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Full text of "Deutsche entomologische Zeitschrift"

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Deutsche 

Entomolog'ische Zeitschrift 

(fruher ^Berliner Entomologisehe Zeitsehrift^) 

herausgegeben 
von der 

Dentsclieii Entomologischen GFesellscliaffc 

(fruher ^Berliner Entomologiseher Verein'') 
in Yerbindung 

mit Dr. G. Kraatz 
und verschiedenen gelehrten Gesellschaften, 



Nennnndzwanzigster Jahrgang. (1885.) 

• 

Erstes nnd zweites Heft 

ausgegeben Juni und December 1885 

herausgegeben von der Deutschen EntomologischeD GeselLschafL 

Mit J. Eupfertafel. 
Preis fur Nichtmitglieder desYereins: 18 Mark. 



» ^ •• . " • '^ ^ '* .^ * « . « « * ■ » 

Redacteor: Dr. O. Eraatz. 



London. Berlin 1885. Paris. 

Edw. Janson, Nicolai^sche Yerlags- Luc. Bnquet, 

28 Museum Street. Buchhandlung, Strieker, 52 Rue St. Placide. 



K 



Fur den Inhalt der in dieser Zeitschrift veroffentlichten 
Aufs&tze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die 
Deutsche Entomologische GeseUschaft ist es in keiner Weise. 

D. Red. 






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Inhalt des ersten und zweiten HeftesO 

neunundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen 

Entomologischen Zeitschrift. 



Seite 

Titel und Inhalt 1—5 

Nachweis der Abbildungen aof Tafel I — V und Berichtignngen 6 

Allgemeine Angelegenheiten 1885. II 7—9 

Die Phylloxera in der Rheinproyinz im Jahre 1885. Von Dr. 

L. von Heyden 10 — 11 

Uebersicht der Arten der Gattung Cerocoma Geoff. Von Edm. 

Reitter in Modling bei Wien 12—14 

Ueber einige Cetoniden. Von Dr. G. Eraatz 15 

Ueber Goliathus albosignatus Boh., Westw. $. Von Dems. . . 16 

Ueber Isocerus f&nrugineua und purpurascens Herbst. Yon Dems. 16 

Allgemeine Angelegenheiten 1885. 1 17—20 

Necrologe von Eeferstein, Ghevrolat, Mors, Rye, 
V. Siebold, Parry, Meyer-Dur, Strubing, Cor- 
nelius, Kuhl 21—25 

Neuere Literatur von Dr. G. Eraatz: 

Insektenborse — Internationales Correspondenzblatt — Iris 

— Entomologische Nachrichten von Earsch . . . 26 

Horn*s Cryptohium of North America 27 

Reitter 's Leptinidae, Silphidae, Anisotomidae und Clambidae. 28 — 30 
Casey*s Contributions to the Coleopterology of North 

America 31 

Kurze Bemerkungen zu Herrn M. Qued enfold t's Note zu 
seinem Aufsatze: Wie lebt Gnorimus variabilis L.?, von 

J. Weise 32 

Die Trudy der Societas Entomologica Rossica, besprochen von 

Dr. L. von Heyden 33 — 45 

Eine neae Oxytelinen- Gattung der Mediterran-Fauna, aufgestellt 

von Dr. Eppelsheim in Grunstadt 46 — 48 

Ueber die Artrechte der europ&ischen und die Yariet&ten der 
deutschen Maikafer {Melohntha F.) von Dr. G. Eraatz. 

Zweites Stuck 49—73 

Ueber die Gattung Clithria Burm. von Dems. (Hierzu Tafel I, 

Fig. 1 — 3) 74—77 

Ueber einige neue G^^cy/^Aana- Arten von Dems 77 — 80 



1) Heft I. (S. 17 — 248) ist im Joni, Heft II. (S. 1 — 16, 249 — 448) ist 
im December 1886 atugegeben. 






•:•.• 






4 ••*•*. Inhalt, 

• • •• 

;*"•, Seite 

Die C^toniden der Aru-Inseln, nach dem von Herrn C. Ribbe 
* I^S4 gesammelten Materiale beschrieben von D e m s. ( Hierzu 

.•-•Tafel I, Fig. 4 — 6) 81-93 

Ueber Varietaten von Stemoplus Schaumii White (Cetooiden- 

Gattung von Celebes) von D e m s. (Hierzu Taf. I, Fig. 10—14) 94—96 
TSeitrag zur Staphylinenfauna West-Afrika*s von Dr. E. Eppels- 
heim in Grunstadt 97—147 

V» Synopsis of the Philonthini of Boreal America by George H. Horn 

.^••' M. D., besprochen von Dr. G. Kraatz 147 

'%'• Thos. L. Casey's Revision of the Stenini of America North of 

Mexico, besprochen von Dems 148 

Ueber Los Estafilinos de Buenos Aires por Felix Lynch Arri- 
balzaga und einige allgemeine system atische Gesichtspunkte 

von Dems 149—151 

Bemerkungen zu der Arbeit: „Die Scydmaeniden Nordost-Afrika's, 
der Suoda-Inseln und Neu-Guinea's im Museo Civico di Storia 
Naturale zu Genova" von Dr. L. W. Schaufufs. Von Edm. 
Reitter in Modling bei Wien . .• . .-.•.•. . . . 152—160 

Neae asiatische Russelkafer (aus Turkestan) III. von J. Faust 161 — 190 
Notizen zum Genus Orthomus Chaud. von Major z. D. Dr. L. 

V. Heyden 191 

Bemerkungen iiber Orthomus Chaud. von Dr. G. Kraatz . . . 192 

Coleopterologische Ergebnisse einer Excursion nach Bosnien im 

Mai 1884. * Von Edm. Reitter in Modling bei Wien . . 193—216 
Erganzende Bemerkungen uber Procerus- Arten. Von A. v. Kraatz- 
Koschlau in Wiesbaden 217—223 

Ueber die specifische Umgrenzung der Proccrus-Arten. Von Dems. 223 — 225 
Ueber die specifische Scheiduhg der ProccruA-Arten von Dr. G. 

Kraatz 226—231 

Ueber Gnaphaloryx aper Gestro und curtus Kirsch. Von Senator 

G. Albers zii Hannover 232—236 

Zwei neue europaische Histeriden und Bemerkungen zur 

Synonymie dieser Familie. Yon Job. Schmidt in 

Gollwitz, bei Brandenburg 237—242 

Ueber Carabus glabratus var. punctatocostatus Haury und eine 

neue Varietat (extensus) dieser Art. Von Dr. G. Kraatz 243 — 244 

Ueber einige Cicindela, Von Dems 244 

Eine neue Cetonide von Sumatra. Von Dems. (Hierzu Taf. I, 

Fig. 7 u. 8) 245—246 

Pachnoda Nachtigali nov. spec, vom Congo. Beschrieben von 

Dems. (Hierzu Taf. I, Fig. 9) 247 

Zur Berichtigung. Von G. Albers in Hannover 248 

Einschaltung auf S. 221 unten. Von A. v. Kraatz-Koschlau 

in Wiesbaden 248 

Ueber Ceroglossus Ddrwinii Gerstacker. Von Dr. G. Kraatz . 249—250 
Sammelbericht aus Ost- und West- Preufsen. Von G. Czwalina 

in Konigsberg i. Pr. ..... 251 — 256 

Catalogus Malachiidarum Europae et Circa auctore EL A bei lie 

de Perrin (Hyeres) . 257—263 

Carabus irregularis P. var. Peronae Hopffg. Von Max von 

flopffgarten 264 

Sammelbericht aus dem Karst. Von Schulrath Dr. Eg. Schreiber 

in Gorz 265—271 

Zwei neue Otiorrhynchus aus dem Karst. Von Dr. G. Stierlin 272 



Inhalt, 5 

Seite 

Beitrafife zar tarkestanischen Goleopteren - Fauna von Dr. L. 
V. Heydeo und Dr. G. Eraatz, mit Beitragen yoo 

E. Reitter und Dr. Stierlin 273—298 

Weitere Beitrage zur Goleopteren - Fauna des Amur-Gebietes 
von Major z. D. Dr. L. von Hey den, unter Mitwirkung 

von Dr. Eppelsheim und E. Reitter 299—307 

Yerzeichnifs der von Eoltze ans den Amurlandern eingesandten 

Staphy linen. Von Dr. L. von Hey den 307—308 

Coptolahrus Jankowskii R. Obertbur vom Amur. Von Dr. G. Era at z 309 — 310 

Notiz nber japanische und amurenser Longicomia. Von Dr. 

L. von Heyden 310 

Ein neues Polyarthron aus Persien. Beschrieben von Dems. 

(Hierzu Tafel IV, Fig. 1) 311—312 

.Zwei neue Labidostomis - Arten, Beschrieben von J. Weise . . 313 — 315 

Leptosonyx hirtus Weise n. sp. Von Dems 315 — 316 

Die Anthaxien der Oatomeru^-Gruppe von Ludwig Ganglbauer 

in Wien 317—320 

Beitrag zur Eenntnifs der Pselaphiden-Fauna von Valdlvia, von 
Edm. Reitter in Modling bei Wien. Zweiter Theil. (Hierzu 

Tafel II, Fig. 1—15) 321-332 

Abbildungen und Bemerkungen zu wenig gekannten Pselaphiden- 
Gattungen mit Bescbreibungen neuer Arten. Von Dems. 

(Hierzu Tafel II u. Ill, Fig. 16 — 35) 333—339 

Zwei neue Tachy s - krien. Von Dems 340 

Ueber die Varietaten der Pachnoda sinuata Fabr. Von Dr. G. 

Kraatz. (Hierzu Tafel V, Fig. 1—21) 341—348 

Ueber den systematiscben Werth der Forceps -BMung bei den 
mit Lomaptera verwandten Gattungen. Von Dems. ( Tafel V, 

Fig. 22 — 31) . 349—352 

Neue Goleopteren aus Europa und den angrenzenden Landern, 
mit Bemerkungen uber bekannte Arten. Von Edm. Reitter 

in Modling bei Wien . 353—392 

Uebersicht der Phyllopertha- Arten aus Europa und den angren- 
zenden Landern. Von Dems 393 — 397 

Uebersicht der bekannten Zaena- Arten. Von Dems 398 — 402 

Ueber die Entwicklung und Zucht der. Orinen von J. Weise , 403—406 

Zwei neue Xenomela (Ghrysomelineo) aus Turkestan und Samar- 
kand. Von Dems 406—408 

Notizen uber Russelkafer. Von Dems 409 — 416 

Erganzende Bemerkungen zu Dr. GerstSLcker s Monographie der 
chilenischen Carabus- Arten. Von A. v. Eraatz-Eoschlau 

in Wiesbaden 417 — 439 

Schlufs-Bemerkung zu dem Aufsatz*. Erganzende Bemerkungen 

uber Procerus ' Arten. Von Dr. G. Eraatz 439 

Beitrag zur Eenntnifs der Histeriden von Job. Schmidtin 

Gollwitz bei Brandenburg . 440—444 

Ueber Ceroglossus Darwinii Hope-v. Eraatz. Von Dr. G. Eraatz 445 — 446 

Sammel -Notizen. Von J. Weise und Hahn in Magdeburg . 447 

Neuere Literatur von Dr. G. Eraatz: 

Zur Eenntnifs der Gicadellinen - Gattung Tettigonia Geoffr. 

Von Prof. Dr. E. Taschenberg 448 



[Deutsche Entomologiscbe Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 

Nachweis der Abbildungen auf Tafel I — V. 

Taf. I, Fig. 1 — 3. Siehe p. 74 — 77. 

-4—6. - p. 81 — 93. 

-7 — 8. - p. 245 — 246. 

- 9. - p. 247 (Pachnoda Nachtigali Kitz.). 

- 10—14. - p. 94 — 96. 
Taf. II, Fig. 1 — 15. - p. 321 —332. 

Taf. II und III, Fig. 16 — 35. Siehe p. 333 — 340. 
Taf. IV, Fig. 1. Polyarthron Bienerti v. Heyden p. 311. 

• 2. Pseudonosoderma amurense Heyden p. 306. 

- 3. 4. Prosodes undulata Krtz. ((J$), D. E. Z. 1882, p. 322. 

- 5. do. angulicollis Krtz., D. E. Z. 1883, p. 347. 

- 6. 7. do. Heydeni Krtz. (cj$), D. E. Z. 1882, p. 324. 

- 8. do. ohliquesukata Krtz. ((J^), D. E. Z. 1882, p. 322. 

- 9. Blapa Maeander Krtz. ((5^), D. E. Z. 1885, p. 291. 
Taf. V, Fig. 1. Pachnoda JlavicolHs Gory {calceata Har.) p. 344. 

• 2. do. var. scutellaris Krtz. p. 344. 

▼ar. puncticollis Krtz., D. E. Z. 1880, p. 176. 
var. bipunctata Krtz. p. 344. 
var. 1 -punctata Krtz. p. 344. 
▼ar. scutello concolore p. 344. 
yar. tripunctata Krtz. p. 344. 
yar. fisaipunctum Krtz. p. 344. 
yar. biguttata Krtz. p. 344. 
yar. guttipennisy var. bipunctata Krtz. p. 345. 

yar. basipunctata Krtz. p. 345. 

yar. quadripunctata Krtz. p. 345. 

yar. quinquepunctata Krtz. p. 345. 

yar. lineatocollisKrit^ D. E. Z. 1880, p. 176. 

yar. fusiiineata Krtz. p. 345. 

yar. trimacula Krtz. p. 345. 
yar. frontalis Harold Krtz. p. 345. 
yar. sinuata Gory p. 347. 
yar. sinuata Gory, Uoterseite. 
yar. sinuata Gory, Unterseite eines anderen Ex. 
yar. sinuata F. yar. tripunctata Krtz. p. 347. 
yar. sinuata F., Unterseite. 



- 3. 


do. 


- 4. 


do. 


- 5. 


do. 


- 6. 


do. 


- 7.8. 


do. 


- 9. 


do. 


- 10. 


do. 


- 11. 


do. 


- 12. 


do. 


- 13. 


do. 


- 14. 


do. 


- 15. 16. 


do. 


- 17. 


do. 


- 18. 


do. 


- 19. 


do. 


- 20. 


do. 


- 20a. 


do. 


- 20 b. 


do. 


- 21. 


do. 


- 21a. 


do. 



Berichtigungen. 

Seite 418, 2te Zeile yon unten lies: Iste LUngsstreifen, statt: 3te. 

- 424, 20ste - - oben lies: Seite 422 etc., statt: Seite 6 etc. 

- 434, 9te - - oben, letztes Wort, lies: una, statt: yon. 



[Deutsche Entomologisohe ZeiUchrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Allgemeine Angelegenheiten 1885. II. 

Der Yorstand wurde auch in diesem Jahre einstimmig wieder 
gewablt. Glucklicher Weise hat der Verein in den letzten Monaten 
kein Mitglied durch den Tod verloren; jedoch ging dem Unter- 
zeichneten die Anzeige zu, dafs der Appellationsgerichtarath a. D. 
Dr. jur. Adolph Roefsler in Wiesbaden am 31. August 1885 nach 
langerem Leiden verschieden sei; derselbe hat sich durch verschie- 
dene Arbeiten uber Schmetterlinge aus der Gegend von Wiesbaden 
in den Jahrbucbern des Vereins fur Naturkunde in Nassau (1856 — 81) 
und namentlich durch sein Verzeichnifs der Schmetterlinge von 
Nassau (1864 — 66) einen guten Namen unter den deutschen 
Lepidopterologen gemacht; er zeigte noch vor einigen Jahren bei 
meinem letzten Besuche ein lebhaftes Interesse fur Sjstematik etc. 

Das vorliegende Heft bringt wieder eine Reibe von Arbeiten, 
welche zum grofsen Theile als gediegene bezeichnet werden durfen. 

Herr Major z. D. Dr. L. v. Hejden liefert einen knrzen Bericht 
uber seine Thatigkeit als Mitglied der Reblaus- Commission. 

Herr 6. Czwalina bringt ein Supplement des Catalogs der 
preufsischen Efifer von Lentz, welches wegen der Fundorte etc. 
auch fur weitere Ereise von Wichtigkeit ist. 

Beit dem Tode des Herrn v. Eiesenwetter hat besonders 
ein franzosischer Entomologe, Herr £1. Abeille de Perrin, der 
kleinen Gruppe der Malachier seine Aufmerksamkeit zugewendet 
und eine grofsere Anzahl von Arten derselben beschrieben. Ein 
Verzeichnifs der europ. Arten (im weiteren Sinne) dieser Pamilie 
aus seiner Feder durfte daher von besonderem Interesse fur die 
Leser unserer Zeitschrift sein und ist auf S. 257 — 263 gegeben. 

Die Eenner europaischer Eafer finden aufserdem einen inter- 
essanten Sammelbericht aus dem Earst von Herrn Schulrath 
Schreiber in Gorz, der diese von den Touristen nur selten 
besuchte Gegend seit Jahren eifrig coleopterologisch explorirt hat. 

Herr Dr. L. v. Hey den und der Unterzeichnete, unterstutzt 
von den Herren Reitter und Dr. Stierlin, geben neue Beitrage 
zur turkestanischen Coleopteren- Fauna nach den von Herrn Dr. 
Staudinger erhaltenen Sendungen. Ebenso giebt der Erstgenannte, 
unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim und Reitter, 
weitere Beitrage zur Coleopteren -Fauna des Amur-Gebietes, die 



8 AUgemeine Angelegenheiten, II. 

sich auf das von den Hamburger Herren Louis Graser und 
Fritz und Henry Dorries gesammelte Material stutzen. 

Der Unterzeichnete bespricht die Varietaten der Pachnoda 
sinuata F. , welche tbeils nocb nicht benannt oder, wenn sie be- 
nannt waren, fur eigene Arten gebalten wurden. Die cbarakteristi- 
schen Merknoale der verschiedenen Formen sind auf einer' Tafel 
wiedergegeben , welcbe auch Abbildungen von Forceps der mit 
Lomaptera verwandten Gattungen zeigt; dieselben sind in den 
einzelnen Gattungen verscbieden, aber in jeder einzelnen nacb 
ubereinstimmendem Tjpus gebildet. 

Der ausgezeicbnete Kenner der europaiscben und exotiscben 
Pselapbiden-Fauna, Herr Edm. Reitter, bringt einen Beitrag zur 
Eenntnifs der Pselapbiden-Fauna von Yaldivia, welcber von zwei 
Tafeln begleitet ist. Eben derselbe bringt die Bescbreibungen einer 
grofseren Anzabl von neuen Arten aus Europa und den angren- 
zenden L&ndern, welcbe namentlicb von Leder (im Caucasus) 
und von Herrn v. Oertzen in Griecbenland neuerdings entdeckt 
wurden. Ueber die Phyllopertha- und Laena-Arten werden Ueber- 
sicbten gegeben. 

Herr Weise giebt Notizen uber Riisselkafer, namentlicb eine 
Uebersichtstabelle der Arten der Gattung Magdalis. 

Herr v. Eraatz-Eoscblau giebt erganzende Bemerkungen zu 
Dr. Gerstacker's Monograpbie der chileniscben Car abus ■• Knew 
nacb dem Materiale seines Sammlers, welcber einige bis dabin fast 
anbekannte Arten in Mebrzabl erbeutet bat. Derselbe erganzt 
seine fruheren Angaben Sber Procerus und bleibt bei seiner Ansicbt 
uber die specifiscbe Umgrenznng der einzelnen Arten; ebenso der 
Unterzeichnete. 

Herr Job. Schmidt in Gollwitz, welcber die Histeriden zum 
Gegenstand seines besonderen Studiums gemacbt hat, bringt Bei- 
trfige zur Eenntnifs derselben, namentlicb auch werthvolle synony- 
mische Bemerkungen. 

Herr v. He yd en lafst auf Tafel V seine Gattung Pseudonoso- 
derma und Polyarthron Bienerti Heyd. abbilden, denen der Unter- 
Eeichnete eine Anzabl fruber beschriebener Melasomen anschliefst. 

Fur den nachsten Jahrgang der Zeitschrift ist bereits eine 
monographische Revision der mit Stenosis verwandten Eafer der 
alten Welt von Herrn Reitter eingegangen; ebenso eine Fort- 
setznng seiner ^neuen Goleopteren aus Europa und den angren- 
zenden Lfindern, mit Bemerkungen uber bekannte Arten^. 



Allgemeine Angelegenheiten, IL 9 

Herr Dr. EppeUheim schickte die BescbreibaDgen neuer 
Stapbylinen vom Amur ein, welcbe in diesem Hefte nicbt mebr 
Platz findeo konnten, Herr E. WasmanD bubscbe Bemerkungen 
uber Myrmecopbilen , die Herren Albers, Ganglbauer kleinere 
Arbeiten; Shnlicbe ubergaben die Herren Schilsky und Weise. 
Der erstere beabsicbtigt eine Umarbeitung des von mir beraus- 
gegebenen Verzeicbnisses der Kafer Deutschlands zu geben, welcbes 
seit Jabren vergriffen ist und zu dem icb bereits einen ersten 
Nacbtrag gegeben babe. BeitrSge auswiirtiger Mitglieder, betreffend 
das Vorkommcn von Arten, welcbe in Deutscbland nocb nicbt auf- 
gefnnden waren, werden ibm sebr willkommen sein und mit dem 
Namen der Einsender veroffentlicbt werden. Leidcr erlaubt es 
mir meine vielfacb in Ansprucb genommene Zeit nicbt mebr, micb 
so lebbaft wie fruber an der Zusammenstellung des neuen Ver- 
zeicbnisses der deutscben Eafer zu betbeiligen ; docb feblt es nicbt 
an Mannern, welcbe in meinem Sinne fortarbeiten , nacbdem sie 
sicb durcb Jabre langes stilles und fleifsiges Sammeln die notbigen 
Eenntnisse zu einer solcben Arbeit erworben baben. Eine neue 
Generation sucbt sie zu unterstutzen , gebt indessen bei der Aus- 
wabl der Arten wobl nicbt allzukritiscb zu Werke, worauf Herr 
Weise mit Recbt bingewiesen bat. Derselbe bringt einen inter- 
essanten Aufsatz uber Entwickelung und Zucbt der Orinen. 

Herr Pfarrer Eonow sendete Bemerkungen uber Blattwespen 
ein; eine Arbeit uber exotiscbe Scbmetterlinge ist in Aussicbt 
gestellt; im Uebrigen werden die Eafer, wie bisber, in der Zeit- 
scbrift bauptsacblicb berucksichtigt werden. 

Seit dem Juni dieses Jabres sind dem Vereine beigetreten: 

Herr Julius Gerber, Beamter in Steglitz, Teicbstr. 19. (Col.) 
Dr. P. Elenker in Berlin, Invalidenstr. 98. (Ins.) 
Prof. Dr. G. Leimbacb in Sondersbausen. (Col.) 
E. Wasmann S.J. in Exaeten bei Roermond ( HoII. Limburg). 
Tb. Wimmel in Hamburg, Hobenfelde, Neubertstr. 21. 

Ibren Wobnsitz veranderten: 

Herr M. Grouvelle, Directeur de la Manufacture des Tabacs, 
jetzt in Cbateauroux. (Indre.) 

Herrmann Elaeger in Berlin, jetzt Oranienstr. 187. 

Dr. G. Eraatz. 



[Deutsche Entomologiscbe Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 

Die Phylloxera in der Rheinprovinz im Jahre 1885. 

Die diesjfihrigen Keblaus-Untersuchungsarbeiten in der Rhein- 
provinz hatten sicb auf Befehl des Eon. Preufs. Ministers fur Land- 
wirtbschaft, Domanen und Forsten nnd nach Aufstellung eines 
gemeinsamen Operationsplanes der zwei Leiter der Untersucbungen 
zu erstrecken auf die beiden Rbeinufer zwischen Coblenz und 
Bonn. Zur Untersucbung der Wurzeln sollten gelangen der funfte 
Weinstock in dem ganzen grofsen Gebiete. Da diese umfang- 
reiche Arbeit eine grofsere Anzahl Sachkundiger verlangte, als 
seither den Beborden zur Verfiigung stand, so wurden wahrend 
des vergangenen Winters sowobl an dem landwirtbscbaftlicben 
Institute in Geisenbeim, als aucb an den Universitaten Bonn, 
Marburg und Gottingen sogenannte (theoretische) Reblauskurse 
abgebalten. An denselben betbeiligten sicb zumeist Winzer, Land- 
wirthe nnd besonders sebr zablreicb Studenten der Naturwissen- 
schaften und der Medicin. Zu Ende Mai 1885 wurden sUmmtlicbe 
auf diese Weise vorgebildete Herren zu practiscben Kursen abthei- 
lungsweise, unter Leitung scbon in den Vorjabren bewabrter Sacb- 
verstSndiger, in die im Vorjabre in den Gemarkungen Linz, 
Linzbausen nnd Ockenfels entdeckten Reblausinfectionen entsendet. 
Nach grundlichster Instruction in inzwiscben dort aufgefnndenen 
Infectionen konnte zur Untersucbung des Weinbaugebietes in dem 
vorgezeicbneten Terrain gescbritten werden. Zu diesem Zwecke 
wurde naturgemafs das Gebiet in ein recbts- und ein linksrbeini- 
scbes zerlegt. Die recbtsrbeinischen Colonnen, unter Oberleitung des 
Eon. Garten -Inspectors Ritter aus Engers mit dem Hauptquartier 
Linzbausen, batten alle Weinberge zwischen Neuwied und dem 
Dracbenfels zu untersucben; den linksrbeinischen Colonnen, unter 
Oberleitung des Eon. Major z. D. Dr. v. Heyden mit dem Haupt- 
quartier Neuenalir, fiel die Untersucbung der Weinberge von 
Andernach bis Bonn mit den Seitenthalern bei Niederbreisig, 
Sinzig, des Abrtbals (woselbst seit dem Jahre 1881 umfangreiche 
Reblausinfectionen constatirt worden waren) nnd Unkelbacbtbal 
anheim. Jede dieser recbts- und linksrbeinischen Hauptcolonnen 
wurde in je 10 bis 12 Untercolonnen getheilt, deren Anfgabe es 
war, ganz bestimmte Bezirke zu untersucben; jeder Bezirk stand 
unter der Leitung eines Sachverstandigen , dem 4 — 6 Hulfssacb- 
verst&ndige (jeder mit 3 Arbeitern) zugetbeilt waren. Die eigent- 
lichen Untersnchungsarbeiten begannen gleichzeitig gegen Mitte Juni 
and waren Anfang November beendet. 



L. t>. Heffden: die Phylloxera t. d, Rheinprofnnfi t. J. 1885. 11 

Wie nicht anders zu erwarten war, nach den Erfabrungen im 
Yorjahre, wurde in den recbtsrbeiniscben Gemarkungen in der 
weiteren Umgebung von Linz eine grofse Anzabl neuer Herds 
gefdnden, meist im Anscblufs an scbon friiber gefandene oder in 
dazwiscben liegenden Gelanden, so dafs die Anzabl der selbst- 
standigen Herde von No. 23 bis 59 anwucbs; die zur Vernicbtung 
gekommenen Weinbergflacben bei Linz, Linzbansen, Ockenfels and 
Casbacb umfassen nan 59,555 Quadratmeter gegen 73,702 im Yor- 
jahre, also zusammen 133,257 Quadratmeter. Periier wurde eine 
6232 Quadratmeter grofse Infection rbeinabwarts bei Honnef and 
drei Infectionen (No. 61 — 63) in der Grofse von 13,990 Quadrat- 
metern rbeinaafwarts bei Leubsdorf gefunden; Infectionen, die 
vielleicbt nur zum Tbeil durcb Verscbleppung mit den Linzer 
Herden zusammenbfingen, zum Tbeil aber wobl selbststandig durcb 
Importation inflcirter amerikaniscber Reben entstanden sind. 

Auf der linken Rbeinseite concentrirten sicb selbstredend die 
Hauptuntersucbungen in dem bereits verseucbt befundenen Banne 
Heisersheim, vom Dorfe Heppingen bis Abr abwarts nacb Boden- 
dorf bin, im Abrtbale. Hier kam zumeist jeder zweite oder in 
der Nabe alter Herde jeder Stock zur Untersucbung, was zur Folge 
batte, dafs oft nur 2 — 5 Stocke umfassende Infectionen in grdfserer 
Anzabl gefunden wurden. In dem Tbale zwiscben Sinzig and 
Westum wurden 4, auf der linken Ahrseite 23, auf der recbten 
Ahrseite (Bblingerberg) 7 neue Herde aufgefunden, ferner einer 
in einem neaen Gebiete bei Niederbreisig und einer bei Friesdorf, 
so dafs die Zabl der Herde gegen das Yorjabr von No. 23 bis 57 
anwucbs, mit einem Flacbeninbalte von 15,883 Quadratmeter. Der 
Herd von Friesdorf stammt sicber von der vor 10 Jabren vernich- 
teten Infection von Annaberg bei Bonn, das nur durcb einen Berg- 
rucken davon getrennt ist; der betbeiligte Besitzer in Friesdorf 
holte sicb vor 10 Jabren Dunger aus dem Annaberger inficirten 
Terrain and verbraucbte ihn in seinem Friesdorfer Weinberge. 

Andere Tbeile des Rbeines, z. B. Rbeingaa und Gegend von 
Lorcb wurden dieses Jabr von Sacbverstandigen begangen, am 
eventuell auf scbon von aufsen sicbtbare Infectionen zu stofsen. Im 
nScbsten Jabre sollen dann Mosel- and Saargebiet folgen. 

Wenn auch die Anzabl der Infectionen zugenommen bat (oder 
waren sie in frflberen Jabren, weil nocb sebr jung, den Unter- 
sucbungen entgangen?), so bat docb die diesjabrige intensive 
Untersucbung erwiesen, dafs die Seucbe bis jetzt auf einem v^r- 
baltnifsmafsig nicbt sebr ausgedehnten Gebiet aufgetreten ist, ferner, 
dafs in unserem Klima die Reblaus viel langsamer vorscbreitet als 
in sudlicben L&ndern, and dafs, wenn in der bisberigen Weise zu 
antersuchen fortgefabren und die nun einmal befallenen Gebiete 
grandlicb vernicbtet werden, docb nocb Hoifnung vorbanden ist, 
die rheiniseben Weinberge vor dem Untergange au retten. 

Dr. L. V. Hey den. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Uebersicht der Arten der Gattung Cerocoma Geoff. 

Von 

Edm, Reitter in Modling bei Wien. 



1" Baach zum Theile, selten ganz roth oder rothgelb ^). 

2" Mittelschienen (d^$.) vor der Mitte leicht geknickt. Bauch 
roth, die aafserste Spitze schwarz. Transcaucasien, Persien. 

festiva Fald. 

2' Mittelschienen einfach oder schwach, gleichmafsig gebogen. 

3" Wenigstens die Spitze des Bauches ist dunkel metallisch 
gefarbt. 

4" Vorderfofse des c? ungleichmafsig erweitert. A lie Fuhler- 
glieder des (} eckig und sehr unregelmSfsig gestaltet, das 
letzte stark transversal, beim $ doppelt langer als breit. 

b*' Wangen des (} glatt, unbehaart, chagrinirt. Analsegment 
des c? einfach ausgeschnitten. Ungarn, Oesterreich, Grie- 
cbenland, Krim, Eleinasien Schreberi Fabr. 

5' Kopf (c?$) gleichmafsig behaart, Wangen punktirt. Anal- 
segment des c7 halbkreisfSrmig ausgeschnitten, die seitlichen 
Lappen als flugelformige Spitzen nach hinten verlangert. 
Ephesus. Unter dem beibehaltenen Namen im kaiserl. Hof- 
museum in Wien ephesica n. sp. 

4' Vorderfufse des c? ^ehr schwach, gleichmafsig erweitert, 
fast einfach. Letztes Glied der Fuhler rundlich, nicht trans- 
versal, beim $ kaum langer als breit. Algier . . Vahli Fabr. 

3' Korper rothgelb, gewohnlich nnr die Flugeldecken und die 
Hinterbrust metallisch grun. Mesopotamien. 

C, Muhlfeldiy var. collaris. 

V Bauch einfarbig dunkel mit Metallglanz. 

6'' Zweites Glied der Vorderfufse des c7 ^n der Spitze nach 
oben beulenformig oder hackenformig erweitert. Letztes 
Glied der Fuhler beim c? schwach quer, aufsen abgerundet, 
auf der inneren Schmalseite leicht ansgerandet, dadurch 



^) Bei der mir nnbekannten C, gloriosa Mnls., die sicher in 
Oriechenland nicht vorkommt, ist der Bauch nach v. Heyden dunkel 
and nnr seine Seiten sind gelb gefarbt. 



E, Reiner: Uebersicht der Arten etc. 13 

mit 1 — 2 sehwach vortretenden Zahnchen, die Apicalseite 
gewohniich heller weifs. Wangen und ein Stirnflecken ge- 
wohnlich bald mehr, bald minder gelb oder roth gefarbt. 
Ungarn, Sudeuropa, Kleinasieu, Sjrien . . Muhlfeldi Gyll. 

a) Metallisch griin, weifsgelb behaart, Beine bis auf die 
Haften and die Warzel der Hinterschenkel beim ^ and 

die Puhler gelb. C. syriaca Abeille . . . Stammform. 

b) Wie a., Flageldecken parpurn - kupferfarbig. Turkei, 
Balkan, Armenien Muhlfeldi, var. Kunzei Waltl, Friv. 

c) Granliehblaa oder blaugrun, dankelbraan oder schwarz 
behaart, Fabler and Beine gelb, die Palpen zam Theil, 
die Bewimperung der Mittelglieder der Fabler, die 
Huftanhange and die 2 — 4 Hinterschenkel an der 
Warzel and gewohniich auch die Hintertarsen, beim 
$ oft auch noch die 2 — 4 vorderen, schwarzlich. 
Eaboea, Turkei, Syrien. 

Muhlfeldi^ var. Schraderi Kraatz. 

d) Rothgelb, gelb behaart, Flageldecken and gewohniich 
die Hinterbrust metallisch gran. Mesopotamien. 

Miihlfeldiy var. collaris Reitt. 

6' £[opf einfarbig. Zweites Olied der Vorderfufse des c? oben 
nicht beulenformig erweitert. 

7" Eorper schwarz, oder blSulich schwarz, oder grunlich 
schwarz, Flageldecken lebhaft gran oder blau, lang zottig 
gelb, die Flugeldecken kurz anliegend schwarz oder eben- 
falls gelb behaart. Fuhler nnd Beine gelbrotb, die Palpen, 
die Fuhler zum Theil, die Huftanhange and gewohniich die 
Tarsen, bald alle, bald nur die hintersten schwarz. Fabler 
des c? sehr irregular, alle Glieder mit Ecken and Anhangen, 
das letzte Glied quer, an der Basis eingeschnurt, gewunden 
and mit einem langen, dannen Anhange versehen, die Apicai- 
fiache schwarzlich. Der mittlere, quere Theil des Kopfes 
sammt den Wangen beim (} mit erloschener Punktirung, 
fast glatt. Sjrien, Persien. C. picticornis Motsch. 

Scovitai Fald. 

T Korper einfarbig grun oder blaugrun, nur die Fuhler und 
Beine ganz oder zum Theil gelb. Die letzten drei Fuhler- 
glieder des (^ ziemlich einfach, das letzte langer als breit, 
mit abgerundeten Winkeln, an der Basis ohne Anhang. 
Flugeldecken wie der andere Theil des Rorpers gelb, auf- 
stehend behaart. 



14 E, ReiHer: Uebersicht der Arten etc, 

8'' Alle Fuhlerglieder des (^ bis aaf die drei letzten sehr 
irregular gebildet, nach innen mit anregelmafsigen, grofsen 
Anhiingen, die zwei vorletzten Olieder der Palpen grofs, sehr 

. stark verdickt, gewolbt, eben, innen ausgehohlt; Vorder- 
schienen des c5^ mit senkrechter oberer Innenkante, die yier 
ersten Olieder der Vorderfafse sind viel iSnger als die 
Schiene. Fubler and Beine ganz oder zum Theil gelb. 
Mittel- and Sudearopa, Eleinasien . . .- . Schdfferi Lin. 

a) Die Fabler and Beine, an den letzteren die Huft- 
anhange dankelgran and die Hintertarsen braun ; beim 
$ der Mond and die Fabler mebr oder minder aus- 
gedehnt, die Basis der Scbenkel and die Tarsen mebr 
oder weniger dunkei Stammform. 

b) Die metalliscbe F&rbang der Scbenkel debnt sicb beim 
^ fast bis zar Spitze, oft aach aaf die Hinterscbienen 
aus, beim $ sind die Scbenkel dunkei metallisch, da- 
gegen sind die Tarsen kaum angedunkelt. Dobrutscba, 
Rbilo-Dagb, Kleinasien var. viridula. 

c) Hierber gebort wabrscbeinlich aucb C. obscuripes 
Motscb. aus Armenien, von der mir zwei in der Far- 
bung nicbt ganz ubereinstimmende Exemplare vorliegen. 
Entweder alle oder die vier hinteren Scbenkel und 
Tarsen sind scbwarzlicb. 

8' Alle Fublerglieder des (^ bis auf das erste, welcbes nacb 
oben verbaltnilsmafsig scbwacb fliigelformig erweitert ist, 
ziemlicb einfacb gebildet, die mittleren Glieder transversal 
mit scbwacben und kurzen Anbangen nacb innen, die Palpen 
ebenfalls nabezu einfacb, plattgedruckt, die zwei vorletzten 
Glieder wenig breiter als das letzte. Mund, Fubler, Palpen 
and Beine gelb, Scbenkel zum Tbeil, selten ganz dunkei 
metalliscb gefarbt. Die vier ersten Glieder der Vorder- 
fufse sind so lang als die Scbiene. Rumelien, Erzerum, 
Armenien Dahli Eraatz. 



[Dentsehe Entomologische Zeitschrift XXD^. 1885. Heft I.] 



Ueber einige Cetoniden. 

Cetonia porcina Wall. (Trans. Ent. Soc. London, ser. Ill, 
vol. 4, 1868, p. 585) ist jedenfalls der Mann der Cetonia ciliata Oliv. 
Derselbe weicht sehr bedeatend darch die Zeichnang des Hals- 
schildes vom Weibe ab, jedoch sind die Uebereinstimmangen der 
sonst eigenthumlich gezeichneten Qeschlechter zu grofs, am an 
ihrer Zasammengehorigkeit zweifeln zu lassen. Beide stimmen in 
dem dunkelgrunen Halsschild und Schildchen aberein, gegen welche 
die hell rotbgelb gefarbten Fid. eigenthamlich abstechen; auf den- 
selben ist der schwarzliche Punkt vor der vorderen der beiden sebr 
deutlichen Bindenzeichnangen meist sebr deutlich. Das Halsschild 
meiner 4 (^ (darch angezahnte, resp. einzahnige Vorderschienen 
ausgezeichnet , anterior tibiae unarmed bei Wall.) ist namlich sehr 
breit gelblich gesaamt (j^limbo lato ochraceo interne angulato^ bei 
Wall.), so dafs der grunbleibende Theil nur etwa die Breite des 
Kopfes hat; beim $ dagegen (zwei Ex. meiner Sammlung) ist nur 
ein schmaler Seitenrand gelblich. Auch die Unterseite ist bei 
beiden Arten sehr verschieden; beim $ ist der Hinterleib dichter 
and starker punktirt, breiter kupferig, beim ^ sind anten die 
ganzen Seiten weils bestfiabt, so dafs nar ein ziemlich schmaler 
Raam kapferig bleibt. Die Beine sind fast noch langer straff und 
zottig behaart als bei der Cet, mixta Weber von Sumatra. 

Protaetia leucopygar Barm. (Handb. V, p. 560), Mohnicke 
(Cetonid. der Sunda-Ins. p. 81) scheint ihr nahe verwandt; doch 
ist sie grofser, der Vorderrand des Clypeus stumpf zweizackig 
and in die Hohe gebogen. 

Euryomia andamana Thomson (Tjpi Ceton. 1878, p. 24) 
ist nach sehwarzen Ex. der gr6nen Glycyphana andamanensis Janson 
(Gistula, Entom. U, 1877, p. 143) beschrieben. Ich erhielt beide 
Kafer von den Andamanen; sie gehoren unzweifelhaft derselben 
Art an. 

Leucocelis cinctipennis Lansberge (Compte Rendu de la 
Soc. Ent. Belgique du 4. Fefr. 1882, p. XXVIII) ist mit Helenae 
Sehaam (Trans, ent. Soc. V, 1848, p. 71, t. 8, f. 7) identisch, mit 
welcher auch collaris Harold (Mon. Ber. d. Ak. d. Wissensch., Berlin 
1878, p. 214) zusammenffiUt, wie ich bereits fruher angegeben babe. 

Dr. 6. Eraatz. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 

Ueber Goliathus albosignatus Boh., Westw. 2. 

Nach Hrn. Eolbe (Berliner Entomoi. Zeitschr. 1884, p. 383) 
war bisher nar das Mannchen des albosignatus Bohem. bekannt 
and er beschreibt deshalb ausfiihrlich das Weibchen nach einem 
von Dr. Staudinger erhaltenen Ex. von Pretoria. Dasselbe ist aber 
bereits vor 11 Jahren von Westwood in den Transactions of the 
Entomolog. Society of London 1874, part. IV aasgezeichnet be- 
schrieben (p. 473) und abgebildet (pi. VII, fig. 1). Westwood citirt 
den Got, albosignatus Boh. in Folge eines Schreibfehlers als albo- 
pictus Boh.; GoL albosignatus Westw. $ ist sicher mit albosignatus 
Boh., Eolbe $ identisch. Dasselbe stammt von Limpopo. 

Da ich ebenfalls nur ein von Dr. Staudinger stammendes 
Weibchen besitze, so enthalte ich mich weiterer Conjunkturen uber 
die Unterschiede von GoL albosignatus Westw. (nee Boh.) (J 
(= Kirkianus Gray c? sec. Kolbe) und albosignatus Boh. <^, 

Westwood bildet unzweifelbaft das $ des albosignatus Boh. 
Kolbe ab, denn er beschreibt es, wie Eolbe, mit schwarzen 
Haaren an den vier Hinterschieuen („the four posterior tibiae, the 
inner edge fringed with black hair^). 

Gol, Kirkianus Gray Eolbe c? ist ahnlich gefarbt wie albosignatus^ 
anterscheidet sich aber durch karzere, kraftigere Vordertarsen und 
gelbe Behaarung des Abdomens und der vier Hinterschieuen, an- 
geblich auch durch weifse Antennen. £)r. G. Eraatz. 



Ueber Isocerus ferrugineus und purpurascens Herbst. 

Nach Hrn. Reitter (in dieser Zeitschr. 1884, Heft V, p. 144) ist 
der portugisische Isocerus purpurascens Herbst von dem algierschen 
ferrugineus F. durch gedrungenere Gestalt und kurzere Fuhler unter- 
schieden. Bei einem portugisischen Stucke meiner Sammlung sind 
aber gerade die Fubler besonders schlank, bei einem algierschen 
dagegen kurz. Ich vermuthe daher, dafs Hr. Reitter M&nnchen und 
Weibchen derselben Art fur zwei Arten aus verschiedenen Gegenden 
gehalten hat. Das kleinere (^ hat schlankere Fuhler, starker 
erweiterte Vorderschienen und sehr deutlich gekrummte, an der 
Basis innen schwach erweiterte Hinterschienen; das meist grofsere $ 
hat weniger schlanke Fuhler, schwach gebogene Hinterschienen etc. 
Aus Fabricins' Beschreibung sind die Geschlechtsunterschiede in 
keiner Weise ersichtlich; das Vaterland des ferrugineus war Herbst 

'"'*'«''*•"'*• Dr. G. Kraatz. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Allgemeine Angelegenheiten 1885. 

Der Vorstand warde in der Sitsung am 27. October einstimmig 
wiedergewahlt. Auswartige Mitglieder besucbten wie fraber die 
Gesellscbaft, welcbe leider durcb den Tod zweier einheimiscben Mit- 
glieder, der Herren Strubing and Kuhl, and zweier aaswartigen, 
des Herrn Oberlebrer Cornelius and des Herrn Ingenieur Mors, 
scbwere Verluste erlitten bat. Ueber dieselben ist in den Necro- 
logen auf S. 5 — 9 aasfahrlicber bericbtet and einiger anderer 
neaerdings verstorbener Manner der Wissenschaft gedacbt. 

Die vorliegenden Aafsfitze der Herren Dr. Eppelstein, Faast, 
Reitter etc. zeigen, dafs die deatscbe entomologiscbe Zeitschrift fort- 
fahrt, ibrem Pablicam gediegene grofsere Aafsatze za iiefern. Die 
Arbeit des Unterzeichneten uber deatscbe Maikafer durfte zeigen, 
dafs es fur jangere Entomologen nicht leicht ist, wirklich Gates 
and Neues in den bekanntesten Gruppen zu geben and dais der Ver- 
such dazu ziemlich unglucklicb ausgefallen ist. Die Aufsatze uber 
Procerus beweisen, wie langsam wir in unserem Wissen uber die 
ansebnlichsten Formen fortscbreiten und wie schwer es ist, Einig- 
keit zu erzielen. 

Das Mscr. fur das nachste Heft liegt bereits fast voUstandig 
vor und briagt weitere interessante Aufsatze der Herren v. Hejden, 
Reitter, Weise und Anderer mehr. 

Die deutschen Coleopterologen haben Ifingst einseben gelernt, 
dafs ihrem Interesse am meisten eine Vereinsscbrift entspricht, 
welcbe vorzugsweise coleopterologiscbe Artikel enthiilt. Diejenigen 
unter ibnen, welcbe ibre Arbeiten nicht anschliefsen, verstehen so- 
wohl ibr eigenes als das Interesse der Gesammtheit nicht; sie 
erreichen nur, dafs dieselben weniger gelesen werden. 

Wenn die Berliner Lepidopterologeu eine vorzugsweise lepi- 
dopterologische Zeitschrift herausgaben, unter Hinzunahme der ubrigen 
Insekten-Ordnungen, mit Ausnahme der Kafer, so hatte dies einen 
vernunftigen Sinn. Mit den Artikeln, welcbe der jetzige Redacteur 
der Berliner entomol. Zeitschrift vero£fentiicbt, werden sie zum 
Tbeil wenig Ehre einlegen. Anstatt slch an die Spitze der deutschen 
Lepidopterologeu zu stellen, machen sie einen in der wissenschaft- 
lichen Welt unbekannten Lepidopterologeu zu ihrem Ehrenmitgliede 
und sachen damit das Band vollends zu zerreifsen, welches natur- 
gemafs alle deutgchen Entomologen umschlingen sollte. Der Erfolg 

DeuUohe Bntomol. Zeitsohr. XXIX. Heft L 2 



18 AUgemeine AmgelegetUkeUem. 

scheint ihren ErwartongeD wenig za enteprechen, denn sie snchen 
bereits am Dmck Ersparnisse za machen, die erfahrangsmaCsig 
wenig zweckmfifaig sind. Unter denaelbeD hat der Redactear am 
meisteD za leiden, welcher diesen Namen allerdings kaam mehr 
yerdienty da er sich eine widersionige Aafsicht^) gef&llen lafst, die 
bei ihm wohl am Platze sein mag, aber ebeDSo wenig wie er selbst 
im Stande ist, versteckte Angriffe zorackzaweisen, die zehnmal 
gef&hriicher sind, als eine offene Opposition. Das zeigt die 6e- 
schichte des Berliner Vereins am deatlicbsten. Wenn ich mich an 
dieser 8 telle mit derselben beschaftige, so geschieht es, am za zeigen, 
wie die Minoritat des Vereins denkt, deren jetziger Vertreter 24 Jahre 
unbestritten in der Majoritat gewesen ist, allerdings ohne jeglicbe 
Beeinflassang derselben and ohne im Mindesten dem Statutenfreunde 
Herrn Streckfafs in seinen Wahlereien hinderlich za sein, die zu 
einem anschednenden Erfolg verhalfen. 

Der Berliner entomologische Yerein hat an Stelle des Unter- 
zeicbneten den Herrn Stadtrath a. D. Streckfafs zam Mitgliede 
der Commission zur Ernennang von Ehrenmitgliedern gewahlt, and 
den Yon derselben vorgeschlagenen Baron v. Tarckheim als solches 
bestatigt. Diese Commission bestand aus 5 Mitgliedern; anter ihnen 
der frahere Vorsitzende, der mir anbekannte Stadtverordnete Dr. 
L. Mayer. Dafs es Herrn Streckfafs leicht sein mafste, aufser 
diesem seinem Freande noch eine Stimme za gewinnen, ist klarl 
Es war auch eine andere Personlichkeit als Ehrenmitglied vor- 
geschlagen, welche dem Herrn Stadtrath a. D. jedoch nicht con- 
venirte. Nan laatet § 4 der Berliner Statuten: 

^Za Ehrenmitgliedern konnen nar solche Personen ernannt 
^werden, welche sich am die Entomologie hervorragende Verdienste 
^erworben haben. Die Ernennung derselben geschieht durch eine 
^Commission von 5 Mitgliedern. Ein Vorschlag, eine Debatte oder 
^eine Beschlufsfassung aber die Ernennung von Ehrenmitgliedern 
^in den Vereinsversammlungen findet nicht statt.^ 

Diesen § hat vermathlich Herr Streckfafs selbst verfafst, der 
den fruheren Vorsitzenden Herrn Baron v. Tarckheim seiner Zeit 
notorisch lenkte; es ist erstcrem in offentlicher Sitzung in sehr be- 
zeichnender Weise vorgehalten worden, dafs er dies auch mit an- 
deren Vorstandsmitgliedern thue; ich fagte mich bekanntlich seinen 
Wfinschen nicht. 



^) den verbesserten § 17 der Statuten des Berliner Vereins. 



All§emeine Angelegenheiien, 19 

Dafs Herr Baron v. Tnrckheim sicb hervorragende Verdienste 
am die Bntomolo^e erworben babe, wird Niemand 5ffeDtlich su 
behanpten wagen. Pablicirt bat derselbe nar eine Arbeit anonym 
(weshalb wobi?). Bei seinem Amtsantritt bat sicb die Zahl der 
auswartigen Vereinsmitglieder von 218 (unter meiner Leitung) bo- 
fort am 60 vermindert and ist dann allmablig aaf 99 berunter- 
gegangen. Letzteres best&tigen die Vereinsscbrift and folgender 
Artikel in der ersten Beilage der Voss. Zeitang vom 25/11. 85, merk- 
wurdiger Weise bald nacb dem Rucktritt deg Herrn Dr. Mayer: 

„Der Berliner entomologiscbe Verein w&blte za seinem Vor- 
sitzenden fur das laafende Jabr Sanitatsratb Loais Meyer und zu 
dessen Stellvertreter Paal Hagelroann, Mitglied der Akademie 
der Kanste. Der bisberige Prasident des Vereines, der badiscbe 
Qesandte Freiberr von Turckbeim, der von seinem Berliner 
Posten abberafen worden ist, warde zum Ebrenmitgliede ernannt. 
Insgesammt zablt der Verein 178 Mitglieder, 72 einbeimiscbe, 
99 aaswfirtige and 7 Ehrenmitglieder. Die Mebrzabl derselben sind 
Entomologen von Facb; eine grofse Zabl jedoch sind Aerzte, ebe- 
malige Offiiciere and Kaufieate, welcbe for die Insektenkande be- 
sonderes Interesse begen. Die Redaction des Vereinsorganes der 
,, Berliner entomologisoben Zeitschrift^ ist Dr. Kolbe, Castos am 
zoologiscben Masenm, abertragen worden.^ 

Herr Baron v. Turckbeim bat naturlicb die Wabl angenommen, 
welcbe seinem Namen in den Aagen aller wissenscbaftlicben Ento- 
mologen eine eigenthamlicbe Stellung neben denen der ausgezeicb- 
netsten sicbert. 

Gerade dieser und verscbiedene andere Yorf&lle baben micb 
veranlafst, micb dem Vereine wieder zuzawenden, da micb aufser- 
dem cine Anzahl acbtbarer Mitglieder, mit denen icb fruher nicbt 
in engerer Verbindung gestanden babe, geradeza aufgefordert bat, 
dies zu tban. 

Das Ministerium der geistlicben, Unterricbts- and Medicinal- 
Angelegenbeiten bat der deutscben entomologiscben Oesellscbaft, 
in Anerkennung ibres ernsten Strebens,. zur Forderung der Wissen- 
schaft far das Jabr 1885 eine aufserordentlicbe Beibulfe von 500 Jt 
gewabrt. Dieselbe wird bauptsficblicb zur Ausstattung der Zeit- 
scbrift verwendet, und werden dem nficbsten Hefte mindestens drei 
Tafeln beigegeben werden, obne dafs der Beitrag far die Mitglieder 
erbobt oder fur Nicbtmitglieder zu bocb gescbraubt wird. Der Berliner 
Verein lafst sicb fur 25^ Druckbogen und 10 scbwarze Tafeln 
29 Jt zableni Wenn dessen Zeitscbrift andererseits dem Antiquar 

2* 



20 Allgemeine Angelegenheiteti. 

billig im Oanzen dberlasseo wird, so geschieht dies zam Schaden 
und nicht zum Nutzen des Vereins; das haben die Auslfinder langst 
erkannt, aber der Berliner Verein ist in den Handen von allerlei 
Berathern, die meine Schopfung vollstandig zu zerstoren drohen. 
Berlin stand an der Spitze der deutschen Entomologen. 

Die dentsche entomologische Gesellschaft hat durch den Tod 
verloren : 

Herrn E. Cornelius, Oberlehrer in Elberfeld. (S. p. 24.) 
H. Kuhl, Kaufmann in Berlin. (S. p. 25.) 
L. Mors, Ingenieur in Paris. (S. p. 23.) 
Strabing, Seminarlehrer a. D. in Berlin. (S. p. 24.) 
Seit dem November vorigen Jabres sind der deutschen Gesell- 
schaft beigetreten: 

Herr Max Bowe in Berlin, Dresdenerstr. 14. (Col.) 

- Stud. O. Breddin, gegenw. in Berlin, Auguststr. 81. 
(Hemipt.) 

- C. Brendelin Berlin, Gentbinerstr. 18. (Col.) 

- Dalitz, Hauptmann im Magdebnrger Fiisilier- Regiment 
No. 36 in Halle a/S. (Col.) 

- Gabriel, Major in Munster. (Col.) 

" H. Kraufs, Pharmaceut in Oettingen a/Ries. 

- Ad. Kricheldorff in Berlin, Oranienstr. 35. (Ins. omnia.) 

- Schmidt, Pastor in Gollwitz bei Brandenburg. (Histeriden.) 

- E. Vogel in Berlin, Kurfurstenstr. 148a. (Col.) 
Zum correspondirenden Mitgliede wurde ernannt: 

Herr Thos. L. Casey, Lieut, of Eng'rs in Philadelphia. 

In der Mitgliederliste ist nachzutragen : 
Herr L. Bedel in Paris, 20 Rue de I'Gdeon. 

Aasgetreten ist: 
Herr Dr. med. P. Richter in Pankow. 

Ihren Wohnsitz veranderten: 
Herr G. Czwalina in Konigsberg i/Pr., gegenw. Lobeckstr. 23. 

- Lichtwardt in Berlin, gegenwartig in Blase witz, Berg- 
gartenstr. 20. (Lep. u. Col.) 

- Schilsky, Lehrer, gegenw. Schonhauser Allee 39a. 

- D. Sharp, gegenw. in Bleckley, Shixley Warren, South- 
ampton. 

- C E. Venus in Dresden, gegenw. Reifsigerstr. la. 

Dr. G. Kraatz. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Necrologe ^). 



Auch in diesem Jabre ist wieder uber eine Anzahl Todesfalie 
zu berichten, welcbe indessen das Trostliche fiir uns baben, dafs, 
nacb ibnen zu urtheilen, den Entomologen von der Vorsebung ein 
langes Leben beschieden ist. An der Spitze der zu nennenden 
stebt der Nestor der deutscben Entomologen, Eeferstein, dem sicb 
dann einer der wenigen nocb lebenden Grunder der franzosischen 
entomologischen Oesellscbaft, der bekannte A. Cbevrolat, an- 
schliefst. 

Adolpb Keferstein, 
Kreisgerichtsratb a. D. in Erfurt, starb am 28. November 1884 nacb 
kurzem Krankenlager im Alter von uber 91 Jahren. Er war lang- 
jahriges Mitglied des Berliner entomologischen Vereins und publi- 
cirte in fruberer Zeit eine grofsere Anzahl von entomologischen 
Aufsatzen namentlich in Silbermann's Revue entomologique, in der 
Isis und der Stettiner entomolog. Zeitung, von denen indessen nur 
wenige der descriptiven Entomologie angehorten; er batte mebr 
Talent und Neigung zu allgemeinen Abhandlungen uber Entwicke- 
Inngsgescbichte, Nntzen und Schaden der Insekten etc. Seine be- 
sonderen Lieblinge waren die Schmetterlinge, von denen er in 
60 Jahren eine verhaltnifsmafsig recht reiche Sammlung zusammen- 
gekauft hatte, wie Dr. Staudinger in seinem Nekrologe in der 
Stettiner entomol. Zeitung 1885, p. 109 — 113 richtig bemerkt. Er 



^) Unsern Lesern eine Blumenlese aller moglicben genannten 
and „ungenannten^ todten Entomologen k la Eolbe zu geben, in 
denen z. B. von Le Conte gesagt wird, dafs er ein bedeutender 
Coleopterologe, von Prof. Foerster, dafs er ein dito Hymenoptero- 
loge, von Bilimek, dafs er ein osterreichischer Entomologe, von 
Settari, dafs er eine Autoritat in der Lepidopterologie (fur wen?) 
gewesen sei, wagen wir nicht. Wir baben von jeher hauptsachlich 
den verstorbenen Mitgliedern und sonstigen ausgezeichneten Ento- 
mologen einige Worte gewidmet, auf ein Repertorium von Todten 
im Allgemeinen verzichtet. Merkwurdig, dafs Hrn. Kolbe die „Namen 
von Hampe und Thorej so anbeimeln^ und er „eine kindliche 
Freude^ an Carabus Hampei und Platynus Thoreyi hat; die gonnen 
wir ihml Wenn er H. Muller und Osw. Heer fur Naturforscher 
„in des Wortes warmster Bedeutnng^ erklart, mussen wir ihn bis 
jetzt fur einen in des Wortes kal tester Bedeutung halten. 



22 Necrologe, 

hat dieselbe nebst seiner sebr ansehnlicbeD entomol. Bibliotbek der 
Universitat seiner Vaterstadt Halle vermacht, welcher bekanntlich 
aucb Suffrian's Sammlungen zugefalien sind. Ich bin mit ibm nicht 
personlich bekannt geworden, sondern weifs nur, dafs er-ein kleines 
Mannchen war, welcbes schon vor zwanzig Jahren einen stark ge- 
krummten Rucken hatte. Sein Andenken wird auch durch ver- 
schiedene nach ibm benannte Scbmetterlinge erhalten werden. 



Louis Alexandre Augaste Chevrolat, 
geb. 1799, gestorben am 16. Dec. 1884 in Paris ioa Alter von 
85 Jahren, war zwar nicht Mitglied des Berliner Vereins, indessen 
ein za bekannter Entomolog, urn seinen Tod mit Stillschweigen za 
ubergehen. £r war Mitbegrunder der franzos. entomol. Gesellschaft 
im Jahre 1882 und warde 1874 Ehrenmitglied derselben. Obwohl 
ihn sein Amt bei der Steuer-Verwaltung in Paris viel in Anspruch 
nahm, hatte er doch stets Zeit fur die Entomologie librig, fiir die 
er von Kindheit an Passion gezeigt hatte. Er ist einer der frucht- 
barsten Autoren, namentlich auch liber Riisseikafer gewesen. Manche 
seiner Beschreibungen liefsen allerdings viel zu wunschen ubrig und 
den wahren Werth derselben wird erst das Studium seiner Typen 
ergeben. Seine Sammlung war sebr reicb, doch verfiel er mit zu- 
nehmendem Alter der Neigung, zu viel, d. b. unhaltbare Species 
aufzustellen ; alles das thut seinem Ruhm indessen keinen Eintrag. 
Er hat fiber 2000 Arten und nahe an 200 zum Tbeil grofsere 
Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften veroifentlicbt, 62 in den 
franzosischen Annalen, 57 in Gu^rin Revue und Magazin zoologique, 
14 in den belgischen Annalen, ebenso viel in Naturaliste, je zwei 
in den Schriften der Londoner und Berliner Gesellschaft etc. Im 
Umgange war er von grofser Freundlichkeit und Liebenswurdig- 
keit, ein wabrer Entomologe, wie der Prasident Lefevre in seiner 
Leichenrede gesagt hat. Chevrolat stand seit mehr als funfzig 
Jahren mit fast alien bedeutenderen Entomologen in Verkebr und 
unterstutzte auch jungere Entomologen mit Rath und That. Ich 
kannte ihn seit meinem ersten Besuch 1858. in Paris und babe 
spater noch mehrfach mit ibm verkehrt. Sein alter Freund 
Hr. Reich e hat einen Necrolog von ibm in den Annalen der 
franzosischen entomol. Gesellschaft gebracht^). 



1) Annales See. Ent. de France 1884, p. 357—360. 



Necrologe. 23 

Loais Mors, 
ein vielbeschaftigter Ingenieur in Paris, aas Verviers (in Belgien) 
geburtig, starb am 17. Dec. 1884 in Paris im Alter von 58 Jahren. 
Er war seit langen Jabren Mitglied des Berliner entomol. Vereins 
und der deutschen entomol. Gesellschaft and ein Mann von angemein 
liebenswurdigem Wesen. Die Entomologie war bei ihm allerdings 
nur Nebenbeschaftigung, doph hatte er eine ziemlich ansebnliche 
Carabicinen-Sammlung zusammengebracbt, in welcber sich einzelne 
typische Ex. befanden, von denen nur 1 Stuck existirt. Ich erinnere 
micb seiner namentlich von meinem Besuche in Paris zur Zeit des 
Oeographen-Congresses, wo ich in seinem Hause mit seinem Lands- 
mann Candeze sehr angenehme Stunden verlebt habe. Um so mebr 
betrubte es micb, als ich horte, dafs er seit Jabren von einsei tiger 
Lahmung des Korpers befallen war^ welche schliefslich sein Ende 
herbeifuhrte. 

Edw. Caldwell Rye 
ist in Stock well am 7. Februar 1885 im 53. Jahre gestorben. Er 
war Redacteur des coleopterol. Theiles des Entomological Monthly 
Magazin seit dessen Beginn (1864) und ein guter Eenner der 
britischen ESfer, von denen er ein Verzeichnifs zusammen mit dem 
Werke von British Beetles publicirt hat. 



Carl Theodor Ernst von Siebold, 
geb. am 16. Febr. 1804, ruhmlichst bekannt durch seine Studien 
uber Parthenogenesis, ist am 6. April in Miinchen gestorben. Er 
hat viele Arbeiten uber Anatomie und Physiologic der Gliederthiere, 
namentlich in der von ihm zusammen mit Kolliker gegrundeten 
Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie vero£fentlicht. 



Fred. John Sidney Parry, 
der bekannte englische Lucaniden-Sammler, ist im Alter von 74 Jabren 
in The Warren Busbey Heath gestorben. Er war seit 1840 Mit- 
glied der Londoner entomologischen Gesellschaft und hat in deren 
Transactions eine Reihe werthvoller Arbeiten uber Lucaniden ver- 
offentlicht. 

L. Rudolph Meyer-Ddr 
ist im 73. Jahre am 2. MSrz 1885 in Burgdorf gestorben. Er war 
einer der Grander der Schweizer entomol. Gesellschaft und hat 



24 Necrologe, 

in deren Mittheilungen viele Arbeiten aber Hemipteren, Nea- 
ropteren and Ortbopteren geliefert. 



S tr ubin g. 
Am 27. Febr. 1885 entscblummerte sanft Hr. Oberlehrer Strubing, 
Mitbegrunder des Berliner entomol. Vereines und der deutschen 
entomol. Gesellschaft. Er war weuige Jahre vor Begrandung der 
ersteren nach Berlin tibergesiedelt und vorher Seminarlebrer in 
Erfart. Seine Liebe zu den Naturwissenschaften betbatigte er 
namentlich durch Anlegung einer hubscben Sammlung earopaischer 
Kafer, deren Vermebrung ihn bis zu seinem Tode beschaftigte. Er 
veroffentlicbte indessen nur einige kleinere Arbeiten in den Schriften 
des Berliner und vor der Begrundung desselben in denen des 
Stettiner ent. Vereins; unter denselben war die Uebersetzung der 
Mellie'schen Monograpbie der Gattung Cis die bedeuiendste. Strubing 
war eine kraftige Erscbeinung, in seinem ganzen Wesen Lehrer. 
Dabei freundlicb and bieder. Derselbe stand mir in meinem Kampfe 
gegen die unberecbtigten Anmafsungen des Stadtratb a. D. Streck- 
fufs redlich bei und rief ibm sogar zu, aber Sie ruiniren ja deu 
VereinI Indessen war er diesem schlauen, angeblicben Statuten- 
freunde leider nicht ganz gewacbsen. Seine Sammelpassion bielt 
bis ins spate Alter an, so dafs er noch wenige Monate vor seinem 
Ende den Vereinssitzungen beiwohnte. Es erfolgte dann eine Auf- 
losuug der Krafte in Folge des bohen Alters, welcbes sicb bis kurz 
vor seinem Tode wenig bemerkbar bei ibm gemacbt hatte. 



C. Cornelius, 
Lebrer in Elberfeld, starb am 1. April 1885 in Folge eingetretener 
Herzschwache im Alter von nahezu 80 Jahren. Er hat bis zu 
seinem Tode vollige geistige Frische behalten; ein Zeichen der- 
selben war, dafs er noch im bohen Alter sicb bei der Griindung 
der deutschen entomolog. Gesellschaft betheiligte, obwobl er fruher 
nicht Mitglied des Berliner entomol. Vereines gewesen. Er hat 
seit 1846 eine Reihe meist kleinerer Aufsatze iiber Arten aus ver- 
schiedenen Insectenordnungen in der Stettiner entomol. Zeitung ver- 
offentlicht; einige seiner bekanntesten und besten sind: Beitrage znr 
naheren Eenntnifs der Palingenia longicauda 01. und der Blatta 
orientalis Li, , welche beide in Elberfeld veroffentlicht wurden; sein 
erster Anfsatz uber Entwickelungs- and ErnShrungsgeschichte einiger 
Scbildkfifer-Arten geht darch mehrere Jabrgange der Stettiner ent. 



Necrologe, 25 

Zeitang und enthalt die Beschreibung der Cassida languida Coroel. 
Im Uebngen war seine Richtung keine vorherrscbend descriptive, 
sondern er Deigte mebr za dem nur wenig cultivirten Studiam der 
Ernahrungs- and Entwickelungs-Oeschichte der Rlattkafer. Zu dem- 
selben boten ihm die Umgebangen Elberfeids mebr Qelegenbeit als 
den Bewobnern grofserer Stadte. Seine letzte Arbeit, mit der er 
einen bubscben Abscblafs seiner entomologiscben Tbatigkeit gemacbt 
bat, war das Verzeicbnifs der Eafer von Elberfeld and dessen Nacb- 
barscbaft, ober welcbes Hr. Weise im vorigen Jabrgange dieser 
Zeitscbrift (S. 427 und 428) bericbtet bat. Das Absenden einiger 
Ex. derselbeu an micb war seine letzte Arbeit, wie mir Hr. Lebrer 
W. Geilenkauser freandiicbst brieflich mittbeilte, nacb dem seine 
Sammlung wabrscbeinlich in den Besitz des naturwissenscbaftlicben 
Vereines ubergebt. M5cbten seine Elberfelder Collegen im Sinne 
des Verstorbenen fleifsig fortarbeiten und bald das dritte Tausend 
Eaferarten voll macben (wie Hr. Weise wunscbte), was ibm nicbt 
mebr vergonnt gewesen ist. 



Friedrich Albert Herrmann Knbl 
verscbied am Himmelfabrtstage im Alter von 68 Jabren sanft uacb 
kurzem Erankenlager. Derselbe war Kaufmann und Disponent 
eines grofsen Ubrengeschaftes. Er batte sich seit einigen Jabren 
der deutscben entomol. Oesellscbaft angescblossen und besucbte die 
Sitzungen derselben regelraafsig; zu derselben fubrte ihn zunachst 
der Wunscb, Auskunft uber eine aufserst sauber gebaltene Sammlung 
von Bernstein -Inclnsen (Insekten) zu erbalten. Hr. Dr. Karscb bat 
ein Verzeicbnifs einer Serie von Milben aus derselben in der Ber- 
liner entomol. Zeitscbrift^) gegeben and drei neue Arten davon 
bescbrieben, darunter ein Nolkrus Kuhli, Der Verstorbene war ein 
sebr guter, mnnterer Gesellscbafter und ein braver Mann, den A lie, 
die mit ibm in Berubrung kamen, wegen seines barmlosen Auf- 
tretens scbnell lieb gewannen. Er war nocb bis wenige Tage vor 
seinem Ende ganz munter, und 1^ Wocbe vor demselben nocb im 
Verein. Dr. G. Kraatz. 



1) Neue Milben im Bernstein, Berl. E. Z. 1884, p. 175 u. 176. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. HeftL] 



Neuere Literatur. 



Far die luteressen der deutschen Entomologen sorgt aagen- 
blicklicb ais Central-Organ die Insektenborse in Leipsig, in welcher 
Hr. Dr. Schaufofs einen Borsenbericht liefert, dessen ^Nachdruck 
verboten^ ist, dessen Inhalt aber nicht viel mebr als die Namen 
aller moglichen neo beschriebenen Insektenarten liefert^ welche den 
meisten Lesern dieses Blattes ebenso gleichgultig sind als der 
ibres Citators; derselbe verkorpert sonderbarer Weise in seiner 
Person ^die Borse**, — welche selbstverstfindlich Geld verdienen will. 
Andererseits ist die Anlage des Blattes eine solche, dafs es sehr 
wohl geeignet ist den Verkehr der Entomologen anter einander za 
fordern; die Insertion sgebahren sind mfifsig. Wenn aber die 
Insektenborse eine Gefliigelborse einscbliefsen will, so kann ihr 
dies nur schaden; auch ,,Sport and Spiel^ sollten ihr fern bleiben, 
die bekanntlich mancbe Borse rainirt haben. Ein 4wochentliches 
Erscheinen ware vollkommen genugend. 

In Neadamm erscheint ein Gorrespondenzblatt der inter- 
nationalen Vereinigung von Lepidopteren- und Goleopteren-Saoamlern, 
welche zahlreiche Mitglieder hat, die einen Sammler nach Brasilien 
schicken und dazu Beitrage von oaindestens 15 Mark in 3 Raten 
zahlen. Meines Erachtens wlire das Geld bei Hrn. Kricheldorff 
sicherer angelegt, denn fur 15 Mark kann man doch nur gewohn- 
liche Sachen erhalteni 

Mehr Beachtnng verdient das Gorrespondenzblatt des Entomo- 
logischen Vereins ^Iris** welches vorzugsweise lepidopterologischen 
Interessen gewidmet ist und namentlich Berichte aber die Reisen 
and Arbeiten des Hrn. Ribbe Jan. bringt, dessen Vater der bekannte 
Insektenhandler in Blasewitz ist. Fur die selteneren Sachen fordert 
derselbe indessen Preise, welche kaum erschwinglich sind, und fur 
dergleichen mufs sich im Laafe der Zeit erst ein Marktpreis her- 
stellen, der in Deutschland geradezu fehlt und eigentlich nur von 
alten Sammlern nngefahr bestimmt werden kann. Die grofsen 
Sammler des Auslandes, wie die Herren OberthSr and Exc. van 
Lansberge, finden die deutschen Pr^se sehr hoch geschraubt. 

Die Entomologischen Nachrichten redigirt jetzt Hr. Dr. 
Karsch in durchaus wissenschaftlicher Weise an Stelle des Dr. Ratter; 
dieselben sind in den Besitz der FriedlSnder'schen Buchhandlung 
ubergegangen. Meines Erachtens kann ein solches Blatt der ge- 



Neuere Liieraiur. 27 

nannten HandluDg recbt natzlich werden, wenn der Absatz von 
Werken sich eioes abolichen Aafscbwanges erfreut, wie der lu- 
sektenhandel in neuerer Zeit; das mufs sie selbst am besten wissen. 
Meine Monatsblatter baben sicb nicbt des genSgenden Beifalles des 
Poblicama zu erfreaen gebabt, siod aber aacb kaam bucbbaDdleriscb 
vertrieben worden. Es kam mir nar daraaf an, Mifsstande zur 
offentlichen Kenntnifs za bringen, welcbe von Facbunkandigen za 
personlichen Angriffen gestempelt warden, in der Tbat aber nur 
im Interesse der Sacbe gemacbt waren. Das seben jetzt aacb die 
Meisten ein. Wissenscbaft and Dilettantentbum massen sicb in 
scharferer Weise als bisber scbeiden, sonst drobt die erstere in 
letzterem anterzogeben. Dr. G. Kraatz. 



A study of tbe species of Cryptobium of North America 
by George H. Horn M. D. 

Hr. Dr. Horn giebt eine sebr bobscbe Uebersicbt der 26 ibm 
bekannt gewordenen Cryptobium von Nord-America, von denen ibm 
namentlicb aus Texas and Arizona reicbes Material zugekommea 
ist. Bei 15 Arten ist das letzte Hinterleibssegment des Manncbens 
einfacb, bei 11 ausgerandet oder eingescbnitten; von den ietzteren 
ist nur bei einer Art das 4. Segment des ^ in einen Lappen aus- 
gezogen, bei 10 einfacb. Sowobl bei dieser einen Art (prospiciens 
Lee), wie bei mebreren anderen der ersten Gruppe (badium, bicolor, 
earolinum, Leconiei, texanum, vagum^ pimerianum, arizonense, een- 
trale) kann der Lappen auf der 4. Seite des Segmentes des ^ sebr 
verscbieden stark entwickeit sein und in mebreren Ffiiien ganz ver- 
scbwinden. Die verscbiedenen Entwickinngsstadien des Mitteliappens, 
sowie uberbaapt 46 Hinterieiber and 4 Kopfe von Cryptobium- 
Arten sind auf den beigegebenen beiden Tafein abgebildet; aufser- 
dem baben alle ^ der ersten 14 Arten eine kleine Langsfalte auf 
dem 3. und ein Grubcben aaf dem 4. nnteren Hinterleibssegment. 
Die verscbiedene Biidung des Lappens am 4. Segmente ist ziemiicb 
anffaliend, namentlicb aacb das vollstandige Verscbwinden desselben, 
da dergleichen Unterscbiede sonst ziemiicb constant aaftreten; die 
Entwickelung desselben ist also eine ziemiicb analoge mit der der 
Horner aaf dem Halsscbilde vieler Scarabaeen, welcbe in der Regel 
sebr entwickeit zu sein pflegen, aber aucb bisweilen fast ganz ver- 
scbwinden konnen. Die Einscbnitte am Hinterleibe sind dagegen 
nicbt variabel und eine absolut specifiscbe Eigentbamlicbkeit. 

Dr. G. Kraatz. 



28 Neuere LiteraHtr. 

Natargeschichte der Insekten Deutschlands, begonnen yod 
Dr. W. F. Ericbson, fortgesetzt von Prof. Schaum, Dr. Kraatc, 
V. Riesen wetter, Weise and Reitter. Coleoptera, Bd. Ill, 
Heft II, voD Edm. Reitter. 

Das 2. Heft amfafst die Lepiinidae, Silphidae, Anisotomidae and 
Clambidae, Die Anisotomidae sind bereits von E rich son bear- 
beitet, waren aber einer Revision bereits recht bedtirftig geworden. 
Obwobl weder die Silphidae nocb die Anisotomidae eine besondere 
Lieblingsfamilie des Herrn Reitter gewesen, weicber bekanntlicb 
seit Jabren die von ihm im ersten Hefte bearbeiteten Scydmaenidae 
and Pselaphidae bevorzogt, darf man docb nber die Menge des 
Neaen and Gaten, welches das Heft bringt, oberrascbt sein. Icb 
babe bereits 1876 in der Deatschen Ent. Zeitschrift (p. 355) darauf 
aufmerksam gemacht, dafs unsere sjstematiscben Anschaaungen bei 
den Silpbalen „unter dem langjabrigen, unberechtigten Druck einer 
allgemeinen Fbrase von Erich son standen, welche augenscheinlicb 
eine sebr oberflacblicbe war^. Icb batte indessen keinen Grand, 
diesen Aassprach ins Detail za verfolgen, soadern revidirte nar 
kurz die eorop. Arten and sprach mich fiir Beibehaltang der Thom- 
son'scben Gattungen aus. Herr Reitter zerlegt dagegen die alte 
Linue'sche Gattung Silpka (bisber = Phosphiiga, Tkanatophilus, 
Xylodrepa, Silpha and Necrodes) nicbt nur in Ablattaria Rtr., 
{laevigata), Peltis GeoflFr. (atrata)^ Parasilpha Rtr. (= Silpha F. et 
auctor,), Dendroxena Motsch. (= Xylodrepa Thorns.) , Aclypea Rtr. 
(undata)^ Blitophaga Rtr. (opaca), Pseudopelta Voet (ThanatophHus 
Leach), Asbolus Voet (JNecrodes Leach), sondern er weist nach, dafs 
die Gattong Silpha aberhaapt gar nicht das Recht hat, diesen Namen 
zu tragen; wir haben vielmehr ansere Necrophorus mit diesem 
Namen zu belegen. Allerdings werden die Freande des alten 
Scblendrians hierober hochlichst erstaunt sein, aber ein Blick aof 
Linnets Systema Natarae ed. X (nicht XII, wie gedrackt steht) zeigt, 
dafs Reitter Recht hat and die vorgesetzte Gattangsdiagnose nur 
auf die beiden obenan stehenden Silpha germanica and vespiUo 
pafst, aaf die Fabricius 1774 die Gattang Silpha gegrundet; far 
dieselben bat der Geoffroy'sche Name Peltis einzutreten. Fur die 
genannten Silphalen-Gattungen sind Eennzeicben angegeben, welche 
jeder Anforderang entsprechen, die wir an die Merkmale einer 
guten Gattang stellen; ihre Aufstellung wird durch die Resultate der 
Untersuchungen der Larven der Silphalen-Gattungen von Dr. Karsch 
(in seinen entomol. Nachrichten) wesentlich unterstutzt. In der 
Gattang Silpha (Necrophorus Fabr.) wird eine neue Art, antennata 



Nriirre Literatur. 39 

nftter (neben cesligator, mit ^anz gulber Fublerbeule) aufgesiellt, 
welche Herr Reitter bei Modling aufgefunden , nicht selten rooi 
CaucasuB, einmal von Frivaldszby erhalten but; ich erhielt ein Stock 
(lerselbeii von Ramelien. Dai's Reitter ein guter Artenkenner isl, 
beweist wieder seine Bearbeituog der Galtungen Balhyseia, Catopa 
und Colon nod eeine Rertgion der Aniaotouidetj. Oryotiis ISiek- 
/ilii n, p., Aphaobius Heydeni a. p., Balhytcia subroltmdata n. ap, 
uberraHGhen oicht wenignr, als das Anflindeii der Gattung Cato- 
pvmorpkus bei Arco. Plomaphagus longulus Kellner, grandicoUis Er., 
roj«nifico//i« Kellner, welche vom Monographen Murray wiinder- 
barer Weiae kIb Varielaten des C. tristii Er. aufgefafhi wareo, ob- 
wobl ich ihre Uoterscbiede geoau anseinander geseiit halle, sind 
in ihre aXteti Artrecbte wieder eingesetil. Zu PL longipennis Chd., 
den ich nacb der Beschreibung fQr nigricans var. geballen hattc, 
nach Anstcht des Original-Ex. aber fur eigene Art hiell, wird mit 
Recht pavicornis Tboius. gezogen; dieee Art ist indeaaen oicht mit 
dem andalasiBcben tnarginicollis Luc. (meridionalis Anb^, andakisicus 
Heydeti) identiach, welcber grofaer, fiacber, dichler puoktirt ist and 
andere Hinterwinkel des HalHachildes bat. Von den Arten der 
atten Gattung Calops (mil qiiergealrichelteD Flugeldecken) werden 
Anemadus (mil strigosus mihi) und Nemadva (mit colonoides mihi) 
abgezweigt. In der Gatliing Colon werden die iieuerdingB be- 
achriebenen Arlen grise-um C«wa!., regiomontanvm Czwal. aiifgefuhrt, 
puHClicoUt m. gegen Cfwalina aU Arl aufgefafst, dagegi-n Zebei m. 
mit denlipes Sahib, vereinigi, Ich znura bemerken, dafs ich dieae 
Vereinignng keineswega fur richlig balte, da Zebei in Huuderlen 
neben dem selteneren denlipes gesammeli wurde, die Punktirnng 
dea Halaschildea eine total Teracbiedeue ist und Uebergange mir 
nicbt vorgekoinmen sind. Die angebHcheu-Zwiacbenformeu Barne- 
villei m. , Lenlti Czwal. uud rufipes Czwal. bedurfen entschiedeu 
noch genauer Prufung; Herr Reitter aagt, Zebei sei nirgends faSnfig 
und docb konnte man an geeignelen Localitalen, wie die bei Glatz 
war, im Laufe eines Sommora, eine ganze Menge lUBammeubringen. 
Die Anisolonta sind meinee Erachlens eine der scbwierigaten 
K fife rgattun gen, well manche Arten in der Grofse enorm variiren 
und dadurch scbeiubare Unterschiede in der Geatalt der Schienen, 
welche wicbtig ist, herTorgebracbt werden. Auch bier bat Reitter 
das Torbandene Material von ffydnobins in Uebersicbtstabellen zu- 
aammengestellt and neue Gruppendntheilungen vorgescblagen. Ea 
iat nicht nur das neuerdings bescbriebene Material eingereibt, son- 
Jern es sind aucb oeue Arten aufgestellt, s, B. Liodei subglobosa 



30 Neuere Literatur. 

Rtr. Einige neue Arten von Thomson (humeralis) and Rye (simi- 
lata) werden als fragliche Varietaten bereits bekannter angesprochen, 
dagegen claf)icornis Rye, omata Fairm., disiinguenda Fairm., lucens 
Fairm., curia Fairm., lunicollis Rye, fracta Seidlitz als grofsen- 
tbeils franzosische, englische oder sadeurop. neue Arten aufgefafart. 
Anisotoma ohesa Schmidt ist nicht von dubia Kag. „kaam spe- 
cifisch zu trennen'^, sondern mit Bestimmtheit von derselben darCfa 
viel grobere Panktreihen and hellrothere Fabler etc. unterschieden. 
Die Art ist in Scblesien an Orten einheimisch, wo dubia gUnzlich 
fehlt, aber aach nicht als locale Rasse anzasprechen. Fur die 
Oattang Anisotoma wird von Reitter der Name Liodes eingefahrt, 
da die Gharactere von Liodes and Anisotoma von Schmidt and Erich- 
son irrthumlicb vertaascht warden. In der Grappe der Agathidini 
wird Cyrtoplastus n. gen., striatopunctatus Bris. aas Tyrol and 
Frankreich aafgestellt; bescidicum and rotundulum werden als neue 
Arten, confusum Bris. (polonicum Wankow., clypeatum Sharp, pi- 
ceum Thoms.) als earopaisch-deatsche eingefahrt; in der dritten 
Grappe derselben ist arcticum Thoms. als mathmafslich deutsche 
Art za nennen. Den Schlafs des Heftes bilden die Clambidae^ 
welche als eigene Familie aufgefafst werden; die scharf geschiedenen 
Gattangen Calyptomerus^ Clambus and Loricaster sind sammtlich io 
Deatschland vertreten. Unter den 5 CVam^s -Arten ist pilosellus 
Reitter (jarmadiUo Redtnb.) hervorzuheben, Loricaster wird in Deatsch- 
land darch pumilus Reitter von Bozen vertreten. 7t\x\eizi wird noch 
eine Uebersicht der 5eapAt(/t/ten -Gattangen mit der neaen Gattang 
Scaphoschema (Poupilieri Reich e aas Sadspanien and Algier) ge* 
geben and Scaphosoma subalpinum Reitter (agaridnum Seidl.) aas 
den Gebirgsgegenden Mittelearopas bescbrieben. 

Nach alledem darf ich wohi annehmen, dafs kein Goleoptero- 
loge das Heft anbefriedigt aas der Hand legen wird, and wunsche 
von Herzen, dafs es dem Verfasser bald moglich werde, ein drittes 
folgen za lassen ; seine Bestimmangstabelieu der earopaischen Kafer, 
aaf deren zwolftes in dem Hefte vielfach Bezag genommen ist, 
liefern jedenfalls reichen Stoff za weiteren Erganzangen des Erich- 

son'schen Werkes. rx ^ »- 

Dr. G. Kraatz. 



Neuere LUeratur. 31 

Gontributions to the Descriptive and Systematic Goleopte- 
rology of North America. Part. II. By Thos. L. Casey, 
Lieat. of Bng'rs. 

Hr. Lieut. L. Casey hat der deutschen Gesellschaft wiederum 
ein Geschenk mit einigen Ex. des genannten zweiten Theiles seiner 
Beitrage zor descriptiven and systeroatischen Kenntnifs der nord- 
amerikanidcben KSfer gemacht, in welchem auf 198 S. haupt- 
sachlich Carabiciden, Euplecius, Staphylinen, AfUhaxia and ver- 
einxelte neue Arten aas anderen^amilien sehr sorgffiltig in englischer 
Spracbe bescbrieben sind; eine lateinische Diagnose ist allerdings 
nicht gegeben and warde den Werth der Beschreibangen wesent* 
lich erhoben; dieselben vertheilen sich auf folgende Gattungen ^): 
5 Bembidion, Tachys, 2 Barytachys^ Pterostichus , 3 Cratacanihus, 
Discoderus, Selenophorus, Stenolophus, Glycerius n. gen., Bradycellus 
nUidus Dej., Bidessus, Helophorus, Philhydrus, Colon, 2 Eumicrus, 
BryaxiSy Arihmius, 3 Batrisus, 8 Euplectus, Thesium n. gen. (laticolle 
and cavifrons Lee), Faliscus n. gen., Nicoiheus n. gen., Quedius, 
BelonuchuSy XantholinuSy 4 Cryptobium, 2 Lathrobium, 2 Orus 
n. gen., Siilicus, Erchomus, 5 Conurus, 2 Bolitobius, Bryoporus, 
Myceioporus, 4 Apocellus, 2 Ptilium, 3 Trichopteryx y Cryptamorpha, 
Rhi^ophoffuSy Monocrepidius, Drasterius, 3 AnthaonOy LyctuSy 2 SericOy 
2 DiplotaxiSy Strigoderma, Disonycha y Bruchus L. , Epilragiis, 
BlapstinuSy MordellOy Xylophilus y Notoxus, AnthicuSy RhynchiieSy 
AfUhonomuSy EUescEuSy Brachytarsus ; Empelonota Casey wird gegen 
Faavel aufrecbt erhalten und nicbt mit Poly stoma identificirt. 

Dr. G. Eraatz. 



^) Wo mehr als eine Art bescbrieben ist, ist die Zabl an- 
gegeben. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrlft XXIX. 1885. Heft I.] 

Kurze Bemerkungen 

zu Herrn M. Quedenfeldt's Note zu seinem Aufsatz: 
Wie lebt Gnorimus variabilis L.? 

Herr M. Quedenfeldt ist mit meinen kurzen Aasstellungeo 
(Deutsche Ent. Z. 1884, p. 435, Anmerk.) zu dem Artikel: ^Ueber 
einige fur die Mark Brandenburg neue oder bisher in derseiben 
selten beobachtete Kafer'' (Berl. Ent. Z. 1884, p. 137—142) nicht 
zufrieden und sucht durch eine Nolfe in Nr. 3 der Entomologischen 
Nachrichten 1885, p. 35, Anmerkung, dieselben abzuscbwUchen oder 
^anf ihr richtiges Mafs zuruckzafuhren^, was ich nicht ganz mit 
Stillschweigen ubergehen kann. 

Unter den von Hrn. Quedenfeldt aufgezahlten 100 Arten sind 
mindestens 60 zu streichen^), weil sie weder fur Brandenburg 
neu^), noch selten beobachtet sind (hierher ist aufser den 
von mir angefnhrten Arten auch noch der gew5hnliohe Abraeus 
globosus zu rechnen), ferner weil sie aufserst zweifeihaft (z. B. 
Ceruchus), oder falsch bestimmt, endlich aber, weil sie grofsten- 
theils vor 15 bis 30 Jahren gefangen worden sind. Um nicht ganz 
falsche Vorstellungen von der jetiigen Sammelthatigkeit der 
Berliner Coleopterologen , die in Wirklichkeit nicht viel uber Null 
ist, in jedem Leser zu erwecken, hatte Hr. Quedenfeldt doch wohl 
das ehrwiirdige Alter vieler seiner Angaben fest bezeichnen soUen, 
aber wir erfabren nur bei Buprestis splendida^ dafs sie vor langeren 
Jahren! vodq verstorbenen Hofrath Volcker gefunden, und ferner, 
dafs ein Holzplatz, auf dem Notorrhina gesessen,.„langst bebaut^ ist 

Ich sollte meinen, dafs hiernach mein bescheidener Wnnsch 
nach einer sorgfaltigeren Redaction des Verzeichnisses durchans 
begrundet gewesen ware und dafs Hr. Quedenfeldt Orund genug 
gehabt hatte, sich damit zufrieden zu geben, statt die Sachlage 
durch eine Eutgegnung moglichst zu verwischen 3). 

Meine Behauptnng, „der alte Stein'sche Catalog, auf den das 
Quedenfeldt'sche Verzeichnifs zumeist begrundet ist, war im letzten 
Jahrzehnt verschwunden^, kann jedes altere Mitglicd des Vereins 

^^^^^^^- J. Wei 8 e. 



^) Eine Aufzahlung ware hier Raumverschwendung; die Namen 
stehen jedoch Hrn. Quedenfeldt zur Verfiigung. 

^) Ihr Auf&nden wurde sogar in der Berliner Zeitschrift selbst 
bekannt gemacht. 

^) Die langst bekannte Tbatsache, dafs Gnorimus variabilis L. 
auf Blnthen gefunden ist, suchte Hr. Quedenfeldt dadurch zu ent- 
kraften, dafs er a. a. O. die Autoren anfuhrt, die das Thier nicht 
auf Bluthen (vielleicht uberbaupt niemals selbst) gefunden, dagegen 
verschweigt er absichtlich die Angaben in sehr bekannten Werken, 
wie Erichson's Naturgeschichte, die fur mich sprechen. 



[Deutsche Bntomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1.] 



Die Trudy der Societas Entomologica Rossica. 

Besprocben von 
Dr. L, von H ey den. 



Die im Jahre 1859 begrundete Societas Entomologica Rossica 
veroffentlicht aufser ihren bekannten ^Horae" auch noch die „Trudy''. 
Wahrend die erstere ihre Aufsatze und Arbeiten zum grofsten Theile 
in deutscber, franzosischer Sprache niit lateinischen Diagnosen 
bringt, erscheinen die Trudy ausschliefslich in russischer Sprache 
und sind mit deshalb den westeuropaiscben Entomologen fast 
ganz unbekannt geblieben. Ihre Bestimmung war, weitere russische 
Kreise mit grofseren, allgemein verstandlichen, entomologiscben 
Fragen bekannt zu macben. Anfangs vom 1. — 2. Band erscbien 
sie gemeinsam mit den Horae unter doppeltem Titel und zwar 
Titel 1: Trudy (Mittheilungen der russiscben Entomologi- 
scben Gesellschaft zu St. Petersburg). — Titel 2: Horae Societatis 
Entomologicae Rossicae. — Von Band HI an erscbienen die Trudy 
bis incl. Band XVI als selbststandiges Werk und von Band XVII 
an wieder mit den Horae vereinigt. 

Zu bedauern ist, dafs besonders in der letzten Zeit die Horae 
so sebr verspatet dem Publikum erst durcb den Bucbbandel zu 
Handen kommen, so konnte z. B. Band XH, Heft 1880 — 81, erst 
Marz 1882 durcb Friediander versandt werden. 

Was den Inbalt der Trudy betrifft, so gebe icb bier eine 
Uebersetzung der Titel der einzelnen Arbeiten, ubergebe aber die 
Bands I,. II, da sie mit den bekannten Horae identiscb sind. 

BandHI, No. 1, 1865; No. 2, 1865; No. 3, 4, 1866, entbalt: 

Auszug aus den ProtocoUen der Gesellschaft, pag. 1 — 64. 
Auszug aus dem Rechenscbaftsbericht pro 1865, p. 65 — 80. 
Alphabetisches Verzeichnifs der Mitglieder, p. 81 — 84. 

1. Bemerkungen uber die Insekten des taurischen Gouverne- 
ments, vornebmlich der schadlichen; von Tb. Koppen, p. 3 — 16. 

2. Ausrottung der Heuscbrecken in China. Von K. Skatschkow, 
p. 17—26. 

3. Von der chinesiscben Seidenzucbt. Von Jeromonachos 
Antonius, p. 27 — 74. 

Deutsche Entomo]. Zeitacbr. XXIX. Heft I. 3 



34 L. ixm Hey den: die Trudy 

4. Bemerknngen, bezaglicb der Faana der Seen des nordlicbeD 
Rasslaods. Von Prof. K. Kefsler, p. 75 — 80. 

5. Vermebrangsweise der Insekten. Von N. Ssorokin, p. 81 
bis 181. 

6. Alpbabetiscbes Register der Gattungs- und Arten-Namen 
im III. Bande, p. 132 — 134. 

NB. Von besonderem Interesse sind: 1) Bin Brief des Prof. 
Ratzeburg, an den rass. entom. Verein, aber die Frage: ^Anf welcbe 
Weise mufs, nach unseren Anscbauangen , bei Bearbeitang der 
Kenntnifs von Forstinsekten verfahren werden?" (in den Vereins- 
angelegenbeiten, p. 9); 2) eine Mittbeiiung des Hrn. K. Skatsebkow: 
^Ueber die entomologiscben Kenntnisse bei den Cbinesen^ (in den 
Vereinsangeiegenbeiten, p. 48). 

Band IV, 1867 — 69 — St. Petersburg 1870 — enthalt: 

Aaszug aus den Protocoilen der allgem. Vereinssitzungen pro 

1865, p. 3 — 4. 
Desgleichen pro 1866, p. 4 — 12. 

AuszQg aus dem Recbenscbaftsbericbt 1866, p. 13 — 26. 
Mifgliederverzeichnifs vom 1. October 1867, p. 37 — 40. 

1. Erinnerung an Jacob Alexandrowitsch Kuschakewitcb. Von 
ApoUon Alex. Kuschakewitcb, p. 3 — 7. 

2. Ueber den Larvenzustand der Coleopteren. Von Carl 
V. Gernet, p. 9 — 27. 

3. Bemerkungen uber die geographische Verbreitung der nord- 
russischen Kafer. Von Th. Koppen, p. 29 — 60. 

4. Ueber die der Fichte scbadlicbe Larve von Ceddomyia 
hrachyptera. Von C. v. Gernet, p. 61 — 74, Tab. I. 

5. Bedeutung der Insekten in der Oekonomie. Von Carl 
V. Gernet, p. 75 — 100. 

6. Beschreibung von vier zufalligen Aberrationen von Lepi- 
dopteren. Von N. Jerschow, p. 101 — 103, Tab. II. (Melifaea 
Maturna L., Fig. 1; Argynnis Arsilache Esp., Fig. 2; Hadena 
Arnica Tr., Fig. 3; Cidaria dilutata S. V.,' Fig. 4). 

7. Fang der Nachtfalter. Von A. Huber, p. 104—108. 

8. Bemerkungen iiber Lepidopteren der Umgebung St. Peters- 
burgs. Von Ssemen Ssolski, p. 109 — 110. 

9. Instruction zum Sammeln von Insekten, Arachniden und 
Crustaceen wahrend der Reise. Von S. Ssolski, p. Ill — 125. 

10. Bemerkungen uber Lepidopteren, die in den letzten Jahren 
um St. Petersburg gefaugen wnrden. Von A. Feild, p. 127 — 129. 



der Societas ErUomologica Rossica, 35 

11. Catalog der Lepidopteren des Russischen Reiches. Von 
N, Jerschow u. A. Nebst Karte. p. 130 — 204. 

12. Catalog der dem Russ. Entom. Verein geborenden Lepi- 
dopterensammlung des seel. Prof. Eversmann, p. 1 — 23. 

Band V, 1870: 
Aaszuge aus den Protoc. d. allg. Vereinssitz. pro 1867, p. Ill — XV. 
Rechenschaftsbericht pro 1867, p. XVI— XXIX. 
Auszuge aas den Protoc. pro 1868, p. XXX — XLIII. 
Rechenschaftsber. pro 1868, p. XLIV— LVII. 

1. Ueber die Heuschrecken und andere scbadliche Gerad6ugler 
aus der Faniilie Acridioidea, besonders in Bezug auf Rufsland. 
Von Th. Koppen. — Vorwort p. V — VI; Uebersicbt des Inbalts, 
p. VII — VIII; von den Heuschrecken p. 1 — 351. — Karte, 

Band VI, 1871: 

Auszuge aus den Prot. d. allg. Vereinssitz. pro 1869, p. Ill — XXIX. 
Rechenschaftsber. pro 1869, p. XXX -XLIX. 
Ausz. a. d. Prot. 1870, p. L— LXXII. 
Rechenschaftsber. 1870, p. LXXII— CV. 

1. Materialien zur entomolog. Fauna des Wolga-Gebietes von 
W. Jakowlew. (Art. Ill, IV, V: Hemiptera, Orthoptera,) Tab. 1, 
p. 3 — 34. 

Neue Arten: Zosmenus Kochiae Beck. p. 5, Z. viridulus Jak. 
p. 5, Z. minutus p. 6, Z. viridis p. 7, Nysius punctipes p. 8, Corizus 
marginatus p. 10, Oncotylus pyrethri Beck. p. 13, Oncoma Germari 
Kol., var. flavomarginatus (= anabasis Beck.) p. 14. — Orthopt,: 
Oecanthus aqueus Fabr. p. 18, f. 1, Gryllus Eversmanni p. 19, f. 2, 3, 
G. (Nemobius) gracilis p. 20, f. 3, Xyphidium thoracicum Fisch. 
p. 21, f. 4. — Hemipt,: Dictyonota Beckeri p. 25, Ischnodemus 
(^Micropus) caspius p. 26, f. 5, Ophthalmicus Oschanini p. 27, f. 6, 
O, pubescens p. 29, f. 7, 0. desertorum p. 30, f. 8, 0. arenarius^ 
var. albidus p. 31, f. 9, Tarisa pallescens p. 33. 

2. Zur Frage der dem Weinstock schadlichen Insekten. Von 
C. V. Gernet, p. 35 — 38. 

3. Ein Hermaphrodit des Fichtenspinners. Von N. Jerschow, 
p. 39—40, tab. 1, f. 10. 

4. Uebersicbt der geograph. Verbreitung der Kafer im Russ. 
Reiche, die nordliche, die Moskauer und Turan-Provinzen. Von 
C. Lindemann. Mit Karte. p. 41 — 366. [NB. In meinem Catal. 
der Coleopt. von Sibirien nicht benutzt, da ich keine Ahuung von 

3* 



36 L, eon Hey den: die Trudy 

der Existenz dieser Arbeit hatte, sie auch nicht in den Berichten 
fiber die wissenscbaftl. Leistungen genannt ist, ebensowenig wie in 
franzosiscben and engliscben Scbriften.] 

5. Einige Benoerkungen fiber Lepidoplera. Von N. Jerscbow, 
p. 367 — 370. 

6. Alpbab. Register der in diesem Bande vorkommenden Gat- 
tungen and Arten, p. 371 — 372. — Erklarang der Tafeln. 

Band VII, 1874 (auf Decke von No. 1 ,8tebt 1872): 

Auszug aus d. Prot. d. allgem. Vereinssitz. 1871, p. Ill — XXXVI. 

Recbenschaftsber. 1871, p. XXXVII — LXV. 

Aaszug etc. 1872, p. LXVII — LXXXVIII. 

Recbenscbafisber. 1872, p. LXXXIX — CII. 

Aaszug etc. 1873, p. CHI — CXXXll. 

Recbenscbafisber. 1873, p. CXXXIII — CXLVII. 

1. Verzeicbnifs der im Augast 1871 im Tbale Ssallgirr (7 Werst 
oberbalb Simpberopol) gesammelten Kafer. Von C. Kefsler, p. 3 — 6. 

2. Materialien zar entomologiscben Fauna des europaiscben 
Rufslands. Von W. Jakowlew, p. 7 — 43. 

a) Bemerkungen fiber die g^ogr. Verbreitung einiger Hemipt, 
Heteroptera Rufslands, nacb 1871 gesammeltes Material, p. 7 — 21. 

b) Uebersicbt der Arten derGattung Zosmenus der europ. Fauna 
p. 21 — 31 (analytiscbe Tabellen und Bescbrbg. der neuen Arten in 
russiscber Spracbe), Z. Fieberi p. 27, t. 1 , f. 8, Z. Chenopodii p. 27, 
t. 9, Z. dilalatus p. 28, f. 10, Z. convexicollis p. 29, f. 4. 

c) Bescbrbg. neuer Hemipt. Heteropt. des Astracban-Landes, 
p. 42 — 43: Fieberia lacusiris p. 33, t. 1, f. 1, Monanthia pusilla p. 33, 
Mantisoma aptera p. 35, f. 2, Megalonotus marginatus p. 36, f. 3, 
Holcocranum megacephalum p. 37, f. 4, Leptoceraea (n. gen. Coreidae) 
viridis p. 39, f. 5, Rhopalus unicolor p. 40, f. 6, Leprosoma Solskyi 
p. 42, t. 7 (russische Bescbreibungen, obne lateinische Diagnosen). 

3. Entomologiscbe Bemerkungen wabrend nieines Aufentbaltes 
1871 im Gdow'scben Kreise des Gouvern. St. Petersburg. Von 
J. Portscbinski, p. 44 — 54. 

4. Monograpbie der Arten der Gattung Mesembrina, welcbe in 
Rafsland vorkommcn. Von J. Portscbinski, p. 55—60. (AUe Arten mit 
iatein. Diagnosen; neu sind: 9f. Ptituloi p. 57, t. 2, f. 7, MAngrica p. 59.) 

5. Ueber eine Mascbine, welcbe das Korn, zur Verbfitung von 
Insektenfrafs, reinigt. — Von J. Faust, p. 61 — 62. 

6. Zusatze zu den Halbfluglern (Hemipfera) des Gouv. St. 
Petersbarg. Von J. Jakowlew, p. 63 — 64. 



der Societas Entotnologica Rossica. 37 

7. Hinweisang auf die wicbtigsten Pragen bei Beobacbtung 
der schadlicben Insekten. Von O. Grimm, p. 65 — 70. 

8. Bemerkungen zu dem von O. Grimm veroffentlichten Ver- 
zeicbnifs der bis jetzt unserem Landbau schadlich befundenen 
Insekten. Von Tb. Koppen, p. 71 — 77. 

Bibliographie: 
Bilder aas dem Insektenleben. Von A. Ganicke, St. Petersburg 
1869, p. I — IV. 

Alphab. Register d. Gattungen u. Arten dieses Bandes, p. V — IX. 
Catalog der Vereinsbibliothek, p. I — XLIV. 
Tafelerkiarang. 

Band VIII, 1876 (auf Decke von No. 3 stebt 1875): 

1. Ueber russische Scorpionen. Von K. Kefsler, p. 3—27. — 
Neu: Androctonus melanurus. (Latein. Diagnose) von Ust-urt., p. 16, 
t. 1 , f. 1. — Scorpio mingrelicus p. 25, Mingrelia. — Sonst auf- 
gezahlt: Androct. bicolor Ebrbg., ornatus Nordm., Scorpio tauricus 
Nordm. und awhasicus Nordm. Tab. 1. 

2. Ueber russiscbe Scolopendridae und Geophilidae, Von 
K. Kefsler, p. 28 — 45. — Neu: Scolopendra aralocaspia p. 33 von 
Samarkand und Mangyschlack, Cryptops caucasicus p. 38 von Pia- 
tigorsk, Geophilus signalus p. 41 , t. 1 , f. 4, 5 von Samarkand, 
G, angustiventris p. 44, t. 1 , f. 6, 7 von Samarkand. (Latein. 
Diagnosen.) — Sonst: Scolopendra dngulata Latr. 

3. Materialien zur Fauna des europ. Rufslands. IV. Bemer- 
knngen uber geogr. Verbreitung der Hemipt, Heteroptera^ gesammelt 
1872. Von W. Jakowlew, p. 46 — 82. — Neu: Odontoscelis hispidulus 
p. 51, Leprosoma tuberculatum p. 53, t. 2, f. 1 , Pachycnemis (n. gen. 
Cydnidarum) Henkei p. 56, f. 4, Mormidea varicornis p. 58, Mega- 
lonotus villosus p. 62, Macropterna minuta p. 64, f. 6, Dictyonota 
sareptana p. 67, f. 7, Tingis inermis p. 68, f. 8, Stirogaster (n. gen. 
Redumdarum) Fausti p. 74, f. 9, Centroscelis (n. gen. Reduv.) spinosus 
p. 76, f. 11, Oplistopus (n. gen. Reduv.) Christophi p. 79, f. 14. 

4. Zwei Notizen iiber Ameisen. Von C. v. Gernet, p. 83 — 107. 

5. Verzeicbnifs der bis jetzt in St. Petersburg und dessen 
Umgebung beobacbteten K&fer. Von J. Obert, p. 108 — 139. 

6. Bescbreibung neuer exotiscber Lepidopteren von N. Jerschow, 
p. 140 — 149: Ithomia (Dircenna) Euteles p. 140, t. 3, f. 3, (?. 
Cayenna. — Pronophila Exanima p. 142, f. 7, ?. Pumamarca, 
Peru. — Phyciodes (Eresia) Adoxa p. 142, f. 5, c?. Monterico, 
Peru. — Siseme luculenta p. 144, f. 4, cJ. Peru. — Pieris Eucosma 



38 I. eon Hey den: die Trudy 

p. 145, f . 1 , (?. Ropaybamba, Peru. — Pyrrhopyge leucoloma 
p. 146, f. 2, (5^. Monterico, Peru. — Heteropterus (Cyclopides) 
Jelskyi p. 148, f. 6, c?. 

7. Lepidopteren aas der Umgegend von Taganrog. Von W. 
Alpberaki, p. 150 — 226. (Die neuen Arten mit latein. Diagnosen.) — 
Neu: Fumea Nocturnella p. 175. — Calamotropha Paludella Hb., var. 
Cinerea p. 208. — Cramhus Contaminellus Hb. ab.? an spec. dist. 
p. 209. — Aciptilia Taganrogensis p. 225. — Alucita Grammo- 
dactyla Z., var. Poecilodactyla nov. (an spec, propr.) p. 225. 

8. Nachtrag zum Verz. der Lepid. von St. Petersburg fur 
das J. 1874. Von N. Jerschow, p. 227. 

9. Russische Flufskrebse. Von K. Kefsler. Tab. I— V, p. 228 
bis 320. — Astacus leptodactylus Esch. p. 242, tab. \. — A, pachypus 
Rathke p. 258, tab. 2. — A. fluviatilis Rondelet p. 266, tab. 3. — 
A, dauricus Pall. p. 274, tab. 4. — A, Schrenckii p. 281, tab. 5. 

10. Verzeichnisse gesammelter Insekten, p. 321 — 324. (N. 
Jerschow.) 

a) Lepidopteren aus Scbadrncb (Persien) ges. 1874 von Hrn. 
Ogorodnikow. (Ein wasser- u. waldloses, 5000 Fufs hohes Plateau.) 

b) Lepidopt. aus der Umgeg. Kjachta's ges. von H. Khlebnikow. 

c) Kafer, eine Phrygan, u. einige Hymenopl.^ ges. von Khlebnikow 
in Kjachta. 

Alphabet. Register der Gattungen und Arten, p. 325 — 332. 

Bibliographie, p. I, II. 

I. Beitrag zum Vereins-Bibliothek- Catalog, p. I — XII. 

Band IX, 1875 — 1876: 

Mitgliederverzeichnifs bis zum 1./13. Dec. 1875, p. Ill — VII. 
Verzeichnifs derjenigen gelehrten Gesellschaften, roit denen der russ. 
entom. Verein in Verkehr u. Schriftenaustausch steht, p. VIII — XI. 
Recbenscbaftsbericht pro 1874, p. XII — XX. 

- 1875, p. XXI — XXXV. 
Auszuge aus den Protoc. der allg. Sitzg. pro 1874, p. XXXVI — LVI. 
- - - - - - - 1875, p. LVII— LXXX. 

1. Materialien zur Naturgeschichte der Zweiflugler und ihrer 
Larven. Voii J. Portschinski. Mit 3 Tafeln, p. 3 — 177. — Ueber 
die Krankheit Myasis p. 50; p. 56 Holzschnitt Calliphora azurea 
Larve; auf p. 58, 62, 74, 158 Larven ohne latein. Namen; p. 70 
Anthotnyia scalaris; p. 71 A. canicularis; p. 78 Teichomyza fusca; 
p. 82 Musca domestical p. 86 Calliphora vomitoria; p. 113 Sarco- 
phaga $ mit Larven im Leib; p. 117 Boschrbg. (latein. Diagnose) 



der Societas Entomologica Rossica. 39 

von Sarcophila Meigeni Schin., tab. 3, f . 1 — 3; p. 120 Sarcophila 
Wohlfarli Port., t. 3, f. 4—6; p. 122 Sarc, maxima Port., t. 3, f. 7—8, 
Beschreibangen ; p. 172 Lucilia homini vorax Larve, Holzscbnitt. — 
Daza Tafein I, II, III. 

2. Vergleicbende Anatomie and Metamorpbologie des Nerven- 
systems der Hymenoptera, Von Prof. E. Brandt. Mit Holzschnitten 
im Text. p. 181—215. 

3. Bescbreibung neuer Halbflugler der russiscben Fauna. Von 
W. Jakowlew, p. 216-231. Eusarcoris Putoni p. 216, vom Amur 
(deutscbe Bescbreibung); Macrorhamphus (n. gen. prope Coenocoris) 
caucasicus p. 220, von Derbent; Stenocarenus (n. gen. Megalonqtid,) 
vulsus p. 223, von Derbent; Drymocoris (n.gen.) gibhosus p. 225; Poeci- 
locystvs intermedins p. 226; Agalliaster lucidus von Easumkent p. 228; 
Salda halophila von Baku p. 229; Nahis Reuteri vom Amur p. 230. 

4. Der colcbiscbe Erebs. Astacus colchicus. Von C. Eefsler, 
p. 232—240, Tab. IV. 

Alpbab. Verz. der Familien, Oattungen and Arten in diesem 
Bande, p. 241 — 245. 

Band X, 1876—1877 (von jetzt an sind die Titel im Inbalts- 

verzeichnifs in russischer und franzoBischer Spracbe angegeben, 

wahrend sie seither nur russisch waren): 

Auszuge au8 den Protoc. der allg. Sitzung pro 1876, p. Ill — XXL 
Rechenschaftsbericbt pro 187G, p. XXII— XXXIII. 
Mitgliederverzeicbnifs bis 1. Dec. 1876, p. XXXIV— XXXVIII. 
Verzeichnifs derj. gelehrten Gesellscb. etc., p. XXXIX — XLII. 

1. Lepidopt^res du Caucase septentrional. Par S. Alpberaki, 
p. 3 — 34. — Lepidoptera Cavcasi septentrionalis. Scripsit Sergius 
Alpberaki. — Neu sind: Epinephele tycoon Rott. var. (latein. 
Diagnose) p. 11; Arctia Purpurata L. var. an ab? p. 14; Mamestra 
Albicolon Hb. var. p. 16; Acidalia Rufaria Hb. var. an ab? p. 19; 
Urapteryx Sambucaria L. var. Persica Men. var. p. 21; Stamnodes 
Depeculaf a Led. var., Narzanica Alpb. n. var. p. 23; Scoparia Resinea 
Haw. var., Orienialis n. sp. p. 26; Crambus Caucasicus n. sp. p. 27; 
Micropteryx Maschukella n. sp. p. 31 ; Leioptilus Minutus n. sp. p. 32; 
Alucita Synnephodactyla n. sp. p. 33. 

2. Lepidopteres des environs de Taganrog. Par S. Alpberaki, 
p. 35 — 53. — Neu sind: Boarmia Maeoiticaria n. sp. et var. Deco- 
lor aria nov. p. 38; Eupithecia Variostrigata n. sp. p. 40; Nephopteryx 
Marmorata n.sp. p. 44; Eu%ophera Intricata n. sp. p. 46; Sdaphila 
Stralana Zell., var. nov. Orientana p. 48. 



40 L, von Hey den: die Trudy 

3. Henry Forbes Feild. Notice necrologique par N. ErschofF, 
p. 54 — 56. 

4. Descriptions d'especes nouvelles de lepidopteres exotiqaes. 
Par N. ErschofF. Article II. Avec une plancbe. p. 57 — 66. Thecla 
Peruviana p. 57, t. 1, f. 4, (^. Peru. — Hesperia (Syrichthus) Limbata 
p. 59, f. 5, $. Peru. — Hesperia (Pamphila?) Umbrata p. 60, f. 3. 
Brasilia? — Dynamine Thitia Hb. p. 61 , f. 6, 7, (^. — Chaero- 
campa Moeschleri p. 62, f. 1, $. Columbia. — Ch. mexicana p. 64, 
f. 2, (?. Mexico. 

5. Hemipt^res de la Perse septentrionale. Par W. Jakowleff, 
p. 67 — 98. — Neu sind: Sphenaspis (n. gen. Scutellerin.) curculio- 
noides p. 72; Polyphyma (n. gen. Scutellerin,) scrobiculata p. 74; 
Trigonosoma PiUoni p. 75; Gnathoconus validus p. 76; Menaccarus 
divaricatus p. 76; Mustha dentata p. 78 [t. 2, f. 1]; Gomphocranum 
{n. gen. Pent atom.) Christophi p. 81; Poecilocoris (n. gen. Pentatom.) 
scitulus p. 83, t. 2, f. 2 [im Text, meine Tab. II enthalt Larven zur 
achten Arbeit, Tscherniawsky] ; Strachia Putoni p. 84 [t. 2, f. 3]; 
St. adusfa p. 86; Barbiger (n. gen. Pentatom.) furvus p. 88; B, Saundersi 
p. 89; Stenocephalus albomarginatus p. 90;^ Peritrechns flavicornis 
p. 90; Pachymerus luridus p. 92; Monanthia ovatula p. 92; Orthops 
pilosvlus p. 93; Halticus consimilis p. 94; Tetraphleps pilosus p. 95; 
Harpactor persicus p. 96 [t. 2, f. 4]; H. pumilus et H. Christophi 
p. 97. Alle Diagnosen sind deutsch. — Diese Tafel II ist wohl 
nicht erschienen. 

6. Notices sur les glandes salivaires des Odonates. Par 
N. Poletajeff, p. 99 — 101. 

7. Materiaux pour servir a Tbistoire de la faune Russe et 
Caucasienne. Les dipteres bombiformes. Par J. Portschinski. 
Tab. Ill, p. 102 — 198. — Tabanus gigas Hbst. p. 148; T. cara- 
baghensis n. sp. c? (latein. Diagnose), Caucasus, p. 154, f. 2; Laphria 
flava L. p. 156; Cheilosia oestracea L. p. 161 ; Eriozona syrphoides 
Fall. p. 165; Volucella bombylans L. p. 166; Arctophila bombiformis 
Fall. p. 169; A, mussitans F, p. 170; Eristalis intricarins L. p. 170; 
E. apiformis Fall. p. 172; Mallota fuciformis F. p. 173; M. megilli- 
formis Fall. p. 174; M. rossica n. sp. (5^, Rossia media p. 175; 
M. tricolor Loew. p. 177; Merodon caucasicus n. sp. <?$, Borsbom, 
Mleti, p. 181, f. 12; M, gudaurensis n. sp. c?$, Caucasus (Gudaur) 
p. 182; M. clavipes F. p. 184; HI. equestris F. p. 185; Criorhina 
ruficauda Degeer p. 186; C. berberina F. p. 187; C. floccosa Meig. 
p. 189; Plocota apiformis Schrk. p. 189; Gastrophilus haemorrhoi" 
dalis L. p. 191; G, nasalis L. p. 192; Hypoderma bovis Deg. et 



der Societas Entomologica Rossica. 41 

lineata Villers p. 193; H, (Oedemagend) tarandi Z. et Cephenomyia 
Trampe L. p. 194; C. stimulator Clk. et Ulrichii Braiier p. 195; 
Mesetnbrina mystacea L. p. 196 — 197. Tafelerklarung (f. 1 — 12). 

8. Sur ane nouvelle maladie de la vigne. Par W. Tscher- 
niawsky. Tab. II, p. 199 — 204. — Ceddomyida. 

9. Sar la propagation de TAstacus leptodactylus dans la Siberie 
occidentale. Par Ch. Kessler, p. 205 — 209. 

Alphab. Verz. d. Familien - Gattang u. Arten, p. 211 — 214. 
Beitrag zum Vereins-Bibliothek- Catalog, p. I — VII. 

Band XI, 1880: 

Auszuge aus den Protoc. der allgem. Sitzun*;. 1877, p. Ill — VII. 
Rechenschaftsber. 1877, p. XVIII — XXVIII. 
Mitgliederverzeichnifs bis 1. Dec. 1877, p. XXIX — XXXIII. 
Verzeichnifs derj. gelehrten Ges. etc., p. XXXIV — XXXVII. 

1. Materiaux ponr servir a i'etude des Myriapodes russes. Par 
A. Selivanoff. Tab. I, p. 3 — 26. — Neu sind: Lithobivs tiriatus 
n. sp. p. 11, t. 1, f. 3. Sebastopol. — L. palvstris n. sp. p. 12, f. 4. 
Saratow. — L. tauricus n. sp. p. 14, f. 6. Krim. — L. armatus n. sp. 
p. 16, f. 8. Russia: Warscbau, Moscau. — L, eicinus n. sp. p. 18, 
f. 10, 11 (= curtipes Palmberg et crassipes Meinert). Russia. — 
L. affinis n. sp. p. 21. Irkutsk. — L. micro cephalus n. sp, p. 22, f. 14. 
Ussnri. — L. proximus n. sp. p. 23. Irkutsk. — L, orientalis n. sp. 
p. 23, f. 15. Ussuri. 

2. Les ecrevisses de I'Oural central et meridional. Par M. 
Malakhofr, p. 27 — 44. 

3. Lepidopteres des environs de Taganrog. Par 8. Alpheraki, 
p. 45 — 50. Nephopteryx trislis n. sp. p. 47. 

4. Larves megalopi'odes des Crabes. Par W. Tscherniawsky. 
Avec planches II, III, p. 51 — 96. — Megalopidea s. Larvae anuri- 
formes Crustaceorum Brachyurorum auct. Voldemaro Czerniavsky. — 
Formae Ponticae: Protomonolepis (n. gen.) subquadratus n. sp. p. 68, 
t. 2, f. 1. Portus 8uchom ^). [Latein. Diagnose, wie bei alien fol- 
genden.] — Paramonolepis (n. gen.) intermedins p. 69, t. 2, f. 2. An 
larva Euchirograpsi? Portus Sucbum. — Pseiidomonolepis (n. g^^u.) 
ponticus n. sp. p. 72, t. 2, f. 3. Sinus Sevastopol. — Protodesmarestia 
(n. gen.) maculata n. sp. p. 73, t. 11, III, f. 4, A — J. An larva Eriphiae 
spinifrontis? Portus Suchum et Theodosiae. — Paradesmarestia 
(n. gen.) prototypa n. sp. p. 75 a, forma fortior t. 3, f. 5. Port. Suchum; 

^) An larvae Heterograpsi Lucasii?? 



42 L, eon Hey den: die Trudy 

forma intermedia p. 76, t. 3, f. 6. Port. Sevastopol; forma pacifica 
(simplicior) p. 77. — Dohrnia (n. gen.) cornuta n. sp. forma typica 
p. 78, t. 3, f. 7, 8; forma rectifrons p. 79, t. 3, f. 9. Port. Suchum. 

Megalopae europaeae et exoticae omnes plus minusve cognitae 
et exoticae novae p. 79 — 91. — Genus Spinaria Techern. Tabula 
specierum p. 80. S. Carcini Maenadis , armata , Cancri irroratiy 
Valdiviana p. 81. — Megalopa Leach. Tabula spec. M, Carcini 
Maenadis p. 81; M. Montagui Leach et M. Cancri Paguri? p. 82. — 
Cyllenula n. gen., Thompsoni n. sp. p. 82. Britannia. — Cyllene 
Dana, Tab. spec. C hyalina Dana, Patagonia p. 83; C. intermedia 
n. sp. p. 84. Valparaiso; furciger Dana p. 84. Mare Sulu. — Des 
marestia Dana, Tab. spec. Z>. atlantica Dana p. 85, Ocean, pacif.; 
D, Kraussi n. sp. (= Megalops mutica Krauss), Sud- Africa p. 85; 
D, elegans Dana p. 85, Cap. bon. sp.; D. pertalida Dana p. 86, 
Ocean, pacif. — Monolepis Dana, Tab. spec. M. orientalis Dana 
p. 87. Sulu; M, inermis Say p. 87. Maryland. — Tribola Dana, 
Tab. spec, lata Dana p. 88. Canariens. ins.; T. puhescens Dana 
p. 88. Ins. Pomotu, Ocean, pacif. — Tricuspidella n. gen., sculpta 
n. sp. p. 88. Congo. — Acant ho tribola n. gen., Stenorhynchi n. sp. 
p. 89. — Quadribola n. gen., maculata n. sp. p. 90. Congo. — 
Hemisphaerium n. gen., spinosum n. sp. p. 90. Ind. or. — Hyadella 
n. gen., Rathkei n. sp. p. 91. Nordsee. — Tabula dichotomica omnium 
Megalopidearum p. 92 — 94, Explic. tabul. p. 94 — 96. 

5. Les Odonates de St. Petersbourg. Par O. PoletaelF. Avee 
Planche IV. p. 97 — 1 19. — Keine neue Art. 

6. Recherches anatomiques comparatives sur le syteme nerveux 
des Coleopteres. Par E. Brandt. Avec 3 planches, V, VI, VII, 
p. 120—157. 

7. Recherches comparatives des organes genitaux du Blatta 
germanica et Periplaneta orientalis. Par S. Breme, p. 158 — 181. 
Mit Holzschnitten im Text. 

8. Quelques mots sur les organes respiratoires chez les nymphes 
des Libellules. Par O. Poletaeff, p. 182 — 189. 

9. Sur les muscles d'ailes chez les Odonates. Par O. Poletaeff, 
p. 190—194. 

10. Sur uue forme mimique d'Oedipoda coerulans L. Par 
N. Rechetine, p. 195 — 199. 

11. Hemipteres de la faune de Russie et des pays limitrophes. 
Par W. Jacovleff, p. 200—220. — Neu sind: Coptosoma capitatum 
p. 200. Amur. (Deutsche Diagnose.) — Phimodera oculata p. 202. 
Mangischlak. — Ph, dislincta p. 204. Astrachan. — Melanodema n.gen. 



der Societas Entomologica Rossica, 43 

(prope Eurygaster) carbonarittm p. 206. Schahku, Persiae. — Trigo- 
nosoma modestum p. 207. Scbarud, Persiae. — Staria obscura p. 208. 
Scbakha. — Cnephosa n. gen., flavotnarginata p. 211. Scbahku. — 
Picromerus angusticeps p. 212. Amur. — Agraphopus ornatulus p. 2 13. 
Petrowsk (Cauc). — Trigonotylus brevipes p. 215. Astrachan. — 
Anoterops pennicornis p. 216. Sarepta. — Macrocoleus tibialis p. 217. 
Sarepta. — Plagiognatus rufinervis p. 218. Sarepta. — Psallus bicolor 
p. 219. Sarepta. 

12. Materiaux pour Tanatomie du Gryllus domesticus. Par 
E. Bormann. Avec 2 planches, VIII, IX, p. 221—251. 

Alphab. Verz. d. Famil.-Gattg. u. Arten dies. Bandes p. 253 — 254. 

Band XII, 1880—1881 (war erst im Marz 1882 durch den 

Buchhandel zu erhalten): 

Aaszuge d. Protoc. d. allgem. Sitzung pro 1878, p. Ill — XXXVII. 
Rechenschaftsbericht 1878, p. XXXVIII— XL V. 
Mitgliederverzeichnifs bis 1. Dec. 1878, p. XLVI — L. 
Verzeicbnifs derj. gelebrten Gesellsch. etc. p. LI — LIV. 
Dieselben pro 1879, p. LV— LXXXVIIL 

1. Hemipteres du Caucase. Par W. JacovlelF, p. 8 — 176. (Auf- 
zahlung der von dort bekannten Arten.) — Neu sind, mit lateinischen 
Diagnosen: Phimodera protract a p. 7; Ceratocephala (n. gen. prope 
Psacasta) caucasica p. 10; Odontoscelis Comaroffii p. 14; Cydnus 
Comoro ffii p. 21 ; Sehirus congener p. 25; Brachynema signata p. 37; 
Barbiger montanus p. 40; Strachia distincta p. 44; Trochiscus (n. gen.) 
hemipterus p. 47; Centrocarenus coroniceps p. 52; Ischnodemus 
obsoletus p. 71; Acompomorpha (n. gen. prope Pachymenis) aterrima 
p. 91; Eurcycera breticornis p. 103; Monanthia (Platychila) Balas- 
sogloi p. 105; Hf. (Tropidochila) angvstipennis p. 107; Lygus elegan- 
tuliis p. 123; L. (Orthops) caucasicus p. 125; Euryopicorus Reuferi 
p. 134; Oncotylus Komaroffii p. 139; Amblytyhis ornatulus p. 140j 
Piezostethus signatns p. 148; Salda gracilipes p. 151; 5. fenestrata 
p. 152; Coranus lateralis p. 158; Holotrichivs Grimmi p. 162; 
H. apterus p. 163; Redtwitts ciliatns p. 165. 

2. Myriapodes du Caucase. Par A. SelivanofF. Avec planche 
I, p. 177 — 198. (Neue Arten mit latein. Diagnosen.) Lithobius 
Kessleri p. 179; L. oblongns p. 180; L. Portchinskii p. 181; L, mriatus 
p. 182 et VSLV. multidentatus p. 183, var. similis p. 184; L. Cronebergii 
p. 185; L. mutabilis L. Koch p. 186; L, caucasicus p. 188; L. coloratus 
p. 189; L. TaczanoDskii p. 190; L. elegans p. 191; L. pusillas p. 193; 
L. Stuxbergi p. 194. 



44 L, von Hey den: die Trudy 

3. Catalogue des Lepidopteres du gouvernement de St. Petew- 
bourg. Par N. Erschoff, p. 199 — 221. 

4. Sur 1h locomotion du balancier chez les moucbes. Par 
N. Poletajeff, p. 222—230. Mit Holzscbnitten im Text. 

5. Coleopteres nouveaux ou peu counus de rimpire Russe et des 
pays limitrophes. Par S. Solsky, p. 231 — 265. — (Nach dessen Tod 
herausgegeben von Erschoff; unter der Vorrede 1. Febr. 1881; war 
im Buchhhandel erst Marz 1882 zu erbalten. Da Dr. Kraatz and ich 
eine Anzabl Arten schon in dem im Februar 1882 ausgegebenen 
Hefte der Deutschen Entomol. Zeitschr. erscheinen liefhen, die zum 
Theil mit jenen Solsky'schen Namen collidiren, so baben unsere 
1882er Arten doch die Prioritat vor den 1880 — 81er Solsky'schen 
Arten.) — Adelocera funebris Solsky p. 231. Sarafschan = tristis 
Krtz. Samarkand. — Cardiophorus Olgae Sols. p. 233. Samarkand; 
C. hlandus Sols. p. 235. Saraf. — Limonius villiger Sols. p. 237. 
Taschkent. — Malachius hastulifer Sols. p. 239. Taschkent; M. flabelli- 
cornis Sols. p. 240. Saraf.; M. Kiesenwetteri Sols. p. 242. Saraf.; 
M, uncicornis p. 245. Saraf. ; M. obtusicornis p. 248. Varsaminor. — 
Anthocomus coccineovarins Sols. p. 249. Samark. — Podonta hirti- 
pennis Sols. p. 251. Kisil-kum, Saraf. = tenuis Krtz. Margelan. — 
Omophlus corvus Sols. p. 253. Saraf.; 0. subtilis Sols. p. 255. Kisil- 
kum. — Meloe xanthomelas p. 257. Samark. = sulcicollis Krtz. 
Samark. — Cantharis pilosella Sols. p. 259. Taschkent. — Auleles 
rubrorufus Sols. p. 261. Saraf. — Nemonyx canescens Sols. p. 263. 
Kisil-kum, Syr-Daria. 

Band XIII, 1881 — 1882 (ebenfalls erst Marz 1882 im 

Buchhandel erschienen): 

Auszuge der Protoc. der allgem. Sitzung pro 1880, p. Ill — XXII. 
Rechenschaftsbericht 1880, p. XIII— XXXIII. 
Mitgliederverzeichnifs bis I.Dec. 1880, p. XXXIV— XXXVIII. 
Verzeichnifs d. gelehrten Ges. etc. p. XXXIX — XLII. 
Dieselben pro 1881, p. XLIII — LXXXIII. 

1. Recherches anatomiqiies comparatives des organes genitaux 
chez les Rhopaloceres. Par N. Kholodkonsky. Avec planche I, p. 3 — 9. 

2. Sur les muscles d'ailes chez les Rhopaloceres. Par 
N. Poletaeff. Avec planche II, p. 10 — 18. 

3. Notice sur le developpement des ailes chez les insectes. 
Par O. Peletaeff, p. 19 — 30. 

4. Coleopteres nouveaux ou peu connus de I'empire Russe et 
des pays limitrophes. Par S. Solsky, p. 31 — 84. — (Nach dessen Tod 



der Socieias Entomologica Rossica, 45 

veroffentlicht von N. Erschoff.) — Alle mit latein. Diagnosen. — 
Silotrachelus (n. gen. Telephor, prope Ichthyurus) semirufus Sols. p. 33. 
Kisil-kum; S. xanthoderus Sols. p. 35. Kokand; Apalochrus notati- 
collis Sols. p. 38. Kisil-kum; A. FedtschenkoiSoU. p. 39. Sarafscban; 
? Ehaeus kokandicus Sols. p. 41. Eokan; Cerallus Kiesenwetteri Sols. 
p. 44. Saraf.; Sphenaria bremcolUs Sols. p. 45. Kisil-kum; Dichillus 
seminitidus Sols. p. 47. Samark.; Akis (Solskyia Erschoff) peregrina 
Sols. p. 49. Samark.; Ocnera longicollis Sols. p. 51. Schahrud, 
Persiae; Anemia Fausti Sols. p. 52. Kisil-kum; Laena hirtella Sols, 
p. 54. Kokan; L. dilutella Sols. p. 55. Urgut; Rhipidophorus pal- 
lescens Sols. p. 57. Dschisak; Gynandrophfhalma discolor Sols. p. 58. 
Saraf. ; Coptocephala rufina Sols. p. 60. Kisil-kum ; Nodostoma saraf- 
schanica Sols. p. 62. Tascbkent, Saraf.; A^. kokanica Sols. p. 64. 
Kokan; Pseudocolaspis sarvadensis Sols. p. 65. Saraf.; Ps. luctuosa 
p. 67. Saraf., Kisil-kum; CrypLocephalus rufofasciatus Sols. p. 69. 
Kisil-kum; Cr. hectastigmus Sols. p. 71. Katty-Kurgan; Cr.melan- 
oxanthus Sols. p. 73. Kokan, Saraf.; Cr. sarafschanensis Sols. p. 76. 
Saraf.; Cr,polymorphns Sols. p. 78. Saraf., Kokan; Entomoscelis Dohrni 
Sols. p. 81. Tascbkent; Lithophilus haemorrhous Sols. p. 83. Samark. 

5. Hemipteres du Caucase. Par W. JacovlelF, p. 85 — 140. — 
Neu sind: Carenoplystus (n. gen. Pentalom.) Fixeni p. 94; Leucopterum 
transversum p. 127 (latein. Diagnose); Campylomma simillima p. 129; 
Salda longicornis p. 133. 

6. Hemipteres de la faune de Russie et des pays limitropbes. 
Par W. JacovlofF, p. 141 — 152. (Deutscbe Diagnosen.) — Neu sind: 
Gnathoconus notatus p. 141. Amur; Trigonosoma umbrosum p. 145. 
Apscberon (Cauc); Hadrocnemis (n. gen. Peritrechid.) crassicornis 
p. 149. Kirgisen-Steppe (Jaman-Kargala) ; Leptomelus (n. gen. Peri- 
trechid.) dorsatus p. 151. Scbachrud (Persiae). 

7. Quelques mots sur les Lepidopteres du Crimee. Par P. 
Groum-Grzimailo, p. 153 — 168. 

8. Nouvelles especes de la famille des Capsides. Par W. 
Jacovleff, p. 169 — 175. Deutscbe Beschreibungen. — Calocoris 
suturalis p. 169. Nikolsk (Amur); C fulvus p. 170. Wladiwostok ; 
Macrotylus attenuatus p. 172. Sarepta; Criocoris fuscipennis p. 173. 
Sarepta; C ater p. 174. Sarepta. 

Von nun an erscheinen die Trudy (Verhandlungen) wieder ge- 
meinsam in einem Bande mit den Horae. Der erste Titel lautet 
dann; Trudy etc. (in russiscber Spracbe); darunter Horae societatis 
Entomologicae Rossicae, variis sermonibus in Rossia usitatis editae. 
Tom.XVn, tabulis 9 illustratus 1882. Petropoli 1882— 1883.— Beide 
Hefte No. 1, 2 u. 3, 4 kamen aber erst Mitte 1883 in den Bucbhandel. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Eine neue Oxytelinen-Gattung der Mediterran -Fauna, 

aufgestellt von 
Dr. Eppelsheim in Grunstadt. 



Oncophorus n. g. 

Palpi maxillares articulo 4** 3^ parum longiore, lahiales fili formes, 

articulis 2^ tertioque subaequalihus. 
Mandibulae muticae. 

Antennae geniculatae, articulis 3 ultimis crassioribus. 
Scutellum distinctum apice rotundatum. 
Coxae intermediae distantes. 
Tibiae anterior es spinulosae, anticae dilatatae, apice intus unco 

curtato valido armalis. 
Tarsi 5 articulati. 

Die Maxillarladen sind von der gewohnlichen Bildung, lang 
und ziemlich dicht behaart, die Taster noch etwas kurzer als bei 
Compsochilus^ viel weniger schlank als bei Acrognathus, das zweite 
und dritte Glied gleich lang, nach der Spitze mehr verdickt als 
bei Compsochilus , das dritte Glied verkehrt kegelfornaig, das End- 
glied etwas langer als das dritte und fast nur halb so dick als 
jenes an der Spitze. An den Lippentastern ist das zweite Glied 
wenig breiter als das dritte, beide annahernd von gleicber Lange. 
Die vorgestreckten Mandibeln sind schlank, unbewaffnet. Die 
seitliche Befranzung der Oberlippe mit langen, an der Spitze 
verastelten Haaren ist, soweit sich erkennen lafst, in gleicher 
Weise wie bei der Gattung Acrognathus vorhanden. Der Bau der 
ubrigen Mundtheile ist mir leider unklar geblieben, da das einzige 
Stuck des Thieres, das ich besitze, der Untersucbung nicbt geopfert 
werden konnte. 

Der Korper ist von gestreckter Gestalt, etwas gewolbter und 
weniger gleichbreit als bei den oben genannten verwandten Gat- 
tungen. Der Kopf ist in seiner Form den Arten der ersten Gruppe 
der Gattung Compsochilus {cephalotes, miles) ahnlich, von den 
leicht vorstehenden Augen an nach ruckwiirts gleichmafsig verengt, 
hinter den Augen nicht eingeschnurt, der Scheitel ohne Trennungs- 
linie in den Hals ubergehend. Die Fuhler sind deutlich gekniet, 



Eppelsheim: eine neue Oxytelinen-Gattung etc, 

der Scbaft wenig kurzer als die Halfte der Geifsel, das zweite 
Glied doppelt so lang als das drirte, das fuofte etwas breiter als 
die beiden einschliefsenden, da» acbte das kurzeste, wohl dreimal 
so breit als lang, die drei lelzten Glieder bilden eine deutlicb 
abgesetzte Keule, an welcber die einzelnen Glieder an Lange kaum 
verschieden, etwa um die Halfte breiter als lang sind und das 
Endglied etwas schmaler als das vorletzte ist. Das qaadradsche, 
hinten scbwach verengte Halsscbild hat in der Mitte eine vertiefte 
Langslinie, ist im Uebrigen, wie der Kopf, our vereinzelt punktirt. 
Das Scbildcben ist breiter als lang, an der Spitze breit zugerundet. 
Die Flugeidecken sind viel langer und breiter als das Halsscbild, 
wodurch der Korper weniger gleichbreit erscheint, oben verworren, 
ganz undeutlich punktirt. Der Hinterleib ist gleichbreit. Die Beine 
sind kurz, die Schienen der Vorderbeine bedornt, die Hinterschienen 
mit Borsten besetzt, die vordersten Beine sehr kraftig, ihre Schenkel 
breit und flach, innen vor der Mitte schwach stumpfwinklig or- 
weitert, die Schienen stark erweitert, auf der Innenflache leicht 
ausgehohlt, an der Aufsenkante bogenforoiig gerundet und mit 
dichten breiten Dornchen besetzt, innen an der Spitze in einen 
kraftigen, hakenfornaig gekrummten Dorn ausgezogen, welcber fast 
so lang ist als die vier ersten Tarsenglieder zusammen. Die 
Mittelhuften sind leicht von einander abstehend. Alle Tarsen sind 
funfgliederig, die vier ersten Glieder an Lange kaum verschieden, 
zusammen wenig langer als das Klauenglied. 

Die neue Gattung steht in nachster Verwandtschaft zu Acrog- 
nathus und Compsochilus. Mit den ersteren hat sie die fiinfgliederigen 
Tarsen gemein, wahrend sie in der Bildung der Maxillar- und 
Lippentaster sich weiter von derselbeu entfernt als von Compsochilus, 
Von diesem — welcber viergliederige Fufse besitzt — weicht sie 
durch die Zabl der Tarsenglieder, durch ganz andere Bildung der 
Lippentaster und durch total verschiedene Sculptur der Oberflache 
ab. In augenfalligster Weise ist sie von beiden Gattungen durch die 
sehr charakteristische Beschaffenheit der Vorderschienen geschieden. 

Die einzige Art dieser Gattung, welche mir nur in einem 
einzigen Stucke vorliegt, ist: 

Oncophorus Pirazzolii n. sp. 

Elongatus, convexus, nitidulus, parce hretiter flavescenti- 
pubescens, niger, thorace rufo - hrunneo, elytris stramineis, antennis 
ferrugineis, bast pedibusque testaceis; capite thorace latiore, hoc 
subquadrato, posterius subangustato , medio subtiliter canaliculate , 



48 Eppelsheim: eine neue Oxytelinen- Gattung etc. 

elytris thorace dimidio latiorihus duploque fere longioribus, in- 
distincte punctatis. — Long. 2 lin. 

Von der oben geschilderten Gestalt, langgestreckt, gewolbt, 
sparsam und kurz gelblich behaart, auf Kopf und Hinterleib 
schwarz, das Haisschild rothbraun, die Flugeldecken strohgelb, 
um das Schildcben leicht angebraunt, die Beine hellgelbbraun. 
Der Kopf ist breiter als das Haisschild, nur wenig scbmaler als 
die Flugeldecken, nach hinten leicht verengt, oben gewolbt, fein 
lederartig gerun^lt, in der Mitte zwischen den Augen sparsam 
punktirt, vorn und hinten glatt, an den Seiten wie das Haisschild 
mit einzelnen langeren, feinen, dunklen abstehenden Haaren besetzt, 
die Stirn zwischen den Fuhlerhockern mit einer feinen Querlinie 
versehen; die Taster sind rothgelb, die Mandibeln braunroth, die 
Fuhler rothlich, an der Basis etwas heller, von der oben besprochenen 
Bildung. Das Haisschild ist so lang als breit, vorn nur sehr wenig 
breiter als der Hinterrand des Kopfes, nach hinten leicht verengt, 
mit geraden Seiten, rechtwinkligen Vorder- und stumpfen Hinter- 
ecken, oben ziemlicb gewolbt, sparsam und unregelmafsig mit wenig 
tiefen Funkten besetzt, in der Mitte von einer feinen eingegrabenen 
Langslinie durchzogen. Die Flugeldeken sind an der Basis am 
die Halfte breiter als das Haisschild, fast doppelt so lang als das- 
selbe, zusammen langer als breit, an den Seiten fast gleichlaafend, 
oben mafsig gewolbt, sparsam, oberflachlich und undeutlich punktirt, 
neben der Naht mit einem eingedruckten Streifen, welcher eine 
Strecke vor der Spitze erlischt. Der einfarbig schwarze Hinter- 
leib ist gleichbreit, oben im Grunde lederartig gewirkt, sparsam 
und undeutlich punktirt. 

Die neue Art wurde in einem einzigen Exemplare von Pirazzoli 
aus Tunis mitgebracht und dem Andenken des liebenswardigen 
und gefalligen Entdeckers gewidmet. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Ueber die Artrechte der europaischen und die Varie- 
taten der deutschen Maikfifer {Melolontha F.) 

von 

Dr. G. Kraaifi. 



Zweites Stacks. 



Ich habe vor 21 Jahren den ersten Aufsatz aber dieseo 
Gegenstand in der Berliner Entomologiscben Zeitschrift veroffent-* 
licht ^). Im Jahre 1882 hat der verstorbene Hr. Metzler, ein hoff- 
nungsvoller junger Entomologe, die Artrechte der earop&ischeo 
Maikfifer in dieser Zeitschrift festzustellen versucht, wohl nachdem 
er deren Penisbilduog untersucht hatte; ich habe spHter die von 
ihm angefertigten Penisprfiparate vieler exotischer Maikfifer-Arten 
darch Hrn. Tieffenbach abbilden lassen (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, 
Taf. II, III), um die unendliche Maunigfaltigkeit zu zeigen, welche 
in der Bildung dieses bisher meist ganz unbeachtet gebliebenen 
Korpertheiles herrscht. Hr. Metzler hat sehr richtige, logische Be- 
merknngen fiber die muthmafsliche Artzahi der Melolonthen etc. 
gemacht, aber dabei nicht beachtet, dafa ich vor zwanzig Jahren 
nur ein geringes Material vor mir hatte; aufserdem ist es leicht 
logisch zn sein, wenn man durch ein Merkmal (den Penis) be- 
stimmt weifs, mit wie viel Arten man es zn thun hat. Erichson 
unterschied 1848 6 rti/^aris -artige Arten (vulgaris^ Hippocastani, 
albida Cast., Aceris Er., candicans Friv., extorris Er.) und Bur- 
meister 1853 ebensoviel, wahrend nach meinen Untersuchungen 3, 
resp. 4 existirten. Dafs ich fruher die candicans (Friv.) Burm. nicht 
ohne Weiteres auf Orund der fruher aogefuhrten Merkmale gelten 
lassen wollte, wird derjenige ganz gut begreifen, welcher erflihrt, 
dafs auch Hr. Metzler die Frage keineswegs endgultig erledigt hat. 

Derselbe nimmt namlich, wie ich fruher, zwei Formen der 
albida Friv. an, eine Rasse A, vorwiegend, aber nicht ausschliefslich 
turkisch-griechisch, und eine Rasse B, griechisch-syrisch. Ich habe 



^) Der Aufsatz ist 1864 im 8. Jahrgange der Berliner 
Entomol. Zeitschrift p. 1 — 16 erscbienen. 

Deutoche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 4 



50 6. Kraaifi: uber die 

eine griechische and eine tarkisch-syriscbe gegeDubergestellt. Wenn 
Hr. Metzler nan meine griechische Rasse auch in der Tarkei fest- 
gestellt hat, so stehen immer noch zwei verschiedene Formen ein- 
ander gegenaber. 

Die griechische Rasse [farinosa (Parr.) mibi], welche ^^u^, lifetzler 
nicht gelangen ist, mit Sicherheit unter etwa 30 Stacken candicans 
aas den verschiedensten Gegenden herauszafinden (D. E. Z. 1882, 
p. 231 oben), babe ich in einer grdfseren Anzahl von Ex. (von 
Kraper gesammelt) vor mir; aach Hr. Dr. Wahllaender besitzt sie 
mehrfach; die Ex. stimmen sammtlich mit der yon mir (1864, p. 11) 
gegebenen Diagnose aberein and sind von robustem Korperbaa, 
mit einfarbig rothem Halsschilde ohne Flecke auf der Mitte; das 
Pygidiam ist beim c5^ so schlank wie bei tmlgaris^ beim $ wenig 
kurzer. Von der tarkisch-syrischen Form liegt mir jetzt ebenfalls 
eine grofsere Anzahl von Kraper stammender Ex. (aas Smyrna) 
vor, welche sich dnrch den zweifieckigen Thorax (medio apice 
bimacalatus), stumpfe Hinterleibsspitze des $ and feinere Hinterleibs* 
spitze des c5^ auszeichnen. 

Hr. Metzler hat die syrische Art fast gar nicht gekannt and 
die griechische damit verwechselt; in seiner Sammlang, welche jetzt 
dem deatschen National-Mnseum gehort, befindet sich nor 1 Ex. 
seiner tarkisch-griechischen Rasse (wahrend ich von einer tnrkisch* 
syrischen Rasse spreche), welches aas der v. Heyden'schen Samm- 
lang stammt and sich darch eine ganz eigenthSmliche Behaarang 
aaszeichnet, welche Metzler den griechischen Slacken zuschreibt, 
die mir aber bei denselben nicht vorgekommen ist; die Haare 
stehen, wie Metzler sagt, fieckenweise beisammen. 

Metzler's griechisch- syrische Rasse, soweit sie in seiner 
Sammlung reprasentirt ist, fallt mit meiner griechischen za- 
sammen, mit Ausnahme eines syrischen Ex. von Haag, welches 
deatliche Flecke aaf dem Halsschilde and ein merklich feineres 
Pygidiam hat. 

Daraus folgt, dafs Metzler seine Ex. falsch gegenubergestellt 
hat, weil ihm syrisches Material fast voUig mangel le. Seine sammt- 
lichen Ex. der candicans Barm., die er besafs, mit Aasnabme 
eines Stackes, sind mit meiner griechischen farinosa identisch, 
welche sicher nar die griechische Rasse der vulgaris (ahnlich der 
franzosischen) ist; die von mir friiber angenommene tiirkisch- 
syrische Rasse ist dagegen keine Rasse der vulgaris, sondern eigene 
Art. Ich hatte fruher kein Mittel aber dieselbe ins Klare za 
kommen, Hr. Metzler konnte den Penis untersachen. 



Varietaten der deutschp% ihikdfer, 5V 

' Anf Taf. IV des Jahrgaogs 1882 Fig. 40 ist eipe Abbildung 
des Penis der griechischen farinosa^) gegebeD, welche im Wesent- 
lichen mit der der vulgaris (Fig. 37) ubereinstimmt, wahreod b^i 
Fig. 39 der albicans Friv. (meiner turkisch -griechischen Ra^se) der 
Kopf des Penis nacb hinten stark hakenformig vorgezogen and die 
BiJdang des Penis ebenso eine ganz andere ist. A us alledem folgt, 
dais Herr Metzler, obwohl er ein viel reicheres Materia.l als ich 
meiner Zeit zur Disposition hatte und den Penis untersuchen 
konnte, zwar eine sjrische Art feststellte, dieselbe aber dennoch 
mit der griechischen Rasse der vulgaris vermengte. Desha lb 
giebt er derselben ein Weibchen, ^welches ^beuso h^ufig 
mit als ohne Hinterleibsspitze^ vorkommen sOii. In der 
Wirklichkeit aber hat das $. der syrischen Art keine Spitze, das 
der griechiftehen vulgaris var. meist eine etwas kurzer^ Spitze als 
die deutschen Stucke, bisweilen eine sehr karze. 

Die fruberen Aatoren hielten die weifse Beschuppang fur eine 
specifische Eigenscbaft; sie ist indessen bei den verschied^nen Arten 
beim $ meist viel starker und nimmt nach dem Suden an Intensitat 
bedeutend zu und Erichsou hat bekanntlich die Rhenana Bach aaf 
albida Cast, bezogen, welche nach Stucken aus Corfu vom Autor 
beschrieben ist (Cast. Hist. nat. d. Ins. II, p. 131), indessen mit 
Unrecht Der griecbische Kafer ist nach der Beschreibung un- 
zweifelhaft mit der farinosa Parr, von demselben Orte id^ntisch, 
wie ich bereits 1867 p. 11 angegeben babe. 

Die sjri^ch- griecbische Art hat dagegen d^n altesten Namen 
albida Friv. vom Jahre 1835 zu fuhren, welcher alter ist als candi- 
cans (Friv.) Burm. Es ist nun naturlich, dafs die vulgaris var. 
auch in der Turkei gefunden wird; asiatische Stiicke derselben sind 
mir indessen noch nieht vorgekommen. Dagegen verbreitet sich 
die syrische albida Friv. nach Euboea aus. Von den von 
Hrn. Metzler fur sie aufgezahlten Fundorten sind indessen die 
meisten als falsch zu streichen, da er eben griecbische farinosa jg^lt 
albida Friv. verwechselt hat. Hr. Metzler giebt nach meinem Vor- 
gaqge an, dais die Fuhlerkeule der candicans stets langer als bei 
vulgaris sei, ^meist aber bedautend langer und geschwungener^. 
Seine candicans sind aber grofsteiitheils die griecbische farinosa, 



^) Da der Name albida Friv. alter ist als albida Cast., so mufs 
dieser Name geSndert werden und zwar in farinosa (Parr.) Kraatz, 
da diese Form znerst von mir (BerL Ent. Zeitschr. 1864, p. 11) 
kenntlich gemacht und der albida Friv. (candicans) durch Diagnose 
und Beschreibung gegenuber gestellt ist. 



62 G. Kraali: iiber die 

welcbe der sudfrftDzosiachen m/icollis ziemlich gleichkommt. 
der farinosa ist die FShlerkctile lange nicfat so kr&ftig entwickelt 
ate bei der kleineren albicans; aomit liegt Id der Liinge der Fahler 
uberhaupt kein positiv gpecifischer Unterechied; die caucasischea 
vvigaris, nelcbe mir Hr. Reitter niitgetheilt hat, haben n; 
eigenen Angabe atets laagere Fiihler als die deatschen, und wei 
eine grofaere Reibe von Melolontben aus Deuischland und Siid- 
Eoropa mit einatider verglicben hat, zweirelt keinen ADgeoblicK 
daran, dafa die Fuhlerkeulenglieder dereelben in der LJtDgt 
betrSchtlich von einander abweichen konnen. 

Ich babe 1867 auf 16 S. die Artrechte der europ. MaikSfei 
bebandelt, wahread Hr. Dr. Westhoff den ^Farbeo- und Bebaa- 
Tunga-Varieiaten der Dfel. culgarii und Hippocastani 20 8, widmet •). 
und in letzlerer Beziebang zu folgenden umfsBsendeD SStseD 
galangt: 

„Da[a Verscbiedenbeilen in der Behaariing vorkommen, ii 
jedem Entomologeo bekanni; schwieriger aber ist ea, festiastellei 
welcher An die vorkommen den Abweicbangen eind und welchett 
Wert man ibnen beizulegen bat" (S, 62). 

^Besondera beim $ scheint eine dichtere Bebaarung b&ufiger 
vorzukommen ; dafs soJcbe Thiere init deD ala albida von den vcr- 
echiedenen Autoreu beschriebenea Formen iinterlaufen, 
wabrscbeialicb und es iat acb wer zu sagen, ob nicbt mancber 
dieaer Autoren our eine solcbe Form vor sich gehabt bat. Diea6 
niiu mit einem bestimmten Namen zu belegen, balte icb nicht 
far ralbaaiD, da sicb acbwor die Grenze beBtimmen ISfst, 
welcher die VarietSt beginnt and die Nornaalfortn aufbiirt." 

Hr. Westboff kommt alao Sberbanpt za keineni Reanliate 
erfreat die Leser nor mit der Mittbeilung, dafs er die verscbiedea 
bcbaarten IndividaeD nicht mil beaonderen Namen belegei^ 
will, Das ware allerdings insofern auch mebr ala uberfluasig ge"* 
weaen , als die verschieden behaarten Siucke acbon mit Namea 
belegt aind. Icb babe bereits nacbgewieaen, dars Mel. albida Cast, 
nach weifs behaarten griechiachen Stiicken der vulyaria mit rotbi 
Thorax beschrieben ist; icb babe 1864 p. 2 bereits erortert, d&N 
fast unsere aSmmtlicben Berliner (nalurlich nicbt abgeriebenej 
Weibcben der Mel. tulgaris die Mel. a/6ic(a Red tnb. bilden, dab- 
auf Shnliche Stncke mit meist etwas verkurzter Afterspilze albida 
Muls. basirt ist. Hr. WeathoEF iat alao in folge seiner ,wertli' 

<) Berliner Eatomol. ZeilBchrift 1884:, p. 55— 75. 



Varieldten der deutteheti Maikafer. 



53 



i 



imd umfasBendeD" Untersucboagen ') aoch nicht emnial 

gelangt, ia der versuhiedeuen BehaaruDg eiiien Oeschlecbte- 

Dlerschied zu erkeDneo, wabrend unBete Scbiilkn&b«n fur die 

buhen des Maik^fcrB deo bezeicbnendeo Namen ^Mailer" an- 

'enden. DbCs Erichsoa und Burraeialer das allerdiugs aucb nicbt 

itban, babe icb bereite 1364 S. 3 emahpt. Dafs oicbt gammt- 

Weibch«u von nttlgaris, aai^h wenn aie gut erbalten sind, 

Muller siud, Ut I86T ebenfalls von mir oacbgewiesen oodaafp. 4 

gelebrt, dafs mit dem Vorkomnieii an einer beelimniteD Localitat 

; beatimmte Haarbildung verbunden aein kaan "). 

Ich babe jeui meint: Beobachcuageii oocb eiomal wiederholi 

dieeelbea babeii sicb aucb au einem in der Sitiang vom 

Nov. 1884 voD den HHrn. Weiee, Schtlsky nnd Elaeger an 

I siemiicb reich vod iboeu milgebracbteii Material ibrer Samm- 

loDgen bewfibrt, Es kommeD natiirlicb auch von eulgaris (^ vor, 

welche starker als gewiibnliiih behaart sind, und 5i welube schwa- 

cbere Behaarinig ala getvohnlich Eeigeu; indessen ist das Oros der 

Weibcben uozweifelbaft albida Redtnb. Eioeu der acbonsten Be- 

weiee, falls es deaaen bedSrfie, daTs c7 und £ verachiedene Behaa- 



rang seigen, liefert ein mir v 

getheiller, unzweifelhafter Zw 

weiblicbe Halfte deulticb alai 

^^pPie Zwitterbtldung isC nitiht n 

^^Hhn Vorderscbienen und sogur 

^H Auf 

w 



hnt Hr. 



I Dauiig mit- 
tr von Set. culgarit, bei dem die 
r bebaart iat, als die mannliche. 
an den Fublern, sondern aucb an 
n Pygidium deutlich auageaprochen. 
. Weathoff darauf eineu Typus 1 



2 Freund Hr. Eolbe uber dieselben <BerI. Ent. 



) So urtheill a 
tscbr. 1884, p. 76 oben). 
») Berliner Ent. Zeitscbr. 1864, p. 4 oben. — Ueber eine sehr 
merkwurdige anUebaarte Varietfit der Mel. eulgaris^^, welcbe 
er im Juni 1864 gefangen, bericbiet Eawall in der Stett. Em. 
Zeit. 1867, p. 119: ^Dieaes Individuuni iat oben und unten glatt, 
glSoKend, uobebaart. Tburas in der Mitte nnr sebr zeratreut 
panklirt, aehr glanzend. Die Huften und ein Langsstreif an der 
Baeia der HinCerauhenkel aind unten braunscbwarz; etwas brannlicb 
Bind anvb die Endrfinder der Tarsenglieder, beaoodera au den 
Hinleriuraeu. Weifae Flecken unten an den Seiien der Segmeote 
rehlen durcbaua. Die Bebaarung an den Seiten der Unter- 
bruat. deaTborax und dea Hinterleibea ist auTserat dunn, 
nnd aehr zerstreat, kaum bemerklich. Er fand dae 



Thii 



iacb 



Dergleicben Notiien, selbst in 
geben im Laafe der Zeit letcbt ganzlicb ' 
Bie recbl interessanl. 



ickeltei 
Zeilachriften publicirl, 

irloren und doub sind 



54 G. Kraatz: iiber die 

d^r vulgaris rait schmutzig branner Behaarnng aaf Kopf, Halssebild 
nnd FlSgeldecken (die von Metzler mit zar Cbarakterisiraog von 
cdndidans Barm, benutzt ist) nnd fShft dann fort: ^ob dieset Form 
ein abnlicber Werth zugesprocben werden kann, veraiag ich nicbt 
zd sagen, da icb sie in der Literatur nirgendwo brwahnt finde, 
fiber ibr Vorkommen nnd ibre Vetbreitung daber nicbts bekannt 
ist.^ Barmeister giebt aber an, dass das Scbappenkleid seiner 
candicans „die gew5bniicbe, graagelbe Farbe babe; bisweil^n 
aber Werden die Scbuppen aaf den Fid. rein weifs; das ist die 
acbte farinosa Parr.!'' Dafs Burmeister's var. c. (Handb. IV. B., 
p. 412) tota descriptione albido-pnbescend ,,anfehlbar^ = alhida 
Redtnb., ist ricbtig, aber einfacb mir nacbgescbrieben. 

In einer Note aaf p. 59 erklart Hr. Westboff, dafs er darcb 
die Frenndlicbkeit des Maseums - Assistenten Hrn. J. Kolbe Auf- 
scblufs ilber die Formen, welcbe sich in der Sammlung des k5nigl. 
zooK Unive'rsitSts-Maseams befinden, erbielt and es ihm bierdurcb 
vergorint war, die Formen von Ericbson, welcher wobl am ein- 
gebendsteb die Variabilitlit dieser Tbiere bespricbt, seinem Scb^ma 
eiblEtlfugen. Er^chson'^ Bemerkungen bescbranken sicb indessen 
atif 8 Zeilen Text and eine Note von 11 Zeilen, welcbe falscb ist. 
Dei^ gegenfibet ignorirt Hi*. Westboff meine Arbeit vollstandig, 
obwobl die Metzler'scbe mit den Worten: Dr. Kraatz beginnt 

Icb will bier nicbt Gleicbes mit Gleicbem vergelten, sondern 
sorgfaltig aaf die verscbiedenen Farbenvarietaten eingehen^ welcbe 
nacb Westboff „Typen darstellen, denen ein bestimmtes Ausbildangs- 
schema zu Grande liegt und die bei Hippocastani sicb zam Theil 
zu vorberrschenden Rassen ausgebildet haben^. 

Ueber die verscbiedene Farbung der Beine der vulgaris, welcbe 
nacb Ericbson hell braunrotb sind, giebt Westboff nicbts an, son- 
dern spricbt nur von mehr oder weniger angedunkelten Beinen. 

Im Caucasus ist nacb dem von Hrn. Reitter eingesendeten 
Merkmale die scbwarzschenklige Form die Haaptform; da 
Stucke mit dunkleren Scbenkeln sicb bei Berlin im Allgemeinen 
selten finden and fast nie ganz scbwarze Scbenkel zeigen, so 
scheint mir der Name femoralis far die Stncke mit danklen Scben- 
keln sebr wobl anzuwenden. Dabei ist bervorzubeben, dafs gerade 
die Ex. mit dunklen Scbenkeln sebr belle Schienen und Tarsen 
zeigen ^). 



^) Icb babe im Jabre 1882 (Deutsche Ent. Zeitscbr. p. 245) 
eine Mel, tibialis nacb 2 persiscben Ex. bescbrieben, welcbe wegen 



VarietAlen Her deuttchen MaiUafer. 



bb 



W^iPi 



Wahrend Hr. WeMhofT absolal aicbu Neues uber die Bebaa- 
TUDge-Varielaleti der Met. eulgarts bringt und aar leigt, dafs er d&s 
Bekannte nkbt eintiial kennC, giebt er dagegen eine gaoz neuu 
FarbeQtabelle, weicbe er der Besprechung von Met. rtutgarts and 
<p. «a Grande legt und cwar in erster Liuie der 



Ketolontba viilga 



Hr. WeBthofF Btellt namlich Euerai die Arten mit Bchwarzem 
uud rothem Halsscbild. dann die mit gelben und scbwarzeD Beiuen 
gegentiber, iind' iititerecbeidet in den 4 dadiircb gebildeteu Gruppen 
wieder Ex. mit 1) elytrii leslacei*. 2) etytrorum eallis humeraiibus 
mgris, 3) etytrit plus minnsfe nigricaiitibus , bo dafs in Sumina 
12 Grappen unterschieden werdeu. Diese Grappirung iat aber eine 

i' ■ - 



Wfihrend man bisher oar 
lugubris Male. (Lam. p, 40!)) mil gani oder theiiweiee 
aunen Fid. kannie, and dieee Ton MeUler (p. 333) zumeist 
if todte, verdorbene, aBgefaolie Ex. Earnckgetubrt warde, konaen 
lach deoi Wesihoff'scben Scbema nicht weaiger als acbt ver- 
icbiedene Pormen mit dankler Scballerbeule oder mebr oder minder 
schw£riHchen Flugeldecken and <> mit ecbwarsen Heinen vor- 
koinniend gfdacht werden. Icb gebe dae Westhoff'scbe Scbema 
verkarzt wieder: 



r geringea Grofee and eigenlbumliuhen FSrbung an Hippocaitani 
erinnert, mit einem Biylas analis marie valde elongato, feminae 
paullo brpvinre et laiiore, und babe gesagt, dafa die Forceps-Bildung 
abniich der der vulgaris iat. Nachdem ich die var. femaratu kennen 
gelerni babe, balle ich es Tur wabrscheinticb, dafs diese Stacke auf 
eine sebr abweichende Form der nulgarit zaruckiafdhreD sind. 
Der Stylne analis ist nacb demselbea Typus gebaut, beim Weibchen 
allerdingB merklicb kuner, indeaaen isi dies bekanotlicb kein speci- 
fiscber Charaktcr; die Fuhlerkeale ist allerdiags rdatip Kleiner als 
bei vulgaris, aber uach dies ist keine specifiBchc: Eigenschaft, 
da die griecbiacbe rar. farinosa (Parr.) KraaU relaliv langerc 
PQhIer besitzt. 

Es exiatirt bereits eine Met, Hippoe. var. tibiatit Mulg,; iuh bin 
jedoch der Ansicbt, dars Namen von Varieiaten alcht ohne den 
Namen der Art, in der eie gehoreu, ta deaken aind, und dafs 
derselbe Name fur verachiedene Varietaten veracbiedener Arten 
gebrauchi werden kann. Wir gewiniien dadarch ein Tortrefflicbes 
Mitlitl lur genauen Bezeichnnog der Arten. Das PrioritJitageselz 
gilt nnr for Arten. 



56 



G, Kraatz: uber die 



Thor. 
nigro 




1 
2 
3 
4 
5 
6 



7 

8 
9 

10 
11 
12 



pedibus testaceis, elytris testaceis. 

pedibus testaceis, elytrorum caUis humeralibus nigris. 

pedibus testaceis, elytris plus minusve nigricaniibus^ 

pedibus nigris, elytris testaceis. 

pedibus nigris, elytris callis humeralibus nigris, 

pedibus nigris, elytris plus minusve nigricantibus. 



Da meiDe SammluDg uberhaupt nar wenige dankelbeinige 
vulgaris enthalt, so erfallte mich diese Fulle von dunklen Moglich- 
keiten (die No. 4, 5, 6, 10, 11, 12) bei vulgaris von Vora herein 
mit gerechtem Mifstrauen. Alierdings giebt Hr. Westhoff bereits 
selbst an, dais 3 von den 6 Formen noch gar nicht bekannt sind, 
aber dann bleiben doch immer noch 3 ; zu diesen gebort Melolontha 
lugubris Muls. 

Da Hrn. Westhoff bei seiner umfangreichen Arbeit nicht einmal 
„Malsant's Goleopt. de France zur Hand waren^, so will ich hier 
bemerken, dass die vulg, var. lugubris Mulsant von demselben darch 
die Worte charakterisirt wird : ^^ely tres d'un bran noiratre on bruues. 
Pieds bruns on d'un brun rougeatre.^ Mitbin bezieht Westhoff 
seine Ex. richtig auf diese Art, obwohl die Ex. des Berliner Ma- 
seums, namentlich das fragliche Weibchen (uber dessen Geschlecht 
Hr. Eolbe sich hatte sehr leicht orientiren konnen, wenn er die 
Vorderschienen angesehen hatte, die beim S dreizahnig, beim ^ 
zweizahnig sind) viel dunkler sind, als Malsant angiebt. 

Dafs auch Mulsant, dieser sorgfaltige Beschreiber aller Varie- 
taten, keine var. mit schwarzen Beinen bei vulgaris annimmt, sei 
urn deshalb hier erw&hnt, da man meinen konnte, ich zoge etwas 
stark gegen Hrn. Westhoff zn Felde, weil ich seine vulgaris mit 
schwarzen Beinen hier hart bekHropfe. Durch dieselbe wird aber 
fur den Laien eine ganz falsche Vorstellnng von der Farbe der 
Beine der vulgaris hervorgerufen. Hr. Westhoff zahlt unter vulg. 
Varietaten auf, die nicht fur vulgaris^ sondern fur Hipp, gelten. 
Er nenne mir doch einige von den ,)Zahlreichen VarietSten in 
Bezug auf die Farbung der Beine^ (als z. B. „Schenkel dunkel^; 
^Beine und Schienen schwiirzlich^ ; ^^Schenkel schwarz gefieckt, 
Beine angedunkelt^ u. s. w.) S. 162, welche Belege fur seine An- 
sicht abgeben, dafs vulgaris schwarzbeinig sei ; aber natnrlich mufs 
der Beweis, dafs dies der Fall sei, nicht von Ex. der Hipp, 



Varie 



I der denlsehen Maikafer. 



a? 

' Liieratur der 



1 la Kolbe) hergenommen seio, souderii 
vulgaris nachgewieseo werden. 

Hr. Weslboff epricht lang uud breit uber Ausfarbunge-Verhalt- 
niese der vulgaris, aber seine Beobaclitungen sitid durcbaus iiiubt 
genau. Er eagt in der allgemeiuen Einieitung p. jfj: ^^v^i achwane 
Colorit zeigt sich ziierat am Aufaeurande und am Gruiide der 
Elytren"; bei ralgaris ist aber der AuTsenraad nicht am Grundu 
schwarz, Bonderu bei duuklen Stiiuken eirid die Flugeldeckeii plus 
minusve oigricantia. Weil Hr. Weeihoff eich, trotz seiner JaDgen 
Beaprechung, daruber nichi k!ar geworden ist, kouule er den An- 
gaben von Brn. Kolbe Glauben schenken, wahrend ich gleich 
wuCate, dafa deraeibe Hipp, vor sicb gehabL baben mufste. West- 
hoff'a tnlgaris-Ty^ae ]I and 12 exiaiiri iiberbaupt gar nicbt, uud 
das einzige Sluck seines Typus 10 bat auch uur stark auge- 
diiukelte Beioe. Daa ist ebeu der Fehler Weathoff'a, dafa er die 
aiigedunkelten Beiae iu schwarze Beine bei culgarit uberfubren 
willj wlgaris hat aber Slete uur augeduukelte, uie absoiul schwarze 
Beiue, wie sie bei Mel. Hippocaslani var. nigripes vorkommeo. 
Hr. Wcsthoff giebt ja ausdrucklich p. 56 au: „bei nocb starker an- 
geduukelteu Stiiuken werden die Schenkel zuweileu ganz schwarzlicb, 
uud aach die Scbieuen nehmeo zuweileu eineu dunkleren Ton au, 



i^doch dej 



I Charaki' 



' Farbii 



md dei 



eiuiubiifaei 

Busdriicklich eeche Formen mit schwarzen Beiueu au. 

Kiues der schwarzesien Ex. vou Mel. vulgaris, welches mir Je 
vorgekummen, bat Hr. Oberlehrer Letzner in diesem Jahre bei der 
EiseobahneLBtiou Schinolz (1^ Stundu von Brealau) gefangen uud 
mir zur Ausicbt eiiigesendet; dasselbe vordieut in der That den 
Nsmen var. nigra, nnter dem er es in der Octoberaitzung iu der 
entoniologiacben Section dee vaterl. Vereins fur Naturkunde vor- 
gelegt hat. Dieaea Stuck lat das er»te, welches ihm in einer 
50J£brigen Sammulieit eu Gesichl gekommen ist. Deiinucb zeigeu 
^Bpb bei ilieseoi Ex. die Vorderscbenkel einen Stich ins duokel 
^^chbraane. 

Der TypuB 4 {W., p. GO) protharace pedibusgue nigris, elglris 
lat nirgeuds erwahnt, aach 
;n melanopus", sagt Weat- 
uf dem Berliner Museum, 
Dasaelbe bat nacb Kolbe 
zen Proiborax. die Flugel- 
j ecbwari gerandel." Auf 



tettaeeis (p. 60) , 

bei Ericbaon nicht; er fiibre dt^u Nan 

boiri „Vou ihm befiudet stub eiu $ 

a von Erichson gefuuilen wurde.' 
aohwarze Beine und eiiieti s<:bwi 

1 Bind brauo, uur an den Scliulte 



58 G, Kraatz: fiber dit 

Grund dieser Beschreibung von Hrn. Eolbe benennt Hr. West- 
hoff die Art! Es war mir nun unbegreif licb , wie derselbe Eb*. 
WestbofT, welcber aaf S. 64 aasdrucklich angiebt: ^bekanntlich 
gebort bei dieser Art (Hipp,) der schwarze Aulsenrand der £>ecken 
zu den specifiscben Charakteren^, bei der vulgaris eine Form accep- 
tiren konnte, ^welcbe nur an den Scbulterecken etwas schwarz 
gerandet ist^; ich begab mich also nacb dem Berliner MaBeum, am 
das merkwurdige Tfaier kennen zu lernen; da ich es aber nicht 
fand, bat ich Hrn. Eolbe, es mir zu zeigen, welcher dies ni<^t 
konnte, sondern scbliefslich erklarte, er musse mit dem angeblich 
von Erichson bei Berlin gefangenen Ex. ein weibliches Ex. von 
Hippocastani gemeint haben, welches in copula mit einem vulgaris-^ 
gefangen, dem Museum von Hrn. Habelttiann als interessant ge- 
schenkt und hinter vtdgaris mit der Bezeichnung Habelmann, Berlin, 
eingesteckt wur. Obwobl es nun ganz hubscfa sein mag, wenn ein 
Museal-Assistent so viel Pietit fur Erichson hat, dafs er denselben 
Thiere fangen lafst, die dem Museum von einem Anderen uber- 
lassen sind, so hatte er doch wenigstens die Begattung mit einem 
Worte erwabnen soUen; vielleicht ist ihm auch dies unschicklich 
erschienen, da er in seinen Auslassungen uber Cara6tis -Arten mit 
keinem Wort auf den Penis eingegangen ist, obwohl in dem neuesten 
Hefte der Naturgeschichte der Insekten Deutschlands diesem Theile 
eine besondere Tafel gewidmet ist. Dafs Mel, vulgaris sich mit Hipp, 
begattet, ist kein allzubekannter Fall, denn ich besitze zwei Pfirchen 
ans der Sammlung des seligen Schaum, welche von ihm eigenhandig 
bezettelt sind: (^ in copula (vulg,) und $ in copula (Hipp,). Die 
Hipp,-S. sind allerdings besonders grofse und kraftige Stucke. 

A us der Sammlung des verstorbenen Oberlehrers Eelch in 
Ratibor besitze ich ein vulgaris '(^^ welches sogar die Unterschrift 
tragt: (^ von vulgaris^ welcbes das c5^ von Hippocastani vollstfindig 
genothzuchtigt; derselbe berichtet auch daruber ausfuhrlich ^). 

Hr. Westhoff wird wahrscheinlich in Znkunft nicht mehr nach 
Eolbe's Beschreibungen Arten benennen, um so weniger, wenn diese 
in crassem Widerspruch zu seinen eigenen Angaben steben. 

Dieser Widersprach ist aber nicht der einzige, der bei W. zu 
coDStatiren ist, wie ich spater zeigen werde. 

Typus 9 (bei W., p. 61} prothorace rnfo, pedibus testaceisy 
elytris plus nUnus nigricantibus wurde in einem Ex. von Hro. 



^) Bastardbegattnng zwischen Melol, vulgaris und HippocHsiani 
in der Isis 1834, VII, p. 737. 



Variet&ien der dettischen Maihdfer. 59 

Westboff Belbst gefangen, bei dem die FlSgeldecken von der Warzel 
bis snr Spitee geftcbwfirzt sind, and iueiuosa benannt. Dies ist Aach 
nicbts Aafserordentliches, da das Ex. gelbe Beine hat und nur durch 
Penchtigkeit gelitten zu baben braacbt, urn die geschwfirzte Ffirbang 
anznnebmen. Das plus minusve nigricans ist ja Sberbaupt ein 
Snfserst dehnbarer Begriff! Einen vortrefflicben Beleg dafar liefert 
Hr. Kolbe selbst, denn Westhoff giebt an: ^das Berliner Maseam 
besitzt nacb Eolbe zwei Ex. (J) aas Oesterreich, welche zu 
diesem Typas (hictuosd) hinneigen, wenigstens Anklfinge an ibn 
verratben; das eine hat den Aufsenrand*, die Scbnlterecken, Basis 
and Nabt der Fid. scbwarz gefSrbt, das andere zeigt nur Nabt und 
Aufsenrand sebmal scbwarz gedSumt^. Diese beiden Stucke fand 
icb auf dem Mudeum sofort vor; es war en ganz einfacb zWei 
Hippocastani, welche unter vulgaris steckten, m it Oesterreich 
bezettelt. Dafs Hr. Westhoff aucb bier wiederum die Angabe, das 
eine hat den Aufsenrand scbwarz, uberseben bat, iSfst sicb nur 
dadurch erklaren, dafs sie von seinem Freunde Kolbe kam, oder 
dafs Hr. Westhoff seine Arbeit nocb fluch tiger hingeschrieben als 
letzterer untersucht bat; docb giebt Eolbe wenigstens wahrheits- 
getren den schwarzen Aufsenrand an. 

Typus 6 (W., p. 60) prothorace pedibusque nigris, elyiris pins 
minus nigrtcatUibus ist funesta Westhoff und nacb ibm zuerst von 
Burmeister aufgefnhrt (Handb. IV. B., p. 412), spfiter von Wabn- 
schaffe; von Westpbalen kennt ibn Westhoff nicht. Mitbin 
benennt er eine Form, die er nie gesehen bat. 

Burmeister erlSutert seine Angabe elytris pedibusque garnicht, 
Wahnscbaff^ spricht von ziemlicb auffallenden AbWeichhngen in 
Grofse, Farbe und Bildung der Afterspitze und giebt ausdrncklicb 
an, daDi die Var. mit schwarzen Flngeldecken und Beinen den 
Namen Mobrenkdtiig fnbren soil. Dieser Hinweis auf einen volks- 
tbumlicheta Namen hfitte dot^h, b)ei einigem Nachdenken, Hrn. West- 
hoff darauf hinfuhren sollen, dafs &t8 braven Wabulschiaffe's Mohren- 
konige Hippocastani and keine vulgaris sind; bei Berlin sind eben- 
falls Ednige und Mohrenkdnige, our sind es braunbeinige Hipp, 
und der Name ist hier nicht gebrfiucblich, sondern sie heifsen nur 
Eonige. 

Ueber Burmeister's Mobrenkonig zerbreche icb mir durchaus 
nicht den Kopf; wahrscheinlich hat er vulgaris mit stark ange- 
dnnkelten Beinen vor sicb gebabt; Hr. Dr. Westhoff mag immerhin 
in Halle anfragen; icb aber erlaube mir die Mel, lucHiosa ebenso 
zu Grabe zu -tragen, wte mekmopus Westb. 



60 G, EraaU: uber die 

Tjpns 10 (W., p. 61) prothorace rufo, pedibus nigris elytris 
iestaceisy obseuripes Westh., von dem sich in Hrn. We8thoff*8 
Sammlang ein Stack befindet, ist.die dritte im Bande der todt- 
geborenen Species, da Hr. Westboff selbst angiebt, dasselbe babe 
stark angedunkelte Beine; icb nebme an, er bat wirklicb mi/^am 
vor sicb gebabt; wenn man aber nur ein einziges Ex. bat und 
dieses nicbt einmal ganz in den kunstlicben Rabmen bineinpafst, 
sondern nur angedunkelte, keine scbwarzen Heine bat, dann 
darf man ancb nicbt die Spielerei so weit treiben, diesem einen 
Stncke einen Namen za geben. 

Da nun Hr. Westboff die Typen 5, 11 und 12 uberbaupt nie 
beobachtet bat, so scbeint mir biernacb der voile Beweis geliefert, 
dads seine Annahme von scbwarzbeinigen vulgaris nicbt zu- 
lassig ist; es kann Ex. mit stark angedunkelten Beinen geben, 
aber aucb diese werden sebr selten bleiben und, wie Metzler p. 232 
nnter lugubris Mnls. ganz ricbtig vermutbet, meist todte, verdorbene, 
angefaulte Stucke sein. Andauernder Aufentbalt im Feacbt<en kann 
scbon bei lebenden Stucken eine sebr dunkle Ffirbung des ganzen 
Kafers oder einzelner Tbeile bervorbringen. 

Nicbt viel besser als mit den 6 scbwarzbeinigen Formen der 
vulgaris ist es mit den Formen mit schwarzer Scbulterbeule and 
scbwarzlicben Flugeldecken bestellt. Die ersteren muss en bei rotb- 
beinigeu Formen mit rotbem Halsscbilde nur selten vorkommen, 
denn dunkle Scbultern bei sonst rotblicben Ex. konnen sicb nur 
selten finden. Hr. Westboff ist der Entdecker dieser Form, 
welcbe von Niemandem erwabnt ist, und giebt an, ein Paar Stucke 
davon zu besitzen. Warum soil er nicbt ein Paar, vielleicbt ab- 
geriebene Ex. mit dunkler Scbulterecke baben? Nur er allein bat 
bis jetzt den Mutb gebabt, solcben Stucken einen Namen beizu- 
legen; von irgend welcbem Interesse sind sie nicbt. 

Von seiner Var. 3 (W., p. 59) prothorace nigro, pedibus testa- 
ceis, elytris plus minus nigricantibus, giebt Hr. Westboff selbst an, 
dafs dieser Tjpus nur selten vollstandig ausgebildet auftritt; in den 
meisten Fallen bleiben einige Portionen licbter oder dunkler braun; 
fur dergl. Ex. bat Mulsant bereits den Namen lugubris vorge- 
scblagen, und es scbeint mir gerecbtfertigt, die angedunkelten £z. 
im AUgemeinen in den Sammlnngen durcb einen Namen auszu- 
zeicbnen, da sie einen eigenthumlicben Eindruck machen. 

Typus 7 (W., p. 60) tkorace rufo, pedibus elytrisque testaceis 
ist „nacbst der Stammform der am baufigsten ausgebildete Tjpus^. 
Jedenfalls ist von mancben unkritiscben Forscbern damit nicbt selten 






Variet^len der deutteken Kaikafer. 61 

braonbeinige Typna der Hipp. TerwecheeU worden; die Form 
rothem, auf dem DiBt^ua meist hellerem Halaacbilde h&t Mutsaiit 

ts als ruflcollis cbarakterisirt, die Form mit braiinrolbem Hals- 

ie als discicnllis. 

Hr. WeBlboff erwiLbnt die FarbuDg des Clypeus nicbt, welche 

I rothbrauD isC. Dorcli die Ffirbung deaeelbpD wird iadeBSen 

hochste Slufe der rothiicben Ffirbung geonu charakteriairt, 
irelcbe in Deutscbland oar sellen, in Illyrien nicht gam eo eelten 
erreicht wird; dieaelbe beateht in Ex. mit ganz rothem Eopfe, fSr 
welcbe ich den Nameo ruficeps vorschlage. Ich besitze ein Stuck 
deraelben ane llljrien, von Hrn. Oberforeler Micblite eingesendet. 
Ein ganz abniiches besiiit Hr. Rektor Letzoer aiis Schleaien and 
bei erbobter Aafioerkaamkeit werden aicb gewirs noch mehr Ei. 
auffinden lasBen. 

Kiel, vulgaris var. ,capiU Ihoraeeque o(ro-PiWdt" Dalla Torre 
(die Kaferfauna von Ober-Oesterreiob 1879, p. 113) soil nach dem 
tiemlicb aetten sein; auch bei uns is( aie nkht haufig; Dalln 
benenut sie pn/cherrima. 

2. Melolontha Hippocaatani. 

Wfihrend Hr. Westbnff die PornieD der vulgaris (rait braunen 
Beineo) genau nacb seinem IStheiligeo Schema beapHcbt, ver- 
laTst er daaselbe bei der Hippocailani, bei der nir in der That 
eine Rasse mil schwarzen und sine mil gelben Beiuen scharf zu 
anterscbeiden baben. 

Er druckt die 8 Zeilen, die Erichaon („am eiDgehendsten") uber 
die Variabililat der Hipp, geschrieben und aagt dann: Hieraue ist 
eraichtlicb, dafs diese Art da^selbe Typenschema der AnsfarbungB- 
v&rietaten durcblauft, wje Hel, tulgaris und dafa die game Farben' 
reibe dem Altmeiater Erichson bekaniit war. Nach einer genauen 
Schilderung der Ausfarbung komiDt aber Hr. Westboff zu dem 
richtigen Schiuase, dafa bei Hipp, von elylroriim eallit hnmeralibas 
nigris nicht wohl die Rede sein kaiin; milhin durchlSoft Hipp, nicht 
daseelbe Typenscbema der AasfJirbiiDgsreibe, nelchea ich im Uebrigen 
bereits ab ein durcbaus knnstlicbes cbarakterisirl habe. Demnacb 
brauchen Typna 2, 5, 8, 1 1 garnicht von Westboff besprochen zu 
werden und er reduzirt seib^C die Zabl der Typen bei Hipp, auf 8, 

Aber auch die alsdann bleibenden Typen werden von W. falech 
und inconaeciuent einaitder gegenuber geateJIt; denn conBequenter 
Weiae hStte er docb dem fur vulgaris aufgestelllen Schema folgeo 
mussen (welches mit den Arten mit scbwarzem Halsachilde und 
gelben Betnen beginnt), waa er nicbt thut und andererseils atellt 



62 Q. KraatJb: fiber die 

er die Rassen mit gelben uod schwarzen Beinen faUch gegenfiber, 
denn es existirt in Wirklichkeit nur eine Rasse mit wirklich 
schwarzen Beinen (nigripes Com.), wSbrend die Formen tibialis 
Muls., pectoralis Meg., aethiops W. and festiva Westb., soweit sie 
uberhaupt richtig gedeutet sind, garnicbt scbwarzbeinige , sondern 
braanbeinige Formen der Hippocastani Heer sind. Dieselben sind 
also unter Hippoc. Heer zu citiren and nicht unter nigripes Com., 
wie von W. geschieht. 

Nacb Westhoff ^wirft Fabricius, der Begrunder der Art, bei 
seiner Artbeschreibnng (Systema II, p. 162) mehrere Formen zu- 
sammen''. Das mufs er aber doch, urn die Art ricbtig zu cha- 
rakterisiren , nnd sein y^pedes nunc aWi^ , nunc nigri ist also ganz 
richtig. Heer ist nicht „der Erste, welcher ausdrucklicb nacb der 
Form thorace rufo, pedibus testaceis die Artcbaraktere richtig entr 
worfen und somit sie zur Stamm- pder I^ormalforoi erhoben hat^, 
sondern Heer hf^t f&Ischlich zwei Arten Hipp, and nigripes Com. 
anterscbieden, and der Art, die Fabricius richtig erkannt hat, 
pedes testacei gegeben. Hr. W. docamentirt hier, dais ihm Art 
und Form ganz gleichguUig sind, und stellt sich somit auf den 
Standpunkt seipes Freundes Kolbe, welcher AUes bunt darch- 
einander wirft, und fur den Rassen jnnge Arten sind. 

Oerade am Maikafer kann man aber sehen, wie scharf ge- 
trennt zwei Rassen zum Theil nebeneinander und neben einer 
anderen Art (x>ulg.) auftreten konnen, wenn man nur die Artmerk- 
male richtig erkennen gelernt hat; das kann man aber durch W. 
am wenigsten, denn er con^truirt kunstlich scbwarzbeinige Formen 
von vulgaris und Hipp, 

Die scbwarzbeinige Form von Hipp, ist wohl als Stammart 
anzusehen, wie es auch iSngst geschehen; die rothbeinigen Formen 
entwickeln sich erst im Suden am uppigsten. 

Daher folgen wir den Altmeistern Erichson und Burmeister und 
nehmen die scbwarzbeinige Rasse als Stammform an. 

Die typische Hippoc, F. (Typ. 7 bei W., p. 70), thor. pedibusgue 
nigis, elytr. testgceis, die nigripes Com., nimmt nach W. an Haufig- 
keit nach dem Westen stetig ab, so dafs bei Mnnster angeblich auf 
100 Individuen der Art (d.h. auf 100 gelbbeinige), kaum 1 Ex. kommt 
(p. 71). Um die i^igripes richtig zu erkennen, mufs man genau auf die 
Farbung de^ Clypeus achten, welcher stets einfarbig schwar^; ist und 
von dem W. garnicbt spricht. Sobald der Clypeus braun ist, sind auch 
die Beine braun und dann haben wir es nicht mehr mit nigripes 
zu thun. Wenn W. von Ex. mit dunkelbraunem Thorax und Beinen 



Varietatea der denltchett Maikafer. 63 

SI) hat er wnhl ul<erbaupt kaum nigripei vor eich gehabi, 
sondero eine dunkle Var. der Hipp.; sehr wabrecbeiolKli sind also 
die Es. Toii Munsler gar keiiif. echie nigripet, aonderu sehr dankle 
Hipp. Heer; das iet aber ein gewulriger UiilerHcbied, denn eventaell 
kfime daoD aucb die euble nigripea Dicht bei MucBler vor. Wo von 
einem haufigen Vorkommeii der nigripes gesprochen wird, isl sie 
nuturlich sioher gemeitit ; wo aie aber eelteii vorknmml, vijrde 
genau darauf za acbteu eein, ob mun es mil liellbeinigen nigripes 
Oder mit dunkelbeinigen Hipp. Heer lu tbun bat. Die ZabI der 
bekannteD dunkelbeinigen Hipp, ist uberhaupt eine eebr geringe 
und fiber ibr Vorkoomen noch wenig bekannt. Die von Erichson 
besprDcbeaen beiden Stacke BlaDimen von Ziegler. 

Ueber die demnScbsi zu bpspreubenden 4 Typen mit elytrig 

^^■m nttnufoe nigricanlibtis, also die Tj'pun 3, 6, 9, 12 wird zuerst 

^^h>DS 3 (also Tfp. i bei W.. p. 68) prothorace rufo, pedibm leila- 

^^Bb beeprocben und gesagt, dars ^Andc-utungen uad AQklitiige" bei 

^^lunaler nicht gerade eelten eind, dafs sich aber 3 typiache £-Stucke 

iD Hri), Westboff'e Besitt befinden, von denen daa eine vollkomuiea 

scbwarze Elytra, dagegen ein Eiegelrothes Halaecbild iind bell 

kastanieabraune Beine besittt; auf dieses Sluck \et die var. MeUteri 

gegrundet, die also ungef^br der var. iiigubris MuU. von nulgaris 

eotspricbt. 



r Typu8 (4 bei W., p. 69] 
eUflris plus minus nigricantibui , y 
und nicbt bescbreibt, existirt e 
von einer scbwarzbeiuigen Art i. 



prothorace rufo, pedibui nigris, 

elchen Hr. Westboff nicht keniil 
lenfalli nicbt, denn ein Rufino 
t nicht ansunebinen; wohl aber 



ein Nigrino von einer braanbeinigen , von dem wir oacbher 
Bprechen. 

Der T}'pus (6 bei W., p, G9) ihorace nigra, pedibvt testaceit, 

Ibiris plus miniii nigricatitihus ist von Hrn, Weeihoft' angeblicb 
IB Megerle von Mabll'eld tuerst beneunt. Diese Angabe ist von 
jricbflon entnommen, welcher in der Note zu Mel. Hipp, angiebt, 
A Megerle'e Angaben auf ein von Ziegler erbaltenes Weibehen 
b KSmlhen vnllkommen zalrelTen. Daraas folgt, dafa Erichson 
If Megerle's Wnrte gedeutet but; ea ist aber den bisberigen 
orscbern entgangen , dafs Germar seine pectoralis ( Spec. Ins. 
p. 126) als pectoraiis Megerlei beecbrieben bat; milhin ist pectoralis 
Meg. ^ pectoraiis Germ. Dieae Art ist aber bekanntlicb die dritte 
1 Mololontbideii-Art, welche Erichson falacblich auf albida 
. bexogen und Bacb als rhenana bescbrieben hat; scbwacbere, 
i Seterreichiache Stucke hat Krichson noch einmal als Aceris 



64 



r. Kraalt: Hber die 



Bchwarxhalsigen Var. di 
ist s?hr nuturlicb; Oermar 
ar) MRgerle'fl Art vor sic 



charakierisirl. Auf dem Berlioer MuBeom iat aocfa 
peetoTalis Meg. durchBtrichen, 

Dafs Erichson die braiinbeinigeu 
Hipp, auf pectoralis Meg. gedeatel bat, 
Angabe beweist aber, dafs er (Oero 
gehabt ha[. 

Die Germar acbsD Typen sind aas Schanm's SammluDg 
meiaige ubergegangeo. 

Typ, (8 bei W., p, 72) Ihoraee pedibusgue nigrit, elylrit pit 
minus nigricantibus ist nacb W. uberall sehr sellen. W. benenn< 
hier wieder eine Form, die er garnicht gesehen bat. Die von Knlhi 
beschriebene Form ist keinfi schwarze nigripes, sondern ein Ej 
mit BchwarzbraudPii Scbenkcla, wie er ausdrncklich angiebl. Her 
W. bedenkt garnicht, dafa eine gpschwarzte Form einer schwari 
beinigen Rasse mil schwarzen Beinen doch nicht schwaribraDm 
Heine zeigen mufs, sondern hyperschwurzel 

Das von Hrn. Kolbe gescbilderte Btiick ist von Erichsoi 
(Ins, III, p. 675) ganz richtig als Weibchen seinfir pectoralis Meg 
mit schwarzen Fid. nnd angebiicb gam 
Berlin gefunden. Erichson selbsl schildert es aber ala einei 
Nigrino der pecloralii Meg., die er auf braanbeinige Hippocaslan 
dentet, und nicht als schwarzbeinige nigripes Com. Da del 
Name nun einmal existirl, so kaun er dem Ex. rerbleiben; der 
Typus 8, welchen W. aufgestellt bat, ist aber nicht darunter i 
versteben. 

Eine ganz abniicbe Bcwandnife wird es mit dem Burraeistei 
Bchen Ex. haben. 

Bei der von W. hinter seiner aelkiops beschriebenen schwari 
nackigen fe»lina, welcbn XQweilen durcb einen ti<'f pnrparnen ode 
melallgrunen Schimmer (besonders im lebenden ZuBtande) herroi 
leuchten nnd bei ihm selten sind, wird uber die Farbung der Bein 
garnichia angegeben ; dieselbe mufs bei alien Es. mit tief purpurne 
Thorax oicht achwarz, Bondern dnnkelbraan sein, well eine purpurm 
(also schwsch rothliche) Farbung des Halsschildes bei der Bch( 
beinigen nigripes ubeThaupC nicht vorkommt. Westboff begefat, 



hereits erwahnt, den Fehler, i 
Formen aufzuzfihien, welcbe g 
dunkle Stucke der braunbeinigc 
Var. pectoralis Dalla Torr 
citirt, ist garnicht mit dereelber 



lichl 



Com- Westhofl' i 



Rasse nigripes Com. lauie 
zu ihr gehoren, sonderi 



. anter seiner aelhiopi 
einfach m^rt^i 



eine aelkiops Bberall sehr selten, aber Dalli 



VarietaUn der deutschen Maihdfer. 65 

Torre sagt y^tota nigricans vvlgo^ ^Mohr^, meint also sicher eine 
gewohnlicfae Art. 

Typus (3 bei W., p. 68) thorace rufOy pedibus nigris, elytris 
tesiaceiSy amasicola W. existirt nur in Hrn. WesthofTs Idee, denn 
er besitzt nar „Ankl£iige zu demselben^. Nacb W. soil Brichson 
dieseo Typos citiren, aber sein Freund Kolbe bat ihn aaf dem 
Maseum nicbt gefanden! Sebr natarlich! Ericbson citirt von seiner 
Hipp, S. 673 eine var. prothorads disco rufo und eine var. protho- 
race rufo, aniennis pedibusque tesiaceis; die angeblicbe var. thorace 
rufOy pedihuB nigris existirt aber nicht in Wirklicfakeit, sondern bat 
aach dunkelbraune Beine, sie ist also eine Erfindung des Hrn. 
Westboff. Die tjpiscbe Form der amasicola ist also nicht ^selten^, 
sondern existirt garnicbt. Mitbin ist aacb dieser Name zu 
streichen. 

Nan kommen wir endlicb za dem weit ^verbreiteten West- 
bofiTschen 

Typas (1 bei W., p. 65) thorace rufo, pedibus elytrisque testaeeis 
(p. 65), Hippocastani Heer, fur dessen Var. Dalla Torre den Namen 
rex (Konig oder Kapuziner) eingefubrt hat. Derselbe ist in der 
Munster'scben Gegend der Haupttypus, bei Berlin tritt er zugleicb 
niit nigripes auf, aber viel seltener als diese; schone Ex. hat 
Hr. Weise davon in diesem Jabre im Orunewald gesammelt, wo 
er massenweise anzutreffen gewesen sein soil. 

Bei Frankfurt a. M. ist nacb Ausweis der Metzler'scben Samm- 
lung nicbt der rex Dalla Torre, sondern eine Form der Hipp, mit 
dankelrotblicber Mitte des Discus des Halsschildes und dunklem 
Anus und Pygidiura. Dieselben machen einen eigenthumlicben 
Eindruck und zeicbnen sicb durch dunklere F&rbung, namentlicb 
des Hinterleibes, aus (fuscicollis m.); Stucke, bei denen der ganze 
Discus und meist aucb Anus und Pygidium roth sind, bilden die 
coronaia Muls. (rex Dalla Torre) , Stucke, bei denen die Mitte des 
Discus rotb ist, der Anus meist roth bleibt, die discoidalis Dalla 
Torre; Stucke, bei denen der Vorder- und Hinterrand allein scbarf 
schwarz gezeicbnet ist, sind selten; doch ist auf solche nicht cti^cot- 
daUs zu bezieben, wie Westhoff angiebt, denn diese nennt Dalla 
Torre, f>ulgo Turk; also sind sie gemein. 

In lUyrien sind Stucke mit ganz rothem Halsscbilde vor- 
herrscbend, bei uns pravalirt wobl eher die, Form mit rotblicber 
Mitte des Discus. 

Auf die geograpbiscbe Yerbreitnng der /fi/vpooa^toni-Rasse bier 
naber einzugehen, liegt nicbt im Sinne dieser Arbeit; jedenfalls ist 

Deutsche Bntomol. Zeitecbr. XXIX. Heft I. 5 



66 G. Kraatz: fiber die 

nigripes welter verbreitet als Hrn. W.'s Angaben vermuthen lassen. 
Dafs die meisteo Autoren and Catalogograpfaen behutsam darnber 
schweigen, was far Formen vod dem von ihnen bearbeiteten Oe- 
biete beimathen, ist wobl nicbt ricbtig; sie hStten daza am wenig- 
sten Grand, denn Ex. des Maikafers sind doch wabrlicb leicbt za 
beschaffen. Was warde es ihnen aber aach genatzt haben, da Hr. 
W. nicht einmal die bekanntesten Faunen, z. B. die von Seidlits ^) 
and Letzner, za Rathe zieht and einfach sagt, wie weit der Ver- 
breitungsbezirk von nigripes Com. nach Osten gebt, ist anbekannt 
Ueber denselben sagt z. B. Eawall, in seinen Beitragen zor Eennt* 
nifs der Eafer in den russischen Ostseeprovinzen Livland and Est- 
land, nachdem er vulgaris gemein genannt and albida Lap. als Art 
mit 2 Fandorten angefubrt hat, Hippocastani sei haafiger aaf Laab- 
baamen, besonders jungen Birken, die auf trockenem Boden steben. 
Sie waren besonders haufig in den Jahren 1804, 1814, 1818, 1826; 
1804 bingen sie an den jungen Birken in solcber Menge, dafs die 
Aeste von der Last gebogen waren. Es zeigten sich aach eioige 
mit schwarzen Fafsen. Mithin war die rothbeinige Form im 
Nord- Osten die bei Weitem vorherrschende. 

Bei Berlin ist nigripes nach meiner Erfahrang vorherrschend. 
Hr. Weise fand aber die rothbeinige Form in sehr schonen Ex. 
in diesem Jahre in Menge im Oranewald. Es wird daher aller- 
dings schwer sein, genaa zu bestimmen, welche Form an einem 
Orte die haafigere sei, da dies ganz aaf die Localit&t ankommt 
and gleichzeitig an einer Localitat die eine Form, an einer anderen 
die andere Rasse pravaliren wird. Wahrscheinlich wird im Grune- 
wald bei Berlin mehr die rothhalsige and bei Schonhaasen die 
schwarzhalsige vorherrschen. Hr. v. Hejden hat bereits aasfahrlich 
dargelegt^), dafs die Annahme von regelmSfsigen Flagjahren der 
Maikafer insofern eine falsche sei, als sie darch angttpstige Natar- 
ereignisse ITeliebig verandert werden konnen , aach von der localen 
Beschaffenheit abhangen. Es kann an einem Orte ein sehr starkes 
Flagjahr sein, and 1 — 2 Standen davon konnen die Maikfifer ganz 
fehlen, wie Hr. v. Harnier laat v. Hejden beobachtet hat. 

Wenn Hr. Westhoff in seinem Resume aaf S. 74 za der Fol- 
gerung kommt, M, vulgaris zeige in Deutschland viele gat charakte- 
risirte Formen, aber nar eine Form babe den Vorrang, so baben 



1) Fauna baltica, 

^) Verzeichnifs der Efifer von Nassaa and Frankfort 1877, 
S. 59--65. 



Varietdten der deUischen Maikdfer, 67 

wir gezeigt, dafs seine vielcn Formen nicbts weniger als gut cha- 
rakteriairt, soodern grofsentbeils kunstlich siod; dafs in der That 
Dor eine braanbeinige Form existirt, welcbe variirt und dafs dies 
an vielen Orten sebr evident nach den Geschlecbtern geschiebt, 
also nicbt nur beim $ eine dicbtere Bebaarung vorzukommen 
scbeint (wie W. p. 63 angiebt). Diese Bebaarung ist allerdings 
an vereobiedenen Orten verschieden, wie icb scbon 1864, p. 4, aus- 
einandergesetzt babe. In Ergfinzung meiner dortigen Angabe, dafs 
M, albida Redtb. z. B. in Illyrien nicbt vorkommt, scbreibt mir 
Hr. Steuerratb Fufs: ^von M, vulgnris ist mir nie ein weifsbebaartes 
Stiick vorgekommen, worauf der Name Muller blitte passen konnen^. 
Derselbe bat namentlicb bei Abrweiler und Cleve gesammelt. 

Die illyriscbeo, dalmatiner und griecbiscben Stucke der vulgaris 
variiren erbeblicb and bilden sicb in Oriecbenland zu der Rasse 
ftttinoia ant. 

Mel, Hippocasiani Fabr. dagegen bat eine scbwarzbeinige and 
else rotbbeinige Form, letztere mit ziemlich vielen Varietaten, 
aber bis jetzt mit keiner sudeuropaiscben Form. 

Wenn Hr. Westboff angiebt, lUel. Hipp, sei in zwei Rassen 
gespalten, fibnlicb wie candicans Burm., „fnr welcbe Metzler dieselbe 
Erscbeinang statuirt bat^, so ist zu bemerken, dafs Hr. Metzler 
etwas Falscbes constatirt hat und dais, falls er etwas Richtiges 
coDStatirt hfitte, die Formen mit verschieden gebildetem Hinterleibe 
darcbaas nicbt mit den beiden Rassen der Hipp, in Parallele zu 
stellen wfiren. Mel, candicans ist von mir vielmehr jetzt mit 
Sicberheit als eine Art festgestellt, deren Weibcben stets obne 
Afterspitze ist. Diese Eigenschaft theilt sie mit der dritten deut- 
scben Art pectoralis Germ, {albida Er.), welcbe uber Europa bis 
nach dem Caucasus bin verbreitet ist. 

Zum Scblufs gebe icb noch kurz die wenigen Daten, welcbe 
einige bekanntere Autoren uber das Vorkommen der Maikafer in 
ibren Gegenden geben, um das Bild von ihrer Verbreitung ein 
wenig za vervollstandigen ; der Haaptzweck meines Aufsatzes ist, 
im Gegensatz zu Westboff, fiber die Rassen and Varietaten ricbtig 
denken zu lebren. 

-Seidlitz (Fauna bait. 1875, p. 94) sagt, dafs M,vulg. in Garland und 
dem sudl. Livland im Mai und Anfang Juni gemein und oft schadlicb 
sei, nordlicber aber zu fehlen scheine; Hipp, sei ebenda 
selten, von bier an nordlicb sebr haufig; Mel. albida feble. * 

Nach Letzner (Verz. der Eafer Scblesiens 1871, p. 162) ist 
vulgaris F. {albida Redtb.) durch das ganze Gebiet auf Laub- und 

5» 



68 



G. Kraaii: iiber die 



Nadelbaumen haufig and ebenso Hipp, besonders auf Birken 
and Eichen. MeL albida Friv. £r. (pectoralis Germ., Aceris Er., 
Rhenana Bach) kommt selten unter vulgaris vor; es fanden sich 
aber in Letzner's Sammlung keine Ex. derselben vor, so dafs ihr 
Vorkommen in Schlesien nocb zu constatiren bleibt. 

Eellner^) nennt M, vulgaris haafig und fahrt eine $ var. nigra 
an, welcbe bei Ettischleben sehr selten ist; M. Hippocastani F. and 
var. nigripes Parr, (soil Porr. heifsen) nennt er nicbt selten. 

Rosenhauer ^) sagt von f>ulg,i „leider^ bei uns nicht selten^ 
and unter Hipp, „Laicharting scheint nar diese Art anter seiner 
Abfinderung mit rothbraanem Halsschild anzufuhren^. 

Campmann ^) fahrt Mel, vulgaris mit var. luguhris Mais, and 
var. ruficollis Mais., Hipp, mit var. nigripes Com. and aafserdem 
albida Dej. als Art auf. 

Hr. Westhoff giebt folgende Reihenfolge seiner Varietaten der 
MeL vulgaris and Hippocastani an: 



I. Melolontha vulgaris Fabr. 

sjn.: Melolontha Linn. 
extorris Er. 

2. var. scapularis Westh. 

3. var. lugubris Muls. 

4. var. melanopus Westh. 
6. var. * *) 

6. var. funesta Westh. 

7. var. ruficollis Mais, 
var. discicollis Mais. 

8. var. humeralis Westh. 

9. var. luctuosa Westh. 
10. var. obscuripes Westh. 

II. var. * 12. var. * 

var. pulcherrima Dal. Tor. 
var. albida Redt. 
sjn.: albida Mais. 
pulverea Mais. 



2. Melolontha Hippocastani 

Fabr. 

A. Race Hippocastani Heer. 

syn.: rex Dal. Tor. 
var. coronata Mais. 

syn.: discoidalis Dal. Tor. 
var. Metzleri Westh. 

syn.: pectoralis Westh. 
var. amasicola Westh. 
var. * 

B. Race nigripes Com. 
var. nigricollis Muls. 
var. tibialis Muls. 
var. pectoralis Meg. 
var. aethiops Westh. 

syn.: pectoralis Dal. Tor. 
var. festiva Westh. 



^) Verzeichnifs der Eafer Thuringens. 

^) Beitrage zur Insektenfauna Earopas. 

^) Catal. Col. Vallis Rhenanae alsatico. — Badensis, 1860. 47 S. 
Hagen unbekannt geblieben, wie es scheint. 

^) var. * bedeutet, dafe diese Form in typischer Entvirickelang 
iioch nicht bekannt ist. 



Varietaten der detUschen Maikdfer, 69 

Nach meioen Ausfuhrungen gebe ich folgende Uebersicht der 
besprocbeneD Arten: 

Afterspitze bei beiden Oescblechtern deutlicb ausgezogeu. 
Pjgidium des $ bisweilen stfirker verkarzt. 

1. Melolontha vulgaris Fabr. 

var. thor, nigro, ped, test,, elytr, testaceis .... vulgaris F. 

var. minor extorris Er. 

var. femoribus nigra- brunneis femoralis Kraatz. 

var. $ fortius albido • pubescens albida Redt. 

et pygidium breeius solito albida Mais. 

var. cap, et thor. atroviridibus pulcherrima Dalla T. 

var. thor. nigro, elytr. callis hum. nigris . . scapularis Westh. 
var. thor. nigrOy el. plus minus nigris .... lugubris Mais. 

var. tota nigricans nigra Kellner. 

var. thoracis disco rufo-brunneo, ped. et el, testae. discicoUis Mais. 

var. cap. et thor. rufiSy ped. dito ruficeps Kraatz. 

var. thorace rufo, ped, dito ruficollis Mais. 

var. major, thor, rufo, antennis longior, Graec. farinosa Kraatz. 
var. thor. rufo, ped. test., el. callis hum. nigr. humeralis Westh. 

Die Varietfiten melanopus Westb., luctuosa Westb., obscuripes 
Westb. existiren nicbt and masseo ganz fortfalleo. 

2. Melolontha Hippocastani Fabr. 

var. clypeOy nigro, thor, et ped. nigris, elytr. test. nigripes Com. 

(pectoralis Dalla T., non Meg., non Westh.) 
var. clyp. brunneo, thor. nigro, elytris nigricantibus , pedibus 

brunneis ? 

var. clyp. brunneo, thor^ nigro, tibiis brunn, . . nigricollis Muls. 

clyp. br., thor. nigro, ped. test, aut brunneis tibialis Muls. 

var. clyp. br., thor. nigro, disco viridi aut purp. f estiva Westh. 
var. thor. disco brunneo, ano nigro, pedibus rufis fuscicollis Kraatz. 
var. clyp. br., thor. disco, ano pedibusque rufis discoidalis Dalla T. 
var. clyp. br,, cap,, thor,, ano, pyg, pedibusque ruf, rex Dalla T. 
var. clyp, br., thor, disco pedibusque rufis , , . coronata Muls. 

var. capite, thora<;e pedibusque rufis ? 

var. clyp. br,, thor, et ped. rufis, elytr, nigricant. Metileri Westh. 

(pectoralis Westh. olim.) 



70 G, KraatA: Uber die 

3. Meiolontha peetoralis Germ. 

Afterspitze beim d^ deutlich ausgezogen, beim $ ganz stumpf: 

Meiolontha peetoralis Germ, (albida Er.) . . Germ. Eur. or., Caac. 

var. minor: Aceris Er Auatr. 

var. thor, rufo: rufithorax Kraatz Germ. Tare. 

var. fusco-pilosa: fusco - testacea Kraatz Graec. 

Afterspitze bei beiden Gescblecbtern fehlend: 

Antennis nigris, minor: 

Meiolontha hybrida Cbarp. . . Lusit. Hisp. (fusco- rufa, detrita). 
var. fuscata Blanch. . . . . Andalas. (dense albido-sericea). 
var. testacea: rvfo-testacea Kraatz Madrid (rufa, dense sericea). 

Antennis rufescentibus : 

Meiolontha papposa 111 Lasit. Andalas. 

Meiolontha praeambula Kol Caucas. 

Meiolontha peetoralis Germ, (albida Er., Aceris Er.), 

Ins. Deutscbl. Ill, p. 675. 

Wahrend Erichson seine Aceris nach osterreichiachen Stncken 
beschrieben hat, dehnt Burmeister (Handbuch IV. Bd. p. 415) das 
Vaterland dieser Art auf Ungarn bis nach Vorderasien aus. Ich 
babe bereits nachgewiesen ^), dafs Aceris Fald. , welche von 
Burmeister citirt wird, mit Bestimmtheit za Hippocastani zu ziehen 
ist, denn Faldermann giebt (p. 272) an: elytra fusca, sutura et 
margine pone humerum nigra, Indessen existirt die echte Aceris 
z. B. in der Krimm; auch hat de Marseul ein weibliches Stuck in 
neuerer Zeit als soror beschrieben ^). Es ist aber uber diesen 
Kafer noch nicht viel bekannt. Jedenfalls bleibt es auffallend, 
dafs der sonst so znverlassige Erichson dieselbe Art als Aceris 
und albida Cast, beschrieben hat. Dies ruhrt daher, dafs die 
wenigen dsterreichischen Stucke, die nberhaupt bekannt geworden 
sind, nur 9 — 9^ lin. erreichen, wShrend die rheinische Form 
10 — 12 lin. lang wird. Bei meinen $ der osterr. Form ist die 
Behaarung kaum von der der c7 verschieden, gerade so wie bei 
der vulgaris an einzelnen Localitaten. Bei der peetoralis Germ, 
dagegen ist der Unterschied der Behaarung bei c5^ und $ sebr 



1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 244. 
3) loc. cit. p. 244 u. 245. 



Variet&ten der deutschen Maikdfer, 71 

bedeutend; desbalb scbeint es mir angemesseD, Aceris Br. als var. 
minor von pectoralis aufzufa.hren. Bei pectoralis ist ein abniicber 
Unterscbied in der Bebaarang, wie bei vulgaris und var. albida 
Regel. Aber es giebt aucb bier Aosnabmen. 

Hr. Steuerratb Fafs war vor Jabren so gutig, mir ein ^ mit- 
zatbeilen, dessen Bebaarung aaf den Fid. so stark ist, wie das der $ 
im Allgemeinen, and ein $, dessen Bebaarang so scbwacb ist, wie 
das der (^ im Allgemeinen. Beide Stacke stammten von Abrweiler. 
Die Bebaarang des Halsscbildes bei beiden Oescblecbtern ist sebr 
verscbieden; aaf dem Halsscbilde beim (^ viel Ifinger and zottig, 
beim $ viel karzer. 

Die Ffiblerkeule ist im Allgemeinen beller gelb als bei 
M, vulgaris und bei grofsen Stucken verbgltnifsmafsig mcrklicb 
l&nger als bei kleinen, so dafs die Fablerkeale, in Vergleicb mit 
der von vulg, gebracbt, bei der kleineren albida Ifinger ist als bei 
grofeeren vulgaris, 

Stacke mit rothem Halsscbilde kommen in Deatscbland wobl 
nor selten vor, scbeinen dagegen bei Constantinopel weniger 
selten, da sicb anter den Ex. von Prommel einige mit rotbem 
Tborax befanden. Diese Stacke kdnnen den Namen rufithorax 
fSbren. 

Unter den Ex. von Hrn. Prommel befindet sicb aacb ein rotb- 
braanes mit sebr dankelbraunen Flageldecken, welcbes einen ab- 
weicbenden Eindrack macbt; da alle dergl. Formen mit der Zeit 
docb mit Namen belegt werden, scblage icb den Namen nigritulus 
far dasselbe vor. 

Bei abgeriebenen oder danner bebaarten Ex. wird das Hals- 
scbild sebr deatlicb scbwarz. 

Aacb die Constantinopolitaner Ex. der pectoralis zeigen niemals 
die von mir far candicans angegebene Bebaarang des Halsscbildes 
mit zwei gelben Flecken, so dafs diese far candicans cbarakte- 
ristisch bleibt. 

Einen sebr eigentbomlicben Eindruck macbt ein griecbiscbes 
Stack der pectoralis vom Fames, welches mir Hr. v. Eiesenwetter 
spater zam Oescbenk gemacbt bat; es ist ein $ and ganz braan- 
gelb bebaart, w&brend sonst die pect,-^ scbneeweifs bebaart sind; 
wabrscheinlicb zeigt der Efifer am angefubrten Orto dfters diese 
Farbang and bildet somit eine besondere Localform, fur welcbe 
icb den Namen y&t, fusco-testacea vorscblage. Mein Ex. ist ver- 
baltnifsm&fsig scbmal, und bat eine deutlicbe Hinterleibsspitze, die 
aber jedenfalls nur ausnabmsweise auftritt. 



72 G, KraaU: fiber die 

Hr. V. Heyden giebt an ^), dafs er praeambula Kol. von Persien 
besitze, wabrscbeinlich aber sind seine Stdcke gar nicbt diese Art 
(and stecken nur mit der Eirsch'scben Bestimmang in seiner Samm- 
lung), sondern meine Ubialis (D. E. Z. 1882, p. 245). 

Melolontha papposa 111. und hybrida Cbarp. 

Meine von Metzler angefocbtene Vermutbung, dafs M, hybrida 
Cbarp. ^moglicberweise als kieinere, straffer behaarte, nordliche 
Rasse von papposa mit kleinerer Fdblerkeule^ anzaseben sei, 
mocbte icb trotz der angegebenen Gegengrunde nocb nicbt ganz 
fallen lassen. Allerdings ist mein Ausdruck, nordiicbe Rasse, nicbt 
pracis, weil hybrida nacb Metzler in ganz Spanien vorkommt, aber 
dann ist einfacb zu sagen, papposa ist eine siidlicbe Rasse der 
hybrida. Dafs auf die verscbiedene Lange der Fiiblerglieder nicbt 
allzuviel za geben ist, lebrt das Beispiel von vulgaris^ deren 
griecbiscbe Rasse, farinosa, merklicb langere Fabler als vulgaris 
bat, welcbe Hrn. Metzler veranlafsten, die Form mit der syriscb- 
tdrkiscben albida Friv. (nicbt aatoram) za confundiren; aucb die 
caacasischen vulgaris baben langere Fabler als die deutscben. 

Mel, papp, ist von lUiger and neaerdings von Hrn. v. Maltzan 
in Mebrzabi in Fortagal gesammelt, Dr. Staudinger bat sie haafig 
aas Andalasien mitgebracbt. Die Gestalt des dritten Fublergliedes 
ist sebr veranderlicb and Eriebson legt aaf dessen verscbiedene 
Bildang uberbaupt zu viel Gewiebt (bei seiner extorris). Die 
andalasiscben Stucke baben meist keine scbwarz angelaafenen 
Rander, bei papp, soil dies ziemlicb constant der Fall sein. 
Hybrida wird meist kleiner genannt, was aucb in der That der 
Fall ist; dafs sie aber im mannlicben Gescblecbte ^viel flacher^ 
gebaut sei, finde icb bei meinem Materiale durcbaus nicbt bestatigt. 
Die Fublerkeule ist bei papposa meist heller braun, aber aach 
dunkler, allerdings bei hybr, deutlicb dunkler and in der That 
etwas kdrzer. Dies ist aber aucb fast das einzige constante 
Merkmal; die Gestalt des Penis bietet keine recbt darcbgreifenden 
Unterscbiede. 

Die kleine typiscbe hybrida^ von der icb vor langen Jahren 
ein Ex. aus der Cbarpentier^scben Sammlang eingetaascbt babe, 
kommt aacb bei Madrid vor; sie ist in der Farbung der andalasi- 
scben papposa ziemlicb abnlicb; aucb besitze icb aufser dem 
Cbarpentier'scben nocb ein abnlicbes Stuck aus Portugal. 



) Deutsche Ent. Zeitscbr. 1884. 



Variei&ien der deutschen Maihdfer, 73 

Nach meinem Materiale finden sich die von Metzler erwahnten 
^hellgelben^ Stacke der hybrida vorzugsweise bei Madrid und sind 
meist $. Scbon best&abte Stucke aus letzterer Oegend sind gateo 
andalasischen papp, ziemlicb ahnlicb, jedocb etwas beller im Tone, 
die Fiibler, wie gesagt, dunkler. Die belle Form ist so auffallend 
and cbarakteristiscb, dafs sie einen eigenen Namen verdient, iesittcea. 

Die Weibcben sind verbaltnifsm&fsig sebr breit, nacb binten 
merklicb verbreitert. Sie scbeinen nicbt sebr selten zu sein, wenig- 
stens besitze icb aogenblicklicb fanf und angefabr ebensoviel 
Mannchen. 

Sebr eigenthumlicb ist, dafs die Weibcben der papp. aofserst 
selten za sein scbeinen, denn Illiger (VI, p. 217) sagt, dafs ^aufser- 
ordentlicb wenig vorkommen^, Cbarpentier sagt, ^feminam non 
Yidi^ (Hor. ent. p. 211) und Dr. Staudinger, dessen reservirte 
Sammlang von Andalusiern icb kaufte, batte nur 2, allerdings 
vorzuglicb erbaltene Stacke. Diese baben nicbt die stark ver- 
breiterte Gestalt der hyhrida^ sondern sind verbfiltnifsmafsig scblank, 
nacb binten etwas verbreitert, wie Illiger angiebt. 

Die Hinterleibsspitze des c5^ ist bei papposa im Allgemeinen 
etwas deutlicber ais bei hybridan wo sie garnicbt vortritt, jedocb 
ist aacb dieses Merkmal nicbt constant; bei hybrida ist sie stets 
ganz abgestampft. 

Nach Dieck fliegt hybrida in der Mittagsbitze , papposa^ wie 
onsere Maikafer, Abends. Dies erkl&rt wobl zum Tbeil die Selten- 
belt der Weibcben, die Abends nocb scbwerer aufzufinden sein 
massen als am Tage. 

Bin positives Unterscbeidungsmerkmal aufser der Lange der 
schwarzen Fabler bat aber Metzler aacb nicbt angegeben. Es 
sind daber nocb weitere Nacbforscbangen anzustellen. 



An bang. In den Annales de France 1845, Bull. p. XXXVIII 
bericbtet Hr. Becker, dafs Hr. Prevost unter etwa 15000 zum Thier- 
futtern gesammelten Mel. vulgaris einen c7 nsit scbwarzeq (statt 
braunen) Fid., Selten, Beine und Mitte des Pygidium rotbbraun 
gefunden babe, ferner ein $, bei dem aucb der Thorax, das Scutellum, 
das letztc Segment und die Spitze des vorletzten rotblicb sind. Bei 
ans kommt diese Farbung viel baufiger vor, und icb erwahne das 
Gesagte nur, weil dauach M. vulgaris in Frankreich weniger ver- 
anderlich zu sein scbeint, als bei uns. 



[Deutsche Entomologiscbe Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft I.] 

Ueber die Gattung Clithria Burm. 

von 
Dr. G, Kraatn. 

(Hierzn Tafel I, Fig. 1—3.) 



Ich babe im Jabrg. 1880, p. 196 dieser Zeitscbrift die neu- 
bollandiscbe Gattung Clithria naber cbarakterisirt, welcbe dnrch 
die karzen, eigentbumlicb geformten, gekrummten Hinterscbienen 
sebr ausgezeicbnet ist; seitdem babe icb sowobl die von Burmeister 
bescbriebene Art, als eine sebr auffallende VarietSt derselben, nnd 
eine verwandte, mutbmafslich unbescbriebene kleinere Art in beiden 
Oescblecbtern erbalten, welcbe dadurcb sebr ausgezeicbnet ist, dafs 
sie nicbt zwei-, sondern dreiz&bnige Vorderscbienen besitzt. 
Burmeister's Diagnose seiner eucnemii lautet erweitert: 

Clithria eucnemis: Nigra, testaceo-variegata, undique fuho 
hirtOf pedibus rubris, bidentatis; pronoto bitittato, lateribui ante 
medium nigro- punctata, elytris $exie$ maculatis, maeulis parvis, 
apicem haud attingentibus, — Long. 7 lin. 

Aucb in der Bescbreibung von Burmeister ist der schwarse 
Fleck jederseits neben dem Scbildcben nicbt erwabnt. Die Mittel- 
scbienen sind innen vor der Mitte leicbt erweitert, die Hinter- 
scbienen sind nicbt nur merkwiirdig gekrummt, wie Burmeister 
angiebt, sondern aucb von eigentbumlicber, plattgedriickter Gestalt, 
verbaltnifsm&fsig sebr breit, innen an der Basis zabnartig erweitert; 
die Tarsen sind fast doppelt so lang, die 4 ersten Olieder an den 
vorderen jederseits mit langen Haaren besetzt, das Endglied innen 
leicbt erweitert; an den Hinterbeinen ist das Endglied stark er- 
weitert, die Erweiterung mit Borsten besetzt. 
Das Weibcben ist mir nocb unbekannt. 

Clithria eucnemis, var. nigricollis mihi: Nigra, elytris 
testaceo-eariegatis, undique fuho hirta, capite nigro, rubromarginato, 
thorace toto nigro, elytris sexies maculatis, macula magna ad 
scutellum nigra, humerali ad mediam exterior em usque produeta, 
apicalibus extus ad apicem usque productis, pygidio medio testaceo, 
abdomine et processu mesostemali nigris, — Long, vix 7 lin. 

Durcb die angegebenen Farbenunterscbiede von der eucnemis 
recbt sebr abweicbend, im Uebrigen in alien wesentlichen Merk- 
maien mit ibr ubereinstimmend. 



G, Kraati: Uher die Gattung Chikria Burm, 75 

Oleichzeitig mit der var. nigricollis babe icb das muthmafsliche 
Weib der eucnemis erbalten; da dasselbe indessen io mebreren 
Punkten erbeblicb abweicbt and mebrfacb den Bindrack einer 
gaoz aiidereii Art macbt, so ziebe icb vor, es zu benennen: 

Clithria hicostata mihi {eucnemis-^?^: Nigra, teitaeeo- 
9ariegata, undigue fulpo hirt^, pedibus rubris, pronoto opaco, dense 
rugulose punctata , apice lateribusque brunneo - marginaiis , basi 
maculis 2 obhngis supra scutellum noiato, seuUllo nigra, media 
brunneo^ biseriatim punctata , elytris brunnea'testaceis, ad scutellum 
et suturam brunnea-nigris, casta darsaU laevigata, pane medium 
fusea-maculata, ceterum erebre rugaso - punetatis , rugis transversis, 
segmetUis abdaminis media testaceis, pastice media nigra -maculatis, 
lateribus testacea^maculatis pracessu mesastemali testacea, tibiis 
iarsisque simplicibus, — Long. 6 lin. (Taf. 1, Fig. 3.) 

Karzer, breiter ond gedrangener als CI. eucnemis, dorcb die 
ganz einfacben Scbienen and Tarsen erbeblicb von derselben ab- 
weicbend, aber wabrscbeinlich das Weibcben derselben, der Eorper 
ebenfalls uberall lang gelb bebaart. Der Eopf ist gelb, die Stirn 
and ein Fleck vor dem Vorderrande scbw£rzlicb. Das Halsscbild 
ist &hnlicb gebildet, &bnlicb gezeicbnet wie bei eucnemis, die beiden 
scbwarzen Flecke jedocb vorn verschmolzen , so dafs binten nar 
ein IfingUcbes gelbes Fleckcben vor dem Scatellum gelbbraun bleibt; 
Vorder- and Seitenrand gelbbraan, letzterer vor der Mitte mit 
einem scbwarzen Fleckcben. Die Oberseite fiafserst dicbt, 
ranzlig panktirt, ohne Glanz, nar vor dem Scbildchen glatt. 
Letzteres ist an der Basis deotlicb panktirt, in der Mitte mit gelber 
Ldnie, jederseits derselben panktirt. Die Flugeldecken sind rotb- 
braan, jede mit einer glatten, erbabenen Dorsalschwiele , welcbe 
indessen die Spitze nicht erreicht, neben dem Scbildcben and an 
der Nabt scbwfirzlicb, aufserbalb der Scbwiele qaerranzlig panktirt; 
ein Fleckcben aaf der Scbwiele binter der Mitte dankelbraan, im 
Uebrigen gelbbraan. Der Hinterleib ist gelblich, ein breiter Fleck 
in der Mitte and die Basis scbw&rzlicb. Die Beine sind einfacb, 
die Yorderscbienen zweiz&hnig, die Vorder- and Mittelfufse merklich 
langer als die Scbienen, die Hinterfafse kurzer als die Hinter- 
scbienen. 

Clithria Albersi mihi: Nigra, testacea-variegata, fuha hirta, 
pedibus rubris, bidentatis (in femina fartius); pranata nigra, 
lateribus testaceis, ante medium nigra -maculatis, supra scutellum 
testaceo-rbimaculato ((^) out macula transfer sah notaia ($), elytris 
testaceis, maculis nigris ad scutellum majaribus humerali et media 



76 G, Kraat%: iiber die GaUung ClUhria Burm, 

minoribus, apicalibus conjunctis latis, pygidio brunneo, utrinque 
testaceo. — Long. 5 lin. 

Mas: Tibiis omnibus tarsii brevioribus, posHeis diUUaiis, 
incurvatis et basi dentatisy abdomine longitudinaliter distinciius 
impresso. (Taf. 1, Fig. 1.) 

Fem.: Tibiis posticis tarsis subaequalibuB, simplicibus. (Taf. 1, 
Fig. 2.) 

Von der eucnemis darch geringere Grofse, dreizahnige 
Vorderschienen , den starkeren Langseindrack aaf dem Hinterleibe 
des (^ leicht za anterscbeiden , in be id en Oeschlechtern der 
typiscben eucnemis ziemlicb fibnlicb gefarbt, der Mittelfleck aaf 
den Fid. jedocb kleiner, der Fleck vor der Spitze viel grSfser, 
mit der Nabt zasammenbSngend, nar die ftufserste Spitze frei 
lasseud. Der ESfer ist, wie eucnemis^ auf Kopf and Halsscbild 
mit abstebenden, ziemlicb langen Haaren ziemlicb dicbt besetzt, 
welcbe aaf den Fid. einzelner steben. Der scbwarze Fleck aaf 
dem Halsscbilde ist vorn ungetbeilt, der Vorderrand scbmal, gelb, 
der Seitenrand breiter, vor der Mitte ein scbwarzer Pankt; beim (^ 
steben vor dem Scatellum zwei gelbe Punkte, beim $ ein gelber 
Qaerfleck. Die Zeicbnang der Fid. ist bei dem mir vorliegenden 
Parcben ziemlicb dieselbe, nar berrscht beim (^ das Scbwarz mehr 
vor; der Fleck binter der Mitte^rbangt mit der Nabt zasammen, 
lafst aber die Spitze frei; der Fleck in der Mitte der Fid. ist 
runzlig; der ScbulterBeck ist nacb binten etwas aasgezogen. Die 
Oberflacbe ist glatt, der Raum, der bei eucnemis-^? za einer 
Rackenbeale erbaben ist, kaum stfirker erbaben als der abrige 
Tbeil, beim (^ mit einer undeatlicben Reibe von Pankten besetzt, 
beim $ mit einer sebr deatlicben; ebenso ist die Aafsenseite beim (J 
dicbter and weniger stark panktirt als beim $. Das gelbe Scatellam 
bat einen scbmalen scbwarzen Rand beim $, einen breiten beim c?« 
Das Pjgidiam ist bei beiden Gescblecbtern in der Mitte eingedrackt, 
beim $ ziemlicb dicbt im Eindruck qnergeranzelt, die Farbe ist 
neben dem Bindrack beller gelb, im Uebrigen br&unlich. Der 
Prosternalfortsatz ist gelb. Die Hinterleibssegmente sind jederseits 
neben der Mitte gelb, 1 — 4 an den Seiten gelb gefleckt, fanf fast 
doppelt so lang als das vorbergebende, an den Seiten einfarbig; 
die Mitte des Hinterleibs ist glatt, die Seiten sind qnergeranzelt, 
beim $ aach das ganze funfte Segment. Die Beine sind ganz 
fibnlicb wie bei eucnemis. 

Obne Zweifel wird die F&rbang aacb bei dieser Art variireo; 
denn scbon bei dem Stacke der Albers'scben Sammlaog, nach der 



G, Kraata: uber einige neue Glycyphana-Arten. 77 

BeschreiboDg oboe Zweifel ein Weibcben, ist der schwarze Mittel- 
fleck des HaUscbildes vorn in der Mitte getbeilt. 

£in Pfirchen aas dem oordlicben Neabolland in meiner, ein ^ 
in der Sammlung des Herrn Senator Albers in Hannover. Icb babe 
die Art zu Bbren dieses Herrn benannt, welcber sicb um das 
Stadiam der Lacaniden wohl verdient gemacht hat. 



Ueber einige neue Glycyphana- Arten 



von 
Dr. G. Kraat%, 



Glycyphana ere tat a Wall, wird vom Aator (London Trans. 
Ent. Soc. 1868 p. 577, pi. XIV, %4) als eine 5 lin. lange, dunkel- 
grnne Art bescbrieben, welche sicb von der grofseren, 6 lin. langen 
aromatiea dorch dnnkles, einfarbiges Halsscbild und namentlicb 
aach dadorch anterscheidet, dafs vor dem Fleck vor der Mitte der 
Fid. noch ein zweiter, karzerer stebt. Ein mit der Bescbreibang 
ubereinstimmendes Ex., welches von Mohnike aaf Celebes gesammelt 
warde, erbielt icb vom Bonner Museum. 

Ein Ex« der aromatiea Wall. (loc. cit. pi. XIV, fig. 5) von 
Amboina, welches wohl jedenfalls noch zu dieser Art zu ziehen ist, 
ist viel dnnkler als Wallace angiebt, zeigt aber noch deutlich die 
rothe Mittellinie auf dem Halsschilde und das rothliche Schildchen. 

Noch mehr als dieses weicht ein Stuck von Ternate (Laglaize) 
ab, dessen Grundfarbe ein tiefes Schwarz ist, so dafs keine Spur 
von der rothen Mittellinie auf dem Halsschilde und dem Schildchen 
za seheu ist Auf dem Pygidium stehen in der Mitte an der 
Basis zwei gelbe Flecke. Ich nenne diese ausgezeichnete Varietfit 
contristata. 

Ein eigenthumliches Mittelding zwischen cretata und aromatiea 
ist eine Art von Neu-Britannien, welche mit der Grofse der cretata 
die Zeichnung der aromatiea im verstarkten Mafse verbindet und 
ein weilsbeschupptes Pygidium besitzt, bei dem nur die Mittellinie 
schwars bleibt, welche jederseits vor der Mitte etwas schmaler 
erscheint Ich nenne diese interessante Art: 



78 6. Kraatu: fiber einige 

Glycyphana rufop id a mi hi: Viridii, subtus lalerihus albidis, 
thoroQe bipunctato, linea media lateribusgue rufiiy margine lateraH 
apicem versus angusHus albidOy scutello rufo, elytris viridibus, plaga 
indeterminata media rufa, maculis 7 albis, later ali anterior e parva, 
later alt media transversa , anteapicali minuta, apicali transversa, 
pygidio albo, linea transversaU media nigra, pedibus nigris, femo- 
ribus anticis fulvo-dliatis, — Long. 9^ mill. 

Der aromatica abolich gefarbt, aber viel kleiner, darch den 
rothen Hinter- und Seitenrand des Halsschildes, den rothen Wiscb 
auf der Mitte der Flugeldecken, das weifse Pygidium, die, mit Aus- 
nabme der Mitte, weifse Brust and den breiten weifsen Seitenrand 
des Hinterleibes von ibr scbarf unterscbieden , oben ahnlich ge- 
zeichnet, aber der ganze Seitenrand des Halsscbildes (nach binten 
scbmaler) weifslicb, an der Spitze der Flugeldecken nicht ein rond- 
licbes Fleckcben, sondern eine kleine Qaerbinde weifslich. Der 
Eopf ist dicbt punktirt, in der Mitte erbaben, vorn aasgerandet. 
Das Halsscbild ist ganz wie bei aromatica gebaut, die Mittellinie, 
der Hinter- und Seitenrand rotb, letzterer weifs ges&umt, vorn 
breiter. Scutelium rdtblicb. Flugeldecken abnlicb wie bei aromatica 
gezeicbnete, der vordere von den drei weifsen Rnckenflecken am 
kraftigsten, der mittlere pnnktformig (nicbt linienf5rmig wie bei 
arom,), der bintere Abnlicb; von den 3 Seitenflecken steht der 
vordere scbrag nnter dem vorderen . Ruckenflecke ; der siebente 
Spitzenfleck ist in die Qaere gezogen. Das Pygidiam ist rings 
berum weifs bescbnppt, der scbwarze Querfleck in der Mitte and 
an den Seiten etwas erweitert. Der Hinterleib ist weitlSiiiQg, an 
den Seiten krSftig punktirt, binten fast glatt, braanlich, die Seiten 
breit weifslich bescbuppt, ein Fleckcben in der Mitte jedes Seiten- 
theils glatt, die beiden letzten Segmente fast ganz glatt. Die ganase 
Brust, mit Ausnahme der Mitte, ist weifs bescbuppt. Die Beine 
sind glSnzend braun, fein punktirt, die VorderschieDen dentlich 
zweizabnig, von der Mitte ab verengt. 

Von Neu-Britannien (vom Museum Goddefroy eingesendet). 

Glycyphana bisignata mihi: Atra, supra opaca,. pronoU 
limbo marginali pygidiique macula triangulari utrinque aangumeis, 
elytris gutta transversa marginali aurea, — Long. 18 mill. 

Der torquata F.-Burm. von Java nahe verwandt ond von ibr 
dadurch leicbt zu unterscheiden, dafs nnr der Seitaqrand des Haki- 
scbildes und ein scbmaler Fleck jederseits an der Basis dee 
Pygidiums, welcber die Spitze nicbt erreicht, blot roth \%t» Der 



neue Gtycyphana- Arten, 79 

goldgelbe Fleck in der Mitte neben dem Aafsenrande der Fid. ist 
qoer, kleiner als bei torquata, Der ganze Kafer ist schmaler, das 
Eopfsehild vorn weniger stark ausgebachtet. Das Halsschild and 
die Fid. sind kraftig, dichter als bei torquata punktirt. Der Unter- 
leib ist einfarbig schwarz, dichter als bei torquata panktirt. 
Von der Insel Nias. 

In wieweit die angegebenen Merkmale bei einer grofseren 
Attzabl von Ex. von Merkmalen stichhaltig sind, kann icb nicht 
beurtbeilen. Hr. van Lansberge, dem icb die Art zar Ansicht 
mittheilte, hielt sie aacb fur neu. 

Es existiren von der torquata zwei, auch local ziemlich scbarf 
gescbiedene Formen, weiche aach von Mobnike erwahnt werden, 
von denen die eine dankler ist, d. h. weniger grofise gelbe Flecke 
hat, and im sndlicben Sumatra vorkommt, die andere auf Java. 
Letztere ist anzweifeihaft von Qory and Fercberon als binotata 
beschrieben. Far eifstere mochte icb den Namen lateralis vor- 
Bchlagen, da bei ihr in der Regei aach nur die Seiten des Hals- 
schildes blatroth sind. 

Ex., bei denen der gelbe Fleck ganz oder fast ganz ge- 
schwanden ist, kommen nur seiten vor and verdienen einen Namen, 
damit sie mehr als bisher beachtet werden; ich nenne sie var. 
subsignata. Fur Stucke der Javaform mit 4 (anstatt 2) goldenen 
Flecken fahre ich den bereits von Buquet aufgestellten Namen 
4' guttata ein. 

Yon derselben unterscheidet sich albomaculata Mohn. durch die 
schneeweifsen Flecke des Pygidiums; ich besitze ein von Mobnike 
stammendes Ex. derselben. 

Glycyphana bimaeulata tnihi: Atra, supra opaca, pronoti 
limbo lato laterali apicalique elytrorumque macula later ali media 
majuscula sanguineis, pygidio unicolore nigro, — Long. 15 — 16 mill. 

Der torquata nahe verwandt, ganz ahnlich gebaut, jedoch kaum 
bemerkbar panktirt, der Seiten- and Hinterrand (aber nicht der 
Vorderrand) des Halsschi Ides blatroth; von derselben Farbe ist 
ein grofser Fleck, der etwas linger als breit ist und bis an die 
fSnfte (fiufserste) der vertieften Linien aaf den Fid. reicht; das 
Pygidium ist einfarbig schwarz, ebenso die Unterseite bei 
meinen Bx. 

Die Vertheilang der rothen FSrbung auf dem Thorax ist eine 
andere als bei torquata^ indem bei dieser die rothe Farbang sich 
aach auf den Vorderrand erstreckt, was bei meinen Ex. nicht der 



80 G, Kraatz: iiber einige neue Glycyphana- Arien, 

Fall ist. Da8 einfarbige Pygidium ist ein anderer vortrefflicher 
Unterscbied; ebenso der grofsere blutrotbe Fleck. Die scbwarze 
Far bang springt aaf dem HaUschilde vorn etwas in die blatrothe 
ein, so dafs der Fleck an der Spitze ausgescbnitten erscbeint. 

Ein Paar von den Andamanen stammende Ex. erbielt ich von 
Hrn. Orafen Mniszecb. Die Art ist auch nach Ansicbt Sr. Excellenz 
des Hrn. van Lansberge, dem icb dieselbe vorlegte, nen. 

Glycyphana rufoeittata Wall., var. melanaria: Omnium 
nigra, coleopteris rufo-vittatis, vittis posiice convergentibus, — 
Long. 11 mill. — Insula Nias. 

Gu^rin beschreibt das Halsschild der rufo-vittata als mit breitem 
rotbem Seitenrande verseben, die Fid. jede mit einer breiten rothen 
Mittelbinde, die vor der Spitze abgekarzt ist. Nach Wallace 
Transact. London, Ent. Soc. 1868, p. 573) kann der Tborax aach 
nngefleckt sein, die Binden der Fid. undeatlich vverden. Ein von 
Borneo stammendes Ex., welcbes Hr. van Laasberge geneigt war, 
fur eine neue Art zu balten, ist einfarbig tief schwarz (wUhrend 
rufO'f>%ttata oben grun ist), die rotbe Binde vollkommen gleicb breit, 
sehr scharf gezeicbnet; aufser den weifsen Flecken am Aafsenrande 
befindet sich ein kleiner weifser Fleck vor der Aufsenecke der Fid. 
Trotz der abweichenden FSrbung mochte ich diese Form nicht far 
specifisch verscbieden von rufo-vittata Wallace balten. Dieser giebt 
seiner Art 14 mill. L&nge; Guerin giebt nur 9 mill, als Grofse seiner 
Art an, welcbe ich fur eine verwandte, kleinere Art balten mdchte, 
deren Diagnose etwa laatet: 

Glycyphana rufo-vittata Guerin: ViridiSy nitidula (an 
semper?), thorace concolore minus crebre punctato, coleopteris 
rufo ' bivittatis , punctis suturali ante medium et 2 lateralibus 
pone medium albis, abdomine toto crebre punctato , pec tore et 
parapleuris dense albosquamosis. — Long. 9 mill. — 
Malacca. 

Diese Art ist darch ihre geringe Grofse und den ^point blano 
entre la sutare et la ligne rouge, vers le miliea de la longueur 
de r^lytre^ leicht kenntlicb. Das Halsschild meines Ex. ist an den 
Seiten nicht roth; die Bezeichnung assez luisant triift auf die Fid. 
gut zu; sollte ich, wie ich glaube, die ricbtige rufo-vittata vor mir 
haben, so ware der Name der rufo-vittata Wall, in vittaia sa 
findern. 



[Deatsche Entomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Die Cetoniden der Aru-Inseln, 
nach dem von Herrn C. Ribbe 1884 gesammelten Maieriale 

beschrieben von 
Dr. G. Kraat%, 

(Hierzu Tafel I, Fig. 4 — 6.) 



Herr H. Ribbe hat mir die von seinem Sobne, Hro. C. Ribbe, 
auf den Aru-Inseln gesammelten Cetoniden zur Bearbeitung fiber- 
geben. Obwohl Hr. Thomson mehrere Arten bereits in seinen 
Archives Entomologiques in dem Aufsatze: Wallace, Voyage dans 
I'Asie Orientate, Fragments entomologiques renfermant la description 
de coleopt^res nonveaux ou rares beschrieben hat, so bedurften 
seine fragmentarischen Beschreibungen in der That der Erganznng, 
da man die Thiere, selbst wenn sie von derselben Localitat stammen 
and obwohl sie abgebildet sind, oft kaum erkennen kann; gerade 
die wichtigsten Merkmale sind von ihm meist unberucksichtigt ge- 
blieben. 

Zwei, leider nur in je 1 Ex. gesammelten Arten sind Repr&- 
sentanten neaer Genera und leider nicht in meinen Besitz uber- 
gegangen; ich habe sie daher auf Taf. I nebst einigen anderen 
Arten abbilden lassen, urn sie moglichst kenntlich zu machen. 

1. lichiopsopha Wallaeei Thomson Arch. Ent. I, p. 426, 
pi. 16, fig. 1. 

Bine sehr ansehnliche, darch ihre hellgrune Ffirbung sehr aas- 
gezeichnete Art, mit zweizahnigen mfinnlichen and dreizahnigen 
weiblichen Vorderschienen , welche von ansehnlicher Orofse und 
an den Seiten des Halsschildes kaum punktirt ist. Nach Mohnike 
(Uebersicht der Cetoniden der Sunda-Inseln and Molakken p. 35) 
kommt sie auch auf Ternate, Tidor und Oilolo vor, jedoch sind 
diese Angaben fraglich, da Dr. Staudinger von Batchian nur die 
oUf>acea erhalten hat und Stncke derselben Art von Mohnike 
Wallaeei bezettelt sind. In der That giebt die Abbildung bei 
Thomson die Farbung viel zu dunkel wieder, so dafs Mohnike 
ohne die Ansicht von Ex. von der Insel Aru leicht dunkler ge- 
farbte Ex. von anderen Inseln daraof deuten konnte. 

Deutsche Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 6 



82 G. Kraatz: uber die 

2. Ischiopsopha concinna Wallace London Transact. 1868, 
p. 542, pi. XII, fig. 1. 

Minor y nitideviridis, elytris punctata- sub striatis^ antennis, pedibus, 
clypei apice et abdomine segmentis duobus ultimis purpureo-cupreis, 
— Lodg. 22 mill. 

Eine der kleineren Arten, welcbe die Mitte b&lt zwischen den 
nach hinten verengerten and den gleichbreiten Arten, denen sie in 
der Bildung des Pygidiums ziemlich gleichkommt, d. b. dasselbe ist 
nicbt koniscb, ziemlicb flacb, beim S- nnten sanft eingedrnckt. 

Lorn, pulchripes Tboms. ist glanzendef and bat deutlicber 
punktirte Flugeldecken, ancb ist die Spitze des Clypeus nicbt purpur- 
farben, dennocb ist die Verwandtscbaft beider Arten grofs. 

3. Lomaptera validipes Tboms. Arcbiv. Entomol. I, p. 427, 
pi. 16, fig. 2. 

Tbomson bat diese Art zaerst bescbrieben, sebr fiucbtig and 
kaum kenntlicb, denn sie ist nur selten d'on vert fonce, avec des 
reflets pourpres sur la poitrine; in der Regel ist sie kupfrig- 
bronzefarben, sebr selten blaolicb sebwarz oder grunlicb braunblaa. 
Der Name validipes pafst eigentlicb nur auf das $, welcbes Tbomson 
unzweifelbaft bescbrieben bat, denn die Hintertarsen des c7 sind 
viel scblanker als die des $. Die Vorderscbienen des ^ sind 
einfacb, d. b. an der Spitze in einen Zabn ausgezogen, die des $ 
zweizabnig, d. b. mit nocb einem Zabn vor dem Endzahn. Der 
Eopf ist in der Regel ganz dunkel, kaam an der Spitze braanlicb; 
bisweilen kommen aber Stucke vor, bei denen der Tbeii vor den 
Augen, mit Ausnabme eines viereckigen, grunlicben Fleckes in der 
Mitte, gelb ist. Der Tborax ist meist etwas beller gefSrbt als die 
Flageldecken , weniger deatlicb iridescirend wie diede, sebr glfin- 
zend; bei friscben Stacken ist er in der Mitte braan; diese Fat'bane 
kann bis zur Spitze des Halsschildes geben, bald nur den Mittel- 
lappen einnebmen. 

Die Fiugeld. sind neben dem sebr deatlicben Endzabn an der 
Innenecke sebr deatlicb aasgescbweift and zwar ist dies msk 
Hauptmerkqial der Art, welcbe von der folgenden scbwer sa unter- 
scbeiden ist. Die Hinterleibsspitze ist bei beiden Ge8<^blecbt0rD 
flacb gedruckt, unten beim (^ scbwacb der Quere nacb vertieft, b^m $ 
mit einer rundlicben Grabe, an deren Basis in der Mitte ein 
scbwacbes Kieicben bemerkbar ist. 

So sind sammtlicbe Stucke, welcbe- mir von den Aru-Inseli 
vorgelegen baben (etwa 30), gefarbt, kein einziges ist an derSpiUe 
braunlicb. An anderen Orten aber (Gestro fubrt als Fundorta 



Cetoniden der Aru- Inseln. 83 

seiner XatUhopus Salwskttj^ Soroog, Andai und Hatam ao) kommt 
eine gaoz anders gefi&rbte Form vor. Dieselbe zeigt oamlich genaa 
die intensiv grdne Farbang der Lorn, distincta Lansb. (Ckimpte 
Rendu de la Soc. Ent. de Belgiqoe, Seance de 7 Aoat 1880. Sep. 
p. 8), aber mit braoniicher Hinterieibsspitze. Das Weibchen dieser 
Form hat dieselbe Qeschlechteaoszeichnang wie foaUdipes; der 
Thorax ist hier noch einfarbig grun. Diese Form hat Oestro in 
seiner Enamerazione dei Getonidi raccolti nell' Archip. Malese e 
nella Papaasia dai Sign. Doria, Beccari et L. M. d'Albertis in 
Ann. del Mas. civ. di St. Nat. di Genova 1874, Sep. p. 19 falscblicb 
als Xantkopus Boisd. anfgefahrt und Hr. von Lansberge hat jeden- 
falls mit Recht nicht diese Art, sondern eine ahnliche mit gelber 
Prosternalspitze, welcbe ich von Neu-Guinea besitze, auf Xantkopus 
Lac. bezogen. Er hat aber die Zusammengehorigkeit der Xantkopus 
Gestro und (fer ealidipes Thorns, nicht erkannt, und dieselbe nicbt 
auf validipes bezogen. 

Gestro hat mit Recht Lomaptera validipes Thomson mit 
seiner Xantkopus mit grunem Halsschilde vereinigt^), hat diese 
Form aber mit Unrecht auf Xantkopus bezogen, welche Hr. v. Lans- 
berge richtig deutet. Der Hanptunterschied, weichen Hr. v. Lans- 
berge angiebt, besteht in der Farbung; dafs diese aber auch bei 
validipes grunlich sein kann, habe ich bereits bemerkt. Bei der 
distincta Lansb. ist nicht nur der Thorax grun, sondern auch dessen 
Seiteo sind gelb, und zwar in zunehmender Breite nach vorn. Die 
Uebereinstimmung im Bau aller Theile, namentlich auch der wich- 
tigen Geschlechtsauszeichnungen ist grofs, aber die Beine der 
distincta sind ganz gelb. 

Gestro hat die Grube auf der Unterseite des Pjgidiums des $, 
welche bei alien 3 Formen ubereinstimmt, durchaus genau a. a. O. 
auf S. 22 abgebildet Die grune Form mit einfarbigem Thorax 
und br&unlicher Hinterleibsspitze, welche von Gestro falschlich als 
Xantkopus Boisd. versendet wird und recht charakteristisch ist, ist 
somit noch unbenannt; sie moge Lansbergei zu Ehren des Hrn. 
V. Lansberge heifsen, welchem wir die Kenntnifs so vieler Loma- 
ptera- Arten verdanken. 

^) Auch Wallace bezieht die Lansbergei mihi {xantkopus Gestro) 
auf validipes^ denn er sagt (Trans. London 1868, p. 542) unter 
derselben: The male has (sometimes?) the front of the cly pens and 
the extremity of the abdomen rufous. Wahrscheinlicb stammen 
seine so gefatbten Stuoke aus Neu-Guinea, welches er auch als 
Vaterland der validipes angiebt. 



84 G, KraatA: uber die 

Bin charakteristiscbes Merkmal der validipes Thorns., welches 
in deren Abbildang angegeben , in der Beschreibung aber weder 
von Thomson noch von Lansberge bervorgehoben ist, besteht in 
dem fein gezahnelten Seitenraude der Fid., welcher gleich deatlich 
bei validipesy Lanshergei und distincta Lansb. ist. Wenn Hr. v. Lans- 
berge angiebt, er habe eine grofse Anzahl der drei Arten ver- 
glicben, von denen die eine die achte Xanthopus Boisd. ist, so 
beweist dies nur, dafs die Ausfarbung der Ex. an bestimmten Orten 
eine sehr ubereinstimmende sein kann; man mafs sich aber darch 
dieselbe bei der Uebereinstimmong der wesentlichen Merk- 
mal e ^) nicht irre fahren lassen. 

Hiernach ist die Sjnonymie der validipes folgende: 

validipes Tboms. 
var. Lansbergei mihi 
Xanthopus Gestro 
validipes Wall, in parte 
distincta Lansb. 

4. Lomaptera adelphaThoms. Archiv. Entomoi. I, p. 428, 
pi. 16, fig. 3. 

Sehr nngenugend a. a. O. von Thomson beschrieben, indessen 
aus der Beschreibung su deuten, weii er richtig angiebt: ^Elytres 
noh echancrees a I'extremite^, was in der That der Fall ist; im 
Uebrigen ist die Art der validipes so tauscbend &bnlich, dafs man 
kaam daran den ken wurde beide zn trennen, wenn nicbt das Weib- 
chen ein ganz anders gebildetes Pjgidiam h&tte ^). W&hrend das 



^) Za diesen gehoren in erster Reibe aach die fiafserlich er- 
kennbaren Oeschlechtsunterschiede, welcbe Hr. v. Lansberge weniger 
beachtet za baben scbeint, denn er unterscheidet in seiner Deber- 
sichtstabelle der betreffenden Arten (a. a. O. aaf S. 10) die Xantho- 
pyga Oestro durch ein pygidium carene longitudinalement , sailiie 
droite von der Xanthopus Boisd. mit pygidium non car^n6, sailHe 
nn peu recourbee; dies ist aber der Geschlecbtsanterschied meiner 
Xanthopyga nnd da beide in der Gestalt des gel ben Prosternal- 
fortsatzes ubereinstimmen, so scheint es mir wenig zweifeihaft, dafs 
die angefiihrten Arten c5^ und $ derselben Art sind, denn die Spitse 
der Fid. scheint bei beiden in der That wenig verschieden. 

^) Thomson giebt im Uebrigen wenig zutreffende Unterschiede 
an; der Backel am Ende der Fid. ist in der That stfirker, aber 
bei den c7 fallt dieser Unterschied nur wenig in die Augen; ein 
sehr guter Unterschied besteht in dem glatten Seitenrande der Fid., 
im Gegensatz za dem gezeichneten Rande der validipes, Wallace 
hat die Art nicht gekannt, sondern citirt Thomson^s Beschreibang; 
aach Mohnicke kennt sie nicbt. 



Celoniden der Arv-lnseln. 85 

rygidium der ^ beider Arten sehr ahnlicli gebildet Ul, ist dasBelbe 
F'tieim $ DJcfat unten mit elner Oriibe versehen, soudern viel wentger 
Idkeli a)s beim i^, in eine Ari kegelformiger Spitxc ausgezogen 
|i(ganx abniicb wie bei xanthopyga Geatro). 

a Uebrigen iet die Farbung der adelpha nocfi inlensiver 
[ T&tblich, grune Stucke scbeinen ia demselben Grade sellener JCii 
sein, wie bei validiyes. Die Schienea und Taraea sind ahnlieh ge- 
baut, ebenso lebhaft gelb im Gegensulz zu den dankleD Scbenkeln, 
der Frosternalfortaatz ebenfalU scbwarzlicb. 

Uoter den vnn Hrn. Fels stammenden Celoniden von Neu- 
Gninea befand sich uur oin weiblichea Ex. dieaer Art, welches in 
der FSrbung von alleo Stucken von den Aru-Inseln fasl ebeogo 
erheblicb abweicht, aU die var. Lansbergei vod Daiidipes Tboma., 
d. b. ziembch grun ist; bei ihr bleibt aber die Spitze and der After 
einfarbig grun. 

Bei ei tiem Es. I'ou deii Am - Inseln dagegeu , welches mir 
Hr. V. Lansberge mitlbeilte, iat die Spitie der Fid. aehr deuUich 
uud das Pygidium gauz braun. 

£s Bcbeint mir nicbt nnpaaaend dieee Parallelform in benennen; 
aie moge adiisia beifaeD. 

5. LomapUra Aruen^is Thorns. (Arcb. Ent. I, p. 428, pi. 16, lig.4) 
isi kleiner als die vorhergebende, von der parallelen Gestalt der 
Wallacei Thoma. und oliracea Thorns., aber viel kli'iner, mit 
daakelgrunenj Melaliglanze. Die GescbleuhtB • Auszeichnung iat 
iilinlich wie bei dieaen Arien. Hr. Eibbe erbielt die Art von den 
^B^ey- Inseln. 

^^k 6. Lomaplera GUniclfii (DeyrolJe in liu.?). Viridustma, 
^^^micohr, anlminis pedibusque folia eiridibux, ikorace laleribiig lra»$- 
^^Kptia siriolalo, dUca medio laeei, elglris fortius transeersim ilrio- 
^Hli*. — Long. 2b mill. 

^^^K> Mas: Tibiis anticis suhlridenlalis, abdomine fortiter compresso, 
^^M Fem.: Tibiis anticii trideiitalo, pygidio conica, lateribus tae- 
vifer impresio, legtnenlo sexlo medio fortiter emarginato. 

Bine ansehnliche Art, von ahnliuber Geaialt wie adelpha, aber 
lebbaft gra.-gron, einfarbig, daa £ mit aehr deullich dreizabnigen 
^^Vorderscbienen, die Fid. sehr deullich gestricbelt, nur an der Baais 
^Hntatt. In geringer AnzabI geaammelt. 

1^^ 7. Lomaplera Bibbei mihi. laele nrtdi-aenea, anlennis, 
ctypei apice, pi/gidio pedibusque riifo-teslaceis, amescentibus, thorace 
lateribus, elytrit omnium tratuveriim itriolatit, apice leviter sinuatis. 
— Long, 19 mill. 



86 0. Kraatz: uber die 

• 

Mas: Tibiis anticis fridentatis, abdomme medi0 disiincHus 
longitudinaliter impresso, 

Fem.: Tibiis anticis tridentatis, abdomine simpHci, pygidio 
utrinque subimpresso. 

Var. speciosa m. Thorace elytrisque magis minusvepurpwr- 
ascentibus, inter dum totis purpureis, lateribus tantum viridibus, 

Noch kleiner als die von mir (Deutsche Ent. Zeit. 1880, p. 216) 
bescbriebene Lorn, pygmaea und ibr sebr &bnlicb, durcb die mao- 
gelnde Geschlecbtsaaszeichnang des $ (ein scbwacb erhabener, 
kleiner Kiel aaf dem Pjgidiam von pygmaea $) indessen leicht zu 
unterscheiden, lebbaft gesSttigt grun gldnzend, die Spitze des Cly- 
peus, die Fabler, Beine und das Pjgidiam rotbgelb, mehr oder 
minder Erzglanz zeigend. Der Kopf ist nach der Spitse za 
br&unlicb gelb, mafsig dicbt und fein punktirt, die Panktirong etwas 
variabei. Der Thorax ist von der gewohnlicben Bildung, der Discos 
und der Mittellappen glatt, die Seiten mebr oder minder querrunzlig, 
beim (^ auch der Discus punktirt. Die Fid. sind ziemlicb flaoh, 
bei beiden Gescblechtern mafsig dicbt quer gestricbelt. Das Py- 
gidium ist mehr oder minder rothbraun, sebr zart quergestrichelt, 
bei beiden Gescblechtern fast gleich geformt, beim $ unten jeder- 
seits sebr scbwacb vertieft, oben ohne Spur einer erhabenen Leiste, 
bei pygmaea (^ mit einer leicht erhabenen Mittelleiste, welche bei 
pygmaea als scharfer Kiel nach binten vortritt. Die Unterseite ist 
beim (^ verloschen punktirt, beim $ das funfte Segment einzeln 
and stark. Die Beine sind von der gew5hnlichen Bildung, braan- 
gelb, die Schenkel mit griinlichem Anfluge, die Vorderschienen des 
(^ zweizSbnig, des $ dreiz&hnig. 

In einigen Ex. von Hrn. C. Ribbe auf den Aru-Inseln aaf- 
gefanden uud diesem tnchtigen Explorator za Ehren benannt, welcher 
sowohl von Schmetterlingen als Kafern sebr Interessantes erbeotete. 

8. Digenethele ^) spilophora Gestro. Annali del Mas. 
civ. di Stor. Nat. di Genova vol. XIV, p. 14. 

Var. nigerrima mihi. Nigra, nitida, thoracis, pectoris ab- 
dominisque lateribus flavo-marginatis; elytris transversim striolatis, 
— Long. 21—24 mill. 



• 

^) Die Gattung Digenethele ist sicher eine gute, obwobl Herr 
Gestro noch im Jahre 1878 (Contribuzioni alia studio dei Cetonidi 
delle regione Austro-Malese Sep. p. 6) ausspricht, dafs man aber 
Gattungen sebr verscbiedener Ausicht sein konne. Von der An- 
sicht, dafs Schizorrhina eine natnrliebe Gattang sei, darfte er jetat 
wobl l&ngst zurnckgekommen sein. 



Ceionideu der Aru-Ingeln. 87 

Mas: Tibiis aniicis bidentatiSy thoracis lobo magi$ emarginato 
elytris omnium dense transversim striolaHs^ abdominis segmenio 
sexto apice hand emarginato, pygidii angulis basalibus kiiescentibus. 
— LoDg. 21 mill. 

Pem.: Tibiis cmticis tridentatis , elytris apice laeeibus, angulo 
apicali intemo rotundato, pygidio lateribus late luteis, abdominis 
segmento seofto apice letiter emarginato, — Long. 24 mill. 

Oestro hat a. a. O. die spilophora nach einem braanen Ex. 
aafgestellt, von welchem sich die nigerrima faaaptsachlich durch 
ifare tief schwarze Farbung zu unterscheiden scfaeint; die gelben 
Seiten des Halsschildes, des Pygidiams, der Brust and des Hinter- 
leibes sind ihr ebenfalls eigen. 

Das M&pnchen hat einen leicfat metallischen Anflag und uberall 
quer gestricbelte Fid., auch ist das Pjgidiam nur an den Ecken 
der Basis gelb; das Weibchen hat die ganzen Seiten des Pygidiums 
gelb; die Inneqecken der Fid. sind nicht zugespitzt, sondern ab- 
gerandet, die Fid. selbst an der Spitze glatt. Das sechste Segment 
ist in der Mitte leicht aasgerandet, der gegendberliegende Theil des 
Hinterrandes vom Pygidiam zweimal scbwach ausgebuchtet, die 
Mitte vorgezogen. Hinter diesen beiden kleinen Ausschnitten ist 
das Pygidium leicht eingedrnckt, an der Spitze schwach aafgebogen. 
Beim cJ* ist es dicht querdestreift, beim $ an den Seiten fast glatt. 

Mir liegeo nor ein Maunchen and zwei Weibchen vor, von 
denen eins in meinen Besitz ubergegangen. 

Digenethele caelata Gestro ist ganz scbwarz und stammt von 
Anday; mein weibliches Ex. ist deatlicher gestricheh als nigerrima 
and grofser. 

Die Gattang Digenethele ist gat; darch den nach bin ten vor- 
gezogenen Lappen des Halsschildes sehr ausgezeichnet. Bei der 
Gattang Neophonia Daboulayi Thomson hat das (^ ein einfarbiges 
Halsschild, das $ ein an den Seiten gelb geflecktes, auch sind die 
Seiten des Pygidiums beim $ breiter gelb. Digenethele caelata 
and nigerrima sind aber verschiedene Arteu und nicht verschieden 
gef&rbte Geschlechter einer Art. 

Microlomaptera nov. spec. 

Caput antice e$narginatum, angulis anticis rotundatis. 
Thorax medio for titer lobatus, anterius angustatus, angulis 
antids rectis posticis acuminatis, subprodnctis. 

Scutellum parvum, triangulariter acuminatum. 



88 G. KraaU: uber die 

Elytra thorace latiora, pone kumeros angustaia, laeeta, niiida, 
ad scutellum modice impressa^ sutura poslerius eleeatOy lineisjuxia 
suturali duabusque dorsalibus impressa, his posierius ah'- 
breviatis seriabus punctorum humeralibus duabus breeibus, margine 
pone medium transversim s iriolato, anguli apicali subdentaU), 

Pygidium Iransversim s trio latum. 

Abdomen parce subtiliter punctatum, pectus fere laeee, processus 
mesosternalis longus^apice fortius reclinatus, (Taf.I,Fig.5a.} 

Pedes antid fortius trispinosi, intermediis et posticis tibiis 
exteme laevibus, haud dentatis, fusco-rufis. 

Corpus cupreo-aeneum, nilidum, 

Eine sehr ausgezeichnete , neue kleine Gattung, welche sich 
durch den in der Mitte stark nach hinten vorgezogenen Mittellappen 
des Halsschildes zwar deutlich als Verwandte von Lomaptera za 
erkennen giebt, indessen von dieser Oattung dad arch erheblich ab- 
weicht, dass noch ein sehr deatliches Scutellum sichtbar bleibt, 
welches etwa so grofs ist wie bei Digenethele, Der ESfer kann 
im Uebrigen mit keiner der bekannten Gattungen auch nar ver- 
glichen werden, da er durchaus eigenartig ist. Seine Oberseite ist 
glSnzend erzfarbig, der Kopf nur mafsig dicht, das Halsschild weit- 
laufig punktirt, die Punkte ungleich grofs; eine von zwei unregel- 
mafsigen Punktreihen eingefafste Mittellinie glatt, die Punkte an 
den Seiten viel grofser; die Hinterecken sind ein wenig nach hinten 
vorgezogen, weil der Seitenrand hinter der Mitte schwach ein- 
gebochtet ist; derselbe ist durch eine tief eingedruckte Linie sehr 
deutlich abgesetzt, der Hinterrand ist ganz glatt. Das Scatellnm 
ist glatt, scharf zugespitzt. Die Fid. haben die in der Diagnose 
angegebenen Merkmale; sie sind nach hinten sanft verschm&Iert. 

9. Microlomaptera aenea: Cupreo - aenea, metallescens, 
nitida, thorace minus dense irregulariter punctate^ elytris lineolis 
nonnullis impressis, nitidis, lateribus striolatis, femoribus tibiisgue 
fusco-rufis, tibiis anticis fortius tridentatis, — Long. 11 mill. 
Vide Taf. I, Fig. 5. 

Die Fuhler sind schwarzbraun , von gewobnlicher Biidang. 
Der Kopf ist mafsig dicht, vorn feiner punktirt, vorn in der Mitte 
sehr deutlich ausgerandet, leicht eingedruckt, die Vorderecken ab- 
gerundet; der Seitenrand ist sehr deutlich aufgebogen; die 
Augen treten sehr deutlich hervor. Die Gestalt des Thorax and 
dessen Punktirung wie oben angegeben. Das Scutellum sehr deutlich, 
aber nicht grofs. Die Fid. sind in den Schultern breiter al8 das 
Halsschild, hinter .denselbon aber noch schwacher eingezogen als 



Celoniden der Ant- Inteln. 89 

%ei Lomaptera, hinieti mit deutlichem Endbuekel, mil haum beiuerh- 
barer Ruckenrippe, am Schildchen sehr iteatlicb eingedrueki, hioleD 
mit deuiliob (^rhabeDer Naih, oebea derselben leicht vertierr, oben 
glaoKend, glatl, unpuoktirt, mit einigen vertieften Linieu, voa denen 
die fiufaere RQukeoliuie vorn ia eine Reihe grorserer Piiakte ub<^r- 
geht, aufserbalb dertsu eine ahDiiche kleine Scbuilerreihe von Punkteii 
aiebt; der abschuBHige Thvil der Fid. ist hinter der Mitle quer- 
gesirichelt. Das Fygidium iat malsig dichi, Bebr deulich langa- 
gestrichett, ziemlbh grofs. Der Hinterldb iai weitlftafig und Fein 
punktirt, in der Milte uidit dt^r Lituge natb verliefl, wobi abcr 
etwaa Bai:b gedrutkr. Brusi iind HQftei] eind verloschen roihbraau, 
Schenkel nnd Schienen ruthbraun, die VorderBchienen acharf drei- 
vahnig, die drei Zahne genahert. Vorder- und MillellarBen Bind 
laager als die Sehienen, Hintnrtarsen etwa ebeneo lang. 

VoQ dieser intereesanlen Art wurde our ein sehr wohl erhnl- 
lenes Ex. anfgefuaden. 

^Dichro»oma iiov. gen. 
Caput clypeo longiutculo piano, laleribiit letiter elevalo sumrno 
apice emarginalo, angatix aalicis rolwtdalU. 

Thorax caleopierit distincte anguslior, anleriui anguttalui, 
lateribus parum rolundalis, angulu antieis obtuiis, poilicii rotuti' 
^Htofu, margine potteriore supra scnlelltim emarginalo. 
^K^ SeuleUum magautn, apice oblusum. 

^^B Eliffra pone humerot partim angustata, apictm vertvs leviler 
^^mtenuala, Unealo-panclala, hand cowtata. 

Ptjgidiitm leviler porrectum, subliliisime slriclatu olalutn. 
Pedei tibiia antieis tridentalti ($), tntermedUx el postieis medio 
dentatis, tarsia antieis el poiticii tibiis breeioribiii, intermediis tibiii 
siibaegiialibus. 

Sesosternum praeessa globuliformi, (Taf. I, Fig. (ia.) 
Corpus supra opacum, teslaceo- el nigro-rariegatum, sublus 
nigrum mliduliim, proeessa mesosternali testaeeo. 

Eine recht aasgezeii;hiieie, aber nicbt leicht eu charakieriairende 
Gallong, weil eie mit keiner bekatinten unmittelbar verwandt isl, 
svhoD durch ihre Zeichnung aehr eharakterialisch, welche aus der 
Abbildung leicht ereicbllich isc. Sie wjire im System vielleicbt 
binter Sternophts eiozoreihen, mit nelcher Gattung aie in der Form 
des fdalascbildf-B eiwaa ubereinHiimmt , welches verlifiltnifemar^ig 
merklicb ecbmaler als bei den ecbten Celonideti ist, von denen 
beide darcb daa deutlicher sicbtbare Fygidium abweicben. Daa 



90 G*. KnoaU; uhwdnt 

Scutellum jst verbal tDif^maljsig sehrgrofs, an der Spitue stumpf 
abgerundiet Die Flugeldecken siod biDter der Mitte nar wenig 
verschmalert , fainter den Scbaltern nur sehr wenig eiogeschnort, 
oben obne jede Rippe, mit regelmafsigeu, gleiohweit von ein- 
ander entfernten Panktstreifen. Das Pjgidium ist sebr gat ge- 
stricbelt. Die Unterseite ist ziemlicb glanzend scbware, der Hinterleib 
mafdig dicbt und fein panktirt, der knopfformig yortreteade, kleine 
Prosternalfortsatz gelb. Beiao wie angegeben, MittelscheDkel aod 
Hinterscbieoen an der Spitze, Hinterscbenkel auf der Vorder- 
seite gelb. 

10. Dichrosoma Lansbergei mihi: Nigra^ supra opaca, 
tesiacea, capiHs bast, thoracis macuUs 2 oblongis conjunetis (^spatio 
supra scutellari transversa teslaceo) et puncto margmali ante ttpicem, 
elytrorum macula Atimero/t, scutellari mpicalique et fascia obHqua 
mediana nigris^ pedibus nigris, femoribus intermediis et tibiis posticis 
ante apicem et femoribus posticis supra testaceis^ ^~ Long/ 18 mill. 
Vide Taf. I, Fig. 6. 

Die Fiibler sind scbwarz. Der Kopf ist fein und mafsig dicbt 
punktirt, gelb, der Hinterrand von dea AagQD ab sohwar» gefarbt. 
Der gel be Tborax bat die in der Abbildang dargeatellte schwajrae 
Zeichnang; vor dem gelben Querfleck vor deoi ScbildcheD iat nocb 
ein Pdnktcb^n sicbtbar; wabrscbeinlicb wird aber die Zeichnang^ 
wenn mebr Stucke bekannt werden, etwas variiren. Der Thorax 
ist merklicb scbmaler als daa Halsscbild, docb £iiilt dies weniger 
auf, da auch die Scbalterbiatter gelb sind; ein feiner Saom des 
ganzen Halsscbildes ist braanlicb. Das Sohildcbea ist gvola, an- 
punktirt, hinten stumpf zugespitzt. Die gelben Fid. baben die in 
der Abbildang angegebene scbwarze Zeiofanung; der aekwame Fleck 
jederseits am Bnde des Scbildcbens iat binten gerade abgeschiutteBi* 
Der scbwarze Scbragfleck, welcber etwa vor der Milte der Fid. 
nach dem Aufsetirande binabsteigt, ist ziemlicb' gleicbbreit; 4a, wo 
er anfangt, ist aucb die Natb bis zar Spitjte scbw&rzUah; der 
scbwarze Scbragfleck liegt ziemlicb von der Spijt^e der Fid. eutfornti, 
Die Basis des Pygidiums ist scbwarz, ebenso die gauze Unl^^rseite, 
mit Aasnabme des Prosternalfortsiitzea, eines kleinen Flecks vor 
der Spitze der Mittelscbenkel und der Hinterscbienen and des 
Vorderrandes der Hinterscbenkel. Der Hinterleib ist ziemlicb weit- 
laofig, unregelmafsig punktirt, das Mesosternum ist in der Mitte 
weitlaqfig fein, binten viel starker punktirt; die Bebaarung ist sebr 
fein, die Beine zeigen nicbts Aufsergewobnlicbes, die Scbieneo siioA 
vorn Si^h<arf f^weizlihnig. 



i 



Cetoniden tier Am - Iniela. 01 

Von Hieser iDleresaanten An wurde nur *in Weibchen ge- 
rsngen: ich babe mir erlsubl »ie zu Khven St. Exoelleni dee 
ron Lanaberge , des langJahrigeD Ex ploratorB von niednr- 
b ladien, zu benennen. 

. Prolaetia indeeora mibt: Obscure 'ilieacea, optica, tko- 
)e medio {transvtrxim) tennissime 4-punclala, etylrii signaliiris 
ciliata 01.) vatde lenaibut, sublus eitprea. iieelort minus ilenie 
griieo-adtpersa, crebre pilosa, abdomine tolo crebre minm iub- 
tililer pitnctalo, laleribus ulrinqve (esrsut lalera minus perfiicue) 
oriseo-maculatis, pedibiis dense brertter pilnsis , farlitis punctalia. 

E- Long. 14—15 mill. 

B Var. : Tkoraeit linen media hleribusi/ne , cltjlria snliiru et 

^Keribus fiiseis, minus matvra. 

Eine wenig aoeehnliebe Art, iioch etwae kleiner und Bchnialpr 
als die bekannie Prol. bipunctata Oorj, mil sebr verloschenen 
Wellenlinien auf den Flugeldec.ken, wplche noch merklkb achwSchpr 
als bei ciliala 01. hemirlrelpn, und ganz iihnlich vcrlheilt sind, 
der Thorax in der Mitte init einer Qiierreibe von 4 sebr echwachen. 
weifsHn Pnnklen, oliveufarben, ohne Glanz, mil niehr Oder weniger 
brSnnlichem Anfluge, Der Kopf ist dunkelgrSn, an der Basi? in 
dar Mitte schwacb aufgebetilt, nach voni acbwacb verengt, der 
Vorderrand teichl aufgeljogen , die Oherseile cebr dicbt punktirl. 
Der Tboraz ist ganz abniich gebuiit nod gefarbt wie bei hipunc- 
lata, kaum etwas tiitiglicher. in der Milie mil einer Querlinie von 
Tier wenig bemxrkbaren, weirslichen Punkten. Subildehen wie 
bei bipunctata, Fliigeldecken abniicb gefarbt und um Nathwinket 
cugespitet, wie bei bipunctata, die Beiile in dt^r Mitte deraelbeu 
nach hinten deutlicher vurirtLend; olivengrun, mart, mit zwei Bogen- 
linien (binler der Mitte und vor der Spitze) neben der Nalh und 
4 Bogeniinien (1 vor. 1 in, 1 binter der Mitle, 1 uebea der Aufsen- 
eeke) von Bubwacb bemerkbarer. weifslichei' Zeichnung. lat die 
Pubeecetix abgerieben, bo Ireten liemlicb punktirte L^ngsreihen voit 
Puukten nHmenllich auf der Aurs.T.aeite der Fid. beri-or. Das Py- 
gidiam iet fein panklirt und bebaart, die Basalwinkel, die Spitze 

jederseits and eine von ds aufoteigende Lioie jederseits gruulicb 
beBchuppt. 

Die Unlerseit« isi seiir verschieden von der der bipunctata, 
lebbafi kupferig roth, an den Seiten der Bnist grunliiih beschuppt, 
der Hinterleib dicbt und kraflig punklirt. die eiuiclnen Segmenle 
mit einem beBcbnppteu Flecke jederBeiis neben der Miite, der uueh 
dem Aulftenraode au allmiihlich verachwindet , anf dem 4[en Heg- 



92 G. KraaU: iiber die 

mente ziemlich gleich breit. Die Behaarung aaf der Unterseite und 
an der Inneoseite der Hinterschenkel ist karz, straff und krSfidg. 
Der Eapferglanz tritt auf der Unterseite aberall deutlich hervor, 
wahrend hipunclata unten jederseits gans graaweifs ist. 

Der Hinterleib ist der Lange nacfa beim ^ scbwach eingedruckt, 
die Vorderscbienen sind einz&hnig (d. h. nar ein Zabn an der Spitze 
vorbanden); beim $ treten drei Zabne kaam bemerkbar hervor. 

Einige Ex. 

12. Glycyphana fallaciosa Eraatz (Deutsche Entomol. 2ieit- 
scbr. 1880, p. 322) var. lateraria Eraatz. 
Vide Taf. I, Fig. 4. 

Ich babe 1880 eine Glye, fallaciosa aus dem Innern von Neu- 
Guinea beschrieben, bei der Eopf und Halsschild einfarbig schwarz 
sind, die Mitte der Flugeldecken mit einer in der Mitte anter- 
brochenen ockergelben Binde versehen ist ond eine schmale Binde 
von der Scbulter zu der Mitte dieser Binde sich hinabzieht, wfihrend 
aach der Seitenrand der Fid. da, wo sie ausgeschnitten sind, diese 
Farbung zeigt Ein mit dieser Bescbreibung ubereinstiromendes 
Ex. hat Hr. Ribbe auf den Arn-Inseln gesammelt; dafselbe ist 
aber dadurch ausgezeichnet , dass aach der Seitenrand des Hals- 
schildes gelblich gefarbt ist und eine zweite Binde innen neben der 
Schulterbinde sich hinabzieht, welcbe die innere HSlfte der Mittel- 
binde der Flugeldecken erreicht. 

Ich habe inzwischen noch einige Ex. der fallaciosa von der 
ersten Fundstelle erhalten nnd glaube jetzt mit Bestimmtheit ver- 
sicbern zu konnen, dafs dieselbe zwar merklich von der ganz 
schwarzen paptia Wall. (London Transact. Ent. Soc. 1868, p. 569) 
abweicbt, aber nicht specifisch von ibr zu trennen ist. 

Von der fallaciosa kommen Stucke mit ganz rothen Scbulter- 
blattern, sowie solche vor, bei denen die innere HUlfte der Mittel- 
binde der Fid. ganz gescbwunden, die aufsere dafar bisweilen ver- 
starkt, beinabe dreieckig ist, der Winkel des Dreiecks nach dem 
Seitenrande zu geoffnet ist. 

Das Pygidium ist entweder ganz rothgelb oder die Mitte schwarz, 
so dafs nur zwei mehr oder minder weit getrennte Flecke gelb 
bleiben. 

Bei der Glyc, papua von Neu- Guinea (Mysol) fehlt nun die 
gelbe Zeichnnng auf den Flugeldecken ganz, oder es ist von der 
Mittelbinde nur ein Punktcben vorbanden, dagegen bleibt das Py- 
gidium meist ganz gelb. Im Uebrigen ist aber die Scnlptnr der 
Flugeldecken bei ihr nnd der fallaciosa darcbans nbereinatimmend; 



i 



Celoniden der Arn-tnieln, 93 

beelehl auB einem Paar vertiefter Litiien neben der Nath der 
Fid., welche bis fiber die Millc hinaufalcigen; ans einem Paar 
Ruckenlinien, wekhe sich gegen den Endbuckel leicht nadi aureen 
krummen und dann verscliwinilen, uod aas einer ffinfien Linie, 
aufscrhalb diesen beiden, welche ihnen parallel lauft und vorn und 
hinten abgekunt iel. Der Froaternairorlsalz ist bei beiden Arten 
ribcreinetimmeDd gebaat. 

Nach den Varietaten, welche tnir von der Gtyc. pnlchra Mac 
■ vorliegen , zweifle icb aber auch niclit, da§B dieee Art eben- 
mit papua Wall, zd vereinigen ist, so rerscbieden eie ancb von 
deraelben zu sein scheint. 

Der Uebergang zwischen fatladoia und pttlchra iet durch die 
laleraria gebildet, welche bereils einen gelben Seitenrand dee Hals- 
scbildea beaitzt und TOn welcber ich auch ein Es. mil gelbem 
Seitenrande besitzp, welcheB mit ihr eusaminen gefunden iet. Bei 
der pulchra iat zwar meisti'iis auch ein Querfleck vor dem Hinter- 
fande gelb; ich beailze aber ein Ex., bei welchem derselbe ftlill; 
ferner, und dies ist der scheinbar wicbtigste Unterschii^d, verlliufl 
lUe Mitlelbiiide der Fid, nicht io einer Liuie, sonderii die innere 
Haifte aiebt etwas unlRrhalh oder hinter der tnneren. 

Bei den 4U Ex. aber, welche icb vnn der 
Wall, besiize, konimen Ex. v<tr, bei welchen i 
falls getheik iat und der innere Tbeil ebenan v 
liegt, aU bei der pulchra hinter derselben. Mr 
aber sSmmtlich van demselben Fangorle (Oaten von Neo-Guinea), 
wabrend die pulchra bia jetzi nur Tom E'estlaade bekaunt ist. Die 
getbe linienarlige Zeichiiuiig, welche be! falladota zwischen den 
beiden RQckenlinien und aufaerhalb des Obertheiles der einzelnen 
Linie aufaerhalb derselben aicb biniieht, ist bei pulchra durch 
Punktchen angedeuiet, welche sich nucb bisweilen zwiachen den 
beiden Linien neben der Nath zeigen. Diese Punkte kdnnea aber 
auch ganz fehlen and Anfsen' und Innentheil der Mittelbinde nur 
acbwach angedeuiet sein, letzteres noch BChwficber ala ersteres. 
Die Behaarung der Unlerseite ist etwas deutlicher bei pulchra. 
Es liegt mir nur 1 Ex. voa den Aru-Ioseln vor. 
18. Gtycyphana fasciata Fabr., ein etwaa abgeriebenes Ex., 
bei welchetn die Punkte dea aufsereu hinteren Ponktpaarea auf dem 
Thorax n&ch voru verlangert aind, so dafs ibre Spitxe mil dem 
I Paare in einer Linie liegt. 



cerwandten incerla 

i Mittelbinde eben- 
it vor dem aufseren 



[Deutsche Bntomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 






^ii 



CC. 



Ueber Varietftten von Sternoplus SchaumU White 
(Cetoniden-Gattung von Celebes) 

von 
Dr. G. Kraata. 

(Hierzu Taf. I, Fig. 10—14.) 



Ich erhielt von Hrn. Dr. Staudinger eine AnzabI recbt ver- 
schieden aassehender Cetonien, von denen ein Ex. auf dem Ber- 
liner Masenm als Schworhina sanguinolenia Snellen v. Voll. Erteckte. 
Dieselben erwiesen ^ich slimmtlich als Sternoplus Sckautnii^) White 
(zu dem auch Sehiz, sanguinolenta bereits im Harold 'sebeA Gata- 
I? loge IV, p. 1331 gezogen ist), zeigten indessen so bedeut^dde Ab- 

weichungen, dafs es mir angemessen erscheint auf die Haaptformen 
bier kurz einzngeben. 

Die Erscheinung, dafs die scbon olivengrune Grandfarbe sich 
bisweilen in ein tiefes Scbwarz verwandelt, zeigt sich aach bier, 
uild zWar baben die scbwarzen Stucke auch ein einfarbiges, schwarzes 
Schildcben, wftbrend bei den mir vorliegenden grunen Ex. das 
Schildcben je nach dem Auftreten der gelben Zeicbnungen von ein- 
farbig gelb bis zu einfarbig grnn mit einem gelben PSnktdhen 
variirt. Ex., welcbe ganz grfin sind, baben auch dn grunes Schild-' 
chen und kann diese Form, Fon der ich 1 Ex. beditze, den Namen 
f>iridi8 tragen. 

Sehr wahrscheinlich existiren auch ganz schwarze Stiieke; ich 
wfirde f6r alle solcbe den Namen nigra vorschlagen. Die scbwarzen 



^) Nach reiflicher Ueberlegung bin ich der Ansioht, daia der 
,j Vorschlag des Hrn. v. Harold, statt des Oenitivs • glatt ft zu 

setzen, auf neu zu benennende Namen sehr wohl anwendbar ist, 
dafs es aber durcbaus unzulassig ist, die Namen bereits benannter 
^jg^^'-f Arten in diesem Sinne abzuSndern. Ich schreibe deshalb Schaumii 

'irM^% White und nicht Schaumi White. Ich bin uberzeugt, daft jeder 

:^g|,ii ruhig uberlegende Entomologe meinem Beispiele folgen wird, da 

jiil durcbaus kein Orund vorliegt, die Namen wilikubrlich zu andern. 

Wenn Hr. v. Harold Spinolae gelten lafst so mufs er auch die la- 

p; teinisch richtig gebildeten Schaumii und Kraatzii gelten lassen; die 

^:? Um&nderung von Peyronis in Peyroni ist keine Verbessemng, da 

der Name richtig latinisirt ist; die Aenderung richtig gebildeter 



i iTii. 



)]. Namen aus Zweckmafsigkeitsrucksichten ist unzulassig. 



96 (f. Kraaiz: uber Varietdten von Sternoplus Sehmnmi WkiiB. 

(die der Nath zunScbst liegenden) angedeutet sein. Diese, wohl 
seltene Varietat, von der ich 1 Ex. besitze, kann den Namen 
^-punctata fuhren. 

Es sind dies nur die Hauptvar., far die die genanoten Bezeich- 
oungen wohl ausreichen; es ist ja eine groise Mannigfaltigkeit 
denkbar, doch darften die erwahnten Haaptf&lle zor Gharakterisiruog 
der Art vollkommen genugen. Es konnte z. B. sehr wohl an Ex. 
gedacht werden, bei denen nor die 2 Pankte neben der Nath bei 
beiden Binden entwickelt sind, oder nur die je 2 Pankte am Aufsen- 
rande; diese werden aber sehr selten sein; ich besitze keins davon, 
wohl aber eine Q-punctata, 

Die Stocke mit vielem Gelb, bei denen beide Binden zasammen- 
fliefsen (Fig. 10), machen einen recht eigentamlichen Eindruck; ich 
nenne sie var. confusa. 

Das von Lacordaire abgebildete Ex. des Siemoplus Schaumii 
White ist eine schwarze ociopunctata mit 2 gelben Punkten aof 
dem Thorax, ahnlich der Fig. 13 (welche nach einem grfinen Ex. 
gemacht ist), aber mit fast voUstSndiger hinterer Binde. 

Die Unterseite der schwarzen Stacke ist ebenfalls schwarz, die 
gelbe Bindenzeichnung an den Seiten des Hinterrandes der ein- 
zelnen Segmente aber sehr deatlich. Die gelben Schienen werden 
bei den schwarzen Ex. schwarz; bisweilen ist aach der Hinterrand 
der Schenkel geschwarzt. 

Bei den meisten Cetoniden ist der Hinterleib der ^ der L&nge 
pach eingedruckt, bei Sternophs nicht. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Beitrag zur Staphylinenfauna West-Afrika's 

von 
Dr. E, Eppelsheim in GrSnstadt. 



So sorgfaltig die Fauna der oordwest-afrikanischen Insel- 
grnppen ^) erforscht ist, welche hinsichtlich der Gesammtkafer, 
also aucb der Staphylinen , Id deu Arbeiteu von Lucas ^) uud 
namentlich von Wollaston ^} eine eingehende Beschreibung ge- 
funden hat, so dnrftig ist es mit unsern Eenntoissen uber die 
Knrzflngler des westafrikanischen Festlandes bestellt. Zwar haben 
die Sammelergebnisse der entomologischen Explorationen in den 
Senegal-Lfindern nnd in Guinea in vielen Eaferfamilien ein Material 
zu Tage gefordert, reichlich genug, nm einen einigermafsen ge- 
nugenden Einblick zu gestatten sowohl in die specifischen Eigen- 
tbumlichkeiten ihrer Fauna als auch in die verwandtschaftlichen 
Beziehungen derselben zu anderen naheren oder entfernteren Faunen- 
gebieten des ubrigen Afrika; aber speziell die Familie der Staphy- 
linen war in diesen Sammlungen so stiefmutterlich bedacht, dafs 
sie geraume Zeit hindurch nur durcb einige wenige Arten vertreten 
war. Diese sind: Aleochara loricala Er., Xaniholinus (Eulissus) 
ater Lap., Platyprosopus senegalensis Dej., Cryptobium senegalense 
Lap., Paederus aestuans und sabaeus Er. und senegalensis Lap. 
Erichson hat denselben in seiner, namentlich fur die geographische 
Verbreitung der Eafer so werthvollen Schrift uber die Insekten von 
Angola ^) 6 neue Arten hinzngefugt, Myrmedonia safeties und sutu- 
ralis^ Philonthus hospes, Cryptobium tricolor, Paederus angolensis 
und Oedichirus terminatus, welche durch Quedenfeldt ^) um weitere 



^) Von den ubrigen Insein West-Afrika's ist nur St. Helena in 
entomologischer Beziehung bekannt geworden durch: Wollaston, 
Col. Sanct. Helenae 1878. 

*) In Webb et Berthelot, hist. nat. des iles Canar. 

^) Wollaston, Insect. Mader. 1854 und Cat. Col. Mader. 1857. 

„ Cat. Canar. Col. 1864. 

„ Col. Atlantid. 1865. 

„ Col. Hesperid. 1867. 

*) Wiegmann, Arch. f. Naturgesch. IX, I, p. 199 fF. 
5) Berl. Ent. Zeitschr. 1881, p. 293 und 294. 

Deatscbe Entomol. Zeitscbr. XXIX. Ueft I. 7 



98 E. Eppelsheim: Beiirag 

2 Arten, Xantholinus coeruleipeunis and Dolicaon angolensis ver- 
mehrt warden. Fernerhin bat Kraatz aus Guinea die neae Gattung 
Pygostenus ^) mit einer Art and aas Senegambien die Gattangen 
Glyphestes ^) mit 2 Arten and Homorocerus ^} mit einer Art aaf- 
gestellt, welcbe letztere von Solsky *) durcb eine 2te Art von der 
an der senegambiscben Euste dem Cap Verd gegenuberliegenden 
Insel Goree bereicbert warde. Endlicb bat Harold ^) einen XanthoUnus 
nasutus vom Congo bescbrieben. Das ist Alles, was bis jetzt fiber 
die Stapbylinenfauna West-Afrika's bekannt geworden war, oder — 
vielleicbt ricbtiger gesagt — was wir bislang uber dieselbe aas 
entomologiscben Scbriften erfabren baben. 

Um so dankbarer erscbien mir unter diesen Verbaltnissen die 
Aufgabe, die Resultate einer Stapbjlinensendang zu veroffentlicben, 
welcbe icb der bocbberzigen Liberalitat meines verebrten Freandes 
Hans Simon in Stuttgart verdanke. Sammtlicbe Tbiere sind bei 
Adda an der Goldkuste von Hrn. Missionar Kopp gesammelt, 
welcbem an diesem Orte der aufricbtigste Dank fur seine die 
Wissenscbaft fordernden Bemubungen ausgesprocben sein moge. 
Das Sammeln selbst gescbab in denkbar primitivster Weise, iSfst 
aber einen Einblick in die ungebeueren Insektenschatze des Landes 
tbun, welcbe bei einer verstandnifsvoUen und kunstgerecbten Sammel- 
metbode geboben werden konnten. Fast alles Gesammelte namlich 
wurde an einigen scbwulen feacbten Abenden in dem beleacbteten 
Zimmer des Hrn. Eopp dadarcb erbeutet, dafs tausende von den 
Tbiercben, welcbe, durcb den Licbtreiz angezogen, durcb die ge- 
offneten Fenster ins Zimmer drangen und sicb auf Tiscben, an den 
Wanden u. s. w. niederliefsen, nun mit einem feinen Besen auf eine 
kleine Blecbscbaufel gekebrt und darauf in Spiritus geworfen wurden. 
Bs mag auffallend erscbeinen, dafs unter den auf diese Weise er- 
beuteten Tbieren sicb aucb 8 HTyrmedonia' Arten, jedenfalls ecbte 
Termitengaste, befanden, allein diese Erscbeinung steht mit der 
Tbatsache in vollkommenem Einklang, dafs icb bier in Grunstadt 
an den von der Abendsonne beleucbteten and erwarmten Fenstern 
einer Gartenkegelbahn zu wiederbolten Malen mebrere Myrmedonien 
fing, die icb bisber nur als ausscbliefsliche Bewobner der Ameisen- 
nester gekannt batte, wie humeralis, cognata, laticollis. Wenige 



1) Berl. Ent. Zeitscbr. 1858, p. 361. 

2) ibid. p. 364. 

3) ibid. p. 363. 

*) ibid. 1864, p. 375. 

^) Col. Heft. XVI, p. 27. 



zur Staphylinenfauna Wesi-Afrikas. 99 

Stiicke nur wurden an andern Orten bei Adda hier und da ge- 
legentlich von Hrn. Kopp und von Negerknaben gefanden and ein- 
gethan. Die Zahl der gesammelten Arten betragt 52 and zwar 
10 Aleocharinen, 1 Tachyporinen, 4 Staphylininen, 30 Paederiden, 
1 Steniden und 6 Oxytelinen. A lie gehoren bereits bekannten 
Gattungen an, ein Umstand, der nicbt befremden kanp, wenn man 
beruck«ichtigt, wie einformig ganze Faunen auf dem afrikanischen 
Pestlande sind. Der weitaus grofste Theii ist neu and der Gold- 
kuste eigen, wenigstens bis jetzt nicbt anderswo in Afrika aufge- 
funden, einen kleineren Tbeil hat dieselbe mit anderen Gebiets- 
theilen Afrika's gemein and zwar: 

a) Lathrobium caffer and Paederus capensis mit den Caplandern. 

b) Oedichirus terminatus mit Angola. 

c) Edaphus africanus und Pinophilus reticulatus mit Nabien und 
Abyssinien und mit diesen Landern and Senegambien zugleicb 
Paederus sabaeus Er. (aestuans Boh.). 

d) Mit dem grunen Vorgebirge Scopaeus laetus and Bledius 
gemellus und mit den Cap Verdischen Inseln Tanygnaihus vari- 
cornis, Namentlich am grunen Vorgebirge dSrften jedoch noch 
mancbe Arten aufgefunden werden, die bis jetzt blofs von den Gap 
Verdischen Inseln bekannt sind und sich hochst wahrscheinlich 
noch weiter die Kiiste herab verbreiten. 

e) Mit der Nordkuste Afrika's hat die Goldkaste keine Art 
gemein, moge nun der Atlas oder die Sahara dahinter die Faunen 
scheiden, denn der an den beiderseitigen Eusten des Mittelmeeres 
haufiger und auch bei Adda zahlreich gesammelte Philonthus quis- 
quiliarius ist ein Cosmopolit, der aufser Europa und vielen Gebieten 
Afrika's auch in Asien und Nordamerika gefunden wurde. 

Aus all diesem erhellt, dafs die Fauna der Goldkuste sowohl 
an derjenigen der nordlich wie siidlich von derselben gelegenen 
Gebietstheile, wie auch an der Fauna der entgegengesetzten Kuste 
von Nubien participirt, dafs also, wie schon Erichson hervorhebt, 
weder in der Richtung der geographischen Lange noch der Breite 
strenge Faunenscheiden existiren and demnach Verhaltnisse ge- 
geben sein massen, welche dem Vordringen und der Verbreitung 
der Thiere weder von Ost nach West mitten darch den Erdtheil 
hindurch, nocb von Suden nach Norden und umgekehrt wesentliche 
Hemmnisse in den Weg legen. Docb wird erst reicheres und 
namentlich aus den Zwischenpunkten der einigermafsen erforschten 
Gegenden stammendes Material znverlassigeren Aufschlufs uber die 

7* 



100 E, Eppelsheim: Beitrag 

SelbststHndigkeit oder Zasammengehongkeit der einzelnen Faunen 
Afrika's geben konnen. 

Moge an der LosuDg dieser Aofgabe Hr. Eopp, der gegen- 
wSrtig in Cannstadt weilt, aach fernerhin mitarbeiten und moge 
er ans, nach Adda zuruckgekehrt, noch weiter mit seinen Sendangen 
unterstutzen ! Mogen vor Allem aber die von alien mafsgebenden 
Kreisen enthusiastisch begrafsten neaen Goloniaibestrebnngen des 
deatschen Reiches in West-Afrika, wie sie Licht werfen warden 
auf die ubrigen Erzengnisse der erworbenen Gebirgstheile , so 
anch mit der Zeit der entomologischen Forschang zu Gate kommen 
und ansere noch so mangelhaften Eenntnisse von der Fauna des 
Westens des gewaltigen Erdtheiles allmahlig mefar and mehr be- 
reichern ! 

Nach diesen einleitenden Bemerkungen gehe ich zur AufzSblung 
der gesammelten Arten aber. 

Myrmedonia aculeata n. sp. 

Rufa, subnitida, capite, elytris abdomineque posterius nigris, 
antennarum bast pedibusque testaceis; antennis elongatis, gracilibus, 
capite transversa thoracis fere latitudine, hoc subtransverso, posterius 
distincte angustato, lateribus basique alte marginato, ante scutelhtm 
transversim impresso; elytris thorace parum longioribus creberrime 
fortius scabrose punctatis; abdomine laevi, nitido, segmento 6^ in 
utroque sexu lateribus plicato-carinato, — Long. 8 lin. 

Mas: Abdominis segmento superiore secundo apice pauUo pro- 
ducto spinis tribus, medio breviore, terminato, tertio postice medio 
tuber culis tribus elongatis, acutis, subdentiformibus , paralleliSy 
approximatis munito, sexto medio apicem versus carinato-elevato. 

Von gestreckter, ziemlich gleichbreiter Gestalt, oben wenig 
gewolbt, der Vorderkorper fein aniiegend gran behaart and im 
Grunde anfserst fein lederartig gewirkt, daher nur mit ged&npftem 
Glanze seiner Oberflache, der Hinterleib glatt und glanzend. Die 
ganze Unterseite ist hell rothbraun, nur das 5te und 6te Segment 
schwarz mit rothem Hintersaume, das 7te wieder fast ganz roth- 
braun; oben sind der Kopf, die Flugeldecken und die hintere HSlfte 
des Abdomen schwarz, das Halsschild, die Vorderhalfte des Hinter- 
leibes und die Fuhler roth, deren Basis und die Beine gelbrothlich; 
auf dem Hinterleibe geht jedoch die belle Farbe — zumeist in der 
Mitte des 5ten Segmentes — nur allmahlig und verschwommen in 
die schwarze uber. Der Eopf ist breit, fast so breit als das Hals- 
schild, an den Seiten fast gerade, nach ruck warts kaum verengt; 



zur Siaphylinenfauna West-Afrikas. '* ,,, 101 

die Augen siod grofs aber wenig vorstehend und nehmed.d]^n^weit- 
aos grofsten Theil der Seiten des Eopfes ein; oben ist diec'^lopf 
sparsam, nicbt fein aber oberflacblicb punktirt and fein und spars^m 
bebaart, nacb vorn za fast ganz glatt, der Scheitel ist der <^ere 
nach gewolbt, die Stirn ziemlich flach, beim (^ breit uod Gfeibtlt 
eingedriickt. Der Mand and die scblanken langen Taster sind rolb;.* 
gelb, die Mandibeln an der Spitze scbwarz. Die scblanken faden- 
formigen Fabler reicben zaruckgelegt bis zum Hinterrande der* 
Flageldecken, ihr 3te8 Olied ist um die Halfte langer als das 2te, 
die folgenden an Lange wie an Breite kaum verscbieden, alle nm 
mehr aid die Halfte langer als breit, das Endglied andertbalb 
mal 80 lang als das lOte. Das Halsscbild ist vorn kaum um die 
Halfte breiter als lang, nacb ruck warts verengt, vorn fast gerade 
abgescbnitten, an den Seiten and binten sanft gerundet mit stumpf- 
abgerundeten Yorder- und Hinterecken, langs der Seiten und der 
Basis ziemlicb tief eingedruckt, so dafs die scbarf erbabenen Seiten- 
rander und der Hinterrand wie aufgestulpt erscbeinen, oben nur 
mafsig gewolbt, mit feinen punktformigen Korncben etwas dicbter 
als der Eopf besetzt, binten vor dem Scbildcben mit einer breiten 
kurzen Quergrube, welcbe zuweilen, besonders beim c?, in eine 
scbwacbe Langsrinne auslauft. Die Flugeldecken sind an der Basis 
urn ein Drittel breiter als der Hinterrand des Halsscbildes, nacb 
binten etwas verbreitert, mit wenig vorstehenden Scbultern und 
seicbter kaum merklicber Ausbucbtung des Hinterrandes vor den 
Hinterecken, oben aufserst dicbt, kraftiger als das Halsscbild, reib- 
eisenartig punktirt. Der Hinterleib ist etwas scbmSler als die 
Flugeldecken, gegen die Mitte bin etwas erweitert, nacb der Spitze 
zu wieder sanft verengt, anf dem breiten stark erbabenen Seiten- 
rande punktirt, sonst glatt, glanzend, unbebaart, auf dem vorletzten 
Segmente in beiden Oescblecbtern beiderseits langs des Seitenrandes 
mit einer kielartig erbabenen Lfingsfalte. Die Beine mit den Tarsen 
sind lang und scblank, rotbgelb. 

Beim (^ ist der 2te obere Hinterleibsring an der Spitze in 
3 leicbt aufwarts gericbtete Dome ausgezogen, einen mittleren, 
scbwacberen und kurzeren und 2 seitlicbe langere, zwiscben den- 
selben in breitem Bogen ausgerandet, aufserdem fein aber deutlicb 
gekornt-punktirt. Das 3te Segment hat in der Mitte drei parallel 
verlaufende oben scbarf zugebende, zabnartige Langserbabenbeiten, 
welcbe von der Mitte des Segmentes bis zum Hinterrand reicben,- 
das vorletzte auTser den seitlicben Langsfalten in der Mitte einen 
scbarf erbabenen Langskiel. 



..•*. 



A 



•« 



102 -.•••* ^' Eppelskeim: Beitrag 

•^ *• 
Ifa^*«^hier ist in der FSrbang der abyssinischen M, inclita 

Faa^.Vd.ih nacbsten stehend, aber von ganz anderer Scalptar. Es 

wurdfi in etwa 2 Datzend Exemplaren erbeatet. 



Myrmedonia picioeps n. sp. 



*..* Elongata, subparallela, parum connexa, nitida, rufo-testacea, 
capite solo nigro-piceo, thoracis fere latitudine; aniennis gracilioribus 

/apicem versus hand incrassatis ; thorace transversitn quadrato posterius 
subangustato bast transversim impresso; elytris hoc parum longioribus 
abdomineque supra segmentis 5 primis crebrius punctatis, 6^ laeri- 
gato, utrinque plicato-elevato. — Long. 2^ lin. 

Mas: Abdominis segmento superior e 7^ parcius exasperato- 
punctato, apice subrotundato parceque subtiliter denticulato,- 

Eine wenig ausgezeichnete Art von gestreckter fast gleichbreiter 
Gestalt, oben wenig gewolbt, glfinzend, fein und sparsam behaart, 
nait Ausnahnae des pechschwarzen Kopfes einfarbig rotbgelb. Dieser 
ist etwas scbmaler als das Halsschild, quer, an den Seiten fast 
gerade, nacb hinten nicht verengt, die Aogen grofs aber flach, nicbt 
bervortretend, mit dem Seitenrand in einer Linie gelegen, die Stirn 
wenig gewolbt, aufserst fein, ganz vereinzelt punktirt. Der Mand, 
die Taster und Fubler sind einfarbig, rotbgelb, letztere langer als 
Eopf und Halsschild, nacb der Spitze nicbt verdickt, das 3te Glied 
wenig langer als das 2te, das 4te und 5te etwas karzer und 
breiter als dieses, die folgenden an Lange und Breite kaam ver- 
scbieden, alle etwa so lang als breit und nacb der Basis zu stark 
verengt, tricbterformig, das Endglied so breit als das lOte und 
etwas langer als die 2 vorletzten zusammen, vorn scharf zugespitzt. 
Das Halsschild ist querquadratisch, etwa um die Halfte breiter als 
lang, nach hinten wenig verengt, an den Seiten fast gerade mit 
breit abgerundeten Vorder- und stumpf zugerundeten Hinterecken, 
oben in der Mitte mafsig gewolbt, den Seiten entlang breit aber 
flach, schrag eingedruckt, vor dem Schildchen mit einer tiefen 
Quergrube, wenig dicbt, ziemlich fein punktirt. Die Flugeldecken 
sind wenig breiter und etwas langer als das Halsschild, am Hinter- 
rande vor den scharf vorstehenden Hinterecken breit und seicbt aus- 
gerandet, oben wenig gewolbt, ziemlich dicbt, viel starker und 
rauher als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist etwas schmfiler 
als die Flugeldecken, fast gleichbreit, breit gerandet, auf den funf 
vorderen Segmenten mafsig dicht und fein punktirt, auf dem Gten 
fast ganz glatt, langs des Seitenrandes mit einem kielartigen FSlt- 
chen geziert. Die Beine sind einfarbig rotbgelb. — Beim cJ? ist 



zur StaphyUnenfanna West-Afrika's, . 103 

das 7te Segment oben rauh und kornig pqnktirt, au der Spitze 
leicht abgerandet and sparsam and schwacb gezahnelt. — Es ist 
wabrscheinlich , dafs die seitlichen Langskiele des 6ten Segmentes 
den beiden Geschlechtern gemeinscbaftlicb sind. 

Ein einziges cJ^? 

Ich kann das eben bescbriebene Thier nur mit Zweifel als ^ 
beansprachen, da das einzige mir vorliegende Stuck nach Analogic 
der weiblichen Geschlecbtsauszeichnung der folgenden Art ebenso- 
gut aucb ein $ sein konnte. Zur Losung dieser Frage waren eben 
weiter gesammelte Stucke nothwendig. 

Myrmedonia Koppi n. sp. 

Elongata, nitida, fusca, capite abdominisque cingulo postico 
nigris, thoracis margine laterali abdomineque rufescentibus, antennis 
elongatis filiformibus pedibusque testaceis; thorace transversa, late- 
ribus rotundato, secundum marginem later alem et ante scutellum im- 
presso; elytris hoc parum longioribus crebre exasperate -punctalis ; 
abdomine segmentis anterioribus parcius evidenter punctato, posterius 
fere laevigato, segmento Q^ in utroque sexu utrinque longitudinaliter 
plicato, 7^ subtilissime granulate, apice denticulate. — Long. 2^1in. 

Mas: Abdominis segmento 6^ apicem versus densius granulate 
granulisque pluribus majoribus arcuatim positis ornate. 

In Form und Puuktirung der vorhergehenden Art recht ahnlich, 
aber doch in vielen Punkten abweicbend, bei gleicher Lange mit 
derselben breiter and anders gefarbt. Der Eorper ist ziemlich 
gestreckt, oben wenig gewolbt, sparsam und fein anliegend behaart, 
glanzend, der Kopf und ein schmaler Hinterleibsgurtel, welcher 
das 5te and die vordere Haifte des 6ten Segments — aber nicht 
in scbarfer Abgrenzung — einnimmt, schwarz, Halsscbild und 
Fliigeldecken kastanienbraun , ersteres mit breit hellerem Seiten- 
rande, der Hinterleib vorn und an der Spitze rostrotb, die Fubier 
und Beine hell gelbroth. Der Kopf ist wie bei der vorhergehenden 
Art gebildet, etwas schmaler als das Halsscbild, oben an den Seiten 
fein und sparsam punktirt, in der Mitte^fast ganz glatt. Auch die 
Form der Fuhler ist ganz wie bei M, pidceps^ nur sind dieselben 
nocb langer und schlanker, fast bis zum Hinterrande der Flugel- 
decken reichend, die einzelnen Olieder, auch die vorletzten, ent- 
schieden langer als breit. Das Halsscbild ist fast doppelt so breit 
als lang, an den Vorder- und Hinterecken stumpf zugerundet, an 
den Seiten leicht gebogen, nach hinten kaum mebr als nach vorn 
verengt, langs des Seitenrandes breit und tief schrag eipgedruckt, 



104 E. Eppelsheim: Beitrag 

vor dem Schildchen mit einem mafsig tiefen Quergrabchen ver- 
sehen, wie bei der vorigen Art punktirt und bebaart. Auch die 
Flngeldecken sind ganz von derselben Lange and Form wie bei 
dieser, nur etwas rauher, schwach reibeisenartig punktirt. (Die 
Punkte von hinten eingestocben.) Der Hinterleib ist aaf dem 
2ten Segment ziemlicb dicht und kraftig, leicbt kornig, aof dem 
3 ten etwas weniger bestimmt, auf dem 4ten nur vorn and an den 
Seiten vereinzelt punktirt, aaf den folgenden fast ganz glatt, aaf 
dem 7ten Segment dagegen wieder dicbt und fein gekornt und am 
Hinterrande gezabnelt, auf dem 6ten beiderseils wie bei den vorber- 
gebenden Arten mit einem kielformigen Langsfaltchen geziert. 

Beim c? ist das 6te Segment auf der hintern Haifte granulirt, 
in der Mitte der gekornelten Stelie mit 6 in einen Halbkreis ge- 
stellten grofseren Kornchen geschmuckt. 

Von der vorigen Art durch andere Farbung, breitere Gestalt, 
namentlich breiteres Halsscbild und schlankere Fiibler unterschieden. 

In einem Parchen von Hrn. Eopp aufgefunden und ibm za 
Ehren benannt. 

Myrmedonia piliventris n. sp. 

Elongata, suhfusiformis^ nitida, picea, capite abdomineque nigri- 
cantihuSy antennis pedibusque ferrugineis; capite brevi thorace fere 
latiore, oculis magnis prominulis , antennis validioribus elongatis; 
thorace subquadrato , secundum basin transversim, juxta margines 
posticos oblique impresso, his margineque basali calloso-reflexis; 
elytris posfice thorace duplo fere latioribus et parum longioribus 
thoraceque sparsim asperato-punctatis; abdomine supra densius dis- 
tincte punctato griseoque pubescente, segmentis singulis secundum 
apicem margineque later ali longe nigro-pilosis, segment a 6^ utrinque 
plicato-elevato. — Long. 2-J- — 2|- iin. 

Bine hocbst pragnante Art, in der Mitte erweitert, nach vorn 
und noch mehr nach hinten verschmalert, daher von annahernd 
spindelformiger Gestalt, wenig gewolbt, die Flugeldecken and das 
Halsscbild pechbraun, l^teres mit rothbraunen Randern, der 
Eopf and der Hinterleib schwarzlicb, der letztere mit breit roth- 
braunem Hinterrand der Segmente, die Fabler und Beine rostrotb. 
Der Kopf ist breit und kurz, fast breiter als das Halsscbild, an den 
Seiten and dem Hinterrande in gleicbmafsigem Bogen gerundet, 
hinten tief eingeschnfirt und durch einen kurzen schmalen Hals dem 
Thorax eingefugt, oben der Qnere nach gewolbt, vereinzelt and 
schwach panktirt, fein und sparsam bebaart, der Scheitel mit einem 



zur Staphy linen fauna West-Afrika's, 105 

• 

scbwachen Grubchen, die Augen grofs, vorstehend, die ganzen 
Seiten des Kopfes einoehmend. Die Fabler sind rostroth, an der 
Basis hell gelbroth, lang and kraftig, viel langer als Kopf und 
Halsscbild, nach der Spitze zu nicbt verdickt, alle Glieder langer 
als breit, nacb der Basis scbwach verengt, fast cylindriscb, das 
3te Glied om die H&lfte langer als das 2te, das Endglied so lang 
als die 3 vorhergebeuden zasammen, schrag zagespitzt. Das Hals- 
scbild ist fast quadratisch, kaom um ein Drittel breiter als lang, am 
Vorder- und Hinterrand leicht gerundet, mit breit abgerundeten 
Vorder- und fast recbtwinkligen Hinterecken, an den Seiten gerade, 
nacb hinten nicbt verengt, l&ngs der Basis der Quere nach, neben 
den Hinterecken in scbrager Richtung tief eingedruckt, so dafs die 
letzteren und der Hinterrand wie aufwSrts gebogen und schwielig 
verdickt erscbeinen, oben mit vereinzelten schrag eingestocbenen 
ziemlicb kraftigen Punkten und sparsamen grauen anliegenden 
Haaren besetzt. Die Flageldecken sind an der Basis etwa urn die 
Halfte breiter als das Halsschild, von den Scbultern an in leicbtem 
Bogen nach hinten erweitert und bier wobi doppelt so breit als das 
Halsschild, wie dieses panktirt und bebaart, am Hinterrande schrag 
nach innen abgeschnitten mit fast rechtwinkeligen Hinterecken. Der 
Hinterleib ist vorn nur wenig scbmaler als der Hinterrand der 
Flugeldecken, bis zur Spitze des 3ten Segments noch bogenformig 
erweitert, von da nach ruckwarts alimablig verengt^ oben dicht und 
deatlich punktirt and anliegend grau bebaart, langs des Hinterrandes 
der einzelnen Segmente, an den Seiten und der Spitze mit langen 
schrag absteheuden schwarzen Haaren besetzt, auf dem 6ten und 
7ten Segmente fast glatt, auf dem 6ten neben dem Seitenrande mit 
einer kielformigen Langsfalte. Unten ist der Hinterleib langs des 
Hinterrandes der einzelnen Segmente in doppelter Querreibe gleicb- 
falls mit langen abstehenden Haaren besetzt. Die Beine sind rostroth. 
Gescblecbtsanterscbiede sind bei den 3 mir vorliegenden Exem- 
plaren nicht wabrzunebmen ; bei denselben ist der Hinterrand des 
7ten obercn Ringes sanft gerundet. 

Myrmedonia angusticollis n. sp. 

Elongata, nitida, glabra, sublaems, rufobrnnnea, capite ab- 
domineque paullo obscurioribus, antennis elongatis filiformibus pedi- 
busque rufo-teslaceis ; capite brevi transversa postice constricto oculis 
magnis prominulis; thorace elongato, lateribus antice rotundato- 
ampliato, dein subito coarctato, ante scutellum profunde transversim 
impresso medioque subtiliter canaliculato ; elytris thorace dimidio 



106 E, Eppelsheim: BeUrag 

m 

latioribus pauUoque longioribus; abdomine dpicem versus aiienuato 
supra parce griseo-pubeseente parceque huge nigra -piloso, subHu 
densius longiusque subaequaliter fuho-griseo-piiosOy segmetUis 6^-, 
l^-que supra utrinque plicato-carinatis, — Long. 2^ lin. 

Darch die, fast jeglicher Sculptur entbehrende, glatte Ober- 
flache besonders aasgezeichnet, ziemlich gestreckf., oben mafeig 
gewolbt, glanzeud, auf dem Vorderkdrper mit einigen wenigeo, 
kaam wabrnehmbaren, undeutlichen Punktcben und kurzen Harcfaen 
besetzt, auf dem Hinterleib deatlicher and langer behaart. Die 
Farbe des Eorpers ist ein glanzendes Rotbbraan, die Flageldecken 
und der Hinterleib wenigstens in der Mitte sind unmerklich dankler, 
der Kopf ist pechbraun. Letzterer ist wie bei der vorigen Art 
gebildet, kurz und breit, fast breiter als das Halsschild, hinten tief 
eingeschndrt, mit grofsen vorgequollenen Augen und kaum gewolbter, 
glanzend glatter Stirn. Die Fuhler sind lang und schlank, viel Ifinger 
als Kopf und Halsscbild, nacb der Spitze zu nicht verdickt, aucb die 
vorletzten Glieder noch um die Halfte langer als breit, das dritte 
Giied etwas langer als das 2te, das Endglied so lang als die zwei 
vorhergehenden zusammen. Das Halsschild ist langer als breit, an 
den Seiten vorn gerundet erweitert, dann plotzlich, vor der Mitte 
noch, eingeschnurt und von da zur Basis in gerader Linie ver- 
laufend, am Vorderrand beiderseits schrag gerundet abgescbnitten, 
hinten in schwachem Bogen gerundet luit stumpfen Hinterecken, 
oben in der Mitte von einer tiefen Langslinie durchzogen, welcbe 
hinten vor dem Schildchen in eine breite und tiefe Quergrube aus- 
lauft. Die Flugeldecken sind um die Halfte breiter und nur weoig 
langer als das Halsschild, nach hinten sehr unbedeutend erweitert, 
am Hinterrand schrag abgeschnitten, mit stumpf abgerandetea 
Hinterecken. Der Hinterleib ist vorn fast so breit als die Flagel- 
decken, bis zum 3ten Segment noch etwas erweitert, von da bis 
zur Spitze dann allmahlig verengt, an den Seiten hoch and breit 
gerandet, oben kaum punktirt, mit sparsamen anliegenden m&Tsig 
langen graugelben und langs des Hinterrandes der einzelnen Seg- 
mente mit einzelnen langeren etwas abstehenden schwarzen Haaren 
besetzt, unten dichter und gleicbmafsig mit graugelben, in Quer- 
reiben stehenden Haaren liberzogen, neben dem Seitenrande des 
6ten und 7ten oberen Segmentes mit einer kielartig erbabenen 
Langsfalte geziert. Die Beine nebst den Tarsen sind lang and 
schlank. 

Bs liegen mir nur 3 Exemplare vor, an denen ich keioeu 
Oeschlechtsanterscbied wahrzunebmen vermag. Bei alien ist das 



zur Stop hyiinenf anna West-Afrikas. 107 

7te obere Segment nach der Spitze «u verschmalert, an der Spitee 
selbst abgerandet. 



rmedonia costata d. sp. 

Elongate, deplanata, subopaca, fusca, capite abdomineque nigris, 
antennis pedibusque teslaceis; capite transversa, basi utrinque pone 
oculos prominulos subdentato, svpra impresso, 6 tuberctilato; thorace 
subquadrato subrecte bi — , elytris transversis oblique tri^costatis, 
abdomine creberrime subtilissime strigoso-pimctato griseoque pubeS' 
cente, segmento sexto juxta marginem later akm utrinque longitu- 
dinaliter plieatulo, — Long. 1| lin. 

Bine in ihrer Skalptur hochst eigenthumiiche und in der Gat- 
tang einzig dastehende Art, ziemlich gestreckt, oben fast flach ge- 
drackt, wenig glSnzend, auf dem Vorderkorper glatt, anbehaart, 
aaf dem Hinterleib aufserst fein und dicht anliegend grau behaart. 
Kopf und Hinterleib sind schwarz, letzterer mit rothbraunem Hinter- 
rand der einzelnen Segmente, Halsschild und Flugeldecken braun- 
lich, letztere mit einem dunkleren Aiiflug um das Schildchen und 
in den Hinterecken, Fuhler und Beine hell rotbgelb. Der Kopf 
ist mit den grofsen vorgequollenen Augen so breit als das Hals- 
schild; hinter denselben bilden der Hinterrand mit dem Seitenrande 
einen zahn- oder hockerartigen Vorsprung; oben ist er eingedruckt, 
glatt, unpnnktirt, der eingedruckte Tlieil von 6 in regelmafsigem 
Sechseck stehenden Tuberkeln begrenzt, von denen die hintersten 
im Hinterrande stehen, in der Mitte von einer feinen Langslinie 
durcbzogen. Der Mund mit den Tastern und die Fuhler sind ein- 
farbig, hell gelbroth, die letzteren lang, fiber die Mitte der Flugel- 
decken hinausreichend, nach der Spitze in verdickt, ihr erstes Glied 
kraftig und lang, stark verdickt, die 3 folgenden gestreckt, schlank, 
das 3te etwas langer als die beiden einschliefsenden gleichlangen ; 
vom 4teii an nehmen die einzelnen Glieder allmahlig an L&nge ab- 
an Breite zu, die ersten von ihnen sind langer als breit, die vor- 
letzten schwach transversal, das Bndglied gut doppelt so lang als 
die beiden vorhergehenden, eiformig zugespitzt. Das Halsschild ist 
quadratisch, kaum etwas breiter als lang, nach hinten unmerklich 
verschmalert, an den scharfen Seiten fast gerade, an den Vorder- 
ecken breit abgerundet, oben abgeflacht, glatt, unpunktirt, in der 
Mitte der ganzen Lange nach von zwei fast geraden parallel ver- 
laufenden, nach hinten zu schwach convergirenden Langsrippen 
darchzogen, zwischen denen in der Tiefe eine fein eingegrabene 
Langslinie verl&uft. Die Flugeldecken sind fast doppelt so breit und 



108 E. EppeUheim: Beiirag 

unmerklich langer als das Halsschild, an den Hinterecken abge- 
rundet, oben von drei schragen Langsrippen durchzogen, von denen 
die erste von der Innenseite des Schildchens zor Spitze der Naht, 
die 2te vor, die 3te hinter den Schaltern zum Hinterrand verlaaft, 
zwischen den Rippen aufserst fein, ziemlich dicht gekornt. Der 
Hinterleib ist schmaler als die Flugeldecken, an den Seiten gebogen, 
bis zam Hinterrande des 3ten Segments erweitert, von da bis zar 
Spitze allmahlig wieder verschmalert , am Seitenrande scharf aof- 
v^arts gebogen, oben aufserst dicht und fein, aaf den beiden letzten 
Segmenten etwas weniger dicht langsstrichelich panktirt, in der 
Mitte des 2ten und 3ten Ringes der Lange nach schwach dach- 
formig erhaben und gegen die Seiten hin etwas eingedrackt, aaf 
den folgenden der Quere nach eingedriickt, auf dem vorletzten nebeo 
dem Seitenrande mit einem erhabenen Langsfaltchen geziert. Die 
Hinterbeine sind etwas verlangert, nebst den Tarsen dann and 
schlank. 

£s liegen mir uur 2 Stucke vor, welche $ zu sein scheinen. 

Myrmedonia marginata u. sp. 

Elongata, sublinearis, subconvexa, nUidula, anterius fortiier 
aspereque punctata, ferruginea, capites elytris abdomineque posterius 
nigrisy antennarum basi, pedibus elytrisqu% posUce oblique testaceis; 
antennis crassiusculis apicetn versus letiter incrassatis ; thorace trans- 
verso posterius angustato, secundum marginem later alem longiludi- 
naliter, ante scutellum transversim profundius impresso, medio late 
canaliculato, elytrius hoc parum longioribus et latioribus; abdomine 
polito sublaevigato, — Long. 1^ lin. 

Eine der kleineren Arten von gestreckter ziemlich gleichbreiter 
Gestalt, darch die Farbung and die kraftige Punktirung des Vorder- 
korpers im Gegensatz zu dem glanzend glatten Hinterleib in hohem 
Grade aasgezeichnet, rostroth, der Eopf and die hintere Halfte des 
Hinterleibes — ohne scbarfe Abgrenzung — schwarz, die FlSgel- 
decken schwarzbraun, hinten vom Nahtwinkel an in schrager Rich- 
tang gegen den Seitenrand hin gelb, die Fahlerbasis, die Beioe 
and der After rothgelb. Der Eopf ist schmaler als das H&Isschilcl, 
breiter als lang, die Angen wenig vorstehend, die Stirn gewolbt, 
ziemlich dicht ond grob punktirt. Die Fabler sind kr&ftig, nach 
der Spitze zu noch verdickt, langer als Eopf und Halsschild, das 
3te Glied fast doppelt so lang als das 2te, das 4te und 5te quadra- 
tisch, die folgenden allmahlig an Breite zunehmend, die vorletzten 
fast doppelt so breit als lang, das Endglied kurz, kaam so lang als 



stir StaphyHnewfauna Wesi-Afrika's, 109 

das 9te and lOte zasammen, stampf zngespitst. Das Halsschild ist 
urn mehr als die HSlfte breiter als lang, an den Seiten vorn schwach 
gernndet, nach hinten verengt, vor den scharf rechtwinkeligen 
Hinterecken nnmerklich aasgerandet, am Hinterrande sanft gerundet, 
an den Vorderecken etwas niedergedrackt and stampf zugerundet; 
oben ist es der Qaere nach leicbt gewolbt, i&ngs des Seitenrandes 
bis in die Seiten des Hinterrandes binein in etwas scbrager Ricb- 
tung eingedrackt, so dafs der Seitenrand etwas aufgebogen scbarf 
erbaben erscbeint, vor dem Scbildchen mit einer breiten, karzen 
Ombe verseben, welcbe in einen breiten, sicb allmablig verflacbenden, 
yor der Spitze erloscbenden Langseindrack abergeht; seine Pank- 
tirnng ist dicbt and grob, raubkornig, seine Bebaarung sparsam, 
knrz and fein. Die Fliigeldecken sind wenig breiter and etwas 
linger als das Halsscbild, nacb rackwarts kaum erweitert, am 
Hinterrande vor den stampf abgerundeten Hinterecken seicht aas- 
gerandet, oben ziemlicb flacb, nocb etwas dicbter and grober als 
das Halsscbild, raubkornig panktirt and etwas dicbter and deutiicber 
bebaart. Der Hinterleib ist wenig schm&ler als die Fiugeldecken, 
nacb der Spitze za scbwach verscbmalert, oben aaf den drei ersten 
Segmenten an der Basis der Quere nach eingedrackt, glatt, an- 
panktirt and anbebaart, nar an der Basis der einzelnen Ringe 
sparsam, an der des 5ten and 6ten Segments etwas dicbter panktirt. — 
Gescblechtsanterscbiede treten an den 3 mir vorliegenden Stucken 
am Hinterleibe nicht bervor; bei alien dreien ist der Hinterrand 
des 7ten oberen Segments breit abgerandet. 

Myrmedonia alternata n. sp. 

Elongata, sublinearis, nitida, rufo-testacea, capUe, abdomine 
poslerius elytrisque nigricantibus , his sutura anguste, apice latius 
rufO'testaceis ; antennis apicem versus valde incrassatis; capite sub- 
orbiculato, thorace transversa basin versus angustato aequali elytris- 
que hoe longioribus et lateriobus crebrius fortiusque punctatis, ab- 
domine glabro, laevigata, — Long. 1^ lin. 

In Grofse, Oestalt and Far bang der vorbergebenden Art abn- 
licb, darcb andere Skulptur and keulenformig verdickte Fobler 
vornebmlicb abweichend. Der Korper ist oben wenig gewolbt, 
glanzend, der Vorderkorper sparsam and karz, anliegend bebaart, 
der Hinterleib glatt; der Eopf, die 3 letzten Hinterleibssegmente 
and die Flageldecken sind scbwarzlicb, die letzteren. an der Nabt 
scbmal, am Hinterrande breit rothgelb gesaamt, das Halsschild, 
die vorderen Hinterleibsringe and die Fabler and Beine sind roth- 



110 E. Eppelsheim: BeUrag 

gelb. Der Eopf ist rundlicJb, fast so laog als breit, schmaler als 
das Halsschild, obeo deotlich ziemlich sparsam paoktirt. Die 
Fubler sind kaum langer als Eopf und Halsschild, nacli der Spitze 
stark kealenartig verdickt, das erste Glied lang und ziemlicb diinn, 
auch das 2te und 3te Glied schlank und gestreckt, das 3te etwas 
kurzer als das 2te, das 4te schon quer, die folgenden allmablig 
stark verbreitert, die vorletzten mehr als 3n3al so breit als lang, 
das Endglied dick, so lang als die 3 vorhergehenden zusammeny 
an der Spitze abgerundet. Das Halsschild ist um mehr als ein 
Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach ruck* 
warts verengt, mit abgerondeten Vorder- und Hinterecken, oben 
der Quere nach leicht gewolbt, mafsig dicht, ziemlich kraftig punk- 
tirt, vor dem Scbildchen zuweilen mit einem schwachen Quer- 
grubchen versehen. Die Flugeldecken sind um ein Drittel langer 
und breiter als das Halsschild, am Hinterrande neben den spitz 
vorstehenden Hinterecken etwas ausgesohweift, etwas starker und 
sparsamer als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist glanzend 
glatt, das 7te obere Segment fein und undeutlich punktirt. 

Geschlechtsunterschiede treten nicht deutlicb her vor; bei dem 
einen meiner 3 Exemplare ist der Hinterrand des vorletzten unteren 
Segments in der Mitte ausgerandet; es scheint ein $ zu sein. 

Aleochara (Baryodma) picipennis n. sp. 

Fusiformis, nigra, nitiday elytris piceis, antennarum basi testacea, 
pedibus piceo-festaceis; thorace pardus snbtiliuSy elytris hoc brevio- 
ribus confertissime asperatim, abdomine crebrius sat fortiter punc- 
tatis, — Long. 1^ lin. 

Von der Gestalt der Al. bipunctata^ aber 3mal kleiner, nach 
vorn und hinten gleicbmafsig verengt, glanzend schwarz, mit ein- 
farbig pechbraunen, mattereu Flugeldecken. Der Kopf ist klein, 
stark herabgebogen, sparsam, ziemlich fein punktirt und nur mafsig 
fein anliegend grau behaart. Die Fuhler sind kraftig, fast so lang 
als Kopf und Halsschild, bis zur Mitte bin verdickt, von da bis 
zur Spitze fast gleichbreit, schwarz, die 3 ersten Glieder rothgelb, 
das 2te und ote ziemlich schlank, gleichlang, das 4te schon etwas 
breiter als lang, das 5te noch um die Halfte breiter, die folgenden 
an L&nge und Breite kaum verschieden, stark transversal, das End- 
glied langer als die 2 vorhergehenden zusammen, vorn zugespitzt, 
vor der Mitte deutlicb knotig abgesetzt. Das Halsschild ist hint«n 
so breit als die Flugeldecken, nach vorn stark verengt, mit nieder- 
gedruckton stumpf abgerundeten Vordorecken, an den Seiten und 



siir Staphylinenfauna West-Afrikas, HI 

hinten gerundet, am Hinterrand beiderseits andeutlich ausgerandet, 
obeD gewolbt, ziemlich sparsam und fein, wie der Eopf panktirt 
und behaart. Die Plogeldecken sind etwas kiirzer als das Hals- 
schild, an den Hinterecken abgerundet, oben aufserst dicbt, kraftig, 
reibeisenartig panktirt. Der Hinterleib ist vorn so breit als das 
Halsschild, nach hinten gleicbmafsig und stark verengt, oben dicbt 
und stark., auf dem 6ten Segment etwas weniger dicbt punktirt, 
alle Punkte von binten eingestochen, mafsig fein anliegend behaart, 
am Hinterrand der beiden letzten Ringe rothbrann. Die Beine sind 
gelbbraun, die Tarsen heller. 

Beim cJ ist der Hinterrand des 7ten oberen Ringes seicht aus- 
gerandet und fein und dicbt crenulirt. 

Zwei Mannchen. 

Gyropkaena angularis n. sp. 

RufO'testacea, polita, capite, elytrorum angulis postids abdomine- 
que posterius nigris ; thorace brevissimOf valde transnerso, lateribus 
rotundato, disco A-punctatOy elytris hoc duplo longioribus parce 
indisUncte punctatis, abdomine subtilissime alutaceo subopaco, — 
Long. 1 tin. 

Mas: Abdominis segmento superiors 7^ apicem versus angu- 
stato, apice ipso truncato denticulisque quatuor, mediis minoribus 
approximatis, ornato. 

Von der Oestalt und Orofse der G, affinis, glanzend rotbgelb, 
mit gleichfarbigen Fnhlern und Beinen, der Kopf, die Hinterecken 
der Flugeldecken und die 4 letzten Hinterleibssegmente schwarz. Der 
Kopf ist etwas schm&ler als das Halsschild, mit grofsen vorge- 
quollenen Augen, welche die ganzen Seiten des Kopfes einnehmen, 
die Stirn kaum gewolbt, an den Seiten einzeln, schwach und nndeutlich 
punktirt, hinter dem Fnhleransatze am Innenrande der Augen jeder- 
seits mit einem rundlichen seichten Grubchen versehen, oben mit 
wenigen vereinzelten abstehenden scbwarzen Haaren besetzt. Die 
Fuhler sind diinn, so lang als Eopf und Halsschild, die einzelnen 
Glieder an der Spitze mit abstehenden Harchen besetzt, das erste 
sebr gestreckt, aucb die 2 folgenden sebr schlank und dunn, das 
2te um die Halfte langer und starker als das 3te, das 4te etwas 
starker aber kurzer als das 3te, das 5te doppelt so breit als das 
4te, wie die folgenden verkehrt kegelformig, so lang als breit, diese 
nebmen an Lgnge kaum ab, an Breite kaum zu, alle sind etwa so 
lang als breit, das Endglied ist etwas kurzer als die 2 vorletzten, 
stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist sebr kurz und breit, etwa 



112 E, Eppelsheim: Beitrag 

2'^mal so breit als lang, vorn gerade abgeschnitten, an den Seiten 
and dem Hinterrande gerundet, oben schwach gewolbt, wie der 
Eopf mil einzelnen abstehenden ll&rcben besetzt, auf der Mitte der 
Scbeibe mit 4 ins Viereck gestellten Pankten geziert, von denen 
die vorderen einander etwas naber stehen als die hinteren. Die 
Flugeldecken sind etwas breiter und doppelt so lang als das 
Halsschild, oben flachgedrackt, mit vereinzelten meist undeat- 
lichen Pankten and sparsamen, kaam sichtbaren, graaen anlie- 
genden Harchen besetzt. Der Hinterleib ist oben aafserst fein 
lederartig gewirkt, daber weniger gllinzend als der Vorderkorper, 
schwarz, die 3 ersten Segmente hell rotbbraun. 

Beim c? ist das 7te obere Hinterleibssegment nach der Spitze 
verengt, der Hinterrand desselben abgestutzt and mit 4 Zahncben 
geziert, von denen die 2 mittleren einander ganz nahe gerackteo 
viel kleiner and feiner sind als die beiden seitlichen stampfen and 
breiteren. 

Ein einziges (^, 

Pygostenus microcerus Er. Etwa ein Datzend in der 
Grofse sehr variirende Exemplare. 

Tanygnathus varicornis Woll. In grofser Anzahl. 

Philonthus quisquiiiarius Gyll. Ebenfalls zahlreich, aas- 
schliefslich die Normalform mit dnnkelgrunen Decken. 

Philonthus (Rabigus) nigriceps n. sp. 

ElongatuSy gracilis, rufo-testaceus, capite nigro, abdomine rufo- 
fusco, antennis fusds basi apiceque pedibusque testaceis; capite o6- 
longo thorace angustiore, hoc latitudine longiore antrorsum sub- 
angustato seriebus dorsalicus 5 punctatis, elytris thorace longioribus 
abdomineque creberrime subtiliter punctatis, — Long. 1|- — 2 lin. 

Mas: Tarsis anterioribus leviter dilatatis, abdominis segmento 
penuUimo ventrali apice acute triangulariter exciso. 

Von der schlanken gestreckten Gestalt des Ph, puUuSy ziemltch 
gewolbt, rothgelb, die Flugeldecken an der Basis and langs der 
Nabt znweilen braaDlich angelaufen, der Kopf schwarz, der Hinter- 
leib braanroth, gegen die Spitze zu etwas heller, die Fabler hell- 
braun mit hellerer Basis und Spitze, die Beine hellgelb. Der Eopf 
ist langlicb, etwas schmaler als das Halsschild, nach hinten schwach 
verengt, oben wenig gewolbt, an den Seiten neben dem Inneo- 
rande der Aagen and in der Schlafengegend mit wenigen siemlicb 
feinen Pankten und sparsamen abstehenden, langen schwanen 
Haaren besetzt, in der Mitte ganz glatt. Der Maud and die 



»ur Sfaphylinenfauna West-Afrikas, 113 

Taster sind gelblichroth , das Endglied der Eiefertaster konisch, 
voru scharf zagespitzt. Die Fabler sind braunlich, die drei ersteD 
Glieder und das letzte hellgelb, zuweilen einfarbig rotbgelb, so lang 
als Eopf und Halsschild, nacb der Spitze zo aofserst schwacb verdickt, 
die ersten Glieder sehr gestreckt, das 3te etwas langer als das 2te, 
von den folgenden die ersten langer, die vorletzten noch so lang 
als breit, das Endglied um die HSlfte langer als das lOte, innen 
scbrag aasgerandet. Das Halsscbild ist wenig linger als an der 
Basis breit, nacb vorn sanft verengt, an den Seiten kaum, am 
Hinterrande leicht gerandet mit breit abgerundeten Hinter- und 
niedergebogenen zugerundeten Vorderecken, oben gewolbt, auf der 
Scheibe mit 2 Langsreihen von je 5 gleichweit von einander ab- 
stehenden feinen Punkten verseben, wie der Kopf sparsam ab- 
stehend schwarz bebaart. Die Flugeldecken sind unmerklich breiter 
als der Hinterrand des Halsscbildes und wenig langer als dasselbe, 
an der Spitze schrlig nach dem Nabtwinkel zu abgestutzt, oben 
fein und aufserst dicht punktirt und anliegend grau bebaart. Der 
Hinterleib ist so breit als die Flugeldecken, nach der Spitze zu 
leicht verschmSlert, fein und sehr dicht punktirt und bebaart, auf 
dem 7ten Segment sparsam punktirt. 

Beim ^ sind die Vordertarsen etwas mehr als beim $ er- 
weitert, und der Hinterrand des vorletzten Veutralsegmentes ist in 
der Mitte scharf dreieckig ausgeschnitten. 

In zahlreicben Exemplaren aufgefunden. 

Platyprosopus longicollis n. sp. 

ElongatuSy angustus, linearis, dilute rufo-brunneus, capite ab- 
domineque piceo-rufis, antennis pedibusque ferrugineis, dense aureo- 
pubescens, thorace glabra; capite oblongo thorace fere longiore dense 
subtiliter punctata , hoc latitudine longiore medio lateribusque utrin- 
que parce fortiter seriatim punctato; elytris thorace parum longiori- 
bus dense, abdomine creberrime subtiliter punctatis. — Long. 3^ lin. 

Von langgestreckter , scbmaler, gleichbreiter Gestalt, wenig 
gewolbt, hell rothbraun, das Halsscbild etwas lebhafter roth als die 
Flugeldecken, der Kopf und Hinterleib kastanienbraun, letzterer mit 
breit rostrothem Hinterrand der Segmente, die Fiihler und Beine 
hell rostroth, — Eopf, Flugeldecken und Hinterleib dicht und fein 
punktirt und dicht nicbt allzufein goldgelb bebaart, daher wenig 
glanzend, das .Halsscbild glatt, unbehaart, lebhaft glanzend. Der 
Eopf ist langlich, fast etwas langer und so breit als das Halsscbild, 
nach hinten nicht verengt, an den Seiten gerade, nur am Ueber- 

Dentsche Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 8 



114 E, Eppehheim: Beiirag 

gang in den Hals schwach eiogedchnart, oben dicht and fein, an 
den Seiten sehr dicht runzelig punktirt, eine wenig dentlich be- 
grenzte schmale Langslinie in der Mitte glatt, aafser der dichten 
goldgelben Behaarnng noch mit einigen wenigen langeren abate- 
henden Haaren besetzt. Die Mandibeln sind schwarz, die Taster 
rotbgelb. Die fadenf5rmigen Fabler sind am die Halfte lUnger als 
der Eopfy das 2te Glied am die Halfte knrzer als das 8te, von den 
folgenden die ersten l^mal, die vorletzten nocb gat so lang als 
breit, das Endglied wenig langer als das lOte, an der Spitze schrfig 
abgeschnitten. Das Halsscbild ist etwas langer als breit, vorn iind 
hinten gerade abgestutzt, aach an den Seiten ziemlich gerade mit 
abgerundeten Hinterecken, oben im Orande ziemlich dicht, Sofserst 
fein, kaum sichtbar punktirt, so dafs der Glanz der OberflSehe 
kaam gemindert wird, hart am Seitenrande mit untermischten 
groberen and feineren Punkten besetzt, aaf der Scheibe mit vier 
Langsreihen von langlichen groben and tiefen Pankten ge- 
schmuckt, 2 mittleren mit je 5 and 2 seitlichen nach vorn abge* 
korzten Reihen mit je vier Punkten, — glatt, unbehaart, nar am 
Seitenrande mit wenig dicht stehenden nicht allzafeinen Harchen 
besetzt, unter welche sich einige langere abstehende Haare miscben. 
Die Flugeldecken sind kaum breiter und etwas linger als das 
Halsscbild, dicht und fein punktirt und behaart, an den Seiten 
nahe der Schnlter und im hinteren Drittheil mit zwei abstehenden 
Borstenhaaren besetzt. Der Hinterleib ist nur sehr wenig schmaler 
als die Flugeldecken, bis unmittelbar vor die Spitze gleichbreit, 
oben Sufserst dicht punktirt und behaart. Die Heine sind hell 
rostroth. 

Ein einziges Exemplar. 

Doiicaon eastaneus n. sp. 

Elongatus, sublinearis, densius griseo-pubescens, nitidulus, castth 
neusy ore antennis pedibusque pufo-testaceis, abdominis segmentonm 
marginibus anoque ferrugineis; capite subrotundato parcius, ihorace 
subquadrato elytrisque hoc paullo longioribus et latioribus dense 
subtilius, abdomine crebrius subtiliter punctatis. — Long. 3^ lin. 

Mas: Abdominis segmentis ventralibus quinto sextoque medio 
longitudinaliter latiusqne profunde impressis, hoc apice medio emar- 
ginato, septimo per totam fere longitudinem anguste fisso, fissurae 
marginibus relevatis, apice subtriangulariter exciso, 

Fem.: Abdominis segmenio 7^ eentraii apice producto, cock- 
learis instar excavato, apice summo rotundato. 



iur StaphyUnenfauna West-Afrika's, 115 

In der gestreckten, gleichbreiten Gestalt anserem Lathrobium 
elongatum nnd geminum sehr ahnlich, aber dieser Gattung ange- 
borig, kastaDienbraan mit rothgelben Fuhlern und Beinen, ziemlich 
glanzend, fein and mafsig dicbt graa behaart. Der Eopf ist rund- 
lich, so breit als das Halsscbild, ein wenig breiter als lang, oben 
siemlicb sparsam kraftig panktirt, ein andeutlich begrenzter Raom in 
der Mitte glatt, unten nocb kr&ftiger und tiefer panktirt als anf der 
Oberseite. Die fadenformigen Fabler sind anderthalbmal so lang als 
der Eopf, das 3te Glied fast doppelt so lang als das 2te, von den 
folgenden die ersten gat am die Halfte langer als breit, die vorletzten 
nocb so lang als breit. Das Halsscbild ist qaadratisch, kaum langer 
als breit, an den Seiten gerade, an alien Ecken abgerandet, oben ge- 
w51bt, dicht und mafsig fein panktirt, in der Mitte mit einer schmalen 
darcbziehenden glatten Langslinie. Die Plageldecken sind etwas 
breiter and am ein Drittel langer als das Halsscbild, wie dieses panktirt 
und behaart. Der Hinterleib ist vorn nar sehr wenig schmaler als die 
Flageldecken , kaum dichter aber feiner als diese panktirt, an der 
Basis der vorderen Segmente kastauienbraun, in der hintern H&lfte 
derselben and aaf den zwei letzten Ringen hell rothbraan. 

Beim ^ ist das 5te untere Segment in der hintern HSlfte, das 
6te der ganzen Lange nach tief and breit eingedruckt, das letztere 
in der Mitte des Hinterraudes ausgerandet, das 7te hinten dreieckig 
ausgeschnitten, von der Spitze des Aussschnittes an bis fast zur 
Basis schmal ond scharf gespalten, die Rander der Spalte aufwtlrts 
geschlagen and erhaben. 

Beim $ ist das 7te untere Segment lang vorgezogen, gegen 
die Spitze bin loffelformig ausgehohlt, an der Spitze selbst abge- 
randet. — Diese Art steht dem D, angolense am nachsten, welches 
Quedenfeldt irrthumlich als ein Lathrobium beschrieben hat. 

Eine Reihe von Exemplaren. 

Dolicaon litnbatus n. sp. 

Blongatus, linearisy parallelus, nitidus, niger, thorace abdomine- 
que supra nigro-piceis, elytrorum sutvra apiceque, abdominis segmen- 
torum marginibus anoque ferrugineis, antennis pedibusque testacds; 
capite quadraio parcius, thorace oblongo elytrisque hoc longioribus 
crebrius sat fortiter, abdomine minus dense subtilUer punctatis, — 
Long. 2^ — 2§ lin. 

Mas: Abdominis segmento inferior e 6^ apice late indistincie 
emarginato, 7^ triangulariter exciso et longitndinaliter fisso, fissurae 
marginibus acute relevatis, 

8* 



116 E. Eppelsheim: Beitrag 

Ganz von der gestreckten gleichbreiten Gestalt der vorher- 
gehenden Art, aber viel kleiner and anders geffirbt. Der Korper 
ist ziemlich gewolbt, g]anzend, der Vorderkorper sparsam, der 
Hinterleib dichter und deutlicber graugelb bebaart. Der Eopf and 
die Flugeldecken sind tief schwarz, letztere an der Naht und dem 
Hinterrande rostroth, das Halsschild and der Hinterleib dankel 
pechbraan, letzterer mit schmal rostgeibem Hiutersaum der ein- 
zelnen Ringe and mit rostrothem After, die Fobler und Beine 8ind 
hell gelbroth. Der Eopf ist quadratisch, so lang ais breit, so breit 
als das Halsschild, nach hinten nicht verengt, mit stumpfen Hinter- 
ecken, oben etwas gewolbt, sparsam und kraftig punktirt, ein 
breiterer Langsraum in der Mitte glatt. Die Fiihler sind etwa 
doppelt so lang als der Kopf, nach der Spitze zu leicbt yerdickt, 
das 3te Glied um die Halfte langer als das 2te, von den folgenden 
die ersten langer als breit, die vorletzten breiter als lang, das End- 
glied kurz. Das Halsschild ist etwas langer als breit > an den 
Seiten gerade, an den Ecken abgerundet, oben etwas dichter als 
der Eopf punktirt, mit einer breiten glatten Langslinie in der 
Mitte. Die Flugeldecken sind kaum breiter und etwas langer als 
das Halsschild, wie dieses punktirt und behaart. Der Hinterleib 
ist fast so breit als die Flugeldecken, oben wenig dicht, ziemlich 
fein und seicht punktirt. Die Beine sind hell gelblichroth. 

Beim ^ ist das 7te untere Hinterleibssegment am Hinterrande 
scharf dreieckig ausgeschnitten, von der Spitze des Ausschnittes an 
bis zum vorderen Drittheil schmal und scharf gespalten, die Rander 
der Spalte aufgeworfen und scharf erhaben. 

Vier Stiicke. 

Lathrobium coffer Boh. Mehrere Stucke. 

Lathrohium subseriatum n. sp. 

Elongatum, linear e, subdepressum, densius pubescens, anterius 
sat fortUer punctatum, nitidum, piceum, capite nigro, abdominis 
segmentorum marginibus, ano, antennis pedibusque rufis; capite 
ihoraceque quadratis, parallelis, illo pares hoc crebrius punctato, 
linea longitudinaH media lata laeei; elytris thorace dimidio fere 
longioribus densius subseriatim, abdomine minus crebre subtilius 
punctatis, — Long. 3 lin. 

Mas: Abdominis segmento inferiore penultimo profunda sub- 
triangulariter exciso. 

Von der gestreckten gleichbreiten Gestalt der vorhergehenden 
Art, oben weniger gewolbt, etwas flachgedruckt, ziemlich dicht, 



j&tir Staphylinenfauna Wesi-Afrikas, 117 

nicht besonders fein, etwas abstehend graugelb behaart, glSnzend, 
pechbraun mit schwarzem Eopfe, der Hinterraiid der einzelnen 
Segmente, die Hinterleibsspitze, die Fuhler und Beine rothiicb. Der 
Eopf ist quadratisch, so lang als breit, so breit ais das Halsschild, 
an den Seiten gerade mit stompfen Hinterecken, oben sparsam, 
kraftig, an den Seiten etwas dichter und runzelig punktirt, in der 
Mitte in geringerer Ausdehnung glatt. Die Fabler sind schlank, 
fast so lang als Eopf and Halsschild, das 3te Glied um die Halfte 
langer als das 2te, alle Glieder langer als breit, an der Spitze mit 
langeren abstehenden Haaren besetzt. Das Halsschild ist etwas 
linger als breit mit geraden parallel verlaufenden Seiten, stumpfen 
Vorder- und abgerundeten Hinterecken, oben ebenso kraftig, etwas 
dichter als der Eopf punktirt, in der Mitte von einer ziemlich breiten 
glatten Langslinie durchzogen. Die Flugeldecken sind wenig breiter 
and fast um die Hfilfte langer als das Halsschild, neben der Naht 
der LSnge nach eingedruckt, etwas weniger stark and tief als das 
Halsschild punktirt, die Punkte auf dem Rucken in mehr weniger 
regelmSfsigen Langsreihen stehend , gegen die Spitze bin und auf 
dem umgeschlagenen Seitenrande verworren. Der Hinterleib ist 
etwas schmaler als die Fliigeldecken, oben nicht dicht, ziemlich fein 
und seicht punktirt. 

Beim (J ist der Hinterrand des vorletzten unteren Hinterleibs- 
segments in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten , die Spitze des 
Dreiecks abgerundet. 

Ein Ffirchen. 

Laihrobium incertum n. sp. 

Praecedenii simillimum, duplo majus, depressiusculumy nigrum, 
elytris castanets, aniennis pedibus anoque ferrugineis ; antennis elon- 
gatis gracillimiSy capite thorace latiore antrorsum, hoc basin versus 
angustato quadratis, elytris subseriatim punctatis, — Long. 4} lin. 

Mas: Latet. 

In Gestalt und Punktirung mit der vorhergehenden Art fast 
vollkommen abereinstimmend , aber mehr als doppelt so grofs, in 
folgenden Punkten vornehmlich abweichend. 

Die Farbang ist eine dunklere, Eopf, Halsschild und Hinter- 
leib sind schwarz, letzterer mit rothbraunem Hinterrand der Seg- 
mente und rothem After. Die Fuhler sind gestreckter und ver- 
h&ltnifsmafsig danner und schlanker, zuruckgelegt uber den Hinter- 
rand des Halsschildes hinausreichend, die einzelnen Glieder langer 
und gestreckter als bei der vorhergehenden Art. Der Eopf ist 



118 E, Eppelsheim: Beitrag 

breiter als das Halsschild, so breit als die Flageldecken, nach vorn 
verschmalert, wahrend das Halsschild nach rackwarts verengt und 
die glatte Mittellinie desselben binten erhaben ist. Die kastanien- 
braunen, gegen die Hinterecken za schwSrzlichen Fliigeldecken wie 
der Hinterleib sind wie bei der vorhergehenden Art geformt and 
panktirt. 

Zwei Weibchen. Bei dem einen unausgefarbten Stacke ist der 
Eorper rothbraun, der Eopf etwas dankler. 

Cryptobium cribripenne n. sp. 

Nigrum, subnitidumy antennis fuscis basi apiceque iestaceis, 
pedibus pallide flams, anterius confertissime minus subtiliter punctalum; 
capite oblongo thorace latiore, hoc elongato, medio per totam longi- 
tudinem subcarinato, elytris thorace longioribus duploque latioribus, 
abdomine dense subtiliter punctato, — Long. 2^ lin. 

Mas: Abdominis segmento inferior e 3^ ante apicem lamina 
minuta transversa brevissima apice truncata denticulataque instruclo, 
4® callo transverso polito omato, 6^ medio fovea oblonga profunde 
impressOy 7^ apice subrotundatim emarginato, 

Durch die gleicbmafsig dicbte und ziemlicb kraftige Punktirong 
des ganzen Vorderkorpers, wodurch der Glanz desselben erheblich 
herabgemindert wird, besonders ausgezeicbnet, einfarbig schwarz, 
mit hellrothlicben in der Mitte braunlicben Fuhlern und hellgelben 
Beinen, oben ziemlicb dicbt und fein grau behaart. Der Eopf ist 
'langlich, etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gerade, 
an den Hinterecken stark abgerundet, oben aufserst dicht und ziem- 
licb kraftig, gegen den Mnnd zu weniger dicht punktirt, von den 
Augen an nach vorn braunroth; die Mandibeln und die Maxillar- 
taster ebenfalls braunroth, letztere an der Spitze heligelb. Die 
Augen stehen vor der Mitte des Eopfes. Die Fuhler sind rothlicb, 
das erste Glied an der Spitze und die 5 folgenden braunlich, diese 
mit heller Basis der einzelnen Glieder; sie sind kurzer als Eopf 
und Halsschild, das 2te und 3te Glied schlank, das 3te nicht ganz 
um die H&lfte langer als das 2te, von den folgenden die ersten 
entschieden langer als breit, die vorletzten noch so lang als breit, 
das Endglied kurz, kanm Ifinger als das lOte, an der Spitze ab- 
gestutzt. Das Halsschild ist um die Halfte langer als breit, hinten 
fast nnr halb so breit als die Flugeldecken , an den Seiten fast 
gerade, hinten ganz unmerklich, vorn etwas mehr eingezogen mit 
stark niedergebogenen breit abgerundeten Vorder- und stumpf lichen 
Hinterecken, am Hinterrande gerade abgeschnitten, oben ziemlicb 



zur Staphfflinenfauna West-Afrikas, 119 

gewolbt, wie der Kopf panktirt, in der Mitte. der ganzen Lange 
nach voD einer glanzend glatten, leicht kielformig erhabenen Langs- 
linie durchzogen. Die Flugeldecken sind um ein Drittel Ifinger als 
das Halsschild, fast noch dichter als dieses punktirt. Der Hinter- 
leib ist kaam weniger dicbt, aber viel feiner als der Vorderkorper 
panktirt und glfinzender als dieser, der Hinterrand der letzten 
Segmente zuweilen rotbbraun. Die Beine sind blafsgelb, die Huften 
bell r5tblichbraan. 

Beim c7 bat das 3te untere Hinterleibssegment vor der Mitte 
des Hinterrandes ein kleines, kurzes, niedriges, aufrecbt stebendes, 
oben abgestutztes and gezabneltes Plattcben, an dessen Steile bei 
dem folgenden Segment eine glanzend glatte Qaerscbwiele tritt; 
das 6te ist in der Mitte von einer tiefen, im Grande spiegelglatten 
Langsgrube durchzogen, das 7te am Hinterrande dreieckig aasge- 
randet mit abgcrundeten Vorder- und Seitcnecken des Ausscbnittes. 

Wenige Bxemplare. 

Cryptobium apicale n. sp. 

Piceum, nifidumy antennis, elytrorum humeris apiceque latius, 
abdominis segmentorum marginibus anoque rufis, pedibus pallide 
iestaceis; capite oblong o-suboe at o thoracis latitudine crebrius, hoc 
lateribus crebre for titer, elytris confer tim fortius , abdomine dense 
subtiliter punctatis, — Long. 2^ lin. 

Mas: Abdominis segmento inferior e 6^ medio apice leviter 
emarginato, 7^ subrotvndatim inciso, 

Pecbbraun, glanzend, mafsig dicbt und fein scbwarzgrau be- 
haart, die Fabler, ein schmaler Hintersaum der Segmente und der 
After, die Scbultergegend und eine gegen den Seitenrand bin sicb 
verbreiternde Binde an der Spitze der Flugeldecken bell rotbbraun, 
die Beine blafsgelb, ibre Huften rotblicbbraan. Der Kopf ist kaum 
breiter als das Halsscbild, annahernd eiformig, oben wenig gewolbt, 
ziemlicb dicbt, nicbt fein aber oberflacblicb, etwas ranzelig punktirt, 
die Pankte gegen den Mund zu aus groberen und feineren gemiscbt, 
mit karzeren anliegenden scbwarzgrauen und sparsamen iSngeren 
abstebenden scbwarzen Haaren besetzt. Die Augen steben vor 
der Mitte des Eopfes. Die Mandibeln sind pecbbraun, die Taster 
rotbgelb. Die Fabler sind etwas kurzer als Kopf und Halsscbild, 
schlank, rotblicb, die 5 ersten Glieder an der Spitze pecbbraun, 
das 3te Glied um die Halfte langer als das 2te, von den folgenden 
die ersten fast doppelt so lang, die vorletzten nocb etwas langer 
als breit, das Endglied kurz, an der Spitze abgescbnitten und 



120 E, Eppelsheim: Beitrag 

plotzlich zugespitzt. Das Halsschild ist am ein Drittel schmaler 
als die Flugeldecken, nicht ganz um die Halfte langer als breit, 
an den Seiten fast gerade, vorn unmerkiich mehr als hinten einge- 
zogen, oben gewolbt, dicht, grob und tief punktirt, mit einer breiten 
spiegelglatten Mittellinie, mit sparsamen abstehenden schwarzen 
Haaren besetzt. Die Flugeldecken sind um ein Drittel langer als 
das Halsschild, hinten in der Mitte gemeinschaftlich aasgerandet^ 
an den Hinterecken breit abgerandet, oben etwas flachgedrackt, 
sehr dicbt und ziemlich kraftig, runzelig, viel dicbter und feiner als 
das Halsschild punktirt, dicht schwarzlich behaart, die Schulter- 
gegend bis gegen das Schildchen hin braunroth, eine an der Naht 
schmale, gegen den Seitenrand hin sich verbreiternde Binde an 
der Spitze heller roth. Der Hinterleib ist ziemlich dicht, fein 
punktirt. Die Unterseite ist fast einfarbig roth. 

Beim (^ ist der Hinterrand des 6 ten unteren Segments breit 
und seicht ausgerandet, das 7te an der Spitze mafsig tief rundiich 
ausgeschnitten mit einer glanzend glatten langlichen Stelle oberhalb 
des Ausschnittes. 

Ein einziges ^. 

Cryptobium rugiceps n. sp. 

Sublinearef subdepressum, nigrum, nitidttlum, capite antrorsum, 
thorace, elytrorum humeris suturaque rufo-piceis, abdominis seg- 
mentorum marginibus anoque rufis, antennis pedibusque ferrugineis; 
capite subquadrato ad oculos usque rugis subtilibus transversis con' 
fertissime obsito, apice confertim rugulose punctato ; thorace oblongo- 
quadrato lateribus, elytris hoc longioribvs dense minus subtilitery ab- 
domine minus crebre punctatis. — Long. 2^ lin. 

Mas: Latet. 

Von ziemlich gleichbreiter, etwas flachgedruckter Gestalt, dnrch 
die eigenthumliche Skulptur des Eopfes besonders ansgezeichnet, 
mafsig glSnzend, ziemlich dicht grau behaart, schwarz, der Eopf 
vor den Augen, das Halsschild, die Schultern und die Naht der 
Flugeldecken rothbraun, die Rander der Hinterleibssegmente and 
der After etwas heller roth, die Fuhler und Beine rostroth. Der 
Eopf ist etwas breiter als das Halsschild, vom Hinterrande bis zo 
den Augen querquadratisch mit stumpf abgerundeten Hinterecken, 
vor den Augen plotzlich verschmalert und mit parallelen Seiten 
zum Vorderrand verlaufend, hinten bis zu den Augen mit dichten 
feinen Querrunzeln nberzogen, vorn dicht, etwas runzelig punktirt. 
Die Mandibeln sind rothbraun, die Taster rostroth. Die Augen 



j&fir Staphylinenfauna West-Afrikas. 121 

liegen ziemlich in der Mitte der Seiten des Eopfes. Die Fuhler 
sind kurzer als Eopf and Halsschild, einfarbig rostroth, die ersten 
Glieder gestreckt, das 2te und 3te Olied gleichlang, von den fol- 
genden die ersten am die Halfte langer als breit, die vorletzten 
schwach transversal, das Eiidglied karz, vorn abgestatzt. Das 
Halsschild ist Ifinglich quadratisch, um ein Drittel langer als breit, 
mit fast gleichlaafenden Seiten, stumpfen Vorder- and kurz abge- 
rundeten Hinterecken, dicbt, nur mafsig fein punktirt, in der Mitte 
mit einer schmalen durchgehenden binten leicbt erhabenen Langs- 
linie. Die Flugeldecken sind um ein Drittel langer und breiter 
als das Halsschild and wie dieses punktirt. Der Hinterleib ist 
vorn pechbraun, von der Mitte an scbwarz mit rothcm Hinter- und 
Seitenrand der einzelnen Segmente und mit rothem After, oben 
nicht dicbt aber fein punktirt. Die Beine sind rostroth. 

Das <S^ ist mir unbekannt geblieben. 

Ein einziges $. 

Stilicus rubellus n. sp. 

Rufescens, abdomine apicem versus elytrisque obscure castaneis, 
his apice, antennis pedibusque cum coxis testaceis; capite elytris 
latiore suborbiculato thoraceque lateribus anterws angulato omnium 
creberrime subtilissimeque punctatis, opacis; elytris crebrius subtiliier 
punctatis punctisque pluribus majoribus subseriatim positis omatisy 
nitidis; abdomine subtilissime punctata tenuissimeque griseo-pubes- 
cente, — Long. 1 J lin. 

Mas: Abdominis segmentis ventralibus sexto septimoque apice 
late leviter emarginatis. 

Von der Gestalt des St. orbiculalus^ aber kleiner, durch Far- 
bung und Skulptar gleicb ausgezeichnet , mattrothlich , der Hinter- 
leib gegen die Spitze zn und die glSnzenden Flugeldecken dunkel 
kastanienbraun , der breite Hinterrand der ersteren, die Fuhler 
and die Beine sammt den Huften gelblich. Der Eopf ist am ein 
Geringes breiter als die Flugeldecken, rundlich, oben aufserst dicbt 
and fein punktirt, matt. Die Fabler sind etwas langer als der 
Eopf, das 2te und 4te Glied gleichlang, doppelt so lang als breit, 
das 3te um die HIilfte Ifinger als die beiden einschliefsenden , von 
den folgenden die ersten so lang als breit, die vorletzten transversal, 
das Endglied lang eiformig zugespitzt. Das Halsschild ist etwas 
schmaler als die Flugeldecken, an den^ Seiten vor der Mitte winkelig 
erweitert, von da in ein warts gebogener Linie rasch und stark 
nach vorn verengt, nach hinten sanfter in gerader Linie verschmalert. 



122 E, Eppelsheim: Beitrag 

am HiDterrande gerade abgestutzt, oben wie der Kopf punktirt, 
matt. Die Flcigeldecken sind doppelt so breit ab der Hinterrand 
des Halsschildes und fast um die Halfte laDger aU dasselbe, mafsig 
dicht fein punktirt, mit 2 unregelmafsigen Langsreihen von je 4 — 5 
groberen tieferen Punkten. Der Hinterleib ist dicht und aafserst 
fein punktirt, aufserst fein und zart, anliegend grau behaart. 

Beim c7 ist das 6te und 7te untere Hinterleibssegment an der 
Spitze breit und seicht ausgerandet. 

Ein einziges ^, 

Sunius bittittatus u. sp. 

ElongatuSy sublinearis, subtiliter cinereo-pubescens, rufus, an- 
tenniSy pedibus elytrisque testaceis, his villa oblonga laterali lata 
abdotninisque segmenlo 6^ nigris; capile elylrorum latitudine t Horace- 
que bremler obovalo dense reliculalo-punclatis, opacis, elytris tho- 
race longioribus nitidis crebre fortiler, abdomine minus crebre sub- 
tilius punctatis. — Long. 1^ lin. 

Mas: Abdominis segmenlo inferior e 6^ apice medio rotundalim 
emarginalOy 7^ acute triangulariter exciso. 

Von gestreckter, ziemlicb gleichbreiter Gestalt, wenig gewolbt, 
mafsig dicht grau behaart, roth, die Fuhler, die Beine and die 
Flugeldecken gelblich, eine breite, langs des Seitenrandes bis zam 
hintern Drittel der Flugejdecken herablaufende und die Halfte der 
Deckenbreite einnehmende Binde und das 6te Hinterleibssegment 
schwarz. Der Eopf ist so breit als die F^iugeldecken, langlich 
quadratisch, hinten fast gerade abgeschnitten, an den Hinterecken 
abgerundet, oben ziemlich flach, dicht und fein netzformig punktirt, 
matt, nnten mafsig dicht, ziemlich kraftig punktirt. Die Fuhler 
sind fadenformig, etwas kiirzer als Eopf und Halsschild, alle Olieder 
lauger als breit. Das Halsschild ist etwas schmaler als die Flugel- 
decken, nur wenig langer als breit, verkehrt kurz-eiformig, an den 
Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach hinten sanft verengt, 
am Hinterrande schwach gerundet, oben wenig gewolbt, wie der 
Kopf punktirt, matt, am Seitenrande gleich dem Eopfe mit einzelneo 
wenigen schwarzen abstehenden Haaren besetzt. Die Flugeldecken 
sind wenig breiter und fast um die Halfte langer als das Hals- 
schild, oben dicht und kraftig, leicht kornig punktirt. Der Hinter- 
leib ist schmaler als die Flugeldecken, nach der Basis za leicht ver- 
engt, oben nur mfifsig dicht, fein punktirt. Die Beine mit sfimmt- 
lichen Hoften sind hellgelb. 



zur Staphytinenfauna West-Afrikas. 123 

Beim (^ ist der Hinterrand des 6ten uoteren Hinterleibsringes 
in der Mitte ausgerandet, mit einer dreieckigen eingedrackten Stelle 
hinter der AasraDdang, das 7te an der Spitze scharf dreieckig aas- 
gescbnitten. 

Eine Reihe von Exemplaren. 

Sunius melanurus Eust. Wenige Stucke. 

Sunius simillimus n. sp. 

Rufus, elytris testaceis, macula posteriore sublaterali nigra, ab- 
domine rufo-fusco segmento 6^ nigro, antennis pedibusque pallide 
flams; capite subquadrato elytrorum latitudine Ihoraceque obovato 
dense subtilivs reticulato - punctatis ; elytris thorace longioribus ere- 
berrime fortius , abdomine crebrius minus subtiliter punctatis, — 
Long. If lin. 

In Farbung und Gestalt dem 5. melanurus sehr ahnlich, etwas 
weniger flacb, durch das langere HaJsschild and die gefleckten 
Flngeldecken leicht zu unterscheideu, gestreckt, mafsig gewoibt, 
graugelb aniiegend behaart, wenig glanzend, rotblich, die Flagel- 
decken gelbJich, mit einem schwarzen Flecken, welcher in der 
hintern Halfte derselben an den Seiten gelegeii ist, jedoch den 
umgeschlagenen Seitenrand nicbt berabrt, der Hinterleib braunlich- 
roth mit schwarzem, an der Spitze schmal bellgelbem 6ten Segment, 
die Fabler and Beine blafsgelb. Der Eopf ist von der Breite der 
Flngeldecken, so breit als lang, von den Aagen an nach hinten 
unmerklicb verengt, am Hinterrand wenig, an den Hinterecken 
deutlicber gerandet, oben dicht und ziemlicb fein netzformig pank- 
tirt, in der Mitte gewoibt, nach binten and noch mehr nacb vorn 
abgeflacht, an den Seiten mit wenigen abstehenden scbwarzen 
Haaren besetzt. Die Fabler sind fadenformig, etwas langer als 
der Eopf. Das Halsscbild ist verkebrt eiformig, etwas langer als 
breit, an der breitesten Stelle um ein Drittel schmaler als die 
Flngeldecken, an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach 
hinten stark verengt, oben ziemlicb gewoibt, wie der Eopf punktirt 
und behaart. Die Flugeldecken sind nicht ganz um die Halfte 
langer als das Halsscbild, oben dicht and stark runzelig panktirt, 
etwas langer and weniger fein als der ubrige Eorper behaart. 
Der Hinterleib ist vor der Spitze nicht schmaler als die Flugel- 
decken, nach der Basis zn nor wenig verengt, oben mafsig dicht 
und fein panktirt. Die Beine sind blafsgelb. 

Ein eiuziges $. 



124 E. Eppelsheim: Beitrag 

Sunius longicollis n. sp. 

Elongatus, testaceus, capUe tkoraceque rufis, antennis elongatis 
pedibusque pallida flavis; capite elytris latiore oblongo thoraceque 
oblongo-obotato dense subtiliter reticulato-punctatis ; elytris ihorace 
parutn longioribus sat crebre minus fortiter, abdomine densius sub- 
tiliter punctatis, — Long. If lin. 

Mas: Abdominis segmento inferior e 7^ apice medio latius 
emarginato. 

Yon gestreckter Gestalt, Eopf und Halsschild rothlich, der 
ubrige Eorper gelblich, die Fiihler und Beine blafsgelb. Der Eopf 
ist etwas breiter als die Flugeldecken , langlicb, an den Seiten 
hinter den Augen and am Hinterrande in gemeinschaftlicbem Bogen 
gerundet, oben in der Mitte gewolbt, nach hinten etwas abgeflacht, 
zwischen den Augen Jeicbt quer eingedriickt, vor denselben flach, 
aufserst dicbt und fein netzformig punktirt, fein and kurz anliegend 
behaart, kaum glanzend. Auf der Unterseite ist der Eopf hinteo 
zerstrent, in der Mitte ziemlich dicbt and kraftig, gegen den Mood 
hin feiner netzformig panktirt. Die schlanken fadenformigen Fabler 
sind kaum kurzer als Eopf und Halsscbild, aucb die vorletzteo 
Glieder nocb um die Halfte langer als breit. Das Halsscbild ist 
langlicb verkcbrt eiformig, gut um ein Drittel langer als breit> aa 
den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nacb vorn in einwarts 
gescbwungener Linie verengt, nacb binten in sanftem Bogen ver- 
scbmSlert, oben wenig gewolbt, an den Seiten in der Mitte seicbt 
scbrfig eingedruckt, wie der Eopf punktirt und bebaart. Die 
Flugeldecken sind mebr als doppelt so breit als der Hinterrand 
des Hahscbildes , kaum um ein Drittel langer als dasselbe, mfifeig 
dicbt and stark punktirt, fein anliegend bebaart. Der Hinterleib 
ist ziemlicb dicbt und fein, nacb binten zu allmablicb immer feiner 
punktirt. Die Beine sind blafsgelb. 

Beim ^ ist das 7te untere Hinterleibssegment binten in der 
Mitte breit ausgerandet. 

Ein Parcben. 

Sunius pictus n. sp. 

Elongatus, subconvexus, niger, elytrorum apice anoque testaceis, 
tkorace obscure fusco, pedibus pallide flavis geniculis tibiisque nigro- 
piceiSy antennis elongatis gracillimis piceis apice albidis; capite 
suborbiculato elytris parum latiore thoraceque oblongo - obovato 
lateribus ante medium angulato subtiliter reticulato ^ punctatis et 
longitudinaliter strigosulis; elytris thorace fDix longioribus crebre 



aur Stop hy linen fauna West-Afrika's, 125 

fortiteTy abdomine anierius fortius, apice subHlius minus crebre 
punctatis, — Long. 1-| lin. 

Mas: Latet. 

Eine durch ihre Ffirbang sehr charakteristische Art, von ge- 
streckter weniger flach gedruckter Gestalt als die vorhergehenden 
Arten, schwarz, die Flugeldecken an der Spitze und der After 
gelblich, das Halsschild mattbraun, die Fobler pechbraun, ihre 
5 letzten Glieder weifslich gelb, die Beine sammt den H often blafs- 
gelb, die Enieen and Schienen pechfarbig. Der Eopf ist etwas breiter 
als das Halsschild, wenig langer als breit, hinter den Augen an 
den Seiten and dem Hinterrande in gemeinschaftlichem Bogen ge- 
rondet, oben in der Mitte der Quere nach gewoibt, nach vorn ab- 
geilacbt, dicht and fein netzformig panktirt and der LSnge nach 
gestrichelt, kaam glanzend. Die dannen fadenformigen Glieder sind 
linger als Eopf and Halsschild, ihr 3tes Glied mehr als doppelt 
so lang als das 2te, die folgenden alle wohl 3mal so lang als an 
der Spitze breit, die 6 ersten Glieder pechbraan, die 5 letzten 
weifslichgelb. Die Taster sind hell pechfarben, an der Spitze hell- 
gelb. Das Halsschild ist langlich verkehrt-eiformig, nm ein Drittel 
langer als breit und um ein Drittel schmaler als die Flugeldecken, 
an den Seiten vor der Mitte winkelig erweitert, von da plotzlich 
in einwSrts geschwungeuer Linie nach vorn verengt, nach hinten 
allmahlich vorschmalert, hinter der Mitte seicht ansgerandet, oben 
wenig gewoibt, fast noch dichter als der Eopf ISngsgestrichelt und 
geranzelt, ganz matt. Die Flugeldecken sind mehr als doppelt so 
breit als der Hinterrand des Halsschildes, wenig langer als dasselbe, 
oben gewoibt, vorn langs der Naht ziemlich breit und tief einge- 
drackt, dicht, kraftig und tief punktirt. Der Hinterleib ist vor der 
Spitze so breit als die Flugeldecken, nach vorn schwach verengt, 
aaf den vorderen Segmenten ziemlich kraftig und nicht dicht, auf 
den beiden letzten dichter and feiner punktirt. Die Eniee and 
Schienen der hellgelben Beine sind pechbraun, die hintersten 
Schienen in der hintern Halfte wieder hellgelb wie sammtliche 
Tarsen. 

Ein einziges $. 

Scopaeus major n. sp. 

ElongatuSy subconvexus, omnium creberrime subtilissimeque 
punctatus et pube tenuissima grisea obductus, sericans, subnitidus, 
piceus capite nigro, elytris dimidio posteriore antennisque rufis, ab- 
domine rufo ' fusco segmentorum marginibus apiceque dilutioribus, 



126 E. Eppelsheim: Beiirag 

pedibus testaceis; capUe subquadrato, thorace oblongo, aequali, apice 
attenuato, elytris hoc longioribus, — Long. If lin. 

Mas: Abdominis segmento inferior e 6^ apice late leviter 
emarginatOy 7^ late profundeque subtriangulariter exciso. 

Eine der grofseren Arten der Gattung, von gestreckter Gestalt, 
ziemlich gewolbt, aufserst dicht und fein punktirt und mit aufserst 
dichter, zarter und karzer seidenglanzender Behaarung uberzogen, 
daher nur wenig glanzend, pecbbraun, der Eopf schwarz oder pecb- 
schwarz, die Flugeldecken in ibrer hinteren Hfilfte obne scharfe 
Abgrenzang rotblich, der Hinterleib hellbraunrotb mit rothlichem 
Hinterrand der Segmente und rotbiicbem After, die Fuhler roth, 
die Beine rotbgelb. Der Eopf ist quadratiscb, an den Seiten cam 
Hinterrande gerade verlaufend, binten fast gerade abgestutat, an 
den Hinterecken kurz zugerundet, der Scbeitel mit einer feinen 
kurzen LSngsrinne. Die rotbe Lefze ist boch, an der Spitze mit 
4 scbarfen Zabnen bewaffhet, von denen die mittleren durch einea 
tiefen dreieckigen Ausscbnitt von einander getrennt sind, wahrend 
die fiufseren fast in gleicber Hobe mit den mittleren liegenden nur 
durcb eine knrze, binten abgerundete Ausbucbtung von der letzteren 
gescbieden sind. Die Fubler sind rotb, gleicb dick, kurzer als Eopf 
und Halsscbild, das 3te Glied um die Halfte langer and etwas 
schmaler als das 2 te, von den folgenden die ersteren etwas langer 
als breit, die letzten nocb so breit als lang, das Endglied kurz 
eiformig zugespitzt. Das Halsscbild ist etwas scbm&ler als der 
Eopf und um gut ein Drittel scbmaler als die Flugeldecken, am 
gat ein Drittel langer als breit, an den Seiten scbwach gerundet, 
binten etwas eingezogen, vorn vor der Mitte plotzlich in einwSrts 
gescbwungener Linie ^erengt, binten gerade abgescbnitten , ohne 
deatlicbe LSngslinie in der Mitte and obne deatlicbe Basalgrubchen. 
Die Flugeldecken sind um die Halfte langer als das Halsscbild, in 
ibrer bintern Halfte rotblicbgelb. Der Hinterleib ist fast gleich- 
breit, vor der Spitze nur unmerklicb erweitert. Die Beine sind 
gelblicbrotb. 

Beim ^ ist das 6te untere Hinterleibssegment binten der gan- 
zen Breite nacb seicbt ausgerandet, das 7te in der Mitte breit und 
tief dreieckig ausgescbnitten, die Spitze des Dreiecks abgerundct. 

In geringer Anzahl gefunden. 

Scopaeus fossiceps n. sp. 
ElongatuM, linearis, subdepressus , pube subtili flaeescenie coh^ 
fertissime obductus, opacus, rufus, capite elytrisque nigra -piceis. 



aur Staphylinenfauna Wesi-Afrikas. 127 

anienms rufo-fuscis, pedibus rufo-testaceis ; capite subquadrato medio 
eanalicula ienui longitudinali exarato, thorace oblongo apice attenuato 
aequaH, elytris hoc longioribus, — Long. 1^ Hd. 

Mas: Abdominis segmento ventrali 7^ medio apice breviter 
triangulariter exdso, 

YoD gestreckter, gleicbbreiter, etwas flachgedrfickter Gestalt, 
voD nicht allza feiner graagelber Behaarong so dicht uberzogen, 
dafs eine Skalptar onter derselben nicht wahrzunehmen ist, ganz 
matt, roth mit pechschwarzem Eopfe und ebenso gefarbten Flngel- 
decken, braanrothen Fahlern und rothgelben Beinen. Der Eopf 
ist qaadratisch, fast etwas breiter als die Flngeldecken , an den 
Seiten gerade, am Hinterrande breit aber seicht ausgebuchtet , an 
den Hinterecken karz abgerondet, in der Mitte von einer feinen 
Yorn and hinten abgekurzten Lfingsrinne durchzogen. Die Lefze 
ist brannroth, ihre mittleren ZShne grofs nnd scharf, die seitlichen 
ondeutlich. Di^ Taster sind rothbraun. Die gleichbreiten Fabler 
sind braanroth, ziemlich dick, karzer als Kopf und Halsschild, das 
3te Olied etwas dunner aber nicbt kurzer als das 2te, das 4te und 
5te wenig langer als breit, die folgenden von gleicher Grofse, fast 
so lang als breit, das Endglied eiformig zugespitzt. Das Halsscbild 
ist um gut ein Drittel langer als breit and um ein Drittel schmaler 
als der Eopf, an den Seiten gerade, nach hinten kaum verschmalert, 
am Hinterrande gerade abgeschnitten , an den Hinterecken abge- 
randet, an den Seiten vor der Mitte plotzlich und stark nach vorn 
verengt, oben ohne Lfingslinie und ohne Basalgmben. Die gleich- 
breiten Flngeldecken sind um ein Drittel langer and breiter als 
das Halsschild. Der Hinterloib ist vor der Spitze erweitert, ein- 
farbig roth. Die Beine sind rothgelb. 

Beim (^ ist der Hinterrand des 7ten anteren Hinterleibs- 
segments karz dreieckig ausgeschieden. 

Zahlreicher als die vorige Art aufgefunden. 

Scopaeus pruinosulus n. sp. 

Elongatus, linearis, pube brevissima tenuissima confertissime 
pruinosulus, parum nitidus, mfo - tesiaceus, capite thoraceque rufis; 
capite subquadrato, thorace elongato apice attenuato, efytris hoc 
longioribus, — Long. 1^ lin. 

Mas: Abdominis segmento 6® ventrali apice late leviter emargi- 
nato, 7^ profunde rotundatim exdso. 

In der Gestalt und in dem Verhaltnifs der einzelnen Eorper- 
theile zu einander der vorigeu Art tauschend ahnlich, aber nur 



128 E, Eppelshdm: Beiirag 

halb 80 grofs, heller gefarbt, ohne Eopfrinne und mit ganz anderer 
Geschlechtsaaszeichnang des ^, — einfarbig gelblichroth mit rothem 
Eopf und Halsschild, mit aufserst karzer, feiner, grauer, dicbter, 
reifartiger Bebaarang bekleidet, wenig glanzend, obne deatliche 
Punktirang. Der Eopf ist etwas langer als bei der vorbergebenden 
Art, im Uebrigen vod gleicber Bildang, obne Langsrinne in der 
Mitte, aber mit feinem, scbmalem Scbeitelgrubcben. Die Filbler 
sind kraftig, fast so lang als Eopf und Halsschild, das Verbaltnifs 
der einzelnen Glieder ganz wie bei Sc, fossiceps. Ebenso ist lo 
der Form des Halsschildes kaum ein Unterschied von der vorher- 
gehenden Art zu erkennen, nur dafs in der vordern H&lfte der- 
selben zuweilen eine aufserst feine, glatte, leicht erbabene L&ngs- 
linie bemerkbar ist. Die Fliigeldecken und der Hinterleib sind 
wie bei Sc, fossiceps. 

Die Gescblechtsunterscbiede des c? si^id ganz ahnlicb wie bei 
Sc, mayor ausgebi Id et, das 6te Bauchsegment ist hinten der ganzen 
Breite nach seicht ausgerandet, das 7te in der Mitte tief bufeisen- 
ahnlicb ausgescbnitten. 

In ziemlicher Anzabl erhalten. 

Scopaeus tenuis n. sp. 

Elongatus, subdepressus , subtilissime pubescens, subnitidus^ 
piceus, elytris apicem versus dilutioribus , thorace anoque rufis, 
antennis pedibusque festaceis; capite thorace perparum latiore sub- 
quadratOy elytris thorace oblongo longioribus, — Long, f lin. 

Mas: Abdominis segmento 6^ medio late minus profunde im- 
pressOy apice medio emarginatOy 7^ medio utrinque longitudinaliter 
suboblique impressOy inter impressiones elevato-subplicatOy apice ipso 
tenuiter subtriangulariter exciso, 

Za den kleinsten Arten der Gattung gehorend, von scbmaler, 
gestreckter, flacbgedruckter Gestalt, aufserst fein behaart, mafsig 
glSnzend, obne deutlicbe Funktirung der Oberflache. Der Eorper 
ist pechbraun, die Flugeldecken gegen die Spitze bin etwas licbter, 
das Halsschild and die Hinterleibsspitze roth, die Fabler and 
Beine rothgelb. Der Eopf ist quadratisch, etwas breiter als das 
Halsschild, an den Seiten fast gerade, am Hinterrand schwach aos- 
gebuchtet, an den Hinterecken abgerundet. Die Fabler sind etwas 
langer als der Eopf, nach der Spitze zu deutlicb verdickt, das 
3te Glied so lang aber etwas scbmaler als das 2te, das 4te wenig 
kurzer als das 3te, die folgenden allmahlig etwas breiter werdend, 
die ersten fast noch langer als breit, die vorletzten leicht trans- 



zur Staphylinenfauna West-Afrika's. 129 

versal, das Endglied kurz eiformig. Das HaJsschild ist am ein 
Drittel scbmaler als die Flugeldecken , Dicht ganz um die Halfte 
langer als breit, an den Seiten fast gerade, vorn vor der Mitte 
nach der Spitze za stark verengt, nach hinten ganz uDoaerklich 
verschmalert, mit stumpf abgerandeten Vorder- and Hinterecken, 
oben in der Mitte mit einer vorn schwacheo, hinten deatlicher 
hervortretenden leicbt erhabenen LangsJinie, za deren Seiten an 
der Basis sich je ein kleines schwaches, oft kaam sicbtbares 
Orubchen befindet. Die Flugeldecken sind gat am ein Drittel 
langer als das Halsscbild, der Hinterleib vor der Spitze erweitert, 
gegen die Basis bin allmablig verschmalert. Die Beine sind hell 
gelbroth. 

Beim ^ ist das 6te untere Hinterleibssegment in der Mitte 
der ganzen Lange nach breit aber seicht eingedrackt, hinten in der 
Mitte schwach ausgerandet; das 7te Segment hat in der Mitte zwei 
schrag verlaafende, nach hinten convergirende Langseindriicke, 
zwischen denen,es faltchenartig erhaben ist; das Ende des Falt- 
chens verliert sich am Hinterrande in einen kleinen dreieckigen 
Ausschnitt, dessen Rander schwach gewalstet erscheinen. 

Nur weAige Exemplare. 

Scopaeus laetus n. sp. 

SuhconvexuSy nitidus, rufus, elytris nigris sutura apiceque rufo- 
testaceis, abdomine obscure fuscOy opaco, pedibus testaceis; capite 
rotundato - quadratOy thorace latiore , hoc subovato apice attenuato 
basi foveola gemina impresso, elytris thorace longioribus, — Long. 
1 lin. 

Mas: Abdominis segtnentis 3^ — 6^ medio fovea rotundata 
anum versus paullatim minor e obsoletioreque impressis, 6^ apice 
late levius subtriangulariter emarginato, 7^ late rotundatim exciso. 

Von der Gestalt des Sc. laevigatus, aber viel kleiner und 
anders gefarbt, etwas gewolbt, auf dem Vorderkorper fein, diinn 
and hinfallig behaart, daher lebbaft glanzend, auf dem Hinterleib 
aafserst dicht behaart, matt, obne deutlicbe Punktirung der Ober- 
fl&che. Die Farbe ist ein lebhaftes Roth, welches auf dem Kopf 
zameist ein wenig dunkler ist als auf dem Halsscbild, die Flugel- 
decken sind schwarz, an der Naht scbmaler, an der Spitze breiter 
rothgelb gesaumt, der Hinterleib dunkelbraun, der After und zu- 
weilen auch der schmale Hinterrand der Segmente rothbraan, die 
Fabler rothlich, an der Spitze heller, die Beine gelblich. Der Kopf 
ist etwas breiter als das Halsscbild, wenig breiter als lang, fast 

Deutsche EntomoL Zeitschr. XXIX. Heft I. 9 



130 E. Eppelsheim: Beitrag 

qaadratisch, aber an den Hinterecken breit abgerandet, am Hinter- 
rande kaum seicht aasgescbnitten. Die Fabler sind karser als 
Kopf and Halsschild, das 2te Glied etwas langer and dicker als 
das 3te, dieses and das 4te fast gleicb grofs, die folgenden an 
Starke wenig verscbieden, die ersten kaam langer als breit, die 
vorletzten kaam breiter als lang, das Endglied eiformig. Das Hals- 
schild ist fast eiformig, um ein Drittel schmaler als die Flagel- 
decken and um ein Drittel langer als breit, hinten leicht gerandet, 
vorn verengt, an den Seiten mit den Vorderecken sanft gerundet, 
oben gewolbt, an der Basis mit 2 tiefen langlicben Grubchen, 
welcbe durcb eine schmale kielformig erhabene, plotzlich erloscbende 
Langslinie von einander getrennt sind. Die Flugeldecken sind am 
ein Drittel lllnger als das Halsscbild. Der Hinterleib ist fast 
gleich breit, vor der Spitze aufserst wenig verbreitert. 

Beim (^ hat das 3te bis 6te Segment auf der Unterseite in 
der Mitte ein raudliches Grubchen, welches je naher der Spitze 
des Hinterleibs desto kleiner and oberflaclilicher wird, auf dem 
3 ten Ringe also am starksten und tiefsten, auf dem 6ten am klein- 
sten und seichtesten ist; der Hinterrand des 6ten Segments ist 
der ganzen Breite nach seicht dreieckig ausgerandet, der des Tten 
Ringes der ganzen Breite nach bogenformig ausgeschnitten. 

In geringer Zahl gefunden. Auch am Cap Verde zu Hause. 

Lithocharis peregrina n. sp. 

Elongata, subdepressa, dilute fusca, capite nigro, thorace rufo- 
fuscOy antennis pedibusque ferrugineis; capite orbiculato - subovato 
fere impunctato, nitido, thorace oblong o - quadrato omnium sub- 
tilissime indistincte, elytris hoc longioribus conferlissime subtiliter, 
abdomine apicem versus attenuato basi crebrius apice puree minus 
subtiliter punctatis. — Long. 2 lin. 

Mas: Abdominis segment o 7^ ventrali apice semidrculariter 
exdso, tarsis anticis simplicibus. 

Von der gestreckten Gestalt der L. obsoleta, wenig gewolbt, 
braanlich, das Halsschild mehr rothlich, der Kopf schwarz, der 
Hinterleib in der Mitte etwas dunkler als an den beiden Endeo, 
die Fabler und Beine rostroth. Der Kopf ist glanzend, wenig 
schmaler als das Halsschild, etwas langer als breit, am Hinterrande 
und den Hinterecken sanft gerundet, vor den Augen nach vorn 
verengt, oben nur in der Mitte etwas gewolbt, auf der Stirn in 
grofser Ausdehnang glatt, nur an den Seiten und dem Hinterrande 



zur Staphylinenfauna Wesi-Afrika's. 131 

mit ziemlich dicht stehenden feinen Pankten besetzt, onter welche 
sich vereinzelte grofsere mischen; einige grofsere stehen auch vorn 
auf der Stirn oberbalb der Augen. Auf den punktirten Stelleo 
ist der Eopf mafsig dicbt graagelb bebaart und auTserdem sparsam 
mit JSogeren abstebenden Haaren besetzt. Der Mund uod die 
Taster sind rotblicb, an den Kiefertastern das 3te Glied etwas 
weniger verdickt and das 4te mit etwas breiterer Basis aufsitzend, 
als dies sonst in der Gattung der Fall zu sein pflegt. Die faden- 
formigen Fuhler sind kraftig, langer als Kopf and Halsschild, das 
3te Glied um mebr als die Halfte langer als breit, die folgenden 
an Lange wenig verscbieden, die vorletzten nar weuig karzer aber 
nicht breiter als die vorhergehenden, nocb entscbieden langer als 
breit, das Endglied kaam langer als das lOte, scharf zagespitzt. 
Das Halsschild ist am ein Drittel scbmaler als die Flageldecken 
und um ein Drittel etwa langer als breit, an alien Bcken kurz 
abgerandet, vorn gerade abgescbnitten, binten in der Mitte deutlich 
ausgerandet, an den Seiten fast gerade, nach binten unmerklicb 
verengt, obeu glanzend, dicht aber aafserst fein, andeutlicb and 
anbestimmt panktirt, dicht and fein anliegend gelblich bebaart, an 
den Seiten mit einigen langeren Haaren besetzt, in der Mitte zu- 
weilen mit einer Spur einer eingedruckten Langslinie. Die Flugel- 
decken sind um ein Drittel langer als das Halsschild, aafserst dicht, 
fein panktirt and bebaart, matt, die Behaarang etwas langer und 
weniger fein als auf dem Halsschild. Der glanzende Hinterleib ist 
nach der Spitze ziemlich stark verengt, oben nur mafsig dicht und 
feiD, langer und grober als die Flugeldecken bebaart, an den Seiten 
nach binten zu und an der Spitze mit langeren Haaren nicht 
gerade sparsam besetzt, vorn mafsig dicht, nicbt fein, etwas ungleich, 
reibeisenartig, binten allmahlig viel sparsamer punktirt. Die Beine 
sind rotblicb, lang und schlank, die Vorderscbienen wie in der 
Gattung Scimbalium in beiden Geschlechtern innen in der Mitte 
ausgebuchtet, am hintern Ende der Ausbuchtung stumpf gezahnt, 
die Vordertarsen in beiden Gescblechtern einfacb. 

Beim (^ ist der Hinterrand des 7 ten untern Hinterleibssegments 
breit balbkreisformig ausgeschnitten , hinter der Aasrandung mit 
einer dreieckigen spiegelglatten Stelle verseben. 

Bine grofsere Reihe von Exemplaren. 

Lithocharis nitidiventris n. sp. 

Elongata, subdepressa, densius minus subtiliter pubescens, obscure 
fusca, opacUf capite nigro abdomineque rufo-fusco medio obscuriore 

9* 



132 E. Eppelsheim: Beitrag 

nitidis, hoc segmentorum marginibus anoque, aniennis pedibusque 
rufo ' testaceis ; capite subquadrato thoracis latitudine thoraceque 
oblong o-quadrato laevibus, elytris hoc longioHbus creberrime subtiliter 
punctatis, abdomine apicem versus attenuato supra parce fortiter 
scabroso ' punctato. — Long. 1^ lin. 

Mas: Abdominis segmento 7^ nentrali apice laie subrotundaim 
emarginato, 

Ganz von der Gestalt der vorhergehenden Art, aber nur halb 
so grofs und in vielen Punkten abweichend. Der K5rper ist ge- 
streckt, nach bin ten stark verscbmalert, oben wenig gewolbt, ziem- 
licb dicbt, wenig fein behaart, Halsschild und FlSgeldecken matt, 
der Kopf und der Hinterleib glanzend; Halsschild und Flfigeldeckeo 
sind schmutzig dunkelbraun, das erstere im hintern Drittheil heller 
rothbraun, der Kopf schwarz, der Hinterleib braun mit einem Stich 
ins Rotbliche, das 5te Segment schwarz, der Seiten- and Hinter- 
rand der einzelnen Segmente, die hintere H&lfte des 6ten und der 
ganze 7te Ring heller roth, die Fuhler und Beine rothgelb. Der 
Kopf ist so breit als das Halsschild, etwas breiter als lang, qoer- 
quadratisch, an den Seiten fast gerade, an den Hinterecken kort 
abgerundet, oben glanzend, glatt, unpunktirt, nur an den Seiten 
mit wenigen nndeutlichen Punkten versehen, mit dichter stehendeo, 
halb anliegenden kurzeren und sparsamen abstehenden Ifingeren 
Haaren besetzt. Der Mund und die Taster sind rothlicb. Die 
Fuhler sind kraftig, langer als Kopf und Halsschild, roth, an der 
Basis und Spitze heller gelb, das erste Glied sehr lang and stark, 
die beiden folgeuden nur mafsig gestreckt , . das 3te nur wenig 
langer als das 2te, von den folgenden die ersten entschieden Ifinger 
als breit, die vorletzten noch so lang als breit, das Bndglied etwas 
langer als das lOte, vorn kurz zugespitzt. Das Halsschild ist gam 
und gar wie bei der vorigen Art gebildet, kaum um ein Drittel 
schmaler als die Flugeldecken, gut um ein Drittel langer als breit, 
oben matt, unpunktirt, ohne sichtbare Mittellinie, wie der Kopf 
behaart. Die Flugeldecken sind kaum am ein Drittel iknger als 
das Halsschild, oben flach, aufserst dicbt, fein punktirt, kaum feiner 
als dieses behaart. Der Hinterleib ist vorn schmaler als die FlSgel- 
decken, nach hinten stark verengt, oben sparsam, grob ond raoh, 
reibeisenartig punktirt, weniger dicht als die Flugeldecken behaart, 
hinten an den Seiten und an der Spitze mit langeren abstehenden 
Haaren besetzt. Beim (^ ist der Hinterrand des Tten Ventral- 
segments rundlich ausgerandet, die Vordertarsen einfach. 

In geringer Zahl erhalten. 



iur Staphylinenfauna Wesi-Afrikas, 133 

Me don Simoni n. sp. 

Minus elongatus, subconvexus, subliliter pubescens, nitidus, 
obscure rufus, elytris anogue brunneo- testaceis, antennis pedibusque 
testaceiSy abdomine rufo-fusco; capile transversim quadrato thorace 
sublatiore, hoc transverso , basin versus angustato, medio posterius 
carinulatOy elytris thorace dimidio longioribus, abdomine subparallelo ; 
capite ihoraceque confertim fortius, elytris subtilius, abdomine sub- 
iiiissime punctatis. — Long. 1 lin. 

Mas: Abdominis segmento 7^ ventrali apice semicirculariter 
excise. 

In der Gestalt dem M, debilicornis am ahDlichsten, noch etwas 
korzer and gedrangener, namentlich das Halsschild kurzer und 
breiter, dunkler gefarbt ond ganz anders punktirt. Die Farbe ist 
ein gesattigtes braanrotb, die Flugeldecken and die Hinterieibsspitze 
sind heller braanlichgelb, die Fabler and Beine rotbgelb; die Ober- 
flacbe des Korpers ist mafsig gewoibt, glanzend, fein, nicbt sebr 
dicbt bebaart. Der Eopf ist querquadratiscb, fast breiter als das 
Halsscbild, binten breit, aber seicht aasgerandet, in der Mitte des 
Uintcrrands mit einem tief dreieckig eingedruckten Scbeitelgrubchen, 
an den Seiten gerade veriaufend mit kurz abgerundeten, fast recht- 
winkeligen Hinterecken, oben dicbt and kraftig panktirt, in der 
Mitte mit einer aufserst feinen, kaam sicbtbaren glatten LSngsiinie. 
Die Fabler sind viel karzer als Eopf and Halsschild, kraftig, nach 
der Spitze za verdickt, das 2te Glied nar wenig langer aber um 
die Halfte dicker als das 3te, wenig langer als breit, das 3te und 
4te kaum langer als breit, fast qaadratisch, das 5te und 6te rundlich, 
kaum breiter als das 4te, die nacbfolgenden rasch an Breite zu- 
nebmend, die beiden vorletzten doppelt so breit als lang, das End- 
glied kurz eiformig, vor der Spitze schrag ausgerandet. Das Halsscbild 
ist etwas schmaler als die Flugeldecken, nicht ganz doppelt so breit 
als lang, fast hexagonal, an den Seiten geradlinig und allmablig 
nach binten leicht verschraalert, nach vorn plotzlich in ein warts 
geschwungener Linie stark verengt, am Hinterrande sanft abge- 
rundet, mit stumpfen Hinter- and Vorderecken, oben quer gewolbt, 
wie der Kopf panktirt, in der Mitte von einer feinen leicht erhabenen 
glatten Langslinie durchzogen, welche weder den Vorder- noch den 
Hinterrand erreicht. Die Flugeldecken sind um die Halfte langer 
als das Halsscbild, weniger gewolbt als dieses, oben eben so dicbt 
and kaum feiner als dieses, aber etwas oberflachlicher punktirt, mit 
einem aber die Halfte der Lange reichenden ziemlich tiefen Langs- 
eindruck zu beiden Seiten der Nabt. Der Hinterleib ist gleichbreit. 



134 E. Eppelsheim: Beitrag 

ziemlich dicht, an der Basis der einzelnen Segmente Sufserst dicht 
fein panktirt. Die Beine sind gelblich. 

Beim c7 ist das 7te Ventral segment am Hinterrande halbkreis- 
formig aasgeschnitten. 

Etwas zahlreicher als die vorige Art gesammelt. Meinem 
lieben Freande Hans Simon als Zeicben meiner Dankbarkeit freund- 
scbaftlicbst gewidmet. 

Medon intermixtus n. sp. 

Minus elongatus, subcontjexus, dense minus suhtiliter pubescens, 
obscurius fusco-rufus, subopacus, elytris nitidis brunneo-testaceis, 
abdomine fusco, ano, antennis pedibusque testaceis; capite trans- 
fjersim quadrato thorace sublatiore, hoc transversim hexagonali 
posterius subcarinato basi A-punctato, elytris thorace sesqui longiori- 
bus; capite thoraceque confertissime illo fortius hoc subtiliter, elytris 
crebre minus subtiliter punclatiSy punctis majoribus subseriatim positis 
intermixtis; abdomine parallelo subtilissime punctato, — Long. 1-J-lin. 

Mas: Latet. 

Der vorigen Art taoschend Hhnlich und in der Gesammtform 
des Korpers sowohl wie im Yerbaltnifs der einzelnen Theile za 
einander vollkommen mit derselben ubereinstimmend, aber doppelt 
so grofs, dunkler gefarbt, durcb andere Skulptur des Yorderkorp'ers 
vornebmlich abweicbend. Der Eopf ist querquadratiscb , ein klein 
wenig breiter als das Halsscbild, binten sebr seicbt aasgerandet, 
an den Hinterecken kurz abgerundet, oben aufserst dicbt, ziemlich 
krUftig, runzelig panktirt und dicht, nicht gerade fein bebaart, 
matt, obne Scheitelgrube. Die Fuhler sind ganz und gar wie bei 
der vorbergehenden Art gebildet. Ebenso ist in der Form des 
Halsscbildes durchaus kein Unterscbied von M. Simoni vorbanden, 
aber die OberMche ist vie! dichter und feiner runzelig panktirt 
and viel dicbter behaart, daber matt, die Langslinie in der Mitte 
ist gegen den Hinterrand zu deutlicber erbaben hervortretend nod 
vor dem letzteren finden sich in der Mitte 4 gleichweit von ein- 
ander abstehende, quer gestellte Punkte, von denen die beiden 
mittleren starker und tiefer sind als die aufseren. Die Flugeldeckeo 
sind um die Halfte langer als das Halsscbild, oben etwas tiefer 
und bestimmter punktirt als bei der vorigen Art und zwiscben die 
gewobnlicben Punkte sind grobere, starkere eingestreut, welcbe in 
3 — 4 unregelmfifsige L&ngsreihen gestellt sind. Der Hinterleib ist 
wie bei M. Simoni geformt and punktirt. 

Zwei $. Das (^ ist mir nocb unbekannt. 



zur StophyUnenfauna Wesi-Afrikas. 185 

Die ebeD beschriebene Art anterscheidet sich von der vorher- 
gehendeD darch bedeatendere Grouse, darcb viel dicbter punktirten 
matten Kopf und Halsscbild, durcb den Mangel des dreieckigen 
Scbeitelgrubcbens, darcb die 4 Basalpankte des Halsscbildes und 
darcb die eingemiscbten groberen reibenweise gesteliten Pankte 
der Flugeldecken. Der Lilhocharis hiseriata Er. scbeint diese Art 
gleicbfalls sebr nabe verwandt zu sein. 

Paederus sabaeus Er. (aestuans Bob.). Bin Stack. 
Paederus capensis Er. Ein Stuck. 

Pinophilus brachycerus n. sp. 

Linearis, subconvexus, griseo-pubescens, nitidulus, niger, abdo- 
minis segmentorum marginibus pedibusque rufo-brunneis, antennis 
brevibus testaceis; capiie crebre fortiier substrigoso-punctato fronie 
media laevi, ihorace subquadrato linea media angusta posierius latiore 
laeei elytrisque hoc longioribus dense foriiier profundeque rugose 
punciatis, abdomine crebrius minus subtiliter punctato, — Long. 
3^ lin. 

Mas: Latet. 

Von gestreckter gleicbbreiter Gestalt, oben wenig gewolbt, 
mafsig dicbt and fein graugelb bebaart, ziemlicb glanzend, schwarz, 
der Hinterrand der einzelnen Abdominalsegmente und die Beine 
rotbbraun, die Taster und Fubler geiblicb. Der Kopf ist etwas 
schmaler als das Halsscbild, oben dicbt, grob und tief punktirt, 
in der Mitte scbmaler, nacb vorn bin breiter glatt, am Yorderrande 
selbst wieder punktirt, die Punkte zumeist langlicb mit l&ngsge- 
ranzelten Zwiscbenraumen. Die Mandibeln sind rotbbraun, die 
Taster bellgelb. Die Fubler sind bell rotblicbgelb, om die Halfte 
langer als der Kopf, das 2te Glied nur wenig linger aber viel 
dicker als das 3te, von den folgenden die ersten etwas langer als 
breit, die vorletzten so lang als breit. Das Halsscbild ist fast 
qaadratiscb, ndr wenig breiter als lang, an den Seiten gerade, nacb 
binten kaum verscbmalert, vorn gerade abgescbnitten , am Hinter- 
rande sanft gerundet, mit niedergedruckten kurz gerundeten Yorder- 
und stumpf zugerundeten Hinterecken, oben der Quere nacb ge* 
wolbt, dicbt, grob und tief punktirt, in der Mitte mit einer scbmalen 
binten breiteren und scbwacb erbabenen glatten Langslinie. Die 
Flngeldedken sind urn ein Drittel langer als das Halsscbild, neben 
der Nabt der ganzen Lange nacb beiderseits eingedruckt, oben 
dicbt, fast nocb grober und tiefer als das Halsscbild punktirt. Der 
Hinterleib ist nur wenig scbmaler als die Flugeldecken, oben nur 



136 E. Eppelshdm: Beitrag 

mafsig dicbt and fein panktirt, Die Beine sammt den Haften sind 
rothbraun, die vordersten Beine sehr karz und breit, ibre Scbenkel 
8tark*verdickt, aucb ibre Scbienen erweitert, ibre Tarsen kaam mebr 
als um die Halfte breiter ais das Scbienenende. 

Das (^ ist mir anbekannt. 

Ein einziges $. 

Pinophilus reticulatus Fauv. i. 1. 

Linearis y deplanatus, parum niiidus, griseo-pubescens, dilute 
castaneuSy antennis gradllimis pedibusgue rufo-testaceis ; capite tho- 
race paullo angustiore, hoc subquadrato basin versus subangusiato 
linea tenuissima media laetoi, elytris thorace longioribus; capite 
nitido sparsim, thorace elytrisque dense illo subtiliter his fortius sub- 
rugosCy abdomine crebrius reticulato-punctatis. — Long. 3-J- lin. 

Mas: Abdominis segmentis ventralibus 3^ — 6^ medio longitu- 
dinaliter angustius, 7^ late profundeque impressis, impressionis late- 
ribus plicato-elevatis. 

Von der flacbgedruckten Gestalt des P, complanatus^ ziemlich 
gleicbbreit, wenig glanzend, bell kastanieubraun rait rotbgelben 
Fublern and Beinen. Der Eopf ist glanzend, etwas schmliler als 
das Halsscbild, oben mit ganz vereinzelten , ziemlicb kraftigen 
Pankten und aus diesen Pankten entspringenden abstebenden 
scbwarzen Haaren besetzt, in der Mitte ganz glatt. Die Fabler 
sind aufeerst scblank und diinn, langer als Kopf und Halsscbild, 
das 2te Glied kaum kiirzer aber doppelt so dick als das 3te, das 4te 
etwas langer als das 3te, die folgenden allmablig an Lange ab- 
nehmend, die vorletzten nocb mebr als doppelt so lang als breit, 
das Endglied scbarf zagespitzt. Das Halsscbild ist etwas scbm&ler 
als die Flugeldecken, querquadratisch, kaum um ein Drittel breiter 
als lang, vorn und binten ziemlicb gerade, an den Seiten anmerklich 
gerundet and nacb binten sanft verengt, mit stumpf abgerundeten 
Vorder- und stumpfwinkeligen Hinterecken, auf der Mitte des 
Riickens, besonders gegen die Basis zu, breit aber flacb eingedrfickt, 
in der Mitte von einer fiufserst feinen, binten leicbt erbabenen 
I^ingslinie durebzogen, oben dicbt und fein punktirt und graogelb 
bebaart, wenig glanzend, gegen die Vorderecken za etwas weniger 
dicbt punktirt und glanzender. Die Flugeldecken sind kaum am 
ein Drittel langer als das Halsscbild, am Hinterrande gemeinschaft- 
licb bogenformig ausgerandet, an den Scbultern abgerundet, oben 
flacb, Ifings der Nabt beiderseits eingedruckt, eben so dicbt als das 
Halsscbild aber viel starker runzelig punktirt, mafsig dicbt graa- 



zur Stop hy linen fauna West-Afriha's, 137 

gelb behaart. Der Hinterleib ist wenig scbmaler als die Flugel- 
decken, an der Spitze verengt, oben wenig dicht, nur mafsig fein, 
netzformig wie in der Gattung Palamintis panktirt. Die Beine 
sind verhSItnifsmafsig schlank, namentlich die Vorderbeine nicht 
besonders verdickt, die Vordertarsen wenig breiter als die Schienen. 

Beim c7 ist das 3te bis 6te Ventralsegment in der Mitte der 
Lange nach mit einem aaf jedem folgenden Ringe scbwacber 
werdenden Eindrucke verseben, so dafs also der des 3cen Segmentes 
am tiefsten, der des 6teu am oberflachlichsten ist, das 7te Seg- 
ment ist nur an den Seiten sparsam punktirt, in der Mitte glatt, 
yon einer breiten tiefen Langsrinne durcbzogen, deren Rander kiel- 
formig erhaben sind. 

Zwei $ and ein c?. 

Pinophilus infans n. sp. 

Deplanatus, linearis, griseo-pubescens, nitidus, rufus, abdomine 
fusco-rufo, pedibus rufo-testaceis, antennis paflide flavis; capite tho- 
racis fere latitudine, hoc subquadrato posterius parum angustato 
linea media latiore snbelevafa laevi, elytris thorace longioribus; 
capite sparsim, thorace parce, elytris abdotnineque crebre fortius 
punctatis, — Long. Ij lin. 

Von der flacbgedruckten Gestalt der vorhergehenden Art, drei- 
fach kleiner, beller gefarbt und anders punktirt. Der Korper ist 
rotblicb mit einem ieichten Sticb ins Braune, der Hinterleib mebr 
brSunlicb, die Beine rothgelb. Die Fuhler blafsgelb, die Oberflache 
ziemlicb sparsam grangelb bebaart, glanzend. Der Eopf ist wenig 
scbmliler als das Halsschild, oben in der Mitte, am Vorderrande 
and in den Hinterecken mit einigen wenigen Punkten and aus 
diesen Pankten entspringenden abstehenden Haaren besetzt, sonst 
glatt, glanzend. Die Taster und Fiibler sind blafsgelb, letztere 
karzer als Kopf und Halsscbild, das 2te Glied fast um die Halfte 
langer und doppelt so dick als das 3te, die folgenden Glieder ganz 
wie bei der vorbergebenden Art gebildet, nur alle verbSltnifsmafsig 
etwas karzer. Das Halsschild ist fast quadratiscb, etwas breiter 
als lang, so breit als die Flugeldecken , vorn kaum ausgerandet, 
binten an den Seiten mit dem Hinterrande in gieichmarsigem Bogen 
gerundet, nach binten etwas verengt mit breit abgerundeten Hinter- 
und fast stumpfwinkeligen Vorderecken, oben ziemlicb sparsam 
mafsig stark punktirt, an den Vorderecken ganz glatt, sparsam 
anliegend bebaart, in der Mitte von einer breiteren, binten kiel- 
forroig erbabenen glatten Langslinie durcbzogen, beiderseits der- 



138 E. Eppelsheim: Beitrag 

selben seicht eingedruckt. Die Flugeldecken sind kaam am ein 
Drittel langer als das Halsschild, hinten beiderseits schrag nacb 
innen abgestutzt, an den Hinterecken abgerundet, die Scholtern 
wenig vorstehend, oben mafsig dicbt, viel dichter aber nicht starker 
als das Halsscbild punktirt und dicbter und etwas grober bebaart. 
Der Hinterleib ist kaam scbwacber and weniger dicbt panktirt 
als die Flugeldecken, die Funkte sind aber etwas raaher, von hinten 
eingestocben. Die Beine sind verbaltnifsmafsig kurzer und breiter 
als bei der vorigen Art, namentlicb die Vorderbeine kurz and diek, 
ibre Tarsen fast doppelt so breit als die Scbienen. Gescblecbts- 
unterscbiede sind mir nicbt vollig klar geworden; beim (^ scbeint 
der Hinterrand des 6ten Ventralsegments etwas deutlicber aas- 
gerandet za sein als beim 2. 

Oedichirus terminatus Er. 2 Stuck. 

Ich scbliefse bier die Beschreibung eines neuen Oedichirus vom 
Cap Verde an, welcher auf dem afrikanischen Festlande weiter 
verbreitet zu sein scbeint, nacb Fauvel's brief licher Mittbeilung 
aach in Abyssinien vorkommt and wohl aucb nocb an der Gold- 
kiiste gefunden werden durfte: 

Oedichirus melanurus n. sp. 
Oed. heteropygus Fauv. i. 1. 
RufO'testaceus, nitidus, parce pilosus, abdominis segmentis uUitnis 
tribus nigriSy elytris thorace longioribus, — Long. 3 lin. 

Von der Grofse and Gestalt des Oed, terminatus^ geflagelt, 
gl&nzend, sparsam lang gelblicb bebaart, mit Ausnabme der drei 
scbwarzen letzten Hinterleibssegmente einfarbig rothgelb. Der Kopf 
ist rundlich, mit den scbwarzen Augen fast etwas breiter als das 
Halsscbild, zwischen denselben und vorn mit vereinzelten starken 
Ponkten besetzt, binter denselben ganz glatt, nur dicbt am Hinter- 
rande nocb mit wenigen Punkten. Die Taster sind gelblicb. Die 
Fuhler sind dunn und scblank, fadenformig, so lang als Kopf and 
Halsscbild, das 3te Glied fast etwas langer und nm die H&lfte 
dunner als das 2te, die folgeuden an Lange allmablig fast anmerk- 
licb abnebmend, alle viel langer als breit, die zwei letzten etwas 
stfirker and kurzer als die ubrigen, das Endglied lang eiformig, 
scbarf zugespitzt. Das Halsscbild ist um ein Drittel langer als 
breit, binten nur balb so breit als die Flugeldecken, vorn an deo 
Seiten erweitert mit breit gerondeten Vorderecken, nacb binten 
verengt, oben gewolbt, vorn und an den Seiten sparsam grob 



zur Stapky linen fauna West-Afrika'^s, 139 

panktirt, in der Mitte von zwei tiefen im Grunde grob punktirten 
Furcben durcbzogen, welcbe weit binter dem Vorderrand beginnend 
bis karz vor den Hinterrand reichen and einen kielformig erbabenen 
Raum einscbliefsen. Die Flugeldecken sind etwas ISnger aU das 
Halsscbild, an den Seiten leicbt gerundet mit stompf vorstebenden 
Scbulterecken , binten gemeinscbaftlicb bogenformig ausgerandet, 
oben ziemlicb gewolbt, sparsam mit groben, tiefen, bier und da 
gereibten Funkten besetzt. Der Hinterleib ist scbmaler als die 
Flugeldecken, cylindriscb, oben etwas dichter und feiner in deutlicben 
Querreiben punktirt, das 7te Segment mit zwei langen geraden 
scbarf zugespitzten Dornen bewaifnet. Die Beine sind bellgelb. 
Ein einziges $. 

Edaphus africanus n. sp. 

Latior, posterius parce subtilissime puhescenSy nitidus, laevis, 
rufo'testaceus; capite supra inter oculos linea transversa profundius 
impressa, antice breviter bisulcato ; t Horace subcordato, lalitudine 
haud longiore basi A^-foveolato, elytris hoc duplo latioribus et plus 
duplo longioribus. — Long. ^ lin. 

Von den beiden europaiscben Arten durcb die langen breiten 
Flugeldecken sebr abweicbend, auf Kopf und Halsscbild ganz glatt, 
auf den Flugeldecken und dem Hinterleib sparsam, aufserst fein 
and binfallig behaart, glanzend, unpunktirt, rotbgelb, auf dem 
Hinterleib kaum etwas dunkler. Der Kopf ist scbmaler als das 
Halsscbild, oben zwiscben den Augen mit einer tief eingedrackten 
Qoerlinie, oberbalb derselben mit zwei kurzen Furcben, deren 
Zwiscbenraum und deren Seitenrander stumpf erbaben sind, so 
dafs der Vordertheil des Kopfes, von binten betracbtet, mit drei 
kleinen Hockern bewaifnet erscbeint. Die Taster sind bellgelb. 
Die Fubler sind rotblicb, an der Basis beller, das erste Glied ist 
etwas dicker aber kaum langer als das 2te, dieses doppelt so lang 
and so dick als das 3te, das 4te und 5te von gleicber Lange und 
Form wie das 3te; die fiinf ersten Glieder sind cylindriscb, das 
erste und 2te doppelt so lang als dick, die drei folgenden wenig 
langer als breit; das 6te und 8te sind kurzer als die vorbergebenden 
und allmablig sicb verbreiternd, knopfformig, die drei letzten Glieder 
sind viel starker als die ubrigen und bilden eine deutlicb abgesetzte 
Keule; das erste Glied derselben ist kurz, quer, doppelt so breit 
als lang und dreimal breiter als das vorbergebende, das 2te Glied 
der Keule ist fast quadratiscb, doppelt so breit und fast dreimal 
80 lang als das erste, das Endglied ist von der Breite des vorber- 



140 E. Eppelsheim: Beitrag 

gehenden, eiformig, stumpf zagespitzt. Das Halsschild ist leicht 
herzformig, so breit als lang, vorn und hinten gerade abgeschnitten, 
an den Seiten vorn geriindet und schwacb erweitert, binter der 
Mitte scbwacb aasgerandet und nacb binten verengt, binten nor 
wenig scbmaler als am Vorderrande, oben gewolbt, vor der Basis 
quer eingedruckt ond mit vier Grubcben, zwei mittleren langeren 
und zwei seitlicben queren, geziert, von denen die mittleren von 
einander durcb eine langere, die seitlicben von den mittleren darch 
eine kurzere kielartige Falte gescbieden sind. Die Flugeldecken 
sind an der Basis urn die Halfte breiter als der Hinterrand des 
Halsscbildes, nacb binten scbwacb bogenformig erweitert and am 
Hinterrand doppelt so breit als jener, mebr als doppelt so lang als 
das Halsscbild; an den Scbultern sind sie kurz und stumpf ab- 
gernndet, neben den Scbulterbockern an der Basis tief und breit 
eingedruckt, in der Vorderbalfte neben der Nabt gemeinscbaftlicb 
scbwacb vertieft, obne Nabtstreif und obne erkennbare Punk- 
tirung. Der Hinterleib ist vorn so breit als der Hinterrand der 
Flugeldecken, kurz, nacb binten bogenformig verengt, an den 
Seiten vorn bocb und breit, binten scbwacber gerandet, oben 
gewolbt, obne deutlicb wabrnebmbare Punktirung. Die Beine sind 
hellgelb. 

Ein einziges Stuck. 

Fauvel, welcbem icb das eben bescbriebene Tbier unter obigem 
Namen zur Ansicbt scbickte, tbeilte mir brieflicb mit, dafs er diese 
Art unter dem namlicben Namen aus Abyssinien (Bogos) in seiner 
Sammlung babe, und war so freundlicb, mir ein Exemplar von 
da abzutreten. 

Bledius gemellus n. sp. 

ElongatuSy subconvexus, subtiliter pubescens, subtilissime coria- 
ecus, subopacus, niger, elytris nigro-piceis, antennis ano pedibusque 
rufO'piceis; capite thoracis latitudine, hoc subtransverso medio canaU- 
culato elytrisque thorace latioribus et longioribus confertim subHlius, 
abdomine parcius fortiusque punctalis. — Long. 2^ lin. 

Mas: Capite supra nitidulo, vertice excaeato, fronte iateribus 
supra ant enn arum basin acutius angulato - elevatis , thorace apice 
medio in spinam porrectam canaliculatam producto. 

Dem Bl. tricornis recbt abnlicb, etwas kleiner und dankler 
gefarbt und auf Halsscbild und Flugeldecken viel dicbter und feiner 
punktirt. Der Rorper ist etwas weniger gleicbbreit als bei Bl. tri- 
cornis, insofern die Flugeldecken im Verbaltnifs zum Halsscbild 



zur Staphylinenfauna West-Afrikas. 141 

breiter sind als bei der verglichenen Art, im Uebrigen von gleicber 
Qestalt, mafsig gewolbt, oben uberall dicbt und fein lederartig 
gerunzelt, fast matt, aaf dem Vorderkorper ziemlich dicbt und fein, 
aof dem Hinterleib sparsamer graagelb bebaart — scbwarz mit 
donkel pecbbraanen Flugeidecken, rotbiicber Hinterleibsspitze und 
rotbbraunen Fublern und Beinen. Der Kopf des $ ist so breit als 
das Halsscbild, oben leicht gewolbt, beiderseits der Fublerwurzel 
stumpfwinkelig aofgeworfen, an den Seiten neben den Augen und 
binten mafsig dicbt und fein, seiebt punktirt, in der Mitte glatt 
mit einer feinen Querlinie zwiscben den Fublern und einer eben 
solcben binter den Augen, welcbe beide in der Mitte ein rundlicbes 
Grubchen tragen. Die Fubler sind ganz wie bei Bl, tricornis ge- 
bildet, braun oder braunrotb. Das Halsscbild ist nicbt ganz am 
ein Drittel scbmaler als die Flugeidecken, um ein Drittel breiter 
als lang, an den Seiten bis uber die Mitte gerade, dann rascb nacb 
hinten verengt mit stumpf abgerundeten Hinterecken, vorn gerade 
abgescbnitten mit stumpfen Vorderecken, auf dem Rucken gewolbt, 
dicbt and kraftig, aber nicbt tief punktirt, mit gerunzelten Zwiscben- 
raumen, in der Mitte mit einer binter dem Vorderrande beginnenden, 
vorn breiteren Langsrinne. Die Flugeidecken sind um ein Drittel 
langer als das Halsscbild, nacb binten wenig erweitert, dunkel 
pechbraun, binten etwas licbter braun, ebenso dicbt and kraftig, 
weniger runzelig wie das Halsscbild, viel dicbter und etwas feiner 
als bei Bl. tricornis punktirt. Der Hinterleib ist oben sparsam, 
fast nocb grober aber seicbter als die Flugeidecken punktirt, an 
der Spitze rotbiicb. Die Beine sind rotbbraun. 

Beim c? ist der Kopf unpunktirt, scbwacb glanzend, die Stirn 
vorn seiebt der Lange nacb, der Scbeitel tief quer eingedruckt, 
die seitlichen Erbabenbeiteu neben der Einlenkungsstelle der Fubler 
sind boher und scharfer zugespitzt uiid der Vorderrand des Hals- 
scbildes ist in ein horizontal stehendes gerades, nacb der Spitze zu 
allmahlig sicb verschmaierndes, vorn zugespitztes rothbraunes Horn 
aosgezogen, welches oben eine durcbgehende Rinne als unmittelbare 
Fortsetzung der Halsschildrinne tragi. 

Diese Art unterscheidet sicb von BL tricornis durch geringere 
Grofse, mattere Oberilacbe, breitere und dunkler gefarbte Flugei- 
decken and dicbtere Punktirung des Vorderkorpers, das (^ aufser- 
dem durch viel niedrigeren scbwacberen Stirnhocker and vorn zu- 
gespitztes an der Spitze nicbt bebartetes Halsscbildhorn. 

In geringer Anzabl erbalten. Meine Sammlung besitzt auch 
ein Exemplar von Cap Verd. 



142 E. Eppelskeim: Beitrag 

Bledius nitidicollis n. 8p. 

ElongatuSf sub linearis , nitidulus, niger, elytris versus angulos 
posticoSy antennis pedibusque testaceis; capite opaco thoracis latitu- 
dine, front e juxta antennarum insertionem leviter elevata, apice 
denticulis duobus minutis distantibus armata; thorace transversa^ 
posterius rotundalo, subtilissime alutaceOy subtiliter punctatOy medio 
canaliculato; elytris hoc longioribus dense subtiliter, abdonUne late- 
ribiis parce indistincte punctatis. — Long. 1^ I'm. 

Mas: Mandibulis supra medium dente obtuso armatis, fronte 
leviter impressa denticulis apicalibus acutis, 

Etwas kleiner als Bl. verres, auf den Flugeldecken dichter 
punktirt, durcb kiirzere einfarbige Fiihler und andere Bewa£fnong 
der Stirn unterschieden, ziemlich gestreckt, fast gleichbreit, mafsig 
gewolbt, fein bebaart, glanzend, nur der Kopf matt, schwarz, die 
Hinterecken der Flugeldecken in grofserer Ausdebnang, die Fabler 
und Beine gelblicb. Der Kopf ist so breit als das Halsscbild, 
ganz matt, kaum deutlicb punktirt, die Stirn beim $ flacb, beim (^ 
breit aber seicht eingedruckt, neben dem Fiibleransatz beiderseits 
mit einem niederen stumpfen, rotbgelben, beim (^ etwas mebr vor- 
tretenden Hockercben, am Epistom mit zwei winzigen Zabncben 
bewaifnet, welche durcb einen breiten Ausscbnitt von einander 
gescbieden sind. Die Fubler sind einfarbig rotbgelb, in beiden 
Gescblecbtern gleicblang, fast so lang als Kopf und Halsscbild, 
das 3te Glied um die Halfte kiirzer als das 2te, das 4te anderthalb- 
mal so lang, das 5te so lang als breit, die folgenden allmablig 
verbreitert, die funf letzten eine deutlicbe Keule bildend. 

Die Mandibein und Taster sind braunrotb , die ersten beim $ 
unbewafiPnet. Das Halsscbild ist etwas scbmaler als die Flugel- 
decken, um mebr als ein Drittel breiter als lang, vorn gerade ab- 
gescbnitten, binten an den Seiten mit dem Hinterrande gerundet, 
vorn an den Seiten bis uber die Mitte geradlinig verlaafend mit 
stumpfen Vorderecken, oben quer gewolbt, aufserst dicbt und fein 
lederartig gerunzelt, so dafs der Glanz der Oberflacbe kaum ge- 
mindert erscbeint und gegen den matten Kopf erbeblich absticbt, 
fein und ziemlicb dicbt punktirt und dunn und binfallig grau be- 
baart, in der Mitte der ganzen Lange nacb von einer feinen Lfings- 
linie durcbzogen. Die Flugeldecken sind nicbt ganz um die Hfilfte 
linger als das Halsscbild, nach binten kaum verbreitert, an den 
Hinterecken breit abgerundet, am Nabtwinkel klaffend, oben wenig 
gewolbt, dicbt und fein, dichter als das Halsscbild punktirt. Der 
Hinterleib ist sehr wenig scbmaler als die Flugeldecken, einfarbig 



zur Stapky linen fauna West-Afrika's, 143 

scbwarz, glanzend, nor an den Seiten sparsam and andeatlicb 
punktirt. EHe Beine sind gelblich. 

Beim (J^ ist die Stirn leicht eingedrfickt, die Fublerhocker 
etwas starker und die kleinen Zahnchen am Vorderrande der 
Stirn etwas spitzer als beim $; aufserdem sind die Mandibeln ober- 
balb der Mitte mit einem kurzen stumpfen Zabn bewaffnet. 

Von BL verreSy abgesehen von der Grofse und Punktirung, 
durcb einfarbig belle, viel kurzere, in beiden Gescblecbtern gleich- 
lange Fiibler, weit kurzere schwacb ausgebildete Fublerbocker und 
durcb winzige von einander abstebende, nicbt geniiberte Zabncben 
der Vorderstirne unterscbieden. 

Wenige Exemplare. 

Bledius cavus n. sp. 

ElongatuSy sublinearis, subconvexus, parce albido-pubescens, 
nifidus, capite thoraceque opacis, niger, elytris circa sculellum leviter 
infuscatis, antennis pedibitsque tesfaceis; capite thorace sublatiore 
fronte profunde excavaiOy supra antennarum basin letiter obtuse 
elef>ata, apice denticulis duobus distantibus armata; thorace trans- 
versa subtiliter alutaceo medio canaliculato parcius, elytris dense 
subiiliter, abdomine lateribus sparsim indistincte punctatis. — Long. 

H lin. 

Mas: Fronte profundius excavata, epistomate spinus duabus 
suberectis subcurvatis munito. 

Von der Grofse und Gestalt der vorbergebenden Art, durcb etwas 
kurzere bellgelbe Pliigeldecken , mattes Halsscbild und in beiden 
Gescblecbtern tief eingedruckte Stirn vornebmlicb unterscbieden, 
zicmlicb gleicbbreit, mafsig gewolbt, sparsam, nicbt fein weifslicb 
bebaart, scbwarz, die Flugeldecken hellgelb, in der Scbildcben- 
gegend leicbt gebraunt, die Fiibler und Beine gelblicb, der Kopf 
und das Halsscbild matt, dicbt, nicbt allzufein lederartig gerunzelt, 
der ubrige Korper glanzend. Der Kopf ist mit den Augen fast 
etwas breiter als das Halsscbild, die Stirn tief ausgebdblt, oberbalb 
der Fublerwurzel beiderseits mit einem stumpfen rotbgelben Hocker- 
cben, binter dem Vorderrande mit 2 weit von einander abstebenden, 
gerade unter der Ansatzstelle der Fuhler liegenden Zahnchen be- 
waffnet. Die Fuhler sind einfarbig gelb, etwas kurzer als Kopf und 
Halsscbild, das 2te Glied ist doppelt so lang als das 3te, das 4te 
etwas kurzer als das 3te, das 5te und 6te noch so lang als breit, 
die funf letzten werden allmahlig breiter und bilden ein wenig 
deutlicb abgesetzte Keule. Der Mund und die Taster sind hellgelb. 



144 E, Eppelsheim: Beitrag 

die Mandibeln rotbbraan, Id der Mitte in beiden Gescblechtern ge- 
zShnt Das Halsscbiid ist wenig scbmaier als die FiSgeldecken, 
um mehr als die Halfte breiter als lang, an den Seiten bis zam 
bintern Drittel sanft verengt, dann plotzlicb onter stampfem Winkel 
nacb binten eingezogen, vor der Mitte scbwach ausgerandet, am 
Hinterrand sanft gerundet, vorn gerade abgescbnitten mit beinahe 
recbtwinkeligen Vorderecken, oben gewolbt, dicbt lederartig ge- 
ranzelt, nur mafsig dicbt und fein panktirt, in der Mitte von einer 
darcbgebenden feinen Langslinie durcbzogen. Die Flageldecken 
sind kaum um ein Drittel langer als das Halsscbiid, dicbt und fein 
punktirt. Der Hinterleib ist nur an den Seiten vereinzelt, nicht 
fein aber seicht punktirt, an der aufsersten Spitze rotbgelb. Die 
Beine sind gelblicb. Beim c? ist die Stirn nocb tiefer ausgebohit 
als beim $ und das Epistom ist mit zwei grofseren, balb aufwarts 
gericbteten, leicbt gekrummten Dornen bewaffnet. . 
Drei Bxemplare. 

Bledius fratellus n. sp. 

Elongatus, parallelus, subconvexus, anterius opacus conferHm 
subtiliter flavido-pubescens, elytris abdomineque niiiduli$, niger, 
elytris posterius oblique flavis, antennis pedibusque rufulis, femoribus 
supra piceaiis; thorace subquadraio dense subtilissime punctaio 
medio linea tenui impresso, elytris hoc longioribus confertim sub- 
iilitery abdomine indistincie punctatis, — Long. 1^ lin. 

Dem BL in fans am nachsten stebend, ebenso gefarbt wie dieser, 
aber um das Doppelte grofser, mit breiterem mattem Halsscbiid 
und langeren, dicbter punktirten Flugeldecken. Der Korper ist 
gestreckt, gleicbbreit, mafsig gewolbt, Kopf und Halsscbiid matt, 
die Flugeldecken und der Hinterleib ziemlicb glanzend, der Yorder- 
korper dicbt and fein anliegend gelblicb bebaart, der Hinterleib nor 
mit sparsamen, etwas langeren Harcben, besonders am Hinterrande 
der einzelnen Segmente besetzt, — scbwarz, die Flageldecken ao 
der Spitze mit einer breiten, an der Nabt am Anfang des bintern 
Drittels beginnendeo and beiderseits scbrag aufwarts gegen den 
Seitenrand binziebenden bellgeiben Querbinde, die Fubler und Beine 
rdtblicb, die Schenkel auf der Oberseite pecbfarben. Der Kopf ist 
so breit als das Halsscbiid, die Stirn wenig gewolbt mit einer 
feinen Querlinie zwiscben den Ansatzstellen der Fabler. Diese 
sind etwa doppelt so lang als der Kopf, das 2te Olied mehr als 
doppelt so lang und etwa doppelt so breit als das 3te, dieses mit 
den zwei folgenden von annabernd gleicber Lange, wenig langer 



sur Slapkylinenfauna West-Afrikaa. Uh 

als breit, die DBcbBtfolgenden fuof Olieder etiirker und allmahlig 
etwaa serbreitert, die vorleuten nicht gaai doppelt bo breit als 
lang, daB Endgtied so lang f&st aU die zwei vorhergehenden to- 
Bammen, eifurmig mit abgerundeter Spilze. Der Mnnd mit den 
Tastern und Mandibein iBt hell roihbraun, letztere in der Mitte mil 
einem tangen, fast gleichbreiten. Torn atumpfen Zahn. Das Hala- 
si:bild ist fast bo breii als die Flugeldecken, quer quadratiach, vorn 
gerade abgeschnitten mit scbarf recbtwinkeligen Vorderecken , an 
den Seiten bis zum hinterii Drittel geradlinig, dann plotzlich unter 
stamprem Winkel stark nach hinten cerengi, am Hinterrand kaum 
balb so breit als Torn mit vollig rerrundelen Hinterecken, oben 
gewolbt, in der Mitte von einer sebr ftiinen vorn und binten ab- 
gehurzten Langelinie durcbzogeo, dicht aod iein aniiegend geiblich 
behaart, so dafs die aufeerat feine dichte Punktirnng nnr scbwer 
zii erkenaen ist. Die Flugeldecken sind iim ein Drittel ISnger als 
das Halsscbild, ditht and fein punktirt und bebaart, der Hinterleib 
an den Seiten sparsam und anbestimmt punktirt, an der fiufsersten 
Spitze rotbbraun. Die Beine sind getblich, die obere Hfilfte der 
Scbeiikel weaigatens bis in die Mitte pechfarbig. 
In eioiger Zahl gefandeD. 

Trogophloeui globicollis n. ap, 
Niger, antennarum bast pedibusque lestaceii, ciipitr fuhtriaHgu- 
lari Ihorace angustiore ihoraceque transeersim avborbiailalo dorsu 
fonrei'O aequali omnium creherrime iublilisiimeque punctulalts, opacis; 
rlgiris Ihorace dtiplo fere langioribas nitidulii conferlim diitincte, 
abdomine nitido snblilistime punclalU. — Long, vix 1 lin. 

Dem Tr, despectua am nachslen Blebend, aber fast doppelt so 
grofs und darch andere Kopfbildang Dad andere geforrolea Hals- 
scbild ohne alle Eiiidrucke verscbieden, Der Eopf iai fast drei- 
(ickig, etwas schmiiler als das Halaecbijd, von den grofsen slark 
vnrstebenden Augen an nacb hioten viel stSrker verengt als bei 
TV. deipectus, oben leicht gewolbt, iiufserst dicht und fein punktirt 
und mit JiufBerst dichier iind feiaer haucbartiger Pubescenz bekleidet, 
matt. Die Fubler sind etwas kurzer als Kopf und Halssebild, suhwari, 
die zwei ersten Glieder braunlich gelb, das 2te fast doppelt so lang 
and so dick ale das 3le, das 4te um die Hilirte I'einer ond karzer 
als das 3te, so lang als breit, das 5te entachiedeD langer als die 
beiden einschiierseDden und breiler ala das 4te, kaum aber stfirker 
als das 6te, die beiden folgenden von gleicber Grofse, leicbt trana- 
versal, die drei letzten entschieden stfirker als die vorbergehenden, 



146 E, Eppehheim: Beiirag' 

• 

das Endglied eiformig, zagespitzt. Das Halsschild iat om mehr aU 
ein Drittel breiter als lang, vorn gerade abgesohnitteo mit tief 
berabgeschlagenen abgerundeten Vorderecken, an den Seiten vorn 
stark gerundet erweitert, nach bin ten entscbieden verengt, im oberen 
Drittel am breitesten, am Hinterrande und den Hinterecken ieicht 
gerundet, oben gewolbt, wie der Eopf pnnktirt and bebaart, matt 
Die Flugeldecken sind fast doppelt so breit als der Hinterrand des 
Halsscbildes and fast am die Halfte ISnger als dasselbe, auf dem 
Riicken ziemlicb flacb gedrfickt, audserst dicht, fein aber entscbieden 
punktirt; ihre Behaarung ist etwas deatlicber and Ifinger als die 
des Kopfes and Halsscbildes, aber ebenfalls aafserordentlich fein. 
Der Hinterleib ist dicht and aufserst fein pnnktirt. Die Beine sind 
rotblicbgelb. 

In angebearer Anzabl gesammelt; icb glaabe, dafs die Zafal 
gering gegriffen ist, wenn icb von 10,000 Stacken spreche. Das 
Tbier scheint nacb Art unserer kleinen Oxyielus- Avten in der 
Dammerung baafenweise zu scbwarmen. Ueber den Fang desselben 
siebe Einleitang. 

Trotz der habitaellen Aebnlicbkeit mit Tr. despecius ist die 
neae Art doch ibrer Eopfbildong wegen nicbt zar Untergattong 
Troginus zu stellen. In der BeschafTenbeit der Fabler stebt sie 
zwischen den achten Trogopbloeen und den Taenosomen gleicbsam 
in der Mitte. Systematiscb scbeint mir dieselbe am ricbtigsten hinter 
Tr. politus gestellt. 

Trogophloeus Koppi n. sp. 

ElongatuSy nitidulus, stibiilissime tenuissimeque griseo-pubescens^ 
piceuSf capite nigro, antennarum basi, pedibus elytrisque festaceis; 
ihorace transversim subcordaio, basin versus angustato dorso 4 foteo- 
lato, elyiris hoc dimidio longioribus confertim subtiliter punctatis, — 
Long. 1 — 1^ lin. 

Ganz von der Oestalt des TV. corticinus und unreifen Stacken 
desselben tSuscbend abnlicb, etwas grofser, durcb langere stirkere 
Fabler and constant hellere Farbung abweicbend. Der Eorper ist 
gestreckt, etwas flacb, uberall Sufserst zart and fein greis bebaart, 
daber nur mattglanzend, aufserst dicbt and fein pnnktirt, pecbbraan 
Oder rotblicb-pecbbraun mit scbwarzem Eopfe and gelblicben Flogel- 
decken and Beinen. Der Kopf ist wenig scbmaler als das Hals- 
scbild, die Stirn vorn neben dem Fubleransatze beiderseits mit 
einem Ifinglicben Eindruck verseben. Der Mund und die Taster 
sind rothgelb. Die Fabler sind rothbraun, an der Basis und Spitze 



Jitir Staphylinenfauna West-AfrtUds. 147 

etwas heller, kraftig, wenig langer als Kopf and Halsschild, nach 
der Spitze allmahlig stark verdickt, das 2te Olied etwas laoger 
and dicker als das 3te, dieses kaum am die Halfte langer als breit, 
das 4te leicht quer, die folgenden allmahlig mehr and mehr ver- 
breitert, die letzten drei daher keine deutlich abgesetzte Eeule 
bildend, die vorletzten um mehr als die Halfte breiter als lang, 
das Endglied kurz eiformig, zugespitzt. Das Halsschild ist etwas 
scbmaler als die Flageldecken , an den Seiten vorn gerundet er- 
weitert, nach hinten verengt, am Hinterrande mit den Hinterecken 
gerandet, vorn gerade abgeschnitten mit stumpf zugerundeten Vorder- 
ecken, oben wenig gewolbt, in der Mitte der Scheibe mit vier 
deutlich getrennten Orfibchen, zwei oberen ISngeren und zwei 
anteren qneren, zwischen denselben leicht erhaben. Die Flugel- 
decken sind nicht ganz um die Halfte breiter als der Hinterrand 
des Halsschildes, fast um mehr als die HSlfte langer als dasselbe, 
anf dem Rfickeii flach, fein und fiufserst dicht punktirt, vorn neben 
der Naht beiderseits kurz eingedrnckt. Der Hinterleib ist aufserst 
fein und nnbestimmt punktirt. Die Beine sind rothgelb. 

Ebenfalls in grofser Anzahl, aber bei Weitem nicht so haufig 
als die vorige Art und ganz auf dieselbe Weise von Herrn Eopp 
gefaugen, dem ich die Art dankbarlicbst dedicire. 

Icb wQrde dieselbe fur eine unreife Form des TV. corticinus 
halten, wenn nicht hunderte von Stucken die gleiche Farbung h&tten 
und die Fuhler nicht constant langer und starker waren mit qneren 
vorletzten Gliedern und nicht deutlich abgesetzter Eeule. 



Synopsis of the Philonthini of Boreal America by 

George H. Horn M. D. 

In dieser fleifsigen Arbeit werden neben Philonthus nur die 
Gattungen Cafius und Actobius angenommen; das Material ist 
wesentlich durch die Sammlungen unserer fruheren Mitglieder 
Henry Ulke in Washington und £. A. Schwarz aus Liegnitz (jetzt 
im Agricultur - Departement) vermehrt. Von 85 Philonthus- Arten 
sind uber 50 neuel Die 23 Actobius-Arien^ zu denen der bekannte 
Philonthus cinerascens Grav. gehort, sind fast sammtlich neu 
(21 unter 23), von den 10 Cafius- Arten nur 2. Deutschland hat 
etwa 70 Philonthus- Arten. Eine Anzahl von Arten hat Fauvel zur 
Ansicht gehabt und mit Namen belegt, die meist beibehalten sind. 

Dr. G. Eraatz. 

10* 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Thos. L. Casey's Revision of the Stenini of America 

North of Mexico, 



besprochen von 
Dr. G. Kraatn. 



Wir glaabten darch Erichson's Genera et Species StaphjliDoram 
eioe ungefahre Idee voo der Zahl der exotischen Arten vieler 
Stapbylinen-Oattangen zu haben, nameotlich aach von der der 
Dord- und sadamerikanischeD, von denen die Herren Zimmermann 
und Moritz ziemlicb viele gesammelt batten. Dafs die Zabi der 
exotiscben Arten indessen eine ongeabnt grofse, zeigt ans Casey's 
Revision sebr deatlicb. Der fleifsige Aator bescbreibt aaf 206 eng- 
gedrackten Seiten grofs Octav 174 Stenini^ von denen drei aaf die 
Gattung DianouSy 130 auf Stenus^ 41 aaf Areus kommen; davon 
sind ibm nur 4 Stenus und ein Areus anbekannt geblieben. Diese 
Gattung nmfafst die Arten mit deutlicb gelapptem vierten Fafs- 
gliede, nnter welcben sicb ubrigens nur vier mit gerandetem Hinter- 
leibe befinden. Von den Stenen mit einfacbem viertem Glied 
(Fufsgiiede) wird die Untergattung Muiicus mit zwei Arten abge- 
zweigt, deren Fublerglieder nacb der Spitze zu deutlicb verbreitert 
sind. Unter den 130 ecbten Stenus -Arten sind etwa 20 fruber 
bescbrieben, von denen vier dem Autor indessen ganz unbekannt 
geblieben sind, also sind 110 neu. Von den Areus- Arten waren 
funf durcb Ericbson bescbrieben, also 36 neu. Eine Anzabl Arten 
sind von Grotcb, Fauvel und Scbwarz in litteris benannt. Dieser 
letztere ist ein Deutscber (Scblesier), der in Berlin studirte and 
dann nacb Amerika auswanderte, wo er sebr fleifsig gesammelt 
bat. Leider bat er mit seiner Heimatb wenig Verbindungen onter- 
balten. 

Von den bescbriebenen Arten sind 32 der Atlantic Region 
eigentbumlicb, 33 der Lake Region, 50 der Pacific Region, 24 den 
beiden ersteren gemeinsam, keine den beiden letzteren, funf alien 
drei. Die Bescbreibungen sind sebr ansfubrlicb, leider nar in 
engliscber Spracbe gegeben, die Gescblecbtsunterscbiede am Ab- 
domen, wo ein oder beide Gescblecbter bekannt waren, bervor- 
geboben. Der Verfasser bat einige Ex. seiner wertbvollen Arbeit car 
Vertbeilung an Mitglieder des Vereins gesendet, wofur icb ibm in 
deren Namen bier berzlicben Dank sage. 



[Deatsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Ueber Los Estafilinos de Buenos Aires 

por Felix Lynch Arribalzaga 

(Separatabdruck aus dem Boletin de la Academia Nacional 

de Ciencias de Cordoba, torn. VII), Buenos Aires 1885, 

und einige allgemeine systematische Gesichtspunkte 

von 
Dr. G. Kraaii. 



Die darch die Freondlichkeit des Verfassers mir vorliegende 
BearbeituDg der Staphjlinen-Faana von Baenos Aires mafs als eine 
sehr tachtige bezeichnet werden; aos der Sorgfalt, die der Verfasser 
aaf dieselbe verweodet hat, kann aach mit Recht aaf seine Lnst 
and Beffihigang zur Sache geschlossen werden. Viele anserer 
earopfiiscfaen Arbeiter konnten an derselben ein Beispiel nebmen, 
denn anzweifelhaft droht der eiserne Fleifs, welcher za einer 
tachtigen Arbeit gehort, immer mehr aaszasterben and wir erbalten 
zosammeDgeschriebene Monograpfaieen , mit denen z. B. der 
Abb^ de Marseul seit Jahren die entomologische Welt beschenkt, 
welche im Grande nar wenig nutzen. 

Die Arbeit ist 392 Seiten stark und amfafst nar 118 Arten, 
von denen die Aleocharini jedenfalls noch stark vermehrt werden, 
indessen scheint Brasilien entschieden nicht so reich an Staphylinen 
als Nord-Amerika. 

Die Beschreibangen sind sehr sorgf&ltig in lateiniscber Sprache 
abgefaist, die Gattungsdiagnosen ebenfalls unter angemessener Be- 
racksichtigang der Mandtheile; aufserdem sind noch aberall aus- 
fahrliche lateinische Tabulae generum vorangeschickt, welche die 
Uebersicht and Auffindung der Genera erleichtern. 

Der Verfasser hat sich mit Fanvel und Sharp in Verbindung 
gesetzt und dadurch seiner Arbeit einen erhohten Werth verliehen. 
Ich maehe bei diescr Gelegenheit darauf aafmerksam, dafs es total 
falsch ist, anzunehmen, dafs die Systematik aller Eaferfamilien auf 
denselben Principien beruhe. Bei den Staphylinen ist sie allerdings 
zam grofsen Theil eine fihnliche, wie bei den Carabicinen. Man 
hat aber bei der Systematik das erste and leichteste Halfsmittel, 
die Beachtang der Heimath, mit Unrecht noch viel zu sehr ver- 
nachlHssigt. Bei den Staphylinen hat dieselbe allerdings nicht viel 



150 G, Kraaiz: iiber Los EstafUinos 

za sagen und Leucoparyphus ist ja fast aber alle Welttbeile ver- 
breitet, die Gattung Brachida Tboms. (Homalotae rotundatae £r.), 
aucb in Brasilien einbeimisch etc. etc. Bei den Cetonideo dagegen 
ist das Vaterland in erster Linie zu beracksichtigen; davon 
batte Lacordaire nocb darcbaus keine ricbtige Idee. Der Catalog 
Harold giebt aber von der ricbtigen Berucksicbtigang des Vaterlandes 
einerseits und von der total falscben Auffassang des GattangsbegrifFes 
andererseits ein deutlicbes Bild, denn bei ibm bilden fast sSmmtliche 
neubollandiscbe Cetoniden-Gattuogen nocb die (naturlicbe I) Gattoog 
Schi!6orrhinalU Die Glassifikation der Cetoniden ist sehr gat 
moglicb, obne die Mundtbeile zu berucksicbtigen; eine zu ^ngstliche 
Rucksicbt auf dieselben bat sogar mebrfacb zu Irrtbumern gefnbrt. 
Eine Classifikation der Aieocharini obne Rucksicbt auf die Mund- 
tbeile der Aieocharini ist voilig verfeblt! Der jetzige Catalog 
derselben enthalt in systematiscber und mebrfacb aucb in andierer 
Hinsicbt recbt grobe Febler. Die Stellung der Gattung Placusa 
zwiscben Homalota und Thectura ist absolut falscb, ebeuso die der 
Gattuog Brachida zwiscben Gyrophaena und Oligota; Brachida ist 
zunacbst Homalota verwandt und Placusa zunacbst mit Gyrophaena, 
Das lernt man aus den Mundtbeilen mit Sicberbeit. 

Die naturlicbe Classifikation der Cetoniden wird zum grofseo 
Tbeil Hand in Hand geben mit der der Pflanzen; wie aucb ^chon 
ricbtig bemerkt wurde, dafs mancbe Scbmetterlinge besaere Bota- 
niker sind, als die Menscben, d. b. dafs die bisberige Gruppirung 
mancher Lepidopteren eine falscbe war; die Arten, welcbe an ver- 
wandten Pflanzen leben, sind wesentlicb aucb im Systeme n&ber 
aneinander zu stellen, als bisber gescheben war. 

Je langer icb micb mit dem Studium der Kafer befasse, nm 
so mebr sebe icb ein, dafs die Scbaum'scbe Furcbt vor neuen 
Gattungen zum grofsen Tbeil eine Gespensterfurcbt war, obwobl 
sebr tucbtige Entomologen, wie Lacordaire, und der Catalog Harold 
seinen Anscbauungen gefolgt sind. Es steben nocb heat die meisteo 
unter dem Druck der alten Ansicbt, dafs die alte Gattung Carabus 
eine naturlicbe sei und docb ist sie nur ein Conglomerat groDserer 
Carabicinen. Tbomson bat zuerst angefangen, etwas aufzur^men, 
aber aucb er bat nocb nicbt den ricbtigen Weg gefunden, nur bier 
und da angebabnt. Dieses einmal gelegentlicb auszusprecben, hielt 
icb fur meine Pflicbt, da der Amerikaner Hr. Dr. Geo. H. Horn, 
wie sein Freund Hr. Dobrn bericbtet (Stett. Ent. Zeit. 1885, p. 21), 
von Personen gesprocben bat, die mit dem Mibi-itscb (Mibikr&tze) 
befallen waren. Dafs in der Natur nur Arten existiren, ist eine 



de Buenos Aires por Felix Lynch Arrihdliaga etc, 151 

alte Sache, die jetzt zwar von manchen Seiten mit Aufwendang dcr 
verschiedenartigsteo Mittel bestritten wird; jedenfalls fahrt aber 
die Aufsteliang za vieler Gattungen zu einem ganz anderen, 
besseren Resultate, als die von za wenigen; das Einziehen ist ja 
gestattet and anterliegt der Eritik. 

Herr Arribalzaga setzt seinen Aatornamen binter Arten, welcbe 
er in andere Gattangen stellt als Erichson; er nennt also z. B. 
Aleochara eerberans, Baryodma eerberans (Er.) Arribalz. Da ihm 
hierin die Deatschen schwerlicb folgen werden, so will icb den 
Fall nicht welter erortern; zanacbst ware es fraglich, ob nicht 
Thomson seibst ein Anrecht darauf hatte; gerade bei den Aleocha- 
rinen wurde es einen fabelhaften Namenwecbsel geben, an den bei 
unSj Gott sei Dank, Niemand denkt. 

Da es far viele Goleopterologen von Interesse sein darfte, eine 
Parallele zwischen den Staphjlinen von Europa and Baenos Aires 
gezogen za sehen, so zahle ich die einzelnen Gattungen aaf and 
deote die Zahl der Species in Elammern an; n. bedeatet nova 
species, respective no v. genus. 

I. Aleocharini Er. : Ophioglossa (1), Falagria (1), Drusilla (1), 
Myrtnecoxenia n. (1 n.), Myrmedonia Thorns. (2 n.), Heterophaena n. 
(1 n.), Microdota Muls. (2 n.), Homalota (1 n.), Colpodota Muls. 
(1 deatsche Art), Campoporns n. (1 n.), Aleochara (1 n., 1 deatsche), 
Baryodma Thorns. (3), Ocalea (2 n.), Calodera (1), Leptusa (1 n.), 
Oligonotus n. (1), Oligota (1), Crypiocompsus n. (1 n.), Myllaena (1). 

U. Tachyporini: Bryocharis (1 n.), Conosoma (1), Ercho- 
mus (1 n.)« 

III. Siaphylini: Haematodes (1), Scariphaeus (1), Quedius 
(1 n.), Heterothops (2 n.), Creophilus (1), Xanthopygus (2, daranter 
1 fragliche Art), Staphylinus (3), Trigonopselaphus (2 n.), Philon- 
thus (8, daranter 3 n.). 

IV. Xantholinini: Platyprosopus (1 n.), Diochus (1), Xantho- 
linus (8 daranter 3 n.), Lithocharodes (1). 

V. Paederini: Cryptobium (9, davon 8 n.). Ophites (1 n.), 
Stereocephalus n. (1 n.)? Lathrobium (4, davon 2 n.), Scopaeus (3, 
davon 2 n.), Lithocharis (1 deatsche Art, 1 n.), Chloecharis n. (1 n.), 
Scioeharis n. (2 n.), Calophaena n. (1 n.), Stilicus (2, davon 1 n.), 
Echiaster (3, davon 2. n.), Monista (1), Paederus (4, davon 1 n.), 
Sunius (2, davon In.). 

VI. Pinophilini: Pinophilus (8, davon 3 n.), Palaminus (1 n.). 

VII. Stenini: Stenus (3, davon 2 n.). 

VIII. Oxytelini: Osorius (2, davon 1 n.), Bledius (2 n.), 
Oxitelus (1), Trogophloeus (2, davon 1 n.), Apo^ellus (1). 

Zasammen 58 Gattangen in 118 Arten, von denen die meisten 
nea sind. 



[Deutsche Bntomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Bemerkungen zu der Arbeit: 

^ Die Scydmaeniden Nordost - Afrika's , der Sunda - Inseln 

und Neu-Guinea^8 im Museo Civico di Storia Naturale 

zu Geneva" *) von Dr. L. W. Schaufiils. 

Von 
Edm. Reitter in Modling bei Wien. 



Diese neue Arbeit des Hrn. Dr. Schaufafs nber afrikanische 
und ostindische Scydmaeniden, worin ein halbes Hnndert Arten 
theils besprocfaen, theils bescfarieben wordeu, euth&lt manches Oute 
und unterscheidet sich vortheilhafter von vielen anderen Arbeiteo, 
namentlicb fiber Pselaphiden, welche der Verfasser in den letsten 
Jahren geliefert hat. Obgleich in derselben manches richtig za 
stellen wfire, hatte ich daruber kein Wort verloren, wenn es dem 
Verfasser nicht beliebt haben wurde, seine Arbeit darch ver- 
schiedene, die Thatsachen entstellende, an meine Adresse gerichtete 
Bemerkuogen, zu wurzen. 0£fenbar sollten dieselben eioe kleine 
Abschlagszahlung bilden fur die Referate fiber seine Pselaphiden- 
Arbeiten, welche ich in der Wiener Bnt. Zeitung gebracht habe. 

Vor allem hat es sich der Verfasser nicht versagen konnen, 
die wenigen bei den Scydmaeniden aufgestellten Gattungen ta 
ignoriren und motivirt dieses Vorgehen in folgender Weise: Wenn 
aber auch neueren Forschern ^) nicht Gennge gethan werden kann, 
weil die von denselben angenommenen Gattungen, namentlich die 
Thomson'schen , nicht mehr das vom Autor und speciell von 
Thomson gegebene Bild bieten, so liegt dies einfach darin, dafs 
nach Annahme des Verfassers dieser Abhandlung die Special- 
kenntnifs der Familie der Scydmaeniden immer noch in den Kinder- 
schuhen steckt, und wir mehr Erfahrung bedfirfen, als jetzt vor- 
handen ist, nm Gattungen ad libitum, abweichend von frfiheren 



^) Estratto dagli Annali del Museo Civico di Storia Naturale 
di Genova, Oktober 1884. 

^} Worunter ich gemeint sein mufs, da ich die Thom8on*8chen 
Gattungen zur Geltung brachte. 



E, ReiUer: Bemerkungen «ti der Arbeit etc, 153 

AnsichteDy aber auf diese scheinbar gegrSodet, als endgildg bin- 
zustelleo. 

Aus dieser Motivirang folgt, dafs der Verfasser sich uicht 
getraat, den Tbomson'scbeD Gattangeo, welche die ebemaligen 
Haaptgruppen Brichson-Schaam's reprfiseDtiren, den Wertb als 
GattaDgen abzosprechen , indem er deren AnerkenDang fur ver- 
fraht erachtet. Wir kenoeo indefs bis heute bereits 225 Scjd- 
maeniden aus Eoropa ond mindestens die gleicbe Zabl Arten aas 
den andern Welttheilen. Schon aas praktiscben Grunden werden 
wir gezwongen, dieses halbe Taasend Scydmaeniden, das Hrn. Scb. 
noch nicbt binreicbend scheint, seinen Erfabrangen einen Anbalt 
za geben, in mebreren Gattangen aafzalosen, von dem Wertbe 
ganz abgesehen, den sie in den Augen des Hrn. Scb. baben 
mogen. 

Der Verfasser vertheilt die von ihm bearbeiteten Sejdmaenen 
in die Gattangen: 1) Scydmaenus Latr., 2) Elacatophora Schaaf. 
n. g., 3) Syndicus Motscb., 4) Eumicrus Lap., 5) Clidicus Lap., 
6) Agathelor Scb auf. n. g. and 7) Cephennium Mall. 

Unter dem Namen Scydmaenus Latr. werden nar Eticonnus- 
Arten aofgefSbrt, was der Verfasser zam Verstfindnisse seiner 
Arbeit hStte angeben sollen. Das Bild seiner Arten wfire da- 
durcb pr&gnanter geworden, als er es zameist gezeicbnet bat, denn 
die Bescbreibangen konnten in den meisten Fallen auf wirklicbe 
Scydmaenus- Arten ^ als welche sie aufgezfibit sind und die in Ost- 
indien nicbt vorkommen, ebenso gut passen, obgleich sie nur auf 
Eaconnen zu beziehen sind. Wo bleibt da der Vortbeil, den von 
Dr. Scb. eingeschlagenen Weg zu verfolgen und wer bat den Um- 
stand za bestatigen vermocht, dafs die auf gleicber Grundlage 
verfolgte Monographie der Scydmaeniden Central- und Sudamerika's 
von Dr. Scbaufufs, „welcbe der Erfabrung nach, nocb immer die 
leicbteste Handbabe zur Orientirung bot?*^ 

Die Gattungen Elacatophora und Agathelor Scbauf. sind ohne 
Zweifel als solcbe berecbtigt; warum aber der Autor neue Gattun- 
gen creirt, ohne z. B. die ausgezeichnete Gattung Euconnus Thorns, 
za acceptiren, bleibt fraglich. 

In der Bestimmungstabelle werden auf p. 391 sub Eumicrus 
Lap. : Eumicrus Lap. i. spec, dann Clidicus^ Agathelor and Cephen- 
nium aufgefubrt. Dafs ist gewifs weniger verstandlich wie eine 
Gattung (Eumicrus Lap.) diese selbst (i. spec.) und 3 wehere, voll- 
galtige, aacb von Scbaufufs acceptirte Genera einscbliefsen kann, 
als jene Stellen in meinen Arbeiten uber die ostindischen Scyd- 



154 E. Reitter: Bemerhungen iu der Arbeit: 

maeniden, die dem Verfasser un vers tan dlich schienen und aaf die 
ich spater zarackkommen werde. 

Die Tabelle anf pg. 389 — 394 der besprochenen Arbeit hatte 
gewifs einen hofaeren Werth erlangt, wenn der Veriksser nicht 
wieder wie in seinen frSheren Arbeiten den Mifsgriff gemacbt bitte, 
nacb der Form eines einzelnen Edrpertheiles allein die Arten- 
Gruppen abzazweigen. Das ihm vorliegende Gesammtmaterial wird 
in nachfolgender Weise zerlegt: 

I. Antennae decemarticulatae. Thorax latitadine longior. A A. 
II. ^ undecimarticulatae, ^ ^ ^ A et B. 

III. fi ji yi longitudine latior. C. 

Die Grappe A A ist wegen der lOgliedrigen Fabler (^Synd%cu$ 
Motscb.) als eine sebr separirte zu betracbten, weil die Scjdmaeniden 
sonst llgliederige Fubler besitzen. 

Unter der Grappe III (C) wird Cephennium aufgefabrt *): 

In die Gruppe II (A and B) fallen alle weiteren Formeo. 
Unter diesen giebt es aber eine Menge von Arten, die einen 
Thorax besitzen, der nicht langer ist als breit und die eigentlich 
in obigem Schema keinen Platz finden, oder die nor mit Ueber- 
gebnng der obigen Thoraxangabe darin eingezwSngt werden. 

Die Grappe A. 1: Scydmaenus (jedoch Eaconnen enthaltend) 
wird in 3 Sectioaen zerlegt, wovon die 1. (Fabler mit dreigliederiger 
Keule) zerf&Ut in Arten: a) mit coniscbem, b) mit kugeligem 
Thorax. Die 2. Section (Fabler mit viergliederiger Eeule) wird 
getheilt in Arten: a) mit conischem Thorax; b) Haisschild fMt 
quadratiscb, vorn verengt (ich kann mir aach bier nor einen 
conisohen Thorax vorstellen); c) Halsschild vorn verengt, binten 
kissenartig gewolbt oder fast kugelig (meiner Ansicht nacb, ebenCftlls 
ein eonischer Thorax mit gerandeten Seiten); d) Halsschild nach 
hinten verengt. 

Die Grappe B. 1 : Eumicrus Lap. i. spec, wird zerlegt in nach- 
folgende Sectionen: 

a) Corpus, oapite excepto, obovatum; b) Corpus elongatani, 
thorace magno; c) Corpus elongatum, obovatum; d) Corpus elon- 
gatnm; e) Corpus ovale. Ob dadurch die Artengruppen besser 
markirt werden, als durch die vortrefflichen, auf reelle Unterschiede 
basirten, bekannten Subgenera, wird die Folge lehrenl 



^) Es sind aber mebrere Cephennien bekannt, bei denen der 
Thorax kaum breiter als lang ist I 



die Scydmaeniden Nord-Afrikas etc. 155 

Icb gebe nun suf die mich ULDgirenden Notizen des Autors 
im spezielleo Theile fiber. 

1. Nach Dr. Scb. dorfte sich der Euconnus semisulcatus Reitt. 
wobl nar aU eine VarietSt des pyriformis Nietn. erweieen. Wie 
ich aber bereits in der Bescfareibung dieser Art erwShnt babe, 
zeicbnet sicb die erste Art, abgesehen von der deatlichen Basal- 
farcbe des Halsscbildes , darcb eine viel grofsere and breitere 
Fablerkeule aus. Aulserdem ist der Tborax und der bintere Tbeil 
des Eopfes viel l&nger. Im Uebrigen ist sie dem pyriformis sebr 
nahe verwandt. 

2. Ich babe nocbmals den Eucon, imaguncula R. antersucbt 
und finde die Correctur des Hrn. Scb. nicht bestfitigt. Der Hals- 
schild ist langer als breit, nar ganz vorn geradiinig verengt, in der 
Mitte and hinten gerandet. 

3. Scydmaenus seminudus Scbauf. ^Bs wurde dieser Scyd- 
maenide zar Untergattung (!) Euconnus Tboms. geboren^ — sagt 
Dr. Scb. — ^wenn die Aagen ^laeves** waren.** — Die Granolation 
der Aagen bat sich als ein specifisches Merkmal erwiesen, ebenso 
wie es die Dimensionen der Fublerglieder sind, und wenn Tbomson, 
angesicbts der beschrankten Artenzahl, die ihm vorlag, diese in die 
Gattangsdiagnose mit aufnahm, so kann desbalb diese Gattung nicht 
an Werth verloren haben und der Monograph der Scydmaeniden sollte 
durcb die erweiterte Eenntnifs der Arten docb in erster Linie in 
der Lage seio, zu benrtbeilen, welche Theile aus Thomson's Be- 
schreibang der Gattung znkommen und welche als artlicbe Gha- 
raktere aufzufassen sind. Diese Begabung solite dem Systematiker, 
der neue Gattungen creirt, nicht fehlen. 

4. Bei Eumicrus astutus Reitt., pg. 406, erwShnt Hr. Scb., dafs 
diese Art von gemellus durch die grofsen Mittelgruben des Hals- 
scbildes sebr leicht zu unterscheiden sei, wovon ich nichts erwahnt 
bStte. Hier sei bemerkt, dafs icb dies nicht erwahnen konnte, 
weil mein E. astutus nicht im geringsten andere, stfirkere Grubchen 
besitzt, als der gemellus R. Er unterscheidet sich von dem letzteren, 
wie ich in der Beschreibung hervorhob, sebr leicht durch die doppelt 
dichtere und doppelt feinere Punktirnng der Flugeldecken. 

5. Meine Angabe bei Eumicrus Raffrayi Reitt. „antennarum arti- 
cuHs oblongis, 9 et 10 quadratis" ist richtig. Ich erwahne hierbei, 
dafs Glied 9 und 10 der Fuhler eher langer ist als umgekehrt. 
Eum, Raffrayi Scbauf. (non Reitt.) mufs amgetauft warden und 
nach der Beschreibung der Fuhler zu urtheilen, durfte er gar nicht 
zu Eumicrus gehoren. 



156 E, Reitter: Bemerhungen zu der Arbeit: 

6. Hr. Dr. Sch. irrt, wenn er meint, dafs ich in den Verh. 
d. zool. bot. Oes. 1883, pg. 426 far einen Theil der Eumicrus den 
Namen Eustemmus vorgeschlagen babe. Das geschah bereits im Jahre 
1881, pg. 582 a. a. O., and wie er sich dort aberzeagen kann, nicht 
nur aaf das von ibm erwahnte Merkmal, sondern aaf eine Samme 
von Unterschieden, welcbe der Scbaam'scben Orappe 6 entspreben, 
mit Aasschlafs der Tbomson'scben Gattang Cholerus (Heierognathus 
King), welcbe bei Scbaum in derselben ibren Platz batte. Seine 
Folgerangen sind demnacb unbaltbar, weil sie nicbt den Tbatsachen 
entsprecben. An diesem Orte sagt Dr. Scb., dafs icb aaf pg. 270 
meiner Arbeit nber die Scydmaenidi d'Abissinia in nacbfolgender 
Weise experimentire: 

Genus Eumicrus Lap. 
^I. Elytris basi impressis. Protborax basi qaadrifoveolatos^. 
Dabei wird bemerkt, ^es ist dieses onverstfindlicb.^ 

Es mag wobl besser gewesen sein, wenn icb ^Elytra basi im- 
pressa. Protborax basi qaadrifoveolatus*^ gescbrieben hatte; wie 
aber dieser einfacbe Satz einem erfabrenen Entomologen anver- 
standlicb sein soil, kann icb umsoweniger begreifen, als Dr. Sch. 
in gleicber Weise diagnosdcirt. Man lese in seiner besprocbenen 
Arbeit, bei den Eumicrus-Arten (z. B. pg. 410), wo es ebenso stebt: 
„ — elytris basi vix impressis^, — was icb ganz gat verstebe, 
obgleicb icb kein zanftiger, bocbgescb alter ^) Coleopterologe bin. 

7. Aaf pg. 414 corrigirt der Verfasser die Bescbreibang oieines 
ibm anbekannten Eumicrus declinatus: pabe brevi, fulva, sab- 
declinata, sat dense tectus, in: „pila tenai, plas minusve erecta^. 
Icb mufs gegen diese Entstellung protestiren. Mein Tbier bat sehr 
feine, dicbte, karze, wenig gebobene Bebaarung, wie angegeben. 

8. Unter Eumicrus convexus Scb aaf., pg. 415, beisst es: ^Es 
wurde das Tbier der Diagnose des E, lanuginosus Reitt. fast gans 
entsprecben, wenn die Flugeldecken dicbt and deatlicb panktirt 
waren. Sie sind aber glatt and dicbt bebaart. Das letztere ist 
bei der Reitter'scben Art wabrscbeinlicb aacb der Fall, in der 
Diagnose aber nicbt erwabnt.*^ Die letztere scbeint aber der Ver- 
fasser scblecbt gelesen za baben ; in derselben beisst es gleich Ein- 
gangs: ^Ferragineo-rafus, valde convexus, nitidus, dense longe 
fulvo-pilosus,^ u. s. w. Es ist mitbin der ganze ESfer lang be- 

^) Hr. Dr. Scb. uocb weniger, wie seine drei Zeilen spfiter 
citirte Corrector beweist; er verwecbselt pila (der Ball) mit pihu 
(das Haar). D. Red. 



die Scydmaeniden Nord'Afrtka't etc. 



157 



iDtl darum aoch die Flugeldecken. Ich haite solche Wieder- 
bolangen fur uberflusaig, wie aie eich in der Arbeit dea Herrn 
Dr. 8ch. huuflg vorfiuden; viel wichtiger ware ee geweeeii, die 
Dimensioaen deg Eopfea zum Halsscbilde anmgeben, wag fur die 
Erkennung tier gchwierigen Arteo sehr wicbtig ig(. 

9. Unter Ctphennium aaf pg. 394 fubrt Dr. Sch. an: 
^Thorax atrinque cariDBtua. (Subgenus Cepheunodes Reitt.)" 

Aaa Obigem murgte man eigeotlicb glauben. dafs ich erstena ein 
Subgenag Cephennodes erricbtet hatte und zweJteaa, dafs diea auf 
obiges Merhraal geschah. Icb beachrieb aber eine mit Cephentuunt 
verwandie, jedocb vollgullige Gattang nnter dieeen Namen, welctic 
stch durch Tollig verecbiedonen Brustbau uad andere Stelluug der 
HufteQ uulergcheidet, und die obige SculpluraDgabe ial blofs eiii 
ihr eigentbumlichea aecundarea Merkmal, das ioaofern wicbtig ial, 
ala es mit den Haupt-Cbarakteren Hand in Hand geht uod geeignet 
eracbeiat, die Arten der Galtung aucb bei fliicbiiger Begiclitigaiig 
und Dhne ibren Brusibaa zu prufen, gogleicb zu erkennen. 

10. Unter Cephennium Dortae Schauf., pg. 422, dae mil Cephtn- 
nodes Simonit S«iit. zo verbinden iat, eagt der Verfagaer, dafa „die 
von Slephena errichtete Oattung ISegaloderes und die von Saulcj 
creirte Geodgtes, die gicb nur dadurcb nnteracheiden aoilen, dafa 
die Humeraldtreifeti melir oder weniger nach recbls oder linka 
atehen, baben aicberlich keine Existensberecbtigung". Dem Mono- 
grapben der Scydmaeniden aoUte aber bekannt eein, daTa weder 
Stepbens nocb Saulcy auf dieaea Merkmal ibre Gattungen erricbtet 
baben; Megaladerus isi mit CapheHnium einfach eynonym und von 
mir in mebreren Arbeiten nur ala Abtbeilangs-Name verwendet 
wardeL; Geodytes m auf daa erate blinde Cephennium erricbtet, 
Jedoch eingezogen und apiiler von mir an passender Stelle ebenfalla 
als Subgenus benalzt worden. Was non die Befiirchiung dea Hrn. 
Verfasaera anbelangt, dafs sicb die Subgenera der Cephennien nitbt 
werdeD balien konnen, weil aich Uebergange finden diirfien, bo 
glaube ich aagen zu durfen, data diese Befurchiang vou mir nicht 
getfaeilt wird, weil die Kenntnifa der europaiacben Arten dieser 
Gatlung — wobi die aebwierigaie Parthie im Studium der Scyd- 
maeniden bildend — wobl so zienilich erschopft iat und die exo- 
tischen Arten gar nicbt eur Gattung Cephennium gehoren. 

11. Am ScbluBse aeiner Arbeit (pg. 423) macbt der Verfaaser 
folgende Beinerkungen : 

„ Die VersQche d«a Hrn. Reitter — bei Bearbeitung der Scydmae- 
niden Abyssiniena — die Oattungabegrifl'e Ewnicrus und Euconnui 



158 E, Reitief: Betnerhungen itu der Arbeit: 

durch die diagnostisehe Bezeichnung ^clava triarticttlata^ and ^clara 
qaadriarticalata zu ordnen, wcrden durch die oben beschriebeneD 
Eumicrus -Arten mit zwei bis funfgliederiger Eeale bkifallig ge- 
macht. Ich besitze sogar solcfae mit secbsgliederiger Keule. Und 
zweigliederige waren uberdies ja schoD IfiDgst bekannt.*^ 
Darauf mafs ich folgendes zar Richtigstellang bringen: 
Bei der Bearbeitang der Scydmaeniden Abjdsinien^ wendete 
ich in der Uebersicht der Abyssinischen Scydmaeniden -OattangeD, 
nnter andern , folgende Oegensfitze an , anf welcbe Dr. Sch. Becag 
nimmt: 

^Trochanteribus posticis simplicibus, antennae porrectae, 
articulo primo supra apice vix sulcato (clava qnadriarti- 

culata) Eueonnms. 

Trocbanteribus pojsticis valde elongatis; antennae subfractae, 
articulo primo sapra apice sulcato, articulis septimo oeta- 
voque parvulis angulis externis apicalibos oblique tmncatis, 

clava triarticulata Eumiertu,^ 

Aus obigem folgt, dafs der erste Satz bei Euconnus, als Gegen- 
satz zu dem nfichsten naturgemafs das Gegentheil der Eigensehalten 
von Eumicrus bringt; dafs ferner das ^antennae clava qaadriarti- 
culata^ in Elammern stebt, womit der Vorbebalt ausgedrfickt wurde, 
dafs diese Eigenschaft blofs den mir bekannten abyssinischen 
Euconnus ' Arten zukommt, was sehr leicht aus meinen vorher- 
gehenden Arbeiten Qber Scydmaeniden zu entnehmen geweseo 
wfire. Zur Charakteristik der Oattung Eumicrus ^ die, nebenbei 
gesagt, nur in Tabellenform und tan obiger Stelte nor aasEugs- 
weise gegeben wurde, babe ich die langen Trochanteren in erster 
Linie, in zweiter die Form des ersten Fuhlergliedes, resp. die halb- 
gebrochenen Filhler und in letzter die dreigliederige Fuhlerkeale 
angegeben. Es .ist sehr bezeichnend, dafs der Verfasser, die Hanpt- 
sache verschweigend, das Merkmal von terti&rem Werthe so b'e- 
nntzen versucht, die Verl&fslichkeit meiner Anfnhrungen su ver- 
dficbtigen. Indefs bewShrt sich auch dieses Merkmal voilkommen. 
Ich babe noch keinen Eumicrus gesehen, der eine dreigliederige 
FGhlerkeuIe nicht besSfse. Bei einigen Arteu erscheint sie nor 
zweigliederig, in der That ist sie aber ebenfalls dreigliederig, c. B. 
bei E, spartanus. Die T&uschung wird verursacht, weil bei einigen 
Arten das neunte Fuhlerglied an der Basis nur so breit ist, als das 
Vorhergehende und die Spitze hingegen die Breite deff nicbsten 
erreicht. Die (2) von Sch. beschriebenen, amerikanischen Eumicrus, 
mit viergliederiger Keule, gehSren nicht dieser Gattong an; aaf 



die Seydmaeniden Nord-AfHka'M etc, 159 

einoD hiervon, E, dux Sohaaf., hsbe ich bereito im Jabre 1882 die 
Qattang Neuraphanax aafgestellt 8ehon die Palpen dieses Thieres 
entoprachen nicht dem Oenas Eum%cru$, Wo aber in seiner heate 
oiir Yorliegenden Arbeit Dr. Sch., wie er versicbert, Enmierus mit 
zwei- bis ffinfgliederiger Eeole bescbrieben werden, babe icb nicbt 
za entdecken Termocbt. Wo bleiben da die Argamente, welche der 
Yerfftsser gefunden za baben meint, den Wertb meiner Angaben 
abcuschwfichen ? 

12. An dem gleichen Orte (pg. 423) ffibrt Dr. Scb. in folgender 
Weise fort: ^Im Beitrage zar Scydmaeniden- Fauna von Java and 
Borneo bringt nan derseibe Autor Tbiere der Oattang Euconnus^ 
wie er sie aaffafst, in die Untergattang Napoehus — glQcklicberweise 
ohne den Aator far den Oattungsnamen, Thomson, za nennen. — So 
bleibt er selbst die Verantwortang far diese Inconseqaenz schaldig. Es 
iat dies nar erw&bnt, am za seigen, wie ansicber selbst solche Goleop- 
terologen bei vorsichtiger Oattangsfeststellang der Soydmaenen sind, 
welche sich das Stadiam dieser Tbiere zar Haaptaafgabe machten 
ond darin viel arbeiteten.^ 

£s ist wohl schon vorgekommen, dafs ich AnfSngern anseres 
Faches za erklaren hatte, was der zweite Oattangsname, wenn er 
binter dem ersten in Elammern stebt, za bedeaten babe; dafs dies 
aber aaeh oocb meinem lilteren Gollegen, Hrn. Dr. Scb. anbekannt 
sei, bat mich mehr als nberrascht. Ich will aacb ibm mit Yergnfigen 
diese elementare Aaskunft ertheilen. In meiner Arbeit aber die 
Scydmaenen von Java and Borneo wird zoerst (pg. 298) folgendes 
angefabrt. 

^Genus Euconnus Tboms. 

I. Halsschild conisch, nach vorn stark verengt, Fabler mit vier- 

gliederiger, sebr stark abgesetzter Eeaie (Napoehus). 
II. Halsschild mehr oder minder kagelig, oder scbwach conisch; 
im letzten Falle nor mit dreigliederiger Fublerkeole (Euconnns 
in spec). 

In Uebereinstimmang mit alien meinen fruheren Arbeiten folgt 
ans obigem, dafs die Oattung Euconnus, bier im speciellen Falle, 
in 2 Grappen getheilt wird, wovon die eine dem Subgenus Napoehus, 
die andere den eigentlicben Euconnen angehort. Und auf nachster 
Seite, auf der die Specialbeschreibungen der neuen Arten beginnen, 
fubre ich an: 

Euconnus {Napoehus) longipilis n. sp., was heifsen soil: 
Oattung, Untergattung, Art, oder in gleicber Weise: 
Euconnus (in spec.) batatianus n. sp. 



160 E. Reitter: Bemerkungen sti der Arbeit etc. 

In dieser iiblichen nod praktischen Schreibweise bin ich eben 
nur den mafsgebenden Aatoren gefolgt and erlaabte mir damit 
nicht einmal die bescheidenste Neaerang einzafnhren. Ich babe 
deninacb weder die Oattang Euconnus in die Untergattnng Napochys 
gesteckt, was Herr Dr. Sch. behauptet, noch eine Inconseqaenz be- 
gangen, far die ich mich verantworten mufste. Dagegen wfire es 
recht sehr zn wunschen, dafs der Verfasser einmal inconseqaent 
wurde, indem er seine Neabeschreibang derart dem entomologischen 
Pablikum vorlegen mochte, dafs es nicht erst bemoDBigt wfire, 
aus denselben sich Genas, Sabgenas, Grappe n. s. w. heraasza- 
klageln, am sie der neaesten Literatar entsprecfaend, katalogisiren 
za konnen. Im Uebrigen freat es mich, dafs der Verfasser nichts 
Anderes an meinen Arbeiten aber die Scydmaeniden aaszusetzen 
findet. 

13. Ich babe bereits anter No. 3 erwfibnt, dafs Thomson in 
seinen Gattangsdiagnosen aach artliche Unterschiede aafgenommen 
hat, was aach bereits Hm. Dr. Sch. and wohl aach mir passirt 
sein durfte. Dafs diesen Umstand der Verfasser bisber nicht er* 
kannt hat and sich auch daruber aas der bestehenden, neaeren 
Scydmaeniden -Literatar nicht belehren lassen will, geht aas dem 
vorletzten Schlofssatze seiner Arbeit aof pg. 424 hervor. — Mein 
Euconnus dichrous ist in der That ein Euconnus in spec, and nicht, 
wie seine verschiedenen Theile der Scydmaeniden- and Pselaphiden- 
Systematik, ein Irrtham oder — Druckfehler. 

14. Far die freandiiche Widmang des Eumicrus Reitteri Scb. 
statte ich dem Aator meinen verbindlichsten Dank ab and benatze 
diese Gelegenheit, um {)ffentlich za erklfiren, dafs ich keineswegs 
aas anlaateren Motiven an seinen Arbeiten eine negative KriUk 
geobt babe, dafs ich vielmehr sehr bedaaere, za einer soldien ge- 
zwangen worden za sein, indem ansere Arbeiten, sich aaf gleichen 
Felde begegnend, differirende Resnltate geschaffen haben, welche stets 
eine Aaseinandersetzang der Differenzen nothwendig erheischten. 



[Deatsche Entomologiscbe Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Neue asiatische Riisselkafer (aus Turkestan) HI. 

von 
J. Faust. 

(Fortsetzung; s. 188^, p. 102—128 n. 193—208). 



52. Auletes Akinini n. sp. A, pubescenti Eiesw. affinis; 
capite post oculos angustato et transtersim impresso, tertice ealde 
convexOy front e lata parutn contexa; rostro capite cum prothorace 
paulo breviorCy a basi usque ad antennarum insertionetn carinatOy 
hinc fossula elongata, lateribus fortiter seriatim punctato; articuHs 
antennarum breeiorum 3, 4, 5 fere aequilongis; prothorace quadrato, 
lateribus evidenter rotundato, cum capite confertim punctato; elytris 
basi fortiter et profunde subseriatim apicem versus etanescente 
punctatiSy humeris glabris nitidis; unguicuUs medio tantum breeiter 
fissis. — Long. 2.4, 1st. 1.2 mill. 

Ghodscbent, Taschkent (Balassoglo). 

Von derselben Grofse, Form, FSrbang and ebenso bebaart wie 
pubescens; Rassel kurzer, etwas linger als der Tborax, in beiden 
Gescblecbtern nabezu gleicblang; Eopf breit and gewolbt mit stark 
vorragenden Augen, binter diesen deutlicb verengt and namentlicb 
oben breit qaergefurcbt; Fiiblerglieder 3 — 5 nar wenig an Lilnge 
abnehmend (bei pubescens drei bedeutend langer als vier), Tborax 
langer, an den Seiten mehr gerundet, vor der Spitze an den Seiten 
leicbt zasammengezogen; Decken mit eingedruckt^m Sataralstreifen, 
gewolbt, Scbaltern recbtwinklig mit glatter langlicher Scbwiele, 
kraftiger panktirt als der Tborax (bei pubescens umgekebrt); die 
starken Erallen sind innen in der Mitte kurz eingescbnitten (bei 
pubescens bis auf den Grand gespalten); der ganze Eorper mit 
langeren anliegenden, etwas wolligen Haaren. 

Fablereinlenkaog etwas aaher zar Mitte als zur Basis. 

53. Blosyrus? trieialis n. sp. BL globoso mihi affinis, 
subnitidusy haud dense griseo -pilosus ; antennis tarsisque rufis, illis 
gracilioribus; fronte rostroque iatioribus cum prothorace subtilissime 
punctato y hoc transfer so, lateribus valde rotundato, ante 6astn P^o- 

Deutsche EDtomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 11 



162 J. Fauii: uber 

fundissime sinuaio, angulis posficis acuUs, anticis rotundaiis, margine 
posHeo uirinque marginato; scuteilo nullo; elytris bretiter ovatiSy eon' 
vexiSy obsolete strtato-punctatis ; pedibus brevioribusy femoribus cla- 
vatis. — liOng. 6 — 6.5, lat. 2.8 — 3 mill. 
FluTs Tamga (Balassoglo). 

Die sehr viel feinere Panktirang, der breitere Kopf and Russel, 
der breit gerandete, binten kure eingezogene Tborax (ShDlich wie 
bei Proseepkaloderes)^ die schlankeren Fabler bei kurzeren Beiaen 
lassen die neue Art sicber von globosus anterscbeiden. An dem 
bocbsten Ponkt des etwas bogenformigen Qaereindracks vor den 
Augen stebt eine karze Stirnfarcbe, anf den Decken bestehen die 
Streifen aus gereihten nicbt tiefen Pankten, boehstens der Naht- 
streif auf der Basalbalfte und die beiden Marginalstreifen deotlioh 
vertieft; Scbenkel viel kurzer als bei globosus und gekeolt, Vorder- 
schienen beim ^ so lang als beim ^/o6o«tft-$, aber kr&fidger, Mittel- 
acbienen des ^ innen vor der Spitze mit einer Zabnecke and an- 
grenzender Ausbucbtung. Die Bekleidung des E&fers besteht aos 
diinnen, anliegenden, granen Harcben, welcbe anf dem Thorax 
qaer, uberall sebr andicbt liegen ; auf der abscbussigen Stelle stehen 
einzelne Harcben etwas ab. 

Die Scbienen beider Arten weiohen von denen der wenigeD 
afrikaniscben Blosyrusy welcbe icb besitze, darin ab, dais dieselben 
zur Spitze breiter, aofsen einmal, innen zweimal gebachtet sind, 
die innere £cke dornartig zugespitzt und der aulsere Spitzenraod mit 
feinen Dornen besetzt ist. 

54. Pkyllobius exaequaius n. sp. Oblongus, niger, deme 
viridi'Squamosus, antennis ienuibus, tibiis tarsisque tesiaeeis, femori- 
bus inermibus obscuro-brunneis; rostro capite haud augusHarey 
parallelo, scrobibus parallelis; prothorace transverso, antiee imgth 
staio; scuteUo parvo ovato concolore; elytris lateribus paraUelU. — 
Long. 5, lat. 1.8 mill. 

Vom Fiusse Kar-Kara (Euschakewitscb). 

Von Pomonae Oliv., welcbem die neue Art durch Form and 
Farbung am nacbsten stebt, durch den nach vorne nicbt yerengCeB, 
mit dem Hinterkopf fast gleicbbreiten Russel and die naoh hinteo 
nicbt konvergirenden, daber weiter von einander entfernten Fuhler- 
gruben, von chloriwius aufserdem durch dunnere Fuhler nod donkle 
Schenkel zu unterscheiden. 

Kopf und Russel gleichmfifsig gewolbt, Stirne mit einam ein- 
gestochenen Punkt, Russel nur zwischen den Fublern deatltch 



neue asioHsehe Russelk&fer. 163 

tieft; Thorax ganz wie bei Pomonae geformt aber hinter dem Vorder- 
rande mit kaum bemerkbarem Qaereindrack. 

(J ohne AnszeichnaDg aaf den Abdominalsegmenten. 

' 55. Pky llobius Soiskfi u.sp, Niger, squamis obhngis, fHri- 
dibus, parum niteniibus dense tectus et bretiter pilosus, antennarum 
funiculo elavaque etiam tarsis rufo-testaceis ; frorUe subpkma; rostra 
a/nee kUe impresso; prothorace subquadrato, atUrorsum angusttUo, 
UUeribus subrotundato ; scuiello quadrate, parum eletato; elytris til 
in Ph. Pomonae, sed postiee magis acuminatis; pedibus elongatis, 
femoribus nmtieis. — Long. 5 — 8, lat. 1.7 — 2.5 mill. 
Taschkent (Balassoglo). 
Aach diese Art ist dem Pomonae nabestehend, hat aber 
weniger genfiherte Fahlerforchen — ihre £ntfernang immerhin etwaa 
scbmaler als die Stirn zwischen den Augen, die Fuhler l&nger, 
Thorax mit kaum gerondeten Seiten, ohne Abschnnrung oder Quer- 
eindracke, Decken hinten viel langer zagespitzt, die Beine l&nger, 
nameotlich die Schenkel viel schlanker; hanptsfichlich fallen aber 
das viereckige Schildchen and die Schuppenform bei Solskyi in's 
Oewicht. Letztere sind lang oval mit etwas abgestutzter Spitze and in 
den Pankten der Deckenstreifen sowie auf den Spatien stehen kurze, 
weilse niederliegende, daher nicht leicht sichtbare Borstenhlirchen, 
welche Pomonae ganz fehlen. 

Das c? hat keine Auszeichnung aaf demMbdomen. 

56. Ptoehus auriekalceus n. sp. Oblongus, niger, auri- 
ekalceo-squamosus; antennis, femoribus basi, tibiis tarsisque rufo- 
tesiaeeis; rostro brevissimo, antrorsum paulo angustaio; prothorace 
subquadrato, lateribus perparum rotundato, disperse punetato et 
setoso; elgtris eUipticis, parum convexis, obsoletissime punetato- 
striatis, interstitiis pUtnis, uniseriatim nigro-punctulaiis et setosis; 
unguiculis liberis. — LoDg. 3.5 — 4, lat. 1.1 — 1.5 mill. 
Dolon (Balassoglo), Otar (Kaschakewitsch). 

In der Form dem Eusomus armeniacus sehr ahnlich. Yon 
Pt, rufipes^ neben welchen die neae Art zu stellen ist, durch viel 
geringere Wolbang, karzeren, etwas konischen Rassel, andere 
FSrbung der Schenkel and ganz andere Bekleidang verscbieden. 

Fahlerschaft nnr wenig knrzer als die GeiTsel, deren Glied 1 
das langste, 2 kurzer, aber immer noch langer als breit, die abrigen 
beim ^ so lang, beim $ kurzer als breit; Tboraxpanktirang an den 
Seiten dichter als aaf dem Rucken, die nar wenig abstehende 



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164 



J. Faust: nber 



Behaarang ist Dach vorne, die mehr abstehende gereihte auf den 
Deckenspatien nach hinten gerichtet; Deckenstreifen kaam vertieft* 
die Pankte in ihnen schwer sichtbar; Tarsenglied 4 80 lang als 
1 -1-2. 

Das (^ hat breitere Stirne als das $. 

CorigetuB ^) Desbr. 

Als ich in den Horae Soc. Ent. Rossicae T. XVI zwei PkUy- 
hrackelus, nSmlicb marmoratus aas der Kirghisensteppe and exqui- 
situs aas Krasnowodsk bescbrieb, betonte ich die Merkmale, welche 
nicht ganz auf die Gattung Platytrackelus zatreffen. Es w&re 
naturlich einfach gewesen, eine neae Gattung fur diese beiden 
Arten aufzustellen , aber einmal waren zu jener Zeit einige nahe- 
stehende Arten aus Turkestan gekommen, andererseits fehlten mir 
noch manche der zu den Cyphiceriden Lac. gehorigen exotischen 
GattungeD, um mit gutem Gewissen die bereits sehr stark ange- 
wachsene Zabl der moglichen und unmoglicheo Gattungen nodi 
um eine zu vermehren. Als Hr. Capitain Balassoglo seine reiche 
Ausbeute in Turkestan einigermafsen gesichtet, fand sich eine ganze 
Reibe zu martnoratus und exquisitus gehoriger Arten, welche sich 
von den Phyllobiden durch ein mebr oder minder vorne ansge- 
randetes Presternum und mehr oder minder entwickelte, bewimperte 
Augenlappen unterscheiden, also zu Lacordaire's Cohorte II Ade^ 
lognathes oxyophthaBies gehoren, immerhin aber mit manchen Myl- 
/ocertis- Arten eine grofse Aehnlichkeit haben, so dafs ich fur alle 
diese Arten die neue Gattung Paramylloeerus erricbten wollte. 
Nicht wenig war ich uberrascht, als ich in einer Seodung Exoten 
zwei von Sumatra und Hongkong als Myllocerus spec, bezeichnete 
Thiere erhielt, welche mit denen aus Turkestan zu einer Gattung, 
also jedenfalls nicht zu Myllocerus gehorten. Eine nun vorgenommene 
Sichtung meiner Myllocerus und gleichartiger Thiere ergab nun 
noch Vertreter von Paramylloeerus aus Calcutta, Java, Siam, Malacca, 
China und Ostsibirien. Der Vertreter dieser letzteren Gegend ist 
als Corigetus marmoratus Desbr. bescbrieben und bisher als PhyUo- 
bide aufgefafst. Tournier mit gewohnter inspection serieuse — Ann. 
d. Belg. 1879, p. 110 — degradirt die Gattung Corigetus sogar zu 



^} Von Hrn. Bedel in seiner „Faune des Col6opteres du bassin 
de la Seine^ in Corigiton umgeandert. Die Aenderung eines 
Namens sollte meiner Meinung nach nicht zulassig sein, weon aoch 
der fruhere Name unrichtig aus dem Griechischen abgeleitet ist. 



neue astaHiche R^selk&fer, 165 

einer Untei^attaDg von Hfyihcerus. Da alle Phyllobiden aber einen 
gerade abgescbnitteDeD ThoraxvorderraDd , Corigeius aber einen 
ausgerandeten Prosternamsvorderrand (noch dazu Wimpern unter 
den Aagen) besitzt, so ist die Stellung von Corigetus bei den 
Adel, cyclop ht holmes anhaltbar. 

Jede Ausrandang bedingt natargemSfs eine mehr oder weniger 
deatliche Ecke an den beiden Endponkten dieser AuiBrandung^and 
diese sind jedenfalls die lobes ocalaires in ibrer anvollkommensten 
Entwickelnng. Obne solcbe Ausrandung sind mir bisher keine 
Erweiterungen des Thoraxvorderrandes anter den Augen vorge- 
kommen, dagegen sind stark entwickelte Aagenlappen immer von 
zwei Aasrandangen — eine an den Seiten binter den Augen and 
die andere in der Mitte des Prosternaivorderrandes — begleitet; 
je tiefer diese Ansrandungen, je hoher oder je hervorragender sind 
die zwischen ibnen iiegenden Augenlappen. Ist die Ausrandung 
flach wie bei Corygetus^ so lafst sicb dieselbe doch immer mit 
Sicherheit konstatiren, da sie in ibrer ganzen Ausdehnung mit 
sehr kurzen Schuppenharcben gewimpert ist, welcbes bei den 
acbten Cyclophtalmes mit gerade abgescbnittenem Tborax niomals 
vorkommt. Die Augenlappen sind also gieichsam die Folge jener 
Ansrandungen. 

Dadurcb, dafs Lacordaire die nicbt immer gleicbartige Folge 
statt der konstanten Ursache zur Theilung der Adelognathes in 
zwei Cohorten benutzt bat, ist die scharfe Grenze zwischen beiden 
verioren gegangen. Gattungen mit schwachen Augenlappen, wie 
z. B. DermatodeSy Lachnopus, Eupholus, Rhinoseapha, sind unter seine 
Cjclopbtbalmen , Gattungen wie Eremnus, Polyteles unter die Oxy- 
opbthalmen in Ausnabmestellung gerathen. 

Bedel bat loc. cit, abgesehen von der Anwendung der Mittel- 
tboraxepimeren ^} zur Spaltung der Brachyrrhinidae in zwei Divi- 



^) Meiner Meinung nach sind diese Epimeren erst in weiterer 
Linie zur Trennung von Gattungen zu benatzen, da man nicbt 
seiten in Verlegenbeit kommt, obne Vorbehalt zu erklaren, ob die 
Episternen mit den Epimeren in einem Pnnkte zusammenstofsen 
oder nicbt, namentlich wenn Marginalsaum der Decken und Decken- 
basis nicbt im Winkel von 90Grad, sondern in stnmpfen Winkel 
(zaweilen sogar noch mit nicbt ganz scharfer, etwas abgerundeter 
Ecke) sicb vereinigen. Im Allgemeinen stofsen beide Theile der 
Mittelbmst in einem Punkte zusammen, wenn die Decken in den 
Scbultem breit sind; je scbmfiier diese in den Schnltern und je 
flacber letztere abgerundet sind, je mebr werden die Epimeren in 



166 J. Faust: uber 

sioDen (meiner Meinang nach sind diese Epimeren erst in weiterer 
Linie sa benntzen) den richtigen Weg eingeschlagen ; indem er car 
Oruppentheilnng nicht die Augeniappen, sondern die gewimperte 
Aasrandang des Prosternalvorderrandes benatzthat. Seine SyfUr- 
mini entsprechen den Oxyophthalmen bei Lacordaire, wenn man stalt 
der Augeniappen obige Ansrandung subetitiiirt, etwa: 

Cohorte I. Cnrcnlionides ad^lognathes ^) cyclophthalmes. 

Protborax sans echancrare, sans ciliation au bord 
inf6ro-anterieare. Yeax arrondis on bn^ement 
ovales. 

Goborte II. Curcalionides ad^lognatbes oxyophthalmes. 

Protborax k bord ant6rieare ^chancre en dessoas, 
Echancrare frange de poils courts ou non. Teox 
ovales on pins on moins acumin^s inf6riearement 
et transversanx. 

nachdem zaerst die Cnrcnlionides ad^lognathes and phanerognathes 
darcb Konstatirung der An- oder Abwesenheit einer appendice 
on cicatrice mandibnlaire (Bedel 1. c, pg. 30 et 64) pnrificirt 
worden sind. 

Da icb bier nar die Stelluog der Gattung Corigetus fixireo 
¥rill9 so moge folgende Tabelle genugen, welche die Coborte II 
spaltet: 



ibrer Ausdebnong verkleinert, ibre zar Anfsenecke der Deckenbasis 
ziebende Spitze wird immer feiner and verscbwindet bei Decken 
ohne Scbaltern (die exkumeraia Jekel in Coieoptera Jekeliana 187d, 
pg. 136} tbeilweise onter dem Marginalsaome. In Bedel's Faane 
de la Seine pg. 31 and 32 steben seine Philopedini (Cneorkimm 
Faust) in seiner Division II, wSbrend die Gattung Tretinus Bedel 
(Lacordaireus Desbr.) jedenfalls zur Division I gebdren mfifste; 
die Mittelbrustepimeren der drei dbrigen Gattungen lassen in 
Zweifel, zu welcber von beiden Divisionen diese Gattungen za 
bringen sind. Alle vier Gattungen baben aber ein mebr oder 
weniger ausgerandetes Prosternum (die Ausrandung mit Scbuppeo 
oder scbuppenartigen Haaren gekranzt) und geboren, wie aucb die 
Tanymeciden entscbieden, zu den Oxyophthalmen Lac. 

^) Icb babe Lacordaire's Eintbeilung beibebalten, da die neaere 
Classifikation von Leconte (Haplogastra, Allogastra^ Heterogartru) 
nacb Bedel loo. c. p. 1 (JRhynehaphora) nicbt sticbbaitig ist, Bedel*8 
Eintbeilung aller Rbyncbopboren in funf Gruppeo loc. c. pg. 8 aber 
in seiner Anwendung auf die exotiscben Formen wobl nocb nicht 
hinreiohend gepr&ft ist. 



i 



neuB aiialiieke Rutttlhaftr. 1 67 

I. Di« AuBrandiiag des Proatertialvorderrandes fliich, mit gleich- 

langen, kurzeren, Bchuppenartigen Harcbeo gewjmpert, die 

Ecken dieser Aaaraadung iiicht oder nor schraal gegeo 

die Aogen erweiiert and mil langeren Dtigleiclilangen, 

^, BteifeD, an den Knpf anliegendeii Borstenhaareo gewimpert. 

^ 1. Fahlert'urrhen unter die Aiigen gnbngen Tan^meeini. 

V 1. FuhlerrnrcheD obersiandig Corigetini. 

I. Die Aasrandung tief, oiit oder ohne knrte Wimperhaare, 
Augeiiiappen breit eiitwickelt, dieae mit oder ohn? Wimpeni 
aus karzen gleichUngen HSrchen. 
H 3. Fublerfnrcbe nicbt anier die Augen gebogen, mehr oder 

H weniger oberstundig Eremnini. 

B 2. Fahlerfiirchc unter die Angen gebogen . . Leptopsini. 

Zii den Eremnideti komoien die nocb wenig bekanoten Mot- 
ecbitlskj'scben Gattungen: Ptockidtus nod Rhypochromus , lO den 
LpptopBidan ein grofser Theil der Cypbtden und Geoaomiden bei 
Lacordaire. 

VoD Corigetinen sind mir biejeUt nur die Gattang Corigetui 
Desbr. und eine neiie Eiuomidiut bekannt. Eraiere Ifirst eiob 
folgen derma Caen charakterisireu : 

Handibutae cicalricei; proiterttvm aniice plu$ minuice emargi- 
aalfim, emargiailura breviler ciliala, emarifiniturae angutit plvs 
mi»tuve prodnclii /imbriatisqnE; roilnim bast civile kavd angualiui, 
icrobihui supernis, caveritoiis; antennae e/ongalae, icapo bait kaiid 
alle-itualo oculoi superantei ; prothorax bati buinuatut; elytra ohlongo- 
oeata, humerit manifritii; corpnt omnino densiuime iquamoiwn; 
coxae anticae margini antieo prottemi apprnximatae; femnra fere 
semper dentieulata; tibiae Ureliei, aniieae intui stihbisiaiiatae, posticae 
apice apertae, tarsi eloagali, artteulo 3" bilobo baud late dilalato, 
unguir.iili liberi; trochanleret tela ereeta; processus abdominalis late 
oeatus; legmenlum abdominaie prim'im posliee emarginatupi, secundum 
3" el i" limul sunplis fere aequale. 

Die Proeternalausrandung ist milunter nor darch die 
WimperD erkennbar (setlatocoUis) , lawetlen aber recbt deatlicb, 
die Aulsenecken etwas spitiig oder als spitiee Dreieck vor- 
1 {Heydetii). Rtiseei oicht Bcbmaler als dec Kopf, nacb 
leicbt verengti Ffihlerfurcben oberstandig, grubeoffirmig rund, 
:urc oval, dreieckig, qner gestellt oder knrz, gegen die Angen 
gericbtet, Der dreteckige Ausscbnitt an der Riiaaelspitze iat tiefer 
wenn die Puhl«rfurcben riind, flaeber wenn dieae qiier und ein- 



168 J. Faust: nber 

ander genahert sind; oben ist der Rassel entweder in beiden Ge- 
scblechtern gleicb geformt, d. h. wie bei der Mebrzabl gefdrcht, gekielt 
Oder wie bei marmoratus Desbr. an der Wurzei quer erhoht, oder nor 
beim (^ mit aufgesetzten Erweiterangen , beim $ ohne dieselbeo 
(paradoxus), Aagen rund oder kurz oval wenig vorragend, mit 
einer nacb anten and vorne gericbteten Spitze; diese Spitzen endigen 
in eine eingedrdckte schrage Linie, welche aof die Rnsselanterseite 
ziebt. Tborax aufserst veranderlicb in der Form; zaweilen der 
Vorderrand nicht schmaler als der stets zweibuchtige (bald flacb, 
bald tief) Hinterrand, dann sind die Decken breiter als der Thorax, 
dieser mit gerandeten Seiten; ebenso oft ist aber der Hinterrand 
viel breiter als der vordere, mitunter so breit oder fast breiter als 
die Decken in den Schultern und dann sind die Seiten nach vorne 
geradlinig verengt, die Hinterecken spitzwinklig, schrag nach hinten 
gerichtet oder diese Ecken sind eingezogen and fast abgerundet. 
Fahlerschaft aberragt mehr oder weniger den Thoraxvorderraod, 
gleicb an der Basis verdickt, dann parallel, Oeifselglieder alle von 
nahezn gleicher Dicke, eins und zwei stark verlangert, Keale 
schmal ond lang, auch meist dunkel sammtartig behaart, wfihrend 
Schaft and Geifsel wie aberhaapt alle Eorpertheile beschappt siod. 
Schildchen klein, rund. Flugeldecken an der Basis zweibochtig, 
Schultern stumpfwioklig gerundet, Langswolbuag bis auf den ziemlich 
steil abfallenden Apex scbwach, mit dem Thorax fast in einer Lioie 
gewolbt, Deckenspatien mit gereihten oder ungereihten Bdrstchen. 
Schienen talus mit gleichlangen , meist duokelfarbigen Borsten 
gekranzt, Tarsenglied eins und zwei unten gerinnt, Elauenglied so 
lang als 1 + 2. Mittelbrustepimeren an Flache viel kleiner 
als die Episternen, stofsen aber beide mit den Aufsenecken der 
Deckenbasis zusammen. Die Lange der Hinterbrust swischen 
den Huften variirt in der Lange, ist aber immer etwas l&nger als 
der Mittelhaffcendorchmesser. 

Die Mehrzahl der Arten ist einfarbig dicht gran beschappt, wie 
z. B. Phyllobius Pomonae Oliv., die Schuppen rund and ohne Glani; 
bei nicht voll ausgefarbten Stucken sind die Schuppen gelblich mit 
seidenartigem oder metallischem Glanz. Exemplare, welche lange 
der Sonne oder Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen sind, werden gaof 
grauweifs. Selteo ist die dicbte Beschuppung durch oackte, anregel- 
mfifsige and kurze Querstriche unterbrochen; ebenso seiten wird 
die Beschuppung zweifarbig. Aafser den Schuppen sind alle mir 
bisjetzt bekannt gewordenen Arten mit kurzeren and l&ogeren 
Bdrstcben (anliegend oder mehr oder weniger abstehend) besetft 



neue asiaiitcke Riisielkdfer. 169 

^ hat breiter erweitertes drittes Tarsenglied, Beine etwas 
krfiftiger, Fdhlergeilsel Ifinger. 

Tabelle der Arten aus dem russiscben Asien. 

1. FahlerfdrcheD nicht oder wenig genahert^ ihre EntferDQDg 
bedeutend grofser als der Augendurchoiesser, RusseLspitze 
dreieckig, tiefer oder flacher ausgeschnitten. 

2. Russel uDgekielt oder mit zwei schwachen Kielen, Beschup- 
pang mit oder ohne schwarze Zeichnang, nie dorch naokte 
Qaerstriche anterbrocben. 

3. BeschuppuDg zweifarbig, selten aach eiufarbig ^), immer 
aber der Russel in beiden Gescblecbtern an der Basis quer 
hockerartig gewolbt marmoratus Desbr. Sibir. or. 

3« Beschuppung einfarbig, Russel ohne Hocker an der Basis. 

4. Thorax trapezformig, Hinterrand breiter als der Vorderrand. 

5. Deckenspatien mit einer Reihe feiner schwarzer, ein Ifin- 
geres braunes Borstenhaar tragender Punkte 

seilatocoUis n. sp. Turkestan. 

5. Deckenspatien nur mit einer Reihe kiirzerer, weifser Borst- 
chen, Streifen tief und kraftig punktirt trepidus n. sp. Turkestan. 

4. Thorax quadratisch, Hinter- und Vorderrand nahezu gleich- 
breit. 

6. Stirne breit, zwischen den Augen scbwach quer eingedruckt, 
Russel zur Spitze bin tiefer, breit langsgerinnt, deutlicher 
zweikielig Heydeni n. sp. Turkestan. 

6. Stirne 8chm£ler, RusseJ zur Spitze deutlicher verengt, ohne 
deutliche Rinne und Furcben .... capita n. sp. Turkestan 

2. Russel mehr oder weniger deutlich dreikielig, Beschuppung 
durch nackte unregelmafsigo Querstriche nnterbroch en, Thorax 
trapezformig. 

7. Thoraxbasis fast so breit oder breiter als die Decken in den 
Schnltern. 

8. Hinterecken des Thorax den Schultern nicht angepafst und 
dieselben seitlich tiberragend, Thoraxseiten vor den Hinter- 
ecken deutlich ausgebnchtet, Schenkel mit deutlicher Zahn- 
spitze, Stirne tief eingedruckt . . . armiger n. sp. Turkestan. 

8. Hinterecken des Thorax den Schultern auch nicht ganz 
angepalst, sie erreichen aber kaum die Schulterecke, die 



^) Von dieser in Farbung und Zeichnung verfinderlicben Art 
besitze ich ein ganz einfarbig grunes $. 



170 J. Fm^t: mker 

Seiten sind fast geradlinig and die Scbenkel sehr ondeatllch 
gezabnt, Stirne flach niedergedrockt 

hirghisicus Faast, Kirghisensfeppe (martnoraius Faust olim). 
7. Thoraxbasis bedeutend scbmaler als die Decken, Tborax- 
seiten vor der Basis etwas gerondet, die Spitsen nacb 
binten gerichtet ond deD Scbultem genaa aogepafst 

turkesiamieus n. sp. Tarkestan. 
1. Fablerfurcben qaer, einander geD&bert, ibre Entfemnng 
boebsteDS gleicb dem Angenroesser, oder die Farcben sind 
beim (^ Dar wenig genabert, daon aber der RiSfisel uber 
jeder Fubierfarcbe mit einer kammartigen Erbobang, immer 
aber die RSsselspitze nur sebr flacb aasgescbnitteD. 
9. Hinterecken des trapesformigen Tborax gerondet, einge- 
zogen, Scbenkel mit dentlicber Zabnspitze 

exquisiius Fanst, Turkmenien 
9. Hinterecken spitzwinklig, Scbenkel obne Zabnspitse. 
10. Tborax an den Seiten geradlienig sar Spitce Terlanfend, 

Geifselglied 1 and 2 gleichlang . . . Weisei Faust, Tekke. 
10. Tborax am Vorderrande gerondet Terengt, Geifeelglied 1 
iSnger als 2, das c7 mit einer kammartigen Erb5bong aof 
dem Russel uber jeder Fubierfarcbe paradoxus n. sp. Tarkestan. 

57. Corigeius sellatocoUis n. sp. Obhngo-ovatus^ la^e 
viride-squamosus et seiosus, tar sis tibiisque interdum brunneis; oeuki 
parvis, subrotundatis ; rosiro antrorsum vix attenuate , longUudinakter 
late impresso bicarinatoque, apice haud prQfunde triangulariter exeisd; 
serobibfis subrenifortnibus; prothorace conico, snbtransf^ersOy basi pro- 
funde bisinuato, angulis posticis acutiSy confertim punetaiOy trans' 
versim late sellatofortne impresso, prostemo apice vix emargiiuUOj 
sub oeulos fimbriato; elytris pr other ads basi latioribuSy obsoMs 
punctato ' striatis , interstifis planis, uniseriatim nigra -puntiaHs $1 
fuscO'SetosiSy setis longioribus, suberectis; femoribus spina mimMU 
armaHs. — Long. 5.5 — 7.5, lat. 1.6 — 3 mill. 
Artscha-Masar, Divana (Balassoglo). 

Diese Art ist durcb den sattelformig eingesenkten Thorax, die 
scbwars einreibig punktirten Deckenspatien mit Ifingeren abstebenden 
scbwarzbraanen Borstenbaaren ausgezeicbnet. 

Wenn nicbt das gewimperte Frosternum and die Wimpern 
unter den Augen eine Ausrandong verrietben, wurde man dieselbe 
leicbt fiberseben. Gegen die Russelspitze wird nicbt seiten eine 
kurze, nackte, vertiefte Linie in der flacben Langsrinne bemeriLbar. 



! aiiatittke RaneBt&fer. 



171 



*1PnhlerBehaft gleiuh nn der B&eis schwach gekrammt, Geibelglied I 
ISuger- aU 3, von den abrigen aind 3 and 4 em&e langer ale breit, 
linger als die fibrifjen, Kenle so lang ala die vier letzten Gpifsel- 
glieder, scharf ingespitit and braunlicb seidenanig behaari. Thorax 
am Vorderrande um ein Viertel ecbmaler als an der Basis, Seilen 
Hach ausgebucbtei, Mittellappeu gegeu das gewolbie Scbildcben 
ziemlich spits vurgeeogeu. Decken an ilt^n Seiten parikllel oder nacb 
hinten Bohwaoh breiter werdend, SchuUerii siuDipfwinkli^, geritndet. 
an der Basis fast gereiht punkrirl uod die Spatien bis lur hinleren 
Wolbung flacb, dann feip piinkiin gestreift uit leicht gewolbten 
Spatien. Seine fast nueh scblanher ala bei kirijhitiais. 

Die nacb vorne gL-riehlelo Behaaning aaf RiiRsel. Kopf iind 
Thorax kiirzer iind aaliegender als die anf den Decken, welcfae 
letitere gegen die Spitte der Deoken mweileo weifslicb wird. 



58. CorigetHi Irepidut o. sp. Praecedente minor et an- 
gutHoT; (route contt^iore; rosiro antrortum tnagit nnguttato, longi- 
tudinatiler ci« impresto, obsoUlitiime bicarinalo; tcroliibut fublri- 
angularibtts, parum approxtmalis ; arliciilo 1" funiculi 2" fere dupto 
longiore; prothorace eonico haud IraMtersim impretso, paree 
punetato, ante tcHlellum obsolete earitwlato; elylrit auguilioribut. 
parum profunda punetato-ilnaHt, pundit in ttriis profundi! mojori- 
bus, setit in intenliliit breeibui adpreitit; femoribus spina minuta 
armalii. — Long. 3—4.2, lat. 1.3—2,2 mill. 
Taecbkent (Balassoglo), 

Die dreieckigeu mil den Spiixen zueiaander gekebrten Publer- 
furcben lasaen dieselbeii etwas genfihert erschejneii. Der quer 
gewiilbte Tborax ist nacb vorue geradlioig verengt , tait einem 
flachen schragen Gindrark jedersoits vo>r der Basis, feiner utid 
fiparsamer punktirt als beim vorigen, vor dem Scbildchen faat iintner 
init einer kurzen erhabe.nen , durch die Bescbuppung gedatnpften 
Lioie. Decken hinten etwas sieiler abfallcnd, siemlich lief punktirt 
gestreift, die Punkle in don Streifen lief und viel grofaer als beim 
vorigen, bei starker Vergrofaerung mit einem sehr ffinen kurzen 
BorBtenhaar, die Spatien leicbi erbaben, die Borsicben auf ihnen 
gereiht, weifs, kun and wenig abetehend. 

Aufser bei kirghisicus ist bei keiner der bier erwabnten Arlen 
das Verhaltnifa der nngleichlangen FShiergeifseln beim (j* und 2 
so auffallend ale bei Irepidusi ubgesehen davon, dafs die li^lzl.en 
vier oder funf Geifaelglieder beim ^ langer, beim J kiirxer »h 
breit sind, ist Olied 1 beim kleineren !^ vierraal, betra grofaaren V 



172 J. Faust: Uber 

Dur wenig mehr als 2^mal so laog als breit Ffihlerschaft &8t 
gan% gerade. 

59. Corigetus capita n. sp. OblonguSy breeissime setosus; 
capita maximo; fronte plana; rostro antrorsum vix attenuaio, apiee 
profunda triangulariter excisOy profunda longitudinaUter impresso et 
subtricarinato ; prothorace quadrato, subcylindrico ^ laieribtu rohmr 
dato, basi obsolete bisinuato, prosterno apice emarginato; eiytris 
obsolete punctato-striatis, inferstitiis subplanisy setis bremsMtmis ad* 
pressis uniseriatim obsitis; femoribus spina minuta armatis. — Long. 
4.8, lat. 1.7 mill. 

Taschkent (Balassoglo). 

Etwas grofser als trepidus und marmortstus Desbr., Damentlidi 
durch den grofsen Eopf and den Thorax aasgezeichnet , dessen 
Vorder- und Hinterrand gleichbreit sind. 

Aagen rund, mit einer kleinen Spitze nach unten. Fohler- 
schaft wenig gebogen, Oeifselglied 1 deutlicb langer als 2. Stirae 
zwiscben den Aagen zuweilen qaer und flach eingedrackt. Rfissel 
wenig Oder garnicbt zur Spitze verengt, mit einer breiten von zwei 
stumpfen Kielen begrenzten, zur Spitze tieferen Langsrinne, in 
deren Grande noch eine sehr feine Eiellinie bemerkbar ist. Ffihler- 
furchen oval kaum konvergirend. Thorax mit der grofsten Breite 
etwas binter der Mitte, Hinterrand sehr schwach zweibuohtig, der 
Mittellappen sehr breit und flach, aach weniger nach hinten vor- 
tretend als die Aafsenecken, oben sehr fein and zerstreut punktirt, 
zuweilen vor dem Vorder- und Hinterrande aaf jeder Seite mit 
schwachem Qaereindruck, bei einem (^ noch mit einem mnclen 
eingedruckten Orubcben vor dem Quereindruck am Hinterrande; 
Prosternum deutlich ansgerandet, die AuTsenecken dieser Aosran- 
dung verrundet, mitunter wenig vortretend. Decken mit faat reeht- 
winkligen aber abgerandeten Schultern, an der Basis inneriialb 
dieser flach eingedruckt. Die Borstchen der Oberseite siod fiuIserBt 
kurz und schwer sichtbar. 

60. Corigetus H ey deni n,sp. C, capito affinis, sed breeisfy 
antennis pedibusque rufo-testaceis; capite minor e, fronte rogfroqu 
planiSy haud carinatis, hoc antrorsum attenuato; prothorace trans- 
verso, basi evidenter bisinuato, lateribus medio rotundatis^ ante basi» 
sinuatis, margine antico lobis ocularibus parvis triangviaribus 
ftmbriatis; elytris humeris obliquis, lateribus apicem versus di- 
latatis, postice convexioribus , evidenter punctata •^striaHs; femth 



neue agiaHsche Russelhdfer, 173 

rilnts nmtids eel spina minutissima armaiis. — Long. 3.8 — 4.5, 
lat 1.6—1.7 mill. 

Samgor ( Balassoglo). 
GeiOselglied 1 doppelt so lang als 2, beim (^ beinabe 4, beim $ 
hocbstens 2f mal so lang als dick, funf das kurseste, die abrigea 
hoohstens so lang als breit, Schaft leicbt gekrummt. Der trans- 
▼ersale gleicbm&fsig gewolbte Thorax hat seine grofste Breite 
etwas vor der Mitte, Vorderrand oben and unten ausgebachtet, 
die Endpankte beider Ausrandungen stofsen unter den Augen zu- 
sammen and bilden bier einen kleinen dreieckigen Lappen, welcher 
darcb einen Haarpinsel noch grofser erscbeint. Decken mit schrag 
abfallenden Schaltern, entschieden krSftiger and defer punktirt 
gestreift als bei eapiio^ die weifsen Borstchen aaf den Spatien 
deatlicher. Beine im Verbal tnifs zn denen des nar wenig grofseren 
eapiio karz, Schenkel schlank. 

61. Corigeius armiger n. sp. C, kirgkisico ^) similis, sed 
robusiior, major y etiam antennis pedibusque crassioribus, fronte pro- 
funde impressa, prothorace ealde transfer so, elytris basi medio tantum 
applicatOy anguUs posHcis elytra fere superanfibus et extrorsum flexis, 
siriis elytrorum profundius et evidenter punctatis praedpue diversus 
est, — Long. 8.5, lat. 3.5 mill. 
1 $ von Samarkand. 

Kopf and Rassel von der Seite gesehen viel dicker als bei 
kirghisicus^ auch der Rossel vom Eopfe unten nicht so scharf ab- 
gesetzt. Stirne tief eingesenkt, mit einem eingestochenen Stirn- 
punkt, aus welchem bis zar tief dreieckig aasgeschnittenen Russel- 
spitze eine feine nackte Kiellinie zieht; Rassel zar Spitze kaam 
verengt, mit randen Fublergruben , oben flach mit vier Oachen 
Furchen and funf (die bereits erw&hnte Kiellinie eingescblossen) 
parallelen Eielen, von welchen letzteren die beiden fiufseren vom 
inneren Aagenrande bis etwa zur halben Russeliange reichen, 
aufserdem finden sich an den Seiten des Rassels am vorderen 
Aagenrande noch zwei kurze Langseindracke. Fuhlerschaft viel 
dicker als bei kirghisicus^ stampf dreikantig and gleich an der 
Warzel leicbt gebogen, Geifselglied 1=^2 an Lange, funf das 
karzeste and hocbstens so lang als breit, Eeule gestreckt, rothlich- 
gelb mit seidenartigem Schimmer. Thorax an der Basis mindestens 
doppelt so breit als in der Mitte lang and l^mal so breit als am 



^) Kommt auch in Turcmenien (Aschabad von Cristoph) vor. 



174 J. Fausi: Uer 

Vorderrande, Seiten von den Vorderecken bis sar Mitte geradlienig 
and wenig, bier plotzlicb im stampfen Winkel nacb anfsen and hinten 
stark erweitert, Hinterrand in der Mitte in einen breit genindeten, 
gegen das Scbildchen stark vorragenden Lappen erweitert, beiderseits 
fiafserst flach gebucbtet und dann borizontal, die spitzwinkligen 
Aufsenecken sind nacb aafsen gerichtet, lassen swiscben sieh and 
den schr&g gerundeten Deckenscbnitern einen spitswinkligen, tiefen 
Ansscbnitt, Racken gewolbt wie bei hirghisi€U$ aber viel grober 
und tiefer pnnktirt. Decken an der Basis stark zweilappig, fibep- 
haupt wie bei kirghisicus geformt and geffirbt (die grane Beschappang 
der Decken durcb vieie nackte Querstriche anregelmfifsig anter- 
brocben). 

Durcb etwas tiefere Ausrandang des Prosternams erscheinen 
die Vorderhnften sehr nabe an den Vorderrand gerockt. 

Mit Myllocerus trapenicoUis Ball, von Eoldsba — Ball, de 
Moscou 1878, p. 357 — babe icb keine der bier erwfibnten Arteo 
mit Sicberbeit identificiren konnen. Diese Art mulis einen mit 
armiger gleicb geformten Thorax baben, aber trapeMcoUis soil einen 
durcbgebenden Mittelkiel und nur nocb zwei abgekarzte Kiele anf 
dem Russel und eine flacbe Stirne baben. Letztere beiden 
Eigenscbaften besitzt nun wobl kirghisicus^ aber die Thorazseiteo 
dieses sind geradiinig und nicht ausgescbnitten und aufserdem er- 
wabnt Ballion nicht die sehr auffallenden nackten Querstriche aof 
den Decken meiner beiden Arten. Das aber der trapezitolUs and 
die von Ballion aufserdem erwSbnten turkestanischen MffHoeerus-ATtm 
zu Corigetus gehoren, ist fur mich kaum zweifelbaft; ein fichter Myl- 
locerus von Turkestan ist mir bisjetzt nicht vorgekommen. 

62. Corigetus turkestanicus n. sp. C, kirgkisieo mrngm- 
tudine, colore pieiuraque proximus; fronte latiore, rostro anirorsm 
magis attenuato apice profundissime exciso, longitudinaliter pm*tm, 
impresso, in fundo carinato, antennis multo longioribuSy artieHHs 
funiculi 3 — 7 lalitudine sensim longioribus; prothorace awtrarnm 
minus angustato, lateribus parum rotundato, basi profunde sinmtUo, 
angulis posHcis retrorsum flexis, supra convexo, etidetUer puncMo; 
femoribus clavatisy spina parea armatis, — Long. 4.5 — 8, lai 
1.8 — 3.1 mill. 

Andidjan, Ak-Dsbar, Osch (Balassoglo, Kaschakewiteeb). 

Augen oval, sebr viel grofser als bei kirgkisicuSy Russel kSrser, 
leicht konisch, langs flach vertieft, eine durchgehende feine erbabene 
Mitteliinie endigt auf der flachen, zwischen den Augen qaer flach 



neue asiaiisehe Russelkdfer. 175 

eiBgedrackten Stirn in einem eingerilEten Stirnstricb, awei karzere 
Furdbeo dicht aber dco Aagen heben swei stumpfe LfingBkiele ab, 
PuhlerfurcheD oval, parallel; Fuhlerschaft deutlich gebogen, die 
schlanke Eeule sammtschwarz. Thorax etwas qaer, Mitteliappen 
dea Hinterrandes breit aber ziemlich spitz, die spitzwinkligen 
HiDterecken ebenso weit nach hinten vorgezogen als der Mittel- 
iappen, die Seiten nach vorne gerundet verengt, zaweilen vor dem 
Vorderrande leicht eingeschnfirt, oben gewolbter (in der L&nge) aU 
bei kirghisicuM, die Mitte mehr oder weniger flach ISngs vertieft, 
mitanter noch mit zwei flachen Bindracken in der Mitte vor dem 
Hinterrande, grober aU bei ktrghisicus^ feiner als bei amUger 
punktirt Decken deatlicb breiter als der Thoraxhiuterrand und 
diesem genau angepafst, Skalptar und nackte Unterbrechungen des 
grunen Schuppenkleides wie bei hirghisicus. Beine in beiden Ge- 
schleohtern kr&f tiger, alle Schenkel mit feiner Zabnspitze. Proster- 
namvorderrand noch defer aasgerandet als bei armiger, die Yorder- 
haften dicht an den Vorderrand geruckt, von der Seite gesehen 
der Rassel anten vom Kopf nicht abgeschnurt and so dick als bei 
artniger. 

Die Russelfurche ist beim $ gewohnlich weniger tief als beim c?. 

63. Corigefus paradoxus n. sp. J^iger, dense laeie eiride 
squamosus et albo-setosutus; fronte lata, inter oculos rotundatos 
profunde transeersim impresso; rostro breeissimo, antrorsum vix 
attenuato; scrobibus in $ valde approximatis iriangularibus , in ^ 
o^Mbus distaniibus etiam rostro alte bicristato; antennarum scapo 
triangulo, bast eeidenter cur^ato; prot Horace late campanaeforme, 
basi profunde bisinnato, remote subtiliter punctato, lateribus ante 
angulos posticos acutos interdum profunde impresso ; elytris punctato- 
striaiis, interstitiis subplanis et subseriatim setulosiw; femoribus an- 
tieis ^ spina parea armatis. — Long. 6, lat. 2.3 mill. 
Taschkent. 

Ich besitze nnr ein P&rchen dieser ausgezeichneten Art, welche 
dem C. Weisei, Stett. Ent. Zeitschr. 1884, p. 457, am nachsten steht. 
Der glockenformige Thorax des paradoxus lalbt eine Yerwechselung 
der $ beider Arten nicht za, wahrend das c7 der neuen Art noch 
darch zwei kammartige Kiele zwischen Angen und Fuhlerfurchen 
abweicht. Von vorne gesehen convergiren diese beiden Kfimme 
etwas nach unten, von der Seite gesehen sind die Eckeu der 
Kfimme gerundet; beide schliefsen eine kurze, im Grande kurze 
and fein gekielte Rinne ein. 



176 J. Faust: t^er 

Ueber dem flacheD dreieckigen Ausschnitt ist die BosselBpitjie 
noch eingedrackt. Augen rund. Fahlerschaft gleich an der Wanel 
8t&rker gebogeD, vom fast dreieckigen Qaerschnitt, Oeijfoelglied 1 
deutlich langer als 2, die abrigen etwas karzer als 3, aber mindestens 
80 laog als breit, Keale sammtscbwarz. Thorax hinten gans wie 
bei Wdsei zweibachtig, nach vorD aber weniger verengt, die 
Vorderecken gerundet an den Kopf gezogen, die Oberflfiche etwas 
feiner and nicht so dicht punktirt. Aaf den Decken treten die 
etwas feineren Punktstreifen fast dicht an die sweilappige Basis, 
wahrend dieselben bei Weisei etwas von ihr entfernt bleiben and 
die Basis schwach wulstig erscheinen lassen, aafserdena aind die 
Decken bei paradoxus bis zur hinteren Wolbang ganz flach gewolbt 

Das cT ^At ^^6 ^"^^ ^^^ Weisei ein hinten abgestutztes Anal- 
segment. 

Ich beschrieb den Weisei nach einem einzigen (7; seitdem habe 
ich mehrere Stncke geseben, bei welchen die Vorderecken nicht 
stumpf gerundet, sondern sich ganz flach an den Kopf aniegeo; 
ubrigens ist die in der Beschreibung 1. c. erw&hnte stampfe Ver- 
randung der Vorderecken an dem einen Stack verschwindend g^n 
die bei dem Paradoxus-F&rGhen, 

Eusomidius sabgen. nov. 

A Gorigeto hameris nullis, coxis anticis in medio prostemi 
sitis anice differt. 

64. Eusomidius clavator n. sp. Habitu Pioch, parceUi sed 
longior et laete eiride squamosus, tibiis tarsisque^ brunneis; rosiro 
breti, antrorsum angustato, supra piano, obsolete 3 carinato, scr(h 
bibus distantibus; prothorace transverso, lateribus rotundaio, basi 
bisinuato, lobo medio late rotundaio vix producto, anguHs posUeis 
acutis retrorsum flexis, supra transversim et longitudinaUier convego, 
tenuiter remoteque punctato; elytris prothorads basi hand laHoribuSy 
apicem versus dilatatiSy punctato-striatis, interstitiis planis, subseriatim 
setulosis; femoribus muticis, — Long. 4 — 5.5, lat. 1.6 — 2.1 milL 
Taschkent ( Balassogio). 

Scheitel gewolbt, Rossel and Stirne flach, letztere swischen 
den Augen mit einem schwachen Qaereindrack, Russel korser als 
der Kopfdurchmesser, an der Spitze nicht schmaler als die Sdm 
zwiscben den Augen and dreieckig ausgeschnitten, oben echwacb 
l&ngs vertieft, mit feinen geraden Mittel- and zwei sum Kopfe 
etwas konvergirenden Seitenkielen, Fnhlerfarchen lang oval; Scbaft 



neue asiaUsche RUsselkafer. 177 

der Fabler gegen die Spitze kaum gekrammt, Geifselglied 1 etwas 
l&nger als 2, Glied 4 — 7 beim c? gestreckter, beim ^ kaam so lang 
als breit. Tborax mit ziemlicb stark gerondeten Seiten, Hinterrand 
nicbt breiter als der Vorderrand, die Langswolbang am deatlicbsten 
dicbt vol* der Basis, Prosternalaosrandung sebr flacb. Decken genau 
der Tboraxbasis angepafet, die Borstcben weifs, dicbt anliegend, 
sehr kurz ond gewobnlicb nur auf der abscbassigeD Stelle deutlicb. 

65. Eusotnidius angustus n. sp. Praecedente angusHor et 
brevior, dorso prothoracis inter stitiis que alternantibus elyirorum 
ifrfuscatis; rostro bretissimOy antrorsum evidenter attenuato; pro- 
ihorace basi parum bisinuafOy lateribus paulo arcuato, longitudinaliter 
hand convexo, confertim punctata \ elytris posfice minus dileUis 
apicem f>ersus magis angustatis, subtilissime punctato-striatis, inter- 
sHtiis planiSf serie una punctorum et setarum suberectarum fus- 
carum obsitis; femoribus anticis t>ix denticulatis. — Long. 3.5 — 5, 
lat. 1.1—1.8 mill. 

Ak-Dsbar (Balassoglo), Oscb. 

Von clavator doroh mehr koniscben kurzeren Rassel, genaberte 
FSblerfurcbeD, dichtere and etwas kraftigere Punktirang und durcb 
die langeren, scbrSg abstebenden, braunen Borstenhaare auf den 
Deckenspatien, bei gut erbaltenen Stilcken durcb die F&rbung zu 
unterscbeiden. 

Beine und Fnbler, letztere nur Ifinger, namentlicb der gerade 
Scbaft, welcber an der Wurzel dunner ond zor Spitze allmablig 
dicker wird, Eeale (bei beiden Arten) lang und scbmal, scbwarz. 
Rassel oben mit drei ziemlicb scbwacben Eielen, an der Spitze 
niedergedrackt und weniger tief ausgescbnitten , weil die ovalen 
und zum Auge bin etwas verlangerten Fuhlerfarcben mebr genfibert 
sind. Tboraxbinterrand fast scbmaler als der Vorderrand, wie 
aucb die Decken viel flacber gewolbt, die Hinterecken zaweilen 
durcb eine eingedruckte Linie abgesetzt. Decken binten mebr zu- 
gespitzt als bei clavator; bei beiden Arten ist der Russel vom Eopf 
unten durcb eine Furcbe abgesetzt. 

66. Xylinophorus^) prodromus n. sp. Breviter ovatus, 
convexusy piceus, dense cinereo et brunneo - squamosus ac setosus; 
capite minore, fronte rostroque planis, hoc sua latitudine basali 

^) Als Xylinophorus babe icb die Thylacites mit verwacbsenen 
Klaaeo, wie scobinatus Eol., eerrucicollis , monga,licus und glaucus 
Faast abgetbeilt. 

D«aticli« Bntomol. Z«it8cbr. XXIX. H«ftl. 12 



178 J, Faust: uber 

sensim longiore, antrorsttm affenualo, obsolete eanaUculaio; pro- 
Ihorace quadrato, UUeribus rotundato, postice subiio contracto, apice 
circulariter obsolete impresso, bast marginaio, grosse granulaio- 
punciato; clytris apice obtuse rotttndatis, supra convexis, postice 
declitibus, sat profunde remoteque punctatO'Striatis , i^erstitUs 
contexts et seriatim reclinatimsetosis; unguiculis basi connatis, — 
Long. 3.7—4, lat. 2 mill. 

Yom Flass Naryn (Balassoglo). 

Dem kurzen $ meines terrucicollis — kommt aach io Tarkestao 
vor — in der Eorperform ahnlich, in den eiozelnen Theilen aber 
sehr verschieden, besonders gewdlbter, Deck en tief panktirt gestreift, 
Eopf schmaler, Stirne beiderseits oberbalb der kleinen, nach aoten 
geruckten Augen mit einer Quervertiefung , darch welche, von der 
Seite geseben, oberbalb der Aogen eine scbwacbe Beale entstebt, 
Russel langer mit abstebenden Borsten ziemlicb dicbt besetzt. Die 
ziemlicb groben Eorner stehen auf dem gerunzelten Tborax an deo 
Seiten dicbter und tragen jedes eine dicke, scbuppenartige Borate, 
die grofste Breite liegt dicbt vor der Basis, die sebr flache Ein- 
scbnarung vor dem Vorderrande ist oben am scbwacbsten, Rackeo 
flacb gewolbt, ein feiner unregelmafsiger Langseindrack scbwer 
erkennbar. Decken karz elliptiscb, Basis flacb ausgerandet, von 
bier gerundet erweitert^ Seiten in fiacbem Bogen gerundet, gewdlbter 
als der Tborax, an der Basis und Spitze etwas steil abfallend, 
ziemlicb tief gestreift, die Streifen fein, weitlaufig punktirt^ Spatien 
etwas dacbartig gewolbt, die runden, scbwacb gewolbten Sebuppeo 
dicbt aneinandergelegt , jedes Spatium mit einer Reihe weilser and 
braunlicber Borstchen, die weifsen dick scbuppeniormig and stab- 
formig, die dunklen feiner und mebr pfriemenformig; alle Borstcbeo 
steben auf der abscbussigen Stelle etwas mebr ab, die auf Eopf 
and Thorax kurzer uud nach vorne gerichtet. Geifselglied 1 and 2 
langer als die ubrigen etwas queren, 1 das langste und dickste. 

Die Farbung ist bei reinen Stucken aschgrau mit braanlicbeD 
Flecken ; gewobnlicb ist der Eorper mit einer erdigen Rinde 
bedeckt. 

67. Pia^omias modestus n. sp. Obtongo-ovatus, ater, 
squamulis griseis tectus, antennis clava excepta ferrugineia, tibiis 
tarsisque piceis; front e tumida; rostro conico, piano, 3 sulcato; 
oculis cone axis, prominulis; antennis elongatis, articvlo 2^ fnnUM 
1^ bretiore; prothorace longitudine fere duplo latiore, lateribus 
valde rotundato, obsolete alutaceo; elytris $ late, (^ oblongo-ovatis. 



neue asiaHsche Russelkdfer, 179 

apice $ acuminaiiSy ^ acute rotundatis, obsoletissime striaiis, striis 
remote et i^ix conspicue punctatis, interstitiis plants, obsolete akitaceis, 
squamosis et parce albido-setosis ; pedibus elongatis femoribus modice 
elavatis. — Long. 5.2 — 6.5, lat. 1.6 — 2.8 mill. 

Ein P&rchen von Ssu - Kaptschngai , im Oebirge zwischen 
Margelao und Osch (Balassoglo). 

Ein Schter PiaMmtM mit off en en ^) Edrbchen an den Hinter- 
schienen, sehr kurzer Hinterbrust, Nabt der Hinterbrustepisternen 
nar bei den Hinterhuften als kurze Furche angedeutet. 

Aagen starker vorragend als bei virescens Sch.; Stirne boch 
gewolbt; Russel flach mittiefer, scharfrandiger, scbmaler, nach binten 
feiner werdenden, bocbstens bis zur Hohe der Aagenmitte reicbenden 
Mittelfurcbe and zwei feineren, aber scbfirferen, dicht neben dem 
Aafsenrande, Spitze flacb ansgerandet, vor der Spitze flacb drei- 
eckig eingedruckt, feiner und nicbt dicbt panktirt, stellenweise mit 
einigen feinen Langsrnnzeln namentlicb aber den Fublerfdrcben 
vor den Augen. Fabler etwas kurzer als bei dem gleicb grofsen 
virescens^ Oeifselglied 1 langer als 2, dieses nur wenig Ifinger als 
die folgenden, letztere alle etwas linger als breit beim $, etwas 
kurzer als breit beim (5^, Tboraxvorderrand nur an den Seiten, 
Hinterrand ganz aber feiner erbaben, die grofste Breite- und bochste 
Langswolbung liegen in der Mitte, die sebr fein lederartige Ober- 
flache zeigt an den Seiten sebr feine Eorncben. Decken an der 
Basis wenig breiter als die Tboraxbasis, die Aufsenecken des feinen, 
erbabenen Basalrandes ragen als kleine Zabncben vor, die bocbste 
Langswolbung etwa in der Mitte, Streif 1 und 2 dicbt an der 
Baais, Streif 9 der ganzen Lange nacb vertieft, Vorderschienen 
gerade, innen sparsam mit spitzigen Eorncben besetzt. Die kleinen 
randen Scbuppen der Oberseite liegen nicbt sebr dicbt aneinander, 
die fein lederartig gerunzelten und punktirten Spatien sind an der 
Spitze mit feinen, baarformigen Borstcben bestreut. 

(} scbmaler, Scbienen und Fubler dicker, kurzer, Tarsen fast 
doppelt so breit als beim $. 



^) Lacordaire kennzeicbnet Piazomias namentlicb durcb ge- 
schlossene Eorbcben und ist daran Scbuld, dafs ich Deutscb. 
Ent. Zeitscbr. 1882, p. 264 Piazomias eirescens Scb. mit offenen 
Eorbcben falscblicb zu Amomphus gebracbt babe. Gerade virescens 
ist der Typus der Gattung Piazomias und beweist, dafs Lacordaire 
nahestebende Gattnngen mit gescblossenen Eorbcben als Piazomias 
aafgefafst bat. Icb boffe, bei anderer Gelegenbeit die Tanymeciden- 
Grappe eingebend besprecben zu konnen. 

12* 



180 J. Fausi: uber 

Bei den mir vorliegendeu (} sind die Deckenstreifen an der 
Basis auf ein Drittel der Lange (wohl dot iodividaell) tiefer and 
bier die Spatien leicht gewolbt. 

68. Piaaomias vermiculosus n. sp. c? ElongtUo ' ovatuSf 
ater, albo-griseo-squamosus ; ocuUs tnagis prominulis; fronte convexa; 
rostro parallelo, apice triangulariter ac bast transeersim obsolete 
impresso, unisulcato; prot Horace quadrato, lateribus modice roiundato, 
rugis implicatis punctatisque obsito, canaliculato ; elytris elongaHs, 
postice parum rotundato-ampliatis, punctato-striatis, intersHHis paulo 
convexis, obsoletissime adculatis ei evidenter punctatis, squamosit 
et parce setosis; femoribus anticis clavatis, tibiis anticis apice paulo 
curvatis, inlus sparse granulosis, — Long. 8.5, lat. 2.5 mill. 

Bin (^ von Harm (Oscbaoin). Von Hrn. Balassoglo mitge- 
tbeilt and mir bereitwillig uberlassen. 

Nabt der Hinterbrustepisternen der ganzen L&nge nach deot- 
licb, Hinterscbienen mit offenen Eorbcben. 

Eopf fein netzartig gerunzelt, Stirn und Rassel fein panktirt, 
mit eingestreaten grdberen Punkten, die Mittelfurcbe ziemlicb scbarf- 
randig, an den Seiten vor den Augen langs geranzelt, die qaere 
Einsenkung des Russels liegt nicbt unmitteibar vor den gewolbten 
Augen, sondern etwas nach vorne geruckt. Geifselglied 1 doppelt 
so lang als dick, 2 von den ubrigen kaum verscbieden. Die wurm- 
artig verscblangenen Runzein auf dem Tborax sind ziemlich scharf 
und relief, mit einzelnen eine Schuppenborste tragenden Punkten, 
reicben aber nacb vorne niedriger werdend nicbt bis zam Vorder- 
rande, welcber in ziemlicber Ausdebnung glatt und fein punktirt 
ist; Basis fein erbaben gerandet, die nicbt scbarfe Mittelfurcbe reicbt 
nicbt ganz bis zum Vorderrande. Das nicbt besonders gut erhaltene 
Exemplar lafst vermuthen, dafs der Tborax oben und an den Seiten 
nicbt bescbuppt ist. 

Die Anfsenecken der Ausrandung des Prosternalvorderrandes 
sind ziemlicb scbarf und die eingedruckte Linie binter der Aus- 
randung reicbt nur bis bierher. Basis der Decken fein erbaben, 
etwas breiter als die Tboraxbasis, die Aufsenecken zaboformig vor- 
stebend, Streifen nicbt tief, aber die Punkte in ibnen besonders anf 
der Basalbalfte grofs und tief, nur durcb scbmale Bruckcben getrennt, 
Streifen 9 und 10 von den Hinterbuften an bis zur Spitze fast ca- 
sammenfliefsend, Spatien mebr oder weniger gewolbt, kaum breiter 
als die Streifen, sebr fein netzartig gestricbelt und grober punktirt, 
die grofste Breite der Decken und Hobe der Langswdlbung liegt 



neue asiatisehe Ru$$elkdfer. 181 

hinter der Mitte, daher aach die Decken steiler abfallend. Hinter- 
brnst jederseits zwischen den Mittel- und Hinterhuften mit zwei 
queren Bindracken, welcho eiDen stumpfen Wulst zwi8cben sich ein- 
schliefseD. Trocbanteren der Vorderhfiften obne Starrborste. 

Die Scbappen, wo sicb dieselben bei dem mir vorliegenden Stuck 
erkennen lassen, sind rund und liegen ganz dicht aneinander, so dafs 
die Grundfarbe des Eorpers nicbt zu bemerken ist wie bei modestus, 

69. Piazomias manus n. sp. $ P, modesto 'simillimus, sed 
breeior, fronte angustiore, oculis parum convexis, mintis prominuUs, 
antennis .pedibusque brevioribu^, elyfris maxima aliUudine ante 
medium praecipue differt, -7- Long. 6, lat. 2.8 mill. 

Dshaman-Davan (Balassoglo). 

Ich kenne nnr das $. Sieht roan dasselbe mit dem modesius-^ 
▼on der Seite an, so fallt sogleicb die Verscbiedenheit der Langs- 
wolbung ins Auge. Wfibrend bei modeshis die grofttte Hobe 
etwas binter der Mitte (etwa |- der LSnge) liegt und von bier 
ab die bintere Wolbuug beginnt, liegt jene Hobe bei nanus ent- 
scbieden vor der Mitte (etwa ^ der Lange), wodurcb die bintere 
Wdlbung flacber und l&nger erscbeinen mufs. Ropf und Rnssel 
etwas scbmSler, sonst ebenso wie bei modestus, dagegen die Angen 
viel wewiger vorspringeiid. Fubler des $ nocb kurzer, die Beine 
ebenso als die des mode8tus-(^, nur die Scbenkel bei nanus etwas 
kr&ftiger. Tborax nicbt voll ^o breit als bei modestuSy die Seiten 
nur wenig gerundet, mit der grofsten Breite etwas binter der Mitte, 
Vurderrand deutlich scbmaler als der Hinterrand (bei modestus 
beide Rander gleicb breit). Decken bin ten etwas weniger zugespitzt, 
die Punktstreifen fein eingeritzt, die Punkte in ibnen ziemlicb 
undeutlich. 

Das Scbuppenkleid bat tbeils Perlen-, tbeils Metallglanz, die 
runden Schuppen steben ebenso nabe aneinander als wie bei 
modestus, aacb feblen dem nanus gegen die Spitze die eingestreuten 
feinen, weifsen Borstenbaaren. 

70. Phacephorus russicus n. sp. Ehngato-oblongus, undi- 
que dense dnereo - albido - squamulosus et reclinafim setosus, supra 
brunneo-nebuhsus ; capite post oculos leviter constrict o; fronte sub- 
plana; rostro quadrato, lateribus parallelo, tenuiter carinato, apice 
argenteO' squamosa; antennarum scapo crassiore prothorace quadrato, 
lateribus rotundato; elytris magis elongatis basi emarginatis. — 
Long. 5—8.7, lat. 1.8 — 2.8 mill. 



182 J. Faust: iiber 

Auf dem Wege von Orenburg nach Taschkent, uber ganz 
Tarkestan verbreitet (Balassoglo), auch in Persien (Pascoe). 

Von den in Turkestan vorkommenden Pacephorus- Arten haben 
vilis, hirteUus n. sp., nebulosus einen mehr oder minder gefurchten, 
Ph. argyrostomus ^) und russicus einen fein gekielten Russel. 

Von argyrostomus weicht russicus bauptsachlich dorch flacbe 
Stirn (bei argyrostomus beulig gewolbt), langeren Russel und eine 
deutlicbe Einschnurung des Eopfes hinter den Augen (bei argy- 
rostomus keine Spur einer Einschnurung), dickeren Fuhlerschaft und 
langere Beine ab. 

Von der Seite geseben, ist die bintere Wolbung fiacher und 
beginnt fruber als bei argyrostomus. Bei beiden sind die von ein- 
ander sehr entfernten Punkte in den wenig vertieften Deckenstreifen 
scbwer zu erkennen, die rundlicben Scbuppen liegen auf den Decken 
etwas ubereinander, die Spatien unregelmafsig zweireihig mitpfriemen- 
formigen, wenig abstehenden, weifsen und braunlicben Borstenhaaren, 
Tborax und Stirn mit abnlicben Borstchen besetzt, Farbung vor- 
berrschend gelblich grau mit unregelmafsigen braunen Nebelflecken, 
auch meistentbeils auf Schenkel und Schienen braun gefieckt. 

Das (^ hat einen etwas iSngeren Thorax mit seiner grofsten 
Breite vor der Mitte; beim $ liegt die grofste Breite bald vor, 
bald in der Mitte; die seitliche Rundung in beiden Geschlechtern 
bald starker, bald schwacher. 

71. Phacephorus hirtellus n. sp. Oblongus, squamulis 
cinereis dense vestitus pilisque longis subtillosis obsitus, supra fusco- 
variegatus; fronte planiuscula; r astro quadrafo, canaliculato ; prothO' 
race lateribus ante medium rotundato; elytris lateribus parum rotHn- 
datis, evidenter punctato-substriatis; femoribus haud clatatis. — 
Long. 5.5—6.8, lat. 1.6—2.2 mill. 

Flufe Bar-Bulak (Balassoglo). 

Von nebulosus Fhs. Sch. durch schmalere Gestalt, deutlicbe 
Punkte in den Deckenstreifen, viel dunnere Schenkel und die lange 
Behaarung — durch diese auch von alien ubrigen bisher beschriebenen 
Arten — zu unterscheiden. 

Eopf, Fuhler und Thorax sind denen von nebulosus sehr 
ahnlich, nur ist bei der neuen Art die Stirue noch flacher, der 
Fuhlerschaft fast garnicht gebogen, der Thorax vor dem Vorder- 
rande ohne queren Eindruck. 



^) Mit ihm ist Zuberi Desbr. identisch. 



neue oHaiiiehe RiUselkdfer, 183 

Schildchen korz oval, weifslicb; Decken im Verhaltnifs zum 
Thorax in den sehr verrundeten Schultern weniger breit, die Seiten, 
wenn auch nar flacb and gleichmafsig gerandet, die hintere Wolbung 
yiel frfiher beginnend, daher aach viel flacber, Streifen kaum ver- 
tieft, die Pankte in ibnen ISnglicb, deutlicber als bei den verwandten 
Arten, ihre Entfernong kaum grofser als die Pankte selbst. 

Schuppenkleid dicht, wie bei nebulosus and russicus gefarbt. 
Die aaffallende lange Bebaarang bestebt aus dickeren, stark pfriemen- 
formigen, braanen, geneigteren and aas feineren, iangeren ab- 
stebenden, weifsen Haaren. 

72. Tanymecus (Esamus) albilaierus n. sp. T. albo- 
marginato Scb. simillimus, tamen fronte angusHore, rostro parallelo 
minus impresso sed evidenter carinafo^ profhorads maryine antico 
caput f>ersus haud producto, margine postico fere truncatOy elytris 
posiice minus longe atenuatis, bast intra humeros impressis vittaque 

• 

intra-marginali alba diversus est. — Long. 12.5, iat. 4 mill. 
Bin $ Namangan. (Kascbakewitscb). 

Von drei mir bekannt gewordenen asiatiscben Arten, welcbe 
in Zeicbnung and Farbung dem afrikaniscben albomarginatus sebr 
nahe steben, ist albilaierus die am kurzesten zugespitzte. 

Bei albomarginatus ist zum Unterschiede yon der neueu Art 
die Stirne breiter als die Spitze des leicbt koniscben and nar sebr 
schwacb gekielten Russels, der Tboraxvorderrand scb rag nacb unten 
abgestatzt (die Mitte gegen den Ropf also scbeinbar vorgezogen), 
der Hinterrand ziemlich stark gerundet, Decken scbon von der 
Mitte an (bei albilaierus erst binter der Mitte) nacb binten verengt 
and obne Eindruck an der Basis innerbalb der Scbultern. 

Bei albilaierus sind sow obi Tborax als Decken deutlicber der 
L&nge nacb gewolbt, letztere binten steiler abfallend. 

Innerbalb der dicbter and beller bescbappten Seiten der Ober- 
flache sieht sicb bei beiden Arten ein etwas weniger dicbt als der 
RQcken beddrappter, aber verwaschener dunklerer Streifen; bei 
albilaierus sind die zWei fiufsersten Spatien zwar aucb dicbter 
bescbappt, baben aber die gelbgraue F&rbang des Ruckens, wodurch 
die weifse Seitenfarbung der Decken vom Marginalsaum abgeruckt 
erscbeint. 

Analsegment aufser den beiden langer eingeritzten Basalstreifen 
noch mit einer deatlicben Falte an der Spitze, welcbe Falte bei 
albomarginatus nar angedeatet ist. 



184 J. Faust: iiber 

73. Tanymecus (Esamus) no thus n. sp. Oblongusy ater, 
aequatiter fiavo-griseo-squamosus ; rostro apicem versus paulo angu- 
statOy supra longitudinaliter late subimpressOy tenuissime carinatOf 
prothorace subquadratOy lateribus eix rotundato; elytris apice con- 
junctim acuminatiSy lateribus paulo rotundatis, supra longitudinaliter 
alte convexiSy vix conspicue seriatim punctatis. — Long. 10 — 11, 
lat. 3.5—4 mill. 

$ Taschkent (Balassoglo), $ Syr-Daria (Ungar. Nat. Museum). 

Durch die kurzovalen Schuppen, mit welchen der Korper 
ziemlich dkiht besetzt ist, nabert sich die Art dem bengalischen 
lateralis Scb., ist aber von ibm wie aucb von der Mehrzabl der 
beschriebenen Arten durch die verb alt nifsmafsig sebr bohe Langs- 
wolbung der Decken sicber zu uuterscbeiden. 

Augen viel kurzer als bei albo-marginatus, fast kugelrund, 
Stirne sebr breit und flacb gewolbt, Russel zur Spitze dentlich 
verengt, oben flach, gegen die Spitze nur flacb vertieft, mit sebr 
feinem Mittelkiel. Fuhlerschaft etwas langer als bei albo-marginatus^ 
Geifsel dagegen kurzer, Glied 1 fast um die Halfte linger als 2. 
Thorax an der Spitze und Basis fast gerade abgeschnitten, mit 
wenig Oder kaum gerundeten Seiten. Schildcben kurz dreieckig. 
Decken mit runden Scbultern, von diesen bis zur Mitte deutlicb 
gerundet breiter werdend und bier mit der grofsten Breite, dann 
gerundet verengt und gemeinsam scharf zugespitzt, von der Basis 
ab gleich langs gewolbt, mit der bochsten Wolbung in der Mitte, 
innerbalb der Schultern mit flachem Eindruck. Schenkel und 
Schienen sebr scblank, Vorderscbienen an der Spitze gebogen. 

Auf den flacben Deckenspatien steben zwiscben den kurzovalen 
Schuppen zwei bis drei unregelmafsige Reihen anliegender weifser 
spitziger Schuppen borsten. 

74. Chloebius contractus n. sp. Convexiory unicolore 
laete eiride squamosus; front e inter oculos angustissima, cum rostro 
angulato canaliculata; anfennis elongatis; prothorace elongato - qua- 
dratOy convexOy postice valde contracto, basi subbisinuato tenuissime 
elevatOy angulis posticis acutis subplicatis; elytris convexioribus, 
humeris obtuse angulatis deinde oblique ampliatis. — Long. 3 — 4.2, 
lat. 1.1—1.8 mill. 

Andidjan (Euschakewitsch). 
Der kaukasische Steveni hat gleichfalls eine scbmale Stirn ; mir 
sind aber unter einer recbt bedeutenden Anzahl dieser Art weder 
einfarbige Stucke, nocb solcbe vorgekommen, welche annahernd die 



neue usiaiisehe Russeikdfer, 185 

Tboraxform and Wolbung des contractus zeigen, aach ist bei 
Siev^^i der RSssel von der Seite geseben an der Basis eingeknickt 
and die RSsselfurcbe endigt bier and reicbt nicbt wie bei contractus 
bis aaf die Stirn. Bine etwas aufgebogene Tboraxbasis kommt 
fiuweilen aach bei Steeeni und immeritus vor und soil aucb dem mir 
anbekannten, westsibirischen psittacinus eigen sein, dessen einziger 
Unterschied (nach der Bescbreibung) von immeritus in dem kurzen, 
Dach vorne verengten Thorax liegen soil. Von immeritus kommen 
aach Stacke aiit hinten zusammengezogenem Thorax vor, dieselben 
haben aber breitere Stirn and Decken mit parallelen Seiten. 

Stirn zwischen den Augeii nur wenig breiter als der kleinere 
Aagendarchmesser; Fuhli-r langer, Gcifselglied 1 und 2 an Lan^^e 
wenig verschicdeu, Eeule schlanker, Fuhlerfarbung roth oder dunkel. 
Thorax mit sehr wenig vorragenden Augenlappen, fast langer als 
breit, die Seiten leicht gerundet, vor der Basis kurz geschweift und 
zasammengezogeu ; diese schmaler als der Vorderrand, leicht zwei- 
bachtig, etwas aufgebogen, mit scharfen Aufseuecken, welche durch 
einen seitlichen Eindrack als kurzes Faltchen abgehoben werden. 
Decken wie bei Steveni nacb hinten deutlich verbreitert, aber ent- 
schieden gewolbter. 

75. Chlo'ebius latifrons n. sp. ChL immerito Sch. proximus 
fronie inter oculos latissima; rostro breti, latiore, hand angulato, 
late sed haud profunde longitndinaliter impresso; anteunis breviori- 
bus, articulo 2^ funiculi 1" multo breviore. — Long. 3.8, lat. 1.3 mill. 

Taschkent, Margelan (Balassoglo). 

Die angewobniich breite Stirn — mindestens doppelt so breit 
als der Aagendarchmesser und breiter als die Russelspitze — , der 
karze, an der Basis gegen den Eopf kaum eingebogene und nicbt 
gefarchte Rassel unterscheiden die neue Art von dem in der 
parallelen Korperform sonst sehr ah n lichen immeritus, 

Rassel mit rand en Kan ten (bei immeritus, Steveni, contractus 
diese Eanten, wenn aueh stumpf, so doch deutlich). Augenlappen 
breit and nicbt so weit vorragend als bei immeritus. Thorax 
langer als breit, Hinterrand gerade, nicbt aufgebogen und etwas 
schmaler als der Vorderrand, Seiten von der Spitze bis vor die 
Basis parallel, vor dieser fast geradlinig verengt. Decken wie bei 
immeritus, 

76. Apion uniseriatum n. sp. Elongato-ovatum, nigrum^ 
parce pubescens; capite inter oculos depresso, pluristriatOy rostrum 
parum elongate, curcato, a basi ad antennarum insertionem sttbin- 
crassato et striato, hinc obtuse dentato, deinde remote sub seriatim 



186 J. Fausi: Uber 

punctata; antennis crassis, pone basin insertis; prothorace elongatOy 
parallelo, dor so postico paullo gibboso, punctis grossis oblongis 
remotis obsito, postice foveolato^ elytris violaceo - atris , punctato- 
striatis, interstiliis plants, uniseriatim punctatis et pubescentibus; 
articulo 4® tarsorum elongato. — Long. 2.5 — 2.75, lat. 1.2 mill. 
Tascbkent (Balassoglo). 

Von cyaneum De Geer und russicum Desbr. durch den cylin* 
driscben, lang quadratischen, der Lange nach ziemlich stark ge- 
wolbten Thorax und die einreibig punktirten Deckenspatien und 
wie von den abn lichen orientate Oerst. und curtipenne Desbr. durch 
das verlangerte vierte Tarsenglied zu unterscheiden. 

Die dicken, aber gestreckten Fuhler sind etwa um den balben 
Augendurcbmesser vom Augenvorderrande entfernt eingelenkt, Rnssel 
beim ^ mindestens so lang als Eopf und Thorax, an der Basis 
etwas breiter als an der Spitze, an der Fuhlcreinlenkung zabn- 
formig abgesetzt, an der Basis und die eingedruckte Stirn llings- 
gestrichelt. Thorax mit ganz parallelen Seiten, mit der hochsten 
Langswolbung naher der Basis, die auf dem Riicken sehr spfirlicben 
Punkte langlich, tief und ein weifsliches anliegendes Wollhaar 
tragen, die ziemlich scharfrandige Mittelfurche reicht von der 
Basis bis zur Mitte und ist an beiden Enden feiner zugespitzt. 
Decken an der Basis beinahe doppelt so breit als der Thorax, die 
Schultern wenig schrag und gerundet, die Seiten bis hinter die 
Mitte fast geradlinig erweitert, die hochste Langswolbung etwa 
in der Mitte, um das langlich ovale Schildchen kaum eingedruckt, 
tief punktirt gestreift, Spatien etwas breiter als die Streifeo, 
entfernt einreibig punktirt, die feinen weifsen Wollhaare liegen nicbt 
parallel, sondern sind abwechselnd nach rechts und nach links 
gerichtet. 

Russel des $ langer und von der Fuhlereinlenknng ab glSnzend, 
bis zur Mitte uberall, auf der Spitzenhalfte nur an den Seiten fast 
gereiht punktirt. 

77. Apion gemulum n. sp. Elongato-oboeatum, nigrum, sub- 
nitidum, tenuissime pubescens, elytris violaceo-atris; rostra crassOf 
curvato, cylindrico, prothorace longiore, fronte vix angustiore, 
punctata; antennis subbasalibus ; prothorace subquadrato, anirorsum 
paulo angustatOy hand dense pnnctato: scutello globoso; elytris 
striatis, interstiliis subplanis, parce albido- pubescentibus; pedibus 
elongatis, gracilibus, articulo 4^ tarsorum elongato, unguiculis basi 
dente parvo acuta armatis, — Long. 1.8, lat. 0.6 mill. 
Ak-Dshar (Balassoglo). 



neue asiaUsche Russelkafer. 187 

Die Art hat grofse Aehnlichkeit mit sareptauwn De8br. (wenn 
meine Bestimmong richtig), welcber ebenfalls ein verlangertes 
Erallenglied besitzt. Eopf nar wenig grofser, Russel beim (^ so 
lang als der Thorax und an der Basis so breit als die schmale 
Stirn, beim $ deatlich langer als der Thorax (so lang als beim 
sareptanum-(^) and an der Basis etwas schmaler als die Stiro, in 
beiden Geschlechtern (wie aucb der Eopf) bis auf die etwas 
gl&nzende Spitze dicht punktirt, matt, die Punkte nebmen zur 
Stirn bin an Haafigkeit zu. Thorax im Oanzen etwas breiter als 
bei sareptanum^ ebenso dicht, aber flacher, feiner panktirt, die 
Punkte nicht langlich, sondern rund, mit einer Furcbe vor der 
Basis. Decken blaulicb, etwas glanzend, wie bei sareptanum geformt, 
nor Dicht so tief gestreift, Punkte in den Streifen entfernt von ein- 
ander, Spatien nar ein wenig breiter als die Streifen, fein leder- 
artig geranzelt. Schildchen schmal oval. Augen verbaltnifsmafsig 
grofs, aber wenig vorragend. 

Behaarang auf Eopf und Russel mit kurzeren, aaf Thorax und 
Decken mit l£ngeren, weifslichen, anliegenden Harcben. Auch dem 
frater Desbr. in Farbe, Form und Bebaarung abnlicb, aber Russel 
karzer and an der Fahlereinlenkung nicht erweitert. 

78. Apt on causticum n. sp. Ap. squamoso Faust simile, 
sed opacum, pilis crassis subalbidis tectum; fronte subdepressa, 
sparsim punctata; oculis parum contexts; rostro tenue, subrecto, 
bast incrassatOy in insertionem antennarum subdentato; antennis 
subbaUbus; prothorace punctis hand profundis confertim obsitis; 
elytris post medium parum dilatatis , apice rotundato-acuminatis, 
siriatis, striis remote punctatis; articuli 4^ tarsorum elongate^ 
unguiculis basi dente acuto armatis. — Long. 1.6, lat. 0.8 mill. 
$ Ak-Dshar (Balassoglo). 

Abgeriebene Stdcke lassen sich von sareptanum durch viel 
grdfseren Eopf, dunnen, fast geraden und an der Wurzel zahnformig 
erweiterten Russel gat anterscheiden. 

Bei squamosum ist die Stirne noch breiter als bei causticum; 
bei diesem fallt die grofste Decken breite binter die Mitte, die Decken 
aber die ziemlich eckigen Schultern sind viel breiter als die Thorax- 
basis, Streifen breit, nicht tief, mit entfeniten, schwer sicbtbaren 
Pankten, Spatien flacb, etwas breiter als die Streifen; die Form im 
Ganzen gestreckter; die ganze Oberseite bis auf den glanzendeu 
kaam panktirten, fast geraden Russel (so lang als Eopf und Tborax 
zusammen) sebr fein chagrinirt and matt. Thorax trapezformig 
mit geraden Seiten, fast so lang als hinten breit, ohne Spur einep 



188 J. Faust: uber 

Mittellinie, der Lange nach nicbt gewolbt; Scbildchen klein, erhabeti 
panktformig. 

Die Bekleiduiig bestebt nicbt wie bei squamosus aas langlicben 
Scbuppen, sondern aus ziemlicb dicbt gestellten dicken, weifslicheD 
Scbuppenbaareii . 

79. Apion merale ii. sp. Breviter ovatum, nigrum, opacum, 
parce albo-griseo-pubescens ; ocufis convexis; rostro bast incrassato, 
in antennarum insertionem dente valido obtusoque armato; antennis 
basalibus; prolhorace Iransverso, lateribus rotundaio, margine antico 
parum elevato, confertim punctato, ante scutellum late impresso; 
scutello oblongo; elytris brevibus, basi depressis, postice convexis, 
late punctatO'Striatis, interstitiis planis; articulo 4*^ tarsorum elon- 
gato, — Long. 1.5, lat. 0.9 nailJ. 

Andidjan (Kuscbakewitscb). Ein Stuck. 

Russel dicker als bei den vorbergebenden Arten, etwa wie 
bei candidum und gezabiit wie bei causticum, aber kdrzer und etwas 
mebr gekrunomt als bei jenem. Kopf nait den gewolbtereu Augen 
breiter als bei causticum. Tborax fast um die Halfte breiter als 
lang, vor dem Vorderrande deutlicb eingeschuurt, dieser etwai) 
aufgebogen, die Punkte grob, nicbt tief, etwa so grois als die 
Raiime zwiscben ibuen, die breit und flacb eingedruckte Mittellinie 
erstreckt sich von der Basis bis fiber die Mitte. Decken an der 
Basis viel breiter als die Thoraxbasis, die Scbultern schrag, etwas 
scbwielig, Seiten ziemlicb geradlinig, aber wenig bis hinter die 
Mitte erweitert, binten stumpf gerundet, die Hacben Spatien nur 
etwas breiter als die sebr dicbt punktirten Streifen und zweireihig, 
Basis der Hinterbrust dicbt mit dickeren weifsen, anliegenden Woll- 
haaren besetzt. 

80. Apion gelidum n. sp. Ap, caustico simillitnumy sed 
minus dense piloso, rostro crassiore magis curvato, basi incrassato^ 
in antennarum insertionem hand dentato, antennis crassioribus, 
prothorace longiore, dense punctato praecipue distinctum est. — 
Long. 1.7, lat. 0.8 mill. 

Wernoje (Kuscbakewitscb). Ein Stuck. 

Wenn nicbt der gekrummte Russel, etwas kleinere Augen ood 
der dicbt punktirte Tborax waren, konnte man gelidum for das 
(J zu causticum balten. Aucb mit merale lafst sicb die neue Art 
nicbt zusammenbringen, wenn aucb der Rfissel und die ganze 
Eorperform recbt abnlicb sind, denn einmal ist der Kopf von geUdum 
kleiner uud scbmaler (kauro breiter als bei gemulum) und dauu ist 



neue asiatische RiisselkHfer, 189 

die Thoraxform and Skalptur eine andere, sowie die Deckenstreifen 
flacher and feiner. 

Rassel wie beim vorhergehenden , nitr die zabnformige Er- 
weiterang bei der Fuhlereinlenkung kaum angedeutet, die kraftigeren 
Fohler nicht so dicht an der Russelbasis eingefugt; Angen nar 
schwacb gewolbt; Augenentferiiung auf der Stirne nicht grofser als 
der Darcbmesser der sonst ziemlich grofsen Augen (grofser als bei 
den drei vorhergehenden Arten). Thorax so lang als an der Basis 
breit> nach vorn schwach gerundet verengt, dicht und deutlich 
panktirt ohne Spur einer Grube oder Mittellinie. Schildchen schwach 
dreieckig, nicht erhaben, punktirt. Decken mit der grofsten Breite 
in der Mitte, hinten spitzer gerondet, undeutlich punktirt gestreift, 
kurzer und breiter als bei causticum. Die Behaarung ist nicht so 
dicht, die Haare selbst etwas dunner als wie bei letzterer Art 
und dicker als bei merale. 

Das Krallenglied ist wie bei den vorhergehenden Arten, wenn 
auch nicht so stark verlangert. 

81. Apion gaudiale n. sp. Ovatum, nigrum^ opacum, albo- 
griseo-pubescens ; capiie major e; oculis convexis; antennis subbasa- 
libus; rostro curvalo, cylindrico, confertim punctato, opaco, apice 
nitido; prothorace quadrato, ante medium angustato, remote punctata; 
scuielto oblongo; elytris otatis, post medium dilatatis, convexis, 
remote punctata -striatis; articulo 4^ tar serum elongato, unguiculis 
bast detUatis. — Long. 2, lat. 0.8—1 mill. 

Wernoje (Euschakewitsch). Ak-Dschar (Balassoglo). 

Orofser als die vier vorhergehenden, ebenso behaart und Eopf 
so grofs wie bei merale, Augen so grofs als wie bei gelidum; in 
der Eorperform am ahnlichsten dem letzteren. 

Ffihler um den Augend urchmesser vom Augenvorderrande 
entfernt eingelenkt, ziemlich dunn. Thorax so lang als breit, die 
Seiten bis zur Mitte kaum gerundet, dann zur Spitze verengt, mit 
zerstrenten grolseren, aber flachen Punkten. Schildchen schmal. 
Decken ahnlich wie bei gelidum geformt und behaart , aber so tief 
gestreift wie bei merale, mit entfernten Punkten in denselben, die 
Spatien kaum breiter als die Streifen, leicht gewolbt und sehr fein 
quergernnzeit. Russel cjlindrisch bis zur Basis gebogen, ohne 
jeglicbe Verdickung, so lang ($), etwas weniger lang (c?) als Kopf 
und Thorax, wie Eopf und Stirne fein und dicht punktirt, bis zur 
aufsersten glanzenden Spitze ganz matt. 

Von der Seite gesehen hat der Thorax eine deutliche Langs- 
w51bung und die hochste Deckenwolbung liegt hinter der Mitte. 



190 J. Faust: uber neue asiatische RUsselkafer. 

Das mir vorliegende nicht gut erhaltene Stuck lafst eine dicke, 
woUartige, weifsgraue Behaarung wie bei tnerale erkennen. Krallen- 
glied so lang als Tarsenglied 2 + 3, jede Eralle am Grande mit 
einem Zahnchen. 

Das ^ ist schlanker als das $ und die glanzende Spitze kurzer. 

82. Rhyncolus nefarius n. sp. Obscuro-brunneus , glaber, 
rostro capita hand angustiore sed paulo breviore, obsolete punctata, 
inter antennas impressione elongata; prothorace elongato, antrorswn 
nonnihil angustato, ante apicem obsolete constricto, angulis postids 
rotundato, confer tim ptinctato, linea media laevi; elytris punctata' 
striatis, inters titiis subcarinatis seriatim punctatis, 6^ post medium 
evidenter carinato et ante apicem explanato, — Long. 4.5, lat. 1.1 mill. 

Tascbkent (Balassoglo) , Oscb. Kommt auch bei Astracbao, 
wo icb selbst ein Stuck fing, vor und gebort somit der earopaischen 
Fauna an. 

Von der Qrofse und Form des nitidipennis Tboms., der RiSssel 
aber breiter, Thorax langer, etwas feiner und viel sparsamer 
punktirt, Deckenstreifen weniger tief, Spatien weniger kieiformig, 
dagegen das secbste hinten starker gekielt und nnr etwas scbmiler 
als bei reflexus, 

Augen flach, kaum vorragend; Russel so breit and nur wenig 
kurzer als der Eopf, mit parallelen Seiten, fein punktirt, zwiscben 
den Fablern mit einem flacben, scbmalen, knrzen LMigseindmck. 
Tborax fast um die Halfte langer als breit, wie bei nUidipenms 
mit der grofsten Breite vor der Basis, Vorderrand etwas walstig^ 
Seiten schwacb gerundet und nacb vorn verengt, Hintereckeo 
gerundet, oben die sparlichen Pnnkte langlich, Mittellinie anpanktirt. 
Scbildcben sebr klein, rand. Decken kanm langer als Rassel, Eopf 
and Tborax zusammengenommen, nicbt so tief gestreift als bei 
nitidipennis^ die zwei ersten Streifen tiefer, alle Streifen mit grofsen 
Punkten, Sutur flach, Spatium eins nicht, zwei and fanf nur schwacb 
and einseitig gekielt, der Eiel aber nicht in der Mitte des Spatiams, 
sondern an seine innere Eante geriickt, der zur Aufsenkante geiegene 
flache Theil schwacb netzartig gerunzelt und mit einer Reibe 
ziemlicb kraftiger Funkte, sechs and acht iaufen hinten scharf kiei- 
formig vor der Spitze zusammen, Streif neun gegen die Spitze tief 
eingedriickt. 

Unterseite roth, Haften schwarz, Hinterbrust and Abdomen 
spSrIich und feiner punktirt als der Thorax. 



[Deatache Entomologische Zoitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 

Notizen zum Genus Orthomus Chaud. 

von 

Major z. D. Dr. L. r. Hey den. 



1. Orthomus hisp aniens Dej. ist eiue ganz flache, in den 
Sammlangen wenig verbreitete Art aas Andalusien. Alle so be- 
stiannten portugiesischen and asturischen Stucke waren = quadri- 
foeeolatus Chaad., der oben stark gewolbt ist und in beiden Ge- 
Bchlechtern glanzende Decken bat, w&hrend der sudspaniscbe his- 
panicus Dej. $, von dem icb zwei Stacke bei Hrn. Klager in Berlin 
sah and oan eins besitze, matte Decken bat. Von quadrifoveolatus 
besitze ich ein typiscbes Stuck durch den alten Narcisse Deyrolle 
aas dem spaniscben Galaecia. 

2. Orthomus cinelicollis Cbevr. aas der Sierre de Penacbe 
ist nacb der Angabe ^corselet avance sar le milieu anterieur^ sicher 
ein Ptatyderus and zwar lusitanicus Dej., mit dem er nicht ver- 
glicben wird. Cbevrolat vergleicbt ibn mit Plat, depressus Dej., 
der = ruficollis Marsb. ist. 

3. Der typiscbe Orthomus barbarus Dej. ist baufig bei 
Marseille, dann in Algier und Sicilien. 

Alie spaniscben Stucke geboren zur var. velocissimusYfdAiX 
der ein viel mehr seitlicb gerundetes Halsscbild bat. 

4. Orthomus berytensis Rche. kommt nur in Syrien vor 
ond ist Art oder, nacb Brulerie, Varietat des barbarus Dej.^). 

5. Orthomus hespericus Motscb. (1849) aus Cartagena ist 
aof (^ mit breiterem Tborax von velocissimus (1835) gegrundet. 

6. Orthomus Martinezi Perez Areas von Cuenca und Albar- 
racin ist nacb Bescbreibung, Anal. Madrid 1873, p. 57, = quadri- 
fof>eolatus Chaud. Gerade der angegebene Unterschied von his- 
panicus Dej. y^episternis metathoracis , abdominis sey mentis primis 
lateribus distincte punctatis^ ist ein charakteristiscbes Merkmal des 
quadrifoveolatus . 

7. Orthomus longior Cbaud. von Morea ist wobl sicber 
nor barbarus var. Die Identicitat mit syriscben, aegyptiscben und 
canarischen Ex. bezweifle icb. 

8. Orthomus^ minutus Rcbe. steht richtig bei Platyd. rufi- 
c of lis und ist unter Orthomus zu streicben. 



) Die sardiniscben berytensis sind Varini Gautier. 



[Deatsche Entomologische Zeitscbrift XXK. 1885. Heft I.] 

Bemerkungen Qber Orthomus Chaud. 

von 

Dr. G, Kraatz, 



Angeregt darch die vorstehenden Bemerkangen melDes Freundes 
v. Heyden babe icb das Material meiner Sammlung untersucht und 
mochte den obigen Bemerkungen bier nocb Einiges binzufugen. 

1. Chaudoir bat durcb seine Arbeit fiber Orthomus (in der 
Stett. Zeitscbr. 1859, p. 114 und fig.) die Sache erst recht verwirrt, 
denn nacb ibm ware eine neue Bescbreibuug des Eafers nothwendig 
geworden; er scbeidet nach Cbaudoir'scber Manier von demselben 
den spaniscben velocissimus Waltl und den syriscb - aegyptlscben 
elongatus ab; da aber letzterer nacb ibm in Morea vorkommt, so 
ist er demnacb im Catal. Col. Eur. et Cauc. nacbzutragen. 

2. Nacb Piocbard de la Brulerie^s zum grofsen Tbeil bochst be- 
acbtenswertben Mittbeilungen (Annales Soc. Ent. Prance 1875, 
p. 416) ist Orthomus planidorsis Pairm. = barharus var.; derselbe 
ist in dem genannten Cataloge als fraglicbe Varietat des barbarw 
aufgefubrt; icb besitze ein Stuck aus den Ost-Pyrenaen ond pflicbte 
Piocbard's Ansicbt bei, dafs der Kafer eine Varietat des bar- 
barus sei. 

3. Orthomus trapezicollis Cbaud., von Oran besitze icb io 
mebreren Ex., auf die Cbaudoir's Bescbreibung vollkommen zatrifTt. 
Icb stebe indesseu nicbt an, Hrn. Piocbard's Ansicbt, dafs der K&fer 
nur eine Varietat des barbarus sei, beizupflicbten, weil in der That 
einzelne, namentlicb weiblicbe Ex., von Madrider Stucken nicht 
wobl zu unterscbeiden sind. Der Kafer kann daber aucb als 
spanische Varietat des barbarus im Catal. Col. Ear. et Cauc. aaf- 
gefubrt werden. 

4. Orthomus balearicus Piocb. (Ann. France a. a. O., p. 417, 
Note) balte icb mit Piocbard de la Brulerie fur eine locale, aas- 
gezeicbnete Basse des barbarus^ da er, obwobl recbt eigenthamlich, 
nicbt durcb scbarfe specifiscbe Merkmale bis jetzt von ibm unter- 
scbieden ist. 

5. Orthomus hispanicus Dej. besafs icb in 2 Ex. von Tanger; 
von wem 4i foeeolatus Cbaud. binzugezogen ist, weifs icb nicbt 

6. Orthomus longior Cbaud. wird von Hrn. v. Heyden ab 
barbarus var. betracbtet; es ware wobl ricbtiger gewesen, ihn mit 
elongatus Cbaud. zu vergleicben. 

Die Variet£ten des Platyderus ruficollis Marsb. sind auf Piochard*8 
de la Brulerie's Autoritat citirt und in dessen interessanter Arbeit 
fiber die E£fer von Syrien und Cypern (Ann., France 1875) be- 
sprochen, auf welcbe wir bier nocb einmal aufmerksam macben 
wollen. 



[Dentsche Bntomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Coleopterologische Ergebnisse einer Excursion 
nach Bosnien im Mai 1884. 

Von 
Edm, Reitter in Modling bei Wien. 



Ueber das Insektenleben in Bosnien sind bisher nnr sehr ver- 

einzelne Daten bekannt geworden; man kann demnach sagen, dafs 

die Goleopterenfaana dieses Landes so gut als nnbekannt ist. 

Dieser Umstand hat sich aach seit der Zeit, als der Schienenstrang 

bereits bis nach Serajewo fubrt, nicht geandert and hat mich be- 

stimmt, eine Excursion zona Zwecke, die Goleopterenfaana dieses 

Landes, wenigstens zam Theil, kennen za lernen, nach Central- 

bosnien za anternehmen. Mein Vorhaben babe ich im verflossenen 

Monat Mai in Gesellschaft des Sadbahnbeamten Herrn Augost 

Meister aasgefuhrt. Die Direktion der k. k. Bosnabahn and Sad- 

bahn, sowie die k. k. Donaadampfschifffahrtsgesellschaft anterstutzten 

mich darin, theils darch freie Fahrt, theils durch ermUfsigten Fahr- 

preis, wofSr ich denselben meinen verbindlichsten Dank ausspreche. 

Wir fuhren am 4. Mai von Modling mit der Sudbahn via Steinbruck 

nach Sissek; den nachsten Tag mit dem Dampfer ^Kalpa^ die Save 

abw&rts bis Sincowac. Diese Ortschaft liegt bereits aaf bosnischem 

Boden and ist die zweite Bahnstation aaf der Strecke Brod-Serajewo. 

Am 6. Morgens um 6^ Ubr bestiegen wir den Zug, der ans um 

10 Uhr Nachts nach Serajewo brachte. Den 6. and 7. Mai benatzten 

wir daza, Serajewo and die Umgegend zu besichtigen and um eine 

Excursion in die n&chsten niederen Berge, sowie eine an die Ufer 

der Milenka auszufuhren. Serajewo bietet zum bequemen Sammeln, 

wegen der ferngelegenen hoheren Berge und Walder, kein gunstiges 

Standquartier, wefshalb wir am 9. Mai mit der Bosnabahn nach der 

Station Nemila zuruckfuhren , woselbst wir durch gutige Vermit- 

telung des Stations-Ghefs Hrn. Lehmann bei der Familie Schmidt 

die gastfreundlichste Aufnahme fanden. Nemila liegt in einem 

kleineren Thale, von etwa drei Kilometer LSnge und ist rings von 

circa 2 — 3000 Fufs hohen, dicht bewaldeten Bergen umschlossen. 

Hier verweilten wir eifrig sammelnd, wobei wir vom besten Wetter 

begunstigt warden, bis zum 19. Mai. 

Deuttebe Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 13 



194 E, Reitter: Coleopterologische Ergebnisse 

Von Brod bis Serajewo ist Bosnien in landschaftlicher, geogno- 
stischer and faunistischer Beziehang von der Steiermark kaum ver- 
schieden. Es darf demnach nicht befremden, dafs die Goleopteren- 
fauna naheza die gleiche ist and dafs sich nur verhSltnirsm&fsig 
sehr wenige Arten fanden, die dem Bosnalande speciell eigen- 
thumlich zu sein scheinen. Selbstverstandlich greifen auch einige 
Formen heruber, welche bisber in den angrenzenden Landern, 
besonders in Groatien and Serbien beobacbtet warden. 

Sammtlicbe aaf unserer Excarsion gesammelten Goleoptereo 
werden in dem nacbfolgenden Verzeichnisse aufgefahrt and soil 
das letztere den ersten grofseren Beitrag zur Kenntnifs der Coleop- 
terenfaana Bosniens bilden. 

Hr. Dr. E. Eppelsheim war so freandlicb, den grofsten Tbeil 
der mitgebracbten Stapbylinen za determiniren ; die Beschreibang 
der Aleochara Reitteri ist mir von demselben mitgetheilt wordeo. 

Cicindela campestris L., var. a/finis Fiscb. Nicbt selten. 

Cicindela syhicola Dej., riparia Dej. 

Cyckrus semigranosus Palliardi. In jen Oebirgswaldern nnter 
Laub, selten. 

Procerus gigas Greatz. Ein Stack am Bahndamme bei Nemila, 
eine Scbnecke verzehrend. 

Procrustes coriaceus L., var. spretus Dej. Orofse Stjacke mit 
matten, ziemlich fein skulptirten Flugeldecken ; letztere mit drei 
kr&ftigen Panktreiben. Die Bescbreibung Dejeans pafst vortrefflich 
aaf diese Form. 

Orinocarabus hortensis L. Mit deutscben Stucken ganz aber- 
einstimmend. 

Chaetocarabus intricatus L., var. libumicus Haary. 

Hygrocarabus vdriolosus F. In den GebirgQrieseln anter nafs- 
liegenden Steinen. 

Carabus Ullrichi Germ. Hell bronzefarbige Stucke, oft mit 
granem Glanze, welcbe der var. superbus Er. and cupreo-nitens Er. 
nabe kommen. Selten. 

Carabus emarginatus Dftscb, 

Carabus tnontivagus Palliard., var. velebiticus Hmpe. 

Carabus Parreyssi Palliard. Schwarzblaae Stucke. Grfine 
Exemplare versendete icb irrthumlicb als var. GaUereri; diese ist 
eine sebr aosgezeicbnete Form, woruber weiter unten Nfibores 
gesagt wird. Die grunen Stacke verdienen einen besonderen 
Namen, wofur jedoch Hr. Gehin scbon gesorgt baben dorfte. 



einer Excursion nach Bosnian im Mai 1884. 195 

Schone violette Exemplare mit einem purparfarbigen Scheine ver- 
seodete ich als var. jmrpurifer. 

Carabus Parreyssi^ var. Gattereri Oehin, Rev. d'Ent. 1882, 263, 
kapferfarbig mit goldgraoem Scheine, der irrtbumlicb aus Steyer- 
mark bescbrieben warde, ist baaptsacblicb in Central- Bosnien zo 
Haase. Ein Exemplar vom Velebit, von Dobiascb gesammelt, sab 
Hr. Haury vor Jabren und wollte es als Dobiaschi bescbreiben. 
Es ist recbt merkwurdig, dads icb diese scbone Variet&t nicbt unter 
Steinen fand, wie die Stammform, sondern alle 15 Exemplare, die 
icb erbeutete, fing icb aaf ausgelegtem Fleiscb. 

Carabus scabriusculus 01., var. Lippi Dej. Ein einzelnes, wohl 
erbaltenes Ex. 

Letstus ferrugineus L., piceus Frobl. 

Notiopkilus rufipes Curtis. 

Omophron limbatum Fbr. Bei Serajewo, am Flufsufer. 

Bembidion foraminosum Strm., punctulatum Drap., varium 01., 
lampros Herbst, tenellum Er., articulatum Panz., quadriguHatum Fbr., 
decorum Panz., nitidulutn Mrsh., ustukUum Lin., fasciolatum Dft., 
iesiaceum Daft., biguttatum Redtb., am Ufer der Bosna. 

Tachyta nana Gyll. und Tachys bistriatus Dft. 

Trechus croaticus Putz. Unter nassem Bucbenlaub, hfiufig. 

CHvina fossor L. 

Dyschirius nitidus Dej. 

Chlaenius nitidulus Scbrank. 

Anisodactylus signatus Panz. 

Diachromus germanus L. 

Ophonus awreus Fbr., cordatus Duft., maculicornis Duft., 
hirsutulus Dej. 

Pseudophonus ruficomis Fbr. 

Harpalus disHnguendus Dej., aeneus L., semipunctatus Dej. 

Harpalus latus L. Auf Fleiscbkoder zablreicb gefangen. 

Harpalus quadripunctatus Dej., rufimanus Mrsh., dimidiatus Rossi, 
picipennis Duft. 

Amara montivaga Strm., aenea Dej., communis Panz., fami- 
Haris Duft. 

Myas chalybaeus Palliard. Ein todtes vorjabriges Ex., unter 
einem Steine bei Nemila. 

Abax carinatus Duft. Hfiufig. 

Molops simplex Chaud. Selten. 

Molops simplex var.? dem vorigeu sebr ahnlicb, mit betrachtlich 
ISngeren Flugeldecken. Nemila. 

13* 



196 B. Reitter: Coleopterotogiscke Ergehnisse 

Molops Hopffgarteni Heyd. Selten. 

Pterostichus melas, var. hungaricus Dej. Ueberall, namentlich 
um Serajewo, in der Ebene, hSafig. 

Pterostichus (Arachnoidius) fasciato-punctatus Creatz. Nor ein 
Stiick an einem Oebirgsriesel im Nemila-Thale. 

Pterostichus (Arachn.) Bfeisteri n. sp. Niger ^ mandibuHs, 
palpis antennisque ferrugineis, pedihus flavis, capite majusculOy pro- 
thorace cordato, prope basin fortiter constrieto, bast profunde trans- 
versim itnpresso et utrinque bistriato, elytris subdeplanatisy profunde 
striatis, inter stitio tertio quadripunctato, — Long. 15 — 17 mill. 

Dem Pterostichus Bruchi fiafserst nahe verwandt nnd in fol- 
genden Punkten sicher specifisch verschieden. Es ist etwas grofser, 
rein schwarz, die Flugeldecken obne Spar eines metalliscben 
Scbeines, Fuhler, Palpen and Mandibeln rostroth, die Beine eben- 
falls vollig gelb gefSrbt; der Eopf ist doppelt breiter, wenig schmSler 
als der Halsschild; der letztere ist scbwach quer, herzformig, an 
der Basis stark eingescbnart, die Basis mit zwei Langsstrichea 
jederseits, wovon der aafsere korzer und ganz in die NShe der fast 
spitzigen Hinterwinkel geruckt ist; die Flugeldecken zeigen vier 
Punkte am dritten Zwischenraame und zwar befinden sich drel auf 
der hinteren and nur einer aaf der vorderen Halfte. 

Der letzte Bauchring hat in der Mitte eine kurze, quere, etwas 
gebogene Leiste; bei Brucki ist sie langer, feiner und gerade und vor 
ihr stehen zwei kraftige Borstenpunkte, welche bei Meisteri fehlen. 

Diese Art lebt in den schattigen, kahlen Gebirgsrieseln bei 
Nemila unter grofsen, von Quellen berieselten Steinen, oder unter 
OeroUe, jedoch niemals nahe der Erdoberflache. 

Pterostichus (Melanius) nigritus Fbr. In Waldern and im 
Thale unter Steinen. 

Poedlus cupreus L. 

Stomis rostratus Sturm. 2 Ex. 

Platyderus ruficollis Mrsh. In den niederen Theilen der Oe- 
birgsw&lder nicht selten. 

Calathus fusdpes Ooece. 

Platynus serobiculatus Fbr. An schattigen Oebirgsbachen unter 
Holzstficken and abgefallenem Laube. 

Agonum marginatum L. Im Thale Nemila. 

Agonum sexpunctatum L., austriacum Fbr., eersutum Strm. 3 Ex. 

Dromius linearis Oliv., sigma Rossi. 

Metabletus obscuro - guttatus Dft. 

Blechrus minutulus Ooeze. 



einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 197 

Braehymu crepitans L. 
Hffdroporus ferrugineus Steph. 2 Ex. 

Henicocerus exculpius Germ. In eioem Nebenflufs der Bosna 
bei Nemlla unter Steioen. 

Hjfdraena riparia Eug. 
Helephorut ntibiUu L., aquaticus L. 
Creniphilus globulus Payk. 
Sphaeridiiwt scarabaeoides L., marginatum Fbr. 
Cercffon ustulatus Preissl., haemorrkoidalis Fbr. (fldvipes Fbr.), 
pygmaeus lU., tristis 111. 

Megastemum boUtophagum Marsh. 
Cryptopkurum crenatum Pani. 

Pelochares versicolor Waltl. Bei Serajewo, an der Milenka. 
Dryops auriculata Panz. An Gebirgsbfichen anter Steinen nicht 
h&ifig. 

Pomatinus subsiriaius MQll. Ebenfalls, aber selten. 
Helmis MaugH Latr. 
Esohts parallelopipedus Mull. 
Autalia impressa Oliv., rtt>tt/art« Gray. 

BoHtochara eonmia Epph. Diese Art, sowie der grofste Theil 
der nachfolgenden , warde aas feucbtem Laab bei Nemila gesiebt. 

Bolitochara lucida Grv., bella Maerk., obliqua Er., brevicollis Er. 
Leptusa analis Gyll., ruficollis Er. 
Sipalia Reitteri Epph. 
Ischnoglossa cortidna Er. 
Ahochara lata Grav., fuscipes Grav. 

Aleochara Reitteri Eppelsheim n. sp. Aleochara fuscipedi 
similisy nigra, nitidula, antennis gracilioribus concoloribus, elytris tko- 
race subbreeioribus rufo - brunneis , circa scutellum lateribusque late 
nigriSf pedibus rufo-piceis, femoribus nigro-piceis, tar sis rvfis; ab- 
domine supra basi crebrius, apicem versus parcius fortiter punctato, — 
Long. 2f lin. 

Mas: Abdominis segment o superior e penultimo margine apicali 
emarginato acuteque serrato. 

Den mittleren Exemplaren der Al, fuscipes recht ahnlicb, etwas 
scbmaler and dicbter and feiner panktirt, darch die einfarbig 
schwarzen, schlanken Fabler sofort leicht za unterscheiden: von 
ziemlich gleicbbreiter, nacb hinten wenig verschmalerter Gestalt, 
scbwarz, glanzend, die Flogeldecken rothbraan, am das Schildchen 
and langs der Seiten breit, scbwarz, die Beine peohachwarz mit 



198 E, Reitter: Coleopterologische Ergebnisse 

rotbbrauuen Schienen und rothen Tarsen. Der Kopf ist viel 
schmaler als das Halsschild, berabgebogen , sparsam und ziemlich 
fein punktirt, rauh, scbwarzgrau bebaart. Die Taster sind scbwarz, 
an der Spitze rotblicb. Die Fubler sind so lang als Kopf and 
Halsscbild, scblank, nacb der Spitze zu kaum verdickt, das 3te Glied 
kaam langer, aber an der Spitze etwas breiter als das 2te, das 4te 
etwas langer als breit, von gleicber Gestalt, aber viel kleiner als 
das 5te, dieses und die folgenden ziemlich gleicbbreit, an Lange 
wenig ab-, an Breite nicbt zunehmend, die ersten reichlich so 
lang, die vorletzten fast so lang als breit, das Endglied fast so 
lang als die beiden vorhergehenden zusammen, innen vor der Spitze 
scbarf ausgerandet. Das Halsscbild ist gut um die Halfte breiter 
als lang, hinten von der Breite der Flugeldecken, nach vorD 
deutlicb verengt, am Hinterrande und an den Seiten gerondet mit 
breit abgerundeten Hinter- und stark abwarts gebogenen stumpfen 
Vorderecken, obeu quer gewolbt, dicht und deutlicb punktirt und 
schwarzlicb bebaart. Die Flugeldecken sind etwas kurzer als das 
Halsschild, an den Hinterwinkeln abgerundet, aufserst dicht, ziemlich 
fein reibeisenartig punktirt und wie das Halsschild bebaart. Der 
Hinterleib ist um ein Oeringes schmaler als die Flugeldecken, nach 
der Spitze zu nur sehr wenig verengt, oben kraftig, vorn etwas 
dichter und feiner, nach hinten allmahlig immer sparsamer und 
grober punktirt, noch langer und rauher wie der ubrige Korper 
bebaart. 

Beim c5^ ist der Hinterrand des vorletzten oberen Segments 
seicht ausgerandet und mit 9 — 10 scharfen Sagezahnen bewaffnet. 

Von E. Reitter in zwei Exemplaren aufgefunden und dem 
Entdecker freundschaftlichst dedicirt. 

Aleochara lateralis Heer, bipunctata 01., morion Grv., bisig- 
nata Er. 

Homoeusa acuminata Mark. 

Myrmedonia Haworthi Steph. 

Astilbus canaliculatus F. 

Ocalea puncticeps Kr., rif>ularis Mill. 

Calodera umbrosa Er. 

Borboropora Reitteri Weise. Ein einzelnes Ex. 

Tachyusa balteata Er. Bel Serajewo. 

Tachyusa cyanea Kr., concinna Heer, nmbratica Er. 

Homalota: 

Aloconotha sulcifrons Stepb. 
Liogluta nitidula Kr. 



einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 199 

Atheta boletophilaThomB.y lituraiaSieph.^pallidicornis Thorns,, 
gagathina Baadi. 

Dimetrota airamentaria Gjll. 
Traumoeeia dinisa Mfirk., occulta Er. 
Anopleta corvifM Thorns., exdsa Epph. 
Microdota sordidula Er., anUcula Steph., inquinula Er., aegra 
Heer. 

Geostiba armata Epph. 
Meotica exilis Er., validiuscula Er. 

Coproihassa melanaria Mnnh., consanguinea Epph. Hfiafig. 
Acrotona pifgmaea Grav., aterrima Grav. 
Placusa adsdta Er. 
Thectura linearis Grav., plana Gyll. 

Oxypoda vifiata MSrk., formosa Er., aUemans Grv., amoena 
Fairm., annularis Sahlh. 

Ocyusa nigrata Fairm., mit krfiftiger und sparsamer Panktirnng 
der Flfigeldecken. Serajewo. 

Gyropkaena genHlis Er., Poweri Crotch., manca Er., strictula 
Er., boleti L. 

Brachyda notha Er. Serajewo. 
Oligota flavicornis Lacord. 
Myllaena intermedia Er., brevicornis Matth. 
Myllaena caucasica Epph. Voq Dr. Eppelsheim determioirt 
An der Milenka bei Serajewo. 
Myllaena infuscata Er. 
Dinopsis erosa Steph. 
Trichophya pilicomis Gyll. 
Habrocerus capillaricornis Grav. 

Tachyporus chrysomelinus L., hypnorum F., nitidulus F. 
Conurus pubescens Payk., immaculatus Steph., pedicularius Grv., 
bipustulatus Grv., bipunctatus Grv. 

BoUtobius lunulatus L. und trinotatvs Er. 
Mycetoporus clavicornis Steph. 

Quedius lateralis Grv., fuliginosus Grv., picipes Mnnh., fumatus 
Steph., suturalis Kiesw., semiaeneus Steph., attenuatus Gyll., brevi* 
pennis Fairm. 

Emus maxillosus L. 
Leistotrophus murinus L. 

Staphylinus chloropterus Panz. 1 Ex., caesareus Cederh., ful- 
vipes Scop. 2 Ex. 

Staphylinus olens Mall. Gemein. 



200 E, Reiiier: Coleopterologische Ergebnisse 

StapkyUnus nitens Schrank. 

Remus sericeus Holme. 

Actobius dnerascens Orv., prolixus Er. 

Philonthus splendens Fbr., atratus Orv., aeneus Rossi, proximus 
Kr., concinnus Orv., immundus Oyll. 

Philonthus rufimanus Er. Am Ufer der Mileoka bei Serajewo. 

Philonthus astutus Er., fimetarius Orv., badius Eiesw., nigri- 
tulus Orv., splendidulus Orv., varius Oyll., bipustulatus Well., varians 
Payk., fuhipes Fbr., tenuis Fbr. 

BaptoUnus affinis Payk. 

JTanMo/tnti^ ghber Nordm., graecus Er., punctulatns Payk., 
fulgidus Fbr. 

Lathrobium laevipenne Heer. 

Medon brunneus Er. Unter Buchenlaab gemein. 

Scopaeus didymus Er. 

Domene aciculata Hopifg. Uoter Buchenlaub. 

Stilicus rufipes Oerm. 

Paederus Baudii Fairm., littoralis Orv., gemellus Er., ^an^^iititt- 
collis Steph. 

Dianous coerulescens Oyll. 

Stenus bigutfatus L., maculiger Weise, guttula Miill., asphaUinus 
Er., afer Mnnh., cidndeloides Schall, Erichsoni Rye. 

Stenus Hopffgarteni Epph. In Waldern uoter nassem Laab. 

Bledius opacus Block. 

Oxytelus rugosus Orv., insectatus Orv., laqueatus Mrsb., ptcau^ L., 
complanatus Er., tetracarinatus Block. 

Trogophloeus bilineatus Steph., memnonius Er., fuUginosus Grv., 
elongatulus Er. 

Ancyrophorus omalinus Er. 

Deleaster dichrous Orv. 

Lesteva longelytra Ooeze, punctata Er. 

Homalium rivulare Payk., caesum Orv., planum Payk', iopterum 
Steph., melanocephalum F., pygm^eum Payk. 

Aerulia inflata Oyll. 

iln^&o&tfim limbatum Er., sor6» Oyll. 

Phloeocharis subtiUssima Mnnh. 

7iyrti5 mucronatus PaDz. 

Batrisus formicarius Aub. Aus unter Laub bauendeo Ameisen- 
nestern (Zosttis) gesiebt. 

Batrisus venustus Reichenb. 

Bryaxis Lefebvrei Aub. Selten. 



einer Ea^cursion nack Bosnia im Mai 1884. 201 

Bythinus crassicornis Motsch. Nicfat selten. 

Bythinus paupercultts o. sp. Von B, gracilis Motech. nor durch 
das betrachtlich langere erste and scbmalere zweite Fuhlerglied zu 
unterscheiden. Nemila, 5 Stucke. 

Bythinus islamitus n. sp. Obscure castaneus, antennis palpis* 
pedibusque testaceis, capite thorace vix angustiore, fronte subiaeei, 
prothorace glabra , vix transeerso, elytris obsolete punctulalis, — 
Long. 1.1 mill. 

Mas: Antennarum articulo primo oblongo, apicem versus inflato, 
apice introrsum dilatato, angulo apicali interna leviter producto, haud 
acuta ^ secundo subquadrato, prima angiare, introrsum securifarmi, 
articulis ceteris angustus, tenuibus, articulo tertio subquadrata^ 
4 — 10 transfer sis. 

Mit B, bulbifer und italicus verwandt, abnlicb gefarbt und 
geformt, die Flugeldecken sind aber sparlicb and sebr erloscben 
panktirt. Das erste Glied der Fabler beim ^ ist ebenfalls abnlicb 
geformt, jedocb die innere Spitze ist etwas zapfenformig vorgezogen, 
w&brend bei den verglicbenen Arten eine Beale anterbalb der Spitze 
stfirker vortritt. Das zweite Glied ist fast qoadratiscb, alleWinkel 
schwacb abgestampft, die innere Kante messerformig , die vordere 
Innenecke tritt nicbt wie bei den verglicbenen Arten starker vor 
als die bintere. Die Vorderscbienen sebe icb nicbt deatlicb gezabnt. 
Ein einzelnes (^ von Nemila. 

Bythinus Curtisi Denny. Nicbt selten. 

Bythinus nodicarnis Aab. 1 Ex., Burelli Denny. 

Bythinus nemilensis n. sp. Rufa- castaneus, capite thorace 
parum angustiore, fronte subrugulosa, prothorace parce punctato, vix 
transverse, elytris dense subtiliter punctulatis, — Long. 1 .5 mill. 

Mas: Antennarum articulo primo incrassato, latitudine fere 
duplo longiore, apice intus appendiculato, appendiculo oblique antror- 
sum producto, secundo leviter incrassato, primo angustiore, subgloboso, 
introrsum leviter securiformi, tertio subquadrato, sequentibus fere 
Iransversis; femoribus leviter inflatis, tibiis anticis intus ante apicem 
unidentatis, posticis parum dilatalis, intus pone medium unidentatis, 

Durcb den deutlicb panktirten Halsscbild in die Gruppe des 
nigripennis geborend, jedocb durcb die FQblerbildang, welcbe Hbnlicb 
ist jener des ibericus, Weisei etc. von alien Arten derselben sebr 
abweicbend. 

Zwei c? Aus den GebirgswSldern bei Nemila. 

Bythinus Brusinae Reitt. Setten. 

Bythinus puncticollis Denny. 



202 E. Reiiier: Coleopterologische Ergebnisse 

Pselaphus Heysei Herbst. 

Trimium Hopffgarteni Reitt., breeicorne Reichb. 
Euplectus Erichsoni Aub. 

Euplectus intermedius Woll. Unter Baumrinden. 
Euplectus brunneus Grim., Duponti Aub., piceus Motsch., nanus 
Reicbb., Karsteni Reicbb., ambiguus Reichb. 

Claviger nitidus Hampe. Zahlreich in den Seitentbalern bei 
Nemila. 

Cephennium majus Reitt., carnicum Reitt., liliputanutn Reitt. 

Cephennium Saulcy Reitt. Selten. 

Neuraphes elongatulus Mull., angulatus Mull. 

Scydmaenus Godarti Latr., collaris Mull. 

Euconnus Motschulskyi Strm., puniceus Reitt., Schlosseri Reitt., 
Wetterhali OylL, Thomayi Reitt., oblongus Strm., pubicollis Mull. 

Eumicrus tarsatus Mull., rufus Mull. 

Mastigus dafmatinus Hejd. An alien Waldrieseln, auf nassem 
Laub laufend. 

Bathyscia bosnica n. sp. Ovata, rufo-ferruginea, levUer 
convexa, antennis pedibusque testaceis, subtilissime fuleo-puberula, 
obsoletissime subtilissimeque punctato-rugulosa, antennis thoracis bast 
perparitm superantibus , articulis tribus penultimis transversis , pro- 
t Horace amplo, magno, coleopteris latiore, margine basali profunda 
emarginata, elytris ovatis, postice valde attenuatis, vix strigosis, 
stria suturali nulla, — Long. 2 — 2.3 mill. 

Mas: Tar sis anticis leviter dilatatis, 

Au8gezeichnet durch die Orofse, eiformige, wenig gewolbte 
Oestalt, grofsen und breiten Halsschild, sowie die einfach, sehr 
fein pnnktirten, stark nacb hinten verschmfilerten Flngeldecken, 
ohne Nahtstreifen. Es giebt keine Art, mit der sie eine nabe 
Yerwandtschaft besafse. 

In den Waldern von Central -Bosnien unter dicken, feachten 
Lanblagen^ selten. 

Bathyscia montana Schiodt. Wie die vorige Art, jedoch viel 
hSafiger. 

Leptinus testaceus Mull. Unter faulendem Buchenlaab, selten. 
Choleta Wilhini Spenc. Selten. 

Choleea islamita n. sp. Ch. anisotomoidi valde simUis, 
sed parum longiore, dilutiore, capite fusco, pube breei suberecta dense 
eestita, prothorace distincte, elytris magis punctulato diversa, — 
Long. L7 mill. 



einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 203 

Der Ch, anistomoides aafserst ahnlich, aber langlicher, heller, 
der Eopf dankler gefarbt, die Oberseite ist nicht anliegend^ sondern 
aufstehend behaart, der Halsschild deatlich, ziemlich dicbt, die 
Flageldecken starker punktirt. 

Unter BucheDlaub bei Nemila, sebr selten. 

Ptomaphagus pidpes Fbr., affinis Steph., Watsoni Spence. 
Ptomaphagus fumeUus Spence. Ao grofseren Aesern nicht 
selten. 

AnemaduB (m.) strigosus Kr. Unter feachtem Laub. 
Abhttaria (m.) laevigata Fbr. 
Parasilpha (m.) obscura Lin. 

Oeceoptoma thoradca L. Wie die vorige an Aesern, gemein. 
Pseudopelta (Voet) rugosa L., sinuata Fbr. 
Asbolus (Voet) littoralis L. Ein einzelnes Ex. 
Silpha humator Goetze. 

Liodes flavicomis Bris. Ann. Fr. 1883, Bal. pg. 214. 2 Ex. 
Colenis immunda Strm. 

Amsotoma humeralis Kugel. sammt ibrer Var. globosa Payk. 
Anisotoma castanea Herbst, orbicularis Herbst. 
Agaihidium atrum Payk., seminulum Lin., laevigatum Er., badium 
Er., tnandibulare Strm., plagiatum 6yll. 

Clambus pilosellus Reitt. 4 Ex., armadillo Dej., pubescens Redt., 
minutus Strm., putictulum Gyll. 

Pienidium turgidum Thorns., eeanescens Mrsh., Wankowiabi 
Matth. 

Ptilium affine Er., exaraium Allib., croaticum Aub., marginatum 
Aub. 

Trichopteryx verschiedene, noch nicht genaaer bestimmte Species. 

Pteryx suturalis Heer. 

Sacium obscurum Sahib. Aaf grofsen Buchenschwammen, niebt 
selten. 

Sericoderus lateralis Gyll., Revelierei Reitt. 
Orthoperus punctulatus Reitt. 
Scaphidium A-maculatum 01. 
Scaphosoma agaricinum L. Sebr haufig. 
Scaphosoma subalpinum Reitt. Nicht selten. 
Scaphosoma boleti Panz., limbatum Er. 
Phalacrus coruscus Payk. 
Olibrus flavicornis Strm., liquidus Er. 
Dacne rufifrons F., bipustulata Thanb. 



204 E, Reitter: Coleopterologische Ergebnisse 

Triplax russica L. 

Cyriotriplax bipustulata F. 

Hylaia dalmatina Kaufm. 3 Ex. 

Mycetina crudata Schall. und ihre Var. calabra Costa. 

Endotnychus cocdheus L. 

Symbiotes gibberosus Luc. 

Mycetaea hirta Mrsh. 

Alexia glabra n. sp. Subglobosa, nitida, glabra y obscure 
castaneOy elytrorum bast suturaque parum dUutioribtts , subius cwm 
antennis pedibusque testaceis, prothorace subtilissime, elytris disiincte, 
sat fortUer punctatis, scutello obtecto, — Long. 1.5 mill. 

Der A. globosa sehr aholich, etwas grofser and aasgeseichnet 
darch die deutliche, aaf dem Halsscbilde feine, aaf den Flngeldecken 
ziemlich starke Panktirang. Nemila, anter nassem Laube, ziemlich 
selten. Aufserdem habe icb Stucke aas Varna und Mebadia. 

Aleitia globosa Strm. Seltener als die Vorige. 
Alexia laevicollis Reitt. Ziemlicb baufig. 
Alexia ignorans Reitt. 
Dipkyllus frater Aub. 1 Ex. 
Diplocoelus fagi Gaer. 

Cryptophagus croaticus Reitt. 2 Ex. gesiebt. 
Cryptophagus pilosus Oyll., scanicus L., dentatus Herbst, sagi- 
naius Strm. 

Caenoscelis ferruginea Sablb. 
Atomaria alpina Heer. Sehr selten. 
Atomaria fuscata Schh., apicalis Er., ruficomis Mrsh. 
Sternodea Baudi Reitt. 8 Ex. 
Ephisthemus globulus Fayk, 
Anommatus 12'Striatus Mull. 
Lalhridius alternans Mnnh. 

Enicmus tninutus L., consimilis Mnnh., brevicollis Thorns. 
Alle drei auf der Unterseite grofser Buchenschwamme. 
Enicmus testaceus Steph., bref>icomis Mnnh. 
Cariodere elongata Curt. 
Dasycerus sulcatus Brong. 
Corticaria longicollis Zett, elongata Hum. 
Corticaria fenestralis L. 1 Ex. 
Melanophihalma gibbosa Herbst. 
Triphyllus punctatus F. 
Litargus bifasdatus F. 



einer Exemrston nach Bosnien im Mai 1884. 205 

Triiama ^pustulaia L., picea P., atomaria P., decempunctata P., 
muUipunctata Hellw. 

Typhaea fumata L. 

Brachypterus linariae Steph. 

Epuraea aestiea L., melina Er., fagi Bris. 

Epuraea castanea Daft. Auf Bluthen in ziemlicher Ansahi 
erbeatet. 

Epuraea variegaia Herbst, ohsoleta P., longula Er., Fussi Reitt, 
pusiUa lU. 

iKcruria melanocephala Mrsh., depressa L. 

Omosita colon L., discoidea P. 

Ipidia quadrinotata P. 

MeUgethes kehes Er., rufipes Gyll., lumbaris Strm. 

MeHgethes pumilus Er. Selten. 

MeHgethes coradnus Strm., brassicae Scop., obscurtis Er., 
tim6ro«ti« Strm., mourns Strm., brachialis Er., picipes Strm., 6rt/nfit- 
comts Strm., dif/iciHs Heer, planiusculus Heer, gagathinus Er., 
eryihropus Gyll. 

Pocadius ferrugineus P. 

CychramuM ^-punctatus Herbst. Selten. 

QfcAramif^ fungicola Heer, aluiaceus Reitt., /titevf P. 

Cyllodes ater Herbst. H&ufig. 

ip« ^-guttatus P. 

RhxMphagus perforatus Er., dispar Payk., bipustulatus P., 
politus Hellw., aeneus Ricbt. 

Teneftrotcfes ffiatirtfanfcus L. 

Ostoma ferrugineutn L., oblongum L. 

Diodesma subterranea Er. 

Pycnomerus terebrans 01. 

Coxelus pictus Strm. 

Ditoma Juglandis P. Selten. 

Cicones variegatus Hellw. 

Synchitodes erenata P. 

Colydium elongatutn P., filiforme P. 

Cerylon eeanescens Reitt., /a^t Bris., hisieroides P., ferrugineutn 
Steph. 

Rhysodes americanus Lap. Unter Eichenrinde. 1 Ex. 

Hyliota planata L. 

Sihanus unidentatus Oliv. 

Byturus rosae Scop., tomentosus P. 

Dermestus murinus L., /antarttij Illig, undulaius Briihm. 



206 E, Reitter: Coleopterologische Ergebnisse 

Attagemus pellio L. 

Anthrenus scrophulariae L. 

Trinodes hirtus F. 

Pedilophorus auratus Dft. Haufig. 

Simplocaria carpathica Hampe. 

Platysoma compressum Herbst, frontale Payk. 

Hister cadaverinus Hoifm., carbonarius III., A-maculatus III., 
ruficornis Grim., bimaculatus L. 

Paromalus parallelepipedus Hrbst., flavicornis Hrbst. 

Hefaerius ferrugineus 01. 

Saprinus nitidulus Payk., aeneus F. 

Gnathoncus rotundafus Kug. 

Plegaderus caesus 111. 

Ontkophilus striatus Forst. 

Abraeus globosus Hoffm. Haufig. 

Abraeus granulum Er. 

Acritus fuhus Mars. Unter Buchenrinde, haufig. 

Acritus minutus Herbst. Selten. 

Platycerus eertus L. 

Dorcus parallelepipedus L. 

Systenocerus caraboides L. 

Caccobius Schreberi L. 

Copris lunaris L. 

Onthopkagus lemur F., ovatu$ L. 

Aphodius erraticus L., fimetarius L. 

Aphodius Kraatzi Har. Wenige Stucke. 

Aphodius sticUcus Panz., tristis Panz., i-guUatus Hrbst, 
pusillus Hrbst., prodromus Brabm., luridus Payk., depressus Kug. var. 
atramentarius Er. 

Plagiogonus rhododactylus Mrsh. 

Amoedus brevis Er. Bei Serajewo. 

Oxyomus syhestris Scop. 

Rhyssemus germanus L. 

Geotrupes mutator Mrsh,, syhaticus Panz. 

Trox scaber L. 
Tropinota kirta Poda. 

Cetonia metallica F., aurata L. 
Valgus hemipterus L. 

Anthaxia sepulchralis F. 

Agrilus angustulus 111. 
Trixagus elateroides Heer. 



ei»er Excursion in Bosnien itn Mai 1884. 207 

Melasis bupesioides L. 

Lacon nuirinus L. 

Drasierius bimaculatus Rossi. 

Elater sanguineus L., sanguinolentus Schrank, cinnabarinus 
Esch., elongatulus F., sinuatus Germ., Megerlei Lac. 

Elater nigerrinms Lac. Auf jungen Aspen. 

Cryptohypnus minutissimus Oerm. 

Limonius pilosus Leske, parvulus Panz. 

Melanotus brunnipes Oerm. 

Aihous haemorrhoidalis F., vitiatus F. 

Corytnbites cinctus Payk. 

Dima eiateroides Gharp, 

Agriotes pilosellus Schh., spnlator L. van, picipennis Bach. 

Dolopius marginatus L. 

Synaptus filiformis F. 

Silesis terminatus Er. Selten. 

Denticollis rubens Pill. 

Denticollis linearis L. Sehr grofse Ex. 

Helodes Gredleri Eiesw. 

Cyphon coarctatus Payk. 

Dictyopterus rubens 6yll. 

Telephorus procerulus Kiesw., rusticus Fall., annularis Men., 
pellucidus F., pulicarius F. 

Telephorus Reichei Mais. Selten. 

Rhagonicha {Armidia) n. sp.? Zwei Exemplare. 

Rhagonicha testacea L., aira L. 

Malthodes sp. 

Charopus concolor F. 

Malachius bipustulatus L., aeneus L. 

AUalus analis Panz., dalmatinus Er. 

Dasytes, Drei mir nicht bekannte Arten. 

Haplocnemus nigricomis F. 

Julislus floralis 01. Selten. 

Danacaea marginata East. Sehr hfiufig. 

Opt/o mo//tJ L. 

Corynetes coeruleus Deg. 

Neerobia violacea L. 

Eiateroides dermestoides L. 

Bruchus pilosus Mull., bntnneus Daft., /tir L. 

Xestobium rufomllosum Dej., plumbeum 111. 

Hedobia imperialis L., regalis Duft. 



208 E. ReitUr: Cohopterologiiche Brgebnisse 

Xyletinus pectinatus F. 

Dorcatoma punctulata Muls. In grofsen Scbwfimmen des wel- 
schen Nafsbaames. 

Dorcatoma setosella Mnls. Seltener. 

Caenocara subglobosa Muls. 2 Ex. 

Xylographus bostrychoides Daft. Haafig. 

Cis boleti Scop., micans Fbr., hispidus Payk., fhsieolUs MelL, 
comptus Gjll., nitidus Herbst, glabratus Mell., reftexicoUit Abeill, 
tomentosus Mell., alni 67II. 

Cis juglandis n. sp. C. colubri valde simiii$, sed prothoraee 
lateribus magis rotundatOy supra toto fortiter denseque punctaius, pube 
paullo longiore, colore obscuriore diversus, — Long. 2 — 2.5 mill. 

Mit Cis coluber Ab. sehr nahe verwandt, fast scbwarz, Weniger 
glanzend, die Behaarang weifsiicb und etwas langer, die Adgen 
grofser, starker vortretend, die Seiten des Halsschildes starker ge- 
rundet, sonst wie bei coluber geformt, Flugeldecken parallel, von 
der Breite des Halsscbildes. Oberseite gleicbmafsig sehr dicht und 
stark punktirt. Bei coluber, alni und alnoides ist der Halsschild 
viel feiner punktirt als die Flugeldecken. 

In Schwammen des welschen Nufsbaumes, seiten. 

Cis castaneus Mell., bicornis Mell. 
Rhopalodontus fronticorne Panz. 
Ennearthron cornutum Gyll., affine Gyll. 

Cisarthron nov. gen. Antennae 9 - articulatae , articuh tertio 
minimo, quarto minor e, data biarticulata. Caput maris prothoraee 
haud angustum, Prothorax transversus, antice poslicegue trtmcatus, 
lateribus deflexus, obsolete marginatus, angulis posticis rotundaiis, 
Prosternum processu acutum. Coxae intermedae contigues. Abdomen 
segmeniis quinque aequalibus. Tibiae muticae, 

Mit Ennearthron nahe verwandt, aber durch zweigliederige 
Fuhlerkeule, den breiten Kopf, namentlich des (j^, den vom und 
hinten gerade .abgestutzten Halsschild, dessen Seiten niedergebogen 
and besonders vom nur oddeatlich gerandet dind und nicbt kantig 
vortreten; die zwischen den Vorderhiiften spitzig zalaufende Yorder- 
brust, die genaherten Mittelhuften, sowie durch die gleichlangen 
funf Bauchsegmente verschieden. Das Schildchen ist ebenfalls ab- 
weichend, nSmlich klein, rundlich, erhaben, aus der geraden Basal- 
linie der Flugeldecken nach vorn geruckt. Eorper sehr klein. 

Die einzige bekannte Art scheint scbmarotzend in den Gfingen 
verschiedener Holzkafer, welche in BaumSsten miniren^ en lebeo. 



eifter Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 209 

Cisarthron laevicoile n. sp. Pareulum, parallelumy Httidum 
glabrumy nigro-piceum, anlennis pedibusque flavis, caput in mare 
thorace hand, infemina f>ix angustiorey prothorace alutaceo, parce 
subtilissime punctuhtto, transversa, lateribus leviter rotundato, elytris 
thorace duplo longioribus, thorace hand latioribus, subparallelis, 
inaequaliter subtiliter punctatis. — Long. 0.75 — 1 mill. 

Klein, ziemlich gleichbreit, braunschwarz, Fuhler and Heine 
geib, oben unbehaart, glatt, ziemlich glSnzend. Kopf von der 
Breite dea Halsschildes, Augen klein, etwas vortretend, Glypeus 
abgesetzt. Halsschild mit geradem Vorder- ond Hinterrande, vorn 
nicht wie bei den verwandten Gattungen erweitert und vorgezogen, 
oben hautartig genetzt, sparlich and sehr fein panktirt. Schildcben 
rundlicb. Flugeldecken doppelt so lang als der Halsscbild, von 
derselben Breite wie dieser, ungleichmafsig, verworren punktulirt. 
Unteraeite etwas heller braun, undeutlich behaart. 

Mehrere Exemplare von darren Nafsbaamasten bei Nemila 
geklopft. 

Mit dieser Gattang ist zanfichst verwandt: 

Diphyllocis n. gen. Antennae 9-articulatae, articulo tertio 
oblongo, quarto longiore, data biarticulata. Caput thorace angustvm, 
Prothorax antice rotundato dilatatus, lateribus subtiliter marginato- 
reflexus. Scutellum transversum, Prosternum processu inter coxas 
anticas parallelo. Coxae intermediae hand contiguae. Abdomen 
segmento eentrali primo secundo duplo longiore. Tibiae muticae, 

Mit Ennearthron noch vie] naher verwandt, jedoch durch die 
zweigliederige Fahlerkeule, gedrangenen Korperbaa und abweichende 
Lebensweise verschieden. Mit Cisarthron hat sie blofs die zwei- 
gliederige Fahlerkeule gemeinsam. 

Die einzige Art lebt ebenfalls parasitisch in den Gangen ver- 
schiedener Bohrkafer in darren Baumasten. 

Hierher gehort Ennearthron opaculum Reitt. als einzige, bisher 
bekannte Art. 

Eine zweigliederige Fuhlerkeule hat noch: 

Cisdygma n. gen. (Baudi i. lit.). Antennae decemarticulatae, 
articulis 3, 4 subaequalibus, data biarticulata, 

Mit Cis ziemlich ubereinstimmend, die Seiten des Eorpers mit 
Borstchen bewimpert. Hierher gehort Cis claeicornis Baudi, aus 
Gypern und Syrien. 

In Berucksichtigung der Gattungsvermehrung der Cioiden lassen 
sich die Genera dieser Familie nachfolgend ubersehen: 

Deutsche Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 14 



210 E. ReiHer: Coleopterologische Ergehnisse 

Fabler zehngliederig. 
FShlerkeale dreigliederig. 
Glied 3 der Fahler viel langer als 4. 

Schienen aafsen kammartig gezShnt Xylographus. 

Sehienen aufsen einfach Cis, 

Olied 3 der Fuhler nicht lllnger als 4 ... Rhopalodontus, 

Fahlerkeule zweigliederig Cisdygma, 

Fuhler Deangliederig. 

Fuhlerkeule dreigliederig Ennearthron. 

FShlerkeale zweigliederig. 
Olied 3 der Fuhler langgestreckt. Erster Bauchring doppelt 

langer als der zweite JHphyllods. 

Glied 3 der Fuhler sehr klein. Erster Bauchring so lang 

als der nachste Cisarihron. 

Fuhler achtgliederig Ociotemnus. 

Opatrum sabulosum L. 
Bolitophagus reticulatus L. Gemein. 
Hoplocephala haemorrhoidalis Fabr. 
Platydema dytiscoides Rossi. 
Palorus melinus Hrbst. 
Corticeus cimeterius Hrbst. 
Uloma culinaris L. 
Alphitobius chry€Ofnelinus Hrbst. 
Menephilus cylindricus Hrbst. 
Laena Hopffgarteni Weise. Selten. 
Acanthopus caraboides Pet. 
Naiassus Fabrtdi Gem. 
Stenomax lanipes L. 

Mycetochares bipustulata 111., Ai-maculata Latr., linearis 111., 
pygtnaea Redtb. 

Melandrya caraboides L. 

Melandrya flaeicornis Duft. Auf durren Erlenasten. 

Noioxus monoceros L., miles Schmidt. 

Totnoderus dalmatinus Reitt. 2 Ex. bei Serajewo gesiebt. 

Anthicus antherinus L., hispidus Rossi. 

Pyrochroa coccinea L., purpurata Mull., pecHnicomis Lin. 1 Ex. 

Mordella aculeata L. 

Anaspis ruficollis F., flava L., melanosiotna Cost. 

Meloe eiolaceus Mrsh. 

Ichnomera coerulea L. 

Oedemera subulata Oliv., virescens L. 



einer Excursion naeh Bosnien im Mai 1884. 211 

Salpingus ruficollis Pans. 

Rhinosimus planirostris F. 

Oliorrhynchus dolomitae Stierl., bisulcatus Fbr., perdix 01., 
crataegi Germ., pachyscelis Stierl., austriacus Fbr., muUicostaius 
Stierl., pinastri Hrbst, ligusUd Lin. 

Phyllohius glaucus Scop. 

Phyllohius pilicornis Desbr. Auf niederen Pflanzen in Gebirgs- 
waldern nicht selten. 

Phyllohius psittadnus Oerm., oblongus L., pyri L. 

Polydrosus sericeus Schall, tereticoUis Deg., picus F., mollis 
Strohm. 

Polydrosus mrididnctus Grjll. Selten. 

Metallites atomarius Oliv. 

Sdaphihts tnuricalus Fbr. 

Sciaphilus Reitteri Stierl. — Mittheil. d. schweiz. Ent. Ges. 
1884, p. 86. — OblongO'ODatus, niger, impubis, squamulis rotundatis 
grisds dense tectus, thorads vitta lateralis elytrorum latedbus vitta- 
que transversa, versus suturam abbreviata pautto ante medium 
pnnctoque ad basin albo-squamosis, antennis pedibusque rufescentibus, 
scapo oculos nou superante, funiculo elongato, articulo secundo primo 
paullo longiore, thorace longitudine parum latiore, modice rotundato, 
antrorsum angustiore, confertim subtiliter punctato, elytris oblongo- 
ovatisy subtiliter striatis, interstitiis planisy femoribus denticulatis. — 
Long. 3.8 mill. 

Ein einzelnes Ex. bei Nemila erbeutet. 

Platy tarsus hispidus Redtb. 

Strop hosomus coryli Fbr. 

Sitona suldfrons Tbunb., humeralis Steph., lineatus L. 

Tanymecus palliatus Fbr. 

Alophus Stierlini n. sp. Oblong o-ovatusy niger, griseo-squa- 
mulatus, setulis albidis suberectis in elytris seriatim disposititis ob- 
situs, rostro canaliculato , subtus simplice, prothorace leviter trans- 
verso, confertim ruguloso, lateribus grosse inaequaliter ruguloso- 
punctato, dorso ante medium fortiter oblongum foveolato, margine 
antica in medio subexcisa, basali in medio breviter cristatula; elytris 
striato-punctatis, striis apicem versus obsoletioribus, interstitiis planis, 
alternis per parum elevatis, femoribus mutids, tar sis obscure ferru- 
gineis. — Long. 7 mill, (rostro excluso). 

Von A, triguttatus durch breiteren, grob ragalds skulptirten, 
vorn mit tiefer Grube versebenen Halsscbild, von nictitans durch 
alleinige weifse Beborstung der Flugeldecken , den Mangel ausge- 



212 E. Reitter: Coleopterologische Ergehnisse 

sprochener Makeln auf denselben, sowie kleinere, gedrangenere 
Oestalt, von agrestis and armeniacus durch geneigte, knrzere Be- 
borstung and schmaleren Russel, endlich von foraminosus darch 
den einfachen Russel anterschieden. 

Ein einzelnes Stuck bei Nemila aufgefunden. 
Die mir bekannten Alophus-Arten lassen sich in nachfolgender 
Weise ubersehen: 

Russelbasis auf der Unterseite einfach. 
Flugeldecken ohne gehobenen Borstenreihen. Hierfaer 
rudis Boh. and quadrigutiatus Gebler, die vielleicht 
zusammenfallen. 
Flugeldecken mit gehobenen Borstenreihen. 
Halsschild ziemlich gleichmafsig punktirt. 

Borstchen der Flugeldecken karz, stark niedergebogen, 
Schuppen langlich; nur die abwechselnden Zwischen- 

raume schwach erhaben trigutiatus Fbr. 

Borstchen der Flugeldecken lang, schwach niederge- 
bogen; Schuppen rundlich, alle Zwischenraame schwach 
erhaben. 

Flugeldecken ohne hellere Makeln . . agrestis Bob. 
Flugeldecken mit hellerer Anteapicalmakel. 

var. armeniacus Hochb. 
Halsschild ungleichmafsig, besonders an den Seiten gruben- 
artig und rugos punktirt. 
Borstchen der Flugeldecken dunkel, mit wenigen 
weifsen untermischt, Beschuppung gelblich, 4 Makeln 

vorhanden nictUans Bob. 

Borstchen der Flugeldecken weifslich, Beschuppung 
fast uniform grauweifs, ohne ausgesprochene Makeln. 

Stierlini Rttr. 
Russel auf der Unterseite in Nahe der Basis mit hockerartig 

vortretender Leiste foraminosus StierL 

Hyper a oxalidis Hrbst, meles Fbr. 
Cleonus caesus Ojll. 

Cleonus scutellatus Boh. 1st entschieden eine von sulcirostris 
verschiedene Art. 

Liosoma obiongulum Boh. 3 Ex. 
Trachodes hispidus L. 
Stereus costatus Fahr. 
Adexius scrobipennis 6jll. 
Lepyrus capucinus Schall. 



einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 213 

Notaris aterrimus Hampe. 1 Ex. 

Anophts planiaris NaezeD. 

Acailes hypocrita Boh., roboris Curtis, camelus F., denticollis 
Oerm., iurbatus Boh. 

Magdalis cerasi L. 

Baianobius crux Fbr. 

Anthonomus rectirostris L., rubi Hrbst., ulmi Deg. 

Bradybatus subfasciatus Gerst. 

Tychius tomentosus Herbst, picirostris Fbr., junceus Reich., 
cuprifer Panz. 

Mecinus piraster Herbst. 

Gymnetron tetrum F., linariae Panz., eeronicae Oerm., aseilus 
Grav. 

Orchestes fagi L., populi F. 

Rhamphus flavicornis Glairv. 

Cidnorrhinus quadrimaculatus L. 

Coeiiastes Uunii Fabr. 

Scleropterus offensus Boh. 

Rhytidosomus globulus Herbst. 

Phytobius quadricomis Gyll. 

Orobitis nigrinus n. sp. 0. cyanei valde affinis, parum 
major, niger, nitidus, rostro antice valde rugoso, medio subcarinulato, 
apice laetiy nitido, prot Horace confertim subtiliter punctulalo, ante 
scutello el scutello squamulis albidis piliformibus obsitis, elylris 
striatis, interslitiis latiSy planis, aequalibus, puree punctulatis, subtus 
cum pedibusque griseo -squamosis. — Long. 2.75 — 3 mill, (rostro 
excluso). 

Dem 0, cyaneus L. tfiaschend ahnlich, ein wenig grofser, 
glanzend schwarz, ohne blauen Schein. Die Fabler sind etwas 
dicker, sie erreichen kaum die RSsselspitze, Glied 1 — 3 der Geifsel 
nahezu gleich. Russel am hintern Theile starker ragulos punktirt, 
die weifsen Schiippchen auf und vor dem Schildchen sind stark 
haarformig; die Flugeldecken glanzender, schwarz, die Zwischen- 
raame der Streifcn sparlich punktirt. 

Bei starker Vergrofserung ist wahrzunehmen, dafs jeder Punkt 
der Zwischenraume auf den Flugeldecken ein schmales lanzett- 
formiges, wasserhelles, vollkommen anliegendes Schuppchen tragt. 
Diese Schuppchen sind stark haarformig, schliefsen nicht anein- 
ander, sind ziemlich sparlich vorhanden und beeintrachtigen den 
schwarzen Glanz der Oberseite nicht. Bei 0. cyaneus sind diese 
Schuppchen doppelt breiter, lanzettformig, stehen dicht aneinander. 



214 E, ReiUer: Coleopterologische Ergebnisse 

indem sie die Grundfarbe decken and sind blaa oder grSnlich 
gefarbt. Sie sind die Ursache der blauen, stark gedSmpften Farbang 
dieser Art, denn anter den Schoppen ist der Eafer ebeofalls 
schwarz. 

Ich kotscherte mehrere Exemplare im Walde von Nemila. 
Diese Art scheint aber auch in Oesterreich vorzukommen, wenigstens 
glaube ich mich entsinnen zu kdnnen, schwarze Exemplare als var. 
des cyaneus an meinen Correspondenten abgegeben za haben. 

Ceuiorrhynchus suldcollis Gjll., pidtarsis 6jll., asperifoliarum 
Gyll., campestris Gyll., erysimi F. 

Hypurus eeronicae Friv. Term. Fuzetek. VIII, 1884, 284. 
1 einzelnes Ex. 

Sphenophorus mutilatus Laich. 

Calandra granaria L. Serajewo. 

Rhyncolus lignarius Mrsh., turbatus Scbh., teflexus Bob. 

Apion holosericeum Gyll., Hookeri Krby., angusiaium Krby., 
viciae Payk., platalea Germ., filirostre Krby., flavipes F., assimUe 
Krby., trifolii L., pubescens Krby., columbinum Germ., erci Krby., 
seniculum Krby., vernale Krby., meliloU Krby., pisi Krby., cruentatum 
Waltl. 

Rhynchites giganteus Kryn. Selten. 

Rhynchites aequaius L., aeneovirens Mrsh., pauxillvs Germ., 
betulae L. 

Rhinomacer alni Mall. 

Attelabus curculionides L. 

Apoderus coryli L. 

Platyrrhinus latirostris Fbr. 

Tropideres bilineatus Germ., sepicola F. 

Macrocephalus albinus L., 

Spermophagus sulcifrons Kust. 

Mylabris rufipes Hrbst., dispar Germ. 

Emoporus fagi F. 

Taphrorychus bicoior Hrbst. 

Xyleborus dispar Fbr., Saxesenii Ratzeb., dryographus Ratzeb., 
tnonographus Fbr. 

Trypodendron domesticum L., lineatum 01. 

Platypus cylindrus Fbr. 

Xylosteus Spinolae Friv. Im Walde bei Nemila uuter einem 
Steine. 1 $ Ex. 

Toxotus meridianus L. 

Acmaeops collaris L. 



einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 215 

Grammoptera ustulata Schall. 

AUostema chrysomeloides Schrank. 

Caliidium alni L., variabile L., rufipes F. 

RhopcUopus macropus Germ. 

Clytus arietis L. 

Anaglyptug mysiicus L. 

Liopns nebulosus L. 

Exocenirus lusitanus L. 

Poganocherus bidentatus Thorns., hispidug Schrank, 

Morimus funereus Muls. 

Mesosa curculionides L., nubila 01. 

Anaesihetis testacea F. 

Sienostola ferrea Schrank. 

Tetrops praeusia L. 

Saperda populnea L. 

Agapanthia lineatocollis Donov. 

Orsodacna lineola Paoz., var. nigriceps Latr., var. nigricollis 01., 
var. humeralis Latr., var. coerulescens Dft., var. croatica Weise. 
Anf bluhendem Crataegus haufig. 

Lema lichenis Voet. 

Labidostomis humeralis Schmid. 

Cryptocephalus sexpunctatus L., aureolus Saffr., bipunciatus L., 
limbatus Laich., flavipes Fbr. 

Lamprosoma concolor Strm. 

Pachnephorus pilosus Rossi. 

Chrysomela coendea Oliv. Nicht selten. 

Chrysomela goettingensis L. Auffallend grofse Exemplare. 

Chrysomela gypsophilae Kast., 1 Ex., quadrigemina Suffr. 

Chrysomela fastuosa L. Sehr haafig. 

Phytodecta rufipes Deg. 

Prasocuris jund Brahm. 

Sclerophaedon carniolicus Germ., var. orbicularis Snffr. 

Phaedon salidnus Heer. 

Plagiodera versicolora Laich. 

Melasoma aeneum L., populi L. 

Agelastica alni L. 

Lochnaea capraea L., crataegi Forst. 

Luperus viridipennis Germ., xanthopoda Schrank. 

Crepidodera helxines L., nigrilula GjU. 

Orestia Hampei Mull. Selten. 

Hypnophila obesa Waltl. 



216 E. Rdtter: Coleopterologiscke Ergebnisse etc, 

Epitrix pubescens Eoch. 

Chaetocnema hortensis Foarc. 

Psylliodes dulcamarae Eoch., napi Eoch. 

Haltica oleracea L., pusilla Dft. 

Batophila rubi Payk. 

Phyllotreta nemorum L., eittuia Redtb., aterrima SchraDk. 

Aphthona pygmaea Eutsch. 

Longitarsus fuscoaeneus Redt., apicalis Beck., anchusae Payk., 
sisymbrii Fabr., lateralis 111., luridus Scop., balloiae Marsh., melano- 
cephalus Deg. 

Dibolia Forsteri Bach. 

Mniophila muscorum Eoch. 

Cassida sanguinosa Suifr., denticollis Saffr., viridis L. 

Adalia bipunctata L., var. Stephensi Weise. 

Coccinella 1 -punctata L., li-pustulafa L. 

Halyzia li-guttata L., 1 Bx., conglobata L., var. tessulata Scop., 
var. leopardina Weise. 

Micraspis sedecimpunctata L. 

Exochomus A-pustulatus L. 

Hyperaspis reppensis Hrbst. 

Scymnus frontalis F., rubromaculatus Goeze, haemorrkoidalis 
Hrbst., Redtenbacheri Muls., ater Eugel. 



Nachtraglich warde mir bekannt, dafs bereits Dr. O. v. Mo 11 en- 
dorf anter dem Titel: „Beitrage zar Faana Bosniens^ (Gorlitf 
bei Herm. Tzschaschel) im Jabre 1873 eine kleine Arbeit publicirte, 
\vorunter auch an 200 Coleopteren anfgezahlt werden. Unter dieseD 
befinden sich aach einige, welche Hr. O. Sendtner in einer Reise- 
beschreibung (Ausland 1848, pg. 649, 650, 775) auffuhrt ond die 
wohl zum Theil, wie z. B. Procerus scabrosus, aof Irrthumer beruheo. 
Die Arten, welche von Mollendorff aafgezahlt werden, die ich in 
vorstehendem Artikel nicht erwabnte, sind: 

Cicindela sylvatica L., Procrustes banaticus Dahl. (ist wohi der 
von mir aafge^hrte echte spretus Dej.}, Carabus caelatus Fabr., 
croaticus Dej., monilis F., Pristonychus elegans^ punctatus Dej., 
Dytiscus marginalis L., Gyrinus mergus Abr., Mastigus palpalis Latr. 
(ist sicber der dalmatinus Heyd.), Polyphylla fullo L., Rhizoirogus 
solstitialis L., Tropinota squalida, L., Buprestis Mariana L., Carym- 
bites haematodes F., Colophotia mehadiensis Fald., Gnaptor spini- 
manus Pall., Pedinns femoralis L., Cyrtonus montanus Fairm. (wabr- 
scbeinlicb Sclerophaedon carniolicus) , Timarcha tenebricosa F., 
coriaria F., aerea H. Scb., metallica F., Chrysomela mixta E. 



[Deateche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Erganzende Bemerkungen fiber Procerus- Arten. 

Seit meinen im vorigen Sommer zusaminengestellten Bemer- 
kungen aber die Ptocerus-Arten (D. E. Z. 1884, p. 386) habe icb 
wiedernm zwei direkte Sendangen aas der Erim and ans Sjrien, 
sowie eine kleinere Sendang der Brussa-BABse erbalten, welcbe 
mich zu einigen ErgSnzangen veranlassen. 

Die etwa 40 ausgesacbten Pr, ^aurtctis-Exemplare wiesen alle 
bekannten Farben-Varietfiten auf, aacb einen aeneus Motscbnlskj. 
Dies Exemplar, ein 49 mill, langes, also grofses $ mit stark berz- 
formigem Halsscbilde, ist je nacb dem Licbtwinkel rotbviolett und 
bronze und in dieser Beziebaog von den bronzefarbigen scabrosus- 
Exemplaren nicht zu unterscheiden. Wenn Motscbulsky so gefarbte, 
ober blan- oder schwarz-violette Exemplare als Art aufgefafst und 
in der Beschreibung Form-Unterscbiede angegeben bat, so batte 
dies seinen Grnnd wohl lediglicb in dem ibm vorgelegenen vollig 
unzureicbenden Material; denn bStte er balbe oder ganze Hnnderte 
von Exemplaren vor Angen gehabt, wie das jetzt moglicb ist, so 
wnrde er sofort bemerkt baben, dafs seine aeitetis-Bescbreibung 
binsicbtlicb der Form und Sculptur auf viele zweifellose iauricus- 
Exemplare alter Farben, Orofsen und beider Gescblechter pafst. 
Hiernacb werden folgericbtig nur bronzefarbige ^atirtctis-Exemplare, 
wie das oben erwSbnte, als VarietSt aeneus Motscbulskj bezeichnet 
werden dnrfen. Meiu Exemplar stammt aus der Oegend von Bakt- 
scbisseraj, also aus dem sudwestlicbsten Tbeil der Halbinsel. 

Es scbeint so, als ob mit der grfinen Farbe bei den Pr. tauricus 
geringere Grofse verbunden sei. Die blauen Exemplare steben bin- 
sicbtlicb der Grofse obenan; die blaugrnnen sind schon kleiner, 
besonders die (^; die fast ganz grunen Exemplare (viridissimus 
Kraatz), welcbe nur einen blauen oder blaugrunen Schimmer baben, 
sind im Allgemeinen die kleinsten und zwar auffallend kleiner als 
die blauen. Die allerkleinsten mir vor Augen gekommenen Exem- 
plare, darunter auch 1 $, waren sammtlicb grun. Ansnahnien 
kommen aber auch bei dieser scbeinbaren Regcl vor, denn in der 
ueuen Sendung befand sicb neben einem scbon grunen $ von nur 
40 mill. LSnge ein fast noch reiner grun gefarbtes $ von 50 mill. 
Lange, jetzt das grofste Exemplar dieser Art in meiner Sammlung. 
Dafs das Halsscbild des viridissimus klein sei, also kleiner als im 
Verbaltnifs dieser Art, babe icb bei den mir vorgelegenen Exem- 
plaren nicbt bemerkt; vielmebr bat das bisber kieinste c7 meiner 



218 A, V, KraaU' Koschlau: Ergdnaende 

SammluDg (neuerdings von einem 1^ mill, kleineren Exemplare 
fiber tr off en) ein aaffallend grofses Halsschild. 

Von schwarzgrunen Exemplaren (nigritulus Kr.?) waren io 
der neuen Sendung Uebergange zum viridissimus vorhanden and 
aufserdem 1 Exemplar, bei welchem die sehr dankle Farbung der 
Flugeldecken nach den Randern in schonstes Hellgrua ubergeht 

Diese schwarzgrunen Exemplare, von denen die dunkelsteo 
auch als grunlich schwarz bezeichnet werden konnen, babe ich 
schon a. a. O. als nigritulus Kr. angesprochen, und wurde das auch 
an dieser Stelle tbun, wenn dem nicbt die Bemerkang des Herm 
Autors, dafs die ibm vorgelegenen 2 Exemplare von gleich grofsen 
modesius (von Amasia) kaum zu unterscheiden seien, entgegenstande. 
Meine 7 schwarzgrunen Pr, tauricus unterscheiden sich namlich vod 
meinen ebenfalls von Amasia stammenden modestus bei gleicber 
Grofse durch kleineres, besonders viel schmaleres Halsschild and 
schmaleren schlankeren Hinterleib auf den ersten Blick so sehr, dafs 
selbst auch bei gleicber Farbe nber die specifische Verschiedenheit 
dieser Thiere kein Zweifel sein kann. Tauricus- (nigritulus-) Exem- 
plare, welche von gleich grofsen und gleich gefarbten modestus 
kaum zu unterscheiden sind, babe ich also bisher aos der Ejrim 
noch nicht erhalten. 

Die aus Sjrien erhaltene Sendang enthielt 100 Exemplare 
Pr. syriacus^ welche wahrend der Regenzeit zweier Jahre von vier 
Einwohnern bei Sai'da (wahrscheinlich in Weinbergen) gesammelt 
worden sind. Abgesehen von einem $ mit — sonst normal aas- 
gebildeten — 12gliedrigen Fuhlern, welches mir durch Yersehen 
leider aus Handen gekommeiv ist, zeigte diese grofse Anzahl von 
Exemplaren weder in Farbe, noch in Form und Sculptur irgend- 
wie bemerkenswerthe Unterschiede. Die Grorsen-Verhfiltnisse sind 
etwas ausgedehnter, als in meinen „Bemerkungen^ (D. E. Z. 1884, 
p. 388) angegeben ist; sie variiren bei den (^ zwischen 45 and 
38 mill., bei den $ zwischen 49 und 44 mill. Andere Fandorte 
dieser Art, als die Gegend bei Sai'da, sind mir nicht bekannt ge- 
worden, obwohl seit 25 Jahren in Syrien fur mich gesammelt wird. 
Piochard de la Brulerie fand auf seinen beiden Reisen dorch SyrieOi 
trotz eifrigster Nachforschungen, nur einmal zwei Flugeldecken dieses 
Procerus auf einem Abhange des Antilibanon. 

Etwa die Halfte der 100 Exemplare ist dem Handel abe^ 
wiesen worden , so dafs diese bisher uberaus scbwer zu erlangen 
gewesene Art nunmehr etwas weniger selten in den Sammlongen, 
besonders der Garabophilen, zu finden sein wird. 



Bemerkungen uber Procerus - Arten. 



219 



Von der bei Brassa heimischen Rasse (brevius cuius Krmatz?) 
hatte ich bisber nar 15 direkt von dort erhaltene Exemplare geseheu 
ond gepraft Vor Eurzem erfuhr ich, dafs Hr. Merkl in Resicza zwei- 
mal Ifingere Zeit in der Umgegend von Brussa, auch aaf dem Oljmp, 
gesammelt and u. A. von dem dortigen Procerus reiche Ausbeute 
gemacht babe. Aof meioen Wunsch sandte derselbe mir jetzt 
17 Eizemplare, 11 cJ^, 6 $, welche mit den in meiner Sammlung befind- 
lichen in jeder Beziehung auf das VollkommeDSte ubereiDstimmen; 
aelbst ihre doch wandelbaren Grofsen-Verhaltnisse sind bis zu Milii- 
meter-Bmchtheilen genaa diejenigen meiner Slteren Exemplare. 

Um die streitig gewordene Frage der specifischen Zogehorig- 
keit der Brussa-Rasse zum scabrosus oder zum Audouini darch 
Zahlen entscheiden zu lassen, sind die drei Dimensionen: Lange, 
Breite and Basis, des bier vorzugsweise in Betracht zu ziehenden 
Gbilsschildes an augenblicklich vorliegenden 35 Exemplaren scabrosus ^ 
27 Brussa-'ELs^se und 18 Audouini genau gemessen, und aus den 
summirten Einzelnmaafsen sind dann bereebnet worden die folgenden 

Durchschnittsmaarse des Halsschildes in Millimetern: 











mehr 


Pr c er u 8 


LHoge 


Breite 


Basis 


Breite als 
Lange 


Scabrosus c? . • . . 


10.2 


10.9 


9.1 


0.7 


^nw5a-Rasse - . . . . 


10.0 


12.1 


9.3 


2.1 


Audouini - . . . . 


10.6 


12.5 


10.4 


1.9 


Scabrosus $ . . . . 


11.0 


11.2 


9.2 


0.2 


Brussa 'B.&sse - . . . . 


10.4 


12.8 


10.3 


2.4 


Audouini - . . . . 


11.3 


13.6 


11.6 


2.3 



Hierzu die einzelnen extremen Maafse: 



Pro cerus 






g B 
I '2 



CO "^ 



§5 

wis ""^ 



w2 









Scabrosus ^ 

Brussa 'R&sse - 
Audouini 
Scabrosus $ 

^rti«<a -Rasse - 
Audouini 



ioi>) 


10—11 


8| 


9 


10^ 


12 


9 


11| 


11 


12* 


m 


11, 


111 


Hi 


10 


11; 


Hi 


13 


10 


12, 


12 


Ui 


m 


m 



IP) n-m 



13 

13f, 

12 

13J: 

14il 



lOi 
10| 
Hi 

12 



^1 



9 
11 

Hi 
10 
12 
13^ 



a p 

CO a 



H 

m 

10* 
lOi 

Hi 



*) 5 Expire, dieser Grofse. -r- 2) 6 Expire, dieser Orofse, 



220 A, r. Kraals- Koschlau: Erg&nzende 

Aas diesen Zusammenstellangen ^) ist ersichtlich: 1. Das Hals- 
schild ist bei den scabrosus'(^ -^^ bei den scabrosus-^, nor -^ mill, 
breiter als lang. Dieser Unterschied kommt daher, dafs die breite 
Halsschildform bei den ^ in grofserer Zahl vorhanden ist, als bei 
den $, dafs also bei letzteren die schmale Form des Halsschildes 
vorwiegt und zwar in dem Maafse, dafs von 18 Individaen bd 
5 die Halsschilde gleiche Lange und Breite haben, bei 5 andern 
die L£nge sogar grofser ist, als die Breite; von den ubrigen 
8 Individ aen aberragt bei 3 breithalsschildigen die Breite am 
1 — 1^, bei den 5 andern nur urn J — ^ mill. 

2. Bei der Brussa- R&S8e ist das Halsschild in beiden Oe- 
schledhtern karzer and wesentlich breiter, als das des scabroaus; 
seine Breite aberragt die LSnge am 2 bis fast 2^ mill. 

3. Das Halsscbild der Audonini ist der grofseren Rasse ent- 
sprechend in Lange und Breite positiv grofser, als das der Bntssor 
Rasse, zeigt aber dasselbe Verhaltnifs der Dimensionen, d. h. die 
Breite aberragt die Lange am rand 2 mill. Seine relative Breite 
ist am ein Weniges geringer, als bei der Brussa-Kasse; es liegt 
dies an den starker aufgehobenen Seitenrandern, denn die Gesammt- 
flache des Prothorax ist auch relativ breiter. 

Zieht man von der obigen Zusammenstellang der extremen 
Maafse bier auch nur die beiden letzten Rubriken ^schmalstes 
Halsechild^ and ^dessen Lange ^ in Betracbt, so ergiebt sich, dads 
wfibrend die Breite beim scabrosus-^ die Lange nur am ^ mill, 
aberragt, sie beim $ sogar am \ mill, zuruckbleibt, dagegen bei 
der ^rtissa- Rasse schon Unterschiede von 1^ and 1^, bei den 
Audouini von 1^ and 2^ mill, zu Gunsten der Breite vorhanden siod. 

Im Vorstehenden haben Zahlen bewiesen, dafs das Halsschild 
der scabrosus im Allgemeinen quadratische, diejenigen der Brussor 
Rasse and der Audouini aber constant die Dimensionen trans- 
versaler Parallelogram me zeigen. Schon diese Thatsache allein 
darfte die specifische Trennung der firtis^a- Rasse vom scabrosus 
rechtfertigen , wenn nicht fordern. Es kommt aber noch hinzo 
einerseits die Verschiedenheit der Seitenrander, und andererseits 
die augenscheinlich nahe Zugehorigkeit der ^rt/ssa - Rasse zam 
Audouini, Die Verschiedenheit der SeitenrSnder beginnt bekanntlich 
schon innerhalb der scabrosus- Art und durfte an dieser Stelle fiber 



^) Coleopterologen , denen vielleicht die Detail -Listen von 
Interesse sein mochten, bin ich auf Wunsch jederzeit bereit, solche 
zur Durchsicht zu obersenden. 



Bemerhungen &ber Procerus -Ar ten. 221 

die schmale Halsschildform hinwegzusehen sein, weil dieselbe mit dem 
Halsschilde der ^rti^^a-Rasse Gberbaupt nicht zu vergleichen ist. Die 
fast herzformige (^sobcordate^) Form dagegen kommt entschieden 
der Brussa-Form naher, aber aacb sie stebt mehr oder weniger anter 
dem Banne der quadradscben Dimensionen , denn nar in wenigen 
F&lien wird die Lfinge am 1 bis 1^ mill, von der Breite aberragt. 

In Betreff der Zageborigkeit der firu^sa-Rasse zam 
Audouini ist zuvorderst zo bemerken, dafs letztere Art aasgezeichnet 
ist dnrch die constant and scbarf aasgepragte Herzform ibres Hals- 
schildes and dessen stark aafgebogene Seitenr&nder. Letztere, im 
Orandrifs wie im Profil gleicb scbon gescbwungen, bedingen je 
nach dem Orad des Schwanges eine gefalligere, nacb hinten sich 
verengende, oder eine breitere and flachere Herzform. Dieselben 
Erscheinangen zeigen sich bei den Halsscbilden der Brussa-R&sse: 
mehr oder minder stark aasgepragte Herzform and ebenso auch 
breitere, flachere Form, bei welcher nur ein ganz geringer Tbeil der 
Grandflfiche zar Bildang der wenig gehobenen Seitenraniier verwendet 
ist. Diese sind aber aacb im Allgemeinen, aacb bei der Herzform, 
nicht so hocb, wie bei dem Audouini, Die bei letzteren stets vor- 
handene Mittellinie ist auch bei der Mehrzahl der firtissa-Rasse 
bemerkbar ^). 

£s dnrfte nunmebr zar en age nochmals nachgewiesen sein, 
dafs, wie die Verschiedenbeit der beiderseitigen Halsschilde die 
Brussa-BASse vom scabrosus trennt, ebenso die grofse Oleichartig- 
keit der Halsschilde sie zam Audouini stellt Diese Ansicht stutzt 
sich aach nicht aaf mehr oder weniger Uebergangs-Ezemplare ^), 
sondern die Uebereinstimmung zeigt sich in alien Exemplaren 
ond zwar aach im ganzen Habitus. — Im Uebrigen kann es, 
noch abgeseben von der diesseitigen Erachtens nacbgewiesenen 
specifischen Verschiedenbeit, nicht als richtig erscheinen, wenn eine 
in sich so gleichmafsige and feste Rasse, wie die Brussaer (sie 
steht auch in dieser Beziebung neben dem Audouini) einer an sich 
£ast in jeder Beziebung, selbst bis zu entgegengesetzten Extremen 

^} Es ist dies eine Bericbtigung meiner a. a. O. hinsichtlich des 
breviuscuku gemachten Bemerkung: . „keine Mittellinie^. Bei Prufung 
der von Hrn. Merkl erbaltenen 17 Exemplare babe ich bei den meisten 
derselben die Mittellinie genugend erkennen konnen, was dann auch 
bei meinen alteren Exemplaren der Fall ge'wesen ist. 

^) Wie dies bei der vermeintlichen Zageborigkeit zum scabrosus 
der Fall ist: Unter etwa 90 Exemplaren befand sich nur ein kleines 
d^, dessen Halsschild wegen seiner Eurze und breiten Herzform 
demjenigen der Brussa-R&sae sehr nabe steht. 



222 A, V, KraaU'Koschlau: Ergdnzende 

veranderlichen schwer zu charakterisirenden Art als Varietat an- 
gehangt wird, weil sie — neben aagenscheinlicfasten OegensStzen! — 
scheinbare Uebergangs-Exemplare aufweist. 

Die ebenfalls streitig gewordene specifiscbe Zngehorigkeit 
der i4ma5ta-Ra8se modestus lafst sich sehr viel korzer be- 
sprecben, als dies bei der ffrussa-Rasse angSnglich erschien. Bine^ 
8eit8 uberragt bier die Breite des Halsscbildes nocb mebr dessen 
LSnge, als bei der i^rtissa-Rasse; andererseits aber zeigt in nicbt 
gerade seltenen Fallen das Halsscbild dnrch kreisformige Seiten- 
raoder eine ganz andere Form, welcbe den modestus dem laiieoUis 
nabe, wenn nicbt anmittelbar an dessen Seite stellt. Die Zahl der so 
geformten Halsscbilde wird, wie das in abnlicben Fallen ja stets 
zu sein pflegt, wobl in dem Grade zonebmen, in welchem die 
Heimatb des modestus derjenigen des laticollis sicb n&hert. Dort 
im Antitaaras, etwa 40 Meilen sudlicb von Amasia, kommt der 
modestus in nocb kleineren Exemplaren vor and von den dorther 
stammenden, in der Sammlung des Hrn. Simon in Stattgart befind- 
lichen, steben einige, wie dieser mittbeilt, dem laticollis nabe, eioes 
ganz besonders. 

Unter diesen UmstSnden durfte es als nicbt mebr fragiich 
erscbeinen, dafs von einer specifiscben Zngehorigkeit des modestus 
zur scabrosuS' Art keine Rede sein kann. Dagegen wird es sich, 
wenn erst genugendes Material vorliegt, wobl beransstellen , dafii 
der modestus darcb seine nacb zwei Ricbtnngen hinweisende Hals- 
scbildformen seinen ricbtigen Platz zwiscben Audouini (mit der 
i^ru^sa-Rasse) and dem laticollis findet. 

Hiernacb wird die in den ^Bemerkangen dber die Procerus' 
Arten^ aufgestellte Ansicbt, dafs die Brussa-RsLSse and der modestus 
als VarietSten von scabrosus za trennen and als solcbe zam Avdouim 
za Ziehen, so wie dafs die scabrosus eine Art obne wissenschaftlicb 
baltbare Varietfiten seien, aufrecht erbalten. 

Nicbt aninteressant wird fur Specialisten die Mittheilang sein, 
dafs die Brussa-Rsisse^ wie Hr. Merkl mir scbreibt, ebenso in 
der Ebene (in Garten von Brussa etc.) wie in einer Hohe voo 
8000 Fafs — auf dem Olymp, wo nur Krummbolz and ^^achholder* 
straucb fortkommt — beimiscb and in and am Brussa vom April 
bis spfit im Herbste zu finden ist ^). 



^) Aucb in dieser Rasse kommen scbwarze Exemplare, wenn 
aucb sebr selten, vor. Solcbe kennen wir also bis jetzt bei den 
scabrosus, Audouini, modestus, tauricus (grunlicbscbwarz) and bei 
der Brussa-RtLBse^ nocb nicbt caucasicus und laticollis. 



Bemerkungen fiber Procerus - Arten. 223 

Von Audouini war mir als Pandort bisher nur eine Localitat 
bei Trapeznnt bekannt. Durch die Gate de8 Hrn. Simon, der mir die 
^tiddfitfit-Exemplare seiner grofsen /Voc^rtis-Sammlang zar Ansicht 
sandte, konnte ich nnter denselben aach vier angeblich aus Sud- 
Armenien stammende Exemplare sehen, anter denen sich aufser 
einem grofsen besonders schon gestalteten grunen $ aach ein granes 
^ von so geringer GrSfse befand, wie ein annabernd kleines anter 
meioen ehemals 60 Trapezanter Exemplaren nicbt vorhanden ge- 
wesen ist. Die beiden anderen Exemplare zeigten nichts Aafser- 
gewohnliches. 

Zam Schlafs nor noch die Bemerkung, dafs, wenn in dieser 
Abhandlang die i^rtisso- Basse stets nar als solche and niemals als 
brefDiusculus Kraatz bezeichnet worden ist, dies den bestimmten 
Grand hat, dafs es dem Verfasser bis aaf Weiteres noch zweifel- 
haft ist, ob die von ihm gepraften, hier wie a. a. O. besprocbenen 
and notorisch am Brassa gesammelten 32 Exemplare mit denjenigen, 
welcbe dem Hrn. Autor des breviusculus vorgelegen baben and 
ebenfalls aas Brassa stammen solien, aach wirklich identisch sind. 
Allen filteren and erfahrenen Entomologen ist es bekannt, dafs 
man vor Dezennien and besonders beim Handel aaf richtige An- 
gabe des Fandorts der erhaltenen Insekten niemals rechnen darfte, 
and dafs man in dieser Beziehang nar sicher sein konnte, wenn 
man direkte, mit dem Handel in keiner Beziehang stehende Bezugs- 
qaellen hatte. ^^ ^^ Kraatz-Koschlau. 



Ueber die specifische Umgrenzung der Procerm-Arten. 

Unter dieser Ueberschrift hat Hr. Dr. Eraatz im vorigen Jahr- 
gang dieser Zeitschrift p. 401 meine ebendaselbst p. 386 enthaltenen 
„Eritische and nicht kritische Bemerkungen iiber die Procerus-Arten^ 
besprochen. Zunachst wird mir darin, dafs ich dem Pr, Audouini 
sein altes Recht einer eigenen Art za wahren gesucht babe, bei- 
gestimmt. Dann aber wird mein Versach, seine breviusculus and 
tnodestuSy welche der Hr. Aator als Varietfiten zam scabrosus ge- 
zogen hat, von letzterem za trennen and zum Audouini za stellen, 
als ein grober Mifsgriff erachtet, weil diese beiden Formen im 
Wesendichen in der cbarakteristischen Gestalt des Halsschildes mit 
scabrosus (angeblich) ubereinstimmen. Der Thorax des scabrosus 



224 A, «. KraatH' Koschlau: iiber die spedfische 

sei von mir richtig geschildert, aber bretitisculus and modestus 
batten kein nacb eioem andern Tjpas gebaates Halsscbild, Bondcrn 
stimmten mit demselben, namentlich aucb mit dcm sogenannten 
bosphoranus Motschulsky (die breitere Halsschildform dcs scabrosus) 
uberein. 

Hinsichtlich einer Erwidernng innerhalb des rein Sachlichen 
gestatte icb mir, aaf meine bier vorangegangenen ^Ergfinzende 
Bemerkangen uber Procerus - Arten^ binzuweisen and aafserdem 
Docb Nacbstebendes zu erwabnen. 

Weno die breviusculus etc. in der cbarakteristischen Gestalt 
des Halsschildes mit scabrosus ubereinstimmeo sollen, so darf An- 
gesicbts der Tbatsacbe, dafs aufser Motscbulskj and Mannerbeim 
aucb Cbaadoir, der so bervorragende Special -EDtomologe, im sca- 
brosus zwei Arten finden konnte, wobi gefragt werden, worin 
denn das Gbarakteriscbe des Halsscbildes beim scabrosus 
zu finden ist? Hr. Dr. Kraatz sagt, dafs der Tborax des scabrosus 
von mir richtig geschildert sei; Dem widersprecbe icb nicbt, erinnere 
aber daran, dafs icb in jener Scbiiderang docb von zwei For men, 
der scbmalen in der bintern H&lfte nicbt zasammengezogenen and 
der breitern ^subcordaten^ Form gesprocben babe and babe sprechen 
massen. Die Unterscbiede zwiscben beiden liegen bekanntlicb in 
den Seitenrandern and sind so bedeatend, dafs in dieser Beziehang 
voo einem (Halsscbild-) Typas des scabrosus keine Rede sein kano, 
denn es sind faktiscb deren zwei vorbanden, wie Cbaadoir, dem 
nicbt, wie ans jetzt, zabllose Uebergangs - Exemplare, sondern nar 
einzelne wabrscbeinlicb scharfer aasgebildete Individaen beider 
Tjpen vorgelegen baben, ganz richtig erkannte ^). Jetzt freilicb 
wissen wir darch unser reicbes Material, dafs es eine nicbt za 
verkennende Eigentbamlicbkeit der scabrosus - Art ist, dafs sie ibre 
Halsscbilde binsicbtlicb der Seitenrander bis za dem Grade ver- 
scbieden gestaltet, dafs die Extreme and die ibnen naber tretendeo 
Formen zwei vollig verscbiedene Tjpen zeigen ^). 

Trotzdem aber giebt es far alle so verscbiedenen Halsschild- 
formen der scabrosus- Art eine and zwar nar eine Ueberein- 
stimmang: die qaadratiscben Dimensionen! Allein diese Eigeo- 

^) Die scbmale Halsschildform verbfilt sicb zar bersformigen 
der Zabl nacb wie 3:1. 

^) Bei reicberem Material wird dieselbe Erscbeinang sich aach 
beim Pr. modestus nachweisen lassen. Dergleicben findet sich aach 
selbst bei den Flugeldecken der Garaben: es darf nar an den 
Car. Ehrenbergi and seine Sannin-Varietat erinnert werden. 



Umgremung der Procerus -Arien. 225 

schaft vereinigt die scabrosus- Art in sich, ist ihr sicherstes Er- 
kennungszeichen and trennt sie von ihren sogenannten Variet&ten. 
Diese letzteren konnen nicht, wie Hr. Dr. Kraatz behaaptet, ^im 
Wesentlichen in der charakteristischen Gestalt des Halsschildes mit 
scabrosus abereinstimmen^, weil der scabrosus nicht nur sehr ver- 
schiedene, sondern einander sogar entgegenstehende Gestalten des 
Halsschildes and eben deshalb eine charakteristische nicht aafza- 
weisen hat. — Soil aber das Verhaltnifs der drei hier in Betracht 
kommenden Rassen anter sich karz und charakteristisch bezeichnet 
werden, so genSgt daza ein Satz: der scabrosus zieht sein Hals- 
schild in die LSnge, der breviusculus and modestus in die Breite^). — 

Ich glaabe hiernach den Vorschlag machen zu darfen, den 
bewoTsten Mifsgriff sammt seiner nicht feinen Beschaffenheit auf 
80 lange bei Seite zu legen, bis ein Anderer sich seiner annimmt — 
nolens volens. 

Hr. Dr. Kraatz sagt ferner, dafs er sich mit diesen wenigen 
Angaben (die im Wesentlichen oben erwahnten) begnuge. Sollte 
dies, auch far die Zukanft geiten, so warde das — strenges fest- 
halten an der Sache voraasgesetzt — im Interesse der 
Wissenschaft za bedaaern sein, denn gewifs wird in meinen „Be- 
merkungen aber die Procerus- Arten^ noch mancherlei entbalten sein, 
welches besonders in Folge des fast taglich sich mehrenden Materials 
noch eine Erganzang, KlSraug oder Aenderung finden kann. 

Endlich hat der genannte Hr. Verfasser es noch fur angemessen 
erachtet, das personliche Gebiet zu betreten, indem er sich fiber 
die Manier meiner Untersuchungen und Erzahlungen in abfaliiger 
Weise aufsert and von Banden spricht, welche er leicht mit Be- 
schreibangen hatte anfullen konnen, wenn a. s. w. — Da nun jene 
Manier and diese nicht angefuUten Bande zur „specifischen Um- 
grenzung der /Vocert^s-Arten'^ nicht gehdren und ich fur wissen- 
schaftliche Abhandlungen das strenge Verbleiben bei der Sache als 
conditio sine qua non betrachte, so mufs ich in nothwendiger 
Consequenz jene Expectoration auch vollig unbeachtet lassen. 

A. V. Kraatz-Koschlau. 

^) Coleopterologen, vorzogsweise den Specialisten, welche sich 
far die Gattung Procerus besonders interessiren, bin ich gern bereit, 
auf Wunsch eine charakteristische Zusammeusteliung der Procerus 
scabrosus, Audouini, Brussaer Rasse und modestus zur Ausicht zu 
abersenden. Autopsie behalt stets ihren uberwiegenden Werth. 



Deutsche Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 15 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft L] 



Ueber die specifische Scheidung der Procerus-Arten 



von 

Dr. G. Kraatz. 



Herr Reitter hat seioen Aufsatz zur specifischen Umgrenzang 
der Procerus ' Arten zu meiner Ueberraschang in einem Blatte ^) 
publicirt, welches hauptsachlich von AnfSugern benutzt wird *). 
Meiner Ansicht uach sollte gerade dieser Aafsatz in erster Linie 
in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veroifentlich werden, da nor 
die Besitzer grofserer Sammlangen im Stande sind, sich ein Urtheil 
fiber die Umgrenzung der Procerus- Arten zu bilden. Augenblicklich 
scheint dasselbe bei jedem derjenigen, die ^mit bedeutendem Zeit- 
aafwande alle Individuen ihrer Sammlangen untersucht haben% 
ein verschiedenes. Hr. v. Kraatz (dem doch gewifs nicht Ungrfiod- 
lichkeit vorgeworfen werden kann) fafst Proc. breviusculus mihi and 
modesius mihi, die ich als scabrosus var. beschrieben babe, als 
Varietaten des Audouini auf, erkennt aber meinen laticollis ao. 
jch bleibe bei meiner Ansicht, fasse aber Audouini (den ich frfiher 
far tauricus var. erklarte) mit Hrn. v. Kraatz als Art aaf. Herr 



^) Gorrespondenzblatt der internationalen Vereinigang von 
Lepidopteren- and Goleopteren-Sammlern No. 9, 1885. 

^) Dergleichen Weltbl&tter finden naturlich angleich mebr 
Abonnenten als wirklich wissenschaftliche Zeitschriften , za denen 
sie durch den Reitter'schen Aufsatz gestempelt werden solleo; 
dennoch bleiben sie zam Tbeil von sehr zweifelhaftem Werthe. 
Die Benennang eines Carabus cancellatus Fabr., aberratio ociopes ist 
z. B. geradeza anwissenschaftlich , weil noch Niemand aafser Hrn. 
Glockner daran gedacht hat, die vielen existirenden achtbeinigen 
Carabus lateinisch zu benennen. Viersilbige lepidopterologische 
Preis- Rathsel sind jedeufalls ein neues Mittel zur Anlockung des 
Publikums und verfehlen ihren Zweck gewifs nicht; der Vorstand 
der internationalen Vereinigang in Neudamm ist eben Hr. Udo 
Lehmann, der sich dem betreffenden Publikum durch uberschweng- 
liche Ausdracke zu empfehlen sucbt. 

Wir wunschen H. Lehmann alles Gute; wenn aber sein Gor- 
respondenzblatt „schon die erste Fahrt fiber den Ocean zurfick- 
gelegt hat'^ (was 5 Pfennig kostet), so ist um so weniger zu be- 
greifen, weshalb er eine so schwache Aufluge gedruckt hat, dafs schon 
nach einem halben Jahre sammtliche Nummern vergriffen sind. 



G, Kraata: uber die specifische etc. 227 

Reitter falst alle blaugrunen Procerus -Formen als Rassen des 
scabrosus auf, aach meinen laticollis^ stellt aber die biauen Formeo 
scabrosus, breviusculusy modestus uod laticollis ausdrucklich den 
granen Audouini, tauricus und caucasicus gegenuber. 

Nach reiflichster Ueberlegang muTs ich bei meioer Ansicht 
bleiben and werde sie karz motiviren: 

Auf meine schriftliche Anfrage an Hrn. Reitter, in wie weit 
er meine uber Procerus geaufserten Ansicbten theile, antwortete 
mir derselbe: ^ich beeile micb, Dicb zu versicbern, dafs icb nur 
Deine Ansicbten in Betreff der Procerus tbeile, welcbe Du auf 
pag. 401 Deiner Zeitung ausgesprocben bast. Ans meiner Arbeit 
wirst Du erseben, dafs ich den breviusculus gleicb nacb scabrosus, 
dann den modestus and laticollis auffubre. Icb babe in der Tbat 
Uebergangsstucke des modestus zum laticollis ^), die Du gelegent- 
lich seben sollst. Den caucasicus hielte ich unbedingt fur eine Art, 
wenn er aufser der Form des Halsscbildes sich in irgend 
einer Weise von dem tauricus unterscheiden wurde.'^ 

Aus diesen Worten folgt, dafs Hr. Reitter den caucasicus 
nicht als Yarietat betracbtet, weil er Z wiscbenformen zwiscben 
dem caucasischeu caucasicus and dem tauricus (aus der 
Erimm) kennen gelernt bat, sondern weil er keine Unter- 
schiede aufser der Form des Halsscbildes gefnnden hat. 
Damit sagt Hr. Reitter, dafs er die abweichende Form des Hals- 
scbildes allein nicht fur genugend zur Aufstellung einer Art halte. 
Nach den Untersuchungen aller bisberigen Forscber, Dejean an 
der Spitze, der meines Eracbtens ein Talent ersten Ranges war, 
ist aber die Form des Halsscbildes fur genugend erachtet worden 
and Hr. 'Reitter thut nichts weiter, als eine Hjpothese aufzustellen, 
ohne sie genugend zu motiviren. Dies gescbiebt leider jetzt von 
so vielen Seiten, dafs ein so tucbtiger Entomologe, wie Hr. Reitter, 
wahrscbeinlicb geglaubt bat, von seinem Rufe einzubufsen, wenn 
er die Mode nicht mitmache. In den Augen vieler Entomologen 
wird er aber gewinnen, wenn er von seiner Ansicht zuruck- 



^) In einer wabrend des Druckes dieses Aufsatzes von Hrn. 
Reitter eingegangenen Sendung befand sich nicbt ein einziges Ex., 
welches ich als Uebergang zu laticollis batte bezeichnen konnen. 
Von dieser Form baben mir gegen 20 Ex. vorgelegen, von denen 
einige in der Tbat recht abweicbend; auf dieselben wurde im 
Bullet, de Moscou besonders aufmerksam gemacbt. Icb babe gegen- 
w&rtig auch einige Ex. an Hrn. Simon in Stuttgart mitgetheilt und 
er ist durcbaus meiner Ansicht, dafs laticollis eine gute Art sei. 

15* 



228 G, KraaU: iiber die specifische 

kommt. In dem Procerus caucasicus ist so lange eine Art in 
sehen, bis weDigstens Zwiscbenformen aufgefunden sind. Von 
dieden aber weifs Hr. Reitter nichts. Er begeht den Fehler, 
darch eine Hjpothese eine anerkannt gut Art aas der Welt 
schaffen zu woUen; ein Kafer mit eioer so aosgepragten Form 
des Halsschildes auf einem eigenen Terrain ist aber doch wobl 
als besondere Art anfzufassen ^). 



^) Hr. Reitter siebt aach bereits in Bezug auf caucastcus 
seinen Irrtbum ein, denn er schreibt mir: ,,Den caucasicus bin ich 
neuerdings doch geneigt, fur eine besondere Art zu halten, deon 
ich sehe ein, dafs die Vorderecken des Halsschildes nicht anfge- 
bogen gerandet und stark niedergebogen sind, was bei den anderen 
Arten nicht der Fall ist." 

Das Halsschild des Pr. tauricus ist merkiich kleiner als das 
des scabrosus und meist sehr deutlich feiner punktirt; ich besitze 
kein Stuck, welches, abgeseheu von der Farbung, mit scabrosus 
verwechselt warden konnte. Hr. Reitter besitzt ein en echten, 
grunlicben tauricus^ welcher im Flabitus viel Aehnlichkeit mit 
modestus hat und auch ein kraftiger sculptirtes Halsschild besitzt; 
ein solches Ex. will doch aber bei der grofsen Veranderlichkeit 
der Procerus -Arten nicht viel besagen. Weil bis jetzt Zwiscben- 
formen zwischen modestus und tauricus noch nicht aufgefunden 
sind, halte ich daher die Entscheidung der Frage, ob tauricus etwa 
als eine Rasse des modestus aufgefafst werden konne, fur ziemlicb 
gleichgultig; beide sind eben durch die Fundorte und Farbung hin- 
reichend gekennzeichnet. 

Hrn. Reitter's Bemerkung, dafs schwarze tauricus (nigritubu 
mihi) grune Epipleuren haben wurden, ist richtig; die grune Ffirboog 
schimmert bei ihnen bier und da durch. Es ist wahrscbeinlich, dafs 
die dunkle Farbung sowohl eine natiirliche als kunstliche (durdi 
die Versendung hervorgerufene) sein kann; sie kommt eben nor 
selten vor, deshalb babe ich auf sie aufmerksam gemacht; manche 
Entomologen wurden auf dergleichen schwarzliche Stucke eine Art 
gegrundet haben. 

Die verschiedene Farbung der Procerus ist fur mich natarlich 
kein positives Unterscheidungsmerkma)^ aber sie tritt doch an ge- 
wissen Localitaten ziemlicb constant auf; eine var. viridissimus 
kennen wir nur vom tauricus; Audouini stimmt fast ganz mit 
tauricus iiberein; breviusculus ist mehr blaulich, scabrosus mebr 
violett, modestus meist dunkler als beide. 

Auf die Bemerkungen des Hrn. v. Eraatz, dafs der scabrosus 
eine charakteristische Form des Halsschildes nicht aof- 
zuweisen hat, erwidere ich nicbts, da er selbst angiebt ^der 
scabrosus ziehe sein Halsschild in die Lange, der6r0e»tii- 
culus und modestus in die Breite", was ich durchaus nicht 
bestreite, und vterwoise auf Erichson^s Ansicht im entomol. Jahresber. 
fur 1844, p. 22 (siehe meiuen Aufsatz im Bull, dc Mosc, Sep. p. 13). 



Scheidung der Procerus- Arten, 229 

Beim tauricus ist nun die DifTerenz in der Gestalt des Hals- 
schildes weniger deatlich attisgesprochen , jeder Laie aber, welcher 
einen tauricus mit scabrosus vergleicht, wird den Uoterschied 
zwischen beiden herausfuhlen. Der tauricus ist aber auch nicht 

s 

gat eine kleinere Form des scabrosus^ sondern diese ist eben der 
modestus; bei demselben sind aber die Unterscfaiede in der Form 
des Halsscbildes oicht so deutlicb ausgesprochen , wie bei dem 
grofseren scabrosus, Mit Audouini habeo aber diese beiden Rassen 
nach meiner, Reitter's and Hrn. Simon's Ansicbt (der eine specielle 
Sammlung von Procerus hat und den ich deshalb brieflich befragte) 
nichts zo than; ihre Sculptar ist eine ganz andere, daza kommt 
der andere Baa des Halsscbildes and die Farbung des ganzen 
Eafers. Wenn von breviusculus grunliche Ex. aufgefanden sind, 
so beweist dies nur, dafs auch diese Form ins Qrunliche variirt; 
and das ist sehr natarlich, da das Blau des Brassa-Kafers im 
AUgemeinen ein viel helleres ist, als das des Constantinopolitaners. 

Far Hrn. v. Kraatz ist es unzweifelhaft, dafs bretiusculus and 
modestus zam Audouini gehoren, fur mich, dafs sie als scabrosus 
var. aufzufassen sind. 

Ich bcdaure, dafs Hr. v. Kraatz meiner Ansicbt nach einen 
Mifsgriff begangen hat, aber ich war genothigt, seine Deutung als 



HStte Hr. v. Kraatz bremusculus and modestus als Art en auf- 
gefaifit, so hatte er damit diese seine Ansicbt vertheidigen konnen. 
Dafs er wegen der Gestalt des Halsscbildes diese Thiere mit 
Audouini vereinigen will, darin liegt eben ein Mifsgriff. Denn auch 
die Sculp tur des Halsscbildes ist eine ganz verscbiedene. Das 
giebt er sogar selbst an! Denn auf S. 389 sagt er unter Sculptar 
ausdracklicb : Sculptur nur schwach bei Audouini und caucasicus. 
Und das ist ganz richtig. Darin variiren auch seine 
60 Stuck nicht, wie seine Freunde bezeugen werden. Die 
Sculptur des Halsscbildes beim scabrosus ist eine ganz andere! 

Der „so hervorragende Special-Entomologe Chaudoir^, welcben 
er neben Motschulsky citirt, hat dreimal seine Ansicbt ubcr Audouini 
gewechselt (vergl. meine Arbeit im Bulletin de Moscou) und hat 
meines Erachtens unendlich viel Confusion gemacht, welche erst 
sum Theil durch Schaum gelichtet ist. Will aber Hr. v. Kraatz 
den Namen eines wirklich ausgezeichneten Entomologen horen, 
der sich in meinem Sinne ausgesprochen hat, so citire ich ihm den 
Grafen Dejean, der als Entomologe weit erhaben uber die Ge- 
nannten ist. Derselbe sagt in seiner Iconographie I, p. 294 vom 
OHeieri Dej. (scabrosus 01.): il se trouve aux environs de Con- 
stantinople et dans I'Asie mineure. Motschulsky hat nur eine 
heillose Confusion angestiftet, welche erst durch Andere and mich 
allmShlig volist&ndig gelichtet wurde. 



230 G. Kraatz: iiber die specifische 

einen solchen zu bezeichncn, um nicht za langen Aaseinaoder- 
setzQDgen genothigt zu sein; er konnte mich ja widerlegen ond 
das hat er, denke ich, redlich gethan. Ich babe ihn zwei- reap, 
dreimal in die vortheilhafte Lage versetzt, seine Ansicht mit 
alien moglichen Grunden za unterstutzen, die meinige ist im 
Balletin de Moscou aasgesprochen. Er bemerkt, dafs ich mich um 
seine Manier nicht zu bekiimmern babe. Ich babe aber als 
Redakteur der Zeitscbrift doch auch Pflichten zu erfnilen and habe 
ihn schon vor Eintreffen seines Aufsatzes gebeten, mit Racksicht 
auf den oberhaupt vorhandenen Raum sich moglichst karz za 
fassen. Ich habe alsdann seinen Aufsatz unverandert abgedrackt, 
weil er eine and ere Ansicht ausspricht, als ich, und diese durch 
Tabellen and Maafsangaben sehr ausfuhrlich begriindet; jede Aen- 
dernng derselben konnte er leicht mifsdeuten; sie war aach sehr 
schwer. 

Hr. V. Eraatz stntzt sich auf die Menge von Ex., die er von 
scabrosus erstanden hat, doch war dieler Eafer ja der Haaptsache 
nach doch schon langst bekannt; er konnte also Sltere Angaben 
nur erganzen, was er ja sehr ausfuhrlich gethan hat. Den Brussa- 
breviuscuius besitze ich eben fails in Mehrzahl. Sein Material von 
Audouini veranlafste ihn, eine andere Ansicht auszusprechen als ich 
and ich bin ihm in Vertrauen auf dasselbe beigetreten, denn ich 
habe nur 2 Ex. vergleichen konnen; dasselbe ist ubrigens insofern 
nicht absolut beweisend, als es aus „einem einzigen sumpfigen 
Walde^ stammt; Eafer aus einem so beschrankten einformigeo 
Terrain mussen aber stets viel gleichartiger gestaltet sein, als z. B. 
die bei einer grofsen Stadt gefangenen; so habe ich z. B. selten 
eine Reihe mehr von einander abweichender Carabus cancelUUus 
von einer Localitat gesehen, als die von Hrn. Letzner bei Breslaa 
gefangenen. 

Gestalt und Sculptur des Halsschildes von Audouini stimmen 
nun bei alien Ex. in angleich anderer Weise uberein, als bei sca- 
brosus; die Sculptur ist im Wesentlichen die des tauricus and ich 
habe hauptsachlich Hrn. v. Eraatz' Artauffassung deshalb beige- 
stimmt, weil er das Halsschild des Audouini relativ groiser als bei 
tauricus gefunden haben wollte. Nach meiuen Stucken und vor- 
zuglich nach der Sculptur des Halsschildes zu urtheilen, hfitte ich 
Audouini nach wie vor mit tauricus vereinigt. Ob ich darin absolat 
Recht gehabt hatte, weifs ich nicht zu sagen; ich habe eben Hrn. 
V. Eraatz nach seinen Untersuchungen Recht gegeben. Wenn 
derselbe nun aber den Procerus modestus und breeiusculus in seinen 



Scheidung der Procerus -Arten, 231 

Audouini aberleiteo will, den ich als Art gelten liefs, so mafs ich 
dem entschieden gegenubertreten and daraaf hinweisen, dafs die 
Herren Reitter and Simon mir volikommen beistimnien; dies 
genngt mir. 

Hr. V. Eraatz hat durch einen glucklicben Zufall aas einem 
Walde mit allerlei Gewurm and giftigen Schlangen eine Portion 
Audouini bekommen, den Riesen der Riesen (S. 392), der die erste 
Stelle in der Gattung einnimmt (S. 388); anter den etwa 60 vor- 
gelegenen Ex. hat er keine nennenswerthen Abweichongen bemerkt 
(S. 393) and deren Bescbreibung ^auf nahezu 60 Ex.'^ basirt, von 
denen er nahezu 50 (S. 395) an fast nur deutsche Entomologen ver- 
theilt hat i). 

Da er aber diesen E&fer aaf S. 394 den Goliath and vielleicht 
Stammvater der ganzen Gattung, auf S. 395 aber die hervorragende 
Stammart der kieinasiatischen Rassen nennt, so hfitte er doch 
den Stammbaum der Procerus etwas naher erkl&ren sollen, da dies 
fur viele Herren von Interesse sein durfte. 

Zum Schlufs noch die Bemerkung, dafs Hr. v. Eraatz so uber- 
aus vorsichtig gewesen ist, seine Brussa-Ex. niemais als breeius- 
culus Eraatz zu bezeichnen, weil es dem Verfasscr bis auf Weiteres 
noch zweifelhaft ist, ob meine breviusculus („welche aus Brussa 
stammen solleo^) wirklich von Brussa stammen. ^Allen alteren 
und erfahrenen Entomologen ist es bekannt^, fahrt er dann fort. 
Allerdings bin ich erst seit 35 Jahren schriftstellerisch thStig, babe 
aber gerade in diesem Falle angegeben: dafs ein Handler Brussa- 
Ex. von Procerus als Constantinopolitaner verkauft babe, die er 
Hrn. J. V. Frivaldsky abgekauft batte, wie ich aus des Letzteren 
eigenem Munde spater erfuhr. Ich erklare hiernach, dafs ich nicht 
den mindesten Grund babe, die Angaben des Hrn. J. v. Frivaldskj 
far onwahr zu halten. 



^) Diejenigen unter ihnen, welche der Ansicht sind, dafs 
Audouini naher mit scabrosus als mit tauricus verwandt ist, mogen 
ihre Ansicht aussprecben. 

Hr. Reitter hat mir ein c? des scabrosus aus Constantinopel 
und ein c? ^^^ bremusculus aus Brussa zugesendet, welche fast 
genau ubereinstimmen, nur ist das Manuchen von Brussa lebhafter 
gefarbt. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Ueber Gnaphaloryx aper Gestro und curtus Borsch. 

Von 
Senator G, Alters za Hannover. 



I. Von R. Gestro ist (Enumeraz. del Lucanidi raccotti neli' 
archip. malese et nella Papuasia) ein Gnaphaloryx aper aU neae, 
vom Gn, sculptipennis Parry verschiedene Art beschrieben. 

Nach sorgfal tiger kritischer Vergleichang seiner Beschreibung 
mit der von Parry (Catal. of Lucan. Col. de 1864) nnd Westwood 
(Transact, of the entomol. soc. of London for 1814, tab. Ill, fig. 6) 
ist es mir von vornherein mehr als zweifelhaft erschienen, ob beide 
Eafer wohl verschiedene Arten seien. 

Es ist namlich zuerst hervorzaheben, dafs nach der Parry'schen 
Beschreibung der Eopf pone oculos acute armatus ist. Dieses 
Umstandes wird in der Westwood^schen Beschreibung nicht gedacht, 
und ist derselbe auch aus der beigegebenen , nach dem typischen 
Parry'schen Stucke angefertigten Abbildung nicht zu erkennen; dies 
erklart sich vielleicht daraus, dafs der Eafer, um die Mandibelform 
besser erkennen zu lassen, aufgeweicht und bei dieser Gelegenheit 
der Eopf stfirker in den Prothorax zuruckgedruckt ist. Dafs der- 
gleichen aber stattgefunden hat, ist daraus zu schliefsen, dafs Parry 
die Mandibeln als an der Basis verbreitert und zahnlos beschreibt, 
wllhrend doch jetzt, wie die Westwood'sche Beschreibung und Ab- 
bildung ergiebt, der Eafer einen breiten, zweispitzigen Basalzaho 
an den Mandibeln zeigt. Sodann ist ferner hervorzuhebeo , dafs 
Gestro bei seiner Beschreibung, wonach der Gn, aper zahnlose 
Mandibeln haben soli, mit seiner Abbildung in Widersprucb ger&th, 
indem letztere deatlich erkennen lafst, dafs die vermeintliche Ver- 
breiterung der Mandibeln ebenfalls nur ein breiter, zugespitster 
Zahn ist. Wurden die Mandibeln ebenso gespreizt sein, wie in 
der Westwood'schen Abbildung, so wurden sie wohl dieselbe Zahn- 
bildnng ebenso deutlich erkennen lassen, wie das bei der letsteren 
der Fall ist. Endlich ist noch zu bemerken, dafs die Westwood'sche 
Abbildung die Augenkiele als vorn abgerundet darstellt, die da- 
neben uuter Fig. 6a beigefugte Detailzeichnung der linken Eopfseite 
aber ergiebt, dafs der mit dargestellte Angenkiel von der Vorder- 
ccke des Eopfes durch eine deutliche Ausbuchtung getrennt ist and 



G. Alters: iiber Gnaphaloryx aper Gestro etc, 233 

sich der Form der Aagenkiele des Gn. aper sehr nfihert. Die 
abrigeo von Gestro angefahrten Unterscbiede konneo sich aber 
leicht darch die GroCsenanterschiede der beschriebenen and ab- 
gebildeten Stucke erklaren lasseD, indem der Gestro'sche Kafer 
18^ mill., der Parrj'scbe aber Dur 17 mill, mifst. 

Aagenblicklich liegt mir oau aber aus der diesjfihrigeD Aasbeute 
des Hrn. C. Ribbe aaf den Aru-Inseln ein Parcbeo eioes Gnaphaloryx 
▼or, von denen das Mannchen in Grofse and sonstigen Eigen- 
schaften die Mitte zwischen beideu gedachten Eafern halt. Als ich 
es erhielt, waren die Mandibeln geschlossen and liefsen einen Zahn an 
der anscheinend nach innen stark vcrbreiterteu Basis nicht erkennen. 
Jetzt sind sie aasgebreitet and zeigen ganz den breiten, dreieckigen 
and zweispitzigen Zahn des sculpiipennis. Die Aagenkiele sind 
darch eine Aasbachtang von den Vorderecken des Eopfes getrennt 
and fiast ebenso parallels eitig als in der Gestro'schen Abbildang. 
Ebenso sind die Aasbachtongen des Prothorax an dem Vorder- 
rande, den Seiten and den Hinterwinkeln fast ebenso tief. 

Es ist mir darnach nicht mehr zweifelhaft, dafs der Gestro'sche 
Gn. aper nar ein groliserer Gn. sculptipennis ist. 

Das Weibchen, welches von Gestro nar darch die Worte 
„$ capite minare mandibulisque brevibus triangularibus, intus denti- 
aUo bi/ido armatis differt^ charakterisirt ist, weicht ubrigens vom 
^ aach dadarch ab, dafs die geraden Vorderschieneu aufser dem 
Gabelzahn am Ende an den Aufsenkaoten noch zwei Eerbzabne 
zeigen, von denen jedoch der obere recht schwach ist, sowie da- 
darch, dafs bei ihm aach die abfallende Endflache der Flugeldecken 
nicht wie bei dem c? nackt, sondern ebenso wie die iibrige Flfiche 
gelbgraa-tomentos and beschuppt ist. 

2. Von Hrn. Th, Eirsch in Dresden wurde mir vor einiger Zeit 
das typische Ex. seines Gn. curtus (Mittheil. Zool. Mas. Dresd. 1877) 
zar Ansicht mitgetheilt and habe ich darin allerdings eine gate neue 
Art erkennen za mussen geglaabt. Auch ist es mir gelangen, noch 
einige andere Unterscbiede von dem damit nahe verwandten Gnaph, 
taurus Fbr. nach javanischen Stuckeu aafzufinden, als in der Eirsch- 
schen Beschreibang angegeben sind. Dahin gehort namentlich die 
abweichende Form der Aagenkiele, welche vor den Augen nicht ab- 
gerandet sind, sondern in einem fast rechten Winkel eckig vor- 
springen, sowie dafs die Heine kraftiger gebaat and die hinteren 
Schienen gegen das Ende za fast garnicht eingeschnurt sind. 

Seitdem ist mir derselbe E&fer gleichfalls aas der Aasbeate 
des Hrn. C. Bibbe von den Ara-Inseln in beiden Geschlechtern 



234 G, Alters: iiber 

zagegangeo und zwar in zwei grofsen and cwei kleinen Mannchen 
und zwei grofsen Weibchen, and bin ich dadurch in die Lage ret- 
setzt, auch die Unterschiede des Mannchens von Gn. taurus Fbr. 
feststellen zu konnen. Dieselben besteben in Folgendem. 

Der Kafer ist breiter und kurzer gebaut als Gn. taurus^ indem 
bei dem grofsten Stucke von 36 mill. Lange, die Breite des Pro- 
thorax zwischen den Vorderwinkeln 14 mill, und die grofste Flngel- 
deckenbreife 12^ mill, betragt, wahrend bei einem genaa ebenso 
grofsen taurus dieselben Maafse resp. 15 mill, nnd 12 mill. sind. Der 
Lippenfortsatz des Clypeus ist viel breiter, vertical gestellt and 
kann, da der Vorderrand des Kopfes uber ihm bogig erweitert ist, 
in der Mitte gerade von oben nicht gesehen werden. Seine Seiten- 
ecken springen dagegen in der Form von spitzen Zfihnen nadi 
vorn und den Seiten stark vor and reichen bei geschlostenen 
Mandibeln bis unter deren Basalzfihne. An den Mandibeln ist der 
Zahn der Oberkante, der bei taurus dicht neben dem Basalsabne 
steht, nach der Spitze hinaufgeruckt, so dafs er sich dicht vor der 
gabeligen Spitze befindet. Der zerstreut punktirte Kopf ist bis 
zur Scheitelgegend matt. Hier werden die Punkte allmahlig kleioer 
und sparsamer, so dafs der Scheitel selbst voUig glatt and spiegel- 
blank ist. Die Anschwellungen des Eopfes neben dem Stiniein- 
druck erstrecken sich bis an den Abstarz des Vorderrandes, so 
dafs der bei taurus oberhalb desselben verlaufende Qaereindrack 
hier in drei Grabchen getheilt ist, von denen das mittlere am 
grofsten und deutlichsten bleibt. Die Aogenkiele springen vorn 
starker eckig vor, wahrend die Wangenhocker ebenfalU stfirker 
entwickelt sind. Der Protborax, dessen abgestutzte Yorderwinkel 
weit vorspringen, ist auf dem Rocken, ungeachtet der kr&ftigeD, 
jedoch fast nirgends zu Runzeln zusammenfliefsenden Panktirang, 
von dem Vorder- bis zum Hinterrande, in der Mitte breiter, and 
ebenso das breite Schildchen und die Flugeldeckenbasis zwischeD 
den Schulterbuckeln glanzend. Dieser Glanz zieht sieh an der 
Naht fast bis zur Spitze, auf den mehr oder wepiger dentlich auB- 
gepragten Rippen bis uber die Mitte hinab, w&hrend er aaf den 
Zwischenraumen und aufserhalb der aufsersten Rippe sieh schoo 
vorher verliert. Die Punkte bleiben auf den glfinzenden Fl&dien 
meistentheils getrennt and fliefsen nur aufserst seiten za Ranieln 
zusammen. £ine Behaarung ist nur am aufsersten Vorderrande 
des Eopfes, den Seitenrandem des Protborax, sowie aaf dem find- 
buckel und dem Endsaume der Flugeldecken zu entdecken. Die 
FSrbung ist daher wie bei dem Weibchen rein schwars. Letiterea 



Gnaphaloryx aper Gestro und curtus Kirsch, 235 

ist abrigens oicht schappenfrei. Lafst man nfimlich ein belles Licbt 
von hiDten auf dasselbe fallen and siebt man dann mit bewaifnetem 
Ange fast boricontal von vorn uber dasselbe bin, so siebt man uber- 
all ein zartes Borstenkleid hervorscbimmern. 

WSbrend die Dornen aaf den Aufsenkanten der vier hintern 
Schienen bei dem Weibcben recbt deatlicb sind, treten sie bei dem 
Mfinnchen nur an den Mittelscbienen deatlicb bervor und sind an 
den bintersten Scbienen kaam erkennbar. 

Bei den kleinen Manncben veriieren sicb die Skalptaranter- 
schiede, indem zagleicb die matten Stellen der Oberseite ebenfalls 
glSnzend werden, wabreud die abrigen Unterscbiede deatlicb er- 
kennbar bleiben. Namentlicb ist der Unterscbied in der Stellung 
des Zabnes aaf der Oberkante der Mandibeln nacb der Spitze zu 
noch immer dadarcb wabrnebmbar, daDs seine Entfernung von der 
antersten Spitze des Oabelzabnes am Ende geringer ist als die von 
dem Basalzabne. 

Dem Vorstebenden nacb wurde der Eafer etwa so zu diagno- 
siren sein: 

Niger f supra dense punctatus, nitidus, capite, prothorace ad 
iaiera et elytris tnagis minusve aperte bicostatis ad latera et ultra 
medium opacis, mandihulis gracilibus, dente basali infero alter oque 
supero versus apicem bifurcatum instructs , clypeo lato, deflexo, 
medio kaud prominulo, late emarginato, angulis acutis, dentiformibus, 
oblique ad latera prosilientibus, canthis ocularibus ante oculos acute 
angulatis. 

Femina supra, ut videtur, nuda, undique margine antico frontali 
elytrorumque apicibus exceptis nitiduy areis duabus frontalibus tu- 
midis impunctatis, — Long. 19 — 36 mill. 

Man konnte nun vielleicbt geneigt sein, in dem bier fraglicben 
Kfifer nar eine endemiscbe Varietfit des Gn, taurus zu erblicken, 
weil sicb auf Celebes ein ebenfalls rein scbwarzer und bei dem 
Weibcben scbeinbar oben nackter Kafer findet, der bei dem Manncben 
neben einer Hbnlicben Mandibelbildung aucb die ubrigen Form- 
anterscbiede mehr oder weniger dentlicb besitzt. Allein der Efifer 
ist viel runzlicber, was namentlicb bei dem Weibcben so stark 
hervortritt, dafs man auf dessen Flugeldecken kaum bier und da 
ein einzelnes fur sicb stehendes Punktchen erblickt. Wurde der 
Kafer eine Mittelform zwiscben taurus und curtus darstellen, so 
mnfste er docb aucb in der Skulptur zwiscben beiden steben und 
scbwScber als taurus und starker als curtus punktirt sein. Aucb 
ist bei dem Weibcben die Gestalt eine etwas andere, indem die 



236 G. Alters: uber Gnaphaloryx aper Gesiro etc. 

Flugeldecken bei bedeutender Wolbung in der Mitte and nach 
hinten baachiger und weniger parallelseitig sind. Ich halte daber 
aach diesen Kafer fur eine besondere Art and nenne ibn rugosw, 
nebme jedocb davoo Abstand, fur ibn eine Diagnose zu geben, da 
das Manncben mir nur in kleincren Stucken vorliegt, bei denen 
ubrigens, was nocb als ein Unterschied bervorgeboben werden 
mag, die matte Farbung der Flugeldecken sich fast bis zar Basis 
derselben erstreckt. 

Auch ist mir nicbt bekannt, wie sicb zu ibm und dem GnapK 
curtus der Kafer von Halmabera verhalt, dessen Snellen van VolleD- 
boven in der Tijdscbrift voor Bntomologie de 1875, p. 154 gedenkt 
und den der Autor seiner gleicben Verscbiedenbeit in der Mandibel- 
form und des breiteren Clypeus-Vorsprunges wegen fur eine voo 
iaurus verscbiedene Art zu balten geneigt gewresen ist, welche Ansidit 
er nur nacb dem Empfange weiteren Materials, wodurcb er Ueber- 
gange kennen gelernt, aufgegeben bat. Da er jedocb hinzafogt, 
dafs jene Uebergange dnrcb mittlere und kleine Stucke gebildet 
werden, so mochte seine Ansicbt wohi als eine irrtbumlicbe bezeichnet 
werden konnen, da es bei den Lucaniden eine gewobnlicbe Erschei- 
nung ist, dafs die in der Bildung der Geschlecbtsauszeichnungen 
bei grofsen Stucken bervortretenden Artunterscbiede sich bei den 
kleineren und kleinsten Stucken bis zum Verschwinden verlieren. 



Nacbscbrift. 

Wahrend des Abdrucks des vorstebenden Aufsatzes sind mir 
aucb einige grofsere Stucke des Gnaphaloryx rugosus zogegangen. 
Danacb unterscbeidet sicb das M&nncben desselben von dem des 
Gnaphaloryx curius durch schmalere Gestalt und anderen FlSgel- 
decken-Umrifs, indem die grofste Breite derselben nicbt in der 
Mitte, sondern binter ibr in der Gegend der Hinterhuften li^ 
Aucb ist der Clypeus-Vorsprung etwas breiter, mit scbwficbereD 
nicbt nacb aufsen vorgezogenen Eckzahnen. 

Die Artverscbiedenbeit wird dadurch meines Eracbtens io 
vollem Umfange bestatigt. . q Albers 



[Deotsche Botomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Zwei neue europaische Histeriden 
and Bemerkungen zur Synonymie dieser Familie. 

Von 
J oh, Schmidt in Oollwitz, bei Brandenbarg. 

1. Paromalus simplicistrius n. sp. Elongatus, parallelus, 
supra parum convexus; piceus, pedibus antennisque dilutioribus, his 
ckiva testacea; supra subtiliter sat dense punctulatus, Thorace 
transfer so, aequaliter punctulato, stria marginali antice interrupla; 
elytris antice parcius, postice densius fortiusque puncticulatis, stria 
marginali tenui integra, dorsalibus obliquis compluribus obsoletissimis, 
sutura subeletata; pygidio ((j^) medio ruguloso, Prosterno haud striato, 
mesosterno metasternoque punctulatis, illo stria marginali antice inter- 
rupta, stria transfer sali arcu unico, antice convexo; tibiis anticis 
dikUatis, quadridenticulatis, — Long, vix 2 mill.; hab. Tarcia. 

In der Korperform dem P, parallelepipedus H. nahe verwandt, 
ein wenig kurzer and flacher gewolbt. Die Stirn nach vorn, so- 
wie der darcb keine Querlinie von derselben getrennte Cljpeas 
sehr scbwacb concav, fein punktuiirt. Halsschild quer, nach vorn 
Bchwach verengt, uberall gleichmafsig fein und ziemlich dicht 
ponktirt, der Margiualstreif eriischt am Vorderrande hinter den 
Aagen. Die in ibrem letzten Drittel nach der Spitze verengten 
Flugeldecken sind nicbt, wie bei P. parallelepipedus starker als das 
Halsschild, sondern auf der vorderen Halfte sogar feiner and weit- 
iSafiger als dasselbe, nach hinten za etwas stfirker and dicbter als 
vorn piinktirt; die Naht ist mit Aasnahme des ersten Viertels ihrer 
LSnge etwas emporgehoben. Aafser dem gewohn lichen, tief am 
Aafsenrande liegenden Margin alstreifen sind nar einige schwache 
Badimente schrSger Streifen aaf deu Flageldecken za bemerken. 
Das Pygidiam des einzigen vorhandenen Exemplars zeigt aufser 
der allgemeinen Panktirung in der Mitte eine durch anregelmUfsige 
Strichel geranzelte Stelle, hocbstwahrscbeinlich das Abzeichen des 
cJ^. Das Prosternam obne Streifen und auch ohne deatliche Punkte, 
dagegen das Meso- and Metasternum weitlaufig, aber deutlicb 
panktalirt. Das bestimmteste Unterscbeidungsmerkmal dieser Art 
bietet die Bildang des Mesosternam, dessen Transversallinie nicht, 
wie sonst gewohnlicb, aas drei nach vorn offenen Bogen zusammen- 
gesetzt ist, sondern eine einzige, nach hinten offene Curve bildet 



238 J. Schmidt: %wei neue europ&ische Huteriden 

and aufserdem viel feiner ist, als bei den verwandten Arten. Dorch 
dieses Kennzeichen nahert sich die Art dem oceaniHs Mars., an 
welchen auch, bei aller sonstigen Verschiedenheit, das sexnelle 
Merkmal des Pygidium erinnert. 

2. Hetaerius Merklii d. sp. Rolundatus, valde convexut, 
brunneO'ferrugineuSy ore pedibus antennisque rufis, Ms elava diltUiorey 
lateribus parciter setnlosus; fronte clypeoque depresHs, margme 
eletato, dense punctatis; thorace antice angustato, lateribus sub- 
sinuatis, angulis anticis paullum prominulis, basi ad angulos posticos 
fossa triangularly postice ad scutellum obsoletissime punctulato, fere 
laevi, apicem lateraque versus sensim densius et fortius, ad angulot 
anticos subrugose punctato; elytris parum dense punctulatis striis 
subhumerali et dorsalibus tribus primis integris, quarta basalt bre- 
vissima; propygidio sat fortiter et dense, pygidio tnulto parcius 
punctulalo; prosterno concavo, mesostemo antice bisinuato cum 
metasterno profunde excavato, tibiis valde, posticis angulatim dilatatis, 
extus crenulatis, — Long. 2 mill. ; hab. CoDStantinopolis. 

Die Art steht dem Lewisii Rtt. am Dachsten, etwas kleiner 
und, Damentlich die Fuhlerkeule, heller gefarbt. Die Oberseite 
ist noch starker gewolbt und nach der MittelliDie des Eorpers za 
dachartig erhoben. Stirn und Eopfschild sind wie beim Lewisii 
gebildet und punktirt, aoch das Halsschild zeigt den gleichen 
Umrifs, dagegen eine andere Skulptur. Die Basalgrubchen sind 
viel flacber and aasgedehnter als bei jenem, sie erreichen den 
Seitenrand, welcher dadurch hinten in der Form eines erhabenen 
Faltchens erscheint. Die Panktirong ist vor dem Schildchen 
aufserst fein und zerstreat, so dafs ein ziemlich grofser dreieckiger 
Raum unter der Lupe glatt erscbeint, nach vorn and nach den 
Seiten werden die Punkte allmahlig starker und dichter and and 
an den Vorderecken langlich und dichtgedrangt, nirgends aber 
fin den sich wie bei Lewisii feinere und grobere Punkte antereinander 
gemischt. Die Flugeldecken sind fein und wenig dicht, viel feiner 
als beim Lewisii, punktirt und zeigen einen ganzen Subhumeral- 
und drei Dorsalstreifen, von denen auch der dritte nur unmerklich 
an der Spitze verkurzt ist. Von einem vierten ist in der Mitte 
zwischen dem dritten Streif und der Naht an der Basis ein gani 
kurzes Rudiment sichtbkr. Propygidium ziemlich stark and dicht, 
Pygidium feiner und zerstrenter punktirt. Die Brust wie beim Lewitn. 

Das einzige Exemplar zeigt auf dem Propygidium eine von 
der Mitte bis zum Spitzenrande reichende tiefe and breite Lfiogs- 
grube, die mir aber nur ein zufalliger Eindruck zu sein acheiot, 



und Bemerkungen jstir Synonymie dieser Famike, 239 

dft 8ie nicht ganz regelmfifsig gestaltet ist and sicb aach an der 
Basis des Pjgidioms, aber nar aof der einen Seite, ein ziemlich 
tiefes Orubefaen befindet. 

Diese Art, die ich fraher fur identisch mit Lewisii hielt, von 
welchem sie aber, wie ein von Hrn. Reitter mitgetheiltes typisches 
Stack seigt, sebr verschieden ist, yerdanke ich der Oiite des Hrn. 
lierkl, welcher ein Stock in der N&he von Constantinopel bei 
einer grofsen schwarzen Ameise fing. 

3. Bern erkan gen. Etlicbe, in der Aofzfihlnng der seit Br- 
scheinen des Catalogs Gemminger-Harold (Berl. Ent Zeitschr. 1884, 
p. 147 ff.) beschriebenen Histeriden yon mir gegebene synomische 
Berichtigungen bedarfen noch der naheren Begrondung. Einige 
derselben yerdanke icb der Freondlicbkeit des Hrn. G. Lewis, 
welcher Gelegenheit hatte, die Tjpen zu vergleichen, es sind dies: 

Sternaulax laevis Sharp. = Zelandica Mrs. 

Platysoma Dohrni Mrs. = restoratum Walk. 

Hister cinnamomeus White = Platysoma (immatur). 

Mister mundissimus Walk. = scaetola Er. 

Ebenso hatte Hr. Reitter die Gute, folgende, zam Theil auch schon 
in der Ed. Ill des Catalog. Col. Eur. berncksichtigte Notizen zu geben : 

Platysoma sibiricum Reitt. = deplanatum Gyll. 

Saprinus aegialius Rtt. == immundus Er. var. 

Onthophilus interruptus Rtt. = exaratus 111. 

Abraeus punctatissimus Rtt. = granulum Er. (schon fraher 
in der Berl. Ent Zeitschr. erwahnt). 

Aeritus balearicus Schanf. = minutus H. 

Endlich ist mir die Zusammengehorigkeit einiger Arten theils 
dorch Ansicht der Tjpen, theils nach Einsicht der Beschreibangen 
anzweifelhaft geworden. 

Hister impressus Apetz = Gehini Mrs. nach typischen 
Stucken des Berliner Museams. 

Hister arenicola Thorns. = funestus Er. Die Abkurzang des 
vierten Dorsalstreifs, der dem Seitenrande parallele innere Seiten- 
streif des Haleschildes, die starkere Punktirung des Propygidiam, 
der stampfere Aufsenrand der Mandibeln nnterscheiden nach Thomson 
seinen arenicola yom bissexstriatus. 

Dies sind aber genaa die Merkmale des funestus Er., mit 
welchem Thomson seine Art nicht vergleicht, obwohl funestus dem 
bissexstriatus entschieden am nachsten steht. 

Uebrigens spricht schon Seidlitz (faan. bait. p. 133) die Ver- 
mothnng aos, dafs funestus und arenicola vielleicht identisch seien. 



24fl 



J. Schmidt: zwei neue europditehe IHiteriden 
■ obliqu 



i Mtscli. = inaequalu 01. Die Art soil 

ich MolBch. dem itiaequalis sehr ahnlicb sein, sich aber durch die 
beideti nicht abgehiirzien Streifen des Halaschildee, eowie dadurcli 
anterscheiden , dafs auf d^n Fliigeldecken der fGnfte Rackenstreif 
Bteta ganaj, vom eechaten und vom Nahtatreif hinlen Spui'en vOGS 
banden sind. Offenbar recbnet also Molschuleky den Randsir^H 
ala Ruckeaatreif mit, dean Bonst koDtite er aaf keineD Fait auTa^ 
dnm Nahistreif mehr als fuaf Etuckenstreifeo zahleD. Wer ancb 
nor eine karzc Reilie von inaequalts ausiebt, wjrd sich uberzeugeti, 
data Sjiuren der iunereu Streifeo aaf den Fliigeldecken ebeoso n(i 
vorhanden aiod ala sie felilen und dufa die Sei ten at re if en dee Bal^ 
flchildea wie bei fast alien Hister, en aucb beim inaequalis it. 
h&nge variiren, zainal es sich bei dieaeni nur um eine gaoi i 
ileuU'ndri Langendifferenz des nie atark abgekGrzten aufserea Streifed 
handcll. Eine apeciliacbe Trennuug lafat sich bierauf auch dai 
nicM basiren, wenn, wie bei cinigen meiner inaeguatis ea i 
iai, der innere Streifen des HalHSchildea aogar der kflrien 
Pies anil das Keonzeichen dea labiatus Mtach. sein, der ebeofallt 
sicher =^ inaequalii ist, denn das andere von Motscb. angegebene 
UnteracheiduDgsmerkmal, dafs labiatus Btets den fiinfieo Slreift^ 
dei' Flugeldecken zeige, wird durch die ebenerw&hnte falscbe Zfihlni 
hinfikllig. Dieser funfle, also nacb Marseul'B Zalilnng vierte Stre 
ist nach Marseiil Btets ganz, in Wirklichkeit, wie Motscb. bei s 
labiatui richtig angiebt, oft scbwacb entnickelt. Schon die Vaia 
landaangabe beim labiatus „A.)le Steppeu Sudrufalands, i 
ond Europa, bis Ungarn und Oeatreich" beweist, dafe labialut keii 
gufe Art, da neben dem inaequalis in dieaen Gegenden sicb^ 
keine ibm Sbnlicbe Speciaa vorknmnit. 

Acrilus seminulum Kust, Aucb Eiiater hat, wie Bedlflin] 
bttcher (von welchem Reitter in der Berl. Ent. Zeitschr. 1878, p. 50 
diea constatiri) ala minuliis H. den ftilvns Mara, beschrieben, welche^r 
flacher ist ala die ilbrigen Arten und vor dem Scbildcben heiuc 
Querlinie bat. Wenn alao Kuster ecinen seminulum ^connexiusctiha' 
oennt, w^brend er bei tninulus angiebt ^subdepreseus'^ , weno n 
I'erner die Querlinie an der Baais dea HulsBcbildes alfl Unteraclueii 
hervorbebt und von den Fiihleru sagt nS^^z rostgelb", so scbeint mil 
im Verein mit der Vaterlaadaangabe Montenegro UDzweifelbafi, itl* 
ieminulum Kuater der minvlas Marsenl isi, bei dem sich dtest 
Kennzeicben aammtlich fioden. Deutiocb aber darf xeminu/itm Kual, 
□icht, wie ich es in dem erwahnten Nach Iraga catalog ihai, tii 
Synonym in minutus Herbat geatellt werdeu, denn weder Eualvr. 



ind Bptnerhinfirtt ziir .tynonymie dieser Famitie. 



241 



wie ich glaubte, noah R^dtenbacber, wie Reitter 1878 angiebt, 
sondero Maraenl bat den minutus Herbst verkaant. Alle die Citate, 
welcbe sicb bei Maraeul unler eeinem minvlus finderi, gelioreQ zu 
falevs Mrs., denn alle Auinren von deo Eutomologigcben HeAen 
bis auf Kuster (auch Erichson) fassen ala mtnuttis Herbet die BAcberc 
An, ohne Queriiiiie por dem Schildcben, auf, Und mil Uecbt, 
denn, wenn anch aos der Herbst'scben Bescbreibuag die Art uicbt 
iiiit Sicherbeit zu erkeDnen iet, so ^ebt sie doch aucb keineo Gruad, 
(lie DeutuDg der ulteren Entomologen, von denen einige uberdem 
gewifs ihre Art unmiltelbar ideotificiren konnten, zu verworfen. 
Dpinnacb bat Kuster zuerst die dem nigricomis ao nahe§tehond(i 
Art mil getber Piiblerkeule ala semiiiiihim beeuhrieben und die 
Syoonymie der beiden Artec stelh sicb vie folgt: 

minutus Herbst = miniilm Eiit. H,, Er., Rodtb. u. a.w. ^ fatcus Mars. ; 
teminututa Kust. = minutut Mars. 

Epiervs aegypliacui Mars, ist im Catal. Col. Eur. ed. Ill, 
p. 92 wohl irrtbamlich aufgetiibrt , denn eine iolclie Art ist weder 
mir uovh Marseul selbst beknnnt, wie derselbe mir bricflicb mit- 
theilte. Der lelztere wurde aucb, nachdem er 1855 einen Saprtnus 



aei/gptiacui beschrieben , di 
wieder gegebeu babeu, da ei 
Nuraen in dersejben Pamitie 
nacb diese von mir unler e 
catalog aafgefabrte Art dort 
wabote Saprinus gcmeiut 
□achgewtesen? Aucb eine ai 



asen Namen keiner H is teri deo species 
' an dem Orundsatz festbait, denaelben 
nur eJnmal zu brauchen. Ea bat dem- 
inem ? im oben genaunten Nachlrags- 
wegzufallen. Sollle vielleicbl der er- 
eein and ist dieser in Sudfrankreicb 
idere, bisber our bus Egypten bekanote 



Saprinui-Art tritt zur europ&iscben Fauna im engeren Sinnc 
niimlicb Saprinas pharao Mrs., von dem 1 Ex. aus Attika bei Reitter. 

Hiiter praecox Er. (Catal. Gemminger-Har. p. 771) geliort 
zor Gattung Phelister Mars. Ebenso auch: 

Hiilerpuiio Er. (putillas Gemm.-Har. p. 772). Das betreffende 
Ciiat pusio Er., Wiegm. Arcb. 1847, I, p. 97, bat in die Gattung 
Phelister an die Stelle des ptiiio Mars, zu trelen. Marseul kannte, 
ala er seiuen pusio bescbrieb, die Ericbson'scbe Abbandlung aller- 
dings uicbt, hat aber docb dasaelbe Tbier beschrieben; vielleicht 
erbielt er die Art mit dem Erichson' schen Namen, den er als uom. 
i. lilt, betracfatete. Der Grand zur Namensfinderang Silt mit der 
Vcrsetxung in das andere Genua fort. 

Drei achou fruber (Ann. Soc. Fr. 1873, p. XIX u. CLXXVIl) 
gegebone Bericbtiguugen waren mir bei Aufstellung des Nachtrags- 
katalogs enlgaugan: 

Kcltscbr. XKIX. Hi^ni. 16 



242 



J. Schmidt: sirei t 



ropiiiache IHsleriden etc. 



Hitter Marseuti Desbr. = Iropicui Fayk. 
compressus Desbr. = slriolatui Mrs. 
Berardi Desbr. = Oehini Mrs. 
Dendrnjihilus grandis Keitt. ist in tneinen Nachtrageti i 
Gemming.-Harold (Berl. Ent, Zeitschr. 1884, p. 153) zu sireiche 
Uas belretfende Thier ist, wie Hr. Reitter (Wibd, Ent. Zeitschr. 1. 
p. 58) berichtigt, ein Denttrodipnia (Ciatelide). lob entuahm 
Notiz aus ilea Bertkau'scheii Jabresbericbten 1S82, p. 287. 



Hister convener u. sp. Oealus, subparallelas, convexiuseul 
aiger nilidu); stria fronlali inlegra, antice recta, mandtbtitix i 
coKcavis, margine amlo; pro«oto itriis duabus lateralibug inUgr 
iubparallelis , iuterna pone oculos haud aagvlata. Elylri: 
'i doTsaUbns primis siibhumeraligiie interna integris, 4' dorsals a 
cali obsoleliore , ceteris panclis paucis apicalibus, j'otaa tnargiw 
hiaulcata; propggidio pggidioque dense sat forliter pnnclalis; 
stemo emarginalo, stria ialegra; libiis anlis d-defilatis — 
10 mill., la.t. 7.5 mili.; hab. Japonia. 

Der gchwarzen Variettit des 4-maD»laltts (aethiops Heer), na 
licb der von Marseul als Pelspis bescbriebenea Form , mit aucfa . 
der Mitte punktirteni Propygidiuni , aebr nahestebead. V' 
Grofse der grSrsten Ex. des aelhiops and aucb von dereelbi 
Korperform, nur eiwas mehr gleicbbreit. Die Mandibelo, 
bei jenem auf der Oberseite fiacb sind, sind bei dieser Art auf d 
Wurzelhalfte concav, wodurcb der Aufaenrand erbaben bcir 
Daa Halsschild bnt iwei ganz<> Seitenstreifen, der innei 
iiufseren hinten ein wenig genaherl, aber nicht hinten geschwuoge 
nur am finfserBlen Ende ein wenig eiuwarts gebogen, such nic 
wie beim aethiops mit einer stnmpfen (abgemndeten) Ecke hint 
den Augen, welche dadurch entei«bt, da& der bis zu deo Aogi 
vom Vorderraod ziemlicb eulfernte Streif nnn dicbt an denaelba 
herantriit. Die Dorsalstreifeii der FlageldeckeD zeigen datchi 
keine Abweichang von der europfirschen Art, da aucb bei iht 
inneren oft mebr oder weoiger angedentet sind, dagegen verl£l 
der bei aethiops dem ersten Rncken^tretf stele geafiberte 
SabhomeralBtreil' beim congeaer yon dieeem ebensoweit entfem 
wie der erste Ruckenstreif vom zweiteD. Die Puaktirutig T 
Pjgidium and Propygidium iet kauin verschieden, wahrenij ) 
aethiops jenes etets dichler punkiirt ist. Alles Uebrige wie I 
\-maculalus (aethiops). 

Wieder eine intereSBante Parallelforro der japanischec 
eiiropaiecben Fauna, wie wir deren nun scbnn mshrere bei 
Histeriden kennen, en Hoiolepta depressa Lewis und pltma Pfii 
Platysoma rasile Lewis und depressiau F. Hister aino Lewis i 
Ariasi Mare., agnalus und cadaverinus, Onthophilus fiaeicomis Lew 
and striatus etc. 

Icb erbiett ein Stuck dnrch die Preuudlicbkeit dee Hrn. ^hi^ 
vou Bcbanfeldt. job. Schm 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Ueber Carabus glabratus var. punctatocoslatus Haury 
und eine neue Varietat (exlensus) dieser Art, 

Hr. Haury beschreibt im Naturaliste, annee VH, No. 4, p. 31, 
unter dem angegebeneD Namen eine neue Varietat des Carabus 
glabratus f welche jedoch nur mit der Loupe zu erkennen ist; niit 
derselben entdeckte er zufallig zu seinem groCsen Erstaunen trois 
fines cotes auf den Flugeldecken. Dieselben sind keinesfalls einer 
Verkruppelung zuzuschreiben , wie yermuthet worden ist, sondern 
drucken genan dasselbe Bestreben der einzelnen Runzeln, sich zu 
LSngsrunzeln zu vereinigen, aus, welches bei dem violaceus seit 
langer Zeit bekannt ist. Zwischen den primaren Grubchen ^), welche 
bei dem glabratus allerdings meist kaum bemerkbar sind, vereinigen 
sich die Runzeln naturlich zuerst zu Langsreihen. Solche hat nun 
Hr. Haury bei einigen Ex. yon Sassow (Oalizien) entdeckt; sie 
werden in der Kegel nicht bemerkbar sein, konnen aber bei kraftiger 
scnlpirten glabratus mehr oder minder deutlich hervortreten. Ob 
diese ausnahmsweise bemerkbaren „c6teB composees de tout petits 
graines se touchant^ passend zu einer var. punctatocoslatus^) ge- 
stempelt sind, lasse ich dahin gestellt; in der Regel verbindet man 
mit dem Ausdruck costa einen anderen Begriff. 

Hr. Haury bemerkt, dafs der Carabus glabratus in alien Lan- 
dern, wo er sich findet, eine uniformite desesperante zeige, dafs 
seine Flugeldecken mehr oder wenig bleuatre oder verdatre seien etc. 
Ich muGs gestehen, dafs mir glabratus^ deren Fid. auf den Namen 
verdatre Anspruch machen konnten, noch nicht vorgekommen sind; 
es w&re immerhin interessant zu horen, wo dies der Fall ist. 



^) Vergl. meine Bemerkungen uber die Sculptur-Elemente der 
Carabus in der Deutschen Entomol. Zeitschr. XXII, p. 273. 

^) Da Hr. Dr. Schaufufs den Nachdruck seiner Referate in der 
Insectenborse verboten hat, so mufs ich mich darauf beschranken, 
seine in No. 5, 1885 dieses Blattes geaufserte Ansicht- uber Carabus 
punctatocoslatus als ganz verfehlt zu bezeichnen, wenn seine Stirn 
aoch runzlig (nicht runzlich) werden soUte; die Fid. des Carabus 
entbehren ihrer naturlichen Ausdehnung nicht. 

A. a. O. wird Ptatypsyllus ^ wahrscheinlich weil ziemlich viel 
von ibm gefunden sein soUen, fur „die Borse^ reif befunden. Der 
grofse anonyme Gelehrte bereitet dem Thiere „etwa unter den 
Blattidae^ eine Ruhestatte, ohne indefs seine Ansicht auch nur mit 
einem Worte zu motivirenl Das verlangt ja auch Niemand von 
eineoa S», gegenflber Le Conte und Reitterl 

16» 



244 G. Eraait: 4iber Carahus giabrmhu eiOi 

Ich bin im Stande eine ganz interessante Localrasse des gla- 
hratus bier aufzufuhren, welcbe nocb nicht erwahnt i8t and welcbe 
ich mit dem Namen extensus be^eichne. Dieselbe kpmilit bei Or8o?a 
vor uod stammt au8 Lederer's Sammlang; vielleicht haft Hr« Torek 
in Wien nocb Exemplare von derselben; die ist um 2 Millimeter 
langer and breiter als die norddeutschen glabratus und viel feiner 
sculpirt als diese. Dadurcb erhalt der ganze Kafer einen starkeren 
Olanz als glahratus und erscbeint lebbafter scbwarz. Sein Hals- 
scbild ist an den Seiten stfirker aufgebogen, seine Fid. sind ge- 
wolbter. Er ist als das dem punctatocostatus entgegengesetste 
Extrem za bezeicbnen, fallt aber sofort darch seinen ganzen Habitus 
auf. Da Hr. Haury gerade auf glahratus aufmerksam gemacht 
bat, so wollte ich den Eafer bei dieser Gelegenheit beschreiben. 

Der von Hrn. Haury an demselben Orte, p. 30, beschriebene, 
dem Carahus saphyrinus (nicht sapphyrinus) verwandte neae Pro- 
crustes incertus aus Eleinasien ist mir ganzlich unbekannt nod 
scheint darch die prononcirt violette FarbuDg der SeitenrSnder des 
Thorax und der Fid. recht ausgezeicbnet. Es w&re angenebm 
gewesen, zu erfahren, von wo Hr. Haury den Kafer erhalten hat, 
da die Yaterlandsangabe Eleinasien fur unsere Zeiten etwas all- 
gemein ist. Vielleicht kann das Wiener Cabinet daruber Aosknnft 
geben, welches zwei Riesenexemplare davon besitzt. 

Dr. G. Kraatz. 



Ueber einige Cidndela. 

Cicindela Saxeseni Preller stimmt genau mit Cic, fat'ellensii 
Graells uberein, welcbe nach Ex. aus der Nfibe von Barzelona be- 
schrieben ist. Hr. Getschmann sammelte einzelue Ex^ uoter Tielea 
Ex. der campestris in Asturien. 

Hr. Beuthin hat nocb eine Var., bei der sich die l^thliche 
Farbung nur auf die Fid. beschrankt (^Stirn and Thorazh5cker 
nur roth angeflogen^), mit einem besonderen Namen {ru/ipemiu) 
belegt (Entomol. Nachrichten 1885, p. 106). Wenn er aber aogar 
so weit geht, Cic, hybrida, die ein etwas deatlicher geBtricheltes 
(die Strichelchen sind nur mit der Loupe wahrnebmbar) ScatdUam 
bat, mit einem besonderen Namen (strigato-scuielkUa) mu belegen, 
und wenn fur Ex. der syhicola mit ausnahmsweise gans ange- 
stricheltem Schildchen der Name laeviscutellata vorgeschlagen wbd, 
so weifs man wirkiich nicht, wen man mehr bewnndern soil, die 
Redaction, die solche Vorschlage aufnimmt, oder den, der aie macfat* 

Cicindela hybrida var. Sahlbergi Fisch. koknilit nicht nor in 
siidlicben Bulsland vor, sondern Hr. Merkl yersendet aooh Ez» aus 
dem siidlichen Ungarn. Dr. O. Era all. 



' [Dentsche Entomolopgohe Zeilsct.rirt XXIX. ISRS. He ft I.] ' 



Eine neiie Cetonide von Sumatra. 



(Hi«rzi) Ttfell, Fig. 7 u 



Die □achsteheiiil beschriebonen Arlen bilileit einu kleliie Grup|)i:F, 
dereu Gatlungsmerkmale aicii noch nicbl mil Befitimmtbeil fest- 
Btelleu lasseu; beide sind dailiirch leicbt keDoUicli, ilafa die Fliigel- 
ileckeii bei ihuea mit kuraeu, straffeu, aufrechi Htehenden UiirBtdien 
mafaig ilicht beselzt sind. Die Vordereubieiien haben awei ileul- 
licbe VurderEabne, wabrend der Zahu in der Mittu der Vorder- 
Bchieuen kaum bemerkbar herrortritt. Die Nabieeke der Fid. is! 



einetn Dorn vorge>o|;en. Dor FroBterual- 
e bei den eurnpfiiaubeu CetouideD, aabr kleiii 
I Viereck, deagen Spitze auf der linislacbse 
St in der Mitle vor dtni Schilduhen uus- 
genSbnllcber Rildniig. Die Belne sind kun 
tang, stralT behaart. Die Unierseile 
glaDzcnd, kupferfarbig. 



iiaub hinteD nicbt 

lurixatz ist, abnlicb 

und beslebt aus einc 

steht. Der Tborax 

gebiichiel, dieses vo] 

and kt-firtig, die Hinterscbiene 

ist in der Milte ziemlich breil 

Cetonia (?) mixta Fabr. : Fusco-brunaea, opaca, thorace 
tculelloque bretiler, elylris distiactius fultro-pilosit, Ihorace pundit 
II) (4, 4, 2) fulvis ornato, elylris fuho-fatciolatts, tubtits pectnrt 
ufringue pube densa ueslila, abdomine ciipreo, mlido, segmentis 
laleribus maciilalis, primis fere laevibus quarlo paulo erebrius, quitito 
crebre punclato. — Long. 14 mill., lat. a mill. (Taf. 1, Fig. 8.) 

Etwa vuH der Oeetall der Protaetia ciliata, uber nadi etwas 
gedroiigener, durcb diu auf den Fid. sehr deutlicli aiifsiebonde gi-lb- 
braiine Bebaarang leieht keDntlich, dunkelbraun, oben matt, uuten 
un den Seiten lehmgelb beschuppt, die Mitle der Brust uud der 
Hioterleib, mit Ausuabme eines kleiuen gelben drcieckigeii Fleuku 
an der Seile jedes Sogmentes, kupferglanzend. Der Kopf iai nacb 
vorn Bchwacb veri'Ugt, die Vorderecken abgerundtit, der Vorder- 
rand nar scbwach aufgebugen, die Oberseite undentlicb pmikljrl, 
viiru Eiemlicb gl&nzend, binien matt. Der Thorax von der gewobn- 
lichen Bildung, jederseitB neben diT MItte mil einer Reibe von 
3 Punkten, Welcbe gleichweit von eliiauder entfernt elehen, daa 
leljie Paar dem Hinlerrande elwas naher als das erste dem Vorder- 
raade; zwiscbea dem mittlereo Paare and dem 8eiteDrande slebt 



246 G, Kraatu: eine neue Ceionide 9on SwmtUra, 

jederseits ein gelber Pankt in der Mitte, zwischen dem Vorder- 

paare and dem Seitenrande ein abnlicber, nahe dem letztereo. Ad 

der Spitze des Scbildchens steben zwei gelbliche Fleckcben (ob 

immer?). Aaf den Fid. steben abnlicbe Zeicbnungen wie bei Prol, 

guUulata Burm., docb sind die Punkte deutlicher mit einander ver- 

buuden, die Zeicbnungen kraftiger, gelblicb. Das Pygidium bat 

jederseits neben der Mitte eine in der Mitte ausgezackte gelbe Langs- 

binde, aufserdem sind aacb die Ecken gelblicb. Die Beine sind 

kurz and kraftig, gelb behaart, die Scbenkel kr&ftig panktirt, die 

Hinterscbienen innen lang bebaart. 

Von Samatra. 

Cetonia (?) strigicollis mihi: Nigro-fascGy opaca, ehftris 

minus crebre hreviter nigro-pilosis, thorace medio lineolis 2 approxv- 

matis, lateribus lineis 2 antice interruptis obliquis punctoqve uirim^ue 

ante scutellum ornato, supra fortius distinetius punctata, elytris fere 

ut in praecedenti fasdoUUis, sed fasciis pone medium magis distinctis; 

abdomine cupreo, crebre punctata^ lateribus^ fusco-testaceis. — Long. 

14 mill., lat. 8 mill. (Taf. I, Fig. 7; Fig. 7 a processus prostemaUs.) 

Der Torbergebenden nabe verwandt, dankler gefi&rbt, st&rker 
punktirt, der Hinterleib dicbt punktirt, das Halsscbild nicht mit 
punktformigen, sondern mit linienartigen Zeicbnungen, welcbe nicht 
gut auf die punktformigen zuruckzufubren sind. Der Kopf ist wie 
bei der vorigen gebant, binten ziemlicb dicbt und stark punktirt, 
nacb vorn dicbter und feiner. Der Tborax ist ziemlicb stark, 
mafsig dicbt punktirt, jeder Pnnkt mrt einem Hfirchen besetit, 
etwas vor der Mitte stebt jederseits ein kieiner, langlicber Wiscb 
von Scbuppen, hinter demselben, etwas mebr nacb au&eD, jeder- 
seits ein Punkt; zwischen den Vorderecken and den hinteren Ecken 
stebt ein gelbbescbupptes Fleckcben, welches sicb, nacb einer kleineo 
Unterbrecbung, in eine gelbbescbuppte Linie fortsetzt, welehe den 
Hinterwinkei erreicht; vor dem Scutellum stebt jederseits ein gelbes 
Fleckcben. Die Fid. sind abnlicb wie die vorigen mit Wellenlinieo 
aus schmutzig gelblicber Farbung bedeckt, welcbe indessen st&rker 
gezackt, zablreicber sind und von denen die letzte neben der Nabt 
fast einen kreisformigen Bogen macht. Das Pygidium ist Sbnlich 
gezeichnet, ebenso der Hinterleib, jedocb ist derselbe, namentiich 
in der Mitte, ziemlicb dicbt punktirt. 

Von Samatra, aber nicht mit der vorigen zusammen gefonden. 

Ich babe die Cet. mixta Fabr. bier nocb einmal karz beschriebeo, 
urn besser auf die Unterscbiede beider Arten, welcbe fein sind, aaf- 
merksam zn macben; das Scutellum der strigicollis ist an den Seiten 
nicht braun bescbuppt, ihr Halsscbild an den Seiten deatlich winklig* 



[Deiittehe Edtomolojsische Zeitacbrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Pachnoda Nachtigati nov. spec, vom Congo. 

Beschrieben von 

Dr. G. Kraata. 

(Hierau Tafel I, Fig. 9.) 



Pachnoda Nachtigali: Nigra, opaca, thoracis limbo late- 
rod et anteriore luteo, scutello nigro, co/eopteris luteisy dimidia parte 
anteriore macula magna nigra, dimidia parte pofteriore macula mi- 
nore nigra ornatis. — Long. 19 mill.. Taf. I, Fig. 9. Congo. 

Den mittleren Ex. der Pachn. Savignyi an Orofse gleicb, ver- 
h&ltniTsm&fsig breiter, der Hinterrand des Halsscbildes aber einfarbig 
schwarz, der bintere schwarze Fleck auf den Fid. viel kleiner, nacb 
den Endbockeln der Fid. zagespitzt. Der Eopf ist ziemlicb glan- 
zendy in der Mitt^ der L&nge nacb scbwach erbaben, vorn feiner 
and dicbter, an den Seiten stfirker, binten ziemlicb einzeln panktirt. 
Das Halsscbild ist matt, scbwarz, Vorder- und Seitenrand rotbgelb. 
Das Scbildcben ist schwarz. Die Fid. sind matt, rotbgelb, ein 
grofser schwarzer Fleck aof der vorderen Halfte scbwarz, dessen 
Aafsenecken abgerondet sind, dessen Hinterrand fast gerade ist. 
Dieser Fleck b^ngt durch die scbwarz -gesSamte Natb mit einem 
zweiten viel kleineren Fleck auf der binteren H&lfte der Fid. 
zosammen, welcber etwa am Endbuckel endet, so dafs die Grund- 
farbie der binteren Hfilfte rotbgelb ist, wHbrend die der anderen 
schwarz ist. Punktstreifen sind mit der Loupe kanm erkennbar. 
Das Pygidium ist mafsig dicht quergestreift. Die Unterseite ist, 
namentlich auf der Brust, glUnzend scbwarz; die einzelnen Segmente 
sind einzeln fein punktirt, an den Seiten etwas starker; das Anal- 
segment ist dicht punktirt, die Punkte sind in die Quere gezogen, 
80 dafs vielfacb Querrnnzeln entstehen. Die Vorderschienen des 
Weibchens sind scbwach dreizfibnig, die Zahne verbal tnifsmafsig 
lang, scharf and spitzig. Die aufsergewohnlicbe Zeichnung wird 
darch die Abbildang auf Fig. 9 von Tafel I noch besonders kennt- 
lich gemacht; Fig. 9 a stellt die Prosternalspitze vor. 

Die Art ist zu Ehren des knrzlich verstorbenen Africa-Reisen- 
den Nachtigal benannt, welcben ich aaf dem Oeographencongrefs 
in Paris kennen za lernen Gelegenbeit batte. 



[DentBche Efitonologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] 



Zar Berichtigung. 



In dem Hefte No. 4 — 6 der Stettiner entomologischen Zeitnng 
von 1884 ist von mir am kleiner Aafsafti Sber Figulus atUhra- 
cinus Elug. and seine afrikanischen Verwandten veroffentlicht. In 
demselben ist aach eine analytiscbe Bestimmungstabelle der drei in 
Betracht kommenden Figtdus -Arten gegeben. Dieselbe ist jedoch 
darch Drackfehler and namentlich darch eine willkQrlich bioza- 
gefagte falscbe Interpunctfon so entstellt, dafs sie v5tlig onveratfind- 
lich geworden ist. Ich babe micb desbalb sofort an die Redaction 
gewandt and die Zasicherang erhalten, dafs der Febler !m letzten 
Hefte des Jahrganges bericbtigt werden solle. Dieses Heft ist nan 
erschienen, ohne die Berichtigung za bringen. 

Da es mir jedoch nicht gleichgultig sein kan'n, wenn ein viel- 
leicht aach noch so schwaches Geistesprodact von mir ferner so 
entstellt in der Welt beraml£aft, so sehe ich mich veranlafist, das- 
selbe bier in berichtigter Form za geben. 

Mentum area basalt horiaontali in medio 

1. recte truncata F. decipiens m. 

2. in triangulum producta . Prothorax lateribus 

a. aperte punctatus F. anikracimu 

b. ornnino impunctatus F. sublaevis 

G. Albers in Hannoyer. 



EinschaltuBg aaf S. 221 anten^ 

Selbst die Farben scheinen zam Beweise der Zogeh5rigkeit der 
i9rti55a-Rasse zam Audouini beitragen za wollen, denn Hr. Merkl 
hat von ersterer auch ^brillant grune^ Exemplare (im Besitz des 
Hrn. Simon) am Brassa gefunden. Diese Farbe bat sich bis jetft 
bei scabrosus noch nicht gezeigt. a « Kraata 



[Deutocbe Bntomologische Zeitachrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Ueber Ceroglossus Darwinii Gerstacker. 

Ich babe von Hrn. Max Treote in Wiesbaden swei verschie- 
dene Species von Ceroglossus als Darwinii gekaaft; die eine von 
ChiloS, die andere aas den Anden bei P. Monti gesammelt. Die 
letztere ist von Prof. Gerstficker in seinem von mir ausfobrlich 
besprocfaenen Aufsatze aber die cbilenischen Arten der Gattung 
Carabus^) als Darwinii bescbrieben, eine, wie Gerstacker sagt, 
,}dorch die F&rbung ieicht kenntlicbe Art, welcbe, da sie uberdem 
von Solier ganz treffend cbarakterisirt worden ist, einer amstSnd- 
licheren Beschreibung nicht bedarf.^ Dies setzt allerdings voraus, 
da& jedem die citirte Solier'sche Bescbreibang von Ceroglossus 
indieonoius in Gay's Hist, fisica de Chile Zool. IV, p. 127, No. 3. 
Col. Tab. I, Fig. 4, die Gerstacker za Darwinii zieht, oder die 
Beschreibung von Carahus Darwinii Hope Transact. London Soc. 
II, p. 129, No. 5 zar Hand ist. 

Obwohl nan die Ceroglossus von der Insel Chiloe 12^ lin. 
(18|- mill.) messen, Hope dagegen nur 11 lin. als Lfinge seines 
Darwinii angiebt, so lafst die Vaterlandsangabe Chilo§ in seiner 
Bescbreibang keinen Zweifel za, dafs wir es in dem Chiloe- Kafer 
mit dem echten Carabus Darwinii za than haben; die andere Art 
dagegen ist indiconotus Sol., den Prof. Gerstacker mit Darwinii 
verbindet, oder eine neae Art, doch ist dies wenig wahrscheinlich. 

Was zuvorderst den echten Darwinii Hope betrifft, so unter- 
scheidet er sich von Darwinii Gerst. sehr Ieicht darch folgende 
Diagnose : 

Ceroglossus Darwinii Hope: Supra obscure cyaneus, sub- 
niUduSy thoracis disco parce irregulariter punctato, inter dum sub- 
laevi, lateribus crebre punctatis, margine cyaneo vel aureo-viridi, 
elytris aureo-viridi-marginatis, striis 1, 3, 7 saepius paullo magis 
elevatis, interdum latioribus, pectoris lateribus laevibus, abdominis 
parce punctatis, — Long. 12 — 12^ lin. 

Dagegen hat die Diagnose von Ceroglossus Darwinii Gerst. 
zo lauten: 

Supra obscure cyaneus, subopacus, thorace ere ber rime punctu- 
latOy margine viridi-cyaneo, elytris aureo-mridi marginatis, striis 1, 
6, 9 catenatisy pectoris abdominisque lateribus minus crebre fortiter 
punctatis, — Long. 9^ — 11 lin. 



1) Linnaea Entomol. XII, 1858, p. 417 a. folg. 

16** 



250 G. Kraatz: iiber Ceroghssus Dantimi Oersideker. 

Ich babe die uberaus veranderlicbe Sculptar des Darwinii Gerst. 
bereits friiher ausfubrlicb gescbildert ^) und sie bei den 3 von 
Hrn. Treute erhaltenen Ex. in der Hauptsache mit meiner anter 
I A gescbilderten Haaptform ubereinstimmend gefanden. Zwischen 
der Nath und dem Isten Eettenstreifen verlaafen nach Oerstacker 
zwei Punktreihen und ein Zwischenraam; beim Darwinii Hope da- 
gegen drei Panktstreifen and zwei Zwischenrfiume. 

Die Sculptur meines Darwinii Hope ist weniger veranderlich 
als die meines Darwinii Gerst.; entweder sind alle Streifen Eiemlich 
gleich erhaben, oder 1, 3 und 7 sind stfirker erbaben, oder der 
dritte Streif zeigt die Neigung sicb in 2 aufzulosen, oder die 
Zwischenraume 4, 5, 6 sind weniger regelmafsig als gewohnlich. 

Gerstacker giebt als Vaterland seines Darwinii nor Chili an, 
Dr. Fonck hat ihn 1869 nach Berlin gebracht and in den Anden 
bei P. Monti gesammelt, in Gesellschaft mit der var. eleganiissimus; 
seitdem ist der Eafer wohl nicht wieder nach Baropa gebracht and 
in den Sammlungen sehr selten geblieben. 



^) Deutsche Entom. Zeitschr. 1878, p. 325. 

Dr. 6. Kraatz. 



[Deutsche Entomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Sammelbericht aus Ost- und West-Preufsen, 

Von 
Gf. Cnwalina in Konigsberg i. Pr. 



Seit dem Brscheinen des ^Catalog der preafsiscben Kafer^ 
voa Lentz 1879 ist wieder eine ganze Anzabl zum Tbeil auch fur 
Deatschlaud ueaer Arten bei uds aufgefunden, und will icb im 
Folgenden eine Aufz&blang der neuen, so wie neuer Fuudorte 
seltener Arten geben, die auch fur weitere Ereise von Interesse 
aein durfte, aber auf VollstSndigkeit keinen Ansprucb machen will. 

Carabus Menetriesi Fiscb. Ein Stuck dieser seltenen Art 
fand sicby von Seidlitz erkannt, in der Sammlung des jetzt in 
Afrika weilenden Ornitbologen Hartert, die in den Besitz des 
Stud. med. Czaplewski hier ubergegangen ist. Da die Art weiter 
im Westen, wo Hartert sonst gesammelt bat (Schlesien, am Rbein), 
gewifs nicht vorkommt und er mit Rufsland nachweislicb nie in 
Verbindung gestanden hat, so kann er das Stuck nur in Ost- 
Preofsen gefangen baben, wabrscbeinlich in der sonst noch von 
keinem Entomologen besuchten grofsen Johannisbnrger Forst, aus 
der ein Stuck des fur unsere Provinz neuen Hesperus rufipennis 
Grav. in seiner Sammlung steckte. 

Carabus syhestris Panz. Da weder Scbaum noch Eraatz das 
Vorkommen der Art in der Ebene erwabnen, so sei bier darauf 
aufmerksam gemacht, dafs schon liliger (E. Pr. p. 151) sie als 
preufsisch auffubrt. Spater ist sie von Anderscb bei Tilsit und in 
neuerer Zeit von Euwert in Wernsdorf bei Eonigsberg (Tbarau) 
wieder aufgefunden. 

Sphodrus leucophthalmus L. Lentz erwahnt pag. 3 ein von mir 
gefangenes Exemplar mit doppelt so breitem Halsschild als ge- 
wohnlich. Die Notiz sollte aber erst beim folgenden, Sphodrus 
inaequaliSy stehn, zu dem das Stuck gehort; icb gab es an Eraatz. 

Amara lepida Er., icb fand 2 Stiicke am Dammteicb bei Egb. 

Amara brunnea Gyllb., bisher nur von Danzig (Siebold) an- 
gegeben; mehrere Stucke fand Stud. Bottcher im Samlande bei 
Rauschen. 

Harpalus fuUginosus Dft. bei Egb. (Vierbruderkrug) von Schon 
gefangen. 



252 G, C%waHna: Sammeiberiehi 

Harpalus ru/itarsis Dft. (honestus Dft.)) bei Kgb. (Metgethen, 
Vierbraderkrog) in Kafergraben, mehrfach. 

Bembidion splendidum St., bei Tborn (Brinkmaan), la- 
sammen mit ruficolle Pz. 

Haliphis varius Nic. Einige Stacke kascherte ich Jali 81 a. 83 
neben dem Mahlenteiche von QSnthershof bei Oliva; nie fing ich 
das Thier im Wasser. 

Haliplus multipunctatus Wehnke fing ich in kleinen Tampeln 
nahe der Fritzen'schen Forst bei Kgb. 

HaHplus Heydeni Wehnke and itnmaculaius Oerh. werdeti im 
Cat. Col. 83 als Varietfiten za ruficolUs gezogen; bei der ersteren 
Art mochte ich nicht widersprecben , da die Unterscheidong 5fter8 
schwer fallt (ich fing zahlreiche Stacke bei Ebg. and Danzig), 
immaculatus Gerh. aber (einige Stacke im Pregel gefangen) sebeint 
mir sehr gat nnterschieden darch Orofse, Form and Ffirbudg. 

AciUus sulcatus L. and canaliculatus Nic. fehlen im Catalog von 
Lentz (ebenso wie Anchomenus assimilis Fayk.), natfirlich nor aas 
Yersehen; sie sind bei ans ebenso haafig wie fiberall. 

Helophorus tuberculaius Ojllb., sonst nar am Seestrande vor- 
kommend, fing ich in Bfindken bei Saalfeld in Ostpr. 

Microglossa picipennis Gyllh., mehrere StQcke fing ich in einem 
Reiherneste bei Schwarzort anf der karischen Nehrang, ein ein- 
zelnes mit dem Eascher am Dammteiche bei Kgb. 

Bolitobius inclinans Grav., ich fing am Schwedendamm bei Oliva 
anter Bachenlaab 2 Ex. 

Quedius obliteratus Er., ich fing April 85 bei Danzig nnter 
Laub 4 Ex., Pfingsten 85 in Bandken 1 Ex. gekaschert. 

Hesperus rufipennis Grav., Johannisbarger Forst, Hartert, 
1 Ex. 

Philonthus coreinus Er., einzeln von mir bei Danzig, von Scb5n, 
Bottcher, Czaplewski bei Kgb. gefangen. 

Philonthus rubripennis Eiesw. fing ich nnter Hea, Neae Bleicbe 
bei Kgb., 1 Ex. 

Philonthus laef>icollis Lac, ich fing 1 Ex. April 85 bei Oliva. 

Zu streichen ist: Philonthus dimidiatus Sahib., die Stilcke der 
Dommer'schen Sammlang sind var. rubidus, 

Stenus scrutator Er. fing ich zahlreich am Danimteieh. 

Stenus proditor Er., ich fing 2 Ex. bei Kgb. 

Stenus pumilio Er., ich fing etwa ein Dutzend aaf der Brand- 
wiese, nahe dem Dammteich bei Kgb. 

Stenus aerosus Er., ich fing 1 Ex. in Lowenhagen bei Kgb. 



aus Osi' nnd West- Preufsen. 253 

Oxytekis Saulcyi Pand., ich fing einige StScke April 85 bei 
Danzig anter Laab. 

Homalium translucidum Kr., ich fing 2 Ex. bei Lowenhagen. 

HomaUum nigrum 6r. fing ich am Dammteich. 

Bryaxis fossulata var. rufescens Reitt. hat Saater in Ostpr. 
in Mehrzahl gefangen. 

Bythinus distinctus Ghaad. fing ich 2 Ex. bei Kgb. 

Euplecius Tischeri Aab., 1 Ex. hat Sauter gefangen. 

Euplectus bescidicus Reitt., 1 Ex. fing ich bei Lowenhagen 
(von Reitter reyidirt), ein zweites Saater. 

Neuraphes rubicundns Schaam., ich fing 1 Ex. Nasser Garten 
bei Kgb., ein zweites Lowenhagen. 

Neuraphes nigrescens Reitt., 2 Ex. hat Saater gefangen. 

Eueonnus confusus Bris. fing ich zahlreich in Ratznase bei 
Marienbarg in Westpr., B5ttcher am Palverdamm bei Kgb. 

Za streicben ist aas anserem Gataloge: Eueonnus Motschulskyi 
St., ansere Stacke sind: denticornis Mall. 

Colon bidentatum Sahib, ist za streichen, war viennense. 

Colon calcaratum Er., ich fing mehrere in Oliva. 

Colon angulare Er., ich fing einige in Oliva. 

Colon fuscicome Kraatz, ich fing mehrere bei Oliva. 

Colon denticulatum Kr., ich fing 2 Ex. bei Lowenhagen; das 
von mir in Lentz erwShnte Stack von Olettkaa hat sich aber als 
ein grofses calcaratum var. nanum herausgestellt. 

Liodes flavescens Schm., ich fing 1 Ex. im Park von Konrads- 
hammer bei Oliva. 

Anisotoma serricomis Oyllh., ich fing 1 Ex. in Lowenhagen. 

Cercus Sambuci Er., Lentz in Ladwigsort bei Kbg., ich in 
BSndken, beide sehr zahlreich von Sambucus racemosa. 

Epuraea castanea Dft. , nea fur Norddeatschland , ich fing 
ein sehr fein panktirtes Stack (von Reitter bestimmt) in Lowen- 
hagen, ein zweites Gzaplewski bei Kgb. 

Epuraea nana Reitt, ebenso, fing ich 1 Ex. in Lowenhagen. 

Epuraea angustata Er., ich fing 1 Ex. aaf dem Glacis von Kgb. 

HenoHcus serratus Gyllh., ich fing 1 Ex. aaf dem Glacis 
von Kgb. 

Atomaria badia Er., ich fing 1 Ex. in Lowenhagen. 

Atomaria fusdcollis Mnnh. (umbrina Er.) fing ich mehrfach 
aof Pregelwiesen. 

Cartodere filum Aabe. Zu dieser Art gehort das von Lentz 
angefahrte Stack des Coninomus carinatus Gjllh. von Danzig (Helm), 



254 G. Czwalina: Sammelbericki 

eiu zweites erhielt Eanow, aas Baammalm geaiebt, von Klein- 
beide bei Kgb. 

Mjfcetophagus populi Fbr., einige Ex. am Palverdamm bei Kgb. 
voii W is 8 el i nek gefangen. 

Limnius hiberculatus Mull., ich fing 2 Ex. bei Oliva. 

Wohl sicher za streichen ist: Simplocaria meiallica; das in 
Lentz aas Patzig erwabnte Stack vod Steffahny ist mit dessen 
SammloDg aDtergegangen, das Gilgenbarger, vod Beitter geseheo, 
war Curimus murinus Fbr. 

Apkodius Irisiis Panz., ich fing 1 c7 in Bandken. 

Aegiaiia sabuleti Payk., Czaplewski fing 2 Ex. bei Pillaa. 

Ckrysoboihris affinis Fbr., ich fing einige Stacks in Pelonken 
bei Danzig an aufgeklaftertem Bachenbolz. 

Agrilus oiiticoior Ksw., ich fing im Park von Konradshammer 
bei Oliva mehrere Jahre hintereinander je 1 £<x. 

Atkoms mndulaitts Deg. im Samlande bei Kobren and Wamicken, 
je 1 Ex. VOD Dr. Gatbzeit ond Brinkmann gefangen. 

Corymbiies affimis Pavk., ich fing 1 Ex. am Dammteich. 

Flatycis Cosnardi Chevr., Wisselinck fing ein Parchen bei 
klirsohaa im Samlande. 

Rhagonycha femoraiis Brail, {fugax Mnbm.), je 1 Ex. von 
Grabowski and mir bei Kgb. gefandeu. 

Maiikodes lumifer Czwal.« cf. D. E. Z. 1884, pag. 272. 

Maiikoiies gmitifer Kiesw., Lenu and ich einige bei Kgb. 

.iji»oiars9ts mwrgimaUs £r. fing ich zahlreich in Ldwenhagen, 
eiiuelu bei Danzig. 

Mtrrobia rm/icoiHs Fbr. hat Helm in grolserer Zahl anter Scba£s- 
kuiKbeu bei Daniig (Liegan) gefanden. 

Zu streichen i$K: Abderm ifmiibrifaseiaia Cart; die erwahnten 
Siucke geboieu uach Seidliu zu Silaria pkmieraiai letatere Art fing 
auch Kuuow bei Vierbruderkrog. 

Fki^iobitirmms ocuiaims Gvllh.. ich fing einige Stacke bei Oliva. 

Oii*}rrk$mirkms mmmrms GvUh.* nea far die norddeatscbe 
Klnnie; ich erhieli einige grv>lise $cark skalptirte kahie Stacke aas 
der iie^eud vou Labtau durvh Obedlorsuneister Deckmann. Das 
Thier war aii^kU^c^ $tch :tt eicer Eichf^aschonang als foratachidlich 
^exet^c za kabeu: e$ $telhe $ich aber bald heraaa, dafs der Schaden 
vou ^MfAi^^^MHkP (vryA hertuhrce. 

OHt/rrkffnckms nrtnndt»t$^s Sieb.. fiag ich April 84 ond 85 in 
^»KV£^r^r 2abl aater eiuer Hevke aof dem alten Pfarrkirchhofe in 



aus Ost' und West- Preuf sen, 255 

Dorytomus validirostris Gyllh. fing ich bei Kgb. 

Erirhinus Maerkelii Bob., icb fand einige Stucke aaf dem Glacis 
von Kgb. and bei Lowenbagen. 

Acalles turbatus Schb., Kramer bei Gilgenbarg und Kunow 
aus Mulm von Kleinbeide. 

Nanophyes drcutnscriptus Aube (von Stierlin bestimmt), Kuwert 
in Horst am Pregel. 

Nanophyes Sahlbergi Gyllh., fing ich am Dammteich und in 
Konradshammer, Bottcher bei Rauscben im Samlande. 

Ceuthorhynchus Javeti Bris., Lentz fing einige Ex. bei Juditlen, 
ich 1 Ex. bei Danzig. 

Ceuthorhynchus pervicax Weise, ich fing 3 Ex. bei Kgb.; ich 
weifs aber nicht, ob die Art von suturellus Gyllh. verschieden ist, 
den Weise nicht erw&hnt. 

Ceuthorhynchus timidus Weise; ich besitze 2 Ex. ohne Vater- 
landsangabe, die deshalb bochst wahrscheinlicb fruher in Preufsen 
gefangen sind. 

Apion ru/icrus Germ. Da ich die Art stets nur in Waldern 
anf Trifolium rubens gefunden babe, mochte ich die Angabe der 
neuesten Gataloge bezweifeln, dafs sie nur VarietSt von trifolii L. 
(joestwutn Germ.) ist. 

Rhynchites uncinatus Thoms., ich fing 1 Ex. bei Oliva. 

Die verhaltnifsmafsig reiche Zunahme an Tomiciden haben wir 
in erster Linie der vortreifiicben Arbeit von Eichhoif zu danken, 
die 80 recht zum Sammeln und Untersuchen anspornt. 

Cryphalus piceae Ratzb., ich besitze 1 Ex. von Lowenbagen. 

Glyptoderes granulatus Ratzb., 4 Ex. hat Sauter gefangen. 

Pityophthorus micrographus Gyllh., seit Andersch nicht wieder 
gefanden; ich fing 1 EiX. in Lowenbagen. 

Pityophthorus macrographus Eichh., ein Stuck dieser 
nach nur 3 Ex. beschriebenen Art steckte lange in meiner Samm- 
long und wurde nach dem Erscheinen jeder neuen Bearbeitung der 
Tom, aU unbestimmbar wieder zuriickgestellt, bis Eichhoif Sicher- 
heit brachte; es ist ohne Yaterlandsangabe, kann aber nur wShrend 
meiner Stndienzeit (Anfang der 60er) bei Danzig gefangen sein, 
da ich nur damals und dort die grobe Sorte Nadeln benutzte, an 
der es steckt. 

Tomicus amitinus Eichh. Kramer in Gilgenburg, ich in Lowen- 
bagen mehrfach. 

Tomicus rectangulus Eichh. fing ich Mai 85 1 Ex. in 
Bundken; duplicatus Sahib, ist eine ganz verschiedene Art. 



256 G, Czwalina: Sammelberieht aus Ost- u. West-Preufsen. 

Tomicus proximus Eichh., icb fing 1 £^ in Lowenhagen. 

Dryocoetes aceris Lindem., ein lebendes Stack dieser bisher 
nar von Moskau bekannten Art fing ich April 85 im Lanbe unter 
einer Hecke, dicbt vor dem Neugarter Thor bei Dansig. Dr, coryU 
liegt mir zum Vergleiche vor. 

Dryocoetes villosus Fbr., seit Andersch nicht wledergefonden, 
bat Saater in 8 Ex. gefangen. 

Trypodendrum quercus Eicbb., 1 Ex. von Saater gefangen. 

Callidium coriaceum Pajk. feblt im Cataloge von Lentz von 
1879, im Verzeicbnifs von 1857 steht aber 8chon angegeben: nacfa 
Steifabny bei Kgb. und Danzig; icb erhielt von einem meiner 
Scbuler (Rauscbning) ein Stiick aas Rastenbarg. 

Clytus Lama Mais., icb fing 1 Ex. im Juli in Pelonken bei 
Danzig an aufgeklaftertem Bacbenbolz. 

Meine preofsiscben Stucke von Monochammus sartor Fbr. ge- 
boren nacb Ganglbauer's Bescbreibang za M.quadritnaculaiusMotsth,; 
ob ersterer uberbaupt bei ans vorkommt, weifs icb nicht. 

Cryptocephalus macellus Safifr., Gzaplewski fing 1 Ex. bei Pillaa. 

Crypto cep ha lus elegantulus Grav. fing Brinkmann bei Tborn. 

Phytodecta Linnaeana Scbrank, bisber nar aas Patzig von 
Stefifahny angegeben, fing icb am 1. Jnli 85 in grofser Menge io 
den Dunen von Scbwarzort auf der kuriscben Nebrang; die Stacke 
weicben erbeblicb dadarcb vom Typas ab, dafs Fiihlerglied 3 viel 
kurzer ist, bei einigen nar ebenso lang als 5, meistens etwas 
langer, bei wenigen kaam l^mal so lang, and dafo die iuneroD 
Punktstreifen der Flgd. nicbt feiner sind als die ftafseren, nament- 
licb der abgekarzte Streifen ist stark eingedruckt. Der Penis zeigt 
ganz die von Weise beschriebene Bildang, icb nenne diese eigen- 
tbamliche Form: 

Phytodecta Linnaeana var. nigrolocana Gxwal. (von 
Scbwarzort). Stucke mit schwarzem Halsschild and mit verbon- 
denen Flee ken der Flgd. kamen nicht vor. 

Phratora laticolHs Saffr., einige Stucke fing ich bei Oliva nnCer 
einer grofseren Anzahl von aeneovirens Gorn. auf Espen; meik- 
wurdiger Weise fanden sich beide Arten (die Bestimmung ist darch 
Untersucbung dee Penis sicbergestellt), Pfingsten 85 im Walde bei 
Bundken fressend auf Birken. 

Longitarsus lateralis III., fing Lentz bei E5nigsberg. 

Longitarsus flamcornis Steph. fing ich bei OUva. 

Longitarsus curtus All., ich fing 1 Ex. bei Oliva. 

Longitarsus Jacobaea Waterh., hitafig auf Seneclo. Jaeobam 
ist aber von tabidus Fbr., den Lentz von jener Pflanse aag^abl, 
verschieden. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Catalogus Malachiidarum Europae et Circa 

auctore 
El. Abeille de Perrin ^) (Hyeres). 



Attelestas Er. 

Peragalloi* Per Gall. m. 

brevipennis Cast Gall, m. 

hemipteruR Er. 
Erichsoni Kust /. Lissa. 

Embrocerus Peyr. 

bigattatus Ab Syr. 

variegatus Peyr Syr. 

Condylops Redt. 
Erichsoni Redt Pers. 

Psiloderes Peyr. 

formicarius Reiche Syr. 

pluriarroatus Bel Mesop. 

cyrtosoides Ab Alg. 

diabolicus Ab Aeg. 

pyriTentris Ab Alg. 

Trogliscus Peyr. 
rhinoceros Mars Syr. 

Callotroglops Ab. 

bisignatus Ab Alg. 

eburifer Peyr. ." Syr. 

albozonatus Ab Cypr. 

? planicollis Ab Turc. 



Troglops Er. 
verticalis Er Hisp, 

var. basicollis Fairm. . . Alg. 
coralifer Fairm. 
capitatus Er. . Hisp. Portug. Alg. 
silo Er. ... Gall. It. Cors. Sard. 

? impressifrons Pouza. Cauc, 

furcatus Ab Alg. 

cephalotes 01. . . Gall. Germ. Ital. 

Dufouri Per., albicans Duv., 

corniger Ksw., bicornis Costa, 

crueutas Kiesw. 
albicans Lin Eur, 

angulatus Fab. 
diminutus Ab. . . . Gall. Austr. 

albicans Auctor. Graec. 

latifrons Peyr Alg, 

exopbtalmus Fairm Alg, 

biskrensis Fairm. . . . Biskra, 

angustatus Reitt Alg. 

Bourgeoisi Ab Alg. 

orien talis Ab Syr. 

' marginatus Peyr. (pr. part.) 
marginatus Walt. Hisp, Sard. Alg. 

marginalis Er., aterrimus All. 



^) Herr El. Abeille de Perrin hat mir auf meine Bitte ein 
Verzeichnifs der Malachier aus'Europa mil Einschlufs der sibirischeu, 
syrischen und nordafrikanischen Arten eingesendct, welches dem 
neuesten Stande der Wissenschaft in dieser Gruppe entspricht, mit 
der sich bekanntlich der Genannte seit Jahren speciell beschaftigt; 
ich hofte, dafs dasselbe den Lesern unserer Zeitschrift von Interesse 
sein wird und danke dem Herrn Verfasser herzlich fur dasselbe. 

Dr. G. Kraatz. 

Deutsche Bntomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 17 



258 



El. Abeille de Perrin: Catalogus 



brevis Er Sard. 

nigripes Walt. Hisp. 

$ glaber Kiesw Hisp. 

marginatus Peyr. (pr. part.) 

laevissimus Ab Alg. 

punctatulas Ab Hisp. 

nigripes Peyr. 

Charopus Er. 

rotundatus Er. . . . Hisp, Sard. 
multicaudis Kiesw. Alg, 

var. saginatus Kiesw. . . Sard, 
Mai. heteromorphus $ Peyr. 

nitidus Kust It, Alg. 

apicalis Kiesw. . . It, Alg. Graec. 

philoctetes Ab Cauc. 

concolor Fab. . . . Ausfr, Turc. 
nigripes Kol. Cauc, Gal, 

furcatipennis Villa. Hisp, 

docilis Kiesw Gall. m. 

hamifer Kiesw. 

pallipes 01. . . Gall. Hisp, Austr. 
grandicollis Kiesw. Turc. 

var. varipes Baudi It, Gall, m. 

flavipes Payk Eur, Alg, 

pallipes Er. 

nigricans Peyr Syr. 

madid us Kiesw. . . . Germ, Aust. 

bicolor Peyr Syr, 

thoracicas Mor Russ. m, 

Colotes Er. 
maculatus Cast Eur, Alg, 

trinotatus Er. 

pulchellus Baudi. 

suturellus Mots. 
Hampei Redt Aust, 

maculatus var. Peyr. 
cinctus Mots Syr. Cypr, 

palpator Mars. Aeg, 

obsoletus Er Hisp. Dalm. 

heteropalpns Mars. Syr. Cypr. 



nigripennis Mots. 

punctipennis Kiesw. 
flavocinctus Mars. . . Syr. Gyp. 
anthicinus Baudi . . . Syr. Cyp. 

flavocinctus var. Peyr. 
Kiesenwetteri Ab. . . . Russ.m. 

maculatus Kiesw. Titrc. 

galbnla Kiesw Rnss. m. 

flavomaculatus Becker. 

Ogieri Fairm Alg. 

Ubagoni Ab Hisp. 

Javeti Duv Gall, m. 

puiictatus Er. . . . Eur. m. Alg. 

rubripes Duv. 

Hypebaeus Kiesw. 
S. G. Allogynes Ab. 

cyanipennis Baudi Syr. 

vitticoUis Ab Syr. 

scitulus var. Peyr. 

scitulus Er Gree. 

cordicollis Kiesw. Syr. 

nodipennis Kryn. Mesop. 

S. G. Hypebaeus Kiesw. 

hypocrita Ab Hisp. 

flavipes Fab. . . Gall. Germ, ItaL 

prod uctus 01. , praeustus Fab., 

perspicillatus Breme. 

posticus Kiesw Hisp> 

libanus Peyr 5jfr. 

mylabrinus Baudi Cypf- 

tripartitus Mars Syr. 

vesiculiger Mars Syr, 

Brisouti Rey Pyr. Hisp. 

pius Kiesw Hisp. 

flavicollis Er Eur, Alg. 

pygialis Ab Alg, 

virgineus Ab Alg. 

vicinus Peyr Syr, 

discifer Ab Syr. 

tenuicollis Ab Syr, 



Malachiidarum Europae et Circa, 



259 



S. G. AUoceps Ab. 

Alicianus Duv Pyr, 

Cedrorutn Ab Alg. 

albifrons Fab Gall, 

Ebaens Er. 

nigrocaadatus Ab Ital.? 

erythropus Peyr Sibir. 

coeralescens Er Aust. 

nigricollis Kust. Ital. 

var. pugio Mars. . Graec. Syr. 

var. Baudueri Peyr. . . . Syr. 

flavobullatos Mars Syr, 

mediterraneus Ab. Bal. Sic, Crim, 
appendiculatas Er. . ,Austr,Eur, 
ater Kiesw Germ. 

flavicorDis var. Peyr. 

velatus Peyr Syr. 

pedicalarius Schrank Gall, Germ, 

praeustas Gyl. Hisp, Austr. 

biguttatus Russ, 

praeoccupatus Germ. 

mendax Eiesw Hisp. 

rafipes Mor Russ. m, 

flavicornis Er Germ, Russ. 

rubetoram Peyr As. min. 

abietinas Ab . Gall. m. 

lactuosus Ab Russ. 

limbellus Peyr Sib. 

epipleuralis Ab Sib, 

cyaneus Cast Ital, 

taeniatus Muls. 

modestus Ab Sib. 

collaris Er Gall. m. Hisp. 

congressarius Fairm. Alg. 

flavifroDS Baudi 

princeps Ab. 
bulbifer Kol. . . . Russ. m. Pers, 

caspias Reitt. Armen, 

caspias Peyr Russ, m, 

turkestanicus Ab Turkest. 



thoracicus 01. . . Gall, Grm. Hisp, 

adolescens Ab Alg, 

humilis Peyr. 

humilis Er Sard, 

affinis Luc Alg, 

glabricollis Pyr, Hisp. 

S. G. Mixis Ab. 

hystrix Ab Turkest. 

mirandus Ab. . Sib, 

trimaculatas Gebl Sib, 

tricolor Ball Turc. Pers, 

decorus Ab. 

oculifer Ab Turc, 

personatus Ab Turc, 

Antbolinas Rey. 
S. G. Nepachys Thorns, 
cardiacae Lin. . . . Gall. m. Helv. 
pedicularius Lin. Austr. Russ. 

peucedani Ab Gall, m, 

pulchellus Rey. 

amoenus Peyr As, min. 

eximius Peyr Syr, 

pectinatus Kiesw Hisp, 

S. G. Abrinus Rey. 
analis Panz. ...... Eur, m, 

fagi Mots. 

amictus Er Pyr, Hisp, 

limbatus Fab. . . . Gall, m, Alg, 

ulicis Er. Hisp, 

parietariae Er Sic. 

Ragusae Schauf. Sic, 

panormitanus Rag. 
pictus Kiesw Pyr, Hisp, 

S. G. Ebaeimorphus Ab. 

thalassinus Ab Austr, 

maculicollis Luc. . . Gall, m, Alg, 
ecaudatus Peyr. 

S. G. Antholinus Rey. 

Marmottani Peyr Alg, 

varitarsis Kr Hisp. Cors, 

17* 



260 



EL Abeille de Perrin: Catalogus 



jocosus Kiesw. Gall. m. 

distinctas Rey Alg. 

tarsalis Per. 
jocosas Er. . . Gall. m. Hisp. Alg. 

sericans Er Cors, Sard. 

lateralis Er. Gall. m. It, Hisp. Alg. 

var. aemulus Er. . Sard. Cors. 

labilis Er Cors. Sard. 

tenictensis Ab Alg. 

Spbinginus Rey. 
lobatas 01 Hisp. A(g. 

limbatus Mink Gall. m. 

coarctatus Er Sic. Graec. 

coDstrictus Er. . . Gall. m. Sard. 
apicalis Per Cors. Sard. 

posticus Rey. 

Attalus Er. 

semitogatus Fairm Alg. 

seminiger Fairm Alg, 

perforatus Ab Alg. 

coloratus Ab Balear. 

chloroticus Fairm Alg. 

convolvuli Ab Alg. 

cupreomicans Ab Alg. 

cyaneus Ros Hisp. Alg. 

Rosenhaueri Reich. 

? tristis Luc. 

paradoxus Ab Alg. 

dasytiformis Ab Alg. 

dasytoides Ab. 

omophloi'des Ab Alg. 

alpinus Giraud . . Gall. or. Helv. 
gracilis Kiesw. . . Hisp. m. Alg. 

Bonnairei Ab Alg. 

melittensis Peyr. . . Malt, Ital,? 
dalmatinus Er. . Austr, Gall, m.? 

jonicus Mil. 

aDticus Kiesw Hisp. 

leptocephalns Ab Alg. 

ery throderus Er. . . Gall. m. Ital. 



luxurians Er. Sieik 

? Genei Kast. MaU. 

Insitanicus Er. . . . Hisp. Port. 

miniatocollis Tarn. Alg. 

gracilentus Rey . Alg. 

? barbarus Mots. 

punctifer Ab Alg, , 

sicanas Er Sic. BaL 

dalmatinus Baudi 

viridiceps Scbauf. 
Nourricheli Cast Ital. 

transfuga Kiesw. 

palliatus Baudi 
postremus Ab Sic, 

Ragusae Ab. 

Pelochrus Rey. 

pallidus Ab Hisp. 

pallid ulus Er. Port. Gall. m. Alg, 
brevicollis Ab Caucas. 

Axinotarsus Er. 
palliditarsis Fairm Alg. 

(pallitarsus nom. def.) 
peninsularis Ab. Hisp. Cors. Alg. 

insularis Ab Cors. 

ruficoUis 01 Gall. Hisp. 

rubricollis Marsh. Austr. It. 

nigritarsis Ab Portug. 

loDgicornis Kiesw. . . Sic. Alg. 

rufithorax Kiesw. 

pulicarius Fab Eur. Alg. 

margin alis Cast Europ. 

alticola Ab Sgr. 

tristis Per Hisp. Alg. 

brevicornis Kr Hisp. Alg. 

tristiculus Kr Hisp. 

Cerapheles Rey. 

lateplagiatas Fairm. . . Gall. m. 

rnficollis Fab Gall. Germ. 

terminatus Men. Cauc. Sgr. 

festivus Redt. Graec. 



Malachiidarum Europiie el Circa. 



ADthocomns Er. 
saDgninolentus Fab. . Ear, Sgr. 
miniaceas Germ Syr. 

miDiatus (teiche 
papjUatus Ab ^i^r. 

miniatuB Peyr. 

cardinulisAb Syr. 

Doriae Baudi Pert. 

miDiaiaa Kol Caucas. 

Bell at as So i sky 

eqtiestris var. Peyr. 
equestris Fab Gall. Hele. 

var. bumeralis Mor. Ttirc. 

var. dealbatus Er. Germ. 

biciiiutus Cliev. Syr. 

crassicornis Baadi 
fasciatue Lin Eur. Syr.? 

regal is Charp. 

var. latior Ab Syr. 

setnipolitus Ab Syr. 

fenestratiiB Liitd. . Gall.m. Hisp. 

oxyacantbae Peyr Syr. 

gratissimuB Ab Syr. 

flavicros Ab Caip. 

Sib. 



S. G. OiDphalius Ab. 
haeres Ab Graec. 

Malacbius Fab. 

rufus 01 GaU. m. Atg. 

flammeue Ab Syr. 

coccineas Walt. . . Turc. As. min. 

Judex Ab Ru$s. m. 

erythropterns Er. . . Syr. IHesop. 
▼ersicolor Fald. . . Pers. Turkest. 
tricolor Baud! 

Scutellaria Er Gall. Hang. 

getheemaDiensis Ab Syr. 

Faosti Ab Pert. 

ornatDB Fald. . . Cauc. Ai. min. 
monianus Peyr. At. min. 



epbippiger Redl. . .Ssr.At.min. 

ornatDS Bandi 

tricolor var. Baadi 

? Butaratis Mots, 
aecuriclatus Baadi Syr. Ai.min. 

scatellaris Mnla. 
carnifex Er. . . . Graec. Buss. m. 

atulatuB Mula. As. min. 

auturellas Kiesw. 

Mariae Ab W««S- 

rubiduB Er. . . . Gall. m. Germ. 
heliopbilas Peyr. . . . Syr. Tare. 

sec uric] atus Baadi. 

Heydeoi Ab Tvre. 

haatalifer Soisky .... Turkest. 
aeoeua Liu. . . Europ. As. oecid. 

var. Falderiuanni Fuld. . ibid. 

allochromus Ab Pers. 

Abeillei Baadner Syr. 

6-plBgiatua Ab Syr. 

angustatDB Mote. . . . Cauc. Syr. 

fucatus Peyr. As. min. 

macer Kieaw. 

? cariaifrona Baud! 

palaeetinaa Peyr %r. 

apoiiauB Ab %/"■- 

faoBtDS Baadi 

Oberlbun Ubag Hisp. 

crux Ab Syr. 

quadricollis Ab. . . Iffanlichur. 

sardous Er Cars. Sard. 

niarginellua Fab. . . . Eur. Alg. 

dentipenoiB Cast. 

capricornia Peyr Syr. 

coeruteua Er Hisp. 

var. limbi/er Kbw. Gall.m. Hisp. 
hilaria Ros. Fori. 

aemilimbataB Fairm. 

var. lippuB Cbev Hisp. 

var. margioicoiiis Lac. . . Alg. 
macalicolJis Peyr. Syr. 



El. Abei/le de Perrin: Calalogtu 



iridtcoUis Man 

maculivealria Chev. .... 

iridicollis Baadi 
iiiBigiiia Bug. . . . Alg. As. 
Qabellicornis SoUky . . Tnrkeit. 
KieaeuweltenSolsky . . Turkest. 
faufituB £r. Sib. Chin. 

Buiichalct'iis Oebl. 

cornatus Gebl Russ. m. 

dentifrOHB Er. . . Gall. m. Ual. 
dilaticornis Germ. Gall.m. Graec. 
JusitatiitiisEr, . . Hisp. Port. Sic. 

var. aastralia Rey Gali m. Alg. 
bipustalattis Lio. . . . Europ. m. 

var. aetolicuB Kiesw. . . Graec. 

vittatus Men Cattcas. 

monlicola Kieaw. .... Caucas. 
graeeua Kr . . . Graec. Ture. 

Lipustulatus var. Er. As.min. 

fallaciosuB Baudi Cypf- 

aabemarginatua Mots. Russ. ti 

jninjeuS PejT Syi 

asBimilis Baudi .... Turc. %i 

geniculatua var. Er. As. min. 

upacipennia Ab Syi 

Fejroni Ab &yi 

uDcicornis Solsky .... turkesl. 
labiatua Brul Graec, 

tenellus Kr. 

nigrosetoBUS Mots. 

clavicornis Peyt Syi 

ftexicornis Baudi Syi 

linearia Men Russ.«. 

labiatus var. auclor. 
conformis Er. . . . Syr. ISesopot. 

cavifrons Kieaw Caucas. 

seulptjfrons Ab Russ. n, 

flabellatus Friv. . . Turc. As. mit, 

Btrigicollis MolB. Syr. Cypi 

hiapanus Per. Hisp. Alij. 

cypriua Baudi Cypr. 



vJridanuB Mula. . . A*, min. Sgr. 

Bedeli Ab Alg. 

cedricola Peyr S^r. 

facialis Gebl SiUr. 

dissimilis Baudi .... Caueat. 

viridis var. Bandi 

var. Bellieri Peyr. . Sic. Mali 

parilia Er Eur. m. Orient. 

calabrus Bandi 

parilis var. Baad. Peyr. 
elegans 01. . . Bur. m. Turktit. 

aDnulatuB Gebl. Pers. SUi. 

Cpr. part.) 

faldfer Ab Hung. Tun. 

geniculatua Er. . . Eur. Sib. Alg. 

var. amieniacuB M^n. Orient. 

var. am big una Peyr. Hung.Rus*. 
obtuaicornia Solsky . . . Turkesl. 
aUnis Men Russ. m. Atg. 

laticollis Rob. Hisp. 

gracilis Mil. . Austr. Sib. 

annulatas Oebl. (pr. parL) 
viridia Fab Eur. Alg. 

? apicalia Villa 

elegans Fald. 
Barnevillei Put. . . Gall.m. Hiif. 
curiicornis Kieaw Hisp. 

affinis var. Peyr. 
spinipennis Germ. . , . Eur, m. 

spinoaua Brul. OritiU. 

J cruentatus Mots. 

? antennatuB Mots. 



ViSp.ll 



. SU. 



muticua Baudi Aal. 

Spinosus Er. . . . Europ. m. Alg. 

augustatus Meo. Orient. 

var. Chlorizans Gen. . . Sicilia. 

paludosus Peyr Syr. 

dubilis Kieaw Caucas. 

opacua Kiesw. 

? duplieatus Kol. 



Malachiidartim 

a. a. Micrinlis Key. 

iaorn&tus Kaat. . . . Hah. Hung, 

cyanescens Muls. Gati. 
dimorphus Ab Pyr 

heteromorpbus Ab. . . Alp. Gall. 

laticollia Baadi 

8. G. Homogynej Ab- 

atrangolatua Ab Rust. at. 

Lethierryi Peyr Hisp. 

limbicollja Ab. S- 

8. Q. Oogynes Bey. 

Anceyi Ab Cauc. Syr. 

ovalis Cast /(. Sic. Sard. 

vftr. armifroDS Kr. . , . Graec. 

TuTC. Hisp. Auil. 

longicollis Er. . . . . Cort. Sard. 

fiigoicollis Rey 

bi color Per. 

aestivus Peyr, Syr. 

cerealis Peyr Syr. 

? cUriivof^mtatiiaReicb. . . . Syr. 
coniiculaluB K!r. . . . Graec. Turc. 

DiiidicoUis Peyr. 
nitidicollis Cbev Syr. 

caelatus Peyr. As. min. 

frigidus Peyr Syr. 

dispar Fairm Cars. Sard. 

8. G. Cyrtosus Mats. 
rufifroQB Ab Alg. 

var. cyanipee Ab Alg. 

var. tibiellus Ab Syr. 

cyuDipeiiuia £r. . . ISall.m. Hisp. 

rar. bifrons Ab. . . Hisp. Aly. 
meridional is Ab. - . . Hitp. Alg. 

flavilabria var. Peyr. 

triatig Peyr. 



Europne el Circa. 



-263 



Alg. 



maiiritanicus Luc 

Hiigusticollis Lnc. 

semimargioatus Fairm. 

flavilabria var. Peyr. 
afer Ab Alg. 

mituritaDicua Peyr. 

anguBticoUis Peyr. 
flavilabria Walt. . . . Hisp. Alg. 
dolorosus Ab Alg. 

Chionotopus Ab. 

humeralis Reicbe %r. 

damascenDS Ab Syr. 

mossulensis Ab Mesopot. 

Laiua Er. 
venuatuB Er ^egypt. 

Coltops Er. 
cinctus Gebl Sib. 

limbatus Mots, 
obscuricnrais Mots Sib. 

unicolor Peyr. (Apalocbr.) 

ApalochruB Er. 

vittalua Mor Ruis. 

variegatus Er Russ. 

festivuB Ziibk Turkesl. 

pictas Mots Rust. m. 

flubellicoriiis Er Aegygt. 

pecticoniis .Er R-uss. 

fulvicotlia Gebt Russ. 

ilavicollis Scbauf. 

maculicoUia Peyr Russ. 

flavolimbalua MuIb. Eur. m. Alg. 

tricolor Kiesw. Orient. 
ftiiuoralis Er. . Gall. m. Russ. 
pallipes MoiB Sib. 



Bte^ 



[Deutsche Eiitomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Carabus irregularis ^) F. var. Peronae HopflFg. 

Major, antennis articulis quatuor basi, genibus, tibiis, tar$i$ 

palpisque semper rufis, elyfris fortiter granulatis, 

la der Form, Farbung und Sculptur der Oberseite dem bwt- 
phalus Er. am nachsten stehend, von dieser Varietat aber darch 
kleinere Gestalt und sofort dadurch kenntlich unterscheidbar, dafs 
die Schienen und Enie stets hellroth sind. Die Palpen, Schenkel 
und Tarsen zwar auch stets roth, letztere beiden jedocb meist 
etwas dunkler angelaufen; die vier ersten Fiihlergiieder ebenfalis 
constant roth. Diese Farbung kommt auch zuweiien bei thurio- 
gischen und krainer Stucken vor; von diesen unterscheidet sich 
var, Peronae aufser den rothen Beinen, durch die grobere Sculptor 
der Flugeldecken, die matt oder doch sehr wenig glanzend sind, 
und dadurch, dafs das Grun am Rande der Flugeldecken and des 
Halsschildes, welches namentlich bei den thuringer Stucken brillant 
hervortritt, meist ganz fehlt oder doch bis auf eine Spar ver- 
schwunden ist. Ich erhielt diese hubsche Varietat in einer Caraben- 
sendung von Kerzeschora am Negoi in den siebenburgischen Ka^ 
pathen, besitze aber auch je ein Stuck aus dem Gebirge bei 
Mehadia und von der rumanischen Seite der Karpathen. Der Ve^ 
breitungsbezirk ist demnach ein ziemlich grofser. In dem Verzeich- 
nisse der Eafer Siebenbiirgens von Carl Fufs ist der irregularis ais 
bei Kerzeschora, am Kuhhorn (Rodnaer Hochgebirge, nordlich 
von S. Regen) und am Gotzenberge (Zibinsgebirge, sudlich von 
Hermannstadt) vorkommend genannt, und lafst sich wohl annehmeo, 
dafs die gewaltigen Gebirgsstrecken zwischen den genannten Fond- 
orten den Kafer auch beherbergen. Ich habe aus alien diesen 
Gebirgen jedoch bis jetzt noch kein Stuck der typischen Form 
gesehen und diirften alle dort im N. und S. vorkommenden irre- 
gularis wohl der var. Peronae oder liberhaupt den rothbeinigen 
Varietaten angehoren. Dahin diirfte auch die Zwergform Montan- 
doni zu stellen sein, von der ich ein Stuck ex coll. Mont, von Crnce 
Moldow, Karpathen, besitze. 

Ich widme diese Varietat meinem hochgeehrten Freunde, dem 
Professor der Forstwissenschaft Herrn Perona zu Vallombrosa. 

Mulverstedt, Marz 1885. Max von Hopffgarten. 



^) Car, irregularis hat meist nicht schwarze Beine, wie Schaom 
sagt, sondern mehr dunkelbraune Beine. Ebenso sind bei dieser 
Art nicht nur das erste oder die beidon ersten Fuhlerglieder roth 
oder rothbrann, sondern hJiufig auch, wie bei thiiringischen Stucken, 
das dritte und vierte. Dr. G. Kraatz. 



[Deutsche Entoraologische Zeifsdirift XXIX. 1885. Heft II.] 



Sammelbericht aus clem Karst ^). 

Von 
Schulrath Dr. Eg, Schreiber in Gorz. 



Orinocarabus carintkiactis St. Im Tarnowanergebirge von 1000 Met. 

aufwiirts, besonders an Waldranderii iiiid in aufgelasseuen Wald- 

wegen, nicht selten. 
Carabus montivagus Pall. In Gesellschaft des vorigen, aber etwas 

haufiger. 
Car, italicus Bon. Urn St. Peter bei Gorz gesammelt, selten. 
Nebria psammodes Rossi. An Bachufern um Gorz, mitunter haufig. 
Treckus laevipennis Heer. In den jul. Alpen, von 2000 M. an, s. h. 
Adialampus arenarius Bon. Einige Ex. am Meeresufer bei Mon- 

falcone unter Genist. 
Chlaenius velutinus Dft. Um Gorz u. an den sudl. Karstseen, gemein. 
Chi, variegatus Fourc. Um Gorz in den Siimpfen von Podgora und 

am Doberdoer See stellenweise sehr haufig. 
Chi, azureus Dft. Um Gorz und im sudl. Karst auf trockenen 

Wiesen, nicht haufig. 
Acinopus picipes 01. Im sudl. Karst, stellenweise nicht selten. 
Myas chalybaeus Pall. Im sudl. Karst, besonders um Nabresina 

in den sog. Dolinen (kesselformigen Vertiefungen), eben nicht 

selten. — Uebri^ens auch in Istrien, z. B. um Pola. 
Liano'e planipennis Schchl. In den jul. Alpen von 1500 Metern an 

weit verbreitet, aber nicht haufig. 
Molops striolatus Fb. und ompennis Chaud. In Gebirgswaldern bis 

gegen 1200 Meter hinauf, allenthalben gemein. 
Pterostichus Welensii Drap. Im Tarnowanerwalde, aber nicht haufig. 
Pt, Ziegleri Dft. In den jul. Alpen von 1000—2000 M., sehr haufig. 
Pt, hungaricus Dej. Um Gorz, gemein. 

Pt, elongatus Dft. Am Doberdoer See im siidl. Karst, selten. 
Pt. cognatus Dej. In den jul. Alpen, sehr haufig. 
Stomis rostratiis St. Im Tarnowaner Gebirge, sehr vereinzelt. 



^) Ich lasse diesen Sammelbericht fast unverandert folgen, da 
er den norddeutschen Coleopterologen von besonderem Interesse 
sein durfte. Dr. G. Kraatz. 



266 Eg. Schreiber: Sammelbericht 

Antisphodrus Schreibersii Kust. In Karstlochern uberall, aber nicht h. 
Ant. elegans Dej. Um Gorz u. imTarnowanerwalde unter Steinen, 8. 8. 
Laemostenus janthinus Dst. Im Tarnowaner Gebirge, nicht selten. 
Laem. elongatus Dej. Im nordl. Karst, nicht selten, in Kellero 

oft in Menge. 
Calathus glabricollis Dej. Im ganzen Karst, nicht selten. 
Lebia pubipennis Duf. Im Karst einzeln, kaam uber 300 Meter 

hoch hinauf. 
Cytnindis coadunata Dej. Im Karst die gewohnlichste Art. 
Odocantha melanura L. In den Siimpfen langs der Bahn am 

Gorz, nicht selten. 
Hydrovatus cuspidatus Kunz, ebenda, selten. 
Bidessus 2-carinatus Str. Im Algengewirr in Wassergraben am 

Gorz, sehr haufig. 
Deronectes luctuosus Aub. Im Isonzo um Gorz, stellenweise z. h. 
Hydroporus Dawisii Curt. Ebenda vom Ursprung bis Gorz, s. h. 
Hydr. tagepicfus Fairm. In den Bahnsumpfen, besonders nach 

Suden zu, haufig. 
Agabus Solieri Aub. In Hochgebirgsseen massenhaft. 
Gyrinus 2 -color Payk. Einzeln um Gorz. 

Gyr, caspins Mentr. Im October stellenweise die einzige Art u. 8. h. 
Dry ops algirica Luc. Am Isonzo um Gorz, sehr gemein. 
Potaminus substriatus Mull. An Ufern kalter Bache um Gorz, 

stellenweise haufig. 
Helerocerus murinus Kiesw. Am Isonzo bei Tolmein, sehr haufig. 
Velleius dilatatus Fab. 2 Ex. am Eingange eines Horniss-Nestes 

an einer Eiche bei Gorz. 
Astrapaeus ulmi Rossi. Im Spatherbst in den Feldern gegen den 

Isonzo, nicht sehr selten. 
Staphylinus lutarius Grv. Im sudl. Karst in Kuhmist, haufig. 
Sunius uniformis Duv. Um Gorz, selten. 

Paederus sanguinicollis Steph. Am Isonzo bei Gorz, aufserst gemein. 
Thinodromus dilatatus Er. Ebenda, haufig. 
Centrotoma lucifuga Heyd. Um Gorz, aber selten. 
Ctenistes palpalis Rchb. Um Gorz, gemein. 
Necrophorus nigricornis P^alderm. Im Tarnowaner Gebirge von 

1000 Metern an auf waldfreien Stelleu, sehr haufig. 
Psammoechus 2'punctatus Fb. In den Bahnsumpfen um Gorz, n. 8. 
Anthrenus molitor Aub. Um Cormons auf Bluthen, selten. 
Saprinus maculatus Rss. 1 Ex. um Cormons im Fluge. 
Ateuchas sacer L. 1 Ex. bei Monfalcone, 2 Ex. um Gorz. 



aus dem Karst. 267 

Anthophagus amyntas 01. Im siidl. Karst in Kuhdungcr, sehr hiiuiig. 
Triodonta nitidula Rss. Im Juni auf sandigen Wiesen am Isonzo 

bei Gorz, sehr haufig. 
Rhizotrogus fraxinicola Hgb. Im siidl. Karst, im April spiit Abeuds 

baufig schwarmend. . 
Anoxia matutinalis Sap. Im nordl. Karst mitunter in Menge auf- 

tretend. 
Acmaeodera crinita Gory. Im siidl. Karst unter Rinde von Quercus 

ilex, nicht haufig. 
Aphanisticiis elongatus Vill. In den Lagunen bei Monfalcone auf 

Binsen besonders im Mai, sehr hiiuiig. 
Elater erythrogonus Miill. Im Tarnowanerwalde unter Rinden ver- 

faulender Baume. 
Crypiohypnus frigidus Kiesw. In den jul. Alpen in morschen 

Baumen, nicht selten. 
Melanotus tenehrosus Er. Im Karst, gemein. 

Ludius ocdtanicus Vill. Auf Weiden im siidl. Karst. Riesige Stiicke. 
Malchinus demissus Kiesw. Auf Hecken unmittelbar hinter der 

Stadt, haufig. 
Colotes maculatus Lap. In den Lagunen der Adria, ziemlich haufig, 

besonders auf Binsen. 
Dasytes tardus Schauf. Auf Bliithen um Gorz, mitunter hiinfig. 
Haplocnemus puhernlentus Kiist. Im nordl. Karst auf Bliithen von 

Scrophularia canina und Athamantha Matthioli, am haufigsteii um 

1000 Meter Hohe herum. 
Tarsostenus l-vittatus Rss. Bei Holzlagern in der Stadt Abeuds 

fliegend. 
Meziutn sulcatum Fb. und affine Bid. An Hiiusern, aber selten. 
Sinoxylon Q-dentatum 01. In den Zweigen von Paliurus aculeatus 

stellenweise haufig. 
Stenosis brentkoides Rss. Unter Genist und Graswurzcln am 

Meeresufer, nicht selten. 
Blaps gages L. Um Gorz selten, im siidl. Karst aber haufig. 
Asida grisea Fb. Im ganzen Karst bis 1000 M. hoch, nicht selten. 
Phaleria hemisphaerica Kiist. Am Meeresufer nicht selten. 
Laena pimelia Fb. Um Gorz unter Laub an Hecken, selten. 
Acanthopus caraboides Pfg. Im Karst unter Moos an Baum- 

striinken, selten. 
Helops coeruleus L. Um Gorz allenthalben, besonders in alten 

Weiden, aber nicht haufig. 
Hel. Rossii Grm. Im siidl. Karst, unter Baumrinden oft nesterweise. 



268 Eg. Schreiber: Sammelbericht 

Stenomax exaratus Orm. Um Oorz and selbst in der Stadt allent- 

balben, nicht selten. 
Upinella aterrima Eust. Besouders an ausgegrabenen Warzeln der 

Maulbeerbaume in den ersten Morgenstunden herumlaafend; bei 

Tage selten zu sehen. 
Omophlus rugosicollis Ball. Im sudl. Earsie im ersten Frnbjahre, s. h. 
Marolia variegata Bosco. Auf Nadelbaumen ina Tamowaner- 

walde, selten. 
Anthicus tristis Scbmidt. Am Meeresufer, nicht selten. 
Anth, luteicornis Schm. In ausgetrockneten Snmpfen um Gorz, n. 8. 
Ochthenomus l-fasdatus Bon. Am Wasser allentbalben , mitanter 

massenhaft. 
Ochth. tenuicornis Rss. Auf Feldern, unter Steinhaufen, nicht haofig. 
Mor delta l'^- punctata Rss. Im Gebirge in morscbem Holz and aaf 

Bliithen, mitunter haufig. 
Mord, 2-signata Rdtl. Um Gorz auf Umbelliferen, gemein. 
Emenadia flahellata Fb. Um Gorz 1 c? und 2 $ auf Blutheo im 

Hochsommer. 
Meloe autumnalis Gl. Im SpStherbst, besonders in Waldern, o. 8. 
Mylabris spartii Grm. Im siidl. Karst, stellenweise in Masse. 
Epicanta sibirica Pall. In Gemeinschaft der mitunter massenhaft 

auftretenden Ep. dubia^ aber viel seltener. Exercierplatz bei 

Gorz, Earst, bier bis 1400 Meter hoch. 
Hapalus 2-maculatus L. Einige Ex. am Isonzo bei Gorz. 
Sitaris muralis Forst. 1 Ex. im Zimmer an der Wand, 1 Ex. aaf 

einer Wiese gestreift. 
Sit. apicalis Latr. 1 Ex. im Hochsommer auf Eryngium amethystinum. 
Xanthochroa carniotica Gistl. In der Stadt, namentlich wo Alleeo 

sind, haufig. Fliegt erst nach 9 Uhr Nachts herum; bei Tage in 

Rindenspalten uud unter Fenstergesimsen, hinter Hausthuren etc 

versteckt, wo oft in Menge zu finden. 
Oedemera subulata 01. Im nordl. Earst gemein; durch sehr ver- 

dickte Scbenkel von den deutschen Stiicken unterschieden. 
Oed, nobilis Scop. Um Gorz allentbalben sehr gemein. 
Oed. tristis Schm. Im nordl. Earst, besonders auf Sambucus* 

Bliithen in Masse. 
Oed, annlata Grm. In Gemeinschaft der vorigen und womoglich 

noch haufiger. 
Otiorhynchus pulverulentus Grm. Im Tarnowanerwald auf Nadel- 
baumen gemein. 
Ot. obsoletus Stierl. In den Jul. Alpen, ziemlich haufig. 



aus dem Karst. 269 

Otiorhynchus inflatus Gyll. uiid piuinosus Grm. Um Gorz alleiit- 

halben, nicht selten. 
Oi. cardiniger Host. Allenthalben gemein, im Karst bis 1000 M. hocb. 
Ot. caudatus Rss. In den sudl. Tbeilen des Coglio, z. B. bei Cormons, 

sehr haufig, urn Gorz selbst nur hochst vereinzelt. 
Oi, obsitus Gyll. Im Gebirge weit verbreitet. 
Ot, scabripennis Gyll. Im siidl. Coglio bei Cormons nicht selten. 
Oi. istriensis Grm. Allenthalben gemein. 

Ot. vochinensis Stierl. In den Vorbergen der jul. Alpen nicht selten. 
Ot. sulphurifer 01. Gemein, im Karst bis uber 1200 Meter hoch. 
Ot, nobilis Grm. Im Hochgebirge auf Krummholzkiefern stellenw. h. 
Ot. alutaceus Grm. Im ganzen Karst, aber immer nur einzeln. 
Ot.plumipes Grm. Im Gebirge, besonders gegen die Grenze Krains zu. 
Ot, crinipes Mull. Um Gorz und im ganzen Karst gemein. 
Ot. cribrosus Grm. Im Tarnowanergebirge gemein. 
Ot. scabrosus Mrh. Um Gorz, besonders auf Epheu, nicht selten. 
Ot. frescati Boh. Auf Sumpfwiesen um Gorz und Monfalcone. 
Ot, foraminosus Boh. In den jul. Alpen etwa in 2000 M. Hohe z. h. 
Ot, elegantulus Grm. Im Tarnowanerwalde auf Buchengebusch s. h. 
Ot. crataegi Grm. Um Gorz, aber vereinzelt. 
Ot. signatipennis Gyll. Im Forste Panowitz bei Gorz, besonders 

anf Juniperus und Crataegus sehr haufig. Mai. 
Ot. illyricus Strl. Im Tarnowanergebirge ziemlich haufig. 
Ot, chlorophanus Boh. Im Gebirge auf Cacalia alpina und Lamium 

orvala gemein . 
Ot. corruptor Host. Gemein durch's ganze Gebiet. 
Ot, fraxini Grm. Im nordl. Karst, aber nur an einzelnen Stellen. 
Ot. infernalis Grm. Im nordl. Karst, allenthalben nicht selten. 
Ot. aterrimus Boh. In den jul. Alpen, nicht selten. 
Ptochus 2-signatus Grm. Im ganzen Karst bis etwa 400 Meter 

hoch aufserst gemein. 
Phyllobius cinereus Gyll. Im sudl. Karst stellenweise haufig. 
Polydrusus sparsus Gyll. Um Gorz im Fruhjahr auf Crataegus gemein. 
Sdaphilus sefulosus Grm. In den Vorbergen des nordl. Karstes, n. s. 
Barypeithes tirguncula Seidl. Im Tarnowanerwalde auf Myosofis 

sylvatica haufig. 
Caulostrophus Delarouzei Fairm. Im Hugellande um Gorz, beson- 
ders auf eben ausschlagenden Eichen, nicht selten. 
Sitones callosus Gyll. Um Gorz in den Isonzo-Auen gemein, ebenso 
Brachycerus algirus Fb., in manchen Jahren haufig, seltener 
Br. lutosus Gyll. 



270 Eg. Schreiber: Sammelbericht 

Hypera marmorata Cap. Im Tarnowanergebirge, selten. 

Hyp. palumbaria Gm. Im Tarnowanerwalde auf Lamt«im oreala hfinfig. 

Cleomis morbillosus Fb. Im nordl. Karst, aber selten. 

Lixns sanguineus Rss. Um Gorz vereinzelt im ersten Frohjahr. 

L. Ascanii L. und Myagri 01. Haufig aus Ruben gezogen. 

L.junci Boh. Im nordl. Karst in etwa 700 M. Hohe auf Artitschoken. 

Stofatus crinitus Boh. Auf bluhender Pulicaria dysenterica stellenw. h. 

Larinus cinerascens Gyll. Im nordl. Karst auf den Bluthen von 

Centaurea rupesfris gemein. 
Anisorhynchus monachus Grm. Im sudl. Karst, aber Dicht haafig. 
jJleleus Megerlei Pz. Im Tarnowanerwalde ziemlicb haufig; ebenda 
Liosomus concinnus Boh. In Gesellschaft des Baryp.virguncula haofig. 
Lepyrus variegatus Schmdt. In den jnl. Alpen, aber selten, ebenda 
Pissodes Gyllenhalli Gyll. Auf Krummholz haufig. 
Brady batus subfasciatus Grst. Auf bluhendem Acer campestris om 

Gorz haufig. 
Cionus Olimeri Rnh. Im nordl. Karst auf Verbascum thapsus haofig. 
Nanophyes Chevrieri Boh. In der Ebene auf Ly thrum salicaria gemein. 
Choerorhinus squalidiis Fairm. Unter Obstbaumrinde um Gorz, aber 8. 
Apion holosericeum Gyll. In den niederen Theilen des Karstes, 

namentlich im sudlichen, haufig. 
Bruchus chinensis L. In der hiesigen Seidenbaustation mituoter 

in Masse. 
Br, debilis Fb. Um Gorz gemein. 
Br, signaticornis Gyll. In Linsen ziemlich haufig. 
Lepfura cordigera Fiisl. Um Gorz selten, haufiger im siidl. Karst, 

besonders auf Rubus- Bluthen, 
Stenopterus ater L. Bei Cormons, selten. 
Exilia fimida Men. 1 Ex. in Gorz im Fluge gefangen. 
Hesperophanes cinereus Vill. In Gorz s. s., im sudl. Coglio aber z. h. 
Callidium limdum Rss. Im ersten Friihjahr am Isonzo im Fluge. 
Call, abdominale Bon. Am Isonzo auf bluhendem Crataegus^ selten. 
Clytus aegyptiacus Fb. Um Gorz, namentl. smi Achillea-Bluthen^ haafig. 
Anaglyptus gibbosus F. Um Gorz selten, im sudl. Coglio zieml. haafig. 
Purpuricenus budensis Goze. Anfangs Juli im sudl. Karst auf Bluthen 

von Clematis flammula. 
Cerambyx velufinus Brull. Um Gorz, sehr vereinzelt; miles Bon., 

nicht selten; nodutosus Grm., selten. 
Exocentrns Clarae Muls. Auf Linden durch's ganze Gebiet, aber n. h. 
Belodera Genei Aug. Auf frisch ausgeschlageneu Eichen, besonders 

in den siidlieheren Theilen der Provinz, nicht selteo. 



aus dem Karst. 271 

Parmena baltea L. AufEpheu, besonders iiu siidl. Coglio, geiiieiii. 
Dorcadion arenarium Scop. Im sudl. Karst jedes zweite Jahr 

massenhafr. 
Herophila trisfis L. Allenthalben nichl selten. Nachtthier. 
Agapanthia cynarae Grm. Am Exercierplatz auf Disteln, nicht selten. 
Menesia 2-punctafa Zbk. Auf Rhamnns alpinus, allenthalben haufig. 
Oberea melanura Grl. 3 Ex. auf Etonymus europaeus um Gorz. 
Phytoecia cephalotes Kust. Im ganzen Karst eben nicht selten, aber 

wegen aufserordentlicher Fliichtigkeit sehr schwer zu fangen. 
Phyt. rufipes 01. Im Karst auf Ferulago galbanifera nicht selten. 
Donacia appendiculata Ahr. Auf Sparganinm ramosum besonders 

im Herbst, sehr haufig. 
Labidostomis lucida Grm. Auf jungen Buchentrieben um Gorz, n. h. 
Lab, S-dentata Lim. (Jm Gorz, selten. 
Cryptocephalus connexus 01. Auf trockenen Wiesen im Hoch- 

Sommer, sehr haufig. 
Chrysomela findelii SufFr. Im Karst allenthalben, aber nicht haufig. 
Chrys. cribrosa Ahr. Einige Ex. im Karst gefangen. 
Malacosoma lusitanica L. Auf Compositen stellenw. aufserst haufig. 
Hyperaspis concolor SufFr. Auf trockenen Wiesen im Hochsommer 

gemein. 

Die nachstehenden , beschriebenen Otiorhynchus sind ebenfalls 
von mir im Karst aufgefunden worden. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Zwei neue Otiorhynchns aus dem Karst 

Otiorhynchus tuherculatus Stierlia n. sp. Oblongus, nigeVy 
pedibus rufo-piceis, rostro bast subconstricto , oculis sat prominen- 
tibus, scrobis oculos attingentibus , antennis gracilibus, funiculi 
articulo 2® primo parum longiore, externis obconicis, thorace lati- 
tudine fere longiore, antrorsum retrorsumque angustato, granulis 
umbilicatis dense obsito, elytris otatis, late punctato-striatis, punctis 
transversa' quadratis, inlerstitiis angustis, contexts, seriatim granu- 
latis, et seriatim setosis, pedibus sat validiSy femoribus muticis. — 
Long. 4 — .4^ mill., lat. 1^ — 1|^ mill. Iliyrien. 

Dem 0. pseudomias Hochh. (lufosus Stl.) sehr nahe, grofser, 
(lurch schlankere Fiihler und starker gekorntes Halsschild ver- 
schieden, von misellus durch viel schlankeres, langeres Halsschild 
und langere Fuhler, von tagenioides durch schmalere, starker vor- 
tretende Zwischenraume der Fid. 

Verlangert, schwarz, mit rothlichen Beinen, Riissel kaum langer 
als der Kopf, eben oder undeutlich gekielt, Augen etwas vorragend, 
Stirn kaum breiter als der Riissel zwischen der Fuhlerinsertion, 
Fuhlerfurche grubenformig, nach hinten seichter, aber bis zu den 
Augen verlangert, Fuhler schlank, das zweite Geifselglied wenig 
langer als das erste, die aufseren kegelformig, fast langer als breit; 
Halsschild fast langer als breit, seitlich schwach gerundet, in der 
Mitte am breiteston, an der Basis kaum breiter als an der Spitze, 
mit ziemiich starken, genabelten Kornern dicht besetzt; Fid. langlicb 
eiformig, mit breiten Furchen und in denselben mit qaer vier- 
eckigen seichten Punkten, Zwischenraume schmal, gewolbt, ziemlicb 
stark gekornt und mit einer Reihe feiner, kurzer Borstchen besetzt. 

Otiorhynchus obtusoides Stierlin n. sp. Oblongo-ovatus, 
niger, antennis, tibiis tarsisqne rufo-picis, setulis bretissimis parce 
obsitus, rostro capite longiore, subsulcato, antennis brevibus, funicali 
articulo primo brem, secundo primo duplo longiore, externis trans- 
versis, scrobe brevi, thorace longiludine non latiore, lateribus paulo 
rotundato, subtiliter rugoso-granulato, elytris ovatis, punctata striatiSf 
interstitiis angustis , transversim subrugosis, alternisque paulo con- 
vexioribus, femoribus muticis. — Long. 5 mill., lat. 2|- mill. Iliyrien. 

Dem 0. obtusus sehr nahe , aber kleiner. Fid. ohne Schappeo 
und nur mit aufserst kurzen Borstchen auf den ZwischenranmeD 
besetzt, die Schultern weniger abgeflacht, die grofste Breite fast in 
der Mitte, alle Zwischenraume gleich schmal, die abwechselnden 
nur wenig erhabener, das erste Geifselglied kurzer, kaum langer 
als breit. Die grofste Breite des Halsschildes liegt ganz wenig 
vor der Mitte, im Uebrigen ist er dem 0. obtusus sehr abnlich und 
ist im System in die 16. Rotte hinter obtusus zu stellen. 

Dr. G. Stierlin. 



[Deutsche Entomologische Zeitecbrift XXIX. 1885. Heft II.] 



BeitrSge zur turkestanischen Coleopteren -Fauna 



von 



Dr. L, V, Hey den and Dr. G, KraaiHy 
mit Beitrfigen von E, Reitter und Dr. Stierlin, 



Von dem Sammler des Herrn Dr. Staudinger in Dresden 
wurde wieder eine Sammel-Ausbeote aus verschiedenen, zum Theil 
seither nur wenig oder gar nicht darchsiichten Gegenden Turkestans 
eingesandt. Es folgt bier die Aufzahlung alter gefandenen Arten, 
anter denen wieder eine Reibe seitber unbescbriebener nnd sehr 
charakteristischer Formen : 

A. Von Ealdsba. 

Ctdndela liioralis F., ein grofses Exemplar, nicbt von europ. 
verscbieden, Scbulterbinde ganz, die anderen Flecke getrennt. 

C. Burmeisteri Fiscb. Bei einem Ex. sind die zwei gelblicb- 
weifsen Flecke binter der Flugeldeckenmitte queroval, obne aus- 
gezogene Spitze nacb innen. Meine drei Ex. sind grofs und kraftig 
gebaut (19 mill.); andere vom Naryn-Flafs nur 16 mill., der Mittel- 
fleck bildet eine deutlicbe Binde, mit nacb binten and innen vor- 
tretender Spitze. 

C viiiosa Heyden n. sp. Ein Paar. (Siebe Anbang No. 1.) 

Cratocephalus cicatricosus Fiscb. Ein sebr grofses Weib von 
31 mill. Lfinge (gegen 19 — 22 mill, aas Songor.), das icb nor zu 
dieser Art stellen kann ; es pafst weder auf die Bescbreibangen 
von SoUkyi Ballion, noch anf corrugis Dobrn oder Balassogloi Dobrn. 
Uebrigeas ist cicat, scbon von Kuldsba bekannt. 

Carabus Bogdanovi Ballion. Ein (^. Die Art ist von Ballion 
bescbrieben und wird in der Flugeldeckenscnlptnr mit maurus ver- 
glichen, doch Hbuelt sie mebr der des Wiedemanni, wenn man 
Abstand nimmt von den eingestocbenen Punktreiben, in welcbe 
N&be icb die Art aucb stelle. Die Ecken des Halsscbildes sind 
spitz dreieckig, die Seiten vor der Mitte mafsig gerundet. 

C. Bogdanovi Ball., var. Kuldshaensis Ballion. Hierbin ziebe 
icb ein Ex. ^ mit mebr gleicbmafsig gerundetem Halsscbild und 
stumpferen Ecken. Scbon Ballion spracb die Moglicbkeit aus, dafs 
beide nur eine Art bilden. 

Deutsche BotomoL Zeitschr. XXIX. Heft II. 18 



274 L. V. Heyden und G. Kraatt: Beiirdge 

C. turkesianicus Heyd. (carbonarius Ballion non Motscb.)* In 
dem Catalog der Kafer von Sibirien etc. anderte ich den Namen 
wegen der Motscbalskj'scben Art, die Varietat von Besseri ist. Zq 
dieser Art stelle icb zwei scbwarze, sebr gl&nzende Stacke cJ^$, 
welcbe auf die Bescbreibang passen; nur sagt Ballion von seiner 
Art: ^Oberfiaebe mit wenigen zerstreaten Pankten, welcbe nor an 
der Naht sicb za ondeatlicben Laogsreiben ordnen^, wahrend mein 
Thier deutlicb in Langsreiben geordnete Ponkte zeigt ; dies letztere 
widerspricht auch niebt der Diagnose bei Ballion y^supra sparsim 
obsolete punctatis^, Fruber bielt icb diese Stucke fur Lindemam 
Ballion, der aber wegen der eingestocbenen Pnnktreihen in die 
12. Dejean'scbe Gruppe (Ballion), also za den Orinocarabw 
gebort. Die vorliegende Art stelle icb gleicbfalls in die sibiricus- 
Grappe. 

Glaphyrvs oxypterus Pall. Beide Gescblecbter in Anzabl. Die 
Weiber baben hinien glatten Tborax und langere Spitzen der 
Deckeii. 

Polyphylla alba Pallas. Ein Mann. 

Anomala vittata Gebl. Ein Ex. von Kaldsba, das mit der 
Gebler'scben Bescbreibung (Ball. Moscou 1859, p. 468) stimmt; 
nur gebort es einer Varietat an, bei welcber die Mittellangsbinde 
auf den Decken fehlt und nur durcb einen verloscbenen Wiscb an- 
gedeutet ist. Die Varietat bat also y^elytra pallide-iestacea, sutura 
lata margine laterali posthumerali cum ea conjuncta eiridi violaceo 
nigris; abdomine toto flavo, pygidio medio baseos, iriangulariter 
viridi-nigro^ , Icb nenne diese Varietat circumdata Heyd en. 

Cetonia conspersa Ballion. Oberseite grunlicb. 

Julodis variolaris Pallas. 

Adesmia Panderi Fiscb. Beide Gescblecbter, das $ ist breiter 
und st&rker tuberculirt. 

Prosodes lucida Ball. In beiden Gescblecbtern mebrfach 
gesammelt. (Siebe Anbang No. 12.) 

Pr. similis Ballion, $c5^; das Manncben siebt sebr verscbiedeo 
vom $ aus und ist durcb die kraftig gerandeten Fliigeldecken sebr 
ausgezeicbnet; das $ ist viel breiter, mit zwei deutlicben Rippeo 
auf den Flugeldecken. 

Blaps quadricollis Ball. $• 

Blaps granulata Gebl. Ein Ex. 

Platyjscelii sulcata Ball. Mehrere Ex. 

Chrysochares asiaticus Pallas. Ein grunes Exemplar. 

Dorcadion Gebleri Krtz. Ein Manncben. 



tur turkesianischen Coleopteren- Fauna. 2?5 

B. Von Alai. 

Cicindela litoralis F., var. luniilata Fisch. Bin Ex. 

Goniognathus gracifis Kraatz. Ein Mann dieser interessanten 
Carabiden-Gattung. Seither nur von Samarkand bekannt. 

Pantophyrfus turcomannorum Thieme. c5^$. 

Calosoma turcomannicum Motscb. 

Broscus asiaiicus Ballion. 

Derus carbonicolor Solskj. Vom Autor als Poecilus beschrieben, 
aber wegen der oben nicbt gekielten drei ersten Fuhlerglieder kein 
Poecilus, bei denen wenigstcns das erste Glied stets gekieit ist. 
Id Anzahl. Zu Derus gehoren: advena Quensel, politus Motsch., 
EraalM Heyd., leptoderus Soisky, carbonicolor Solsky und janthini- 
pennis Solsky, don ich aus Usgent und Samarkand besitze. 

Poecilus Staudingeri Heyd. 3 Ex., etwas kleiner (12 mill.) wie 
Stacke aus Samarkand (14 — 16 mill.). 

• 

Harpalus af finis Ballion. Mehrfach gefunden. Die Beschreibung 
pafst und ziehe ich nan hierher auch die von mir fruber aus 
Samarkand als Ballionis Heyd. {atralns Ball, non Latr.) erwahnten 
Stacke. H. affinis hat y^lhorace lateribns rotundalis, angulis omnibus 
obiuso-rotundatis^, Ballionis: ^lateribvs fere rectis, angulis posticis 
rectiSy subobtusis^, 

Ateuchus sacer L. Zwei Ex. 

Jiilodis f>ariolaris Pall. 

Sphenoptera Scovitzi Fald. 

Trigonoscelis planinscula Kraatz. 

Prosodes alaiensis (Heyd. i. 1.) Krtz. (Siehe Anhang No. 13.) 

Blaps longicornis Kraatz. 

Tanymecus robustus Faust. Vom Autor bestimmt, in Anzahl 
gefunden. 

Chrysomela coerulans Scriba (violacea Panz.), var. angelica 
Reiche (splendorifera Motsch.). Drei Exeniplare dieser caucasisch- 
syrisch - persischen Form. Beschreibung bei Weise, Forfs. Erichs., 
Ins. Deutschl. 

C. Von Samarkand. 

Cicindela Sturmi Menetr. Zwei Exemplare mit breiteren Binden, 
wie sie Dr. Kraatz, D. E. Z. 1883, p. 337, beschreibt, die Oberseite 
ist aber brSunlich und die Mittelbinde erreicht aufsen bei dem einen 
Stuck die Humeralbinde, bei dem anderen nicht. — Var. Staudingeri 
Kraatz. Ein mehr griinliches Exemplar mit den charakteristischen 
scbmaleren Zeicbnungen. 

18* 



276 I. V. Heyden und G, Kraatz: Beiirdge 

C, Elisae Motsch. {amurensis Morawitz). Eine kleine Art aas 
der Verwandtschaft der liter ata^ die Binden ahnlich wie bei der 
Race lugdunensis; die Spitzenmakel ist nicht rund, sondern zieht 
sich als Strich langs der Naht in die Hohe. 

D. Von Namagan. 

Cicindela 10. pustulata Menetr. 

C. turkestanica Ballion. Ein typisches Ex. — Var. disrupta 
Heyden: Ut in typo, sed puncto posthumerali per parvo, fascia 
mediana fere tota deest, exstat solum punctum iransversum laterak 
intus stria parvula oblique ad suturam directa; punctum iypicum 
suturale cum stria obliqua conjunctum deest; fascia postica cum 
puncto postico laterali conjuncta. Duo exemplaria, AUerum specimen 
quasi formam intermediam inter typum et var, disrupiam praestat: 
puncto cum stria obliqua in medio elytro conjuncto mintsio. 

C. megaspilota Dohrn. A us der Verwandtschaft der Burmeisteri; 
der Mittelfleck ist stets eine deutliche Qoerbinde, die Humeralbinde 
ist stets vorhanden, aber bei zwei mir vorliegenden Stacken in 
einen Fleck vor der Schulter and einen hinter derselben aofgelost. 
Grofse nor 15 gegen 19 mill, der Burmeisteri. 

C. Kirilovi Fisch. (Juliae Ball.) gehort wegen der nicht be- 
haarten Episternen des Thorax in die germanica -Gruppe (subgen. 
Cylindrodera Westwood). In der schmalen Gestalt hat sie aocb 
Aehnlichkeit mit dieser; in der Deckenzeicbnung nahert sie sicb 
der oblique fascial a Adams (zo welcher ich nach sorgfal tiger Ver- 
gleichung der Beschreibangen nun alle Citate ziehe, die ich in 
meinem Gataloge der Coleopteren von Sibirien getrennt anter 
descendens Fisch. and oblique fasciaia Adams anfgefiibrt babe). 
Kirilovi hat eine mehr langgezogene S-formige Querbinde, Shnlicb 
wie die Franzosen die Ziffer 5 schreiben; bei obliquefasc, ist diese 
Binde am Seitenrand breit dreieckig, nach innen gerichtet verlSngert 
sie sich in einen schief nach der Naht zu gehenden Strich, der am 
Ende wieder nach oben gebogen ist, so dafs eine langgezogene 
Z-formige Zeichnang entsteht. 

Pantophyrtus turcomannorum Thieme. Sowohl Exemplare mit 
spitzen, als auch abgestumpften vortretenden Wangen; die StGcke, 
welche von 22 — 28 mill. Lange variiren, bieten soDSt keine Unter- 
schiede. 

Goniognathus gracilis Krtz. Drei Ex. (= Carabus segregatus 
Heyd. i. 1.) 



«tir iurkestanischen Coleopter en -Fauna. 211 

Carahus semistriatus (Heyd. in litt.) Krtz. nov. sp. 2 Ex. 
(Siehe Anhang No. 2.) 

Callisthenes rugiceps Krtz. Ein (5^, zwei $, die wie die (^ 
gestaltet sind, mit Aasnahme der einfacben Vordertarsen. 

Nebria per long a Hejden n. sp. (Siehe Anhang No. 3.) 

Clitina Ypsilon Dej. 

Scarites iurkesianicus Heyd. 

Chlaenius flavicomis Fisch. 

CM, flavipes Menetr. Ein Ex. mit kupferigen Decken. 

Sabienus Esau Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 4.) Ein $ 
in Sammlang v. Heyden. 

Diiomus (^Arisius) semicylindricus Ball. 

Ophonus azureus P., var. cribricoUis^ Dej. Ein Ex. 

Harpalus affinis Ballion. Mehrfach. 

H. laius L. Ein $. 

H. picipennis Dft. 

Anisodactylus punciipennis Gebl. (maculifrons Men.). Wegen 
des einfachen Kinnes und den rothen Kopfpankten ein achter 
Anisodactylus^ dem poeciloides Steph. (pirens Dej.) verwandt, aber 
Thorax starker ranzelig punktirt; die Zwischenraame der Decken 
Bind panktirt, der Nabtraum und die dann folgenden abwecbselnden 
Zwischenraame nor mit einzelnen Punkten. — Ein Mannchen in 
Sammlang v. Heyden. 

Acinopus picipes Oliv. Nea far Central -Asien. Ein Ex. and 
eins aas Persien. 

Pangus exiemepunctaius Solsky. Mehrere Exemplare dieser 
10^ — 1 If mill, langen, in Fedschenko's Reise sebr kenntlich be- 
schriebenen Art. 

P. namaganensis Heyd. nov. sp. (Siehe Anhang No. 5.) 
Mehrfach gefanden. 

Acupalpus dorsalis F. var. Kopf und Halsschild rothgelb, letz- 
teres in den Ecken nicht punktirt, Decken von derselben Farbe 
mit grofsem schwarzem, durch die rothe Naht getrennten schwarzen 
Discoidal fleck. — Ein Ex. 

Amara similata Gyll. — A, aenea Deg. (trivialis Gyll.). — 
A, (Brady tus) apricaria Payk. — A, (Celia) ingenua Duft. 

Pterostichus (Arachnoidius) sodalicius Heyd. nov. sp. 
(Siehe Anhang No. 6.) 

Derus janthinipennis Solsky. Die Exemplare sind kleiner 
und etwas schmaler, die violette Farbe tritt nur an den Thorax- 
randern aaf. 



278 L. V. Hey den und G. KraaU: BeUrdge 

Poecilus Slaudingeri Heyd. Zwei Ex. vod normaler Grofse. 

Pseudotaphoxenus Kraatzi Heyd. Zwei dankler gefarbte Ex. 

Ps, juvencus Ballion. 

Antisphodrus extensus Heyden. — Variirt in der Langc von 
7^—12^ mill. 

Dolichus halensis Schaller ^). 

Cytnindis Mannerheimi Oebl. In Anzahl gefanden. 

Philydrus sp. Die ganze Gruppe bedarf einer Revision. 

Laccobius sp. Dem cinereus Motsch. (maeuUceps Rottbg.) nabe- 
stebend, aber Kopf vor den Augen gelb, dahinter gran; Tborax 
gelb, Deckenpunktirung deatlicb gereibt und gleichstark. 

Heterocerus. Drei Exemplare, die drei verschiedenen Arten 
anzugeboren scheinen. 

Staphylinus picipennis P. 

Paederus fuscipes {longipennis Er.). Ein Ex., darcb das gaoze 
palaarctische Gebiet verbreitet. 

Bledius tricornis Herbst. Mehrfacb. 

Parasilpha orientalis Bralle. Ein Mann, nach Reitter's Be- 
stimmungstabelle. Hierber wobl aucb die costata Men. bei Solsky 
aus Turkestan. 

Liodes {Anisotoma olim) subtilis Reitter n. sp. (Siehe 
Anbang No. 7.) 

Saprinus niger Motscb. Ein Ex. 

S, n. sp.? aus Gruppe III. Marseul. Zwei Ex. 
* Copris lunaris L. 

Onthophagus marmoratus Gebl. var. speculifer Solsky. 

Aphodius punctipennis Er. — A, brunneus Klug. — A. hraatii 
Harold. Zwei Ex. , die vollkommen mit Stucken aus Sarepta in 
Sud-Rufsland stimmen. 

Bolboceras Radoszkofvskii Solsky. — Nur ein Weibcben wurde 
gefunden. Sammlung v. Heyden. — Eine grofse rotbbraane, oben 
seidenartig matte, unten dicbt goldgelb bebaarte Art; Kopfschild 
mit 3 (1, 2) sebr deutlicben Hockern. 

Lethrus sulcatus Kraatz. 

Lachnosterna dilaticollis Ballion. Ein Ex. 

L. kolosericea Menetr. (?$• 

Rhizotrogus solstitialis L. var.? Sfschukini Mbm. i. I. 

Pkyllopertha variabilis Ballion. 



^) So scbreibt Scballer. 



zur iurkesianischen Coleopteren- Fauna, 279 

Polyphylla irrorata Gebl. Die Art ist nach einem Mann be- 
schrieben, die Beschreibung pafst aber sonst aaf ein vorliegendes $ 
meiner Sammlang aus Namagan. Es gleicht der fullo^ nor sind die 
Fiecken auf den Deck en scbwacher und die Zwiscbenraume mit 
feinen weifsen Schoppenatomen weitlaafig besetzt. Der Ciypeas ist 
an den Seiten gerundet. In der Beschreibung des ^ wird ein be- 
sonderes Oewicht aaf die karzere Fuhlerkeale gelegt. Bei dem 
Namaganer $ ist die Keule aucb kurzer als bei einem sonst gleich- 
grofsen fullo-^. Die Zahne der Vordertibien sind kraftiger und 
stampfer (aber nicht durch Wuhlen im Erdboden abgescbeuert); 
Mitteltibien mit zwei sehr scbarfen Zahnen. In der feineren Be- 
haarang der Decken mit eingestreaten Tomentschappen gleicht die 
Art der Olivieri Lap. and Boryi Bralle, doch baben diese scharfe 
Clypeasecken. 

Adoretus comptus Menet. — A, nigrifrons Stev. 

Tropinoia hirta Poda. — Oxythyrea cinctella Scbaum. — 
Stalagmopygus alhellus Pallas. 

Cetonia interruptecostata Ballion. 

C. cyanescens Ertz. (Deutsche Ent. Z. 1883, p. 344). Ein Ex. 
Oberseite violett. Var. (Oberseite griin), ein Ex. 

C. conspersa, var. confluens Ertz. (1. c. 1884, p. 222). 

Anthaxia n. sp. Mit funerula lilig. verwandt. Ein Ex. 

Sphenoptera eiridicoerulea Ertz. Ein Ex. mit etwas starkerer 
Punktirung der Decken, wie mein Samarkander Ex. 

Acmaeodera lata Heyden n. sp. (Siebe Anhang No. 8.) 

Aeolus, Ein Ex., 6 mill. lang. 

Ae, Ballioni Heyden n. sp. (Siebe Anhang No. 9.) 

Ae, grisescens Germ. 

Elater ferrugatus Lacord. (pomorutn auct.). 

Melanotus fusciceps Gyll. — M, persicus Menetr. 

Diacanthus melancholicus F. c?$* 

Agriotes caspicus Heyd. Ein Ex. 

Lampyris turkesianica Heyd. Drei Ex. 

Cantharis forticornis Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 10.) 

C, pumilio Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 11.) 

Eulobonyx lurkestanicus Eraatz. 

Adesmia Karelini Fisch. Mehrere Ex. 

Prosodes Karelini Zoubk. Ein cJ^, zwei $. 

Pr, nitida Eraatz. (Siehe Anhang No. 14.) 

Pr. rugosicollis (Heyd. in litt.) Ertz. (Siehe Anhang No. 15.) 

Pr. grandicoUis Eraatz. Mehrere Ex. 



280 L, r. Hey den und G. Kraatz: BeHrdge 

Uroblaps Titana Men. Ein Ex. 

Lithoblaps pruinosa Eversm. Die Stacke haben eine sehr feioe 
Scalptur, zwei sind merklich kleiner (21 mill.), in alien wesentlicben 
Punkten ubereinstimmend. 

Blaps Maeander (Heyden in litt.) Eraatz. (Siehe Anhang 
No. 16.) Einige Ex. 

Dineria longipennis Krtz. (Siehe Anhang No. 17.) Ein Ex* 

Gnathosia nasuta Men. Mebrere Ex. 

Stalagmopiera confusa SoUkj. Mehrere Ex. 

Ocnera imbricata Fisch. Ein Ex. 

Pachyscelis nitidula Kraatz (Deatscbe Entom. Zeitschr. 1882, 
p. 86). Einige Ex., an den langlichen Taberkeln des Halsscbildes 
leicht zu erkennen. 

Lasiostola hirtipes (Heyd. in litt.) Eraatz. (Siehe Anbang 
No. 18.) Einige Ex. 

Las. granulata Eraatz (Deatscbe Ent. Zeitschr. 1882, p. 90). 
Einige Ex. 

Trigonoscelis submuricata Eraatz var. (Deutsche Ent. Zeitschr. 
1882, p. 95). Einige Ex. 

Trig, laeviuscula Eraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 87). 
Ein Ex. von 24 mill, und ein viel kleineres von 20 mill. Lange. 

Trig, planiuscula Eraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 88). 
Mehrere Ex. 

Platyscelis ovalis Ball. Einige Ex. 

Platysc. oblonga Ball. Einige Ex. 

Platynoscelis lucidicoflis Eraatz. Mebrere Ex. 

Penthicus granulosus Men. Ein Ex. 

P ent h. culneratus KrsiaXz. (Siehe Anhang No. 19.) Ein Ex. 

Cteniopus. Eine 4 mill, lange, blafsgelbe, scbmale Art mit 
grofsen, auf der Stirn aber weit von einander getrenoten Angen. 
Stimmt nicht mit altaicus und Dejeani; anch nicht mit ? AUecula 
macrophthalma Gebl. 

Omophlus. Ganz scbwarz, glanzend, 8 mill, lang, stimmt nicht 
ganz mit der Beschreibung von 0. corvus Solsky. — Von beideo 
Arten liegen mir je ein Exemplar vor, da aber bei beiden die 
Tarsen verstummelt sind, so sind sie zu einer Beschreibung 
untauglich. 

Meloe cinereo variegatus Heyden n. sp. (Siehe Anhang 
No. 20.) 

M. violaceus Marsh. — M, rugosus Marsh. Ein Ex. Neu for 
Central- A sien. 



«tir iurkestanischen Coleopteren- Fauna, 281 

Zonabris oceUata Pallas. — Z. 11. punctata Fiscb. 

Z. exciso fas data Heyd. £s liegeo mir nean Exemplare vorj 
meist mit aDterbrochener Vorderbinde. Bei einem Ex. ist die 
Mittelbinde sebr breit and bangt vorn an der Nabt breit mit der 
Vorderbinde zasammen, die hintere ist sehr breit and hangt aafsen 
mit einem Strich mit der Mittelbinde zasammen, an der Spitze 
bleibt nar ein kleiner rothgelber Fleck. Bei einem anderen Ex. 
nimmt die schwarze Farbe so oberhand, dafs die hintere Halfte 
der Decken schwarz (mit rotbgelbem Rand and Naht) sind; die 
vordere Binde ist aafgelost and bildet zwei nebeneinander stehende 
LSngsflecke. 

Lytta togata Fisch. Ein grofses Exemplar. 

L. pilosella Solsky. 1 Stock. In den Trady der Horae Rossicae 
von Erschoff aas den nachgelassenen Manascripten Solsky's be- 
scbrieben. Der Artikel ist 1. Febr. 1881 anterzeichnet and ist in 
Band XII, 1880 — 81 pablicirt, der Band warde aber erst im 
M&rz 1883 von der Russischen Entom. Ges. in St. Petersburg aus- 
gegeben. Manche dieser von Solsky beschriebenen Arten coUidiren 
mit solchen^ die von Dr. Kraatz in dem im Febraar 1882 erschie- 
nenen Hefte der Deutschen Entom. Ges. beschrieben warden; die 
letzteren haben die Prioritat vor den Solsky-Erschoff'schen Arten. 
Es sind dies: 

Adelocera tristis Krtz. (funehris Sols.); 
Podonta tenuis Ertz. (hirtipennis Sols.) and 
Meloe sulcicollis Krtz. (xanthomelas Sols.). 

Hapalus necydaleus Pallas. 

Brachyrrhinus (Otiorrhynchus) tenuis Stierl. nov. spec. 
(Siebe Anhang No. 21.) Ein Ex. 

Br. russicus Stierlin ^). 

Nastus luteosquamosus Heyd. n. sp. (Siebe AnbangNo.22.) 
Ein Ex. dieser neaen Art, die Hr. Faust nicht kennt. 

Corigetus (Platytrachelus olim) exquisitus Faust. 

C. Fausti Heyden n. sp. Eine neue Art, deren Bescbreibung 
ich mir vorbebalte, nachdem die Bestimmungstabelle der Gattung 
von Faast in Heft I der Deatschen Ent. Zeitscbr. 1885 erschienen 
sein wird. Zwischen capita Faast and Heydeni zu stellen. 

Polydrosus ohliquatus Faust. (5^$. 

Taenophthalmus suhcarinatus Faust. Ein Ex.; seitber nur ein (5^ 
von Margellan bekannt. 



^) Von Faast revidirt, wie alle Curculionidae. 



282 L. V. Hey den und G. Kraat%: BeUrdge 

Catapionus semiglabratus Faast. Bin c5*, drei $. 

C. peregrinus Faast. Ein Ex. Die Art wird vom Autor be- 
schrieben Stettin. Ent. Zeitschr. 1885. 

Deracanthus costatus Hejden n. sp. (Siebe Anbang No. 23.) 

Hyper a (Phytonomus) tibialis Hocbh.? Von Faast fraglicb ta 
dieser Art gestellt. Ein etwas abgescbupptes Exemplar. 

Bothynoderes melancholicus Men., var. innocuus Faast. Ein Ex. 

Chromonolus confluens Fabr., Scbb. 

Larinus lanuginosus Faust. Zwei Ex. 

Lixus astrachanicus Faust. 

L. incanescens Bob em., Scbb. 

Lixus? Eine grofse Art (16 mill, mit antergebogenem Rassel), 
die Faust nicbt kennt. Das Tbier ist anliegend graa behaart, mit 
rostrotber BestSubung; die Scbildcbengegend vertieft and rost- 
gelb. — Ein Ex. 

Rhynchites auratus Scop. 

Rhyncolus nefarius Faust. Ein Ex. vom Autor bestimmt. 

Calandra granaria L. Vier Ex. dieses Gosmopoliten. 

Prionus brachypterus Gebl. Ein Manncben. 

Toxotus tataricus Gebl. Ein Exemplar einer Var., be! der der 
Eorper gelbrotb ist, mit Ausnabme des scbwarzen Eopfes, Tborax 
und Brust. Der ganze Eorper ist mit gelben Seidenbaaren bedeckt 
Grofse 18 mill. 

Callidium simplarium Heyd. n. sp. (Siebe Anbang No. 24.) 

Hylotrupes bajulus L., var. lividus Muls. 

Clytus verbasci L., var. Faldermanni Faldm. 

Clytus namaganensis Heyd. n. sp. ( Siebe Anbang No. 25.) 
Vier Ex., von denen keins dem anderen voUig gleicfart 

Dorcadion Glyzyrrhizae F. G. Ganglbauer scbreibt mir: ^das 
ubersandte Dorcadion ist obne Frage GlyzyrrfUzae mit etwas schmfi- 
lerer Scbulterbinde und ganz scbwarzem ersten Fnblerglied^. 

D. mystacinum feallion. Zwei Manncben dieser seitber wenig 
bekannt gewordenen Art, von der Ballion nur das Weib bescbreibt 
Meine Exemplare baben scbwarze Beine mit rotber BasalhSlfte der 
Tibien. Ballion sagt pedibus rufis^ tenne tomentosis, y^gena^ nigris. 
Aucb baben die Decken nur weifsgraue Nabt und Aufsenraod. 

Orina do lens Ertz. Ein olivengrunes Stuck mit schwacbem 
Eupferglanz, stimmt mit einem scbwarzen Exemplar aas Samarkand. 
Die Art wird erst jetzt beschrieben. (Siebe Anbang No. 26.) 

Chrysomela polita L. var. o. Weise. Unterseite blaalicbgran, 
Tborax grun, obne Kupferscbimmer. 



zftr tvrkestanischen Coleopteren- Fauna, 283 

Cassida 11. notata Gebl. Bin Exemplar dieser, im Tod, rotben 
Art mit 2, ^, 2, 1 scbwarzen Flecken (^ gemeinsam auf der Nabt). 
Der Thorax-Diskus rotb; bei einem Exemplar aus dem Altai tief- 
schwarz (typiscb). 

Coccinella 7. punctata L. 



Anbang: Bescbreibung der Arten. 

1. Cicindela vitiosa Heyden n. sp. Supra sub-cuprea, 
opaea, subtus abdomine violaceo, viridi-tincto, pedibus eiridibus, 
femoribus tibiisque supra cupreis, palpis viridibus, articulis ultimis 
cvpreis, Labro flavo, brevij antice rotundato, medio non producto, 
mand^uhs cupreis, supra in $. a basi ad medium flavis, apice 
aeutOy in ^ supra fere totis, apice spathuliformi excepto nigro, 
Antennis articulis qualuor primis cupreis, perparum viridi-tinctis, 
reUguis nigris, opacis, Capite ut in C, sachaliensi Moraw., densius 
stricUOy striis a margine antico medio ad medium capitis minus 
profunde impressum magis coneergentibus, Thorace parum latiore 
(^ mill.) quam longo (3 mill.), postice non attenuate, lateribus 
perparum rotundatis, marginibus anticis posticisque medio rectis, 
impressionibus ut in C, sachaliensi , supra eodem modo sculpturato, 
Elytris medio magis rotundatis , apice conjunctim rotundatis (in 
C, sachaliensi singula parum truncate); supra disperse cupreo 
leviter granulato; puncto humerali basali rotundato (in $ deest), 
puncto posthumerali laterali, ovato obliquo antice extus acuminato, 
fascia postmediana a margine later ali remota, sinuata ut in C, chloridi, 
puncto later ali anteapicali, lunulaque apicali cum puncto non con^ 
juneta albidoflavis, — Long. 16 mill. — Ex affinitate C, sachaliensis 
Moraw. et Raddei Moraw., sed di^ersa forma thoracis, labro brevi, 
a C. saehal, lunula apicali elytrisqae latioribus; a C. Raddei labro 
medio rotundato et non „valde producto^. — Euldsba. c7$. 

2. Carabus semistriatus (Heyden in litt.) Eraatz: Niger, 
nitiduluSy Carabo nitidulo Motscb. (prasini var.) statura valde similis, 
thorace transverse, posterius angustato, angulis posticis parum pro- 
duciis, subrotundatis , def lexis, elytris 14: - punctate -striatis, striis 
ad later a minus perspicuis, ultra medium fere nullis, — Long. 17 mill. 

Der Eafer ahnelt im Habitus sehr an die kleinsten Stucke des 
Tribax prasinus Men., var. nigrinus Motscb., ist aber in den Fid. 
weniger bauchig, oben nur schwacb glanzend; die Hinterecken des 
abnlich gebauten Halsscbildes sind herabgebogen , nur wenig vor- 
gezogen, stumpf^ abgerandet, der Seitenrand dea Halsscbildes ist 



284 L, 9. Hey den und G, Kraat»: Beitr&ge 

Dacb binten nicht deutlicber abgesetzt wie bei prtuinus. Die Fuhler 
sind von gewohnlicber Bildung; Glied 3 ist ziemlich lang and 
scblank, innen etwas eingebogeo. Die Lippentaster des 2 sind 
lang und scblank, merklicb schlanker als bei prasinus^ das yor- 
letzte Glied zweiborstig. Die Eopfbildang ist inerklieh von der 
des C, prasinus verscbieden; der Eopf ist viel kSrzer, die obere 
Eante der Mandibein, welcbe bei pros, deatlicb erhaben and von 
der Oberlippe ziemlicb entfernt ist, scbliefst sich hier fast qd- 
mittelbar an dieselbe an; wahrend der Eopf bei prasinus vom 
jederseits der LUnge nach vertieft ist, zeigt sich bei sendsiriatui 
nnr ein schwacber Eindruck. Die Oberlippe ist vorn nar schwach 
ausgerandet, in der Mitte nur scbwacb vertieft. Der Eopf ist 
zwiscben den Aagen fein punktirt, unregelmafsig qaergeranzelt. 
Das Halsscbild ist ahnlich gebaut wie bei prasinus und bereits 
oben gescbildert, in der Mitte mit schwach vertieftem Langsstreif 
Die Flugeldecken sind ahnlich gebaut, wie bei prasinus^ aber weniger 
bauchig, der Seitenrand ist etwas schwacber abgesetzt, die Ober- 
flache glatt, aber nicht besonders glanzend, mit 14 deotlicben Pnnkt- 
streifen, welcbe aber nach aufsen schwacber werden, hinter der 
Mitte ganz verschwinden, so dafs der Name semistriaius von Hrn. 
V. Heyden glucklich gewablt ist. LUngs des Seitenrandes zieht sich 
eine Reihe ziemlich dicht stebender, erhabener Panktchen bin, der 
Raam zwiscben ihnen und dem Seitenrande ist glatt. Die Beine 
sind scblank and grofs und zeigen nichts Aofsergewohnliches. Sehr 
abweichend ist dagegen die Einnbildang. Wahrend bei prasimu 
der Mittelzahn stark and breit ist, deutlicb so lang wie die Seiten- 
lappen, ist er bei semistriaius deutlicb kurzer, nar klein, and scfaarf 
zugespitzt. (Kraatc.) 

3. Nehria per long a Heyden n. sp. Species hngissima ex 
affinitate N, pidcornis F. sed distincHssima. Capiie elongato, laevi- 
gatOy inter antennas leviter biimpresso, rufo, vertice et frowtis medio, 
lahro medio, mandibulis apice, palporum elongatorum articulis medio 
obscuratis, Antennis medium corporis superantibus , coxas postieas 
attingentibus , rvfis, articulo primo supra medio obscurato, secundo 
toto rufo, dimidia longitudine quarti, tertio quartoque medio late 
obscuratiSf tertio longitudine sexti quarto breviore, quinto longtorOy 
ceteris longitudine tertii, Thorace longe cordato, posiice valde 
coarctato, supra .planato impunctato, linea mediana impressa, aniiee 
medio arcuatim laxe impresso, inter angulos posticos rectos impres- 
sione transversa, lateribus valde ante medium latissimo (3 mill.), 
antice abrupte angustato, angulis anticis acute, apice ipso obiuiOy 



■ tiirkeilanischen Coleopter 



. - Fauna. 



285 



m'f, poitice laleribus arcuatim rotundalis, anguiis poslicis reelis, 
eonspieue depexii, margine lalerali acute elenulo, basi (2 mill, tal.) 
et anr/tttis posticti punclis fionnuilis dispersis. Scuiello Iriangulari 
impunclalo. Elylris ellipticis (Sj^mill. long., in medio 4^ mill. lat.}. 
humerig minime prominetUibus , magit liicidis , 8 punclato-ttrialii, 
strii$ in medio magit impressis, extus posUceque magig eeaaeicen- 
tibui, inlergliliii contexts, impunctalis, ^, 4, f> postice con/luenlibus, 
vatde ante apicem tintul carinalis, elytrorum apiee tingulo acumi- 
nata, xtria icvtellari longa. Subttis epistemis rugosopunclalii , ab' 
doming slerm$qve laeeigatis. Pedibus longissimis (poslicis: femoribns 
5 mill., tibiis 5 mill., tarsis 4 mill.)i uigris; trochanteribus qualaor 
primit, genubus, tarsis nifis, his articulis apice obscuralis. 

'J* iibiis anlicis ej^ius a medio curvatis, apice longius fuho- 
pilosis. — Long. 12 mill. — Namagan. c?2. 

Forma perlonga, elylris elliplicis ab omnibus speciebiis 
dcBcriptis diflert. 

4. Sabienus (Odonloearus) Esau Heyden n. ap. S. chod- 
sentico Ball, affinis sed diffett maguilndine, corpore toto longe rufo- 
fnlpo pilosOf thorace majore, mullo laliore. 

Oblongus, coiivexvs, piceiis , elylris disco deplanatis, corpore 
lolo pilis longiB, hngioribus inlemiirlis , rufo-fulnis leeto, pedibus, 
antennii, palpis rufis. Capite thorace «/ in S. chodsentico punctalis, 
illo magis rugoso; thorace cordato, viargine anlico redo (3 mill, 
lat.), ante medium fere 4 mill, lat., bast 3 mill. [at. (in chodienlico 
^j ^ii 'i)' *'"'* angulos poslicos rectos magis abrnple conslricio, 
linea mediana tongitudinali fortiter impressa. Elylris at in chodsenl., 
hameris magis roluadatis, uf in hac specie slriatis el punctalis. — 
Long. 12 mill, (choda. 9 — 10). 

Namagan, exemplar unicum £ ip coll. von Heyden. 

5. Pang us namaganensi s Hcyden n. ep. P. externo- 
putictato Solaky affinis, sed latior brevior. Parum convexus, fere 
deplaiifilus , nigra piceus, £ elglris opaciorihus, stibtus rufopiceus, 
nntennis paipis pedibus piceo-ferTugineis. Capite Ihoracegue taevibus, 
hoc iranscerio , lateribus forliter rotitndalo, minus transversa 
f/uam ia P. exleraepunctato, bati panlisper lanlum minus lata 
quam margine anlico, medio tenuissime eaitalietiliilo , foveolis basa- 
libus sat profuudii, punctalis, ante angu/os poslicos el margine 
laterali usque ad mediittit disperse punctata, anguUs posticis rotun- 
dato-obtusis, anlicis magis acutis. Blytris thorace lalioribus, ovalibut, 
hreniorilius quam in P. externepnnclato, lateribus pilis bretiibiis, in 
disco fere evaneseenlibus } sal profwtde slriatis, punclis siriarum 



286 L. V. Heyden und G, KraaUt: BmtrAge 

minute piligeribus, intersUtiis plants^ suturali et 2, 4, 6 laenigatu^ 
1, 3, 5 apice punctis nonnullis, 7, 8 per tot am longiiudinem disperse 
punctatis; in $ inter stitiis 1, 3, 5 inter dum magis fere usque ad 
basin fortius punctatis, — Long. 9 — 10 mill. 

Piinctura elytrorum, thorace latiore a congeDeribas, a Domine 
S. de Solsky descriptis, differt. — NamagaD. NoddqIIb exemplaiia. 

6. Pterostichus (Arachnoidius) sodalieius Heyden o. sp. 
Pt, Hagenbachi Sturm., e montibfis Jura, affinis forma sed primo 
intuitu elytris angustioribus , magis paraUelis diversus, AfUeinms 
longioribus, dimidium corporis superantibus, Capite longiore^ iaUore, 
post oculos magis ampliato, impressionibus inter ocularibus longioribus, 
thorace ideo constructor lateribus minus rotundatis, ad basin mimu 
currafis, angulis posticis magis rectis, non prominulis^ angulis anticis 
magis explanatis elevatisque, impressione basali simpiici, extus pUca 
non limit at a, linea mediana impressa subtiliori. Prostemo im- 
marginato, Elytris lateribus fere paraUelis, 4^ mill, (in Hagen- 
bachi 5) in medio latis, magis depressis, minus profunde striatis^ 
inter stitiis planioribus, ad striam secundam punctis quaiuor pro- 
fundis, umbilicatis, piligeribus (in Hagenb, 4 a striis 2 et ^ aeqm- 
distanfihus), Pedibus longioribus. 

(^ abdominis segmento ultimo non longitudinaliter carinalo (in 
Hagenb. carinato) sed parum medio impresso, pliculis minimis duabw 
paraUelis transversis, tuberculoque minuto mediano, punctis binis 
piligeribus, 

$ abdominis segmento ultimo simplici, quadripunctato, — Long. 
15 — 17 mill. — Namagan. Nonnulla exemplaria. 

7. Liodes (Anisotoma oUm) subtilis Reiiter n,sp. Breviter 
ovalis, rufo-testacea, nitida, antennarum clava sat angustata^ articulo 
ultimo penultimo haud angustiore, dilntiore, oculis magnis^ fronie 
quadripunctata, prothorace dense obsolete punctulato^ angulis posticis 
subrectis, elytris subtilissime seriatim punctatis, tibiis anticis angustis^ 
posterioribus longe spinosis. — Long. 2 — 2.2 mill. 

Mit Liodes badia und similata sehr nabe verwandt, voo der 
Qrofse der Letzteren. Unterscbeidet sicb von beiden darch hellere 
Farbung, grofsere Augen, dicbt mit deatlicb, wenn aach hochst 
fein, punktirten Halsscbild, durcb die sebr feinen Punktreiheo der 
Flugeldecken; die Punkte der Reihen sind doppelt dichter gestellt, 
die Zwischenraume 8ind kaum bemerkbar punktirt, nnr die abwecb- 
selnden, wie gewobnlicb, mit einigen reibenweise gestellten Pankten 
besetzt. Die binteren Scbienen sind sebr lang bedornt. 

Namagan. Zwei Exemplare. (Reitter.) 



«tir turkestaniscken Coleopteren^ Fauna, 287 

8. Acmaeodera lata Heyden n. sp. Cuneiformis^ nigro- 
9iolacea^ opacay parce albidocrinita, anfennis pedibus nigris. Capita 
ihorace umbilicato-punctatisy inter oculos impressione sat profunda^ 
medio spatio minuto impunctato, Thorace brevi, maxima latitudine 
ante angulos posticos acutos rectos, tola deorsum inclinatos, dein 
roiundato angusto^ angulis anticis acutis proclinatis^ supra depresso, 
medio convexiore, basi trifoeeolato. Elytris basi rectilineari^ humeris 
reetiSy quam thorace minus latis, it a ut maxima latitndo corporis 
•f» thorace conspicua, ab humeris (3 mill, latis) ad apicem cuneatim 
angustatiSy intra humeros laiissime deplanatis depressisque , a stria 
guinta limitata^ medio eiytrorum convexiore, postice ad suturam late 
deplanatis; incisura subhumerali later ali nulla; in striis punctis 
longisy interstitiis planis uniseriatim minime punctatis, punctis pilos 
albos pareos gerentibus, striis ad later a fortius pnnctutis^ sextis 
oetavisque ante apicem abruptis, apice denticulato, Subtus eiolacea, 
grosse aciculato • punctata. — Ex affinitate Acm. pilosellae Bod. 
atque^ secundum descriptionem^ cerasinae Mars, ex Asia minori, 
quae quidem flavomaculata ^ ct^us eariatio tamen violacea unicolor 
est, — Long. 7 — 8^ mill. — Namagao. c?$. 

9. Aeolus Ballioni Heyden n. sp. A, atricapillo Germ. 
of finis y sed multo major ^ 6 mill, (atric, 4^), longius pilosus, prae- 
sertim in thorace, Capite toto nigro^ antennis rufis^ pedibus pallidis, 
thorace rufo^ medio postice macula minima obscura^ multo longiore 
quam in atrocapillo, lateribus minus rotundato^ antice magis angustato, 
Elytris longioribi^s^ lateribus non rotundatis, apice acuminato, nigris, 
ob pilos cinereos opacis, macula longa humerali maculaque oblongn 
ateapicali flato-rufis, — Namagan. — Scbon Ballion bat in dem Ver- 
zeichnifs der im Ereise von Euldsha gesammelten Kafer (Bull. Mosc. 
1878) aiif p. 293 anter No. ill diese Art besprocben, wagte aber, 
wegen eines vorliegenden Exemplares, kein Urtbeil abzugeben. 

10. Cantharis (Telephorus) forticornis Heyden n. ap. 
C. peUuddae F. affinis^ sed breeior, robustior, Oculis^ capite a 
basi usque ad antennas, elytris, scutello, pectore, tarsis, antennis, 
articuHs duobus primis exceptis, nigris, Capite antice, thorace, 
femoribus, tibiis, abdomine rufis. Antennis articulo primo rufo, 
supra obscurato, secundo supra nigro, basi infraque rufa, tertio 
subtus basi rufo, Thorace transversa, lateribus angvlis omnibus 
rotundatis, antice parum angustiore, toto impunctato, Antennis 
fortibus articulis singulis brevioribus quam in C, pellucida, Elytris 
2^ longioribus quam latis, in C, pellucida 3 longioribus, — Long. 
8 mill. — Namagan. 



288 L. o. Hey den und G, Kraata: Beitrdge 

11. Cantharis pumilio Heyden d. sp. Capite nigrOj labrih 
mandibuHs rufis, inter oculos globosos depressOj medio faveoUUOy 
eeidenter punctata. Antennis foriibus, corpore longioribus^ nigri$, 
articulis 1, 2 obscure rufis, supra brunneiSy 3, 4 subiu$ obscure 
rufis, secundo pyriformi tertio tertia parte breeiore^ ceteris inier se 
fere aequalibus, Thorace rufo^ laecigafo^ medio bigibboso^ per- 
parum obscuratOy margine antico angulis antids simul rotundatiSf 
lateribus rectiSy basi medio parum sinuato, extus ad angulos posticos 
antice protracto^ inde angulis obtusis summo apice acuio. ScuteUo 
longoy lobiformi, apice rotundato, Elytris thoracis latitudme (1 mill.) 
humeris prominulis lucidis^ 3 mill, longisy paralleliSy nigris, ruguioso 
punctatisy antice magis laevigatis, Pedibus nigris^ genubus Hbiarum 
parte dimidia basali^ tarsorum articulorum basi mfis. Abdomine 
nigro, segmentis rufodrcumdatis, Unguiculis sin^licibus ^ basi dibh 
tatis. — Ex affinitate Canth, fulvicollis F. sed muUo minor^ elytris 
breeioribus y antennis elytrorum apicem superantibus, — Long. 
4-^ mill. — NamagaD. 

12. Prosodes lucida Ball, von Kuldsha ist von mir fruher 
verkannt worden; icb glaabte eine eben falls sehr glfinzende Art 
von Samarkand auf dieselbe beziehen zn mussen (Deutsche Bnt 
Zeitscbr. 1882, p. 305); seit ich aber die ecbte lucida Ball, kenoen 
gelernt babe, sebe ich ein, dafs icb mich geirrt habe and nenne 
meine frubere lucida Ball, jetzt zu Ebren des Hrn. Ballion: BaSr 
lionis, Dieselbe ist etwas scbmaler als lucida^ der Kopf nicht gaoi 
so fein ponktirt, die Seiten des Halsschildes nach binten gar nicht 
aufgebogen; das (^ ist nach hinten etwas weniger verschmSlert, 
das $ etwas kleiner, binten einfarbig schwarz, ohne Spuren voo 
grauiicben Langsbinden (die bei gut erhaltenen lucida bemerklich 
werden) an der Spitze. (Kraatz.) 

13. Prosodes alaiensis (Heyden in litt) Kraatz: Siaiura 
omnina Pros, cribrellae Baudi (pustulatae Faust) sed elytris laieribus 
paullo distinctius carinalis^ seriebus 3 fovearum magnarwn wtide 
irregularium munitisy pedibus validis, antids ante apicem in 
maribus vix coarctaHs. — Long. 12 — 32 mill., lat. 9 — 10 mill. 

Der Pros, cribrella Baadi so nahe verwandt, dafs es mir 
schwer wird sie scharf zu anterscheiden , obwohl sehr verschieden 
aussebend. Der Baa ist ganz derselbe, die Seiten des Halsschildes 
sind etwas weniger gerundet, die Seiten der Fid. sch&rfer kantig 
abgesetst, diese dadarcb sehr aasgezeichnet, dafs sie mit drei Reihen 
grofser, unregelmafsiger Gruben bedeckt sind, welche nach hinten 
kleiner werden, and zwischcn denen der Grand der Fid. mehr oder 



pi&ren 



kleii 



«ur turhesianifieheit Coleopteren- Fauna. 389 

weniger runzlig erbaben hersoririlt. Dttr Kopf ist dicbt uiid alark 
punktirl, starker itnd dichter ale bei cribrella; der Thorax iat eben- 
falls dichler und starker als bei cribrella puaklirt, aiif dem Disctis 
bleiben nber (namentlicb beim ^) iwei liingliche Flecke vor der 
Mine meigl punktfrei, die Seiten des Halsschildea siud deullidier 
erhnben. Der iimgebogene Seitenrand ist langsgernniell, beim 2 
viel deiillicher. Die Fid. eind oben ziemliub ilach, weoiger gevrulbt 
kIs bei cribrella ^t mit den erwiihaten drei Reihen Oraben besetzt. 
Zwiachen dieseo Graben, meiet an der Basis dereelbeD , stehea 
G Reiben erhabe.iier Korocben, ^elcbe auch bei cribrella uicht 
iefalen, aber viel schwacher angedeuiet sind; diese EiirncbeD sind 
meiet durcb die erhabenen Querrunzeln, welcbe zwischen den 
Oruben liegea, verbundea, Diese Korochen entsprecben den pri- 
und secundaren Kornchen- Reihen, welcbe bei manchen 
t (z. R. molaceus) eich zeigen. Die grofsen Gruben dea alai- 
ind scbr wabrscheintich nur eine locale Steigerung der viel 
Grubcben der cribrella. Die Uebereinsiimmung im Bau 
beider Arteo iat fasi vollkoramen, our acbeinen mir die Vorder- 
Bcbienen des cT beim aloiensis vor dsr Spitze kaum verengt, bei 
cribrella sind sie es deullicb. Die Unterseite ist dicbt und kruftig 
runilig punkiirt. Die Beine sind ebenao lang und krat'tig wie bei 
cribrella gebaut, bei grofaen Ex. noch kraftiger; beim (^ sind nn- 
mentlicb die Schienen viel langer ale beim 5. An den Fiihlern 
ifll Glied 6 und 7 etwa doppelc so lang als breit, die 3 folgenden 
kaum von einander verscbiedenen rucdlich. 

Vnn Alai in mehreren Ex. gekommen, in Hrn. v. Heyden's 
und Dieiner Sammlung. (Eraatz.) 

14. Prosodes aitida Eraatz: Etongata, nigra, nitida, capile 
thoraceque parce sublilissitne punctalii, hoc latitudine fere loagiore, 
pone medium mbanguslalo, laleribtis reelis, ante medium anguslalo, 
angulis antids dectinatis, subreclis, poslieis leviler declinalis, fere 
recti's, basi fere recta, etglris medio paullo mayts dilatatit guam in 
Pros, anguilata, pone medium magii aaguflalis, cosla lalerali ad 
apicem usque producta, talde dislincta, pone medium deorsum cur- 
vala. — Long. 21 mill. 

Der Pros. Inctda Ball, einigermaraen verwandt, aber durcb die 

erliabene Seitenkante von abnlichen glanzeudeu Arten aehr leicht 

m unteracheiden, tod acblanker Gestalt (wenigstena das mir allein 

bekaniite Mannchen), die Fid. in der Mitte deutlich verbreiterl, 

•bt so gleicb breit wie bei angustala. Wilbrend der obere Seiten- 

ind der Fid. bei dieser Art kantig hervorlritt und dem uutereu 

Zmfchr. XKIX, Usftll. 19 



290 L. 9. Heffden und G. KramU: BeUrSge 

Seitenrande siemlich parallel laoft, wfihrend rwiacheii beiden eine 
scharfe Leiste voo der Schoherecke oach der Spitae der Fid. linft, 
fallt hier die scharfe Leiste mit dem oberen Seitenrande der Fid. 
aasammen, so dafs beide etwa 2 Drittel ihrer L£nge mit einander 
parallel laafen. Die Fohler sind ganx ihnlieh gebaat, wie bd 
Pros, angmsiaia; der Kopf ist ganx ahnlich gebildet, weidfiafig, 
fein panktirt Das Halsschild ist iholich gebaot, wie bei IV. ca- 
gmsiaiOj jedoch gl&oxend, der Seitenrand nieht so dentlich all^ 
gebogen, die Oberseite ziemlich weitl£afig, fein panktirt, nadi der 
Mitte der Basis sn denilicher. Die Fid. sind ein wenig breiter ala 
bei amgusiaiaj TOr der Mitte deotlicher erweitert, oben gewdlbter, 
nach hinten weniger steil abfallend, last glatt, kamn bemerkbar 
weitlaofig ponktalirt. Die Unterseite ist glatt Die Seine, namendieh 
die Schienen, sind viel Unger als bei amgusiaia^ das erste Glied 
an den Vordertarsen doppelt so lang als das sweite, bei on^iitlata 
nor wenig linger. 

Von Namagan. Ein Exemplar in der Sammlang des Hm. 
V. Heyden. (Kraati.) 

15. Pro so des rmgosieollis (Heyden L 1.) Sjraats: Aira, 
opaca, ^ iomgimscmlay ^ bretimsemia, aniemmis ariiemUs 4 — 7 lati- 
tudime pamllo lomgioribus (^) ami iomgihtdime fere iaiioribvs ^ se/h 
iimo pamllo lomgiorey ceteris smhglobmUfonmbms, eapiie erebre punc- 
taiOy tkorate lomgiimdime pamiio (im femdma mtagis) iaiiore^ atUrorsmm 
pamllo wuigis amgmstato, laieribus leriier rohmdaiisj mpti/ts posticit 
recHs, smpra erebre pmmciaiOy ad later a lomgiiudinaliier stri- 
goso sem rmgmloso^ mirimqme smbiatpresso, elgiris pmrce Mubtikter 
pmmciaiisy apicem rersms smbfrieosiaiisy mtaris lomgioribus^ femiaae 
brerioribms, — Long. 17—19 milL 

Fern.: Breeior^ laiior^ mmie mm i s ygd i6tfiie bremioribms. 

Der pggmaem mibi (Dencsche Ent. Zeitscbr. 1882, p. 335) vob 
Samarkand riemlicb nabe rerwandt, ebenfidU matt, jedoch grofeer, 
die Fid. weiilindg nod fein panktirt. an der Spitae mit achwaelien 
Sporen vo?i dr^i erhabenen Lingsbealen. sonst eben, daa Halssdiild 
dicht and deutlich pankiirt. in der Mine and hinten weitl&ofiger, 
an den Seiten mit mehr oder weniger deatlichen LSnganmxelD, 
d. h. die Pankte vielfach in die Linge geiogen and der Linge 
nach iu»ammondiof$end. Die Fabler sind weniger geetreckt, Glied 8 
etwa» k^iflu^'r als die vorherfehenden, etwa ebenao lang, d. h. 
Unger aU bn^ii, die folgenden tiemlich kagelformig. Der Kopf ist 
gl^iebai&r»ig tiemlich dicht panktirt. Da» Halsschild ist beim ^ 



»«r lurkestauhchen Coleopteren ■ Fauna. 



291 



Seitenrande 
Sculptur. Die Baf 
viiiuen gelb behaai 
XLigerDDdel, nach der 
SpiUe Ell mit Spui 
die deutlicbete iat. 
beim $ starker, glSn: 



fast langer &\% breit, beim 5 etwus brpiter als latig, nacb voni 
etwas starker verengt, oben leicht gewolbi, vor den Hititsrecken 
rechtwioklig jederseiia mil einem kleineo Eindruck, neben dem 
eiagedriickt, mit der bereite beecbriebenen 
der Flugetdechen :ac bei gut erballeoeTi Indi- 
Die Fid. sitid leicht gewolbt, hinteo ziemlicb 
r Basis III deutlich verschmaleri, nur nach der 
3 Langebenlen, von denen die aufsere 
Der Hinterleib iat nur wenig dicht punktirt, 
lead, namentlich beim $. mit deallichen Langa- 
Tunieln. Die Beioe des ^ sind schlanker, die Tarsea flachgedriickl, 
die Schienen gerade, ohne Auszeichnuag. die millleren beim ^ eebr 
Bchwach gekrummt, 

Von Namagan. In Mehrzahl aufgefunden. 
16. Blaps #aeander(Hejd.in lilt.) Kraatz! Species angvstior, 
nigra, nilida, aatcnnii pedibuaqtie longioribns^ thorace Mubqtiadralo, 
inaequali, ante bagia, rilrinque longiludinaliter intpresso, elylris mucro- 
natis, fortius traaseersim rugvtoxis. — Long. 19— 22 mill, 

Ungefahr von der soblankeren Gestalt der Blaps monlana von 
KuruBch, die Fid. aber nach der Basis etwas starker Terechmalen, 
so dafs sie in der Mitte ziemlich bauchig aind, binter dergelben 
verbal mi rsroafeig slark verschrofilert, mit etwa 2 mill, lang uus- 
gezogener Spilze. Beine und Fiihier schlank, an diesen Glied 4 — 7 
mebr als doppelt so lang als breit, die folgenden etwaa ianger ala 
breit, das letzte etwas llinger, zagespitzt. Der Kopf ist scbmSler 
als das Halsschild, zwiat^hen den Fublero mit dentlicb eingedriickter 
Linie, vor derselben mafsig dicbl punktirt; hinter derselben ist eine 
dreieckige Stelle auf der Mitte des Kopfes deatlich glatt, bisweilen 
aocb ein Fleck jederseils neben derselben. Das Halsschild iai fast 
langer ala breit, tiemlich qnadratiscb, mit fast geraden Seiten, erst 
an den Vorderecken etwas verengt, die Hinterecken recbtwinklig, 
die Oberseile liemlich flach, etwas uneben vor dera Hinlerrande 
jederseite mebr oder weniger dentlicb der Lange each eingedrijckt, 
die Milte scbwach aufgewulatet, die Punktirnng wenig dicht, nn- 
gieichmafsig, hiuten stfirker. Die Fid. sind aehr grnb qaer- 
elt, die Querrunzeto vorn und an der Spitze schwficher; 
I Bind etwa 7 Liingsliiiien aehr scbwach bemerkbar, so dafs diircb 
1 7 Lfingsreihen niir scbwach angedeutet sind. Der Mucro ist 
va 2 Mill. lang. Die Unteraeiie ist dicht punktirt, bellglaDzend, 
( letzte Segment bei alien 4 Ex., die mir vorgelegen, mit einer 
lentlicben Orube, das erste in der Mine mil einigen achwachen, 



292 L. f>. Heyden und G, Kraain: BeUrAge 

erhabenen Qaerlinien. Die Beine sind scblank, die HinterBcbieDen 
fast gerade. 

Aufser den beiden Ex. meiner Sammlang habeo mir swei aos 
der V. Heyden'scben vorgelegen. 

Diese Art ist durcb die groben QaerroDzeln der Fid. sehr 
aasgezeicbnet. 

17. Blaps (Dineria) gracilieollis: Species angusta ei voUb 
elongata, Dineriae confusae M4n6tr, All, similis et maxime offmi, 
sed multo magis elongata, antennis pedibusque muUo longtoribut, 
mucrone magis elongato, thorace longitudine Uuiiudine fere longiore, 
pone medium paullo angusiato^ angulis antids deeUvibus, — Long. 
26 mill., lat. 8 mill., macro 2 mill. 

Der K&fer ist darcb seine grofse babitaelle Verwandtsehftft 
mit Dineria confusa M^netr. All. leicbt kenntlicb, jedoch scblanker 
and scbmaler als diese Art, die Fubler and False viel scblanker, 
die Fid. in eine etwa 2 mill, lange Spitse aasgesogen. Die Ffihler 
reicben deatlicb uber den Hinterrand des Halsschildes hinaot, 
Glied 4 — 7 sind mebr als doppelt so lang als breit, die fol- 
genden langlicb-rundlicb, das letzte deatlicb Ifinger ala breit. Der 
Eopf ist merklicb feiner and weniger dicbt ponktirt als bei cat^Mse, 
ebenso das Halsscbild, welcbes nocb deatlicb linger uod sobmfiler 
ist als bei dieser Art, also fast langer als breit, binter der Mitte 
ein wenig verengt, die Vorderecken berabgebogen. Das Schildcheo 
ist goldgelb bebaart. Die Fid. sind nocb deatlicb gestreckter ah 
bei confusa^ die Pankte etwa ebenso dicbt, aber deatlicb etwas 
mebr reibeisenartig erbaben, d. b. scbrfig yon binten eingestocben; 
aufserdem treten 6 — 7 erbabene LSngslinien scbwacb bervor, welche 
nacb binten verscbwinden. Die Beine sind vie! gestreckter als bei 
confusa^ die Hinterscbienen beim ^ vor der Mitte innen leicbt ein- 
warts gebogen, binter der Mitte scbwacb aasgescbweift, docb treten 
diese Eigenscbaften nur scbwacb bervor. Die Mittelscbienen sind 
beim ^ binter der Mitte deatlicb nacb innen gekrammt; femer ist 
die Basis des Isten Hinterleibssegmentes mit 2 oder 3 erhabenen 
Langsfaltcben verseben. Das Weibcben ist mir anbekannt. 

Ein Stuck von Namagan in meiner Sammlang, welches mir 
Hr. V. Heyden freandlicbst uberlassen bat. 

Blap8 confusa Men. All. ^ ist durcb den Mangel des Haar- 
pinsels and den schwacben eckigen Vorsprung binter der Mitte der 
Hinterscbienen (tibias posterieurs epaissis interiearement avant I'ex- 
tremite, sagt Allard) leicbt kenntlicb; die ibm abnliche Blaps am- 
fluens ^ dagegen bat den Haarpinsel (brosse de poils bei Allard), 



zur iurkestaniscken Coleopteren- Fauna, 293 

aber einfache Hinterscbenkel. Die HiDterschenkelbilduDg des 
BL confusa ist eine recbt kenotliche and lafst die Art mit Sicberheit 
erkennen. ( E r a a t z.) 

18. Lasiostola hirtipes (Heyden in litt.) Kraatz: Atra, 
eorpore to to, antennis pedibusque longius pilosis, capite subtiliter, 
ihorace leeiter transverso fortius granulato, hoc medio leeiter cari- 
nato, elytris t Horace paullo latiorihus, lateribus parum rotundatis, 
amnium crebre granulatis, granulorum lineis 4 distinctis, dorsali 
ceteris paullo fortiore. — Long. 10 — 11 mill. 

Fast nocb schlanker als Las. piligera m. von Samarkand 
(Deatscbe Ent. Zeitscbr. 1882, p. 331), scbwarz, obne Qlanz, durcb 
dicbte und lang abstebende Bebaarang der Scbienen besonders 
ausgezeicbnet ; ancb der ubrige Eorper ist mit weniger dicbten, 
aber ziemlicb la'ngen, abstebenden Haaren besetzt. Die Fobler 
sehr scblank, Olied 4 — 9 gleicb lang, jedes mindestens doppelt so 
lang als breit, das letzte Olied, wie gewobnlicb, sebr klein. Der 
Kopf wie bei den verwaudten Arten, sebr fein gekornelt, lang be- 
haart. Der Tborax ganz abnlicb gebaut and granalirt, wie bei 
fnUgeray mit deatlicb erbabener Mittellinie. Die Fid. sind abnlicb 
gebaat wie bei piligera, die Eorncben derselben aber deutlicb etwas 
stfirker, namentlicb die der Eorncbenreiben ; wHbrend die beiden 
Rackenreiben bei piligera gleicb weit von einander entfernt liegen, 
ist die fiafsere bei hirtipes der Scbulterreibe etwas mebr genabert; 
die Zwiscbenrfiume sind wenig dicbt granalirt, die Korncben ver- 
scbieden grofs; aus jedem Korncben entspringt ein langeres Haar. 
Die Unterseite zeigt einen leicbten Sticb ins Graue and ist ganz 
matt, lang abstebend bebaart. Die Beine sind scblank. 

19. Penthicus vulneratus Kraatz nov. spec: Penth, pingui 
Fold, similis et af finis, sed paullo convexior, thorace anterius et 
posterius utrinque profundius impresso, elytris subtiliter striatis 
{haud punctatO'Striatis) basi utrinque profundius impressa, interstitiis 
subtiHter punctatis rugulosisque, — Long. 11 mill. 

Dem Penthicus pinguis Fald. abnlicb, die Vorderscbienen 
ebenso gebaat, kaam etwas breiter, der Kopf viel feiner pauktirt, 
an den Seiten feiner gerandet, neben den Vorder- and Hinterecken, 
da, wo bei pinguis Einbachtangen sind, ziemlicb stark vertieft. 
Das Scutellam ist merklicb grofser and flacber als bei pinguis. 
Die Fid. sind ftbnlicb gebaut, aber nicbt punktirt gestreift, sondern 
einfacb gestreift, der 5te und 6te Zwiscbenraum an der Basis tief 
eiogedruckf. Die Zwiscbenraume sind scbwacb punktirt und ge- 



294 L. e. Hey den und G, Kraal* : Beiirdge 

ranzelt. Die Unterseite ist ziemlich fein poDkdrt (weniger stark 
als bei pinguis)^ an den Seiten Ifingsraoclig. 

Ein Ex. in der v. Heyden'schen Sammlang. 

20. Melo'e cinereo-variegatus Hejden nov. spec. Niger^ 
opacuSy undique alutaceo — , capite thoraeeque foriiuB, punetaio, 
cinereO'flavo tomentosus, macuHs multis denudatis, Capite tnagno, 
gibboso; thorace latiore, in fronte et supra oculos nonnulUs ectfffii 
(j^ Relief^) lucidis. Aniennis elongatis^ nigris, articulo seetmdo 
parvo, 4 — 10 phts minus elliptidSy ultimo elongato, acuto, quatuor 
primis magis lucidis, ceteris opads, Thorace transversa, m^lM 
longitudinaliter sat late impresso, medio utrinque denudato, elevato, 
fere impunctato, lateribus impunctatis denudatis, anguUs anterioribus 
rotundatis, posticis — si supra inspiciuntur — rectis, angulis obtur 
satis, basi angulatim medio excisa, ante marginem posticum utrinque 
maculis tribus minutis, elevatis, denudatis, Elytris letter ut abdamine 
adculato dense punctatis, denudatis, basi margins suiuralique late^ 
maculis duabus impressis in disco transversim positis cinereo dense 
pilosis, Abdomine cinereo dense piloso, maculis multis, partis^ 
punctatis, partim laevigatis, elevatis, saepe irregulariter confueur 
tibus denudatis, maculis in lineas transfer sas dispositis. Pedibus 
for titer punctatis, nigris, femoribus in medio late rufo-sanguineit, 
— Long. 16 — 25 mill. — Namagan. Nonnulla exemplaria. 

21. Otiorrhynchus tenuis Stierlin n. sp. Elongatus, pieeus, 
parce subtiliter griseo • pubescens , rostro capitis longitudine, piano, 
subtiliter carinato, scrobis breeibus, antennis gradUhus, funiadi 
articulo secundo prima duplo longiore, thorace longitudine 
paulo latiore, in disco rugoso- punctate, lateribus granulate, elytris 
oblongis, latitudine plus duplo longioribus, crenato-striatis, interstitOs 
convexis, femoribus dentatis, tibiis rectis. — Long. 7^ mill.., lat 
2^ mill. — Namagan. Exemplar anicum in coll. v. Heyden. 

Dem 0, prolixus and prolongatus am nfichsteo, von ihnen ood 
alien Verwandten darch die LSnge des zweiten Qeifselgliedes der 
Fiibler verscbieden. Aafserdem ist das Halsscbild etwas kfirser 
als bei den zwei genannten Arten, auf der Scbeibe dichter pnnktirt 
als bei prolongatus. 

Scbwarzbraan mit wenig belleren Beinen and mit graaen, 
ziemlicb anliegenden Hfirchen spSrlicb bekleidet. 

Der RQssel ist so lang als der Kopf, mit feinem Kiel ood 
zwei schwachen Farchen, Fuhlergruben nicht nacb hinten ver- 
langert, Fabler fast so lang als der balbe Leib, das sweite OeiAel- 
glied doppelt so lang als das erste, die iofseren Ifinger als breit, 



UDK 

■Bn>] 



BUT turheslanischen Colf/ileren- Favtia. 205 

die Eeule laitg nud svlimal. HalHSL'liild kaum breiter als laag, 
seitlich achwacb gerandet, voru kaum schmaler aU hinten, ziemlich 
kraftig gekornt, auf der Scbeibc runzlig punktirt. Flugeldeckeo 
Diehr als doppett eo laug als breit, seitlicb etwas parallel, hinteo 
gemeioscbaftiicb abgertindet, nur um ^ breiter ale das Halaschild, 
die ScbulierD in flachen Bogen gerundet, oben etwas flach, tief 
puoktirt gestreift, die Zwiecbenraume gewolbt, tod etnae uiigleicher 
Breite, uodeutlich gerunzelt. Beine ziemlich laDg, die Schetikel alli; 
gezabot, der Zaba der vorderen undeutlich zweiepitiig; die Vorder- 
BCbeukel etwas alSrker entwickelt als diebiDtern; Scbieiien gcrade, 
gegea die Spitze etwas einwarts gekrummt. 

Man konnte dieae Art der starkea VorderbeiDe wegen in die 
Unlergattung Tournieria briogeo, allein ibr Habitus iet dem dea 
tlirui BO nabe und auub in den iibrigen Punkten ist sie der 
prolixut eo nabe vernaodt, dafs ich sie in meine 
15. Rotte za stellen fiir zweckmalsig iinde. (Stierlin.) 

:. NaUus fuleosfuaninsui Heyden n. ap. Oblougo-osalus, 
rtiijer, cor pore to to squamii oblong is hit eta dealiisime 
(ecto, roilro gemculii denudatis, tibiarvm apicibui, anienuarum 
articuto ultimo penullimoque apici ultimi excepla, nigrotomen' 
tosit. Fronte deplanala, inter oculos puacio impretso, oculif parpit 
oblongis; roiiro capite parum longiore, recto, iupra deplanato, late- 
ratiter tat aculo. Aniennis longis, basin thoracis fere alliHgentibni, 
funiculi articulis duobus primii elaagatis, 3 e( transveriii, 4, 5, G 
tnagis globosis, 1 — 6 longe cinereo -pilosis , penullimo trnnsverso, 
ultimo pyriformi, apice ealde acumioato , longitudine arliculorum 
i — 3. — Thorace quadrato, apice perparum angustato, bast redo, 
laferibtis ante medium perparum rotundato, ante angalos postieos 
rectos minufissime sinualo, dorso carinato. Etytris oblongis, supra 
noti contexts, slriato-punclatis, sed punclis difficile conspiciiis, lotis 
lomento luteo lectia, interslitiis parum elevatis, elevalioi. 
dislincte fuleo-tessulatis, etytris postice sqiiamulis paruis albis 
ditpertis, lateribus iu Uneis tribus, extemis foveolis seriatim dispo- 
silis, magis alb. fultoque luteis teclis. Subtus lomento magis luteo, 
/line illine denudato. Femoribus posticis acute, ceteris obtuse 
dentalis. — Long. 15 mill. — Magniludine N. tigrini, sed differt 
tboracc baai reuto, medio carinato, ab umuibus lomeaCo iiniformi. 

Exemplar nnicum collectionis von Heyden. — Namagan. — 
Dam. J. Fauat apeciea igoota. 

23. Deraeanthus costalus Heydea n.ap. D. inderiensi PM. 
affinis, sed minor, elytris obsolete Iricarinalis ab omnibus descriptis 



296 L. f. Hey den und G. KraaU: Beiirdge 

diversus. — Fronie convexa, supra oculos disiincie elevaia iniusqui 
impressa; rostro capite longiore, angvstiore, fere parallelo, depla- 
nato, medio impresso, extus laxe utrinque carinato, antice emarginato 
foveolato. Thorace hrevi, antice transversim constricio laieribusqw 
declinatis, dein parum rotundatis el in spinam fortissknam acutam 
rectrospectam excurreniibuSy post spinam forte intus sinuatis, anguUs 
postids rectis; supra medio fossulato, disco parteque ante spinam 
tuberculis multis grossis et partim transversim confluentibus, UUeribns 
minoribus consito, basi recta, Elytris basi thoracis basi laiiindine, 
dein abrupte tinea recta diver gentibus angulos rectos y apice sumaso 
obtusa, formantibus, deinde lateribus parallelis usque ad mediumy ad 
apicem supra visa, angustatis; in dor so parum contexts, postice 
abrupte declivibus, sutura in declinatione valde gibbosa; Uneisi tribns 
longitudinalibus elevatis in declinatione toto eeaneseenHbus , inter- 
stitiis seriebus duabus foveolarum impressarum in strias trans- 
mittentibus, Corpore supra squamis rotundatis luteis dense tectOy 
tuberculis in thorace foveolisque elytrorum saepe denwiaiis, elytris 
pilis longis albis ita ut in pedibus dispersis tectis. Subtns femori- 
busque squamulis pallide roseo-margaritaceis ; saepe lods denudatit, 
squamis in pectore postico fasciam medianam, in segmento anaU 
maculas tres, later alibus majoribus, formantibus, Tibiis tarsisque 
squamulis cinereis, unguiculis nigris; femoribus non clavatis, inden- 
talis; tibiis rectis, anticis apice obtuse, quadridigitatis, muero- 
neque interno valido, tar sis articulis longis, omnibus spina longa 
utrinque instructis, articulo ultimo supra profunde incise. — Long. 
12 mill. — Ob magnitadinem 8(< ttmmodo cum D, inderiensi et 
armato Gebl. comparandas. 

Namagan. — Exemplar unicum collect, von Heyden. 

24. Callidium simplarium Heyden nov. spec. Phunbeo- 
nigrum, opacum, leviter griseo-pubescens, Capite thorace fortiter 
densissime impresso-punctatis, Antennis longissimis, in ^ apieem 
elytrorum attingentibus ; articulo prime cylindriformi , seeundo 
minuto, tertio seeundo plus quam quadruple longiore, ceteris inter 
se fere aequalibus, tertio multo brevioribus, a tertio rufe-brtmneis, 
apicibus nigris, Thorace leviter transverse apice posticeque recto, 
lateribus rotundato, haud angulato, maxima latitudine in medio, 
angulis omnibus obtusis, supra deplanato Elytris fere parallelis, 
apice parum dehiscentibus, singulo apice acuminato-rotundato, deplm' 
natis, margine externa dilute rufo-brunneo, a basi ad apieem 
aequaliter fortiter punctafis et transversim rugulosis, Pedibus rufo- 



fttfr turkestanischen Coleopteren- Fauna, 297 

brunneis, supra obseurioribus , femoribus modice clavaiis. Subtus 
densius quam supra cinereo-pubescens, 

$ hiior, aniennis medium corporis superantibus. 

Yariat: a. pedibus obscurioribus, 

b. aniennis pedibus elyiris laete brunneo rufis. 

Long. 8—12 mill. 

Affinis est C. scabro Ertz. (D. E. Z. 1882, p. 115) e Margelan 
cai thorax param profande panctatus, elytra postice angustata. Ob 
loDgitodinem articali tertii antennaram affinis videtur Pronocero 
daurico Motsch. (Ball. Mosc. 1875, No. 2, p. 148), qui tamen habet 
thoracem- rafom nitidam, sparsim punctatam. 

Affinis qaidem est C, femorali Menetr., in cujus vicinitatem 
GoUocandom, qaod tamen femora multo clavata, antennas breviores, 
artiealom tertiam breviorem, thoracis latera magis rotandata, postice 
aogostiora, elytra latiora habet. 

Namagan. Nonnulla exemplaria. 

25. Clytus (Xyloirechus) namaganensis Heyden n. 8p. 
Species excellens vaide variabilis in colore ei in signaturis. Breve, 
robvshtm, fusco ' nigrum , subtus densissime, supra minus dense, 
magis tamen in capite et thoracis lateribus griseo-brevi^pilosum, 
Capile magno latOy latitudine thoracis, carinis quatuor: singula inter 
amiennas ad oculos acuta, duabus in fronte, brevioribus aniice con- 
nexis, fronte linea parva impressa mediana, ceterum rugoso-punctu- 
laium, Palpis labro testaceis. Antennis brevibus, femora antica non 
svperaniibus , fusco-nigris ad apicem dilutioribus , articulo secundo 
parvo, tertio duplo longiore quam secundo, articulo nono quarto 
aeguaUy non longiore, Thorace supra distincte deplanato, lati- 
tudine ekftrorum in humeris, apice basique rectis, lateribus rotun- 
datOy angulis anticis nullis, posticis rectis, ante basin minute sinuato, 
densissime inaequaliter punctato (si thorax denudafus est), lateribus 
densius griseo^-pubescente, disco maculis duabus rotundis griseo- 
pubescentibus, Elytris postice minus angustatis et singula rotundato, 
magis parallelis, deplanatis, lineis duabus perparum elevalis, fusco 
nigris, ut thorace punctatis, transversim levifer rugosis; basi, mar- 
gine laterali ab humeris ad medium, macula suturaii postscvtellari, 
puncto inter humerum et maculam postscutellarem, puncfo rotundo 
aniemediano ad latera, macula oblonga posfmediana ad suturam 
exius angulata- griseo pubescentibus, Pedibus nigris, genubus, tibia- 
rum apice, tarsis flavo^rufis, omnino dense griseo pilosis. 



298 L. v. Hey den und G, Kraatz: BeiirSge Me. 

Variat: a. macula posUca in fasciam dUatata extus postUi 

angustata; 

b. antennis pedibus laete flaeo-rufis, elytris fuseo- 
brunneis, bast dilute late triangulariter palkda, 
tomento toto flavo-griseo; 

c. ut in b., sed elyttis signaturis deficientibus , ex- 
ceptis macula postica margineque lateraH fia^e- 
griseo tomentosis; elytris fuidSy ban^ post scutel- 
lum et margine lateraU toto rvfo^fiams. 

Long. 11 — 15 mill. — Namagan, quatuor ezemplaria in collect 
von Hey den. 

Ad Xylotrechos haec species perdnet, tamen com oolla valde 
affinis est. 

26. Orina do lens Eraatz: Aeneo-nigra, miidula^ tkorace 
elytris parum angustiore, posterius angustato^ lateribus eievoHs^ 
elytris parce sub ti liter punctatis, — Long. 10 mill. 

Var.: Olivacea, subcupreola, subtus etiam oUvacea, — Namagan. 

Der Or. nigrina an Lange ziemlich gleicb, aber von mehr 
gleichbreiter Gestalt, das Halsscbild namentlicb breiter, nach binten 
deutlicher verengt. Die Fuhler sind ziemlich geatreekt, schlank, 
scbwarz, ebeiiso die Taster. Der Eopf ist breiter als bei mgrintt^ 
in der Mitte bisweilen mit deutlicher Langsfurohe fein and ziemlich 
dicht punktirt. Das Halsscbild ist verh&ltnifsm&fsig viel breiter, aach 
etwas linger als bei nigrina, nach vorn ziemlich stark Yerengt, ' 
nach hinten allmabliger, fast von der Breite der Fid., unregelmfifirig 
ziemlich fein punktirt, nach den Seiten zn deutlicher , der Seiten- 
rand sehr deutlich abgesetzt, die Punkte langs des Seitenrandei 
nicht erheblich starker. Die Fid. sind ziemlich gleichbreit, hinten 
verrundet, ziemlich fein oder fein in Langsreihen punktirt, welehe 
nach den Seiten zu weniger regelm&fsig sind. Die Unterseite iit 
schwarz, glanzend, ziemlich weitlaufig fein punktirt. 
Drei Ex. von Samarkand. 

Ein Ex. von Namagan in Hrn. v. Heyden's Sammlang hat die 
oben angegebene Farbung. 

Der Eafer ist in der Deutscben Entom. Zeitschr. 1882, p. 308, 
aufgefuhrt, bisher aber unbeschrieben geblieben, da No. 60 det 
Anbanges fortgeblieben, um den Aufsatz abzurunden. 



[Deatsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Weitere Beitrftge zur Ooleopteren- Fauna 

des Amur-Gebietes 

von 

Major z. D. Dr. L, eon Hey den, 
anter Mitwirkang von Dr. Eppeisheim und E. Reitier. 



Herr W. Koltze hat aach im vergangenen Jabre wieder reich- 
haltige Sammelaosbeate aas dem Amurgebiete erhalten , deren 
Bearbeitung er mir freandlichst uberliefs. Gesammelt wurde von 
Herrn Louis Grfiser, fruher Praparator am Hamburger Museum, 
and von den Herren Fritz und Henry Dorries aus Hamburg. — 
Die auch in Earopa vorkommenden Arten sind mit f bezeichnet. 

I. Von Nikolajevski). 

Carabus incompleius Fisch., var. palustris Dej., ein Exemplar. — 
CMaenius circumductus Mor. f Anisodactylus signatus Illig. — 
Amara viatica Mot. — Leirus Fodinae Mhm. — Platysma fugax 
Mor., seither nur von Fort May am Amur bekannt. — Poecilus 
fortipes Mot. f Melanius nigrila F. f Cymindis vaporariorum L., 
var. imtnaculata Dej. f Sphaeridium scarabaeoides L., var. f pictum 
Fald. t Silpha {Necrophorus) investigator Zett. f Pseudopelta 
(Silpha olim) sinuata F. f fy^ 4. pustulatus L. f Hister unicolor L. — 
Onthophagus marginalis Gebl. — Aphodius Solskyi Harold, ganz 
scbwarze Stucke. f A, haemorrhoidalis L. , var. f sanguinolentus 
J^bst., seither noch nicht aus dem Gebiet bekannt. f A, litidus 01., 
nea fQr das Gebiet. f Buprestis haemorrhoidalis Hbst. — B, strigosa 
Oebl. t Chrysobothris chrysostigma L. f Melanophila acuminata 
Deg. — M, guttulata Gebl. f Adelocera conspersa Gyll. f Elater 
pomorum Hbst. f E, basalts Mhm., seltene Art, die auch im Osten 
Rufslands, am Ural, vorkommt. — E, simillimus Ertz. — Crypto- 
hypnus Utoralis Esch., ein Exemplar dieser grofsen, seither nur 
von Kamtschatka bekannten Art; ich besitze ein Stuck von der 
Beringstrafse. — Corymbifes Baeri Euschakew., ein Ex. in der 
Koltze'schen Sammlung; meines Wissens das dritte bekannte Stuck. 



^) Arten, die schon Deatsche Entom. Zeitscbr. 1884, p. 288, 
erwabnt sind, werden hier nicht aufgefuhrt. 



300 L. 9. Heyden: weiiere Beihr&ge 

Sehr auffallend die sehr stark gelb behaarten ZwischenrSame der 
Decken mit starken, scbwarz glanzenden Rippen. f Seric, brm^ 
neus L. — Deniicollis (jCampylus) eariabiUs Each. — CatUkarit 
rufa L. f Cleroides substriatus Gebl. 

Pseudonosoderma (nov. gen.) amurense Heyden n. 8p« 
(Siehe Anbang No. 3.) Zwei Exemplare. 

f Nacerdes coarctata Gebl. (7$. f Hylobius piceus Deg. — 
Cyphus (Attelabus) cyaneus Bobem. f Tomicu$ cembrae Heer. 
f Acmaeops smaragdula F. — t -^^^ septentrionis Thorns., neo for 
das Gebiet. f A, pratensis Laicb. — Asemum amurense Krtz. — 
A, punctulatum Blessig. — Leptura 12 guttata F. f Ciytus /tgu- 
ratus Scop. — C. gracilipes Faldm. — Linastica peltoidea Gebl. 

II. Von Chinghan (am Fafs des Gebirges). 

f Bembidion velox L. (impressum Panz.). f Lorocera pik- 
cornis F. f Pseudophonus griseus Panz. f Acupalpus dorsaUs F. 
+ Poecilus lepidus F. f Agonum dolens Sahlbg. f Silpha (Jiecro- 
phorus) vespilloides Hbst. — Tritoma antennata Reitt. f Anihaxia 
quadripunctata L. — Elater simillimus Krtz. — DenticoUis varia- 
bilis Mot. — Lagria fuscata Motsch. — Epicauta dubia F. f Scoiytus 
pruni Ratzb. f C^y^^s ibex Gebl., var. fugititms Thieme. — C. hirau 
Gebl. (cuneipennis Krtz., decolor Thieme). — C, gracilipes Paid. — 
Cryptocephalus pumilio Suifr. — Pachybrachys sericans Soffr. — 
Leprotes fulva Baly. — Paria variabilis Baly. — Argopus urn- 
color Mot. 

III. Von Blagowestschensk. 

(Januar, Februar 1884.) 

Carabus Kruberi Fisch. f Bembidion (Peryph.) Andreae F., 
var. pictum Fald. — Tachypus semilucidus Mot. — Harpakt 
obesus Mor. 

Amara elliptica Heyden n. sp. (Siehe Anbang No. 1.) 
A. lunicollis Schdte. — Argutor subfuscus Mor. — Poedhu 
encopoleus Solsky. — Agonvm (Tanystola) fallax Mor. Viel grober 
und breiter wie bicolor Dej., die Hinterecken des Halsschildes voll- 
kommen abgerundet. f Metabletus foveatus Geoffr. (punciaielbtt 
Dft.). — Apristus striatus Mot. Ein Stiick in Sammlang Eoltze. — 
Sacium ptilioides Mot, MakliD? Seither nor ans Kirghisien bekanot 
(von Reitter fraglich fur diese Art gehalten). — Cyparium sibiri- 
cum Solsky, ein Ex. dieses interessanten Scaphidiiden besitzt Hr. 
Eoltze. f Cryptophagus 4. maculatus Reitt. Seither nar aoB dem 



Mr Coleopteren- Fauna dei Amvr-Gebiele$. 301 

CaucaeuB bekiinut. f Atoraaria fuicata Schh. Neu fur daB Gebiet. 
f A, lamnlorum Villa, noch cicht vom Amur, uber von) Baikal-See, 
bekuDnt. 

Enicmus alulaeeun Reitler a. sp. (Siehe Anhang No. 2.) 
Corlicnria amuretists Reitt. -f Melanopklkalma (runcalellaiAhm. 
f M. titnilata Gylt. f Litaryus hifascialus F. Seither nouh nicht 
oBtlich vom Ural bekaniit. — Trifoma irrorala Reitt. in Anzahl. 
t Nitidula rufipes L,, var. t caslttnea Sahib. Dieae iiordeuropaische 
Art Beilher noch nicht itn Ainurgebiel beobachtel. + Omosila 
colon L. — lOeligethes nilidicolUs Reitt., japaniBche Art, neu fur 
Amur. — Laemophloevs Ribbei Reitt. f Siteanus unidenfalus Oliv. 
+ Hiifer 12 strialiis Schrk. — Aphodius Solshyi Harold. Geflecklf 
und gani schwarze Stucke; Koltze besilit ein Expmplar mil gelben 
Decken und schwarzer Naht. (Berl. Eot. Zfiitschr. 1871, p. 251, 
beschrielien.) f Trox cadavertnus Illig. — Poecilonola viryala Mot. 
Mebrfach gef. f Opatrum sabuloswn L. — CypkndeTea jnponiens 
Reitt. Mehrere ^ S dieBos grofsen Bruchiden {Plinid. olim). Schon 
auB Ostsibirien bekannt. — Antkicus scapularts Laf. t -^- "'*'■ 
Pan*., vom Amur noch nichl erwShtit. — Epicania dubia F. — 
Groaops inaegualis Schh., niehrfach gef. f Acaiypttn alpinm Villa, 
neu fur das Gebiet. f Elleschni in/Srnras Hbat., var, lang di s I auat 
(D, E. Z. 1882, pg. 259.) t Amahit icorlillum Hbg e e fast 
gauE roibe Varietal, Neu fur das Gebiet. + Lema /latjes S ffr 
f Phyliotrela parallela Boield. f Ckaelocnema conct na Marih 
t Ch. aridula Gyll. 

IV. Chabarofka. 
Koliophilus impressifrons Mor. — Tachypiis semiladdns Mnr. 
Bembidion (Notapkm) rariim Oliv. f B- C^} admlnm Scbaum. 
t B. (Leja) lamproa Hbsl., var. + 14 striatum ThomB, t Tachys 
globulus Dej. (Oestlich von Syrien eeither noch nicht gefanden.) 
f Dyschiriui globosus Hbat, — Steropvi aenegcens Chaud. In 
meinem Catal. Kaf. Sib. alB Metaniui aufgcfubrt, — Stenolophis 
propinguus Mor. — Argutor neglerltis Mor. — A. svbfusciis Mor. — 
Demetrias amurensis Mot, (sibirictts Mot.), f Helabletus pallipes 
Dej. H&ufig gesammelt, neu fur das Gebiet OBllich vom Ural. ^ 
BlechruM parallelvs Ball. + Helophorue granularis L., f af/iais Mrsb. 
(Erichsotii Bach.), f aguattviis L., f Gyllenhali Sahlbg. + Heterocems 
hispidvlus Kbw. f Olibras liguidus £r. f Pseitdopella (Thanalo- 
philus) iinuata F. + Triplax elongala Lac, neu fur das Gebiet. — 
Cryplopkagui obsoletui Reilt. f C. 4, maculalus Reitl. f C. Bruchi 



I 



302 L. 9. Hey den: weitere BeiirAge 

Reitt. Seither nar au8 dem Caacasos bekannt f C. acuianpUm 
Gyll. t Caenoscelis ferruginea Sahib., Deu for daa Gebiet f Latkri- 
dius variolosus Mhm. f Coninomtis consirictus Hammel. f Ifak- 
nophthalma transversalis Gyll., var. f suturak$ Mhm. f M, ^bosa 
Hbst. t Omosiphora limbata F. — Epwraea mtmila MfikliD. Seither 
nar aus dem arcdschen Sibirien bekannt — P»ammoeckmB irigut- 
tatm Reitt. f Dermestes lardaHus L., var. 90ra» Mot. f B%9^ 
corf>%nu8 Germ. Neu fur Ostsibirien ond Amor, f Ceionia itenea 
Gyll., var. daurica Mot. f C. aurata L., var. evpreola Krts. et 
var. viridiopaca Mot. — C. bretitarsis Lewis, var. wigrocffanea Krti. 
f C. marmorata F. f Lampra nobUissima Mhm., ein Ex. f Traekffi 
minuta L., f T, nana Hbst., nea ffir das Gebiet; 7. auri/lua Soltky. 
f Throscus orientalis Bon v., neu f. d. Gebiet. f Cieroide$ tnb- 
siriatus Gebl. — Cis flavipes Mot. f C. refiexieoUU Ablle., nea fir 
Asien, der ostlichste Fundort war seither Oesterreich. — C kienh 
glyphicfis Reitt — Bolitophagus granulatus Fisch., ein £z. besitit 
Hr. Koltze. — Lagria iaUcoiUs Mot Dunkler, ronseliger panktirt 
wie bei L, hirta, f Nacerdes {Anoncodei) coaretaiu Germ., mehrlMfa 
in beiden Geschlechtern gefunden. — Sitona amurensis Faast -*- 
Blosyrus falcatus Faust, f Noiaris acriduha L. — DarifiomuM Mft- 
cinctus Faust Seither nur ein Tjp aus der Stockholmer Maaeon 
bekannt. — D. dnereus Hochh., von Faust bestimmt, paftt aaf die 
Bescbreibung. — Bagous n. sp. oder CoUignoni F., aber sehr kone 
Russel und Beine (von Faust bestimmt). f Acaiyptms earpim P^ 
var. sericeus Gyll. f Elleschus infirmus Hbst -*- OrekeUes fateioh 
latus Faust. — 0. subbifasciatus Faust, f Amalus scoriiUum Hbst., 
wie bei Blagotoest., nur helle Stcicke, ? besondere Art. f Antko- 
nomus rectirostris L., neu fur Ostsibirien and Amar, ana dem Gebiet 
seither nur von Westsibirien erwfihnt — Cypktu (AtteMmB) effmnem 
Bohem. f Criocephakts rusticus L. f Tetropium ktridum L. f Gynmh 
dropktkalma tibialis Brnll^, var. tibiis tarsisgue onHcis solum flmiSy 
celerum cyaneis. 2 Ex. Seither nur aus Griedienland and Eleinasieo 
bekannt. f Cryptocepkalus coryU L., ein $. — C. (coerulans Marsh.) 
coerulescens Suffr. — Packybrackys ockropygus Solaky. — Fadm^" 
pkorus sabulosus Gebl. — Pkaedon (Stemoplaigs) fkhipes Mot — 
Argopistes flavitarsis Mot, biplagiatus Mot., suturalis Mot f GrapUh 
dera lytkri Anbe, neu fur das Gebiet, wohl seither mit G. oleraeea L. 
vermengt. f Crepidodera ckloris Foudr. Ebenso, mit C keknmes L 
vermengt. f C. kelxines L. f Pkyllotreta exclamtUionu Thanbg. 
t P. vittula Redtb., neu fur das Gebiet. f Ckissida mmrraem L. -^ 
Hispa excisa Krtz., ein Ex. f Hmlycia ocellatah.y var. kehrmemL* 



stir Coleopter en -Fauna des Amur-Gebietes. 303 

f H. 10. guttata L., var. hololeuea MqIb., H, 16. guttata L. f Thea 
92. punctata L. — L^m axyridis Pall., hSnfig and in einer Menge 
ParbenvarietSten ^). — It hone hexaspilota Hope, var. mirabiUs Mot. 
and die gans schwarze Varietfit nigra Eerville (Ann. France 1884, 
p. 70) ^). — Epiiaehna 28. maculata Mot. — Nomus limbatus Mot., 
eine grofse Art mit blaarothen Decken and schwarzer Discoidal- 
makel. f Seymnus suturalis Thanbg. 

V. Pochrofka. 

f Cicindela hybrida L., var. spinigera Each. — Megadontus 
Vietingho^i Adams, ein Bx. — M, canaliculatus Ad., var. careniger 
Gbaad. — Carabus manifestus Krtz., C. Manner heimi Dej., C con- 
dUator Fisch. f Nebria Oyllenhali Schb. — Elaphrus sibiricus 
Mot. — Taehypus semilucidus Mot. f Bembidion (JBracteon) velox L. 
(impressum Panz.). — B, (JPeryphus) doiorosus Mot., ein Stuck 
in Koltze's Sammlang, seither nur von den Karilen bekannt. — 
B. (Eudromus) vitiosum Oemgr. (sibiricum Mot.). — Chlaenius 
SiBehnhini Mbm. — Leirus tumidus Mot. f Pterostichus (Melanius) 
vulgaris L. f Silpha (Necrophorus) investigator Zett. f Cetonia 
auraia L., var. t>iridiopaca Mot. f Trachys minuta L. — Athous 
dauricus Mbm. — Cardiophorus tmlgaris Mot. — Cantharis {Tele- 
phorus) melanogastrica Mot., var. pectoraHs Mot. — Malachius 
quadrieoflis Abeille, in Revue d'Entomologie par Fauvel 1 885, p. 5, 
nacb Ex. von der Insel Askold bescbrieben, bierber sibiricus, den 
ich D. E. Z. 1884, p. 278, erwSbnt. — Gonodera rufipennis Marsh. 
f Scotodes annulatus Escb. f Zonabris floralis Pall. (Fusslini 
Panz.). — Lytta Pallasi Gebl. f Silaria brunnipes Muls. Neu 
f&r das ganze Oebiet. — PhyUobius fumigatus Scbb., f P. pomonae 
Oliv. t Polydrosus ligurinus Scbb. — Ptochidius tesselatus Mot. 
f Trachyphloeus aristatus Ojll. — Pseudocneorrhinus obesus Roelofs. 
— Hypera Heydeni Gap., stimmt mit dem Typ. meiner Sammlung 
aas Kjacbta. — Gronops inaequalis Scbb. — Cleonus (Chromosomus) 
granulosus Mbm. — Aitelabus fallax Scb. — f ^4. coryli L. Stammart 
mit scbwarzem Tborax and zwar die grofse Form var. superans 
Faust. — A, erythropterus Gmelin. — Brachyta Solskyi Krtz., ein 



^) Vergleicbe Weise, Bestimmungstabellen edit. II. Mir liegen 
vor: var. succinea Hope, var. 18. spilota Hope (bei zwei Ex. fehlt 
•Pankt 4), var. conspicua Fald., var. spectabilis Fald. 

^) Uebergange zu nigra: Decken scbwarz mit je drci kleinen 
blutrotben Mak:ein 2, 1 ; ein Ex. bat links in der Mitte einen Fleck, 
rechts ganz scbwarz. 



304 L, t>. Hey den: weitere BeUr&ge 

Ex. ganz schwarz, mit rothen Fuhlern, Schienen and Tarseo. — 
Acmaeops anthracina Mhm. f Judolia 6. tnaeulaia L. f Gamrottt 
eirginea L., var. ruficoUis Solskj. f Strangalia aitenuata L. f CVto- 
cephalus rusHcus L. — Semanotus chloriians Gebl., ein Ex., seltene 
Art. t Clytus rusticus L. f Cyrtoclytus capra Germ. — Mono- 
chammus impluviatus Mot. — Oberea vitttUa Blessig. "f* Dofuwk 
sparganii Ahr., neu fur Sibirien and Amarland. f Crioceris merii- 
gera L. — Labidostomis bipunctata Lac. f Clythra appendieina 
Lac. Stucke mit fehlendem hiDteren Fleck. — Crypiocephabu 
manner heimi Gebl., C, transtersalis Suffr., C. paUescens KrU., $ 
typisch, und Var. mit zum Tbeil schwarzen BeineDy was seither 
nicbt bekannt war. — C, fortunatus Baly. f Pachybrachys probm 
Weise, seither nur aus Sud-Rofsland erwfibnt; P., den ich far eine 
scbwarze VarietSt des sericans Suffr. balte. — Coiasposama danai' 
cum Mot. — Entomoscelis orientalis Mot. et var. rufipennis Krti. 
f Chrysomela staphylaea L., var. daurica Gebl., dunkler wie soDSt, 
kraftiger punktirt, Ch, aeruginosa Paid, f Gonioetena triandrae 
Suffr. t Plagiodera versicolora Laicb. — Phyllobrotiea bingiuUa 
Gebl. — Argopistes sutnralis Mot. f Cassida nebulosa L. f C. 
vitfata Villers {oblonga 111.), neu fur Sibirieu ond Amarland. — 
Coptocycla amurensis Ertz. f Hippodamia 7. mactdata Deg., H, 13. 
punctata L. f Adalia frigida Scbeid., var. f hyperbarea Payk. 
f Coccinella transversoguttata Faldm., f C, trifasciata L. f HtUyeia 
conglobata L., G. (jCahia) 14. guttata L. 

VL Permskoe-Mulki. 
Tachypus semilucidus Mot. f Bembidion {Notaphus) voruMi 
Oliv., eine bellere, kleinere Form, f Patrobus septentrionis Dej., 
var. lacustris Mot. f Amara otata F. (obsoleta Dej.). f Bradytus 
apricarius Payk. f Ulster corvinus Germ. 

VIL Raddefka. 
Carabus Billbergi Mhm. 

Vm. Askold. 
Carabus Billbergi Mbm. f Hister cadaverinus Hoffm. 

IX. Vladivostok. 

Hololepta amurensis Rttr. f Hister unicolor L. — Cypkus 
(Attelabus) carbonicolor Mot., var. dorsalis Faost. — Braekyta^ 
amurensis Ertz. f Asemum striatum L., var. subsukatum Mot — 
Saperda octomaculata Blessig. — Cryptocephalus instabilis Baly, vtr. 
signaticeps Baly. — Clythraxeloma cyanipennis Erta. 



zur Coleopter en 'Fauna des Amur-Gebietes. 305 

Anhang: Beschreibung der neuen Arten. 

1. Amara elliptica Hejden n. sp. Aenea lucida, minufa^ 
elliptiea, CapUe prope a margine interno oeuli striga minuta fortiter 
impressa^ strigaque impressa ante oculos transversa ^ ceterum im- 
punctata. Antennis rufis^ articulis tribus basalibus flavis, Thorace 
antice angustato^ angulis anticis prominulis acutis^ lateribus parum 
rotundatisy angulis posticis acutis^ impunctato^ puncto piligero 
ex angulo postico remoto, bast sine ulla striga^ medio immar- 
ginata^ ante scutellum strigis nonnullis perminutis longitudinalibus. 
Elytris basi latitudine thoracis, humeris perparum prominulis, striatis, 
striis postice profundioribus, stria praescutellari longa, 
b^ne accentuata in punctum basalem ocularem desinente, 
Femoribus nigris, tibiis tarsisque rufis, — Long. 4^ mill., lat. 2-^ mill. 

Blagowestschensk, non rara. 
Aas der Verwandtschaft der Amara curta Dej., aber kleiner, 
erzfarbig, von regelmEfsig elliptischer Gestalt, der Augenpunkt mebr 
aas den Hinterwinkeln des Halsschildes hervortretend. 

2. Enicmus alutaceus Reitt. n. sp. E. transversi valde 
similis, sed parum major, magis depressus, alutaceus, opacus, capite 
brevior, temporibus brevioribus, prothorace magis transversa, dense, 
hand rugose punctata, basi rotundata, in medio vix truncata, elytris 
elongato 'Ovatis , subtiliter strialis, striis subtiliter punctatis, punctis 
hand transtersis , apicem versus subtiliaribus , interstitiis latis, 
planiusculis , sutura lateribusque nannunquam parum infuscatis, — 
Long, fere 2 mill. 

Dem E. transversus Oliv. sebr nabe stebend, jedocb durcb 
grofseren flacberen Eorper, matte, deatlicb bautartig genetzte Ober- 
seite, kurzeren Eopf, dessen Scblafen kurzer sind als der Durcb- 
messer eines Auges, queres, an der Basis stark gerundetes Hals- 
scbild and fein punktirte Flugeldecken mit breiten Zwiscbenraumen 
verscbieden. 

Blagowestscbensk. ( Rei 1 1 er.) 

3. Pseudonosoderma (nov. gen. Zapheridarum) Heyden. 
A genere Nasaderma Sol. differt antennis duadecim articulatis, 
undecim distinctis, duodecimo inclusa in undecimo (in gen. 
Nasaderma 10 distinctis). Genus Usechus Motscb. e California totum 
aliter, — Mento transversa quadrato , antice nan semicirculari sed 
rectelineari, angulis anticis ratundalis. Mandibulis supra visibilibus. 
Labra brevi transversa {nan subrectangulari), cutis supra non 
visibilibus, planis, ratundis , ad latera thoracis remotis partim 
obtectis. Epistamate lata brevissima antice rotundata, Antennis 

Deutsche Bntomol. Zeitechr. XXIX. Heft II. 20 



306 L. 9, Heffden: weiiere Beiirdge eie. 

brevibus^ 3, 4 fere moniliformibuSy articulis 9, 10, 11, 12 clatam 
formantibus. Tarsis ut in gen. Nosoderma. Prostemo tnfer 
coxa$ lateribus perparum elevaiis, medio coneexo^ aniice non 
impresso, basi decliei trifoveolata breve angulatim excisa^ meso- 
siemo inter coxas iateribus elevate, metasterno angustiore^ iaieribus 
parum elevatis, 

Pseudonosoderma amurense Hejden n. sp. Nigrum^ totum 
non dense aureo - squamoso - pilosum, Capite lateribue supra oeulos 
fortiter elevate intus in elevationibus utrinque profunde foveolato, 
fronte parum convexo, Antennis brevibus, articulo prime late qua- 
drate, 2^ lato brevissimo, minus late quam prime, iertio secundo 
duple lengiere Iateribus parallelis intus antice retundate, quarto et 
quinte brevieribus quam tertio magis menilifermibus, 6, 7, 8 brevio- 
ribus latioribusy 9 et 10 magnis latissimis antice rectis Iateribus 
posticeque curvatis inde poculi formibus, penultimo cum uliime late 
ovali apice perparum acute, ultimo cum penultimo (11 et 12) fen 
in unum confuse, articulis 9, 10, 11, 12 clavam latam triarticu- 
I at am formantibus, Thorace cerdatiforme {fere ut in N, diaboUea 
Lecente e California, Lacord. Gen. Atlas pi. 49, fig. 3), anguUs 
anticis valde productis acutis, margine antice trisinuaio, medio 
bituberculato, Iateribus ab angulis anticis ad medium callosum diver- 
gentibus, deinde abrupte angustatis {antice 3^, medio 6, basi 3^ miB. 
latis), angulis posticis obtusis, fere rotundatis; medio impresso, 
figura magna lyriformi antice aperta elevata cincto, intus elevato, 
breve canaliculate, a calle laterali ad angules postices late depresso, 
inter angules postices et callum humeraiem impresse, pestice tuber- 
culo instructo, — Elytris supra planis, basi angustata, humeris 
rotundatis, Iateribus parallelis usque ad declivitatem w 
tubercule alto extus vergenti terminatis, deinde declivibus, angustatis, 
apice singulo perparum dehiscente, ante apicem utrinque caUo 
minute; costa abbreviata basali longitudinali e medio baseos elytii 
singuli, altera exterieri dorsali magis ad marginem alte elevatam 
remeta duple lengiere alte elevatis, ante declivitatem magis ad 
suturam remote caUe alte elevate (averse visu quadrituberculatis); 
dorse et in declivitati ad suturam seriebus duabus foveelarum 
fortiter, secunda minus distincte impressis, Corpore tote perparum 
tuberculato, tuberculis ad latera elytrerum et in thorace subtus 
distinctioribus. Subtus tuberculato - scabresum. — Long. 16 milL 

Exemplar anicum e Cbabarof ka meae coUectionis, alteram ?idi 
e Nikolajevsk in coll. Dom. W. Eoltze, Hamburgensis. 

Aaf Tafel IV, Fig. 2 ist eine Abbildung des ESfers gegeben. 



L, f>. Hey den: Verzeichnifs der von KoU^e etc, 307 

Das Vorkommen eines Zopheriden im palaearctischen Oebiet 
ist von hohem Interesse. Die nSchfit verwandten Nosoderma'Arten 
kommen an der Westkaste Amerikas, in Mexico und Galifornien 
vor, und nar eine Art obcordaium Eirby findet sich auf der Ost- 
kaste im Norden, in Neu-Schottland, eine weitere echinatum Ouerin 
in Gaba and N, furcaium Eirsch in Bogota. Die californische 
iV. diabolicum Lee. hat in mancher Beziebnng Aehnlichkeit mit der 
Amurenser Art. 



Verzeichnifs der von Eoltze aus den Amurlandern 

eingesandten Staphylinen. 

Falagria sulcata Pk. — Bl.^). 
fovea Sharp. — Ch. 
Siiusa minor Bpp. n. sp. — Ch. 
Aleockara sanguinea L. — Bl. 
curta Sahib. — Gh. 
nitida Grv. — Bl. 
Homalota approximans Epp. n. sp. ^) — Gh. • 
rudiventris Fauv. i. 1. — Gh. 
analis Grv. — Ch. 
cavifrons Sharp. — Ch. 
melanaria Mannh. — Ch. 
pygmaea Grv. — Gh. 
fungi Grv. — Bl. 
orphana jElr. — Bl. 
Dasyglossa prosper a Er. — Gh., Bl. 
Oxypoda ferruginea Er. — Bl. 
Tachypoms ruficeps Er. — Gh., Bl. 

macropterus Steph. — Gh., Bl. 

var. Abner Saulcj — Bl. 
Conurus pedicularius Grv. — Ch. 

humeralis Epp. n. sp. — Gh. 
Mycetoporus additus Epp. n. sp. — Bl. 



^) Bl. = Blagowestschensk. — Gh. = Chabarofka. — Nic. 
= Nicolajefsk. — PM. = Permskoi - Muleki. — Pr. = Pochrofka. — 
W. = Wladiwostok. 

^) Die Beschreibangen der neuen Arten folgen im nachsten Hefte. 

20* 



308 Li V, Heyden: Verzeichnifs der t>on KoU%e etc. 

HeierothopB nitens Nordm. — Bl. 
hinotata Grv. — Ch. 
Quedius fascicuiaius Epp. d. sp. — Nic, Gh. 
Creophilus var. ciliaris Steph. (fulvago Motsch.) — Nic. 
Leistotrophus var. inauratus Mannh. — Nic. 
Ocypus fuscatus Grv. — Nic. 
Phihrithus aeneus Rossi — Nic, Cb. 
proximus Kr. — Ch. 
cephalotes Grv. — Ch., Nic, PM. 
sordidus Grv. — Ch. 
rotundicollis Men. — Pr. 
varians Pk. — Nic. 
albipes Grv. — Bl. 
micans Grv. — PM. 
var. gilvipes Er. — Bl. 
vernalis Grv. — Ch. 
Xantholinus ochraceus Gyll. — Ch. 
Leptacinus batychrus Gyll. — Bl. 
Cryptobium fracticorne Pk. — Ch. 

KolUei Epp. fl. sp. — Ch. 
Lathrobium var. volgense Hocbh. — Ch. 

var. luleipes Fauv. — PM. 
Domene procera Epp. n. sp. — W. 
Sunius melanopygus Epp. n. sp. — Ch. 
Paederus littoralis Grv. — PM., Ch. 
Stenus humilis Er. — Bl. 

rugosulus Fauv. — Ch. 
clavicornis Scop. — Ch. 
amurensis Epp. n. sp. — Bl. 
morio Grv. — Bl. 
crassus Steph. — Bl. 
tarsalis Ljungh. — PM. 
conformis Epp. h. sp. — Ch. 
Oxytelus nitidus jGrv. — Bl. 

rugosus F. — Bl. 
Oxyporus var. angularis Gebl. — Pr. 
Pycnoglypta Hey dent Epp. n. sp. — Ch. 

Dr. L. V. HeydeD. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Coptolabru8 Jankowskii R. Oberthiir vom Amur. 

Ich hatte die Bescbreibang eines neuen Coptolabrus fur unsere 
Zeitschrift entworfen, als icb die Abbildung desselben auf Tafel I 
von Obertbur's Coleopterorum notitates erbielt, auf welcber er in 
Figur 1 dargestellt ist. Da dieser kostbare ^recneil specialement 
consacre k I'etude des Coleopteres^ sich indessen nnr in den Handen 
weniger Leser befinden durfte und docb Viele sicb fur die Caraben 
interessiren , so lasse ich meine Bescbreibung des schonen Eafers 
hier dennoch folgen: 

Coptolabrus Jankowskii Oberthur. 

Niger y capite supra letiter utrinque purpuras cente , thorace 

aureOy laieribus subangulato, elytris atris, viridi-marginatis, sex- 

seriatim tuberculatis, tuberculis oblongis, parum elevatis, seriebus 2da, 

Atay 6ta includentibus paullo magis elevatis, — Long. 40 mill. ($.) 

Patria Vladivostok (rarissime). 

Eine auffallende, schone, von den bekannten sehr abweichende 
Coptolabrus- Art, mit goldenem, an den Seiten einen deutlichen 
Winkel bildendem Halsschilde und matt schwarzen, glanzend grfin 
gerandeten, nur leicbt gewolbten Flugeldecken, mit sechs Reihen 
nur schwach erbabener, catenulirter Langsstreifen , die Zwischen- 
rSume und der Seitenrand (auf dem keine Spur eines siebenten 
Streifens bemerkbar ist) mit feinen erhabenen Punktchen besetzt. 

Den grofsten Ex. des Lafossei an Grofse gleich, aber etwas 
scbmaler. Die Taster (des $) sind ahnlich wie bei longipennis 
und smaragdinus gebildet, das letzte Olied ist aber etwas weniger 
erweitert. Eopf und Oberlippe ahnlich wie bei longip,, letztere 
vom mit 6 bis 8 borstentragenden Punkten, ersterer vorn der Lange 
nach schwach, vor der Einlenkung der Fuhler starker vertieft, 
ziemlich dicht punktirt, in der Mitte fast glatt, oben mit leichtem 
Purpnrglanz, namcntlich in den verflachten Stellen. Der Einnzahn 
ist sehr schwach und liegt noch weiter zuruck als bei den ver- 
wandten Arten. Der Thorax ist ganz wie bei longip, gebildet, der 
Seitenrand fast deutlicher abgesetzt, der Winkel an den Seiten 
deutlich (beim $), die Oberseite und die umgeschlagenen Seiten 
goldglanzend, das Prosternum purpurn; die Oberseite ist dicht und 
fein punktirt, fein gerunzelt, in der Mitte mit einer feinen Langs- 
linie, die vorn fast verloscben ist. Die Runzeln primarer Streifen 
anf den Fid. sind wenig starker als bei Carabus proceruluSy lang 



310 L. V. Hey den: Ffoii» uber japan, u, amur. Langicarma. 

gestreckt, beim vierten Streif bei meinem Ex. am kraftigsten, beim 
secbsten kaum starker als bei 1, 3 and 5. Die Fid. sind in eioe 
deutlicbe Spitz e aasgezogen, deutlicher als bei longipenniSy schwacher 
als bei Lafossei, Der umgeschlagene Rand der Fid. ist gran, das 
Abdomen glanzend scbwarz. Die Beine sind sehr scblank. 

Durch den Ban des Halsscbildes, die vorgezogenen Spitzen 
der Fid. ist der Eafer sehr deutlich als Coptolabrus charakterisirt, 
durch die Scalptur der Fid. scheinbar weniger; da die schwach 
erhabenen Streifen der Fid. mehr an die echten Carabus erinnem; 
indessen stimmen dieselben in ihrer Lage genau mit der der 
erhabenen Pusteln bei Lafossei and smaragdinus aberein ; dafs der 
secundare Streif aufserbalb des dritten primfiren ganz fehlt, ist 
eine seltene Erscheinung. r^ q Kraatz 



Notiz liber japanische und amurenser Longicomia. 

Herr Bates giebt in Joarnal Linnean Society London 1884, 
Vol. XVIII, p. 205, einen Catalog der japanischen BockkSfer mit 
vielen interessanten Vergleichsnotizen uber amurenser Arten. Als 
Nachtrage zu meinen fruheren Arbeiten, zum Theil, fuhre ich an: 

1. Zu dem neaen Oenas Toxotinus und za der einzigen Art 
longicornis Bates gehort Toxotus Reini Hejd. (Deutsche Ent. Z. 
1879, p. 359) aus Osaka in Japan, den ich als Varietat za minutvs 
Gebl. stellte. Reini Heyd. (1879) hat die Prioritfit vor longicomis 
Bates (1884) aus Oyama (Taf. 1, Fig. 6 sehr gut abgebildet). 

2. Zu Xylotrechus hircus Gebl. (1825) wird decolor Tbieme 
1881 (= cuneipennis Ertz. var. 1879) gezogen, and mit Recbt; 
hircus ist in der Clytus- Monographic von Gory Taf. 12, Fig. 70 
ganz kenntlich abgebildet. 

3. Der von mir Deutsche Ent. Z. 1884, p. 283, ohne Name 
erwahnte Monohammide von der Insel Askold ist inzwischeo als 
Apalimna liturata Bates beschrieben und Taf. 2, Fig. 5 abgebildet 

4. Die Saperda- Arten mit erhabener Seitenleiste der DeckeD, 
wie 16 punctata Mot. (carinata Blessig), 12 punctata Mot and 
metallescens Mot. bilden die Gattung Eutetrapha Bates. 

Dr. L. von Heydeo. 



[Deatsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Ein neues Polyarthron aus Persien. 

Beschrieben yon 
Major I. D. Dr. L, eon Heffden, 

(Hierzu Tafel IV, Fig. 1.) 



Polyarthron Bienerti Heyden n. sp. (Taf. IV, Fig. 1.) 
^, TotUB rufO'piceuSy pedibus perparum dilutioribusy capite thorace- 
que opaciSy elytris nitidioribus, Antennis dinUdium corporis super- 
anHbuSy 30 articulatis, articulo primo longo 2^ mi//, pyriformi; 
2^ minutOy latiore quam longo ; tertio longissimo {4 mill,); 4^ supra 
1 mill, longo y subtus lamella curvata; ceteris superne brevissimis, 
subtus unoquoque lamella maxima ab imo usque ad summum cur- 
t>aiay clat>am maximam curvatam (9 mill, in diametro) formantibus, 
claea in medio maxima latitudine 2 mill,y in basi et ad apicem 
cUit>ae lamellis sensim angustis, ultimo minuto, articulis inter se 
intercalatisy ut in y^nucumento abietis'*, 

Thorace duplo latiore quam longo, margine antico rectOy angulis 
amticis nullity supra eisu obtusisy lateribus medio spina minuta acuta, 
angulis posticis postice perparum productis obtusiSy supra opaco 
medio magis laevigato, ruguloso-punctatOy medio biimpressoy basi 
ad anguhs parum sinuata; thorace capite peetore longe flaeo depresso 
kmuginosis, 

ScuteUo permagno y apice semicirculariter rotundato sparsim 
fortiter punctato et transeersim ruguloso. 

Elytris in humeris latissimiSy simul sumtis 10 mill,y humeris 
rotundatiSy ab humeris ad basin angustatis, postice sensim attenuatis, 
ante apicem simul sumtis 6 mill, latis, elytro singulo rotundato, apice 
dehiscentCy angulo suturali perparum spinoso. Supra costis tribus 
magis y binis minus elevatis transversim dense strigosiSy interstitiis 
9ermieulato rugosiSy punctis impressis intermixtis, 

Pedibus longiSy omnino compressisy femoribus fere linearibusy 
Hbiis longitudine femorumy lateribus compressiSy supra omnibus cur- 
vatiSy apice dilatatis; tarsis dimidiam partem tibiarum superantibuSy 
articulis apice exdsiSy utrinque longe spinosis. 

Palpis longissimisy apice securiformibus. 
Long, corporis 25 mill. 



312 L, V. Hey den: ein neues Polyarthron aus Persien. 

Exemplaria duo, quorum nnum, meae coUectionis, ab amico 
G. de Seidlitz donatnm, alternm collectioniB donatoris, investigator 
celebernmuB et botanicus et lepidopterologuB Bienert in Persia 
reperit. 

Die vorliegende Art, deren Formen, besonders die merkwar- 
dige FuhlerbilduDg, die in Worten schwer wieder za geben ist, 
am besten aus der Abbilduug ersichtlich Bind, warde in zwei 
Bxemplaren von dem Botaniker und Zoologen Bienert auf einer 
Reise, die er zusammen mit dem Botaniker Bunge, dem Zoologeo 
Grafen Eejserling and dem Mineralogen Goebel anternahm, in 
Persian gesammelt. 

Von den beschriebenen 6 Polyarthron ist die persische Art 
weit verschieden. Uebrigens lasse ich es dahin gestellt, ob alle 
zu dieser Gattung gehoren. 

Bs sind folgende: 

1) P. pectinicorne F. aus Senegambien mit 47gliedrigen Fablern, 
die vom dritten Gliede an perlschnurformig sind und jedes zwei 
lange divergirende Lamellen aussendet. 

2) P. aegypHacum Guerin. Aegypten. Nur das $ bekannt mit 
16 Fuhlergliedern. 

3) P, barbarutn Lucas. Algier. $ 1858, c? 1866 beschrieben. — 
Lucas sagt von dem c? aus Tuggurt, dafs er 22 mill, lang ist 
und nennt ihn oblongum, crassum supra pallidum y antennarum 
articulo primo crasso, obconico, 2^ lato brei>i, reliquis numerosis, 
adpressis, bipecHnatis, 

4) P. unipectinatum White. Africa occid. 20gliedrige Fohler. 

5) P. Desvauxi Fairm. von Bonssada in Algier ^antennes pectinees, 
plus longues que la moitie du corps. 25 mill. — Corselet tr^s 
brillant, elytres plus mates, angles ant^rieurs et post^rieors 
pointus; sur le disque une elevation triangulaire tres-lisse.^ 

6) P. Komaroffi Dohrn, Stett. Ent. Zeitschr. 1885, p. 64, von Merw 
in Turcmenien. Long. 16 mill. — Pallide testaceo-flavescens, 
oculis nigris exceptis, antennarum articnlis inde ab tertio noo 
distincte flabeliatis, sed coli instar contortis. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Zwei neae Labidostomis -Arten. 

Beschrieben von 
J, W e i 8 e. 



1. Labidostotnis subfasciata Weise: $ Viridi-aenea, sat 
nitida, subtus sat dense albido-pubescens , anlennis basi inferne la- 
brogue testaceis, fronte impressa, crebre punctata, vertice canalicu- 
lato, substrigosO'punctato, prothorace convexiusculo, evidenter punc- 
tata, inter stitiis subtilissime punctulatis, angutis posticis modice 
prominulis, subreflexis, elytris crebre punctatis, rufo-tesfaceis, puncto 
humerali fasciaque transversa in medio nigris. — Long. 9.5 mill. 

Darch Farbe und Zeichnang der Fid. an Clytra laeviuscula Ratz. 
erinnernd, aber etwas breiter als diese, metallisch gran, mit blSu- 
licher Beimischung, oben ziemlich glanzend, unten verbaltnirsmafsig 
dicht weifs bebaart, weniger glanzend. Fiihler kurz, die Hinter- 
ecken des Halssch. nicht erreichend, das erste Glied kraftig, die 
folgenden drei Glieder kaum halb so dick, unter sicb gleichbreit, 
alle vier duster rdtblich gelbbraun, das erste und zweite oberseits 
scbwarzlicb, vom funften Oliede an sind die Fuhler stark gesSgt, 
scbwarzblan. Eopf nur auf dem znm Scheitel aufsteigenden Raude 
des grofsen, aber nicht tiefen Stirneindruckes bebaart, dicht pnnk- 
tirt, Mandibeln und Taster schwarz, Oberlippe rothlich gelb, Kopf- 
schild qner vertieft, in leicbtem Bogen ausgerandet, in der Mitte 
kaum bemerkbar vorgezogen, die Aufsenecken abgerundet; die Ver- 
tiefung zwiscben den Augen wird oben von einer mafsig tiefen 
Bogenlinie begrenzt, welcbe in der Mitte eine schwache Langsrinne 
bis an den Hinterrand des Scheitels aussendet. Halssch. gewolbt, 
liberall deutlicb, ziemlich dicht punktirt, die Hinterecken mafsig 
aufstehend, Schildcben schwarzgrun, vom dicht punktirt und be- 
baart, hinten glatt und kabl. Fid. rothgelb, dicht punktirt, einige 
Pnnkte zu kurzen, leichten Querrunzeln verbunden, ein Punkt auf 
der Schulter und eine breite Querbinde auf jeder schwarz. Diese 
Querbinde liegt mit dem grofseren Theile vor der Mitte, ist innen 
etwas breiter als aufsen, am Vorderrande aasgerandet, am Hinter- 
rande nicht besonders scharf begrenzt, leicht zackig; sie beginnt 
dicht neben der deatlich hervortretenden Panktreihe an der Naht 



314 Jf. Weise: zwd neue 

und reicht ziemlich bis zum Seitenrande, von dem sie angef&hr 
ebenBo weit, wie innen von der Naht entfernt bleibt. 

Das Tbier warde von Herrn Leder im Easpi-Meer-Oebiet bei 
Hamarat gesammelt. 

2. Labidostomis Reitteri Weise: Nigro-coerulea vel viridi' 
coerulea, subUliier atutacea, subopaca, subtus parce albido-pubescetUy 
antennis basi in feme labroque testaceis^ fronts impressOy vertiee 
canaliculato y prothorace convexo, plus minusve punctata y anguUs 
posticis acutiuscuUs, reflexis, elytris crebre subtiliter punctatiSy flaco- 
testaceiSy puncto humerali maculaque magna dorsad nigris, — Long. 
5.5—6 mill. 

Mas: Capite magno, fronte late minus profunde exeavata, 
clypeo profunde emarginato, emarginatione in medio subrotundato- 
producto, mandibulis validis, pedibus anticis elongatis, femoribus 
incrassatiSy prothorace sat nitido, 

Im Korperbaa einer kleinen axillaris Lac. am ahnlichsten, von 
der nahe verwandten limbata Lac. nacb der Bescbreibang durcb 
geringere Orofse (der Unterscbied betrSgt 3 mill.), feinere Pank- 
tirang, sowie die bedeutead scharferen, etwa rechtwinkeligen Hinter- 
eckeo des Thorax, die rothlicbgelbe Oberlippe and die VertiefaDg 
der Stirn verschieden. (^ dankelbiaa oder grunlichblaa, die ziemlich 
matten Fid. braunlich oder rotblichgelb, ein Schalterpankt and eine 
grofse Langsmakel auf jeder einzelnen scbwarz. Eopf grofe, 
Scbeitel gewolbt, sparsam fein punktirt, dazwiscben aofserst fein 
gewirkt und panktulirt, mit scharfer Mittelrinne, vorn ziemlich steii 
zu einer weiten, mafsig tiefen Grube abfallend, welcbe beinahe die 
Stirnbreite einnimmt und kraftig runzlig punktirt ist; Kopfschild 
tief ausgescbnitten, dreizabnig, der mittlere Zahn breit, abgerandet, 
der Seitenzahn etwas liinger, spitz; Oberlippe lebhaft rothgelb, 
vorn schwach ansgerandet; Mandibeln grofs, pechschwarz. Fabler 
am Grunde rothgelb, nur die Oberseite des ersten Gliedes dankel, 
dieses lang und dick, Glied 2 kurz, kugelig, 3 schmal, kanm langer 
als 2, ziemlich cylindrisch, nach der Basis etwas verengt, 4 ebenso, 
aber l&nger als 3, die folgenden Glieder breit, stark gesagt, schwars- 
violett. Halssch. dem der axillaris ahnlicb, aber an den Seiten 
starker gerundet, doppelt so breit als lang, stark gewolbt, glfinzend, 
zerstreut und fein punktirt, nur in dem Quereindrucke hinter dem 
Vorderrande und vor dem Hinterrande zahlreicher and st&rker. 
Schildchen dicht punktirt, an der stark verschmalerten SpiUe ab- 
gestutzt, mit einer erhabenen, fast giatten Mittellinie. Fid. etwa 
dreimal so lang als das Halssch., fein gewirkt, nor ziemlich dicht 



LahidostomiB - Arten, 315 

fein panktirt, fettig gl&nzeDd; der Schulterpunkt klein, scharf be- 
grenzt, die Makel Dimmt das mittlere Drittel (beim $ die mittlere 
H&lfte) der Fid. ein, bleibt you der Naht nar darch eioen schmaleo, 
▼om Aafsenrande dorch einen breitereo Streifen der Omndfarbe 
getrennt and ist vorn and hinten gerundet, m&fsig scbarf begrenzt. 
Die Vorderbeine sind sebr lang und stark, Schenkel dick, vor der 
Spitze schnell verengt, so dafs bier eine kleine, zahnartige Eicke 
entsteht, Scbienen stark gebogen; die Mittel- and Hinterbeine siod 
bedeatend karzer and dOnner, mit gebogenen Scbienen. 

Das Weibcben ist darchgSngig stSrker punktirt, aacb aaf dem 
Halsscb. weniger giSnzend, das Kopfschild ist bei ibm nicht tief 
gerandet-aasgeschnitten, die Stirngrube kleiner, der Scbeitel nie- 
driger, die Vorderbeine nur wenig ISnger als die Tier Hinterbeine, 
alle mit gebogenen Scbienen. 

Bei Lenkoran von Herrn Leder gesammelt and mir von meinem 
Freande Reitter mitgetbeilt, nach welchem ich die habsche Art 
benenne. 



Leptosonyx hirtus Weise n. sp. 

Apierus, parce flavors eiosus, brunnevsy ventre obscuriore, capite 
parce punctata, nitidulo, fronte longitudinaliter excavata, prothorace 
transterso, parum convexo, apice truncato quam basi hand angfutiore, 
laferibus subrotundatis, angulis obtusiuscuUs, disco sat crebrepunc- 
iatOy nitidtdOy scutello semicirculari ; elytris abbreviatis, creberrime 
sai subtiliter punctatis, subopads; mesostemo brevissimo, — Long. 
8 mill. Mongolei, Hi (v. Semenow). 

Die oben genannte Oattang, welche icb bei der Uebersicbt 
ober die earopSischen Oattangen der Galerucae, die demnfichst im 
4. Hefte des 6. Bandes der Naturgeschichte der Insecten Deutsch- 
lands verSffentlicht werden wird, von der bisherigen Oattung 
Galeruca abtrenne, Ififst sicb leicht an den gescblossenen Huft- 
graben der Vorderbeine, den bedornten, aber nicht mit einer 
Filzsohle versehenen Tarsen and den einfacbeu Klaaen erkennen. 
Der Typos der Gattung ist Galeruca silphoides Dalm. aus dem 
sadostlichen Rnfsland, aufserdem gebort daza die sebr abniiche 
G, costipennis Kirsch. ^) von Erasnowodsk und die habituell be- 
deotend abweichende oben beschriebene Art. 



) EraaU, Monatsblfitter 1880, p. 164. 



316 J. Weise: Leptosonyx hirtus Weise it. sp, 

Dieselbe hat ungef&hr die Eorperform vod Arima marginata 
Fabr., indem die nach hinten stark verbreiterten Fid. abgestatst 
sind and die drei letzten Abdominalsegmente nicht bedecken. Ud- 
geflugelt, mit verwachsenen Fid., uberall nicht dicht mit aufstehenden, 
kurzen, ziemlich starken, gelblichweifsen Haaren besetzt, daher von 
raubem Ansehen, dankel rothlicbbraun, Hinterbrast und Abdomen 
ziemlich pechbraan; fast matt, nur Eopf und Halsscb. etwas glSn- 
zend. Kopf verhaltnifsmafsig grofs, mit schwach gewdlbten Angen, 
zerstreut, wenig fein punktirt, zwischen der Fuhlerwurzel breit and 
stark rinnenformig vertieft, fast ausgehohit, daruber aaf der wenig 
gewolbten Stirn nur eine breite, seichte Lfingsvertiefang. Fabler 
mit den drei letzten Oliedern die Basis des Halsscb. aberragend, 
verhfiltnifsmafsig schlank, Olied 1 beinahe so lang als die folgenden 
drei Glieder zusammen, Glied 3 kaum langer als 4, aber etwas 
langer als 2, die folgenden anter sich gleichlang and ziemlich 
gleichbreit, jedes einzelne mit langeren, abstebenden Haaren besetzt. 
Halsscb. quer-viereckig, die Seiten in der Mitte scbwach gerandet, 
fast parallel, nach vorn etwas weniger als nach hinten gerunde^ 
verengt, mit stumpfen Ecken, der Vorderrand ziemlich geradlinig 
abgeschnitten , oder nur unmerklich ausgeschweift, der Basalrand 
in der Mitte deutlicher ansgebuchtet, die Scheibe ziemlich flacb, 
nur an den Seiten schnell abfallend, mafsig dicht, kraftig panktirt, 
mit Spuren einiger Eindrficke, die eine nach vorn dreieckig er- 
weiterte Mittellinie undeutlich emporheben. Schildchen beinahe 
halbkreisformig, punktirt. Fid. bedeutend feiner als das Halsscb.^ 
aber aufserst dicht punktirt, an der Naht ein schmaler, leicht er- 
hohter Streifen, der sparsamer punktirt ist. Die Sculptor der drei 
letzten, unbedeckten Ruckenringe und der Unterseite besteht in sehr 
flachen, grofsen Punkteu, welche durch undeutliche Querrunzeln 
verbunden sind. Die Hinterbrust ist sehr kurz, so daiJs die grofsen 
Hinterhuften wenig von den Mittelhuften entfernt sind, von dem 
ersten Bauchringe schiebt sich ein grofser, fast viereckiger Zipfel 
zwischen die Hinterhuften. Beine ziemlich schlank, die Mittel- 
schienen, wie bei alien mit Gateruca verwandten Arten, mit dent- 
lichem Enddorne, das erste Tarsenglied lang, das zweite kaum 
halb so lang, das dritte noch kleiner, alle drei gleichbreit, anten 
mit Dornchen besetzt, Klauen stark und lang, darchaus einfacb. 

J. Weise. 



[Deutsche Entomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft II.] 

Die Anthaxien der Cratomems -Gruppe 

von 
LudtPtg Ganglbauer in Wien. 



1" Die Stirn ohne grfibchenartige Vertiefung, hochstens seicht ein- 

gedrackt, deutlich behaart. 
2'' Die Stirn mit langerer abstehender Behaarang. 
3" Anfsenseite der Vorderschenkei des c7 mit einem parpargoldigen 
Spiegelfleck oder mit einean parpurgoidigen Streifen langs des 
Innenrandes. Die letzten Fuhlerglieder des (^ mit rother 
Innenecke. Letztes Abdominalsegment des $ an der Spitze 
aasgerandet. 
4" Die nabelpanktigen Netzmaschen des Halsschildes fliefsen anf 
der Scheibe qaerranzelig einander. 
Anthaxia hungarica Scop, (cyanicornis Fabr.). ^. Orun, 
die Vorderhuften und ein spiegelglanzender Flecken auf den Vorder- 
schenkeln purpurgoldig. Die Fabler blaa, ibr Wurzelglied grun^ 
ihre letzten zwei Glieder mit rother Innenecke. Halsschild in der 
Mitte der Scheibe mit zwei mebr oder minder scharf gezeichneten 
schwarzen Langsbinden. Hinterschenkel stark verdickt. Sammtliche 
Schienen in der Mitte etwas erweitert und deutlich gezahnelt. 

$. Der Eopf, mit Ausnahme des blaugrunen Scheitels, die 
Seit^n des Halsschildes and die Unterseite purpurgoldig. Die Fabler, 
die Beine und die Flugeldecken blau oder blaugrun. Halsschild mit 
einer gronen Mittelbinde und jederseits derselben mit einer breiten 
schwarzblauen Langsbinde. 

$ var. sitta Eust. Wie das (^ gefarbt, der Halsschild and die 
Unterseite gewohnlich goldgrun. Spiegelfleck der Vorderschenkei 
mebr oder weniger verloscben. Caucasus. 

Long. 10 — 15 mill. Sodl. Mitteleuropa, Sudeuropa, Algier, 
Kleinasien, Caucasus. 

Anthaxia Eugeniae n. sp. c5^. Orun, ein Spiegelfleck auf 
den Vorderschenkeln , nicht aber auch die Vorderhuften, purpur- 
goldig. Die Fuhler grun, ihre Glieder schon vom vierten oder 
funften an mit rother Innenecke. Halsschild mit zwei mebr oder 
minder scharf gezeichneten schwarzen Langsbinden, die durch einen 
breiteren Mittel-Zwischenraum getrennt sind als bei hungarica, 
Hinterschenkel nicht verdickt, die Schienen in der Mitte etwas 
erweitert and deutlich gezfihnelt. 



318 L, Ganglbauer: die AtUhaxieti 

$. Der Kopf, rait Aasnahme des blaugranen Scbeitels, die 
Seiten des HaLsschildes and die UnterBeite, mit Aasnahme der 
blaugrunen Vorderbrast, purpurgoldig. Die Fabler, die Beine 
and die Flugeldecken blau oder blaugrun. HalsBcbild mit einer 
blaugrunen, grunen oder grungoldigen Mittelbinde and jederseits 
derselben mit einer ziemlich breiten schwarzblaaen L&ngsbinde. 

$ var. Thalia Oglb. Aebnlich wie ^as c? gefarbt, goldiggrun. 
Die Fabler blaugrun, der HalsBcbild mit zwei schwarsen L&ngB- 
binden, die Nabt der Flugeldecken schw&rzlich. 

Long. 8 — 9 mill. Smyrna, Amasia. 

4! Die nabelpnnktigen Netzmaschen des Halsscbildes flielben aaf 
der Scbeibe nicbt ineinander. 

Anthaxia Bonvouloiri Abeille. (}, Grun, die Vorderseite 
der Vorderschcnkel mit einem purpurgoldigen Streifen langs des 
Innenrandes. Die Fubler blaugrun, die Innenseite ibrer zwei oder 
drei letzten Glieder roth. Halsschild ohne dunkle Langsbinden. 
Hinterschenkel nicbt verdickt. Die Schienen in der Mitte nor 
scbwach erweitert und schwacb gezahnelt. 

$. Grun, die Fubler blaugrun, der Halsschild mit zwei an- 
deutlich begrenzten, blaugrunen Langsbinden, die Flugeldecken an 
der Naht und an den Seitenrandern blau. 

Long. 9 — 12.5 mill. Algier, Lambessa, Bona, Teniet-el-Had. 

3' Vorderschenkel des (^ ohne purpurgoldigen Spiegelfleck. Fabler 
einfarbig. Letztes Abdominalsegment des $ an der Spitse nicht 
aasgerandet. 
5" Halsschild aoch auf der Scbeibe mit groben and bier qaer* 
runzelig ineinander fliefsenden Netzmaschen und zwischen den- 
selben uberall mit groben Nabelpunkten. Flugeldecken dicht 
ranh- runzelig punktirt. 
Anthaxia s pons a Eiesw. ^, Grun, zwei LSngsbinden aof 
dem Halsscbilde schwarz, die Fabler blaugrun, das Scbildchen donkel- 
grun oder schwarz, der oberste Theil des Scbeitels, die Nabt and 
die SeitenrSnder der Flugeldecken haufig blauschwarz oder schwarz. 
$. Purpurgoldig, der Scheitel, zwei LSngsbinden aaf dem 
Halsscbilde und das Scbildchen schwarz, die Flugeldecken grfin, 
die Vorderbrast blau oder blaugrun. 

$ var. Adaliae Gglb. In der Farbung mit dem ^ uberein- 
stimmend. 

Long. 7.5 — 8.5 mill. A then, Smyrna, Adalia, Kulek, Eli- 
sabetbpol. 



der Cratomerus-Gruppe, 319 

5' HalsBcbild auf der Scheibe mit feinen qaerrunzelig ineinander 
fliefseDden NetsunascheD , zwischen denselben geglSttet and mit 
feineD Nabelpankten. FlGgeldecken dicht runzelig punktirt, die 
anregelmfifsigeii Querranzeln gegl&ttet. 
Anthaxia nnpta Kiesw. c?* Gran, der Halsscbild mit zwei 
schwarzen LSngsbinden and goldgraoen Seiten. 
$ wie das cJ^ gefarbt, aber mehr goldgrun. 
$ var. Aglaia Gglb. Der Eopf goldgrun, der Halsschild mit 
schmalem, grunem Mittelstreifen, zwei breiten blauschwarzen Lfings- 
binden and rothgoldigen Seiten. Da8 Schildchen ond die Flugel- 
decken blaa, die Unterseite grun, die Fuhler and Beine blaagran. 
Smyrna (Collect. Plason). 

Long. 7 — 8 mill. Turkei (Eiesenwetter^ Smyrna. 

2' Die Stirn oar kurz behaart. 

Anthaxia Kruperi n. sp. HalsBcbild auff&llig kurz and breit, 
vorn gewolbt, an den Seiten stark gerundet erweitert, innerhalb 
der Hinterecken seicbt eingedrockt, auf der Scbeibe, sowie an den 
Seiten mit nicht ineinander fliefsenden, nabelpunktigen Netzmaschen. 
Flfigeldecken sehr dicbt rauh- runzelig punktirt. Durch die Form 
des Halsschildes von alien Antbaxien dieser Gruppe verschieden. 

c? unbekannt. 

$. Griin mit Goldscbimmer, die seicbt der LSnge nach ein- 
gedrockte Stirn rotbgoldig, zwei Langsbiuden auf dem Halsscbilde 
and das Scbildchen schwarz. Letztes Abdominalsegment mit stark 
aofgebogenen Seiten and einem kleinen dreieckigen Ausschnitt an 
der Spitze. 

Long. 6 mill. Smyrna. Ein von Dr. Eruper gefangenes (^ in 
der Sammlung des Sectionsrathes Turk. 

1' Die Stirn grubcbenartig vertieft, nicbt oder kanm behaart. 
Vorderscbenkel des (^ ohne Goldfleck , letztes Abdominal- 
segment des $ ausgerandet. 
6" Von breiterer Gestalt, Halsschild ohne deutlichen Quereindruck 
vor der Basis, seine Seiten gerundet. Die nabelpunktigen Netz- 
maschen auf der Scheibe des Halsschildes mehr oder weniger 
querrunzelig ineinander fliefsend. Hinterschenkel des ^ nicht 
verdickt. 
Anthaxia scorzonerae Friv. (}. Grun, der Halsschild mit 
awei schwarzen Langsbinden, zwischen denselben and oft auch an 
den Seiten rotbgoldig. Die Flugeldecken gegen die schwfirzliche Naht 
and gegen die Basis und den Seitenrand hSufig blangrun oder blau. 



320 L Ganglbauer: die Antkaxien der Craiomerus-Gruppe, 

$ ebenso gefarbt wie das (^, 

$ var. Euphrosyne Gglb. Die Stirn, der Halssehild and die 
Unterseite rothgoldig, der Scheitel und zwei LSngsbinden aof dem 
Halsschilde blauschwarz, das Schiidchen, die Flageldeckeo, die 
VorderbruBt, sowie die Fuhler und Beine blaugran. Amasia. 

Long. 7.5 — 9 mill. Thessalien, Macedonien, Amasia. 

6' Von schlankerer Gestalt, Halssehild vor der Basis jederseits qaer- 
eingedruckt, an den Seiten wenig gerundet, vor den Hintereckeo 
jederseits eingezogen. Die Netzmaschen auf der Scheibe des 
Halsschildes nicht ineinander fliefsend, Hinterschenkel des <S 
sehr stark verdickt. 
Anthaxia diadem a Fisch. ^. Dunkler grun, die Stirn, der 
Halssehild und die Unterseite mit Goldschimmer,* der Halssehild 
mit undeutlich begrenzten schwarzen Lfingsbinden. Die Brast.nnd 
die RSnder der Bauchsegmente mit dichter, anliegender, weifser 
Behaarung. 

$ (? diftina Reiche). Die Stirn, die Seiten des Halsschildes 
und die Unterseite dunkler rothgoldig, der ubrige Eorper dnnkel- 
grun, der Halssehild mit zwei schlecht begrenzten schwarzen 
Langsbinden. 

Long. 7.5 — 8 mill. Sudrufsland, Caucasus, Cypern (Marseul). 

Mit Anthaxia diadema Fisch. ist jedenfalls nahe rerwandt^) der 
von Dr. Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. XXVLBd., 1882, p. 314) nach 
einem einzelnen c? aus Samarkand bescbriebene, mir unbekannte: 

Cratomerus fariniger Kr. 

y^Oblongus, subnitidus, toiridis, pectore segmentorumgue bdsi fari- 
nosis, — Long. 8 mill. 

Mas: Femoribus posticis incrassatis. 

Von oben gesehen einem grun en Cratomerus cyanicomis ziem- 
lich Khnlich, aber auf der Unterseite die Brust und die Anf&nge der 
Hinterleibssegmente mit dichter, weifser, farina -artiger Bebaarong 
besetzt. Der Eopf dicht punktirt, in der Mitte leicht eingedruckt 
Halssehild und Fiugeldecken wie bei cyanicomis gebaat.^ 



^) Cratomerus fariniger Eraatz ist der grofsten diadema an 
Grofse gleich, das Halssehild mit deutlicheren Nabelpunkten, also 
weniger fein punktirt, ohne jede Spur von schwarzen Lfings- 
bind en, die Fid. hinten weniger deutlich verengt als bei diadema (^, 
die Behaarung der Brust und der Bauchsegmente viel dichter und 
starker als bei dieser Art. Dr. G. Eraatz. 



[Deutsche Entomologiscbe ZeitBchrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden - Fauna 

von Valdivia, 

von 

Edm. Reitter in Modiing bei Wien. 

Zweiter Theil i). 

(Hierzu Tafel II, Fig. 1 — 15.) 



Nachstehend beschriebene Pselaphiden ubergab mir Hr. Hans 
Simon in Stuttgart zur wissenschaftlichen Verwerthung, mit der 
Erlaubnifs, mir die Unica behalten zu durfen, wofur ich denselben 
meinen verbindlichsten Dank aasspreche. Sie wurden, wie das 
Material meines ersten Artikels, von seinen Gousinen Elsbeth und 
Elfride Eindermann in der Umgegend von Yaldivia mit dem 
Insektensiebe gesammelt. 

Uebersicht der Ghilenischen Aplodeo' Arteu, 

I. Fuhler in beiden Oeschlechtern verschieden gebildet, bei 
dem (} die funf letzten Glieder vergrofsert und innen tbeii- 
weise gezabnt. 

A. Stirngrubchen in der Mitte zwischen den Augen ge- 
legen adumbrata R. 

B. Stirngrubchen zwischen dem Yorderrande der Augen ge- 
legen. 

a. Mittelschenkel in der Mitte ihrer Unterseite mit einem 
ZShnchen spinula R. 

b. Mittelschenkel einfach palpalis R. 

II. Fuhler mit dreigliederiger Keule, diese in beiden Oe- 
schlechtern gleicbgebildet, einfach. 

A. Einfarbig, gelbroth, oder nur Kopf und Abdomen etwas 
dunkler. 

a. Grofser, Augen klein, die zwei vorletzten Fuhlerglieder 
fast so lang als breit castanea BI. 

b. Kleiner, Augen grofs, die zwei vorletzten Fuhlerglieder 
quer . ."'* v Elsbethae R. 

*) Der erste Theil ist in der Dentschen Ent. Zeitschr. 1883, 
pag. 47 — 64 enthalten. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 21 



322 * E. Renter: Beitrag zur Kennimfs 

B. SchwarziicbbrauD, Flugeldecken roth. 

a. Flugeldecken mit ganzem Naht- and halbem Rucken- 
streifen vtMivieneis Bl. 

b. Flugeldecken nar mit einem Nahtstreifen . cosmoptera Bi. 
Aplodea cosmoptera Blanch, ist mir unbekannt. 

Aplodea Elsbethae Reitt., von der mir nan mehr Material 
vorliegt, bat in beiden Gescblechtern einfache Fubler, was ich bei 
der Beschreibung der Art noch nicht anzageben vermochte. 

1. Aplodea adumbrata n. sp. Major, ferruginea, antennis 
pedibusgue parum dilulioribtis , palpis testaceis, abdomine elytrisque 
piceis, his macula magna triangulari in angulo externo sito mfo- 
testacea, capite thorace perparum angustiore, elytris thorace in femina 
sesquif in mare plus sesqui longioribus, subtiliter punctatis, stria 
suturali et stria dorsali dimidiata profunde impressis, tibiis inter- 
mediis leviter curvatis, intus apice dense bretiterque ciliaHs. — 
Long. 2.5 mill. 

Mas: Antennarum articulis quinque uUimis magis inerassatis, 
articulo 7 latitudine parum longiore, 8 transverse , haud latiore, 
9, 10 valde transversis, praecedente fere duplo latioribus, sensm 
majoribus, ultimo magno, otato, intus basi excavate bidentatoque; 
abdomine valde angustato, Taf. II, Fig. 1. 

Eine durch ihre Orofse and FSrbung ausgezeichnete Art. Der 
Kopf ist sammt den Augen so lang als breit und wenig schmSler 
als der Halsscbild und so wie dieser sehr einzeln, sparlicb und 
hochst fein punktulirt, fast glatt. Die zwei Stirngrubchen sind 
deutlich und befinden sich zwischen den Augen. Die SeitengrSbchen 
des Halsschildes sind kaum grofser als die Stirngruben. Flugel- 
decken fein punktirt, braun oder schwarzlich, die aufseren Hinter- 
ecken breit, braungelb gefarbt, so dafs die dunkle Farbang ein 
gemeinschaftliches Dreieck bildet, dessen Spitze das Ende der Naht 
erreicht. Beim (^ sind die Flugeldecken viel langer mit deutlicher 
Schulterbeule. Das Abdomen ist beim $ gerundeter, beim ^ zur 
Spitze rascb verengt. 

Die Fubler des $ haben dieselbe Lange, sind jedoch etwas 
dunner, Glied 1 ist etwas dicker als die nachsten, 2 — 6 ist so lang 
als breit, 7 wenig langer, 8 etwas kurzer als breit, 9, 10 verbreitert, 
9 schwach, 10 starker quer, das Endglied breiter, grofser^ kurz 
eiformig. 



der Pselaphiden-Fnuna pen Valdiria, 323 

'2. Apiodea spintila n. ap. Niyra, anlennit, pedibui elytris- 
que rufo-teslaceis, palpis dilute fiatit, capite tborace eix angustiore, 
faveolis fronlalibus parmlis, prolhorace baud Iranauerso, foreolis 
Iribus panim majoribus, elytrh Ihorace sesqui longioribus, striis 
pTofimdii, suturaii intsffra, doriali dimidiata, tabtililer punctulalis, 
abdomine nigro - piceo , femoribus inlermediis subtiu in utroque 
sexii unigpinosis, libiii inlermediis lepisiime curcafis. — Long. 
2 mill. 

Mas: Anlennamm articulis quinqve vUimis majoribut, articiilo 
seplimo praecedente fere duplo laliore, latiludine paruta lonijiore, 
intus apice oblique Iftincato , octavo subqitadrato param minore, 
aono decimaque ealde trantverxii, sentim latioribus, intus dentaiim 
prodactia et eiliatis, ultimo magna, oralo, irtlas bast leeiter excaeato, 
pone batia unidentalo. Ta(. II, Fig. 2. 

ScbwBrz, Abilomen brauu, Fuhler, Beine and FISgeldecken 
brSunlichrotb , fein aiiliegend behaarL Eopf merklich linger ale 
breit und sammt den Augen haam ecbniSler ala der Ilalaschild, 
aehr fein, vorn dichler punklirt. Ctjpeua Bchwach der LSiige nacb 
vertieft. Die Stirngrnbcheii belinden sich awiechen dem Vorder- 
rande der Augen. Halsschild viel feiner, erloschener, sparlicher 
punklnlirt, fast glatt. Fliigeldeckeu wenig deutlicher punktirt, 
beim (^ etwas langer. Mittelscbenkel beini (^ mit ejnum echarfen 
epitzigea, beim £ mit einem etvras stumpferen ZShncben id der 
Mitte der Uoterseiie. Miltelscbienen scbwacii gebogen. 

Bei den selteneren 5 Bind die Fiibler wenig karier, dunner, 
Glied 3 — 8 klein, so lang als breit, die zwei nachsien doppelt 
breiter, Glied 9 Bcbwatb, Glied 10 starker quer, das Endglied 
groffi, langlich eiformig. Bei dem ^ siod die Muftenhunge der 

^UiIlelbeine an der Spiize etwus eckig verliingert und ibre Basia 
jDit einem haarfeineu, langen Dornchen bewaffnet. 
3. Decarthron cerlicicorais n. sp. Testaceum, piUs sub- 
ereclis minus dense eeslilum, aniennis crasxis, artictilis 1 parum 
incrassato, subcy&ndrico, latiludine longtore, 2 incrassato, trans- 
Terao, primv laliore, introrsum anguslolo, 3 — 8 parzulis Iransversis, 
9 natde incrassato, elongato, sublus eiteatato, irregulari, ultimo 
crasso, aono parum laliore, subcylindrico , aptce rotttndato; capite 
latiludine eix loogiore, eerliee eletalo, antrorsum in media Aorixoii- 
laliler cornuln, margine anliee simplici, foveolis frontalibus parvulis ; 
prolhorace glabro, capita nix laliore, foveolis sat magnis subaequa- 
libui, elglrii tkorace sesqui hngioribui, stria suturali integra, dorsali 
21 • 



I 



324 E, Reiiier: Beiirag %ur Kennimfs 

ditnidiata, basi trifoteolatis, supra distincieque punctulaiis, abdomen 
segmentis donalibus sublaeeibus, striolis abdominalibus brevissimis, 
iertiam disci partem includentibus , tibiis fere simpUcibus, — Long. 
1.4 mill. Taf. II, Fig. 3. 

Ein einzelnes ^ aus Yaldivia, darch die merkwardige Fahler- 
bildoDg von alien Arten sehr verschieden. 

UeberBicht der bekannten Brgaxis' Arten aa8 Chili. 

I. Zwischen dem Naht- and DorsalBtreifen der Flngeldecken 
befindet sich an der Basis ein (drittes) Panktgrnbchen. 

A. Die Aagen befinden sicb in der Mitte des Seitenrandes, 
die Schlafen binter denselben sind lang. Fabler einander 
ziemlich genabert. (Die ^ mit monstroser Kopf- and 
Fublerbildung.) 

1. Weibchen ($): 

Stirn gewolbt, glatt, mit 2 Scbeitelgrabcben , Palpen 
dunkel approxitnans, 

Stirn flach gedruckt, fein and dicbt panktirt, obne 
Scbeitelgrubcben, Palpen gelb puncticeps R. 

2. Manncben ((}): 

Stirn in der Mitte mit einer kleinen elliptiscben Brhaben- 
heit, jederseits nebeu den Aagen mit tiefer Qaergrube. 
Die letzten Fablerglieder verbreitert, die Basalglieder 
einfach puncticeps R 

Stirn mit 4 flacben, darcb eine Qaer- and Langsfarcbe 
geschiedenen Hockern, vorn mit einem borisontalen 
Hornchen, erstes Fablerglied cylindrisch, das sweite 
stark verbreitert, qaer, die Endglieder einfacb monstraia, 

B. Die Augen befinden sich an den Seiten des Hintenkopfes, 
die Schlafen sehr karz. Fabler gewobnlich von einander 
entfernt. 

1 . Kopf mit Scbeitelgrubcben. Erstes Rackensegment einfach. 

a. Stirn mit einer oder obne Qaerfurche. 

a, Kopf deatlich panktirt, die Scheitelgrabchen von den 
Aagen entfernt stehend. 

Die Scheitelgrabchen grofs, zwischen dem Vorderrande 
der Aagen gelegen, Kopf, wenigstens beim ^y obne 
Querfarche. Fabler etwas genShert, Vorderrand der 
Stirn in ein Hockerchen aosgezogen, Labrom grofs, 



der Pseiaphiden- Fauna ton Valdivia. 825 

verlangert. Die beiden Wurzclglieder der Fuhler 

grofs und verdickt nasuta. 

Die Scheitelgrubchen klein, zwiscben dem Hinterrande 
der Angen gelegen, Eopf lang, dicbt punklirt, die 
Qaerfurche deutlich, tief, gebogen, fast in der Mitte 
des Kopfes gelegen. Fubler einfacb . . . tongiceps. 

^. Kopf kaum panktirt, die Scbeitelgrubchen den Augen 
genahert. 

t Rothgelb, Kopf scbwarz. 

Fubler gedrungen, nacb innen lang bebaart, beioi ^ 
mit drei grofsen keulenformigen Endgliedern, Stiru 
mit zwei grofsen langlicb elliptischen, an den Seiten 
des Eopfes befindlicben Gruben, die jederseits ^ des 
Kopfes in Ansprucb nebmen .... validicornis. 
Kopf und Fubler in beiden Gescblecbtern ziemlicb 
gleicbmafsig gebildet. Fubler scblank, mit grofsem 
eiformigen Endgliede, Stirn ziemlicb viereckig, 
vorn obne Langseindruck, mit einfacben Scbeitel- 

grubcben Kindermanni R. 

tt Rostrotb oder braunlicbrotb, die Flugeldecken beller. 
Kopf etwas l&nger als breit, vorn der L&nge nacb 

vertieft simulans, 

Kopf sammt den Augen etwas breiter als lang, 
obne Lfingseindruck , die Querfurebe vorn in drei 
Grnbcben aufgelost, vor dem mittleren beim (^ 
mit einem kleinen, plattcbenartigen , vorstebendeu 

Hockercben praeclara. 

b. Slim mit zwei Querfurcben. 

Beide Stirnfurcben sind gerade; die bintere, zwiscben 
dem Vorderrande der Augen gelegene, ist tiefer. 
Scbeitelgrubcben klein, von den Augen abgeruckt, 
dem Hinterrande der zweiten Stirnfurcbe sebr ge- 

nabert bifossifrons R. 

Die vordere Stirnfurcbe ist fein, strichartig vertieft, 
nacb innen gebogen, die bintere ist breit und flacb, 
zwiscben den Augen gelegen, die Scbeitelgrubchen 
befinden sicb in der hinteren Querfurebe und beriibren 
fast die Augen humidula, 

2. Kopf obne Scbeitelgrubcben. Erstes Ruckensegment jeder- 
seits an der Basis mit einem Hockercben . . bituberculata. 



326 E. Reitter: Beifrag aur KeutUnifs 

II. Zwischen dem Naht- und Dorsalstreifen der Flugeldeckeo 
befindet sich an der Basis kein (drittes) PaDktgriibchen. 

A. Kopf obne deutliche Scheitelgrabcben .... chilensis R. 

B. Eopf mit Scbeitelgrubchen. 

1. Die Stirnfurcbe am Vorderrande des Kopfes ist in der 
Mitte nicbt uDterbrochen. Fuhler scblank, Oberseite 
glanzend, sparlich behaart. 

a. Kopf mit zwei Grubchen. 

Stirn abgeflacbt, die Querfurcbe vorn tief 
und gerade, nach innen erweitert. c? . . .... . ^ 

Stirn leicht convex, die Querturche vorn 
fein, einfach. $ 

b. Eopf mit drei Grubchen, das mittlere etwas mebr 
nach vorn geruckt und kleiner tripunctala. 

2. Stirnfurcbe am Vorderrande des Kopfes tief, an den Seiten 
verbreitert, in der Mitte eingcschnurt und nahezu unter- 
brochen. Fuhler gedrungener, Oberseite wenig glanzend, 
ziemlich dicht behaart, rotbgelb, Eopf und das erste 
Ruckensegment schwSrzlich larvata, 

4. Bryaxis approximans n. sp. Nigro-fusca, antennis pedibus 
elytrisque rufis, palpis obscuris, capite transtDersOy sublaetoi, sulca 
antica tenui brevi, temporibus longis, foteolis frontalibus inter 
antennas sitiSy sat magnis, ab oculis distantibus, antennis subapproxi- 
matis, sat br embus, prothorace capite toix latiore, haud punctata, 
foveolis magnis fere aequalibus, elytris basi tripunctatis, stria suturali 
integra, dorsali dimidiata, abdominis segmento primo dorsali sBcundo 
vix evidenter longiore, striolis basalibus brevissimis , fere tertiam 
disci partem includentibus, — Long. 1.3 mill. Taf. II, Fig. 4. 

£in einzelnes $ aus Valdivia. 

5. Bryaxis puncticeps Reitt. Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, 
pg. 51, Taf. I, Fig. 10. $. 

Der Eopf des bisher unbekannt gewesenen (^ ist jenem des $ 
wenig ahnlich, der Scheitel ist erhoht, in der Mitte mit einer 
kleinen rnndlichen, erhabenen Flache, zu beiden Seiten mit tiefer 
querer Grube, oben wenig deutlich punktirt. Die Mittelscbienen 
sind gegen die Spitze verdnnnt, innen an der letzteren mit einem 
nach innen gerichteten, kraftigen Sporne. 

Der Eopf des (^ wird anf Taf. II, Fig. 5 zur Veranscfaaalichnng 
gebracht 



der Pselaphiden- Fauna von Valdicia. ^'27 

Bryaxis monstrata n. ap. Pieeo- testacea, ahd'imine 
tbscariore, brevissime subpubesveas, capile lalil«dine longiare, fronte 
taequali subquadrinodasa, margine antica in medio Unuiler comula, 
I antice produclo, aniennis approximatit, longiaaculU, arliculis 
tabus basaiibus incranatis, prima cglindrico, aecundo aublriangiilari, 
taeguali, angulis rolundalis, supra leviter excatato; prolkorace capite 
t latiore, sublaevi, hand transversa, foveoHt subaegualibus parum 
profunda impreisis; elytria thorace fere duplo longioribua el lalioribus, 
subtiliasinte puHctufalis, baai frifoteolalis, stria avlurali integra, 
dorsati dimidiata, abdomine segmento dorsali primo conapicua seciiado 
evidenter longiore, striolis basaiibus quartam segmeati langi- 
inem aeqnaaltbus, tertiam disci partem iacludentibui. — Long. 
1.6 mill. Ta/. 11, Fig. 6. 

Ein einEelnee d*. Die Furee sind einfacb. 
Anf der beigegebeiien Figur iet der linke Fabler in normaler 
Hang, der rechte von der Seite gesehen dargesletlt. 

7. Bryaxis nasuta n. sp. Picea, antennis palpis pedibns 

Vgtrisque mfo-teilaceis , capite thorace perparvm anguttiore , oculi 

^Ha^tti. lemporibus nuUis, frante forliler bifoveolata, aniice hand 

transveraim sulcata, margine antica dentatim aubproducta , lubro 

valde prolongalo, antennis gracilibua, sat approximatia , articulis 

duobus basaiibus inerassatis , oblongis, prothorace obsolete punclu- 

', faveolis sat magnia subaegualibus, elytris plus seiqui longioribus, 

trifoeeolatis , foveolis puncliformibvs , stria sulurali integra, 

arsati dimidiata, supra sublilissime punetatis, abdominis segmento 

•rinto cOHspicuo dorsali secundo parum longiore, striolis basaiibus 

wstiee leviter divergentibits , tertiam segmeati longilvdinem aequan- 

, tertiam partem disci includentibus ; trochanteribiis inlermediis 

pinuiosis, pedibus gracilibus, femoribus tibiisque poslicis lenaibus, 

igustis. — Long. 1.3 mill. Taf. II, Fig. 7. 

n dnzelnea r^. Die Pulpen aind Bcblanker ale bei den 

a ArteD, ihr letztes Glied lang oval. 

Bryaxia longiceps n. sp. Picea. antennis palpis pedibus 

igtris abdomiaegue aubtns rufo-testaceis, antennis elongatis, arliculo 

ttimo elongato - oeato , capite thorace baud angustiore, latitudine 

tgiore, dense punctata, anlrorsuta rotundatim produclo, sulco trani- 

areuato, ante medium sito , profunde insculpto, foveolis 

^fronlalibus parnis ab acalis diatantibus, prothorace parce cix perspicue 

panctato, foneolia sat magnis aubaequalibus, elgtris Ihorace fere duplo 

longioribus, obsolete punctulatis, bast punctalim trifoveolatis, stria 



328 E, Reitter: Beitrag aur Kenninifs 

suturali Integra, discoidali dimidiata, abdominis segmenio prima 
perspicuo dorsali secundo parum longiore, striolis basahbus apice 
divergeniibus, fere tertiam segmenti longitudinem aequantibus, quartam 
disci partem includentibus, Trochanteribus intermediis apice spinosiSy 
tibiis intermediis apice intus leviter dentatim productis, — Long. 
1.3 mill. Taf. II, Fig. 8. 

Das $ ist mir unbekannt. 

9. Bryaxis validicornis n. sp. Rufo - testacea , capite 
obscurOy supra tenuiter griseo - pubescens , antennis sat breeibns, 
articulis tribus ultimis fortiter incrassatis, capite transversOy tempo- 
ribus nullis, prope oculos utrinque fovea ealde magna, obionga 
profunde excavata, margine laterali ante oculos subdentata, prO' 
thorace capite vix iatiore, obsoletissime vix etidenter punctata, 
foveolis haud magnis subaequalibus , elytris thorace fere duplo 
longioribus, basi punctatim trifoveolafis , stria suturali integra, 
discoidali dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dorsali 
secundo duplo longiore, striolis basalibus quartam segmenti longitu- 
dinem aequantibus, fere tertiam disci partem includentibus. Metastemo 
impresso, trochanteribus intermediis tenuiter spinosis, tibiis inter- 
mediis apice intus calcaratis. — Long. 1.2 mill. Taf. II, Fig. 9. 

Ich besitze zwei c?, wovon eines von den Fraalein Kindermann, 
das andere von Riehl gesammelt wurde. Das letztere befand sich 
unter dem beibehaltenen Namen in der Haag'schen Sammlong. 

10. Bryaxis Kindermanni Reitt. 1. c. pg. 51. — Siehe 
Taf. II, Fig. 11. 

Bei der Beschreibang dieser Art lag mir blofs ein (5^ vor; 
das $ ist dem c? ganz ahnlich, etwas gedrungener und das End- 
glied der Fuhler kurzer. 

Um Valdivia nicht sehr selten. 

11. Bryaxis simulans n. sp. Rufo-testacea, elytris paullo 
dilutioribus , capite latitudine parum longiore, fronte subquadrata, 
sulco antice tenui, foveolis frontalibus oculis sat approximatis pro- 
funde impressis, fronte antice longitudinaliter impressa, temporibus 
fere nullis; antennis sat brevibus, articulo ultimo magno, ovato, 
prothorace transverso, laevi, foveolis magnis subaequalibus, elytris 
subtiliter parce punctatis, basi trifoveolatis , foveolis punciiformibus, 
stria suturali integra, discoidali dimidiata, abdominis segmento 
primo perspicuo dorsali secundo longiore, striolis basalibus postice 



der Pselaphiden- Fauna von Valdivia, 329 

divergentihus y plus tertiam segmenii longitndinem superantibus , vix 
ieriiam disci partem includentibus, — Long. 1.3 mill. 

Mas: Tibiis intermediis intus in medio angulatis, — Taf. II, 
Fig. 10, 10 a. 

£in einzelnes c7 von Valdivia, den Br, Kindermanni abnlicb, 
aber einfarbig, und durch den Langseindrack am vorderen Theiie 
des langeren Kopfes sofort zu nnterscbeiden. 

12. Br y axis praeclara n. sp. Ferruginea, nitida, antennis, 
palpis, pedibus elytrisque iestaceis, capite thorace vix angustiore, 
niiido, oculis mediocribus, temporibus parvulis, antice subtrifoveolato, 
ante foveolam medium tuberculo subcristato elevato parvo instructo, 
foveolis verticis minutis, oculam approximatis, antennis sat gracilibus, 
prothorace laevi, foveolis magnis subaequalibus, elytris vix distincte 
punctulatisy thorace fere duplo longioribus, basi trifoveolatis, foveolis 
punctiformibus y stria suturali integra, discoidali dimidiata, callo 
humerali distincto, abdominis segmento primo conspicuo dorsali 
secundo parum longiore, striolis basalibus brevissimis, vix tertiam 
partem disd includentibus. — Long. 1.2 mill. Taf. II, Fig. 12. 

Nur ein nicht wohl erhaltenes c? aus Valdivia. 

13. Bryaxis bifossifrons Reitt. 1. c. pg. 50. Taf. I, Fig. 9. 

Mas: Metasterno impresso, tibiis intermediis intus in medio 
paullo magis dilatatis et magis dense pubescentibus. 

Das bisber nnbekannt gebliebene c7 unterscbeidet sich nur 
wenig von dem anderen Gescblecbte. 

14. Bryaxis humidula n. sp. Rufa^ capite thorace vix 
angustiore y leviter transverso , antice linea antrorsum arcuata 
distincta, sulcoque transverso inter antennas obsolete impressis, 
foveolis frontalibu» oculis approximatis, antennis gradlibus, pro- 
thorace laeviy foveolis sat magnis subaequalibus , elytris thorace 
fere duplo longioribus, parce, obsoletissime punctatis, basi trifoveo- 
latis, foveolis puncti-formibus , stria suturali integra, discoidali 
dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo 
longiore, striolis basalibus quartam segmenti longitudinem aequan- 
tibus, plus quartam partem disci includentibus, — Long. 1.2 mill. 
Taf. II, Fig. la. 

Ein einzelnes Stack, das ein c? za sein scheint, an dem icb 
aber keine Auszeicbnang bemerke. 



330 E, Reitter: Beiirag ^ur Kenminifs 

15. Bryaxis bituberculata n. sp. Nigra, anlennis palpis 
pedibus elytrisque rufo-testaceis, arUennis gracilibus, articulo uUimo 
magnOy ovalo, in mare longiore, capite laevi, sulco fronitUi breti, 
late subfoveolato y foveolis verticis ntillis, iemporibus brevissimis, 
thorace sublaevi, capite vix latiore, foveolis sat magnis subaequa^ 
libus, elytris thorace plus sesqui longioribus, foveoUs basalibns 
tribus punctiformibus leviter impressis, stria suturali integra, dorsad 
dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo 
duplo longiore, basi prope laleribus utrinque tuberculo parvo, in 
mare magis elevato instructo, striolis basalibus postice diver gentibvs, 
teriiam segmenti longitudinem aequantibus, plus tertiam disci partem 
includentibus. — Long. 1.5 mill. 

Mas: Metasterno excavato, trochanteribus intermediis breviter 
subtiliterque spinosis, tibiis intermediis apice intus breviter calcaratis, 
posticis magis curvatis, 

Es liegen mir 5 Ex. vor. 

16. Bryaxis valdiviensis Reitt. I.e. pg. 50. Taf. I, Fig. 8. 

Als Erg&nzung meiner angefuhrten Bescbreibang sei erw^hot, 
dafs die Kopfbildnng bei den einzelnen Oescblechtern eine etwas 
verschiedene ist. Bei dem ? ist der Kopf leicht convex, die Quer- 
farche am Vorderrande gleichmafsig vertieft; bei dem c? '»* ^^^ 
Kopf vorn ubgeOacht, die Qoerfurche vorn gerade, in der Mitte 
starker uach innen erweitert. 

Auf Taf. II, Fig. 14 wird der mannliche Kopf abgebildet. 

17. Bryaxis tripunctata n. sp. Mit B, valdiviensis fast Id 
alien Stucken ubereinstimmend, nur zeigt der Kopf zwischen den 
Frontalgrubchen noch ein Drittes, welches etwas kleiner ist, als 
die andern. Schwarz, Fabler, Palpen und Beine gelb, Flfigeldecken 
rotb. Es liegt mir nur ein einzelnes $ vor; ich kann demnacb 
nicbt benrtbeilen, ob das dritte Stirngrubcben als Artcbarakter 
sicb bew^bren wird. 

18. Bryaxis larvata n. sp. Rufo-testacea, dense subtilissime 
pubescens, capite nigro, abdominis segmento primo dorsali fusco, 
antennis sat breviusculis , articulo ultimo ovato, in mare longiore, 
capite thorace in femina vix, in mare fere latiore, fronte ante apicem 
transversim sulcata, sulco extus dilatato, in medio constricto, fere 
interrupto, in mare pone sulcam medio transversim foveolata et 
foveola magis dense puberula, foveolis lateralibus distinciis sat 



der Pseiaphiden- Fauna van Valdieia. 



331 



' parMs, prolhorace parce ohsolelisgimr ptmclalo, f'uveolig sal magnis 
siibaequatibus , elylrig Ihorace pins sesqvi longioribta, alria donati 
dimidiala, sulurali inlegra, basi inter striam katid fotieolala, ab- 
dominis segmealo prima conspicuo dorsati secundo loagiore, slriolis 
oibus, nix tertiam disci partem incladentibus. — Long. 1.3 milt. 
\: Capile majore, fronte paiiUo magis convexa, aalice pone 
mm traa$tiersam ia medio foeeola dense pabescente. — Taf. I), 
. 15. 





om 2 ei 


zig darch dit: 


etwas ab- 


reiuhende Sculplur dea groL-'ere 


Kopfes 


und durch da 


grof.e,e 


Uzte Fnhlerglied. 








Valdivia; ziemliuh ti£uflg. 









19. Pseudopleclus trimiifoTmis n. sp. Oblongui, ferru- 
gineus, nitidits, snbpubeiceas, anletinis thoracis basin haad allingen- 
libus, articulis daahus basalibus levUer incratsalis, latiludiHe parum 
longioribua , 3 — S partulis, leviter Iratisversis , 9, 10 transtersia, 
aeasim magis latioribns, ultimo magno, orato; capile suboblongo, 
ikurace nix anguitiore, anlice suteia duabus poslice aubfoveolalis et 
ahbreeialia, aatice convergentibiis et connexia profunde impreasia, 
vertice poalice in medio breeiter oblongim atriato, prolhorace sub- 
eordato, laliludine parum longiore, coleopteria valde angustiore, 
foveolis basalibus magnis cum aulco tenui connexia, sulco ulringue 
inter foreolam leauiaaime brenisaimeque uniplicato; elytris thorace 
plus aesqui longioribua, apice aensim parum latioribua, alria sutnrali 
inlegra, discoidali valde abbresiata, inter striam foveolatia, callo 
humerali distiuclo , abdomine aegmentis dorsalibua aubaequalibua, 
dnabut primis baai brevtter biatriolatis, slriolis quartnm disci partem 
ineludeulibua, pedibus gracilibus. — Long. 1 mill. 
Bin eiDzelrteB <f . 

Uebersicht der ChileniBchen Sag ola>- Ar ten. 
\ FlSgeldecken reichlicb eiiibalbmal linger als der Halsecbild. 
II Augeu ver- 



. Kopf eehr kloio, die Scblafen hinter 
Bchmfilert, Hnlsschild herzformig, an < 
Winkel bildend, in seiner grofaten Breil 
die Basis der Flugeldecken, Abdomen v< 
ringo an verachmakrt, Fuhler dunti i 
Glieder inindesiens so lang als breit . 

. Kopf etWBS breiter, die St^hJafen 
erweiiert rait abgerundeten Winki 



'ile niiT so breit als 
vom vierten Dorsal- 
und 8tblank. alle 
. . . mierocepkala U. 
,ch hinten schwach 
Halsacbild etnas 



332 E.ReiUer: Beitrag MtrKenntnifs der PselapMden' Fauna etc, 

qoer, herzformig , an den Seiten einen stampfen Winkel 
bildend, in seiner grofsten Breite etwas breiter als die 
Basis der Flugeldecken , Abdomen vom dritten Dorsal- 
segmente an verscbmalert , Fnbler kurzer, die drei vor- 
letzten Qlieder qaer Elfridae, 

II. Plugeldecken kaam oder wenig langer als der Halsschild. 
Eopf schmaler als der Halsscbild, die Schlafen hinter 
den Augen erWeitert, mit abgerundetcn Winkeln, Hals- 
scbild berzformig, an den Seiten nicht winkelig, breiter 
als die Basis der Plageldecken, diese mit ganzem Nabt- 
und zwei abgekurzten Dorsalstreifen , zwischen dem 
Nabt- and ersten Dorsalstreif mit 1 — 2 Panktgrabcben; 
Abdomen vom vierten Qliede an verengt . . . brevipennis. 

20. Sagola Elfridae n.^p, Ferruginea, subtilissime pubescens, 
anfennis pedibus elytrisque apice dilutioribus , capite thorace angu- 
stiore, lemporibus tnagnis, parallelis, angulo postico externo rotun- 
datOy antennis thoracis basin superantibus , articuiis tribus ultimis 
transversis ; prothorace leviler fransnerso, subcordato, lateribus medio 
subangulato, subtilissime punctata, vt in microcephalo scuipiurato, 
elytris thorace sesqui longioribus, apice sensim dilatatis, stria suturali 
integra, dorsali profunde impressa abbreviata, inter striam suturalem 
et dorsalem breviter seriatim punctatis, cum abdomine vix perspicue 
punctatis. — Long, fere 2 mill. 

Bin einzelnes $. Der Entdeckerin dieser Art, dem Fraalein 

Elfrida Eindermann, zu Ehren benannt. 

« 

21. Sago la bretipennis n. sp. Rufo-testacea, subtilissime 

pubescensy capite thorace angustiore, temporibus magnis, postice 
sensim dilatatis, angulis apice extus rotundatis, anfennis thoracis 
basin attingentibus, sat brevibus, articuiis tribus penuUimis letiter 
transversis; prothorace cordato, f>ix transversa , lateribus haud 
angulato, vix emdenter punctata , ut in microcephalo sculpturato, 
elytris thorace vix longioribus, apice sensim dilatatis, deplanatis, 
stria suturali integra, dorsalibus duabus abbreviatis, inter striam 
suturalem et primam dorsalem punctatim foveolato, dorso cum ab- 
domine subtilissime minus perspicue punctulatis, — Long. 1.8 mill. 
Ein einzelnes ^. 



[Deutsche Eotomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Abbildungen und Bemerkungen zu wenig gekannten 
Pselaphiden - Gattungen mit Beschreibungen 

neuer Arten. 

Von 
Edm. Ret tier in Modling bei WieD. 

(Hierzu Tafel II u. Ill, Fig. 16—35.) 



Sintectodes diversipalpus n. sp. Opacus, testaceus, sub- 
squamulosO'pubescens , antennis ditnidio corporis longitudiney sat 
robustis, articulis 2 — 8 subtranstersis art, 3 quadrato, tribus ultimis 
maforibus clavam formantibus, articulis 9, 10 quadratis, leviter 
conidSf ultimo magno, subovato; capite inter oculos bifoveolato, 
prothorace cordatim globoso, subtilissime confertim punctato, basi 
prope lateribus utrinque foveolato; elytris thorace latioribus et 
perparum longioribus, subtilissime confertim punctatis, leviter bica* 
rinatisy abdomine late marginato-reflexo, segmento conspicuo dorsali 
primo secundo parum breviore, obsolete tricarinato, segmentis ceteris 
simplicibus. — Long. 2 mill. 

Mas?: Tibiis anticis arcuatis, femoribus tibiisque anticis intus 
dense albido ciliatis, — Taf. II, Fig. 20: Maxiilartaster. 
Cejlon. In meiner Sammlung. 

Wie ich bereitsln meiner Sjst. Einth. der Pselaph., Brann 1881, 
hervorhob, unterscheidet sich die Oattung Sintectodes m. von Tmesi- 
phorus darch die Maxiilartaster, dessen Olieder aufsen keine spitzigen 
Anhange besitzen, und durch das ungekielte Mesosternam. In diese 
Gattung gehort, wie ich glaube, Tmesiphorus crassicomis Sharp 
und 7. princeps Sharp aus Japan. Sharp's japanische Raphitreus- 
Arten sind jedoch echte Tmesiphorus, 

Marellus biscrensis Reitt., Verb, zool.-bot. Ges., Wien, 
1884, p. 81. — Algier: Biskra. — Taf. II, Fig. 16. 

Eine Art dieser Gattung war bisher nicht abgebildet. Raffray 
hat seiner Zeit in der Rev. et Mag. d. Zool. 1877, PI. 3, Fig. 8 u. 13 
nur die Form der Maxiilartaster und der Fuhler zur Veranschau- 
lichung gebracht. 



334 E. Reitter: Abbildungen und Bemerkwngen ' 

Metopias Gory. 

Die gegenwartigen Arten dieser GattaDg zerfallen in zwei 
naturliche Gruppen, welche, meiner Ansicht nach, generisch ab- 
getrennt werden soil ten. Die erste Gruppe ist Bofort an der 
kurzen, kaam sichtbaren Behaarung des E5rper8, den seitlich mit 
dornartigen Fortsatzen bewaffneten Halsschild, die spitzig vor- 
tretenden Schulterbeulen, das an den Seiten sehr schmal abgesetzte 
Abdomen, an der Form der Fuhler, wovon das erste Oeifselglied 
viel kurzer ist als das zweite, die langeren und dunneren Palpen, 
die schlankeren Beine and Tarsen etc zu erkennen. Bei der 
zweiten Gruppe ist der Eorper dicbt zottig behaart, Halsschild and 

• 

Schulterhocker unbewehrt, die Flugeldecken haben keine Rippen, 
sondern einen ganzen Sutural- and einen abgekurzten Rucken- 
streifen, das Abdomen ist seitlich breit gerandet und aafgeworfen, 
die Fuhler haben ein langes erstes Geifselglied , die Palpen sind 
kurzer und gedrangener, die Beine robuster, die Tarsen plumper etc. 
In die zweite Gruppe gehort der Metopias curculiomdes Gory, auf 
den diese Gattung gegrundet wurde; fur die erste schlage ich vor, 
den Gattungsnamen Metopioxys einzufuhren. 

Zor Gattung Metopias Gory geb5ren nachfolgende Arten: 
1. M, curcttlionides Gory (Cayenne), 2. pacifieus Westw. (Brasil.) 
und 3. ehngatus Schaof. (Amazonia). 

M, curculionides und elongatus zeiebnen sicb darch ihre GrSfse 
(4 mill.) aus; pacifieus hat nur eine Lange von 2 mill., eine gedran- 
gene Gestalt, der Halsschild ist kugelig mit grober, wenig dichter 
Punktirung. Aufserdem kenne ich noch folgende zwei neae Arten: 

Metopias hirtus n. sp. CastaneuSy dense fuho-pUosus, atUennis 
corporis longitudine, articulo secundo valde elongatOy 3^ 4, 6^ 7 
parvulis, suhquadratis y 5 parum longiore, capite antics canak' 
culatOy vertice bifoveolato , prothorace capite parum latiore, smih 
globoso y basin versus paullo magis anguslato , longiiudinaUter 
trisulcatOy ante basin sulco transverso impresso, eUftris thorace 
latioribus et plus quam sesqui longioribus, apice sensim diltUatis, 
nix eeidenter punctulatis, stria suturali integra, discoidali dimiduUa 
profunde impressis, abdomine lateribus late marginato-refiexo, pedibus 
robustisy femoribus claeatis, tibiis posterioribus subrecHSy aniids 
dilatatis, extus curvatis, supra carinatis, intus ante apicem obsolete 
umdenticulatis, — Long. 2.7 — 2.8 mill. Taf. D, Fig. 17. 

Die Behaarung ist dicht und lang, aber nicbt wollig, der Olani 
der Oberseite wird nur durch sie wenig beeintrachtigt) der Scheitd 



( irenig gehannlen Pselaphiden- Galtvngen etc. 



xelgt an seinem Hinterrande 

ecbild einzelne feme Funkte 

siod klein. 

Hv In wenigen Exemplaren i 

|v' Bin me nan, Sud-Brasilien, a 



rie feine Granulirung, der Hals- 
iiif seiner Scheibe. Die Augi-n 



ifgefunden. 



• Lothar Hetacliko 



^r Metopias aglenus ii. ap, Caslaneus, anlennis palpis pedilius- 
que dilulioribiis , dense melvtinus, subopacus, abdomine subnilido, 
antennarum articulo 2 elougato, terlio duplo longiore, 3, 4, b tali- 
ludme param longioribui, 6 — 10 Iratisvertis , 7 contiguis parum 
laliore, 0, 10 majoribus ; capile Ihorace indistincte aagusliore, ociiti 
nalli, fronts antice tenviler canahculato , vertice bximpreaao, pro- 
tkorace hand transterso , trisulcato, sulco transverso ante basin 
impresso, elytris tkorace tatioribut el fere seaqui longiorihus , stria 
auttirali Integra sat lenui, dorsali valde impresta dimidiala, abdomine 
ferrugineo, <oix vehdino, svbglabro, late marginato-reflexo, femoribus 
parum elanalis, tibiis posterioribvs indisltncle arcualia, apicem rersns 
magis dilatatis, anticis dtlatalis, armiaiis, inlus excaratis, pone basin 
obtuse subangulatis. — Long. 1.5 mill. 

Dieae kleine blinde Art lebt in Sao-Paolo bei einer Ameiao, 
welche Hr, Professor Dr. Gust. Majr als neu nnd einem beaonderen 
Genus angehorend bejieichnete. luh habe diesen ausgezeicbnelen 
Eafer der Liberalit£t des Hrn. Hans Simon in Stuttgart zu ver- 
d an ken. 

Zm GsMaBg Metopioxgs m. gehoren nacbrolgeode Artep: M. belli- 
casus Westw. (Brasilien), trabercalatus Schauf. (wahrscheinl. Ama- 
2onia), Reichei Schauf, (Amazon.), longipennis Schauf. (Santareoi), 
subcarinahis Schauf, (Santarem) und nachfolgende Art: 

Metopioxys gladiator a. sp. Rufa, anlennis pedibuague 
dilulioribus, palpis teslaceis, subglabra, nitida, capile tkoraceqiie 
alulaceo - opacii , illo canaliculato , veriice apice bipunelato, rostra 
ralde elongato, temporibus magnis, apicem tersui parum dilatatis, 
eollo brevi, conslricto, anlennis longilvdine carports ralde svper- 
antibus, introrsiim subtililer longe citialis, arliculis oblongis, pemillimo 
singulatim transpersa, prolhorace capile iadittincle laliore, obtuse 
bicarinalo , utrinque unispinoso, pone suko transversa aniebasali 
bigibboso, elytris Ihorace latioribus el sej^i longioribui, apicem 
versus magit dilatatis, subtaevibiis , eallo knmerali spinoso, siria 
siiturali tenuiter impreasa, pone spinam humeralem carinulato, dorso 
in medio haud evidenler cristato, abdomine tenuissime marginalo, 
opicB valde anguslalo, conico, segmetUis duobus ttllimii dorsaUbtis 



336 E, Reitter: Abbildungen und Bemerkungen 

subcompressis , pedibus longissimis, femoribus clavattMy tibiis poste- 
rioribus subrectis, anticis leeiter dilatatis, — Long. 2.5 — 2.7 mill 
Taf. II, Fig. 18. 

Mit Reichei und longipennis verwandt, von beiden dnrch den 
matten, haatartig sculptirten Kopf und Halsschild und die Form der 
Fuhler, anfserdem von dem ersteren durch den langen Dorn der 
Schnlterbeule und vom letzteren durcb die Scheitelpunkte des Kopfes 
unterscbieden. 

Blumenau in Brasilien, von Hrn. Lothar Hetschko entdeckt 
und zablreicb gesammelt. 

Euphalepsus ^) longicornis n. sp. Rufo-castaneus, /»a/jpis 
tarsisque tesfaceis, supra pilosus, antennis elongatisy artieuHs 3 — 8 
subquadratis , singulis latitudine fere paullo longioribuSy clava tri- 
articulata, articulis duobus penultimis oblongis; capite suborbicuhto, 
thorace indistincte angusiiore, oculi magni, callo antennarii dislineto, 
vertice foveola impressa; prothorace vix transversa, antrorsum 
angustatOy parce subtiliter punctata, elytris cum abdomine ovaiis, valde 
convexis, parce subtiliter punctatis, stria suturali ienui integra, 
dorsali prope humeros abbreviata, basi transtersim subcarinulatis, 
quadripunctatis y abdomine brevi, pedibus sat ehngaHs, — Long. 
1.5 mill. 

Mas: Tibiis intermediis intus prope medio dentaHs, — Taf. II, 
Fig. 19. 

Kleiner als E, globipennis m. aus Mexico, init diinneren Fublern; 
yon E, ovipennis m. aus Brasilien durch dunnere und langere Fubler, 
scblanke Heine und das deutliche Scheitelgrubchen unterscbieden. 

Der Schulterhocker setzt sich nach binten (nicbt ganz bis zar 
Mitte der Flugeldecken) als feines, aufsen von einem LSngsstriche 
begrenztes Ffiltcben fort. 

Berlara crassipalpis Rttr. , Verb. d. zool.-bot. Ges. , Wien 
1882, p. 286. — Batavia. — Taf. Ill, Fig. 21 r Maxillartaster; 
Fig. 22, 23: das Endglied der Maxillartaster von zwei anderen 
Ricbtungen aus geseben. 

Berdura excisula Rttr., Deutsche Ent. Zeitscbr. 1883, p. 36. 
— Westindien. — Taf. Ill, Fig. 24: Maxillartaster. 

Batrisus (Syrbatus) mirabilis n. sp. Rufus aut castaneus, 
griseo-pilosuSf sublaevibus, antennis gracilibus, prothorace hand 



Verb. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1884, p. 378. 



zu wenig gekannten Pselaphiden-Gattungen etc, 337 

transversa, sulco medio hngitudinali nulla, elytris tharace parum 
longiaribus, valde convexis, bast trifaveolatis, faveolis punctiformibus, 
stria darsali nulla, callo humerali haud canspicua, humeris ratun- 
datis, supra f>ix punctalis, abdamine tenue marginatis, sublaevis, — 
Long. 1.5 mill. 

Mas: Capite tharace latiore, inflalo, supra valde inaequali, 
frante fartissime excisa, lateribus postice valde dilatatis et dentata- 
elevatis, margine antica retrorsum cornuta, cornu valida, subdepressa; 
clava antennarum subquinque- articulata. 

Fern.: Capite simplice, tharace haud latiare, subtransversa, 
antice rugulaso, postice fere laevi, inter oculos bifovealato, eertice 
medio ablongim subdepressa, antennarum clava triarticulafa, articulo 
septimo cantiguis parum longiare. — Taf. Ill, Fig. 25 c?. 

Mit B, caranatus Westw., clypeatus Reitt. and phantasma Reitt. 
verwandt, durch kleinere Korperform aud darch die Bildung des 
Kopfes beim c? sehr verschieden. 

Von Herrn Lothar Hetschko bei Blumenaa (Sud-Brasilien) 
zahlreich gesammelt. 

Dicentrius Merkli Reitt., Verb. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1879, 
p. 536 (Pselaphus); Syst. Einth. der Pselapb., BrSnn, 1882, p. 192 
(Dicentrius m.). — Bulgarien. — Taf. Ill, Fig. 26: Maxillartaster. 

Imtempus punctatissimus n. sp. Oblango-ovalis, leeiter can- 
eexuSy ferrugineuSy apacus, sub ti liter confer tim punctatus^ capite 
tharace parum angustiore^ oculis later alibus magnis, fortiter granu- 
latiSy frante breviter bicanaliculata , canaliculis antice conjunctis^ 
multifovealatis ^ antennis crassis, thoracis basin superantibus , clava 
magna ^ incrassata, triarticulata; prothorace transversa, trifoveO' 
lata, lateribus rotundato, pone medium svbangulato, elytris tharace 
latiaribus et sesqui longiaribus, stria suturali integra, discaidali nulla, 
basi arcuatim biimpressis , impressianibus punctatim bifavealatis ; 
abdamine convexo, lateribus sat late marginata, segmentarum striolis 
basalibus distinctis, sat elongatis, — Long. 1.4 mill. Taf. Ill, Fig. 27. 
Manilla; in meiner Sammlung. 

Die Oattnng Imtempus m. warde in der Syst. Einth. d. Pselaph., 
Brunn, 1882, p. 195 beschrieben. 

Bythinoplectus faveatus Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 
1883, p. 37. — Westindien. — Taf. Ill, Fig. 28. 

D aim a des rybaxaides Reitt., Verb. d. zool.-bot. Oes. 1882, 
p. 383. — Mexico. — Taf. Ill, Fig. 29. 

Deatsche Bntomol. Zeitscbr. XXIX. Heft II. 22 



338 E, Reiiter: Abbildungen und Bemerkungen 

Physoplecius armipes Raffray, Rev. d'Entom. 1882, p. 57 
(Eupleclus); Reitt., Syst. Einth. d. Pselaph. 1882, p. 197 (Physo- 
plectus). — Taf. Ill, Fig. 30 : Thorax. 

Adalmus velulinus n. sp. Dilute rufus^ oblongus^ nitidulus, 
dense pubescens, subvelutinus, capite thorace angusHore^ haud trans- 
versOy subtilissime rugulose punctata, oblique biimpressOy nulla modo 
rostrato deflexo, tuberculis frantalibus eeidentis, sat distantibus, 
temporibus sat magnis, apice rotundatis; antennis tenuibuSy graci- 
libus, articulo prima secnndo latiore, clava subtriarticulata; pro- 
thorace subcardata, ante basin transversim impressa, trifoveolatoqtte, 
darsa longitudinaliter tricanaliculato ; elytris tharace latioribus et 
plus sesqui longioribus, mx punctulatis, stria suturali Integra, darsaU 
valde abbreviata profunde insculpta^ abdomine magis dense puberulo. 

— Long, fere 2 mill. 

Mas: Capite parum minore, temparibus pastice magis angustatis, 
antennarum articulo prima magis incrassato , pedibus rabustiaribus, 
femoribns anticis intus in media subangulatis , tibiis sat rabustis, 
intermediis lemter curvatis, — Taf. Ill, Fig. 31 J. 

Neu-Zeeland, ein Parchen in meiner Sammlung. (Orjrmouth, 
Helms.). 

Die RIauen sind einfach, ziemlich grofs, neben jeder einzelnen 
an jedem Fufse ein kleines Haar, wodarcb man leicbt verleitet 
werden konnte, die Elaueubildung wie bei Batrisus anzonebmen. 

Die Gattung Adalmus m. warde von mir in der Sjst. Eintb. 
der Pselapb., Briinn, 1882, p. 197 fiir diese Art aafgestellt. 

Mirus permirus Se^wXcy, Petit noav. 1877, No. 181; Reitt., 
Verb. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1881, p. 517. — Corsica. — 
Taf. Ill, Fig. 32. 

Namunia myrmecophila Reitt., Syst. Eintb. d. Peel. 1881, 
p. 198; Verb. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1884, p. 81. — Stambal, 
Kleinasien. — Taf. Ill, Fig. 33. 

Arctophysis gigantea Reitt., Syst. Eintb. d. Psel., 1881, 
p. 200; Verb. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1882, p. 384. — Columbia. 

— Taf. Ill, Fig. 34 (34a naturlicbe Grofse), 35: Unterseite des 
Kopfes. 



zu wenig behannten PseUtphiden-Gattungen etc. 339 

Erklarung der Figuren: 

Tafel II. 

Fig. 1. Aplodea adumhrata R. c?. Fuhler. 

- 2. - spinula R. (}, Fuhler. 

3. Decarthron verticicomis R. c?. Fuhler. 

4. Bryaxis approxitnans R. J. Eopf. 

- 5. - puncUceps R. c?. Kopf. 

- 6. - monstrata R. (5*. Kopf. 

- 7. - nasuta R. <5*. Kopf. 

- 8. - longiceps R. <5^. Kopf. 

- 9. - validicornis R. c?. Kopf. 

- 10. - simulans R. c?. Kopf. 10 a. Mittelschienen des c?. 

- 11. - Kindermanni R. c?. Kopf. 

- 12. - praeclara R. cJ. Kopf. 

- 13. - humidula R. Kopf. 

- 14. - valdiviensis R. cJ. Kopf. 

- 15. - larvata R. (J. Kopf. 

- 16. Marellus bi^crensis R. 

- 17. Metopias hirtus R. 

- 18. - gladiator R. 

- 19. Euphalepsus longicomis R. 

- 20. Sintectodes diversipalpus R. Maxillarpalpus. 

Tafel III. 

Berlara crassipalpis R., Endglied des Maxillarpalpus von 
verschiedenen Richtungen au's gesehen. 

Berdura excisula R. Maxillartaster. 
Batrisus mirabilis R. c?. 
Dicentrius Merkli R. Maxillartaster. 
Imtempus punctatissimus R. 
Bylhinoplectus foveatus R. 
Dalmodes rybaxoides R. 
Physoplectus armipes Raffr. Thorax. 
Adalmus velutinus R. 
^tni5 permirus Sanlcy. 
Namunia myrmecophila R. 

Arctophysis gigantea R. 34a. Naturliche Lange. 

- - Unterseite des Kopfes. 



22 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Zwei neue Tachys - Arten. 

Von 

Edm. Reitter in Modling bei Wien. 



Tachys jucundus ii. sp. Brunnevs, subaeneo micans, 
prothorace subcordato, elytris ovatis, tristriatis, stria tertia cum 
suturali apice connexa, maculis duabus nonnunquam conflueniibus 
flavis ornatiSy ore, antennis pedibusque testaceis. — Long. 2.6 mill. 

Ein ecbter Tachys, wegen den drei vorhandenen Streifen auf 
den Flugeldecken mit den gefleckten Varietaten der T, sexstriaius 
verwandt, and besonders der var. inaequalis Eoien. sebr ahnlich. 

Die neue Art unterscheidet sicb jedocb durcb den metalliscben 
Anflug der Oberseite, breitere, eiformige Flugeldecken und durch 
den dritten Dorsalstreifen, welcber nach binten verlangert ist and 
sicb mit dem umgebogenen Nabtstreifen verbindet. Die gelben 
Makeln der Flugeldecken sind rundlicb, aber sebr oft zu einem 
Langswiscb mit einander vereinigt. 

Syrien. Von Heifer gesammelt. Aus der Schmidt -Ooebel- 
schen Collection. 

Tachys sexstriatus var. euphraticus, Unterscheidet sich 
von der Stammform und den bekannten Varietaten durch sehr 
abweichende Ffirbuhg, sowie schmaleren Halsschild und karzere 
Flugeldecken, und ist vielleicbt eine selbststandige Art. 

Braunlicb roth, der Kopf kaum dunkler, der Mund, Fabler 
und Beine gelb. Flugeldecken schwarzlich braun, jede mit zwei 
sehr grofsen gelben Makeln, welche die dunkle Farbung, nament- 
licb vorn, ganz verdrangen. Die vordere Makel reicht nahezu bis 
zur Mitte und zum Schildcben, die hintere ist auf dunklerem Grande 
rundlicb. Der dritte Dorsalstreifen ist sehr kurz. 

Mesopotamien. Von Schmidt- Goebel gesammelt. 



[Deutsche Eotomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 

Ueber die Varietaten der Pachnoda sinuata Fabr. 

Von 

Dr. G. Kr a at%. 

(Hierzu Tafel V.) 



Das Studium der VarietSten ist eins der interessantesten far 
den Zoologen; es ist in manchen Fallen nicht moglich, sofort alle 
Zwiscbenstafen genau nachzuweisen; die Tfiuscbung, welche ons 
s. B. durch verscbiedeDe Ffirbang der Arten bereitet wird, ist oft 
eine so grofse, dafs ibr aacb geabte Bntomologen unterliegen ; es 
ist aber sicher, dafs anser Wissen allmablig fortscbreitet Icb 
babe gegenwSrtig die Oenugtbaang, dafs alle diejenigen Scalptor- 
VarietfiteD, die icb z. B. als VarietSten des Carabus Scheidleri aaf- 
gefafst babe, wobl von alien Entomologen als solcbe betracbtet 
werden, wfibrend man dieses fruber beftig bestritt und namentlicb 
nicbt den Carabus Kollari als solcbe gelten lassen wollte ^). Erst 
wenn man die Varietfiten des Scheidleri genau stodirt bat, kann 
man den Rothi scbarf von ibm unterscbeiden , und Hr. Ereis- 
gericbtsratb Birtbler, ein ungariscber Entomolog, welcher ein sebr 
reicbes Material studirt bat, scbliefst sicb meinen Anscbauungen 
fiber diesen Efifer genau an ^). Augenblickiicb ist nun der Zu- 
wacbs an Carabus gering und Hr. v. Eraatz bespricbt das erbaltene 
Material von Procerus und Carabus in ausreicbender Weise. Daber 
mocbte icb einmal eine kleine Reibe von Formen aus der Gruppe 
der Cetoniden behandeln, denen icb micb neuerdings zugewandt 
babe, weil ihre Systematik nocb unendlicb verworren war und man 
das Ricbtige gefunden zu baben glaubte, wenn man die verscbie- 
densten Formen zusammenwarf, wabrend dieselben durcb das 



^) Vergl. die Scblufsbemerkung vom Aufsatze des Hrn. Prof. 
Gerstacker fiber Carabus in Linnaea Entom. XII, 1858. 

^) Seine betreffende Arbeit (in den Verb. u. Mittb. des sieben- 
bfirg. Ver. ffir Naturwiss. XXXV, 1885) scbliefst mit den Worten: 
^Icb kann nicbt umbin, mit einer barmlosen Betracbtung zu 
scbliefsen. Seit Dejean, wenn wir 1824 als die Zeit des ersten 
Auffindens unseres ESfers annebmen, bat es an 60 Jabre bedurft, 
bis wir dieses eine Insekt kennen lernteu, so wenigstens, wie wir 
es jetzt zu kennen fiberzeugt sind. Und das*auf einem Gebiet, wo 
so viele fleifsige H&nde sicb rfibren!^ 



342 Cr. Kraats: Hher die 

Vaterland and scheinbar unbedeutende Merkmale sebr gat 
aaseinander zu balten sind. Aacb bei ibnen ist nocb mebrfach 
das Bestreben vorherrscbend gewesen, Arten nacb der Ffirbang 
aafzustelleD and zur UnterstutzaDg der Unterscbeidong scbeiabar 
sticbbaltige Merkmale anzawendeD. Ein aafTailendes Beispiel dafar 
liefert die Pachnoda flavitenfris Gory. 

ScboD der scbarf denkende Barmeister, dem bei den Cetoniden 
in vieler Hinsicbt mit Unrecbt nicbt gefolgt ist, spricht anter der 
flaviventris Oorj, welcbe ibm anbekaDnt geblieben ist, die 
Ansicbt aus: ^wabrscbeinlicb nur eine sebr bell gef&rbte Varietat 
der vorigeD Art (sinuata) obne Ruckenflecke^. Uod diese Ansicht 
aufserte er, obwobl ibm sowobl die flaviventris Gory als die des 
Berliner Maseams ganzlicb unbekannt waren. Scbaaoi widerlegt 
diese Ansicbt in 4 Zeilen ^) and Hr. v. Harold ^) widerlegt wiederam 
Scbaam anter Anfubrung anderer Grande. 

Icb babe micb bereits im 24. Jabrgang (1880) dieser Zeitscbrift 
(p. 174 — 176) gegen Hrn. v. H.*s Ansicbt aasgesprocben and kar« za 
zeigen gesocht, dafs die sinuata ^alle Merkmale einer daokeln Rasse, 
aber kein einziges Artmerkmal zar Unterscbeidang von flaviveniris 
zeigt^. Icb babe seitdem von der sinuata nocb kein weiteres 
Material bekommen, wobl aber eine Reibe von Ex., welcbe mich 
in den Stand setzen, mit absolater Sicberbeit meine fraber bereits 
aasgesprocbene Ansicbt za begronden, dafs P. flaviventris Gory 
(calceata Harold) = flaviventris Har.-Mas. Berol. var. ist. 

Hr. V. Harold bat namlicb die ecbte flaviventris Gory gar nicht 
gekannt, sondern nur die Varietaten derselben mit geflecktem 
Halsscbilde, welcbe auf dem Berliner entomologiseben Maseam 
als flaviventris stecken and in der entomologiseben Welt ziemlich 
anbekannt, wenigstens nicbt bescbrieben sind. Dafs P, calceata Har. 
= flaviventris Gory ist, gebt anwiderleglicb aus dem Vergleich voo 
Hrn. V. H.'s Abbildang der ersteren (Monatsber. der Berliner 
Akademie der Wissenscbaften 1878, p. 222, Taf., Fig. 3) mit der 
Gory'scben Abbildang (Monogr. des Cetonides, Taf. 31, Fig. 6) 
bervor; zwar zeigt calceata einen rotben Kopf and Gory ''a Abbil- . 
dang einen scbwarzen, aber Gory giebt aber die Farbaog des 
Kopfes gar nicbts an and die Ex. der flaviventris vom Cap (Fritsch) 
zeigen einen rotbbraanen Kopf, welcber bei den Stacken von Herero 
vielleicbt etwas beller ist. Hr. v. H. vergleicbt seine angeblicb neae 



1) Annal. Soc Ent. France 1844, p. 388. 

») Coleopterologische Hefte XXVI, p. 74—76. 



Varietdten der Pachnoda sinuata Fabr. 343 

Art mit der viel grdfseren ephippiata Gerst. and gar nicht mit der 
flaf>iventris Gory. Dafs Gory einen Kafer mit UDgeflecktem Hals- 
scbilde abgebildet babe, daran dachte Hr. v. H. gar nicbt, obwobl 
er (wobl nacb seinem Cataloge) aaedrucklich fiativentris Gory, Mon. 
p. 178, t. 31, f. 6, citirt. 

Uebergange der flaviventris Gory zur calceata Harold (flam- 
eentris Mas., Berol., Harold) waren bisber noch gar nicbt bekannt 
geworden. 

Obwobl die Feinde „der VarietateD-Wirtbscbaft" es nicht lieben, 
wenn die Var. mit Namen belegt werden, so ist es doch eine Notb- 
wendigkeit, dergleicben einzufubren, weil man sonst stets eine lange 
Umscbreibung, anstatt eines einfacben Nameus anwenden mufs. 
Der Name for eine Varietat ist gerade so notbwendig, wie der fur 
eine Art. Die zablreicben Var. der flativentris mit geOecktem Hals- 
schilde, welcbe bisber nocb gar nicbt bescbrieben und untereinander 
recbt verscbieden sind, sind bisber aacb noch gar nicbt critiscb 
betracbtet worden. Alierdings bat Hr. v. H. die sinuata and flavi- 
eentris „einer sorgfaltigen Prufung^ unterworfen, aber diese Sorgfalt 
ist kaum eine critische gewesen. Icb werde zanachst die einzelnen 
Yarietfiten besprecben and benennen, was frober nur zam kleinsten 
Tbeil gescbehen ist, wobei icb bemerke, dafs die Namen aufser 
denen von puncticollis^ guttipennis nicht notbwendig in den 
Catalogen aafgefuhrt zu werden braocben; wenn wir aber aas 
allerlei Sparsamkeits-Rucksicbten die Varietaten aas den Catalogen 
fortlassen wollen, dann sollten wir docb lieber die Bescb&ftigung 
mit der Entomologie ganz aafgeben ; dieselbe bestebt in der Haapt- 
sacbe docb nicbt darin, Insekten za sammeln, notbdarftig za be- 
stimmen (viel ofter bestimmen zu lassen) and gegen die Benennung 
von Variet&ten nacb Kraften zu protestiren, weil der Druck der 
Namen die Cataloge vertbeaert. Andererseits ist das Stadium der 
Varietaten das Allerinteressanteste und fiibrt zu Resnltaten, die 
docb erbeblich von den fruber erzielteu abweichen; es lebrt uns 
allmablig mit Sicberbeit die Arten kennen und feste Grenzen fur 
dieselben zieben, ohne dafs wir desbalb, wie die Pseudo-Darwi- 
nisten, Alles zusammenwerfen; im Gegentbeill 

Geben wir nun zur Scbilderung der einzelnen Formen iiber, 
so ist zu bemerken, dafs erst in neuerer Zeit genauere Vaterlands- 
bezeichnungen angewendet werden, wabrend man fruber zufrieden 
war, wenn den Tbieren aufser dem Afrika allenfalls ein mer. bin- 
zagefugt wnrde. Wir wissen nar, dafs siniiata and flaviventris vom 
Cap stammen. Die Ex. von verscbiedenen Fangorten sind aber 



344 G. KraaU: uber die 

sehr verschieden, doch ist aach mir die Fandstelle meiner Siteren 
Ex. nicht bekannt; es war bei ihDeo nar Afr. m. angegeben. Die 
zanacbst besprocbenen Ex. aos dem Somali -Lande sind erst in 
neaester Zeit gesammelt und Hr. van Laosberge hat neae Arten 
von dort in den Annalen der belgischen entomol. Gesellscbaft be- 
schrieben. 

Die mir vorliegenden Formen der punciicoUis (mit geflecktem 
Thorax and Scatellom) mit ungeflecktem Dorsalfleck lassen sich 
karz etwa wie folgt darstellen, wenn man die Stammform (Kraatz 
1880) 80 charakterisirt: 

Thorax, scutellum et elytromm macula magna communis imma- 
culata (Fig. 1) flavicollis Oory (calceata Har.). 

Einen Uebergang zar puncticoUis bildet zan&chst die Form mit: 
Thorax immacuiatus, scutellum maculatum (Fig. 2) var. scuteUaris mtAt. 

Die weiteren Formen der puncticoUis sind folgende: 

Puncta 2 posteriora thoracis minima (Fig. 3), aut ordinaria 
(Fig. 4) var. 2 - punctata m, 

Punctum anterius ordinarium simplex (Fig. 5) var. I -punctata m. 

Aeufserst selten ist bei dieser Form das Scateliam einfarbig (Fig. 6): 
Punctum anterius thoracis ordinarium duplex (rariss.) (Fig. 9) 

var. fissipunctum m. 

Puncta 3 thoracis (1 ant,, 2 post.) aequalia (Fig. 8)^ aut post, 

minima (Fig. 7) var. ^-punctata. 

Alle diese Formen liegen mir vor, aafserdem noch mit ihnen 
zusammengefangen die Form mit zwei kleinen Flecken auf den 
Flageldecken (Fig. 10), weicbe passend za bezeichnen ist als var. 
biguttula. Das abgebildete Ex. hat ein punctum thoracis duplex. 

Ueber die interessanten Variet&ten der Form mit gelbgeflecktem 
Dorsalfleck der Flugeldecken : guttipennis mihi {fiavipennis Mas. 
Berol.) ist Folgendes za bemerken: 

Die guttipennis hat stets zwei gelbe Flecke, weicbe indesseo 
merklich grofser sind als die der puncticoUis; sie sind meist rand, 
bisweilen (ob grofs oder klein) langlich. 

Wahrend mir von der puncticoUis nar Ex. mit hocbstens drei 
Thoraxpunkten (var. tripunctata) bekannt geworden sind, kommeD 
bei der guttipennis aach gar nicht selten Ex. mit funf Pankten vor, 
var. b -punctata, 

Bei der puncticoUis liegen die zwei Thoraxpankte nacb vorn (sind 
anteriores\ bei der gutticoUis var. b- punctata treten hinter diesen 
beiden noch zwei Pankte etwas mehr nach aafsen aaf (Fig. 14). 



Varietdten der Pachnoda sinuata Fabr. 345 

Die var. 1 -punctata der guttipennis besitze ich nicbt, sie kommt 
aber wobl nnsweifelhaft vor ^}. 

Die var. 2 -punctata ist Dicht gerade selten, die var. mit zwei 
Paar FleckeD, var. A-punctata (Fig. 13), ebenfalls nicbt, dagegen ist 
die Form, bei welcber nar das bintere Fleckenpaar aasgebildet ist, 
selten, var. basipunctata (Fig. 12). 

Die var. tripunctata^ entsprecbend der puncticollis var. trip, and 
die var. quinquepunctata^ entsprecbend der puncticollis var. b-punct, 
kommen anzweifelbaft ebenfalls vor, liegen mir aber nicbt vor. 

Wfibrend die Flecke der puncticollis fast immer rnndlicb sind, 
werden die beiden binteren Fleckenpaare bei guttipennis nicbt 
selten eckig and fliefsen bisweilen ganz zusammen, dann ent- 

stebt die (Fig. 15) var. lineatocolHs^ Eraatz 1880. 

Bei derselben ist der vordere (fanfte) Pankt in der Regel vor- 
banden, er kann aber aacb feblen. 

Da die beiden Flecken scbrfig steben, so ist die Binde bis- 
weilen nacb unten etwas nacb aafsen gebogen (Fig. 16). 

Bei einer seltenen Var. endlicb konnen die antereinander zu- 
sammengeflossenen Fleckenpaare sicb aucb mit dem Seitenrande 

verbinden (Fig. 17) var. fusilineata, 

Diese Var. bat den breitesten gelben Seitenrand des Halsscbildes. 

Wfibrend der gemeinscbaftlicbe grofse Dorsalfleck auf den Fid. 
der puncticollis in der Regel nacb binten verbreitert ist, tritt bei 
der guttipennis nicbt selten zu dem Dorsalfleck ein kleiner Fleck 
binten an der Aofsenecke biozu, welcber sicb aacb mit ibnen ver- 
binden kann. Denken wir nns diesen Fleck nnr ein wenig 
verstfirkt, so erbalten wir eine ganz fibnlicbe aaagebacbtete 
Zeicbnang wie bei sinuata. 

Bei einer babscben Varietfit aas Zanzibar (Fig. 18), welcbe 
dort wabrscbeinlicb 5fter vorkommt, werden die 3 Flecke aaf dem 
Halsscbilde so grofs and breit, dafs sie fast zasammenfliefsen; 
solcbe Stacke macben einen sebr einen sebr eigentbamlicben £in- 
drack and mogen bezeicbnet werden als . . . var. trimaculata, 

Bei dem mir vorliegenden Ex. sind sind die Hinterecken des 
grofsen danklen Flecks auf den Fid. aaffallend vorgezogen, ganz 
ahnlicb wie bei (Fig. 19) frontalis Harold. 

Der Scbalterfleck bleibt aber so deutlicb getrennt wie bei 
flaeipennis. Der gelbe Fleck binter dem Scatellam ist sebr grofs. 



^) Unter den Ex. der Eonigl. Sammlang befindet sicb kein 
Stack derselben. 



346 0. Kraai^: ^er die 

der Rand des Halsscbildes aber trotz des vielen Oelbs der Flecke 
verbal tnifsmafsig scbmai. Bei ibr and bei der var. fusilineata ist 
das Geib an den Seiten des Scuteilum am starksteh entwickelt. 

Nacb dieser allgemeinen Scbilderong der Varietaten der fkmi' 
ventris Gory mit gelber Unterseite will ich nocb einige Bemerkangen 
uber die flaviventris mit scbwarzer Unterseite macben, welcbe die 
zaerst beschriebene, aber seltener ist, namlicb die: 

Pachnoda sinuata P., Syst. Ent. 

Hr. V. H. sagt: ^Bei aller Aebnlicbkeit in der Zeicbnung scheint 
mir docb ein bestimmter Unterscbied zwiscben sinuata und flavi- 
ventris in der Breite des gelben Tboraxrandes za liegen, welcber 
bei flaviventris an und far sicb breiter, aufserdem aber nach 
binten za allmablig erweitert ist.^ Dieser Unterscbied ist aber 
erstens nicbt constant (denn es liegen mir mebrere Stucke der 
guttipennis von Natal vor, welcbe genaa mit Ex. der sinuata fiber- 
einstimmen) und zweitens uberbaupt nicbt besonders beacbtens- 
wertb, da sicb bei dem Vergleicbe verwandter Arten, den Hr. v. H. 
nicbt angestellt zu baben scbeint, auffallende Unterscbiede in der 
Breite des Seitenrandes ergaben. AUerdings zeigen die Stficke von 
derselben Localitat in der Regel ein ziemlicb ubereinstimmendes 
Geprage, und Hr. v. Harold bat namentlicb flaviventris var. gutii' 
pennis mit vielem Gelb geseben, aber es kommen sowohl an den- 
selben Orten Ex. mit abweicbend gezeicbnetem Rande vor, als 
anch bei Arten von verscbiedenen Localitaten der Rand verschieden 
breit ist. Ein geabtes Auge lafst sicb durcb solche Unterscbiede, 
die scbeinbar bei Arten vorkommen, aber nicbt tauscben. Die 
Pachnoda marginata Drury und consentanea Scbaam (marginata 
Fabr.) meiner Sammlung bieten sebr interessantes Material in 
dieser Hinsicbt und zeigen merkwiirdige Abanderangen. 

Die Somali-Form der flaviventris, welcbe ich im Allgemeinen 
mit dem Namen puncticollis bezeicbnet babe, bildet eine sebr 
interessante Zwiscbenform zwiscben flaviventris mit angefleckten 
und guttipennis mit gefleckten Flugeldecken ; ibre Elxistenz bildet 
einen der besten Beweise fur die Zusammengeborigkeit der flavi- 
ventris und sinuata, Hr. v. H. bat so wenig an die Zusammen- 
geborigkeit beider Formen geglaubt, dafs er die ungefleckte als 
calceata bescbrieb, obwobl gerade sie die typiscbe flaviventris ist. 
Das ist eben wicbtig, dafs wir die verscbiedene Form scbeinbar 
verscbiedener Arten ricbtig beurtbeilen. Obwobl mir die bewei- 
senden Uebergangsformen zwiscben sinuata and flaviventris nocb 
nicbt s^mmtlicb vorliegeu, wie zwiscben dieser Art and der sehr 



Variet&ten der Pachnoda sinuata Fabr. 347 

verschieden erscheinenden gvttipennis, bin ich doch absolat uber- 
zeogt, dafs sie nicht specifisch verscbieden ist, wie Schaum und 
Hr. V. Harold aus verscbiedeneo Grunden behaupten, und werde unter 
P. frontalis oocb speciell auf diesen Gegenstand zorockkommen. 

HrD. V. Harold's Bemerkung uber Scbauin's Worte in den 
A nnales de France 44 von der flamtentris: ^sternum" point testace 
a rextrenoit^ ist ganz ricbtig, aber seine Angabe (Col. H. XVI, p. 74), 
gerade die Spitze des SternoDQS bleibt bei den dunkelsten sinuata 
ebenfalls gelb, ist falscb. Die dunkelsten Formen der sinuata sind 
die typiscbe sinuata und die punctata - mar ginata De. Geer und bei 
diesen beiden ist das ganze Sternum schwarz. Erst bei der 
sinuata Gory ist die Mesosternalspitze gelb. Diese beiden Formen 
scheinen local getrennt zu sein. 

Fig. 21 zeigt die typiscbe P, sinuata Fabr. mit drei gelben 
Tboraxpunkten und zwei auf jeder Flugeldecke. Die von Degeer 
abgebildete punctato-marginata bat keine Funkte auf dem Tborax, 
ebenso wie die von Gory Taf. 32, Fig. 5 abgebildete; beide sind 
aber nicbt mit einander identisch, denn die sinuata Gory bat nicht 
die je 2 Punkte, wie sie bei mir in No. 21 abgebildet sind, son- 
dern eine hinten unterbrochene Querbinde, abnlicb wie in meiner 
Fig. 20. Bei ersterer ist der Schulterfleck ganz mit dem DorsalOeck 
verbunden, bei letzterer nicbt. Die sinuata Gory mufs daher jeden- 
falls als Var. aufgefubrt werden und ist mir nicht vorgekommen; 
Gory giebt an, dafs sie den gelben Mesasternalfortsatz babe, 
wahrend das Mesosternum bei der typischen sinuata ganz schwarz 
ist. Ex. der sinuata var. b-punctata (Fig. 20), wie das abgebildete, 
durften nicbt haufig sein. Sturm giebt in Olivier's Entomol. II, t. 79, 
fig. 4 eine der meinigen (Fig. 21) abnliche Abbildnng. 

Pachnoda frontalis Harold. 

Hr. V. Harold's Angabe, dafs „die gelbe Querbinde hinter der 
Mitte der Flngeldecken bei fiaviventris nie, bei sinuata fast stets 
anterbrocben ist" (pag. 75 der Col.-Hefte XVI), ist zwar scheinbar 
ganz ricbtig, aber doch falscb, denn es existirt eine Form mit der 
unterbrochenen Binde, nur hat sie Hr. v. Harold als neue Art anf- 
gestellt, namlich als frontalis Har. (Col.-Hefte XVI, p. 73). 

Es ist geradezu sonderbar, wenn man die uber zwei Seiten 
langen Reflexionen des Hrn. v. Harold liest and sich anbefangen 
bei der Prufung seiner frontalis fragt, welcher Grund vorliegt, die- 
selbe nicht als sinuata mit gelber Unterseite aufzufassen? Welchen 
Unterscbied zwiscben sinuata und frontalis kann denn Hr. v. H. 
anfuhren, aufser der Farbung der Stirn? Die frontalis hat den 



348 6, Kraaiz: uber die Variei&ten eU. 

Schulterfleck der sinuata^ welcber Dicht von dem Dorsalfleck 
getrennt ist, sie stimmt in alien wesentlichen Merkmalen mit der 
sinuata uberein, nar nicht in der Farbung der Stirn ^). Der gelbe 
Scbolterfleck, welcber nach Hrn. v. H. „bei der flaviventris nie 
mit dem Dorsalfleck zasammenbangt^, bangt bei der fronialis eben 
ganz deutlicb mit demselben zasammen und die frontalis ist nichts 
welter als eine flaviventris mit der Zeichnang der sinuata, 
Wenn man sicb (mit vollem Recbt) mit dem Oedanken vertraat 
gemacht bat, dafs sinuata and flaviventris Formen derselben Art 
sind, so siebt man frontalis sofort mit ganz anderen Aagen and 
erkennt in ibr einfacb eine sinuata mit gelber Unterseite. Bei der 
frontalis berrscbt das Scbwarz aaf der Oberseite etwas mebr vor 
als bei der flamventris^ bei der sinuata viel mebr. 

Will Hr. V. H. das bestreiten, so kann ich ihm darch £x. 
meiner Sammlang nacbweisen, dafs der dunkle Apicalfleck vor der 
Spitze der Flugeldecken, welcber bei der flativentris ^stets^ isolirt 
sein soil, bei einigen anmittelbar an dieselbe anstofst, bei anderen 
dagegen verscbwindend klein ist. Fig. 20a, b a. Fig. 21a zeigen 
sicb verscbieden geffirbt; bei Fig. 21a ist der Mesosternalfortaatz ganz 
scbwarz. Das Vorbandensein von sinuata mit gelb gefleckter Unterseite 
bestatigt Hr. v. H. selbst; der „sebr bestimmte CFnterscbied*' in der 
Zeicbnang des Halsschildes ist aber, wie bereits gezeigt, illasorisch. 



^) Hr. V. Harold sagt von der frontalis^ sie sei „von der sinuata 
sowobl als der flativentris sofort darcb die gelbe Stirn zu anter- 
scbeiden.^ Der Eopf ist aber bei einem mir von Hrn. v. H. selbst 
mitgetbeilten Ex. nicbt etwa einfarbig gelb, sondern aaf dem 
ganzen Discas braunlicb, and zwar ziebt sicb die dankle FSrbang 
scbrag nacb dem Augenrande bin. Daraas gebt deatlich hervor, 
dafs za den gelben Seitenflecken des Kopfes der flaviventris nar 
nocb eine belle Spitze and Basis binzatritt; diese belle Farbung ist 
allerdings eigentbiimlich, aber sie begrandet docb keineswegs eine 
specifiscbe Eigenscbaft. Bei einzelnen flavipennis wird die Spitze 
des Kopfes bereits bemerkbar heller. Das Pygidium ist ebenfalls 
eigentbumlicb gefllrbt, denn es ist in der Mitte and an den Seiten 
viel dunkler, Hr. v. Harold spricbt davon nicbt. Aber aaf solcbe 
Unterscbiede allein basirt man docb keine Arten. Allerdings ist 
der dunkle Scbalterfleck nar zam Tbeil vom grofsen Dorsalfleck 
getrennt, aber bei der sinuata ist dies darchaas nicbt so seiten der 
Fall, als Hr. v. H. angiebt; das beweist, dafs dieser Scbalterfleck 
immerbin verfinderlicb und aaf seine verscbiedene Gestalt kein zu 
grofses Gewicbt zu legen ist. Die Natur gefSllt sicb bisweilen in 
merkwnrdigen Abweicbangen in Einzelnbeiten. Erwfigt man die 
grofse Variationsflibigkeit der Tboraxflecke, so wird man die 
Unterscbiede in den Abbildungen von Fig. 19 a. 20 docb fast ver- 
scbwindend klein nennen mossen. Kein einziges plastiscbes 
Merkmal spricbt fur die Verscbiedenbeit der Arten, nar 
kleine Ffirbungsverscbiedenbeiten. 



[Deutsche Entomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Ueber den systematischen Werth der Forceps -Bildung 
bei den mit Lomaptera verwandten Gattungen 

von 

Dr. (f. Kraatz. 

(Hierzu Tafel V, Fig. 22— 31.) 



Icb babe in dieser Zeitscbrift wiederbolt aaf die Bedeotong des 
PeDis fur die Species-Unterscheidung der Eafer im Allgemeinen 
anfmerksam gemacht uud ibren Wertb durcb Abbilduugen der Penis 
VOD Cetoniden unterstutzt; die Herren Reitter, Weise, Queden- 
feldt etc. baben ihrerseits die Richtigkeit meiner Ansiebt bei Arten 
aus schwierigen Gruppen unterstutzt. Die Franzosen verbalten 
sicb, wie mancbe Deutsche, zum grofsen Tbeil nocb passiv oder 
geradezu ablehnend, die Belgier scbreiben lange Abhandlungen uber 
Cicindela hybrida und maritima, anstatt einfacb den Penis derselben 
zu untersucben; die Englander baben die Bedeutung der Penis- 
Bildung bei den E&fern (z. B. Clark bei den Orinen) ebenfalls 
ricbtig erkannt und brachten schon seit Jabren ^) Abbildungen der 
m&nnlichen Hlnterleibssegmente von Hymenopteren , von denen 
Hr. y. Hagens schon 1882 einige Tafeln im Jahrgang 1882 dieser 
Zeitscbrift publicirte. 

Herr General v. Radoskowski sendet mir Separata seiner 
Arbeiten und Untersucbungen uber den Genitalapparat (armure 
copulatrice) der Gattungen Bombjx und Mntilla ein etc. etc. Fur 
mich folgt aus alledem, dafs sowobl die Untersucbung des Penis 
als der Sufseren Geschlechtsanb&nge des ^ in alien Ordnungen sicb 
nocb von ungeabnter Wicbtigkeit erweisen wird, namentlicb da, wo 
es sich urn die Scheidung nabe verwandter Arten handelt. 

Heut will icb kurz durcb einige Abbildungen den Nacbweis 
liefern, dafs die Beacbtung des Penis anch die Unterscbeidung von 
Gattungen unterstutzen kann. Es ist stets meine Ansicht gewesen, 
dafs die Gattung dnrchaus nicht ein solches Eunstprodukt ist, als 
Viele behaupten, sondern in vielen Fallen in der Natur existirt. 



^} Hr. Saunders z. B. neun Tafeln mit Abbildungen der mann- 
lichen Hlnterleibssegmente der Hymenoptera aculeata in den Trans- 
actions of the Entomol. Soc, London 1884, Pars H. 



350 G, KraaU: uher den systematischen Werth 

Unser Blick wird aber im Laafe der Jahre eiD immer gedbterer 
und wir erkennen heut in vielen Fallen, wo wir fruher Gruppen 
annahmen, Gattangen. Aufserdem tr&gt aber aach die Eitelkeit, 
die vielen Meuscben anhaftet, oft daza bei, den natorlichen Sach- 
verhalt za entstellen; als solcbe kann es doch nar angeseheD 
werden , wenn z. B. Jemand , der niemals systematiscb gearbeitet 
bat, fort and fort gegen die Aafstellung neaer Gattangen protestirt 
and dieselben als ein Produkt der Eitelkeit and Mibisucht bio- 
stellt; jedenfalls ist ein solcber Eiferer nocb eitler als die von ibm 
getadelten, denn er giebt ein Urtheil, obne' die daza geborige 
Grundlage. 

Die Bedeatung des Scutellum fur die Systematik wird nocb von 
vielen Entomologen verkannt, ist aber darcbaus nicbt abzulaagnen. 
Nun bat der sebr tucbtige Gustos des Museums in Genua, Herr 
R. Gestro, in seinem Aufsatze: Enumerazione dei Cetonidi raccolti 
neir Argipelago Malese e' nella papuasia ^) die Arten der Gattuog 
Lomaptera, welcbe einen deutlicben Stridulationsapparat am Hinter- 
leib zeigen (z. B. Wallacei^ Latreillei, fjtrens), auf den zaerst David 
Sbarp aufmerksam gemacbt bat^), von den librigen als Ischiopsopha 
abge&ondert, deren sonstige Cbaraktere von ibm a. a. O. p. 494 ber- 
vorgeboben sind. In der Diagnose wird das Scutellum mit Recht 
als Gattungsmerkmal aufgefubrt und als parDum, hand elongatum^ 
lobo postico thoracis hand obtectum gescbildert. 

Zu den Ischiopsopha- Arten mit deutlicbem Schildchen werden 
die Arten mit langlicbem, sebr deatlicbem Scbildcben striata, timo- 
riensis und pulla nicbt binzogezablt und einige Jabre sp&ter') sagt 
Gestro von der Lorn, striata, Higginsii Janson, agni, timoriensis 
und pulla, dafs sie seines Eracbtens nicbt zur Gattung Lomaptera 
geboren, sondern eine neue Gattung bilden mnfsten, aof deren 
Cbaraktere er znm Tbeil aufmerksam macbt, namentlich aach aaf 
das Scbildcben. Er bait dasselbe aber, wie es scbeint, doch nicht 
fur genugend, denn er unterlafst es, die Gattung zu benennen. 

Icb babe dieselbe 1883 auf der 55. Naturforscber-Versammlung 
za Gotba ^) Thaumastopeus benannt and aufser auf dem bereits von 



1) Annali del Mus. Civic, di Stor. Nat. di Geneva vol. VI, 

1874, p. 496 — 498. 

3) Tbe Entomol. montbly Magaz. XI, 1874, p. 136. 

3) Ann. del Mus. Civ. di Genua vol. IX, 1876—77, p. 93. 

*) Vergl. den Bericht von Brenske in Jahrg. XVII, 1883 dieser 
Zeitschrift p. 27 a. 28. 



der Forceps 'Bildung bet Lomaptera etc. 351 

Oestro angegebenen Merkmale nocb besonders aaf die Qestalt des 
Forceps mitbegrandet and erlaabe mir, aof Taf. 5 zebD Abbiidungen 
dieses Theiies zur nSberen Begrundang dieser Ansicht vorzalegen, 
welche nacb den von mir in Gotba vorgezeigten Praparaten von 
Hrn. Tieffenbacb gezeichnet sind, namlicb von: 

Fig. 22. Agestrata orichalcea L. China. 

23. Thaumastopeus striatus Wall. Java or. 

- 24. - pullus Billb. Himalaja. 

25. hchiopsopha Jamesii Waterb. Neu- Guinea. 

26. - virens Blanch. Amboina. 

- 27. Lomaptera diaphonia Eraatz. Neu- Guinea. 

28. - rufa Eraatz. Neu -Guinea. 

29. - Albertisii Gestro. Neu -Guinea. 

30. - Salvador ei Gestro. Neu- Guinea. 

- 31. - xanthopusBohd. (^ xanthopygaQeBtro), dito. 

Vergleicbt man diese zehn Abbiidungen miteinander, so sieht 
man auf den ersten Blick die grofse Uebereinstimmung im Bau des 
Forceps der funf Loma/7/era- A rten. Wahrend bei den Ischiopsop ha- 
Arten nor zwei seitliche Valven deutlich hervortreten , welche bei 
den verschiedenen Species verschieden geformt und gebogen sein 
konnen, treten bei den Lomaptera noch zwei innere, viel feinere 
Lappen hinzu, welcbe aus einer verschieden geformten und ver- 
schieden tief gespaltenen Lamelle bestehen {Salvador ei und xan- 
thopus) und sehr verschieden lang sein konnen. Bei Lom. Albertisii 
iat der Spalt ein sehr kurzer, bei diaphonia ein sehr langer, bei 
letzterer Art ist der Forceps an der Spitze dicht and ziemlich lang 
behaart; bei Lorn, rufa mihi ist die Spitze des forceps besonders 
lang. Bei pygmaea sind beide Halfte des aufseren Lappens ver- 
schieden gebildet, was sich durch eine Zeichnung nicht gut wieder- 
geben lafst. 

Ganz anders ist die Bildung bei Thaumastopeus striatus, wo 
der Forceps sehr verkurzt und hochst eigenthumlich gebildet ist, 
wie aus der Abbildung bervorgeht; die Basis jeder Valve tritt 
seitlich spitzig hervor; die Valven selbst sind in der Mitte eigen- 
thumlich verengt, vor der Spitze aufsen gerandet etc. Der Forceps 
von Thaumastopeus pullus ist weniger ausgezeichnet, aber auch 
noch auffallend gebildet wegen des Hakens an seiner Spitze. Der 
Forceps der riesigen Agestrata orichalcea L. dagegen ist verhaltnifs- 
mafsig klein and verhaltnifsmaTsig einfach gebildet; durch die £in- 
schnarang hinter der Mitte erinnert er aber entschieden an die 



352 G. Kraatz: uber den systemaHschen Werth etc, 

vielfach complicirtere Bildang von Thaum. striatus^ welche im 
Aeafsero einer kleinen Agestrata abnelt and aach eine ganz ahn- 
liche Bildung des Scatellams besitzt. 

Mag man aber die Forceps - Bildungen denken wie man will, 
die aagenscheinlicbe Uebereinstimmang im Baa desselben bei den 
Lomaptera- kriew einerseits and den hchiopsopha- Att^n anderer- 
seits ist nicbt za Ifiugnen. Ich babe aafserdem die Penis vod 
Ischiopsopha hifasciatay Wallacei^ Deyrollei^ Yorhana and amensis 
and pulchripes antersacbt and im Wesentlicben abereinstimmend 
nar zwei aufsere Valven bei ibnen vorgefunden. 

Weitere UntersacbuDgen uber die Lomaptera- Atien schienen 
mir unnStz, da die Bildungen des Fordpes Gegenstand eines 
besonderen Stadiums sind, welcbes nur dann besonders natz- 
bringend ist, wenn die Arten sehr schwer zu anterscbeiden sind 
Oder Abbildungen gegeben werden konnen. Dies babe icb nicht 
unterlassen wolien, seitdem der Verein eine staatlicbe Unterstutzang 
erhalten bat. Hr. Weise wird seinerseits eine Reibe von Forceps 
aus anderen Efiferfamilien abbilden lassen, urn auf die merkwar- 
digen Pormen aufmerksam za macben. 

Die Darwinianer haben zu den fabelbaften Verschiedenheiten 
der Penis noch keine bestimmte Stellang genommen; zar Be- 
kampfung der Pseudo - Darwinianer bietet er ein vorzagliches 
Mittel, denn er beweist in aberzeagender Weise, wie scbeinbar 
verscbiedene Arten in der Bildang des Penis Sbereinstimmen 
konnen, also identisch sind. 

Wenn man uber Cetonien- Arten nicht in's Reine kommen 
kann, braacht man oft nur die Penis zu untersuchen and man 
findet die uberrascbendsten Aufschlusse; ebenso in anderen Familien. 



[DeatBche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft IL] 



Neue Coleopteren aus Europa und den angrenzenden 
L^ndern, mit Bemerkungen Qber bekannte Arten. 

Von 
Edm. Reilter in Modling bei Wien. 



1. Nebria Marschalli Dej. = Bonelli Adams. Diese Art, 
welche dem Bergsysteme des Elbrus eigentbumlich ist, lebt in der 
Regel bochalpin und variirt in der Grofse und Farbung. Gewobnlich 
ist sie scbwarz, die Flugeldecken mit rothlich kupferfarbigem Metall- 
glanze und schwarzgrunem Eopfe und Halsscbilde. Seltener ist die 
Oberseite einfarbig metallisch grun. In Swanetien kommt eine 
grofse Form dieser Art in der Waldregion vor, welche die Grofse 
des Cechenus Fischeri Fisch, (17 — 18 mill.) erreicht, und in der 
Eorperform diesem sehr Sbnlich ist. Ibre Farbung ist stets ein 
lebbaftes Grun oder Blaugrun, die Flugeldecken sind gestreckter, 
mehr gew51bt als bei der Stammform, die Stirn bat einen rost- 
rothen Querfleck etc. Ich babe diese bemerkenswerthe Varietat 
unter dem Namen iV. cechenoides an meine Correspondenten mit- 
getheilt. Sie wurde von Hans Leder gesammelt. 

2. Nebria viridipennis n. sp. iV. patrueli similis, sed 
parum major, latior, nigra, palpis apice obscure ferrugineis, elytris 
nigrO'Viridibus, prothorace subcordato, leviter transverso, ante basin 
hand constricto, elytris thorace latioribus, oblong o-ot>atis, — Long. 
13 — 16 mill. 

Mit iV. patruelis Chaud. nahe verwandt, etwas grofser, der 
Halsschild vor der Basis nicht nach einwarts geschwungen, die 
Flugeldecken kurzer und breiter, dunkel grun. Korper scbwarz. 
Eopf kaum linger als breit, Augen wenig vorstebend, Stirn nicbt 
deutlicb punktirt, an den Seiten fein runzelig. Mandibeln an der 
Spitze braun. Palpen braunschwarz, die Spitze des letzten Gliedes 
rostroth. Halsschild flacb, schwach quer, berzformig, an den Seiten 
fein, an der Basis deutlicher und breiter punktirt, die Mittellinie 
nabezu den Vorder- und Hinterrand erreichend, die Seiten ziemlich 
breit aufgebogen, zur Basis viel starker, jedoch fast geradlinig 
verengt, vor den Hinterwinkeln nicht nach einwarts geschwungen 
oder eingeschnurt, letztere spitzig, schrag nach aufsen verlangert. 
Flugeldecken langlich oval mit abgerundeten Schultern, viel breiter 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 23 



354 E, Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

als der Halsschild, schwarzgiun, mafsig stark gestreift, in den 
Streifen fein, aber deutlicb puDktirt, der vorletzte neben dem Seiteo- 
rande sebr scbwach ausgepragt, der erste Deben der Nabt verbindet 
sich an der Spitze mit dem dritten, der dritte Zwiscbenraum mit 3 — 4 
eingestochenen Punkten. Unterseite und Beine tief schwarz, erstere 
fast glatt, nur das Prosteriuim und die Seitenstacke der Hinterbrast 
undeutlich punktirt, die Borstcben der Beine rostrotb. Bei dem $ 
bat der letzte Abdominalring an der Spitze 4 Porenpankte. 

Einige $ wurden von Leder in Swanetien, boch uber der 
Waldregion, gesammelt. 

3. Nebria planulata n. sp. Depressa^ nigra, palpis, antennis, 
pedibus, abdomine apice rufo - ferrugineis , prothorace transversa, 
lateribus anguste marginato-reflexOy basin versus magis atfenuato, 
ante angulos posticos haud concavo-sinuato, his parvulis, acutis, in 
aversum productis, basi fortiter punctata, utrinque subbiimpressa; 
elytris thorace latioribus, late subovalibus, depressis , subtUiter 
striatis, striis fortiter punctatis, interstitiis planiusculis , tertio bi-, 
vel tripunctato, — Long. 10 — 12 mill. 

Ein ecbter Alpaeus, in der Eorperform etwas an N, LarioUei 
Germiny erinnernd, breit, flacbgedruckt, scbwarz, die Palpen, 
Fabler, Beine end die Spitze des Abdomens lebbaft rostrotb. Die 
Wurzelglieder der Palpen gelb. Eopf kurz, etwas gewolbter 
als der restlicbe Korper, sebr andeutlicb, erloscben and sparlicb 
panktirt. Halsscbild quer, etwas scbmaler als der Halsschild, zar 
Basis starker verengt and dadurcb sebr aasgezeicbnet, dafs der 
Seitenrand bis za den Hinterwinkeln nicbt im Geringsten ans- 
gescbweift ist, sondern im Gegentbeil eber bis dahin in nacb 
aalsen gerundeter und gleicbzeitig verengender Weise verlauft. Der 
Hinterrand ist ausgescbnitten, die Hinterwinkel sind klein, spitzig, 
weit nacb binten verlangert, die Scbeibe bat eine kraftige Mittel- 
furcbe, der ganze Rand ist deutlicb und dicbt, die Basis stilrker 
und breiter punktirt, letztere mit zwei Langseindrucken jederseits, 
woyon der aufsere oft undeutlich ist. Plugeldecken kurz und breit 
oval, wenig mebr als l^mal so lang als breit, flacb gedruckt, fein 
gestreift, die Streifen stark punktirt, der erste an der Nabt ver- 
bindet sicb wie gewobnlicb an der Spitze mit dem dritten, der 
Seitenrand ist vorn scbmal, binten undeutlicb anfgebogen. Das $ 
bat an der Spitze des Analsegmentes 4, das (^ nur 2 Porenpankte. 

Icb wufste keine Art zu nennen, mit welcber diese Art in 
naberer Beziebung stande. Sie wurde von meinem Freunde Hana 
Leder in ungefabr 10 Exempl. bocbalpin in Swanetien entdeckt. 



und den angrenzenden Ldndem etc, 355 

4. Trechus grandiceps n. sp. T. eximio talde similis, 
piceO'iestaceuSf antennis elongatis, articulo secundo quarto parum 
breviore, capite magno, thorace vix angustiore , sulcis frontalibus 
profundis, oculis minutis, prothorace angusto, subtransverso, cordato, 
angulis posticis acute rectis; elytris oblong o-otalibus, thorace latio- 
ribuSf fere depressis, sutura magis impressa, striatis, striis punctatis, 
lateralibus subtilissime sed distincle punctatis, inter stitio tertio tri- 
punctato, — Long, fere 5 mill. 

Dem T. eximius Putz. taoscbend abnlich, etwas heller gefarbt, 
die Faber erreicben nabezu die Mitte der Fliigeldecken, ibr zweites 
died ist merklicb kiirzer als das vierte, der Kopf ist breiter, 
grofser, nicbt deatlicb scbmaler als der Halsscbild, die Stirnfurcben 
sind ebenfalls tief, die Augen sind aber viel kleiner, die Scblafen 
fast doppelt so lang als der Durcbmesser des Auges. Der Hals- 
scbild ist scbmal, kaum breiter als eine Flugeldecke in der Mitte, 
herzformig, scbwacb quer, somit jenem des eximius abnlicb; ebenso 
siod die Flugeldecken in gleicber Weise geformt, aber mehr flacb 
gedruckt, langs der Nabt starker vertieft, abnlicb scolptirt. 

£inige, voUig ubereinstimmende Exemplare sammelte Hans 
Leder aaf den hoben Bergen Swanetiens. 

5. Trechus mingrelicus n. sp. T, caucasico similis, sed 
parum minor, piceo-brunneus, prothorace capite paullo latiore, leviter 
transversa, magis cordato, angulis posticis acute rectis, prominulis, 
fovea basali utrinque fortiter impressa; elytris breviter ovalibus, 
magis convexis, magis subtiliter sed evidentius striatis, striis punctatis, 
lateralibus subtilissimis, interstitio tertio tripunctato; antennis, palpis 
pedibusque testaceis, — Long. 3.7 mill. 

Dem T, caucasicus Cbaud. sebr nabe verwandt, jedocb durcb 
etwas geringere Grofse, weniger qaeren, starker berzformig ver- 
engten Halsscbild , dessen Basalgrubcben tiefer und grofser sind, 
dagegen die Mittellinie feiner ist, bauptsacblicb aber durcb die 
gewolbten und feiner gestreiften Flugeldecken unterscbieden , wo- 
durcb diese Art im bohen Grade an T. gravidus erinnert, von 
diesem aber durcb geringe Grofse, schlanke Fuliler, scbmaleren 
Halsscbild, etwas tiefer gestreifte, langere und weniger stark ge- 
wolbte Flugeldecken zu unterscheiden ist. 

Ein Exemplar, welcbes Leder bereits vor mebreren Jabren 
erbeutete, sab aucb Putzeys, welcher es fur eine neue, zunacbst 
mit T, caucasicus verwandte, neue Art erklarte. Seitdem wurden 
weitere Stucke dieser Art von Leder bei Letscbgum an der Mingre- 
liscb-Swanetiscben Grenze aufgefundf»n. Sie scbeint selten zu sein. 

23* 



356 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

6. Zabrus obtusangulus n. sp. Z. Trinii affinis, sed 
major, brevior ei robustior, prothorace coleopteris haud angustiore, 
lateribus rotundato, angulis poslicis evidentius obtusis, parce, antice 
obsolete basique subtiliter punctata, elytris subtiliter striatis, striis 
subtilissime punctulatis, humeris subrectis, haud angulatis. — LoDg. 
15, lat. fere 7 mill. 

Mit Z. Trinii Fisch. (Gruppe V, b. /?, nach Schaum) sehr Dahe 
verwandt and nar mit diesem za vergleichen. Er anterscheidet 
sich darch grofseren and breiteren, starker gewolbten Korper, der 
Halsschild ist kaam schmaler als die Flageldecken , qaer, an den 
Seiten gerandet, dicbt vor der Mitte am breitesten, zar Basis etwas 
starker verengt, vor den stark stumpfcn, aber nicht abgerundeten 
Hinterwinkeln, nicbt nacb einwarts gescbwungen, die Panktirung 
ist feiner, weitlaafiger, weniger an die Seiten gerackt, die Flugel- 
decken sind kurzer, gewolbter, binter der Mitte nicbt starker 
erweitert, der Humeral winkel ist weniger scbarf ausgepragt, stampf- 
eckig. Das $ ist wie gewobnlicb matt, bat aber nar aafserst 
feine Panktstreifen aaf den Flageldecken. 

Ein Parcben aas Wladikawkas, vom Nordabbange des Gaacasus, 
in meiner Sammlung. Icb sab banderte von Z. Trinii aus den ver- 
scbiedensten Gegenden des Caucasus, docb ist mir ein Uebergangs- 
exemplar zu obiger Art nicbt vorgekommen. 

7. Zabrus Oertzeni n. sp. Z. subtili valde similis, sed 
minor, parum longior, angustior, subparallelus , nitidus, prothorace 
lateribus sat rotundato, basin versus distincte angustato, angulis 
posticis subrectis, basi utrinque profunde sinuata, emargina- 
tione sfriatim marginata, elytris mediocriter aequaliterque striatis, 
striis vix punctatis, abdominis segmenlis ventralibus quatuor ultimis 
prope lateribus vix-, duobus basalibus parce indistincte punctatis, — 
Long. 11 — 12 mill. 

Dem Zabrus subtilis abniicb, in dieselbe Grappa gehorend, 
jedocb etwas kleiner, scbmaler, langlicber, gleicbbreit, braan- 
scbwarz, gianzend, die Unterseite braun, Fubler, Palpen und Beine 
rostrotb. Der Halsscbild an den Seiten mebr gerundet, zar Basis 
deutlicb, wenig scbwacber als zur Spitze verengt (bei subtilis und 
Verwandten ist der Halsscbild von der Basis zur Spitze verengt), 
die Seiten starker und breiter aufgebogen, die Vorderecken mebr 
vortretend, die Hinterecken fast recbtwinklig, indem die Basis vor 
denselben stark ausgebucbtet (bei subtilis gerade) ist; uber der 
Ausbncbtung, wie alle verwandten Arten an dieser Stella, kurz 
stricbartig gerandet. Neben dem Seitenrande befinden sieb einzelne. 



und den angrenzenden Landern etc, 357 

weiter gegen die Mitte der Basis jederseits einige dichter stehende 
PuDkte. Flugeldecken starker , gleichmafsiger gestreift , in deu 
Streifen kaum punktirt. Der Baucb ist an den Seiten kaum, aaf 
den ersten 2 Segmenten andeatlicb, einzeln punktirt, wodurch sich 
diese Art ebenfalls von den ^raectix-Varietaten unterscbeidet. 

Von Herrn Eberbard von Oertzen in ziemlicber Anzabl aaf 
Greta gesammelt. 

8. Omphreus Kriiperi n. sp. AterrimuSy niiidus, capite 
'elongato, thorace perparum angusfiore, subparallelo y mandibulis 
tenuibuSy valde prominulis, oculis parvulis, prothorace elongatOy 
subparalieiOy latitudine plus sesqui longiorey planiusculOy 
pone medium leviter sinuatOy sulco medio integro profundOy striola 
basali utrinque elongatOy prothoracis medium superante ; elyfris 
elongatO'OvalibuSy thorace plus sesqui latioribusy profunde striatisi 
pedibus valde elongatis, — Long. 28 mill. 

Fast doppelt grofser als* 0, morio Dej. durcb tief scbwarze 
Farbung, langeren Eopf und sebr langen, fast parallelen Halsscbild, 
glanzende, tief gestreifte Flugeldecken sebr ausgezeicbnet. Der 
Kopf ist wenig scbmaler als der Halsscbild, gestreckt, gleicb breit, 
mit kleinen Angen und langen, dunnen, weit vorragenden Man- 
dibeln. Die Frontaleindrucke .sind scbwacher als bei 0. morio, 
Halsscbild reicblicb ^mal langer als breit, zienalicb parallel, oben 
flacb, an den Seiten binter der Mitte leicbt ausgebucbtet, oben 
undeutlicb querrunzelig gefaltet, nait tiefer Mittelfurcbe ; der Basal- 
stricb jederseits ist lang, tief, ziemlicb gerade und uberragt die 
Mitte der Scbeibe. Flugeldecken lang oval, breiter als der Hals- 
scbild, glanzend scbwarz, tief gestreift. Beinc dunn and sebr lang. 
Das $ bat auf der Spitze des letzten Baucbsegmentes jederseits 2 
(bei morio 3) Porenpunkte. 

Dieser gigantiscbe Spbodride wurde von Dr. Eriiper in einem 
weiblicben Exemplare am Taygetos-Gebirge aufgefunden und babe 
icb mir erlaubt, ibn nacb dem glncklicben Entdecker zu benennen. 

9. Antisphodrus Plasoni n. sp. Apterusy piceo - brunneusy 
subtus cum anfennis pedibusque piceo- ferrugineisy capite sat magno ; 
thorace parum angustiorCy subquadrato y latitudine parum longiorCy 
basin versus minus angustatOy postice truncatOy utrinque impressOy 
angulis posticis- rectis, elytris late ovalibus, thorace latioribus, striatiSy 
striis subtiliter punctatiSy tibiis rectis, unguiculis hasi subtilissime 
serrulatis. — Long. 13.5 — 14, lat. elytr. 5.3 mill. 

Wegen der fein gezabnelten Klauen mit A. elegans Dej. 
zunacbst verwandt, aber grofser, viel dunkler pecbbraun gefarbt, 



E. Reiner: 



5 Coleopter 



j Evropa 



durch breiteren Kopf und kurze, breit ovale Flugeldecken sofn 
2U uDterscheiden. Die Fulikr Hind etwas dunner und scblunkt 
das dritte Gtied hat oicfat wie elegant auch in der Mitte lange 
Taelfaaare. Der EopF iat weniger schlaiik und wenig schmaler « 
d«r Halaschild. Letzterer ist breiter, fast quadratisch , 2ur Baf 
wenig h(:rzforniig verengt. Die breiteti und kurz-ovalen Fliigt 
deeken sind abnlidi gestreifi, die Streifen jedocb deutlicber punktJ: 
Das letzte Baacbsegment bat am Spitzenrande, wie allgemein b 
dieaer Gattung, 3 Porenpunkte, die Seilen derselben sind ploUlii 
niedergebogen. 

Der A. macropus Chaud. aos der Lorobardei ist mir a 
bekannt. Er hat die dunkle Kjirbung and die Orofse des Plason 
allein seio Halescliild ist convexer, von der Form des elegan 
die Flageldecken sind schmal und gestreckl und ihr aufserer Baei 
winkel tritt zahnformig vor, 

Diese Art wurde von Herrn Heller am Rbilo-Dagb g 
sammeit und mir in einigen Exeinplaren von Herrn Dr. V. Plast 
in Wien, dem ich sie dedicire, mitgetheilt. 

10. Schneider und Leder fuliren in ibrem „Beitrage z 
Eenntnifs der kaakasiscben Kaferfauna (Brunn 1878)" auf pat;, i 
anch den Anlitpkodrui elegans Dej. auf. Bs ist mir ga 
unbegreiflicb, warum dieaer von Leder in den Kellern von Helene 
dorf geeammelte KSfer, der mir in mebreren Stucken vorliegt, v< 
Pntzeys als elegans Dej. bezeicbnet werden konnte, da er zw 
mit dieeem wegen der am Qruiide Kchwach gezafanelten Elaui 
verwandt, jedocb sonBt mit ihm wenig Aehnlicbkeit hat. Nac 
folgend will icb ihn zn beschreiben versucben: 

Anliiphodrvs Leder i n. sp. Obscure piceo - ferruginei 
anteanis pedibusque dibitioribus, elglris obscurioribus, capile oblong 
oculis haud regulariter rotvndalii, tat magnii, hand prommul 
prolhorace tubcordato, eonvexititeido , latitudine perparum longioi 
ante baiin Btrinque impretso, angiitis promimdis defiexts, poslit 
reclis, elytris oblongo-ovalibw, ttriatis, slriis stiblililer punctat 
tibiis intermediit incurtiit, ungniculis bati sublilistime crenatis. ■ 
Long. 14 — 15.5, Iat. elytr. 5 mill. 

Von der gestreckten Form des A. elegant, aber grofst 
dunkler gefSrbt und von diesem, aowie alien anderen Arten dies 
Gattung durcb die gekrummten Mittelechienen zu unterscheide 
Kopf gestreckt, scbmaler als der Halaschild, jederst^its neben d< 
Augen mit znei borstentragenden Funkten. Die Augen verhiilttii 
mafsig grofs, nicbt vorragend, nicht rund, soadeni nameutlich biat 



und den angrenzenden Ldndern etc. 359 

winkelig. Halsschild wenig langer als breit, herzformig, ziemlich 
gewolbt, mit deutlicber Mittellinie und jederseits mafsig tiefem 
Basaleindruck. Die Vorderwinkel vortretend, aber niedergebogen, 
die Hinterwinkel scharf rechteckig. Flugeldecken lang oval, etwas 
breiter als der Halsschild, gestreift, die Streifen fein punktirt, oben 
schwacb gewolbt, Humeralwinkel nicht zabnartig vortretend. Mittel- 
schienen in beiden Geschlechtern, beim c? stSrker gebogen, die 
Elauen am Grande hochst fein geziihnelt. Bauch glanzend, 
Analsegment in beiden Geschlechtern an der Spitze mit 2 Poren- 
punkten. 

KaakaSQs: Helenendorf, sadlich von der Eura, von Hans 
Leder in Eellern gesammelt. 

Die Antisphodren mit gezahnelten Fafskrallen lassen sich 
ungefahr in folgender Weise abersehen: 
I. Mittelschienen gerade. 

Humeralwinkel nicht zahnformig vortretend. 

Flugeldecken in der Mitte doppelt breiter als der Hals- 
schild Plasoni, 

Flugeldecken in der Mitte nicht doppelt breiter als 

der Halsschild elegans, 

Humeralwinkel zahnformig vortretend. Flugeldecken 

schmal macropus, 

II. Mittelschienen gebogen Lederi, 

11. In dem sub 10 angegebenen Werke wird ferner ein 
Sphodrus planiusculus Chaud. angefuhrt, der von Putzejs 
unter diesem Namen an Leder eingesendet wurde. Meines Wissens 
hat aber Chaudouir keinen Sphodrus unter diesem Namen be- 
schrieben; wahrscheinlich dachte eran Pristonychus planiusculus 
Motsch. i. 1., der im Munchener Cataloge, dann bei Eolenati und 
in der Mon. der Sphodrini von Dr. Schaufufs, pag. 101, erwahnt 
wird und der mit Prist, sericeus Fisch. znsammenfallt. Der 
von Putzejs als Sphodrus planiusculus bestimmte Eafer ist 
aber ein echter Antisphodrus^ in die erste Gruppe von Schaufufs 
geborend: ,,Elauen glatt, Fufse oben dicht und kurz behaart. Eopf 
uber dem Augenrande mit zwei borstentragenden Porenpunkten, 
drittes Fuhlerglied so lang als das erste und zweite zusammen- 
genommen". Er gehort demnach in die unmittelbare Verwandt- 
schaft unseres Schreiheri Eust., von dem er sich durch dunklere 
Farbung, matte Flugeldecken in beiden Geschlechtern, lang- 
gestreckte, grdfsere Eorperform etc. unterscheidet. Nachfolgend 
seine Beschreibung: 



360 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

Antisphodrus suratnensis n. sp. Valde elongatus, sub- 
depressuSy piceo -ferrugineus, nitiduSy elyiris opacis, antennis, palpis 
pedibusque rufis; capite oblongo, thorace hand breviore sed perparum 
angustiore, oculis minutis, rotundaiis; prothorace efongato, planiusculOy 
basin versus lemter angustato, linea media sublilissima, utrinque prope 
basin longitidinaliter leviterque impresso, lateribus angusie sed valde 
distincte reflexo, angulis anticis vix produciis, haud acutis, sub- 
de/lexis, postids subacutis; elytris elongatis, ovalibus, striatiSy 
striis vix punctatis, iibiis rectisy unguiculis simplidbus, — Long. 
15 — 18 mill. 

RostbrauD, Palpen, Fubler and Beine roth, glanzeod, nur die 
Flugeldecken matt. Fubler lang, mindestens die Mitte der Flugel- 
decken erreicbend. Kopf lang, etwas scbmaler als der Halsschild, 
mit kleinen runden Augen, uber denselben mit zwei Porenpankten. 
Halsscbild viel langer als breit, nach bintcn scbwacb berzformig 
verengt, fast recbteckig, nabeza glatt, mit feiner Mittellinie and 
langen, wenig tiefen Balsalstricben, Seitenrand ziemlicb scbmal 
abgesetzt, aber boher als sonst aufgebogen. Die Vorderwinkel 
sebr scbwacb vorragend, abgestumpft, leicbt niedergedrackt, die 
binteren scbarf recbteckig, fast spitzig, etwas nacb aufsen gericbtet. 
FljSgeldecken lang oval, etwas breiter als der Halsschild, gleicb- 
mafsig gestreift, in den Streifen bocbst undeotlicb punktirt. Heine 
lang, scblank, alle Scbienen gerade. Letztes Analsegment am 
Spitzenrande in beiden Gescblechtern mit zwei Porenpankten. Die 
abgestampften, kaum vorragenden, etwas niedergebogenen Vorder- 
winkel des Halsscbildes sind gegenuber den spitzigen and vor- 
springenden des A, Schreibersi sehr bemerkenswertb. 

Der Eafer hat grofse Neigang zu variiren. Icb besitze nnebrere 
Exemplare, welche von Leder in den Scblucbten des Sarampasses 
im Caucasus gesammelt wurden, wovon aber keines vollkommeD 
mit dem andern ubereinstimmt. Bald sind die Flugeldecken langer 
oder kurzer ( bei einem Stncke sind dieselben sogar am Ende etwas 
zugespitzt), ebenso ist die Lange des Halsscbildes bald grofser, 
bald geringer, oder zur Basis starker oder scbwacber verengt. 

12. Hydra en a grandis n. sp. Major, piceo- nigra, antennis 
palpis (his longissimis) ferrugineis, prothorace transverso, inaequali, 
confer tim fortiter punctato, lateribus subangulato, elytris thorace 
latioribus, elongato-subovalibus, confertissime fortiter striato-punctatis, 
striis 20 — 22. — Long. 3 — 3.2 mill. 

Mas: Tibiis robustioribus, anticis subdilatatis, intermediis intus 
ante apicem dense ciliatis, postids intus in medio dente valido armatis. 



und den angrenzenden Ldndern etc. 361 

Der Hyd, armata Reitt. sebr ahnlich, noch etwas grofser, die 
Palpen langer, ihre Spitze ebenfalls schwarz, die Punktirang dichter 
and besonders viel starker, die Bebaarang ist kaum zu bemerken, 
die Harcben der Flageldecken uberragen nicbt den Pankt, in wel- 
cbem sie entspringen, wahrend sie bei der armata deutlicber sind 
und stets den Pankt, aus dem sie entspringen, aberragen. Bei 
dem (^ sind die Vorderschienen vom ersten Drittel bis gegen die 
Spitze deutlich erweitert, die mittleren haben innen vor der Spitze 
einen burstenartigen Haarbesatz und die binteren innen ebenfalls 
wie bei armata einen grofsen Zabn, der aber bei grandis in der 
Mitte, bei armata weit vor der Mitte steht. Bei der letzten Art 
sind die Vorderscbienen einfach. 

In Volo bei Thessalien im Jabre 1884 von Jos. Stussiner 
entdeckt. Nachtraglich sab icb auch ein Ex. vom Tajgetos in 
der von Heyden'scben Samnalung. 

13. Ochthebius remotus n. sp. Rufo-aeneus, nitidus, sat 
coneexus, antennis palpis (parum satur alius) pedibusquCy testaceis, 
capite fuscOy parce punctata, prot Horace transversa subcardato, 
0, impress a (pygmaea) similis, parce subtiliter punctata, elyfris 
ovatis, in medio ampliatis, seriatim fortiter punctatis, striis hand 
crenatis, stria suturali conspicue impressa, — Long. 2.2 mill. 

Dem 0. impressus Marsh, (pygmaeus Auct.) nabe verwandt und 
diesem ahnlich, jedoch anders gefarbt, etwas verschieden geformt 
und punktirt and vor allem grofser. Die Farbung ist ein rotbliches 
Bronze, Fuhler und Beine braungelb, die Palpen wenig dunkler, 
die Spitze des Elauengliedes braun. Eopf nur fein und sparlich 
punktirt. Halsschild ganz wie bei impressus geformt und sculptirt, 
herzformig, mit einer tiefen Mittelrinne, und an den Seiten, schrag 
gegen die Vorderwinkel, mit einem tiefen Eindrucke, sonst mafsig 
fein und weitla^fig, etwas deutlicber als der Kopf punktirt. Flugel- 
decken langlich eiformig, an den Seiten in der Mitte betrachtlich 
erweitert, oben mit ziemlich starken, weniger dicht stehenden Punkt- 
rcihen, die Punkte nicht kerbartig, sondern einfach, wenig dicht 
stehend eingedrnckt, mit einfachen, etwas schmalen Zwischen- 
raumen; nur der Nahtstreifen deutlich streifartig vertieft. 

Caucasus; wenige Stucke von Hans Leder gesammelt. 

14. Ochthebius alutaceus n. sp. 0, marina similis sed 
minor, supra distincte alutaceus, capite tharaceque haud punctatis, 
hoc basin versus minus angustato, elyfris absoletissime seriato- 
punctatis, striis magis distincte seriatim puberulibus, — Long. 
1.5 mill. 



362 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

Mit Octhebius marinus Payk. sehr nahe verwandt, ebenso 
gefarbt. Der Halsscbild mit den gleicbeD obsoleten EiDdracken, 
allein die neue Art ist kleiner, oben deutlich bautartig genetzt, 
Kopf und Halsscbild ohne sicbtbare Punktirang, die Eindriicke aaf 
dem Kopfe sind tief, am Halsscbilde sebr seicbt, letzterer gegen 
die Hinterwinkel scbwacber verengt, daher mehr recbteckig, Hinter- 
winkei recbteckig, Hinterrand fast gerade; die genetzten Flugel- 
decken baben bochst feine Punktreiben, diese sind wenig dicbt 
panktirt and verscbwinden allmablicb gegen die Spitze. Die 
Harcben der Punktreiben sebr fein und kurz, aber deutlicber als 
bei 0. marinus. Fubler, Palpen und Beine blafs braungelb. In 
seltenen Fallen sind die Flugeldecken braunscbwarz. Die Oberlippe 
ist nicbt zweilappig wie bei foteolatus. 

An den Lenkoraner Sumpfen von Hans Leder gesammelt. 

15. Ochthehius narentinus n. sp. 0. exarato valde simiUs, 
sed castaneus, capite obscuriore, antennis palpis pedibusque rufo- 
tesiaceisy supra sat longius albido-pubescens, prothorace parce sub- 
tilissime sed disUncie punctulatOy lateribus profunde bisinuatOy in 
medio in dentem pro duct o , membrana coriacea flavescenii alba 
insiructo, elytris dense grosse punctato - striatis. — Long. 1 mill. 

Dem 0. exaratus sebr abnlicb und nabe verwandt, ebenso 
grofs, abnlicb scalptirt, aber durcb die F&rbnng, Bebaarung und 
durcb die eigentbumlichen Ausrandungen an den Seiten des Hals- 
scbildes specifiscb verscbieden. Blafs kastanienbraun , der Kopf 
etwas dunklor, oben uberall nicbt sebr dicbt, aber deutlicb und 
ziemlicb lang, greis bebaart. Der Halsscbild ist fein and sparlich 
puuktirt, Vorderwinkel vorragend, die Seiten gegen die Basis ver- 
engt, zweimal (bei exaratus nur einmal binter der Mitte) tief aus- 
gescbnitten, wodurcb in der Mitte ein langer lappenartig vorsprin- 
gender Zabn gebildet wird , der aber wegen dem ^en Seitenrand 
umgebenden Membran wenig in die Augen fallt. Die Flugeldecken 
sind wie bei exaratus stark streifig punktirt. 

Icb babe diese Art in den Sumpfen des Narentathales in 
Central-Dalmatien und an der Nareuta in der Herzegowina 
im Jabre 1879 gesammelt. 

IG. Ochthebius lenkoranus n. sp. O. impresso valde 
similis, sed vix aeneus, distincte griseo-puberulus, obscure piceus, 
eijftris piceo ' bninneis y antennis pedibusque testaceis, palpis parwm 
obscurioribuSy elytrorum striola scutellari nulla. — Long. 1.7 mill. 

Dem Ochth. impressus Mrsb. (pygmaeus der Autoren) sehr 
fibnlicb und zunacbst verwandt, und nur von demselben darcb 



und den angrenzenden Ldndern etc, 363 

andere Ffirbung, langere, deutlichere Behaarung, besonders auf den 
Flogeldecken, dann weniger gedrangte und wenig crenulirte Pankt- 
streifen, sowie durcb die mangelnde kurze Scutellarreibe zwischen 
dem ersten und dem Nahtstreifen, verschieden. Der Kafer ist pech- 
braun, die Flugeldecken heller, Publer und Beine braungelb, die 
Palpen rostbraun, ohne Metallglanz, wodurcb der Eafer dem 
0, opacus, namentlich aber der nacbsten Art sebr ahnlich wird. 
Vom 0. limbicollis durch die Farbung, schlankere Korperform, 
schmaleren Halsscbild und durch kurzere Hintertarsen abweichend. 
Bei limbicollis sind die letzteren etwas langer, bei lenkoranus 
etwas kurzer als die halbe Schiene. 

Diese unansehnliche, jedoch seltene Art sammelte Leder in 
Liryk, im Talysch-Gebirge, am Gaspischen Meere. 

17. Ochthebius limbicollis n. sp. 0. bicoloni valde 
similis, sed colore supra dilute aureo aut rufo-aeneo, thorace latiore, 
subtiliter minus crebre punctate, lateribus rufescente, elytris crebre 
fortiter punctata - striatis , striola abbreviata scutellari nulla, tarsis 
parum longioribus. — Long. 2 mill. 

Unterscheidet sich von bicolon durch lebhafteren, fast gold- 
farbigen Metallglanz, mit einem Stich ins Rothe, breitere, gedrun- 
genere Korperform, breiteren Halsscbild, der kaum schmaler ist 
als die Flugeldecken, seine weitlaufigere und feinere Punktirung, 
endlicb durch etwas kurzere Flugeldecken, denen zwischen dem 
Naht- und ersten Dorsalstreifen die kurze Scutellar- 
reibe fehlt. Die Tarsen sind auch merklich langer als bei der 
verglichenen Art. 

An den Sumpfen Lenkorans von Leder gesammelt. Ich babe 
diese Art unter obigem Namen versendet. Herr Bedel, dem ich 
ein Paar Stucke sandte, hielt sie fur bicolon, Wegen den eben 
angefuhrten Unterschieden ist jedoch diese Annahme unzulassig. 

18. Ochthebius subopacus n. sp. 0. opaco similis, fusco- 
brunneus, subopacus, parum nitidus, haud aeneus, disfincte pubescens, 
prothorace confertim grosse punctato, elytris fortiter striato-punctatis, 
striis 10, inters fitiis sfriis angustioribus, antennis palpis pedibusque 
brunneo-testaceis, — Long. 1.7 — 1.8 mill. 

Dem Ochth. opacus Baudi aufserst ahnlich, von derselben 
Gestalt, Grofse und Sculptur auf dem Kopf und Halsschilde; jedoch 
durch andere Farbung, etwas langere Bebaarung und durch weniger 
dicht gedrangte Punktreihen, wovon hier etwa 10, bei opacus 12 
vorhanden sind. Die Zwischenrliume der Streifen auf den Flugel- 
decken sind demzufolge auch deutlicher. Braupschwarz, Kopf und 



364 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

Halsschild fast matt, die Flugeldecken glanzender, Fabler, Palpen 
und Beine rostrotb. 

Im Meskiscben Gebirge (Surampafs) im Gaucasas von Leder 
entdeckt. 

Ochth, montanus Friv., den icb nicbt kenne, ist wohl mit dem 
gleicbzeitig publicirten 0. opacus Baudi identiscb. Icb besitze 
aucb Stacke aas denoi Suden Portagals. 

19. Ochihebius puberulus n. sp. Oblongus, leeiter con- 
vexuSy subolivaceo-niger, alutaceuSy opacus, antennis pedibusque 
brunneO'testaceiSy palpis fusco-ferrugineis, labro hand bilobo, capite 
thoraceque punctulatis, hoc transverso, subcordato, lateribus prope 
angulos anlicos acutos perparum prominulos oblique truncato, dorse 
in medio canaliculato , foveolis dorsalibus longitudinaliter confluen- 
iibuSy elytris subtilissime striato - punctatis et seriatim puberulis, 
stria suturali eix itnpressa, — Long. 1.8 naill. 

Langgestreckt, wenig gewolbt, bautartig genetzt, matt, scbwars, 
mit scbwacbem, olivengriinen Scbeine, Fiibler and Beine braungelb, 
Falpen dunkler rostbraun. Der bintere Tbeil des Eopfes and der 
Halsschild fein, wenig gedrangt punktirt; letzterer qaer, fast so 
breit als die Flugeldecken, vom oberen Drittel zur Basis concav 
verengt, am Vorderrande, dicbt neben den Vorderwinkeln, ebenfalls 
mit einem sebr kleinen Aasscbnitte, wesbalb die letzteren, wegen 
dem Seitenmembrane jedocb undeutlicb vorsteben; die Scbeibe bat 
eine Langsfurcbe and zwei Eindriicke daneben, welcbe mit ein- 
ander etwas der Lange nacb zusammenbangen , and da diese Ein- 
driicke weniger scbrag steben als bei den anderen Arten, so weist 
eigentlicb die Scbeibe drei Langsfarcben auf, wovon die seitlicben 
etwas gebacbtet sind. Die Reticulation auf Eopf and Halsscbild 
ist am Grande mebr kornelig. Flugeldecken fein streifenartig 
punktirt, jeder Punkt mit einem weifsen, anliegenden, fast den 
nacbsten Pankt erreicbenden Harcben geziert. Eine abgekurzte 
Scuteilarreibe feblt. 

Diese Art bat am meisten Aebnlicbkeit mit foveolatus Germ., 
unterscbeidet sicb jedocb durcb einfache Oberlippe, dunkle, matte 
Farbung und deutlicbere Bebaarung der Flugeldecken. 

Sie wurde an einem Wassertumpel in der Nahe von Tiflis 
von Leder gesammelt. 

20. Latelmis insignis n. sp. Nigra, nitida, pedibus mfo- 
brunneis, antennis tarsisque rufis; capite parvo, fronte plana, 
prothorace levissime transverso , parum convexo, utrinque cristate, 
dense subtilissime prope latera ruguloso-punctulato, lateribus antror- 



und den angrenzenden L&ndern etc, 365 

sum rotundalim angustatis, angvlis posticis acuiis; scutello fei^e 
rotundato, sub glabra ; elytris thorace duplo longioribus, apicem 
versus parum ampliatisy convexis, striato - punctatis , striis minus 
dense, prope later a magis for titer punctatis, interstitiis dorsalibus fere 
planiSy sat parce subtiliter punctulatis, interstitiis quatuor lateralibus 
tenuiter carinulatis, carinulis striis approximatis, subtilissime granu- 
losis, — Long. 2.5 mill. 

Diese neue Art aDterscheidet sich in nachfolgenden Punkten 
von alien bekannten dieser Gattung. Der Halsscbild ist wenig 
breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, zur Basis deutlicb, 
zar Spitze starker verengt; mit der erbabenen Seitenrandkante laaft 
eine feine Subdorsalrippe vollkommee parallel; der Raum zwischen 
den Dorsalrippen ist dicht und fein, einfacb punktirt, jener zwiscben 
dem Seitenrande und der Dorsalrippe dicbt und fein gerunzelt. 
Die Flngeldecken sind in Streifen punktirt, in den Streifen, welcbe 
eigentlicb anf der Scbeibe gar nicbt vertieft erscheinen, sind die 
Punkte nicbt dicbt gestellt, die Zwiscbenranme sind ziemlicb flacb 
und vor allem nicbt wie bei den bekannten Arten aufserst dicbt 
und fein^ sondern viel weitlaufiger und grober punktirt, wodurcb 
der K&fer aucb glanzender erscbeint, als alle weiteren Arten. Die 
seitlicben Streifen sind dicbter punktirt, die vier seitlicben Zwiscben- 
ranme baben eine sebr feine, erbabene, an die Streifen selbst 
genaberte, oben gekornelte Langskante, wodurcb sicb diese Art 
sebr auszeicbnet. 

Elmis Coyei AUard aus Syrien ist dieser Art abnlicb, allein 
letztere bat mebrere Grubcben an der Basis des Halsscbildes und 
die Flngeldecken baben neben dem Seitenrande nur zwei feine, 
parallele Kiele. 

Elmis somchetica Eolen., die icb nicbt kenne, ist metallisch 
gefarbt, die Stirn bat zwei Fnrcben etc.; der Bescbreibung nacb 
ist es eine ecbte Elmis, 

Diese neue, bochst ausgezeicbnete Art fing Leder im Meski- 
scben Gebirge (Caucasus), bis jetzt leider nur in einem ein- 
zelnen Stilcke. 

21. Uebersicbt der Arten der Gattung Micropeplus: 
A. Zwiscbenranme der Rippen auf den Flugeldecken glatt. 

a. Flugeldecken aufser der Naht- und Subbumeralrippe mit 
zwei Dorsalrippen tesserula Curt. 

b. Flugeldecken aufser der Nabt- und Subbumeralrippe mit 
drei Dorsalrippen, biervon die aufsere abgekurzt. 

laevipennis Eppb. 



366 E, Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

B. ZwischeDraume der Rippen auf den Fiugeldecken panktirt. 
I. Fiugeldecken aufser der Naht und der feinen HumeralripDe 
mit drei Dorealrippen , hiervon die aufsere etwas schrag 
und bin ten abgekiirzt. 

1. Oberseite bis auf das Abdomen matt, Eopf und Mitte des 
Halsschildes sehr fein gernnzelt. Long. 2 mill, porcaius Fbr. 

2, Oberseite glanzend, Kopf und Mitte des Halsschildes sehr 
grob gerunzelt. Long. 1.7 mill caelatus Er. 

II. Fiugeldecken aufser der Naht und Humeralrippe mit zwei 

Dorsalrippen. 

a. Fiugeldecken, zusammen ein queres Rechteck bildend, 

betrachtlich schmaler als der Halsschild und die Basis des 

Abdomens, vor der Spitze nicbt deutlich quer vertieft, 

die Seiten gerade (vor der Mitte sehr schwach concav). 

1. Die Mittelrippe des Abdomens ist an der Basis des 
vierten Dorsalringes dornformig verlangert. Scheitel mit 
einem Faltchen in der Mitte und jederseits mit einer 
flacben Beule. (^, Kopfschiid in eine kleine Spitze aus- 
gezogen staphylinoides Mrsb. 

2. Die Mittelrippe des Abdomens ist an der Basis des 
vierten Dorsalsegmentes stumpf beulenformig. Scheitel 
mit funf nach vorn convergirenden Faltchen. Kopf- 
schiid des (^ in eine deutliche Spitze ausgezogen. Long. 
2.4 — 2.5 mill. Lenkoran ^) . . . . caspius Reitt. n. sp. 

(i, Fiugeldecken zusammen fast ein Quadrat bildend, kaum 
oder wenig schmaler als Halsschild und Abdomen, die 
Basis der Fiugeldecken vor der Spitze tief quer nieder- 
gedruckt. Die Seiten nicbt vollkommen gerade, sondern 
schwach convex verlaufend. 
a. Die Humeralrippe am oberen Seitenrande der Fiugel- 
decken ist einfach, neben ibr ist von oben die Sublateral- 



^) Grofser a\elH. staphylinoides^ Stirn anders sculp tirt, mit 
deutlicherer Spitze beim (5^, die Mittelrippe zwiscben dem Seiten- 
rande und der Humeralrippe deutlicher, fast in der Mitte gelegen, 
nicbt wie bei staphylinoides der Humeralrippe stark genahert etc., 
von fulvus und longipennis durch die kurzen, parallelen, an der 
Spitze nicht eingedruckten Fiugeldecken, breitere, kurzere Korper- 
form, sparlichere Punktirung der Fiugeldecken, von longipennis 
durrh die Stirnbildnng und die scbwachere Bewaffnung der mann- 
lichcn Schienen etc. verschiedcn. Die Farbung ist gewohnlich ein 
gesattigtes braunroth, Fiihler und Beine gelb. 



und den angren^enden Ldndem etc, 367 

rippe tbeilweise sichtbar. Flugeldeckcn nicht breiter als 
Halsscbild und Abdomen. 

1. Scheitel mit funf nacb vorn convergirenden Falten. 
Kopfschild des (^ spitzig vorgezogen. Mittelrippe des 
Abdomens an der Basis des vierten Dorsalsegmentes 
stumpf beulenformig erhaben fulvus Er. 

2. Scbeitel mit eiuem Faltchen in der Mitte and jederseits 
mit flacber Beule. Kopfscbild beim ^^ and $ einfach 
abgerandet. Mittelrippe des Abdomens an der Basis 
des vierten Dorsalsegmentes nicht vorragend, nar an- 
gedeatet. {M, Eppehheimi Reitt.) . . longipennis Eraatz. 

b. Die Subhumeralrippe bildet am Seitenrande eine breit- 
abgesetzte und aafgebogene Flache, welcbe die Epipleuren 
voUstandig bedeckt. Flageldecken mindestens so breit 
als der Halsscbild and breiter als das Abdomen. Kopf- 
schild beim ^ spitzig ausgezogen. Braungelb, breit, 

gedrungen. Croatien, Slavonien latus Hmpe. 

22. Batrisus Ormayi n. sp. Castaneus, dense subtilissime 
punctatus, fere opacus, puhe brem dense vestiius, antennis crassis 
moniliformibus , haud clatatis, articulis aequilatisy 2 — 10 trans- 
versis, 3 — 5 parum majoribuSy ultimo ovato, capite subquadrato, 
prothorace suboblongo ^ capite vix latiore, elytris thorace latioribus 
et parum longioribus, convexis, basi punctato-trifoveolatis, stria 
suturali integra, dor salt vix dimidiata, abdomine lato, convexo, 
pedibus in femina simplicibus, — Long. 3.5 mill. 

Dieser neue, von Herrn Professor Sandor Ormay aafgefan- 
dene and ihm zu Ehren benannte Batrisus ist wohl eine der merk- 
wurdigsten and interessantesten Entdeckungen der Neuzeit auf 
earopaischem Boden. Es ist ein ecbter Batrisus neben formi- 
carius^ der mir bisher allein aus dieser Untergattung bekannt 
war; seine Maxillar taster, der Halsscbild, die Flageldecken und 
das Abdomen sind in gleicber Weise gebaut. Die Fabler haben 
die grofste Aehnlicbkeit mit Chennium^ sie sind dick, gleicbbreit, 
ohne abgesetzte Eeule, das 2. — 10. Glied ist qaer, das zweite 
klein, Glied 3 — 4 sind etwas langer als die folgenden, das End- 
glied ist eiformig, aber nicbt breiter als die vorhergehenden. Der 
Eopf ist ahnlicb wie bei formicarius gestaltet, weniger runzelig, 
kaam ganz so breit als der Halsschild mit deutlicbem Scheitel- 
grubcben. Halsscbild etwas langer als breit, die Langsfurchen und 
die Transversalimprcssion sind wenig tief. Die Flageldecken sind 
Dur etwas langer als der Halsscbild, gewolbt, obne deutliche 



368 E, Reiiter: neue Coleopteren aus Europa 

Scbalterbealen, der Naht- und RackenstreifeD fein eingedrackt, 
der letztere erreicbt nicbt ganz die Mitte. Abdomen stielrand, 
breit, bis zum zweiten Dorsalsegmente verbreitert, abolicb wie bei 
formicarius gefaltet and mit Grabcben verseben, doch sind die 
letzteren seicbt, die scbiefe Lateralfalte am ersten Ruckensegmente 
uberragt weit die Mitte desselben. Die Beine sind beim $ 
genau wie bei formicarius -2^ gebildet. Der grofse Pselaphid 
ist kastanienbraao , fast matt, uberall gedrangt fein and deutlich 
punktirt und mit kurzen woUigen braanen Harchen dicht besetzt. 
Das (^ ist zar Zeit unbekannt. 

Das einzige weiblicbe Exemplar fing Herr Professor San dor 
Or may in Siebenburgen im Lotriora-Tbale, beim Rothenthurmpafs, 
am 1. April 1885. Das pr&cbtige Tbier bat bei oberflSchlicher 
Besicbtigung wegen den total verscbiedenen Fublern, seiner dicht 
bebaarten, dicbt punktirten, matten Oberseite und seiner nach 
hinten verbreiterten, vorn verscbmalerten Korperform wenig Aebn- 
licbkeit mit Batrisus, wobin es gehort. 

23. Machaerites Halhherri n. sp. Rufus, parce breeiter- 
que pubescens, capite oblongo, thorace angustiore, fronte sublaevi, 
foteolis frontalibus partis y oculis minimis, prothorace hand trans- 
verso , ante basin transversim sulcato, elytris sparsim subtilissime 
punctatis, palporum articulo ultimo magno, — Long. 1.5 mill. 

Mas: Antennarum articulo primo subcylindrico, latitudine triplo 
longiorCy angulis apicalibus rotundatis, basin versus parum angustiore, 
secundo primo perparum angustiore, globoso, 3 — 7 angustis, 3 lemter 
oblongOy 4, 5 globosis, 

Dem Mack, Doriae zunacbst verwandt, allein dorch den 
eiformigen Eopf, der betracbtlich langer als breit ist, leicbt za 
unterscheiden. Von M, Ludyi, Eppelsheimi etc. ebehfalls dnrch 
den langlicben Eopf und kurzeres erstes Fiiblerglied verschiedeo. 

Roth, fein behaart. Palpen kaum gekerbt, das letzte Olied 
grofs. Fuhler den Hinterrand des Halsscbildes etwas uberragend, 
das erste Glied scbwacb verdickt, vor der Spitze am breitesten, 
scbwach kenlenformig, dreimal so lang als breit, das zweite wenig 
scbmaler als das erste, fast kugelig, die nachsten viel dunner, das 
dritte langlich, das vierte und fiinfte so lang als breit, kugelig. 
Eopf verkehrt eiformig, langer als breit, mit sebr kleinen, wenig 
wabrnehmbaren Augen, Scheitel fast glatt, die Vertiefungen seicbt, 
die Scbeitelgrubchen verb&ltnifsmafsig klein. Halsscbiid herzfSrmig, 
so lang als breit, mit der gewohnlicben Querfurcbe. Flngeldecken 
sebr erloschen, weitlaufig punktirt. Vorderschenkel auf der Unter- 



und den angrenzenden L&ndem etc, 369 

seite nicht, oder nicht deatlich gezabnelt, die Vorderschienen 
einfach. 

Ein Exemplar warde von Herrn Bernhard Halbherr in Sad- 
Tyrol, am Vallassa, circa 1200 Meter Hohe im Jali 1883 aas 
Laub gesiebt. 

24. Bythinus anguliceps u» sp, RufuSy capite thorace parum 
angustiore, fronte sublaevi, oculis parvis, prothorace sat parvo, hand 
transversa , elytris parce sat for titer punctatis, antennarum articulo 
tertio quadratOy ceteris subtransversis. — Long. 1.3 mill. 

Mas: Caput temporibus pone oculos angulatis, antennarum 
articfilis duobus basalibus incrassatis, prima subcylindrico , basin 
versus leviter angustato, latitudine sesqui longiore, secundo primo 
vix latiore, latitudine perparum longiore, intus securiformi, sub" 
concave, angulis subacutis, externis rotundatis; tibiis anticis vix 
dentatis. 

Pern.: Caput temporibus rotundatis, antennarum articulis duobus 
basalibus parum incrassatis, primo subcylindrico latitudine vix sesqui 
longiore, secundo primo parum angustiore, latitudine paullo longiore, 
subovali, 

Mit B, Ehlersi namentlicb wegen der Form der Fabler sebr 
nahe verwandt, aber etwas kleiner, die Flugeldecken starker panktirt 
und von dieser Art, sowie von alien anderen Arten durcb die 
Scblafen des <5^ zu anterscheiden , welche hinter den Aagen sicb 
nicht verengen, sondern mit dem geraden Hinterrande der Stirn 
einen rechten vorspringenden Winkel bilden. 

Wenige Stiicke dieser aasgezeichneten Art siebte Hr. M. Korb 
in der Sierra, Moncbiqae im sadiicben Portagal. 

25. Bythinus sculpticollis n. sp. Ferrugineus, antennis 
palpis pedibus rufis, capite suboblongo, fronte parce punctata, pro- 
thorace haud transversa , capite parum latiore, distincte 
($ magis) punctata, basi rugosa; elytris sat parce subtiliter 
punctatis. -^ Long. 1.5 — 1.6 mill. 

Mas: Antennarum articulo primo valde dilatato, intrarsum in 
medio sat breviter appendiculato, articulo secundo primo fere dimidio 
angustiare, subtransversim rotundata, intus securiformi, articulis 
sequentibus tenuibus, secundo plus quam duplo angustioribus, 3 sub- 
oblongo, 4 — 7 subquadratis , tibiis anticis intus valde indistincte 
unidentatis. 

Fem.: Antennarum articulo prima leviter incrassato, subcyliu" 
drico, latitudine plus sesqui longiore, angulis apice rotundatis, 
secundo primo angustiare, subrotundato, leviter oblongo, 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 24 



370 E. Reitter: neue Coleopteren aus Etaropa 

Dem B, nemilensis m. (Deutsche Entom. Zeitschr. 1885, I.) 
zanachst verwandt, jedocb von demselben durch nicht verdickte 
Schenkel und die BewaffDung des ersten Fahlergliedes beim ^ zq 
anteracheideD. Bei B, sculpticollis ist das erste Glied der Fahler 
starker verbreitert and hat in der Mitte seiner Innenseite ein 
Zapfenzahnchen ; das letztere steht bei nemilensis an der Spitze 
der Innenseite. 

Nach der Eorperform and Grofse gehorte das vorliegende kleine 
neae Thierchen in meine II. Abtheilung der Bythinus-Axten^ wo 
es bei B, peninsuiaris, abastumanus and anatolicus ver- 
wandte Arten vorfande; von alien entfernt sie jedocb der deatlich 
punktirte Halsschild, welcher sie in die IV. Abtheilung, zur puncti- 
co//ft5-Grappe, verweiset. 

Warde in der Umgegend von Genua von Herrn Dodero in 
einigen Exemplaren gesiebt. 

26. Bythinus aiticus n. sp. Parens, rufo-ferrugineus, ab- 
donUne saturatiore, palpis, antennis, pedibus testaceis, capita thoraee 
parum. angustalo, fronte subla&oi, elytris subiiHter distineteque puncta- 
Hs, antennarum articulis 4 — 10 iransversis, — Long. 1 mill. 

Mas: Antenmwum articulo primo subcylindrico, laiiiudine sesqui 
longiore, secundo primo hand angustiore, fere perparum latiore, lati- 
tudine fere sesqui longiore, intus securiformi, margine interno parum 
convexOy angulis intemis subacutis, extemis rotundatis; tibiis aniicis 
intus valde indistinct e dentatis, 

Dem Byth, Ehlersi and anguliceps in der Form der Fabler 
ahnlich, jedocb sind die zwei Wurzelglieder etwas gestreckter, 
namentlich das zweite. Auch mit Hopffgartenj, kninensis 
and tener verwandt und besonders der letzten Art ahnlich, allein 
das zweite Basalglied der Fiihler des (^ ist am inneren Vorder- 
winkel nicht schrag abgestutzt, zunachst aber mit B. banaticus m. 
zu vergleicben, von dem er sich nur durch kleineren Kopf and 
geringere Grofse unterscheidet und neben diesen zu stellen ist 

Lebhaft rostroth, das Abdomen etwas dnnkler, die Palpen, 
Fabler and Beine rothgelb, oben fein und nicht dicht behaart. Kopf 
etwas schmaler als der Halsschild, die Sdrn und der letztere fast 
glatt; die Querfurche des Halsschildes tief, hinter dieser fein ge- 
ranzelt. Flngeldecken nicht dicht, fein und deutlich punktirt. Bei 
dem c? sind die zwei Basalglieder der Fiihler verdickt, das erste 
fast ^mal langer als breit, einfach, fast zylindrisch, das zweite 
mindestens so dick als das erste, innen messerformig abgeplattet, 
etwas convex, die inneren Winkel sehr schwach vorgezogen, schwach 



und den angrenzenden Ldndern etc, 371 

zugespitzt, beim $ sind die Fuhler abnlich, doch ist das zweite 
Glied einfach, fast etwas scbwacher als das erste, alle Winkel 
abgestumpft; Glied 4 — 10 der Fabler in beiden Geschlecbtern 
stark qaer. 

An feucbten Localitaten in Attica unter Laub von Herrn 
J. Emge gesammelt. Selten. 

27. Bythinus balkanicus n. sp. Ferrugineus, palpis antennis 
pedibus testaceis, capite thorace paullo angustiore, antice punctata, 
impressionibus profundis, vertice sublaevi, prothorace convexo, antice 
haud punctata, elytris minus dense distincteque punctatis, anten- 
narum articulis 4 — 10 valde transversis, articulo tertio vix qua- 
drato, — Long, vix 1 mill. 

Mas: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo 
cylindrico latitudine fere sesqui longiore, secundo primo latiore, lati- 
tudine perparum longiore, intus securiformi, apicem versus dilatato, 
rotundato, basin versus valde angustato, angulo interna basali rotun- 
datOy apicali acuta, producta; tibiis anticis intus valde indistincte 
dentatis. 

Dem B. Oertzeni in der Form der mannlicben Fubler tauscbend 
abnlicb, nur ist das Basalglied etwas karzer. Unterscbeidet sicb 
darcb doppelt kleineren Korper, geringeren Glanz, grofsere Wolbung, 
deatlichere Punktar der Fliigeldecken und den kleineren Eopf. Von 
B, securiger Reicb. entfernt er sicb darcb kleineren Eopf und die 
Bildung der mannlicben Fubler. Ist neben den ersten zu placiren. 
Balkan. 

28. Tychus creticus n.8p, Nigro-piceus, subtiliter pubescens, 
elytris rufis, antennis robustis, palpis pedibusque rufa- testaceis, an- 
tennarum articulis 4 — 10 transversis , pratharace foveolis basalibus 
obsoletis, elytris parce subtilissime punctatis, — Long. 1 — 2 mill. 

Mas: Antennarum articulis quinque basalibus incrassatis, arti- 
culis 6 — 8 parvis, valde transversis, trachanteribus intermediis acute 
spinasis, 

Ganz vom Aiisseben des T, Lederi, ibericus etc. Schwarz- 
licb, die Flugeldecken rotb, Palpen, Fubler und Beine rotbgelb. 
Wegen der Bildung der Fubler zunacbst mit 7. monilicarnis 
und dalmatinus verwandt, jedocb scbon darcb die lebbafte Far- 
bung abweicbend. An den Fublern ist Glied 4 — 10 quer, beim <5^ 
ist Glied 1 — 5 verdickt, Glied 6 — 8 klein, quer. Glied 5 ist ein wenig 
scbmSler als die vorbergebenden. Bei dem (^ haben die Trocban- 
teren der Mittelbuften ein kleines, spitziges Dorncben. 

Greta; von Herrn Eberbard v. Oertzen gesammelt. 

24* 



372 E. ReUter: neue Co/eopieren aus Europa 

29. Claviger Oertaeni n. sp. Rtrfo - iesiaceus , angustus, 
eiytris sat elongatis, densissime subU/issimeque putuUuiaiis, pedibus 
longioribuSy thoracis foeeola minore, antennarum articuio tertio lati- 
tudine sua fere sesqui-, quarto sua latifudine parum longiore, quinto 
quadrato, sexto magno, cylindrico, praecedentibus fere duple latiore, 
latitudine 1^ longiore; abdominis foeeola elongate -ovata, qumtam 
disci partem includente, — Long. 2.2 mill. 

Mit CI, Saulcy Bris. verwandt, jedoch darch schmaleren 
Korper, langere and feiner punktirte Flageldecken and dorch die 
viel schmalere Abdominalgrube sehr verschieden. 

Greta; von Herrn Eberhard v. Oertzen entdeckt. 

30. Claviger Merkli n. sp. Rufo - testaceus , eiytris dense 
subti/issime punctulatis, thoracis foeeola parvula, pedibus longioribus, 
antennarum articulis latitudine sua tertio triplo, quarto fere sesqui 
longiore, quinto sub transverse ; abdominis foveola eblongo - ovata, 
marginibus antice declivibus, areola quintam disd partem includente. 
— Long. 2.5 mill. 

Mit CI, nebrodensis Rag. zunachst verwandt, die Pubier fast 
von gleicher Construction, allein die Oberseite weniger glanzend 
dicbter and feiner punktirt, die Punktirang erstreckt sicb aucb aaf 
den grofsten Tbeii des Abdomens. Flageldecken sebr dicht and 
fein panktirt, weniger breit. Die Abdominalgrabe scbliefst blofs 
den funften Theil der Dorsalbreite des Segmentes an der Basis ein; 
sie ist langer, mebr parallel als bei der verglichenen Art. 
Turkei; von Herrn Edaard Merkl entdeckt. 

31. Claviger Emgei D,6]p. Saturate rufo-testaceus, prat horace 
eiytris abdomine confertissime sat fertiter punctatis, prothoracis 
foveola parvula, eiytris dilatatis, ad suturam depressis, antennarum 
articuio tertio latitudine sua tertio fere quadruple, quarto 
fere sesqui longioribus , quinto subquadrato ; abdominis . foveola 
oblonge-ovata, marginibus antice declivibus, areola septimam disci 
partem includente, — Long. 2.5 mill. 

Ebenfalls dem CI, nebrodensis, sowie dem Merkli abnlich 
and nabe verwandt. Diese Art zeicbnet sich vorzaglicb darch sehr 
dichte and ziemlich Starke Panktirang der Oberseite, sowie durch 
die sehr schmale Abdominalgrube aas. Letztere nimmt blofs den 
siebenten Theil der Dorsalbreite des Abdomens in Ansprach. 
Auf Eaboea von Herrn Jos. Emge aus Athen entdeckt. 

32. Cephennium montanum: Rufum aut ferrugineum, nitidum, 
parce breviterque pubescens, antennarum clava triarticulata, articuHs 
penultimis leviter transversis, oculis distinctis, protherace celeopteris 



und den angrenzenden Ldndern etc, 373 

hand angustiore, letiter transversa, convexo, fere poHto: elytris 
breviter ovatis, distincte subtilissimeque punctatis; striola humerali 
valde perspicua. — Long. 1 mill. 

Reitter, Verb. d. zool.-bot. Gee. Wien, 1884, p. 83. 

In die Untergattang Megaladerus gehorend, wo es dicbt an 
C, hungaricum zn stehen kommt. Von der letzten Art unter- 
scbeidet es sich durcb die belle Ffirbung, robustere Gestalt, glatten, 
boberen, fast polirten Halsscbild und deatlicber punktirte Flugel- 
decken mit starkeren and langeren SubhameralfEltcben. 

Vallassa in Sudtyrol, circa 1200 Meter ub. d. M. , im Juli 
1883 von Herrn B. Halbherr aas Laab gesiebt. 

33. Cephennium puncticolle n. sp. T^staceum, obhngum, 
leviter convexumy subparallelum , subtilissime dense punctulatum, 
brevissime fuho-pubescens; antennis gracilibus, clava triarticulata, 
articulis duobus penultimis leviter transversis, subaequalibus, capife 
parvo, oculis haud perspicuis, prothorace subguadrato , longitudine 
vix latiore, subtilissime denseque punctulato, elytris oblong o-ovatis, 
thorace haud latioribus, foveola basali distincta, rotundata, striola 
sublaterali foveolam extrorsufh tangente. — Long. 1 mill. 

In die Untergattang Geodytes geborend, fast doppelt grofser 
als C. granulum, von der Grofse des C. fuhum and Saulcyi; 
von diesen Arten jedoch durcb den grofsen, fast quadratiscben, 
oben sebr dicbt und deutlicb punktulirten Halsscbild za anter- 
scbeiden. 

1 Ex. aaf Euboea von Herrn J. Emge gesiebt. 

34. Neuraphes Korbi n. sp. iV. frondoso valde similis sed 
rufus, nitidus, longe fulvo-pubescens, elytris basi biimpressis, 
impressione externa angusta, interna magna , lata, longe et oblique 
prope suturam prolongata, — Long. 1.5 mill. 

Dem N. frondosua sebr abnlicb and von diesem durcb die 
doppelt langere gelblicbe Bebaarung und den inneren Basaleindruck 
verscbieden, welcber grofs, breit and scbrag gegen die Nabt ver- 
langert ist, wodurch die ganze Partbie des Scbildcbens dreieckig 
emporgeboben wird. Am Grunde des Eindracks befindet sicb wie 
bei den Verwandten eine kleine runde, gelb tomentirte Grube. 
Fnbler scblank, den balben Eorper aberragend, obne abgesetzte 
Keule, die zwei vorletzten Glieder schwacb quer. Eorper bell 
rostrotb, glUnzend, kaum punktirt. Eopf klein, dreieckig, zwiscben 
den Augen mit zwei tiefen Grubcben. Halsscbild so lang als breit, 
fast quadratiscb, die Vorderwinkel niedergebogen , Basis jederseits 
des Langsfaltcbens mit zwei seicbten Eindrucken. Plageldecken 



374 E, Reitter: neue Coleopieren aus Europa 

karz eiformig, viel breiter als der Halaschild, kanm paoktirt, lang 
behaart. Fabler and Beine gelbrotb. 

Ein Exemplar dieses herrlichen Tbiercbeas wurde im sadlic^eD 
Portugal in der Serra Moncbiqae von Hrn. Max Korb gesiebt. 

35. Neuraphes tripunctatus n. sp. Oblongus, leviter con- 
vexus, bretiter parceque fulvo-pubescens, castaneus, elytris parum 
dikitioribus , capite distincte punctuiato, vertice trifoveolato ^ foveola 
intermedia minore nonnumquam indistincta, marginem thoracis tan- 
gente, prothorace subquadrato, laevi, subparallelo, ante basin obsolete 
transversim impresso, uirinque indistincte siUfbifoveolato, basi medio 
carinula instructo; elytris oblongo-otatis, thorace latioribus, parce 
subtiliter punctatis, basi biimpressis. — Long. 1.4 mill. 

Mas: Elytris sutura apice paullo magis impressa, utrinque ad 
suturam ante apicem tuberculo minimo instructo, 

Kastanienbraan , Palpen, Fabler and Beine rothlich gelb, die 
Flogeldecken gewobnlicb etwas beller, seltener Kopf and Halsscbild 
braanscbwarz. Oberseite mafsig dicbt and fein gelb behaart. Fabler 
sehlank, gegen die Spitze leicbt verdickt, die Mitte ' des Korpers 
erreicbend, die drei vorletzten Olieder scbwach, aber deatlich quer. 
Eopf klein, etwas scbmaler als der Halsscbild, sjehr deatlich 
panktirt, Scheitel mit drei Grobcben, wovon das mittlere kleiner, 
oft undeatlich and etwas weiter nach hinten gelegen ist, wo es 
den Vorderrand des Halsscbildes beruhrt. Augen vorstebend. 
Halsscbild fast qaadratisch , mit niedergebogenen Vorderwinkelo, 
glatt and glSnzend, vor der Basis qaervertieft, die Farche in der 
Mitte darch ein Faltcben getheilt and jederseits mit zwei flachen, 
andeatlichen Grabcben in derselben. Fliigeldecken langlicb eiformig, 
breiter als der Halsscbild, fein and sebr sparUcb, aber deatlich 
panktirt, an der Basis mit zwei Eindrucken, wovon der aafsere 
scbmal ond langlich, der innere grofser and gerundeter ist. Bei 
dem c5^ ist die Nabt an der Spitze starker vertieft and jederseits 
nahe derselben vor der Spitze mit einem sebr kleinen, dichter be- 
baarten Taberkel geziert. 

Gebort in die Grappe des iV. Lederianus , solitarius, 
frondosus and balaena*, von alien diesen Arten ist vorliegende 
darch den panktirten, am Scheitel mit drei Grabcben gezierten 
Eopf aasgezeichnet 

Dagbestan: Umgegend von Derbent. Im Jabre 1884 von 
Hans Leder gesammelt. 

36. Stenichnus euryponensis n. sp. Rufo-testaceus, elon- 
gatuSy convexusy antennis dimidio corporis longitudincy gracilibus 



und den angrennenden Ldndem etc. 375 

apicem versus leviter incrassatis, articulis duobus penultknis levissitne 
tremsversis, capUe thorace angustiore, laevi, oculis mediocribus^ pro- 
ihorace convexo, subcordato, latitudine fere longiore, laeci, bosi 
hand impressa et vix foveolata; elytris ellipHcis, elongatis, in medio 
ampliatis, convexis, indistincte punctatis, longe erecte fuho^pilosisf 
antennis pedibusque dilutioribus, — Long. 1.6 mill. 

Dem SL corcyreus m. ghnlich, aber heller gefarbt, die Fuhler 
laoger, gegen die Spitze deatlicher verdickt, der Haisschild ear 
Basis starker'verengt, die Flugeldecken langer elliptiscb, viel weniger 
deatlich pankdrt, fast glatt, lang bebaart. 

Ein Exemplar auf Euboea von Herm Jos. Emge gesiebt. 

37. Bathyscia delicata n. sp. Oblong o-OfxUa, lemter con- 
vexa, subiiHssime brevissimeque fuho-pubescens, testacea, anteHnis 
thoracis basin attingentibus, ariicuiis penultimis transversis, thorace 
amplo, vix perspicue punctulalo , elytris subtilissime transversim 
punciato ^ strigosulis , stria suturaU vix impressa, fere nulla, tibiis 
iniermediis parce longe, posticis brevissime spinosis, — Long. 
1.2 mill. 

Mit B. tarsalis and sarieanensis verwandt; von der ersten 
schon durch ihre geringe Grofse, von d6r andern darch die qoer- 
gestricbelten Flugeldecken; von B. Corsica and Damryi durcb 
die deatlicb qnergestricbelten Flugeldecken, von pumilio darch 
scbw^chere Querstricheln and mangelnden Nahtstreif eu onter- 
scheiden. Sie ist an die Seite von sarteanensis za plaoiren. 

Gran Sasso d' Italia, in den Abrazzen von Dr. Oestro in 
wenigen Stiicken gesammelt. 

38. Colon Perrini n. sp. Oblongo • ovale , nigro-brunneum, 
pube sat longiore fulvescens, antennis validis pedibusque rufis, clava 
magna, oblonga subquinquearticulata nigra, articulis penultimis trans- 
versis, articulo ultimo penultimo longiore et parum angustiore, supra 
confertissime subtilius, prothorace iransverso parum magis subtiliter 
punctulato, elytris vix striolatis, tar sis anticis leviter dilattttis, — 
Long. 2.2—2.4 mill. 

Mas: Femoribus posticis apicem versus sat dilatatis, compressis, 
hand dentatis, margins apicali interna angustato, rotundato, extemo 
obtuse subangulato. 

Dem Colon murinum in Gestalt, Farbung, Behaarung and in 
der Punktirang zam Verwechseln ahnlich, allein wegen dem kar- 
zeren Halsschilde in eine andere Gruppe gehorend, hinter denti- 
cu latum zvL stellen. Von murinum und den Verwandten entfernt 
sich diese Art noch durch die nicht gezahnten Hinterschenkel des c5^. 



376 E, ReUter: neue Coleopteren aus Europa 

Diese sind verbreitert, abgeplattet, der InnenraDd gegen die Spitze 
wieder verschmalert and abgerandet, der An£senrand als stompfes, 
wenig aaffalliges Plattchen vorragend, also ganz ahnlich wie bei 
Colon viennense. Die Fabler sind wie bei murinum gebildet, 
jedocb ist die ganze Fnblerkeule scbwarz. Die Panktar der Oberseite 
ist aaTserst gedrangt chagrin artig, aaf dem Halsschilde merklicb feiner. 
Herr Abeille de Perrin, dem ich diese Art freundschaftlichst 
widme, sandte mir eine gauze Reibe von Individuen dieser Art, 
welcbe aas Spanien stammen. 

39. Astatopteryx hungarica n. sp. Ovata, subtiHssitne 
minus dense griseo-pubescens, brunnea, elytris apicem versus abdomi- 
neque brunneo-flavisy capite testaceo, antennis pedibusque dilute flatis, 
prothorace amplo, transverso, laevi, coleopleris perparum latiore; 
elytris subalutaceis , nitidis, parce subtilissime asperato ' punctatis, 
apicem versus recte angustatis. — Long. 1 mill. 

Etwas kleiner als A. I a tic o II e^ scbmaler, braan, der Kopf, 
die Flageldecken gegen die Spitze and das Abdomen sammt dem 
Pygidiam braungelb, oben sebr fein und sparlich greis bebaart 
Fabler and Beine blafsgelb. Halsschild qaer, doppelt so breit als 
lang, weit hinter der Mitte am breitesten and bier sebr wenig 
breiter als an der Basis, nach vorn gerundet verengt, oben etwas 
gewolbt, glatt. In der Breite des Halsschildes stebt diese Art dem 
A. laticolle sebr bedeatend nach; der Halsschild ist nar wenig 
breiter als die Basis der Flageldecken. Letztere etwas langer als 
zasammen breit, zar Spitze gerade, also conisch verengt, oben 
spSrlicb raspelartig, aber deatlich punktirt. Hinter den abgestatzten 
Flageldecken sehen bei meinem mannlichen Exemplare jederseits 
zwei scharfe Zipfeln der Flagel bervor, wie ich solche bei Asta- 
topteryx laticolle nicht bemerkt babe. Die Fablerbildang stimmt 
mit laticolle ziemlich iiberein. 

Aas Franzdorf im Banate, 1 (5^ in meiner Sammlang. 

40. Amartus Strobli n. sp. Latus, subovalis, convexus, 
confertim punctatus, niger, dense sat longe griseo-pubescens , an- 
tennis pedibusque rufotestaceis, femoribus posticis fuscis, — Long. 
3 — 3.2 miU. 

Dem A, aurosericeus Reitt. ahnlich, aber viel karzer and 
breiter, ahnlich gebaut and ahnlich panktirt; die Behaarang i»t 
greis, doppelt langer, das Schildchen an der Spitze nicht abgestatzt. 
Darch rothgelbe Fabler und Beine aasgezeichnet. An den letztercn 
sind nar die Hinterschenkel and die Schienen kurz am Kniegelenke 
gebraant. 



and den iiiit/i 



•ndeti Litndertt etc. 



^^m Meaopniumieii; aoB der Sulimidl-GoelerBcben Sammtuog, 
^Hbh Herri] ProfeaBor P. Stroll freundlicbat mitgetheilt. 
^^m 41. — Ich besiue ein kraftigea d* vnn A, auroiericeus iiua 
^^)em Caucasus, dae von andern inBoferti abweicht, ula die litiliuitrung 
melir grau, die Tarsen etwag dunkler siod: gleichzeitig b^siUen 
aber die Hinterschienen aiif der oberen Innenseite eineo gnifsi-n 
riilormigeD Zabc uiid die Hiuterecheukel an der Raeh eineii 
ippenartigeii Voraprung. Trotzdem vermag icb dieses auffulleiide 
m aaroaericeiis aichl epecilisub xu Irennen. 

Brachyleptiis aurostii n. ep. B. qiiadratu falde 
ted niger , svfira dense lonye aiireo ■ p«fiescens . antettnit 
dibtisi/ue rafopieeii. — Long. 3.6 mill, 

Dem B. quadratus sebr uahe verwandt, der Halsecbild ia[ 
ST und dichli;r puuktirl, vorzaglicb aber dorcb doppelt langere, 
!, etwas Eiiiiige, gnldgelbe Behaarniig sbweicbend. 

4 En. uus Torcmenien in meiner SammtoDg. 
lit, Heierotloma* longahii u. 9p. Ohlongus, coneesH$, 
, conferliiaime subliHler punetaltii, de»»e- , sat hreviler fuseo- 
ibeicens; antennii, pedihm atUieis tibiiigue poslicit brvnitei-pieeii, 
■Ins lubparallelis conjunclim /alitudine pavllo lonifioribut. — 
3,2 mill. 
Dem Heter. cinereus nahe verwandl, aber scbniSler und beaon- 
I laager, zieinlicb gleichbreil, oben doppell kuraer, iiicbi greis, 
sondern donkel, braunlicb bebaart. Ebenao ist die Puoklur etwae 
feiner and dicbter. Die Flugeldecken aind merklicb langer als 
luaammen breit. Die Hinterwinkel des Halascbildea sind atumpf. 
Portugal: Porolide. 6 Ex. iit meiner Sammlang. 
44. Hoplia uniformis d. ap. Nigra, elgtris rufo-bmnneit, 
supra faleo', subtus tiiridi -squamosa, tqaamulis par«is, piliformibat, 
depresnt, prothoraee elglriique baud telulosit, antenuu d-arlieulalix, 
libiis anticis apice exlus bidenlalit, dente terlio obioletisiimo , tar- 
soram poglicortim onguiculo iiUegeri-imo. — Long. 8 — 9.5 mill. 

Fiihler 9-glitiderig. Die ZShoe der Vorderachieiiea stumpf. 
noch abwart* gericbtet, der obere dritte fast voliig erlosuben. 

Von der Geatalt der if. hungarica and dieser zuDikchat ver- 
waudt, aber grSfser, anders geffirbt und von dieser, sowie alien 
audtireu durcb den Mangel der aafatebendeo Borstenhaare der 
Uberaeite ausgezeichnet. 

Schwarz, Flugeldeckeii gelbbraun, die Fiiblergeifael, der Mund 
und die Beine, oft aber nur die Tursen roaCrolb. Oberaeite m&faig 
ditibt und fein gelb beachappt, die Schiippuhen donn, knrz, fast 



378 E. ReiUer: neue Coleopteren aus Eurapa 

haarformig, Damentlich beim c5^. Unterseite goldgruo, etwas dichter 
bescbappt, die Schappcben kurzer, weniger haarformig, mit feinen, 
geneigten, greifsen Haaren antermischt. Kopf raneelig panktirt, 
Vorderrand der Stirn m&JGsig hoch aafgebogen, in der Mitte wenig 
deatiicb ausgebuchtet. Halsschild feiner, jedocb dicht panktirt, wie 
bei hungarica gebaat , aber betrachtlich karzer. Schildchen 
schwarz, bescbappt, fast balbkreisformig. Flageldecken wenig l&nger 
als zasammen breit, gegen die Spitze sichtbar erweitert mit 2 — 3 
angedeateten Langsrippen. Pygidium dicht goldgran bescbappt, an 
der Spitze dicht and fein, abstehend behaart. An den vier vorderen 
Elaaen ist die kleinere nicht ganz halb so lang als die grofsere, 
an der Spitze gespalten. Die Elauen der Hinterfafse einfach. 

Ich habe einen sichtbaren Oeschlechtsanterschied bei den mir 
vorliegenden Stucken nicht wahrgenommen. 

Eaboea, von Herrn Jos. Enge gesammelt. 

45. Hoplia nigrina n. sp. H, graminicolae valde simiUs, 
parum major, long tor, tarsorum anterior um unguiculo interna liber o, 
apice bifido, fere dimidio extemi longitudine, — Long. 6.5 — 8 mill. 

Mas: Niger, ore, tibiarum anticarum deniium apice pieeo-ferru- 
gineis, supra subtilissime minus dense fusco-pitbescens, pube breti 
depressa, subtus griseo-pilosa et plus minusve aureo- squamosa. 

Fern.: Nigra, rarius obscure fuha, supra parum dense, subtus 
confertim aureo- squamosa. 

Fabler 9-gliederig. Die Zahne der Vorderschienen etwas nach 
abwarts gerichtet, der dritte obere andeatlich oder sehr klein. 

Mit Hoplia graminicola aoTserst nahe verwandt, aber etwas 
grofser, gestreckter, der Halsschild von der Mitte zar Basis weniger 
verschmalert, and die vier vorderen Tarsen faaben zwei deatlicbe 
freie Ellaaen, wovon die innere kleinere fast halb so lang ist als 
die aafaere, an der Spitze gespalten. Die Elaae der Hinterbeine 
ist vor der Spitze ebenfalls tief eingeschnitten. 

Eafer schwarz, nur die Falpen and die Spitzen der Vorder- 
schienenzahne rostbraan, seltener sind aach die Tarsen heller. Oben 
fein, karz, anliegend schwarzlich braan oder grau behaart, Eopf 
and Halsschild mit langeren gehobenen Haaren and der Hinterrand 
gewohnlich mit einigen goldgl&nzenden Schoppchen besetzt. Oft 
sind zwischen der gewohnlichen Behaarang, besonders haafig aaf 
dem Eopfe oder dem Halsschilde, seltener aach aaf den Flogel- 
decken, einzelne Schuppchen von blasser Goldfarbe eingesprengt. 
Die Unterseite ist, besonders bei den grofsen, ganz schwarzen ^ 
lang greis behaart and mehr oder minder dicht, oft sehr dicht 



und den. ani/remendeii Ldnderw etc. 



'^^^MObuppt, die Schuppchen goltiglanc end, breiler als jene des Pygi- 
diums, welche fast hnarf5rmig erBCheineu. 

Die $ sind heller, maachmal rostbraaD ^efSrbt anil auch oben 
bald mehr, bald minder stark beecbuppt. Die BeschuppuLg iet auf 
der Mitte des Hnlsscbildes gewoholich weniger dicht. Die Hiiiler- 
beioe des J lang and robost. 

I. Diese aosgeKeicfanete Art ting Herr Franz Sikora in Menge 
feci Oalaxidi, am Coryntbisehen Meerbaseii. In einieltieii Stiickea 
WtaA sie such Dr, Eruper ia verscbiedenen Theilen Grieefaeulauds. 
■ 4i). Celonia attrata. var. Oertseni.' IHinor, anijasla, iupra 
m/keruteo-Mjira, subtus nigro-viridit, protboraee tat fortiler punctata, 
ilytris sparsim alho-irrovalit. costn donaU apieem oersus magis 
%evala. — Loug. 15 — 17 mill. 

VoB der Stammform durch geriiigere Grufae, achmalere Oeetalt. 
sebr kurze, feine und Ep&rlicbe Bebuamng, die FSfbung and etiir- 
! PonktiruDg dea Halsschildes. welche A\e. Mitte zwiechen der 
ta und Car th ami bait, vursuhiedeii. Obeu blauscbwarz, 
Bchwarxgruti , die weifeeii Haarflecbea der Oberseite ftebr 
nXrlich nod feiu, scbmal, oft nur der grofsere , transvergale binter 
[laoden. Von der var. nigra Ouut. dnrch blauschwarze 
FsrbuDg and geringe Grufae abweichend. 

In Belleuerea FAIIen ist die Unteraeite , das Schildvfaen, sowie 
die RSader des HalsBchildee dDnkelkupferfarbig, der restlicbe Tbeil 
der Oberseite Bchwarzgrun. 

Creta, von Herrn Eberb. v. Oertzen geBammelt. 
^^m 47. Phleijon Konigi a. sp. Aterrirmts, o/iacus, mgro-suh- 
^^KK/tbescent, confertitsime puaclalns. anlennarvm arliculU 4 — 9 trans- 
^^^Mrsts, clava magna, apieem rersiis an<iuttata , arr.iculii: ciavae 
^^Blongatis. — Long. 9 mill. 

^^H.' Von den bekannten Arten Phi. Bitgueti CaBl, and hetero- 
^^Btcuf Say auH AmeHka ist dieeer Guonemide durch den Ban der 
^HVfibler leieht zu unterscbeiden. Tief Bcbwarz, glanalos. Ffihier 
deo Hinterrand des Halsschildes our etwas Qberragend. ziemlich 
dick, Glied 3 lauger als breit, Olied 4, 6, 7, 8 quer. Glied 5 etwas 
schwacher transversal, die Eeule laoggeetreckt , ziemlicb abgesetit, 
so lung ale Glied 2^8 lusammengeuommeu , gegen die Spitxe 
allmiiblig etwue verBcbmfilert ., jcdes fast doppell so lang ale breit, 
dae let/te Glied zugespitzt, etwas liinger ale das zebnte. Kopf 
und tlulsschild fiafserst gedrangt ptmktirt, lettterer jederBeits mil 
eiucm kleinen Grubchen vor der Mitte, uber dem Scbildchen mil 
einer lauglichen puoktfreien , glanaenden Brhabenbeit. Sebildcliei) 



Kere 



380 E, Reiner: heue Coleopteren aus Europa 

weniger dicht panktirt, etwas glfinzender. Flageldecken gedraDgt, 
fast kornelig panktirt, fein gestreift. Tarsen braan. 

Wernoje in Sibirien, von Herrn Eugen Eonig in St. Peters- 
burg eingesendet and ihm freondschaftlichst gewidmet. 

48. Cryptohypnus alyssidotus Kiesw. Darch die Sculptar 
des Halsschildes and die lang aufstehende Behaarang sehr aas- 
gezeichnet; kommt nicht nur in Dalmatien, sondern aach in 
Lenkoran, am kaspiscben Meere, vor. Ich besitse 2 cJ, bei denen 
die Mitteischienen in der Mitte stark nach innen gebogen and 
gegen die Spitze etwas erweitert sind. Es ist dies derselbe Eafer, 
den ich nrsprnnglicb als pilifer m. an meine Correspondenten 
versendet babe. 

49. Julistus griseo'hirtus n. sp. Niger, parce subtiliter, 
elytris magis dense fortiter punctatisy griseo'pihsus, antennarutn 
basi tibiis tarsisque piceo ' testaceis , antennarutn articulis 5 — 11 
serratis, — Long. 3.2 — 4 mill. 

Langlicb, nacb bin ten etwas verbreitert, schwarz, mit braunem 
Pettglanze, lang, ziemlich dicht greis behaart, die Basis der Fuhler, 
die Schienen und False gelbbraan. Eopf scbmaler als der Hals- 
schild and wie dieser fein and wenig dicht panktirt. Die ersten 
vier Glieder der Fuhler heller, Glied 1 etwas verdickt, langer als 
breit, Olied 2 klein, rundlich, Glied 3 mehr wie doppelt so lang 
als breit, Glied 4 halb so lang als 3, Glied 5 — 11 schwach gesagt. 
Halsschild stark quer, etwas scbmaler als die Flugeldecken , die 
Vorderwinkel niedergebogen, die hinteren abgernndet. Flugeldecken 
mafsig dicht und stark punktirt, weniger dicht als Eopf und 
Halsschild behaart. Grofser und dunkler als fulvo - hirtus ^ heller 
behaart. 

Greta; von Herrn Eb. v. Oertzen gesammelt. 

50. Theca italica n. sp. Oblongo-obovata, nigra, nitida, 
griseo'pubescens et pilis griseis erectis longioribus intermixtis ; capiU, 
thorace, subtus •otim pedibus obscure rufo-piceis, antennis tesiaeeis, 
prothorace antice valde angustato, lateribus ante apicem compresso, 
basi dilatato, angulis posticis obtusis, subproductis, supra subtilissime 
denseque punctulatis, punctis majoribus pards intermixtis, lateribus 
subtUiter rugulosis, scutello subrotundato , elytris striatis, striis 
punctatis , lateralibus profundioribus , stria scutellari abbreviaia 
perspicua, puncto scutellari nulla, callo humerali distincto, humeris 
subrectis, parum reflexis, — Long. 2.3 mill. 

Gehort in die Verwandtschaft der Th. pellita und elongata 
(siehe Deutsche En tom. Zeitschr. 1884, p. 87), von denen sie sich 



und den angrenzenden Ldndem etc. 381 

darch kleineren Korper, nach vorn stark verschm&lerteD , an den 
Seiten vor der Spitze zasammengezogenen Halsscbild und vor- 
zuglich durch die eckigen, aufgestulpten Humeralwinkel der Flagel- 
decken unterscheidet. 

Lacca-Vorno in Italien ; von Herrn Capitain Leopoldo 
de Marchi entdeckt. 

51. Theca dorcatomoides n. sp. Lata, brevissime ovalis, 
valde contexa, nigra, griseo-pubescens et longe pUosa, pedibus piceis, 
antennis ferrugineis, prothorace crebre sat fortiter-, lateribus rugu- 
loso' punctata, punctura ante scutellum obsoleta, par dor e, scutello 
subrotundato , elytris striatis, striis parce fortiter punctatis, latera- 
libus sulcatis, striata scutellari abbreviata breei, puncto scutellari 
distincto, catlo humerali nulla, humeris abtusis subreflexis, rugu- 
lasts . — Long. 2.5 mill. 

Von alien Arten dadurch ausgezeichnet , dafs ibr bei dem 
Zugegensein eines runden Scbildchens die Hameralbeulen feblen. 
Schwarz, fein , dicbt, greis and dazwiscben lang greis bebaart. 
Fubler rostrotb. Eorper karz oval, einer Darcatama nicht un- 
ahnlicb. Der Halsscbild dicbt und stark, an den Seiten stark 
ragulos, uber dem Scbildcben erloscben panktirt. Scbildcben 
rundlicb. Fiugeldecken oait starken Strcifen und sebr kurzer 
Scutellarreibe , neben dem Scbildcben nocb mit einem punktfor- 
migen Stricbel; die Streifen sind stark und weitlaufig punktirt, 
gegen die Seiten zu furcbenartig. Scbulterbeulen feblen. Die 
Humeralwinkel sind stumpf, rugulos, matt und wie bei der vorigen 
Art deutlicb, wenn aucb etwas scbwacber, aufgebogen. 

Betmari in Syrien; im Eaiserlicben Hofmuseum in Wien. 

52. Heledana Hellenic a n. sp. Sfty'ar, ptcea-castanea, sub- 
opaca, antennis apicem versus dilatatis, capite lata, front e subtiliter 
bituberculata, prothorace subaequaliter canfertissime grasse, sed minus 
prafunde punctata, elytris carinatis, interstitiis subrugulosis, seriatim 
asperata- punctatis, tibiis apice extus longe spinoso'productis, — 
Long. 4.4 mill. 

Der Heledana agricola Herbst abnlicb , ebenso gefarbt, 
aber doppelt grofser, die Fubler gegen die Spitze breiter, der Kopf 
breiter, die Stirn mit zwei sebr kleinen Hockercben, der Halsscbild 
wie der Kopf einfacb gedrangt, grob aber seicbt punktirt, obne 
querrunzelige Erbabenbeiten, die Fiugeldecken bingegen ganz abnlicb 
sculptirt und durcb die lang dornformig ausgezogenen aufseren 
Apicalecken der binteren Scbienen besonders ausgezeicbnet. 
Euboea, von Herrn Jos. Emge entdeckt 



382 E, Reiiter: neue Coleopteren aus Ewropa 

53. He lops grajus, var. euboeuicus. G^wohnlich etwas 
grofser als die Stammform, die Fuhler merklich langer, der Hals- 
schild des (^ st&rker herzformig and vorzoglich darch die Farbung 
unterschieden. Der ganze Kafer ist lebbaft metallisch erzfarbig. 

Auf Eaboea kommt, wie es scheint, nur diese Form vor; aacb 
warde sie von B. v. Oertzen auf Greta gesammelt. 

54. Helops glabriventris n. sp. H, coeruleo valde simUis, 
$ed major, parum latior, prothorttce lateribus ei margine basali sat 
foriiter magis elevato-marginatis, elyirorum interstitiis fortiter rugu- 
lasts, subtus cum pedibus obscure violaceis, abdominis segments 
eenirahbus vix pubesceniibus, — Long. 18 — 20 mill. 

Eaboea. Yon Herrn Jos. Emge mit der verglichenen Art 
gesammelt. 

Nachfolgende Uebersicbt der verwandten Arten des He lops 
coeruleus wird die Unterschiede besser hervorheben, als dies darch 
eine einfacbe Beschreibung moglich ware. 

55. Uebersicbt der mit coeruleus verwandten Helops- 
Arten: 

Halsscbild an den Seiten and an der Basis scbmal leistchen- 

artig gerandet; Bauch deatlich gelb bebaart, die Harchen 

erreicben aas ibrem Basalpankte den nachsten. Mentam mit 

grofsem, nacb vorn vorspringendem Hocker. 

Halsscbild stark gewolbt, Zwiscbenraume der Flugeldecken- 

streifen gewolbt, Unterseite and Beine lebbaft blaa gefarbt. 

Frankreicb, Italien, Daimatien Rossi Germ. 

Halsscbild wenig gewolbt, Zwiscbenraame der FlSgel- 

deckenstreifen fast flacb, Unterseite and Beine scbwarz 

Oder scbwarzbraun , seiten diister erzfarbig. Earopa med. 

mer., Krim, Caocasas, Lenkoran ^) . coeruleus Rossi. 

Halsscbild an den Seiten and. an der Basis ziemlicb breit 

leistenartig gerandet, die Render stark aufgebogen, von oben 



*) Den Helops Sieveni Kryn. aas Taurien balte ich nur 
far eine leicbte Varietat des coeruleus^ wabrend der Steeeni 
East., AUard, aas Gjrpern eine von ibm verscbiedene Art ist, die 
ich als glabiriventris bescbrieben babe. 

H, insignis Lac. aus Algier bat einen fein gerandeten Hals- 
scbild wie coeruleus and einen fast glatten Baucb wie glabri- 
eentris; er unterscbeidet sicb von dem ersteren aufserdem darch 
Ifingeres drittes Fublerglied, welcbes doppelt so lang ist als das 
vierte (bei coeruleus ist es kurzer) und vom glabriventris darch 
seine danklere Fiirbang and seine viel langere Flogeldecken. 



und den angrembenden Landem etc, 383 

deotlich sichtbar, Bauch fast glatt, die Harofaen desselben 
h5chsteD8 staubformig, die Punkte, in denen sie entspHngen, 
kaam uberragend, oiemals die nachsten Punkte erreichend. 
Unterseite und Beioe schwarzblau. 
Mentum nach vorn mit bealenformigem Hocker, Halsschild 
fast so lang als breit, die Punkte der Streifen grob, aach 
in die Zwischenraame in quere Runzeln und Falten ver- 
ISngert, Baach gedrangt, grob, runzelig punktirt, kaum 
behaart. Euboea, Syrien, Cypern . . glabrieentris Reitt. 
Mentum der Lange nacb gekielt. Halsschild meistens deut- 
lich qner, die Punkte der sehr feinen Flugeldeckenstreifeo 
nicht in die Quere verflossen, die Zwischenranme ganz plan, 
Bauch weniger dicht, einfach punktirt, etwas deutlicher be- 
haart. Oberseite fast matt. Syrien . var. carinimentum Reitt. 

56. Podonta daghestanica n. sp. Ovaiis, nigra, nitidulay 
dense subtilissime punctata, subtilissime nigro-pubescens, atUennis 
capife prothoraceque longioribus, apicem versus inbrassatis, pro- 
thorace angulis posticis subrectis , leviter retrorsum vergentibus, 
elytris striis 3 — 4 internis magis conspicuis. — Long. 8 — 9 mill. 

Mas: Abdominis segmento ventrali ultimo excavato, marginibus 
valde curvato-elevatis, tarsis anticis brevioribus, sat tenuibus, articulo 
ultimo incrassato, unguicuUs valde inaequaUbus. 

£s ist dies obne Zweifel dieselbe Art, welcbe Menetries in 
seinem Catal. raison. pg. 205 als nigrita auffuhrt und auf die auch 
Faust (Horae Soc. Ent. Rossicae T. XII, pg. 18) Bezug nimmt. Sie 
nnterscheidet sich aber sehr wesentlich von der nigrita: 1. durcb 
etwas kleinere Korperform, 2. etwas kurzere, mehr verdickte Fuhler, 
3. grofseren Glanz, weniger dichte, starkere Punktirung, 4. dnrch 
den hinten deutlich anfgebogenen Seitenrand des Halsschildes und 
5. durch die Geschlechtsauszeichnungen. Bei dem (^ sind die Vorder- 
tarsen kurz aber dunn, die Glieder reichlich so lang als breit, das 
letzte betrachtlich verbreitert, die Elaue grofs, sehr ungleich, die 
innere schmaler und kurzer als die erweiterte, wenig gebogene 
anfsere. Das Analsegment ist ausgehohlt, die Rander stehen als 
hobe Kanten fast kreisformig vor und bilden hinten zwei Zangen, 
das vorletzte Segment ist breit, einfach ausgebuchtet. Bei dem $ 
ist das vorletzte Bauchsegment in der Mitte breit und flach aus- 
gerandet. 

Im ostlichen Caucasus, gemein. 

57. Podonta elongata Faust 1. c. (Men. i. 1.) ist mit Pod* 
morio Kiesw. synonym. 



384 E, Reiiier: neue Coleopteren aus Europa 

58. Euglenes (in spec.) serrieornis d. sp. Elongatus, niger, 
brepissime pubescens, ore palpis pedibusque testctceis, pedibus posUcis 
infuscaiis, elytris bninneiSy antennis maris corporis fere longitudine, 
robusUs, nigris, dense pilosis, articulis duo bus primis subobhngis, 
parvis, 3 — 11 elongatis, sensim longioribus, inirorsum distincte 
serratis, ariiculo ultimo penultimo longiore, simplid; capite trans- 
verso, thorace latiore, oculis subtiliter pubescerUibus grandioribus, 
supra in medio fere contingentibus; thorace leviter transversa, parvo, 
antrorsum parum angustato, antice posticeque fere recte Iruncialo, 
dorso subtilissime pubescente, transversim biimpresso; scutello apice 
truncato; elytris elongatis, parallelis, dense sat fortiter punctatis, 
antice longe parum oblique impressis, sutura apice sensim sub- 
impressa, — Long. 2.7 mill. 

Ausgezeichnet darch seine Grofse, die langen, starken, lang- 
behaarten, gesagten Fabler und den durcb Ewei seicbte Qaerfarcben 
gezierten Halsscbild. 

Neben oculatus Gyll. zu stellen, dessen mannliche Kopf- and 
Aagenbildang ganz dieselbe ist. 

Ein Exemplar aas Mebadia in meiner Sammlung. 

59. Euglenes (in spec.) punctatissimus n. sp. Oealis, 
brunneO'piceus, parce breviter fuho-pubescens, fortiter aequaUter- 
que punctatus, ore palpis antennis pedibusque brunneo-testaceiSj 
femoribus tibiisque postids apicem versus leviter infuscatis, capite 
thorace aequilato, oculis magnis, antice subemarginatis, supra distan- 
tibus, temporibus valde angustis, antennis dimidium corporis tix 
attingentibus, articulis basalibus suboblongis^ apicaHbus sensim paulo 
brevioribus et perparum crassioribus , articulo secundo tertio parum 
breviore, ultimo ovato, apice acuminato, penultimo fere duplo lon- 
giore; prothorace transverso, subconvexo, ante basin transversim 
leviter impresso, scutello minuto, triangulari, elytris thorace duplo 
latioribus, obovatis, basi (in femina) vix impressis, — Long. 2 mill. 

Aasgezeichnet darcb die einfarbig braunscbwarze F&rbong der 
Oberseite and deren starke, gleichmafsige Panktur. Unter den 
echten Euglenes- Axt^n giebt es keine, mit der sie verwechselt 
werden konnte. 

Attica, zwei $ in meiner Sammlang. 

60. Euglenes (Olotelus) nodicollis n. sp. Oblongus, pube 
brevissima pruinosa obtectus, niger, prothorace ore, capite antice, 
antennis pedibusque rufo-testaceis, capite infuscato, transverso, sub- 
laevi, cum oculis thorace latiore, oculis magnis distantibus, vix 
emarginatis, nigris, autennis magis quam oculis inter se approximatis, 



und den angrenzenden Ldndem etc, 385 

dimidium corporis superantibus , articulo primo leviter incrassato, 
secundo parum tninore, suhoblongo, 3 — 7 subaequalibus, oblongis, 
articulis apicalibus sensim paululum crassioribus et longitudine 
decrescentibus ^ articulo ultimo ovato, praecedenti sesqui longiore; 
prothorace subquadrato, latitudine parum longiorcy subparalleloy sub- 
deplanato, inaequali, ante basin transversim impresso, subalutaceo^ 
basin versus parce punctulato, angulis subtruncatis y lateribus in 
medio coarctato , scutello ferrugineo ^ elytris thorace latioribus^ 
oblongo-ovalibuSy distincte subtiliter, apicem versus sensim obsolete 
punctatiSy basi prope humeros subdepressis et prope suturam obsolete 
subgibbosis. — Long. 1.8 — 2 mill. 

Dalmatieo, vod Herrn Dr. Earaman bei Spalato gesammelt; 
Sjrien: Haifa, von Herrn Hans Simon mitgetheilt. Die syrischcn 
Stucke sind etwas grofser, ibre Scbulterbeulen treten deutlicber 
vor and die Fubler sind mancbmal gegen die Spitze gebraunt, 
aach sind in selteneren Fallen die Hinterscbenkel schwach an- 
gedunkelt. Specifische Unterschiede glaube ich darin nicht be- 
merken za konnen. 

In die Untergattang Olotelus Muls. gehorend, bei der die 
Fubler etwas einander nfiher stehen als die Augen, letztere vorn 
nicht aasgerandet. Die Augen sind grofs, oben weit von einander 
entfernt, dem Hinterrande des Eopfes sehr genfihert. 

Dem E, nigripennis ahnlich, aber grofser, schlanker, der 
Kopf angedunkelt, der Halsschild linger und unebener. Das dritte 
Fuhlerglied ist nicht wie bei lateralis verdickt, sondern einfach. 
Schildchen deutlich, an der Spitze abgestutzt. 

61. St er opes hungaricus Hmpe. (Verb. d. zool.-bot. Ges. 
1873) aus Ungarn and neuestens von Oberforster Victor Apfelbeck 
in Slavonien mehrfach gesammelt, = Macratria Leprieuri Reiche 
(Ann. Fr. 1884, p. 243). Herr Dr. L. v. Heyden hatte mir ein 
tjpisches Stuck der letzteren aus Bona mitgetheilt. Zwischen den 
Stucken aus Algier und Slavonien babe ich keinen Unterschied 
wahmehmen konnen. Die Gattung Macratria Newman, welche 
bisher in Amerika, Indien und Afrika vertreten war, wird hiermit 
in die europaische Fauna eingefuhrt. Wegen den nicht ausgeran- 
deten Augen und den abgeschnurten Hals am Eopfe nahert sie 
sich ungemein den Anthiciden; Marseul und Horn bringt sie 
auch in den Rahmen dieser Familie, ibr Habitus erinnert jedoch 
ungemein an die Pediliden. Als Bindeglied zwischen den beiden 
Familien hat sie an der Spitze der Anthiciden ihren Flatz zu 
erhalten. 

Deouche Entomol. ZeiUchr. XXIX. Heft II. 25 



386 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 

62. Oedemera immunda n. sp. <?. Aeneo-eiridis^ sat longe 
et dense griseo-pubescens, antennis nigris^ articulis duobus btisalibus 
tibiisque anticis introrsum piceo-testaceis, antennarum articulo uUimo 
emarginato, capite prothoraceque obsoleiissime punctatis^ hoc latitu- 
dine foix longiore, lateribus pone medium coarctalo^ dor so irifoveo- 
latOy in medio carinula distincte antice posticeque abbreviala omato, 
elytris postice atfenuatis , costa tertia submarginali libera , ab- 
dominis segmento ultimo apice bilobo, pygidio iniegro, — Long. 
8—11 mill. 

Mit Oed. cyanescens verwandt, aber durch schmotzig grane 
Farbuog, dreifach langere, gelblich greise Bebaarang, kurzereo, 
binten weniger verengten Halsscbild und aaf der Innenseite gelblich 
gefarbte Vorderscbienen ; von einer ganz dankel gefSrbten Oed. 
podagrariae (var. obscura Ganglb.) durcb betrachlich karzeren Eopf 
und Halsscbild za nnterscheiden. Hinter Oed, cyanescens zq 
stellen. 

Lenkoran, von Leder gesammelt. Das 2 ist mir anbekannt 
geblieben. 

63. Oedemera rubricollis n. sp. J. Aeneo-nigra, sub- 
eiridis^ brevissime griseo-pubescens ^ prothorace abdomine subtus 
rubrO'testaceis, antennarum basi vix dilutiore, articulo ultimo emar- 
ginato^ capite subtilissime punctata -ruguloso^ prothorace latitudine 
perparum longiore , crebre obsoletissime punctulato , trifoveolato, 
lateribus pone medium constricto^ elytris postice attenuatis^ costa 
tertia submarginali libera^ pygidio obscuro apice obtuse rotundato, 
— Long. 8.8 mill. 

Mit Oed. croceicollis verwandt, jedocb darcb dankle Fabler, 
dunklere, fast scbwarze Farbang, gelbrotben Bauch, langeren Hals- 
scbild und gegen die Spitze stark verscbmalerte Flugeldecken mit 
starken Rippen sich entfernend. Bei Oed, sarmatica Moraw. 
sind blofs die zwei letzten Bauchsegmente rotbgelb gefarbt. 
Ein 2 aus Adalia (Sjrien). 

64. Oedemera rostralis n.sp. Oed.flavipedi vcUde sinnUis^ 
tota aeneO'Viridis^ palpis tarsisque nigris^ clypeo rostriformi pro- 
ductOy vix canaliculato^ punctura subtiliore^ prothorace magis niiido, 
minus confertim punctafo, elytris distincte griseo-pubescentibus. — 
Long. 8 — 9 mill. 

Der Oed. flaeipes, namentlicb in dem Bau des Eopfes 
tauscbend abnlicb und nur mit dieser zu vergleichen; einfarbig 
erzgrun, nur die Palpen and Beine scbwarz, die ersten drei Basal- 
glieder der Fuhler auf der Unterseite etwas heller, das Epistom 



und den angren%enden Ldndem etc, 387 

nicht deutlich gefurcht, der Halsschild weitlaafiger panktirt, glan- 
zender, die Flugeldecken etwas langer and doppelt langer behaart. 
Daghestan, bei Derbent von Leder gesammelt. 

65. Otiorhynchus Retowski n. sp. Niger ^ nitidulus, pares 
maculatim squamuloso, rostro ItUo, capite vix angustiorey depresso, 
carinato^ dense grosse punctata^ antennarum articuh secundo iertio 
perparum breviore, articulis 6 — 8 globosis, nonnunquam subtrans- 
versis^ prothorace convexo, longitudine parum latiore, fortiter gra- 
nulate^ granulis deplanatis, pupillato-punctatis^ medio longitudinaliter 
leeiterque canaliculato^ lateribus aequaliter rotundato, elytris breviter 
ovaHbus^ valde convexis, subfoveolato-striatiSy interstitiis ruguhsis, 
femoribus anticis leviter^ posterioribus subtiliter dentatis, — Long. 
6.5 mill. 

Mit 0, verrucicoliis Stierl. verwandt, aber karzer and plamper 
gebaat und durch karzeren Halsschild, grob sculptirte Flageldecken 
and darch die Beschuppung verscbieden. Von den ahnlichen Arten 
aus der gemmatus-Qruppe^ wohin auch der kaakasische 0. Tatar- 
chant m. gehort, durch die fast gleichen, ersten Geifselglieder der 
Fabler sich entfernend. Die Schuppenflecke sind sehr klein, mehr 
oder minder dicht, die Schappen sehr fein und klein, grunlich blan. 

Ein Dutzend Exemplare von Herrn O. Retowsky eingesendet. 
Sie warden von Herrn Stark in Tscberkessien, im westlichsten 
Caucasus, gesammelt. 

66. Phyllobius fulvagoides n. sp. Phyll, fulvago valde 
similis^ sed parum minor, antennis paullo brevioribus, articulis 4 — 8 
latitudine longioribus, hand elongatis, rostro breviore, latiore, apicem 
versus angustato, pube ochracea, dilutiore, parum fortiore, prothorace 
lateribus levissime rotundato, medio haud carinulato , elytris sub- 
tiliter punctate ' striatis , pedibus fusco - testaceis , femoribus haud in- 
crassatis, tibiis intermediis intus apice vix emarginatis, — Long. 
6.5 mill. 

Dem Phyll, fulvago sehr ahnlich und nahe verwandt, allein 
schon durch den kurzeren coniscben Russel, einfache Schenkel und 
einfache Mittelschienen des <j^ hinreichend verschieden. 
Greta; von Eb. v. Oertzen gesammelt. 

67. Barypithes carpathicus n. sp. Dem B. aranei- 
formis Schrnk. ahnlich, aber betrachtlich kleiner, die Fuhler kurzer 
und stfirker, die aufseren Geifselglieder stark quer, der Halsschild 
ist grober, an den Seiten dichter punktirt, die Flugeldecken sind 
langlich oval, schmaler, die Funkte in den Streifen grofser, alle 
Schienen sind br.eiter, die vordersten innen, besonders beim <5^, viel 

25* 



388 E, Reitter: neue Coleopteren aus. Europa 

starker aasgebuchtet, besonders aber durch die sparliche, nicht sehr 
lange, aber geneigte, deutlicbe Bebaarung sicher specifisch ver- 
echieden. Die Farbang ist wie bei der verglichenen Art, nar ge- 
wohnlich mehr gesattigt braun. 

Wegen der Bebaarung tritt diese Art in die anmittelbare 
Nacbbarscbaft von B, scydmaenoides Seidl. and Pirazzoli Stierl. 
Der erste hat aber eine doppelte Bebaarung, indem langere uod 
kurzere Haarreihen abwechseln, anch ist der Halsschild grofser 
und dicht panktirt; der letztere, von Imola aas Italien beschrieben, 
den ich nicht kenne, soil ein langeres Halsschild und einen schlan- 
keren Russel besitzen. Ist bei der letzten Art zu placiren. Ich babe 
dicsen Eafer bisher mit Unrecht als eine Varietat des aranei- 
for mis versendet. 

In den nordostlichen Garpathen, im Marmaroschen Comitate, 
dann auf den Bergen bei Marm. Sciget aus Laub gesiebt. 

68. Axyraeus Oertzeni n. sp. Ax, Kraatzii sitnilis sed 
major y rohustior^ supra ochraceo-squamulatus et pilis brevibus fere 
depressis parce obtectus; rostro lato, piano ^ paralleloy latiiudine 
hand longiorSj oculis majoribus, magnis, valde prominulis^ proihorace 
haud foveolatO'punctatOy elytris subsulcatiSj punctis striarum sub- 
tilioribus. — Long. 8 mill. 

Dem Ax, Kraatzi ahnlich, allein sofort durch den Mangel 
der langen, abstehenden, dichten Bebaarung als besondere Art 
zu erkennen. Er ist grofser, der Russel breiter, flacher, kurzer, 
paralleler, die Augen sind doppelt grofser und stehen stark vor, 
die Pnnktirnng des Halsscbildes und der Flugeldecken ist feiner, 
die Streifen der letzteren sind fast furcbenartig vertieft. Die Ober- 
seite ist mit metallisch schmutzig gelblichen Schuppen, welche 
grofser sind als bei Kraatzi^ dicht besetzt; dazwischen befinden 
sich auf Eopf und Halsschild einzelne feine, kurze, anliegende, 
auf den Flugeldecken wenig langere, stark geneigte, leicht aber- 
sehbare, weifsliche Harchen. 

Von Hrn. Eberhard v. Oertzen auf Greta gesammelt, der aucb 
daselbst den Ax, Kraatzi fand. Dr. v. Heyden machte aaf die Oe- 
schlecbter bei Kraatzi aufmerksam. Deutsche Ent. Z. 1884, p. 363 etc. 

69. Acalles Brisouti n. sp. A, variegato valde similis 
sed prothorace aequaliter grosse punctato , elytris pone medium 
puncto albo omafis^ eix transversim albo-fasdatis^ setulis omnibus 
duplo longioribus albis nigrisque variegatis, — Long. 2.8 — 3.8 mill. 

Von Acalles variegatus Boh., dem die vorliegende Art 
hochst iibnlich und nahe verwandt ist durch die doppelt langeren 



und den angrenzenden Landern etc, 389 

keulenformigen, gerade aafstehenden Borstchen, sowie durch gleich- 
mafsige starke Panktur des Halsschildes und die mangelnde ge< 
meinscbaftliche Querbinde auf der Scheibe der Flugeldecken, statt 
der Dur ein bell bescbuppter Fleck am dritten Zwiscbenraume steht, 
unterscbieden. 

Ebenso ist diese Art dem A, Capiomonti Bris. sebr abnlich, 
sie bat eine abniiche, jedocb etwas kurzere Beborstung, der Hals- 
schild ist aber langer, grober punktirt, an den Seiten schwacber 
gerandet, Fuhler and Beine dunkler. 

Gorfo, im Februar anter abgefallenem Laube des Oelbaumes, 
haufig. Herr Cbarles Brisont de Barneville, dem icb diese Art als 
A, variegatus mittbeilte, war so gutig, micb auf die artlichen 
Unterscbiede derselben aufmerksam zu macben. 

70. Rhytidosomus dentipes n. sp. Niger^ squamulis albidis 
subsetvliformibus brevibus minus dense obtectus, antennis tarsisque 
piceO'brunneis^ rostro elongato^ crasso, arcuatOy capite dense sub- 
tiliter-, prot Horace fortiter punctata^ elytris brevibus, subglobosis, 
antice truncatis^ punctata - sulcatis , interstitiis angustis, elevatis, 
denticftlatis, metasterno dense albosquamoso, pedibus robustis^ nigris, 
femoribus pone medium dentatis, — Long. 1.7 mill. 

Kleiner als R, globulus^ durcb dickeren Russel, kurzere, ge- 
wolbtere Flugeldecken, deren Zwiscbenraume deutlicher gezabnelt 
sind, durch schwarze, robuste Beine und deutlicb gezahnte Hinter- 
scbenkel, durcb letztes Merkmal aucb von R, Reitteri specifiscb 
verscbieden. 

Karntben, bei Elagenfurt gesammelt. 

71. Crypturgus Gaunersdorferi n. sp. : Ehngatus, tenuis^ 
subdepressus^ niger^ nitidus, tenuissime, brevissime, sparsim pubescens^ 
fere glaber, antennis pedibusque testaceo-piceis^ prothorace elongato, 
angulis rotundatis, lateribus subrecto , supra sparsim subtilissime 
punctato, linea media impunctata nulla; elytris thorace fere perparum 
latioribus, subtiliter striato-punctatis, punctis striarum vix crebre 
dispositis^ rotundis, striis valde obsoletis, stria suturali profunda 
subaequaliter impressa, interstitiis vix puhctulatis, — Long, vix 
1 mill. 

Dem Crypturgus pusillus ahnlicb und zunacbst venyandt, 
merklich kleiner, aber viel schmaler als dieser, kurzer, sparlicber 
bebaart, fast glatt. Halsscbild kaum so breit als die Flugeldecken, 
sebr fein und wenig dicht, gleicbmafsig punktirt, obne glatter Mittel- 
linie, viel ISnger als breit, mit abgerundetem Winkel und fast 
geraden Seiten. Flugeldecken mit sebr feinen Punktstreifen, die 



390 E. Reitter: neue Coleopieren aus Europa 

Streifen sind kaum vertieft, nar der Nahtstreifen ist deatlich und 
ziemlich gleichmafsig tief eiogedruckt, die Ponkte in den Streifen 
wenig gedrangt stehend, rundiich. ZwischeorSame kaom punktulirt; 
ich babe in jedem kaum 1 bis 2 vereinzelte Panktchen bemerken 
konnen. Die FlSgeldecken sind 2^mal (bei pusillus nur doppelt) 
ianger als zasammeD breit. Fuhler und Beine dankel gelbbrauD. 

Von Herrn Jos. Emge auf Eaboea, wahrscheinlich uDter 
der RiDde der Apollotanne, zahlreich gesammelt. Ich babe mir 
erlaubt, diese Art meinem verehrten Freande Dr. Gaanersdorfer, 
Professor der Natargeschichte aD der osterr. laDdwirthschaftlichen 
Landeslehranstalt ^Francisco -Josephinum^, zu dediciren. 

72. Leptura piciicornis n. sp. Nigra^ fuho - pubescensy 
antennarum articulis 4 — 7 aut 4 — 8 bast angustissime pallidis^ pro- 
thorace oblongo^ angulis posticis productis roiundatis, crebre fortiter 
punctatOy eiytris testaceis, concoloribus^ minus dense fortiter^ apicem 
versus subtiliter punctaiis, obscure bretiter pubescens, — Long. 
9—12 mill. 

Mas: Abdominis segmento anali apicem versus late longitudina- 
liter sulcatOy margine apicali profunde triangulariter excisa. 

Eine neae Art, welche bisher mit L, pall ens vermengt wurde. 
Sie unterscbeidet sich von ibr durch etwas kleinere, schlankere 
Gestalt, blassere Farbung der Flageldecken, etwas dichtere Panktar, 
namentlich an der Spitze der letzteren, sowie durcb die blasse 
Worzel der mittleren Fublerglieder, wodurch sie aach an maculi- 
cornis erinnert, welche aber andere GescblechtsuDterscbiede besitzt 
und gescbwarzte Seiten der Flugeldecken zeigt. 

Bei picticornis sieht man die helle Basis der mittleren Fubler- 
glieder nicht mit freiem Auge wie bei der maculicornis^ well 
nur die Gegend des Gelenkknopfes heller gefarbt erscbeint. 

Bei dem <5^ der picticornis ist das Analsegmeut gegen die 
Spitze der Mnge nach vertieft und der Apicalrand tief dreieckig 
ausgeschnitten , bei p aliens ist der Langseindruck ebenfalls vor- 
handen, der Apicalrand verlanft aber gerade. 

Auf Greta von Eberh. v. Oertzen gesammelt, aber auch von 
Herrn Sikora in Attica gefnnden. 

73. Strangalia verticalis, vslt, noy, A daliae: Major^ rufa, 
oculiSy mandibulis apice, palpis^ antennis, eiytris pygidioque apice 
nigris , fulvo - puberulis , eiytris nigro - pubescentibus, — Long. 
12 — 16 mill. 

Diese Form ist der Strangalia verticalis wegen ihrer 
Grofse, anderen Farbung und Behaaruug so unahnlicb, dafe ich 



und den angremenden Ldndern etc. 391 

mich lange nicht entschliefsen konnte, der Ansicht meiues Freuudes 
Ganglbauer beizupflichten, sie als Varietat anzuerkennen. 

Die Eorperform und Sculptor stimmt mit der Stammform 
uberein, sie ist aber gewohnlicb grofser, lebbaft gelblichroth gefarbt, 
nar die Spitze der Mandibeln, die Palpen, die Augen, die Fiihler, die 
Flogeldecken und die Spitze des Abdonaens sind tief schwarz; die 
Bebaarung ist anf rothem Grunde gelbrotb, anf scbwarzem scbwarz. 
Bei dem $ sind die hinteren Fufstarsen dunkel, beim <5^ sind alle 
Tarsen und die Scbienen gegen die Spitze, die binteren fast gauz 
scbwarz. Das letzte Analsegment des c? ist wie bei veriicalis 
geformt. 

An 30 ubereinstimmende Exemplare erbielt ich ans Adalia, im 
Lyciscben Taurus. 

74. Alosterna talyschensis n. sp. Nigra, fulto-pubescens, 
f route inaequaliter fortiterque punctata, elyfris ferrugineis, apice 
indeterminate nigris. — Long. 8 — 9,5 mill. 

Der Al, chrysomeloides Scbrank sehr Sbnlicb, nacb binten 
etwas mebr verschmalert, die Stirn ungleichmafsiger und starker 
punktirt und durch die FUrbung abweichend. Eafer ganz scbwarz, 
nur der Mund branngelb, die Flugeldecken lebbaft braunrotb oder 
rostrotb, ibre feine Nabt und die Spitze ziemlicb breit, aber nicht 
abgegrenzt, scbwarz gefarbt. Diese Art erinnert in' hobem Grade 
an Stenura melanura, bifasciata, approximans etc. 

Idq Talyscbgebirge bei Lenkoran von Leder gesammelt. 

75. Alosterna chrysomeloides, var. subvittata. Ganz 
scbwarz, nur die Beine (bis auf die Fufse und dunklen Spitzen 
der Scbienen), Palpen und die Spitze des Hinterleibes rotbgelb. 
Auf den Flugeldecken befindet sich hinter den Scbultern ein 
hellerer Langs wisch. Im Caucasus, am Surampasse, von Leder 
gesammelt. 

Die Alosterna •Arien sind dadurch sebr ausgezeicbnet , dafs 
die Fuhier des c? gegen die Spitze gefurcht, beim $ mit LSngs- 
grubcben verseben sind. 

A n h a n g. 

76. Trip lax Emgei n. sp. Oblonga^ subparallela , convexa, 
rufa, scutello elytrisque nigris; prothorace subparallelo , parce sat 
for titer punctato, scutello ealde transterso , elytris fortiter slriato- 
punctatis, striis apicem versus obsolelis, interstitiis uniseriatim punctu- 
latis. — Long. 3 mill. 

In der Farbung mit elongala ubereinstimmend , jedoch durcb 
die kleine, gewolbte Gestalt nur mit T, Marseuli zu vergleichen, 



392 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa etc. 

von dem sie sich, abgeseben voo der verschiedenen Parbuog des 
Kopfes, der Hinterbrust and des Bauches, durcb starkere Pankt- 
streifen der Flugeldecken and die deutliche Panktreihe auf den 
Interstitien unterscheidet. 

In einiger Anzahl von Hrn. Jos. Emge in Attica gesammelt. 

77. Coxelus humeridens n. sp. Cox, picto similis, maculcUim 
griseO'fuhO'pubescens, setulis erectis albis fuscisque in elytris seria- 
tim dispositis, antennis pedibusque fuscoferrugineis, antennis tenuibus 
brevibus, prothorace leviter transversa, dorso obsolete foveolato, 
angulis anticis vix prominulis, elytrorum humeris acute bi- f>el iri- 
denticulatis, — Long. 3 mill. 

Dem Coxelus pictus ahnlich, ebenso scalptirt und ahnlich 
behaart, allein die ganze Oberseite ist mit ziemlich langen aaf- 
stehenden, auf den Flugeldecken zu Reihen geordneten Borstchen 
besetzt, die letzteren sind weifs und braun, die Fuhler sind etwas 
kurzer und dunner, der Halsschild weniger quer, mehr kugelig, 
vorn nicbt stark erweitert, gewdlbter, oben nur mit erloschenen 
Grubchen, die Vorderwinkel sind nicbt vorgezogen, die Flugel- 
decken sind gegen die Spitze abschussiger, die letztere ist weniger 
zugespitzt, endlich sind die Seiten in der Schultergegend mit 2 — 3 
scharfen Zahncben bewaffnet. 

Vom Libanon; im kaiserlicben Hofmuseum in Wien. 

78. Phyllobius euchromus n. sp. Niger, viridisquamosus, 
nigrO' et griseo-pilosus, antennis tar sis tibiisque anticis testaceis, 
rosiro capite perparum breviore, piano, in medio tenuiter viridi- 
squamosa, scrbbis brevibus dorsalibusque, capite subglabro, nigra, 
oculis magnis, prominulis, antennis gradlibus, funiculi articulis 2 
primis fere aeque langis, externis haud transversis , data angusta; 
tharace sat transversa, confertim punctata, lateribus rotundato, 
media linea langitudinali lata laevi, elytris ablangis, tharace parum 
latioribus, fartiter punctato-striatis, viridisquamasis, lateribus, svtura 
{antrorsum rotundatim dilatata) et macula pone medium denudato- 
nigris, grisea - pilosis , maculis nigris longe nigra ^ pub escentibus, 
prosterno, metasterna lateribus viridisquamasis, femoribus fartiter 
acute dentatis, — Long. 3.5 — 5.5 mill. 

Mit Ph, Betulae L. verwandt und von diesem, sowie die den 
nabestebenden Arten durcb die schone Zeichnung der Flugeldecken 
verscbieden. Schwarz, grun beschnppt, Fubler, Tarsen und Vorder- 
scbienen braungelb. Der seitlich stark gerundete Halsscbild hat 
eine breite denudirte, schwarze Langsbinde; die Flugeldecken schon 
goldgrun, seltener braungrun beschuppt, ihre Naht (nach vorn rund- 
lich erweitert), der Seitenrand und eine runde Makel binter der 
Mitte schwarz, unbeschnppt. Die laugen Haare der Flugeldecken 
sind greis, auf dem dennndirteu dunklen Grnnde schwarz. 

Ich erhielt diese herrliche Art von Dr. Kruper, welcher sie in 
Taygetos sammelte und mir in 17 Ex. einsendete. 



[Deutsche Eotomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Uebersicht der Phyllopertha --Arten aus Europa 
und den angrenzenden Landern. 

Von 
Edm, Reitter in Modling bei Wien. 



1'' Vorderschienen an der Spitze ihrer Aafsenseite mit zwei 
Zahnen. 

2" Elauen der Hinterfufse nicbt gespalten. 

3'^ Aucb die Elauen der Mittelfufse einfacb. Turcmenien. 
(PhylL Dohrni Faust i. lit.) massageta Kirsch. 

3' Die grofsere Elaue au den Mittelfufsen gespalten. 

4" Die Hinterscbienen bis zur Spitze verbreitert, plump, an 
der letzteren am breitesten, die aufsere Apicalkante schrag 
abgeflacht und mit groben Langsriefen verseben. Hinter- 
tarsen in beiden Geschlecbtern verbreitert, flacb gedruckt, 
ihr erstes Glied nach aufsen winkelig erweitert. Algier. 
PhylL Lucasi Fairm deserticola Lucas. 

4' Die Hinterscbienen von der Mitte zur Spitze gleichbreit oder 
verscbmalert , die Apicalecke nicbt abgeflacht, die Hinter- 
tarsen einfacb, scblank. 

5" Die Scbragleiste der Hinterscbienen ist grofs, fast quer 
gestelit and befindet sicb kurz hinter der Mitte. Hinter- 
scbenkel und Hinterscbienen kurz und plump. Fliigeldecken 
mit steifen, borstchenartigen , ziemlicb kurzen, geneigten, 
leicbt ubersebbaren Haaren besetzt. 

6" Halsscbiid fast anliegend bebaart, die Harchen kaum langer 
als jene der Flugeldecken. Clypeus undeutlich, Stirn grob, 
tief, dicht und einfacb punktirt. Mesopotamien ^}. Abeille, 
1879, pag. 71 nazarena Mars. 



^) Die Ph, mesopotamica Blanch, ist mir uubekannt, aber nach 
der Beschreibung ein ganz anderes Tbier von nur 10 D)ill. Lange. 
Dr. V. Heyden bezieht aucb auf Ph, nazarena die signata Fald., 
welche jedoch nach der Abbildung und Beschreibung eine Anisoplia 
zu sein scheint. Den bei den Anisoplien vorhandenen, bei den 
Phylloperthen fast immer feblenden grofsen Scutellarfleck besitzt 
sie ebenfalls. 



394 E. Reitter: Uebersic/U der Phyllopertha- Arten 

& Halsschild langer behaart als die Flugeldecken, die Be- 
haarung desselben abstehend, wollig. Glypeus und Stirn 
fast gleichmafsig dicht rugulos panktirt. Aogeblich Gallia 

Ganglhaueri Reitt. 

5' Die Schragleiste der Hinterschienen ist feiner, mehr schrag 
und weit binter der Mitte gelegen. 

7" Die Bebaarung ist an den Seiten der Baucbsegmente dichter 
zusammengedrangt und bildet daselbst bellere, makelartige 
Flecken. Eopf und Halsscbild weoig glSnzend, fast matt, 
letzterer vorn fein, ziemlich gleichmfifsig gerandet. 

8" Flugeldecken fast kabl, tief gestreift, alle ZwischenrSume 
deutlich gesondert. Die Dorncben der Fufstarsen nicbt 
heller gefarbt als die Tarsen selbst. Sudeuropa. campestris Latr. 

8' Flugeldecken deutlich behaart, mit obsoleten Streifen, 
ihre ZwischenrSume zumeist in einander verflossen. Die 
Dorncben der Fufstarsen viel heller gefarbt als die 
Tarsen selbst. 

9" Vorderschenkel auf der Aufsenseite, mit Ausnahme der 
queren Porenpunktreihe und einigen Punkten in der Spitze, 
glatt. Elauen des c7 ^^ den Vorderbeinen am Grunde 
mit einem starken Zahne. Unterseite, der Seitenrand des 
Korpers, Eopf und Halsschild mit langen, weichen, 
wolligen, die Flugeldecken mit etwas kurzeren, steiferen 
Haaren besetzt. 

10" Halsschild einfach punktirt, die Punkte rund, vorn mit zwei 
flachen Grubchen. Algier. Ph, Oberthuri Fairm. algirica Reiche. 

10' Die Panktnr des Halsschildes ungleichmfifsiger, die Punkte 
mit einem gebogenen Strichel umgeben oder je zwei ge- 
naherte Punkte durch einen feinen Strich verbunden. 

11" Bauch stark punktirt. Elauenglied der Vorderfufse beim c? 
gestreckt, auf der Unterseite vor der Mitte ausgerandet. 
Flugeldecken des $ binter den Schultern ohne vortretende 
Lateralbeule. Eurze, gedrungene Art, ihre Flugeldecken 
mit braunrothem Grunde. Griechenland . . arenaria Brulle. 

11' Bauch fein punktirt. Elauenglied der Vorderfufse des c? 
gedrungen, auf der Unterseite dicht binter der Wurzel tief 
ausgerandet. Flugeldecken des $ gewdhnlich binter der 
Sehulter mit vortretender Lateralbeule. Schlankere Art, ihre 
Flugeldecken mit braungelbem Grunde. Sudostliches Europa, 
Nordafrika, Syrien, Caucasus lineaia Fabr. 



ONS Europa und den angren%enden Ldndern. 395 

9' Vorderschenkel auf der Aufsenseite punktirt. Rlauen der 
Vorderfiifse des (^ am Grande kauin gezabnt. Der ganze 
Korper ziemlich gleichmafsig mit langen, weichen, wolligen 
Haaren bekleidet. Krim, Westcaucasas . . . arenicola Muls. 
T Die Bebaarung ist an den Seiten des Baucbes nicbt dicbter 
zusammengedrangt und bildet daseibst keine belleren, makel- 
artigen Flecken. Eorper glanzend, Kopf und Halsscbild am 
Grunde zwiscben der Panktirang glatt und glanzend, letz- 
terer vorn ziemlicb breit, in der Mitte betracbtiicb breiter 
gerandet. Nord- und Mitteleuropa .... horticola Lin. 
Vorderrand des Halsscbildes gleichmafsig und scbmal ge- 
randet, Halsscbild weitlaufig punktirt, Eorper greis 
bebaart, abnlicb wie PhylL Uneolata gefarbt. Turkestan, 

Mogol-Tan variabilis Ball. 

2' Die grofsore Rlaue der Hinterftifse aucb gespalten. Sud- 

osteuropa hirtella Brull. 

1' Vorderscbienen am Aufsenrande mit drei scbarfen Zahnen. 
Aegypten, Algier aegyptiaca Blancb. 

Phyllopertha nanarena: Major, nigro-viridiSy fulvo-pilosa, 
pygidio rufo-piceo, eiytris lestaceis, maculis 3 — 4 suturaque nigris, 
macula media dorsali triloba; pube capitis erecta, prothorads sat 
depressa, elytrorum subsetulosa, elytrorum epipleuris antice nullis, 
pedibus, praesertim posticis robustis brevibus, tibiis postids in medio 
dilatatis et carina externa fere in medio sita omatis. — Long. 
11 — 12 mill. 

Mas: Clypeo reflexo, fronts antice valde excavata. 
Marseul, TAbeille, 1879, pag. 71. 

Bine grofse, mit Phyll. massageta Kirscb verwandte Art, 
scbwarzgriin, die Fliigeldecken gelbbraun, mit 3 — 4 scbwarzen 
Flecken, das Pygidium, mancbmal aucb der Baucb oder die Scbenkel 
zum Theil rotblich braun. Das Klauenglied dunkel rostroth oder 
braunrotb, die Fubler scbwarzlicb. Bebaarung geli>]icb, unten langer 
und etwas zottig, oben am Halsscbilde anliegend, am Eopfe auf- 
stebend, auf den Fliigeldecken geneigt und mebr borstcbenformig. 
Clypeus beim (^ aufgebogen und darum der vordere Tbeil der 
Stirn muldenformig vertieft, beim 2 fast einfach. Halsscbild ziemlicb 
dicbt und stark punktirt. 

Von den Makeln der Fliigeldecken stebt eine am Scbulter- 
bocker, die zweite am Seitenrande, die dritte, welche aber oft 
feblt, an der Spitze, die vierte auf der Mitte der Sebeibe, letztere 



396 E. Reitter: Uebersicht der Phylloperiha-Arten 

ist dreilappig. Die Flageldeckeo haben keine deatliche Epipleoren, 
welche bei den anderen Arten, wenigstens an den Schaltern, sichtbar 
sind. Pygidium ziemlich zottig behaart. 

Manchmal ist auch die Gegend des Schildchens schwarz; oft 
verbindet sich die Hameral- mit der Dorsalmakel im Bogen and 
stofst mit der anderen an der Nabt zusammen; aach ist oft die 
ganze Spitze dunkel. 

Diese Art befindet sich im kaiserl. Hofmaseum in Wien aas 
Mesopotamien. Meine Stucke stammen aas Jerusalem and Haiffa. 

Phyllopertha arenicola, var. pilosella: Sat elongata, 
viridi' nigra, elytris plerumque castanets, supra et suhtus dense 
longeque griseo-pilosa, pube ventrali prope a lateribus maculatim 
disposita, femoribus anticis punctatis, tarsorum anticorum unguiculo 
majore bast vix dentato, — Long. 8 — 9 mill. 

Phyll. arenicola Muls. Opusc. XIV, 1870, pag. 29. 

Eine kleine, scbmale Art, schwarzgrun, die Flageldecken ge- 
wohnlich braan, uberall lang greis und dicbt behaart. Kopf and 
Halsschild dicht, der letztere grob, aber nicht tief panktirt. Flagel- 
decken fein gestreift und dicht und fein panktirt geranzelt. Die 
Behaarung bildet an den Seiten des Bauches makelartige Flecken. 
Die Beine oft zum Theil, die Tarsen haufiger rostroth. Die grofsere 
Elaue der Vorderfufse an der Basis sehr undeutlicb gezahnt. 

Mulsant^s Beschreibung pafst ziemlich gat auf diese Art bis auf 
die Farbung, welche er einfarbig ^brun-violace^ nennt. Braunlich 
violette Stucke sind mir noch nicht untergekommen. 

Im ganzen Gaucasusgebiete, aber sehr seiten; haufiger im 
westlichen, bisher wenig besuchten, weil kaum bevolkerten Theile, 
in Tscherkessien im Juni. Von den Herreu Stark und Leder ge- 
sammelt. Mulsant beschrieb die arenicola aus der Erim. 

Phyllopertha Ganglbaueri n. sp. Nigro - viridis , griseo- 
pilosa, antennarum basi tarsisque apice piceo-ferrugineis , capite 
clypeoque fortiter punclato-rugulosis, elytris brunneo - testaceis , non- 
nunquam subfasdatis, breviter erecte pubescentibus , fere setulosis, 
epipleuris hand perspicuis, pedibus posticis robustis, tibiis posticis 
in medio leviter dilatatis et carina externa fere in medio sita in- 
sructis. — Long. 11 — 12 mill. 

Mas: Clypeus reflexus, fronte antice excaeata. 

Eine wenig auffallige, aber doch in mehrfacher Beziehung aus- 
gezeichnete Art. Sie ist der Phyll. nazarena sehr nahe verwandt. 



aus Europa und den angrenzenden Ldndem, 397 

aber kleiner, dorch gleichmafsig stark ragalos punktirten Eopf und 
lange Behaarung des Vorderkorpers vorzuglich zu unterscheidcn. 
Voo den campesiris-VaTiet'dten schon durch die borstchenartig 
bebaarten Flageldeckcn and die verdickten Hinterschienen , deren 
Scbragkante fast in der Mitte sich befindet^ verscbieden. 

Schwarz, mit granem Scbeine, Unterseite, Eopf und Halsscbild 
lang greis behaart. Palpen, Basis der Fubler und Spitze der Tarsen 
braunrotb. Kopf sammt Clypeus ziemlicb gleicbmafsig stark, etwas 
rugos punktirt, der letztere beim (^ aufgebogen, mit abgerundeten 
Winkeln. Halsscbild wenig glanzend, stark, an den Seiten etwas 
grober punktirt. Schildcben ungleichmafsig und sparlicher punktirt. 
Fiugeldecken gelbbraun, gewohnlich einfarbig, manchmal mit ein- 
zelnen dunklen, in die Quere gehenden Flecken. Oft ist die Scbulter-- 
beule, dann eine gebogene, lappige, gemeinschaftlicbe Querbinde 
in der Mitte, welche die Seiten nicht erreicbt, sondern in seltenen 
Fallen mit der Humeralmakel in Verbindnng steht, und endlicb der 
Spitzenrand der Fiugeldecken scbwarz. Die Streifen sind ziemlicb 
tief, die Zwiscbenraume stark punktirt, abwechselnd etwas erbabener, 
ziemlicb gut begrenzt. Oberseite mit borstchenartiger Behaarung, 
welche doppelt kurzer ist als auf dem Halsschilde. Die Epipleuren 
sind auch an den Schultern nicht deutlicb. Die Behaarung der 
Unterseite bildet an den Seiten der Bauchsegmente makelartige, 
bellere Flecken. Hinterbeine robust, Hinterschienen in der Mitte 
verbreitert, dicht binter der Mitte mit starker, wenig schrager Leiste. 
Vorderschenkel aufsen punktirt, glanzend. 

In der Sammlung des Hrn. R. Turk in Wien befaud sich diese 
Art als Var. der campestris angeblich aus „Gallia^. Die Vater- 
landsangabe ware noch zu bestatigen. 



[Dontsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Uebersicht der bekannten La^a-Arten, 

Von 
Edm, Reitter in Modling bei Wien. 



V Halsscbild gewohnlich scbmaler als die Flugeldecken , mit 
deutlicben Hiuterwinkcln. Rorper niemais lang aufstehend 
bebaart. 

2" Korper mit feiner, karzer, anliegender, einfacber Behaarung. 

3" Scbenkel gezSbnt. 

4" Alle Scbonkel gezSbnt. 

5"' A lie Scbenkel mit gleicb grofsem, spitzigem, fast domen- 
formigem Zahne. Dalmatien, Montenegro Kauftnanni Reitt. 

5" Die Vorderscbenkel mit mSfsig grofsem, die binteren mit 
grofsem, dreieckigem Zabne. Korper aafPallend iang ge- 
streckt. Balkan [Kraatii Weise*)]. 

5' Die Vorderscbenkel mit ziemlicb grofsem, spitzigem, die 
binteren mit kleinerem, stumpferem Zabne. 

6" Grofs, wenig glanzend, dicbt und grob punktirt, die vor- 
letzten Fiihlerglieder viel langer als breit. Balkan, Grie- 
cbenland Hey dent Weise. 

6' Kleiner, glanzend, Halsscbild wenig dicbt, ZwiscbenrSume 
auf den Flugeldecken fein, sparlicb punktirt; die vorletzten 
Fiihlerglieder kaum langer als breit. Sudungarn, Serbien, 
Sudostlicbe Turkei Hopffgarteni Weise. 

4' Vorderscbenkel nicbt, die binteren scbarf dreieckig, spitzig 
gezabnt. Turkei alternata Weise i. lit. 

3' Scbenkel einfacb. 

7" Die Nabt der Flugeldecken binter dem Scbildcben undeatlich 
und in geringer Ausdebnung vertieft. 

8" Vorderrand des Halsscbildes tief ausgescbnitten, die Vorder- 
winkel stark vorragend, Hinterwinkel nicbt berabgebogen, 
wenig stumpfeckig. Caucasus Lederi Weise. 

8' Vorderrand des Halsscbildes scbwacb ausgescbnitten, die 
Vorderwinkel wenig vortretend oder stumpf. 

^) Die in Klammern gestellten Arten sind mir in Natura nicbt 
bekannt. 



E. ReiUer: Uehersicht der bekannten Laena-Arten, 399 

9" Vorderwinkel etwas vorragend, zugespitzt, Hinterwinkel 
niedergebogen. Oesterreich, Illyrien, Croatien, Schweiz. 

pimelia Fabr. 
9 Vorderwinkel stumpf, kaum vorragend, herabgebogen. 

Kleine Art. Griechenland [graeca Weise]. 

7' Die Naht der Plugeldecken binter dem Schildchen stark 
vertieft, die Vertiefung nimmt nacb hinten flacher werdend 
^ der Fliigeldeckenlange in Ansprucb. 
10" Fuhler dick, Halsschild langlicb viereckig, nacb hinten viel 
starker verengt. Ostcarpathen, Banat, Siebenbiirgen. 

Reitteri Weise. 
10' Fabler nur mSfsig dick, Halsscbild ziemlich quadra- 
tisch, am Hinterrande wenig scbmaler als am vorderen. 

Caucasus quadricollis Weise. 

2' Eorper mit dicbter, kurzer, gekrummter, etwas geneigt- 

abstebender Bebaarung. 
11" Hinterrand des Halsscbildes gerade. Erim, Caucasus. 

angusta Weise. 
11' Hinterrand des Halsscbildes in der Mitte ausgebuchtet. 

Sudrnfsland, Turkei [pulchella Fiscb.] 

1' Halsscbild kaum scbmaler als die Flugeldecken, zur Basis 
sebr stark verengt, ohne deutlicbe Hinterecken. Eorper 
fast immer mebr oder minder lang aufstebend behaart. 
2" Die Punktstreifen und Zwiscbenraume der Flugeldecken 
ganz gleicbformig, fein und ziemlicb kurz bebaart, die 
HSrchen gekrummt, gehoben, nicbt senkrecbt aufstebend. 

Creta Oertzeni n. sp. 

2' Die Punktstreifen fein, kurz und ziemlicb anliegend, die 
Zwiscbenraume lang emporstebend bebaart, dazwiscben oft 
mit einzelnen nocb langeren Haaren. 
3" Fubler lang, die drei vorletzten Glieder etwas Ifinger 

als breit. 
4" Die binteren oder wenigstens die Hinterscbenkel binter 
der Mitte des unteren Randes mit einem kleinen, oft sebr 
sturopfen Zabncben. 
5" Augen normal, aus der Wolbung des Eopfes stark vor- 
tretend. Eorper ziemlicb grofs, gewolbt, dunkel pecb- 
braun mit belleren Fublern und Beinen. 
6" Zabncben der Scbenkel sebr klein und stumpf, Scbenkel 
spariicb lang bebaart, Glied 4 — 10 der Fuhler wenig 
langer als breit. Griechenland Weisei Reitt. 



400 E. Renter: Uebersicht 

C ZabDcheD der Schenkel sebr klein aber spitzig, Schenkel 
dicbt lang behaart, Glied 4 — 10 der Fubler gestreckt. 

Caucasus hirtipes Reitt 

5' Augen klein oder fast feblend, flacb, wenig oder nicht aas 
der Wolbung des Kopfes vortretend. Korper kleiner, gelb- 
braun oder rostrotb, oben abgeflacht. 
T AugeD Dur punktf5rmig, einfach, obne Facetten. Klein- 

asien deplanata Weise. 

T Augen sebr klein, aber deutlich facettirt. 
8" Zabncben der Schenkel deutlich, die HSrchen der Streifen 
auf den Fliigeldecken fast staubformig, schwer sicht- 
bar, die aufstehenden der Zwischenraume ziemlich lang. 

Stambul Merkli Weise. 

8' Zabncben der Schenkel sebr undeutlicb, die Harchen 
der Fliigeldeckenstreifen sicbtbar, die aufstehenden der 
Zwischenraume ziemlich kurz. Caucasus . . Baudi Weise. 
4' Auch die Hinterscbenkel einfach, ungezabnt. 
9" Korper ziemlich schmal, gewolbt. 
10" Augen von normaler Grofse. (Hierher als (^\ L. longi- 

corn is Weise.) Caucasus piligera Weise. 

10' Augen sebr klein, facettirt. Syrien . . . libanotica n. sp. 
9' Korper ziemlich breit, oben flacb. Syrien: Li banco. 

curvipes Desbr. 
3' Fubler kiirzer, die drei vorletzten Glieder so lang oder 
etwas breiter als lang. 
11" Korper schwach gewolbt, oben nicht abgeplattet. Arten 

aus Europa. 
12" Grofser, rostbraun, Fubler und Beine heller, Glied 4 and 5 
der Fubler quadratisch, Augen klein. Sudosteuropa. 

ferruginea Kust. 
12' Klein, rostrotb, Glied 4 und 5 der Fubler schwach quer, 

Augen sebr klein. Tbessalien .... var. Kruperi Reitt. 
11' Korper schwach gewolbt, oben abgeflacht. Arten aas Syrien. 
13" Kafer 4 mill, kaum erreichend. Augen sebr klein. Haifa. 

parvula n. sp. 
13' Kafer 4 mill, uberragend. Augen betrachtlich grofser. 
Cypern ^) syriaca Baadi. 



^) L. clivinoides Baudi, ebenfalls aus Cypern, ist mir an- 
bekannt und fehit in der Tabelle. Ein Laena aus Antiocbien in 
Dr. V. Hcyden's Sammlung schcint auf die Beschreibung dieser Art 



der bekannten Laena-Arten, 401 

La en a alternata n. sp. Picea, subtilissime minus dense 
pubescens, pube depressa, aequali, antennis pedibusque obscure 
ferrugineiSy antennis thoracis basin parum superantibus , articulis 
leviter oblongis, capite prothoraceque fortiter parum dense punctatis, 
hoc fere quadrato, angulis anticis vix productis, posticis subobtusis, 
elytris profunde punctato-striatis, interstitiis subaequalibus, sat latis, 
subbiseriatim punctatis, femoribus anticis muticis, posterioribus acute 
dentatis, — Long. 7.5 mill. 

L. alternata Weise i. lit. 

VoD alien Arten durch die scbarf gezahnten binteren und ein- 
fachen Vorderschenkel ausgezeichnet. Habitus der L. pimelia. 

Aqs der Turkei, von Ed. Merkl entdeckt und mir mitgetbeilt. 
Auch in der Sammlung v. Heyden. 

Laena Oertzeni n. sp. Oblonga, subcylindrica, nigro-picea, 
pube sat brevi, aequali errecta inclinata sat dense tecta, antennis 
pedibusque ferrugineis, antennis validis, thoracis basin parum super- 
antibus, articulis 3 — 9 subquadrato-globosis, capite prothoraceque 
fortiter minus dense punctatis, hoc convexo, latitudine vix longiore, 
basin versus angustato, marginibus et angulis anticis haud productis 
deflexis, angulis posticis nullis, elytris thorace ,haud latioribus, 
oblongO'Ovalibus, striatis, striis fortiter minus dense punctatis, inter- 
stitiis parce uniseriatim punctatis, femoribus clavatis, mutids, tibiis 
curvatis, — Long. 6 mill. 

In die zweite Gruppe geborend und in dieser von alien Arten 
durcb die wenig lange, gekriimmte, etwas aufgericbtete , geneigte, 
in den Streifen und Zwischenraumen gleicbmafsige Bebaarnng unter- 
scbieden; von L. pulchella und angusta der ersten Gruppe durch 
die cjlindrische Gestalt und die Form des Halsscbildes, das keine 
deutlicben Hinterwinkel besitzt, sicb entfernend. 

Auf Greta, von Herrn E. von Oertzen entdeckt. 

Laena libanotica n. sp. Ferruginea, nitida, convexa, pube 
breti declinata et pilis longis erectis sat dense obtecta, antennis 
pedibusque rufo - testaceis , antennis dimidio corporis longitudine, 
articulis 3 — 8 subglobosis, 5 — 8 latitudine fere longioribus, oculis 
minutissimis, capite dense, prothorace parce fortiter punctatis, hoc 



zu passen; sie ist grofser als libanotica^ in dessen Nabe sie zu 
steben kommt, Eopf und Halsschild dicht punktirt, letzterer und 
Flugeldecken schmaler und viel langer. L, robust a Eraatz, aus 
Samarkand, entfernt sicb von alien bekannten Arten durcb den 
fast kugeligen Halsscbild, die kurzen, gewolbten, eiformigen Flugel- 
decken, sehr kleinen Eopf und dunne, lange Fubler. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 26 



402 E, Reitter: Uebersichi der bekannten Laena- Arten, 

suboblongo, convexOy basin versus angusiato, angulis arUicis magis 
distincte marginatis, ante basin angustissime consiricto, angulis 
postids fere nullis , elytris breviter oealibus, thorace duplo longio- 
ribuSy crebre forliter striata - punclatis , interstiiiis sat angustis, 
uniseriatim punctatis, lateribus pilis longissimis parcis omatis, 
femoribus clavatisy tibiis curvatis. — Long. 4 mill. 

Der L. ferruginea und parvula sehr ahnlich, von der 
ersteren darch die langeren Fuhler and die doppelt langere Be- 
haarung, von der parvula durch dieselben Merkmaie and gewolbten 
Eorper sich entfernend. — Vom Libanon, im kaiserl. Hofmuseom. 

Laena parvula n. sp. Obscure ferruginea, supra leviter 
depressa, pube brevissima et pilis longioribus erectis minus dense 
obtecta, antennis pedibusque testaceis, antennis thoracis basin super- 
antibusy articulis 4 — 10 fere quadratis, capite prothorace parce 
sat fortiter punctatis, hoc oblongo, basin versus valde angustato, 
angulis antids magis distincte marginatis, ante basin angustissime 
constrictOy angulis postids fere nullis, elytris breviter ovaUhus, 
supra subdepressis , thorace fere duplo longioribus, crebre fortiter 
striato -punctatis , interstiiiis angustis, uniseriatim minute punctatis, 
femoribus clavatis, intus in medio obtuse subangulatis , tibiis cur- 
vatis, basi sat angustis, — Long. 3.5 mill. 

Mit L, ferruginea sehr nahe verwandt, kleiner, oben flacher mit 
doppelt kleineren Augen. — Haifa, Libanon; in Syrien verbreitet 

Laena Schwarzi n. sp. L. pimeliae valde similis sedparum 
major, longior, pube brevi, subtili declinata sat dense vestita, pro- 
thorace subquadrato, angulis postids obtusis leviter productis, elytris 
sulcatis, sulcis grosse punctatis, femoribus clavatis, antids obtuse 
dentatis, posterioribus mutids, intus apice crenatis, — Long. 8.5 mill. 

Gestreckter aU L, pimelia, oben darcbaus fein aber doppelt 
deutlicher behaart; bei dieser liegen die Harcben (mit Ausnabme der 
Spitze der Fid.) voUkommen an; bei Schwani ist die Behaarnng 
geboben, geneigt, im Profile aucb aaf dem Halsschilde in gleicber 
Weise sichtbar. Der Halsscbild ist seitlicb weniger gerundet, die 
Hinterecken treten als kleine stumpfe Spitzen vor, indem der Hinter- 
rand vor denselben leicbt ausgebuchtet ist; die Fid. sind gefarcht, 
die Furchen doppelt starker panktirt, die Seitenstreifen noch starker 
vertieft, die Zwiscbenraume sind wenig breiter als die Farcheo, 
oben mit einer unregelmafsigen Punktreibe. Die Schenkel des c7 
sind sehr verdickt, die vordersten baben unten am Vorderrande, 
vor der Spitze, einen kleinen stumpfen, aber deatlichen, die mittleren 
einen sehr undeutlichen Zabn, die Hinterschenkel sind nur an dieser 
Stelle gekerbt. 

Ich erhielt diese Art, welche durch die eigenthumliche Behaarnng 
an Oertzeni erinnert, die aber in die zweite Groppe gehort, von 
Hrn. Carl Schwarz in Liegnitz, welcher sie bei Gastori aaf der 
Insel Corfu aus Eichenlaab siebte. 



[Deatsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 11.] 



Ueber die Entwicklung und Zucht der Orinen 



von 
J, W e i s e. 



Wenn Saffrian 1851 in seiner Bearbeitang der enropaischen 
Chrysomelen (p. 139) diese, durch ibre Farbenpracbt nicbt minder 
aU dorcb ibre eigentbumlicbe Verbreitang aa8g^zeicbnete Gruppe 
Docb die „Grax Entomologprum^ nennen mnfste, so dorfen wir 
uns aufricbtig freuen, dieser Marter entledigt zn sein, da wir beute 
dorcb das denkbar einfachste Mittel, die Untersacbung des Penis, 
in der Lage sind, augenblicklich jede Art feststellen zu kdnnen 
and da Oewilsbeit zu erlangen, wo fruber nar Vermatbungen am 
Platze waren. Aber nocb auf einem anderen Wege darfte es uns nacb 
meiner Ueberzeugung gelingen, Klarbeit in die nberaas libnlicben 
Arten zu bringen und zu gleicber Zeit den nacbtrSgiicfaen Beweis 
for die Ricbtigkeit der jetzigen Artbegrenzung nacb der Penisform 
zu liefern, namlicb durcb die eingebende Beobacbtung uber die £nt- 
wicklnng und die ersten Stande der genannten Tbiere mit Hilfe 
der Anfzucbt von Larven, die weder mit besonderen Umstfinden 
nocb grofser Mube verknupft ist und von jedermann angestellt 
werden kann. Wer namlicb nicbt in der Nabe des Gebirges, der 
Heimatb der Orinen, wohnt, oder auch keine Oelegenbeit bfitte, 
im Juni bis Juli dortbin zu kommen, findet gewifs einen entomo- 
logiscben Correspondenten oder Tanscbfreund, der in der Lage ist, 
ibm einige befrucbtete Weibcben (die an dem aufgetriebenen, unter 
den Fiugeldecken vorstebenden Bancbe kenntlicb sind), womdglicb 
mit Tbeilen der Fntterpflanze in ein ScbMcbtelchen verpackt, zu 
senden; dann bat man nur notbig, fur ausreicbendes Futter zu 
sorgen, welcbes in einer der Fntterpflanze nabe verwandten Art 
besteben muTs, die in der Ebene wacbst, und die Beobacbtung kann 
vor sicb geben. Die Weibcben gebliren eine Menge Larven, weiche 
selbst bei scblecbter Bebandlung (nicbt friscbem Futter, von Tabaks- 
dampf erfnllter Zimmerluft etc.) trefflicb gedeiben, in einigen Wocben 
vollstSndig ausgewacbsen sind und zur Verpuppnng in die Erde 
geben. Soilte es nun aucb nicbt gelingen, ans den Puppen das 
Imago zu erbalten, da der Feucbtigkeitsgebalt der Erde im Zimmer 
scbwer zu reguliren ist, so batte man docb ailes Notbige gefunden, 

26* 



404 J. Weise: iiber die Entioiehlung 

die bei den einzelnen Arten verschiedene Farbe und Korperbildang 
der Larve a) bis za ihrer erst en Haatung, b) nach derselben, ebenso 
Form und Farbang der Puppe; ein Zweifel, wie er bei den seit- 
herigen Larvenbeobachtungen berechtigt war, ob die gesammelten 
Larven auch wirklicb zu dem zwiscben ihnen lebenden Kafer ge- 
boren, ware entschieden ausgesehlossen. 

Ich wurde zur Zucht der Larven durch Herrn Ffarrer Gatheil 
in Dornfeld bei Eonigsee in Thuringen angeregt, welcber mir mit- 
theilte, dafs er vor Jabren an Prof. Rosenhauer lebende Or, poly- 
morpha Er. gesandt, welcbe bei der Ankunft in Erlaogen schon 
von Larven amgeben waren; Rosenhaaer babe jedoch nichts dar- 
uber verofifentlichen wollen, weil die auffaliige Fortpflanzang bereits 
von einem franzosischen Entomologen zur Eenntnifs gebracbt 
worden sei. Dies veranlafste mich, den Artikel von Perroud in 
den Ann. *Soc. Linn. Lyon 1885. IL 2. p. 402 — 408 nachzulesen, 
von dem ich nur eine Abschrift besafs, welche nichts weiter als 
die Beschreibung der Larve von 0. superba Suffr. (non Oliv.) ent- 
hielt; ich sah, dafs mir ^) der wichtigste Theil des Aofsatzes fehlte, 
worin Perroud ansfuhrlich iiber die allmahliche Entwicklnng der 
Larven berichtet, aber im Zweifel bieibt, ob die E&fer lebendig 
geboren oder Eier gelegt batten. 

Urn dies zn beobacbten und aufserdem Gewifsheit zn erlangen, 
ob die von mir in der Deutsch. Ent. Z. 1883 p. 216 beschriebene 
Larve sicher zn alpestris Schumm. gehore, bat ich Herrn Gutheil, 
mir einige trachtige Weibchen von der bei ihm lebenden Art, 
0. alpestris var. polymorpha Er., zu Schick en. Diesel ben trafen 
Mitte Juni hier ein und wurden nebst den unterwegs und spaterbin 
bis in den Juli hinein geborenen Larven statt mit Chaerophyllum 
niHdum oder aromaticum, woran sie gelebt batten, mit ArUhriscus 
silvestris gefuttert. Es entwickelten sich nach und nacb von nn- 
gefahr einem Dutzend Weibchen mehr als 500 Larven. Dieselben 
mnssen unter einem luftigen Verschlusse gehalten werden, da sie 
gern fortkriechen. 

Die Entwicklung geschah ungefahr in folgender Weise: Nach- 
dem das Weibchen einige Zeit unrubig bin und her gekrochen, 
setzte es sich still bin und beforderte durch einen plotzlichen Drnck 
eine Larve beraus, die noch von einer aufserst zarten, durchsichtigen 
Haut umschlossen ist und so einem Eie gleicht, welches etwa 2 mill, 
lang, in der unteren, an das Blatt geklebten Flache etwas ange- 



) Auch Rupertsberger (Biologic p. 252). 



und Zucht der Orinen, . 405 

dankelt, braunlich oder schwfirzlichgrao and io der oberen weifs 
ist. In demselben beginnt sicb die Larve sofort zu bewegen, indem 
ihr Eorper nach oben, also Dach dem Eopfe zu, fortgesetzt auf- 
getrieben wird, so dafs znletzt die Hant zerreifst und den Kopf 
durchlafst. AllmSblicb befreit das Thierchen unter bestSndigen, 
windenden Bewegnngen die Beine and kriecbt behende fort, die 
Eihant znrucklassend. An dieser sind meist zwei kleine, rothlicbe^ 
ovale Stellen bemerkbar, die fest aassehen, and ich mocbte in ihnen 
die beiden H&lften der wirklicben Biscbale vermothen. Die Liarve 
ist fast durcbsicbtig, weifs, glanzend, mit einer dankleren Stelle 
auf dem Rucken; sitzend ziemtich 3 mill, lang, kriecbend etwas 
langer. Am Eopfe sind sieben schwarze Pfinktcben jederseits 
(2, 3, 2) sicbtbar, secbs sind Ocellen, paarig nnter einander ge- 
stellt, das unterste Paar etwas weiter vom mittleren entfemt, als 
dieses vom oberen. Der siebente Punkt, in gerader Linie vor dem 
mittleren Punktpaare, ist die Spitze der Fuhler, die das Tbier ali- 
mfiblich weit ausstulpt. Sonst sind nocb die beiden Tasterpaare 
an der Spitze and die Elaae jedes Fafses scbwarz. In Zeit von 
einer halben Stunde ist die Larve oben scbwarz, anten nebst den 
Beinen weifslich grau, and diese Farbang verbleibt ibr bis zar 
ersten Hautang, die in wenigen Tagen eintritt. Nach derselben 
ist der Eorper schmatzig weifs (Eopf and Prothorax mehr gelblich 
weifs) and genaa so gebildet, wie ich es von der in Schlesien ge- 
fandenen Larve (1. c 216) angegeben babe, wodarch ein neaer 
Beweis fur die Znsammengehorigkeit der in Tburingen und auf dem 
Riesengebirge lebenden Form polymorpha Er. mit der Form a/- 
pestris Schumm. vom Olatzer Oebirge, dem Altvater and der Tatra 
erbracbt ist. 

Da die von Perroud beschriebene Larve der superba Suffr. 
eine grofse Aehnlichkeit mit der von alpestris Schumm. hat, wfih- 
rend die von cacaliae Schrank von beiden sehr abweicht, so mnfs 
das kunftige Stud i am der Larven nicht nur eine bessere Artanter- 
scheidung, sondern aucb die einzig ricbtige Gruppirung der Arten 
als Resultat ergeben, wenn die Untersuchung der Larven hier wie 
bei den ubrigen grofseren Coleopteren-Gattungen in anderer Weise 
als bisher vorgenommen wird. Es genagt nUmlich nocb nicht, 
wenn verschiedene Beobacbter je eine einzelne Larve beschreiben, 
da in den allerwenigsten Fallen ein klarer Unterschied zwischen 
den Arten aus den verscbiedenen Beschreibungen herausgefanden 
werden kann, sondern es mufs in Zakunft eine Orappe von Arten, 
wo oicht die ganze Gattung, obersichtlich behandelt werden, mit 



406 J. Weise: awei neue Xen9mela (Chrysomelinen) 

einem Worte: der Vergleicb der einzelnen FormeD kanftig viel 
mehr in den Vordergrand treten. 

Hierzu wollte ich besonders die in den Gebirgsgegenden wob- 
nenden Entomologen anregen, von denen sicb eine eingebende 
Beschaftigang mit den ibnen leicht zuganglicben Orinen an erster 
Stelle erwarten lafst, nacbdem sie auf die mubelose Aafaacht der 
Larven aufmerksam gemacbt worden sind; wir bier im nordlichen 
Flacblande wollen dafur im n&cbsten Jabre onsere Chrysomelen 
aaf ibre Entwicklung bin anseben. 



Zwei neue Xenomela (Ohrysomelinen) 
aus Turkestan und Samarkand. 

1. Xenomela Hey den%Weh%\ Oblongo-ovata, convexa, supra 
subtilissime alutacea, nitidula, nigra, capite prothoraceque obscure 
aeneO', elyirisque coeruleo-micantibus, ore, antennarum articuUs 2 
primis piceis. Articulo ultimo palporum maxillarium truncato. Co- 
pite parce prothoraceque parum crebrius et fortius punctato, koc 
transverso apice guam basi t>ix angustiore, angulis anticis sub- 
rotundatis, posticis obtusiusculis , lateribus marginatis, rotundaiis, 
Scutello parvo, transeerso-trigono, Elytris basi prothorads haud 
latioribus, humeris rotundatis, callo humerali nullo, lateribus letiter 
rotundatis, apice fere singulatim rotundatis, dorso minus convexo, 
haud crebre punctato, inter stitiis punctorum subtilissime ruguiosis. 
— Long. 5.2 mill. Tarkestan. 

Kleiner and weniger gewolbt als X, Kraatzi (Dentsche Bnt. 
Zeitschr. 1884. 227), sebr lang eiformig, unten scbwarz, oben auf 
Eopf und Halssch. duster metalliscb • grun , auf den Fid. blaolich' 
scbwarz, der Mund, die Taster and die beiden ersten Fuhlerglieder 
pechbraun bis rotblicb pechbraun. Eopf sebr fein gewirkt, aof 
dem bogenformig tief abgesetzten Eopfscbilde vereinzelt, aaf der 
Stirn etwas dicbter punktirt. Halsscb. breiter als lang, vorn and 
binten fast geradlinig abgestutzt, der mittlere Tbeil des Yorder- 
randes unmerklicb vorgezogen, der des Hinterrandes undeatlich 
ausgerandet, die Seiten gerundet, mit der grofsten Breite vor der 
Mitte, die Scheibe stark gewolbt, nach der Basis wenig, nach dee 
anderen Seiten starker abfallend; der Yorder- and Hinterrand be- 
sitzt keine Randlinie, eine solcbe zeigt sicb erst in den fast ab- 



Otis Turkestan vnd Samarkand. 407 

gerundeten Vorderecken and zieht sich, in der Mitte etwas abge- 
schwfioht, am Seitenrande bis zu den stumpfwinkeligen Hinterecken 
hin. Die Punktirang ist dichter and starker als aaf dem Eopfe, 
jedoch sind die Punkte nach dem Vorderrande hin etwas feiner 
als aaf dem ubrigen Theile des Halsscb., die Zwiscbenraume fein 
gewirkt. Fid. an der Naht verwachsen, am Grande so breit als 
die Basis des Halsscb., mehr als dreimal so lang wie dieses, hinter 
den abgerandeten Schultern ziemlich schnell, aber nicht stark ge- 
randet-erweitert, in den mittleren zwei Dritteln fast parallel, da- 
hinter etwa in demselben Grade wie nach den Schaltem hin 
gerandet-verengt, an der schmalen Spitze schwach einzeln abge- 
rundet, so dafs ein Stiick vom Pygidium sichtbar bleibt. Epiplearen 
an der Basis breit, gleichmafsig nach hinten verschmUlert, angefShr 
in drei Viertel der LSnge endigend; die Schultern ohne Spar eines 
Hookers, die Scheibe flach gewolbt, an den Seiten steil abfallend, 
ebenso dicht, aber etwas feiner als das Halsscb. panktirt, mit sehr 
feinen Ranzeln in den Zwischenraamen. Unterseite gewirkt, einzeln 
verloschen panktirt. 

Das mir vorliegende Stack aus der v. Heyden'schen Sammlang 
(Tarkestan, Faust) halte ich fur ein Mannchen: die ersten drei 
Tarsenglieder sind breit, mit ganzer Filzsohle, die Schienen bald 
hinter der Basis erweitert, der Aufsenrand daher leicht gebogen; 
das Endglied der Maxiliartaster ist breit, beiderseits leicht ver- 
schmalert, vorn breit abgestatzt. Dieses Merkmal warde die Ab- 
Bonderang der vorliegenden and folgenden Art von der Gattung 
Xenomela nothig machen, da bei dieser das Endglied der Taster 
zugespitzt ist wie bei Entomoscelis, aber die Trennang darf erst 
vorgenommen werden, wenn von den besprochenen Arten beide 
Geschlechter bekannt sind, was zar Zeit noch nicht der Fall ist. 

2. Xenomela fuscipes Weise: Oblongo-ovata, convexa, sub- 
iilissime alutacea, nitidula, subtus obscure testacea, pectore abdomi- 
nisque bast picescentibus , supra nigra, antennis rufo-testaceis arti- 
culis apice plus minusve nigris, ultimis haud crassioribus , articulo 
quarto palporum maxillarium truncate, capile parce prothoraceque 
crebrius punctata, hoc transverse, apice quam basi parum angustiore, 
angulis subobtusis, lateribus rotundatis, marginatis, obscure rufis, 
Elytris basi prothoracis parum latioribus, humeris evidenter pro- 
minulis, callo humerali nullo, lateribus leviter rotundatis, apice fere 
rotundatO'truncatis, dorso sat convexo, sat crebre minus fortiter 
subrugoso-punctatis; inter stitiis subtilissime rugulosis, epipleuris ob- 
scure testaceis. — Long. 5.5 mill. Samarkand. 



408 J. Weise: %wei neue Xenomela aus Turkestan und Samarkand. 

Der vorigen Art bei flacb tiger Betrachtung sehr ahnlich gebaat, 
eine Spar grofeer und etwas breiter, aber besonders darch die 
deatiich heraustretenden Scbalterecken der Fid., das nach vorn 
starker verengte Halsscb., das breitere Endglied der Maxillartaster 
and die Fabler verscbieden, deren Glieder sammtlicb gleicbbreit 
sind. Die Oberseite ist pechschwarz, mit der Spar eines* blaalichen 
Schimmers, die Unterseite rothlich: die Heine, Spitze des Hinter- 
leibes und Bpipleuren der Fid. mehr rothlich -braun, die nbrigen 
Theile dunkel rothbraun, stellen weise pechbraunlich. Kopf sehr 
fein gewirkt, zerstreut punktirt, auf der vorderen Halfte geht die 
schwarzliche Farbe allmSblich in Roth uber, so dafs die Beulen 
uber der Fuhlerwurzel und das durch eine sehr flache Bogenlinie 
abgesetzte Eopfschild die rothlichbraune Farbe der Beine haben. 
Dieselbe Farbe besitzen die Fuhler, aber jedes einzelne Glied ist, 
mit Ausnahme des ersten, an der Spitze schwarzlich, die oberen 
Glieder in grofserer Ausdehnung als die unteren, die 5 letzten 
Glieder sind nicht verdickt, wie bei Heydeni und Kraat^i, Das 
Endglied der Maxillartaster ist schwarzlich, breit, vorn abgestutzt 
und kaum verschmalert. Halssch. wenig breiter als lang, vorn 
and hinten ziemlich gerade abgestutzt, die Seiten etwas gerundet, 
die grofste Breite vor der Mitte, von hier aus nach vorn starker 
als nach hinten verengt, die Vorderecken stumpfwinkelig, die Hinter- 
ecken beinabe rechtwinkelig, die Oberflache mafsig gewolbt, nor 
nach jeder Vorderecke bin stark abfallend, so dafs das Halsscb. 
daselbst zusammengedruckt erscheint, sehr fein gewirkt and mSfsig 
dicht und stark punktirt, nach den Seiten zu etwas starker. Der 
Hinterrand und die Mitte des Vorderrandes besitzen keine Rand- 
linie; an den Seiten zieht sich die rothe Farbung der Vorderbrust 
wie ein durchscheinender, sehr unbestimmter und truber Saum auf 
das Halsscb. hinauf. Schildchen dreieckig, doppelt so breit wie 
lang, aufserst fein gewirkt. Fid. an der Nabt verwachsen, uber 
die Hinterecken des Halssch. jederseits geradlinig, jedoch nicht 
stark heraustretend , dahinter allmahlich schwach erweitert, hinter 
der Mitte ebenso verengt, an der schmalen Spitze gemeinschaftlich 
gerundet -abgestutzt, so dafs die Spitze des Fjgidiums sichtbar 
bleibt. Die Schultern kaum mit der Spur eines Hookers, die 
Scheibe flacb gewolbt, ebenso dicht und stark als das Halssch. 
punktirt, von den Punkten gehen feine Runzeln strahlenf5rmig aus. 

Ein wahrscheinlich mlinnliches Stuck von Samarkand (Staa- 
dinger) in Dr. v. Heyden's Sammlung. J. Weise. 



[Deutsche Entomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft 11.] 



Notizen fiber ROsselkafer 



von 
J, W e i s e. 



1. Omias Hanaki Friv. zeichnet sicb darch die sehr ungleichen 
Klauen vor den anderen Arten aas; die aufsere Elaue ist ziemlich 
lang, gebogen, die ioDere aufserst karz and scbwach. Bei 0, con- 
dnnus and forticornis sind die am Grande verwacbsenen Klauen 
gleicb lang. Das c? von condnnus bat erweiterte Tarsen and einen 
vie] ISngeren letzten Baucbring als das $, der an der Spitze deut- 
licb abgestutzt ist. Die auffalligen Gescblecbtsunterschiede des 
Omias forticornis Bob., die icb weder von Seidlitz, noch sonst in 
der mir zaganglicben Literatur erwabnt finde (es sind als Unter- 
scbiede nur scbmalere, gestrecktere Fid. und stark verdickte Scbenkel 
beim Manncben genannt), besteben darin, dafs beim (^ die Trocban- 
teren der Vorderbeine in eine oacb anten gebogene scbarfe und 
lange Spitze ausgezogen sind, die dem $ feblt, ferner besitzt der 
letzte Baucbring einen breiten , nacb binten erweiterten und an 
den Randern mit langeren Haaren besetzten Langseindrack und ist 
in der Mitte des Hinterrandes in flacbem Bogen ausgescbnitten. 
Bei den Weibcben ist der letzte Baucbring in der Mitte ziemlicb 
eben, am Hinterrande tief, fast viereckig ausgescbnitten. Der Aus- 
scbnitt bat scbwacb ausgerandete Seiten und am Vorderrande ein 
nacb binten gericbtetes, fast dreieckiges, wabrscbeinlicb beweglicbes 
Pl&ttcben, welcbes nicbt ganz so lang ist als der Ausscbnitt selbst. 
Diese Biidung bat eine gewisse Aebnlicbkeit mit der, welcbe beim c? 
der Anlacophora abdominalis auftritt. — Der Penis von forticornis 
ist lang und schmal, an der Basis scbwacb gerundet in die Hobe 
gebogen, davor geradlinig, allmablicb in eine scbarfe Spitze ver- 
scbm&lert. 

2. Im Laufe der Zeit baben sicb bei der Gattung Magdalis 
einige Unricbtigkeiten eingescblicben , die einer Elarstellung be- 
durfen; icb gebe daber zunacbst eine Uebersicbt nber die mir 
bekannten deutscben Arten und knupfe die nothigen Bemerkungen 
dabinter an. 



410 jr. Weise: Noiwen 

Deutsche Magdalis - Arteu, 

I. Klauen einfacb. 

1 Fnhler dicht vor den Augen eingelenkt, die Ffihlerfarche l&oft 
am Vorderrande der Aagen nacb unten 13. niiidipennis Boh. 

1' Die Fahlerfarche beginnt, von den Aagen entfernt, in oder 
vor der Mitte des Russels 2. 

2 Fnhlerschaft kurz, kaum doppelt so lang als das erste 
Oeifselglied, in der oberen Halfte etwas zusammengedruckt 
und stark erweitert 10. exarata Bris. 

2' Fnhlerschaft lang, vielmal ISnger als das erste Geiiselglied 3. 

3 Vorderschenkel mit einem kleinen, nndeutlichen Zahne, oder 
ungezfihnt 4. 

3' Die Vorderschenkel haben einen grofsen Zahn .... 6. 

4 Oberseite rothbraun. Vorderschenkel andeutlich gez&hnt. 

4. rufa Germ. 
4' Oberseite schwarz. Vorderschenkel nngezahnt .... 5. 

5 Rnssel nnr so lang als der Eopf, gerade. Seiten des 
Halssch. hinter der Mitte jederseits mit einem spitz ge- 
kornten, hinten steil abfallenden LSngshocker 12. pruni L. 

5' Rnssel linger als der Kopf, etwas gebogen. Seiten des 
Halssch. ohne Hocker 11. barbicornis Latr. 

6 Baach fiufserst dicht punktirt und sehr dicht, seidenschim- 
mernd weilslich gran behaart. Augen gewolbt, fast halb- 
kugelig 3. phlegmatica Hbst. 

6' Bauch sparsam behaart. Augen flach oder sehr wenig 
gewolbt 7. 

7 Die beiden ersten Bauchringe sind uberall stark and tief 
panktirt, der Basaleindruck der Fid. reicht seitlich bis zum 
starken funften Punktstreifen 8. 

7' Die beiden ersten Bauchringe ganz oder wenigstens an 
den Seiten flach panktirt, der Quereindruck an der Basis 
der Fid. reicht seitlich uber den funften Punktstreifen 
hinaas 9. 

8 Augen sehr flach, bedeutend breiter als lang, mit den 
Schlfifen in einem gleichmafsigen Bogen bis an den Rnssel 
verlaufend; Zwischenstreifen der grob punktirten Pankt- 
streifen schmal, runzelig panktirt . . .1. memnonia Fald. 

8' Augen schwach gewolbt, der mit den Schlafen gebildete 
Bogen krummt sich vorn stark nach dem Rnssel heran; 
Zwischenstreifen der Fid. einreihig punktirt 2. linearis Gyllb. 



fiber RiisselkAfer. 411 

9 Panktstreifen 8 bis 10 der Fid. vor der Spitze auffallig 
stark vertieft, die Zwischeostreifen daselbst stark gewolbt, 
der 6. und 7. Panktstreif erlischt anf dem Abfalle zar 
Spitze in einer tiefen Grabe, welche an der Vereinigung 
des 3. and 8. Streifens iiegt and eine mafsig grofse, glan- 
zendere Stelle davor hockerartig emporhebt. Stirn zwiscben 
den Aagen schmal 6. violacea L. 

9' Panktstreifen 8 bis 10 der Fid. vor der Spitze mafsig ver- 
tieft, die Zwiscbenstreifen daselbst eben oder mafsig ge- 
wolbt, der 6. und 7. Panktstreif sind bis zam Bnde deatlich, 
kaam ?erfeinert, sie brechen pldtzlich ab oder verbinden 
sich entweder beide mit einander oder mit dem 8. Streifen, 
vor dessen Vereinigang mit dem 3. Streifen hocbstens eine 
leichte Vertiefang auftritt 10. 

10 Fid. mit schwachem Erzschimmer. Stirn zwiscben den 
Aagen mafsig breit b, nitida Qyllh. 

10' Fid. obne Spur von Erzscbimmer. Stirn breit . . . .11. 

11 Punkte in den Zwiscbenstreifen der Fid. fein, von binten 
eingestochen , vorn von einem glatten, glanzenden Korn- 
chen begrenzt, binten ailmablicb zur Flache des Streifens 
ansteigend 7. frontalis Oyllh. 

11' Punkte in den Zwiscbenstreifen von oben eingestochen, 
ihr Vorderrand kaum oder nur unbedeutend hoher als der 
Hinterrand 12. 

12 Zwiscbenstreifen einreibig punktirt . . 8. duplicata Oerm. 
12' Die geraden Zwiscbenstreifen einreibig, die ungeraden 

doppelreihig punktirt 9. Wei sex Scbreiner. 

II. Ellauen gezahnt oder mit einer zabnartigen scharfen Er- 
weiterong am Grunde. 

1 Vorderschenkel mit grofsem dreieckigen Zabne .... 2. 
1' - - undeutlichem Zabne oder ganz un- 

gezabnt 4. 

2 Zwiscbenraume der Fid. fein lederartig geranzelt, stark 
gewolbt, kaum so breit als die grob panktirten, tiefen 
Streifen. Halssch. mit 3 bis 5 starkeren Eornchen jeder- 
seits binter der Einscbnurung . . . . \A, carbon aria Ij. 

2' Zwiscbenraume der Fid. deatlich breiter als die Streifen 3. 

3 Der Fublerschaft reicht ungefahr bis zur Mitte jedes 
Auges. Streifen der Fid. scharf, schmal, deutlich punk- 
tirt, Zwiscbenstreifen flach, breit, dicht and aulserst fein 



412 J. Weise: NoH%en 

gerunzelt. Halsscb. mit einem starken, spitzen Zahoe 
hinter der EiDschnurang jederseits . . .15. aterrima F. 
3' Der Fuhierscbaft reicht nar bis zom Vorderrande jedes 
Auges. StreifeD der Fid. wenig scbarf, sehr andeatlicb 
panktirt, Zwiscbenstreifen ziemlicb breit, leicbt gewolbt, 
kornig-geranzelt. Halsscb. mit einer bogenformigen, ziem- 
licb gleicb boben Leiste jederseits binter der Binsebnarung. 

16. asphaltina Bob. 

4 Vorderscbenkel mit kleinem b5ckerformigen ZShncben. 
Aagen lang-oval. Scbildchen nacb vorn abscbussig. 

17. cerasi L. 
4' Vorderscbenkel ungezabnt oder, beim (5^, mit einem scbwer 
sicbtbaren spitzen Hockercben. Augen karz-oval. Scbild- 
cben borizoDtal 5. 

5 Die Panktstreifen 6 und 7 der Fid. vereinigen sieb biDten 
mit dem 8. Streifen; der zweite Zwiscbenraam von der 
Nabt and vom Seitenrande ist an der Spitze stark ge- 
wolbt 18. flavicornis Gyllh. 

5' Die Panktstreifen 6 and 7 der Fid. vereinigen sieb hinten 
nie mit dem 8. Streifen; der zweite Zwiscbenraam von der 
Nabt and vom Seitenrande ist an der Spitze nicbt gewolbt 
oder in die H5be getrieben 19. quercicola Ws. 

Der alien Arten gemeinsame Gescblecbtsanterschied bestebt 
darin, dafs beim Weibcben der erste and zweite Baacbring gewolbt, 
beim Manncben in der Mitte der Lange nacb flacb gedrackt oder 
vertieft ist; zagleicb ist bei den Manncben der meisten Artec die 
Bebaarang einzelner oder aller Baacbringe auf einem breiten Streifen 
ISngs der Mitte aufgericbtet, was bei keinem Weibcben vor- 
kommt. Letztere sperren nacb dem Tode fast immer den Anas. 
Bs empfieblt sieb daber, die Slag dalis - Arten nar in der Berliner 
Manier, also mit dem Metasternam anzakleben, dagegen die 
bequemere Metbode, bei der das Tbier der Langsacbse nacb mit 
dem ganzen Baucbe auf ein dreieckiges Papierstack gelegt wird, 
zu anterlassen. 

Im AUgemeinen kommt die feinere Skalptar, namentlicb der 
Fid., dem Manncben zu. Dafs der Mann einzelner Arten seltener 
za sein scbeint als das Weib, berubt wobl nar aaf unserer mangel- 
baften Eenntnifs von der Flugzeit der Tbiere. 

1. Magd, memnonia Fald. Der Unterscbied von linearis 
wird gew5bnlicb in der verscbiedenen Panktirang der Fid. an- 



uber Rwselkafer, 413 

gegeben; es kommen jedocb Stucke vod linearu vor, die der 
memnonia bo fihnlich werden, dafs man sie, ohne die AugenbilduDg 
za beracksichtigen, davon kaum nocb trenneD kann. Das Manncben 
ist nar an der dicbteren und balb aufstebenden Behaarung 
aber die Mitte aller BaucbriDge za erkenneD. Der Penis ist sebr 
klein, scblank, ziemlicb gleicbbreit, an der Spitze abgerandet, oben 
mit einer L£ngsrinne verseben, die sicb vorn erweitert und vertieft, 
so dalb die Spitze loffelformig ausgeboblt erscbeint. 

2. Magd, linearis Gyllb. (5^. Die Mitte aller Baacbringe, 
namentlicb der drei letzten, lang aufstebend bebaart. 

3. M. phlegmatica Hbst. c?. Alle Baacbringe, besonders 
die drei letzten, in der Mitte lang balb-aufstebend bebaart Penis 
scblank, an der Oeffnung allmablicb etwas verengt, vorn abgerundet, 
die gerade abgestotzte Klappe der Oeffnung dreirinnig. 

4. 91. rufa Germ. c?. Die letzten Baucbringe in der Mitte 
langer aufstebend bebaart als an den Seiteu. 

5. M, niiida Gyllb. c?. Die drei letzten Baucbringe dicbter 
bebaart als beim $, die Bebaarung der beiden ersten Ringe bocb, 
der drei letzten wenig aufgericbtet ; der Russel merklicb dicker als 
beim $. 

6. M. viola ce a L. Die Art ist bauptsacblicb in den Alpen 
za Hause, uberbaupt in Oesterreicb eine der bSufigeren, aber aucb 
am den Mt. Rosa und Mt. Viso, in Ungarn, Scblesien, der Mark 
Brandenburg, Mecklenburg (Habelmann), Hessen, Scbweden etc 
verbreitet; nnr mit frontalis zu verwecbseln, aber durcb den kur- 
zeren Russel, die scbmale Stirn, welcbe zwiscben den Augen etwa 
nar die Hlllfte von der Breite der Russelbasis besitzt und fiber 
den Aagen sparsamer punktirt und glanzender ist, das langere 
Halsscb., die tieferen, scbarfer begrenzten Pnnkte in den Streifen 
der Fid., von denen der neunte vorn, wo er unter der Scbulter- 
beale scbrag aufwarts biegt, auffallig breit und tief ist, sowie durcb 
das allmablicbe Erloscben des 6. und 7. Streifens in der tiefen 
Grube auf dem Abfalle zur Spitze sicber zu unterscbeiden. Beide 
Gescblecbter sind viel mebr als bei den vorbergebenden and den 
drei folgenden Arten verscbieden. Beim Manncben ist der Russel 
wenig gebogen, aufserst dicbt gewirkt, matt, verloscben punktirt, 
der erste und zweite Baucbring in der Mitte aufstebend bebaart, 
= Heydeni Desbrocb., violacea Seidl. F. bait. 430; beim Weibcben 
(cyanea Seidl. 1. c.) ist der Russel etwas langer, ziemlicb gleicb- 
breit und gleicbdick, kraftig gebogen, glanzend, bocbstens an der 
Basis gewirkt, fein, docb scbarf punktirt. 



414 J, Weise: NoHten 

Die Art ist 3.3 bis 6.2 mill, lang (vom Hinterrande der Fid. 
bis zam Vorderrande der Aagen gemessen) and variirt, wie die 
abrigen Arten in der E5rperform, Farbe and Skalptar ganz 
erbeblicb. Schwarze Bxemplare, die allerdings nar vereinzelt vor- 
kommen, konnen nach den Bestimmangstabellen von Desbrochers 
and Seidlitz nicht antergebracht werden. 

Ob M. coeruleipennis Desbr., weil sie einen stark gerandet- 
vorgezogenen Grandrand der Fid. besitzen soil, wirklich specifiscb 
von dieser Art verschieden sei, wofar sich Herr Gzwalina in der 
Deutschen Ent. Zeitschr. 1884, p. 415, ausspricht, ist wohl so lange 
zu bezweifeln, bis andere Unterschiede erbracbt worden sind, die 
der Taaschung weniger unterliegen. 

7. M. frontalis Gyllh. Das Halssch. ist bSchstens so lang 
als breit, in der Regel quer, jedoch niemals merklich langer als 
breit wie das der vorigen, zugleicb ist die Stirn matter, dichter 
und deatlicher punktirt, der Grundrand der Fid. gewdholich mehr 
gerandet and starker aber die Basis des Halssch. vorgezc^en; die 
Grofse variirt von 4 bis 7 mill., die Farbe von blaa darch violett- 
schwarz bis schwarz. Beide Geschlechter sind wenig verschieden. 
Der Rassel ist eben so stark gebogen wie beim $ von vtotocea, 
beim (5^, das man nar an dem in der Mitte aafstehend behaarten 
ersten and zweiten Bauchringe mit Sicherheit erkennen kann, 
ist er vor der Fablerwurzel anmerklich flach gedrackt and er- 
weitert. 

8. M, duplicata Germ. Das Mannchen (= M, striaiula Desbr.) 
zeicbnet sich darch die aufstehende Behaarang der beiden ersten 
Hinterleibssegmente and den von der Basis zar Spitze allmShlich, 
jedoch nicht besonders stark erweiterten Rassel aas. 

Die Art, welche 2.5 — 4.8 mill, lang wird, ist an der Panktirang 
der Fid., aaf denen die Zwischenstreifen eine regelm&Tsige oder 
anregelmSfsig verdoppelte Reihe von Pankten besitzen, die von 
oben eingestochen sind, sicherer noch an der Bildang des Halssch. 
von der vorigen za unterscheiden. Wahrend sich hier das Halssch. 
hinter der Mitte bis an den Hinterrand verschmalert, an dem die 
Hinterecken in Gestalt einer schmalen, aber ziemlich hohen Qaer- 
leiste pldtzlich nach aafsen vortreten, endet die Verschm&lerang bei 
frontalis ein Stack vor dem Hinterrande and die Seiten erweitern 
sich dahinter allmahlich wieder za den dreieckigen Hinterecken, 
welche, aach bei der Betrachtung von anten, in keine deatlich 
anfgebogene Qaerleiste aaslaafen. — Schwarze Stncke sind nicht 
seiten. 



iiber MsselMfer, 415 

9. Von M, Weisei Schreiner ist mir das c5^ noch nnbekannt. 
E^ner Vereinigang mit fDxrescens Oermar steht haaptsSchlich die 
Angabe: y^rostrum parum curvatum^ im Wege. 

10. M. exarata Bris. Das Manncheii, von mir fruher als 
M, Kraatii beschrieben, hat eine abniiche Fahlerbildang wie das 
von barbicomis and cerast, indem die drei letzten Fuhlerglieder 
in eine langgestreckte, dicbt burstenartig bebaarte Eeule verl&ngert 
sind, welcbe langer ist, als die ubrigen Geifselglieder zasammen. 
Von den Eealengliedern ist das erste kurz, das zweite nach oben 
verbreitert and hier etwas breiter als 1 , das dritte ist doppelt so 
lang als die beiden vorhergehenden zasammen, in der Mitte etwas 
eingeschnurt. 

Icb sammelte das Thier noch in der Mark Brandenbarg aaf 
Eichen bei der Baschmable bei Frankfort a. O., besitze es aafserdem 
aas Ungarn and Griecbenland (Reitter). 

11. M, barbicomis Latr. Beim ^, = claviger East, ist 
das 8. Fuhlerglied zwar von der walzenformigen Eeale deatlich 
getrennt, aber eben so breit als das erste Glied derselben and aach 
eben so dicht, abstehend behaart; das zweite Eealenglied ist etwa 
doppelt so lang als das erste, das dritte doppelt so lang als das 
zweite. — Der Penis ist vorn allmahlicb stark verbreitert, an der 
Spitze in breitem Bogen abgerandet, die Oefifnang tbeilweise von 
der gerade abgestatzten Elappe bedeckt. 

Bei welcher Art M, mixta and turcica Desbr. anterzabringen 
sind, babe ich aas der Beschreibang nicht feststellen k5nnen. 

12. JIf. prtfiti L. Zaweilen verschwindet der Hooker an den 
Seiten des Halssch. vollstandig. Beide Geschlechter sind wenig 
verschieden. Der Rassel ist beim $ wenigstens in der vorderen 
Hfilfte glanzend, doppelt so lang als dick, beim (^ karz, matt, 
kaam Ifinger als dick. — Penis vorn allmahlicb - in eine lange and 
schmale, am Ende schwacb abgestatzte Spitze verschmalert. 

13. M. nitidipennis Bob. Das ^ ist mit Sicberheit nar 
an dem flachen Baache za erkennen. 

14. M, carbonaria L. In seltenen F&Uen sind die Eornchen 
hinter der Einscbnurang des Halsscb. nicbt za bemerken (ein Ex. 
in der Ealkborst in Mecklenbarg-Strelitz von Hrn. Habelmann ge- 
fangen). Beide Geschlechter sehr verschieden. Das ^ hat eine auf- 
stebende Behaarang aaf den ersten beiden Baachringen, einen sehr 
dicken, fast kantigen Russel mit einer aaff&Uig breiten and tiefen 
F&hlerfarche and dicke Fabler. An diesen ist besonders der Schaft 
verdickt, beinahe dreimal so dick als beim Weibchen. 



416 J. Weise: Notion uber Russelhafet, 

15. M, aierrima F. Die Geschlechtsanterschiede sind die- 
selben, wie bei der vorigen Art, nar eine Spur schwacher aus- 
gepragt. 

16. M. asphaltina Boh. Die Artrechte warden erst wieder 
durch Hrn. Habelmann (Berl. Ent. Zeitschr. 1882, p. 391 — 394) 
festgesteilt, nachdem das in den meisten Sammlangen fehlende Thier 
lange Zeit mit den vorigen Arten verbanden worden war. Das ^ 
bat einen kurzen, dicken, in der vorderen H&lfte oben flacb- 
gedruckten Russei and viel dickere Fuhler als das $; das letzte 
Segment ist, wenigstens an den von Hrn. Brenning in Wittenberg 
gezogenen Stucken, aaffllllig lang weifslich behaart and am Hinter- 
rande jederseits in eine stampfe Ecke aafgebogen. Im Freien 
gefangene Exemplare besitzen wahrscbeinlich nar eine schwache, 
karze Behaarang aaf dem letzten Baachringe. 

17. M, cerasi L. Beim cT, = rhina Gyllh. , ist der Baach 
in der Mitte ianger aafstehend bebaart, der karze, glanzlose Rassel 
vorn breit and dick, die Fuhler sind merklich dicker als beim $, 
die dreigliederige Keale ist sehr lang elliptisch, das erste Olied 
derselben ist das karzeste, das letzte das langste. 

18. Hf. flaeicornis Gyllh. c?. Rassel karzer and um die 
Halfte dicker als beim $, die Fuhler viel kraftiger, der Schaft 
wenig and fast gleichmafsig gebogen, beim $ dagegen dicht an 
den Augen stark and ziemlich schnell nach aafsen gekrummt. 

19. M, quercicola Ws. Die haaptsachlichsten Unterschiede 
von der vorigen Art bestehen in Folgendem: Das Halssch. ist 
bedeutend tiefer panktirt, an den Seiten gleichmafsiger gerandet, 
vorn and hinten weniger eingeschnurt-verengt. Die Streifen der 
Fid. sind 'st&rker and scharfer panktirt, aber nicht so tief ein- 
gedruckt, daher die Zwischenstreifen weniger gewolbt. Aaf dem 
Abfalle zur Spitze endigen die Streifen 4 bis 7 in ziemlich gleicher 
Lange, entweder unverbunden oder zu zweien, dreien oder \deren 
verbunden, dadarch entsteht eine ziemlich ebene, dreieckige Stella 
hinter ihnen and vor der Vereinigung des 3. und 8. Streifens, die 
nur geranzelt ist. Diese Stelle fehlt bei flavicomis^ da sie von dem 
tiefen 6. and 7. Streifen darchschnitten wird, die sich, weit hinter 
dem 4. and 5. Streifen, mit dem achten vereinigen. An den Fahlern 
ist der Schaft, nebst den zwei ersten Geifselgliedern rothlich gelb, 
der ubrige Theil bei aasgef^rbten Stacken immer dankel, die Geifsel- 
glieder haben eine schmale Basis, so dafs sie viel deatlicher vod 
einander abgesetzt sind wie bei flavicornis, 

Beide Arten finden sich bei Berlin im Jani in ziemlicher Menge 
aaf Eichen bei Fankow. 

Fraglich blieb mir zaletzt noch Hf, punctulata Mais., weil 
alle unter dieser Bezeichnung erhaltenen Stucke sich als schwarze 
frontalis and eiolacea herausstellten. 



[Deutsche EDtomologische Zeitscbrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Erganzende Bemerkungen zu Dr. Gerstacker's 
Monographic der chilenischen Carabus^Arten. 

Nachdem meine Versuche, auf der Insel ChiioS and in dem 
5stlicb derselbeD gelegenen festlaDdischen Kastenstriche Kafer, be- 
sonders Caraben, sammein zu lassen, wabrend einer Reibe von 
Jabren vergeblicb geblieben waren, entscblofs sich der in nord- 
licberem Landestbeile fur micb scbon seit langerer Zeit tbatige 
erfabrene Sammler, meinen im vorigen Jabre erneut an ihn ge- 
richteten Wunscben fur den nacbsten Sommer zu entsprecben. Er 
sammelte in Folge dessen in der ersten Halfte Novembers 1884 in 
der Gegend um Puerto Montt, besonders in der Nabe des Vuleans 
Osorno nnd um den See Llanquibue. Erkranknng im ungesunden 
Elima zwang ibn nacb kurzer Zeit, jene Gegend zu verlassen, und 
erst in der zweiten Halfte des Dezember konnte er nacb Chiloe 
ubersiedeln, wo die Monate Dezember bis Marz die gunstigste 
Sammelzeit sind. Seine Ausbeute um P. Montt hatte aus etwa 
50 Ceroglossus Darwini und einer grofseren Anzabl von 
C, Buqueti var. elegantissimus Reed bestanden. Im nord- 
westlicben Tbeile der Insel Cbiloe, welcben der Sammler wabrend 
dreier Monatie, wie scbon um P. Montt, mit zwei Gehulfen moglicbst 
grundlicb absuchte, wurden die vier Carabus - Arten speciosus 
selten, sybariia baufig, Darwini ziemlicb selten und suturalis 
nur in vereinzelten Exemplaren vorgefunden. — Die eifrigsten Nacb- 
forscbungen nacb don C. psittacus und melanopterus blieben 
erfolglos, und ist daher anzunebmen, dafs diese beiden Arten im 
ndrdlicben Tbeil der Insel nicbt heimisch sind. 

Die vorstehend angegebenen Sammel-Ergebnisse und die seit 
dem Jabre 1876 begonnenen, neuerdings alljabrlicb erbaltenen Sen- 
dungen aus der Provinz Valdivia, jetzt aucb aus Arauco, baben ein 
so ungewobnlicb reicbes Material in meinen Besitz gebracbt, dafs 
icb die nacbfolgenden Ergfinzungen zu Dr. Gerstacker's Monograpbie 
mitzutbeilen vermag. 

Ceroglossus sybarita Gerstacker, nacb einem einzelnen 
in H. Dobrn's Sammlung befindlicben Manncben bescbrieben, ist 
eine in jeder Beziebung, aucb binsicbtlich der Ausdebnung und 
Dicbtigkeit des Toments der Flugeldecken , aufserordentlicb wecb- 
selnde Art. 

Deutsche Bntomol. Zeitschr. XXUL Heft II. 27 



418 A. V, Kraati'Koschlau: Ergdn^eude Bemerkungen 

Die Form zeigt sicb beim Haisschilde noch am gleicbmafsig- 
sten, insofern unbedeutende Abweicbangen von der Herzform nur 
als seltene AaBnabmen vorkommen. Dagegen Bind mebrfache 
Abweicbangen in der Form des Hinterkorpers nicht zu selten. 
Zunacbst verbreitert sicb derselbe scbon von den Scbaltern an so 
bedentend, dafs er bei den Extremen wie aufgescbwollen aassieht 
and daher die der cbileniscben Cara6ii£-Qruppe eigene schlanke and 
gefallige Form bei den bezuglicben Individaen nicbt wahrnebmen 
lafst. Diese Abweichang zeigt sicb bei beiden Gescblecbtern. — 
Sodann sind bei besonders grofsen Weibcben die Scbultern so breit 
and vorgezogen, dafs die betreffenden Individaen nicht blofs inner- 
halb dieser Art, sondern in der ganzen Groppe aaffallende Er- 
scbeinangen sind, wie sie nar nocb bei C, Buqueii in gleicher Weise 
vorkommen. — Endlicb ist die in der Monographic erwSbnte Starke 
Zaspitzang der Flageldecken aacb bei alien Manncben dieser Art 
vorbanden. 

Hinsicbtlicb der Scalptar ist diejenige des Eopfes und Hals- 
schildes bei der grofsen Zabl der vorliegenden Exemplare genaa 
die in der Monograpbie bescbriebene. Diejenige der Flageldecken 
bedarf dagegen einiger Erganzungen. — Wenn nacb der Angabe 
jede Flugeldecke 12 Zwischenraume ( Langsstreifen) entbalten and 
davon der 2te, 6te and lOte sogenannte Kettenstreifen sein soUen, 
so mafs anmittelbar neben der Naht ein Langsstreifen liegen, dann 
der Iste Kettenstreifen, binter diesem mussen 3 LSngsstreifen, 
dann der 2te Eettenstreif, wiederam 3 Langsstreifen, endlich der 
3te Eettenstreif und nacb diesem nocb 2 Langsstreifen folgen. Bei 
der Minderzabl der Exemplare ist dies aucb der Fall. Bei der 
Mebrzabl dagegen feblt der Iste Langsstreifen, so dafs der Iste 
Eettenstreif anmittelbar am Nabtrande liegt, was darcb die gl&n- 
zende purpur- oder kapferrotbe Farbe der Nabt und durch die 
anmittelbar daran stofsende andere Farbe des Eettenstreifens scbnell 
and deutlich zu erkennen ist. Andererseits, wenn aucb selten, 
befinden sicb zwischen dem 3ten Eettenstreifen and dem Rande 
nicbt 2, sondern 3 Langsstreifen, von denen der 3te entweder die 
Grenze des Randes darstellt oder noch innerhalb der Farbe der 
Flageldecken liegt. — In den meisten Fallen bat also jede Flagel- 
decke nur 11, seltener 12 und ausnahmsweise 13 Liingsstreifen. 
Yon diesen sind die zwischen den beiden ersten Eettenstreifen be- 
findiichen 3 and gewohnlich aucb nocb der binter dem 2ten Eetten- 
streif befindliche 3te Langsstreifen auf der vorderen Halfte der 
Flageldecken die breitesten und starkst erbabenen, die anderen 4 



sti Dr, Gerst&cker's Monographic eic. 419 

oder 5 nach dem Rande zu gelegenen, sowie sSmmtliche Langs- 
streifen aaf der binteren HSlfte der Flugeldecken Dehmen an 
Ausprfigang nach den R&ndern zu allmahlig ab and bei vielen 
Exemplaren erscheinen diese Theiie der Flugeldecken als glatte 
Pl&chen, aus denen nur die goldigen Spitzen der den Rucken der 
LSngsstreifen markirenden Kornchen ein wenig hervorragen. — Die 
3 Kettenstreifen markiren sich als solche stets mehr oder minder 
deutlicb auf den nackten Stelien der Flugeldecken, dagegen auf 
den befilzten Theilen als bunte, ^ bis f mill, breite Bander: etwa 
1 — 3 mill, lange sammetartige schwarze oder braune und hell- 
smaragdgrune Striche mit je einem goldglanzenden Punktchen in 
der Mitte setzen sich abwechselnd za diesen scheinbaren Bandern 
zusammen, welche eine auffallende und sehr merkwurdige Ver- 
zierung dieser ausgezeichneten Art bilden. 

Die Farben der Art sind grun in alien Abstufungen vom 
hellsten smaragdgrun durch gelb-, blau-, braun- bis schwarzgrun — 
roth vom hellsten kupferroth bis dunkelpurpurn — glanzend gelb- 
und rothgoldig — braun in verschiedenen Schattirungen — aufser- 
dem anch neutrale Mischungen. Die haufigsten Farben sind roth 
ond braun in unzahligen Schattirungen, nachstdem erst grun. — 
In dem typischen ^ mit ^hell- und rein-smaragdgrunen Flugel- 
decken^ hat dem Autor zufallig eine der grofsten Farben -Selten- 
heiten dieser Art vorgelegen, welche unter Hunderten von Exem- 
plaren zu finden nicht sicber ist. Im AUgemeinen findet sich diese 
Prachtfarbe nur auf den erwahnten bandartigen Eettenstreifen. — 
Die Farbe des Kopfes und Halsschildes ist von derjenigen der 
FlQgeldecken ganz unabbangig und am baufigsten kupferroth, nur 
selten rein — in Verbindung mit grun oder Goldfarbe ebenfalls 
selten — ganz rein grun dagegen Sufserst selten. Es liegt auch 
ein Exemplar mit dunkelblau-grunem Eopf und Halsschild vor. — 
Die Art zeigt also s&mmtliche Farben, rein wie in den verschie- 
densten Mischungen, blau nur in der Miscbung mit grun. 

Die hervorragen dste Eigenthumlichkeit dieser Art ist die 
Befilzung der Flugeldecken. Bei dem typischen Exemplar 
^erscheint die ganze aufsere und hintere Halfte jeder Flugeldecke 
darch feines aufliegendes Toment wie angebaucht, jedoch bei Weitem 
nioht in dem Grade, wie bei der vorigen Art (psittacus), wo die 
ganze Textur der Oberflache durch dasselbe verdeckt^ wird. Diese 
Angaben sind bei vielen Exemplaren durchaus zutreffend, im 
Uebrigen aber nichts weniger als erschopfend. Die Ausdehnung 
des Toments weohselt zwisohen den beiden Extremen v5lliger 

27* 



420 A, t>, KraaU' Koschlau: Ergdmende Bemerkungeh 

Bedeckung and volliger Nacktbeit der Flugeldecken; beide Extreme 
liegen vor, wenn aacb als aufserste Seltenbeiten. Durcb eiDe 
laDgere Reibe ad boc zasammeDgestellter Exemplare iSfst sicb der 
sebr allmablige Uebergang vod der volligen BedeckuDg bis zur 
volligen Nacktbeit der Flageldecken innerbalb der Art nach- 
weisen: Den Anfang macbt eine kleine nackte and glanzende 
Stelle za beiden Seiten der Nabt vom Scbildcben bis zu 5 — 6 mill. 
Lange und 3 — 4 mill. Breite; diese Stelle veHangert sicb allmSblig 
bis auf balbe Nabtlange, wabrend die Gesammtbreite nur bis etwa 
5 mill, wacbst. Dieser nackte Tbeil wird auf beiden Seiten gleich- 
mafsig and ziemlicb scbarf vom Toment begrenzt. — Dies ist das 
baufigst vorkommende Verbaltnifs. — Bei weiterem Vorscbreiten 
verbreitet sicb das Nackte allmablig vom Scbildcben nacb deo 
Scbultern bin, gleicbzeitig einen oder zwei Langsstreifen auf kurze 
Entfernangen als parallele Strahlen entblofsend. Von bier aas 
scbreitet die Entblofsung in allmahiiger Ausbreitong gegen die Mitte 
der Flugeldecken vor, wobei aber die flacben Bandstreifen am 
langsten Widerstand leisten; ihre Farben verblassen oder ver- 
wiscben sicb aber von vom ber in dem Mafse, als der Glanz sicb 
um sie verbreitet. Von der vorderen Halfte aus scbreitet die Ent- 
blofsung in voUer Breite der Flugeldecken allmablig gegen dereo 
Spitzen vor, bis endlicb auf diesen nur nocb ein scbwacber Haach 
sicbtbar ist, um scbliefslicb auch zu verscbwinden , so dafs die 
ganzen Flugeldecken in ibrem voUen Farbenglan^ and mit ge- 
wobnlicb scbarf bervortretender Sculptur erscbeinen. 

Hinsicbtlich der Dicbtigkeit des Toments ist nur za er- 
wabnen, dafs dieselbe, wie das wabrscbeinlicb aacb bei dem psittacus 
der Fall sein wird, auf alien Stufen zwiscben den Extremen za 
finden ist, also vom ^Haucbe^ bis zu dem Grade, bei welcbem 
^die ganze Textur der Oberflacbe durcb das Toment verdeckt^ 
wird. — Bei leicbter Befilzung leucbtet die Grundfarbe der Flugel- 
decken vollstandig durcb, nur ist ibr der Glanz genommen; der 
Tilz eelbst ist als dunner weifslicber Staub sicbtbar, wenn man 
das Licbt schrag auf die Flugeldecken fallen l&fst. — Eine starke 
und dichte Befilzung bat die zwiscben den Langsstreifen befind- 
licben Furchen ganz ausgefullt, aacb die Streifen selbst so welt 
iiberzogen, dafs von ihnen nur die Spitzen der Goldkorncben 
sicbtbar sind. Die starkste Befilzung uberziebt auch diese leti- 
teren und ebnet den bezuglicben Tbeil der Flugeldecken voll- 
standig. — Der Starke and starkste Filz bat gewobnlicb nor bei 
den grunen Individ uen dieselbe Farbe, ist aber dunkler, bisweilen 



zu Br, Gerst&ckers Monographic etc, 421 

scbwarzgrnn. Bei anderen Orundfarben hat der dichte Filz ge- 
wdhnlich seine eigene verscbiedene Farbe; bei Individaen, deren 
oackter Theil der Flugeldecken lebhaft kapferroth ist, ist der Filz 
oft fabl, von unbestimmbarer Farbe; an intensiv parpurne Grund- 
farbe scbliefst sich geWobnlicb und anmittelbar ein lebhaft gruner 
Filz an. 

Die Extreme, innerhalb welcher die Grofsen-Verhaltnisse 
sich bewegen, sind — einer grofsen Anzahl von Exemplaren ent- 
nommen — ein c? von 20 mill. Gesammtlange und 6 mill. Breite 
der Flugeldecken und ein $ von 26 mill. Lange und 9 mill. Breite 
der Flugeldecken; letzteres ist also grofser als grofse auratus-^, 

Aus vorstebenden Darstellungen durfte ersichtlich sein, dafs 
diese Art durch ibren Farbenreichthum , besonders in Verbindung 
mit dem ebenso grofsen Wechsel in der Tomentirung der Flugel- 
decken und durch die Fulle purpurfarbiger und vergoldeter Sculpturen 
zum Schonsten und Interessantesten der ganzen Gattung gehdrt. 
Letzteres erkennt in vollem Mafse erst das bewaffnete Auge. 

Die vorliegenden Exemplare stammen sfimmtlich aus den 
Wfildern des nordwestlichen Theils der Insel Chiloe. 

Die Exemplare mit nackten glanzenden und diejenigen mit 
vollig befilzten Flugeldecken durften als gute Varietaten zu be- 
trachten sein. Erstere hat Hr. G^in in seinem neuen Katalog 
calvus genannt; fur die anderen schlage ich den Namen tomen- 
tosus als ebenfalls bezeichnend vor. — Die oben erwahnten 
Formabweicbungen als Varietaten aufzustellen , halte ich nicht fur 
zweckentsprechend , da bei den vorbandenen sebr allmahligen 
Uebergfingen nicht moglich sein wurde, eine Grenze zwischen der 
typischen Art und der Varietat mit Sicherheit zu ziehen. 

C. speciosus Gerstacker. Die auf ein einzelnes Weibchen 
bescbrankt gewesene Beschreibung bedarf bei dieser ebenfalls recht 
wechselnden Art in mehrfacher Beziehung einer ErgSnzung. Was 
znn£chst die hinsichtlich der Korperform in der Monographie 
erwahnte Verwandtschaft mit C suturalis betrifft, so hat der Zufall 
dem Herrn Autor ein ganz ungewobnlich schlankes $ vor Augen 
gefuhrt. Unter einer grofsen ZabI von (^ lassen sich allerdings 
einzelne finden, auf deren Korperform ein Vergleich mit C. suturalis 
dnrchans pafst. Aus mehr als 100 vorliegenden $ dagegen hat 
sich nur ein einziges herausfinden lassen, dessen Korperform einen 
Vergleich mit C. suturalis ann&hernd zulafst. — Im Allgemeinen 
ist der Bau der c? schlank, von den $ aber lafst sich dies nicht 
sagen, deno dazu sind ihre Flugeldecken fast durchweg zu breit, 



422 A. r>. KraatZ'Koschlau: Ergdnskcnde Bimerkungen 

ZQ ausgebachtet. Ein sebr scblankes cT bat 23 mill. Gesammtlaoge, 
15 mill. L&nge and 7 mill. Breite der Flngeldecken ; ein sebr grofses 
und breites S- bat 27 mill. Gesammtlange, 11^ mill. Lange and 
10 mill. Breite der Flugeldecken (von vorliegenden Individaen ab- 
genommene Malse). Die Mebrzabl der 2 bleibt diesen DimensioDen 
nabe; scblanker Baa ist ihnen also nicbt eigen. Die (^ weicben 
von den oben aDgegebenen Mafsen zum Tbeil bedeutend ab. — 
Dafs das Halsscbild deutlicb langer sein soil als breit, berabt 
lediglicb aaf einer Aasnabme des tjpischen Exemplars, welcbe in 
der grofsen Anzahl vorliegender Exemplare nicbt vorkommt. Die 
Form des Halsscbildes wecbselt zwiscben der Herzform mit meist 
geringer Zusammenziebnng nacb der Basis und zwiscben der qua- 
dratiscben Form mit gleichmafsig, aber wenig convexen Seiten- 
randern. Einige Messangen der Dimensionen ergeben als breitestes 
Halsscbild 4^ mill. Lange und 5-|milI. Breite; im Durcbscbnitt wird 
die Lange um ^ mill, von der Breite ubertroffen, nur in seltenen 
FSllen erreicbt die L&nge fast die Breite. 

Die Sculp tur der Flugeldecken ist eine Sufserst wechselnde. 
Hinsicbtlicb der Streifenbildung ist zunacbst ein durcb die ganze 
Art sicb bindurcbziebender und dieselbe (oder ibren grofsten Tbeil) 
in zwei Gruppen tbeilender Unterscbied bervorzuheben, von deneo 
die eine schmale Streifen und breite tiefe Furcben (grofse Mebr- 
zabl), die andere dagegen breite, flacbgedruckt erscbeinende Streifen 
und scbmale flaebe Furcben zeigt; zwiscben beiden Gruppen noch 
viele neutrale Exemplare, bei denen aucb Miscbungen der Extreme 
vorkommen, insofern nicbt selten breite und auffallend scbmale 
Streifen auf derselben Fliigeldecke neben oder durcbeinander 
steben. — Die Eettenstreifen sind stets, wenn aucb nicbt immer 
mit gleicber Deutlichkeit, zu erkennen. — Von sammtlicben Exem- 
plaren beider Gruppen und der Neutralen zeigt ubrigens wobl wenig 
mebr als die Halfte eine vollstandige Streifenbildung; bei alien 
ubrigen Exemplaren befinden sicb an Stelle entweder der 4 tertifiren, 
oder nur der 2 secundaren, oder dieser sammtlicben 6 Streifen, 
seltener aucb einzelner Eettenstreifen entweder regel- oder anregel- 
mafsige Punktstreifen, oder Ketten- oder zopfartige, oder Sbniicbe 
Sculptur-Bildungen. Statt der secundaren Streifen zeigt sicb«meisteD- 
tbeils eine aus wenig flacbgedruckten Ringen gebildete and za- 
sammenbangende Eette. Bisweilen erscbeinen durcb solcbe vielcn 
Platz beansprucbende Bildungen einzelne der 3 Eettenstreifen bis za 
scbwacben niedrigen Leisten verkummert. — Wie bei C, gloriosus 
breite und scbmale Streifen mit einander wecbseln, ebenso wechseln 



su Dr, Gerstdckefs Monographie etc, 423 

bier bisweilen auch voll aasgebildete Langsstreifen mit regelmafsigen 
Ketten- oder zopfartigen Sculptar-Biidungen. 

Was die Far ben dieser Art betrifft, so wird zavorderst be- 
merkt, dafs das tjpiscbe Exemplar, wie binsichtlicb der Eorperform, 
BO aacb der smaragdgrunen Farbung seiner Flogeldecken za den 
grofsten Seltenbeiten gehort. Unter aufserst vielen vorliegenden 
£xemplaren befindet sich nar ein einziges, dessen Flugeldeeken- 
Farbe alienfalis smaragdgrun genannt werden kann. Von dem 
Gsten Theil sammtiicher Exemplare, welcher nberbaapt grane Farbe 
an sicb tragt, ist wiederam kaam ein Zebntel rein gran (ubrigens 
verscbiedener Schattirangen) aaf seinen Fiugeldecken ; alle anderen 
zeigen bereits Miscbangen mit Eapfer, welcbe mit einer fablen 
Qobestimmbaren Farbe beginnen und durcb anzahlige Schattirangen 
bis zum dunkeisten Eupferroth abergehen. — Eopf und Halsschild 
Bind bei dem grofsten Theil der Exemplare rein kapferroth, bis- 
weilen mit einer Schattiraog von parparn, in welcbem Falle das 
Halsschild schwarzblaae Rander zeigt. — Bei einem kleineren Tbeil 
Yon Exemplaren ist die breite Mittelfarcbe des Halsscbildes gran, 
Welches sich bisweilen noch etwas auf die Scheibe aasdehnt, je 
nach dessen Mehr oder Minder das nach den Seitenr&ndern bin- 
gedrfingte Roth an Intensivitat zanimmt. 

Im Uebrigen zeigt die Oberseite bei dieser Art wenig Olanz; 
am so mehr ragen vereinzelte Exemplare mit aafserst fein geglat- 
teten Fiugeldecken durcb ibren leuchtenden Glanz hervor. Letzterer 
zeigt sich bei verschiedenen Farben. 

Ebenso wie sybarita aus dem nordwestlichen Theil der Insel 
Chiloe. 

C. Valdiviae Hope. In der Monographie ist auf den schlanken 
Bao bingewiesen. Hierzu wird bemerkt, dafs die Gescblechter in 
dieser Beziebung oft recht verschieden sind: bei den ^ zeigt sich 
die Neigung zu schiankem Bau bisweilen in an verbal tnifsmlUsig 
erscheinendem Mafse, bei den $ viel ofter zam Gegentheil. Meisten- 
tbeils steht bei diesen die Breite der Flageldecken in richtigem 
Verhaltnifs zur Gesammtlange, so dafs die Individuen einen krfif- 
tigen Ban darstellen; aber nicht selten ubersteigt die Breite das 
entsprecbende Mafs, and die Fiugeldecken sind in der Mitte, sehr 
selten in der hinteren Halfte, stark ausgebuchtet, so dafs sie einen 
schlanken Bau nicht zeigen, vielmehr sieht der Hinterkorper solcher 
Individaen wie angeschwollen aus. — In der Form der vorzugs- 
weise schlanken d^ sind die Scbultern fast nur angedeatet, die 
Breite des Halsscbildes wenig uberragend, and die grofste Breite 



424 A. r>, KraaU'KoscMau: Erg&n%ende Bemerkungen 

der Fiugeldecken liegt in der Mitte der hinteren HSlfte, von wo 
aus sie fast halbkreisformig enden. Bei den $ liegt dagegen die 
grofste Breite der Flageldecken fast immer in der Mitte, von wo 
aucb sogleich die allmahlige Zuspitzang erfolgt. Aus einer groOsen 
Anzahl von Exemplaren, welche auf verschiedenen Terrassen der 
Vorberge gesammelt sind, lassen sich stets scbmalste c? nnd stark 
aasgebucbtete $ beraasfinden , welcbe nebeneinander gestellt aaf 
den ersten Blick nicht als derselben Art angeborig erscbeinen. 
Reed meint wobl Aebnliches, wenn er in seinen Proceedings sagt, 
dafs kleine Exemplare dieser Art sebr grofse Aebnlicbkeit mit 
kraftigen ludividoen des C, Buqueti haben. Beistinomen kann ich 
dieser Bemerkung aber nicbt, weii C. Buqueti stets stark markirte, 
den Hinterrand des Halsscbildes weit uberragende Schaltern hat, 
wabrend besonders bei kleinen C. Valdwiae die Schultern, wie 
schon oben bemerkt, wenig mebr als angedeutet sind. Dieser 
stets vorbandene cbarakteristiscbe Untersebied ist zu bedeutend, 
urn uberseben werden zu konnen. 

Die Scalptur der Fiugeldecken ist sebr verschieden, aber nicht 
anders zu cbarakterisiren als dies bei C. speciosus gescbehen ist. 
Es wird daber auf das Bezuglicbe, Seite 6 etc., hinge wiesen nod 
ist dem nur binzuzufugen, dafs die Gesammtsculptur des C VeUditiae 
flacber und feiner ist als diejenige des speciosus. 

Die Far ben dieser Art wecbsein auf den Fiugeldecken durch 
allmahlige Uebergange von blauschwarz zu purpurn, ans dessen 
heilster Schattirung in hellgrun und in dieser Farbe bis schwarz- 
grun. Auf Eopf und Halsschiid kommen aufser diesen Farbeo 
noch goldig (wenig auf dem Eopfe) und schwarz, dies auf Scheitel, 
Hals, Scheibe und Randern des Halsscbildes vor; aufserdem aucb 
auf der Naht, jedoch nicbt immer. Auf Exemplaren mit schwarzem 
Oder schwarzgrunem Hals und Halsschiid zeigen bisweilen aucb 
die anderen Farben, also purpurn und grun, eine Beimiscbang von 
schwarz, wodurch sie auffallen und in einer Zusammenstellang mit 
besonders zartgefSrbten in dieser Art nicbt zu seltenen Exemplaren 
unwillkubrlicb an blond und brunett erinnern. — Auf den Fiugel- 
decken blauschwarze Exemplare, welcbe auf der vorderen Halfte 
der Scheibe in purpurn uberzugeben pflegen, sind sebr selten. Ein 
von Hrn. Obertbur zur Ansicht erbaltenes Exemplar ist aaf der 
ganzen Oberseite nur purpurn und grun; diese Farben sind aber 
so stark mit schwarz gemischt, dafs das Exemplar, obwohl vollig 
rein, doch aufserst unrein aussiebt, etwa wie beraucht. Ob and 
wo ebenso oder ahnlich gefarbte Exemplare noch vorkommen, ist 



2fi Dr, Gerstdckers Monographie etc. 425 

dieserseits unbekannt; auf den hoheren und hocbsten Vorbergen 
aber wabrscheinlicb nicbt, da anter einigen bandert von dort stam- 
menden Exemplaren kein Shnlicbes vorbanden war. Ebenso ist 
der Fondort der daokel- und scbwarzgranen Exemplare nocb nicbt 
bekannt; in einer kleinen im Jahre 1877 erbaltenen Sendang be- 
fanden sicb sechs solcber Exemplare, ihr Pundort war aber nicbt 
angegeben, aucb nicbt niebr zu erfabren, und ist trotz ailen Sucbens 
bis jetzt nocb nicbt entdeckt worden. 

Die Grofsen-Verbaltnisse bewegen sicb zwiscben 23 mill. 6e- 
sammtlange und 7^ mill, grofste Breite der Flugeldecken (kleinstes ^) 
und 29^ mill. Gesammtlange und 10^ mill, grofste Flugeldecken breite 
(grofstes 2). Zwei schoaaiste c5^ batten die Dimensionen : 

25^ mill. Gesammtlange und 7-| mill, Breite der Flugeldecken, 
26i - - - 8 - - - 

Ein sebr proportionirt gebautes $ bat bei 27 mill. Gesammtlange 
eine Flugeldeckenbreite von 9-|- mill. Ein grofses $ mit starkem 
Hinterkorper bat bei 29 mill. Gesammtlange lOj mill, grofste Flugel- 
deckenbreite. — Die auf den bocbsten Vorbergen im letzten Sommer 
gesammelten Exemplare sind, wie erklarlicb, grofstentbeils klein; 
die mit ibnen znsammen erbaltenen sebr grofsen $ stammen jeden- 
falls von niedrigeren Terrassen. 

Von dieser Art bat Hr. G^bin eine 

Var. magelhanicus Pradier in seinen neuen Eatalog auf- 
genommen und wie folgt cbarakterisirt: 

Major et convexior; capite obscuro-viridi; prothorace antice 
laHoriy laete viridi-marginato, non aureo; elytris dorso viridi- 
obscuriSy later aliter plus minusve purpurea -micantibuSy striatis, 
intervallis 4® (?) 6® et 10^ cateniformibus, omnibus caeteris latio- 
ribus plus minusve fortiter et irregulariter punctatis, corpore subtus 
fere nigro, Magelhan? Araucania. 

Da Magelban und Araucanien fast 200 Meilen von einander 
entfernt liegen, aucb AUes ebenso gegen Magelban, wie fur 
Araucanien als Heimatb des Kafers spricbt, so durfte Magelban 
einfacb zu streicben sein. Ebenso durfte es auf einem Irrtbum 
beruben, dafs der 4te, 6te und lOte Zwischenraum Eettenstreifen 
seien. Im Uebrigen pafst die Bescbreibung genau auf die grofsen 
typiscben $, welcbe wie alle anderen Individuen bald convexus, 
bald convexior sind und bei denen aucb das Halsscbild lebbaft 
grun- statt goldgerandert sein kann, da dies mehrfacb vorkommt. — 
Diese Varietat durfte als nicbt baltbar bezeicbnet werden konnen; 
es verscbwindet damit aucb ein neuer unricbtiger Namen. 



426 A. V. KraaU'Ko$chlau: Ergamende Bemerhungen 

C. Darwini Hope ist, soviel bis jetzt bekaoDt, im sudGhileni- 

schen Kustenstrich bei Puerto Montt in der Provinz Llanquibue 

and auf der Insel Cbiloe beimisch. Beide Rasseo sind nicbt on- 

wesentlicb von einander verscbieden. Diejenige aus Llanqaibae, 

uber welcbe in der Monograpbie gesprochen wird, ist die kleinere 

und soUen bauptsacblicb nur uber die Scalptur etc. ibrer Flogel- 

decken bier einige Bemerkungen folgen. Die Nabt ist von der 

Spitze an und auf der Scbeibe miirsig geboben, wulstet sich aber 

2 mill, vor dem Scbildcben stark auf und umscbliefst, bis zar Spitze 

desselben auf den Nabtrandern eine tiefe Rinne bildend and sich 

nocb mebr erweiternd, das Scbildcben bis zur Basis. Die Flugel- 

decken siud ziemiicb gewolbt. Bei regelrecbter Streifenbildung liegt 

neben der Nabt und zwiscben zwei darcb tiefe Quereinscbnitte 

gebildeten Furcben der erste feine Langsstreifen; auf diesen folgen 

die drei deutlicb ausgepragten Eettenstreifen, von denen je 2 stets 3, 

im Ganzen also 6 vollig gieicbmSfsige Langsstreifen einBchliefsen; 

zwiscben dem 3ten Kettenstreifen und der Nabt liegen nocb drei 

Langsstreifen, von denen der Iste an Starke den 6 von den 

Kettenstreifen eingescblossenen nabe kommt, der 2te die einzelnen 

Korncben, aus denen er gebiidet ist, deutlicb zeigt, und der Ste 

endlicb, in knrzem Abstande vom 2ten, sebr fein and baufiger 

luckeubaft als zusammenbangend ist. Die Sculptur und Farbuog 

des Randes beginut erst am Fufse der Korncben, welcbe den 3ten 

Streifen bilden. — Die Flugeldecken baben also je 13 deatlicbe 

Streifen. Von ibnen sind die 10 inneren, an sicb betrachtet, bald 

scbmal und bocb mit dicbt punktirten Furcben, bald sind sie breit 

und flacb, ibre Furcben entsprecbend scbmaler und nicbt so dicht 

punktirt. Aufserdem kommen mit ibnen in vielen Fallen alle die- 

jenigen Sculptur-Veranderungen vor, welcbe scbon bei C. speciosui 

ausfubrlich erwabnt worden sind. 

Diese Rasse ist verbal tnifsmafsig breiter in den Flugeldecken, 
besonders die $, aucb sind die Flugeldecken fast ausschlielslidi 
dunkelblau, selten scbwarz, und zeigen nur ausnabmsweise die 
scbonen bellen Schattirungen der CbiloS- Rasse. Die Unterseite 
des Hinterkorpers auf den Seiten ziemlicb stark punktirt, mit Aas- 
nahme der Mittelbrust, welcbe nur wenige Punkte zeigt. — Die 
Grofse wecbselt bei den c5^ zwiscben 21 und 25 mill. Gesammt- 
lange und 7 — 8 J mill. Flugeldeckenbreite, bei den $ zwischen 24^ 
und 26 mill. Gesammtlange und 8^ — 9^ mill. Breite der Flugeldecken. 
Die grofsere Cbiloe-Rasse weicbt von der festlandischen 
wesentlicb nur durcb die Sculptur ibrer Flugeldecken ab. Die 



fttf Dr. Gerst&ckers Monographic etc, 427 

Naht let, wie bei der anderen Rasse, mafBig gehoben, bleibt aber 
feBt Koeammengedrackt bis zur Spitze des Schildcbens, an desseD 
Seiten sich dann der Vorderrand der Pliigeldecken meist flach and 
feat anlegt. Der erste KetteDstreif beginnt nahe der Basis etwa 
^ mill, von der Naht entfernt and nahert sich derselben in gerader 
Linie bis zar Halfte dieser Entfernung. Der vordere Raum zwischen 
diesem Streifen and der Naht ist bis auf eine Entfernang von 4 mill. 
von der Scbildchenspitze scbeinbar horizontal gelegt, bei vielen 
Exemplaren sogar derartig eingedruekt, dafs die Naht dammartig 
daraber fahrt. Scbon in der Hohe des Scbildchens zeigen sich aaf 
dem bezeichneten Raume dicht and unregelmafsig eingestochene 
Punkte, welche sich aber bald aaf der Scheibe in 3 Reihen ordnen 
and zwischen sich 2 sehr feine wenig gehobene Langsstreifen bilden. 
Abweichangen von dieser Scolptar komoien nicht haufig vor. — Der 
erste Eettenstreif ist, wenn aaih nicht immer als solcher, doch 
genagend markirt, ebenso der neben ihm liegende Langsstreifen. 
Der dann aber foigende secondare Streifen ist der durch Breite 
ond Hohe hervorragendste der ganzen Fliigeldeeke and theilt diese 
sehr sichtbar in zwei dem Raume nach wohl gleiche Hajften. Die 
neben ihm liegenden 3 Streifen, von denen der mittlere die Stelle 
des 2ten Kettenstreifens einnimmt, sind aaf einen aafserst schmalen 
Raum beschrankt, daher auch nur mangelhaft, der 2te Kettenstreif 
als solcher garnicht ausgepr&gt und nur in seltenen Ausnahme- 
fallen etwas starkerer Auspragung lassen sich noch 3 oder 4 ein- 
gestochene Punkte durch die Lupe erkennen. Der hierauf foigende 
2te secundSre Streifen ist wieder starker, ahnlich auch der neben 
ihm liegende Langs- und der 3te Eettenstreifen. Zwischen letz- 
terem und der Naht sind, wie bei der festlandischen Rasse, noch 
3 feine LUngsstreifen , welche besonders bei etwas breiteren $ 
vollstfindig ausgebildet und znsammenhangend sind und sich noch 
innerhalb der Grundfarbe befinden, dieselbe also auch tragen. In 
den Fallen nicht mehr hinreichenden Raumes sind sie bis zar 
Unregelmafsigkeit dicht an einander gedruckt und bestehen dann 
nicht mehr aus Kornchen, sondern aus kurzen parallelen, schein- 
baren Nadelrissen. Bei einem prSchtig heliblau gefarbten Exemplar 
mit breitem Doppelrande (gold und smaragdgrun) lassen sich der 
2te und 3te Streifen in der uber die Randsculptur noch weit hinaus- 
greifenden smaragdgrunen Randfarbe ganz deutlich erkennen. — 
Diese Rasse hat also 14 Streifen auf jeder Fliigeldeeke. — Hin- 
sichtlich der vielfachen Sculptur-Veranderungen der Streifen an 
sich gilt, wie bei der festl&ndischen Rasse, das in dieser Beziehung 



428 A. V. KraatH'Koschlau: Erg Amende Bemerkungen 

bei C speciosus Brwahnte. — Aaf der Unterseite erstreckt sich 
die PanktiruDg nicht so weit nach vorn, wie bei der anderen 
Rasse. 

Die Form ist, besouders aach bei den $, durchweg schlank, 
and sind daher auch die Flugeldecken nar bis zo einem schmalen 
Oval aasgebucbtet. 

Die Far ben sind aaf der ganzen Oberseite: entweder donkel- 
blau mit prachtyollem Smaragdgrun aaf dem Kopfe and den breiten 
R&Ddern des Halsschildes and der Flageldeekeo — oder Kopf and 
HalsschildrSnder hellblau, die FlugeldeckenrfiDder wie vorher — 
oder die ganze Oberseite intensiv hellblan, aaf dem Eopfo ebenso 
Oder smaragdgrun, diese Farbe aaf den Randern des Halsschildes 
and der Flageldecken — oder grunlich schwarz auf der ganzen 
Oberseite and bellblao oder hellgran aaf Eopf and RSndern — 
oder Oberseite schwarz mit blau auf Eopf and Halsschildrandern 
and granen Flugeldecken-Randern — endlich Oberseite anrein hell- 
blau mit grunen Rlindern. Goldrfinder der Flugeldecken selten 
allein (dann sehr fein), gew5hnlich mit einem smaragdgrunen 
Nebenrande. — Goldrfinder des Halsschildes noch nicht bemerkt 
Bei dem oben erwahnten prficbtig hellblauen Exemplar mit gold 
und smaragdgrunem Doppelrande setzt sich letztere Farbe aaf die 
Basis und von dieser auf den breiten Raum zwischen Naht and 
erstem Eettenstreifen fort and geht erst auf der Scheibe allmahlig 
in die hellblaue Grundfarbe uber. — Im Allgemeinen trSgt diese 
Rasse verscLiedenere und glanzendere Farben, als die andere Rasse. 

Die Grofse wechselt bei den ^ zwischen 24^ und 27^ mill. 
Gesammtlange und 8 — 9 mill. Breite der Flugeldecken, bei den $ 
zwischen 26^ und 29^ mill. Gesammtlange und 8^ — 9^ mill. Breite 
der Flugeldecken. 

Far die Cbiloe- Rasse wurde dieserseits der Namen bicostu- 
latus vorgeschlagen werden, wenn es nicht zweifelhaft w&re, ob 
die Namen Darwini und indiconotus nur einer Rasse angehoren, 
also synonym sind, oder ob nicht den beiden Autoren je eine der 
beiden Rassen vorgelegen bat. Hieruber wurden bei dem auf- 
fallenden Unterschiede beider Rassen die dieserseits nicht be- 
kannten Beschreibungen den Ausschiag zu geben haben, weniger 
die oft unsicberen Angaben des Habitat. Reed fuhrt den indico- 
notus als synonym des Darwini Hope an und sagt von letzterem 
nur, dafs er einer der seltensten chiienischen Carabus and bis- 
weilen auf der Insel Cbiloe oder sudiich davon (?) gefonden sei. 
Er hat wahrscheinlich beide Arten nicht gesehen. 



»u Dr. Gerst&ckers Monographie etc, 429 

C. gloriosus Gerst&cker. Sehr gleicbmafsig and proportionirt 
gebaat und, trotz mancberlei.AbweichuDgen der Cero^/osstis -Gruppe 
von der gewohDiichen Form, doch eine acbte Caro^tis-Gestalt. Die 
aufserordentlicbe Variation der rotben Farbe, darcb grun und goldig 
angemessen unterstutzt, ififst diese Art mit Recbt ibren Namen 
tragen. Dieselbe bat ^in MebrzabI beider Gescblecbter^ dem Herrn 
Aator der Monograpbie vorgelegen, aber selbst 30 bis 40 Exemplare 
lassen den aafserordentlicben Wecbsel, welcben diese Art mit einer 
Farbe vornimmt, nocb nicbt uberseben, scbon desbalb nicbt, weil 
einzelne Schattirungen aufserst selten und nicbt sicber in einem 
Exemplar unter bundert zu finden sind. — Auf den Fliigeldecken 
wecbselt die rotbe Farbe von bellstem Goldrotb durcb alle ver- 
schiedenen Arten, also aucb durcb Carmin bis zum tiefsten Dunkel- 
purpurn, weicbes, wie bei C. Buqueti^ bisweilen in Scbwarzblaa 
Gbergebt. Reines Grun ist auf den Fliigeldecken immer nur selten, 
dagegen stets scbillernd. Auf Kopf und Halsscbild finden sich: 
rein kupferrotb oder ebenso goldigrotb, ferner alle Scbattirungen 
von grun mit goldigen, oder kupferrotben, oder licbtgriinen Randern, 
scbwarzblau mit bellgrunen Randern, scbwarz mit grunen und 
goldigen RUndern. Ausscbiiefslicb kupferrotb und goldrdth auf 
Eopf und Halsscbild sind gewobnlicb nur mit bocbrotben Flugel- 
decken vereinigt. — Um den aufserordentlicben Scbattirungs-Reicb- 
Ibum dieser Art zu kennen, mufs man mindestens 300 bestgereinigte 
Individoen zusammen geseben baben. 

Die Anzahl der Streifen der Fliigeldecken wecbselt, da zwiscben 
dem 3ten Kettenstreif und dem Rande bald 2, bald 3, in seltenen 
F&llen aucb nur ein feiner Punkt- Streifen deutlich sicbtbar sind. 
Dies ergiebt also mit den 11 anderen Streifen die Gesammtzahl 
von 13 oder 14, in seltensten Fallen von 12 Streifen ^). — Die 
3 Ketten-(Primar-) Streifen und die zwiscben ibnen liegenden 
2 secundaren und 4 tertiaren Streifen wecbseln ibre Starke unter 
einander, so dafs die 3 Eetten- und 2 secundaren Streifen in ver- 
Bcbiedenem Mafse breiter und bober sind, als die zwiscben ibnen 
liegenden 4 tertiaren Streifen. Dieses typiscbe Verbaltnifs andert 
sich aber bei einzelnen Individuen, insofern diese sammtlichen 



^) Die Bemerkung in der Monograpbie, die 3 Punktreiben und 
2W«i dazwischen liegenden schmalen Zwiscbenraume zwiscben Nabt 
und erst?m Kettenstreif seien eine bei keiner anderen Art vorliegende 
Bildung, ist jetzt nicbt mebr zutreffend, da dieselbe Bildung aucb 
bei der Cbiloe-Rasse des C, Darwini vorkommt. 



430 A. V. Kraat^'Kosehlau: Erg&n%ende Bemerkungen 

9 Streifen von scbeiobar darchaus gleicber St&rke Grind. Solcbe 
Ezemplare sind recbt selten and bat Hr. Gehin sie in seinem 
neaen Katalog als Var. Pradieri aufgenommen. Die Anzabl der 
Uebergangs - Bxemplare zur typiscben Form ist indessen so grofe, 
dafs man, besonders bei nicbt bellstem Licbte, von etwa 100 vor 
sicb babenden Exemplaren wobl 60 als Pradieri aospricbt. Bs 
durfte dies aaf die Zweckmafsigkeit binweisen, solcbe in grofser 
Zabl vorbandene, scbwer oder garnicbt abzugrenzende Abweicbungen 
in der Cbarakterisirung der Species zu besprecben, event, nacb- 
traglicb in derselben einzuscbalten , statt aus ibnen anbaltbare 
VarietSten zu macben. 

Bine andere Var. unicostulatus bat Hr. G^bin daraaf ge- 
griindet, dafs der zweite feine Streifen zwiscben Nabt und erstem 
Eettenstreif in unregelmafsige Punkte aufgelost and somit an jener 
Stelle nur ein feiner Streifen vorbanden ist. 

Solcbe and abnlicbe Brscbeiiiungen kommen aber nicbt blofs 
in dieser Art oder in dieser Gruppe and Gattung, sondern nberall 
da vor, wo eine Raamverengung dazu zwingt. Bei der CfailoS- 
Rasse des C. Darwini ist dies garnicbt selten, aaf der binteren 
Halfte* der Flugeldecken sogar bliufig. Die genannte Varietfit 
entbebrt also jeglicber Bedeutong. 

Dasselbe kann von der alteren Varietat carinulatus Mot- 
scbnlskj gesagt werden, da sie, wie aus der Bescbreibimg ersicht- 
licb^), aaf einigen jener kleinen nicbt nennenswertben Unterschiede 
basirt, wie sie in jeder Art mebr oder minder zahlreich nacbza- 
weisen sind. Diese sogenannte Art carinulatus (der Aotor hat sie 
nicbt als VarietUt bezeiebnet) kann also obne Verlust far die 
Wissenscbaft aas den Eatalogen fortgelassen werden. 

Die Grofse der Art wecbselt zwiscben 24 mill, (kleinstes ^) 
and 80 mill. Lange (grofstes $). Ein vorliegendes , nar 22 mill, 
langes ^ ist als eine in vielen Handerten von Exemplaren vor- 
gekommene Aasnabme za betracbten. 

C, gloriosus ist kein Wald- nocb Gebirgsbewobner and wird 
in der ganzen nicbt bedeckten Umgegend von Valdivia bis zam 
FaTs der boheren Vorberge in den meisten Jabren sehr b&nfig 
gefanden. Jedenfalls ist diese Art, nicbt Valdiviae^ wie Reed 



^) Bull. Mosc. 1865, IV, p. 284: Couleur et sculptur^ dn glo- 
riosus^ mais forme plus etroite; corselet allonge-ovalaire, presqu'ega- 
lement retreci en avant et en arri^re, sa partie la plus large vers 
le milieu c?. 



ZH Dr. Oerstacker's nonographie etc. 431 

meint, nach Buqaeti die gemeinste lo jener Provinz, denn dazu 
liegt das Habitat des C. Valdiviae schon zu entfernt voo Valdivia 
and den anderen dortigen Wohnorten, aucb ist das Erreichen des- 
selben wegen Ersteigens der Vorberge za bescbwerlicb. Zam 
Erlangen einer grofseren Anzabl bat es schon eines besonderen 
Unternehmens und lingerer Zeit bedarft. Ohne das entbielten die 
Sendungen fast nnr vereinzelte Exemplare. 

Eine ebenso aaffallende and interessante , als schone Rasse 
des C. gloriosus^ welche im dstlichen von den Andes darchzogenen 
Theii der Provinz Araaco mit der Stadt Villarica heimisch ist, 
nenne ich 

Var. Villaricensis. Oestalt, Scalptar ond Grofse der tjpi- 
schen Art; Streifen der Flageldecken binsicbtlich ihrer Starke theils 
wechselnd, tbeils gleichmSfsig; Eopf und Halsschild ganz parparn, 
Oder grungoldig mit rotbgoldigen and parparnen Randern, oder 
gran-, gelb- and rotbgoldig auf verscbiedenen Stellen vertheilt; 
FlSgeldecken entweder schwarzblaa, oder schwfirzlich parparn mit 
etwas helleren Randern, oder scbwarzlich parparn mit reinparparn 
aaf der yorderen Halfte der Decken za beiden Seiten der Naht. 
Unterseite schwarz and nar die Seiten des Halses metallisch gran, 
oder Aasbreitang dieser Farbe aaf den ganzen Hals and die Mitte 
des Prosternams, oder endlicb die ganze Unterseite bis zam Begin n 
des Hinterleibcs grun oder parparn schillernd. 

Darcb die Farben der Oberseite erinnert diese Farben-Varietfit 
aaf den ersten Blick lebhaft an die at/romf etis - VarietSt Putzeysi 
and fallt sehr angenebm in's A age. Besonders interessant ist sie 
aber dadurch, dafs sammtlicbe Sculptor- Erhebangen einscbliefslicb 
der feinsten Runzeln auf Eopf und Haisscbild derartig fein geglattet 
sind, dafs sie flammendes Licht scbarf abspiegeln. Diese Eigen- 
thumlichkeit ist oder erscbeint auffallend, weil die Individuen bei 
geringer Beleuchtung, in welcher andere gut gegiattete Arten noch 
ihre Glanzfabigkeit zeigen, als fast glanzunfabig crscheinen. Die 
danklen, bei nicht besonders hellem Lichte matten Flugeidecken 
ond die Runzeln auf Eopf and Halsschild lassen etwas Anderes 
aach nicht erwarten. Die Flamme einer gewohnlicben Eerze oder 
Lampe wird aber ebenso, wie die Sonne, auf jedem ibnen ricbtig 
zugekehrten Theil der Oberflache dieser Individuen so intensiv 
abgespiegelt, wie auf Spiegelglas oder auf einer Wasserflache. 

C. Buqueti Laporte ist in der Monographic nach einer 
grofseren Anzahl von Exemplaren beschrieben worden und kann 
es sich daher hier bauptsachlich nur um solche Ergfinzungen 



432 A. V. KraatZ'KoBchlau: Erg&n%ende Bemerkungen 

handeln, welche mit neu aufgefundeoen Localrassen zasammeo- 

hfingeo. 

Der Fundort der dem Auror vorgelegenen Exemplare ist in 
der Monograpbie nicht naher aDgegeben. Die grofse Zabl der 
dieserseits wiederbolt and direct erhaltenen Exemplare stammt aos 
der Provinz Valdivia, wo sie in den Waldern der Vorberge der 
Andes-Kette in einzelnen Jahren baufig gefunden worden ist. Die 
von den niederen Bergterrassen stammenden Individ uen sind sehr 
gleicbmafsig in der Grofse (22 bis bocbstens 25 mill.)) wie aach 
in der scbarf ausgepragten Sculptur der Flugeldecken , so dafs 
Verscblingangen und ungleicbe oder undeutlicbe Aaspragung der 
Langsstreifen sebr selten vorkommen. Unter den aaf den boberen 
Terrassen im letzten Sommer gesammelten Bxemplaren fanden sich 
ziemlicb vieie kleinste ^ (22 mill.), seltener grofste $ (27 mill.)? 
von ietzteren einige mit breiten stark vorgezogenen Scbultern and 
unverhaltnifsmafsig langem Hinterkorper. Aucb die Sculptur zeigt 
bier Abweicbungen, insofern die Furcben der Flugeldecken scbmaler, 
deren Punktirung feiner, die sebr gloicbm&fsigen Langsstreifen breiter 
und vollig glatt sind, so dafs solcbe Individuen einen fast leuch- 
tenden Glanz zeigen. — Die Farben dieser Art sind an sicb, wie 
in ibren Uebergangen fast obne Ausnabmen sebr scbon grasgran, 
grungoldig, gelbgoldig, purpurn und aus dessen dunkelster Schat- 
tirung bisweilen in tiefes Blauscbwarz ubergebend. Die gewSbn- 
licbste Erscbeinung ist: Kopf grun, Halsscbild auf der Scbeibe 
dunkel-, nacb den Randern zu bellgrun, letztere goldglanzend; die 
Flugeldecken an den Randern und diese selbst purpurn, welches 
nacb den vorderen zwei Dritttbeilen der Nabt in Grun abergeht. 
Eine „rein scbwarze^ Nabt bat sicb bei vielen Individuen nicht 
wabrnebmen lassen; tbeils erscheint sie unbestimmbar dunkel, theils 
tragt sie die Farbe der angrenzendeu Langsstreifen, also aoch 
bellgrun und kupferrotb. — Hinsicbtlicb Vertbeilung der Farben 
auf den Flugeldecken liegen bellgrune Exemplare vor, welche nar 
an den Randern einen Uebergang zu goldrotb zeigen, ebenso gam 
und gar purpurrotbe Exemplare, bei denen selbst die Streifen neben 
der Nabt keine bellere Scbattirung zeigen, endlicb auch blaa- 
schwarze Exemplare, welche nur die der Nabt zunSchst liegenden 
Streifen auf deren vorderen zwei Dritteln der Purpar- and Gold- 
farbe uberlassen. Zwiscben diesen Farben - Extremen liegen alle 
entsprecbenden Uebergange, so dafs man aus Hunderten von 
Exemplaren Reihen zusammenstellen kann, welche mit rein gras- 
grunen Flugeldecken beginnen, ganz allmahlig durch purpurn znm 



zu Dr, Gerstdcker's Monographic etc. 433 

Blauschwarz nbergehen und mit grnngoldig schliefsen. Aasnahms- 
weise liegeu auch zwei kleine Exemplare vor, deren Farbe sich 
Dur annahernd als dunkel-chocoladeD bezeicbDen lafst. 

Weon Reed in den Proceed. Zool. Soc, 1874 von der typi- 
scben Form des Buqueti, welcbe er fur den gemeinsten chilenischen 
Carahus bait, anftihrt, dafs sie uberall in Sud-Cbile gefanden werde, 
so kann dies mit voller Berecbtigung bezweifelt werden, da scbon 
wenige Meilen nordostlicb von Valdivia, in der Gegend von Villarica, 
Provinz Araaco, die tjpiscbe Form einer neuen Platz gemacbt bat, 
und einen Breitegrad sudlicb von Valdivia (nordlicb von Puerto 
Montt) eine andere Form die typische vollstandig verdrangt bat. 

Reed bat in den genannten Proceedings eine ^ti^tie/i-Varietat 
elcgantissimus^ welcbe er zuerst fur eine besondere Art zu balten 
geneigt war, wie folgt, bescbrieben: „Viel scbmaler und scblanker 
als die gewobnlicbe Form, in der Farbe abnlicb, nur dafs der 
Thorax viel dunkler ist und scbmale goldfarbige oder nicbt ab- 
weichend gefarbte Rander hat. In der Form darch auffallend 
schmaleres Halsscbild unterschieden , dessen grofste Breite nabe 
den Vorderwinkeln liegt und sich nach der Basis allmahlig verengt; 
die binteren Winkel sind sebr merklicb zagespitzt. In mancben 
Exemplaren sind die Kettenstreifen der Flugeldecken scharf hervor- 
tretend und die erbobten Langsstreifen glatt and scbwarzlich. Die 
Varietat elegantissimus ist wahrscbeinlicb die sudlicbste Form und 
nahe Tres Montes (ein unter dem 47sten Breitengrade des chile- 
nischen Kustenstricbes liegendes Vorgebirge) gefunden worden." 
Nun ist in der Gegend, besonders nordlicb von Puerto Montt, 
also 6 Breitengrade nordlicb von Tres Montes entfernt, eine 
^fi^fi^fi-Form beimiscb, auf welcbe einzelne charakteristische Pnnkte 
der vorstebenden Bescbreibung genau passen, namlich das scharfe 
Hervortreten der Kettenstreifen und die glatten und schwarzlicben 
Lilngsstreifen. Nicht oder nicht immer ubereinstimmend sind da- 
gegen die viel schmalere und schlankere Gestalt und das aaf- 
fallend schmalere Halsscbild mit seinen sebr merklicb zugespitzten 
Hinterwinkeln. 

C Buqueti wie auch die Form von Puerto Montt bilden hin- 
sicbtlicb der Gestalt durcbaus keine Ausnahme innerhalb der chile- 
niscben Caraben, sondern sind durcbschnittlich scblank. Wenn nan 
die Tres Montes -Form viel scbmaler und scblanker sein soil als 
Bnqueti, also auch wie die kleinere Form von P. Montt, so ist 
wohl mit grofser Sicberbeit anznnehmen, dafs sie auch kurzer, 
nberhaupt kleiner sein wird, was scbon deshalb wahrscbeinlicb ist, 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. HeftlL 28 



434 A, V, KraatH' Koschlau: Ergdnzende Bemerkungen 

weil sie in einem merklich kalteren Elima lebt ^). — Schmale 
Halsschilde mit merklich zugespitzten Hinterwinkeln kommen bei 
Buqueti und der Form von P. Montt auch vor. Diese letztere 
erreicbt also die etwas superlativ bescbriebene Form der Exemplare 
von Tres Monies nicbt, nabert sicb ibr aber. Dafs sie blauen Eopf 
and Halsscbild bat, wabrend diese Tbeile bei den Tres Montes- 
Exemplaren dankelgran sind, entscbeidet nicbts, da die blaue Farbe 
bier keine ausscbliefslicbe ist, sondern nicbt selten durch blangrao 
ersetzt wird. — Hiernacb darfte es als zulassig erscbeinen, die von 
P. Montt beimische Form so lange als Var. elegantissimus Reed 
gelten zu lassen, bis die UnzalSssigkeit darcb vorliegendes Material 
nacbgewiesen wird. — Im Uebrigen ist die Form von P. Montt 
ja genugend bekannt, da sie 1869 von Dr. Fonck in mebreren 
bundert Exemplaren nacb Berlin gebracbt and vom dortigen 
Maseum als C, Buqueti verbreitet wurde. Unter diesena Namen 
baben denn aucb die mir zugefallenen Exemplare so lange in 
meiner Sammlung gesteckt, bis typische ^ugiie/i- Exemplare mir 
direct zagingen (1877). 

- Eine ungleicb interessantere Form ist die neue 

Var. sub ni tens ans der Provinz Arauco (Villarica). Wesent- 
licb kleiner als die Stammform, mit ebenso veranderlicher Form 
des Halsscbildes; Fliigeldecken mit breiteren and mebr vorgezogenen 
Scbultern etwas baafiger als bei der Stammform; Kopf und Hals- 
scbild starker gerunzelt, obne sicbtbare Glattung aaf Scheitel and 
Scbeibe. Streifen der Fliigeldecken sebr gleicbmafsig, wo Ab- 
weicbungen vorkommen, weniger die Eetten- als die secundSren 
Langsstreifen bervorragend. Ganze Unterseite viel dicbter and 
starker punktirt. — Far ben des Eopfes und Halsscbildes kapfer- 
rotb, Oder grun oder goldig, letztere auf dem Scbeitel, oder, ebenso 
wie aacb kupferrotb, auf den Randern gruner Halsscbilde; Flugel- 
decken blauscbwarz oder scbwarzviolett, scbwarzlicb kupferrotb nach 
den Randern in blauscbwarz ubergebend, oder gleicbmafsig bis za 
den Randern (selten). Carmin bisweilen am Scbildcben zu beiden 
Seiten der Naht, sebr selten in weiterer Ausbreitung. Sammtliche 
bunte Farben (Carmin allein ausgenommen) mit starker schwarzer 
Beimiscbong, daber duster und unrein, besonders auf Kopf und 



^) Fur die Ricbtigkeit dieser Annabme spricbt der im Feuer- 
lande und an der Magelban-Strafse sebr kleine, auf der Insel Cbiloe 
aber betrficbtlicb gr5fsere C, suturalis. 



zu Dr, Gerstdcher's Monographic etc, 435 

Halsschild. Die bei der Var. f>iUaricensis erorterte Eigentham- 
lichkeit, dafs sammtlicbe Sculptar - ErhebuDgen einschliefslicb der 
feinsten RuDzeln auf Eopf und Halsscbild durch Ibre nDgewohn- 
liche Glattung flammendes Licbt abspiegeln, besitzt nnd zwar in 
hoberem Grade aucb diese Varietat, bei deren darcbweg dnsterer 
FarbuDg sie fast nocb auffallender ist. 

Unter der Ausbeute von der Insel Cbiloe baben sicb, wie 
Anfangs erwabnt, aacb einige Exemplare einer auffallenden Form 
des C, suturalis befunden. Die wenigen Unterschiede zwiscben 
der tjpiscben Art und dieser Rasse sind folgende: 1) die bedeu- 
tendere Grofse, weLcbe zwiscben 21^ mill, (kleinstes ^) und 
24^ mill, (grolstes $) wecbselt; 2) die drei dunkeln, nicht selten 
scbwarzen Kettenstreifen der Flugeldecken , welcbe zusammen- 
hSngen, insofern die wenigen eingestocbenen , glanzend kupfer- 
rotben Panktcben eine Trennung kaum bewirken; diese Streifen 
sind mebr als doppelt so breit, wie jeder der anderen Langs- 
streifen, und 3) die constanten Farben, welcbe sicb auf bell- und 
dunkel-kupferrotb und griinkupferig (selten) bescbrfinken. Fur diese 
Rasse wird der Namen chiloensis vorgescblagen , um zu be- 
zeicbnen, wie weit diese nacb der Mebrzabl der Individuen im 
kalten Fenerlande und Fatagonien beimiscbe Art in warmere 
Zonen bis jetzt vorgedrungen ist. Dieser Namen ist zwar von 
Hope scbon vergeben, aber als Synonym des C, Buqueti^ und be- 
deutet factiscb nur, dafs diese Art auf der Insel Cbiloe nicbt 
vorkommt. — Da unsere Kataloge an abnlicben, zu ganz irrigen 
Annabmen fuhrenden Benennungen keinen Mangel leiden, so konnte 
das Synonym, wenn nicbt gestricben, so docb umgetauscbt werden, 
etwa in Hopei, 

Aus der Frovinz Arauco stammt aufser den scbon bescbrie- 
benen Varietaten villaricensis und subnitens aucb 

Ceroglossus similis nov. spec. Durcb Gestalt und darcb- 
scbnittlicbe Grofse dem C, Valdiviae^ durch die in der Starke alter- 
nirende Streifenbildung der Flugeldecken dem C gloriosus^ durcb 
die betracbtlicbe Breite der drei scbwarzen oder dunkeln, wenig 
unterbrocbenen primaren Streifen der sM/iira/ts - Varietat chiloensis 
abnlicb, wober sein Name. 

Oberseite grun, auf den Flugeldecken nacb den Randern und 
der Spitze zu in kupferrotb ubergebend, Halsscbild ebenso ge- 
randert. Ganze Unterseite dunkel kupferiggrun, Vorderbrust wenig, 
Hinterkorper stark punktirt. Die vier vorderen Glieder der Fubler 
scbwarz, die anderen stark bebaart. Beine scbwarz. — Aucb diese 

28* 



436 A, V. KraaU'Koschlau: Erg&naende Bemerkungen etc. 

m 

Art zeigt, wenn aacb nar in geringerem Grade, die EigentbDm- 
lichkeit, flammendes Licht abzuspiegelo. 

Die drei vorliegenden Exemplare weicben besonders in der 
Form des Halsscbildes derartig von einander ab, dafs icb mir die 
aasfabrlicbe Beschreibang dieser Art bis zum Eingang bald za 
erwartenden reicheren Materials vorbehalten moTs. 



Von der Localitat Araoco wissen wir nunmehr, dafs in ihr 
die bis jetzt bekannt gewordenen drei von einander aufserst ver- 
schiedenen Carabus - RsL8sen auf ibrer Oberseite in einem wohl 
nocb nicbt gekannten Grade geglattet sind, und dafs zwei dieser 
Rassen, deren dort nicbt beimische Grundformen lebbafteste Farben 
tragen, auffallend andcrs, unter sich aber vollig gleicbmafsig ge- 
ffirbt sind. Dies Letztere erinnert an die Localitat Serbien and 
die dort beimiscben Variet&ten arrogans Scbaum and simulator 
Eraatz. 

A. V. Eraatz-Koschlau. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Erganzende Bemerkungen fiber Procerus -Arten. 

Im vorigen Jahre liefs ich in der Umgegend von Amasia 
sammeln und erhielt in der bezuglichen, Anfangs dieses Jahres 
eingetroffenen Sendung a. a. auch iiber 60 Procerus modestus. 
Dieselben zeigten zunScbst im AUgemeinen , dafs diese Rasse 
binsicbtlich der Grofsen-Verhaltnisse ganz aufserordentlich 
wechselt, und zwar die ^ zwischen 48^ und 39, die 2 zwiscben 
54 und 41 Millimeter GesammtlSnge. — Vergleicht man diese Zahlen 
mit den in der ^Zusammenstellung der Grofsen-VerbSltnisse der 
ProceruS'Arten^ (s. D. E. Z. 1884, p. 388) enthaltenen, so durfte 
zweierlei als festgestellt zu eracbten sein, namlicb: 1) dafs die 
modestuS'R&Bse zu den in der Grofse am meisten wech- 
selnden der Gattung gebort (wenn sie in dieser Beziehung nicbt 
an der Spitze steben sollte) und 2) dafs sie zu den kleinen 
fuglich nicbt zu zfiblen ist, da ibre grofsten Exemplare den 
grofsten scabrosus und gigas ganz nabe, zum Tbeil gleich steben. 

Hinsicbtlicb der Form, zunaebst des Halsscbildes, bat sicb 
bei dieser ziemlicb grofsen Anzabl von Exemplaren nicbts beraus- 
gestellt, was meine a. a. O. gefiufserten Ansicbten irgendwie andern 
konnte. — Das Halsscbild des grofsten 54 mill, iangen $ stebt dem 
tjpiscben des laticollis nabe, nur ist es von geringerer Breite. 
Aufserdem finden sicb in beiden Gescblecbtern Halsscbilde vor, 
deren Breite in der Mitte so auseinander, und nacb der Basis, wie 
nacb dem Yorderrande so zusammengezogen sind, dafs sie bei 
scbwarzer Farbe von demjenigen eines gigat in der Form scbwer 
zu nnterscbeiden sein wurden. 

Der Hinterleib zeigt sicb bei beiden Gescblecbtern, besonders 
bei den $, sebr gedrungen, also im VerbSltnifs zur LSnge sebr breit, 
einzeln aucb stark gewolbt. Bei einem 51 mill. Iangen $ bat der 
31 mill, lange Hinterleib eine Breite von 21 mill., welcbe bei keinem 
scabrosus '^ meiner Sammlnng erreicbt und nur bei einem 50 mill. 
Iangen syriacus-^ — der verbaltnifsmfifsig breitesten Art der 
Gattung — um 1 mill, ubertroffen wird. 

Hinsicbtlicb der Skulptnr ist nar zu bemerken, dafs bei 
ungefabr der HSlfte der Exemplare die Tuberkeln der Flugeldecken 
zu beiden Seiten der Nabt sicb in gerade Lfingsreiben stellen, 
auch je zwei kettenartige Streifen, ^je bei Audouiniy deutlich za 
erkennen sind. 



438 A. 9. KraatZ'Kosehlau: Erg&Mende 

Die Far ben sind im Allgemeinen dankel. In der ganzen 
Sendung befanden sich nur 3 ziemlich lebbaft blaaviolette, einige 
schon rotbviolette, 2 lebbaft bronzefarbige und etwa 5 scbwarz- 
blaue Exemplare vor, letztere zam Tbeil mit rotbvioletten und 
Bronze- Randern. Mit Aasnabme der wenigen blauvioletten uod 
scbwarzblauen ist alien anderen Exemplaren ein starker Bronze- 
glanz eigen and somit fur diese Art cbarakteristisch. 

Bigenthumlicb fur die BodenbeschafiPenheit der Umgegend von 
Amasia scbeint ein sebr dunkler, fast schwarzer Lebm zu sein, da 
viele Procerus- und Cara6ti<- Exemplare mit demselben stark nber- 
zogen waren. Ob mit der Bescbaffenbeit dieses Bodens die dunklen 
Farben der dortigen Proeerfis-Rasse zusammenhangen oder nicht, 
mag dabingestellt bleiben. Auf die Farben der eigentlichen Caraben 
ist jener Boden obne Einfluls, da die glanzenden Bonplandi dort 
beimisch und nicbt selten sind. 



An dieses kurze Referat gestatte icb mir nocb folgendes die 
Procerus ^ kxi&CL Betreffende anzuknupfen: 

Im ersten Heft dieses Jahrganges (p. 226) bat Hr. Dr. Kraatz 
uber die specifiscbe Scheidung der Procerus -Ar ten gesprocben und 
dabei u. a. einem Elaborat des Hrn. Reitter gegenuber daran 
erinnert, dafs nacb den Untersucbungen aller bisberigen Forscber 
die abweicbende Form des Halsscbildes a 11 ein zur Aufstellung 
einer Art genuge. — Es ist dies obne Frage unwiderleglicb und 
durcb naturlicbe Regeln der Sjstematik begrundet. 

In meinen ^Erganzenden Bemerkungen etc.^ (p. 219) babe icb 
nun durcb Zablen meines Eracbtens beweisen lassen, dafs die 
Halsscbilde der Brussa- und ^masta-Rasse eine von den scabrosus- 
Halsscbilden constant abweicbende Form baben und dafs 
daber die genannten beiden Rassen als Varietaten zum scabrosus 
folgericbtig nicbt zugezogen werden durfen, wie dies Seitens 
des genannten Autors fruber gescbeben ist. — Letzterer bestatigt 
nun die Ricbtigkeit und Bedeutung jenes Zablen -Nacbweises, in* 
sofern er meine kurze Gbarakteristik desselben : der scabrosus ziebe 
sein Halsscbild in die Lange, der bretiusculus und modestus in die 
Breite, ausdrucklicb ^durcbaus nicbt bestreitet^. Er giebt 
also die nacbgewiesen wesentlicben (specifiscben) Abweicbungen 
der beiderseitigen Halsscbildformen zu, verbleibt aber trotzdem bei 
seiner bisberigen Ansicbt, dafs jene beiden Rassen als Varietaten 
zum scabrosus geboren. 



Bemerkungen fiber Procerus - Arten, 439 

Id dieser, wie mir scheint, recht uberrascbenden Stellung- 
nabme vermag ich nur den Beweis za finden, dafs die Frage, ob 
die Brussa- und Amasia-RsiSBen vom scabrosus zu trennen seien 
oder nicbt, zu Gunsten meiner Ansicbt entschieden ist. Dieser 
Beweis wird aucb Dichts weniger als alterirt durch den wiederum 
uberrascbenden Umstand, dafs Hr. Dr. Kraatz als Stutze seiner 
Ansicbt Hrn. Reitter nennt, nachdem er demselben eben zugerufen 
hat: ^er (Hr. Reitter) werde in den Augen vieler Entomologen 
gewinnen, wenn er von seiner Ansicbt (iiber die specifische 
Umgrenzung der Procerus- Arten) abkommel^ 

Man stutzt bier also, vergleicbsweise gesprocben, seinen eigenen 
Bau auf ein Nacbbarhaus, welcbes man seiner Baufalligkeit wegen 
eben zum Abbruch empfoblen bat. 

Im Interesse des sjstematischen Tbeils unserer Wissenscbaft 
babe ich diesen Annex nicbt zuruckbalten zu sollen geglaubt; 
lasse alle sonstigen auf meine Ansicbt bezuglicben Bemerkungen 
des Herrn Autors, als zur Sacbe absolut nichts beweisend, gern 
unerortert und scbliefse biermit meine Aeufserungen in der fur 
micb und nach meinem Wunscbe vollig erledigten Streitfrage. 

A. V. Eraatz-Eoschlau. 



Schlufs-Bemerkung zu dem Aufsatz: Erganzende 
Bemerkungen fiber Procerus - Arten. 

£s freut micb, dafs die Streitfrage fur Hrn. v. Eraatz endlicb 

nacb seinem Wunsch vollig erledigt ist; wenn fur ibn „alle meine 

sonstigen, auf seine Ansicbt bezuglicben Bemerkungen als zur 

Sacbe absolut nichts beweisend^ angeseben werden, so befinde 

ich micb meinerseits in Uebereinstimmung mit den bewabrtesten 

Entomologen alterer und neuerer Zeit; das genugt mir. Die 

Zukunft mag endgiiltig entscheiden. t\ n v *■ 

Ur. \jt» ixraatz. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft U.] 



Beitrag zur Kenntnifs der Histeriden 

von 
Joh, Schmidt in Oollwitz bei Brandenburg. 



Hetaerius incisus nov. spec. 

RotundatO'OvatuSy modice convexus, brunneus, parum nitidus, 
lateribus posticeque parce setulosus; thorace lateribus obliquis, sub- 
undulatis, angulis anticis prominulis, prope angulos posticos fossa 
triangulari sat profunda, postice subtilius parciusque, antice lateri- 
busque densius fortius punctata, Elytris subtiliter sed densius 
punctatiSy striis subhumerali primaque dorsali integris, 2^^ post 
medium 3^^ fere medio abbreviatis, Pygidio propggidioque sat fortiter, 
illo densius punctatis, Prosterno concavo, punctato, carinulis antice 
convergentibus, lobo prosternali rugoso a prosterno sulco lata trans- 
verso distincto; mesosterno bisinuato una cum metasterno profunde 
excavatOy hoc striis 4 marginalibus ; tibiae valde angulato-dilatatae, 
infra setosae, anticae extus serrulatae, — Long. If — 2 mill.; hab. 
Hispania. 

Dem H, pluristriatus Fairm. in der Sculptur der Oberseite am 
nachsten stebend, aber nicht so dicbt panktulirt and durch die 
Bildang des Prosternums sebr verscbieden. Dasselbe zeigt zwiscben 
dem Prosternum selbst and dem abwarts geneigten Prosternal- 
fortsatz eine breite und tiefe Querfarche, so dafs, namentlicb vod 
der Seite geseben, das Prosternam und der Fortsatz desselben als 
zwei scbarf getrennte Stacke erscheinen. Diese Querfarche ent- 
steht dadurch, dafs sich die seitlichen Eindrucke des Prosternams 
quer uber dasselbe bin vereinigen. Eine abnlicbe Bildung zeigeo 
die sonst sebr verscbiedenen Arten der Gruppe hispanus Rosb., 
sowie H, punctulatus Lac, in geringerem Grade aucb lioderus Fairm. 
Ein weiteres, sebr bestimmtes Eennzeicben des incisus ist der matte 
Glanz der Oberseite, welcber die Folge einer (nur mikroskopiscb 
sicbtbaren) aufserst dicbten und feinen Runzelung derselben ist. 
Die Seiten des Halsscbildes sind zweimal leicbt gebucbtet, die 
Punktirung desselben binten fein, vorn, namentlicb an den Vorder- 
ecken sebr grob. 



Joh, Schmidt: Beitrag zur Kenntnifs der Histeriden, 441 

Zwei einander aafserst nahestebende Arten der Gattung Eret- 
motes Mars., namlich Sartorii Rdtb. and Talychensis Reitt., weichen 
von den ubrigen, so sehr conformen Species dieser Gattang so auf- 
fallend ab, dafs es zweckmafsig erscbeint, fur dieselben ein eigenes 
Genas aufzastellen. 

Satrapes no v. gen. (Sat, Sartorii Redtb. , Talychensis Reitt.). 

Corpus convexum, ohlongum, subcylindricum, supra bre- 
viter setulosum. 

Caput parvum, retr actum, fronte clypeoque marginatis, hoc 
parum angustato, labro latitudine aequali. 

Pronotum antice haud angustatum, valde convexum, late- 
ribus subdepressis; elytra subparallela, thorace dvplo Ion- 
yiora, striis dorsalibus obsoletis brevibus, 

Propygidium declive, pygidium reflexum. 

Prosternum subconvexum, basi valde angustatum, lobo proster- 
nali sat longo, deflexo. Mesosternum bisinuatum antice haud 
marginatum, utrinque foveolatum. 

Femora valde dilatata, tibiae latissimae, omnes extus 
semicircular es, anticae intus quoque rotundatae, posticae 
margine interiore bisinnato. 

Die Hauptunterscbiede von Eretmotes sind in vorstebender 
Diagnose durcb gesperrten Druck bervorgeboben. 

Der Korper ist fast cylindriscb, nacb binten ein wenig breiter. 
Die Stirn ist, gemeinsam mit dem Epistom fein gerandet, letzteres 
aber nicbt, wie bei Eretmotes plotzlicb und sebr stark verengt, 
sondern nur allmablicb verscbmalert und immer nocb ebenso breit 
als die Oberlippe. Das Halsscbild ist in der Mitte sebr stark 
gewolbt, mit etwas ilacb abgesetzten Seiten. Die Flugeldecken 
sind der Quere nacb stark, der Lange nacb jedocb sebr scbwacb 
gewolbt, ibre Seiten nabezu parallel, wabrend bei Eretmotes der 
ganze Korper ein rundes, oben fast balbkngelformig gewolbtes 
Kissen bildet. Eine wesentliche Abweicbung von Eretmotes zeigen 
die Beine. Die Scbenkel sind abniicb wie bei Phylloscelis stark 
verbreitert, kaum langer als breit. Von den Scbienen bilden die 
vorderen eine fast kreisrunde Scbeibe, die ubrigen sind aufsen halb- 
kreisformig erweitert, am Innenrande zweimal gebuchtet, wabrend 
bei Eretmotes sammtlicbe Scbienen aufsen in einem, an der Ecke 
abgerundeten, Winkel verbreitert, innen aber gerade sind. 

Die Bebaarung der Oberseite ist bei Sartorii aufserst karz, 
weifslich reifartig, bei Talychensis viel deatlicber. Von den Eret- 



442 Joh, Schmidt: Beitrag 

motes- ArX^n findet sich bei keiner irgendwelcbe Bebaarang, denn 
Eretmotes Palumboi Ragusa gebort in die Gattnng Hetaerius and 
ist nacb einem typischen Exemplar = Het. puberulus Motsch. 

Triballus acritoides Reitt. mufs, wie scbon Hr. Reitter bei der 
Beschreibang vermuthet, ein neues von Triballus^ namentlicb darch 
den Bau der Vorderbrust, sebr verscbiedenes Genus bilden. 

Triballodes no v. gen. (fur Tr, acritoides Reitt.). 

Corpus ovale, contexum. 

Caput magnum y fronte subconvexa, clypeo lato. Antennae sub 
frontis margine insertae, scapo apicem versus parum dilatato, 
articulo primo funiculi conico, sequentibus plus duplo longiore, 
ceteris brevibus subaegualibuSy ultimis haud crassioribus, clava 
subovata, 

Thorace antice angustato, lateribus marginato; elytra striis 
dorsalibus nullis, 

Prosterno lato, bistriato, lobo prosternali apice latiore, 
versus later a thoracis haud prolongato; fossae antennales pro- 
fundae sub angulis prothorads, detectae, magnae, usque ad 
coxas anticas pertinentes, Mesosternum antice haud margi- 
natum. 

Tibiae anticae pau Hum incurvatae, apice valde dilatatae 
extus perparce denticulatae vel spinulosae, posterior es parum 
dilatatae fere inermes. 

Die Gattung ist namentlicb durcb die Bildang der Vorderbrost 
interessant. Nacb der Lage der Fablergruben auf der Vorderbrust 
nnd der Form des Prosternalfortsatzes lassen sicb namlicb die 
Histerini in zwei Hauptgruppen trennen, deren erste von europai- 
scben Gattungen Platysoma, Margarinotus , Hister, Phelister, Spath- 
ochus, Epierus und Triballus umfafst, wabrend zur anderen die 
Gattungen Dendrophilus , Carcinops und Paromalus geboren. Bei 
jenen ist der Prosternalfortsatz seitlicb in einen langeren oder kur- 
zeren, allmablicb schmaler werdenden Lappen verlangert, welcber 
die unten im Vorderwinkel des Halsscbildes gelegenen Fublergruben 
oft tbeilweise oder (wie bei einigen Tribalus) ganz von unten 
Bchlielst. Der Vorderrand der Brust ist obne Einscbnitt, die Fabler 
legen sich vielmehr zwiscben jene seitlicbe Verlangerung des 
Prosternalfortsatzes und die obere Platte des Protborax und treten 
bocbstens mit der Fublerkeule auf die Unterseite der Brust in den 
Vorderecken. Bei der anderen Gruppe dagegen fehlt die seitlicbe 
Verlangerung des Prosternalfortsatzes; derselbe ist an den Seiten 



niur Kenntnifs der Histeriden, 443 

von einem Binschnitt des Vorderrandes der Brust begrenzt, durcb 
welchen sicb die Fubler parallel der Mittellinie des Eorpers auf 
die untere Platte der Vorderbrust legen, um sicb dann zu der, 
von den Vorderwinkeln entfernt, vor den Huften oder mebr an 
der Seite gelegenen Fublergrabe umzubiegen. Die neue Gattung 
Triballodes m. nimmt nan eine Mittelstellung ein. Die Fubler- 
gruben liegen wie bei der ersten Gruppe im Vorderwinkel der 
Brast, aber sie sind auffallend grofs, so dafs sie bis vor die Huften 
reicben, aucb ist der Prosternalfortsatz wie bei der zweiten Gruppe 
obne seitlicbe Verlangerung und die Fubler legen sicb neben ibm 
durcb einen Einscbnitt des Vorderrandes auf die untere Platte der 
Brust und biegen sicb dann nacb aufsen in die Fublergruben. Die 
Fublerbildung ist , wie oben angegeben , sebr verschieden von 
Triballus, bei welcbem der Scbaft sicb an der Spitze breit drei- 
eckig erweitert, das erste Geifselglied umgekebrt konisch und die 
letzten Geifselglieder deutlicb verbreitert sind. Die Vorderscbienen 
von Triballodes sind etwas gekrummt, an der Wurzel scbmal, vom 
ersten Viertel der Lange an stark verbreitert und an der Spitze 
abgerundet; der Aufsenrand mit sebr wenigen (4 — 5) kleinen Dorn- 
cben besetzt, zwischen welcben der Rand leicht ausgebucbtet ist. 

Saprinus bipartitus Mtscb. = detersus 111. Die Beschreibung 
pafst Zug um Zug auf den detersus, nur soil der Nabtstreif mit dem 
vierten Dorsalstreif verbunden sein. Dies kann aber nacb Analogie 
vieler ver wand ten Arten (rugifer, nitidulus etc.) sebr wobl eine 
individuelle Abanderung sein. 

Saprinus dubius Mtscb. (Georgicus Mrs.) = chalcites 111. 
de Marseul (Ann. Fr. 1862, p. 472) spricbt diese Ansicht auf Grand 
eines typiscben Ex. aus, wahrend er in seiner gleichzeitigen Liste 
die Art mit einem Fragezeicben neben chalcites stellt. Ich vermag 
Stucke aus dem Caucasus, welcbe mit der Bescbreibung des Georgicus 
stimmen, nicbt von chalcites zu trennen. 

Saprinus elongatulus Rosb. gebort ganz sicher entweder zu 
Mocquerisi Mars, oder zu Portusmagni Coqu., welch letzterer, wie 
ein von Hrn. Brisout de Barneville mitgetbeiltes Stuck beweist, 
ebenfalls in Spanien vorkommt. Sobald durcb Ansicbt der Typen 
festgestellt ist, zu welcbem der beiden elongatulus gebort, hat er 
Prioritat vor der betreffenden Art zu beansprucben. Wabrscbeinlich 
ist es der Mocquerisi Mrs. Da aber derselbe dem Portusmagni 
aufserst uahestebt, lafst sicb aus der im Uebrigen sehr genauen 
Beschreibung kein endgultiges Urtheil gewinnen. 



444 Joh, Schmidt: Beitrag zur Kennfnifs der Histeriden, 

Longistrius Mars. = antiquulus III. Es liegt kein Orund vor, 
die Identitfit der beiden Arten, welche von de Marseal (Ann. Fr. 
1862, p. 492) selbst vermnthet wird, desbalb za bezweifeln, weil 
bei antiquulus der innere Subbumeralstreif mit dem Scbalterstreif 
ganz, bei longistrius aber ,,fast^ verbunden ist. Aucb bei meineo, 
sonst absolat ubereinstimmenden antiquulus findet sich diese Yer- 
scbiedenheit. Uebrigens ist gerade die Lange des inneren Sub- 
fa am eralstreifs, sowie sein Getrennt- oder Vereinigtsein mit dem 
Scbulterstreif einer der variabelsten Charaktere bei den Saprinus, 
Bei nitidulus z. B. finden sicb alle Uebergange vom mit dem 
Hameralstreif verbundenen, von demselben getrennten, bis zum 
ganzlicb fehlenden Subbumeralstreif. Bei metallescens Er. findet 
sicb oft ein kurzes Stuck des Subbumeralstreifs, welcher nach 
de Marseul ganzlicb fehlen soil. 

Saprinus Krynickii Kryn. = nitidulus F. Hochhuth (Bull. 
Mosc. 1872, nr. 3, p. 224 f.) zogert nur wegen der sparsamer ge- 
zahnten Vorderscbienen des Krynickii^ die Arten als Synonym zu 
betrachten; die Anzahl der Zabncben kann aber beim nitidulus 
sehr verschieden sein, je nacbdem die oberen mehr oder weniger 
deutlicb sind und man die kleinen Zabncben am Spitzenrand der 
Schiene mitz&hlt oder nicht. 

Saprinus punctatostriatus Mrs. = nitidulus F. Einziger 
Unterscbied ist nach de Marsoul's Diagnose das Feblen des inneren 
Subbumeralstreifs, derselbe fehlt beim typischen nitidulus baufig oder 
ist obsolet, wie es de Marseul in der ausfubrlicheren Bescbreibung 
des punctatostriatus angiebt. 

Saprinus latipes Bon. Wie Ghiliani (B. E. Z. 1859, p. 87) 
angiebt, ist das typiscbe Ex. so schlecht erbalten, dafs es eine 
sicbere Bestimmung nicbt gestattet, wabrscheinlich aber ist die Art 
der Dendrophilus punctatus Pk. (wofur aucb der Name spricbt). 
Da sicb aus der Bescbreibung nicbts Sicberes ergiebt, so ist der 
Name entweder mit einem ? bei Dendr, punctatus zu citiren. oder 
besser ganz zu streicben. Letzteres gilt aucb von 

Teretrius hispidulvs Bremi. Das Tbier ist sicber kein 
Teretrius^ soweit sicb nach der Bescbreibung urtheilen lafst; die- 
selbe bietet uberhaupt nicbt den geringsten Anbalt, die Art auf 
irgend einen anderen Histeriden zu deuten. Da, wie Hr. Prof. 
Dr. Schoch freundlichst mittheilt, das typiscbe Ex. in der, voll- 
stSndig an das Museum des Zuricber Polytechnicums ubergegan- 
genen Bremi'sclien Sammlung sicb nicht befindet, wabrscheinlich, 
weil die falsche Bestimmung schon fruher erkannt wurde, so wurde 
es unnutz sein, den Namen in den Catalogen weiter fortzufuhren. 

Saprinus suturalis Mtsch. gehort ebenso wie Gangeticus Mrs. 
(cf. Bedel, Ann. Fr. 1884, p. 22 und Wien. Ent. Z. 1885, p. 56) zu 
niger Mtsch., bei welcher Art die Prosternalstreifen etwas variiren. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Ueber Ceroglossns Darwinii Hope- v. Kraatz. 

Ich habe an Hrn. v. Kraatz, bevor derselbe seine Arbeit (auf 
S. 417 u. fig.) eingesendet batte, ein Separatum meines kleinen 
Artikels iiber Ceroglossns Darwinii Gerst. auf p. 249 dieses Ueftes 
eingeschickt. Hr. v. E. knupft seine Bemerkungen an Gerstacker's 
,,Monographie der cbilenischen Carabus^ in der Linnaea entomol. 
XII, p. 417 an, uber den icb mich bereits in dieser Zeitschrift 1878, 
p. 318 u. fig., ausgesprocben babe. 

Wer sich fur Sculptur-Differenzen interessirt, wird dort nocb 
mancbe Beiebrung finden, die er in den Varietaten-Schilderungen 
des Hrn. v. K. vergeblich sucht ^). 

Von meinem Darwinii Gerst. ist nacb meiner Ansicht der 
Darwinii Hope specifiscb verscbieden, und icb babe auf die Unter- 
schiede durcb zwei Diagnosen aufmerksam gemacbt ^); Hr. v. E. 
giebt aucb sammtlicbe von mir benutzte Unterscbiede mit Ausnabme 
der verscbiedenen Punktirung des Halsscbildes an. Vielleicbt sind 
dieseiben bei seinem reicben Materiale nicbt so constant; das 
meinige, von dem nur 5 Ex. zu erbalten waren, stammt von Hrn. 
Max Treute aus Wiesbaden, also aus derselben Hand. 

Hr. V. E. macbt aufserdem ausdrucklicb daranf aufmerksam, 
dafs Darwinii je 13 deutlicbe Streifen bat (S. 426) und seine Cbiioe- 
Rasse 14 (S. 427 unten). Er bescbreibt genau die Lage des 
ein en Streifens neben der Nabt beim Darwinii und giebt bei 
seiner Chiloe-Rasse an, dafs sicb die Punkte neben der Nabt ^auf 
der Scbeibe in 3 Reiben ordnen und zwiscben sicb 2 sebr feine, 
wenig gehobene Langsstreifen bilden". Er verweist auf S. 426 
unter Darwinii Hope (dessen Bescbreib'ung er iibrigens selbstge- 



^) Icb machte z. B. auf die interessanten Sculptur-Verscbieden- 
beiten des Ceroglossns Darwinii Gerst. (non Hope) aufmerksam, 
welcbe sebr an die Ver wand lung des Carab, purpurascens in exaspe- 
ratus erinnern, denn die 3 Streifen, welcbe bei ibm zwiscben je 
2 Reiben Eettenstreifen iiegen , werden in 6 Eorncben verwandelt. 
Nacb Hrn. v. E. scbliefsen bei demselben Eafer je 2 Eettenstreifen 
stets drei vollig gleichmalsige Langsstreifen ein und aufserdem 
kommen bei ibm in vielen Fallen alle diejenigen Sculptur-Ver- 
anderungen vor, welcbe scbon bei speciosus ausfiibrlicb erwabnt 
worden sind. Das Material zu meinen Untersucbungen stammte 
seiner Zeit von derselben Localitat (Port Montt), wie das des 
Hrn, V. E, 

^) S. 249 dieses Jabrgangs. 



446 G, Kraatz: fiber Ceroglossus Darmnii Hope-v, Kraatz, 

standlich [S. 428] nicht verglichen bat) und unter seiner Chiloe- 
Rasse aaf S. 427 unten auf seine Beschreibang der Sculptur- 
Varietaten des speciosus, Diese Art zeigt aber niemals die vod 
mir beschriebenen Varietaten des Darwinii Gerst., und die Be- 
schreibung der Sculptur von Seiten des Hrn. v. K. ist mir nicbt 
recbt klar, denn ich weifs nicht recht, was unter ^zopfartigcn oder 
ahniichen Bildungen^ zu verstehen ist. 

Unterschiede, aaf welche Gerstficker zwei Gruppen des 
chilenischen Carabus grundet, namlich die mit drei und zwei 
Punktstreifen zwischen der Naht and dem ersten Kettenstreifen 
nennt er einfach nicht mehr zutrefFend, „da dieselbe Bildung aach 
bei der Chiloe-Rasse des Darmnii vorkommt". Dafs dies aber 
eine Rasse ist, wird mit keinem Worte bewiesen, sondern nor 
angenommen. Die von mir angegebenen Unterschiede in der 
Panktirung des Hinterleibes werden angegeben ^), es wird ibnen 
aber einfach kein Werth beigelegt. Der Grand, weshalb bei den 
Formen nur Rassen einer Art sein soUten, ist muthmafslich ihre 
Farbang; sollte es nicht aber auch ebenso gut zwei blaue Arten 
geben konnen, als es mehrere ahniiche mit metailisch gefarbten 
Fliigeldecken giebt? Jedenfalls hatte doch meine Ansicht uber die 
specifische Yerschiedenheit der festiandischen und der grofseren 
Chiloe-Form wohl einer Widerlegung bedurft; ich babe nur uber 
den Darmnii Gerst. ausfahrlich berichten konnen, von der Chiloe- 
Rasse lagen mir nar wenige Ex. vor. Dafs Unterschiede in der 
Panktirung bei chilenischen Carabus von Wichtigkeit sind, beweisen 
gerade die von Hrn. v. K. besprochenen Cerogl. speciosus uod 
sybarita^ die so ahnlich werden konnen, dafs sie sehr leicht mit 
einander verwechselt werden konnen. Vergieicht man die Unterseite 
des Thorax beider, so wird man den einen glatt, den anderen sehr 
deutlich punktirt finden. Auch die Farbang beider Arten ist ver- 
scbieden. Beim Chiioe-E&fer wird sie viel prachtiger, vergl. S. 428: 
^im Allgemeinen tragt diese Rasse verschiedene and glanzendere 
Farben als die andere Rasse^. Ein specifischer Unterschied liegt 
z. B. in dem nach vorn verschmalerten Seitenrande des 
Halsschildes, welches bei dem Cbiloe-Eafer gleichbreit bleibt, dessen 
Tuorax uberhaupt kurzer und breiter ist. 



^) S. 426 sagt Hr. v. K.: „die Unterseite des Hinterkorpers 
aaf den Seiten ziemlich stark punktirt, mit Ausnahme der Mittel- 
brust^; dieser Ausdruck ist etwas sonderbar gewahlt, denn die 
Mittelbrust wird doch eigentlich nicht zum Hinterkorper gezi&hlt. 

Dr. G. Kraatz. 



[Deutsche Entomologiscbe Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Sammel-Notizen. 

1. Die Eichen im Schonhauser Parke bei Berlin lieferten dies 
Jabr Opilo pallidus einzeln vom JuDi bis in den August, Axinopalpus 
gracilis (12 Stuck), Magdalis flavicornis und quercicola haufiger, 
Cryptocephalus querceti Sffr. und Pachybrachus hieroglyphicus selten, 
Scymnus ater baufig. 

2. Pityophthorus exculptus Ratz. Ein Stuck von den 
Eichen am Pascbeuberge bei Eberswalde, auf denen Orchesfes 
quercus L. aucb in hubscben Farbenvarietaten baufig war, geklopft. 
Icb batte dasselbe nicbt besonders beachtet, sonst wiirde icb es 
in der Sammlung der Forstakademie mit dem einzigen bekannten 
Stiicke verglicben baben, nach dem Ratzeburg seine Bescbreibung 
entworfen hat. Dagegen babe icb das Original -Ex., von dem der 
Fundort nicbt sicher bekannt ist, vor einigen Jabren im Interesse 
EichbofiTs genau angeseben, und glanbe, dafs mein Stuck damit 
identiscb ist. Alle, fruber fur exculptus gebaltenen Tbiere sind 
= glabratus Eicbh. 

3. Longitarsus nigerrimus Oyllb., der beim ersten Anblicke 
wie ein einfarbig scbwarzer holsaticus aussiebt, wurde von mir auf 
den Leuenberger Wiesen bei Eberswalde in der zweiten Halfte des 
Juli in 4 Ex. gefangen. Er wird von AUard nur ans Schweden 
und der Umgegend von Le Mans in Frankreicb angefnbrt. 

4. Longitarsus papaveris All., eine bubsche Art, mit 
scbwarzbronzenem Halsscb. und dunkler Nabt der Fid., bisher nur 
in Frankreicb am coquelicot (Papaver rhoeas) gefangen, fand sich 
in grofser Menge Ende Juni auf dem Ettersberge bei Weimar an 
blnbendem Adonis, Leider waren und blieben die Tbiere wabrend 
meines kurzen Aufentbaltes daselbst friscb und wurden durch 
Zusammentrocknen unbraucbbar. Auf Kiefernreisig lebte daselbst 
Cyrtanaspis phalerata Germ. J. Weise. 



Axinopalpus gracilis ist bei Magdeburg im Biederitzer 
Busche gefangen; desgleichen vom verstorb. Lieutenant Wahnscbaffe 
in mebreren Stucken bei Weferlingen. Derselbe batte sie irrthum- 
lich mit unter Obrium brunneum gesteckt. 

Otiorrh, velutinus wurde von mir 1873 in ca. 10 Stucken in 
den biesigen Festungswerken gefunden und jetzt von Hrn. Kirscb 
bestimmt. 

Cetonia Fieberi Krtz. Von dieser Var. hatte icb scbon 1878 
4 Stuck gefangen, bis jetzt etwa 15 — 20. Nach der Notiz in der 
Deutscb. Ent. Zeitschr. konnte es scheinen, als batte icb nur ein 
Stuck gefunden, es war dies Stuck nur erwahnt, weil es sehr klein 
und desbalb Hrn. Dr. Kraatz besonders erwunscbt war. 

Argopus Ahrensi^ welcher bier in Anlagen auf Clematis 
flammula vorkommt, was scbon Wahnscbafife erwahnt, ist besonders 
in der Elbniederung bei Barby auf Clematis erecta baufig. 

Hahn in Magdeburg. 



[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] 



Biicher - Anzeige. 



Zur Kenntnifs der Cicadellinen-Gattung Tettjiypnia Geoffr. 
Von Prof.' Dr. E. Taschenberg. 

Der bekannte Hallenser Aator bat die zi^rHcbeii Arten der 
Zirpengattupg TeHigonia^ welche sicb auf dem H^lleiiser Museum 
befinden, nach der bekannten Arbeit von SignoF.M-.r.in den sehr 
seltenen Jahrgangen 1853 — 55 der Annales de la societe entomol. 
de France durchzubestimmen gesucht; aufserdem aber auch den 
spateren Beitrag^) Stal's vom Jahre 1860 (welcher ubrigens keine 
seiner neuen Arten enthielt) benutzt und macht aufserdem auf 
mehrere sonst erschienene Arbeiten uber diese Gattung von Stal, 
Walker, .Signoret, Montr.ouz'ier und Motschulsky auf- 
merksam. Er zahlt im Ganzen 87 Arten auf und -be'scbreibt von 
den bekannten meist die zweizipflige Bauchscbuppe. der c?, welcbe 
von Signoret nur bei vereinzelten Arten zur Spxache gebracht 
ist; die meisten der 26 neu aufgestellten Artjen s.tammen aus 
Brasilien; wenn.der Autor sie ,,allerdings mit der Besorgnifs, trotz 
aller angewandten Muhe einige Sjnouyma geschaffen zn haben^, 
aufstellt, so wird er sicb in der Lage der meisten Autoren befinden, 
welche Arten aufstellen, ohne typische Ex. vor sich zu haben. 

Die Arbeit ist auf S. 431 — 455 des vierten Heftes vom .57. Jahr- 
gange (1884) der Zeitschrift fur Naturwissenschaften.tveroffentlicht, 
welche gegenwartig von den Herren Geh. Rath Duucker, Prof. 
Freiherrn v. Fritsch, Prof. Knoblauch, Prof. Luedecke und 
Dr. Zopf in Halle, Dr. Brafs und Prof. Leuckart in Leipzig, 
Prof. Gar eke in Berlin und Prof. E. Schmidt in Marburg heraus- 
gegeben wird. Zu bedauern ist, dafs die beigegebenen beiden Tafeln 
grofseren Formats (als die Zeitschrift) nicht in je zwei Tafeln 
desselben Formats zerlegt sind, was sich mit Leichtigkeit auf dem- 
selben Papier hfitte bewerkstelligen lassen. Quergelegt und in der 
Mitte gebrochen . machen die Tafeln einen entschieden hafslichen 
Eindruck, ,den eine wissenschaftliche Zeitschrift vermeiden sollte. 

^) Qidrag till Rib: Janeiro -traktens Hemipteiv- fauna IL 

I. 

Dr. G. Eraatz. 



A. W. Schade'8 Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. 



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