Die Grafen voi
ux in dem XV. Eapirel, fo von Robert vo⸗
nereich, Grafen von Dreux bem fünffteı
pn Königs Ludovici VI. entfproffen, madher
sranchen $. 1, der Herren von Beu, $.2. dei
ren von Beauſſart, und g. 3. der Herren vor
ninerilla Moanlsichen Enmmen auch mau
delaMaifon Royale de Frauie. 479
And 5. u. die Grafen von Edeſſa. Das XVIII. p-347
Kapitel iractiret von den legten Grofen von Ver:
. mandoisund denen danon abflammenden alten
Herren von Chaumont in Vexin von Hugone
don Srandreich, Grafen von Vermandois dent
dritten Sohn Königs Henrici II. entfproffen.
Das XIX. und XX. Eapitel zeiger die Pofleritzt p- an
Roberti von Frauckreich J. Hergogs von Bur⸗
gund, des dritten Sohns Königes Roberti, und
. zwar indem XIX. die alten Herkoge von Bur⸗
gund, und.ihre Mieben Linien S.ı.der Herren
von Montagu, $.2 der Herren von Sombernon,
8.3. der Herren von Couches, $ 4. der Dauphins
de Viennais. "indem XX. die Köntge von Por p. —
tugall, von dem erſten an biß auf den ietzigen.
Alsdenn die davon cntiproßßgne g. 3. Hertzoge von
Coimbre, $.4. Hertzoge von Bragance, $55. .
Hertzoge von Aveiro. $.6. Giands-Comman-
deursuon Avis, $.7. GraffenBo n.Villar, 9.9,
Grafen von Lemos. $. 9. Marquis von Ferreira,
$.10. Grafen von Acumar, $. ıı. Grafen von
Gelves, $. 12. Örafen von Odemira. $. 13. Her⸗
genvonVimiero, $ 14. Grafen von Faro, und
$.15. Grafen von Vimiofo. |
11.
Friderici Hoffmänni Differtationum Phy-
fico.-Medicorum Seledtarum Decas;
oder: Triedrih Hoffmanns. zehen
auserlefene Phyfical- und Medicini⸗
Er Differtationes &c. Leyden, be be |
eodor — 1713. 8. 1.
phab. 7. Bogen.
si 2 SU
II. Frid. Hoffmanni
Etztgenannter Herr Narh und Profefli
Medicinz Primarius auf der berühmt
tedrichg - Univerflcät in Halle, wird Hoffen
dem tefer ſchon vor ſich felbft bekannt gen
n, daß es nicht noͤthig davon weitläufftig ;
encken. Es erfordert derfelbe in der Diefi
fertationen vorgeſetzten Borrede,daß ein M
usniche allein aufdie Erfahrung fich verlaſſe
dern in feiner praxi auch die WBernunfft |
che ziehen folle ; und diefe zwar hauprfächlic
il jene nicht allein fehr zweiffelhafftig und b
glich, fondern auch zum äfftern höchft gefäh
wäre, Ehe wir noch die Differtationes felb
hgehen, bemerdfen wir zu voraus, daß es d
re Autor in natürlichen Dingen mit den
te, welche die phenomena phyfica aus den
geln der Bewegung herleiten und erfläre
p demnach den fo genannten mechanifau
Differtationes Phyfico-Medice, 481
Achlich zum Grunde liege; deswegen auch
fer, nach vorher gemachte und fonft ſchon
iter Eintheilung durchgegangen, und die
gewöhnlichen Krandheiten beygefügee
m. Daben aber doch gar wohl angemers
led, doß zwar der Ausbruch gemeiniglich
mbdererStuffen- Jahre gefihehe,die dilpo-
aber zur Krandheit nach und nach ent⸗
erachten wir die andere Differtation, fo
n8 diefelbe das Duodenum, als einen
berer meiften langwierigen Arand-
N, vor Augen. Diefe Meynung (deren
herein berühmter Medicus, Nahmeng Syl-
pn fol) defto deutlicher zu erhärten, bes
bet der Herr Autor vor allen Dingen das
dem Magen liegende, und zur Auffaffung
ıyli verordnere Glledmaß menfchliches Set
Und weiles dem Magen fo wohl der ſub⸗
mals anderer Meben:Dinge nach, ziemlich
fümmt, nennet er es nicht alleine einen
MMagen, fondern zeiget auch des Duodeni
Anffimmung mit dem Magen gar deutlich
weführlich, In dieſes Gefäffe ſaͤnckt fich,
acht, der chylus, als basjenigedaraus hers
nals das Geblüte entſtehet. Weil num
ranckheiten obgleich nicht von demGeblüte
1b vor fich felbft, iedoch aus deffen Stilftee
meiftentheils herrühren, fo tft des Herrn
tis Meynung,es fönne diefes Stileftehen
Seblütes am füglichften im duodeno, als
AvielWindelhabenden undin einander ges
ſen Theile feinen Urſprung nehmen. Jedoch
513 wre
IE Frid. Hoffmanni
e nicht zu leugaen, daß auch die Galle bigmeis
file zu ſtehen pflegte, welche die Schweiß
er des Eörpers verftopffte, und den Auswurff
Reinigung durch die Haut gaͤntzlich verhins
e. Von dem fich übel befindenden duodeno
entflünden vornemlich allerhand Fieber,
ſchwuͤre Gicht, Podagra u. d,m. Es wären
wieder ſolche Kranckheiten, fo lange fie noch
fimis viis ſich aufhielten vomitive am beften
jebrauchen, des Schweiffes hingegen muͤſſe
fich gänzlich enchalten,
nder dritten Diſſertation wird von ges
fer Dölder eignen und gleichſam ans
ſohrnen Rrandbeiten gehandelt. Uns
kenen Europäern folen die in denen hohen
lirgen wohnende gar fonderbahr zu denen
Dpffen geneigt ſeyn, dahin man die Schweie
Sraubünter, Wallifer, die in Kärndeen,
-’
Differtationes Phyfco-Medıca. 488
„Yavon wollen wir nichts weiter gedenden, fons
. bern nurnoch ſo viel fagen, daß der Herr Autor
ſch allezeit bemüher derofelben wahrfcheinliche
Aefachen zu geben. Lind fol infonderheit ber
bey denen Polen gewöhnliche "Tüden:Zopff,
nebſt dem, daß eg etwas erbliches iſt, daher eut⸗
fliehen, weil die Wurgeln derer Haare allzuweite
Schweiß/⸗rLoͤcher härten, durch welche der Mah⸗
rungs · Safft fo häuffig in die Haare durchdringe,
auch weil die Polen ſich felten kaͤmten, und öfters
auf der Erden an feuchten Dertern fchlieffen,
nebft dem viel Brandtewein zu ſich nehmen, wel⸗
cher die Ausdünftung beförderse, würde dadurch
ein folches. verwirretes Weſen verurfachet, fo
daß die der Haut am nechſten feyenden Theile:
derer Haare eine fleifchichte Art an ſich nehmen,
‚amd fo dann in einander wüchfen.
Die vierdteDiffertation erfläret die vielen
fonderbabren Wuͤrckungen des berübms
ten Opii und derer daraus verferfigten
Aryeney- Mitteln. Nachdem man derer
Wuͤrckungen Urſache vorgebracht, wird endlich
Befchloffen, daß man dergleichen medicin gar bes
hutſam gebrauchen muͤſſe. |
Von denPulß und Umlauf desBeblürs
berichtes ung die fünffte Differtation. Gleichwie
aber das in dem menfchlichen Coͤrper umlaufende
Gebluͤte einellıfache des Pulßes ift:alfo giebt die⸗
fer die Keñzeichen von des Umlaufes Beſchaffen⸗
t, und von der mit demſelben verknuͤpfften Ges
—* oder Kranckheit zu verſtehen. Dreiyy Din⸗
ge werden allhier vornemlich abgehandelt, als 1.)
Die eigentliche Beſchaffenheit des Pulßes, 2).
| M 314 defkem -
FREE votheſchiagen ··
n dem Urſprunge und Beſchaffen⸗
er Peſtilentz fan die Siebende Difler-
dem begierigen £efer zulängliche Nachricht
Es fol aber,nady des Herrn Autoris
img, dtefe böfe Seuche von einer Säulniß
nſchlichen Eörpers entftehen, welche durch
Ot unterhalten und fortgepflanger wer⸗
Anlangende die Säulniß, wird fie befchries
Bfie die Eörper ertödte, ihre Zufammens
Ag, Korm, Strudtur, Geftalt, Farbe, Ger
nd Wefen gang und gar verderbe , und
das Aluidum catholicum fübrilifimums
# zthereum: verurfacher würde, Diefer
etcher würde bifmeilen durch das nach
Uberſchwemmungen auf platten Sande
je und verfaulende Waſſer bißweilen durch
fefer,tnfonderheit todtes Vieh, oder andere
Dinge, vergiffter;daß er nachgehends
I. Frid, Hoſmanni
Im zu befreyen. Daß dieſe Seuche ſo wi
ſich feäffe,rügre her von denen faulen Au
nftungen derer Angeftechten 5 und weil b
en an der Peft Berftorbenen folche Ausduͤ
mgen aufhöreten , fo ſteckten ihre Coͤrper d
funden nicht an. In Kleidern hielten fü
fe ſchaͤdlichen Ausdünffungen wegen der
iten Schweiß» &öcher fo lange auf , daß |
an andere Derter fönten gebracht werden
nm man aber die Kleider räucherre , würd
elben genörhiget, denen eindringenden The:
des Rauchs zu weichen, und ihnen Plag |
en. Gleichwie nun diefe Diflertation haup
lich den Urfprung der Peft unterfucher: a
ft
te Achte um deroſelben Cur beforge
eil die Menſchen zur Poft » Zeit in Gefunt
Angeſteckte am füglichften eingerheiler wei
fönnen ; fohaben die erflern hier Derwaf
BA e vo guiffg·
ren ſeyn, iſt —* als
s von uns nad) der Laͤnge angefuͤhret wer⸗
e. Bey gegenwaͤrtigenZeiten wird ein
ger Leſer nicht unrecht tun, noch Die Zeig
nden,wenn er diefe zwey Diflertationes
durchfichet.
gehen nunmehr zu der Teunten Diſſer
darinnen gehandelt wird von der Na⸗
pelde dem menfchlichen Cörper bei»
o der Runft,welche der Natur
e and leiſtet. Weil das Wort
je allzuvicler Zwendeutigfeiten unterworf⸗
Bbefchreibet es der Herr Autor nad) dem
de, in welchemesben denen Medicis ges "
nen wird, alfo, daß es fen, Die wunderba«
sadem Schöpffer an unferem Leibe
iefene Nunft, nicht aber ein ſolches Me⸗
Welches mit Erkaͤntniß begaber: Wo⸗
>Asersrioniaen Meinuna . molchs sinse Ar_
II. Frid. Hofmanni
derer Rranckheiren,dieohne Medico koͤnn
etler werden, Meldung gefchehen ; fo went
der Herr Autor zum andern Theile die|
ertation, in welchem er bemuͤhet ift zu zeige
‚ wodurch und in welchen Kranckheiten t
eney / Kunſt der Natur zu Hülffe fomm
er doch aber gar gerne gefteher ‚daß die Kur
zeit unter der Marıtr ſtehe, und jene nur bat
wann diefer benfpringe, Bon einem M
jo wird hier infonderheit erfodert, daß er ?
fammenhangung oder den mechanifmum d
fchlichen Leibes wohl inne habe: auch wif
ettine derer vereinigten Glieder Stärde uı
waͤche beſtehe ? desgleidyen ob derofelb
twegungen ordentlich fiyn ‚oder nicht,
Endlich betrachten wir noch mit zwey Wo
die Jehente Diſſertation, welche ung d
m
J Diſſriationes Phyſico-Medice. 489
dem ſpiritu ſubterraneo ſubtilisſimo, wie auch
ven dem menſtruo univerſali æihero-ſulphureo
gar angenehm vorgebracht wird: ia endlich was
dieſe und jene Metolle vor Kranckheiten hervor⸗
zubringen pflegen, und wie ihnen abzuhelfſen,
kan mit mehrern Vergnuͤgen in der Diſſertation
ſelbſt nachgelefen ‚als von ung ‚ diewirden G.$.
nicht über die Gebuͤhr aufhalten wollen, erzehlet
II.
Elogia clarorum virorum , qui Alten-
burgum illuftrarunt.
Das ift: |
Beſchreibung gelehrter Leute ſo fich zu
| Aare: auf: en ud; *
riedrich Gotthelff Gottern, der
chulen zu Eiſenberg Rectorem. Je⸗
na, bey Ernſt Claude Baillar, 1713. 8.
Er Here Autor * hält ſich bey vorhaben»
den bebens⸗Beſchreibungen nicht lange auf, |
» Es hat der Herr Aucor feine Schriften auf dem
legten Blat dieſes Wercks aufferen laffen, daher
wir folche dem geneigten Leſer mittheilen. Sieber
fiehen aber aus folgenden. j
1. Einigen Difputationibus ,„ al8 1. de. Coniugis _
Pılati Somnio, 3.De Grzca voce sears. 3. De He-
nochia urbe prima, 4. De Temperamento Orato- .
sio. 9. De Statu Saxoniæ tempore Augufti Eledtoris,
6. De Sermone affedtuum £gurato. 7.De Ornatu ge
rarionis Germanicz.
2. Einigen Orationibus und Programmatibus.
3. Dav. Peiferi Epiſtolæ publico nomine fcriptz,cumas'
przf. Buddei, ſona 1708. $vo,
0 III. Gotteri Elogia
dern entwirfft folche gantz kurs , weil er de
errn Sörfter , Bibliothecario der Hof. Bibli
c zu Altenburg , welcher uͤber einer Altenbu
hen Chronic befchäfftiger ift , nicht gerne vo
eiffen will. Jedoch verſpricht er auch, Fünf
hin noch mehr dergleichen drucken zu laſſei
weilihn von bes gelchrten Sagitrarii Scriptu
vieles zu Handen kommen, ſo durch den Drun
nicht gemein gemacht worden. Indeſſen be
fen wir uns mit dieſen Wercklein, in welchen
jende befihrieben werden: Gabriel Didymus
.nceslaus Linckius,Georgius Spalätinus, Au
inus Himmelius, Aleixus Bresnicerus , Eber
dus Brisgerus, Andreas Milenus, Efaias Os
dus, Cafpar Melıfland:r, Jofua Lacnerus
khafar Muilerus , Marcus Geritenbergerus,
ahamus Svarinus, Elıas Farriterus, Burcar-
Lucanus, Caſpar Pacius, Henricus Gebhar-
malen ) fo fhfüner ehe Ce
abe unter frehen Himmel auf, und hatte
vom Volcke gar groſſen Zulauff. Derrp-+
Wire zu predigen muſte ſich auch der ſonſt
te Wenceslaus Lincus gefallen laſſen.
gireften aber brachte es wohl der be⸗p. 5
Georgius Spalatinus, von deffen Leben
kren Schlegels unter Cafp. Sagittario a.
‚tu Jena gehaltene Differtation nachzules
Andreas Mifenus iſt, nachdem die Alten» p- u.
tdas Franciſcaner ⸗ Klofter in eine Schule
mdelt , der erfie Redtor daſelbſt geweſen.
tMeliffander, fonft Bienemann genannt, P-'-
Bfonderlich in der Griechifchen Sprache
Fgerhan,ift auch vom Kanfer Maximiliano
Briechenland gefendet worden, bey welcher
enheit er feinen Nahmen geändert. Er
fernach Adiunctus zu Jena, und nahm dem
r. Tienl an endlich ſetzte ihn "tohann Mile
v I. Gotseri Elogia
53. gebohren und ließ fich in feinem Studies
fo wohl an,daß er im 17 den Jahre in Magi-
m, und im 23ten in Dodtorem promovi-
fonte, Weil nun deffen Gelehrſamkeit und
ighelt iederman (m Die Augen leuchtete ſo
rder anfänglicy Canzler bey dem Grafen zu
henftein, und nad) zehen Jahren bedienere er
nbergleihen Stelle bey dem Hertzog zu Weir
rFrledrich Wilhelm. Won dar if er an den
lch ſiſchen Hoffommen,und bey Chriftiano II,
nfals Eanzler worden. Weil man num zur
gen Zeit die Streitigkeiten wegen der Delle
ngerne abthun wwolte,fo übergab man ihm die«
Bache,und ift fonderlich merckwuͤrdig von ihm,
3er die Papiften in Böhmen durch fein Eins
hen beſanfftiget. Wieerdenn auch bey Kaͤh ⸗
Rudolpho Il. in fo groſſes Anſehen kommen,
Ber die Streithändel zwiſchen ihm und denen
um En RE
BR een:
elarorım Altenburgenfium. . -\
Wir mercken nur mit wenigen an, ba
ih nebſt vᷣielen / die ihm übels nachreden,der Hr. -
Renold in feiner Kirchen» und Ketzer⸗Hiſtorie
Yan im ſagt, er wäre ein verdrießlicher ‚ ſtoltzer,
md aufgeblofener Dann gewefen , und feine Ar⸗
peit haͤtte in lauter folchen Sachen beſtanden,
be nicht viel nuͤtze, und von GOtt felbft ange
füinder würden. Gleich wie er fi) nun ohn⸗
in Verkleinerung der Critique verflies
‚gen, alfo mag er es auch mitnehmen, wenn der
VDerr Autor auf: fein Lircheil folgendes antwors
et: Coecis enim non permittitur de coloribus
‚Indicium, & ineptis difplicere pulcrum eſt. *
‚Meine legte Lebens Zeit hat er allhier in Leipzjig
‚ugebracht , und fich durch Ausübung wahrer
ostesfurche zu feinem Tode fehr wohl bereis
. j tet, '
Dieſes iſt von Reinefio nicht unbefannt, daß er ver
. . "fhiedene Tbeologos und Prediger wegen ihrer
ſchlechten Gelehrſamkeit und üblen Aufführung
ziemlich fharff herum genommen, ob man ibn ar
ts berbdeßtvegen jur religione prudentunm oder gar
.: zum Acheifmo verdammen koͤnne, foldyes überlaf:
fen wir andern zu beurtbeilen. Zum mwenigften
* willen wir aug deffen Schriften , fonderlich aber
: denen Briefen, daß er in Theolonifchen Sachen
nicht uneben gewefen , und darinnen cine groffe
.Beleſenheit gehabt. Als er hier in Leipzig ſich
.. aufgehalten, iſt er in alle Predigsen und Betſtun⸗
den gegangen,und hat nicht gern eine verfäumer.
„Es find noch gelebrte und berühmte Männerbey
- Biefiger Univerfität , die folches mit ihren Augen
.“ gefehen,und gegen ung beseuget haben. Und al⸗
.‚fofehen wir nicht, wie man ihn mit gutem Recht
„ obgebachter Dinge befchuldigen könne.
Deutſche 48: Zrod. XVII th, Kt
Gotters Elogia
Der Herr Autor beſchuldiget hierbey ums
werthes delpzig, es habedie Verdienſte eines
groſſen Mannes nicht Hoch genug zu halten ges
ft, indem man ihm nach feinem Tode eine gar
lechte $eich « Proceshon angeſtellet. * Bon
orgio Craufero ‚ welcher als Superintendens
Eifenberg a. 1690. geftorben, und die Scintillas
Ilianas, wie auch den Phosphorum N, T. ges
rieben wird gemeldet ‚daß er gar viele an Sa-
tarium gefchrtebeneBriefe pinterlaffen,in wel ·
n, weilerein guter Philologus geweſen, ohn ⸗
[bar viel gute Sachen werden befindlich feyn,
on Jo. Chriftfried Sagittario ift merckwuͤrdig,
Auguftus, Herzog zu Braunſchweig und sie
burg, ihm gleich in feiner Jugend prophecener,
werde ein berühmter Mann werden , und bey
’
„derer Altenburgenfum. rw
n Bund Herren groffen Nugen ſchaffen. Es
be ihm wuͤrcklich ein. Denn nachdem
nien einen guten Grund feines Stu.
geleget, ſo zog er auf die beruͤhmte Uni⸗
AJena, und trieb ſolches mit ungemeinem
Von dar kam er nach Hoff in Voigtlan⸗
rd daſelbſt Con Rector, eg waren aber
iwey Jahre verfloſſen, ſo uͤberkam er
ion zum Rectorat nach Jena, daſelbſt
einiger Zeit Profeſſor Hiftoriz und
— mit groſſem Zulsuff docire⸗
gottſeeligen Derko, Eruſten wolte es
allen,daß er ſich fo ſtarck auf andere Wiſ⸗
en legte, ſondern er ſolte lieber bey der
agie bfeiben: s allein Friedrich Wilhelm ante
ge ihm darauf ‚man möchte ihn immer Pro-
fenn laffen , ob er gleich bey diefen Studiis
verbleiben gedaͤchte. Endlich war er Su-
sendens zu Orfamünde, und hernach zu Als
‚allıvo er ſich durch Herausgebung direr
burgifchen Theile degLucheri einen unfterb»
hmen zu wege gebracht. Es befchreibet p.6:.
ver Herr Autor dag $eben feines Herrn Va⸗
ee Bürgemeifter und Sradf: Syndicus zu
burg gemefen, und ſich fonderlich in Jure pu-
wohl umgefehen , darin er auch verſchie⸗
besaus geben woden wenn er nicht darüber
. Ein Sohn des obgedachten Sagit —D
war Paulus Martinus Sagittarius, Rector zu
Iburg, ein gelehrter und in der Teutfchen Die
fee curieufer Mann. Bey feiner ı zjährt
Schul» Arbeic har er verfchiedenes gefchries
@un2.1676. eine Beichreibung der Schoͤn⸗
Kl z u \\5\0
& HI... Guen Elogia
‚gischen Familie herauskommen, Die übrle
Wercke, als die Hiltoria Ducatus Altenbur-
i, Differtationes de numifmatibus Saxonicis,
Na chricht von denen Burggrafen zu Altene
19, Leißnig, und Stardenberg, u.a. m. find
H nicht gedruckt. Er har fich die rareſten
üngen von Teutfchland,an der Zahl in die 400.
eiſſen laſſen, auch viele Nachrichten von ges
sten und adelichen Famillen zufammen ges
bt. Allein alles diefes ward unterbrochen , ale
ns Predig» Amt beruffen , und endlich fels
n Herrn Vater an die Seite geſetzt wurde, alle
er auch a. 1694. fein Leben beſchloſſen.
Zu Ende hat man einige Briefe beydrucken laſ⸗
‚die Reinefius, Seckendorff, Larmbecius, und
fp. Sagittarius an Jo. Chriflfr
rieben. Reinefius zeiget
nr in Raman Ole
dlarerım Altenburgenfiam. 457
a ſolches in dem Martyrologio Romano ſtuͤn-
4, Diefes leger obgedachter Sagittarius feinen
en Better vor, gleichwie man aber Die Ant⸗
port Darauf nicht gefunden,als müffen wir fol
bes auch unerörtert laffen, haben es aber doch,
8 etwas merckwuͤrdiges, nicht wohl vorbey
vehen Fönnen. * »
IV.
Kurtzgefaſte und gründliche Nachricht.
‚von den vornehmften Begebenhei-
ten der uhralten und berühmten
gaupe- Stadt Erfurt in Thuͤringen.
Worinnen zugleich das Recht des
Durchlauchtigſten Chur⸗Hauſes
Sachſen an dieſelbe aus tuͤchtigen
Uhrkunden dargethan und behau-
piet wird. Franckfurt und Leipzig,
oc Joh. E seiftian Martini, 1713,
I,
«
tz Wenn
In denen Adis Sanctorum tom. 3. Febr. p. a81. fin,
det ſich unter denen, die ungewiß find, aber an an⸗
dern Tagen gefeyert werden, auch folgendes: 8.
Concordiz natalis Romæ. Wobey man folgendes
angemercket hat: Numin prædio $. Cypriacz ſe-
pulta fuerit, examinabitur ad eius Ada 13. Auguſti.
Und alſo kan man nichts gewiſſes ſagen, da ohne
dem der Tag Concordiæ allhier nicht den 18. ſon⸗
bern 22. Febr. angeſetzt iſt.
iv. Hiſtoriſche Nachricht
Enn man ein wenig an die Hiſtorie vori⸗
ger Zeiten zurück dencket, ſo iſt nicht zu
gnen, daß die Stadt Erfurt in unſerm
utfchlande ein ziemliches Auffchen verurfa«
t, Es war allerdings viel, daß ein Herr, der
von eisen Finger befaß, die ganze Hand gleich
ſich nahm, und der bißhertge Beſttzet lich es fo
chehen. Die Sache iſt vlelleſcht noch bey
len in guten Andencken, allein es koͤmmt doch
mer eine neue Welt auf, welche dergleichen
egebenheiten oben hin anſehen moͤchte wofert
nicht von dem Grund der Sache recht untere
tet wird, Weil man nun biß anhero von
fee Geſchichte Feine rechte und aufrichtige
jefchreibung gefehen; ols ſich ein ungenanne
Gelehrter drüber gemacht, und legt folche der
elt hiermit vor die Augen. An guten und
chtigen Uhrkun ihm nicht ermangelt.
von Erfurt. 499
effen. Johann Volprecht, der bey
Ir ern Struven unrechtHarprecht heiffer,
‚at. 1662. ‚Halcyoninm Evangelico-Er-
cumheraus, in welcher die Hiftorie dee
ingeliſchen Religion zu Erfurt erzehlet wird,
erinnert aber der Herr Autar dabey, daß er,
Fe er Profeflor Hiftoriarum geweſen,
ch nicht eben fonderlich gemiefen. Jo.Mäu-
ndenj Hiftoria Erfurtenfis fam An.ı675.
erfladt * heraus, an weichen der Here .
en gutenLateiniſchen ſtylum, die gute Oꝛd⸗
nd Fleiß lobet. Hingegen ſetzet er auch an
is einen groſſen Religions⸗Haß, die Par⸗
eit auf Mayntziſcher Seite, und daß er
in generalibus aufhäle, in fpecielle Sa⸗
aber ſich gar nicht einlaffen ii Pfeffer⸗
und Sagittarius berühren in ihren Sn
wich die Erfurtiſche Hiftorie, aber nur Stuͤck⸗
fe ind unvoſlkommen. In Olearii Synta-
we rerum Thuringicarum iſt glefchfals eine
liche Nachricht, doch nichtohne Fehler. Un⸗
pelchen auch Diefer, daß er die groſſe Glocke
fanna tituliree, deren Nahme doch Marla iſt.
Jtegorii iegt florirendes Thüringen, gehoͤret
hieher, doch foll es wicht zulänglich ſeyn, und
yet der Herr Audtor, e8 waͤre von einem
uinde des Verlegers vor dem Drucke vieles
nuen geänderg worden. Die Gegend, inc, 2.
her Erfurt liege, war vor Zeiten, wie foft
} —— ſeundane
welche
Icht zu Erfurt, wie der Herr Neu partı2. acceſfio-
mad Wheari relectiones hiemales vorgiebt.
» IV. Siſtoriſche Nachricht
be aber noch der Zeit ausgefüllet und va
‚ferworden, Won dem Fluß Gera, dara
urt lieget, wird gemeldet, daß man ihn fon
einem %, geſchrieben , und hat eben dabo
Univerfitär denNohmen Hierana bekomme
r Nahme diefer Stadt wird auf unterſchi
e Art deriviret, unfer Autor hält vor wah
inlich,/ daß fie denſelben von einem Schäffi
e Müller, Erpes genannt, befommen, we
edafelbft über die Gera und dabey gelegen
Impffe einen Furt oder Lberfahrt angelege
wird diefes damit beglauber, weil fie bey d
ı älteften Scribenten anders nicht als Erpi
tgenennetwird, Der Anfang diefer Stal
8 ohngefehr ins vlerdte Jahrhundert naı
riftt Geburt zu ſetzen ſeyn, zumelcher Zeit d
innen unfer Deutſchland durchzogen, da den
fe aus Furcht fih um die hiefigen Moräft
ımolchen (io ſicher maren nisher lirflen. @
von Erfurt. 501
—* dergleichen auch Erg Viſchoff Wilhelm
zu Maͤyntz gewefen , der An.954. die Mauern .
ausbefleru und verdoppefn laſſen. Hierauf wird c. 5.
unterfuchet, wer die erſten Beſitzer diefer Stadt
gewefen, und gleich Anfangs aus dem uhralten
Zuſtande der Geiſtlichkeit gewieſen, daß fid we⸗
der Biſchoff noch Ertz⸗Biſchoff einige Jurisdi-
&ion angemaſſet. Sondern es war über gantz
Thuͤringen ein Kaͤyſerlicher Grafe geſetzet, der
durch feine Linter- Richter die kleinern, ex ſelbſt
aber die wichtigern Streitigfeiten beylegte.
ie denn auch, als die Advocaten viele Miß⸗
Bräuche einführten,, König Ludwig der I. Am,
852. einen fand. Tag zu Erfurt hielt, und
deswegen verfchiedene Verordnungen machte,
Woraus fo vielzu erfehen, daß um felbe Zeit Er»
furt und gang Thüringen bloß unter derer
Fraͤnckiſchen Könige Gewalt gehoͤret. In nach⸗
gehenden Zeiten beſchwatzte Kaͤyſer Otto der
Groſſe, der ohne dem bey der Geiſtlichkeit
gar viel vermochte, das Dom. Capitul zu
Mayns, daß es feinen Sohn Wilhelmzum Ergs
Biſchoff machte. Alser nach diefem in Italien
zu thun hatte, fette er diefen feinen Sohn zu
einem Stadthalter über Thüringen , welche
Stelle auch bey deffen Nachfolgern big auf Lu-
dovicum Barbatum geblieben, der fie ihnen wies
der abgenommen. Gedachter Wilhelm num
bauete ſich einen Pallaſt, zu welchem er auf Er⸗
laubniß feines Herrn Vaters erliche Güter und
Gerechtigkeiten gezogen, woraus hernachmals
der Manngifche Hof und demfelben angehenckte
Mapngifche Gerichte geſloſen. um alfo hate
te.
iv. Hiſtoriſche Nachricht
war das Erg Bißthum Mayntz einen Fuß
rfurt, aber nicht allein, fondern die Grafen
Gleichen waren eben von fo langer Zeic her
hferliche Erb-Vögte des Sandes zu Thıkrine
in der Stadt Erfurt, und vertrugen ſich mit
Rathe fo wohl, daß fie auch das Birgere
t in Erfurt annahmen. Ferner als An,
1 auf Kaͤyſer Rudolphi I. Befehl nebſt
Stadt Erfurt die vielen Raub-Schioſſer in
ringen zerftöreten, fogab ihnen der Käpfer
mehrere Freyheiten in Erfurt, und unter
een auch den Zoll, weicher damahls zur
h8-Eaffe gehörere. Ihre Gerechtigfeiten
waren folgende 1.) die Advocatie, oder dag
tgts-Geding,2.) das Muͤhlhaͤuſiſe
as Troſten Gericht, 4.) die Deffuung
tigkeit, da ihnen das Löwen-Thor ſtets mufte
Furt werden, 5) das Gräflicye Gleichlſche
| von Krfurt,. .. $o3
den, ſo ſieng zwar gedachter Familie ihr Anfehen
‚giemlicher maffen zu fallen an, iedoch ſteckte fi _
Erg: Biſchoff zu Mayntz hinter felbe, und
ſtellete einen fonderlichen Vice-dominatum ap,
Defien Beſitzer verfchiedene Regalien befeffen,
die allhier nahmhafft gemacht werden, und mit -
Ber Zeit den: Rathe auheim gefallen. - Indeſſen ca
iſt nicht zuläugnen, daß Erfurt allerdings dem
Maqntziſchen Ertz Stifft einiger maffen vero
vbumden geweſen. Denn als In nochfolgenden
Veiten die Stadt von verſchiedenen Feinden
verfolget worden, fo hielten fie fi, nach damah⸗
AUiger Art, licher an der Geiſtlichkeit, als des Land⸗
eafen, Schutz, wiewohlman biefes in Nechten
nicht fo wohl als eine Unterthaͤnigkeit, ſondern
"Vielmehr als ein pactum anzufehen hat. Un⸗
terdeſſen muftedoch die Stadt dem Ertz⸗Stifft
ſchweren, undihm die Folge leiften. Die letz⸗
fere war anfangs freywillig, alleinals fie Anne
1515. den hierüber gegebenen Revers nicht fin⸗
‚den und aufmweifen fonten, fo wurden fie gezwun,
gen foldyes noch ferner zu thun. Dabep iſt c.;
. aber auch noch diefes zu bedencken, daß Erfurt
eine Municipalis Thuringie gewefen, und fie iM
allen alten Rechten vom Käyfer HenricaVI.vom
Ertz ⸗Biſchoff Henrico, und von Ruperto Mös -
mifchen König vermöge hierüber gegebeneꝛ Brie⸗
fe gefehüger worden. Auch hat der Rath vers
möge befagter alten Rechte viele jura, und fo gar
- auch regalia exerciret, worunter die vornehm⸗
ſten find die Fortification der Stadt vorzuneh⸗
nen, Zol und Tribut zu heben, das jus angariz
' md parangariz zu exerciren, Geld zu fhlagen,
Binde
‘
%
IV. Ziſtoriſche Nachricht
idniſſe zu machen, und andere mehr, weldy
der Laͤnge erzehlet werden, Im xl. Jahn
yert, als es die obgedachten Vicedomini in
tingen zu arg machten, fete Ränfer Conta
jaliquus Ludovicum Barbatum zum Sandı
en in Thüringen, deffen Sohn Ludwig dei
tinger auf dem Peters · Berge den ſo genaun⸗
wen » Brunn bauen laſſen. Daß da
Is die Mayngifchen Erg» Biſchoͤffe in Er⸗
gar wenig gegolten, iſt unter audern daraue
fehen, weil Adalbertus von denen Erfurtern
erfchlagen wurde. Zur Zeitdesgroffen in:
goi in Deutſchland hätte das Capieul zu
pn gerne die Schlinge vollends zugezogen,
n Ertz⸗Biſchoff Chriſtian der IT. ein gelehr
nd gottſeliger Herr wolte dareln nicht willi⸗
man drängete ihn Dannenhero auf allechant
fe, daß er endlich ſelbſt abdanckte. An defi
. SBortrag befiäriger,Erafft veifen Churfuͤrſt Per
ud Hertzog Albreche die Stadt auf ihr Begeh⸗
ren in Schutz nahmen, dieſe aber ihnen jaͤhrlich
Davor 15 00. Buͤlden zahlete. Der Poͤbel har.
gzwar in verſchiedenen Aufruhren bey Chur⸗
Maps Huͤlffe geſuchet, auch deun und wenn
erhaiten, doch blich die Stadt befländig unter
—— Schutz, ſo gar, daß ſie auch Hertzog
Johann Ernſten An. 16175. den Eyd der Treue
abgeleget. Und weil im drenßigjährigen Kriege
Chur⸗Sachſen mit Schweden ein Verbuͤndniß
- getroffen, fo war auch Erfurt dariun mit begrife
fen, und mufte Die Schweden einnehmen, Der u.
: König kam auch felbft dahin, und ließ eine ziem⸗
liche Guarnifon dafelbft, auch wurde auf Befehl
des General Banniers verfchiedenes an der
Fortification gebeflert. Den gröften Stoß mag.
der Erfurtifchen Freyheit wohl der Weſtphaͤli⸗
fihe Sriede gegeben haben, Denn nachdem
Manyntz im Deutfchen Kriege gefehen, daß an
Erfurt’ fehr vielgelegen; indem es fonderlich die
Proteſtanten in Ober-Sachfen trefflidy unters
fügen kunte, fo bemuͤhete es ſich auf alle Weiſe,
daß vor diefe Stadt im gedachten Frieden fein
ſonderlicher Vortheil erhalten werden Funte.
Da nun bißanhero fovielerley Unruhe in Erfurt cr.
war, fo mengete fih Chur⸗Mayntz noch ferner
drein, und wufte fonderlich diefes vorzubringen,
daß man ihm fonft in das öffentliche Ricchen, Ges
bet mit eingefchloffen , nach dem Friedenge
Schluß aber foldhes "unterloffen. Hierüber
. ward mın eine Commillion angeftellet, worbeg
ein fehe verwirrter Zuſtand war, die Känfeel,
Com-
; MW. Siſtoriſche Nachricht
N
nmillarii waren den n Krfürtern, vielleſch
Religion wegen, nicht alyugeneigt, die de
jligen Saͤchfiſchen Miniftri ſahen durch di
ger, biß endlich der Ehurfürft von Mayrı
Beyhulffe derer FrangöfiisenTrouppen fid
Stade mit Gewalt unterwürffig machte
eweit aber dieſes Hinlänglicy, fic über ein
idt cin Nechranzumaffen, iſt aus obigen ſatt
zu erfehen, Das Durchlauchtigfte Chut
18 Sachſen hat fich daben feines Rechtene
nicht vergeben. Der theure Churfuͤrſ
ann George der IT. war feinen Raͤthen zu
1de, und man mochte ihm auch wohl die Sa,
richt mit gebührenden Nachdruck vorgerra ⸗
haben, Nun iſt es aber in Rechten eine
emachte Sache, quod jus ſuum prius euique
debeat efle notum, quam:id alteri posfit
edere. Liber dem hat man den allererften
——
yet: Von Erfurt. ſop
5 hey gegedener Gelegenheit ver ſchie⸗
ücke aus der Hiſtorie unterſuchet. Hier⸗
Br nun am all ererſten Die Frage vor, oh c. 1.
auch das Recht Muͤntze zu ſchlagen ge⸗
Dieſes iſt gewiß, daß die Mayntziſchen
ffe ſchon von langen Zeiten her eine
hs gehabt haben, Ertz-Biſchoff Gerhard
welchen ein ziemlicher Geld⸗Mangel druͤck⸗
epfändete die Muͤntz Gerechtigkeit an die
wer auf eilff Jahr, Ertz-Biſchoff Gerlach
zfauffte ignen folche gar,iedocy nur wien _
lich. Und diefes ihr Recht haben fie in
wenden Zeiten , ohneracht ihnen vom.
ngifcher Seite viele Schwuͤrigkeiten ge»
worden, behauptet, vermehret, und ange
nt, Die erſte Muͤntze, fofie ſchlagen laſ⸗ c. 2.
waren die bekannten Sarg⸗Pfennige.
haben nemlich die Erfurter von langen
am her die benden Heiligen Adolarium
Zobanum in einem filbernen Sarge ver
et, und ale fieben Jahr einmal in einer
men ProceBion herum getragen. Als
a. 1525. der Bauren⸗Krieg fih in Thuͤ⸗
nn, Francken und Schwaben erregte, famen
& nach Erffurt quartirten fich in dem
miſchen Zoff einch und lebten dafelbft auf
tion. Weil nan der Doch bey ihnen eine
Wegierde nach Gelde verſpuͤrete, als ent⸗
her ſich gedachten Sarg aus dem Marien⸗
ſt wegzunehmen, und auf das Rathhauß in
seheit zu bringen. Es druckte ſie aber eben
lemliche Geld: Noth, und die Augen waren
durch die Reformation Lutheri DEE
ante
B IV. Hiſtoriſche Machricht
\egangen, dahero hieſſen fie dieſen Sarg in
Welt gehen,und die Pfennige, die daraus ge
agen wurden , hieß man Sarg- Pfennige,
i dieſer Gelegenheit befchreiber der Herr Au-
das eben des heil. Adolarii, welcher der erſte
einige Bifhoffzu Erffure geweſen. Merck ·
tdigifthierben , daß die Schwedena. 1633,
jeux gewefen diefen heil. Eörper zu befchauen,
fen dannenhero den hölgernen Sarg in Be»
In vieler Zeugen eröffnen , daman denn befun ⸗
daß er meiftentheils , etwas weniges aus ge ·
men, aus Holtz geweſen. A:1548.leffen
Erffurter Thaler ſchlagen, auf deren einer
ite zu leſen war : Mon. Reipublicæ civitatis
furdi. Aufder andern aber: Date Cæſaris Cx-
‚ &quzxfunt Dei Deo, Bey deffen Hiſtorie
uns nicht aufhalten wollen. Als a. 1597. die
ft in Erffurt 7765. Menſchen weggeriffen,
BETHFETTTIE IT TE yn\.
BERIE 9 30. Sülven wenig, dange««
reia Schuͤtzen · Meifter von Erffurth, unde⸗
ärfte gewann Gewandt. Und unter dem«
pen Hoff machten die von Erffurt eines
t,und gaben Kleinode aus, der waren“
EneSBecher , der befte war 12. Schocke⸗
und Schalen, güldene Ringe, feidene‘
en, Gewandt, Pargant, und das jeder:
Wer da wolte, Sürfte, Grafe, Mitter und“
ee Bürger und Bauer, Mann und Frau,‘
t und Magd, mochte einlegen einen neuen‘
hen vor einem Zettel, und ſchrieb ſeinene⸗
men darauf, und that dieinein Faß, als‘
geſammlet hatte , als man geſagt hatte, fie“
Ber acht hundert Schock. Daraufmachte‘
einode, als vorgefchrieben ſtehet, und fo‘
Jettuln als man mic der Leute Rahmen ge
set hatte, alfo viel machte man ungeſchrie⸗“
Zettul / und die auch in ein aß, und machte“
o WW. Zifforifche Nachricht
Deren, die dazu geſchickt waren und aufiegliche
Seite bes Knechts einen&chreiber und ein jegs
ſcher nahm don dem Knecht die Zerteln, d
enihm was, ang der. Hand, und band hie auf,
nd der Schreiber aufdem Ort, dadieZektuln
nitden Nahmen waren, der lafe den Mafı
es Mannes fo ſprach der andere auf der and:
Seiten , wann er efmemmngefihricbenen Jet
and, Nichts ! Nichte ! Wenn er aber eine
jertul fand , darin Gewinn inne gefchrirbe
var Was! ſo trommelte man auf, und laſe
fertul gegen einander, wes Nahmen man dei
and, der gewann dag Kleinod. Der allere
ewann 2. Gänfe und ein Pfund Ingwers
tzte gewann einen Gilden, das war ein Stu ⸗
en · Heißer vor derlangen Bruͤcken. Der Zet⸗
ılmwarenalfoviel, daß man 5. Tage darüber
uslaß. Hergog Wilhelm und der Graf von
De Erffuctielgute Poffnung yeigere, Ste
deßwegen a. 1631. cin fo genanntes
Burien, welches allhier nach der
jeben wird, und verewlgten deſſen Ge ·
einer darauf geſchlagenen Muͤntze. Auf
aliſchen Frieden ward a. 1650. eben
geſchlagen, wobey dem Herrn Autorĩ
bedencklich vorkommt. Erſtlich, daß
Stobe oder Muͤtze, ſondern aufelnem
Zweige ruher, Wodurch ohne Zweifel
Haufe Sachfen geleiſtete Schutz und
angedeutet worden. 2.) Daß fie ſich
Roͤmer und freyen Reihe, Städte
‚RFÜRDIENSEM gefihrieben. Sonſt
och einiges von igtbefagten Frieden bey.
und gewiefen ‚daß die Stadt und deren
auch in felben fey eingefchloffen gewe ·⸗
Heihedenn die beyden Schwediſchen Mini-
ann Oxenſtirn und Johann Adler über
orte und Verſtand deſſelben einige Sateinis
udtion gegeben, welche man gan mis
wüderhar. Endlich wird auch eine auf das «. 4
hin a.1692, gehaltene Jubilzum der Aca-
(egefhlagene Gedaͤchtniß / Münge beyges
»t, dadenn zugleich ein Werjeichnifi derer
orum beygefüger wird, Won der Lnivere
fel6fk wird verfchiedenes erinnert, fonderlich
* iz deß
Want,
2 W. Ziſtoriſche Nachricht
man mit der promotione Magiltrorum ſonſt
e.fehe freygebig geweſen. Der Catalogus
ofeſſorum AugultanzConfefhionis iſt nebſt de ·
vEurisgefaßten Lebens » Befchreibungen eben ·
18 eingeruͤcket. Was den übrigen Zuſtand
Gelehrſamkeit betcifft , fo find inder Stadt
ffurt 4. Bibliotheken. Dieerftedie Univer⸗
18: Wtbliorhec ‚ welche um das Jahr 1440.
n denen Profefloribus aufgerichtet,, und her⸗
ch durch verfchiedene Geſchencke vermehret
rden. Es werden die vornehmſten darinnen
indlichen Mss. nahmhafft gemacht, worunter
3 merefwürdigfte einige zum Coneilio Con-
atienfi und Bafıliend gehörige Schriften,
e kleine tareinifche fehr fauber auf Pergamen
chriebene Bibel, welche Joh. Huß beſeſſen har
1 fol, und die Wercke des Ciceronis in groß für
aufPergamen. Die andere iſt dieAmploniani-
PP? re
von Erfurt. g13
üb don denen Juden nach deren Ausjagung
"Und hiermit endiger ſich die Machriche von
| u Stadt Erfurt, von welcher wir
usen sefee verfichern koͤnnen, daß ihm folche mit
Debacht durchgeleſen zuhaben wicht reuen wird,
Daum es iſt alles aus bewertheſten Uhrkunden
manmen getragen, und ohne Anſehen einiger
Dinge die Wahrheit ziemlich derb vorgebracht
vutden, Die Schreib, Art if zwar fo beſchaf⸗
ws, daß man aflerdings eines und das andere
uam ausſetzen koͤnte, iedoch fan folchee die Auf⸗
Meigkeit des Verfaſſers reichlich erſetzen. Wir
Dinfeben nichts mehr, als daß der Herr Autor
gefallen Laffe, die Erffurtifye Kirchen⸗Hiſto⸗
gleichen Fleiß und Aufrichtigkeit ehiftens
ws Licht zu fielen.
Melchioris Paftoris opera omnia.
: Das iſt:
Me Wercke des Melch. Paftoris, nebft
- Denen Anmerckungen Jo.Solier. Tou-
louſe bey J.F.Caranove 1712. fol. 5. Al-
phab. 12. Bogen,
S waren die beyden Tradtate dieſes Melch.
paſtoris, welcher ehemahls ein beruͤhmter
rofeſſor Juris Canonici zu Aix in Provence
ſeweſen, nemlich de Beneficiis , und de Bonis
213 Tem-
xime Erfurtenfibus, Denn es find ihm folche von
dem EvangelifchenMinifterio zu feinem vorhaben:
Ben Bibel. Werde geliehen worben.
4 V. Mol, Paforis
mporalibus Ecclefiar acquirendis &c confer-
ıdis, nicht fo bald ans ticht getreten ‚ als fie fo
ich von denen Gelehrten nicht allein begierig
fgenommen, fondern auch von dem gelehrten
lier,deffen Scholiain Carrafium , Flaminium
ifium und Lancellori Inftitutiones Canonicas
ft befannr find ‚ mit näglichen Anmerdfuns
1, und alfo in kurtzer Zeit oͤffters aufgeleget
rben. (Es ließ es auch der Herr Solier bey
fem erften Fleiſſe nicht bemenden fondern fuhr
t noch mehrere Aamerckungen zuſammen zu
ngen,worinnen alles , was er fo wohl felbft
s der praxi erlernet , als aud) bey andern
sribenten wahrgenommen, befindlich. Weil
in gedachte Tradtate nad) verfchiedenen Aufe
em sbermahl rar worden , und aleihwohl
le Nachfrage darnad) gewefen, fo ift man bes
aen worden, auf eine neue Auflaae, fo wohl
. Opera OMNIA. sır
gien Des ganzen Werdes bengefügen..
h , en demgeneigten Leſer, nur den Eurgen
; fund Ordnung ieden Tractats gleich als
Br Tabelle zeigen und die Ausführung ſelbſt,
Bldye hier her zu bringen viel zu weitläufftig
deſſen Fleiß überlaffen.
*8 Tractat de Beneficiis Eccleſiaſticis
aus drey Buͤchern, deren dag erſte gleich
MS (tit. 1.) deren Urſprung unterfuchet,
‚wie esnicht allein billich folche Bene-
wohl zu Erhaltung der Kiechen, als deren
zu flifften, fondern wie auch foldhe
bald zu Anfang der Kirche N. T. ger
B,und nachgehends immer mehr und mehr,
ich von Conftantino M. vermehret wor«
Wiewohl foldhe Kirchen-Güter Anfangs
son denen Geiftlichen eigenthuͤmlich befefs
n, bamit fie ihr Amt deflo beffer abwar⸗
Dad ſich niche im weltliche Sorgen mengen
den; fondern es wurde über ſelbe ein gewiſ⸗
Fretvalter befteller, welcher folche adminiftri-
unfle, deren Einfünffte fo denn von dem
hoff ausgerheilet, und zur Erhaltung derer
vens Diener, Armen, Gottes » Hänfer, auch
mer eigenen, wie auch fremden Brüder
durfft angewendet wurden. Nachgehends
blieben ſolche Guͤter nicht mehr gemein,
xn wurden zertheilet, und iedem Geiſtlichen
{ zugeordnet, daß er davon leben konte, fo
ee von den Einfünfften mag er zu feiner
jdurfft brauchte, nehmen, das übrige aber
Nutzen der Kirche verwendenmufte., Aber
dioſe Anftalc daurere nicht flets, fondern Die
04 Geiſt⸗
6 V, Melch, 6 _____V. Mech Bafris
eiftlicgen bekamen nadıgeh befamen na hends mehrere Sri mehrere Sr+
ie, fo, daß fie nicht allein wor ſich felbit d
amfrudtum von. denen Gütern genoffen, fe
vn auch bey Lebzelten nach ihren Gefallen d
t difponiren, und ihren Freunden und Erb
viel zuwenden Funten, als fie wolten, dag übı
fiel, wenn fie fturben, der Kirchen anheim, m
ches noch heuriges Tages In der Roͤmiſch
sche faft durchgehends gebräuchlich if, J
e alten Kirche (wie Solier anmerder) wurd
Geiſtlichen von denen Oblationibus und Pi
tüs Adelium unterhalten, and welche deralı
mfportulas und ftipendia empfiengen, wurdı
erici (portulantes genennet, wie aus den C'
ano epilt. 34. erwiefen wird. older B
ficiorum giebt es nun verfchiedene Arten (t
nach denen unterſchiedenen Gattungen der
iſtlichen, auch Ihrer Aemter und Würden, we
Operaomnia. 517
cione, translatione, unione, diviſione und con-
fuetudine verändert werden. Soll nun iemand
zu einem beneficio gelangen, fo muß er darzu
(dit. 5.) canonice cligiret, umd fo denn auch (tit.
6.) würdlich confirmiret werden, will er anders
Bas Ihm conferirte benehicium genieffen, und
deſſen jura, weiche es nach feiner Beſchaffenheit
mit ſich führer, ausüben. Alfo har z. E. ein
Biſchoff, wenn er confirmiret worden, clavem
jurisdictionis, vermöge deffen er geiftliche bene-
ficia vergeben, andere confirmiten, inveftiren, im
Bann thun, abfolviren ꝛc. fan: iedoch hat er
noch nicht, ehe und bevor er confecriret und zu
feinem Amte eingeweihet worden, clavem ordi-
nis, daß er Fönte andere Geiftlichen ordiniren
oder abfegen, Nonnen, Kirchen und Altäre wei⸗
benzc. Thut er aber folches, fo iſt er feines bene-
ficii verluſtig. Ein Ertz⸗Biſchoff (wie Soliet
hinzuſetzet) od er gleich rechtmäßig erwehler;
confirmiret und confecriret worden, fan dennoch
fein Concilium provinciale beruffen, fein heili⸗
des Salb⸗Oel machen, feine Kirchen weihen,
Feine Seiftlichen ordiniren und Biſchoͤffe confe-
criren, ehe und bevor er dag pallium hat, Wo
aber bey iemand nach denen canonibus Eledtio
nicht Fan ſtatt finden, fo koͤmmt (tic. 7.) an deren
flatt ex indulgentia Poſtulatio. So kan z. ©.
temand, fo unehrlich gebohren, oder das gehörige
Alter noch nicht erreichet, nicht eligiret, aber
wohl poftuliret werden. Ein Biſchoff Fan mes
gen der geifllichen Ehe, fo er mit der Kirche, dee
er vorgefegetift, getroffen, zu einer andern nicht
eligiret, fondern nur poftuliret werden, wenn e®
sis irre
8 V. Melch, Pafloris
ders Me Moth und Nuten folayer Kirchen e
tbert, nicht aber aus Geitz oder Ehrſucht g
eher. Hingegen können Achte und Präl
teligiret werden, weil fie mit ihrer Kirche nic.
atrimonium proprie, fonderm nut quafi matt
oniumeontrahiren. Obnun wohl die.cledi
y vacanten bencheiis am gebräuchlichften if
d felbe auch iederzeit beobachtet werden, |
t dennoch) (tit.9.) der Pabſt hin und wied⸗
ngriff gethau, und ſolches Recht denen, wei
m es zuſtund, benommen. Denn da die gi
hnlichen Klectotes offtmahls nicht einig wer
mund ſich wegen der Perfon vertragen konter
Iberlieffen fie folches dem Pabſt zur Entfehei
ng, welcher denn anfangs das vacante benef
ım entweder felbft vergab, oder denen Electe
us eine gewiſſe Zeit beftimmere, da fie zuſam
n fommen, und eine tuͤchtige Perfon erwehle
Opera omma. 719
rg.) die wuͤrckliche Collatio. Geſchie⸗
der ordentliche Beſitzer eines beneficii
er in Semürhs;oder Leibes ˖ Schwachheit
Wie, fo wird ihm auf ſolchen Fall (tit. 10.)
Wedjutor zugeordnet, welchen die Biſchoͤffe
Mer Pabſt aber cum ſpe füccesfionis, ohne
Alieſes Ichtere im Concilio Tridentino vers
worden, zu fegen pflegen. So hat auch
em (iit.ii.) der Ordinarius meiftencheilg
Yicarium, dent er gewiſſe jura und Gewalt
E verfhledene Verrichtungen unter fs '
vorzunehmen. Wenn aber ein
inm von extraction gar vacant wird, fo
Ipbenn (cit. 12. ) das Capitul zwar einige
iſt und Jurisdidiion, es pflege aber
(ei. 13.) vom Pabfte ein Curator befteßet
wen, auch hat alsdenn in Franckreich die fa
mie Regalia ihre Mechte, fo weit ſich felbe
den, zu exetciren. Ohngeacht nun aber
Affen benehicia ihre ordentlichen Collatores
„welche fie nach ihren Gefallen mit einer
gen Perfon befegen koͤnnen, fo wird doch
x) foldhe heit auf unterfchiedene Art
nälert. es gefchieher anfangs (tit.
srch die Refervationes, da fich der Pabſt
ſchiedene caſus vorbehält, wenn er die erle⸗
ı beneficia felbft vergeben darff. Feruer
5.) durch das privilegium Graduatarum,
ge deſſen in Franckreich ex decreta Con-
iſileenſis, ſanctione pragmatica und Con-
tis die im Monat Aprili, Julio, Odtokei
umario vacant gewordenen benchria dene
isten Perſonen vorbeholten menden for
V. Melch. Pafloris
ordinarii feinen andern darzu laſſen duͤrffe
Men fieniche 8.Monate a poteltate confere
lufpendiret werden, und dem graduaro mich
oweniger fatisfation geben, So haben fi
die Bäbfte geroiffe Monate vorbehalten,
ſchen die vacanten beneficia niemand, als d
Armen, können gegeben werden, Will ab
Graduatus fein Privilegium genieffen, fo me
ewiſſe requifica haben, auch verfchledenes |
nehmen. z. E Ermuß aufeiner berühmts
tverfität des Reichs, alszu Avignon, Aix&
ierethaben. Er muß entweder in» oder au
alb des Reichs feine beftimmte Zeit mirSti
en zugebracht haben, nemlich ein Docte
eologix ro, Jahr, ein Doctor Juris und Mi
in« 7. Jahr, ein Magilter Artium, 5. Jah
Baccalaureus Theologix 6. Jahr, und ei
cal sureus Jurisoder Medicine 5. Jahr. J
ı Opera ommin. 521
gia.(tic.ig.) welche ſtatt derer Paͤbſtl. Eapectan '
Defehle von dem Könige in Franckreich denen
Candidasen estheilet werden, inmaſſen daſelbſt
bas Coneilium Tridentinum in iis, quæ ad refor
mationem pertinent, noch nicht recipiret i
Solche Indulta regia find nichts anders, als
nomigationes regiæ, da der ordentliche Collatot
xerſuchet wird, dem Nominaro dag erfte erledigee
beneficium zu conferiren. Sie werden. ouch
Ir zu gewiſſen Zeiten gegeben, z. E. wenn der
Koͤnig gecroͤnet wird, wenn der Autiltes Ihm den
Eid der Treue ſchweret, oder fonft eine auſſeror⸗
dentliche; Solennitaͤt und Freude iſt. Zu Schmär
Jerung ber Freyheit derer ordinariorum gehöret
su (tit. i9.) das jus Patronatus, allwo Solier
BAY anmerdet, daß in Franckreich der Patro-
nus nicht ner epiſtolam miflam, wie fonft an an⸗
bern Disch gebräuchlich, præſentiren darff, ſon⸗
dern es muß ſolches geſchehen durch 2. befannte
zeugen, welche anſaͤßig, und nicht des Patroni
SBlussSreunde, oder ihm fonft in ſecundo gra}
du affinitatis verwandt find. Solches jus Ps
tronatus wird insgestein (tic. 20.) auf neunerleg
Art,-als 1.) fundatione‘, 2.) dotatione, 3.) pri»
yilegio, 4.) donatione, 5.) ivgato, 6.) permur
tatione, 7.) jure fucceshonis, 8.) confuetudine
und 9.) wie Solier hinzufetet, conſtructione er⸗
langet. Hingegen wird es auch auf viererley
MWeiſe, nemlich 1. Cesfione & renunciatione Ec-
cleſiæ facta, 2. privatione ex delicto Simoniz,
xæx delicto, publicatione & confiſcatione bo-
norum digno, und 4. præſcriptione wieder ver⸗
bohrren. Hiermit hat (is. 21.) einige Verwand⸗
ae (haft
®
2 V. Melch. Paſori
— —
afft das jus preventionis Papæ & Legati, da
Pabſt und deſſen Legati bey verſchiedenen
llen den ordinatium in conferendis benehciis
wweniren, in gewiſſen Fällen aber nicht preve ·
enfönnen, Ingleichen (ut. 22.) dasjus de-
lutum, da dag jus conferendi, wenn die ordi-
ircollatores nicht zu beflimmrer Zeit die vas
ten bencficia vergeben, von andern exerciref
’d.
Das andere Buch handelt de litteris benehi-
libus, und zwat (der) deparvisdatis, Dies
Tieul zu verftehen, wollen wir, was Solier
rbeh p. 60. annociret, anführen, In provi-
nibus Apoftolicis, fpricht er, duplex occurrit
ta: prior eft, que parva dicitur: altera quæ
ior ſ. extenfa nuncupatur; Ubi enim pottecta
ignara eſt lupplicatio, transmittitur ad officia-
J prefetum pary& datz, qui in calce füppli-
— — en Si
Opera omnia. _$23
wird. Wohin gehören Signature Beneficiales,
Signatura aber, wie es der Autor befchreibee
wird genennet Refcriptum Collatoris, Papz, v
Legati ad preces fupplicantis, quod iis verbis
concipitur, conceſſum ef, ut petitur, fiat, aliısvc_>
fimilibus. Es muͤſſen aber die Candidaten bey
Einrichtung ihrer Suppliquen (tit. 4.-7.) ſich
wohl fürfehen,daß fie alles genau beobachten, und
ausdruͤcklich melden, um was für ein beneficium
fie bieten ; was es damit für eine Beſchaffenhelt
habe; und wasdergleichen Umſtaͤnde mehr find,
welche fie melden müffen, foll anders ihre Suppli-
que guͤitig ſeyn. So har auch die obgedachte SI-
ęnaturaBenefſicialis insgemein ihreClauſulas, de-
ren achte ſind, nemlich 1.) abſolutoriæ, 2.) difpen-
ſatoriæ (tit.8.) 3.) ſuppletoriæ (tit.9.) 4. dero-
gatoriæ (tit. 10.) $.) extenſivæ (tit. 1.12.) 6.)
executivæ & misfionis in poſſesſionem (tit. 13.)
7.) conditionales, und 8) modales (tit. 14.) wo-
bey zugleich von denen Annatis gehandele wird,
“welche, wie fle Solier p. 90. befähreiber, nichts
anders find, alsaliqua taxata qualitas fructuum
ejus anni, quo beneficium vacat, Papæ debitain
figaum recognitionis univerfalis dominii, &
fubventionis gratia pro fuftentando Pontifice
& Cardinalibus indigentibus. Hat es denn mit
allen feine Richtigkeit, fo werden folche litterze
beneficiales (tit. 15.) infinuiref und zur execution
gebracht, fo, daß der Candidatuszum Examine,
und fo denn zur wärcklichen pofleshion feines Be-
nehicii gelaffenwird. Bißwillen aber wird ihm
(dt.16.) der poſſeſs flreirig gemacht, oder auch
wohl (tit. 17.) sin andsser mis eben dem beueficio
re
4 V. Melch, Pafloris
fehen, da denn wohl zu unter ſuchen welcher
rihnen näher und beffer Recht dazu habe, und
> felbiges behalten müffe, Bey unterſchie ·
ien Capitulis und Collegial-Kirdyen iſt das
‚optandi (tit. 18.) gebeäuchlich,vermögedeffen
Canoniei gradatim fleigen, und einer des au⸗
n erledigte prebende eriwehlen und nehmen
ınen, ohne dag fie deswegen einer neuen provi-
nau folher prebende, #8 märc denn daß fels
6 unter bie Referyata gehörete, nöchig Kar
1" Das dritte Buch diefes erften Tractate,
Iches das ſtaͤrckſte ift, handelt de Vacarione
reficiorum & Cenfuris Eceleſ. allwo (tit. 1.)
'thaupt gezelget wird, wie die Benchcia iplo
e.und ipfo facto vacant werden; Zwar auch
ondetheit diejenigen Faͤlle abgehandelt wer⸗
wo die bencficia ipſo Jure vaciren, nemlich
angs (tit,2) per obitum. Hernach per Re-
———— em antmeNse (tie 3) auneallum und
ı Opera mia... ' gap
* gas Die Relignation nicht in eigener Jerfen’
adurch ſeinen Procuratorem verrichtet,
maß derſelbe (tit. 6.) dazu bevollmaͤchtiget und
wie. einem. beſondern Vefehl von ihm verſo⸗
ya fon, auch denfelben vorzeigen, ſoll andere die
Agnation gültig ſeyn. Wir denn auch ſolche
mh anterſchiedene Art. kan ungültig werden, ent
waben [tit. 7. ] wenn der Reſignans innerhalb 29.
flirbet , oder wann der Relfıgnatarius
8] binnen beflimmter Zeit feine proviſion
winhshey den Dicecelana publicirer 3 oder auch,
men ſich unterfchiedene Fälle ereiguen , da der
Bafignans [tit. 9. ] zus dem benchcio,deflen er ich
Bageben hat, wieder gelaugen koͤnne. Wenn aber
ud wie ferne ein benchciam ex caula Refigna-
sinnis würdlich vacant werde ‚. folches wirb
kin, 10. ] gezeiget; ingleichen [ir au. wenn eine -
ion ex cauſa parmurationis ſtatt finde,
sd was permutatio canonica fen? Weil auch bey
Reben Rehignationen ‚ fonderlich Die in favorem _
n, derer penlionen und Berträge zum
eu Dieldung gefchiehet ; fa hat der Autor
nicht undienlich zu ſeyn erachtet, folche Materien
allhier (tie. 12.9. ) beyläufftig mit abzuhandeln.
der es fan ein benchicium vacant werden per
gefignationem tacitam, worzu gehoͤret wenn ſich
sit. 14.) des Beſitzer deſſelben in den Eheſtand
Begiebt,oder ein Biſchoffthum überfönme : wen
weft. 135.) noch ein benehcium erlanget , melches
wit dem erflen ineompatibel iſt: wenn fich bey
dm (cit. 16.) defectus promotionis findet,daf er
wicht binnen gewiſſer Zeit zum Prierter weis
laſſen; und endlich wenn er Cric.17.) ſich in
»Deusfche 43, Brad. x Villth, Ma iur
6 V. Melch, Pafloris
em geifilichen Orden begiebet. Auf weit
le denn Die beneficia nicht allein ipfo jun
dern auch ipſo facto vacant werden, Dri
18,werden Vie beneficia ledig per privationeı
d zwar auf neunerley Art 1, Simonia,z,con
1a, 3.herefi, 4. fiquis-Clericum ceperit, c
ımque detinucrit, ut eogeret cum dimitte
ieſicium, 5. homicidio'qualificato, 6, ſi qu
afte fe intruferit in beneficium cutatom,
verimine commiflo in litteris Apoftoliei
timine læſæ Majeltatis, und 9. crimine5od
e(tit.13.19.) Endlich werden die benehic
g (tit.20.) per nullitatem tituliwenn die Caı
ati oder Provifi zur Zeit der Election odı
Nation diejenige Gefchicklichfeit und nörbig
uifita nicht haben , die doch nothwendig br
ıbeneficio ‚welches fie überfommen oder ver
aen,fenn müffen. Welchenun dazu nicht a⸗
Opera vinmia. 2
gelchrre ‚und die niche ſtudieret haben (tit. 30.)
43. die infam find, (tit. 31.) 24, De ein grofes
. MBerbrechen begangen (tin. 32.) 25. die ein deli-
am in füfceptione Sacramenti begangen(tit.33.)
J E. wenn flenoch einmahl getauffet ‚ oder vom
einem gar abgeſetzten oder wenigfiens fufpen- -·
dnten Biſchoff orbinirer worden, 16. welche ein
Vvelictum in minifterio Sacramentorum & ordi-
is exercitio begangen (tit. 34.) 17. welche ex»
eommuniciret oder fonft mit andern Kirchen»
Struffen beleget find (tit. 35.) woben zugleich
Luit. 36: 40.)von dem Kirchen · Bann ausfuͤhrlich
gehandelt wird , 18. welche ſuſpendiret. ſiud
til. 41.) wobey von der fulpenlion (tit. 42.) aus-
Mhrlich gereder, und bey was vor Verbrechen fie
Matt finde, gegeinet wird, 19, welche degradiret
soorden (tit. 43.) Liber dieſes giebt es auch andere,
‚weiche ob fie wohl fonft nicht irregulares , wie die
tegt angeführten, ſeyn möchten, dennoch zur Er⸗
Jangung derer beneficiorum vor untüchtig ges
vchtet werden. Dergleichen find (a) alle Frem⸗
de und Ausländer (tit. 44.) (b)dfe fo genannten
- Regulares oder Ordens/Leute (tir.45.) jedoch ſiud
auch diefe letztern nicht von allen beneficiis aus⸗
geſchloſſen, fondern , ob wohl die fo genannten
Bettel⸗Moͤnche wegen des vori paupertatis de
#ändig arm find , umd fein benchcium beſitzen
SHürffen, fo find dennoch die übrigen Ordens⸗Leute
insgefamt fähig beneficia, iedoch nur fo fernedtes -
ſelben regularia find zu befigen: unfähig aber ſind
fle ju denen benchciis fecularibus, gleichwie auch
De feculares zu denen beneficiis regularibus vor
umtichtig erfläree werden. Nichts deſtoweni⸗
| Mma vxe
3 V. Aelch. Pafloris
aber fan dennoch einem kegulari ein benehi
ſeculate, und hintolederum einemSeculari €
\chicium regulate, iedoch nur inCommendat
weder aufeine gewiſſe Zeit, oder auf beben
g gegeben werden, Zulegt wird noch (tit. 46
vacatiene benchicii per privationem &jud
fententiam, und ( tit. 47. ) von unterfchleb
hexceptionibus, welche in caufis benchieia
inorfommen,infonderheit aber. de exceptioi
nnalis poflefloris pacifici, gehandelt,
Der andereTradtat de bonistemporalibusE
ie acquirendis & confervandis befteher mı
18, Tituln,und handelt folgende Materien a
(t. 1,) von Aufbanung,Reparirung und Eli
hung derer Kirchen , (tr. 2.)von Zchender
3.) von denen Oblationibus, oder ſo genanı
Opfern, welche bey Celebrirung der Meſſ
yenen Reften der Heiliaen, ben Bearaͤbniſſen
\ Opera ommia. 529
ger als Zuhörer bleiben,und.in einesandern Dies-
ces nicht Eingriff thun follen , gehandelt wich,
(tit. 6.) don der Kirchen privilegio in bonis fuis
temporalibus confervandis , oder von denen fo
wohl beweglichen als unbeweglichen Sachen,
welche ohne Nachtheil der Kirche entweder gar
veräußert, oder doch aufeinige Zeit ausgergan _
und verpachtet werden Fönnen. (tit.7.) von dem
. Brivilegioder Kirche in prefcriptione ‚ und end»
lich (dt. 8.) von Wiedererflattung derer veräuß
ferten Kirchen Sachen. J
Der dritte Tractat de Jurisdictione Eccleſia-
Sion beſtehet aus z. Büchern, deren das erſte von
ſelber überhaupt lehret, wie ſelbige (tir. ı.)der Kira
chen von Chriſto verliehen worden; daß die Kir⸗
che (tit. 2.) zur Zeit derer Heidniſchen Kaͤyſer ſol⸗
che zwar nicht de facto, aber wohl de jure gehabts
wie felbige (tit.3 ).unterdenen Ehriftlichen Käye-
fern aufgerichter worden ; daß die Kirche (tit. 4.).
eis imperium und Jurisdidtion habe fine territo-
rio & hlco:woben zugleich behauptet wird,daß bie
sche merum imperium habe,und jure proprie
Canones und Geſetze machen fönne,nicht allein
Inden Sachen, welche ad myſteria fidei & facra-
menta alle Ehriften angehen, fondern auch in des
ssenjenigen, welche ad oflicium dıvinum, admi-
niniftrationem rerum ecclefiafticarum , fpiritua-'
lium & gemporaliam, & reformationem mo-
sum die Geiſtlichen allein betreffen; jedoch habe
Der Judex Eccichafticus nicht poteltatem gladii
temporalis, nec actu nec habitu ; fondern es muͤſa
fe (tit. 5,) da8 brachium feculare imploriret were
den. Hierauf wird infonderheit (tit. 6-9.) vom
. Mm 3 re
3 V. Melch. Pafleris
orisdiction der Bılyöffe, und (ur.10.) v
nen Juribus der Aebte und andererPrzlaten,#
ch eines gantgen Capituli, gehandelt , und. er
d(eit, n.)unterfücher-, wenn und wie ferne /
dex Eccleſiaſtieus konne recuſiret werden?
Das andere Buch handelt de caſibus privi
1tis & communibus ‚allwo (sit. 1.) gewieſ
rd, was vor Sachen für das forum Eeclefial
mgehören? (it. 2,) welcher Sachen halb
ı Clericus entweder für dem geiftlichen od
Itlichen Berichte fönne belanget werden (tit
18 füc Verbrechen derer Clericorum fir gel
heumd weltliche Gerichte gehören ? Crit. 4
18 e8 mit denen Proceffen fir geiftlichen E
hten vor eine Befchaffenheit habe ? (tr. «
ı für Zeugen ſuſpect feynd ? (ut. 6.) fi infta
fitperemta? (tit, 7.) wiezu verfahren , wer
crimine gehandelt wird ?
\ : Opera unit, © SSL.
ia:monitoriis dandis ad finem revslationis ber.
gangen werde ? und endlich (it, 11.) wie von des.
nen Coaſtitutionibus Eccleſiæ nicht fönneappele-
Uret werden. Und dieſen letzten Titul ſetzet der
Autor deswegen hinzu, damit er fich bey. dem
Mömifchen Stuhl exculiren möge, daß, ob er
"weßlbißger de Appellationibus ab abuſu gere⸗
det babe, und man meynen Fönne, Daß er hiermit
der Autorität gedachten Stuhls zu nahe getreten
fey, er dennoch diefelbe hiermit keinesweges ger -
krancket wiſſen, fondern vielmehr in ihren elle
laſſen wolle. Wie er dennaud des Dabfisfun
sehon von Petro und die Daher erlangte Autori⸗
tat und Betwalt, daß er Conltitutiones fü wohl
. circa politiam Ecclefiz, als auch circa myſteria
fjdei machen, und man, weil erinfallibel, von fols
den Gonttitutionibus nicht appelliren könne,
wicht allein vertheidiget, fondern auch feine
Schrifften der Päbfilihen Cenfur demuͤthig
Übergichet,
- Was endlichden vierten und legten Tractat
. aulanget,fo wird in ſelbigem die materie de Jurg
. Feudali& Emphyteutico in 7, Büchern abgehans
delt, Das erfie Buch handelt de Feudis & Rev
gelibus; da (tit.1.) der Origo Feudorum fur&
- augeführer, und zugleich die Drdnung und Aus⸗
8 des gantzen Tractats gezeiget wird,
Hernach wird (tir.z.) gerotefen, wie vielerley bag
Feudum fey? (tit. 3.) Was Regalia, und wie
vielerley felbige ſeynd? nemlich majora und mir
nora. Zu denen minoribusgehören (tit. 4.) die
Öffentlichen Land» Strafen, und dag Geleit;
Las. 5.) die Fluͤſſe Mühlen und Back⸗Haͤuſer;
Mm 4 (Cit. 6)
V. Melch, Pafloris
16.) die Jagten, Fifchereyen und Bogelfang
er wird gezeiger (tit, 7.) mas bona vacanti
d, und welche entweder dem Fiſeo, oderdei
ichts. Heren, welchem die Regalia überlaffe
anheim fallen, nemlich (eit. 8.) die bona A
rum,oder der Fremden und Ausländer,men
hne Kinder ſterben. Jedoch werden hievo
9) ausgenommen die bona Eonfoderat
„als welche nicht caduc und zu dem Fiſt
t gefchlagen werden. Dergleihen Confa
jati (mie fie nemlich in Franckreich genenn
den, als auf deffen Reichs Statuta und ftilu
ze hier hauprfächlich gefehen wird) ale die)
en find, welche aus Flandern, Braband,surel
g,Artois, Holland, Seeland, it. aus Mizz
leihen Avignon und Benaifin, gebürtia fin
gegen fallen (tir. 10.) die bona Baftarderur
n fie ohne Teſtament und. Kinder ferbe
Fifco anfı il.
Opera wiehie. s33
regu⸗ c. f f. ausgenommen werden. Zuletzt
wird (eir.2r.) die Frage noch erörtert; ob bie Mo⸗
Halten oonfactudine fönnen verlanger, md non
fa wieder verlohren werden?
Das audere Buch handele de Inveftituris &
Recogaiietibus feudalibus & emphytevticig;
dbwe (ti 2.)der Linterfcheid unter Feudum und
Empliyteufin gezeiget, hernach (tik. 2.) von 3
inveflinwe-oder Belehnung Überhaupt, (tit. 3.)
aber von det Belehnung wegen einer Kichene
- @ache inſonderheitogehandelt wird, Send
wird (dit; 4.) gewiefen, was es mit der Mir-Bes
behuung wenn ihrer mehr wegen einer Sache
belehuet werben, für eine Befchaffenkeis habe?
welche Inden Lehn · Guͤtern einander ſuccediren?
dit. 5.) ob eines Vaſallen Erbe die Lehn ſuchen
muͤſſe? (tit 6) durch wen die Lehn gefuchet mer»
+ 86? Leit. 7.) Was es mitdem Bafallen, welcher
die Lehn niche geſuchet hat, ingleichen mit der
prehenfione feudi für Bewandniß habe? (cir.8.)
ob der Eigenthums· Herr die Sruchmieflung deu
gei feudalis prehenſæ befomme? (tit.9 ) ob die
Belehnung könne praferibiret werden? (tit. 10.)
und wie die Belehnung erneuert werde? (tie. u.)
Hierauf folge Die Materie (tit. ı2.) de Recogni-
sionibus Vafalli & Emphytevte, wie auch de un .
hs edendis, woben folgende dragen erörtert wer⸗
den; obeine einige Recognitio vim tituli habe ?
für. 13.) 0b der Dominus Emphyteviicarius def °
titulum inveſtituræ oder die vorher gegangenen
Recognitiones aufzeigen müffe? (tt. 14.) Ob
die Copey einer Belehnung, oder Recognition
etwas beweife, (dit. 15.) ob das Jus Feudalc, odet
Mus Emphy-
V. Melch.-Baflorie
phytevticum, koͤnne prefcribiret werder
36.) obein Vaſall oder Emphyteuta, die B
ung wider feinen Herrn könne prafctibirei
17.)
as dritte Buch Handelt de cenfibus, obfi
is & operis debicis, wo gelehret wird fo mo)
1.) was? als wie vielerley (tit. 2.) confusfei
deffen (tit.3.) Qualitzt probiret werde? w
ſus fundiarius und conflitutus (tit. 4.Imit et
er überein kommen und von einander untei
eden find? wie der cenlus (tit, 5.) durch d
feription enttveder erlanget oder verlohre
de? wie der dritte Befiger (tir.6.) einer St
wegen des rückfländigen cenfus fönne belar
werden? Ferner (tit. 7.) von den ufuris cen
nd laudimii ; ob der contraätus cenfualis (ti
egen einer vorgegangenen Beleidigung au]
laben werde ? wieder verfauffte cenfus (tir. 9,
| Opera omnia. 138
wem der Veraͤuſerung einer rei feudalis un
wmphytentica überhaupt gehandelt wird; Fer⸗
wer infonderheit, wenn cin Vaſall (tit.3.) etwas
abe Bemuft des Eigenchums- Herrn veräufertz -
wen der Subinfeudatione (tit.4.) ob ein. Vaſall
ahme Einwilligung des Eigenthums. Herrn, und
Vowiederum der Eigenthums⸗Herr ohne Ein
wiligung feines Bafalls,etwas veräufern fänne?
@iz. 5.) daß man nichts in manus mortuas, dere
gleichen Kirchen, Klöfter, Hofpisäler, Collegia
nd Liniverfitäcen find, veräufern ſolle. (tit. 6,)
Bea jure morticinii (tit. 7.) Endlich fömme hier
betrachten vor das feudum Francum oder
Lehn, (tit. 8.) welche von dieſem Lehn im-
geun? (tie. 9.) und ob die Lehn⸗Guͤter a taleia
immun umd fren ſeynd? (tit. 10.)
« Dasfünffte Buch handelt de laudimiis & re-
feviis domino diredta debitis ex alienationez
Alwo anfangs (tir. 1.) überhaupt gezeiget wird,
aus was Lirfachen die laudimia und relevia müf«
fen gegeben werden? Hernach werben (tit.2-ı2 )
diejenigen cafus infonderheit nahmhafftig ge«
machet, wo man foldhe laudimia zu geben
ſchaldig oder nicht fehuldig fey ? Und endlich
wird unterſuchet die taxa laudimii, (tit.13.) Qua
actione pro laudimio man wider den dominum
für Gericht zu handeln habe? (tit.14.) Was zu.
ehun, wenn mehr domini direftipradii laudimia»
lis fegnd? [tie ı5.] und ob laudimium koͤnne
præſcribiret werden ? [cit. 16.]
Das fechfte Buch handelt de jure prelationis,
‚welche Materie folgender maflen ausgeführet
wird; ſtit. ꝛ.] Mit was fuͤr Recht der retradtus
Domi-
V. Melch. Pafloris Opera omnia.
minicus ſey eingefuhret worden? [xie.2.] Zu
her Zeit ee Fönne preferibiret werden? [üt,
das zu chun / wenn derBerfauff Bedingungss
ife gefchehen? leit. 4) wenn das padtum de
övendendo vel legis commifloriz vel addi-
nis in dem Contra& mit angehänget wor ·
? [tie 5.] ob minderjäßrige, unter väterliher
thmaͤßigkeit annoch fiehende Söhne, Weis
und andere, welche fir Gericht nicht agiren
ien wider dem zeitlichen Verlauff zu rerrahi-
reſtituiret werden? ltit. s.] ob der Dominus
Aus denen Anverwondten vorgezogen wer ⸗
lüt. 7.] mag zu thun, wenn mehr Herren / oder
meht Anverwandte ſeynd? ſtit. i3. Wenn
Rettactus durch den Procurator geſuchet
2 lüt. 9.] Wenn die Sache ſtreitig iſt? luit.
Ob die Kirche des juris prelationis ſich be⸗
en Fönne? Leit. 11] Ob das jus retradtuseinem
auen Binma ihnulallan imanhen 3 [eis on Tm.t
VI. Strauskisi de Republ. Bojema. 634
Dosen zugleich [tic. 4.] von der Straffe des Eis
ums. Herrn, welcher feinen Bafallen uns
elicher Weiſe tractiret, und ihm UÜberlaſt
st, gehandelt wird. Weiter endiget fi die
‚voenn[tit.s.] res feudalis oder empbyteu-
en verlaſſen wird, und fonft [tit. 6.] auf andere
Irten mehr. Endlich wird mit den 3. Fragen,
öbftie. y.] re evicta Vafallo velemphyteumw;der
Beminus wegen ſolcher eviction koͤnne angehal⸗
fen werden? Ob, wenn das feudum [tit.3.} an
hem Lehn⸗Herrn wieder zuriick gefallen, die fer-
vitutes und hypothecz alsdenn bleiben ? Ob die
dem Lehn⸗Herrn [tit. 9.] wieder anheim gefall«
üen ses feudales a taleis frey fegnd ? beſchloſſen.
v1. |
Respublica Bojema.
Ä Das iſt: | |
Befhreibung des Königreichs Boͤh⸗
“men, durch M. Paulum Stransky, mit
einer Vorrede Friedrich Roth⸗
choltzens. Amſterdam, bey Johann
Friedrich Ruͤdigern, 1713. 18, 18.
ogen.
Or 50. 60. und mehr Jahren war es Moe .
de, daß man in denen Niederlanden die
Beſchreibung derer Reiche und Laͤnder unser dem
Mahmen derer Republiquen in kleinem Format
heraus gabe. Was ſchon ſonſt bekannt war,
Bas legte man klein auf, wovon man aber nichts
hatte davon ließ man etwas neues vefer
ae
8 VI. Stranskius de Republ, Bojema,
chdemman aber eine ptemliche Zeir her Fei
he gedruckt, fo find diefe kleinen Buͤcherg
licher maffen aufgefirche , und von manch
xtheuer bezahlerworden. Soubderlich ab
es an der Republica Lufitania, welche au
rar ift, und Bohemie gefehlet, welche letz
fonft zu Amſterdam 1643, gedruckt geweſe
jefenun hat der Verleger, der, wle ans den
uln feiner übrigen Werlag» Bücher zu er|
‚nach Böhmen handele, felbiger Nation
often auflegen Laffen, Weil diefes Wer
unter denen Gelehrten biß anhero nicht u
lant, als hat man es eben nicht vor noͤthig e
ter davon viele Worte zu machen. Wer
n aber doch den tefer, daß es zu einem furkı
Isjug von dafigen Königreich viele Nachric
e zumahl da der Druck Flein, und die Mat
alſe in möglichftes Kuͤttze, doch nicht ebı
[
v
Vvl. Maurers phyſical. Anmerd. 5739
Der D. Carl Andreas Medel Hoffnung gema⸗
abet, fo wohl die Deutfchen, als inſonderheit Die
| ſchen Autiquitaͤten zu unterſuchen, ob
‚ mas aber von ihm etwas zu. erwarten hat / u
uf Die Zeit lehren.
VII. |
Pbfervationes curiofo-phyficz, oder de⸗ J
ſondere Remarques und Anmercku⸗⸗
u ber geheimen un und groffen Wun⸗
Welt, Dich 2,88 if
Waurern, an a
‚See anckfurt und Leipz agben em
nhard Buggeln, 2 u Im
in Nuͤrnberg. 1713. 8. 3. Al
—2 Tage in der Phyſie —*
ß nicht nur einen durch die Phb
—**— wohl aufgeräumsen Verſtand, ſondern
ſich auch in, dee Macheſi, Medicin und Chymit
wohlumgefehen haben. Liber dem muß er felb "
nen Sinn nicht auf Propheceyungen legen um
aus bloß natuͤrlichen Urſachen Krieg, Peſtil
und theure Zeit vorher ſehen lernen. Sonſt
macht man dieſe fchöneDifeiplinnebftiprenvore
trefflichen Nuten ben klugen Seuten recht fline
ckend, and es wäre beffer folche Leute blieben gat
davon, und uͤberlieſſen es andern, die es beifer ver»
Reben. Doc hierinne muß ein ieder feibft wife
fen; was und vor wem er fehreibet, und möchten
De Hin und wieder herausgegebenen phnficalis
ſchen Diſcurſe fchon noch mit gehen, wenn fie
nicht den allzuweit eingeriſſenen Aberglaut m
8
o VI Maurers
dem gemeinen Mann umd-einigen nicht w
achdencklichen Gelehrten unterhielten. Alle
wollen igund. nicht weiter moralifiren, ſo
n vielmehr desjenigen Werds, deſſen Tir
{hergefeger, Inhalt mit, £urgen befannt
tn. Die dreg Abrheilungen, woraus
erck beftchet beſchauen Die naritelihen Wu
‚fo tn der $ufft und Feuer, Woſſer und e
Erde vorgehen. Zu Anfang wirddie Fta
Ftert, zu welcher Zeit.des Jahres Die Wi
haffen worden, und behaupter,.es fen folch
Herhſte geſchehen / weil alsdenn die Bäun
ı Götelihen Befehls Ihre Früchte gezeigı
Yes wahrfcheinlic,daß gleich nach dem Su
Ball der Winter eingefallen, in welchem u
erſten Eltern ſich vor der Kälte zu bewahre
cke anziehen müffen. Hierauf folgen nund
merckungen von denen ſieben Planeten, der
. nut Kama Mlendinnfilchene CM
Bipfiealifche Anmerdungen. 141
* Beten fernen Schaden thun. * Inzwiſqhen res
Det er auch von Entzuͤckungen, da denn des Apo-P: 7%
ftels Pault feine andy vorkoͤmmt, davon as
Ver eben nichts fonderbares vorgebrachr wird.
Hier koͤmmt die Betrachtung derer Neben⸗
Sonnen und Monden vor, worben alezeit ges
meldet wird, was auf deren Erfcheinung erfolget.
Und mie kan es benn anders fenn? Es muß noth⸗
wendig etwag daranıf erfolgen, es mag gut Oder
Höfe ſeyn. Ob es aber von dergleichen Neben⸗
Sonnen und Monden verurfacht und angezeiget
werde, das iſt eine andere Frage, Ferner foms
men bie meteora, woraus noch ehe etwas abzu⸗
‚nehmen, welches aber fchon ſattſam bekannt iſt.
Wenn man eine Sinfterniß recht genau betrach ˖ B.137%
ten will, fo giebt der Autor den Rath, man ſolle
an ſtatt des Waſſers Pech oder Oehl in ein Be⸗
cken
” Db diefe Urſache einen Naturkuͤndiger gnug thue,
ſolches tönen wir ung nicht wohl einbilden. Ein
Wondſuͤchtiger, wenn er des Nachts gehet, und
von einem andern geruffen wird, Fan nicht weiter
fortgehen. Das koͤmmt daher, weil ihn der Schall
des Nuffers aufwecket, nichtaber,daß die Mel
dung des Tauff: Nahmens ten Teuffel in feinen
Wuͤrckungen hindert. Sonſt muͤſie eben derglets
chen geſchehen, wennihrer zweene gang in der
.Stille von der Zauffe und Zauff - Nahmen redes
ten,mwelcheg doch nicht wohl glaͤublich. Aber dem
fo find wir bey fo Sffterer Nennung unfers Nah⸗
meng,oder aud) wenn wir andere bey ihremMmah⸗
menruffen , eben nicht gewohnet , und unferer
Tauffe und deren Wirckung zu erinnern. Mag al⸗
odiefeg als eine fallacia non cauſe ut cauſx gap.
üglich augeſehen reerden.
Deutſche AB. Ermd, XVIII.th. Sn
b vis. Maurers
ee
tgteffen, weil ſich ein Bid In unbeweglichen
ngen beffer zeiget. 4
In der andern Abrheilung fammen dienatün
en Wunder des Woffers vor, und wird dat»
vonder Tieffe des Meere, und veffen Bewe ·
19, von dem rorhen Meere, dem Fluß Nilo
v allerhand fonderbahren Brunnen und Bir
a gehandelt, woben auch die fabelhaffte Er»
lung von dem fluvio Sabbathico nicht vergefr
wird. DiemeiftenBäder in unferm Teut ſch⸗
de werden hierben durchgegangen, und gejel
‚auswas vor Minsralien fie beftehen , und
5. deren elgentliche Wirckung ſey. Es be
ieffer ſolche Abthellung eine Nachricht vom
ohnlängft in dem Archipelago entflandenen
en Jnful Santorin, wobeg die wunderbahren
‚nomena erfläret, auch mit obfervationen und
erimenten erläutert werden.
Phſ iſche Anmerdungen. - 56; 743
— urtheilet, es-habe ſolches in der
feinen Srund, und die meiflen auf folche
Urt angegebenen Schäge wären vor eine Blen⸗
des leidigen Satans anzufehen. - Endlich
er von allerhand Figuren, fo auf Steinen
iſegegraben werden, ingleichem von Kräutern
RB ’Diumen , als womit er feine Arbeit vor diß⸗
hl beſchließt und ins fünfitige ein mehres. ang
ſtelen verſprich
si —2* —8 Art iſt fo beſchaſſen,
po fie ziemlicher maffen koͤnte verbeſſert werden,
lich aber has er cinige Woͤrter erdacht, darı
man noch etwas fagen koͤnte. 3. E. die tu-
* nennet er Stern. Roͤhre und Schau⸗Gld.
— perſpective Fern · Röhre, die Sphæras pla--
immels· K ugeln, die Altronomos
Schauer ıc. Auch im Sateinffhen kater
8 befonders, denn die Neben⸗Sonnen
en ben Ihm parelia, der Hunde »« Stern
Bas Syrium ; ein mehrers voritzo zu gefchweigen..
Glteßlich kaͤnnen wir nicht läugnen , daß wir .
Bapor halten, es habe der Autor diefe feine Ans.
merckungen mehr zum Zeitvertreib und Nach⸗
deb gemeinen Manneg und Frauenzimmers
tieben, weil das meifte ſchon yon andern ge⸗
p er denn Gelehrten zu gefußen u
sähe ermefen. Er
de, H — einer neuen Teu hen
MReim⸗Art nach d des ſo ge⸗
"onen ee error und
. Rentamewi in einem Gluͤckwunſch
nz des
4 VII. Verſuch einer neuen
bey Sr, Käyferl, und —5— ifche
Majeſt. CaroliVI. Geburts ya
den 1. Octobr. 1713, * ra
DE: Autor terooni derer Eee L
Hereus,Känferl,Antiquarius, vou®
s Schweden, welcher feine ungemelne Erfa
iheit in den Antiquitzeten, re nummaria
en darzu gehörigen Wiſſenſchafften/ wie
ne vortreffliche Geſchickligleit in der r
defte durch vielfältige Probeitzum er
ig geleget. a feines
$« deren Caroli XI. Könige in Schweden gab,
n Öelegenheit, bey deffen Beerdigumg den 24..
ov. 1697. ihn als feiner Relche Grafen Bene
hrer, unüberwindlichften Befalger und aller
Adiaften Landes +» Vater, in einem Deutſcheu
ırmine heroico vorzuflellen. Welches wer
afeiner reinen Schreib»Art, herrlichen Ausbils
wentonieen blaue
— Bu,
Deutichen RXeim⸗Art. Sa
gie — feine groſſe Geſchickligkeit in der
fie, Berfertigung der inſcriptionen, und
gebung finnreicher Trauer» Decorauonen
auch allda befanne zu machen. Weil aber fein
hoherGeiſt fich Hier nicht gnugfam heraus laffen,
ind ben groffen Schag feiner Gelehrſamkeit
Der Welt fattfam vor die Augen fielen konte;
So wendeteer fich an den Kaͤyſerlichen Hof, vol⸗
fer Verlangen dem höchften Haupt der Chris
ſtenheit feine Dienfte aufzuopffern. Kaum war
er bafelbft angelanget, und harte feine ſonderbah⸗
ve Geſchickligkeit nur ein wenig blicken laffen, al®
felbige von nerfchiedenen vornehmen Miniftrem
hoch geſchaͤtzet und Känfers Joſephi Majeftät
angerühmee und bekant worden. Allein das
ünvermuchete Abfterbem dieſes fiegreichen Mo⸗
marchen verhinderte den Seren Herzus, daß er
Die wohlverdienten Srüchte feiner erhaltenen
“ Hoffnung damahls noch richt nach Wunſch eins
fommlen konte. Bekam aber durch diefen
Fläglichen Verluſt eines fo unvergleichlichen
Käufers, cin offenes Feld ein Denckmahl feiner
allerunterthänigften Pflicht und ſeines hmers
Kens aufzuführen, und dadurch feine vollkomme⸗
ne Gaben der ganken Welt, bey einer der merck⸗
würbigfien und traurigften Begebenheiten unſe⸗
ver Zeit zu erfenmen zu geben. Sein Thraͤ⸗
nen Opffer, fo er in Deutſchen Herotfchen
Werfen abgeſtattet, ift ein Meiſterſtuͤck in ders
ſelben Poefie. Und wenn ich gleich alle feine
geiſtvolle Erfindungen, Eräfftige Ausdrüfumg
gen, und finnreiche Vorfelungen befchreiben
wolte; So würde ich doch keinen fo deutlichen
TE Ente
1 ——— —
twurff davon machen konnen ale fe
—— Original felbft eig Ordner
nverfeh'ner Ball! davor bie Erb’ erzittert,
Be durch Schrecken Ei gen
Ja durch der Geuffter Macht der Himmel
Der wider uns im Bor ein Metter Dat entegt-
m yon fi über Wien die Wolcten-Laftqufaneumen
HEHE Br nel
r&t auf I» F
—* Aue an der Erin! blaffen Wangen ſehi
Halle ind gefam und iede vor fich miſen.
¶ Sednd die Flhffe dann mit Flntben andgerifen?
etwa durch dein Grande der Srädte Pracht
Mi Bla Eihamttaad Land; bat 1 —*
in. Dadurch wird zugleich — — nedrude
ın fühlte nur dort und da ;die Welt bleibt unverruckei
Hier aber bat der Tod in weher Augen Licht
So vieler Volcker Leyd auf einmal angericht,
ePoft; der Chriſten Haupt, der erfte Joſeph fället,
# Non vermieten Bonas Fusanauz mache uanfiellet +
Deutſchen Reim⸗Art. 547
zes Portrait von unſerm iekigen glorwurd
FA Carolo VI. mit bel —— ‚often
Er if der Tugend Sohn ; der Helden Eigenthum;
Der Deutfchen Zapfferkeit, und unfeer Zeiten Rahm.
och ob er. gleich Dadurch die Hochachtung allee
jenigen, fo von ber. Deutfchen Poefle zu urtheilen
Abig find, fich zugezogen; fo hielt er doch Davor, ba
durch dieſes vngige Thraͤnen⸗ Opffer dem unſter
Andencken des ſieghafften Joſephi feine de-
votion noch nicht gnugſam abgeſtattet hätte. Son⸗
dern als der Kaͤyſerl. Ober Bau inſpector Herr Jon
haun Bernhard Fiſchers von Et lachen, das Trau⸗
er⸗Seruͤſte bey den Exequien des Kaͤyſers in der Aus
gufiiner Hoff. Kirchen aufrichtete, welches an. wohL
ausgefonnener Bau Art und Pracht der Auszierun⸗
a vor allen andern, fo bißher in Wien gefehen wor,
n, den Vorzug erhalten; So machte er bie darzu
ehoͤrige Lateinifche Infcriptiones, welche hernach
fan einer ausführlichen Beſchreibung des gangen
rauer,Serüftes in Drud herausgegeben worden,
und davon alle@elehrteurtheilen,daß noc) niemanb
gu unfeen Zeiten den rechten genie und die delicateſſe,
® die Alten darinnen gebrauchet, gluͤcklicher und
natürlicher ald Herr Herzus imitiret, und daß, wie
fein Deutfches Thraͤnen Opffer vor einMeifterftüde,.
alfo diefe Lateiniſche Infcriptiones vor ein Werd, fo
viele nachahmen werben wollen, niemand aber wird
ssachmachen koͤnnen, zubaltenfey. Indem er nun
bamit der untergegangenen Sonne feine allerun⸗
serthänigfte Pflicht bejeuges hatte, wendete er fich
gu der aufgehenden, und graculirte dem unũuber⸗
windlichſten Earl in einem Deutſchen Carmine zur
Käpferl. Wahl, wobey er eine medaille inventiret, fü
@e. Känfer!. Majeft. mit dem Fuß auf das Vorder⸗
heil eines antiquen Schiffes tretend, und in eines
Hand das durdy Sieg erworbene goldene Vließ, any
bey einen Phoenix über die Weltkugel, (fo auf RS,
miſchen Müngen felicem vemporum reparationem bes.
n 4 deutet!
8 ‚8 _ VIILDerfudpeinermeiten"
utet) Haltend, vorfiellete. Cr. Ränferl.@
erreichete die an dem Ruder und u Gh
ömifchen Müngen zu erfennende Be —9
y erſter Amtunfft die Käferl. Cton mit der Ub⸗
wifft : Lußtratis terra marique finibus. ¶ Bey der ·
lee Ankunft Sr.Käyf. —— Majı
Nen jeigete er fich mit einer Bateinifchen
: in ungebunbener Rede a Art der I
üctlich erfundenen ber. Hu
6 Cronung mit einer en Inferi
dumterfchiebenen hierauf‘ Medai
d bey der Deflerreichifchen Erb+ Huldigung de
Nov. 1712. mit einem Deutfehen Carmine un
er Medaille, da der Gadikanifhe Hercules
let wird, baßer als auf einer wachfamen Hut
»d, feine Keule aufrecht Hält, wegen noch nichtg
oigten Arbeiten, fo von derihmegn Füffen liege
tungebeuren Hydra durch einige noch behalten
pffe angedeutet werden; Mit der Nechten übe:
chet er (als ein Bild ber Gluͤckſeligkeit) das durd
ie tapffere Beſtaͤndigkeit eroberte, fo genann
erfluß- yon | der Armalthed, feiner Auferzieberin
Mn 022 Klum Drschanshur
Deutfhen Reim⸗ Art. 549
ſchrifft: Moribus antiquis, und ber Unterfchrifft: Avicd
oedinis Equit. Torquator. aur. Vell. Solennia reſtituta.
Windob, 1712. 30. Nov. Bey Ankunfft der Kaͤyſerin
Eliſabeth Chriſtina flellte er das gluͤckwuͤnſchende
Bien ineinem Deutfihen Carmine vor, von deſſen
Bortreffligteit auch nur die erften Strophen:
Bemm, weile Hersfcherin des treuen Iber⸗Straudes,
“ Der deiner wieder wird, wie mir vorber, beraubt!
Adeum an Gchält und Wis, an Majeſtaͤt des Standes,
Der Srauen Königin, der Königinnen Haupt !
Die, waͤr ſt dus ungekroͤnt, Verdienſt und Tugend kroͤnen
So, wie des Kaͤyſers Wahl, zur Kaͤyſerin der Schoͤnen
ſam zengen koͤnnen, nebſt einem ſehr artigen
iunbild fo er aus feinen letzten Verſen
KEonm, ſchoͤnſter Morgen⸗Schein, bring ung bie Sonne
wieder!
Warum verweileſt dur, und haͤlt'ſt die Freuden ein ?
Der Käpfer kommt mir dir. Ach (ruffen unfre Lieder)
Verziche ja nicht mehr, komm ſchoͤnger Morgenſcheinl
und des Martialis ſeinem
Phosphore redde diem ! quid gaudia noſtra moraris?
Cæſaris adventu Phofphore redde diem !
ommen, und barinnen der Venus-sder Morgen-
‚welcher der Erden dad glücklich aufgebende
anbeutet, und die Sonne wieder bringt, pre-
Sariret wird, mit der Auffchrifft: Redde Diem.
Alle dieſe Herrliche Bemühungen haben S. K. MW.
uch ſo wohl erkennet und ſeine Meriten zu belohnen
eſucht, daß ſie ihm die Aufſicht über dero uuſchaͤtz⸗
hres Muͤntz⸗ und Raritaͤten⸗Cabinet anvertrauet,
auch anitzo nach Ambras bey Inſpruck in Tyrol. die
alldortige weltberuͤhmte Schag:und Raritaͤten⸗
Cammer der alten Ertz Hertzogen von Oeſterreich zu
unterſuchen, abgeſendet. Sonſt bat er auch die
Inkriptiones über dag neue Portal in die Käpferliche
Fa u Wien, und zu denen fofibahren Tapeten,fa
e. Käyf. Majefl. von den Feldzuͤgen Caroli V. w
den laffen, verfertiget, iſt auch befihäfftiget getvefen,
alse manumens,fg man indem KanferL fü ge«
Rus Nana
fo VI Verſuch einer neuen
innten Paradies. Gartlein an der Burg
lobroüt
funden,zuexpliciren, unzehlich anderer
m Ocopationen zu gefchmweigen. Nunmehrto ol
it er zu Umbras, an einem Ort/ da man. c
colirung der Deutſchen Sprach und Poefie wi
enig bedachegeivefen, eine mene Deutfche Dei
rt, auf die Weife der Bateinifchen Hexamerror
1d Pentametrorum berfertiget, und davon eine Mi
in einem Gluͤckwunſch zu Sr. Kayf. Majeft.d
uchs Tag drucken laffen, welchen wir ale etw
ung befonberes gebſt bed Hertn Autoris Vorre
mbiefer neuen Neim: Art, bier vorftellen..
Die mögliche Berfegungen der Deutfchen lang
ıbkurgen Sylben find, nachdem bie Zichteren
eſer Helden Sprache dem Dpib ihre erfie Nein)
it zu dancten hat. fo erfchdpffet, daß hierin w
ues zu erfinnen, nicht leichter ſcheinen möchte,a
war über die einmal ansgetheilte Maffen &
immen und geraden Linien in der BauKu
ae neue Drdnung zu erfinden. Demnach hat mı
it gleicher Freyheit, als Buchnerus die Da&tylifdt
er dreyfnlbigte Scanfon in Deutfchen Berfen aı
hracht noradnnot sn fonn erachtet. sinen Norku
r.--Wenefehen Reim Ach, . ser
u raube, und zu flieffenden Verſen
ie ade zu flieffenden
— — keit vorwerffen; in der That
gefunden werden, in ihrer Sprache,
aus der Lateiniſchen genommen/ ſo vie⸗
fiones zuwege zu bringen. Zu Uberge,
B Reime, (welche der um die DeutſcheSpra⸗
Hoerbiente Herr von Sedenborff in feiner
sg des Lucani auch bey fleigenden Verſen
‚, nah dem Exempel ber Grichen, und
Sönte biefe von. jener Metro mehr Schwie-
fich nehmende Reim ‚Art ein gleiches
aben; wann nicht die Warbeit zu bekennen,
rg ber Deutſchen Tichterey bereitd nothwen⸗
en.
npt der Welt! von GOtt die Volcker zurichten
er Fuͤrſt, unůberwindlichſter Held! N
ar enffrisen Pflicht Diefes ungewohuete Tichten,
t gewohneten Etand, fireitenber Adler im Feld.
Fried, und Krieg dein Mut su Befchägung der
{ echten
u die noch von Rom führen den gülbenen Schein;
die Deutſche dein Reich, wie Roͤmer, alleine ver⸗
_ en: .
ı der Deutſchen ihr Reims. Römifchen ähnlicher ſeyn
anfrenTroß,bie Noth nicht im Lager laͤſt wohnen:
him Doch oͤffter, als dort, ſchweben den Tod vor dex
| Thür,
erſchroͤckt dich fo wenig in Wien, al6 vor Barce⸗
Ionen. *. 2
Minth Rreitet im Feld, deine Beſtaͤndigkeit hier.
Ämdert vor dich der Tod bie entfenliche Larffen, .
Dusch Schwerdser, und Dampf ; Diefe vertriebeß
du fern: 9%
ch tobende Wellen,bie bie zu Fuſſe ich warffen :®
u Bars: Hier wählt David die Hände des HErrn.
sdachte das Reich nur iffter um Huͤlffe gu ſchicken,
vor Franckreicht Stoltz Freyheit und Ehre beſtehnz
derRhein, und Holland der Iſter erblicken.
kan ein Carl Deutſchland alleine verſehn.
“ne pig DDAaDHib 1710. #94 1904,
r VII. Derfüch einer neuen Deutſch 2c.
St mis erzwungenen Heer; Sein a blelbet ia
Richt mit der Nachbaren Fall; Jeden beſchuͤtet Recht:
hr durch Gröffe des aa en ihmi er⸗
me dach ſcheint vor Kup iädtider er Erden zu fledht!
dt durch Zahl; Esfreisen vor —— Muih und
Nicht durch blindes Gluͤce Tugend zu prüfen, (epmb. pn
Hunde nicht treu, Die Renten — mit verderblichem
Self die Natur geregt. Alles —
dere ſiegen durch Gluͤck, und ne iffe
ttiegen⸗
Brauchen auch Lift, nnd Raͤnck: Unſer Alcides muhınig
und die Tugend allein dasGluͤct felbf gandhafft befiegeng,
Weiler vor edeler Hält, Untren zu leyden, als thun.
dann Gefahr nicht Gefahr ? Ja vor die niedrige Seclen.
Nicht vor die Helden, wie Earl; nicht vor Der Yabfpurs
ger Hauß
efe trauen auf ®Dtt. Ihre Wunder feynd nicht zu jehlen.
Fromme Gerechtigkeit die carſte Befländigkeit aus.
DEE ———— ——————— mer
Deutſche
ACTA
ERUDITORUM
Beſcihte Det Gesehen,
ee Zußand-
\ Neinzebender Theil,
Aeipsig,
I Serie Odin um ex.
. 1713
s z *
uhr ah
Inhalt des nennfehenpeniiht 4,
jericht von dem Klofter —* utter. pos ·
nen m
fotkerrsibhid Norwepfen! m pie soo
ul, Bernhards von Rohr Erforſchung der
neenfchlichen Gemüther, " pag.582
Nachricht von flreitiger Erfindung des Calculi
Difterentialis. Pag. 586
Shriftian Schroͤters Politiſcher Rednet. Pag.
394
8 (ern) e
ee
SROCHIERESEDIEN
PPERRREETEREER
istrat aus Joh. Rehnei 11. Bu e
ner riebenen Chronick.
Ben oe ut.
m d
Ik. Benhach von De von
Sant —
Sohn, (wie 6 Teichemius
in feiner Hirſauiſchen Chronick
been Klofter Lutter, Feist benden
adten, Braunſchweig und Helmſtedt gelegen,
einem Jungfrauen · Stifft zu bauen —*
auch vollendet.
PD armadaber A.C.113$.hat Frau Richſa/
‚srharii des Kaͤyſers Gemahlin, aus fonderlie
bee Andacht, und zu Beförderung der Ehre
Vttes daſſeibige in ein Benedictiner- Moͤnchs⸗
tloſter verändert, und angerichtet, und zum er⸗
en Abt Ekbertum aus dem Klofter Berge,
ve Magdeburg gelegen, genommen und dahin
Diefesalks haben Innocentius IT. Pp. Locha-
iss Imp. und Rudolphus der 17. zu Halberftade
Bifchoff, von wegen des Sprengels confirmi-
et umd beftätiger. So iſt auch dafelbft die Kirche
ıhonorem SS.Apoltolorum Petri & Pauli con-
serivet und eingewe hhet.
Deuiſtde 4. Erud, XIX, th, Ds VWyxd
4-1. Bericht von dem Bloſter
Und weil dahin, wie damahls gebräuchlich,
1 Heiligehüme verehret worden, und babey itie
hörce Wunder und Zeichen follen gefchehen
m, iſt dahin ein groffer Zulauff undeine Wale
preworden: Welches gleichfalls Pabft Inno-
atius IT, und feine Nachfolger, mir Wor|
u groffen Ablaffes, confirmirer und be
en.
Lothatius, der damahlige Roͤmiſche Kahſer,
t wohl feiner Gemahlin zu Anrichtung dieſes
oſters groſſe Beförderung und Hulffe gethan;
er noch vleimehr haͤtte er chun koͤnnen wenn
nicht fo fhleunig mie dem Tod wäreüberfallen
wden. Denn als er aus Welfchland, nach
errihfung feiner Sachen, wiederum auf
eutfchland zugezogen, tft ihm bey Veron die
eſt gank unverfehens angefchoffen; doch hat
fich dagegen hart gehalten, Als er aber gen
Bönigs-Lutter. | 655
rt aller Saͤchſiſchen Fuͤrſten, Gra⸗
und ber Ritterſchafft, ehrlich und
zur Erden beftattet worden. J
End dieweil er im Leben daſelbſt feine Grab⸗
we erwehlet, und zu haben begehret, hat man
Böarum, als er verflorben, mit ihm dahin ges
B3 und iſt nach diefer Zeit dieſes Kloſter Bö⸗
. Autter genennet worden als es noch heiſ⸗
Unterſchied des Fuͤrſtlichen Amts: Hau⸗
ſo Lutter am Berenberg genannt
hat dieſes Kaͤhſers fuͤrnehmſte Thaten,
und Geſchichte in kleinen Tafeln geſchrie⸗
Bund In fein Grab geleget, zum Gedaͤchtniß.
er was fan man daraus vor Erfahrung ha⸗
wenn esnicht auch anderswo befchrieben Ifl?
ihm hat man folgendes Epitaphium :
Lotharius, fceptro, ceu Carolus alter, adeptg,
;* Aequo judicio præfuit Imperio. |
Diruiterrorem, regni firmavit honorem,
Inclytus ltaliæ vidtor, & Apuliz.
iturmembris heu trina luce Decembris,
Eceleſiæ gemitus illius eft obitus.
Das iſt:
Dem groſſen Carl war Zotber gleich,
Zile recht Bericht im ganzen Reid:
Wesirrigwar,errichtig macht,
Das Reich wieder zu Ehren bracht:
Sorghafft war er im Welſchen Land,
Neapolis auch zwang zu Band,
Dendritten Tag Decembris farb,
Davondie Birch groß traurend ward.
J Oo 2 2.D
6 1. Bericht von dem Bloſter
A. Domini 1140, als Herkog Heinrich zu
äyern und Sachfen, zugenennt dee Stolge
rtzogen Heinrichs des ShwargenSohn,
d Hertzogen Heinrichs des Löwen Barer, wels
r hochgedachten Lotharii Tochter zur Ehe
tte, zu Quedlinburg verftorben, ift er vondar
1 Königs» Sutter zum Begräbniß gebracht
zden. Alfoift auch A,C.1 141, Frau Richfe,
tharii Gemahlin, dahin begraben worden,
*
. *
Ohann Segner war Paftor zu Iberen Im Fr
ſtent hum Gruhenhagen welcher ſich fehr fleife
in Hiſtoriſchen Schrifften umſohe, auch von
fen Materien unterſchledliches heraus gab ins
ſſen man ihm zu dancken har die Heyniſche
xonicke, fo zuerſt in Erfurt, hernach zu
uͤhlhauſen 1587. gedruckt worden, die Cor⸗
pifche Chronicke, gedruckt zu Hamburg
Bönigs-Zutter, 557
fern Adtis vorlaͤuffig einige Nachricht zu geben
erlanubet hat.
Der Nohme des Kloflers war anfänglich Lut⸗
fern ‚welchen es nach dem unweit davon ente
fpringenden Waffer gleiches Nahmengerhalten.
Zuerſt war es ein Jungfrauen⸗Stifft, und Aus
sufiiner-Ordens und ift daher inEngelhufi@hro»
nicke der Fehler zu ändern, wenn «8 Conventus
canonicorum genennet wird. Linter Känfee
Lothario aber, dem di Stifft gehörte, (ſinte⸗
mahl die Haldenelebenifchen Güter, nach Ab»
fierben felbiger Gamilie, auf die Grafen von
Suplenburg gefallen;) wurden die Nonnen here
ans getrieben, und Benedictiner ⸗Muͤnche hine
ein gefeßt, quia ex lenitate earum non parum re-
ligio & res Eccleſiæ dilapfz & minutz erant,,
wie esim Fundations⸗Briefe heißt: weiche Wor⸗
te dem Buchftabennach zwar nur von einer alle
zugroffen Nachläßigfeit zeugen, wenn man aber
Meibomen in obberneldter Suplenburgifchen
Beſchreibung traum fol, von leichtfertigen und
ärgerlichen Leben zu verſtehen find. Solche Ver»
änderung fchreibt Letzner zwar ber Känferim
Richſa zu, * aber ſo wohl andere Seribenten,
90 3 als
* Die Rateinifche Einrichtung diefes Nahmens iſt
Richſa oder Kira : welche die Deutfche Endigung
Bebalten,nennen fie Nichfe, oder Nichenfe, denn
zu diefen beyden Sorten gehoͤren alle Berändes
rungen, bie man von dieſem Nahmen fonft in
Ecribenten und Uhrkunden antrifft. Der Herr
Meibom bat in Notis ad Hiftor. Bardevici T. III.
Rer. Germ. p. 80. gemennt, e8 heiffe der Nahme ſo
viel auf Niederſaͤchſiſch, als reicher Segen, welches
unſerm Beduͤncken nach mehr andaͤchtig, Aa
IL Derishenonbemäfefker
Infonderhett der Fundatlons / Brief geben zu
innen, daß fie vielmehr vom Känfer felbft her⸗
re, welcher das 59 reichlich begabie daß
son feinen Einkuͤnfften bey achtzig eingeflets'
Chor⸗ Herren, auſſer ben $äyen- Brildern,uns
jalten Funte, wiewohl auch die Käyferim, als
des Kloſters Uhrkunden erheller, gegen dap-
e ſehr gutthaͤtig geweſen. “Seit diefer Zelt
vermuthllich wie auch Krantzius und Meibo ·
asfagen, das Stifft Königs-$urter geheiſſen,
wohl segner will daß es felbigenMahıen erſt
% dem Käyferlichen Begräbniß bekommen.
eſes Stifft Hat nebenft der daran liegenden
tade, welche von demfelben ihren Nahmen,
d den Wacharhum bon dem In Rriegeläuffe
zerftörten Dorffe Schoderſtedt befommen,
unterfchiedenen Zeiten durch Krieg und Feuer
lerlitten, inmaffen dieStadt 1571. und 1613,
nt nachwans kam und sin Aansaonhinhens
Boͤnigs⸗Cutter. . 519
* esliche junge Schweine auf Zaum⸗
ggefpkeh, fonft aber Feine lebendige ng
gifunden, Wach der Zeit aber in es wieder in
Ban Stand gefege worden, darinnen es fich ietzo
Igfindet, und hates das jus patronarus über vier
Riechen, nemiich über die Stadt» Kicche in Kö
inihs-tutter was das Paftorat betrifft, über bie im
Dbeb-Lutter inBonuftädt Barnsdorff und klei⸗
win Dedeleben im Fuͤrſtenthum Halberfladt, in⸗
verglebt es zehn Lehne, und hat als ein
das jus primatus.
Letzner vonder Peſt fagt, daran Kaͤyſer
geftorben ſeyn, widerlegt Herr Ja⸗
bakztıs aus unzerfehledenen Umpftänden, fo wohl: -
auch, was er von der Zeit feines Todes meldet,
geſtalt er nicht 1 139. auch nicht tie Urfpergenfis
it, 11 38. ſondern nach derStederburgifchen-
— 1137. verflorben. Der Tag feines:
Todes wird von Letznern und andern aufden 30.
Geptembr. gefegt, Urfpergenfis ſagt auch, daß
er im Serbfte verfchieden, es weißer aber die auf
einer Bleyernen Tafelin des Känfers Grabe gen
— Schrifft, * daß ſie unrecht haben, als
welche IL. Non. Decembr. das iſt den 5. Dec,
80 4 vor
* Das Srab wurde 1620. eröffnet, vermuthlich,
HerrFabricius nicht fagt,)weilman
. einen Schag darinne zu finden vermennte. Aber
mantsaff nichts an, al, nebſt andern Kteinigfeb
sen eine bleyerne Tafel (nicht etliche, tvie Letzner
will) die in dr 35* zerbrochen war, ſonſt aber
ungefehr bie Groͤſſe eines Quart⸗Blattes hatte,
worauff man mit einem Feihen Eiſen des Kaͤn.
ſers Srabſchrifft eingegrabe
alten faſt verhungerten Hund, daſelbſt
” 1. Torfei Hiflorix Nonwegica.
feinen Sterbens » Tag angtebr, wovon auch
Worte indem ketznerſchen Epitaphio, rrina
#Decembris zu verftchen ſeyn. Diefes Kägs
iche Grabmahl, fo wohl,als Henrici Superbi,
» der Kaͤyſerin Richfa ihre, waren einmal
ch Einſchuß des Kirchen- Gewoͤlbes gang
derber worden, daher hat der Here Abt Fa⸗
clus An. 1708. ein neues umd beſſers machen
en, wie man ihm denn auch die Eliufaſſung
Lutter · Quells in ein Gewölbe, welches mit
er wohlgeſetzten Uberſchrifft gezieret iſt, zu
icken hat. Unter den alten monumentis,.
lche in der Stiffts⸗Kirche befindlich md vom
a Herrn Abe in feinen Anmerckungen beyge ·
t worden, tftfonderlich des Abts Bertold Ke ⸗
8,der 543 1.verftorben feines zu merden,aller«
ſſen dem Bilde veffelben eine hoͤltzerne Krone
ſgeſetzt worden , anzuzeigen, daß er viel vom
n Klofter-Holse unrechtmäfiiaer Meife vers
II: Torfsi Hioria Norwegen. 361
und andern beglaubten Scribenten
gufanımen getragen. Coppenhagen
ey Joachim Schmifgen, 1711, fol.
24 Alphab. 6. Bogen, U
Er ſich nur ein wenig in der Hiſtorie um⸗
gefehn,ift unftreitig uͤberzengt, daß die ale
ten Geſchichte andrer&uropälfchen Voͤlcker eben
ſo ſehr voll Fabeln ſtecken, als die Roͤmiſchen und
Griechiſchen. Bey den Deutſchen finder mass
einen Hauffen Wunderwercke der Beiligen, bay
Ben Spaniern enrfegliche Schlachten, und bey
andern Wäldern etwas anders. Aber nirgends
werden plumpere Abenrheuer, groͤbere Schläs
gereyen, groͤſſere Rieſen, und häuffigere Bezau⸗
berungen angetroffen als in den Nordiſchen Hi⸗
ſtorien, die von dergleichen Raritaͤten fo vol find,
als wenn alle übernatürlichen Dinge dahin zus
ſammen gebanntworden. Linfer Autor iſt zwar
unter die alten Scribenten nicht zu rechnen, ſin⸗
temahl er diefes Werd auf Befchl des Dänifihen
Königs Friedrichs III. über fich genommen, auch
von Chriſtian V. deswegen zum Norwegiſchen
Hiftoriographo gemacht worden, weil er aber
Doch feine Dinge aus dem alten nehmen müffen,
iſt er ebenfalls von dergleichen verdächtigen Er⸗
D06 zehlun⸗
& Regum Daniz, deren in den Lateiniſchen Actis
3702. p. 273. und Supplem. T. Ill. p.337. Meldung
geichehen, erwehnet er noch ſelbſt Commentatio-
nem Hiftoricam de rebus geftis Foreyenfium, Grön«
landiam antiquam, Hiſtoriam Hrolti Krakii und
Trifolium Hiftoricum,meldheg letzte einSupplemenꝭ
ur Serie regum Daniæ abgiebt.
Ta
w II Torfei HifloriaNorwegicsi
ungen nicht frey. Derglelchen find die Gt,
chte des berühmten Odins P.ı.L.3.c.15.Lgq.
ide ſich gemeiniglich die Nordiſche Hiftorie
aͤngt, welcher feine Feinde mitten in einer
blacht taub und blind machen koͤnnen, ihren
ıffen unverfehens die Schärffe benommen,
in unterfehiedene Geftalten verwandelt, die,
ften Berge durch bloffe Worte gerfpalten und
tefolche Kuͤnſte mehr. geübt, die aber unſtrel ·
wdichtet find, und mögen folche Sachen von.
entweder durch andre, oder durch ihn ſelbſt
ausgeſprenget worden ſeyn, nachdem er von
em Sitz, den er erſt zwiſchen den Fluͤſſen
n und Oby hatte, nach den Nordweſtlichen
ilen von Europa verruͤckt war, inmaſſen
adenn fieht, daß ihm dergleichen uͤbernatuͤr⸗
? Kräffte gegen feine Sandsleute und Mache
a,toeldye Vani genennt werden, nichts geholfe
als die ihn sum öfftern aefchlaaen, und zum
IL.- Torfei Hifboria Norwegca. 56 N
nachfagen, daß er fie felbft vor Feine Warhei /
ebt, fondern gefchrieben was er gefunden. *:
erbellee anugfam aus dem, was er P.I.
L. 3. c. 2. ſeqq. von den Rieſen fchreibt, da er die
gemeine Sage von diefer Art Menſchen in Zweif⸗
fel zieht. Vermoͤge ſelbiger waren die Rieſen oder
Trollen, wie fie in ſelbiger Sprache heiſſen, von
fo entſetzlicher Groͤſſe, daß fie auf einem hoben
Belfen ſitzen, und mie den Füffen in Bas vorbege
| Meer reichen fonten: fie werden vor
gantz ſchwartz etliche vor Fahlfäpffig, andre vor
ſo t ausgegeben, daß es wie ein Pferde⸗
um ihren Kopff ausgeſehn ja in dem Leben
Ketils P.I.L.7. c. 3. wird gar von dieſer Trollen
ihren Reichs Tagen geredet. "Ben den Ißlaͤn⸗
dern wird noch viel davon geſagt, und in Norwe⸗
gen weiſt das Volck mitten in den wildeſten
Zellen hin und wieder menſchliche Bilder, wel⸗
ches verſteinerte Rieſen ſeyn ſollen, weil es deren
eine gewiſſe Art gegeben, die zu Steine geworden,
ſo bald fie das Tages⸗Licht erblicket. Des Au-
toris Gedancken gehn, ſo viel wir errathen können,
(denn er erklaͤrt ſie etwas dunckel,) dahin, daß es
doch in den Mordlaͤndern eine gewiſſe Art Men⸗
ſchen
* Bermuthlich ift es bey den Norwegern und Ißlaͤn⸗
dern zugegangen, wie bey den alten “irren, (in⸗
maffen diefe mit den Nordifchen Bildern groffe
Verwandtſchafft gehabt) von denen man berich«
tet, daß alle groffe wohlhabende Herren.in ihrer
Samilie einen Tale-teller oder ſolchen Kerl gehabt,
der ihnen, wenn fie verdrießlich geweſen, ober-
nicht fchlafen können, allerhand Mährgen von
Miefen, Zwergen, SJungfrauen ꝛc. vorgeſchwatztz
und daher ind Die Fabeln entflanden,,,
x
x
il. Torfei Bifloria Norirgies,
n gegeben, welche gröffer geweſen, als ins ·
sein andre, und befondre Stirde gehabt.
Ibige haͤlt er vor die Uberbleibfale der von
fua vertriebenen Cananitifchen Bölcker, wel⸗
ſich Hin und toteder Inder Welt ausgebreiter,,
"die erften Einwohner in Morden gei }
veldhe nach und nach durch die andern Eins
fie "woher!
Ingeachtet toir zwar mit Theodoro Ryckio, d
ration deGigantibus bey Holftenii Notisad Step!
um.de Urbibus zu finden nicht allerdings ldus
vollen, daß «8 aufferordentlic)«grofe Menfchen,
tgeben; fo ſcheiut doch das, was ber Autor
men aus@anaan vertriebenen Rieſen erzehlt /die
hin den Rorbländern follen gefeht baben,noch
icht allerdings ausgemacht. Denn wenn man
denckt, daß die Sfracliten von den Völckern,
elche fie in Canaan uͤberzogen, wenig übrig ges
ıffen, andere aber gar nicht anzugreifen getraut,
is. alfa im Kofi ihrer PÄnder ruıhia aohlichem
H. Torfei Hifgria Norongie. 166
wohner vertilget worden, wie man denn finde,
daß zu Ausgang des zwölfften Seculi nach Chriſti
Geburt derem etliche untergegangen, ja fo gar -
is vjerzehnten noch der gewaltfame Tod eines
entſetzlichen Rieſen erzehle werde. Damit wir
Hiſtorien genommen, wollen wir gan kurtz die
Prolsgomena durchgehn, dariunen er vom den
&eribenten, die —* vor ihm in diefee Sache
bemuͤht haben, ha
—— welor 0 die 1 Nortifhen Gefchichte
ze befchreiben unternommen, {ft Arius gewefen,
- welcher, weil er mehr wuſte, als die feute dae
mehls insgemein, grodi, oder, wie es der Autot
Aberſetzt, Polyhiltor genennt worden, wodurch
etwa nichts mehr, als ein Sehhieht- Schreiben,
angedeutet wird. Er — nach des Autotis
Mechnung, zu Anfang · des zwoͤlfften Seculi, und
zwar in Ißland, weiber 3 ſich die Norwe⸗
ger * ſeit dritthald hundert Jahren bemaͤch⸗
Sigt hatten. Er war ein Geiſtlicher, und hat
die Norwegiſchen, Dänifhen und Schwedi⸗
Geſchichte, fo wohl als Jahr⸗Buͤcher feines
terlandes beſchrieben. Von feiner
Spanier von ihren in America in America gefebenen Riefen Rieſen
vor wahr annimmt, Lazü alte Grabſchrifften, die
um Wien herum follen gefunden feyn, und im
Ebraͤiſcher Sprache von denen daſelbſt verſtorbe⸗
nen Eananitifhen Niefen handeln, vor richtig
—* auch inſonderheit das, was er von den erflen
rdifchen Finwohnern nefagt, mit dem 3
niſſe des Teuffels, der einmal mit dem Norivegh
Ehen Könige Olao Tsygwiao bavon geredet, dd
aber gleichwohl willen, woher der Auor feige
%6 I. Torfai Hiflaria Norwegica,
ıt man noch Origines Islandicas, die im üfr
sprache Landnama heiffen, und zu
588. gedruckt worden, welches Werck To;
statein überfegtund denen Geinigen einve
Ibt,dergeftalt, daß esdasandere Buch des a
em Theiles ausmacht, darinne nichts ande
die Veränderungen, fo mit den Einwohne
biger Yufel vorgegangen, enthalten ift, aͤuſſ
m find nody Schedx von ihm übrig, die ebei
As anobbemeldten Orte heraus gekom̃en, da)
nen er anfänglich der Norwegiſchen Könıg
ben und Thaten beſchrieben / folche aber hei
ch / da er dos Buch in die Form gebracht, da⸗
nen es ietzo iſt, weggelaſſen, und ſich bloß be
m, was Ißland angeht, gehalten. Es fin
ige, welche meynen, daß Arius nur einen The
:Landnama verfereigt, welches aber eben fi
"U. Torfei HifleriaNorwegich,. \ 569"
‚Bolsbegg iſt nur dem Mahmen nach bekannt,
| —— daß er, wie etliche wollen, au ob⸗
beruͤhrter Laudnama des Arii Theil |
‚Eben fo iſt es auch den Schrifften des Biſchoffs
Brand ergangen, de der zu Saxonis Grammatica
* —* Mitte oder das Enbe des wilfften
ZSeculi ſchrieb Erich Oddens Sohn: von
dem was ſeiner Zeit unter den zwey Morwe⸗
glſchen Koͤnigen, Sigurdo und Ingio, vorgegau-⸗
gen uund nennte fein Buch Ryggiarſtycki, oder
Un Stuͤck von Mücken, weil er ſolcher geſtalt
—— Tell der ort egifchen Hiſtorie beſchrie⸗
ben, welches noch vorhanden if, fo wohl als bie
‚gebens » Befchreibung des Könige Sverrer, bie
Ana eben felbige —* von dem Abt zu Thingeyne
- Indem Nordlichen Ißland Nahmens Carl ver⸗
fertigt, von unſerm Autore aber zu Ende
‚Bes dritten Thells und zu Anfang des vierten
„Sateinifch überfegeworben. Beyde hält Torfæus
wor ſehr aufrichtig, da ſich Infonderheit der erfte
Nets auf vornehme und fichtige Zeugen berufft.
Des Münden Gunlaug Schrifften find
amtergegangen, hingegen eines andern mic Maße
men Odde feine behalten worden, der daB
" Reben des Königs Olafı Trygwini, welcher die
Epriftliche Religion zuerfi in Norwegen und
land eingeführer, befchrieben, fo zu Skal-
‚holt 1689. heraus gefommen, und au Glaubi
würbigfeit von Torfzo einer andern Schrift
vorgezogen wird, darinne Obdde des Schwer
diſchen Pringen . Ingvar Widforla oder
us Wanderers Bear ger wi
II. Torfei Hifloria Norwegica,
lman an dem letztern Flärkich abnehmen £ö
daß ſich der Verſaſſer durch unterſchlede
ſche Nachrichten verführen laſſe.
er vornehmſte Scribent der Norwegiſch
chen iſt unſtreitig Snorrius Sturlzus; deſſ
fen unſer Autor beſouders beſchrieben un
Druck fertighat. Diefer war cin Mai
geoffem Anſehn in Ißland der oberfte Ike
und in Morwegen bey dem Könfge Hac
cher der Greif zugenahmt wird, Truchfe
ward 1241. bey den Ißlaͤndiſchen Unruh
lagen. Er hat nicht nur nad) obgedacht
undo eineandere Eddam, fondern auch d
rwegiſchen Könige StammMegifter, Leb
Thatenvon Odino an biß auf feine Zeit
fertigt, auch vieles, fo zur Kaͤntniß des uf
n Zuftandes der Nordiſchen Länder gehoͤ
MH: Torfai Hifloria Norwegiea 160
Vie Siefem Snorrio mag fein VerterSturla ..
Thords-Sohn wohl in gleichem Paare gehen,
. „ Welches die Norwegiſche Hiſtorle nach ihm fort!
gefeßt, und was zu feiner Zeit in Ißland, More
Pe md Daͤnnemarck vorgegangen, fleißig
chnet, weldyes Werck Hiltoria Sturlun-
gorum heißt, weil die Familie von Sturlaanden '
Bamohligen.Händeln einen groffen Antheil hatte,
Der Autos erisinert, daß man iego nur einem .
„Yuszigwon dem eignen Werde diefes Sturle
* Kabes "Esift aber diefe Hiftorie um fo viel beffer
gu gebrauchen, weil der Verfaſſer nicht nur ein -
— Zeuge derer von ihm beſchrlebenen
ihgegetwefen, fondern auch von den Morwer.
giſchen Königen ausdrücklich befehligt wordem,
— aufzuzeichnen.
Die ſe —— Yo Iten alle, find Ihlaͤnder ge
felben mehe auf Wiffenfehaffe
ken gelegt, als —E die auſſer den Ey
’ ihrer Poeten diefelben nicht achteten und
Nehr des Krieges befliffen waren, daher man auch
Von denfelben Zeiten unter ihnen fait gar feine
—— Schreiber finder, den Münch Dierrich
en , bee im zwölfften Seculo ges _
in und der Mormwegifchen Könige Leben Latei⸗
3 biß auf Sigurd Jorſalafatr befchriebenz
wie er dazu keine andere Nachrichten ge⸗
[8 die er in den oberwehnten Ißlandiſchen
gefunden, als trifft man bey ihm
—* an. Dbman auch gleich Spuren
„ daß} der um felbige Zeit reglerende König
etwas von Norwegiſchen ae
— Deutfihe 48. Erna. XIX.th, Pr. u
u, Torfei Hi Hifloria iforia Norwigick,
juzeichnen befohlenʒ fo.Aft iſt doch daſſelbe bi
uns nicht gekommen.
lberhaupt von der Nordiſchen Hiſtorie zun
‚fo ifi keinesweges zu laͤugnen, daß der A
g derſelben fehr fchlecht ſey· Von den uhralte
fen und Einwohnern, die ſelbige Lander de
kunfft Odins mie ſeinen Seythen inne gehab
iß man gar nichts, weil Odin, der gern
s göttliches von fich geglaubt wilfen, und vo
Ahr: Heren aller in derfelben Gegend befint
jen Menſchen angefehn ſeyn wolte, ale ihn
amm-Regifter und Befchichte, fovielaniht
r,vertilgre. So geht den die Käumif, di
n in diefer Marerie haben kan erft von feine
en an, ift aber hoͤchſt unvollfommen, geftal
den Eddis, dartnne dergleichen Sachen bi
kteben worden, alles ſo voll Fabeln ſteckt, da
in die Warheit ſchwerlich unrerfcheiden Far
fai Hifloria Nerwegich. 77
Hei eeinnerlicd), von zweyerley Händen. Die
eine hat Sämund zufanımen getragen, und ber
feht in lauter Verſen; die andte, weiche vor eine;
jsjug der erſten gelten mag, iſt von Snor Sturfa
inungebundener eve befeyrieben. Beyde fing
einerley Inhalts, und beſchrelben zwar warte
te Sefäichte, behalten auch die redsten Tofu a
der Perfonen, vermengen aber alles mit viel ep
Dichteten Exzehlungen, dergeſtalt, daß man, ma
des Auroris Meynung , nicht alles ver‘
Im, fowentgman fagen.dürffe, daß in Hom
Erzehlungen allesohme Grund ſey. 3.
>. So wentg.aber als die Norweger in Schriffs
ten verfaßten, waren fie nichts deſto umbegierks
‚ger Die Käntnig ihrer Tharen auf die Nachkom·
‚men fortzupflangen, nur daß die Mint
dazu gebrauchten, zum wenigſten vor fich feld,
nicht hinlänglich waren, folhen Zweck in den et⸗
Mas entfernten Fahren zu erhalten, °
ten Zeiten brauchte man dazu bie Aufrichtun
groſſer Steine, welche entweder gant ve
‚sand undeſchrieben / oder mit. ea — —
2
® Mofern man die Glaubwürdigkeit der Edda bloß
. ‚wit des Homeri feiner vergleichen Fan, fo tirb
darauf noch wenig Staat zu machen feyn, ſinte⸗
mahi dahln ſteht / wie viel deren diefer Grieche ver,
diene. Denn ob man ihm auch gleich die Rahmen
J A Iben glaubte, fo find Drum deren gabe,
». "haffte Thaten noch nicht ertviefen, und biejend,
gen die vollend gar Spuren bet Welt⸗Weißheit
darinne ſuchen wollen, ioͤnnen ſich noch nicht dere
gleichen, nad) welcher Difciplin er gu ertlaren
und diß alles kan, fo viel und duͤnckt, wohl ai
don der Laa gelten,
® IL Torfei Hifloria Norwegica,
"bezeichnet waren. Won jener Arc werd
ch einige in Ihland gewiefen, die der fEard
retter zum Bewoeiß feiner Staͤrcke in die H
gerichtet. Don dieſer Art waren auch d
rabfteine, die man entmeder zum Gebächen|
tet Derfon oder vieler zugleich, wern etwa n
te merckwuͤrdige Schlacht gehalten war, au
Üte ‚durc deren Behuff die merdwuͤrd
eſchichte den $euten zum wenlaften im
chtniß erhalten wurden, biß mau fie aus di
durch fo viele Glieder fortgeführten Erzel
ıgen endlich zu Papler brachte. Hiezu Helffe
befehricbenen Steine noch mehr, die vor der
den Mordifchen $ändern fehr zahlreich gem
‚wie aus Wormio und Bartholino abzunel
nn, und ob fie ſchon iego nicht vielmehr gefeh
rden, doch von den alten Scribenten noch gi
ke worden. Die Gewonhelt, daß die alte
Kae Buecale nsmalnudsen aan Iakeumelihianen An
IT. Torfei Hißoria Norwegica. 773
———— rrrr ————
beſchrieben geweſen. Ebendiß thaten fie auch
auf ihren Tapeten in ihren Jimmern, Stüs
len und andern „außratbe, worinn fie lauter
Hiſtorien würden und mahlen lieſſen. Den
groͤſten Nutzen haben dißfalls die Nordiſchen
Poeten gebracht, teren Zeugniffe der Herr An-
tor in dieſem Werd zum öfftern gebrauchte. Er
theilt ſie in drey Claſſen, inmaffen 1. einige bio
grobe Fabeln beſchrieben, und unter ſelbigen die
Religion verſteckt, 2. andre, die ſchon beſchriebe⸗
ne Hiſtorien in Verſe gebracht, und viel erdich⸗
tetes hinzu geſetzt, 3. endlich noch andre von Koͤ⸗
nigen und Fuͤrſten zu Beſchreibung ihrer Tha⸗
sen gehalten worden. Mit dieſen hat Torfzus
eigentlich zu thun, und merckt an, um ihnen ſo
viel mehr Glaub.vuͤrdigkeit zu machen, daß ſie
keine Weichlinge oder eitle Schmeichler, oder
auch folche teute gewefen, die von bloſſen Hören»
fagen gefchrieben , allermaſſen die alten Zeiten
webder zum wollüftigen teben noch zur Heuche⸗
len gegen die Fürften verführt, die ‘Joeren auch
überall und folglich im Kriege dem Hofe folgen
muͤſſen, da man fie denn bey einer Schlacht⸗Ord⸗
nung alfo geftellt, daß fie alles mic anfehen koͤn⸗
nen. Endlich find auch hierher billich die muͤnd⸗
licyen Erzehlungen zu rechnen , welche die
Baͤter ihren Kindern entweder von alten Ger
ſchichten oder den Begebenheiten ihrer Zeit mit
groffem Fleiß chaten, daraus denn hernach Buͤ⸗
cher zufammen gefchrieben wurden. Der Au-
tor lobt fonderlic) in diefem Stuͤcke den Fleiß der
Ißlaͤnder, bedauret aber, daf unter ihnen ſol⸗
cher Eifer aufgehört, nachdem fic völig unter
| PP 3 vr
4 II. Torfei Hifloria Norwegica.
Norwegiſchen Könige Gewalt gerathen, di
taledenn auch mehr an dem genauen Geho⸗
ader Ihlander, als an dem Rum, den fievo
en Erzehlungen haben können, gelegen gewi
; daher denn die Norwegiſche Hiftorie bi
| "Zeiten des Königs Magni an, der um di
tte deg dreyzchnten Seculi gelebt, eine gan
dre Geſtalt befommen, und anders nicht al
5 den fparfamen Nachrichten, die einige Pr
»Perfonen vor ſich zuſammen gelefen, ode
sden Zeuguiffen auswärtiger, fonderlich Da
her Geſchicht · Schreiber, genommen werde⸗
D
Dleſes find num dfe Quellen, woraus gegen
rtige Norwealfche Hiftorie acfloffen, welch
Autor fo vollfommen, ale es möglich gewe
‚machen wollen, daher er niches vorbey ge
en, was er in alten Scribenten gefunden, e
_ I. Torfæi HıRoria Norwegica. 575
die Regierung Harold Harfagers geht, der
gautz Norwegen, fo vorher aus unterſchiedenen
kleinen Herrſchafften beſtund, unter ſich gebracht.
Der andere erſtreckt ſich biß auf Olaum Tryg⸗
win, der die Chriſtliche Religion in Norwegen
ein gefuͤhrt. Der dritte biß auf die Unruhen,
Barinne Harald Gilli die Königliche Familie
Som Throne ſtieß, aber ſelbſt von andern, die eben
fe wenig Recht dazu hatten, deffen hinwieder bes
zaubt ward, denen es hernach der Printz Sver⸗
zer alsrechtmäßiger Erbe wieder abnahm. Dee
‚ vierte (ließe ſich endlich mie dem Tode Koͤ⸗
nigs Olai in Dännemard und Norwegen, dem
hernach feine Mutter Margaretha folgte, und
auch Schweden von dem Diecfienburgifchen Als
brecht wieder eroberte. Es has zwar anfä
lich der Autor in Willens gehabt, auch den fünfte
ten Theil, der big auf Chriſtian II. gehn folte,
inzuzuthun, wieer denn zu ſolchem fchon ziem⸗
ichen Vorrath gefammlet zu haben vorgiebt;
allein fein hohes Alter, das nun ſchon biß auf
achtzig ſteigt, hat ihm die Kräffte zu deffen Vol»
führung verfagt,umd wäre vielleicht auch der vier⸗
se Theil nicht zu Stande gekommen, wenn ihm
nicht der Herr Meiger zu Coppenhagen gcholfe
fen, welcher auch die vor diefem Werde befind«
liche Zufchrifft an den König ia Dännemard
gemacht, Auffer dem ift nichts hauptſaͤchliches
von diefem Werde ;u fagen, inmaffen nad) dem
Geographiſchen Abhandlungen, welche die bey»
den erften ‘Bücher einnehmen, das übrige alles
- aus Lebens» Beschreibungen Ber kleinen und
groſſen Nordiſchen Prinzen beſteht, von denen
Pp4 wan
v II. Torfei HiforiaNorwegien.
a nice leichtlich einen kurtzen Bericht geben
zumahl es auch darum micht möckig ift, weil
meiftentheils einerley find, und von Gew
uberegen, Kriegen, Schlägereyen und wüffen
den Wefen handeln. Abfonderlich geht in
Zeiten, da Norwegen nod in unter ſchiedene
ne Herrfchafften vercheilt war, alles unters
inder, und fürchten wir fehr, daß, ungeachtet
e Mühe, die ſich unfer Autor gegeben, die Ha
ie derfelben feſte zu ſeten doch noch Unge⸗
heit gnugübrtg geblieben ſey. Zum wen
geht ung bemeldrer mafjer, wenig daran ab,
wir wiſſen/ wie ſich bie —— die manch ·
hiein paar Meilen oder auch weniger zu bes
ſſchen haften, unter einander felbft, oder mie
fen und Heren gebalger, Mir Zarald
rfager gehteine etwas mehr merckwuͤrdige
tan, weilfelbiger alle die Duodetz · Fürften in
rwegen unters och und alfa das aantie
MM. TorfeiHifleriaNorweguea. 577
aufgehalten, des Rußiſchen Pringen Mutter
von ihm gemeiffaget, er werde in gang Morben
eine andre Religion einführen, daß er in der zar⸗
sen Kindheic ſchon einen groffen Wiederwillen
gegen das Heydenthum bezeigt, und fo gar tieff
Im Die Warheit gefehn, daß er auch dem Heydni⸗
ſchen Fürften, wenn er fid) mit ihm beym
Goͤtzendienſt befunden,anmercken können, wie ſich
deſſelbigen Geſicht dabey in eine ziemlich haͤß⸗
liche Geſtalt veraͤndert, daß er von denſelben als
ein zwoͤlffjaͤhriger Knabe zum Admiralen und
oberſten Feld⸗Herrn ernennt worden, und zwar
nicht nur dem Tittel nach, inmaſſen er den Krieg
drey gantzer Jahre mit beſondern Gluͤcke und
Verſtande foll geführt haben, daher er auch im
funffzehnten Jahre die Würde eines Ober Hoffe
meifters befleidet, und wag etwa fonft noch vom
gleichen Schlage koͤnte zuſammen gelefen werben.
Wie es mit ſeiner Bekehrung zugegangen, die
durch einen Geiſtlichen, Nahmens Thangbrand,
ſoll geſchehen ſeyn, den Olaus in Sachſen, wo⸗
hin er ſtreiffte, angetroffen, ſo wohl was es mit
den Geſichtern, die ihn hernach in der einmal ges
faßten Lehre geftärckt, und mit dem in Griechen⸗
land weiter angenommenen Liuterricht vor Be⸗
wandniß gehabt, Laffen wir an feinen Ort geftelle
ſeyn; doch koͤmmt ung diß bedenklich vor, daß ex
nach bereits gnugfam eingefognen Ehriftlichen
Glauben deunod) fortgefahren, mit feinen Raub⸗
Schiffen, die Küften von Engelland , Schott⸗
Land, Franckreich zc. zu beunruhigen, und fich erſt
in den Sorlingifhen Inſeln auf Beranlaffung
eines daſelbſt befindlichen Einfiedlers, der ihm
Pp 3 un
8 11 Torfei Hifloria Nonwegiea)
A zufünfftige Dinge geweiſſagt rauffen laſſ
bey die Hiſtorie fent, daß er erſt bey dem 2
f dieſen Inſeln die Glaubens» Artickel ſeu
uen Religion erlernet, da er doch vorhet ſch
Gtlechenland ein Catechkumenus ſoll geme|
m, auch zur Belehrung der Mofcomiter v
jgerragenhaben, Adamus Bremenlis, Sa
ammaticus , und andre [chreiben eben mit
ter gute Sachen von Ihm, und machen fi
iftenthum fehr verdächtig; ba hingegen de
wor bemüht ift, ihn überall zu entfehuldige
un fan man zwar von fo entfernten Ding
werlich ein Urtheil fälenz wenn man aber do
ſieht was Torfaus felbft von ihm erzehlt, d
semlich nach feiner Tauffe der Ehriften zw
chont, wider die Heyden aber feine Raub
ſen beftändtg fortaefegt, daß er ſich noch n
anlänbifhen Wahrſagern vermenat. und |
I. Torfei Hifloria Norwegica, 179
gen noch anhängen, was der berühmte Engels
länder William Temple, in feinen Mifcellan.
P. II.p. 232. ſeqq. von diefer Materie angemerckt.
Dieſer, nachdem er erwogen, daß die unglaub⸗
lichen Thaten, welche ſie hin und wieder in Euro⸗
pa, wenn ſie ſich eine neue Wohnung geſucht,
und fremde Länder eingenommen , verrichtet,
nicht aus einem unordentlichen Gehirn, und von
bioffer ungeſchickter Gewalt herrühren koͤnten,
giebt er an, daß ihr Gluͤck und die Dauer ihrer
Meiche hauptſaͤchlich auf drey priacipia anges
kommen, die diefe Nordifchen Voͤlcker allezeit
vor Augen gehabt, deren eines die Religion, dag
andce die Gelehrſamkeit, dag dritte die PDolicey
betroffen. Erftlich prägte ihnen Odin feft ein,
der Tod fen nichts anders, als ein Eingang zu
einem anderngeben und alle,die entweder in Muͤſ⸗
figgang lebten, oder natürlichen Todes ftürben,
Fämen in groffe unterirrdifche Hölen, die finfter,
unflätig und vol Ungeziefer wären, da fie in fies
tigen Elend verharren müften; Wer hingegen
freywillig in Krieg wanderte, in Schlachten oder
andern gewaltſamen Gelegenheiten bliebe, wuͤr⸗
de unverzüglich nach Odins Palaſt verruͤckt, alle
wo diefer ihr Kriegs. Sort feine Säfte ſtets in
voller Bergnügung unterbielte, und ihnen aus
den Hirnſchaͤdeln ihrer erfchlagenen Feinde zus
trincken gäbe,nach deren Zahl ieder mehr oder
weniger geehrt würde. Wieviel Eindruck diefe
Uberredung in der Leute Gemuͤther gemacht, iſt
auseinem Thriledes Gefanges zus erfennen, wels
chen ein Mordifcher Prinz, Regner Ladbrock
genannt, verfertigt, da er von feinen Feinden *
Kar
— —
U.
— in einer und (meiner Schlangen, Grubevon
ı Stichen diefer Thtere fterben muſte. Gele,
[2 Maut nad) Olai Wormü Uberfegung
rt
Pugnavimus enfibus, J
Hoc ridere me facit femper'
Quod Balderi Patris fcamna
Paratafcio in aula, 1
Bibemus cetevifiam
Ex concavis crateribus craniorum,
Non gemitvir fortis contra mortem
Magnifici in Odini domibus, I
Nonvenio delperabundus j
Verbisad Ochini aulam. x
Fert animus Äinire,
Invitant me Dyfz,
Quas ex Odini aula
Othinus mihi miſit
Letus cerevifiam cum Aſis
In Gamma (ade kiham
IT. Torfei Hiforia Norwegica,. 3531
Diejenigen bringen laffen, welche toͤdtlich bettla⸗
geriggemwefen, dafie fich denn von den Felſen ges
flürbe, und folcher geflalt das zu verdienen ges
mieynt; was fie ſonſt durch einen anderwaͤrtigen
gewaltſamen Tod nicht erlangen koͤnnen. Sol⸗
chergeſtalt, und indem ſie durch dieſe Einbildung
in eine gaͤntzliche Verachtung des Lebens gevie-
then, war wohl ihr meiſtes Handwerck der Krieg,
doch hatten fie auch zu Wiſſenſchafften noch dini⸗
ge Neigung. Selbige aber beſtunden in Kunt⸗
niß der Geſtirne, um daraus die Beſchaffe
der Jahrs⸗Zeiten und des Wetters zu untere
ſcheiden und denn in der Poeſie nach ihrer Ark
darinne fie ihrer Helden Thaten verfaffen und
aufbehalten Iteffen. Ihre Policey und Regi⸗
ment belangend, wehlten fie fich zu Kriegs⸗Zei⸗
ten ihren Heerfuͤhrer, und zugleich die vornehm⸗
ſten Officierer, welche demſelben zur Seite ges
fee wurden, und mie denen er alles, was eben
nicht allzuviel zu bedeuten hatte, überlegen mufte,
Denn, wenn was von gröfferer Wichtigkeit vor⸗
fiel, wurden Dazu auch die Semeinen, Mann für
Mann, gezogen. Wofern ein folder General
etwa ein and eroberte, Darinne er fi) mit feinen‘
Seuten nieder ließ, blieb er Fuͤrſt in demfelben,
und ward ihm von dem eingenommenen Sande
etwas gleichfam zu feinen Kammer» Gütern
ausgefeßt, fonft aber der meifte Theil unter die
Officierer und das übrige unter die Gemeinen
vertheilt, die alten Einwohner aber zu Sclaven
gemacht. Sm übrigen blieb die Art vom Mes
gimente wie vorhin, dergeftale Daß geringe SH
hen mis den Vornehmſten, wichtige hingeg
vont
+ IM. Zul, Bernhards vonRobe
ig gar nüglich zu feyn ſchienen Spiecauf
chs mie die Begierde, diefer Materie immer
iter nach zudencken, und weil ich wohl wi
melne Gedancken nichtsmöglich machten,
jm ich mir ‘vor, zu verſuchen, wieweit man
tinnen kommen fönte, oder wo uns Schrau⸗
a geſetzt wären, bißich endlich nach umd mach
ienige Schrifft verfertiger, deren Einrichrumg,
tegund dem Uetheile der gelehreen Welt wor
gen lege, Der Titul diefer Schrift wird .
gender ſeyn: Gedanden von der Kunft,der
enſchen Gemuͤther zu erforfhen, darinnen alte
diefen wird, wie man aus eines Nedeu, adtio-
us und anderer teure Urtheilen eines Mens
en Neigungen entweder gewiß,oder nur mahts
einlich erfennen Fan, auch unterſuchet wird,
s bey der ganzen Kunft wahr oder folfch, gee
5, oder ungewiß fen. Ich theile diefes Werds
ı in techn Cavitul. An dem erften Capitul
.. Bermenfeplichen Bemütber. sat
und vwerfiellen, auch) wenn man die Wer⸗
entbeefen koͤnne oder nicht, und applicire
auf die fo genannten drey Saupt-Paslio-
dm Ehrgeitz und Wolluſt. In dembri
sen Capitul geh ich durch dasjenige, fo unſere
entweder gaͤntzlich, oder nuraufelne -
"Belt lang zu verändern pflegt, als Ale
ges menfchlichen Sehens, die Lufft, Leſung ga
wiſſer ‘Bücher, einige Speifen, Ynkörunee Der
Ira Sachen u. ſ. w. In dem vierten Eas .
gebe ich Anweiſung, wie man einen aus
Reden erforſchen fan, und Handle von al⸗
den Umſtaͤnden fo hierbey imachet zu nehmen, .
che man urtheilet. In dem fünfften Ichre ich,
wie man einen aus feinen Thim und Weſen un»
efehr erkennen kan: aus der Kleidung, aus der
zu ſpeiſen, aus feinem Cameraden, aus ſel⸗
nen meublen, aus der Art Geld auszugeben, aus
- ‚den Büchern die einer gerne lieſt, aus der Art zu
ſchreiben, u.ſ. w. Weil es allzulange Zeit erfo⸗
dert, wenuman einen Menſchen durch eigenen
Umgang will kennenlernen, fo ifl es gut, weni
man auch die Urtheile derer mit —— nimmt, ſo
diejenige Derfon, deren Gemuͤths⸗ —
heit ich gerne wiſſen will, wohl kennen.
rrage ich in dem ſechſten Capitul vor, und wife |
Die Grade der Glaubwürdigkeit nach dem Un⸗
terſchiede der urtheilenden Perſonen, ob es deſ⸗
ſen Freunde oder Feinde, ob fie Verſtand Haben
aber nicht, ob fie ſonſt von allen Leuten raiſoni⸗
sen, oder nicht, ob ſie es ſelbſt gefehn, LEN Du
fie fagen, oder ob fie es nur gehoͤrt u. ſ. f. D
Febende Capitul handelt von der Phyfiognomie,
Deutſche 48. Erna XIx.ty. DA N
IV. Nachricht von ſtreitiger Erfind.
in wieweit dieſelbe wahr oder ſalſch ſey. Das
te Capitul von dem Ungrunde derer- vier
mperamenten. Das neunte Capitul, vonGelt,
ge und Wolluſt, und ob ſolche wohl fönten
upt / Pasfiones genennet werden, da ich denn
er den Herrn Thomaſium in einem und an⸗
n diſputiren werde. Und in dem letzten und
nten Capitul, mache ich die application derer
geln, und zeige, vole man ſich und andere auge
ben fönne, auch welche Merckmahle, wenn
er viele zuſammen kommen, oder wenn folche
trair, einander vorzuziehn. Ich halte dare
F, daß folchesder Weg fey, darauf man in die»
Kunſt gehn müffe, und man auf Fei
des Calculi Differennalis. 587
ift feit einiger Zeit wegen Erfindung des
fo genannten Calculi differentialis zwiſchen
den Herrn geheimen Rath $eibnig und Mr.
Newton in Engelland, den. hauptfächlich Mr.
Keil verfochten, ein groffer Streit entftanden,
weil fie beydevor fich, und zuerft darauf wollen
gefallen ſeyn. Die Sache ift endlich dahin ger
diehen, daß vonder Königlichen Socierätin En⸗
gelland einige Glieder verordnet worden, ſolche
Streitigkeit zu unterfuchen. Diefe haben an
die Socierät folgenden Bericht gethan, welchen
wir aus dem Journal Literaire T. I. p. 212. übers
fegen wollen.
Wir haben von den Briefen und zufammen»
gelefinen Nachrichten, fo fih In den Archiven der
Societaͤt finden, und von Mr. Collins Papieren
alles dasjenige unterfucht, was von 1669, biß
1677. inclufive gefchricben worden. Wir has
ben auch folche Papiere teuten gemiefen, die
Barrows, Collins, Oldenbürghs und $eibnigens
Haͤnde kennen, welche befunden, daß fie aller:
dings von diefen Herren ſeyn. Mr. Gregorys
Briefe belangend, haben mir diefelben gegen,
einander gehalten, und mit den Abfchrifften, wel⸗
ehe Collins davon gehabt, verglichen. Wir has
ben daraus alleg gezogen, was einige Verwand⸗
ſchafft mit unſrer Materie gehabt, und daffelbe
mit aller Treue verrichtet. |
Nun finder ſich in diefen Briefen und andern
Papieren,
I. Daß Mr. $eibniß bey Anfang des Jahres
1673. 31 Londen gewefen, und von dar mit ange
henden Merk weg gereiſt, um nach Paris gu ges
| Qq 2 ken,
IV. Nachricht von ffeeitiger Erfind.
don daraus er durch Mr. Oldenburg einen
ndigen Briefwechfel mit Mr, Collins biß in
September 1676, unterhalten, da er über
en und Amfterdam wieder nach Hannover
ngen, Uberhaupt aber fehen wir, daß Mr.
ins alles, waser von Newton und Gregory
egt, ohne mas zu verhalten, rechtſchaffenen
hematicis mitzurheilen pflegen.
. Daß Here geibnig bey feiner erften An⸗
nheit in Londen ſich vor den Erfinder eines
en eigentlich alfo genanten Methodi diffe-
alis ausgegeben, und imgeachtet ihm Dr,
wieß, daß ſolches Moutens Methode fey,
ver doch auf feinem Vorgeben, fo wohl weil
bige gefunden, bevor er einige Käntniß von
ıtons Werde gehabt, als auch, weil er die
he viel weiter getrieben, Wir haben ferner
‘finden Fönnen, daß Herr Leibnitz einen ans
enden Haan al Minen
. 2
des Cakuli Differential. 589
mero terminorum infinitas, welchen Dr.Barrow
im Jahr 1669. an Mr. Collins geſchickt, erhellet,
Daß er denſelben Meihodum noch vordiefer Zeit
gefunden. |
. IV. Daß der Methodus differencialis unb
flugionum einerlcy feyn, und ſich nur in Worten
‚voneinander unterfcheiden. Herr Leibnitz nenne
bdas differentias,tvag Newton monumenta und
‚Auziones heißt, und das d, deffen fich jener zu
Bedeutung feiner differentien bediene, brauche
Mr.Newtonnidt. _ Esmuß alfo, unferm Be⸗
dauncken nach, nicht gefragt werden, wer die eine
oder die andere von diefen Mierhoden erfunden?
fondern wer der erfte Erfinder der an fich einigen
Methode ſey? Hierbey glauben wir, daß die, fo
Herrn Leibnigen die erfte Erfindung jugefchries
ben, wenig oder gar feine Käntniß von der Be⸗
Bandfchafft gehabt, die Herr Leibnitz mit Collins
und Oldenburg längft vorher gepflogen, auch
wicht gewußt, daß Mr. Newton felbige Methode
ſchon funffzehn Jahre gehabt, ehe Herr geibnig
die Seinige in den Seipziger Adtis Eruditorum
am Tag gelegt.
Dannenhero halten wir allerdings Mr.New-
ton vor ben erften Erfinder des flreitigen Cal-
euli, und glauben, daß. Mr. Keil dem Herrn Leib⸗
nitzen nicht unrecht gethan.
* *4
309, Ir wollen wi dieſes Streits teines
wegs theilhafftig machen, und glau⸗
ben vielmehr, an fchon Herr Leibnig Recht
haben folte, werde Doch bey ietzigen Umſtaͤnden
243 \R
IV. Nachricht von ſtreit iger Erfind.
ser Englifchen Sociteär ſchwerlich vor ihn
wochen werden, Well ums aber ein Brief
te Händegefommen, welcher vor den Herrn
eimen Rach in diefer Sache geſcht leben wor ·
‚finden wir nicht undienlich ſeibigen, ob er ſich
ch auf ietztangezogenen Bericht der Engll ·
n Soclerät keinesweges zu bezieht ſcheinet,
benzufegen, dabey wir dem geneigten $efee
jen der nicht auegedruckten Nahmen erin«
1, daß durch L... der Here geheime Nach
mig, durch N. ,. aber Newton zu verſtehen
29 Julii1713«
„‚us nunc Viennx Anſtriæ sgens ob di-
ſtantiam locorum nondum vidır libellum
Anglia nuper editum, quo N....o primam
entionem Calculi — vindicare⸗
> 02, VS Calculi differentialis. . sgr
Aidem habuit Viro talia ex proprio ingenio fibi
"Auxiffe didtitanti ; atque idep feripfit N.... um
aliquid calculo differentiali fimile habuifle vi-
deti. Sed cum poftremo intelligeret, facilite-
tein ſuam contra fe verti, & quosdam in Anglia
przpoltero gentis ftadio cousque progrellos, ns
non N....um incommunionem inventi voca-
re, ſed fe excludere non ſine vituperii nota vel-
lent, & N....um ipfum (quod vix credibile.>
erat) illaudabili laudis amore contra eonfcien-
tix dictamen tandem figmento favere;; re atten-
tius confiderara, quam alias pr&occupato in
N....i favorem animo examinaturus non fue-
rat, ex hoc ipfo proceflu a candore alieno fü-
fpicari eœpit, Calculum Fluxionum ad imita-
tionem Ca'culi Differentialis formatum fuifle.
Sed cum ipfe per occupationes diverlas rem, -
nunc difcutere non fatis poflet,.ad judicium
ptimarii Mathematici, & harum rerum peritisfi-
mi, & a partium ftudio alieni recurrendum fibi
putavit. Is veroomnibus excusfis itapronun-
tiavit literis 7. Junii 1713. datis: | |
Videtur N....us accafionem natlus ſerierum
"opus multum promoviſſe per Extractiones Radicum,
quas primus in uſum adhibwit, & quidem in tie
excolendis, ut verifimile efl, ab initio omne füum ſtu-
dium pofüit, nec credo tunc temporis vel [onmiavit
adhuc de Calıulo ſuo fluxionum & fIuentium, velde "
reductione ejus ad generales operationes Analyfi-
cas ad inflar Algorithmi vel Regularum Aritbme-
ticarum aut Algebraicarum. Ejusque mes con-
jedure ſ primum] validifimum indicium ef, -
quod de litteris x vel y pundlatis, uno, duobus,
Da4 tribus.
- «
*
W. Nachricht von flreitiger Zrfind,
ws, &c. punllis fuperpofitis, quas-pro dx, ddx,
;.dy, ddy, &c. nunc adhiber, in ommibus iflie
lolis [Commercii Epifiolici Collinfani, unde
imenta dıwere volunt) nec volam, necvefligium
miäs. Imo ne quidem in principis Natur
bematicis Ns. ..iy,ubi caleulo fuo fluxionum
di tam frequentem habuiffer oecafionemy qus
verbulo fi mentio, aut notam bujusmodi unicam
ere wer, ſad omnia fere per lincas figurarum
certa Anahfi ibi peraguntur more non ipfe
won, fed & Hugenio, antca [in non-
is] dudum Torricellio, — Cavallerio,
„ufitato, Prima vice helitere pundlate com.
verunt in tertio Volumine Operum Wallifü,
tis annis poſtquam Calculus differentialis Jam
we locorum invaluffet. Alterum indicium,
coniicere licet Calculum fluxionum non füijfe
ım ante Calculum differentalem, bocefl,quod
—— OF
@ .
⸗
07. des Calculi differentiche, 9
"Jar infinite parva, vel (ut olim minus recte vo-
cabant) indivifibilia Geometrie; etiam inventi
Anahtici ſou calculi diſſerentialie a L....o in
Numeris pfimum reperti, & (excogitata Auch
—— ad Geometriam translati, decus
alteri debitum affectavit, adulatoribus rerum an-
teriorum imperitis nimis obſecutum fuiſſe, &
pro gloria, cujus partem immeritam aliena hu-
manitate obtinuerat, dum totam appetit, notai
animi parum æqui ſincerique meruiſſe: dequo
etiam Hookium circa Hypothefin planetariam
'& Flamftedium circa ufum obfervation
queſtos ajunt. u
Certe aut miram ejüs oblivionem efle opor-
tet,-aut magnam contra confcientiz teftimonf-
um iniquitatem, fi accufationem (ut ex indul-
gentia colligas) probat, qua quidam ejusafleche
etiam feriem, quæ arcus circularis magnitudi-
nem ex tangente exhibet, a Gregorio haufiffe
L....um volunt. Tale quiddam Gregorium
habuifle,ipfi Angli & Scoti, Walliſius, Hookius,
. Newtenus, & junior Gregorius, prioris credo-
. € fratre nepos, ultratriginta fex annos ignora-
zunt, &L....ieeffe inventum agnoverunt, Mo-
dum, quoL....us.ad feriei Nicolai Mercato-
ris (primitalium inventoris) imitationem inve-
“nit feriem ſuam, ipfe ftatim Hugenio B. Lutetiz
" agenti communicavit, qui & per Epiftolamlau-
davit. Eundem fibi communicatum laudavit
ipfo mox N....us, faflusge eſt in litteris hanc
. povam elle Methodum pro Seriebus, ab aliis
quod fciret nondum ufurpatam. Metkodum
deinde generalem feries inveniendi, pro eurva-
| Qgg ; zum
V. Chriſtian Schröters
etiam tranlcendentium ordinatis in Adis
ſienſibus editam, non per Extradtiones dedit,
ibus N... us uſus eit, (ed exipfo fundamen-
profundiore Calculi differentialis L.. ..us
dusit. Per hunc enim calculum etiam res
ierum ad majorem perfedtionem dedudtaeft,
taceam Calculi exponentialis, quitranfcenden-
perfetisfimus eſt gradus, quem L....us
mus exercuit, Johannes vero Bernoullius pro-
lo marte etiam aflecutuseft, nullam N....o
ejus difcipulis notitiam fuiffe: & harumali-
s, cum etiamad Calculum differentialem ac-
tere vellent, Japfus fubinde admififfe, quibus
n parum fibi intellectum fuifle prodiderunt,
kmadmodum ex junioris Gregorii circa Cate-
am paralogıfmo pater. Cæterum du
ium
eſt, multos in Anglia præclaros viros hanc
.ianorum Aſſeclarum va 3 &iniqui-
DE
r
Politiſcher Redner.9595
Gluͤckwuͤnſchungs⸗ Reden applici-
ren, und zugleich mit vicl andern
Realien illuftriren fan, verfertigt,
von Chriſtian Schrötern, Con-Re-
dore der Seilichen und Stadt
Schule in Liegnitz. Leipzi 1714
bey Joh. Friedrich Gleditſch un
Sohn, 8 v7 Alphab. 4. ogen.
Se Herrn von Lohenſtein Arminius, der
nun ziemlich rar zu werden beginne, iſt une
ftreitig ein ſehr gur Buch. Man finder darinne
[3
7
r
ı
11
eine denen Deutfchen fonft ungemeine Macht in
ihrer Mürter- Sprache, und hat man fich diß⸗
falls daran nicht zu ftoffen, daß hin und wieder ˖
Woͤrter gefunden werden, Me unfern Ohren et»
mas fremde Plingen. Denn diefer Fehler hin⸗
dert eben das Auffommen unfrer Sprache, daß
wir fo bald alles wegwerffen, und als gezwun⸗
gen betrachten, was wir von unfern Müttern
und Kinderweibern nicht gehört. Vielmehr
ſolten wie dran fenn, ung ie mehr und mehr zu
bereichern, und Wörter, welche die bedeutete
Sache nur wohl ausdruͤcken, auch nach der Na⸗
sur der Sprache gemacht worden, wenn fie gleich
neu erfunden feyn, nachbrauchen, da fie denn gar
e
I
bald in Schwang kommen würden, % Ferner if
# Sofinden fi) zum Exempel ſtracks aufden erſten
Seiten des Arminius die Werte einhäuptige
Serrſchafft, wodurch unferm Mangel,die Monar⸗
hifche Regierung zu benichmen, ausgeholffen
wird. Ferner das Wort Uberlaſt, welches man
inſsgemem vor bes, durch andre berurlactun,
8 Ve Chriſtian Schroͤters
benennten Buche ein unglaublicher Schat
Realien aus der Hiftorie, Narur und Welt»
eißheit, daß man fich nicht gnung wundern
\,wie ein Mann, der dazu nicht ale worden,
Heinen groffen Theil feines Lebens in oͤffent ·
en Gefchäfften und mit Leibes · Schwachheit
jebracht, fo viel Wiſſenſchafften in fo reichen
aaß beſitzen Finnen. Die Erfindungen darinne
dfehr fruchtbar und geſchickt, tie davon inſon ⸗
heit die Stellen zeugen können, da er L.IE
ansig Sandfchafften aufführt, welche ſechzig
terfchtedene bey ihnen wachjende Baume hers
ſtreichen, und da jede ben ihrigen den Vor⸗
I juzuelgnen fucht zingleichen wenn er L. TIL
en Barden vorftellt, der aus Betrachtung der
umen von der Kunſt zu regieren redet:der Pos
ſchen Verwirrungen zu gefchtweigen, welche
hun, daß der Herr von Lohenſtein fich in
—
j Lj
. Politifcher Redner: 597
anch dieſes iſt theils mie dem Zweck des Autoris,
der nicht ſo wohl einen Roman ſchreiben, als in
einem Wercke den Schatz ſeiner Gelehrſamkeit
aufthun wollen, theils mit den Perſonen, die er
einfuͤhrt und die nicht von geringen Stande ſind,
m entſchuldigen. Wenn auch ja iemand in Bes
u —— dieſes Fehlers halsſtarrig ſeyn wolte,
kan der Nutzen des Buchs alles reichlich erſetzen.
Und ſo fehlt, nach dem Urtheil der Lateiniſchen
A&. Erud. 1690. p. 276. dem Lohenſteiniſchen
: , Arminio nichts als fleißige und aufgeweckte
— Leſer ‚Die ſich deſſelben zu ihrem eignen und gemei⸗
nen Mugen mie VBorrheil gebrauchen lernen.
Wiele thärenes gerne, aber fie wiſſen nicht, we
fie es angreiffen follen, wie man denn meiftene
theils den Mangel des fo genannten judicii pra-
&ici zu beklagen hat, und manchen findet, der viel
weiß, aber feine Künfte felten geſchickt an Manz
bringet. Abſonderlich ſieht man diefen Ge
brechen an teuten die der Rede⸗Kunſt ergeben
ſeyn. Sonne, Mond, Eterne und das gantze
Birmament müffen fich leiden, wen fie von Leuten
reden, die nur zu einem gemeinen Lichte gezogen
worden, und offt fallen fie hingegen, wo ihre Ge⸗
dancken und Worte wahrhafftig Hoc) feyn foltem,
fo tieff herunter, alswenn ſie durchs Eiß brächen,
In Summa, jener wohlbevollmäctigte Schule
meiſter, der beyeiner benachbarten Gemeine vor ,
die feinige einen Brumm-Ochfen zu Beſtellung
ihrer Kühe ausbirten folte und die Gelegenheit
Bazu von dem Mömifchen Raube der Sabine
rinnen nahm, darf in der Proceßion nicht alleine
gehn, und man findee noch dennund wenn Reden,
über Die man ſchreiben möchte: Klae 2-.
ut .
a “
5 I)
.‘ ” “
on en
8 Ve Chriftian@&chröters
Humano capiti cetvicem orator ‚equinam
Junsit,
ert Schröter,ter Antıor 704. eine Anweiſung
r Oratorie aus dent Arminio heraus gegeben,
Kin gegenwärtigem Tractate dieſem Fehler ade
helffen und zu weifen gefücht, wle man mit
amendung der geſammleten Realien verfahren
Affe; die Exempel aber dazu, deren an der
benzig find, ebenfalls meiftens aus dein übere
higen Vorrarl) des Arminii genommen. Wir
gen meiftens,, inmaſſen fich der Herr Autor
nn und wenn auch andrer Geribenten bedient,
Jen er nun einen Artickel von ſolchen Nealien
il gemacht, welche allezeit zum Lintetfchiede
t groͤſſern tieren gedruckt find, fehreiter er zur
wendung, dag ift,er ziehet aus dinfelben Po-
mata, und erläutert folche mit noch mehrern
vempeln. Gange Reden oder Einthetlun
—
Politiſcher Redner. 995
bedeurungen machen wollen, ift aber-
gläubifch gebandelt; alle Anzeigungen
"ber verwerffen, deutet ein ficheres und
ungläubiges Hertz an, welches hernach
die gerechte Strafe BOrtes unfeblbar
u gewarten bat. Zu dergleichen merck⸗
würdigen Anzeigungen rechnet er nun auffır dee
Propheʒ eyung des Noſtradami von der Frantzo⸗
fen Miederlage bey 8S. Quintio, dag ſtuͤrmiſchẽ
Wetter, welches fich beym Auszug des Groß⸗
Sultans aus Conſtantinopel zur Wieneriſchen
Belagerung erreget, fo wohl als ben 1680. und
2681. gefehenen Cometen, der fich auf den erſt
. zwangig “Jahre hernach erfolgren Tod des Koͤ⸗
nigs in Epanten fol bezogen haben, und fuͤhret
an, wie ein Sternfeher aus der Normandie in
Felbigen Eometen eine Königliche Leiche mit. Kron
md Scepter erblidt. Dahin gehört auch dag
Prophetiſche Bild des Gothiſchen Königs Theos
dorici, welches, alses das Haupt verlöfren, den
Ball des Königs, durch den eingegangenen $eib,
Ben Tod Achalarici, durch die zerfallene Schooß,
das Abfterben Amalafunthz, und durch Zerbree
hung der Schencfel, den Untergang des Gothi⸗
ſchen Reichs in Italien bedeute. Wir glaus
ben nicht, daß der Herr Autor in Ernſt auf
dergleichen Borbedeutungen Staat miache, und
Halten es auch nicht vor thunlich einer eintzi⸗
gen Glauben beyzumeffen, es ſey denn diefelbe
alſo befchaffen, daß man ihre Bedeutung Flärlich
merden könne, welches denn barthun würde,
—* fie von GOtt zu unſrer Warnung geſchickt
—8
o V. Chriſtian Schröters
In der Vorrede merckt der Here Autor
Bes bey Leichen⸗Abdanckungen den Mednu
igemein ſauer werde, die Dandfagung u
em Themate ju verfnüpffen, und öfftere |
zeſchmacktes aber den gangen Zuſamm
ig machen müffe, daher er in gegenwärtig,
ercke auch dazu einige Anwelfung inſond
t gegeben. Wir werdenam beften erkenn
‚seine Gedancken feyn, und ob er diefem Fe
geſteuert, wenn wir ein paar ſolche Exem
fegen. Das Thema tft, der angenebm]|
mpel GOttes, da macht er die Danckſagu
of/ in dem Tempel zu Jeruſalem von
s beılige Seuer unauslöfhlih aufb
Iten: Die Leidtragenden werden d
ien erwiefene Gnade und Woblebi
:ichfalls in unvergeßlicdyen Andenck
vabren, und niemals das Andendi
1er (a ran Romatonheitin Woras
Dolitifcher Redner. ° 6oı
len Jahren alt und Zebens-fart allererft
mögen durch den legten Feind ihre Seele
dem Sochſten, als die theuerſte und
berrlichfte Seftung, su übergeben genö»
tbigerwerden. Am Ende des Buchs iſt eine
Lob⸗Rede auf den Printzen Eugenium ange
henckt, darinnen ihn der Herr Autor mit dem
Hercules vergleicht, und, wie es ſcheint, nicht ſo
wohl von einer hohen Redens. Art, ale von An⸗
wendung der Realien, ein Exempel hat geben
wollen, dabey wir nur diefes erinnern, daß ſich
das Reale vom Eriflheus, der den Hercules anf
Abencheuer ausfandte , vielleicht beffer zu An»
fang derer vom Pringen in Wien genommenen
Dienfte, als zu feinem Feldzuge in Ungarn
unter dem Hertzoge von Lothringen geſchickt weil
hier die Anwendung a contrario geſchehn muß,
welches da hätte koͤnnen vermieden werden, ins
dem der Pring in Franckreich feine anfländige
Dienfte Friegen Ponte, und deswegen nach Wien
gieng.
VI.
Obſervation aus Sagittarii * Antiquita-
tibus Marchionatus Thuringici MStis,
von
# €8 hat der Herr Appellation· Rath Horn zu Wit⸗
tenberg in der Epiftel an Herrn Reinharden, wel⸗
che deffen Antiquitatibus Marchionatus undOrigini-
bus Landgraviarus Thuringici vorgebruckt if, bes
Dauret,daß die Sagictarifchen MSta Thuringica nicht
zum Borfchein fämen, und vermeynet, fe muͤſten
entweder nicht ausgearbeitet worden ſeyn, oder
irgendswo in einem Winckel liegen. So viel iſt
Deutſche AB. Brud. XIX. Ihr Kr dem.
|
Y
#
chotten
oa wa
NR dem rozs. Jahr iſt das
Bloſter zu Erfurt Icherm
berg erbauet worden. Denm alfo ſchrel⸗
abertus, oder vielmehr der, fo diefes auf
ande des Lamberti verzeichnet, welches
Isinder edition degPiftorüi ledoch in p
ieingefchloffen, gerilctet worden: ZEdifi-
eſt monalterium Scotorum in Etfordia
ninum Waltherum de Glisbetg, qui ibi-
ultüs eft: und der Autorde Landgraviis
giar cap. XI. Tunc temporis nobilis Vie
us de Glysberg fundavit monafterium
‚min Erfordiaanno DomioiM XXXVL.
Autor Variloqui Erphurdiani mf. Anno
VI. Monalterium Scotorum in Erfurt
Iterum Comitem de Glisberg conftru-
t Es findet ſich auch noch in der Kirche
dea
uern des
furt.
von Bleißberg, 603
des Schotten « Klofters cin etwas erhabenes
Grabmohl, auf welchen diefer Graf Walther
ſamt feiner Gemahlin in Stein gehauen in Le⸗
Bens» Gröffe, und daben nachfolgende Shriffll
zu ſehen iſt. HIC JACET WALTHERUS DE
GLITZBERG FILIUS MARSCHALCIDE
RALLENTIN ET HEDWIG UXOR EJUS
FILIA MARCHONIS DE FOBRG, _--
Weil nun die Brafen von Gleißberg uhrafte
Tharingiſche Grafen fehn,mird dem Leſer verhof⸗
Ei nicht mißfallen, wenn ich von denſelben
diefer Gelegenheit einigen Bericht thue. tg
aben den Mahmen von einem jenfelt der Sala
ber den Flecken Cunitz gegen Dornburg über
gelegenen Berge, welcher der Gleißberg heiffer,
auf welchem noch einige rudera, des vormahle
darauf erbaueten Graͤflichen Schloffes zu ſehen
ſeyn. Es hat dieſer Berg feinen Nahmen nicht
von gleiſſen, oder glaͤntzen, wie Paulus Jovius,
weiland Redtor zu Ebeleben, in einem mſ. vers
meynet; fondern von einem Fleinen Klug, die
Gleiſſe genannt, fo an dem Fuffe diefes Berges
durch das Thal fleuft, und in die Sala fälle.-
Petrus Albinus hält davor, daß da diefes Ge⸗
ſchlechte zuvor in groſſem Anfehen geweſen, in dem
2036. Jahr albereit abgangen, zu der Zeit da dig
Seren Perfonen In ſolchem Geſchlechte das Klo⸗
fler zum Schotten in Ekfurt erbauer,und derſelben
Schweſter die übrigen Guͤter der Grafſchafft in
ein ander Geſchlecht gebracht, welches etliche
von den Schwartzburgiſchen, etliche von dem
leißniſchen verflünden, Es hätte aber dieſes
kat Fraͤulein Sohn, "x Aribo, auch nur.
u 2a am
4 M. Nachricht vonden Grafen
eeinige Torhter gehabt, Jordana genannt, und
felben und ihren Eher Herm Graf Scke—
schten von Oſterroda die Herrfchaffe
eißberg mit gegeben, derer Sohn Graf Hein.
rein Votat in Boigtlande genenner wiirde,
Nun iftnicht on, weil in dem kpitaphio Hert
alther von Gleißberg, cin Sohn des Mars
als von Kallentin genennet wird, fo ſcheineis
bt, daß er ein gebohrner Graf von Gleißberg
vefen, fondern entweder durch eine Köntgliche
aade, oder eine Heyrath, oder eine Erbſchafft,
r Kauffwelfe an Gleißberg kommen fev. Als
aiſt diefes Geſchlechte fchon Anno 1 036, abs
igen, wie können denn, nachAlbini Meynung,
letzten dieſes Gefchlechtes das Schotten. Klo»
:erbauet haben? Daher ich murhmaffe, daß
ino von diefer Erfurtiſchen Grabſchrifft
bes befannegewefen. Ferner möchte ich wife
von Gleißberg. 605
En von Plauen herftammen 5 fo muth⸗
), daß entweder diefer Edtebrecht, oder
Hin Her Vater, zuden ZeitenKönig Hein⸗
geleber, und nachmahls die Kinder oder
B-Kinder König Heinrichen zu Ehren, der
der hohen Voſgts / Wuͤrde angefehen, Dies
ahmen belieberhaben, Sonſt meldet Al-
ausdrüclich, daß aus der Graffhafft
berg die Herrſchafft Weida entſproſ⸗
1b dazu die Gletfbergifchen Guter von den
ten in Boigtlande gefchlagen worden; wie
Arniſche Muͤnch verzeichnet haͤtte. Zu
te Zeit aber ſolches gefchehen, davon hat
fo viel mir bewußt) Feine gründliche Nach
Jedoch ifts gewiß, daß das Hauß Bleiß-
dor Zeiten den Voigten und Herrn Reuſ⸗
le mit denen von Weida eines Urfprungs
ven, eigenthümlich zugeftanden: Geftalt fie
Känfer tudwigen An. 1327. damit find
enmorden. DerschnBrief ward geges
— Donnerſtages nach Simonis und
b nun wohl eine oder mehr Linien der alten
en von Gleißberg abgegangen, fo muß doch
indre wieder auffommen ſeyn: indem beym
yerto Schafnab. beym 1075. Jahr erliches
gedacht wird Hermanni Comitis de Glitz-
‚und in Dodechini Appendice ad Chroni-
Mariani Scoti, Guilielmi Comitis de Glis-
ben dem itzi. Fahr. Auch wird in des Bertol-
Inftantinenfis Appendice ad Hermannum
tradtum bey dem i o59. Jahre Friderici,und
8 Bruders von Gleichberg (de Glichberga'
Ar 3 datt,
6 V. Nachricht von den Grafen Bong
dacht; wovor vielleicht &leißberg, (Glisberga)
Igelefen werden. Zwar finder ſich auch Hen-
us de Glisberg ineinem Conlens Sandgraf Al
echts zu Thuͤringen im 1272. Jahr, und Heu»
us&Waltherus de GlisbergHeinrihs Söhne,
lche dem Kloſter Walckenried dritiehalb Wie
rübergeben ann. 1278. item daß Heinrich von
liß ber g mir gedachtem Kloſter wegen der Pfare
zu Alftett geſtritten anno 1234. wie hiervon
kftormius in feinem Chronico Meloung thut.
lein diefe feyn keines Gräflichen, ſondern Ada
yen Gefchlechres geweſen wie denn beym 1286,
ıhe eines Kitrers, Heinrichs von Alfterr,
t dem Zunahmen Blißberg, gedacht wird,
Ber dem Kloſter zu Walckenrted zehen Hufen
1des zu Pfeffelde gewidmet,
achmals läffer ſichs anfehen,als ob das Hauß
d Herrſchafft Gleißbera iu verfauffen aewe⸗
VII. Remarques contre. Mr. Toland. 607
fen Gewalt, und Beherrſchung, auch wuͤſte und
umerbauet bißher geblieben.
-Das Wappen diefer Grafen find geweſen
vfer zuſammen geftoffene gelbe Werken imrorhen
7 " j
FB VII.
Melange de Remarques contre
Mr. Toland.
Das iſt:
Verſchiedene Eritifche,Hiftorifche, Phi⸗
loſophiſche und Theo — 533
ckungen über Mr. Tolands zwey
Tractate vom Aberglauben und Ur⸗
ſprunge der Juͤden, durch Elias
Benoiſt, Paſtorem an der Walont -
hen Kirche zu Delft. Delft re)
rian Bemann, 1712, 8. 1.
phab, 6. Bogen.
Je beyden Schrifften Tolands / welche bier
unterſucht werden, ſind nicht unbekaunt,
und haben ſeit 1709. da ſie heraus gekommen,
viel Weſens in der Welt gemacht, weil der Ver⸗
faſſer einer von den heutigen Ketzern iſt, den man
nirgend ruhig laſſen wuͤrde, als in Holland, da
es einer ſehr grob machen muß, wenn ihn die
Republick verfolgen fol, oder in Engelland, all⸗
wo er num vieleicht wieder was bedeuten Pönte,
wenn fich der Graf von Orford, der vormahls
—* ra Br —
gen Jahren auch Tolands ung in ſelbigem
| Rr 4 - Na
8 Vil. Remarques contre Mr. Toland.
Intgreiche einen groffen Stoß erlitten, feiz
pnern will. Wir befiimmern uns igo u
jenigen nicht, die Diefen Dann nur bey Ge
heit und im Vorbengehen mögen angepaı
den, * Bon denen aber,die hauptfächlich fi
wegen gefehrieben, iſt ung niemand bekam
$ Dr. Fay, der Tolanden feine Defenfione
ligionis nec non Moſis & gentis- Judaiı
»9. entgegen geſetzt, und det Herr Benoi
Icher mit gegenwärrigen Tractat wegen viel
erhinderungen etwas fpäter erſchlenen, ab
Hfonft (bon wegen feines Eiffers gegen d
tulinge befant ift, inmaſſen er wieder Cl
um dien Differtationes Epiftolicas in prior
todecim primi capituli Evangelii fecundu
yannem verficulos1ı697. heraus gegeben, d
treits zu gefchtweigen, den ermit van den Hı
t uͤber die alten Fransöfifchen Pſalmen, ur
ıder Schreib. Art des neuen Teſtaments a
VIL Remarques contre Mr. Toland. 609
wel weniger von feinem Borhaben abhalten
weil es ſich gang eine endre Weiſe zu
en vorgenommen als jener. Denn Hi
.Fay hauptfächlich darauf gegangen, daß er
Widerfaches tuͤckiſches Abſehn entdecken
md Deffen verborgene Haupt⸗Meynung wider
legen möchte, hat fid) hingegen Herr Benoift
vorgenommen, die Gründe, darauf er felbige
heut, zu ungerfuchen, und von den Materialien,
deren er fich zu feinem Baue bedient, zu handein,
inmoſſen er gefunden zu Haben meynt, daß er fich
ds dem Beweiß feiner Irrthuͤmer ungehlichemaf
felbft betrüge, und wiewohl er nicht enrfcheiden
will, ob erdie Sachen nicht recht überdacht, oder
dieſelben mir Fleiß gemißbraucht, merckt er doch
au, daß er. den ordentlichen Weg dererjenigen ges
ngen, die wider die Religion freiten, und fich
en gewwiffen verwirrten und unvollfommenen
Ideen aufhalten, folglich nur entweder durch
fpigfündige Sophifteregen oder gegen Dinge
ſtreiten, die in der That nichts heiffen und daran
niemanden nichts gelegen fen, worinne denn
folche $eute die verblendende Begierde, alle ger
meinen Meynungen, die fie als lauter Geburten
der Linwiffenheit und Vorurtheile anfehn, zu wie
derlegen, noch mehr ſtaͤrcke. Sonſt handele
er in der Vorrede, die allein bey nahe fechs Bo⸗
gen ausmacht, infonderheit von dem Beweiß,
‚womit man, daß ein GOtt fen, aus der Uber⸗
Res eins
“ babe, wiſſen wir nicht; aber dieſes wohl, daß bey
feiner Wiederlegung noch unterſchiedenes zu ex,
innern ſey, wie aus den Lateinifchen Ad. Erud,
1710. p. 476. ſqq. zu erfehn.
VII. Remarques contre Mr. Toland,
ftimmnng aller Voͤlcker zu beftätigen geſuct
d trachtet die Tuichtigkeir deffelben gegen d
Öhnlichen Einvoürffe zu behaupten. W
den vieleicht ein andermal Gelegenheit ne
n, davonallein zu reden. Itzo wollen w
s bloß an das halten, was er wider Tolandı
ſchrieben.
Anfänglich erinnert er gleichſam nur obenhi⸗
es ihm bedenklich (diene, wenn Toland |
Dedication feineg Adeifidemon fagt, ma
e ſich nicht wundern laffen, daß er den Abe
huben den gemeinen Wefen vor ſchaͤdlich
ire als die Acheifterey, und gleichwohl behai
man Fönne jenen noch denn und wenn, die
gar nicht dulden; und glaubt Herr Benoit
Natur der Sache ſtreiten
te einigen Bewelß-Grur
acht worden, damit di
- - VIL Remarquescontre Mr. Toland. 6it
es Weien angefehn. Hier bat Tolandunrer
Irii Ankläger in die ſen Punct Auch Vosſium de p. 4
oricis Latinis gefegt,meldyem aber unfer Au-- -
Kor unrecht gefchehn zu feyn meynet. * Aleın
Siß find nur Neben- Werde. Die Haupt Frage
Sömmt darauf an, was Livius wuͤrcklich von feie
er Religion geglaubt oder nicht, drum geht un⸗
Autor diejenigen Stellen durch, daraus To⸗
nd behaupten wollen, es habe Livius die gange
oͤmiſche Religion vor nichtig und eine bloſſe
olitifche Erfindung angefehn, damit man die _
brigkeitliche Gewalt und den Mugen der Seifle - "
keit zu ſtuͤtzen geſucht. Er hat zu deſſen Ber
ff angeſuͤhrt, was dee Geſchicht⸗Schreiber
I. . c. 29. ſeqq. von Numa berichtet, welcder
Morte Anfang wir mit herſetzen wollen, Ne
Joguriarentur otio animi, quos metus hoflium
diſciplinaque militaris continuerat, omnium pri»
&num rem ad multitudinem imperitam & illis
feculisrudem, efficacisfimam, Deorum merum
Injiciendumratuseft. Herr Benoift aber meynt
Damit nichts erwiefen zu ſeyn, geftalt jaNuma
nicht
———— — — —
® e Senn wir aber Voſſſi Worte felbft anfeben, die
. Ed. Francof. p, 94. u befinden, müffen wir Tolan⸗
- bin recht geben. Denn es wieberlegt Voſſius
.. Mar Poffevinum und andere, die Livio dem Albers
:, glauben beygemeflen, indem er fo viel von den
‚ vorgegebenen Zeichen und Wundern gefchrieben,
: aber nur, fo ferne fie dem Gefchicht Schreiber
ſolches vor übel gehalten; ſintemahl er es viel⸗
niehr vor was Lobwuͤrdiges ausgiebt, daß er von
feiner Religion geredet, wie er fie geglaubt, 00,
durch denn allerdings bie Sache ib — 18
t VI. Remargues contre Mr. Toland.
je die Religion, fondern nur einige aͤuſer liche
emonien des Gottesdienfts erfunden, und
ber geftalt die Religion, welche vorher ſchon
den Römern gewefen, wie er aus dem von
en gegloubten Gott Mars ihrer alseine Frege
te betrachteten Stadt und Hochachtung des
‚gelflugs erweift, nur ausgepugt, Nomue
ſelbſt fey nicht ohne Religion geweſen, in ⸗
Ten er gemuft, daß feine Mutter eine Veftaltn
und hätce hier der Herr Autor dem von ihm
ı Jupiter Stator gelobten Tempel als einen
Fräfftigern Bewelß anführen Fönnen, *
‚nn man aud) fagen wolte, da, da Numa
ch die Nömifche Religion nicht erfunden, ſel⸗
e doch in ihrem Anfange nichrs andırs als
gift der Regenten zum Grunde gehobt, die
damit
Bir mifen iohnch nicht ah Rennilt mır Diefer
VI | Remarques contre Mr. Toland. 61 3
demit ihre Geſetze in fterer Beobachtung erhal,
Beier ‚fo antwortet der Herr,Autor darauf
haupt, daß die Geſetzgeber den Grund der
ligion niemahls erfunden, fondern nur das»
jenige Erfäntniß, fo fie fchon in den Gemuͤthern
der Menſchen angetroffen zu ihrem Vortheil an,
geiwender, * Mit dem Beweiß, den Toland vom
denen lange nach Numz Tode gefundenen, und p. ı=.
auf des Mathe Befehl verbrannten Bädern
enommen, davon Livius L. XL. c.29. nachzu-
—* koͤmmt er nicht fort, indem Herr Benoift
Beuclich zeige, wie es mit dem entdeckten Grabe
Numz, darinnen gemeldre Buͤcher follen geſteckt
Haben, eitel Betruͤgerey geweſen. Nichts guͤl⸗ p. 14
Sger iſt ein andrer Schluß, den Toland macht,
daß Livius alle Gätter der Römer vor folche ges
halten, die vorher Menfchen gewefen, weil er es
ton Romulo glaubt, von dem es niemand laͤu⸗
gnen kan zda hingegen wohl andere Goͤtter gewe⸗
fen ſeyn, von denen Livius nicht Grund gehabt,
dergleichen zu dencken. ** Weil fi) aber Tor
land zugleich auf einen andie vorige Königin in
Ä Preuſ⸗
Die mag aber wider Tolanden nicht gelten.
Denn Benoift redet Tolcher geflalt von dem als
: Jerweiteften Begriff der Religion insgemein,
welcher in dem Erfäntniß, daß ein Gott fen, und
daß felbiger müffe verehrt werden, befteht. Das
iftaber noch nicht der Rsıner Religion. Denn
wenn man die Religion eines oder des ander
Volckes nennet, muß man nothwendig die Art
ihres Erfäntniffes oder Berehrung dazu nehmen,
wonon unfer Autor nichts erweiſt.
Das eintzige, was etwa Tolanden helffen koͤnte,
if, daß das Roͤmiſche Volck gleich nachdem de
Vn. Remarquescontre Mr. Toland.
lich und gezwungen ausfähen, wie er ſich dei
&b Mühe giebe, dieſe Lehre von dem Einwu⸗
befreyen, ale ob fie der renhet des menft
ven Willens zumider fey, Er haͤlt davor, di
land in Behauprung Igtilederlegter Me
ag die Sache nachdem Aberglauben des gem
Mannes unter den Heyden alleine beurrheil
von aber auf die Befchaffenheit der Meligk
ft Feinestveges Fönne geſchloſſen werden, u
noch finden fich auch darinue Sachen, ber
fprung man nicht ſchlechterdings von der A
ung verftorbener Menſchen leiten Föune,d
er die Görrliche Verehrung der Furcht Ehe
gend, ja des Todes felbftrechnet. Aus al
macht er endlich den Schluß, die Abgötrerı
e fich bey den edelften, ſchönſten und nüglid
ı Dingen, dieman in der Welt gefehn, ang
gen, und ſey hernad) fo wohl auf die Häfeı
.I
Vi], Remarquescontre Mr. Tolaud. 61,
mes, weißt Herr Benoilt aus unterſchiedenen
Grillen dieſes Sefhiht- Schreiber, daß felbis
ger; ober gleich nicht unmaͤßig abergläubifch ſey,
doch Die Goͤtter, die nıan in feinem Vaterlande
angebetes, auch felbft geglaubt und Ihnen aufs
richtig gedienet. Er ſetzt gleich zu Anfange
das Ende ber Livianifchen Borrede, Cum bonis
potiuseminibus votisqueac precationibus Deo-
rum Dearumque &c. Dabey wir erftlich erinnern,
daß er Das ort ominibus, preſages überfege,
umd eben deswegen vor merckwuͤrdig ausgiebt,
da doch omina hier eben fo viel heiffen,als hernach
vota und precationes. nd hernach, wer weiß, ob
nicht
ſnius practicus und eine bloſſe Erkaltung in der
Andacht geweſen. Wie aber heute zu Tage noch
Leute, die erſt die leichtſinnigſten im Chriſtenthum
find, zulent aberglaͤubiſch werden; ſo iſt auch zur
gelben zeit aus dem wüften Weſen der Aberglau«
beentitanden, dadurch die Menfchen wohl zuerſt
zu Verehrung nicht allein des einigen Gottes,
fondern auch anderer Seifter, von denen fie aus
der Tradition noch einige Nachricht hatten, vere
führet worden, zumahl auch bald in den erften Zei⸗
ten.diejenigen, fo ſich Welt weiſe gebündt, koͤn⸗
nen auf die Gedancken gerathen ſeyn, daß GOtt
nicht ſelbſt, ſondern durch gewiſſe andere unter
ihm ſtehende Geiſter die Welt regiere, welches ein
ſehr leichtes Syſtema iſt, ſo wohl als das andere
von den zweyen principiis, deren eines gut,
das andere boͤſe ſey, vielleicht auch bald nach dem
Anfang der Welt aufgefommen, welches beydes
denn den Dienſt der Geiſter gar ſehr zu befoͤrbern
eſchickt geweſen. Nun wollen wir eben nicht
agen, daß aus dieſem Grunde, und weil die See⸗
len vor Geiſter und vor unſterblich gehalten wor.
den, bie Gaͤttliche Verehrung der Menfhen aut:
Deutſche 44. Erud, XIX, th. St Kan.
t VII Remarguestontre Mr: Tolandı
rin diefen orten Livii eine lei
kt thells uͤber die Gewonheit der Poeten, die
zeit vorne ihre Gebichte zum wenigſten Die
itläufftigen, wir einem Gotte oder Ödrtin dere
mten, theils auch über den damaligen Zu
nd der Roömiſchen Mepublich, welcher fo un
yentlich war, daß deffen Beſchreibung bry
em Posten den Anfang des Gedichte, darinue
mer was andächtiges fegn mufte, fehr würde
unztert haben. Es find aber andere Stel
noch viel gewiffer, abfonderlich wenn erL.io,
40. Sp. Papirium, Jurenem ante En
fper-
landen, fondern glauben vielmehr, daß felbige
Urt der Abgoͤtterey bloß’ aus den Staats und
Runftgriffen gemwiffer Menfchen felbft entfpruns
gen, bie etron fü, wie bey Romuli Vergötterung,
dber aufandre Weife fönnen gemürdt haben. Db
wir nun folcheraeitalt mohl hen Gionhienit
VER Armargussanfre Mr. Toland. 619
n Deos natum nenng, und an dem
\ al als ein Lafter anmerdt, daß er die
nicht gefürchtet. Weil wir hler auf den
Saunlbel konnien, von welchem Livinsan einem
andern. Otte L. XXX. c.20. erzehlt, wie er alle
Schuld auf die Goͤtter geſchoben, daß er Nom
nicht überrafchelt, mercfen wir die Auslegung
des Herta, Benoift, welcher zu verhuten fucht,
daß man Livium nicht beſchuldige, er.feg fich fol»
hergeftalt ſelb ſt zuwider, indemer fagt,es habe. 34:
in den alten Zeiten die Gortlofgkett nicht in
gäntliher Berldugnung der Götter, ſondern
nur datinne beſtanden daß man diefelben getrotzt
and nichts geachtet, welches er mit den Erem ⸗
des Ajax beymSpphocle,degMezentiusbeym
ilio, des Capaneus beym Statio, und der Ho⸗
periſches Helden mheraupe see "amt #.
j 2 to
“tk dahin gefene feon, ob das nicht in der
© Götter Iäugnen Dem glauben,
1 Bafedeinen GOtt gebe, und gleichwohl nicht als
- Sein benfelben nicht achten, fondern fich auch ihuz
wit allem Fleiß widerfegen, und wie bie Homert,
den thun, manchmahl gar raus fodern,
ihm ſchlagend / hn vollend gar uͤbenwinden
3. ſteht nicht wohl beyſammen. Wir halten alle
Bavor, daß man daraus unrecht einen Charaeter
der damahligen Zeiten mache, indem ſeibiger
som Homero vermuthlich bloß darum erfunden
worden, weil es prächtig Klingt, wenn man fein
Biel Götter mit einmengt umd die Herbhafftigteie
der Helden über biefelben erhebt. Die neuen
- Poeten haben ed ben alten nachgemacht, und
- Caligula,on dem twir allein dergleichen in wahren
* Hiflorien lefen, hat fich aus tummer Kaferen gern
vern Diomedes ober May gleich fiellenwallen.
vir. Remarques ome Mr. Toland, _
er an, daß Forma ben deh Senden
fo viel beveurer, als die görtliche Bor⸗
ung, indem Livius’ offt bepdes zufonmen
}, bey Plutarcho auch nidite gemieiner frg, als
aruxy. Won dar kommt Herr Benoift
"die Materie von Vorbedeutungen und
Rn, daet As DER
erwieſener maſſen eine gi e Bor
Haube, muſſe er auch in Diefem Püricte nicht
laubig gewefen ſeyn, Indem aus dem
36, daß man dergleichen Berfündiguing Fünff-
Sachen durch gewiſſe Zeiheninicht por un
glich Halten Fönne, Sohälter duch) Tolanr
ı vor übel, daß er alle Vorbedeufumgen ingger
in vor abergläubifch ausgegeben, indem eine
olffe natürliche Art derfelben gefunden werde,
man nicht laͤugnen fönne, ohne der tägfichen
fahrung zu widerfprechen, wohin er die Zei
VII, Remarques contre Mr. Toland. 621
Same er die görcliche Borfehung nicht gar laͤu⸗
us. Denn wenn diefe angenommen würde, muͤſſe p- +4:
Man nothwendig zugeben, daß fie bey der gehel-
men Berbündniß der Dinge das ihrige auch zu
ehun habe. Die Regierung folcher göttlichen
Vorſehung koͤnne man ſich auf zweyerley Weiſe
einbilden, entweder daß fie bald im Anfange der
Schoͤpffung alles eingerichter und geordnet, wie
es gehn und würden folle, igo aber nichts mehr
— daß fie auf dieſe Ordnung ein wachſames
ehabe, im übrigen aber die natürlichen Ur⸗
ſachen ihrer Art nach wuͤrcken laffe,oder aber, daß
Be noch biß dato an alles, was geſchicht, ſelbſt
Mond anlege. Manmöze nun davon anneh⸗
‚men, welches man wolle; fo wurde doch dabey
allezeit gar vernünfftig su denden feyn , daß
‚sin fo weifes Wefen wohl wollen Pönne, oder ges
wolt habe, daß gewiffe Dinge, andre, die noch
nicht gefchehen, voraus bedeuten und zuvor an⸗
geigen folten, * Herr Benoilt fieht wohl, daß p. 97.
Sf; To
— — — — 57— —
# Der Herr Autor macht bier einen ſehr langen
Difeurg,der aber in ber That nichts heißt. Denn
Die erwiefene Moͤglichkeit, daß GOtt etliche Din»
ge zu Zeichen andrer könte gemacht haben, läßt
ſich auf die Murlichen Vorbebeutungen, davon
bier die Rede Ift, nicht ziehn, indem nicht erwies
en werben fan, daB GOtt derfelben Urfachen
ürdung darum alfo angeordnet, daft fie Wind,
Megen, Schnee sc. bedeuten follen. Sondern bie
lege: motus und Harmonie des gangen Welt⸗Ge⸗
baͤudes, bringen ſolche Würdungen bervor,
und Die Menfchen machen daraus nach langwie⸗
riger Erfahrung Zeichen, weil fie fehen, Daß dies
fee und jenes ordentlich auf einander zu folgen
VII, Remargues contre Mr. Toland,
and Ihm allenfalls in narüclichen
t geben, daraus aber noch nichts von Moras
ven, ober der Religion werde ſchlieſſen wollen x
nnenhero begegnet er Ihm, und meynt, es
ne hier gar wohl aminoriad majlıs geſchloſ ·
werden , daß da die Göttliche AB:
t dem Menfchlichen Geſchlechte in geringen
ngen Zeichen gegeben, fie folches in wicht»
n, dergleichen der Ausbruch der Gerichte
Ates und feiner Strafen find, keinesweges
tdeunferlaffen haben: Fa er meynt, es wer ⸗
vider die allerhöchfte Güte GOttes fireiten,
am man in natürlichen Dingen Vorbedeutun ·
ı zulieffe, und doch ziwelffeln wolte, 08 er ung
ten Zorn und die herannahenden Strafen
ch gewiſſe Zeichen fehn lieſſe, welches er ſon⸗
Ungerechtigkeit nicht unterlaffen BIS *
ter
Vi. Remævques contre Mr. Tolsnd. 623
— er auf ben Zweiffel, dem Mr. Baite
eu einen Gedancken Über bie Eometen bey diefar
Materie eingeſtreut, und gefagt, es würde DIE
Erthellung der Zeichen der @örtlichen Guͤte viel⸗
mehr zuwider ſeyn, weil fie,an ſtatt bie Dienfchen
gi ‚ felbige une abergläubifeherundabe
görtifther machten. (Es finder aber hier Herr
Benoiftbie fallaciamnon caufzurcanfz, tie die
ESch wlen reden, oder deutlicher zu fagen, er be⸗
merckt/ das Baile etwas zur Urſache mache, wel⸗
Ses in der That keine iſt inmaſſen das unrechte
wo ber Menſchen Peinestveges von dem
Fdelchen komme / ſo ſie gefehn, als welches in ſich
—— — —
i
nud verblendeten Erfäntnifie; eben wie man von
der Sonne nicht ſagen koͤnne, daß ie Urſache
vonder abgöttiichen Verehrung ſey, womit ige
Die Henden begegnet. Diefer Grund beweife
nalfo nichts, weil er fich weiter erſtreckt alser fol,
"id mad) demfelben nichts in der Matur fe
Wwuͤrde, das man nicht koͤnte boͤſe nennen, weil die
Menſchen faſt alles feinem natuͤrlichen Zwecke
zuwider anzuwenden, und zu mißbrauchen pfleg⸗
ten, welches er mit dem Erempel der Vernunfft
erweift, die die edelſte Gabe fen, und doch von den
Menſchen zu Erfindung und Beſchoͤnigung als
ber Irrthumer gebrauchte werde. Weil aber
Doch hier die Haupt: Frage von Livio iſt, und Tor
Si4 land
— — — — — —
d Verhaͤltniſſes Gott gelangen fönte,
—ã ——e durch aͤnſerliche Zei⸗
chen muͤſte uͤberfuͤhrt werden.
4 VIE RemarquescomtreMr. Toland.
d durch unterfchiedene Stellen emſelben
n wenigſten behaupten wollen, daß er
Vordedeutungen gehalten, fo antw
auf Here Benoi, daß unter
ne eintzige ſey, darinnen er überhanpt von
Zeichen fünfftiger Dinge rede, un
wetliche beſon dre Fälle von ihm
gemacht würden, als dadurch er. bie Sac
»einsgemeln verworffen,doch aber zeigen
« wie. er viel zu verfländig fep, een
*—
auben beyzumeſſen, damit man das ger
bettogen, wie er deun zu denn Ende
Tolanden angezogene Derter bes Liyilburche
t,umd gar wohl welft, daß aus demfelben fei-
Wiederſachers Schluß nicht folge. * Er
ht bey diefer Gelegenheit abermahlden ns
dal
Yan mu zufirhorft mern. hal Toland hiefe
VII. Remarques contre Mr. Toland 625
daß gewiſſe Dinge wohl natürlicher Weiſe ſich bes
„geben, und doch etwas fünfftiges andeuten koͤn⸗
„sen, welches er aus dem, was er vorher vom dem
‚zeichen ber Witterung gefagt, vor ununftößlich
hale, darüber Förne er aufdie Aftrologie, und hält
davor, daß dic Beränderungen der Geſtirne durch
‚Sinfteniffen,conjundtiones und fonften gar wohl
‚etwas bedeuten könten, ungeachtet Die Menſchen ,, „0,
‚nicht genau zufagen vermöchten, oder Doch nicht
fagen folten, wie die Aftrologi insgemein chum,
Daß fie aufdiß oder jenes abzielten, weil fie doch
Leine rechte Käntniß von der Natur der himmli⸗
ſchen Eörper hätten, folglich auch nicht wuͤſten,
auf was vor Weife ieglicher derſelben durch ſei⸗
nen Einfluß in diefer Unter-Wele würde, Er
behauptet die Wuͤrcklichkeit ſolcher Aftrologie
ſchen Wahrſagungen mit den Exempeln des Ni-
gidius Figulus, Theagenes und Thraſyllus, welche
wackere Leute geweſen, und zu einer Zeit gelebt,
da man der Goͤtter und der Religion ſchon nicht
groß mehr geachtet, daher ſie keinesweges be⸗
ſchuldigt werden koͤnten, als ob ſie aus Aberglau⸗
ben ihre Kunſt hochgeachtet, wie denn auch der
Känfer Tiberius, bey dem Thrafyllus in groffen
Gnaden geftanden, weder unwiſſend noch abere
glaͤubiſch gewefen. Dabey berufft er fich noch auf
den Pabft Paulum V. der ſich in den WBiffenfchafffe
gen wohl umgefehn, und nichts deftomweniger bald
nach feiner Erhebung durch unterfchiedene Zei»
hen, daraus manden bevorfichenden Tod eineg
Dabftes zu fchlieffen pflegen, in eine groffe Me⸗
Iancholie gerarhen, die nicht eher aufgehöre, big
feine Verwandten von den geſchickteſten Stern»
Sfs. Item
6 VII. Remarquescontre Mr. Toland,
een ein Bedencken ftellen lafferr, daß die vor
1gefährfiche Zettworüberfep. Cr
t Campanellam, Argolum, Joh,
um und den Engli Dr, Dee an, welches
es gelehrte Leute fen, und doch in dieſer
'aterie viel geglaubt, daraus denn
elle daß man eine Sache vor norürlich hals
undfiedod als ein Zeichen künftiger Din⸗
betrachten fönne. * Herr Benoift macht nach
ſem eine Bleine Auefchweiffung von den Eos
ten, denen Toland Feine Bedeutung zuſchret⸗
r wollen, und nachdem er die Diegel, daß ein
Zeichen
—
Wenn der Herr Autor aus feinem Difcurfe nichts
nehr, als dieſes wolte gefchloffen haben, konte
nan ihm ohne Bedencken beyfallen Weil er
ıber durchgehende auch zu erfennen yiebt, daß er
elbſt in dergleichen Gedangen ftehe, fo muſſen wir
* —
————⏑—⏑ Chu une!
WM. Remarguiscontre Mr. 6
aallezeit befannrer ſeyn müßte, als die be ..
Bade wieferne dieſelde
wiſſe Bedeutung zuſchreibe, und infomderheit
davor halte, fie verkuͤndigten allezeit die Goͤcrit.
chen Strafen, geftale er denn DIE erigkei.
seh zu heben bemüht (ft, die man ſich daher ie
chen Bänke, daß mananden: Cometen weder ſehu
konne, was vor Straffen eigentlich darauf fol».
follen,und daß das Boͤſe, welches man daraus
rt, nur an dem und jenen Orte eintreffe, das
| der Eomet an ungleich mehrern gefehen
werde; welchen Zweiffeln er damit begegnet,daß
es einmal guug fey, wenn man überhaupt bes
Soͤttlichen Zornes verficherst werde, und brauche
EHtr nicht inſonderheit zu eutdecken, durch was
vor Wege er felbigen auslaſſen wolle; hermach
ſey es kein Wunker, daß bie Wuͤrckungen des
Cometen fich an weniger Orten ſpuͤren laſſe, ale
Erſcheinung, indem jene durch die von dem
Eomeren ausflieffenden Theilgen eutfiche, wels
che unterwegens allerhand Dinderungen an deu
Corpern, die ihnen im Wege ſtehen, anträffen,
olſo nicht in gerader Linie fortgehen Fönsen, folg⸗
lich nur hier und dar wuͤrckten: Zu dem ſey es auch
der Goͤttlichen Gerechtigkeit gar gemaͤß, daß
‚Diefelbe zwar ihre Strafen vielen verkuͤndigte,
Ne aber doch nur an etiichen Über, Madden
-Wefamnetn Degel: Pocna paucis duta fl arpun.
Bym cmäis* 2 VE
, came BE
Wir molten ſehr wuͤnſchen, | ‚rain.
sen Esfer —E x nd Iran
8 VIL Remarques contre Mr. Toland,,
Nunmehr mill er Tolanden in feiner Beſtu
greifen, und feine ——— me
tlcher erden gantzen Tractat gefchrieben, u
‚ffen, daß der Aberglaube Er Depublic v
‚üblicher ſey als die Arheifterey, da et de
id anfangs bemerckt, wie Toland in diefer.ga
a Materie ‚den Fußflapffen des berähen
ile durchaus folge, fic.aller feiner Grün
neeigene Unter ſuchung bediene, und alſo au
erall nebſt ihm fehltrete._ Hier fepeikun .
bortragen könten. Aber er hat felbft fo dunc
yefehrieben, baf man. fr anvielen Orten faft m
rrathen muß, wiewohl wir fie ziemlich getro⸗
u haben vermennen. Inſonderheit ift zwei]
aafftig wenn er von den Cometen redet / ob ex dieſ
en bloß vor Zeichen natürlicher oder auch moı
ifcherBegebenheiten außgebe.-Das legte foll mu
aft daraus fehlieffen, weil er fie vor Bedeutung
von (Kleslihhen Gerafın ühsrhaime KA: F.
___ WM iemurgee comme it, Yılail. 629
nichran / baß Toland in Beſchreidung des Ades·
glaͤubens alles zuſammen geſucht was benfeldeie
derhaßt und ſqhaͤnd lich mochen kan / da er hugt
gen von der Atheiſterey nur kurtz und
rede, Inden er die Atheiſtiſchen Reynungen
barinne ſetze wenn einer nicht glauben will,
GSOtt ·die Laſter firafe; daß ed eine Hotde gebe,
daß die Schwilte wos zu bedeulen Haben, wid
wenn man ſich endlich bloß durch irediſche md
zeitliche Verheiſſungen, oder u ri
von Vorbedentungen etwas vergeffen, welches
ehr nothtwendig gu mercken iſt aber vielleicht gms
orthell feiner Meynung nicht gereichen mochte.
Mir Halten vornehmlich davor, daß tan nichts
als ein Zeichen anzunehmen Urfache habe, baten
mirnide wiſſen/ daß es GOtt alfo angefehn da⸗
ben wolle, da wir denn glauben, es werde une
ieder vernünftiger Menſch recht geben, maſſen es
nicht gnu it ji fagen, ber Comet, die Fener⸗
el das Erdbeben, die Neben Sonnen tra bes
deuten was jufünfftiges, wenn man dem / der anus
fragte, waruům wir es glaubten, mit einen bloffen
Narrayere patres antworten muß. Wir nehmen
Diet wieder die Vorbedeutungen von ber Witte»
+ rung ans, als weiche theils erter maffen
Feine ehgenslichen boreäDrt ge äten ſcha
theils auch aufeiner langtoferigen rung bes
ruhen, und, weiches das vornehmfie if, ma
brdeuieten ober vörhergejeigten s.cheha-
türki erfnäpffung haben, daß zum Brentpel
durch die Beſchaffenheit ber Luft, die Bas Auchte
und regnicht werden fol, bie Körper-ber X
x Rigel,ausderen unrubigen Bejeigen Ian
Hen Erfolg gu fhlieffen pflegt, fehr angreiie, und
wie es in dergleichenBelegenhelten mihrzugehet:
Aber es wird ung auch niemand lAugtich, do
sieh Dinge vor Zeichen außgegeben ucnan Ann.
ı
6 VII. Remærques contre Mr. Toland:
er Schuldigfeit anhalten läfl, So har|
ch feiner Befchuldigung nach, Toland daru
gangen, daß er nicht gleiche Dinge gegen e
er fegt, indem er einen Arheiften vorftele, ?
guter Gemuͤths⸗ Art fey, und durch gefchid
stehung oder wohl angewendeten Fleiß,
rhand näglichen Wiffenfhafften, zu erbar
igungen gelanger, da er hingegen entwed
jen von Natur wilden, wüften, befrügerifcht
hafftigen Arheifien, oder auf der andern S
‚en fich dieſes gar nicht anwenden laͤßt. Al
enn wir nur bey den Cometen bleiben, wird fi
In Anfehung derfelben niemand auf Erfahru
eruffen Finnen, weil ja ohne Cometen und wei
te erfcheinen, einerley in der t gefchicht,
an man auch zwiſchen denfelben, und den Sach
ie darauf erfolgen follen, feine natü Di
mipffung weifen,inmaffen fein nich ſiehet n
VII. Remargues contre Mr. Toland. 631
te einen abergläubifchen von eben fo guter Art,
als erden Atheiften befchrieben, in den Vergleich
haͤtte nehmen follen, indem er jadurch die Eigen»
ſchafften, die er feinem Acheiften bemelter maſſen
beulegt, felbft befenne, daß nicht die Atheiſtiſchen
Meynungen, fondern die Hülffs Mittel, die fo
oin Menſch von feiner Matur und andern aͤuſer⸗
Uchen Umſtaͤnden erlangt, ihn vom Boͤſen abhal⸗
* ten,
barkeit. feiner Erndte, und Segen feines Vermo⸗
ens urtheilen wolte. Diefe von uns gethane
rderung ift um fo viel weniger unbillig, weil
EHtt, wie wir aus feinem offenbahrten Worte
wiſſen, felbit diefe Ordnung gebalten, und ba exe
den Regenbogen, ber an ſich felbft nichts unge»
woͤhnliches ift, zun Zeichen machen wolte, folche®
vorher entdeckt. Allein die abergläubifchen Mens
hen, welche doch vergangen Grund ihrer allzu⸗
hr ausgedehnten Lehre von Borbebeutungen
aus der Schrifft haben, geben darauf fo wenig
Achtung, ald auf einen andern Umfland, den fie
bey dem Goͤttlichen Bezeigen wohl hätten mer»
den mögen, daß nemlich GDtt nicht allein feinen
Born, fondern auch feine Gnade durch Zeichen
vorher verkuͤndiget, ba hingegen die heutigen
Zeichendeuter ber lebten gar vergeſſen, und aus
den Dingen, bie fie vor Zeichen halten, eitel Boͤſes
(Hlieffen. In Summa, wir halten diefe Mates
rie, wie ſie insgemein von benen, bie ihr beypflich⸗
ten, vorgetragen und vertheidigt wird, vor
ſchlecht, und meiſtens auf Vorurtheile oder Aber⸗
lauben gegruͤndet, wie wir denn wohl eher ſolche
e geſehen, die die Bedeutung der Cometen
darum vor unlaͤugbar hielten, weil eines ſolchen
in der Hiſtorie von der Zerſtoͤhrung Jeruſalem,
die alle Jahre am 10. Sonntage na rinit. vom
—S& abgeleſen würde, Ermehnung aa
Inniemaßte‘ (or aan wrgkicm
Ihe ganiy und ——
der haben /als daß ſte ſeyn / welche man in d
chulen di zu nennen pflege wie es de
[) —— ſeyn — lemand frag
—* täten? Eben fo gehe es, foenm mia 3
—
ĩfragen wolte,welches —
da dieſe beyden Laſter nichts zuſammen
In hätten, ſondern gang unterſchiedene/ m
nur ſtracks gegen einander geſetzte Dinge mw
1, Indem die Arheifterey das Goͤttliche Wefe
© Vorfehung, Tugenden, safter, Strafe
*
woher Sgenwwrgehrimemiend
Pe ae Bi
a el fönnen.: Ir a nicht
INTER ger Beni den: Beaeh p· ioo.
IE TE
Tadeser bier * on — *
RS: rangebracht, als deren font
nem gautzen Buche zu befinden feyn: Uber,
er darinane, baßer, bie Atheiſterey und
u difparatis macht. Denn.es
Iben ja ft fern oͤberein/ daß ſie mit
„‚nernlich mit SOtt und ber Neil,
— daß ſie beyde iheer vor ſich baben⸗
— u biel thun/ und welches abſonder ⸗
RR u. mercten. dab fie beyde in der Repu⸗
nichediel müge find. Es Aush demnach Der
tHlansenicht,tie hier ber Herr Autor thut,
Meel werben ſo fermer-die Warheiten der
Iston’Gejabet, ſondern fo fern er zuviel beja⸗
Meldher. gefinlt denn ſolche Lafler gar wohl
tinanbermtögen herglichen werben. Hernach
3 eren Benoitt Schlüffe
Alhe ſteren nichts nüge,wonoh iedoch
nicht if: Denn man ſireitet, welches
—2 hehe ſchaͤdlich fep, worauf er fich gar
£ einläft, amd von dern Schaben des Aber⸗
en fein Bart —— von dem aber, 43
ringen ſoll nur mas ungew
ne alfo Toland hier Gelegene
finden; ſich aus dem gelegten Garne zu
de AB. Erna xix. Tr
i4 . VII. Remargüies contre Mr. Toland.
‚chen diejen bepden daſtern ſelbſt ——
mit derfelbe um ſo viel geſchickter heraus
eu moͤge / ſie nur betrachten was fie an und
b ſelbſt ſeyn. Nachdem er nun einen wi
ufftigen Diſcurs von der Religlon gehal
ıd gewieſen / wie dieſelbe der Vernunfft gem
thig, nůtzlich und zum Vortheil der
safft ſeht dienlich fey, mache ee endlich"?
chiuß, daß allerdings der Aberglaube, w
biger doch etwas von der Religlon anne!
r der Arheifterey den Vorzug haben mı
ıben er aber eben wie vorhin, nach unfrer li
ı Anmerdfung die Frage verändert, und dı
n Nusen diefer Safler reder, da er nur v
er Schädlichkeit haͤtte handeln follen. Zu
chuff ſolches Schluffes aber zeigt er fern
sder Aberglaube zu den wahren Gründen d
linian mar Dufäbo mache Dan hannelie
VIL Remarquescontre Me, Toland. 63%
ve und verderbe. Hingegen hat er darinne rechg,
daß Bey einem Arheiften die Bewegungs⸗ Urſache,
Gutes zu thun und das Boͤſe zu meiden, fo von
den Goͤttlichen Strafen genommen wird, wenig
feuchten werde, daraus denn leicht zus fchlieflen
wäre, daß die Atheiſterey der Republick fchäde
licher fey, als der Aberglaube, wenn nicht Here
Renoiſt verfprochen, beyde Irrthuͤmer hier bloß
in ſich zu besrachten, bey weicher Bewandniß er
voch zu erweifen hat , daß der Atheiſt eben
darum, weil er die örtlichen Strafen läugnet,
Boͤſes zu chin, bewogen werde, twelches, wie uns
duͤnckt mehr aus der ſchlimmen und boßhafftie
gen Gemuͤths⸗Mei zung eines Menſchen folger,
als aus feinen Lehrfägen. Denn ob man gleid)
einwenden möchte, daß ein folcher Irrthum im
Erkaͤntniß vermägend fey, den Willen zu ver»
derben, fo iſt doch ſolches nicht nochiwendig, und
find, wie Mr. Baile erwiefen, Herr Benoift auch
oben felbft erfennet, noch andre Mirtel vorhans
den, den Menfchen in den Schrancken der äufers
lichen Erbarfeitzu erhalten. Es hat auch Herr p. u.
Benoift wohl voraus gefehen, Laß man ihm ein»
wenden werde, wie ein Arheift zu einem gezie⸗
menden geben, durch die Furcht der bürgerlichen
Strafen ſich koͤnne anhalten laſſen. Dannen⸗
hero ſucht er diß aus dem Wege zu raͤumen, und
macht deswegen dreyerley Anmerckungen: 1.
Wenn, ungeachtet der natürlichen Empfindun⸗
gen, ſo die Menſchen von der Religion haben,
dennoch die Furcht GOttes nicht zulangt, ihre
Suͤnden zu verhindern, und wenn ſie ſich weder
vor den ewigen und zeitlichen trafen, die fie von
zit 2 Its
sv Ti —_
Direg Seite;
rin, ——— *
hfebfichen Geſehen
fie allein En
diefe ange *
fie — An de €
de, fie opıe Schaden öl
der kome man vielleſcht tolefich'd
beſorgt, tie Epicuro, ante ten, daß ein
dit Geſetze übertelet, cr braudye num babey
He Vorfichtigkeit, als er tvolfe, Doch — f
w
infer dem, baf bier Serr Benoilt abermabl son
ser Arheifterey, fo fern fie an und vor fich felbft
yetrachtet wird, nichtd erweiſt; fo iſt es auch eben
nn
S werde eu. die ae ie dt num
7 .
‚Nbanhen 2) wit Sch heru Fern]
Dierauf —— — nn
Stcdancken von einem Bananen bei aa
An Händen, fidnäber bie Gefene ergoben, wabfee "
ne Strafe zu beſorgen hat, Feinesineges zu vey
. ſeyn / und werde derfelhe aichts deffenups
wiger miuhwillig unrecht thun, bey weicher Auge
Flucht es denn ſcheinet / als wenn Here Beneilk
amenne,esentfche alle Furcht in ung über zu bes
forgende Steafen da es doch nidts-ungewöhne
liches Aft;daß manfich auch vor ver Schande ut
übeln Nachrede: ſcheuet aͤber welche ſich Feing
Macht erheben kan. Es woͤgen daher obangefuͤhr⸗
se Gedanden wohl auch bey groſſen und recht⸗
und nicht / wie · unſer. Herrantor
mnualleinben Yraden gemeinen Perfonen fat
(nen, die ucweder nicht die Macht haben; dp
ber aneyn Furcht zu erwerben, oder nicht Alam
den finbenfinnen Den end
‚gu eutgehen,oder endlich eld haben, ſch lo
zu fauffen* Made Bardunkit Dar ämalt nur.
F MRantöute * ———
dem An mi Na Sp A
.. weg De ih von
Deforgnißivo:
ten Rahın
S fentwollen, em Keen dam See 1
? ie wicht fürchten werde, bloß diejenigen Seine:
. Kafauamen gefucht, Damit er fich wider ven
"Bee — — ⏑ — —⏑—⏑ ande
Gtrofeißsaifo bat er auch hier nur die —E
P Vi
andre ——
nein zum Guten an, und ——
nlich die da er deun
hnt / daß dieſelbe
it eben der Noerde, * von der
inn ein Atheiſt kenne Feine andern
—— he hun
die ewigen, und nehme der
enfeit, fich In ———
dmebr zu ſtarcken, weil ———
gehofften Belohonngen Durch)
Hg zu werden, Der Athelſt Hingegen, der
nur auf zeitliche Belohnungen Di
che) Fönne aufs höchfte nichts hoffen, ala ein
Niges Leben In feiner Handthierung , und bey
legenheit den Schuß der Geſetze und wenn
beffelben geniefjen wwolle, muͤſſe noch dazu die
indhabuna der Geſetze allexeit ben ehrlichen
VII. Remarques contre Mr. Tolapd. 639
zeit nur die wuͤrdigſten dergleichen Del
gen erlangten, zum wenigſten wären biefe
von folcher Art, daß alezeit nur der |
[ derer in einer Republick lebenden Men⸗
ſchen derfelben theilhafftig würden, die meiſten
würden in ifrem muͤhſeligen Zuſtande bleiben
möäffen, und viele noch darzu das Gluͤck derer⸗
jenigen, die eine würdliche Belohnung erhielsen,
mit fcheelen Augen anfehen. *
Tt 4 Hier⸗
vEs iſt zwar ber von den unvollkommenen Beloh⸗
nungen der Tugend in dieſem Leben genommene
Bewelß von iemlicher Staͤrcke gegen die Athe⸗
iſten, wir finden ihn aber bey dieſer Gelegenheit
und auf die Art, wie ihn Herr Benoiſt treibt, nicht
ohne Schwaͤche. Denn erſtlich koͤnte man wider.
den Begriff, den der Aberglaube von den en
Belohnungen haben kan, einwenden, baßer e
nicht allzurichtig ſeyn muͤſſe, weil das Weſen des
Aberglaubens, wie der Herr Autor ſelbſt bekennt,
in knechtiſcher Furcht beſteht. Hernach iſt hier
eben, wie oben bey der Furcht, zu erinnern, daß
deßo nicht die Frage fen, wodurch fich Die Mens
ſchen follen bewegen laffen, tugendhafft zu leben?
fondern, was fie bewege? da es denn der
rung nach ebenfalls nichts ungewoͤhnliches i
daß fie bloß anirrdifchen Dingen leben, in wel⸗
cher Betrachtung denn alled dag unrecht anges
wendet ifl, was man von der undolllommenen
Ruhe , die fich in der Welt findet, fagen fan weil ein
Atheift keine andre fucht, und durch Hoffnung ders
felben fich alfo eben fo wohl zu einem der b ⸗
lichen Geſellſchafft unſchaͤdlichen Wandel Tan
bewegen laſſen, eben wie man einen Eſel mit einem
Bunde Heu weit locken kan, welches bey einer
Nachtigall uͤbel wuͤrde angewandt ſeyn. So thut
auch die Ungleichheit der irrdiſchen Belohnun
zur Sache nichts, weil auch nicht alle W
3 Wii Aemarquesiontrenire Tolahdl
gun
Hiernechft jeiget umfer Here Auror Tolat
wie et ſich einmal In wenigen Zeilen gröbik
verfpteche, da er anfänglich vorgiebe, es &)
nten bie Athen, den Unterfehetd ziwlfche
Bender und daſtern weif'jelbiger in dent W
der Dirige elbftflecte, nnd bald doc
#,fiepfeltennfcpts am ft felßer, ſondern mi
b der verſchiedenen Art, wie man eine Such
—J———— Tolands Wort
Yin ſeluem Troctate p. 71. 72. zw befinden
y lauten alfo; Virtutumn &, viiorum, türpt
honefli "diferepandiam‘ "lubens —
bei) ab ipſa atpote rerum ellentig proma
Htähi .-- quamvis nihilabfolute & per ſebo
a aut malum fateatut, fed refpetu tantun
ito ad bonos aut malos ufüs, quibus res quæ
Hinfervit ; welches man denn warhafftig nich
ammen räumen fan. Es mennt aber de
VI; Reikiengwes contre Mr. Toldnd, 64%
Rusenn wre fuchers müffen, diefelben mit ihren
Leheſaͤtzen, welche nichts anders gut und Bft
Neauten, alstwas in natürlichen Dingen derglel⸗
. Sen fen ;fo gut zu vergleichen als es moglich gel
weſen daher denn nothwendig ſolche Wiederſpru⸗
angen evtſtuͤnden. Lim aber die bedencklichen
Folgen der Atheiſterey deſto klaͤrer an: Zag my
Fllen; behäupter Herr Benoilt, da ſelbige Bag y. 139.
Gewiſſen gänglich vernichte. Es behtelcen ja
war die Athelſten den Mahmen, verfilnden abEE
darunter andirs nichts/ als eine innerliche Em
Pfindung, daß man etwas gethan habe, ſo nach
den buͤrgerlichhen Geſetzen ſtraffwuͤrdig ſey. Der
gantze Diſcurs/ den er daruͤber anſtellt, laͤufft da
hiunaus, daß dieſe Art von Gewiſſen, und die das
Her eneſtehende Angſt, wegen der zeitlichen Stra⸗
fen, nicht vermoͤgend ſey, den Atheiſten von ala
Verhand boͤſen und ungerechten Thaten abzuhal⸗ n.140,
ven, indem doch Ihre innerliche Empfindung
nichts anders ſey, als eine knechtiſche Furcht vor
Ber Strafe, welche fie vielmehr durch allerhand
Mittel würden zu vermeiden ſuchen, als deswo
gen ihren boͤſen kuͤſten nachzuhengen unterlaſſen.
&o müfte auch Bas ein laͤcherlicher Atheiſt ſeyn,
ber ſich bloß an die Unruhe, die ihm fein verletz⸗
res Gewiſſen ſiets macht, kehrte, und ſolcher ge⸗
Ei fi) wider feine Lehrfäge mehr durch Me
urcht vor den Strafen, als durch die Straſen
ſelbſt bewegen lieſſe zumahl da bemeldte Unruhe
nicht ſo wohl aus dem Andencken des begange⸗
nen Unrechts, ols aus dem natuͤrlichen Unbeſtand
ſolcher Leute, und dem Llberdruß, ven fie orden®
licher Weife nach einem lange garen Ta
oo | vet
VIE Remarques contreMr. Toland. |
Hrefühlen, herrähre, Weil Toland ſich Hau
Hi —— gefteifft,daß der A
andrer geneigt —
wie man ihm — — .
fteren, die
—— ——— —
wie aus
n,als aus jener Fämen; Hernach gehöre auch d
egung zur Verfolgung nicht zum Weſen d)
verglaubens, fondernrührevon
ent und andern Lirfachen einer
12 bey dem Menſchen her: ı Die Meformirt\
Frandreic hätten zwar dieſe Wiürdungd
ſelbſt herrſchenden Aberglaubens zur FH
ıpfunden, aber bloß darum, weil man den K
1 Bereder, die Unterthanen, die nicht feiner R
fon wären, haften ihn beftändig, und dergls
n Gedancken fönten auch wohl einem Arheift
VIE. Remarguts umtre Bir. Tolasll, 643
. Igngen inägensein Dünde, die man ala Mislio-
starte ausgeſchickt welche denn die freunden Bü
oflegten umdwogeondicfer fin *
*
angeſehen wären, überhaupt
‚bey demſelben viel Höffl
worden, und ſey alſo fein Wunder, daß die Yes ..
een von der Chineſiſchen Regiments⸗Jorm fo
Pc — da fie bey flbiger Rey
ur
ı 0m
| — Bar 52* |
Ihnen alfo das rn wo —— kl thun 2
na ex woſſe, allezeit lobenswuͤrdig vot. In p 15}
China würden aber in der That die 2* |
wor Sclaven gehalten, es waͤre das Meich I
wirken SBerwirrungen und Pertbegen unter
8* Bay man fähe dafelbft eben fo viel Be
‚Zodtfchläge ıc. die Männer wären fiber |
—* Weiber fo eifferfüchtig ‚alsin Spanten und
Italien. Die Eyempel Mr. Maigrot und deg
Kardinais Tournen bezeigten, daß man in Chi⸗
na einander auch. verfolge, und fo habe das vor»
gesehene Atheifliſche Regiment, daſelbſt feinen
Bam Were — da eine Religion im
A Ehina fe DR Begehung
gneynten — hina ſel ten/ eß
fon ihre. Untertanen eine Religion haben.
Die Erempel.der neu entdeckten SSufeln betref⸗
d, mennt Herr Benoift, daß man von denfels
vieles gefch Bau N gefehen, und
wiſſe man aufe —2X e
s aͤas der Einvookurrt
. Dieaee
# VI Kemargueseanene desto.
kurfen, die, bafie fich in fremden Hauden geb
npöenfelben wohltoürden mach) dem Manle
thet haben und da ınam fonfterxoeifen Fönnd,
dleſe Infeln durch Leute die aus andern Lam⸗
a gekommen/ bevolckt worden ſey es nicht
jefheinlich, — ſie keine Neligion ſolten mit⸗
tacht haben. Was ſchließlich Die ie |
Atheiften, Die cin'erbatesischinneführt; bes
ft, fan man deren in zoos. Sahren etwa
fe aufbringeit, daraus noch nicht folge, daf
: gang Arheiftifche Nepublich glüclich feym
I und iſt noch. nicht erwieſen / daß fie ver⸗
ihren Atheiſtiſchen Lehrſaͤtze fo wohl ger
Infer Kaum leidet nicht, dag wir auch das
gehen, fo Herr Benoift wider die Origines
aicas gefehrieben, wollen es aber dem geneige
Sole aim anhoemal mirthailen ton Caro
Deutſche
CTA.
ERUDITORUM
Geſchichte di det et Gelehrten
eigesenstigen Zuſtand
eratur in Europa j
— reiſfen.
Zwan tzigſter Theil,
bey Joh. —E und Schu.
1713.
Inhalt des gtoankigflen Teile. |
Be
Nachricht von Jac- Rhenferdii Leben und Schrij
ten. 1 BB:
Hebrophili Vindiciæ uſus Acceatuuu Mufich 4
Örarorü, L BB
Leuckfelds * Buts leldenſet, Kingelheime
& Northeimenfes, Pag. 6
Hottingerus de Decimis Jud«orumi pag. 61
J.H. Maii Obfervationes$i Pag. 6
„ Les Amufemens du Duc de Bretagne, Pag- 6]
„Lalius Peregrinus de nofcendis & eienglandis an
mi affe&tionibus. pagsı
Voyagede la France par Mf.deRouviere. pag.7«
Danzil Sinceritas Scripturz V.T, pravalente Ke
vacillans. Pag. 7°
Lamb.Bos ExgreitationesPhilologiee. pag.7
38.64) 5&
ER RELEN
——
Hierolezicon —8* cchribllco Thee
logicum & Hißorico-Eccicfiaficumn, ,
logifpesLen Ion, matten ll
icon,
—
BAM, EN ſammen zen D. D.
” iegliches og,
D alles Sürnehmen unter dem
3 Aimmel bat feine Stunde, fagt
Salomo. Und die Erfahrumgläft
uns an der Gewlhheit diefes Aus⸗
ſpruches nicht zweifeln. Dannenhero man
mit gutem Rechte fagen fan, daß die Lexica vor⸗
io ihre Zeit und Stunde unter dem Himmel
kben. Man fehe ſich in dem gröften Theil von
tfchland um, fo wird man befinden, daß faft
eder Buchhändler ein dergleichen Buch entwe
ver in feinem Saden, ober doch zum wenigſten
100 in der Arbeit habe. Es iſt dieſes ohnfehl
har eine Mode, die zwar aufenfüen Stund
Deutſche 48.Erud, IX.fh." u 2.3
65T. Rechenbergit Hieroleicon veait,
d Boden even jo wohl wachſen fans Dos
nicht zu leugnen,daß man fie biß auhero dene
angofen abgefehen, und fich von ihnen de au
ingen laffen.- Db diefe Afpyaberifge Mı
»de zu loben oder zu ſchelten fey, davon hör
m verſchledene Urtheile. Einige hochs
te Leute wollen nicht aflegeit viel davon hal
uud fehen lieber, es werde cine iede Diſelpli
ihrem natürlichen Zufammenhang vorgerra
1. Ihuen aber mit wentgen zu antworten
fehler es auch an dergleichen in allen Wiſſen
afften nicht, und fpllen fie wiſſen, daß ob ihnen
id gegeben ift, auf einen hohen Grad in gätt
ven und menfchlichen Wiſſenſchafſten zir ge
ıgen, doch ſolchen unter taufenden kaum eine
erreichen vermögend iſt. Sie fönnen, wo
n ihnen das Gedaͤchtniß und andere Be
ieha- @räffte nicht ahlenen. folhit nar lehend /
I. Spehtsbergü Huereliuieem race. 643
ün deren Bermögen es nicht flcher, fich viele
Mercke öngufchaffen, in dergleichen bibliochecis
gortzulibus das melfte beyſammen antreffen,
And eben dieſes mag wohl fonderlich die Ucſache
gewefen fenn, welche den Herren D. Rechenber⸗
gen bewogen, dergleichen vortrefliche Arbeit '
dor bie Hand zu nehmen. Es hatderfelbegug
wohl: erkanat, daß zu denen Theologiſchen
Wiſſenſchaffen vielerley Bücher gehören, die
dp. die allerwenigſten anſchafflen, geſchweigs
Daun harchleſen koͤnnen. Dannenhero —*
er
— — — — — —
Wer Geleg enheit wollen wir ein Verzeich⸗
don denen gelehrten Schrifften, bie er fo wo
felbſt verfertigt, ald auch nur zum Druck befügs
. Berk, beyfuͤgen * a. Lixſ.
Athenag gtas gr. lat. cum notis. Lipſ. 1684. 1035.
em. Day. Peiferi Lipha, & Jo. Friderich: oratio de —8
Ademia Lipfienh, Martisb. 1659.8.
% Appendix trĩpartita ad libros [ymbolicos.Lipf. 1686,
vn 390% &
4 Prælectionta & Inftitutiones hiſtoricæ ihid, 169.
12907. 1.
$ De Studiis Academicıs, ibid. 1690. 1692. 12.
6, Novum Tehamentum gracum cum præfatidne
& locis parallelis. ibid. 1692. 1709.24.
V. Laur. Ingewaldi Hliogii hiſtoria lingux Greece,
‚‚.Ibid, 5
8 Summarium hiftoriz Ecclefiaftice, ibid. 1697: 170%
u. Idem in tabulis repræſentatum, ab H. G. We
3’ land, ibid. 31706. 12.
9 Differtstiones hiftörico-politicm.ibid. 1698. 8.
Ws. Hikorie rei Nummariz [criptores Matth. Hoftug
E Guil.Budzus cum prafat, Lunzb. 1698. 4.
. Bxercitationes hiltorico-philologica & Ecclelie
afticæ. Lipl. 1767. 8.
&:Jundaments vera Religionis prudentum. ibid.19e7.
Jap13. 18: Usa
3 11. Tachrichevon Far Rhenferdi
— un
ihnen ein dergleichen Buch/ in welchem der
en alle desjenigen, was maninder Theologie
chwendig braucht, anzurreffen iſt. - Es iſt
bes ein reales Lexicon, in welchem die beften
d nothwendigſten Materien aus der Schrift,
The ologie, und Kirchen · Hiſtotie befindlidp
d. Die mehr als zu ſattſam befante Ger
‚rfamteit des hochberuͤhmten Werfaffers laͤſt
fanden zweifeln, es werdediefe,ob zwarfehr
drießliche Arbeir, wohlgerathen ſeyn. Mun
ten wir auch dem geneigten deſer einige Pro
t vorzeigen, aus welchen man von ber Gute
Wercks urthellen föntez weil aber ſolches ein
xicon , ımd nach Alphoberifber Ordnung
‚fertiget, fo wollen wir einen ieden diejenigen
oben, fo er zu wiffen verlanger, ſelbſt nachzu⸗
lagen überlaffen, Zumahl da auch die miele
Xeben und Schrifften. 649
nebſt dem Werzeichniß von deſſen Schriften
Bieherzufenen kein Bedencken getragen, Es
erblickte alſo der Herr Rhenferd das Licht bieſer
Bet zu Muͤhlheim Im Hertzogthum Bergen
den 15. Auguft 1654. Sein Barer gleiches
Mahmens war Prediger bey der Reformirten
Gemeine daſelbſi/ die Mutter aber Maria, war
kine Tochter eineg Coͤllniſchen Kauffmanns
Micolai Lintelauw. Dieſer Eltern Meynung
war, daß er GOtt ebenfalls im Predigt ⸗ Amte
dtenen ſolte/ dahero ſchickten fie ihn im neunten
ſeines Alters nach Meurs, daſelbſt er biß
funffzehende die Grichiſche und Lateiniſche
Sptache erlernet. Hierauf gieng er nach
Schwertam, zu einem ſeiner Verwandten,
halmeng Henſem, weicher ihm nach Art des
Altingü die Grund · Reguln der Hebraͤlſchen
Sprache beygebracht. Von dar zog er nach
Ham in der Sraffchafft Mark, und fiudterte
daſelbſt unter Gulichio, einem berühmten Phi⸗
fofopto und Theologo, wie nicht weniger unter
dem Hadriano Pauli, Prof. Theologix, Hiftg«
riæ und Linguarum Orientalium, welcher letztere
ihn auch fo werth hielt, daß er ihm die Aufſicht
Sa: Kinder anperfrauete, Nach dreyen
ahren zog er auf die Univerfitaͤt Groͤningen,
um daſelbſt unter der Anführung des Altingik
fih in der Hebräifchen Sprache fefte zu ſetzen.
Es har ihn auch diefer berühmte Mann gar ſehr
"geliebet, und gegen ihn iederzeit groſſe Hochach⸗
tung bezeuget, wie man ſolches aus denen Brie⸗
“fen, die er nach deſſen Abreiſe an thin geichrichen,
und in dem fünfften Zeile feiner Üerte nun
Un 3 teren
3.11. Nachricht von Jar. Rhmiferdü
fen find, abnehmen fan, Erdifpuciete auch
1 vbr feiner Abreife von befagter Univerfix
\ de, Vils Dei, five.de vera Religione, ward
ch unter die Candidaros Minifterii ongenem ·
n, und hat nachdem zu Duſſeldorff verſchie ·
ie mahl gepredigers
In Jaht 1676.ieng er nach Auſterſtam
d hielt ſich dafelbſt dieſes und das ſolgende
iht auf · Sein Abfchen war nicht oueln an ⸗
ein guten Kuͤnſten und Wiſſen ſchafften zu
terrichsen., fondern vornemlich ſich in denen
abbinen mehr und mehr ummufehen. Anno
73. da er faßt 24. Jehr ait war ward er
Rorder Schule zu Franecker und in eben dem ·
son Jahre nach den Tode des Heren Terentii
am er Erlaubniß in denen Orientaliſchen
prachen Collegia }; en. Zeitwährenden
ctorats lleß er esdaran nicht genug fenn, Daß
Lebenund Schriften, &yn
ſchon Prof:ffor zu Franecker gewefen ‚einen
Rabbinen aus Amfterdam verfchrichen, den ee
eine lange Zeit unterhalten, und viel Geld zu⸗
gewendet, damit er ſich deſto beſſer im Rabbini⸗
ſchen uͤben moͤchte.
Indeſſen ward er den 3. Febr. 1683. zum
Profeſſore Linguarum Orientalium & Philolo-
giæ Sacræ nad) Feanrcfer beruffen, als er acht
und zwantzig und ein halb Jahr alt war. Sei⸗
ne Orationem inauguralem hielt er de baptiſms
Adami. In dem erſten Collegio erklaͤrte er
den Maimonidem de fundamentis Legis und
hernachmals des Abarbanelis Commentarium
ühee das 30. Capitel Jeſalaͤ. Seine große
Gelehrſamkeit, der haͤufige Zulauff derer Stu⸗
denten In feine Collegta, den cr auch ſtets behielt,
wie nicht weniger die vielen Wercke, die von des
nen Gelehrten wohl aufgenommen worden,
—* ihn nicht allein auf der Univerſitaͤt zu
ranecker, ſondern auch in der gantzen gelehrten
Welt, ein groſſes Anſehen zuwege gebracht,
Hierzu kam feine aufrichtige und geſchickte Auf⸗
führung, welche verurſachte, daß alle dicjenigen,
ſo ihn Eanten, ihn hoch und werth hielten,
Diefer berühmse Dann nun wäre in An⸗
ſehen dererjenigen Dienſte, fo er der gelehrten
Welt letften können , freylich eines längern Le⸗
bens würdig gewefen , allein er hat feinen Lauf
gar bald geendet. Denn gegen das sy. Fahr
ſeiues Alters mußte er diefe Zeitlichkeit verlaffen,
nachdem er foft go. Jahr Profeffor, und dregs
mal Rector Magnificus bey der Univerficät ges
weſen. Als cr das Isgte Rectorat niederlegte,
Uu 4 X
N. Nachricht von Far. Rhenferdi
It er eine Oration, fo auch nachgchends g
ıde worden , de Principiis & Fundamen)
Nologie Sacre. Es iſt der Hert Rhenft
gange Zeit feines Lebens umberhenratherg
eben. Schon von vielen Jahren her war
nit beſchwehret / daß ex fich offt breiten mufl
an achtere dieſes anfangs eben ntcht
il er elges guten und Harcken 7,
ie; ollein nach der Zeir, als er ſich diefe
sel abzuhelffen, ſtarcker Spelfen zu enthalt
fing, fo ward er dadurch wiel (hwächer, di
m er auf ſolche Art feiner. ordenelichen Ma
ng bersuber ward. Hierauf hatte er na
d nach mit einem Fieber zuthun, welches zw
ht ordentlich Fam, do aber feine Kräfl
hte und ſachte verzehrete. Und alfofam
natürliche Feuchtigkeit eine gemiffe Schärf
. Acken und Schrifften. 653
"aan ba ——
von einem vorseeflichen
Wells man aus der groffen Wiſſenſchafft derer
fehrderften und gelehrreften Spracyen urthellen
fan, Sn feinen Le&ionibus und Collegüs bes
half er ſich niche allein: mit der Se
Sprache, fondern er doeirte auch das
ſche — a —
mifhe, Bon der Oriechiſchen Sprache weh +
er eingroffer —E ——
fehr wohl. Und das Lateiniſche redete er ger
und lerlich.
Sörifften find folgende, welgemen
“ im Franecker gedrudt Hat:
ı Differtationes de desem otiofis Smagoge.
64
imenAnimadverfionum in Cl. Viri (Vi«
Bing) quemoppugnabat, decem viros otiolos.
88
3 Difpofie Scholaflica argumentorum; qui» ·
probatur motiem comporalem nonelle per
Bam peccati. 1693.
+ Difpusatio adverfüs Cl. Wirium;deaing
KOM, five ſeculo venturo. 1693.
5. ExercitationesPhilologiczde dis Judeon
hu hereßbus 1694. 4
— Nihputaie philologica de Serhianis,
* Zichutato Philologica de Antiquitate
Literarum Jodaicarum. 1696. 4.
8. Comparatio Expiationis Anniverfarik
Pontificis Maximi in Vet. Teft. cum unica at-
"que æteina Expiatiohe Chrifti Domisi. 1696.
Uus glass
+ 11. Nachricht von Jar. Abenferdis
9 Invefligatio Prefedorum & Miniftrorum
lagoge, 1700.4
10, Syntagma dillertationum Theologicos
lolögicarum de fliloNoviTeftamenti 1701.4
glei diefer Band verſchledene gelchrte
Tertationes , und unfer audern ach des fül.
rn D. Olearii ſeine in ſich hält, fo ſſehet man
h von dem Heren Rhenferd nidts drinnen,
feine zwoo.dilertationesde [eculo fürura,
ti. De Arabarchis & Eihnarchis Judzosum,
2. 4
u. —— de ratione oblervandi genti-
n vocabulorum Hebraicorum fignihcatio-
n. 7044,
3. Periculum
4. Diffe
i&chom
MO4
atio de Stacun sfalfis verisqug
1705. 4.
x ad loca Hebrxa
VB
Leben und Schrifften. re
‚und es ſcheinet, als wenn die Be⸗
weltheo Kraͤffte unfers gelchrten Rhenferds ſchon
Wer: felben Zeit ziemlich nachyelaffen.
+ Sonft find alle diefeTractare fehr curieus und
noller Gelehrſamkeit, twelches man daher ab⸗
ee kan , weil fie fo haͤuffig und mit vielem
nägen von denen Gelehrten gelefen wor⸗
den. Und weil fie auch allbereit ziemlich rat
geworden, als wäre zu münchen, daß fie iemand
(u. klein Duarto zufammen druckte, ale welches
smart am bequemſten, und von dem Herrn
aferd felbft belicber worden. SDerjenige
Machhhaͤndler, der ſothanes Werck vor die Hand
nehmen entfchlieffen wird, wird gewiß dabey
Keinen Soden leiden.
| Iil.
- Vindicie ufus Accentuum Mufici
. Oratorii.
| Dasift:
Eriveiß , dag die Hebräifchen Accente
. Der manierlichen und deutlichen Aus⸗
. Sprache wegen erfunden worden, De-
nen ungegrimdeten Sägen Johann
ranckens entgegen gefeget von He-
wepnie. Reipzig, druckts Andres
as Martin Schede 1713.49. Bo⸗
m
N Herr Johann Braucke, welchem gegen,
wärtige Schrifft entgegen gefeget wird,
IE fonften ein Prediger im Bremifchen geweſen,
aber , aus was Urſachen iſt uns unbelam, er
Ul. Hebreopbili Vindiie ufüs
ger Zeit feines Amtes entſetzet worden, und
ger fich unferes Wiſſens vorigo in Roſtock
juhalten, Cr hat fonft Anno 1703. eine
Tertation alfyier in beipzig mit folgenden Tin
herausgegeben: Abyllus mylteriorum &
cefieiotum ductu rdy OWEY rercha, ad
1. 1X, 6. von welcher wir hernach zu’ reden
ge Gelegenheit haben werden, Diewell er
v ein groſſer diebhaber von denen Hebräi
senten fenn mag, als hat er ſich über
1acht , und erftlich eine Diacriticam Sacramy
nach auch Concordantias Accenruum Her
icorum berfertiget ‚welches letztere Werck
r noch ungedruckt, auch wohl vielleicht nicht
a Vorſchein kommen duͤrffte. Da er nun
yem erfteren Werck hin und wieder einen Ber
er gefucher , aber feinen befommen koͤnnen,
Meet Mali 8 Orsori.: Ci
| [| 75ER
OR ‚:cots der Augenſchein lehret, mit Meiner
Schrifft gedrucht worden. Souſt find Inder
Eomfur woch ein paar Stellen ausgeſtrichen
Werden darinnen er theils von gelehrten und
wohlverdienten Männern nicht allzuwohl ge
— theils den Hackſpan, Den er zu wieder⸗
egen vorgenommen, nicht recht eingeſehen.
Zu dem kam auch dieſes, daß der Here D. Abicht
in der dem Wercke vorgeſetztan Vorrede von de⸗
sus Accenten gantz eine andere Meynung, als
Der Autor hatte, und alſo durch ſolche das Werck
mehe herunter zumachen ale zu recrommendiren
Alles dieſes nun bewog den Herrn
ea Anno 1710. die Diſſertationem Anti-
bichtianam herauszugeben. Unterdeſſen
gab der Herr D. Abicht in eben dem Jahre feine
Artem diſtincte legendi & interpretandi Scriptu-
tam *.V. T.heraus, wobey der Herr Franck fer⸗
ner Gelegenheit nahm, feinen Gegner, der ihm
noch nicht geantwortet, durchzunehmen, und
ſchrieb in diefem nunmehro zu Ende lauffenden
1713. Jahre zu Roſtock: Artificium Artis
Abichtianz, worinn er felben vieler Fehler und
Irrthuͤmer befchuldigen wil. Wider die
beyde Schriften iſt gegenwärtige gerichtet, wel⸗
che nicht von Here D. Abdichten felbft , fondewst
von einem Liebhaber der Hebrälfhen Sprache
{get worben. W
s iſt ſolche, wie aus dem Titul zu erſehen,
iu ſechs Theile abgetheilet, die wir nach einander
kuͤrtzlich durchgehen wollen.
1. Herr Francke harte in oben gemeldter p. +.
Diflertation den Ort Jeh. IX, 6. nady denen Acs
Seren
8__ Il HebreophiliPindicie was
sen folgender Geftalt-uberfeßer :
Ott) der. da wunderbahr if, ein Rath ·
ber. und ſtarcker GOtt, wied feinen
s Mehia) Nahmen nennen ein Dates
e Ewigkeit/ und Fuͤrſt des Sriedens,
f ſolche Art werden dei Meßla die erftendeen
mennungen genommen „und drei anderen
trfonen gegeben, welchemach des Herrn Frans
18 Meynung die drey Perfonen der Gottheit
d. Allein es wird gewiefen, daß .x) dieNer
s · Art YOU NIPN) wenn der Mahme drauf
zet, allezeit muͤſte überfeger werden, & voca-
urnomen ejus, wiedenn ſolches der Chalddis
Griechiſche, und andere Dolmetſcher
acht genommen! 2) ſchicken ſich die drey
en Nahen auf den Meßiam gar ſchoͤu.
Kan man ausbe u Accen aten nicht errathen,
— hal an vecha mac Shan are
uccentuum Mufci & Oratorki.
einer. geſchickten Aus ſprache geiejen , fü
DaB man die Stimme bald erhoben, halb fallen
Laffen : welt die Mahmen derer Accente uns
ſelbſt darauf führen: und endlich, weil folche
wicht allein in der Bibel, ſondern auch in der
Mifchna und Targum Onkelos vorfounmen. -
Dieraus ſchlieſſet Here D. Abicht, der vornehm⸗
ſte Endzweck derer Accente fen nicht eben con-
angere & diftinguere voces, und zwar aus der B: I4«
ache, weil bipweilen ein Wort sweeue Accen-
re hat. Der Herr Srande mag diefes wohl
wicht recht eingenommen haben , und meynet,
- wma wolle aus denen Accenten gar Muſicali⸗
(ie Noten machen , Die da anzeigten, wie man -;
wach heutiger Art derer Juden den Codicemabe
ſiugen fol, Jnſonderheit aber giebt er vor, die
orte, fo zweene Accente haben, müften auch
gedoppels-gelefen, und per Epizeuxin wiederho⸗
jet werden. Es wird aber gewiefen, daß der»
gleichen Nachdruck, fo bey der Epizeuxi erforder?
wird, in denen meiften angeführten (Ereinpels
Feine ftart finde, - Mehr dergleichen auzuführen
Seider unfere Zeit und Gelegenheit nicht, zumal
da auch denen wenigſten Ltſern mit dergleichen
ſubtilen Sachen gedienet iſt. Zu
' 8, Berner hat der Herr Fraucke denen Ace. 25,
centen einen ſenſum hieroglyphicum sugefhrien
ben , vermöge defjem dem Leſer in der heiligen
Schrifft etwas durch felbe zu bedencken gegeben
wird. Zur Probe koͤnnen die Warte aus dem
Abyſſo myfleriorum p. 8. dienen, da er alſo
ſchreibet: Per Makkeph illud in ao SE
BT IPD indisacur nokram alutım a Chuh
' Dan
fo U. Hobreophililindiciemfir
ktivitate non elle feparandam, ‚ PerJeihil
nctivum, adeoque digtioremaccentum huLias
catur hunc Din fe, &operfeelle excellentioris
iginis & naturz, quam ille 7%: Quodimezis
(hie eredimus, quia Deus nihil fruftra facit nee
inimum pundtum fine caufa ponit, (Es werden
er Yon unſerm Autore andere Exempel mit
en dieſen Accenten angefuͤhret, dabey doch
tgemeldte Anmerckungen gantz und gar keine
att finden konnen. Uder dem fo iſt man unge⸗
ß, was man bey dieſem oder jenem Accent vor
edancken haben fol, und wuͤrde ein Gelehrter
it foldyen hier, ber andere dort hinaus wollen,
d alfo des Streitens fein Ende feym. Und
il der Autor bey Gelegenheit auf dte Kabbie
gebracht wird, fo zeiget er feinem Gegner vie ·
Fehler, die er in deren Erklärung und Uber⸗
.2yellnee Mifei & Onareil. “u
ee
Be Sci Meymmgen nur hiſtocſo er
a w. Ba
köites Buröfeldehfes;Ritgeiheie!
"mens & Norcheimenfer. * '
” Das if: RE
iſtoriſche Befeheeibung derer Kloſter
2 dmeßfelde, Rugelheim, und
Blafıi. in. Northeim, aus richtigen
unden zuſammen getragen von
Dohann George Leuckfelden, Paftı
Amar. im Groͤningen der Koni
J Sorlekaͤt derer Wiſſen⸗
Mitgfiede, - Leipzig and
a
EIN 3 Hıforie ⏑ —— I rofid
Stüd der Kicchen-Hiftorie, als. auswels
cher man den Zuftand der Meligion, wiefalchen
Amvorigen Zeiten befchaffen gemefen, gar genau
äbnehmen Ban. Uber dem harten die Womde
Mn denen mirrlern Zeiten ale Gelehrſamkeie
Bleichfans gepochtet, dadem foldhe faft nirgends, .
als tn denen Alöfern und bey der Geiſtlichkeit
mgutteffen war, und kan man alfo den Zuſtand
derſelben nirgend beffer , als aus denen in Rice
ben md Kloͤſtern befindlichen Machtichten ders
wehmen, Iſt es dannenhero ubcht ale riun
Denifipe MB. Er xt, Kylie
2 — —
lechte und unnhe unnüßeArbeit
—* el es har
‚” äy
5 Be hr nach verſchledenen
ngen von Staͤdten amd ——— noch *
rinuen fortfaͤhret obbenahmi
in Klöftern Nachricht ei N
2. Das Klofter = — an der
Hin dem Herkoglichen
ide Eafenbergifchen de en 6
», Minden umd Uplar
ngefehr ums Jahr Eprifi 1090. von Hel
> Grafen von Northeim, und deffen Gema
Gertrudis geftifftet, auch fo gleich mit di
iedenen Gütern beſchencket, und non Kayı
ineichen dein IV. mit groffen Freyheiten b
adiget. Solche beſtunden darinne, daf mi
unüher Ana Elaſtor einiara Mochr hahen fall
__sRötgelbeimenfis, &$ 51 &f Northeimenfes. 663
Abvocaren * wehlen, aub Marck · und
nach denn Goßlarifhen Fuſſe au .
möge, Wie denn auch die Ming Ge⸗
eg hon denen Aebten nicht. bepfeite gefer
worden ſondern fie. haben verſchledene Geld ,
orten, gemünger , auf; deren einer Selten das
pr des Abtes mit feinen gewöhnlichen Habit,
‚auf der andern, aber ein groſſes Sateinifches B.
‚mit einem durchgezogenen Abts · Stabe zu
geweſen iſt. Der erſte Abt dieſes Rioferhuß
\ Americas, die andern Fan man bey-dem
‚Autore felbft nachleſen. Weil aber diefes Klo: = a
fier wegen der fo genannten Vurffeldifchen Unfs
on am meiften beruͤhmt geweſen, als iſt noͤthig
yon pr etwas ne
83 bach in deneg en Zeiten, daß in
Venedictiner- Orden, dem auch unſer Klo⸗
dentlihenie.
— ofter- ine —e
Pr rc rein weten, Ds
. derſelb ledene Congregaup-
‚zes abtheilete, unter welchen fonderih de»
‚Sugar in Franckreich und Monte Caflino ig
‚befaut waren. Alsnun u Cain,
. falls der guten Zucht in Deutfchland eben
dogieign auuis var fund: manfchon im, . ,
n.berer Kirchen und Klöſter, tie
man ei eserfebemfan aus einer abfonderlichen
ic zu nme toi. 4 7 ——
2⸗ſtiei⸗ jeben, die er
hernachmad —* und dera dyd
p333. . —ES
8 waren ie nicht8 anders als Di and
¶ Leucfelds Matigge Baron,
finiger und Baſeliſchen afelifepen Concilio fehlütg
He vor die Hand zu 9 ee
hes berfchiedener Lim
he thun laſſen. ee
ns Johann von Minden, ein Brude
"zu dreinhauſen Welcher fich der guren
1 wohl annahın, und folche anfangs iu Kle
Eluß /hernach aber auch zu —
Ichen benden Orten er Abt war, ſcharff
te. Allein diefer kunte den Gen rne
en Anftalt nicht gar erleben, ln
ıchfolger Johann vom Hagen * brachte di
ıche fo weit, daß alle umliegende Kldfter fid
fer Burßfelde zu einem guten Exempel vor
Teten, worzu fich denn andere mehr nach de
t gefelleten, und ift daraus nach und nach di
arßfeldiſche Union und Congregation ent
nden. Zu ſolcher fhlnaen fih nun eine ara!
"Mhmgelbeimenfer, & Northiimenfes. 665
2m Der Hildespeinifchen Diosces jüle
Venen Henen alten Ghräflicyen Schlöffern Bob.
*8 uud Loͤwenburg. Es ward im. um P- 197%
— * von einem Grafen von Riss
at PA * Fraͤulein en Lan
te ſolche nachgehends ziem e w
Pr auffuͤhreten, als beſchloß Kayfer
3* Anno 115 1. mit Einrat
wer. Geiſtlichen, ſolche anders wohin zubringen,
und Das Kloſter niit. Eonventualen Benediche :
ner Ordens zu befegen. Es wurden auch 6 *
gleich Anige Brüder aus dem Michaelis⸗Klo⸗
ſter zu Hildesheim dahin gebracht, und das Klo⸗
er nach * nach ——— Hüs
desheimiſchen und aͤdtiſchen liegenden -
Gütern bereichert, .. Anno ı521. ward biefesp. =
Kloſter durch Schwerdtes Gewalt denen Her⸗
Kogen von Braunſchweig und Luͤneburg unter⸗
worffen, aber 1650. im Weſiphaͤliſchen Frieden 1
wieder an das Stifft Hildesheim uͤberlaſſen.
Der erſte Evangeliſche Abe war um das Jahr P-
1570. Heinricus Wirſchius, der ſich auch Anno
4577. der Formulæ Concordiæ unterſchrieben.
Es hatte aber derſelbe mehr nicht ale zweene
Mach folger, maſſen es hernach denen Catholi⸗
cken wieder eingeraͤumet worden.
* Mortheim iſt eine mittelmaͤßige Stadt p mp
tm Hertzogthum Braunſchweig bergi⸗
ſchen Theils zwiſchen — Einbeck,
Göttingen und Oſterode. . Ste ift hen nor dee
ser Sächfifihen Kayfer Zeiten ein offener Ort
gewefen, von Kapfer Heinrich dene L. aber zur p. 320.
ram Reicho⸗ Sr zn ——
5 IV, Keuckfelds Anrigg. Bursfeldenfer,
e davon benannten Brafen ftanımten ab'vı
yſer Otto des 1. Bruder Helurichen, tele
—
Yin einer hierüber v jgten
worffen werden. Einer nun unter ihnen Dt
chog in Baͤnern und Graf von Norcheim;hi
ver Mitten des eu fften Johrhun derto zur &
ves. Heil; Blafi ein Kloſter geftifftet, und m
medictiner. Mönchen und Monten zuglei
etget. Weil aber ſolche nicht viel guresm
ander ausheckten, als wurden ſie Anno 123
Augeben Otto des. l. Hertzogs von Brau
weig von einander; geſtallet, und die Nonn
verſchledene Kiöfter herum vertheilet. C
ſolches Kloſter das Gluͤck gehabt daß es vi
ſſe Kaͤſten vol Reliquien überfommen, wo
er wohl die aͤlteſten und denckwuͤrdigſten d
ab Moſis und die Ruthe Aaronis geweſe
Rüngelbeimenfes, & Nortbeinumfes. 667
‚nun ſoiche Proceßion angehen folte,mu*
Be die Priefierſchafft von Sixi Kirche, und die!
Ealands Herzen mit denen Schülern und“
Vürgern aus der Stadt auf das S. Blafii‘‘
Kofler kommen/ da ihnen denn die Mönde‘“
aus ihrer Kirche mie dem Palm - Efel eutge⸗
gen giengen, und das Rex gloriz mit denen“
Schülern anftimmeten, und dabey dem Efel.“
Reuter mit Palmen Zweigen allerley Eier Be“
zeugungen madıten, auch in Proceßlon durch“
die Stadt giengen, und nach deffen Endiyung‘“
im Klofter dic hohe Meffe Hielren, und die Wei.“
kung is Feuers und der Tauffe verrichteren.t
Un nun diefer Palm⸗ Efel nicht auch (m die‘“
Sixtus- Küche und Calandes⸗Capell zus. Sebaſti·
an geführet, ſondern vor denenſelben vorbeyge-“*
gar wurde, fie auch dag Recht der Feuer-und“*
jaffer-Weihung in folchen nicht haben folten,“*
darum fie doch mit der Buͤrgerſchafft bey dem«
Abte Anfuchung thun lieffeu, aber von ihin ab-“*
feblägige Antwort befamen, als verflagten fie‘
ihn vor dem OfficialzuMörchen. Diefer hielt
folchen Streit fo wichtig und intricar, daß er““
felbigen ‚nicht zu entſcheiden fich getrauete,*
deßwegen verwich er fie (ämelich an das Maͤyn⸗
tziſche geiftliche Gerichte in Heiligenftade auf“
dem Eichsfelde. Hiermennetenunieder.firei.+
gende Theil die Endſchafft feiner Kiage mir
Sem Rechte zu erlangen ; allein die Herten dies
fes Gerichtes hielten ehenfals ihrer Meynung!“
nach/ die Sache vonfolcher Hoheit, daß fie fol-*
che müften an den Er Bifchöflichen Srußlzu®
Mäyns und deffen Serial gelangen laſſen.
—
”
8 Wi XeuckfeldsAndigg.Bürsfeldenfe,
Ib num wohl der damahlige Ergs
nit feinem Collegio faſt drey di
Strelt pro und contra ventilirte, N
och im dieſem Proceffe fein Ead-Urtheil‘
ven laffen, fondern die fireitenden‘
durden von dar an den Pabſt in Rom Julium
l. zur Enefheidung abermahls weru
Run hieltejederman davor / es wiirde hier eine
Hehe gerechte Sentence ausgefprochen werden,
af niemand mehr Urfachehäree, fib umelnen
Efel und deffen Procepion zu zancken zallein
er Heil, Barer erfante fich felbft hierbeguor
jcapable darüber einen Ausfpruch zurhln, das
ero ließ er ein an den Abe und Prieſterſchafft
Ingerichtetes Schreiben ergehen mit vaͤterll⸗
yon Befehl nach dem allerbeften hierinnen ſich
ı vertragen, und diefe Affaire nicht wieder an
en Päbftlichen Stuhl gelangen zu laffen.Dier
_ Ringelbeimenfes, & Northeimenfes. 669.
ihen, darnach dag gemeine Bold in guter Orb.“
klang fommen, biß auf des Klofters Hof, und“‘
ben Dalm-Efel mit Singen und Palm⸗Zwei.
gen annehmen, und den Palm dafelbft weihen,“
—— han ‚und die Meffe fingen helffen.“
ach der Meſſe ſolten die Herren des Klofers “‘
ch die gange Priefterfchaffe mie alleme⸗
VBolcke den Palm⸗Eſel mit voller Procegion'*
aus der Klofter,in 8. Sixti Kirche begleiten, den“!
Palm weihen, und die Meffe daſelbſt halten,“
wie in der Klofter» Kirchen gefchehen, von dan.“
nen man in der Proceßion von S.Sixto zu der“
S.Fabiani und S. Sebaltiani Cape gehen, da-«*
ſelbſt Meſſe Iefen und das Palm⸗Feſt befchliefe*
fen folte. ‚“
- (3) Solte audy die Priefterfchafft und Ele-«
riſey die Herren des Klofters S. Blafıi aus Dies“
ſem Ort wieder in ihr Klofter begleiten, und dar,"
auff ein jeder an feinen Ort fich verfügen.“
Und diefe Ordnung iſt gemeldten 1511. Jap“
res gehalten worden, welche Eſels⸗Proceßionee
abft Julius Anno 1513. mit einem anfehnli-‘*
cieffe und Paͤbſtl. Autoritaͤt weitläufftig be,“
Präfftiger. “:
Eben zu obgenannten Abte Henzici Zeiten p,
gieng das Licht des Evangeliiin hiefiger Gegend
auf, welchen auch viele Northeimiſche Bürger
folgeten, und Eonte er, ob er fich gleich ſehr darwi⸗
der fperrte, doch nicht verhindern, daß bie Pfarr⸗
Kirche S. Sixtidenen Evangelifchen eingeraͤumet
ward. Bein Nachfolger war Johann Weck, p. a5t
mann leiter Abt des Klogere Nortcheim welches
57 a
av —— ie Judsorum.
1.das Jahr 1566, gat einyieng ‚ üls eye in
a Eonventualen von ae
3, und der Rach der en
ıfpruch: hate , —— ar erlauge
idlich iſt noch zu gedencken Anno 157
ınelleus Lubecus, *
Sixti, eine Northeimi ie ſehr
ifftig. gefchrieben, deffen.Mlc. der H dere
dalberfommen ‚umd. das beſte dat ng
uwaͤrtiges Werd — er
Nmupo mar ——
lologieus de Decimis Judzorum dec.
Das iſt
eſchreibung derer Juͤdiſchen Zeche
den ‚beftehend inzehen Exercitationg
pp toohl aus dur heilt gen Schrifft al
V. Hottingevus de Decimis fudæorum. 671
men. Bester der Hottingerifchen Familie era
wbenen Ruhm keines weges fallen zu laffen,
bern Denfeiben deſto mehr zu verherrlichen ges
men fen. Lind in Warheit werden ihm die
elehrten vor dergleichen deſto mehr verbunden
m, ie ſchwerer und verwirreter dasjenige noch
mer bißanhero gewefen , worinnen er feinen
eiß zu erweiſen bemühet iſt, weil Dadurch des
w tichhabern der Echrifft ihre Arbeit viel
chter gemacht, und alles Dunckele in eine er»
Infihte Deutlichfeit gefet werden tan. Es hat
ee den Hn. Autor zu vorhanden habender Are
IE unter andern vornehmlich bewogen, damit
‚ mac) erhaltener Sreneit die Juͤdiſchen Anti-
en auf der Cleviſchen Liniverfitär zu
aisburg zu lehren, öffenelich barcgun möge,
a6 man desfalls von ihn zu hoffen habe,
Die Vorrede iR hauptſaͤchlich dahin gerich⸗
', denen, fo in PhilologiaSacra etwas zu thun
fonnen, die Nothwendigkeit und Mutzbarkeit
x Wiffenfchafft vormahliger Gebräuche vorzu⸗
fen, und benennet darneben die Autores, wel⸗
e von den Zehenden derer Hebraͤer etwas in
ruck gegeben haben, Ob nun gleich berem
werfchiedene find, fo hat doc; nichts deſtoweni⸗
e.der Herr Autor die Sache in einem folchen
uſtande gefunden, daß fie einer weitläufftigerg
D deutlichen Ausführung bedürfftig. Und
demnach dieſe Arbeit fo wohl gerashen, daß
tdeder, welcher von diefer Materie Nachricht
rlanget, und diefe Exercitationes mis Bedacht
£rhliefee , wird geſtehen muͤſten, er habe
rinnen ſattſame Benuge —* weil
KA
EV Hottingerne de Dechniis Judeorım.|
n nicht allein alles ordentlich vorfteller, 1
tZeugniffen der heiligen Schriffe und ander
idiſchen Seribenten bewelfet ſondern au
s in dieſen angeführten Jenguſſſen uoch ett
ickel und unverſtandlich ſeyn möchte, ingrd
es licht zu ſetzen / fich augelegen ſehn läffer,
Nachdem In der er Exereitation.t
ihnen, mit welchen der Gebrauch wa
ſo wohl in Hebrätfcjer und Gricchlfcher,a
d Late iniſcher Sprache ausgedruckt wird, e
tee, und inſonderheit angemiergfet worde
3 man derer Lateinet Decimationem vom
: militaifhen Gewohnheit anzunehmen h
‚ da man die Verbrecher fpielen laſſen, ui
ezelt den zehnden davon zur Straffe gezog
tte; fo unterfucheter inder
Andern Exercitation das Alterchum ur
1 Urfprang derer Zehnden , welchen er.tı
V::Hostingerus de Decimis Judeorum. 6 73
Die ðdritte Exercitatiion fäher an den im
Moſaiſchen Geſetze gebotenen Zehenden zu bes
ſchreiben, und theilet man die Materialien, von
"welchen der Zehende gegeben werden muſte, ein
in Erd. und BaumsSrüchte, wie auch In Rind⸗
"und Schaaf Bieh wohin denn das Ziegen: Vieh
mitzunehmen: Woben fo mohl die. göstlichen
Gefetze ausder heiligen Schrifft, als auch derer
alsew Süden Auffäge ass der Miſchna angefüße
ret, und derofelben Worte nach ihrem eigentli⸗
chen Verſtande unterfucher werden. Auch
laͤſſet man nicht vorben, Diewegen Matth. XXI,
23.und Luc. XI, 42. unter denen Öelchrten enge
flandene Streitigkeiten zu erörtern, Es hält
ſich aber der Herr Autor zu denen , welche bes
haupten , daß auch die Kräuter hätten müffen
vergehendet werden, und der Heyland die Phari⸗
feer nicht darum getadelt, daß fie den Zehenden
von Rümmelu.d.m. gäben, fondern daß fieges
mennet dem Geſetze GOttes genung zu chum,
‚duch Beobachtung folder geringen Dinge,
wenn gleich die wichrigern dahinten blieben,
Letzlich bemercfer er auch, daß dergleichen Sa⸗
chen, welche. man zur Hungers + Zeit aus Ne
gegeſ⸗
hernach fo wohl von David im 120. Malm, als
auch von dem Apoſtel Paulo in der Epiſtel an die
Hebraͤer mit ſich ſelbſi verglichen werden, da
doch, anderer Umſtaͤnbe zu geſchweigen, bekannt,
daß in einer Vergleichung zwey Subjecta ſeyn
muͤſſen. Ver die Meynungen derer Gelehrten
beyſammen ſehen will, der ſchlage Spanhemũ
Commentar.in Epiſt. ad Hebr. nach, als welcher
von bem Herr Aucore unter andern angeführten,
Audoribus ausgelaffen worden:
4 VirHottingerus —
Jeffen oder welche a —
dabt / ſondern iederman
Ken in ng ibn
us men, fiebenden
Bbargr"Jahoe (ie Zehenben (mm angehen
rden ; er verwirfft auch endlich die Mehnung
serjenigen, welche vorgeben , die —
in denen Käufern gepflantzten Bame
Iren ‚dee Ian“ ai ————
veſen.
Anlangend die vierdreErraion fon
t dleſelbe von der Zeit, binnen welcher der
ınde Theil von denen Baum / und Feld ⸗Fruůch ·
muſte abgeſondert werden, Da man denn
rnehmlich drey Stuͤcke zu beobachten vorſtel ·
‚als anfangs, wie die Zeit mac) unterfchle«
ter Früchte unterfdyiedener Neiffe auch fey
terichieden aeweſen: alwo erflärer wird, mas
man, daß die Srüchte, wunn iſſe suis
ver Dlelffe gelagert, nicht eher haͤtten bacnen ges
wegken werden, biß man den Zehendin davon go⸗
geben ‚Baben aber viel wunderliche Lirnitaionen
Yerloiümen: z. E. Wenn die Früchte durch ein
öffentliches Thor hinein "gebracht: worden / fo
"müfle man fie verzehenden; ‚brachte man ſie
aber. durch einen andern heimlichen Wey in die
Stadt oder des Beſitzers Wohnung, fo warch
fix feey, und was ſolche Kleinigfeite mehr flug,
weiche wir um beliebter Kuͤrtze willen äbergehemg
wie wie denn auch nicht anzufuͤhren geſonnen
find, was von denen ſechs Dingen, die dew Zehn
Dei zu geben verbunden, gar gelehrt vorges
bracht volrd. Wenn nun etwas von einer
Feucht, die verzehmdet werden folte, gegeffen
wurde, nennere mon es Thebbel, weidhts Wen
Gehkutert wird. Die Straffe vor dieſes Bern
brechen wurde nach der Juͤden Meynung von
AOet ſelbſt vollfuͤhret, und da man wenig Er⸗
empel anzuregen wuſte, von welchen man haͤtte
„. Namen verſichert ſeyn, Daß einige Leute deswe⸗
gen. von GOtt unmittelbahr wären geſtrafft
worden, ſo maaß man denenjenigen ein ſolches
Berbrechen bey, welche vor den 50. Jahre To⸗
des verblichen. Die weltliche Straffe, ſo dar⸗
Was nunm betrifft die Perſonen, welche dem
Debenden zu geben verbunden waren nebſt dem
Dete/ wo man denſelben abgeben muſte, davon
i Nachricht zu finden in der Exerci»
tatioii: .. Diefer war das fand Iſraels, wos
durch vorftanden wurden nicht allein die Leavea
dexre
an
Vegüterten, na dem
henden, nochmahls den z Ha
igren Früchten en, und,
von Jeruſalem entferner, verkauff
aber an flatt Des Zehendens aufh
fie aber nur eine Tage» Reiſe vo
brachten fie alles In natura dahin, ı
V. Hotsingerus de Decimis Judaorum. 67%
— nn —— —
darzu eingeladen worden: daß man muthmaſ⸗
ſet, es ſeyn derer erſten Chriſten agapæ daher
entſtanden. Die vierdte und letzte Art derer
Zehenden wurde betittelt Decima pauperum,
und befchreiber ung der Herr Autor dieſelbe (m
der achten Exercitaion.. Es wurde biefer
Zehendenvon denen Wohlhabenden nicht allein
denen Armen insgemein,fondern auch denen uns
vermögenden Leviten, Profelyten, Wittben und
Waͤyſen gegeben. Diefen bedürffeigen Pers
fonen war nun gefegt theils des Morgens, ums
derer Saͤugenden willen indern gegen den More
gen ihre Kinder ſchlieffen, theils des Mittags,
da auch die Kinder mitgenommen tverden kon⸗
ten, theils des Abends, wegen derer Alten ſich
bey denen Reichen einzufinden,, und ihren Theil
zuempfangen. Damit man aber nicht auf die
Sedanden kommen möchte, ob hätten die Ju⸗
den alle Jahre fo viel Zehenden geben muͤſſen;
als in welchem Fall fie wenig würden behalten
haben 5 fo füge der Herr Autor eine. Tabelle
Hinzu, aus welcher erhellet ‚daß ‚da alle Juͤdiſche
Gewohnheit nach einen fiebensjährigen Umlauff
zu meflen, dor erſte Zchenden ale ſechs Jahr
nad) einander, und alfo fehsmal 5 der andere
Zehenden viermal ‚nemlich das erfte und ans
dere, vierdte und fünffte Jahr; der dritteZe⸗
Henden oder Decima pauperum nur zweymal,
nemlich das dritte und fechfte Jahr, gegeben
worden, Darauff fodann das fiebende oder
Ruhe⸗ Fahr gefolget , in welchen alles frey ges
wein. Bey Abhandlung aller tegt serzehltce
Dinge haͤlt der Herr Autor einerlen Ordnung,
Deusiche Ad.Erad,£X.th, Yy ko
8 V.Hottingerut de Decimis Judeorum.
vem ex beſchreibet (1) die Marerte,(z) dieh
ven, (3) den Drt,(4) die Art , und (5) die A
ter Zehenden. Hin und toleder werden Ci
werfen singeflreuet „und auff diefelben
twortet, auch alles entweder ans Schril
tellen, oder Juͤdiſchen Zeugniffen enıfd
[3
Damit num aber ein jeder ſich nach dem gd
ben Gefege richten ‚und. den Zehenden rich
ffernmöcbte, fo war denen Juden von OL
5. Buch Mof, am 26. verf.izre16. ein E
rgeſchrleben, welchen ſie an dem letzten Oft
ıge Im Tempel öffentlich ablegen muſie
id von demfelben iſt zu leſen die neunte Ex
aton, Es war an diefen Eyd nicht alt
3Bolf, fordern andy die Leviten, nicht ab
Profelyten gehalten, Weil aber Era nu
Wiederkunſſt ans der Babyloniſchen €
Vkorungerux de Decke Judzerim. 679
: Autor weitläufftig von dem fo genannten 1n27
super zweiffelhafften Dingen handele , wie man
«Ach, im Fall einem deßwegen ein Zweifel entſtan⸗
‘Den, zu verhalten gehabt. Wiewol er dabey
- sach aumercket, daB nur der ungelahrte und une
:verftändige gemeine Pöbel, nicht aber bie Ge⸗
-Ichreen und Geſetz + SBerfländigen ſich des Ze⸗
:Genden entzogen. Dahero mann ein Gelehrter
mit begeiner öffentlichen Mahlzeit oder Gaſte⸗
rey zugegen gemwefen , hätte man dieſes vor ein
Zeichen aunehmen koͤnnen, daß es mit dem Ze⸗
henden feine Richtigkeit habe. Lind dieſes war
demnach von denen Erd » und Baum » Früchten,
welche verzehendet werden muſten.
. Die andere Materie des Zehenden war bad
Vieh, wovon die zehende Exercitation aus⸗
-führliye Nachricht. errheilet. Es bemerrket
der Herr Autor hier vor aden Dingen dag Vich
welches verzehenpet wurde, und erweiſet, d |
durch das Wort NPa Rind +» Vieh, duch TE
‚aber Schaf » und Ziegen» Dich angebeuter wer⸗
de, Die Abfonderung des Zehenden fol alſo
gefchehen ſeyn, daß der Befitzer infonderheit das
Schaf. Vieh in einem Stall zuſammen tkreiben
und die Thüre fo einzichen ließ, daß nur ein Stuͤ
auf einmal ausgehen Eunte, Man zehlete Stuͤck
vor Stuͤck mic einer Ruthe, und allegeit dag
zehende bezeichnete man mit einer Striemen
auff den Mücken ı Da es dent aber gleichviel
war, sb man von der erftern oder beheben Buhl
je zehlen anfieng, Diele Abſonderung des
‘ geſchahe nun fünffjehen Tage vor
Dein, Pfingſten und dem Feſte der Laudechde⸗
F y y% Wx
>» VE Maii Obferusttiones Ss
‚und wurden die abgeſonderten Thiere mel
atheils zum Opffern gebraucht , umd non ber
1 Eigenthums » Herren und derofelben angt ⸗
rigen zu Jeruſalem auff ermelderen Felt: Th
averzchrer. Dochdurffie niemand von ders
ichen Fleiſch effun , eherund bevor das Blut
mdenen Thieren anben Altor gefprenget more
r warı Es mufle auch binnen zwen Tagen
deiner Nacht allesanfgejehrer werden, Mer
leh erbete ‚oder mit andern in Gefellfchafftber
n war von dem Zehendeh frep, fo lange, biß
rihm, als Eigenthums · Herrn die Heerde ſich
mehtet hatte. Und dieſes iſt alſo der Jahelt
fer gelehrten Exercitätionen, ſo kurtz ale wir
edenfelben haben faſſen können, Wir wuͤn ⸗
en nicht mehr ‚als daß der Herr Autor die ges
rte Welt ferner mir dergleichen wohl ausge ⸗
eiteten Schrifften erfreuen möge, als wozu
VI. J. H Mai Obfervatiomes S._ 68t
d man gleich viele dergleihen Werde
ſchon in der Welt hat, fo die Heil Schiffe
Stuͤckweiſe unterſuchen, fo hat ſich doch der Here
Autor * nichts abfchrecfen laſſen, eine ſolche Are
beit vorzunehmen, weil doch nicht einer alles auf
einmahl fehen, auch fie nicht ohne Mugen abges
ben fan. Er hat demnach so. Schrift Stellen,
ohne einige Ordnung in acht zu nehmen, ſich auge
erfehen, welche das erſte Buch ausmachen,bie wie
vor diefes mahl fürstich durchgehen wollen.
Gleich anfangs unterfucherer , wos denn durch p.r:
die TDWu verfichen ſey, die der Ana Ge-
nel. XXXVI,24.erfunden. Er meinet, es fey
ein Kraut, ohneracht man die Art defielben niche
eigentlich nennen koͤnne, und habe man ſolches
hernach zu alleryand Zauber. Künften gebraucht,
Dergleichen auch fonft Hæmoniæ herbæ genen«
nefwurden , daherder Herr Autor feiner Mei⸗
nung nach warfcheinlich fchlieffer,eg hätten foldhe
99 3 herbz
» EBift derfelbe ein Sohn des berühmten Theologi
gleiches Rahmens, und bat fih biß anhero bey
der gelehrten Welt durch fulgende Schrifften bes
kannt gemacht.
1. Maimonides de jurihus anal ſeptimi, cum verſions
& notis. Francof. 1708. 4. u
ae Dip. de Abarbanele. Altdorf. 17109. 4.
3. Maimonides de juribus fimbriarum cum verfione &
notis. Francof. ıyıo, 4.
4. Don Haaci Abrabanielis V VDVD fwepız-
co (alutis in latinum fermonem converfys. Franoof.
1711. 4
3. Difp. de corona fapiengiz. Gieſſ. 1712. 4.
6. Difp.de corona juſtitiæ. ibid, eod.
7. Dilp. detempore Palchagos Chrifi ultimi. Vo, 1712.
VI.J.H. Mai Ohfergariones Si
2 Hamonix ihren Nohmen von denen hie
adlichen SWN. * Den Ort Marc. Xhn
rd
ẽ N Üben diefed Work gar vieles aefhriehe
vorben, ſo daf man ſolches alles anzuführen €
‚ige Bogen haben muſſe Wir find auch nid
efonnen davon weitldufftig zu reden, fon!
vollen nur vor diefesmal als etwas nı 5
ichten, was die Gelehrten jüngftbin über foldht
usgehecket. Es hatfich nemlich ad ‘
ter gefunden, der ed aus ber Chineſiſchen Spri
be herleiten will, und faget ‚es hieße auf Chin
hai=jeu- majim, Hai heifjet Das Meer, Ti
ad Salg,und Majlm Has Waffen, Werde al
yon Mofeerzeblet, Ana habe ‚als er in ber W
Ten unweit vom Meere die Schafe gebütet,t
dacht wie man aus dem Meer Waſſer dag Sal
machen fenne, Er hat ſolche Meynung de
Autor ber Hißoire critigue de la Republique d
ettres eroffnet welcher ibm 70 8. antwo
tet, und zeiaet daR er ſolche be n nicht a
VI. J. H. Mais Obſervætioner S. &
ö —— ——— —
u YX av xaıpıs urav; hilfft er mir cinem ſign
intertogandi zurechte, und zeiget, DaB die beydei
Woͤrter Syap ben denen Briechifchen Scribenten
gar offt fragweiſe gefetser werden.* Mit der Die p33-
deng. Art zaAxos nv folder Apoſtel Paulus
1.Corinth XIII, ı. auf die befannten lebetes Dos
donzos gefehen haben. Dan. XIl, 23. verſtehet p.ry.
erducch die vielen die böfen ‚und laͤſſet fidy dies
fes fehr wohl hören, weil auch dergleichen Stele
len mehr vorhanden find , als Exod, XXIII, 2.
Terem.XIl,ıo. Malach. II, 6. Pfalm.lil, 3. IV, 7.
XXXI,4.&c. Das Wort £Fsrie 1. Corinth. p.34,
X1,10, fol fo viel feyn ols € e£arıaluv , gleiche
wie es Rom.,XIll,ı.gebeaucht wird, und Fwrnpioy
Lucz Il,30. fo viel iſt als cor⸗o. Die Worte
ers Tus neherds deuten fuperioritatem an,
wie 2, Reg. 11, 3.5. und Jeſa.XLIII, 4. zu fehen.
Soll alfo der Verftand diefer fen; Ein
Weib foll wiffen und erkennen , daß deu
Mann über fie sum Herrn gefegt ſey, und
zwar dieſes un derer Engel willen, wel-
che ſich allezeit darüber freuen, daß es
auf der Welt wohl sugebet, Die ie p.,
dens- Art vn MYD Genef. XVIII, io. deu⸗-
set fo viel Zeit. an, als ein Kind zu zeugen und
auf die Welt zu gebähren erfordert wird, in ders
gleichen Verſtande es auch 2.Reg. IV, 16, 17. zu
lefen. Wenn der Apoftel Paulns ı. Corinth.
—*— Vz
— — u — —
«61.
rg
® Eben dergleichen findet man auch im A. T. Joſ. X,
13. Iſt diß nicht gefährieben im Buch des From⸗
men? Fragt ſich aber noch, ob es der Schreib. Yır
bed Neuen Teſtaments allzu gemäß fen.
V. JHMaii Obfersationes 5.
„32. von fich felbft-fager, er habe mie bene
teren geftriteen, fo iſt esnicht nach dem eigent
on Wort: Berflande anzunehaten, ſonder
verficher Dadurch diejenige Ge
„dieser von Demetrio und deſſen Del
fern ausſtehen müffen Denn es auch fon
ſo wohl inder Schrifft als bey denen Pro
Serldenten nichts ungewöhnliches iſt da|
gleichen unvernitufftige Menfchen mit den
ıhmen.derer Thiere beleget werden, und di
gen Purſche zu&phefus hatten ohne dem ſche
Titul, daß fie radpe genennet wurden mi
m Athenzo lib,ro. juerfehen.* Bey Geh
heit des Wortese, fd Indem Glaubens · Be
ntniß Petri Match. XVI, 16. vorfömmt, un
uchet der Herr Autor, was eben dieſes Wort
iber dem Tempel zu Delphis angefchrieber
kanden, zu bedeuten gehabr habe, Die Wor
VI. J. H. Maii Obfervariones $: 688
hemoch Jobi XL , 15. foll der Hippopetamupf-u6.
ſeyn, wie foldhes ſchon von andern erwieſen,
und wird bier nur eine Stelle aus des Georgii
Phranzz feiner Chronick augeführer , woraus:
zu erfehen, daß er fo einen groſſen Nacken habe,
Daß er auch einen Elephanten verſchlucken koͤn⸗
ne , als welches mit deſſen Befchreibung beym
Hiob v. 25. ziemlicher maflen überein koͤmmt.
ie torhs Weib Geneſ. XIX, 26. zur Galke;p-125.
Saͤule geworden, das wird folgender maſſen et»
klaͤret. Das Wort RV heiffet monumenrum,,
welches unftreitig iſt, und Feiner weitläufftigen
Ausführung bedarff. Der Radix MO har im
Ghaldäifchen die Bedeutung vaſtavit, perdidit,
bey denen Aethiopiern evellere, exftirpare. Es
kommt auch dergleichen Bebeurung im Hebraͤi⸗
ſchen vor. Jela.LI,6. ymyoJ furI mmmw,
der Zimmel wird wie ein Rauch vertrie⸗
ben werden, Uber dem ift dag Salk eine
Anzeige einer gänglichen Berheerung, wie Judic.
IX.45. zu fehen, und fonft aus der Hiſtorie gar.
befanntift, Daher fohlieffee der Herr Autor,,
man folle die Worte NhV ax) überfegen mo⸗
numentum excidii , GOtt habe an ihr ein Ex⸗
empel ſtatuiret, an welchen zu erfehen, daß er die
Menſchen gang und gar vernichten fönne. Und‘
auf ſolche Art wird denen nad) Orient reifenden
eine groffe Mühe erfparer, daß fienichr eine lan⸗
ge Zeit um das todte Meer herum fuchen, umd
Doch wohl feine Sal - Säule finden, Dieſe⸗
nigen aber, fo fie etiwan gefunden , dürffen fich
feine Mühe geben , die davon abgefchlagenen
Stuͤcken nach Haufe zu bringen, weil man ohne
Yy 5 m
5 VI. FH. Mai Obferdaniones S.'
n dergleichen Legenden feinen Glaubens mel
keller. Die Worte : Bin ich denn ei
mds» Aopff ? 2. Samuel--Ill, g. werd
gender maffen unterfucher, Ein HGund hei
unter andern auch ein folder, ber alferhan
yucht und Lppigkeit öffentlich treiber, Deute
{11,194 Nun hatte Faboferh eben dem Abn
‚geworffen, daß er feines Vaters Kebs-Waı
n Weibe genommen ‚worüber er ſich höchlk
endiret befand, und ſagte: Bin ich dem
der Vornehmſte unter allen unzüd
ten and unverfchämten,der ich Doch dt
ornehmſte in Juda bin? Alfo daß he
d das More UNY vor AV noch einmn
© xewd repetiret werde, welches fich endlie
h gar wohl hören laͤſſt. Die Dudaim Ge
RXXX, 14. ſollen eine Art von Roſen gem
ſeyn, dergleichen verliebte Perſonen einar
M. J. A. Maii ObfereatimesS. 689-
Mechſt diefen finden wir auch verfchiedene
Anttquisäten aufgefucher , welche zu Erklärung
einiger Schriffe« Stellen beygebracht werben,
Zum Erempel, die Alten ‚wenn fiein Teaurigfeit p.ı0.
geraten , beweinten ihren Zuſtand am denen.
Slüfen. Pfalm. CXXXVII,ı. Die Profefforeg. p-13-
nenneten ihre Zuhörer eraipss.Matth.XXVI, so,
Dan gab vor, die Götter giengen mit frommen p-21.
Leuten um. Genel. V,24. ZuLacedemon ma: 3.6,.
ven gewiſſe Huͤlffs Görter ‚dic hieß man rend
v: Pfalm. CXIX , 87. Wenn man bie 'p-67.
Keuſchheit eines Frauenzimmers probiren wol⸗
se, ſo ward die Verwuͤnſchung auf einen Zettul
geſchrieben, es geſchah auch ſolches meiſtens im
Waſſer. Num. V, 23. Die Vornehmen verglich p.pu.
man mit Bäumen, ſonderlich aber mit Eichen.
Jeſa. LXI, z3. Die frommen, tugendhaffren ſchoͤ⸗ p- 101
nen’, reichen u. a.m. wurden Freunde GOttes
genennct. Jacob. 11,23. Hingegen diegortlofen, p.ut.
laſterhafften, fiolgen, u. d. g. GOttes Feinde,
1. Potr. V, 5. Viele Poͤlcker haben in Gewohn⸗p. 129,
heit gehabt bey ihren Muͤttern zu ſchlaffen. 1.
Cormth.V,s. Die Juden haben über die von p-14%
GoOtt geborenen Jeft - Tage auch ein Stück deg
Worigen und nachfommenden Tags ‚auch wohl
einen ganzen Tag mehr gefehert. Coloſſ.
2 In
| Dog
V—— ——
Lirſchen nicht uneben ſchicket. Hiernechſt muß
Dubaim etwas geweſen ſeyn, aus deſſen Ba
man einen Korb oder Flechte machen koͤnnen,
aus Jerem. XXIV, 1. 2. zu erſehen: welches man
son Diofen, Jefmin, Violen und deraksichen RA
8 VII Les Amufemens du Due de Bretägne.
Das andere Buch von dieſen Oblervarioı
+ Sacris iſt auch ſchon wurcklich ans Lichey
tem, und foll deffen Jahale ins Fünfftige |
ine gemacht werden. Der geneigte $ej
td in übrigen fo wohl von der Guͤte/ als au
trefflichen Nutzen ſothaner Anmerckungen ·
tſames Urtheil faͤllen koͤnnen.
VII
sAmufemens de Monſeigneur le Di
de Bretagne ‚Dauphin.
Dasift:
er Zeitvertreib des Hertzogs oe
Bretagne,nebfteiner auf deſſen Te
gehaltenen Rede, durch Rene Trep:
gne. Paris bey Guillaume Cavelit
den juͤngern. 1712, groß 12. 13
VII. Zes Amufemens du Duc de Bretagne. 689
‚bon fens, wenn cin ernfihoffter Seiftticher ficdh
tw dergleichen Kleinigkeiten einlaffen voll,
Dannenhero müffen wir uns doch wohl nach ei⸗
ger andern Urſache umſehen. Der Herr Renk P:24
'Trepagne, Abt zu Menerville, und Cure de Su-
: resne & de Buteaux, hat feint A, 1684.68 1697. . -
dem Burbonifchen Haufe viele Dienſte gethen,
"wie er denn nach Savoyen, der Schweitz, Flau⸗
dern , und endlich auch nach Delfft verſchicket
"worden, daſelbſt er bey dem Ryßwickiſchen Frie⸗
deus⸗ Werde Secretaire geweſen. Es ſchick⸗
ten in auch die Geſandten von dar A. 1697.
nach Paris, um die Ratification einiger Tractas
ten abzuholen, und gaben ihm indem Briefe en .-
gut Zeugniß. Der König nahm diefes gar
wohl auf, fehrieb deſſen Nahmen auf , und vers
ſprach deffelben bey Gelegenheit eingedend zu
feyn. Ob nun hierauf etwas erfolget, können
mir nicht ſagen. Vielleicht hat man bey diefer
©elegenheitbey dem König erwas pro memoria
eingeben wollen , weil groffe Herren gar vielero
ley zu gedenden haben , und daher leicht etwas
vergeſſen koͤnnen. Jedoch wir geben ung eben -
vor feine Narhe » Herren aus, fondern wollen
Wielmehr anhören, was ung denn unfer Autor
vor herrliche Dinge vortragen wird.
Am 14. Sulili7so. als der Autor zu Ver- P- 2:
ſailles zu thun gehabt, am er ohngefehr in die
äntichambre des jungen Hertzogs von Breta⸗
gne, der dazumal 3. Jahr alt warı Nachdem
er ihm feinen unterthaͤnigſten Reverentz gemacht, 3
ſo fragte ihm der Herkog, ob er weit herfäme?
Ob et gefahren oder geristen wäre? Di e auıky
INC
jo VII. Les Amnfemens du Duede Bretsdhe.
ıftolen , Stiefel und Sporen voy fiayyane?
I$ ihn der Autor aufalles Antwortgegeben ‚fo
urhmaffere der junge Hergög, dafi Ahım eins
pleß ⸗ Ruthe nicht undienlicy fegn wuͤrde und
ril er eben eine in Händen harte, fo verehrte ex
m ſolche. Der Autor ſetzte gleich ſeine Dand»
rkeit zu bezeugen, einige hiet eingeruͤckte Verſe
f und Hatte unterdeſſen die Spichi« Ruthe
tguͤlden laſſen. Er nahm auch ſolche dem 6.
iguſti wieder mir ſich nach Hofe da fie denm
tjunge Hertzog gleich gewaht wide ;ben wel⸗
r Gelegenheit er auch bey der KHofmeifterin
Hertzogs/ der Madame de Vantadour, bee
me wurde, Er mufte feine Berfe vordem
nen Hofe ablefen, befam auch feine verguͤlde ⸗
Spieß » Ruthe von der Hofmeiſterin mit fol⸗
ıden Worten zurück: Mein Aerr , bier
be ihr euren Paßport ihr koͤnnet vers
VI. Les Amufemens du Duc de Bretagne. 691
Die Begebenpeit, wie ihm der Hergog die Spieß.
Ruthe gefchendet, abgemahler Hund, davon
auch das Kupffer» Blit , fo vor diefem Buche
ficher, abgeſtochen worden. Ferner überreichte p->3;
‚er dem Printzen 1711, den 16. Mart. ein ge»
wiffes Spicl,, le Jeu de laLiberalit& genaynt;
Es beſtehet folches aus verſchiedenen Marin,
Deren bey ieden Buchflaben des Alphaberhs je»
geſchrieben find, und wird mic Kugeln ges
elet ‚darauf die Buchftaben des Alphaberhs
zu fehen. Wernundiefen oder jenen Buchſta⸗
ben hat, der fordert eine Mumer biß auf schen,
und die Marime,fo unter dieſer Zahl ſtehet, wird
alsdenn hergelefen. Nechſt diefem hat er ihm
verfchiedene Lebens⸗Reguln zufammen gefchrie«
Den, und endlich auch la Lotterie de Monfeigneur p.s$
le Duc de Bretagne, welche ebenfalls aus furgen
und in Verſe geſetzten Reguln beficher. Allein
alles Vergnuͤgen unſers guten Autoris fieldurch
das Ableben des Hertzogs in den Brunnen, da⸗
‚Hero er weiter nichts thun konte, als daß er deſſen
Hintritt mit einer Leichen⸗Rede beehrete. Au p-ı7
Ey des Textes hat er fich die Worte des 145.
Pſalms genommen : Derlafles. euch nicht
auf Sücften, fie find Menfchen ‚fie koͤnnen
je nicht belffen.
Und hiermit befchlieffen wir die fummart
Erzehlung diefes eröftlichen Wercks. |
VIII.
Leli Peregrini denofcendis & emendan«
dis animi affestionibus liber.
Dir
rn
74
jr VII. Lelins Peregrinus de -
)es Lali. Peregrini Werck von @
kenntniß und Verbeſſerung Dei
menſchlichen Semhthe-Neigunge
hhebft Vic, Placcii nn en
fiorie dar Moral Ppilofophie, Lei
zig bey Joh. Friedrich Gleditſch un
Sohn,1714 8:21 Bogen.
Er Here Profeſſor Schwarn zu Aldor]
weldyer diefes Buch feinen Zuhoͤrern zu g
Ten auflegen laſſen, hat demſelben eine zwi
ttze doch gelchrre und vernünftige Worrel
ndem Wort Streite derer Belehrren in de
aterie von denen Gemuͤths · Meigungen vor
inet. Es iſt freylich an dem, daß man fic
bh nicht recht vernommen, da man von dieſe
wafbendis Komerndendie nie} afelionibur. 693
wetnb, ali bas Semuche da das feinige beHfrage,
Inbertich aber dieſes, wenn es Die Sache, dabey
1 beweget wird, ſich einbilder , hernach dem
Vilen die Ausuͤbung desjchigen, fo es uͤberle⸗
a hat / äbtrläffer. Und gaben alfo deyde Tele
miredht, Die Scoici ſagen, die Affecten
ihren Sitz Im Verſtande, andere im Wil⸗
— ek aber in erlichen Theilen des Lei⸗
Aleln beffer koͤnte man fogen, der Menſch
I Ana tet ‚als fo ferne er aus teib und
en So hat: denn der Berfiand
uan ENGE: var ſeinige ge babe thun, doch aber
un der Leib un diejenigen Theile deſſelben, in
diefe oder fene Bewegung verſpuͤret
wird, FJarner hat man ſich von dem Wort Af⸗
Rex fo vkelerley Ideen gemacht, die der Herr
Kinoranfüßset / welche venn ſteylich zu verſchie⸗
denen Schluͤſſen, und hernach, da man den an⸗
Bern nicht recht drüber vernommen zu allerhand
Dereitigkeiten Antoß gegeben, Lind daher iſt
gekommen; daß auch Diefer und jener: Affe ,
8 die Æmulation, von einigen ſchlechterdings
der böfe ‚Yon andern aber wor get und nuͤtzlich
Misgegeberi wird. Weil ober gleichwohl bie
Materie von denen Affeeten in der Welt einen
Broffen Diutten hat; als hat man, jungen Leuten
Disc zu dienen oben genannte beyde Werde zu⸗
Rennen drucken laſſen.
1: Leis Pefegrinus war gu Ausgange des 16.
hedemderrs ein berühmter Medner und Philo-
af dom Gymnaſio zu Rom deſſen furge
Rbens: Beſchrribung beym Erythteo nachjules
Rm.: Diesen Buch kam anfänglich zu- Now
eutſche 48. Erud,XX.th, Ai 11, 9«
4VIII. Zeliun Peregrinuende, “
97, heraus, ward aber hermach zu Urfel 1603
> Straßburg 1614, moleder aufgeleger, und
nit einem andern von ihm gefchniebenen Bu ⸗
de moribus, fo zu Rom 1600,gedrurte, nicht
oerwechſeln. Erhatesina.Theile abgerheis
in deren erften er überhaupt gezeiget was die
ecten ſeyn , wo fie erreget. werden „obifie,bey
endhafften ſtatt finden, wie viel deren fegn,
dwie fie eingerheilet werden... In dem an⸗
m aber werden alle Affecten nad) einanden
schgegangen, und gemiefen, was ſie ſeyn mas
en Hefprung, Veſchaffenheit und Anzeigung
und vole fie endlich können geflifler woerdem,
bedlenet fich der möglichften Kürke und Deut ·
kelt, und erachten wir vor unnoͤthig, einige
obe-ausdemfelcen anzuführen , fonft müften
: ein gang Kapitel von Wort zu Wort abs
eiben.
————
tendis & emendandis animi affeilionibus. 695,
Parsher, Wieder, Araber, Indianer uud
ahaben ſich darinn nicht feljr befannt ges
„ Bey denen Sinefern hat Confutius et»
nes gechan deſſen vornehmſte Principia
Autor anführst,umd folche vor Flüger ,
}#Pyıhagorz, Socratis,Platonis und anderer,
elfen hält. Er wuͤnſchet auch deßwegen
do er deſſen Schriften (chen möchte,
pe und Zeutfchen mögen wohl ete
vuſt haben ; allein es iſt ſeht wenig gewe-
aus Mangel der Nachricht, weiß man
toorinnen es beſtanden, Bey denen
fıögen wohl ju.alten Zeiten einige ge
Kleyn, „bie etwas, von der Moral geroufl 3.
ber eefte,der,plerinn etwas gechees that,ivak,
deſſen Wiſſen ſchafft, wie billig, vor
Si Autore ſehr hoch gehalten wird.
am auch die Linfträfflichkeit feines Wan»
er ein, rechtes Exemplar einer wohle
teten Sitten » Sehre war in deſſen Abfer
auch viele, Väter vor einen helmlichen
‚oder vielmehr Suden ‚gehalten habe,‘
Ügm Eamen verfchiedene Gesten auf, untet
Bine piere merFmwürdig find,
ademici uud, deren Urheber Plaro (egtett
auf die Logic, Daher ihre Moral nicht
eine td „weil fie getne Düfputice»
feine gewijfen,Principia zug Grunde
Wie wan denn auch Feine Schrifft in,
ral aufweſſen Fan, die ein Academicus
te Was Ariftoteles in der Moral ge ·
feinen noch. heuriges Tages übrigen
duet ſehen. Und [süss her
1} 32 "
5%
7.
5
‚geit Autor
WERTE
6 "VII. Zelius Poregrinr de
gendes an ihm aus; Anfangs,daß er die vo
ffliche Lehte des Platonis von G tt und de
fünfftigen geben weggelaffen 5 hernach au
ine Hulffe - Mittel A die Safler beya
adır. Seine Schrifften wurden einige 31
ch feinem Tode vergeaben, umd feine Machfı
t, well fie alju gern Bifputireten, machten fi
9) denen $euren verhaßt. Die Stoici war,
tallermeiften auf die Beſſirung derer Me
en auffen, und Ihre Moral wird von Hieron
> der Eprifilichen nice undhnlich geachte
&hvonLiphoöfchr hoch gehalten. Ferm
t untergelauffen ‚das nichr allerdings gebil
werden Fan ‚fo hat man ſich bey Heiden bar
tnicht zu vermundern, Indeſſen harten |
heintgen groffen Anhang, und die berühmt
n Männer waren ihnen zugethan. Epicurı
ir ein aufgeräumter Kopff ‚und kunte fein
mofzendis $ wefendis 5 emendandis enimi afeBionibue.. 697
HE Ten m ni ea, Jan uns nicht unbefannt fegn. Unter de⸗
Helden florireren damahls fonderlidh die
Stoici. Seneca, Epidtetus,Arrianus, M.Antoni-
mus &c. etliche wenige ausgenommen. Unter
denen Berfolgungen fo wohl als nach denenfels
ben fegten fich die Kirchen » Wärer auf die von
GHDrtfelbft geborene Moral, ſo daß fie meiftene
Be Philofophos, und fonderlich den Ariftotelem,
derachteten. Allein nachdem die Barbarn in
Itollen eingefallen waren , ſo hoͤrete alles auf,
md nach) und nach ſchlichen ſich die Scholaltici
ain,weldge, wie bekannt, es mit dem Ariſtotele
geholten. Dergleichen thaten die Araber, Avicen-
‚na, Averroẽes, und andere mehr, und dieſes wäh.
Fett nun biß ins funffzehende Jahrhundert. Sm
fölgenden Seculo fing Ramus an, ſich wider den
Ariftorelem aufjulegen , und Gaflendus brachte
He — ihr Philofepkie wieder ans Tages
* m ficbenzchenden Jahrhundert uns
pr Lipfius die OEtoiſche Philofophie welche
auch Durch Auflegung des Epicteu, Arriani und
anderer befördert ward, Dach Biefen famCar-
toſius auf, und darauf iſt der Ariftoreles vollends
ger gefallen. Eudlich wird auch von denen ges
bandelt, welche Mittel vorgeſchrieben, wie man
die Laſter und böfen Affecten heilen könne, wor»
enter der Aloyſint Luiſinus und Leelius Peregri-
aus oben an ſtehen. Hierher gehören auch die⸗
333 jeni⸗
ſich dieſer mehr zum folgenden Yahrbun.
dert rechnen, wie eg berin eben nicht dag Anfehen
hat, als wenn ber Herr Autor dahin rechnete:
“unten abe ſtehet er doch in bes yaragrır
5.3
40
®_ IX. Voyage de la France
ügen Theologiihen und Alcerifchen
1,barinnen der Streit wiber bie tafter | zei
Lund die rechte Art Tugenden auszuüben bi
führteben wird, .
IX.
Voyage du Tourdela France,
Dagiftsi
——— einer durch Franckreich
gethanen — durch) HenrydeRow-
viere, Sr, Maj, von Fronckreich
Rath auf den Stade Hanfesu Das
vis, und Apothecario ördinario. Pa⸗
3 SiephanGancau. G roß 12
ogen.
Er ‚Autor disfer Reiſe . Belchreibung if
200 Mr.de Raussare, 699
Dparben, und woferne dieſes gütig wird aufge
neuen wirben, den andern ehifiens zu liefern
ıt Yadjeem Theile nun wird in vier Briefen die
Dichte von Peris durch Lothriugen nach Straß.
burg, und non dar nach ber Schweig, Geneve,
Dauphind, Provence und Languedoc biß Bour-
deanx beſchrieben. Es wird die Beſchaffen⸗
beit derer Eitädte, Kirchen und Läuder, auch Eins
Ichtungder Megimentg» Sorm, und dergleichen
mehr darch gegangen, ben welchen aber wir ung,
well man dergleichen Reiſe » Beichreibungen
wach mehr bat, nicht aufhalten. Ferner brins
het ee auch Urtheile und Singularia bey von der
net Gelehrten, denen er zugefprochen, wie nicht
weniger, von allerhand sratürlichen auch eurien⸗
In Sachen ‚die wir aber ebenfalls uͤbergehen,
web den defer dißfalls auf Die Lateiniſchen Ada
Erudisorum im Nov.diefes Jahrs p.528.L.weifen
fen. :- Unſere Benühung-foll vorigo,auf das
** und den Character gerichtet ſeyn, die der
Autor verfihiedenen Nationen beyleget, hernach
ſol eines und. das andere, das wir merckwuͤrdig zu
ya erachten, beygebracht merden. .
Die Einwohner des Hertzogthums Lothrin⸗
pen find , nach unfers Autoris Meynung , gute
Kriegs „Leute , Die etwas ausſtehen koͤnnen.
Biefindeben fo freyem Geiſtes als Die Frantzo⸗
een, aber niche fo polit. Sie geben ſich zwar
avor aus, als wenn fie: auf Srangöfifche Art lee
ben , indeffen führen fi) doch die meilten als
Reusiche auf: Doch ſind unter ihnen viele,
ſo
334 W
enſter Theil der P.Vallemont hiermit heraus -
p-1%
Mn patent
1, und in Ausübung 2
Vie; mem
t, und laſſen nicht ſo
Brangofen,? "An der
ehends nicht fo Aufn
el. Biſſer verſt
Bein ‚als welcher bey
3 hat, daß ie ihm nich le
——
as onder!
be fo auf die guten und jehönt
rien
Jolland keunet. t
che deute den fie haben Feine groffe und
trliche Begierde reich zu werden. enn
as vor ſich gebracht haben, davon fie leben
1, fo find fie mehr bedacht felbigre zu er
olszuvermehren. Sie laſſen auch nicht
ıfaehen ‚ ſondern leben aar fparlam. Das
‘ par Mr. de Rowviert. 701
lich das Frauenzimmer etwas draus. Bey
Hochjeiten und andern Zuſammenkuͤnfften wich
die Zeit mit den vielen Umftänden zugebrache,
ınd das Effen faſt gar nicht geachtet. Das
rauenzimmer, wenn man eseffen heiſſet, weiß
ich gar viel zu enefchuldigen, wie es allbereit vier
es gegeſſen. Daher padfet man etwas zuſam⸗
men, und giebet es ihnen mit nach Haufe, wel⸗
ebes fie auch nicht ungern annehmen. Provence P-39.
fl zuallen Zeiten ein Pflantz⸗ Sarten von herr.
chen und gefchichten Leuten geweſen. Auch
das Frauenzimmer, welches daſelbſt von Natur
polig iſt, machte fonft eine eigene Academie zu⸗
fanmen , und entfcheidete viele Fragen, fo man
he vorlegete. Des Petrarchæ feine geliebte
Laura ‚von der allhier eine weitlaͤufftige Erzeh⸗
Jung zu leſen, war eine von deren Mitgliedern,
md dag zu kon A, 1533. gedruckte Buch, Arre
fta Amorum iſt von ſelber Geſillſchafft verfer⸗
tiget worden. Die zu Toulouſe find gleichſam p
m
gebohren,die Studia zu treiben, find von gutem
Verſtande, fehr höflich , ungemein andächtig,
und eifrig Catholiſch. Sonſt find die Einwoh,
ner in Nieder⸗ Languedoc etwas zu fafelich, ſu
zeden viel,machen groß Wefen,und die Heimlich⸗
keiten können fie nicht wohl verfchweigen,
4
Ferner, noch einesund dasandere merdwäre p.24-
dige anzuführen, fo wird das zu Nancy beſtud⸗
liche Grabmahl des letzten Burgundiſchen Ders
#098 Caroli Audacis auf folgende Arc befchries
ben: Man hat ein fteinern Creutz aufgerichter,
deſſen Frantzoͤſiſche Auffchrifft meldet, es fen der⸗
felbe, als cr geflohen, von einem Steinmetzen
Bs En
* IX: Voyage de la France
H einem ſpitzigen Meiſſel geroͤdtet worden.
ter andern Verſen iſt auch dieſer befindlich:
Bece Ded cetidit jam pak quiefita manebut.⸗
m zu Vohl von Hans Holbein geimhln
dten Tang welß der Autor gar artig ju be⸗
telben. Dafelbft cuhmet er amd den fü
annehmlichen Geſong derer gurgeranier, d
ſchen man wie leicht bey denen ‘Srankofen m
et, Zu Mirteninder Schtoeig, allıvo ob
lachter Catl von Burgund von
Sweihern 9 ward, ſiehet man not
itiges Tages folgende Infeription: Deo Opt.
ıx. Caroltint)yti & forliffimi Dücis Börgunk
Fexercitds, Muratham obfidens , ab Helveriis
ſus, hoc frimonumentumreliquit ... an-
1476.** Die Genever bitten in ihrem Kire
ın = Geber vor alle Köntge und Fürften auf
Melt, ſonderlich aber vor den König in
par Mr.de Rowviere. 703
Haufe die Leitern auf, weldye die Savouer ge
brauchet, als fie die Stadt An, 1622. den 22.
Decembr, überrumpeln wolten. Zu S. Maxi-P.357-
min in Proveuce zeiget mannoch das Haupt der
Heil. Maria Magdalena deſſen Fleiſch an der
linden Seite nicht verweſtt, weil fie mit felber
den Heiland nach der Auferſtehung angerühres,
‚als er zu ihr ſagte: Kuͤhre michnichr an.
Sonſt zeiget der Autor ben verſchiedener Ge⸗
legenheit, daß er denen Proteſtanten nicht gar
fehr geneigt ſey. Denn da muß ihre Lehre ein p-ı04+
neu Evangelium heißen, welches Chrifto und
denen Apofteln unbekannt geweſen: Die Uni: P7-
verſitaͤt Basel fol der Reformation wegen tn fo
groffes Abnehmen gerathen ſeyn. Denen Pre: p-17%
Digern wird vor übel gehalten, daß fie von dem
Verfall und Irrthuͤmern der Kirche vor der Re⸗
formation fo viel Worte machen: ‘Da doch. ber p-29%
Autor felbft mit dem Petrarcha , deffen $ateint.
ſche Worte er anführet ‚geftehen muß , daß die
Boßheit derer Paͤbſte zu Nom und Avignon
übergroß gemefen ‚und vielerlen Unheil nad) ſich
gezogen. Von denen $utheramern zu Geneve p-ISt.
meldet er folgendes : “Sie find dafelbft fehr“
wohl gelitten , und man erweifet ihnen viele «
Höflichkeit, dieweil man ſich mit ihnen wieder «“
äu vereinigen ſuchet. Allein man mag Ihnen *
fo hoͤfflich begegnen, als man will, fo erroelfen *
fie ſich doch allezeic wilde eigenſinnig und unvers“
föhnlich, als geute die mie denen Calviniſten“
durchaus Feine Gemeinſchafft haben wollen, *
deren Bemühungen auch hierinne gang unnäne ®
‘ N , 1)
find,‘
| x. Sin-
704 X. Daneii Sinceritat Seripture PT,
x
Sinceritas Scripturæ V, T. prevalente
vacillans.
Dasift:
Erweiß daß man woferne das Kei
N
Schrift A. Teftam. zweirfelmfe
= aa — Dan
er Heil, Schrifft Door,
felben und derer —
Sprachen pab. Ord. der Phi
phifchen Facultät Sen. und der
Decanum. Jena, bey Johann
Bielcken, 1713.4. 16. Bogen.
S wird denen, die in der Heil. S
gelehrt find, nicht unbekannt ſeyn, w
irn Anna aha lila
7" gravalente Koi vacılkans. '-. 705
chen herum ſchlagen fotte uud , Teutfch zu fügt i
man war auch zu furchtſam darzu. Eudlich
nahm fih Lud. Cappellusdas Hertze und, ſchrieb
feine Criticam Sacram ; ollein deffen Critique iſt
allzu kuͤhn, und thut der Schrifft Gewalt; Rick
Simon war zu vorwigig,, bie meiften, die was
darinne gefchrieben, verftunden nicht ehumak' die
eigentitche Bi ber Sadıe Ai *
je trugen auf deyden Achſeln, und ließen es alfs
dem alten —S verbleiben. Dies
weil aber unter 2. Lectionibus nothwendig die
eine recht, die andere aber falſch ſeyn muß, ſo iſt
daraus fo viel zu erſehen, daß allerdings viel dar⸗
am gelegen, der Sache endlich einmal einen Aus»
log zu geben. Und Hierzu har fich num der.
D. Dan * in Jena gefunden, deſſen groß
ſe Gelehrſamkeit in Heil, Schrift und Orienta⸗
Ifchen Sprachen unferes fehlechten Lobes nicht
Bedarff. : Es hat derfelße ſchon vor 13. Jahren
Hoffnung gemacht, ein dergleichen Werck mit
dem Titul Mafora ıhroho mota heraus zugeben,
Mach der Zeit aber hat er beſagten Tital ge au⸗
dert, und 0 er nımmehro hefßen Sinecritas Seri⸗
æ V. T. tiumphäns, Durch das Wort
ra verſtehet er Bag Keihib, welches ſeiner
Pi nach dem Keri allezeit vorzuziehen:
Das Werd ſelbſt befichel'ans vier Theilen deren
alt wir aus der Vorrebe kuͤttzlich deybriugen
höflen,. ¶ Der erſte ſtelet vor —————
M⸗ —— N ie ⸗ .4 0 — 7
* Aenbefen Sehen und Echften fan wan;in
: re ınangu )
A OR — \
me Nachricht einholen,
X. Däieii Sincerinar Söhne V.T,
man es behaupten wolte , der Berechtlaf
BG GOttes gar ſehr nahe treten· Zu
ben fich zu allen Zeiten einige gefunden, wele
bunterftanben , die Wahrheit des Görrlich
ſortes anzufechten, ober ziverfälfase
ergfeichen ki A Teſt. waren Manaffes/Atgt
hafıa ‚Achab, Amon, und Antiochius Epiph
s: Im Minen aber die Ketzer heſdniſchen PF
ophi, der Kayfer Julianus‘ Apoflara, Moha
d ingleichen die Epfcurer) Atheiften, Natur
en, Laritudinarüi , Bened.de Spinoza , die P
ten, und endlich Jo.Moritus, Rich, Simon,in
d.Cappellus, Alfeine es haben ihmen am
verſchiedenen Zeiten die Proͤpheten Kirche
ter und berühmte Männer miderftandeı
d dag Gegentheil ertwiefen, Jener ihr ſo
licher Behuff war unter andern dfefer, di
in die auf dem Rand gefegte Verbeſſerung
female Keri vaciaut. yo.
eier, deren Zeugniffe angefuͤhret werden. Er
ird Diefes in obgedaihten Tractat weitläufft
thun. Wobey zugleich Diefes anzumercken, I
arte das Wort Malora wicht Diejenigen Cri⸗
chen Auwerckungen über die Schrifft verſte⸗
der, welche von verſchiedenen mit unbeſchreibli⸗
Ger Arbeit zuſammen getragen worden: ſondern
Te melnet-damit diejenigen Lectiones, welche
von einigen unbefannten Juden, man weiß nicht
k weicher Zeit, zuden Tıregefeht worden, Dies
werden nun von denen meiften Juden vor
göttlich gehalten , wis ‚nicht weniger auch vom
benenjenigen Chriften , welche vorgeben, man
muſſe das Kerl fo wohl als das Kethib behalten,
Sonderlich aber koͤmmt Hier der Abarbanel zu
Wiederlegen vor, weichet das Keri dem Kerhib
Bar vorgezogen. (Er hat diefes fonderlich bey
dem Propheten Jeremia gethan, als von wel»
Men er behauptet , er fen in der Hebräifchen
Eorache nıcht fonderlich geübt geweſen, dahe⸗
zo kommen fo viel nicht gar zu gute Redens⸗ Ars
ten vor‘; welche hernach von einigen Schriffte
gelehrten verbefiert werden muͤſſen. Weil
aber, wie ſchon oben erwehnet, auch ale Wörter
und Buch ſtaben von dem Seil. Geiſte eingeger
ben worden, als iſt dergleichen Verbeſſerung dee
Heil. Schrifft ſehr nachtheilig indem man den
heiligen Geiſt arober Irrthuͤmer im Schreiben
vef@uldigenwil. Bleiber es alſo bey dem in
Kauf gendbenen Satze unfers Herrn Autoris,
daß, wofern man das Keri zufaffen wird, man an
Sewißheit der Heil. Schriffe A, Teſt. zweiffeln
%. .
Dentſche 48.Erad, XX. 45, Ara Di
® XI. Lamb. ‚Bor Exerkiratiohes Pbilologice.
Diefes wäre alfo was man: den en Jahale
fes erften Capitels kuͤrtzlich beybringen
Men. Mun wolten wir hertzlich wuͤnſchen,
ß wir fo gluͤcklich wären , von dem Reſt des
ngen Werckes ebeiter moffen gu reden: Ale
a, weil es noch nicht feyn wid, (0 müffen wir
hen mit Geduld erwarten, "Wir wünfchen,
B der Herr Autor dem Verlangen fo vieler
plgefinnten Gelehrten ehlſtens eine: Gmige
fon; und-dag gauije Werd glücklich ang sicht
ngen möge,
xt.
Exercitationes Philologicz.
Das ift:
umerckungen uͤber verfchiedene
Schrifft Stellen des N, Teſt. nebſt
einer Differtation von Herleitung des
X. Lamb: Bos-Exercieationds Dhilologira, y1%
Ordnung bifindlich ſeyn. In jener find ein
Ppaar Anmerckungen su ſehen, welche der Here
Aurörhuß gewiſſen Urſachen hat weglaffen wols
ten zum Epempel,von dem Wort ueriopilicHae
errang p. tı2. worzu
och ririge hin und wieder geänderte und weggt⸗
ſtrichene Zetlen kommen. In dieſer aber ind
Kine groſſe Anzahl neue Anmerckungen darzu ge⸗
kommen, wie auch zu Ende die Diſſettatisn de
Erymolokia græca, von welchen neuen Zuſaͤtzen
wir etwas weniges reden wollen.
Die Worte Marc. IX 49. Fa Yab wu bat.
rc 9gasras,merdenauf folgende Art erklaͤret
Ein ieder unter euch, der mir nachfolgen will,
muß duscch dag Feuer der Berfuchung, gleich ald
it Salge gefalgen werden, er iftallechand Vers
uchungen und Prüfungen unterworffen; zum
Frempel, daß er das feinige, wenn «8 ihm gleich
ch ſo lieb iſt mit dem Ruͤcken anfichet, und das
urch gereiniget, und GOtt als ein angenehmes
Dpffer geheiliget wird. Uber Actor. II, 3. erin⸗ pda
nerrer, es ſehn die biß herigen Uberſetzungen nicht
wohl gerathen, ſondern der eigentliche Verſtand
fen dieſer: Es wäre denen Apoſteln eine Geſtalt
wwoͤlff feutiger Zungen erſchienen, welche zone
erſt beyſammen geweſen, ſich aber A höre
fheiler , daß über ieden Apoſtel eine Zunge 2 fe
ben geweien.* Rom], zB. führer vr die Worte pn
Ana a jetft»
% Meil fc) der Herr Bes nicht in alter affunfant
—— als wollen Yöfc dieſe it ana öt
wohl gegründete Meynung einiger mafen erl
Beta 9 bacns arm beifet Nach Der ERAHMEEN
2 XI. Lamb.Bos Exercitmtimes Philologice.
curgi aus der Orat, adverlus Leocratem om,
lche wir, weil fie mit dem Sinn des Apoftels
mlich überein fommen; verteutſchen wollen:
ie Bötter , fagt er, pflegen nichts ge
winder zu ebun, als den Sinn derer
ottlofen zu verkehren. Die von eben
mfelben angeführten Jambifchen Verſe find
‚genden Suhales: Wenn der Zorn GOt.
siemanden ftreffen will, fo nimmt er
merſt feinen Verſtand, und verkehret
n sum böfen, und ſo weiß er denn her⸗
ch nichts von allen böfen , das er vor⸗
nmt. Rom. !ll, 26.22. will er ‚daß man nach
:Prröv an flatt des Puncts cin Comma fer
1, die Worteaher Iirasorum 8 Ic die wi.
vs Ind Xais In Parenthefes einſchlieſſen
‚„Deofgleichen ſtreicht er Kom. VlII,n. das erſte
mma weg ‚fodaß wan dieſe Worte auf ſolche
XI. Lemb.Bos Exercisariowes Pbilologica, Y13
Neben leſen apa &v, weiche Formul von dem Apo⸗
Rei Daulo und andern gar offt gebrauchte wird. *
Die Bedeutung des Wortes xarnAsvev, welr P-15%
ches 3. Corinth. Il, ı7. vorkoͤmmt, wird recht
wohl aus andern Aucoribus unterfuchet, und ges
wielen, es heiße, mic dem Worte GOttes recht
llederlich umgeben, und gleichfam feinen Schund
darmit treiben, Gleichwie erwan Æſchylus
auanAtuum xm,und Enniuscauponari bellum
gebraucht haben ‚das iſt, den Krieg fo führen,
daß mau. das Intereſſe feines Beutels mehr, als
Des Primcipalen beobachset. Colofl. II, 16. will p.205.
er, man foll das. colon. nach denen Worten
dv. zäny vocdie wegthun, und folche mic denen
folgenden zuſammen leſen.. Er hat auch deſſen
sen Grund denn in eben dieſer Epiſtelc. I, 28.
ſtehet eben dieſe Redens⸗ Artauf folgende Art 2
erävrıs wayra Aydpamov &, Öldannavras
»dyra. avdpumoy iv. man rodia. . Die
Bevens » Art aroIucaupilev —R . Ti- p.229,
shoth: VI, 19. Fan der Herr Bos nicht wohl ver;
bauen, indem dag Wort dreInraupilev von
Foftbareh Sachen gebrancht wird ‚einen Grub
aber man nicht aufheben fan, fondern liegen lafı
ı muß. "Der Herr Clericusliefer Dannenhere,
vor Isulrev.ussugnAov, unfer Herr Autor aber
Siuæ Alay narov. . Diefes iſt ganiß , daß
Sina beym Cebere'fb Biel iſt als depoſtum, und
Iyraunilıv Sana ſtehet ausdrüdlih Tobi
IV, 9. Er meynes aber auch , man koͤnne
J
Asa 3 Iepie
* Bir mäffen geftehen, daß ſich dieſes fehr wohl ha
ENT. Zumb, Dos Exeröieetiönes Philolögite
#eAsoy behalten, uud fagen, es bebe ute ſo viel
Spa, weil behdes von IerSar herkonnnt.
wird aber. dadurch nichts ‚anders als die
ade und Guͤte GOttes verflanden , welde
n ſich durch gutes thun und Almofen zumege
get Bey denen Morten 2, Peır, I, 20,
Ta mro@nriia iiag bmırvaeng d yirran
td erinnert ‚doß mandiefe Leätion befalten N
dicht mit Grotio und: Heinfio irgAursug
We Asoairocos davor annehmen folle.&s wird
te gewiefen, Daß dad Wort drsadun bey dei
a Griechiſchen Seribenren gebrauchet werde
rgelchrten und klugen Männern, die duuckele
d ſchwere Fragen erörtern,und Nägel auflöfen
aten 3 ingleichen von denen, fo Träume und
acula auslegten. Allein nun Fönnen ſich die
elehrten nicht vertragen, wie man dieſes Wort
r verſtehen ſoll. Einige nehmen cs an von
XL Lamb. Bos Exersrationes Phiflologica, 719
den ‚ fondern den Willen GOttes aufdeflen Bes
fehl aufgefchrieben, Es wird auch ſolches durch
die in nachfalgenden Verſe vorkommenden Wor⸗
te gar beutlich bekraͤfftiget.
Die beygefuͤgte Diſſertation de Etymologia
gieca gzeiget, daß viele ſich hierinnen gar fehe
verſtiegen, Indem fie an ſtatt derer Derivationum
lauter alluſiones vorgebracht, und auf die Art
der Griechiſchen Sprache nicht recht Achtung
gegenen. Sonderlich aber hat ſolches der bes
te Avcnarius in feinem Lexico gelhan wel⸗
her aroria herleitet von SON perät , da es doch
vonæxc und 5Aca, welches fo vielift als Aave
der ZAAygus, zuſammen gefeger wird. Inglei⸗
chen sQeris Acfiderium von MIN voluit, welches
Boch von sars und ieuas herfänme. Ferner die
npmina {in npov leitet man von rupsv her, alg
asp dRO TE Typ anv Zuriay, Forge
pov,aapa ta rag any morw&c. Mit meh
gern wollen wir und vor biefesmal nicht aufhals
ten , ſondern melden nur, daß der Herr Bosin Alte
ſehen dieſes Mißbrauch ſich beflißen, etwas in
der Griechiſchen Etymologia zu thun, giebt auch
Davon allhier eine Probe, indem er verfchiebene:
Wörter aus dem M. Teſt. nimmt, und deren Ur⸗
ſprung gar. deutlich zeiget. Gleichwie num dis
gelehrte Welt bißanhero an deffen Gelehrſam⸗
keit tu der Griechiſchen Sprache Feinen Zweiffel
getragen; alfo ift auch gar leichslich abzunehmen,
er werde auch in dieſem Stück, wie es denn der
Augenſchein ſelbſt lehret, ſeiner Pflicht und der
Begierde des Leſers eine Gnuͤge geleiſtet ha⸗
ben. Yag xil. Hi-
RI. Hifoire‘ Critigue ="
Roire Critique de la Republique' de
Ieteres, tatiraneienne,quemodertie;
Ri Di; !
tiſche Hiftorie der gelehrten Welt
darinne deren Zuftand I alten un
neuen Zeiten befchrieben wirt
Utrecht bey Wilhelm von Poolfum
Dir erfte Theil, 1712. 3. Bogen
der andere, 1713,14. DHgäl«
—R Welt will heut zu Tage Immer ma
meues Haben, und fiche,ee kommt deffentäg
ı fo biel an, daß ah damit faſt nicht weiß wc
Und gleſchwie ſonſt alles unternrenger if
omuß man auch wohl hier fagen, baß darur
viel gutes brfindlich vieles aber fo befhaffer
308 die Welt anr wohl entracben Fam, U
de la Redubl. des lettves. 717
Dauon pr melden, Allein wir haben ung nach
Defen anders bedacht, und zwar aus folgenden
Urſachen. Es machet dieſes, was wir itzund
gedacht, den wenigſten Theils des Werckes aus,
Bas übrige find alles Sachen, die von uns mitge⸗
Kommen zu werden verdienen. Denn das Wor⸗
Haben des. Herrn Maſſon, der uns vor den Auto»
rem angegeben worden iſt, verfchiedeie Diſſerta-
Konesivon. allerhand Materie fo in die Philolo⸗
gie und Litteratur lauffen heraus zu geben inglei⸗
chen etliche fonderliche und rare gute Bücher: .
wwb deren Inhalt Fürglich zu erzehlen. Hiere
nochſt erbietet er ſich denen Gelehrten zu dienen;
die eiaige Streit « Schriften wider ihre Gegner
-geben , ſolche aber nicht allzu: fang und
einrichten wollen, daß er fie. woferne man
Bedem Verleger franco zuſchicken wuͤrde, eine
säden wolle. Und wofern fonft ein Selchriee
etwas einfchicfen würde, fo verfichert er eben⸗
falls, wenn es nicht allzu lang, und in Srangäfle . -
fiber oder Lateinifcher Sprache gefchrieben , fole
4 mit einzubringen... Wiewohl er nach dem
shentfchloffen,ouf dergleichen eingefchickte Ge⸗
Banden nicht mehr als 2.Bogen in einem Stuͤck
he ſpendiren. iz bilden untz hierbey ‚gan
eichrlich ein, es werde hin und wieder von den
Gelehrten etwas zugeflogen kommen, indend ein,
feder der was neues im Kopffe hat folches abe
sicht Überall fagendarff, hier anzufonımen per
meinen wird. An Streit» Schrifften mächtg
es wohl auch nicht fehlen, und wird alsdenn frey
Mömancer etwas ailfſetzen, feiner Widerpau
zu antworsen , Decich folches in einer abfonden .
Gr Yas un
L, }
3 XII. Hibire Critigite
en Scheiſſt zu thun nicht die Muͤhe gegeb
te. Und alſo ſehea wir micht was uns abh
£önte,diefer Hiftoire Criuiqueo tinen Pag
ſecu Adtis einzuräumen. Wir wollen
r doch dahen fo verhalten „daß wir aus eine
szug nicht wieder einem Auszug machen, ı
noyallitteraria zu Ende leden Theils mir ei
ken: Die Dilſertationes aber und Strel
crifften nach Befinden der, Sache kuͤrtzli
x weitlaͤufftig mitnehmen.
1. Der erſte Artickel des erſten Theils
t von dent Alterthum derer Buchſtaben,
e Stelle des Plinii Hiſt. Nat. lib. 7. ca 56. 0
r uuter andern ſaget es waͤren ſolche ſo al
die Welt ſelbſt. Es werden hier meiſten
ronologiſche Streitigkeiten aus der alten ur
ickelſten, aubb wohl gar fabelhafften Hiſtot
!erfucher, woben wir ung aber nicht aufzuhe
— —
de la Repnbl. des leurer, 7:9
3, Dlechit dieſem kommet eine Erflärung des p.4%
Tra.: Pfalms nach -deffen eigenslichen Wort⸗
SBerftande, weiche fehr gelehrt ausgefihret, umb
bat der Herr Autor babey angezeiget, daß er nicht
alein eine groſſe Wiſſenſchafft in Sprachen und
Sntiquitäten habe, ſoudern auch folche am rech⸗
ten Orte gebührend anbringen koͤnne. Es vet⸗
lohnet ſich die Mühe, daß man foldheg genau un⸗
secfuschet, weil aber ſolche Erflärung des guntzen
Pfalmes nicht an einem Orte, fondern dutch den
exften, andern und dritten Theil zerſtreuet anzu;
ereffen, euch vielleicht in kuͤnfftigen Theilen noch
mehr vorkommen möchte, als rollen roir folche
vor dieſeswmahl ausfegen,, und ingfünfftige im
oinem abfenderlichen Artickul zufammen nch«
zen, u .,
. 4: Der vierte Artikel. macht einem Auszug P-9h
aud.des Claude Gaspard Bacher Srangöfffchen
Anmerdungen über die Briefe des Ovidii, wel⸗
che 1626. zu BourgenBreille in groß Ottav gen
drucft / und ziemlich rar find, auch ihrer Wartrefſ
lichkeit wegen aufgeleget zu werden verdienten.
y. Dee finffte eipmt dergleichen aus.Radolph p-ıea,
EudworthsNifcourfs eoncerning the tue No-
tion of che Lords fupper,oder Diſcurs äber die
warhaffttge Bedeutung. des heiligen Abende -..
mahls. (Es kommen in felben vortreffliche An⸗
riquitaͤten vor, doch zeiget unſer Autor im denen
Anmerckungen, daß er ſolche guten Theils aut
dem Sturkia und Caſaubano, ohne dah er fie en⸗
gefaͤhret, hergenommen.
G. Hiernechſt ſalget «ine Diſſertation eines P:ife
ungenannten Gelehrten ‚in welcher in
N N
o XI, Hifldire Critigue
rd, die Belohnung derer Uberwindet in
n Pythiſchen Spielen fey mihts anders;«
ıtorber, Zweig von dem Berge Parnallus |
fen Weil folche etwas lang gerarhen, ſo
t man hier nur den erſten Theil, in welchen
fe Meinung mit tuͤchtigen Zeugniſſen u
ruͤnden behanprer, "Die Zeugauffe find hei
8 alten Autoren, als Pindaro, Ovidio, Luc
, Plinio, Statio,Aeliano dem Autore Hiflor
umalium, Svetonio, Paufania, Aeliano de
itore Hiftorie Variz,'Scholiafte Pindari,m
&antio oder LudtatiöScholiafte Stacii: hei
er aus meuern, als Alex, ab Alexandro, Phi
:oaldo, Jo. Bapt. Pio, Ooellio Rhodigino, N!
i Comire und Tiraquello genommen. D
ruͤnde, dainiter feine Meonung beweifet, fin
il 1. dertorber dem Apelinii angeeignet wir!
Die Spice am Fluß des Berges Parnallı
Per:
“ .
J
de le Republ; der lettres, "1 zu
deucẽ iberius zum Enho,angeiemmanhette,gw
Ban erzehlet etwas von deſſen angeſtellten
—* plelen, ſo ex ſelbſt mit Augen angeſehen,
„2:Der ſiebende Artickel leget ung Pepe
—* dreyer Stellen N. T. vor die Augen.
Die erſte über Match. VI, 34. zeiget da dag
MWort Miorgen nicht eben den nechfilonnmens
den Tag, fondern insgemein die sufinfftige Zeig
bedeutet, wie dergleichen auch Geneſ. XXX, 13»
Edal: AIIi, 14. 1. Sam. XVII, ı9. &e. wie niche
weniger auch bey Dentuifchen Scribenten vor⸗
kaͤmmt. Hernach lehret er überMath, XXV.
34. daß das xaraßbar fo viel heiſſe, als ein -e °;
Anfang. Endlich aber wird bey Gelegenhett
Bes DrtesLucz IV, 39. gewiefen, daß man beg
denen Alten mehr von dem alten als neuen Wein
gehalten habe.
8. Hierauf ſiehet man eine Sateinifche Differ: P.24$-
sation über einen gewiſſen nummum Drufi, wel
Ger Kayfers Tiberii Sohn gervefen, in welcher
8 wohl von dem Druſo ſelbſt als auch deſſen
a und Kindern gute Nachricht anzu⸗
u Endlich folgen die neuen Bücher, von p.2se
Welchen, wie auch denen fu Pünfftigen Thetlen be
Fadlichen novis litterarüs, wir, wie ſchon gemel⸗
us, nichts gedenken wollen,
Der erfte Artikel des andern Theile iſt eine Tom.!
**— des 110. Pſalms, von welchem wir P-%
prochener maſſen zu anderer Zeit handlen
=: "Den andern hat der Herr Reland beyge⸗ b.eh
Wagen; und iſt es ein an Ihm aus Wolfenvind
: gie
2 KIT Hiffoile Ghieique‘
ſchriedener Brief, darinn verſchiedene Sar
aniſche Müngen / die auch im beygefüg
upffer zu ſehen erlaͤutert werden. ı 4 =
3. Der dritte Artickel verdienet in etwas
uere Obachr gezogen zu werden, weil ert
ser fehr eurieuſen Marerie handelt, die vi
cht bey vielen ein ziemliches Machdeucken v
fachen möchte. Es iſt ſolches eine Difi
ion’, deren Autor * mit verfchiedenen am
jeren Epempeln behauptet, es habe die E
ehe Sprache einen groffen Mugen , tı
wehre Stellen des A. T. aus ſelbiger zu erlä
n.Der Inhalt derſelben koͤmmt auf felg·
tanı Die Hebraͤiſche Sprache, ohnera
von GOtt ſelbſt gebraucht worden, hardo
t andern dieſes gemefn, daß fie vlelen Veraͤ
ungen waserworffen geweſen. Die ve
‚mfte darunter iſt wohl Diefe, daß ung die m
de.ld Republ. des letirts. 723
uchviele andere tadices ſehlen. Hierzu fömme
biefes, daß fie heut zu Tage nicht mehr geredet
wird; und die Juden folche eben fo wohlalswir
Ehtiſten tn ihren Schulen erlernen muͤſſen.
Waters kommen fs viele ſchwehre Wörter vor,
Über deren eigentlichen Verſtand weder die Ju ⸗
den noch die Ehriften rechr einig werden koͤnnem
Und wenn man folcheweiniger maffen nachden ⸗
fen wollen/ fo hat man die andern Orientali⸗
ſchen Sprachen, die mit der Hebraͤiſchen eine
‚groffe Gleichheit Haben, auch von ſelbiger ab ·
flammen, als die Sytiſche, Chalddifche, Ara
‚bifche. und Samaritan iſche, zu Hülffe nehmen
amüffen. Die Ehinefifche aber har biß anhero
noch niemand darzu genommen, als unfer- Aur
"tor, wweldher, nachdem er die hierzu dienlich gewe ⸗
en Hülffs- Mittel erzehler, einige Proben davon
BR
4
aufweifets, Job. XXX, 35.fteher. vn. j7, weh Pre
bes. man bifanhero gegeben :, Diehe mein
“Zeichen: es jeiget aber-der Auror,man müffe
‚es iberfegen, mein Gebet, und glaubet er,das
Wort mn habe fonft nedenſt andern-in der
Schrifft vorkommenden Bedeutungen fo viel
geheiflin, als beten. Hierzu fomnat, daß das
‚Ehinefifche. tao eben dieſe Bedeutung hat. *
’ Plalms
—_— — —
Dieſe Bedeutung iſt denen Gelehrten hiß anhero
nicht unbekannt geweſen, wie aus der UÜberfeing
Zuthert, und Ritmeieri dillere, de IN igno frontis
— bonorum Lraelitarum fi erfeben. Und wit glau⸗
ben /ſie haben ſolches Bergeleitet von dem betahn;
ten radice IN, davon dag Subltansivurh heiffen
müßte IND. Wie es aber fonft aebrsuchie >
baß in Hebräifcher. und Aradifcher Spray Dir
£ KIT: Hifloire Coieigue
Im) CALVILS 1 ſichet· Cobet
snunvon Himmel. Hier ſichet mau
bt, doß etwas weggelaffen.ift daher es.bit
herigen Ausleger ſo gegeben Lobet
tt ihr Die ibr vorm oder im Himmel
d/ das iſt die Engel und andere himmiiſche
eotuten.*¶ ‚Die Chiue ſiſche Sprache hat das
ort min welches ſo viel heiſt ais ein Volch
d muͤſte man folchem mach dieſe Worte alſo
erſetzen· Lobet GOtt ihr Einwohner
s Himmels.** NMoab —————
Buchſtaben IN von den vocali verſchlungen und
auffengelaffen werben, davon man Exempel in
yes Hilleri inſtitutionibus lingux Sandtz p. 578. 59%
antreffen wird/ alfe ift fol bier ebener naf
en in acht genommen , und bad N weggelaſſen
vorden.
Die befte Erklärung wird wohl dieſe ſeyn, ment
de le Republ, des lettres. 725
egemein Ve aut und IN hergeleitet, aber uns
olche Art müfte ee and heiß
= der Epinefifchen Sprache heiſſet mö,
und alfo Mo, einer der feinen Da»
Wort Wein kan man herr p.ızo,
förh von Ya, beerhid und yo, ein Trunck:
pe von ta, groß, und man, ein
g: NEON, fündigen, von feiner p. in.
t abweichen, von che, ſchwartz, und
i 5*8* gleichſam der ſich durch ſeine Suͤnde
echt ſchwarg machet: Din ein Waſe, pw-
les, von jö, ſthwach, und tüm,ein Bind.
hab hier geräch nun der Autor ouf die Gedan⸗
Rn, die meiften Hebräifchen Wörter wären aus
itter einfnlbigten Woͤrtergen zuſammen gefetge, p- 122.
Gmerachteeman folches biß auhero nicht geglau⸗
near. Er führer auch deßwegen einige Er⸗
wpelan,die man bey ihm ſelbſt naclefn fan.
2— itzund mehr Appetit uns an Chineſi⸗
sen Etymologien zu erluſiiren, dahero wir das
the unterdeſſen ausgeſetzet ſeyn laſſen.
s Wort Schilo Geneſ.XLIX, io. mit welchem
Ib dis Gelehrten was rechts bemuͤhet haben, P' '?3°
vird nunmehro mic leichter Mühe hergeleitee
wnchi* Die Wels, und lo Sreude Dergnüs
jon. Wird alfo der Heiland von den: Patriare
ben ein Dergnügen der Welt genennet,
vekches ſich auf ihn nicht uneben ſchicket. Wenn
Dentſche Aci. Erud. xx. Bbb die
Wir müffen dieſes zu erinn nnicht dergeffen daß
"ber ae bie een Birken Ma La⸗
teiniſchen Buchflaben, doch aber allezeit nach der
Frantzoͤſtſchen Ausſprache gefehrichen.
3Meliaiz generis humani.
6 XII, Hifloire_Critigue
t Kinder Iſtael aͤbet das Man Exod. XV,
lange hätten diſputiren wollen, als bie Gele)
nbißanhero gethan haben, fie wären alle ı
ranter Hungersgeftorben. Lufer Autorn
er es nun gan Kinder « leicht, wenn ex ſag
an. heiſſet auf Chineſiſch fo viel als Bro
d ſolche Benennung hatesauch an verfiel
n Orten ber Schrift Nehem.IX,15.Palm,C
„LXXVIU 32.4. 25.&c. Das Wort
hlm XIX, s.erfläret man insgemein ihre &in
er Schnur , Symmachus aber giebtsx@
dder Apoftel Paulus Rom.X, 18. 0 YE
tandern Uberfetzer haben esalledurch Sch⸗
er Wort gegeben. Die Ehinefer habene
jort kei,der Mund welches hier vor die R
muß genommen werden, wie etwan das Wo
} Genel.XLV, ar. Deut. XXXIV,5. Der A
tt 112 Amos. V,25. wird von verfchiedenen a
delaRepubl.des letre y2
heit geben dich nach der hoͤchſten Gluͤckſeligkeit
eifeigft gu bemühen. Pfalm.XL,3. LXIX, 3. iſt das p. 148.
Wort 777 Befindlich , welches man durch
Schlamm überfeger hat. Bey denen Chineſern
heiſt das Wort yuda der Urſprung oder Ans
ang, und meiner der Autor, das Hebrälfthe
ort habe feine Benennung daher, weit Erde
. und Waffer die beyden Elemente ſeyn, fo zur
eugımg.undEchaltungderer meiſten Creaturen
tenlich find, Geneſ. VI.i4. ſtehet das Wort DP. p. in.
welches eigentlich ein Veſt bedeutet, hier aber
Fr Rammern oder Behaͤltniſſe muß über
ehet werden. In der Chinefifchen Sprache
eiſt kien ein Hauß oder Pallaſt, woraus zu
chen, daß eben folge Bedentung bey denen He⸗
rdern ſtatt finde. Wir koͤnten noch ein mehrers
anführen, esmag aber andiefen gnug ſeyn. Es
Ban nun leder ſehen, wie weit man fich hierinn
einzulaffen habe oder nicht. Indeſſen iſt der Aus
tor fohöfflich, daß er dieſes alles nur vor unvor⸗
greiflihe Gedancken, nicht aber vor unverwerff⸗
liche Säge ausgiebt, und bittet, der Leſer wolle
hiervon ein gutes Urtheil fällen ‚ auch nie hierbey
mit imtergelauffenen Fehler ihm zu gute halten.
4. Der vierte Artickel iſt aus Italien einge P-154-
ſchicket worden und handele den Satz ab, daß die
allgemeinen Concilia nicht allegeit unbetrüglich
wären. Der gröfte Theildeffelben beftchet aus
derjenigen Paflage, fo aus Richerii Hiftoria Con-
ciliorum Generalium angeführet wird. Es ifl
diefes eine ausgemachte Sache ‚und halten wir
nicht vor nörhig ‚viele Worte davon zu machen.
Der Autor fihreibet ſich Don Pedro de Agarto,
Bbb 2 Dodar
\ XI, Hifleire Gritig.de la Republ.des letıres,
&or auf der Untverfität zu Alcala, um hat
n dieſes vieleicht aus der
Les ein Zeugalß ift, fo aus denen Händen ce
späpftlers felbjt herkdmmt. 8 -,
‚Solget ein Brief des Herrn Jo.Mafon anden
zen de Valincons, Mirglied der Königl. Aea ⸗
nie , und Hütoriographum deg Königs von
andreich, Es {ft ſolcher wider des Herrn
‚cier Nouvoaux Erlaireiffemens für les oewores de
race, gerichtet, als in welchen tft diefer ziemlich
ft angegriffen ‚umb deffen vitam Hotasii wie ·
Heger, Weilesader melfteng Chronologſche
achen find,darüber gefirittenvoted, und foldbe
taufdes Horacii $eben Kinaus laufen , ala
len voir,die Geduld dessefers zu flronen,foldhe
tdiefesmal übergehen,
6. Derfolgende Artichel ift eine Fortſetzung
3fünfften im erflen Theile, dahero wir ſolchen,
e auch die beyden letzten, an ihren Ort geftelet
XUL. Curieuſe Bed. von den Land⸗C. 729
x hrauch und Nutzen entworffen auch ..
vdenen Liebh abern der Bekuingen -
zum ran en aus der Geogr‘
Fpte After, ronologie, Pollen
u: Jure Publico erläutert, und nebft-
„.Fürgen Lebens» Befchreibungen der: -
© © berühnnteften Geographorum ausge
«fertiget durch Johann Gottfried
: Bregori,vonToba aus Thlwingen,
‘ Sranckfürt und Leipzig bei) 2.
° en Philip —— lin 8,
J
AB der users manch,
laufftiger als wir ſonſt gewohnt find,herfes-
— wit deßwegen, weil wir dern geneigten
fer berichten wollen ‚cs eghahe su Hert ar *
ohn ·
vEs hat derſelbe —— sn Moliffantek
: angenommen nun ELchro aber eo Are -
nicht mehr zu gebrauchen. Leine Schriften,
30 CA in der Vorrede nahmhafft gemacht,
folgende
& Geograp ia noviffima,ober Erb Rand und Städte;
Sefhreibung. Erfurt 1708.2709.1713-8. ”
2 Fi compendieufe Zeitungs, Lesicon. ibid. 1708;
% Store Nachricht von der Siadt Tännfiät;
—D florirende Thuͤringen. ibid 171 1.
— von denen zroclff Superintenträtet
und Paftoribus Primariis ‚0 von Lutheri Neformas
tion an in Arnſiadt gelehret haben. 1712. fol.
6. Schediafma von denen Re&toribus,bie an der Schr
de zu Aruſtadt von Lucheri Zeiten an gearbeitet
haben. 1712. fol.
» RIM, Curieuſe Gedancken von den
fehlbar in felben erwas
—— Bag True age —
erthum derer. Land» Charten J
Be ee —
racht werden konnen wenn der Hr, Autori
lechiſchen und kateiniſchen Scrident⸗ &
n waͤre als er in Teutfchenift, Es wird
tdenen Kupfferſtechern /ſo and⸗
ben, und Atlantes — gar feine
It gegeben, welches wir herglich gerne,
Yin der Hr-Aucor härte duch fehnmelden
er ſolches her habe, damir man auch wofer
» ein Scrupel ereignen möchte, das Origin
yſt nachſehen koͤnte Die Nachricht von dem
mehmften Geographis ift auch gut , aber da
rige iſt eben noch hier zu erinnern, Von Pl
des aͤltern Tode iſt er unrecht berichtet wen
fagt, es ſey derſelbe lebendig in eine verbotgi
mal Ensrau- Allıfaunnlicham s Cal Most
vornebinften Land »-Charten. 731
Serfchted dieſer Charte von jener beruhet. Bir
folten nun anch fagen, wie der Gebrauch derer
harten aus der Hiftorie, Chronologie, Politica
undJure publico erläutert werdesaber Die Warheit
gu befennen, fo finden wir Indem ganten Wercke
alihtdad geringfte. Sonſt hat derfelbe fich gar in
verſchledenen Stücken verrathen, daß er in der als
dem Litteratur nicht eben ſonderlich bewandert wie
aus folgenden zu erfehen,da er geſchtieben Ptolo-
mzus, Peripacheticus , Alipius, Georgius Gemäs
ſihlus, Calcographus und dergleichen. Man koͤn⸗
te auch eines und das andere erinnern,baß der. HF,
Autor von der Tabula Pentingeriana p. 27. ſo ein
ſchlechtes Urtheil gefaͤllet, da ihm vielleicht deren
Mutzen nicht ſonderlich bekannt, wir wollen es
ober vor dieſesmal verſparen. Erinnern alſo, doch
öhn einiges Maßgeben,diefes,daß, weil der Herr
Autor in der Teutſchen Hiſtorie eine ſchoͤne Bele⸗
ſenheit hat, und folche,ohne Flatterie zu ſagen, in
feiner Nachricht von denen Berg Schild
recht wohl fehenlaffen ‚er dabey bleibe, und bie
Zeutfche Hiftorie,die ohne dem von beuen wenig⸗
en etwas geachtet wird, immer mehr zu erläue
tern ſuche. Cr wird dadurch ohnfehlbar feinen
Mahmen viel bekannter und berühmter machen,
alswenn er in dergleichen verftößt, daruͤber ihm
hernach einige von feinen Neidern und Widerſa⸗
chern, über die er ohne dem in der Vorrede ziem
lich klagt, mit Recht zur Band! hauen können.
XIV.
NOVA LITTERARIA. .
Zu Paris Hat man folgendes gedruckt: Raweil
des ertu de Louis de France Duc de Bourgogns & eufuim
Davpbin, par ls R. P, Martincan ‚de la Compagnis dı It-
—X *
2 XIV. No Litterarin. 0
— &8 3 Werd innerhalb
———— — —
—8
paniſche und
rden. Der Gro — in einem
den Autorem abgegangenen Schreiben weiß ſol⸗
8 nicht gnug heraus — Wir waren
angs geſonnen in — etwas
fagen, teil es aber eine —
mer eine Tugend die —
hts weiter daraus zu erſehen, ais haben wir ung
— dem —— und nur dieſes wenige davon
den wolle:
—— find folgende 2. Heine biecen auc
freten :
Allee ——— & de Pennalön , del
wiles de Säragofi,de Pilsbichfa, 5 du füge de Girone.
2 12), Der Autor,det ſolches dem Duc de Offuna
yefchrieben hat,nennet ſich zu Ende ber Dedication
yo de Pimöal.
Campagne du Marechal de Vılars ‚de Tannet 172,4
nis. 12. von eben diefem Auxore,
Dafelbft iſt auch in 2. tomis s. heraus gefommen:
ethnde nanrärndier ’Hißnire harinn his Prineinis
XIV. Nova Lieteraria. 733
Tertulliani Werden ans kicht suftelen. Eben der,
gleichen hat auch ein getviffer Jtaliäner unter Hän;
en, welcher viele corredtiones, die Gafp.Scioppius aug
alten MSS. zufanımen getragen , ingleichen den Gui»
donisPancirolli bißhero noch) ungedruditen Commen-
tarium beybringen wird. Ee fol felbiger mit deſſen
eigener Hand fehr fauber gefchrieben feyn, und iſt in
der Bibliotheck derer Mönche S.Perri zu Reggio aufbe,
halten worden. |
Der P.Montfaucon ‚ deffen Hexapla Origenis un
längft ben ung angekommen, verfpricht ein Volu-
men verſchiedener Griechiſcher Echrifften , fo in die
Kirchen Hiſtorie lauffen. und in der Bibliorheca Cois-
Jiniana hefindlich find, heraus zugeben. Man fan
deten Catalogum in der IIiſtoire Critique de laRep. des -
lettres tom.4.p.346. 347. nachfeben.
Der P.Banduri arbeitet an einem Wercke, darinnen
die Muͤntzen derer Roͤmiſchen Känfer von Traiano a
biß aufdie Palzologos befchriesen werden. Es fo
folche3 aug 2. Voluminibus in fulio beſtehen.
Das Pictionnaire de P4cademie Frangoife it ſchon
wuͤrcklich unter der Breffe,und fol ſehr vieles darinut
geändert und a gelommen feyn. |
Ey Ende des Monats Augufti iſt der Herr Kuͤſter
In Paris angelornmen ‚ welcher die Eatholifche Relb
gion angenommen,und einer von denen Koͤnigl. Un«
ter:Bibliorhecariis worden.
Bon Rom ift untängft der Catalogus Bibliorheeg
Cardinalis Imperialis, den der Herr Fontanini, deffen
Bibliothecarius,verfertiget, bey ung angefonmen,
Zu Verona hat der Marchefe Maffei in der Biblio-
theck befagter Stade verfchienene alte MSS. gefune
den, worunter auch ein ungedrucktes Werd des Car
fiodori , fo den Titul hat : Complaxiques im Erifloli
Apoſtolorum & Apocalypfi,
Zu Orford wird eine neue Edition vom —5
gedruckt, wiewol es etwas langſam dabey hergehet,
weil man noch verſchiedenes aus fremden Orten,
ſonderlich aber von Rom, erwartet.
Der Clemens Alexandriuus wird ebeufalls N
m
4 XIV. Nova Liucraria.
n Herrn Potter wieder aufgeleget.
Der Herr nearne —— einer neuen Ai
m Cieerone,auf die Art wie er unlängft dein Livium
‚aus gegeben. ’
Zu LTonden wird bon dem Claude Grorelte
(aMorhe ein Werd mit dem CharitasAngliea-
heraus kommen / worinn er aus gewiſſen Uhrlun
ıdie Wercke der Liebe barthum wird, welche die
igliſche Kirche denen Übrigen Neformirten erwite
Ihat. \
Zu Cambridge iſt der Herr Benelei willens den Te-
tium drucken zulaffen, wörju er aus Paris einige
use {R Heraid gefonihen Spplemuir ut
u erau nen x
moires de Mefhre Pheippede Cominrs, tworinn einige
uͤck befindlich , fo zur Hiſtorle Ludwigs des Xi. ges
rig. Nemlich 1. Addition A Thifloire de Low XL,
Mr.Näude. 3. LeCabinet dumeme Roi. 3. L’Elo-
iu Roi Charles VIII. par Mr. de Bmntome. 4. Com-
nifon du regne du Roi Louis XII. aber celui de Lonis
per Claude de Seiffel. 5 Extrait d'une ancienne
ronique „qui eontient ce qui soft pafı€ de plus memo-
le en France. ff Ala cnur des Ducs de Boursoome. #.
XIV. Nova Litteraria, 735
shez Guillaume Rroedelet. 1713. 8. Der Autor ifl ein
Kartefianer, und will bie Ehepffung nad) feines
Meiſters Lehr Saͤtzen erklären.
Jo. van de Water ] Cti Obfervationum Juris Romana
Kibri tres, in quibus multa Juris civilis capita emendan-
tur & explicantur ‚acaonnulla aliorum autorum loca
Mluftrancur. Traiecti Batavorum apud Guil. van de
Water. 1713. 4, |
° Derdritteund vierte Theil berer 42es , Memeires
& auırcsPidces Autbentiques concernans la paix d’Urrecht,
fine ebenfalls heraus. |
u Rotterdam ifteine fleine Schrifft von dem Hu.
fler gebruckt,darinn er fich wieder den Herrn Peri-
zonium, derihn in ber Vorrede feined Werckgens de
Kregraviangegriffen, vertbeidigel. | |
: 38 Brönngen hat Mr. Vidal, Paftor der Frantzoͤſt⸗
ſchen Kirche daſelbſt, drucken laffen: Le juſte balance
de la crainte & Vafenmance chrerienne : abec lobligation
chacun a de imb ailler aßbec ſoin a fon ſalut. Es bes
ehet aus 2. Theilen in 8. |
Zu Wien iftder Herr Gentillorti, Käpferlicher Bi-
Bliochecarius,befchäftiget einenCacalogum derer in das
figer Bibliot heck befindlichen Lateinifchen MSS. here
aus zugeben. |
Zu Nuͤrnberg hat der Herr D. Lochner heraus ges
Heben Muxwreraiyrn ‚five Papaver ex omni antiquitate
erutum, gemmis,nummis, ftatuis & marmoribus_zri in»
eiſis illuſtratum. Es fol dieſes Werck ein Specimen
Botanices nummariæ ſeyn, dem vielleicht andere mehr
nachfolgen duͤrfften.
Eben derſelbe wird ehiſtens eine Beſchreibung des
Muſei Besleriani zum Druck liefern, als nach welchem
erde ſonderlich die Engellaͤnder ein groſſes Vers
langen tragen follen.
Zu Marpurg hat fich ber Herr Prof. Schröder
Borgenommen eine Bibliochecam Rabbinicam su ders
fertigen, barinnen derer Autorum Leben kurs bes
ren: und von beren Werden eine gnugfame
achricht und Urtheilgegeben werden fol. Er hat
u dem Ende fchon ben gröften Theil derer Siphthe
jechenim des R.Sabbachai ing Lateiniſche überfeket.
j KIV. Nova Litteraris.
iben der ſelbe bat ang ur) Schal»
1 Aruch ins Bateinifche zu a Son
en heutigen Gesräuchen und — derer
ven anugfame Nachricht giebt. Der Hebräifde
tdeſſe lben ift bey denen Silben ir Am ſiet dam in
:Detad- Bänden um ein zubaben.
hu sanuover hält ſich der Der üiht von Buquoit
‚ber in Haag einige Heine Wercke zufanımen dru⸗
vlaffen, ald 1. L’Antimachiasellisme, aber DExtreit
u Traitd de Ü’Exiflenee de Dien, 2.Lerire de Mr.L.de
! Mad. ia Comseffe deC. 3. Traite de la poliuffe Sr
* de la bit del’bomme, Ode.
Ju Helmſtaͤdt hat ber. Herr von der Hardt ſeine
dancken über die Hebräifche Accentuation wieder
Tegen loffen. Erfchreiberdenen Nrcenten einen
m oratorium jur, umd fapet, fiezeigen an, wie man
en Text wohl und deutlich leſen folle. Ermeinet
h,fie ohren deßwegen theule über, theilg unter
Worte gefchricben, daß nıan fehen Einne, went
n die Stimme erheben und fallen laffen folle.
Der Herr Eckardt hat vor kurtzer Zeit ein altes
utſches TeDeum laudamus,fo in linguaTheorifca ges
|
Deutfche
CTA_
ERUDITORUM
| Geſchichte d bet Gelehrten
dencuenwhen 1 Buß,
Literatur.in Eur:
begreift
Ein und wenige Theil.
ER gelerid, Stedifä und Sohn.
1714
halt des ein und wantzigſten Theils
icon Antiquitatum Romanaram, p28:737,
für les grands hommes, qui font morts eu plaifan«
PaB:744
bs Anweiſung zum thätigen Chriftenthum. pag.
758
Schreiber bes Biſchoffthums Wirgburg. pag«
769
uficus. Pag.789
le" -
—
1.
Pitiſci Lexicon Antiquitatum Roma-
narum.
Das iſt:
Römifches Antiquitaͤten⸗ Lexicon, date
. inne alle Gebräuche und Antiquitäe
Ken me N en
Griechen gemein, als vor fich allein
gehabt ert läret werden , durch Sam.
itiſeum, * mit Kup geziert.
Leuwarden bey Frant alma.1713.
fol.24. Alphabeih 5 Bogen.
Be Wiſſenſchafft der Roͤmiſchen
—9 Antiquitaten iſt in fo vielen Bu⸗
Adcern ſtuckweiſe zerſtreuet, daß
daher zu denſelben zu gelan»
gen ſchwer iſt, weil die wenigſten
viel Kofler drauf wenden koͤnnen, man
Gen die Zeit zu lang wird, fo viel zu leſen, und
wiele nicht einmal die arofle Menge der dahin
gehörigen Schriften zu behalgen vermögend
ad. Munift zwar dem Ichten Mangel durch
Deutfche 48. Erud. XxL.th, Cec
Dit iſt eben der bitiſeus, der ben ——
FH Aurelium —353 — gelel Hk mehr 8
raus ge DL) m e
zu bohen —E De Buch gemanıt.
8 1. LexionAntiguitatnm Romansrum.
A ſcone Gatalogos, uoch meht abet durch hie |
aefauros Gronovii und Grevii ‚mie auch nad
ngft durch Herrn D. Fabrieii Bibliographiam
nriquariam faft unverbefferlich absuhelffan:
Icin die erften benden Verhinderungen
mit noch nicht gehoben. Es Ifi demnach
rwerfflich Unternehmer / wenn ſich SGeleh |
der Sache kundig find/bemühen ‚die zur As |
jniede gehörigen Materlen in ein Buch zu |
nmen zu tragen, Damen ſich gleich das
der einige auflehnen , imd dergleichen Arbeit
reine Efels / Brücke ansfchreyen, danılf man
ı gernenden nur faul und umachtfam mache ſo
nen doch hieraufgar leſchtlich zu antworten;
ß man auch murhige Pferde nicht über elle
taben fpringen und durch alle Ströme mäten,
idern über Brüde und Stege gehen laffe ,
ne zur beforgen, daß fie Närlg werden möchten;
I. Lekiron Antigkitaten Romanerum. 739
Laurenbergius und Danetius gefunden,deren
ir in feinem Antiquario , biefer im Didtionz-
5 Antiquitatum Romanarum & Grxcarum ih
Delphini &e. feinem Rathe zu folgen ge
en, auffer welchen der Here Autor auch des
mtfehen Bibliorhecarii , Johann Georg
thielens,, Bibliochecam enuckaram ,'eıneß
ſenachiſchen Echul : Eollegen , Johann
Adam Schills , Nomenclatorem Philologi-
Kam, umd des Meißnifchen Buperintendentens
D. Jimmermanns Florilegiam Philologico®
Niſtorcum nennet. Es iſt aber leicht zu erach⸗
ren daß dieſe Schriften der Sache bey weiten
t vollkommene GenÄge gethan, wenn man
krwaͤget, daß dieſelben zu einer fo weitlaͤufftigen
Materie viel zu kurtz Schaft find, auch noch neben
den Romiſchen Antiquitäten; fo wohl mit Perf
en, Aegyptiſchen und andern, ale ouch mit Eri
ng vieler often Wörter zu thun haben: Ee
—— Here Pitiſcus dieſes Werck einmal
zu Stande zu bringen auf Veronlaſſung
bs Vetlegers Äbernommen alles dazu Die liche
Kasuinzehlichen Schriften , fo viel er deren ha⸗
Ben Pönnen, zuſammen geſucht, und in gegemmärs
üiges Bud) getragen," Die Ordnung iſt nach
— Ccc 2 det
% Er erwehnt dabey, daß er beit Ferrertum de Telex
, ‚kis, Roccham de Campanis,und Kuſchium de Annu-
- dis aureis nicht friegen fönnen. Kitfcbii Ttactat
. Das er nach Endigung feiner Arbeit zu ſehen ges
Priest faͤllet aber davon das Artheil,bafßer lauter
Gnnüges und genseineß Zeug zuſammen geſchrie⸗
ben daher egihn nicht genen Daß er deſſelb en end
bæbren muſſen. |
0 1. Lesison Antiquitatın Romanarım,
Natur eines Lexici alphaberifch, und har der
re Autor daben die Vorſorge gebraucht, weil
le eine Sache nicht an einen Ort fehen, bey
chen Artikeln ‚die vielerley Titel haben kon ⸗
1,den gefer dahin zu, weifen, wo er fie einzurile
n vor rathſam befunden. Alles was er ges
rieben, iſt mie gnugſamen Zeugniffen beftä«
t, und dabey die überflüßige Anziehung der
tellen aus, den fo genannten Scriptoribus clas ·
is vermieden worden, inmaſſen er. deren ger
iniglich zwey ober drey Die am meiften bewel ⸗
‚gebraucht, auch zum Behuffdes Sefers Buch
d Eapitel fleißig beygefett. Er enrfchuldige ſich
er, daß folches bey den Jurlſten nicht allemal
chehen ‚weil er in deren Schriften nicht allzu
r bewandert fey, Die Zeugniffe der Grie⸗
n hater, dem Verleger die Unfoften zu erfpa«
1, und weil fie doch ein jeder leicht nachfchlagen
I. Lexicon Antiquitatum Romanırum. 741
man ihm unrechtmäßiger Weiſe an feiner Arbeit
ausſtellen wollen.
Wir haben das Buch, ſo gut, als es in der⸗
gleichen Schrifften geſchehen kan, durchgegan⸗
gen, und gefunden, daß ſelbiges zu dem Zwecke,
dazu es gehoͤret, ſehr nützlich werde zu gebrau⸗
hen feyn; inmaſſen der Here Verfaſſer mit groſ⸗
fen Fleiße alles zuſammen geſucht. An etlis
hen Drtew ift die Art, wie er feine Dinge zuſam⸗
men bengt ‚zumal, daer alles mie Allegationen
vermiſcht, etwas dundkel, wie man denn auch fels
gen fehen kan, was in zweiffelhafften Materien
feine Gedancken feyn,inmaffen er allezeit aus ans
Bern Seribenten redet, ſich auch damit in der
Vorrede wider ollerhand Streit, folhm hin und‘
wieder von Philologis erregt werden moͤchte, zu
verwahren gedenckt, dag man auf ſolchen Fall
niemahls ihn , fondern die vor Ihm gefchrieben,
anpacken würde. Wiewohl, wenn iemand Luſt
zu zancken haͤtte, ſolte ſich Pitiſcus nicht überall
loßwickeln koͤnnen. Denn, da er bey derglei⸗
chen ſtreitigen Gelegenheiten doch nicht alle
Gruͤnde, welche die Partheyen gegen einander
vorgebracht, nach der Laͤnge anfuͤhren koͤnnen,
bat er es nothwendig bey einer Meynung bewen⸗
den laſſen, und dieſelbe gleichſam ſelbſt anneh⸗
men muͤſſen, es wäre denn, daß er jederzeit bey‘
dem fichen geblieben, der das letzte Wort behale
ten, welches, ob es gefchehen, wir genau zu untere
fuchen nicht Gelegenheit gehabt. |
Endlich wollen wir, fo fehr wir auch von dee
Güte des Buchs überhaupt verfichere find , nie⸗
manden die Gewähre leiften, ob erniche zuweilen
&cey ar
L Lexicon Antiguatum Romanarum.
HMaterte am einem uncechten Orte finden,
ches auch antreffen möchte ‚welches tu fo.cin
icon ‚wicht gehoͤret wle wir deun felbft im
ichblättern. dergleichen etlichemal ange
eckt. So ſtehen unter der Prapoliiion A
deng. Arten, A Lare incipe,. A fümmo,
um. bibere, die eigentlich unter Lac, Leäkus,
clinium &c. folten gefucht werden. So hat
her Herr Aucor hieheralle Aemter gefent, zu
en Bedeutung dieres Wörtgen ben den Satch
in gebraucht worden, zum Epempel, a balncıin,
ommentariis &c. beren fegliches anderwärte
eder vor fommen folte,und wäre genug gewe⸗
wenn er olle dergleichen Benennungen nach
habetiſcher Ordnung hingeſetzt und dan Leſer
gewiefin hätte, mo er die weitere Erkldrung
ben muͤſſe. Das Wort Abluere macht einen
oſſen Artickel cus, alles aber, was dornnter
he nahärt sn Tamara adar Inıin Denn
E Eixicom Antiquatum Romanarım. 743
Wagen ſteht unter Ædes Sacræ, da es unter
Wigium an feinem eigentlichen Orte ſtehen
Acanthus der Lacedaͤmokier, der su erſt
ng nackend in den Olympifchen Spielen zu
fen angefangen, hat auch einen Platz in bens
ſchen Antiquitäten » Lexico gefunden ,
heachtet wir nicht abfehen koͤnnen, wie er das
gehöre, inmaffen Yon rechtswegen feine
Mechifche Antiquitaͤt in demfelben zu ſuchen iſt,
lcht etwa einen Gebrauch betrifft , den fie
even Römern gemein gehabt. Achaicus;
Wilts , Adiabenus &c. find eigne Artikel
wden, weil einige Roͤmer diefe Zunahmen ges
bes; wir laffen aber den geneigten Leſer felbff-
hellen, ob fie nicht che umter Nomen oder
Ignomen ſtehen felten. Daß der Herr Au-
nnter dem Worte Adferere bloß von Ver⸗
mdelung der Knechtſchafft in die Freyheit re⸗
welches Adlertio in Iıbertatem hieß, wun⸗
re ans, und koͤnte diß einen Anfänger Teiche
e machen, als ob die Verwandelung des
gen Standes In die Sclaveren mit Diefer Mes
26, Art nicht bedeutet worden ‚da doch Livius
III. c. 44. ſeqq. ausbruͤcklich adferere in fer-
utem braucht, Unter Acra handelt der Herr
r von dem abergläubifchen Grrümmel , ſo
Eileen bey einer Monden · Flrrniß mit als
band ertztenen Inſtrumenten Inachten, vnd
ant, es hätten dieſelben einen eignen Nahmen
babe, daß fie æta auxiliaria Lunz genennt
den, da doch vielleicht Ovidius zu erft ihnen
hen Nahmen gegeben. Allein diefer Fehler
mımt daher, weil Pitifcus nichts von dem ſeini⸗
| Ecc 4 ur
+ 1. Lexicon Antiquimtum Romanarıns.
zu diefem Buche beygesragen , ſondern 3
ichen ausgefhrieben ‚wie er fie bey ande
den, Doch könte man Ihm das wohl zulafe:
wenn er nur allezeit die Sachen‘ recht aͤber ⸗
thaͤtte, und ift zu wünfchen, dah es Ihmnniche,
ter. fo gegangen feyn möge,ale unter dei zwey
ticfeln A libris pontificahbus umbAccerlitonese,
nen hat er aus Gutheriiveteri jute
winmen ,. und alfo abgefehrieben 5A libusı
——— dicebatut, qui libtos tranſetibe·
„obi opus elſſet, vel cowpiagebat welche
orte maͤn in Gutherii Terte wohl
‚da er von Pontifical- Dingen haudeltz ale.
j tlec häste billig daben gemeldt werden tollen),
dieſe Benennung bloß vorden Bedienten des
tften Prieflers gehöre, der die den Goͤtzeu⸗
ent angehenden Bücher beforgen müſſen.
andre Artickel iſt aus Pignorio de Servis ges
mon nach malsham Anrcarlionree Aieioninam
nn —— mores en pleifantent. 745
"Dichten durch M.D*** Rochefort ben
aus le Noit. 1714, 12, 10, Bo⸗
gen.
Un hat vor nicht ou vielen Jehren “
einem berühmten Kaͤyſerlichen Generale
geboͤrt, daß fich derſelbe bey Herannahung ſeiner
Seerbe⸗ Stumde einen Spiegel ans Bette ſetzen:
laſſen, Damit er ſehen moͤchte, mit was vor Be⸗
Mmundigkeit er mit dem Tode ringen wuͤrde. Wie
laffen dahin geſtellt fenn wie viel er geſehen: zung‘
wenigſten giebt fein Borfag eine beſondre Un⸗:
erſchtockenheit vor dem Tode zu erfennen. Der⸗
gleichen Beginnen wird gemeiniglich vor maß?
auſſerordentliches gehalten , weil bie meiſten
Menfchen dazu nicht gefehiche find. Furcht und:
Hoffnung find die gewöhnlichften Abwedhfelumss
gen unfers tebeng ‚unter welchen uns zu leht dee:
Jod —* ehe wie noch aufgehört. Haben uns:
en, oder angefangen recht zu hoffe:
— dieſem Zuſtande kan man urtheilen, was es
vor eine Bewandniß mit der Unerſchrockenheit
vor dem Tode bey dem groͤſten Theil der Sterbli⸗
chen habe. Derjenige, welcher Tag und Nacht
mit den Sorgen ſeines Haustorfens beſchaͤfftigt
iſt auf Vermehrung feines Vermögens, Erfuͤl⸗
lung feiner Caſſe, Vergroͤſſerung feiner Scheu⸗
ven u. d. m. gedencket, muß unſtreitig den
Zobd, wie Don Quichote den Melonen: Warter,,
vor ein furchtbares Ungethuͤm Halten, nue daß en:
wicht fo viel Herke hat, wie jener, fi) mit dem⸗
ia einzulaffen, Lind mie man dergleichen Ark.
Sense (en a von einer Babe wa⸗ ‚ale en
u 5.
6 1. Desgrandsihommes, qui fon
treden hört, fo karı vonihnen auch nicht d
se. werden ‚daß fie ihre Sprache in der Mi
e vom Sterben ändern felten, Altin esfin
h noch viel Menſchen die das Anfehen Habe
len, als ob ignen am Todenichts gelegen fa
wenn man fie moralißiven höre, folte ma
nen, fie hätten des Horatii Ni/ admineri wol
men. ausgelernet, Wir begehren zwa
dr zu läugnen, daß immer ein Menſch da
defteiffer in die Augenfehen koͤnne als der au
well es geroiffe Lebens = Arten giebt ‚bey d
imanihn augenblicklich zu gewarten hat, um
nothwendig zu letzt die Furcht vor dem Gel
heiten, darinnen er uns treffen kan verlen
maß. Esiftaber hler die Frage nur, ob da
tzige Hertz nicht verzagt werde ‚wennes felb
a Abdrücken koͤmmt, fo daß der Sterbent
Tod recht fühlen fan ‚und ob iemand in d
morts en plaifantant. . 747
Gans berecheigen ‚einen feften Schluß von ihrer
Aufführung im Tode zu machen , inmaflen fein
Menic beftändig gnug ift, in Dingen, die auf
Empfindung ankommen, die Aenderung feine
Gemüchs zuverreden. Es hat wohl eher teute
ebep ‚die fich der Liebe biß in ihr viertzigſtes
Di ermwehrt,und num gemeint,alle gefährlichen
ten uͤberſtanden zu haben, die aber nichts des
Bo weniger mit ihrer geruͤhmten Gleichguͤltig⸗
Seit nicht aushalten koͤnnen. Was wiffen win
Denn, wie es ung der Tod vorlegen wird? Wie
wollen wır fagen, daß wir den Abfcheu nicht em⸗
pllnden werden, den ein iegliches natürliches *
J 0”
m————— ——⏑
„Denn zu gefchtveigen , daß fie an den wenigſten
Menfchen zu fpüren, fo pflegen diefelben auch die
! natürlichen Bewegungen des menfchlichen Her⸗
us nicht auszurotten, und ein erleuchteter Pau⸗
lus, fo fehr er auch mit der Gnade GOttes erfüllet
. ÄR, fürchtet fich doch noch fo fern vor dem Tode,
daß er lieber wünfcht uͤberkleibet als entkleidet zu
ſeyn. Die Snadethurbieben weiter nichts, als
daß ſie den Menſchen auf GOtt lencket, ſeine Hoffe
nung, ‚die nach Uberſtehung des leiblichen Ubels
‚ fol erfuͤllt werden, feſt machet, und ihn zu gedul⸗
‚kiger Ertragung des, was dem Sleifche wehe
thut, bereitet. Sonſt halten wir dievon ung uns
‘ geführten Urfachen vor gang natürlich, und hät,
ı sen Bartholinusoder andre , wenn fie unterfucht ,
warum die alten Dänen fich vor bem Tode über
. haupt und infonderheit vor dem im Waffer nicht
gefcheut, lieber dabey bleiben mögen, als/ daß fie
Bas letzte vornemlich Daher geleitet, weil die Nord⸗
laͤnder in den’ Gedancken geflanden , der Menſch
ſey aus Holtze gemacht, welches ein wenig zu weiß
geſucht au ſeyn fiheint.
N. Desgrandshommes, qui [one
— —— —
endes Weſen vor alledem har, was zu fei
Untergangeoder Werderbniß gereiihen fan
eteute hat fterben ſehen wird fagen Fönnen
fi) die Natur meiſt euthells gegen die Tre
g des $eibes und der Seele wehre , welche
t bey einem mehr, bey dem andern wenige
meift-befannten natutlichen Urfichen ge
het, doch niemahls gat auſſen bleibt, a
nman volend öffters Gelegenheit hätte, an
Reden der flerbenden,, bie ſich fonft
im den Tod gerühmer, auf den Inhalt Ar
Thon ‚wie fie vorgebracht werden, Achtun
eben, wirdeman noch deutlicher entdecken
ſchlecht ihre Beftändigkeit, umgeachter alleı
anges, den ſie ſich authun, und der äufferfter
:tellung, die fieoffr brauchen , ausgeführı
de, Der Käyfer Adrianus hielt warhafftig
dem Sterbe: Bette mit feiner animula va
. merisen pläfentants. ”! 749.
"WR anf Erinnerung eines feiner Vedienten.om
Ben Tod gedacht ‚ud endlich den “Inhalt anges
zogener Worte felbft anficht ; wjrd man viel
Aber auf Die Gedancken gerathen, es habe ihm .
Set ungewiſſer Zuſtand, da er nicht gewuſt, wie
er den Top betrachten muͤſſe, und die Ungeduiq,
daß er feine Gedancken auf einmahl auf eine ihm
| ungewohnte Materie richten ſole, ſolcht
rw ausgepreßt. Wir glauben folkhergeftalt
. Won des vorhebenden Materie dasjenige gefagf
aubabın, was uns die gefunde Vernunfft an bie
Kant zugebennermag. -Bollen es aber ja die
großwathigen Veraͤchter des Todes nicht anneh⸗
ie und ihre Ruhmſucht, als ben ſurcont dee
menſchlichen Schwachheit, nicht fahren laſſes
nehmen wir billig mit der Warmung bes Port
ven ihnen Abſchied,/ a0
E Vade, vale, eave ne itubes.. )
Uad dieſe Regel geben wir auch. dem Verfa
des obbemeldten Tractaͤtgens anf den Weg wei⸗
cher ſich eine gantz beſondre Art zu ſterben
lich macht, und zu dem Ende die wenigen
‚gen verfertigt, darinne er durch einige —
alte als neue Exempel, und feine daruͤber entdeck⸗
te Gedancken beweiſen wolen/ daß man .ing
Tode ſich nicht anders auffuͤhren mäfle,
als man im Zeben zu thun gewohnt ge⸗
weſen. Denn alfo ſchließt er fein Buch :
Voilä ä quoi fe teduit le nouveau $ ’
que j'ofe prefenter au Pablic,SyHeme fonde Jur
les lamieres de la droite Raifon, qui som em
dıontinuer en mouraut le irein ordimaire de er
Pie. Du inan, Dub € ange
ö II. Der grands hommes, qui font
at mit ollzu gutem Rechte vor nen aus gie
iſt auch der Schluß etwas zu roh und ga
L, zum toentgften nach feinen eignen Ged⸗
n / in welchen ein ernfihaffter Tod fein gut)
is ſehen mache, doher er billig auch hier fag
len, daß er durch trainordinaire de la vie
Tigos ‚munteres und ſchertzhafftes teben we
be, welches feiner Meynung nad) die grö
luͤckſeligkeit if. Denn ſo ſchreſbt er pag.;
ch verachte einen allzu ernft
30, deffen geöfte Schägbarkeit in eım
5er geswungenen Bezeigung befkeh
ine vorfeglihe und angenomme
ertzhafftigkeit iſt niche die lobenswi
gſte; eine Bleine Gleichgͤltigkeit ſtel
rbenden Perſonen wohlan. Ich ver
be diejenige Gleichguͤltigkeit welch
e warhaffte und vornehmſte Empfi
morts nplaifentam. - ' 771
en Schlag find noch viele Stellen im d
Mönche befindlich, die wie nicht olle aufſuchen,
ſondern dem geneigten Leſer vielmehr einen Fun
gen Auszug von dem Wercke felbft gehen wolien,
Es fängt der Autor Cap. 1. on zu beweifen, daß
man den Tod mehr münchen, als fürchten ſolle,
Ser man im Leben mehr Verdrießlichkeiten
etszuftchen, als Vergnuͤgungen zu genießen ho
De, welches ihn bald auf die Gedancken bringe,
daß der. Menich nicht geborenen, um gluͤcklich
zu leben. C. 2. iſt er bemuͤht zu zeigen, daß DM
tung des Todes nichts fo widerwuͤrtiges
an fi) habe, welches ſich nicht wohl mis luſtigen
und vergnügten Gedancken vertragen koͤntk,
Drum hätsen die Poeten ſelbige offt in ihre Bas.
Ianterien gemiſcht, und daher Gelegenkeit:ge
nommen ‚den Leuten den Gebrauch der Woluſt
einzuloben welches er mir Anacreons Gedichten
‘des Catulli befannten Vivamus mea Lesbid &
amemus und andern beftätiget. Csfen unrecht,
daß mon ſter benden Leuten traurige und betraͤbte
Vorſtellungen mache ‚und würde beſſer gethan
ſeyn, wenn man ſie mit allen Vergnuͤgungen er⸗
goͤtzte, die fie anzunehmien geſchickt waͤren. G. 3.
da der Verfaſſer feinen Leſern einen Begriff
von einem Iuftigen Tode machen will, giebe er
zwar davon Feine eigentliche Belchreibung ‚ es
weifen aber feine Meynung die Erempeldes Pe⸗
tronius und Politianus , womit er dergleichen
Sterbens : Art erläutert, deren jener fi Die
fich gern viel Mühe geben, und in Sorgen ihren
Zeitvortreib fuchen ‚auch in ihren Wear (Rn,
weilfieeönicht beffer haben wallen.
vahrnehmen,
br, ſondern aus Ungedult Verst
bergerührt, wie ihn denn der Gefchicht,Cchreiß
ungdrücklich coadtam mortem nennt, Herma
ſeiget fich in feiner Daben gebrauchten Yuffäbrung
auter Unruhe, die eraufallerhand Art zu beman
teln fucht, wie denn unfer Autor Tacitum unfehl⸗
bar nicht muß verfianden baden, wenn er voR;
- r
Ni wors Bldfanent, "FB
Einige tGelehrten Gleichguͤltigkeit bey dem
md meynt, es fen: dieſelbe von ſtudireuden
wen leicht zu erlangen iumaſſen fie die Sa⸗
I einſaͤhen, wodurch fie gewohnt wuͤrden,
wech nichts in der Welt —588— heff.
wegen zu laſſen, ſondern Ihre Seele in bes
iger Ruhe zu erhalten. Nachdem er C. 5.
non dem Tode des Democritus und Atti⸗
uſagt, unterſucht et G. 6. zu welcher Zeit der
Na am. vortheiihaffttefteh erben Fönne?
ird davon viel geſchwatzt, koͤmmt aber alles
8, daß es fich am deſten ſter ben laſſe, wenn
wohl gehe, weil groſſes Gluͤck ſelten von
= Dauer ſey. Gy. fan er nicht unterlaſ⸗
Gin Anacreon zureden , den Valerius Maxi-
teils wegen ſeiner Poetiſchen Gaben /theils
Jeines ruhigen Todes gluͤcklich geprieſen.
MWerfaſſer lobet ihn wegen ſeiner tueffltchen
meren in der Liebe und meynt, es waͤren dieſel⸗
ia den damaligen Zeiten gantz was beſonders
kſen wie er denn überhaupt meynt, daß die
I zu leben vormahls noch In ſehr graben
Ilen geſteckt und fange Zeit gebraucht aus:
heltet zu werden, biß fiein unfern Tagen zue
Kommenheit gedichen. * Sein’ Haupt
u _ Bu
fig zu machen, als man bey entſtehenden Abeln
Rip die Nafe mit einem. w —**
Schmärgeneröftet. |
ve Nusor macht uns folchergeftalt begieria, daß
ſie von feiner Hand wohl einen Trackat de Faris
—— ———
en wir davor; n, bie Kan N
———
4 u 4 __JI. Desgrahäs hommes, qui fons
Dance in diefem Capitelift: —
ck, darinne wir fterbem, demjenigen gleiche,
ring man ſchlaffen seht, und datz ein füfle
d das Bild eines ruhigen $ebeus fey, C.8«-20,
rden nollend lauter Epempel abgehandelt ‚die
diefer Materie gehören ‚und fo wohl aus ber
en als neuen Hiftorie genommen find, Daß
— Eapitel ee
offen deuten, die am eſtrafft worden,
d folches mit — Muthe ausge
— —— —
fen Immer eiwerlen geweſen/ und hoffentlich
den wirdaran nichtieren. Die Haupt »Kegehi
wohl iederzeit geblichen, daß dag Liebende dem
Geliebten ſich gefällig machen muͤſſt. Die Art
aber, wie ſolches gefchehe, iſt nach dem Unter,
ichted ber Länder , ber Gefchicklichfeit und des
Standes ber Perfonen auch immerdar unter
ſchiedlich geweſen. In den Morgen; Ländern
win: vermifchten Abfchied aus dieſer Weit
——ã Pr Fr fragt ie, ob es
a ———
daß es manchmal fehr ei
—— feinen Äbſchied —
n beſchieunigen, wenn es nur nicht
weiffelung oder Tummheit geſchehe,
a
Wicht die die Conslußon fein Logiee ex’ pretniffs
nike. Ein Slatter Seiſt laͤ —
Ahencheuren, und ein phante
Romanen jufpielen. In Summas
er nach Fine Ann fi ii es — un :
iten, fo weit man im Siamm Regifter
be fleinen kan; auch an gen: Mir
auch / ob man die Kiebe ß leihtin formam
iwerde bringen, oder davon Regeln "geben
nun, auffer der, bie wir oben geſeht. Amal⸗
—2 haͤtte unſer Autor dieſe Kunft beyin
iacreou —— follen,, ber, wie denn fein Chata⸗
ze fannt ift, alle Dinge auf die leichte Achfel
, und wird man in feinen Verſen keine
yenitich fo genannte Liebe s · Erklärung, finden.
Opalten wir es auch vor nichts fon! —3—
dů er in der Liehe gute Maniern gehabi
38. geroiß fchliehen Fan, daft der ganhe *
Kate mon fich aufhielt, von eineraigench,
hrung miüffe genen te feyny weil man
* an demfelben nice wÄrde Boni de⸗
5 IL Disgrands hommes,gui [ont
: Geburt befommen, und ob es gleich Die
ven Geſetze verbören fo ſeh doch nach il
nacht, daß diefelben allegeitmirder Befunden
ernunfft überein fänen, Dignum
erculum I Mie Cs ſchließt ſich die
chrifft, es iſt aber darinne nichts enthalten,
ige Erempel von deuten deren Tod dem Ai
theils umdermiufftigvorkömmt, cheils wohl
allt, Sollen wir num don dem
E ie und 3
€ Gedancken ſagen, ſo gehoͤrt jiner
Claſſe der Unglaͤublgen die man her
net, und wenn ihm der im Theatre Italien fo
Jannde Mezzetinn een Platz unter den Au-
ibus hätte anweiſen follen, würde er vielleicht
h ber Nedens» Urt des Comoͤdlanten unter
Efprits malins de ’Academie de Pluton feyn
echnet worden. Beine Schrift ift, daß wir
pimwerts pkalemtanı. - 1: EP.
7 ‚daß fig ihre Luſt zu ſchertzen biß.an den Tob
"Behalten, oder daß diefelbe nicht au, einer. Ber
Rellung hergefommen ‚da vieleicht das Tanerfie
fäßt;.: Dan fcheden Tod an mie man wol,
Abſchen vor fi eriveden; fiehet man ihn aber
8 ‚fo muͤſſen wir zum wenigften bey
aufhalten miffen, wenn wirden Streit mie ihm
Schertzen und tachen zu fierben. Wann er
‚Über ſein Duch) lachen muͤfſen, wie dieſe —
Duch ließe, zwiſchen dem Glauben bes Verfaſ⸗
debey wohl, daß deßwegen Evremonts Geil
—— es Cara fe auf die Let ben
‚ des Heriens dan anders befiaffen geivefente
Seine Lehre zu iſt unnoͤchig⸗ *
deren Sönäte ohne dem einem jeden in die
bleibgee doch eine Trennung des. natuͤrlichen
Gebäudes, und muß ſo fern nothwendi einen
«is eine Veraͤnderung nuſers gangen Zuſtandes
at u vielleicht der Autor wicht allzu viel
Bercach Gedancken
felen: Dec) demir I hei al lange
non, dar Bekehrung anfangen wolttu. 5
ſcheint, er Gabe fi vorgenommen auch mit
das auofuͤhre wird es Ihm gehen wie den Got⸗
tern nach der Befchulbigung des Monsi ; er weich)
Menſchen die fie vorher bey einem Glas Meetar
gebem hatten. Wofern ſonſt iemand / der dieſes
ſers und des berühmten St.Evremont feinem eine
groſſe Libereinfiimmung. findet , der merckt
wicht anf ihn gekommen, und Hüte fich ihre
Schrifften mit einander zu * vergleichen, es möchte
Dr . "a; 3 | —
u. Sottholds Anweiſung
Salvenec dinitao puella nafo,
Necbello pede,nec nigrisocellis, m
Nec longis digitis, nec ore ficeo, -
Nec fanenimiselegante forma,
Decodtoris amiea Fermiani. >
Tene provincia narrat eſſe bellam?
Tecum Lesbia noflracomparatum?
© fzclum infipiens & inficetum !
Im.
leitung zum fahren lebendigen und
thatigen Chriſtenthum dritter und
vierter Theil , durch Timotheum
Gotthold. Leipzig bey Joh. Fries
derich Glebitſch und Sohn. 1714, 8.
Alphabeth 21. Bogen.
‚na
_Bmmtpätigen Chriſtenthum. 719
ME Ber der Glaube fey,umd wie durch diefe die
ereinigung GOttes mit der Seele gefchehe,
ram ob er wohl von biefer Vereinigung auch
on in dan erften Theilen gefchrieben , fo ward
doch damahls nur ihrem Anfange und Weſen
& En betrachtet. Da hingegen ietzo der
Kor von dem Stande der Bereinigung, und fe
nfte im diefem Leben beftändig fortgeſetzt,
n fünfftigen aber unaufhörlich genoffen rd,
iger redet. Er erinnert babey bald
fangs, daß fich niemand dürffe irren laffem,
am uns die Schrifft an vielen Orten nicht
Die und Chriftum allein, fondern auch.die
uffe, den Glauben, die Wiedergeburt, die Hei⸗
ung, das Meih GOttes u. f. f. als Dinge
a der äußerftien Nothwendigkeit, die wir *
ſuchen haben, vorſtelle, weil doch alles auf
es hinaus komme, und die legt erwehnten
tuͤcke nur als Mitel, die uns sur Vereinigung
t GOtt führen, betrachtet werden müften, wie
denn durch unterfchiedene Fragen c.ı. weißt,
f was Art tegliches derfelben zu bemeldten
vecke würde, fo wohl auch, warum die Verei⸗
zung mie GOtt das einige nothwendige ſey.
sertwehnt Dabey ‚daß andre Lehrer alles dasje, p.19.
ze, was er vonder Sdufle, Heiligung und dar⸗
8 folgenden Bereinigung mis GOtt gefagt:
(hiedenbeit Eintehrins innere, Bes
beit nennten , wiewohl er erkennt, daß
Ne Medens » Arten dundel feyn ‚und viel Deuts
ber nach der Schrift , durch Die Verlaͤngnung
fol und der Welt, und die daher flieſſende
e Chriſti möchten susgehmich werden.
d .. om
Gele genheit der
—— ou
ew
iR das einige Wie fenjb
nwachheit wiederukit jr verf
en lkonne; eis ap
Schwach onderlich im
inbens der umenBlfchen 0 —
Heiligfeit ‚fo den Sundern ein‘
eriftniche ertragen noch I
e durch den Fürhang der Fur
durch fein vergoffenes Verſohm J Biut
EEE görtkichen Licht
der natürlichen Sinfteenig gehanbelt. *
or ſagt gar wohl, daß man ſolchen Unrers
"dicht beſſer als aus der Erfahrung mercken
ie, da ein Wiedergebohrner aus der Entzuͤn ⸗
g des Glaubens bey ſich wahrnehme,
um thatigen Chriſtenthuni. 767
mwas vor Finſterniß er vorher gewandeilt, und
was vor goͤttliche Klarheit nun in ihm aufge⸗
gangen ſey. Er macht ferner drey unterſchiede⸗
?93
ne prineipia agendi oder Quellen und Triehe des.
menfchlichen Thuns, daraus man gedachten Un⸗
terſchted ebenfalls entdecken koͤnne, indem unſre
Handlungen entweder aus der inwohnenden
Gnade des Geiſtes, oder aus der angeerbten in⸗
nerſten Verderbniß der Seelen, oder endlich aus
den Süften und Begierden des Fleiſches herkaͤ⸗
men. * Das Licht im Menfchen tft die erleuch⸗
sende Gnade des Heil.Beiftes,ober Die ausgegoſ⸗
fene liebe GOttes und Chriſtus ſelbſt, der ung
erleuchtet Krafft welches Lichts nad) des Autoris
Bedanden , Adam , wenn er drinnen blichen,
noch unfterblich gemein märe. ** Narr Hi,
oo dd
5 nach
a Unſerm Urtheil nach hätten bie beyden letztere
principia gar fuͤglich in eines zuſemmen gezogen
werben koͤnnen. Denn die boͤſen Lüfte find nicht
- ein beſonderes principium agendi, ſondern ſelbſt
unrechte Handlungen der Seelen, die aus derſel⸗
ben innerſten Verderbniß entſpringen, inmaſſen
wir denn nicht glauben, daß fie der Aufor anders
woher leiten werde,anaefehen alle ſundliche Unart
in der Seele ihren Sitz bat, auch alle die angeneh⸗
me Empfindung, welche das eigentlich fo genaun⸗
te Fleiſch oder der Coͤrper von der Sünde hat in
der Seele gefuͤhlet wird/, daher auch der Autor pa,
ſelbſt einem ieden freyſtellt nur. zwey principiag
machen.
ss Wofern dieſes Licht nichts anders als die Erleuch⸗
tung unferer Seelen bedeuten ſoll, wie denn Der
utor dem Worte feinen andern Verſtand ef
ſo ſehen wir eben nicht wie dazu bie-Unflerhlichs
P-7.
p-6ß
P:79%
feit Adams gehoͤrt babe, welche eins hiode .
2 IM. Gottholds Anweifiung-
& bes Autoris Gedaucken ‚eigentlich nut u
verderbres Fletſch und amd deſſen bi
ſte Beglerden, Affecten und Sinnen, *
ve Finſterniß hingegen die a
eelen nach dem Berftundeumd Willen. D
nic er to fe Bufig Seh o»Baß
vehnet ber Autor di ;
Pr eine Sache, die empfunden mern mi
fieht, und ſich alfo nicht den U
ſcheid der Natur und Gnade welches doch g
thig geweſen wäre ‚durch Kennzeichen ”
ommenheit der cörperlichen Machine warm
welcher diefelbe in fich nichts hatte, dag die Ber
tigung der Seele mit dem Leibe hätte trenn
vonnen .
Der Autor führt sum Behuff dieſer Bedeutu
Matth. XVI, 17. Gal.l,16. V,1g, Col.1ll,
Marsa Blseman sein Ihmn um
¶ u gorthoids Anmweifung.:
m ſolle auch wie er von deſſelben unaufho
u Beſitz gewiß ſeyn koune Die Kenn,
m, woran:ein leder mercken ſoll ob eri
Iren Glauben habe, werden etwas dun
tgetragen. Soviel,
der Autor bloß in den
lche GOtt bey ung wůrcket die man
Zum Behuff derenjenigen ‚die ihr
x uff —
— ee |
ch einige äufferliche Mer kmohle, dergleic
ſtetizes Verlangen nah GOtt und dabeyr
gefärbser guter Wandel find ‚angeführt we
imögen. C.6. wird gezeigt, note die Be
igung mit GOtt gefehehe, nemlich durch fi
«s Streben des Glaubens nah GOtt, wı
r unſern Willen und Berftand von allen ivrt
an marnänalichen Dianam ahfahnar und a
gum thaͤtigen Chriſtentham. "765
keit zu ſchaffen verhoffen ‚meiner er nicht p-303>
Abel geraten zu fegn, wenn fie ſich in einem Zu ·
Rande befänden ‚ darinne fie weder Tempel, noch
Predtgt noch einig äußerlich Werck des Goeteß⸗
Weafis hätten, well thuen ſolcherge ſtalt dasjenige
am vͤen Augen geſchafft ſeyn wuͤrde was fie fonft
derblendet / da ſich deun nothwendig thre Serie
um das ſen tn Chriſto HEfn bekuͤ ⸗
wwernmäfte.* G.:8. iſt ſehr erdaniich. Ge
elt vom Geber, Hoffnung, Gelaſſenheit und
nheit. Der Autor rechnet zum Gebet
ich dia Betrachtungen welchedie Beck in ſich
don allerhand geifllichen Mareiten’gar. Er
gubeaud dabey einen gar guten Unterricht / wie
an fie beym Gehet auffũhren, and die Andacht
Veffelben-befördern Tolle. C. 9. handelt vdn
den Wercken der Liebe / deren Art ind Unterſchled
nach Beſchaffenheit des Standes and Werinde
gens unter den Nenſchen gezelgt wirb. Shi
Kae *
— —— — *
# Es darff niemand meinen, als ob. bes Autor hier
den äußerlichen Bottesbienft gang und gar
todrffe, fintemal er ſich barüberindiefem Capitel
gar vernuͤnfftig erflärt. Gene Gidanden find
vielmehr gar wohligegrindet,und: können treff⸗
Ucaus den göttlichen Straf: Gerichten , "die
:allerley Verächtern feines Wortögedrohek,exkäg
tert werden, als welche allezeit zum beften
Suͤnder angefehenfihd. Run drohet er aber foL,
chen Leuten ‚den Leuchter feiner Lehte hnen Weg:
gunchmen,und ſie in einen Stand ju verſetzen/ ha
fie der außerlichen Freyheit des Gottesbienfi
eutbebren müffen, welches nothwendig dahin an ⸗
ven 1a fie BYE un dieſes Gu.
en Borsrefflichfeik gun en
en fohen, in
6... Gortbolds Amveifung-
als eine feine Sum
Bee en
und eud noch eine
ee Senne nie ed
ne ‚auch um
apitel und in kurtzen
—— et
tige Erweckungen und
—— —
n
ern ra daß er das Hohe · Ued — k
ude der gantzen Kirche erfiäre,
nur ſo ſeru —— —
bſt zueignen kau.
Nunmehro folgt das vierdte Buch , wel
s die Einigkeit der Chriften unter ſich im
auben und inder iebe begreifft. C.ı. hat
tvon der einigen Wahrheit in Chriſto JEſu,
Sauffe gefem
— A wir follen deb p.
und dem VDillen BOttes füets als
ergeben fern, und den Braͤutigam um
ee Seelen af ð lieben, daß wir ihm fa 5
nccroſt in die ee ir ib Simmel ſol⸗
die Vereinigung mit ihm und
— — Eden ewigen — *
it gen Leben&i*' C. 2,
Eee allein des Glaubens
C.4 * af die —** unter me
‚die durch die Liebe zu erlangen iſt dabey der
for zu erkennen giebt, daß er nicht von dee
Kisengen Kicchen « Parthen fen, bie andre um
Des Linterfchieds willen im Glauben verfolge
and verdanmıt. C. 5. halt einige ſummariſchr
Brogen für einfältige und gutwillige Hertzen in
Ach / die der Autor Überhaupt vermahne in der
Einfalt des Blaubens zu bleiben und die
logiſchen Streitigkeiten den Gelehrten zu
Asffens und darauf folgen einige ro Be
crachtungen', 1. von Zerſtoͤrung des "Böfen (m
‚a6, darum der Sohn GOttes in die Welt ges
Tann, 3. von ſteter Erweckung des Suten in
ung,
E * gebt Bed Der unse tet, lea die, Hr
\ —— — —88 J
3 I Gottholds Anweiſung
einer A Erllaruug —
eneny welche der Autor zum Dei n
let, Od wir num eleg i
falls noch ein paar Worte zu erin t
"doch dem Autork, beffen aufrich
wohl mercken / kel
wen Wir ſaͤhen aber doch lieher/ daß der
tor ſich zu feinem erbaulichen Vorhaden über
ıpt einer etwas deutlichern Schreib Art ber
at, allermaſſen die Sachen nicht allemahl gar
hlaufamınen gehangen find, Infonderheit aber
um thätigen Chriſtentbum. 769
auch der Phyſick und zwar Öffters derjenigen che .
ren, welche auf ſehr ungerofffen Grunde beruhen,
ihren Ausdrücdfungen, und zwar fafl re
re, vie die Chymiften und Alchymiſten ſchrei⸗
bem, zu bedienen. Manchmal brauchen fie die⸗
felbe nur zu Sleichniffen,manchmal aber auch zu
gründlichen Erläuterungen, welches beydes aber
einem tefer,der die Nichtigkeit und den Ungrumb
folcher Schren erkenne , nicht gefallen fan. Es
wäre befler, man bliebe bey der ordentlichen
Sprache, fo.würde man den £efern Ihre Erbau⸗
sung leichter machen,
IV.
Geſchicht⸗Schrelber von den Biſchoſß
thum Würgburg, wobey eine Vor⸗
bereitung zu der Fraͤnckiſchen Hiſto⸗
rie und die Bildniſſe aller Biſchoͤffe,
Zaſammen getragen und mit einer
orrede verſehen von Johann Pea
ter Ludwig JA. Franckfurt, vn
Thomas Fritſchen 1713. fol. ıı,
Pabeth 20. Bogen, 39. Bogen Kupf⸗
er. 8
a: Hiſtorie unfers Vaterlandes iſt icgo fa
ſehr Mode, als iemahls, und niemand wird
läugnen ‚daß die Hällifchen Herren Profeflores
diefelben gröften Theils haben helffen in
Echwang bringen. Der Here Verleger der
ohne dem verficht, wie er der Welt mic gutem
Büchern dienen fol ‚hat demnach niche unreche
gethan, die Einrichtung des angezeigten Weecke
eutfhe AM Au KKrth, Er U
Pe \ A 2 „IV. Befhichts Schreiber
m Herrn m Heren Hofrath $udwig anjuner Ludwig
gen ſeiner hiſtoriſe —
mſchon belanni iſt. Wit dem g
ſer von des Hn. — ——
nleltung ——
ht geben/ weil aus dem Buche ſelbſt Bi
tur nach, da «8 ans antselchfedenen
abeftehr,fein Auszug kan begehrt .
Der Anfang der Feet
e Deutſchen Hiſt ori ve: —
ers dudwon ht inne —
jer, wiew — ern ihm auch ver ·
bere find, alle nügliche Efroniceh von eingeln
eutſchen Provinzen duffuchen ‚und von jeder
tovintz ein einen Buch verferrigen laſſen.
tefes Vorhaben wırd den Wunfch der Gelehre
ı vielleicht eher, ols bißher gefchehen , zur Er⸗
lung bringen helffen , daß man doch ein jus
des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 777
‚ssmfchrändte Gewalt erlicher Zandes - Fuͤrſten
‚ In Deutſchland ein neu Werd fen, wie er denn
auch zus feinem eignen Beten erkennen wurde,
was ihm ie und denn aufler Landes entzogen wor⸗
‚den, Wir laffen die Gruͤndlichkeit diefes Nu⸗
‚ Bens an ihren Ort geftellet ſeyn, und geben dem
- geneigten Leſer zu überlegen, was Herr Ludwig
meine, wenn er ſchreibt, es wuͤrden auch Chrift«
liche Landes⸗Staͤnde aus dergleichen Geſchich⸗
. gen leicht begreiffen, daß fie dasienige, was fie
"ihrem $Sandes » Herrn zur Ungebühr entzogen
ihm um fo viel weniger vorenthalten follen , w f
es doch nichts neues fey, daß öffters die Land=
Stände den Serechrfamen ihres Sandes » Herrn
nicht wenigen Tort gethan,abfonderlich wenn
mus dem Land » Adel die böbeften und
vornehmſten Pläge befeger worden ,
‚woraus bernsch eine Gewohnheit gea
macht und der Roſt der Zeit darüber ge⸗
zogen zu werdenpflege, * Zu der allgem
. Eee 2 meinen
5 Mir smeiffeln, ob es rathſam gemefen, dieſen dop⸗
peiten Nußen zu entdecken, toofern man fi) da⸗
ey nicht etwan auf die friedfertige Landes ‚Art
verlaͤſt. Sonſt werden Zürften und Stände dran
ſeyn, wie fie dergleichen ſpeciale Hiſtvrien hin⸗
dern, welches fie auch wohl thun koͤnnen, indem
ögffters die Chronicken nicht zureichen, ſondern bie
Archive gu Huͤlffe genommen werden müuͤſſen.
Die Exempel, —* ſich dieſes unſer Beſorgniß
gruͤndet, ſind eben ſo rar nicht, und wir wiſſen
ſelbſt, daß in einer benachbarten Provintz einem
gewiſſen Autori fein Minufeript, darinnen er die
. "Randeg: Hiftorie befchrieben, von bem Hofe, der
bafeldft zu befehlen hatte , genommen worden.
Im Fall aber ja viel folche Landes Station gere,
—
fnen dieichs · Hiſtotle werden dergleichen E
ichte eingeler Laͤnder auch gar viel beytrage⸗
naffen daraus ſo wol o Lada
Relchs /Geſchlchte ‚als auch vornemlich 1
echte und Hoheit der Stände zu erlernen fei
den, welchedie Käyferlichen und allgemein
eutſchen Gefchicht« Schreiber nicht in a
men. Der Herr Autor harfelbft an ſich d
ortheil der befondern gandes + Gefchichte a
aommen / geftalt er aus denſelden zu erftt
hlerdesjuris pub, wie es Insgemeinvye
Tagen wird , erfennt, und dem gemein
chlendrian datinne nachzugehen aufgehört,n
in feiner Erläuterung über die giildene Bu
rch viel Erempel darzuthun verſpricht, zug
weigen ‚daß daraus erft das Deurfche $ch
scht würde erläutert werden, da man fich bt
aus Mangel nörhiger Wiffenfchafft fters «
des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 773.
veben wollen, zu finden/ zu finden, 1. Tobann 1. Tohann Mäller, '
von Ankunft der Francken 8 He |
Wuͤrtzburg. Dieſer Mann ſtund im einer
Eantzley Bedienung zu Nürnberg,undweilee _
das daſelbſt befindliche Archiv gebrauchen konte,
ſetzte er ſich in der —* Hiſtorie ſehr be Tee
wie denn der Mach zu Nürnberg feine Beden⸗
- en, fo er über bie benachbarten Deich Staͤn⸗
zu lee unter Melchior Zobeln ——
fen, auch in dieſer Beſtallung das Landes⸗Archto
nnter Händen gehabt. Man ruͤhmt ihn als ei⸗
nen in den Wiſſenſchafften, ſonderlich aber im
Dieiche » und Landes: Sachen ‚darinnen er auch
üffeene gehe andrt Ber erfahrnen Nam,
Hiftorie der a von Wuͤrtzburg
hat daher alfobald eine gute Meynung vor fihy
wieman denn daran inſonderheit zu loben finder,
Daß der Verfaſſer einen von allen Fabeln geſau⸗
berten Begriff von den Deutfchen Geſchichten
—— gehabt, zu Fertigung berfelben auffen:
allen Geſchicht⸗ Vuͤchern des Stifte auch das
Archiv gebraucht, und wie er, feiner Seſchicklich⸗
keit nach, gar fuͤglich einſehen Fönnen, was u. der
mer folchen Hiftoriegehöre, alſo auch |
fer Aufrichtigkeit geſchrieben, wovon bie Proben,
Pnuderlich aus dem gu nehmen ‚was er von Kige.
Sehen Brenn Mate darinnen er ſich 8
en Freyheit und weder des
—2 —*
ee 3
4 GefchichtsSchreiben
chrelber diefes Seiffee Ifk, nnd ich ame fehh
tärlichen Schreib « Art ‚die zugleich ein M
des Deutſchen pe zeigt,gara
iehm macht. De MSt
A dem Friefiſchen Werde gehabt, datum
her über das Jahr 1495. gegangen. (
aber aus vielen Umftänden ‚die Herr budw
fühpe, vermushlich, daßer felbiges biß aufn
e Sahrevor feinem Tode der 15504
tgefüher, wie denn von
je eingelanffen ; daß die Fortſetzung Befih
1495 7544. In dem MWürgbirgifchen A
v liege, aber wegen vieler geheimen Umſtaͤ
ſo darinnen enthalten, niemanden geroiefl
rde, Es hat diefer Seribent auffer dieſe
h vier Tractate berfertigt, 1. von Art, Eiger
affe und Gebrauch der Hochdeutſchen Zungeı
Stamm» Bann Kaͤhſer Carls J. Geſchlecht
des Biſchoffthums Wuͤrtzburg. 777
Zeiten Präfeng » Meifter* bey dem Stiffte zu
Wuͤrtzburg geweſen; und Bar fich in den fane
des « Sachen fo wohlumgefehen gehabt, daß er
Sriefen niche nur viele Nachrichten, fo derfelbe
aus dem Archiv nicht gehabt, mitgetheilt, ſon⸗
dern auch von ihm gebeten worden feine Hiſtorie,
bevor fie an das Licht gefommen , zu überfehen.
Er mag vielleicht felber vorgehabt haben, eine
Wuͤrtzburgiſche Stiffts - Chronicke zu ſchreiben.
Machdem ihm aber riefe zuvor gefommen , Baf
ee bloß deſſen Werck vorgenommen, aus felbi«
gemeinen Auszug gemacht, und esan bedürffene
den Orten vermehrt ober verbeffert. Man hat‘
es alfonicht von Wort zu Wort drucken laſſen,
fondern gedachte Bermehrungen oder Verbeſſe⸗
rungen jedes Orts mit unterfchtedener Schrift
eingerücket ‚hingegen feine gange Chronicke vor
1495, 1546. um welche Zeit er vermurhlich gee
ſtorben, behalten. Herr Ludwig urtheilt, daß er
Reinhard Frieſen an der feinen Art zu fchreiben,
ander Aufrichtigfeie, Erfahrung und Verſtand
allerdings nachzufegen fey. Damit aber der’
Leſer eine vollftändige Befchreibung der Würfe
Burgifchen Bifchöffe haben möchte,find 4. die
Leben derfelben biß 1712. fo man in einen
Friefiſchen Codice one dem Nahmen des Ver⸗
faffers gefunden, ungeändert beygedruckt wor⸗
den. 5. Caſpar Brufchens Leben der Bis
Eee 4 (Höfe
ne nn EEE EEE
* Es war ben diefem Amte feine Verrichtung / daß er
den Canonicis bie Praͤſentz-⸗Gelder, die ſie der ge⸗
—S Abwartung ihrer Sing, Stunden
alben zu. genießen hatten, auszahlen und berech⸗
wen mufie, —
V. Geſchi *
von Wuͤrtzbutg. Dieeſer Mann , de
Finn #ft wegen feiner Mühe, Diet
in Zefürdsung — Deutſche
ifftet und Klöfter gegeben, befanut gı
1« Sorens. Friefe hot fein tege
rk gelefen, auch unter ſhiedene mahl wiede
‚welches nicht wohl anders fegn —
— Stärde nicht darinne beftunde, da
Reichs» und dandes · Sochen wo
auch über diß nicht Zeit hatte fihh mit er
ſtorle lange aufzuhalten, ——
r / wenn er von) Siffte oder
»as ſagen konte. Sein Werck iſt der Kurt
ben und auch darum mit beygefuͤgt worde
nit der Leſer urthellen moge was von feine
yern Schrifften zu halten ſey. 6. Nicol
rarii Anmerdungen über bag teben bes Hei
fans, der Biſchoff zu Würkburg gemefe
hatte fich diefer Nefuit ‚der An. 1609. verbl
des Biſchoffthums Würuburg. 777
von ihm, daß feinen Erzehlungen von dem
sühralten Zeiten, dadurch er doch viele wackere
Leute verführt, nicht viel zu trauen ſey; allein von
der Zeit an, da die Deurfchen ſelbſt etwas aufzu⸗
zeichnen angefangen, habe er fo viel Nachrichten
gehabt, als nach ihm feiner haben mögen, Chur⸗
Fürft Joachim I. von Brandenburg hiele fehe
viel auf ihn, wie aus unterſchiedenen zwifchen ihm
und Trichemio gewechſelten Briefen, die Here
Subroiganführt,erheller. 8.ine Wärtsbire
giſche Chronicke von 687 ,, 101 1. fo in Balu-
zu Mifcellan.T. 1. zu finden , davon der Verfaſſer
zwar nicht befannt ift ‚das Werd auch ſelbſt et⸗
was mager heraus koͤmmt und viel Dinge eine
miſcht, diezu den Würgburgifchen Geſchichten
nicht gehören ; Sie iſt aber doch mit eingeruͤckt
worden,weil vermurhlich deren Autor einen Theil
der Dinge ‚die er beſchrieben ſelbſt belebt, auch in
der Zeit » Rechnung gar ordentlich iſt. Herr
Ludwig hat vorgehabt, diefen Band noch mit
Wuͤrtzburgiſchen Diplomatibus und Urkunden
zu vermehren, welches er um fo viel nuͤtzlicher ges
achtet , weil diefes Stifft durch unterfchiedene
Unglüds , Zäfe um einen groffen Theil feines
Archivs gekommen. Er hat demnach fo viel Di-
lomata,als er durch guter Freunde Vorſchub
riegen, oder aus hiftorifchen Wercken ſammlen
koͤnnen / bereits zufammen gebracht ,mit deren Abe
druck man aber nicht fertig werden können, weil
Die Meffedem Seren Verleger zu gefchwind auf
den Hals gekommen. Doch verſpricht der Herr
Hofrath, wenn er mit allen Fraͤnckiſhen Serie
bensen fertig ſeyn wird ‚einen eigenen Band un⸗
Eee sg: W
3 WI GeLhihtSereer
dem Nahen, codex medii vi.dipl ir
hiloriam, Fraoconia heraus zu neben,
chſt dem erflärt der Herr Auror das Wilke
—
1 Tierel-Blar befinblich, weil deffen ı
ſchreibung nirgends in den Heroldifchen Bis
en anzutreffen. Es beſteht doſſelbe in zw
bilden, in deren elnem drey aufwertsſteig
‚nen, da die eine Helffte des Schildes rorf,
andre weiß iff, in dem ——
lange, woran ein rot und weiß gevler :
hngen im blauen Felde zufehen. NHere
f und andre haben dei erflen Schild nor des
rtzogthums Franden, den andern vor basels
tliche Stiffts ⸗ Wapen gehalten, und die Fah⸗
vor eine Kirchen» Fahne angefehn. Here
wig aber hält davor, daß man es umkehren
ffe, weil über jenen allezelt die Blſchoffs · Mir
eꝛ Bißboſſthums Wbruhurg. 779
xencheckt Here Ludwig feine Gedancken uͤber dep
Tittel eines Hertzogs in Francken, deſſen ſich bis;
SBifhöffe won Wuͤrtzburg anmaßen, und ſeit
14590. brauchen, da ihn Biſchoff Gottfried ein
Graf von Simpurg vermuthlidy darum angge:
nommen, weil obgedachter maßen fich dieſes Ger
- fleche vor einen Zweig bes Carolingiſchen
Stammes hielt. Warum und mit was vor Recht
We folgenden Bifchöffe folchen Titel gefuͤhrt, ii.
ungerfchiedlich gefragt und Beantwortet worbem,
„Die Alten haben fich auf Schenckungen yon Pie;
nino, Carolo M.$udopico Pio beruffen, dadardg
Ben Biſchoͤffen das gantze Franckenland zugeſchla⸗
gen worden, die aber ſehr fabelhafft ſcheinen, zum
wenigſten nicht aufgewieſen werden koͤnnen.
Die neueſte Meynung, welche der fo genannte
Augufinus a Canufio in der Haͤlliſchen Biblio⸗
thec P. 19. p.750. ſqq. ausgeführt, iſt, daß man
zwar die uhralten Diplomata Pipini, Caroli M.
Acc, nicht vor erdichtet halten duͤrffe, ob fie gleich
durch Brand verlohren worden, wie unterſchis⸗
Bene Anti· Wuͤrtzburger und inſonderheit die Lo⸗
wenſtein⸗ Wertheimer gern vorgeben woltenz
allein es ſey den Biſchoͤffen darinne nicht mehr,
als die Gerichtbarkeit über den Diſtrict der Stadt
Waurtzburg und des Stiffts verliehen worden,
welcher nach Gebrauch der alten Zeiten ein Sera
tzogthum hieffe, weil ehemahls dafelbft ein Her⸗
gog refidiree, hätten fich auch bie Bifchöffe nie⸗
Ele etwas mehr angemaßt, Herr Ludwig
IB es licher mis Coccejo halten / welcher meynet,
—2
Wort
nicht allein oo —71
—— — Gpieenthämern verüend
— — — ——
—— —
⸗
—— — um.
WW. Befchicht-Schreiber
haben ſich die Bifhöffevon Würgburg, na⸗
n fie im ihrem Stiffte die Landes Hoheit |
umen, wie andre Bifchöffe, die ſich
d Printen genennt, Hettzoge zu ſchrelden o
augen.
Nunmehro kommen wir auf die Vorbet
ng der Oſi Srändifehen Hiſtorie, deren Aut
Sache fehr hoch anfängt, indem er cn. m
m Urfprung und Alterthum dee Deutſch
erhaupt handelt, und dabey die Fabeln ve
atheilung der Erden unter Jacobs Kinder,m
twolfung unfers Waterlandes durch deſſ
ein · Euckel den Aſchenatz/ fo wohl als die b
dern Meynungen Bocharts von ihrer A
ıffe aus Egppten, und der Schweden vone
: Beroohnung ihres Landes widerlegt; M
er Benennung hält er fich ebenfalls lange au
dſucht zu erweifen , daß ihr uhralter Haup
des Biſchoffthums Wůͤruburg. :7&ı
Italianer fo unverſtaͤndig geweſen, ſie nur vor
tuinme Leute auszugeben, die iedoch zum Theil
won ihren eignen Landsleuten widerlegt worden,
wobey ee nicht leiden fan, daß ein groſſer Man
in Beantwortung der bekandten Schmähfchräft
von Moſtcowitiſchen Tractamente , die alten
Deutſchen alle vor&chelme halte,umd ſolches aus
dem Mela guerweifen getraue. Doch ift hier gm
eritinern, daß.er bloß von den Tugenden der als
ten Deutfchen, wie fie zu Zeiten der Roͤmer ge⸗
weſen, rede. C.2. geht er weiter, und beſchreibet
die Deutſchen Provintzen, inſonderheit in und
auſſerhalb des Rheins, fo wohl auch einige Voͤl
cker, die von den Deutſchen abgeflammt, dabey
zwar, nach des Verfaſſers eigenen Geſtaͤnduiß
der Loſer nichts neues zu gewarsen has, ſintemahl
er den ‚gelcheten Schrifften Cellarii, Cluverl,
Heidaatini, Altingii, Hornii und’anderer ges
folgt‘, doch verdient er darum ein billiges 66,
weil noch niemand diefe Materie recht ausfüher
lich inunfrer Murterfprache abgehandelt. €. 3.
gehet er inſonderheit Ober⸗ und Dlicder- Bermas
nien oder Diejenigen Deutſchen Provintzen Dutch,
welche über den Rhein auf Galliſchen Gruns
und Voden gelegen, C. kehret er wieder zu⸗
ruck im das eigentlich fo genannte Deutſchland,
da er deffen Fluͤſſe Berge und Wälder, wie hin⸗
gegen c. 5 biß 8, deffen unterfchiedene Wälder
betrachtet, umd bey Diefer Gelegenbeit aumerckt,
daß ungeachtet Deutſchland zus der Römer Zei⸗
sen. ſtets von innerlicher Zwiſtigkeit getrennet
gewefen, felbiges doch niemahls habe koͤnen
Aberwunden werden und ſchoͤpfft Daraus U
u
2.2: @ephiherShniber
te Poffnung, dap «8 ach Finffeig noch)
chen Di a — —
lieder‘ von neuen gat fehr uͤberhand genom ⸗
m* Endlich Fönmeeec, 9. aufder Sranden
fprung ‚ unterfchtedene Nationen, Grängen,
ahmen und erfte Wohnung, Ihr Ueſpruug
dimckel und ungern, Mach des Werfafjersäte
acken hat —— nn 2
tvorfich,twelcher geglaubt daß fich alle zwiſchen
n —* und Elbe — 5 und
Alemannier gelegenen Voͤlcker zuſammenge ·
lagen. und Francken genennt, welches beſage
Zeugniſſe, die digfalls ER
Sehr gut waͤre diefe Hoffnung, wenn wir feitt,
viedie alten Oeutſchen thaten, ben Uberfall eines
remden Feindes ung vereinigten, da bingegen
etzo Reid amd Eigennug die Deutfchen fo betau
des Biſchoffthums Würgburg. 783
lerdings das gewiffefte iſt. Ihre Graͤntzen er⸗
ſtreckten ſich gegen Abend und Mittetnacht big
an den Rhein und das Meer, gegen Morgen big
an die Elbe und Saale, gegen Mittag biß an den
Fluß Lohn, der fie von den Alemanniern jchiede,
Zu die ſem Fraͤnckiſchen Buͤndniſſe mag wohl bloß
Die Degierde, ihre Freyheit zu vertheidigen, Au⸗
laß gegeben haben, weil fie gefehen, daß die Deuts
ſchen bißher von den Roͤmern blog damic übers
wunden worden, weil ihre Macht gerheils gewe⸗
Ten, und ſie niemahls zufammen gehalten. he
Nahme war fehon im dritten Seculo unter Vale-
tiani Megıerung befant. C. 10. beſchreibt die
fonderlichen Gebräuche der Francken In ihren
Regiment und gemeinen eben zu Kriegs. md
Friedens⸗Zeiten. In den bezwungenen Laͤn⸗ p. ın.
dern, da fie ein Theil von Deutſchland unter ſich
gebracht, war ihre Negierungss Art ziemlich abe ⸗
folus. Sie thrilten das Land In getoiffe Pros
Yingen, ımd ſetzten darüber Duces, die von dem
Könige dependirten und hauptfächlicy nur mie
dem Kriegs:Staate zurhunhatten. Die Ver⸗
waltung der Gerechtigkeit ftund bey den fo ger
nannten Grafen, deren mehr als einer unter ei⸗
nem Hergoge ftunden, und waren Ihre Gebiete
noch über dem In gewiſſe centenas abgetheile,
welche mit ihren Vorgeſetzten unter diefe Gra⸗
ngehörsen, Allein derSachſen fonten fich diep.1y
Ken nicht vewältigen , und muften fie, um
nur dem ſteten Kriegeein Ende zu machen, zulege
als Bunds Berwandte aufnehmen, legten ihnen
uch feinen Tribut auf, und erlaubten, daß fie ſich
ihrer eignen Geſetze hedienen moͤchten, oB‘
| Br \\
er Ä
vas-Frändifches. hatte, Doch muflen
ten durch Werfegung wieler
— — es
en als Francken, mit diefen als
niengen, Lin nach und nach zu pelffen.
— Weſen pre und
Pr Ihre £ebeng- Art durche ir N
Tapfferfeit war hoch n
tönen zu mercfen, Daß ſie —
be, ſondern ae aus Fuß-
ben. Ihre Regierung iſt im Anfang Dos
tchiſch gewefen, und Durch Könige gi
rden / welches nicht bey allen Deurfihen gu
hulich war. Doch harte der König kein Des
tiſch Regiment fondern war durch die Neichse
ige gebunden, mie denn bie Sranden ihrem Kös
e auch feinen Tribut entrichten, fondern nur
__ des Bifigeffihunie TOärgburg. "7er
Mier feyn angebracht angebracht worden, findet, dag md
RU erabitden folte, fie muͤſten mit Strumpff und
Wnei ſeyn ausgerottet worden, gleichwohl aber
mahruimmt, daß fie bey alle dem ftets fien
geblieben, und die Römer faſt jährlich mit wi
Yen Einfaͤllen beunruhigt/ dieſe auch über dem
Nheine niemahls feſten Buß faſſen na,
mtynt der Herr Autor, die Römifchen S
eh zuviel geſchrieben, 8 Be
SBortheile: ihren Lands⸗Leute zu groß gemacht.
‚Den groͤſten Schaden haben fie von Probo eds p. 144
Sein. der Ihrer in Gallien, wo fie eingefallen
. ann; 400000, ſoll erfchlagen Haben. Mach
Sonftantino M. deffen Tugenden der Herr Add -
ehren nicht allzuruͤhmlich befchreibe, wuche
Francken Macht nieht and mehr, ſintemahl
- folgenden Kayſer oͤffters Friede mit ihnen
mMachen, gezwungen' wurden, viele von ihren p 150
—*—* auch — — 1
Mömifchen Reiche verwalteten.
ramunden, welcher die Fraucken zuerſt art 16)
vie Hoͤhe gebracht, glaube der Herr Autor, daß
Marcomirs,cbenfalls eines —— ——
Sohn geweſen, welchen Mareomir A
einen vorneh cken nennen,
** weit: fe In. Sn ln —
—— —
ve der erſte ea, a oem
—553 der die — von Dielen Koͤnigen
er Seancen"olkin‘ vegierit,
= — giſt/ —— — —— Cifge
ꝛ eutſche Ad. ErmdXXıth, BIT WERE,
Rönstfche Rayfırıgum fo vi vie Dir
| —— ve — ——
ee 2* * Me Mönchen. 35
erterwen Luft geftiege, ——— auch: ie
vanschE muͤffen/ die auch vorher bey den
werd, ¶ In dieſem mn, in Gerichten / und au Ya
————— siernlich weis wig
aberfehon vorher bie gemeinen Gallier Das tatchip
eignen —*
ewig ihrer vermengt hatten;
ft gleng dieſer Miſchmaſch auch ben dazu gekom⸗
menen Fraucken weiter; ad ward ſolches lin
lis oder ruflica genennt, wovon Wi) -
and beſſfern Unterricht giebt, als du Canii up
ber KBorrebe zu feinem gloflario medide dr‘
—* —
Warum der: Herr Adtor nie
det, fon aan
eh —— * Se en *
wi dieſer —— —— macht, wire
des ‚Landes Francken I
—— — handelt. Zuforderſt beruft eh
Deithemii Zabel, den er durchgehends v
get; der ſchon aus dem vierdten Seculo
(tn dieſen Striche vegero cm; Fran
‚ Kernach wiederholet ——— fe Begenb fu be
ala Zeiten von Hermundurern bewohnz:Tiebt;
yon; dieſer Nahme aber ſey mit dem vierdeen
Scculo verſchwaraden/ wie er denn von Annnin
Matcellinp zylent u Tre
8W.Geſchicht · Achreiber
deſſen Start die Sveyos, weewegen es fchelr
a * * iefen Mahmen gegeben
wiſcht, und ihnen dieſen ‚gegeben,
ze dieſe denſelben ſelbſt weil ſie
en Theil der Sveven ausmachten / indem der
rer tandes zwiſchen der Elbe und
eichfel biß an die Svevia geheiſſen
>» müften durch die Sveven, die in Spanien
> Gallten fo groſſe Dinge gerhan, eben Diefe
rmundurer verſtanden werden." Diefe nun
thre mit ihnen berdundenen Nachbarn, die
mannler wurden durch bie Francken denen fie
gefallen waren, Anuo 496. uͤberwunden und
Provintz gemacht, die Hertzoge aber ſo ihnen
Francken vorgeſetzt, aus den Nochkommen
er alten Könige genommen. Allein, wie das
üctandes,tweldyestgo Francken heift,und nun
Theil des bezwungenen Reichs war zu dieſem
.
RBſchoffthums Warabura. Ah
ldtarii Inniotis oder auch uui Pate
—— — möge Hecken ſeyn.
VDiefſe ietzt recenſirte Enletung iſt fl,unge
Rh ihr Verfaſſer nicht gemenmet, doch
is der Schrift ſelbſt abuehmen kan Fee
r guten und der Sachen kundigen Hand,
= fo viel nuͤtzlicher zu leſen⸗ weilman.«
fe
ke Verſtande hier benfanmen —
t, und dabey eine gu dieſem Eude verfe
d⸗Charte von Deutſchland und BE,
ben mittlern Zeiten gebranden kan. *
Comes Rufticus ex optimis latinz iogva
h - Scriptoribusexcerptus,
Das if |
De NUR. Of rte auf dem Rate:
beften Lateiht en Seriben⸗
re mmen getra⸗ gu Dae
E eh Dionyſio Maciette 1708, ia
A. iq.undi.halben Bogen.
ß das Stadt⸗Leben dein Land⸗ Leben vor⸗ |
suziehen feg, wird alemaud in Zweiffel ſe⸗
‚ welcher das Vergnuͤgen der menſchlichen
an her als eine Stille und abgefons
iete Scheus- Art achtet. Allein fo herrlich umd
mehm uns auch die Ergotlichkeiten in der
t vorfommenz ſo machee doch die darunter
— Argliſtigken re
die €
fa bes und ehe bevor he
ffa3 ww
[
—* — der —
* ‚aus Siebe zu sei kligen © —
aſſet worden, die
kei te niederzul jen, um die
Ruhe und der Ein) —5 genleffen. Dis
ee Elügften IB; —
Mmecals und Staats « Minſit a
DE verdiente deute / welche weil fie um a
— und Ye Sitten, Bun Lebens
er der Hohen noch Mel
inen, haben fie ee und ihr
!ranügen in Führung ihrer.eigenen Wirth»
afft gefunden. a es haben auch Kayfer und
nige fich niche geſchaͤmet, den fand. und Gars
Bau zu ihrem Zeitvertreib zu erkleſen.
as Salomon der weifefte unterallen Königen
» ein Meifter in der Gärtneren gewefen, ſtehet
teg. IV, 33. daß er von Bäumen geredet, von
V. LS Kfm 78
EIRR und Arbeit Der Vasur fo.wiel geholfen
er 2. im verbrennten —
rin ı
En an made €
em Vorgängern nachg
fies Buch wuͤrde nicht genug ſeyn —— —
— imſich zu fallen, „Und. wer alles
amımen fragen toclte, was zum tob des Sande.
ehens , Acer und Garten» Bauss, in alt / und
menen Scribenzen sub Poeten enthalten, wuͤrde
* Buͤcher bawit anfuͤllen. Jedoch aber;
ob. dieſe Materie gleich wie ein unerfäjöpflicher |
Brunn iſt, auf deffen Grund wicht zugelangeng ,
&o: hat doch .gegenmwärtiger Autor, In ſeinen
Gomite Ruflico fo viel daraus —— def ;
en einem Furgen Begriff die heiten Paſſa
man hiervon findet, beyſammis r
— der nfamkeit auf Fra yroy: Ai a
ber fchönen Gedancken, herr
Rund —*8* —ãæã—ſ— der De
Auterum fich vergnügen fan, Wollen wir ala,
ſo hier die Quellen felbft von denen Pallagen, ont.
aus er fein Buch zufammen gefragen, andenten,
Mach dem er das Lob des Land⸗ Lebens aus dem
Auuſtino de Genes. ad Litteram lib. $. pra«.
‚spittiset, fänget ‚er, mit einem ‚Des aus demp .
34. Gatone de ze suflica au, aus nei.
M. Varrone auch de so rußticalib,E. und IL. zb: a
= yon Gem nd in Lih:
et, was Cicero de Sene
— or
!
Foficonm —S—— ——
"Amerino, und in R 1
—— ——— —
orgicon eingeruccet
Horatii 1.1, ödelVv, Ad. Mi
it, ad Dellich.odeVT
vadPolhumum, bi!
em Blandufium. ode X
guatum, (odeXiL, &
beenatem Sn —
V. Lib.l. Epiſſola x.XV und
tolal, Fa {ft ein Det aus dem Carol]
tol, und ausdem Tibullo Librol. Elegia
18. aus Libroll, elegial, Pag. 123. auß dei
dio deremed. amor.lib. I.
Aura quoque obletantanimos, ftudiumgt
‚ndi, Pag. 125, aus dem Valerio Maxim
Vrımdk Dis Aißarlanan dem Ar
V. Eomes Riten "9793
u. Ve Comer Raben 793
Eee Aus lib. II. ep... af
Valecianum. Ep. 17. anGallum. Auslib. I
ep. 19. an Calvifium Rufum.. -Auslib. IV, e ‚ep
er Naſonem. ep. 23. an Pomponium Balhıny
Aus lib V.cp. 6. on Apollinarem ep. ı5. an Pon-
m, ep. 13. an Marcum." Yuslib. VII. ep. &
Prafentem. Aus lib. IX. ep. 7. an Roma-
num. ep..i5. Falconi. ep. 2p.- an Venatorem.
ep. 36. au Fulcum. ep. 40. at Fuſcum.
Lab. X.ep. 24. anden Kayfer Trejanum, Bon
päg- 207. biß 215. find verſchiedene alte Poema-
da. Alsdenn ift des Poggii Brief de laude ruris.
Pag. 222. Juſti Lipfiü achter Brief der erſten
Centurie, den er mit feinem Catmine.
Ille eſt par ſuperis Deis,
Et mottalibus altior &e.
beſchlieſſet, welches der gelchrre Herr F.L. von
Sreßler in feiner Uberſetzuug des Abts Valle-
monts Merckwuͤrdigkeiten der Natur und Kunſt,
in folgende Deutſche Verſe gebracht:
" Deriftden®dttern gleich/ den Sterblichen zu Hoch}
Ber nicht daB Sterben ſcheut, noch nach dem Tod
verlangef,-
Dernicht an Geld und Gut als toie anfetten Hanget,
Und der nicht an fi tät des Kohmuths ſchwe⸗
en auch bes Konigs Bernie einfl aſthric⸗n
Be sroffer Herten Srimm hand feiner Dub mag
& bleibt an einem Drt und. d fahrt bag Beginnen
MDes tol.hemähten Volcks init —
Bon andern Adele ber Bet An du wre —
F555 —
+ Vi.Benealogifchellabellen
fieht auch, Rebtauc, wenn. fie bat dan Tau won undge)
J Ya
ee Bene
ſch wolte meine tim Eee
mol’ auf) ——
mich da ha
o bey de it
SE BAR fu ee
berd ich ——
mn wird von —— — und ee
eſen.
Fo komm ich als ein Greiß geruhig in mein Grab,
m pag. 246. biß 279. find noch einige additio-
‚fo aus ae derAlten beftchen. Und iſt des
n.n- Cobamn Bann aueh Ra Faukn ——
verſchiedener boßem&äufer. For
IFehann Getfert, J.U.C. * Regen ⸗
hs in Verlegung des anf |
: Bruce 9 Yohımn © —
ifr2. imfol: 2, Alphabeth is. —5 —
gleich der vortrefliche Herr Speueting
muͤhſame P. Bucellini, wie anch andere
Wehe ihren ſehr Haben angeie gen ſeyn laſſe bie
Moen⸗Taffeln vieler vornehmen Bamilien "UP
Deutſchland heraus zugeben, fo find doch noch⸗
Biete rückftändig geblieben, auch in den meiſten
bon derſelben Zeit an, groffe Weränderungen vor⸗
en, daß derhalben der HerrSeifert, ſo ſah
ige Zeit zu Regenſpurg aufgehalten, und wit
Befonderem Fleiß auf die Genealogie geleget theun
Börgenommen, Ahnen⸗Taffeln, und zwar ucht
don 16. oder 32. Ahnen, wie man ſie insgemein
abet fondern von 64. Ahnen zu verfertigen wid
on A. 17 12. den erſten Theil heraus en. |
mit der Berficherung daß von dergleichen a
Zaffeln noch eine groſſe Anzahl zum Druck
Uege, auch einige * davon ſchon gebruckt find,
r. Die indem heraus gegebenen erſten Fafeicrd;
5 folgende, 2. 2. 3. 4. von der Alvenslebis‘
Bamilie , erftlih Heren Johann Me
von Aivensichen, König. Preußiſchen und
; Er bat aud) Anno 1708. in 12. bie —
? gen Hänfer in Europa heraus ge runde ben und —2
Sieber auflegen laſſen, deßg er *
Tr in 12. von en, 1
aan von 243 Samilien ne eined vie
milien eb
——õãâSEIISC
¶ v Genealogiſche Tabellen _
ur» Braunfchroeig « Sa
— —
rg, feine
mdisburg, —
indern Tabellen bi auf 128.1 w
aledenn 1. Tabelle von einer andern
—— —
88; Erbheren
Fahrern nen
auch A. 1751. Gevollmächeigtem Gefar
auf dem Keichs / Tag zu fein
dern 2, Tabellen, davon die erfic auf dien
erſten Gemahlin, Anna Elifaberh von M
‚bie andere auf bievonder andern
a Eatharina von Görne gerichtet. "7.7
nnis Erneſti, Brafens von Concin,
mitibus de Penna, welcher noch der Evange
n Religion zugerhan, in Wien, ledigen Sta
geblieben, und feine ſt
verfäjiciner hohen Nuſer·
und: Koͤnigl. Denn
te General Leopold Battfeich. von Ja⸗
3 Die 16, des Ertz· zu Saltbu
Antonii/ Brafens von Harrach
37. der Freyin Maria Adelheid Eliſabech
m Veßlangkreith ſo erſtlich Mau
Auardi * Wilhelmi Reichs · Grafen von
Poppenheim, und hernach 1689. 18. Novemb.
Dohann Chriſtoph Eckhers Freyherrn von Kaͤpf⸗
fing, Ober-Stalmeifters und Brudern des Bi ·
ſchoffs zu Freyſingen/ Gemahlin worden. Die 18.
der Graͤfin JulianäPolyrenävon Herberſtein,
ſo an Johannem Nicolaum Grafen und Herru
von Churland / Kayſerl. Caͤmmerer An, 165%
dermaͤhlt worden / und re a
Neuburg geflorben, Dies: Wolff
Erb⸗Truchſes in Crain
—*— Deſſen
——ã—— — *
war. 20. von
there er
Söller: Und die zı. vom der Freyherrl.
—— ke 64. Ahnen, Kr
Bufaund Marid Öräfin von Bm:
——— und in
vonthrem ande
—— 7
\_ VI. BenealogifcheTabellen-
en — geuchrenbeng Agnen
v25. weifer die 64. Ahnen‘ derer Aucante
iefeb Bon Sertenfelß einer Familie in
che 1671, von Kanfer teopoldo die
on ihres alten Adels erhalten: ' Diez6.umb
derer Freyherren von: welche
Georgio von Männingen ; tand-Marfcyall
knter-Defterreich, ————
wimiliant ll. Kathy) Carls ge ·
men Rath, Cammer-Here und
ſter, auch Landehauptmann in O
h / fo Anno 1570. geftorben,abft
at die erſte von Franciſet Fanatli , Freyherr
Memmingen, Kindernerfter Chemie Maria
hanna Joſepha Juſtina Gräfin von Aham in
uhauß die andere von feinen Kindern anderer
e mit Maria Thereſia Marimiliana Zelertn,
pin von Laibersdorff. Die 23. derer von
wurfebietentr hoben Adufer. 799
hirgal. dee Joparmd Srancifä won Miisggens ]
wen des Kayſerl. fregen .melslichen Reichs⸗
fs, Rieder Münfter in Megenfpurg Fuͤr⸗
Bund Aebtißin. 33.34.35; 96; vonder Graͤfl.
kofkizifchen Familie findg. Tabellen, die erſte
wrancici Wenceslai des Heil, Roͤm. Reichs
rafen Yon Noſtitz und Reineck Ahnen, deſſen
err Vater Wenceslans Deſiderius die Reichs⸗
raffſchafft Reineck in Francken beſitzet, und ein
ohn Johann Hartwigs, des erſten Grafen von
oſtitz ſo wegen feiner Meriten Kayſerl. Gehei⸗
er Rath, Obriſter Cantzler in Boͤhmen und
deter des goldenen Vließes worden, auch Die
raſſchafft Reineck uͤberkommen. Die andere
bon den Ahnen Chriſtophori Wenceslai des
eil. Roͤm. Reichs Grafen von Moſtitz und
eineck, Kayſ. wuͤrcklichen geheimen Raths, Abe
ſandten in Pohlen, wie auch der Juͤrſtenthuͤ⸗
er Lignitz GroßGlogan, Schweidnitz und Jau⸗
Sands Hauptmanns, ſo 1712. geſtorben, und
o vorgedachten Johann Hartwigs Brudern
zohn geweſen. Die dritte iſt von den Ahnen
r Kinder Johannis Caroli des Heiligen dm,
zeichs Grafen von Moflis, Kayſ. Reichs⸗Hof⸗
zaths und Caͤmmerers, bey dem Kayſer Joſe⸗
vo Silber⸗Caͤmmerers und der Kayſerin W
Aminaͤ Amaliaͤ, Obriſt⸗Kuͤchelmeiſters des aͤl
ſten Sohus von itztgedachten Ei riſtaphoro
Benceslao, und die vierdte von den Ahnen dee
inder "oh. Ottonis Wencesfai, des Kayſeri.
din. Reichs Strafen von Moftik, Kayſ. Cam⸗
erers und Ober» Amts · Raths in Schlefien, de
8 jüngere Dohn ——
3
X %
A Genealogiſche Satellen
— —
—ES—
nn eine
törgit;des Seren Dias Gero
burg des einigen
In rar np
® MNaſſau⸗ — 38: von Auguftt
npflug; dee Fohannifers des Ct: Andribs
v von Dannebrogs: Ordens: Mitten,
und
er · Caͤmerers Ahnen) woben er unteneine Er⸗
lung von Urſprung dieſes vornehmen Ge
echts annectiret. Die 39. von George Ada
$repberen von Prand zu Schneberg
sder, von der erſten Ehe mit Kirchfelda von
heyer. Diego: Tabelle ſtellet der Comteſſe
edener: hoben SAufer. tor gr
— 11. Jan. 1668, gebobren. 44, 44
drey Tabellen von dem Reichs · Graͤfi.
otſche genannt, und ſiehet man auf Dee
arten, Johannis Antonit, — gen genant
Bes Hell, Roͤm. Reichs Graffen Sempen-
reg, vonwmadauf Kynaſt —* zu
@enbergic. Kayſ. würdlichen geheimen Marks:
Cannnerers und vollmächtigen Lands 32*
uns der Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und Jau⸗
er, wie auch derſelben Fuͤrſtenthuͤmer Obriſten
Erb Hoffmeiſter und Erb⸗Hoffrichter, auch U,
2508. bey der Alt- « Danftäörifehen cutions⸗
7* ı 64. Ahnen, darunter 13. Konigl.
liche Perſouen; Auf der andern fels
2 wit der erſten Gemahlin Marta Franciſca,
Geaſin von Sereny, erzeugten Sohnes Caroli
GSotchordi; Und auf der dritten, derer mit der ano
dern Gemahlin Anna Thereſia —8
Gräfin von Kolowrath, erzeugten Soͤhne, Ah⸗
wen. Die 47. iſt von den hinterlaſſenen Rindern
Sotthelff Sriedrichs von Schoͤnberg, Hera
zu Dieberftein, Köntgl. Polniſchen und Chur⸗
Saͤchſiſchen geheim Raths, Appellation- Ge⸗
riches. und Ober⸗ Conſiſtortal·Proͤſidenten, und
Me Gemahlin Elifaberh Sophtä von
de von Maximiliani Pault,des 9.
chs Grafen von Seinabeim, “r
din Gämmerers, und des Heil, Roͤm
Mieser mit Anna Philippina Maria Em von
Galahorn, des Churfuͤrſten von Mayntz Heren
Wrnbieu tochter. erzeugten Kinder, Die 49
Muutſche AB.Erad, XXILth. Sg 2
ı VE Benealogifche Tabellen
1 Adam Ernftes Benffe von Pilfach,
Poflute
—— re
en und ur⸗ aͤchſiſchen geheimen Raths
d Ober» EonfiftorialPräfidenten, und So ·
a Maria Helenaͤ greyin Rauin von.
ihrer Kinder Ahmen. Die,so, von Jo ⸗
m —— des Tamara
rr von Sickingen Chur⸗ gehet⸗
u Narhs, Kammerers/ Mitters ——
Huberti, Commendators und
raſſchafft und. Pflege Eamb —
geſandten, auf dem Reichstag
d vor Ankunfft des nach
anckfurth am Mayn Principol ⸗Abgeſandten
der Ranferlichen Wahl, und Marit Philip⸗
& Kottwirin von Aulendorff, Kındern.
251, zeiget Johannis Joſephi des Kayſerl.
Im. Reichs Grafen zu Traurmannse
verfchiedener hoben Zäufer. 803
et, Die 60, von denen Evangelifchen Gra⸗
fen von. Windiſchgraͤtz Adami des Heil.
Roͤm. Reichs Grafen von Windifchgräg, fo
Anno 1704. geftorben, und Annd Mariaͤ Graͤe
a: Muber ihren Kındern. Die 61, von Jo⸗
n Chriſtophs frey und edlen Panner Herren
von Wo jogen und Neuhauß Kayſerlichen
Reichs⸗Hofrath und Hochfuͤrſtl. Sachſen⸗ Co⸗
burg · Meinungiſchen geheimden Raths Directo⸗
gs und Catharinaͤ Louiſe von Koſpoth Kindern
Die 63. enthält die Ahnen von Frantz Helfrich
Woraͤczichky des Heil. Roͤm. Reichs Grofen
und Herren von Pabienitz, Kayſerlichen Caͤm⸗
merers 5 Hoflehn⸗ und Cammer⸗Rechts⸗Bey⸗
ſtgert in Boͤhmen, und feines Geſchwiſters.
Bon he Same Michael Adam Franc
von Fräandtenflein, von Schurth aus Prag und
ein fehr fleißiger Genealogiſt der Boͤhmiſchen
Käufer, Anno 1708. zu Prag ein eigenes Werck
in Belfo,ariter dem Titel: Syntagma hittorito-
genealogicum de ortuarque progreſſau illühräfi-
me & antiquisſimæ Domus llluftrisimorum Do-
minorum Comitum & Baronum Woracziczkio-
zum de Pabicnicz infolio heraus gegeben. Die
63. von Srancifei Caroli des Heil. Roͤm. Reichs
Grafen Wratislau von Mitrowitz, Kayſerl.
Cammerers/ und Appellations/ Raths in Boͤhe
men, wie auch Kayſerlichen und Chur. Böhmie
ſchen Abgefandtens, und feiner Geſchwiſter Ads
nen, dabey aber ein Fehler, daß er feine Frau
Schweſter :Efiher zu einer Gemohlin ˖ Chri⸗
ſtophori Wenceslai Grafs Yon Noſtitz Lande⸗
Hauptmaune zu Schweidnitz und Jauer macht,
X* | gg. de
VI. Olkarii Beweiß,
fie doch Johann Ludevie Brafen von Mofiik
d8-Hauprmannd zu ge Wor
—* ‚Autor 5* ne barinnen =
hen der Wurme in Thürin d, be ⸗
ieffet, und findet mann dieſem hl
ciale Nachricht von trlichen fonft wicht allzur
andten Gefchlechtern, fonderlich auch von des
Halten Famillen fo ſich wegen der Re
1 aus den Oeſterreich ſchen Erblanden Ins
ich begeben. Lind wäre zu wun
bereits ſchon elaboritte übrigen Tabellen ah
Tage· Licht Fommen möchten,
VIL
kſus der wahre Meßias, ein koͤſtll⸗
her Eckſtein und Feiß der Aergerhiß
nach Anleitung des Heylandes ſeibſt/
————
daß JEſus der wahre Meßias fey. 805
hat er ich fonderlich in diefer Streitigkeit, welche
den Grund unfers Glauben berrifft, treflich um⸗
geſehen, und wird ihm von allen Schriften der
Widerſacher, Die nur etwas bedeuten, fie mögen
im übrigen fo var ſeyn, als fie wollen, nicht leicht»
lich eine mangeln, die er nicht geleſen und einges
Er macht zu feiner Abhandlung eine Eiulei⸗
tung von der Bewißbeit des Blaubens, bar
tn er weifet, was wiflen fen, und, wie die Ge⸗
wißheit, ſo man daben hat, allerdings auch dem
Slauben zukomme, welcher zwar mit Dingen zu
shun habe, die nicht gang klar in die Augen fallen,
Die aber nichts deftoweniger aufeiner klaren Wife
chafft beruhen, allermaffen die Eartefianer
ibſt diß als einen Grundfag annehmen, Daß
der Brund aller Bewißheit, die wir auch
von natürlichen Dingen haben , darinne
berube, daß wir wiflen, daß ein hoͤchſt⸗
volllommenes , folglich unbetrügliches
Weſen ſey, welches alsdie Urſache unferes
des undSinnen-Bräffte,diefelben
uns nicht sum Betrug und unferer Ver⸗
führung gegeben baben könne, Want
aber Diefes eingeräumt werde,fo habeunfer&laue
be und unfere Wiffenfchafft einerley Grund, in⸗
dem fich jener Daranf auch ſteiffet, daß ein un⸗
betrüglicher GOtt fep, welcher ums, indem,
mas göttliche Offenbahrungen ſeyn follen,viels - :-
weniger werde beträgen laſſen, als in weltlichen
Biffenfchafften, ſondern uns gewiß Davon chem
b pentlich Kennzeichen, als von jenen; gegeben
©9983 De
En RL 2 7,7.
Die Handtungfelbftrt in wter Haupt-Tpeile
efaſt / deren der 1.pom der unbeweglichen Fe
kelt/ worauf ſich ———— et
r wahren Mefia gruͤndet/ bee 2: das
Zi die ie ſolch J
a = nicht irren el
[3 idyen ‚eigene
» wenn wit diefelben durchgehen —*
‚des erſten des Herrn Autorie %
1 Geünden des Glaubens an c
den Meßiam und feſten
upt an. Daß dennioch CHriftus der ep
oder Mittler und der Welt Heylandfey, ber
ſet der Hr. A n dieſem Capitel, in ſonder⸗
nach Weranloſſung feines Texts 1. aus daR
indern des Heylandes immaſſen wahrhafftig
tliche Wunder murderLimvarheit niemalsvers
nun Po MR un
D
daß JEſus der wahre Meßtas fey. 807
remmänkelichen Kraͤfften nicht herruͤhren theils
von den Wundern CHriſti infonderhett zu mer» pp
cken, daß dieſelbe ihren Umſtaͤnden nach, unſtrei⸗
tig alſo beſchaffen ſeyn. (Es wuͤrden auch Die p.3;.
Wiederfacher fchlecht auskommen, wenn fie ſagen
folten, wiedenn die wunderthätige Menſchen bie
verborgenen Kräffte des: Natur vor andern eur
kant, oder aber die Zeit ihrer Würdlung fo genau
ansjurechnen gewuft,daß fie ihre Predigt allegeit
auf die Zeit zu ſtellen gewuſt, da die heimlichen
Matur⸗Kraͤffte ſolche Wuͤrckungen bervorger '
bracht. Ja fie verrathen ihr gezwungenes und p. 3.
ungegruͤndetes Widerſprechen, Indene fie ſonſt
ber Die Ariſtoteliſchen qualitates occultas lachen,
gleichwohl aber hier ſich zwingen, ſelbige zu gleu
ben, nur damit fie nicht genoͤthigt werben, Gotteg
Binger zu erkennen. Endlich wäre es auch der z. ze.
gottlichen Weisheit und Vorſehung gantz zuwi⸗
der, wenn er nur bey der Offenbahrung ſeines
MWillens / welche entweder durch die imnerliche
übergeugende. Krafft des Worts, oder durch ein
fie begleitendes Wunder muß verfiegelt werben,
sleichtohf. feine e Keäffe übrig gelaffen haͤtte, die
Bahrheisperfelben zu beuscheilen. Der andte p. AR
Einwurff;)- che es keine eigentlich fo genauife :
— koune ‚indem alles nach ð
Geſetzen unveraͤnderlich gehe, und :alf6
ck Zie Natur zw; Einfache haben
eleuder „ indes er auf —*
beruhet / daß GOtt und BI Marne im |
ben fen, bey dem nothwendigen Unterſchiede aber
— 2— beyden ———* werden kan,
daß SOit, der die Seſgz der Matur gemacht,
8984 X
vn Ola
d nach feinem Willen damit handlen mi
Der dritte — von den wunde
wen Werden der ſalſchen kehret
wegen die Wunder nicht . *
ter dehre koͤuten =
Autor — ——
en Wandern
reifen den
rer einen Uuterſcheid geben, mil, ——
heilige Geiſt vor jener ihren Wundern nid
men , oder Chrifius auf die Seinigen al
ıgniffe fich beruffen fönte. Hernoch giebt
ıer. die Kennzeichen der Goͤtillchen Wund /
melche find, 1. doß ſie aufdie —
Mas, feines Reichs and der Sünde gehet
Daß fie Feiner Warheitpdie entweder aufm
licher Klarheit, oder auf einer vorhergehende
ezweiffelten Offenbahrung beruht , zumid«
1, welches Kennzeichen auch von der Jüde
wurff aeaen Die Wunder XEſu, daß felbia
daß Je ber ionpreMielasfey. op
durch einen bloſſen rei
a und am vielen Menfchen, nicht bloß
Erſtaunung, fondern zum Mutzen der Dice --'' 7
(en bet worden. 5. —** bie ib 2-05
Ver, bie Chriſtus gethan / von den Propheten laws
ge vorher verkuͤndiget worden. Der letzte Eis B:9e«
a iſt, daß gleichwohl Chriſtus mie feinem
Rundern die Probe niche halten koͤnnen, Inbene
die Juͤden vergeblich ein Zeichen vom
“au Ihm. gefordert, ce auch dergleichen, da es am
nothwendigſten geichienen und er von allen Men⸗
‚verlafien gewefen , nicht zuwege gebracht,
weiſt der Herr Autor, wie permeffen dir P« M
Pace (ann Zeichens gewefen, da die,
fhon gethan, Überzeugung genug
ſich hatten, es auch über dem der Heyland au
Winmmlifchen Zeichen Beinesweges gefehler,, ul
des Begehren der Juͤden nicht aus Lehr
Be,jendern JEſum zu verfuchen gefchehen,
@ aber nach der Si tollen Einfaß nicht vom P -
Feecutze geſtiegen, gefch fit
fondern auf — u Dre
welche: er ** von en he *
nach durch die Aufferſtehung erweiſen wolte, wit
er ſchon im Stande ſey, ſich ſelbſt zu
C. 2. ſtellt uus den Beweiß, Buß eins der 2.195
Meßias fey, aus den
gen vor, dabey deu Herr Autor alle Verfänbe +3
gungen der Propheren im ze tch. vonder *7
fon und den Wercken des Meßia beybringt, ſob⸗
chen Beweiß ab gegen Die un pin
aahhprädlicher haͤlt, werf fie das ſelbſt vor
—R —** — Luz
iq
AIWii. Ole Bewiei;
anderen Propher gezeuget;vor einen Propft
—32 — ——
oder Probe gehalten fen. N
degenheit wird auch RıMaimonides und eintr
die es mit ihm halten, widerlegt / twerunfie
:geben, der Meßloͤs folle feine Wunder rum,
doch nicht nur die Propheren A, Tu fondern
Süden zu Ehrifli Zeiten ſelbſt gan anderer
eynung gervefen, umd unter den neuen
en dehr ern viele won den beflen daher das Go
ıtheifglauben. Aus dieſem Beweiß aber von
Weſſſagungen mercker der Here Verfaſſer
er vortreflichen Schrifft an: 1. Daß die al.
Juͤden ſolche Propheceyungen auf den
eßiam gezogen, die neuern hingegen; "bie es
t erkennen wollen, ihre gezwungenen Auele⸗
igen durch ihre Ungewißhelt ſattſam verra⸗
Daß ſelbi f IEſum gantz genau
— —
daß JIEſus der wahre Neßias ſey. 81
führen Beweiß, daß gleichwohl verfchiedene
Beiffagungen wären, die fih auf KEfum nims
merniehr deuten lieffen; in welchen: Falle die Re⸗
‚gel gelten müfte, dag die Perfon, tm welcher auch
Diefe von dem Geiſte GOttes herrührende ‘Pros
pheceyungen nicht erfüller worden, unmöglich >
vor den wahren Meßiam gelten koͤnne, hebt der
‚Herr Autor, wenn er bemerkt, daß wır um eini⸗
{
‚ger dunckleren Stellen willen das, was wir aus?" Sr
‚Den deutlichern begreiffen, fahren zu laſſen nicht
Altfache hätten, daß vieles inden Propherifchen
Schriften durch dunckle und verbluͤmte Redens⸗
Arten ausgeſprochen werde, welches man nach
Ben Buchſtaben nicht verſtehen duͤrffe, daß viele
Weiſſagungen mit Bedingung anzunehmen feym,
Beren Erfüllung alfo die, bey denen die Bedin⸗
gungen nicht erfüllet worden feingsiveges erwar⸗
sen fönten, und daß endlich, da des Meßiaͤ Meich
Biß ans Endeder Welt dauren fol, verſchiedenes
won den Prophetiſchen Berfündigungen noch in
Sie zufünfftigen Zeiten gehören koͤnne, welche
Saͤtze alle. er auf die vonden Gegnern augefuͤhr⸗
gen Prophetiſchen Stellen appliciret. -C, 3
Führt den legtern Beweiß, daß JEſus der MieBlep.ı6z,
as fen, aus dem Zeugniffe Johannis des Taufe
fers , deſſen Wichtigfeit nach den perföhnlichen
Eigenſchafften des Zeugen, da er ein flandhaffter
amintereßirter und von GOtt gefandeer Mann
geweſen, ausgeführt, abfonderlich aber fein Pro⸗
phetifches Amt mweitläuffeig erklärt und von. allen
Zweiffehn befreyet wird, dabey wir uns nicht aufe -
Halten wollen, weil auch der Herr Auror biefe
Jetzte Materie anderwerts, nemlich in feinen Obr
—X
ationibus ad Matthzum Obf.34-35.36: 9
adlich abgehandelt. P
Bir gehn vielmehr zu dem andern Ham
üd, wo der Herr Autor die Aergermiffe ?
den, Heyden und Epefften an IJEſu dem wa
Meßia durchgeht, dutch das Acrgernißab
müber geringen Schein und leichte Urſach
andenen Zweifel und Abwendigkeit des E
ths verſteht. Die Juͤden ärgerten ſich
em Uefprunge, meil fie denſeiben zu wiſſ
meinten, und gieichwohl in den Prophet
«len zu finden gedachten, mofeldft gemelffa
de, daß man nichtreiffen fole, von wannen
wobey jedod) zu bedencken daß fie zwar int;
‚fände feiner Anfunffe gemuft, feiner ewig:
ıgung aber und Sendung vom Vater gleic
‚nicht kundig geweſen woraus denn Joh.VI
7.fq. da der Jüdifche Einwurff und EXrI)
ſus der wahrẽ Meßlas ſey. 213 .
herkonme / worüber fie gegen das Geſchlecht
after JEſu bey Marrhdo und Luca unterſchtede⸗
de Zweiffel erwecken. Allein nachdem der Hert
Antor überhaupt bemerckt, daß zur den alten ge
ren / da die Judiſche Republick noch geſtanden ud
die Gencalogie Davids noch im Teupel votrhain
Den geweſen / niemand an der Abſtammung
von David gezweiffelt tucas ach dei day Evan
gelten Matthaͤi ohne Zweiffel vor Augen gehabt,
—* im fewer enenlogie tape ef "
cerſchieden Haben, wern er vermischen konnen
Bataıs' einige Llrfäche eines Aergerniſſes nei
Gen koͤnte; weiſet er die Urſachen dus Linserfihte
Bes tn der Evangelien Geſchleches⸗Regiſtero
ſehr deutlich, welches wir gantz ab ſchreibes mh
fen, wann der Leſer Davon eine deiutliche Made
eiche Haben wolte. Sie ärgern ſich an derp.nm
SJungfeaufcbaffe feiner Mutter da doch feb
ge im Alt. Teſt. vorher verkuͤndigt worden, nud
Die laſterlichen Erzehlungen der Funden vor ſeiner
Seburth, theils untereinander ſeibſt nicht elle
ſtimmen theils aber ſchuurſtracks —
bare hiſtoriſche Wahrheiten lauffen, Die Sch
einer Jungfrauen auch fo unmögkich nicht ift,oßs ©
ſich die Widerfacher einbilden. Sie ärgerten p.16«
fih an der Riedrigkeit und Armuth ſeini
Eltern , da fie doch vielmehr daraus ſchlieſſen fee =":
len, daß fein Geiſt und Gaben was befondei#
ſeyn feine niedrige Ankunft auch von deu Pra«
beten verfündige worden, und GOtt unter der
Ben .. F vielen Exempeln ——
oglich es ihm fen, Das niedrige zu erhoͤhen. ©
gen fuch an der arınen und veracheetihe.
Yu ——
Gen Zeugniffe von feinem Wohle
wiedrigen, als auch. die Exewpei
7» Volcks entgegen ſtehn. Sie arge
ſeine freye ungezwungene und ohne
führte Lebens · Art, westwegen
Freſſer und Weinfäuffer febalten, dı
fihelten war, daß er fich der Crea
mit Mäßigfeit und Dandfagung g
der Bindung an mancherlen Menf,
gen, alfo dieſes Aergerniß bloß dal
fie einmal etwas wider ihn ſagen
folglich,alles was er that vor untech
76. Argerten fich an feiner vermeinte
gung des Sabbaths , wowide
Heyland gründlich belepret, daß
durch gutes thun nicht gebrochen ı
75. ärgerten fich an. feinem Umgan—
Suͤndern, welches iedoch durch dei
Henlandes, da er zu Ichren, und das!
daß IEſus der wahre Meßias ſey. Bıs
ſchafft, wovon aber ſchon bey dem erſten Haupte p. 284
Stuͤck unter dem Nahmen eines Einwurffs ge⸗
handelt worden, daher der Herr Autor itzo nur
überhaupt anmerckt, daß er wider das Ceremo⸗
nial⸗Geſetz nichts ftatuire und geſetzt, fondern fele
biges, weil es in Ihm feinen Zweck und Endjchafft,
erreicht , von fich ſelbſt auffgehoͤrt. Ste ärgern fich.p- 285
über den vermeinten Abfall der Chriſtl. Re⸗
ligion vom Judenthum, wie denn inſonder⸗
heit die zu ung tretenden Juden als Abtrünnige,
angefehen werden, welches jedoch wegfälle, wenn;
man mercket, daß nad) gefchehener Erfüllung d
Gefeges das Judenthum nicht mehr leiblich, ſon⸗
dern geiftlich fey, und in Beſchneidung des Ders
gens beftche, dadurch wir auch zu Kindern Ahra⸗
hams, und zu Kindern der Berheiffung werben:
Sie ärgern fich an der Lehre CHriſti von drey p.22g:
göttlichen Perfonen, und meinen ‚es würden
dadurch drey Ödster eingeführt, und koͤnne auch
Diefelbe weder aus den Propheten erwiefen wer«.
den, noch mit der gefunden Bernunffe beſtehen.
Es ſetzt aber der Herr Autor aus der Schre Chris,
ſti und der Apoftel voraus, daß fie nur von einem
OoOtt wiſſen, und fen bloß unfere fleifchliche Eine
bildung fchuld, wenn wir ung bey den vorgetrage⸗
nen drey Perſonen im göstlichen Wefen dreg.
Goͤtter einbilden: fintemahlman die Sache nicht
nad der menfchlichen, fondern nach der unzex«,
trennlichen und untheilbahren göttlichen Natur
zu richten habe, nach der befandten Regel dee
Weltweifen: talia fint predicata , qualia {ub-*
jecta permiferint. Ermelfetferner, wie es aufh p. 30x;
aus den Schrifften A. T. an Fußſtapffen “ 8
et Wä
1—
XX
BI, OleriBeinei,
DR
re nicht mangle, aus dem Worte Elohtm rorle
vom
8 eine Bielpeit bedeutet und dennoch mit dem
reine Sache bedeutenden Jeh ſammen
tt wird, aus den —
die als von vielen reden, aus Pf. 2. da
ichwohl ein Sopn, ben er gezeuget, benges
£ toird, und andern Stellen mehr, aus derem
b nicht völtg deutlichen Ausfpruche von dee
ache Die Jũden feinen Anlaß zum Aergerniß
jmen koͤnnen, weil auch andre dehren nicht
licher in den Propheten offenbahrer find, bie
doch unter ihre Glaubens» Ar rechnen,
dmögen fie die Urſachen, die fie felbft von dee
ickeln Offenbahrung folder dehren geben, nur
b hier anwenden, zugefchtveigen, daß die alten
diſchen Gelchreen diefes Geheimniß In den
opherifchen Schrifften alerdings erkennt, de
Zeuaniſſe P. Allix in feinem Ausforuch der als
daß IEſus der wahre Meßias ſey. 817
ins, und drey Perſonen in demſelben, die niemals
einer werden, ſondern drey bleiben, Laß ober in
sacın Weſen drey Perfonen find, iſt abermahl
aicht wider die Vernunfft, ſintemahl diefe Pers
I nicht fo wie bey ven Menfchen durch roefente
e Eigenfchafften unterfchieden find, dabey wie
war Die Art, wie es zugehe, nicht begreiffen, des⸗
wegen aber ans der Bernunfft nicht widerfptes
koͤnnen.
—2 Leyden und Tod, da ſie doch
en koͤnten, daß 66 uͤber die ſeinen oͤffters
Bergleichen verhänge, und daß es unter ihnen dem
** Propheten alfo ergangen, woben nichts
Ste ärgern fih über JESU 78
gut, dag CHriftus von ihren Oberſten verur ⸗
Ahellt worden, weil dergleichen auch an den
* Alt. Teſt. geſchehen, die Geſchichte Deo on
Inns ein fchlechtes Bild von den Fürften der
en zu EHrifti Zeit machen , und ihr eigner
almud lehret, daß es in den Tagen des Wi Pik
gurbändige, unverfchänte , graufame Menfchen
‚geben folle.
sörtliche Ehre der Anbetung, die wir un⸗
Jerm Heyland erweifen ; wie fich aber diefes Aer⸗
gerniß auf die Urwiſſenheit der Juͤden, da fie ihn
isden Meßiam nicht kennen / gründet, alfo iſt eg
aus dem im erfien Theile von ihm geführten Be⸗
weiſe leichrlich zu heben, woferne nur dargethan
werden mag, daß der Meßias eine. göttliche Pers
Gon ſey. Diefes hatte CHriſtus von fich ſelbf
et,und war eben deßwegen von feinen Feln⸗
den angeklage worden. Weil auch ver Hoheprie
Her feine Frage an ihn alfo eingerichtet: biſt du
>> er Sohn GOttesd zeiget er da⸗
utſche aB.Ernd XxI. th. KEN ur
Ste ärgern fidy endlich über bie p-33%
VII. Olcari Beweiß, i
daß die alten Juͤden davon gewuſt Haben, wit
Mehias ein Sohn Gottes feyn foße, anderer
gniſſe aus Ihren Schrifften, d uns der
‚Autor weift, zu geſchweigen. Das Zeug:
Chriſti von ſich felbft zw glauben, muß man
dem vorhergehenden von feiner Wahrheit
+ göttlichen Sendung fon überwiefen ſehn.
ß aber tm felbigen Chriſtus fich einen Sohn
ites wegen Gleipheit des NBefens, und nie
vom Verftande wie die Engel’oder wir Mens
ın, Gottes Kinder heiſſen nenne, weiſet ſich
n aus dem Aergerniß des Hohenprieſters, der
n dem erſten Berftande annahm, von Chriſto
b Feines andern beießrerwird. C 3. folgen
ı die Aergerniffe der Heyden, mie man fiein
n Schrifften noch aufgezeichnet finder. Auffer
1, was fie dißfalls mit den Juůͤden gemein hate
ſtleſſen fie fih an die Neuigkeit der Lehre
— — A
daß IEſus der wahre Meßias ſey. 8:9
eine Religion gehabt. Dasjenige aber, was von P-354
Srundwahrheiten der Religion noch unter den
Heydniſchen Voͤlckern übrig gemwefen, und worin⸗
ne fierechefchaffen uͤbereingeſtimmt, hat auch die
Chriſtl. behalten, und nichts als ihre Irrthuͤmer
und Unvoßfommenheit geändert, welches noth⸗
wendig war, weil die Heydniſchen Weifen ſelbſt
von der ſchaͤndlichen Verderbniß ihres Gottes» p.35%
Dienfis reden, und weil in Religions. Sachen
nichts alc heiſſen Fan, als wag entweder mit der
gefunden Vernunfft, oder mit den Kegeln der
älteften Offenbahrung übereinfommt, fo ift die
von der Chriftlichen Religion gemachte Acndes
zung auch vor feine Neuerung zu halten, zumahl
Der glückliche Fortgang , den diefelbe in dieſem p-360
erde gehabt ,aflerdings von deffen Goͤttlichkeit
zeuget. Das VBerdammniß ihrer Vaͤter und p-36
Weiſen mag fie nicht hindern, allermaſſen fie ih⸗
nen damit nicht helffen, wenn fie fich auch in ihr
von ihnen felbft verurfachtes Verdammniß flüre
tzen / diejenigen auch unter denfelben, welche gleich
vor des Meßiaͤ Zeiten gelebt, und dem allgemei⸗
nen Ruffe in dem Licht der Natur gebührend ges
folgt, unftreitig feines Gnaden ˖ Ruffs werden
feyn rheilhafftig worden, wozu fie fo wohl vermoͤ⸗
‚ge des unter den Süden geoffenbahrten Worte
gute Gelegenheit hatten, als au wenn GOtt
zechtfchaffene Gemuͤther unter ihnen angetroffen,
von ihm unmittelbar fönnen fegn erleuchtet wors
den. Warum GOTT den Meßiam erſt Inden p-37
Icgten Zeiten habe kommen laffen? ift lächerlich
zu fragen, weilman dißfals Gottes Gericht nicht
erforſchen Fan, fondern feiner Weißhelt zutrauen
Hhh 2 wo
\ ar Beweiß, *
ß deb er die ar welche darum in der
Heiffe die erfüllte Zeit —— ——
weigen, daß auch die menfchliche Bernunfftin
Zeiten, da Chriftus gekommen, moch wohl ch
Zeichen finden möge, warum er eben ba
jren worden, welche Muthmaſſungen der
toränführe, Es ärgern ſich —5
den Olaubens· Geheimniſſen in der Leh ·
FE ſu welil aber der Schluß unrichtig iſt daß
8, was unſer Verſtand nicht lar und deutlich
reifft, auch nicht wohr fey, wir über dem uns
ſt nicht weigern, in Sachen, die wir michr wiſ⸗
‚anderer Zeugniß anzunehmen, wann wir nut
te Mare Unmöglichkeit darinne erblichen, wie
nan vielen Exempeln gerofefen wird daß unfer
HlaubenssBeheimmiffe dergleichen nicht in fich
ten, fo tft dieſes Aergerniß gang ohne Grund,
aahl da die Henden in den Schrifften ihrer
daß IJEſus der wahre Meßias ſey. 32E
oder Cäfar in der Welt geweſen, daher man fich
in dergleichen Sachen an der Gewißheit des
zeugniffes zu begnügen hat. Sie ärgern ſich p416:
an der Einfalg der Lehre JEſu, was die vorge
tragelen Sachen anbelangt. Nun har zwar deg
Heyland von allerhand Dingen, welche die bloße
Betrachtung angeben , nicht viel curieufe Dife
surfe mit den Seinigen gehalten, aber eg dieng
diß auch nicht zuu der Menſchen Seligkeit, welche,
au ſuchen er gelommen war, Seine Sitten⸗Leho⸗
re iſt allerdings auch vor den einfältigften fehr be⸗
greiflich, aber eben darum deſto vortreflicher, wit
uch die Dienfchen in ihrem Gefege nicht a
Kunft und Zierlichkeit fehn. In der Thar felb
aber find feine Gebote nicht niedrig, Indem fie auf
die allerhöchfte Vortreflichkeit der menfchlichen
Natur ihr Abſehen richten. Inder Glaubens p.ety
Lehre iſt er ſo hoch, daß keinem Menſchen je der⸗
gleichen in die Gedancken gekommen und die Ver⸗
wvunfft ſich vorerwehnter maſſen chen deßwegen
an ihm aͤrgert; daß die Evangeliſten des Heylan⸗ 2.43%
des Lebens⸗Beſchreibungen einfaͤltig verfaſt, tif
nach den Regeln einer glaubwuͤrdigen Hiſto⸗
vie, die ohne geſuchten Zierrath will geſchrieben
ſenn, geſchehen. In den Apoſtoliſchen Epi⸗ p. 42
ſteln ſind die Sachen von eben der Art, wie
in den Evangellis, es haben aber einige aus Un⸗
wiffenheie und Unachtſamkeit die Ordnung in
denfelben und daß alles untereinander geworffeu
ſey, aetadelt. Denn daß fich die Apoſtel nach
der Sricchifchen Weiſen Kunft «Kegeln richten
follen, if eine unbfllige Forderung, indem fich bie
Orientaliſchen Voͤlcker nie an dergleichen
—W
f vin bar Berne h
t binden "binden Taffen, folche and nicht voneinern
Ängten — = gt
hen ober tateintfchen Seribenten felbftni
acht genommen worden, zu mahl in Sen
Hreiben, da weder ber = re
ſicht des Vetfaſſers wie in Hiſtorien gefdsid
Orduun A —— nach d
Indern ER aan
man — bald ſo ar a
ı8 es aber an nörhiger und onsbilndiger)
menfuͤgung hir nn
brifften Peinesteges fehle, Kat der Herr A
dutch Erennpel in Befem Buche michtmef
nen, tedoch fonft in feinen ledtionibuspriv
Analyticis & Exegeticis adEpiltolas Apoftı
um zur Gmüge dargerhan, ie ärgern fi
dem Mangel der Beredſamkeit in JE
re, Es wer aber eine nach den Regeln d
daß IEſpe der wabee Neßias ſey. 233
Shh luͤſſe x. find; feinestweg feineswegen. "Steärgenfiäip. HABE
en dem Mangel der Regel’ Richrigkeit in
der Sprache, da ledoch Fe Urlaceäeneben
werden fan, warum die Goͤttlichen Scheifften
ger nach der Arhenienfifchen Zierlichfeit,, als ':;.
wach denn Regeln der Sprache die damahls una
ger den Süden gebrälichlich war derfertigtiwere
denfollen, . Sieärgen fi an der — 45
und Aufferlich verächtlichen Beftalt Ex
fin, welches aber den Lehrern der weifeftenuntee
Amen zuwider, daß nicht das —
und die weltliche Mache oder Ehre eine war,
Hochachtung verdiene, und dapeiner ungeachtet "
aller Schmach und Verfolgung dennoch tugend⸗
hoefft ſeyn koͤnne / wie derm ſelbſt unter den Heyden p.
welche geweſen / die unangeſehn JEſus ſchmah⸗
is verdammt worben, Ihr dennoch vor unfchule
schalten. ‚Zubem Fan auch einem Heyden, p: 441
ber gleich von dem befondern Rath GOttes, da}
Ehriftus dutch finiehen ee ein
In» Opffer bei Welt werden foflen , nice
gel , dennoch nicht unbegreiflich vorkommen, ""
daß GOtt ben JEſu Niedrigkeit gewiſſe Abflcbe
sen koͤnne —*— haben, ms er bedendt,
mfchen-habe t werden follen,
bet lernen follen, wie ein Menfſch in —
lande gleihwohl tag und ven SOu
werth gehalten ſehn koͤnne daß fiebaran die NM⸗
tigkeit der tredifiden Site erkrunen Fohlen,
SEfu herrlicher Zuftand, Biegen [6 thn
pe Teiche würde ver! Year, d
Sr done,
vn . Ok
en / als ob fie ſich meift — —
indete, Ne * 55
en vom keines feligteit vor feinem
3 ten ja nur die ſo fich an ſtinem 8
demfelben ungen mar,
1, gleichwohl bar pam ben elen fe me
$lergerniß ieboch eier ee
Chriſtus im Tode nicht geblieben,fondgrn denfek
beſiegt, und damit zu erfennen gegeben,
dings Macht Habe, und bie Unſterblichteit
pähren. —
Runmehrofolgetc. 4. von pemenitergre)
in an FE fis, welche heut au Tage unter uns
ı felbft im Schwange geben, gehandelt wird:
! das erfle Haupt, Aergerniß giebt ber Herr Autor
daß ınarı leo Keine Wunder mebe febe, Dadurch
h vormahls GOtt feinen Sohn fo Fräfftig erwie ⸗
+ Der Herr Autor antwortet hierauf, daß mar
on an fihern Zeuaen von ihm, und an dem Zeugs
daß IEſus der wahre Meßias ſey. 814.
ſchweiffungen gerathen koͤnnen, ſo iſt nicht abzuſehen
wie ihrer viel fo genau zuſammen übereingeftüht,und
wenn die Sache nicht ihren Grund gehabt, fein ein;
Giger zu bewegen geweſen, den Betrug zu offenbabe
ren. Das Zeugniß ſelbſt, weil es von fo groffer p: 462
Wichtigkeit war,daßdaraufder Grundeiner ewigen
Blückfeliafeit beruhen folte, hat die allergenauefte
Unterfuhung aushalten müften,da auch fo wohl Ju⸗
den ale Heyden, teglichem Theile wegen befonderer.
Urfachen, daran gelegen war. Diefe Unterfuchung-
warb mit VBerheiffungen, Drohungen, Marter und
Schwerdt ausgeübt. Dennoch befiegelten es bie P- 46%
Zeugen guöften Theils mit ihrer Beſtaͤndigkeit biß in
den Tod. Es ward mit dieſer Unterſuchung gegen p. 466.
Die Warheit nichts ausgerichtet, ſondern im Gegen⸗
heil immer mehrere zu deren Erkaͤntniß gezogen,
welches nicht gefchehen koͤnnen, wenn fie davon nicht
kraͤfftig waͤren überzeugt worden, ober fie muͤſten
nicht Menfchen geweſen fepn. Die halfttarrigfien p.468,
Beine haben auch fo weit nachgeben müffen, dal -
e jum wenigſten bie Fada, auf denen dad Haupks
Werck beruhete , nicht leugnen können. Enblich
Ward auch die Gewißheit dieſes Zeugniſſes, fo wohl
durch die daffelbe begleitenden goͤttlichen Wunder,
als auch durch die vorbergegangenen Prophetifchen
Meiffagungen beflätiget. Nichts iſt Demnach bier p. 47%
äbrig, ald wenn man zweiffeln wolte, ob wir auch
Bad wahrhaffte Zeugniß diefer Zeugen haben. Daß
aber ſolches inden Schriften, die wir die Bücher des
Neuen Teftamentd heiſſen, aufbehalten fen, fan mit
allem dem Beweiß, deſſen ung eine Sache von biefer
Art fähig if, fo klar erbärtet werden, daß man alle
Biftorifche Gewißheit aufheben müfle, wenn man das
ran zweiffeln wolte. Der Herr Autar treibt dieſen
Beweiß fehr ausführlich und gründlich, und hat da⸗
ben nichts vergeffen, mag zu der hiftoria Critica ge⸗
böret. Zuletzt führt er auch, die Geroißheit biefen p. un
- Bücher gu beilätigen, dag fie begleitende innerliche
— des heiligen Geiſtes an, welches Argument p, sı2
ey den Ungläubigen, fo die, Empfindung 8
au
VI, —— ei
ich nicht, — — zum
veckung haben fan, i
hes innerlichen — Be une —
benehmen fönnen „wog.
Irtyrer fürgelegt, und ——
n Beweißthum enthalt ieſen wird
anıp der Sache ſelbſt, nel ey
en vangeführtes — ſucht der
tot darlune „daß JEſu —
den, die er ſo wohl don des Je
hen Volcks/ als feiner Kirche: — mit weh»
letztern abſonderlich elwas
noͤglich geſc m.häti ——
iche Zeit ihre eigenen ilehat. Denn
mit JEfu zugleich Lebenden, feine Wunder hate,
‚aber die gange Erfüllung-feiner Weiffagung,
vr fehen konten,alfo mangelt es uns zwar teho an.
indern , haben aber aus dem leßterwehnten
d, dad ung fo deutlich vor Augen liegt, ein uns
ſtoßliches Zeugmiß zu nehmen; äugefehmeigen,
5Dtr nicht Noth hat, eine gnuafam beftätigte
che aufs neue mit Wundern iu verfieaeln. Es
daß JEſus der wabre Meßias ſey. 827
—— — — — — — —— — — —
funden werden, die zu den wahren Juͤngern JEſu
gehoren. Co kan auch niemand ſagen, daß die Zwi⸗ P- 548
ſtigkeiten aus der Art der Cbriftlichen Lehre felbfi hek⸗
kommen, da fie vielmehr die Verkehrung des Glan,
bens und die Urglift des Satans zum Urfprungehas
ben. Man folte fid) auch um fo viel weniger dran p- 546.
kehren, weil fie der Heyland vorher verfündigt.
Daß dritte Haupt⸗Aergerniß der Ehriften an ihrem P-549-
Meiſier beruht auf der von ihm erforderten allzu⸗
ſtrengen Lebens⸗Art, deren Ausübung unmoͤglich
ſcheinet, wie denn der gelehrte Baile in einer ſeiner
Schrifften zu behaupten geſucht, daß ein Stand, der
aus lauter Ehriften beftände, die nach Chriſti Regeln
‘genau lebten ‚unterandern Bildern unmoͤglich bes
ehen koͤnne, daher denn biefe ſtrenge Pflichten nur
vor eingele Perfonen,die dad Vermögen hätten, ſich .
von aller Bürgerlichen Geſellſchafft loß sureiffen, zu⸗
gehören fchienen, wozu koͤmmt, bag dag Leben der
meiften Ehriften von der Unmoͤglichkeit ihrer Sit⸗
ten⸗Lehre felbft zeuge. Nun iſt zwar Ehrifti Lehre un: p. 554:
ſerm Sleifche allerdings zumider,aber man muß auch
bedencken, daß es ein verderbtes Fleiſch ſey, welches
dieſelben nicht leiden kan, und deſſen Widerſpenſtig⸗
keit ungeachtet die erforderten Pflichten doch Voll⸗
kommenheiten der menſchlichen Natur bleiben, zu J
deren Ausübung und über diß in der Lehre ChriſtiP5914
nicht nur kraͤfftige Ermunterungs:lrfachen,fondern - ”
auch nuugfame Mittel an die Hand gegeben werden, \
und in folcher Betrachtung find die ung vorgefchrie,P- I98«
benen Pflichten mehr eine Zierde, alg ein Borreurff
sinferer Religion, der eg im Gegentheil fehr übel laſ⸗
fen milrde, wenn fie ung in einer fleifchlichen Frey⸗
beit lieffe. Die Feinde der Ehriftlichen Religion fel:p. 561,
ber haben deßwegen ihre Glaubeng : Lehre zwar vers
worffen, die Sitten « Xehre aber gerühmt. und iſt te
ter allen dißfalls angeführten Zengniffen anı merck⸗
würbdiaften, daß der abtrünnige Julianus su Wieder⸗
aufrichtung des Heydenthums Feinen beffern Math
weiß, ald, wenn man darinne die Ehriftlichen Le⸗ |
bens Regeln behielte. Die buͤrgeruche BRWzyo hr
Rt
$ VIL- 3 VII. Okari Beweiß daß Yfısıc 16
wird auch ben denenfelben
En an
— — von — 5
Dich bald weifen,dafi
Republik neben andern
wovon der Herr Autor einen wohl; vo
iR führt, und folchen iiegemihem —
ex Ehriftlichen Gamilien , ja überhaupt —
ngeringern Anſahl vera ——
mw Leute — —* mit ER —
eſchlachter Menſchen eine, * ausma
B. "aan Darf ich au) da a
} Reben der mieiften Crifen bat ja
echt ift, und darum glauben, ie Ehr: —
rehre fen ein bloß Spiel der Gedand en. Denn
vat fich die twürcklichelusuübnng derfelben an NE:
den Apofteln,den erften Chriften und an den mich:
on Aenderungen, die unfer den allerwildeſſen
Icferu dader entilanden, zur Gmüge gewieſen.
muß aber die wahre Art der Sache auf ihrer er
ı Geftalt aeſchloſſen werben, und aiebt alfo die
DE
Deutiche
ACTA
ERUDITORUM,
Geſhihtt be der 1 Gelehrten,
betacr rg gen Bukanp
Literatur in Eusg a.
Bo; a
Zwey und zwantzigſter Theil,
Leipzig,
bey Joh. Friedrich Gleditſch und Sohn.
1714.
un
h TIER
so TIoaIAI
Mnhale des gtoep und) —— Dheils.
Here nei
———
— de
Pag. —
einrici —F Erudisiffimorum inRe on Viro=
rum. Pa-856
jeifieng Anmerckungen über bie. Sitten = Lehre
derer Ehriflen. Pag: 362
Bverh, Ortonis de Adilibus Coloniarum & Muni-
BETT oß
F
IIXRXLXLLLIIAII
—*
oĩre critique de la Republique
des lettres.
| Dasift: .
he Hiftorie der gelebrten Welt,
einn deren Zuftand zu alten und
en Zeiten entworffeñ wird. Am⸗
dam bey “Jacob. Desbordes. 1713.
Dritter Theil, 15. Bogen, Vier⸗
Theil, 160. Bogen.
Egenwaͤrtige Arbeit iſt uͤber Ver⸗
muthen des Herrn Autoris von
denen Gelehrten ſo wohl aufge⸗
nommen worden, daß er ſich da⸗
durch angefriſchet befunden in ſel⸗
ber mit defto emſigern Fleiſſe forte
n. Damit er aber in feinem Vorhaben
ffer fortkommen möchte ‚als hat er feinen
Ändert, und fich von Utrecht nach Amſter⸗
geben , als in welcher berühmten Stadt
vas Inder gelehrten Welt paßtret ‚gleich
InemMittelpunct, zufammen koͤmmt. Er
h dafelbft einen Verleger gefunden , der
erck mic faubern Pappier und fchönen Lit⸗
stfegen wird , wie er denn fonderlich deß⸗
geruͤhmet wird, daß er Chiueſiſche Chara-
‚ fo bißher in Denen Druckereyen unbe⸗
chneiden laſſen. Sonſt ift in der Worer⸗
ſche 48.Erud, XXII. th. RN
\ratıi wegen welch
eile pi 718. angefüß
llen.
2. Folget eine Diſſertation, in welcher erwie⸗
wird, daß die Chineſiſche Sprache mit der
bräufchen eine groffe Gleichheit habe, Es
sen ſolches bihher noch fehr weniae von denen
nn
dela Rep. des lesıres, 831
einander gleich , weil in beyden Eurge und einſyll⸗
bichte Worte vorkommen. * Nechſt diefen has
ben auch Alvarez Semedo, Ludov. Thomasfınus, p. 39.
undAug. Pfeitierus ſchon erkannt, daß diefe beyde
Sprachen ziemlicher maffen mit einander über:
ein kommen, Es wird aber diefe Diflertaion
in fünff Theile abgetheilet Deren der. erſte jeiget, p. 42
es kommen in der Chineſiſchen Eprade virle
Hebraismi vor. Die Hebrder fagen NEID
ein Sohn des Ochfens ,‚.das ift, ein Kalb,
EINV-N2,d05 auf der Ewigkeit, d. 1.
das Brad, ingleichen was fie vor Redens⸗Arten
mit denen Worten AN, DN, DWU, ND, &c.
formiren, das komme ebener maffen bey denen
Chinefern vor. ‘Die Comparativi und Superla- p.54.55;
tivi werden in einer Sprache wie In der andern
gemacht. Derandere Theillchrer,die Chine⸗ p-5%
fer haben einige Wörter, fo bloß Hebraͤiſch ſeyn,
wobey gleich Anfangs angemer fit wird ‚daß die
Ehinefer die 3. Buchſtaben B. D. R. in Ihrer
Sprache nicht haben, ſondern an ſtatt B.undD,
wenn fie fremde Worte ſchreiben ſollen, P. und T.
an ſtatt der R. aber ein L. brauchen. Ferner muß
man anmercken, daß verſchiedene Wörter aus
Verwechslung, Zuſatz nund Wegnehmung einis
ger Buchſtaben aus einer Sprache in die andere
gebracht werden, Alſo koͤmmt das Chineſiſche p.bꝛ
Wort Ti die Erde, her von OO Iutum Siam,
betrachten, von XXV erfisunen: Ngö,
wir, von u: Fl, der Dater vonan: Tam,
SURERENCE 7 PIRDER Si SEHE.
* Unfer Herr Autor hat daron ſchon einige Nreben
" Depdart,bie wir im AR. Thril g- 725, augrtuhree
MIN,
ur ———
mg, von mg,von DN,vol
n DV: Yen, das‘
le radices. davon {im der
ve erg
il sıoin ‚erhal ch
noch — nahe bie ben mar
n koͤnte beantwortet ‚welche wir aber, um bee
rer Kürge willen , nicht mitnehmen fönnen,
wir ohnedem zu beforgen haben , es möchre
ſe Chineſiſche Critique nicht allen Eefern gleich
de la Rep. des lettres. 833
von Berlin an den Autorem gefchrieben. Er
klaget Anfangs , daß vorigo die Gelehrſamkeit
Bafelbft nicht hoch geachtet, und es Schadefen,
daß eine fo vortrefliche Bibllothee nunmehro ver»
fchloffen ſeyn ſolte. Indeſſen berichtet er, daß
in befagter Bibliothec viele Drientalifche, und
ſonderlich auch Chineſiſche MSS. anzutreffen,
woraus er dem Berfaffer einChinefifches Vater
Unfer zufendet. Er verfpricht auch fünfftig eini⸗
e Aumerdungen über den Lycophronem zu
besferiden ‚welche denen Gelehrten nicht unan«
genehm ſeyn werden. |
Im vierten Theil ift gleich Anfangs eine Dif. Tom-
fertation über eine Stelle Callimachi hymno in
Delum v. 308, allwo die VenusKurais dexaia,
Venus antiqua, genennet wird. Der Autor aber
berbeifet folches und liefet "Agxziz, von Arca,
einer Stadt in Phoͤnicien, nicht weit von Tyrus,
in welcher die Venus vorzeiten gar ſonderlich ver-
ehret worden. Das erfte,nemlich,daß eine ſol⸗
che Stadt geweſen ſey, beweiſet er aus dem Mc-
nandro Ephelio, den Jofephus anfüßret, Plinio,
Ptolemzo,ltimerario Antonini,Lampridio,Bufe-
bio, Stephano Byzantio, und Guilielmo Tyrio.
Das andere aber,daßnemlich die Venus daſelbſt
verehret worden, behauptet er Daher, weil fo wohl
die Schrift, als auch die Heiduifchen Scriben⸗
ten bezeugen , esfen der Goͤtzendienſt der Venus
fonder" Hin Phoͤnicien im Schwange gewefen,
Die Schrifft Ichret ung, r. Reg. XI, 5. 33. und
2. Reg. XXIII, 13. wie auch an andern Orten,daß
Aſtoreth, oder Aſtarte, eine Goͤttm derer Sidonier
geweſen, dergleichen auch ausf.uciano undPlauto
Iti 3 »
p.i.
ing Hiob X
efötrime, und inegemein ein Licht bedrure
un iſt geoiß, daß die Aſtarte unter dem Will
es gewifteräfri verehret worden; weil fieabt
ER faces, .
. de Ls Rep. des letıres. ‚85.
fie Dædalus der Ariadne gefchencker , hernach
nahm fie: Thefeus und- brachte fie nach Delos.:
3. Redet der Poete in denen bißherigen Werfen s
von etlichen Inſuln des Mittellaͤndiſchen Meer‘
res, als Corlica, Eubora, Sardinia, Cyprus, all-
wo die Venus , nachdem fie aus dem Meere kam,
engeländet , unter welchen Delos eine von denen
vornehmften ifl.ıc. Was Yon der Stadt Arca
vorgebracht worden das heiſſet er alles gut; fonft
wird Roch verfchiedenes von dieſer Materie ab
handele... - DE 7
2. Hierauffönmt eine neueDilfertation, in p.29.
welcher erwieſen wird,daß die Chinefifche Spra⸗
che verſchiedene Schrifft » Stellen des A. T. zu
verfiehen, gut fen. “Wir haben biganhero wie -
Gen dergleichen fchon einiger maffen aufgehalten,
wohen es dannenhero vor diefes mahl deſto kuͤr⸗
tzer machen, zumahl da das meiſte, fo bier vorge⸗
bracht wird / aus Nahmen derer Thiere und Seei⸗
nen beſtehet, von denen man am wenigſten was
gewiſſes ſagen kan. Das Wort Dw folk
berfommen von Scham, hoch, und Mim, hell,
klar, heiße alfoder Himmel ein folches Werck
Gottes das in der Höhe ſtehet, und hellſcheinend
und klar iſt. MON bedeutet Jeſa. XXX, 33. bie. p.35:
Hoͤlle, und fol feinen Urſprung haben von daun
Chinefiſchen ta groß und dem Hebraͤiſchen NM
eine Sreite, Wird alfo dadurch ein Det anger :
zeiget, der voneiner groffen Breite ift, daher er
auch von Ehrifto eine weite Pforte genennen,
wird. Die Worte PfalmLxXI,g. MON) Or P35
INNEN 72, merden von verfchiedenen fo eme.:
klaͤret, daB TD der Imperativusfenvon JO,
sita AN
ari conftruirer wird, dergleichen Exempel auch
geführer werden: ob aber ſolches auch fo
lechter dings hier ſtatt finde, totzd billich gezwel ⸗
ES nimmt auch der Herr Clericus die Worte
dela Rep..des lettres. , 87,
Ss Das nechſte iſt ein Specimen Fäftorum Ju- P.94-
Hdicorum ‚oder Chronologie derer Roͤmiſchen
Burgemeiſter, wie fie in dem Codice Juftinianeo
verfommen. Der Autor derfelben feet fienach
hren Jahren, und ficher man allezeit dabey, wels
ige Leges In felben Jahren gefchrieben worden,
baben auch vielmahl die Roͤmiſchen Infcriptioncs
mitgenommen , und die Nahmen derer Buͤrge⸗
meiſter daraus verbeſſert werden. Es dienet
dergleichen Arbeit zu deſto beſſern Verſtande el⸗
nes Legis, wenn man aus Entgegenhaltung der
Hiſſtorie von felben Zeiten gleich erfehen fan,waß,,
etwan damahls fonderliches vorgegangen, und
zu Diefem oder jenem Geſetze Gelegenheit gege
a *
6. Der ſechſte Artickel fähret fort, von des p. 116.
Chardin feiner Reiſe nach Perſien Nachricht zu
geben,movon wir nichts melden, als was der. der:
Autarder Hiftoire Critique beyläufftig von der _
Arabiſchen Sprache erinnert. Dan har nemlich p.127.
biß anhero gegläuber ‚es fen felbe an Wörtern fo
Zahlreich, daß maninfelber 1000. Wörter habe,
dfe ein Schwerd, soo. die einen Loͤwen, 400.
fo, ein Ungluͤck, 200, die Milch, go. die Honig,
Jii7 und
» Man hat dergleichen Chronologie ſchon ge⸗
habt, als welche vor der alten Edition des Codicie.;
Theodofiani geftanden, von Gothofredo aber ung -
ein groß Theil vermehret und verbeffert worden. :
Daher mir faft meinen folten, die Welt koͤnte der⸗
gleichen Arbeit gar wohl entbehren. Es mäfle
denn ſeyn, daß ber Autor folche bloß auf den Codi« :
cem Jultinianeum einrichten , und feine auf ben .
Reife geſammleten Verbefferungen vielter altem
Inferiptionen bey Gelegenheit anbringen wann.
ılari conftruirer wird dergleichen —e
igefuͤhret werden: ob aber ſolches auch ſ
Nechter dinge hier ſtatt ſinde, wird billich geywe⸗
it/ Es nimmt auch der Herr Clericus die Werie
ıt8Homeri Odyſſea, in welcher eine von der
lope ihren Mägden diher tter Arbeit bey
Him̃el einen groffen Vorher vtrnahm wel
bey denen Alten Morgenländifchen Voͤl⸗
En
de la Rep. deslettres. 8:9
getfolches :Tomerusnoch an einem andern Ort/
imd von denen Roͤmern iſt dergleichen beym Vir⸗
gilio, Horatio, Seneca Tragico und Ennio zu er⸗
fen j
8 . Ferner fichet man eine Anmerckung über'p.ı6;.
die Worte Davids 1. Sam. XVII, 36. Dein
Rnecht bat einen Löwen und Bären ges
fhlagen. Man muf diefe Worte nicht aus
der heutigen Welt beurtheilen, fonft möchte man
nicht wohl zu rechte Fommen. Denm zu alten
Zeiten ward es vor cin Kennzeichen einer un⸗
uͤberwindlichen Staͤrcke angefehen,, wenn einer
einen Löwen erfchlageh , wie foldyes aus denen’
Erempeln Bimfons ‚Benaja des Sohns Joja⸗
da, 2. Sam, XXIIl,20.Herculis, Achillis und Ly-
ſimachi zu erſehen. Daher werden auch Saul
und Jonathan geruͤhmet, fie waͤren ſtaͤrcker ge⸗
weſen als Loͤwen, 2. Sam. J, 23. Im uͤbrigen p.167.
thut der Autor bey Gelegenheit einen ungluͤckli⸗
chen Verſuch in der ChineſiſchenCritique, indem
er das Wort MIDM Judic. XV, 6. erklaͤret
Groß⸗Thimnath, weil noch ein ander: Thi⸗
mna im StammJuda gelegen: ca aber heißt bey
denen Chineſern fo viel als groß. Denn es iſt be⸗
kannt, daß das M in fine locale iſt, wie in
MEIN &c, | | '
9. Der neunte Artickel meldet von ber neuen p.1o.
Auflage des alten Rabbiniſchen Commentarii
Mechilta, über das andere Buch Mofis ‚davon
auch in denen Lateiniſchen Adis Erudit. 173.
Novemb. p. 527. Nachricht zufinden, .
10, Im folgenden Artickel ſtehet eine Lateini⸗p. 124;
ſche Schrift eines Engliſchen Theologi T.Brayi,
== W
bralbereit viele, etwas zugefendet , mie ans
gedruckten Briefen des sn Sablonsty
Jo.Bapt. Ortü zu Zürch zu erfehen. Unter
ern hat ihm der Herr Roland ein rarcs Buch
then, woriun dag martyrium Angeli N Merulz
Kusel uni Min —
de la Rep. des lettrert. ak
zu lange werden wolte , fo fahe man eridlich nach
ihm , und füche, SO rt der HErr hatte ihn durch ei⸗
sen fanfften Tod der Wuth des Feuers und ſei⸗
her Feinde entriffen. Ä
11, Folget ein Brief , den der Herr Schott p. 225.
bißheriger Bibliochecarius zu Berlin, an den
Seren de Vignoles geſchrieben. Es berrtfft ſol⸗
her einen gewiſſen nummum, deſſen Erklärung
Derfelbe vor einiger Zeit heraus gegeben / die Jour⸗
naliſten aber zu Treroux, weil fie deffen Reinumg
nicht recht eingefehen, wicht wol beurtheilet ha⸗
ben. Es zeiget ſolcher auf der einen Seite Au- \
gußi Haupt,mit dem Worte AVGVSTVS: auf
der andern aber einen Stein in Geſtalt eines Pie-
deftal mit denen Worten CC. AVGVSTI, und
untenL. CANINIVS GALLVS Il, VIR. Die
beyden CC. erfläret er durch Ducenarius, wie
eben dergleichen in einer Infcription beym Har-
duino ad Plinium H.N. I. ı. c.33. vorfonmmer,
und von ihm fo gelefen wird. Es war aber Du-
cenarius eine Obrigfeitliche Derfon,fo vom Kay⸗
- fer Augufto bey folgender Gelegenheit eingefe-
Ket worden. Die Stadt Mom war durch die
bürgerlichen Kriegegang herunter kommen, ſo
gar, daß nicht einmahl Leute genug da waren, die
etwas befaffen , daß fie in denen Decurien Die
Richter⸗ Stellen vertreten Funten. Alfo feßte.
num Auguftus die vierte Decurte von Richtern
ein welche nur halb fo reich, als die andern, ſeyn
durfften und wurden daher, weil fie ducenta fe-
Stertia * befaffen Ducenariigenennet, Svetonius
giebt
Es betraͤgt ſich dieſe Summa nach unter KÄhR,
obngefebr auf 6000. Reichsthalerx.
2 1. 2 1 Hilore e Erigque e
mg,von on, vollkommen: Y.
a En: Yen, das Age, von =
itten giebt es in der n Sprache
le radices.davon in der iur Die
tivata vorkommen. — esher
n pe, reden:
Een
m, belle, in gen Formen au
ertens ofele Chfnefifd ——
— ö,verbrenn * *
rwuͤſten Lao ein B
Sulden: Yen, ein Modias,vom h
Lyywin,erbalten.zc, Endi we
noch einige Einmikfe, die man hf
nfönte, beantwortet / welche wir aber, umibee
ter Kürge willen , nicht mitnehmen fönnen,
vir ohmedem zu beforgen haben , es möchte
eChineſiſcht Critiquenicht allen Lefern gleich
de la Rep.des lettres. 833
von Berlin au den Autorem gefchrieben.. Cr
klaget Anfangs , daß vorigo die Gelehrſamkeit
daſelbſt nicht hoch geachtet, und es Schade fen,
Daß eine fo vortrefliche Bibliochec nunmehro ver⸗
ſchloſſen feyn folte. Indeſſen berichter er, daß
tn beſagter Bibliorhec viele Örientalifche, und
fonderlih auch Chineſiſche MSS. anzurreffen,
woraus er dem Verfaffer einChinefifches Vater
Unfer zufendet. Er verfpricht auch fünfftig eini⸗
e Anmerdungen über den Lycophroncm zu
berſenden, welche denen Gelehrten nicht unan⸗
genehm feyn werden.
Im vierten Theil ift gleich Anfangs eine Dif. Tom-
fertation über eine Stelle Callimachi hymno in Du
Delum v. 308. allwo die Venuskurgig dexai,
Venus antiqua, genennet wird. Der Autor aber
verbeſſert ſolches und liefet "Agxaia, von Arca,
einer Stadt in Phönicien,niche weit von Tyrus,
In welcher die Venus vorzeiten gar fonberlich ver-
ehret worden. Das erfte,nemlich,daß eine ſol⸗
He Stadt gewefen ſey, beweifet er aus dem Mc-
nandro Ephefio, den Jofephus anfüßret, Plinio,
Prolemzo,Itmerario Antonini,Lampridio,Bufe-
>io, Stephano Byzantio, und Guilielmo Tyrio.
Das andere aber, daß nemlich die Venus daſelbſt
verehret worden, behauptet er Daher, weil fo wohl
Ye Schrift, als auch die Heidniſchen Scriben⸗
ten bezeugen , esfen der Goͤtzendienſt der Venus
onder‘ Hin Phoͤnicien im Schwange geweſen.
Die Schrifft Ichret ung, r. Reg. XI, 5. 33. und
.. Reg. XXIII, 13. wie auch an andern Orten,daß
Mfiorech,oder Aſtarte, eine Goͤttm derer Sidonier
zeweſen, dergleichen auch ausl uciano undPlauto
Iti 3 N
Shafotifihen Uberſetzung Hlob KXRI, 26.
'rrme, und inegemein ein Licht bed:utet.
aiſt gebiß / daß die Aftaree unter dem Bilde
sgewifräNri verehrer worden; weil fie aber
En ET luane - Ei
2. en ehe
de la Rep. des lettres. 335
— ——— — — — — — —
fie Dædalus der Ariadne geſchencket, hernach
nahm fit Theſeus und brachte ſie nach Delos.
3. Redet der Poete in denen bißherigen Verfen »
von etlichen Inſuln des Mittellaͤndiſchen Mee⸗
res, ale Corſica, Eubœa, Sardinia, Cyprus, alle
wo die Venus , nachdem fie ans dem Meere kam,
angelaͤndet, unter welchen Delos eine von denen
vornehmften iſt. ꝛc. Was von der Stadt Arca
vorgebrache worden das heiſſet er alles gut; fonft
wird Koch verfchiedenes von dieſer Materie abg
handelt. ır
2. Hlieraufkoͤmmt eine neue Diſſertation in
welcher erwieſen wird, daß die Chineſiſche Spra⸗
che verſchiedene Schrifft⸗Stellen des A. Tau
p.29.
verfichen, gut fen. Wir haben biß anhero uus
bey dergleichen ſchon einiger maffen aufgehaltese,.
wollen es dannenhero vor dieſes mahl deſto kuͤr⸗
tzer machen, zumahl da das meiſte, ſo hier vorge⸗
bracht wird / aus Nahmen derer Thiere und Skei⸗
nen beſtehet, von denen man am wenigſten was
gewiſſes fagen kan. Das Wort D ſoll
herkommen von Scham, hoch, und Mim, Beil;.
klar, heißt alfober Himmel ein folches Werck
Gottes das in der Höhe ſtehet, und hellſcheinend
und Elar iſt. Moh bedeutet Jeſa. XXX, 33. bie -
Zölle, und fol feinen Urfprung haben von dem
Ehinefifchen ta groß und dent Hebrälfchen Mr . |
eine Breite, Wird alfo dadurch ein Det ange⸗
zeiget, der voneiner groſſen Breite ift, daher er
aud von Chriſto eine weite Pforte genennet
wird. Die Worte PfalmLxI,g. MON) Orl P35;
MEI 725 werden von verfchiedenen ſo eng,
!
klaͤrert, daß ſO der Imperativusfenvon ND.
Kir RR
ari conftruirer wird dergleichen Exempel auc
jeführer werden: ob aber ſolches auch |
echter dinge hier ſtatt finde, wird billich gezwe
Es nimmt auch der Herr Clericus die Wor
dela Rep..des lettres. , 837,
Se Das nechſte iſt ein Specimen Fältorum Ju». P.94-
ridicorum ‚oder Chronologie derer Roͤmiſchen
Bürgemeißter wie fie in dem Codice Juftinianeo
vorkommen. Der Autor derfelben feget fienach
ihren Jahren / und fiehet man allezeit baben, wel⸗
che Leges in ſelben Jahren geſchrieben worden,
dabey auch vielmahl die Roͤmiſchen Inſcriptiones
mitgenommen, und die Nahmen derer Buͤrge⸗
meiſter daraus verbeſſert werden. Es dienet
dergleichen Arbeit zu deſto beſſern Verſtande ei⸗
nes Legis, wenn man aus —— —
Hiſtorie von ſelben Zeiten gleich erſehen kan, wa —
etwan damahls ſonderliches vorgegangen, und
I dieſem oder jenem Gefege Gelegenheit geger
en, * J
6. Der ſechſte Artickel faͤhret fort, von des p. 116.
Chardin feiner Reiſe wach Perſien Nachricht. zu
geben, wovon wir nichts melden,als was ber. dert
Autorder Hiftoire Critique beyläufftig von der ,
Arabiſchen Sprache erinnert. Man hat nemlich:p.127.
biß anhero gegläuber ‚es fey felbean Wörtern ſo
Zahlreich, daß man in felber 100o. Wörter habe,
die ein Schwerd, 500. die einen Loͤwen, 400.
fo. ein Ungluͤck, 200. die Milch, go. die Hontg,
Ili7 und
»Man hat dergleichen Chronologie ſchon ger“
habt, ais welche vor der alten Edition des Codieid.
Theodoſiani geftanden, von Gothofredo aber um".
ein groß Theil vermehres und verbeffert worden. :
Daher wir faft meinen folten, Die Welt koͤnte der⸗
gleichen Arbeit gar wohl entbehren. Es müfte '
denn fenn, daß der Autor folche bloß aufben Codi-
cem Juftinianeum einrichten ‚, und feine auf ben.
Reife gefammleten Verbeſſerungen vielter alten
Inferiptionen bey Belegenheit anbringen waixn.
= L
Der fiebehrbe Ari
desHomeri Odyſſea, in welcher eine von der
Hope ihren Mägden fher.ihter Arbeit bey
n Him̃el einen groffen Dohther vernahtm,twele
bey denen Alten Morgenländifchen Voͤl⸗
de la Rep. desletires. 8:9
get folches iTomerusnoch an einem andern Ort/
imd von denen Römern iſt dergleichen benm Vir-
gilio, Höratio, Seneca Tragico und Ennio zu er⸗
fen Zu
8. Ferner fichet man eine Anmerckung über p. 165.
die Worte Davids ı. Sam. XVII,36. Dein
Rnecht bateinen Löwen und Bären ges
fhlagen. Man muß diefe Worte nicht aus
der heutigen Welt beurteilen, fonft möchte man
nicht wohl zur rechte kemmen. Denn ztı alten
Zeiten ward es vor cin Kennzeichen einer un⸗
uͤberwindlichen Staͤrcke angefehen,, wenn einer
einen Löwen erſchlagen, wie folches aus denen‘ _
Erempeln Bimfons ‚Benaja des Sohns Joja⸗
da, 2. Sam, XXIII, 20. Herculis, Achillis undLy-
ſimachi zu erſehen. Daher werden auch Saul
und Jonathan geruͤhmet, fie waͤren ſtaͤrcker ge⸗
weſen als Loͤwen, 2. Sam. J, 23. Im übrigen p.is7.
shurder Autor bey Gelegenheit einen ungluͤckli⸗
chen Verſuch in der ChineſiſchenCritique, indem
er das Wort MoDn Judic. XV, 6. erklaret
Groß⸗Thimnath, weil noch ein ander‘ Thi⸗
mna im Stamm Juda gelegen: ta aber heißt bey
denen Chineſern fo viel als groß. Denn es iſt be⸗
kannt, daß das M in fine locale iſt, wie in
MOND &c, "
9. Der neunte Artickel meldet von der nenen p.130.
Auflage des alten Mabbinifchen Commentarüi
Mechilta, über dag andere Buch Mofis ‚davon
auch in denen Lateiniſchen Adis Erudit. 173.
Nuvemb. p. 527. Nachricht zu finden.
10, Im folgenden Artickel ſtehet eine Lateini⸗p. 124.
ſche Schrifft eines Engliſchen Theologi T.Brayi,
| W
— —
iede Profi
Ein (
Yen und Genen g
mag wie er ein
watch, *
nt, zuſammen
ee She Bi erde 20 3
(zu donden 1711. gedt Es hoben ihn
brallbereie viele. etwas: abet der , mie eus
gedeucten Briefen des Herrn Yablonsky
Jo.Bapt, Otti zu Zürch zu erfeen. Unter
era hat ihm der Herr Moland ein rares Buch
then, woriun das martyrium Angeli Merulz
de la Rep. des letuet. 384
zu lange werden wolte , fo fahe man endlich nad
ihm , und fiche, GOtt der HErr Hatte ihn durch ei⸗
nen ſanfften Tod der Wuth des Feuers und ſei⸗
her Feinde entriffen.
11. Folget ein Brief , den der Herr &thoft;p.2:;-
bißheriger Bibliochecarius zu Berlin, an den
Seren de Vignoles gefchrieben, Es beretffe ſol⸗
eher einen gerwwiffen aummum, deſſen Erflärung
Derfelbe vor einiger Zeit heraus gegeben die Jour⸗
naliften aber zu Trevoux,weil fie deffen Meinung
nicht recht eingefehen, wicht wohl beurtheilet ha⸗
ben. Es zeiget foldher auf der einen Bette Au-
guſti Haupt,mit dem Worte AVGVSTVS: auf
der andern aber einen Stein in Geſtalt eines Pie-
deftal mit denen Worten CC. AVGVSTI, und
untenL. CANINIVS GALLVS It, VIR. Die
benden CC. erfläret er durch Ducenarius, wie
eben dergleichen in einer Infcription beym Har-
duino ad Plinium H.N. L. 1. c. 33. vorfonnmes,
und von ihm fo gelefen wird. (Es war aber Du-
cenarius eine Obrigfeitliche Derfon,fo von Kay»
- fer Augufto bey folgender Gelegenheit eingefe-
Ket worden. Die Stade Mom war durdy die
bürgerlichen Kriege gang herimter kommen, fo
gar, daß nicht einmahl Leute genug da waren, die
etwas befaffen , daß fie in Denen Decurien Die
Dichter + Stellen vertreten Funten. Alfo ſetzte
num Auguftus die vierte Decurie von Richters
ein, welche nur halb fe reich, als die andern, ſeyn
durften, und wurden daher, weil fie ducenta fe-
ſtertia* befoffen, Ducenariigenennef, Sveronius
- giebe
® Eöbeträgt fih diefe Summa nach unferun KÄhR
ohngefehr auf 6000. Reichsthaler.
Obfervationes Sacrz.
das iſt:
ammfentanan fnee nnthiana at.
I—
U. Maji O. S. Liber I, 843
Im erwiefen, dag sireAIuv us rıya ſo viel heiffe
ale sis sinoy rivos.* Mit dem zerſtoſſenen Roht p-1€.
Tel. XLII, 3. wird unfers Autoris Meinung nad)
auf die Roͤhren des Leuchters in der Hätten des
Stiffts gefehen ; welche auch TI2P genennes
werben, worzu ſich hermach der glimmende Docht
noch wohl fehicker; Die Stade Tyrus wird je p.33;
XXIll, 8. genennet NPD coronata , Wels
ehes’eine. Beſchreibung eines gefegneten und
gluͤcklichen Zuftandes ift,dergleichendie Griechi⸗
ſchen Poeten mir dem Worte susedavos anzu
deuten pflegeten. Sleichwie aber bey ihnen
Das Wort seDavos auch die Zinnen derer
Stadt: Mauren bedeutete alſo ſcheinet derglei⸗
chen auch bey denen Hebraͤern gebräuchlich ges
wefen zu ſeyn, dahero diejenige Crone, die man
einer Braut aufzuſetzen pflegte, und mir Mauer⸗
Zinnen umgeben war, a7 DU Wu eine güle
dene Stadt genennet wurde, ** Daß alfo der
Heilige Geift die Stadt Tyrus deßwegen coro-
natam neñet weil fie nach damahliger Art mit gu⸗
ten Mauren und andern Veſtungs⸗ Wercken ver⸗
fehen
* Dankanüber bie angeführten ſolches nach beym
Heliodoro Athiop. Iıb. ı. p. 18. Libanio epifl. 33. pr.
epiſt. 42. p. 104, edit. Wolf. nachlefen, Man fehe
auchnach die Lateinifchen Acta Erud. 1710. Mars,
p- 101,
a2 Es ward aber burch biefe Stadt infonderheit bie
Stadt Jerufalem verſtanden, deren vornehmfle
Palaͤſte und Thuͤrme aufdiefer Erone abyebildee
wurden. Siehe Herrn M. Ehriftian Auguſt Haus
ſens Differt. de Jerufolymis aureis im} Martio 1713. gu
Wittenberg gehalten.
e ©Ort weder von and Bor
szuerfehen,daß dixe Tania eine ſchatffe Stra
Bottes ſey über die gegen ihn begangenen Bere
chen.* Die Nahmen derer zn
alle
Al MeiObfS.Liber 34
Zauberer ”Jauneo une "Jambres 2.Tımank.ling.
werden nur vor folche Nahmen gehalten, damit
man jemanden benenner , deffen rechter Nahme
ums unbefannt ‚dergleichen bey denen Hebräerz
Sohn 132, und beydenen Roͤmern Caius,
Tiuus und Sejus ſind. Jeh VI, 15. ſoll Butter pn. 44.
und Honig eſſen ſo viel heiſſen, als die erften
Buchſtaben der Welßheit lernen. Milch be⸗
deutet dergleichen, wie bekannt 1. Peir. Il, 2, Ebp.
V,12.13. Gleichwie nun der Heil. Geift wenn er
eineg Landes Fruchtbarkeit befchreiben will, eg
‚nenner em Land delflilch und Honig innen
eußt, eben auf iolche Act werden Honig und
utter beym Hiob XX, 17. zufamnıen geſetzet.
Weil nun die Juͤdiſchen Kinder beydes zu en
bekamen , eben wie die Milch, ſo kan dadur
eben der erſte Grund der Soͤttlichen Wilfenfcha
ten verflandenmerden, Und hierauf zielet au
David, menn er Pfalm CXIX, 103. faget, dag
T
Wort Gottes fen ihm füfler ale Honig, Ubek p.37-
die Vergleichung derer begden Stellen Pfalm .
XL,7. und Hebr. X, 5. haben die Gelehrteu biß
anhero nicht recht koͤnnen einig werden. Wiele
fagen, indem Griechtſchen wäre ein Schler vor»
gegangen indem man vor arla das Wort rue
gefchrieben und das « aus dem vorhergehenden
ort 79sAnzus darzı genommen, Unfer Au-
tor thut hierbey auch ſeinen Werfuch ‚und lehret,
die Hebraͤiſche Revens, Act Hieffe fo viel als aure⸗
pararealicui, dag fft,einen dahin vermögen ‚Daß
er uns gehorchet. Gleichwie erwan die Teut⸗
ſchen ſagen: Ich will dir Ohren machen. Im
Griechiſchen aber iſt rara fo viel als ein
Deutfche 4ö.krnd. KK. 5, RE Sr.
6 MMO
recht, * Und wäre alſo dehdes elwerky , dab
avid und mit demfelben der Meßias
n HErrn weil ihm on den
hts gelegen gantz und gar zufeinem Dienft ers
ven,als welches ihnr viel beſſer gefällt. Won
nTode Juda Match X XVII, 5. find. ſel⸗
Gevanden, daß man begde des
iortes draykar$ezufanmen e
und dadurch erftlich — ——— n
gſt angedeutet werde, ‚aber hernach ⸗
chis zum Strick zu genöthiget habe,
je Redens · Art Bar irn day Umleran
Corinth. XV, 29. heiſſet mebr ın Befa
n, als diejenigen,fo ſchon allbereit vers
wbenfind. Daß des Wort Bazılerday
fe Bedeutung habe,ift aus einer Epiftel Liba-
ad Acacium ju erſehen. * Oder es fan ouch
ſehn,
I. Mui Obf: S. Lib IE. 847
feyn , daB Das zweymahl wiederhohite Wort
vEnpas tedesmahl eine andere Bedeutung hätte, -
wie Match. VIII, 22. und hieffe das erſte mahl die
geiftlich Todten hernach aber die leiblich Verſtor⸗
benen. Der Verſtand müfte alfo diefer fyn: +
Was thun bie fofich wegen derer andern
Chriften in die Außerfte Gefahr fegen,
wennteine Aufferftebung zu boffen wäs .. :.;
re? Eswirddiefesdaraus bewiefen , weil gleich
im 30. Vers drauf folgen : 77x, Husis wuvduviuos
ve #aray pay; und das — koͤmmt in dieſer
Bedeutung vor Rom. XIII, 3. Bey der Auf⸗ p.ua.
opferung Iſaacs koͤmmt ‘er auf die Gedanden,
daß die Heyden vie Fabul der Iphigenia daraus
bergenommen , wie er denn verſchiedene Umſtaͤn⸗
De anführet,die fich yon beyden gar wohl verglei⸗
chen laſſen. Bey dem Worteawoxaldsarıs p.134
Actr. III, ꝛi. lehret er , daß folches gebraucher
werde (1) in Gerichten , wenn eine biß anbero
ſtreitige Sache ans Licht gebracht wird, (2) im
Kriege, wenn die Soldaten ihre bißherige Pofi⸗
tur verändern,und wieder grade ftehen, (3 )von
‚denen Knechten, welche zu ihrer Freyheit gelaßts
gen, J
Von Antiquitaͤten giebt es wohl eben hier ſo
viel nicht anzumercken, als im erſten Buch; doch
find deren auch etliche ‚deren wir noch kuͤrtzlich ge⸗
dencken wollen. Z. E. Es waren einige Voͤlcker np:
Libyen, welche den anbrechenden Tag verfluchten.
- Job..111,9. Wenn man an dem Meer opferte, pn.
und fich gewafchen hatte,fo goß man den Unflath
In das Meer, Michz VII, 19. Bey Tifche, oder pn.
| Kkt 2. . who
___ MM. Zeirdtfelbs —D
denen Opfern gab man denen, fo man gůnſtig
‚ein gröffer Stüd, Luce X, 4r.* DieEleu-
2 die Griechen von derer Juden Faubers
Seftabaefehen, md gen
ben en zegleicen, Ben — man be
oder fonft mit man
higitch zu flehen. Nehefs.IX,2. 5
Bonft beinget — ‚Herr Autor einige
äminapor, in welchen er wie man ju
——8* horis Heben &
dgar vieles hlnzuthun fönne,
It.
tiquitates Katelenburgenfes, Kalten-
sornenfes, & Wienhulinz,0der Hiſto⸗
sifche Boſchreibung derer Rlofter
Karclenburg,Raltenborn undWien:
Kalkan num Tahanı Manua Due
X
SCHERER
Katelenburgenfes, Kalımborn.& Wienbufine. 349
wiffe Nacoricht haben fan. Das Echioß Kate»
lenburg liegt auf einem ‘Berge im Fuͤrſtenthum
Srnbenhagen zroifchen Northeim, Lindau Hertz⸗
berg und Oſterode. Auf ſolchen haben die letzten
Grafen, als fie ſahen, daß fie abſterben wuͤrden,
vermoͤge eines von ihnen beſchwornen Burg⸗
Friedens, ein Stifft aufzurichten enefchloffen,
welches auch um das Jahr 1104. geſchehen.
Die Slofler-Perfonen waren CanoniciundCa- «2.
noniſſæ regulares beyderley Geſchlechts welches
damahls in vielen Cloͤſtern gebraͤuchlich war.
Es haben hernach, wie in damahligen Zeiten ge⸗c.4.5.
woͤhnlich war, die Päbfte und Kaͤyſer dieſem Clo⸗
ſter mir Ablaß un andern Frey heiten fortzuhelffen
geſucht. Ingleichen haben Bruͤder und Schwe⸗ cc,
ſterſchafften mit dieſem Cloſter aufgerichtet die
Ertz ⸗ Biſchoͤffe von Mayntz , Biſchoff Otto vom
Paderborn, das Stifft Gandersheim, die Clo⸗
ſter Walckenried und Northeim, und das Stifft
Einbeck. Von weltlichen oder Lay⸗Perſonen
aber die Fuͤrſten von Grubenhagen, Die Grafen
u Lutterburg / die Herren von Plefle,Die von Ber⸗
epſch, Hardenberge, Ollershauſen, Dale
Safe, ter, Gatenſtedt, Winzingerode,
nigeröde, Hagen , Lenthorſt, Kerſtlingerode u a.m.
ODie Adeocatur oder Ochut; · Gerechtigheit über’. z;
dieſes Cloſter fiel nach Abſterben derer Stiff⸗
ter dem Kaͤyſer Lorharis, und als ſelber ohne
männlichen Erben verſtarb, deſſen Eidam Her
f deſſen eintzigen Sohn
u vererbetwarde.: Weil aber dieſer Herr
lche wicht
m Leitehfelbs Manigiiarer \ \
!6,al8 er ſuchte er dereen von Pief⸗
ſie en run
¶ thatem N ’
ſie dann und ————
ten fie ſolche an bas Cioſſer ſaibſi und als
elde endlich ———
— — fi
ı jer.die mac eigenen
fallen einen Vogt zu weihlen und abzuſenen.
* vor Kirchen und Güter darzu geho⸗
Angleichen die Wahrheit derer Proͤbſte und
öbftinnen,laffen wit voricho weg ‚ und weiſen
‚fo ſolche Nachricht wiſſen —3——
em ſelb ſt· Dielts koͤnnen wir nicht unberuh ·
laſſen/ daß Hertzog Philipp der Ältere zu
raunfchiweig ‚ als Fuͤrſt zu Grubenhagen ‚der
n Hergberge und Oſterode feine Reſidentz hats
die Eoangeitihr‘ Religioen 4 sat, und ferner
— in
Katelenburgenfes , Ralıenborn. & Wienbufine. Ssı
gechäufern durch Möhren in ihre Stadt geleitet
worden. Die Stiffterin deffelben war zu An⸗
fang des zwoͤlfften Jahrhunderts Cunigundis,
eine Tochter Ludwigs des Springers, und Ge⸗
mahlin Graf Wichmanns von Sachſen, und iſt
es mit regulirten Auguſtiner Chor: Herren beſetzt
geweſen. Mehre Machricht fan eben von dieſem
Cloſter nicht gegeben werden, weil ſolches das
Ungluͤck gehabt, daß es in dem bekannten Bau⸗
ren· Aufcuhr gaͤntzlich zerſtoͤret worden, wobey
zugleich alle deſſen Briefſchafften untergangen.
Dahero der Herr Autor weiter nichts beybrin⸗
get,alsein diplomaOdelrici,des 18den Biſchoffs
zu Halberſtadt, welches er dieſem Cloſter geges
ben. Es iſt ſolches indes gelehrten Schwebis
ſchen Audtionatoris zu Upfal Herrn Richard vorn
der Hardt Hände geraten , welcher es daſelbſt
1707. drucken laſſen, und mit einigen Anmer⸗
ckungen verſehen. Weil nun ſolche aa
unfern Landen ſehr rar iſt, als has ſie der H
Autor gantz mit Haren —— —
3. Wileuhauſen liegt in dem nis
neburg am Slus Aler, ı. Meile von Zeße,and iſt
mie dem alten Jungfraͤulichen Benebictiner«
Cloſter Winethufen bey Quedlinburg nicht zu
vermengen. Den Nahmen hat es von benen
Wyigen ober Weihen bekommen , weiche ſich h
in groffer Menge ums dieſe Gegend aufjuhalsen
pflegtea. Es hat foldhes Agneſa, Heinrich des
Juͤngern, Hertzogen zu Sachſen und Pfaltzgra⸗
fen beym Khein, der ein Sohn Heinrichs des Loͤ⸗
pen war, Gemahlin A, 123 3. un ſechſten Jahr
ihres Witwenſtandes geſtifftet, and mie Ciſter⸗
ww ———
fes anna
jean va
Yemonftration de lexiſtence de Dieu:
dag iſt:
‘wein, dag in GOtt ſey aus demLicht
ne Mare homsananinteon nn mach
ds Dieu par Mr. Fnesn. 8%:
eine ihren Örundfägen gang entgegen gefente
Weinung abnehmen können. Und obgleich des -
gen drey oder vier. dergleichen gottlofes Wor«'
geben biß auf dem Tod behauptet haben ‚fo
meiß man doch, Daß viele vermoͤge ihres wunder».
chen Sinnes, eine tolle Meynung behauptet,
und noch daben eine nicht geringe Ehre ſich ein⸗
gebildet haben. Viele haben auch aus Deus.
zweifelung, nachdem fie fich einmahl zum Tode.
doerdammet gefehen, ihre hartnaͤckigte Meinung,
behalten ‚und find darüber Hingeftorben. Ber:
Diefe wird nun wohl dergleichen Werck nicht ger.
ſchrieben, ſondern es iſt dergleichen dor die Hank
zu nehmen aus der Urſache nöchig, weil bie :.q
Ghmacheitunfers Verſtandes ſich vergldden
Wahrheit vielmahlnicht cecht einbilden ‚ober th.
wingebührender maſſen nachdencken fan. Die
Einfältigen find auch meifteng garnicht geſchickt
aufdergleihen Sachenzufalten, mad alſo muſ
man ihnen doch einiger maflen , ſo weit es bie
Kräffte ihres Werftandes zulaſſen, gu Huͤlffe
fommen, Die aus der Merophufichergenomd yır.
warnen Beweißgruͤnde koͤnnen ſolches wohl nicht
thun , weil fie nicht von iedem verſtanden werdert
diemoraliſchen und natuͤrlichen aber find fo ber
ſchaffen daß fie leder leicht veruehmen fan. Def r- +
aber die meiften foldsen wicht n ‚tout
daher weil fich der Dienfch auf der Welt fo will
lerley zu chun macht weil die nreiften ihren Sehe
deuſchafften nachdencken: und weil man Dasjewit
ge ſo man taͤalich vor Augen fieher,ob man gteich
deifen vortreffliche Drduumg und Einri
zu bawundern vorhaben ansehen ho in
)
“a
? und: Begebenheiten befchrieben: haben?
cner fage er: Solte man ſich wohl einbilden
men ‚daß die Saiten eines Inſtruments von
ſelbſt gefommen , und jic) über ein Holtz ges
jen, deffen Theile zuſammen geleimet find,
5 fie inwendig hohl fegn?eic. Eben dere
han hrinnst or man elnar mahlananaanhaits.
a
de Dies par. Mr: Fetelon. 99
ſothaner Beweißgruͤnde find aus andern Gere. "
benten ſchon befanmt , und haben voir dannenhera
nice noͤthig, ſolche hier zu wiederhohlen.
Wefes erinnern wir , daß der Autor bey iedem
Werde Gottes zugleich deffen Weißheit bewans
dere und folche durch gar ſchoͤne Redens⸗Arten
auszudrucken wiſſe. Zum Exempel von der Er⸗
de bringet er folgende Gedancken vor: Wer iſte“ „.g
derjenige, ſagt er ſo die unbewegliche Erd: Kur
gel in Schweben gehangen? Wer iſt der, folge“
zen Grund geleget? Es ſcheinet uns nichts ge⸗
ringer zu ſeyn als fie, und die allerelendeſten tr“
sen fie mit Fuͤſſen. Indeſſen giebt man bie“
groͤſten Schaͤtze drum, daß man fie beſitzen Barff.“*
Waͤre ſie etwas haͤrter, als ſie iſt ſo wuͤrde dere
Menſch ſie zu bauen nicht in ſelbiger haudthie⸗
sen koͤnnen. Waͤre fie etwas weicher, fofönte‘‘
fie uusnicht ertragen, man würde ſtets binein®
Nucken 5 gleichwie mania. den Schlaumieder*
Sand zufindenpfleget. Und abermagly AH p.242
les was die Erde hervorbringet, das muß wie“
der In ſolche kommen und verderben .. a
waͤchſet denn etwas Baraus, dag wiebir u
Fruͤchte bringen fan. Alfo nimme fie alles an,“
was fie giebt , damit fie uns folches noch ein“
mohl geben Fan. Alſo muß die Werweſung
des Daamens,und ber Miſt derer Thiere,die fir‘
ernehret,fie feldft erhalsen, und ihre Fruchtbar⸗
keit vermehren. Alſo je mehr fie giebt, ie mehr“
nimmt fie wieder an, und wird doch nicht er⸗
ſchoͤpfft, wenn man nur bey deren Beſtelung⸗·
ir dasjenige zu geben weiß, was fiegegeben‘«
bat etc. Die Lufft aber hewundert it ln
V. Hinrich oita
ohlen benchmen.
il des Buchs — die Einwuͤrffe d
Epicuteer, melde vorgegeben es fey alleswe
vefehr aus verſchledener Bewegung und Zi
menhang derer untheilbaren Thellgen he
men. Es ſind dieſe Sachen denen Geleh
bekannt genug, der Autot hat ſolche dent
Brdicisfemerscht 9
Du man geleheterumd beräßmicr'teiete Cs
Mugen , indem — — —— ei
dene Nachrichten kͤmmt die man bey Lefung ie
ver Siprifftenmicht entbehren fan, Und es v
dienen auch ihre Dienſte, die fie der Welt gelel⸗
flet,daß ihr Gedaͤchtniß nicht fo gleich mit ihrem
Ableben verſchwinden, ſondern der wie
moͤglichſten Ruhme vor die Augen geleget wer⸗
den, Es haben ſich dannenhero viel Selehrte
angelegen ſeyn Laffen, dergleichen Nachricht der
Welt indie Haͤnde zu geben, zu welchen unſtr
Herr Autor gerechnet zu werden gar wohl ver⸗
dienet. Er hat ſich entſchloſſen Die Lebens Ve⸗
ſchreibungen verſchiedenet Gelehrten; die in des
Wittenũ vitis Philofophorum nicht beſindlich,
zuſammen zu ſammlen. Wir koͤnnen auch deta .
gleichen Arbeit anders nicht als gut heiſſen wol⸗
sen aber doch in moͤglichſter —— enett ce
nern, daß der Herr Autor mur folche Leute naͤhme
die der Welt mit ihren Schrifften gedienet, und
recht bekannt ſind, die uͤbrigen aber weg lieſſe.
Denn derer meiſten Roſtockiſchen Profeſſorum,
die zwar der Univerſitaͤt mit Lehren, aber nicht
eben der gelehrten Welt mit Scheifftengediener, |
* Diefes if auch das Abſehen der Herren Derloger
dieſer Addorum, welche auf inſtehende Oſtern 4
compendioſes Selehrten-Lexicon mit Tit. Heren
D. d Menckens Borrede uner Die
liefern werden, welches curienſe Rebhaler
mit rd *
— born. ——
haben zulänguin
Nahmen in der Literatur
richt finden wird.
V.
———— shinaustom
+ Ermward men
dev Jugend zur
foifeober jene Untere mard.enalı Pro-
for, nahm in Weib umd zeugete ſo umd ſo viel
Enz Sea, ru und
—— nom de er zuletzt ge⸗
tben. Wenn bey einer Ledens —
Ds ee meer, on
gelchrre Welt gar —— in einer
ronicke aber oder einer Untverftät
chte dergleichen noch moht ehe ſtatt finden.
doch wir wollen ferner fehen , was uns hier
tegvorgebradht wird, Der Here Autor hat
»entfehloffen ein gantzes hundert von Öclehre
heraus zugeben , davon er auch die meiften in
Vorrede, die ſchon 17 10. gefchrieben ‚nahme
fftig gemacht, In teden von diefen beyden
Erudinsfnormm Wırorum. 859
1663. 4.druden laffen, heraus genommer, ‚3, p-10&
Antonius Burenins, ein Profeflor zu Roflod, a
welchen Nachan Chytrzus dafelbfi eine Rede
halten, die eben indes Goes opufculiz befindlich. .
4. Henricus Menfiogius, ein junger Menſch, voij p. ı7u
welchen Cafelius einen Brief an Bersmannu |
gefihrieben. 5. Jo. Cafelius, von welchen fo wohſ p. 199
des Jo.Sigfridi programma funebre, als au
Des Herrn Jac. Burckhardi epiftola de præclari
Jo. Cafelüi erga bonas literas mętitis, Lie 1-07
heraus Lam ‚gang eingeruͤcket worden. 6.Marcus p. 3404
us,Lingvz Sanctæ, und 7. Chriftianus Arne p. 353
‚dius, Logices Profeffor zu Roſtock, ven denen d
auf fie verfertigren Seichen. Progränimata hier au-
zutreffen. $. Chriftophorus Schraderus, ein be P. 368.
sühmter Profeflor zu Helmfläde , auf welchen
Melchior Smidius,Prof. Græcæ Lingeæ dafelhft,
eine Orationgehalten, 9. Joachimus Lindeman- p. 405
aus, Phylices & Metaphylices Profeflor zu Ro-
ſtock, und 10. Jo, Joach. Reusſius, Græcæ &p. 437.
Ebrææ Lingve Profeſſor zu Dangig,. deren Pro-
grammata ſtatt der Nachricht von Ihren Leben
allhier nachzulefen. Endlich hat man zur Zuep. 437
gabe einen "Brief Jo. Caſelii an Jo. Reccium,
darinn von guter Erziehung derer Kinder gehan⸗
delt wird und des Marci Haſſæi Earauvs linov zip. 467;
Mynmovsu ev, Gedauchtniß und Lob ⸗Gedichte
auf feine Pr=ceptorcs, fo in tateinifchen Verſen
gefchrieben, mic beydrucken laſſen.
Nachdem wir dem erſten Theile dieſer Lebens⸗
Beſchreibungen ſein Recht sethen, und ung über
den andern auch hermachen wolten, fo befand fich
gleich ‚nachdem wir den erſten Bogen in Augen⸗
storum, Poetarum
jorum | deren 2, Decad
taus fommen. Als wi
De fo Ichrete ung: chei
es eben g A e h r
ht nicht gut, chen en ‚t ewarmet,
———
deſen E Schrifften wollen wi bey diefer Gelegen
eit mitnehmen.
ibliecheca nobilium Theologorum,Rofoch.1709,8.
Es wird darinnen von folchen Theologen gehan ·
ult Niehinslichen aber auch nach narnehmarn
Eruditisfimorsm. Virorum. 861
Dartie Eremplare indie Welt gebracht. . Diefer
andere Theil ftelee ums vor das Leben Hiermanni
Tulichii, Valentini Trocedorflii , Reineri Rei-
neccii, Jufti Lipfii, Petri Laurenbergüi , Stephani
Heinii, Heinr. Vagetii, Chriftiani Daumii, Dan.
Georg. Morhofii und Wilh. Ern. Tenzelii. Zur
Zugabe find Rein. Reinecci Schrifft von feiner
FBater » Stadt Steinheim, und Chrift. Arndü
oratio de verö uſu Logicesin Theologia mit ans
gedruckt. |
Da nun die Erfahrung gelehret, daß derglei⸗
chen Lebens⸗Beſchreibungen nicht wohl abge⸗
hen, des Clarmunds ſeine hingegen, ohneracht
vieles dran auszuſetzen, dennoch mehr Liebhaber
gefunden, fo wäre diefem Ubel gar leicht abzu⸗
heiffen gewefen , wenn man fich hierinn Anfangs
ein wenig beffer bedacht hätte. Einem Gelehr⸗
ten, der eine Lebens » Befchreibung leſen fol, it eg
etwas haupt» verdrichliches, wenner ſolche aus
einer Oration zufammen floppeln ſoll, in welcher
bald hier bald da etwas darzwifchen gefeßt wird.
Dahero find bißmweilen gange Blätter nichts nuͤ⸗
tze an deren Stelle man andere Machrichten ſe⸗
Ken koͤnte, die vielmahls in eine Oration nicht
. gebracht werden. Beſſer ift es gethan, man les
ger dergleichen Mede oder Programma zum _
Grunde , und liefee hernach diefes Gelehrten, und
derer die zu ſeiner Zeit gelebet haben, oder deſſen
gute Freunde geweſen, Schrifften durch, alsdenn
wird gewiß eine ſolche Lebens⸗Beſchreibung
heraus kommen, die ein jeder nicht ohne ſonder⸗
bahres Vergnuͤgen lefen wird.
Deutſche aci. Frud. xxll.th. KÜÜ Wu
% -
.
2 VI. Geißens — —
nmerckungen — ——
derer Chriſten verfertiget von
hann Michael Geßen ——
cher Predi Ri anekfiunt am
RS
von oh
David Mn KL. Leven
5 Adam. Jungen en LER 1,
!ph. 6. Bogen.
— Glaubens/ und Sitten Lehre ger
genau mit einander berfnüpfee ſeyn müfe
/ſolches iſt klar und am Tage, Denn wo jenes
ableiber, da muß der Menfch norktwendig in
hſtſchaͤdliche Irrthuͤmer verfallen : mo aber
ſes verfäumer wird, da wird ein vichıfches de⸗
von denen meiften geführet werden, Und
gleich folches beydes von denen heiligen Pros
überdie Sitten-Lehre derer Chriſten. 863
Oueno, Vincentio, Jacombio, und denen ſo ge⸗
nannten Erleuchteten ſchaͤndlich hindangeſetzet
und verachtet. Wider dieſe nun erweiſet der cs,
Herr Autor der Chriſtlichen Sitten » Lehre Vor⸗
trefflichkeit, als welche einen reinen Begriff von
GOtt, wahre Heiligkeit, mächtige Wirckungen,
unvergleichlichen Nutzen und herrliche Verheiſ⸗
fungen mit fia) führet. Man halte dieſes derer
Juden, Henden und Tuͤrcken ihrer Moral enteo
gegen, fo wird man befinden , daß fie mit der un⸗
fern gant und gar in Feine Vergleichung koͤnne
gezogen werden. * &ovortrefflic fieaber iſt, c.a.
fo nothwendig ift fie auch. Denn wir werden be⸗
finden , daß in Heil. Schrifft diefelbe fat mehr
als die Glaubens » gchre getrieben wird. Sol⸗
ches geſchiehet deßwegen, weilder Menfch gar zus
leicht diejenigen Pflichten vergiſſet weiche BO re
von ihm erforderte, Jedoch muß man die Noth⸗
wendigkeit der Sitten⸗Lehre nicht ſo groß ma⸗
chen, daß man den Glauben dabey zu treiben ver⸗
geſſen wolte, welches ſo wohl die Prediger als
Zuhörer in acht zu nehmen haben. Der Grund «10.
dieſer Chriſtlichen Sitten. Lehre iſt nichts an»
ders als die heilige Schrifft, und die in ſelbiger
befindliche geſunde und reine Sloubeng Lehren.
Bon dieſen iſt keine, ans der man nicht einige
gta St
* Diefe Beweißthuͤmer find fo beſchaffen, daß man
auch mit folchen die Gcttlichkeit und Wahrheit
der Ehriftlichen Nelinion überhaupt gar gründ-
lich erweifen fan. Es hat folcheg der Autor bed
Buche: Zes Hommes, fo zu Amſterdam 1712, 12
heraus fommen,geihun,in einem zu Ende gedach⸗
ten Buches beygefügten iurken,aber fehr ſchoͤnen
Diſcurs/de laserisd de la religion chretienne.
[a
”
4 MM. # VI. Geißens Anmerckungen
itten» ehren heraus ziehen Fan Bird alıo
Recht aufdiejenigen Prediger geeifert wel ·
nach dem fie die mieifte — —
er Lehren, und Wiederlegung derer Widerſa⸗
ezubringen — die Ufüs kommen,
brechen, Das macht „ıfie wollen nicht felbft
hfinnen , was bey jedem Glaubens. Artickel
reine bebens · Lehre — — könne,
ſich auf den BuflanbIheer Auf oͤrer ſchicker
je Bernunfft aber —— 6
raus man die Ehrii
men fan , und —
= deFoligni und Catharinæ Senenfis gewie
wie ſeht man fich vergehe , wenn man der
hrifft hierinne nicht nachgehen wil, Hier
hſt gehet der Here Autor fünfferley Arten der
rderbung durch ‚welche der Chriſtlichen Sit⸗
:tehre gar groffen Schaden gerhan haben, zeis
über die Sitten⸗Lehre dererChrikeen 865
viele fanarifche und ungoͤttliche Meinungen ent
fanden. Sn übrigen aber find derer Sachen,
die hier vorkommen, fo viel, daß unfere Zeit ‚und
der ung vorgefegte Raum, sicht leiden, von des
nenfelben ausführlich zu handeln. Wir wenden
uns dahero zu denen darwider angegebenen
Hälffs - Mitteln , welche folgende find: Man
muß die Heidniſche Philofophte und Bücher
nicht allzu hoch erheben ; fie vech gebrauchen :
fich in Anfehung der Sitten + Lehre vor allen
Dingen an die heilige Schrift binden. Die au⸗
dere Verderbniß der Chriſtlichen Sittens $chre
iſt der Scepticifmus Dogmatico-Moralis,da man
3. E. vorgiebr,es fey narürlicher Weiſe nichts gue
oder boͤß, ehrbar oder unehrbar ‚ fondern es ent⸗
ftehe der Linterfcheid des Guten und Böfen, des
Ehrbaren und Linehrbahren aus gang andern
Urſachen, fonderlich aber daher , nachdem eine
Sache mehr oder weniger Mutzen und Wortheil
bey ſich hat. Es giebt auch Leute, welche der
Sitten⸗Lehre alle Gewißheit benehmen, und die⸗
ſelbe bloß auf die Wahrſcheinlichkeit und Mei⸗
nungen angefehener Lehrer gründen. Der Je⸗
futten ihr Probabilifmus wird als eine hoͤchſt⸗
ſchaͤdliche Sache durchgegangen , umd werde
viel ſchoͤne und gelehree Sachen dabey vorges
bracht. Allein auch diefem Lbel kan Durch ges
hörige Miirtelvorgebeugee werben , wenn man
nemlich vor allen Dingen bie Qpellen , aus wels
hen derScepticifmus herflieffet,als da find Hoch⸗
much, Faulheit, Eigenſinn, und unordentlicher
Eifer zuſtopfet; hernach aber auch die Scepticos
nicht ſo hoch erhebet; und Ki vaqher nicht vor
3
c. x.
c.i⸗-
X
Al Geißens Anmerdungen
beiten dalt. Ferner wi —R
«gehre durch die untelne T ———— Myft
ngarfehe — Denn cs gründet fü
Abe niehr auf Gortes Wort, me] aufeii
terlichpe Offenbahrung:iht Ent End eck iſ
heiliges Leben, fondern ——
hat zum Abjecto nicht ‚eeluchtete- Ehre
dern auch fo gar —
ich redet fie don einer Mei el
Blut und Zueignung d Beroienfesch 5
feinen Plaß hat; von einer Erleuchtung , |
De durch die heil, Schriift gefchieher ‚und wo
er Mereinigung, bey welcher a laubenich
thun hat, Die Urfache aber ‚warum gleid
HIDIE Menfchen einesuft: an dergleichen Di
haben, if}, weil der Satan, dernichtleide
1, baß man bey den bloffen Wort Gottes ble
denen Menſchen etwas anders in den Kop
naet, has ſie aucn vor mar autes und arift!
——
über die Sitten⸗Lehre derer Chriſten 86/
Ben Weg der Erleuchtung anbetrifft, fo darff
man alle Erleuchtung nut bloß aus dem geſchrie⸗
benen Worte Gottes herhohlen. Und den Rei⸗
nigungs⸗Weg anbelangend, muß man die unrei⸗
ne Moſtiſche Theologie theils von danckeln, ums
verfländlichen Wörtern und verworrenen Dies
dens- Arten cheils aber von irrigen £chren, fo met
bibliſchen Wörtern vorgetragen werden ſaubern.
Die vierdte Verderbung der Chriftlihen Site cr.
ten» Sehre ‚befichee In dem umordentlichen Ge⸗
brauch des Methodi Paradigmaticz. Denn da
werden uns Exempel vorgeleget, die thells Got⸗
tes Wort zuwider, und alſo in Beine Machfolge
zu ziehen ſind / theils aber fo bewandt ‚daß ſie einen
Menſchen mehr erſchrecken als zu wahrer Heilig⸗
keit anführen; oder man dichter denen Heiligen
fo viele Wunder an, daß viele es nur bey einer
bloffen Berwunderung bewenden laffen, und auf
die Einbildung kommen, es koͤnne feiner ein groſ⸗
fer Heiliger ohne den Wunder⸗ Glauben ſeyn.
Endlich ſo befchreibet man das Leben mancher
Perfonen dergeftalt, daß, fo wir unfere Sitten
darnach einrichten wolten, wir dem menfchlichen
Geſchlecht wenig Mugen bringen, imd wohl gar
in ein Mönchg, geben verfallen würden, wodurch
denn die Sitten⸗Lehre gantz umgekehret, und auf
lauter Unmöglichkeit , Berwunderung, und dem
Nechſten unnäsliche Dinge zu groffen Schaden
derer Menfchen,gebauetwird. Solchem UÜbel cz:
wird darmit gar fuͤglich abgeholffen werden,
wenn man denen Menfchen biblifche Exempel
zur Nachfolge fuͤrtraͤgt, in Vorſtellung anderer
aber fehr behutſam verfähree Das allerwors
Lila won
r VI. Beißens Anmerkungen
mfte und volfommenfte Erempel giebt
geſchichet
er Morallſchen / und inſonderheit erli
olander Schrifften. Die vlelen Side
3,f0 die Sitten » Lehre vortragen , find dregers
Gattung einige machen ea
leicht ) welches ſonderlich — —
chulen geſchicht: andere machen es
ver, welches man bey denen Fanaticis in acht
men kan; noch andereaber fragen ſolche nach
em Temperament; Eigenſinn ‚und vorgefaß
Metnungenvor. Die Ausländer find rheils
geländer, rheils Franzofen ‚begde muͤſſen mit
derbahren Verftande gelefen werden ‚weil in
von viel anſtoͤßiges befindlich. Die darwider
über die Zitten⸗ Lehre bererCbriften.864
trifft diejenige neue Schr» Art, welche damahls
von vielen ‚ fonderlich aber dem berühmten Bern-
ard angenommen ward,da man die Sitten⸗Lehre
denen Glaubens⸗Lehren vorziehen wolte. Das
Gegentheil wird in ſolcher Schrifft kurtz, aber
gar gruͤndlich dargethan, und wird demjenigen,
der ſolche mit Bedacht durchlieſet, die Zeit und
Mühe nicht reuen. |
. Sn übrigen fönnen wir dem Herrn Autori die⸗
ſes nachruͤhmen, daß er das ſeine gelehrt, und in
ſchoͤnerOrdnung vorgetragen hat. Jeder Satz
iſt mit ſo vielen und bindigen Beweißthuͤmern
erwieſen, daß es uns unmoͤglich geweſen, alles ge⸗
buͤhrend mitzunehmen, dahero wir es genug ſeyn
laſſen, wenn wir nur den Haupt⸗Zweck und Zu⸗
ſammenhang des Wercks kuͤrtzlich gefaſſet. Und
da ſonſt unter denen Herren Theologis der Sit⸗
ten ⸗Lehre wegen eine ziemliche Uneinigkeit iſt, ins
dem diejenigen, ſo zu unſern Zeiten die Moral in
die Hoͤhe gebracht, von andern verfolget, oder
auch wohl gar verketzert werden; fo iſt an dem
Herrn Autore dieſes zu loben, daß er von beyden
Seiten Autores anfuͤhret, und das ſeinige damit
ohne Bedencken beweiſet, in uͤbrigen aber ieden
in ſeinen Wuͤrden laͤſſet. Mur eines haben wir
zu erinnern, welches derſelbe verhoffentlich nicht
unguͤtig aufnehmen wird. Da er von denen
Heidniſchen Scribenten, und deren Leſung hatte
delt / da ſcheinet es,als wäre er in ein ander Hands
werd gerashen, welches ihm vielleicht nicht fo ges
läufftig,ale das feine. Denn es haben folche als
lerdings ihren Nutzen, wenn gleich nicht in deu
Ehriftlichen Sittentehre, da man fie mit gutem
| us —X
8
a
te gar weglaſſen tan — ai
‚Gtotios md andere (lehrte Leute
Schrifft brauchen, —
behren, Daß ſi * einig:
[ jet werden / i la
——— * hen Ohr
t
be auftpeben, vi. >
erhardi Ottonis de? di —
ram & Municipio; iber ingularis. ari
Franckſurt bey — as Fruzſchen
38. 1.Alphe2r Soon,
Seflug die alten Roͤmer ihre Reglments ·
Art eingetichtet/ das iſt eine Sache, die
zwar aus der Hıllorie mehr als zu deutlich
ennen , die Urſachen aber und Gründediefer
aats Klugheit zu unterſuchen uͤberlaͤſſet man
uninialich Kanan Da α
de Ædilibus Colaniarum & Municipiorsem. 871
Dem als derfelbe fich denen Rechten ergeben,
fahe er wohl , daß man die meiften Roͤmiſchen
Geſetze ohne dergleichen Wiffenfchafft nicht vers
fichen könne ‚nahm fich dannenhero Gelegenheit
eines und das andere zu unterſuchen. Die His
ftorie derer Edilium Curulium war folches , die
er ſchon in einer Diſſertat. adl. 27. $.28. D. ad le-
gem Aquiliam verfprochen , aber ‚, weil;die Ma⸗
terie einer genauenlinterfuchung von nöchen har,
noch einige Zeitlang verfparen will. Hat alfo
ungerdeffenvon denen Zdilibus Coloniarum &
Municipiorum zum voraus handeln wollen , dar
mit man diefe mie jenen nicht vertwechfeln möge.
Gleich Anfangs wird der Unterfchied bemer-
et , ſo zwiſchen denen coloniis und municipiis
in acht zu nehmen. Jene waren, wiebefannt,
ſolche Staͤdte, welche von denen Roͤmern erbauet
wurden, wenn die Menge des Volcks in Mom zu
groß ward. Und war dieſes eine ſonderbahre
Klugheit von denen Römern, daß fie auf ſolche
Art das gemeine und arme Volck aus der Stadt
loß wurden, die Soldaten aber, die der Republiec
gute Dienſte gethan hatten , zur Ruhe ſetzten.
Dieſe aber nemlich die municipia , waren Staͤd⸗
ge, fo ſich in der Nömer Schuß begaben, dabey
aber das Recht hatten , eben fo wohl als die ges
bohrnen Römer umObrigkeitliche Bedienungen
in der Stadt Mom anzuhalten. Und hieraus.
pfleget man, welches auch der Herr Autor thus,
den Ort Philipp. 3,20. gar füglidy zu erklären.
Auf folche Arc aber Funten Die Roͤmer Die aller⸗
reichiten aus allen Provinzien nah Rom ziehen,
welche daſelbſt ihr Geld verthaten, und der Mes,
vu
’ Vu. Eveh, Or
olle nicht geringen Mutzen fhaffren. W
ner den Gottesdienſt ambetriffe, fo richten
jene nachihrer Haupt» Stadt,diefe aber ko
ben ihrer hergebrachten Meligion bleibe
e Colonien hateen ebenfalls der Stadt Ro
e Geſetze, mit denen municipiis aber fällceln
Streitigfeie vor welche der Herr Autı
gender maffen entſcheldet. Erſtlich fager e
ten die municipia, welche das jüs Iegion
noris caufa fine fuffragio erhalten vs
1 Gefepegehabt: diejenigen , welche Bas
che Bürger, Necht cum füfltagio befomme
ten auch nach den Romlſchen Gefetzen Tebı
ſſen. Hernach, als durch ein Gefen Rapfcı
ii en municipium fo viel galt ‚als das ander
ten fiealle mtederum eigener Geſetze ſich b
net. Die Obrigkeitlichen Perfonen, ſo uͤbe
fe Städte gefeget waren, harten Anfangs ihı
de Ædilibus Colomiarum & Muwicipiorum. 873
Brandreicy, Aſia und Africa erwehlet wurden,
Sie hatten ihren Nahmen von ædis eine Rirche, «4
weil ſie Anfangs nur die Auffiche über: die Tem⸗
pel hatten, hernachmahls aber kamen noch andes
re Verrichtungen nach und nach darzu, von wel⸗
chen wir unten hoͤren werden. Sie hieſſen in
denen Griechiſchen Städten auch Aſtyno mi und
Agoranomi: die Oeconomi aber,Arcarii, Patres
eivitarym ‚Logiftz und Curatores waren gar et⸗
was anders, ohneracht ſie von einigen auch vor
Ædiles gehalten werden. Dieſe Ædiles nun «>
wurden aus denen Decurionibus, welche, wie
allbereit gedacht , das Narhs Collegium einee
Stadt ausmachten, erwehlet, und war diefe Eh⸗
renftelle gemeiniglich eine Stuffe, zu höherer
Wuͤrde zu gelangen. Jedoch wurden von dieſem
Amte die Knechte und Sreygelaffenen ausge
fehloffen. Dieweil aber darzu viel Zeit und Muͤ⸗ c-6
be,auch viel Geld erfordert wurde, indem fie viels
mahl aus ihrem eigenen Beutel Ehrenthalben
etwas zubüffen mußten ‚als wurden verfchiedene
Profesliones damit verſchonet. Inſonderheit
aber die Priefter, Soldaten, Advocaten, Philofo-
phi, Rhetores, Sophifte, Medici, Jureconfulti.
Solches geſchahze deßwegen , weil fie ihre Zeit auf
eine andere und dem gemeinen Weſen auch nuͤtz
liche Art verwendeten, daher fie aufandere Sa⸗
chen nicht dencken konten. Es waren aber diefe c.7.
Ædiles nicht einerley Gattung / ſondern der Zahl
nach waren fie Duumviri, Triumviri, Quatuor-
viri, Octoviri, wie ſie in denen alten Inſcriptionen
gefunden werden, und ihre Regierung währete
auf einmahl nicht länger als ein Jahr, fie Foncen.
RE
NIE Ever 0 Euro
enach diefem wieder d
inquennales waren ſo — —
und wurden dergleſchen
mahl erwehler, daß fie fe aan
fen. Sonſt waren eintge über die Jarisdi-
va gefeßget, andere muſten Acht Haben,’ daß die
‘ade gnugſam mic Problant verfehen wurde,
leihen, daß die arinen Findel · und
ber ihre Berforgung befänen, u.d. m.
nehmſten Bedienungen und
x waren folgende: Sie harten Anfangs die
ffiche über die Privat / Hauſer ‚und da forgten
daß man die, fo ſchon angefangen ‚fortbauen;
baufaͤlligen ausbeſſern uud fhigen möchte,
e gaben Achtung,dad nicht etwa Feuer ⸗Scha ⸗
vorgleng / daß niemand den Marmor von des
Haͤuſern wegnahm, und verhandelte, daß ein
mp nicht ſo viel Platz von der Gaſſe einnahm,
du Aililibns Coloniarumn. 65. Msnisipierum. 875
Moeth auf behalten wardd. Sie nahen: Das elite
Kommende Zinß⸗Getraͤyde in Enpfeng / und une
sssfuchten es, ob esgodel· oder —— WÄR .cı.:
denen Kern: Juden und Aufkaͤuffern chaten ie
geboͤhrenden Einhalt, auf die Becker ſahen fin,
daß fie gut reinlich Brodt herbey ſchafften, ie
gleihen daß geſund md friſch Fleiſch auf den
Marckt gebracht ward. Sie giengen auch her⸗
um ,d examinirten das Maaß und Gewichte,
und derienige, bey dem es nicht richtig befunden
ward: muße zu gebuͤhrender *8 gen
werden. - @ie lieſſen such ein- Hauß
Dancen, darinn man dasjenige, ſo man gefeufft
ober kauffen wollen, swägen und meſſen konte. Fere c.ıo:
ner war ihre Pflicht, daß fie vor die Schaufpiele
ſorgeten, welches ihnen ſehr hoch zu ſtehen kam.
Deus mancher mel Di wicht allein bey denen
pielen ſelbſt angreiffen / ſondern that auch bare .:
nach ein uͤbriges, yoga er den Magiſtrat und
Das gantze Volck tractinete, auch einem ie den et⸗
was von Gelde aussheileter Hierdurch nun wur⸗
den viel zu armen Leuten, und andere, die dieſes
ſahen, luchten allerhand AÄAusfluͤchte, mit denen fie
ſich fuͤglich vor dieſer Ehre bedaucken koͤnten.
Die Æiles aber hatten vor ihre Bemuhung ci:
nicht wenig Ehre, worauf fie ſich auch meißens
wie auf kleinern Staͤdten zu geſchehen pfleget,
was groſſes einbildeten. Denn ihra Mahmen
wurden durch Muͤntzen und Aufſchrifftem were
ewiget, fie ſaſſen auf einem hohen Stuhl, welcher
biſellium genennet wurde, Davon Val. Chimen-;
— — nenn
s Kleider F en nen
16 VII. Everb. Oro de Bed: Colon. & Adi,
tragen
te umd wenn die Dutimviri abglengen, waren
Huder Republic die Oberfin, Sie eu
chöreten
———
errichtungen lieffen. Alſo konten fie diejenl
— Safe mega uf
—* —— —S—
a nahmen fie und
s kleine Maaß zubrachen aba ne Di,
gen, ſo unter ihre Gerichtbarfeit gchörerc?
iten fonderlich die Berker, Köche, Apothecker
jeinfchenefen, Gaſtwirthe und Sifcher. Sie
tten auch Knechte bey ſich , welche als ein Zei⸗
n ihrer Gewalt, Stecken und Ruthen vor ih⸗
hererugen, Endlich aber harten fic auch dies
‚VIER, Lochweri Myxuseraiyvov, 877
5 | Val. |
Mexuyoralyvıwv, ſive Papaver ex omni an-
tiquitate erutum:
| Das iſt: | |
Dondem Mohn , ſo fern man deſſen in
alten Wonumenten Nachricht fins
det. Nuͤrnberg gedruckt bey Mel⸗
chior Gottfried Heinen, 1713, 4 1.
Alph. 1. Bogen, 73. Bogen Kupfer,
nebſt noch vielen eingedruckten Ku⸗
pfern. | |
NE: Here Antor gegenmwärtiger Schrift
nenne fich in der Dedicarion Periander,
woraus wirfchlieffen , es muͤſſe ſolches der Herr
D. Lochner * In Nürnberg ſeyn, als welcher in
dee
— — Er u
* Mir haben alivereit oben im XX. Thellp.735. ges
meldet, daß diefer berühmte Mann mit der Aus⸗
arbeitung des Mufei Besleriani befchäfftiget ſey;
isund gedenden wir ferner, daß une von deſſen
eledrter und gefchickten Feder zu folgenden
Echrifften Hoffnung gemacht wird. Als da ſind:
daß Keben Galeni: von einem gereifjen Feſie, fü Die
Coenfes gu Ehren des A:fculapii gefeyert , und
jasds dar genennet haben,von welchen man
faſt in der gangen Antiquität Feine Nachricht biß
anhero gehabt: ingleichen Telesphorum , Hygeiz
Herantrenn, warraymar, und Andere dergleichen die
Antiquitates medicas hötreffende Sachen, davon
man biß anpero feine fonderiihe Wiſſenſchafft
gehabt. Es läffet fich hieraus ſchlieſſen/ was man
von dem Fleiß eines fü gelehrten Mannes erwar⸗
ten tönte,woferneihn nicht andere Dinge, fonders
lich aber die Aufficht über bie Ada Naturæ Cutiu-
forum, daran verhinderten,
Deutſche AB.Ernd. Xi, Ma
vm. ——
Canoforum, in welcera in welcherer
angenorts
er ſchweren Krandkfeitüberfallen, woben in
derheit diefer Zufallwar , Daßerfeine Nufe
te. Diefe zu befördern wurden zwar allerhand
liche Mittel gebraucht, es wolte aber nichts
—— — Deren
aceam zu fich nahm
d ſich durch ———
PR nun — — ——
ig inne Halten *
ehrten Zeitvertreib feyn, —
ckeit gegen dem Mohn abzuſtatten
fuchte was In alten Scribenten, ren
dern Morumenten von felben gemeldet und
unden wird, &o befannt nun diefes Ge⸗
fe bey uns iſt, fo gemein war es auch ben de⸗
VEIL Lochueri Muuvoraipmov. 879
mgemercket,dendahmen user daher auch
is Meconites kommt/ den wir Mogen ſtein
en, weil er bern Fiſch⸗Rogen nicht weniger,
Bohn Damen, zu vergleichen. p. 41.
* Die Alten in Gewohnheit gehabt,
Kuchen und Drodte aus Mohn ˖ Sqamen
dien und dergleichen det Cereri aufgeopfert.
die Juden noch den Gebrauch haben,
in ihre Sabbaths. Werden die ſie Berche⸗
i dergleichen Saamen mit einfreuen, Es
Mnoch heutiges Tages nichts ungewoͤhnli⸗
Aaß man an einigen Orten dieſen Saamen
rodt und Kuchen - backen brauchet ‚oder
en an flatt der Zugemuͤſe bedienet, Sonſt
es bei) denen Alten nichts ſeltſames, daß ſie
s Goͤttern Mohn» Häupter auf den Kopf
sen, in die Haͤnde gahen, oder auch zu deren
fen legten und dieſes war ein groffes Stuͤck
licher Verehrung. Sie waren auch in ſo
Anſehen, daß, wo ein Opfer von Menſchen
grrichten war , man an eines Menſchen ſtatt
Mohnhaͤupter nehmen durffte., fo
“ viel Wennman,nach damahliger p. 59.
üfchmeicheln, denen Kayferinnen eine Ehre
an wolte ſo pflegte man fie "auf Muͤntzen un⸗
Km Bis der Ceres vorzuſtellen, mit beyge⸗
tm Korn Aehren und Motu Häuptern. Der⸗
chen Ehre die Livia Druſilla, Känfers Augufti
ushlin, die Agrißpina, Neronis Mutter, um
wie .Mellalina, Känfers Claudii Gemahlin
oſſen. Dermeifte Theil aber diefes Wercks
fch ſeht weitlaͤufftig ben denen Soͤttern auf,
denen man fan inalten Monumenten
2. W WER
v. TR, Irteras de fündis Imperis.
ihren Abbildungen Mohnhaͤupter anzurrefs
+ Und dahin gehören Die Ceres, His, Magna
ter Deorum ,Proferpina, Diana , Juno, Lüci-
‚Triptolemus, Venus, Gupido, Flora, Bonus
sntus,Spes, "AyauSok (5, Abraxas, Sol
Apollo, Michra, Latunda der Mania , So-
ws und endlid) Mors. Es werden ben ieden
alten Monumente abgebildet ‚und iſt eine ger
ue Befchreibung daben zu leſen, auch wiele
tellen ans Griechtſchen und Sareinifchen Por
und andern — — me
aber wir einen Liebhaber Ppi
ſchafften verfichern fönnen , er in diefene
erck fein volllommenes Vergnügen finden
id.
IX.
De feudis Imperü:
das iſt:
IX; Ircerus de ſcudie Imperii.. ger
heinem baldigen Abgang vielen nicht bekaunt/
wollen wir denen zu Sefallen , deſſen Inhall
hlich erzehlen. Denn das gante Buch nach
arden durchzugehen und die Vielheit derer in
en vorfonmenden Sachen mitzunchmen,ifl
eSache, darzu wir ein abfonderliches Stuͤck
ven müften. Es at aber der Herr Autor: c.i-
Buch in 25. Gapitelabgerheiler ‚in deren er⸗
ı:gfeich geroiefen wird , woher bie Meichs : few
entſproſſen, und wie fie nach und nach weiter.
onmmen, Viele wollen fie gleid von dem Ans
ge der erfien Monarchie , andere von denen
mern, und noch andere yon denen Salduriis’
leiten; fie werden aber alle widerleget. Und
gleich einige Voͤlcker in Aſſen etwas gehabt,
denen Meichs » tchen nicht ungleich koͤmmt /ſo
d doc) gewiefen,daß fie urſpruͤnglich von Demenz
en Teutſchen, und zwar nicht von denen Lon⸗
rarden,fondern Fraucken herkommen, welche,
gar wohlerwiefen wird ‚ihren Urſprung aus
nefchlaud haben. Sothane Reichs⸗Lehen
gen wohl ihren Anfang von Carolo M. here
ven, undhaben die meiften Teutfchen Fuͤrſten
etänder von benen Känfern zu Lehen bekom⸗
n,wenige ausgenommen , bie ſolche ſchon
iſt beſeſſen, aber in nachfolgenden Zeiten die
abdem Känfer aufgetragen haben. Dieſe Le⸗ cu
hatte vorzeiten ihre Öefege,, welche ſich iedes
HR ſelbſt machte/ wir haben aber davon nichts
das Saͤchſiſche und Schwaͤbiſche Lehn⸗NRecht
ng. Allein ſie gelten nur in fo weit, als die
woßuheie und des Reichs Herkommen folche
batigen. Es find aber die Reichs⸗Lehen nichts
Mmm 3 0
RER Tuörus döfeidieImperiäin
vers als u
wſer gewiffen gledet ‚und dadurch
n und dem Reiche getreu zu ſehn verbinde
ig Eintheilung ſolchet Scham iſt gar werfchler
1,denm ſo hat I ua mb m amd
lche der Köofer fonft einigen Königen,
Dennentarek , Igund aher denen —
itſten Grafen Burg / Grafen und
chet. Es giebt erl
nur cinem auf Lebens · Zeit werden,
te Ehurfürften haben Ihre theils vom
infer, theils vom und
dennoch — Erg en
belehnet. Die Reihe-Slirchenund Eföfter»
ogteyen, ingleichen einiger Handwercker Bes
unung werden gewiffen Fürften und Herren
die Lehen gereichet: anderer Eintheilungen
r itgo zu geſchweigen. Die Perfonen, ſo ſol⸗
IX. Irerus de faudis Imperii. 3
Aufbebung in Teurfchland vor Umordpung ent⸗
Beben möchte , fo wärebie Sache noch wohl zu
dulden. Esift auch anzumercken, ‚daß nicht ale
Reichs ˖ Staͤnde eben Bafaden des Reichs feyn,
Bingegen giebt es auch Reichs⸗Vaſallen, (0 deß⸗
wegen doch keine Stände find. Zu denen Reichs⸗ c.
Vaſallen auſſer Teutſchland gehoͤren ferner nicht
der Pabſt, auch nicht der König in Spamen we⸗
gen Burgund , auch nicht der König in Franck⸗
zeich, fondern folgende: Die Könige in Dennes
marck und Schweden, der Groß» Herkog vom.
Klorens, die Herkoge von Savoyen, Mantua,
Modena Parma der Fürft von Mirandola, und
einige andere kleine Staten in Italien, deren
Mahmen hier alle erzehlet werden. Hiernechſt c.7
wird von denen Stuͤcken gehandelt, die der Kaͤy⸗
fer andern nicht in die Lehen geben kau. Z. E.
Er kan nicht einem fein Lehen nehmen, und es
einemandern geben; wenn ein wichtiges Lehen
offen wird, Fan er folches nicht reichenwenee
wid; deßgleichen Fam er nicht nach feinem Gefal⸗
fen mit Vergebung derer Churfuͤrſtenthuͤmer
verfahren , wiewohl dieſes legtere unter denen
Gelehrten noch fehr ftreicig iſt. Hingegen fa (cy
Der Käufer feinen Vaſallen ihre Hertzogthuͤmer
Fuͤrſtenthuͤmer, Landgraffſchafften, Marggraffe
Wölfen, mit ganden, Leuten, Lehen, Lehenſchaff⸗
sen, Aemtern, Städten, Stüden und Gütern,
Zollen, Geleiten, Schulden, Renten, Zinfen, Nısa
Aungen, Gerichten, oberft und niedern, geiſtlich
amd weltlich, Bergwercken, Saltzwercken, Wilde
bahnen, ſammt allen andern Lands⸗ Fuͤrſtlichen
Hohriten, Regalien, Herrlichkeiten und Gerech⸗
Mumı tl
*
} 1X. Terre ad per
felten, u, m. m die chen geben / —
en ſich der Herr Autor
It. Dertchen Mann ——
r dekoͤmmt auch nur eine Ex;
ven, fo mit der Zeit kan 5 gem
m denn dergleichen —
verſchiedene gehabt. — es auch
!hig, daß dielnveflinur
en» Mann aber giebt feinem Denn
‚den Fällen einen am I
ſothene schen durch einen — oder
fiverlediger werden , ſo befönmng —
ſtgebohtne des Vaſelen ohne daß
Ranent oder Verordnung gemacht *
ff; Die andern Brüder werden mit einem ges
Ten Apanagio ahgefunden: Die natüclichen
»umächten Kınder aber, maleichen die Welbs ⸗
rfonen, werden im Roͤm, Neich von allen fer
ausgefchloffen ; wiewohl es in beyden letzte ⸗
—
IX, Iteri duföndis Imperü. 883
welcher Materie man allhier gar fehöne Nach⸗
sicht finder. Wer aber nun imLehen folget, der +18.
muß auch feines Vorgängers Schulden bezah⸗
len , und Die Weibs⸗Perſonen biernechfl gebuͤh⸗
render maflen ausftatten. Liber alle und iedeLehn 19-
num Bat der. Känfer und das Reich ein domini-;
um directum, und find ihnen alle und iede Lehn⸗
Mannen auf gewiſſe Art verpflichtet und verbuns
den; worzu ſonderlich gehören der Roͤmer⸗Zug, c.20. a1.
und die Reichs Steuren. Hingegen iflihnen auch. c.2ꝛ.
erlaubt,ihre Lehen⸗Guͤter, wofern fie einigen Ru⸗
Ken daraus nehmen fönnen , andern wieder in
die Lehn zu geben, welches Lateiniſch fubin-
feudatio genennet wird; aber veräußern fönnen
fie folche ohne des Käufers und Des Reihe Wil⸗ c.23.
len nicht , fondern woferne dergleichen etwa ges
ſchehen, fo fan folches bey guter Zeit gefuche ‚und
gar balderhalten werden. Es kan auch ein Bas c.24.
all fein Reichs⸗Lehen verliehren, wenn er eincri-
inen læſæ majeſtatis begehet den Reichs⸗Friede
bridpe,u.d.m. Solche Lehen fallen alsdenn zwar
von Dechsswegen dem Reiche wieder zu der Herr
Aucor aber hält der Billigkeit gemäß, daß zum
wenigften, wo nicht denen Kindern, doch Agna⸗
ten des Berbrechers ‚die chen wieder gereichet
werde. Endlich wird auch gewiefen, wenn wegen &.25-
Derer chen Streitigkeiten entftchen wie fie ſollen
ehandelt werden und daß fienicht in dem Käpfers
44 Eaınner ſondern Reichs⸗Hof⸗ Gericht
abgethan und entſchieden werden.
Der Liſer wird gar leicht erkennen, daß wie
uns der möglichjten Kuͤrtze befliffen , und nur and
zeigen wollen , was vor Materien in diefem muͤtz
Mmms VRR
N 27.272720
in Ducbe abgehandelt werden. WBır
verde a a
Uebhaher iſt die Zeit das Buch gen
chzugehen und find —
(Abwechslung und genaue Un
vortreflich ſten Materien, werde ihn
nvergmügen Fönnen,
Hiftoire du Ben ey rn
Das fe
(tie Conlisu@omig ab
waͤhrten Autoren zuſammen
gen von Jacob Lenfanr. 2, Fheil
Ylmfterdam bey Pierre Humber
1714, 4 4. Alph. 17. Bogen, ıı
Kupfer,
%
du Consile de Conflance. 887
und aus einander zu feren, Die gantze Kirche
war auf den aͤußerſten Grad verderber, und die
Ziiftigfeiten derer wider einander erwehlten
Päbftewaren fo weit gefommen , daß man fafl
nicht glauben konte, es koͤnte hierinn eine gluͤckli⸗
che Aenderung getroffen werden, Etwas ſehr
finiveres war es zur felben Zeit zu fagen , der
Pabſt wäre unter dem Concilie , und gleichwohl
ginges an, daß zweene Pähfte abgefent, und ein
neuer erwehlet ward, Die damahligen Kcker,
ale die Wiclefiten und Hußtten folten unter den
Gehorfan der Roͤmiſchen Kirche gebracht wer⸗
den, und da hielt es denn frenlich hart, ehe fich et⸗
mas bemereffteßigen lieffe. Alles diefes und
noch vielmehrers find Sachen, die man nicht fo
oben hin anſehen, fondern FF Gelegenheit
einer fernern Reformation in Ver Kirchen noth⸗
wendig halten muß. Dannenhero der gelehrte
Herr Autor * gegenwärtigen Werde feine Zeit
nicht beſſer anwenden koͤnnen, als doß er eine
mwohlauggearbeire Nachricht von diefem Conci-
ho ang Licht geftellee. Die Hälfte Mirtel, deren
er fich bey Berfertigung diefes Wercks bedienet,
find wie inder Vorrede gemelter wird, folgende:
Nber die ordentliche Hiftorienfckreiber , Colle-
@oresConciliorum und andere hierzu dienliche
e Es iſt derſelbe ein Reformirter Prediger in ers -
‚ iin, und hat fich fonft durch die Uberfegung 00
Des P. Malebranche ſeinem Buch de inguirenda ve-
sirate, fo u Genen 1691. 4. gedruckt ift , bekannt
emacht. Sonſt find verfchiedene piecen von
. m in denen Nouvellesde la Republique des letercg
umd des le Clerc Biblioshequs chain ANIURRÄKSR
cibenten hat er gebraucht erfälich Ulrich De
uhals „eines Canonick init , derbe
1 Concilio felbft gegempärtig gewefen , i
itfcher Sprache gefchriebene Hiſtor ie dieſe
ıcilir, fo zu Augfpurg 1483, 1536. und 157)
ruckt worden, Es iſt aber ſolche ohne gui
nung und nur oben hin gefchrieben, * un
fenhier und da viele“ nit unten
da er den Nahmen Hiereliarcha,der Johanı
ſſen andie Müge geſchrieben war, erflärer,fi
ter,es wäre fo vielalseinKaften wolKtegeren
enechft. hat eben diefes Coneilium in Ten
rSprache der berühmte Schweitzeriſche Hi
cus Johann Stumpf beſcht ieben, welche
n beſſet gerathen. Über dem haben ihn Meo
Ai Hußiten · Krieg, Balbini MiftellaneaRegt
vemiz, Eberhard Windecks Hiſtorie vo
fer Sıgismund,fo in Teutſcher Sprache gi
ieben und ben dem Herrn non der Hardt ii
de Gomeile de Conflenee. 8869
Bitter ich endlich bey dem Leſer aus / es nicht ie
gürig zu vehmen, daß er ſich dann und wann
gewiſſen Berathſchlagungen etwas Takge'
‚gehalten, Es will ſolches eine derglelchen Hi
rie nicht wohl anders zulaſſen, iubem das ganfe
Concilium aus nichts als Wathſchlagen beſtan⸗
den die er nicht nach Art eines Romaͤns mit ans
genehmen Sarben auszieren ‚fondern in ihrer us⸗
—2 Geſtalt vorſtellen wollen.
Das gantze Werck:böflcher aüs fieben DB.
chern, die Ordnung aber, nat weicht re feine
| —*— abgefaſſet, iſt nach denen Tägen, on
chen iedes vorgefallen / eingerichtet. "Linfere ©
Umfſtaͤnde leiden nicht ſolcher nachzugehen, da⸗
hero wir eine andere vor die Hand nehmen mie
‚fen, nemlich, nach denen vornehmſten Hdndfunte
gen ſo in dieſem Concilio vorgegaugen. Ehe
wir aber ſolches werckſtellig machen, ſehen wir
nuns genoͤthiget, dem Character einiger Perfonem,
nad o Anleitung unſers Herrn Autoris mitt
—* find ſolche der Moͤm. Käufer Sigienumd,
und die drey dazumahl hin und wieder gewehlten
Pabſte. Der Kaͤyſer harte einen ur p.48.
weckten Kopf;kumte ſich gegen iedermann cao·
Ulich aufführen, war ein Liebhaber von der Gelehr⸗
famteit, und, fo weit es damahls ein Printz brin⸗
gen Eonte, gelehrt genug. Dieweil er in Ungarn
vielerley Verdrießlichkeit ausgeſtanden , ub
wider die Tuͤrcken ungluͤckliche Kriege gefuͤhret,
als hat ſolches gar viel zu ſeiner Beſcheidenhett
und Gaͤtigkeit beygetragen. Seinen’ Eifer ließ
er pw bilden; Abe er due He {wet
» X. Lovſant Hiftoire
‚die Kirche, welche beydt in einen ſeht groſ
erfall gerathen —— —
mmen: Qui neſcit „neleit impera
ıter nicht alles recht, gemacht, oder gu red
—9 ———
Sache zu ſchreiben.
Pabſt Johannes DEERKT. hieß fonft Balık
"Cofla, und mochte vor einen MWelt-Maı
hr Geſchicklichkeit als vor einen Geiſtlich
ben. Er war indem hoͤchſten Grod geig
ffaͤrtig grauſam ungerecht und unfeufch. I
fich in feiner Jugend auf das Rauben gele
En
da Concile de Conßance. 898
iner Redlichkeit, unfträflihen Wandels, Ges
Aehrſamkeit und Geſchickligkeit zum Pabſt ers
wehlet worden, Als er Pabſt wurde, muſte er
* eidlich verbinden, wofern die andern Paͤbſte
ergleichen thun wuͤrden, feine Würde niederzu⸗
legen, Er war auch darzu nicht übel geſinnet,
und fing ſchon mit Benedicto XIII. deßwigen
Tractaten an, weil ihm aber ſeine Freunde in Oh⸗⸗
ren lagen, als vermochten fie ihn, ſolche wieder
abzudrechen. Cr befand ſich aber zu der Zeit des
Concilii faſt im neuntzigſten Jahre feines Altere,
nud reſidirte zu Rimini.
Benedictus XII. war von Kônigl. Stamm p.6«
aus Arragonien entfproffen , und fein Nahme
war fonft Petrus de Luna. Als er noch Eardinal
war, drang er am aͤrgſten darauf, man ſolte den
MPabſt, den man erwehlte, dahin bewegen, doß er,
im Fall ſolches die Wohlfarth der Kirchen erfor⸗
Derte,feine Würde niederlegen möchte, Er war
auch ſelbſt im Anfang feiner Regierung darzu
nicht ungeneigt, wiewohl es nachgehends feine
Auffuͤhrung gar anders ausgewieſen. Sonſt war
er ein hartnaͤckiger und widerſinniger Kopf, und
hielt fich meiſtens in Catalonien auf.
Dieſes waren die vornehmſten Perſonen, wel⸗
che auf dem Concilio zu Coſtnitz gleich als einem
Theatto agiren ſolten, welches auch, wiewohl mit
wverſchiedenen Ausgange, geſchehen. Das Haupt⸗
Abſehen gedachten Concilii war, die Kirche, ſo
wohl was deren Ober⸗Haupt, als uͤbrige Glied⸗
maſſen anbetrifft, zu reformiren, und ſelbe mit
sinander zu vereinigen. (Es ließ ſich auch die Sa⸗
che hicht übelan , und muß man ſonderlich *
goͤtt⸗
oſſe Luſt nach war en doch ſeine
ardindie ſo redlich, daß ſie ihn endlich
ites J vor;
* opt als
ea
—— ser, Und
* beſorgen, es moͤchte dleſes
eng; als war
— einen gefährden @toß gm,
lin eben, dafihder Kaͤyſer und Pabſt gaug ·
munterreder hatten, legte er fib hin undftarb,
d waren alfo diefeHerren einer groffen Laſt von
em Hertzen entlediger. Endlich fanden ſich
viele wohlgefinnete Gemuͤther, welche die
sehmenAlafale Kar Ilninn imma Rabremarinn im
du Coniile de Conan. "995
äbe. Man leſe ihre Predigten nach, deren In⸗
Meder Herr Autor hin und wieder, nebſt einigen
eeckwuͤrdigen Worten beygebracht: fonderlich
er p. 49. 50. 338. 339. 370. 494. 495. 5n.
Und alſo ging num das Concilium zu Coſtuing
#, als wohinfih Pabſt Johannes XXIII. und
re Känfer begabeh ; auch die ——
urſten und Herren einfanden. Der ſchon ge⸗
uchre Pabſt hatte vor ſich wohl eben nicht viel
ie zu hoffen, daher eroͤffnete er dus Concilium
lcht eher als biß er oͤffentlich erklaͤret ſolches vor
at Fortſetzung des Piſaniſchen zu dalten, als in
elchem eben um des Kirchen⸗Friedens wegen
e andern Paͤbſte abgeſetzt, und Alexander V.
aſſen Nachfolger er war vor den rechten Pabſt
ten worden. Das gute Verſtaͤndniß währe:
Fläche fange, denn äls Getgorius XIL feinen Be»
midten, den Cardinal von Ragufä, nach Coſtnit
eſandt / und diefer, wie gebraͤuchlich / ſeines Prin⸗
palen Wapen uͤber ſenre Thuͤr haͤngen ließ; ſo
efaßl Johannes Xxili. daß ſoichee gleich die
Rachr drauf weggenommen wurde. Hieruͤbet
wiſtand nun unter denen Prälaten ein Let⸗
nen, Indem man aͤuf beyden Selten einandet
lemlich hart anfuhtr. Es kunte zwar ſolches Inf
er darauf gehaltenen Verſammlung nicht ent⸗
Uhteben werben, es ging auch ſonſt weiter deß⸗
vegen nichts mehr vor, jedoch muſte der Cardinal
von Ragufa fein Schild weglaſſen. Und ohner⸗ p.55
icht ver ſchiedene Eardindle ‚ andy der Känfer
ib wolten, man folte denen andern Paͤbſten ein
icher Geleit geben, baß entweder fir ſelbſt, oder
bre Geſandten nach Coſtnitz kommen, und die
ODeutſche 40. Kma. KK. Dan So
18.
*
·35.
*
RR
6 Re
HXUN, feine hielten, —
die / wieer [hommit, 34
ſonlen verlaffen, nach Nicein Provence
ven, und ſich daſelbſt mit dem Ko t
wegen Bereinigung, ber Kirchen befiprecht
egorii XI. Geſandten aber brachten ciı
ulle mit, in welcher er das Wort von ſich ga
Einigkeie der Kirchen zu ——— ve
Paͤbſilichen Würde — woferne J
an der XXIII. eben dergleichen hun ‚und nid
ht auf dem Concilio prafidiren würde. Di
infer faßte diefes gleich auf, aber Johanne
TI. molte.ohneracht er fih das eritere hert
di Comitle de CMmauce. 895
p welches am allerleichteſten tuäre, wenn alle
Pabſte freywillig ſtch von ihrer Wuͤrde loß⸗
ken, Berner ging man gu Rathe, wie man in p.70:
8 Concilie die Sache vorbringen und be
ſolte. Es waren eine fehr groffe Anzahl
efonen gegenivärtig , wernn ieder härte ſeinen
dancken nach drein reden ſollen, fo wäre es
bl nimmerniehr zu einem tichtigen Shi
ommen. Daher entfehloß man ſich ausieder p.72.
tion geröfffe Deputirten , fo gelchre und ge
ickt ſeyn muſten, auszufefen. Diefe überlegen ' 1
vorgetragenen Sachen erſt unter: einander,
ſendeten ihre Meinung auch hernach denen
een Nationen zu ‚damit ſie bey Zeiten etwas
vider einwenden und man in öffentlichen Seſ⸗
sen des Diſputirens entuͤbriget ſeyn moͤchte.
waren aber vier Nationen, ‚die Italiaͤniſche
utſche, Franzoͤſiſche und Engliſchen Und da
w haͤtte meinen ſollen, es haͤtte alles auf folche
t gas ruhig zugeben muͤſſen; ſo gub es both
an and wann ſonderlich aber unter Denen Fran⸗
enund Engelländern , einige Streitigkeiten p- 44%
a welchen wir aber nicht weitläufftig handeln +53-
den. Johannes XXIII.machte hierju srefflich:
tte Augen , und zwar wohl nicht ohne Urſach.
enn das erſte das die Nationen zuſammen aus⸗ p.73.
Sen, war eine groffe Erzehlungvondemübeln
erhalten gedachten Pabſts, weßwegen man
n den guten Rath gab, er möchte die Paͤbſtli⸗
Wuͤrde freywillig niederlegen. Und als er" p.7;.
dt recht dran wolte, fuhren die Teutſchen gar’
raus, und gaben vor, bey fo groſſer Trennung
bdas Concilium der oberſte Richter, und wor
Dan 2 (Ken
—— ——
er
durch nicht zerr‘ Jo.
alberfiräe zu u in
chrifften / daß ein —
n Pabſt wäre, Dieſer entſchu
ter kunte und man berathſchlagte ſich a
nemahl mit feinen Cardinaͤlen und andern Be⸗
mtenzallein weil er nicht viel gures vermurhen
ate , als begab er fich ferner nach Sauffe nburgy
Anan harnacı Oranhura in Mrißanı
de Conaile de Conflance. 897
wi rcklich ein allgemeines Concilium gewefen,
—— fle gaben vor, es werde nur ſo genennet.
lleicht iſt aber der Concipient von dem Vor⸗
urtheil wegen des Paͤbſtlichen Anſehens nicht
gaͤntzlich befreyet geweſen, und die andern haben
eu nicht fo genau uͤberleget.
In der folgenden Seßion teugfichs zu , daß p.ı04.
man einige Articul abgefaffet , in welchen unter
andern dieſe Worte befindlich waren, das Conci-
kam zu Coſtnitz wäre be ig zuſam⸗
sen gelommen, die Kirche in ihren Ober⸗
aupt und Bliedmaflen (incapite & mem-
bris) zu reformiren. Diele Sormul wolre dee
Cardinal Zabärella nicht wohl eingehew, daher,
als es ihm oͤffentlich aufgetragen ward, folbein
ber Seßion Laut herzulefen ‚ließer ſie weg. Das p. 105.
ber wird man auch folche Worte in verfchiedenen
MSS. nicht finden, auſſer in ſehr wenigen, deren
eines zu Rom und 2. zu Paris befindlich. BDiep-ıes.
Deputisten derer Nationen erregten Darüber ei⸗
nem jiemlichen Auffland , worüber man ſich in
berfchiedenen Verſammlungen berathfchlagte. -
Endlich well der Cardinal Zabarella ſeine Sache p- us.
nſcht ſelbſt widerruffen wolte ſo ward man fhlüfe
fig, daß in nechſter Seßlon die gedachten Articul
mit denen ſtreitigen Worten noch einmahl öffent«
lich von dem Biſchoff zu Pofen vorgelefen wuͤr⸗
ben weiches auch gefchehen. j
Die nechſte Sorge des Concilii war hierauf,
Pabſt Johannem dahin zu derimoͤgen, damit er
Die Einigkeit der Kirchen moͤglichſtens befordern
möchee,. Man feudere heßinegen 2. Cardinaͤle an P- 132
hu welchr über nichts nie diefe Mefolution von 35-
Mn 3 Wo
der Simon und
wörunter Dag bork
cennung (n der
en ala Die übrigen a
de ben dem Heren Autore felbft hach
2 Pabjt ließ ſich unterdeffen von Friedrich,
ctzog zu Defterreich, der ihn aus Cofinig mit
‚gebracht hatte,bercden, und fih nach Ratolff⸗
fo 2. Meilen von Coſinitz gelegen, bringen.
du Concile de Conflente. 899
freyen Süden niederzulegen. Er ſchickte deßwe⸗p· 164.
gen Carolum Malateſta, Seren zu Rimini,nech *
Coſtnitz, und ließ feine Sache dem Concilio vor⸗
tragen, Es ward auchalles gar wohl aufgenom⸗
men, und man machte gar ein gutes Decret, ver⸗ p.300;
möge deffen er Decanus im Cardinals-Collegio,
und Legatusperpetuus a latere Inder Marca An-
conitana ward, und alles, wag zu diefen beyden
Dignitäten gehörte, zu genieſſen hatte. Wiewohl
er trieb es nicht garlange mehr. :Denw im Julio
1415. ward feine Sache vor dem Concilio ges |
handelt, und den 18. Odtobr. 1417. flarber, dap x-
ihn denn Martinus V. auf dem Concilio ein ſchoͤn
Seichenbegängniß halten ließ.
Man hätte nun glauben ſollen Benedictus dee
XIII.hatte ſich diefes Erempel zu einer Nachfols
gedtenenlaffen; allein er machte die Sache fh.
fo wohl als dem Concilio ziemlich ſauer. Derp.=98.
Känfer that das feinige ruͤhmlichſt und nahm eine -
Meife vor nach Nice in Provence, um ſich daſelbſt
mit Benedicto XIII. und dem ihm ſcharff anhan⸗
genden Koͤnig Ferdinand in Arragonien wegen
Vereinigung der Kirchen zu unkerreden. Allein, p. 329.
weil Ferdinand unpaß war, ſo ging er gar biß
nach Perpignan, dahin fie beyde Benedictum bes
rufften, der nach einiger Verweilung ſich einſtel⸗
lete, es war aber mit ihm, weil er gar nicht weis
hen wolte, nicht viel vorzunehmen. Der Könige. 355
Im Arragonten, die Geſandten derer Könige in .
Caſtilien, Navarra und Schottland, nebſt ans .
Dern vornehmen Heyren, fo ihn fonft vor den
rechten Pabſt erfanniten,redeten ihm fehr zu aber
vergebens. Daher entſchloſſen fie ſaͤmmtlich, fich
nn 4 oem
jene t
dauf dieſes exfi
dae Conkilium ge
nfegen , umd alles was & vornehmen wird,
null und nichtig zu erklaͤren.
Und fo weit war mar mit der Vereinigung dee
when fortin! unfhat had Poancilknm ao che
da Concile de Gonflanc, 907.
were Pabſt von denen Eardindlen ‚oder von dem
ganten Concilio folte gewehlet werden? womit.
man einige Zeit hinbrachte. Ohneracht num ber:
Känfer nebft denen Teutſchen auf einem guten;p- 494
Wege mar , und.die Reformation der. Kirchen 50%
erſt hergefteller willen wolte, che man zu einer
neuen Pabſt-Wahl fehriste, ſo ward er doch end⸗
lich von der Geiſtlichkeit übertäuber. Und alſo p-503.
vos das Conclavegeforget , da demn bie: ...’-
oͤrſe zu Coſtnitz die Ehre Harte, daß ein neuer,
bſt auf felber gewehlet werden folte, Ehe aber :
olches vor (ich ging, fo kamen verfchiedene Artis p. 513.
cul aufs Tapes , welche dem Fünfftigen Pabſte
vorgeſchrie ben wurden. Er foltenemlich die Re⸗
farmarion.der Kirchen zu bifördern ing fünfftige:
alles.7. oder 10. Jahr ein Concilium holten,
und woferne der Pabft folches niche ſelbſtchun
wuͤrde, folte ein iedes Concilium ‚ ehe eg ang eins
ander gienge,folches verrichten. Ferner ſo bald p. 514.
fich mehr als ein Pabſt aufwerffen wuͤrde, ſo wol⸗
te man gleich in einem Coneilia darzurhun , das
mit nicht wieder eine Trennung einreiffen möchte,
Der Pabft aber, fo igund gewehler würde, folse P-52%
fo gleich die Kirche in ihrem Haupt und Gliedern
reformiren, und zwar nach denen Articuln mis:
fie in dem Collegio Reformarorio ſolten abgen.
faffet werben. Der Herr Aucor aber hat hierbey
feine Gedancken, welche auch der Wahrheit ges
mäß find, daß es denen Herren Geiſtlichen damit
kein rechter Ernft gewefen , wiees denn auch der
Ausgang — — Alſo ſchritt mannun
endlich zu der Wahl elnes neuen Pabſts, melche pP· u.
von 23. Cardinaͤlen, ımd einigen Deputirten des
nr Nan7 XX
gar gerne mit fich fprechen und aufden Con
»felbft zeigeteer , daßer gar fehr geneigt fen
Semürker derer Dienfcren in gute Hatmoni
tzen mochte ſich auch wohl mit dern Eifer der
ICCAGB..XGCqul
— men.
a)
du. Concile de Conflanse. 9
—— Zeiten gas ve ſchiccro
ute Qualitaͤten an ſich gehabt. Ber
MAMunr hätte man hoffen ſollen, der Pabf wir
Re dieſes feine erſte Sorge feyn loſſen, ig der Kiga,
e eine feharffe Reformation vorzunehmen, 4
tin er erwieß leider !das Widerfpiel. Denn feisp. sp.
Fi etſte Verrichtung war,die Cancallariam Apgay
olicam, das ift „die Einfünffte des Paͤbſtlichen
Siupls in guten Stand zu bsingen. Kernadhr- 76
aber wenn eiwas oͤffentlich von der Reformaagigg,
rgeftagen wurde ‚fo fuchte erdie Sache aufjge+
oe und die Nationen In einander zu hetzen
ſt war zwar ſchon vor einiger Zeit ein Colrp- 377.
löginn verordnet worden, welches vor die Refat⸗
mgfion der Kirchen eintzig und allein forgen fole.; ..,
te, und die Teutfchen gaben ein. Memorial ein,p- s62
nach welchem die Geiſtlichkeit auf einen gantz aua
bern Fuß geſetzet werden ſolteʒ allein es war nun ·
mehro ein ſichtbahres Ober Syaupt der Kirchen,
da welches nach eigenen Gefallen commanbisete,.g. 133.
und ausdruͤcklich in einem gewiffen Conſiſtoric
den Schluß machte, man folle von dem Pabſt ap ,
niemanden appelliren. Dieſem gefieles nun,dag ,
Consilium aug einander zu laffen , und ſo muſſe p-609
eg ergehen, da denn ein jeder nichts als einen He)
poſtoliſchen Seegen mit nach Hauſe brachte.
Dieſes war, was ouf dieſem Cancilia megeg,
des vornehmſten Puncts, nemlich der Vereim⸗
gung und Reformation ber Kirchen abgehaudelt
worden, Darzu gehoͤret aber num ferner die Auge,
eoitung und Verdammung derer Ketzex, Dakayyz
weil fonderlih Johann Huß und Hieronymus
von Prag dieſem Cancilio viel zu ſchaffen gee
| 0
zuſammeng
les hlet Taeife, fo fo bey
ven. Es ward derfelbe ferner befantiten &
yen aufdas Concilium berufen, er bradh &
Proge auf ehe er vom Käpfer ein ſicheres
erhielt, als welches cr erft zu Nürnberg
7. Aufden Wege chat man ihm überall
re an,und rettet ihn der Herr Autor bey G
du Contila de Conflante. 908
Sonſt ſahe Huß gar wohl , daß ihm feine Reiſe
nicht vielhelffen würde , ala der einen Brief auf
Dem Wege an gute Freunde fihrieb, woreiner eis
‚nen andern geleget,und gebeten, folchen nicht ehje
zueröffnen, als biß man Nachricht von ſeinem
Tode haben würde, Darinn macht er gleichſam
“ Sein Teftament, befenuer feinen Glauben, bereune
feine Sünde, worunter auch diefe ‚daß er als ein
‚Beiftlicher fo viel Zeit mir dem Schacht- Spiele
verderbet haͤtte, und beſiehlet fich in feiner Freun⸗
De Gebet, Was ſein ſicher Seleit anberriffe ‚fo
AK bekannt, role gar ſchlecht folches. gehalten, und
er auf Angeben Pabſt Johannis XXIII. gleich
zu Anfange des Concilii ins Gefängnißgeworß -
fen worden. Diefes Werfahren nun harten
Maimbourg und Varillas recht gefprochen, daher
fich der Herr Autor genoͤthiget ſiehet, ihnen auf
ihr Vorgeben zu antworten. Der erſte giebt Au p.52. 5:
fangs vor, weil Huß ehe aufgebrochen, als er den
GSeleits- Brief wuͤrcklich in Händen gebabt,märe
man ihm nichts zuhalten fhuldig geweſen. Ey
wird aber geantwortet, dieſe Anmerckung wäre
mur fo weit gut, wenn Johann Huß auf dem We⸗
ge in Arreſt genommen worden. Vors andere
haͤtte ſich Johann Huß nicht feinem fichern Ge⸗
Jeit gemäß aufgefuͤhret, indem ihm zugeſtanden,
ſich dem Coneilio zu unterwerffen. Allein der
Pabſt hatte ihn in ſeinen Schutz genommen,
und die Cardinaͤle, fo ihn vielmahls verhöretem;
muſten felbfi geſtehen, daß er fich in allen Stu⸗
cken feiner Pflicht gemäß aufgefuͤhret. Varillag .. . -
giebt garvor, Johann Huß habe zwey Geleits⸗
Briefe, einen von dem Kaͤyſer, den andern van
dem
———
an es tweirläuffiig nachleſen fin.
Wie undillich mar
mie‘
als wohl als
id wie man b
a Contiliorineeei ie
cheiterhauffen verdammt
ch in deßwegen 1
mden / das tollen wir alles, als eiwas ſehr i
antes vorben laffen, Wir melden alſo nur d
© Herr Autor den Schluß des Concilii g
itlaufftig durchachet und widerleget, in wi
mJohann Huß als einöffentlicher, aͤrge
her, hartnaͤckichter und unverbeſſerl
da Concile de Conflance. v7
Schriften, fonverlich aber. der Anatomie des ::.-
Anti⸗Chriſts mitgar Iehhaffeen Farben abge
mahlet: Serner daß er nad) der Einſetzunz un⸗
re Henlandes das Abendmahl unter beyderley
eftalt ausgerheilet , und folches in Böhmen
eingefuͤhret. Gerfon chat, was das erſte ande p.1%:
crifft, eben dergleichen ‚ und ſchrieb garen Buch.
de auferibilitate Papæ "ab Ecclefia ‚ und gleich
wohl blieb er, wer er war. Wiewohl auch der s.ız
Kerr Autori inder Vorrede einiger maffen ander _
we Gedanken zu haben ſcheinet, indem er meinet,
manmüfte ven Känfer entſchuldigen, daß er ſeiti
ſicher Geleit nicht beffer gehalten, indem zu be⸗
fuͤrchten geweſen, es moͤchte das Concilium aus
einander gehen, und das ſchiſma derer Päbfleime 1
mer täglich groͤſſer werden, als haͤtte er ſich ge⸗
nöchige gefshen cin übriges zu hun, und ihn der
Wuth feiner Feinde aufzuopfern.
Die übrigenSachen, die auf diefem Coneilio :?
vorgenommen oder ausgemacht worden, find
Bürglich folgende,
Die Schweden thaten Anfichung, esmöchte p. in
die Heil, Brigitca Öffentlich auf dem Conciliocas
wonifiret werden.. Zwar war folches fchon von
Bonifacio IX. A, I39 1.5u Mom geſchehen, weil
aber foldyes die Zeit des Ichifmatis war, fo waren
fie beſorget, es moͤchte ſolches nicht von allen an.
genommen werden. Dahero ward die heil. Bri-
gitta auf dieſem allgemeinenConcilio mit ſonder⸗
bahren Sersmonienund Solennitaͤten canonifis
zıt, Die Schweden waren damit noch nicht zu
Frieden, fondern weil Johaunes XXIII. nach dies
fen abgeſetzet ward, lieſſen fie das gange Werd
va
nenn
En
h noch
molph Bil
—— es
—
Poluiſchen Köngen
n worden machten
Nele Händel, daß — gend
getwärd, folche bey dem Concilio zu verlla ·
. GErlteß deßwegen durch feinen Geſandten
e Schrifft eingeben, in welcher er behauptete,
vaͤre uicht recht, daß man die Chriſtilche Re⸗
on mie dem Schwerdt fortpflangen wolte.
enen
Mi eifft vor‘
Di —— in
ee Dr
t, indeı
en ein halten
denn F einer Mitar — ber
Is orma
—— I a ART,
= in dit — er.
d gewieſen, wie fehr damahls die Gelehrte
„de Clemangiis, Jo. Gerfon,Petrus de Alliaco,T
» Zabarellaund andere darnach gefeuffget,
mewegen vor Vorſchlaͤge gethan haben.
hft werden die Articul durchaeaanäen, bi
—— ee 5*
Nationen geſchloſſen, endlich
— geflohen, —— Bud € Berti
Wir folten nun auch Bu ner leche j
che beyfügen; allein es foll an unferiatt *
geiehre elt von deſſen Güte zeugen, indem wir ge
wiſſe Nachricht haben, daB es ſchon wuͤrcklich Der
audern mahl unter der Prefie. Und der Herr Abe
Bignon, ein groffer Maͤcenat vor die Gelehrten, bat
anden Herrn Autorem felbft obnlängfi einen Brief
abgehen-laffen , in welchen: er das ungemein
ruͤhmet. Wiewohl man beach zweifelt, ob es wird
nach Frauckreich gebracht werden dürffen;inbens die
Bir (eichen nicht * gu gerne leidet.
gen Rupfe: find fehr
—— * ch * eiſter —* —
Mr. Picart aflegeit bemuhet/ eine Erfindung Beoguflle
gen, aus weicher man fo gleich die Begebenheiten,
fo fich mit der vorgeftellten Perfon zugetragen, ers
fehen kan. Bietragenaber Verlangen , ded Guil;
Fillaftri, Cardinalẽẽ von St. Marc, Robert Halam,
Biſchoffs u Salisburi,Manuelis Chryfolorz,und atts
dire Biſduiſſe beyzufuͤgen un termand fol
che beptragentönte, würbe rn Auto»
* wohl als den Berleger Bin er blich mas
“ XI.
Zwermahl zwey und funffilg auserleſene Bi⸗
bliſche Hiſtorien aus dem Alten und Neuen
Teſtamente, der Jugend zum beſten abges
faffet von Jo nn Huͤbnern, Rectore de
Johanaei iu Hamburg. Mebft einer Vor⸗
vede E. Hoch⸗ Ehrwuͤrdigen Minilterii der
Stadt Hamburg. Mit Sr. Kön. Mai. in
. Deren und Churft. Durchl. zu Sachfen als
lergnaͤbigſten Privilegio, Leipzig, —
Johann FriedrichGle ditſch und € 1714,
J * i. Apb· 10. Bogen.
Do 00 2 u ur
al
hen , Geograpbifchen \
eckungen herang gezogen, und, zu tab
atorie angetvendet Herr ‚D. Joh. Ehriftopb We
vormahls Director des Gymnalıi zu Altenbur
aber zu Zittau, in feinem Kiftorifchen Redner.
2. Kurse Kragen aug der Oratoria. 12,
* ar e “ B
‚Ki: Sübners Srhlifge Zifksrien. pm;
Jeit, bie way bier und Da ielfiens ben denen unter»
Ren €ollegen Berfpire facıha Barzu derm
et ihnen ‚wie auchandern nicht gelebrten Eltern
was vorleget,, und ihinen zeiger, tie fie bie Ingenb
durch mohleingerichtete iSragen recht untertur!
follen, Es ift allerdings Hiel daran gelegen,daß
Jugend nicht eine Sache nach, der Sarde Hin lernet,
and Herta felbft nicht weiß ob es gehauen ober ges
Hochen. "Daher hat der Syerr Hübner bie —
len lifchen Hiſtotien nad) been deutli
Umpftänden zufammen getragen,und unter diefelbert
derfehledene aus folhen hetgenommene dragen ges
felget. Köcagen find aber wicht REN
ondern mise mit Ziffern bezeichnet, und bie Antwo
an mat darauf aus heit 'Sert, ‚wo eh HE
anjurteffeit, hernehinett, Aenn nıan dem Die
dereine folche Hiftorie deu Tag ei paar mabLburdh".
Iefen läffet ; ſð werden ſie ju Endeder en ohn ⸗
frhlbat geſchickt feyn, auf alle ihnen vorgelegte His
fesfs: tagen zu anttoorten. Und alfo befomme
as Bedächrniß dag feine zu thun. Meil aber bie»
fegnißhegenug ift ‚ al8Hat ex ferner einige nüsliche
Lehten daraus gejogen „ und bie Urfache ‚warum fie
ausdem Terte flieffen, binzugethan.. Diefe fan. man
Die Kinder *56 hernach aber aus ihrer Antwort
noch eine Scage machen, wodurch deren Verſtand
vm ein nietckliches aufgeraumet wird. Weil aber
biefeg be Kindern noch nicht geung ſondern auch
der Wille verbeffert werden muß, ald hat ber. Here
Auton nachdem er angemercket, baß bie Poefe in bes
nen Gemäthern der Jugend eine Rarde Wirdun;
has, * zu@ubeieder Hiftorie einige Teufäg Berle
. . Do0 3 bins
© Dei xis-Porfe in beuen Gemütbern der garten
Jugend enige Wirckuna habe , folches fan wan
. U pihkleichtlich in Abrede fepn. Dbfie aber
nermiegembfep,ben werberbten Willen und alten .
+ Man bep Kindern zu verbefern, baran wollen
wir wit Erlaubaiß des Herrn Aucoris noch einiger
maffen zweifeln. Denn erſilich hat die voefie et
was dundeles in fich, fo zarte Kinder nicht alegeit
faſſen tdnnen,weilman die Worte hach dem merro
zu. 4
‚ineichten muß , und ſie nicht allezeit fo deutli
Tieffen,alg wenn man ſich nicht bimder, Wierme
p
— —
von Leibnitz umb dem. Seven Mewten
det Erfindung Ber — Drehung:
eRäheicht.tWeljl hiervon in ifchen,
een. Raus in unſen hehe
87. anzutreffen, findet fich in ihren Umifläne.
5 € richtig, ME WR eber gat übel davon
berichtet gewele ed, Haben der Herr von keibnig,
and der Her Newton To niemals unter einander,
darüber geftritten:; Denn der Herr Rewton DE
niemals init dem gerin gſten mercken Taffen,
te er dem A die — Dis
ferential: Rechnung. ang feinen eigenen Kopffe Bi
poticlich machen. Es hat der Hert von Leibnig nite
mals gersuft , außer nachdem ec es von denen dere
nommen welche bag zu donden por einiger Zeit herz
aus gegebene Commercium epiftolicum gefehen(den!
— noch igt An 1 Bien aufpäft ‚ ihm folcheß.
te fommen ) daß ber New
—X Ar nen anlängfi nen tu
— Er ande £ ni let elek
made. Er hai au niema
ne ae der Röniglien Soc in Engeland
ommuniciret, —— i ehem Haren Sad
unndthigsu —ã ſondern nur bey. gegeben
ner Selegenheit an den Secretarium berjelbeig.
gefireben, er if ht, daß die Eocietät und.
tr Newton ſelbſt Bergleichen Unternehmen
zuge Igen würden. Golchergeftalt if bie Societat
uichtin dem Stande geiwefen , die Grände beyder
—— en, und einen
wu
Die mal ke * ſchaffenheit der © De
e Dei a
alfo. ee haben oh: vor 40. Jahren,
vorher oder einwenig Berner: don Leib!
Dibenburg ‚Reroton . —— an dere «in
mercium literarium mit eihan! Der gehabt, 3 et⸗
Vas non dem Wallifiö in dem driti
Mathematiſchen Werdejum © —* ert Bi
My
ion gelernt: unerachtet dae Mid 4
Worten in denen bey dem Wallifio Sefradliche
jreiben diefer beyden Herren jedermanndor Au
lieget. Der Autor diefer Anmerkungen bat peı
jen urtheilen wollen von Dingen bie ihm aid)
und Tewronlſchen Streit. 917
Herr Newtan aber bat nichtE , ſo derſelben beykaͤ
me, bekandt gemacht, BIRD. 1693- der andere She
von ben Mathematifcheg Werden bed Wallıki Hera
aus kam, wie hie Erfindung des Herrn von Leibni,
ſchon au allen Orten berühmt und. mit gutem Forts
ange und applaufu abfonderlich durch die en
—— Jar und Johann Bernoulli oͤffen
chpracticiret worden: welches fonder Zweiffei dem
Herrn Newton (wiewohl etwas zu ſpaͤt) verwegen
machte mit daran Theil zu nehmen. Man fahebe
gleich,daß bey dem Walliſio die Erfindung des Herru
don Leibnitz unter andern,aber ungeſchickteren
ten und Zeichen ſich darſtellte. Unterdeſſen hat doch
er Herr Reroton weber damals, noch auch la
Zeit hernach fich unte en, den Herrn von Beihe
nig in Befigung der Ehre feiner Erfindung zu ber
unrubigen. Und fo lange Hugenzus und Walliiug-
welche unpartheyifche Mitter waren, und von det
Sachen guung Nachricht batten,noch lebeten,hat.en
leicht gewercket, daß er ed nicht treffen würde. (Ger
bat demnach fo lange gewartet, biß niemand von de
nen mehr da iſt, welche Zeugen bon dem Fortgange
diefer. Wiſſenſchafft gesvefen „ und felber diel dazu
eygetragen: und itzt nimmet er feine Zuflucht iu
lingen, denen nicht bewuſt IR. was vor die⸗
vorgegangen, und bie bloß ihrem eine
mahl gefaffeten Wahne und. ihren. ten Al
cten uxtheilen. Ein geraiffer Reuling. hat ſich Day
durch mollen in reputation fegeg, daß er dem
von Leibnitz attaquirte, und hat ihn gleichfam
ein zugeſchicktes Tartel heraus geforder., | a
der Hr. Leibnitz geſehen, daß dieſer Meuſch nicht einem
bumeur haͤtte Unterweiſung abzunehmon / hat er
wit ihm in Streit nicht einlaſſen wollen. Und er
ſehr wohl gethan,/ denn ſonſt hätte er einen Vorwand
gehabt zu ſagen vaß man beyder Partheyen Gründe
por ſich gehabt,und.alfo in dem Stande gewefen ef
Urtheil darüber abzufaffen. Dahingegen ig
die vermeinten Urthe en Fee ein
Vartey en. Su dieſer man,
mh A bed an drucke baden.
095
ufdag lange ©
Fhasmerfein? auf die des Hetrm
Sgründet ‚tweldye Nugenfcheinlich erweiſen ‚dat
or weniger Zeit noch nicht verftanden , waßeı
dem Herrn von feibnig vor 40. Jahren wiler
den haben.
XIII. Nova Eirterarie, | 919
| F Bnfterdam hat ber.derr In Plscere,ber fich ung,
mehrs bafelbfl als ein emerisus aufhaͤlt, fein Buch de
Mort des Jules, ou P Art de bien menrir. um ein groß
Cheil vermehrter auflegen laſſen.
Zu Zieuwarden iſt der erſte Theil von bed Herrn
Vitringæ Conimentario in Eſaiam in fol. ang Licht ges
Feten‘, von welchem wir künftig einige Meldung
thun werden. .. ’
Eben daſelbſt iR auch die andere Auflage von dag
Chauvini Lexico Philofophico ang Licht getreten.
Zu Zelmiſtaͤdt iſt der Herr Polycarpus Lyferus wil⸗
lens, bie Statuta prorincialia Moguntinenſia annũ
M CCCX. aus 2. MSS, fo zu Wolffenbůttel und
Helmſtaͤdt befindlich, heraus zu geben, Er mache .
darzu Hoffnung in einer Differtation, fo er unter deim
Seren Abt Schmidt gehalten ‚in welcher bie Hiftorke
Conciliorum Moguntinenfium & imprismis Concilü &
1310: habiti außgeführet wird. n
Daſelbſt ift ver Here Gottlieb Samuel Treuer,
bißheriger Profeflor auf der Mikter + Academie gu
Braunſchweig, nachdem er von der Reiſe aus Franck⸗
reich und Holland zuruͤck gekommen, Moralium &Po-
litices Profeflor Publ. worden.
Zu Zallehat ber Herr D. Heineccius eine diſſenta-
tion de Juris-Confultis Chriftianis priorum ſeculorum,
eorumgre in ecclefiam meritis drucken laſſen. In fols
‚er findet man Nachricht von Nicodemo, Gainalielg,
Zena,Miltiade, Tertulliano, Minucio Felice, Cypriano,
Ambrofo,Auguftino,Paullino,Sulpitio Severo,Pruden-
io,Socrate und Sozomeno,
Zu Prag werben auf: Unkoſten eines berühmten
Buchhändlerg in Teutichland die Wercke deg Bella
mini in der Weickardtiſchen Druckerey ſehr fauber
und foftbar aufaeleget.
Zu VNuͤrnberg hat der jüngere Herr Ebner, eis
Mathe: Herr ‚eine Hiftoriam Numifmaticam non dem
Leben bes glorwuͤrdigſten Kaͤhſers Leopolds unter
Haͤnden, und mit groffer Mühe und Koften die darzu
gehoͤrigen Dingen aufgeſucht.
Zu Jena iſt eine neue Auflage von dem nuͤtzlichen
Buche des Scheferi de Stylo zum Vorſchem kommen.
Eden daher iſt unlaͤngſt folgendes angelonmene
teten Manues vorgeftellet Iyerb man?
des Neren D. Sirefehens Sıfon B den Anl
nacht hat.
zu Wittenberg hat ber Here M. Venjamin f,
), Redtor ber Schule zu Groffen-Hayn, feine d
aAudtorum antiquam & mediam in Teutfcher
drucken laſſen Man findet barinn Nachricht
EEE
Deutſche
CT
ERUDITORUM
Geſchichte der tOrkeheten
den gegenwärtiaen Zuftand
der Literatur in uropa
© begreifen,
Drey und ran Theil,
bey Joh. — cdieſch und Sohn.
1714.
Veibnigeng und ee Streit aber cin alte$
Diploma. Paz- 996
Begebenheiten vcf von Ehaftsburg,
Pag. 1007
——
——
BERE: FERTEEOLRERE
Das in Schlefien getvolkthätigseinge
riffene Lutherthum und die Dadurch
erfolgte ſchwere Verfolgung der
Römifhen Are und Geiſtlichkeit,
den Lutherifchen Beſchwerfuͤhrun⸗
gen fonderlich aber denleichtfertigen
Schmaͤh⸗ und Läfter - Schrifften
entgegen geſetzt, von Michael -
ſeph Fibiger Dog, ur —
ten ad.S. Matthiam.
Breßlau, aufm Dom 4 4 —E
8. Bogen.
Er Syracufanifche Dionyfius 11
ER einmal der Bild. Säuledes Zus
piters den güldenen Mantel abs
n nehmen,undihr davor einen wuͤl⸗
lenen ungeben. So hatıs dee
P. Rugler, * ein Jeſuit, mit diefem Buche ges
macht welches zwar der gefchrteumd wegen fets
Deutfche 48.Erud. XXTI. th. Ppp nee
® ft der Autor ‚der im verwichenen Jahre bie Eh⸗
re gehabt ‚einen Tractat-de Matrimonio ,alg die
Erfllinge der Seonotbintigen Scabemie, ‚derqus
ſchen Ad, Br. 0er
zugeben, welcher in ben Lateinit
ptembr. 1713.P. 337. beurthtilt if.
——— wegen geſch
ð Indem neuen Bücher IP
Worfchub; den er zu Werfirtig
nes — Prowaim ne
reßlauiſchen Doms Eopitels , aus des ehma ·
yen Briegiſchen Negierungs » Secrerarii Bus
ſchens von Loͤwenfelß gefchriebenen Religl⸗
18° Acten, ſo er nach dem Briegiſchen Archiv
ſammen getragen aus des Breßlauiſchen Syn-
eingerifienes Kutherthum. 923
Der geneigte Leſer kan aus dem Titul leicht
abnehmen ‚in was vor Geſtalt diefe Meforma⸗
sions : Hiſtorie ang Licht trete und in dem Werck
felbft zeige ſich, wie ihr Abfehen fen, das Befug⸗
niß der Earholifchen Landes: Obrigfeit in dem,
fo wider Die Proteſtanten ehemals vorgenom⸗
wen worden ‚zu zeigen, auch vielleicht dexfelben
durch die hin» und wieder getriebene nullitatem
prefcriptionisinrebusmala ſide poflellis zu nepe
ftehen zugeben, daß fie wicht noͤthig habe ‚den
genannten Ketzern das Wort zu halten, ſonbern
mit der Zeit Das bereits gegebene gar wohl wiez⸗
der nehmen koͤnne. Cs fängt ſich die Hiſtorie
won 1520. an, und gehet dieſer erſte Theilbifj auf
des Boͤhmiſchen Koͤnigs Ludwigs Tod in A
garn, da er 1526. von den Tuͤrcken erſchlgg
ward. Nachdem nun in den beyden erſten
piteln etwas von Lutheri Reformation Übers
haupt geſagt amd von derſelben geurtheilt wor⸗
den, daß das gute, fo felbigenocy gehabt,
fen denn Lucherus nicht:überall zu mißbiligen
geweſen, gleichwol durch deſſelben Haß. und
oen, als aus. welchen Quellen alle feine Thaten
ergefloffen ‚ eine gang udre Geſtalt angenonte
men, versheldige der Herr Autor.c. 3.den Breß⸗
lauiſchen Bifchoff Johann Turzonem , weldyen
man den Proteſtanten nicht ungeneige zu ſeyn
geglaubt, und fehreibe den mit Luthero und Me
Ianchthone gepflogenen Brief: Wechfel allein
feiner Liebe gegen die Gelehrten zu. Eben dies
fem Biſchoffe ftellee audy c. 4. eine Schule
Schrifft nach feinem Tode. Denn es untere
ſucht der Herr Verfaſſer, was mic deffen Corper
en üoeber
a}
e feiner Beert 17
fer gegen
cd, und den neuen €
fe het
2 ep von Gate Doors arte
zachter
ionten
ngen des hereindringenden Lutherchums
+läßt ‚daß das ſteinerne — nu:
ohannis /Kirche und der Knopff von der Kirs
ezum H. Creutz herunter gefallen ‚das Kiech ⸗
ach zu St, Elifaberh durch Donner ‚Blin,Har
Fund Wind herunter: geworffen: worden 7 und
——æ *
- han
___eingeeiffenes Lutbertbum __ 925
Den Bopff, die Dernunffe. Da ſolten
Die Gerren Breßlauer feben, wie fie bey
ihrem Abfallibre Dernunffe nicht recht
gebraucht, auf die Wagſchale der Ge⸗
rechtigkeit nicht gelegt , GOtt dem.
Errn aher dem gerechten Richter dere
maleins. defientwegen genaue Rechen⸗
febafft werden gebenmuflen,2c.* C. 5.
fell dargathan werden, wie.die Breßlauifche Mes
formation ihren Urfprung vom Zorn und Haß
der Summohner gegen die Geiſtlichkeit gehabt,
zu deſſen Beweiß angeführt wird, daß, da 1520,
der Bernhardiner⸗ Mönche General mit Abs
laß nad) Breßlaugelommen, ſolchen nicht allein
niemand gefucht , [andern auch damahls ſchon
ſchimpflich davon geredet worden; wie Dem
quch kurtz zuvor die Stade wegen eines von der
Obrigkeit vermeintlich gechanen Eingriffs in
die geiftliche Gerichtbarkeit in Bann verfallen.
geweſen, Daher ein fo beftändiger Groll gegen bie
Geiſtlichen eneflanden, daß man ihnen hernady
alles zum Verdruße zuchum geſucht, fo ger, daß
aud) ı5 22, einmal ein Aufruhr von dem Poͤbel
. auf dem Dom befürchtet worden. C 6.7.8.
erzeblen die Wertreibung der Franciſcaner⸗
Mönche zu Gt. Bernhardine, welche die Obrig⸗
keit mie Gewalt aus ihrem Klofter führen laſſen,
worüber fie fih von dem Könige in Böhmen
bald groffe Ungelegenheit zugegogen, wenn nicht
Marggraf George von Brandenburg ‚der bey
dem Köntgeafles vermochte, fich Ihrer angenome
— Por: — *
* Wir wolten wohl wetten, daß dieſes eine Ku
riſche Auslegung ſe. oo ar
logauifchen Drte Frepfladtauf , und fürei
eg feinem behurfamen Eiffer zw, den er du
terfihiedliche Proben beweißt. C.14. ör
auf Herzog Friedrichs II. zu Legnig u
rieg Religions» Aenderung, weiß aber fell
br zu faaen , ob die Nrancifcaner ‚denen d
eingerifienes Lutbertbum. 929
Haupt: Sage aus dem Auguſtino, daß die, fo
fich von der Kirche abfonderten, nur.vor Unflath
zu achten wären, * hernach aber uch mit lauter
Erempeln von Seiftlichen, Die fich nach gerha;
nem Bekaͤnntniß zur Lutheriſ. Kirche verehlicht.
Er thut zwar, als wenn er unter diefen Moͤ
Shen auch Diebe finden wolle, fo die Kirchen»
Kleinodien eigenmächtig verfchleppt und veraͤuſ⸗
fert, er lencket aber bald wiederein , und läßt eg
dahin gefiellt ſeyn, ob fie folches nicht theils aus
gutem Abſehen, die Kirchen⸗Schaͤtze in Sicher:
beit zubringen, chells ous Noth gethan , in der
Damaligen Unordnung und Theurung ihr Le⸗
ben zu erhalten. Er haͤtte aber diefe einem un⸗
partheyiſchen Richter anſtaͤndige Gewogenheit
billig auch die Herren Breßlauer genießen, und
jhr in dem dritten Puncte fo hoch aufgenommes
nes Nerfahren am feinen Ort geftelle ſeyn laſſen
ſollen / wiewol wir angemerckt, daß zwar dißfallg
der Aufichrifft diefes Eapitels eine Ausführung
von des Breßlauiſchen Magiſtrats Ungerech⸗
| Popp s tigkeit
a Mir laſſen diß gar gern in Theſi gelten,foll ed aber
in Hypotheſi angenommen werden wird aller⸗
dings noch mehr daza gehoͤren. Hiezu koͤmmt,
dab wir nicht zu laͤugnen begehren, wie allere
dings ein groffer Theil von denen gu ung über,
tretenden fo genannten Converhs auß unnüßen
und liederlichen Leuten beſtehe, fomohl als wir
glauben, daß auch die Herren Catholifchen derer
von ung gemachten Eroberungen fich nicht alle:
zeit zu ruͤhmen Urfache haben. Hiervon aber auf
alle , oder auf die Wahrheit der Lehre felbft zu
chlieſſen, ift eben fo viel, ald wenn man ieden
uffmanns : Zungen, der einen Surtout trägf,
vor einen vornehmen Paffagier anfehen wolte.
so 1. Sibigers in Schlefien blı ei U
Be er
jeiküiden betreffend , übergehen tr mit
w
'rinnterung , daß }
see Umlände al der Herr Au
ıgefüßet hat. © €» achderm er.»
raus eillchen Patrib
von Glauben mit den Uncatholiſchen als ı
itzlich und gefaͤhrlich ‚von derD
ıtation, welche D. Heß zu S
reßlau über einige Puncte unſers Glaube
it ſeinen Wiederſachern gehalten ‚und glan
igar guten Grunde , daß dadurch nach A
fer Difputationen, unter den ftreitenden Pe
eyen wenig ausgerichtet worden, meilteglid
heil auf feiner Meynumg geblieben. ** C.
eingeriffenes Lutherthum. 93r
“der auf heſtoriſche Dinge und weiſet, wie ſich dte
Breßlauer der Kenn ©. Eliſabeth bemaͤch·
vtiget / wobeh er nicht allein den Liefprang felbige
Kirche, die ehenials den Ereuk « Herten zu &.
Mätrhlä gehört, begbringt, ſondern auch unter⸗
fücht; ob die Lutheraner felbige Klrche mir Recht
"befigen md ſich auf die damahls durch den Ma-
iftrons ju S. Matchise Erhardam Scukteti geſche-
‚bene Abtretung vefte gründen koͤnnen. C. 19.
entſchuldigt er abermohls/ wie in dem gangen
Werke bey aller Gelegenheit ven Btfchoff, daß
ee mit D. Heſſen und feinem Eollegen Moibans
ſo gimpflich umgegangen, auch thnen einsmols,
"da ſie vor ihn gefordert geweſen , deym Abſchied
garden Segen ertheilt / da er denn alle Schuld
auf Die Verſtellung —8— beyden Leute ſchiebt,
welche ihm den Unterſchied ihres Gloubens vom
dem Mömifchen gar geringe vorzumachen ges
wuſt, beſchuldigt aber die Breßlauer zugleich
‘mod: einiger Gewaltthaͤtigkelt fo fie an D.
Sborn verübt heben ſollen. C. 20. handele
er von D.Luthers, D. Heſſens und Moibani Vers
ehlichungen / die er auf elne Acc, welche ſich der gen
neigte tefer wohl einbilden Fan, mit ſeht ſchwar⸗
tzen Farben anſtreicht. C. ꝛi. will er beweiſen,
wie D. Heß und Moibanus die Breßlauer betro⸗
gen , und in der Lehre auf zwey Achſeln getrogen,
indem fie gleichwol einige in der Roͤmiſchen Kira
che uͤblichen Ceremonien beybehälten,Moibanus
aber inſonderheit gegen Calvinum mid ſeine Leh⸗
re groſſe Sefaͤligkeit bezeigt. C.:ar. wird ge»
wicſen tote endlich die beweldten ð
ler nah) und ad) bie Camicita
ind nähen, weilder
einder Höhe — —
ıman hingegen zu der tieff unten liegenden K
veg durch vielerley Abwege gar leicht gelangı
ane. C. 24. macht endlihden Schluß n
n Bemühungen Hertzog Georgens von Sac
eingeriſſeurs Cutherthum. 933:
men Nachrichten zu Unterſuchung aller dieſer
Dinge, waͤre auch ai an
dieſem Orte zu widerlegen, woju ſich viellelcht
temand anders fuden wird. Diefes aber lon⸗
nen und wollen wir nicht verſchweigen ‚daß ſein
— ————
and an Verena wenn man nie;
ale
che gehd ——— ehren
e en verha
Gebichren derflben mit Se
weggelaffen, Wer darinnen ſchuld ſey konnen
wei nicht fagen,doch fälk — lange
auf P.Ruglern, biß ich bep eines aufrichigen
Edition, das untergefchobene vou den was ber
Kerr Prälae Sibiger wardafftig gefchrieben x
wird unterſchelden laſſen. en fo wenig lan
benwie,daß die hin und wieder getrichenen Re⸗·
liglons / Streittgkeiten von dem Herrn Prãia⸗
ten ſeyn. Denn in obangezogenen Sende:
Schretben wird ausdrücklich gemeldet daß des
Herrn Fibigers Werck bloß einer Hiſtorie und.
nicht einer Controvers/Schrifft ähnlich gewe⸗
few. Hernach aber ift die ietzund erfcheinender
Sei Gonmopeengateiben, won ſeht ſchlechter
Anmuth und Erbauung, geftalt deren Verfaſſer
noch auf den uhralten Fuß diſputirt, welcher aber.
deko gantz aus der Mode geommen und naı
dem Kohlfeuer ſcamedt. Denn ob er
ſagen wolte, daß die Art per przjudiciazudifpun
tie, Fre I erlichemal bedienet, eben fo alte
vateriſch ‚fo entworten wir darauf, [}
fen Pi uch von Plate Dez man man
mie.
Y }
dt des "Haren < Flbigers
bſt nicht zufchreiben wird aus der Form gen
acht worden. een nn
f obbemeldre Machticht von des P-
ınderlichen Verfahren Inst. dieſem ¶ Buche
Ander, wird berhoffentlich Bon niemanden, der:
Sac)e vernünfftig erwegt / vor eine Schmãh ·
ht gehalten werden, weil wir feine Urſache ge⸗
bt/ einem Autori, der ſich fo wenig in feinen
chrancken achalten, zu heucheln. Denn es
eingeriffenes £ucbertbum. 936
einen gefcheiden Jeſuiten onſteht Paßquille mit
Paßquilen zu vergelten, dieſe allein bezahlen,
und nicht mit der gautzen Lutheriſchen Kicche abo
rechnen, oder die Schleſiſchen Lutheraner mit
ins Spiel mengen follen, wie er doch thur / indem
ex son begden Öffters ſolche Reden führt, bie ent»
weder gautz umgeräumt , oder doch kaum
unter einen andern Titul, als unter
gen,zu bringen find; wie er denn die Schleſier
inſonderheit / durch einige in ein Schul» Concept
ſich beffer alsinfoein Buch ſchickende Apoſtro⸗
phen am das Durchlauchtigſte Ert ⸗ Hanf
Defterreich, an Dem Kaͤyſerlichen Hofe verhaßt
umdbeynahe gar zu Majeftät- Schändern und
Mebellen zu machen ſucht / bloß ‚well er einige
Scartecken, die muͤßige Koͤpffe vor ſich mögen
gemacht Haben, ber gantzen Kirche aufbuͤrdet.
Doem alſo ſchreibt er p. 17 4. da er erweiſen will
wie die Schleſier an ihrer Seite die Gebühr
nicht gethan, und alſo der Känferlichen Begna⸗
digungen verluſtig worden, indem ſte weder die
Augfpurgifhe Confeßlon unveraͤndert behalten
noch auch ein friedliches und ſtilles Leben ge»
führe: Von dem andern wird Nachricht
genug geben Gere Buckiſch in feinenOb-
fervationibus über des Inttrumentum pacis
Peg br andere Dinge zu Eid
ſchweigen, [6 man nur die ietzun
täglich obne allen Schen und Derhim
derniß umfliegende im Druck und Bupfe
fer Heraus gelaflene Scarteden. und
Schrifften, vor allen aber die
fpeBirgen-diforindawishruneinen
16 ‚s Migibigersinäicnlefien
— eraus ſchoͤnen Abriß der rubig-und
iedfamen Gemüther —
—* heit wachafftig
enn ein Haſe dur Sant
nnen den ae nn
ich; wenn es nörkig wien BieBemägeieken
— wie der BerfafferderSchlefiihen Kirchen ·
orie unſers Wiſſens kein Schlefier iſt ‚noch
55 — *
irſchafft ſich aufhaͤlt fondern weit davon
nem nohmhafften Orte mehr dergleiden
Schriffeen augbrürer darinue man nicht alle ⸗
al groſſe Bedachtſamket finder; alſo derfels
auch weder auf Veranlaſſung der butheriſchen
irche noch der Schlefifchen Gemeinen inſon ⸗
theit geſchrieben, ſondern ſich zu dieſer Arbeit
bft aufgeworffen und was etwa von beſondern
eingeriffenes Lutbertbum. : 939 :
Schreib Art zu wider find. Su demaber wg
en ſtigung des Hoc Farſt .
lichen Bifaöfflichen Wicariate zu Breßlau gap
deuckt worden. u “ie
Sinceri Catholici furtze Reflexiones fıibe®
ur dem an eil der Deutſchen m Same
Act. Eru enen wohlgem
"ten Sedanden wegen Pereinigum
der drey Haupt⸗ An J
gen Der Antor, wer er will ſo fheinet er
ein Chriſtlicher und um den Schaden Id⸗
ſephs fich bekammernder Mann zu feyn ‚drfien
Intention bißig zu loben tft, zumahlen er wenig
pa der Wiederaufrichtung des duch die Blanny
men der Uneinigkeit faft völlig verzehrten Re
chen · Gebäudes Steine und Kald herbeyzutra⸗
gen ſich bemäßet, da mir ſonſt die Religions
©eribenten von allen Theilen nicht anderſt voße
Tommen ‚ als diejenigen Obrigkeiten, m
wenn die ihnen anvertraute Stadt durdy
Leute abgebrann worden, ſich bloß befünmern,
wie folchezur Strafe zusichen ‚und wenn ſie ei⸗
nige ertappt zu haben glauben, worunter auch
untermwetlen Unfchuldige Aad,alf gleich. maie
wen zu dem Holtz · Stoß eilen, und hierdurch
vom Amt ein Ocmbgen geläften: [7 y 2
Deutſche 48.Ernd, AU LS. a We
ſeyn und von
[road Berta re fo gar unmog ·
b,und fo gut, als Die Conciliation der Calen ·
e Erfindung der Quadrarurz Cireuli , auch
jereinigung Der Dur) fo viel Secula entzweiten
tantzoͤſiſch und Svaniſchen Gemüther , welr
von Vereinigung ber Religionen. 939
ihnen fi begeben und zuden Catholiſchen über»
‚gehen dörffren : wobey mich nicht wenig wun⸗
dert, daß diefer groffe Mann ſolches ſo offenilich
gelchrieben ‚da ihm boch häcee einfallen follen,
Daß mancher Fürfk ‚fo es leſen möchte, weil es
doch viel gelehrte Herren unter ihnen giebet
leicht auf die Gedanden kommen koͤnten, D
Helen Geiſtlichen, deren Dede Ja, Ja, und
Mein, Nein ſeyn ſoll wenn ihnen erlaubt iſt, die
in diefem wichtigen Stůcke mit einen
falſchen Biendwerd hinter dasticht zu führen,
auch in den übrigen vielleicht nicht allemal die
rechte Warfeitjufagen verbunden wären , Wr
durch dann mancher deſto ehender Gelegenh eit
nehmen dörffte , die Pr —5 y
‚verlaffen und die Catholiſche zu ergreiffen.
en dicta fine absque oftnlons *
Viri } .
Im uͤbrigen bin ich auch mit dem Herren Au-
tore dariunen einig,daß, wo nicht alles, doch dag
größte Ungluͤck und Elend der iegigen Zeiten
‚nebft Verſchwindung der wahren Gottes furcht
und Uebe des Nechſien aus der unglücfeligen
Meligions » Spaltung entfpringe, zumalen ich
obſerviret, daß gemeiniglich Diejenigen von beg«
den Theilen, fo die gröften Eiferer zu ſeyn pfle⸗
gen, mit anderweitigen Saftern befubelt feyn, und
ſich vermuthlich einbilden, daß, wenn fie nur ih⸗
„zer fo genannten Ölaubensgenoffen Miepnuns
gen beſchuͤtzen und die Gegenfeitigen, worunter
‚oft fromme und ehrliche Leute ſind, mit
An a Chlor 6 —
Agre-andere Sünden in Tugenden und gut
j Da = er
lepgumgen , wovon bie weniaften den Grum
3 Glaubens angehen ſo erbaͤrmlich zu verfe
a ſtelle ich anderer Urteil anheim.
Ob übrigens zwiſchen den Evangelifch « &
eriſchen und Epanackifch » Meformirten eir
_von Dereinigungder Keligionen. 94€
vum Ta rumgerendarum, und / welches an ihnen,
fonderlich dem erſten zu ruhmen / geben die zw
Befrbrung ehe Dingenfreiigelle
koſten mit Freuden ger; gleichwie aber ſolches
Bep einem weichen Gebäube Häc« nichig,
— es auch zu nuſrern Eomcordiene
el tragen,
Jox zwiſchen gehet meine Intention haupyt⸗
— die Herren Evangelif » Lutheriſchen,
von welchen ich unfern Autorem zu ſeyn glau⸗
be, vor dißmal am, zumalen wir auch mit Diefem,
in puncto ob mentionirter preſentiæ realis,niche
fo weit, als mit jenen, unierſcieden, indem fie
nur circa jempun do von ung difforisen ingleichen
Das Abendmahl niit ehrerbietigen Eereimonien,
worauf die Romiſche Kirche Rand regarbiert,
empfangen: anderer Controverlien morinnen fie
es mit foldyer contra Reformatos halten
ſchweigen. oben Ib ———
Autore gleicher Meynung bin, daß die zwiſchen
beyden Thellen ſchwebende Haupt · Controvers
nicht in communione füb utraquc , ſondern viel·
meh circa Primatum Pontificis beftche ‚ und
were man m fe un Dann dam von ii
hoͤchſtvernuͤnfftig zu einem Neben · Sundaneng
ee ih vergleigen fünee warde
Li
Gleichwie —* mit a fe ern Autooe
cirea originem Morbiund was auhaͤn⸗
ee eißs wais ante der⸗
Le: —** —
den „wer zad
von ihm abweiche ;gumalen wo
hi
not — —
recke und die Hände gleich im Anfaug
ven Vorhabens finden laſſe/ einige modalitä
1 anzergen, die ihm verhoffenslich eine ander
ıpresfion vonder Gewalt des Pabſtes bey
lnaen werden? aumalen ich dafuͤr halte. dai
von Vereinigung ber Rellgionen. 243
Doge Nahmen zu ergeben pflegte
ne
a ’
55 ——
lieben alten Bater — Po zeitii ·
en Ehre und Splendeurs( zuwider
AR) vergoauen ſolten: ja, wenn ſie recht wuͤſten/
was die bey ben Catholiſchen ha vor Diefenas
(agcheim gehaltene, nunmehro aber öffentlich:
eingeführte Diftindion inter fedem Apofalie
«am & Curiam Romanam in recellu führe,fo;
woürben ficeine gang andere Meynung von dan
Pabſtlichen Gewalt faſſen und es ihnen tugar
ben, wie jenem Engelaͤndiſchen Gefandten ang
panifchen Hofe, fo mit dorsigem Staats Die
wifiro von Bier Materie difeonrivete , als wun
dieſer jenem kt daß in Madrit ein eigenes
ausgeifk und weltlichen Herten beſte heuder gos
Beten lem ee Be
Des Pobſtes , wenn fie — vg -
gromul genau ram!
etwas dem. Reihe oder ——** Q
2 Boden ausftoffen ‚zurmalen ein jeber leid
zreiffen kan, daß diefe geute,(worinnen fie am
ht zu verdenden,) zu ihrer Confervation a
rerſinnliche Mittel anwenden und unſer vo
honnva Ganearhion: Bohduhe ahendersenn
von Dereinigung der Religionen. 946
hen Benevoleng ihnen —— — ap
fen. Denn, da er vor etlichen Seculis, dem Könige
in Franckreich zu gefallen,den — Orden
der Tempel · hard
meiſt demſelben zugee ignet auch noch bey unſeren
Zeiten in dem zwifchen der Republic Venedig
and dem Tuͤrcken wegen Candia geführten Kriege
ge drey geiflliche Orden fopprimiret und ihre
Düne ee iger einverlehe
in H— 1 den continuiren
würden, worinnen ſich doch der gute Water bes
trogen tınd, bern Verlaut nach vor Kummer ge·
—*28* ſo kan ich kuͤhnlich hoffen daß er amoce
Concordiz die Evangeliſchen bey dem Gebrauch
Der geiſtlichen Guͤter in ſtatu moderno laſſen
und ihnen einige Quæſtion derentwegen nie «
‚movizen wuͤrde, zumalen auch viel Cathe
Herren/ benen eniweder durch Sehns oder S
vige:von den PP.Soc. JEID oder anderen On
naufnehnten würden, zuniolen befant,daßdir
umerus ihrer itzigen Geiſtlichen vor die Menge
eRtcch» Kinder zu Elein,und es diefen guten
uten ſo aufdie Fünftliche Einrichtung der Pr
gten nach dem Gufto der delicaten undzur Cri-
von Dereinigung der Religionen. 94,
in den Beicht · Stillen als täglichen Converla-
tüonibus , vornehmlich aber ben den Kraucken,
viel gutes thun, indem fie ben vermerckender Tas
des. Gefahr fie zu der — noͤthigen Satisfa-
@ion oder Reſtitution, ſo fle dem Naͤchſten zu
thun ſchuldig, nachdruͤcklich ermahnen / auch von
den Sterbenden nicht ehender weggehen, biß ige
nen die Seele ausgefahren: vieler anderen guten
Dinge,fo fie verrichten zu gefoweigen. Wird ald
fo der Herr Autor verh;offentlich eine beffere Opi-
nion von ihnen faffen, zumalen auch der von ihag
allegirte Grotius nicht deren völlige Elĩmint⸗
tung, fondern nur Minuirung, eingerasßen, nel
chem viel Catholiſche beppflichten.
Gleichwie nun mehrerwehnter Herr Amo⸗
auch die Impradticabilität feines zweyten Mis⸗
tels erkennen wird ; alfo fan ich mir leicht einbil⸗
den, daßer gedenden werde, es ſey feine Kunfliy
eines andern Worfchläge zu verwerffen , mau
ſolle aber beffercan die Hund geben: worinnen er
awar recht har; alleinich geſtehe gerne; daß ich
vn zu nicht capable bin ‚und folches meind
äffte uͤberſteige Immittelſt wil ich doc ohun
Parieylichkeit ðc ſoio amore Concordiæ, nach
meinem menlgen Berftände, einen Plan en groa
entwerffen, welchen filnffeig vieleicht, wenn ich
ſchon todt ſeyn Lörffte ‚diejenigen, denen GOtt
mehrere talenta —— — —⏑⏑—⏑ ——
aus den wenigen Materialien, fo ich hier beytta⸗
un will ein volllomnmes Gebäude verfertigen
onnen.
Sc; bin alſo der hnmaßgeblichen Mirymung,
daß, wenn es den Herren Ebangeliſchen Yen
’, ingleichen einen von d
ptfächlich ein gottfeliges $eben urgiren, nebft
m oder zweyen gefehrten Politicis, welche
zu ſchr geſchickt wären / dann von Carholt»
Seite ein paar habile Jefuiter,( als welche
mceedendis articulis,qui non immediare ad
von Dereinigungder Religionen. 949
ein corperliches Jurament ablegen daß Re nideg,
Pr an —E ſe ——
‚auch der ſo
bieniich zu ſeyn glaubten verbringen, ingleicheg
ſich von begden Theilen der Worte Ab⸗
götteney und Ketzerey, enthalten auch NB. alles
Rasjenige, was ein und anderer Cologuent fagee
würde , (es kame die Union zum Effe& ober
nicht ) biß an den Tod verſchwiegen halten wol
—— ——————
Ta weggelaffen, und das
vier I bringen, biß man fi über Ft
mündlich verglichen, welche ſodann mir kurtzen
Morten aufgefchrieben und eine andere Materie
vorgenommien werden muͤſte zumalen auf ſolche
Weiſe die Colloquenten, wenn fie ratione ſuentii
verſichert ſeym / ſich nicht ſcheuen werden, ihre ie
nerſte Gedancfen aufrichtig zu proponiren,da fie
fee ken ———
hen n, daß fic fich zu weit heraus laffen
m ſodann bey ihrer Yarthey ſchlechten Dauck
verdienen möchten: Eumma , die Verſchwie⸗
genheit iſt bey dieſem Wercke fo noͤthig, als bey
den Rafiadtiſchen Friedens · Tractaten. !
2. Müften die Theſes eredendæ in zuepgR> -
briquen gethellet werden / als erſtlich in illos Ar-
ticulos , qui immediate ad fidem ſpectant uud
nothwendig geglaubee werden miüffen , woreie
alle in Symbolo Apoftolico & Athanafiano (fo
beyde Theile annehmen) enthaltene Glaubens
Articuli gehören, da ich dann dafür holte, daß,
wenn man fidh über diefen zweyen / als de adors-
vioae Chtiſi in dactamentẽ, gu Fahnen Ran
sguter Eacholtfher-Chrift ſeyn werner gleich
erh die gantze Zeit destebens ſolches wichr ehum
Ite, nur muß er micht ſagen / daß derſelbige ſo es
ut unrecht ſey: Sie halten ferner das Abend ·
ahl unter einer Gejtalt,glauben aber nicht, daß
unrecht fen unter benden .fondern nur dafi hie
von Vereinigung der Religionen. o5x
wuͤrde es mit den meiften Puncten, wordber io
Po ſcharff diſputiret wird, gar wohl jur Union
Sommer föunen , und endlich heraus kommen,
daß die gröfte Di in den Ceremonien·
eultmexterno beftehe, Dieſe nun kheinen zwar
aunferem Seren Autori auch ein Aergerniß zu ges
ben; allein eoipfo, ba er fie Eeremonien nennet /
bekennet er, daß ſie nicht ad ſubſtantiam fiderges
hören, und wuͤrde man zwar foldye ex parte Ror
manz Ecclefiz anden Orten, wo fie eingeführt „
nicht wohl ändern koͤnnen, jedoch bie Uniendos
nicht indifinde zu deren ſaͤmtlichen Aunch⸗
mung obligiren, fonbern in vielem die Sreußeis
vergönnen, wovon icherliche Erempel von bey⸗
den Theilen anführen will. Als ich zum erſten ·
mal einen Griech chen Prieſter von den Unitis im
unferer Kirche Die H. Meſſe celcbriren fahe, wu⸗
te ich nicht, weil ihre Ceremouien in etlichen
Dtuͤcken von den Catholiſchen differiren, was
ich gedencken folse,umd fiel auf die Meynung die ·
fee Mann můͤſte vilellelcht pre magna devotiene
gleichfam in eine Excabım gefallen feyn und auf
Die Eeremonten nicht acht haben; als Ich «br#
meinen Nachbar ‚der folcheseinige Tage vorher
ſchon gefehenumd gleiche Gedancken gefaft hat⸗
de, Dahingegen bereits von dem rechten Zuflande
Anformiret war, darum befeagte,erflärere er mie
foldyes, und damit war melg Kummer gefilit3
dafern nun der Pabft den Grecis Llnitis die Be⸗
haltung Ihrer Ceremonien in verſchiedenen pase
ſibus et laubet / ſo können ſich die Herren Evangeli«
ci auch viel promitiiren. Jupwifchen will ich dies
ſem Erempel noch ein anderis beyficen food
nt baranf, fondern es bletbt ein jedwe
t Andacht. Lind ob wir Deutſchen
ıreen Polen dergleichen Aus ſuper
devotionis nicht nachthunʒ fo find m
en Anh fa aut⸗e Sathaliiche Ehrif
von Vereinigung ber Rellgionen. o
jeantworter 3 Ju der
ider, (6 dafelbft gefitten welches auge
—— — im dem arch
— ae SEE
Gem Aife. fo be —— —
Lichter asien nf
Altare —— zver
Ye en das eu als — 8
——
up Ütarrenfeigung the
machen it. Den glaube ich jwar-,
‚ferupulteende nenn er in eine Carlo
lie — formen ehe, wo er wein mehe
ud sichten haͤtte — vor
geöffere Abe * arten hr am
enz oder tegan recht ge
Bleihraobnihedfe hundert nu ——
—— ann fa 5
iwohnet / an
auch durch Die Muſ —— *—
tete Haben werden , Ms un deffen Pi 57—
worauf fiealleim, und nicht auf jene Meben
acht gehabt werden erbauet Haben Aberlaſſe
Des Ser ‚Autoris feldglel La Kat ud
— ein Patent —
vor ah Johten die S ſchen To
in Sgyieſten waren hareln geniiffer Careinſ
Aa einen —— elet ai hr
EL
—— UBER, ART
of ‚emonie fen, |
talidhen Orten bey den Evangelifden,
zu Breßlau gebrauchet würde,hat er e
—* wollen, und geſagt: entweder n
Herren Breflauer nicht aut Evan
von Dereinigung ber Religionen. 957.
Br Director, nad) er Entloffung. der
Derren Eölloquenten, De 8, Kom, newlich
Hinen von ‚den hate Feſ ern und Exa ai
Be Politicis — les s.bruie nach
cken, fie ten Wechel- Beten
perfehen, En man ie — nicht viel
ausrichten fan, wenn ie num alldar ‚angelanget,,
würden fie das Werd erftlich bey.den Pabftite,
then Miniftris, oder,, daß (dp mich, des obigen.
Sleichnäfles mie Venedig bebieneenenjenigen,
alten Männern / denen. Diefer gelſtliche Dogs
ohnfehlbar fölches zu unterfudhen commirtirem
warde mit alen ertnnlichen Motivis amehm ·
zu machen, und fo wohl derſelbten als des
bfts Conlens SEINEN. „fich.Außerft zu
bemühen haben, auch, fa halb fie deſſen verficherg
tbären, dem Serenisfimo Dirc&tori davon Park,
geben, welcher, hierauf einen von den Evangelle,
ſchen Theologis ‚fo dem Colloquio bepgermoßs,
mer, mit foldyen an einige andere deglerende Für.
fen diefer ln in in ee —
mit ſolchen⸗
wuͤrcken ——aù́ —————— Pipe *
Mordiſchen Tronen alyumeitiä fallen, da
ngegen ſolche tractu temporis ſich —
auch aodommoditen wden·
der vornehmſten Reichs » Furſten 8
folget, fo waͤrde algdann entweder Serenisfimus,
iretosfelbft ‚oder eine andere hohe Standesr.
fon mit — — he obigen,
Jeputicteg, fo immirtelft zu Rom en ‚und,
les wohl incaminicen —2 —
Bedenken —*
nd. das gaute
ff :
mender — erſuchet werden n
ches alles zu Bezeugung väterlicher Be
itz concediren, auch diefe Evangelicos!
rüber mit einer ordentlichen Bull füba
katoris verfichern ‚und fie mit fo groffer
von Vereinigung der Religionen. 9:7
Aeligionen eben das su fagen, was wir
Don dem 1 sefben im —— —
er Adorum 108. ur
Ym übrigen bermercten wie *5*
tern einige den Kerren —— ——
giger Zeit gar hnliche Bunft: Brife
fe, diein inerung des Unterſchie⸗
des in Glaubens „Aebeen zwiſchen uns
und gmd ihnen befteben; dergleichen
ber &eve Deefafher meint, daß die
Kutpenane in der Lehre von der wuͤrck⸗
lichen Begenwart bes Leibes Chrifti im
Seil. Abendmahl miribnen einerley
———e— Da doch allerdt —— sagen
ıfferiesen , allerdings
unfern und ihren Bedandten, audy circa
modum realis prafentiz, ein unendlicher Uns
terfchied ift. gerner ſcheint der Herr
Derfafler,mit feiner @el abniß zu fagen,
BE ER
n da er zügiebt
—8 und hauptſachlichſte — dar⸗
p
“obeit des Pabfts fer, fuchter jedoch der
ee en hr chen, indemer
vorwender , zu Erhaltung des Seiedeng
Ay fichtbares —— ur unentbebpe
das in geiftlicyen Streit - Sachen
©tillefand gebieten koͤnne. Aber wir
Bönnen nicht ſehen wie es , DAB dies
fee Da ee üfche Pebft
Verfaffer fagt,
wvode ·
efelbe ausüben? oder wird n
erdurch den Weg zur Den
wer machen, wenn man den
e folche Gewalt würdlich in
_ von Vereinigung ber Religionen. org‘
Außer!
ern
Seietcben 252 Ace Pic BDc km tein
fihrbares gen oder
—— Cm Ener. Es ae u den
der Herr Verfaſſer an⸗
fiber ‚30 Verweilen. wie De ee
inen fo feemden Glauben haben
man meine, noch unterfepiedliches 30 .
gen; Allein,esiftobnedem bekant
nug.wie weit bißher die Verminderung
ihrer Haͤrte gegangen, und © wie ie en
Grund fie zu baben pflege,
— wir ums Sartre die trade Dia
uffen,
ir Bons —e kr er
nicht in den Sändengelaffen bat nergle
chen Verfahren noch iego mie
trieben voird, die A bu ige
ungen bereben laffen,
un -
Fortſetzung der Nachricht vonMr.Be-
noift Melange de Remarques song
Mr. Toland,
Er Anfang zu diefer Materie iſt im neun.
zehenden Theile diefer Actorum p.607.
—A ausführt war Bire
5 dasjenige a ,
wenoiſt wider .Tobanbe aeftzn Traciot, Adeili-
se 4 2. : damen
Ichen das
ondern bloß fagen, ed mürde ſolches dem
Denoift leicht zu ertveifen ſeyn wenn die &ı
sung der Sache auf die Ftage ankaͤme ob
üllung der Pflichten, welche man in einer
slie zu beobachten bat, vom der Furcht v
UL Remarquescontre Mr. Toland. 961
Bon feinen Abfichten urcheilen und nach ber Liebe
mit ihm verfahren koͤnne, wenn man folglich)
nicht fagen wolle ‚daß er oles ouf Umwerffung
Der Religion abziele. Denn dasjenige Gute,
zus noch iin dieſem Werckgen iſt, wird durch Die
t feines Bortrags ungemein verdundels, und
gleichwol find die Anfäle wider die Religion
auch fo ſchwach, daß ein wohlgegründeres Ges
muͤth ſchwerlich dadurch wird wanckend gemacht
werden. Herr Wenoift folge Tolanden aber⸗
mal Schritt vor Schritt, und da fich dieſer bald p-163.
anfangs Ciceronis Bekaͤntniß zugeeignet , daB
ex nicht gefonmen fe, bey vorgenommener Cur
des Aberglaubens, der Meligion Schaden zu
hun, will hm unſer Autor nicht recht glauben,
Daß diefer Ausſpruch des gelehrten Herden vor
ihn gehoͤre. Er zeiget ihm demnach erſtlich gar
voeieläufftig, daß dee Det aus Ciceronis L.1.de
Natura Deorum gar uicht zur Sache gehöre, in⸗
dem weber der daſelbſt redende Cotta noch auch
Cicero ihre eigenen ‚fondern mur anderer Leute
Sedancken von dem politifchen Urſprunge der
Meligion fagen, Den andern Ort ausL.2.do
Divinat. nimmt Herr Benoiſt zwar an, und haͤlt
Das vor eine gar begreiffliche Sache / daß bey ei⸗
wer Meligion im deu Außerlihen Stuͤcken es . .
Sottesdienfis allerhand überflüßige, und aug
Aberglauben oder Jerthum eingeführte Dinge
ſeyn Eönten ‚bie aber deßwegen eben nicht were
werfflich wären ‚noch der Bank ſolcher Reli⸗
@lon In fich (badyten, Doc [hide fich im übrigen
Käseronis Eifer der dem Roͤmiſchen Gottege
dũ ron Beralehen Bere ne
uns
294
Fre —
Zeugniße heydniſcher Scribeuten
ibern des Strabonis angeführt wo
m Huet generheilt,er habe mir groffe
jfeit von Mofe und den Juden ge
non Kun nik
II. 'Remarguer comre Mr.Toland_ 563
dielleicht auch in den übrigen Stellen, wenn eine
nach der andern unterfuche werben folte, viel
Schwäche finden wuͤrde, wohin das Zeugniß
des Sanchoniathons gerechnet wird, den Herr
Benoiſt nicht undeutlich vor eimen falfchen
Geribenten eusgiebt. Er ſtellet hlerauf einen p. 174.
weitlaͤufftigen Diſcurs von Erbauung der
Stadt Tyrus an , welcher wider Bochartum
gerichtet fenn fol, der L. Il. Geogr. S c.17. dem
bemeldten Sanchoniathon gegen Scaligeri Ein-
wuͤrffe vertheidige,umd gemeint har,esfänne dito
fer Phöntcier,den man in Gideons Zeiten ſetzt,
gar wohl von Torusgeredet haben, (als woraus
ihn eben Scaliger verdächtig gemacht,) wenn * --
man nur Palztyrus verflünde, wovon auch Joſ.
XIX, 29. die veſte Stadt Zor anzunehmen ſey.
Denn Here Benoift meint , es wären anges-
zogene Worte nicht von dem erſten Verfaſſer,
als zu deffen Zeiten Thrus noch nicht erbaut ges
weſen, fondern von denenjenigen hinzu geſetze
worden, die nach befchehener Erbauung felbige
Zheilungs » Regiſter abgefchrieben , ſintemal
diefelben erft zu Davids oder wohl gar nach Gar
lomons Zeiten aus der Stiffts⸗ Hütte oder aus
dem Tempel ans Tagesticht gebracht worden, als
woſelbſt fie biß dahin verborgen gelegen, weil die
Kunſt zu fchreiben oder gefchriebenes zu leſen
noch nicht gemein geweſt, und da habe denn der
Schreiber, die Grängen des Stammes Afer des
ſto beffer zu bezeichnen, nöchtg erachter zu mel.
den, wie ſich diefelben biß an den Ort, wo zu fiel
ner Zeit Tyrus geflanden erſtreckt. Zum tee
wigften Hält er Davor / daß mi du get vefke
4 I. —— um
tadt hinzuge
ıbedente ‚und
könne, SE
—* er
‚Srael feinen di —
x u werden, daß die Sidonler ——
——
a re
den Schluß macht, ——
icht⸗ lei "in Gldeons
t, von Tyrusale
Peer hecre nn %
ch nicht einmal befant geroefen. *
nig hält Herr rare
Tanethos , und da man fi, etwa
laubwürdigfeit wegen, auf dag Anfeher
TII.Remarques contre Mr.Toland. o6F
Syncellus anders als Eufebius, diefer anders als
Alricanus, und der letzte anders als Jofephus erd
läre, und wenn man des berühmten Marshams
Deutungen anfäße , würde man nicht wiſſen,
warum nıan Jofephi feine diefen vorziehen folle,
Auf gleiche Weiſe müffe man auch die Beweth p. 193.
thuůmer des Chriſtenthums betrachten ‚die Huet
von den fabelhafften Säulen Scrhs ‚ umd ber‘
ohne Zweiffel erdichteren Hiſtorie des Ariftex
won den fiebengig Dolmetſchern w
Es entſchuldigt jedoch Here Benoift Huedum,
daß er in Häuffung fo vieler Zeugniſſe, darunter:
fo viel untaugliche zu befinden, einmal der Art
der —e areas Kg dee
wa| eligion auf eben diefe an;
— hernach derWeiſe feiner —*
bensgewöffen gefolgt. Indeſſen ſey ſein Wert
fo wohl wegen der groſſen darinne erwleſenen
Seleßrfamteit, als auch megen vieler guten Sa⸗
chen zu loben, wovon er zur Probe fonderlich die
Deutung der prophetiſchen Stellen im A. Teſt.
anfuͤhrt / darinnen er jedoch wieder übel gethau
findet ‚daß Huctius ale Gehelmniſſe tn der Val-'
gata geſucht, welche weder einen Süden noch ti⸗
nen u —— eng
a h gen Aus . 186
kommt die Reihe wieder an Tolanden, dem a 8
übel geſprochen wird, Daß er auseinent fo weit?
läufftigen Werde ſich nur einen einigen Det zum
Wieder! / und noch dazu feher
Fiese he
eligion fondern nur don feiner.
— ⏑⏑—
prung ihr
tet une. He. tif
beym Diodoro «| en nie
ite — das gemel f
en Wunder von ihren ſctzgebei
arhaben, ohne daß dleſe Schuld
und zum wenigften müffe man fie
:offe und berühmte beute halten, I}
h der Zeit: Rechnung nach fehrg
e heydniſchen Gefekneber ‚mie fie
TIL. Remargues contre Mr.Tolend 967
Es tönme aber doch das Haupt » Werd auf
Strabonis Zeugniß an , welches ſich Toland fone
derlich zudiutze zu machen feine, Hler merckt p.rgz,
Kerr Benoifi vor allen Dingen am, daß ‚wenn
gleidy Strabo den Judiſchen Staat Übel vorges
fellt/ man ſich doch nicht fo wol an In ‚als an
Bsjenl je zu kehren habe / die den erſten Rang und
ſem Voicke behauptet und felbiges norge
dig beſſer kennen müffen, wobey er ſich mit
alım echt gegen Tolanden bloß auf die Regelu
einer wohlgegründeren Hiſtorle und nicht eins
mal auf die göreliche Eingebung der Mofalfihen
Griffen beruft. Niernehft aber macht er F p.195
mod) überhaupt wegen des Glaubens / den Stra«
50 in diefem Punct verdient, folgende Anmere
ckungen, daßer 1. ein Relfender gervefen, ——
—— geſehen/ und nicht Zeitgehabt, ald
[es gat zugenau zu@fundigen,2. RR er dle'yde ,
den bloß nach dem Zuffande betrachte;darinne fig "* '
feiner Zeit gervefen, und nach deinfelben ſeht
—E die alte Beſchaffenheit ihrer Republic
rate 3. daß er felbft bekenne, wie er vieles
andern Scribenten nachſchreibe, 4. daß er fidy
lange In Aeghpten bey dem Stadthalter Corn.‘
Gallo aufgehalten, bey den Aeghptiern aber
vermuthlich nicht viel gutes von den wen,
— — — —
Scribenten/ —5 Pens der —E
ſches Borgeben getouft, fol
Serwworffen „oder verkleinert, —8 die
. — — —— laſſen. nn
4 engl
v
lungen erläutert, die man den &ı
chls von ben Saracenen und Tuͤrck
von den Albigewfern welß gemach
letztern infonderheit ale vor Aus|
* Ras Admenlnan Minaamaa nenn.
III. Remarques contre Mr.Toland. 969
tabo von dem durch Mofen abgefchafften Gös
adienfte fage, worinnen ein warhafftes Lob vor
efen Propheten enthalten ift, weil ausdruͤcklich
a ihm bezeugt wird, daß er die falfchen Ein«
Idungen der Aegyptier und Griechen von dee
ottheit widerlegt und Deutlich gewiefen habe,
ß man diefelbe unter feinem Bilde vorftelen
une. Hierbey tft infonderheic zu betrachten,
‚8Strabo jagt, Mofes habe vernünffeige $eute,
pe den unwiſſenden und blinden Pöbel, von
ner Meynung überzeugt ‚woraus denn erhel ·
‚daß ihm diefer Heyde zugetraut, er habe feine
sache durch tuͤchtige Gruͤnde getrieben, und ſich
ihr bloß auf eine uͤberredende Beredfamkeie
rlaſſen. Toland fucht einigen Vortheil dara
we, daß Strabo das Juͤdiſche Sand als einen un.
ichtbarn fleinichten Boden befchreibe, da hin⸗
gen in Mofis Geographie nichts als Frucht⸗
rkeit, Milch und Honig Fluͤſſe enthalten wä«
a,jene Beſchreibung aber mit den Nachrich⸗
» derer heutigen Reiſenden überein kaͤme.
s hätte aber wohl Achtung geben follen, dag
:abo allein von dem Bejirck um Jerufalem
ve;der in der That mit feiner Beſchreibung ein
fft,davon aber inder heiligen Schrift, wenn
vom gelobten Sande reder,nichts zu finden,
j auf die Zeiten Davids, da die Sebufiter zu
E aus dieſer Gegend vertrieben worden.
enn man nun gleich diefen Strich unfruchte
: bleiben ließe, fo wiirde doch von dem geprie⸗
en Segen des Juͤdiſchen Landes nicht mehr,
ungefehr eine Hollaͤndiſche Meile in. die
mde abgehen. Man braucht aber auch dier
Deutfche AB.Er. XXII.th. Si |
P-209
tyungen! 0
oden mit Gärten,
Igigdurharheitet ge
—— en
man hau
dergleichen aber nichtmehr finder if di
ll des Landes durch Vertreibung der?
r, und Zerftörung der mächtigen Std
weiben, welcherlen Erempel man bp
au Eiaaulane manbamahmama
- m. Remarques vonre Mr. Toland, 971
am Kındeen vor die gröfte Schande gehalten,
und fich ber diefes fo haͤuſſig in fremden täne
niedergelaffen, daß man deren faft im allen
ſadten Römiſchen Gebiets gefunden, welchem
üngeachtet doch zu Beſitzung und Vertheidi⸗
gihreselanen Landes noch genug übrig ges
fieben.‘* "Sterzu kommt endlich die Meuge pa.
Berer im Juͤdifchen Lande befindlichen bewohnten
Staͤdte da ben am ih — un
acht aufbringen till, daß alle im Bud) Joſua⸗
Bean Piäte groffe Köntgliche Reſidentz ·
Siadte gewefen/ ſondern er berufft fich nur auf
he Zeugniffe — Scridenten , wel»
che melden / daß zu der Romer Zeiten felbiges
Sand mit bewohnten Oertern faft gantz bedeckt
Kwefen. eis aber bemerckt er an Strabone,
daß diefer Scrtbent von den Juͤdiſchen Aritle
quitaãten nicht allzu wohl unterrichtet müffe ge⸗
weſen ſeyhn, da er vorgegeben, daß Mofes feine
eure gerat es Weges an den Ort gefuͤhrt wo dee
Tempel erbaut worden / da fie vielmehr faſt vier
hundert Jahre Meiſter von dem Sande geweſen,
Sss 2 ehe
* Unfer Herr Autor fucht p. 209. die Warheit deffen,
was ung die Hiſtorien von den alten Jüden diß⸗
falls berichten, aus ihrer heutigen Anzahl zu be⸗
weiſen da fie fich faſt in alle Theile der Welt auge
gebreitet. Adeın diefer Beweiß doͤrffte wohl eine
gar ſchwache Stüpe feyn ; wenn mir erwägen,
daß ein Volt fich bey einein geringen: Unfange:
unglaublicy vermehren könne , wie mix an dem,
. Urfprunge ver Süden felbft wahrnebiken,, bie,
gang in rep Secliszu einge Meuge bo
viel Hundert taufenden \ettoachfen, nfarge
lich aus etlichen ſiebentzig Serlen dehohboed ·
s deucht nicht
iterſuchung zu gar nichts diene, 0
1b Dadurch bewelfen wollen ‚mie en
n Abraham und feinen Nacfomm
ien Verheiffungen bloße Mährge
zw doch von den Juͤden keineswegt
m
ton Finnen nstason marden
„Ul.Remerques eanıre Bir.Tolmmd, 93
ſoiches darum vorgegeben ‚damit fie aus ihrer
Eriöfung ein göttlich Wunderwerck machen
möchten, foift doch twohl zu bedencfen , daß fie
auch Diefes nicht aus Ruhmbegierde Fönnen er⸗
dichtet haben, weil fie hey aflen dieſen Wohltha⸗
gen GOttes ihre eigene Widerſpenſtigkeit gegen
GoOtt am wenigften verſchwtigen. Sucht ſich
‚aber Toland damit zu behelffen daß die Iſraeliten p. 217.
“durch Lange der Zeit und Ihren Aufenthalt ir
"Aegypten, endlich zu Aeghptiern worden „mie
‚man die nach Engelland gegangenen Sachſen
"and Normäriner nicht mehr nach ihrem Stam̃ ⸗
Dahmen, fondern Engelläuder nenne, fo wird er
don unferm Seren Werfaffer auf die beſondere
Eigenfchaffe der Juͤdiſchen Nation gewiefen,.
welche dar inue beftehr,daß fie fi mit feinem an ·
dern Volcke vermiſcht und ftetsdie Kennzeichen
elner genauen dbfpnberung bedaͤlt, wie etwa
‚heute zu Tage die aͤberall zuſtreuten Juͤden doch
Juͤden bleiben, ungeachtet man fie nach den tin
terſchiedenen Lindern, darinne fie Sa
eilen fan. Da mannundiefe Sorgfalt ,fid
abgefondert zu halten , an den Süden wahr⸗
nimmt ‚fo bafd fie nur ekiogs zu bedeuten ar
"fangen, hat man auch nicht Urſache zugweiglelg, ,
daß es eine von ihrem Ur ſprung augeerbee Ge"
wohnhelt / ſen ‚und von ihnen auch in Aegynten
beobacheit Soorden ‚zumal es ‚wenn man Mo
glaubenwill;gar nicht wwahrfheinlich IR; Rafik
Aegyptler, denen diß Volck ein Greuel war ‚fl
Fi —5* ge — Thland p219,
eine fih,auth mit feine) djänen Worten. u
ſciagen , wenn er — daß pᷣ
Sos 3 ya
er fie RN boe Bo h
mnt, da hingenen Die Sracliter bon alle
ebelt nichts gehabt, fondern alles dem
ı gute gefommen. Toland will ung Ü
it, daß die Iſtaeliten mehr als pter hı
Ul.. Remarques contre Mr. Toland. 97%
tänd Normänner, nachbem fie mit den einge
genen Engeländern ein Bold geworden,
ch ihre Sprachen unter einander vermiſcht har
m So hat aud Toland nicht Ueſache, den p.223.
iszug der Iſtaeliten aus Aegypten einen
claven · Krieg zu nennen. Denn ungeachtet
Juden ſelbſt geſtehen, Daß fie unter der Aegh ·
ifchen Dienſtdarkeit geſteckt, fo iſt doch zwi⸗
ıender Empörung rechtmäßigerSclaven,und
Rettung eines anı ſich frenen,aber mit Gewalt
terdruͤckten Volcks ein groffer Unterſchled.
Jean ferner Toland darum mit fo groſſen Ei- p. 226.
t behauptet, daß die Juͤden viel fremde unter
bachakt, damit er feinen Strabonem Moſi
gen ſetzen möge, hat er nicht bedacht , daß
u eben diefes geſtehe, und wird auch nies
and läugnen ‚daß nach geendigeen Banane
ſen Ge! ngniß ſolche Bermengung fih
ehr als vorher geäußert. Darinne aber hat
unrecht, daß ex unter die Juͤden auch die
hner aus Gallida ünd die Samarkiantr.. ., 4
pr da er doch ale folen , daß Balılda in
5 — undderen eines von vielen
Sean Eher genen, mic denen bie af
4
plichen Juden feine andre Gemeinf
als den Beig —e ùY t Die
taner aber von den Juden niemahis vor =
Terfannt worden. Belangend aber die frem- p.228.
Familien, die ſich unter den Züben
ıleen, und Doch von den Patrlardden niche
Rent, Sat man wo ih acht zunehmen, daß
* an — gemeines ge⸗
gewobrat / andre
@u4 Nahe
— —
Pe idee dai
an; habe 1
ermengung jedoch
&, nicht zum Macht i
|: —
it entſchu
if [gute
war , als wenn Ti
ing die fonft gar mich
ıekumd der Würde
be thun wollen , Woorfemnen er abı
-fößt, indem es doch die beftändig:
t unſerer Rede mit fich bringe, daß,
is von einen gantzen Volcke oder ei
ashlunn Puma (Paolekne wie wait ned
M. Remarques contre Mr. Tolend. 977
url 10
nicht war; als unter den Abend » Läntern,* byy
den Süden aber infonderheit der Zufland der
Knechte bey weiten fo harte und deraͤchtlich nicht
geweſen, als anderwerts. Wie nun aber der P238-
"Urfprung von Familien in einem Volcke daffels
be weder berühmt noch verächslich machen fan,
und der Kuhm einer Nation vielmehr von den
groffen und fonderbaren Begebenheiten, daran
es Theil hat, herkoͤmmt; alfo iſt Feine der dIB-
falls die Juͤdiſche weichen dürffte. Ihte Air ⸗
fonderung von andern Bölcern ‚diefonderbare I
Beſchaffenheit ihrer Religlon und Sitten, die
smfägliche Vermehrung ihrer Zamtlien,ihre he⸗
ſondern Glüds » und Ungiide- Säle cothaͤl⸗
gem lauter Merckwuͤrdigkelten. Ihr Alser-
shum fan ihr nlemand ficeitig machen ‚gegen die
Aſſyrer und Roͤmer haffie zwey entſetziche Krie ·
ge geführt, und auch in ihrem itzigen Elende ver⸗
dient ſie noch wegen ihrer. Menge und wegen der
groſſen Reichthůmer / ſo fie befige ‚In Betrach ·
tung gezogen zu werden. Eben ſo wenig Glau Big
bemverdiener ferner Zoland, wenn er von Mofe"
vorgiebt , daß er ein Aeghptiſcher Pritſter und
Regent von einer Aegyptiſchen Proͤpintz geiye-
ſen welchen Vortrag man mit einer bloßen Vit ·
neinung widerlegen Ban; weil Tolant gar nichts
v .. Br N |
US E6pAtte jedoch Heredennffl den Dei wahl
‚auffenlaffen mögen, tem er daher nimmt ;daB!
die Morgenländer,'eiwe Ehre daraus 7
nen ben Ride nnd cn Äbnkihtten
SE a
ten Sclaverewg
en, der, wie?
s ehren nur von elle:
er feine Schriften , und nur die !
ichöpffung feldft gelefen, muß een
tftehen,, od fennen | daß dal
PR
Ih Remarques contre Mr.Toland. 981
häuffigen Eeremonten fo viel Beſchwerung ge⸗
Babe, als die Juͤdiſche Moſes auch, indem er den
GSotzend tenſt ben ebens⸗ Straffe verboten, wohl,
nicht allein auf feine Laͤcherlichkeit muß geſehen
haben, als wodurch fonft eine Sache fo ftraffbar _
nicht wird. Uber dem aber wird wohl der Dias.
suralifien Meinung nicht viel weniger abges.
ſchmackt und ungereime ſeyn, ale der Goͤtzen⸗
dienf,wenn man nur betrachtet,mje lächerlich ed:
fen daß der Menſch / der felbft einen Theil von der.
Welt ausmacht/ die GOtt feyn fol, in Werche
ruug ſolches GOttes fich ſelbſt mit verehren mie.
fü.__ Es müßte ferner Mofes, wenn ex ſich
aifflßgen wollen ‚nicht verftanden —ã
mit dem Naturaliſmo nichts beſſer
als der ögendienft,*inmaffen denn ne
tige Heyden die Verehrung fo vieler Gottheiten
damit entſchuldigt, daß felbige nur verfchiedene
Denennungen eines einigen Gottes wären / den
fie'ausdrädlih die Natur genennt. Wenn p · 258.
Toland von dem beſchwerlichen Gottesdienfte
redet, der den Juͤden aufgelegt worden, behilffe
er fi mit der Auslegung , die Spinoſa über E-.
zech.XX,24.25. gemacht ‚daß nemlich das Co
remo⸗
gI Benoifthat es davor angeſehen, als ob To ·
"om auch hierdurch feinen er vonMößd Na.
euralifmo behaupten wollen ; Allein wenn man
‚Zolanden felbft liefl , fan man ſolches nicht fin.
FH geflalt er von "diefer Materie nur darum
ndelt,meil Strabo gelrieben Möfes habe ſei⸗
In Ide — —8 Gerste
‚geivefen, —
bie — Desk 2
Handensweibt, weggklaffen.,
a
innen, obsleju fe \ ‘3
ben Yüden, die alle:
a! rl lm
nenjeuigen. Belt
n Traumen und ihrer
en wollen. Wie denn Platonis €
nderheit die Freyheit mit einiger !
träumen, welche fonft bey den Hey
ein war, ziewlich enge ingeſchraͤnck
In. Remarquesconre Mr. Toland. 985
Ter Propperifgen Gaben zu halten pflege,
—* man in allen Traͤumen, die Moſes
ehle ‚daß felbige nur die hauptſaͤchlich anges
naden, denen fic wiederfahren, und wenn Mo»
obgedachter maffen gelchre , daß rechtſchaffe⸗
eute auch amderm zu gute traͤumen folten,
Iedeer ja ſolches felbft einmal gethan Haben, *
leiser befchwert fich Toland , daB Moſes nie: P- 298
ads die. Kennzeichen geiviefen, daran man die
ttlichen Träume von andern unserfcheiden
jgen. Aber erſtlich hat er ſolches nicht Ur⸗
ihe gehabt, wenn er in der Meinung geſtau⸗
n, bie ihm Strabo andichter, weil er auf ſolche
zeiſe glauben müffen ‚daß alle Träume von ei
m Urſprunge, nemlich von dem Faro , oder
. Schick⸗
übereilt Benoif i Den
— And Se 5 Mo Schriften rein
räume fo befchaffen , daß fie groffen Teils auch
Kor andre gehört. Nur ein Erempel anzufühs
sen, deſſen fich der Herr Autor ſelbſt bedient; fo
Sräumte ja —E 5 aan,
jungen vo! m r⸗
—8 anche — —8 Molke Ber:
Selina nicht feine Perfon allein,ja,tvir wollen
mehr fagen, nicht einmal ihn hauptfächlich
angiengen, fondern erfi bey feinen Nachkommen
fehr lange nach ihm ihre Erfüung erhielten, und
bagheiltja vor andre geträumt. Hernach wir«
de Sırabo aufden Cinwurff,der von Mofe ſelbſt
jemacht worden, unftreitig anttworten, daß Mo⸗
ar ein rechtſchaffener Mann, aber vieleicht
Dip von gedumen geben können, Die er
ET Br N”
go M. Remargusseomere Mr.Tol
Schick! re — ma
uch alfo anfieht , wie cha die Chrij
tüffen, ſo fan man wa
ven Unterſchied mi 2
In Zweck nur gei en
icht aber von ihre
bzugebem, ——
vMofis Zeiten die
und ———
itliche ordentliche uud auſſerocden
cht befant geweſen / maſſen fie erfi
Rißbrauch der Träume aufgefomm
nem feglichen eine befondere Deutu
id ihre Auslegung zu einer Meg:
unft zu machen angefangen. * Di
5 Mofes diefe Kennzeichen verſchn
sch lange nicht , da man deren kei
TIL. Reinarguesconere Mr.Toland. 987
:odet, die keiner weisen Erklärung bedurffte.
lderhaupt, ſcheinet die Frage nach demeldten
Rennzeichen, wiefle im A. Teſtam. ausgeſehen,
jantz unnutziich. Denn was hilfft es uns zus
offen ‚woram die Juͤden ihrer Träume Gott⸗
tchkeit erkeunt; genug ifts ‚daß uns Nachricht
pegeben worden , wie fie göttliche Träume ges
Yabt, da wir ung denn / wofern wie GOtt nicht
pans verläugnen,, ſchon einbilden können, dafs
ich diefelben an gemiffen Merckmahlen
geöuf
ist. Enudlich weiſt Herr Benoiſt Tolanden auf p. 293.
Jeuteron. XVIII ‚21. 22. eofl.Jerem. XxVIII, 9.
m die Kennzeichen der Prophetiſchen Träume
tach erfolgteroder nicht erfolgter Erfüllung dee.
aveiſſagten Dinge angegeben werben und habe
san da nicht eiazuwerffen, daß folchergeftale die
entezu Beveſtigung ihres Glaubens eine allzu
ange Gedult vonnoͤthen gehabt, weil die Unge⸗
ult niemabls eine Tugend ſey. Wir wollen
der mit kurtzen erflären,, was wir meinen, daß
es Herrn Autoris Gedancken dier fen / oder
orauf zum wenigſten nach aller vernuͤnfftigen
!heiften Ubereinſtimmung das Haupt⸗
hlommen muß, wenn man weiſen (ol, daß dieſs
me Zeitlang daurende Ungewißheii von dee
Jörelichfeit einer Prophezeyung niemanden
dade. Erſtlich iſt zu mercken, wie unfer Here.
utor p. 314. erinnert, daß diejenigen Prophe⸗
yungen, ſo zu Beftätigung einer falfchen Lehre.
gebracht werden ‚niemanden aufhalten koͤn⸗
na, weil fie eben deßwegen ſtracks zu verwerffen
. Be aber heruach Die andern, bare .
ne kaufftige Dinge geweiffagt versden ‚fo hau⸗
j za DV
8 III. Remarguessconire Mr:Toi
Im fie eutwedet vom, — ©
m goͤttlichen
v um die Wahrfeit der
——
verlohren, dm
ſich indeffen aufalen —
rcuen durffen. Endlich bemercke
elches Herr Benoiſt nicht gerham ,
m angsgogenen Orte unter dem, w
eten vorher fagen, und aus deffen
an ihrer Offenbahrungen Goͤttlid
n ſoll, vermurblich auch die Wu
IT. Romarques contre Mr.Toland. 589
Ddoch unfer Here Aucor nur vor ſolche hält, das
Durch die Träunienden zur Aufmerckſamkeit ud
‚genauer Unterfuchung der Sache bewegt were
den, Dahin gehört, daß ein Traum und bie
darinme vorgeſtellten Bilder ordentlich und nicht
‚unter einander geworffen ſeyn / daß fie einen leb⸗
hafftigen Eindruck tu unſer Gemuͤth machen,
‚amd die Einbildungs · Krofft gewaltig bewegen,
welches nach der Aumerckung unſers Herrn Au-
zis geſchieht, wenn man in dem Traume entweder
eine aufferordentlihe Stimme gehört, oder febe
rrliche and hohe Bilder fieht, Die etwas maye⸗⸗
fches an ſich haben, dergleichen fonft ordent⸗
Udtm Träumen nicht gefunden teren.
ſetzt Here Benoift uͤber diß moch diefe Chata⸗
«tern hinzu, daß ein Traum ſich den ——
den etichemal auf einerlen Weiſe vorſtelle/ und
daß man uͤber dem Traum gehling und mit fo
derlicher Bewegung erwache, ohne daß man
Davon Urſache geben koͤnne, folche Bewegung
auch noch eine gute Weile nach der Erwachung
daure.* Es glaubt ferner der. Herr Berfaffer Pr 33.
Tet 3
tt de
'w E8 gehören allerdings dor den Träumenden,
wenn er non dee Goͤttlichteit feines Traumes ſoli
Übergeugt werden, andere Kennzeichen ‚ale vor
- die, fo den Traum jenem halten
wirzum weuigften, aß bie Träume im fi. Zibe
:_ fange, davor, daß die Empfindang des Traͤumen ⸗
den auf eine gang beſondere und folhe re gu
rühre werden, dndumapen Märich überjcugtider-
den, e@fe: ein göttlichee Tsanm,ungeahitreaan
zu *3* —— — ‚ber Sache
mit inget ‚nicht ſageatan,
“. ee Et" —8
t
o Im Rernärgnes comme" p)Tola
———
W
Racht gen gemaß ſey ünmitrelbar
eg, 7
ſchen Beift empfangen ale auch der
el beftärige, ver ausbriichlich"dreperl
t görtlichen Offenbahrungen von eina
efcbeide, darunter zwey ‚nemlich die €
id Träume durch cörperliche Bilder
1, bie Dritte alſo welche bey dem drop!
TIE Remargues contre Mr. Toland.: 99t
man aus etlicher befondern Perfonen Begeben ·
Beiten,ben derer Geburt etwã der Himmel fo oder
fo aeftanden , hernach allgemeine Regeln ges
macht; alfo auch dieſe Kunft, von einigen Traͤu⸗
men, derer in der Schrifft gedacht wird,entfprofe
fen. Nachdem er diefes weitläufftig —8 PS
folgert er endlich daraus, daß Toland dem Stra-
boni groß unrecht gerhan ‚wenner ihm yutraut,
daß diefer Heyde in obangezoguen Worten Mos
fie Abſehen volllommen efrarhen, indem eben
‚aus Mofis Erzehlungen bey den Heyden hernach
die Meinung entftanden , daß die Träume den
Menſchen durch GOtt zugeſchickt waͤrden
Wofern man auch etwa ſagen wolte, Baßbieje p. zu6.
nigen /die olles was fie bey den Heyden finden,
vor Nachäffungendes Mofatfchen Geſetzes hal⸗
sen, ſolches nur ihren einmal gefaßten Gedan⸗
den zu Liebe behaupteten, da man im Gegencheil
wohl muchmaffen Eönte, daß Mofes alle feine
Anftelten aus fremden Religionen genommen,
‚und nur dasjenige weggelaſſen oder verändert,
was ihn undienlich geſchienen, welches abfone
derlich der gelehrte Eugellaͤnder Spencerus auss
machen wollen ; fo antwortet Herr Benoiſt bare
auf: dag man, zwar in Sachen von fo groffen
Alterthum nichts anders chum, als
Eönne, diefe Muthmaſſungen jedoch gar wohl
auf den Beweiß den man in dergleichen Dingen
brauchen Fan, gegründet werden möchten, und
daß Spenceri Meinung weit unwahrfcheiglichee
fe9 , als feiner Widerfpeccher ihre. Er ſagt,
Spencer beruffe ſich auf lauter ungereiffe Zeus
zug ga
2 TI. Remargues come Mr Toläm
— —— — ——
n darunter der tauſe
ich Moſe geledt, es ihre Zar
uter jerſtuͤnmelten ‚übel a
n und abgefchriebenen, od u ur
et verfälihten St
it überall feine Ri ——
ıch betschfen, warum glaubi
1d güftiger (gm follen / ols die Schr!
den, In Summa man werde,
Schivferigeitun — toficder
tn und Huetio Einwürffe
inner, weil der eine in Erhebung Mr
ſe gekuͤnſtelt, der andre gar zu ſorgſ
ühr ſey, ihm alles abzuſprechen, dat
emand zu laͤugnen begehre, daß Moſe
hiedenes behalten, fo zu ſeiner Zeit im
nt ſchon gebräuchlich gemwefen , weld
IL. Remargeseomre Mr. Tolmd. 993
fftigen ſucht. Von dar kommt der Herr
tor wieder auf die Arten der goͤttlichen Offens
Peungen, und weiſt gegen Toianden daß die · p· 336-
zen im A. Teſtam. nicht bloß in Träumen und
uzůuckungen beſtanden ‚fondern noch eine Ark
veſen, nemlich die Gefichter, welche mit be⸗
ldten beyden nicht zu vermengen ſey. Den p. 337.
iterſchied dieſer drey Arten findet der Here
itor darinne, daß bey einem Traume die 1
chrifft allezeit zu erkennen gebe, wie dee Traͤu·
mbe eingefchlaffen geweſen, zu einer. Entzie
mg gehörten allemal fehr heftige Bewegin
u; dadurch der Menſch tn einen Zuſtand ger
th, wobener zwar wacht, aber doch fich felbfk
che fuͤhlt imd erkennet / wozu Blleams Worte
Tees Nün.
Wenn hier die Srage von den Gebräuchen ifi, Die
gm diſchen Gortes dienſt gehoͤren und in dem
remonial Geſetz verordnet worden, fan mal
wodhl auf das Alter der Moſaiſchen Gefege wenig
Staat machen. Denn ungeachtet dig Nachricht
von den Ceremonien der Aeghptier und Chal⸗
dãer nur aus folchen Beribenten fan geholt ters
den die viel junger ſind als Mofes; fo Mdoch ein,
Mal gewiß ‚daß diefe Bölcker ſthon vor Mofe ge⸗
wiſſe Gebräuche gehabt, und warum PA mar
bern nicht fagen, van Mofes auf ae
——— Abfehen auch in beſondern Um⸗
fänden gerithtet? wenn dabey nur in acht ges
nommen toird, daß er diefelben alfo angetöendet, .
bamit feine Sfraeliten ihrer zum Abernlauben
a Oi
ma man al ie
Senberlicteiten im eremonial ek,
——
er! I
uß,die gröflen Theil ungereimet find.
* N. Romarguensonne Ar. Toland,
OmKK IV, 4.16, und Pauli Bet: inne.
Ih: 3. angeführt werden. Geficter abı
ein Mena, der wedsrehigefihlaffen not
Lihgehrachtmanı
dentůcht Dinge Senf en feet nn no
—— —* der ordentlichen
at xiu. ——
en, i«
Hu, ————
——
in
almit — der —— —
ad leider fih mit
deren Einrichtung viel
ß es Mofes der göttlichen Weltühr
a, wenn er dergleichen Ojfenbakrungener!
a wolle, Denn es ſieht Herr Benoift I
ipubftc vor eine unter goͤttlichet Aufficht
nde Democratie an, da vor aefchehener
TI. Remargquesconire Mr.Tiland. 905
en Ex bemerckt nur, daß Toland,fo ſehr er ſich
ich zu verbergen fuche,nichts deſtoweniger alles
ifſStrabonis Jeuguiß hate, und dirſer vielleic
bes, was er imfeinem verſprochenen Traitede
der Supifchen Republic zu fagen in twillerns
ıbe ‚am kraͤfftigſten werde beftätigen müffen;,
waffen er itzo nicht umdentlich won der erkläre
wStele diefes Heyden Gelegenheit nehme, zu
haupten / dah wie mon alles / was das A, Teſi.
m GOttes Umgange mie den Menſchen ſage,
LTeaumen machen koͤnne, alſo dieſe gange Ofe
wbahrung nichts anders als ein politiſcher Bes
ug geweſen, deffen ſich kluge Leute zur Be⸗
xrſchung des Volcks bedient. Denn ſonſt
liede er nicht aus den Exempeln aller Woicker
eſe Art,das zukuͤnfftige zu erforfchen, erwieſen,
ad hernach ſelbige widerlegt / oder aber das Ep⸗
hpel Abrahams mitten unter die Heyden gefeht
iben, Die nach verrichtetem Opffer fich auf die
elle niederlegten und Träume erwarteten tvenn
"nicht damit zu etkennen geben wollen, daß alle
eſe Erempelvon ehnerlen Art waͤren. Toland P-35is
tefich ſehr lange mie Cheeronis Beweiß aufge
diten, dadurch dleſer darzuthun gefrachtet,daß
Fletne Traͤume gebe, die von uͤbernatuͤrlichen
tuchen herkaͤmen. "Drum ninmnt Der Be⸗
A Denfelben end or ſich, und will fehen, was
wa thum fegn. (Er bemercke anfänglich,
Keen einer ſolchen Secte von Weltweißn
gethan gewefen, die nichts bejahet oder vernehs
Fear Babe age ae äh,
— / N — maſte
Tan bus ee — * *
.
6 ln Rewirquereonmeitr.Tolsnd.
imden Träumen geredet, zumel man wieleicht
uthmaſſen fönte, daß Cicerodiefe Gtuͤnde wi ·
wdie Bedeutung der Träume, (wie er ——
tchtſamer Dann im Ungläc gewefen, )
um hervorgefucht; banılt er —
mmöchte, weil er am ſich die
hlt, ſich wor denfelben zu frchten.
runde aber find ‚wie Herr Bensift en
weift, fo befchaffen, daß fieentiweder gegen dits
atgen, bie nicht ale Träume durchgchende vor
Jeelich halten , garnicht ftreiten oderaus der
örichten Gewohnheit der Yorwigigen Mens
yon hergenommen find welche immer zu fra ⸗
pflegen, warum GOtt dieſes fo und wichrans
ts gemacht, welcher Frage Ungrund der Here
1tor weitläuffeig darchur, und zugleich ermeift,
ß man die Fehler unferer Vernunfft lteber
r Dunckelheit im Frfänrnih ala den Natur⸗
Rath Leibnigeng Codice Diplomatiz.
co, nebft de. Ietern-fehrifflicher
- DBerantwortung: = BE
Olgende zwey Briefe, in beren einem Here’
Pfanner, vormahls das in Seren Leſbnis
tens Codice Diplomatico befindlihe Buͤnd⸗
niß zwiſchen zwer Saͤchfiſchen Her hogen und
einem Könige in Franckreich vor unacht halt / in
dem andern aber Kerr Seibnig fich verantwortef,
find uns von füherer Hand zugeſchickt und sie,
iaubt worden felbige unfern Adlis einzuverlet⸗
ben. . .n Br
Tob.Pfanneri Epiflolaad Vilbelmum Erkee:
. flum Tenzelium.
. Evolventi mihi nuper Codicem Diplomaricum”
nobilffimi Zeibnizü , fefe confpiciendam pre ’
buit fedws inser Carolum Rigem Gallia & Düces
Saxonie Fridericum atque Williermums A. 1444.
initum. Mirabar primum atque hæſitabam
adreinovitatem, mihjque jam ipfi incipiebam
fuccenfere, talia Jatere, aut fugere eo usque po-
tuiſſe hominem, intra adyta noftrz domusjam |
receptum pridem , facrisque Scriniis pene im-.
mortuum. Aſt deferbuit eodem momento,
quo jam exarferat, ira dolorve , ipfas fœderis
tabulas infpeftanti , quibus wibil ineffe ingenui,
Jacramento ferme comendere aufm. Et. vero il-
ligo, ipfoque in fœderis aditu, ſuſpicionem fece-
te Burgguvis Alenburgenfes , quo titülo etiam
Landgraviosarque Marchionss noftrosunguam
abs fuille, nullo forlan ifius wi went.
safs x
nem Frideticum que
voluifle, quis que
Guilielmum five W
titolum Ele&orami
unquam communic
otnari Fledotes no
nentur iſta Gallis, re
cum notitiam earur
que ignatis. Aſt q
ilto præſertim tempi
intet Gallos Saxone:
vallo divifos? Ted
ditiones ire, ita ſane
lis Anitimos fuilfe, in
< über ein alben Diploma” 1 559
— — — de
wtüt Boemos otnikanmı, non terraflim mıi
Aaitate quam perpeiai ſadera Yehrgione‘
Aor jaſt iſtaruim quoque ulazıfüise
F7 —— elam —
um iſtius ztatis'igsemingrit:: "Die fœds·
Uieo nulla ufpiäm in monumendis noftriy
veligium nyllum. Tantislabotarntlvitiis
mac quis dern muchabebit nut Bräte? de
æ de fadere Gallich.
tetiamm aliud, quod in opere eeteraegre«
arque ad publicam utilitatem adornato
'ere fateor , ipfam nempe inferiprionini: at-
iditum a Jure gentium cognomen, Ma-
ſane dificultaibus- conſlictari. ipfam de
Gentium do@trinam palam et „quam ob-
mplerumgue atque dificiliorem reddide-
iexplicandam füfceperant. Facile qui·
largiare , imo non- fateri ineptem' forer,
uam extitiffe jus omniom quotquot orbem ·
um vmplent, Gentium temporumve. con-
üfugue receptufa. Imo, ne illiberaliores‘
mur , incenfurh iſtius juris referamus et-
Miones inter dups tantum Brindipes:po-
Yarinitas ( jus ugmpe gentium propriuam,
}Gentinm communi difindum, nuamrig;
gie Gatis id Kerj ipfi fateantur, qui iflam,
Gem commenti funt) qua sätione,
» nomine in iſtum referas ——— dia
n 61 65, 64. 65. 74 76. 78.82 Be
1.94 97. atque dosmlia ejusgem can-.
is monurmenta , quibus nog, diverie,
ER,
Gentium, nomen
Blura poterant,ii
Gais Tibi ipfive (
Leibnizio , viro |
srudito,. neque a
amicoylive rede |
tamen haud udigı
na, XII. April, ıd
Gudofredi Guilie
2 vun 2
Mültum ipfe ı
Ara, Kliigandur
bus circa edita a
feuntur. Facile
am, füfficitque eı
über ein altes Diploma. 1oor
dubitaffe me reponerem aliquid, quod non
tranquillo animo, fed commotiorem feripfifle,
nifi fateretur ipfe , literz indicarent. Nam,
quod mireris, ira & dolore fe fimulatum ait,
quod Fedws Fratrum Ducum Saxonie cum Ca-
rolo VLL. Rege Galliarum a me editum, diligen-
tiam in Archivis luftrandis faam fugiſſet. Do-
lor iraque ınentem precipitant, & quanquam
deferbuiffe affetus dicat , cognitis ( quz pu-
tat) inftrumenti vitiis, reliquiæ tamen bilis fü-
perfünt in literis , & nifi fpes reprchendendi
folatio fuiflet, manferat dolor. Sed quò ob-
fecro jure irafcendi? Quisquamne unquam ita
bene rationcs Archivarias fubduxit , ut nihil
elaberetur, & quod ad Dominos ſuos perti-
neret. Szpe noftris aliunde fummittuntur,
quæ domi non comparent. Dedi ego non-
nulla circa res Anglicas, quæ nec Chartophy-
lacium regium io turri Londinenfi , nec in-
ftrudiffimz Anglorum Bibliorhecz norunt,
soquc nomine nihil Pfanneriane epiflole fimile
qua neſcio quid habet acerbi faporis) ſed gra-
tias mihi promitto, quales egeredudum, qui
ex Ele&orali Archivo Berolinenfi mihi velut
in redhoftimentum complures tabulas , fane
przclaras , poft editum volumen meum füb-
miſere. Tale quid 9-celeberrimo Pfannero
ſperabam, & ne nunc quidem defpero, ubi
Vir optimus me paulo redtius norit. Sed vie
deanius interimyguie‘objiciat, leviora profedto,
Deuiſche 48,Eradxsttt. Uns quam
W. Leibnigens und Pfanners ©
m ab ejus afleveratione expedtaflem
non fualerim, facramento, ut ait,t
e; nihil in iis, quas reprehendir, tabı
genuini, nifi de füa eredulirate jure
que libera clt. Qluatuor ſont qua
RIMO, Marchionibus Milhiz „1
xoniz , Titulum Burggraviorem Altcı
n inbolitum elle, SECUNDOSa
m Gallis nihil füille negorii, rabula}
afiinter vicinos feriptas, qui contigt
berent. Et TERTIO quis „ ingu
anfliarius Regis & Cambellanus Jol
trangis, cui, ne a Saxonibus molcit
allus profpesit , poffremo puiat Fed
rum ftatui non convenire,
Kinn lifRrilie
ae aAamniareee
"über ein altes Diploma, — 1003
—— ===
selponfio eft,Gallos &Sazones toto orbe divinos
non effe, & licet contigui non fiat, poffetamen
alterum cum alterius amicis aut hoftibusnega-
&ium habere ; Szpe etiam abundarg tabulas
faderum, & ultra quam neceffe eft providere,
& non raro folennes formulas ex aliis padtioni-
"busin eas transferri, quæ feribuntur, five exmore
& fylo,fivemagis benevolentiz teftandz caufz
& honoris gratia, quam uflıs. Et facile credi-
derim,fimile fo-dus cum Sigismundo Auftriaco,
viciniore Gallis pepigiffe Regem, atque hoc con-
<iliante Saxones in easdem amicitiz leges tra-
&os. Et jam tum novum non erat, Prineipes
Germaniz Gallis,vel Anglis auzilio ee; pote-
rant Saxones,quod Bohemi feceram, jam Seculo
ante. Tertio Fenefirangiorum familie non ita
ignota et, ac dodiffimo Pfannero videtur.
Notavi jam Carolo V. apud Gallos regnante
Borcardum vel Brochardum de Feneftran-
gis, vel de Feneftrangiis (nam variatur) Equ:g
tem Lotharingum primarium , magne loco
apud Regem fuiſſe, & cum ce negotia gefliffe.
Johannem de Eencftrangis liberum fortaffe füb
Jmperio Germanico terrarum Dominum hono-
sis caufa fiederi inchufum putem, cujus credo
proxeneta fuit, quanquam nee ratio alia defuit,
Quidnienim Saxenica auzilia in Alfatiamaut vi-
einamei Lotharingiam venire poflent? Yuarta
tantumabeft,fordusabhortere dcanditionetem-
potnts, vrpedius egtegĩe convediat eicum facig
' Unuz Li; 073
—ñ —
‚liege — —
nes quætebantur,
Rege &. Sigismund
Rege necellirudo, &
pugnatoribus fin
Jum; Duces Saxoniı
mundi mentioeftin
duciæ inter Gallos
* quinque, confentien
quz faciunt ſpem pi
„deo, quod non ad ı
„num pertiocat , nih
„tione mereatur, nil
‚Pfannero, nihil qua
tium effet. Itaquel
ämproperanti meritc
ni hann? Cioalan.
"überein altes Diploma, 1005
Vir Glarifl. præſtat, qualla Saxonibus egö, po-
terienon fimplices gratias-cxpetare. Tantum
intereft, cui benefacias, aut potius quis ſit bene·
ſicii interpres.
Proceſſit deinde etiam ad operis infriptionen
teprehendendam ; ne hic.paulo minus rem ſuam
agat. Inferiptio fateoräime et, & ſi quid in ca
peccatum eft, peccatumeftmeum. Sedpeteram
tamen,permilla cuique jadicandi libertate natu-
rali , filentio transmittere cenfuram paul-
lo affitmatiorem,quani folet inter zagustgun,
aræſettim in ipfo netitix adiru. Nationis lite-
atæ vinum, quo fibi moleſti, aliis contempti
junt, emendare noftri fimilium eſt, agamus po-
ins inter nos moderate, fuaviter, & fi placot,
ımict, Ego fialia haberem contra ipfum,non
eprehenderem decretorie, fed proponerem du-
sitanter & quafigaudens refutari. Etſciat Vir
lodiffimus , quantum difplicet ipfi inferiptio,
antum aliis probari, Virnon minus egregius
lemque in retabularia verfatiffimus ſeripſit. non
otuilſe operidari titulum fignificatiorem, &,ut
it, magis fpecificum. Tantum homines judiciis
ariamus!Scd videamus quid culper,egoque tot
anos pene ab adolefcentia cum fummorum Ad.
iniftrorum applaufu in juregentium colligendo
ırfatus,nuncageäCl. Pfannero difcam,quidjus
ntium fitinam & diſcendo fenefcerenos debere
cebat ille,nihilque eſt, quod ego faciam liben-
asaut crebrius; fretus femper plusultra tende-
Uuuz te
x egadia
nes in prandia ı
mentem vepiret.
gnorum Epifcop
Abbatiarum fun
gum, aliorumve
ognata juri ger
Rbri manus liga
<ilezquumledto
digna quæ non p
je@a; quando r
tos finium regur
giofulcepig,necı
agrorum termin
colledione agitı
über einaltes Diploma. " 007
zes gentes ,„ fi id plerumgue fiar, & a potif-
mo ſumta denominatio fit ; fed ſuſſicit inter
eos effe , qui perfonam juris gentium habent,
id et, qui partem,capiunt de ſumma potefta-
te, Ita fuit ut populorum etiam leges fun-
damentales huc referam , nec jura in reguo
Succedendi Grotius excluſit, nec alius quis-
quam omißt ‚'nifi qui mutilare hanc dodtir
nam voluiffet nobili parte. Nec referam hog
loco , an illi,qui forte de fceptro eontendung,
excadem fint natione, an diverfarum gentium«
Audta etiam vel imminuta reguandi jura 'aon
in uno populo , fed late füsä per plures gen-
tes,copfuetudine, cgo ad jus gentium refero.
Addit, plura dici poſſe, imo debere, fi conten-
tioſitas abfit; audiam libenter , & grato ani-
mo accipiam., unde doccar, ſed ca deprecar,
io quibus tempus fine profe&u teratur , quz
neutrum decent. Ego potius ab infigni Vire
auxilia locupletandi operis mei expedto , nec
tantum publice profitebor beneficium, fed &
fortafle privatim inveniam , per quæ Virum
egtegium non pœniteat, aut publicæ rei, aut mikä
prokuilſo.
V.
Begebenheiten des Graſen von Shafıs-
buri aus Herrn Larreys Hiſtoire d’An-
gleterre.
Use x I
giment felbft an fi
macht , und alfo ;
von Shaftsburp. 1009
— — ——
der fo genaunten Cabale oder Parthey mit an«
gehangen , twelche des Königs unumfehrändte
Gewalt befördern wolte. Er war im Aufan⸗
geein groſſer Feind der Holländer, daher man
aud) meint , er habe den Krieg wider fie mit
ſolchem Eiffer gerathen, daß er fich der Worte
bedient, Delenda eft Carıhago , auch ihreute
wegen und damit fie in Engeland defto went
ger Freunde haben möchten, das Edict wegen
der Tolerang hauprfächlich befördert. So eif⸗
frig er anfänglich in ben Nerhfchlägen der Ca⸗
balewar, fo verlieh er doch hernach die Königs
liche Parthey und hielt es mit dem Parlamente,
vieleicht weil ex ſahe, daß der König aus
Schwachheit die ſem anſonderheit mas die Non⸗
Conformiſten anbetraff, nachgeben muſte, wie
er denn hernach auch, ungeachtet er bemeldter
maſſen das Edict von der Tolerantz ſelbſt ſtarck
getrieben, mit dem Parlamente hefftig vor dei
Teſt und wider die Don + Eonformiften ſtritte,
worüber ihm der König fehr ungnädig teurde
und das Cantzler⸗ Amt nahm, welches ihn jes
doch wenig bewegte, auch ihm im Reiche nur
defto mehr Freunde machte. Im Jahr 1677.
erhub fich in dem Ober « Haufe des Parlaments
ein Siveit ‚der vor den Grafen ſehr ungluͤck⸗
lich war. Der Hergog von Buckingham warf
die Frage auf, ob eine fo ungewöhnliche lange
Weriehiebung des Parlaments, ale man das
mahls von 22, Mapsrabr, —J— Fi
nem Eiffer vor died
dei befländig , fo
men des Protefta
Der König ſuchte il
und machte ihn zur
Denten , nahm ihn
als er ſahe, daß de
beſtaͤndig blieb. ©
fes gegen ihn noch ne
ſahe, ward er ausfi
bracht ‚umd beſchul
raths, auch gefäß
Perſon des Könige
Fetllau mrelkun
von Shaftsbury · 1018
ſprochen, ungeachtet gehen Zeugen wider ihu
18gefagt hatten, von denen fich jedoch des Sra⸗
ns Freunde zu erweiſen gerrauten , daß fie
ageſtellt wären, Alſo ward er auch diefer ae
en Gefaͤngniß entledige, und entflund daruͤ⸗
r zu Sonden ein Öffentliches Vergnügen und
reuden⸗ Geſchrey. Er ſtellte zwar hierauf
gen feine Anklaͤger einen Proceß ander ihm
ber wenig halff, weil diefelben durch den König
efhüge wurden , bey welchen Umfländen er
& denn in Engelland nicht mehr fiher traute,
ındern im November 1682. feine Flucht nach
Imfterdamnahm, da er den 21. Januar. 1683.
arb, ſich aber auch nach feinem Tode nochmu«
e befchuldigen laffen , daß er das Haupt der
Sonfptration gewefen ‚davon des Hertzogs von
)orck Parihey An. 1683. foein groß Lermen
aachte. Sonſt ſteht in den Lockiſchen Mach ⸗
ichten etwas von ihm, welches billig Herr
arrey zu dem Character dieſes Grafen ſetzen
ollen, daß er nemlich eine ungemeine Geſchick⸗
ichk eit gehabt, die verborgenen Gedancken und
lnſchlaͤge eines Menſchen an unterſchiedenen
ering · ſcheinenden und kleinen Merckmahlen
u erkennen, wenn er iin nur reden hören, wel ⸗
bes an angegogenem Orte mit unterſchiedenen
Frempeln beſtaͤtigt wird,
Bon Petersburg haben wir Nachricht,
WB Seine Caariſchẽ Majeſtaͤt vor Sm
wi
beauc) der erſte
nung. der Concil
unter; der Preſſe i
Mojeflät Theodor.
ſeher uͤher die Peter
ſtellt, der bißher ſchi
. reyen dirigirt, und
Bas Lexicon trilingu
ſchen Adis Erudito
Meldung · gefchehen
geben; vnd abſonde
diſchen Woͤrter bey
jeſtaͤt An willens find
an Woͤrt
gel mit au
Deutfche
CTA
ERUDITORUM
Gefihichte be der "Gelehrten,
Dengegeneae Zuͤſtand
ber Literatür in ‚Paropa ah
are.
Vier und > oangigfter Theil,
Nebſt einem —— on vom 13.biß24.
bey Joh. griehrih, Siedit und Sohn.
. 171%
0 We
us
— 3%: — ————
PETER L
I
J Hexapla Origenis.
Das iſt:
en
- Origenis, aug gefthriebenen und ge⸗
dructen Büchern vermehrter,.al
gorhniemalg, beraue gegen ki.
heilen, durch Bernhari
Con, Benedictiner aus der Der
lung des H. Mauri. Pariß ı7ıa.bey
Ludivig Guerin, Johann Boudors
WBitbe, und Carl’ Robuſtel. fol. 36
Alphabeth,
ER Seähei, fi Origenen penis
Sur Sam̃lung unterſchiedeuer
Biblifhee Uberſetzungen in die
a, Griechifche Sprache vercidtesnt
auf eine faſt unwiederbringliche Are
verlohren gegangen, hat de@elehrten feitdennäte
vorher. verborgenen Wiffenfchafften wieder. ons
Licht getreten zu allın Zeiten Sefchäffttger, (kr
bem fie. bersget geweſen / darienige ons nah
can hin and wieder von hieſem zerfalleneri@äee
Bäunehbriguar afenunan gu Icfew. Ea haben
A ea —2 — — *
Re ee —— Erler Bag
f i =
Rn > fich
—
———
—
net
aber der ganye ll
lichen andern &ı
An Maraucen
T. Origmis Hexapla, 1015
— — nn —
flehen, * Ferner merckt er an welches wir ung
ſonſt niche gelefen zu haben befinnen , daß die al⸗
ten Schreiber ein 1olch Eyemplar, wo nichts ale
die Uderſetzung der ſiebenhig Dolmetſcher ent⸗
halten geweſen, ArAS genannt wie er aus einem
Codice der Coislinifdien Bibliotheck, der im
zehnten Scenlo gefchrieben worden, brrvelfl, Ende
lich waͤrmt er auch bie ſo genannte Enneapla
wleder auf; muß aber geftchen, daß von den Ak
ten niemand derſelben gedende , inmaſſen denn
nicht einmahl Epiphanius, der doch ſonſt nach
unſers Autoris Art zu zehlen pflege, deren Ei
wehnung thut. Der Zeit nad) ſetzt Morltfärk pı *
con bie Tettapla den YIexäplis vor, worinuen et
auch gar guten Grund zu haben fcheinck, indem
die Stell e des Eufebii, darauf Valeſjus undHue-
tiusihre Meinung gegründet, auch nachdemfle
von Valcfie verändert worden, das nit faget,
was er will / fonft auch aus alen Unſtaͤnben ers
hellet, daß in den Tetraplis die Uberſetzung dee
fiebengig Dolmericyer noch gang voller Fehler,
in den Hexaplis hingegen’ verbeffert geweſen, da
denn nicht wagrfcheinlich ift, daß Origenes, wenn
er die Terrapla fpäter gemacht, ſelbigen einen fo
mangelhaften Text "einverieibe Haben ſolte.
Well außer dem Aquila, Symmacho, ben 70. p. i6.
Dolmetſchern und Theodotionc,Origenes noch
drey andere Uderſetzungen gehabt, die unter dem
EEE Mae -
'® Unser den Alten haben Montfaucong Mepnung
Epiphanius, die andere behauptet Eufebius,v. Grabe
" devit, LXX. Int. p. 51. utrter ben neuen aber find
unfet& Aycoris Sedancken Mafius Salitaliin, Hein-
fins , Dorftheus, Petavius, Simontus dc. Lange ges
wefen daß er eben hiet niche neuen tagt: ""
machen ‚ inm
B
fess
*
Kit
I. Origenis Hexapla. 1017
den Dand feines Eremplars noch mit allerhand
Anmerckungen, deren ein groffee Tell nur in
Erftäruyg : der Nahmen beftand,, die offt ges
Twungengenung heraus kamen. Auffer demaber
hält es. Mantfaucon auch ger vor wahrſchein⸗
U, daß die. Samarltaniſchen und Sprifchen
Columnen /welche man in altenCedicibus,darine
nen von den Hexaplis noch etwas aufbchalten
a BEE Xxx 3 wor.
\ ergefunben, wie bie anbern Uberfegungen nicht
alijn weit won ihni abgiengen,c# fen auch daher
B bie Anmerdung Origenis, ändes — = *
J — — bon be aſſuug
zu verftehen „indem man ſonſi gewiffe Anzeigun.
gen habe, be Aquila und Theodorioh. Äber, bie
Klaglieder queh gearbeitet ,toelches alles er in ſei⸗
nem vor bemeldtes Buch zu erwegen
giebt. „Aber sie angeführte urſache nicht glaub:
wuürdig IR, Inden Origenes fonft um der Naben
« Abereinflirhmung willen nichte wengelaffen ı Alfo
* Tonnen auch feine angegogenen Worte kaum im
- einem andern Verfiandenenommertiverben, als
in welchen fie Grabius de vit. 70, Int.p.61. anführt,
daß gehwmlich Origenes außer ber Uberfegung
} Symmiacht unb der 70. Dolmetfcher keine gefane
den babe , geflalt denn, wenn es in der Griecht
" fchen Sprache von einer Schrifft heißt: Yagırıy
„1. Oder a Qügrunn folches nichts anders heißt-al® ba
. felbe unteren Beusen ſey oder nicht, keines weges
aber , daß diefer ober jener Infonderheit dieſeibe
gebraucht , oder nicht gebraucht. Ed mag daher
Toohi feyn,bäß etwa bes Aakila mb Theodetiong .
+ Uberfegungen nicht fo befant geweſen, und Ori-
genes —— töngen, ungeachtet bie
wenige € ion: anfüpgt,, b
u Idar en a — —— —
dieſen beyden wuͤrcklich uͤberſetzt worden.
I. Origenis Hexapla. 1,19
% Vlefer Durch Hülffe anderer Üiberfegungen in
heſſern Stand gebracht , auch folche Verbeſſe ⸗
Mugen durch gewiſſe Zeichen , obelos, afteri-
dJos &ec, unter[dieden, welche Materie Grabius-
"imeßeberüprter Diflertation deyitiis LXX. In-
erpretum meitläufftig ausgeführer , und wuns
Verf ung nicht unbillig ‚warum Moni ondef.
klben niemahls gedendt, da es doch vermuche
lch, daß er angegebene Schrifft, die ſchon Anno
11710, herausgekommen, müffe gefepen haben,
beil Grabius mit dem P. Lequien und andern
Srangöfifchyen Gelehrten, die unferem Autasi ..
it wohl bekant find, in Briefwechſel geflane-
en, es mäfte Ihn deun die Mißgunſt, womit Gra«
jus in Franckreich von vielen angefehen wor⸗
en, auch eingenommen , oder inſonderheit ders
roſſen haben,daß felbiger.dem P, Martianai in
ngezogener Differtation. p. 109. ſq. unter ſchio·
ene Behler an dem von ihm herausgegebenen
atelniſchen: Hiob zu weiſen waterapnmen.
Bonft weiſet Montfaucon in biefens Capitel x ·
ach der Ordnung der. biblifchen Buͤcher, mie
jel oder wenig Origenesin einena leden zu thun
tfunden,<, Er bi auch sinige Erempel von p-44,,
men Schlern bey, wache fich nach Origeniszeis
An die ſſebentzig Dolmerfcher —
m der Schreiber ingefchllehen , dergleichen.
tan. auch ſchon häuffiget in den Dilfertationi-
us Preliminaribus, die Grabius feinem keyben
omisvorii Codice Altxahdrino vorgefekt, "fer
non, Eaudhich beſchlleſt er mic der Anmer«
ung, Die er zum Zheil:äuch ſchon in fälner Pa-
ia gemacht, deß die Elntheilungen der
4
.. — &ır hi v
1-Örigenis Hexapla. 1er _
— Ser Acıor daß FeOngeneinfee N.
se Heisplarem gepogen und in den
Beucliäh/gefchrieben hate. * —A finder p49
RU; daß Hieronymus ‚wenn er vom Aquila ur⸗
CR, nu eieremai A vo Im Kr
i ai von et,
— Der Menke 3 damit zu —*8
gen vermeinet, dager bort die gemeinen Gedan⸗
der te von ihin ausgedruͤckt, dag andre
mohl abe m zertdet ie es ihmfelbft ums Here
gebeten. Erwteftandbte Frage auf, 5 pe
res
€ Bolich, ie di Bi
uf —— —
N
‚daß in die Fragmenta andere ihre
dal ettoa bergleidhen
‚ Gtellen aus feinex:anbern vertänbigen Uberfe
sung genommen, -:
® (£8 dt dem guten Hiesonymo eben fo was
wohnliches nicht daß er —e—
"wenn ‚mon eine Dane anf, , bamiter.
* mogehter. in ainmach. erfand
werrir, —* man mon daßes feine eigene Mei ⸗
rn ae ontenpi — —S—
qui
verba, | kdßesıymi Bias neben) transferre cona-
zus. ABjürep projicitür a,nob is, ‚gen. miag er
——— alum , Epit, 0 und an:
erts fo. non Her,
— NE RT. in Wh
I. Origesis Hexapla. 1033
fiebendenCapırei fömmt dieMeipe an Theodo- p. 36”
tiohß' Überfegung, deren Verfaſſer vom Epipha-
mio Yor-einen&tmopenfer aus Ponto, von irenxo
uah/Euthymio aber ‚welches Montfancon nidt - = :
vor einen jer ausgegeben wird.
— Fee, ein Ebiontte
azaräer lerurte da under den Juden
ben Zeiren feine Liber! den Chriſten fo
Fern — —
Ver Prophet Daniel auch oͤffentlich in su fe
nach derfelben gelofen ward , wie wir denn auch
noch ietjo in unferkgsdenchten en amd gefieicbenen
Bachern von den fiebenkig Dolmesfihern , mes
Senke —R Seelen
Eos —
die Sarifft auf ʒt
Ei fü zu —— en / und gebt hu
delt, dahe er nageleheter oiweſe als anderr
a
Vollen· daß er von den figurlich en diedens Arten
der Ebrai 6 ind foll
ae kg Bra die ae
: Spöttereh) Teichtfinniger
B * ——— wenn man fich in berfegungen nach
Ai ea me barinne Die Uherſe
8 e
«wahr 9
Bat et Be ara
man
‚nen ieglichen die
Sr Denen
wenn in dem
I. Origenis Hexapla. 1025
übereinftimmten, weil fie diefer ans einem Sy⸗
riſchen Codice genommen , und daher rarhen
muͤſſen, was fie auf Griechiich hieſſen, da er hin⸗
gegen jwen Öriechifche Codices,den Bafelıfchen
und Coislinifden,gebraucht. Das zehnte Car
pitel iſt vor Leute / die ſich um die alten geſchrie⸗
benen Exemplarien yon der Griechiſchen Bibel
befilmmern, ſehr leſens · wuͤrdig / ndem Montfau⸗
con darlune die Zeichen der Schreiber erklaͤret,
ohne welche man nichts verſtehen fan. Es
find ihm zwar felber einige noch dunckel, doch iſt
erin den meiften feinee Sachen gewiß , wie er
denn Nobilio und Drukio einen Fehler weiſt, die
aus #7 -dveraregor gemacht ‚und biefes vor den
Nahmen eines alten Scholiaften gehalten,da es
Doch dvariypaßos heift,undeinen Anonymum
bedeutet. So vertheidigt er auch gegen Walto-
aum gar ausführlich,daß, wenn In bemeldten
MSS. oiT. ſtehe, Dadurch die drey Überfezungen
Aquilz,Symmachi und Theodotiong angedeus
tet wuͤrden. indem eilfften und letzten Capte
tel weiſet der Herr Autor , wie wegen allzugroſ⸗
fer Koftborkeie die Hexapla nicht viel haben koͤn⸗
men abgefihrieben werden ‚ fondern dıe Leute zu
feleden ſeyn mäffen, wenn fie daraus einen Auszug
machen, und die ihnen dienlichen Lectionen auf
dem Rand ihrer Bibeln tragen Fönnen, Das O-
riginal meynet er fen noch in des MärrgrersPam-
phili Bibliotheck zu Cäfarien gewefen, und mie
derfelben entweder durch der Perfer oder Araber
Einfall verloßren gegangen. In diefem Eapis
teigrzehlet er auch Die Codices, die ihm in feiner
2:56.
Arbeit die meiften Dienfte gerhan und feet cin
alten Art’ dag E
er mar Feine R
n. Seckendorffs Refoein. Lſtorie tag
a TI
« , LM. .
Grm pei gabe s vonSeckendorff
iche Hiſtorie des Luther⸗
J—— ae
tion, welche der theu —
J — x —
ins allem Fleiß 1
Ba ein E gr bequeme Qu
2 gebracht, umd mit vielen Yin
Ray
Baia bey Johann Friedtich Gle
und Sohn 1714.48
Phabeth,3. Bogen,
— 3
Pi ey —Fæ
men, md —8 rn
Pre rer ji wied Rei
J en er auch
Deren — ana vieler —
gen willen vorlän; vonnenemäben)
—— — Pr
Meiste
— ——*RX EN
Denke ⸗a. a. xxivv. h. DIS vv
——
ſchnitte gechellt, ng diefele
allsjeit feine Hiftorie —
alt nie. das Anfehen N 5
bemelbdo
9 Sie nem um.fo ale
denlana welter —
Ag a as fr Sir ae
Bafee 6 Dean geldhafe,Daß, wel Def I
— 9 en ift, ud)
v
—JJ——
ext, dem man ledoch / wo et es
erden!
Sehe zur gnüge * —
Hitorle in ner ——
been y bergeftalt, daß man das.dritte Bub,
welches ohnedem fonft ungleich gröffer geweſen
als die andern za gwergecheflet und alfe ag
te
13 at man ſich nach den
richeet und üben möglich, ee vıha
Bew — ‚man zuföd
Reiches Tagen oder —
‚gehandelt warden, und daraur weltet era
arbfen „erzehlet, ſo dein Don den
FA et Narhricht gegeben, ferhee ben
der Reformation ebenen Kae dern
Städten ange — ae trat
folgunge ei ie
Indlinnen weile be Sesrvon Brdemd Seckend 5
chen muſte —— unter waͤhrender Arbei
—— „And dadurch
Neben,
wg
4 a NUR.
J
wunaen Des At
barinne er worift, in welchen Thelleiegliche su
finden ſeh / oder mangele.
—— en gtant
ven Sugn des Gern Uberfegers, die er ale⸗
kung von dem Pabfſtlchen Ablaß / weiches um ſo
viel nuͤtzlicher ift, weil man heute zu Tage, da die
Gefahr der Evangelifchen Kirche immer zu
wachfen beginmer , einen klaren Begriff vom
dieſen Daterien,dieungaus der Mämtfchen aud>
zugehen bewogen, wohl noͤthig hat. P. 201. da er
von der keipjiger Difputation zwiſchen Luthern
und Carlftadten an eisen , und Eden andern
Tpeilshandele, ruͤckt er einen Brieff, den Petrug
Borie, 1037
diſputiren mchre auders thue als nur Biel Oele
len der tehrer der Schruft aud andere Argu-
menta übsneinander hauffe, ohne zu betrachten,
——3 — *
emerckt Here Frick ‚Mofell Dede,
ade
Difputation machen mufte, viche/ wie dm Yes
Eugen) hp en sucma
seholten, wesisegen er ih ——
6 7 berufft,dieee deswegen
Yo Mollann anaa un Poene Eraar
Uberfegetsines dasts vondiefer Moterle / fo bier
fen Tırtel führer : Adta & Seripta in re'Bacra
mentaria ab: A.1529. veqveiad annum %7, intep
Revecendiffimos PatresD.Dod, Martinum La
sheram, D. Philip. Melanchthonem, D. Capiv
sonen, D. Bucerum &alios, Dieſes liegt auf
ber Bibliotheck zu Straßburg 5 eine Ab
s
Reformations- Ziflorie 103%
lich den Bayfer zu druͤcken, den erigt
hten muß,und Welſchland wieder zu
gen. Das iſt fein Gemuͤth und Mey⸗
‚gwelcyeer [hmüdemirdemSchein,
wolteer eineConcordieder Religion
hen. P.1535.fq. nimmt er H. Martin Frech⸗
i eines Ulmifchen Predigers, Melation vom
zu Wircenberg über obbemeldte Sacra⸗
ẽ Irrung aufgerichteten Bereinigung vor
‚die er aus dem Ulmiſchen Archiv erhalten,
bemerckt aus derfelben, daß die Oberländis
a Theologi, als fie von Wittenberg abges
uoch vier Tage zu Franckfurt beyſammen
ofen, und die Wittenbergifche Handlung aus‘
6 ieden aufgezeichweten Nachrichten in Ord»
g gebracht,ba fie fich denn vermuthlich eines
seinfchafftlichen Berichts , denieder am feine
een bringen folte, verglichen, inmaſſen Diefe
scheifche Mefolution mit Buceri feiner , die
dem Tomo Anglicano befindlicy, überein.
met auch des Coſtnitziſchen Pfarrers Jo⸗
m Zwickens Erzehlung nach Hofpiniani
aguiß mit der Bucerianiſchen einerley iſt, uns
cher Urfachen willen Here Frick mit Hert D.
dern gedachte Relation Bucero nicht abſpre⸗
wwil. Jedoch meynet er, daß der Lateiniſche
erſeter derſelben entweder ein mangelhafft
emplar gehabt, oder etliches nicht habe leſen
men ‚weil darinnen unterſchledene Fehler zu
den,dle er nach dem Frechtiſchen Ms. verbeſſert.
568. bringt er aus dem Ulmiſchen Archiv die
rickel ben, toelche auf dem Convent der Prote⸗
nten zu Schwabach zur Vinterkäniiin vory·
’ Yyyz vv
Reformations⸗Hiſtorie. re39
Zeckendarff ſelbſt geleſen erhellet, daß zwar
ve Proceſſe dieſer Leute von dem Ch
gar behutſam verfahren, aber fein Theolo-
im Rath gefragt worden, Eben ſo geht es
guten Arnold p. 1936. da vorher von dem
eit, den M. Agricola Islebius mit $uchero ger
‚gehandelt worden, in Anfehung deffen Are
ı ghermahls afles auf $urherum und Me-
bthonem fchieben wollen, fo jedoch wider die
m und glaubwirdigen Urkunden ftreitet, Dig
Bere von Seckendorff gelefen, zugeſchweigen
Arnold feine Einfalt oder haͤmiſches We⸗
(welches von beyden am meiften in feine Ur⸗
eeinfließe,) ziemlich verraͤth, wenn er ſchrei⸗
weil ſich Lutherus ganger pier Jahre lang
t mit Agricola ausföhnen woßen ‚möchte es
tach gefchehen fenn,daß er fich zum Interim
schenlaffen , da doch Lutherus fchom zwey
ee Code geweſen, als man dag Interim zu
rieden angefangen
Do ſiehet nunmehr biefes Buch aus, welches
ein ieder zu feiner Erbauung in Erkaͤntniß
örtlichen Schifungen bey dem heilfamen
ormations.Wercke brauchen fan. Man hat
einiger Zeit von einer Sortfegung der Hiſto⸗
)es Lutherthums biß anf unfere Zeiten gere⸗
und fcheinet auch noch ‚ale wenn der Herr
erſetzer Inder Vorrede einige Hoffnung dazu
ig laſſen wolte. Bir wiffenober nicht, oh
Wechſel darauf zu ſchlieſſen ſeyn, indem may
leicht, zum wenigſten noch biß dato, weder
mde noch Einheimiſche zu dieſem Ende in
Archive möchte guden laſſen ————
u M. Fohann Geo org
pi bey Johann Bude Gl
und ie Georg Wed
oh. 12. Bnac
iann 1714. 8. 1
= Orariemes Yohliwice. __ Hör
Der andern grarulicet er dem Könige jür Erds
nung in der drieten und inte bi Kr
fo die Parentation der KönlginSoppien Char⸗
lotten iſt) celebritet er die Hohen Geburts, Tage
des Königes, wohln auch die 1 5. gehöret, welche,
weil fie etwas langfamer communiticet mors-
ben; nicht die gehörige Stelle bekommen, die 13,
lobet ben Deren Baron ton Fuchs , die 14- hats
Belt demelioribus litteris reffituendis ‚allıeo viel
nt Gedancken von deiien Audiis humaniratis,
lausgedtuder. Won dieſen allem hot Here
Walch gar recht p. 7a. geuttheilet, fummam ir
eſſe majellatem ſiue ad elegantiarh, & pyrita:
tem verborum „fine ad ſuanem rerum cormpoli-
tionem, fiuead alia refpicias , quae oratiomibus
virtutes atque auforitatem conciliant. - Iſ
alſo nicht won nötken, daß man excerpta darı
mache, Herr Walch hat diefen Orauionibus nach
feiner Ark eine leſens · wůtdige pracfatiotr de fa-
tisoratosias interGraecos,Ronanos & Germas
nos vorgefehet. Von Griechenland fänger se
am, und zeiget nes — 55 e-
colisgt,ju welcher Zeit man aber Diefeg gerhan;
Baal ——————
— ſichere Nacithe: Daß man es
zuelgne, geſche
xecht alt zu machen, unterdeffen waren w
Orpheus Fund Homerns fir die —ã
ben, 5.2. .
= Wach dleſem haͤtten vielebie Oratorle chetu
Belchrer, teils pradicizet. er fie am
tet, Davon wären ünterfchichliche Mienmutk,
* — — Tiuam' —8
J u.
-
——— g
Leontius Gorgias, ein Praeceptordes 1lo
, Andocides, Trafymaches Chu Chalcedor
otagoras ‚welcher amerften die Oratorieı
hngelehret, Cephalus,Lyfias, Hocrates, A
mas, Ifacus, Plato,Demofthenes, und Act
Orasigmes. Aalımica. :: _ıcum 5
Rom Ferne ——— und ift daſelbft in: m
Ki gewefen, Vor denen Pun ——
‚en wir feine ——
fol M Cornelius Cetbegus ‚des ve Praccas
—e—— dieſem ſer gefolgeeKCato. Co,
rius, Sergius Sulpicius-Galba,. nad) weiche:
ſich eine groffe Anzahl Herfür gerhan, die Gert
im Bruto lobete, Lucius [us und M. Antor
nius habe es faft auf das hoͤchſte gebracht ,afleing
Cicero hätte alle übertroffen; Salluftius, Pom-
pejus und andere kamen dieſem nicht bey plain
dennoch der beſte.
Hieher koͤnten auf die Poeten gezagen won
Ben mel weil die —* mit der Orztoriesine genaug
Verwandſchafft haͤtten / als Virgilius, Horatius
Ouidius &c. dem Tode des Asgulti wd⸗
re die Beredſamkeit mächtig gefallen, doch bir
ten inargenteo Seculo Vellejus, Seneca, Qui,
tilianus, Plinius,: umd andere Ihre Chre noch erg
balten. . In dem Seculo aenco wärgegleichfaug
aus der Finfternüß am das Licht —
tius, Mamertinus, Nazarius, Eumegigs,
mac nach welchen die —
verlohren p. 49. Wir gehen dasjenige pe
bey, was Herr Walch von dem Unterfcheid De
Rhetoris, Oratoris,und Sophiftac $.7. don damen
Arten der Meden bey denen Römern $ 8. vom,
det Groͤſſe der Beredfamkeit 5.9. gar nuͤtzlich are
Dringet, und wenden uns auf den 5. 10. da der
Herr Autor von der Oratorie der Teutſchen
Handel, Herr Walch meynet, daß man denen
a Teufen * alles Lob der Beredfainkeid-
6
lich wegen der Beredſamk
ten Friderici I. fen Petri
met worden , welcher ab
Zeutfcher, fondern Italiaͤr
der Speyeriſchen Chronic
dem ı5. Seculo habe Rud
Oratorie wieder In die Hoͤ
Conrado Celte, welchen Fı
zum Profellur der Eloqu
macht. In dem 16. Sec
rie durch Jo. Sturmium,?
Camerarium, Chytraeum,
Haupt empor gehoben, vo
tm 15.16.17.Sec. in diefem
gemacht, wie auch von der
will der Herr Autor hlı
handeln, welches nebſt dem
Tradtat de litteraeis Roma
Ledhaber der elegantiorı
IV. Meihode powr bender [Hißeir, Ta48
imften Geſchicht⸗Schreiber und
Sn n Anmerckungen uͤber die
N Donner Et AU be
1 I Brit el I ad
1 Bun en vr
ai Has —
ii
—— ann
So 171418 Se ni
us merdfe| iu Zeit an,daß, wo
— —
jelch dien al — „alfo durch ei⸗
aan ent —
ele; en feit dem durch
Bar Erik EA: biefe Mobde gleich Oo
i6gefeist Orden, de fie fi fo doch, nach
ja! liatoleder geftiegen ‚auch, non Ancuen
Areal, und find die Sit ehem Yalaming
Raumehlia N HM unter mancherley®ejtalterrit
Bi {t ansgeflogen,.. Da kan c8 nunderultd
icht hy [en , well N nk. eines Aeden ‚funge.geg
& che (ft, auf des Fame ihrer Trompete Amssuk
halten daß nicht piele ufz einens [ehr roibermwäntie
gen Sort Indie Welt geblafen. Denn nachdeng
er —J if, nachdem (ind auch) feine Annae
les. * Zwor hadın ſich unter den Alten obbes
Meldter Lucianus und Dionyfius Halicarı
Deniſche 4d.Erad. XV. BUN.
„Peufheas. End. zu. _ Bah, m
© f Carullum in Epigt,Annales\ alu carara caara.
J
IV. Mesbode pour Auudlier P’Hißerie, ' 1047
ehrer Regiments⸗Weraͤndernug allzu fehr aus⸗
ſAwoifft/ auch den Fabelhafften Erzehluugen
Annunii Viterbienhe allzuviel getraner , fo fiches
Henbochmohl def er alles ‚was zum verſtaͤn⸗
Digen Leſen der Hiſtorien — — gut im Kepff
gehabt. Chytraus de rede inſtituenda Hifto-
riee letione, und awdere in dem Penu artis. hifto-
ricæ der zu Bafel 1574. in 8. 3 heraus gefonnnen,
——— Scribenten verdienen auch ihr Lob.
Aber fie ſind zu alt. Die Werbeſſerung der Cri-
zic, die lego auf einen viel feſtern Fuß seien,
nd die vielfälcigen Beränberungen in den Welt⸗
ehnbein Die fehl Men Sram borgegengen Ma.
— ſte zu Juͤhrern auf dieſem Wege
‚Allen nicht mehr gebrauchen kan. Von Pofle-
“ini Methodo, ben er in ſeiner Bibliotheca ſe-
lecta gegeben, hat Naudæus in Bibliographia .
Ä Politica ein gleiches geurtheilet. Dhegorei Whe-
ar Prælectiones Hiſtorieæ find vor die gut, die
wichts beffers haben ‚geftalt er In ben Regeln vom
Leſung dee Siftorien allzukurtz, in Denstheilung
Der altın Geſchicht · Schreiber aber deſto welt⸗
lanfftiger iſt. So hat auch der P. Menetrier in
| Introduction & ia le@ure de l’Hiftoire,
wie es ſcheinet, nicht fo wohl ben Linterricht. da⸗
von wir hierreden, als vielmehr eine Tinleitung
ger Hißorte von tion, Daräber er damahls arbei⸗
Sete ‚gebenwollen, Ss haben ſich dannenhero
Die $iebhaber ber Hiſtorie billiq zu erfrenen, def
fi) iemand gefnden Der die Methode pour dru-
dier lHiſtoire, oder Die Axt die Hiſtorie juerler-
Bien und zu leſen, auf den heutigen Tuß ſehen und,
wie in dem Trassase,, Davon tale aa Kapelle,
33,2 Rue
IV: Atssbode pour dugier FHißeire, 1049
SRSBE Belange, alle Privat» BIENötgecfen bey
yusüberseifie, hat ihm dazu —— —
Die Hand gegehen, und an Anlaß hat es ihm auch
nicht mangeln koͤnnen, geſtalt benn bi
der Stellen, die mit einem 1 bezeichnet, und a
von dem Hu. Rath hinzugefegt ſind, zur Genuͤge
am Tag legen, wie viel in Mie. Fresnoy Catalo-
o noch gemangelt. Denn zu geſchweigen den
uſatzes, pon vielen Vornqhmen und Editia-
nen , ſo wird ſolches im dep Abtheilung von den
Deutfchen Geſchicht⸗ Schreibern zur. On
in die Augen fallen, daben man fo wohl als bey
den Engliſchen, Hollaͤndiſchen und .Staliänie
fchen abfonderlich zu mercken hat, daß der Here
Math die Tittel vom denen Büchern ‚welche Mr.
Fresnoy öfters nur Lateiniſch angegeben, in ih⸗
rer Spree dariune fie geſchrieben geſetzet weis
ches ihm um ſo vielweniger zu veruͤbeln, weil den
Frautzoͤſiſche Berfaffer, qudern Ausländifchen,
fonderlich auch Spaniſchen Büchern , die Ehre
wiederfahren Jaffen ‚deren Tittel, fo, wie er, fie in
ihrer Sprache gefunden, ahzuſchreiben, ſoiches
such bier nicht wuͤrde unterlaſſen haben, wenn er
entweder dieſer Sprachen kundig geweſen, ober:
wicht andern gefolget waͤre, die ihm in derglel⸗
chen Materien vorgearbeitet, und ſich an der La⸗
gzeiniſchen Sprache, darinne ſie geſchrieben, ſehr
zu verfündigen gemennt ; wenn fie auch an den
nörhigffen Orten ein ſremdes Wort mie cine
flieffenlieffen. Wir wollen im übrigen den ges
zeigten Leſer dasjenige, was Herr Rath Mencke
beydiefem Buche gethan, ſelbſt betrachten laſſen,
weil es nicht wohl — * iſt, von dergieihen,
3 3 mw
—— ni
el man zur Hiſtori
e man ſich in gefen fe
tumterfcpledenen —— —
rwohl beurthellen milffe,
C. 1. Handelt erdie Frage ab, was vor einen
veck man bey Erlernung der Hiſtorie haben
ie? Er verwirfft diejenigen , welche die Ger
iche» &rhraihen hlaG sum Dalsmansmaih adın
das
ee j
serim bie tuenigffen SI nfhen find von fol iu
deime gemacht, Daß fie dasjenige, was in der &
ten-ehre vorfle gehöret, vollkommlich ne
felten. Die meiſten folgen ihren Peidenfchafften
und wenn Don Quichote des Maraaraten ve
LV. Merbode:pour &sudier PHißoives Tot
dh Begebenheiten, die ſich etwa in Anſehung
zugetragen, angenehm mache, weichen
her um ſo — zu geben —2 ge⸗
abt, well er gerne wolte, Laß man nicht nur Die
ptſaͤchlichſte Eintheilung einer —
die vornehmſten Staͤdte darinne ſondern auch ale
Fee und Schloͤſſer im Kopfe habe. Auf die P-'°-
ographie folge die Erkaͤntniß der unterſchied⸗
lichen Gebraͤuche, Sitten und Religionen wncge
den Voͤlck ern. Mr. Fresnoy meynt, man man koͤnue
haraus von der Gemuͤths⸗Art der Nationen ur⸗
teilen, abſonderlich weun man auf den Klufprung
aller ietzterwehnten Stuͤcken zuruͤcke gienge.
Das werden ihm zwar diejen gen nicht glauben,
welche es vor unrecht: halten, den heracter
gantzer Nationen zu ſtelen; Wir halen aber
davor, er fen darum nicht zu tabeln, weil es ung
nicht ungeſchickt zu ſeyn Dündker , gantzen Matio⸗
gen gewiffe Gemürhe » Meigungen benjulegen,
pie wir uns wohl gu erweifen getrauten, wen
es dieſes Orts nicht. zu meitläufftig wäre, Zum
wenigſten iſt diefeg ohne Zweifel, daß die Ge⸗
dicht. Schreiber in ihren Schriften vielmahi
Abſehen aufdie Gewohnheiten der Nationen
richten welche Stellen man nicht füglich einfehen
Pan, wenn man nicht eben die Augen micbringet,
die der Scribent gehabt. Die Thronologieifl
Das dritte, was der Here Verfaſſer erfordert,
und dieſelbe sheileter im zwey Stuͤcke, deren das P-!;
Veg Melt in d
enheiten ber iejenigen -
= ſetzt, dahin man fie gehorig zu
glaubt, das andere aber die Urſachen unter⸗
k, warum man genen OR
des &
fee Baht, re her Bour
naufden Thron, Unter denChronologiſchen
Achern lobt er, auffer Petavii Rationario um
Yrina — „abfonberfich Ufferii An
a ma PannalnealÜhnana! Vans tem as
IV. Methode pour beudier PFifloire. Tors
de zwar groffe Bäder , aber wentg taugliches
Fe Sersißheit der Chronologie
* ——— * Gruͤnden, nemlich
dem Zeugniffe ve ger und fleißiger
ar den Beobachtungen bes Stern⸗
Iaufs, und auf gewiſſen Epochis ober Zeit⸗Abthel⸗
tungen, welche alleChronologi annehmen, Dep
Herr Berfaffer ſagt kürglich ‚mas bey einen ie⸗
Gen diefer Gruͤnde zu beobachten ſey, und warned
abſonderlich, was die Epochas arbitrarias oder
Bleienigen Zeit Abtheilungen belangt/ welche die
Chronologi nicht aus einer befondern Urſache
konderi bloß nach ihrer Wilfüh gemacht, def
Kian nicht meynen folle, ale wenn fie ale zu einen
Bi angiengen, geftalt fie in unterfchiedenen
naren des Jahrs ihren Anfang nehmen, ud
daher bey genauen Rechnungen auf den Fuß der
laniſchen Jahre muͤſſen gebracht werden.
thut auch der Herr Autor in diefem Capitel p. a6.
won dem Unterſchiede der Bibliſchen Ehronolos
gle in dem Ebrätfchen Texte und bey den lebens
Wis Dolmerfcyern Meldung, umd giebt dem P.
Perron, der den letztern gefolgt, ungeat et gr ſei⸗
—— — —— ‚daher
—155* —
au Bau € Quien zwar
U aber mit feiner 1 Sue —**
©. 3. weiſt berheupe die Ordnungen, die man
kefung der Hiſtorien beobachten muß. Bub
bat man noͤthig, fich durch eine kure Dow
—— ber Linioerfale Difteri die allgemeine
Werhaͤltniß dee befondern Hiſtorie gegen ein⸗
onader belant zu machen / won WERE
68
&, bie wir hiet
hebendicferD
ein Bucchgefüh —
4. von der Be —— den
rinne denn, was das Alte Teſtament
agt, wegen der Sprache ‚und unterſchie
ten zu rechnen, welche die Scribenten
naebabt, viele Knoten ſind, zu deren Er
IV. Merbods peu sender S Hiflehr. agy
Be AH oder aus denen, fo. his
befitirieben „belans * x.
sung habe,auch aus Bocharco Vorne, ig pr
Die hronalogie aus Lancelots nügg We * |
been befunt machs , hernach nalen der B
Uſſerũ Annales lefe,: und werm fejpes .<i
mit genugfamer Aufunesckfamfeis geſchehen
ches noch einmakl zu Lnteriuchung der vorkgngg
menden Schwier iakeiten thue. Bey Aug .p-30-
Henn Teſtament find ihrer fo viel: uicht; up
wenn man ſich Inder Chronologie ein wenig um
geſehen, darfman nur eine tebeng- Beichreibung
fs, dergleichen Montrevil ‚deffen Arbeit eine
Evangeliſche Harmonie abgebentan ‚Lanıi und
Przron.yeichrieben, welcher letztere in feines
wortgeflichen Buche, fo er Hiltoire Evangeliqug
nennt alles, mag ia * Evangelifiher Geſauc
“en einiger Unterſuchung werth iſt, ausgemacht.
Die Apoſtoliſche Hiſtorie iſt durch Pearſons An-
nales Paulinos erläurert. Und zum Neuen Teſtaͤ⸗
ment überhaupt gehoͤren die beyden «€
Theile von Tillemonta Memoires · pour a
V’Hiftoire Eccleſiaſtique, von welchen Mr. Fyes-
noy wrtheiler, daß fie zwar verdrisflich geſchric⸗
ben ‚und mit vielenunnügen Dingen angefilllet
ſeyn, boch aber auch viel gutes und.esliche gar‘
naue Snsfcheidungen der vernehmften Gchipies
rigfetten enthalte, . C, 5. welches von der Ac« P-49
pprifchen Hiſtorie handelt, faͤnge mit einem Di.
curfe von dem lic diefes Volcks an, indem es
de Künße und Weeſaechete si u
E77; lg Tu er UN
ii
Hi Eh
ji:
TV.'Mlerbads pen dmndier PHRCNR. A05Q
is Petavio Burchgehende por unddur. zu halten
an man nur beobachtet, daß ſelbige nicht auf
mauber gefolgt, fondern def unterſchledene Rd:
ei Zeit vegiert , iumaſſen Dem Tung
Suͤndfluth —ã* Olpe unterfchies -
ene 222 entfianden., wine Materis
lemanq beſſer als Marchem in Citmone Chros
mptiſcatn Seſthickoe
über hat.man aus Herodoto, Diodoro Sicyie
lan Appionem ;u holen, und, wis
Aegyptiſchen Konigreiche etwa 1300: 328 |
* ſo darf wen ihre Hiſtorie ech nuc
— *2 — beſonders handein,
ie Briehifige und Aßyriſche Prag Da et
oma if Anfchung beyder vor einigen Ehronolo ·
Hichen Schlern warnet, Davor man ſich ordeus
Kbnicht gnugſam hörst: &o muß man ben der
—— ——
greich beſtaͤndig von einander
en Mimrod in der Schrifft nicht mit vom Belo
wumengen, den die "Prophan + Geribenten zum
Icheber der Aſſyriſchen Monarchie machen, umb
udlich Belum mehr als saufend Jahre ſpaͤter fox
en als es gemeiniglich gefchicht ‚da man ihn ans
erthalb Hundert Jahre nach des Sheräuk he⸗
ahe zu haben geglaubt, weicher geſtalt dann. Bas
roſſe WVerzeichniß der Könige von Ninie if
uf Acracarnem wegfähet. Wen der Geiechi⸗
den Hiftorie wird augemerckt, man foße ſich
wu das wcitldufftige Serzeichui de —
18 Canitelio und Rofino,ederauch mehrern
m handlenden Scribenten ‚wenn temand d
Jade gar genau unterfuchen will , vorberei
1, Unter allen Roͤmiſchen Geſchicht · Sch
en fäller er von feinem ein befanhers« rel
IV. Morhede por iendier PHifire. 1OßE
Sewait and Kegierungs- Art ‚der Staaten vor
Stfterifche eifche Einleitung anfte
Macheicht
—— Es — aber
Dee Heer Üerfaffer von ikun , dafıes (ic alpufa
Biyaligenteiaen Dingenenfhalte, in den
dern aher zu furg 2 ben |
N als
IV. Methode ponr Sradier PEiRosde.
Tuc,de Dapiellis Mornäi dc. find, erzehlet. >
Memoires da Comte de-Rochefort hälter vor
einen wohlgefchricbenen Roman, und eifert auf
die Memoiren Sucht, da leder ſchlechtet Edel⸗
mann, der etwa eine Compagnie gehabt, zwey
oder drenmahl duelliret, und einige Liebes Aben⸗
theuer ‚gefptelt‘, —* zu ſchreiben unter⸗
a nen
ber Graf de utin,
(er Mann ex fon genefan; Di feinen
—— darinne doch nichts als Lieber⸗
men und andere ——— entfalten fab: Des
Hr. Rath Mencke vertröfter ung —&* fen p. 33.
vormahls als eine Diſputation heraus get
men Schediaſma de Commentariis: —
quos Galli Memoires vocant, ehiſtens
ter aus Licht treten werde. 2. Briefe von deuen p. 314.
— eben Das;mss vor di .Me-
ires,esforbert ; wem gute antrifft,
Serien febchec — ** —— Birch
der Mexuſch aftın Werlölung
am. inent
2 Er lobt De. Boich des Cardinals⸗
Majzarin,
wohl abnehmen koͤnne / wir er weniger vor feinen
ln bucchgeführe ſind. Er macht
4.von der Bibliſchen Hiſtorie den :
inne denn, was das Alte Teftamer
gt, wegen der Sprache und unterſch
ten zu rechnen, welche die Scribente
IV. Merbode peu seudier S Hifleire. sosy
Bam Abt Fleuri oder aus denen, fobie Juͤ
Biggublid befitirieben „befanı mache, Die
araphie aus Spanhemit Geographia S. Sanlory
Tharten, Adrichomjo, und wenn man Sedult ae⸗
zung habe, auch aus hochareo Joe, ig denn ſih
Die Chronalogie aus Lancelorg;odeg Tirini Tag
hellem befent niachs ,. hernach glich der Bj
Ufer Annales leſe, und werm ſeſches ei
suis genugfamer Auforezckſamkeit geſchehen/
ches noch einmahl ʒu Unteruchung der vorkqm
menden Schwierlakeiten thue. Bey dag p 30.
Senn Teſtament ind ihrer fo viel:wiche, unh
. wenirman ſich inder Chronologie ein wenig um⸗
geſehen, darfman nur eine Lebens · Beichreibung
Bf, dergleichen Montrevil ‚ deſſen Arbeit eine
Evangeliſche Harmonicabgebentan ‚Lanıi und
Pezron.yefchrieben, weldyer legtere in feinem
wortpeflichen Buche, fo er Hiltoire Evangeliqug
menntrales, was in ben Coangelifihen Geſcich⸗
einiger Unterfuchung werthift, ausgemacht.
Die Apoſioliſche Bifterte iſt durch Pearſons An-
nales Paulinoserläucert. Und zum Neuen Teftde
ment überhaupt gehören die beyden erfien .
heile von Tillemants Memoires-ppur fervis à
HNiſtoire Ecclefiaftique, von welchen Mr. Fres-
noy werheilet, daß fie zwar werdrisßlicy geſchric⸗
ben ‚und mit vielenunnügen Dingen angefüllee
ſeyn, boch aber auch viel gutes und.esliche gar ge⸗
sauce Eutſcheidungen der vornegmften Schipie
rigfetten enthalte. - C. 5. welches von der Ye P.4%
gyptiſchen Hiſtorie handelt, fingemit einem Di.
—* von dem Bluͤck dieſes Volcks an, indem es
Di Kone und. Wiſſeaſchaſſten nut an ir
le ui. 44 — PIERRE NA: . N
gen word
sit aufder Welt aus zug
tuliche Rechnungen in Wefehrelbis
naſtien machten, fo daß einine von ihı
aund Halbgoͤttern aufdrenßig tauſen
ihnen regterer haben ſollen, und diefi
ander Realerungen finä unfrsitin er
TV. Btetrede powr adier TISROhR. ORG
— durchgehends vor unact zu halkenıy
wenn man nur beobachtet/ daß ſelbige nicht auf
«innmber gefolgt, fondern be unterſchiedene Ads
aige zu einer Zeit — —7— Dem Tune
— 22 lan la ‚, weite 5
milemarh beſſer als Marcham: in Quinone Chra⸗
Die Aegptiſcin Beftintdugn
felber hæ mar aus Herodoto, Diodoro Siculs
inh Joſepho ad Appionem zu holen, amd, wis
De Aegvptiſchen Konigreiche etwa i300. Jaixe
rer ſ derf wen ihre Hiſtori ech nam)
was dieſe Zeit anbelangt, beſonders Genbalı,
u p.40
pe Unfchung ** einigen Ehronsien
gaſchen Fehlern warnet, Davor man ſich orten
Tich nicht gnugſam huͤtet. So muß manben der
——— Das Vobplomifce und Afyeifihe Me
gigreich .befländig von einander u
Ben Nimrod in der Schrifft nicht unis dem Beio
vermengen, den die ‘Prophan + Geribenten zum
Urheber der Aſſyriſchen Monarchie machen, nnd
endlich Belum mehr als tauſend Jahre ſpaͤter ſo⸗
—— fapı —* da man ihn an⸗
derthalb hundert Jahre nach der Suͤndfiuch
Icht zu hoben geglaubt, weicher geſtalt van dus
groſſe Verzeichniß der Könige von Nina biß
auf Acracarnem wegfälet. Bey der Seſechi⸗
Fee Hiftorie wird angemerdt ; man ſolle fidh
durch das werisläuffiiige Berzeichuiß turn —
ei
s Cantelio und Rofino,oder ur m
nhandlenden Scribenren ‚wenn ten
ache gar genau unterfuchen will , b
l. Unter allen Roͤmiſchen Geſchich
en fäller er von feinem ein hefnnhers
IV. Methode poier örudier P’Hifoire, 06x
PHiftoite —— dariunen
ledweden Staate geben will. Es urtheilet aber
ber Heer Werfaſſer von ihn , daß er
bey allgemeinen Dingen ‚cn ben:
„von geneiffen HAN en
5 andern Begeimfag/ Bere man ih
9 Beirtheifen bedfeiea foR. ” Zutjen
tn die fö genannten Memoiren, w
re Berfaffer nur will gelten laffeı,;
a Leuten gefehrieben worden , die ſelbſ
achen. Bann fe (chroihen. zu ehım ach
IV. Möthode ponr brndier P’Riflorde.
Dopiellis ornai &c. find, ek *
kemoites du Comte de-Rochefort hälter vor
neh wohlgefchrichenen Roman, und eifert auf
ed femoiren · Sucht/ da ieder fchlecheer Edel:
aun,/ der etwa eine Gompagnie gehade, zweiy
ver drenmahl duelliret, und einige Siebe» Aben⸗
euer geſptelt, derglefchen zu ſchrelben unter»
ment, wie ex ſich denn wicht guung wundern
ver Graf de Boſſi·Rabutin, fü ein grofe
er fonft geweſen, die ſeimgen
egeben, dariune doch nichts als Liebes⸗
wand andere Galanterien enthalten find. Der
ssmabis: als eine Diſputation heraus get
sen Schediaſma de Consmentariis lforici,
n08Galli Memoires vocant, ehiſtens vermehr⸗
— ee eben Bes was von den Me-
fordert ; wean man aber gute autrifft,
* ebea zaͤlt weil bey ——
ber Menſch amwenigſten WVerſtelung
uk. : Er lobt die Brieſe des Cardinals
Beyaciny deren apa Dorans
almehmen er er vor ſeinen
din im nalen
x; Nath Mencke vertroͤſtet ung blerbey daß fein p.317.
A
was Licht treten werde, 2. Briefe von denen p.314.
Vepreersegrägggg
>
D
IV Aterbade posin Suualier PHlihoive. 2065
nenuee; die man nicht eofın fan ; dergleichen
SereDiath Mencke zwey Englifche angiebt, de⸗
sen man auch Die in unfern Tagen gantz neu ang
che getretine Hiftoirs Secrete dela Reine Za-
rah, und Hiftoire- Secrete des Intrigues de ia
France bepfügen fan. 6. Satyriſche Schriff⸗ px.
zen, Mie diefen und den geheimen Hiſtorien hat
es dißfalls einerley Bewaudnit/ man fich
nemlich wicht allzuwohl auf ihre Erschlungen
verlaſſen fan, ohne das Zeugniß anderer —*
Suchen auch kundig ſeyn, dabey au haben, wel⸗
ee denn die —— die Satyten,
da Hiſtorie erl Kayſers
Jultani Sathre gefoͤllet * unter den alten re
weht ‚Potronium aber fan man zur
wicht. heamchen , weil er
erbichteter
Bedfent: Shenfogcheen unter ben wenen dem
Berclisjo, wiewohl man au diefem einen ziemlich
volfonmmenen Sch! ‚deffen der Herr Aus
dor nice erwehnet. Das Catholiquon d’E-
Shagnıs,oder, toices fonften heißt , Satyre Meni
—— ur it der W
Doch auch vieie dunckie me (der ders
borgenen Hifterie durch Free ungen Sebee
erläutert werben, fehe
atyre, der alles mit einer unfinnigen Art
2 machen ſucht/ chut er ſich nichts zu
gute und hält fievor eine abgeſchmackte Schrifft,
Die heute bey Tage alle Aumuch verlohren. &
redet 7. von Pleinen wider die oder jene Perfon p.33e
Verfertigten Schrifften, die aber nicht allemahl
gedruckt werden, nicht ale ob er fie zur Sirir
Anna 3 ne
d gewiſſer Gefchichte,s So wenig
Kr brieflide ‚Uhrfunden,im 2
derer gedruckten oder gefebrtebenen I
cch die Hände gehen, haben fid) doc
iden, welche entweder gang faliche
er die wahren ver faͤlſcht haben. Waı
IV..Merbode panr äundior Rriißoire: 1667
Entpetung eines verfaiſcuten oder · eroichtetey
——— ſelbige mit andern
oder zum ante
2554 vergleicht, oder auch, topue
amereten Ban, Daßfie von ehuigen Altern Uta
Ben abgefihtieben, und inanbere Form =
worden, med was dergleichen Regeln
Was nun ferner Dingen und Inicriptiontn bea
ne, fo haben felbige zwar , Infonderheie. wag
die Chronologie angeht,und auch da faft I
m* Minen vostuefuhen Dann; es iſt aber auch
in ihrer Auſehung Behutſamkeit von nörhen,
daß man die Inſcriptionen recht leſe und verſte⸗
he und nicht mit den Spauiern aus 8. VIAR, weh,
ches Præſectus Viarum hetſſen ſoll, einen neue
—— made auch Diejenigen Dinge wohl⸗
—R Schmei⸗
es andern Urſachen zuviel und wvi⸗
der die Hiftorifche Warheit geſetzt find ‚dergleie
den Cxempel der Herr Autot aus N ner
h Bogen anfügen, ..BouMängen
mon eh daß ſie ——22 altfeyn, oder doch
ſanſt Umftände dabey vorkommen, welche dac
wos mir unsen in der Anmerckung geſetjt beſtaͤti⸗
gen / daß man nemlich die Hiſtor ie anderwaͤrts her
ehr wiſſen muͤſſe, als man ſelbige daraus lerne.
A LLLE ⸗ Der
” di
— —
empfangen ne, geben: Denn ob gleich
Be ee I:
Bi —— rated
haben, j . de
81V. Meibade pohrteikier DEI
— —
In fan Een
——
—* ‚der * —
Be ——— mie der Umſo
ın Tudovicus XI ‚Fra
vPrimus Chriftianiik, ieho
bachtet werde / kLoͤnne in deuialten Zetı
b gefchehen ſeym * Unter den Set
ur Muͤntz Wiffenfchafft gehören ‚dh:
snoy billig auch des P. Jobert Natii
nmariz mit angeben follen , weil daı
im nahdninan Wanalı mau Barutı und A.
IV, Afrebode pour Seudser P’Hifleire. 1069
fernen ‚voobim iedwedes gehöre, man
Da ga nice leſen laffen , ohne —* Be⸗
cracheungen Die zu ihrer Befeſtigung in der Re⸗
Iiglen, Echorffung ihres Verſtandes und Beſſo⸗
een eat —— *— Er giebt
allen dieſen gar gute Exempel und vermaße
is —— * —— groffer Dee
und Standes, Perfonen ‚daß fie ihren Zuhörern
derch den Wertrag der Hiſtorie ja die falfche Ein⸗
Bildung von ihrer Sröffe,die zu Verachtung ane
derer aeringern Leute führe, abgewaͤhnen ſollen,
weiches eine trefliche Sache vor diejenigen wäre,
Die ſtees wegen des Werzugs ihrer Geburt die
Backen aufblafen,und andere,die nicht fo Hoch⸗
—— a 0 nur vor Puͤnetgen anſehen,
die ungefehr aufs ‘Papier gekleckt worden. G.ıy, 9.363
en mit was für Vorſicht man die Hiftorien
; und weder allzu leichtglänbig fenn, nach
auch an allen zweiffeln müfte, ‘Denn mic bey
dem erſten eine unyerantwortliche Unachtſam⸗
keie begangen wird; alſo hat man zu dem audern
a indem e8 ja gang pernünfftig tft,
daß unter fo vielen Geſchicht » Schreibern einl⸗
gewmögen gefunden werden ‚welche fich aufrich⸗
eig. aller Unmwerheiten enthalten, und wenn fie
2 ihren Jeinden ſchreiben, mit denſelben
ehrlich umgehen, zumahl, da unterſchiedene ihre
Urbeit zu einer ſolchen Zeit und in ſolchen Um⸗
ſtanden an den Tag gegeben, da ſie ohne aͤußerſte
Schande, und ohne Gefahr von den ſpoͤttiſchen
Zungen widerlegt und beſchaͤmt zu werden, bie
Warheit nicht hatten verhehlen koͤnnen, wenn fie
ſeiches gleich gerne u. tollen. &a kunt tet
Anaa 5 vor
0 IV. Methode pour eindienl0Hif:
I h
Lan —
h / geſtalt es ſch manchmahl treffenta
ribenten auch
gi
hen, weichen leizterm | an
säch der Herr Autor ferner / man ſol
m Unterricyte gar wenig aber qu
cht ⸗Schrelber auslefen, und wenn mi
Je,der vor andern aufrichtig fen, dah
gen, wagman in andern Hiftorien ode
adreichiome Tale Bsmsnan merille ie
IV. \Mithode por Seadier Frei 1698
Dionyia Halicarn. Anmerdungen befaht finds
apii) erfordert er den Gebrauch einer gutem
Critie; dadurch man beurtheilen fdnne, was bie
GBGeſchicht⸗ Schreiber wahe oder falfch gefchrie
‚ben ‚ingleichen was man aus ihren Schrifften
weggenommen, ober Dazu geſetzet, ben welcher
Gelegenheit er den Fabelhafften Geſchichs⸗
Schreibern von den Heiligen feiner Religion >
ae gute tere giebt,auch auf dem P. Harduin ja
zielen ſcheinet, wenn er nechmahls warner , def
man Barum nicht alles. vor falſch und erdichtet
Halten muͤſſe, wenn ſchon eslicyes alfo befunden
werde, Die Megeln diefer erforderten Critit
ſchlieſt er in dren Hauptſtuͤcken ein, deren dag eu»
ſte die Kennzeichen eines guten und böfen Ge
ſchicht · Schreibers ausmacht, und davon handekt
erC.ıg. 1. ſoll man allezeit einen Geſchicht⸗ P-3E8
Schreiber andern vorziehen, welcher die noch⸗
wendigſten Wollkommenheiten befize‘, daß ex
nemlich von Natur Hiftorien zu ſchreiben ges
fickt ſey, daß cr wohbſtudirt, und in den Welt⸗
haͤndeln ſelbſt eine gute Erfehrumg habe; doch ges
hört dazu, daß er auch unpartheriſch ſchreibe,
welchen Character Mr. Fresnoy durch Thucydi-
| ‚Celarem uud Dionem Caslıum erflärek.
VDoch hat man nicht Lirfache ‚diejenigen zu. ver⸗
.merffen, die bloß aus eigner Erfahrung .,' ohne
ſtudiert zu haben, geſchrieben, dergleichen Gomi-
‚neusund Joinvillegerhan. Endlich finder man
wohl auch teute, welche bloß auf fremden Claus
bem fchreiben ‚ohne etwas felöft gefehen zu haben,
ae. aber ihrea:Werth doch haben koͤnnen, wenn
fie nur guie Dpshrichten „ots X Fcichsigfeir mie
—— Woo
a,twenn man nach feiner eignen Worfd
rigen Capitel des Palavicini Hiftoriet
ſt da denn erhellen wird,daß feine Wid
bſt das meiſte nicht laͤugnen fönnen, w
aanaen. =. Mihften Mr Blefrhicht +
IV. Merbade porir sender U Hifeire: 1073
Dsimlihleiten aufonde ;
——— —
womit er nicht nur dieſen groſſen Mann,
unbdern die gantze Ca tionem Oratorii bes
ee x
Diesen — auslift, feine groffe That lo⸗
will, und wo etwas zweiffelhafftig iſt, ollezeit
——— Zum Exewyel fuͤhrt
e Zofisnurn in Anfehung der Beſchreibung von
GonftantinoM. =< Iſt es ein falkunes
wenn
ae von einem groſſen Herrn zu reden —
ben gleich nicht der Ort iſt/ da er mit Fleiß vom
gm duͤrffte, alles zufammen fische, was
m weiber ihn ſagen fan, wie es alfo du Maurieri
einen. Memaires pour fervira [’Hiftoire d’Hol-
— da er im Artickel Grotius ſich mit
he dar me
chen/ aber doch und des
ache felbſt nicht zu verwerffen (ft. 3
Herr Verfaſſer den Nutzen leigebemel
Regeln inder behre von Wunderwe
ſche man weder blindlings alle
IV. Meıbode pour iradier P’Hifoire. 1orf
geweſen, als diefer Brieff geſchrieden worden;
5. Muß man das Stillſchweigen der Scriben«
san in Hiſtoriſchen Dingen nicht zu weit treiben,
und aus demifelben allzuviel zu beweiſen fuchen,
welche Regel Mr. Fresnoy wnflteitig zum Be⸗
huff feiner Religions. Verwandten gemacht, wi⸗
der deren Legenden die Proteſtauten oͤffters mis
dieſem Beweiſe ſtreiten. Wie es aber allerdings
kein Haupt⸗Argument iſt, und wider Geſchichte /
die ſonſt nach allen Umftaͤnden ihre Richtigkeit
haben, nicht kan gebraucht werden, alſo muß es
zum wenigſten in Materien, die an ſich ſelbſt kei⸗
nen guten Grund haben, dergleichen die meiſten
Erzehlungen der Roͤmiſch. Catholiſchen von the
zen Heiligen und Feſten find, gelten. 6. In Lins p.655.
trefuchung Hiſtoriſcher Materien muß man fich
wicht wach der Anzahl, Sondern nach der Beſchaf⸗
fenheit der Scribenten richten. ©. 20. giebt
eintge Megeln an wie man von untergeſchobenen
und falfchen Schrifften urtheilen ſol. 1. Sind
‚diejenigen: Schrifftew alle falſch ober doch ver⸗
Dächtig, welche der Apoftel oder Vaͤter Nahmen
aus dem erſten Seculo führen , gleichwohl aber
damahls und in den unmittelbar folgenden Zei⸗
ten aubekant geweſen. 2. Dieſes Urtheil has
man uuafo vielmehr. Urſache zu fällen, wenn bie
Nirchen⸗ Moaͤter aus.dem erſten Seculisfelbft alfa
geumaheilet haben. 3. Ein Werd iſt untergefihos
ben, oder zum wenigfieu sicht ſo alt, als es ſchei⸗
nen fell ‚mean dariune son Sachen viel geredet
toird,, die fpäter befans. worden; 4. Ein Werd
tft falſch oder verdächtig, wem darinne Fehler
— Dig »Eronaloge inbfie Eupapannn
20]
"6 IV. Merbode pour dudier DEN
jabı
—
er ſich derſelbe wol
belhaffte Schrifften grůndet. Doch
Regei einige Ausn 5*
n kan daß juſtinus Mi v Alex
je in acht genommen, en
t man auf die Beſe
dieſen Fehler begeht, und —**
h die uns in ihrem Vortrage zmet|
eint, wohl Achtung zu geben , weil
rchen · Väter gleich verftändig , damı
‚leicht nach einiae Sachen aralanıhr
IV; Methode pour etudier ÜHıfleire. 1077
ib , Wenn die Kirchen» Scribenten ein Werd
nelen Verfaſſern zufchreiben, und wenn fich dar⸗
Lehren finden, Die denenjenigen zuwider find,
welche eben dieſe Scribensen in Ihren ungeswelße
felten Schriften vortragen. Endlich willMr.
fresnoy C.2ı. zeigen, was vor Nutzen gleichwohlp. 493-
ſalſche erdichtete und verdaͤchtige Geſchichte und
Schrifften ſo wohl als partheyiſche Geſchicht⸗
Schreiber haben Föumen. Belangend die fals
ſchen oder erdichteten Geſchichte ſo thut man cite
mahl wohl, wo fie ja zu anders nichts dienen,
wenn man ſucht auf den Grund folder Erdich⸗
zu kommen, bigweılen aber fan man aus
benfelben,ob jie-gleich erdichter find ‚einen Ge⸗
brauch oder eine Leyre, fo darinne enthalten iſt,
und gewiß in diefelbe Zeit gehoͤret, da die Sache
erdichtet hr erläutern, Die ——
nen Schrifften find entweder vom ihren Verfaſ⸗
nk Ss auf:einen fremden Schlag x
Macht worden, und da beweiſen fie zwar etwas
bon gewiſſen Bebräuchen und Lehren, aber mir
won der Zeit, darinne man fie erdichter ‚oder fie
(ind aus Berfehen ‚megen Öleichheit.des Nah⸗
mens oder anderer Umſtaͤnde falſchen Autoribus
beygelegt worden ‚und auf diefen Fall hoͤret aller
Schade, den die Erdichtung ihrer Glaubwuͤrdig⸗
t thun koͤnte, auf, wenn nur ein verfländiger
Beurtheiler findet, in was vor eine Zeit fie el»
gentlich gehören, und fie ſonſt nach den übrigen
Umfländenigre Richtigkeit Gaben. Mit pars
shenifchen Behkpicht. Schreibern muß man alfe
umgehen, daß man genau zu entdecken trachte,
durch was vor eine Leidenſchafft ſich der Serihent
Quiſche si. Erd, IN. td, Worb vr
hinteften Hiftoricorum wollen wir,
der unfereerfte Intention ‚nurnoche
jes gedenden, Pag.162. verforicht
ach Mencke eine Collection der Scı
um Mifnicarum . md macht einie
IV. Meabode pour tımicer PHiflie. 1079
«atibusserum Francicarunı befige , weiches
wech und durch von dem berüßniten David
Hlondelrevidirt und mit MSptis collationiree
ss Hierzu fügen wir noch eınıge Stellen, darin⸗
en M. Länglet de Fresney corrigiret wird,
. 255. bilder ſich dieſer ein, daß des Herrn Pins
möderfs Werck de rebus Friderici Wilhelmi
Antlich fupprimiret , uud daher fehr rar ſeyz
8 wird ihm aber zur: Dlachricht gegeben , daß
ſar einige Bogen darimen umgebruckt , und
brigens das Wertk bey uns noch wol zu. has
en feg.. Pi 208. weißt dee Here Mach Men
fe, daß Belcarii Hiftoria Gallica nidye bi X.
780. wie auf dem Titul ſteht, und der Autor
rſt intendirt, ſoudern nur bIB 1567. gehe weil
Honf. Befucaite DiNber geflöfign. P. 237.
eſchreibt ee die beften Editiones don den Me-
aoiren des Duc de Sully , davon der Autor
ucht genugſam informizt zu ſeyn fiheiner 5 mie
rx denn auch p.237. bey dem Mercure Francois
tliche Fehler des. Autoris aumercet. P. 324.
eweiſt er, daß die untergefchobenen Chroni⸗
Pen des Dextri , Braulionis und andere nicht
om Talderone, fondern von Hier. Romano de
a Higuera erdichtet feyn ‚und führe auch p.
15. das Chronicon Hauberti an, wovon ber
wutor Antonius Lupianus Zapata , die Welt
ereden wollen , daß er folches aus ber Biblio⸗
bee zu S. Denys heimlich entführee. P. 378.
ed der Autor auf p. 373. und 374. zuruͤcke,
nd ihm babep ein ziemlicher Schniger gewie⸗
Binden ee des Leonis ab Aizema Hiltori-
pacie‘, fo nur einen Quatthau uuunät,
ILL. “N
en Comaechio ‚ umd dergleichen ein
worben, welche weder in der Parifer
Brußler Editiom anzutreffen,
ee _ __
BERTERTRERERERRE
Erſtes Regifter,
Ndala (Ruard) Differtationes Philofophiem,. %4
‚Anfelme Hiftoire Genealogiqus de be Mailon de’
France. B a⸗
Väcalanıir. u.
Belii (Masthiz) Programma de Hiftorislinges Hung
sic.
Benoift (Ellies) Rematques contre Mr. —E 3*
Bendeji Horatius, 308
Berachotb Tractatus Telmudici capus — 4
Beuftii Conimentarius Juris Feudalis. 4
Bos (LambJEllipfes Grace. EZ
“ - © - Exercitationes Philologiem, yıo
Beoverists de adorationibus vererum. 25
Buffier Prati e
Safpari Breviarium Theologix Moralis, W
Cellarii Orationes Academxcz, 2040.
Elarmunde vitz clarifimorum virorum. 16
Comes Rufticus. ne
Danzii Sinceritas Scripturz V, T. pravalenze Keri va·
eillans. 7
Bdzardi (Georg.Elies,) Tra&tatus Berschoch caput pri-
mum, 3
L’Enfan Hiftoire.duConcile de Conſtanca. 286”
Fabricii Bibliographia Antiqueris . . 122
= =. GodexPisu N 687
Fenelon Demonftration del’exiftencedeDien 3
—7 — in Schleßen mit Gewalt eingeriſſenes fur“
x
Flechier Sermons delaMorale. J 3.
Frefany Methode pour &tudier!’Hifteire. 8
Gebanden von —— der Reigen.
Erſtes Regifter.
Sdtoig € Ih. Peter) Noriberga infignium Imperil
: nutelaris.
‚36
- 2,5, (Geoeg Ejeifph) Rotinaifere Trauen
Mai AB. ervationer Sacız. 680.843
Manzelins de Georgiis fama — elars. 44
Maurers Phyſicaliſche Anm s37
Meierd Pießiſcher urſprung und De ainigte
Monde —* ea. | 28.
Herd Reicht
—2 von —— — Welff⸗ und Wei
—— =
>= e w. von o ann |
rathe- Werbung om bie-Lönigin
eth.
von der Steht a a pt
=. beim
Kiofter
. - von dem feibni "und Detsteifgten
Streit —— —
differentialis. . 586.918
>= - - vonden Grafen von Gleifberg. 6or
..-.- vo A Ryenferds Leben und
Schrifften. 649
..- von den Begebenteiten bed Grafen don
Shaftsburi.
Needham Gharackeres Theaphtoſti. ,”.: 3
Olearii Obſeri ationes facsz ad Natthzum) -
2 - Beresiß. bag JEns der ——
Origenis Hixaple, a PIE Een Zn be
Otto de zdilibus coloniarım & municipiorum. .
Paftoris Opera.
Wannesp, and Leiba senß Sxreit üben, Fin ——
plom
Phllographe Letzresfar snslanesfujers de'Boriann. 44
Pitiſci. wi on Antigaitstum Romsnarumy. kurt PIE
ratio de urilicage ———— —
is yi & «°
— Niioleicon ea ‚anna Gar
ErN
Reluen von Prieräburg, bb 4 wan-
Regifter.
Son Über den Gtanbdegabel@ anne
eiöhsiierkageariäe Nager
Atant,
teri\ Obfervationes Critide,
:Q Bernd. von) rforfäung dee!
müther.
——— de la Franee,ı
>yPhilofophia Radicalis Bele&tiea,
ketgenii Additionesad Laub Be
⸗
de, ——
75 eier
—
kendoͤrffs Hiſtorie des Lutherthume
ferts Genealogiſche Tabellen derfchiel
en Häufer.
eri Catholici Reflexiones von Vereine
teligionen.
nskius de Republica Bojema.
—2
Anderes Regifter:
Wonut fe hieefbgetrichen worden. 614.
616. . gründet ſich auf den Narunaliünen.
ige. Ioß. George) deſſen Streit wegen ber ce
u accentuation.
—— — deren ufus mulicus. 658. an
. fenfus hieroglyphicus. 33 .ſqꝛ
Abei was ven bemfelben su halten. 255. fq. iſt alpıe.
zehlreich in Polen. 257. in Schlefien gehe vieler
en mit Ertbeilung des Adels vor. ib. HP.
aͤchſtſchen Aes n. 1078
ius, —— zu Erfu —
Ar Dömifcher Kopkr, beffen une *
heit nor dem Tode beurthe
vocaten, Urtheil von —5
iles mer ſie geweſen. 972. wie vielerley. 7 de⸗
ren Verrichtungen. 4. faq.
ptier, deren Elfen haft, worinne ſie hen
. ben. 978. 1058. * deren Hiſtorie, wie fie zu lerne
. 1058. Anmerckung von ihrer Ehronslogie. ib.
Klianus, od der Berfoffer von der Var. HIR, und bei
Hißon Animal. eine Perfon ſeyn. . 430
Aergerniß was es ſey. | 812
Aferten, Wortfreie-inbiefer Doctric. 6y%
Ayınlın, was es bedeute. der
ba, Spanifiher derbo / Nachricht nonfehaın
Altenburger berihmtgunbgelchrte, 489. faq.
Anacreon gelobt. 7.3
Aufelme P. deffen Leben und Schriften, 464 ein a
derergleiches Rahmens, u 462
- Nintenorfönig berGimbrer, EtammVater **
EineiAriR: (ao Babutch mverſehen ty. 52
Antiquitäten allerley Voͤlcker ihre ,von wem fie bes
rieben worden. 123.fqg. warum die Roͤmiſchen
wer zu erlernen find. 737. wer fie a
gefragen.
Ania sein geiifet Eitüplacuen SrYRnG wine:
WWR
deu RER
— Sehreisart vertheigt. 2
— **
N Even deffen Biblifcher uberf
— —
a Veyus. ——
ad, was von de
halten.
aut aD mehrere
taat auf ihn zw 3. warun
nfehen gekommen man
lb (Gottfried ) widerlegen za
4.was es bedeute.
riſche Hiftorie, wie fie zu lernen.
tte oder Aſtaroth ifl der Mond«
ologie, was davon zu halten. €
iften, ob es würdliche gebe.
Anderes Regiſter.
Benoili (Bilies) beffen Schriften. 608. widerlegt.
611.*612.* 613.*616.* 617.*619.* 621.”
626.* 628 633. * 634. 636. 637. 639.*971.°
977." 985.* 993.* cenfirt, 644.996
Bi, was es beifle. 449
WBdlsum was es heiffe 448
Bibel, deren 6 Uberſetzung in Dännemard.
177
Dibliotheck , die Almeloveniſche iſt unordentlich ge⸗
weſen. 326. * Nachricht von einigen berühmten.z28
von den Morgenländifchen. 330. fq. wer die erfie
au Shen angelegt. 334. ingleichen in Aegypten.
woßer Prolemzi Philadelphi feine fo groß ge⸗
ofen. 336. was von den Juͤdiſchen zu Yan
Bodinus, beffen Methodus hiftoriarum beurthene 1046
Böhmen Nachricht von den alten Religiond: Jrrums
gen in dieſem Reiche. 391. ſqq.
Boß (Lambert) deſſen 1 Schriften,
Brandenburg erfier Churfuͤrſt. | 916
Brayi Martyrologium , Nachricht bauen. 839. N
* e junger Hertzog/ deſſen Zeitvertreib. 639. q in
Driefe, die iRorüchen, wie fie Befhafen feyn mä
10639. dee Cardinal Mazarini feine gelobt>
ib. des Mr. Patin feine verworffen. ib.
Brigitta wird canonifirt.- 907.19.
Bruſch (Caſpar) Urtheil von beffen Schriften. - >76
Buchllaben, beren Alterthum. 718
on tingbanı Engtifeher Hertzog unter Karla. was
ir ; Fein leharacte eye wider Franckreich bewogen. 158%
Bufıe, ein an yet, ef cheifften. | 2.
riebenen vor Erfindung
- der —
en Davon. 662. Nahrihe
von der rg Vereinizung 663
Calvißuinz adloht, - :
Candan, rue —* Befiaffenpie ——
0 tockerin.. EN
Anderes Regifter,
AL. König in Engelland,warumer fat
yesefem, 151. fein Character. 153.
de
— |
b.* fein nachdendkli
in
Ben, i
— Engeland deſſen Chara
—— ie Ale Bor
vergeblich. ee
Y. von Lothringen, mag an dı
idee fen, —
er, )
Burgund werden. j
“ Dalche, ib: PR 38 *
ini (Johann Dominieus) ein berühmte
her Altronomns , deffen Tod.
holicon d’Espagne Geurtheilung diefe:
e (Milbelm ) deffen Tod.
arius (Chriftoph) deffen Noten und Ed
rtheilt.
=
Anderes Regifker;
Clericus widerlegt. 72. "oe
Coccejaner widerlegt.
Coloniæ, mas ſte ge
weſen. $
Cometen, ob fie mag bebeuten. 626.19. „se
Complimenten find falſchen Gedancken unierroß
Concũium, was auf dem Ap ouſchen zuterufakens
abgehandelt worden⸗ 53. iſt uͤber ven Pabll. 395.
faq. das Baſeliſche if hart gegen ben Pabſt Euge-
aium. 386; Wird rt. 388. vergleicht fich dem
Pabſt. 389. das Coſtnitzi 886. faq.
Coucordata der Deutfchen tion, deren Fehler
und ſchlechte Vortheile, woher ſie — * —
Concordiæ· Tag ob er im Februario einfalleꝰ * u
Cond£ a Übereilung gegen ben ti
König i
eo Ludwig von,legt 6 auf feinen Küngent dan
Königlichen Titel b 1068
Crauferus eore) beffen 33 1 he. fr
ußen etlung. 11 ber
" ie Ei fede, wie weit fie —* und
—— von deffen Ankunfft m
D.
Dännemard, wer d wer von der Reformation
a eher Admiral unter Jacob II. Die
erfich bey der Revolution aufgeführt. 3
Data parva & major,
Beute, deren Langſamkeit in —
über einen Krieg. 394. deren Ruhm wider die
Sran ofen und Italaͤner behauptet. 781. haben
nie koͤnnen überwunden werben. ib. ſchaden ſich
mit ihrer innerlichen Uneinigleit. ib.”
Augen was es heiſſe. 844"
Didyaı (Gabr,) erſter kwberiſcher predger m a
nburg.
’ | RR,
And
ienftlehte, wag fie in den alten Uhrkun
ten.
reypeinigteit aus dem
——
ben.703:
che wide —
See
——
0 Er re
* deren —
—
zard Georg Eliefer) deſſen Schrifften
dio und Poftulario wie fie unterfchreden
nd⸗ Thier warum es zur fallenden Suc
m
ſabeth Koͤnigin in Engelland ‚deren vor
Anberes Regiſter.
— — — — —
Urtheil son ihm. 1032
(‚wer davon gefchrieben. 498.9. 100 es fei-
"wen Nimen herhabe soo. wenn es erbaut. ib.
- deren erfie Defiper. 501. die Grafen von Glei⸗
31 ‚len nah — chlingen haben etwas darinn. o2.
. üiß dem Mayntziſchen Stiffte verbunden. 503.
* —J———— ib. Streit dieſer Stadt
» wegen. 504. ſq. deren Muͤntzen. 507. Lotterie
. "baflbfl. 508. Kipperweſen. 510. Purim, Sm
Amiverfität. ib. Bibliotheden.
"er (Graf) unter Jacob I. was von deffen Sole
zu balten. 232.19.
Btymologia Græca, Differtation davon. 715
Evangelift, dieſer Name war in veriger Zeit bey dee
Geiftlichteit Mode. 144
Lugenius, Dabf, wird von den Churfürften gegen
.. das Bafelifche Concilium vertheidigt.386. belei⸗
digt die Churfürgen. 387. bergleicht fi mit
den Deutfchen. | 388
Eupolemus/ wer er geweſen. 728
0 3
Fahn⸗Lehn, mas es bedeutet: 778.*
‚Faßorum Juridicorum Specimen. 837
Ganfı und Kolben: Necht, mag deſswegen vor Ge⸗
feße gemacht toorben. 416
den, befondere Iinmerdlungen davon. 929
eller Joachim m Sriebrich) verfpricht eine Genealo-
ie der alten Weifen und Weiblinger. 207. ſa.
* iger (Michael Joſeph) was es mit deſſen in
Schleſten mit Gewait eingeriſſenen kuthertyum⸗
vor Bewandniß habe. 921
er, darzu find die Frantzoſen geneigt. 482
infterniß, wie man ſolche beobachten fan. 541. ſq.
Iehier (Efprit) deffen Echrifften. 293.* beffen
Vleiſch und Blut, was es in der Schrift ei
Florus beurtheile.
Francifens I. König in Grand ugclnn an un
—8
den.782. en Sat re
—
ihre Benennung
antzoſen deren an bei da
srem. 395. fg. find vom Biber 9m
deren Ankunft.
a
iedrich, Burggraf zu Nürnberg twirde
Brandenburg.
- Ehurfürfivon Pfaltz iſt Kayſer
I, entgegen. 404. fein Qu
Reiche
Roͤmiſcher Kayſer, deſſen Nieder
gegen den Pabıl. 390.
Audeues Regiffer.
7 ber Senden, ob fie älter ale die —8
ige, warum er den Sängern 333 nach
Bau 3 egeben worben. 51
uns, woher fie eutflanden,
617.*
in Engelandideren wunderliche he ui
der Revolution, 5.248.
eman denſelben an fich erkennen fl. 49
‚find unter ben Proteflirenben zuviel. 2
deren Character. 700. bitten vor den
Franckreich. 702. find kuͤnſtliche Uhrma-
hie, wie man fie leicht faffen koͤnne 37.
ni enten. dent Ha dag Studium
angenehm machen koͤnne. 1052
jodiebrat, König in Bohmen, verſtellet fei⸗
391. deſſen Eyd, wegen der Paͤbſt⸗
ieion ion. ‚392. verfället in den Dann. 8
dbas Werpbälifhe, wicd ——
418
erg (Marcus) deſſen Leben. 491. ſq.
ke, wie man deren Wahrheit ober; Fi
wrtbeilen ſoll.
tſchreiber, gute und böfe Eioufatem
ber, die Hepdniſchen, Haben Moſi nad
ſehen, was das nach ber Rebens⸗ Art
ud Zunderliche Eintheilung. —
—**— deſſen Schrifften. 363
deſſen ein Unterſchied im A. und N. T. 454
Gewißheit beſtaͤtigt. go5. an deſſen Ge⸗
iffen darff man ſich nicht argern. 820
Geafen haben Jurisdidtion in Erfurt. 50a,
weine alte Gräfl. Samilie, Nachricht ba
de 43.5 XV. ih. Soes ch
iechiſche gantorie,
nolog!
udent eucuſche SaRerl
äuftad Us oh / Koͤnig in
Anderes Regiſter.
fpätergemacht ais Die Terrap als die Terrapla. 1015
pironpmus toiderfpricht fich oͤfters. ro21.*
Hiſtorie, davon zu fchreiben ift gemein, T045. wer
von der Kunft, Hiftorien gu fchreiben, und deren
rechten Gebrauch gefchrieben. 1046. 1047. was
vor einen Zweck man bey Erlernung der Hiſto⸗
rien haben muͤſſe 1050. Unterfiheld der Hiſto⸗
riſchen Materien. 105 1.* Wiſſenſchafften, die
vor Leſung der Hiſorie hergeben müflen. 1052.
was bor Drdnung in deren kefung zu beobachten
fey. 1055. wie die neue zu lernen. 1060, die
zur Hiſtorie dienenden Schriften. 1062.19. was
von geheimen Hiftorien zu halten. 1064. wie
man die Hiftorie jungen Leuten beybringen foll.
1068.19. Vorſichtigkeit in Lefung-der Hiftorien.
1069. ſi ehe auch Geſchicht⸗ Schreiber, it Ge⸗
ſchichte.
Heft, Shueral deffen Unerihrodtenbei *
— N as er vor Qualitaͤten haben miß
313. was ersorWiffenfchafften brauche. 314.ſq.
Horruns— woher der Name dieſes Monats kom⸗
v. 141
Huetius entſchuldigt. 965
Hugonotten, zu deren uUnterdruͤckung haben die
Hollaͤnder und Engelaͤnder viel beygetragen. 16
Huͤbner, ein guter Genealogiſt. 469. deſſen Schriff⸗
t
en. 912
und,ein bejauberter wicd zumKoͤnig gemacht. 562
uß( JIohann)ob er ein Saͤnffer geweſen. 904. wird
ins Gefaͤngniß geworffen. 995. Wirbverbammnt,
90
I
Jaeob I. König in Engeland, deffen Argliſt. 225.
mes und wodurch er bewogen worden nach
Franckreich su gehen. 226. deſſen Berfeben. 228.
en ber Unserthanen gigenibn.230.
vu aube. 240; Aſer Aufführung Bo
Wahrheiten
na an
Anderes Xegiſter.
Süden, beren Auszug aus Aegppten. 82. ober din
Edaven: Krieg —5 975. deren Repu⸗
blick, was vor — ei — abt. 3 ob
vor diefem n und ſchafften wa
en he ob fie ihrem Urſprunge n
—— gewefen. 972. wie edgefommen, da
Yespptiern nicht veriniſcht.
deren Adel und eye behauptet. arme
—e deren Irens ’ ⁊
en, deren Menge iſt heute age —34
268. bie alten Deutfehen And nen —* ge⸗
af . Ferdinandi Catholici Urtheil vom
ibid,
—E bey den Beneficiis Ecclehaßicis, 521
K.
Kaltenborn, Kloſter, Nachricht bavon. 848
Sammer Berichte ‚ defien Ordnung unter Kapfer
Friedrichen 417.
atelenburg, Srachriche Davon. IR
Khesib ift dem Keri vorzuziehen. 5.iq.
Kettner D. Sriedr, Ernft) beffen Shrifften” En,
Kevenhuͤller, Nachricht von deffen Annalibus F
—— 186. ſq. kurtze Nachricht von DEE Autoris
Kipperweſen zu Erfurt. $10
Kirche, * * ſichtbares Dberhaupt vor Tracht
baben muͤ 942 7. wie groß der Unterfchieb
—3 % und Lutheriſchen fey. 957
Ka En a Tr
ngli apitain, deffen egene
wort wegen angetnurtherert giond-enberung,
Finind-Eutter Nachricht von dem Kofler diefes
a 5
Kranckheiten gewiſſer Bilder. 482. welche von ve
Metallen entſtehen.
gröofe, ‚welche Voͤlcker dazu fonberlich geneigt. *
ugler ein Jeſuit cehfirt. 927. 929. 930. 933.
Ecee 3 Lader
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fh £\ sriefel 9 8
ee ten 2795)
Anderes: ‚es: Kegiftene
Lothsrius NH. Könrifih Kayſer, d Grabſchri
‚255. {tin Grab ner s ent Brei:
n.
559
— Character von deſſen Ciunehaan. *
Lotterie zu Erfurt.
Louvois, —— * ne y 8 pi
unt en König zu fragen.
Rucber cd, Dartin)o er am Tagec oncordiz a
— — Mi rel mag daB e8 in, Schlefien
un Borbebde en da n.
ndringen werde Hin hl. Iefien mit 56
.. Walt feyn einge 8 t ſaq deſſen ger
ſchwinde ‚Sortpflangung, ob fie vor ein Wunder
anzuſehen. u : 932
Base, deſſen Enbundung eine unbekante Kranck⸗
84
Majefikt Inſiegel, was es heiſſe. 220
Maimbourg widerlegt. 904.905
Maimonides twiberlegt. en
Majus widerlegt.
ss Sohann Henrich) Jun. befien Schriften. 681
Man 08, was von biefem Scribenten zu halten.
—* er das a eltum Matthaͤi in *
Akurtzen Begriff gebrach
* die Mutter Seite, deren Sungfraufchnrt
ieim6 118. in Engelland Gemahlin, wir
ee Papiftifchen Religion zu treten. 239
‚= Magdalena, deren Haupt. „og
Suchen, Engliſcher erng, deffen Ghardeter
Anfehung ber Biebe. 112. warum er fo glücklich
—*8* 114. verführt den König Jacob. 113,
‚Wiebieleran der Revolution Theil gehabt. 223.
Marsham / beffen Canon Cheonieus beurtheilt. vorn
Martinue V. Pabfl wird auf dem Concilio zu Coſt⸗
| L erwehlt. 90x. 0o⸗
Errca x
Hin en Brkfe aß. ro.
—
—— verſpre
elchifedech, wer er
tliffander (Gafpar) beffen
moires, was davon zu merden. 1062. 1
de Pontis beurtheilt. ib. ingleichen Mer
Comte de Rochefort. 1063. ingleichen die
Rabutin. ib. einige gute angegeben. ib.
netrier, deſſen Introdudtion 4 la Jeäture de
——
— anderes Regiſter.
ne er ein jeher und Nomkr-
hir geioefen. 977. 0b er ein Raturalifte Benefen.
Mantzen / deren Nutzen in der Hiflorie. 1067. *
von den Samaritaniſchen zu halten. 722.”
Mine; Gerechtigleit der Stadt Erfurt. 507
wird zu Segovien aufgerichtet. 203
Municipia ad fleg ewefen. 871
—— ihre — 28 — iſt cheils rein, theils unrem.
866. chre Fehler im Schreiben. 768
M.
leiner verftellten. 240.”
uten der Todten, woher es komme. va}
Natur ek ut viel bey ben Euren 487
Naruralifmus iſt eine Stuͤtze ber badtterep. 980. A
I
fen Tho 9’
Needham (Peter) deſſen Sotiſe 305.*
Merston,deffen Streit wegen ber Differential - Rech
nung. 915. a:
Wieder (MathzusBroverins de) widerlegt.
** Hiſtorie iſt voller en s61. warum,
563. * berfelben Ge ne Schreiber, 565. faq.
we man darinne au 570
—— Brafichaffe 665. —53
vwas fie vor Mittel gebraucht ihre Se⸗
ſchichte auf) alten. 571. wenn beren Hiſtorie
anfange merckwuͤrdig zu werben, 576. deren Sit⸗
—*55 Streit mit Aachen um die Keil
einodi
Numa, Roͤmiſcher Loͤnig, was er bey Elrihtung DE
Religion gethan.
Döin ein Pordiſcher Bin fbehafeE lungen
— —— A. T. wie Mn ve
Ecce 5 —
= ‚BER, N i
bertlagt. wur
— abet ung
B deſſen Gewalt wie ſie eigentlich
ſeh. 94. 958. wie mit deſſen De
Epanien umgeht. 5 ob er ——
ſichtbare Oberham Kieche ſeyn
(Int Efel, Streit be@toegenzulMortpeim,
us Joh.) deffen Kiftorie
tin, beffen Briefe beurteilt.
ulus V. Pabſt geraͤth in Melancholen ne
Erhebung.
M,iworinn fie beſtehe. 485. warum fie fo
fich frifie. 486. Huͤlffs Mittel darwider.
n
Anderes deree Regiſter.
golten. 275. aufwas Weil Meile 6 SoOtt ben — *—
ten feinen Willen geoffenbahret. 990
Propberepungen des. T von dem Meßia —2*
dere cenfirt. dei | me 8
ulß, wo et berfomme ‚und was daraus m erken⸗
me . N 433
dartier6 eit, Unterfchied ber doppelten Zwi⸗
a 114,7 F Frandoiſche Hof far —**
ſten gehabt. 252.
si den zu trauen. 125
Rabelais, deffen Echrifften beurtpeilf. 1065.
Ragvenet, ein Gefchichtfchreiber, beurtheilt, 162.*
Rechtfertigung,deren Unterfehieb. im A. und RE,
45
Rechenberg D. Adam) deſſen Schrifften. dar
Redekunſt/ wo fie zuerft ausgearbeitet worden.
. 2041. ſq. wenn fie bey den Römern aufgekom⸗
‚ men. 1042. in was vor Stande fie bey den —
Deutſchen gewefen. :
Reden Lob und Zruuer⸗Reden, was ſie in der Bios
rie vor Nutzen haben, 1064
Redner, deren Fehier. 597
Re (le) beffen Hiſtorie von dem@oncilio
nitz 808
—8 Kleinodien, wie fie nach Nuͤrnberg gekomn⸗
men. 57. deren Ynzabl. 62
>. tehn,berenUsfprupg. 881. ‚Sintbeilunn. 882,
. 8 2; PR
a Tage: dlusfehreißen, was eg mit deffen Su
Ä ee alien in alten Zeiten vor Bewandnif I
—1 + Berkmlung, wen fiefichin drey College?
t.
niſceciu b } Methodus Icgendi hikoriam ne
thrilt.
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1048
8 ' ya V. X
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Km Serien BE 15
Are von —— ————
dern —— 642. 19,0 bie
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rolation,
ıenferb (Fa —* 5 fen len und I
chſa Kayſer Lotharti n Gemahlin,mad
bebeute.
efen, was davon überhaupt und abfeı
ven Nord: Ländern zu halten 51
ngelhein, Klofter, Nachricht davon.
mer. mar von ihrer Melininn nor Mir
Seginariie (fo 494.14.
es 495
alt (Jacob von) DIR ——
Samaritaniſche Muͤntzen, was davon zu halten.
Parse et au fe einerieg. *
Sathren, —* a ek vr Den a der Gone ce
r haben.
in ber Erbe
di a ee —æã deſſen *
druckten Schri 126
ch nem Stu Benzin Jen, was be
Anschlag
Schlick, —S—— — er in Erfurt. pe
Schoͤpffung/ zu —— — 8ao
Schrifft, die heilige, —— —
ſchen kraͤfftig fey. 49. worauf —— — zu
gruͤnden.1 wie man ——
und falſchen Schrifften urtheilen ſoll.
ut — —— Eihrifien 348.
al Beast, al ſie in acht nehmen ſoiten. 272
‚a Urfprung. 40%
Shnagas beren Character 700
—— —* ſhaden der Warbeit ber
Eier Lehre nicht. 826
eh deren — Art und Urſprung 9. neüæ
G
—— mas dason
—— ma was Par fey und wie ſie zu
Seligkeit, wie das Verlangen darnach muͤſſe beft
— iger Graf unter Eaela 11 Bea
eibaey ( (ober) Sxıf won Leiceſter, fen
Deuiiße 44.4nndı. x. Oddd Gigie
3 HERE
venbigfeit 82° „863.
tehre verfäp
en dienli IE Amer
diberl Fr
Be Sim Eqh — Be a
Hatinus —
Base
vrache,
die Eoinefifäje
Ichen 722.830.838% v
verfiehten zum Lehren folf —— erh
vodurch deren Aufeommmen gebinder: wer
ſiſchen Urſprun.
dochachtuͤng 80. die Ungrifche Nachtrich
ein Zeuaniũ von den Tüiden vi
Anderes Regiſter.
Symmachus N t von feiner Bibl ſchniberiẽ
gene un Bedriär von ins Bist “ ib. *
T.
Talmud, was von demſelben zu halten. 23
Tewpel konten bie alten Perfernicht leiden. 299
Temple, ein Engliſcher Herr, erfäuffifich. 243
Teflamente, nterfcheid des Alten und Neuen,
448. ſqq. wovon dag Alte eigentlich handle, 2
Hiſtorie des Alten, wie ſie zu lernen, 1056. 1057.
be Fa Hifivrie dee Neuen Teftamentd gehörige
105
Settapla, röcher fie diefen Rahmen haben, 1014.
find ehr gemacht ale die Herapla. 1018
Teuffel, Deren Gegenwart bey den Dienfchen, wor⸗
aus fle abzunehmen. 2
Theodorion » beffen bibliſche Uberfegung Baer
Tyheologie, Darauf legen ſich unter ben Yrotefirene
ben meiftentheilg ſchlechte Loute, a65. Die of
ſche, deren Unterſcheid.
Theopbraflus deſſen Characteres verbeſſert. —* ſq.
Thomas: von Aquino, ober ein Peripateticus gewe:
en.
Shomafin, deſſen Methode pour &tudier chretienne.
sienrl’Hiftoire beurtheilet
Tillemont, deffen Memoires pour fervir à U *
Eccleſ. beurtheilet.
zb, wird: von ben alten No en nicht gefizihe
16,579. Exempel der U 2* davor,
74. ob dio unerſchrockenheit vor dem Tode bey
dem Menſchen wuͤrcklich zu findon, ib. ſq. weit
der Tod am gelegenſten komme. 83
Kelnd, wer wider ihn gefchrieben, 608. ib.* er
ag. 959. ſqq⸗
* aus (Thormodus he Schrifften sboY
ae in der ſchen Kirche, was davon zu
lten
72
Ddrd © Sxbne
lume, was non deren au
184. fag._beren umterfihiebene
lezu Mofis Zeiten befant geivefen, 986.
en Göttlihkeit, wie ——
dennzeichen davon, 989. wor den Träu
elbſt gehören andre: ‚alsyoı
en Traum nur eu ren, —
80 (Johann) Biſchoff ot
J
eiche verbrannt,
us, Nachricht von Erhanung dieſet Sta
UB:
lloment, Abt, deffen Elemens de ’Hiltoii
5
heilt.
us Atcæa.
‚einigung mit GDtt, wiefle gefihebe
ea
—— Barian Pedeneinige Men·
Worbebentungen , was bavon * alten, 154.3
2 Sam Iag- 005, mad Dabey He
Werbe vor Den pen es
Wefpeung aller Dinge, woher cr zn leiten, ‘
: swBB.
en dern ir, ie man ic qm
ei
Fat
MEER 273. ihre nannte de *
welcher Jahie Zeu ſe geſchaffen mie
Bien; beffen Preleftionen hiffericz une
een ee j =
janfen, Klofter,Rachriihitbaven
———— ——
er im Engelland wegen feiner Auf
kam, —